tener fen aufen 4443 Joſef⸗ echts. in 10 hehalt. ung. ecklos. B 52 4442 zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe e Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. wöchentlich Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13 W Oppauer Straße 8, 12 mal. Neue Mannhein Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM. 8. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. Einzelpreis 10 Pf. Jeilung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 30 die 32 mm breite die 79 mm breite Zeile. RM.—.40 im Reklameteil RM..— — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von * — Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Worte, nichts als Worte! Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 22. Sept. Die Vormittagsſitzung des Völkerbundsrates be⸗ ſchäftigte ſich mit dem chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt. Der chineſiſche Delegierte Sze verlas eine Reihe us Nanking ſtammender Kabelmeldungen. Sei⸗ nen Berichten zufolge entwickelt ſich der japani⸗ ſche Aufmarſch entlang der mandſchuriſchen Bahn auf breiter Front. Es werden umfangreiche Requiſitionen chineſiſchen Eiſenbahnmaterials vorge⸗ nommen, zahlreiche Verhaftungen chineſiſcher Be⸗ amten finden ſtatt, chineſiſche Militärs werden ge⸗ fangen genommen. Die japaniſche Truppenſtärke beträgt drei Diviſionen. Nachſchübe ſind unter⸗ wegs. Aus dem Kriegsgebiet werden Plünde⸗ kungen und Vernichtung zahlreicher Siedlungen gemeldet. Die chineſiſche Bevölke⸗ kung iſt den japaniſchen Truppen völlig ausgeliefert. Der chineſiſche Delegierte verlangte auf Grund des Artikel 11 des Völkerbundpaktes ſofortige Intervention des Rates und zwar in dem Sinne, daß Japan die Feindſeligkeiten abbrechen und den fritheren Zuſtand wiederherſtellen ſoll. Das japaniſche Ratsmitglied Noſhiza wa erwiderte kurz, daß ſich Japan im Verteidi⸗ gungszuſtand befinde gegenüber den irregu⸗ lüren Truppen. Er ging auf die von dem chineſiſchen Delegierten mitgeteilten Schilderungen berhaupt nicht ein, ſondern erklärte, daß Japan be⸗ keit ſei, direkt mit Nanking in Verhandlungen zu treten. Er verlangte die Vertagung des Kon⸗ fliktfalles bis zur nächſten Ratstagung im Januar. Der chineſiſche Delegierte ſtellte feſt, daß in der Antwort des Japaners Noſhi⸗ zawa keine Berichtigung der von ihm geſchilderten Tatbeſtände gemacht worden ſei. China ſei bereit, eine Unterſuchungskommiſſion in dem Kriegsgebiet Zeſtſtellungen machen zu laſſen. Im Namen ſeiner Regierung erklärte der chineſiſche Vertreter, daß (ſtaat⸗ mmat., chhilfe. hubert, ingang B3574 rerin lavier⸗ mod. indſätz. 12. 2 an * 170 N 2 Preiſe kleider, Möbel, 2, 8 33965 il is ft Geſelb 7 direkte Verhandlungen mit Japan ſolange abge⸗ lehnt werden müſſen, bis die japaniſchen Truppen 0 don chineſiſchem Boden zurückgezogen ſeien. Wir ſind einem Kriege ſehr nahe. Wenn der Völkerbundsrat nicht ſofort eingreift, iſt eine Kataſtrophe nicht zu verhüten“, erklärte er am Schluß ſeiner Ausführungen. Das Duell zwiſchen den Vertretern Japans und Chinas verſchärfte ſich. Während der Japaner er⸗ klärte, daß in der Naukinger Regierung Neigung vorhanden ſei, ſofortige Verhandlungen mit Tokio einzuleiten, erwiderte der Chineſe, daß ihm von der⸗ artiden N ſtrebungen innerhelb der Nankingregie⸗ kung nichts bekannt ſei. Noch einmal verlangte der kpaniſche Delegierte die Vertagung bis zur nächſten Ratsſitzung im Januar und erklärte, daß die Tokioter Regierung bereit ſei, die direkten Verhandlungen mit Nanking ſchon jetzt aufzunehmen. Endlich griff Lord Robert Cecil ein. Man erkannte ſofort, daß der Vertreter Groß⸗ britanniens den Standpunkt Japans unter⸗ tützen werde. Nicht mit einem Wort nahm Lord [Robert Cecil zu der Tatſache Stellung, daß ein blutiger Konflikt ausgebrochen ſei. Er behandelte die kriegeriſchen Vorgänge geradezu als Nebenſache und krörterte ausſchließlich den juriſtiſchen Stand⸗ bunkt, wie er ſich aus dem Völkerbundspakt er⸗ gibt. Er ſpendete Japan großes Lob und bezeichnete es als eine der Säulen des Völkerbundes. Auch für China hatte er einige lobende Worte übrig. Dann entwickelte er unter Heranziehung der einſchlägigen Beſtimmungen die Theſe, daß der Ratspräſident einen Appell an die beiden Parteien zu lichten habe, in dem er ſie ermahnt, den Frieden der At nicht zu ſtören, die Feindſeligkeiten einzu⸗ ſellen und wenn möglich die Truppen aus dem heſetzten Gebiet zurückzuziehen. Außerdem empfahl ord Robert Cecil, die Vereinigten Staaten in ihrer Eigenſchaft als Mitunterzeichner des Kel⸗ 3 über die Ratsverhandlungen zu unter⸗ en. Er betonte, daß der Völkerbundsrat nicht genügend Material beſitze, um ſich in dem vorliegenden Fall für die eine oder andere Partei zu entſcheiden. Damit waren dieſe trockenen Darlegungen zu Ende. Die Ratsſitzung wurde aufgehoben und auf heute kachmittag verſchoben. Die Stimme Eng⸗ lands iſt ansſchloagebend. Das von Lord obert Cecil vorgeſchlagene Verfahren wird nach⸗ tags im Rat zur Annahme gelangen. Der chineſiſche Dienstag, 22. September 1931 142. Jahrgang— Nr. 438 Japan fordert Vertagung der Stellungnahme bis Januar Zum Zusammenbruch des engliſchen Finanzmarkts 1 Der engliſche Schatzkanzler Philipp Snowden, der umfaſſende Maßnahmen zur Rettung der engliſchen Währung traf. Montagu Norman, Gouverneur der Bank von England, die die Ein⸗ löſung der Banknoten in Gold einſtellte. um den Reichstag und Dr. Curtius unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Sept. Drahtbericht Der Reichstagspräſient Löbe hatte heute vormit⸗ tag eine längere Ausſprache mit dem Reichskanzler, in der die Dispoſitionen für den Wiederzuſammen⸗ tritt des Reichstages feſtgelegt wurden. Es bleibt alſo dabei, daß das Parlament ſich am 13. Oktober verſammelt und zwar, wie es in der Tagesordnung heißt, zur Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung. An ſie wird fich dann eine all⸗ gemeine Ausſprache knüpfen, mit der auch ſämtliche Interpellationen und Anträge verbunden werden ſollen, insbeſondere die auf Aufhebung der während der Sommerpauſe erlaſſenen Notver⸗ ordnungen. Die weitere Entwicklung würde dann natürlich von der Stellungnahme der Parteien ab⸗ hängen. Wie wir hören, hat ſich Reichstagspräſident Löbe dahin ausgeſprochen, er rechne damit, daß der Reichs⸗ tageinige Wochen beiſammen bleibt und ſich dann bis zum Januar vertagen werde. In der Zwiſchenzeit würden die Ausſchüſſe arbeiten kön⸗ nen und im Januar werde man den Etat in Angriff nehmen. Ob das Etatsjahr bis zum 30. Juni ver⸗ längert werden wird, iſt noch ungewiß. Es handelt ſich bisher nur um einen Vorſchlag des Reichsfinanz⸗ miniſteriums, mit dem das Kabinett eingehender ſich noch nicht befaßt hat. Auf jeden Fall wird bis zum Ablauf des Stillhalteabkommens Mitte Februar bis zu einem gewiſſen Grade Klarheit über die Repara⸗ tionen geſchaffen werden müſſen. Man erwartet, daß im Dezember, wenn der amerikaniſche Kongreß zuſammentritt, bereits eine Entſcheidung über die Verlängerung des Hooverjahres fällt. Der Reichsaußenminiſter Dr. Curtius wird am Donnerstag nachmittag in Berlin zurück⸗ erwartet. Ueber die Frage, ob und wann er zurücktreten wird, gehen die Meinungen in politiſchen Kreiſen noch ſtark auseinander. Auf der einen Seite rechnet man damit, daß Dr. Curtius am nächſten Dienstag, alſo nach dem fran⸗ zöſiſchen Beſuch demiſſionieren werde, andererſeits hört man im engeren Freundeskreis des Miniſters, daß Dr. Curtius unmittelbar nach ſeiner Heimkehr eine Entſcheidung herbeizuführen gedenke und zwar in dem Sinne, daß er noch vor der Ankunft der franzöſiſchen Miniſter ſeinen Rücktritt erklärt, falls Dr. Brüning ſich nicht geneigt zeigen ſollte, mit ihm vor den Reichstag zu treten. Ob Brüning ſich dazu entſchließen wird, iſt inſofern fraglich, als das Zentrum zum weitaus über⸗ wiegenden Teil einem Weiterverbleiben des Außen⸗ miniſters im Amt ablehnend gegenüberſteht. Gegen 1 Uhr hatte der volksparteiliche Führer Dingel⸗ dey eine Unterredung mit dem Reichskanzler, in deren Verlauf auch der Fall Curtius erörtert wurde. Der neue franzöſiſche Botſchafter, Herr Francois Poncet, hat heute dem Reichspräſidenten ſein Be⸗ glaubigungsſchreiben überreicht und wird nachmit⸗ tags um 5 Uhr die deutſche Preſſe empfangen. Das Urteil in der Anfechtungsklage gegen das bayeriſche Wahlgeſetz — München, 22. Sept. In der Angelegenheit der Anfechtungsklage gegen das neue bayeriſche Wahl⸗ geſetz hat der bayeriſche Staatsgerichtshof in ſeiner heutigen Sitzung folgendes Urteil gefällt: „Die Klage der Parteien wird abgewieſen. Die Begründung folgt erſt in einigen Tagen.“ Genfer Ohnmacht auch im Mandſchurei⸗Konflikt Delegierte im Völkerbund verlangte vergeblich die ſofortige Intervention des Rats Die Reden in Stettin deutſchnationale Parteitag in den Charakter der poli⸗ tiſchen Debatte oder einer klärenden Auseinander⸗ ſetzung, ſondern war durch die Regie zu einer großen Volksverſammlung geſtempelt wor⸗ den. Einige tauſend Menſchen aus ganz Pommern vereinigten ſich mit Del aus dem Der Stettin trug keineswegs den Delegierten Reiche, um in der Hauptſache zwei lange Reden des Parteiführers Dr. Hugenberg anzuhören. Hugen⸗ berg verweiſt gegenüber den Zweiflern, die auch in ſeiner„gereinigten“ Partei noch nicht ganz aus⸗ geſtorben ſind, immer darauf hin:„Ich habe es ja gleich geſagt, es iſt alles ſo gekommen, wie ich wußte, es iſt jeden Tag ſchlimmer und ſchlimmer ge⸗ worden.“ Damit ſchafft er ſich ein Uebergewicht über diejenigen, die der Anſicht find, daß mit der Kritik allein nicht geholfen ſei; er ſtellt ſich gleich⸗ zeitig auf den Standpunkt der andern, die da glauben, erſt müſſe die Kataſtrophe eintreten, um eine Neugeſtaltung von Grund auf zu ermög⸗ lichen. Hugenberg weiß aber auch, daß diejenigen, die in die Verantwortung eintreten, Rückſichten auf das Ausland nehmen müſſen. Deshalb richtete er in der Parteitagsrede ſeine Mahnung an Frankreich, daß es ſeine augenblickliche Politik aufgeben müſſe, um zu einem„wahren Frieden“ zu kommen. Der übrige Inhalt ſeiner erſten Rede war weder originell noch verheißungsvoll. Daß der deutſche Oſten geſchützt werden muß, iſt eine Erkenntnis aller deutſchen Parteien, und es iſt nur die Frage, ob dem Oſten durch Oppoſition oder Negation beſſer geholfen werdn kann, als durch poſitive Mitarbeit. Neben der Schaffung eines Kolonialreiches, das ja wohl nur durch Vereinbarungen mit anderen Mäch⸗ ten entſtehen kann, ſchwebt dem deutſchnationalen Führer ein autarkiſches Programm vor. Das bedeutet alſo die möglichſt völlige Abſchließung der deutſchen Wirtſchaft vom Außenhandel und die Befriedigung der eigenen wirtſchaftlichen Bedürfniſſe durch den inneren Markt. Es doll keineswegs be⸗ ſtritten werden, daß als letztes Mittel auch ein ſolches es Wirtſchaftsſyſtem gewählt werden muß, wenn das Ausland das deutſche Volk dazu zwingt. Solange aber die Möglichkeit beſteht, die notwendige Einfuhr an induſtriellen Rohſtoffen durch die Ausfuhr von deutſchen Fertigfabrikaten zu bezahlen, damit auch ganze Induſtriebezirke am Leben zu er⸗ halten, iſt der Hugenbergſche Plan eine Utopie. Die zweite Rede Hugenbergs galt der inneren Politik. Hier fehlte es nicht an ſcharfen Angriffen gegen den Kanzler Dr. Brüning, wenn auch hinzu⸗ gefügt wurde, daß man ihn nicht perſönlich treffen wolle. Sehr unfreundlich war auch die Wen⸗ dung gegen den Reichspräſidenten, den man „an ſeinem Schwur feſthalten“ will, um Verfaſſung und Parlament zu ſchützen. Herr Hugenberg hat doch wohl nicht behaupten wollen, daß ein Mann wie der Reichspräſident von Hindenburg es nötig hätte, an ſeinen Schwur erinnert zu werden! Daß aber ausgerechnet die Deutſchnationalen als Schützer von Verfaſſung und Parlament auftreten wollen, wird vielfach überraſchen. Hugenbergs Forderung iſt klar. Die „nationale Oppoſition“ ſoll zur Regierung kommen. Wahlen zum Reichstag oder zum Landtag müſſen ſtattfinden. Nationalſozialiſten, Deutſchnationale und Stahlhelm wollen feſt zuſammenſtehen, wollen auch beim Zuſammentritt des Reichstages ihre ge⸗ meinſame Grundlage betonen. Die Fraktionen wer⸗ den im Reichstage ſo lange erſcheinen, als man es für gut findet.„Die Oppoſition iſt bereit, mitzu⸗ arbeiten“, ſo ſagt der deutſchnationale Parteiführer. Wenn aber die Kataſtrophe da iſt, ſoll ſich zum Schutz „dieſer Regierung und dieſes marxiſtiſchen Syſtems“ „keine Hand“ erheben. Er fügt den unerhörten Satz hinzu:„Perſonen und Eigentum der⸗ jenigen, die ſich zu uns bekannt haben, das iſt der einzige Wert, den es dann zu ſchützen gilt bis zu dem Augenblick, in dem die Macht in die Hand der nationalen Oppoſition übergeht“. Herr Hugen⸗ berg iſt ſich anſcheinend nicht bewußt geweſen, mit welchem gefährlichen Feuer er ſpielte, wenn er dieſe Worte ausſprach, die unſerem ſtaat⸗ lichen Daſein das Ende bereiten könnten, wenn ſie mehr ſein ſollten als Phraſen. Hugenherg will an die Macht, bevor Hitler ihm zu vorkommt. Er weiß, daß Deutſchnatio⸗ nale und Nationalſozialiſten allein keine Mehrheit und einen Teil der Mitte für die Mehrheit zu ge⸗ der deutſchnationale Parteitag nicht über den ſteht der Vorteil darin, daß ſie weder Er hſchafts⸗ noch Schenkungsſteuer zu bezahlen brauchen, Möglichkeit haben, die Anleihe zu veräußern. 2. Seite/ Nummer 438 Reue Mannheimer Zeitung„Abend⸗Ausgabte — Dienstag, 22. September 1991 herſtellen können, auch dann nicht, wenn ſofort Neu⸗ wahl ſtattfinden. Er rechnet deshalb das Zentrum winnen. Deshalb fehlten in der Rede, wenigſtens gegenüber den nationalen Mittelparteien, die ſonſt ſo ſcharfen Angriffe. Um ſo heftiger ging er gegen das Zentrum vor, um es in ſeinen Plan hineinzu⸗ ringen. Die„Germania“ hat darauf ſehr deut⸗ lich geantwortet. Es ſei eine„einfältige Speku⸗ lation“, anzunehmen, das Zentrum könnte einer ſolchen politiſchen Entwicklung ruhig zuſehen oder daran teilnehmen. Das Zentrum würde in dieſem Punkte„nicht mit ſich ſpielen laſſen“ ſondern den Spekulanten eine bittere Enttäuſchung be⸗ reiten. Damit wäre Hugenbergs Appell eigentlich ſchon erledigt, denn ohne das Zentrum geht ſeine Rech⸗ nung nicht auf. Wir glauben aber, daß dem Zen⸗ trum die Antwort nicht ſo leicht geworden wäre, wenn der Parteitag ein Programm entwickelt hätte, das wirtſchaftlich zu verantworten iſt. Er hat die Ablehnung noch dadurch erleichtert, daß er die inner⸗ politiſche Frontſtellung auf die Loſung„Nationalis⸗ mus oder Bolſchewismus“ zugeſpitzt hat. Es gibt noch andere Möglichkeiten, als dieſes„Entweder⸗ oder“, wenn ſie auch weniger populär ſein mögen. Es iſt wirklich keine„bürgerliche Feigheit“, wenn man beide Syſteme mit gemiſchten Gefühlen be⸗ trachtet, ſondern es ſei die Erkenntnis, daß beide Regierungsarten Deutſchland nicht nützen, ſon⸗ dern nur ſchaden werden, da der Sieg des einen Syſtems naturnotwendig die Revolte des andern hervorrufen müßte. Alles in allem muß es bedauert werden, daß Cha⸗ rakter einer Demonſtration hinaus gediehen iſt. Er war nicht von dem Geiſte der Verſtändigung ge⸗ tragen, nicht von dem Willen erfüllt, Brücken ztwiſchen rechts und der Mitte herzuſtellen. Die Re⸗ den in Stettin waren viel mehr beſtrebt, den Wett⸗ kampf mit den Nationalſozialiſten aufzunehmen, als von der Erkenntnis, zwiſchen der äußerſten Rech⸗ ten und der bürgerlichen Mitte zu ſtehen. Deshalb hat man nicht nur das Zentrum verprellt, ſondern auch in den Kreiſen der nationalen Mitte den Ein⸗ druck hervorgerufen, daß Hugenberg einen Weg be⸗ ſchreiten will, der Unmögliches verlangt. Die nächſten Wochen aber werden mehr denn je an alle verantwortlichen Männer die Aufgabe ſtellen, die Politik als die„Kunſt des Möglichen“ zu führen. Das muß kraftvoll und mit richtigem Empfinden für die Pſyche unſeres Volkes geſchehen. Davon aber hängt nicht das Schickſal einer Partei ab, ſondern der Beſtand unſeres Volkes und Vaterlandes. Mit der Amneſtieaktion zufrieden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Sept. Im Reichsfinanzminiſterium erklärte man ſich mit dem bisherigen Ergebnis der Am⸗ neſtleaktion zufrieden und hofft, daß durch die neue Reichsbahnanleihe weitere erhebliche Men⸗ gen geflüchteten Kapitals wieder zum Rückfluß ver⸗ anlaßt werden. Natürlich kann dieſe Anleihe auch von Nichtamneſtanten gezeichnet werden. Für ſie be⸗ im Ggenſatz zu den Amneſtanten, die auch nicht die Die Siedlungspläne Berlin, 22. Sept. In der Reichskanzlei hat am Montag nachmittag eine Chefbeſprechung über den Plan der kleinen Siedlungen ſtattgefunden, wie er aus den Reſſorts hervorgegangen iſt. Die Beratungen konnten noch nicht abgeſchloſſen werden. Von ihrem Ergebnis hängt die endgültige Geſtaltung des Entwufes ab, über den das Geſamtkabinett zu entſcheiden haben wird. Im Reichsjuſtizminiſterium iſt man zur Zeit damit beſchäftigt, die Notverordnung über die ange⸗ kündigten Sondergerichte auszuarbeiten, die dann noch einmal an das Kabinett gehen wird. Volſchafter Poncet bei Hindenburg Der neue franzöſiſche VBolſchafter überreichte heute ſein Beglaubigungsſchreiben Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Sept. Der Reichspräſident empfing heute den neuernannten franzöſiſchen Botſchafter Francois Poncet zur Entgegennahme ſeines Beglaubi⸗ gungsſchreibens. Der Botſchafter wurde nach dem üblichen Zeremoniell durch den Chef des Protokolls, Graf Tattenbach, abgeholt und im Wagen des Reichspräſidenten zum Präſidentenpalais geleitet. Das Botſchaftsperſonal folgte im beſonderen Wagen. Im Vorhof des Reichspräſidentenhauſes erwies eine Ehrenwache dem Botſchafter die militäriſchen Ehren⸗ bezeugungen. An dem Empfang nahm außer den Herren der Umgebung des Reichspräſidenten Staats⸗ ſekretär Dr. von Bülow in Vertretung des zur⸗ zeit in Genf weilenden Reichsminiſters des Aus⸗ wärtigen teil. Der Botſchafter hielt folgende Anſprache: „Herr Reichspräſident! Ich habe die Ehre, bei Ew. Exzellenz das Schreiben zu überreichen, durch das ich als außerordentlicher und bevollmächtigter Botſchafter der franzöſiſchen Republik bei Ihnen beglaubigt wurde. Die hohe Miſſion, mit der ich betraut und deren voller Bebeutung ich mir bewußt bin, iſt mir unter Verhältniſſen übertragen worden, die zu mancher Beſorgnis Anlaß geben. Die geſamte Welt leidet unter einer Wirtſchafts⸗ und Finanzkriſe, die ſich ſeit Monaten fortſetzt, nie⸗ mand ſchont und unter den Völkern ein Gefühl der Unruhe verbreitet. Dieſe Lage erfordert von allen Staaten— ins⸗ beſondere von Frankreich und Deutſchland—, daß ſie ihre Anſtrengungen auf eine ziel⸗ bewußte Zuſammenarbeit richten. Dies iſt die Ueberzeugung der Regierung der franzöſiſchen Republik. Sie hat ſte in Genf ausge⸗ ſprochen, ſie hat ſie den deutſchen Miniſtern gegen⸗ über gelegentlich ihres Beſuches in Paris zum Ausdruck gebracht. Sie wird ſich zu dieſer Ueber⸗ zeugung demnächſt in Berlin erneut bekennen, wenn der Miniſterpräſident und der Miniſter des Aus⸗ wärtigen der franzöſiſchen Republik der liebens⸗ würdigen Einladung, die an ſie ergangen iſt, Folge leiſten werden. 