4 8 * rel atismus., de sollten K. 12116 N ut erhalt, ſelbſtver⸗ nals nach⸗ d. ſo daß noch viele enſt tut. en zu uns itleute, d. rſpart ha⸗ baſür ein lien. Teu⸗ nicht ſein, art haben, Grundfatz. wir nun Schlafzim ſtellt, das kompl. f. anbieten. roß. Gar⸗ k, 2 Betl⸗ olſterröſt. e ſogar 1 htiſch mit 1 Hand⸗ ebenſo 2 jentl, ſoll⸗ ds. Zim⸗ Janſehen b es b. d. zerhältniſſ. if genügt. tannheim⸗ Bellenſtr.? [fabrik] Hauytbhf. 87 Uhr. 7 2 * * — * umz 4 eiß., gebr. erd ſehr aut att 180 B56 Treppen garnitur u ver 88 Treppen. ophon halber bill. 42896 ne Treppe zinterüber⸗ 5 in! 0 19 9 S zuzüglich Zuſtellgebühr.— eue Mannh Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Ktonprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, de Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, 80 Juiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 1 deit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. Einzelpreis 10 Pf. breite — Gerichtsſtand Mannheim end⸗Ausgabe Freitag, 18. September 1931 142. Jahrgang— Nr. 432 Franzöſiſche Kreditaktion für Deutſchland deutſch-franzöſiſche Vereinbarungen über Vorbereitung einer Kreditaktion zuſtande gekommen Die Danzig-polniſchen Streitfragen In Genf ſind wichtige Hoffnungen und Entwürfe Drahtung unſeres eigenen Vertreters ö= Genf, 18. Sept. Wie ich aus den Kreiſen der hier anweſenden Vertreter der internationalen Hochfinanz erfahre, ſind hier wichtige franz öſiſch⸗deutſche Ver⸗ ein barungen hinſichtlich der Vorbereitung einer Krebitaktion für Deutſchland zuſtande⸗ gekommen. f a Es iſt anzunehmen, daß anläßlich des franzöſiſchen Miniſterbeſuches in Berlin dieſe Vereinbarungen be⸗ teits zur Grundlage von weiteren Erörterungen be⸗ nutzt werden dürften. Eine Abwehrmaßnahme ö des Finanzkomitees Drahtung unſeres eigenen Vertreters n. Genf, 18. Sept. Eine überraſchende Neuigkeit wurde hier heute Vormittag verbreitet: Das Finanzkomitee, zu deſſen Mitglie⸗ dern führende Perſönlichkeiten des internationalen Geldmarktes gehören, läßt erklären, daß es bis auf weiteres keine Geldmittel zur Verfügung habe, um Konferenzen abzuhalten. Offenbar handelt es ſich darum, weitere Kre⸗ Itgefuche, die mit längeren Verhandlungen ver⸗ hunden ſind, auf un beſtimmte Zeit ver⸗ ſchie ben zu laſſen. Die Lage auf dem internatio⸗ nalen Geldmarkt iſt alſo offenbar im Augenblick ſo ungünſtig, daß man es unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht für richtig hält, Kreditgeſuche von europäiſchen Kleinſtaaten einer Prüfung zu unterziehen. Leerlauf in der Wirtſchaftskommiſſion 4 0 drahtung uns. eigenen Vertreters = Genf, 18. Sept. In der Wirtſchaftskommiſſion, wo geſtern von dem franzöſiſchen Handels miniſter Rollin eine ſehr energiſche Sprache geführt wurde, herrſchte heute vormittag wieder völliger Tiefſtan d. Der britiſche Delegierte Sir Artur Falter vermied es, die europäiſche Kriſe in den Mittelpunkt ſeiner Darlegungen zu ſtellen. Er unterſtützte den Gedanken öffentlicher internationaler Arbeiten und befürwortete in rein platoniſcher Jorm den Gedanken der induſtriellen Verſtändigung, warnte vor der Anwendung der Vorzugszollpolitik und erwähnte mit keinem Wort die britiſchen Schu gollpläne, deren erſte Auswirkungen be⸗ keits deutlich zu erkennen ſind. Man hatte wieder den Eindruck, daß in der Wirt⸗ ſchaftskommiſſion um die Dinge herum⸗ geredet wird, während in Wirklichkeit eine rein gegenſätzliche Bewegung zu beobachten iſt. Nach dem Proteſt der franzöſiſchen Regierung gegen die Er⸗ hung der engliſchen Zölle auf Luxuswaren etwartete man hier einen Schritt der deutſchen Delegation. Davon iſt Abſtand genommen worden, weil ein praftiſches Peſultat doch nicht erreicht wer⸗ den könnte. Neue Jollpolitik der Schweiz Telegraphiſche Meldung N Genf, 18. September. Der ſchweizeriſche Delegierte Stucki, der dem Wirtſchaftsausſchuß der Völkerbundsverſammlung von der Eingabe des ſchweizeriſchen Ständerates an den Bundesrat Kenntnis gab, führte aus, daß keine Regierung auf eine Politik verzichten könne, die die nationalen Bedürfniſſe hintanſtelle. Das Syſtem der bilateralen wie das der mehrſeitigen Verträge habe Schiffbruch erlitten.. Es fällt mir heute ſchwer, ſagte Stucki weiter, vorübergehend einen Weg, den ich als richtig erkannt habe, verlaſſen zu müſſen, weil die Umſtände in der Schweiz uns dazu zwingen. Aber wir in der Schweiz haben heute die Pflicht, dafür zu ſorgen, daß unſere Arbeiter beſchäftigt werden kön⸗ nen. Unſere Aus fuhr iſt in beunruhigender Weißs zurückgegangen. Man kann uns nicht verweh⸗ den, unſeren inneren Markt zu ſchützen, der ſt ä n⸗ Arbeitsloſigkeit ent⸗ dig ſteigenden Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 18. Sept. Am Vortage der Ratsſitzung, die ſich mit den hier anhängig gemachten Danzig⸗polniſchen Fra⸗ gen zu beſchäftigen hat, erhalte ich aus Völkerbunds⸗ kreiſen zuverläſſige Mitteilungen über die zu erwar⸗ tenden Ratsbeſchlüſſe. Der als Berichterſtatter fun⸗ gierende engliſche Hauptdelegierte Lord Robert Ce⸗ ci! wird ſeinen Ratskollegen Vorſchläge machen, wie man ſich zu den verſchiedenen Punkten— Sicherung der Ruhe und Ordnung in Danzig, Anlegerecht pol⸗ niſcher Kriegsſchiffe im Danziger Hafen, Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit— im Bericht des Völkerbunds⸗ kommiſſars ſtellen ſollte. Die Verhandlungen zwiſchen Polen und Danzig führten geſtern zum Abſchluß. Es ſoll ausdrücklich feſtgeſtellt werden, daß Ruhe und Ordnung in Dan⸗ zig hergeſtellt ſind. Gleichzeitig ſoll die Hoffnung zum Ausdruck gelangen, daß weitere Störungen nicht eintreten mögen. Im beſonderen wird ſich der Bericht Lord Robert Ceeils mit der Frage der Abdämmung des Zuſtroms polniſcher Arbeiter nach Danzig, alſo der Arbeitsmarktbereinigung, befaſſen. Der Wunſch nach einer Verbeſſerung der wirtſchaftlichen Bezie⸗ 1 5 ſoll zum Ausdruck gebracht werden. Hinſicht⸗ ich des Rechts der polniſchen Kriegsſchiffe, den Danziger Hafen zu benutzen wird der Berichterſtatter die Verweiſung an den Haager Schiedsgerichtshof zum Zwecke der Einholung eines Gutachtens vorſchlagen. Danzig und Polen haben ſich beiderſeits bereit erklärt, für die Zwiſchen⸗ zeit, alſo bis zur Entſcheidung des Haager Gerichts⸗ hofes, die für Januar zu erwarten iſt, einem Regle⸗ ment ihre Zuſtimmung zu geben, durch das die Be⸗ dingungen feſtgelegt werden, unter denen polniſche Kriegsſchiffe den Danziger Hafen aufſuchen dürfen. Das Reglement iſt ſo abgefaßt, daß daraus keine Beeinträchtigung geſchweige denn eine Präjudiz des Staats angehörigen find, belaſtet das geſamte künftigen Gutachtens oͤes Haager Gutachtens ſich er⸗ geben würde. Es iſt noch ausdrücklich zu erwähnen, daß dem Haager Gerichtshof als Unterlagen für das Gutachten der Verſailler Vertrag, die Danzig⸗pol⸗ niſche Pariſer Konvention vom Jahre 1920 ſowie die in Betracht kommenden Entſcheidungen des Rates und des Hohen Danziger Kommiſſars geliefert wer⸗ den ſollen. Was die Frage der Arbeitsloſigkeit betrifft, zo bleibt das Gutachten des Haager Gerichts⸗ hofes abzuwarten. Bekanntlich ſtützt ſich Polen hier auf den Verſailler Vertrag, der den polniſchen dieſelben Rechte einräumt wie den Danzigern. Freilich ſteht demgegenüber, daß von Polen eine ge⸗ wiſſe Preſſion ausgeübt wird, um kom⸗ merzielle Vereinbarungen mit der Beſchäftigung von polniſchen Arbeitern durch die Vertreter Danziger Firmen zu verknüpfen. Der polniſche Standpunkt erſcheint unter einem internationalen Geſichtswinkel einigermaßen an⸗ fechtbar. Beiſpielsweiſe werden gegenwärtig in Frankreich ausländiſche Arbeiter nicht zugelaſſen, um die Beſchäftigungsloſigkeit der einheimiſchen Arbeiter nicht zu erhöhen. Die Tatſache, daß in Danzig 20 000 einheimiſche Arbeiter erwerbslos Budget in erheblichem Maße und dieſem Tatbeſtand ſollte der Völkerbunds⸗ rat die gebührende Achtung ſchenken. Jedenfalls wird der Haager Schiedsgerichtshof feſtzuſtellen haben, ob polniſche Arbeiter dieſelben Rechte genie⸗ ßen wie alle anderen. Der Bericht Lord Robert Ceeils, der morgen zur Verleſung gelangen wird, äußert den Wunſch, daß eine Baſis für die Zuſam⸗ menarbeit der beiden Staaten bis zur Entſcheidung des Haager Gerichtshofes geſchaffen werde. Den Ausführungen des Berichterſtatters Lord Robert Cecil wird eine Reihe Erklärungen folgen. gegenzutreten. Die Meinung des ſchweizeriſchen Parlaments in dieſer Hinſicht iſt eindeutig und hat ihren überraſchend klaren Ausdruck in einer beinahe von allen Parteien unterzeichneten Entſchließung ge⸗ funden, in welcher der Bundesrat aufgefordert wird, den inneren Markt zu ſchützen. Der Aus⸗ blick in die Zukunft iſt düſter, die Lage der ſchwei⸗ zeriſchen Wirtſchaft zwingt uns, unverzüglich zu han⸗ deln. Wir müſſen vorübergehend einen neuen Weg einſchlagen. Wir müſſen eine neue Zollpolitik einſchlagen. Wir verlangen hierzu nicht nur die juriſtiſche, ſondern auch die mo⸗ raliſche Freiheit, und wir ſtehen in aller Offenheit zu dieſer neuen Politik. Die Kurfürſtendamm⸗Krawalle vor dem Schnellgeritht Meldung des Wolffbüros Berlin, 18. September. Von 44 Nationalſozialiſten, die wegen ihrer Beteiligung an den Kurfürſtendammkrawallen gelegentlich des jjüdiſchen Neujahrsfeſtes am Sams⸗ tag der vergangenen Woche feſtgenommen wurden, hatten ſich heute 34 vor dem Schnellſchöffen⸗ gericht Charlottenburg zu verantworten, das mit dieſem Verfahren zum erſtenmal in Aktion trat. Die reſtlichen Feſtgenommenen werden ſich zum Teil vor dem Jugendgericht zu verant⸗ worten haben. Für den heutigen Freitag iſt lediglich die Vernehmung der Angeklagten vorgeſehen, wäh⸗ rend die Zeugen, 42 an der Zahl, unter denen ſich zahlreiche Polizeibeamte und Augenzeugen und auch der Beſitzer der demolierten Konditorei Reimann befinden, für morgen geladen ſind. Die Angeklagten ſtehen im Alter von 19—30 Jahren. Auf dem Zeugen⸗ tiſch lagen die Waffen, die man den Demonſtranten abgenommen hatte, und zwar Meſſer mit feſtſtehen⸗ dem Griff, Gummiknüppel und eine große Reit⸗ peitſche. Als Rädelsführer ſind angeklagt der Arbeiter Ponke, der Diplomingenieur Brandt und der Ingenieur Gewehr, die in der SA. Sturmführer ſind; als Anſtifter hat ſich der Führer des Sturm 29 in Zehlendorf und Diplöm⸗ ingenieur Fiſcher zu verantworten. Die Ange⸗ klagten, von denen einige aus der Provinz ſtammen ſind meiſt Arbeiter und Handwerksgeſellen; es be⸗ finden ſich unter ihnen auch zwei Studenten. Der erſte Angeklagte Schuſter erklärte, daß er nur als Neugieriger in die Menge hineingeraten ſei. Er ſei auch gar nicht in der NSDAP. organi⸗ ſiert. Das feſtſtehende Meſſer, das ihm die Polizei abgenommen habe, ſei fein Brotmeſſer. Der zweite Angeklagte Bonin, will von Kame⸗ raden gehört hiben, daß man ſich am Kurfürſten⸗ damm einfinden ſolle. Der Vorſitzende hielt ihm vor, daß er bei der Polizei erklärt habe, der Sturmführer Fiſcher habe befohlen, nach dem Kurfürſtendamm zu gehen. Demgegenüber erklärt der Angeklagte jetzt, es habe ſich nur um eine kameradſchaftliche Verabredung ge⸗ handelt. Er gab aber zu, daß er mit ſechs National⸗ ſozialiſten aus Wannſee nach dem Kurfürſtendamm gefahren ſei. Dort hätten ſie ſich das jüdiſche Neu⸗ fahrsfeſt anſchauen und zeigen wollen, daß es noch andere Leute als Juden in Berlin gebe. Der dritte Angeklagte Schulz erklärt, die Pa⸗ role, nach dem Kurfürſtendamm zu ziehen, ſei in dem Verkehrslokal ſeines Sturmes in Lichterfelde ausgegeben worden. Zwei Mitglieder des Stahlhelms, die ſich gleichfalls unter den Angeklagten befinden, erklärten, daß ſie nur zufällig in die Tumulte hineingeraten ſeien. Ein weiterer Angeklagter bekundete, daß er harm⸗ loſer Paſſant geweſen ſei. Einen Schlagring, den man bei ihm fand, habe er nur zu ſeinem Schutze mit ſich geführt. 0 Ein ebenfalls angeklagter angeblich parteiloſer Zeitungshändler will nur auf dem Kurfür⸗ ſtendamm ſpazieren gegangen ſein. Dort ſei er ge⸗ ſtolpert und habe, um ſich Halt zu ſuchen, ver⸗ ſehentlich jemanden ins Geſicht getroffen. Der Po⸗ lizei hat dieſer Angeklagte erklärt:„Durch das gutgekleidete Ausſehen eines Paſſanten fühlte ich mich provoziert und ſchlug ihm ins Geſicht.“ Eine Erklärung der Reichsbahndirektion „ Roſenheim, 18. Sept. Von der Reichsbahn⸗ direktion wird mitgeteilt, daß es ſich bei dem „Eiſenbahn⸗Anſchlag“ auf der Strecke Roſen⸗ heim Salzburg um einen Dum men⸗ jungenſtreich handelt. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Steine von Jugendlichen im Alter von acht bis zehn Jahren auf das Gleis gelegt wurden. Selbſt, wenn der Bahnwärter die Steine nicht ent⸗ fernt hätte, würde ein Zugunfall nicht in Frage ge⸗ kommen ſein. Kreditverſorgung Der Kanzler bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 18. September. Der Reichspräſident hat heute den Reichskanzler zum Vortrag empfangen, der ihm insbeſondere über den Stand der Arbeiten am Winterprogramm berichtete. Von zuſtändiger Seite wird uns beſtätigt, daß die Verordnung über die Bankenaufſicht ſowie über die Aktienrechtsreform voraus⸗ ſichtlich morgen veröffentlicht werden ſoll. Bei der Akttenreform handelt es ſich nur um einige unbe⸗ dingt notwendige und dringliche Beſtimmungen. Die eigentliche Aenderung des Aktienrechts muß nach Auffaſſung der Regierung den verfaſſungsmäßigen Inſtanzen vorbehalten werden. Die Meldungen über den Empfang Hitlers beim Reichspräſidenten werden von maß⸗ gebender Seite weder beſtätigt noch dementiert. An ſich ſei es ja nichts Aufregendes, wenn auch der Führer der Nationalſozialiſtiſchen Partei das Be⸗ dürfnis ſpüre, ſein Programm dem Reichspräſiden⸗ ten vorzutragen. Der Reichspräſident würde, falls Hitler um eine Ausſprache mit ihm nachkomme, ſie ſicherlich nicht abſchlagen. Aus dem Reichstag Telegraphiſche Meldung — Berlin, 18. Sept. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ meldet, hak der nationalſozialiſtiſche braunſchweigiſche Miniſter a. D. Dr. Franzen ſoeben ſein Reichstags⸗ mandat niedergelegt. Nach dem national⸗ ſozialiſtiſchen Wahlvorſchlag tritt nunmehr der Schmiedemeiſter Hans Kummerfeld in den Reichstag ein. Wie das Nachrichtenbüro des VD weiter wird ſich Reichstagspräſident Loebe am Dienstag kommender Woche zum Reichskanzler Brüning begeben, um mit ihm zu erörtern, welche Angelegen⸗ heiten für die Oktobertagung des Reichs⸗ tags zur Beratung geſtellt werden ſollen. Reichskanzler Brüning empfing heute für die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei die Abgeordneten Mollath und Freidel zu einer einſtündigen Unterredung, in der die bekannten For⸗ derungen der Wirtſchaftspartei verhandelt wurden. Der Kanzler ſoll insbeſondere auf dem Gebiete der des Mittelſtandes eine eingehende Prüfung der vorgetragenen Wünſche zugeſagt und betont haben, daß er, wie die geſamte Reichsregierung, die Notwendigkeit der Erhaltung eines lebensfähigen Mittelſtandes in vollem Umfange erkennen. Die Beſprechungen wer⸗ den fortgeſetzt. Die Reichstagsfraktion der DVP. iſt am woch, den 23. Sept. einberufen worden. Die Verfehlungen des Landgerichtsdirektors Arndt Telegraphiſche Meldung Berlin, 18. Sept. Das fahrläſſige Verhalten, mit dem die Einleitung des Diſziplinarverfahrens gegen Land⸗ gerichtsdirektor Arndt begründet wird, wird in erſter Linie darin erblickt, daß, wie dies ja von An⸗ fang an behauptet worden war, der Vorſitzende im erſten Stinnes⸗Prozeß während der Zeit, in der die Verhandlung noch ſchwebte, ſich über dienſt⸗ liche Angelegenheiten zu Perſonen geäußert hat, denen gegenüber er zu ſolchen Mitteilungen nicht befugt war. Es beſteht gegen Arndt alſo der hinreichende Ver⸗ dacht, daß er ſein Dienſtgeheimnis verletzt hat. Nach dem jetzigen Stand der Dinge muß es nun⸗ mehr gegen den Landgerichtsdirektor zur öffentlichen Verhandlung vor dem Diſziplinarſenat des Kammer⸗ gerichts kommen, falls nicht aufgrund der weiteren Unterſuchung die Stagatsanwaltſchaft beim Senat die Außerverfolgungſetzung beantragt und vom Senat ein entſprechender Beſchluß gefaßt wird. hört, Mitt⸗ Das Flugzeugunglück in Schweden — Berlin, 18. Sept. Zu dem bereits gemeldeten Flugzeugunglück im Bezirk Jönköping in Mittel⸗ ſchweden wird aus Luftfahrtkreiſen mitgeteilt, daß es ſich um ein Flugzeug der Deutſchen Verkehrs ⸗ flug A. G. Fürth handelt. Die Maſchine, die mit einem 7zylindrigen Wright⸗Wirlwind⸗Motor aus⸗ geſtattet iſt, wurde vor einiger Zeit an die Photo⸗ grammetrie in München verchartert, um in Schweden Luftbildaufnahmen zu machen. Bei den bisher identifizierten Verunglückten hau⸗ delt es ſich um den Piloten Johann Wirtz, den die Photogrammetrie geſtellt hatte; Franz Pau! iſt ver⸗ mutlich der Photograph der Expedition. 2. Seite/ Nummer 432 Neue Mannheimer Zeit: tung/ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 18. September 1981 Am das badiſche Sparguta⸗ 8 1 tz 8 Fortſetzung der Ausſprache (Eigener Drahtbericht) 2. Karlsruhe, 18. Sept. Geringe Beſetzung und geringe Aufmerkſamkeit des Hauſes. Der Ton der Redner in der heutigen Vormittagsſitzung iſt auf Moll geſtimmt, wie es der zu behandelnden Materie entſpricht. Erfreulich iſt die Uebereinſtimmung in der Auffaſſung aller, daß bie notwendigen Einſparungen den kulturellen Hochſtand der badiſchen Schulen nicht beeinträchtigen dürfen. Der ſozialdemokratiſche Abg. Graf, der als Erſter ſpricht, hofft von der Intakterhaltung der Volks⸗ ſchulen und ihres Bildungszieles eine Eindämmung des Zudranges zu den höheren Schulen. Das Ziel müſſe ſein, der Volksſchule wieder abſolute Geltung als B a 18 aller ſpäteren Bildung zu ver⸗ ſchaffen. In der Angelegenheit der Hochſchulen hofft er auf die Einſicht des Reiches durch den Umſtand, daß Baden als Grenzland beſondere Aufgaben zur Er⸗ haltung der deutſchen Kultur zu erfüllen habe. Aber auch die akademiſchen Bürger, Lehrer wie Studen⸗ ten, müßten begreifen lernen, daß die badiſche Ge⸗ ſamtheit ihren Hochſchulen große Opfer bringe und ö daß dieſen Opfern der Wille zur Sparſamkeit und zu gleicher Opferwilligkeit begegnen müſſe, wenn das Volk den Hochſchulen weiter Intereſſe bewahren ſolle. Der Redner bittet dann den Miniſter, beiden Univerſitätskliniken eine Verbilligung des Pflege⸗ ſatzes uſw. zu erwirken. Prof, Horn, Abg. der Deutſchen Volkspartei, gibt dem bitteren Gefühl Ausdruck, daß heute an Einrich⸗ tungen geſpart werden müſſe, die, dem Krieg und ſei⸗ nen Folgen entzogen, unſer letzter Stolz und unſere letzte Hoffnung waren. Er dankt der Regierung, daß ſtie mit Vorſicht und Ehrfurcht an dieſe Dinge heran⸗ gegangen und über die Notwendigkeit die ideellen Geſichtspunkte ſtellte und daß ſie verſpricht, trotz aller notwendigen Erſparungen die Einheit und das Ni⸗ veau des Bildungsweſens zu erhalten. Vielleicht würde heute die Enttäuſchung unter den jungen Lehrern und Anwärtern für den Lehrberuf geringer ſein, wenn man für alle Sparten dieſes Berufes bei⸗ zeiten den numerus clausus eingeführt hätte. Viel⸗ leicht werde es möglich ſein, jungen Kräften Platz zu ſchaffen, wenn man nicht voll arbeitsfähige Kräfte zur Aufgabe eines Teils ihres Deputats bewege unter Kürzung des Gehaltes und dieſes jungen Lehrern zu⸗ wende. Vielfach werde heute vergeſſen, daß das ganze Bildungsſyſtemeine Einheit ſein müßte von der Volksſchule bis zur Hochſchule, wenn auch nicht ver⸗ kennbar ſei, daß der Andrang zum Abiturienten⸗ examen weniger aus größerem Bildungsſtreben reſultiere, als aus dem Berechtigungsweſen, das gegenwärtig für einfache Berufe gehobene Bildung verlange. Weniger Anſprüche an die Vorbildung, aber ſtärkere Berückſichtigung der natürlichen Befähi⸗ gung und Leiſtungsfähigkeit müſſe wieder Auswahl⸗ prinzip für die Tätigkeit im Leben werden. Voraus⸗ ſetzung hierfür wie auch für alle Sparmaßnahmen aber ſei eine a Reform des gauzen Schulweſens zum Zwecke einer einheitlicheren und überſichtlicheren Geſtaltung und Herausbildung beſtimmter Haupt⸗ typen mit einheitlichen Lehrplänen. Die bisherige Häufung des Lehrſtoffes habe vielfach eine Verfla⸗ chung anſtelle der erſtrebten Vertiefung des Unter⸗ richts herbeigeführt. Im Gegenſatz zum Miniſter, der das Ideal der höheren Schule in einer Anſtalt mit Latein als Unter⸗ richtsfach ſchon im Unterbau ſieht, befürwortete Abg. Horn den Unterbau mit Unterricht in einer mo⸗ dernen Sprache unter ſtärkerer Berückſichtigung lebensnaher Fächer und Inbeziehungſetzung des ge⸗ ſamten Lehrſtoffes zum Leben. Das Kapitel„Hoch⸗ schulen“ auferlege dem Staat die Pflicht, alles zu tun, um dieſe Bildungsſtätten ſo lange, bis Reichshilfe kommt, auf ihrer bisherigen Höhe zu erhalten. Der Abbau von Lehrſtühlen und Lehraufträgen ſei nicht ohne vorherige Beſprechung mit den Ordinarien vor⸗ zunehmen, denn ein Lehrſtuhl ſei nicht immer über⸗ flüſſig, wenn er nur einen kleinen Hörerkreis anziehe. In der Frage der Erhaltung des Landes⸗ theaters ſtellte ſich Dr. Horn hinter die Auf⸗ faſſung der Regierung, daß der Antrag des Haus⸗ haltsausſchuſſes nur eine Verhandlungsbaſis, kein Abſolutum darſtelle. Zu bedauern bleibe, daß mit der Aufgabe der generellen Haftung der Regierung für die gegenwärtige Landesbühne wieder ein Stück Tradition aus dem Leben des Landes verſchwinde. Als erſter Redner der Oppoſition nimmt dann der Abg. Prof. Kraft(NS.) das Wort. Dieſer Abgeordnete und der ihm folgende Oberſchulrat Hofheinz(Staatsp.) äußerten ſich im weſentlichen zu den Einſparungsvorſchlägen für die Lehrerbil⸗ dung und den Lehrererſatz, wobei dieſe politiſchen Antipoden, wohl als Wirkung des gleichen Berufes, eine beachtenswerte Uebereinſtimmung in manchen Fragen entwickelten. Sie verwarfen Niedrighaltung der Klaſſenfrequenz und des Stundendeputats der Lehrer und lehnten die Einberufung von Lehrern beſtimmter Schulgattungen nach dem Angeſtellten⸗ tarif ab. Sogar im Lobe des Miniſters waren ſie einig. Der Behauptung Prof. Krafts, die Regterung trage die Schuld an der Aufſtockung zahlreicher Mit⸗ telſchulen, hält der Miniſter entgegen, daß der be⸗ anſtandete Ausbau von Schulen in kleineren Städten das Ergebnis eines Landtagsbeſchluſſes vom 2. 8. 1920 und alſo der Regierung nicht zur Laſt zu legen ſei. Der Abg. Hofheinz ſieht in dem Erſuchen an die Reichsregierung um Hilfe für Heidelberg einen bedenklichen Schritt und teilt mit, daß ſeine Partei ſich einer Preisgabe dieſer Univerſität energiſch widerſetzen werde. Zum Punkte„Allge⸗ meine Schullaſten“ war der Redner der Anſicht, daß das Land ſie zu tragen habe, nicht die Gemeinden. Erziehung und Bildung ſeiner Bürger ſei Aufgabe des Staates, zunächſt alſo des Landes, darüber hin⸗ aus, ſo könne man wohl behaupten, auch des Reiches. noch immer anwachſende Arbeitsloſigkett ſind Staatsmannes erſordern..—— John Bull hat Sorgen Die ſchweren Meutereien auf den engliſchen Kriegsſchiffen beleuchten blitzartig die äußerſt ſchwierige Situation, in der ſich das britiſche Weltreich gegenwärtig befindet. ſtrophalen Geldabflüſſe von der Bank von England, die dauernde Unruhe in Indien, die Probleme, die wohl die Kunſt eines ganz großen John Bull:„Wie ungemütlich iſt es auf meiner Inſel geworden. ſei ich ſicher.