Wiemer en 0 a Jechruppenbild aufgenommen wird. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..— in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 8, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtrage 1 W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim tue Mannhelmer Ze Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 1 0 Pf. tun 0 Anzeigenpreiſe: breite Colonelzeile: Hreite Zeile. Für im genheits⸗Anzeigen beſonde ar das Erſcheinen von Anzeigen ELſonderen Plätzen und für telephoniſch · Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. September 193 142. Jahrgang Nr. 447 Der franzöſiſche Miniſterbeſuch in Verlin Völlig ſtörungsloſer Verlauf- Freundlicher Empfang auch durch die Bevölkerung Laval hat ein ausgearbeitetes Programm mitgebracht Mil der Ausſprache zur Vorbereitung einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit iſt ſofort begonnen worden Eine Erklärung des Reichskanzlers Stimmungsbild vom Empfang Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Sept. Das hiſtoriſche Ereignis, dem man mit einem ſeltſamen Gemiſch von Spannung und Beklommen⸗ heit entgegenſah, iſt vorüber. Laval und Briand weilen ſeit heute früh in Berlin. Sie können zu⸗ frieden ſein: Es iſt ihnen ein ebenſo freun d⸗ licher Empfang bereitet worden wie im Juli den deutſchen Staatsmännern in Paris. Auch der Himmel iſt den franzöſiſchen Gäſten hold geweſen. Wohl war es kühl und friſch, aber die Sonne ſtrahlte. Während die Straßen ringsum ſtill und ausgeſtor⸗ ben dalagen, änderte ſich das für eine Großſtadt typiſche Straßenbild, ſobald man in die Nähe des Bahnhofes Friedrichſtraße kam. Allenthalben tauch⸗ ten die blauen Uniformen und die ſchwarzen Tſchakos der Schupo auf. Ein ganzes Heerlager mit parken⸗ den Laſtkraftwagen im Hintergrunde hatte ſich in der Umgebung der Bahnhofshalle aufgetan. Auf dem Vorplatz harrte bereits eine dichte Menſchenmenge. bee Fenſter der Hotels waren mit Neugierigen eſetzt. Auf dem Bahnſteig B, der für die Preſſe reſerviert war und der nur durch ein Geleis von dem Ankunft⸗ perron getrennt iſt, hatten ſich ſchon frühzeitig die Vertreter von Blätter aus aller Herren Welt ein⸗ gefunden, dazu Photographen und Kinvoperateure in großer Zahl, die ihre Apparate in möglichſt gün⸗ lige Poſition zu bringen trachteten. Geſpannt be⸗ obachtete man die Vorgänge, die ſich auf der gegen⸗ überliegenden Seite abſpielten. Die Erſten, die ſich einfanden, waren die Mitglieder der franzöſiſchen Kolonie. Nach und nach ſammelten ſich immer mehr offizielle Perſönlichkeiten an, unter ihnen Graf Tattenbach, der als Chef des Protokolls ſur die glatte Abwicklung des Programms zu ſorgen hatte. Herr Grzeſinſki unternahm, von Oberſt Hei⸗ mannsberg begleitet, noch einen letzten Inſpek⸗ tionsgang. Die Strecke, die der Eiſenbahnzug mit den Gäſten von der Peripherie der Stadt zurücklegen mußte, war beſonders geſichert worden. Alle 200 Meter ſtand ein Schutzpoſten. Alles iſt zum Empfang bereit. Man hört, daß die Botſchafter Francois Poncet und von Hoeſch bereits in Charlotten⸗ burg zu der Delegation geſtoßen ſind. Ein D⸗Zug verſperrt auf einige Minuten die Ausſicht und die Reiſenden, um die ſich niemand kümmert, haben ihre liebe Not, ſich einen Weg mit ihrem Gepäck durch das Getümmel zu bahnen. Um .30 Uhr ſieht man den Kanzler und Dr. Curtius langſamen Schrittes den Bahnſteig heraufkommen. In ihrer Gefolgſchaft befinden ſich die Staatsſekre⸗ täre von Bülow und Pünder und als Reprä⸗ ſentant Preußens Herr Weissmann und einige Herren der franzöſiſchen Botſchaft und des Auswär⸗ tigen Amtes. Aber der Nordexpreß hat Ver⸗ ſpätung und ſo bilden ſich hüben und drüben plaudernde Gruppen. Plötzlich entſteht eine Bewe⸗ gung: der Zug taucht in der Ferne auf, rollt näher und langſam ein. Die Hälſe recken ſich. Schweigen herrſcht in der großen Halle. Was nun folgt, geht ſo ſchnell vor ſich, daß es vorüber iſt ehe man eigentlich recht zur Beſinnung gekommen iſt. Die Begrüßungsſzene zwiſchen den deutſchen und den franzöſiſchen Miniſtern ſpielt ſich hinter einem Wall von Schwarzröcken und Zylinderhüten ab. Ganz flüchtig, nur für eine Sekunde Dauer, ſieht man Laval an der Seite des Kanzlers im Tunnel verſchwinden, ſieht man die gebückte Geſtalt Brian ds, des alten Kämpen, den Dr. Curtius geleitet. Unten auf dem Vorplatz drängt ſich die Menge Kopf an Kopf. In dem Augenblick, da die Miniſter durch das Fürſtenportal ins Freie treten, brechen tauſendſtimmige Rufe los:„Friede“,„Nie wieder Krieg“,„Hoch Laval, hoch Briand“,„Es lebe die Verſtän⸗ 5 digung“,„Vive la paix“. Freilich muß man feſtſtellen, daß dieſes Publikum von Reichs bannerleuten in Zivil, die Jugendorganiſationen der Linken und Mitgliedern der„Liga für Menſchenrechte“ teichlich beſetzt iſt. Die Kundgebungen dauern fort, während im aufflammenden Blitzlicht das übliche Sie erreichen Führen Höhepunkt, als die Autos anfahren und ihren Weg durch eine Spalierkette bildender Schupos neh⸗ men. Nun hat man erſt Gelegenheit, die Gäſte ganz aus der Nähe zu ſehen. Neben Brüning, deſſen Züge ernſt und nachdenk⸗ lch find, bemerkt man Laval, der merklich über⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Sept. Reichskanzler Dr. Brüning hat dem Berliner Vertreter der Agenee Havas folgende Erklärungen gegeben: „Als ich vor einigen Wochen der Einladung nach Paris folgte, war ich mir bewußt, daß nur ver⸗ trauens volle Zuſammenarbeit, insbeſon⸗ dere zwiſchen den beiden Nachbarvölkern Deutſchland und Frankreich, den drohenden Gefahren der ſchweren Kriſe begegnen könne. In weit größerem Maße iſt dies heute der Fall. Die Weltkriſe, die in allen Ländern das Gefüge des ſtaatlichen Lebens zu erſchüttern droht, verlangt ſchnelles ſolida⸗ riſches Handeln. So kann dieſe ſchwere Zeit ſo⸗ gar zum Gewinn werden, wenn ſie dieſe Erkenntnis der Notwendigkeit gleichberechtigter Zu⸗ ſammenarbeit verſtärkt und Wirklichkeit werden läßt. In Paris hatten wir Gelegenheit, in offener, direkter Ausſprache mit den beiden hervorragenden franzöſiſchen Staatsmännern, die uns jetzt die Ehre ihres Beſuches erweiſen werden, die Grundlagen für eine aufrichtige Verſtän digung zu raſcht und bewegt von dem mehr als korrekten Emp⸗ fang zu ſein ſcheint. Grüßend bewegt er den Zylin⸗ der auf und nieder. Dahinter im zweiten Auto Curtius und Briand. Der„Pilger des Frie⸗ dens“ ſieht gar nicht müde aus. Intereſſiert blickt er durch das Fenſter, lächelt freundlich und winkt mit der Hand. 5 Vor dem Hotel Adlon So gelangt der Zug zum Hotel Adlon, auf deſſen Firſt die Trikolore friedlich zwiſchen Schwarz⸗ Rot⸗Gold und Schwarz⸗Weiß⸗Rot mit der Göſch weht. Auch hier haben ſich bereits Tauſende von Schauluſtigen eingefunden. Immer mehr ſtrömen hinzu. Wieder erſchallen in beiden Sprachen die Rufe nach Friede und Verſtändigung. Briand betritt den Mittelbalkon. Sinnend läßt er die Blicke über die Menge ſchweifen. Daneben zeigt ſich Laval mit der eigentümlichen weißen Kravatte, die nun ſchon ſo mit ſeinem Bild verſchmolzen iſt, wie ehemals das Monokel Chamberlains. Immer wieder müſſen die Franzoſen erſchei⸗ nen. Dann ſorgt die Polizei dafür, daß ſich die Menge verteilt und überall Ruhe eintritt. Von Störungen iſt nichts zu verſpüren. Die rechtsgerichteten Kreiſe haben ſich ſtreng an die Parole ihrer Führer gehalten und ſind daheim ge⸗ ſuchen. Wir werden in dieſen Tagen dieſen unmit⸗ telbaren Gedankenaustauſch fortſetzen und auf dem bereits Beſtehenden aufbauend neue Wege und praktiſche Formen der Zuſammenarbeit ſuchen. Deutſchland und Frankreich haben ſich auf ſo vielen Gebieten, z. B. der Wirtſchaft und der Technik, der Kunſt und der Wiſſenſchaft, ſtets reich ergänzt und beſchenkt, und doch haben ſie bisher nur ſo ſelten ver⸗ ſucht, den ihnen nach ihrer Lage, ihrer Struktur und ihrer inneren Verbundenheit vorgezeichneten Weg vollen gegenſeitigen Verſtändniſſes zu beſchreiten. Viele Jahrzehnte ſind vergangen, ſeitdem ein frau⸗ zöſiſcher Miniſter in offizieller Miſſion in Berlin weilte. Die heutigen Umſtände und der gegenwärtige Rahmen haben nicht den Glanz der damaligen Zeit. Unſere Tage ſtehen unter dem Zeichen harter Arbeit und nüchterner Abwägung der Realitäten. Aber ſie brauchen nicht minder fruchtbar zu ſein. Wenn die kommende Ausſprache von gegenſeitigem Vertrauen getragen wird, ſo kann ſie für unſere beiden Länder neue Zukunftsmöglichkeiten eröffnen. In dieſem Sinne begrüßen wir aufs aufrichtigſte unſere franzöſiſchen Gäſte in Berlin.“ blieben. Im Hotel Adlon finden ſich im Laufe des Tages zahlreiche prominente Perſönlich⸗ keiten nicht nur aus Berlin, ſondern auch aus dem Reiche ein, um bei Briand und Laval ihre Karte abzugeben. Frau Streſemann ſtattete den franzöſtiſchen Miniſtern einen kurzen Beſuch ab. Preſſeempfang in der franzöſiſchen Votſchaft Viel Muße konnten ſich bei der Knappheit der zur Verfügung ſtehenden Zeit die franzöſiſchen Staats⸗ männer nicht gönnen. Schon um 11 Uhr empfangen ſie in der benachbarten Botſchaft am Pariſer Platz die franzöſiſche Preſſe. Briand, der noch beim Eintreffen auf dem Bahnhof ſehr friſch ausſah, zeigt bereits ſtarke Anzeichen der Erſchöpfung und entzog ſich ſchließlich der Verſammlung ſo raſch wie möglich, während Laual den unerhörten Anforde⸗ rungen, die namentlich von den Kinvoperateuren an ihn geſtellt wurden, ſtanoͤhält. Wegen der Indis⸗ poſition Briands mußte der Empfang der deut ⸗ ſchen Preſſe, der hinterher ſtattfinden ſollte, ausfallen. Miniſterpräſident Laval begab ſich von der Bot⸗ ſchaft direkt in die Reichskanzlei, wo er im Geſpräch mit Dr. Brüning faſt eine Stunde verbrachte. Politiſche Ausſprache in der Reichskanzlei Um halb 5 Uhr begann in der Reichs⸗ kanzlei die Ausſprache, die dem eigentlichen Sinn des Berliner Beſuches gelten oder zum min⸗ deſten dieſem Sinn, ſo hoffen wir, ergeben ſollen. An ihr nahmen deutſcherſeits der Reichskanzler und der Reichsaußenminiſter mit ihren Staatsſekretären teil und von franzöſiſcher Seite Herr Laval und Briand mit ihren Kabinetts⸗ chefs. Der Reichsfinanzminiſter, der vorläufige Reichswirtſchaftsminiſter und ein ausgewählter Stab von Fachreferenten ſtehen gewiſſermaßen auf dem Sprung, um jederzeit zu den Beſprechungen hinzugezogen werden zu könenn. Das Thema der Ausſprache ſteht ja ſeit langem feſt, auch ihr Ziel: die Konſtituierung eines deutſch⸗franzöſiſchen Studienkomitees, das unter Ausſchaltung der beſchwerlichen und zeitraubenden Methode diploma⸗ tiſcher Verhandlungen auch über rein kommerzielle und finanzielle Fragen, die Probleme einer deutſch⸗franzöſiſchen wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ arbeit einer direkten Klärung entgegenführen ſoll. Man will zuerſt— um es noch einmal kurz zuſammenzu⸗ faſſen— alle Momente, die nur geeignet wären, die deutſch⸗franzöſiſchen Gegenſätze aufs neue ans Licht zu ziehen, ſie unter Umſtänden zu verſchärſen, aus⸗ ſchalten. Darin liegt ein Vorteil und ein Nachteil. Der Vorteil: daß in der Tat der Weg zu Verein⸗ barungen in irgend einer Form leichter wird, der Nachteil: daß die eigentlichen entſcheidenden Dinge diesmal noch nicht beſeitigt werden können. Man wird alſo auf die wirtſchaftlichen Angelegen⸗ heiten ſich beſchränken und die Möglichkeit diskutie⸗ ren, zu einer engen und gedeihlichen Zuſammenarbeit auf dieſen Gebieten zu gelangen. Damit iſt natür⸗ lich nicht geſagt, daß man ſo oder ſo— wahrſcheinlich durch die Unterhaltung über die Kataſtrophe des eng⸗ liſchen Pfundes, die recht lebhaft und eingehend bereits war und weiter ſein wird— auch die Frage der Repara⸗ tionen und der Fortführung der Zah⸗ lungsfeier berühren wird. Das Intereſſe, das gerade auch die Franzoſen an der Frage einer Ver⸗ längerung des Feierjahres haben, iſt viel zu groß, als daß ſie ſte bei der Gelegenheit beiſeite laſſen möchten. Soweit wir unterrichtet ſind, iſt auch bei den kurzen informierenden Unterredungen, die unter vier Augen an die formelle Viſite des Miniſterpräſidenten Laval bei Dr. Brüning und des Außenminiſters Briand bei Dr. Curtius ſich ſchloſſen, davon die Rede geweſen. Ob man dieſe Angelegenheit auch in dem großen Gremium weiter⸗ verfolgen wird, ſteht noch dahin. Daneben iſt, ohne allerdings weiter vertieft zu werden, in den Be⸗ ſprechungen der beiden Regierungschefs und der beiden Außenminiſter die Abrüſtungsfrage geſtreift worden. Man hat nicht nur das Thema, über das man ſich zu einigen gedenkt, abgegrenzt. Herr Laval und ſeine Begleiter haben viel⸗ mehr ein zum Teil bereits in den Einzel⸗ heiten ausgearbeitetes Programm der wirk⸗ ſchaftlichen Verſtändigung zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich mit nach Berlin gebracht. Das ließ der franzöſiſche Miniſterpräſident noch ein⸗ mal in ſeiner Anſprache an die franz öſiſche Kolonie und die Deutſch⸗ Franzöſiſche Geſellſchaft erkennen, die ihn am Vormittag in der franzöſiſchen Botſchaft erwarteten. Bei der Gelegenheit kam es übrigens auch zum erſten, wenn auch nur loſen und vorbereitend informierenden Kontakt zwiſchen den franzöſiſchen und deutſchen Wirtſchaftsführern. Es beſteht indes die * Möglichkeit, daß wenn auch nicht ſchon heute, ſo doch ſicher am Montag einzelne Perſönlichkeiten der deut⸗ ſchen Wirtſchaft zu den Erörterungen in die Reichs⸗ kanzlei geladen werden. In den wirtſchaftlichen Unterhaltungen ſpielen vor allem die Schwierigkeiten bei der Durchführung des deutſch⸗franzöſiſchen Handels vertrages (man denke an daͤs Holz⸗ und Weineinfuhrverbot, das jüngſt von der franzöſiſchen Regierung erlaſſen wurde) und Zollfragen die Hauptrolle. Ueber die Konſtitnierung des deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Wirtſchaftskomitees iſt man vorläufig noch nicht ganz einig. Man weiß nicht, ob es in der Hauptſache aus Regie⸗ rungsmitgliedern oder aus Vertretern der Privat⸗ wirtſchaft ſich zuſammenſetzen ſoll, weiß auch noch nicht, wie groß es ſein ſoll. Die Franzoſen wollen, um eine Beteiligung aller Wirtſchaftskreiſe zu er⸗ möglichen, ihm eine recht ſtattliche Mitgliederzahl geben. Die Reichsregierung hingegen möchte, um das Arbeitstempo zu beſchleunigen und zu inten⸗ vieren, den Rahmen enger ſpannen. Siche:; iſt je⸗ doch, daß das deutſch⸗franzöſiſche Studienkomitee unmittelbar nach ſeiner Konſtituierung eine Reihe von Unterausſchüſſen bilden wird, die ſich mit den Spezialfragen einer deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverſtändigung zu befaſſen haben. Heute abend iſt ein großes Feſtbankett Kanzler. Briand am Grabe Streſemanns 5 Ein Zwiſchenfall Nachmittags hatte Briand, nachdem er beim Reichsaußenminiſter ſeine Karte abgab, das Grab Streſemanns aufgeſucht. Briand, der einige Minuten im ſtillen Gedenken an der Ruheſtätte ſei⸗ nes ein igen Gegners und Freundes verbrachte, legte einen prachtvollen Strauß weißer Chryf⸗ anthemen, die durch ein Band in den franzöſiſchen Farben zuſammengehalten waren, nieder. Als Briand den Friedhof verlaſſen wollte, ereignete ſich ein Zwiſchenfall. Die Polizei hatte, da es ſich um eine improviſierte Aenderung des Programms handelte, keine umfangreichen Ab⸗ ſperrungsmaßnahmen treffen können. Zufällig kam eine Abordnung Hitlerleute auf den Friedhof, um am Grabe eines von den Kommu⸗ niſten getöteten Parteigenoſſen einen Kranz nieder⸗ zulegen. Sie erkannten Briand, ſtellten ſich in Reih und Glied auf und erhoben die Hand zum römiſchen Gruß. Dieſe Demonſtration machte auf die Fran⸗ zoſen einen erſichtlich ſtarken Eindruck. Die Miniſter trafen ſich dann wieder im Hotel Adlon, um gemeinſam gegen.30 Uhr zum Früh⸗ ſtück beim Reichskanzler und Dr. Cur⸗ tius zu fahren. Ueberall, wo ſich die franzöſiſchen Gäſte zeigten, ſtauten ſich die Menſchen, die durch⸗ weg eine freundliche Haltung einnahmen, ſo daß die Polizei nicht mehr zu intervenieren für nötig fand. Genfer Schlußſitzung am Dienstag Telegraphiſche Meldung Geuf, 27. Sept. Nach den am Samstag abend gefaßten Beſchlüſſen des Büros der Völkerbundsverſammlung wird dieſe am Dienstag vormittag ihre Schlußſitzung abhalten. Am Montag wird der Abrüſtungsausſchuß den Ent⸗ ſchlteßungsentwurf über die Rüſtungspauſe, deſſen Ausarbeitung dem Redaktionsausſchuß immer noch Schwierigkeiten macht, verabſchieden. Wie ver⸗ lautet, wird der Abrüſtungsausſchuß vorſchlagen, einen Appell an die Regierungen zu richten, a b 1. November keine neue Initiative zur Vermeh⸗ rung ihrer Rüſtungen vorzunehmen. Am Montag nachmittag wird ſich der Völkerbundsrat vorcusſicht⸗ lich wiederum mit dem chineſiſch⸗fapani⸗ ſchen Konflikt beſchäftigen. Es ſteht aber noch keineswegs feſt, ob er damit ſeine Aktion in dieſer Frage als beendet anſehen kann. Man rechnet in einigen Kreiſen damit, daß ſich ſeine Sitzungen bis Ende der nächſten Woche werden erſtrecken müſſen. Hamburger Bürgerſchaftswahlen Telegraphiſche Meldung — Hamburg, 2. Sept. Die heutigen Bürgerſchaftswahlen in Hamburg ſind nach den bis 7 Uhr abends vorliegenden Mel⸗ dungen im geſamten Staatsgebiet ohne Störung verlaufen. Es fanden keinerlei Demonſtrationen ſtatt. Die Wahlbeteiligung in der Stadt Hamburg beim wird auf 85 Prozent., in Bergedorf auf 90 Prozent geſchätzt. TTT EV Theaterabend verführen kann, 2. Seite/ Nummer 447 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe Ausſprache über die Reichsreform Telegraphiſche Meldung — Berlin, 27. Sept. Nach einer vorbereitenden Sitzung des Partei⸗ vorſtandes wurde der Reichsparteitag der Deutſchen Staatspartei unter ſtarker Beteiligung an Dele⸗ gierten aus dem ganzen Reiche am Samstag nach⸗ mittag im Plenarſitzungsſaal des Preußiſchen Land⸗ tags eröffnet. Der Vorſitzende, Reichstagsabgeord⸗ neter Dr. Weber, eröffnete den Parteitag mit einer Begrüßungsanſprache, in der er u. a. als rat⸗ ſam betonte, die bürgerlichen Kräfte zwi⸗ ſchen Hugenberg und den Sozialdemo⸗ raten zuſammenzufaſſen und ihnen mehr Einfluß auf die Reichspolitik einzuräumen Zwiſchen verſchiedenen Perſönlichkeiten Deutſchlands hätten mit dieſem Ziel Beſprechungen ſtattgefunden, die fortgeſetzt werden ſollten. Zum Hauptthema des erſten Verhandlungstages „Reichsreform und Preußen“ führte Miniſterialdirektor Dr. Poetzſch⸗Heffter ., d. aus, es ſei ein häufig anzutreffender Irrtum, als handle es ſich bei der Reichsreform um nichts an⸗ deres als um den Uebergang von einem reinen Bundesſtaat zum Einheitsſtaat. Das ſei nicht rich⸗ tig. Die Reichsreform bedeute keine Zerſchlagung Preußens; ſie führe im Gegenteil eine Feſtigung und Stärkung der in der preußiſchen Geſchichte heraus⸗ gebildeten Staatsmacht als Reichsmacht herbei. Es ſei auch unrichtig, daß nach den Vorſchlägen des Ver⸗ faſſungsausſchuſſes der Länderkonferenz nur Preußen ein Aufgehen im Reiche angeſonnen werde, während die anderen Länder eine partikulare Staat⸗ lichkeit behalten könnten. Nach der vorgeſchlagenen Löſung gebe es nur einen Staat, das ſei der Reichsſtaat. Nur im nationalen Reichsſtaat ſei die Herausbildung einer neuen ſtarken Staatsgeſin⸗ nung und im Beamtenkörpereine Staats⸗ dienergeſinnung möglich, ohne die alle Be⸗ mühungen der Regierung um inneren Aufbau und Aufſtieg vergeblich ſein werden. An den mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich eine Ausſprache. Regierungspräſident Dr. Jaenicke⸗ Potsdam betonte, daß die brennenden Tagesfragen nicht gelöſt werden könnten, wenn nicht zunächſt die Frage der Struktur des Reiches geklärt und eine ſtarke Reichsgewalt geſchaffen werde. Die Reichs⸗ reform ſei keine parteipolitiſche, ſondern eine deut⸗ ſche Angelegenheit, eine Angelegenheit aller Parteien. Darauf nahm der preußiſche Finanzminiſter Dr. Hoepker-Aſchoff das Wort. Er erklärte, daß die Verwirklichung des Entwurfes der Länderkonferenz die feſte und brauch⸗ barſte Löſung ſei. Der Gedanke, daß ich vorſchlagen wolle, die Reichs reform auf dem Weg der Notverordnung durchzuführen, hat mir, ſo er⸗ klärte Hoepker⸗Aſchoff, völlig ferngelegen. Ich habe klar unterſchieden zwiſchen der endgültigen Reichsreform, die nur durch verfaſſungsänderndes Reichsgeſetz oder Volksentſcheld herbeigeführt werden kann, und den Sofortmaßnahmen, die allerdings in dieſer Zeit durch Notverordnung in die Wege geleitet werden könnten, Sowohl die Reichsregierung als auch die preußiſche Regierung werden dem Gedanken einer Rhein⸗ und Ruhr⸗Provinz ſchärfſten Widerſtand entgegenſetzen. Auch der Plan der Länderkonferenz hält es für völ⸗ lig unmöglich, Preußen in Länder zu zerſchlagen, die etwa mit den Rechten ausgeſtattet werden, die heute die ſelbſtändigen Länder haben. Preußen darf nicht zerſchlagen werden, ſondern es handelt ſich darum, daß Preußen im Reiche aufgeht. Der Gedonke der ſtraffen Juſammen⸗ faſſung im Norden liegt dem Entwurf der Länder⸗ konferenz zugrunde. Weil es ſo iſt, iſt es ein Un⸗ ſinn, den Plan der Ruhrprovinz etwa mit meinen Plänen und denen der Länderkonferenz irgendwie in Verbindung zu bringen. Die Anregung, die Zu⸗ ſammenfaſſung des preußiſchen und des Reichskabi⸗ netts durch die Verwaltungseinheit zwiſchen Reich und Preußen herbeizuführen, entſpricht durchaus Bismarckſchen Gedankengängen. Der preußiſche Wohlfahrtsminiſter hat ge⸗ meint, ich ſei unbelehrbar und würde meine Reichsreſormpläne gewiß nicht aufgeben. Ich habe Herrn Hirtſiefer geſchrieben, daß ich noch immer zu dieſer kühnen Tat ſtehe und mich jeder Tag mehr davon überzeugt, wie notwendig und dringend dieſe Verwaltungseinheit iſt. Wenn irgendetwas mich darin beſtärkt hat, dann ſind es die Erfahrungen der letzten Wochen und Tage. Die Dinge ſind kaum noch zu meiſtern. Unendliche Verhandlungen müſſen die Kabinette in Reich und Preußen, bald gemeinſam, bald getrennt, führen. Reichsfinanzminiſter Dielrich hielt am Sonntag eine Rede, in der er u. a. ſagte: Es iſt ſoviel in letzter Zeit von den inneren Auf⸗ gaben des Reiches die Rede geweſen, von der Not⸗ wendigkeit, den unendlich vielen landhungrigen Menſchen ein Stückchen Land zu geben, auf dem ſie eine Stätte neuer Tätigkeit finden. Ich kann Ihnen verſprechen, daß ich vor allem die Frage der ſogen. Kleinſiedlung in der Nähe der großen Städte mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung ſtehen, unterſtützen werde. Ich habe den Gedenken auf den Plan gebracht, und merde um ſeine Durchführung kämpfen. Die Reichs reform wird vielleicht dringlicher werden aus der Fatſache heraus, daß eine große Anzahl der Länder ſich in finanziellen Schwierigkeiten befindet, die eines Tages die Frage akut werden laſſen könnten. Aber dieſe Probleme treten heute zurück hinter den außenpolitiſchen Geſchehen. Heute morgen ſind die franzöſiſchen Miniſter hier eingetrof⸗ fen und man wird mit ihnen ſich darüber unterhal⸗ ten, wieweit eine Zuſammenarbeit zwiſchen ihrem Land und dem unſrigen möglich iſt. Ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, daß die heutige Zuſam⸗ menkunft dazu beitragen möge, die Verſtändigung unter den Völkern zu fördern und die wirtſchaft⸗ lichen Sorgen zu erleichtern. Im Zentrum der Auseinanderſetzungen der näch⸗ ſten Jahre wird das Problem der internationa⸗ len Verſchuldung ſtehen. Soeben hat es ein neues Geſicht bekommen: England hat die Einlöſung des Pfundes in Gold aufgehoben. Es erhebt ſich die bange Frage, was ſoll Deutſchland tun? Zunächſt muß man die Nerven haben, die Wirkungen des engliſchen Vorgangs abzuwarten. Aber eins muß man bei dieſer Gelegenheit feſtſtellen: Es darf deutſcherſeits nichts unternommen wer⸗ den, was irgendwie nach einer Inflation auch nur ausſieht. Sie wiſſen, daß ich den Standpunkt eingenommen habe, daß man die Deflation nicht künſtlich übertrei⸗ ben darf, aber ich werde mich dagegen wehren, wenn von irgendeiner Seite der Gedanke vorgebracht wer⸗ den ſollte, durch eine Abwertung der Mark zu helfen. Der Redner ging dann auf die Finanzlage des Reiches ein und legte dar, daß die Schwie⸗ rigkeiten in den Steuerrückg än gen lägen. Von zarteitag der Deutſchen Staats partei zwei großen Problemen wird die Gegenwart be⸗ herrſcht: von der Frage des Wirtſchaftsſyſtems und von der Frage der Behauptung der deutſchen Re⸗ publik. Den Unternehmungsgeiſt, der aus⸗ getilgt erſcheint, wieder zu beleben durch Wie⸗ derherſtellung des Vertrauens, iſt eine Schickſals⸗ frage. Es verſündigen ſich aber diejenigen an dem Wiederaufbau unſeres Volkes und unſerer Wirt⸗ ſchaft, die ihm den Glauben an ſeine Zukunft nehmen. Der Innenminiſter Severing hat gleichfalls zum Ausdruck gebracht, daß die Zeit für ein ſofortiges Handeln ge⸗ kommen ſei. Von preußiſcher Seite ſind alſo keine Hinderniſſe und Hemmungen mehr zu erwarten. Warum zögert dann der Reichsinnenminiſter noch? Es iſt dje höchſte Zeit, daß jetzt ernſthaft gehandelt wird.