5 Die franzöſiſche Regierung wünſcht mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Kräfte den Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Nachbarländern dag Höchſtmaß an Feſtigkeit und Sicherheit zu geben. Dem Beiſpiel meines hervorragenden Vorgän⸗ gers folgend, werde ich mein Möglichſtes tun, um dieſe Abſichten meiner Regierung zu fördern. ne ee De beg vaphrſche Meilldu ngen Norderney, 22. Sept. Das Motorboot„Annemarie“ mit 18 Per⸗ ſonen an Bord iſt während der Nacht in See⸗ not geraten und geſunken. Die erſten Nach⸗ richten ſtammen von einem Teilnehmer der Fahrt, der den Verſuch unternommen hat, die Vogelinſel Memmert ſchwimmend zu erreichen, wo er völlig er⸗ ſchöpft eintraf. Nach ſeinen Angaben iſt das Boot infolge des ſchweren Seeganges vollgeſchlagen. Ueber das Schickſal der übrigen Fahrtteilnehmer konnte er keine genauen Augaben machen. Das Norderneyer Rettungsboot, ſowie das Rettungsboot von Borkum ſind ſofort ausgelaufen, um Klarheit über das Schickſal der„Annemarie“ zu ſchaffen. Um meine Aufgabe entſprechend erfüllen zu kön⸗ nen, wäre es für mich wertvoll, Ihre Unterſtützung, Herr Reichspräſident, zu finden, der Sie, von der Achtung aller umgeben, ſo würdevoll die Geſchicke des deutſchen Volkes lenken.“ 8 Reichspräsident von Hindenburg erwiderte hierauf: „Herr Botſchafter!“ Ich habe die Ehre, aus den Händen Ew. Exzellenz das Schreiben entgegenzu⸗ nehmen, durch das ſie als außerordentlicher und be⸗ vollmächtigter Botſchafter der franzöſiſchen Republik bei mir beglaubigt werden. Sie treten Ihr hohes und verantwortungsvolles Amt in einer beſonders ſchweren Zeit an. Die große Gefahr, welche die außerordentliche Wirtſchaftskriſe für die ganze Welt bedeutet, iſt auch nach meiner Ueberzeugung nur durch Zuſammen wirken aller Völker zu bannen. Bei ſolcher gemein⸗ ſamen Abwehr von Not und Zuſammenbruch hat das Schickſal Deutſchland und Frankreich eine beſondere Aufgabe zugewieſen. Sie wird nur dann erfolgreich zum Heile Europas und der geſamten Welt gelöſt werden können, wenn die beiden Völker an ſie mit dem Willen zur Verſtändigung im Geiſte aufrich⸗ tiger Zuſammenarbeit herangehen. Die Abſichten der franzöſiſchen Regierung, ein ſolches gedeihliches Zuſammenwirken auf der Grundlage vertrauensvoller Beziehungen herbeizu⸗ führen, begegnen ſich durchaus mit unſeren aufrichtigen Wünſchen, deren Erfüllung auch der bevorſtehende Beſuch der führenden Staatsmän⸗ ner Frankreichs in Berlin fördern möge. Ich begrüße es lebhaft, daß Sie, Herr Botſchafter, dem Beiſpiel Ihres Herrn Vorgängers folgend, es als Ihre vornehmſte Aufgabe betrachten, mit allen Ihren reichen Kräften nachdrücklichſt dabei mit⸗ zuwirken, um zur Wohlfahrt unſerer Länder, zur Be⸗ friedung des erſchüttterten Europas und damit zum Heil der Menſchheit das von uns allen Erſtrebte zu erreichen. 5 Ew. Exzellenz dürfen überzeugt ſein, daß die deutſche Regierung und ich ſelbſt alles tun werden, um Sie bei dieſen Bemühungen zu unterſtützen. Ich heiße Sie, Herr Botſchafter, im Namen des Deut⸗ ſchen Reiches herzlich willkommen.“ Hieran ſchloß ſich eine Unterhaltung, in deren Ver⸗ lauf der Botſchafter dem Reichspräſidenten die Mit⸗ glieder der Botſchaft vorſtellte. Beim Verlaſſen des Hauſes erwies die Ehrenwache dem Botſchafter er⸗ neut militäriſche Ehrenbezeugungen, der unter glei⸗ chem Zeremoniell wie bei der Hinfahrt nach der Bot⸗ ſchaft zurückgeleitet wurde. Todesopfer eines Vootsunglücks bei der Inſel Juist RNaähere Einzelheiten — Norderney, 22. Sept. Zu dem ſchweren Bootsunglück erfahren wir noch: Auf Juiſt fand geſtern ein Turnfeſt ſtatt. Zu dieſem Feſt hatten ſich Borkumer Inſelbewohner mit dem Boot des Borkumer Badedirektors Specht von Borkum nach Juiſt eingeſchifft. Auf der Rückfahrt benutzten ſie die Fahrrinne des ſogenannten Haaks⸗ gat, ein Fahrwaſſer, das wegen ſeiner Gefährlichkeit berüchtigt iſt. Hier ſchlug das Boot voll Waſſer und ſank. 5 Das Motorboot„Ilſe“ von Juiſt ſichtete heute früh das verunglückte Boot. Drei Perſonen hin⸗ gen noch am Maſt. Beim Näherkommen der„Ilſe“ wurden zwei der am Maſt hängenden Leute durch die brechende See ins Meer geriſſen und er⸗ tranken. Nur der dritte konnte gerettet werden. Nach einer um 12.15 Uhr von der Gemeindever⸗ waltung Borkum eingelaufenen Nachricht befan⸗ den ſich 19 Perſonen in dem verunglückte Motorboot. Die Geſamtzahl der Geretteten ba trägt vie r. Es kann keinem Zweifel mehr unter liegen, daß die übrigen 15 Perſonen, darunter der Badedirektor und Zeitungsverleger Specht von Borkum, ein Opfer der Wellen geworden ſind. Vadiſche Politik Aus dem Landtag In der geſtrigen Sitzung des Haus haltsaus⸗ ſchuſſes wurde über die Sparmaßnahmen im Be⸗ reich des Innenminiſteriums weiter verhan⸗ delt. Der Ausſchuß iſt, wie auch die Regierung, der Meinung, daß die Frage der Verwaltungsreform ſpäter endgültig zur Regelung kommen ſoll. Die Entſcheidung über die Amtskörperſchaften ſoll gleichfalls zurückgeſtellt und die Frage der Zulaſſung von Handels⸗ und Handwerkskammern weiteren Prüfungen vorbehalten werden. Die Meinungen über die Organiſation des Ver⸗ waltungsgerichtshofes ſind geteilt. Auch hier ſoll das Nähere noch geprüft werden. Auf der Suche nach den Verbrechern von Big Torbagy Budapeſt, 21. September. In der Unterſuchung wegen des Eiſenbahnverbre⸗ chens bei Bia Torbagy hatte eine Bauersfrau namens Julia Habli bei der Polizei angegeben, ſie wäre zugegen geweſen, als drei Männer, von denen auf den Bia Torbagyer Viadukt gelegt hätten.„Mai Nap“ zufolge hat die Polizei auf Grund der An⸗ gaben der Habli den ſtellungsloſen Kellner Toth geſtern nacht in der Nähe von Budapeſt verhaftet. Toth leugnet, mit dem Verbrechen etwas zu tun ge⸗ habt zu haben. Die Habli verharrt jedoch bei ihrer Ausſage, daß Toth mit zwei anderen Männern, die ihr unbekannt ſeien und nur deutſch gesprochen hät⸗ ten, das Verbrechen verübt haben. Letzte Meldungen Die Verhandlungen im Ruhrbergbau auf unbeſtimmte Zeit vertagt — Dortmund, 22. Sept. Wie vom Schlichter von Weſtfalen mitgeteilt wird, ſind die Verhandlungen über die Lohn⸗ und Arbeitszeitfragen im Ruhr⸗ bergbau, die auf heute mittag 12 Uhr angeſetzt waren, bis auf weiteres verſchoben worden. Dienſtentlaſſung des Miniſterialrats Johuſon — Dresden, 21. Sept. Heute mittag erging in der Dienſtſtrafſache gegen Miniſterialrat Johnſon das Urteil der Diſziplinarkammer. Dem Antrag auf Dienſtentlaſſung wird ſtattgegeben. Dem Ange⸗ klagten werden vom Tage der Rechtskraft des Urteils ab 80 v. H. ſeines Ruhegehalts be⸗ laſſen. Die baren Koſten des Verfahrens trägt der Angeſchuldigte. 5 Bergwerksunglück in Südſlawien — Belgrad, 21. Sept. Ein ſchweres Grubenunglück ereignete ſich geſtern im Erzbergwerksgebiet auf dem Amſelfelde. Ein unterirdiſcher Stollen ſtürzte ein und verſchüttete einen anderen Stollen, in dem ſich mehrere Arbeiter befanden. Vier Arbeiter blte⸗ ben unter den Erdmaſſen begraben. Die Bergung der Opfer dürfte mindeſtens drei Wochen beanſpruchen. Flandin geht nach Genf zurück — Paris, 22. Sept. Es verlautet, daß Finanz⸗ miniſter Flandin heute abend wieder nach Genf zu⸗ rückkehren wird. * Dr. Franzen Rechtsanwalt in Kiel. Der frühere braunſchweigiſche Miniſter Dr. Franzen wurde auf ſeinen Antrag in Kiel als Rechtsanwalt zugelaſſen und wird ſeine Praxis hier bereits in nüch⸗ ſter Zeit aufnehmen. Der Weg der modernen Architektur Von Prof. Dr.⸗Ing. Der bekannte Leiter des ſtaatlichen Meiſter⸗ atelters für Baukunſt, Berlin, ergreift hier das Wort zu grundſätzlichen Fragen ſeines Faches. Im Jahre 1896 hielt der alte Schäfer, mein un⸗ vergeßlicher Lehrer, auf der Berliner Gewerbeaus⸗ ſtellung einen Vortrag über Architektur. Er zeigte au einer Zeichnung des Empfangsgebäudes des da⸗ maligen Karlsruher Bahnhofs, was Architektur nicht iſt. Da waren große Bogenöffnungen und allerlei kleine rhythmiſch ornamental nebeneinander gereihte. Durch eine kleine Deffnung war der Hauptaus⸗ 755 gang und an einer ganz großen beſonders bedeu⸗ tungsvollen Oeffnung ſtand: für Damen! Ungefähr zur ſelben Zeit hielt ein anderer Architekt einen ekſtatiſch begeiſterten Vortrag über die zeitgenöſſi⸗ ſche Architektur und rief aus:„Fröhlich werden die Stile gemiſcht!“ Heute hat man die Stilfrage vorläuſig ach acta gelegt und man ver⸗ ſucht, die techniſchen Grund⸗ 5 lagen des Baues, entſpre⸗ rof. Poelzi chend der heutigen Entwick⸗ e e lung der Technik, neu aufzubauen. Wir haben von der Technik gelernt, über den Begriff Architektur von neuem nachzudenken. Der Weg zur heutigen Architektur ging von der Reform des Induſtriebaues aus. Wir waren vor einem Menſchenalter geradezu hungrig nach einem Felde, das nicht beackert war, wo nicht eine vor⸗ geſaßte, hiſtoriſierende ſtiliſtiſche Meinung herrſchte. Man hatte ſich in jener Zeit daran gewöhnt, Kirchen gothiſch, Synagogen orientaliſch, Poſtämter in deut⸗ ſcher Renaiſſance entſtehen zu ſehen. Bei Gerichts⸗ gebäuden ging man ſogar zum klöſterlichen Barock Über. 3 Jeder Verſuch, hier Breſche zu ſchlagen ſcheiterte, und der Architekt fand nur im Induſtriebau dle e. h. Haus Poelzig Linie des geringſten Widerſtandes. dieſem Sinne durchgeführten Bauten ſchlugen bald durch. Man ſah nun ein, daß die Induſtrie⸗ bauten eine eigene Schönheit entwickeln konnten, eine Schönheit, die den Löſungen alter Speicher, Brücken uſw. weſensverwandt war. Man erkannte die künſtleriſche Berechtigung der neuen Form zu⸗ nächſt für techniſche Bauten an. Wie wird der Weg weitergehen? Die Moderne iſt anerkannt, während noch vor wenigen Jahren einem ſozuſagen modernen Bau von behörd⸗ licher Seite die größten Schwierigkeiten in den Weg gelegt wurden. Was vor 15 Jahren noch keiner zu hoffen gewagt hatte oder fürchten mochte, iſt ein⸗ getreten. Die Architektur iſt populär geworden. Man intereſſiert ſich für ſie, ſie bot auch bisher wirt⸗ ſchaftliche Möglichkeiten. Ein Strom von Studieren⸗ den ergießt ſich auf die Bauſchulen— jetzt ſchon beiderlei Geſchlechts. Ein Amerikaner ſoll einmal geſagt haben:„Die Deutſchen ſind eine Nation, bei der die eine Hälfte die andere fortdauernd unter⸗ richtet.“ Das ſtimmt ſo ungefähr. Jedenfalls iſt unſer Haug zum Erzieheriſchen, der auch die Eigen⸗ art unſeres Beamtentums geſchaffen hat, ſehr groß. Die Schule geleitet Architekten zum mindeſten bis zur Mitte der zwanziger Jahre und ſtößt ſie dann ins Leben hinaus. Aber Schule bleibt Schule, und immer noch werden an den Architekturſchulen die Prüfungen im reinen Wiſſen überwertet, während doch das Können in allererſter Linie den Ausſchlag geben muß. Kunſt iſt ein Spiel, ein ernſthaftes Spiel, deſſen Spielregeln Stil heißen. Architekt ſein heißt nicht Fachmann ſein, nicht Spezialiſt, ſondern Menſch, Kämpfer für alles Menſchliche— dann wird uns die Form von ſelbſt zufallen. Und über die neue Form, die künftige Architektur, entſcheiden nicht noch ſo große Errungenſchaften der Wiſſenſchaf⸗ ten, der Technik— darüber entſcheidet nichts als die kulturelle Entwicklung der Menſchheit. Die Wirkung einer wahrhaften Architektur kann nur geiſtig ſein, mit der Wirkung der Muſtik vergleichbar. Ebenſo verantwortlich wie die Muſik— denn ebenſo wie Die erſten in ein Gaſſenhauer aus dem Ohr nicht heraus geht und die Menſchen quält, ſo kann der Menſch einer ſchlechten, quälenden baulichen Umgebung nicht ent⸗ rinnen. In einem Dialog zwiſchen Sokrates und Phaidros läßt Paul Valèris den Phaidros ſagen: „Haſt Du nicht beobachtet, wenn Du Dich in dieſer Stadt ergingſt, daß unter den Bauwerken, die ſie ausmachen, einige ſtumm ſind; andere reden; und noch andere ſchließlich, und das ſind die ſeltenſten, ſingen ſogar. Gut, diejenigen von den Bauwerken, die weder ſprechen noch ſingen, verdienen nichts als Verachtung.“ Die Anforderungen der Technik und der Wirt⸗ ſchaft in Ehren— ſie ſollen durchaus zu ihrem Recht kommen, ſie ſollen den Architekten aber nicht ver⸗ ſklaven und darüber hinaus ſoll er für ſeine Arbeiten etwas von dem einfangen, was nicht für kurze Zeit verblüfft, durch einen lauten Schrei die Aufmerkſamkeit zu erzwingen ſucht, ſondern redet oder gar ſingt, wie es auch von der Zukunft ver⸗ ſtanden werden kann, einer Zukunft, die nur das verſtehen wird, was an ewiger Melodie in Bau⸗ ſchöpfungen einzufangen unſerer Zeit vielleicht ge⸗ lungen iſt. Das Auto, das Fahrrad, das ausgedient hat, wird auf den Miſthaufen geworfen, kein Menſch weint ſeiner Form, der Form des Autos von vor 10 Jahren, eine Träne nach. Eine reine Kunſt⸗ form, ein Tempel, ein Innenraum eines gotiſchen Doms, ein Bild von Rembrandt büßen nichts von ihrer Wirkung auf den Menſchen ein. Schlechtes Geſchäft für Spielkaſinos. Nach den Berichten der großen Spielkaſinos an der Riviera, die bereits ſeit zwei Jahren über einen bedeutenden Rückgang ihrer Geſchäfte klagen, war die vergangene Saiſon noch weniger ertragreich als die vorangegan⸗ genen. Dabei ſind gleichzeitig die ſteuerlichen Spiel⸗ abgaben noch erhöht worden, was für die Spielban⸗ ken eine weitere Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe bedeutet. In den franzöſiſchen Badeorten mit großen Roulette⸗Banken wie Biarritz, Dieppe, Deauville Cannes, Aix⸗les⸗Bains und Nizza ſind die Umſätze des letzten Jahres um 150 v. H. gegenüber der Sai⸗ ſon im Jahre 1929 gefallen. Von den Spielbanken liegen Eingaben vor, eine Herabſetzung der Steuern zu erwirken, da bei den gegebenen Verhältniſſen an eine Aufrechterhaltung der Kaſinos nicht gerechnet werden kann. O Hochſchulnachricht. Prof. Dr. und Dr. Ing. e. h. Ernſt Jänecke von der JG. Farbeninduſtrie, Werk Oppau, wohnhaft in Heidelberg, iſt zum ordentlichen Honorar⸗Profeſſor der Univerſ ttät Heidelberg ernannt worden. Jänecke, der früher ſchon an der Techniſchen Hochſchule Hannover gewirkt hat, wird hier innerhalb der Mathematiſch⸗Naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Fakultät über heterogene chemiſche Gleich⸗ gewichte leſen. Ein Theaterbaumeiſter geſtorben. Geheimer men Heilmann u. Littmann AG., München⸗Berlin, iſt im 70. Lebensjahr geſtorben. Der Verſtorbene iſt hauptſächlich als Baumeiſter großer Theater bekannt geworden. Er hat u. a. in München das Prins⸗ regententheater, die Schackgalerie, das Hof⸗ Neueſten Nachrichten geſchaffen, ſowie auswärts das Deutſche Nationaltheater in Weimar, das Schillertheater in Charlottenburg, in München das Künſtlertheater und das Schauſpielhaus. * Die ſiebente Oaſe. Die lybiſche Wüſte iſt immer noch nicht ganz erforſcht. Aus Erzählungen von Ara⸗ bern weiß man, daß ſie ſieben mehr oder weniger um fangreiche Oaſen aufweiſt. Fünf davon ſind während des Weltkrieges und nachher auf militäriſchen Unter⸗ nehmungen entdeckt worden. Vor einigen Jahren Oaſe. Verſchiedene Verſuche von Engländern, Frau⸗ zoſen und Italienern, die ſiebte Oaſe aufzufinden, ſind bisher fruchtlos geblieben. Man vermutet, daß ſie den Hauptwiderſtand durch einen Ara: berſtand, die Senuſſis, erfahren, der ſich bisher dem Vordringen der europäiſchen Mächte erfolgreich entgegengeſetzt hat. Nun plant der engliſche Flieger G. H. Malins zuſammen mit Almaſſy die ſiebente Oaſe, von den Arabern Zarzura genannt, mit Flug- zeugen zu entdecken. Er hat dem Ungarn vorge⸗ ſchlagen, in Abſtänden von zehn Kilometern den Teil der lybiſchen Wüſte, in dem die Oaſe vermutet wird, zu überfliegen und ſo feſtzuſtellen, ob ſie wirklich vor⸗ handen iſt und wo ſte liegt. Augenblicklich werden in London die eutſprechenden Vorbereitungen dafür getroffen. 