1 4 2 U angsvrelſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 19, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zustellgebühr.— 8e Luiſenſtraße 1.— eue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90. Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Nötigung mit Granaten Meldung des Reuterſchen Büros — Tokio, 19. Sept. In der Umgebung von Mukden kam es am Don⸗ nerstag abend zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen japa⸗ niſchen und chineſiſchen Truppen, nachdem Chineſen verſucht hatten, die Brücke der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn zu zerſtören. Die Japaner nahmen die chineſiſche Garniſon von Peitaying gefangen. Nach einer ergänzenden Meldung eröffnete eine japaniſche Abteilung am Donnerstag abend das Jeuer auf das Arſenal von Mukden. Im An⸗ ſchluß daran beſchoß ſie auch das chineſiſche Lager und die Stadt. Von 10 Uhr abends ab fielen alle zehn Minuten Granaten nieder, obwohl die Chineſen das Feuer nicht erwiderten. 70 bis 80 chineſiſche Soldaten wurden getötet. Als der Gouverneur der Mandſchurei, Marſchall Tſchangſuehliang, dieſe Nachricht erhielt, befahl er den chineſiſchen Truppen, die Waffen in die Waffendepots zu bringen und das Feuer nicht zu er⸗ widern. In Peking glaubt man, daß die japaniſchen Mi⸗ litärbehörden ſo unvermutet gehandelt haben, u m die Chineſen zu zwingen, die Ange⸗ legenheit des Hauptmanns Nakamura zu regeln, der dem japaniſchen Generalſtab au⸗ gehörte und im Juni in der Mongoleiermor⸗ det wurde, angeblich von chineſiſchen Soldaten der Mukdener Armee. Chinas Zögern, auf die japa⸗ niſchen Proteſte wegen der Ermordung Nakamuras zn antworten, rief große Erbitterung in den mili⸗ täriſchen Kreiſen Japans hervor. „Weittragende politiſche Bedeutung“ Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Sept. Die engliſchen Blätter ſind außerſtande, die merk⸗ würdigen Zwiſchenfälle zu verſtehen, die in der Mandſchurei zwiſchen Japan und China entſtanden ind. Man iſt ſich darüber klar, daß alles, was in dieſem Pulver magazin des fernen Oſtens geſchieht, weittragende politiſche Be⸗ deutung haben muß. Die bisher vorliegenden Meldungen ſind jedoch derartig widerſprechend, daß noch kein klares Bild der Vorgänge erſichtlich iſt. Japaniſche Meldungen ſprechen davon, daß drei oder vier Kompagnien chineſiſcher Truppen eine Sektion der mandſchuriſchen Eiſenbahn nördlich von Mukden bombardiert und zerſtört hätten. Gleichzeitig ſei die japaniſche Eiſenbahnwache ange⸗ hriffen worden. Daraus hätten ſich die erſten Gegen⸗ maßnahmen entwickelt. Von chineſiſcher Seite wird jede Herausforderung der Japaner beſtritten, vielmehr ſprechen die chineſiſchen Blätter lediglich don einem japaniſchen Bombardement der Haupt⸗ ſtabt Mukden. 2 * Herriots Stimmungsmache 4 Ddrahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Sept. In einer radikal⸗ſozialen Wahlverſammlung in der Stadt Lagny ſprach Parteiführer Herriot über das Thema„Frankreich und der Friede“. Er ſchil⸗ berte die Friedenspolitik ſeiner Partei und rühmte, die Ruhr geräumt zu haben, aber das gegenwärtige Europa entſpreche nicht mehr dem von 1924, wie es Frankreich vorbereitet habe. England werde heute von Kriſen heimgeſucht, Deutſchland befinde ſich iu vollem Durcheinander, und Rußland bilde die furchtbarſte Militär macht der Ge⸗ genwart. Bezüglich des Hoover⸗Moratoriums erklärte Herriot, die deutſchen Kredite waren leider nicht dazu beſtimmt, den deutſchen Arbeitsloſen zu helfen, ſondern ſie haben den aus den Fugen gerate⸗ gen Kapitalismus geſtärkt, der ſo unklug war, kurz⸗ ſeiſtige Anleihen aufzunehmen. Herriot warnte vor der Behauptung, Frankreich ſei reicher als England und Deutſchland. England beſitze heute eine geſunde brung während der franzöſiſche Fran⸗ en entwertet ſei. Deutſchland dagegen habe eine günſtige Handelsbilanz, Frankreich arbeite mit Einſuhrüberſchüſſen. Im Augenblick, wo ſich franzö⸗ che Miniſter nach Berlin begeben, müſſen ſich die Franzoſen fragen, ob ihre Delegierten nicht n Deutſchland beleidigt werden So ſei die Lage alles andere als befriedigend. Schließlich gab Herriot ſeiner Hoffnung über einen erfolgreichen Abſchluß der Abrüſtungskonferenz Ausdruck. Samstag, 19. September 1931 Japaniſcher Feuerüberfall auf Mulden Die chineſiſchen Truppen verhielten ſich paſſiv, 70— 80 chineſiſche Soldaten wurden getötet Was bringt das Canierungsprogramm? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Sept. Das Reichskabinett wird ſeine Beratungen über das Winterprogramm heute fortſetzen. Den geſtri⸗ gen ſitzungsfreten Tag hat der Kanzler benutzt, um eine ganze Reihe von Beſprechungen mit Vertretern verſchiedener Organiſationen zu führen. So empfing Dr. Brüning u. a. Abgeſandte des Reichs ver⸗ bandes der deutſchen Induſtrie, die ihm ihre Wünſche unterbreiteten. Sie wandten ſich vor allem gegen eine überſtürzte Kartellzer⸗ ſtörungspolitik, die gerade in der Zeit der ſchwerſten Kriſe bedenkliche Rückwirkungen haben müßte, insbeſondere dann, wenn auf dem Gebiete des Tarifweſens nicht entſprechende Maßnah⸗ men getroffen würden. Mit Abgeordneten der Wirtſchafts partei erörterte der Kanzler das Programm, das in der letzten Sitzung des Reichsausſchuſſes dieſer Parfſei aufgeſtellt worden iſt. Der Kanzler verſprach, die Anregungen über eine Kreditverſorgung der mittelſtändiſchen Kreiſe nachprüfen zu laſſen und betonte, daß die Regierung für Erhaltung eines lebensfähigen Mittelſtandes in Stadt und Land nach Kräften einzutreten bereit ſei. Am kommenden Dienstag wird der Kanzler mit dem Reichstagspräſtdenten Löbe wegen der techniſchen Vorbereitung der Herbſttagung des Reichstags in Fühlung treten. Es ſoll daun vereinbart werden, welches Arbeitsprogramm dem Parlament vorzu⸗ legen ſet. Der Plan, den Rückfluß dentſchen Kapitals aus dem Ausland dadurch zu fördern, daß die Möglichkeit geboten wird, unter beſonders günſtigen Bedingungen und ohne Kontrolle der Herkunft des Geldes Schatz⸗ anweiſungen oder Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft zu erwerben, hat einigen Staub aufgewirbelt. Man wendet ein, daß auf die Art die Kapitalflucht belohnt werde. So⸗ 142. Jahrgang— Nr. 433 weit wir unterrichtet ſind, handelt es ſich lediglich um eines der vielen Projekte, die darauf abzielen, Geld für ein umfangreiches Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm frei zu machen. Die Mittel, die der Reichsbahn aus dem etwa zu⸗ rückkehrenden Kapital zufließen würden, ſollen zu Beſtellungen verwendet werden, und dadurch wiederum hofft man, dem ſtarken Anſchwellen der Arbeitsloſigkeit im Winter wirkſam zu begegnen. Der Plan hat indes das Reichskabinett noch nicht be⸗ ſchäftigt, und es iſt daher im Augenblick noch durch⸗ aus zweifelhaft, ob er die Zuſtimmung der Regie⸗ rung finden wird. Es werden auch noch andere Maßnahmen er⸗ wogen, wie man dem abgewanderten Kapital wieder einen Anreiz im eigenen Lande bieten könnte. Un⸗ ter dieſem Geſichtspunkt wird auch der zunächſt etwas befremdliche Entſchluß des Reichsfinanzminiſteriums verſtändlich, die Friſt für die Steueramne⸗ ſtie abermals zu verlängern. Der„Berliner Börſen⸗Courier“ teilt nähere Ein⸗ zelheiten über die Anleihe der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft mit, deren Zins⸗ fuß verhältnismäßig niedrig ſei und ſich auf weniger als 5 v. H. belaufen würde. Aber das alles ſind, wie geſagt, Dinge, die noch völlig in der Schwebe ſind. Wie bereits angedeutet wurde, iſt im Rahmen der neuen Notverordnung auch ein beſonderes Sparprogramm für das Juſtizweſen vorgeſehen. Auch hierüber gehen die Meinungen im Kabinett noch ſehr weit auseinander. Die Vorſchläge der Länderregierungen, die ja an dieſer Sparaktion lebhaft intereſſiert ſind, gehen weiter als die Abſichten des Reiches. Die Grundlage der Beratungen bildet der Entwurf der Reichsregierung, der die geſetzgebenden Körperſchaften bereits beſchäf⸗ tigt hat und der eine Erhöhung der amtsgericht⸗ lichen Zuſtändigkeitsgrenze auf 1000 /, eine Herauf⸗ ſetzung der Berufungsſumme und eine Reduzierung der Sätze für die Anwaltskoſten enthält. Die deutſchen Geſchäfte mit Rußland Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. September. Die Kommuniſten erzählen jeden Tag in ihren unterſchiedlichen Organen, daß die meiſten Betriebe, ja eigentlich ganze Induſtriezweige, in Deutſchland nur noch exiſtieren könnten, weil ſie von der Sowjet⸗ union Aufträge erhielten. Sie brüſten ſich damit, daß in dieſem Jahre für eine Milliarde Be⸗ ſtellungen nach Deutſchland gegeben ſeien. Der„Vorwärts“ erwirbt ſich nun das Verdienſt, ein⸗ mal genau zu unterſuchen, was an dieſem kommuni⸗ ſtiſchem Propagandagetöſe in Wahrheit iſt. Dabei ſind folgende beachtliche Feſtſtellungen zu verbuchen: In den Jahren 1926—1930 iſt die Handelsbilanz des deutſch⸗ruſſiſchen Warenverkehrs paſſiv für uns, d. h. wir haben ſtets mehr aus Rußland eingeführt als nach Rußland ausgeführt. So betrug im Jahre 1929 die Ausfuhr 354 Millionen, die Einfuhr 426 Millionen, 1930 die Ausfuhr 431 Millionen, die Einfuhr 436 Millionen. Zudem iſt mit der angeblichen Milliarde an Be⸗ ſtellungen erſt der Vorkriegsſtand der deutſchen Aus⸗ fuhr nach Rußland wieder erreicht. Wir haben 1912 für 679 Millionen und 1913 für 880 Millionen Waren nach dem Zarenreich exportiert. Um ver⸗ gleichbare Ziffern zu erhalten, muß man natürlich bedenken, daß in der Zwiſchenzeit eine Geldentwer⸗ tung von rund 50 v. H. eingetreten iſt, die das tat⸗ ſächliche Verhältnis für die Sowjetbeſtellungen noch weſentlich ungünſtiger erſcheinen laſſen. Ueberdies handelt es ſich bei den von den Kommuniſten viel zi⸗ tierten Milliarden nicht um Aufträge nur für das Jahr 1981, ſondern um Beſtellungen, deren Liefer⸗ friſten zum Teil bis 1933 laufen. Der„Vorwärts“ weiſt— auch wir haben das ſchon wiederholt getan— dann darauf hin, daß die Ruſſen ihre Einkäufe ja nicht bar bezahlen, ſondern nur in Wechſeln, die bis zu vier Jahren Laufzeit haben. Die Aufträge können daher nur mit Hilfe der Aus⸗ fallgarantie von Reich und Ländern durchgeführt werden, zu denen noch, um die Ruſſen⸗ wechſel in den Zahlungskreislauf zu bringen, ein Rediskont der Reichsbank von 150 Millionen Mark treten mußte. Dann üben, wie man weiß, gerade die Ruſſen, einen unerhörten Preisdruck aus. An dieſe Tatſache knüpft der„Vorwärts“ die für die Kommuniſten einigermaßen peinliche Frage:„Wa⸗ rum verlangen die Sowfetbehörden, daß die deutſchen Unternehmer die Tariflöhne für die ruſſtſchen Arbeiten einhalten?“ Sehr beachtlich heißt es dann weiter:„Die ruſſiſchen Aufträge in Deutſch⸗ land ſchaffen, wie jeder Einkauf des Auslandes bei uns, ſelbſtverſtändlich in gewiſſem Umfang Arbeit. Die Ruſſen geben ſich aber außerdem Mühe, bei uns Arbeitsloſe zu machen. Die deutſchen Sow⸗ jet⸗Propheten ſollten ſich einmal bei den Beklei⸗ dungsarbeitern, insbeſondere in der Pelzinduſtrie, aber auch bei den Holzfällern im Bayriſchen Wald erkundigen. Da würden ſie erfahren, daß die billige Einfuhr von Bau⸗ und Nutzholz und von verarbeite⸗ ten Pelzen in Deutſchland ſchon viele Tauſende von Arbeitern brotlos gemacht hat.“ Abſchließend wird darauf hingewieſen, daß Rußland für unſere Ausfuhr erſt an elfter Stelle kommt. England und ſelbſt die kleine Niederlande kaufen drei Mal ſoviel. Aufs Ganze geſehen, vor allem unter Berückſichti⸗ gung des unerträglichen ruſſiſchen Dumpings be⸗ ſtätigen auch die Darlegungen des„Vorwärts“ aufs neue, daß dieſes ja nicht nur von den Kommuniſten hochgeprieſene Ruſſengeſchäft im Grunde ein Ver⸗ luſtgeſchäft für uns iſt. Ein Appell des franzöſiſchen Kriegsminiſters Telegraphiſche Meldung 5— Paris, 16. Sept. Auf einem Manöverbankett in Reims hielt heute der franzöſiſche Kriegsminiſter Maginot eine Rede: In der franzöſiſchen Demokratie ſei die Armee nicht eine Kaſte, ſondern ſie ſei mit der Nation ver⸗ schmolzen. Sie bleibe die beſte Schule der Diſziplin und der nationalen Einigkeit. Man müſſe ſich hüten, ſie zu desorganiſieren oder zu ſchwächen. Bei der gegenwärtigen Weltlage und ſolange die Sicherheit der Völker nicht durch andere Mittel wirkungsvoll gewährleiſtet ſei, müſſe Frankreich ſeine Armee ſo ſtark erhal⸗ ten, wie ſeine Mittel es erlaubten. In einem Armeebefehl hebt der Kriegsminiſter die ausgezeichnete Zuſammenarbeit zwiſchen Trup⸗ pen und Fliegern beſonders hervor. Die Manöver hätten bewieſen, daß die Anſtrengungen, die zur Mo⸗ derniſterung der Armee gemacht worden ſeien, ihre Früchte getragen hätten. Das Abrüſtungsproblem Drahtung unſ. eigenen Vertreters Genf, 19. Sept. Der Vorſchlag des italieniſchen Außenminiſters Grandi betreffs einer Rüſtungspauſe während der Dauer der Abrüſtungskonferenz wird heute nach⸗ mittag in der Abrüſtungskommiſſion des Völker⸗ bundes erörtert werden. Schon jetzt läßt ſich ſagen, daß eine Verwirklichung des italieniſchen Vor⸗ ſchlages in ſeiner urſprünglichen Form nicht zu erwarten iſt. Der italieniſche Delegierte in der Abrüſtungskommiſſion, de Marinis, wird zwar in der heutigen Debatte für die Annahme des Vor⸗ ſchlages entſchieden eintreten, aber der bereits ange⸗ kündigte Widerſtand der Vertreter Frank⸗ reichs und Englands, ſowie die von den ſkandinaviſchen Staaten erhobene Oppoſition läßt eine Verwäſſerung der Grandiſchen Vorſchläge erwarten. Das dürftige Ergebnis wird ſich auf die Annahme eines„Wunſches“ beſchränken des In⸗ halts, daß die Vollverſammlung des Völkerbundes den an der Abrüſtungskonferenz teilnehmenden Staates nahe legen möge, während der Konferenz⸗ dauer nicht weiter zu rüſten. Von dem Abſchluß einer Konvention ſoll Abſtand genommen werden. Der deutſche Standpunkt geht dahin, daß es vermieden werden ſollte, zu Be⸗ ginn der Abrüſtungskonferenz⸗ Verhandlungen über eine Rüſtungspauſe zu verhandeln, denn damit würde viel Zeit verloren gehen, abgeſehen von den großen Schwierigkeiten, überhaupt eine Einigung zuſtande zu bringen. Grandi äußerte ſich geſtern in dem Sinne, daß die italieniſche Regierung nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge nicht an die Möglichkeit einer Rüſtungspauſe glaube. Wie den Er⸗ klärungen Grandis zu entnehmen iſt, dürften die wieder angekurbelten franzöſiſch⸗italieniſchen Flot⸗ tenverhandlungen dieſe Schwenkung Grandis her⸗ beigeführt haben. Rollin in Verlin angenehm Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 19. Sept. Nach der eindrucksvollen und für die Vor⸗ bereitung der Berliner Beſprechungen wichtigen Rede, die der franzöſiſche Handels ⸗ miniſter Rollin vorgeſtern in der Wirtſchafts⸗ kommiſſion des Völkerbundes gehalten hat, ſprach man in franzöſiſchen Delegationskreiſen davon, daß es zweckmäßig ſein würde, den franzöſiſchen Han⸗ delsminiſter dem Miniſterpräſidenten Laval und dem Außenminiſter Briand für die Berliner Beſprechungen beizugeben. Von maßgebender fran⸗ zöſiſcher Seite wird mitgeteilt, man ſtelle es der deutſchen Regierung anheim, den Wunſch hinſicht⸗ lich der Anweſenheit des Handelsminiſters bei den Berliner Beſprechungen zu äußern. Würde die Reichsregierung in dieſem Sinn eine Anregung dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten zur Kenntnis bringen, ſo käme ſelbſtverſtändlich dieſes Arrange⸗ ment zuſtande. Da es ſich bei den Berliner Beſprechungen um wichtige handelspolitiſche Fragen handeln wird, empfiehlt ſich die Heranziehung des franzöſiſchen Handelsminiſters zu den bevorſtehenden Berliner Konferenzen. Der franzöſiſche Handelsminiſter Rollin teilte den franzöſiſchen Preſſevertretern mit, daß in Berlin zwei Punkte im Vordergrund der Beſprechungen ſtehen würden: 1. die induſtriellen Ententen; 2. die Erörterung eines Programms über internationale Möglichkeiten von allgemeinem Nutzen und die damit zuſammenhängen⸗ den Finanzierungsfragen. Im Hinblick darauf ſprach Rollin die Meinung aus, daß die Heranziehung eines Mitglieds des franzöſiſchen Kabinetts, das auf handelspolitiſchem Gebiet kompetent iſt, zweckmäßig wäre. Braſilien kaun Zinszahlungen nicht leiſten — London, 19. Sept. Die braſilianiſche Regierung gibt bekannt, daß ſie infolge der akuten wirtſchaft⸗ lichen Depreſſion in Braſilien nicht in der Lage ge⸗ weſen iſt, in genügendem Maße Deviſen aufzutrei⸗ ben, um die im Oktober fällig werdenden Zins ⸗ zahlungen für die Auslandsſchulden zu leiſten. Es handelt ſich in der Hauptſache um die beiden 4% prozentigen Anleihen von 1888 und 1889 ſowie die 5prozentige Anleihe von 1913, die von der Nicht⸗ leiſtung der Zinsbeträge am 1. Oktober betroffen werden. e * G 2 5 — 8 — — ſtummer 433 N e e e Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. September 1931 Die Ergänzung der badiſchen Regierung Die Ausſprache über das Spargutachten Die Staatspartei gegen Verringerung der Zahl der Abgeordneten (Eigener Bericht) 5 Z. Karlsruhe, 18. September. Zu Beginn der Nachmittagsſitzung hielt der kom⸗ muniſtiſche Abg. Bock vor faſt leerem Hauſe eine Vorleſung über die„Unfruchtbarkeit der kapitaliſti⸗ ſchen Kultur“. Zitate aus Wilhelm Buſchs Werken wechſelten mit Ausſprüchen bolſchewiſtiſcher Götzen ab. Sachlich forderte er Abſchaffung des Religions⸗ Unterrichts in den Fach⸗ und Fortbildungsſchulen und der hohen Gehälter, Einführung der Vierzig⸗ ſtundenwoche in den Staatsbetrieben, Herabſetzung des penſtonsfähigen Alters von 65 auf 60 Jahre. Mit einem Hymnus auf das ſowjetiſtiſche Bildungs⸗ weſen ſchloß die faſt einſtündige Vorleſung. Der deutſchnationale Abg. Oberreg.⸗Rat Bauer erkannte an, daß das Gutachten eine außerordentlich gründliche, objektive, auf ſachlichem Wiſſen ſich auf⸗ bauende Arbeit ſei, die Dank verdiene, obgleich ihre letzten und einſchneidendſten Wirkungen erſt nach einem längeren Zeitraum ſichtbar werden würden. Zu bedauern bleibe, daß man mit den Erſparungs⸗ maßnahmen nicht bei der Spitze begonnen habe. Von den zur Verhandlung ſtehenden Angelegen⸗ heiten griff er nur die Frage der Erhaltu ng des Landestheaters heraus. Er forderte, daß der Satz des Haushaltberichts:„Das Landestheater iſt aufzuheben“, geſtrichen werde. Zu bedenken ſei, daß dem Lande, gebe es das Theater ab, eine Pen⸗ ſionslaſt von über 400 000/ bleibe, da die Stadt nur an den Betriebs koſten beteiligt ſei. Damit war die Ausſprache geſchloſſen. Die Vor⸗ ſchläge der Regierung und des Haushaltausſchuſſes wurden mit allen gegen ſieben Stimmen, bei zwei Stimmenthaltungen angenommen. Damit erhält die Regierung die Ermächtigung zur Durchführung der Sparvorſchläge; ſoweit ſie nicht näher beſtimmt wurden, bleibt dieſe Beſtimmung ihr überlaſſen. Die Miniſterwahl Gegen 76 Uhr folgte die Wahl des Staatspräſi⸗ denten, Juſtizminiſters und Miniſters für Kultus und Unterricht in einem Wahlgang. Der Wahlakt ergab 53 Ja⸗Stimmen, ſechs leere und 15 ungültige Zettel. Der neue Staatspräſident und Juſtizmini⸗ ſter Dr. Schmitt ergriff, nachdem er und Dr. Baumgartner als der neue Kultus miniſter, die Finauzminiſter Dr. Schmitt. der bisherige Kultus⸗ miniſter, wurde Juſtiz⸗ miniſter und gleichzeitig badiſcher Staatspräſident als Nachfolger des ver⸗ ſtorbenen Dr. Wittemann. Dr. Baumgartner, der Präſident des Rech⸗ nungshofs, übernimmt das badiſche Kultus⸗ miniſterium. Glückwünſche des Hauſes entgegengenommen hatten, das Wort zu einer kurzen Anſprache. Er gelobte, die Verfaſſung des Reiches und des Landes zu achten, Gerechtigkeit zu üben und um den Ausgleich der widerſtreitenden Intereſſen dieſer Zeit bemüht zu ſein. Als Staatspräſident wolle er verſuchen, alle Kräfte des Landes zur Bekämpfung der Not und der Leiden des kommenden Winters zu gemeinſamer Hilfe zuſammenzuſchließen. Dr. Baumgartner ſchloß ſich kurz an. Hierauf trat das Haus in die Beratung der Haushaltsanträge ein, zu den Vorſchlägen des Spargutachtens: Einſparungen am Haushalt des J Landtags und des Rechnungshofes. Die Vorſchläge wurden angenommen. Gegen den Antrag auf Verringerung der Zahl der Abgeordneten ſtimmten die Fraktionen der Staatspartei und der Kom⸗ muniſten. Die nächſte Sitzung wird auf Ende der kommen⸗ den Woche angeſetzt; in ihr wird der Reſt der Spar⸗ vorſchläge ſeine Erledigung finden. Die Reichshilfe für Heidelberg Der deutſchvolksparteiliche Preſſedienſt ſchreibt uns: 8 „Wie in einem Teil der Preſſe mitgeteilt wurde, hat Finanzminiſter Dr. Mattes ſich dankenswer⸗ terweiſe in Berlin der Aufgabe unterzogen, die zu⸗ ſtändigen Reichsſtellen, über die das Land Baden finanziell ſchwer belaſtende Frage der Univer⸗ ſitäten, zu informieren. Die in einem Teil der Preſſe aufgeſtellte Behauptung, daß die Verhandlun⸗ gen mit dem Reichsinnenminiſter ergebnislos verlaufen ſeien, entſpricht nicht den Tatſachen; die Frage wird von den zuſtändigen Reichsbehörden weiterhin geprüft. Ebenſo ſind die Mitteilungen über die Beſetzung des Miniſterialdirektors im Kultusminiſterium bzw. Kombinationen über den zukünftigen Präſidenten des Rechnungshofes unrichtig und entbehren jeder Grundlage. Entſcheidungen in dieſer Frage ſind überhaupt noch nicht getroffen worden.