(Starker Beifall.) Nach weiterer ausführlicher Ausſprache nahm der Parteitag zur Reichsreform einſtimmig folgende Entſchließung an: Zwei Entſchließungen: Die Staatspartei fordert die ſofortige Vorlegung des Reichsreformgeſetzes nach den im Ver⸗ faſſungsausſchuß der Länderkonferenz angenom⸗ menen Grundſätzen. Durch das Geſetz iſt der Dualismus zwiſchen Reich und Preußen zu beſei⸗ tigen und eine einheitliche nationale Staatsmacht Durchführungsverordnung zur Debiſenbewirtjchaftungg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. September. Im Deutſchen Reichsanzeiger wird die 5. Durch⸗ führungsverordnung zur Deviſenverordnung vex⸗ öffentlicht werden. Neben einer Klarſtellung der Zu⸗ ſtändigkeit der Reichsbank für die mit dem Stillhalte⸗ abkommen im Zuſammenhang ſtehenden Schuldver⸗ hältniſſe bringt ſie eine Vorſchrift, durch die verhin⸗ dert werden ſoll, daß Inländer ſich die den Aus⸗ ländern zugeſtandene Freigabe des Er⸗ löſes aus Effektenverkäufen zunutze machen, indem ſie ihre Effekten Ausländern in deren Depot bei ausländiſchen Banken geben oder dieſen zum Zweck des Verkaufs an deutſchen Börſen übertragen. Sie lautet: 8 1. Der Ueberwachung durch die Reichsbank oder die von ihr beſtimmten Stellen(81 Abſ. 2 der Verord⸗ nung über die Deviſenbewirtſchaftung) unter dem Geſichtspunkt der Deviſenbewirtſchaftung unterliegen auch a) ſolche Rechts beziehungen zwiſchen inländiſchen Banken und ihren inländiſchen Schuldnern, die mit Verbindlichkeiten im Zuſammenhang ſtehen, die den Gegenſtand des Stillhalteabkom⸗ mens bilden; ö. p) ſolche Rechts beziehungen zwiſchen ausländiſchen Bankgläubigern und inländiſchen Schuldnern, die den Gegenſtand des Stillhalteabkommens bilden, wenn und ſolange der beteiligte aus⸗ ländiſche Bankgläubiger ſeine Zuſtimmung zu dem Abkommen nicht erklärt hat. In den Fällen zu a und b) entſcheidet ſtatt der Stelle für Depiſenbewirtſchaftung die Reichs bauk ütber die Anträge auf Grund der Verordnung über die Deviſenbewirtſchaftung und der Durchführungs⸗ verordnungen. 5 8 2. Nur mit ſchriftlicher Genehmigung der Stelle für Deviſenbewirtſchaftung darf eine im In⸗ land anſäſſige Perſon in das bei einer inländiſchen Bank geführte Depot einer im Ausland oder im Saargebiet anſäſſigen Perſon Wertpapiere Montag, 28. September 1981 zu bilden. Die Geſamtverwaltung iſt weſentlich zu vereinfachen. Die Vertreter der Partei werden er⸗ f ſucht, bei der Reichsregierung für die Einbringung des Geſetzes mit Nachdruck einzutreten und auf eins m beſchleunigte Verabſchiedung hinzuwirken. Die ſu Staatspartei fordert die beſchleunigte Verabſchiedung ge des Geſetzes über Errichtung eines Reichs ver⸗ 8 waltungsgetichte s. Die Staatspartei fordert 1 2 die ſofortige Vorlage eines Geſetzes über die deutſche ö ei Staatsangehörigkeit, in dem die Beſchlüſſe des d Lübecker Juriſtentages 1931 berückſichtigt werden. 6 Weiter wurde unter lebhaftem Beifall folgende g ſo Entſchließung vom Parteitag einſtimmig gebilligt: 14 üi Die Deutſche Staatspartei ruft alle ihre Mit⸗ 1 ni glieder und Freunde auf das Dringlichſte auf, ſich, ke ein jeder mit ſeinen materiellen, ſozialen und kul⸗ turellen Kräften, in die allgemeine Kampfes⸗ front gegen die Not von Millionen Volksgenoſſen einzureihen. Dieſe Bereitſchaft darf an keiner politiſchen, konfeſſionellen oder ſon⸗ D ſtigen Bindung halt machen. Wo Menſchen hi hungern und frieren, wo ſie aus dem Zweifel 1 5 in die eigene Zukunft an Deutſchlands Zukunft ö A! verzweifeln, hat jede parteipolitiſche da Schranke ihren Sinn und ihre Berech⸗ lie tigung verloren. Deshalb erwartet die di Deutſche Staatspartei auch von allen ihren Partei⸗* organiſationen, daß ſie alles unterſtützen und för⸗. dern, was irgendwie geeignet erſcheint, den deut⸗ 4 ö n ſchen Volksgeoſſen, wer immer es auch ba ſei, zu helfen. 5 J bi Vorſitzender Dr. Weber erklärte in ſeinem N Schlußwort, daß auch aus außenpolitiſchen Gründen eine Reichsreform dringend notwendig ſei. Die Reichsregierung müßte endlich den erſten D Schritt zur Vollendung des Werkes tun, das mit der 9 w Weimarer Verfaſſung begonnen ſei. 75 4 7 hi da einlegen. Eine Genehmigung iſt nicht erforder⸗ de lich, wenn eine inländiſche Bank in das bei ihr für di eine im Ausland oder im Saargebiet anſäſſige Per⸗ ha ſon geführte Depot Wertpapiere einlegt, die in Aus⸗ führung eines von dieſer Perſon erteilten Auftrags de angeſchafft worden ſind. f v Nur mit ſchriftlicher Genehmigung der Stelle für bi Deviſenbewirtſchaftung darf eine inländiſche Bank 10 im Auftrage einer im Ausland oder im Saargebiet N anſäſſigen Perſon inländiſche oder ſolche auslän⸗ B diſchen Wertpapiere, die an einer deutſchen al Börſe zum Handel zugelaſſen ſind, verkaufen G. oder Zinsſcheine zur Einlöſung bringen, es ſei denn, le daß dieſe Perſon die ausdrückliche Verſicherung 11 (Affidavit) abgibt, daß die Wertpapiere und Zins⸗ r ſcheine nicht einer im Inland anſäſſigen Perſon ge⸗ ſti hören oder daß ſie die Wertpapiere und Zinsſcheine nicht von einer ſolchen Perſon zum Zweck des Ver⸗ kaufs oder der Einlöſung erworben hat. In den Fällen von Abſ. 1 und 2 gelten Ss 11, 12 der Verord⸗ nung über die Deviſenbewirtſchaftung, 8 4 der erſten und§ 10 der dritten Durchführungsverordnung enk⸗ ſprechend. Die in 88 18 bis 20 der Verordnung über die Deviſenbewirtſchaftung angedrohten Strafen und ſonſtige Maßnahmen finden auch Anwendung auf Züwiderhandlungen gegen die Vorſchriften der Abf. 1 und 2. 5 a d 8 75 Letzte Meldungen Zurückziehung der japaniſchen Truppen in die a manbſchuriſche Eiſenbahnzone 3 — Tokio, 27. Sept. Der Kriegsminiſter erklärte, nach Rückſprache mit dem Großen Generalſtab ſei beſchloſſen worden, keine Entſendung von Truppen zum Schutze der Japaner außerhalb der mandſchuri⸗ ſchen Eiſenbahnzone mehr vorzunehmen und die Truppen, die ſich gegenwärtig außerhalb dieſer Zone befinden, zurückzuziehen. Dieſe Operation werde wahrſcheinlich innerhalb zweier Tage beendet werden, worauf die aus Korea kommenden Kräfte dorthin zurückkehren werden, ſowie die Lage es er⸗ lauben werde. —— Knut Hamſun:„Vom Teufel geholt Erſtaufführung im Mannheimer Nationaltheater Dieſes Drama der menſchlichen Kataſtrophen, das am Samstag im Nationaltheater gleichſam als Ein⸗ führungsabend des neuen Schauſpielsmitglied Ellen Widmann zum erſten Mal aufgeführt wurde, entſtand 1910; es bildet das letzte Glied der Dramenreihe Hamſuns. Seither iſt der norwegiſche „Dichter, in dem Viele eine der größten Erſcheinungen unſrer Zeit ſehen, als Dramatiker verſtummt. Dem Werk eignet trotz der dramatiſchen Span⸗ nung, die es von Anfang an beſitzt, eine romanhafte Breite, die durch das Original zu einem ſehr langen wenn der Rotſtift nicht beizeit als dramaturgiſcher Helſer herbeigeholt wird. Er war für die Vorſtellung am Samstag, die erſte, ſehr ſorgfältige, ſaubere, durchdachte Arbeit des neuen Schauſpielregiſſeurs Hermann Albert Schrö⸗ der, noch nicht genug herbeigeholt worden, ſo daß ſſich der teils quälende, teils von ein paar ſzeniſchen Senſationen wie mit dem Blitzlicht beleuchtete Abend etwas zu ſehr in die Länge zog, und man ſchließlich 5 die Heldin des Stücks trotz ihrer menſchlich ergreifen⸗ den Verkörperung nicht ganz ungern vom Teufel holen ließ. 5 Das Stück erlebte vor etwa zwei Jahren ſeine wirkſamſte Wiedergabe auf der deutſchen Bühne, als es Reinhardt in ſeiner„Komödie“ mit einem un⸗ wahrſcheinlich guten Enſemble zur Aufführung brachte, In deſſen Mitte ſtand Lucie Höflich; um ſie gruppierten ſich Eugen Klöpfer, Elſe Mosheim, Homolka, Romanowſky, Sokoloff, Graetz, Falken⸗ ſtein. Der kleine Theaterraum der Berliner Komödie ließ die Geſtalten des Werks in einer faſt ſagenhaften Größe vor dem Zuſchauer emporwachſen; daß Geſchehen ſteigerte ſich zu ſtärkſter Wucht, Ein Wiederſehen mit dieſem Werk wirkt ernüch⸗ ternd, aber nicht nur, weil eine Aufführung wie die in Berlin unerreichbar iſt. Vielmehr ſchaut man bei ner ſolchen erneuten Begegnung etwas deutlicher durch die dramatiſchen Maſchen, findet ſie zwar ſehr inſtvoll, faſt zu fein und folgerichtig, aber die Vor⸗ üsſetzungen eines Werkes dieſer Art vermag man cht mehr anzuerkennen. 5 Das Schickſal einer alternden Frau ſteht im Mit⸗ telpunkt. Dieſe Juliane, wohl ſchon über die Vier⸗ zig hinaus, will nicht alt werden, krampft ſich zu⸗ ſammen bei dem Gedanken, daß es unerbittlich ab⸗ wärts geht mit den Jahren und mit dem Leben. Aber dieſe dramatiſierte Torſchlußpantk intereſſiert uns heute nicht mehr. Das mag 1910 aktuell ge⸗ weſen ſein, als man Ibſen ſo langſam abräumte, um Strindberg Platz zu machen. Aber heut? *. Das iſt das Beeinträchtigende an dieſem Stück: ſeine Menſchen ſind zu ausgefallene Erſcheinungen. Einen Spleen haben ſie alle und man glaubt, bei dem Geburtstag des alten reichen Nar⸗ ren Gihle, des Mannes der Juliane— wie man ſich noch 1910 die Vergreiſung bei 70 Jahren vorſtellte, und wie ſehen dagegen heutzutage die Siebzigjäh⸗ rigen aus!— nicht etwa in den Garten eines Pri⸗ vathauſes, ſondern in den eines Irrenhauſes geraten zu ſein. Da gruppieren ſie ſich um Frau Juliane herum, ihre verſchiedenen Liebhaber mit den mehr oder weniger hellen Graden ihrer Beziehung zu der alternden Dame, die einſt eine gefeierte Tingel⸗ tangelſängerin war und jetzt den alten Kindskopf Gihle wegen ſeiner Millionen geheiratet hat. Am wenigſten iſt es klar, was zwiſchen ihr und dem von Wein mehr noch als von ſeinen Ehrbegrif⸗ fen beſoffenen Leutnant Lynum vorgeht, den Sims⸗ häuſer noch nicht genug unter Alkohol ſetzte. Da kommt ferner der Südamerikaner Baſt in die muffige Welt des Stücks, in die er durch feine Naturfriſche einen friſchen Luftzug wehen läßt. Man nennt ihn ob ſeiner Reichtümer in Ueberſee den Nabob. Aber auch dieſer Naturmenſch hat ſeinen Treff, den die mit ſeltſamen ſprachlichen Miſchungen behängte Ver⸗ körperung dieſer Rolle durch Kurt Oieck noch nicht genug unterſtreicht; er muß ſagenhafter ſein, dieſer Abenteurer aus einem fernen Märchenland, der ſchließlich ſein Leben in dieſer argen Geſellſchaft laſſen muß.(Aufſatzthema für Oberprima: Worin beſteht die tragiſche Schuld des Nabobs Baſt in Hamſuns Stück„Vom Teufel geholt“?). Und da iſt vor allem der Mann mit dem ſchönſten Namen und dem miſerabelſten Charakter in dieſem Stück: der hinkende Herr Blumenſchön, den Hans Finohr in dumpfer Erregung, ſelbſtiſch bis ins letzte, als einen echten Plebejer der Geſinnung ſpielt. Ihn liebt Juliane, für ihn tut ſie alles, um ihn, der mit dem Nabob nach Lateinamerika will, zurückzuhalten. Und dabei tut ſie zuviel des Guten und des Schlechten, klammert ſich an alles, ſelbſt an einen letzten Reſt ihrer einſtigen Sän⸗ gerinnenherrlichkeit, verkörpert in dem Geiger Fredrikſen, den Hans Godeck zu einem roman⸗ tiſchen Rhapſoden erhebt. 5 Dramatiſch ſehr geſchickt, wenn auch nicht ſehr taktvoll iſt die Art, wie von den ganzen Vorgängen um Juliane, von all ihren Männern aus Vergan⸗ genheit und Gegenwart ihr Prinzgemahl mit dem ſchwachen Hirn und dem ſtarken Geldbeutel, der kindiſche Gihle, nichts merkt. Rapul Alſter ver⸗ edelt ihn durch eine liebenswürdige Menſchlichkeit, die er der Rolle bei aller Wahrung ihrer Aufgaben verleiht. Seinen ſtummen Schatten, der faſt ſchon ein vorweg genommenes Abbild iſt, mimt Fritz Linn. Wilhelm Kolmar ſpielt mit Bedacht den Antiguitätenhändler Gisleſen, durch den ſchließlich die letzten Verborgenheiten des Geſchehens zwiſchen Blumenſchön und Juliane aufgedeckt werden. Ein Antiquitätenhändler kann in einem ſolchen Stück zu einer verteufelt ſymboliſchen Figur werden. Den Neger, die Verkörperung des letzten Schickfals Ju⸗ lianes, gibt Erich Muſil, dunkel gefärbt. * Die Platzangſt vor dem Antiquariſchen iſt das treibende Element im Weſen und Charakter der Heldin des Stücks, Juliane. Es gehört eine ſehr ſtarke darſtelleriſche Begabung dazu, dem Zuſchauer das Schickſal dieſer ganz unwichtigen, ſich bedenklich einer eindeutigen Kriſe nähernden ehemaligen Tin⸗ geltangeldame nahezubringen. Lucie Höflich behan⸗ delte den Fall ſozuſagen kliniſch. Man ſah es ihr förmlich an, wenn ihr die Hitze zu Kopf ſtieg, wenn ſich die Auswirkungen einer haushohen Hyſterte phyſiſch bemerkbar machten. i Die neue Kraft unſeres Schauſpielenſemble, die in Mannheim bereits bekannte Charakterſpielerin Ellen Widmann gibt die Rolle menſchlich. Sie 1 wirkt nicht nur geſpielt, ſondern echt ſentimental. Ihre Stimme beſitzt zunächſt die Zuckerſüße der immer noch reizvollen Frau, bis Zwiſchentöne hör⸗ bar werden, Miſchungen des Klangs von bedenklicher Art. Das Abwärts droht, und nun iſt es überaus eindrucksvoll, wie die Künſtlerin das Zurückſchauern vor dem Abgrund deutlich macht, wie ſich ihr Herz buchſtäblich zuſammenkrampft bei dem Gedanken, in all dem Reichtum verlaſſen, vereinſamt zu ſein, ohne den Mann, den ſie immer noch und noch als Abnehmer ihrer Siedegrade braucht. Ueberzeugend geſtaltete Ellen Widmann die Empfindungen Julia⸗ nes beim Auftauchen des jungen Mädchens Fauny Normann, der Braut Blumenſchöns, die in Anns⸗ marie Schradiek eine überaus feinſinnige, emp⸗ findſame, kluge Vertreterin gefunden hat. Wie ſich hier die welkende Frau aufbäumt gegen die auf⸗ blühende, wie ſie ſie haßt und dabei ſo grenzenlos beneidet, daß ſie das junge Ding faſt tötet, war überaus eindrucksvoll wiedergegeben. Noch mehr aber die Art, wie ſie im letzten Akt zu dem Mädchen gütig, faſt rührend wird; eine Szene, die menſchlich zum ergreifendſten und dichteriſch ſtärkſten des Werks gehört. Das Empfindungsmäßige war das Beherrſchende in der Darſtellung Ellen Widmanns. Hamſun wollte gewiß mehr das Triebhafte. Aber dieſe Ueberſetzung ins Menſchliche tut nicht nur der Rolle, ſondern auch dem Zuſchauer gut.. 8 f Das Publikum wußte nicht recht, was es mit dem Werke anfangen ſollte. Es lachte und kicherte wieder einmal an den unmöglichſten Stellen; ein Zeichen dafür, daß es dem Weſen des Stücks fremd gegen⸗ überſteht. Dennoch verfehlten einige Szenen, ſo vor allem die des dritten und letzten Akts ihre Wirkung nicht. f 8 S Der neue Regiſſeur Hermann Albert Schröder M hat mit dieſem überaus ſchweren erſten Probeſtück ſeiner Kunſt gezeigt, daß er es verſteht, die Atmo⸗ R ſphäre eines ſolchen Stücks ſehr ſtimmungsvoll zu un verdeutlichen. Es lag eine Verhaltenheit über dem dit Ganzen, die dem Weſen des Werks durchaus ent⸗ fü ſpricht. Am Schluß gab es trotz der ſehr vorgerück⸗ au ten Stunde reichen Beifall, für den neben der Haupt⸗ un darſtellerin und ihrer Umgebung auch der Spiel⸗ ge leiter danken konnte. d 5 r in führen.“ auszudehnen, verfügte der Montag, 28. September 1931 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 447 Dem letzten September ⸗Sonntag muß man uneingeſchränktes Lob zollen, denn er ver⸗ ſuchte das wieder gut zu machen, was der pflichtver⸗ geſſens Sommer verdorben hat. Der wolkenloſe Himmel am vormittag war die größte Ueberraſchung. Man mußte ſchon weit zurückdenken, ehe man ſich an einen ſolchen ſchönen Tag erinnern konnte. Dadurch, daß die Sonne ungehindert ſtrahlen konnte, ent⸗ wickelte ſie raſch eine ganz beachtliche Wärme. Be⸗ ſonders in den Mittagſtunden war es in der Sonne direkt heiß. Im Schatten konnte man allerdings nicht lange verweilen, da die Durchwärmung der Luft keine allzuraſchen Fortſchritte machte. Immerhin brachte es die Queckſilberſäule bis auf beinahe 20 Grad. Die freudig überraſchten Mannheimer wanderten hinaus in die Natur, um den ſchönen Tag in vollen Zügen zu genießen. Die Herbſtpracht bot für die Augen die ſchönſten Bilder. Vom tiefen Rot über das blaſſe Gelb bis zum ſatten Grün waren ſämt⸗ liche Farben vertreten. Die vielen Photographen, die ihre Apparate vor der Winterpauſe nochmals in Tätigkeit treten ließen, bedauerten nur, daß es noch nicht möglich iſt, die bunten Farben auf die Platte zu bannen. Die Anlagen und der Waldpark bildeten das Ausflugsziel für viele Tauſende. Auch das Strandbad durfte ſich einer beſonderen Beachtung erfreuen. Der Spaziergängerverkehr war außerordentlich ſtark, während der Badebetrieb ſich in mäßigen Grenzen hielt. Immerhin war die Feſtſtellung zu machen, daß das weibliche Geſchlecht unter den Badegäſten vorherrſchte, während ſich die Herren der Schöpfung etwas weniger abgehärtet zeigten. Die Beförderung der Strandbadgäſte beſorgten die Dampfer, während die Omnibuſſe den Verkehr nicht aufgenommen hatten. Großes Intereſſe fand die 1. Segelregatta der neugegründeten Mannheimer Segler⸗ vereinigung. 15 Boote von der 30 qm⸗Klaſſe bis zu den 7 qm-Booten herab ſtarteten zwiſchen 10.30 u. 11 Uhr an der Seglerſtation Albeißer auf dem Neckar, um in flotter Fahrt, nachdem der Wind zu Beginn der Regatta aufgefriſcht hatte, den Neckar abwärts nach dem Altrhein zu ſegeln. Mit großem Eifer betätigten ſich die Sammlerinnen und Samm⸗ ler des Tierſchutzvereins und baten— in den meiſten Fällen nicht vergebens— um eine Unter⸗ ſtützung für die Tierſchutzbeſtrebungen. Die Autovermieter proteſtieren Am vergangenen Montag hielt, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, der Verein Auto ⸗Ruf, vereinigte Mannheimer Autovermieter e. V. Mann⸗ heim eine Verſammlung ab, in der dreißig Privat⸗Auto⸗Vermieter vertreten waren. Nach Er⸗ ledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten wurde der kürzlich in den Tageszeitungen erſchienene Ar⸗ tikel„Kraftdroſchke und Mietkraftwagen“ beſprochen, der eine ausgiebige Debatte auslöſte, in der beinahe alle Anweſenden das Wort ergriffen. Es iſt den Mietkraftwagenbeſitzern unverſtändlich, daß das Be⸗ birksamt den Artikel veröffentlichte, der das Gegen⸗ teil von dem ſagt, was die Mitkraftwagenordnung den Fahrern vorſchreibt. Das Bezirksamt hat am 10. September 1929 eine Mietkraftwagenordnung in Kraft geſetzt, in der es in 8 21, Abſatz 1 ausdrücklich heißt:„Der Kraftdroſchkenführer(hier Mietkraft⸗ wagenführer) iſt, ſo lange er ſich im Dienſt befindet, verpflichtet, jede Fahrt im Amtsbezirk Mannheim anzunehmen und auszu⸗ Es iſt unverſtändlich, daß das Bezirksamt in diefer ſchweren Zeit, in der die Mietkraftwagen⸗ beſitzer ſowieſo um ihre Exiſtenz zu kämpfen haben, dies noch durch unrichtige Artikel erſchwert. Der richtige Unterſchied zwiſchen Mietkraftwagen und Kraftdroſchke iſt der, daß der Mietkraftwagenbeſitzer eine Steuervergünſtigung, wie ſie dem Kraftdroſch⸗ kenbeſitzer zugeſtanden iſt, nicht hat. Der zweite Unterſchied iſt der, daß das Bezirksamt die Miet⸗ kraftwagenbeſttzer unter die Vorſchriften der Kraft⸗ droſchkenordnung geſtellt hat, ohne ihnen dieſelben Rechte einzuräumen. Der dritte Unterſchied iſt der, daß den Kraftdroſchkenbeſitzern Halteplätze zuge⸗ wieſen werden, die den Mietkraftwagenbeſitzern ent⸗ gegen den Gepflogenheiten anderer Großſtädte in Mannheim vorenthalten bleiben. In dieſer Be⸗ ziehung bleibt Mannem hinne. Die Mannheimer Mietkraftwagenbeſitzer beſchloſſen, folgenden Proteſt an das Bezirksamt zu richten: „Die heute im Saale der Wirtſchaft„Zur Stadt Lindau“ verſammelten Mietkraftwagenbeſitzer er⸗ heben Proteſt gegen den am 31. Auguſt und 1. Sep⸗ tember in den Tageszeitungen erſchienenen Artikel „Kraftoͤroſchke und Mietkraftwagen“. Die ver⸗ ſammelten Mietkraftwagenbeſitzer erkennen in dieſem Artikel eine Irreführung des Publikums und eine ſchwere Schädigung des Mietkraftwagen⸗ gewerbes. Die verſammelten Mietkraftwagen⸗ beſitzer ſtellen feſt, daß dieſer Artikel das Gegen⸗ teil ſagt, was die Polizeiverwaltung den Mietkraft⸗ wagenbeſitzern in der Mietkraftwagenordnung vom 10. Sept. 1929 vorgeſchrieben hat, und fordern vom Bezirksamt die Richtigſtellung des Artikels nach 8 21, Abſatz 1 der Mietkraftwagenordnung, die jeder Fahrer eines Mietkraftwagens während der Fahrt bei ſich zu führen verpflichtet iſt.“ * * Verſetzt wurde Verwaltungsinſnektor Franz Steiert beim Bezirkamt Oberkirch zu jenem in Manheim. * Reichstarifvertrag für das Bankgewerbe. Die Reichs fachgruppe. Banken des Do teilt uns mit: Auf Antrag der Angeſtelltengewerkſchaften, die Allgemeinverbindlichkeit des Reichstarifvertrages für das Bankgewerbe auf die öffentlichen Inſtitute Reichsarbeitsminiſter, daß unter den gegenwärtigen Verhältniſſen es nicht an⸗ gebracht ſei, die Allgemein yerbindlichkeit des in erſter Linie für das private Bankgewerbe abge⸗ ſchloſſenen Tarifvertrages auf die Kreditinſtitute der öffentlichen Hand auszudehnen. 5 ſtimmen unſeres edelſten Wildes. Reue Kleingärten als Daueranlugen In der Dohllache und auf der Neckarplatte Auf zwei großen Flächen an der Peripherie der Stadt ſind ſeit Wochen fleißige Hände am Werk, um Daueranlagen für Hunderte von Kleingärtnern zu ſchafſen, für die ſchon im kommenden Jahr die eigene Scholle Früchte tragen ſoll. Das Gelände hinter dem Hundeaſyl, zwiſchen der neuen Autoſtraße zum Strandbad und dem Waldpark, unter dem alten Ge⸗ wannamen„Dohllache“ bekannt, wurde im Frühjahr von der Stadt dem Kleingartenverein Mannheim Lindenhof in Generalpacht gegeben. Es ſind 3,7 Hektar, ausreichend für über hundert Gärten zu je 3 Ar, von denen ein Drittel bereits vergeben iſt. Die Stadt ließ das ziemlich unebene Gelände, das früher zur Neckarauer Gemarkung ge⸗ hörte durch Notſtandsarbeiter herrichten, mit einem ſtarken, zwei Meter hohen Maſchendrahtzaun um⸗ geben und einen durchgehenden, vier Meter breiten Fahrweg erſtellen. Dem Verein obliegt die Herſtel⸗ lung der Innenzäune und Zwiſchenwege, ferner die Waſſerverſorgung. Die Gärten werden ſchlüſſelfertig verpachtet. Seit einigen Wochen hat man mit der Errichtung der Laubenhäuschen begonnen, die in ihrer hellen Farbgebung einen recht freundlichen Eindruck machen. Es kommen nur zwei Typen zur Verwendung, die Laube mit Pultdach und Vorlaube und die mit Sattel⸗ dack ohne Vorlaube. Der Grundriß ohne Vorlaube iſt bei jedem Häuschen 2,53 Meter, die Firſthöhe 2,5 Meter. Neben dem Aufenthaltsraum von 5 Qua⸗ dratmeter Grundfläche ſind ein Abort und ein Geräte⸗ raum vorhanden. Eine zwei Meter lange Banktruhe bietet Liegegelegenheit. Unter dem Dach befindet ſich noch ein Aufbewahrungsraum, ſodaß ſich die gewöhn⸗ lich unſchön wirkenden Anbauten erübrigen. Für den Anſtrich wurden drei Grundfarben gewählt: Gelb, Graublau und ein weiches Rot; Weiß iſt die Rahmen⸗ farbe. Einige Schwierigkeiten bietet die Finanzierung der Lauben, deren ſich jede auf 310 Mark, mit Vorlaube auf 340 Mark ſtellt. Die Stadtverwaltung war nicht in der Lage, mit einem Darlehen einzuſpringen. Und ſo er⸗ ſtellt nun der Verein, ſoweit es ſeine Mittel zulaſſen, einige Lauben und gibt ſie, wenn ſie nicht bar bezahlt werden können, gegen Ratenzahlung an ſeine Mitglieder ab bezw. er greift minderbemittelten und arbeitsloſen Pächtern durch Vorſchüſſe zur Material⸗ beſchaffung unter die Arme. Der Aufbau geſchieht dann durch gegenſeitige Hilfe nach und nach. Die auf die Neuanlagen verwendeten Vereinsmittel fließen in Form von Zuſchlägen zur Grundpacht innerhalb 6 bis 7 Jahren in die Vereinskaſſe zurück. Auf der Neickarplatte wurde ebenfalls wäh⸗ rend des ganzen Sommers eifrig gearbeitet. Es haben ſogar mehrere Gärten, die frühzeitig angelegt waren, bereits einen Ertrag abge⸗ worfen. Die Fahr⸗ und Zwiſchenwege ſind fertig, auch die Brunnen ſind angelegt. Nur die ſchwere Wirtſchaftskriſe hat es verhindert, daß jetzt das ganze Gelände fertig gebaut iſt. Hier werden einmal annähernd 300 Klein⸗ gärtner ſäen und ernten. Beide Daueranlagen bieten jetzt ſchon in ihrem unfertigen Zuſtande ein anziehendes Bild. Kann man doch von Tag zu Tag verfolgen, wie die weite Fläche immer mehr von den kleinen Gärtchen ein⸗ genommen wird, wie die Lauben entſtehen und wie Männer, Frauen und Kinder mit Freude an der Arbeit ſind. Weithin dehnt ſich die Neckarplatte, ehe⸗ mals Feudenheimer Gebiet, zwiſchen Friedhof und Bahndamm, unweit des Neckars, der an dieſer Stelle ſeine Romantik noch nicht ganz eingebüßt hat. Eine gute Straße erleichtert Fußgängern und Rad⸗ fahrern den Zugang zum Gartengelände; auch die Straßenbahn hält dort. Weniger bequem iſt, wenig⸗ ſtens vorerſt, das Kleingartengelände in der Dohl⸗ lache zu erreichen, Dafür bietet ſich hier eine noch reizvollere Umgebung. Auf allen Seiten erblickt das Auge nichts als Gras und Bäume. Unſichtbar ſind die Bauwerke der Stadt, kaum daß in der Ferne der Neckarauer Kirchturm herüberſchaut. Ein Spa⸗ ztergang zu den werdenden Kleingarten⸗Dauer⸗ anlagen wird ſich lohnen. el. Monoͤfinſternis hinter Wolkenvorhang In Mannheim war die Verfinſterung nur für Augenblicke zu ſehen Wenn das Wetter keinen Streich ſpielt.., ſo wurden durchweg ſämtliche Unterhaltungen eingelei⸗ tet, die über die Mondfinſternis geführt wurden. Das Wetter hat zwar keinen Streich geſpielt, aber dafür die Wolken, die eine Beobachtung der Ver⸗ finſterung faſt unmöglich machten. Die Wolkendecke, die am Samstag in den Mittagsſtunden den ganzen Himmel überzogen hatte, kam in den Abendſtunden., beinahe vollkommen zur Auflöſung. Ein ſchöner Sternenhimmel leuchtete über der Erde. Nur in der Richtung, in der der Mond am Horizont hätte ſicht⸗ bar werden müſſen, ballten ſich die Wolken zuſam⸗ men, ſo daß der g. Beginn der Verfinſterung nicht verfolgt werden — konnte. Das Intereſſe, das dem Himmelsereignis entgegen⸗ gebracht wurde, war ſehr rege. Ueberall traf man auf der Straße Intereſſenten, die ſich lebhaft über die Vorgänge unterhielten. Vereinzelt ſtieg man auf Dächer oder bewaffnete man ſich mit Feldſtechern. Wer etwas Geduld aufbrachte oder gerade Glück hatte, konnte ein klein wenig von der Mondfinſter⸗ nis wahrnehmen. Die Wolkendecke im Südoſten lich⸗ tete ſich während der Totalität einigemale, ſo daß die im Erdſchatten liegende Mondſcheibe für Augen⸗ blicke ſichtbar wurde. Die rötlich⸗gelbe Farbe, die der Mond angenommen hatte, mutete recht eigen⸗ artig an, zumal von der Helle, wie ſie ſonſt bei Voll⸗ mond herrſcht, nichts zu merken war. Zuſehends wurde es nach halb 10 Uhr heller. Die Wolken, die immer noch den Mond verdeckten, kamen mehr und mehr zur Auflöſung. Es war dann möglich, die Abnahme der Verfinſterung zeitweiſe zu verfolgen. Kurz nach 10 Uhr hatte der Mond die Form an⸗ genommen, die er gewöhnlich im letzten Viertel auf⸗ weiſt. Trotz der Wolkendecke, die nur für kurze Augenblicke die Scheibe freigab, nahm die Helligkeit immer mehr zu. Faſt könnte man es als Ironie bezeichnen, daß, nachdem das Schauſpiel am nächt⸗ lichen Himmel zu Ende war und der Mond in vollem Lichte erſtrahlte, die Bewölkung vollkommen verſchwand.