. . neee 1 * Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Se Luiſenſtraße 1.— Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 W Oppauer Straße 8, mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neue Mannheimer Zeitung Wannheimee General- Anzeiger Einzelpreis 7 0 Pf Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Neue Ver Dienstag, 29. September 1931 hürfung der en li 142. Jahrgang— Nr. 450 hen Regierungskri Die Liberalen gegen Neuwahlen— Ein Altimatum an Macdonald— Man ſpricht bereits vom Rücktritt des Premiers Jeſthalten an der Goloͤwährung Sehr beachtenswerte Ausführungen auf der Verliner Sparkaſſentagung Indien hinter den Kuliſſen Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 29. Sept. Die innenpolitiſche Lage in England iſt wieder einmal einer Kriſe nahe. Geſtern trat eine plötzliche überraſchende Wendung ein, durch die die Neuwahlen ernſtlich in Frage geſtellt worden ſind und durch die ebenfalls ein Bruch in der natio⸗ nalen Regierung in den Bereich der Möglichkeit gerückt iſt. Die Liberalen präſentierten dem Mi⸗ niſterpräſidenten eine Art Ultimatum, in dem ſie er⸗ klären, ihre Miniſter in der Regierung würden un⸗ verzüglich zurücktreten, wenn Macdonald die Par⸗ lamentsauflöſung beſchließe. Andererſeits ſeien aber die Liberalen bereit, die gegenwärtige Regierung ohne Neuwahlen zu unterſtützen, auch auf die Gefahr hin, daß ſie einen Zolltarif einführen müſſe, voraus⸗ geſetzt, daß dieſer ſich in den Grenzen halte, die durch die Währungsſchwierigkeiten gegeben ſeien. Lloyd George ſteht offenbar hinter dem Ulti⸗ matum, das die ganze politiſche Situation mit einem Schlage ändert. Es wurden gleichzeitig Gerüchte verbreitet, daß Lloyd George in neuen Verhandlungen mit den Sozialiſten ſtehe, um im Falle der Ablehnung ſeiner Forderungen durch die Regierung mit der Labour Party über eine gemeinſame Oppoſition zu beratſchlagen. Infolge der neuen Situation konnte geſtern in der entſcheidenden Kabinettſitzung keine Ueberein⸗ ſtimmung hinſichtlich der Parlamentsauflöſung er⸗ zielt werden. Man hört, daß von den 10 Mitglie⸗ dern des Notkabinetts zunächſt 6 für die Wahlen und 4 dagegen waren. Später habe ſich, wie gerücht⸗ weiſe behauptet wird, auch Macdonald über⸗ zeugen laſſen, daß es für den Augenblick heſſer ſei, das Unterhaus und die Regierung unverändert bei⸗ zubehalten, d. h. die Wahlen bis auf weite⸗ es zu verſchieben. Heute wird Maedonald vom König emp⸗ fangen werden, der geſtern von Schottland nach London zurückgekehrt iſt. Macdonald hat ſchon ſeit einigen Tagen deutlich erklärt, daß er zurück⸗ treten werde, wenn es ihm nicht gelingt, eine wirklich überparteiliche Baſis für ſeine Regierung zu finden. Dieſe Gefohr iſt jetzt eingetreten und man ſpricht im Augenblick ſchon offen von einem möglichen Rücktritt Maedonalds, falls die Konſervativen weiter auf ſofortige Wahlen heſtehen. Wir glauben, daß das entſcheidendſte Argument gegen die Wahlen zur Zeit der Zuſtand der Ver⸗ handlungen mit den indiſchen Delegierten auf der round table⸗Konferenz iſt. Die Konferenz iſt auf erhebliche Schwierigkeiten geſtoßen, wie wir ſchon ſeit einigen Tagen berichten konnten und wenn jetzt die politiſche Lage durch Neuwahlen aus dem Gleich⸗ gewicht gebracht wird, beſtehen ſo gut wie gar keine Ausſichten darauf, die Dinge zu einem Erfolg zu führen. Der Lordkanzler Lord Sankey hat in den letzten Tagen nur noch durch den außerordent⸗ lichen Einfluß ſeiner Perſönlichkeit die verſchiedenen indiſchen Intereſſen zuſammengehalten und man hört aus Delegiertenkreiſen, daß ohne Lord Sankey, ſo wie die Dinge jetzt liegen, die Konferenz auf der ganzen Linie zuſammenbrechen würde. Dieſe Ueberlegung dürfte dazu beitragen, auf einen Teil des Kabinetts gegen Neuwahlen einzu⸗ wirken. Zwei Möolichkeiten liegen jetzt in der eng⸗ liſchen politiſchen Entwicklung vor. Einerſeits kann in den nächſten Tagen die Regie⸗ rung zurücktreten und eine konſerva⸗ tive Regierung unter Baldwin das Amt übernehmen. In dieſem Falle würden ſofortige Neuwahlen ausgeſchrieben werden, die unter dem Zeichen der erbittertſten Parteikämpfe ſtehen würden und wahrſcheinlich zu einem neuen Währungs⸗ ſturz führen würde. Auf der anderen Seite iſt eine Einigung zwiſchen Macdonald und Lloyd George, denn darauf läuft es jetzt hinaus, nach wie vor denkbar. Sie würde zu einem vorläufigen Weiterbeſtehen der nationalen Regierung ühren, ohne daß es zu Wahlen kommt. Das wichtigſte Er⸗ gebnis einer ſolchen Verſtändigung wäre anſtatt des Hochſchutzzolles, den die Konſervativen für beinahe alle Fertigwaren und eine Reihe von Roh⸗ ſtoffen einführen wollen, lediglich ein Finanz⸗ 3011 von 10 bis 15 Prozent auf eine mäßige Gruppe von eingeführten Waren. Nach dem Reichskanzler(ſiehe heutiges Mittags⸗ blatt) ergriff der preußiſche Innenminiſter Seve⸗ ring das Wort. Er verbreitete ſich zunächſt über die Organiſation des Verbandes, der heute 3000 Spar⸗ kaſſen umfaſſe. Die Betreuung der ſozialen Schich⸗ ten des Volkes iſt, wie der Miniſter ausführte, die volkswirtſchaftliche unentbehrliche Funktion der Sparkaſſen. Zwölf Milliarden Mark Spar⸗ einlagen ſeien von 18 Millionen Sparern nach der Inflation geſpart worden. Dem Spareinleger hafte nicht nur die Sparkaſſe mit ihrem Vermögen, ſondern daneben auch der Kommunale Gewährs⸗ verband mit ſeiner Steuerkraft. Unbedingt erfor⸗ derlich ſei eine Reform bei den Sparkaſſen. Die preußiſche Regierung ſei zuſammen mit Reichs⸗ regierung, Reichsbank und Länderregierungen in Fühlungnahme mit der Organiſation der Sparkaſſen ſofort an die Arbeit gegangen, und jedenfalls werde in allernächſter Zeit ein befriedigendes Ergebnis er⸗ zielt werden. Den Sparkaſſen müſſe eigene Rechts⸗ perſönlichkeit gegeben werden, um das Sparvermögen von den ſonſtigen Gemeinde vermögen zu trennen: Die Liquidität und