5 der eine ihr bekannt wäre, die Höllenmaſchine Hofrat Max Littmann von dem Bauunterneh⸗ bräuhaus und das Verlagsgebäude der Münchener fand der ungariſche Forſcher Laſzlo Almaſſy die ſechſte n 2 der ein für get! Kar mu 22 19 Ste und zur. gele Die Str von 4* nach chefs Joſe des geſch tätig den folge nur ſehr Gem miſſi groß gute Firn Guſt einer Gebr Arbe Teili und eben * bei d Abtlg Dem Firm gönn zu w K U * e N die Zeughausmeſſe in einer err us 1 8 3 8 5 Front en Die bisher auf dem Zeughausplatz abgehaltene 60 Verkaufs meſſe wird, wie bereits mitgeteilt, bei der ers kommenden Herbſtmeſſe zum erſten Mal verſuchs⸗ ter weiſe an der Straße„Am weißen Sand“ abge⸗ on halten. Auf einer Geſamtlänge von 235 Meter werden 19 Verkaufsſtände und Buden allgemeiner Art aufgeſtellt und weitere 7 Geſchirrverkaufsplätze errichtet. N Bei der heute vormittag abgehaltenen Ver⸗ f ſteigerung wurden insgeſamt für. dieſe Plätze etwa 2700 Mark einſchließlich der Miete für 4 1 die Buden erlöſt. 3 Wie c entbrannte um den erſten, 115 der Frie richs rücke am en gelegenen Platz 925 ein heißer e Der Anſchlagspreis von 15 4 1 für den laufenden Meter wurde auf 40 l hinauf⸗ ol getrieben ſo daß der Beſitzer des Zuckerſtandes aus fol Karlsruhe für 10 Meter Front 490/ entrichten ung mußte. Fütr den nächſtfolgenden Platz wurden nur 91 22 Mark je Meter bezahlt, für den übernächſten 19. Nochmals trat bei den nächſten Plätzen eine 406 Steigerung auf 23„/ ein, um ſofort dann auf 21,17 luch und schließlich 5 den Anſchlagspreis von 15 4 zurückzugehen. Die gegen die erſte Querſtraße zu gelegenen Plätze brachten es durchweg auf 15 l. 1 Die erſten zwei Geſchirrplätze liegen noch vor der Straßenkreuzung und gingen zum Anſchlagspreis 5 von 20% für 20 Quadratmeter(5 Meter Front und 4 Meter Tiefe) ab. . Ein Geſchirrhändler proteſtierte im Namen bre⸗ ſeiner Kollegen wegen der hohen Auſchlags⸗ rau preiſe, ſie konnte aber keinen Erfolg erzielen, da die Preiſe nen 7 während der Verſteigerung nicht geändert werden e 3 konnten. Mai Beim Abſchreiten des Platzes wurde feſtgeſtellt, An⸗ daß das kaufende Publikum einen breiten Geh⸗ oh ſtreifen vor den Buden vorfindet. Zur Erhöhung ſtet. der Sicherheit werden auf der Fahrbahn drei Meter ge⸗ abgeſteckt und durch die bekannten rot⸗weißen Ab⸗ hrer ſperrbalken von dem Fahrzeugverkehr getrennt. die Den Budenbeſitzern bleibt es überlaſſen, ob ſte einen hät⸗ elektriſchen Lichtanſchluß herſtellen laſſen wollen. Falls die Anlage zu teuer kommt, werden wohl die noch von früher vorhandenen Lampen in Tätigkeit treten. Es bleibt abzuwarten, ob ſich der Meſſe⸗ betrieb ſo abwickeln wird, daß weder das kaufende uf Publikum in Gefahr gerät, noch der Fahrzeugver⸗ kehr behindert wird. Ganz einfach wird es beſtimmt 9 nicht ſein, zumal der Verkehr auf der Straße am ngen weißen Sand recht erheblich iſt.* 1 Veiſetzung von Foſef Reis Verwandte und Freunde des ſo unerwartet kurz tſon nach ſeinem 70. Geburtstag verſtorbenen Senior⸗ chefs der Möbelfabrik Gebrüder Reis, Fabrikant der Joſef Reis, nahmen heute vormittag in der Kapelle ſon des ifraelitiſchen Friedhofs Abſchied von dem Dahin⸗ itrag geſchtedenen der 52 Jahre lang in der Firma raſtlos inge⸗ tätig war. Rabbiner Dr. Oppenheim ſchilderte . des den ſchlichten Meuſchen, der trotz ſeiner großen Er⸗ 5 be: folge ſein gütiges Weſen bewahrte. Reis war nicht der nur in Berufskreiſen wegen ſeiner Fachkenntnis ſehr geſchätzt, ſondern auch innerhalb der jüdiſchen Gemeinde, wo er ſich hauptſächlich in der Baukom⸗ glück miſſion betätigte und wo man auf ſeinen Rat ſtets dem großen Wert legte. Die Familie verliert einen Aeein guten, treu ſorgenden Vater, die Angeſtellten der t ſich Firma ein bewährtes Vorbild. Rechtsanwalt Dr. blie⸗ Guſtav Bachert legte namens der Lamey⸗Loge Die einen Kranz nieder. Für die Augeſtellten der Firma ochen Gebr. Reis ſprach Geſchäftsführer Setzer. Die Arbeiterſchaft bekundete durch Herrn Senska ihre Teilnahme. Der Verband Deutſche Wohnungskunſt und die Geſchäftsfreunde des Verſtorbenen ließen tanz⸗ ebenfalls Kranzſpenden niederlegen.* 8* Sein jähriges Dienſtjubilüum als Nachkalkulator bei der Firma Motoren⸗Werke Mannheim Ach vorm. Benz, ihere 4 Abtlg. ſtat. Motorenbau, feierte geſtern Herr Ernſt Weber. inzen Dem Jubilar wurden durch Direktion und Angeſtellte der walt Firma Geſchenke überreicht. a Möge es dem Jubilar ver⸗ 5 0 gönnt ſein, noch recht lange in der Firma als Angeſtellter näch⸗ zu wirken. — i U MME RN SIE SICH ON 1 zum ität ſchon hat, iſſen⸗ leich⸗ ROMAN VON WILHELM SCHEIDER ——— 7 5(Nachdruck verboten) 34 rneh⸗ 8 11 Seit einigen Jahren ſind in Berlin ſämtliche ant Spielklubs verboten worden. Doch die 1 1850 ſchaft iſt ſtärker als die Kraft der Polizei. Uebera Hof⸗ ind heimliche Spielhöllen aus der Erde geſchoſſen. ener Und anſtatt des verhältnismäßig harmloſen Ekarté das wird Bakkarat und Roulette geſpielt. Vor allen Din⸗ nar, gen aber Bakkarat. Das iſt das Spiel mit der gro⸗ urg, ßen Chance, ein Kartenſpiel, in dem man in kurzer das Zeit ein Vermögen verlieren aber auch gewinnen 5 kann— falls man nicht einem Falſchſpieler in die Hände fällt. Und in den heimlichen Höllen des nächt⸗ lichen Berlins iſt an„Zinken“ kein Mangel 3 Im Klub in der Joachimsthaler Straße ſind vier 9 5 leidlich elegante Räume vorhanden. Auf der Diele 1 ſchteßen drei Männer auf die beiden Beſucher los. 5 Es find üble Typen, Gaunerviſagen in abgetragenen Smokings. 5 1 Rauch nennt einen Namen, die drei Männer rei⸗ e ben ſich die Hände, ſchmunzeln. Dann: n he„Wollen Sie bitte Ihre Namen in dieſes Buch ein⸗ h tragen? Es iſt Ihnen doch bekannt, daß nur Romms 5 ſie geſpielt wird, nicht wahr?“ 5 ra- Und beim Eintritt in den ſtillen großen Raum 18961 ſpielen alle Anweſenden tatſächlich nur Romme an ich kleinen Tiſchchen. Eine üble Geſellſchaft unter den 1916 grünen herabhängenden Lampen. Alles blickt ſich ver⸗ gente ſtohlen um. Rauch und Agnes ſetzen ſich ſofort an Flug- einen Tiſch, laſſen ſich Karten geben. Eine Partie 9196 Romms mit kleinen Einſätzen beginnt. Die nächſte Teil Partie iſt zufällig.. Bakkarat. ird Alle dieſe Leute rauchen, alle ſchweigen. Ein ent⸗ 5 15 ſetzliches Schweigen. Doch bald bricht an einem Tiſche 1 Zank aus. Widerliche Ausdrücke fallen. Rauch spielt dafür eine Bartie„Bak“ und gewinnt zwanzig Mark. Die Dienstag, 22. September 1981 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 438 Nummer 32 iſt Mannheim Aus Städtenamen werden Jahlen Wir leben in einer Zeit einer ungeheuren Typi⸗ ſierung, Mechaniſierung, Ratjonaliſierung und Nor⸗ mierung. Die naturgemäße Begleiterſcheinung iſt, daß an die Stelle des Ausdrucks, des Wortes immer mehr die Zahl tritt. Jedenfalls iſt das im geſchäft⸗ lichen und offer aller politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Fragen eine ſolch bedeutſame Rolle ge⸗ ſpielt hat, wie in der heutigen Zeit. Alles iſt zur Zahl geworden, wir werden alle gezählt, die da kommen und die da gehen, wann und woher wir kamen, vo⸗ hin und warum wir gingen. Jetzt ſind auch die Städtenamen zur Zahl geworden. Der Ausſchuß für wirtſch Reichskuratorſum für jahrelanger Arbeit das Ortsnummernverzeichnis fer⸗ tiggeſtelst und der Oeffentlichkeit übergeben. Es ent⸗ hält nach einem beſonders ausgeklügelten Syſtem für 90000 Orte im Deutſchen Reich Nummern. Ob Großſtadt oder Dorf, ſie alle haben in Zukunft eine Nummer. Allerdings iſt aus ihrer Größe abzuleſen, wie— klein ſie ſind. Die Anregung zu dieſer Nume⸗ rierung aller Orte des Deutſchen Reiches iſt in erſter Linie von den Banken ausgegangen. Reichsbank wie Behörden ſind an der Herſtellung des Ortsnummern⸗ verzeichniſſes maßgebend beteiligt geweſen. Die Orts⸗ numerierung ſoll ein Mittel der Verkehrsverein⸗ heitlichung und Arbeitserleichterung ſein. Mit Hilfe dieſer einheitlichen Ortsnummern kön⸗ nen ſowohl die innerbetrieblichen Verwaltungsauf⸗ gaben jeder Unternehmung als auch vor allem die Verkehrsbeziehungen der Unternehmungen unterein⸗ ander erleichtert werden. Dies gilt nicht nur für pri⸗ vate Unternehmungen, ſondern ebenſo für Behörden, Vereine und andere Stellen, die Verkehrsbeziehungen zit einer Vielzahl von Orten haben. Warum wird Mannheim künftig im Geſchäfts⸗ kehr 52 heißen? Bei der Feſtſetzung des anzuwendenden Syſtems war an erſter Stelle der Geſichtspunkt maßgebend, daß man wirtſchaftsgeographiſch zuſammenhängende Teile des Reiches unter möglichſter Wahrung der politiſchen Grenzen zuſammenfaßte. Feruer konnte, da die ftliche Verwaltung beim chaftlichkeit hat nach Ortsnumerierung den Zweck hat, die Grundlage für Rationaliſierungsmaßnahmen zu ſchaffen, nur ein Syſtem in Frage kommen, bei dem die Stellenzahlen ſo niedrig wie möglich gehalten wurden. Dieſen bei⸗ den Geſichtspunkten wird das Ortsnummern⸗Ver⸗ zeichnis in weiteſtem Maße gerecht. Das Verzeichnis enthält eine erheblich größere Zahl von Orten als die von der Reichspoſt und Reichsbahn herausgegebe⸗ nen Verzeichniſſe der Poſtanſtalten und Eiſenbahn⸗ ſtationen. Die Nummernordnung erfolgte unter Zu⸗ grundelegung der Zehnerteilung, wobei die Ziffer 0, deren Anwendung zu mancherlei Schwierigkeiten ge⸗ führt hätte und die praktiſch als Trennungszeichen angewendet werden kann, weggelaſſen worden iſt. Das Gebiet des Deutſchen Reiches wurde zunächſt in 9 Hauptbezirke mit den Nummern—9 eingeteilt. Die Stadt Mannheim gehört zum Haupt⸗ bezirk 5: Stuttgart. Dieſe einſtellige Nummer des Hauptbezirkes bildet nach dem Dezimalſyſtem die Leitnummer für ſämt⸗ liche Orte unſeres Bezirkes und iſt zugleich die Orts⸗ nummer des wirtſchaftlich bedeutendſten Ortes unſeres Hauptbezirkes. Die einſtellige Nummer 5 hat in un⸗ ſerem Hauptbezirk die Stadt Stuttgart. Berlin hat die Ortnummer 1, Hamburg 2, Köln 3, Frank⸗ furt a. M. 4, Stutgart 5, München 6, Leipzig 7, Bres⸗ lau 8, Königsberg 9. Jeder Hauptbezirk gliedert ſich wieder in 9 Unterbezirke mit zweiſtelligen Bezirks⸗ nummern. Die Stadt Reutlingen z. B. mit der Nummer 55 einer der 9 Unterbezirke unſeres Haupt⸗ bezirkes Stuttgart. Dieſe Eintetlung wiederholt ſich bis zur fünften oder ſogar bis zur ſechſten Stelle. Die geringe Zahl der Hauptbezirke ſoll eine gute Ueberſicht geben und die leichte Einprägſamkeit des Syſtems ſichern. Die Ortsnummer ſoll ohne weite⸗ res die ungefähre geographiſche Lage des betreffenden Ortes erkennen laſſen und durch ihre Stellenzahl auch einen Anhalt für Größe und wirtſchaftliche Bedeutung des Ortes innerhalb des betreffenden Hauptbezirkes geben. Die Vorteile der Kennzeichnung der Orte nach Nummern liegen in der Kürze, Eindeutigkeit, leich⸗ ten Lesbarkeit, leichten Ordnungsfähigkeit und leich⸗ ten Schreibmöglichkeit. Die Ortsnumerierung will Rationaliſierungsmöglichkeiten für die Verwaltungs⸗ arbeit aller öffentlichen und privaten Unternehmun⸗ gen mit großem, ſofort erkennbarem Nutzen bieten. Gerhard Wiedemeyer. Stadt in Moll wenigen kurzen Sonnenblicken, die wie ſchüchterner Altweiberſommer wirkten, rieſelnde Näſſe, grau glänzender Aſphalt. Melancholie des Himmels, Melancholie der Straße: Herbſtſtimmung in Moll. Doch nicht nur in den Straßen ſelbſt herb⸗ ſtelt es, noch mehr in den Schaufenſtern der großen Geſchäfte. Und bei den Frauen, die dir begegnen. Selbſtredend iſt nicht im zartroſa überhauchten oder noch etwas ſeegebräunten Autlitz, ſondern in dem, was über ihm grüßt und winkt: in den Hüten oder vielmehr dem Hütchen, das ſie tragen. Klein, flott, keck, unternehmungsluſtig kontraſtiert dieſe neueſte Hutmode unſerer Frauen wie ein flotter, heller Dur⸗ Akkord gegen das herbſtliche Moll der Natur. Die Frauen lieben den Kontraſt; ſie tragen keck auf dem Ohr den kecken, unternehmungsluſtigen, mit einer noch unternehmungsluſtigeren kleinen Feder geſchmückten Hut. In dem ſie manchmal geradezu herausfordernd feſch ausſehen. Es gibt eben nichts Wechſelnderes und doch Anziehenderes als die Mode. Auf was kann man ſich in dieſen herbſtlich trüben Moll⸗Tagen überhaupt verlaſſen? Wer iſt treu? Anſcheinend nicht einmal die Abonnenten des Theaters, das ihnen zu Liebe eine Werbewoche ver⸗ anſtaltet. Aber ſelbſt wenn vor jeder ihrer Vor⸗ ſtellungen der Intendant ſelbſt werbend ſpricht, wird Nach das allein, werden zehn Prozent Preisabbau in der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Mollſtimmung genü⸗ gen? Wenn man in Stuttgart die Mieten um das Dreifache wie hier ſenkte, könnte man ſich in Mann⸗ heim nicht vielleicht wenigſtens zu zwanzig Prozent entſchließen? Freilich müßten dann auf der anderen Seite auch die Spitzengagen entſprechend geſenkt wer⸗ den. Doch das iſt ein Problem, ſo gefährlich wie ein männlicher oder weiblicher Star, ſo gefährlich wie eine feſche Frau mit einem kecken Hütchen auf dem Blondhaax. Hoffentlich gelingt den Theater⸗Sachver: ſtändigen irgendwie die Löſung. Iſt doch unſer Thea⸗ ter den Frauen gleich: ein heller, lichter Dur⸗Akkord im trüben Moll der Gegenwart. Kritikus. * * Mit dem Weinglas erheblich verletzt. Nach vorausgegangenem Wortwechſel ſchlug geſtern abend ein verheirateter, 29 Jahre alter Hotel diener in einer Wirtſchaft in der Neckarſtadt einem ver⸗ heirateten 47 Jahre alten Privatier ein Wein⸗ glas auf den Kopf und verletzte ihn derart, daß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. * Freiwilliger Tod. In der Nacht zum 20. Sept. hat eine 59 Jahre alte Ghefrau in der Innenſtadt eine größere Menge gifthaltiger Tabletten eingenom⸗ men. Im Städtiſchen Krankenhaus iſt die Lebens⸗ müde in der folgenden Nacht geſtorben. Unheil⸗ bares Leiden dürfte die Urſache der Tat ſein. Beachtet die Verkehrsregeln! Tag für Tag lieſt und hört man ſchweren Unglücksfällen, die ſich auf der Landſtraße, in den verkehrsreichen Städten oder in Dörfern ereignen, die an verkehrsbelebten Durchgangsſtraßen liegen. Selbſtverſtändlich gibt es, wie überall im Leben, auch hier Verkettungen von Zufällen, die ein Unglück zuweilen faſt unvermeidlich erſcheinen laſſen, aber in der weitaus größten Mehrzahl der Fälle läßt ſich doch die Feſtſtellung machen, daß irgend einer der Beteiligten die gültigen Regeln nicht oder nur fahrläſſig und mangelhaft beachtet hat. Da fahren nachts die Radfahrer und auch manche Motorradler ohne Licht, möglichſt gar noch auf der falſchen Straßenſeite. Wagenlenker blenden vor dem entgegenkommenden Fahrzeug nicht ab und ſind ſo häufig die Urſache ſchwerer Zuſammenſtöße. Wie oft verſuchen Fußgänger im letzten Augenblick vor einem herannahenden Fahrzeug noch die andere Straßenſeite zu erreichen. Wie oft verſchätzen ſie ſich dabei in der Geſchwindigkeit dieſes Fahrzeuges und in der zurückzulegenden Strecke. Der Unfall iſt dann meiſt unvermeidlich und alles, was kein Auto und ein nicht beſonders fein entwickeltes Rechtlich⸗ keitsgefühl hat, ſchimpft auf den„raſenden Auto⸗ fahrer. Weiterhin: Verbietet Euren Kindern, die Haupt⸗ verkehrsſtraße als Fußballplatz oder überhaupt als Spielgelegenheit zu benutzen, denn wenn Kinder ſpielen, können ſie nicht auch noch auf den Verkehr achthaben. Theo. von * * Keine Landesverſammlung des Fortbildungs⸗ ſchullehrervereins. Wie wir ſchon berichteten, ſollte hier am., 4. und 5. Oktober zuſammen mit dem großen Deutſchen Berufsſchultag die Lan⸗ des verſammlung des Vereins Ba⸗ diſcher Fortbildungsſchullehrer ſtattfin⸗ den. Da der Städtetag beſchloſſen hat, in An⸗ betracht der ſchwierigen Wirtſchaftslage den Berufs⸗ ſchultag auf einen ſpäteren Zeitpunkt zu verſchieben, hat der Fortbildungsſchullehrerverein ſeine Mitglie⸗ der befragt, ob die Generalverſammlung in Mann⸗ heim trotzdem abgehalten werden ſolle. Da die Mehrzahl der Mitglieder für eine Verlegung ge⸗ ſtimmt hat, findet die geplante Generalverſammlung vorläufig nicht ſtatt. * 90 Jahre. Im Hauſe Beilſtraße 21 konnte am Freitag die bei ihrer 70 jährigen Tochter wohnende Frau Schmidt ihren 90. Geburtstag begehen. Die Greiſin, die von Zwingenberg ſtammt, erfreut ſich einer erſtaunlichen Rüſtigkeit. Ihr Gedächtuis iſt noch ſo gut, daß ſie ſich an Einzelheiten des Re⸗ volutionsjahres 1848 erinnern kann. * Unterſtützungsbetrüger geſucht. Ein Johann Kretzer, geboren am 26. Juli Stettin, der ſich als Geſchäftsführer des Evang. Volksdienſtes in Durlach ausgab, trieb hier einen raffinierten Unterſtützungsbetrug. Er täuſchte auch vor, Beſtellungen auf Anzeigen für den Evan⸗ geliſchen Volksdienſt zu ſammeln. Inzwiſchen iſt der Schwindler auch in anderen Städten Badens und der Pfalz aufgetaucht. Er treibt ſich vermutlich mit den Perſonalien des Kaufmannes Johann Kretzer aus Stettin unter falſchem Namen herum, iſt 40 bis 45 Jahre alt, mittelgroß, unterſetzt, bartlos, hat kurzes Haar und ſpricht norddeutſchen Dialekt. Sachdienliche Mitteilungen, die zu ſeiner Ermittlung bzw. Feſt⸗ nahme führen können, ſind an die nächſterreichbare Sicherheitsbehörde erwünſcht. Veranſtaltungen * Das Winterprogramm des GDA wird eröffnet. Am Mittwoch, den 23. September, 20 Uhr, findet im Kolping⸗ haus U 1, 18, der Eröffnungsabend des Winterprogromms der Ortsgrupe Mannheim im Gewerkſchafts⸗ bund der Angeſtellten(GDA) ſtatt. Bundesvor⸗ ſtandsmitglied Johannes Degener ⸗Berlin ſpricht über daß aktuelle Thema:„Gegen die wirtſchaftliche Proletart⸗ ſierung der Angeſtellten“. Außerdem bietet die Jung⸗ angeſtelltengruppe das Laienſpiel: Soziale Not, ſozioler Kampf. Der Eintritt iſt frei.