* „—ñ?—.....ẽB7»—;;.«ͤ..—...—ͤ9P6—— Ein gefährlicher Liebhaber man derartige Ueberſchriften „Gerichtszeitung“. Aber der Liebhaber, von dem hier die Rede iſt, kann durch die hohe Obrigkeit nicht für ſeine Schandtaten belangt werden. Es iſt nämlich der Hanſel, ſeines Zeichens Edelhirſch im Waldparkzoo. Der fühlt jetzt, wenn die Blätter gilben, eine brennende Unruhe im Blut und ſchreit ſeinen Liebesſchmerz laut in den Wald. Recht ungenießbar iſt er in dieſen Tagen. Am liebſten möchte er das ſchauluſtige Publikum ein wenig aufſpießen, ſo drohend ſchiebt er ſeine Stangen durch das Gatter. Und ebenſo grob war er gegen ſeine Ehehälfte. Im Freien vermögen ſich die flinken Hirſchkühe leichter vor den Zubringlichkeiten ihrer geweihbewaffneten Liebhaber in Sicherheit zu brin⸗ gen. Hier im engen Gatter aber war das Unglück bald geſchehen. Die arme Lieſel mußte ſchwer verletzt mit ihrem Kälbchen aus dem Bereich des Wüterichs entfernt werden. Trotz aller Verbände waren ihre Wunden nicht mehr zu heilen. 5 Jetzt ſteht der Grobian in Einzelhaft. Man wird erwägen müſſen, ob man ihm nicht ſeine Haupteszier abſägt, bevor man ihm wieder weibliche Geſellſchaft gibt. Aber der Gedanke iſt auch nicht gerade erfreu⸗ lich. Die Natur läßt ſich leider nicht immer ſo ohne weiteres hinter Gitter und Zäunen einſchachteln. Das Vorkommnis zeigt uns ein kleines Beiſpiel von den für unſer Auge meiſt unſichtbaren Kämpfen und für das leidenſchaftliche Treiben, das ſich jetzt in unſeren Wäldern abſpielt, ſoweit ſie noch einen Beſtand an Edelhirſchen haben. Im nahen Odenwald, von Eber⸗ bach bis hinauf nach Vielbrunn, knören und röhren in dieſen Wochen allnächtlich wieder die gewaltigen Baß⸗ Mauch kleines Drama mag ſich dabei abſpielen. Aber es iſt ein Er⸗ fordernis des unerbittlichen Ausleſeprozeſſes 71 155 mutter Natur. 1 * * Zugelaſſen als Rechtsanwalt wurden die Ge⸗ richtsaſſeſſoren Dr. Joſef Hafner beim Landgericht Mannheim und Dr. Joſef Burger beim Amts⸗ gericht Weinheim und Landgericht Mannheim. Mit dem Bierkrug verletzt. In einem Streit, der in einer Wirtſchaft der Unterſtadt zwiſchen einer Kellnerin und ihrem Mann entſtand, miſchte ſich ein Unbeteiligter. Aus Wut darüber warf die Kellnerin dem Gaſt einen Bierkrug dermaßen an den Kopf, daß der Mann blutüberſtrömt zuſammenbrach und mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus über⸗ führt werden mußte. Das Ehepaar wollte ſich aus dem Staub machen, wurde jedoch von dem inzwiſchen alarmierten Ueberfallkommando feſtgenommen. Im allgemeinen lieſt nur unter der Rubrik Evangeliſche Auswanderer-Jürſorge Seit über 100 Jahren führt der Strom der Aus⸗ wanderung jährlich viele Tauſende Deutſche ins Aus⸗ land. Allein in den Nachkriegsjahren 19191929 find es 540 786 Auswanderer geweſen, die ſich gezwungen ſahen, nach Ueberſee zu gehen. An dieſer Geſamtzahl iſt unſere Heimat Baden mit 36 335 Auswande⸗ rern beteiligt geweſen. Was haben wir für ſte getan, denen die Heimat Arbeit und Brot nicht mehr geben konnte? Die Fürſorge an dieſen Auswanderern leiſten in ſtellvertretendem Dienſt für die einzelnen Gemein⸗ den die im Verband für Evangeliſche Auswandererfürſorge, Berlin N 24, Oranienburgerſtraße 18/14, zuſammengeſchloſſenen Vereine. Auch zur Förderung dieſer Arbeit wurden Mittel in der Kirchenkollekte am 27. September für die deutſchen Evangeliſchen im Ausland geſammelt. Der Dienſt evangeliſcher Auswandererfürſorge ge⸗ ſchieht in der Heimat durch Beratung des Auswan⸗ derungswilligen, Aufklärung der Oeffentlichkeit durch die Preſſe und Vorträge, nicht zuletzt auch durch Herausgabe eines beſonderen Organs, der Zeitſchrift„Der Deutſche Auswanderer“, der einzig⸗ ſten Auswandererzeitſchrift in Deutſchland. Der in der Heimat erfaßte Auswanderungswillige wird in den Hafenplätzen betreut und an Vertrauensſtellen in Ueberſee verwieſen. Ziel dieſer Arbeit iſt, dem Einzelnen den ſchickſalsſchweren Weg des Auswan⸗ derns zu erleichtern und ihn in deutſche evangeliſche Gemeinden im Ausland auch zu deren Stärkung zu weiſen. Nicht zuletzt wirkt ſich der Dienſt am Auswan⸗ derer in einzelnen beſonderen Fürſorgefällen aus. Familientrennung, Nachforſchung, Prüfung ange⸗ botener Stellungen u. a. m. ſind Aufgaben, die es gerade bei- den heute ſehr erſchwerten Auswande⸗ rungsmöglichkeiten in immer größerer Zahl von den einzelnen Fürſorgeſtellen zu löſen gibt. Auch unſere Gemeinde ſollte dazu beitragen, daß dieſer Dienſt in ſtärkſtem Maß in Anſpruch genommen, andererſeits aber auch ſeine Weiterführung finanziell ermöglicht wird. 5* * * Motorradfahrer ſchwer verletzt. Ein Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einem Auto und einem Motorrad ereignete ſich Samstag nacht zwiſchen G 2 und G 3. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchäbigt. Der Motorradfahrer, der ſchwere Verletzun⸗ gen erlitt, mußte in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden. Obſt- und Blumenſchau Brühl, 27. Sept. Am Samstag nachmittag wurde im Saalbau„zum Ochſen“ eine Obſt⸗ und Blumenſchau des Garten⸗ und Obſtbauvereins Brühl er⸗ öffnet, die ſich während des ganzen Sonntags eines außerordentlich regen Beſuchs zu erfreuen hatte. Der vor drei Jahren gegründete Verein, dem heute 110 Mitglieder angehören, darf dieſe Ausſtellung als beachtlichen Erfolg buchen. In ſehr geſchmackvoller Weiſe wurden Zier⸗ und Nutzobſt und Blumen ge⸗ zeigt. Prachtexemplare von deutſchen und amerikant⸗ ſchen Apfelſorten präſentierten ſich neben hervor⸗ ragend gut gediehenen Quitten. Auf kleinen Spa⸗ lieren rankten ſich verſchiedene gut geratene Trauben⸗ ſorten. Praktiſch vorgeführt wurde die fachmän⸗ niſche Behandlungsweiſe von Wein⸗ mo ſt. In einer beſonderen Abteilung wurden die organiſchen Düngemittel für den Spargelbau und die verſchiedenen Spritzverfahren für Obſt⸗ bäume und Weinreben gezeigt. Dieſe erſte öffentliche Ausſtellung des Garten⸗ und Obſtbauvereins Brühl erfolgte zum Zwecke der Feſtſtellung, welche Sorten Obſt und Reben in Brühl und Rohrhof mit Erfolg angepflanzt werden können. Im Vorjahr wurden auf einer Fläche von etwa 80 Ar und 600 Obſtbäume verſchiedener Sorten angepflanzt, wozu die Landwirtſchaftskammer einen Zuſchuß von 1 Mark je Baum gab. Sachverſtändige der Landwirt⸗ ſchaftsſchule in Ladenburg ſtanden den Mitgliedern des Vereins mit Rat und Tat zur Verfügung. Schon die Ergebniſſe des erſten Verſuchsfahres haben einen vollen Erfolg gezeitigt. Mengenmäßig war die dies⸗ jährige Obſternte in Brühl und Rohrhof ausgezeich⸗ net, Allerdings waren die vielen Regenfälle der Halt⸗ barkeit des Obſtes abträglich. Am Sonntag beſuchte der Gartenbauverein Neckarau die Ausſtellung und blieb noch einige Stunden zum Austauſch von Erfahrungen und zu ge⸗ ſelliger Unterhaltung in Brühl. Für eine kleine Tombola waren von Mitgliedern des veranſtaltenden Vereins Blumenſtöcke und Ausſtellungsobſt geſtiftet. Ein Igel unterbricht den Eiſenbahnverkehr c Schwetzingen, 28. Sept. In der Nähe des Stellwerks III(bei Oftersheim) war ein Igel zwiſchen die Zunge einer Weiche der Reichsbahn geraten und darin ſo feſtgeklemmt worden, daß die Weiche weder vor⸗ noch rückwärts ging. Das Stacheltier mußte mit einer Brechſtange aus der Weiche entfernt werden. Durch dieſen einzig da⸗ ſtehenden Zwiſchenfall entſtand eine Verkehrs ⸗ ſtörung von zwanzig Minuten. Ein Schnell⸗ zug mußte über das Gleis des Güterbahnhofes umgeleitet werden. Der Abendzug nach Speyer konnte nicht rechtzeitig abfahren und ein Güterzug mußte angehalten werden. Ein Opfer der Motorrad⸗Raſeref O' Schwetzingen, 28. Sept. Der 20 Jahre alte Haus Bruker, Sohn des Gaſtwirts und Meßgermeiſters Bruker in Brühl, probierte auf der Straße zwiſchen Schwetzingen und Brühl ſein neues Motorrad aus. In ſchnellem Tempo fuhr er in Richtung nach Schwetzingen, wendete vor der Landſtraße und fuhr in ſchnellſter Fahrt wieder zurück. Etwa 500 Meter vor den Süddeutſchen Aluminiumwerken fuhr er beim Ueberholen gegen das Fuhrwerk ſeines Onkels Ernſt Bruker, der auf der Heimahrt nach Brühl be⸗ griffen war, ſtürzte vom Motorrad und erlitt einen doppelten Schädelbruch. In lebensgefähr⸗ lich verletztem Zuſtande wurde der junge Mann ſofort in das Akadem. Krankenhaus Heidelberg verbracht. Der Soziusfahrer, der 31 Jahre alte ledige Alois Kiefer, blieb bewußtlos liegen, erholte ſich aber nach einiger Zeit; er kam mit Hautabſchürfungen in Geſicht und Händen davon. Das Motorrad wurde ebenfalls beſchädigt. 5 Zwei Ladenburger Schulfreunde feiern ihren 5 82. Geburtstag Tr. Ladenburg, 26. Sept. Innerhalb 4 Tagen können zwei Freunde, die gemeinſam die Schulbank gedrückt, rüſtig und friſch ihren 82. Geburtstag feiern. Am 24. d. Ms. beging Johann Trill, der 47 Jahre bei der Reichsbahn tätig war, im Kreiſe ſeiner Kinder, Enkel und Urenkel ſeinen 82. Geburts⸗ tag. Der Schulfreund Moritz Hauſer, der lang⸗ jährige Inhaber des gleichnamigen Eiſenwaren⸗ geſchäftes und der Firma, der bei Kriegsbeginn ſein einziges Kind, den Sohn und Geſchäftsnachfolger, der aktiv beim Gr.⸗Reg. 110 ſein Einjähriges ab⸗ diente, verloren hat, begeht am 28. d. Ms. ſeinen 82. Geburtstag. f Der Lahrer Sparkaſſendirektor geheilt * Lahr, 26. Sept. Sparkaſſendirektor Dr. Hans Meiſter, auf den bekanntlich im Auguſt ein Re⸗ volverattentat verübt wurde, durch das er einen Steckſchuß in die Stirn erhielt, iſt nunmehr ſoweit wiederhergeſtellt, daß er aus dem Krankenhaus ent⸗ laſſen werden konnte. Mit ſeiner völligen Wieder⸗ herſtellung kann erfreulicherweiſe gerechnet werden. * § Heddesheim, 26. Sept. Erhängt hat ſich heute vormittag im Speicher des väterlichen Hauſes ein in den 30er Jahren ſtehender lediger Man u. Der Lebensmüde war ſchon längere Zeit von ſchwerem Nervenleiden heimgeſucht und hat die Tat jedenfalls im Zuſtande geiſtiger Störung vollbracht. f Montag, 28. Seutember 0 5 Nationaltheater:„Elektra“, Muſikdrama von Richard Strauß, Miete E 4, Anfang 20 Uhr. 4 a Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kaßaretteinlagen ab 20.30 Uhr. 5 Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. 8 Pfalzbau⸗Kaffee: Tanztee ab 17 Uhr, Konzert und Tonz ab 20 Uhr. 185 e, zur Pfälzer Weinleſe 14 Uhr, ab Parade⸗ platz. 5 Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz Friedrichsbrücke. 5 85. Lichtſpiele: Glorta⸗Paloſt:„Das lockende Ziel“. Univerſum:„Die Schlocht von Bademünde“.— Schauburg:„Gefahren der Liebe“.— Roxy:„Salto Mortale“.— Palaſt⸗Theater:„Der kleine Seitenſprung“.— Scola⸗ Theater:„Der Bettel⸗ ſtudent“.— Alhambra:„Dougumont“,— Cap toll:„Das Exel“,. * Nummer 447 Neue Mannheimer Zeit ung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. September 1931 Aus der Pfalz Förderung des Frühkartoffelanbaues * Flomersheim(Amt Frankenthal), 26. Sept. Die örtliche Genoſſenſchaft der Kartoffelerzeuger hat auf organiſatoriſchem Wege Maßnahmen zur weiteſtgehenden Förderung des Frühkartof⸗ felanbaues ergriffen. Da vielerorts in der Pfalz mit dem Anbau vorgekeimter Kartoffeln denkbar beſte Erfahrungen gemacht wurden, ſuchen ſich die der Genoſſenſchaft angeſchloſſenen Erzeuger entſprechend umzuſtellen. Unter fachmänniſcher Be⸗ ratung wurden inzwiſchen erfolgreiche An bau⸗ verſuche unternommen, ſodaß die Genoſſenſchaft die Erzeugung vorgekeimter Saatkartoffeln ſyſte⸗ matiſch beginnt. Der Anbau vorgekeimter Kartoffeln Erzeugern weeſntliche wirtſchaftliche Vorteile, die in erſter Linie in der mit den vorgekeimten Kar⸗ toffeln zu erzielenden Frühreife beſteht. Es ge⸗ lingt dadurch, pfälziſche Frühkartoffeln ſchon vor der Einfuhr ausländiſcher Ware auf den Markt zu bringen und weſentlich günſtigere Preiſe zu erzielen. Die Erzeugergenoſſenſchaft Flomersheim, die ein außerordentlich wichtiges Erzeugungsgebiet der Pfalz umfaßt, nimmt durch ihre neuen Maßnahmen einen Anlauf zur rentableren Geſtaltung des land⸗ wirtſchaftlichen Betriebes, der auch in anderen Er⸗ zeugungsgebieten eifrige Nachahmung finden wird. bietet den Motorradfahrer überfährt drei Perſonen 8 Haßloch, 27. Sept. Abends fuhr der Motorrad⸗ fahrer Lenz aus Meckenheim auf der Straße von Haßloch nach Meckenheim in eine Gruppe von drei Fußgängern hinein. Die drei Per⸗ ſonen wurden erheblich, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Die ſchwerſten Verletzungen erlitt der 70jährige Prediger Ohler aus Meckenheim. Die Sanitätskolonne brachte ihn in ärztliche Behandlung. Die Schuld an dem Unglück ſoll bei dem Motorrad⸗ fahrer liegen. Tödlicher Straßenunfall * Edesheim, 27. Sept. Freitag abend wurde der BaAjährige Spengler Gottfried Keller von hier von einem Laſtauto überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf im Edenkobener Krankenhaus ſt ar hb. Der Führer des Laſtautos wurde verhaftet. Hilfswerk der Vaterländiſchen Verbände * Pirmaſens, 26. Sept. Geſtern haben ſich die Baterländiſchen Verbände von Pirmaſens zu einer Sitzung verſammelt, um über die Möglichkeit zu beraten, vor allen Dingen den in Not geratenen ver⸗ ſchämten Armen über den bevorſtehenden Winter hinwegzuhelfen. Es wurde der Beſchluß gefaßt, eine Notküche ins Leben zu rufen. Den bedürftigen Mitgliedern der angeſchloſſenen Verbände und den Angehörigen ſoll den Winter über in einem geheiz⸗ den Raum täglich ein warmes Eſſen verabreicht werden. Das Eſſen ſoll frei ſein oder nur einen geringen Betrag koſten. Die erforderlichen Arbeiten werden ehrenamtlich verrichtet. Um die Naturalien aus dem Lande hereinzukommen, werden die Orts⸗ gruppen der nationalen Verbände im Hinterlande mobil gemacht. Im übrigen erfolgt der Appell an alle, die noch etwas Vermögen haben, zu dieſem edlen und notwendigen Hilfswerk beizuſteuern. 9 Kley, erkannte nach dem Antrag des Oberſtaats⸗ maten und 2 Wochen geahndet. büro, 4 große, ſowie 3 Part.⸗Räume, Lager und Keller prets⸗ wert zu verm. Nähe Amtsgericht u. Großmarkt. Abreſſe in der Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Aus Mannheimer Gerichtsſälen Schöffengericht Mannheim Politiſcher Zwiſchenfall in der Eiſenbahn Der angeklagte 42 Jahre alte Architekt K. P. aus Heidelberg kam am Abend des 5. Juli mit dem be⸗ ſchleunigten Perſonenzug in Begleitung einiger Stahlhelmkameraden von einer Regimentsfeier in Bühl. In Karlsruhe mußten die Wagen gewechſelt werden, wobei P. zufälligerweiſe gegenüber einem hieſtgen Zahnarzt, Dr.., zu fitzen kam, der im Reichsbanneranzug, aber ohne Mütze und Koppel, als Obmann von einem Reichsbannertag ebenfalls in dieſem Zug mitfuhr. Der Angeklagte machte ſeine Kameraden leiſe auf das Reichsbannerzeichen auf⸗ merkſam und fing dann ohne jeden ſonſtigen Anlaß an, über Reichsbanner, Sozialdemokratie, den badi⸗ ſchen Miniſter Maier, General Daimling und die deutſche Republik zu ſchimpfen. Insbeſondere auf Mintiſter Mater ſcheint der Angeklagte ſchlecht zu ſprechen zu ſein. Auch den deutſchen Staat belegte er mit ähnlichen Ausdrücken. Die ruhige Haltung und das Schweigen ſeines Gegenübers ſcheinen ihn noch mehr in Harniſch gebracht zu haben. Das dicke Ende folgte nach. Der Reichsbanner⸗ führer erſtattete über die Vorgänge Meldung und P. hatte ſich nun wegen Vergehens gegen das Repu⸗ blikſchutzgeſetz und wegen Beleidigung zu verant⸗ worten. Bei ſeiner Vernehmung wies er darauf hin, daß er als alter Frontſoldat über die heutigen traurigen Zuſtände in Erregung geweſen, zumal er ſeit Auguſt 1930 arbeitslos ſei und es ihm innerlich widerſtrebe, von Unterſtützungen leben zu müſſen. Daß er irgend⸗ jemand beleidigt habe, beſtritt er und bezeichnete die Angaben der Zeugen im Vorverfahren als Erfin⸗ dung. Oberſtaatsanwalt Brettle verlangte eine ener⸗ giſche Strafe von nicht unter drei Monaten Gefäng⸗ nis. Gerichts vorſitzender, Amtsgerichtsdtrektor Dr. anwalts auf eine erheblichere Strafe. Er billigte zwar dem Angeklagten mildernde Umſtände zu, aber lediglich wegen ſeiner bisherigen guten Führung. Die Tat ſelbſt wurde auch vom Gericht aufs ſchärfſte ver⸗ urteilt und mit einer Gefängnisſtrafe von 2 Mo Vor dem Einzelrichter Rheinauer Burſchen verſetzten ſich bei einem Ausfluge nach Schwetzingen am 10. Auguſt d. J. in verſchiedenen Wirtſchaften in eine Stimmung, die zu ganz erheblichen Störungen bei der Heimfahrt im letzten Zuge führte. Sie kamen ſchon mit Zank untereinander an den Zug nach Rheinau⸗Mann⸗ heim, gingen aber alle in einen der früheren Vierter Klaſſewagen und ſetzten ihren Radau in dem Wagen ſtehend fort. Für dieſen Zug, gewöhnlich als letzter„Lumpenzug“ genannt, iſt ein befonderer Polizeidienſt eingerichtet, den der Eiſenbahnaſſiſtent Ludwig Bellmann verſah. Dieſer erſuchte ſie drei⸗ mal in höflichem Tone, ſich ruhig zu verhalten und ſich zu ſetzen, da ſie die Paſſage verſperrten. Sie erwiderten nur mit flegelhaften Antworten. Als der Beamte hierauf ſeinen Gummiknüppel zog, wurde er von den Leuten tätlich angegriffen und mit Fäuſten bearbeitet. Von dem 25 Jahre alten bereits wegen Rohheitsdelikten vorbeſtraften Otto Bauſch erhält er einen Stich in den linken Arm. Er gelingt dem blutenden Beamten ſich aus dem Knäuel vor die Türe zu retten. Die Türe wird aber wieder von den Burſchen aufgeriſſen und der Be⸗ amte auf der Plattform ſchwer bedrängt. Einer von ihnen ruft: Schmeißte ihn hinaus, ſchmeißt ihn unter den Zug: Und ſchon ſind ſie dabei, den ſich an einer Plattformſtange feſthaltenden Aufſichtsbeamten von dieſer loszureißen und die verbrecheriſche Auffor⸗ derung wahr zu machen. In dieſem Augenblick zieht der als Fahrgaſt im Wagen befindliche Eiſenbahnmaſchineninſpektor Franz Schecher die Notleine. Der Zug hält einige hun⸗ dert Meter vor der Station Rheinau. Zwei Bur⸗ ſchen ſchlagen ſich aus dem ſtehenden Zug in die Büſche, der 20 Jahre alte Chauffeur Friedrich Schei⸗ fel verſteckt ſich im Abort des Zuges. In Rheinau holt ihn der Schaffner Scheuermann heraus. Scheifel ſucht ſich ihm aber zu entwinden und beißt dem Be⸗ amten in den Finger. Der Tumult der Burſchen nimmt derartige Formen an, daß Gefahr beſteht, daß ſie die ganze Dienſtzimmereinrichtung ſamt den Telegraphenapparaten zerſtören. Bald iſt die von der Rheinauwache telephoniſch gerufene Polizei und das Mannheimer Ueberfallkommando da. Es ge⸗ lingt ihnen auch, die heiden geflüchteten Burſchen auf dem Wege an der Station vorbei feſtzuhalten. Die Angeklagten benahmen ſich auch geſtern vor dem Einzelrichter Schmitz teilweiſe ſehr ungezogen und ſpielten die Unſchuldigen. Verſchiedene der Teilnehmer an dem Exzeſſe wären nicht frei ausgegangen, wenn die Polizei die ganze Geſellſchaft eingeſperrt hätte. So konnten nur vier der auf der Anklagebank ſitzenden ſieben Teil⸗ nehmer verurteilt werden: Bauſch wegen Wider⸗ ſtands und Körperverletzung zu pier Monaten Gefängnis, die gleiche Strafe erhielten der An⸗ geklagte Scheifel wegen Widerſtand und Sachbeſchä⸗ digung und der Angeklagte Wüft wegen Widerſtand und Körperverletzung, ſechs Wochen Gefängnis er⸗ hielt der 21 Jahre alte Arbeiter W. Sch. wegen des gleichen Vergehens. Die Angeklagten J. 3, H. W. und F. B. mußten mangels Beweiſes freigeſprochen werden. ** Vergehen gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz Zu dieſem unter dieſer Ueberſchrift in unſerem Donnerstag⸗Mittagsblatt veröffentlichten Gerichts⸗ bericht teilt uns Herr R. mit, daß im Gegenſatz zu den Angaben der Anklage er mit dem Gelde keine eigenen Schulden bezuhlt und auch keine faulen Aß⸗ tretungen gemacht habe. Deshalb ſei er auch wegen Untreue freigeſprochen und nur wegen eines Form⸗ fehlers zu einer Geldſtrafe von 100/ verurteilt worden. Kleine Mitteilungen wird Gemüſegarten * SW. Mainz, Sept. Der frühere Truppen⸗ übungsplatz„Großer Sand“ wurde jetzt zum größten Teil vom Mombacher Gemüſebauverein an⸗ gekauft. für den Gemüſebau wertvolle Ge. lände mit einem Flächeninhalt von 300 heſſiſchen Morgen, wird an die Mombacher Landwirte ver⸗ pachtet und ſoll der Spargelkultur und An⸗ pflanzung von Aprikoſen bäumen dienſtbar gemacht werden. Ein 100 Meter breiter Streifen an der Suderſtraße bleibt unverpachtet und dient als Baugelände. Ein dem heſſ. Staate gehöriger Kom⸗ plex wird ausgetauſcht gegen ein Gebiet an der Ka⸗ pellenſchanze, das unbebaut bleibt und einen Natur⸗ ſchutzbark bilden ſoll, für die hier vorkommende wertvolle Flora, die bekanntlich nur noch in den Steppengebieten Aſiens zu finden iſt. Der Große Sand 16. 88 Das Feldpolizeibeamter erſchoſſen aufgefunden * Bad Kreuznach, 27. Sept. Im Lohrer Wald am Dachskopf wurde geſtern der Feldpolizeibeamte Holtermüller mit einer Schußwunde am Hinter⸗ kopf tot aufgefunden. Die Ermittlungen am Tat⸗ ort laſſen darauf ſchließen, daß Holtermüller mit größter Wahrſcheinlichkeit einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Der Tote wurde bereits ſeit Montag vermißt. — 42 9 Was hören wir? Montag, 28. September .00: Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.05: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.30: München: Mittag 12.35: Südfunk: Unterhe 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 13.30: Heilsberg: Unterhaltungskongert. 5 i 15.40: München:„Der pfiffige Botſchofter“. Eine altbaye⸗ riſche Liebesgeſchichte. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.10: Wien: Nachmittagskonzert. 16.15: Heilsberg: Kinderfunk. 16.20: München: Konzertſtunde. 5 16.45: Heilsberg: Unterhaltungsmuſik. 17.00: Langenberg: Veſperkonzert. 17.05: Frankfurt: Nachmittagskonzert. 17.20: München: Veſperkonzert. 17.30: Wien: Jugendſtunde. 18.20: Langenberg: Frauenſtunde. 18.40: Frankfurt:„An deutſchen Kriegergräbern in Frank⸗ reich“. Vortrag. 19.40: München: Unterhaltungskonzert. 26.00: Langenberg: Abendkonzert. 