“ hlen Auf die Frage des Abgeordneten, ob nicht ver⸗ ſucht worden ſei, eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen dem Landes⸗ theater und dem Nationaltheater in Mannheim abzuſchließen, antwortete der Miniſter, dies ſei vor 1% Jahren geſchehen. Doch hätten die Berechnungen ergeben, daß der Transport des Perſonals, der Requiſiten uſw. von einer Stadt zur andern eine Erſparnis illuſoriſch mache. Abg. von Au(“Wirtſchaftspartei) bemängelt gleich den beiden Vorrednern zunächſt die Aufrecht⸗ erhaltung des Juſtizminiſteriums, iſt aber der Mei⸗ nung, daß bei der Verwaltung zweier Miniſterien durch einen Miniſter notwendig ein Miniſterium zu kurz kommen müſſe. Er wehre ſich gegen die Schlag⸗ worte, denn er glaube nicht, daß Notzeiten zu grund⸗ legenden Reformen beſonders geeignet ſeien. Wo es tragbar und gerechtfertigt erſcheine, müßte ſelbſtver⸗ ſtändlich reorganiſiert werden. Gründliche Erſparun⸗ gen aber ſeien immer nur die Frucht langer Erwä⸗ gungen. Das gelte auch für die auf Grund der Er⸗ mächtigung durch den Landtag vorzunehmenden Kürzungen am Etat des Kultus⸗ und Unterrichts⸗ miniſteriums und die hierdurch bedingten Aende⸗ rungen. Abg. Berggötz(Evang. Volksd.) billigt die Ab⸗ ſicht der Sparſamkeit auf allen Gebieten und ver⸗ weiſt auf den Vorkriegsſtaat, der muſtergültige Bil⸗ dungseinrichtungen geſchaffen habe, ohne den Etat zu gefährden. Schluß 1 Uhr. Wiederbeginn um 524 Uhr nachmittags. Zunächſt wird die Ausſprache fort⸗ geſetzt und erfolgt dann die Wahl der neuen Miniſter. Schlichtungsverhanoͤlungen mit den Staatsangeſtellten Geſtern wurden die Verhandlungen über den Antrag der badiſchen Staatsregierung auf Kürzung der Gehaltsſätze der badiſchen Staatsangeſtellten in einer Schlichterkonferenz unter Vorſitz des Schlich⸗ ters von Südweſtdeutſchland fortgeführt. Da eine Einigung nicht zu erzielen war, wurde ein Schieds⸗ ſpruch feſtgelegt, über deſſen Annahme oder Ablehnung ſich die Parteien bis zum 23. September ds. Is. zu erklären haben. Die kata⸗ Und ich dachte, hier —— „Roter Tag“ in Baden Von den kommuniſtiſchen Organiſationch war für den 20. September die Abhaltung eines „Roten Tages in Baden“, der als„Roter Volkstag der Spor t⸗ u. Kulturorganiſatfonen“ he zeichnet wurde und zu einem„gewaltigen Aufmarf des revolutionären Proletariats“ ausgeſtaltet wer⸗ den ſollte, angekündigt worden. Wie feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich bei dieſer Veranſtaltung um eine ausgeſprochene politiſche Kundgebung. Die in Betracht kommenden Polizeibehörden ſind da⸗ rauf hingewieſen worden, daß auch dieſe ſportlich und kulturell aufgezogenen Veranſtaltungen unter das beſtehende Verbot von Umzügen und ſie auf öffentlichen Straßen und Plätzen ſtattfinden. Weitergehende Verbote können örtlich auf Grund der Verordnung des Reichspräſidente. vom 28. 3. 1931 erlaſſen werden. Verſicherungsbetrug eines Kampffliegers? Telegraphiſche Meldung — Frankfurt a.., 17. Sept. Der frühere Flieger und ſpätere General⸗ direktor einer Flugzeugfabrik, Dr. h. e. Caſpar, der eine Villa in Sindlingen bei Frankfurt bewohnt, iſt, wie die„Köln. Ztg.“ erfährt, von einer Verſicherungsanſtalt wegen verſuchten Verſi⸗ che rungsbetrugs angezeigt worden. Caſpar, der ſchon vor dem Krieg Hervorragendes als Flieger geleiſtet hat und ein erfolgreicher Kampf⸗ fliegerſowie ſpäter ein bekannter Flugzeugkonſtrukteur war, hat bereits vor mehreren Jahren den Dieb⸗ ſeiner Bilderſammlung angezeigt und bekam dafür damals glatt die Verſicherungsſumme von 50 000 Mark ausbezahlt. Als ſich jetzt in ähnlicher Weiſe vor einigen Monaten wieder ein Bilderdſeh⸗ ſtahl bei ihm ereignete und die Entwendung eines van Dyck und eines Palamedes angezeigt wurde, bezweifelte man einen Diebſtahl. In beiden Fällen war das Hausperſonal Dr. Caſpars, der Junggeſelle iſt, ein Diener und die Haushälterin, außerhalb des Hauſes, während ſich Caſpar ſelbſt im oberen Stock befunden hat. Die Verſicherungsſumme betrug diesmal 48000 Mark, deren Auszahlung aber verweigert wurde. Es kann alſo damit gerech⸗ net werden, daß Anklage wegen eines groß angeleg⸗ ten Verſicherungsſchwindels erhoben wird. Dabei wird wohl auch ein Diebſtahl, der bei Caſpar in ſei⸗ nem früheren Wohnort Hamburg vorgekommen ſein ſoll und bei dem ebenfalls eine hohe Verſicherungs⸗ ſumme bezahlt wurde, zur Sprache kommen. Caſpar iſt als leidenſchaftlicher Spieler und als Kokainiſt bekannt. Letzte Meloͤungen Räuberiſcher Ueberfall auf einem Bahnhof — Stuttgart, 18. Sept. ü Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Auf dem Bahnhof Kornthal drangen heute früh kurz vor 6 Uhr zwei maskferte Män net vom Bahnſteig her in das Fahrdienſtzimmer und gaben auf den dienſttuenden Beamten zwei Schüſſe ab, die ihn in den Bauch und in das Becken trafen. Während der ſchwerverletzte Beamte um Hilfe rief, flüchteten die Täter, die es offenbar auf einen Kaſſenraub abgeſehen hatten, unerkannt. Geld fiel ihnen nicht in die Hände. Zur Ermittlung der Täter hat die Reichsbahn⸗ direktion Stuttgart eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. „Graf Zeppelin“ bei Mallorca — Friedrichshafen, 18. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat um 10 Uhr Formentor auf der Inſel Mallorca überflogen. Zeitgemäße Muſikerziehung Von Edith Blum Die außerordentliche Bedeutung des Muſikunter⸗ richts für die Erziehung des Kindes wird in ſteigen⸗ dem Maße auch von der bisher weniger intereſſier⸗ ten Oeffentlichkeit anerkannt. Auch in der Er⸗ ziehungsarbeit der modernen Volksſchulen räumt man heute der muſiktheoretiſchen Ausbildung neben dem Geſangsunterricht einen breiteren Raum ein als früher. Es läßt ſich leicht denken, daß ſchon dem ganz jungen, vorſchulpflichtigen Kinde der Muſikunterricht eine bedeutſame Hilfe für die Ge⸗ ſtaltung des ihm bewußt werdenden Lebens ſein kann, denn er bedeutet ihm eine Sammlung, Beruhi⸗ gung und Führung der ſich in ihm überſtürzenden Energien. g Jedes Kind iſt muſikaliſch, auch wenn es nicht ſchön ſingen kann oder kein Gedächtnis hat, und wenn es auch dem Laien in jeder Hinſicht muſtkaliſch unbrauchbar erſcheint. Freude an Muſitk ſchlum⸗ mert in jedem Kind, aber ſie muß geweckt und mit Vorſicht und Vernunft ausgenutzt werden. Das Er⸗ lernen eines Inſtruments iſt eine Frage der hand⸗ fertlichen Begabung. Die allgemein muſikaliſche Bildung aber, die der Fachunterricht zur Voraus⸗ ſetzung haben ſollte, kann ſich bei ſorgfältiger, ſach⸗ verſtändiger Anleitung jeder erarbeiten. Kein Ge⸗ hör iſt ſo ſchlecht, daß es nicht— nach mehr oder minder kurzer Zeit— durch gewiſſenhafte Schulung ſcharf werden kann. Auf dem Gebiet der Gehör⸗ bildung wurden ſchon erſtaunliche Erfolge erzielt. Auch die primitivpſte rhythmiſche Veranlagung kann bis zur vollendeten Taktſicherheit ausgebildet wer⸗ den. 5 Für den Erwerb theoretiſcher Kennt⸗ niſſe iſt ein Muſikunterricht notwendig, der ſich — mindeſtens“ Jahr lang— ausſchließlich die all⸗ gemein⸗muſikaliſche Erziehung zur Aufgabe macht. Darunter iſt zu verſtehen die Ausbildung bewußter Tonvorſtellung, rhythmiſcher Sicherheit, theoretiſche und muſikgeſchichtliche Allgemeinkenntniſſe, Stilgefühl und Verſtändnis für den formalen Aufbau eines muſikaliſchen Kunſtwerkes. Erſt nach Abſchluß eines chen Unterrichts ſollte man mit dem Geigen⸗ oder bildet iſt, daß es keine rhythmiſchen oder harmoni⸗ ſchen Schwierigkeiten mehr kennt, wenn ſein Gehör und ſein Klangbewußtſein ſoweit gebildet ſind, daß kein Ton auf dem Inſtrument erklingt, den das Kind nicht zuvor innerlich gehört und erkannt hat. Man kann auch gleichzeitig mit dem Inſtrumental⸗ unterricht beginnen. Zweckmäßiger jedoch iſt es wohl, wenn man einige Monate nur der allgemeinen Muſiklehre widmet. Dieſer Unterricht iſt für das Kind Anregung und unterhaltſames Spiel. Er wird in Gruppen von ungefähr 5 bis 10 Kindern erteilt und hat etwa das Geſicht eines muſtkaliſchen Kin⸗ dergartens. Spielend erarbeitet ſich das Kind muſikaliſche Werte. Da gibt es Kaſtagnetten, Becken, Trommeln, Knarren und Schellen. Mit dieſen In⸗ ſtrumenten werden durch die Kinder Geſang und rhythmiſche Uebungen aller Art begleitet. Der Zweck iſt, im Kind Sinn für Rhythmus, Zeitmaß und dynamiſche Werte in einer Melodie⸗ oder Bewe⸗ gungsfolge zu pflegen. Dies iſt erfahrungsgemäß eine gute Vorübung zum Verſtändnis von Noten⸗ wert, Takteinheit und zur Erfaſſung eines Lied⸗ ganzen. Die Handhabung aller Inſtrumente fordert vom Kind ſtarke aktive Beteiligung und Konzen⸗ tration. Darum iſt Muſtikerziehung auch bei Schwer⸗ erziehbaren beſonders wertvoll. Die bisherigen Erfahrungen z. B. in Stuttgart haben gezeigt, daß die Kinder mit viel Freude und Begeiſterung bei der Sache waren und der Erfolg tatſächlich den Erwartungen entſprach. Die Kinder gingen mit Verſtändnis und Sicherheit an die violin⸗ oder klavtertechniſche Arbeit, die ihnen, da alle muſikaliſchen und theoretiſchen Schwierigkeiten ſchon aus dem Weg geräumt waren, nur geringe Mühe machte. Eine deutſche Tanzſchule in Newyork. Die große Beliebtheit, die in Amerika für die deutſche Tanz⸗ kunſt herrſcht und die auch bei den Tourneen deut⸗ anlaſſung zur Schaffung der erſten deutſchen Tanz⸗ ſchule in Newyork, die jetzt von der Dresdner Wig⸗ man⸗Schule errichtet wird. Zur Leiterin der New⸗ horker Wigman⸗Schule iſt Hanya Holm die bis⸗ Klavierſpielen beginnen, denn die Fortſchritte ſind ſcher und ſicherer, wenn das Kind ſchon ſoweit ge⸗ ber in der Leitung der Dresdner Tanzſchule tätig war, beſtimmt worden.„ ſcher Tanzgruppen zum Ausdruck kam, war die Ver⸗ Literatur * W. F. Schill,„Baden und die preußiſche Unionspolitik 1849/50. Ein Beitrag zur Geſchichte der deutſchen Ein⸗ heitsbewegung.“(C. Winters Univerſitätsbuchhandlung Heidelberg. Die Geſchichte Badens in dieſem Zeitraum iſt voller Spannungen dadurch, daß einerſeits Baden durch die preußiſche Hilfe bei der Revolution von 1849 dem Dreikönigsbündnis Preußen, Sachſen, Hannover(die erſten Anfänge des preußiſchen Unionsplanes!) beitreten mußte; andererſeits ſah ſich Baden infolge ſeiner iſolierten Lage in Süddeutſchland, insbeſondere aber durch die Bregenzer Beſchlüſſe vor die Notwendigkeit geſtellt, den Weg zu Oeſterreich nicht zu verlieren, ſondern im Gegenteil geraden Weges zu beſchreiten. Dieſe Beſchlüſſe— gefaßt zwiſchen Oeſterreich, Bayern und Württemberg— hatten zum In⸗ halt, einmal den Bundestag mit allen Kräfte zu behaup⸗ ten; zum andern erfolgte die geheime Uebereinkunft, die ehemaligen pfälziſchen Landesteile Badens mit Bayern zu vereinigen. Einer Zerſtückelung Badens hätte ſich aber Frankreich widerſetzt. Die badiſche Politik ſcheint ſich aber nun mit erfreulicher Folgerichtigkeit— und auf das hebt das Schlußwort des Verfaſſers beſonders ab— neben Preußen am ſtärkſten von allen Bundesſtaaten zu Opfern bereit geweſen zu ſein— wie bei den Verhandlungen von 187% 1— Opfern für die Einigung Deutſchlands. Dieſes beſondere Ziel der badiſchen Politik, wie die Gefährdung der Exiſtenz des Landes ſelbſt zuſammen mit der Möglich⸗ keit neuer revolutionärer Unruhen— gerade wenn das deutſche Einigungswerk nicht gelang— verlangte ange⸗ ſtrengteſte Aufmerkſamkeit auf das Ringen zwiſchen Oeſter⸗ reich und Preußen, das einen vorläufigen Abſchluß in ber Punktation von Olmütz fand. Ueberraſchend ſchnell zog in jenen kritiſchen Wochen Preußen ſeine letzten Truppen aus Baden zurück— und gibt Baden damit ſeine Handlungsfreiheit wieder zurück. Nach die⸗ ſem Sieg Oeſterreichs und nach den ergebnislos verlaufe⸗ nen Verhandlungen in Dresden um die Neugeſtaltung des Bundes tritt der alte Bundesrat wieder in Tätigkeit. Folgerichtig tritt immer wieder in dieſer Arbeit bei aller Notwendigkeit der Darſtellung der geſamtdeut⸗ ſchen Verhältniſſe und der Berückſichtigung der franzöſiſchen und der ruſſiſchen Politik die badiſche Politik klar heraus. Das Werk von einer dieſe Weiſe eine ſcharfe umriſſene Würdigung. Abgeſehen vom Großherzog Leopold und dem Erbprinzen Friedrich ſind es die beiden Bevollmächtigten am preußiſchen Hoſe, Meyſenburg und Porbeck, die Mintſter Klüber und Rüdt von Kollenberg, und dann von Andlaw, außerordentlicher Bevollmächtigter in Wien. Worte von Hofrat Zoepfl, geſprochen bei der Beratung des Dreikönigsbündniſſes in ganzen Reihe von badiſchen Staagtsmännern erfährt auf Augenblick ſteht Baden zum erſten Male als mündig da in der Reihe der deutſchen Staaten; es muß ſich mit Ent⸗ ſchtedenheit darüber ausſprechen, was es will und ob es ſich bewußt iſt, was es kann.“ Dieſen Augenblick hat Schill mit viel Liebe für das Badnerland dargeſtellt. A. O Neuerlicher Rückgang im Verlagsbuchhandel, Nach den Mitteilungen im Börſenblatt für den Deut⸗ ſchen Buchhandel iſt auch für den vergangenen Mo⸗ nat ein weiterer Rückgang in der Zahl der Neuer⸗ ſcheinungen zu verzeichnen geweſen. Während im Juli die Verlagsproduktion mit 719 Werken vertre⸗ ten war, ſind für den Monat Auguſt nur 571 ver⸗ zeichnet, was auch einen Rückgang gegen die Auguſt⸗ Neuerſcheinungen des Jahres 1930, die auf 877 be⸗ ziffert waren, bedeutet. Auch der Durchſchnittsladen“ preis hat gegenüber dem Vorjahr eine Herabſetzung erfahren. Der Preisabbau wäre noch deutlicher, wenn die Geſamtproduktion erfaßt wäre. Ein ſtarker Preisabbau erfolgt auch bei der alten Katalogs ergibt ſich, daß im Laufe des Sommers rund 2000 dort aufgeführte Werke im Preis ek⸗ mäßigt worden ſind. Der Abbau war bereits im März ſehr ſtark und ſetzte im Auguſt erneut in er⸗ höhtem Umfang ein. Das Ausmaß im Einzelnen ist leider nicht bekannt. Es iſt jedoch erſichtlich, daß der Buchhandel in der Anpaſſung an die Kaufkraft vor⸗ angeht. Da aber die Koſten nicht im gleichen Maße ſinken und die Umſätze auch mengenmäßig zurück gehen, bedeutet die Entwicklung im ganzen eine immer ſtärkere Anſpannung der Lage im Buch⸗ handel. O Die nenentdeckten Handſchriften in der pren⸗ ßiſchen Staatsbibliothek. Bei den neuaufgefundenen Handſchriften Walthers von der Vogek⸗ meide, die wie bereits gemeldet, von dem Leiter der Handſchriftenabteilung der Staatsbibliothek, Pro- feſſor Dr. Hermann Degering, beim Einordnen alter Schriften zufällig entdeckt wurden, handelt es auf zwei Pergament⸗Doppelblättern geſchrieben, lange Zeit als Einbanddeckel verwandt worden waren. Ein weiterer wichtiger Fund Profeſſor De⸗ gerings waren Manuſkripte, die Fragmente aus der Itala, der älteſten Bibelüberſetzung vom Grlechiſchen der erſten Kammer, zitiert in dem vorliegenden Werke, könnten vom Verfaſſer ſelbſt geſprochen ſein:„In dieſem in das Lateiniſche enthielten, reich verſehen mit bun ten Hefligenbildeerrr. Verſammlungen unter freiem Himmel fallen, ſofern ſt ahl eines wertvollen alten Bildes aus 7 Produktion. Auf der Grundlage des Barſortiments⸗ 9 ſich um zwei bisher unbekannte Liebesgedichte, die ff ſcha für d hei! wirtſ berg, Ausſt licher müſſe Ver gab f bei d Hann nach gefüt len u und Wan! den. Ei reits, eines ungle rend ein Maſſ E 1 derer werd vinze priva Werl B Werl bis 1 1555 große gerad Tage bahn ten u Belie Unab zu ſe G bei d kreise geleg 812 tracht Spitz die U wend perſö lung ſitzen ſatio! ſen z terſtü Werb fahru D einge Tage wicht ac es ſic ſpond mäßi Mitt. ſtellu * len a ationen einez zolkstag en“ he⸗ tfmarſch t wer⸗ ſtgeſtellt ing um gebung. ſind da⸗ ſportlich unter n und „ ſofern ttfinden. Grund n 28. g. 8 Sept. neral⸗ N rankfurt on einer Verſi⸗ tagendes Kampf⸗ ſtrukteur Dieb⸗ 1 bes aus 5 m dafür 50 000 ihnlicher derdieb⸗ ig eines ingezeigt n beiden rs, der hälterin, ſelbſt im J8ſumme zzahlung t gerech⸗ angeleg⸗ Dabei r in ſei⸗ men ſein herungs⸗ Caſpar und als 1 huhof direktion ute früh än ner mer und zwei in das r letzte r, die es n hatten, ände. ichs bahn⸗ 00 Mark iff„Graf her Inſel e dig da in mit Ent⸗ ind ob es hat Schill A. C. ichhandel, den Deut⸗ nen Mo⸗ r Neuer⸗ rend im n vertre⸗ 571 ver⸗ e Auguſt⸗ f 877 be⸗ ittsladen⸗ dabſetzung deutlicher, zt wäre. der alten rtiments-⸗ Sommers zreis er⸗ ereits im ut in er- zelnen iſt „daß der kraft vor⸗ hen Maße 9 zurück⸗ zen eine m Buch⸗ der pren⸗ efundenen Vogel⸗ em Leiter thek, Pro- Finordnen andelt es ichte, die ff eſchrieben, worden feſſor De⸗ e aus der riechiſchen mit bun⸗ 4. Freitag, 18. September 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 432 —— Werbemaßnahmen für den Beſuch der Wanderausſtellungen Nächſte Ausſtellung in Mannheim im Fahre 1932 Die Deutſche Landwirtſchafts⸗Geſell⸗ ſchaft tagte in Darmſtadt mit den Funktionären für die Wanderausſtellung 1932 in Man n⸗ heim und den Präſidenten und Beamten der Land⸗ wirtſchaftskammern in Baden, Heſſen und Württem⸗ berg, um die Werbemaßnahmen für die diesjährige Ausſtellung in Hannover vorzutragen, die in ähn⸗ licher Weiſe auch in Mannheim durchgeführt werden müſſen. Von Mannheim war der Verkehrs⸗ Verein vertreten. Der Chef der Preſſeabteilung der D. L. G. gab in großen Zügen die Maßnahmen bekannt, die bei der Werbung für die diesjährige Ausſtellung in Hannover, die in ſechs Tagen etwa 375 000 Beſucher nach Hannover gebracht hat, mit gutem Erfolg durch⸗ geführt worden ſind. Dieſe bewährten Methoden ſol⸗ len unter möglichſt guter Anpaſſung an die örtlichen und zeitlichen Verhältniſſe auch für die kommende Wanderausſtellung in Mannheim angewendet wer⸗ den. Ein flüchtiger Blick auf die Landkarte zeigt be⸗ reits, daß die Vorausſetzungen für die Durchführung eines erfolgreichen Werbefeldzuges für Mannheim ungleich ſchwieriger ſind als für Hannover. Wäh⸗ rend bei der diesjährigen Ausſtellung in Hannover ein großes, einheitliches Gebiet(Niederſachſen) die Maſſen der Beſucher ſtellte, kommt im nächſten Jahr eine größere Anzahl von Ländern und Provinzen in Betracht, deren Bewohner für den Beſuch der Schau gewonnen werden müſſen. Mit der Zahl dieſer Länder und Pro⸗ vinzen wächſt aber auch die Zahl der amtlichen und privaten Stellen, deren tatkräftige Mitarbeit an der Werbung für den Erfolg ausſchlaggebend iſt. Bisher hat ſich als zweckmäßig erwieſen, beſondere Werbemaßnahmen auf einen Umkreis von etwa 120 bis 150 Km. um die Ausſtellungsſtadt herum zu be⸗ n Erfahrungsgemäß ſtellt dieſes Gebiet die große Menge der Beſucher, da dieſe Entfernungen gerade noch den Beſuch der Ausſtellung in einem Tage zulaſſen, entweder bei Benutzung der Eiſen⸗ bahn oder bei Benutzung von Autobuſſen. Die Fahr⸗ ten mit Autobuſſen erfreuen ſich mit Recht ſteigender Beliebtheit, da ſie neben größter Bequemlichkeit und Unabhängigkeit noch den Vorteil haben, recht billig zu ſein. . Großer Wert wird auf die unmittelbare Werbung hei den für den Beſuch wichtigſten Intereſſenten⸗ kreiſen, den Vereinen, Genoſſenſchaften, Landbünden, Schulen uſw. gelegt. Insgeſamt kommen hier alljährlich etwa 812 000 Anſchriften dieſer Organiſationen in Be⸗ kracht. Dank dem freundlichen Entgegenkommen der Spitzenorganiſationen hat die De dieſe Anſchriften, bie lediglich zum Zwecke der Beſucherwerbung Ver⸗ wendung finden, ſtets erhalten. Durch wiederholte, perſönlich gehaltene Schreiben und durch Uebermitt⸗ lung anſprechender Druckſchriften werden die Vor⸗ ſizenden und Leiter dieſer großen Zahl von Organi⸗ ſationen angeregt, die Ausſtellung möglichſt geſchloſ⸗ ſen zu beſuchen. Dieſe unmittelbare Werbung, un⸗ lerſtüttzt und verſtärkt durch die übrigen mittelbaren Werbemaßnahmen, hat ſich nach den bisherigen Er⸗ fahrungen recht gut bewährt. Preſſedienſt Die allgemeine Werbung wird im Spätherbſt eingeleitet durch den Preſſedienſt, durch den ſämtliche Tageszeitungen im Umkreis von 150 Kilometer, wichtige Tageszeitungen im Reich und etwa 550 Fachzeitſchriften erfaßt werden. Insgeſamt handelt es ſich um etwa 1500 bis 1800 Zeitungen und Korre⸗ ſpondenzen. Dieſen durch den Preſſedienſt regel⸗ mäßig erfaßten Stellen werden in der Zeit von Mitte November bis zum Beginn der Schau„Aus⸗ ſtellungs nachrichten“ zugeſandt, die durchweg mehrere, vorwiegend kürzere Vorberichte über die Ausſtellung enthalten. Werbevorträge Etwa Anfang Dezember jeden Jahres wird in der Ausſtellungsſtadt eine Verſammlung veranſtal⸗ tet, an der neben Vertretern ſtaatlicher, ſtädtiſcher und privater Organiſationen die Preſſe des Ausſtel⸗ lungsgaues in großem Maße teilnimmt. Die auf der Verſammlung über die De und über die kom⸗ mende Wanderausſtellung gehaltenen Vorträge wer⸗ den in gekürzter und ausführlicher Form allen landwirtſchaftlichen Lehranſtalten im Deutſchen Reich, den Vorſitzenden der landwirtſchaftlichen und zweckverwandten Vereine und anderen landwirt⸗ ſchaftlichen Organiſationen im Ausſtellungsgau zu⸗ geſandt. Dieſe Vorträge dienen den genannten Stel⸗ len als willkommene Unterlagen zu Werbevorträgen in Schulen und Verſammlungen. durch Druckſachen aller Art war dadurch gekenn⸗ zeichnet, daß bei allen einheitlich das Bild der Garbenbinderin verwendet wurde. Es iſt be⸗ abſichtigt, das bewährte Bild, ergänzt durch das Mannheimer Stadtwappen, auch bei allen Druck⸗ ſachen der Mannheimer Wanderausſtellung zu ver⸗ wenden. Die Werbung Faltbuch und Poſtkarte Etwa Anfang Dezember, mit Beginn einer regeren Vereinstätigkeit, wurde eine Werbe⸗ ſchrift mit dem in Vierfarbendruck hergeſtellten Titelbild der Garbenbinderin mit zahlreichen Abbil⸗ dungen und Photomontagen in einer Auflage von 170 000 Stück herausgebracht und den landwirtſchaft⸗ lichen Vereinen, Genoſſenſchaften, den landwirtſchaft⸗ lichen Lehranſtalten, der Fach⸗ und Tagespreſſe und weiteren für den Beſuch in Betracht kommenden Kreiſen zugeleitet. Ein größerer Teil der Auflage wurde für die Mitgliederwerbung benötigt. Auch eine Werbepoſtkarte mit dem Bild der Gar⸗ benbinderin wurde in einer Auflage von 300 000 Stück hergeſtellt und vorwiegend ſolchen Stellen, die einen regen Briefverkehr mit Landwirten haben, alſo landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, der Land⸗ maſchineninduſtrie, landwirtſchaftlichen Beratungs⸗ ſtellen uſw., zur Verfügung geſtellt. Gummiſtempel Recht gut bewährt hat ſich auch die nur geringe Koſten erfordernde Werbung durch Gummi⸗ ſtempel— DeG⸗Peitſche mit der Aufforderung zum Beſuch der Wanderausſtellung—. Von dieſem Stempel wurden über 1000 Stück benötigt. Sie wur⸗ den verwendet von Landwirtſchaftskammern, land⸗ wirtſchaftlichen Lehranſtalten und Forſchungsſtellen, Tierzüchtervereinigungen, größeren kaufmänniſchen Genoſſenſchaften, landwirtſchaftlichen Beratungsſtel⸗ len der Düngerinduſtrie, Mitgliedern und Aus⸗ ſtellern aus den Reihen des Reichsverbandes der Landmaſchineninduſtrie, Landeskulturämtern uſw. Plakate, Siegelmarken und Werbezettel Die Werbung durch Plakate und Siegel⸗ marken wird ſtark betrieben. Es ſind in dieſem Jahr 90 000 Plakate und 2 Millionen Siegelmarken verwandt worden. Mit ihrer Ausſendung wird Ende Februar begonnen. Der Bedarf für die Pla⸗ katierung der öffentlichen Anſchlagſäulen und in Wirtſchaften betrug rund 70000 Stück. Wei⸗ tere Plakate wurden für landwirtſchaftliche Genoſſen⸗ ſchaften, landwirtſchaftliche Lehranſtalten, Be⸗ ratungsſtellen der Düngerſyndikate, Reiſebüros uſw. benötigt. Erwähnt ſeien auch die Werbezettel, die alljährlich für die Ausſteller hergeſtellt und an dieſe gegen Bezahlung abgegeben werden. In dieſem Jahre wurden 150 000 Stück abgeſetzt. Merkblatt Um allen für den Beſuch in Betracht kommenden Kreiſen kurz vor der Ausſtellung nochmals eine be⸗ ſondere Anregung zum Beſuch zu geben, wird ein illuſtriertes Merkblatt in größerer Auflage verbreitet. Es enthält Angaben für den Wohnungs⸗ nachweis, über Verkehrserleichterungen, Eintritts⸗ preiſe, Mitteilungen über die Vorführungen uſw. Dieſes vierſeitige Merkblatt wurde von den für die Werbung wichtigſten Fachblättern abgedruckt. Auf dieſe Weiſe gelangte es in weit über 300 000 landwirt⸗ ſchaftliche Betriebe. Das Merkblatt wurde weiterhin durch den Preſſedienſt verbreitet und den Sendungen an die Vorſitzenden der Vereine und Genoſſenſchaften und an die landwirtſchaftlichen Lehranſtalten bei⸗ gefügt. Aufſätze. Sehr bewährt hat ſich auch die Werbung durch die Originalaufſätze in Tageszeitun⸗ gen. In weiteſten Kreiſen bekannte Perſönlich⸗ keiten wurden um Abfaſſung eines Aufſatzes in einer für Zeitungen geeigneten werbenden Form gebeten, wobei beſtimmte Ausſtellungsfragen beſonders zu berückſichtigen waren. Dieſe Aufſätze wurden an etwa 100 führende Tageszeitungen im Ausſtellungs⸗ gau ausgeſandt. Nach den Belegen ſind die Aufſätze ſehr ſtark abgedruckt worden. Film und Rundfunk. Auch der Film ſpielt eine große Rolle bei der Werbung. Von dem Film der Wanderausſtellung Köln ſtanden 31 Kopien zur Verfügung, die durch Vermittlung des Zentralausſchuſſes für Landlicht⸗ ſpiele in Berlin ausgeliehen wurden. Um die ſtädtiſche Bevölkerung zum Beſuch der Schau anzu⸗ regen, wurden fünf gekürzte Kopien zehn Tage vor Eröffnung in allen Ufa⸗Theatern in Hannover vor⸗ geführt. Rege Unterſtützung fanden die Werbearbei⸗ ten durch den Rundfunk. Die deutſche Welle, die Funkſtunde Berlin und die Norag⸗Hamburg wurden frühzeitig gebeten, die Vortragenden im Landwirt⸗ ſchafts-Funk bezw. in der Viertelſtunde für den Landwirt zu veranlaſſen, im Rahmen ihrer Aus⸗ führungen auf die Wanderausſtellung hinzuweiſen. Außerdem wurden durch die Deutſche Welle zwei Vorträge und durch die Norag⸗Hamburg drei aus⸗ führliche Vorträge, die ſich ausſchließlich mit der Wanderausſtellung befaßten, geſendet. Preſſedienſt und Sonderausgaben Der Erfolg der vielſeitigen Berichterſtattung des Preſſedienſtes zeigte ſich in dem überaus ſtar⸗ ken Abdruck der Nachrichten. Hierdurch und in Zu⸗ ſammenwirkung mit den übrigen Werbemaßnahmen wurde erreicht, daß im geſamten Ausſtellungsgau, in den Städten ſowohl wie in den entlegenſten Win⸗ keln, die Wanderausſtellung bekannt wurde. Nach den Tageszeitungen in Hannover brachten etwa 12 Fachblätter anſprechende Sonderaus⸗ gaben heraus. Rundfunkreportage vom Ausſtellungsplatz Wie bei früheren Ausſtellungen wurden auch in Hannover die Rundfunkhörer auf die Wanderaus⸗ ſtellung aufmerkſam gemacht, ſo u. a. durch drei Reportagen vom Platze aus. Um früh⸗ zeitig das Intereſſe zu wecken, wurde die erſte Re⸗ portage bereits am Sonntag vor der Eröffnung durchgeführt und zwar mit einem allgemeinen Ueber⸗ blick über Aufbau und Beſchickung. Weitere Repor⸗ tage vom Ausſtellungsgelände erfolgten am zweites und am vorletzten Ausſteſlungstage. Nach dieſem Vortrag wurde der Werbefilm von der diesjährigen Ausſtellung in Hannover vor⸗ geführt. In abwechſlungsreichen Bildern wurden die Ausſtellungsgebäude der großen deutſchen Landmaſchinenfabriken, auch die der beheimateten Heinrich Lanz Aktien⸗ geſellſchaft, dann die preisgekrönten Tiere gezeigt. Das Herz ſchlug höher, als die prächtigen hannoveraniſchen, holſteiniſchen, oldenbur⸗ giſchen und oſtpreußiſchen Pferde vorgeführt wurden. Man ſah das große Reitturnier im Ring der Ausſtellung, das ſo packend war, daß die verſammel⸗ ten Herren in lebhafte Beifallsrufe ausbrachen. Ferner wurden turneriſche Vorführungen gezeigt von vorbildlicher Exaktheit u. a. m. Aus dieſen Schilderungen geht hervor, daß uns hier in Mannheim für die nächſtjährige Ausſtellung große und ſchwierige Aufgaben erwarten, die an die mit der Organiſation beauftragten Stellen hohe Anforderungen ſtellen. Nur in gemeinſchaftlicher und verſtändnis⸗ voller Arbeit aller intereſſierten Kreiſe, durchdrungen vom Maunheimer Stadtgeiſt, können die vielſeitigen und großen Aufgaben bewältigt werden. Hier muß das Intereſſe des Einzelnen zum Wohle des Ganzen zurückſtehen. Nicht nur das übrige Deutſchland richtet ſeine Blicke anläßlich der nächſt⸗ jährigen Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsgeſellſchaft auf Mannheim, ſondern auch die landwirtſchaftliche Welt von Frankreich(Elſaß), Bel⸗ gien und Luxemburg. Automobiliſten⸗Aſpiranten Auch wenn es nicht auf der Reifenhülle zu leſen wäre, wüßte man ſofort, daß es ſich um einen Uebungswagen einer Fahrſchule handelt. Einer ſo vorſichtigen Fahrweiſe befleißigt ſich der Automobiliſt nur, wenn er noch Führerſcheinanwärter iſt, wenn er noch Reſpekt hat vor dem Aufwärtsſchnellen des Tachometers oder der Fahrlehrer immer und immer wieder beſchwörend mahnt:„Nicht ſo ſchnell, weniger Gas geben, vorſichtig fahren! Schnell fahren können Sie ſpäter immer noch. Das Langſamfahren iſt viel ſchwerer, das will geübt ſein.