“ Verbot der Mannheimer „Arbeiter-Zeitung“ Der Miniſter des Innern hat mit Wirkung vom 18. September die in Mannheim erſcheinende kommu⸗ niſtiſche„Arbeiter⸗Zeitung“ auf Grund der beiden Verordnungen des Reichspräſidenten zur Bekämp⸗ fung politiſcher Ausſchreitungen auf die Dauer von vier Wochen verboten. Anlaß zu dem Verbot gaben Artikel in Nr. 160 der„Arbeiter⸗Zeitung“ vom 17. September 1931, in denen das aufrühreriſche Verhalten der engliſchey Matroſen offen gebilligt und verherrlicht wird. Die „meuternden“ Mannſchaften werden zur weiteren Ge⸗ horſamsverweigerung und zu Gewalttätigkeiten ge⸗ gen die Offiztere aufgefordert und ihr Verhalten als nachahmenswertes Beiſpiel verherrlicht. Dieſe Aus⸗ führungen der„Arbeiter⸗Zeitung“ enthalten ſomit eine Aufforderung zum Ungehorſam ge⸗ gen Geſetze und rechtsgültige Verordnungen. Sie ſind zugleich auch geeignet, die öffentliche Sicherheit und Ordnung ernſtlich zu gefährden. 30 Haftbefehle im Prozeß der Kurfürſtendamm⸗Krawalle Telegraphiſche Meldung Berlin, 18. Sept. Nach längerer Beratung verkündete das Schnell⸗ ſchöffengericht Charlottenburg unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Schmitz, daß gegen 30 der wegen der Ausſchreitungen am Kurfürſtendamm bis⸗ her in Polizeihaft befindlichen Angeklagten Unter⸗ ſuchungshaft verhängt werde, da wegen der zu er⸗ wartenden hohen Strafe Fluchtverdacht zu befürchten ſei. Von dieſer Maßnahme wurde bei zwei Angeklagten wegen ihres Geſundheitszuſtandes abgeſehen und zwei andere Angeklagte, die ſich jetzt auf freiem Fuß befinden, bleiben es auch weiterhin. Während der Verkündung des Beſchluſſes wurde einer der Angeklagten namens Kuhn ohn mäch⸗ tig, ſo daß ſich die Juſtizwachtmeiſter um ihn be⸗ mühen mußten. Weiter beſchloß das Gericht die Beſchlagnahme der bisher polizeilich ſicher⸗ geſtellten Kraftwagen der Angeklagten Kühns und Brandt, weil dieſe als Mittel zu dem Verbrechen des Landfriedensbruches benutzt zu ſein ſcheinen. Telegraphiſche Meldung 8 Stettin, 18. Sept. Zum 10, deutſchnationglen Reichsparteitag, der vom 18. bis 20. September in Stettin ſtattfindet, haben ſich mehr als 1300 Perſonen angemeldet. Heute fanden im Anſchluß an den Parteitag zwei öffentliche Kundgebungen ſtatt, eine Kundgebung des Reichsfrauenausſchuſſes und eine Be⸗ amtennot⸗Kundgebung. In der Kundgebung des Reichsfrauenausſchuſſes ſprach die preußiſche Land⸗ tagsabgeordnete Frau Dr. Neumann über den Kampf um die Seele unſeres Volkes. Die Landtags⸗ abgeordnete Frau Dr. von Water hielt einen Vor⸗ trag über die Gefährdung der Volksgeſundheit. Auf der Tagesordnung der Beamtennot⸗Kund⸗ gebung ſtand das Thema„Berufsbeamten in Not“. Referenten waren Reichstagsabgeordneter Berndt und der preußiſche Landtagsabgeordnete Ebersbach. Abg. Berndt betonte u.., daß die Deutſchnationale Volkspartei das Berufsbeamten⸗ tum nicht antaſten laſſen werde. Der Redner ging dann auf Fragen der Reichspolitik ein. Deulſchnationaler Reichsparteitag Von dieſen beiden Kraftwagen aus ſind nämlich die Ausſchreitungen am Kurfürſtendamm geleitet worden. Zu erwähnen iſt noch, daß der Staatsanwalt den vier Mitfahrern, die ſich in dem Wagen des Ange⸗ klagten Brandt befanden und deren Namen dieſer vor Gericht nicht nennen wollte, freies Geleit zu⸗ geſichert hat, ſo daß ſie als Zeugen erſcheinen können. Der Vorſitzende unterbrach ſodann den Prozeß bis Samstag früh 9 Uhr, wo die 42 Zeugen ge⸗ hört werden. * Ein Nationalſozialiſt getötet — Schwerin, 19. Sept. In der Nähe von Witten⸗ burg wurde geſtern der SA.⸗Mann Wittenburg aus Zarrentin mit ſchweren Schädelverletzungen be⸗ wußtlos aufgefunden. Wittenburg wurde ſofort ins Krankenhaus nach Hagenow gebracht, wo er gegen mittag verſtarb, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Wie feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich bei der Tat um politiſche Gründe. Ueber die Täter iſt noch nichts bekannt. Als eigentlicher Auftakt zum deutſchnationalen Parteitag fand geſtern eine ſtarkbeſuchte Sitzung des Parteivorſtandes ſtatt, die vom Parteiführer Dr. Hugenberg geleitet wurde. In der Sitzung ſtanden in erſter Linie organiſatoriſche Fragen zur Debatte. Die politiſche Ausſprache dehnte ſich bis in die Nachtſtunden aus. Ueber die Sitzung wurde ein Bericht ausgegeben, in dem es u. a. heißt: Zur Durchführung organiſatoriſcher Maßnahmen wurden dem Parteiführer Dr. Hugenburg beſon⸗ dere Vollmachten erteilt. Die Referate ſtell⸗ ten ein ſtarkes Anwachſen der deutſchnationalen Ju⸗ gendbewegung feſt. In bewußter Abkehr von demo⸗ kratiſchen Gepflogenheiten wurde das Führer⸗ prinzip in den Vordergrund geſtellt. Die Ausſpeache beſchäftigte ſich vor allem mit den Gefah⸗ ren, die in dem einſeitig franzöſiſchen Kurs unſerer Außenpolitik liegen. 8 — Paris, 19. Sept. Der neue franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin, Francois Poncet wird Paris am kommenden Sonntag verlaſſen, um ſich auf ſeinen Berliner Poſten zu begeben. Er hat heute Unterredungen mit Miniſterpräſident Laval und Außenminiſter Briand gehabt. — Tarifkündigung in der Metallinduſtrie Berlin, 19. Sept. Von den Arbeitgeberverbänden der Berliner Metallinduſtrie ſind, wie das„Berliner Tageblatt“ meldet, dem Deutſchen Metallarbeiter⸗Verband über 30 Tarife für die Metallbranche ge⸗ Arbeiter betroffen. Die Forderungen der Arbeit⸗ geber gehen auf eine Kürzung der Löhne um 7 his 21 v. H. In einer Reihe von Fällen ſind neben den Lohntarifen auch die Manteltarifverträge gekündigt worden. Letzte Meldungen „Graf Zeppelin“ hat Kanariſche Juſeln paſſiert — Friedrichshafen, 19. Sept. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ hat dem Luftſchiffbau Zeppe⸗ lin um 6 Uhr früh Mez folgenden Funkſpruch ge⸗ ſandt:„27,08 Nord, 16,40 Weſt.“ 5 Damit hat das Luftſchiff die kanariſchen Inſeln bereitg paſſiert. Flugzeugabſturz, zwei Todesopfer — Geislingen an der Steige, 18. Sept. Das Privat flugzeug„D 188“, das heute früh in Augsburg zu einem Fluge über Frankfurt a. M. nach Rotterdam geſtartet war, und infolge des herrſchenden Nebels die Orientierung ver⸗ loren hatte, ſtürzte am Alprande in der Nähe von Wittingen ab. Die Inſaſſen, der Beſitzer der Ma⸗ ſchine, der Techniker Ströhle, und ſein Begleiter, der Mechaniker Speidler, beide aus Augsburg, fanden bei dem Abſturz den Tod. Das Flugzeug wurde voll⸗ kommen zertrümmert. Autobanditen und Mörder — Köln, 19. Sept. Der Z4jährige Kaufmann Pfitzner wurde, als er zwei Männer beim Dieh⸗ ſtahl einer Mercedes⸗Limonuſine über⸗ raſchte, durch einen Halsſchuß getötet. Als der Beſttzer des Wagens herbeieilte, wurde er durch mehrere Schüſſe verletzt. Die Täter ſind mit dem geſtohlenen Wagen ent⸗ kommen. Raubmord — Stettin, 19. Sept. Die 84 Jahre alte Haus⸗ beſitzerin Ladewig wurde in ihrer Wohnung offen⸗ bar ermordet aufgefunden. Die Tote war an Händen und Füßen gefeſſelt. Im Wohnzimmer waren Schränke und Schubladen aufgeriſſen und der Inhalt zum Teil in den übrigen Räumen der Woh⸗ nung zerſtreut worden. Man nimmt an, daß es ſich um einen Raubmord handelt. 5 Familientragödie in Hamburg— Zwei Tote — Hamburg, 18. Sept. Ein blutiges Familten⸗ drama ſpielte ſich hier in der Karolinenſtraße heute mittag ab, dem zwei Perſonen zum Opfer fielen. Gegen ben von ſeiner Frau getrennt lebenden Franz Sehnal ſollte heute mittag in einer Strafſache ein Termin ſtattfinden, zu dem auch ſeine Ehefrau, die bei dem Schlächtermeiſter Krautermann in Untermiele wohnte, als Zeuge geladen war. Sehnal ſtellte ſeine Frau auf der Straße und drohte, ſie zu töten, falls ſie gegen ihn ausſagen würde. Frau Sehnal flüchtete, von ihrem Mann gefolgt, in ihr Logis, wo Krauter⸗ mann ſie vor ihrem Ehemann ſchützen wollte. In der Erregung ſchoß Sehnal auf Krautermann, der bald ſeinen Verletzungen erlag. Der Täter ſelbſt ſprang vom erſten Stockwerk in den Hof und flüchtete in ein Konfitürengeſchäft, wo er ſich die Kehle durchſchnitt. Erlöſchung des Petroleumbrandes in Moreni — Bukareſt, 19. Sept. Nach nahezu zweiein⸗ halbjährigem ununterbrochenen Wüten iſt der Brand in der Petroleumſonde bei Moreni von ſelbſt erloſchen. Die eine Seite des Kraters iſt eingeſtürzt und die einſtürzenden Erdmaſſen haben das Feuer vollſtändig erſtickt. Nach dem Einſturz brechen noch immer Gaſe hervor, die durch den etwa 150 Meter entfernt liegenden Rauchfang ins Freie geleitet wer⸗ den. Die Umgebung der Sonde wird ſtreng be⸗ wacht. 5 Marlene Dietrich ſpielt„Marokko“ Erſtaufführung des Tonfilms„Herzen in Flammen“ im Mannheimer„Univerſum“ Mit dem„Blauen Engel“ hatte die Berühmtheit von Marlene Dietrich begonnen; die Beru⸗ fung nach Hollywood war die Folge. Von dort kommt jetzt ihr erſter großer Paramount⸗Film, den man gegenwärtig im Mannheimer Univerſumtheater (und im Ludwigshafener Pfalzbau) zum erſten Mal auf deutſchem Boden ſehen kann. Der geſtrige Erſtaufführungstag zeigte in Mannheim einen ſehr guten Beſuch des Theaters, beſonders in der letzten Vorſtellung. Man mußte zwar etwas lange auf den Beginn des neuen Films warten und nach köſtlichen Trickbildern noch eine nicht geringe Anzahl von italieniſchen Kanzonen zweier Sänger anhören. Aber dann begann von einem Erſtaufführungs⸗Glückwunſch⸗Telegramm Marlene Dietrichs eingeleitet, das Spiel. ö* eigentlich„Marokko“, für ihm den Titel„Herzen in Flammen“ gegeben. Das klingt ebenſo heiß und noch mehr nach Leidenſchaft. Und diefe Leidenſchaft bildet das Neue an Marlene Dietrich gegenüber ihrer Lola im„Blauen Engel“. Auch in Marokko iſt ſie durchaus von Kopf bis Fuß auf Liebe eingeſtellt, auch hier ſingt ſie mit ihrer ſeltſam tiefen, von einem ganz eigenen Vibrato getragenen Stimme Chanſons in einem minderwertigen Kabarett,— aber ihre Liebe iſt diesmal nicht ſo, daß es ſie nicht kümmert, wenn die Männer wie Motten ins Licht fliegen und verbrennen. Diesmal verbrennt ſie beinahe. Heiß umweht der Atem des Landes dieſe Frau, die das Leben an dieſen abenteuerlichen Strand verſchlagen hat Sie erobert ſich die Herzen des aus Offizieren und Sol⸗ daten der Legion, allerlei Leuten europäiſchen und afrikaniſchen Urſprungs zuſammengeſetzten Publi⸗ kums durch ihr Weſen, ihre Vortragsart. Und dabei ſieht ſie einen Fremdenlegionär, der ihr marokka⸗ niſches Schickſal wird. Der Film heißt Deutſchland hat man Sie liebt und ſie hat Angſt vor der Liebe. Sie zeigt dieſes Schaukelſpiel des Herzens nur mit den Augen, deren ſtumme Sprache eine Lola noch nicht kannte. Wie ſie ihn anſteht, den großen ver⸗ wegenen Burſchen, deſſen Wuchs ſie feſſelt, deſſen Kraft ſie berauſcht, wie ſie ihm widerſtrebt und ihn doch wieder zurückruft, das iſt ein Glühen unter Eis. Bis dieſes Eis ganz ſchmilzt und nur der Zug des Herzens bleibt. Glanz und Wonnen, die ihr winken, läßt ſie hinter ſich und zieht mit dem Legionär in die Wüſte. Marlene Dietrich Zwei Feuer brennen: die marokkaniſche Luft und die Flammen der Liebe, die nicht zu löſchen ſind. Heiß iſt es um Marlene Dietrich geworden; Holly⸗ wood hat ſie mit anderen Temperaturen umgeben, als es die rauchige Luft im„Blauen Engel“ war. Und doch erſchien ſie in dieſer mehr ſie ſelbſt als hier. Mögen ihrer keſſen Lola auch die Regungen des Herzens gefehlt haben, ſie blieb einmalig, nicht zu wiederholen und, wie der neue Film zeigt, auch nicht zu überbieten. Aber vielleicht wollen das die Amerikaner nicht; vielleicht können ſie es auch nicht ertragen, wenn ein Mann ſo herabgewürdigt wird Engel“. Das ſpricht durchaus für den ſonſt nicht immer vorbildlichen amerikaniſchen Filmgeſchmack. Aber faſt wäre man dabei in Hollywood ins andere Extrem verfallen und hätte die Frau hier am Mann zugrunde gehen laſſen. Zutiefſt bildet das auch das maskuline Leitmotiv des Films; aber man führte es nicht ganz zu Ende und der letzte Gang dieſer Frau in die Wüſte führt durch einen Torbogen, der nicht nur architektoniſch die Form eines Frage⸗ zeichens hat. * Die Deutſche Marlene Dietrich ſpricht und ſingt engliſch, der Film ſpielt in der franzöſiſchen Kolonie Marokko und wurde in der Nähe von Hollywood gedreht. Dieſe gehäufte Interngtionalität muß einen Bildſtreifen der Kompromiſſe zuſammen⸗ bringen; dennoch hat der Spielleiter Joſef von Sternberg eine einheitliche Wirkung erzielt. Er gibt keinen Marokko⸗Film, aber ein Film⸗Marokko. Die Aufnahmen treten mit der geringen Diſtanz des Heißen, Schwülen, Drückenden vor den Be⸗ ſchauer, dem der afrikaniſche Orient mit der Sicher⸗ heit eines mit äußerſtem Geſchick gemachten Romans vorgeführt wird. Man ſpürt geradezu die brandige Luft, in der ſich die Vorgänge abſpielen, durch den ganzen Film. f Mit Marlene Dietrich, die ſich in ſehr gewählten Gewändern ſehen läßt, treten zwei ihr ebenbürtige Darſteller auf. Gary Cooper, von dem Flieger⸗ film„Wings“ her bekannt, gibt den Fremden⸗ legionär; ein Kerl von Stahl, biegſam, zäh, wider⸗ ſtandsfähig nach außen und innen. Adolphe Menjou ſpielt mit ſeiner angeborenen Vornehm⸗ heit den reichen Weltenbummler, deſſen Reichtum und Güte doch nicht die Naturkraft des anderen Mannes aufwiegen können.— Die Vorgänge ſind ſo verſtändlich, daß die deutſche Textſchrift, die wie auf einer ſtörenden Glasplatte vor die Leinwand hin⸗ gehalten erſcheint, faſt überflüſſig wäre. Man merkt dem Film die große Arbeit an und das Beſtreben, einer deutſchen Künſtlerin zur Weltgeltung zu ver⸗ helfen. Das iſt ehrenwert und in ſeiner Art wohl auch gelungen. K. Tagung„Neue Chormuſik 1931“. Das einfüh⸗ rende Referat dieſer Tagung wird Profeſſor Dr. Willibald Gurlitt, Ordinarius der Muſikwiſſen⸗ ſchaft an der Univerſität in Freiburg l. Br., über⸗ nehmen. Dieſer einführende Vortrag findet am Freitag, den 2. Oktober, vor dem erſten großen Chorkonzert der Tagung„Konzertante Chormuſik im Muſenfaal des Roſengartens in Mannheim ſtatt, Ein großer Teil der Darbietungen wird durch den Süddeutſchen und den Südweſtdeutſchen Rundfunk übertragen werden, und zwar: das 1. Konzert: „Konzertante Chormuſik“ Motette; Egon Welleſz, Madrigale; Joſeph Haas, Kanoniſche Motetten; Br. Stürmer, Madrigale), am Freitag, 2. 10. 31 von 2021.30 Uhr.— Ein Teil des 2. Konzertes„Kollektive Chormuſik“(Karl Paul Deſſau, Chorwerk 1931), am Samstag, den 3. 10. 31 von 12.35—13.30 Uhr.— Außerdem wird das Kinderſingen am Samstag, den 3. 10. 31 nach⸗ mittags 15 Uhr übertragen werden(Haas, Schelmen⸗ teilweiſe mit Inſtrumenten).: O Furtwängler konzertiert in Italien. Wilhelm Furtwängler erhielt vom Commandatore Paſ⸗ ſibli, dem Vorſtand der zuſammengeſchloſſenen bebeu⸗ tendſten Konzertvereinigung Italiens, den Antrag, mit dem Berliner Philharmoniſchen Or⸗ cheſter 10 bis 12 Konzerte in Italien zu geben. Furtwängler hat den Antrag angenommen un wird ihm im Frühjahr 1932 Folge leiſten. Nene Bühnenwerke. Von Walter Erich Schä⸗ „Leipzig, den 18. Oktober“ und durch den Chronos⸗ verlag zum Vertrieb an die Bühnen gelangen wird. deſſen Stück im Bühnenvertrieb von S. Fiſcher er⸗ ſcheint.— Unter dem Titel„Hamlet 1900“ bringt Hans E. Groß ein Drama heraus.— An neuen muſtkaliſchen Werken liegen vor:„Die Fabel vom ſeligen Schlächtermeiſter“, eine Volksoper von Wagner ⸗Regeny mit einem Text von H. B. wie der Proſeſſor von Emil Jammings im„Blauen ———— Savigny und die Revue⸗Operette„Zwiſchen Himmel und Erde“ von Max Hanſen. g Drahtbericht unſeres Berliner Büros kündigt worden. Davon werden insgeſamt 60000 (Kurt Drieſch, Orff, Werfel⸗Kantate; Igor Strawinſky, Les Noces z f lieder; Hindemith, Knabenlieber und Volkslieder, fer liegt ein Schauſpiel vor, das den Titel führt — Mit dem Erſtlingswerk„Das neue Paradies“ ſtellt ſich in Julius Hay ein neuer Autor vor, D ziem liche: ſam die. mach einſte . werd zwiſec Ferlitt jedoe W den der; mer das word die rad raſch. ſch a licher Weir vorge ſuchu 4 Zeit wil ſchäft Verk riſſ hand 5 Ma Man geſtel Gew lich z zuler —— 2 931 uſtrie ür og Sept. erlinee eblatt“ 1 d über 1 e ge⸗ ö 60 000 Arbeit⸗ n 7 bis zen den kündigt zaſſiert 8 Luft⸗ Zeppe⸗ ruch ge⸗ Inſeln Das rüh in a. M. Ige des ig ver⸗ ihe von er Ma⸗ ter, der den bei de voll⸗ ufmann Dieb⸗ ütber⸗ t. Als durch zen ent⸗ e Haus⸗ g offen⸗ war an 1 3 lzimmer und der er Woh⸗ g es ſich i Tote amilien⸗ ße heute r fielen. n Franz ſache ein „ die bei termiete lte ſeine falls ſie flüchtete, Krauter⸗ lte. 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V. teilt uns mit, daß er ſich infolge der Entwicklung der Ver⸗ hältniſſe gezwungen geſehen hat, das Lohnabkom⸗ men für die Bezirksgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen vorſorglich zum 31. Oktober d. J. mit nachfolgendem, an die Gewerkſchaften gerichteten Schreiben aufzukündigen: „Die kataſtrophale Auswirkung der Entwick- lung der geſamten Wirtſchaftslage auf unſere Be⸗ triebe in der Metallinduſtrie Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen und die Unüberſichtlichkeit der Ver⸗ hältniſſe für die nächſte Zukunft zwingen uns dazu, das zurzeit in Geltung befindliche Lohn⸗ abkommen mit der vorgeſehenen ſechswöchent⸗ lichen Friſt zum 31. Oktober d. J. vorſorglich zu kündigen. Ueber unſere Wünſche werden wir Ihnen zu gegebener Zeit weitere Mitteilung zu⸗ gehen laſſen.“ Gleichzeitig ſind auch die Lohnabkommen für die Bezirksgruppen Frankenthal und See⸗ reis zum gleichen Zeitpunkt vorſorglich gekündigt worden. Das Lohnabkommen für die Bezirksgruppe Freiburg wurde bereits zum 30. September aufge⸗ kündigt. Die Zahl der hiervon betroffenen Arbeiter läßt ſich im Augenblick nicht genau angeben. Der Durchſchnitt des Jahres 1930 hat 26—27 000 betragen. Dieſe Zahl dürfte ſich aber zurzeit um etwa 78000 vermindert haben. Nach Dauerregen wieder Nebel 5 . Der Dauerregen, der geſtern vormittag mit ziemlicher Heftigkeit niederpraſſelte, war erfreu⸗ licherweiſe der Uebergang zu beſſerem Wetter. Lang⸗ ſam ſetzte ſich am Nachmittag die Aufheiterung durch, die auch während der Nacht weitere Fortſchritte machte. Der Nebel, der ſich erſt beim Morgengrauen einſtellte, darf als ein günſtiges Zeichen ausgelegt werden. Da der Nebel während des Spitzenverkehrs zwiſchen 7 und 8 Uhr ſeine größte Dichte erreichte, exlitt der Straßenverkehr einige Behinderungen, die jedoch nicht allzuſchwerer Natur waren. Motorradoiebe verhaftet Wie uns aus Weinheim berichtet wird, wur⸗ den durch die hieſige Gendarmerie drei Anfang der her Jahre ſtehende Burſchen feſtgenom⸗ men, die zuſammen auf einem Motorrad fuhren, das Tags zuvor in Mannheim geſtohlen warden war. Schon vor dieſem Diebſtahl wollten die Burſchen in Mannheim ein anderes Motor⸗ lad ſtehlen, wobei ſie aber von der Polizei über⸗ kaſcht wurden. Auf der Flucht gaben ſie einen ſcharfen Schuß auf ihre Verfolger ab, glück⸗ licherweiſe ohne zu treffen. Bei der Feſtnahme in Weinheim wurde bei einem eine geladene Piſtole vorgefunden. Die drei Gutedel wurden in Unter⸗ ſuchungshaft nach Mannheim abgeliefert. * * Geriſſener Fahrradmarder entlarvt. In letzter Zeit machte in Ruchheim(Amt Ludwigshafen) ein wilder Fahrradhändler auffallend gute Ge⸗ ſchäfte. Er brachte vor allem gebrauchte Räder zum Verkauf. Nun iſt es gelungen, in ihm einen ge⸗ [Iriſſenen Fahrradmarder zu entlarven. Es handelt ſich um einen Erwerbsloſen aus Mannheim, der zu den Dieben zählt, die in Mannheim fortgeſetzt vor öffentlichen Gebäuden ab⸗ geſtellte Fahrräder entwendeten. Der Täter hatte die Gewohnheit, erbeutete Räder durch Umbau unkennt⸗ lich zu machen und dadurch den Verdacht von ſich ab⸗ zulenken. Blürgermeiſter a. D. Or. von Hollander feiert das Feſt der goldenen Hochzeit In Arolſen(Waldeck) begeht am morgigen Sonntag Bürgermeiſter a. D. Dr. theol. h. c. Eduard von Hollander mit ſeiner Gattin Eli⸗ ſabeth geb. von Hollander das ſeltene Feſt der gol⸗ denen Hochzeit. Der Jubilar, der 1919 in den wohlverdienten Ruheſtand getreten iſt, hat ſich um unſer Gemeinweſen in 21jähriger Tätigkeit ſo große Verdienſte erworben, daß es ſich geziemt, anläßlich des morgigen Ehrentages auf ſeinen Lebensgang näher einzugehen. Wer von Hollander ſprechen hörte, wußte ſofort, daß die Wiege des hochgewachſenen Mannes nicht im deutſchen Sſtden geſtanden hatte. Im fernen Balten⸗ lande, in Riga geboren, ſiedelte er im letzten Jahr⸗ zehnt des vorigen Jahrhunderts, weil ihm in der Heimat die politiſchen Verhältniſſe nicht zuſagten, nach Deutſchland über. Ein begeiſterter Anhänger des Deutſchtums, gab er ſich lange Jahre dem Glauben hin, daß die politiſche Entwicklung dem Baltenlande die Vereini⸗ gung mit der deutſchen Muttererde bringen werde. Der Ausgang des Weltkrieges hat dieſen Herzens⸗ wunſch nicht verwirklicht. Der Exiſtenzkampf, den das Deutſchtum in den früheren Oſtſeeprovinzen füh⸗ ren muß, iſt ſchwerer denn je. Völlige Vernichtung war in den erſten Jahren nach dem Völkerringen in greifbare Nähe gerückt. Wenn es ſchließlich auf den Trümmern, die nach unſäglichen Drangſalen übrig blieben, zum Wiederaufbau ſchreiten konnte, ſo war dies in erſter Linie auf den unzerſtörbaren Glauben zurückzuführen, daß Deutſchlands Kultur⸗ miſſtion wohl vorübergehend in den Hintergrund ge⸗ drängt, aber niemals dauernd niedergehalten wer⸗ den kann. Eduard von Hollander war in Donaueſchingen