(Weiteres Anzeige.) gewiſſer 1887 in J alſchſpieler wollen ihm einen Anreiz geben. Nach einer Stunde— Rauch hat bereits hundert Mark verloren— ſtößt ihm Agnes in die Seite. Er läßt einen großen Blick über ſie hinſchweifen, erhebt ſich. Die beiden verlaſſen dieſe ungaſtliche Stätte. Auf der Straße erſtattet Agnes Bericht. Während Rauch ſpielte, hat ſie Erkundigungen eingezogen. Der „Wiener, der Geza Benedek iſt hier nur ſeinem Rufe nach bekannt. Man muß einen größeren Klub auf⸗ ſuchen. Beide würgen das Gefühl des Ekels herunter und fahren in den nächſten Klub. Nürnberger Straße. Gleichfalls eine elegante Wohnung. Und auch hier das gleiche Bild. Es iſt zwölf Uhr, als ſie dieſen Klub verlaſſen. Sie ſind erſchöpft, geraten in gelinde Verzweiflung. Es ſollen angeblich zwanzig dieſer Klubs exiſtieren. Der nächſte. man muß es ſchaffen. Heute nacht noch muß man einen Schritt vorwärts kommen. Entweder auf Krogger ſtoßen oder auf Geza Bene⸗ dek. Oder noch beſſer auf beide zuſammen. Man muß dann das Entſetzliche zu verhindern ſuchen. Um zwei Uhr hat man den ſechſten Klub hinter ſich und fährt ins Tiergarten⸗Viertel hinunter. Nirgends fand man bisher eine Spur des „Wieners“. Man fährt quer durch den Tiergarten zum Hanſaviertel hinüber Breite Villenſtraße. Das Haus, vor dem man hält, liegt in Dunkelheit ge⸗ hüllt. In dieſem Augenblick taucht ein Portier auf, ein rieſenhafter Menſch mit eingeſchlagener Naſe. Die beiden folgen dem Manne. „Iſt der kleine Wiener bei Ihnen, der Geza? Spielt er ſchon?“ fragt Rauch im Ton des Berufs⸗ ſpielers. Der Rieſe reißt ſich herum, muſtert Rauch vom Kopf bis zu den Füßen. Dann poltern die Worte ſchwerfällig heraus, im ſchärfſten Weddingklang: „Ach, Se meinen woll den kleenen Jungen, den öſterreichſchen Bengel, wa? Ne, der is noch nich da. Muß aber jeden Momang kommen.“ Rauch läßt ein Silberſtück in die Hand des Rie⸗ ſen hineingleiten:„War er geſtern abend bei Euch?“ „Ja. Jeden Tag. Läßt jedet Spiel abjehen, det Luder. Un zieht und zieht 5 Rauch verſteht die Bedeutung des letzten Aus⸗ drucks keinesfalls und ſendet Agnes einen fragenden Blick. Sie antwortet auf Engliſch: „Ich glaube ihn zu verſtehen. Er meint: Geza gewinnt jede Partie. Dann wird er auch die Roſen noch mit ſich herumſchleppen. Und Jens Krogger iſt ſeines Opfers ſicher.“ Als die beiden die hohe Treppe hinaufſteigen, verfliegt ihre Müdigkeit. Ein junger Menſch läuft ihnen von oben entgegen. Rauch nennt den Namen eines großen Spielers. Scharfe Muſterung. Dann darf man paſſieren. Man durchſchreitet eine große, mit echten Teppichen ausgelegte Halle und betritt den Kaſino⸗Saal. Rauch wird an den Boulevard⸗ Hausmann erinnert, faſt das gleiche elegante Bild. Strahlendes Licht, umhüllt von Rauchſchwaden, lan⸗ ger, grünüberzogener Tiſch, elegante Menſchen, Schweigen, zwei ſich gegenüberſitzende Spieler. Tableaux mit großen Anſätzen. Rauch traut kaum ſeinen Augen: es wird Ekarté geſpielt. Rauch wendet ſich dem Kaſſierer zu, der an einem Tiſchchen in der Ecke hockt: „Warum Ekarté? Ich doch ne langweilige Sache“ Der Kaſſierer lächelt. „Wir erwarten einen großen Spieler. Er ſpielt nur Ekarté. Wir müſſen die Wünſche eines großen Spielers berückſichtigen..“ „Aber das große Publikum will doch Bakkarat.“ „Da haben Sie recht, mein Herr. Doch unſer Pu⸗ blikum, das heißt: die guten Leute Berlins, lieben vor allen Dingen ein hohes Spiel. Manu freut ſich auf den Spieler, der eine große Summe losläßt. Jeden Augenblick wird dieſer Herr erwartet.“ Plötzlich ſetzt Lärm ein, die Partie iſt aus, die beiden Spieler, die einander gegenüber ſitzen, ver⸗ laſſen ihre Plätze. Zwei andere beſetzen die Stühle. Die Croupiers bieten das Spiel an. Die Partie wird von dreihundert auf vierhundert gebracht Ab dafür! Ein gutausſehender Fünfziger im Frack nimmt in vorbildlicher Haltung die Chouette. Das Spiel kann beginnen. Schweigen. Nur das Miſchen der Karten durchdringt die Stille. Rauch kauft beim Kaſſierer Schipps, eine kleine Summe. „Iſt es Geza Benedek, den Sie erwarten?“ Der Kaſſierer grinſt. Rauch ſowie Agnes fühlen, daß er lügt. „Nein, es iſt ein Wiener, ein junger Menſch. Er heißt Mayer. Alfons Mayer. Sein Vater iſt Hofrat oder ſo was Aehnliches. Unermeßlich reich. Es gibt hier Leute, die ihn vom Boul Hausmann her kennen. Er ſpielt kein Spiel unter dreitauſend. Sie können ſich denken, daß ein ſolches Spiel unſer Publikum Feidt Rauch iſt im Bilde, ſtellt ſich hinter dem Ponte⸗ ſpieler auf, macht einen kleinen Satz.. und wartet ab. Man muß Geduld üben. Agnes hat ſich einen Seſſel ausgeſucht, der irgendwo einſam an der Wand ſteht. Sie hat den Kopf in die Hand aufgeſtützt. Jeder Beobachter glaubt in ihr eine Schlafende vor ſich zu haben. Sehr gut, denkt Rauch. Sein Blick taſtet zärtlich ihr weißblondes Haar ab. Ein braver Kamerad, dieſe Agnes Sooſter 5 Es vergeht Stunde um Stunde. Die Geſellſchaft zeigt Ungeduld. Man ruft zum Spielleiter hinüber: „Wie iſt das mit der verſprochenen Kanone?“ Wir wollen ein hohes Spiel haben. Da quält man ſich mit dieſem blöden Ekarte herum“ Die Höhe des Spiels iſt ſtark heruntergegangen, Man ſpielt um fünfzig Mark. Eine Reihe von Leu⸗ ten bricht auf. Plötzlich zieht jemand eine der Por⸗ tieren von den Fenſtern zurück: der graue Morgen blickt herein. In dieſem Augenblick erſcheint der Spielleiter: „Meine Herrſchaften! Eben hatte ich ein Tele⸗ phongeſpräch mit der Tiergartenſtraße. Herr Mayer aus Wien iſt dort aufgebrochen. Er kommt zu uns. 1 ich Sie bitten, ſich zehn Minuten zu gedul⸗ .“ Man flegelt ſich in den Seſſeln, ſchläft für einige Minuten. Schweigen. Die Ventilatoren ſurren. Fenſter werden geöffnet, der friſche Duft des jungen Laubes dringt herein. 5 So wartet man geduldig eine halbe Stunde. Dann erſcheint der Spielleiter von neuem er ſtarrt finſter auf den Teppich. Man bricht auf. 5 Auch Agnes und Rauch. Sie ſind ſehr enttäuſcht. 955 der Garderobe flüſtert er ihr einige Worte ins r.. „Ich befürchte, daß nun alles vorbei iſt. Wir ſind zu ſpät gekommen. Na, das gibt einen netten Katzen⸗ jammer.“ 0 Sie durchſchreiten die Halle. Irgendein Menſch hockt in einem Seſſel.. ein ſchlafender Smoking ein Graukopf. Als die beiden an dieſem alten Man vo rüberkommen, wirft Rauch einen Blick auf die E ſcheinung. Dann packt er Agnes Arm. 5 (Fortſetzung folgt.) 4. Seite/ Nummer 438 Neue Maunheimer Zeitung! Abend⸗Ausgabe Dienstag, 22. September 1931 Die hohen Fahrpreiſe der Reichspoſt * Speyer, 22. Sept. Von der Oberpoſtdirektion wird uns mitgeteilt: Eine dieſer Tage in einer Reihe pfälziſcher und außerpfälziſcher Zeitungen erſchienene Notiz, die von Zweibrücken ausging und ſich mit den„hohen Fahrpreiſen“ des Kraftpoſtbetriebs befaßte, ver⸗ aulaßt uns zur folgenden Feſtſtellung: Eine Herabſetzung der Fahrpreiſe auf den Kraftpoſten läßt ſich ſolange nicht durch⸗ führen, als der Deutſchen Reichspoſt nicht möglich iſt, die Betriebsausgaben weſentlich herabzumindern. Die Preiſe für Werkſtoffe haben bisher mit we⸗ nigen Ausnahmen keine Minderung erfahren. Die Preiſe für Kraftſtoffe ſind ſogar erſt vor kurzer Zeit weſentlich geſtiegen. Die Einſparungen an Perſo⸗ nalgusgaben werden dadurch wieder aufgehoben. Es iſt weiter in Betracht zu ziehen, daß der Ver⸗ kehr auf den Kraftpoſten infolge der allgemeinen Wirtſchaftsnot ſtark zurückgegangen iſt und erſt dann wieder eine Belebung erfahren wird, wenn die Ar⸗ beitsloſen wieder in Arbeit ſtehen und damit Ver⸗ dienſt haben. Bei dieſen Verhältniſſen eine Herab⸗ ſetzung der Fahrpreiſe vorzunehmen, hätte, wie Ver⸗ ſuche gezeigt haben, nur die Wirkung, daß ſich der Betrieb noch unwirtſchaftlicher geſtalten würde und zum Schaden der Allgemeinheit ſtark eingeſchränkt werden müßte. Der durch die Fahrpreisermäßigung bedingte Einnahmeausfall würde zweifelsohne durch die Mehreinnahmen aus dem Verkehrszuwachs nicht ausgeglichen werden. Die Preiſe der Deutſchen Reichspoſt bei Sonder⸗ und Geſellſchaftsfahrten halten einen Vergleich mit denen der Privatunternehmer wohl aus, voraus⸗ geſetzt, daß nicht die Fahrpreiſe verſchiedener Wagen⸗ gattungen gegenübergeſtellt werden, wie es der Ar⸗ tikelſchreiber in dem veröffentlichten Zeitungsartikel, wohl ohne ſein Wiſſen, getan hat. Bei dieſem Pri⸗ vatunternehmen handelt es ſich um ein älteres zur Perſonenbeförderung verwendetes Laſtauto mit Voll⸗ gummibereifung und Holzbänken. Zieht man die größere Sicherheit und Bequemlichkeit der Poſt⸗ omnibuſſe in Betracht, ſo dürfte die Entſcheidung, welches Fahrzeug den Vorzug genießt, nicht fe fallen und der Preisunterſchied verſtändlich ein. Ein raffinierter Gaunertrick Trauung ohne Brautleute? * Aus Nordbaden, 22. Sept. Kam da neulich ein junger Mann mit vertrauen⸗ erweckendem Aeußern zum Pfarrer und meldete ſeine Trauung an. Nachdem die Formalitäten erledigt Waren, ließ der Burſche durchblicken, daß er augen⸗ blicklich durch die bevorſtehende Hochzeit ſich allzuſehr verausgabt habe, er könnte eine Unter⸗ ſtützung uſw. brauchen. Der Geiſtliche aber wurde mißtrauiſch und rückte nichts heraus. Er ſchickte aber nachher aufs Rathaus, um die Angaben des un⸗ bekannten Burſchen prüfen zu laſſen, wobei ſich herausſtellte, daß alles Schwindel war. i Nun wäre ja damit die Angelegenheit erledigt ge⸗ weſen; aber die Hauptſache kommt jetzt erſt: Als der Schwindler merkte, daß er bei der einen Stelle kein Verſtändnis fand, begab er ſich ins andere Pfarrhaus, um dort den gleichen Trick zu verſuchen. Der Kollege von der andern Fakultät machte zwar auch ſeine mild⸗ tätige Hand nicht auf, da die Forderung mit 20 Mark (bei der erſten Inſtanz hatte er„nur“ 6 Mark ver⸗ langt) gar zu hoch war. Aber immerhin ſchenkte er den Angaben Glauben und ſetzte auf den beſtimmten Tag die Trauung feſt. „Die Papiere liegen auf dem Rathaus und werden bei der Trauung übergeben!“ Das war glaubwürdig und kommt in der Praxis öfters vor. In einer Ge⸗ meinde in der Nähe der Großſtadt gibt es viele Fälle, wo dem Geiſtlichen die Brautleute nicht perſönlich be⸗ kannt ſind.- Wer beſchreibt nun das Erſtaunen des Geiſtlichen und ſeines Kirchendieners, der alles ſchön zur Vor⸗ nahme der heiligen Handlung hergerichtet hatte, als zur feſtgeſetzten Zeit von dem Hochzeitszug mit Brautpaar, Trauzeugen uſw. nichts zu ſehen war. Man wartete und wartete, bis man merkte, daß hier ein ganz gemeiner Schwindel vorlag. Eine Anfrage auf dem Rathaus brachte Auf⸗ klärung. Jetzt erinnerte man ſich dort auch, daß vor einiger Zeit der Geiſtliche von der andern Religions⸗ gemeinſchaft hatte anfragen laſſen. Daß der Gauner aber in beiden Pfarrhäuſern den gleichen Trick ver⸗ ſuchen würde, das hatte natürlich niemand vermutet, obwohl es ſo naheliegend war. Aus Baden Feuerwehr und Kinderballon * Weinheim, 22. Sept. Verſchiedene Offiziere der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim hatten am 11. Au⸗ guſt anläßlich der Feuerwehr⸗Dekorierung beim Ver⸗ faſſungstage einen Kinderballon aufſteigen laſ⸗ ſen. Nach Verlauf von annähernd 6 Wochen iſt heute von Frl. Roſa Ruff aus Riedern hei Miltenberg am Main(Bayern) ein Brief mit der Mitteilung an⸗ gelangt, daß die Hülle mit der Feſtkarte am 12. Sep⸗ tember im Erftal Riedern Bezirk Miltenberg von ihr aufgefunden worden iſt. Der Finderin iſt eine Be⸗ lohnung zugedacht. Laſtauto umgeſtürzt * Karlsruhe, 22. Sept. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr kam ein mit Kartoffeln und Obſt beladenes Laſtauto, das die Kriegsſtraße in weſtlicher Rich⸗ tung paſſieren wollte, auf dem naſſen Aſphalt ins Schleudern und ſtürzte mit voller Wucht ſich überſchlagend mitten auf den Gehweg, nach⸗ dem es zuvor einen Laternenpfahl umgeworſen hatte. Das Auto ſelbſt landete etwa 7 Meter davon entfernt ſchwer beſchädigt. Glücklicherweiſe wurde von den drei Inſaſſen niemand ernſtlich verletzt. Auch Paſſan⸗ ten kamen nicht zu Schaden. Jagd nach einer Diebin * Baden⸗Baden, 21. Sept. Geſtern vormittag wurde in einem Hotel in der Langeſtraße eine etwa 40 jährige Frau von einem Zimmermädchen dabei ertappt, als ſie in einem Zimmer einen Diebſtahl ausführen wollte. Die Diebin flüchtete in das Haus der Firma Kindler, das von Poliziſten umſtellt und abgeſucht wurde. Trotz längeren Suchens war die Frau jedoch nicht aufzufinden. Wie ſich ſpäter her⸗ ausſtellte, war ſie durch ein Fenſter auf das drei bis vier Meter tiefer liegende Flachdach eines be⸗ nachbarten Hauſes geſprungen und durch eine Luke dieſes Daches in das Haus gelangt, das ſie unbemerkt durch den Hausgang verlaſſen konnte. n Opfer der Zeit * Konſtauz, 22. Sept. Die Zwangs ver⸗ ſteiger ungen von Haus⸗ und Grunbdbeſitz etwa während den letzten drei Monaten haben die drei⸗ ſtellige Zahl überſchritten. Was in normalen Zeiten für ganz Baden genügte, wickelt ſich nun allein im Amtsbezirk Konſtanz ab. In den Grenzbezirken Waldshut und beſonders Lörrach ſind die Verhält⸗ niſſe ebenſo ſchlecht. Meiſt nicht durch eigenes Ver⸗ ſchulden der Beſitzer erfolgt der Zuſammenbruch, ſondern durch den allgemeinen Zerfall der Wirt⸗ ſchaft während den letzten 15 Jahren. Hinzu. kommt, daß im Inneren des Landes jeder Gewerbe⸗ treibende ſeine Kräfte rundum im Lande ſpielen laſſen kann, an der Grenze hindern die Grenzpfähle mit allen ſonſtigen Erſcheinungen den freien Wett⸗ bewerb. In Konſtanz ſind zudem während den letzten neun Monaten nur wenige Tage ver⸗ gangen, an denen keine Zwangsverſteigerun⸗ gen der Gerichtsvollzieher ſtattgefunden haben. Wohl etwa 1000 Perſonen ſind davon be⸗ troffen. * Karlsruhe, 22. Sept. Stadtſchulrat Friedrich Baſchang in Karlsruhe iſt nach längerem ſchweren Leiden geſtorben. Er wurde im Jahre 1922 zum Stadtſchulrat gewählt, nachdem er ſchon ſeit 1909 im ſtädtiſchen Schuldienſt ſtand. Politiſch zählte Baſchang zur Staatspartei und vertrat ſie auch im Stadtpar⸗ lament. Baſchang, der ein Alter von nur 57 Jahren erreichte, genoß überall, nicht nur in Fachkreiſen, große Wertſchätzung. Aus der Pfalz Schwerer Straßenunfall durch eigene Schuld * Ludwigshafen, 22. Sept. Am geſtrigen Montag ſtieß ein 20 Jahre alter Kaufmannslehrling von hier beim Ueberqueren der Hohenzollernſtraße mit dem Kopfe auf einen in Richtung Frieſenheim fahren⸗ den Omnibus der Reichspoſt. Der Lehrling wurde in bewußtloſem Zuſtande in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht, wo eine ſchwere Gehirnerſchüt⸗ terung