die Liquiditäts⸗ reſerven der Sparkaſſen und Girozentralen müßten ſtärker geſichert werden. Im Kommunalkreditweſen ſei eine engere Grenzziehung vonnöten, ebenſo eine überſichtlichere Kontrolle. Das alles dürfe aber nicht zur Beſeitigung der Selbſtverwaltung und Selbſtver⸗ antwortung der Sparkaſſenorganiſation führen. Durch Arbeit und Kampf— ſo ſchloß der Miniſter— iſt das Erreichte erzielt worden, Arbeit und Kampf wird auch die Loſung der Zukunft ſein. Rede des Reichsbankpräſidenten Beſondere Aktualität kam den Darlegungen des Reichsbankpräſidenten Luther zu, der folgendes ausführte: Die Tagung findet uns unter dem Eindruck eines Ereigniſſes von welterſchütternder Bedeutung, der Einſtellung der Goldeinlöſung durch die Bank von England. Angeſichts dieſes Vorganges muß einiges Grundſätzliche über die deutſche Wäh⸗ rungspolktik geſagt werden: Inflations⸗ ideen ſchwirren herum. Ich habe mich ihnen von vornherein beſtimmt entgegengeſtellt und an ſolche Ideen eine Abſage erteilt. Der Vorgang in England macht es aber anſcheinend notwendig, dies noch einmal zu wiederholen. Denn viele mögen den⸗ ken:„Wenn das finanzſtarke England auf dem Wäh⸗ rungsgebiet„großzügig“— wie man das ſo nennt— verfährt, ſo brauchte das arme Deutſchland nicht ſtolz auf ſeiner Goldwährung zu beharren. Es mag auch vielen eine Verlockung ſein, daß wir jenſeits des Kanals eine Auftriebsſtimmung beobachten, daß die Induſtrie dort neue Aufträge verzeichnen kann und ihre Sorgen wegen der Schuldrückzahlung geringer geworden ſind. Man verweiſt darauf, daß das In⸗ flationsland eine Exportprämie im Preiſe findet, da ſeine Koſten ſich nicht der Währungsentwertung an⸗ gepaßt haben. Das iſt alles an ſich richtig; wir haben es ſelbſt erlebt. Aber haben wir nicht auch erlebt, wie es wei⸗ ter geht? Haben wir ganz vergeſſen, daß dieſes Wohlbefinden nur im erſten Stadium der Juflation vorhanden iſt, daß aber alsbald die Koſten nachrücken, ebenſo die Preiſe, daß die Exportprämie verſchwindet? Wir müßten, wenn wir an derartige Dinge über⸗ haupt denken könnten, darauf gefaßt ſein, daß das Nachrücken der Preiſe und Koſten bei uns ſo gut wie ſofort eintreten würde, daß es ſo etwas wie ein erſtes Stadium in dem inflationserfahrenen Deutſchland kaum geben würde, weil alles mit größ⸗ ter Beſchleunigung zur Goldrechnung über⸗ gehen würde. Dann würde bei uns ſicherlich der Wunſch aufkommen, ein neues erſtes Stadium zu ſchaffen— und ſo weiter! Deshalb ſcheidet für uns der Gedanke aus, es könnte eine doſterte, eine kontrollierte Inflation geben. Wir würden wieder und ſogar noch dringender als damals vor der Gefahr ſtehen, daß auf dem ab⸗ ſchüſſigen Wege erſt Halt gemacht wird, wenn auf ihm die Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten ſo ungeheure ſind, daß man einfach nicht mehr vor⸗ wärts kann. Wenn viele Leute ein ſchlechtes Ge⸗ dächtnis haben und die Not des Jahres 1923 ver⸗ geſſen haben, ſo darf ich verſichern, daß mein Ge⸗ dächtnis nicht ſo kurz iſt. 55 Mir wird entgegengehalten werden, welche Wohl⸗ tat für das Wirtſchaftsleben die Erleichterung der Schulden ſein und daß dieſe Entlaſtung doch ein bleibender Erfolg eines„Inflatiönchens“ ſein würde. Allerdings würde die Wirtſchaft jje nach dem Grade der Inflation von Schulden entlaſtet werden, ſoweit es ſich um Reichsmarkſchulden han⸗ delt. Auch dies iſt unſer Erlebnis geweſen, aber war es nicht auch ein Erlebnis für uns, wie im gleichen Schritt mit den Schulden die Sparkapitalien des deutſchen Mittelſtandes, des fleißigen, vorſor⸗ genden Handwerkers und Arbeiters aufgezehrt wurden? Das deutſche Volk war geſund genug, um nach dem Ende der Inflation den Spargedanken wieder in die Höhe zu bringen. Es ſind moraliſch und ökonomiſch wertvollſte Schichten unſeres Vol⸗ kes, die die in den Sparkaſſen liegende Kapitalmaſſe wieder aufgefüllt haben. Es ſind Träger idealer Kapitalbildung und Vermögensbildung auf breite⸗ ſter Grundlage. Für Deutſchland gibt es noch ein beſonderes Hindernis, die Goldparität ſchwinden zu laſſen: das ſind die Valutaſchulden. Wir ſind an das Ausland ganz vorwiegend nicht in Reichsmark, ſondern in Gold, Dollar oder anderen goldbeſtändigen Währungen und übrigens nur zu einem geringen Teil in Pfunden verſchuldet. Da nun die Auslandsverſchuldung in der Geſamtver⸗ ſchuldung unſerer Wirtſchaft eine entſcheidende Rolle ſpielt, ſo würde, ganz gleichgültig, wie man ſich die Erledigung der durch die Abwertung des Pfundes entſtandenen ſchwierigen Fragen denkt, uns in unſerer Lage eine Abwertung der Mark die an⸗ geblichen oder erhofften Schuld⸗Erleichterun⸗ gen nicht bringen. Die Milliarden Auslandsſchulden, die jetzt dem Stillhalteabkommen unterliegen, wür⸗ den mit jeder Abſchwächung des Reichsmark⸗ kurſes entſprechend höher in den Bilanzen der Valutaſchuldner zu Buche ſtehen und dieſe von einem gewiſſen Punkt an rettüngs⸗ los bankrott machen. Die Stellungnahme Deutſchlands kann deshalb nicht davon abhängig gemacht werden, ob nicht andere Län⸗ der aus den beſonderen Vorausſetzungen ihrer Lage heraus ähnliche Schritte wie England tun. Die Beſchlüſſe aus Schweden und Norwegen, die heute bekannt geworden ſind, brauchen überdies in keiner Weiſe zu bedeuten, daß dieſe Länder ſich mit ihren Währungen der Pfundentwicklung anſchließen: vielemehr wird auch hier abzuwarten ſein, welche Entwicklung ſich tatſächlich ergibt. Auf keinen Fall ſollte man überſehen, daß die engliſche Lage nun wie⸗ der die Beſonderheit beſitzt, daß möglicherweiſe in⸗ folge Auslaufens der von England gewährten Kredite eine ſtärkere Pfundnachfrage einſetzt. Es wird oft geſagt, es ſei ein Fluch, daß wir uns währungsmäßig an das Gold gebunden 5 haben. Eng damit im Zuſammenhang ſteht die Schaffung neuer Währungen: Roggenmark, Rentenmark, Poſt⸗ leiſtungsmark, Steuermark, Arbeitsmark und wie ſie alle heißen. Alle dieſe Pläne ſind reine In⸗ flationen. Das Weſentliche dieſer Projekte iſt, daß ſie neue Zahlungsmittel ſchaffen wollen, ohne ſich an den alten, durch die geſamte Währungsgeſchichte er⸗ härteten Grundſatz zu halten, daß der Zahlungs⸗ mittelumlauf nicht über diejenige Grenze hinaus⸗ gehen darf, die ſich aus dem Warenumlauf ergibt. Die Bindung an das Gold gewährleiſtet objektiv die Ein⸗ haltung dieſer Grenze, deren Ueberſchreitung In⸗ flation bedeutet. 