“ Langſamfahren iſt viel ſchwerer Das imponiert dem Fahrſchüler und er ſetzt all ſeinen Stolz darein, ſchön langſam zu fahren. * 8 Zweites Erkennungsmerkmal: mit äußerſter Aufmerkſamkeit verfolgen auch die hinten im Wagen ſitzenden Fahrſchüler die Anmerkungen des Lehrers, um auch aus dieſer Phaſe des Unterrichts, in der ſie nicht praktiſch tätig ſein können, Gewinn zu ziehen. Sie ſind natürlich überzeugt, daß ſie in dieſer oder jener kritiſchen Situation viel ſicherer fahren würden als der Mitſchüler, der gerade am Steuer ſitzt. * Der Lieblingsaufenthalt der Fahrſchulübungs⸗ wagen iſt der Parkplatz. Hier dauert es gewöhnlich ein paar Sekunden, ehe es dem angehenden Fahrkünſtler glückt, den Rück⸗ wärtsgang zu ſchalten.„Ganz wenig Gas geben!“ mahnt der Lehrer. Und der Schüler gibt zuerſt gar kein Gas und dann zuviel. Der Fahrſchüler meint, er verrenkt ſich den Hals, während er ſo konſtant nach rückwärts Ausſchau halten muß. Aber es hilft nichts, der Fahrlehrer beſteht darauf: Beim Rück⸗ wärtsfahren immer nach rückwäts ſchauen! Endlich iſt der Wagen glücklich am Bordſtein ge⸗ landet, da wird der Schüler in ein neues Experi⸗ ment gehetzt:„So, jetzt fahren wir nochmals vor und halten dann dort drüben zwiſchen den beiden Wagen. Etwas gewagt ſcheint das dem Fahrſchüler, aber wieder einmal klappt es beſſer, als er gedacht hat. Mit Sicherheit trifft man die Uebungswagen in den engen Straßen der Altſtadt. Normalerweiſe würde niemals ein Automobiliſt mit ſeinem Fahr⸗ zeug durch dieſe engen Winkel ſich zwängen. Der Fahrſchüler aber muß die verſchlungenſten Wege fahren und darf auch vor Gaſſen keine Angſt haben, in denen gerade nur ſein Wagen Platz hat und wo noch nicht einmal ein Strohhalm beſchädigt bliebe, wenn er ſich dazwiſchen zwängen wollte. * Ich habe mich oft gefragt, warum auf den Reife hüllen der Uebungswagen es ausdrücklich vermerkt ſteht:„Fahrſchule XV“. Iſt das nur Reklame⸗ technik, oder iſt es auch, in doppelter Hinſicht, eine Bitte:„Lieber Autofahrer, ſei vorſichtig! Ich lerne ſerſt noch fahren, nimm dich vor mir in Acht!“ Und andererſeits:„Lieber Automobiliſt, ſei nicht bös, wenn ich dich an der Kreuzung etwas warten laſſe: Das Schalten geht noch nicht ſo reibungslos, wie ich gern möchte. Schimpf bitte nicht, wenn es nicht mit ſolcher Blitzesſchnelle klappt, wie bei dir routiniertem Fahrer, hab Mitleid mit mir!“ Wie dem auch ſei: Laſſen wir den Automobiliſten⸗ aſpiranten Muße, ihre Uebungsfahrten in Ruhe zu abſolvieren. Wenn ſie jetzt, ſolange der Fahrlehrer noch als wachſamer Schutzengel an ihrer Seite thront, ganze Arbeit machen, werden ſie ſpäter kein Unheil anrichten. Und das iſt es ja, was wir dringend brauchen: Trotz der ſtändigen Zunahme des Verkehrs Abnahme der Verkehrsunfälle. Auto⸗ mobiliſtenaſpiranten und Fußgänger, denkt daran! Fidibus. * Fuhrwerk reißt Halteſtellenmaſt um. Auf der Kreuzung Friedrichsring und der Straße T und U 6 ſtieß geſtern vormittag ein Perſonenkraft⸗ wagen mit einem Einſpännerfuhrwerk zu⸗ ſammen. Durch den Zuſammenſtoß wurde das Fuhrwerk umgeworfen und dermaßen gegen den auf der Anlage aufgeſtellten Straßenbahn⸗Halteſtellen⸗ maſt geſchleudert, daß der Maſt abbrach. Der Fuhrmann ſtürzte zu Boden und zog ſich am linken Arm und an der linken Hüfte Prellungen zu. Was hören wir? Samstag, 19. September .00: Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. .05: Langenberg: Morgenkonzert. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.05: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.15: Südfunk: Ausſchnitte aus dem Schnelligkeitswett⸗ bewerb für Flugzeuge um den Schneider⸗Pokol. Uebertragung von der Inſel Wight. 12.30: München: Mittagskonzert. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 14.25: München: Aus aller Herren Länder. haltungskonzert. 15.25: München: Achtet auf eure Zähne. Ratſchläge. 15.30: Südfunk: Stunde der Jugend. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 15.50: Südfunk: Liederſtunde. 15.50: Wien:„Pechvogel und Glückskind“. den Kinderfunk. 16.00: Heilsberg: Unterhaltungsmuſik. 16.10: München: Alte Meiſter der Orgel. 17.00: Sitdfunk: Aus Pforzheim: Nachmittagskonzert. 18.20: Wien: Kraftfahrer und Fußgänger. 10⸗Minuten⸗ Knigge für beide. 18.40: Frankfurt: 14⸗ bis 17jährige Berufstätige in Fa⸗ milie, Beruf und Politik. 18.45: München: Konzertſtunde. 18.50: Heilsberg: Unterhaltungskonzert. 19.15: Wien: Eine Stunde bei Jacques Rotter. 21.30: Frankfurt: Johann, Joſef und Eduard Strauß. 22.00: Wien: Abendkonzert. Aus Mannheim 16.10: Stunde des Chorgeſonges. Ausführende: Arbeiter⸗ Sängerbund Mannheim⸗Rheinau unter Leitung von Eugen Endlich, Mannheim. Aus dem Ausland: 12.40: Beromünſter: Schallplattenkonzert. 16.00: Beromünſter: Luſtiges Durcheinander. Schallplatten. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 20.00: Beromünſter: Aus bem Berner Stadttheater:„Taun⸗ häuſer“, von R. Wagner. 21.00: Rom, Neapel:„Lohengrin“, von R. Wagner. Ein Unter⸗ Hörſpiel für Die neuen Mall- Stoffe für Herbst und Winter sind eingetroffen! Mallschneiderei Erneut haben wir die Preise für Maſßl- Anfertigung stark ermäbigt Wir vereinen erstkl. Schnitt mit höchster Qualität der Stoffe, Zutaten u. Verarbeitung Unsere Garantie: ledes nicht zusagende Stück nehmen wir anstandslos zurück 7 gelhorn& Sturm Mannheim/ O 5, 457 3 Stoffverkauf 4. Seite/ Nummer 432 Vom Schlafburſchen niedergeſtochen 1 Ein Verbrechen, das vor über 14 Tagen in einem Hauſe in den G⸗Quadraten begangen wurde, fand durch den Tod des Betroffenen einen tragiſchen Ab⸗ ſchluß. Im Krankenhauſe verſchied nach Is5tägi⸗ gem Krankenlager infolge eines Meſſerſtiches ein 50 Jahre alter Mann, der wegen einer Gering⸗ fügigkeit von einem 44 Jahre alten Schlaf bur⸗ ſchen angefallen wurde. Der Täter bewohnte bet dem alten Ehepaar ſeit einem Jahre ein Zim⸗ mer und ſuchte ſchon ſeit längerer Zeit, beſonders unter Einwirkung von Alkoholgenuß, Streit mit ſeinen Wirtsleuten. Dieſe getrauten ſich nicht recht, den arbeitsloſen Mieter an die Luft zu ſetzen, da ſte ſich vor ſeinen Gewalttätigkeiten fürchteten. Die Miete wurde von ihm am 1. und 15. jeden Monats von dem erhaltenen Fürſorgegeld bezahlt, wobei er ſtets in ſchroffer Form bemerkte, wie ſehr ihn das Geld reue. Hieraus entwickelte ſich auch der Vorfall in der Unglücksnacht. Der Mieter wetterte ohne jeglichen Grund in ſeinem Zimmer, ſchimpfte über die teure Miete und ließ ſchließlich eine unflätige Bemerkung über die Frau des Wohnungsinhabers fallen. Als der Ehemann in das nur durch Licht von außen erhellte Zimmer des Schreiers trat, um ihn zu er⸗ ſuchen, derartige Redensarten zu unterlaſſen, ſah er ein Meſſer blitzen. Bis die herbeigerufene Frau Licht machen konnte, lag der Mann in ſeinem Blute auf dem Boden. Kaltblütig ließ ſich der Täter von den raſch herbeigerufenen Kriminal⸗ beamten abführen, während der Verletzte, der einen Stich in die linke Seite, haarſcharf am Herz vorbei, erhalten hatte, in das Krankenhaus verbracht wurde. Eine Embolie machte jetzt ſeinem Leben ein Ende. Der Witwe wendet ſich allgemeine Teilnahme zu, zumal der Getötete überall ſehr geachtet geweſen iſt. Der Täter, der das verfügbare Unterſtützungsgeld in Alkohol anlegte und ſich ſeinen anderen Lebens⸗ Unterhalt zuſammenbettelte, ſteht dagegen in einem ſchlechten Ruf. Hoffentlich fällt die Strafe entſprechend dus. f* * Unfall auf dem Spielplatz. Auf dem Spiel⸗ platz Ecke Mittel⸗ und Ackerſtraße fiel geſtern abend ein ſteben Jahre alter Volksſchüler von einer Schaukel. Beim Zurückſchlagen der Schaukel erlitt der Bube einen Bruch des linken Oberſchenkels. Kommunale Chronik R. Meckesheim, 17. Sept. An Sparmaß⸗ nahmen in der Gemeinde⸗Waldwirt⸗ ſchaft werden durchgeführt: Nachprüfung der Holzhauerlöhne, Stundenlöhne der Waldarbeiter, raſcherer Einzug der Holzgelder, rationelle Verwen⸗ dung der für die Waldarbeiter vorgeſehenen Mittel, Rückerhebung der Koſten, die durch Vorbeugungs⸗ maßnahmen gegen Wildverbiß entſtehen, Ein⸗ ſchränkung der Freigebigkeitshandlung inbezug auf Waldprodukte, Zurückſtellung von Holzhieben, die keinen Reinerlös abwerfen, evtl, Ermäßigung des Hiebplanquantums je nach Entwicklung der Verhält⸗ Uiſſe in dieſem Winter u. a. mehr.— Die Verſteige⸗ rung des Gemeindeobſtes(Spätobſtes) mit einem Erlös von 891 Mk. wurde genehmigt. Der Zentner Obſt dürfte hiernach auf etwa—3 Mark, je nach Sorte, ſtehen.— Durch die Laſtenverſchiebung des Staates auf die Gemeinden inbezug auf die Lehrerbeiträge muß die Errichtung des projektierten weiteren Schulſaales bis auf weiteres zurückgeſtellt werden.— Wegen Neuregelung des Milchprei⸗ ſes(Verbraucherpreiſes) wird eine gemeinſame Sitzung mit Vertretern der Gemeinde, der Landwirt- schaft und Verbraucher abgehalten. Trotz der wirtſchaftlichen und finanziellen Notlage kann die Bautätigkeit in dieſem Jahr als rege bezeichnet werden. Es ſind bis jetzt neben verſchiedenen Stock⸗ aufbauten fünf Wohnhausneubauten erſtellt. Für das kommende Jahr beſtehen bis jetzt noch keine größeren Baupläne. Durch die Bautätigkeit hat ſich auch das Straßennetz um drei Straßen vermehrt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Innerhalb von vier Monaten hat uns die öſterreichiſche Nationalelf zweimal bewieſen, daß der Leiſtungsſtandard des deutſchen Fußballſports erſchreckend zurückgegangen iſt. Das letzte Spiel in Wien bot den Zuſchauern ſo wenige wirkliche Kampfmomente, verriet ſo deutlich die kraſſe Ueberlegenheit der Einheimiſchen, daß ſich bereits Stimmen erhoben, die den öſterreichiſchen Verband vor dem Abſchluß weiterer Länderſpiele warnten. Dieſe Warnungen ſtellen natürlich kraſſe Ueberheblichkeiten dar(in die gleiche Ueber⸗ heblichkeit verfielen aber auch deutſche Blätter, als unſere Nationalelf ihre letzten hohen Siege gegen die Schweiz er⸗ zielte. Die Red.), in Wien, vor allem aber in deutſchen Städten werden die Länderkämpfe Oeſterreich— Deutſch⸗ land auch durch die beiden Niederlagen nichts an Zugkraft eingebüßt haben. Auch ſind die 0 6⸗ und:5⸗Ergebniſſe durchaus nicht als nationales Unglück zu be⸗ trachten. Dahin darf ſich auch der ärgſte Sportfanatis⸗ mus nicht verſteigen. Zufrieden wird man ſein, wenn gerade das Wiener Länderſpiel den Mitgliedern des DF B⸗ Spielausſchuſſes ſoweit die Augen geöffnet haben wird, um ſich darüber klar zu ſein, daß ganz radikale Aenderungen bei der Aufſtellung der Nationalmannſchaft notwendig ſind. Darüber hinaus iſt aber auch eine Revolutionierung des Syſtems, nämlich des allgemeinen Spielſyſtems⸗Wirrwarrs und der allzu engherzigen Auslegungen der Amateurbeſtim⸗ mungen notwendig. Immer wieder iſt die Forderung zu erheben, daß es unſeren großen Vereinsmannſchaften ge⸗ ſtattet ſein muß, wenigſtens einen erſtklaſſigen Ausländer gegen Bezahlung in der Mann ⸗ ſchaft ſpielen zu laſſen. Denn es iſt ja doch er⸗ wieſen, daß die großen Lehrer des Fußballſpiels, Schafſer, Weiß, Szabo uſw. die von ihnen betreuten Mannſchaften groß gemacht haben in einer Zeit, in der ſie noch ſelbſt altiv mitwirken konnten. Später, nur als Trainer, waren ſie nur halb ſo nützlich. Wir haben noch weitere Beiſpiele, Schwimmer ⸗Bilanz der Verbeſſerung der Durchſchnittsleiſtungen Der Sommer 1931 brachte im deutſchen Schwimmſport verhälbnismäßig wenig ſportlich bedeutende Vevanſtaltun⸗ gen. Außer den offiziellen Ereigniſfen der nationalen umd internattonalen Behörden gab es eigentlich überhaupt kein Schwimmfeſt⸗ großen Formats. Um ſo mehr ſteht deshalb die Oeffentlichkeit unter dem Eindruck der Deutſchen Mei⸗ ſterſchaften in Königsberg und der Europa⸗Meiſterſchaften in Paris. Da aber die Königsberger Kämpfe keine über⸗ ragenden Leiſtungen brachten, und Paris mit einer Nieder⸗ lage Deutſchlands in der Geſamtwertung endete, muß ohne Zweifel ein falſches Bild über den derzeitigen Leiſtungs⸗ ſtandard der deutſchen Schwimanerei entſtehen. Es fehlt auch nicht an Stimmen, die bereits von einem Rückgang des deutſchen Schwimmſports ſprechen. Es muß deshalb einmal eindeutig feſtgeſtellt werden, daß dieſe Anſicht ſalſch iſt und jeder Grundlage entbehrt. Zum Beweis ſeien fol⸗ gende Momente angeführt. Die Ergebniſſe der Rangliſte 1931, die in der Tagespreſſe erſchienen ſind, ſprechen eine ganz andere Sprache. Ste zeigen im Vergleich mit der Rangliſte 1930 viel beſſer das wirkliche Bild der Entwicklungskurve. Vereinzelte Spitzenleiſtungen, die vielfach auf beſonderer Veranlagung der betreffenden Größen und auch zum guten Tei auf Glück und Zufall beruhen, ſind kein Spiegel des Geſamtſtandards. Die Ergebniſſe großer internationaler Kämpfe können am nächſten Tage umgekehrt lauten. Maß⸗ gebend iſt letzten Endes für die Beurteilung doch der Lei⸗ ſtungsdurchſchnitt der ganzen Saiſon. Einige Belſpiele aus Vergleichen der Rangliſten 1930 und 1991 zeigen mit abſoluter Deutlichkeit, daß nicht nur lein Rückſchritt, ſondern auf vielen Gebieten recht fühl⸗ bare Fortſchritte zu verzeichnen ſind, ſogar— und das iſt das erfreulichſte an der ganzen Sache— beim Freiſtil⸗ ſchwimmen. 1930 mußte z. B. über 100 Meter⸗Frei⸗ ſt il die Grenzzeit der Rangliſte mit:05 Minuten feſt⸗ geſetzt werden, um 10 Mann einteilen zu können. 1931 ſchwammen aber bereits zehn Mann unter:04, davon ſieben ſogar unter 1103 Min. Ueber 200 Meter galt :80 Min. als Grenze, die 1930 von fünf Mann erreicht bzw. unterboten worden war. Für 1991 konnte die Grenze um volle vier Sekunden heruntergeſetzt werden, denn fünf Mann ſchwammen regelmäßig unter:26 Min. Aehnlich, wenn auch noch nicht ganz ſo günſtig, iſt das Ergebnis über 400 und 1500 Meter. Das 3200 Meber Bruſt⸗ ſchwimmen war ſchon ömmer die Stärke des deutſchen Vor einem neuen Fußball-Länderkampf Wer ſoll gegen Dänemark ſpielen? Schwimmſports. Aber auch hier konnte die für 1930 auf man denke an die in Frankfurt tätig geweſenen Schweizer Pache und Dietrich. Bereits am 27. September hat der deutſche Fußballſport eine neue ſchwere Probe zu beſtehen: den in Hannover ſtattfindenden Länderkampf gegen Dänemark. Ende dieſer Woche wird die deutſche Mannſchaft der Oeffentlich⸗ keit unterbreitet werden. Der DßB⸗Spielausſchuß ſteckt natürlich in Nöten. In doppelten Nöten, weil die ſüd⸗ deutſchen Vereine durchweg nicht gewillt ſind, ſchon wieder ihre Leute zu ſtellen. Sie ſind es umſo weniger, als einige Vereine letzthin vom DyB⸗Spielausſchuß eine recht eigen⸗ artige Behandlung erfahren mußten. Man hört, daß ſich der Dy diesmal in erſter Linie auf Berliner un weſt⸗ deutſche Kräfte ſtützen will. Wie wir erfahren, ſind die ſol⸗ genden Spieler in die engere Wahl gezogen worden: Tor: Kreß(Rot⸗Weiß Frankfurt) oder Jakob(Jahn Regensburg); Verteidigung: Emmerich (TB Berlin], Stubb(Eintracht Frankfurt) oder Weber (Kurheſſen Kaſſelh) Läufer: Janes(Fortuna Düſſel⸗ dorf), Kauer(TB Berlin) oder Leinberger(Fürth), Knöpfle (FSV Frankfurt); Sturm: Albrecht(Fortuna Düſſel⸗ dorf), Czepan, Kuzorra(Schalke) oder Schmitt(1. FC Nürnberg). Ueber die Beſetzung des linken Flügels iſt man ſich überhaupt noch nicht einig. Die Dänen ſtellen zwar nicht die Fußballkünſtler, wie Wien ſie beſitzt, aber auch ſie wollen mit Reſpekt behandelt werden, ſtehen doch in den bisherigen fünf Länderſpielen einem deutſchen fünf däniſche Siege gegenüber, von denen der vorjährige:3⸗Sieg Dänemarks in Kopenhagen noch in friſcher Erinnerung iſt. Das Intereſſe für den Kampf iſt in Hannover ſehr groß. Schon am 16. September waren von den 30 000 ver füg⸗ baren Plätzen des Hindenburgſtadions nur noch einige hundert Stehplätze im Vorverkauf zu haben. Sommer⸗Saiſon 1931 :58 Min. feſtgelegte Grenze glatt auf:55 heruntergeſetzt werden, denn dieſe Grenze wurde regelmäßig von fünf Schwimmern unterboten. Nur im Rückenſchwimmen ſind wir nicht im gleichen Maße vorwärtsgekommen und aus⸗ gerechnet hier— das illuſtriert das eingangs geſagte— holte ſich ein Deutſcher die Europa⸗Meiſterſchaft. Faſt dos gleiche Bild zeigen die Leiſtungen der Da⸗ men. Die größten Fortſchritte weiſt das Bruſtſchwi m⸗ men über 200 Meter auf, deſſen Grenze von 385 Min. für 1930 um volle zehn(11) Sekunden geſenkt werden muß. Sieben deutſche Schwimmerinnen erreichten Zeiten, die unter 3125 Min. lingen. Im Freiſtil ſchwimmen der Damen über 100 Meter ſind die Verbeſſerungen nur geringfügiger Natur. Es iſt aber auch ein Zeichen des Foriſchrittes, wenn in der Rangliſte eine Reihe von Jugendſchwimmerinnen plaziert werden konnten und zwor mit Zeiten, die noch vor wenigen Jahren zu Meiſter⸗ ſchaftsehren gereicht hätten. Im Rückenſchwimmen ſtagniert die Sache genau wie bei den Herren, nur iſt bei den Damen die Differenz zu den international bewert⸗ baren Leiſtungen weſentlich größer als bei den Herren. Das Fazit der Zahlen und Zeiten bedarf keines Kommentars. Es iſt wirklich vorwärts⸗ gegangen, wenn guch langſam und in breiter Front. Weſent⸗ lich für die Zukunft iſt aber die Frage, inwieweit die wirtſchaftlichen Verhältniſſe die Wettkampfmöglichkeiten der Aktiven beſchneiden, denn ohne Wettkümpfe gibt es keine Leiſtungsſteigerung. Die Vereine ſind heute aber durch⸗ weg ſo kapitalſchwach, daß ſie dos Riſiko großer und ſport⸗ lich wertvoller Veranſtaltungen nicht mehr allein tragen können. Hier muß alſo ein Ausweg gefunden werden. Sei es durch Zuſommenſchlüſſe mehrerer Vereine in Form von Intereſſengemeinſchaften oder in Form von Fuſionen, denn es gibt an vielen großen Plätzen viel zu viel Ver⸗ bandsvereine, die teilweiſe kaum lebensfähig find. Oder aber der Verband tritt ſelbſt oder aber in Verbindung mit ſeinen Unterinſtanzen und den Vereinen als Veranſtalter auf. Er hätte dabei den Vorteil, die Beſetzung der Kämpfe zu beeinfluſſen und qualitativ zu verbeſſern. Mittel dozu ſind vorhanden. Das Geld, das von den Vereinen kommt, muß heute wieder reſtlos den Vereinen und dawit der Sache zu Gute kommen. Auf dieſe Weiſe wird es mög⸗ lich ſein, produktive Wettkompftätigkeit aufrecht zu er⸗ halten und damit die Vorbedingung für weitere Fort⸗ ſchritte zu ſchaffen. Meller. Vorausſage für Samstag, 19. Seplember: Kühl und noch vielfach wolkig— In tieferen Lagen Nebelbildungen— Vorwiegend trocken— Schwache Luftbewegung. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags ö Wind B55 Wekter Richt, Stärke Wertheim ſtill— Nebel Königsſtuhl. leicht Nebel Karlsruhe ſtill— bedeckt Bad. ⸗Bad ſtia— Regen Villingen leicht Nebel Vad Dürrh. ſtill— Regen St. Blaſten ö Weicht Regen Badenweil. 7866. NO leicht bedeckt Feldbg. Hof 12750630, NO ö leicht Nebel Nachdem geſtern eine aus ſüdöſtlicher Richtung kommende Störung vorübergehend den hohen Druck nach Weſten zurückgedrängt hatte, erfolgte heute morgen wieder von Weſten her Druckanſtieg, ſodaß mit Beſſerung des Wetters, wenn auch nicht völliger Wiederherſtellung der alten Hochdrucklage, zu rechnen iſt. Reiſewetter. Nordſee: 13—14 Grad, mäßiger Nordweſt, Geſtern: mäßig warm, meiſt bedeckt. Oſtſee: 12—14 Grad, wolkig mit Strichregen, leich⸗ ter Nordweſt. Geſtern: mäßig warm, leicht bedeckt. Harz⸗ und Thüringer Wald: 11—13 Grad, Nebel und vereinzelt Regen, ſchwacher Weſt. Geſtern: kühl und regneriſch. Rhein⸗ und Weſergebiet: 13—15 Grad, Nebel und vielfach Regen. Sehr ſchwacher Wind. Geſtern: kühl und anhaltend trüb. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Wolkig, örtliche Nebel und Regen, ſehr leichter Weſt. Geſtern: mäßig warm, regneriſch. Alpen:—9 Grad, bedeckt. Windſtille. Geſtern: kühl und regneriſch. neblig. Flugwetter Die Drucklage über Deutſchland iſt nicht weſent⸗ lich geändert. Ueber dem Norden liegt ein großes Regengebiet mit niedriger Wolkenhöhe und ſchlechter Sicht(1 bis 2 Kilometer)). Eine große Nebelbank reicht vom Niederrhein bis zur Odermündung, im Oſten iſt die Wolkenhöhe etwa 600 Meter, die Sicht 2 bis 5 Kilometer. Die Höhenwinde ſind gering(unter 6 Meter je Sekunde) Auch ein Zeichen der Zeit * Zweibrücken, 18. Sept. Dieſer Tage wurde von einer hieſigen Wirtſchaft ein Konzert angekündigt. Als abends die Muſiker kamen, ſtand eine Schar Be⸗ ſucher vor den dunklen und verſchloſſenen Räumen Es ergab ſich, daß die Brauerei aus finanziellen Gründen dem Wirt kein Bier mehr lie⸗ ferte, ſodaß dieſer mangels Stoffs nicht mangels Maſſe ſeinen Betrieb ſchließen mußte. Muſik und Gäſte begaben ſich unter lebhaften Erörterungen über die Not der Zeit nach kurzem Warten wieder heim⸗ wärts. PPP d Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder„Spar u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: i. B. S e Gericht u. alles übrige: Franz Kircher ⸗ Anzeigen u. geſchäfkl. Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber Drucker und Berleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, R 1, 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto 5* ROMAN VON WILHELM SCHNEIDER —ꝛ— ñ— ̃—— (Nachdruck verboten) 31 Dann entdeckt er auf der Villenſtraße, dort, wo ſie ſich in den Wald verläuft— Gott ſei Dank iſt das Kroggerſche Haus das letzte in der Reihe— die Sil⸗ houette Agnes Sooſters. Das iſt das Zeichen, daß Krogger in Geſellſchaft von Olaf das Haus verlaſſen hat. Jetzt muß er ſich eine Weile gedulden, um der Hausdame Zeit zu laſ⸗ ſen, ihr Schlafzimmer aufzuſuchen. Er wartet in Ruhe eine Viertelſtunde, hört dann hinter ſich Schritte, reißt ſich erſchrocken herum und entdeckt Agnes Sooſter. Sie lächelt ruhig und gleichmütig. ganz konventionell, als ob ſie einem alten Bekannten begegnet. 5 „Vorgehen, Herr Rauch“, flüſtert ſie. Rauchs Blick gleitet ab. Aerger ſteigt in ihm hoch; er fühlt ſich plötzlich als Puppe dieſer kleinen Perſon. Dann ſegelt er— kurz entſchloſſen— über die Kuppe des Hügels, ohne ihr einen Blick zu gönnen, eilt einfach auf das Haus zu. Und nun fühlt er, daß er ſeine Nerven im Zaum hat. jetzt in der Minute der großen Gefahr. Das Herz ſchlägt ruhig und gleichmäßig. 5 Vor dem Atelier blickt er ſich um, ſieht den hellen Fleck Fräulein Soſters im Wald. Nichts Anderes. Die Gegend ſchläft im Glaſt der heißen Mittags⸗ ſonne. a ö Dann hat er die rechte Stirnwand des Hauſes evreicht, von der man ihn nur vom Wald aus beob⸗ achten kann. Die Fenſter ſind alle geſchloſſen. Leiſe ſteigt er die Stufen zur Tür hinab, drückt auf die Klinke. Verſchloſſen. Doch handelt es ſich um ein ſehr einfaches Schloß. Er zückt ſein Werkzeug* die Tür öffnet ſich ſofort. Seine letzte Hoffnung iſt ge⸗ ſchwunden. Jetzt muß er ſeinen Weg weiter gehen, Wieder ſetzt der ſtürmiſche Herzſchlag ein. Doch mit aller Gewalt droſſelt er die Erregung ab, drückt die Tür hinter ſich zu, wagt die erſten tappenden Schritte im dunklen Gang. Der Gang iſt lang, ſtößt auf eine Tür. Auch ſie gibt nach. Er ſteht in einer verſtaubten Heizungsanlage. Von hier aus läuft eine eiſerne Wendeltreppe nach oben. Rauch taſtet ſich empor, landet wieder in einem langen geweißten Gang. Vor einer Tür lauſcht er eine Minute lang. Es iſt Stille im Hauſe.. keine Schritte kein Geräuſch. Vorſichtig öffnet er die Tür, lugt um die Ecke. Rechts ſieht er die Halle, die er von ſeinem erſten— freilich offiziellen Beſuche— her kennt. Dieſe Tür mündet auf einen Wandelgang, der von der Halle anſcheinend ins Atelier führt. Rauch ſchleicht vorwärts, in Richtung des Ateliers. Die Wand iſt mit alten holländiſchen Meiſtern bedeckt. Man hat den Eindruck unermeßlichen Reichtums. Eine zweite Flügeltür im Rokokogeſchmack ſchließt den Gang ab: ohne Zweifel die Tür zum Atelier. Rauch ergreift den Drücker; die Tür iſt verſchloſſen. Er hat ſeine Nerven jetzt ſo gut im Zaum, daß er ſich entſchließt, die Tür gewaltſam zu öffnen. Er zückt ſeinen Draht, macht ſich ans Werk. Doch ſchon nach wenigen Minuten kommt er zu der Er⸗ kenntuis, daß ſich die Tür auf dieſe Art nicht öffnen läßt.. Er iſt ſehr enttäuſcht. Vom Atelier hat er ſich viel verſprochen. Nun muß er die eigentlichen Arbeits⸗ und Schlafräume Kroggers finden. Und ferner das Zimmer, in dem dieſer ſonderbare Diener Olaf un⸗ bergebracht iſt. Auf den Zehenſpitzen taſtet ex ſich zurück zur Halle. Ein Kreisrund mit doriſchen Säulen. Kopien antiker Skulpturen ſtehen in der Runde. Moſaikfußboden. Stille. l Agnes fällt ihm ein. Das iſt wie eine Viſion, eine Sekunde lang. Er ſieht ihr weißes Geſicht vor ſich, ihre gleichmäßigen Züge, ihr hübſches Näschen, ihr weißblondes Haar, ihre klaren Augen Ein Troſt in dieſer Situation voller Schrecken. Sicher wird ſie mit ihrer Behauptung, daß Madame in einen tüchtigen Mittagsſchlaf geſunken iſt, recht behalten. Deshalb vorwärts. f Als er in den rechts ablaufenden Wandelgang 8 ſich nicht vor Agnes Sooſter bis auf die Knochen Mee 1 5 einbiegt, ſchleicht vor ihm eine ſchwarze Katze über den Weg. Das Tier bleibt ſofort ſtehen, ſtellt ſich mitten in den Gang. Grüne Augen leuchten, der Schwanz hebt ſich langſam, das Tier ſchleicht näher, reißt den kleinen Schlund auf, miaut zart, ſtreicht um Chriſtians Hoſenbeine. Rauch— ein Freund jeder Kreatur— bückt ſich ſchnell, fährt zart mit der Hand über den Rücken des kleinen ſchwarzen Teufels. Dann ſchleicht er den Gang hinauf. Er bemerkt nicht, daß die Katze ihm auf den Ferſen bleibt. Auf der rechten Seite iſt eine Tür. Sie iſt nur angelehnt. Chriſtian Eduard blickt durch einen Spalt hinein. Einſamer, rieſiger, hoher Raum. Sehr elegant... ein Arbeitszimmer, dunkel ge⸗ halten. Bücherſchrank über die ganze Wand. Vor dem Fenſter wuchtet der Schreibtiſch. Iſt mit Pa⸗ pieren bedeckt.. dort liegt eine Zeitung. Vorſichtig tritt Rauch näher: Bankabrechnungen, Korreſpon⸗ denzen mit ſüdamerikaniſchen Banken. Rieſige Sum⸗ men ſtehen auf dem Papier. Rauch fährt ein Schwindelgefühl in die Beine Aber kein einziger Privatbrief. Halt.. was iſt das für eine Zeitung?„Juwelierzeitung für die Tſchechofſlowakei.“ Donnerwetter. der erſte Fund. Ohne ſich zu beſinnen, ſtopft Rauch die Zeitung in die Seitentaſche ſeines Jacketts. Dann macht er ſich über die Fächer des Schreib⸗ tiſches her. Alles offen.. Halles leer. Er ſchleicht zum Bücherſchrank hinüber. Ein Haufen ſchwediſcher Autoren. Aber auch Franzoſen. Eine wundervolle Flaubert⸗Ausgabe. Dann Klaſſiker. Werke über Architektur. Und dann ein zweiter Fund. Eine kleine Biblio⸗ thek innerhalb dieſer Bücherreihen. Werke über Edelſteinkunde. faſt alle in engliſcher und franzö⸗ ſiſcher Sprache. mindeſtens dreißig Bände Rauchs Herz ſchlägt Jubeltakt. Agnes, dieſes famoſe Mädchen ſoll leben! Sie hat eine ganz groß⸗ artige Spürnaſe. Sie iſt die geborene Detektivin. Freilich ſind das noch keine Beweisſtücke. Aber es iſt etwas, an das man ſich klammern kann. Der Verdacht iſt ſtark geworden, kann ſich verankern. Plötzlich ſieht er den Kater. Er ſteht vor dem Augen zu ihm auf. Weiter, die Beſtie ſtört nicht nein, ſie hebt ſogar die Stimmung. ö Der Geloſchrank iſt natürlich verſchloſſen. Aber Geldſchrank und rundet den Buckel, blickt mit grünen ganz ausgeſchloſſen. So dumm iſt er nicht, der Bild⸗ hauer Jens Krogger. Sonſt nichts in dieſem Zimmer. Aber da gibt es eine Tür zu einem zweiten, an⸗ grenzenden Raum. Auch nur angelehnt. Sicher das Schlafzimmer. Rauch lugt vorſichtig hinein. Richtig: ein rieſiges, dunkles, einfaches Bett aus edlen Höl⸗ zern, ferner eine Reihe von Schränken, offenen Schränken mit Anzügen und Wäſchebeſtänden voll⸗ geſtopft. Krogger iſt ein Gentleman. Alles ſehr praktiſch angeordnet, überall Spiegel. b Die ſchwarze Beſtie iſt auch dorthin gefolgt, ſteht wieder mit gewölbtem Buckel im Raum. Chriſtian Eduard lächelt, empfindet das Tier als Schutzgeiſt. Jetzt entdeckt er vor dem Fenſter einen ovalen Rokokotiſch aus der Zeit Louis XV. Sehr merk⸗ würdig, dieſes Möbel in dieſer Umgebung in dieſer engliſchen Sphäre. Und auf dieſem Tiſch liegt einſam eine Akten⸗ taſche. Verſchloſſen. Wiederum zieht Rauch ſeinen Draht. Die Sache gelingt unverzüglich. Inhalt: aufgeriſſene Briefe, ein Dutzend ausländischer Zei⸗ tungen. Eilig ſtopft Rauch alles in ſeine Taſchen. Dann ſteht er ſtarr und ſtumm, überlegt. Das, was er gemacht hat.. iſt eine komplette Dumm heit.. er muß die Taſche mitnehmen. Und mög⸗ lichſt außerdem eine wertvolle Sache. Es iſt nötig, den Eindruck eines Diebes zu erwecken, dem es au wertvolle Dinge und nicht auf Papiere und Zei⸗ tungen ankam. Rauch klemmt ſich alſo die Taſche unter den blickt auf die Uhr. Oh.. pes wird Zeit, zu ver ſchwinden. Seit zwölf Minuten hält er ſich in dieſen Räumen auf. Außerdem muß er noch den Raum Olafs einer Unterſuchung unterziehen. 5 Er befindet ſich ſchon auf dem Wandelgang, al ihm plötzlich der Nachttiſch im Kroggerſchen 1 zimmer einfällt. Alſo zurück. Die Schublade iſt mn Briefen prall gefüllt. Alles verſchwindet in der Aktentaſche. 5 Und unter den Briefen liegt eine Uhr eine gute, goldene Uhr ein modernes Stück. Die nimmt er auch an ſich. 5 8 Auf dem Wandelgang überfällt ihn Uebelkeit. Da iſt er alſo zum richtigen Dieb geworden. Wenn man ihn jetzt erwiſcht, kann er ſich heute no 1150 Moabit wiederfinden. Und die künftigen Mon Juwelen wird er ſicher nicht beherbergen, das iſt außerdem ch W (Fortſetzung folgt.) 5 HNA ittags chtung Druck heute ſodaß ) nicht cklage, neblig. leich⸗ leicht Nebel eſtern: el und eſtern: Volkig, Weſt. t: kühl weſent⸗ großes Hechter ein bis enhöhe b. Die kunde.) rde von ündigt. har Be⸗ äumen. nziellen r lie⸗ nangels ſik und en über r heim⸗ — r. Ste fan r. Sport Kircher ⸗ tteilungen: rucker und J. m. b. H. gt nur bei — r Bild⸗ ten, an⸗ cher das Richtig: en Höl⸗ offenen en voll⸗ les ſehr gt, ſteht hriſtian geiſt. ovalen r merk⸗ n dieſer Akten⸗ h ſeinen Inhalt: er Zei⸗ aſchen. gt. Das, Dumm⸗ nd mög⸗ ſt nötig, n es auf ind Zei⸗ en Arm, zu ver⸗ in dieſen n Raum zang, als n Schlaf⸗ e iſt mit t in der . ei tück. Die Uebelkeit. n. Wenn N noch in Monate g folgt. 4 — Ä N Freitag, 18. September 1931 IH l Verkehrs⸗Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung . Aan. 21 142. Jahrgang/ Nr. 432 Spälſommer im Albtal Wer von Mannheim, Heidelberg mit Eiſenbahn oder Auto ſüdwärts reiſt, begrüßt nach langer Fahrt durch Flachland und eintönigen Wald freudig die erſten blaudunklen Höhen des Schwarzwaldes. Auf Vorpoſten ſteht der Turmberg bei Durlach. Hinter ihm, gutausgerichtet und nach Südweſten dem Rhein zu ſtreichend eine ganze Reihe ſchöngeformter Waldberge, die bei Ettlingen zuerſt von einem ſcharfen Einſchnitt durchbrochen wird. Dort tritt die klargrüne Alb, nachdem ſie im Gebirg drinnen faſt genau nördlichen Laufes ein wunderſchönes Wald⸗ wieſental durcheilt hat, in die Ebene. Von K arlsruhe aus iſt die Talpforte und das genannte lebhafte Städtchen leicht mit der elektriſchen Kleinbahn zu er⸗ reichen, die von hier aus weiter albtalaufwärts bis Herrenalb fährt und ein Wandergebiet erſchließt das beſonders im Spätſommer voller Köſtlichkeiten iſt. Hinter Ettlingen, im Talanfang führt freilich noch die Induſtrie das große Wort. Die weltbekannte Ettlinger Wollſpinnerei und ⸗weberei füllt mit ihren ſtättlichen Werkbauten den Raum eines ganzen Dorfes. Dann aber wird es ſtill im Tal, Seine Sohle iſt ſchmal, von der Alb und ihren zahlreichen Zuflüſſen ſtark durchfeuchtet und ausgeſprochenes, üppig grünendes Wieſenland. Die ſteilen Talge⸗ hänge aus Sandſteinfels ſind dem Hochwald aus Tannen und Buchen vorbehalten und kaum anders zu hewirtſchaften. So haben ſich die Bauerndökfer ohne Ausnahme nicht im Tal, ſondern auf der Hochfläche entwickelt und liegen dort inmitten ihrer oft kreis⸗ runden Feldflur eingeſtreut in den rieſigen Forſt, der den ganzen Nordſchwarzwald zuſammenhängend deckt. Zahlreiche markierte Waldwege durchziehen das ganze Gebiet: Eine unerſchöpfliche Auswahl rei⸗ zender halb⸗ oder ganztägiger Ausflüge, um die man die Karlsruher Wanderfreunde beneiden möchte. So anziehend dieſe Spaziergänge in die Seiten⸗ tälchen und auf die Höhen links und rechts, ſo ein⸗ ladend die vielen Sommerwirtſchaften mit ihren kühlen Gärten an den Abzweigungen der Talſtraße auch ſein mögen, unbirrt weiſt die ſtracks nach Sü⸗ den gerichtete Talfurche dem Reiſenden den Weg zu noch Schönerem! Dieſer leichte und gerade Zugang, der in das Herz eines intereſſanten Gebirgsteiles hineinführt, iſt zu einer Verkehrsader modernſter Prägung geworden mit elektriſcher Ueberlandbahn, tadelloſer Autoſtraße ſamt allen nötigen Einrichtungen und dem beſonderen Vorteil, daß die Bahn faſt immer auf eigenem Körper läuft, nur zweimal die Straße kreuzt und Ortſchaften ſo gut wie gar keine an der Straße liegen. Haben die Kraft⸗ und Radfahrer die gepflegte Autoſtraße, ſo ſteht dem Fußgänger ein wundervoller Wald⸗ randweg ununterbrochen von Ettlingen bis Herrenalb zur Verfügung. Am Wochenende flutet ein großartiger Ausflugsverkehr durch das ſchöne Tal, An heißen Tagen wimmelt es an der kühlen, friſchen Alb von Badeluſtigen. Aber auch in der kühleren Jahreszeit, wenn der Gebirgsrand nach der Ebene zu oft unter hartnäckigem Bodennebel liegt, ſtrahlt über dem Albtal und ſeinen Höhen am klarblauen Himmel die Sonne. Mancheiner findet das ſommerliche gleichmäßige Grün der unermeß⸗ lichen Wälder eintönig. Das wandelt ſich aber mit Sommersende zu erregender Abwechſlung, denn wenn der große Magier Herbſt ſeine Feuerfackel in die Bergforſte wirft, dann entbrennt das Laub der Eichen, Buchen und Birken gerade im ſchwarsgrünen Tannenwald doppelt feurig: Goldbraun, blutrot und lichtgelb! Ganz feiner, ſilbriger Dunſt lagert zwi⸗ ſchen den kühngeſchnittenen Schwarzwaldhöhen und macht die Ferne der gebuchteten Täler, je mehr er ſie verhüllt, deſto lockender. Die markanteſten Plätze des Albtales ſind, außer Herrenalb natürlich, Marrzell und Frauenal b. Während bei jenem allein die natür⸗ liche Lage an dem Zuſammenfluß der Alb und des Maiſenbaches, ſchwellende Wieſengründe, von drei Seiten jäh hereinfallende Waldberge, Weg⸗ und Bachgeſchlängel und maleriſche Baumgruppen ein keizendes Idyll ſchaffen, hat in Frauenalb, eine gute halbe Stunde talaufwärts, der Menſch und ſeine Schöpfung den beſtimmenden Akkord ange⸗ ſchlagen: Noch in Trümmern imponierend und alles beſchattend, was ſpäter wie angebaſtelt zugefügt wurde, ragen die ſtrenggeformten Glockentürme, die großangelegten Hochwandzüge des ehemaligen Frauenkloſters im ſonſt einſamen Tal auf. Ein Gaſthof hat ſich zwar mit Zwiebelturm und barocken Von Richard Mager Giebeln in das alte Gemäuer eingeniſtet, aber die Sache iſt nicht ärgerlich, ſondern es beluſtigt faſt, Zeuge zu ſein, wie mühelos die ernuſte wuchtige Architektur der hiſtoriſchen Erbauer mit dem leicht⸗ Frauenalb (Originalzeichnung des Verfaſſers) fertigen Getändel der modernen Nachfahren fertig wird. Hinter Frauenalb verſinkt das Tal wieder in grüne Einſamkeit. Doch nicht lange, denn es weitet ſich nach einer knappen Stunde zu einem mit heiteren Villen, Häuſern, Hainen und Anlagen überſchütteten geräumigen Talkeſſel: Herrenalb! Sechs tiefe Talfurchen zerſchneiden das Gebirge ringsum und ſchaffen eine lebhaft gegliederte Land⸗ ſchaft, die nach der fadengeraden Einſamkeit des Albtales doppelt wohltut. Herrenalb iſt weder Heil⸗ noch Luxusbad, aber auch keine urwüchſige Sommerfriſche. Es iſt das, worauf heute der(noch) Gutverdienende und der Beſitzende Wert legt: Kli⸗ matiſch beſonders geſunder Sommeraufenthalt in landſchaftlich reizvoller Gegend, wohlverſehen mit allen neuzeitlichen Bequemlich⸗ keiten. Daß dieſe Stufe der Entwicklung eines Kurortes wirklich erreicht iſt, beweiſt auch hier die Entſtehung von Villenquartieren, wo ſich Wohl⸗ habende für das ganze Jahr niederlaſſen oder im Sommer ihrer Familie eine geſundheitlich unſchätz⸗ bare Dauerluftkur ermöglichen. Die unmittelbare Umgebung bietet eine Fülle köſtlicher Spaziergänge. Kein Beſucher wird es verſäumen, den Falkenſtein zu beſteigen, wo ſich ihm ein einzigartiger Ueberblick über die von der Natur mit allen Reizen ausgeſtattete und von den Bewohnern mit allen Mitteln ſorg⸗ fältig gepflegte Fremdenſtadt bietet. Aber auch für den rüſtigen Wanderer iſt Herrenalb ein aus⸗ gezeichnetes Standquartier. Wochenlang kann er auf kleinen und großen Ausflügen die weitere Um⸗ gebung, die ſehr urwüchſige Landſchaftsbilder zeigt, durchſtreifen. Bernſtein, Mahlberg und Teufels⸗ mühle ſind ganz hervorragende Ausſichtspunkte. Der Hohlohberg iſt der höchſte Gipfel zwiſchen Murgtal einerſeits und Nagoldtal andererſeits. Gernsbach im Murgtal, Wildbad und Neuenbürg im Enztal ſind lockende Wanderziele. Ja, unter geſchickter Ausnützung der zahlreichen Kraftverkehrslinien und Sonderfahrten läßt ſich von Herrenalb aus der ganze nördliche Schwarzwald bereiſen und durchwandern. Weſckenitz, das Schätzkäſtlein im Odenwald Ein Freund von mir gab mir eines Tages eine begeiſterte Schilderung von Weſchnitz i.., die meine Neugierde in ſo hohem Grade erregte, daß ich mir vornahm, bei der nächſten Reiſe in meine Heimat, doch einen Abſtecher in den Odenwald zu machen. bin ich denn als Kurgaſt in Weſchnitz eingetroffen. Im„Erbacher Hof“ untergebracht, ſchlief ich die erſte Nacht in den blauen Tag hinein, als die Sonne ſchon hoch am Himmel ſtand, der melodiöſe Geſang von Singvögel mich aus meinem tiefen Schlaf er⸗ weckte. Mein erſter Blick zum Fenſter: eine freie, weite Schau in das liebliche Weſchnitztal. Von zwei zu Tale ſtrebenden Bergesabhängen flankiert, liegt auf einer erhöhten Bergeskuppel, wie aus einer Spielzeugſchachtel gebaut, das reizende Lin den⸗ fels. Weit fern ſchimmern die blauen Konturen der dahinterliegenden Berge, über allem praller Sonnenſchein, trillernd, jubilierend tönt der Schlag der Lerchen durch die kühle Morgenluft, und übe all eine Ruhe, tiefe Ruhe, kraß abſtechend gegen das Hetzgetriebe der großen Welt. Nach eingenommenem reichlichem Frühſtück, von der freundlichen Wirtin des Hauſes angewieſen, lenke ich zuerſt meine Schritte zur nahen Walburgiskapelle. Bald nimmt mich der Wald mit ſeinen ſtolzen, im leichten Morgenwinde ſich wiegenden Tannen auf. Die Walburgiskapelle So liegt ſie vor mir: eine weite, geräumige Vorhalle, dicht an die kleine Kapelle. Ueber der ſchieſen alters⸗ grauen Türe, die gut leſerliche Schrift Anno D. 671 (ſoll heißen 1671). Knarrend dreht ſich der Schlüſſel, die Türe weicht. Ein leichter Moderduft ſchwebt mir entgegen. Geblendet ſehe ich erſt nach einigem Zu⸗ ſchauen den kleinen Altar, in der Ecke paar alte Krük⸗ ken. Wohl Dank für Heilung von ſchwerem Leiden. In grauer Vorzeit ſoll hier die Walpurgisnacht ge⸗ feiert worden ſein. Wie ſo oft heidniſche Gebräuche in chriſtlichem Kult verlieren, ſo auch hier. Aus Walpurgis wird Walburgis, jene Gefährtin des Bringers chriſtlicher Kultur in das Land unſerer Vorfahren... Nichts herrlicheres dünkt mir, iſt's als eine Schau ins weite Land, in eine ſchöne Ge⸗ gend. So ſtand ich nun hier auf der Walburgishöhe. Vor mir, jäh abfallend, der ſteile Berg. Wie eine So emporgereckte Hand grüßt der dunkle Tannenwald herauf. Aus hügeligen, wohlgepflegten Feldern blickt rechts der hochragende Otz ber g herüber. Ueber Wald und Wald ſchweift das Auge zur Neunkir⸗ chener Höhe. Stolz zeigt ſie ihren Turm, der mir einen frohen Willkommgruß zuzuwinken ſcheint. Noch einen Blick auf Lindenfels, das wohl nirgends ſchöner ſein kann, als wie von Weſchnitz aus geſehen. Leiſe, voll erhabenen Gefühls trete ich in den Wald. Und wie ein Hymnus aus der Ferne tönt der Geſang der Singvögel in das Rauſchen der Bäume.— Kurzer raſcher Abſtieg zum Friedhof im Walde, Kein Allerweltsfriedhof. Nicht wie jene ummauerten Ruheſtätten, in denen weiße, windſchiefe Kreuze den Gottesacker verunzieren, kitſchige Kunſtſteindenk⸗ mäler von der Zeiten Not ſprechen. In zuchtvoller Anlage, hart am Waldesrande, umgeben von him⸗ melragenden Buchen, inmitten das große, eichene Kreuz mit dem edlen Chriſtuskörper, breitet ſich dies reizende Idyll vor mir aus. Man muß hier abends bei Beginn der Dämmerung geſeſſen haben. Schon mittags einmal fand ich den Weg zur Moudſcheinwieſe. Mitten im Walde gelegen, langſam zu Berge an⸗ ſteigend, liegt ſie wie ein großes, grünes Tuch im hellſten, flimmernden Sonnenſchein da: eine Ein⸗ ladung zu köſtlicher Ruhe und heilſamen Sonnenbad. Spät abends dann pirſchte ich mich durch den ſtock⸗ finſteren Wald. Irgendwo hing der Mond hinter finſteren Wolken. Auf einmal ganz fuchte trat er aus ſeinem düſteren Gelaß hervor. Immer heller und heller wurde es und wie ein Märchen aus tau⸗ ſend und einer Nacht ward mir dies Schauſpiel: über das bereits taunaſſe Gras zitterte das bleiche Licht ſeine weißen Strahlen. In tauſend und abertau⸗ ſend glitzernden Perltropfen ſpiegelt ſichs, bricht es ſich in glühenden Farben. Seitwärts gluckert ein Bächlein ſein ewiges Murmellied. Wenn plötzlich zierliche Elfen im tanzend⸗wiegenden Reigenſpiel aus dem Walde hervorgetreten wären, ich hätte mich kaum verwundert. Lange Zeit überließ ich mich dieſem Stimmungsbild und ſchwerlich nur konnte ich mich losreißen; unvergeßlich wird mir jene Nacht auf der Mondſcheinwieſe bleiben! Wander- Vorſckläge Tages wanderung Heidelberg, Sprunghöhe, Blockhaus, Drei Eichen, Gaiberg, Lingental, Wiesloch Sonntagsrückfahrkarte nach Heidelberg bei der Haupk⸗ bahn, ſowie bei der O. E. G. 1,10. 5 Hauptbahnhof ab:.99,.50,.00,.84,.52, Heidelberg an:.57,.08,.30, 7,55,.12, Bahnhof Friedrichsbrücke ab:.10,.40,.10 uſw., Heidelberg Bismarckplatz an: je 38 Minuten ſpäter. 5 5 In Heidelberg die Anlagen entlang. Beim Hotel Viktoria rechts auf gepflaſtertem Weg hinauf in den nahen Wald. Wieder rechts aufwärts zu den 9 Linden. Von da lünks hinter. In ſchönem Heidelberger Stadtwald gemäch⸗ lich anſteigend zu einer neuerbauten Schutzhütte. An dieſer links vorbei. Später durch einen Tannenwald zur Sprung⸗ höhe, einer großen Schutzhütte ½ Stunde. 5 In der Verlängerung weiter auf zum Blockhaus, 5 bis 8 Minuten.(Schöne Ausſicht). In ſüdlicher Richtung auf der Kohlhöfer Steige bequem bergan. Die Steige biegt bald links zum Leopolöſtein ab. Vom Weg. der noch einige Zeit aufwärts führt und der Richtung nicht abweichen. Abwärts zu der St. Nikolausſtatue. An dieſer rechts vorüber zu den Drei Eichen, mit Schutzhütte, 40 Min. Auf ſchöner Straße, die Hütte links bangſam abwärts und aus dem Wald. Prächtiger Blick auf Dilsberg und dem dahinter liegenden Katzenbuckel. Durch Feld und Gärten ab nach Gaiberg, 40 Minuten. In Gaiberg (Wegweiſer) rechts geſchwenkt und kurz auf. Die Kapelle rechts. Durch Feld nach Lingental, 90 Min. Etwas ab. Nach 10 Min. am Wald Zuſammentreffen mit der Neben⸗ linie 55 gelbroter Strich, die den Weg bis Wiesloch an⸗ gibt. Links in den Tannen wald und über ein Wäſſerlein. Meiſtens in ſchönem Hochwald eben hin. Nach etwa 7 St. zu einem Hohlweg, die weiße Höhle, ein Gebilde aus ver⸗ wittertem Kalkſtein. Durch dieſe ab zur Straße Baiertal⸗ Nußloch. Ueber die Straße und auf Pfad in einem Tan⸗ nenwäldchen kurz aufwärt. Abermals eben. Am Wald⸗ rand entlang. Bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt rechts ab zur Straße und links vor nach Wiesloch, 2 Stunden. Die Rückfahrt erfolgt am beſten mit der Straßensahn Wiesloch⸗ Heidelberg. Fahrpreis 60 Pfg. Hauptbahnhof Heidelberg ab: 18.00, 18.23, 18.45, 19.07, 19.23, 19.40, 20.03, 20.12,.24, 20.86, Mannheim an: je 20 bis 28 Minuten ſpäter. Bis⸗ marckplatz ab: 18.00, 18.15, 18.20, 18.45, 19.00, Friedrichs⸗ brücke an je 88 bis 40 Minuten ſpäter. F. Sch. * Bad Wimpfen a. N.— Panſchalkuren ab 15. Sept. Ab 15. Sept. werden in Bad Wimpfen die beliebten Pauſchalkuren eingeführt. Zum Preiſe von 68 pro Woche können Kuren gegen Katarrhe der oberen Luft⸗ wege, Bronchitis, Aſthma, gegen chroniſchen Muskel⸗ und Gelenkrheumatismus, Neuralgien, Gicht und Ischias durch⸗ geführt werden. Für Kneipp⸗Kuren und Erholungs⸗ Kuren iſt der Preis auf 55„ pro Woche herahgeſetzt worden. In den Pauſchalkuren ſind ſämtliche Kurmittel, Penſion bei 4 Mahlzeiten(Zimmer mit fließendem Waſſer und Zentralheizung), Kurarzt und Kurtaxe enthalten. * Bad Tölz— Pauſchalkuren. Entſprechend dem Vorgehen anderer Badeorte hat der Kurverein Bad Tölz e. V. den allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung tra⸗ gend 4 wöchentliche Pauſchalkuren zu äußerſt ent⸗ gegenkommenden Preiſen eingerichtet. Dieſe Pauſchalkuren werden in der Zeit vom 15. Sept. bis 15. Mai durch⸗ geführt und umfaſſen Unterkunft mit voller Verpflegung für 28 Tage, Kurtaxe, Trinkkorte, 12 Originaljodbäder der Krankenheiler Jodguellen AG. und die geſamte übliche badeärztliche Behandlung. Literatur * Das deutſche Wanderbuch. Wanderfahrten von Goethe bis zur Gegenwart. Herausgegeben vom Kunſtwart durch Joſef Hofmiller. Verlag Georg D. W. Callwey Mün⸗ chen.