feſtgeſtellt wurde. Es beſteht Lebensgefahr. Den Führer des Omnibuſſes trifft keine Schuld. Die„Fronte Schmauß“ niedergelegt 185 Germersheim, 22. Sept. Die bei der Theobald⸗ kaſerne befindliche„Fronte Schmauß“ iſt nunmehr bis auf die Grundmauern niedergelegt. Das von der Stadt auf Abriß veräußerte Feſtungswerk lieferte eine Unmenge Steinmaterial, das von dem Käufer mit gutem Erlös an private Liebhaber von Mechtersheim, Heiligenſtein, Berghauſen und Speyer abgeſetzt wurde. Theplogiſcher Lehrgang * Bergzabern, 19. Sept. Die Poſitive Vereini⸗ gung der Pfalz hält einen akademiſch⸗theologiſchen Lehrgang vom 27—30. September in der Friedrichs⸗ ruhe zu Bergzabern ab. Dozenten ſind die Profeſſo⸗ ren D. Althaus und Geheimrat Dr. Prookſch von der theologiſchen Fakultät der Univerſität Er⸗ langen, ferner ſprechen Pfarrer D. Adam aus Wiesbaden, Sozialpfarrer Kopp aus Rehborn. In den Morgenandachten wirken mit Pfarrer a. D. Stempel aus Landau, Kirchenrat Blitt aus Queichheim und Oberkirchenrat a. D. d' Alleux aus Annweiler. Die Veranſtaltung iſt die erſte die⸗ ſer Art, die die Vereinigung durchführt. Eigner legt Reviſion ein * Zweibrücken, 22. Sept. Rechtsanwalt Eigner und Frau aus Pirmaſens, die wie ge⸗ meldet, am 16. September von der Strafkammer Zweibrücken wegen Verleitung zum Meineid zu je einem Jahr Zuchthaus verurteilt worden waren, legten durch ihre Verteidigung Reviſion zum Reichsgericht ein. Damit kommt dieſer Fall, der weit über die Pfalz hinaus Aufſehen erregt hat, zum zweiten Male vor das Reichsgericht. Gautagung des Guttemplerordens * Zweibrücken, 21. Sept. Der Weſtmarkgau des Guttempler⸗Ordens hielt geſtern hier ſeine Gau⸗ tagung ab, die aus der Weſtpfalz und dem Saar⸗ gebiet zahlreich beſucht war. Eine öffentliche Ju⸗ gendfeier vermittelte Einblick in Ziele und Be⸗ wegung der Guttempler. Zu dieſer Feier hatten ſich neben den auswärtigen Gäſten auch die Zweibrücker Jugendbünde anderer Richtung eingefunden. Die Vortragsfolge brachte nach den Begrüßungen volks⸗ tümliche Lieder zur Laute, Tänze, Chöre und Laien⸗ ſpiele. Die Gautagung ſelbſt war nicht öffentlich, ſondern internen Beratungen gewidmet. Am Nach⸗ mittag waren die verſchiedenen Gruppen auf den öffentlichen Spielplätzen bei ſportlichen Uebungen, Aufmärſchen und Geſangsdarbietungen zu ſehen. Eugen Pech eines Autodiebes * Alzey, 22. Sept. Im Kino erkannte ein Kauf⸗ mann, dem kurz vorher ſein Auto geſtohlen worden war, an einem vor ihm ſitzenden Manne ſeine Leder⸗ jacke wieder. Er ließ den Träger dieſes verdächtigen Kleidungsſtückes verhaften. Die Unterſuchung ergab, daß dieſer— ein Dienſtknecht aus Kettenheim— das Auto geſtohlen hatte und mit Dreiſtigkeit die im Auto befindliche Lederjacke trug. Fußball im Kreis Südheſſen In den Spielen am Sonntag blieben faſt alle Platzbeſitzer ſiegreich, mit Ausnahme von den⸗Spielen in Hochheim und Lampertheim. Das Hauptaugenmerk war naturgemüß auf das Spiel in Lampertheim zwiſchen Olympia und Bürſtadt gerichtet. Beide Mannſchaften ſind die erſten Anwärter auf die Meiſterſchaft. Torlos(:0) endete der Kampf, der in der erſten Hälfte Bürſtadt und in der Endhälfte den Platzverein in Front ſah.— Langſam aber ſicher arbeitet ſich Heppenheim vor und bedroht der Favoriten Stellung ernſthaft. Nur noch ein Punkt treunt die Elf von den beiden Führenden. Am Sonntag wurde Olympia Worms 511 geſchlagen.— Vis Lam⸗ pertheim enttäuſchte nach der angenehmen Seite. Es iſt wahrlich keine leichte Aufgabe in Hochheim:1 zu gewinnen. 5 ö Ein Fragezeichen bildet dieſes Jahr der F V Biblis. Die Elf brachte diesmal ſogar das Kunſtſtück fertig, ſich von dem Neuling Hofheim 114 beſiegen zu laſſen.— Auch Concordia Gernsheim konnte zum erſten Sieg kommen und ſich mehr vom Tabellenende entfernen. Recht hart wurde dieſes Spiel durchgeführt, das die eif⸗ rigen Gernsheimer immer überlegen ſah. Mit:1 behielt Gernsheim die Oberhand.— Einen hohen Sieg von 722 erfocht Normannia Pfiffligheim über den Sp Abenhei m. Am kommenden Sonntag ſpielen: Horchheim— Bür⸗ ſtadt; Vfe Lampertheim— Olympia Lampertheim; Aben⸗ heim— Heppenheim; Gernsheim— Neuhauſen; Biblis — Hochheim; Hofheim— Olympia Worms.—— Ein Doppelſieg des Athlelik⸗Sport⸗Vereins Ladenburg Sportverein 1910 Heidelberg 12:8 und Fortuna Edingen 15:6 geſchlagen ASV Ladenburg nützte den letzten freien Sonntag vor den Verbandskämpfen aus, um ſeine erſtmals in der Ober⸗ liga teilnehmende erſte Ringermannſchaft in einem Freund⸗ ſchaftskampfe gegen die in die Kreisliga aufgerückte Staffel des Sportvereins 1910 Heidelberg noch einmal zu erproben, zumal die erlittene hohe Niederlage gegen Siegfried Lud⸗ wigs hafen vor 14 Tagen immerhin zu bedenken Veran⸗ laffung gab. Für Ladenburgs Reſerven hatke man die ſtark im Kommen begrifſene Ringermannſchaft des Fuß⸗ ballklub Fortung Edingen verpflichtet. In beiden Treſſen bewieſen die Ladenburger, daß ſie trotz der Sommerpauſe an Können und Durchſchlagskraft nicht nachgelaſſen haben. Eine andere Frage iſt natürlich, ob Ladenburg auch für die Verbandsrunde in der Oberliga kampfſtark genug iſt. Nach den gezeigten Leiſtungen gegen Heidelberg müßte es der Fall ſein. Die von Dreſſel⸗VfK 86 Mannheim im vollbeſetzten Saal des Bahnhofshotel geleiteten Kämpfe boten teilweiſe hervorragenden Sport. Die Ergebniſſe: Ladenburg— Heidelberg 12:8 Bautamgewicht: Schmitt⸗ Ladenburg beſiegte Reoͤzig⸗ Heidelberg mit Armfeſſelung in 6,40 Min.— Federgewicht: Lauth fr.⸗Heidelberg ſiegte durch Soubleſſe über Trill⸗La⸗ denburg in 3,25 Min.— Leichtgewicht: Schwöbel⸗Ladenburg ſiegte durch Ueberoller von Gerlach⸗Heidelberg in 12,45 Min.— Weltergewicht: Rebſcher⸗Heidelberg beſiegte Sauer⸗ Ladenburg durch Hüftſchwung in 19,45 Min.— Mittel⸗ gewicht: Engel⸗Ladenburg bezwang Fleſchrin⸗Heidelberg durch Soubleſſe in 6,50 Min.— Halbſchwergewicht: Benz⸗ Heidelberg wurde Punktſieger über Stahl⸗Ladenburg.— Schwergewicht: Höttgen⸗Ladenburg war über Lauth ſen.⸗ Heidelberg durch Soubleſſe in 4,90 Min erfolgreich. Ladenburg— Edingen 15:6 Bantamgewicht: Schmidt⸗Ladenburg beſiegte H. Jäger⸗ Edingen in 11,15 Min.— Federgewicht: Fiſcher⸗Laden⸗ burg fertigte Schönen⸗Edingen in 1,50 Min. ab.— Leicht⸗ gewicht: W. Engel⸗Ladenburg legte Aſtor⸗Edingen in 10.20 Min.— Mittelgewicht: J. Engel⸗ Ladenburg beſiegte K. Hartmann⸗Edingen in 4,15 Min. Halbſchwergewicht: E. Hartmann⸗Edingen warf Keßler⸗ Ladenburg in 7,30 Min.— Schwergewicht: H. Hartmann ſiegte über H. Stahl⸗Ladenburg in 9,10 Min. K. C. Europa⸗Meiſterſchaſten im Gewichtheben Die Teilnehmer Die diesjährigen Europameiſterſchaften im Gewicht⸗ heben, die als Generalprobe zu den Olympiſchen Spielen 1932 in Los Angeles zu betrachten ſind, finden, wie bereits gemeldet, am 3. und 4. Oktober in Luxemburg ſtatt. Der Deutſche Athletik⸗Sportverband von 1891 hat als Verteidi⸗ ger des Preiſes der Nationen ſeine Auswahl für dieſe Kämpfe in Luxemburg mit beſonderer Sorgfalt vorgenom⸗ men. Nach mehrfachen Auswahlkämpfen wurden folgende Gewichtsheber nominiert: Straßberger, Ries, Vogt, Bier⸗ wirt, Gietl, Helbig, Ismaier, Hoffmann, Rainfrank⸗ Mannheim, Schäfer, Mühlberger und Walter. Außer Deutſchland haben noch folgende Nationen ihre Meldungen abgegeben: Oeſterreich: Schielberg, Krebs, Klackhofer, Hirn, Szaba⸗ dos, Hipfinger, H. Hedrickla, Gigl, Haas, E. Hedrickla, Fein, Janiſch, Andrieſeck, Troppert. Belgien: de Coſter, Panem, Scheepers, Tobbie, Gvebbärt, Gits, de Boſcher, de Schrivver, Guerrin, Marriet, Maes, Davidſon, Rennier, van Holder. Däuemark: Olſen, Svend. Aegypten: Noſſeir, Huſſein, Arafa, Ppuſſef, Mohamed. Eſtland: Luhäar, Luiga, Teitelbaum, Kaſk. Holland: Verheyen, Tabak, Sloſtra. Tſchechoſlowakei: Pſenicke, Skgobla, Vitaſek, Balda. Luxemburg: Scheitler, Koch, Bremer, Kryſaniak, Poſſack⸗ lio, Kohlwelter, Merland, Haupert. Die Meldungen von Frankreich und der Schweiz ſtehen noch aus. Olympiſche Spiele und Europa Ein Vorſtoß der Ungarn Gelegentlich einer Konferenz, die General Sherill, dem Abgeſandten des Olympiſchen Komitees der Vereinigten Staaten, mit den Offiziellen aller europäiſchen Länder in Monaco zuſammenführte, ſagte der amerikaniſche Vertreter allen europäiſchen Expeditionen nach Los Angeles weit⸗ gehende Unterſtützung zu. Ueber die zu erwartende Hilfe haben ſich jedoch die Veranſtalter der X. Olympiſchen Spiele bisher in Stillſchweigen gehüllt. Jetzt hat das Ungariſche Komitee die Angelegenheit aufgegriffen und das Olympiſche Komitee in USA in einem Schreiben erſucht, ſich zu den von ſeinem Vertreter gemachten Verſprechungen zu äußern und mitzuteilen, in welcher Form bzw. in welcher Höhe man zu den Koſten der einzelnen europäſſchen Expeditionen beitragen wolle. Die Anfrage der Ungarn läßt an Klarheit nichts zu wünſchen übrig und in ganz Europa wird man der Antwort des Amerikaniſchen Olympiſchen Komitees mit begreiflicher Spannung entgegenſehen. Pleicke, Becvar, * Große Erfolge Mannheimer Hundeführer. Bei der diesjährigen Reichsſlegerprüfung am 13. Sept. in Bochum erhielt der Rotweiler(Rüde) Cito v. Trifels die Note vorzüglich. Beſitzer und Führer Jakob Leh⸗ man n⸗Mannheim. Der junge Führer Fritz Mack er⸗ hielt auf der Polizei⸗ und Schutzhundeprüfung Durmers⸗ heim mit ſeinem Schäferhund(Rüde) Alex aus dem Lein⸗ nigerfeld unter ſtarker Konkurrenz den Ehrenpreis von Durmersheim und die Note vorzüglich. Auch dieſe Er⸗ folge ſind wieder ein Beweis dafür, mit welcher Sorgfalt und Liebe ſich die Dreſſurleiter der Sache annehmen. ſchaft in Berlin. Schmich⸗Ladenburg beſiegte A, Jäger⸗Edingen in Kegler⸗Verband Am Sonntag nachmittag fand auf den Stierlebahnen der Rückkompf Frankenthal— Mannheim 2. Mannſchaft ſtatt. Es erzielten dabei: Frankenthal: Hofmann 537, Hoffmann 533, Schneyer 535, Buch 455, Chriſtmann 519, Lutz jun. Lutz ſen. 577, Marnet 542, Kraus 580, Bickert 550, zuf 1 Holz, im Vorkampf 5013 Holz, Endergebnis 10 367 Holz.— Mannheim: Hamm 568, Zettelmeyer 581, Geiß 525, Schwarz 535, Woll Deißler 531, Weingärtner 591, Chriſt 526, Kreuſel Mattern 562, zuſ. 5476 Holz, im Vorkampf 4976 Holz, ergebnis 10 452 Holz. zit ſiegte Mannheim im Ge⸗ ſamtergebnis mit einem Plus von 85 Holz. Beſonders erfreulich ſind die Holzzahlen der Senioren: Hamm⸗ Mannheim 74 Jahre 568 Holz, Lutz ſen.⸗Franken⸗ thal 63 Jahre 577 Holz, Marnet⸗Frankenthal 72 Jahre 342 Holz. Vom 11.—18. Oktober findet in Frankenthal eine Sportwoche ſtatt. Gleichzeitig wird eine neue Bahnanlage mit 2 Bahnen eingeweiht. * Das Bridge⸗Brevier. Eine Einführung in das Brioge⸗ ſpiel ſowie eine Anleitung zu ſeiner Erlernung und N herrſchung. Von Dr. Fred Bon(Heſſe u. Becker Verlag, Leipzig). Dr. Fred Bon, ein ausgezeichneter Kenner des edlen Bridgeſpiels, hat mit dieſem Büchlein eine ganz vor⸗ treffliche Einführung in das Bridge geſchaffen. Anfänger wie Fortgeſchrittene werden dieſes Brevier mit größtem Nutzen leſen. Die Fachausdrücke, die Spielregeln, die Be⸗ rechnungsarten, die Kunſt des Reizens— alles wird kurz und bündig erörtert. Es handelt ſich aber nicht nur um ein Lehr⸗, ſondern auch um ein Trainingsbuch. An vier Uebungsbeiſpielen lernt der Anfänger gut und zweckmäßig ſpielen. Endlich ſei betont, daß dieſes Brevier das einzige Bridge⸗Lehrbuch iſt, das ſämtliche im Bridge übliche Be⸗ rechnungsarten nicht nur in einer Tabelle zuſammenſtellt, ſondern auch kritiſch zu ihnen Stellung nimmt und die Mängel aufzeigt, die den einzelnen Berechnungsarten Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtia⸗, A. R. 100, Wenden Sie ſich an die amerikaniſche Bot⸗ G. Sch. A und B haben recht. Verſuchen Sie beide Mieter in einer perſönlichen Ausſprache zu einigen. S. In dieſem Falle wäre gegen das Teſtament nichts einzuwenden. Es wird ſich aber immer empfehlen, es durch einen Notar beglaubigen zu laſſen. Vorausſage für Mittwoch, 23. September: Noch unbeſtändig und ſehr kühl mit weiteren Regenſchanern(Hochſchwarzwald Schnee). Nord⸗ öſtliche Winde Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See del 8 Wind 1 höh. in l 7 4 micht Stärke Wertheim SIE FI PENW. leicht bedeckt Königsſtuhl] 5837642 5 8 5 N lelcht Nebel Karlsruhe 120 704,4 7 14 T NNyꝰVI leicht bedeckt Bad. ⸗Bad 213 765,1 6 13 8 ſtill— Nebel Villingen 712 765,2 4 9 3 W. leicht bedeckt Bad Bürrh. 7010— 3 9 1 NW leicht Regen St. Blaſien 780—. 4 9 2 ſtell— bedeckt Badenwell. 422 765.0 5 12 5 0 leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 648,8—-2 ↄ 3—3 leicht Nebel Unſer Gebiet befindet ſich noch immer in dem breiten Strom polarer Luft, die an der Oſtflanke der engliſchen Antizyklone heute morgen ſchon bis nach Ungarn und in das weſtliche Mittelmeerbecken vor⸗ geſtoßen iſt und geſtern in ganz Baden heftige, ſtrich⸗ weiſe von Gewittern begleitete Schauer und den höch⸗ ſten Erhebungen des Schwarzwaldes eine geringe Schneedecke gebracht hat. Die Kaltluftzufuhr wird andauern, wenn auch die Abnahme des Druckgefälles über dem Feſtland lang⸗ ſame Beruhigung der Wetterlage erwarten läßt. Reiſewetter. Nordſee:—11 Grad, wolkig, friſcher Nordoſt. Geſtern: mäßig warm, veränderlich mit Schauern. Oſtſee:—10 Grad, veränderlich mit Schauern, ſtar⸗ ker Nord⸗Nordoſt. Geſtern: kühl und veränder⸗ lich mit Schauern. Harz und Thüringer Wald:—8 Grad, regneriſch, mäßiger Nord. Geſtern: kühl und regneriſch. Rhein⸗ und Weſergebiet:—9 Grad, bedeckt, einzelne Schauer, mäßiger Nord⸗Nordoſt. Geſtern: kühl und veränderlich mit Schauern. Alpen:—3 Grad, meiſt Regen, ſehr leichter Nord. kalt und veränderlich mit Schauern. Flugwetter Die polare Luft herrſcht heute über dem ganzen Reiche. Die Bewölkung beginnt im Nordweſten in 1000 Meter und ſenkt ſich im übrigen Deutſchland bis 300 Meter. Dabei iſt die Sicht meiſt gut. Zu Regen kommt es im Alpenvorland, ſowie öſtlich der Elbe. Die Null Grad⸗Grenze wird ſchon in 1000 bis 1200 Meter erreicht; gleichzeitig herrſcht von dort ab Ueberſättigung der Luft, ſodaß Vereiſungsgefahr in dieſen Schichten beſteht. Die Höhenwinde kommen allgemein aus Nord⸗Nordoſt und erreichten über Norddeutſchland 12 bis 15 Meter je Sekunde, über Süddeutſchland 6 bis 8 Meter je Sekunde. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 7000éüãõ 8. 19. 21.22. Neckar⸗Pegel] 18. 19. 21.22. Rhein⸗Pegel 17. 1 Dafel.56 1,46.361 27.15 Schuſterinſel.17.07 155.42 Mannbeim. 4814.68 4,8 4,0 Kehl..88.55 3,50.313,25 Jagſtfeld.. 1,24 1,404.24 120 Maxau 370.54.415,15 5,06 Heilbronn.89144.861,84 Mannheim..07.88.68 4,39.24 Plochingen. N 0,48 0,48 Caub..74 3,583.44 3,19.00 Köln. 385.70.58 3,24 3,11 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: i. V. Franz Kircher ⸗ Gericht u. alles übrige: dr anz Kircher ⸗ Anzeigen u. geſchäftl. Mittellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. R 1,—6 Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Für unverlangte Beiträge keine 8 Rückporto 07 35 * Be macht be doner 2 22. und Deviſen Der Fer läſſig feſtgeſtell Mitt w ſchloſſen. weiterhi. aus. Börſ * Ba Börſe 9 laſſenen werden im Börſ 5 O Be geſtern Dollar ſtunden Kurs vy etwa 18, Belauntl Mark ur auf 106 gestreift den geha Die Ju ſchen Wo zwecks E 1 55 Dez. nicht ein werden. bahn ihr außerdem geſchloſſer Betriebe betroffen Bitz jetzt und Ligqt Werke m wie gerü geber W. Nürnbere eine Beſt Im ü ſtill, bzu 8 inke⸗ auch Bef O M Börſe. keit der D Mitteilun dauernde Anſchaffu reits Enz wie berei gen Lief v. H. Di Unkoſten 278 000 a auf 114 0 nur we 158 000) dende ſtark ern jlüſſige! Debitoren Paſſiven 0,143), 2 GV. g. N 2 In de Anzeichen riſchen 5 do ſich Deutſchla 1927 noch Jahre 16 Jahres a ſchweizeri 38,15 Mil und in d 18,40 Mi! 105 9 ne urchſchni 1930 und Dr. ditanſtalt verhandli auf dem weichung merkſom den Folge zeitig ve Repar ſonſt Wenn deutſche ontinge! wiſſen D fuhr Ste Angelege ſchoftl reiſegebü! land nich Inod jetz * 1 ö Byörſe. HAN Dienstag, 22. September 1931 der Neuen Mannheimer Zeitung ELS-UuAWWIRTSCHAFTS-Z EITUNG Abend-Ausgabe Nr. 438 f Berliner Vörſe heute und morgen geſchloſſen * Berlin, 22. Sept.(Eig. Dr.) Der Börſenvorſtand nacht bekannt: Mit Rückſicht auf die Schließung der Lon⸗ doner Börſe und anderer europäfſcher Börſen findet am 22. und 23. September eine Notiz von Wertpapieren, Deviſen und Metallen an der Berliner Börſe nicht ſtatt. Der Freihandel in dieſen Werten iſt ui cht z u⸗ läſſig. Deviſenkurſe werden heute in der Reichsbank ſeſtgeſtellt werden. Vörſenruhe auch in Frankfurt O(Eig. Dr.) Die Fraukfurter Börſe bleibt, ebenſo wie die anderen Börſen im Reich, am Dienstag und Mittwoch für jeden amtlichen und freien Handel ge⸗ ſchloſſen. Die Börſeuräume ſind für die Beſucher weiterhin offen. Die Abendbörſe fällt an beiden Tagen aus. Börſe in Baſel und in Zürich auch heute geſchloſſen * Baſel, 22. Sept. Der Börſenvorſtand der Börſe hat beſchloſſe 5 Baſeler , für Dienstag die geſtern er⸗ laſſenen Verfüg aufrecht zu erhalten. Desgleichen werden die am tag vorgenommenen Einſchränkungen im Börſenverkehr in Zürich vorläufig aufrecht erhalten. Schwankungen des Pfundkurſes O Berlin, 22. Sept.