5 Dieſe Sicherung iſt ein Segen, denn ſie zwingt uns, den Dingen, wie ſie ſind, ins Auge zu ſehen, und verbaut jede Möglichkeit, uns durch Währungsmanipulationen ſachlich notwendigen Maßnahmen im Gebiet der Wirtſchaftspolitik zu ent⸗ ziehen. Wenn das Feſthalten an der Goldwährung uns zunächſt neue Schwierigkeiten bereitet, ſo iſt doch das nur ſcheinbar und vorübergehend. In Wirklichkeit bewahrt uns Feſthalten an der Goldwährung vor unüberſehbaren Schwierigkeiten, die uns von einem Verfallen in eine Inflation erwachſen würden. N Korreſpondent der Ein Schritt vorwärts * Mannheim, 29. Sept. Wir alle haben jetzt den Kopf ſo drückend voll mit den vielen uns auf den Nägeln brennenden Sorgen, daß der franzöſiſche Miniſter⸗ beſuch in Berlin ſicherlich nur an wenigen Stellen die eingehende Würdigung finden und den nachhaltigen Eindruck machen wird, die er im Grunde genommen beanſpruchen kann. Vorausſicht⸗ lich wird ſogar fetzt, wo der Beſuch bereits hinter uns liegt, weniger davon geredet und geſchrieben als zur Zeit, wo er noch bevorſtehendes Ereignis war. Zur Bildung eines abſchließenden Urteils iſt es im Augenblick auch noch zu früh, da die Miniſter ja erſt heute Vormittag von Berlin abgereiſt ſind und die vorliegenden Berichte über das Ergebnis der zweitägigen Beſprechungen doch noch mancherlei Unklarheiten und Widerſprüche enthalten, die erſt noch geklärt werden müſſen. Jetzt aber ſchon kann man feſtſtellen, daß irgend welche überſchwängliche Erwartungen nach wie vor genau ſo wenig am Platze ſind, wie hoffnungsloſer Peſſimismus, der auch eine wirtſchaftliche Verſtändi⸗ gung mit den franzöſiſchen Nachbarn für lächerliche Phantaſterei hält. Gegenſätze, die viele Jahrhunderte hindurch beſtanden haben, laſſen ſich nur Schritt für Schritt aus der Welt ſchaffen. Kein Zweifel aber kann ſein, daß der jetzige Miniſterbeſuch in Berlin ein großer und weſentlicher Schritt auf dieſem Wege iſt. Wär nicht noch kurz vor dieſem Beſuch die politiſche Atmoſphäre durch die Hetzer von hüben und drüben ſo vergiftet worden, daß die für die Sicherheit der Gäſte verantwortlichen deutſchen Stellen ſogar mit der Möglichkeit eines Anſchlages oder doch einer Beläſtigung der franzöſiſchen Beſucher rchnen mußten? Und war nicht aus dieſem Grunde die deutſche Sicherheitspolizei zu Abſperrungsmaß⸗ nahmen genötigt worden, die teilweiſe ſchon etwas peinliches an ſich hatten? Zur allgemeinen Ueberraſchung hat ſich nun her⸗ ausgeſtellt, daß die franzöſiſchen Beſucher in Berlin nicht nur in keiner Weiſe beläſtigt, ſondern ſogar durchweg in der breiten Oeffentlichkeit freun d⸗ lich begrüßt worden ſind. Der Berliner „Times“ meint zwar, daß dieſes Ovationen darbringende Berliner Publi⸗ kum hauptſächlich aus„Geheimpoliziſten in Zipi mit ihren Familien“ beſtanden habe. Das ſcheint uns jedoch nicht glaubhaft zu ſein, weil gerade die Mentalität der Berliner ſich ſolche Be⸗ vormundung und Dupierung nicht gefallen laſſen würde. Selbſtverſtändlich wird bet ſolchen Anläſſen ganz beſonderer Art auch beſtellte Arbeit eine ge⸗ wiſſe Rolle geſpielt haben, doch ſchließlich wird nie⸗ mand behaupten wollen, daß der bekannte Zwiſchen⸗ fall auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof, wo ein Zug Hitlerleute Briand begrüßte, be ſtellte Arbeit geweſen ſei. Gerade dieſe Zufälligkeit aber hat auf die Franzoſen einen bemerkenswert nachhaltigen Eindruck gemacht. In der Pariſez Preſſe iſt auch heute wieder die Rede davon. Se ſchreibt der„Temps“, die Tatſache, daß die Deutſ nationalen des Herrn Hugenberg ſich jeder Kung gebung ihres Grolls enthalten hätten, daß die Hitz lertaner und Kommuniſten darauf verzichtetetz, wegen des Beſuches eine Hetze zu entfeſſeln, welchg die moraliſche Wirkung des Beſuches vernichtet haben würde, dieſe Tatſachen allein ſchon ſtelltet einen„wertvollen moraliſchen Fortſchritt“ dar, Vom deutſchen Standpunkt aus iſt eine ſolche Diſczipkin bei einem Kulturvolke von unſerem Range zwar weiter nichts als eine Selbſtverſtändlichkeit, wenn die Franzoſen jedoch geneigt ſind, uns den ſtürunge loſen Verlauf des Beſuches als ein Plus zu buchen, ſo haben wir natürlich keine Veranlaſſung, das nicht zu unſeren Gunſten zu regiſtrieren. Wir Deutſchen freilich ſind ſo unbeſcheiden, ung allein mit dem ſtörungsloſen Verlauf dieſes zwef⸗ tägigen Beſuches nicht zufrieden zu geben. Nachdem nicht nur die vielen Miniſterbeſprechungen im Rah⸗ men der Völkerbundstagungen, ſondern auch die in letzter Zeit in Uebung gekommenen perſönlichen Be⸗ ſuche unſerer Miniſter in Paris, London, Rom nur ſehr magere Ergebniſſe gezeitigt haben und wir in unſeren immer wieder aufs neue entflammten Hoff⸗ nungen ſchon gar zu oft enttäuſcht wurden, verlangen wir nun endlich offen zu Tage liegende poſitiye Ergebniſſe, wenn anders wir nicht jedes In⸗ tereſſe an allen weiteren Miniſterkonferenzen verlie⸗ ren ſollen. Wie ſteht es nun mit den poſttiven Ergeb⸗ vollen Abkorde⸗ 2, Seite/ Nummer 450 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 29. September 1931 niſſen nach dieſem Pariſer Miniſterbeſuch in Berlin? Sie ſind diesmal zweifellos vorhanden. Schon die Tatſache, daß die maßgebendſten Miniſter des zur Zeit mächtigſten Verhandlungspartners in Europa, ſich nach 53 Jahren zum erſten Male wieder nach der deutſchen Reichshauptſtadt begeben und dort auch dem ſo oft