— Wenn„Deutſch ſein“, wirklich heißt,„eine Sache um ihrer ſelbſt willen treiben“, dann iſt das rechte Wan⸗ dern eine deutſche Angelegenheit. Leider iſt das rechte Wan⸗ dern als ſchöne, zweckloſe Kunſt, das niemals Sport, ſon⸗ dern ebenſo eine Tätigkeit der Beine iſt wie ein Zuſtand der Seele, in unſerer Zeit des triumphierenden Sports, einer ſchnelligkeitsbeſeſſenen Verkehrstechnik und eines geiſtloſen Rekordbetriebes ſelten geworden. Und es mag darum vielleicht kein Buch nötiger ſein als dieſes Wander⸗ buch, deſſen Beiträge, angeſangen von Goethe und Kleiſt über Keller bis zu Carl J. Luther und Wilhelm Hauſen⸗ ſtein, ſomt und ſonders von jenem echten deutſchen Wan⸗ dergeiſt, von jener vielgerühmten„Poeſie“ des Wanderns erfüllt ſind. Es ſind durchweg Wir klichkeitsſchil⸗ derungen deutſcher Wanderfahrten, meiſterhaft in der Form und von hohem künſtlerifſchen Reiz. Meiſter des Wanderns wie des Wortes ſind es auch, die berichten, was ſie auf ihren Wanderungen zu Fuß, auf Schnee⸗ ſchuhen, im Boot, im Zeltlager bergauf, bergab, an pro⸗ fonen und geweihten Stätten mit dem verklärenden Auge des Künſtlers, dem ſuchenden und erkennenden Blicke des Forſchers, den beglückt aufgefchloſſenen Sinnen des Heimat⸗ und Naturfreundes geſchaut und erlebt haben. In dem Wie aber, mit dem jene begnadeten Wanderer deutſches Land erwanderten und ſich zu eigen machten, in ihrer Fähigkeit des Schouens, Freuens und Genießens liegt der hohe lebensnützliche Wert des Buches als einer An⸗ regung und eines Vorbildes zur Pflege des wahrhaft be⸗ glückenden und bereichernden Wanderns. * 14. Auflage von Ravenſteins offizieller Markierungs⸗ karte des Pfälzerwaldes und Weſtriches:170 000. Die Neuauflage hat weſentliche Bereicherung dadurch erfahren, daß außer den neuen Markierungen auch ſämtliche Häuſer der Naturfreunde mit Zugangswegen eingezeichnet ſind. Alle Einzelhöfe mit Wirtſchaften wurden entſprechend ge⸗ kennzeichnet, Orte mit Jugendherbergen durch rote Dreiecke deutlich hervorgehoben. Schließlich wurden nach neueſten amtlichen Unterlagen die für die Pfalz ſo wichtigen Weinberge forbig eingedruckt. Das Verzeichnis der Markierungslinien iſt auf den neueſten Stand ge⸗ bracht. Die ſehr empfehlenswerte klare Karte iſt in allen Buchhandlungen oder direkt vom Verlage Druckerei Lud⸗ wig Ravenſtein AG. Frankfurt a. M. zu beziehen. Aus Bädern und Kurorten 5 Bad Peterstal Das bürgerliche Mocr⸗ und Stahlbad des Schwarz⸗ woldes im 400 Meter Höhe, wird wegen ſeines milden Klimas— da es durch umliegende bis zu 1000 Meter anſteigende Berge vor rauhen Winden geſchützt iſt— ſeit üheſter Zeit auch von hohen Herrſchoften gerne beſucht. ie gonze Umgebung mit ihren endloſen Tonnenwäldern bildet einen Naturpark ſondergleichen. Gut gepflegte Wege und unvergleichlich ſchöne Ruheplätze geben Gelegen⸗ heit in der würzigen ozonreichen Luft allerbeſte Erholung zu finden. Seine Heilquellen, die mit zu den. Deutſchlands gehören, haben den Ruf von Bad Peterstol als vorzügliches Stahl⸗ und Moorbad mitbegründet. An erkannt gute Verpflegung und der 29 5 ongepaßte Preiſe erhöhen die Beſucherzahl. Noch⸗ ſalſon beſonders, günſtig. Bad Reichenhall Von ö mehrt ſich die Fülle der Proſpekte der. 117 Winterfriſchen und der raſch aufſtrebenden Kurorte. Aber gerade dieſes Ueber⸗ angebot, Unbekannte und Neue, dieſe allzu reichliche Aus⸗ wahl veranlaßt, auf das zurückzugreiſen, was auf eine solide Baſis geſtützt iſt und deſſen Tradition einen ebenſo bewährten wie bekannten Namen überliefert. Einen mit ſolchen Vorzügen ausgeſtatteten 1 865 beſist zweifelsohne Bas Reichhal l, Beld wird da Säknlum ſich runden, duß ſich Reichenhall rühmen kann, Badeort eu ſein, bevorzugt von den früheren Herrſcher⸗ häuſern und einer internationalen Welt, die den Ruf des Badeortes begründeten. Das Bild hat ſich geändert, doch Bad Reichenhall iſt nicht darauf angewieſen, vom Ruhm vergangener Zeiten zu zehren, im Gegenteil: es iſt mit der Zeit gegangen und hot ſich ihren Fortſchritten und Anfor⸗ derungen angepaßt und ſie klug zu nutzen gewußt. Das beweiſen die großzügigen, modernen Anlagen im Babeviertel, Hotels, Penſtonen und Promenaden, das dem heutigen Stande medͤiziniſcher Wiſſenſchaft und techniſchen Hilfsmitteln entſprechende Kur mittel haus, die Er⸗ richtung eines Flugplotzes und einer Bergbahn und muſtergültige Sporton lagen. Das beweiſen aber auch die Zugeſtändniſſe an die wirtſchaftliche Notlage unſe⸗ rer Zeit, die zahlreichen Vergünſtigungen, die Bod Rei⸗ chenhall ſeinen Gäſten gewährt. Bad Reichenhall iſt vielſeitig. Neben dem immer noch mondänen Badebetrieb behauptet ſich eine einfache Bürgerlichkeit; ein reibungsloſes Nebeneinander, das keinen in feinen Gepflogenheiten und Paſſtonen ſtört. Freilich, das Beſte und Schönſte wird immer das Immer⸗ währende bleiben, die herrliche Bergwelt, der Reiz einer einzigartigen Loge. Bad Liebenzell im Schwarzwald Unſere Thermen, ſeit nahezu 1000 Jahren bekannt und berühmt wegen ihrer Heilwirkung bei Badekuren gegen Rheuma, Blutarmut, Frauenleiden, Alterserſcheinungen, bewähren ſich bei den ſeit einigen Jahren mehr beachteten Trinkkuren gonz hervorragend bei Verdauungsſtörungen, Nierenleiden und Katarrhen des Rachens und der oberen Luftwege. Die Nachſaiſon in Bad Orb im Speſſart Die überaus günſtige Einwirkung des Spätſommer⸗ klimas von Bad Orb auf das Allgemeinbefinden hat be⸗ wirkt, daß trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Beſuch recht gut geblieben iſt. Die Kurtaxe iſt ab 1. September ermäßigt und auch die Penſionspreiſe ſind allgemein herabgeſetzt worden. Trotzdem geht der Kurbetrieb bis Mitte September in bisherigem Umfange weiter. Die Kurkapelle dos Leipziger Philharmoniſche Orcheſter) ſpielt in gleicher Beſetzung mit 26 Muſikern und auch dos Kurtheater mit feinen anerkannt guten Kräften wird bis Ende September weiter geführt. Demjenigen, der zu billigen Preiſen eine wirkſame Kur an den wunder⸗ tätigen rodioaktiven kohlenſouren Solſprudeln Bad Orbs im entzückenden Speſſarttal gebrauchen will, ſei gerade der September als Kurmonat empfohlen. Radiumſolbad Kreuznach Kreuznoch hatte während der letzten Jahre bereits eine aufſteigende Frequenz zu verzeichnen. Auch in dieſem Jahre iſt es trotz der ſchwierigen allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen Lage gut beſucht. In Bad Kreuznach, das bekannt⸗ lich in dem größten weinbautreibenden Gebiet Preußens liegt und dos ſich nicht nur durch die Heilkraft ſeiner Quellen und die Schönheit ſeiner Lage, ſondern beſonders auch durch ſein hervorragend günſtiges Klima auszeich⸗ net, beginnen alljährlich die Traubenkuren ſchon von Mitte Auguſt ab. Das Kurorcheſter iſt in voller Stärke bis Mitte September verpflichtet. Einen beſonderen Reiz für Bad Kreuznach bilden in dieſem Jahre ſeine preis⸗ werten Pauſchal kuren. Es werden vom 15. September ab beiſpielsweiſe vier⸗ wöchige Pauſchalkuren einſchl. Unterkunft, Verpflegung, reichlichen Kurmitteln, Arzt ſchon von 220„ an abgegeben. Die allgemein ermäßigte Kurtaxe wird im Herbſt ſtaffelweiſe ermäßigt, bis ſie den Stand der geringen Win⸗ terkurtaxe erreicht hat. Das Kurhaus bleibt bis Ende September, die meiſten Hotels und Penſionen dogegen haben während des ganzen Jahres geöffnet. Ebenſo iſt das Kurmittelhaus der Kurverwaltung bekanntlich dos ganze Jahr in Betrieb. Auch als Wochenendplotz wird Bad Kreuznach immer mehr aufgeſucht. Die Kurverwaltung iſt ſtets bemüht, durch vielſeitige Veranſtaltungen, von denen die meiſten in dem im vorigen Johre eröffneten Kurſaalgebäude ſtatt⸗ finden, den Aufenthalt angenehm zu geſtalten. Herbſt in Garmiſch⸗Partenkirchen Es iſt viel zu wenig bekannt, daß in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen gerade der Herbſt mit die ſchönſte Jahreszeit be⸗ deutet. Wochenlang gleichmäßige Sonnenſcheindauer, Windſtille und doch dabei herbe, erfriſchende Luft zeichnen den Herbſt an dieſem Gott geſegneten Fleckchen vor allem aus. Mehrere Häuſer, ſo z. B. das Sanatorium„Dr. Wiggers Kurheim“ und das Hotel„Der Kurhof“ halten den ganzen Herbſt geöffnet. Im Oktober und November werden Pauſchalpreiſe gerne vereinbart, ſo daß für deutſche Kur⸗ und Erholungs⸗ bedürftige ſich ein Aufenthalt in Garmiſch⸗Partenkirchen immer empfiehlt. „Seite Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 18. September 1931 Vad Sdden Ein Wildſchwein im Schwetzinger Schloßgarten 5 Schwetzingen, 17. Sept. Kaufmann Bender von hier machte geſtern einen Spaziergang durch den Schloßgarten, als plötzlich ſein Jagdhund im linksſeitigen Gartenteil, nächſt der Moſchee, unruhig Der Hund ſprang in das Gehölz und trieb ten Ueberraſchung ein Wild ſchwein auf, 0 ſchnellſten Tempo in der Richtung zum großen Weiher floh. Kinder haben beobachtet, wie das Wiloſchwein ins Waſſer ſprang und den großen ut Weiher raſch durchſchwamm. Aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach gehörte der Keiler zu dem Rudel Wild- ſchweinen, das zu Pfingſten auf die Brühler Ge⸗ markung einbrach. Ueberraſchende Geldſendung aus Amerika * Neckargemünd, 18. Sept. Eine freudige Ueber⸗ raſchung wurde dieſer Tage einem in ganz einfachen Verhältniſſen lebenden ledigen Schuhmachermeiſter in der Kleppergaſſe bereitet. Dem Mann wurde von der hieſtigen Sparkaſſe ein Scheck über 11000 Mk. ſeines in Amerika lebenden Bruders ausbezahlt. Der in beſſeren Verhältniſſen lebende Amerikaner erinnerte ſich auf dieſe Weiſe ſeines armen Bruders. Schwerer Unglücksfall * Malſch bei Ettlingen, 18. Sept. Der Landwirt Karl Kurz von Malſch, der mit ſeinem Landfahr⸗ zeug auf der Landſtraße bei Neumalſch fuhr, wurde von einem Perſonenauto angefahren und infolge des Anpralls von ſeinem Wagen geſchleudert. Der Mann blieb ſo ſchwer verletzt liegen, daß er ins Kpanlenhaus gebracht werden mußte. Das Pferd wurde infolge der erlittenen Verletzungen getötet. Hochbetrieb in der Obſternte * Aus dem Angelbachtal, 18. Sept. In den letzten Tagen hat im Angelbachtal die Obſternte voll ein⸗ geſetzt. An den Moſtobſtbäumen brechen die Aeſte faſt zuſammen. Viele der alten Baumveteranen an der Straße nach Rauenberg tragen dieſes Jahr eine Laſt von 20—30 Zentnern. Entſprechend dieſem Obſtſegen ſind die Preiſe ſehr niedrig. Je nach der Qualität des Moſtobſtes wird für den Zentner 1 bis.50 Mk. bezahlt. Eigenartiger Brandfall * Baden⸗Baden, 18. Sept. In einer ehemaligen Seuchenbaracke brach geſtern nacht auf eine ganz merkwürdige Weiſe Feuer aus. Die Hühner eines in der Nähe wohnenden Stadtarbeiters hatten die Gewohnheit, im Luftſchacht dieſer unbewohnten Ba⸗ racke ihre Eier zu legen. Geſtern nacht befand ſich ihr Beſitzer nun wieder auf der Eierſuche und entdeckte dabei dieſen Schlupfwinkel. Er zündete ein Streichholz an, wobei Ueberreſte eines im Jahre 1923 durch die Kriminalpolizei ausgehobenen kommuni⸗ ſtiſchen Munitionslagers Feuer fingen. Es entſtand eine Exploſion und ein kleiner Brand, der von der Feuerwehr gelöſcht werden konnte. Der Schaden iſt unbedeutend. Die kommuniſtiſche Spreng⸗ ſtoffaffäre hatte ſ. Z. zu einem großen Prozeß ge⸗ führt, in deſſen Verlauf mehrere Angeklagte zu Zucht⸗ hausſtrafen verurteilt wurden. Radfahrerin totgefahren * Gutach i. Schw., 18. Sept. Geſtern nachmittag geriet die jung verheiratete Maria No p per aus Oberſpitzenbach mit ihrem Rade unter den Anhänger⸗ wagen eines Bulldoggs. Sie wurde auf der Stelle getötet. Den Wagenführer ſoll keine Schuld treſſen. Ocleucualcl Au,, PPV 4 Oberabtsteinach- Die Aeberfälle bei Rülzheim vor Gericht * Landau, 17. Sept. Vor dem Schöffengericht Landau wurden die Ueberfälle, die ſich in der Nacht zum 1. Juni auf der Landſtraße von Rülzheim nach Herxheim⸗Weyher ab⸗ ſpielten, abgeurteilt. Angeklagt waren der Bäcker⸗ geſelle Auguſt Wolff, der Stuhlmacher Ernſt Sei⸗ ter, der Arbeiter Kñarl Dudenhöfer und der Arbeiter Franz Stubenrauch, alle aus Rülz⸗ heim. Alle Angeklagten ſind vorbeſtraft und wurden aus der Unterſuchungshaft vorgeführt. Es lag ihnen zur Laſt, in jener Nacht acht Ueberfälle aus⸗ geführt zu haben. In einem Falle waren ſie auch des Verſuches räuberiſchen Ueberfalls angeklagt. In der Trunkenheit beläſtigten ſie an jenem Abend zwiſchen 9 und 10 Uhr achtmal Paſſanten, die die Straße mit Fahrrädern und Autos paſſier⸗ ten. Jedesmal hielten ſie die Fahrzeuge unter der Vorſpiegelung eines Unfalles an und hieben grund⸗ los auf die Inſaſſen ein. Die Kraftfahrzeuge brach⸗ ten ſie durch Fahrräder, die ſie auf der Fahrbahn aufgelegt hatten, zum Halten. In einem Falle ver⸗ ſuchten ſie, dem Gärtner Kuntz aus Herxheim, nach⸗ dem ſie ihn angehalten hatten, unter der Drohung „Geld heraus oder es koſtet das Leben!“ ſeine Brieftaſche abzunehmen und verprügelten dabei den Mann ſo, daß er bewußtlos liegen blieb. Die Angeklagten waren bis auf Stubenrauch ge⸗ ſtändig. Sie wollen in angetrunkenem Zuſtande ge⸗ handelt haben. Stubenrauch allerdings, der Haupt⸗ belaſtete und Anführer dieſer Ueberfälle, will wegen völliger Trunkenheit von allem nichts mehr wiſſen, obwohl er nach ſeiner Verhaftung dem vernehmen⸗ den Gendarmeren nähere Angaben über die Art des gemeinſamen Treibens gemacht hatte. Der Staats⸗ anwalt hatte gegen die Erſtgenannten Gefängnis⸗ ſtrafen in Höhe von je zwei Jahren und ſechs Mo⸗ naten beantragt und gegen Stubenrauch drei Jahre Zuchthaus. Das Gericht nahm nur Nötigung und Körperverletzung an und verurteilte die drei Erſt⸗ genannten zu je einem Jahr und ſechs Mo⸗ naten Gefängnis. Stubenrauch erhielt zwei Jahre Gefängnis. Es wurde in allen vier Fällen Haftfortdauer angeordnet. Großer Tumult im Gerichtsſaal Tintenglas und Löſcher nach dem Gerichtshof geworfen * Worms, 18. Sept. Am 28. April d. J. wurden von dem Bezirks⸗ ſchöffengericht Worms die der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei angehörenden 27 und 35 Jahre alten Arbeiter Ernſt Ludwig Lenz und Gg. Feth aus Worms, denen zur Laſt gelegt worden war, im Dezember vergan⸗ genen Jahres einen Kaufmann nach einer politiſchen Verſammlung ſchwer mißhandelt zu haben, zu neun bzw. 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Beide legten Berufung gegen das Urteil ein. In der geſtrigen Be⸗ rufungsverhandlung vor der Mainzer Großen Straf⸗ kammer beſtritten ſie wie in der erſten Inſtanz ſich auch diesmal mit aller Beſtimmtheit dabei, daß Lenz auch diesmal mit aller Beſtimmtheit dabei daß Lenz und Feth die Täter ſeien. Das Gericht hielt die Schuld der Angeklagten für hinreichend nachgewieſen und erhöhte die Strafe des Lenz auf 15, die Feths auf 12 Monate Ge⸗ fängnis. Beide Angeklagten gerieten bei der Verkündung des Urteils in äußerſte Erregung. Feth ergriff Täüntenglas und Löſcher des neben ihm ſitzen⸗ den Protokollführers und warf damit nach dem Ge⸗ vichtshof. vorzugehen. Es entſtand ein großer Tumult im Gerichtsſaal. Das Gericht mußte ſich in das Bera⸗ tungszimmer zurückziehen. Durch den Inhalt des Dintenglaſes wurden die Richter beſchmutzt und auch die Akten und die Wand des Gerichtsſaales verunrei⸗ nigt. Die Angeklagten beleidigten dabei den Ge⸗ richtshof in maßloſer Weiſe. Nur mit großer Mühe gelang es mehreren Polizeibeamten und den Juſtiz⸗ wachtmeiſtern, die ſich wie raſend gebärdenden Ange⸗ klagten zu überwältigen und ins Unterſuchungs⸗ gefängnis abzuführen. ———— 2 Schöffengericht Ludwigshafen Wegen fahrläſſiger Tötung waren am 16. Septem⸗ ber vor dem Erweiterten Schöffengericht angeklagt: der 48 Jahre alte Fabrikant Hch. Kindler und der 41 Jahre alte Kranenführer Anton Jakob. Am 16. Juni ds. Is. ſtieß ein von Jakob geführter Kran der Guilini⸗Werke gegen ein Brett, auf dem zwei Tüncher ſtanden. Das Brett kippte um und der Tün⸗ cher Götz aus Mundenheim fiel in den Rhein und er⸗ trank. Kindler ſoll es an der genügenden Aufſicht haben fehlen laſſen; Jakob hätte nach der Anklage bei genügender Beobachtung ſeiner Fahrbahn ebenfalls das Unglück abwenden können. Die Verhandlung ergab, daß der Verunglückte den Unfall dadurch ver⸗ ſchuldet hat, daß er ohne Wiſſen des Kranenführers die Bretter quer legte, die früher parallel zur Fahr⸗ bahn des Kranes lagen, Auch hatte Götz ſich entgegen der Vorſchrift nicht angeſeilt. Sein Arbeitskollege hat es dem Anſeilen zu verdanken, daß er ſich beim Sturze feſthalten konnte. Bezüglich K. wurde feſtgeſtellt, daß er eine Auf⸗ ſicht über die Kranenführer nicht zu führen hatte. Auf Grund der Zeugenausſagen und der Gutachten zweier Sachverſtändigen ſprach das Gericht die Angeklagten von Schuld und Strafe frei. Aure rorte 540 m ü. d. M. Höhen- Wochenende— und Re Zollhinterziebung Im Jahre 1924 führte der 1904 geborene Auto⸗ händler Paul Dülk zwei Perſonenkraftwagen von Straßburg über Kehl in das deutſche Zollgebiet ein und zwar mit Begleitſchein. Ohne den Zoll entrich⸗ tet zu haben, verkaufte er die Wagen. Er wurde wegen Zollvergehens zu 920 Mark Gel dſtrafe verurteilt. Wenn er nicht zahlen kann, muß er für je 200 Mark einen Tag Gefängnis verbüßen. Da die Wagen nicht eingezogen werden können, muß er außerdem 7200 Mark Werterſatz leiſten. Drei Monate Gefängnis für zwei Körbe Obſt Der ſchon oft und ſchwer beſtrafte Arbeiter Georg Weißmann ſtahl eines Morgens um 3 Uhr im Juni dieſes Jahres von einem fahrenden Fuhrwerk z wei Körbe mit Obſt, die ihm aber wieder abgenom⸗ men wurden. Trotzdem das Obſt nur 8 Mark wert war, mußte er zu drei Monaten Gefängnis verurteilt werden, da es wegen Diebſtahls im wie⸗ derholten Rückfalle keine geringere Strafe gibt. * Meiſenheim a. Gl., 16. Sept. In Kallbach bedrohte ein junger Mann im Scherz ſeine Kuſine, die Tochter des Metzgermeiſters Becker, mit dem Flobert. Er drückte ab. Die Kugel drang dem Mädchen in den Leib. Schwerverletzt wurde das Mädchen ins Meiſenheimer Krankenhaus geſchafft. ilen Lenz verſuchte gegen den Zeugen tätlich Gengenbach im Kinzigtal Aus der Pfalz 1 Ueberſchwemmungen in Neuburg * Neuburg(Amt Germersheim), 17. Sept. Der ſteigende Waſſerſtand des Rheines hat hier zur teilweiſen Ueberflutung einzelner Ortsſtraßen geführt. Es handelt ſich hauptſächlich um Druckwaſ⸗ ſer, das ſtellenweiſe eine Höhe bis 40 Zentimeter erreicht hat. Von der Ueberſchwemmung wurden hauptſächlich die Hintergaſſe und kleinere Neben⸗ gaſſen heimgeſucht. Für die Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs mußten Laufſtege errichtet werden. Die Anlieger leiden empfindlich, da ihre Keller und Stallungen mit Waſſer gefüllt ſind. Verſchiedene Ausfahrtswege ins Feld ſtehen ſo unter Waſſer, daß die Perſonenbeförderung mit einem Nachen erfolgen muß. Die Ueberſchwemmungen haben in bedenklichem Maße zur Schädigung der Rheinfiſcherei geführt. Den Berufsfiſchern iſt es nicht mehr möglich, ſelbſt bei Anwendung mehrerer Fanggeräte auch nur einen einzigen Fiſch zu erbeuten. Die bei normalem Waſſerſtand ergiebige Fiſcherei iſt durch die Ab⸗ wanderung des Fiſchbeſtandes empfindlich beeinträchtigt. Jerner hat die Ueberſchwemmung großen Feldſchaden verurſacht. Die tiefer liegenden Gemarkungsteile ſind ſtark überflutet, ſodaß die Kartoffel⸗ und Rübenernte gefährdet, teilweiſe ſo⸗ gar vernichtet iſt. Man verſucht, die unter Waſ⸗ ſer ſtehenden Kartoffelfelder vor dem völligen Verderben noch abzuernten, da bedauer⸗ licher Weiſe meiſt Kleineigentümer betroffen ſind, die mit Mühe und Opfern ihr Feld beſtellt hatten. Tabakſchuppen ausgebrannt * Harthauſen(Amt Speyer), 17. Sept. Dem hieſi⸗ gen Landwirt Joh. Endres iſt der Tabaktrocken⸗ ſchuppen bei einem plötzlich ausgebrochenen Feuer vollſtändig ausgebrannt. Der Schuppen war ganz mit Sandblatt angefüllt, das dem Feuer reiche Nahrung bot. Als Brandurſache nimmt man an, daß ein Funken aus dem Nachbarkamin den Tabak entzündete. Ein merkwürdiges Reparaturgeſchäft * Rülzheim, 18. Sept. Die Brüder Kuntz aus Rheinzabern wurden hier verhaftet. In der letzten Zeit wurde beobachtet, daß ſie mit Autoerſatzteilen, Boſchhörnern, Laternen, Soziusſitzen, Packtaſchen uſw. zu Spottpreiſen Handel trieben. Es handelte ſich meiſt um gebrauchte Ware. Bei einer Haus⸗ ſuchung wurden Teile eines geſtohlenen Motorrades gefunden, das beim Herxheimer Rennen entwendet worden war. Weiter fand man zahlreiche Erſatzteile, deren Herkunft nicht aufgeklärt iſt und über die ſich die Werkſtätteninhaber ausſchweigen. Man vermutet, daß die Brüder Kuntz ſeit längerem Diebesgut kauften und ſelbſt Diebes fahrten aus⸗ führten. Die Verfehlungen bei der Gasanſtalt * Kaiſerslautern, 17. Sept. Die Verfehlungen bei der Gasanſtalt Kaiſerslautern kamen heute vor dem Schöffengericht zur Aburteilung. Da die Ange⸗ klagten im weſentlichen geſtändig waren, nahm die Verhandlung einen raſchen Verlauf. Den ſechs An⸗ geklagten lag zur Laſt, ſeit Jahren Gas bezogen zu haben, das ſie nicht entſprechend dem Zeigerſtand in die Bücher eintrugen. Dadurch erreichten ſie, daß ihnen bedeutend geringere Beträge für Gasbezug in Rechnung geſtellt wurden. Das Gericht erkannte gegen Bähr auf zwei Monate 14 Tage Gefängnis, gegen die übrigen Angeklagten auf je zwei Monate Gefängnis. Jakob Koch wurde freigeſprochen. Für die Strafe wird ſämtlichen Angeklagten Bewüh⸗ rungsfriſt zugebilligt. Unterricht u. Erziehung ullse Schett-Eerts eee Allemühl dense zum b. Eberbach a. Neckar„blillen Tal“ Herrliche Lage, umgeben v. d. ſchönſten Laub⸗ S u. Nadelwäldern. Moderne Einrichtg. Penſ.⸗ Preis von.20/ an. Beſ.: Theodor Göhrig. 23 A Alnsfadt in Ibennald Bahuſtat. Höchſt—Aſchaffenburg Fensfon und dasthausy lll Löwen“ Völlig neu eingericht. Zimmer in ſonn. Lage, herrl. Ausſ. a. d. Breuberg. Eig. Schlächterei, vorzügl. Küche, Penſionspreis.70—4/ an. Bad im Hauſe. Telephon Höchſt 42. 185 3 A Hirschhorn J. Neckar Gaſthaus zur Krone bietet gut bürgerlichen Mittagstiſch u. reichhaltige Tageskarte. Vor⸗ heſtellungen rechtzeitig erbeten. 106 Karl Holzſchuh, Küchenchef, Telephon 11. Erholungsheim und pension KRümmelbacherhef D. Heidelberg, d. ganze lahr gebſſnet, unm. a Walde gesleg., m. herrl. Aussicht l. d. Neckartal, Vors. Ver- Pflegung(a Mahlz.) Big. Bandwirtschaft. Pens,-Preis —6 bak. Zentralhetsung. Prospeht auf Wunsch FE Kurhaus Mülhen l Idenzald Angenehm. Erholungsaufenthalt. Umgeben v. herrl. Waldungen. Bequeme Ausflugsmöglichk. 8 Frdl. Fremdenz. mit Verand. Gute Verpfleg. Oeffentl. Poſthilfsſtelle. Beſ.: E. Reinacher. rere r Schlierbach-Zlegelhausen 179 Café Wein Bier- Restaurant aue„feckasschlög chen“ wn (Haltestelle der Staats, und Straßenbahn) Parkplatz.— Schöner Garten mit Blick zum Neckartal. Gasthaus und Pension„Zur Rose“ Neu eing. Zimmer m. fl. Waſſ., Zentralh., Bad. 8 Eig Landwirtſchaft. Gute Küche. Mäßige Preiſe. Tel. Waldmichelbach 88. Beſ.: L. Hintenlaug. Schollbrunn rasa, Verpfl. in wunderſch., ruh. Gegend, 5 Min. z. Wald. Neuerbaute ſchöne, luft. Zimmer, fließ. Waſſer, Bad. Eig. Landwirtſchaft, Milchwirtſch. Preis einſchl. Nachm.⸗Kaffee 1.—. Fernſpr. Poſthilfsſtelle. Autoverbindung ab Eberbach. 183 Beſitzer: Fr. Diemer,„zum Hirſch“. * Gasthaus u. Pension= Zum schriesheimer ho! 430 m f. d. M.— Autoverhindg.: Reldelberg-Wihelmsfeld Pensionspreis b. 4 Mahlz. v. 4. an. Wochenend Ad. 50. Teleph.: Schönau 38. Bes, Georg Jöst barer Weisbach Neuerbaut, inmitten herrl. Laub⸗ und Nadel⸗ 8 wälder, erſtklaſſ. Verpflegung. Penſionspreis .—„ b. 4 Mahlz. Bad i. Hauſe. Bahnſtation Eberbach. Poſtauto Eberbach—Strümpfelbrunn. Tintenfelden(fthurorh bei Amorbach i. Odenw.(Bayern), 3% km von d. Bahn. Ruh. Sommerfriſche f. Naturfr. am ſchönſt. Punkt des ſchluchten⸗ u. waldr. Morre⸗ tales, rund v. Wald umg. Lage wie Schwarzw. Off. Terr., daneb. gr. Wieſe(Spielplatz) a. d. fließ. Bächlein Morre. Sonnen⸗ u. Strandbäd. Penſ.⸗Pr.(4 Mahlz.).20. Gute Verpfleg. Bahnſtation Schneeberg(Unterfranken). Auf Beſtellg. eig. Fuhrwerk am Bahnhof. Oeffentl. Tel, Zittenfelden. i Beſitzer: Adolf Trunk. Sommergäſte finden gute Erholung bei erſtkl. 810 Dürkhei ist immer noch antnarkt am 19. u. 20. September 1931 Winzergenossenschaft Wachenheim Ausschank naturreiner Weine. Gute Küche e 2 Baden-Baden Wadhotel fischkultur Bes. J. Lischke Telephon 624 Preis abbau g 8 9 von RM..50 an. Mittageſſen von M..290 an. Penſtionspreis von RN..50 an. Verl, Ste Proſp. Bek. für gute Verpfl., ſehr reichh. Speiſek. Für Vereine ſchön. Saal mit mod. Muſikanl. u. Stemens⸗Großlautſprecher cee Berneck„u. „Lur Linde“ Schöne Höhenlage b. Tannenhochwald, Terraſſe mit Blick auf See und Wald. Mäßige Preiſe. Gute Küche. Bad. Telephon 103 Altenſteig. 85 5 Beſitzer: Fr. Seeger. Herrl. geleg. Luftkurort im bad. Schwarzwald. Gasheus Zur Germania“ Fremdenzimmer u. Penſion. Tagespreis von 1 4. an bei 4 Mahlzeiten. Teleph. Nr. 264. 