20.00: Wien: Verdi. Aus ſelten gehörten Opern. 20.30: Frankfurt:„Irrationalismus und zin“. 21.00: Frankfurt: Konzert. 21.10: Heilsberg: Abendkonzert. 21.10: München: Kammermuſikſtunde. 22.15: Frankfurt: Zeitbericht:„Die Weltkriſe vor dem Völkerbund“. Debatten aus Genf. 22.15: Wien: Abendkonzert. Aus dem Ausland 12.40: Beromünſter: Unterhaltungskonzert. 17.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert.. 18.00: Prag: Deutſche Sendung: Hänſel und Gretel. Mör⸗ chenſpiel. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 19.20: Mailand: Salonorcheſter. 5 20.00: London⸗Daventry: Wagner⸗Konzert. 8 20 00: Beromünſter: Muſik aus dem 17. und 18. Jahr hundert.. 20.10: Sottens: Orgel⸗ und Violinkonzert. eien? schöne Räume, J. Etage Lesres Zimmer Neck.⸗Oſt, Mieter p. 1. 10. zu vm. Cannabichſtr. 6. IV. r. 5082 ö 12 762 12 994 ab 1. Okt. 2 Monate mietfrei. Sofort beziehbar. Zentralheizg. Parterre, Hausmeiſter. Zentrale, dabei ruhige Lage. Auch für freien Beruf geeign. Gewerbeverein& Handwerkerverband E.., Mannheim, M 5. 5, Tel. 238 09. 3 BUrordume-0 möhbl. Ammer mit Kochgelegenheit billig zu vermieten. G 5 Nr. 16. B4702 7 Timmer-Wohnung am Luiſenring zu vermieten.— Näheres: Max Schuler, Mollſtr. 13, Telephon 412 18. Schön möhl. Zimmer m. od. ohne Schreibt. u. el. Licht zu verm. 45184 F 7, 14. 2 Tr. r. Zut möhl. Zimmer an ſol. Hru. ſof. zu Preiswerte 12 970 Ann oberen Luisenpark I. Ober mit Garagen unter PD W 26 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. verm. 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Wir können ihnen nach langem Suchen eine Antwort geben; denn der von allen Seiten, von ü 5 Generalen wie von Soldaten, von Politikern verſchiedenſter Richtung einſtimmig anerkannte Kriegsroman von Alfred Hein„Eine Kompagnie Soldaten in der Hölle von Verdun“ 8 erſcheint demnächſt in der Neuen Mannheimer Zeitung. Hunderttauſende haben Remarques Buch„Im Weſten nichts Neues“ geleſen, ſie haben es teils gelobt, teils aber auch aufs im, ſchärfſte verurteilt. Wie ganz anders lautet das Urteil über dieſen Roman! Mit einem Blick, wie ihn nur der wahre Dichter hat, oͤringt Alfred Hein ein in das Leben einer Kompagnie, ſeiner Kompagnie, die nur ein Beiſpiel iſt für die tauſende, die draußen ſtanden. Jeder Mitkämpfer wird es begrüßen, daß ein ganzer Kerl, der ungebrochen an Leib und Seele jenes Ningen überſtand, den Sinn des Krieges zu deuten unternommen hat. Aber auch denen, die es nicht miterlebten, und den Frauen, Müttern und Schweſtern gibt dieſer Roman einen tiefen Einblick in die Frontkameradſchaft, wie ſie war und wie wir ſie von unſerem Volke auch in diefer Stunde höchſter Not aufs neue fordern müſſen! 1 117 He⸗ ink⸗ 92 Mofko: Die Haut wor hart wie Feder, Grveber, hinter deſſen breiter Bruſt haben drei Lutz Lindolf ſaun die ganze Fahrt lang nach Ber⸗„Er iſt in Feldgrau, Adelheid“, ſagte die Mutter, edi⸗ 21000 978 8 urd Hout. Lindolfs Platz, Groeber II, die beiden Brüder, müſ⸗ lin: Jetzt, wo ſie nach Hauſe gekommen iſt, muß ich aber Adelheid ſpielte weiter. Die Mutter lächelte hat. 359 Kriege gedündt ſen ſich für ihr Gardemaß beſondere Unterſtände fort. Die Kameraden, die mit ihm im gleichen Ab⸗ ihn wie für die ungeſtüme Tochter um Verzeihung . bauen, daß mir die beiden bloß die Köpfe einziehen teil ſaßen, neckten ihn:„Lindolf, haſte Angſt?“ Lin⸗ bittend an:„Schade, daß Sie nicht mehr nach Schle⸗ 1. können im Graben— Wittke, Riemer, Pogoflawſki, dolf ſah ſie an:„Vor der Front?“ 1 5 lächelte, ſien fahren können, Ihrer Mutter auf Wiederſehn dem 78 1 8 Maruhn, Töz, Stegan, Hirſchfeld. Schultz, Schulze,— was ging ihn heute die Front an— die war weit zu ſagen—“ be 1 5 5 f 15 1 Schütz, Schützel— die vier Es⸗Ce⸗Has in ſeiner— noch einen ganzen Tag, der Transport war erſt Doch Lindolf ſtarrte nur auf das Mädchen. Die wo zärtlich Heimat nannten, das war ein herab⸗ Kompanie— immer wird der Hauptmann wiſſen, für übermorgen angeſetzt— ach, Adelheid—— trillerte und ſteppte ihren Cancan weiter. War das gefallenes Rieſenſtück eines erlöſchenden Sternes, daß er dieſe vier Namen in dieſer Reihenfolge in Jeder dritte Menſch, der ihm auf dem Weg zu nun der Zauber dieſer Abſchiedsſtunde— 2 der ſich im letzten Aufruhr befand, dampfend an ſeiner Kompanie hatte— ach, nun bekam er wieder Adelheid begegnete, trug Uniform. Dauernd mußte dlich drehte ſich Adelheid mit ei übermüti⸗ allen Enden Meteore ſprühte, die den Tod brachten irgendein Landſturmbataillon, mürriſche alte Knaben er— Unteroffiziere, Offiziere ſchritten vorbei— Endlich drehte 1155 9 11. Mal 76 r und der, eine Wüſte 125 Schreckens und der Pein, da irgendwo in einem Gefangenenlager oder in der die Hand an die Mütze werfen. Ein Mann in Ztvil rund ag, daß de ere ſchütterten und ihre 8 i 1 7217 175 7 2 i Et— 77 1 ach. Als 8 1 N PFPDfVpFV. 8 a fiel. Und weſſen Name fiel, der 05 il S b die 1 55 95 8 ſiebzehn Jahre aus den blitzenden braunen Augen s Verdun 1910. Explosion zweier Völker in zu⸗ löſte ſich aus dem gewohnten Glied, trat vor und kleideten zum Zeichen, daß ſie alle nur noch das Hand⸗ in alle Zimmerecken wie hundert Falter verwir⸗ 8. 8 1 89 85555 1 1 ging in die Baracke, in der er feldgraue Sachen werk des Todes kannten. Eine Frau mit zwei Kin⸗ belten: 5 5 e N ſtelen tauſen 155 0 a 5 teder empfing. Nagelnen. Wie wenn man, ein Kind dern lief ihm nach, klopfte auf ſeine Schulter:„Aber, Lutzchen, deine Uniform iſt doch viel zu r 4% Dean nen Nun koch, Geburtstag hätte und einen neuen Anzug be⸗„Adolfs“ groß! Du ſiehſt gar nicht ſchick aus. Weißt du— 558 e Ales if 5 0 Wir haben i käme. Geburtstag—— des Todes— vielleicht— Er wandte ſich um. kannſt du dir nicht 1 ſchneidige Extrauniform ö Heimat 8 ie Mutter.. 2 Immer war dieſer N Da war die Blechnummer. 394 567. 394 568.„Entſchuldigen Sie, ich dachte— Adolf wäre plötz⸗ bauen laſſen wie Dr. Matzka? f Krieg. Sie wußten es nur nicht. Immer wird er 394 569. 304 570. 594571. i lich zurück— Sie haben ganz die gleiche Figur—“„Adelheid, ich komme Abſchied—“ ſein. Mit ihm aber die Kameradſchaft. Von manchen bleibt nicht einmal dieſe Nummer An einer Straßenecke war eine Feldküche vom„J was. Soviele Jungens gehen doch täglich übrig. Roten Kreuz aufgefahren und verteilte Suppenbret raus. Weißt du, ſentimental wollen wir nicht ſein.“ 2. Mit den Sachen auf dem Arm trat jeder noch an zerlumpte Kinder, abgehärmte Frauen und kopf⸗ Sie klingelte.„Ich laſſe'ne Flaſche Sekt kommen, Als der Namenaufruf begann, wußte jeder ſo⸗ einmal an. wackelnde Greiſe. dann beſaufen wir uns zu dritt.“ fort, worum es ging. Die Stimme des Feldwebels Der Hauptmann ſagte, da die Kompanie ſich ver⸗ Frauen ſteckten dort vor dem Fleiſcherladen er⸗„Zu dritt?“ zitterte. Das Schikanöſe in ſeiner Haltung und in ſammelt hatte, die Erkennungsmarken hingen jedem regt die Köpfe zuſammen.„Die im Felde haben„Na, Dr. Matzka kommt heute abend.“ ſeinen Zügen war fort. Alle baten ihm in dieſer um den Hals:„Es iſt ſo weit, Jungens. Macht's doch wenigſtens zu freſſen— ſchon wieder zehn 2 wohl öfters p⸗ Stunde ab, auf ihn geflucht und ſchlecht über ihn gut. Vergeßt euren alten Hauptmann nicht, der gern Pfennig teurer— wenn das ſo weiter geht—“ 25 geſprochen zu haben. Er trug alſo nur in den ge⸗ mitkäme, wenn er da draußen mit ſeinen Gichtkno⸗ Sie ſahen Lutz feindſelig an, als wäre er mit⸗„Ja, ſeit er Unterarzt iſt,— ſiehſte, Jutzchen, der wöhnlichen Tagen des Kommiſſes das dazu paſſende chen nicht im Wege wäre. Feldwebel, Urlaub bis ſchuldig an der alltäglichen Not des ewigen Krieges. verſteht's— diſsiplinſtarre Geſicht. Für manchen von der Kom⸗ zum Wecken!“ Dann drehte er ſich um und ver⸗ Kinder kamen jetzt am Abend aus der Schule.„Ja, der verſteht's— und du verſtehſt ihn wohl pante brach ſogar etwas wie Zärtlichkeit aus ſeiner ſchwand, der alte gute Hauptmann, der bei jedem Es gab zu wenig Lehrkräfte, da wurde morgens die auch beſſer als mich—2“ Stimme hervor, wenn er den Namen rief. ſtrammen Exerzierdienſt ſagte, ehe die Stunde um eine, nachmittags die andere Klaſfe von den Lehre⸗ Adelheid ward die tragiſche Art des Jungen un⸗ Der alte Hauptmann aber, der daneben ſtand, war:„Es iſt genug. Draußen iſt alles ganz anders. rinnen und den reklamierten Lehrern ſchlecht und bequem. Da lachte ſie halt— ſie wußte, dann iſt er Schulrat in Zivil, mit einem guten weinſeligen Ge- Jungens, Augen auf, an ſich 5 glauben, feſt zu, recht unterrichtet. wie alle nicht mehr ganz ſicher ſeiner ſelbſt und ſicht, das von einem wuſelig⸗ſtruppigen Bart um faſſen, wenn ihr in Druck ſeid— na, ihr verſteht!„Voriges Jahr war noch oft ſiegfrei— dieſes nimmt den Abſchied nicht ſo wichtig— der war ihr bangen war. Kveſel hieß er„ Klelel nannten ie. Fußball Jahr—— läſtig in dieſer Stunde, und heucheln konnte ſie nicht! ihn, weil er klein und rundlich war, ja, der alte i„Das letzte Mal: Verdun— ſagte ein Junge.;; ö e ließ zwei Tränen in ſeinen. Das war Klöſel beim Exerzieren. Wer du 5 ſprach er den Schlachtennamen aus. 2 0 i ee e ee 1 55 1 9 5 1 e e e eee eee Da ſollſt du auch hin, nach Werduun— o Adel⸗ den Seſſel und ſprang auf ſeinen Schoß, legte dite 5 großen 8908 9 15. ſollten ſie ſchon Hinaus„Stillgeſtanden!“ kommandierte der Feldwebel. heid—— Arme um ihn und küßte ihn leichthin. „ 6 laub Aber er ſchnauzte nicht die an, die die Füße nur Aus den Mietskaſernen des Oſtens holte ſein Adelheid, nicht ſo—“ damals hatte er ſie aber alle doch noch auf Urlaub ſchlapp zuſammengezogen, nicht ſo: Ruckzuck! und die zärtlicher Blick ſich ihr Haus heraus—— jetzt ſah„Adelheid, nicht f a Muttern ſchicken können— 7 1 ſich g; Wendung! er kommandierte weiter auch nur mit er ſchon ihr Fenſter——„Na, denn nicht— Mit kokett aufgeſetzter belet⸗ 1 1 8 5 1 auf hn 8 balblauter Stimme:„Wegtrekenk Krieg— Alltagsnot— die graue Straße am 1 1 1101 5 19 1 820 1 Wee 5 an Die Front wird nicht gleich en. Die Kompanie drehte ſich um ſich ſelbſt— und Kottbuſer Tor— alles überlichtet ſich mit dem ee 1110 1 5 25 ſtürzen, wenn ſeine Jungens fehlten. Die Front ging auseinander. Schimmer ſeiner liebenden Seele— daß wir ſcheiden müſſen— 5 7 —— das war, was nie einſtürzte. Kloeſel aber beſoff ſich, wie es ein guter Haupt⸗ Als er an ihrer Eltern Tür klingelte, da hatte 8 4 : mann tut, der an ſeiner Kompanie hängt. Und er ſich in den Traum ſo eingeſponnen, daß er faſt Das Mädchen fragte, was es ſollte.„Sektl! Er hörte die Namen, ſeit ſieben Monaten ſo ver⸗ traut: Meyer, das war kein xbeliebiger Mayer, das war ſein ſtud. med. Meyer, blaß und ſchmal, Liebe⸗ tanz, das war der kleine kiewige Unteroffizier, Moerſe, ein Schlächter, aber ein gutes Luder, bißchen doof, Kalinchen, der lange Kalinchen, nie wird er ſeinen unförmigen Zinken vergeſſen, der immer aus Reih und Glied hervorragte, als ſollte man daran ſein Portepee hängen, Lindolf mit den Kiuderaugen, wer hätte den Jungen im Frieden zum Militär zu⸗ gelaſſen, nun ſoll er in den Schlamaſſel da hinaus, nach Verdun— ſeine Jungens. 8. Faſt alle verließen noch einmal das Döberitzer Lager. Die letzte Nacht, in Freiheit dreſſiert— Kinder, es war ſchon vier Uhr. Dies verfluchte Dö⸗ beritz, da kann man für ſeinen Zaſter jetzt noch eine Stunde nach Berlin gondeln. Aber die Nacht muß⸗ ten ſie ſich um die Ohren ſchlagen. Nur nicht nach⸗ denken. an ſeine Erfüllung glaubte. Für ihn war Berlin nicht die Stadt des letzten Bummels heute nacht, er liebte die lärmende Stadt, weil ſie das Aller⸗ heiligſte für ihn barg. Adelheid ſaß am Klavyter, als er ins Zimmer trat. Ihre Mutter rief:„Adelheid, der kleine Lin⸗ dolf—“ Adelheid raſſelte weiter ihren Schlager herunter, ohne ſich umzudrehen. Der Junge wird mir doch nicht den Abend verderben, dachte ſie. ſchrie Adelheid.„Sekt— der Lutz zieht hinaus in der ſcheenen, in der grauen, in der ſcheenen, in der neuen, in der ſcheenen, in der neuen grauen Uni⸗ form—“ ſang ſie. Das alte Mädchen, das den kleinen Lutz ſchon als Schulfungen kannte, als er in der ſtillen ſchleſiſchen Kleinſtadt die kleine Adelheid anſchwärmte, und manchen roſa und lila Brief ihm heimlich abnahm — Anna ſtreichelte Lutz über den Aermel:„Wie ein richtiger Feldſoldat ſiehſt aus, Lutz—“ FFP DP. ß ¼bß̃ p ß ß ᷑ ̃“ pd ¼ĩ ß ĩͤĩ ß Generale und Frontkämpfer urteilen: .. So kann nur jemand ſchreiben, der lange Zeit ſelbſt mitten drin geſteckt hat. Ich hoffe, daß Ihr ausgezeichnetes Buch eine recht weite Verbreitung finden möchte Krouprinz Wilhelm. Ich habe das Buch von Anfang bis zu Ende geleſen, und kann nur ſagen, daß es mich ſehr intereſſtert hat, umſvo⸗ mehr, als gerade die 19. J.., an deren Spitze ich da⸗ mals ſtand, in erſter Linie die Trägerin der geſchilderten ſchweren Kämpfe geweſen iſt, und deren Darſtellung wohl auf jede ihrer ſo unübertrefflich braven Kompagnien paßt. Das Buch gibt jene Kämpfe wahrheitsgetreu und friſch wieder, zeichnet vortrefflich einzelne Typen von Offizieren und Mannſchaften und iſt ein hohes Lied auf die Kame⸗ radſchaft, die dort vorne herrſchte, und die auch in den ſchwerſten Stunden nicht erloſch. gez. v. Bor ne, General d. Infanterie a. D. Jeder, der es leſen wird, muß bekennen, daß in den Blättern dieſes Buches wahrſte Wahrheit geſchrie⸗ ben ſteht, geſchrieben von einem Mitkämpfer und Dichter. Oberſtleutnant Pröſch. Gefeſtigt, geklärt! Das kennzeichnet dies Buch. Major L. v. Schlözer. Preſſe- Urteile von rechts bis links: Deutſchnational: Es iſt ein Buch, wie wir in der gewaltig anſchwellenden Kriegsliteratur nur wenige finden, denn es iſt ein Heldenſang auf die Pflichttreue des deutſchen Soldaten, den der Geiſt der Kameradſchaft adelt und der ohne große Worte und ohne Pathos ſein ſtilles Heldentum trägt. Bremer Nachrichten. Nationalliberal: Die wunderbar ergreifende Sprache der Front ſpricht dieſes Buch. Im Stofflichen und Seeliſchen iſt hier der Weſtkrieg in packenden Bildern neu geſtaltet. Hannoverſcher Kurier. Zentrum: Man kommt nicht los von dieſem Buche. Wie der Läufer immer wieder die entfeſſelte Hölle pflicht⸗ und kameradſchaftsbewußt durchraſt.. wie das Trommelfeuer alles Menſchliche in Kreatur zerhackt.. wie immer und immer wieder durch das Grauen der Hölle der Schrei um Leben gellt... das iſt ganz einzigartig und unvergeßlich geſchildert. Oberſchleſiſche Zeitung, Beuthen. Demo kratiſch: Wir haben es hier in der Tat mit einem jener ſtar⸗ ken Bücher zu tun, die aus dem innerſten Kern eines menſchlichen Erlebens kommen. Königsberger Hartungſche Zeitung. ——— 3 „Na los— Sekt— wo iſt der Sekt?“ ſchrie Adel⸗ heid. Und ſie ſchlang ihre Arme um Lutzens Hals und tanzte mit ihm um den Tiſch.„Und etwas zu eſſen, der Junge ſieht ganz verhungert aus, klau eine Fleiſchkarte für Lutz, Anna!“ „Adelheid, biſt du gar nicht traurig—?“ „Lutz, laß das. Sei vergnügt. Sei ein Maun.“ „Kann ich gehen?“ „Warum?“ „Sei nicht böſe. Ich mag Matzka nicht.“ „Eiferſüchtig?“ „Ich liebe dich, ich dachte—“ doch er konnte ſeine Träume nicht erzählen. Vielleicht war er wirklich ein ſentimentaler und verweichlichter Kerl. Stellte ſeine Liebe auf den Altar. Adelheid wollte aber mit ihm durch Berlin bei Nacht tanzen! Amüſieren, das war ihr drittes Wort. Auch jetzt im Kriege. Wir Jungens ſind zu ernſt und zu alt geworden für unſere Mädels.. Immer hatte ſeine Liebe von Träumen und Sehnſüchten gelebt. Das Daſein ihrer jungen geſunden Schönheit in ſeiner Nähe genügte ihm. Ein Händedruck ward zum tagelang erſchütternden Ereignis. Unvergeßlich die wenigen übermütigen und flüchtigen Küſſe Adelheids bei klei⸗ nen Ausflügen und Feſten im Frieden. Heute, ja, heute aber hatte er gehofft, daß ihre Liebe in ihrem Tändeln jäh vom Ernſt der Stunde überwältigt ſich mit ganzer Leidenſchaft hervorbrechend hingeben werde— Sinfonien des Himmels umrauſchten den Traumgedanken ſchon— ganz leiſe, Geliebte, ſei die heilige Feier!— ach, nun wollte ſie ihn gerade forſch und kühl und weltgewandt vor ſich ſehen. Er machte ſich hart. Auch dies für ſie. Sie ſollte ihn in gutem Andenken behalten.„Du haſt recht, Adelheid—“ Die Stimme zitterte doch voll enttäuſchter Wehmut. „Krieg iſt Krieg. Na, alſo, auf frohes Wiederſehn! Ich kam bloß auf einen Sprung. War haben eine Abſchiedskneipe von der Kompanie“, log er.„Auf Wiederſehn—“ „So wenig bin ich dir wert, daß du nicht die Ab⸗ ſchiedskneipe ſchießen läßt—?“ erprobte nun Adel⸗ heid an ihm ihre angelernten Koketterien. „Uebermorgen geht's an die Front, Adelheid. Wenn ich dir noch etwas wert bin, dann komme morgen ins Lager. Mein letzter Tag. Ich darf nicht mehr weg. Aber komme allein.“ Adelheid ſah plötzlich, wie ernſt und wie tief Lutz ſie liebte. Warum geht er fort, Gott, es iſt ſo ſchreck⸗ lich unbequem, über dieſe Dinge nachzudenken. „Auf Wiederſehn morgen, Adelheid. Jetzt muß ich gehen. Ich werde die ganze Nacht an dich den⸗ ken und dich morgen den ganzen Tag erwarten. Komm wenigſtens eine Stunde— auf der großen Lagerſtraße triffſt du mich—“ „Nanu!“ ſchnarrte es draußen ganz offiziers⸗ mäßig. „Das iſt Matzka!“ ſagte Adelheid verwirrt.„Nun gehl Ich komme morgen, wenn's irgend ſich machen läßt.“ Dr. Matzka, der Unterarzt, erſchien in ſeiner ſchneidigen Extrauniform, degenſchleppend und ſpo⸗ renklirrend einherſchreitend. Die Sporen machte er ſich immer auf der Treppe erſt an, denn es war für ihn im Offiziersſtellvertreterrang verboten, Sporen zu tragen. Doch Adelheid fühlte nicht, wie lächerlich dieſer Unterarzt zu Pferde war. Ste träumte ſich nur an ſeine Seite als junge Frau Stabsarzt. Lutz war verſchwunden, ehe Matzka ihm gönner⸗ haft die Hand drücken konnte. Matzka küßte Adel⸗ Heid, die er als ſeine heimliche Braut betrachtete. Adelheid gab den Kuß unbefangen zurück und lachte: „Heute warſt du nicht der erſte, der mich umarmt“. „Der kleine Lutz— wie kindiſch—“ „Er geht ins Feld, verehrteſter Drückeberger—“ „Sei nicht frech. Zieh dich um. Wir wollen doch ius Kino—“ b 1 Lutz wußte: Sie kommt morgen nicht. Und er hoffte doch: Sie kommt. Den ganzen letzten Tag in der Garniſon lief er die Lagerſtraße auf und ab, ſah bpiele Bräute und viele Mütter und Schweſtern kom⸗ men und die beglückten Kameraden am Arm neh⸗ men. 5 Er war geſtern abend nicht in Berlin geblieben, ſondern ins öde Döberitzer Barackenlager zurück⸗ gefahren. Nur ein paar alte mißmutige Landſturm⸗ leute und drei oder vier jüngere Kameraden, die ſich bereits in der Kantine ſo vollgeſoffen hatten, daß ſie nicht mehr den Weg zum Bahnhof fanden, hockten in ſeiner Baracke, in der ſonſt um dieſe ſpäte Stunde das befreite Lachen und Plaudern des nach ewigem Exerzieren und Putzen genahten Feierabends er⸗ lang. i Er holte Adelheids Bild hervor, das ſie noch als Schulmädel, von ihm ſelbſt geknipſt, darſtellte, und das Bild gab ihm auf all ſeine bangen und zärtlichen Fragen die erlöſende Antwort. Mit Lächeln auf den Lippen war er eingeſchlafen. Nun ſchritt er ſeit morgens die kilometerlange Lagerſtraße auf und ab. Hatte ſein Mittageſſen nur fix heruntergeſchlungen, um wieder hinaus zu eilen und ſie zu erwarten. Vielleicht kommt ſie wenig⸗ ſtens nachmittags— vielleicht noch ſchnell mit dem Abendzug——— Adelheid aber machte mit Dr. Matzka eine Ru⸗ derpartie. Und Lutz blieb allein. Alles war ihm gleichgültig. Das war die größte Grauſamkeit, die in dieſem Kriege begangen wurde, dachte Lindolf. Was können dagegen die Greueln draußen ſein? Und er ſchrieb ein Verschen in ſein Notizbuch: Auf der Trommel liegt mein Herz, Tambour, ſchlag drauf. Morgen geht es todeswärts, Heute hört ſchon die Liebe auf. Tambour, ſchlag drauf. 4 Soldaten fuhren an die Front. Mit gütiger Langſamkeit, aber unerbittlich vorwärks trottet der Zug durchs Gelände. Zum erſten Male kommt Lutz n Rhein ſehen, der ſo oft ſeine Reiſeſehnſucht als nabe gelockt hatte, dort fern in dem oberſchleſiſchen Induſtriewinkel, wo er zu Hauſe war. Da lagen die bunten Städtchen Thüringens zu Füßen— alles aber, ſelbſt die ſo treu geliebten Waldberge, die denen im ſchleſiſchen Land ganz ähnlich ſahen, alles geſpenſterhaft, und die Traurigkeit, die der Krieg über die Welt gebracht batte, hing ſchwer an len Zweigen, äugte müde aus den Fenſtern— ſchland war krank. Der Tod ging um. nach Weſtdeutſchlanb, in wenigen Stunden wird er Nichts regte ſich in der Bruſt: O mein Vater⸗ land! nichts von Verteidigungswillen, bloß ein weh⸗ mütiges Lächeln fiel aus dem Herzen: Wenn nur einmal noch im Frieden dieſe Landſchaft mir vor⸗ überglitte— So fuhr Lindolf, der Feldgraue(welch tiefſinnig ödes, eintöniges Wort——) durch Deutſchland zur Front. Marburg kam, die hangverwundene, hoch⸗ getürmte Stadt am ſtillen Fluß, und dann aus einem Wärterhaus winkte ein Mädchen, und er dachte an Adelheid, aber ſeltſam, er war nicht recht bei Sinnen, ſchien es, er dachte ganz gefühllos an ſie. Vernebelte die Augſt vor dem Tode alles? Er hatte nicht einmal Angſt vor dem Tode. Er lebte wie eine Fliege an der Wand. So klebte er auf ſeinem Platz im Soldaten⸗ zug. Die drei anderen Kameraden im gleichen Ab⸗ teil ſpielten Skat, ihn ließ man träumen. Sie neck⸗ ten ihn eine Weile, den Kleinen, das Mutterſöhnchen — als er ſie aber mit ſeinen großen Augen tief an⸗ ſah, ſchwiegen ſie, und der rüde Pechtler, der zum vierten Male an die Front ging, ſchenkte ihm einen Apfel.„Nimm, du warſt geſtern ganz allein, von meiner Braut—“ Da nahm Lutz den Apfel und ſpürte, wie inſtink⸗ tiv zwiſchen ihnen jetzt das Echte und Einzigartige, das Fronterlebnis erwachte: die Kameradſchaft. Ja, aus Kameradſchaft fuhr er an die Front. Warum ſie den Heldentod auf dem Felde der Ehre ſterben ſollten, das wußte er nicht, patriotiſch konnte man wohl zu Kaiſers Geburtstag im Frieden ſein. Aber je näher dem Schuß, um ſo mehr war nur die Tatſache, daß Menſchen auf Menſchen aus rätſel⸗ haften Urſachen, die die Vaterländer der Welt ſchu⸗ fen, losgingen, das die Seele unbegreiflich Er⸗ greifende. „Will einer noch von euch ſiegreich Frankreich ſchlagen?“ fragte Lutz die Drei. „Ich möchte nur eines“, ſagte Pechtler wild,„die Hunde, die dieſen Schlamaſſel angerührt haben, an⸗ treten laſſen und in die Freſſe hauen. Es will bloß keiner geweſen ſein.“ „Nun ſind wir drinne. Quatſch nicht ſo laut, es nützt ja doch nichts,“ ſagte Töz, der Dicke.„Wir fahren jetzt durch meine Heimat, aber ich ſeh nicht raus, weil ich dann doch vielleicht rausſpringe— los, ſpiel weiter—“ Wittke, der dritte Skatſpieler, ſah nur finſter drein. Sein Bruder war in der vorigen Woche bei den 24ern vor Douaumont gefallen, berichtete ein Brief der Mutter. Er käme nach dem Oſten, hatte er geſtern, damit die Mutter nicht erneut erſchrickt, nach Hauſe geſchrieben, in die Etappe. Wittke ſpielte mit derbem Schlag ſeinen Trumpf aus.„Iſt ja alles ganz egal!“ Lutz fühlte, wie er mit dieſen fremden derben Geſellen zuſammenwuchs und wie ihre rauhe Herz⸗ lichkeit ihn umfing. Dieſe ſeeliche Tuchfühlung, die jetzt begann, ſie ſchuf tief in ihm den Begriff: Volk. Einen namenloſen echten Klang, der mit goldenem Ring ſie zuſammenhielt, einem Ring, der in die troſtloſe Fahrt aus den Sternen fiel—— Wir Volk, fühlte Lindolf, wir verlaſſen uns nicht. Wir halten treu zuſammen. Lutz fühlte, wie dieſer Zug in die Zukunft fuhr. Nicht nur zur Front, auch hinan zu den Geſtirnen. Wenn Deutſchland, die Nation, der Kaiſer, die Regierung, der Generalſtab— merkwürdig, wie hohl und fremd dieſe Begriffe klangen— wenn dieſe Kräfte alle wirklich der Freiheit des Volkes dienen wollen, dann wird trotz aller Uebermacht das Deutſche als das Reine und Selbſtloſe in der Welt ſiegen.. Wenn aber Deutſchland anders will, dann wird das Volk zerbrechen an der Zielloſigkeit ſeines Kampfes. Noch glaubte Lutz an die Uebermacht der guten Kräfte in der Führerſchaft des Volkes, obwohl auch in ſeinem kleinen Lebenskreis als Feldgrauer ihm Ehrgeiz und Geldgier unter dem patriotiſchen Män⸗ telchen oft genug und immer öfter begegneten. In Limburg an der Lahn gab es Mittagbrot. Graupen mit Rindfleiſch, Schrapnällches, wie Szim⸗ kat, der Oſtpreuße, ſagte. Da ragte auf ſanftem Berg der ſtille Dom vor einſamer Waldeshöhe, und eine Stadt im Tal, ſchön wie Dehmels Gedicht: Liegt eine Stadt im Tale, Ein blaſſer Tag vergeht. Es wird nicht lange dauern mehr, Bis weder Mond noch Sterne, Nur Nacht am Himmel ſteht. Lutz ſchlich ſich mit ſeinem Picknapf voll Graupen vom Bahngelände fort den Domberg hinauf. Eine Buche, die leiſe zu grünen begann, wartete auf ihn. Hier iſt gut ſein. Hier— immer— ſo— bleiben —— Wie Hiob am Wege— Spottet nur— Gott ſendet den Frühling, der Sommer kommt—— nur hier bleiben dürfen— in Frieden——— Es wird nicht lange dauern mehr——— nur Nacht am Himmel ſteht——— begannen die Verſe von neuem zu ſingen. Wenn er jetzt landeinwärts ginge, bis etwas ge⸗ ſchah, und ſtatt morgen in der Hölle, vielleicht im Himmel ſein, ein Mädchen treffen, das einen liebte und das einen verbarg—— Doch da war die Kameradſchaft, die Volkstreue, und heilig ſtand dies Gefühl in der Bruſt auf und ließ ihn zurückgehen, ſich einzureihen in das feld⸗ graue Heer. 5 Langſam ſetzte er Schritt vor Schritt, den Dom⸗ berg hinab. Die goldenen Kreuze der Türme fun⸗ kelten in der Frühlingsſonne. Noch ſangen Lerchen. Noch glitt der Wind über die unverletzte Haut. Noch ſahen die Augen vom Kampf unverwüſtetes deutſches Land. 5. Grau zog der Strom dahin. Ein müder Regen darfiber. Kein Menſch winkte aus den Mietskaſer⸗ nen. Zuviele Züge fahren hier täglich vorbei. Mürbe und matte Menſchen irgendwie geſchäftig auf den Straßen. Man war am Rhein. Lutz rief die Kameraden ans Fenſter, er wollte begeiſtert ſein:„Der Rhein!! Der Rhein!!