ſiegreichen Felb⸗ marſchall des Weltkrieges, dem Reichspräſidenten Hindenburg einen Beſuch abſtätteten, obwohl ſeinerzeit unſere Miniſter in Paris den franzöſiſchen Staatspräſidenten nicht aufgeſucht haben, ſchon dieſe Tatſache iſt zweifellos ein Aktivum. Ein weiteres poſttives Ergebnis bedeutet auch die Gründung der deutſch⸗franzöſiſchen Kommiſſion. Damit iſt eine Baſis praktiſcher Zuſammenarbeit in Wirtſchaftsfragen geſchaffen und zugleich ein erſter Schritt zu einer internationalen Gemeinſchaftsarbeit. Man iſt ſich darüber einig geworden, daß jetzt endlich mit dem bisher leider noch in Uebung befindlichen Syſtem der immer weiteren Zollerhöhungen Schluß gemacht werden und an einen Abbau der hohen Zollſätze herangegangen werden muß. Der feſte Boden für eine gedeihliche Zuſammen⸗ arbeit iſt alſo nun gegeben und es kommt nun ganz darauf an, was die in dieſe Kommiſſion zu wählen⸗ den Vertreter und Sachverſtändige, zu denen be⸗ kanntlich auch Arbeitnehmer gehören ſollen, mit dieſem Inſtrument zu machen verſtehen. Wir haben jedenfalls keine Veranlaſſung, von vornherein dieſer Einrichtung mit Zweifeln und Peſſimismus zu begegnen und ſkeptiſcher zu ſein als die Vertreter der deutſchen und franzöſiſchen Regierung, die davon überzeugt ſind,„den Grundſtein für ein Werk des Aufbaues gelegt zu haben.“ Daß nach wie vor nicht nur bei den politiſchen, ſon⸗ dern auch bei allen wirtſchaftlichen Verhandlungen mit den Franzoſen größte Aufmerkſamkeit, um nicht zu ſagen Vorſicht, dringend geboten iſt, bleibt ſelbſtverſtändlich. Keinesfalls dürfen wir uns für ein Linſengericht oder Butterbrot irgend welche un⸗ verjährbaren Forderungen abhandeln laſſen, z. B. in der für ganz Europa, ja für die ganze Welt ſo ungemein wichtigen Frage einer wirklich durchgreifenden Abrüſt ung auch der anderen Staaten, insbeſondere Frankreichs. Doch ſoviel klaren Ueberblick und Verhandlungsſchick dürfen wir unſeren Unterhändlern wohl noch zu⸗ trauen. Schritt für Schritt muß fetzt weitergegangen werden auf dem dornenvollen, doch nicht zu umgehenden Wege einer Verſtändigung mit unſerem franzöſiſchen Nach⸗ barn, zu der Lavals und Briands Beſuch in Berlin eine neue und keinesfalls ausſichtsloſe Etappe war. Hindenburg hat den Franzoſen die Hand ge⸗ boten, wer unter uns maßt ſich an, nationaler zu ſein als er? H. A. Meibner. Letzte Meldungen Teilweiſer Schulſtreik in Berlin — Berlin, 29. Sept, 70 Schüler der 7. Klaſſe der 125/56. 155/156. Gemeindeſchule ſind heute nicht zum Unterricht erſchienen. Die Eltern haben die Kinder zum Proteſt gegen die Sparmaßnahmen des Magiſtrats zu Hauſe behalten. Auch in einer Hilfsſchule Gründen ein„Streik“ ausgebrochen. Die Friedensaktion zwiſchen Nanking und Kanton — London, 29. Sept.„Times“ melden aus Hon⸗ kong: Die Friedensdelegation der Nanking⸗Regie⸗ rung iſt hier eingetroffen und hat eine vorbereitende Konferenz mit der Delegation der Kantontiruppen abgehalten. Exploſion in einer ungariſchen Kohlengrube— Sechs Tote — Budapeſt, 29. Sept. Wie aus Vad gemeldet wird, ereignete ſich in der dortigen Kohlengrube ein ſchweres Unglück, das derte. In einen Schacht, in dem neun Arbeiter be⸗ ſchäftigt waren, drang nach einer heftigen Detonation Waſſer ein. Drei Männern gelang es mit Mühe und Not, zu entkommen, die ſechs übrigen kamen ums Leben. iſt aus den gleichen ſechs Todesopfer for⸗ Die Zeitungsverbote in Baden Die bekannte Notverordnung der Reichsregie⸗ rung, die ſich und den Länderregierungen nicht nur das Recht zwangs mäßiger Berichtigung, ſondern auch die außerordentlich erweiterten Mög⸗ lichkeiten des Verbotes von Zeitungen ſicherte für den Fall der Bedrohung der öffentlichen Sicher⸗ heit und Ordnung des Staatsweſens, war poli⸗ tiſſcch, wie jeder Einſichtige ohne weiteres zugeben wird, notwendig, obwohl die Notverordnung an die Grundfeſten der verfaſſungsmäßig gewährleiſteten Grundrechte der freien Meinungsäußerung, alſo vor allem der Preſſefreiheit, rüttelte. Auch die berufene Vertretung der deutſchen Preſſe, die Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft, in der ſich die beiden großen Organi⸗ ſationen der Verleger und Redakteure zuſammen⸗ gefunden haben, hat dem Staate gegeben, was dem Staate gebührt, aber darüber hinaus durchaus mit Recht und erfreulicherweiſe auch mit Erfolg auf klarere Formulierung der Handhabung dieſer Beſtimmungen gedrungen. Soweit es ſich um radikale Blätter handelt, die grundſätzlich alles negieren, was den gegen⸗ wärtigen Staat aufrecht erhält, und ebenſo grundſätzlich ſich nicht um überkommene Ge⸗ wohnheitsrechte und Anſchauungen, wie ſie ſich die deutſchen Verleger und Redakteure in jahrelanger, ja jahrzehntelanger Arbeit an ſich ſelbſt errungen haben, kümmern, wird man den dazu berechtigten Stellen die Handhabung der Verbotsmöglichkeiten nicht abſprechen können. Etwas anderes aber iſt es, wenn es ſich um eine Zeitung handelt, die vielleicht hie und da aus ihren eigenen journaliſtiſchen Er⸗ wägungen heraus Meldungen und Informationen in beſonderer Aufmachung und Betonung bringt, aber ihrer ganzen Grundrichtung nach wirklich nicht zu den ſtaatsgefährdenden und ſtaatsverneinenden Blättern gezählt werden kann. Die„Neue Badiſche Landes⸗Zeitung“, die am Samstag von dem Verbot des badiſchen Innenminiſteriums betroffen wurde, konnte bereits wieder erſcheinen, nachdem ſie in einer öffentlichen Erklärung ihre erſte Meldung über die Gehaltskürzung der Beamten nach Informationen der Regierung berichtigt hat. Selbſt wenn diesmal die Quelle falſch geweſen iſt und ſelbſt wenn durch die Aufmachung und Wiedergabe der gleichen Mel⸗ dung eine nicht zu leugnende Unruhe unter die Be⸗ amtenſchaft gebracht wurde, hätten nach unſerer Meinung der Regierung doch noch andere Mittel zu Gebote geſtanden, um dieſe Beſorgntſſe zu zerſtreuen, als es gerade das Verbot