8 Beſitzer: Emil Hummel. Badischer Hochschwarswald Falkau ra bannen, Fe iu (Feldberggebiet, 1000 m ü..). Ruh., ſtaubfr. Lage, gepfl. Garten, gr., ſonn. Zimmer, z. T. fl. Waſſ., neuzeitl. einger., Z9z., W.., Bäder, Garage, Strandbad i. d. Nähe. Penſion 4.— bis J.50. Tel. Altglashütten Nr. 31. 51 Hornberg 0 (Schwarzwaldbahn) 1¹ Mohren Gut bürgerliches Haus. Beſte Verpflegung. Penſionspreis 4.—. Proſpekt auf Verlangen. 857 Beſitzer: Joh. Brüſtle. Kälbermühle bel dad Wädbad Pension„Waldluff Schönſte Gegend des Schwarzwaldes, neuzeitl. eingericht. Fremdenzimmer, ruhige Lage, ſchöne Spaziergänge, großer Garten u. Liegewieſen, gute Verpflegung, altbekannt. Haus, Penſions⸗ preis,.— mit Nachmittagskaffee. Telephon S. A. Wildbad 507. Proſpekt auf Wunſch. 174 Beſitzer: K. Weiſſinger. — PF Höhenluftku ort, EZ Te 800 bis 1000 Mtr. Feldberggebiet? Hotel und Pension„Hirschen“ das bevorzugte Familienhotel. Fl. w. u. k. Waſſer in allen Zimmern. Idealer Herbſt⸗ aufenthalt.— Nachſaiſonpreis— Hotel⸗ proſpekt— Dauerverbindung Tel. 227 n Rofensol hu hanna Galſhaus u. Penſion„Zum Lamm'“ Direkt am Walde. Schöne Fremdenzimmer. Gute Verpflegung, 4 Mahlz., Penſion.50 l. 50d im Hauſe. Telephon Nr. 180 Herrenalb Gasthof u. Pension ccm Beſitzer: Karl Pfeiffer. Pianistin u. staatl. anerk. Musikpädagogin für Klavierspiel.— Neuanmeldungen (auch Anfänger) Werdelstrabe 15 Ne Volin-Unterricht und Kammermusik Noi Naicles staatl. anerk. Violin-Pädagogin Kleine Merzelstr. 7 Tel. 43461 les von Linprun staatl. geprüft und anerkannt Geigensfudium auf psycho- physiologischer Grundlage Lm Erstbeginn an(auch Gruppenunterricht) Mannheim, L 3, 12 Tel. 336 92 Aumeldung jederzeit Sprechstunden nach telef. Anmeldung it 1900) Studentenhelm Schüler- Habe Lehranstalten 75 Bec, Oberwallstraße 18 4 Abiturlum. Obersee-Relfe, Theolog., Philol. Preitabbau! Bad Salzuflen (viertgrößter mod. Badeort Deutschlands) Dr. med. Spindlers Lehranstalt 2. Ausl. ꝗärztl. Sprechstundengehiffinnen Kursgebühr monatlich 50 M. Fordern Sie meinen ausführl. illustrierten ErgSNEE Kostenlos und unverbindlich an. Töchler- u. Sludienheim MINERVA Münshen Hauswirtsch., Wissensch., Sprach, Handels. Musik, Sport sto Besuch d. Schulen u. Univers, Mönistr. 128 Haus J. Ranges, Pensſonspreis 125 Mark, . 2 Im zin en 2 HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG 2 Freitag, 18. September 1931 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 432 Zum Inkrafttreten des Stillhalteabkommens Wie bereits bekanntgegeben, iſt geſtern auf Grund der an die beteiligten Zentralnotenbanken gerichteten Mit⸗ teilung der Bg., daß alle Verhandlungsparteien das Stillhalteabkommen unterzeichnet haben, das Abkommen in Kraft getreten. Für die einzelnen Schuldner und Gläubiger wird es durch Austauſch der vorgeſchriebe⸗ nen Beitrittserklärungen wirkſam. Für die Gläubigerbanken, die dem Abkommen nicht beigetreten ſind oder ihm zwar beigetreten ſind, aber noch keine Beitrittserklärung dem Schuldner überſandt gaben, gelten mithin die Beſtimmungen des Abkommens bis sum erſolgten Beitritt nicht. Beiſpielsweiſe lammt daher Guch für dieſe Firmen, worauf beſonders hingewieſen ſe: die im Abkommen vorgeſehene Freigabe der Reichsmarkgut⸗ haben, ſei es die Freigabe für Deviſengeſchäfte ei es die rateprweiſe Freigabe, nicht in Betracht. Die Durchführung des Stillhalteabkommens wird gemäߧ 1, Abſ. 2 der Deviſenordnung vom 1. Auguſt 1931 von der Reichsbank überwacht, deren Ge⸗ nehmigung die Abdeckung kurzfriſtiger Kredite gegenüber ausländiſchen Banken ſowie die Beſchaffung der erforder⸗ lichen Deviſen nach wie vor unterliegt. Namens der auf deutſcher Seite aun dem Vextragsſchluß beteiligten Stellen iſt der vollſtändige Text des Stillhalte⸗ abkommens, nämlich der Mantelvertrag mit feinen An⸗ lagen veröffentlicht worden. Dazu wird bemerkt, daß auf⸗ grund der ſeit Vereinbarung des Textes geführten Ver⸗ handlungen kein Zweifel beſteht, daß das Stillhalteabkom⸗ men als ab 1. September auf ſechs Monate abge⸗ ſchloſſen zu betrachten iſt. O Der diesjährige Frankfurter Getreibehandelstag. (Eig. Dr.) Der ſeit einſgen Jahren regelmäßig einmal im Jahr veranſtaltete Getreide handels tag der Frankfurter Börſe findet in dieſem Jahr am 6. Oktober ſtatt. Nach einem Referat des Herrn Artur Lehmann, Präſidialmitglied des Verbandes der Getreide⸗ und Futter⸗ mitbelvereinigungen Deutſchlands e. V. über„Aktuelle Fragen des Getreidehandels“ beginnt der Börſenverkehr um 711 Uhr. Die am Getreidehandelstag teilnehmenden Besucher ſind berechtigt, auch die Frankfurter Getreide⸗ börſen am 5. und 7. Oktober zu beſuchen. O Moratoriumsgeſuch der Broncewarenfabrik AG. in Wurzen.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, bei der ſich die Un⸗ terbilanz von 19 0 1 Ende 1930 im Laufe des Geſchäfts⸗ jahres 1931 auf 294 000/ erhöht hat, ſtrebt ein Morato⸗ rium an, dem die Gläubiger ihre Zuſtimmung gegeben haben. Forderungen bis 200, ſollen voll befriedigt wer⸗ den. Per 31. Auguſt 1931 betrugen die Geſamtverbindlich⸗ keiten 509 000 4, andererſeits Debitoren 158 000 4, Vor⸗ räte 285 000. In den letzten Wochen iſt eine Geſchäfts⸗ belebung eingetreten. Die Ausſichten für eine Sanierung ſind günſtig. ( Zahlungseinſtellung der Berliner Pumpenfabrik AG. vorm Max Brandenburg, Berlin.(Eig. Dr.) Die Geſell⸗ ſchaft, die bebanntlich für das verfloſſene Geſchäſtsjahr 1930 der kommenden HV. einen Verluſt von rund 300 000% vorlegen wird, hat wie wir erfahren, ihre Zahlungen ein⸗ gestellt. Der Status wird z Zt. von einer Treuhandgeſell⸗ ſchaft geprüft. Die Geſellſchaft ſtrebt einen gerichtlichen Vergleich an und wird demnächſt an ihre Gläubiger mit kinem Vergleichsvorſchlag herantreten. Der Grund für die Zahlungseinſtellung liegt vor allen Dingen in der all⸗ gemeinen ſchlechten Wirtſchaſtslage. Das Waagengeſchäft mußte vollſtändig aufgegeben werden, wobei ſich bei der Abwicklung Verbuſte nicht vermeiden ließen. Ferner wirkte ſich die Einengung der Kredite für die Geſellſchaft in ſehr ungünstigem Maße aus, ſodaß die Verwaltung aus Vor⸗ ſorge die Zahlunßtseinſtellung glaubte ergreifen zu müſſen. 750 Rechtsanwälte gründen Treuhandgeſellſchaften Eine intereſſante Neugründung iſt auf dem Gebiete des Treuhandweſens zu verzeichnen. Unter Mitwirkung von rund 750 Rechtsanwälten und Notaren der drei rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Oberlandesgerichtsbezirke Hamm, Düſſeldorf und Köln ſind unter den Firmen„Treuhand Reiniſch⸗ weſtfäliſcher Rechtsanwälte und Notare Akt.⸗Geſ., Eſſen“, und„Deutſche Wirtſchaftsprüfungs⸗Akt.⸗Geſ., Eſſen“, ganiſationen errichtet worden, die eine ſtärkere Heran⸗ ztehung der Rechtsanmälte und Notare zur Uebernahme von Treuhandgeſchäften bezwecken, und dieſes Ziel in Ver⸗ bindung mit betriebswirtſchaftlichen Praktikern zu errei⸗ ö chen beſtrebt ſind. Die Treuhandgeſellſchaft wird als ſolche die Uebernahme von Treuhandgeſchäften pflegen, die der einzelne Anwalt weniger pflegen kann, alſo insbeſondere die Mitwirkung bei Kreditſicherungen, Durchführung von Anleihen uſw. Die Mirtſchaftsprüfungsgeſellſchaft ſoll Be⸗ triebsprüfungen aller Art, Buch⸗ und Bilanzprüfungen, Organiſationsarbeiten uſw. übernehmen. Zu der Gründung wird von beteiligter Seite noch mit⸗ geteilt, daß das Zuſammenwirken der Geſellſchaften mit den Rechtsanwälten und Notaren auch in der Weiſe gedacht iſt, daß dieſe von der Prüfungsgeſellſchaft in regelmäßigen Zwiſchenräumen bei ſich ſelber Prüfungen vornehmen laſſen können, insbeſondere auch mit Rückſicht auf für dritte Rechnung verwaltete Vermögensmaſſen. Auch bei Ueber⸗ nahme von Konkursverwaltungen durch Anwälte ſoll die Prüfungsgeſellſchaft in Anſpruch genommen werden kön⸗ 8 Or⸗ nen. Außerdem ſteht die Organiſation den Anwälten als Auskunftei zur Verfügung, wenn ſie im Verfolg ihrer Praxis über wirtſchaftliche Fragen orientiert ſein wollen. Darüber hinaus ſollen die beiden Geſellſchaften für die Oeffentlichkeit tätig ſein. Gold in Fluß Eine Unterſuchung von Wirtſchaft und Statiſtik In der Verteilung der Goldbeſtände ſind im laufenden Jahr im Zuſammenhang mit Kreditkündigungen und der Stockung der Kapitalausfuhr ſehr einſchneidende Verſchie⸗ bungen eingetreten. Für das erſte Halbjahr 1981 liegen die Ergebniſſe der Verſchiebungen nunmehr vor. Der ge⸗ ſamte Gold beſtand hat ſich laut„Wirtſchaft und Sda⸗ tiſtik im erſten Halbjahr um 1,9 auf 51,6 Milliarden. erhöht. Dieſe Zunahme ging um etwa 400 Mill.„ über den vermutlichen Ertrag der Golderzeugung hinaus. Eine ſtarke Verminderung haben die Goldbeſtände derjenigen Länder erfahren, die man al uldnerländer charak⸗ teriſteren kann. Der Rückgang ägt bei dieſen Ländern rund 800 Mill. 4, während gleichzeitig die ſechs Gläubiger⸗ länder(USA., Frankreich, England, Schweiz, Holland und Schweden) ihre Beſtände um rund 2,1 auf 95,2 Milliarden Mark haben erhöhen können. Dor größte Nutzmießer dieſer Verſchiebungen ſind die Ver. Staaten, deren Gold⸗ beſtand ſich um rund 1½ Milliarden und Frankreich ind ſich um 470 Mill.„ erhöhen konnte. Von n monetären Gold vorräten der Welt entfallen i auf die Vereinigten Staaten allein 40,3 v.., auf die Vereinigten Staaten und Frankreich nicht weniger als 58,3 v. H. gegen 55,9 v. H. Ende 19.0. Die ſtärkſte Ver⸗ minderung ſeines Goldbeſtandes hat Deutſchland zu ver⸗ zeichnen: Der Rückgang beträgt hier rund 800 Mill.. O Stillegung im Konzern der Verein. Stahlwerke AG. (Eig. Dr.) Die Ruhrſtahl AG. in Witten hat vorſorglich llegung des Blechwalzwerkes der Hinrichſen⸗Hütte in Hattingen beſchloſſen. Zur Eutlaſſung kommen 300 Ar⸗ — beiter. „Doch Sitzverlegung des Deutſchen Weinbauver⸗ bandes(Eig. Dr.) Der Vorſtand des Deutſchen Wein⸗ bauverbandes hat nunmehr endgültig beſchloſſen, den Sitz der Geſchäftsſtelle von Karlsruhe ab 1. April 1932 nach Mainz zu verlegen. Weitere Kursrückgänge/ Geſchäftsſtille Maunheim ſchwach Die heutige Börſe ſtand wieder unter dem Druck ſtarker Abgaben auf allen Märkten. Beſonders Pfandbriefe waren wieder ſtark angeboten, ſodaß die 8proz. Emiſſionen der Rhein. Hypothekenbank auf 84 nachgaben. Flau lagen ferner alle Aktienmärkte. Farben gaben auf 92,50 nach, Waldhof auf 40, Weſteregeln ſogar auf 71. Von Bankaktien gingen Dedibank auf 60,50 zurück. Verſicherungsaktien waren kaum verändert. Frankfurt ſchwächer Auch die heutige Börſe ſtand weiter unter dem Druck der Verhältuiſſe im Ausland und der Schwäche aller Aus⸗ landsbörſe. Trotzdem geſtern gegen Schluß eine leichte Er⸗ holung eingetreten war, hält man es nicht für ausge⸗ ſchloſſen, daß dieſe Erholung nur rein techniſcher Natur geweſen iſt. Die Stimmung war ferner belaſtet von den kommenden Wirtſchaftsproblemen für den kommende Win⸗ ter. Es wurde immer noch ungünſtig aufgenommen, daß immer noch ſtarke Arbeiterentlaſſungen im Ruhrrevier vorgenommen werden. Das Geſchäft bewegte ſich in engen Grenzen, obwohl auf faſt allen Marktgebieten Verkäufe des Publikums und auch des Auslands erfolgten. Auch am Rentenmarkt lag wiederum nicht unerhebliches Angebot vor, was auf die all⸗ gemeine Stimmung beſonders drückte. So ergaben ſich gegenüber der Abendbörſe weitere Kursrückgänge, die bei faſt allen Werten ziemlich einheitlich—2 v. H. betrugen. Darüber hinaus waren ſtärker abgeſchwächt Deutſche Erd⸗ öl mit minus 3½, AEch mit minus 3½ und Schuckert mit minus 4½ v. H. Salzdetfurth büßten 3 v. H. ein. Von Kunſtſeideaktien erſchienen Aku mit Minus⸗Minuss Zeichen ſein ſcheinen. Wieder einmal machte man den Fehler, aus den geſtern bekannt gegebenen Lieferungen bzw. Abnahme⸗ quoten Folgerungen auf die beſtehenden Hauſſe⸗ reſp. Baiſſepoſitionen zu ziehen, ohne zu berückſichtigen, daß auch dieſe Liquidation eine freiwillige war und über die Höhe der abgewickelten Geſchäfte nichts geſagt wird. Auch am Rentenmarkt trat das Ausland wieder als Abgeber auf, was die Gefahr weiterer Deviſenabzüge vergrößerte. Es erſcheinen wieder einige Werte mit Minus⸗Minus⸗ Zeichen, doch waren Kursverluſte von mehr als 38 v. H. nur ganz vereinzelt. So büßten Weſteregeln 7 v.., Chade, 5,75, Felten 4,75 v. H. und Schuckert 4 v. H. ein. Sehr ſchwach im Zuſammenhang mit Holland die Kunſtſeidenaktien, von denen Bemberg 3,5 v. H. und Aku 5,25 v. H. verloren. Anleihen ruhig, Pfandbriefe an⸗ geboten, ſogar Berliner trotz des 20 Millionen Ueber⸗ brückungskredits. Der Geldmarkt lag unverändert. Im Bör⸗ ſenverlauf kamen zunächſt noch einige Glattſtellungen zur Ausführung, ſpäter gab das geſunkene Kursniveau aber zu kleinen Deckungen Veranlaſſung, ſo daß bei ſehr ſtillem Geſchäft vereinzelt Erholungen von 7 bis 1 v. H. gegen den Anfang eintreten konnten. Am reinen Kaſſamorkt wor die Tendenz von wenigen Werten abgeſehen recht ſchwoch, häufig betrugen die Kurs⸗ verluſte bis zu 6 v. H. Auch heute wurden einige Papiere wieder notiert, wobei die Abſchläge ſogar relativ gering waren. Der Privotdiskont blieb unverändert. Ziemlich ſchwach lag der Elektromarkt, wobeſ verſchiedene Gerüchte über die Aech(Feſtlegung bei Hirſch⸗Kupfer, Unregelmäßigkeiten uſw.) ausſchlaggebend waren. Obwohl dieſe Gerüchte von der Verwaltung dementiert wurden, trat in den Kurſen doch keine nennenswerte Beſſerung ein. Engbegrenzte Amſatztätigkeit Gerſte weiter luſtlos Berliner Produktenbörſe v. 18. Sept.(Eig. Dr.) Im Produkten verkehr zeigte es ſich auch. ee e daß mangels Anregungen vom Mehlabſatz die Kauflust 8 erhöhben Forderungen ſofort nachläßt; die Um tätig 5 hielt ſich in engen Grenzen, da die Käufer für Weizen unk Roggen etwa 1/ niedrigere Gebote ahgaben als geſtern. Das Inlandsangebot iſt unter Berückſichtigung der Jahreszeit zwar keineswegs dringlich, die Nachfrage 79 7 ſchränkt ſich aber auch faſt ausſchließlich auf vordere Po⸗ sition, während für ſpätere Lieferung kaum Abſchlüſſe e r⸗ folgen. Weizen iſt hauptſächlich in geringen Sorten 1 Fulterzwecken offeriert und wird auch verschiedentlich um⸗ geſetzt, dagegen bleibt das Geſchäft in Mahl we 5 51e N ruhig. Am Liefſerungsmarkte ergaben ſich Rück⸗ gänge um 1,50—2„, Roggen ſetzte kaum behauptet ein. Das Angebot von Roggen zur prompten Lieferung Hat ſich nicht verſtärkt, die Nachfrage war aber heute ziemlich ge⸗ ring. Weizen⸗ umd Roggenmehle haben nur&. den notwendigſten Tagesbedarf, die Preiſe für W. zenmehl waren kaum behauptet. Das Geſchäft am Hafermarkt leidet weiter unter dem reichlichen Angebot in den qauali⸗ tativ enttäuſchenden Durchſchnittsqualitäten; dite gefragten feinen Sorten ſind knapp offeriert. Gerſte wetter luſtlos. Amtlich notiert wurden: Weizen märk., prompt 210 bis 213; Sept. 226,50— 27,50. Okt. 224,50 25,50; Dez. 228 bis%., etwas ſchwächer; Roggen, märk prompt 182 Sept. 194—96.; Okt. 191,50—93,50; Dez. 190,5 225 feſter; Futter⸗ und Induſtriegerſte 149—156, matter; Hafer, märk. prompt 132— 140; Sept. 141,50—43; Okt. 145; Dez. 144 bis 145, ſtetig; Weizenmehl prompt 25,25—32,25, beh.; Rog⸗ genmehl 70proz. 25,25—28; beh.; feinere Marken über Notiz; Weizenkleie 11—11,25, matter; Roggenkleie 9,25 bis 9,50, ruhig; Viktoringerbſen 20—27; Leinkuchen 13,40—13,80 Drockenſchnitzel 6,70—6,80 Sofaextractionsſchrot 11,60 bis 12,20; allg. Tendenz uneinheitlich. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Sept. Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 3,65: 3,72%; Jan. 3,82%; März 3,9273.— Mais(in Hfl. p 2000 Kg.) Sept, 6475; Nov. 64; Jan. 66; März 6874. * Liverpooler Getreidekurſe vom 18. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Okt. 3,975 (3,954); Dez. 3,117(8,1174); März 4,2(4,24); Mai 4,478 (4,4%); Mehl unv.— Mitte: ruhig; Okt. 3,998, Dez. 3,11: März 4,176; Mai.4; Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 18. Sept.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,50; Sept.— Tendenz ruhig: Wetter trübe, nebelig. * Bremer Baumwolle vom 18. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midl.(Schluß) 7,62. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Okt. 35758: Dez.—; Jan.(32) 36566 März 372—73; Mai 381; Jult 88788; Okt. 326; Tendenz ruhig, behauptet.— Mitte: Okt. 355; Dez. 961; Jan.(32) 384; März 372; Mai 380; Juli 386; Okt. 395; Dez. 401;(Jan.(33) 403; März 410, Loco 374; Tendenz ſtetig. * Obſtgroßmarkt Weiſenheim a. S. vom 18. Sept. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt koſteten: Pfirſiche—14; Aepfel—8; Birnen—9; Tomaten—5,5; Trauben 11 bis 14; Anfuhr 320 Zentner. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 18. hieſigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe erzielt: Pfirſiche—15; Birnen—12; Aepfel—5; Tomaten—6 Zwetſchgen 12—14; Trauben rot 11—13; Trauben weiß 14 bis 15; Nüſſe 15—17. Anfuhr 360 Zentner, Abſatz und 0 gut. Ab Montag beginnt der Obſtgroßmarkt um 9 Uhr. * Nürnberger Hopfenbericht vom 17. Sept. 100 Ballen Zufuhr. 20 Ballen Umſatz. Hallertauer Hopfen 439—56 ,. Tendenz ruhig, unverändert. Berliner Mefallbörse vom 18. Sepfember 1931 Sept. Auf dem O Mechan. Weberei Sorau vorm. F. A. Martin u. Co., 1 3 3 i i Kupfer Ble Zint Sbrau(Niederlanſitz.(Eig. Dr.) Die zum Bluntefſſtein“ und kamen ſchließlich 3 v. 5. ſchwächer dur Nati Ann Berliner Devisen f eee Les bee geo Be Brief! Beis konzern gehörende Geſellſchaft teilt uns mit, daß ſie weder Montanmarkt betrugen die Kurs rückaänge durchweg Januar 5.21 ein Konto bei der Bank für Textilindustrie unterhält, 158—2 v. H. Schiffahrtsaktien und Verkehrswerte ſetzten biskontsatz0: Reſehsbank 8, Lomtard 10 v. k. F 21,28 noch Verbindlichkeiten für dieſe übernommen hat. Sie ebenfalls bis zu%½ v. H. ſchwächer ein. Von Zellſtoff⸗.— 2— Apri. 56.50 55.— 5 wird demzufolge von den Schwierigkeften im Blumenſtein⸗ aktien erſchienen Zellſtoff Aſchafſenburg mit Minus⸗ Amtlich in R⸗M für 17. September September Vartiät] Bist Mai 58.25 86,25 58. konzern nicht betroffen. Das Unternehmen gehört auch nicht Minus⸗Zeichen. J. G. Farben und Scheideanſtalt eröffne⸗ 25 75 5 5 5 80 Juni. 57.— 59.— 21,50 zu den elf Firmen, die mit der Englandanleihe des ten je 14 v. H. niedriger. Bankaktien lagen vollkommen Houand 100 Gulde. 199,38 170 22 16,8 170,22 168,492 i 5 Blumenſteinkonzerns belastet ſind. vernachläſſigt. Am Rentenmarkt blieben deutſche Anleihen Wade 00 5000 5 5 e n Se„ N 1 gehalten. f 55 0 807 5. N% ktober. 52.80 39,50 83.50—.— Die Auszahlung der zweiten mate an die! In wesaue dagen die gane keine eike, es fee ee de de, e e, dee 8 4 Mixed Claims-Berechligten kam immer noch einiges Material heraus, ſodaß ſich die Fädſtark 100 273 22.07 22.03. 1— 57½ 11 70. 80 15 1 7 5 1 1 9 J. K. Sübflavien 100 Ding:.433.447 7,433 5 0 7¹⁰ ektrolytkupfer prompt 1 ntimon Regulus 48.—/.— Das Staatsdepartement gibt heute bekonnt, daß die Kurſe weiter 5 55 G. 0 5 5 1 1 5 Fopenhagen 100 Kr. 12.4 112.78 112.51 112,78 11206 3% rig. üttenaluminuum 190,— Silber in Barren kz. 38.50/ 40.50 Schwierigkeiten bezüglich der Auszahlung der Entſchädi⸗ 1 1 15 e e 11 8 1 10 Affabon. 100 Eslude 951 1123 11545 18 11%„un. 17⁴.— 1 881 1 10 Kr—.— 1 gungen an die deutſchen Entſchädigungs berechtigten: Ham⸗ ier etwas Aufnahmeneigung feſtzuſtellen war. Am Geld⸗.5 g 5 4 üttenzinn 0 n.„ flatin dio. 1 er( 1 Amerika Hue rd, Lloyd 115 andere Reedereien markt war Tagesgeld etwas leichter; der Satz wurde um 8. 3 Rein Nickel, 98/9 v. 8 Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg und die Inhaber deutſcher Patente und die Eigentümer der[I v. H. auf 6½ v. H. ermäßigt. Am Depiſenmarkt nannte 5 52 2* Tendenz: Kupfer abgeſchwächt, Blei ſtetig, Zink deutſchen Funkſtation in 9 1 1 5 man London⸗Newyork.8597, Paris 123.97, Mailand 92.91,. 700 3705 501 300 65077 855 luſtlos. ind. Die Vereinigten Stagten würden die zweite Ra drid 58.80, S iz 24..04. a. ö 87.81 z 3770 58 9 6¹¼% ichen Eni ige eech ger da denden e e ee e e Sen ch San, 1% 1% fn 1% 0 0 Londoner Meiallbrse vom 18. Sepiember 1931 Summen binnen kurzem auszahlen. Die deut, Berlin geringere Umſatztätigkeit ungern 108d 78.41 5 730 785 72„% aan in O pre do, Suter une 2(187% fen tand), Platin unge g ſche Regierung werde für die am 30. September fällige. 8„ Suenes⸗Aires 1Peſo 170958.099 1088 1092] 1,786 6 ſcupfer, Standard 27,75] Zinn, Standart 111,1 Aluminium—.— Summe, die Deutſchlond an die amerkaniſchen Mixed An der heutigen Börſe herrſchte ſtarke Geſchäftsſtille. Nenad, Han- Lear 468.174 4,188 4,124 1 3 Monate 28,50 4 Monate 113,5 Antimon 1 Elaims⸗Berechtigten zu zahlen hat, ein Moratorium Die Umſatztätigkeit war merklich geringer als an den] Japan... Ihen].0786.082.078].03 15 5. Settl. Preis 27.75 Settl. Preis 111.0 Queckſilber 18.75 15 en zu 5 e 5 7 ie völlig fehlende Auf⸗ Kairo. lägupt⸗ Bd 20.99 20.95 920.91— Elektrolyt 82,50 Banka 116 2 Platin 2 erklären. Dazu ſei die deutſche Reichsregierung nach dem Vortagen und ſo mußte beſonders die völlig fehlende Au. 20.85 20,98 0,55% 2058„ beſt ſelecled 29,25 Straits 118.7 Wolframerz 5 deutſch⸗amerikaniſchen Schuldenabkommen berechtigt. Auf nahmeluſt ſchon bei kleinſtem Angebot zu neuen Kursrück⸗ London lengl⸗ Pd. 20.89 20.490 29,488 20 498 15 5 475 ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 10.75 Nickel 5 Reſe Weiſe wurde dem frongöſiſchen Standrunkt 20 gängen führen. Vorbörslich taxierte man noch ziemlich New orf 1 Polar].309 417 2,208 4,17 4,780 ½ El wirebars 3 500 Zink gewöhnlich 10,48] Weißblech 12.80 Deutſchland während des Hooverſahres an keine fremde behauptete Kurſe, zumal die Auslandsbörſen im Einklang dis d Janeiro 1miür.] 0,258.258.288.25.50% Tendenz: Kupfer flau, Zink unregelmäßig, Zinn g 0 S z II R etragen 55 5 275 Uruauanp. 1Goldpeſy 7757 7 8 1 0 Schulden zahlen ſolle. Rechnung gekrag mit dem geſtrigen Newyorker Schluß widerſtandsfähig zu 8 1,698 J 1,702 J.896 l.702 J.421— willig, Blei feſt. werden. 55—— Aten und Auslandsanleſhen In Prozenten 7. 18. g. 18. 17. 18. 17. 16. f 8 ahlb., Liſt E Co, 10,50.— Lahmener& Co. 73,.— 71.— Segall St„ Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung te uu f Seit eule alen, Fee g 2 e e e e e dmühle Papier 85.— 48.— Leipziger Riebeck———.— Sinner.⸗G..———— N 17. 16. 7. 18. 17. 18. Accumulatoren. 87.— 99.— Je 8 di 3 ö. Mannheimer Effaktenbörse geg uten, zie denen feen- 2 gi Sen 8 2805 Ber g geg.. 50— fl e 2— dend Meisten:. dine biens. 50— 88— Steen Rabens. 8 17. 18. 1.„ ee N e e. Fark eindſerem:—— 2800 Stolberger Zinfp. 20.— 19.— 9% Bad. St.⸗A. 21 61.— 80.—.-G. f. Seilnd. 25.— 28.— F chamotte Annw. Ver. Zellſt. Berl.—.——. Alſen Portl.-g. 5—.— 45.— Gebhard Textil, 89,.— Gübenſcher met 3 1 Sud e 5 FV 1175 11— Reichsbont 1050 1036 A ee d. Ruhm. Kauf.—.—, 8888 Bog 2 dane.. Anme gen up. 3500 38— Gee n c. e 5 eee, ad Kom.—.— 18.— Daimter- Benz.„ Reis i 8— Ch. Brockhues nig f 5—— Anhalt. Kohlenw. 35,„—Gelſenk.— 300 1 5 1 1 50— 55— Cutie a„ Rein. Gebh a Sch. 87.— 84,.— V0 9. Sell. u. K. e Tee, Alcheffeg. Jena..——.— Kerle Ferlſe g.. s Magens dec. 588. höre b 5 F J. G. Farben 89.— 82.80 dd, Hoden ⸗S... Daluer.. 11.50 10,48 Recder, Gebr. B.. e e 5 b Aeonbas N f 5 Banluer.. 3 It, Allant.... Rütgerswerke 21.— 21,— Wade eta.— 5,50 Geſ. f, elektr. Unt. 52,50 4675 Parten Kühlh.—— 75.— Trans⸗Radio. 108,0 106.0 S erben. 28 f.— 70. J,, Gre t. U, 1000 109 9 Wiek Netenzk. 10 1058 een 3870 38 i dee e Masch vugau W. 47.— 48.—„„ 85 1%„„ BA. 1200 1200 1 Herlag.. Schneltpr. Frkchl.—— 31.50 28.— Baſt Nürnberg Goedhardt Gebr.———— Maſchin⸗Untern. 18, 10 arziner Papier 28.80 28 Agdiſche Bank. 88.— 88.— Allianz 1280—.— 5 ab. Schneller.— 29.— Schramm Lack.—.——.— Zelltoff Aſchſfbs.—.— Baer Goldschmidt T5. 1625 14.— Raimi eütte 02.5 100,0 Beithwerke... 16.28 ne 555—.— 90.— Haid u. Neu.. de ee. Mannß. Vers 19,— 19.— Di„—.——— Schuckert, Nrbg 64.50 89,50* Balbo—.— 29.50 Dayr, Spiegelglas Gritzuer Maſch. 20.— 18.— Mech. Web. 8 40 77 175 B. Otſch. Nickelw. 84,——— . 2— 950 K b kin 15 2 130.0 123.0 Dockerh. 2 Wibm.—.— 50,28 n 4— 7 0 8 N 3 5. a ben 8 157 Se„ Zittau 18. 757 5 24„ 8 5 Konſerven Braun—.—. Sübd. 80.. ſergma ekt. rün& Bilfinger———.— 5 J 33 Durlacher Hof—— 9780 Müßleud.——. Transport Aktien CV i e Gruſch wan Teri.