als Amtsrichter tätig, als er am 19. Juli 1898 nahezu einſtimmig zum dritten Mannheimer Bürgermeiſter gewählt wurde. Die Stadtverwaltung war gezwungen, dieſe Stelle neu zu ſchaffen, weil mit der Ausdehnung der Stadt die Amtsgeſchäfte einen größeren Umfang an⸗ nahmen. Am 7. September 1898 trat der Jubilar ſein Amt an. Bald zeigte ſich, daß der kenntnisreiche Juriſt nicht nur die fachlichen Eigenſchaften beſaß, die ihn befähigten, das ihm übertragene Wohl⸗ fahrtsdezernat mit neuem Geiſte zu erfüllen. Ohne Menſchenliebe und Herzensgüte, Eigenſchaften, von denen ſich von Hollander in erſter Linie leiten ließ, bleibt die eifrigſte Fürſorge Stückwerk. Zunächſt ſah er ſeine Aufgabe darin, das unmittelbar vor ſetnem Dienſtantritt im ſtädtiſchen Armenweſen ein⸗ geführte Elberfelder Syſtem auszubauen. Dieſe Beſtrebungen führten 1907 zur Trennung der offenen und geſchloſſenen Armenpflege von der Jugendfürſorge und zur Schaffung eines Armen⸗ und Fürſorgeamts einerſeits und eines Jugendamtes andererſeits. Am 1. April 1909 wurde die freie Aerztewahl in der Armenpflege eingeführt, eine vor⸗ bildliche Neuerung, die von vielen anderen Städten nachgeahmt wurde. Nicht minder aufbauend und moderniſierend war Eduard von Hollanders Tätigkeit in der privaten Wohlfahrtspflege. ö Auf dieſem Gebiet kam es ihm vornehmlich darauf an, unter engſter Zuſammenfaſſung aller Kräfte eine möglichſt einheitliche und planmäßige Zuſammen⸗ arbeit zu erreichen, ein Ziel, dem die im Jahre 1910 vollzogene Einrichtung einer Zentralaus⸗ kunftsſtelle bei der Armenkommiſſion ihre Entſtehung verdankt. Ebenſo erfolgreich, wie in der Armenpflege, war der Jubilar in der Jugend⸗ und Kinderfürſorge. Wir brauchen nur daran zu erinnern, daß auf ſeine Initiative die durchgrei⸗ fende Umgeſtaltung der Ziehkinderordnung, die Schaf⸗ fung des Ortsſtatuts über die Generalvormundſchaft, die Einrichtung der Mitterberatungs⸗ und Säug⸗ lingsfürſorge und einer Sammelvormundſchaft über uneheliche Kinder zurückzuführen war, um darzutun, wie ſchöpferiſch er ſich in der Vorkriegszeit betätigte. Wie ſehr er in ganz Deutſchland als Autorität auf den von ihm betreuten Gebieten anerkannt wurde, geht aus der Tatſache hervor, daß er lange Jahre ſtellvertretender Vorſitzender des Deutſchen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit war. Die reichen praktiſchen Erfahrungen, die Eduard von Hollander geſammelt hatte, wirkten ſich beſon⸗ ders ſegensreich in der Kriegszeit aus. Schon in den erſten Wochen erkannte er die Notwendigkeit der Zuſammenfaſſung der von den verſchiedenſten Seiten ins Leben gerufenen Fürſorge⸗ einrichtungen zu einer großen Organiſation, die An⸗ fang September 1914 mit der Zentrale für Kriegsfürſorgſe entſtand. Als geſchäfts⸗ führender Vorſitzender des Arbeitsausſchuſſes hat er in hingebungsvoller, aufopfernder Weiſe ein Ueber⸗ maß organiſatoriſcher und Verwaltungsarbeit zum Segen tauſender von Familien geleiſtet, Daneben war er Vorſitzender des Bezirksausſchuſſes für Kriegsinvalidenfürſorge und des Sonderausſchuſſes für Kriegsblindenfürſorge und ſpäterhin ſtellvertre⸗ tender Vorſitzender der als Zweigorganiſation des Badiſchen Heimatdankes gegründeten Bezirksaus⸗ ſchüſſe für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterblie⸗ bene. Wenn wir ſchließlich noch erwähnen, daß der beinahe 80jährige ſich als Vorſitzender der Schul⸗ kommiſſion und der Beiräte der verſchiedenen Zweige des Mannheimer Schulweſens große Verdienſte erwarb, ſo rundet ſich ein Wirkungskreis von nicht mehr ſteigerungsfähiger Vielgeſtaltigkeit und Verantwortlichkeit. Die Anerkennung ſeines Wirkens kam denn auch in der Stadtratsſitzung vom 27. November 1919 zum Ausdruck, in der der Oberbürgermeiſter ihm unter dem Beifall des Kolle⸗ giums den wärmſten Dank für ſeine in vorbildlicher Pflichterfüllung geleiſteten treuen Dienſte ausſprach und daran den Wunſch knüpfte, daß ihm und ſeiner Gattin noch viele Jahre ungetrübten Lebens beſchie⸗ den ſein möchten. Seitdem iſt mehr als ein Jahr⸗ zehnt verfloſſen. Wenn der Jubilar auch in der Ferne den Lebensabend verbringt, ſo ſind die Ver⸗ bindungen mit der Stadt, in der er ſo überaus ſegensreich gewirkt hat, nicht abgebrochen. Als eif⸗ riger Leſer unſeres Blattes hält er ſich heute noch tber alle lokalen Geſchehniſſe auf dem Laufenden und verfolgt mit regem Intereſſe den Wandel der Zeiten in der Mannheimer Kommunalverwaltung, in der das Fürſorgeweſen eine immer wichtigere Rolle ſpielt. Viele werden am morgigen Tage in dankbarer Verehrung des hieſigen Wirkens des Jubilars ge⸗ denken und ſich mit uns in dem herzlichen Wunſche vereinen, daß den bisherigen Jahren beſchaulicher Muße ſich noch recht viele in Geſundheit anreihen. Sch. Ein Schiff unter dem Hammer Eine nicht alltägliche Auktton ſollte geſtern vor⸗ mittag im Waldpark ſtattfinden. Das allen Wald⸗ parkbeſuchern bekannte Reſtaurationsſchiff „Silberpappel“ konnte von ſeinem bisherigen Beſitzer nicht mehr gehalten werden und mußte zwangsverſteigert werden. Durch Eingreifen eines Intereſſenten, der ſich mit der Abſicht trägt, das Schiffsreſtaurant neu zu eröffnen, wurde die Ver⸗ ſteigerung verhindert bezw. ausgeſetzt. Eingefunden hatten ſich etwa 200 Perſonen, meiſt Neckarauer Bür⸗ ger, die ſich lebhaft dafür intereſſierten, was aus der ſchwimmenden Gaſtſtätte werden ſollte. Lange Zeit ſtand man noch beiſammen, um ſich darüber zu unter⸗ halten, wie der Zuſammenbruch ſo raſch möglich war, da der Betrieb auf dem Schiff ſelbſt in den ver⸗ regneten Wochen als verhältnismäßig gut bezeichnet werden mußte. Zur Verſteigerung kamen lediglich 180 Liter Wein, die für 30 Pfennig je Liter einem Bieter zugeſchlagen wurden.* Beſtattung Von der Beliebtheit der am Mittwoch nach langem, ſchweren Leiden verſchiedenen Gattin des Inhabers der Reſtauration„zur Landkutſche“, Frau Emma Schläpf, legte die ungewöhnlich zahlreiche Beteiligung an der geſtrigen Beſtattung beredtes Zeugnis ab. Die Kapelle der Leichenhalle ver⸗ mochte die Leidtragenden bei weitem nicht zu faſſen. Eine Fülle von Trauerſpenden umgab den von brennenden Kerzen flankierten hellen Eichenſchrein, der die ſterblichen Ueberreſte der heimgegangenen Dulderin barg. Die Trauerverſammlung ſetzte ſich in der Hauptſache aus den Stammgäſten der„Land⸗ kutſche“ zuſammen. Die Geſangvereine„Sänger⸗ luſt“ und„Frohſinn“, und der Internationale Ar⸗ tiſtenverband„Sicher wie Jold“, die ſeit vielen Jahren ihr Lokal im zweiten Stock haben, hatten Fahnendeputationen entſandt. Prälat Bauer, der im Laufe der Jahre Ge⸗ legenheit hatte, das wohltätige Wirken der Heim⸗ gegangenen zu würdigen, geleitete ſie auf ihrem letzten Gange. Die Segensworte des ehrwürdigen Geiſtlichen wurden durch Violin⸗ und Harmonium⸗ ſpiel(See zer jr. und Organiſt Blu m) und den Vortrag des„Sanctus“ durch die Geſangsabteilung der Fleiſcherinnung und des Benzſchen Männerchors unter der Leitung von Hauptlehrer Malſch um⸗ rahmt. Ein ſchier endloſer Trauerzug, dem ſich auch viele Frauen anſchloſſen, bewegte ſich am Ehrenfriedhof vorbei zur Familiengrabſtätte auf dem alten Teil des weiten Gräberfeldes. Als unter den Gebeten des Geiſtlichen der Sarg der Erde übergeben war, legte Kaufmann Fuhr im Namen des Bürgerſtamm⸗ tiſches der„Landkutſche“ mit ſchmerzbewegten Ab⸗ ſchiedsworten einen Kranz nieder. Im Namen des Geſangvereins„Sängerluſt“ ſprach der 1. Vorſitzende Artur Heine, im Namen des Geſangvereins „Frohſinn“ der 1. Vorſitzende Heinrich Gärtner. Die Kapelle Seezer hatte als Sprecher ihren Senior entſandt. Der zweite Präſident, Herr Ette, brachte die tiefe Erſchütterung zum Ausdruck, die das vielzufrühe Hinſcheiden von Frau Schlipf in den Kreiſen des Internationalen Artiſtenverbandes „Sicher wie Jold“, Sektion Mannheim, hervor gerufen hat. Ein letztes Liebeszeichen des Be⸗ dienungsperſonals der„Landkutſche“ beſchloß die Kranzniederlegungen. Der Geſangverein„Sänger⸗ luſt“ ehrte unter Leitung des Muſikdirektors Sieh die Heimgegangene mit dem Chor„Ueber den Ster⸗ nen“. In langer Reihe traten dann die Leidtragenden zum offenen Grabe, um mit drei Schaufeln Erde Abſchied zu nehmen. Frau Schlipf hat die letzte Ruheſtätte neben ihrem Töchterchen gefunden, das ihr 1915 im Alter von 8 Jahren vorangegangen iſt. Frau Schlipf hat den Tod des einzigen Kindes nie verwinden können. Der Mütterverein wird ſeines entſchlafenen Mitgliedes durch ein Seelenamt ge⸗ denken. Alkoholverbot auf der Herbſtmeſſe Den Beſchwerden der angrenzenden Gaſtwirte und den Bedenken der Polizeidirektion hat der Marktausſchuß in Ludwigshafen nachgegeben und für die am heutigen Samstagnachmittag beginnende Herbſtmeſſe das große Bierzelt und den Aus⸗ ſchank von Alkohol verboten. Erlaubt iſt lediglich der Ausſchank von ſüßem Apfelmoſt, aber auch nur durch Einheimiſche. Fremde werden grundſätzlich nicht mehr zum Ausſchank zugelaſſen. Die Meſſe ſelbſt iſt in dieſem Jahr bedeutend ſchlechter beſchickt. Neben der Ungunſt der Zeit iſt auch die Oktober⸗ meſſe in München und das Cannſtatter Volksfeſt eine ſpürbare Konkurrenz. Für die diesmalige Herbſtmeſſe wurde die Polizeiwache wieder einge⸗ richtet. Man wird verſuchen, von der nächſten Meſſe ab die polizeiliche Aufſicht durch den verſtärkten Streifendienſt durchzuführen und keine Polizeiwache mehr während der Meſſe einzurichten. 3 Bühnenvolksbund Maunheim. Wie das National⸗ theater führt auch der Bühnenvolksbund eine beſondere Werbewoche durch. Die Theatergemeinde iſt in verſchiedene Gruppen aufgeteilt, ſo daß allen Wünſchen entſprochen werden kann.(Siehe die Anzeige.) FFFFFFPPPPbPbbFVVTTVTCTVTVTVTCTVTVTVVVDDDVDVDDUP᷑UUTUTUTUTUTUT!TUT!!!'!!'!'!'!.'!w1T.]1w1w1ꝓ1W.Tꝓꝓ7ͤ1ꝓ1ꝓꝓꝓꝓWꝓꝓTWTꝓWTTT(TT—!!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!!'!.!'!'!''!!''''''''''WW''!''''''''''!''''!.!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!.!'.!.!.!!.!.!.!.!.'.!.'..... ́äꝓ̃ www!!! e 5 Der Achtzehnender Skizze von G. W. Deininger Aus den dunklen Tannenwäldern der Thüringer Berge ragte das alte Fürſtenſchloß hoch in den Him⸗ mel. Es ſtand trutzig auf ſchmalem Vorſprung. Etwas von dieſer geſtrafften Ablehnung war auf die Meuſchen übergegangen, die noch im Schloß wohnten. Mancher nannte es Lakaienſtolz, einſtiger Fürſtendiener. In Wirklichkeit war es der Schild, den in Treue ergraute Menſchen vor das Andenken ihres ehemaligen Herrn ſtellen zu müſſen glaubten. 7 50 wollten ſie von vornherein jedem die Luſt nehmen, irgend etwas Abfälliges über das Einſt zu Der Straffſte von allen war der Leibjäger. Er nannte ſich noch ſo, obwohl ſein Fürſt ſeit Jahren geſtorben war. Aber er hielt die Bezeichnung ſo hoch, weil er ſeiner Stellung in drei Jahrzehnten manchen Tag verdankt hatte, da er allein mit ſeinem Herrn in den Wäldern auf die Birſch ging und ihm menſchlich nahe kam. Und nun ſah er, daß der Staat, der den Beſitz genommen hatte, nicht die Mittel auf⸗ wenden konnte, um die Jagd ſo zu erhalten wie einſt. Im Dorf unterhalb des Schloſſes wohnten im Sommer Fremde. Der Zufall wollte es, daß der Leibjäger einmal mit einem unter ihnen ins Ge⸗ ſpräch kam. Es war ein Mann in grauen Haaren, ein reicher Fabrikant. Er hatte ſich aus ganz kleinen Anfängen zu einer einflußreichen Stellung in der In⸗ zuſtrie aufgeſchwungen. So konnte er mit dem Er⸗ ſold ſeines Lebens zufrieden ſein. Mit ſeinem Leben ſeloſt war er es aber nicht. Denn er hatte nichts da⸗ von gehabt. Sein Daſein war nur Arbeit geweſen, und als er es ſoweit gebracht, daß er ſich jeden Genuß verſchaffen konnte, da fiel ihm nichts ein, wonach er iich vielleicht geſehnt hätte. Und weil ihm das Leben in den Kurorten der großen Welt zu geräuſchvoll war, ſo hatte er ſich durch den Zufall hier in die aldeinſamkeit führen laſſen. Er beſaß eine Gabe, der er manchen Erfolg ver⸗ dankte. Er konnte beſſer zuhören als die meiſten anderen, und mancher fühlte ſich getrieben, ihm Ver⸗ krauen zu ſchenken, ihm ſein Herz auszuſchütten. Das tat jetzt auch der Leibjäger. Er fühlte das Bedürfnis, ſich einmal auszuſprechen, von ſeinen Sorgen um die Jagd zu reden, die niedergehen mußte, weil keine Mittel vorhanden waren, um ſie zu pflegen. Er ſprach von den kapitalen Hirſchen, auf die er einſt mit ſeinem Herrn angeſeſſen hatte, und wieviel echte Weidmanns⸗ freude dem Fürſten beſchert geweſen war. Er erzählte von jenem Zwanzigender, deſſen Geweih als Glanz⸗ ſtück der Sammlung oben im Jagdſaal hing. Er ließ den Kopf ein wenig hängen, als er ſchloß:„Wir haben hier gute Hirſche, und wir könnten Kapitale haben, hätten wir nur das Geld, um die Jagd richtig zu pflegen.“ 5 Der Fabrikant dachte noch lange an dieſes Ge⸗ ſpräch. Es fiel ihm ein, daß er früher als Junge oft Jäger beneidet hatte, weil er im Weidwerk das Vorrecht bemittelter Kreiſe ſah. Später hatte er das ganz vergeſſen. Doch jetzt war er ja längſt ſo weit, daß er ſich dieſes Vorrecht leiſten konnte. Mußte es nicht wirklich ein ſtolzes Gefühl ſein, ſo einen Kapitalen erlegt zu haben, einen König der Wäl⸗ der? Er lebte ſich immer mehr in den Gedanken hinein. So ſagte er am nächſten Tage ſchon zum Leib⸗ jäger:„Ich möchte die Jagd pachten. Setzen Sie ſich bitte mit dem Miniſterium in Verbindung und fragen Sie nach den Bedingungen. Ich erwarte zu Hauſe Ihren ſchriftlichen Beſcheid.“ Die Antwort traf bald ein:„Das Miniſterium iſt bereit, Ihnen jährlich den Abſchuß von acht ſtarken Hirſchen zu geſtatten. Die Koſten für Pacht und Fütterung würden im gleichen Zeitraum rund 25000 Mark betragen.“ 5 Einen Augenblick ſchreckte der Fabrikant vor der Höhe dieſer Summe zurück. Nicht weil ſie ſeine Mittel überſtieg, ſondern weil er ſtets gewohnt ge⸗ weſen war, mit jeder Mark zu rechnen. Doch dann dachte er daran, daß er ſich nie etwas gegönnt hatte und alt genug war, um ſich eine Extravaganz zu leiſten. So ſagte er zu. Gleichzeitig aber ſchrieb er an den Leibjäger:„An ſtarken Hirſchen liegt mir nichts. Wenn es Ihnen Freude macht, ſo können Sie ſie abſchießen, oder ich ſchicke einmal einen Ge⸗ ſchäftsfreund dorthin. Ich ſelbſt werde kommen, ſo⸗ bald Sie einen Kapitalen haben. Sparen Sie nicht bei der Winterfütterung, denn ich bin 70 Jahre alt und habe vielleicht nicht mehr lange Zeit zum Warten.“ Der Leibjäger wußte nicht recht, was ex zu dieſem Brief ſagen ſollte. Aber dann hatte er das Gefühl, als ſeien er und dieſer Fabrikant verwandte Seelen. Und er ertappte ſich bei dem Gedanken, daß er mit dieſem Manne Tage erleben könnte, ähnlich wie einſt mit ſeinem Fürſten.— Zwei Jahre vergingen. Der Pächter ſah nicht ein einziges Mal in dieſer Zeit ſeine Jagd. Er fürchtete, er könnte ſich jetzt ſchon zu einem Schuß verleiten laſſen, der ihn ſpäter um die Genugtuung bringen würde, einen der beſten Hirſche Deutſchlands ge⸗ ſchoſſen zu haben. Eines Tages aber ſchrieb er dem Leibjäger:„Wie ſteht es? Ich bin heute 72 Jahre alt geworden.“ Die Antwort ließ nicht lange auf ſich warten:„In zwei Monaten geht die Jagd auf. Der Kapitale iſt da, ein Achtzehnender. Er iſt unſerer gu⸗ ten Hege wegen vielleicht von weit her herüberge⸗ wechſelt und hat ſeinen Stand drüben am Ballſtein.“ Zwei Monate waren eine lange Zeit für die Un⸗ geduld des Zweiundſiebzigjährigen. Doch ſchließlich kam auch der Tag, an dem er mit dem Leibjäger beim Schwarzen Grunde auf dem Anſtand ſaß. Er hatte auf dem ganzen Wege dorthin kaum ein Wort ge⸗ ſprochen. Er wußte auch nicht, was er hätte ſagen ſollen, denn der Leibjäger ſah ja, daß er an nichts an⸗ deres dachte als an den Kapitalen, der für ihn die ſymboliſche Krönung ſeines Lebens war. Lange blieben ſie auf Anſtand. Endlich trat der Achtzehnender aus dem Walde. Einen Augenblick ſtand er dort, verhoffend, der wahre König der Wäl⸗ der, und dann Der Schuß peitſchte auf. Zwei, drei kurze Fluch⸗ ten trugen den Kapitalen über das Gras des Schwar⸗ zen Grundes. Dann brach er zuſammen. Die Büchſe des Jagdherrn ſank. ö Der Leibjäger brauchte dem Hirſch nicht erſt den Fang zu geben.„Mitte Blatt!“ rief er zurück. Er fand es begreiflich, daß er keine Antwort erhielt. Doch als er dem Jagdͤherrn den friſchen Bruch reichen wollte, ſtutzte er plötzlich. Und dann nahm er den Hut ab. Er ſtand vor einem Toten. Lange und ſchweigend ſah er ihn an. Dann ſagte er halblaut:„Er fand den ſchönſten Weidmannstod. Vor Freude am Herzſchlag zu ſterben in dem Augen⸗ blick, da er am Ziel ſtand.“ Vom Nationaltheater Neuerung im Kartenverkauf Das Nationaltheater hat hinſichtlich der Kaſſen⸗ ſtunden für den Kartenverkauf inſofern eine Neuerung eingeführt, als künftig in den Mit⸗ tagsſtunden zwiſchen 13 Uhr und 15,30 Uhr, in denen die Vorverkaufskaſſe geſchloſſen iſt, Karten für die Abendvorſtellung des betreffenden Tages beim Pförtner am Bühneneingang des Nationalthea⸗ ters(Schillerplatz) erhältlich ſind. Nachtvorſtellung im Univerſum Das Nationaltheater hat mit dem Ufa⸗ Theater „Univerſum“ in Mannheim einen Gaſtſpiel⸗ vertrag abgeſchloſſen, dem zufolge das Luſtſpiel „Intimi täten“ von Noel Coward, der große Erfolg der letzten Berliner Spielzeit, an Samstag Abenden als Nachtvorſtellung in Szene gehen wird und zwar erſtmals am 3. Oktober. Die Spielleitung des Werks hat Richard Dornſeiff. Es iſt ge⸗ plant, bei entſprechendem Intereſſe des Publikums, die Aufführung weiterer Kammerſpiel⸗ werke am gleichen Ort folgen zu laſſen. Die Tanzgruppe des Nationaltheaters unter Leitung von Ballettmeiſterin Gertrud Steinweg wird zunächſt außer der Mitwirkung bei der neuen Inſzenierung des„Tan nhäuſer“, in der die geſamte Tanzgruppe Verwendung findet, vor allem bei der Erſtaufführung der Operette „Das Spielzeug Ihrer Majeſtät“ in grö⸗ ßerem Umfang in Erſcheinung treten. In einer Reihe von Tänzen wirken in der Vorſtellung Solo⸗ kräfte und die nengeſchaffene Girltruppe mit. Außerdem bereitet die Tanzgruppe ein eigenes Tanzmatinee vor und wird ferner in einer Reihe anderer Opern⸗ und Operettenaufführungen beſchäftigt. 4. Seite/ Nummer 433 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. September 1981 Kann ich das Nationaltheater noch beſuchen? Die vom Reich und dem badiſchen Staat erlaſſenen Notyerordnungen haben ſtärkſten die T in Not gebracht. Denn jeder heater wohl am von dieſen Notverordnungen unmittelbar Betroffene— und wer iſt von ihnen nicht betroffen auf welche Weiſe er ſich für einen Ausgleich ſchaffen kann. denkt zuerſt daran, den erlittenen Ausfall Dabei wird alles über Bord geworfen, was nicht unbedingt lebensnotwen⸗ dig iſt. Leider gilt das Theater für viele als ſolcher Ballaſt. Auf die Frage, ob ein ſolches Beginnen wirk⸗ lich im Intereſſe des Einzelnen liegt, ſoll hier nicht eingegangen werden. Da der Verzicht auf den Thea⸗ terbeſuch in den meiſten Fällen mit der Verminde⸗ rung des Einkommens begründet wird, ſoll einmal die Frage aufgeworfen werden: Iſt der Beſuch des Mannheimer National⸗ theaters tatſächlich mit ſo hohen Ausgaben verknüpft, daß ſich der Kunſtliebende den Be⸗ ſuch verſagen muß? In den letzten Tagen wurden über raſchend die Eintrittspreiſe des Nationaltheaters ermäßigt. Man halte eigentlich, wenn man den Beſuch der Vorſtel⸗ lungen, beſonders in dem letzten Viertel der ver⸗ gangenen Spielzeit betrachtete, gar nicht das Gefühl, daß ein Rückgang des Beſuches den Preisabbau not⸗ wendig gemacht hätte. Hat doch gerade das Ende der Spielzeit mit den„Drei Musketieren“ beinahe nur ausverkaufte Häuſer gezeigt— und das in einer Zeit ſo ſtarker wirtſchaftlicher Depreſſion, wie ſie ſeit Jah⸗ ren nicht empfunden wurde. Auch ſeitens der Oef⸗ fentlichkeit hat man nur ſelten Klagen über zu hohe Preiſe gehört. Leiſtungen„angemeſſen“ Verbilligung ſollte lediglich Not der Zeit anpaſſen und Theaterbeſuch verringern. Die Preiſe wurden offenbar als den hingenommen. Die neue die Eintrittspreiſe der den Aufwand für den Was zahlt nun der Beſucher des National⸗ theaters nach dieſer Preisſenkung? Für die, die es noch nicht wiſſen, ſei erwähnt, daß das Nationaltheater Vorzugskarten in Hef⸗ ten zu 10 Gutſcheinen von 20 Mark ausgibt, die einen gen Rabatt genießen. mit einer Anzahlung 15prozenti⸗ Ein Theaterbeſucher, der z. B. den„Hauptmann von Köpenick“ im 1. Par⸗ kett beſucht, zahlt 5,50% Nimmt er ſich eine Vorzugskarte, ſo erhält er 15 v. H. Ermäßigung——,80 1 ſo daß er tatſächlich nur 4,70 bezahlt. Da er ſchon für das Heft eine An⸗ zahlung geleiſtet hat, werden hierauf 2,.— 1 verrechnet, ſo daß er nur noch 2,70 1 auszugeben hat. Für eine Oper zu hohen Preiſen koſtet das 1. Parkett 8,.— 4 het Benützung des Vorzugskartenheftes gehen hieran 1,20 ab, ſo daß für dieſen Platz nur 6,80 ¼ aufzuwenden find, wovon wieder die vor⸗ dae ausbezahlten f 2,.— abgehen, alſo noch zu zahlen ſind 4,80 1 Ein Platz im 2. Rang Seite 1. Reihe koſtet bei kleinen Schauſpielpreiſen 2,70 die Ermäßigung bei Benützung der Vor⸗ zugskarten beträgt—40 der Platz koſtet alſo tatſächlich nur 2,30% durch die Vorauszahlung von.