geweſen iſt. Schon in der Freitag⸗Nachmittagsſitzung des badi⸗ ſchen Landtags hatte der Finanzminiſter die„Neue Badiſche Landes⸗Zeitung“ expressis verbis und aus⸗ führlich dementiert. Darüber hinaus hat aber die Regierung eine eigene Preſſeſtelle beim Miniſterium des Innern, die— wir ſagen das ohne böswillige Hintergedanken— bei dieſer Gelegenheit doch nun wirklich einmal einen Beweis ihrer Lebensnotwen⸗ digkeit hätte abgeben können, zumal man ſonſt von ihr monatelang nichts hört oder ſieht. Gewiß kann man Oppoſition überſpitzen— und die„Neue Badi⸗ ſche Landes⸗Zeitung“ befindet ſich augenblicklich in Baden in Oppoſition zur derzeitigen Regierungs⸗ kuglition, In Zeiten wie den jetzigen, erwächſt auch der Oppoſition die Pflicht, jedes Wort und jede Hand⸗ lung genau zu überlegen, um die beſtehende Ver⸗ wirrung nicht noch zu vergrößern. Der Umſtand je⸗ doch, daß eine Oppoſitionszeitung offenſichtlich über das Ziel hinausgeſchoſſen hat, ſollte nach unſerer Meinung eine Regierung, die ſich ſtark genug fühlt, nun nicht dazu veranlaſſen, auch ihrerſeits das Ziel zu überſchießen. Die nach der Notperordnung mög⸗ liche Handhabe der Zwangsberichtigung hätte zwei⸗ ſellos einen raſcheren Erfolg herbeigeführt als das zweitägige Verbot. Daß wir grundſätzlich der Meinung ſind, von der Waffe des Zeitungsverbots ſo wenig wie möglich und auch dann nur in beſonders eklatanten Fällen, wie beiſpielsweiſe jetzt bei dem„Heidelberger Beobachter“, der zum Beitritt in eine vom Staat verbotene Organiſation aufgefordert hat, Gebrauch zu machen, verſteht ſich von ſelbſt. Erntedankfeſt Von Conrad Ferdinand Ranke Die blauen Schwaden, die ſich mit dem abend⸗ lichen Nebel miſchten und ihren herben Rauch über die kahlen Stoppelfelder trugen, ſind verweht. Für den Bauer kommt die Zeit der Ruhe. Ein Jahr iſt wieder vergangen, Ein Jahr der Mühe und Sorgen, der Hoffnungen und Enttäuſchungen. In den Scheunen und Mieten ruht die Frucht der harten Arbeit, des Schaffens und der Erwartung, ruht der Ernteſegen. Wird er dem Landmann zum Segen werden? 8 5 Die Glocken ſchwingen ehernen Gruß in wohl⸗ lautenden Zuſammenklang durch das Land. Wie ſie immer in deu zurück liegenden Jahren gerufen haben, in glücklichen und weniger guten Zeiten, ſo geht auch heute ihr Mahnen, dem göttlichen Lenker zu danken. Auf der Orgelempore greifen die Hände des alten Organiſten die ver⸗ gilbten Taſten. Die Töne fügen ſich zum gewohnten Hymnus und ſteigen zur Wölbung hinauf. Und doch rankt ſich die Melodie nicht ſiegesſicher und frei zur öhe. Ein zitterndes Seufzen miſcht ſich in die N a Die Bauern der Gemeinde ſitzen in den blankgeſcheuerten Bänken. Müde ſinken die Schultern nach vorn, als laſte noch das Gewicht der harten Arbeit auf ihnen. Nicht wie ſonſt ſchränken ſich die Hünde zum frommen Gebet. Immer wieder ſtreichen die riſſigen Finger über die gebräunten Stirnen, hinter denen die ſorgenden Gedanken keine Ruhe geben. Am Altax ſteht der junge Pfarrer, ſeine Augen blicken nicht ſo leuchtend wie früher über die zur Andacht Verſammelten. Eine müde der Kerzen im Dämmern des Chores ſtehen. Nur zaghaft ringt ſich aus den rauhen Kehlen der Jahr⸗ hunderte alte Lobgeſang„Großer Gott, wir loben e i a i ie uns durch die ſchweren Nöte des Krieges, durch en Haß der Feinde, durch die Stürme einer unſeli⸗ herbſtliche Sorge zuckt auch in ihnen, wie die matten Flämmchen Ja, Herr, wir loben dich und preiſen deine Stärke, u Zeit geführt hat. Aufrecht und geraden Sinnes die der Pflug durch die ſchwarze Erde zieht, um darin die Sagt zu bergen. Gerade, wie die Halme aufwuch⸗ ſen, zum Himmel ſtrebend. Aber immer ſchwerer wurde es uns, das Herz gläubig zu bewahren, wenn immer neue Nöte und Sorgen unſerem Tun erwuch⸗ ſen. Es iſt ſo ſchwer, vertrauend zu hoffen und zu glauben, wenn die dunklen Schatten nicht aus den Ge⸗ danken weichen. Mit uns, den Bauern, ringt das ganze Volk einen Kampf gegen die Verzweiflung, die uns zu erdrücken droht. Immer wieder haben wir geſät, immer wieder haben wir geackert und gedarbt, haben auf einen Segen gewartet. Aber was wir ern⸗ teten, war nicht für uns, nicht für unſeres Volkes Brüder, die hungern und Not leiden. Der Segen unſerer Arbeit wurde anderen zu teil, die in grau⸗ ſamer Habgier, geſtützt auf ſinnloſe Gewalt, das wie⸗ der raubten, was wir mit der Arbeit unſerer Hände . geſchafft hatten. Freudig würden wir in ſchwerer Mühe werken, wenn wir wüßten, daß aus unſerem Fleiß ſich ein Segen für unſer Volk ergießen würde. Auch heute liegt in den Scheunen der goldene Preis, den wir dem ſchwarzen Boden abgerungen haben. Was wird davon uns und unſeren Volksbrüdern zu gute kom⸗ men, wird er wieder über die Grenzen des Vater⸗ landes fließen, fremder Rachſucht und Habgier fron⸗ den?— Herr, gib uns Gewißheit, daß die harte Zeit der Prüfungen vorbei ſein wird, daß wir wieder im frohen Dankgebet unſere Herzen zu dir erheben können! Wir glauben an dich, wie unſere Väter unerſchütterlich an dich geglaubt haben. Aber es iſt ſo ſchwer, dieſen feſten, kindlichen Glauben zu be⸗ wahren. f 5 Der junge Prieſter am Altar hebt die Hände zum Segen. Tiefer neigen ſich die Stirnen und ruhen auf den arbeitsgewohnten Händen. Ein Stöhnen laſtet dumpf durch den weiten Raum des Gottes⸗ hauſes. Ein Stöhnen, gefügt aus der Not und der Schwere der Zeit. Von den zitternden Lippen des Geiſtlichen fallen die Worte wie kühlender Tau auf die heißen Herzen:„Keine Zeit iſt ſo ſchwer, und keine Not iſt ſo groß, daß wir ſie nicht überwinden könnten, ſo wir nur den Glauben bewahren an Gott und an uns. Dann wird auch wieder die Frucht eurer Arbeit unſerem Volke zum Segen werden. wil feußen Herzen weten wir bahn wieder danken Neues Zeitungsverbot Auf Grund der Verordnung des Reichspräſi⸗ denten vom 28. März 1931 hat der Miniſter des Innern die in Heidelberg erſcheinenden natidnal⸗ ſozialiſtiſchen Tageszeitungen„Hakenkreuzban⸗ ner“ und„Heidelberger Beobachter“ vom 29. September bis einſchließlich 5. Oktober 1931 verboten. Anlaß zu dem Verbot gab ein Aufruf in Nr. 128 des„Heidelberger Beobachters“ vom 26. September deutſchbwußten 1931 mit der Ueberſchrift„An die Schüler!