“ Sie erhoben ſich halb widerwillig vom permanenten Skat, ſahen mißmutig hinaus:„Nu, wenn ſchon, laß doch den Kanal da unten plätſchern— ſagte Töz.„Luzie, ſtör uns nicht beim Skat,“ drohte er gutmütig, Lutz den Spitznamen anhängend, der ihm nun für den Reſt der Fahrt verblieb.„Koſt Kaffee mit Rum, Luzie, lachte Wittke drein. * Und unter dieſem Disput war der Rhein, den ſte nicht haben ſollen, der ſchöne, deutſche, an dem man nur leben wollte, vorbei. Laß doch den Kanal.—— Kanäle——— Floß das ganze Leben nicht grau in grau durch ſolche Kanäle? Und aus den Zei⸗ tungen fiel ihm das Schlagwort von dem Kanal⸗ ſyſtem der Schützengräben ein. So fuhr Lutz über den Rhein, den Strom der Sehnſucht.„Es iſt ja alles ganz egal,“ ſagte eben wieder Töz. „Du— ich hau ab, ehe die geht—“ ſagte Pechtler und grinſte pickligen Bierkutſchergeſicht. „Ja wie, oller Genoſſe—?“ fragte Wittke. „Wir wollen den kleinen Jungen nicht ſchamrot machen—.“ Pechtler flüſterte Wittke grinſend ins Ohr, wie er ſich in dem erſten beſten franzöſiſchen Quartier eine anſteckende Krankheit holen wollte. „Was für Dreck,“ dachte Lutz.„Haſt du Angſt?“ fragte er Pechtler. „Was heißt Angſt, ich ſchlag dich tot, wenn du willſt, ich hab keine Angſt. Von wegen Angſt. Aber zum vierten Male— nee— da gehſte auch nicht mehr ſo mutwillig los— du haſt ja keine Ahnung, wie's da zugeht, my boy! Weißte, ſo ne richtige Schweinerei los⸗ mit ſeinem Sache mit Hand und Fuß: ſo Licht aus! Meſſer raus! Haut ihm!— ja— aber dies Gehocke im Trommelfeuer, trifft's, trifft's nicht— na ſpiel'n wir weiter— hör nicht zu, keuſche Lucie.“ Lutz wurde traurig. Da machte ſich dieſer ſtarke, ge⸗ ſunde Menſch krank, ekelhaft krank, um nicht mehr nach vorn zu müſſen. „Ich bin dein Kamerad!“ beteuerte Lutz. „Halt die Freſſe, Lucie, über meinen ſagte Pechtler. „Bravo, Lindolf, hier ſauf eins mit mir, ich dachte, du biſt auch ſo ein Schleimbeutel, der noch die Kugel, die er inen Bauch kriegt, auskotzt und „Es lebe der Kaiſer!“ dabei ſchreit, na proſt—“ Alle vier fingen an, ihre Rumration zu trin⸗ ken. Die Nacht nahte. Man wollte ſchlafen. Wittke aber, der ſonſt ſo Schweigſame, war beſoffen und ſang in einem fort: Ja in Morslede, ja in Mors⸗ lede, ja in Morslede, ſchmeckt der Wein ſo ſüß—— Er gröhlte und plärrte die monotone Melodie, daß der„ſchwarze Spieß“, Vizefeldwebel Meinard mit der Negerphyſiognomie, aus dem Nebenabteil kam und ſchnauzte:„Ich verbitte mir das!“ Wittke ſah ihn von unten an, ohne aufzuſtehen oder gar ſtramme Haltung einzunehmen. Pechtler lachte:„Wir fahren gerade an Metz vor⸗ bei, laſſen Sie ihn doch da ein halbes Jahr auf Feſtung karren, Vize!“ „Hoho, dann iſt der Dreck inzwiſchen zu Ende, nee, nee, Wittke kommt mit!“ „Schwefelbande!!“ Nun mußte der Vizefeldwebel mitlachen. Der Kaſernenhofton zog nicht mehr. Er war unecht geworden. „Wir haben hier nur Kaiſerprimeln, ſo eine Zi⸗ garette möchte ich auch rauchen,“ deutete Pechtler frech auf die türkiſche Zigarette Meinards. Was der Hamburger Bierkutſcher unter Kaiſerprimeln ver⸗ ſtand, war wirklich ein peſtmäßiges Kraut. Der„ſchwarze Spieß“ holte ſein Zigarettenkäſt⸗ chen heraus, Pechtler nahm acht Stück, für jeden im Abteil zwei, verteilte ſie mit hochnäſiger Grazie und winkte dann Meinard, wie wenn er Kompanie⸗ chef wäre: Sie können gehen. Alles lachte. Auch der Vizefeldwebel ſagte lachend: „Verfluchter Hund, na warte draußen—“ „Als wie icke, und nochmal draußen? Da können Sie eher—(pPechtler machte eine Weddinggeſte)— Herr Feldwebel!!“ „Halt die Schnauze!“ ſchrie der Spieß. „Na, gehen wir für heute ſchlafen—“ „Die Grenze—!“ rief Lutz. 9 „Lucie kriegt wieder hyſteriſche Anfälle“, höhnte Töz. „Laß den Jungen, er fährt in den Krieg“, hän⸗ ſelte Wittke dazu. „Schlafen!!“ ſchrie Pechtler ſo energiſch, daß der ſchwarze Spieß auch entſchwand. Als Lutz aufwachte, hatte er ſchon im Halbſchlaf gefühlt, daß der Zug ſeit Stunden hielt. Die Furcht, am Ziele zu ſein, zwang ihn unterbewußt, ſolange wie möglich dieſen Schlaf auszudehnen, obwohl er alles andere denn bequem lag— als den Dünnſten und Jüngſten hatten ihn die drei alten robuſten Knaben ins Gepäcknetz verfrachtet, während ſie Bänke und Gang einnahmen. Lutz ſpürte durch die krampfhaft noch zugehaltenen Augen, wie der Mor⸗ gen dämmerte. Eine merkwürdige Totenſtille lag über dem ſtehenden Transportzug. Nur Schnarch⸗ töne ſchwangen durch die ſtickige Luft. Aber ſchließlich ließen ſich die Augen nicht mehr zu zwingen. Es iſt ja doch egal, mit dieſem ollen ehrlichen Soldatengefühl zog Lutz den Vor⸗ hang ein wenig beiſeite: Sedan! Zug neben Zug ſtand auf den Geleiſen. Jetzt ſetzte ſich der eigene Zug langſam in Bewegung, fuhr zurück, fuhr wieder vorwärts, man wurde um⸗ rangiert. Richtig, hier bog ja die Strecke nach Ver⸗ dun ab— gen Südoſten.—— Das alſo war Sedan. Ein Rangierbahnhof. Mit preußiſchem Betrieb. Was hätte er als Junge darum gegeben, in Se⸗ dan geweſen zu ſein. Wie oft hatte er am 2. Sep⸗ tember Hurra geſchrien, Gedichte aufgeſagt: Nun laſſet die Glocken von Turm zu Turm durchs Land frohlocken im Jubelſtur7m— 5 Heut? Ein Knotenpunkt für Truppentransporte. Nur etwas wie Nationalſtolz überkam Lutz jetzt: Wir ſind Sieger im fremden Land! Nein, es war alte Landsknechtsfreude— der Stolz, zu dem ſtär⸗ keren Volk zu gehören—— er wußte, irgendwie war dieſer Geiſt ſchlecht und brutal und groß und gut zugleich. Wenn man nur genau wüßte, ob man ſich wirklich nur verteidigte, den Feind fernhielt vom eigenen Land— dann geſchähe ihm ja recht. — Aber dies Letzte, dies Entſcheidende, blieb ewig verworren. Der Transportzug zog jetzt ſo vorſichtig dahin, daß man zu Fuß nebenher laufen konnte. An die Front. Flieger ſurrten ſchon in der Luft. Aber noch waren es nur deutſche, die von der Morgenbeobach⸗ tung zurückkehrten. Das Schlachtfeld von Sedan, der Ardennerwald lagen im Frieden. Plötzlich war alle Bedrücktheit fort. Lutz ſtand auf der Weltbühne. Er ſpielte den Kriegsſoldaten zwiſchen Sedan und Verdun. Das große Geſchehen holte auch von ſei⸗ ner Seele den heldiſchen Tribut. Trick!“ — In Mouzon gab es Kaffee. Er trank Schluck für Schluck mit Andacht. Er brach das Brot ſinnhild⸗ haft. Er hörte die Lerche. Blumen pflückte er und nannte ſie„Kinder blutgetränkter Erde“. Noch wars ſtill ringsum. Und wie mild, wie gütig Frank⸗ reichs Frühling! Dort drüben beſtellten Feldgraue den Acker. Sie ſangen heimatliche Lieder. Sie waren Bauern wieder. Wo aber mochten die Men⸗ ſchen ſein, die dieſes Land Heimat nannten? Ver⸗ trieben oder tot? Auch wir vertrieben, auch wir vielleicht tot? Immer wieder vertreiben ſich die Menſchen aus ihrem Paradies, aus der Heimat. Wir ſaßen zu lange zu Haus. Lutz ſah ſein Gewehr an, das ſchon ſcharf geladen war. Der Mann hatte Sehnſucht nach der Waffe. Wir Jäger des Lebens. Wir Abenteurer. „Na, Lucie—?“ fragte Wittke.„Träumſt von Backobſt mit Klößen, oller Uſinger—?“ Lutz ſchüttelte nur mit dem Kopf und gab dem Kameraden die Hand. Klößen—— Klöſel—— alter Hauptmann— war das erſt vorgeſtern, da du ſagteſt:„Macht's gut!“ Ich will es gut machen. Die Welt ſoll ſich gut machen. Was aber iſt das Gute? Das Wahre. 5 Ja, das Wahre—— v zärtlicher Himmel über mir, wo? 6. Da lag, ſchön wie in einem Ritterſpiel, die Berg⸗ feſte Dun an der Maas— hier aßen ſie zu Mittag. Aber als der Zug ſtillſtand, ging ein Murmeln wei⸗ ter, und es waren nicht mehr die Räder, die da leiſe 4 1 und monoton murmelten, es kam von ferne her, und es ſprach vom Tod. Eine halbe Minute, und ſchweigend ſahen ſich alle an. Dann ſchwatzte man wieder. Und langſam ehbte auch dass innere Zittern in den Stimmen ab, bis ein derber Witz exklodierte und ein extra lautes Gelächter ſich über das ſpukhafte Wurmeln erhob. Lutz träumte abſeits vor ſich hin, wie es ſeine Art war.— Du ſchönes, ſtolzes Frankreich! ſann er in die herbiſche Maaslandſchaft hinein. Und daun wanderten die Gedanken den Weg zur Stadt hinauf entlang und wieder hinab am Fluß dahin— ach, Adelheid, wenn du die wäreſt, die ich mir träume,— du aber ahnſt nicht, wie groß und ſchön und einſam⸗ herrlich das Leben ſein kann.— Solch liebende Wanderung hier am ſanften Strom, horch, Glocken fallen aus der Stadt, ſie 5 f 9 U f 1 6 ö N 1 1 9 1 ſuchen Gott, für uns, für die Feinde— ich weiß es—4 g nicht, aber es iſt ſchön, Tränen habe ich, ſiehſt du, Adelheid, du aber trinkſt Sekt mit deinem Unter⸗ arzt und ihr ſagt vielleicht mitleidig: Der arme kleine Lindolf, wenn er fällt— ein braver Schieß⸗ ſoldat in ſeiner Uniform. Sie war ihm viel zu groß, lacht Adelheid. „Mal herhören!!“ ſagte ein fremder Oberleut⸗ nant.„Ihr könnt jetzt in die Stadt gehen, bis fünf Uhr, dann fährt der Zug weiter.“ „Wohin?“ ſchrie einer. f Alles lachte die Antwort. Bis fünf— drei Stunden frei. Alles zerſtob in Trupps und Grup⸗ pen, die Maashöhe hinauf, wo die Stadt wartete, faſt unverſehrt, nur wenige Ruinen— doch von ferne murmelte es zu jedem Wort, zu jedem Schritt. Die Eſtaminets waren von den ſechshundert Soldaten des Transportzuges im Nu gefüllt. Das Kauderwelſchen begann. 5 „He Madame, einen—(Nun kam die Schnaps⸗ geſte) zum bon coucher!“ „Oui, Ouil“ Die Kellnerin, dürr und ausgemergelt, wurde beim Beſtellen und Servieren gezwickt und gedrückt, ein müdes Lächeln, das das Ekeln vor ſich ſelbſt und vor der Welt verlernt hat, war auf ihren Lip⸗ pen erſtarrt. Einer gab ihr durch Geſten zu verſtehn, daß ſie verwelkt ſei: Malheur! Malheur! Alles lachte. 5 Sie aber wurde jetzt zornig und ſtieß mit letz⸗ tem Feuer hervor:„Cest votre guerre!“ Dann trat ſie zu Lindolf, der mit einem frem⸗ den Kameraden aus einer anderen Erſatzkompanke abſeits von den Lärmenden ſaß, und ſah ihn fro⸗ gend an. a „Kaffee!“ i Sie nickte lächelnd, eilte fort und brachte unte dem Schimpfen der lauten Bande Lutz und ſeinem Tiſchgenoſſen zuerſt das Beſtellte. „Lucie macht Eroberungen!“ brüllte Wittke aus dem Haufen, der um den größten Tiſch in der Mitte ſich lümmelte und räkelte. Die Kellnerin ſah die Johlenden giftig an. Sie ſchrie in ihrer Sprache:„Wenn alle ſo wären wie die beiden Knaben, gäbe es keinen Krieg!“ a Lindolf verſtand ungefähr mit ſeinem Schulfran⸗ zöſtſch, was ſte meinte, und ſah ſie zärtlich an. Zwiſchen dem Tiſch Lindolfs und dem großen Tiſch lagerte ſich plötzlich etwas wie ſchlecht ver⸗ hohlene Feindſchaft. Das Weib machte partetiſch, weil es ganz den ureigenen Gefühlen folgend un⸗ gerecht Partei ergriff und Vorliebe zeigte. Plötzlich aber wurde aus Fenſter geklopft und mit einer ſchmutzigen Gebärde zeigte Pechtler, daß er etwas viel Feineres und Verlockenderes gefun⸗ den hätte. ö Einer nach dem anderen verſchwand ſo ſchnell wie möglich, ſein Glas hinunterkippend. Dann folg⸗ ten ſie Pechtler mit großmächtigen Reden, die Be⸗ gierde im Blick.. Sie vergaßen noch einmal. Die gemeine Luſt hielt ihre Sinne völlig befangen. 5 5 Lindolf und der fremde Kamerad und die welke Kellnerin ſaßen indes ſtumm zuſammen. Die Mi⸗ nuten rannen. Und keiner wußte, warum ſie unter ſolchen Rätſeln und Qualen verrannen. i „Ick— nix mehr— ſchön!“ ſagte wehmütig die Kellnerin. f Die Fortſetzung des Romans erſcheint in ununter⸗ brochener Folge in der Neuen Mannheimer Zeitung. Den am 1. Oktober und ſpäter hinzutretenden neuen Abonnenten werden bereits erſchienene Kapitel koſten⸗ los nachgeliefert. 5. 2 ng. nen 5 * Deutſchland ſchlägt Dänemark in Hannover Die Fußballbegeiſterung hatte die ſonſt ſo kühlen Nord⸗ deutſchen in vollſtem Maße erfaßt. Ganz Hannover ſtand am Sonntag im Zeichen des deutſch⸗däniſchen Länderſpiels, das ſchon ſeit Tagen alle Stadtgeſpräche ausfüllte. Schon frühzeitig begann der Aufmarſch der Maſſen nach dem Hindenburgſtadion. Leider hielt ſich am Nachmittag die Sonne hinter grauen Wolken verborgen. Lange vor Beginn des Kampfes waren alle Plätze der an und für ſich kleinen Anlage, die durch behelfsmäßige Nottribünen auf ein Faſſungsvermögen von 30 000 Zuſchauern gebracht worden war, reſtlos beſetzt. Da ſämtliche Karten ſchon im Vorver⸗ kauf umgeſetzt waren, brauchten die Kaſſen nicht mehr ge⸗ öffnet zu werden. Umſomehr blühte vor den Toren ein ſchwunghafter Schleichhandel mit den im Vorverkauf erwor⸗ benen Karten. Die däniſche Mannſchaft im roten Dreß betrat, herzlich empfangen, zuerſt den Platz. Bald folgte die deutſche Elf, die bei ihrem Erſcheinen ſchon rauſchenden Beifall ein⸗ heimſen konnte. Es folgten die üblichen Präluminarien, Spielen der bei⸗ den Nationalhymnen, Kreuzfeuer der Photographen, Be⸗ grüßung der Mannſchaftsführer, bis der Pfiff des öſter⸗ reichiſchen Schiedsrichters Mieſz zur Wahl rief. Leinberger entſchied ſich mit dem Wind im Rücken zu ſpielen. Beide Mannſchaften traten in den gemeldeten Auf⸗ ſtellungen an. Der Spielverlauf Dänemarks Anſtoß endete im Aus, während Deutſchland mit einem zugeſprochenen Freiſtoß keine Chancen heraus⸗ zuarbeiten vermochte. Schon gleich bei Beginn fiel im Sturm die exakte Zuſammenarbeit der Schalker, Kuzorra und Czepan angenehm auf. Zuerſt brachten ſich aber die Dänen, die ſich ſofort gefunden hatten, beſſer zur Geltung und ſtifteten in der deutſchen Hintermannſchaft ſtarke Ver⸗ wirrung an. Eine Flanke von Nielſen wehrte Stubb recht unglücklich ab und mit Schwung landete in der 5. Minute der halb nach hinten gezogene Ball im deutſchen Netz. Der Ausgang war alſo wenig verheißungsvoll, denn durch ein Eigentor waren die Dänen zu einer billigen Führung gekommen. Noch mehrmals ſah es vor dem deutſchen Tor recht bedroh⸗ lich aus, denn der ausgezeichnete rechte däniſche Flügel, der ſich ſtets geſchickt freiſtellt und freigeſpielt hatte, gab unſerem Schlußtrio manche Nuß zu knacken. Durch außer⸗ ordentlich fleißige Arbeit ſchickte aber die deutſche Läufer⸗ reihe den Angriff immer wieder ins Feuer und Richard Hofmann, der mit einem Rieſeneifer bei der Sache war, ließ bald einen unerhört ſcharfen Schuß knapp über des Gegners Latte ſtreifen. Noch vor Ablauf der erſten Viertel⸗ ſtunde erzielt Deutſchland hintereinander zwei Ecken, die ledoch nichts einbringen. Leinbergers gut gemeinter Schuß aus dem Hinterhalt wird gehalten. Dann kommt Dänemark zum erſten Eckball, aber auf der anderen Seite umgeht Kuzorra in eleganter Manier drei feindliche Spieler und gab einen unhaltbaren Torſchuß ab. 5 Es ſteht:1 Vorübergehend kommen wieder die Dänen ſtärker in das Spiel und nach mehreren guten Aktionen muß Kreß doch in der 22. Minute vor einem Schuß Pauli Jörgenſen kapitulieren. Wieder lagen die Dänen mit:1 in Führung Der Erfolg des Gegners wirkt wie eine Ermunterung an unſere Vertreter. Das Zuſammenſpiel wird immer zügiger. Die Kombinationspläne gefielen und die Schüſſe guf das däniſche Tor immer gewaltiger. Beſonders Hof⸗ mann befindet ſich in einer ausgezeichneten Spiellaune. Die Verſtändigung mit ſeinen Nebenleuten, die ſo recht nach ſeinem Geſchmack ſpielten, iſt gonz hervorragend. Aber einen nicht minder großen Anteil an dem vorzüglichen Spiel hat auch die deutſche Läuferreihe, in der Gramlich (Eintracht Frankfurt) eine große Entdeckung bedeutet. Deutſchland hat längſt wieder das Kommando übernom⸗ men. Zunächſt ſchießt Hofmonn zwar knapp noch vorbei, die 3. Ecke bleibt erfolglos, aber in der 40. Minute konnte abermals Hofmann aus kurzer Entfernung wieder ans⸗ gleichen. 5 Faſt mit dem Pauſenpfiff zuſammen ſchlägt eine Hof⸗ maünn⸗Bombe aus weiter Entfernung zum drittenmal im däniſchen Tor ein. Deutſchland:2 in Führung Der Halbzeitpfiff des Schiedsrichters geht in dem Organ des begeiſterten Publikums völlig unter. Die zweite Spielhälſte Nach der kurzen Pauſe liegen wie zu Beginn zunächſt die Dänen wieder im Angriff. Die beutſche Hintermann⸗ ſchaft erhält tüchtig Arbeit, aber es gelingt, das Tor rein⸗ zuhalten. Auf beiden Seiten werden mehrere gute Tor⸗ gelegenheiten ausgelaſſen. Auf dem rechten deutſchen Flü⸗ gel will es nicht ganz klappen, da Czepan zu langſam iſt und öfters mehr ſtört als nützt. Die Dänen können mit 12 Strafſtößen nicht viel anfangen und der alte Rohde ver⸗ ſchteßt freiſtehend dicht vor dem deutſchen Tor. Auf der anderen Seite unterbindet Czepan eine gute Situation durch Abſeits. Zwei hintereinander folgende Ecken für Deutſchland bringen nichts ein, ebenſowenig die zweite für Dänemark. Jörgenſen ſchießt Kreß in die Hände. Die Situationen wechſeln blitzſchnell vor beiden Toren. Zwi⸗ ſchendurch entlädt ſich über den Schiedsrichter wegen einer kleinen Benachteiligung der deutſchen Mannſchaft ein Heines Ungewitter, das aber durch die verſöhnliche Geſte der däniſchen Spieler bald abzieht. Kuzorra trifft wieder einmal knapp daneben. Der däniſche Durchreißer Jörgen. ſen wird dem deutſchen Tor mehrmals gefährlich. Hofmann hat eine kleine Atempauſe eingelegt und ſteht einige Meter hinter der deutſchen Angriffskinte. Bald iſt aber der Dresdener wieder mitten im wildeſten Schlachtengetümmel und in der 32. Minute holt er aus ganz großer Entfernung zum entſcheidenden Stoß aus. Der aus 40 Meter getretene Ball bat eine ſolche Schärfe, daß der däniſche Torhüter das Leder zwar noch berühren, aber nicht in ſeinem Fluge aufhalten kann. Der beutſche Sieg ſcheint ſichergeſtellt zu ſein. Die Zuſchauer rasen, während die ſehr zahlreich ver⸗ kretene Füuiche 1 8 15 einmal durch mitgebrachte Autohupen, Streuen, Geklingel und Sprechchtren ihre Landsleute zu einem CEnöſpurt anzuſeuern ſucht. Den einmal errungenen Erfolg verſteht aber dte dent⸗ ce Mannſchaft auch feſtzubalken. Kuzorra hat wieder Schußpech. Kreß erhält Gelegenheit, ſich auszuzeichnen, Ils er einem däniſchen Stürmer das Leder vom Kopf kerunterbolt. Die Aktionen auf beiden Setten ſind noch fig und lebendig Czepan ſteht zur Ahwechſlung wie⸗ r einmal abfeits. Schon werden die Minuten gezählt und bald ertönt das Schkußzeichen. Zuſchauer ſtrömen auf Triumph wird die deutſche ſiegr Kabinen gelaet. Die Im Spiegel der Kritik Der deutſche Sieg iſt nicht nur verdient. Er hätte, an den Leiſtungen gemeſſen, ſoga noch er ausfallen müſſen. Schon zur Pauſe wäre der Schluß für chland angebracht geweſen. Das Schlußdreieck Kreß, Stubb und Schü Tadel und das Eigentor ein unglücklicher Hauptverdienſt an dem der Läuferreihe, in deren Mitte Le Umſicht und Geſchick waltete. und Knöpfle war das bekannte Verbandsſpiele ſich gut an So bekam Arbeitspferd. im Jußball⸗ 5 Länderſpiel:2(:2) und Gelegenheit ſich zu ent⸗ gut führten ſich die neuen Außenſpieler Koblerſki ein. Kuzorra war der gegebene auch ſeine Abſichten durch ſeinen ſchwer⸗ tameraden Czepan mehrmals durchkreuzt n ſeinem Element war Richard Hofmann. richtigen Zeit auf ſein vorhandenes en beſann. 1 Dänen iſt trotz der Niederlage die Hinter⸗ aft zu loben. Die Deckung hielt im Vergleich mit ſchen Läuferreihe nicht ganz Schritt. Im Sturm Jörgenſen als bewährter Führer, der jedoch zu oft verſuchte, auf eigene Fauſt Erfolge zu erzwingen.— Abgeſehen von einigen kleinen Fehlentſcheidungen war der Schiedsrichter Mieſz recht gut. im Rheinbezirk Zuſammenhang Sturm Re fälligen Ve wurden. der ſich mann der zeigte Sp.⸗Bg. Sandhofen-S. Walohof:1 Auch zu dieſem Spiel hatte der Platzverein wieder ein⸗ mal umgeſtellt, ſo fehlte vor allem Bajer Fr. Bei ſolch dauernden Aenderungen iſt eine Vorkalkulation natürlich erſchwert. Das Ergebnis gegen den Rheinmeiſter unter⸗ ſtreicht noch einmal!. Sandhofen muß mit eiſernem Beſen die Schwäche der ſtändigen Neuauf⸗ und Umſtellun⸗ gen auskehren und ſo oder ſo zu einer ſtabilen Aufſtellung kommen. Dann wird es beſtimmt beſſer. Wer in die Mann⸗ ſchaft zu ſtellen iſt, muß der Verein ſelbſt am beſten wiſſen, da er ſein geſamtes Material kennt. Weſentlich dürfte aber ſein, daß Bajer Fr. wieder den, Mittelläuferpoſten ein⸗ nimmt und Wittemann 2 als der wirklich Fähige der Fün⸗ ferreihe ſeine Kraft nicht unnötig in der Läufermitte ver⸗ zeitelt. Seine gewiß gute Arbeit kann allein den Wirrwarr nicht meiſtern. Bis zur Pauſe, beſonders aber in der erſten halben Stunde, hielt Sandhofen Waldhof noch die Stange, aber dann bröckelte die bis dahin noch vereinte Abwehr und Deckung auseinander, und ſchließlich mußte auch Witte⸗ mann 3, der große Momente hatte, in Ueberlaſtung und allerdings auch ſchwächer werdendem Stellungsſpiel von ſeiner Seite, die Waffen ſtrecken. Ganz unverſtändlich iſt es, Ignor, Wehe, Weikel, alles ehemalige Läufer, zuſam⸗ men in den Sturm zu ſtellen. Dieſem ſelbſt fehlte jede Führung und auch taktiſche Einſtellung, ſonſt hätte die Ver⸗ letzung Preiningers, der lange in der Berteidigung als Statiſt wirkte, ſpieleriſch ausgenützt werden müſſen. Dann zog man auch Dörr noch in den Sturm, der hinten entſchie⸗ den wirkſamer iſt. Leider kommt man nicht darum herum, deſſen ganz unſportliches Benehmen feſtzunageln. Ein Spieler mit Anlagen wie er, ſollte das garnicht nötig haben, ganz abgeſehen davon, daß er das Spiel ſeiner Mannſchaft nur ſchädigt. Sandhofen„ſchaffte“ ſehr viel, anſtatt wirklich zu ſpielen und Kräfte zu ſchonen. Die zweite Hälfte brachte die logiſchen Folgen. Schlimm war es mit dem Erfaſſungs⸗ vermögen und Schuß des Angriffs beſtellt. Die ſtändigen Umſtellungen in der zweiten Hälfte zeigten nur, daß man mit den Leiſtungen der einzelnen Teile ſelbſt nicht zufrie⸗ den war. Das Reſultat hätte durchaus nicht ſo hoch zu lau⸗ ten brauchen. Waldhofs Leiſtung kann nur an der des Gegners gemeſſen werden. Sie war keinesfalls ſo, als das nackte Ergebnis erwarten läßt. Das alte Syſtem von der Läufer⸗ mitte aus fehlt eben doch, und damit der frühere Geſamtſtil bis auf die Flügel hinaus. Kiefer kann ja in der Tat für ſein Alter kaum mehr leiſten. Eifer und Wille, auch Kön⸗ nen iſt nicht zu beſtreiten. Er gibt brauchbaren Nachwuchs. VB. f. R. 5 Pho nix Der zweite Großkampf an den Brauereien brachte dem VfR zwar abermals eine knappe Niederlage, aber auch wiederum ein vollbeſetztes Haus. Die etwa 6000 Zu⸗ ſchauer dürften bei dieſem in ſeinem Ausgange bis zur letzten Minute ungewiß und daher ſo ſpannenden Kampf reſtlos auf ihre Rechnung gekommen ſein. Zudem verlief dieſer recht hart umſtrittene Kampf erfreulicherweiſe ohne jegliche Derbheiten, mit ein Verdienſt des ganz ausge⸗ zeichnet leitenden unparteiiſchen Glöckner Pirmaſens, der vor allem bei gefährlichem und verſtecktem Foulſpiel ein ſehr wachſames Auge hatte. Ein einziger Mißton ſtörte kurz vor Ende dieſen wirklich harmoniſch verlaufenen Großkampf; es war der Sprechchor der Ludwigshafener, der in recht taktloſer Weiſe ſeiner Siegesfreude einem in wirklich ritterlichem Kampf unterlegenen Gegner gegen⸗ tber Ausdruck verlieh. Der Sieg der Ludwigshafener iſt auf Grund der ent⸗ ſchieden beſſeren Geſamtleiſtung vollauf verdient. Ganz hervorragend war das Deckungsſpiel der geſamten Mann⸗ ſchaft; es gehörte wirklich zu den Seltenheiten, daß ein Mannheimer ungedeckt blieb, geſchweige denn ſich unge⸗ hindert frei entfalten konnte. Zettl im Tor unterlief ein Fehler, er war entſchloſſen in der Abwehr und ſehr gut im Stellungsſpiel. Sehr