— 1 find für dieſen Platz noch— 0 zt zahlen. Da Vorzugskartenhefte vom National⸗ theater jetzt auch mit 5 Gutſcheinen mit einer An⸗ zahlung von 10 Mk. ausgegeben werden, iſt der Be⸗ ſuch des Theaters noch mehr erleichtert. Wer ſich alſo keinen ſtändigen Platz leiſten kann, vermag auf dieſe Weiſe die Ausgaben für den Theaterbeſuch auf das äußerſte zu vermindern und kann, da die Vor⸗ zugs karten ſchon einen Tag vor dem allgemeinen Verkauf umgetauſcht wer⸗ deu, früher einen geeigneten Platz ſich ſichern als das übrige Publikum. Die Vorzugskarten ſind ge⸗ wiſſermaßen ein Erſatz für die bei anderen Theatern beſtehende wahlfreie Miete. Die Miete(Abonnement), die ſich auf die mittleren Tagespreiſe aufbaut, hat durch die Herabſetzung der Eintrittspreiſe ſelbſt⸗ tätig eine Ermäßigung erfahren, ſodaß die Mieter eine Geſamtermäßigung von 30—32 Proz. gegenüber den bisherigen Tagespreiſen genießen. Da die Miete in 10 Monatsraten entrichtet wer⸗ den kann, entfällt auf die einzelne Rate nur eine perhältnismäßig geringe Teilzahlung. Für einen der beſten Plätze(1. Parkett) zahlt man z. B. bei 40 Vorſtellungen monatlich nur 20 Mk. Eine wichtige Neuerung iſt dadurch geſchaffen, daß für gemeinſchaftlichen Beſuch einer Vorſtellung ſtatt einer Miete zu 40 zwei halbe Mieten zu 20 Vorſtellungen der gleichen Abteilung ausgegeben werden. Es können alſo künftig Familienmitglieder oder gute Bekannte mit zwei halben Mieten gemeinſam die gleiche Vorſtellung beſuchen. Die ſonſtigen Vorteile einer Miete, wie z. B. Rabattgewährung bei Vorauszahlung der Jahres⸗ miete oder Abnahme ganzer Logen, Umtauſchrecht bis zu 5 Vorſtellungen, Vorkaufsrecht bei Vorſtel⸗ lungen außer Miete(Gaſtſpielen uſw.) können als bekannt vorausgeſetzt werden. Es kann noch darauf hingewieſen werden, daß das Nationaltheater in⸗ bezug auf den Umtauſch ſehr entgegenkommend iſt und in beſonderen Fällen auch einen Umtauſch über die feſtgelegten 5 Vorſtellungen hinaus vornimmt. Für auswärtige Theaterbeſucher iſt eine Erleichterung dadurch geſchaffen, daß die Reichsbahn und auch die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft Sonntagskarten für Theater⸗ vorſtellungen am Mittwoch ausgeben, die in der Zeit von 12—24 Uhr Gültigkeit haben. Auf Vorzeigen der Theaterkarte oder eines Ausweiſes über die Beſtellung einer ſolchen wird dieſe Ver⸗ günſtigung gewährt. Es iſt zuzugeben, daß die Eintrittspreiſe, ge⸗ meſſen an den dem Einzelnen zur Verfügung ſtehen⸗ den Mitteln, noch als relativ hoch erſcheinen mögen. Sind ſie aber ſo hoch, daß ſie unerſchwinglich ſind? Für viele werden ſie leider heute unerſchwinglich bleiben. Viele aber werden, wenn ſie ſich unbeein⸗ flußt, unter Zurückſtellung der begreiflichen Ver⸗ ärgerung über gewaltſame Einkommensminderung, die Frage vorlegen: utgiß ich auf den Theaterbeſuch verzichten? zur Einſicht gelangen, daß der Theaterbeſuch viel⸗ leicht doch noch im Bereich ihrer finauziellen Mög⸗ lichkeit liegt. Man ſpricht ſo viel von der Tradition des Mannheimer Nationaltheaters und von der Anhänglichkeit des Mannheimers an ſein Thea⸗ ter. Mag man auch„Tradition“ als nicht mehr „zeitgemäß“ abtun, die ſprichwörtliche Anhänglich⸗ keit des Mannheimers an ſein Nationaltheater zeigt ſich aber gerade in der augenblicklichen Zeit ſchwer⸗ ſter Not. Es iſt kein Geheimnis und darf mit berech⸗ tigtem Stolz feſtgeſtellt werden, daß viele Familien Der Verkehrsunfall Der Verkehrsunfall an der Ebertbrücke, bei dem die ledige Arbeiterin Anna Bierreth getötet wurde, fand geſtern vor dem erweiterten Schöffen⸗ gericht ſein Nachſpiel. Man hatte den Lenker des Feuerwehrwagens, den 43 Jahre alten Feuerwehr⸗ mann Peter Bitſch aus Käfertal, wegen fahrläſſiger Tötung zur Verantwortung gezogen. Der Tatbe⸗ ſtand war folgender: Am 28. März d. J. wurde die Mannheimer Be⸗ rufsfeuerwehr zu einem Brand in der Nietzſcheſtraße alarmiert. Sofort trat ein Wagen mit Beſatzung in Bereitſchaft und fuhr mit raſchem Tempo unter dem andauernden bekannten Glockenſignal die Neckarſtraße am Weißen Sand entlang, um die Ebertbrücke zu paſſteren. Es war Samstags, nach⸗ mittags kurz nach 1 Uhr, alſo zu einer Zeit, da der Verkehr in dieſer Gegend erheblich geſteigert iſt. Kurz vor dem Einbiegen in die Ebertbrücke hatte das Auto der Feuerwehr drei bis vier gefahr⸗ drohende Zwiſchenfälle zu bewältigen. Zu⸗ erſt ſtand ein Fuhrwerk mitten auf der Straße. Dann kreuzte ein anderes Fuhrwerk die Fahrbahn, deſſen Führer das Signal nicht gehört hatte. Kurz darauf ſtand am Eingang der Brücke ein zweites Fuhrwerk im Weg. Als das Feuerwehrauto dieſem auswich, geriet ihm ein falſch fahrender Radfahrer vor den Kühler. Dem Radfahrer konnte das Feuer⸗ wehrauto nur mit knapper Not ausweichen. Es mußte eine ſtarke Schwenkung nach links ausführen. Dadurch geriet der Führer des Wagens in die Ge⸗ fahr, an die Brückenwand anzurennen, was unter Aufbietung aller Kraft vermieden wurde. Aber ſchon ſtand das Auto vor einem neuen Hindernis, vor dem es für beide Teile kein Entrinnen mehr gab. Die zwei Radfahrerinnen, die ordnungsgemäß hin⸗ tereinander auf der rechten Seite über die Brücke fuhren, tauchten im letzten Augenblick auf und wur⸗ den das Opfer des Feuerwehrwagens, deſſen Lenker dieſer verzweifelten Lage nicht mehr Herr werden konnte. Für die Anna Bierreth gab es in der Sekunde des Geſchehens keinen Ausweg mehr. Im gleichen Augenblick, als der Feuerwehrmann froh war, den anderen Radfahrer hinter ſich und nicht überfahren zu haben, war das Unglück auch ſchon geſchehen. Er konnte nicht mehr rechtzeitig bremſen und die B. konnte nicht entweichen. Sie wurde von dem Wagen erfaßt und ſofort totgedrückt. Nach dem Schneider⸗Pokal Italien erkennt Englands Rekorde nicht an Der italieniſche Luftfohrtminiſter General Balbo hat zwar den Engländern telegrafiſch ſeine beſten Glückwünſche zum endgültigen Gewinn des Schneider⸗Pokals und den neuen Flugweltrekorden übermittelt, aber die italieniſchen Blätter wollen die grandioſen Leiſtungen der engliſchen Piloten nicht als Rekordleiſtungen anerkennen. Sie be⸗ haupten, daß die italieniſchen Flieger mit ihren Maſchinen weſentlich höhere Geſchwindigkeiten bereits erzielt haben. So habe Lt. Neri in der letzten Woche bei einem Fluge über dem Gorda⸗See 635,555 Stunden⸗Kilometer erzielt und Lt. Bellini wäre ſogar mit einer Geſchwindigkeit von 728877 Stunden ⸗ Kilometer geflogen, als er in der Nähe des italieniſchen Fliegerlagers in Deſenzand tödlich verunglückte. Dieſen Angaben der Italiener muß man allerdings ſehr ſkeptiſch gegenüber ſtehen, denn wenn wirklich ſolch phau⸗ taſtiſche Geſchwindigkeiten erzielt worden wären, hätte man ſie doch ſchnellſtens in die Welt hinauspoſaunt und natür⸗ lich dem Inter nationglen Luftfſohrt⸗Verband als neue Welt⸗ rekorde angemeldet. Aber nichts dergleichen iſt geſchehen. Hefzi Hale, Lein xl Heine ſclſblen Der Aerv⸗Club von Englond hat inzwiſchen den von Et. tränenden Auges— nicht bildlich geſprochen— das durch Generationen unter größten Schwierigkeiten gehaltene Theaterabonnement aufgeben mußten, und daß wieder viele andere Familien wenigſtens die Hälfte des von den Vätern ererbten Platzes zu er⸗ halten ſuchen, ſolange überhaupt noch eine geringe Möglichkeit dafür beſteht. Das ſind Zeichen der An⸗ hänglichkeit, die nicht trügen und die nur da ſich entwickeln konnten, wo das Theater als Gemeingut der Einwohner angeſehen wird, wo die Liebe zum Theater ſozuſagen mit der Muttermilch eingeſogen wird. Mannheim ohne Theater iſt undenk⸗ bar! Iſt aber die Wirklichkeit nicht ſo rauh, daß doch ſolche Gedanken auflrommen? Was die kommende Zeit bringt, weiß niemand vorauszuſagen. Es iſt aber keine Weisſagung, daß alle Kräfte mit äußerſter Anſtrengung am Werke ſein müſſen, wenn das Na⸗ tionaltheater erhalten werden ſoll. Wenn dieſe Kräfte ſich ſammeln, wenn auf der einen Seite das Nationaltheater ſelbſt mit künſtleriſchen Höchſtleiſtun⸗ gen und einem werbenden Spielplan, auf der ande⸗ ren Seite die Einwohnerſchaft Mannheims als Er⸗ nährer ſeines Sorgen⸗ und Lieblingskindes ſteht, dann kann das Theater nicht untergehen. Bedeutet dann die Bereitwilligkeit zur Unterſtützung des Na⸗ tionaltheaters für manche wirklich ein Opfer, ſo ſollte die Erkenntnis Platz greifen, daß es ſich um ein„gemeinnütziges“ Opfer handelt, das man zu tragen auf ſich nehmen muß, auch wenn dem Na⸗ tionaltheater kein Art. 48 zur Verfügung ſteht, von dem es in der Not Gebrauch machen kann. an der Ebertbrütke vor dem Erweiterten Schöffengericht Mannheim Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, Betiſitzer: Amtsgerichtsrat Dr. Petter, Vertreter der Anklage: Staatsanwalt Jäger. Die andere Radͤlerin, die vielleicht einen Meter hinter der Ueberfahrenen fuhr, konnte noch recht⸗ zeitig abſpringen und ſich in Sicherheit bringen. Ihr Rad wurde noch einige Meter geſchleift; ſie ſelbſt kam mit einem Bluterguß im Bein und leich⸗ teren Verletzungen davon. In dem Lenker des Wagens hatte man nun wohl den Täter, der mit dem urſächlichen Geſchehen in einem direkten Zuſammenhang ſtand, der indirekte Urheber des ganzen Unglücks, der Radfahrer, der den Feuerwehrwagen kurz vor den beiden Rad⸗ lerinnen in eine ſo ſchwierige Lage brachte, war aber nicht zu ermitteln. Dieſer Radfahrer hatte ſich, wahrſcheinlich im Bewußtſein ſeiner Verantwortung, in den kurzen Minuten des allgemeinen Schreckens aus dem Staube gemacht. i Nun blieb es dem Gericht überlaſſen, zu er⸗ wägen, was für und was gegen die Schuld des An⸗ geklagten ſprach. Da war nun in erſter Linie zu be⸗ rückſichtigen, daß Fahrzeuge der Feuerwehr nicht mit dem allgemein gültigen Maßſtab gemeſſen wer⸗ den können, der ſonſt für Kraftfahrzeuge gilt. Denn was dem Kraftfahrer verboten iſt und ihn ſtrafbar macht, nämlich zu ſchnelles Fahren, iſt erſte Pflicht des Führers eines Feuerwehrautos. Der Tatbeſtand konnte durch die Vernehmung von 14 Zeugen mit ſeltener Klarheit feſtgeſtellt werden. Auch der Angeklagte gab keine anderen Erklärungen ab. Die beiden Sachverſtändigen verſchloſſen ſich nicht der ſchwierigen Lage, in der der Angeklagte ſich befand, glaubten aber doch, eine Fahrläſſigkeit darin finden zu müſſen, daß er zu ſchnell gefahren ſei und den erſten Radfahrer zu ſpät gemerkt habe. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragte denn auch eine Verurteilung wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung unter mildernder Berückſichtigung des Umſtan⸗ des, daß der Angeklagte 21 Jahre bei der Feuerwehr ſei, ſeit 10 Jahren Fahrdienſt verſehe, und daß ihm noch nie etwas paſſtert ſei. Das Gericht ſchloß ſich dieſer Auffaſſung nicht an und ſprach den Angeklagten frei, gemäß dem An⸗ trag des Verteidigers, Rechtsanwalt Dr. Willi Pfeiffenberger. i Es ſei übrigens an dieſer Stelle darauf hinge⸗ wieſen, daß das Feuerwehrauto ein veraltetes Modell war, das infolge ſeiner ſchwierigen Lenkbarkeit nicht mehr den Erforderniſſen des Verkehrs genügte. Stoinforth aufgeſtellten Weltrekord offiziell angemel⸗ det. Der Pilot erreichte bei ſeinen vier Flügen über den abgeſteckten 3 Km.⸗Kurs nacheinander 601,64, 625,45, 595,28 und 617,67 Stoͤkm., was einen Durchſchnitt von 610,01 Stoͤkm. ergibt. Dies ſind die genauen Ergebniſſe der elektro⸗photographiſchen Zeitmeſſung. Zuerſt hatte man eine Durchſchnitts⸗Geſchwindigkeit von 621 Stokm. an⸗ gegeben, aber es waren bei der Zeitmeſſung vorerſt bei den Dezimalſtellen Fünftelſekunden berechnet worden. Jedoch ſtellte ſich dann heraus, daß bei derartig hohen Geſchwin⸗ digkeiten eine Fünftelſekunde ſchon einen Unterſchied von etwa 5 Stundenmeilen bei der Berechnung ausmacht. Der engliſche König hat der ſiegreichen Mannſchaft und ihrem Führer Capt. Orlebar ſeine Glückwünſche und ſeine Anerkennung durch das Luftfahrt⸗Miniſterium über⸗ mitteln laſſen. Lady Houſton, die die finonziellen Mittel zur Durchführung des Schneider⸗Pokalreunens zur Verfügung geſtellt hat, ließ es ſich nicht nehmen, die ge⸗ ſamte Mannſchaft an Bord ihrer Nacht zu empfangen. In⸗ zwiſchen iſt der neue 2500 Pes ſtarke Rolls Royce⸗Spezial⸗ motor in dos von Lt. Stainforth om Sonntag benutzte Vickers⸗Waſſerflugzeug 8 1596 eingebaut wor⸗ den. Et. Stainforth wartet frur auf beſſeres Wetter, um neue Rekordverſuche zu unternehmen, bei denen er ſeinen mit 610 Stokm. aufgeſtellten Weltrekord noch erheblich ver⸗ beſſern will. * Aiſligesreb und Gechulemmsren Aremmsroff. rikeftst ——ů Eine Einigung im Voxlager Abkommen zwiſchen Amateur⸗ und Berufsboxern Die vor zwei Jahren geſcheiterten Verhandlungen zwi⸗ ſchen dem Deutſchen Reichsverband für Amateur⸗Boxen und der Boxſport⸗Behörde Deutſchlands ſind vor kurzem wieder auſgenommen und jetzt erfolgreich zu Ende geführt worden. Hauptzweck der Verhandlungen war die Regelung des Uebertritts von Amateuren ins Lager der Profeſſionals und ein Abkommen über die Terminfrage. Die beiden Parteien einigten ſich auf folgende Beſtimmungen, nach denen ſolange vorgegangen werden ſoll, bis beide Gruppen die Zuſtimmung ihrer Generalverſammlung zu dieſen Be⸗ ſtimmungen haben: „I. Uebertritt von Amateuren zum Berufsſport: Die Boxſport⸗Behörde Deutſchlands regelt die Qualtfikations⸗ kämpfe der zum Berufsſport übertretenden Amateure nach den vom Sportausſchuß ausgearbeiteten Beſtimmungen. Die Regelung der Frage, ob und unter welchen Bedingun⸗ gen ein Amateur nach einem Qualifikationskampf ſeine Amateureigenſchaft wieder erhalten kann, bleibt dem näch⸗ ſten Kongreß der Amateure vorbehalten. Uebertretende Amateure haben eine Austrittserklärung ihres Vereinz oder Verbandes vorzuweiſen, die ihnen von den entſpre⸗ chenden Inſtanzen erteilt werden muß. Die Namen der beim Verband Deutſcher Fauſtkämpfer e. V. ſich meldenden Amateure werden dem Deutſchen Reichsverband für Ama⸗ teur⸗Boxen e. V. mitgeteilt. Dieſer gibt auf Wunſch über die moraliſchen und ſportlichen Qualitäten vertraulich Auskunft. 2. Regelung der Termiufrage: Genehmigte Veranſtal⸗ tungs⸗Termine werden gegenſeitig mitgeteilt, um im In⸗ tereſſe beider Körperſchaften in beſonderen Fällen über zu⸗ ſammenfallende Termine möglichſt eine Verſtändigung her⸗ beizuführen. 3. Anerkennung von Disganualifikationen: kationen wegen Verletzung bürgerlicher ſollen von dem Verband, der ſie ausſpricht, mitgeteilt werden. Beſondere Vergehen ſind in der Austrittsbeſcheinigung zu vermerken. Um Unklarheiten zu vermeiden, ſoll der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen e. V. künftig Verſtöße gegen die Amateurbeſtimmungen nicht durch Er⸗ klärung zum Berufsſport beſtrafen. Dieſe Beſtimmun⸗ gen finden ſinngemäß Anwendung auf alle Mitglieder des Deutſchen Reichsverbandes für Amateur⸗Boxen e. V. und des Verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer e..“ Start zum Zubverläſſigkeitsflug Am Freitag ſtarteten in allen Teilen des Reiches plan⸗ mäßig 50 Sportflugzeuge zum dreitägigen Streckenflug aun Rahmen des vom Deutſchen Luftfahrt⸗Verband ver⸗ anſtalteten Zuverläſſigkeitsfluges 1981. Der Zuverläſſigkeitsflug, der als dezentraliſterter Wettbewerb ausgetragen wird, iſt ausſchließlich den deut⸗ ſchen Amateurfliegern vorbehalten. Unter den Teilneh⸗ mern befinden ſich auch in dieſem Jahre wieder der Badiſch⸗Pfälz. Luftfahrtverein Mannheim und die beiden Brüder Hellmuth und Wolf Hirth. Die Art des Wett bewerbes ſchließt zwar das Sammeln aller Teilnehmer aus einem gemeinſamen Zielflughafen aus, dafür werden aber insgeſamt 125 Flughäfen, darunter allerkleinſte Hilfs⸗ landeplätze, die nur ſelten oder nie eine Fluglandung erleben, angeflogen. Jedes teilnehmende Flugzeug muß in den drei Wettbewerbstagen eine Strecke abfliegen, die das 15fache der normalen Reiſegeſchwindigkeit beträgt. Die Streckenführung iſt im Intereſſe geringſter Koſten für die teilnehmenden Vereine jedem Bewerber ſelbſt überlaſſen, die Flugwege ſind daher ſo gewählt, daß an jedem Wett⸗ bewerbstage die Flugzeuge wieder in ihre Heimathäfen zurückkehren. Meiſterſchaften der Tennislehrer Bei trockenem Wetter begann am Freitag auf den Blau⸗Weiß⸗Plätzen in Berlin die Entſcheidungsrunde um die internationalen Meiſterſchaften der Tennislehrer. Trotz des Wochentages hatten ſich annähernd 3000 Zuſchauer ein⸗ gefunden, denen vollendetes Tennis geboten wurde. Zu⸗ nächſt wurde der am Vortage wegen Dunkelheit gögebro⸗ chene Kampf um den Eintritt in die Meiſterſchaf srunde zwiſchen dem Titelverteidiger Plaa und dem Budapeſter Fritz Schmidt fortgeſetzt, der nach fünf Sätzen den Frau⸗ zoſen mit:4, 678,:6, 10:12, 816 ſiegreich ſah. Im erſten Spiel der Meiſterſchaftsrunde zeigte ſich der Berliner Nüßlein weiter in ganz großer Form und ſchlug ſeinen Landsmann Hermann Bartelt ohne Satz abgabe:3, 614, 611. Der zweite Kampf zwiſchen dem 12 fachen deutſchen Meiſter Roman Najuch und dem franzöſiſchen Titelverteidiger Pla a wurde von dem Ber⸗ liner in einem wahren Höllentempo und mit großer Härte durchgeführt. Der Franzoſe vermochte das Tempo lange Zeit durchzuhalten, doch dann entſchied die größere Aus⸗ dauet des Deutſchen im vierten Satz das Spiel. Der Verliner ſiegte unter dem lebhaften Jubel der Zuſchauer :6,:3,:4,:7 und trifft nunmehr am Samstag auf H. Bartelt, während Nüßlein gegen Plaa zu ſpielen hat, In der Vierer⸗Runde der Unterlegenen, wo eben⸗ ſalls ieder gegen jeden zu ſpielen hat, ſiegte der Franzose Ramillon über Otto Schmidt⸗Budapeſt 613, 674, 618. Im Doppel ſchalteten Nüßlein⸗H. Richter die Engländer Maskell⸗Poulſen ſicher 775, 674, 674 aus, dagegen konnten ſich die Franzoſen Plaa⸗Ramillon eine Runde weiter durchſpielen. Ftaliens Fechter gemaßregelt Die bedauerlichen Zwiſchenfälle, die ſich bei den diesjährigen Europa⸗Meiſterſchaften im Fech⸗ ten en Wien abgeſpielt haben, ſind vom Vorſtand des Internationalen Fechter⸗Verbandes(F. J..) zum Anlaß genommen worden, ungewöhnlich ſchwere Strafen über die ſchuldigen Italiener zu verhängen. Der Vorſttzende des italieniſchen Verbandes, Maz z im i, der in Wien das Veranſtaltungskomitee, den Vorſtand der F. J. E. und die Jury mehrfach ſehr heftig angegriffen hatte und dann in der italieniſchen Preſſe die Polemik in ſchärfſter, perſön⸗ licher Weiſe fortgeſetzt hat, iſt ſuspendiert worden, außer⸗ dem hat die F. J. E. alle italieniſchen Fechter für internationale Turniere geſperrt. Für den 2. November hat die F. J. E. eine außerordentliche Generalverſammlung einberufen, auf der der Fall end⸗ gültig entſchieden werden ſoll. 2 Abgeſagte Schwimm Veranſtaltungen Die wirtſchaftliche Notzeit führt immer mehr dazu, daß lange vorgeſehene und traditionelle Sportveranſtaltungen der verſchiedenſten Gebiete abgeſagt werden müſſen. Be⸗ ſonders wirkt ſich dies augenblicklich im füddeutſchen Schwimmsport aus, der eine ganze Reihe von Ausfällen zu beklagen hot. So muß hier auch der diesmal nach Disgqualifi⸗ Rechtsbegriffe dem anderen 9 Straßburg für den 11. Oktober vorgeſehene Länder bam pf Baden Elfaß ausfallen. Ferner werden die für den 20. September bzw. 4. Oktober vor geſehenen verbandsoffenen Schwimmfeſte von Schwaben Stuttgort und Schwimmverein Mannheim ausfollen und auch der für den kommenden Sonntag geplante Klubkampf zwiſchen Neptun Karlsruhe und Jungdeutſchland Darm⸗ ſtadt kommt nicht zuſtande. — 2 1931 — er bern zen zwi⸗ r⸗Boxen kurzem geführt tegelung eſſionals e beiden en, nach Gruppen eſen Be⸗ rt: Die ikations⸗ ure nach mungen. edingun⸗ pf ſeine em näch⸗ rtretende Vereins entſpre⸗ imen der teldenden ür Ama⸗ uſch über ertraulich zeranſtal⸗ im Ju⸗ 5 über zu⸗ ung her⸗ 'squaliſi⸗ sbegriſte anderen einigung ſoll der künftig urch Er⸗ ſtimmun⸗ ieder des V. und 19 zes plan⸗ nflug im ind ver⸗ aliſterter )en deut⸗ Teilneh⸗ teder der ie beiden es Wett⸗ ilnehmer r werden ſte Hilfs⸗ glandung eug muß egen, die rägt. Die t für die berlaſſen, em Wett⸗ mathäfen rer auf den unde um rer. Trotz auer ein⸗ rde. Zu⸗ nögebro⸗ af srunde ſudayeſter ben Fran⸗ e ſich der orm und hne Satz⸗ chen dem ind dem dem Ber⸗ zer Härte po lange ere Aus⸗ iel. Der Zuſchauer Stag auf 'elen hat. wo eben⸗ Franzose 624, 61g. ter die 6˙4, 64 Ramillon 0 lt bei den n Fech⸗ ſtand des m Anlaß fen über orſitzende Wien das und die dann in „ perſön⸗ n, außer⸗ Fechter rt. Für rdentliche Fall end⸗ ungen dazu, daß taltungen ſſen. Be⸗ deutſchen Ausfällen mal nach änder⸗ Ferner ober vor⸗ Schwaben alen und klubkampf d Darm⸗ — N 7 Samstag, 19. September 19 31 22 Aus Baden Badiſche Woche und Karlsruher Herbſttage * Karlsruhe, 18. Sept. Der Verkehrsverein teilt mit: In Anbetracht der gegenwärtigen Notlage beſchränken ſich die Karlsruher Herbſttage“ in dieſem Jahre Den Mittelpunkt ſoll eine„Badiſche Woche“ vom 10.