— A ee e eier ien 9 N bel den 9d apud. 3880 2878 Laier Union 40.50 40.— Tricot. Beſigheim——— aſtutter Wagg.— 5 6 2 Guano- Werke.. 5—.— 29.— V. Stahl v. d. Zyp.—— alt egen. D—— ane des. F i Seren 5 Page mie, 5 5 fee e 8 Seher..8.. Berliner gsrse Sea, dale gg e n 7*.8 5* 1 8 2 2 9 Haeffner—* Verein btſch. Oelf. aber& Schleich. tte 4½% Anat. Ser. 1. Bremer Vulkan dammerſ. Spinn. 8. e e 2 Je eff Wal bf Montan- Altlen 5585 Won 9„ 8 52000 AnafSeril 1820 1250 Prom Bos. g g. Healer St. Fel Norte. ene. e endete, . garde dere 8 28 fen ir 25 A 8. 55„Teh.. wigshütte.—.— 51. 2 Gelſenl. Bergw. 88 25 29,50 Felt. Guilleaume Disch Ablöſgſch 1 44.28 44.— 2 Heil— 11— Oderſchl. E. Beb.———.— Wicking⸗Cement 12— Frankfurter Börse 4. H. 1170—.— Feankfurter Gas i 5 Sbarlott. Waſſer bellmann. 11.— li, 78 de Pic na⸗Cement 13.— JJ777JJJJJVJJVVVVVVVVVVVVVJVCVVVVVVVVCVTTC SStvsrzinsfſche werte 4½% Pfüälz. Sig. 79.— 78, ga ersleben 0, 89. antungbahn.—.— 8 3* ind Muff 21„ Orenſt.& Koppel 18.— 16,50 05— 70 4% Sibbe big 8050 7875 dal Ae derlei 8955 1105 cholpſchmidt Th. 10.— 8.%, Bab. Kablen V i„ gellſtoff Bere % Reichsanl. 71,„7 g———— Kalt Weſteregeln 90.— 71. l 20.— 19.580 Allg, Lok. u. Str.—, Chem. Albert irſ 5 5 Zeus Aba zſg, 1er 4726 4880 6 he g d dia dos a güne z 2500 50 Fein Slnger 1305 1380 8% ez Kallen. Subd. Eiſendahn———— Cdem Brabus 2080 ee e ee e e e ee eidef acts ah Ablöſungſch. H. 44,10 48,50%% r. 8,8. 4 ehm. Röhr.—.— 30.—%. n Oeſt. St.⸗Eiſend.—.——,— Concord. Spinn 19.„—Soeſch Eſſen„ 25.— 21,50 . ohne 3,35 3,25 Manneszm. 8 ft 0 5 Contf- Gummi 68.50 67,— Hohenlohe Werte—.——.— Rat geber Wagg.———.— Deutſch⸗Oſtafrika—— 28.— . Wertb.(Gold!———.— Otavi⸗Minen.. 10,50 19,25 Haid& Neu. e dr 5% Roggenwert..38 725 Baltimore Ohio. r. Conti Linoleum 29,50 28,50 Phil. Holzmann 36,38 88.— Rhe nfelbenferaft——— Neu-Guinen.. 1240 119.0 I. Schaganw. 8. g Bank-Aktien Phönir Bergbau 20.— 19.50 Hanfwerk. Fuſſen 875 3025 5% Roggenrentd 68.20 6,20 Canada Abliefer. 19,50.— Hutſchenreuther 2—.——.— 9555 Braunk. 117,0 113,7 Oiavi Minen. 11, 10,75 e Schützg. 16. 10 115 Agg. D. Kredit 50,80 50, dlper Kemal, J 5 f apagg. 750 28,.— Daimler Motoren 11,85 10.75 111152 Epamotte. e Schantung. 7% Heidelbg. 268 Habiſche Bank—.— 67,50 Rheinſtahl„. 85,50 irſch Kupf. u, M. 8 825 5% Landſch. Rog.—.——.— 5. Si amerika 61. 83.— Deſſauer Gas. 70.78 69.— 5 Becgb Rhein. Elektrizit. 59.— 56. 6% 1 90 3 Salzm. Heilbr..———.— Hochtief A. ⸗G. 427.* Mexikaner.— 5,75 Hanſa Diſchiff 40,50 39.75 Diſch.⸗Atlant⸗T. 54.50 80,— Iſe Bergbau. 119.5 117,5 Rhein. Mödelſtoff—.——.— 5 6% Mbm. 105 59 35 Tellus Bergbau—.——.— Holzmann, Phil. 367,8—.— 4½% Deſt. Scha.——. Nordd. Sloßd.. 27,75 28,85 Deutſche Erdöl 35.85 32.50 dt. Jüdel& Co 72.75 69.— Rbein.⸗W. Kalk——. Freiverkehfs-Kurse 8% 3 155 8 5 ae. 1875 4%„ Goldrente 1 75—.— Bank- Alti 1105 f ſtabelw. 9 75—— Gebr. Junghans—.——.— Reeie 1 97.— 9765 9 1225 8 2 Barmer Bankver. 88.— 78,— Ber. Staplwerke. e Erlangen.——%„ Rronen.35, nk-Aktlen tſche. Steinzeug 49, 2 ebe untan- 61, J.„ i Grtr. Mh. 28—.——,— Hayr,Hyp, u. Wb..— 70 3 t. A. 17. 17. 4%„conp, Rente Deutſch. Eiſenhdl. 12.— 12. i Roſitzer Zucker 26,758 28,25 Ruſſenbank—— eme Kohl. 28———.— Com. ü. Privalb. 64.— 62,50 nqustrie-Aktien 8 5 5½%„ Silb.⸗.——. Hank f. el. Werte 59.—..—. Deutſche Linol 36.— 34.50 Naßle Porzelan—— 12.— Kültſortt erb. 23.— 28.25 . i Saum, Kclſersl. 280—— eee Pap K.—.—, arm Bankber 97— 62 50 ae e 68.75 64.— ige„24780 21,—, Deutſche Petrol, 48,— 41.— 9 1 5 55 Nu en 7 1180 Karſtabt ud. 12.—.— Berl. Handelsgef, 65,50 88— Dortm. Actienbr. 2. Karſtadt 12.5 11.25 25 Darms. u. Nat. 4880 875 Schöfferd. Bindg.—.— 118.0 Klein, Sch. 4 Sec. 8 81.— J Turk. ld. Au. i, 1½38 Tom. u. Prſoldt. 64. 5250 Denn. enener.———.— albanetwerte 24.80 28.— Sacſenwerk.. 40 99 Adler Rall 55 95 M. aßg.—.—.. 15 125 Schwarz Stor. Sone 8 5 39— 20.—%» Bagd.-Eißt 740 0,70 Darmſt u..⸗B. 75.0 7850 8 2 5 75 8— 81.50 3 1 3 Sa. 1 5 81— Burbach alk e Rh. ⸗M.⸗Don.—.——,— D Effekten Ban— 11 9.... Lonſerven Braun 20, 20.— 4% 5—.— r. 8 ollmar& Jourd..-= Sarotti.... 8,— 51.— Di„ 0 5 D, Ueberſee⸗ Bank.— e Wenger 5 Kraus& Co. Sock.—— 44%, unf, Anl.—. 4 Dt. Aſtatiſche Bt.—— e. Dynamit Tru. 22.50 4175 5 Sc aten da,„. Lochen,. 88 6% Jad Kom. Gd———— Dresdner Bank 41.— 42%, gollobl. 1811 10 148 Deutſche Disconte 61.— 60,78 Dyckerhoff 8 Wid— 5 Hugo Schneider 17,— 18.— Frügershall 2 9% Bad. K. G. 35——, gl. E. G 30,25 45,.— Lechwerke. 62.„400 ⸗Fr.-Sos 5,.— 5,— Dtſckelieberſee Bk. 40.— 40.— Gebr. Körting—.— Neger 9 fazer 259.0 88.— 80.— Aicha, ant. en a Sab wigsd. Wos.. e 4% ung: Ste. 875 1— Fenner en.— 80— Flat eng. 60.88 50.— Kötitzer Kunſtleb. 44,50 42,— Schöfferhof Brau.—.— N 5 69% Koe Hop. 59 86,— 84.— F db. Masch. Durl. 1100 1100 4½%„„ 14—— 13— Meininger pypbk. 80.— 80.— Elktr. Licht u. K. 60,35 50.— Krauß& Cie, ok.„—— Schubert e Salzer 88,50 62.50 e g e 5—— Freut. Bank..— 80.— Brem.-Beſtg. Oel 20. 80,— Malnkrafewertg.. 28.— 4% Ang, Ger. 10 80 1020 Beßterr Erebitok. 218 816 Enzinger Union, 49 4. Frenbrin Re.——. Schucee 4 o. 98 be mie⸗Fim.. e 8 Helene de.. e Seon ber 30 88. melee, Franff, 50— 8„ Kronen, des ds Reichsbank... 188 1682 Esch. Bergwert 88.28 B85 Kofßaſer Hate—— 28. Schultzez.. e 5 0 Winzern ma———— Evang. Frauen- und Fungfrauenverein Mannheim Glaube, Liebe, Heimat und im beſonderen unſere Pfalz waren die Grundidee zu dem gut beſuchten Familien⸗ abend, der Verein im Ballhaus veranſtaltete. Was Glaube, Liebe und Heimat in unſeren ſchweren Tagen für den Einzelnen bedeuten, kam in dem geſchickt und mit viel Feingefühl zuſammengeſtellten Programm zum Aus⸗ druck. So wurde die ganze Veranſtaltung zu einer Feier⸗ ſtunde, die ſo recht dazu angetan war, daraus neue Kraft für das oft ſo hart anpackende Leben zu ſchöpfen. An die Anſprachen der 1. Vorſitzenden Frau Hag⸗ dor n, und des Stadtpfarrers Renz, die darin gipfelten, daß Glaube, Liebe und Heimat die tragenden Grundpfeiler allens Lebens ſind, reihten ſich entſprechende Darbietungen der Kapelle Krug, des Frauenchors des Vereins, Sologeſänge, ernſte Dichtungen und Pfälzer Dialektvor⸗ träge. Alle Mitwirkenden bemühten ſich mit Erfolg,, ihr Beſtes zum Gelingen beizutragen, um den Abend wirklich eine nicht alltägliche Note zu geben. Ihnen allen Dank für die ſchönen Stunden, die ſie bereiten halfen. Ganz beſon⸗ ders darf erwähnt werden, daß der Chor unter der Führung des unermüdlichen Hauptlehrers Schübelin ganz beträchtliche Fortſchritte gemacht hat. Deshalb weiter vorwärts auf dieſem Wege. Aus den Darbietungen heraus vagten die unſerer engeren Heimat gewidmeten Pfälzer Dialektvorträge von Frau Hahn und beſonders die durch Frl. Riedle in ganz trefflicher Weiſe zu Gehör ge⸗ brachten Muſenkinder unſeres leider allzu ſrüh verſtor⸗ benen Lokaldichtens Hanns Glückſtein. An dieſer ur⸗ wüchſigen Pfälzer Maid hätte auch er beſtimmt ſeine helle Freude gehabt. Zum Abſchluß des Abends hörte man ein von Mitgliedern des Vereins gantz flott unter Leitung von G. Mangold geſpieltes kleines Luſtſpiel. Zur Kriegsopfer-Verſorgung teilt uns der Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinter⸗ bliebener e.., Kreisverband Mannheim, mit: Am 8. September tagte der Reichsausſchuß der Kriegs⸗ heſchädigten⸗ und Kriegerhinterbliebenenfürſorge ols ge⸗ ſetzliches Gutachterorgan für die Fragen der Verſorgung der Kriegsopfer in Gegenwart von Vertretern des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums. Dieſem Ausſchuß gehören ſämtliche Kriegsopferorganiſationen Deutſchlands von Reichsbedeu⸗ tung und die Vertreter der Hauptfürſorgeſtellen des Deut⸗ ſchen Reiches an. Die Organiſationen und die Vertreter der Hauptfür⸗ ſorgeſtellen konnten in der Aenderung der 2. Notverord⸗ nung des Reichspräſidenten, ſoweit ſie Kriegsopferfragen betrof, eine Einigung erzielen. So wurden eine Beſſe⸗ rung der Renten für Leichtbeſchädigte, eine Milderung der Anrechnung der Renten auf die Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung bei arbeitsloſen Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗ hinterbliebenen, eine Milderung der Ruhebeſtimmungen für Perſonen. die öffentliches Einkommen beziehen, und grundſätzliche Aenderungen auf dem Gebiete der Gewäh⸗ rung von Zuſatzrente der Reichsregierung empfohlen. Aus den Aeußerungen des Regierungsvertreters iſt zu ent⸗ nehmen, daß die Wünſche des Reichsausſchuſſes in einer demnächſt zu verkündenden Notverordnung Bexrückſichti⸗ gung finden. Auskunft in allen Kriegsopferfragen gibt die Kreis⸗ geſchäftsſtelle des Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchä⸗ digter und Kriegerhinterbliebener, K 1, 18. a Auf Großer Jahrt.“ Noch liegt die Großſtadt in tiefem Schlaf, noch ſchließen dichte Läden die Fenſter der Häuſer, als zwölf neudeutſche Jungens ſich treſſen, um dem Getöſe der Großſtadt zu entfliehen, um hinauszuwandern in Gottes freie Natur. Affen auf, in Stirnreihe angetreten! ſchallt das Kom⸗ mando des Führers. Die Fahrt geht los. Die Straße hallt unter den nägelbeſchlagenen Schuhen. Allen voran flattert das Banner mit dem Chriſtuszeichen. Unſer Weg führt uns nach der Frieſenheimer Inſel, wo uns ein Rheinkahn freundlich aufnimmt. Fröhlich grüßen wir die Städte und Dörfer am Rhein. Wir grüßen Koblenz, die Feſte Ehrenbreitſtein. te alte Biſchofsſtadt Köln erinnert uns, die Fahrt nicht nur als Deutſche, ſondern auch als Katholiken zu vollenden. In Duisburg⸗Ruhrort wird unſere frohe Rheinfahrt unterbrochen. Nach einer prachtvollen Nachtwanderung kommen wir am nächſten Tage nach Herne. Hier wollen wir ein Schiff erreichen, das innerhalb einer Umzäunung liegt. Drei Mann überſteigen die Barrkkade, überklettern 6 Dampf⸗ ſchiffe und erreichen endlich Schiff, das uns nach Emden mitnehmen will. Schnell wird mit dem Kapitän verhandelt. Dann werden unſere Jungens mit dem Ruder⸗ book an Bord gebracht. In dem Mitteldeck des Schiſſes richten wir uns behaglich ein. Nachts liegen wir wie die Heringe zuſammengepreßt. Am 11. Auguſt verlaſſen wir abends das Schiff, um das auf ünſere Art und Weiſe den Verfaſſungstag im Teutoburger Wald zu feiern. Wir ſtehen im Kreis um ein Feuer. Wie ein Schwur hallt das Deutſchlandlied gen Himmel. Nach einer kleinen Nachtwanderung unter dem ſternenbedeckten Himmel keh⸗ ren wir auf unſeren Kahn zurück. Unter Sing und Sang geht auf dem Dortmund⸗Ems⸗Kanal unſere Fahrt bis Emden. Nach Beſichtigung der weltberühmten Rüſtkam⸗ mer im Rathaus zu Emden, die uns an die Wafſen⸗ und Ruhmestaten unſerer Vorahnen erinnert, geht unſere Fahrt unter alten Soldaten⸗ und Landsknechtsgeſängen zu Fuß weiter durch Oſtfries land. Ueberall winken uns die Einwohner freundlich zu. Die Heide blüht, als wir durch Oſtfriesland wandern, jeder fühlt ſich ins Paradies verſetzt. 5 Es wird Abend. Graue und braune Zelte wachſen aus dem Boden, um die neudeutſchen Knappen und Ritter zu beherbergen. Zwei Jungens ſchanzen einen Ofen. Unſere beiden Feldköche bereiten das Nachtmahl her, denn nach einem ſo großen Marſch knurrt der Magen.„Küchendienſt antreten!“ ſchallt das Kommando des Oberkochs Sack. (Dieſen Beinamen hat er deswegen, weil er ſo ungeheuer große Portionen verſchlingen kann.) Holzſammeln, Waſſer⸗ tragen und Kartoffelſchälen! Endlich wallt es und ſiedet es in dem großen„Hordenpott“. In einer Reihe treten unſere Jungens an, jeder ſein Kochgeſchirr in der Hand: Erbsſuppe. Aber das Schlimmſte kommt noch. Küchen⸗ Sieuſt antreten zum Geſchirrwaſchen, denn beim nächſten Abmarſch muß alles wieder blitzblank ſein. Das Lager⸗ feuer wird angezündet. Schnell wird die Nachtwache be⸗ ſtimmt. Ein Abendlied und ein Ave Maria und Ruhe liegt über dem Zelt. Ab und zu hört man den ſchweren Schritt der Nachtwache, die das Zelt zu ſchützen hat. Am nächſten Morgen ruft das Signalhorn die Schläfer zum jungen Tag. Waſchen, Freiübungen und der Marſch geht weiter durch die blühende Heide. Auf Inſel Baltrum haben wir zwiſchen den Dünen ein kleines Zeltlager. Wir trotzen Wind und Regen. Am meiſten iſt unſer armer Koch in Anſpruch genommen, der es nicht leicht hat, in Wind und Regen das ungeſchützte Feuer zu unterhalten. Aber auch dieſe Tage gehen vorüber. Weiter geht die Fahrt im ſtrömenden Regen nach Wilhelmshaven. Hier beſichtigen wir Kriegsſchiffe, das Torpedoboot„Alba⸗ kros“ das Linienſchiff„Hannover“ und den Kreuzer „Köln“. In der Marine⸗ Gedächtniskirche gedenken wir der für ihr Vaterland gefallenen Marineſoldaten. Von Wil⸗ belmshaven geht unſere Fahrt mit großen Schritten dem Endziel der Millionenſtadt Hamburg. entgegen, wo wir Gelegenheit hatten. 55 5 Ozeanrieſen zu be⸗ ſtaunen. Von hier wird die Rückreiſe angetreten. 925 Otto Habermehl. e Von Dozent Heinrich Werlé, Leipzig Der deutſche Männergeſang iſt längſt nicht mehr einzig Träger, Hort vaterländiſcher ober geſelli⸗ ger Ideen. Gewiß, er pflegt ſie auch heute und be⸗ rechtigter Weiſe noch, aber er lebt damit der Ver⸗ gangenheit und nicht der Gegenwart. Offen zu laſſen iſt auch die Frage, ob jene Zeiten noch einmal wie⸗ derkehren werden. In einem allerdings wird man heute ſchon ſagen können, daß die ruhige Beſchau⸗ lichkeit der Hochromantik, wie ſie ſich in den Lied⸗ ſätzen von Friedrich Silcher(17891860) wiedergibt, ein für allemal vorbei iſt. Aktiv wirkſam iſt aber heute noch der Kuuſt⸗ geiſt und der Formungswille Franz Schuberts, der da, wie ein Brief an den Freund v. Spaun be⸗ zeugt, auch für den Männergeſang das Neue und Andere unabläſſig ſuchte. Auch das ſoziologiſche, alſo geſellſchaftsbildende Moment, die Zweiteilung ſeiner Männergeſänge in Kunſt⸗ und volkstümlichen Ge⸗ ſang, in ſoliſtiſch einfach bezw. in choriſch zu be⸗ ſetzende Klangkörper, muß und wird heute inſofern wieder vertreten, als man die Stilgemäßheit in der Aufführungspraxis auch für den Männergeſang for⸗ dert.„Bearbeitungen“ ausgeſprochener Solo⸗ lieder für Männerchor, wie ſie noch zu Anfang die⸗ ſes Jahrhunderts gang und gäbe waren— etwa des„Weſerliedes“, der Schumannſchen„Mondnacht“ oder des Mozartſchen„Veilchen“— würden heute von vornherein dem Fluch der Lächerlichkeit ver⸗ fallen, weil auch der Laie erkennt, daß ſie dem Chor, dem Geſang der Vielheit in der Mehrſtimmigkeit, nicht entſprechen. Eine Laien bewegung aber war der deutſche Männergeſang im 19. Jahrhundert, ſeit Zelter und Nägeli, die auch den Vereins gedanken beſonders betont haben. Eine Laien bewegung wird er, all⸗ gemein geſprochen, auch in der Zukunft bleiben. Das aber ſchließt nicht aus, daß er der großen Idee der Volksbildung bewußt zugängig gemacht werde, die ja vor mehr als hundert Jahren Peſtalozzi durch Nägeli auch in den Männergeſang getragen hat. Ebenſo gewiß iſt, daß wir z. B. in den Lehrer⸗ geſangvereinigungen nach wie vor Chorklangkörper haben werden, die den anderen durch Vorbildung in den Elementen der Muſik überlegen ſind. Hier gibt ſich die generelle Wiederkehr der muſikaliſchen Exkluſivität der Zelterſchen Berliner Liedertafel. Mitten zwiſchen beiden Strömungen ſteht die weue deutſche Lehrerbildung, ſtehen tauſende junger Männer, die ſich auf der Hochſchule für den Volkserzieherberuf vorbereiten. Es iſt nicht grundwichtig, daß ſie von vornherein wiſſen, ob ſie einmal für den Deutſchen Sängerbund(DSB) oder den Deutſchen Arbeiterſängerbund(DAS) wirken ſollen; der Entſcheid darüber wird erſt ſpäter fallen und iſt gewiß nicht rein muſikaliſch, ſondern oft ſtark weltanſchaulich bedingt. Politiſche Momente aber müſſen beim Män⸗ nergeſang als Kunſt und Volksmuſik aus⸗ geſchaltet bleiben! Der Lehrer der Zukunft wird auch in der Muſik die ſtärkſte Bindung an das Volk gewinnen. Das wird ſich im Männergeſang ſo vollziehen müſſen, daß er nicht nur einen klaren Ueberblick über das ge⸗ winnt, was der Männergeſang als Glied des Kunſt⸗ und des Volksmuſikweſens iſt, ſondern wichtig iſt auch hier die Aktivierung des ganzen Menſchen— das Muſikmachen in der choriſchen Gemeinſchaft. Dieſe aber kann und darf nicht(wie es die Muſik⸗ hochſchulen bis heute ſo oft belieben) ad hoc, bei Gelegenheit, zuſammengeſtellt werden, ſondern ſie muß aus dem Gedanken der innerlichen Ver⸗ bundenheit mit dem Volk in der Muſik, im Männergeſang, mit dem Kunſt⸗ und dem Volks⸗ lied, erwachſen, ſich entwickeln, dauernd lebendig bleiben. Dieſer Zuſtand des Lebendigſeins aber ſetzt nicht nur das Vorhandenſein einer ſtarken Strö⸗ mung zugunſten der ſpeziellen„Uebung“(allgemein geſprochen) voraus, ſondern fordert noch zweierlei: 1. eine Führerſchaft, die ſich ſelber der Mittel und Wege zum Ziel bewußt, aktivierend eingreift, bildet und erzieht, und 2. eine ſichtbare dauernde Verankerung des Liedſtoffs und Liedideale in einem zeitgenöſſiſch, künſtleriſch und volksmuſikaliſch wertvollen Lie⸗ derbuch. Die Epoche der kaiſerlichen Einfluß⸗ nahme auf die Volksbildungsbewegung brachte uns ab 1907 die Kaiſerliederſammlung für Männer⸗ und gemiſchten Chor. Der letzte Ausläufer, mitbedingt durch das Auftreten der Neuen Jugendmuſikbewe⸗ gung um Jöde und Henſel, iſt das im Vorjahr ver⸗ öffentlichte„Volksliederbuch für die Jugend“ mit vielen neuen und alten Originalſätzen für Männer⸗ ſtimmen, leider ſchon durch die für Jugendliche not⸗ wendige Tiefnotierung von beſchränkter Bedeutung für den Männergeſang der Erwachſenen. Von größter und ſymptomatiſcher Wichtigkeit aber ſcheint mir eine Strömung zu ſein, die ſich in den 5000 Sängern der DHV⸗Mänunerchöre in der Stille entwickelt hat und jetzt unter bewußtem Ausſchalten jeglich politiſcher Note mit einem Liederbuch von epochaler Leuchtkraft, dem Lobeda⸗Singebuch(Hamburg, Hanſeati⸗ ſche Verlagsanſtalt) hervortritt. Trotz aller Ab⸗ gerundetheit will es nur ein Anfang ſein, denn vornehmlich iſt die Literatur des Volksliedes berückſichtigt. Aber dieſe erſcheint in vielen harmo⸗ niſch homophonen bzw. polyphonen und faſt lauter Originalſätzen, ausgewählt durch Carl Hanne⸗ mann in Gemeinſchaft mit Erwin Lendvai und Walter Rein. Von den beiden Letztgenannten rühren auch die meiſten Bearbeitungen her. Sie verraten ebenſoviel theoretiſche Beſinnlichkeit wie praktiſches und lebenſprühendes Muſikantentum. Namentlich Lendvai erweiſt ſich immer wieder als der größte lebende Meiſter, als der ſchöpferiſchſte Former des Vokalſatzes für Männerſtimmen. Aber auch ſonſt iſt in dieſem herrlichen Buch die Moderne vertreten— nicht jene, die, wie Fortner und Rei⸗ chenbach uns im„neuen Chorbuch“ Muſik zu zotigen Texten Käſtners oder Mehrings liefern jene Moderne, die nicht, wie die neueſte Entwicklung eines Kreiſes unſchöpferiſcher Jugendbewegung zeigt, dem Jazz ſich in die Arme wirft, ſondern die ſich auf ihr volkliches Ethos beſinnt und danach handelt. Ich nenne an erſter Stelle Arnim Knab, dann Hans Lang, Kurt Thomas, die mit anderen Bearbeitern und den Hauptverantwortlichen zuſam⸗ men ein Liedgut verankern, das nach Weiſe und Satz vorbildlich genannt werden muß. Gewiß, jede Liederſammlung hat nur eine Zeitgeltung! Der poſitive Vorzug des Lobedaſingebuches aber iſt, daß es nicht nur Gegenwarts⸗, ſondern weitreichen⸗ den Zukunftswert beſitzt. Schon melden ſich die Kritiker an ihm, leider nicht ſolche, die Ernſt⸗ haftes vorzubringen haben, ſondern jene, die um ihr Gewerbe, oder ſagen wir lieber: Handwerk, um billige Gebrauchsarbeit fürchten. Gemach— auch der deutſche Sänger iſt aufgewacht, auch er hat ein Recht auf die Kunſt und gleichermaßen auf die Echt⸗ heit und Unverfehrtheit der deutſchen Volksmuſik. CCC ³Ü³2A ³˙ÜW5 ⁵]²Qſ dd d A Grundlagen der Wettervorherſage Vor einigen Tagen hielt der Wetterdienſtleiter der badi⸗ ſchen Landeswetterwarte, Dr. Karl Schmidt, im Bad.⸗ Pfälziſchen Luftfahrtverein einen Vortrag über die Grundlagen der Wettervorherſage. In unſeren Anſchauungen vom Wettergeſchehen ver⸗ zeichnen wir um 1920 herum eine Wendung. Das Wetter wird in erſter Linie als Effekt von Strömungsvorgängen der Luft betrachtet. Bei den ſich hieraus ergebenden Folgerungen gelangen wir zu Erkenntniſſen, die beſonders befruchtend für den Flugſport, in erſter Linie für den Segelflug, geworden ſind. Man verſuchte in den Anfän⸗ gen der Wetterbeobachtungen das zukünftige Wetter aus dem Wetterablauf nur eines Ortes zu verſtehen. Später kam dann die Einſicht, daß das Wetter eines Ortes nicht ausſchließlich Folge des vorhergehenden Wetters in eben dieſem Orte ſei, ſondern daß der Zuſtand der Atmoſphäre in einem großen Bezirk hierfür verantwortlich zu machen iſt. Man ging alſo zu einer Betrachtung des Wetters auf der Fläche über und gelangte zu den auch heute üblichen und bekannten Wetterkarten. Vor etwa 10 Jahren hat dann Bjerknes, ein norwegt⸗ ſcher Meteorologe, unſere Anſchauungen noch erweitert, in⸗ dem er ſagte, daß das Wetter innig verknüpft ſei mit be⸗ ſtimmten Luftkörpern als deren typiſche und ihnen ver⸗ bleibende Eigenſchaft. Es wird alſo die ganze Luftmaſſe und nicht nur der Zuſtand an der Erdoberfläche in der. Kreis der Betrachtungen gezogen. Es trifft zu den urſprünglich zwei Dimenſionen noch die dritte Dimenſion: die Höhe. Der Vortrag behandelte nun dieſe neue Anſchauung und zeigte, wie ſehr ſie ſchon gewonnene Erfahrungstat⸗ ſachen des Segel⸗ und Ballonfluges erklären können und welch neue Anwendungs möglichkeiten ſich außerdem für die genannten Sportzweige noch ergeben. Im erſten Teile des Vorkrages wurden die Grundlagen der Luftkörper⸗ theorie gezeigt, die— bei vereinfachter ſchematiſierender Betrachtungsweiſe— in dem Vorhandenſein einer großen Unſtetigkeitsfläche als Grenze zwiſchen Polar⸗ und Tropik⸗ luft gegeben ſind. Polar⸗ und Tropikluft zeigen weſentliche Unterſchiede. Tropikluft iſt ſtabil geſchichtet, Polarluft da⸗ gegen unſtabil und infolgedeſſen ſtark turbulent. Beide Luftmaſſenarten unterſcheiden ſich dementſprechend durch ihre Wolken⸗ und Niederſchlagsformen und durch den Feuchtigkeitsgehalt nebſt der in ihnen vorhandenen Sicht. Bedeutungsvoll ſind auch für das Wetter die Grenzflächen zwiſchen zwei verſchiedenen Luftmaſſen. Es ergeben ſich im weiteren Verfolg der erwähnten Anſchauungen die Be⸗ griffe Warm⸗ und Kaltfront, Aufgleit⸗ und Einbruchs⸗ fläche und Inverſion. Im zweiten Teil des Vortrebes murden Wolkenformen im Lichtbild vorgeführt, die für beſtimmte Frontpaſſagen und Luftmaſſen typiſch ſind. Die Bilder zeigten das Bei⸗ ſpiel des Vorüberzuges einer atmoſphäriſchen Störung, einer Zyklone. Aus ihnen ergab ſich deutlich, daß wir ſchon aus Wolken⸗ formen auf den Zuſtand in der Atmoſphäre ſchließen können, wenn uns die neue Betrachtungsweiſe zu eigen machen. Im kommenden Winter wird der Vortragende im Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein an ſechs Abenden einen zuſammenhängenden Lehrgang der Wettervor⸗ herſage anhand einer großen Fülle von Lichtbildern veranſtalten. Intereſſenten können nach Anmeldung beim Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein, Werbeabteilung L. 15, 51(Dr. Spiegel), unentgeltlich an dem Kurſus teilnehmen. Die Jahrestagung des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen-Vereims Unter überaus zahlreicher Teilnahme von Delegierten aus dem geſamten deutſchen Sprachgebiet nahm die 57. Haupt⸗Tagung des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen⸗ Vereins in Baden bei Wien ihren Anfang. Nachdem bereits am 2. September viele Hunderte Teilnehmer aus allen deutſchen Gauen in Linz a. d. Donau zuſammen⸗ trafen, wo ſie von der dortigen Alpen⸗Vereins⸗Sektion ſeſt⸗ lich empfangen wurden, fuhren ſie am nächſten Tage zu Schiff donauabwärts nach Tulln. Bei der Landung wurde ihnen von der Bevölkerung ein überaus warmer Empfang bereitet, worauf ſie in ſtaatlichen Poſtkraftwagen quer durch den Wienerwald nach Boden fuhren. Hier trafen ſich dann alle Feſtteilnehmer im waldumrauſchten Helenental zu einem geſelligen Abend, dem die Badner Schützenkapelle die richtige Stimmung verlieh. Eine be⸗ ſondere Ueberraſchung und Augenweide bereitete die ben⸗ baliſche Beleuchtung der auf hohen Felſen thronenden Ruine Rauhenſtein, ein Schauſpiel, das ſeloſt Badens Bevölkerung bisher noch nicht genoſſen hatte. Der 4. September wurde durch geſchäftliche