gut ergänzten ſich die beiden Ver⸗ teidiger Weber und Klett, wobei der letztere den geſperr⸗ ten Neumitller mindeſtens vollwertig erſetzte. In der Läuferreihe überragte Schmoll, doch waren auch Gußner und Hahn in beſter Form, nur ſollte das Zuſpiel von Guß⸗ ner noch genauer werden. Dem Angriff fehlt es im ent⸗ ſcheidenden Moment an der nötigen Entſchloſſenheit, wenn auch Degen dieſen Sonntag etwas ſelbſtbewußter als vor 8 Tagen ſpielte. Als Geſamtheit war die Angriffsreiße der Ludwigshafener aber immer noch entſchieden beſſer als die der Platzherren. Den Raſenſpielern, die gleichfalls eine ſehr anſprechende Leiſtung boten, fehlt vor allem eine gleichmäßig gut be⸗ ſetzte Angriffslinie. Langenbein iſt eigentlich der einzige gefährliche Mann im Innentrio, und konnte ſo leicht be⸗ wacht werden. Der ehemalige Heoͤdesheimer Schmitt zeigte an dieſem Sonntag nicht beſonders viel, ſodaß der Sturm, da auch beide Flügelſtürmer bei ſcharfer Bewachung nicht recht zur Entfaltung kamen, vor dem Tor eine mäßige Letſtung bot. In der Läuferreihe hatte Kamenzien einen ſchwachen Tag, dagegen waren die Außenlänker recht gut. Die geſamte Abwehr ſpielte ohne Tadel; Fleiſchmann vor allem iſt taktiſch immer noch unerreicht, Selten noch hat ein Spiel in dieſer Saiſon einen derart ſpemnenden Verlauf genommen. Faſt während der ganzen Spielzeit wechſelten die Angriſſe bei ſeweils kurzfriſtiger Ueberlegenheit einer Portei. So müſſen die Raſenſpieler, die alsbald ihre erſte Ecke erzielten, kurz darauf ſchon einige äußerſt gefährliche Angriffe der Gäſte abwehren, wo⸗ bei ſich Fleiſchmann und Betſch beſonders auszeichnen. Dann arbeitet der BfR einige Chancen heraus; Zettl rettet vor Langenbein, während Schmitt verſchießt und Zettl wiederum die 2. Ecke klärt. Jetzt übernimmt Phönix wie⸗ Die Verletzung Preiningers, der zwei Drittel Statiſt blieb, iſt es, was die Leiſtung der übrigen Zehn anerkennen läßt. Wagner vor allem konnte in nahezu verdoppelter Arbeit be⸗ ſonders befriedigen. Morlock war ſehr ſicher, Haber und Model auf dem Damm. Der Sturm krankte mitunter an Unſicherheit. Weidinger und Siffling waren die Beſten. Daß der Sturm bei planmäßigerem Aufbau und Nachdruck von hinten beſſer würde, liegt auf der Hand. Die Spiel⸗ leitung durch Schmidt⸗ Wiesbaden glänzte keinesfalls. Platzverweis war reif. Man wartete vergebens. Manch⸗ mal gar zu kleinliche Entſcheidungen. Das Schlimmſte iſt, wenn ſich ein Schiedsrichter lächerlich macht. Das Spiel ſelbſt, das vor—3000 Zuſchauern vor ſich ging, feſſelte wenig. Beiderſeits fehlt die zügige Kom⸗ bination, da ſich die Deckungen bzw. Verteidigungen den Angriffen gewachſen zeigen. Einen unter die Latte pla⸗ cierten Strafball von Wittemann 2 hält Morlock ſicher. Ebenſo Wittemann 3 einen ſcharfen, aber unplacterten Ball von Walz. Sandhofen macht längere Zeit einen ganz guten Eindruck, aber als Preininger verletzt wird und faſt ganz akttonsunfähig iſt, fehlt doch das Erfaſſen dieſer Lage auf Sandhofer Seite. Schließlich ſcheidet Preininger vorüber⸗ gehend ganz aus; Waldhof bringt es fertig, in dieſer Zeit⸗ ſpanne ein Tor vorzulegen. Wittemann 3 entgleitet ein ſcharf geſchoſſener Ball vom rechten Flügel und Pennig ſchiebt, ſofort erfaſſend, ins leere Netz. Durch richtiges Herausgehen verhütet dann Wittemann einen zweiten Treffer. Kurz nach Wiederanſtoß nach Seitenwechſel kann Weibin⸗ ger auf Vorlage von innen, bei nicht richtiger Stellung von Wittemann, placiert in die rechte untere Ecke ſchießen. In ebenſo ſchwacher Stellung lauf der Angriffsſeite) wird Wittemann dann von Pennig überrumpelt, der in die linke Ecke ſchießt. Nun beginnen die nervöſen Umſtellungen bei Sandhofen. Als ſchließlich Zuſammenſpiel Weidinger, Siffling, Walz, mit Kurzflachſchuß:4 treibt, iſt die Sache weitaus enſchieden. Sehr gut hält Sandhofens Hüter dann einen placierten Ball Sifflings am Pfoſten. Sandhofen ſtellt weiter um, bei Waldhof geht Preininger auf rechts⸗ außen, ohne auch hier natürlich vollwertig ſein zu können. Ein Alleingang Sifflings zwiſchen den Verteidigern lockt Wittemann aus dem Kaſten,:5. Kurz vor Schluß erzielt dann Dörr für Sandhofen aus einem Gedränge heraus den einzigen Treffer. August Müßte. Ludwigshafen:1 der das Kommando; die Gäſte kommen zur 1. Ecke, donn geht ein ſcharfer Schuß am leeren Tor vorbei. Zweimal verpaßt Degen in günſtiger Poſition, wie es ſich überhaupt immer wieder zeigt, daß das Innentrio bebderſeits zu unüberlegt und überhaſtet handelt. Die letzten Minuten der erſten Halbzeit bringen beiderſeits noch einmal beſon⸗ dere Höhepunkte; eben noch hat Caſpari auf der Torlinie der Mannheimer gerettet, als ein Erfolg für die Platz⸗ herren ungusbleiblich ſcheint, doch Klett erſcheint in letzter Sekunde im Tor und rettet ausgezeichnet. So bleibt die erſte Halbzeit torlos. Die zweiten 45 Minuten verlaufen nicht minder ſpan⸗ nend. Die Platzherren liegen ſofort gut im Angriff. Nach Sy. Vg. Mundenheim Das Ueberraſchende an dieſem Spiel war, daß Sanbd⸗ hauſen bis 5 Minuten vor Schluß überhaupt nichts zu be⸗ ſtellen hatte. Die Elf wurde im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes in Grund und Boden geſpielt. Was man ſah war ein ausgeſprochenes Defenſivſpiel, zu mehr ließ es die Mun⸗ denheimer Elf nie kommen. Wenn trotzdem nicht mehr fielen, ſo lag es einesteils an einer gewiſſen Schußunfren⸗ digkeit der Mundenheimer Stürmer, andernteils an der Maſſen verteidigung der Sandhauſer, die wenigſtens dadurch manches Tor verhütete. Bei der Ungleichheit des Treffens darf es nicht Wunder nehmen, daß das Ganze ziemlich langweilig wurde und man die Torerfolge als angenehme Abwechflung hinnahm. Schiedsrichter war Jacobi ⸗Pirmaſens. Er hatte wenig Mühe, das Spiel oroͤnnugsgemäß zu leiten. Die Sp. Vg. Mundenheim erſchien mit Sauer; Otter, Diefenbach; Dillenburg, Butſch, Hick; Tiator, Gür⸗ ſter, Samstag, Deuſchel, Minrath. Sauer im Tor war meiſt beſchäftigungslos, deun die wenigen und dazu noch meiſt ungefährlichen Angriffe des Gegners wurden von der Verteidigung mühelos abge⸗ ſtoppt. Sehr gut in Form war auch die Läuferreihe in Bezug auf Aufbau als auch Abwehr. Man muß aller⸗ dings berückſichtigen, daß wirklich kein allzugroßes tech⸗ niſches Können dazu gehörte, um Sandhauſen ſchachmatt zu ſetzen. Der Sturm zeigte techniſche Fertigkeiten und Schnelligkeit, dafür vermißte man aber eine durchgreifende Schußfreude. Im Feldſpiel kam der Gegner nicht mit; wären nicht die unzähligen und unnötigen Ueberkombi⸗ nationen geweſen, wäre ſchon vor der Pauſe der Torvor⸗ ſprung größer als 210 geweſen. Nach der Pauſe dann ſah man endlich einige wuchtige und entſchloſſene Schüſſe, von denen 3 ihr Ziel fanden. Samstag auf dem Mittelſtür⸗ merpoſten zeigte ein ruhiges, überlegtes Spiel, auf das die beiden Nebenleute nur intenſiver einzugehen brauchen. Dies trifft in erſter Linie für Deuſchel zu, der mit ſeinen Aktionen doch ſehr oft zu langſam war. Unſchön wirken die ſtändigen Reklamationen an ſeinen Mitſpielern, um⸗ ſomehr da er ſeinen Leiſtungen entſprechend wirklich keine Veranlaſſung dazu hatte. J. Sandhauſen 2 a Nr. 447 c l 142 Jahrgang der 2. Phönixecke führt ein gerade noch parierter ſcharfer Schuß von Langenbein zur 5. Ecke für die Raſenſpieler, der bei weiteren Angriffen der Platzherren die vierte folgt. Bei den Gäſten tauſchen Hörnle und Lindemann die Plätze. Während die Ple rren weiterhin energiſch im Angriff liegen, kommt Phönix bei einem überraſchenden Vorſtoß zu dieſer Zeit etwas unerwartet in Führung; nach ſeiner Kombination erhält Hörnle eine exakte Vorlage, die er mit genau plaziertem Schuß unhaltbar verwandelt, 971 nach 18 Minuten. Phönix bleibt auch für die Folge im An⸗ griff; Betſch muß nacheinander ſcharfe Schüſſe von Berk und Degen meiſtern. Die Gäſte kommen zur 38. E danſt wird wieder VfR, da Phönix die Abwehr verſtärkt, ton⸗ angebend. Schmoll und Weber verteidigen ganz aus eich⸗ net, ſo daß ſich die Raſenſpieler trotz weiterer dre Eck⸗ bälle knapp geſchlagen geben müſſen, ja noch von Glück ſagn können, daß bei einem plazierten Schuß von Berk die Latte dem bereits geſchlagenen Torwart Betſch rettend zur Seite ſteht VN.f. E. Neckarau ſiegt in Viernheim Amicitia Viernheim:1(:1) geſchlagen Den ſchweren Gang nach Viernheim hat der Tabellen⸗ führer Neckarau. wenn auch mit etwas Glück, ungerupft überſtanden, eine Leiſtung, die unter Umſtänden ſchwer ins Gewicht fallen kann. Die Viernheimer Elf ſpürte deutlich den Verluſt des beim letztſonntäglichen Spiel dis⸗ qualifizierten rechten Verteidigers, zumal der Erſatzmann in keiner Weiſe genügen konnte. Dadurch war die Maun⸗ ſchaft von vornherein nervös und unſicher. Daß ſich der Sturm der Einheimiſchen gegen die Bomben verteidigung der Gäſte ſchwer tun würde, war vorauszuſehen. über⸗ raſchend war die feine Leiſtung. die Neckaraus neuer Mittelläufer bot. Wieder einmal zeigte es ſich, daß das Stehvermögen der Gäſtemannſchaft ihr ein Uebergewicht über die Mehrzahl der Gruppen⸗Mannſchaften gibt. Die erſte Halbzeit ließ in keiner Weiſe die deutliche Niederlage ahnen, die Viernheim erleiden ſollte. Zwar verſchaffte kurz vor der Pauſe Benner den Giſten die Führung, der Viernheimer Mittelſtürmer Vallendor konnte jedoch umgehend die Partie wieder remis ſtellen.— Nach dem Wechſel ſetzte ſich Neckaraus beſſ Kondition durch. Das Spiel wurde ſchärfer, doch b der aus⸗ gezeichnete Schiedsrichter Glöckner ⸗Pi ens ſederzeit Herr der Situation. 20 Minuten vor Schluß gelang dem Neckarauer Halblinken Striehl der Führunastreſſer. Zeil⸗ felder, der ſonſt heute garnicht gefallen konnte, reihte kurze Zeit ſpäter das dritte Tor an. Einige Minuten vor Schluß ſtellte dann abermals Striehl das Endreſultat her. Bei Viernheim verſagte— wie bereits erwähnt— der rechte Erſatzverteidiger, während ſein Nebenmann aut im Schuß war. Er war der beſte Mann ſeiner Elf. Sonſt wären noch der Mittelſtürmer und der Linksaußen hervor⸗ zuheben, die jedoch von der Läuferreihe nicht genügend unterſtützt wurden. Ueber Neckaraus Verteidigung braucht kein Wort mehr verloren zu werden. Sehr gut ſpielte der Mittelläufer, der Sturm hatte Glück. daß die Viern⸗ heimer Deckung nicht komplett war. 2500 Zuſchauer ſahen ein ſchönes Spiel. Kirchheim immer noch punkllos o8 Mannheim gewinnt mit viel Glück•2(:27 Der Tabellenletzte der Gruppe Rhein iſt immer noch ohne Punkt. Auch im Spiel auf eigenem Platze gegen die Lindenhöfer langte es nicht, obwohl die ganze zweite Halbzeit Kirchheim im Angriff ſah. Der Kirchheimer Sturm ſcheint einfach nicht fürs Toveſchießen geſchaſfen, die Hintermannſchaft ſchlug ſich trotz der beiden Gegentore wieder ganz ausgezeichnet. 08 hatte einen ganz glänzen⸗ den Torwächter in Pabſt, im Mittelläufer den beſten Mann auf dem Platz und einen zweckmäßig ſpielenden Sturm. Die erſte Spielhälfte brachte die Entſcheidung. 08 ließ ſich durch einen in der erſten Minute verwandelten Eckball für. Kirchheim nicht entmutigen und zog innerhalb der nächſten drei Minuten durch einen von Theobald verwan⸗ delten Handelfmeter ſowie durch eine prachtvolle Einzel⸗ leiſtung des Mittelſtürmers Flörch in Führung. Die Gäſte lagen auch weiter hin im Angriff, konnten fedoch die Kirchheimer Hintermannſchaft nicht mehr ſchlagen. Nach der Halbzeit wechſelte das Bild. Kirchheim, deſſen Mittelläufer allmählich zu guter Form auflief, griff dau⸗ ernd an, ſodaß ſich 08 auf Halten des knappen Vorſprungs beſchränken mußte. Die Platzherren hatten zwar mit einem pfundigen Lattenſchuß Pech, ſonſt aber zeigte ſich Papſt allen ihren Aktionen gewachſen. 1500 Zuſchauer ſahen ein im großen und ganzen faires Spiel, dem in einem Herrn aus Mainz ein nicht allzu ſehr überragender Spielleiter vorſtand. 5 5 Stand der Tabelle: Bereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte Sportverein Waldhof 8 6 1 1 28:5 13:8 V. f. L. Neckarau 8 6 1 1 2054 13¹8 Phönix Ludwigshafen 8 5 2 1 2B Sp. Bg Mundenheim 8 4 2 2 2014 10.6 B. f. R. Mannheim 8 4 2 2 19:18 10585 1908 Mannheim 8 2 4 2 712.8 Amieitſa Viernheim 8 8 1 4 14.15 7¹9 .⸗V. Sandhauſen. 8 1 2 5:20 412 Spielug. Sandhofen 8 1 1 6:16.13 F. G. Kirchheim 8— 8 7129 00116 Sondhanſen ſtützte ſich auf Maag, Herzog, Krieger— Klingler— Köhler 1, Köhler 2— Exel— Schmidt 1— Treiber. Von dieſen 11 Spielern zeigte lediglich Maag im Tor Leiſtungen, die bezirksligaſähig ſind. Die übrigen Zehn beſitzen weder techniſche Fertigkeiten, noch ſind ſie körperlſch in einer ſolchen Form, wie man ſie eigentlich von einem Bezirksligaſpieler erwarten müßte. Auf die körperliche Unfertigkeit iſt es letzten Endes auch zurückzuführen, da das Spiel und die einzelnen Aktionen des Spielers dire plump und unbeholfen erſcheinen. Die Spielweiſe läßt jeglichen Auſhau vermiſſen. Man ſpielt deſenſiv und wartet auf günſtige Momente, vielleicht tndet ſich doch einmal eine Lücke, die zu einem Erfolg führen kann. Daß die Läuferreihe und Verteidigung dem ſtändigen Druck des Gegners auf die Dauer nicht ſtandholten würde, war bei der Verfaſſung des Gegners vorauß zu ſehen, immerhin wor es eine Leiſtung, 30 Minuten lang dem Druck ſtand⸗ zuhalten. Dies war aber auch das einzige was Achtung erwecken konnte. Nach 33 Minuten Spielzeit ging Mundenheim durch ein ſchünes Kopfballtor von Samstag in Führung. Wenige Mi⸗ nuten ſpäter heißt es nach einem Elfmeter von Oſter 220. Bei weiterer Ueberlegenheit der Wundenheimer erhöht Samstag durch 2 Tore auf:0 und Tiator beſchließt den 1 2— eilharz— Torreigen mit dem 5. Tor. Byg. Weitere Ergebniſſe: Verbandsſpiele in Süddeutſchland Gruppe Main: Germania 94 Frankfurt— Kickers Offenbach:2; JS Heuſenſtomm— SpVgg 02 Griesheim 121; Germania Bieber— Se 93 Hanau:3 Vs Neu Iſen⸗ burg— FS Frankfurt 112. Gruppe Heſſen: FSB Mainz 05— Wormatio Worms 41; Olympia Lorſch— Fygg 06 Kaſtel 010: Alemannia Worms— 1. Fc Longen:1, SV Wiesbaden— SV 98 Darmſtadt 210; Viktoria Urberach— Viktoria Walldorf 121. Gruppe Nordbayern: 1. Je Nürnberg— F Würzbur :2; Bf Fürth— 1. Fc Schweinfurt:2; Spvgg Welden — Bayern Hof:1; Ic Bayreuth— AS Nürnberg 121. Gruppe Südbayern: Bayern München Schwaben Augsburg 514; Wacker München— De München:27 VB Ingolſtadt— Teutonio München 171. 8. Seite/ Nummer 447 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. September 1931 nicht zu einem Sieg geſtalten. Der Meiſter. Oftersheim ſchon eine 38:1 Toren. Handball der Gruppe Rhein Waldhof ſchlägt BfR.:1 und wird Tabellenführer S. V. Waldhof V. f. R.:1(:0) Die Raſenſpieler konnten ihren zweiten Großkampf der gegen f 5 Formverbeſſerung erkennen ließ, triumphierte vor etwa 800—1000 Zuſchauern über die Raſenſpieler nach hartem z. T. wenig ſchönem Spiel mit ö Die Raſenſpieler ſind dadurch um ihren rela⸗ tiven Vorſprung von 2 Punkten gekommen, die Frage nach Favoriten wird dadurch erneut aufgerollt. Obigem Spiel war leider in Lan bach aus Kaiſers⸗ lautern ein mehr als ſchwacher Unparteiiſcher verſchrieben worden. V. f. R. gewinnt das Anſpiel. Morgen und Grimm verſchteßen nacheinander auf beiden Seiten, Waldhof geht in der 6. Minute durch Weiß in Führung. Hüben und drüben werden die beſten Chancen ergeben. Bei grober Unſportlichkeit eines...lers gibt der Unpartetiſche nur Niederwurf. Weiß kann Reinhold noch vor dem Wechſel zum zweiten Male ſchlagen.— Halbzeit.— Das Fazit dieſer Hälfte war beim V. f. R. ſchlechtes Schießen und Freiſpielen, beim Waldhof ſtarkes Einſetzen aller Leute und beſſere Deckung. Nach der Pauſe muß Kees vom Felde.— Ein Radauluſtiger iſt ebenſo raſch aus dem Platze.— Die Gäſte drängen, aber Waldhof verteidigt zahlreich und mit Geſchick, ſo retten Meſſel. Schmitt und Müller nacheinander bei kritiſchen Situgtionen. Ein Flügelangriff von rechts endet bei Grimm, der auf 3·0 stellt. Meſſel und Reinhold müſſen kurz hintereinander ſchwere Bälle halten, ſo erſterer einen auten Wurf von Fiſcher, letzterer eine Bombe von Weiß. In der letzten Minute erzielt..R. den einzigſten Gegentreffer. Beſondere Leiſtungen zeigten beim Sieger Weiß, Rutſchmann. Müller und Schmitt, aber auch die anderen wie erſtmals Gritler als Mittelläufer lieferten ſehr gute Partien. Der Unterlegene hatte in Schöpfe. Schwarzel⸗ bach und Sornberger ſeine ſtärkſte Waffe. Dem Sturm ſehlte vor allem plaziertes Werfen und variantes An⸗ griffsſpiel. Polizei⸗S. B.—Pfalz Ludwigshafen 614(:0) Ein abwechſlungsreiches und intereſſantes Spiel lie⸗ ferten ſich unter der ſchwachen Pfeifenführung von Petry⸗ Sulzbach P. S. V. und Pfalz. Ein guter Wurf von Müller bringt die Ordnungsleute bald in Führung. Schmitt, der ſich heute in Schußlaune befindet, erzielt zuſammen mit 6 575 zwei weitere Tore. Dann drängt der Gaſt, aber eilmann läßt mit Unterſtützung der Latte keine Erfolge zu, ſodaß P. S. V. mit einer nicht ganz verdienten:0⸗ Führung in die Pauſe geht. Nach dem Wechſel kann Schmitt durch ſcharfen Ball den vierten Treffer und gleich darauf haltbar ein fünftes Tor erzielen. Nun muß ein Pfalzſtürmer vom Felde. Dies iſt für die Linksrheiner ein Anſporn. Hemberger erzielt in kurzer Folge vier Gegentore, die den P. S. VB.⸗Sieg ſtark gefährden. Ein etwas harter 19 Meter in den letzten Minuten verwandelt Müller unhaltbar. Eine anſchließende Diskuſſion endet mit dem Platzverweis eines zweiten Pfälzers. Pfalz verſucht noch alles. aber nun läßt P. S. V. nicht mehr locker und ſiegt 614. .— 1. Mannheimer Lokalkampf M2 ſchlägt Turnverein 1846:0(:0) Der Platz des Turnvereins 1846 hatte am Sonntag ſeinen großen Tag. Das erſte Zuſammentreffen zweier Mannheimer Vereine in dieſer Saiſon, das zugleich Auf⸗ ſchluß über die augenblickliche Spielſtärke der einheimiſchen Mannuſchaften geben ſollte, hatte bewirkt, daß ſich eine große Zuſchauermenge eingefunden hatte, ſodaß ſchon der äußere Rahmen der eines Großkampfes war. Da zudem das Wetter herrlich und die gezeigten ſportlichen Lei⸗ ſtungen auf einer hohen Stufe ſtanden, kam jedermann auf ſeine Koſten. Beſonders erfreulich iſt, daß das Spiel ſehr ruhig und fair durchgeführt wurde, was nicht zuletzt das Verdienſt der beiden Schiedsrichter Kögel und Stenger (Tc Ludwigshafen) war, die jederzeit korrekt und ſicher amtierten. Der Me war in dem letzten Jahre nie geglückt, einen Sieg gegen den Turnverein zu erringen, da ſie ſtets auf einen Gegner trafen, der gerade an dem Tage über ſich hinaus wuchs. Auch das geſtrige Treffen brachte inſofern eine Ueberraſchung, als es den 1846ern gelang, eine aus⸗ gezeichnete Leiſtung zu vollbringen, die man ihnen nach den bisherigen ſchwachen Spielen kaum zugetraut hatte. Das Spiel der MTG war zwar klarer in ſeinen Aktionen und vor allem viel gefährlicher vor dem Tore, ſodaß aus dieſem Grunde ſchon der Sieg verdient war. Im Feld⸗ ſpiel zeigte der Turnverein jedoch durchaus gleichwertige Leiſtungen, konnte ſogar gegen Schluß leicht drängen und nur durch den hervorragenden Torwart der MTG, der die ſchärfſten Schüſſe hielt, kamen ſte um das verdiente Ehrentor. Der M2 G⸗Mannſchaft glückte es endlich, den Bann zu brechen und den Turnverein zu ſchlagen. Die Stärke der Mannſchaft iſt nach wie vor die ganz ausge eichnete Hin⸗ lermannſchaft Schäfer, Dr. Diekmann, F. Junge. Ent⸗ zäuſcht wurde man dagegen von Bechtold, der als Mittel⸗ käufer viel zu weit in der Verteidigung hing und über⸗ haupt einen ſchlechten Tag hatte. Gut waren dagegen ſeine beiden Nebenſpieler E. Junge und Laukötter. Der Sturm in der Aufſtellung Beck, Günthner, Brückmann, Briegel, Kieſel beſitzt ſeine Stärke in dem raſchen ſicheren Kombinationsſpiel, bei dem die TV⸗Hintermannſchaft nicht mehr ganz mitkam. Der beſte Spieler war Günthner, während nur der Halblinke ziemlich ausfiel. Beim Turnverein iſt eine erhebliche Beſſerung der Leiſtungen feſtzuſtellen. In der Mannſchaft Stenger; Greulich, Metz; Lutz, Morgenroth, Back; Schroeder. Ben⸗ dar, Spieß, Schlenvogt, Weber, fehlte allerdings Pfiſterer im Sturm und Schwab in der Läuferreihe. Von größter Bedeutung für die Mannſchaft war, daß mit Metz und Greulich die alte bewährte Verteidigung wieder zuſammen ſpielte. Beide konnten zwar den raſchen gegneriſchen Sturm nicht immer halten, gaben jedoch der Mannſchaft einen Rückhalt, der viel wert war. Morgenroth ſpielte 100 Prozent beſſer als Mittelläufer wie am Sonntag vorher und zeigte beſonders in der 2. Halbzeit, dos aktivere Spiel, ſodaß er teilweiſe ſogar Bechtold in den Schatten stellen konnte. Auch im Sturm, der in den beiden Außen⸗ ſtürmern ſeine beſten Leute hatte, wurde ſyſtemvoller ge⸗ ſpielt, ſodaß es nicht am eigenen Verſagen, ſondern am Können der gegneriſchen Verteidigung lag, daß das Spiel iu Null“ ausging. F. H. Ein Boxſport⸗Werbeabend beim Sp.⸗V. Waldhof Der vom Sp Walohof bereits für einen früheren Zeitpunkt geplante Boxſport⸗Werbeabend wurde am ver⸗ gangenen Samstag nachgeholt. Vfdt und Fc 08 Mann⸗ heim hatten ein reichhaltiges Kämpfermaterial zur Ver⸗ fügung geſtellt, unter dem neben den Leuten der 1. Kampf⸗ fſtaffel auch eine Reihe von Nachwuchskräften war. Zu⸗ ſammenfaſſend kann man ſagen, daß ſehr ſchöne Leiſtun⸗ gen gezeigt wurden. Eine beſonders freundliche Aufnahme fanden zunächſt die einleitenden Schülerkämpfe, ohne die es nun einmal nicht mehr geht. Die Jungen zogen alle Regiſter ihres Könnens und hatten ſich ſehr raſch die Sympathien der Zuſchauer geſichert. die auf ein intenſives Training ſchließen läßt. gegen Frankenthal ſeine Chancen zu wahren und ſchickte die Zuckerſtädter mit einer:2⸗Niederlage über den Rhein zurück. Darmſtadt eröffnet der Gaſt durch Windecker Strafwurfabgabe aus und Andreas holt haltbar die Füh⸗ Frankenthal eine große Chance. die aber an der Latte Stellung an und 41 Kombination das nächſte Tor 5 Nach den Schütlerkämpfen ſtieg dann das eigentliche Kampfprogramm, das wie erwähnt von VfR und 08 Mann⸗ heim beſtritten wurde. Hierbei konnte man zunächſt die Feſtſtellung machen, daß unſere heimiſchen Boxer wieder ſtark im Kommen ſind. Ein Beweis dafür waren zunächſt die Siege von Barth 1 und Nelius(beide 08). Jus⸗ beſondere Barth zeigte eine deutliche Formverbeſſerung, Unter em früheren Profeſſionalboxer Polzer haben die 08er ich gut herausgemacht, ſo daß man auf ein gutes Ab⸗ ſchneiden bei dem am komme den Samstag abend im M. T..—F. V. Frankenthal:2(:1) Die Mannheimer Turngeſellſchaft wußte im Spiel Das im allgemeinen faire Spiel hatte Guthmann⸗ jederzeit feſt in der Hand. Den Torreigen Treiber gleicht auf eine rung, die Treiber auf 311 erhöht. Nach Seitentauſch hat Haag trifft den ſonſt guten Gäſtehüter in falſcher iſt fertig. Bickel kann nach auter erzielen. Auf die gleiche Weiſe kann Martin das längſt verdiente zweite Tor für die Gäſte einwerfen. Trotzdem Frankenthal nun drängt, iſt es die M. T.., die noch einmal erfolareich iſt. Bickel iſt der Schütze des ſechſten Tores. Der Sieg mit 62 iſt etwas hoch ausgefallen. os Ludwigshafen M. F. C. Phönix 72(:2) Als einzigſter linksrheiniſcher Verein kam die L. F. G. 08 am geſtrigen Sonntag zu Sieg und Punkten. Beides lieferten ihnen die komplett antretenden Phönixleute. die heute nur etwa 20 Minuten ſpielten, dann aber wenig zu beſtellen hatten und dem Gaſtgeber obigen überlegenen Sieg überlaſſen mußten. Harder bringt Phönix in Führung. 03 holt durch Steigerwald Dumke und Spittler dieſe für 3 zurück. Belzer kann noch dor dem Wechſel auf 312 ſtellen. Nach der Pauſe iſt Phünix geſchlagen. Dumke er⸗ zielt in kurzer Folge zwei Treffer. Baum und Spittler folgen mit zwei weiteren, dabei lieſerte Daubel noch eine gute Partie und verhindert dadurch eine höhere Nieder⸗ lage. Die Niederlage iſt etwas hoch ausgefallen, doch war ſie nur möalich durch die Umſtellungen der Phönixelf nach der Pauſe und dem energieloſen Spiel einiger Leute. Der Unparteiiſche Wengrzik war ein umſichtiger Leiter. F. V. Oftersheim 08 Mannheim:2(:0) Die Lindenhöfer waren in Oftersheim unter Krafft⸗ Worms dem einheimiſchen Fußballverein gegenübergeſtan⸗ den und unterlagen:2(:). Die Lindenhöfer kamen nach dem Wechſel etwas auf, konnten aber den Sieg des Gaſtgebers nicht gefährden. Stand der Tabelle endet. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Waldhof 7 6— 1 47:12 12 Polizei 7 6— 1 42-19 12 MG. Mannheim 6 5— 1 10 VfR. Mannheim 5 4— 1 3041 8 Pfalz'hafen 7 4— 8 37:29 8 Frankenthal 6 3 1 2 2021 7 03 Ludwigshafen 5 2— 4 24:28 4 Oftersheim 7 85— 5 20:50 4 Phönix Mannheim 1 1 5 23:35 3 08 Lindenhof— 1 4 11:51 1 07 Mannheim 6— 1 5 7·2⁴ 1 Sp V Stuttgart, hoffen kann. Auch die VfR⸗Leute ſcheinen in gutem Training zu liegen, ſoweit man dies nach der gezeigten Arbeit von Baier, Keller und Lemert beurteilen konnte. Den Kämpfen, die in der geräumigen Uebungshalle des Sp Waldhof ausgetragen wurden, ging ein Werbevor⸗ trag von Gückinger, 2. Vorſitzender von 08 Mannheim, voraus, der ſich im weſentlichen mit dem Wert des Box⸗ ſportes als Leibesübung befaßte. Danach ſprach und er⸗ läuterte der Trainingsleiter des FC 08 Mannheim, Pol⸗ z e r, die wichtigſten Regeln über erlaubte bzw. unerlaubte Kampfesmethoden. Es folgte dann die Abwicklung der Kämpfe, die von Straub(Sparta Frankfurt) als Ring⸗ richter und den Herren Dyeſſ el(Bg 86), Wutz ke(08) und Schwendt(BfR) als Punktrichter einwandfrei ge⸗ leitet wurden. J Die Ergebniſſe: Herberger 1(08)— Wolz(08). Sieger Punkten.— Schülerklaſſe: Heil(08) Nach 3 Runden Unentſchieden.— Leichtgewicht: Nelius(08)— Hohmann(Bfg). Einſtim⸗ miger Punktſieger Nebius.— Leichtgewicht: Heu⸗ berger(08)— Lennert(Bf). Sieger nach Punkten Heuberger.— Weltergewicht: Barth!(08)— Köhler (Bien). Einſtimmiger Punktſieger Barth.— Mittel⸗ gewicht: Nicklas(08)— Keller(BfR). Sieger nach Punk⸗ ten Keller.— Mittelgewicht: Diehm(08)— Bairer (Big). Sieger Bafrer nach Punkten.— Halbſchwer⸗ gewicht: Hermann(o8)— Wittig(BfR). Sieger Her⸗ mann durch k. o. in der 1. Runde. Ch. Wanderriegen⸗Sportfeſt des TB. 1846 Durch das wundervolle Wetter begünſtigt, erfreuten ſich wiederum als Abſchluß der Tätigkeit auf dem Turn⸗ und Spielplatz die volkstümlichen Wettkämpfe der Wander⸗ riege des 1846 einer ſtarken Beteiligung. Auch die Leiſtungen waren in den einzelnen Uebungen des Fünf⸗ kampfes, der aus beidarmigem Steinſtoßen, Schleuderbollwer⸗ fen, Weitſprung, Baumſtammwerfen und 1500 Meter⸗Lauf beſtand, gute. So erzielte Biſchoff im Steinſtoßen 13.76 Meter, Schweizer im Schleuderball 46 Meter, Biſchoff im Baumſtammwerfen 13,65 Meter. Den 1500 Meter⸗Lauf gewann Weißer in:28,2 Minuten. Die Ergebniſſe des Fünfkompfes ſind in der Oberſtufe: 115 Biſchoff 98 Punkte, 9. Weißer 87%., 3. Withmer 80.; in der Unterſtufe 1. Autz 78,5 Punkte, 2. Holländer 74,5., 8. Göbel und Schramm je 71 P. Im Turnerinnen⸗Dreikampf belegte Frl. Dübner den 1. Platz mit 46 Punkten, Zweite wurde Schülerklaſſe: Herberger! nach gegen Mechler(BfR). Handball⸗Meiſterk Die überraſchende Totſache nach dem zweiten Spieltag iſt in der Nordbadiſchen Gruppe, daß der Neuling aber⸗ mals ſiegreich blieb und den vorjährigen Gruppenſieger auf den letzten Platz verwies. Dre Hockenheimer Mann⸗ ſchaft dagegen nimmt zuſammen mit der Tgͤe Ketſch nun⸗ mehr die Spitze in dem Sechſerfeld ein. Die ſonntäglichen Ergebniſſe beſtätigen erneut, daß auch der weitere Verlauf der Meiſterklaſſenſpiele in der Gruppe 1 noch äußerſt ab⸗ wechflungs reich ſich geſtalten dürfte und daß insbeſondere der jeweilige Platzvorteil in ſtarkem Maße für den Aus⸗ gang der Treffen maßgebend ſein wird Tade Heidelberg— TG Rheinau 52:2 TV Hockenheim— TG Oftersheim:2(:2 Tode Ketſch— TV 46 Mannheim 713(:1) Bei o ezeichnetem Beſuch, vor 400 Zuſchauern berei⸗ tete der TV Hockenheim ſeinen Anhängern eine angenehme Ueberraſchung. Knapp wurden die Gäſte aus Oftersheim geſchlagen, nachdem bei Halbzeit noch die Partie:2 für die Oftersheimer Mannſchaft ſtand. Die TG Oftersheim be⸗ ſitzt nicht mehr die vorjährige Kampfkraft und wird bei weitem nicht die ausſchlaggebende Rolle, wie in der letzten Runde ſpielen. Die T Heidelberg dürfte nun auch in Fahrt gekommen ſein. Ueberraſchend iſt hier lediglich die Höhe des Torunterſchiedes zu Gunſten der Turngemeinde. Der jungen Rheingauer Mannſchaft fehlt für dieſe ſchweren Spiele noch das Durchſtehen über die ganze Spielzeit, denn erſt in der zweiten te konnten die Heidelberger durch 3 weitere Tore den lgewinn ſicher ſtellen und zum erſten Siege kommen. Mit einer ganz vorzüglichen Lei⸗ ſtung wartete wiederum die Tgde Ketſch auf. Ein:3⸗Sieg über die 1846er aus Mannheim ſetzt ſchon ein gutes Kön⸗ nen vorous. Die Tgde Ketſch darf heute ſchon als einer der ſicherſten Anwärter auf den erſten Tabellenplatz be⸗ trachtet werden. Berückſichtigen muß man allerdings, daß die Ketſcher erſt noch ihr Können auch auf den Plätzen der Gegner unter Beweis ſtellen müſſen, da die beiden erſten Spiele gegen zwei der ſtärkſten Mannſchaften auf eigenem Gelände vor ſich gingen. Die Mannſchaft des TW 1846, der man nach dem Hurchſchnittlich guten Abſchneiden in den Freundſchaftsſpielen der letzten Monate eine Favoriten⸗ ſtellung zubilligen konnte, iſt bis jetzt noch gor nicht in Schwung gekommen und bereits ſtark ins Hintertreffen ge⸗ raten. Die Tabelle weiſt nach dem 2. Spieltag folgende Rangordnung auf: Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Tgde Ketſch 2 2 830 18:4 4 TV Hockenheim 2 2 0 0 5·8 4 Tade Heidelberg 2 1 0 1 624 2 TW 1846 2 0 1 0:9 1 D Rheinau 2 0 1 0 427 1 To Oftersheim 2 0 0 2:9 0 In der Nachbargruppe 2 konnte Polizei Heidelberg wie⸗ derum nicht antreten, ſo daß das Spiel gegen Jahn Nuß⸗ loch ausfallen mußte, Im anderen Treffen bewies der Kreismeiſter TV 62 Weinheim ſeine vorzügliche Form durch einen 151:3⸗Sieg über die gewiß nicht ſchlechte Tgoͤe Ziegelhauſen Tgade. Ketſch T. V. 1846 Mannheim:8:1 Das in Ketſch zum- Austrag gekommene Treffen der Handballmeiſterklaſſe brachte der Platzmannſchaft einen klaren, wie auch verdienten Erfolg über die Gäſte. Der Verlauf des harten Treffens war durchweg ein lebhafter. Ehe ſich die 1846er richtig gefunden hatten. lag Ketſch be⸗ reits mit 3 Toren in Führung. Dieſe gehen auf das Zum zweitenmal in dieſem Jahre war am Sonntag die Berliner Avus das Ziel Tauſender, Diesmal waren es nicht die Wagen, ſondern die Motorräder, die eine Rieſen⸗ anziehungskraft auf die Maſſen ausübten. Schon die erſten Rennen der Seitenwagenmaſchinen brachten ſpan⸗ nende Kämpfe und beſonders in den Kurven bekamen die Zuſchauer aufregende Kletterkunſtſtücke der Beifahrer zu ſehen. Allen bisherigen Rekordzeiten wurde der Garaus gemacht und in einem bewundernswerten Tempo raſten die Maſchinen um die Bahn. Daß hierbei auch der Ma⸗ ſchinenverſchleiß wieder enorm war, läßt ſich denken. In der erſten Runde gab es einen böſen Zwiſchen⸗ fall. Der Seitenwagenfahrer Dotterweich⸗Berlin wurde von der Fahrfläche gedrängt und fuhr in die entgegen⸗ geſetzte Fahrbahn und dort gegen die Umzäunung. Beide Fahrer wurden fortgetvagen, ſcheinen jedoch nur leichter verletzt zu ſein. Das Rennen der großen Maſchinen verlor Möritz⸗München nur durch Maſchinenſchaden an den Ber⸗ liner Schoth und in der Kategorie der 600 cem. Ma⸗ ſchinen ſchlug Heyer⸗Krefeld, der mit 120,1 Stundenkilo⸗ meter die ſchnellſte Zeit der Beiwagenmaſchinen erzielte, den Schweizer Stärkle nur um zwei Meter. Bei den Kleinen kam der Düſſeldorfer Schneider zu einem Erfolg vor Kohfink⸗Bietigheim. Noch weſentlich ſchneller waren die Ausweisfahrer in der Kategorie der Solomaſchinen, wo Nagl⸗Berlin auf NSu nach ſchneidiger Fahrt nach einem Stundenmittel von 143,9 Sieger blieb. Zu einem überaus ſpannenden Rennen geſtaltete ſich der erſtmalig ausgetragene Große Preis von Berlin. Der Favorit Bul lus ſetzte ſich auf ſeiner 1000 cem. NS. ſofort an die Spitze, hart bedrängt von Wieſe, BMW., den er in der 6. Runde für kurze Zeit den Vortritt laſſen mußte, als er am Erſatzteillager 32 Sekunden tankte. Wieſe wurde aus dem gleichen Grunde aufgehalten und verlor dabei nicht weniger als 4 Minuten, da ſein Motor nicht anſprang. 85 Treiber mit 45 Punkten, Dritte Frl. Rab mit 43 unkten. Dem Oberliga⸗Neuling Athletik⸗Sport⸗Ver⸗ ein Ladenburg war eß vorbehalten, am erſten Tage der Verbandsrunde des 4. DASV⸗Kreiſes, Baden⸗Pfalz, mit einee Ueberraſchung aufzuwarten. Sein Gegner, Verein für Körperpflege und Kraftſport Schifferſtadt, mußte ſich am Samstag abend im nahezu vollbeſetzten Saal des Bahnhofhotels in Ladenburg 12•9 ſchlagen laſſen. Schifferſtadt galt allgemein als Favorit, aber Ladenburg bewies, daß es auch in ſeiner neuen Um⸗ gebung nicht nur zu kämpfen, ſondern auch zu ſiegen ver⸗ ſteht. Beide Mannſchaften waren den Ausſichten auf Erfolg entſprechend aufgeſtellt. Bei Schifferſtadt vermißte man Reinh. Kolb, der aber von Krauſe erfolgreich erſetzt wurde. Trotz aller Härte, mit der bei jedem Paar um den gering⸗ ſten Vorteil gerungen wurde, gab es techniſch ſehr ſchöne, hochintereſſante Kämpfe zu ſehen, die aber leider mit einem Mißton endeten, da die Anhänger der Gäſtemannſchaft energiſch gegen die Entſcheidung des Schwergewichtskampfes Höttgen⸗Ladenburg W. Kolb Schifferſtadt proteſtierten. Es muß allerdings zugegeben werden, daß Kolb beim Ab⸗ pfiff des ſonſt ausgezeichnet amtierenden Kampfleiters Becken bach⸗Spv. 06 Mannheim nicht auf beiden Schul⸗ tern lag. Es wäre fraglich geweſen, ob Kolb der Nieder⸗ lage noch hätte entgehen können, nachdem er bereits auf einer Schulter lag. Der Abend wurde eröffnet durch einen Mannſchaftskampf im Gewichtheben, den Ladenburg gegen Fortuna Edingen im einarmigenReißen, beid⸗ armigen Reißen und Stoßen mit 2600:2455 Pfund ge⸗ wann. Hierbei legte auch der Leichtgewichtler Kolb⸗ Schifferſtadt Proben ſeines hervorragenden Könnens ab, Er brachte 130(1400 außer Konkurrenz), 180 und 230 Pfd. beſte Tagesleiſtung. In einem Einlagekampf ſiegte Fried⸗ rich⸗Ladenburg nach ſchönen Leiſtungen über Gött⸗Edingen Caſino ſtattfindenden 1. Großkampf gegen den mit dem Deutſchen Meiſter, Bernlöhr, antretenden Polizei durch Ueberwurf rücklings in.40 Minuten. Die erſten Verbands ⸗Ningkämpfe in der Oberliga ASV. Ladenburg ſchlägt BfK. Schifferſtadt 12:9 zur Hochſtrecke und erreichte mit insgeſamt 540 Pfund die Bullus erzielte damit über eine Runde Vorſprung und be⸗ Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Schmitt⸗Ladenburg—O. Kolb, Schiffer⸗ ſtadt. Die größere Erfahrung und Routine des Laden⸗ burgers ließen den jugendlichen. tapfer ringenden Pfälzer nicht recht aufkommen. Schmitt ſiegte durch Armzug und Eindrücken der Brücke in.50 Minuten. Federgewicht: Fiſcher⸗Ladenburg-Krauſe⸗Schifſerſtadt. Hier gab der jugendliche Ladenburger eine ſehr gute Figur ab. Der von Beginn an heftig angreifende Krauſe konnte in den erſten 10 Minuten nichts Zählbares erreichen, jedoch in der Bodenlage ſiegte er durch Abfangen eines Armſchlüſſel⸗ griffes in 12,45 Minuten.— Leichtgewicht: Schwöbe Laden burg Lochner⸗Schifferſtadt. Lochners ſtändige Angriffe ſcheiterten an den auten Paraden ſeines Gegners, ſodaß die erſte Halbzeit ergebnislos erreicht wurde. In einer prächtigen Situation, die beide Ringer in der Brücke ſah. gelang Lochner durch Armzug und Eindrücken der Brücke in 12,40 Minuten der Erfolg.— Weltergewicht: Joſ. Engel⸗ Ladenburg Bug ⸗Schifferſtadt. Schon der zu Beginn aus⸗ geführte Hüftſchwung von Engel brachte den Pfälzer in eine bedenkliche Lage, die er gerade noch abwenden konnte Engel ſiegte durch doppelten Armzug aus dem Stand in .30 Minuten.— Mittelgewicht: Sauer⸗Ladenburg K. Kolb⸗Schifferſtadt. Sauers Untergriff und Rückfaller wurde von Kolb abgefangen. Beide brachten ſich gegen⸗ ſeitig in Gefahr, bis es Sauer nach 7,20 Minuten gelingt, durch Hüftſchwung zu ſiegen.— Halbſchwergewicht: Gg. Engel⸗Ladenburg—Heißler⸗Schifferſtadt. Heißler parierte geſchickt den Hüftſchwung ſeines Gegners, warf dieſen parterre und ſiegte durch Eindrücken der Brücke in.15 Minuten.— Schwergewicht: Höttgen⸗Ladenburg— W. Kolb⸗ Schifferſtadt. Kolbs Schleuderer wurde von Höttgen blen⸗ dend abgefangen, wobei Kolb auf eine Schulter zu fallen kam Höttgen erhielt den Sieg in 3,05 Minuten. Im Gewichtheben erzielten von Ladenburg jeweils ins⸗ geſamt Hellinger 370, Schneider 380. Trill 405. Friedrich Endingen Schönen 340, Gött 405. Dießbach 385. K Hart⸗ Tad. Keiſch und TV. Hockenheim in Führung 510, Stahl fr. 440 und Stahl fr. 495 Pfd. während von, laſſe der Turner Konto der Mannheimer Hintermannſchaft, in welcher be⸗ ſonders Paul einen ſchwarzen Tag hatte. Wohl holten die Mannheimer bis zur Pauſe ein Tor auf, Auch der Wie⸗ derbeginn geſtaltete ſich günſtia für die Gäſte. deren linke Seite nach einem Durchſpiel auf:2 verbeſſern konnte. Dann aber wird Ketſch überlegen und wartet mit einem famoſen Stürmerſpiel auf, durch welches der Vorſprung auf:2 erhöht wurde. Die völlig zerfahren ſpielenden 46er kamen durch Scherer nach einem Strafwurf zu ernem weiteren Treffer, dem jedoch Ketſch das 7. Tor entgegen⸗ ſetzte. Während die Mannſchaft des Siegers aut gefallen konnte, klappte es beim T. V. 1846 in keinem Mannſchafts⸗ teil. War es anfangs die Verteidigung. die verſagte. ſo fiel die Läuferreihe während der ganzen Spielzeit völlig aus. Dazu kam noch. daß ſich auch die Stürmerlinie, die unter den gegebenen Verhältniſſen keinerlei Unterſtützung fand, nicht zu einem geſchloſſenen Angriffsaufbau auf⸗ raffen konnte. Das jederzeit fair ausgetragene Spiel erfreute ſich eines guten Beſuches. Tbd. Germania Mannheim T. V. Altlußheim:2 In der Aufſtiegklaſſe des Mannheimer Turngaues wartete der Tb. Germania auf eigenem Platze mit einer beſonderen Leiſtung auf, die nach der ziemlich hohen Nie⸗ derlage am Vorſonntag überraſcht. Von Anfang an finden ſich die Germanen ſchön zuſammen und erzielen in regel⸗ mäßigen Abſtänden 6 Tore, wogegen Altlußheim nur einen Treffer ſetzen kann. Nach der Pauſe ſchien der Torhunger geſtillt. Beide Mannſchaften waren nur noch je einmal erfolgreich. Bei der ſiegenden Mannſchaft verdient der Mittelläufer Gärtner ein beſonderes Lob. der ſeinen Sturm ſtets aut bediente. Die Aufſtiegsklaſſe im Mannheimer Turngau Der Spielplan der unteren Klaſſe im Mannheimer Turngau war am Sonntag ſtark eingeſchränkt. Von den 4 Spielen der beiden Aufſtiegsklaſſengruppen fielen in letzter Minute noch in der Gruppe 1 das Treffen Viern⸗ heim—Seckenheim aus ſodaß in dieſer Gruppe nur die eine Begegnung Tgde. Käſertal—1846 2. ausgetragen wurde. Der knappe Sieg der Käfertaler Mannſchaft bringt die Tade. in führende Stellung. In ber Gruppe II mußte ſich der TV. Schwetzingen auf eigenem Platze eine Nieder⸗ lage durch Neulußheim gefallen laſſen. Nicht ohne Ein⸗ fluß dürften für die Schwetzinger die vorausgegangenen Vereinskämpfe geweſen ſein. In dieſer Gruppe hat nach wie vor Neulußheim die beſten Ausſichten, nachdem auch Altlußheim vom Tbd. Germania geſchlagen wurde. Die A- Klaſſe des Gaues ſah den T. Waldhof weiterhin erfolgreich, durch einen klaren Sieg über die 4. Mannſchaft des T. V. 1846. auch Germania Reilingen konnte ſein erſtmaliges Eingreifen zu einem Erfolge ge⸗ ſtalten. Hier war es Aufwärts Neckarau, das auch im 2. Spiel eine Niederlage einſtecken mußte. Die Ergebniſſe der Gauklaſſen ſind: Aufſtiegsklaſſe: Tade. Käfertal T. V. 46 2.:2(:); mania Mannheim— T. V. Altlußheim:2(:). -Klaſſe: Aufwärts Neckarau—Germania Reilingen :8(:); T. V. Waldhof— T. V. 1846 4.:1(32:). Jugendmannſchaften: Aufwärts Neckarau Tg. Rheinau :5 T. V. Schwetzingen— Germania Neulußheim 70. Meiſterklaſſe. 2. Maunſchaften: T. V. Hockenheim—Tg. Oftersheim:1; Tade. Ketſch— T. V. 46 3. 321. T. V. Schwetzingen Germania Neulußheim:3(218); Ger⸗ 1 Motorrad⸗Rennen auf der Abus Rekorde in allen Klaſſen endete das Rennen als überlegener Sieger mit einem Stundendurchſchnitt von 159,2 Km., der alſo genau ſeiner Trainungsleiſtung gleichkommt. Den 2. Platz behauptete Wieſe, vor Bauhofer, den Sieger der Halbliterklaſſe. Eine Rolle für ſich allein fuhr in der 350 cem.⸗Klaſſe der Englän⸗ der Davenport auf Norton, der nie in Gefahr kam, während bei den Kleinen die Entſcheidung zu Gunſten von Kahr⸗ mann⸗Fulda erſt in der letzten Runde fiel, nachdem Klein⸗ Hanau bis dahin knapp geführt hatte. Großer Preis von Berlin= 235,707 Km. Bis 1000 cem. 1. Bullus, NSu., 11:28:52.8 Std. Std.⸗Km.; 2. Wieſe⸗Hannover, BMW.,:36:24, 3. Röſe⸗Düſſeldorf, BMW.,:42:15 Std. Bis 500 cem. 1. Bauhofer⸗München, 159,2 Std.; DK.,:86:12, Stunden; 3. Rieſe⸗Freiburg, Rudge,:44:01½1 Std. Bis 350 cem. 1. Davenport, Norton,:41:27 Std. 139,8 Std.⸗Km.; 2. Schneider⸗Düſſeldorf, Velvcettes; 3. Köhler⸗ Leipzig. 5 Bis 250 cem. 196,561 Km. 1. Kahrmann⸗Fulda:40:23.2 Stb. 117,3 Std.⸗KKm.; 2. Klein⸗Hanau, Horex; 3. Ryll⸗Berlin. Tennisturnier der Nachwuchsſpieler v. Cramm noch ungeſchlagen Schönes Wetter und die zu erwartenden intereſſanten Kämpfe hatten am Samstag eine ſtattliche Zuſchauer⸗ menge zu dem Tennisturnier der Nachwuchsſpieler auf den Berliner Boruſſta⸗Plätzen angelockt. Während die Be⸗ gegnung zwiſchen Kuhlmann und Hartz, die mit einem Siege Kuhlmanns mit:5, 977, 316,:4 endete, ohne be⸗ ſondere Leiſtungen verlief, war der Kampf zwiſchen dem Turnker⸗Favoriten von Cramm und dem Berliner Schwenker umſo intereſſanter. Es gab ein hartnäckiges Gefecht, das von Cramm nur dank ſeiner größeren Routine mit:5,:5, 11:18,:5 zu ſeinen Gunſten knapp entſchei⸗ den konnte. Leichter hatte es von Cramm anſchließend gegen Tübben, der mit:1,:8,:6, 63 abgefertigt wurde. v. Cramm iſt damit der einzige Spieler der Gruppe A, der noch ohne Niederlage blieb. In der Gruppe B gab es folgende Ergebniſſe: Henkel— Riemer:7,:6, 624, 620 zurückgezogen, Henkel— Walch:3, 678,:4, Walch 1:4,:4,:6,:8,:5, Eichner— Haenſch.6, 64, 9 Um auch weiterhin alle Spieler zu beſchäftigen, hat der Trainer Hannemann für die ausgeſchiedenen Teilnehmer eine Troſtrunde mit zwei Gruppen eingerichtet, bei denen es am Samstag folgende Ergebniſſe gab: Gruppe A: Kleinlogel— Heitmann:2,:2, Nietſchke Stab 60, 614. Gruppe B: Denker— Menzel 62,:6, 977, Ernſt Uthmöller:2.:6,:2. Roman Najuch ſiegt in Frankfurt a. M. Bei kühlem Wetter, das zahlreiche Intereſſenten vom Beſuch abhtelt, zeigten am Samstag die Berliner Berufs⸗ Tennisſpieler Roman Najuch und Robert Kleinſchroth in Frankfurt ihr großes Tenniskönnen. Naſuch ſchlug in einem Spiel, das ſeine Ueberlegenheit deutlich zeigte, den Frankfurter Meſſerſchmidt glatt mit:3, 672,:3, wo⸗ bei beſonders ſeine ſchönen Vorhandſchläge zur Geltung komen. Die Einheimiſchen Berufsſpieler retteten die Ehre ihres Bezirks im Doppel, wo Meſſerſchmidt⸗ Becker die Berliner Najuch⸗ R. Kleinſchroth in einem harten Fünfſatzkampf:6,:1,:2,:6, 816 abfertigten. Der beſte Mann im Vierer war der Wiesbadener Becker, der oͤurch ſeine harten Aufſchläge und ſein ſicheres Netzſpiel manchen Punkt für die einheimiſche Kombination rettete. sr1r1,tßvrr; Chefredakteur: Kurt Fiſcher Perantwortlich für Politik: H. A Weißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolltik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermischtes: Willy Müller- Handelsteil: i. B. Frans Kircher Gericht u. alles übrige: Franz Kircher ⸗ Anzeigen u. geſchäftl Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber Drucker un Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. R 1.—8 mann 420, k. Hartmann 480 und Mildenberger 425 Pfund erreichten.. Für unverlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei 0 Rückporto 1 Std. 146,9 Std.⸗Km.; 2. Trägner⸗Chemnitz, Da., 1241:51˙ 4 . Montag, 28. September 1981 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 447 zroßes Werk gedeiht Turnverein 1887 Sandhofen weiht ſeine Halle ein Der Tu i 725 i 9 5 Turnverein 1887 Mannheim— San d⸗ Wohnungen Speicher angelegt hat, die bequem zu einer hofen trug ſich ſchon lange mit dem Gedanken, eine eigene Turnhalle zu erbauen, da die Schulturnhalle für den Turnbetrieb des Vereins nicht mehr ausreichte. Es war unmöglich, in den 2 Abenden zu je 3 Stunden in der Woche ſämtliche Abteilungen in richtiger Weiſe aus⸗ bilden zu können. Endlich im vergangenen Jahr wurde es auf Betreiben des 1. Vorſitzenden K. Winkler er⸗ möglicht, eine frühere Mannſchaftsbaracke zu ſteigern, die durch Mitglieder in freiwilliger Hilfeleiſtung abgebrochen und nach Mannheim gebracht wurde. Die Generalverſammlung am 31. Januar faßte den Beſchluß fetzt, nachdem man das Holz auf dem Spielplatz ſitzen hatte, ein eigenes Heim zu er⸗ ſtellen. Bei dem ideal gelegenen ſtädtiſchen Spielplatz konnte der Turnverein Gelände für den Bau ſeines Heimes erwerben. Im März 1931 wurde mit dem Bau der Turnhalle begonnen. Die Bauleitung lag in Händen von Architekt Neſtlen⸗ Sandhofen, der es perſtanden hat, durch großzügige Konſtruktion eine Halle zu ſchaffen, die ſich ſehen laſſen kann. Am Samstag abend vor der eigentlichen Hallenweihe wurden die geladenen Gäſte unter fachmänniſcher Leitung durch die Halle geführt. Schon der äußere Anblick der Halle, in ihrer ſchlichten Einfachheit, berührt angenehm. Dem eigentlichen Saal ſind Wirtſchaftsräume vor⸗ gelagert, die in ihrer Holzvertäfelung überaus freundlich und ſauber wirken. Hier befindet ſich auch die Wirts⸗ wohnung, beſtehend aus 2 Zimmern und großem Keller. Ferner hat man einen Sitzungsraum und ein Geſchäfts⸗ zimmer eingerichtet. Schon dieſe Einteilung erweiſt ſich als überaus glücklich. Die große Turnhalle mit ihren weiten Ausmaßen(319418 Meter) wirkt impo⸗ nierend, ſie kann mit der Wirtſchaft verbunden werden. Es dürfte wohl wenige Vereine geben, die über eine Halle dieſer Art verfügen. Die Decke des großen Turnſaales wird von 4 Bindern mit einer Spannweite von 12 Meter getragen. Links und rechts hat man durch eine beſondere Anuborönung der Säulen eine Verbreiterung der Halle erreicht. Ohne Bühne hat der Saal eine Fläche von 450 am. Die Decke und die Wände des Saales ſind in hellen Farben gehalten, die die Wirkung noch erhöhen. Der Sockel iſt braun geſtrichen und anſchließend mit Faſer⸗ platten belegt. Der Uebergang zu den hellen Farben der Wände iſt ſehr glücklich und harmoniſch. Durch Ober- lichter wird die große Halle ausreichend beleuchtet. Abends erhellen Kugellichter den Saal. Hinter der Bühne befindet ſich eine weitere 3 Zimmer⸗ wohnung, die für den Turnwart vorgeſehen iſt. Die Bühne und die Wohnung ſind unterkellert. Hier ſollen Ge ⸗ räte⸗, Auskleide⸗ und Baderäume eingerichtet werden. Wie weitblickend die Vereinsleitung gsarbeitet hat, geht auch daraus hervor, daß man über den beiden Jug endher berge ausgebaut werden können. Man ſieht, es wurde nichts vergeſſen, man hat an alles gedacht. Für den Hauptſaal iſt eine Gasheizung vor⸗ geſehen. Die Führung hatte der 1. Vorſitzende K. Wink⸗ ler. Beigeordneter Dr. Zeiler ſprach dem Verein ſeine Anerkennung für das geſchaffene Werk aus, das nur durch vorbildliche Zuſammenarbeit des geſam⸗ ten Vereins und durch große perſönliche Opfer vollendet werden konnte. Mit Ausnahme der größeren Arbeiten wurden alle anderen durch Mitglieder freiwillig ohne jede Vergütung ausgeführt. Die Wände ſind mit Kunſtſteinen gemauert und durch eine . die in hellen Farben geſtrichen iſt, ver⸗ eidet. Die Weihe der Halle am Samstag abend brachte dem Verein, der ein geſchmackvolles Programm zu⸗ ſammengeſtellt hatte, von allen Seiten die verdiente Anerkennung. Nach der Begrüßung durch den 1. Vor⸗ ſitzenden K. Winkler wechſelten muſikaliſche und turne⸗ riſche Vorführungen miteinander ob. Der 1. Gauver⸗ treter Stalf⸗Neckarau fand warme Worte für die her⸗ vorragende Arbeit des TV Sandhofen, der jetzt im Beſitze einer eigenen Turnhalle iſt. Nur der Zuſammenhalt der Mitglieder, der ſonſt beim deutſchen Volke leider zu oft fehle, habe dieſes Werk zuſtande bringen laſſen. Er über⸗ brachte auch gleichzeitig die Grüße des erkrankten 1. Kreis⸗ vertreters D. Weiß ⸗ Heidelberg. Die befreundeten Ver⸗ eine von Mannheim, Sandhofen und Waldhof überbrachten Glückwünſche zur Weihe der Halle. Den äußeren Dank an verdiente Mitglieder brachte Gauvertreter Stalf durch Ueberreichung von Ehrennadeln zum Ausdruck. Die goldene Ehren⸗ nadel für 40jährige Tätigkeit im Vere: erhielten: Winkler Karl, Jung Jakob, Böh Georg und Scher b Heinrich. Für 25jähr. Tätigkeit erhielten die filberne Ehrennadel: Müller Adam, Winkler Karl jr., Erbacher Philipp und Michel Valentin. Die Geſangvereine Liedertafel, Sängerbund, Aurelia und der Männergeſangverein erfreu⸗ ten durch prächtig geſungene Lieder. Die Schützen ⸗ kapelle fand für ihre ſehr guten Darbietungen verdiente Anerkennung. Die Kunſtturnvereinigung zeigte Gipfelübungen an Barren, Pferd und Reck. Die Tur⸗ nerin nen des T. V. Sandhofen überraſchten mit einem ſehr gut ausgeführten Reigen. Der Bauleiter, Architekt Neſtlen⸗ Sandhofen übergab mit Worten des Dankes an die Handwerksmeiſter, die Ar⸗ beiter und die Vereinsmitglieder die Halle dem Verein. Die Hallenweihe, die ſehr ſtark beſucht war, hat gezeigt, daß der Gedanke der Vereinsleitung, ſich ein eigenes Heim zu bauen, ſehr glücklich war, denn ſelten dürfte der Verein ſo vollzählig beiſammen geweſen ſein wie am Samstag abend.