—18. Oktober mit kulturellen und heimat⸗ lichen Veranſtaltungen und gleichzeitig eine Karls⸗ tuher Verkehrswerbewoche mit wirtſchaft⸗ lich werbendem Charakter bilden. Im Rahmen der vorgeſehenen Ereigniſſe findet Sonntag, den 11. Okt. in der Feſthalle eine Notkundgebung für die bedrängten Künſtler und Geiſtesarbei⸗ ler(Dichter, Schriftſteller, Maler und Tonkünſtler) im Grenzlande Baden ſtatt, die als Manifeſt zur Wahrung kultureller Güter in der badiſchen Haupt⸗ ſtadt gedacht iſt und über die Landeshauptſtadt hin⸗ aus eine weitere Verbreitung erfahren ſoll. Teils in Manifeſten und Anſprachen, teils durch den Vor⸗ trag eigener Werke werden führende Perſönlich⸗ keiten aus ganz Baden zu Wort kommen, ſo Prof. Herm. Eris Buſſe⸗ Freiburg, Hermann Burte⸗ Lörrach, Friedrich Muckle⸗Binau bei Heidelberg, der Goethepreisträger 1921 Leop. Ziegler⸗Ueber⸗ lingen, Franz Philipp⸗Karlsruhe, Julius Weis⸗ mann⸗Freiburg. Intendant Dr. H. Waag⸗Karls⸗ ruhe und Heinrich Berl⸗Karlsruhe. Nicht zu früh herbſten! f* Freiburg i. Br., 17. Sept. Das Badiſche Weinbauinſtitut gibt folgendes bekannt: Nach der kühlen und regneriſchen Witte⸗ rung der letzten fünf Wochen haben die Trauben ein gutes Ausreifen beſonders nötig. Sollte das ſchöne Herbſtwetter der letzten Tage noch einige Zeit anhalten, ſo beſteht begründete Ausſicht, daß der Jahrgang 1931 nicht nur der Menge nach reich ausfällt, ſondern auch eine befriedigende Qualität liefert. Dank der unermüdlich und gewiſſenhaft durchgeführten Schädlingsbekämpfung iſt es gelun⸗ gen, die Trauben geſund zu erhalten. Sie ſind aber von der Vollreife noch weit entfernt, ſo daß, wenn nicht ganz ſchlechtes Wetter eintritt— Ende des Monats nicht mit der Leſe begonnen werden ſollte. Es iſt ein Irrtum, zu glauben, die mangelnde Reife könne durch Zuckerung erſetzt werden. Weine aus unreifen Trauben behalten auch bei rationeller Verbeſſerung ſtets einen harten unreifen Geſchmack, der ſich auch während des Ausbaus nicht verliert. Aber auch aus Gründen der Spayſamkeit ſollte mit der Leſe möglichſt lange gewartet werden, denn bei der heutigen Preisgeſtaltung iſt mit der Verbeſſe⸗ rung der Weine kein geldlicher Vorteil verbunden. Das Weingeſetz geſtattet eine Verbeſſerung nur dann, wenn ein natürlicher Mangel an Zucker und ein natürliches Uebermaß an Säure vorliegt. Un⸗ nötig früh geleſene Moſte erfüllen nicht die Voraus⸗ ſetzung, die das Weingeſetz an die Zuläſſigkeit der Zuckerung knüpft. Die Verbeſſerung ſolcher Moſte iſt daher ſtrafbar und die Weine verfallen der Ein⸗ ziehung. Im Neckar ertrunken? * Heidelberg, 18 Sept. Seit geſtern vormittag wird im nahen Wieblingen die 20jährige Tochter Grete des Landwirts Guſtav Zimmermann vermißt, die ſich zur Oehmdernte auf eine Wieſe zwiſchen Wieblingen und Edingen begeben wollte. Beim Nachſuchen wurden dicht am Neckar eine Heu⸗ gabel und ein Handſchuh gefunden, vom Verbleib des Mädchens aber nichts entdeckt. Das Mädchen litt ſeit kurzem ſchwer an Epilepſie und könnte haher bei einem ſolchen Anfall ins Waſſer geſtürzt ſein; doch iſt natürlich auch eine andere Urſache des Verſchwindens nicht ausgeſchloſſen. Motorradfahrer tödlich verunglückt * Bruchſal, 18. Sept. Auf der Landſtraße nach Heidelsheim iſt geſtern abend gegen 10 Uhr ein 20 Jahre alter Motorradfahrer aus Wangen bei Stuttgart tödlich verunglückt. An der ſcharfen Kurve vor Heidelsheim verlor er anſcheinend die Herr⸗ ſchaft über ſein Rad und rannte gegen eine Böſchung, wo er das Genick brach. Ein vor⸗ beifahrender Arzt fand den Verunglückten als Leiche auf. * * Heidelberg, 19. Sept. Am 5. und 6. Oktober findet die letzte Sitzungsperiode des hieſtgen Schwur⸗ gerichts ſtatt. Am erſten Verhandlungstag hat ſich der 31jährige Steinbrecher Karl Hirſch maun aus Waldtann, wohnhaft zu Doſſenheim, wegen Körper⸗ verletzung mit nachgefolgtem Tod zu verantworten. Der Angeklagte hat am 17. Juni d. J. in Doſſenheim den Steinbrecher Friedrich Olbert mit einem Axt⸗ helm geſchlagen. An den Folgen der erlittenen Ver⸗ letzungen iſt Olbert geſtorben. Im zweiten und letz⸗ ten Fall hat ſich der Bäckermeiſter Karl Straub aus Heidelberg wegen ſchwerer Brandſtiftung zu verantworten. Straub hat in Hoffenheim das Anweſen ſeines Bruders in Flammen geſteckt. Der Vorſitz liegt in den Händen von Landgerichtsrat Freiherr von Duſch. * Ueberlingen, 18. Sept. Der Beſitzer des abge⸗ brannten Thumſchen Anweſens in Leutkirch, der das Haus erſt vor kurzem erworben hat, hat eingeſtanden, den Brand ſelbſt gelegt zu haben. 5 Haltnau. auf ein Programm ernſthafter, praktiſcher Arbeit. Das Rebgut als * KRonſtanz, 18. Sept. Die Stadt Konſtanz beſitzt im Rebgelände von Meersburg das über 16 Morgen große Rebgut Wie die Stadt im 12. oder 18. Jahr⸗ hundert zu dieſem Beſitz gekommen iſt, liegt in der Vergangenheit begraben. Umſo bunter iſt die Sage, die ſich darum geſponnen hat. Sicher ſcheint zu ſein, daß das Edelfräulein Wendelgard von Halten, die letzte ihres Geſchlechts, Beſitzerin des Gutes war. Aber das Fräulein war häßlich wie die Nacht. Ihr Höcker wäre wohl noch erträglich ge⸗ weſen, ihr Kopf aber ſoll mit einem Schweinskopf viel Aehnlichkeit gehabt haben.(In der Sage kommt es wiederholt vor, daß einem Menſchen ein Schweinskopf angedichtet wird. Die romantiſchſte dieſer Geſchichten iſt die der Dunkelgräfin auf dem Schloß zu Eishauſen, zwiſchen Koburg und Hild⸗ burghauſen, deren angebliches Grab auf dem Stadel⸗ berg heute noch erhalten iſt.) Mit den Jahren wurde die Häßlichkeit der Wen⸗ delgard immer größer, und damit ſteigerte ſich ihre Jurcht vor dem Vergiftetwerden, weshalb immer eine Perſon ihres Geſindes aus ihrem ſilbernen Tröglein, aus dem ſie geſchlürft haben ſoll, miteſſen mußte. Das hielten aber weder die Knechte noch die Mägde lange aus und verließen lieber den Dienſt. Nun ſtellte ſie an den Rat der Stadt „Mörspurg“ das Verlangen, daß immer einer der Ratsherren mit ihr eſſen möge, woffür ſie ſich, wenn ſie noch eine Chaiſe bekomme, im Spital verpfründen wolle. Aber die Ratsherren hatten zu dieſer Tiſchgenoſ⸗ ſenſchaft wenig Luſt und lehnten dankend ab:„Mit dere zamme aus ihrem Trog eſſed Mahlzeit! Und e Schees will ſie au no derzue? Gibts nit, wir müſſet au laafe. Und ihre Güter kann ſe doch nit mitnehme.“ Alſo abgelehnt, weil ihre Liegenſchaften doch der Stadt zufallen würden. Aber es kam anders. Wendelgard verhandelte nun mit dem Rat der Stadt Konſtanz. Hier müſſen ihre Wünſche irgendwie erfüllt worden ſein, denn ſie verpfründete Fründgabe ſich im Spital, bekam ihre Chaiſe, vermachte dafür der Stadt Konſtanz das ſchöne Rebgut und nach ihrem Tode ihre geſamte Hinterlaſſenſchaft. Als dieſe Tatſache dem Rat von Mörspurg be⸗ kannt wurde, hat es eine ſtürmiſche Ratsſitzung ge⸗ geben, aber alles Hätte und Sollte, alles Wenn, alle Heftigkeit und alle Glüſte nach den Mahlzeiten, konnte die Sache nicht mehr ungeſchehen machen. War nun Konſtanz das ſchöne Gut nicht mehr ab⸗ zuhängen, ſo ſollten die„Erbſchleicher“ wenigſtens etwas angehängt bekommen. Und ſo ſagte man den Konſtanzer Ratskollegen nach, daß immer deren zweie mit der„Pfründnerin“ aus einem Trog freſſen müſſen, daß der Bürgermeiſter den Anfang gemacht habe, daß es bei den Mahlzeiten immer richtig ſau⸗ mäßig zuginge, und daß ſie vor dem Eſſen immer das folgende Gebetlein ſprechen würden: Zum Wohl der Stadt trotz Rüſſel Freß ich aus dieſer Schüſſel, Ihr Kopf gleicht zwar genau dem Schwein, Doch ſtärk ich mich am Haltnauwein. Irgendein Funken Wahrheit ſteckt in jeder Sage. Das mag auch hier zutreffen, denn ſchon das Gut liegt nicht im Monde, ſondern iſt konſtanziſcher Beſitz unbekannter Herkunft. Und die Sage berichtet weiter, daß die Wendelgard nun abſichtlich lange gelebt habe, wenig zur Freude der Konſtanzer Ratsherren, mehr aber zur Schadenfreude der Meersburger; manchen habe ſie ſogar überlebt. Sei dem aber wie ihm ſei. Die Schadenfreude nützte die Meersburger nichts, während die Konſtanzer Ratsherren mit viel Mut ihre Intereſſen wahrten und ſo ein wertvolles Gut erwarben. Auf dieſen Beſitz ſind ſelbſt die Konſtanzer Rats⸗ herren von heute nicht wenig ſtolz. Fraglich aber iſt, ob ſie auch bereit wären, an den Wendelgard⸗ mahlzeiten nachträglich teilzunehmen. Eine neue Probe aufs Exempel könnte zu Ueberraſchungen füh⸗ ren, trotzdem heute mehr als damals die Pflege des Fremdenverkehrs, in welche Rubrik die Geſchichte gehört, den Stadtvätern aufs Gewiſſen gebunden iſt. herbttagung der Deuljchen Landtvirtithafts⸗Geſelljchaft Darmſtadt, 18. Sept. Nach den zahlreichen Ausſchußſitzungen und Ver⸗ ſammlungen der einzelnen Gruppen fand heute die öffentliche Hauptverſammlung der Deutſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft ſtatt. Vizepräſtdent v. Keudehl begrüßte die Verſamm⸗ lung, insbeſondere die Vertreter der heſſiſchen Regie⸗ rung, der Stadt und der Heſſiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer. In ſeiner Anſprache ging er beſonders auf die Kriſe der Landwirtſchaft ein. Die Ausſichten auf eine gute Ernte ſeien durch das Unwetter in wei⸗ ten Kreiſen unſeres Vaterlandes buchſtäblich zu Waſſer geworden. Die Landwirtſchaft bedürfe der Hilfe des Staates, zu der die Selbſthilfe der Landwirtſchaft als notwendige Ergänzung und Vor⸗ ausſetzung hinzutreten müſſe. Lange Zeit habe man die Zuſammenhänge zwiſchen heimiſcher Produktion und ausländiſcher Einfuhr nicht erkannt, Erſt Stu⸗ dienreiſen hätten uns die Augen geöffnet. Erſt jetzt konnten dieſe Fragen zur geſetzgeberiſchen Löſung kommen, die dann zu dem bekannten Notprogramm der Reichsregierung führte, indeſſen Durchführung wir heute ſtünden. Zum Schluß forderte der Redner., daß die deutſchen Konſumenten in dieſer Zeit der Deviſennot und des Geldmangels inländiſchen Erzeugniſſen den Vorzug geben müßten vor ausländiſcher Ware. Der heſſiſche Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft, Korell, betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, er laſſe den Glauben nicht fallen, daß mit dem Aufſtieg unſeres Volkes auch die Lanbwärtſchaft wieder in die Höhe kommen werde Laſſen Sie uns, wo im⸗ mer wir politiſch ſtehen, gegenſeitig vertrauen, daß wir das Beſte für die Landwirtſchaft und den deut⸗ ſchen Bauernſtand haben wollen. 5 Die Grüße der Stadt und den Dank für die Ab⸗ haltung der Tagung in Darmſtadt übermittelte Bürgermeiſter Delp. Darauf wurden geſchäftliche Angelegenheiten erledigt. Hauptgeſchäftsführer Oekonomierat Dr. Wieſe berichtete über die Wanderausſtellung 1931 in Han⸗ nover. Der Beſuch übertraf in den ſechs Tagen die Zahl von 370000 Perſonen. Der bevorſtehende Rechnungsabſchluß dürfte eine Berſtärkung der Rück⸗ lage für künftige Ausſtellungen ermöglichen. Red⸗ ner ſprach den Wunſch aus, daß die Ausſtellung in Mannheim unter einem ebenſo guten Stern ſtehen möge. Die darnach vollzogenen Ergänzungswahlen zum Präſidium und Geſamtausſchuß ergaben vorſchlags⸗ gemäß die Wahl des Rittergutsbeſitzers v. Oppen⸗ Danenwalde zum Vizepräſidenten von Gau Branden⸗ burg und Pommern und des Gutsbeſitzers Graf Eberhardt von Moy zum Vizepräſtdenten für Gau Bayern. Dr. h. e. Websky⸗Karlsdorf teilte darauf noch mit, daß die 5 Vorbereitungen für die Wanderausſtellung Mannheim(31. Mai bis 5. Juni 1932) ihren normalen Verlauf nähmen. Wegen 1933 iſt man mit Berlin in eine erſte Fühlungnahme eingetreten. Die Herbſttagung 1932 wird in Danzig abgehalten werden. Den Abſchluß der Tagung bildete ein Vortrag des Direktors Dr. Hamann von der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer über die Entwicklung der heſſiſchen Landwirtſchaft in den letzten 25 Jahren. In ſeinem Schlußwort betonte der Vorſitzende die erfolgreichen Leiſtungen, die die Heſſiſche Landwirt⸗ ſchaftskammer auf allen Gebieten erreicht habe. Es berühre lediglich ſchmerzlich, daß der entſprechende Lohn der Arbeit nicht in vollem Maße in dieſem Jahre zuteil geworden ſei. Mit großer Freube, ſo ſchloß der Redner, werden wir an die Darmſtädter Tagung zurückdenken. 70G dd ³·ðww. dd dd Eine unmenſchliche Mutter * Breitenbach bei Amorbach, 18. Sept. Ein 18⸗ jähriges Dienſtmädchen von auswärts hat auf dem Abort ihrer Dienſtherrſchaft heimlich entbunden und dabei das kleine Würmchen in die Abortg rube fallen laſſen. Durch das Wimmern wurden ſpielende Kin⸗ der auf das Neugeborene aufmerkſam gemacht, wo⸗ rauf es herausgeholt wurde. Das Kinb iſt am näch⸗ ſten morgen geſtorben. Das Mädchen wurde nach dem Amorbacher Krankenhaus gebracht. * * Rheingönheim, 18. Sept. Die Dampfziegelei Blüm in Rheingönheim⸗Wieſen wurde geſtern kurz vor Beginn der für den Nachmittag angeſetzten Zwangsverſteigerung durch Kauf von der Ludwigs⸗ hafener Kiesfirma Karl Kief Gmb. erworben, Der Kaufpreis ſoll 200 000/ betragen. Denken Sie an Ihre Zukunft Eine traurige Statiſtik * Koblenz, 18. Sept. Während der Badeſaiſon 1931(1. Mai bis 15. September) verunglückten im rheinländiſchen Teil des Rheinſtromes 123 Per⸗ ſonen durch Ertrinken tödlich. Im Vorjahr waren es 216. In der Hauptſache waren es wieder funge Leute, die aus Unvorſichtigkeit oder Leicht⸗ ſinn den Tod im Rhein gefunden haben. Erfreu⸗ licherweiſe hat ſich die Zahl gegenüber dem Vorfahr um etwa 42 Prozent ermäßigt. In der gleichen Zeit trieben 115 Perſonen an, die im Rhein Selbſtmord verübt hatten. Im ganzen wurden alſo in den 188 Tagen der diesjährigen Badeſaiſon in der Rheinprovinz 288 Leichen an Land getrieben. * )( Alzey, 18. Sept. Der 71 Jahre alte Invalide Schreiner Becker hat ſeinem Leben durch Erhän⸗ gen ein Ende gemacht. 142. Jahrgang/ Nummer 433 Hus der Fals Späte Aburteilung eines Einbruchs Pirmaſens, 18. September. Wegen zweier ſchwerer Einbrüche hatten ſich vor dem Erweiterten Schöffengericht geſtern die Fabrik⸗ arbeiter Otto Deutſchmann und Rud. Klingel, beide 23 Jahre alt, zu verantworten. Bereits vor 275 Jahren drangen nachts in die Villa des Maſchinen⸗ fabrikanten Sandt zwei verkleidete Einbrecher ein, kamen in das Schlafzimmer des Fabrikanten und forderten von ihm mit vorgehaltenem Revolver Geld, das dieſer ihnen auch aus ſeiner Brieſtaſche in Höhe von 400/ aushändigte. Im März d. J. wurde ein Einbruch in die Wohnung des Bauunter⸗ nehmers Bimber ausgeführt, wo den Einbrechern ebenfalls rund 400% Bargeld, Lebensmittel und Schmuckſtücke in erheblichem Werte in die Hände fielen. Eine frühere Braut Klingels hatte Anzeige erſtattet, daß Klingel und Deutſchmann die Ver⸗ über der beiden Einbrüche ſeien. Während es durch das Zeugnis dieſer geweſenen Braut gelang, den beiden Angeklagten den Einbruch bei Bimbel nach⸗ zuweiſen, erkannte das Gericht die vorliegenden Zeugniſſe im Falle Sandt als zu einer Verurteilung nicht ausreichend. 5 Das Urteil lautete ſchließlich im Falle Bimbel für Deutſchmann auf 4 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, für Klingel auf 2 Jahre Ge⸗ fängnis, während im Falle Sandt beide freigeſpro⸗ chen wurden. Damit iſt der Einbruch bei Sandt, der ſeinerzeit durch ſeine Kühnheit in der ganzen Stadt erhebliches Aufſehen erregte, nach wie vor un⸗ geklärt geblieben. Auf Grund der Notverordnung verurteilt :: Lubwigshafen, 18. Sept. Vor dem Einzelrichter Dr. Lintz am Amtsgericht Ludwigshafen a. Rh. hatte ſich der 40 Jahre alte Straßenbahnſchaffner Johann Höfner wegen Vergehens gegen die Verordnung des Reichspräſidenten vom 28. März 1931 betr. Ver⸗ hütung politiſcher Ausſchreitungen zu verantworten. Gelegentlich der Rückkehr der Teilnehmer an der Ar⸗ beiter⸗Olympiade aus Wien am 28. Juli 1931 ver⸗ anſtaltete die Freie Turnerſchaft einen Umzug. Die⸗ ſer war ihr genehmigt, aber mit der Auflage, daß außer den Vereinsfahnen nur Fahnen in den Reichs⸗ oder Landesfarben mitgeführt werden dürften; trotz⸗ dem erſchtenen in dem Zuge zwei rote Fahnen. H. hatte für deren Beſeitigung als Leiter des Zuges nicht geſorgt. Das Gericht verurteilte ihn zu der niedrigſten nach der genannten Verordnung zuläſſigen Strafe von drei Monaten Gefängnis ohne Bewäh⸗ rungsfriſt, da dieſe bei politiſchen Vergehen nicht be⸗ willigt wird. Jugendlicher Braudſtifter * Speyer, 18. Sept. Am Donnerstag abend iſt eine dem Deutſchhof gehörende hinter dem„Eſel“ gelegene Feldſcheune vollſtändig niedergebrannt. Die Scheune war größtenteils aus Holz hergeſtellt und diente zur Aufbewahrung landwirtſchaftlicher Maſchinen. Auch lagerte ein größeres Quantum Stroß dort. Der feſtgeſtellte Schaden beläuft ſich auf 3000 Mark. Als Brandſtifter wurde der ledige Gärtner Deffner von hier ermittelt, der geſtand, den Brand gelegt zu haben. Er war neun Jahre im Erziehungsheim Queichheim als Zögling untergebracht und zuletzt bei einem Bauern in Hainfeld tätig. Dort iſt er angeblich wegen ſchlechter Behandlung vor drei Tagen ſeinem Dienſtherrn entlaufen. Um zu verhindern, daß er nochmals in Fürſorgeerziehung gebracht werde, legte er den Brand an. Er hatte ſchon einige Tage in der Scheune zugebracht. Froſtſpannerbeküämpfung im Bezirk Speyer * Speyer, 18. Sept. Das Bezirksamt hat im Ein⸗ vernehmen mit dem Bezirksſachverſtändigen für Obſt⸗ und Gartenbau zur Bekämpfung des Froſt⸗ ſpanners angeordnet, daß bis ſpäteſtens 15. Oktober ſämtliche Obſtbäume mit Ausnahme der Nuß⸗ und Pfirſichbäume mit Leimringen zu verſehen ſind. Unfall oder Morde? : Schwarzenacker, 18. Sept. Am Mittwoch nach⸗ mittag wurde in der Nähe von Bierbach an der Blies eine weibliche Leiche angeſchwemmt, die als die 20 jährige Luiſe Bellaire aus Schwarzenacker er⸗ kannt wurde. Das Mädchen wurde zum letzten Male Montags auf der Schwarzenacker Kirchweihe(vor etwa vier Wochen) geſehen und war ſeitdem ver⸗ ſchwunden. Ob dem Mädchen ein Unfall zugeſto⸗ ßen oder ob es freiwillig aus dem Leben geſthieden iſt, ſteht bis jetzt noch nicht feſt. Die Leiche wurde zur Sektion in das Landeskrankenhaus Homburg ge⸗ bracht. Stoffdiebſtahl * Worms, 17. Sept. In der Nacht auf Mittwoch wurden aus einem verſchloſſenen Perſonenkraft⸗ wagen, der im Hofe einer Wirtſchaft aufgeſtellt war, nachfolgende Stoffe entwendet: drei Rollen ſchwarzen, weinroten und dunkelblauen Wollvelou⸗ tin, zwei Rollen Waſchſamt, eine Rolle grauen Tweed, ein Coupon grünlicher Flanell, 20 Meter karierter Kleiderſtoff, vier Meter dunkelblauer Seidenſtoff und vier Meter roſa geblümter Bem⸗ berg⸗Seidenſtoff. Bringen Sie hte Erübtigungen in ihrem eigensten interesse zur Blädt. Sparkaſe Mannheim Untet Bürgschaft der Stadt Nennheim Samstag, 19. September 1931 IANDELS- D WII Der Einzelhandel Ausblick auf das Herbſtgeſchäft Der Saiſonverkauf dieſes Jahres ſtand im Zeichen der Kredit⸗ und Bankenkriſis, die den Gang der Geſchäfte teil⸗ weiſe nachhaltig beeinflußt hat. Das Bild des Ausver⸗ kaufs hat ſich, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung aus⸗ führt, dadurch in mehrfacher Weiſe geändert: Nach Art und Menge der herabgeſetzten Waren und nach der zeit⸗ lichen Verteilung der Umſätze. Aus den Städten, in denen der Ausverkauf bereits in der zweiten Hälfte des Juli ſtattfand, ſein Anfang alſo mit der Schließung der Bank⸗ ſchalter zuſammenfiel, wird teilweiſe von großer Ge⸗ ſchäftsſtille und Zurückhaltung der Käufer berichtet; denn der einzelne konnte nur in begrenztem Umfang oder nur mit Schwierigkeiten über ſein Spargut⸗ haben verfügen. Dort, wo der Saiſonausverkauf erſt im Auguſt ſtattfand, wurde infolge des einſetzenden warmen Wetters eine beträchtliche Räumung der Lager in den ausgeſprochenen Saiſonwaren erreicht. Ganz allgemein wird berichtet, daß die Käufer durchweg zu mittleren und billigeren Gebrauchsqualitäten übergegangen ſind. Ueber den tatſächlichen Umfang der durch den Ausverkauf erzielten Umſätze laſſen ſich nur ungefähre Anhaltspunkte gewinnen. Immerhin dürfte es intereſſant ſein, daß die berichtenden Betriebe, ſoweit ihr Ausverkauf im Auguſt ſtattfand, rund 107 v. H. des vor⸗ jährigen Umſatzes erreichten. Dabei iſt bereits berückſich⸗ tigt, daß der Ausverkauf 1930 und 1931 in einzelnen Städten verſchieden lange gedauert hat. Die Zahl der Kunden bzw. der Kaſſenzettel hat gegen⸗ über dem Vorjahr recht beträchtlich(um rund 20 v..) zugenommen, während der durchſchnittliche Kaufbetrag in⸗ ige der Preisſenkung, des Uebergangs zu billigeren Qualitäten und der kleineren Mengen, die im einzelnen gekauft wurden, erheblich(um rd. 12 v..) zurückgegan⸗ gen iſt. Dieſe Zahlen dürfen für den Geſamterfolg des Ausverkaufs ſumptomatiſch ſein. Von beſonderem Intereſſe iſt es, daß die vor dem Ausverkauf geltenden Preiſe in dieſem Jahre nicht durchweg ſtärker herabgeſetzt wurden als im Vorfahr. Freilich lagen die Preiſe vor dem Ausverkauf bereits unter Vorjahrshöhe, ſo daß ſich für den Ausverkauf in jedem Fall in dieſem Jahr ſehr viel niedrigere Preiſe ergaben. Ueber die künftige Geſchäftsentwicklung des Einzel⸗ handels genauere Angaben zu machen, iſt gegenwärtig ſchwieriger denn je. Soweit die Beobachtungen reichen, ſetzt ſich in allen Zweigen der Bekleidung der Uebergang von der Maßarbeit zur Konfektion fort. Von einigen Stel⸗ len wird berichtet, daß der Abſatz in den als„wertbeſtän⸗ dig“ angeſehenen Ausſtattungswaren auch nach dem Aus⸗ verkauf noch leicht belebt war. Es wäre durchaus erklär⸗ lich, daß die Welle der Unſicherheit, die von der Bankkriſis ausging, noch hier und da zu einer Umwandlung von Spargeldern in dauerhafte Waren führt. Dieſe Beträge werden ſomit früher, als es ſonſt geſchehen wäre, ihrem — in der Regel von vornherein feſtgelegten— Verwen⸗ dungszweck zugeführt. Im ganzen hat wohl der Ausver⸗ kauf gezeigt, auf welchem Preisniveau gegenwärtig Um⸗ ſätze möglich ſind, deren Mengen durch das Sinken der Einkommen gewiſſe Grenzen gezogen ſind. Auflöſung der Extelſior⸗Jahrrab-Werke Einzug von 0/6 Mill. Stammaktien— Oppoſition Die HV. der Excelſtor⸗Fahrrad⸗Werke Gebr. Conrad u. Patz AG., Brandenburg a. d. Havel, genehmigte den Abſchluß für 1930, der einſchl. 