(Eig. Dr.) Der Pfundkurs, der geſtern gegen Newyork auf 4,25 Dollar, ſpäter ſogar auf Dollar abgeſunken war, konnte ſich in den ſpäten Abend⸗ kunden wieder auf 4,25 Dollar erhöhen. Heute wurde ein Kurs von 4,20 Dollar genannt, was einer Parität von elwa 18,50/ für das engliſche Pfund in Berlin entſpricht. Bekanntlich wurde das Pfund geſtern in Berlin mit 19,25 Mark notiert. Gegen Paris ſtellte ſich die Sterlingdeviſe anf 106 Fr., nachdem zeitweiſe die Grenze von 100 Fr. geſtreift wurde. London⸗Amſterdam wurden mit 10,50 Gul⸗ den gehandelt. *. Die Pariſer Börſe notiert wieder das engliſche Pfund * Paris, 22. Sept. An der heutigen Pariſer Börſe sollen, wie eine Havas⸗Aeußerung mitteilt, die ausländi⸗ ſchen Deviſen einſchließlich des engliſchen Pfundes wie⸗ der notiert werden. Noch keine Waggonauſträge in Sicht Stillegungen (J Zwiſchen der Deutſchen Reichsbahn und der Deut⸗ ſchen Waggonbauvereinigung laufen die Verhandlungen zwecks Erneuerung des Liefervertrags, der bekanntlich am 81. Dez. 1931 abläuft, noch weiter. Bis jetzt konnten noch nicht einmal die Grundzüge der Neuordnung feſtgelegt werden. Nur ſoviel ſcheint feſtzuſtehen, daß die Reichs⸗ bahn ihre bisherigen Beſtimmungen verſchärſen will und außerdem Wert darauf legt, daß von den jetzt an⸗ geſchloffenen 30 Waggonbauanſtalten noch etwa 4 bis 5 Betriebe durch völlige Stillegung ausſcheiden. Wer davon betroffen wird, war noch nicht in Erfahrung zu bringen. Bis jetzt wird die Hawa durch ihr Vergleichsverfahren und Liquidation ausſcheiden. Daneben ſei gedacht an Werke mit kleinerer Quote, ſo z. B. in Baden, auch ſoll, wie gerüchtweiſe verlautet, eine Vereinigung von Rath⸗ geber Waggon mit der Waggomabteibung der MAN. in Nürnberg gedacht ſein. Für die letzte Kombination ſteht eine Beſtätigung noch aus. Im übrigen liegt der größte Teil der Waggoninduſtrie ſtill, bzw. hat Stillegungsantrag geſtellt, ſo bekanntlich Linke⸗ Hofmann, ferner die Waggonfabrik Credé in Kaſſel, vom Weſtwaggonkonzern liegt ſtill die H. Fuchs Waggon in Heidelberg, ferner das Werk Caſtel l in ain z. Wie wir noch hören, wird das Hauptwerk von Weſt⸗ waggon in Köln⸗ Deutz zu Anfang November ſtill⸗ gelegt, wodurch die heute beſchäftigten 900 Arbeiter zur Entlaſſung kommen. Von der angeblichen Auf⸗ ttagserteilung als der erſten Rate der Aufträge für 1992 durch die Vergebung von 2700 Güter⸗, Perſonen⸗ und Triebwagen iſt an zuſtändiger Stelle nichts bekannt. Des⸗ gleichen fehlen vollkommen Kommunalaufträge und ebenſo auch Beſtellungen der privaten Induſtrie. O Morgen Zahl⸗ und Lieferungstag an der Berliner (Eig. Dr.) Die auf den 23. Sept. feſtgeſetzte Fällig⸗ keit der Differenzzahlungen aus Termingeſchäften wird nach Mitteilung des Berliner Börſenvorſtandes durch die fort⸗ dauernde Einſtellung der Notizen nicht berührt, do die Anſchaffung der notwendigen Beträge im allgemeinen be⸗ reits Ende der vorigen Woche erfolgt iſt. Das gleiche gilt, wie bereits geſtern zum Ausdruck gebracht, für die ſonſti⸗ gen Lieferungs⸗ und Zahlungsverpflichtungen. O SHafenmühle AG. in Frankfurt a. M.— Wieder 5 v. H. Dividende.(Eig. Dr.] Durch ſcharfe Senkung der Unkoſten von 867 000 auf 487 000 /, der Steuern von 278 000 auf 159 000„ und der Abſchreibungen von 190 000 auf 114000 4 konnte die Geſellſchaft per 1930⸗31 mit einem nur wenig ermäßigten Reingewinn von 128 000 158 000)„ abſchließen, woraus wieder 5 v. H. Divi⸗ dende verteilt werden ſollen. Der Bruttogewinn iſt ſtark ermäßigt und betrug 887 000(1,5 Mill.) 4. Die jlüſſige Bilanz verzeichnet u. a. Waren 0,661(1,694), Debitoren 0,906(0,389), darunter 0,601 Bankguthaben. An Paſſiven werden ausgewieſen Kreditoren erhöht 0,607 (0,43), Bankſchulden ſtork ermäßigt 0,196(1,397) Mill.. G. 3. Okt. Giluationsbericht über die unfreiwillige Vörſenruhe Verliner Vörſen-Sonderbericht Der Berliner Börſenvorſtand hat in ſeiner heutigen Vormittagsſitzung beſchloſſen, auch heute und morgen eine Notiz von Wertpapieren, Deviſen und Metallen mit Rück⸗ ſicht auf die ungeklärte Lage in London nicht ſtattfinden zu laſſen. Deviſenkurſe werden wieder bei der Reichsbank feſt⸗ geſtellt, ein freier Handel iſt nicht zuläſſig. Trotzdem ſind die Börſenräume aber wieder geöffnet, um den Börſentag als ſolchen zählen zu können, d. h. um keine Unterbrechung der laufenden Verpflichtungen eintreten zu laſſen. Daher wird auch die auf den 23. Sep⸗ tember feſtgeſetzte Fälligkeit der Differenz⸗ zahlungen aus Termingeſchäften auf Beſchluß des Bör⸗ ſenvorſtandes, durch die Einſtellung der fortlaufenden No⸗ tizen nicht berührt, da die Anſchaffung der notwendigen Be⸗ träge im allgemeinen bereits gegen Ende der vorigen Woche erfolgte. Auch die ſonſtigen Lieferungs⸗ und Zahlungsverpflich⸗ tungen bleiben beſtehen. Morgen nachmittag wird dann der Börſenvorſtand wahrſcheinlich unter Hinzuziehung aller deutſchen Börſenvorſtände darüber Beſchluß faſſen, ob die Situation am Donnerstag ſchon eine Wiedereröffnung der Börſen zuläßt. f Im Auslande bemüht man ſich anſcheinend, mög⸗ lichſt ſchnell über dieſe unfreiwillige Börſenruhe hinweg⸗ zukommen. Amſterdam hat heute ſchon wieder ge⸗ öfnet, in Belgien hat man mit dem Kaſſaver⸗ kehr bereits wieder begonnen und auch in Zürich und Baſel findet ein Teilverkehr ſtatt. In Berlin beſchränkte ſich der Börſenbeſuch meiſt auf die Maklerſchaft; die Banken waren nur durch einen oder zwei Herren vertreten. Die Börſe war aber gegenüber geſtern weſentlich beſſer beſucht. Man konnte die üblichen Gruppenbildungen feſtſtellen. Es wurde eifrig über die akuten Probleme, ſei es politiſcher, wirtſchaft⸗ licher oder börſentechniſcher Natur, diskutiert. Jeder glaubte, Vorſchläge für eine Beſſerung machen zu müſſen; die Unterhaltung war zeitweiſe recht erregt. Man vergißt allerdings nicht, daß diesmal die Kriſe internationaler Art iſt und daß wir in Deutſchland nur indirekt berührt wer⸗ den. Die Grundſtimmung iſt deswegen auch gar nicht ſo übermäßig peſſimiſtiſch. Man glaubt nicht, daß die Reichsbank trotz der geſtrigen Erhöhung des Privat⸗ diskontes auf 8 v. H. zu diskontpolitiſchen Maßnahmen gezwungen ſein wird und glaubt, daß in erſter Linie Frankreich unter der engliſchen Währungskriſe zu leiden haben wird. An dem deutſchen Export wird jedoch die Herabwertung des engliſchen Pfundes nicht ſpurlos vor⸗ übergehen können. Sch. Zahlungen, die zum Fluche werden Deutſchland erzwingt ſich Deviſen— Kriſenmacher Gold Mit einem Ausfuhrüberſchuß von etwa 350 Mill. im Auguſt verzeichnet der deutſche Außenhandel einen Rekord. Niemals in der Nachkriegszeit, erſt recht nicht in der Vor⸗ kriegszeit, war der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Ein⸗ fuhr ſo groß. In den acht erſten Monaten dieſes Jahres beträgt der Geſamtüberſchuß 1557 Millionen 4 gegen 544 Mill. 4 in der gleichen Vorjahrszeit. Die Annahme des Statiſtiſchen Reichsamts, daß Deutſchland in der zwei⸗ ten Hälfte dieſes Jahres einen Ausfuhrüberſchuß von 2 Milliarden erreichen könne, kann Wirklichkeit werden; die beiden erſten Monate dieſes Halbjahrs haben bereits 614 Mill. erbracht, das iſt etwa ein Drittel. Immerhin iſt es nicht allzu wahrſcheinlich, daß derartige Rekordziffern während der nächſten Monate durchgehalten werden können. Wenn man allerdings auf den angeblichen Rückgang der Ausfuhr im Auguſt um 24 Mill. verweiſt, ſo iſt dieſe Ziffer trü⸗ geriſch. Bei näherem Zuſehen findet man nämlich, daß der Auguſt einen Sonntag mehr als der Juli hatte, daß aber auf den Ausfuhrtag berechnet im Auguſt ſogar noch eine weitere, wenn auch kleine Steigerung eingetreten iſt. Der Vorgang iſt außerordentlich bedeutungsvoll, aber an ſich ganz natürlich. Deutſchland erzwingt ſich Deviſen zur Bezahlung ſeiner Auslandsverpflichtungen. Man kann es auch anders ausdrücken: die Ware folgt dem Geld. Große Kapitalübertragungen von einem Land ins andere gehen letzten Endes immer über den Güterverkehr. Die Jahre der deutſchen Kapitaleinfuhr von 1924 bis einſchließ⸗ lich 1928 und dem erſten Viertel von 1929 hatten gleich⸗ zeitig einen erheblichen Einfuhrüberſchuß, der noch größer geweſen wäre, wenn Deutſchland nicht gleichzeitig durch die Reparations⸗ und Zinszahlungen wieder in ſteigendem Umfange Kapital ausgeführt hätte. 5 In den erſten ſieben Monaten dieſes Jahres hat Deutſchland über 3 Milliarden an das Ausland abge⸗ geben, weitere Hunderte von Millionen fließen in den reſt⸗ lichen Monaten ab: die notwendigen Deyiſen beſorgt, teils aus volkswirtſchaftlichen Geſetzen, teils mit einiger Nach⸗ hilfe auf dem Wege der Deviſenbewirtſchaftung, der Außenhandel. Der Ausfuhrüberſchuß iſt nichts anderes als der rück⸗ ſichts loſe Zahlungswille eines Landes, vor dem es ſozuſagen keinen Schutz gibt. Längſt iſt ja in den volkswirtſchaftlichen Anſchauungen über den inter⸗ nationalen Zahlungsverkehr jene ungemein wichtige Be⸗ richtigung eingetreten, daß Zahlungen eines Landes an das andere eine erfreuliche Bereicherung des letzteren ſeien. Die harten Tatſachen haben bewieſen, daß alle großen in⸗ ternationalen Zahlungen mit ihrer ſofortigen Rückwir⸗ kung auf den Handels verkehr die ganze Welt be⸗ rühren und einſeitig erzwungene laufende große Zahlun⸗ gen das ganze weltwirtſchaftliche Handelsgefüge auseinan⸗ der bringen. Die Vorſtellung, man können von einem Volke in bequemer Weiſe Milliarden einkaſſieren, iſt in einer ungemein eindrucksvollen Weiſe korrigiert worden. Es hat ſich gezeigt, daß ſolche Zahlungen zum Fluche werden, vor dem man ſich nur dadurch ſchützen kann, daß man ſie zum Aufhören bringt. Die Verſuche, ſolche Zahlungen in Empfang zu nehmen und dennoch ihren natürlichen Lauf zu unterbinden, ſind ja gerade mit in erſter Linie verantwortlich für die große Weltkriſe. Hier liegt einer ihrer Hauptgründe, und das ganze ſo populär gewordene Gerede über das Verſagen des Kapitalismus erhält ſeine richtige Beleuchtung durch einige wenige Angaben: Der deutſch⸗-ſchtweizeriſche Handelsverkehr und die erzwungene deutſche Exportforderung In den letzten Wochen mehren ſich in der Schweiz die nzeichen, wonach man donach ſtrebt, im deutſch⸗ſchweize⸗ riſchen Handelsverkehr eine Aenderung herbeizuführen, da ſich der Paſſivſaldo des ſchweizeriſchen Hondels mir Deutſchland ſtändig erhöht. Während der Einfuhrüberſchuß 1927 noch 36 v. H. der Ausfuhr betrug, belief er ſich im Jahre 1930 auf 151 und in den erſten 7 Monaten dieſes Jahres auf 181 v. H. Im Monatsdurchſchnitt betrug die ſchweizeriſche Ausfuhr nach Deutſchland im Jahre 1027 38,15 Millionen, im Jahre 1930 ſonk ſie auf 23,54 Millionen und in den erſten ſieben Monaten des Jahres 1931 auf 18,40 Millionen Demgegenüber ſtieg die deutſche Ein⸗ fuhr nach der Schweiz von 45,14 Millionen im Monats⸗ durchſchnitt des Jahres 1927 auf 59,09 Millionen im Jahre 1930 und im Jahre 1931 betrug ſie 51,86 Millionen. Dr. Bindſchedler, der Direktor der ſchweizeriſchen Kre⸗ ditanſtalt und Sachverſtändiger an den Baſeler Finanz⸗ verhandlungen vom Auguſt 5. J. machte vergangene Woche auf dem ſchweizeriſchen Bankiertag ebenfalls auf dieſe Ab⸗ weichung im deutſch⸗ſchweizeriſchen Handelsverkehr auf⸗ merkſom und knüpfte an die Befürchtungen vor den Folgen der forcierten deutſchen Ausfuhr bei gleich⸗ zeitig verminderter Einfuhr die Forderung, daß in der Reparationsfrage eine Reviſion erfolgen müſſe, weil ſonſt die Wirtſchaft immer mehr in ein Chaos verſiuken müſſe. Wenn eine ſchweizeriſche Blättermeldung, wonach die deutſche Reichsregierung bis zum 1. Oktober zu einer Kontingentierung bzw. Sonderbehandlung der einen ge⸗ wiſſen Durchſchnitt überſchreitenden deutſchen Warenaus⸗ fuhr Stellung nehmen müſſe, auch verfrüht iſt, ſo iſt die Angelegenheit doch ſehr ernſt und die Gefahr wirt⸗ ſchoftlicher Abſchnürung groß. Die 100 ⸗Aus⸗ reiſegebühr hat die ſchweizeriſche Stimmung gegen Deutſch⸗ land nicht erhöht. Auf den Fremdenverkehr kann Deutſch⸗ Inod jetzt auch nicht als Ausgleich hinweiſen, weil die wirtſchaftliche Lage zuſammen mit der Deviſenverordnung nur wenigen eine Reiſe in die Schweiz noch geſtattet. Ein wichtiges Poſitivum bildet allerdings die Zahlungsbilanz. Allein an kurzfriſtigen Geldern hatte die Schweiz in Deutſchland am 31. Juli 581 Millionen ongelegt. Hier⸗ zu kommen noch die nach der Schweiz gefloſſenen Flucht⸗ kapitalien, mit denen die ſchweizeriſchen Banken ja auch arbeiten. Ein weſentliches Moment iſt aber auch das, was gerade in Handelskreiſen hervorgehoben wird, daß Deutſch⸗ land immer noch einen großen Teil des ſchweizeriſchen Exportes aufnehme und daß die Handhabung gutnachbar⸗ licher Beziehungen nicht nur eine Augenblicks ſache iſt, ſondern auch für die Zukunft entſcheidet. England ſteht vor ähnlichen Schwierigkeiten wie Deutſch⸗ land, und wenn die projektierte allgemeine Zollerhöhung durchgeht, ſo wird die Schweiz, deſſen zweitbeſter Abneh⸗ mer England war, im Export ſchwer geſchädigt und um ſo froher um den Abſatz nach Deutſchland ſein, denn auch nach Frankreich und Italien hat die Aus⸗ fuhr nachgelaſſen. Für die Schweiz iſt es alſo immer noch der beſte Weg, ſich mit Deutſchland, als einem ſeiner beſten Kunden, auf freund ſchafliche Weiſe zu ver⸗ ſtänd igen. Man will, wie der Korreſpondent des DoD hört, ſchweizeriſcherſeits verſuchen, Deutſchland auf gewiſſen Ge⸗ bieten zu einer Steigerung ſeiner Bezüge zu ver⸗ anlaſſen. Gleichzeitig will man in Zukunft nur einem be⸗ ſtimmten Durchſchnittsmaß der deutſchen Wareneinfuhr die handels vertraglich zugeſicherte Behandlung zukommen laſ⸗ ſen, während die Mengen, de über den Durchſchnitt hin⸗ ausgehen, nach dem automatiſchen Zolltarif zu behandeln ſind. In ſchweizeriſchen Regierungskreiſen vermeidet man ängſtlich ſich zu der ganzen Frage zu äußern. Aus politiſchem Zwang heraus ſind in der Nachkriegs⸗ zeit in der Form von Kriegs⸗ und Zinszahlungen große internationale Zahlungsſtröme entſtanden, die, wie wir bereits im Freitag⸗Mittagblatt der NM. gemeldet, letzten Endes in zwei Ländern mündeten: Amerika und Frank⸗ reich. Beide, vor allem aber Amerika, wollten die Zah⸗ lungen faſt nur in der Form von Geld, nicht aber von Waren, in Empfang nehmen. Infolgedeſſen griffen ſie, in erſter Linie wieder Amerika, zu rückſichtsloſen Abſper⸗ rungsmaßnahmen gegen die fremde Ware durch unüber⸗ ſteigbare Zölle, Einfuhrverbote und dergl. Aber auch dieſe Hinderniſſe waren nicht unüberwindbar, Deutſchland hat bis vor der Kriſe ſeine Ausfuhr nach Amerika trotz immer ſchärfer gewordenen Gegenmaßnahmen ſteigern können. Der größte Teil der internationalen Zahlungen wurde ſo doch auf den Weg der Schuldenbegleichung mit Gol d abgedrängt. So kam es, daß der Goldbeſtand Amerikas in den Jahren 1925 bis Mitte 1931 von 18,85 Milliarden 1 auf 20,78 Milliarden(inzwiſchen auf 21 Milliarden) ge⸗ ſtiegen iſt, der von Frankreich von 2,98 Milliarden auf 9,28 Milliarden. Gerade das Anſchwellen der franzöſiſchen Goldbeſtände für Währungszwecke iſt alſo ungeheuerlich; es geht natürlich nicht auf einen beliebigen Ankauf von Gold zurück, ſondern eben auf die Tatſache, daß Frankreich die Empfängerin großer Zahlungen war, die es nicht in Warenform in Empfang nehmen wollte. Nun liegt eine gewiſſe Zunahme der Goldbeſtände in der natürlichen Ausweitung des Welthandels, die jährlich erforderliche Zunahme der Goldbeſtände wird auf 3 v. H. berechnet. In den letzten Jahren iſt naturgemäß eine ſolche Ausweitung nicht mehr eingetreten. Jedenfalls be⸗ deuten die amerikaniſchen und franzöſiſchen Goldanſamm⸗ lungen(auch wenn bei letzteren noch gewiſſe andere Gründe mitſpielen) eine ganz gewaltige einſeitige Verlagerung der Goldverteilung. Die Folgen ſind entſprechend. Die Goldwährungen machen die Kaufkraft der einzelnen Länder zu einem weſentlichen Teile von der Golddeckung des Banknotenumlaufs ab⸗ hängig. Eine dauernde Entblößung dieſer Länder von Gold muß alſo ihre Kaufkraft vermindern und Wirt⸗ ſchaftsſchrumpfung nach ſich ziehen. In Amerika und Frankreich aber iſt keineswegs mit der Goldanſammlung eine entſprechende Kreditausweitung Hand in Hand ge⸗ gangen. Dieſe gewaltigen neu eingeführten Goldbeſtände ruhen daher zum größten Teile nutzlos in den Kellern der Notenbanken. Die Kaufkraft der Schuldͤnerländer und damit die Geſamtkaufkraft der Welt iſt um viele Milliarden Mark durch dieſe einſeitigen Goldverſchiebun⸗ gen geſchwächt worden. Nimmt man beiſpielsweiſe an, daß nur 5 Milliarden Mark Gold unverwertet ſeien, ſo käme das einer Kreditſchrumpfung um etwa das Dreifache gleich. Hier liegt der tiefſte Grund der Weltkriſe und nur hier liegt auch die Möglichkeit einer Behebung: Nutzbarmachung der unverwerteten Golbbeſtände, das heißt nichts anderes als Kapitalverſorgung der Welt durch Amerika und Frankreich. Vorerſt ſehen wir immer noch das Gegenteil: beide ſträu⸗ ben ſich gegen dieſe Folgerung, und zwar aus Angſt, ihr Gold, ihr Geld zu verlieren. Und ſo mündet denn tat⸗ ſächlich die Weltkriſe bezw. das Rezept zu ihrer Behebung ganz einfach auf politiſchem Gebiet: Einſtellung der großen einſeitigen Schuld zahlungen, Schaf⸗ fung einer internationalen Vertrauensſphäre und ſchließ⸗ lich Rückbeförderung des Goldes von den Hauptſtapel⸗ plätzen(man muß übrigens auch die Schweiz und Holland dazu rechnen) an die goldſchwachen Länder, gleichzeitig aber auch Abſchaffung der Hinderniſſe, die gegen die inter⸗ nationalen Zahlungen in Warenform aufgerichtet worden ſind. Die erſte Etappe iſt zurückgelegt; nicht nur Deutſch⸗ land zahlt nicht mehr bzw. nur beſchränkt, auch eine ganze Reihe anderer Staaten haben ihre Außenzah⸗ kungen eingeſtellt. Die zweite Etappe hat als Haupt⸗ überſchrift: Abrüſtung. Sie bleibt erſt noch abzuwarten bzw. vorzubereiten. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß man beſonders in Frankreich verſucht war, den ſteigenden deutſchen Aus⸗ fuhrüberſchuß als ein Zeichen von Stärke und Wohlſtand anzuſehen. Wenn Frankreich heute noch nicht das Wider⸗ unuige dieſer Meinung erkannt hat, ſo wird wohl die immer kleiner werdende franzöſiſche Einfuhr nach Deutſch⸗ land den wahren Grund des großen Ausfuhrüberſchuſſes enthüllen. Deutſchlands Geſamteinfuhr beträgt heute nur mehr 38,5 Prozent der von 1927. Die franzöſiſche Ausfuhr nach Deutſchland iſt in Umkehrung des früheren Verhält⸗ niſſes von 1928—1930 von.68 auf.15 Milliarden Frs. gefallen, die deutſche Ausfuhr nach Frankreich aber von .95 auf.90 Milliarden Frs. geſtiegen. Schuldenzah lungen! * Golding AG., Bremen. In der o. HV. der Golding AG. machte der AR.⸗Vorſitzende ausführliche Darlegungen über den Stand der Dinge bei der Geſellſchaft, die per 31. 12. 1930 bekanntlich einen Geſamtverluſt von 1,04 Mill. I ausweiſt. Der Abſchluß wurde widerſpruchs⸗ los genehmigt und gleichzeitig feſtgeſtellt, daß die Höhe der Unkoſten von 0,36 Mill.„ nicht durch eine zu teure Fabrikation bei der Geſellſchaft hervorgerufen worden ſei, ſondern daß der Grund darin liege, daß das Unternehmen für ſeine Fabrikation nicht die genügende Umſatzbaſit, habe. die von Großaktionären zur Verfügung geſtellten Gelder für eine umfangreiche Propagierung der Goldina wären wirkungslos verpufft, da alle Anregungen des Großaktionärs, des Schicht⸗Konzerns, fehlgeſchlagen wären. Bei der geplanten Verpachtung des Betriebes an die Gruppe Reinhardt, Hauswaldt, Gaedke(Stollwerck⸗Konzern) ſei man über Vorheſprechungen noch nicht hinausgekom⸗ men. Es wird geplant, von der zu errechnenden Durch⸗ ſchnittsdividende der Fabrikationsgemeinſchaft den Klein⸗ oktionären der Goldina die Hälfte zu garantieren. Den Verwaltungsorganen wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. * Geſellſchaft für Baumwoll⸗Juduſtrie(vorm ubwig u. Guſtav Cramer] in Hilden(Rhld.) Die Geſellſchaft iſt in ſtille Liquidation getreten, die bis Ende d. Is. durchgeführt ſein ſoll. Das Aktienkapital von 2 Mill. be- findet ſich in Familienbeſitz. Im Geſchäftsjahr 1929⸗39 wurde ein Reingewinn von 90 213, erzielt, um den ſich der Verluſtvortrag auf 5794/ verminderte. Berliner Devisen Uiskontsatze: fleſchsbank 8, Lombard 10 v. H. —.——— Amtlich in R⸗ Me fir] 21. September[ 22. September] Parität] Disk. S. B.. D. M 91. Holland 100 Gulden 109,88 170.22 169,88 170,22 168,48 J 2 Athen 100 Drachmen 5,45.46 5,45 5,46 5,445 8 Brüſſel 100-5 0 p 58,61 59.73 58,64 89.76 58,355 2½ Danzig 100 Gulden 51,92 82.08 81,92 52,09 81,583 8 Helſingfors. 100 10,80 10,82 10,80 10.62 10,512 1. 100Lire 22,08 22.07 22.03 22,07 22,025 5½ übſlavien 100 Dinar.453.467 7,458.409.858 7ʃ½ Kopenhagen 100 Kr. 112,47 112,69 112.14 112,38 112,08 3% Liſſabon„ 100 Estudo 5,56 18,60 18,48 18,52 17.48 7½ Oslo..„ 100 Kr. 112,89 112.81 112.14 112.38 111,744 Baris.„ 100 Fr. 16.51 16.55 16.52 16,58 16,445 2 Prag„ 100 Kr.] 12,477] 12.497] 12.477 12.497 2,30 J 4 Schweiz.. 100 Fr.] 82.32 32,48 2,22 82,398 80,518 2 Sofia. 100 Lewa.054 3,060 3,054.080 8,017 8% Spanien 100Peſeten] 37.91 37,99 38,98 37.04 69,5768 ½ Stockholm. 100 fl. 112,59 112.81 112,25 112,51 114,054 Wien 100 Schilling] 59.17 59.29 59,17 59,29 58,79 10 Ungarn 100P-12500 f 73,33 78,47 738,81 73,45 72,898 Buenos⸗Aires 1Peſo] 1,068] 1,072] 60,988] 1002] 1,786 6 Ranada ian. Dollar.126.184 8,896 3,904 4,176— .„ en.078.082.078].082 1,868 8. alro. lägypt. fd—.——.— 18,48 18,52 20,91— Türkei ⸗. 1 türk. Bb.—.———.. 2130— London e engl. Pfb. 19,298 19.27 17,98 18.02 20,398 4½ New Nork„ 1 Donar].200.217 4,200 4,217 4,1780% Rio de Janeiro 1Millr. 0,283 0,2530, 0,255.5038— Uruguay. 1 Goldpeſo.688 1,702.698.702 3,421 1 Befeſtigung am Prooͤuktenmarkt Berliner Produktenbörſe v. 22. Sept.(Eig. Dr.) Die Produktenbörſe zeigte heute wieder ihr normales Ausſehen, im Mittelpunkt der Erörterungen ſtand aller⸗ dings weiterhin die Entwicklung der internationalen Finanzlage. Nach ruhigem aber ſtetigem Vormittagsver⸗ kehr ſetzte ſich zu Börſenbeginn eine Befeſtigung durch, von der aber in der Hauptſache nur die ſpäteren Sichten des handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäftes profi⸗ tieren konnten, ſodaß eine an ſich geſunde Reportbildung zu verzeichnen iſt. Weizen ſetzte 3½ 4„1, Roggen 1½—2% höher ein, während September⸗Lieferung ledig⸗ lich gut behauptet blieb. Das Inlands angebot war befonders in den Vormittagsſtunden eher etwas reichlicher als in den letzten Tagen. Die Forderungen waren aller⸗ dings etwas erhöht. Weizen wurde von den Mühlen zu etwa einer Mark, Roggen zu—2/ höhern Preiſen aus dem Markte genommen. In Weizenmehl iſt eine nennenswerte Geſchäftsbelebung noch nicht zu verzeichnen, die Preiſe waren kaum verändert, Roggenmehl hat zu 25 Pfg. höheren Preiſen laufenden Abſatz. Hafer konnte ſeinen Preisſtand am Lieferungsmarkte gleichfalls ſtärker beſſern als im Promptgeſchäft, immerhin iſt eine leichte Geſchäftsbelebung feſtzuſtellen. Gerſte liegt ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt 210 bis 218) Sept. 229— 231; Okt. 2300,50; Dez. 231—82, feſt; Roggen märk. prompt 185—187; Sept. 198,50 200 99,25 Okt. 196—198; Dez. 196—98, feſt; Futter⸗ und Induſtrie⸗ gerſte 148155, ruhig; Hafer märk. prompt 132—140; Sept. —; Okt. 148— 49,50; Dez. 150, feſt; Weizenmehl prompt 26,25—32,25, ſtetig; Roggenmehl 70proz, prompt 25,50— 28,25 feſter; Weizenkleie 10,60—10,90, k. behauptet; Roggenkleie 9,25— 9,50, ruhig; Viktorigerbſen 20—27; Leinkuchen 13,0 bis 13,60; Trockenſchnitzel 6,50—6,60; Sojaextractionsſchrot 11,50) Rauhfuttermittel: örahtgepreßt. Roggenlangſtroh 0,600,806; Weizenſtroh 0,40—0,55; Haferſtroh 0,55 0,60; Gerſtenſtroh 0,55—0,60; gebund. Roggenlangſtroh 0,600,890: bimdfadengepr. Roggenſtroh 0,40—0,55; Weizenſtroh⸗0,35 bis 0,50; Häckſel 1,25— 1,35; handelsübl. Heu, geſ. trocken 1,25 bis 1,55; gutes Heu lerſter Schnitt) 1,70 2,20; Luzerne, loſe 2,302.60; Kleeheu, loſe 2,20— 2,45; drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 30; allg. Tendenz feſter. * Mannheimer Produktenbörſe vom 22. Sept. Am Produktenmarkt iſt Brotgetreide unverändert ruhig, Fut⸗ termittel ohwe Anregung, Mehl leicht ermäßigt. An⸗ geboten wurden für 100 Kilo netto waggonfrei Mann⸗ heim in 1 Inl. Weizen 24— 24,0 inl. Roggen 21,50 bis 21,75; inl. Hafer 1718,50; Sommergerſte 17,50—19; Futter⸗ gerſte 17—18; Biertreber 11; Erdnußkuchen 12,50; Sofa⸗ ſchrot 12,25; Trockenſchnitzel 5,25—5,75; Malzkeime 10; Weizenmehl ſuüdd. 34,75 neue Mahlung per Sept.⸗Nov.; dto. mit Auslandweizen 37,25 per Hälfte Sept.⸗Nov. Wei⸗ zenbrotmehl 26,75; Roggenmehl 60proz. 29,7531; Weizen⸗ futtermehl 12— 12,50; Weizenkleie feine 99.25 Roggen⸗ kleie 9,3010; Grünkern 40—50. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Sept.(Eig. Dr.) Anfan Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Sept. 3,52%; Nov. 3,57%; Jan. 3,60; März 3,823.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Sept. 62% Nov. 63, Jan., 65%; März 6771. * Liverpooler Getreidekurſe vom 22. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) ſtetig; Okt. 4,0(4,04); Dez. 4,(4,3%); März 4,6%(4,64); Mai 4,8(4,8); Mehl unv.— Mitte: ſtetig; Okt. 4,1; Dez. 4,46; März 4,78; Mai 4,9%; Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 22. Sept.(Eig. Dr.) Bei ſtiller Tendenz alles geſtrichen. * Bremer Baumwolle vom 22. Sept.(Eig. Dr.] Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,23. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: kOt. 388— 386 Dez. 386; Jan.(32) 390—93; März 397—399; Mai 404405; Juli 409—411; Okt. 417418; Tagesimport 300; Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt. 387; Dez. 390; Jan.(32) 398, März 399; Mai 405; Juli 411; Okt. 419; Dez. 424; Jan.(88 426; März 433; Loco 412: Tendenz ruhig und behauptet. * Obſtgroßmarkt Weiſenheim a. S. vom 22. Sept. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt koſteten: Pfirſiche 4410, Aepfel 6, Birnen 8, Tomaten—4, Trauben, Portugieſer 10—12, Trauben, Oeſterreicher und Gutedel 11—13. An⸗ fuhr 180 Zentner. Abſatz und Nachfrage gut. * Obſtgroßmarkt Freinsheim vom 22. Sept. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt koſteten: Pfirſiche—10, Birnen —10, Aepfel 2/5, Zwetſchgen 13, Tomaten—5½, Trau⸗ ben, blau—11, Trauben, weiß 11—12 Nüſſe 12. Aufuhr 240 Zentner. Abſatz und Nachfrage gut. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4495 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 22. September 1931 Ochſen„ 209 St.] Kühe 192 St. 99 595 St. Schweine 2839 S a) Mk.— ). Mt. 448 ahmt. 3133 al. Mr. Der, i„ e„ e)„ 3588 ce. 2224, 4550 e. 60261 5 ch 118 ch 4246 c.„ 5860 vullen. 280 S 5er 88 e e 7. 8 ). Mk. 30 32 a) Mk. 44—46 Schafe, 36 St. 8„ e e e 69„ 4583 e— 9 bj a 90—35 Arbeitspferde-St. 1— a) Mk.— 1 5—„Mk. * Nürnberger Hopfenbericht vom 21. Sept. 150 Ballen Zufuhr, kein Umſatz. Londoner Mefallbörse vom 22. Sepiember 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze g(137/40 fein ſtand.), Platin unze g ſtupfer, Standard 30,50] Zinn, Standart 117,8] Aluminium 85.— 3 Monate 31.25 Monate 120.50 Antimon—.— Settl. Preis 30.50 Settl. Preis 118,0 Queckſilbder 16 25 Elektrolyt 20,— Banka 123.5 Platin 9,45 beſt ſelecied 32,25 Straits 121.0] Wolframerz—— ſtrong ſheets 67.—Dlei, ausländ. 12.75 Nickel 170.0 El'wirebars 37.— Zink gemöbnli 14,25] Weißblech 12 75 Tendenz: alles unregelmäßig. N 8 V . 12 770 N e 8 D 0 Y V I 2 72 2 7 5 N 0 e e 5 25 0 8 8 S TJ N 8 V V N IJ 2 N S e DD 3 N 8 8* 8 Dienstag, 22. September 1931 HBA. 3 Nur Filme, die in verſchiedenen Sprachen von dem gleichen Enſemble geſpielt werden, haben eine Zukunft (Nachdruck verboten.) Als vor einigen Monaten die Nachricht aus Holly⸗ wobod kam, Buſter Keaton und Harold Lloyd hätten deutſchgelernt und würden ihre nächſten Filme tin deutſcher Sprache ſpielen, dachte man, das ſei vielleicht ein kleiner, netter Scherz; aber es iſt blutiger Ernſt, denn nur auf dieſe Weiſe ſind die Tonfilme noch zu retten, und die Amerikaner haben d wieder einmal als erſte erkannt. Aber wir ſind ihnen bereits auf den Ferſen! Die Zeiten der ſynchroniſterten Tonfilme ſind vorüber. Man erinnert ſich ihrer noch. Ein Film wurde zum Bei⸗ ſpiel in Hollywood in engliſcher Sprache hergeſtellt, kam dann nach Deutſchland, wo deutſche Schauſpieler die Worte deutſch nachſprachen. Dieſe Worte wur⸗ den einkopiert, und nun lief der Film deutſch; aber man ſah die Darſteller den Mund aufmachen und zum Beiſpiel ſagen:„Don't talk so much about it“, während man auf deutſch hörte:„Reden Sie nicht ſo viel!“ Das war unmöglich, lächerlich, ein Hilfs⸗ mittel, das als erledigt gelten kann. Man ſtellte ſich um und drehte verſchiedene Ver⸗ ſionen in verſchiedenen Sprachen, engagierte alſo franzöſiſche Darſteller für die franzöſiſche Ver⸗ ſion und engliſche für die engliſche Verſion und ſo wei⸗ tex. Aber es ſtellte ſich heraus, daß ſich drei verſchie⸗ dene Gruppen von Darſtellern niemals, auch unter dem gleichen Regiſſeur, auf die von ihm gewünſchte Weiſe in ein Manuſkript und in die Rollen hinein⸗ finden können, ſo daß alſo Filme, die in der einen Verſion großen Erfolg hatten, in der zweiten abfie⸗ len und in der dritten gar ausgepfiffen wurden. Da blieb nur noch ein letzter, der idealſte Ausweg: alle Darſteller, die mitmachen, müſſen alle Sprachen be⸗ herrſchen, in denen der Film hergeſtellt wird, und müſſen alle zuſammen dreimal das gleiche Manuſkript ſpielen in drei oder vier Sprachen. Aber wo fand man die Darſteller, die ſo vielſprachig gebildet ſind? Da gab es nur eins: ſie mußten eben dieſe Sprachen lernen, und ſie haben es getan. Jan⸗ nmings lernt Franzöſiſch. Engliſch und Deutſch ſpricht er ja bereits. Willy Fritſch kann Ungariſch und Franzöſiſch, Lilian Harvey ſpricht Engliſch, Franzöſiſch und Deutſch gleich gut; Käte von Nagy muß Engliſch lernen, weil ſie„nur“ Deutſch, Ungariſch und Franzöſiſch beherrſcht. Die Berliner Sprachlehrer haben ſeit Wochen enorm zu tun, und in Hollywood iſt das Sprachfieber ausgebrochen. Buſter Keaton, Harold Lloyd, Maurice Cheva⸗ [ter, Adolphe Menjou und viele andere ler⸗ nen Deutſch, weil dem amerikaniſchen Markt ſonſt das deutſche Geſchäft verloren geht. In wenigen Monaten wird kein deutſches Tonfilmkino noch einen fremdsprachigen Film bringen wollen und können, wird es auch nicht nötig haben, denn bereits die ſo⸗ eben begonnene Saiſon bringt franzöſiſche und eng⸗ liſche Filme, die drüben in deutſcher Sprache her⸗ geſtellt wurden von franzöſiſchen und engliſchen Dar⸗ ſtellern, die Deutſch gelernt haben. Das Merkwürdigſte iſt wohl, daß die amerikani⸗ schen Tonfilmdarſteller in Hollywood ſogar— Eng⸗ liſch lernen müſſen, weil die engliſchen Zuſchauer behaupten, die breite Ausſprache der Amerikaner ſei im Film völlig unverſtändlich, während deutſche Filme, die von deutſchen Darſtellern in engliſcher Sprache geſpielt wurden, ſich großer Beliebtheit er⸗ freuen. Dieſe neue Umſtellung hat natürlich zur Folge, daß man allerwärts weniger ausländiſche Darſteller für die fremdſprachigen Verſionen zu en⸗ gagieren braucht, hat aber auch den Vorteil, daß alle Tonfilmſchauſpieler, die recht viele Sprachen be⸗ herrſchen, im eigenen Lande recht viel und gut⸗ bezahlte Beſchäftigung finden werden. Taba di Minlichieit Wie aus Rom berichtet wird, verlor eine Anzahl von Filmſchauſpielern beinahe bei einer Filmauf⸗ nahme auf dem Monte Roſa ihr Leben. Es han⸗ delte ſich um die Aufnahme einer Szene, in der der Fall einer Lawine mit ihren Gefahren für die Berg⸗ ſteiger dargeſtellt werden ſollte. Als ſich die„künſt⸗ liche“ Lawine in Bewegung ſetzte und die Schau⸗ ſpieler ihre Plätze einnahmen, riß ſich unvermutet von dem Berghang eine wirkliche Lawine los und wälzte ſich über den Schauplatz der Filmaufnahme, ehe die Schauſpieler ſich ganz in Sicherheit bringen könnten. Sie wurden zum Teil verſchüttet, konnten aber lebend geborgen werden. Der Photograph blieb mutig auf ſeinem Poſten und konnte den größten Teil der Naturſzene filmen, ehe auch er von der La⸗ wine erfaßt wurde. Romanowſkys erſte Tonfilm⸗Rolle. Richard Romanowſky, einer der berühmteſten Dar⸗ ſteller der Reinhardtbühnen, wird im Joe May⸗Film des Deutſchen Lichtſpiel⸗Syndikats„Zwei in einem Auto“ zum erſten Mal auf der Leinwand erſcheinen. Er ſpielt in dieſem Film einen ehrbaren Oberbuchhalter mit Namen Broeſecke, der in einer Lotterie ein Kleinauto gewinnt. Mit dieſem blumen⸗ geſchmückten und bekränzten Vehikel unternimmt er eine cerienreiſe nach Nizza, für die ihm das Schick⸗ fal Abenteuer von unglaublicher Tücke bereithält. Die Mitſpieler Romanowſkys in ſeinem erſten Ton⸗ fülm find Magda Schneider und Ernſt Ver⸗ ebes. Das Manuſkript ſtammt von Ernſt Mariſchka und Brund Granichſtädten, die gemeinſchaftlich mit Haus Wilhelm auch das Drehbuch verfaßten. Brund Granichſtädten zeichnet außerdem als Komponiſt verantwortlich. Beilage der eee Mannheimer Zeitung Der nach Tolſtois vielgeleſenem Roman „Auferſtehung“ von der Univerſal hergeſtellte Tonfilm mit Lupe Veloz und John Boles in den Hauptrollen hat den endgültigen Titel„'io die Wolga fließt“ erhalten. Er wird in deut⸗ ſcher Sprache aufgenommen. * Im Eremitage⸗Muſeum zu Leningrad wurde ein ägyptiſcher Mumienſarg geöffnet und dieſer Vorgang im Film feſtgehalten. Mumie war in über 200 Leinenbänder eingewickelt. Aus den Inſchriften konnte man entnehmen, daß es ſich um einen ägyptiſchen Hoheprieſter handelte. * Die Nach den letzten Zählungen gibt es gegenwärtig 63 400 Lichtſpieltheater auf der Welt. Davon ſind 28800 in Europa und 23000 in Ame⸗ rika. Die Zahl der europäiſchen Kinos hat ſich innerhalb eines Jahres um 1100 vermehrt. Deutſchland ſteht mit 5500 Lichtſpieltheatern an erſter Stelle. Friedrich Feher bringt den auch ſchon in Mannheim gezeigten Film„Ihr Junge“ mit Hans Feher und Magda Sonja in ſieben Spra⸗ chen heraus. Die deutſche, franzöſiſche, ſchwediſche und tſchechiſche Faſſung iſt bereits fertiggeſtellt, wäh⸗ rend die italteniſche, engliſche und ſpaniſche Faſſung im Laufe des Jahres noch gedreht werden. Damit iſt ein Rekord der Internationalität erreicht. In ſämtlichen Verſionen ſpielen Magda Sonja und ihr Junge die Hauptrollen! * Elſe Heims, die Gattin Max Reinhardts, wurde von der Ufa für die Komödie„Meine Frau, die Hochſtaplerin“ verpflichtet und wird ſomit zum erſten Mal im Tonfilm debütieren. 