“ in dem die Schüler zum Eintritt in den Nationalſozialiſtiſchen Schülerbund trotz der be⸗ ſtehenden Verbote(§S 6 der Verordnung des Mini⸗ ſteriums des Kultus und Unterrichts vom 12. Januar 1921) aufgefordert werden. Hierin iſt ein Verſtoß gegen die Verordnung des Reichspräſidenten vom 28. März 1931 und vom 17. Juli 1931 zu erblicken. Die Südweſtdeutſche Arbeits⸗ gemeinſchaft der Deutſchen Volkspartei, zu der auch Baden gehört, hatte eine Tagung nach Darmſtadt einberufen. Da der Vorſitzende der Arbeitsgemeinſchaft, Abg. Bur⸗ ger⸗ Ludwigshafen durch den Tod ſeines Vaters am Erſcheinen verhindert war, leitete der heſſiſche Wahlkreis vorſitzende, Abg. Dr. Niepoth, die Sitzung. Von der außerordentlich ſtark beſuchten Verſammlung herzlich begrüßt, ſprach daun Reichs⸗ Pariſer Echo des Drahtung unſerer Pariſer Redaktion y Paris, 29. Sept. Die Zuſammenkunft von Berlin bedeutet eine fühlbare Entſpannung zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Die Miniſterbeſprechungen haben eine Aera wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit eröffnet. So lautet das Urteil des meiſtgeleſenſten franzöſiſchen Blattes zum Abſchluß der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Miniſterverhandlungen. Die in den Abend⸗ ſtunden des Montags herausgegebene amtliche Ver⸗ lautbarung wird von der großen Mehrzahl der Morgenblätter wohlwollend kommentiert. Nicht ſel⸗ ten tritt jedoch der Gedanke zum Vorſchein, das deutſche Volk könnte durch das Ergebnis der beiden letzten Tage einigermaßen enttäuſcht ſein. Um einer zu ſtarken negativen Reaktion vorzubeugen, bemüht man ſich auf franzöſiſcher Seite, neben den materiellen Erfolgen, die in der Einſetzung der ge⸗ miſchten franzöſiſch⸗deutſchen Kommiſſion beſtehen, auf die Beſſerung der Beziehungen beider Länder iin allgemeinen hinzuweiſen. Sogar das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ nimmt zum Schluß eine verſöhnliche Haltung ein und erklärt, Deutſchland würde an dem Tage, an dem es nicht mehr verſuche, die Weltordnung umzu⸗ ſtoßen, in Frankreich anſtändige, wohlwollende Un⸗ terhändler finden. Frankreich hege den Wunſch, einen Jahrhunderte alten Kampf zu beenden undtrachte nicht nach der Erniedrigung des großen deutſchen Volkes. Der„Petit Pariſien“ predigt Vertrauen und bezeichnet die beiden vergangenen Tage als Lichtblicke in der Geſchichte des deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Volkes. Jeder Franzoſe würde in unend⸗ licher Erleichterung aufatmen, wenn Deutſchland der Welt wieder Vertrauen einflöße. Zur Bildung der Wirtſchaftskommiſſion weiß der „Matin“, deſſen enge Beziehungen zum Außen⸗ miniſterium bekannt ſind, eine Reihe bemerkens⸗ werter Einzelheiten zu berichten. Der franzöſiſche Teil der Kommiſſion wird zunächſt in zehn Tagen die praktiſche Arbeit beginnen können. Die Kommiſſion wird einen Regierungsorganismus darſtellen und E können für den Segen, den der Gütige uns als Ernte für unſer Schaffen ſpendet. Aus befreitem Herzen werden wir dann wieder im unerſchütter⸗ lichem Glauben ſingen: Wie Du warſt vor aller Zeit, ſo bleibſt Du in Ewigkeit!.“ Heidelberger Stadttheater. Der Not gehor⸗ chend, da die Operette faſt zwei Drittel des Spielplans beherrſcht, hat man unſer Orcheſter um die notwen⸗ digſten Operetteninſtrumente und die dazugehörigen Inſtrumentaliſten vermehrte Das ſo entſtandene Jazz⸗Orcheſter repräſentierte ſich unter Leitung von Topitz ſehr gut, es bleibt nur abzuwarten, welche Rückwirkung dieſe Dauerbeſchäftigung auf die wirk⸗ lich künſtleriſche Betätigung des ſtädt. Orcheſters ha⸗ ben wird, d. h. wenn an eine ſolche überhaupt noch zu denken iſt. Im Uebrigen hat ſich die ganze Operette in der neuen Spielzeit ſehr gut eingeführt. Man gab Kalmans„Herzogin von Chicago“ in der luſtigen und abwechſlungsreichen Inſzenierung von Arnold Juhn, mit der aus dem Vorjahr bekannten y Brühl in der Titelrolle, mit einem wirklichen Operettentenor, genannt Ulrich Friedrich als Erb⸗ prinzen, feſch und gelöſt im Spiel und Geſang, der vom erſten Moment an Kontakt mit dem Publikum hatte, mit einem neuen guten Buffo(Max Vogl), einer zierlichen, adretten Soubrette(Jacoba Det⸗ jen) und dem übrigen Drum und Dran, das zu einer ſolchen Operette gehört. Das Publikum iſt mit Augen und Ohren reichlich auf ſeine Rechnung ge⸗ kommen und quittierte dementſprechend mit lautem Beifall. 3 8 ö Die Ausgrabungen im Hauſe des Meuander zu Pompeji, die vor kurzem zur Entdeckung jenes prachtvollen Silberſchatzes geführt haben, der ſich jetzt im Neapler Nationalmuſeum befindet, werden fleißig fortgeſetzt. Es iſt gelungen, aus Tauſenden von Stuckfragmeuten, die man gefunden hat, ganze Fresco⸗Wände wieder zuſammenzuſetzen. In einem Nebengebäude des Hauſes wurde außerdem ein großer metallener Radreifen gefunden, der offenbar zu einem eleganten Wagen gehörte. Der Schutt⸗ haufen, auf dem dieſes Rad lag, ſcheint noch weitere Reſte des Wagens zu enthalten, mit dexen Aus⸗ grabung letzt begonnen worden iſt. „ tagsabg. Dingeldey in mehr als zweiſtündigen Ausführungen zur politiſchen Lage. In ernſter und eindrucksvoller Weiſe gab er den Sorgen und Be⸗ denken von Parteiführung und Fraktion Ausdruck. kannte mit allen Mitteln durchzuſetzen. Der bevor⸗ ſtehende harte Winter und die Vorgänge in England machen auch bei uns raſcheſtes Handeln notwendig. Es ſei nicht damit getan, den Ablauf einer Kriſe durch nachträgliche Maßnahmen lindern zu wollen, ſondern es gelte, vorausſchauend und vor⸗ beugend den Entwicklungen