1 Mill. 4 Verluſtvortrag aus dem Vorjahr einen Geſamtver lu ſt von 1/6 Mill.„ aufweiſt, und beſchloß die Einziehung von nom. 0,6 Mill.„ Stammaktien, die der Geſellſchaft von Großaktionären unentgeltlich zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Das Stammaktienkapital wird hierdurch von 3,6 auf 3 Mill.„ vermindert. Nach Angabe des Verſammlungsleiters Dir. Klee⸗ mann(Dresdner Bank) iſt die Hergabe dieſer Stamm⸗ aktien erfolgt, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß von der Verwaltung alles geſchehen ſolle, was im Intereſſe der Kleinaktionäre überhaupt möglich ſei. Die Auswirkung dieſer Maßnahme beſtehe ſerner darin, daß ſich der Verluſt um 0,6 Mill./ ermäßigt. Angeſichts der Entwicklung der Wirtſchaftsverhältniſſe bliebe nur übrig, die Auf löſung der Geſellſchaft zu beantragen und die vorhandenen halb⸗ fertigen Waren aufzuarbeiten, ſowie eine ruhige Abwick⸗ lung zu erreichen. Von einem Aktionär wurde betont, daß die Geſellſchaft ſeit Jahren nicht gut gewirtſchaftet habe, was aus der Höhe der Unkoſten im Verhältnis zu den geſun⸗ kenen Umſätzen hervorgehe. Die Oppoſition beanſtandete des weiteren die Verkaufsmethoden der Geſellſchaft, beſon⸗ ders für Motorräder, wogegen Dir. Kleemann erklärte, daß die kommiſſivnsweiſe Abgabe im Motorradgewerbe durch⸗ aus üblich ſei. der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 433 Mäßiger Preisrückgang für Inlandiweizen Mäßiger Preisrückgang für Jnulanbweizen Weizenſorten— Mißverhältnis zwiſchen Preis Ruſſiſcher Roggen am Mannheim, 17. Sept. Am Oberrhein beſtand wieder nur ſehr mäßiges In⸗ tereſſe für Auslandweizen. Soweit Abſchlüſſe zu⸗ ſtande kamen, handelte es ſich um kleine Mengen in nahen Poſitionen. Dabei nannte man Manitoba I, Atlantic, prompt, mit 6,10—6,17½ hfl., eif Rotterdam und ruſſiſchen Weizen mit 5,80, in beſten Qualitäten bis 6,30 hfl., cif Rot⸗ terdam. Das Angebot in ruſſiſchen Weizen blieb klein. Man ſteht Abſchlüſſen in dieſer Ware mit Zurückhaltung gegenüber, da ſich die den erſten Verladungen gefolgten ſpä⸗ teren Verſchiffungen qualitativ nicht auf der Höhe ihrer Vorgänger gehalten haben; am liebſten kauft man daher überhaupt erſt nach Eintreffen und Beſichtigung der Ware. — Weizen ⸗Austauſchſcheine, die vorübergehend 190 erreicht hatten, gingen zum Wochenanfang auf 166 bis 167, dann auf 160„ zurück, wurden zuletzt jedoch wieder etwas feſter und mit 160—161/ bezahlt; angeboten wurden ſie zu 162—169 l. Am Markt für Inlandweizen iſt das Angebot kein allzu großes geworden, die Haltung geſtaltete ſich jedoch etwas ruhiger. Während zu Wochenbeginn noch 24,70 /, je 100 Kg., für Sachſen⸗Saale⸗Weizen von 76 Kg. hi⸗Gewicht verlangt wurden, konnte man an der Donnerstagsbörſe für die gleiche Ware mit 24,25 24,40„ eif Mannheim, für Pommern⸗Mecklenburg⸗Holſtein⸗Weizen nach 24,60 mit 24,20 bis 23,90 /, eif Mannheim, Kaſſa gegen Verſchiffungs⸗ dokumente, ankommen. Für Landweizen aus ſüddeutſchen Anbaugebieten wurden 24,00 24,25, frei Mannheim, ge⸗ fordert, ein Preis, den, gemeſſen an dem norddeutſchen An⸗ gebot von Qualitätsware, die Mühlen als nicht im Verhält⸗ nis zur Qualität ſtehend bezeichnen. Obwohl ſie bereit ſind, für ſübdeutſche Ware etwas mehr anzulegen, weil es in den meiſten Fällen möglich iſt dagegen gleichzeitig Ab⸗ ſchlüſſe auf Mehllieferungen zu machen, betrachten ſie die ſüddeutſchen Preisforderungen als übertrieben hoch. Futter⸗ weizen war mit 19,80— 20,80, je 100 Kg., Parität Mann⸗ heim, zu haben. Der Roggenmarkt wies zu Wochenbeginn im Einklang mit den norddeutſchen Märkten feſte Haltung auf. Süddeutſche Ware iſt immer noch wenig angeboten. Verlangt wurden für die 100 Kg. in Mannheim dispo⸗ niblen Roggen 21,50 22,00, für ruſſiſchen Roggen 21,50— 21,75„, cif Mannheim. Im Verlauf konnte ſich der Markt etwas befeſtigen. Die ſüddeutſchen Hafer quolitäten erwieſen ſich bis⸗ her als unbefriedigend, insbeſondere iſt die Wate vielfach Nur geringeres Intereſſe für ausländiſche orderungen u. ſüddeutſchen Weizenqualitäten? üddeutſchen Markt nicht geruchfrei. Verlangt wurden für ſüddeutſchen Haſer ab hinterbadiſchen Stationen 15,50— 16,00 1, ſür geruch⸗ freien Pommern⸗Hafer, 55/56 Kg., 18,00—18,50 /, Ab⸗ ladung iw September. Der Gerſten markt lag verhältnismäßig ruhig. Etwas Intereſſe beſtand für feine Qualitäten Brau⸗ gerſte aus der näheren Umgegend, die man mit etwa 19,25—19,50% bewertete; in geringeren und mittleren Qualitäten, die mit 18,00—18,25/ genannt wurden, ver⸗ lief das Geſchäft ſehr ſtill. Induſtrie⸗ und Futter⸗ gerſte war mit 17,00, frei Mannheim, angeboten. Für Mais trat nur ſehr geringe Nachfrage hervor. Eine Aenderung dürfte darin auch nur dann eintreten, wenn die jetzt reichlichen Verfütterungen von geringwerti⸗ gem Weizen, Gerſte und Hafer aufhören. Verlangt wur⸗ den für die 100 Kg. Plata⸗Weizen mit Sack, bahnfrei Mannheim, 20,50 l. Das Mehlgeſchäft lag, wenn auch fortwährend kleine Poſten gekauft werden, ſehr ruhig. Der Preis für Weizenmehle wurde um 25 Pfennig ermäßigt auf 35,00„ für Sondermahlung und auf 37,50 4 für Weizen⸗ mehl mit Beimiſchung von Auslandweizen, je 100 Kg., September⸗November⸗Lieferung. Weizenauszugsmehl ko⸗ ſtete 4,00„ mehr und Weizenbrotmehl 8,00/ weniger als Sondermahlung. Roggenmehl ſtellte ſich, je nach Fabrikat, auf 29,50 31,00(Wochenbeginn: 30,00 31,00)&. Am Futtermittelmarkt waren Mühlennachpro⸗ dukte gut gehalten. In Weizennachmehl fehlt das Angebot noch immer, ſodaß dieſer Artikel äußerſt ſtark geſucht bleibt. Kleien und ölhaltige Futtermittel lagen etwas ruhiger. Je nach Qualität und Lieferzeit verlangte man für die 100 Kg. in Mark: Weizennachmehl 18—19, Weizenfuttermehl 12 bis 12.25, Weizenkleie, feine, 99.50, grobe.75—10, Erdnuß⸗ kuchen 12.25, Biertreber 10.7511, Malzkeime—10, Kokos⸗ kuchen 12.25—12.50, Trockenſchnitzel.75—6, Wieſenhen, loſe, .50—.40, Luzerne⸗Kleeheu—6, Preß⸗Stroh 38.80, Bün⸗ delſtroh.40.60. In Mühlennachfabrikaten war das Angebot keineswegs drängend, da die Mühlen keine Ver⸗ anlaffung ſehen, Ware auf den Markt zu werfen. Auf allen Märkten herrſchte in dieſer Woche große Zurückhaltung, die Geſamtverfaſſung iſt jedoch derart, daß es nur eines kleinen günſtigen politiſchen An⸗ ſtoßes bedürfen würde, um das Intereſſe allgemein zu wecken, da die Verſorgung durchweg eine ſehr geringe iſt. Georg Haller 7 y yd ͤ ddſã ͥã¶ãã Die HV. entlaſtete ſodann die Verwaltung und wählte den bisherigen Vorſtand, Dir. F. Patz, zum Liquidator. Ferner wurde, und zwar gegen 481 Stimmen der Oppoſi⸗ tion, die Auflöſung der Geſellſchaft beſchloſſen.(Ver⸗ treten waren insgeſamt 9 Aktionäre mit 20513 Stimmen und die Vorzugsaktien mit 3475 Stimmen.) Ein Autrag der Oppoſition, eine Treuhandkommiſſion aus drei Per⸗ ſonen zu wählen, die dem Liquidator beratend zur Seite ſtehen ſoll, wurde gegen 481 Stimmen abgelehnt. * Hirſch, Kupfer⸗ und Meſſingwerke Ach. Die Hirſch, Kupfer⸗ und Meſſingwerke AG. teilt dem W7B⸗Handels⸗ dienſt auf Anfratze mit, daß die Produktion in den erſten acht Menaten 1991 22 500 To. betrug, gegen 2 800 To. in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, alſo eine geringfügige Er höhung oufweiſt. Der Anteil des Exports am Geſoamtumſatz iſt weiter geſtiegen. Er be⸗ trug bisher im Jahre 1931 41,3 v. H. gegen 30,8 v. H. in den erſten Monaten 1930, iſt alſo um 11 v. H. größer geworden. Die Wertumſätze der erſten acht Monate ſind infolge der weiteren Preisrückgänge der Metolle um etwa 28 v. H. geſunken von etwa 32,9 Mill./ in 1930 auf 28,7 Mill.„ in 1931. Die für den Geſchäftsbetrieb benötigten Kredite ſtehen in ausreichendem Maße zur Verfügung. Die Werksbeſchäftigung hat ſich nach vorüber⸗ gehendem Rückgang Ende vorigen Monats in den letzten Wochen wieder gebeſſert. * Rotophot AG., Berlin— Wieder Verluſtabſchluß. Wie von Verwaltungsſeite verlautet, wird der in Kürze ſtattfindenden Bilanzſitzung des Aufſichtsrates nunmehr der Abſchluß für das am 31. Dezember 1930 beendete Geſchäftsjahr vorgelegt werden. Auch für das vergan⸗ gene Berichtsjahr muß wieder ein Ver luſt ausgewieſen werden, der über 100 000„ beträgt. Schon in 1928 wurde nach Vernichtung von nom. 400 000„ zur Verfügung ge⸗ ſtellter Stammaktien das Reſtkapital von 600 000 auf 150 000 Mark zuſammengelegt und wieder auf 500 000 4 erhöht, um nach Vornahme reichlicher Abſchreibungen den dama⸗ ligen Verluſt von 387 967/ zu decken. Der verbliebene Sanierungsgewinn ermöglichte der. 1929 ohne Gewinn und Verluſt abzuſchließen. daß Ac. der Ge⸗ ſellſchaft zur Deckung des neuentſtandenen Verluſtes wie⸗ der ſaniert werden ſoll, ſteht noch nicht feſt, wenn mon auch eine durchgreifende Konſolidierung für notwendig erachtet. Die Vörſenwoche Baiſſe in Aktien und Renten Die deutſchen Börſen ähneln augenblicklich einer Heeres⸗ front, die nach jahrelangen Gefechten abgekämpft iſt und rückwärtige Stellungen beziehen muß, um überhaupt noch zufſammenzuhalten. Das Zentrum, der Markt der feſt⸗ verzinslichen Werte, zeigt ſtarke Verluſte und auch die Flügel, die Aktienmärkte, ſind hart mitgenommen. Die Einbeulungen entſtanden aus Verkäufen aller jener Elemente, die entweder freiwillig zur Abſtoßung ihrer Effekten ſchrit⸗ ten, oder zu derem Verkauf von den hinter ihnen ſtehen⸗ den Banken gezwungen wurden. Die Möglichkeit, das Ganze zum Stehen zu bringen, iſt nicht gerade ſehr groß. Aus allen Ecken des In⸗ und Auslandes werden Wert⸗ papiere in mehr oder minder erheblichen Poſten angeboten, und wenn man nicht von den Börſenbehörden die Baiſſe⸗ ſpekulation unterbunden hätte, wären die Kursrückgänge zweifellos noch weit ſtärker ausgefallen. An verſtimmenden Momenten fehlt es nicht: Die wirt⸗ ſchaftliche Lage Deutſchlands iſt alles andere als vertrauen⸗ erweckend. Der Winter und mit ihm das Geſpenſt der geſteigerten Arbeitsloſigkeit ſtehen vor der Tür. Niemand ſieht recht den Ausweg aus der Kriſe. Zudem lauten die Meldungen von den Auslandsbörſen durchweg ſo ſchwach, daß jede Unternehmungsluſt ſchon im Keime erſtickt. Die enormen Verluſte, die die internationale Spekulation zur⸗ zeit aſt allen Plätzen der Welt erleidet, bringt es natur⸗ gemäß mit ſich, daß ſie dort eine Eu tlaſtung ſucht, wo dies mit den geringſten Opfern durchführbar iſt. Nach der ſtarken Befeſtigung im erſten Drittel dieſes Monats muß⸗ Damit ſind faſt alle len die deutſchen Börſen herhalten. Börſe Kursbeſſerungen ſeit Wiederingangſetzung der (8. September) ausgelöſcht worden. Von Einzelheiten des Verkehrs iſt folgendes hervorzuheben: Der Schalterſchluß einer gaun⸗ zeu Reihe kleinerer Bankgeſchäfte löſte immer wieder die Nolwendigkeit aus, Abgaben zur Geldbeſchaffung durchzu⸗ führen, und bei der Unergiebigkeit der Aktienmärkte griff man ſtark auf die feſtperzinslichen Papiere zurück. Wenn auch die Realkreditinſtitute Repartierungen zu vermeiden ſuchten, ſo ließen ſich ſolche doch nicht ganz ausſchließen. Ein recht trübes Ausſehen hatte das Gebiet der Städte⸗ Anleihen. Hier half man ſich meiſtens mit einer Kurs⸗ ſtreichung, nachdem der Börſenvorſtand die Wiederauf⸗ nahme der.⸗Notierung(Angebot ohne Nachfrage] zuge⸗ laſſen hat. Arg in Mitleidenſchaft gezogen wurden ferner Schuldbuchforderungen, die den tiefſten Kurs vom 3. Sep⸗ tember unterſchritten. Die Poung⸗Anleihe erreichte mit einem Kursſtand von etwa 48 v. H. einen neuen Rekord nach unten. Unter den Aktienwerten verrieten Montanpapiere eine ausgeſprochen matte Hal⸗ tung. Die bevorſtehende Eiſenpreisermäßigung ſtörte die⸗ ſes Gebiet. Außerdem fanden ſtarke Abgaben für rheini⸗ ſche Rechnung ſtatt, woran ſich allerlei unkontrollterbare Gerüchte knüpften. Bald ſprach man von der Illiquidität eines rheiniſchen Bankhauſes, daun hieß es wieder, daß die Hauptakteure des Otto Wolff⸗Konzerns ſich trennen wollen. Aus dem Weſten ſtammten allem Anſchein nach auch die Verkäufe in Kali⸗Aktien, namentlich in denen der Salzdetfurth⸗Gruppe. Auf Zellſtoffwerte(Feldmühle und Waldhof) drückten Exekutionen, trotzdem die Nachrich⸗ ten aus der Holzſtoff⸗ und Papierinduſtrie eher etwas freundlicher lauten und man auf einer internationalen Konferenz nach Wegen zur 8 Milderung der Kriſe ſuchen will. Die unerfreulichen Vorgänge im Blumen⸗ ſtein⸗Konzern mahnten am Markte der Textilaktien zur Zurückhaltung, obwohl z. B. der Abſatz in Kunſtſeide durchaus nicht ſchlecht ſein ſoll. Die Kursbildung am Bankenmarkt war uneinheitlich. Danatbank konnten ſich infolge des nunmehr perfekt gewordenen Aktienverkaufs merklich befeſtigen, auch Reichsbank, für die ſich Holland intereſſierte, zogen an, hingegen waren die anderen Werte durchweg abgeſchwächt. Elektropapiere, vornehmlich Sie⸗ mens, Schuckert, AG., Elektr. Lieferungen und Geffürel litten unter ausländiſchen Verkäufen; das Gleiche gilt von J. G. Farben. Svenska und Chade paßten ſich der internationalen Parität an. Karſtadt waren auf den in Ausſicht geſtellten„Kaſſenkredit“ leicht erholt. * Wiedereröffnung der Ratinger Spinnerei auf ge⸗ noſſenſchaftlicher Baſis. In Ratingen iſt eine ſozialwirt⸗ schaftliche Notgemeinſchaft gegründet worden, die den Zweck Hat, die alte Ratinger Spinnerei auf genoſſenſchaftlicher Grundlage wieder in Betrieb zu ſetzen. Sie hat das Werk gepachtet und wird am 1. Oktober 1931 zunächſt mit 200 Arbeitern den Betrieb eröffnen. Die Finanzierung geht auf genoſſenſchaftlicher Grundlage ſo vor ſich, daß alle Werksangehörigen 25 v. H. ihres Einkommens zur Ka⸗ pibalbildung zur Verfügung ſtellen. In der erſten Haupt⸗ verſammlung der neuen Genoſſenſchaft wurde der Ratinger Bürgermeiſter zum Vorſitzenden des Aufſichtsrates ge⸗ wählt, der ſich aus Vertretern der Beleſchaft und der Bürgſchaft zuſammenſetzt. * Starker Kursſturz an der Newyorker Börſe. Infolge mangels an ermutigenden Nachrichten kam es an der hie⸗ ſigen Börſe am Freitag zum ſtärkſten Kursſturz ſeit Anfang Juni. Faſt drei Millionen Aktien wechſelten die Beſitzer und die Hauptwerte erlitten eine Einbuße von 2 bis 6 Dollar. * 20⸗Millionen⸗Kredit für die Stadt Berlin. In der ge⸗ ſtrigen Stadtverordnetenverſammlung teilte der Kämmerer mit, daß ein unter Führung der Preußiſchen Staatsbank und der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft ſtehendes Bankenkonſortium der Stadt Berlin einen Kredit in Höhe von 20 Millionen angeboten habe. Durch orcft Kreditaufnahme werde Berlin die wiederholt erörterten Septemberſchwierigkeiten überwinden. Bad Dürkheim, 18. Sept. Seit Beginn des offiziellen Portugieſerherbſtes, der in verſchiedenen Weinbauorten ſeit Montag bzw. Mittwoch im Gange iſt, haben ſich die Preiſe für Rotmoſte etwas erhöht und vermochten um 20 bis 30 4 für das Fuder zu ſteigen. Dieſe Preisſteigerung dürfte auf die verſtärkte Nach⸗ frage nach dieſen Weinen zurückzuführen ſein, die nach Beendigung der Vorleſen eintrat. Eine weitere Steigerung iſt wohl kaum zu erwarten, nachdem die Mengen durch die mehrtägige Leſe größer geworden ſind und auch die Unter⸗ haardt mit dem Rotweinherbſt begonnen hat. Wenn auch nicht mit einer ungünſtigen Einwirkung durch dieſe Um⸗ ſtände zu rechnen iſt, ſo dürfte doch das Mehrangebot die Preisbilbung hemmend beeinfluſſen. Die Leſe konnte bis jetzt ohne jede Unterbrechung durchgeführt werden, da die Witterung im allgemeinen günſtig iſt und das Leſegeſchäft durch Regen nicht geſtört wird. Mit Ausnahme von Wachenheim, das bereits mit dem Einbringen der Ernte fertig iſt, iſt die Rotwein⸗ ernte an der ganzen mittleren Haardt in vollem Gange. Die Preiſe ſind faſt einheitlich und verzeichnen keine allzu großen Differenzen; ſie bewegen ſich zwiſchen 235 und 250 Mark für das Fuder gekelterten Portugieſer. Die Trauben ſind überall ſtark im Faulen begriffen. Durch die günſtige Witterung, teilweiſe recht ſonnenreich, hat ſich die Qualität noch um einige Grad erhöht, was die erzielten Moſtgewichte von durchſchnittlich 60 bis 70 Grad nach Oechsle aufzeichnen. Der bisher höch ſte Preis für gekelterten Portugieſer wurde in Wachenheim bezahlt. Er iſt nunmehr auch bis zum heutigen Tage vereinzelt auch in anderen Orten be⸗ zahlt worden. Die Winzergenoſſenſchaft Wachenheim ver⸗ kaufte 25 Fuder gekelterten Moſt, die dortige Winzerver⸗ einigung eine ihrer größten Mengen zu einem Fuderpreis von 250„ an einheimiſche und auswärtige Kommiſſtonäre. Moſtgewichte ergaben ſich bis zu 80 Grad, im Durchſchnitt 70 Grad.. Bei den Winzerverbänden in Bad Dürkheim hat ſich die Leſe durch die Wurſtmarkttage etwas verzögert. Die Nachfrage iſt durch den einheimiſchen Handel recht leb⸗ haft. Die Preiſe liegen um 235 und 245„ für das Fuder, zu welchem Preis die Winzergenoſſenſchaft ein größeres Quantum an einen Berliner Kunden abſetzen konnte. Zum gleichen Preis verkaufte der Winzerverein 20 Fuder gekel⸗ terten Portugieſer. Bei privaten Betrieben iſt ebenfalls das Geſchäft recht lebhaft ſowohl in der Abnahme von Maiſche wie auch im Weiterverkauf. So konnte eine Wein⸗ firma mehrere Fuder gekelterten Rotmoſt und einige Auto⸗ transporte Maiſche nach Württemberg verkaufen, wie man hört, zu einem recht guten Preis. In Ungſtein mußte der dortige Winzerverein ſeit Montag mit der Leſe ausſetzen, da infolge der angelieferten erheblichen Mengen für die Unterbringung neuer Maiſche er ſt Platz geſchaffen werden mußte. Verkauft wurden hiervon der Winzergenoſſenſchaft 50 Fuder zu 240. Auch 12 Millionenverluſt der Schweitzer& Oppler AG. Eine Verwaltungserklärung In der Oeffentlichkeit ſind Mitteilungen verbreitet, nach denen die Staatsanwaltſchaft eine Unterſuchung gegen die Verfehlungen der früheren Vorſtandsmitglieder der Schweitzer u. Oppler AG., Berlin, eingeleitet habe. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, ſind die Behörden higs⸗ her weder an die neue Leitung von Schweitzer u. Oppler noch an die Direktion der Eiſenkredit AG. mit irgendwel⸗ chen Erſuchen herangetreten. Es verſteht ſich aber von ſelbſt, daß den amtlichen Organen alles gewünſchte Prü⸗ fungsmaterial zur Verfügung ſteht. Der Oeffentlichkeit iſt bereits den AR. bekanntgegeben worden, daß der frühere Vor⸗ ſt and der Schweitzer u. Oppler AG. entgegen den ihm ausdrücklich gegebenen Dienſtanweiſungen ſpekulative Engagements getätigt habe, und daß ihm, wie in der Freitag Mittagsausgabe der„NM“ bereits gemeldet, u. a. Bilanzverſchleierung zur Laſt gelegt wurde. Bereits nach dieſer Bekanntgabe ſtand den Behörden das Eingreifen offen. Der AR. hatte aber im Intereſſe der Ge⸗ ſellſchaft dafür zu ſorgen, daß der frühere Vorſtand auch nach ſeiner Abberufung ihm zwecks reſtloſer Klärung aller Vorgänge ſtändig zur Verfügung ſtand. Daher hatte er ſeinerſeits von der Einleitung gerichtlicher Schritte ſo lange Abſtand genommen, bis die Prüfung bei den zahl⸗ reichen in⸗ und ausländiſchen Filialen und Tochtergeſell⸗ ſchaften beendet und ein vollſtändiges Bild von den Ver⸗ fehlungen gewonnen iſt. Daß bei der Geſellſchaft, der bekanntlich die großen oſt⸗ und mitteldeutſchen Eiſenhütten⸗ Unternehmungen naheſtehen, für die Deckung des ſeſt⸗ geſtellten Fehlbetrages in Höhe von rund 12 Mill. Mark geſorgt wird, wurde ebenfalls in der Verwaltungs⸗ mitteilung vom 21. Auguſt der Oeffentlichkeit bekannt⸗ gegeben. Aufgetauchte Kombinationen über weſentlich höhere Verluſte entbehren jeder ſachlichen Grundlage. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Gröffnete Vergleichs verfahren: Firma Otto Claus, Holzhandlung, Schwetzingen.(Vertrauensperſon: Bücher⸗ revifor Guſtav Thienhaus, Schwetzingen. Firma Benn Furchheimer, Kaufhaus in Mannheim⸗ Neckarau, Rhein⸗ oldſtr. 6, Inhaber Kfm. Benno Furchheimer, ebendo, Vertrauensperſon: Geſchäftsführer Karl Lemcke des Gläu⸗ bigerſchutz e. V. Mannheim, B 1, 10.) Maurermeiſter Adam Wieſt in Plankſtadt.(Vertrauensperſon: RA. Maiſch in Schwetzingen.) Aufgehobene Vergleichsverfahren nach Beſtätigung des Vergleichs: Konfektionshaus Knaup, Inhaber Philipp Knaup in Mannheim⸗Neckarau, Schulſtr. 28. Aufgehobene Konkursverfahren nach Schlußtermin und Schluß verteilung: 1. Frl. Hildegard Hülſebeck, 2. deren Vater Karl Hülſebeck, beide wohnhaft in Mannheim⸗ Neckarau, Am Knie 5. Mangels Maſſe eingeſtellte Konkursverfahren: Frau Paul Bretnütz Ww. Eliſabeth geb. Böttger, Mannheim, vor einem Monat durch als Alleininhaberin der handelsgerichtlich eingetragenen Firma Paul Bretnütz, Bauunternehmung, Monnheim, Hugo⸗Wolfſtraße. Kſm. Friedrich Hacker, Juhaber der Firma Muſikhaus Hacker in Mannheim, Duiſenring 54. * Tarifkündigungen in der rheiniſchen Seiden induſtrie. Der Arbeitgeberverband der rheiniſchen Seideninduſtrie hat geſtern die Lohntariſverträge für Textilarbeiter, Trouß⸗ portarbeiter, Maſchiniſten und Heizer zum 15. Oktober ge⸗ kündigt. * Bor einer Diskontſenkung in Oeſterreich? Nach pri⸗ voten Informationen aus parlamentariſchen Kreiſen oll in den nächſten Tagen eine Ermäßigung der öſterreichiſchen Bankrate 118 1 v. H. erfolgen. Gegenwärtig beträgt der Satz 10 v. H. Demnächſt Auflegung der belgiſchen Koloniglanleihe. Parlament und Regierung hat beſchloſſen, im Juni eine Kolonialanleihe von 1 Milliarden Franken auf⸗ zunehmen. Wie nunmehr halbamtlich verlautet, foll die Ausſchreibung in Kürze erfolgen. Ueber die Modalitäten iſt noch nichts bekannt geworden. Das Gerücht, die Re⸗ terung brabſichtige, eine Anleihe von einer Milliarde Kranken zur Sicherung der notwendigen Kredite für öffent⸗ liche Arbeiten auszugeben, wird weder dementiert noch beſtätigt. Vorläufig ſei nichts entſchieden, doch hoffe die Regierung, wie ſie ſchon mehrmols verlauten ließ, ohne neue Anleihe auszukommen. 