1 Die Ufa drehte in Hagenbecks Tierpark in Hamburg ⸗Stellingen Farbfilmaufnahmen, die im Rahmen der Ufa⸗Kulturfilme zur Vorführung für die Oeffentlichkeit beſtimmt ſind. Bergmannslos im Jilm Eine Szene aus dem demnächſt herauskommenden Nero⸗Film„KFameradſchaft“, der das Leben der Bergkumpel an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze ſchildert und zeigt, wie angeſichts einer Naturkataſtrophe alle Abgrenzungen fallen und deutſche und franzöſiſche Bergarbeiter ſich die Hand zur Rettung aus der Not reichen. Die Elſaß⸗Lothringiſchen Kinobeſit⸗ zer führen ſeit einiger Zeit einen Feldzug gegen die franzöſiſchen Filmverleiher. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die deutſchen Tonfilme ſtets vor gut beſetzten Häuſern laufen, während die franzöſiſchen Tonfilme kaum die normale Spieldauer einhalten können. * Von der Ufa wurden Verſuche unternommen, die auf die Herſtellung einer beſonders ſtark lichtrefe⸗ lektierenden Tonfilmwand hinzielen. Nunmehr iſt es gelungen, eine Tonfilmwand herzuſtellen, die nur einen Lichtverluſt von 67 v. H. aufweiſt. Das iſt ein überaus günſtiges Reſultat gegenüber den bisherigen Bildwänden, die einen Lichtverluſt von 27 v. H. ergaben. *. Die bekannte Komödie von Triſtan Bernhard „Der blaue Knoten“ wird von der Paramount in den Ateliers von Joinville verfilmt. * Käthe Haak und ihre Tochter Hannelore Haak ſpielen in einem Tonfilm„Dann ſchon lieber Lebertran“ die Hauptrollen. In dem Film, dem eine originelle Handlung zugrunde liegt, werden die beiden wie auch im Leben Mutter und Tochter ſpie⸗ len. Den luſtigen Höhepunkt des Films bildet die Vertauſchung der Rollen, ſo daß die Kinder zu Eltern und die Eltern zu Kinder werden. *. Nachdem die Ufa mit größtem Erfolg ein deut⸗ ſches Lichtſpielhaus in Newyork eröffnet hat, richtete ſie nunmehr auch in Chicagv ein deutſches Kino ein, in dem nur deutſche Sprechfilme zur Auf⸗ führung gelangen werden. 5 * Der kleine Italienerjunge, der in dem Film„Die ſingende Stadt“ eine kleine Rolle zu ſpielen hatte, durch die er aber Erfolg hatte, da er ſie als rich⸗ tiggehender Junge ohne zurechtgeſchminkt ſpielte, wurde jetzt von Leni Riefenſtahl für den Stu⸗ diofilm„Das blaue Licht“ verpflichtet, in dem er einen Italienerbuben aus dem Teſſin darzuſtellen hat. 1. Hollywood verſucht nunmehr auch den fapa⸗ niſchen Filmmarkt zu erobern. In den Studios hat man bereits mit japaniſchen Synchroni⸗ ſationen begonnen. 5 5 Ein Münchener Märchenfilm⸗Atelier hat einen großen Märchenfilm„Kalif Storch“ fertig⸗ geſtellt. Es iſt ein Scherenſchnittfilm, der mit ganz neuen techniſchen und künſtleriſchen Tricks gedreht wurde. Die Bilder ſollen nicht flächig, ſondern plaſtiſch wirken und von einem eigenartigen Zauber ſein. 0 Die finniſche Rekord⸗Filmgeſellſchaft hat einen Film, der faſt ausſchließlich in arktiſchen Re⸗ gionen gedreht wurde, beendet. In dieſem Film „Tundra“ ſind, abgeſehen von den Hauptdarſtel⸗ lern Eliſabeth Friſk und Bernhard Götzke aus⸗ ſchließlich Lappen beſchäftigt. * Die Verfilmung von Romanen ſcheint in der Mode zu bleiben. Nachdem die Bayeriſche Filmgeſell⸗ ſchaft den Film nach dem Roman„Gloria“ beendet hat, bereitet ſie zwei weitere Großfilme nach berühm⸗ ten Romanen vor. Bereits Ende Oktober werden die Aufnahmen zu„Man ſpricht über Jacque⸗ line“ nach dem Roman von Katrin Holland beginnen. Im Frühjahr 1932 wird der„Läufer von Marathon“ nach dem in viele Sprachen überſetzten Roman von Werner Scheff gedreht werden. * Der erſte türkiſche Tonfilm„In den Stra⸗ ßen von Stambul“ iſt jetzt von der Paramount in Epinay fertiggeſtellt worden. Der Film enthält auch Dialoge in arabiſcher und griechiſcher Sprache. * Luigi Pirandello hat mit dem Direktor der Metro⸗Goldwyn und Norma Shearer wegen der Verfilmung ſeines Dramas„Wie du mich wünſcheſt“ verhandelt. Die Hauptrolle des Films ſoll Greta Garbo ſpielen. Pirandello beabſich⸗ tigt nach Hollywood zu gehen, um die Herſtellung zu überwachen und den Text des Tonfilms ſelbſt zu ſchreiben. * In Vorbereitung iſt eine Tonfilmoperette, die den bezeichnenden Titel„Hurra, wir haben kein Geld“ führt.(!) Engliſche Blätter berichten aus Melbourne, daß vor dem höchſten auſtraliſchen Gerichtshof zum erſten Male in einem Zivilprozeß vom Ton⸗ film als Beweismaterial Gebrauch gemacht wurde. Es handelte ſich um die Entſchädigungs⸗ klage eines Mannes, deſſen ruhiges Haus durch die Einrichtung einer Molkerei in nächſter Nähe min der⸗ wertig gemacht worden ſein ſoll. Der Anwalt des Klägers brachte einen Tonfilm vor Gericht, der den Betrieb einer modernen mechaniſchen Molkerei vor⸗ führt. Der Pröoeß iſt noch nicht entſchieden, da zu⸗ nächſt einmal ein prinzipieller Entſcheid ergehen muß, ob der Tonfilm als Beweismaterial überhaupt zuläſſig iſt. ** In Spanien iſt die ganze Filmproduktion geſtoppt worden und nicht einmal mehr die Wochenſchauen werden gedreht. Durch Mangel an Filmen für verleih wollen die United Herſtellung von Spielfilmen in Deutſchland beginnen. den Europa⸗ Artiſts mit der N Die Hamburger Urania, die größte Kul⸗ turfilmbühne Deutſchlands hat in ihrem Haus eine Klangfilmapparatur eingebaut und behält den⸗ noch das bisherige Orcheſter bei. * Unter dem Titel„Erloſchener Krater“ wird der Eifelverein einen Tonfilm aufnehmen laſſen, der die geologiſchen Eigenarten, die inter⸗ eſſanten Steininſchriften und die landſchaftlichen Schönheiten dieſer noch immer viel zu wenig be⸗ kannten Gegend hervorheben ſoll. * Das Theaterſtück„Die andere Seite“ wird gegenwärtig von einer deutſchen Filmgeſellſchaft unter der Regie von Heinz Paul verfilmt. Die Hauptrolle ſpielt Conrad Veidt. * Zu einem erfreulichen Entſchluß hat ſich Felix Breſſart durchgerungen, der geſchworen hat, nie⸗ mals mehr in einem Militärfilm aufzutreten, Erſt jetzt lehnte er ein Angebot für drei Militär⸗ ſchwänke ab, obgleich ihm ein Honorar von 100 000 Mark geboten worden war. Dieſer Standpunkt iſt ſehr zu begrüßen und es wäre nur zu wünſchen, wenn die Herſtellerfirmen von Militärſchwänken bei allen Schauſpielern auf ſolchen Widerſtand ſtoßen würden, damit endlich einmal auf dieſem Gebiete das Geſetz der Serie unterbrochen wird Wae αον RGνẽuÄü andi, dan ei Fil aol g uescle Von Ramon Novarro Sie glauben wahrſcheinlich, es genügt, ein guter Schauſpieler zu ſein, um im Film etwas zu erreichen, aber das iſt ein Irrtum. Talent iſt die ſelbſtverſtändliche Vorbedingung, ohne die man überhaupt nicht in die heiligen Hallen, die man ſo einfach„Atelier“ nennt, hineingelaſſen wird, aber Talent allein genügt abſolut nicht. Man muß über viele Fähigkeiten verfügen und trotzdem wird immer gerade das gebraucht, was man noch nicht kann, und dann heißt es, neben der an⸗ ſtrengenden Atelierarbeit auch noch Unterricht nehmen. 5 So ging es mir bei„Ben Hur“ und ſo geht es tir noch heute bei allen Filmen, die ich drehe.— Und ich glaube, ich werde nie ausgelernt haben, ſo⸗ lange ich beim Film bin. In„Ben Hur“ mußte ich ein römiſches Wagen⸗ rennen fahren, und wenn Sie finden, daß das leicht iſt, muß ich Sie bitten, es doch einmal zu verſuchen. In dem Film„Die fliegende Flotte“ mußte ich ſo⸗ gar mein Flugzeug ſelber ſteuern, und wenn ich auch gewöhnt bin, ein Steuerrad in der Hand zu haben, ſo iſt es doch nur immer das meines Wagens, und mit dem Auto bleibt man wenigſtens mit vier Rädern am feſten Erdboden, während man im Flug⸗ zeug vollſtändig in der Luft hängt, im wahrſten Sinne des Wortes. In„Spiel im Morgengrauen“, dem Film, der nach einer Novelle von Schnitzler gedreht wurde, ſpiele ich einen öſterreichiſchen Offizier. Auch das war nicht einfach. Nicht nur, daß ich gehen und grüßen lernen mußte, wie das die öſterreichiſchen Offiziere taten, ich mußte mir auch noch die bekannte öſterreichiſche Liebenswürdigkeit aneignen, und vor allem mußte ich lernen, ein Monokel zu tragen. Das war faſt ſo ſchwer, wie das Reiten auf einem Araber⸗ pferd, was in einem anderen Film von mir verlaugt wurde. Für den neuen Film„Sänger von Sevilla“ mußte ich mich mit den Gewohnheiten und Sitten eines Kellermeiſters vertraut machen und außerdem noch fechten lernen. Das ſchwerſte Kunſtſtück habe ich aber für meinen letzten Film erlernt, für„Der Sohn Indiens“, der gerade fertiggeſtellt worden iſt. Ich kann mich lebend eingraben laſſen und trotzdem am Leben bleiben. Das iſt ein altes Kunſtſtück der Hindukrieger, die ſich dadurch oft das Leben gerettet haben. Man kann nie wiſſen, wozu einem all das, was man im Film lernen muß, noch nützlich ſein wird. Deswegen darf man nie unmutig werden, auch wenn eine Rolle ſehr große Anforderungen an einen ſtellt. Was man kann, das kann man für ſein ganzes Leben. EH A..: Liane Haid iſt geborene Wienerin und hat nicht bei der Bühne, ſondern beim Film begonnen. Sie errang aber im vergangenen Jahre in Berlin in der Operette„Meine Schweſter und ich“ einen ſtarken Erfolg und wird vielleicht auch in dieſem Jahre wieder Theater ſpielen. Neu herauskommen werden im Herbſt die Filme „Die Kuſine aus Warſchau“ und„Opernredoute“. Nach dem Film„Zwei rote Roſen“ ſollte ſie nach Amerika auf 2 Jahre verpflichtet werden.— Demnächſt erſcheint ihre Biographie aus der Feder von Dr. R. Volz. A. Mt.: Zum Lichtſpielgeſetze, das die Vorausſetzun⸗ gen für die Filmprüfung enthält, gibt es verſchiedene Kommentare. Der ausführlichſte tammt von Dr. A. Hell⸗ wig und iſt bei Georg Stilke in Berlin erſchienen Ein Buch über die Zenſur des Films gibt es uicht. Es iſt lediglich im Berliner Concordia⸗Verlage jetzt ein Buch angekündigt worden, das den Titel trägt„Von der Zenſur verboten“, und das in Beiträgen verſchiedener Mitarbeiter die Leiſtungen der Filmzenſur behandeln wird. Offenbar hat dieſes Buch ſich zum Ziele geſetzt, die Entbehrlichkeit der Zenſur nachzuweiſen, ein Verſuch, der allerdings kaum glücken dürfte. —; ¼dm— Verantwortlich: Dr. Stefan Kayſer 7 7 Auch rühren. Pi schränkt en nack ten ſchl Aber der Ste eine R den Ta machte Beklagt nicht z1 Vorbeh 12 — 3 5 3. Beſuch 0 0 89 Ver zum Ana- fan geſucht. 1 ſchäftsſ Allelnvertr. vergibt Zeitun a. redet Leichte Schreib gebote unter Maunl Beſtem Lontoris aus au beſt. S nicht m (mögl. Jahr.]. in St. 2 Ustag, 22. Se kem N49 Sele/ 9 45 er eptember agg Neue Mauuheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe. 7. Seite/ Nummer 438 9 9 50 0 19 Zukunftsverheißungen muß man anſcheinend bei die⸗ 2 5 5 19.30: Wien: Kammerg tutette. 5 Alls N ann ein er Berit 1 f en ſer Berufsart gefaßt ſein. Was hören Wir 9 20055 i 5 ett. F U l 4 20.00: 0: a Walzes. Arbeitsgericht Die Frau des Beklagten wollte die 32& aner⸗ 8* 20.25: München: Lied 15 f 8 kennen und ſte dem Jungen ſogar heimlich zukommen 5 b 20.35: Heilsberg: Aus Danzig: Konzert auf der Silbes Auch die Aſtrologen müſſen die Werbetrommel laſſen, aber da kam der Mann dazwiſchen, dem ſolche Mittwoch, 23. September 20.48:. Sinfoniekonzert rühren. Ihr Beruf iſt zwar noch nicht überfüllt, aber Hegenwartsgeſchäfte nicht liegen. Na, meinte der 1 5 Frankfurt: Abe auf e 21.00:. Konzert des Rundfunkorcheſters. das Publikum iſt derart mit Gegenwartsſorgen be- Vorſitzende, wie ſind denn letzt die Verdienſtmöglich⸗ 10.00 S e 21.05: aten Konzert des Rundfunkorcheſters. ſchäftigt, daß es 5 allzu große Luſt hat, einen Blick 0 0 den n Oktobermeſſen? Wie wa⸗ 12.05: Frankfurt: Schollplattenkonzert., Wien: Abendkondert. in die ungewiſſe Zukunft zu tun. Auch die vorgebliche en ſie denn auf dem Wurſtmarkt? 12.30: Mituchen: Mittagskonzert. Talſache, daß alles in den Sternen geſchrieben Der Aſtrologe ſchüttelte bekümmert das Haupt. 18.05: Saenger ar denen auf Schallplotzen. e den Ausklang ſeht, kann mit der trüben Gegenwart kaum verſöh⸗ Die Wurſtmarktbeſucher ſind viel zu ſehr auf Ge⸗ 02 Heilsberg: Unterhaltungsmuſik. 1240: Beremänfter: untergeltungskonzert. n be. zen. Dieſer Horoſkopſteller vor dem Arbeitsgericht Jen wart eingeſtellt und ſorgen ſich nicht um die 15 80 angeln, Saane der ages. 1700: F„ hatte einen jungen Mann eingeſtellt, der Rekl⸗ Zukunft. Das Gericht vertagte den Fall, um Zeugen 15.50: Langenberg: Kinderſtunde.. e e 7 Broſchüre 1„der Re ame⸗ zu hören über die wirklichen E tsbed 16.00: Heilsberg: Jugendͤbühne„Der geheimnisvolle Tem? 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. zettel und N roſchüren austrug. Er bekam dafür en über die wirklichen Engagementsbedingun⸗ pel“ uſw. 19.090: Straßburg: Airumenta one 10 v. H. vom Umſatz und freie Koſt. Anfangs be⸗ gen. Es iſt für den Laien daher ſchwer, ein Horo⸗ 16.00: Südfunk: Kinderſtunde. 21.00: Rom⸗Neapel: Opernabend. ſchränkte er ſich auf Mannheim, dann machte er Rei⸗ 915 über den vermutlichen Ausgang des Prozeſſes 18355„„ en a ellen. 20: Mit: de 5 en nach Ire nkfurt und Karlsruhe. In dieſen Städ⸗ 17.00: Langenberg: Veſperkonzert⸗— Pil ten ſchlug das 1 nicht ein. 1205 an Kleine Stücke für Klavier. Ra IIA 5 2 Aber auch in Mannheim war nicht viel los.20: München: Veſperkonzert. eim U 1, 7 der Sterndeuter wird vom Fürſorgeamt betreu— 5 8 Zuchthaus für einen Fahrraddieb. Der oft be- 17.30: Südfunk: Eine holbe Stunde ältere Tanzmuſik. Henn 2 leine Reiſetäti 15. Fuürflorge rt hetreut. Für ſtrafte& Schauſtellergehilfe Anton Kaiſer aus Regens⸗ 1800: Südfunk: Aus Karlsruhe: Handharmonikakonzert. 5 Des efste Spezlealgeschöft d e 1 80 Nr 9 7 5 Mann 1„ für burg hat u. a. auch eine Reihe Vorſtrafen wegen 18.30: Patchen: Eurovameſſterſchoften und Länderkämofe. 2 g den Tag und fr 5 i S. i Hörbericht... 5 90 1e 92 1 1. 55 Fahrraddiebſtahls. Im Juni ds. Is, kam er nach 18.40: Feaner Kirchliche Einheitsbeſtrebungen. Vortrag. Ueberreschend ist die leistung 10 091 98 15 1 1 5 5 en wi 5 Der M ainz und ſtahl innerhalb eines Monats vier 18.40: Sttdfunk: Aus Freiburg: Vortrag von Freiherr 5 U des neuen Loewe- Appafates dc ee b 0 85 1 15 dieſen Betrag Fahrräder, die unverſchloſſen auf der Straße ſtanden. zur v. Bieberſtein: Mit Sven Hedin quer 1 D ast Lautsptecher Borb 1 daß 175 195 55 11 1 0 N dem Er erhielt vom Bezirksſchöffengericht Mainz diesmal 19.05: Brant enemanzipation im Orient. Vortrag. Vorfüh indiſch jederzelt 151 1 U 1 8 61 8 inf 1 0 + 8 2 N 7 2.09 2 Vorbehalt, daß ſich die Geſchäfte beſſern. Auf ſolche[ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus. 19.20: Heilsberg: Blas muſik aus vier Jahrhunderten. eee eee ee 4 A Versteigerung 8. Am Freitag, den 28. 9. 1931, 15 Uhr, werden beim Finanzamt Mannheim⸗Stadt, F 6. 20, gegen bare Zahlung im Zwangswege geen ver⸗ ahn „2 Liter Aadhtanegagn 1,8 Lite Gut ingefgel* 4554 . untl Am 20. Sept. 1931 verschied unser lieber i. a. B. 1 1 Schreibmaſchinentiſch, 1 Zimmertiſch, 8 Carl B 5 8 5. 4 e 1 e ler ler 24. annhei m, den 21. September 1931 5 Asset Lebensmittelgeschäft Finanzamt Mannheim ⸗Neckarſtadt neue Sparsame Ingenieur 5—Bollftreckungsſtele— 30 5 85 5 1 Waldhof, mit 1 oder 3 Zimmer⸗Wohnung wegen 7 Wir verlieren in ihm einen treuen Bundes- Todesfall zu verkaufen. Erforderl, ca. 2500 R. L. 4 Zylinder i 6 Zylinder Routin. Kaufmann gründl. 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