Sitzungen des Haupt⸗ und Verwaltungs⸗Ausſchuſſes und verſchiedener Sektionen⸗Verbände ausgefüllt. Die an den Verhandlun⸗ gen nicht Beteiligten benützten den ſchönen Tag zu Auto⸗ rundfahrten in die herrliche Umgebung der alten Thermen⸗ ſtadt, ſowie zu Ausflügen zu den nahen Alpen⸗Bereins⸗ 3 auf dem Eiſernen Tor und dem Pſaffſtättner ogel. Der Abend verſammelte die Feſtgäſte, die ununter⸗ brochen ſtarken Zuwachs erhalten hatten, im Kurſaal, wo ſich bei Muſik und Geſang bald echtdeutſche Geſelligkeit mit dem vielgerühmten öſterreichiſchen Einſchloag ent⸗ wickelte. Die Kurſtadt Baden prangt im reichen Floggen⸗ ſchmuck, der Ehre bewußt, die Vertreter eines der größten Vereine der Welt, der in 441 Sektionen nahezu 280 000 Mitglieder umfaßt und heute in den Alpen von der Do⸗ nau bis zum Rhein 35 Schutzhäuſer beſitzt, als Gäſte beherbergen zu dürfen. i 5 N Nr. 432 — Reichsbahn-Turn- und Sportverein Mannheim Der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein unternahm mit ſeinen Mitgliedern und Angehörigen am vergangenen Sonntag eine Wanderfahrt nach Rappenau. Daran nahmen die Gewerkſchaſt deutſcher Lokomotivführer und der Geſangverein„Flügelrad“, von denen ebenfalls eine große Anzahl zu den Mit RTuSp gehören, teil. Ein Sonderz Mannheim noch nicht verlaſſen hat, bre nehmer nach Kochendorf, wo eine Beſi bergwerks vorgeſehen war. Unter an zweite Gruppe unter haupt eine Wanderung von Wimpfen über Hoh Zimmerhof nach Rappenau, die von einem ſpiel Trommler⸗ und Pfeiferkorps begleitet wurde. nicht zu ſehr verlockenden Wetters nahmen etwa 2 ſonen daran teil. Die Stadt Wimpfen wurde Führung des Hauptlehrers Willl von tigt, der mit großer Geſchichtskenntn Punkte der Stadt und Umgebung erklärte raſchung gab es in Hohenſtadt bei Landwi den Wandevern b das elekt liedern des 9 d em m Führung des Kameraden de aus Mannheim vorführte und ſämtliche Teilnehmer überau ſüßem Apſelmoſt, kernigem Bauernbrot und Ku geldlich bewirtete. Allzu raſch mußte von dieſer lichen Städte Abſchied genommen werden, um in? bei der Ankunft des Sonderzuges am offiziellen E teilzunehmen. In Rappenau waren bei Ankunft des Zuges als Ver⸗ treter der Stadt Bürgermeiſter Hoffmann und vom Verkehrsverein Dr. Münz erſchienen, die herzliche Worte der Begrüßung fanden und den Gäſten in der einen frohen Tag wünſchben. Die Stadt war re dieſem Empfang geſchmückt. Der 1. Vorſitzende des Reich bahn⸗Turn⸗ und Sportvereins Albrecht, ſprach in ker⸗ nigen Worten dem Bürgermeiſter und dem Verkehrsverein ſeinen Dank aus für den überraſchenden und überaus freudigen Empfang. Die Kurkapelle ſpielte unermüdlich im Kurpark, wo der Nachmittag mit Kinderſpielen und Reigen ausgefüllt wurde. Der Geſangverein„Flügelrad“ erfreute die Bürger von Bad Rappenau mit Geſangs⸗ einlagen, die unter Leitung von Chormeiſter Wänger trefflich zu Gehör kamen. Hoffentlich bringt dieſer einzig ſchöne Tag dem rührigen Verein, der zur Zeit am Bau ſeiner eigenen Turnhalle beſchäftigt iſt, viele neue Mit⸗ glieder. Rsp. 60 Klein- und Sozialrentner im Gebirge Schon im Frühjahr wurde bei einer Zuſammenkunft der Selbſthilfe der Arbeitsin validen, Witwen und Unfallrentner von einer 74jährigen Sozial⸗ rentnerin der Vorſchlag gemacht, doch im Laufe des Som⸗ mers mal einige Tage hinaus zu gehen in irgend ein Heim, wo man in eigener Regie kochen kann, um auch mal den Rentnern, die mit einer Durchſchnittseinnahme im Monat von 50—70/ ihr Leben beſtreiten müſſen, eine kleine Erholung zu ermöglichen. Am 4. September hatte der Vorſtand der Selbſthilfe die Vorbereitungen getroffen. Mit 60 vom Arzt ausgeſuchten Leuten wurde das Natur⸗ freundehaus Neckartal in Neckargemünd aufgeſucht. Früh um 9 Uhr wurde an der Friedrichsbrücke mit dem Dampfer „Enderle von Ketſch“ abgefahren. ſammen, von denen ein kleiner Teil abends fuhr, da die Mittel nur für 60 reichten. gab es Kaffee mit Kuchen, für die, die ch vorzogen, Milch. Die Mannheimer Milchzentrale h zwei große Kannen Milch geſpendet. Als das ſchöne Heidelberg paſſtert war, gab es auf dem Schiff ein ſchmackhaftes Eintopf gericht, das vorzüglich mundete. Als man gegen 2 Uhr am Ziele bandete, regnete es in Strömen. Bei der Ankunft im Naturfreundehaus lag der Dilsberg im ſchönſten Sonnenſchein. Fleißige Hände ſorg⸗ ten, daß ſofort die Kurgäſte mit Kaffee und Kuchen ver⸗ ſorgt wurden. Am Abend gab es ein gutes Hausmanns⸗ eſſen: geſtampfte Kartoffeln und Milch der Milchzentrale. Die Nachtquartiere waren vom Verwalter bald zugeteilt. In fröhlichſter Stimmung blieb man bis 10 Uhr bei⸗ ſammen. Man fühlte, hier waren Menſchen beiſammen, die ſo richtig auskoſteten, einige Tage der Großſtadt ent⸗ ronnen zu ſein. Die Tage vergingen im Fluge. Von den Teilnehmern dieſer Erholungsfahrt waren 31 überhaupt noch nie über Nacht von ihrem Haushalt weggekommen. Dadurch, daß ſich für die Küche und ſonſtige Arbeiten fleißige Hände ohne Vergütung in den Dienſt der Sache ſtellten, wurde von der Verwaltung des Naturfreundehauſes Koſt und Schlafgelegenheit ein ganz minimaler Preis berechnet. Als der Schiffsbeſitzer mit einer großen Anzahl Mannheimer zum Abholen der Kurgäſte anlegte, floß manche verſtohlene Träne. Hoffentlich beſſern ſich bis nüchſtes Jahr die Zeiten ſo, daß nicht nur 60 der alten Leute ins Gebirge können, ſondern viel mehr. Dank ſoll all denen geſagt werden, die mithalfen, dieſen Erholungsaufenthalt zur Durchführung zu bringen. Bund chriſtlicher Arbeitsinvaliden wieder zurü dem Schiff Am Sonntag fand in Heidelberg im„Goldenen Engel“ eine Vertretertagung des Bundes ch ri ſtl. Arbeitsin validen, Witwen und Waiſen Deutſchlands, Sitz München e.., statt. Der Bund hat ſich 1925 gebildet. Der Zweck iſt die Er⸗ faſſung aller chriſtl; national geſinnten Invaliden, Unfall⸗, Angeſtellten⸗ und Sozialrentner, ferner aller Hinterblie⸗ benen, die Förderung aller Mitglieder in ſozigler und wirtſchaftlicher Beziehung, die Erteilung von Rat und Hilfe in ollen Angelegenheiten, die koſtenloſe Auskunft und Vertretung der Mitglieder bei allen ſoziglen Ver⸗ ſicherungs⸗ und Spruchbehörden. Während in allen Teilen des Reiches der Bund ſchon ſehr ſtark vertreten iſt, hat er ſich in Baden erſt ſeſt dem Herbſt letzten Jahres eingebürgert. Die erſte Heidelberger Tagung galt daher zunächſt rein organiſatoriſchen Fragen. Die im Bereich des Oberverſicherungsamtsgebietes Mann⸗ heim liegenden Ortsgruppen wurden zu einem Be⸗ Zirks verband Mannheim zuſammengeſchloſſen. Die Bildung eines eigenen Bezirksverbandes war infolge Erſtarkens der Ortsgruppen notwendig. Die Berichte des Gauleiters Heſſelſchwert⸗ Pforzheim ließen dieſe Notwendigkeit erkennen. Mit welchem Augenmerk auch die Bundesleitung die guten Anfänge in Unterbaden verfolgt, bezeugten die Anweſenheit und die grundſätzlichen Ausfüh⸗ rungen des Bundesvorſitzenden Reitz⸗ München. Nach reger Ausſprache wurde Arbeiterſekretär Leopold Graf⸗ Mannheim zum Bezirksleiter, Joſef Layer⸗ Mannheim⸗Neckarau zum Schriftführer und Anton Sche⸗ rer⸗Mannheim⸗Neckarſtadt zum Kaſſierer gewählt. Die Beiſitzer kommen von den Ortsgruppen Doſſenheim, Waib⸗ ſtadt und Ketſch. Da der erſte Teil der Tagung Geſchicht⸗ liches und Grundſätzliches aus der Bundesbewegung brachte, war der zweite Teil den laufenden Tagesfragen, insbeſondere den Umbauplänen in der Sozialverſicherung, gewiömet. Nach dem Aufruf zur Mitarbeit und zum Beitritt in den Bund chriſt. Arbeitsinvaliden wurde die gut ver⸗ laufene Tagung beendet. Die Bezirksgeſchäfts⸗ ſtelle K 1, 16 erteilt in organiſatoriſchen und verſiche⸗ rungs rechtlichen Fragen jederzeit gerne Auskunft. 2 Verantwortlich: Richard Schönfelder. NN 2 VEREINS- KATLEN DER Donnerstag, 24. September Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel Mannheimer Hof, Klublokal in den Kellerräumen neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 5 Uhr auf dem Flugplatz. — Nachdruck verboten.— S 7. . — eslem Freitag, 18. September 1931 Pfohf 0 ene fachgeschäfte 1 5755 5 ialisk 9 spezialisten und Institute AESKLENETEI ELISSEE UND STICREREI rein DETEKTIV Kaiser, Mannheim BB 13. 23 am Hauptbahnhof Telephon 287 66 Erpressungen. Alimentation. Vorleben Ehescheidungs-Dissidten. Heirats-Auskünfte Beobachtungen DIskr. nornehmeBedtenung BETTFEDERN- REINIGUNG Neueste Maschine, ſachm. Beratung Zeitfedern, Daunen, Daunendecken u. Matratzen W. Dobler. I S, 11 2 75 Gegründet 1910 22 W O02 werden erstklassig. schnell und billig Plissees, alle Arten Stickereien, Hohlsäume, Kanten, Blesen, Dekatur angefertigt bei Hans Schober, qu 7, 10 Hans Schober jun., U 1, 3 begenlb. fothesbil Strumpfhaus Fürwohl, Gontardpl. 8 SCHöxvRITSPF LEE Neuzeitliche Einrichtung— Fachmän. Bedienung Inlett's— Bettfedern Ferd. Scheer Holzstr. 9 Tel. 312 24 BUCH DRUCKEREI Alle Drucksachen für Privat- u. Geschäftsgebrauch liefert schnell und preiswürdig Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. GESUNDHEITSFPEFLEUGUE Neu eingetroffen: fab n Huchhier te Je eine wirkliche„Eludes!-Qualität, die Wir lose verkaufen. Drogerie Ludwig& Schütthelm, 0 4, 3 Filiale Friedrichsplatz 19 Ecke Aug.-Anl. KAFFEE-XWERSAND Kaffee- Versand Leſichtshaare. Parzen entfernt unter Garantie für immer. Ohne Narben. 30 jähr. Praxis. Viele Dank⸗ ſchreiben. Aerztl. Empfehlungen. Frau R. Ehrler, Mannheim, 8 6, 37 Sehnerzlose àstheffsche Plast und Onlrurgle gegen Gesichts- und Nasenfehler Falten, hohle Wangen u. Schläfen. Salsfäßchen usw., ohne Störung der täglichen Arbeit. in einer Stunde unter l bleibenden Brfolg. Butfernung von Gesichtshaaren Sommersprossen u. Hautunreimigkeiten usw. ſeschw. leinwand, P 5, 13, 2 Tx. Telephon 280 13 Telephon 280 13 TECHNISCHE SCHULE lein. Menleunchule Handen Abt. f. Maschinenbau u. Elektrotechnik. Spezlalausbildung: Flugtechnik, Auto- mobilbau, Gas- u. Wassertechnik, Schweiß- technik, Radio, Telegraphie, Kraftwerke; neuzeitliche Laboratorien.— Erweitertes Studium f. stellungslose Absolventen bei halben Gebühren. Programm AI kostenl. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 432 N ES ATA putxt wird frisch und rein. es könnte garnicht besser sein Alles, ob Metall, Glas oder Stein, strahlt und gleißt wie heller Sonnenschein. Schnell fegt fel 27529 Brackenheimer P 4, 13 pt. a f . pREISABBAU— ur Aualltätskaffes Ata den Schmutz hinweg. Ein wenig 1 1 0 a 11 65—.— UN TERRICHTSANSTAL TEN i 1— b E= F einen feuchten Lappen gestreut- und selbst F W prachschule die gröbsten Verunreinigungen werden ohne N Oflomar Schoenfeld NanunRUN raſteur u. GRonom- Mannheim. D 2..2 im klause der Harmontegesellschaſt Telephon 313 44 Erste Kochschule Mannheims Tagesrestlaurant LEIHRIBLIOTHEK 0 6, 3 Teleph. Nr. 332 01 EE Altestes Sprach- L. 5 5 9 institut am Plotze — Kurse und Biuselunterrieht— Ueberseizungen Der neue praktische f Streusiehyerschlußl? viel Federlesens entfernt. Dabei ist Ata so er- giebig und so sparsam im Gebrauch. Eine Küche ohne die handliche Streuflasche- undenkbar! Und was kostet Ata schon? Nur Pfennige .—— 85 50 An* e e 7* 1 Schulze Leihbüche rei] zcremterderndde Prlondturge aalen g 0 nnn 1 t hie, Maschinenschreiben ö 2 8 f. 5 5 8. 0 Soma. ID 4, 2 ifm Jr. 185 1 1—— 1 5 lag der ohne Pfand. die e g 5 i 5 5 e ſorg⸗ Platze. Täglich Einstellung von Neu- a 85 . Brschemungen. pak⸗ N f nE el 8 0 N 1 Buch pro Woche 25 Pig. Handelsschule WIIn. Krauß 8 N UIx Un ö M 4, 10 NAH SCHULE ud erer ales Scheuermiftel dt ent⸗ Staatlich genehmigte— f 3 Nänschule Sehneltfördernden Privatunterricht 5 ehmern Iderel in S hie, Maschinenschreiben, N e 1b f. fene Damen-Sohneideref in Stenoxraphie, 8 5 2 25. 5 e über. 1 ert 5 8 . 805„ Lazes- und Abend-Kurse u Buchführung 0 regten 4 Nehmen Sie zum Aufwaschen, Spülen und Reinigen Henkels O Hände Fassonabteilung, in welcher Hostüme, Jacken. wurde Mäntel, Röcke u. Damenkleider zuge- privai.** ſt und Schuitten, in Probe gerichtet und an- val et. Als probiert werden zum Selbstanferfigen Handelsschule N heimer Frau R. Seidel, Hch. Lanzstraßge 911 10 tohlene g Zeiten PPPFPFPFFPCFPPFbVPCVVPVVFVTVTVTCTCCT((TCT(TTT—TTTTT önnen, en, Sie 7777 2 I Neute umd morgen F 8 ibu Amtliche Bekanntmachungen 75 C Aypotheken i eee eee 6 N erkenen Mode t Pelzwaren! Die Bekämpfung der Maul⸗ u. Klauenſeuche DT PL 5 4 U ff 1 2 8. 22 en Gutacddem im dert Gehalt on Jogan weorg.1 Marim 32, ole N 1 A 7 5 e aeß(Farrenſtall) in Ladenburg, Schulſtr. 13, 1* rl 5* 9972 12— an zwei⸗ 1 7 9 denen die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, Stsdtlich gepfüfte Molinpùdagoęin Derklamgermmsg. ter Stelle auf Haus Ailllaten Prelſen Nenenſer n Biliaſt 5 VVV Ausgebildet von prof, Wendling J Gee nge deten m. Geng, Waldhof. 0, Telephon 51 J, 1190 A) Sperrbezirk ee H s 8 6 aß die Ge⸗ Halteſtelle 3, 5, 7, 25.* 9977 1 Die Gemeinde Ladenburg bildet einen Sperr⸗ 8 ſchäftsſtelle. 12021 e 1 bezirk i. S. der 88 161 ff. der Ausführungs⸗ Unterricht jm Volinsplel für Anfänger Heute u. Samstag Verlängerung 15 terblie⸗ e ee des Bundesrats zum Reichsvieh⸗ und foftgeschrittene./ Gemeinschofts- l e 8 5 8 8 B) 15 km Umkreis unterficht in Theotle, Gehörbildung 8 25 1 8 e e ad naeleselene wen nccenen ennhülte. 13,6 3, le auuliuue Jaadlie 1 V Grundsätzen 8 5 vorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz) fall 9 1 gage. de e b ders, vERILXNGERUNG gelibut Aas Mich em Ludwigshafen, Altrip. Plankſtadt, Heidelberg, 2 ͤ ͤ 5 lameystf. 258 L agen. Mannheim, den 17. September, 1931. 4451 Tel 400 26 Mann⸗ zerre 7 g 10 1— 13— e 71 e 8 1(Nlirrbe 75 Tel S 21 A N N 8 25 infolge e 3 Spezialkurs für Fortgeschrittene Nachdem in dem Gehöft der Anna Bühler hte des 1 5 ö f 7 5 e Witwe in Seckenheim, Schwabenſtr. 4, die Maul⸗ 7 4 Unterrichtsabende lese e 5 5 7 i 155 r 2 eib ieee TAMZScHULE STUNE REER N SAGE ux GESCHICHTE 1191115 5 A] Sperrbezirk 0 ern 2 N 7, 8— Tel. 25008 82 i Das Gehöft der Frau Bühler Witwe bildet her rungsvorſchrift es Bundesra a 5 8 5 2 von N Sche⸗ Mhleuchengeſeg Seit Jahren bestehendes großes, vielseitiges Leih · We In 9 Erg, D 5, 4 3 5 5. 85555 B) Beobachtungsgebiet institut.— Bemerkenswerte Neu- Erscheinungen b oſchicht⸗ uunum den Sperrbezirk— 19185 1 C Samstag und Sonntag 2995 350 Seſten stetk mit zahlreſchen Illustrationen ungsgebiet im Sinne der 165 ff. der Aus⸗ 1 jed it) von RM. 2— an, bei täglic 5 dae aud be Ge 2 ele ee e eee Bea Konzert- Tanz jerung, eſte eckenheim. 5 4 8 i 1 1 8— 1 e 51 1 Ii 1 bis 2 Tage 20 Pfg. für jeden weiteren Tag 10 Pfg. Oktober festhier= Neuer Wein. Efrmößlgtet Preis Mark 5. ritt in 5 15 k. Seuchenort 1 5 di kostenlos.—— it ver⸗ Se m fernt 168 der Ausführungs⸗] e Auch nach auswärts.-Lesebedingungen 5 8(Bisher erk.—) 1 5 ge. 1 zum i 4 ell bel lam eis Ittel⸗ eden e olgende Gemeinden: einheim, i eim, 5 5 8 u bezlehen dure e Buchhendlungen: Ludwigshafen, Plankſtadt, Heidelberg, Schries⸗ Möbel⸗, Klavier-, Büro⸗ 5 straße 13 —. 4 Irenspörie Mer legt Linoleum? bardinenspannerel s. Aletter. O l. 2 Gebrüder Aletter. N 3. 13 0 ., Bender's Buchhandlung. O 8. 1 Brockhoß& Schwalbe. E 1. 9 Harl Bgg. Schwetsingerstraße 25 Tobias Böffler. N 1. Bogen 38.42 b. Nemnnſch. d 3.-8 Gusteb Schneider. B 2. 18 Ehr. Silllb Nach!., O 2. 18 Stein's Soruments buchhandlung Mannheim, den 17. September 1931. beſorgt Prommers⸗ Bezirksamt— Abt. IV berger. D 5. 10. 2839 wenn Linsleum vor. Pric Granger. Om, Alu! Fleisch und Warstabschlag. handen. Angebote un⸗ e e Pfund 0 eh bie Ja. Ochsen- und Rindfleisch rung. 30 meien la. junges, frisches Fleisch rund 78 . Modernes Lager 8 Juwelen diskr. Herkunft findet 45 zul. Hermanus Buchhandlung..“ Friedrichsplatz 10 5 f j ſorgfält. Pil tes erbeten.* 2978 122 5 f tHerter's Buchhandlung. O 5. 16 Or. Gurt Tillmann, P 7. 140 . 2 7 f Slatin Neuan 5 e 1 Wohnhäuser Sohwoeineflelseh„55„ Pfund 1. ugendwerk Mannheim G. m. b. H, Norbert Wohlgemuth, R 1. 8 8 Geldwaren Um änderung( 0 164 au die 5 5 A A. 6 und K 1. 50 vans Zimmermann. G 8. 1 uhren% Reparaturen 9 Täglich u. 5000.— an. Ban- Sohweine-Kotelelts 1. 1¹ 5 b gewissenk. billig Ceſchälteltele. 8 05 v. 45000.— an. Bau- Jowelne-Rotefets Pfund le 1 Vert et mann 80 5 2 7 5— 1 1 betet 5,%, Pannen Tehb-Spieer Süßen 3 meide n ber- Id. Kalbfleisch u. Nierenbraten Prand 1 oder ate vom veriog aſthote 5 ü 1 fr S aus eigener Keltere f„Flo 2 5 3 aunen APEI. eee, de e k den Nen alter 25 fig. 10 Ltr. 2 Junmobzlfen. N. B.., Flesschwust Sepeela Krakauer 0, 20 v,. 7 Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitungs. m.., ee Mannheim Sei 1006 Tel. 8 5 Nieſtaurant Friedrichs⸗ Markthalle 2958 Alle anderen Preise billigst an meinen 1* Seckenheim. Teleph.⸗ Nr. 471 88. 6867 Schaufenstern ersichtlich. 12688 ring. R 7. 34 Lang& Knapp, 8 2, 16. 10. Seite/ Nummer 432 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe a Freitag, 18. September 1931 Melne sehenswerte 1 Aussee 50 1 zeigt Ihnen die. g neuest. unerreicht 0 8 schönen Bezug 2 unſere zuzüg! Kronp in Größe bis 2,40 m Ne F. aparie 82 Ot * 5 defelimmer t prachtvolle— eenunmer bei unvergleichlich illigen Preisen ASoDEN N Teiſfer Bismarckplatz 15 799 9 Offene Stellen l 8 be erer.„ mount ln e Ir K. Müller, Käfertal, Gewerbeſtraße 12, g wenig gebr., billig zu nerst. Fabrik. chem. Produkte(Bohnerwachs, flüßſ. gebraucht, billig ab⸗] Zerk. H 3, 2. Victoria niſche Wachs, Möbelpolitur ete.). 2983 zugeben.* 2966 5 —— Angeb. unter Y 0 4 ferren- Wintermantel verſu die Geſchäftsſtelle j Ver freie(in) dss Blattes 21e ſchwarz. mittl. Größe, Eiſen möglichst eingeführt, z. Verkauf von 5 n zu verk. chinef preisw. la Bohnerwachs u. Putzmaterial N 72950 erler. Krappmühlſtr. No an Privat, Büro, Pensionen, Hotels ete. Erstklassiges 3] Nr. 33.— 30 japan gesucht. Angebote unt. X E 155 an die Schöner ſchwarzer Geschäftsstelle ds. Blattes. 2890 PIAN0 Damenwintermantel Feuer 7 ſchluß Hieſige Gr. 42. 40, Woll⸗ 0 e K. G Ul ſehr gut erhalt., beſ.] koffkleid. Gr. 42. 10 e 0 engro An Ang ſchön. Ton, wegzugs⸗ Mk. ſchön. Silberwolf Minn tuch halber billia abzugeb.* 9. 7. Laden rechts. Feuer 15 g 5 2 Kaiſerring 22. 4. Anzuſ. nachm. 2919 7 An eee eee 4— 1 Volontär oder jungeln) Kontoristlin),— 5 i 5 bereits praktiſch tätig geweſen, gute Schulvor⸗Fiszel-Möbel Lone u Al; bildung, für Aſſiſtenz in d. Sped.⸗Abt. u. leichtere 4 1 Marft Korreſpondenz. Muß ſtenogr. können. Zeugniſſe und Beften- Speicher 1 Staulsauger 5 nur in Abſchrift. Angeb. mit Gehaltsanſpr, unt. I. führen b(Orion) bill. abzugeb. X T 169 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 12 690 Möbel⸗ i 2921 Juungbuſchſtr. 21. Maſſe 7 7 ſpeicher, gebrauchte, Aber 0 Tücht. Aleinmädchen denen, 5 neue Möbel, ins⸗ a 2 beſond. f. Schlafzim⸗ Wellensilliche litärb f mer. Die Arbeits⸗ in allen Farben hat von Herz fin Jesus 0. loſigkeit wird immer 1 297. en an d a T d. 1 geg eee ee eee ask 85 FFFCCCCFETTTTC 5 ernſter. Es iſt daher Süd, Forſterſtraße 10. f icht 55 ſelbſverſt Sto l. f 2 5. chür Einige. nur tüchtige ganz ſelbſtverſtändl., 3. Stock links. N 3 eee e 5 2 g 9 gl 19123 3 Masseur oder daß ſich ja. Brautleute 15. e n 5, det: Vertreter iber Schlaf ſelbſt auf Korbsesselharnitur i f U. 4 1015 Massense ſammenſtellen wollen. 1111 1 8 ö 8 Fs 1 e 40 ſucht. Fleiß Dies können Si. 1 i 5 B. nische 1 7 5 geſucht. Fleiß. welche Nerven⸗Punkt⸗ dies können Ste[taufen. 22852 e b 17 t arbeit. Herken maſſage macht, geſucht. Mode und Beten D 5. 18. 3 Treppen. zu an lens Alen Leer aride Heſceegele eaten b u Ju erfabfen: dle. 00 . 7 8 1 die G 37 0. 0 ee e e. e e e e c du verdauen. ölen. e e ee Schrenk gen v. dec, Dielen Barnturen V 84 an die Geſch. Weidnäherin 35.— an. Betten gebr. in Schleiflack, ſolide 2941 welche auch Oberhem v. RMk. 5— an aut Arbeit, in Lache gde 5 den anſertigt, geſucht. 2 0 e„ 46 1 5 5 1 Angeb. unter U X 78 matratzen(dabei ſpa⸗⸗- S et und 5 10 Dauer stellung findet 55 Geſchäftsſtelle ren Sie ſogar die] liererei Haus Richarz ff ii U dſs. Blattes. 5926 Auflegematratzen) v. 5. 5. elhiger erer 5 Mk. 3. 1 170 0 Gut erhalt.* 2942 Di b. Hergabe v. 2 Mille Für Wirtſchaftsbetrieb gebr. Auflegematratzen* 2 rd 0 2 Mille. wird ein i. all. Haus. m. Keil v. RMk. 10— Email-Füllo fen wülr Autofahrer, evtl. mit! arbeiten erfahr. 6875 an. Nachttiſche gebr., zu verkf. Max⸗FJoſeſ⸗ Mand eig. Auto bevorzugt. Mädchen e 7 60 ſtraße 32. part., rechts ſiad. 2 5 1 7 2 7 1.. . 1 8 5 J zum 1. Oktbr. geſucht. ſich für wenig Geld dieſen an die Geſchäftsſtelle“ Brück Neuoſtheim, ein Schlafzimmer zu. Knabenrad geſch dss. Blattes. 42079 Dürerſtraße 52. ſammenzuſtell. S255(Kayſer) 25 Mark, 8 0 5 e Landes. Mannheim⸗ Schaltuhr f. Treppen⸗ eut 8 lee 5 Lindenhof, Bellenſtr. 2 licht 10 Mark 42967 Meld —— 1 e ulte Oelfabrik) Lautſprecher 3 Mark. noch! : 15 2 8 1 hint. e zu verkaufen. 90 Baumeister Köchin V lie b.— i Metteiner k g. 2. 25 (Arch.) mit Ja. Reſer.. n 1 9 1 1.6 n 0 55 (ſtellenl.) ſucht Betä⸗ ſelbſt. mit aut, Zeug⸗ a zu 0 0 5 auf- Su E Sektit ti„glei belcher niſſen, welche auch 5 Aer s gautlon kaun Hausarb, übernimmt, elles f 1 Sohreibkommode Mukd gell werden T. dez fe. ele den oe Schlaf/immer N Gleich Zuſchr. unter V K 90 15. Oktbr. Angebote 8 7% 2 5 2 5 an die Geſchaftaſtele unter I. IV. 77 an die] Schreibtiſche Auszleh⸗ Schreihsckretär griffe ofs. Blattes. 32955 Geſchäftsſtelle. 2923„ liſche(ſehr aroß), f maßn. C 3 8 Schränke. 1 Garnitur zu kaufen geſucht. wird Alleinſteh., 39jährige 214 Beſuchsmöbel. weiß. Angeb. unter X 8 168 Sohwäblin sucht tags. Unterricht Eisſchränke u 4. mehr an die Geſchäftsſtelle dielm ewäpin Sucht tags Waibel, 0 ö, 44-45 siete. 283 60 11* 7 0 a ihr Seu.„ c nenen e ee ee ehr. Meitersch ant 10 1 0 3 Sho 29 5 75 od. bei Dame 2935 Französisch U. dle 10 für eig. Gebr. zu Angeb. unter Y B 82 leicht. ſchnell u. ſicher nder 1 19 7 0 0 0 1 15 We 1 2 8 5 7 an die Geſchäftsſtelle P 1. 7 a, 2 Treppen. für 12 Mk. zu verkf. er e 882 8 ö dis. Blattes erbeten. 2974/75 Waldhofſtr. 175, 2. St. Geſchäftsſt.* 884, 85 5 Miet-Gesuche 2 4— Ger. 3 Zimm.⸗Wohnun Ein Wahrzeichen Kasseliss ait Babeanſckluß, el 0 Licht ete. i. aut. Lage, Kateler ſageblan. 7 g. Angaben u. Mietpreis mit Handelszeitung 5 erbeten. Vermittlung J 69 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B3575 Beſchlagnahmefreie 2 Zimmer h. Küche Vermietungen v. berufst. Fräul. auf N Mehrere billige bach. che ane ullastr. 14. II Ir. 5 Zimmer Wohnung f J 1 nme V W 12 1 05 Geſch. Herrschaftliche 0 Timmer-Wohnung mit allem Zubehör, 5 r e 2 15 mit reichl. Zubebör, per ſofort oder ſpäter zu 92 9— en. 91 5 Wobpungs- Zentrale 1 ol. 2 möhl. Zim. vermieten.— Anzuſehen zwischen 3 bis 6 Uhr mieten. Angebote unter X P 185 an die Ge⸗ E 3. 10 genre 18535 nicht erw. Angeb. unk. Möbliertes Aue, zu., el.., wöchentl. 6, Junabuſchſtr. 21. 3 Helles. großes. aut mögl. mit Telephon 12584 Näheres Telephon Nr. 42718 Geſchäftsſtelle öſs. Bl. od. Tel. 328 18. 12686 a 2 möbliertes l e e 6607 JJ ̃ gefucht. Angeb. unter e elle Büro-ä Schrön. leer. 2 1 Tr. Abſchluß 29,50. Wohn- l. e un de ger 2 0 2 helle Büro- Alte fl. fee. Timmer Schwetengerſkadt, zu mit el Licht. Zentral ſchäftsſtelle———— 4 Zimmer 0 nung part. Toreinf. preis- mit aut. Penſion..50 derm. Näßh. 295 heiza. Diplomat und 8 faden wert zu vm. Ang u. Mk pro Tag, event. Krüger. 8 68. 39. II. Bücherſchrank zu ver⸗ Dipl.⸗Ingen. ſuchtſper 1. Okt. zu vermieten. Wee K VN an die Geſchſt: zgögekeg, 1. 10, zn 5 Wee per ſofort i Heiß, 8 3 Nr. 1, Telephon 207 18. B358 vermieten. tg An kinderl. Ehevaar handen 8869 ahl 7 8 nahes Aboreſſe in der Geſchſt. oder 2 Damen B58 ebelſtraße Nr. 18.. Ua Möd. Anmet Wohn- u. Schlafzimmer mer u Hehe ese es ſhenh mf. Sumer g wee e l 8. Ausführliche Preis. 0 15 U.. Zim 5 9 5 Nr 11. 5 3 mit z. Teil endete gut möbl. Zimmer eee eee eus unter 5 5 herrl. Lage nach dem Rhein, preiswert auf 1. 10.“ Küche 30 Mk. sofort Mäbliertes Zimmer Küche. Schreibt. 75 15 Se 3 familie, Handel und Wirtschaft i äftsſte ie⸗ bezw. 1. 11. zu vermie ben. Adreſſe in der zu vermieten. 42980] of., er. m. Pens. zu Licht, in aut. Hauſe.. zu verm. 1 5. Geſchaftsſteile dieſes Blattes. 2762 Näheres: U 4. 8. prt. verm. N 3. 10. 2 Tr. Colliniſtratze 8. 1 Tr.] R 7. 39. 3 Tr. rechts