5 Von der Portugieſerernte an der Mittelhaarot der Winzerverein hat, nachdem ihm die Gebote zuſagten, zu dieſem Preis einige Mengen abgeſetzt. An Moſtgewichten wurden von 68 bis 75 Grad nach Oechsle feſtgeſtellt. Der Rotweinherbſt dürfte in Ungſtein noch etwa 14 Tage dauern. Im Durchſchnitt wird mit einem halben Herbſt gerechnet, alſo weit weniger als im vorigen Jahre. In Kallſtadt lauten die Forderungen der Winzer und Winzervereine auf 280 4; der Handel zeigt bei dieſen Preiſen aber wenig Kaufluſt. Kleinere Partien wechſelten am Donnerstag bei einem Preis von 240„ ihre Beſitzer. Auch Herxheim am Berg hat am Montag mit der Lee begonnen, doch verlief das Geſchäft dort bis jetzt recht ſchleppend. Die Gebote des Handels, die für die Logel .50„ betragen ſollen, befriedigen die Winzer nicht. In Ellerſtadt und Gönnheim, wo der Herbſt in vollem Gang iſt, wurden kleinere Mengen zum Herbſtmittelpreis abgenommen. Die Vereinigten Weinproduzenten von Gönnheim legen einen großen Teil ihres Ertrages zum Weiterausbau ein. Das Ende der Portugteſerernte iſt in Friedelsheim bei anhaltend günſtiger Witterung bis Montag zu erwarten. Einen großen Teil ihres Rotmoſt⸗ ertrages verkaufte die Winzervereinigung Friedelsheim zu 240. Die Moſtgewichte betrugen im Durchſchnitt 68 Grad. Wie bei Schluß des Berichtes zu erfahren iſt, weiſen die Preiſe bereits eine rückläufige Tendenz auf, da die An⸗ gebote der Unterhaardt bereits vorliegen. Mit dem Ende des Portugieſerherbſtes an der Mittelhaardt iſt zum Ende nächſter Woche zu rechnen. vom 18. Sept. Auf dem * Obſtgroßmarkt Bad Dürkheim heutigen Obſtgroßmarkt koſteten: Birnen—15, Pfirſtche —207 Aepfel—15; Zwetſchgen 17; Tomaten—6, Trau⸗ ben rot 11—14; Trauben weiß 1416; Nüſſe 1516; Brom⸗ beeren 24; Mandeln 18; Quitten—7. * Obſtgroßmarkt Neustadt vom 18. Sept. Auf 580 heutigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezablt: Aepfel—8 Birnen 312; Mandeln 18, Wol⸗ müſſe 24 Nüffe 13—15; Pfirſiche—14; Quitten—7 To⸗ moten 65 Trauben 1918; Zwetſchgen 18—14, Bohnen 1. Gute Anfuhr und raſcher Abſatz. 5 Schifferſtadter Gemüfeauktion vom 18. Sept. Bei guter Anfuhr und gutem Abfatz notierten: Aepfel 5, Bir⸗ nen 5,5, Zwetſchgen 10—11; Trauben 11—14, Nüſſe 1417 Weißkraut 1,25; Rotkraut 1,8—2,25 und 11,5, Wirſing 12 Karotten 1,5—3; Zwiebel 3,25; Spinat 12—15 Toma⸗ ten—7,5 und 25—4, Bohnen 1725 Erbſen 21.22 Blumenkohl 840, 1522 und 58; Endivienſolat 24 Kopfſalat—5: Kopffellerie 712; Kohlrabi—3; Rettich 12; Salatgurken—11 pro Stück. * Obſt⸗ und Gemttſegroßmarkt Weinheim vom 18. Sept. Birnen—9 und—4, Aepfel—6 und—4 Quitten 78; Walnüſſe 30; Nüſſe 15—18 und 12—14; Pftrſiche 1420 und 613; Tomaten—8, Anufuhr gut; Nachfrage gut. Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 18. Sey. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe außer- gewöhnlich ſtill. Es waren nur vereinzelte Berg⸗ reiſen am Markt. Die Frachten blieben unverändert, ebenſo auch der Bergſchlepplohn. Nur der Talſchlepplohn iſt immer noch ſehr feſt; es werden 7,5 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotterdam bezahlt. - ZEITUNG N 0 1 2 — f 4 * — re 33 t, nach zen die r der Wie en his⸗ Oppler ndwel⸗ er von e Prit⸗ t durch V 9 n ihm ative in der t, u. a. wurde. en dus ber Ge⸗ d auch g aller atte er itte ſo n zahl⸗ rgeſell⸗ n Ver⸗ t, der hütten⸗ 8 feſt⸗ Mill. Itungs⸗ ekannt⸗ ſentlich udlage. ag des Fhilipp n und deren nheim⸗ Frau nheim, agenen nheim, er der g 54. chiſchen igt der inleihe. ut eine n auf⸗ oll die Hitäten ſie Re⸗ illtarde öffent⸗ t noch ffe die „ ohne rot ten, zu wichten t. Der dauern. rechnet, Winzer dieſen chſelten Zeſitzer. er Leſe zt recht Vogel yt. In vollem elpreis von s zum iſt in ing bis otmoſt⸗ eim zu Grad. ſen die te An⸗ u Ende 1 Ende uf dem firſtche N 1 * N 1 . Samstag, 19. September 1931 — Flugtag in Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mannheim Gerhard Fieſeler, Elli Veinhorn und Baroneſſe von Biſſing kommen Seit einigen Tagen kann man wieder das unge⸗ wöhnlich ſchnelle Flugzeug mit der Flügelaufſchrift „Gildehof“ über Mannheim beobachten, dem ſich jetzt ein flinker Doppeldecker hinzugeſellt hat. 8 die Zeitung lieſt— und das tut heute jeder— weiß, daß das Wort„Gildehof“ eine Zigarette bezeich⸗ net, die von der Zigarettenfabrik Haus Berg⸗ mann in Dresden hergeſtellt wird und ſich in Mannheim bei den Rauchern größter Beliebtheit erfreut. Darum wird es in Mannheim mit beſonderem In⸗ tereſſe aufgenommen werden, daß das Haus Berg⸗ mann unter die Veranſtalter von Flugtagen gegangen iſt. 17 derartige Veranſtaltungen wurden in dieſem Jahr bereits mit größtem Erfolg durchgeführt, wei⸗ tere ſind für die nächſten Sonntage bereits organiſtert. Für den Mannheimer Flugtag haben die Vorberei⸗ tungen vor einigen Tagen begonnen. Am Sonntag, 4. Oktober, nachmittags.30 Uhr pünktlich, beginnt die Veranſtaltung auf dem ausge⸗ Wer zeichneten Mannheimer Flugplatz in Neuoſtheim. Das außerordentlich reichhaltige Programm wird von der Gildehof⸗Flugſtaffel beſtritten, zu der noch eine Reihe von Privatflug⸗ zeugen hinzukommt. Zu den ſtändigen Mitarbeitern der Gildehof⸗ Flugſtaffel zählen der dreimalige deutſche Kunſtflug⸗ meiſter Gerhard Fieſeler, heute ohne Zweifel einer der bedeutendſten europäiſchen Kunſtflieger, Fieſelers Meiſterſchülerin Baroneſſe von Biſſing, die Afrikafliegerin Elli Beinhorn und fünf Fall⸗ ſchirmabſpringer. 5 Der Mannheimer Flugtag wird Flugſtaffel in voller Beſetzung zeigen. Das Pro⸗ gramm ſieht neben einem exakten Geſchwaderflug Zielabwürfe, Ballonrammen, Luftturnier, eine flie⸗ gende Gildehof⸗Zigarette und vor allen Dingen Kunſtflüge vor. Elli Beinhorn wird mit ihrer kleinen wendigen Argus⸗Klemm und Baroneſſe Vera von Biſſing auf einer 120 Ps ſtarken Schwalbe ſtarten. Baroneß von Biſſing wird in Mannheim den ſo überaus ſchwieri⸗ gen Looping nach vorn zeigen, eine Figur, durch die die Gildehof⸗ der deutſche Kunſtflugmeiſter Fieſeler berühmt wurde. Eine 200 Watt Lautſprecheran lage auf dem Flugplatz wird den nötigen Kontakt zwiſchen Zuſchauern und Fliegern durch 12 Rieſenlautſprecher herſtellen, ſodaß dem Publikum vor allem die über⸗ aus komplizierten Figuren Fieleſers erklärt werden können. Gerhard Fieſeler iſt ein Meiſter des Kunſtfluges, ein Mann, der ſo unwahrſcheinlich ſchwierige komplizierte Figuren mit einem Spezial⸗Apparat zeigt, daß einem vor Staunen ſchier der Atem weg⸗ bleibt. Fieſeler fliegt auch in Mannheim ſeine etwa 300 PS ſtarke Tigerſchwalbe, die er ſich nach ſeinen eigenen Entwürfen bauen ließ. Zum Schluß noch etwas ganz Beſonderes: Der Abſprung von drei und dann ſogar von fünf Fall⸗ 7. Seite/ Nummer 433 ſchirmpiloten zu gleicher Zeit aus dem Geſchwader⸗ flug. Schlag auf Schlag wird ſich das Programm ab⸗ rollen, jede Nummer eine beſondere Leiſtung flie⸗ geriſchen Könnens. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß dig Eintrittspreiſe volkstümlich ſind. Be⸗ ſondere Ermäßigungen für Erwerbsloſe, Schüler uſw. ſind ebenfalls vorgeſehen. Der geſamte Reinerlös aus dem Mannheimer Gildehof⸗Flugtag wird gemeinnützigen bezw. wohltätigen Zwecken zugeführt. Wer Luſt hat, ſich für wenig Geld einmal die Welt von oben zu betrachten, dem ſtehen die Flugzeuge der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa und des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt ⸗ vereins zu Rundflügen zur Verfügung. Z. Zt. ſchweben auch noch Verhandlungen mit der Frei⸗ balongruppe des Luftfahrtvereins, um den Ballon„Mannheim“ evtl. ebenfalls mit zuzuziehen. Die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“, E.., Mannheim, Hauptgeſchäftsſtelle M 7, 24, hat die Eintritts⸗ preiſe für ihre Vorſtellungen erneut herabgeſetzt. Durch Bildung beſonderer Gruppen beſteht die Wahl zwiſchen 6, 12 und 20 Vorſtellungen im Spieljahr. Außerdem iſt dem Beitretenden die Auswahl überlaſſen, welche Theater er beſuchen will.(Siehe die Anzeige.) Samstag, 19. September Nationaltheater:„Der Hauptmann von Köpenick“, Mär⸗ chen von Carl Zuckmayer, Miete C3, dritte Vorſtellung der Werbewoche, Anfang 19 Uhr. Friedrichspark: Jazz⸗Matz⸗Geſellſchaftstanz, 20.30 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlogen ob 20.0 Uhr. 5 Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. Pfalzbau⸗Kaffee: Tonztee ab 17 Uhr, Konzert und Tanz ab 20 Uhr. Autobusausflug zur Pfälzer Weinleſe 14 Uhr, ab Parade⸗ platz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hofenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz Friedrichsbrücke. Lichtſpiele: Alhambra:„Meine Couſine aus War⸗ ſchau“. Copitol:„Kinder vor Gericht“.— Gloria⸗Palaſt:„Der keuſche Joſeph“.— Schou⸗ burg:„Das Schickſal der Renate Langen“.— Roxy ⸗ Theater:„Die große Attraktion“.— Univerſu m: „Marokko“.— Paloaſt⸗Theater:„Der füngſte Leutnant“.— Scala⸗ Theater:„Das alte Lied“, Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend geöffnet.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöff⸗ net von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rheln⸗Pegel J 15. 18. 17. 18. 19. Neckar⸗Pegel] 18. 17. 18. 19. Base 3515 1,480.88 g 2 55 Schuſterinſel 85 247.07 4,96] Mannheim. 5,9 598 151185 „ 78.58.55 3,50 Jagſtfeld..82.2.24 7,40 Maxau 9.70.2 Santenn.: 9858.0 886 Mannheim. 18.07 4˙88 386 Plochingen. o. 05 oo Caubd 848,74 9,580 8,45 6 Köln 7933,85 3,70 8, 58 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayfer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: i. V. Franz Kircher ⸗ Gericht u. alles übrige: Franz Kircher ⸗ Anzeigen u. geſchäftl. Mittellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Goltesdienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 20. September 1931. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Mill; 10.00 Predigt, Pfarrer Roſt; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Mill; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Roſt. Konkordienkirche: 10 Predigt, Pfarrer Horch; 11.15 Kinder⸗ otkesdienſt, Vikar Schölch; 11.15 Chriſtenlehre f. Knaben, farrer Horch; 12 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Horch; 6 Predigt, Vikar Schölch. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Dr. Barner, 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Dr. Hoff u. Pfr. Mayer. Reuoſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 10.50 Chriſtenlehre, Vikar Schmitt; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche:.30 Predigt, Pfarrer Walter; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schweikhart; 10.45 Chriſtenlehre, Pfarrer Walter. f Johanniskirche:.90 Predigt, Pfarrer Emlein; 10 Predigt, Pfarrer Jpeſt; 11 Chriſtenlehre, Pfr. Joeſt; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Emlein. N Lutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Pfarrverwalter Lie. Mülhaupt; 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Frantzmann; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Jundt und Pfarrverwalter Lic. Mülhaupt. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Hoeniger; 11.15 Kin⸗ dergoöttesdienſt, Vikar Hoeniger: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig. 5 Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. a Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Störzinger; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Störzinger; 1 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Vikar Störzinger. 5 Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger; 11.15 Kinder⸗ goftesdienſt, Pfr. Luger;.30 Chriſtenlehre Knab. Pfr. Dürr Malthäuskirche Neckarau: 9 Chriſtenlehre Nordpfarrei, Pfr. Maurer;.45 Predigt, Pfarrer Maurer; 11 Kindergottes⸗ dienſt Nordpfarrei, Pfarrer Maurer. 0 Gemeindehaus Speyererſtr. 28: 10 Predigt, Vikar Braun; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Braun. Rheinau:.30 Waldgottesdienſt am Pfingſtberg. Vikar Hegel;.80 Predigt, Pfarrer Vath; 10.80 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Bath; 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.90 Hauptgottesdienſt, Pfr. Dürr; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Dürr. 5 Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Kindergottesdienſt, Pfarrer Kunz; Mädchen, Pfarrer Kunz. 1 5 Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre der Südpfarrei, Pfarrer Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Temme; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme..— Wallſtadt:.30 Hauptgottesdtenſt, Pfr. Marx; 10.45 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Marx; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfr. Marx. 12.80 für Pfarrer Kunz; 1 Chriſtenlehre „ Wocheugottesdienſte. Trinitatiskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Horch. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend 8 Andacht im Kon⸗ firmandenſaal Pfarrer Lemme. 8 vang.⸗luth. Gemeinde ü (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29). Dienstag abend.00 Miſſionsvortrag von eyvgl.⸗luth. Miſſionar Blumer über Deutſch⸗Oſtafrika. 4. Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung für religiöſe Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Rückgebäude U 6. 11, Friedr.⸗Ring: Die Menſchenweihehandlung; 11.15 Sonntagsfeier für Kinder.— Montag 20.15 im Vortragsſaal U 6. 11 ſpricht Dr. A. Heidenreich⸗London über das Thema„Die gemein⸗ ſame Menſchheitsaufgabe Deutſchlands und Englands“. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evaugl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſpektor Stöckle): Sonntag 8 Verſammlung. Donners⸗ tag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonnntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 V. j.., Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſtonar Olpp): Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße Nr. 31(Stadtmiſſtonar Welk): Sonntag 3 Uhr Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſch. Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Verſammlung;.00 Luzenberg Verſammlung. Dienstag.15 Waldhof, Mittwoch.15 Sandhofen, Frei⸗ tag.00 Luzenberg Bibelſtunde.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Dienstag 8 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. 4. Me, Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Stgtion zu erfahren. Lanbeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“ L 11. 4. Sonntag 10 Kinderſtunde; 4 Jugendvereln; abends.00 Gemiſchte Verſammlung.— Dienstag abends 8 Uhr Männerſtunde.— Mittwoch abends 8 Gebetſtunde.— 2151 90 nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ 1¹ kränzchen r junge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abends 8 Evangeltſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ ein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗ Vortrag.— Dienstag 8 Gebetſtunde u. 8 Evangeliſationsverſammlg. Almenhof, Streuberſtr. 46.— Mittwoch 8 Männerſtunde. Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Adventgemeinde, J 1 Nr. 14. Sonntag abend 8 Vortrag. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Freitag abend 8 Jugend⸗ ſtunde. Samstag vormittag 9 Sabbatſchule; 10 Predigt, nachm! 3 Kindergottesdienſt. Südd. Bereinigung für Evangeliſativn und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsverſammlung(Pfarrer Horch). Montag abend 8 Frauenſtunde. Mittwoch abd. 8 Bibelſtunde. Samstag abend.15 Männerſtunde..⸗B.⸗ ſtunden des Jugendbundes für E..: a) für jg. Männer: Dienstag abend.15; b) für junge Mädchen: Sonntag nachm. 4 und Donnerstag abend 8.— Neckarſtadt, Holz⸗ bauerſtraße 7: Donnerstag nachm. 8 Frauenſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 28. Sonntag.90 und 4 Predigtgottesdienſt, Prediger Sautter; 10.45 Sonntags⸗ ſchule. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Donners⸗ tag mittag 4 Frauenmiſſionsverein; 8 Jugendverein. Blau⸗Kreuz⸗Verein Mannheim I, Meerfeldſtr 44. Sonntag vormitt. 11 Hoffnungsbund für Kinder; abends 8 Blau⸗ Kreuz⸗Verſammlung Gärtnerſtr. 17.— Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bund für Kinder; abends 8 Blau ⸗Kreuz⸗Verſammlung. Samstag abend 8 Jungmännerkreis, jeweils Meerfeld⸗ ſtraße 44, Hinterhaus. Baptiſten Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſeph⸗ Straße 12. Sonntag(Jahresfeſt des Jugendvereins) vorm..30 Ge⸗ betſtunde; 11 Sonntagsſchule; nachm. 3 Feſtgottesdienſt, Br. Scheufler; 7 Nachfeier der Jugend.— Mittwoch 8 Gebetſtunde.— Donnerstag 3 Frauenſtunde. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 28. Sonntag vorm..30 Predigtgottesdienſt, Thema:„Mit Jeſus allein“, Prediger K. Hirz: 11 Sonntagsſchule; abends 8 Jugendbund.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde, Betrachtung des Philipperbriefes.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗ Mifſtons⸗Verein. 1255 f Katholiſche Gemeinde Sͤyuntag, den 20. Seßtember 1931. Obere Pfartei(Jeſuftenkirche]: Von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.80 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt: 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.80 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaft mit Segen. St. Sebaſtiauuskirche[Untere Pfarrei]: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesbienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Neues Thereſten⸗ Krankenhaus:.15 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt. St. Peter: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Ausſetzung und Segen. Heilig ⸗Geiſt⸗ Kirche: 6 Beichte, hl. Meſſe: 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jungfrauen;.80 Herz⸗ Martä⸗Andacht mit Segen. 2 Liebfrauenkirche: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt: 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Mädchen; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Kath. Bürgerſpital:.80 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gym⸗ naſtumsgottesdienſt. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim:.30 hl. Beichte; 7 und.15 hl. Kommunion;.30 Kommunton⸗Singmeſſe; .90 Hauptgottesdienſt; 11.45 Chriſtenlehre f. Jünglinge; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Veſper. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Andacht. St. Joſef, Lindenhof: 6 hl. Meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11.15 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Andacht zur Mutter Gottes. St. Jakobus, Neckarau:.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Hochamt m. Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Paul:.15 und 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt u. Predigt in d. Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre für die Jungfrauen und Veſper;.30 Sonntagsabend⸗ andacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal:.30 Beichte u. Austeilung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt u. Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaftsandacht. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen:.30 Beichte: 7 Frühmeſſe mit Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt und Kommunion; 10 Predigt u. Amt;.30 Chri⸗ ſtenlehre für Jungfrauen und Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Antoniuskirche Rheinau:.30 hl. Beichte;.80 Früh⸗ meſſe mit Monatskommunion;.15 Amt mit Predigt; 10.30 Chriſtenlehre; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; .30 Segensandacht zu Ehren der Muttergottes. St. Thereſia vom Kinde Jeſu Pfingſtberg⸗Hochſtätt(Secken⸗ heimer Station]:.30 hl. Kommunion und Beichte;.15 hl. Kommunion;.00 Amt mit Predigt, Chriſtenlehre; abends 6 Segensandacht. St. Aegidiuskirche Seckenheim:.15 Frühmeſſe;.30 Haupt⸗ gottesdienſt, anſchließ. Chriſtenlehre für die Jünglinge; nachm..30. Beſper. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. 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Vom dieſer Weisheit, ſpät erlernt, Iſt meiſt die Jugend weit enfernt; Sie ſpielt in ausgedehntem Maße Am allerliebſten auf der Straße; Wo Straßenbahnen bimmelnd jagen, Wo Wagen endlos folgt auf Wagen, Wo Autoburgen jäh ſich türmen Sieht man ſie hinter'm Ball her ſtürmen.