zu begegnen. In einer Zeit, wo in weiten Kreiſen Zweifel am jetzi⸗ gen Wirtſchaftsſyſtem herrſchen und ſtaatsſozialiſtiſche oder ſtaatskapitaliſtiſche Ideologien Platz greifen, ſei es notwendig, ganz beſonders zu betonen, daß nur durch größere Freiheit der perſönlichen Initiative, des perſönlichen Wirkens und der perſönlichen Ver⸗ antwortung als bisher eine Beſſerung unſerer wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe und eine Rückführung der Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß möglich iſt. Unſere Lage erfordere energiſches und entſcheidendes Han- deln. Nach ſeiner Auffaſſung ſei dafür die jetzige Regierungsbaſis zu eng und er habe daher dem Kanzler vorgeſchlagen, nach engliſchem Beiſpiel auch bei uns die Zuſammenarbeit aller Parteien für ein beſtimmtes Winterprogramm wiederhole, was er ſchon in Hamburg daß er bereit ſei, eine ſachliche entſchloſſene Politik der notwendigen Reformarbeit mit jedem Bundes⸗ genoſſen, der ſich dazu ſtellt, zu machen. Auf der deutſchen Volkspartei laſte ſchwere Entſcheidung und Verantwortung. Sie werde. dieſe Verantwortung tragen und in ihrer Entſcheidung den Weg wählen, der die Lebensmöglichkeit des deutſchen Volkes und Staates gewährleiſtet. Miniſterbeſuches im Gebäude des Miniſterpräſidenten oder in dem Unterſtaatsſekretariat für nationale Volkswirtſchaft untergebracht werden. Dagegen wird der neuen Einrichtung nur beratende Stimme zukommen. Es handelt ſich um eine Regie⸗ rungskommiſſion, die allein damit beauftragt iſt, ihre Vorſchläge für die Privatinduſtrien der beiden Län⸗ der zu präſentieren. Jede Beſchäftigung mit Re⸗ parations⸗ und Kreditfragen bleibt ſtreng ausge⸗ ſchloſſen. Der„Matin“ verkündet, daß die franzöſiſche Regierung den feſten Willen habe, die Kommiſſion z weitgehendſt zu unterſtützen, um ſo ſchnell wie möglich praktiſche Reſultate zu erreichen, die in dem Abſchluß von Kartellen, in der Verbeſſe⸗ rung des Handelsvertrags und in der Ausführung anzuſtreben. Er ausgeführt, 1.* gemeinſamer großer Arbeiten beſtehen könnten. Eine beſonders ſchwierige Aufgabe biete die Repiſion des Handelsvertrags von 1927. Die deutſche Ankündigung auf Herabſetzung der deutſchen Schulden um zwei Milliarden Mark wäre nicht ge⸗ eignet, die Zuſammenarbeit der Völker zu ermutigen. Briand will ſich zurückziehen Drahtbericht unſeres ſtändigen Vertreters in Paris, der ſich zur Zeit in Berlin befindet. fl. Berlin, 29. Sept. Ariſtide Brian d äußerte ſich geſtern abend gegen⸗ über einigen Perſönlichkeiten, daß er nunmehr die feſte Abſicht habe, vor Zuſammentritt des franzöſi⸗ ſchen Parlaments ſich aus dem politiſchen Leben zu⸗ rückzuziehen. Er werde die Leitung des Außenmini⸗ ſteriums aufgeben und wohl auch an der parlamenta⸗ riſchen Tätigkeit bis auf weiteres nicht teilnehmen. Als ſeinen Nachfolger bezeichnete Briand den gegen⸗ wärtigen Miniſterpräſidenten Laual. Da die Umbildung des franzöſiſchen Kabinetts von Zuſammentritt der Kammern ſehr wahrſcheinlich iſt, ſo beſchäftigt man ſich jetzt in franzöſiſchen Regie⸗ rungskreiſen mit der Frage, ob es nicht möglich wäre, einen hervorragenden linksſtehenden Politiker der Deputiertenkammer oder des Senats in das umzubil⸗ dende Kabinett aufzunehmen. Die finanzielle Sicherſtellung des Münchener Glaspalaſtes. Eine gemeinſame Erklärung der drei führenden Künſtler⸗Organiſationen in München, Ge⸗ noſſenſchaft, Sezeſſion und Neue Sezeſſion wendet ſich gegen die Befürchtungen, als würde der Mün⸗ chener Glaspalaſt als Ausſtellungs⸗Organiſation im Stich gelaſſen werden. Eine Unterſtützung durch das Reich, von der geſprochen wurde, käme garnicht mehr in Frage, nachdem man die Möglichkeit gefun⸗ den habe die aus der Brandkataſtrophe entſtandenen hohen Unkoſten für Herrichtung der Erſatzräume auf einige Jahre zu verteilen. Der die S jährige Ausſtellungsbeſuch iſt zwar von der ungünſti⸗ gen Reiſeſaiſon beeinträchtigt worden und auch der Verkauf iſt zurückgegangen, immerhin belief ſich die Geſamtſumme des Bilderverkaufs bis Anfang September auf über 80 000 Mark. Die gegenwärtige Ausſtellung wird Anfang Oktober geſchloſſen werden. Verſteigerung von Erſtausgaben der deutſchen Literatur. Die erſte Buchauktion, die Paul Graupe⸗ Berlin veranſtaltet, bringt eine ſehr be⸗ kannte Berliner Privatſammlung zur Auflöſung, die Erſtausgaben der deutſchen Literatur, Kunſt⸗ literatur und ſchöne Drucke enthält. Die deutſche Literatur enthält die Spitzenwerke der Klaſſik und Romantik. Es fehlt weder der erſte„Götz“ noch die „Räuber“, vorhanden ſind ferner Schillers Diſſer⸗ tation der„Venuswagen“, Arnims„Tröſteinſam⸗ keit“ und die übrigen bedeutenden Erſtausgaben. An Widmungsexemplaren ſind vor allem die erſte Ausgabe von Wielands„Grazien“ mit einer eigen⸗ händigen Widmung Wielands an Gleim und einem langen eigenhändigen Gedicht Gleims in einem rei⸗ zenden Seideneinband der Zeit, ſowie Heines „Reiſebilder“ mit längerer eigenhändiger Widmung in jedem der drei Bände zu nennen.