„Großes Werkgedeihtnur durch Einig⸗ kett“. Getreu dieſem Turnerſpruch hat der T. V. Sand⸗ hafen das Werk mit friſchem Wagemut begonnen und glück⸗ lich zu Ende geführt. PPFPFPPPVVVVVUVUVUUVUVVUVCVCVPVUVUVœVVVVVVV—VV—VVVVVUVUVUVV UÄVV˖V»———————— Deutſches St. Leger Wolkenflug ſiegt vor Sichel Obwohl das Wetter nicht gerade einladend war, hatte die Grunewaldbahn wieder einen überaus ſtarken Beſuch aufzuweiſen. Der gebotene Sport war in allen Rennen ausgezeichnet, ſodaß das Publikum wohl auf ſeine Koſten gekommen ſein dürfte. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich naturgemäß auf das deutſche St. Leger der Drei⸗ jährigen, das nur fünf Pferde an den Start zur 2800 Mtr. langen Strecke brachte. Darunter aber befanden ſich die Beſten des Jahrganges, der Oppenheimer Wolkenflug und die Graditzerin Sichel. Wie erwartet, ſpitzte ſich das Rennen zu einem Duell zwiſchen dieſen beiden favorxiſierten Pferden zu. Vom Start an führte Altenſtein, bis Wolken⸗ flug und Sichel leicht an ihm vorbeigkngen. Nach ſcharfem Kampf war Sichel unter E. Bölke geſchlagen und 9 mit einer klaren Länge zurück den zweiten Platz. Vier Längen zurück kamen N auf dem dritten Platz und welter Kavalleriſt und Altenſtein. Die Ergebniſſe: 1. Wahlſtatt⸗Rennen. Für Dreijährige, 2300 4, 1800 Meter: 1. Stall Halmas Hurt(E. Huguenin); 2. Dona⸗ tellb; 8. Chinoſeuer. Ferner: Unfug, Agricola, Eilflug, Corviglia Takle, Lamelle, Matfant. Toto: 50:10. Platz: 89, 96, 29:10. 2. Dahlmanu⸗Reunen. Für Zweijährige, 4100, 1400 Meter: 1. M. J. Oppenheimer Mio d Arezzo(W. Printen]; 2. Palaſtpage; 5. Tenor. Ferner: Gryllos, Oſtermädel. Toto: 22:10. Platz: 13, 12:10. 8. Rachenputzer⸗Reunen. Ausgleich 2, 3500, 2400 Me⸗ ter: 1. A. Schumanns Herodias(E. Grabſch): 2. Pandur; 8. Majordomus. Ferner: Vichy, Lanfranchi, Matador, Altat, St. Robert, Wotan, Altenhof, Peeper. Toto: 47:10. Platz: 19, 44 29:10. 4 Hammurabi⸗Rennen. 5400, 1800 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Marie Louiſe(O. Schmidt); 2. an der Wien; 9. Ghazi. 8 Graf Iſolani, Toto: 58:10. Platz: 17, 18:19. 3. Deutſches Saint Leger. Für Dreijährige, 21 500 AI, 9900 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Wolkenflug E. Grabſch); 2. Sichel; 3. Agothon. Ferner: Altenſtein, avalleriſt. Toto: 20:10. Platz: 11, 11:10. 6. e Verkoufsrennen, für Zweijährige, 3000„, 1000 Meter: 1. Frau J. v. Opel Vicky(K. Narr); 2. Pythra; 3. Manttobo. Ferner: Rotkäppchen, Auna, Aus⸗ rede. Toto: 28:10. Platz: 15, 14:10. 7. Laurin⸗Reunen. Ausgleich 8, 2300 4, 1000 Meter: 1. Abteilung: 1. Frau E. Lauriſchs Roxana(J. Staroſto); 2. Caſtor; 3. Kerner; 4. Berenice. Ferner: Feldwebel, Oſtkind, Lachteufel, Loe, Immerzu, Froßwalt, Tolentino, Musketier, Wink. Toto: 40:10. Platz: 18, 81, 10, 77:10.— 2. Abteilung: 1. W. Sternbergs Heuchler(&. Viſek); 2. Venuſta; 3. Polaſchin; 4. Roſenau. Ferner: Askari, Eve⸗ rone, Lyſias, Kirgiſe, Habicht 2, Caliqueen Morgenrot, 1 Tunguſe, Bill. Totv: 76:10. Platz: 17, 17, 20, 210. * Hamburg⸗Großborſtel(27. Sept.): 1. Wittenkamp⸗ Rennen. Herrenreiten. 2800 J. 2200 Meter. If Frau v. Heynitz Meute(Et. v. Blottnitz);.7 P. Mühlens Alpenflieger(Dr. Liebrecht); 3. Black Bridge. Ferner liefen: Mika, The Outlaw Chinaprinz. Bota⸗ ſogo, Fatinttza, Helgoländer, Markolf, Virgil. Tot.: 12210; Platz: 13, 27. 15. 14:10. 2. Jugend⸗Preis. Tür Zweifährige, Ehrenpreis und 0⁰* e 1. Graf Voß' Ritterkrone(M. Schmidt); 2. Turnierfeier? 3. Chiffre. Ferner liefen: Mauve, Stauff, General Steuben, Roſenfürſt. Chikago. Tot.: 30:10; Platz: 13, 16. 19:10. 3. Jungfernſtieg⸗Verkaufsrennen. 2100 4. 1000 Mtr. 1. Gebr. Röslers Jungmanne(A. Neumann); 2. Jambus; 8. Morgenwind. Ferner liefen: Mazedonier. Schäferburg, Geranjum, Liebhaberei. Tot.: 55:10: Platz: 21, 27. 27210. 4. Harkshaider Rennen. 2800, 2000 Meter. 1. P. Mülhens Präfect(M. Schmidt); 2. Audi; 3. Orenburg. Ferner lief: Patriarch. Tot.: 34:10, Platz: 18, 12:10. 5 5. Borſteler Herbſt⸗Ausgleich. Ausgleich II. 3500 4. 1600 Meter. 1. O. Trauns Aſta(H. Hiller); 2. Tar⸗ guinius Superbus; g. Carna. Ferner liefen: Rabetzkt, 25 Gartbaldi,. 5 Maretanus. ot.: 152:10; Platz: 25, 19, 19:10. 8. Amafenen- Preis. Damenreiten. Nichtöffentliches Rennen 0 7. Preis vom Ochtenzoll. 2100 4. 1200 Meter, 1. Frau M. Weſthoffs Nab(5. Weſtboff); 2 Maiennacht 3. Cal⸗ cum. Ferner liefen: Buxaherrin. Blumenktznig, Meluſine, 1 Gogol, Bauernjunge. Tot.: 858:10; Platz: 38. ee 8. Garſtedter Ausoleich. Ausgleich 3, 2800 4, 1400 Me⸗ ter: 1. A. Leuners Waſſernymphe; 2. Eſparſette; 8. Ferrari; . Amönenwarte. Ferner: Trochäe, Vardar, Fernländer, Lyfander, Pistole, Bobette, Mortonius, Tramonte, Haupt⸗ 0 manns Schweſter, Toto: 85:10. Platz: 21, 14, 58, 21:10. Krefeld(27. September) 1. Preis von Oppum. 2000 /. 1400 Meter. 1. Dr. J. Claſſens Gold und Silber; 2. Flügelmann; 3. Jan von Werth; 4. Halde. Ferner liefen: Attis, Apache, Patrella, Miſtinguette, Fernant, Medinus, Ingraban, Lau⸗ ſitzer, Eiſenbraut, Feuerroſe. Tot.: 142:10; Pl.: 25, 41, 20, 24:10. 5 2. Bockumer Jagdrennen. 2000 4. 3700 Meter. 1. H. Schweitzer jr. Rabenſteiner; 2. Thymian; 3. Rhenus. Ferner liefen: Leitſtern, Maikater, Isländer, Ortwin, Farren, Gerold, Hadili, Hornſcheid, Klingenſchmied. Tot.: 201 10% Pl.: 80, 16, 2010. 8. Preis von Uerdingen. Für Zweijährige. Ehrpr. u. 2700 4. 1200 Meter. 1. M Walters Gilwerk; 2. Praſſer; g. Garbezäger. 5 liefen: Outario, Snatok, Scholle, Gerlind, Reger, Oh jes. Tot.: 65:10; Pl.: 19, 19:10. 4. Nepiun⸗Jagdreunen. Ausgleich III. Ehrenpreis u. 2400. 3700 Meter. 1. G. Völls Enthuſtaſt; 2. Berg⸗ ſchüler; 3. Segur(). Ferner liefen: Comteſſe Iſola, Lauſcher, Fühnrich, Don Joſe, Janette Toyt.: 70:10; Pl.: 18, 14, 15:10. 5. Preis der Rheinprovinz. Ehrpr. u. 10 000 I. 2400 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Avanti(Zeh⸗ miſch); 2. Orion; g. Miſſouri. Ferner liefen: Nobelmann, Filmenau. Tot.: 21:10; Pl.: 14, 15:10. 6. Wilhelmshof⸗Ausgleich. Ausgleich II. Meter. 1. Gebr. Röslers Curator; 2. Nemrod. Ferner liefen: Fernpaß, Gaukelei. Pl.: 14, 13:10. 7. Xantener Ausgleich. Ausgleich III. 2000 I. 1650 Meter. 1. Graf E. v. Bylandts Omphaztt(5. Schmidt); 2. Eiltraud; 3. Strona; 4. Stilicho. Ferner liefen: Piniole, Sternkarte, Feudal, Franziskus, Generaliſſimus, Corax, Ma Chere, Butterfly, Megara, Dido, Puffer, Jaſon. Tot.: 44:10; Pl.: 31, 28, 20, 61:10. Nolzeichen Konkursantrag gegen Anſtria Wien Die Wiener Profeſſional⸗ Fußballvereine ſind wahrlich nicht auf Roſen gebettet. Ihre ſchwierige finanzielle Lage iſt ſeit langem bekannt und wird jetzt durch ein neues Betſpiel illuſtriert. Die Wiener Auſtria ſchuldet dem Direktor eines Wiener Reiſebüros, der gleichzeitig ihr Obmann iſt, die hübſche Summe von etwa 100 900 Schillin⸗ gen. Wegen dieſer Summe hat das Reiſebüro jetzt Kon⸗ kursantrag gegen Auſtrio erhoben, der vom Gericht aber wegen Mangels an Maſſe abgewieſen wurde. Für den 1. Oktober wurden die Verantwortlichen des Vereins nun zur Aßlegung des Offenbarungseides geladen. Boruſſia.⸗Gladbach vor dem Konkurs Der Vfs Boruſſia München⸗ Gladbach iſt bekanntlich im vorigen Jahr wegen verſchiedener Ver⸗ ſtöße gegen die Amateur⸗Beſtimmungen vom Weſtdeutſchen Spielverband mit einer Gelöſtroſe von 1000„ belegt wor⸗ den, die bis heute noch nicht gezahlt wurde. Die Verbands⸗ Spruchkammer hat ſich in ihrer letzten Sitzung auch mit dieſer Angelegenheit beſchäftigt und den Gladbacher Verein neben einer Reihe anderer Vereine bis zur Regelung der Angelegenheit aus dem Verband ausgeſchloſſen. Dex Vfe Boruſſia wendet ſich nunmehr in zwei offenen Briefen ſowohl an die Spruchkammer als auch an den BVerbands⸗Vorſtand und verlangt die Aufhebung dieſes Beſchluſſes. 2700 J. 2800 Orchilla; 3. Tot.: 19:10; Der Vorſtand des Deutſchen Hockeybundes trat am Wochenende in Berlin zu einer wichtigen Sitzung zu⸗ ſammen, in der vor allem über die Teilnahme Deutſch⸗ lands an den Olympiſchen Spielen 1932 in Los Angeles Beſchluß gefaßt werden ſollte. Mit Rückſicht auf die ſchwache Beteiligung der euro⸗ pälſchen Nationen und die enormen Koſten in Höhe von 45—50 000 Mk. für eine deutſche Hockeymannſchaft, beſchloß der Vorſtand des D. H. B. von einer Beteiligung an der Olympiade Abſtand zu nehmen.. Auch das Länderſpielprozramm in dieſem Winter wurde mit Rückſicht auf die allgemeine Wirtſchaftslage auf das äußerſte eingeſchränkt. Der D. H. B. will nur einer Rückſpielverpflichtung gegen Oeſterreich nachkommen Ueber den Termin beſteht noch keine Einigung doch kommen als Austragungsorte nur Berlin oder Leipzig in Frage. Als Erſatzländerkampf gegen Dänemark tritt Nord⸗ deutſchland für den D. H. B. am 25. Oktober in Kopen⸗ hagen gegen die Dänen an. Die weiteren Einladungen zu Länderkämpfen von Holland, Spanien und Frankreich mußten mit Rückſicht Verbandsſpiele der Kreisliga Kreis Anterbaden T. V. 46 Mannheim Friedrichsfeld:4 1913 Mannheim Weinheim 971 Altrip Phönix Mannheim 21 Edingen— Käfertal:2 7 Mannheim Feudenheim:1 Neckarſtadt—Neckarhauſen 413 Die größte Ueberraſchung brachte diesmal der Neu⸗ ling 07 Mannheim, der den Tabellenführer Feu⸗ denheim knapp:1 ſchlagen konnte. Feudenheim fiel durch dieſe Niederlage mit 4 Verluſtpunkten auf den 4. Platz zurück, während 07 zur Mitte aufſchließen konnte. T. V. 46 Mannheim mußte durch Friedrichs ⸗ feld eine weitere:4⸗Niederlage hinnehmen. Trotz auten Spiels will es in dieſem Jahr bei den Türnern nicht klap⸗ pen. Friedrichsfeld hat mit 2 Verluſtpunkten immer noch Ausſichten auf die Meiſterſchaft. Der Tabellenführer Weinheim konnte den Tabel⸗ lenletzten 1913 Mannheim mit Glück:0 ſchlagen und ſo weiter die Spitze halten. Altrip beſtiegte Phönix Mannheim:1 und behauptete ſo den Anſchluß an die Spitze. Phönix liegt mit 9 Verluſtpunkten ausſichtslos in der Mitte. Käfertal konnte in Edingen knapp 21 gewin⸗ nen und ſeinen 5. Platz behalten, ebenſo kam Edingen vom drittletzten Platz nicht hinweg. Neckarſtadt beſiegte Neckar hauſen 428. Neckar⸗ ſtadt hat einen guten Mittelplatz. Neckarhauſen hält mit 12 Verluſtpunkten den 10. Platz. Der Tabellenſtand: Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Weinheim 7— 1 22:11 14.2 Ait 6— 1 20:18 12.2 Friedrichsfeld 7 6— 1 17·4 12˙2 Feudenheinmm 8 6— 2 30˙7 12:4 Käfertal 7 5— 2 17:12 10.4 Neckarſtabt 7 4 1 2 16:19 9·5 07 Mannheim 8 2 3 3 16:19:9 Phönix Mannheim 7 2 1 4 14.14 5˙0 Heddesheim 7 2 1 4 18:18:0 Neckarhauſen 8 2— 6 16.19 412 Edingen 7 1 1 5 928 311 T. V. 184 8— 2 6 1220 22.14 1913 Mannheim 7— 4 6 520 113 Kreisliga Neckar Abteilung Rohrbach— Eppelheim 311 Union 1 99 5— Neulußheim:5 Wiesloch— Hockenheim:1 alle anderen Vereine ſpielfrei Rohrbach der Tabellenführer ſetzte ſeinen Siegeszug gegen Eppelheim fort und liegt nun mit zwei Punkten Vorſprung an der Tabellenſpitze. Da auch Union Heidelberg die Neulußheimer Elf mit:8 niederlegen konnte, liegt nun Union Heidelberg mit dem ſpielfreien Plankſtadt gemeinſam an zweiter Stelle der Tabelle. Durch einen knappen:1⸗Sleg von Wiesloch gegen Hockenheim feſtigte der Sieger weiterhin ſeine Po⸗ ſition und nimmt einen guten Platz in der Mittel⸗ gruppe ein. Kreisliga Neckar Abteilung II Eberbach— Steinfurth:1 Eppingen— Bammenthal:2 Durch den knappen:2⸗Erſolg über die Bammenthaler, die ſich überraſchend ſtark zur Wehr ſetzten, hat Eppingen mit 8 Punkten die Tabellenſpitze erreicht. An zweiter Stelle liegt Eberbach mit ebenfalls 8 Punkten, doch haben die Kuckucksſtädter ein Spiel mehr ausgetragen. durch einen:2⸗Sie Kreisliga Pfalz Kreis Nordpfalz: 1914 Oppau— Kickers Frankenthaf:0. Hochfeld— TV. Frieſenheim 21 Maxdorf— Pfalz Ludwigshafen:1. TV. Franken⸗ thal— 0b Ludwigshafen:0. 04 Ludwigshafen— Arminia Rheingönheim:4. ASV. Ludwigshafen— VfR. Oggersheim 020. Die Favoriten für die Meiſterſchaften im Vorderpfalz⸗ kreis hatten am Sonntag einen ſchwarzen Tag, mit Aus⸗ nahme von 1914 Oppau, das gegen Kickers Frankenthal einen:0⸗Sieg herausholen konnte. Dagegen verloren 8 Ludwigshafen gegen JV Frankenthal:0, der Sc 04 Ludwigshafen auf eigenem Platze gegen Arminia Rhein⸗ gönheim ſogar:4 und Pfalz Ludwigshafen in Maxdorf 311. Der S Hochfeld konnte gegen TV Frieſenheim mit Glück einen 2·1⸗Sieg herausholen, während ASW Ludwigshafen und VfR Oggersheim mit bb die Punkte teilten. In der Tabelle wird durch die Niederlage der Favoriten im weſent⸗ lichen nichts geändert. Nur 1914 Oppau kommt durch dieſen Sieg auf den 3. Platz, worauf AS Ludwigshafen, J Frankenthal und Arminia Rheingönheim folgen. Den 1. Platz behält nach wie vor 03 Ludwigshafen, worauf mit einem Punkt Abſtand 04 folgt. Kr. Südpfalz: Viktoria Herxheim— TV. Speyer:3. Mutterſtadt— Bellheim 470. Einen ausgezeichnet ſchönen Kampf lieferten ſich in Herxheim Viktoria und JV Speyer, der bei gleichmäßigen Leiſtungen mit einem Unentſchieden:8 endete. Ein Kampf, wie man ihn noch ſelten geſehen hat. 08 Mutterſtadt konnte gegen den Neuling Bellheim nach einem überlegenen Spiel mit:0 gewinnen. Kreis Kaiſerslautern: Pfalz Kaiſers⸗ lautern gegen Hochſpeyer:0. Kindsbach— Bf. Kaiſerslautern 225. Es fanden hier nur zwei Spiele ſtatt. Der Sieg von Pfalz Kaiſerlautern gegen Hochſpeyer mit gi überxaſchte, wodurch Pfalz als Tabellenletzter zum erſtenmal zwei Punkte gewann. Der Tabellenführer, Bf Kalſerslautern, gewann, wie zu erwarten war, gegen Kindsbach mit 275 und bekam dadurch gegenüber dem Tabellenzweiten Hochſpeyer einen Vorſprung von zwei Punkten. Kreis Pirmaſens: 05 Pirmaſens— Rod⸗ alben:1. Taleiſchweiler— Waldfiſchbach 123. SV. Pirmaſens— Münchweiler:2. Contwig— Pfalz Pirmaſens 90:1 abgebr. Einen hartnäckigen Kampf gab es zwiſchen 05 Pirmaſens und Rodalben, der mit einem Unentſchieden 11 endete. In Thaleiſchweiler bot Waldfiſchbach eine ausgezeichnete Lei⸗ ſtung, ſodaß das Spiel mit:1 gewonnen wurde. Der S Pirmaſens(TV 63) konnte gegen Münchweiler nach ab⸗ wechſlungsreichem Kampf mit:2 die Oberhand behalten. Mit einem Mißton endete die Begegnung zwiſchen Cont⸗ wig und Pfalz Pirmaſens. Das Spiel wurde vom Schieds⸗ richter 10 Minuten nach Halbzeit abgebrochen, nachdem Pfalz Pirmaſens:0 geführt hatte. Die Urſache lag darin, daß die Zuſchauer über den Schiedsrichter herfielen. Er hatte in der erſten Halbzeit einen Spieler von Contwig des Fel⸗ des verwieſen und als er in der zweiten Halbzeit zwet weitere Spieler von Contwig vom Platz verweiſen wollte, kam es zu den unſchönen Szenen und dem Spielabbruch. Eine deutſche Tennis-Rangliſte v. Cramm und Cilly Auſſem Rangliſtenerſte Nachdem die Diskuſſion über die verſchiedenen Tennis⸗ Weltrangliſten als beendet gelten kann, da ja auch die internationale Saiſon bereits ihren Abſchluß gefunden hat. konzentriert ſich das Intereſſe nunmehr auf die Bilanz der einzelnen Länder. In Deutſchland neigt ſich die Saiſon ebenfalls ihrem Ende zu, es wird nur noch vereinzelt im Freien geſpielt. Der Deutſche Tennis⸗Bund bringt alljähr⸗ lich eine amtliche Rangliſte heraus, die aber erſt im Novem⸗ ber erſcheint. Inzwiſchen hat der Tennisjournaliſt Edgar den Verſuch gemacht, die rangliſtenmäßige Bilanz aus dem deutſchen Tennisjahr 1931 zu ziehen. Dieſe private Rangliſte ſoll der amtlichen Klaſſifizierung keineswegs vorgreifen, ſie iſt vielmehr als reiner Verſuch und auch ein wenig als Anregung gedacht. In den Grundzügen ſoll dieſe private Rangliſte die Namen derjenigen Spieler wieder⸗ geben, die wahrſcheinlich auch in der amtlichen Aufſtellung im Vordertreffen erſcheinen werden. Dieſer„Entwurf“ einer deutſchen Rangliſte 1931 hat folgendes Ausſehen: Damen: Eilly Auſſem Hilde Krahwinkel Ilſe Friedleben und Irmgard Roſt Aenne Peitz Käthe Hammer Herren: 1. Gottfried von Cramm 2. Dr. Heinz Landmann g. Eberhard Nourney 4. Guſtav Jaenecke 5. Fritz Kuhlmann 6. Dr. Walter Deſſort 7. Louis Haenſch Paula v. Reznicek 8. Ferdinand Henkel Marieluiſe Horn 9. Dr. J. P. Buß⸗M'heim 9. M. v. Ende⸗Pflügner 90. g g. go go pe fe 10. Otto Froitzheim 10. Irma Kallmeyer 135 e 11. Nelly Neppach 12. Dr. Martin Zander 12. Ruth Kohnert 18. Werner Menzel 13. Hilde Weihe 14. Heinz Remmert 14. Toni Schomburgk 15. Georg Daller 15. Edith Sander In der Rangliſte der Herren iſt Prenn nicht berückſich⸗ tigt worden, weil er durch die Disqualifikation des Bundes in ſeiner Spieltätigkeit zu ſehr eingeſchränkt wurde. Zwei⸗ fellos gehört er an die erſte Stelle, aber v. Cramm hat viel und erfolgreich geſpielt, iſt von keinem deutſchen Spieler beſiegt worden und hat eine Reihe von guten Ausländern wie von Kehrling und Alonſo geſchlagen. Prenn erhielt von Alonſo eine Niederlage, beſiegte aber dafür deſſen Landsmann Maier, von dem wiederum von Cramm eine Niederlage bezog. Da die Rangliſte den Durchſchnitt aus der Geſamtform des Jahres wiedergeben ſoll, kann man Her Deulſche Hotkey Bund lagt Deutſchland nicht in Los Angeles auf die unſicheren Verhältniſſe auf einen ſpäteren Termin zurückgeſtellt werden. Die Vorrunde um ben Silberſchild ſieht am 8. No⸗ vember folgende Begegnungen vor: Weſt—Süddeutſchland in Krefeld Nord.—Mitteldentſchland in Leipzig. Die Sieger dieſer beiden Spiele treffen ſich am 6. De⸗ zember in der Zwiſchenrunde und das Endſpiel be⸗ ſtreiten dann im Frühjahr der Silberſchildgerteidiger Brandenburg und der erfolgreiche Verband aus dem Zwiſchenrundenſpiel. Von Wichtigkeit iſt die Aenderung der Spielregeln, daß Hinausſtellungen auf Zeit nicht mehr zu⸗ läſſig ſind. l Zur Förderung des Hockeyſports ſtiftete der bekannte Jugendführer Dr. Horn einen„ſilbernen Handball“, der dem Verein zugeſprochen wird. der die beſte Hockenarbeit innerhalb eines Jahres leiſtet. Der geſtiftete Ball ent⸗ ſtammt dem inoffiziellen erſten Länderſpiel zwiſchen Deutſchland und England in Folkeſtone aus dem Jahre 1927. 5 v. Cramm ſchlecht vom erſten Platz verdrängen, ihn aber vor Prenn zu ſetzen, wäre keineswegs zu verantworten, wie auch eine Gleichſetzung beiden nicht gerecht wird. Aus die⸗ ſem Grunde wurde Prenn überhaupt nicht in die Rangliſte genommen, aber mit dem ausdrücklichen Vermerk, daß Daniel Prenn als„moraliſcher Rangliſtenführer“ zu gelten hat. Man wird allerdings darüber ſtreiten können, ob Prenn nicht trotz alledem auch cle facto an die Spitze gehört. Gleichſetzungen ſind mit einer Ausnahme bewußt vermieden worden, weil die Klaſſifizierung eine Rangliſte und keine Gruppenliſte ſein ſoll. Vereinsregalta des Eudwigshafener Rudervereins Begünſtigt von herrlichſtem Herbſtwetter und bet recht guten Waſſerverhältniſſen fand am Sonntag nachmittag im Luitpolbhaſen die 31. Vereinsregatta des Ludwigshafener Rudervereins ſtatt. Sämtliche ausgeſchriebene Rennen: Vereinsmeiſterſchaft, 7 Vierer⸗ und 2 Achterrennen kamen zuſtande. Sie wieſen teilweiſe eine Beſetzung bis zu pier Booten auf, ſo daß Freitag, Samstag und Sonntag vor⸗ mittag zahlreiche Vorrennen ausgefahren werden mußten, die bereits recht ſpannende Kämpfe erbrachten. Im Hin⸗ blick auf ſportliche Bilder bleibt es immer wieder be⸗ dauerlich, daß die Hafenſtrecke nur 2 Boote zuläßt, Einen Vorteil hat die Sache inſofern, als durch die Ausſchel⸗ dungsrennen das Kämpferiſche weſentlich in den Vorder⸗ grund gerückt wurde. Die Strecke führte über 1500 Meter und zwar wurden alle Rennen, ausgenommen des Heraus⸗ forderungsvierers, im Gig ausgerudert. Rund 160 Ruderer ſtanden in friedlichem Wettkampfe. Wahrlich eine erkleck⸗ liche Zahl. Der gebotene Sport entſprach vollauf den Er⸗ wartungen. Stümperhafte Leiſtungen gab es nicht zu ſehen. Spannende Kämpfe und muſterhaften Sport boten vor allem der Herausforderungsvierer und der Senior⸗ achter. Die Vereinsmeiſterſchaft ſicherte ſich in ſchönem Stil W. Stolle. Für die nichtſiegenden Mannſchaften gab es zum Schluß noch einen Troſtachter. Dle Regatta ſah aulß beiden Hafenbrücken ein ſehr zahlreiches Publikum, das die Rennen mit regem Intereſſe verfolgte. f Die Ergebniſſe: Schüler⸗Vierer: 1. Boot: Start 2(Kronauer, Maur⸗ mann, Schröder, Köbner, Steuer: H. Merting); 2. Boot: Start 1. 5 Verloſungs⸗Vierer: 1. Boot: Start 1(Fiſcher, Roll, Mardo, Willerſiun, Steuer: Köbner); 2. Boo! Start 2 Altherren⸗Vierer: 1. Boot: Start 2(Zilleubiller, Dr. Kraenter, Welker, Diez, Steuer: Popp); 20 8805 Start 5 a Anfänger⸗Vierer: 1. Boot: Start 1(Buchmann, Liebler Schittenhelm, Kauffmann, Steuer: Kull; 2. Bopt: Start 2. Herausforberungs⸗Vierert 1. Boot: Start 2(Rothſtein, S Franz, Kröwerath. Steuer: Schöpf; 2. Boot: Start 1. Jungmann⸗Achter; 1. Boot: Start 2(Weiter, Schreiber, Kauffmann, Villinger, Schittenhelm, Stadler, i Köbner, Steuer: Dr. Schwamberger]; 2. Boot: Start. Senior: Vierer: 4. Boot: Start 1(Maurmann, Stau⸗ dinger, Bertram, Ries, Steuer: Weirich); 2. Boot: Start 1. Vereinsmeiſterſchaft: 1. Boot: Start 2(Stolle); 2. Botz Start 1(Rothſteinſ. Bei 1200 überſpurtet Stolle ſeinen Gegner und ſiegt mit 1½ Längen. N Zukunfts⸗Vierer: 1. Boot: Start 2(Belle, Häberling Tetzinger, Kauffmann, Steuer: Bauer); 2. Poole Senior⸗Achter: 1. Bpot: Start 2(Bozung, Henne, Sachs Grünebaum, Fiſcher, v. Hoven jr., Franz, Schweizer, Steuer: Bauer); 2. Boot Start 1.. 5 Troſtachter: 1. Boot: Start 17 2. Boot: Start 2 N 10. Seite“ Num mer 447 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. September 1931 AN Crstaofführung in Haben! unter Verwendu Auß e Fox tönende Der grandiose Kriegsfilm, der nach wie vor ungeteiltes Interesse findet onaunon' in erschütterndes Dokument aus vergangenen Tagen Original., Mriegs-Hufnahmen Materials Jblügen in Bammel der Sage 5 Hochinteressanter Naturfilm ng authentischen rde m: Mochenschau“ die unerreichte Barupf ung der deutschen Film- Theater bringt u..: 5 Goldkrise in Bugland Steffettenritt 8 ur Wartburg— Pindbergus Empfang! n lapan— kHlundeschau in Berlin Gondelrennen in Venedig— Fußball- 5— Motorrennen auf dem kaſchigansee 5 Für Jugendliche erlaubt! Tonberichterstat- auf Bis.30 Uhr Plätsen allen nur 80 Pig. zeginn: .00..00, .00, .30 Uhr National-Theater Mannheim Montag, den 28. Sept. 1931 Vorstellung Nr. 24— Miete E Nr. 4 Elektra Tragödie in einem Aufzuge von Hugo v. Hofmannsthal Musik von Richard Strauß Musikalische Ltg.: Josef Rosenstock Inszenierung: 25 Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Anfang 20 Uhr Ende nach 21.80 Uhr 5 55 Personen: Klytämnestra Elektra Chrysothemis Aegisth Orest Der Pfleger des Orest Die Vertraute Schleppträgerin in junger Diener alter Diener e Aufseh jerin Zweite 17 Dritte Magd Vierte Magd Fünfte Magd Irene Ziegler Elly Doerrer Else Schulz Helmuth Neugebauer Wilhelm Trieloff Albert Weig Henny Liebler Ellice Illiard Fritz Bartling Hugo Voisin Ellice Illiard Nora Landerich Käthe Lautenschläger Gertrud Jenne Ellen Philips Gussa Heiken Lernſ S809 Tanzschule N 7. 8 modern Das Institut von internationalem Ruf Neue Kurse beginnen am 1. u. 15. Oktober Einzelunterricht jederzeit. Tanzen! Sfimdebeek Tel. 23006 um U HR F D 0 0 be Wade 10 Vollkommen renoviert! Hervorragende Wiedergabe! Das neue Meisterwerk E. A. Dupon's des Schöpfers von, Vale“., Aflanfie“ Falle Morkale Ein Schau- und Ausstattungsfilm allergrößten Stils! In den Hauptrollen: Anna Sten— Kurt Gderron O. Wallburg— Relnh. Berndt Miceg Wochenschau-Kulkurfilm N eh 10 e . lle be HA. 1 ee 1 eli 15 Doppel- Spielplan: Albert Bassermann Hans Siu we— Ad. v. Schlefiow- befahren der Liebe Worüber man sonst nicht spricht! Der erste Sexual-Ton- u. Sprechfilm. Im lustigen Teil: „Die Regimenkslochler“ mit Beity Balfour— Kurt Gerron Wochenschau— Kulturfilm! auf allen Platz. nur Bis.30 Uhr 70 Pig. auf allen Plätzen nur lis.30 Ur ¹¹ Beginn:.00,.00,.00,.30 Uhr Beginn:.00,.30,.00 Uhr SA Ab Reute Montag! Aliane Haid! Waller janszen Jacob Tiedtke G. H. Schnell in dem f Ton- und Sprechfiim:- Kaiser- liebhehen Die Liebesgeschichte Kaiser Josephs II. mit der Postmeisterlisl. Bilder u. 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