— Jüngſt war ich Zeuge eines Falles, Wy ſich die Wucht des Schleuderballes, An einem Naſenbein gebrochen (Es war erſt in den letzten Wochen). Was ganz beſonders dabei ſtörte, War, daß es einem Mann gehörte, Der an dem Autoſteuer ſaß Und durch den Ball wurd' leichenblaß. Die Wirkung war ganz ungeheuer, Indem der arme Mann am Steuer, Verlaſſend ſeines Weges Spur, An eine Anſchlagſäule fuhr. Ein Glück im Unglück iſt's geweſen Man konnt' es in der Zeitung leſen), Daß bei beſagtem Fuß ballſpiel, Nur jene Anſchlagſäule fiel. Von guter Bauart war der Wagen, Er konnte einen Puff vertragen, So daß es glücklich dieſes Mal Noch abging ohne Todesfall.— Ihr Kinder, frei von dunkler Ahnung, Beherzigt, bitte, meine Mahnung: Die Straße dient nur dem Verkehr, Zum Ballſpiel taugt ſie nimmermehr. Werner Warner. (Aus der„Verkehrswarte“.) Weit draußen vor der Stadt iſt ein ſchöner Wald. Die Städter beſuchen ihn wenig, weil in ſeiner Mitte kein Wirtshaus ſteht. Nur an ſeinem Rande liegt ein Gaſthaus, das den meiſten Spaziergängern ein Endziel iſt. Zum„Dehus“ wollen ſie, weiter hinaus führt ſie der Weg ſelten. Wo Tümpel ſind, fühlen ſich die Stadtleute nicht wohl. Mißmutig gar ſchauen ſie auf jenen kleinen abgelegenen Wald. Sie verſtehen nicht ſeine ge⸗ heimnisvolle Einſamkeit, in der ſich buntes Leben erhält. Kriechtiere, Käfer, Schmetterlinge und Vögel finden ein ungeſtörtes Daſein hier, und Gräſer, Blumen und Bäume gedeihen in Schönheit und Stille. Oft um die frühe Morgenſtunde gehe ich mit mei⸗ nen Eltern dahin. Wenn die Sonne kaum ihren Lauf über das Pfälzer Land begonnen hat, dann iſt es hier am ſchönſten. Ein vielſeitiges Tier, und Baumleben offenbart ſich dem naturhungrigen Blick. Wo das Waſſer von unten aus ſich über die mooſige Erde hebt, da wuchern, fett und hoch, man⸗ nigfaltige Sumpfpflanzen hervor. Nicht viele Son⸗ nenſtrahlen durchbrechen ſie. Ewig trägt das Waſſer jenen geſpenſtig grünlich⸗ſchwarzen Farbton bedroh⸗ licher Moore. Fröſche in großen Chören laſſen hier ihre Stimme erſchallen und treiben unberührt vom Lärm der Großſtadt Jagd auf Myriaden von Schna⸗ ken. Doch mitunter werden ſie ſtille, wenn Meiſter Adebar, der Langbeinige, mit ſtolzen Schritten durch die Gegend watet. Mit dem iſt nicht zu ſpaſſen. Ein ſchwabbeliger Froſchkörper kann ſich gegen ſei⸗ nen ſchnittigen Schnabel ſchlecht wehren. Feſt ducken ſie ſich drum am Rande des Waſſers, wo das Moos überhängt, nieder und warten, bis die weißen Flü⸗ gel mit den ſchwarzen Verzierungen klatſchend zu⸗ ſammenſchlagen, und er wieder in die Höhe ſteigt. Dann aber ſetzt das Froſchkonzert neu ein und er⸗ tönt noch, wenn ſchon längſt die Sterne ſich entzün⸗ det haben, und ihr„Quak“ klingt unvermindert am nächſten Tage fort. Wo die Wieſen ſich anſchließen und Gras und bunte Blumen ſich zu einem prächtigen Teppich wir⸗ ken, der ſich hinauf zu einem trockenen ſandigen Hang hinzieht, da iſt das ungeſtörte Gebiet der Eidechſen, die alltäglich ihr Sonnenbad dort nehmen und zufrieden in die Tageshelle blinzelnn. Vom Weidenwäldchen ſelbſt halten ſie ſich fern. Unrecht 5 ſie daran! Denn das Wäldchen iſt der idylliſchſte Blatz. Bald leiſe, bald laut fährt der Wind hier durch die Blätter und wirft oft hoch die Zweige in die Luft. Wie frohlockend hüpfen ſie aufwärts, und wie müde vom Spiel laſſen ſie ſich nach unten fallen. Doch keine Raſt iſt ihnen gegönnt. Es iſt, als müßten ſie dort hinaus, wohin von morgens bis abends das gefiederte Sängervölkchen ſeine eilige Fahrt macht. Wie ein Konzertſaal iſt das ſchattige Wäldchen, das ſich gleich einem lockenden Geheimnis zwiſchen Rhein und Altrhein gebettet hat. Ohne Unterbre⸗ chung iſt dort ein Jubilieren und Muſizieren. Es geht der Vogelwelt auch gut dort! Raupen und Beeren, alles bietet ſich ihnen in Fülle, und Nah⸗ rungsſorgen ſind unbekannt. Es iſt ein ſchönes Wäldchen, weit draußen vor der Stadt. Es iſt ſchade, daß die Städter dieſen Platz ſo wenig beſuchen. Clla. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Sniiun iu Vn i lub upvioͤn uni Toru Zwei Mannheimer Ferienteilnehmer der „Projuvrentute“, Rudi Loutenſchlager und Lud Bodenheimer überſenden uns den folgenden Bericht von ihrem Aufenthalt in der wunderſchönen Landſchaft. Sie haben ihrem Auf⸗ ſatz dos Wort Ganghofers vorangeſetzt:„Wen Gott lieb hat, den läßt er fallen ins Berchtesgade⸗ ner Land“. Norbert Jacques, der berühmte Weltreiſende und Dichter, faßt ſein Urteil in die Worte zuſammen: Berchtesgaden, ſchönſte Landſchaft der Welt.— Und da durften wir unſere Ferien verbringen, wir, das ſind junge Mannemer,„unter Aufſicht“ von zwei Erwachſenen. Allein von unſerem Häusl haben wir einen prachtvollen Ausblick auf das Bergpanorama des Landes. Am meiſten ins Auge fallend der Watz⸗ mann, der zweithöchſte Gipfel des Deutſchen Reichs, deſſen Mittelſpitze auch ohne Führer leicht beſteig⸗ bar iſt. Die anderen Gipfel, von den Einheimiſchen Watzmannfrau und Watzerln genannt, erfordern bereits Kletterarbeit. Daneben erblicken wir das wichtige Maſſiv des Hohen Göll mit dem ſteinernen Meer; im Hintergrund ragt pyramidenförmig die Schönfeldſpitze, die an Höhe dem Watzmann nur um einen Meter nachſteht, empor. Wenden wir uns nach Norden. Hier liegt der Untersberg mit ſeiner rotbraunen Marmorwand da; Hochkalter und Toter Mann ſchließen den Blickkreis. Unſere erſte Wanderung galt dem König⸗ seie. Er iſt in Wahrheit der König der deutſchen Alpenſeen. Rieſige Bergwände ſteigen aus den Tie⸗ fen des in allen Farben ſchillernden Waſſers Hun⸗ derte von Metern faſt ſenkrecht in die Höhe. Ruhig führte uns das elektriſch betriebene Boot den See entlang. Der Bootsführer nannte den Mitfahrenden die Namen der einzelnen Berge und die geſchichtlichen Greigniſſe, die ſich hier abſpielten. Voller Stolz rief er über das Waſſer— ein ſiebenfaches Echo war die Antwort. Im Hintergrund tauchte langſam St. Bartholomä auf. Wunderbar wirkt der Kontraſt zwiſchen dieſer kleinen Wallfahrtskapelle und der rieſigen Watzmann⸗Oſtwand, deren Beſteigung ſicher⸗ lich ſehr ſchwer iſt. Unſer Boot legte an St. Bartho⸗ lomä an. Hier hat man Gelegenheit, die Kapelle, die hübſche Barockmalereien beſitzt, innen zu be⸗ ſichtigen. Bald ging die Fahrt mit dem nächſten Boot weiter. Neue Berge, neue Eindrücke. Beſonders reiſefreudig ſcheinen die Sachſen zu ſein. Von fünf Frsmben ſind drei dabei. Aeußerſt erheiternd wirkten auf uns ihre Gloſſen. Raſch war der Ober⸗ ſee mit den Teufelshörnern erreicht. Um die Gegend recht unverfälſcht zu erhalten, wurde ſie hier als Naturſchutzgebiet erklärt. Die Beſtedlung iſt hier infolge des vorherrſchenden Felſencharakters ſehr gering. Vereinzelte Waſſerfälle beleben die kahlen Abhänge. Nach guter Stärkung mit Milch traten wir die Rückfahrt an. Hatten wir in den erſten Tagen faſt ausſchließlich Schönwetter gehabt, ſo zwangen uns jetzt die häu⸗ figen Regentage, innerhalb der Stadt zu verweilen. Doch das wurde nicht allzu tragiſch genommen, hatten wir doch u. a. auch Gelegenheit, das unweit der Stadt liegende Salzbergwerk zu beſichtigen. Das iſt ein Hochbau, der den Vorteil hat, daß immer friſche Luft darin vorhanden iſt. Die wie Knappen eingekleideten Beſucher fahren mit langen Rollkarren ein. Der Führer erklärt ihnen den Vorgang der Salzgewinnung. Außerdem ſieht man künſtleriſch ausgeführte Denkmäler aus verſchieden⸗ farbigem Steinſalz, die innen beleuchtet werden. Die Ausfahrt erfolgt durch die ſchmalen Stollen ſehr raſch. Nachdem ſich der Dauerregen etwas gelegt hatte, unternahmen wir eine Wanderung durch die Almbachklamm am Fuße des Unterbergs. Dieſe iſt wohl eine der ſchönſten und größten in Ober⸗ bayern. Hier bahnt ſich der wildromantiſche Alm⸗ bach ſeinen Weg durch tief ausgefreſſenes Felsgeſtein, bildet teilweiſe Waſſerfälle von über 100 Meter Höhe, um dann unten in feinſten Staub zu zer⸗ fliegen. In Berchtesgadens nächſter Umgebung liegt der Predigtſtuhl, auf deſſen Gipfel von Bad Reichenhall aus, eine vor kurzer Zeit erbaute Seilſchwebebahn führt. Da die Meiſten von uns mit dieſem ſeltenen Verkehrsmittel noch keine Bekanntſchaft gemacht hatten, fuhren wir eines ſchönen Tags mit der Bahn nach Bad Reichenhall. Schon vom Zuge aus hatten wir die Kabinen der Schwebebahn mit verhältnis⸗ mäßig großer Geſchwindigkeit aneinander vorüber fahren ſehen. An der Talſtation konnten wir die ungeheure Stärke des Tragſeils erkennen. Nach langem Hin und Her erreichte unſer Führer einen günſtigen Fahrpreis. Für alle wurde die Fahrt zum Erlebnis. Raſch erweiterte ſich der Horizont, die Umriſſe aus den Wolken ragender Berge werden ſichtbar. Unter uns erblickten wir zackige Felſen, enge, lange Kamine. In zehn Minuten überwanden wir einen Höhen⸗ unterſchied von 1000 Metern. Auf dem Gipfel wartete unſer eine prachtvolle Ausſicht. Zu unſern Füßen lag Reichenhall mit ſeinen ſchönen Kuranlagen, nörd⸗ lich das prächtige Salzburg mit dem von hier aus faſt unſcheinbaren Gaisberg, dahinter im Salzkam⸗ mergut der Schafberg mit ſeinen ſieben Seen. Im Nord⸗Weſten ließ ſich noch der Chimſee erkennen. Um ein Erlebnis reicher gelangten wir wieder glück⸗ lich zu Hauſe an. 00% QeoßobA ui ag lla Still ſaß mein Großvater in ſeinem alten Lehn⸗ ſtuhl. Er rauchte ſein Pfeiſchen und dachte über etwas nach. Es waren ſcheinbar Erinnerungen, denn er lächelte, was er ſonſt ſelten tat. Ich zupfte ihn am Rock und ſagte:„Großvater“, erzähle. Und er begann:„Es iſt heute ein Ferienſtreich, den ich dir erzähle, und ich will hoffen, daß du ihn nicht nach⸗ ahmſt. Dann tat er einen kräftigen Zug aus der Pfeife und begann:„Es war im Auguſt. Heiß brannte die Sonne auf unſer kleines Dorf hernieder. Mancher Schweißtropfen fiel an dieſem Tage auf die Erde, und viele Leute verwünſchten dieſe Hitze. Aber meine Mutter freute ſich, denn ſie war Wäſcherin und hatte gerade Wäſche aufgehängt. Die mußte bis zum Abend trocken ſein, da ich ſie abends forttragen ſollte. Am Vormittag gingen wir aufs Feld. Nämlich ich und meine Schweſter Linchen. Ich war damals 12 Jahre alt, meine Schweſter 6. Meinen kleinen Bruder von 3 Jahren nahm ich auch mit. Während wir auf dem Wagen fuhren erzählte ich vom„böſen Huber“. Das war ein Mann, der draußen vor dem Dorfe wohnte. Er war gegen jeden mürriſch, und weh dem, der ihm etwas böſes tat, der mußte es bitter büßen. So erzählte ich ihr wie er gegen mich, als ich ihm vorgeſtern die Wäſche brachte, doch recht freundlich geweſen war; und wie er mir, als ich fort⸗ ging, einen Apfel ſchenkte und zwar vom beſten Baume. Linchen mochte das Waſſer im Munde zu⸗ ſammengelaufen ſein; denn als wir eben um die Ecke der Straße kamen, und das Huber⸗Häuschen in Sicht kam, bat ſie mich, ihr auch einen ſolchen Apfel zu holen. Sie hatte eigentlich auch meinen Wunſch ausgeſprochen. „Aber mir kam die Sache doch gewagt vor.“ Jetzt ſetzte der Großvater aus. Das war ſo ſeine Gewohnheit, wenn etwas Spannendes kam. Er tat einen kräftigen Zug und fuhr dann fort:„Der Baum ſtand an der Straße und vom Wagen aus konnte ich ihn erreichen. Ich ſtellte mich. Linchen hielt an. Im Haus war es ruhig und ſoweit man in den Garten ſehen konnte, war er leer. Ich faßte alſo den Aſt möglich weit innen, weil er da ſtärker war, und nun ein Griff und ich hing mit beiden Händen daran. Langſam rutſchte ich weiter mit der Hand, dann ſchob ich die andere nach. Linchen ſchaute ſich ängſtlich um, aber das Glück ſchien uns hold. Es kam nie⸗ mand. Jetzt hatte ich den Stamm erreicht. Ich klet⸗ terte auf einen vollen Aſt und dann ging's los. Fünf Aepfel wollte ich holen, zmei ftr Linchen, einen für Karlchen und zwei für mich. Drei hatte ich ge⸗ pflückt, als Linchen plötzlich rief:„Runter, runter, der böſe Huber' kommt!“ Jetzt ſah auch ich ihn kommen. Er hatte einen Prügel in der Hand. Sein Geſicht war zornrot. Mit einem Satze war ich vom Baum und kletterte ſchnell in den Wagen. Und es aing ſo raſch wie möglich fort. Eine Flut von Schimufeſtvtern, die nicht gerade lieblich waren, be⸗ gleitete uns. Jetzt kam mir erſt meine Lage zum Bewußtſein. Dieb, Apfeldieb, Stehler klang es mir in den Ohren. Linchen und Karlchen weinten bitterlich. Die eine aus Angſt, der andere aus Hunger. Ich hatte ihm nämlich einen Apfel verſprochen. Aber beim Herun⸗ terſpringen waren ſie mir alle drei entfallen. Beim Mittageſſen war ich ganz ſtill, aus Angſt, meine ſchlechte Tat zu verraten. Nach dem Kaffee gab mir meine Mutter die trockene Wäſche zum Forttragen. Und, o weh,„Huber“ war auch dabei. Zuerſt ging ich zu allen anderen Kunden; daun gings zu Huber. Ich ging mit ſchnellen Schritten. Tapfer wollte ich hingehen; ſagen, daß ich nie mehr ſtehlen wollte, und zuletzt wollte ich ihm die Hand reichen, und ihn um Verzeihung bitten. Aber je näher ich dem Hauſe kam, deſto langſamer wurde mein Schritt, und deſto tiefer ſank mein Mut. Vor dem Hauſe ſtand ich einen Augenblick ſtill, holte Atem und trat ein. Huber ſaß am Tiſche. Als er mich ſah, ſtand er auf und trat an mich heran. Er fragte:„Was haſt du heute in meinem Garten ge⸗ macht?“„Herr Huber“, antwortete ich,„bitte.“. „Was du gemacht haſt“ ſchrie er.„Geſtohlen“ ant⸗ wortete ich.„Siehſt du“, ſagte er,„ich könnte dich ja herumprügeln“, ſagte er,„aber ich laſſe dich noch einmal laufen.„Doch, wehe dir, wenn ich dich noch einmal erwiſche.“ Das hatte er im ſtrengen Tone geſprochen. Jetzt fragte er etwas freundlicher: „Erzähle!“ Ich mußte ihm die ganze Geſchichte er⸗ zählen, und als ich fort ging, war er wieder ganz freundlich. Auf der Straße atmete ich erleichtert auf. Ein Stein war mir vom Herzen gefallen. Still ſaß mein Großvater und blies ein Wölkchen nach dem andern fort. H. K. und H. Seh. Done. Lu, Nioruͤnn fol. Ich ging eines Tages von der Schule nach Hauſe, da rannte ein ungefähr ſechs Jahre alter Knabe die Straße entlang. Die rechte Hand, aus der ein paar Würſtchen herausſchauten, war hoch in die Luft ge⸗ ſtreckt, denn hinter ihm her galoppierte bellend ein großer Hund. Als ich das ſah, wußte ich ſofort was der Hund im Sinne hatte; denn er ſchnappte immer⸗ zu nach den Würſtchen. Ich lief ſchnell hinzu und öffnete dem Knaben die Türe zu ſeinem Wohn⸗ hauſe. Als er ſich im Sicheren fühlte, war alle Angſt verſchwunden. Ganz vorſichtig öffnete er die Türe einen kleinen Spalt, um zu ſchauen ob der Hund noch da wäre. Dieſer ſtand da und ſchaute mit lauernden Blicken nach der Türe, hinter welcher der Knabe verſchwunden war. Gerade wollte er den Hund mit dem Wurſtpaket⸗ chen necken, da war auch ſchon eine heraus gefallen und ſchwuyp hatte der Hund ſte gepackt und lief da⸗ von. Die Kinder, die den Vorfall beobachtet hatten, lachten den Knaben köchtig aus, und dieſer lief weinend zu ſeiner Mutter. Gretel K. 142. Jahrgang/ Nr. 433 J bnob vu nun, Runuzlgiuun Es war an einem ſchönen Sommermorgen. Ich ſaß auf der Veranda und las. Als ich einn auf⸗ ſchaute, ſah ich, wie eine Kreuzſpinne fleißig an ihrem Netze arbeitete. Ich trat ein wenig näher, un die Künſtlerin bei ihrer Arbeit beſſer beobachten 5 können. Ganz ſorgfältig ſpann ſie einen Faden nach dem andern. Bald hing ein wunderſchönes Netz da. Als ſie mit ihrer Arbeit fertig war, zog ſie ſich zu⸗ rück, um ſich von der Anſtrengung auszuruhen. Da, auf einmal kam eine Biene angeflogen und ſetzte ſich auf die Blumen, die auf der Veranda ſtan⸗ den, und freute ſich ihres Lebens. Eifrig trank ſie von dem duftenden Honigſaft der Blumen und wollte dann weiterfliegen, aber ſchon war ſie in das Netz der Spinne verwickelt. Dieſe kroch ein wenig aus dem Verſteck, um ſich den Zerſtörer ihres Netzes näher anzuſchauen. Sie ließ die arme Biene, die ſich zu befreien ſuchte, eine Zeitlang zappeln. Dann auf einmal ſchoß ſie wie ein Pfeil auf das Inſekt los. Die Biene wollte ſich mit ihrem Stachel zur Wehr ſetzen, aber es gelang ihr nicht. Die Spinne hatte ſie ganz ſchnell feſt um⸗ ſponnen, daß ſich die kleine Gefangene nicht mehr rühren konnte. Nur ab und zu ſah man noch ein Zucken. Befriedigt von dem guten Fang ſpazierte die Falſche wieder in das Verſteck zurück. Um ſie wieder herauszulocken, fing ich einen Weberknecht und warf ihn in das Gewebe. Zunächſt ließ ſich die Spinne nicht blicken, daun kam ſie ganz gemächlich herunter. Mißtrauiſch beſchaute ſie das Tier mit den langen Beinen, das in ihrem ſchönen Netz zappelte. Es ſchien ihr wahrſcheinlich ſehr ſchwer, die langen Beine einzuſpinnen. Aber kaum, daß man es verfolgen konnte, ſpann ſie mit Leichtig⸗ keit den Weberknecht ein und es blieb nur ein kleiner Punkt übrig. Auch einen Schmetterling, der in das Netz flatterte, umwickelte ſie ſo. Jetzt ſchien ſie hungrig zu werden, denn ſie fiel nacheinander über ihre Beute her und ſaugte ſie aus. Nun hingen nur noch die Häute der Tierchen da. Mit ihren Beinen warf ſie jede einzelne Hülle heraus. Dann ging ſie wieder fleißig an die Arbeit und beſſerte alle zerriſſenen Stellen, welche die kleinen Gefangenen gemacht hatten, aus. Und wohl⸗ geſtärkt kehrte ſie in ihren Schlupfwinkel zurück. gd ſuelob „Sssss!“ ſurrte es durch die Luft. Ein wohl⸗ beleibter Käfer ließ ſich auf einem großen Blatt nie⸗ der. Vergnügt und wohlgemut fraß er ſich ſtets von neuem ſatt. Plötzlich hob er den Kopf und hielt nach allen Seiten Umſchau. „Wy ſie nur ſo lange bleibt“, brummte er.„Sie iſt doch ſanſt nie ſo unpünktlich!“ „Sie“ war ſeine holde Gemahlin, geb. Kribbelig, ein rundliches Frauchen. „Guten Abend“, lieber Mann“, klang es da plötz⸗ lich hinter ihm. Ueberraſcht drehte ſich der Käfer um. „Ach endlich, endlich“, rief er erleichtert aus,„ich dachte ſchon, Dir ſei etwas zugeſtoßen!“ Galant führte er jetzt ihr rechtes Vorderbeinchen an die Lippen.„Zugeſtoßen?“ wiederholte ſie,„ja, beinahe ... Sie nahm umſtändlich neben ihrem Gatten Platz und ſeufzte tief. „Wie Du weißt, begann ſie,„unternahm ich heute mit meinen alten Baſen einen Ausflug. Dann nahmen wir auf einer(alten) Kaſtanie Platz, um uns auszuruhen. Als wir noch gemütlich miteinander ſchwatzten, kam plötzlich ein furchtbarer Orkan. Dieſer rührte von ein paar derben Bubenfäuſten her, die den Baum energiſch ſchüttelten. Meine alten Baſen wurden vor Schreck halb ohnmächtig. Unten ſah ich noch, wie die Buben einige Schachteln hervorholten und meine bedauernswerten Genoſſen fingen. Nur mit Mühe entkam ich meinem Schickſal⸗ Meine armen Verwandten—— was mag aus ihnen geworden ſein?“ Sie trocknete ſich die Augen. 5 „Schrecklich, ſchrecklich“, ſeufzte tief ergriffen ihr Gemahl.„Wenn ich daran denke, was den Aermſten geſchehen iſt, und wie wir hier ſo ſorglos daſitzen, ohne Kummer und Gefahren, wie gut es uns doch geht. 1 Er beendete ſeinen Satz nicht. Die ſchwarze Amſel flog vorbei, und als ſie die zwei erblickt hatte, fraß ſie zuerſt den armen Käfer und gleich darauf ereilte ſeine unglückliche Gattin dasſelbe Schickſal, Edith Schulze ee, N 55 Leere Zündholzſchachteln gibt es zu Hauſe ſicher⸗ lich in Menge, wenn wir ſie nur ein wenig ſammeln. Und was für hübſche Sachen laſſen ſich aus ſolchen Zündholzſchachteln baſteln! Wir ſehen hier die Vor⸗ lagen für eine elektriſche Eiſenbahn; wie aus drei Schachteln die Lokomotive, aus zwei Schachteln ein Perſonenwagen und aus dem Schuber einer Schach⸗ tel ein offener Laſtwagen gebaſtelt wird. Mit Bunt⸗ papier wird alles ſchön verkleidet, und ſchließlich werden noch Räder aus Pappe aufgeklebt. Das Zu⸗ ſammenhängen der einzelnen Wagen wird am beſten mit ein wenig Draht beſorgt. r e er, um ten zu n nach ketz da. ſich zu⸗ en. en und a ſtan⸗ ank ſie n und in das wenig Netzes Biene, eitlang ie ein lte ſich gelang eſt um⸗ t mehr ch ein azierte 0 4 6 einen unächſt e ganz ſie das ſchönen ſehr kaum, eichtig⸗ kleiner in das ſie fiel gte ſie ierchen Hülle Arbeit he die wohl⸗ ick. 7 wohl⸗ itt nie⸗ ts von t nach „Sie ibbelig, 1 plötz⸗ Käfer 18,„ich Galant n die beinahe Gatten h heute Dann im uns nander Orkan. fäuſten Meine nächtig. achteln enoſſen chickſal. ihnen fen ihr rmſten aſitzen, is doch hwarze t hatte, darauf ckſal. lz e beſten 9. September 1931 Samstag, 1 reigegeben! LIANE HAID in dem Lachschlager allerersten Ranges Nach langem Kampf von der Zensur Beschwingter Rhythmus und wirksamer Humor, wofür man in diesen schweren Zeiten In weiteren Rollen: Friſz Schulz Tala Birell Szöke Szakall- K. Huszer pufi y Im bunten Filmteil: 5„Micky's Geburtstag“ 5 lock U. 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Personen: In der Reihenfolge der Auftritte) Hauptmann von Schlettow Willy Birgel Wabschke, Zuschneider Fritz Linn Wormser Raoul Alster Willi, sein Sohn Hans Fassott Wilhelm Voigt Ernst Langheinz Oberwachtmeister Hans Godeck Obermüller Hans Finchr Frau Hoprecht Hermine Ziegler Friedrich Hoprecht Karl Marx Frau Obermüller Elisabeth Stieler bel 1 ee e den 20. September, vorm. 14.30 Uhr 5 Auf Tgenagag in Indien Die ser hochinteressante Tonfilm bringt Aufnahmen von Grog wild Jagden, welche unseren Augen bis jetzt noch nie gezeigt wurden! jugendliche haben Zulilk! .—.20,.50. Plätzen 50 Pfg. —.80, auf allen Preise: Kinder Im pfaszbau Konzertsaal L. UD WIGS HAF EN am Sonntag, den 20, September SFFPENTLIe KER Eintritt 50 Pfg. inkl. Steuer in bester Ausführung 8 2 22 liefert billigst die Druckerei Dr. Haas, G. m. b. 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