— Unter der Kunſtliteratur ſind vor allem die großen Publika⸗ tionen Bodes und der Wiener Muſeen, die Japan⸗ ausgabe der Rembrandt⸗Bibel, ſowie zahlreiche Monographien und Ouvre⸗Kataloge zu erwähnen. — Auch das franzöſiſche illuſtrterte Buch des 19. Jahrhunderts iſt in ausgezeichneten Exemplaren vertreten: vor allem ſei ein ſchön gebundenes Exem⸗ plar der„Caricatures“ mit Widmung des Heraus⸗ gebers Philipon genannt, das die Hauptwerke Dau⸗ miers in vorzüglichen Drucken enthält. Dienstag, 29. September 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 450 Obſt⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung Das Ausſtellungsgebiet und ſeine obſtbauliche Gliederung Das Gebiet der Unterbadiſchen Obſt⸗ und Garten⸗ bau⸗Ausſtellung umfaßt die Kreiſe Mannheim, Hei⸗ delberg und Mosbach. Die Bedeutung dieſes Ge⸗ bietes als Obſtland geht am beſten aus einigen Zahlen bers, die die Entwicklung des Obſtbaues kennzeichnen. er Baumbeſtand betrug in den drei Kreisgebieten bei der en e im Jahre 1923 insgeſamt rund 3,5 Millionen Obſtbäume, deren Zahl bis heute noch weſentlich geſtiegen iſt. Inter⸗ eſſant iſt die Gliederung des Gebietes nach den natürlichen Anbauverhältniſſen. Danach finden wir die Bergſtraße als klimatiſch bevorzugtes Land mit dem größten Beſtand an Früh⸗ und edlem Steinobſt und edlen Birnen. Der Pfirſichbaum wurde in den letzten Jahren beſonders gepflegt. Die Ebene und das Hügelland im Kreiſe Heidel⸗ berg produzieren große Mengen Birnen, auch Stein⸗ obſt und Aepfel, während die Odenwaldgemeinden und das Neckartal faſt reine Apfelanbaugebiete dar⸗ ſtellen. Leider ſind die 3,5 Millionen Obſtbäume heute noch nicht ſoweit rentabel, daß der Er⸗ zeuger damit zufrieden ſein könnte. Die Urſachen dafür ſind vielgeſtaltig. Ein Hemmnis für die beſſere Rentabilität iſt die Sor⸗ tenvielheit. Dieſes Uebel ſtammt zum gering großes ſten Teil von heute, ſondern liegt begründet in der früheren Entwicklung des deutſchen Obſtbaues, der damals mehr zur Selbſtverſorgung oder als haberei getrieben wurde. Jeder Baumbeſitzer war ſtolz auf ſein großes Sortiment. jahren hat man viel getan, einander zu beſeitigen. Das Erreichte iſt zwar ſehr beachtenswert, aber im Vergleich zur Geſamtzahl der Bäume doch noch nicht viel. Es bleibt auf die⸗ ſem Gebiet noch ſehr viel zu tun. Die Auswirkung der genannten Arbeiten zur Sortenvereinheitlichung durch Umpfropfungen und bei Neupflanzungen werden auf der bevorſtehenden Ausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen ſehr deutlich in Erſcheinung treten. Der Käufer wird den Fort⸗ ſchritt begrüßen. Der Obſtzüchter, der bisher noch nicht mit voller Ueberzeugung dabei war, wird er⸗ kennen, daß keine Zeit mehr zu verlieren iſt, um ſeinen Anbau umzuſtellen und damit den Anforde⸗ rungen des Handels und der Verbraucher gerecht zu werden. Role Hände Rote Hände können durch unachtſame Behandlung und mangelnde Pflege entſtehen, aber faſt immer ſind Stoffwechſelſtörungen die Haupturſache. Wenn man ſie bekämpfen will, muß man natürlich erſt die Ur⸗ ſache beſeitigen. Man ſorge für eine geregelte Ver⸗ dauung, vermeide alle ſcharf gewürzten Speiſen und übermäßigen Alkoholgenuß. Sehr zu empfehlen iſt häufiges Trinken von Schafgarbentee. Lindenblüten⸗ und Pfeffermünztee. Namentlich abends vor dem Zubettgehen und morgens auf den nüchternen Magen In den Nachkriegs⸗ um dieſes Sortendurch⸗ üben die Tees eine kräftigende, reinigende Wir⸗ kung aus. Zu vermeiden ſind enge Handſchuhe und jeder kraſſe Wechſel von warm und kalt. Man gehe nie⸗ mals mit naſſen Händen ins Freie und fette vor aller Arbeit, bei der man mit Waſſer oder Schmutz in Berührung kommt, die Hände mit einigen Tropfen Glyzerin ein. Zur örtlichen Behandlung ſind Bäder mit Eichenrinde zu empfehlen. Man bade die Hände jeden Abend in einem heißen Bad mit Eichenrinde ſo lange, bis das Badewaſſer kühl iſt. Danach werden ſie ſorgfältig abgetrocknet und mit 10prozentiger Kampferſalbe eingerieben. Nur Perſonen, die nicht auch gleichzeitig an Schweißhänden leiden, können auch am Tage die Kampferſalbe für die Hände anwenden, denn Kampfer verſtärkt den Schweißgeruch ſehr, natürlich nur ſo lange, wie ſich die Salbe auf den Händen befindet. Darum wäſcht man bei Schweißhänden dieſe am Mor⸗ gen gründlich und fettet leicht mit einer guten fett⸗ haltigen Hautkreme ein. Sehr gut iſt Glyzerin, wenn man auf der Hand einen Tropfen beſten Weineſſig zu⸗ ſetzt. Das unterſtützt die Badekur ſehr und macht die Hand weich und zart. H. K. * * Warnung vor einer Schwindlerin. Zur Zeit bereiſt eine Betrügerin ganz Baden und ſucht haupt⸗ ſächlich Frauen auf, die ſie als Austrägerinnen für eine Zeitſchrift anzuſtellen verſpricht. Die Schwind⸗ lerin verlangt von den Frauen eine Kñaution von 10 Mark, um die die Frauen betrogen ſind. Mit weiterem Auftreten dieſer Schwindlerin muß gerech⸗ net werden. Das Badiſche Landespolizeiamt warnt vor dieſer Betrügerin und bittet, bei Auftauchen die Polizei zu verſtändigen. Die Schwindlerin iſt 25 bis 90 Jahre alt, klein, ſchlank, hat ſchmales, bleiches Geſficht, hellblondes Haar(Nackenlocken) und trägt blaurotkariertes Moufſelinkleid. Lieb⸗ Hauptlehrer Wilhelm Schaber tritt in den Lebensjahres tritt am Nach Zurücklegung des 65 1. Oktober der Leiter des Zeichen⸗ und Werk⸗ unterrichts an der Mannheimer Volks⸗ und Fortbildungsſchule, Hauptlehrer Wil⸗ helm Schaber, in den Ruheſtand. Herr Schaber hat in mehr als 30 Jahren an der Mannheimer Schule eine ſegensreiche Tätigkeit entfaltet. Im Jahre 1899 kam er, nachdem er zunächſt an der Bürgerſchule in Wiesloch und dann längere Zeit an der Volksſchule in Pforzheim gewirkt hatte, als Hauptlehrer hierher. Aufgrund ſeiner hervorragenden Befähigung und beſonderen Ausbildung hatte er ſich ſchon tigkeit zugewandt. Dank der Förderung dieſer für die Volksſchule neuen Unterrichtszweige durch Stadt⸗ ſchulrat Sickinger konnte Schaber in Mannheim ſeine ganze Kraft ausſchließlich in den Dienſt der künſt⸗ leriſchen und werklichen Erziehung der Volksſchul⸗ jugend ſtellen. Mit ſeinem während des Krieges allzu früh ver⸗ ſtorbenen Freunde Kipphan nahm er regſten Anteil an der Erprobung und Durchführung neuer Wege. Es handelte ſich in der Arbeitsperiode Schabers da⸗ rum, den Zeichenunterricht von der Stufe mecha⸗ niſchen Abzeichnens der Vorlagen weiterzubilden über das freie Darſtellungs⸗ und Ausdruckszeichnen bis zum neuzeitlichen geſtalteriſchen Zeichnen. In⸗ nerbelb dieſer geſchichtlich bedingten Entwicklung des Zeichenunterrichts war Schaber hier der beſonnene Führer auf den Wegen zu praktiſchen, durch die Schule erreichbaren Zielen. Von den mancherlei Schriften und Vorlagewerken, die Wilhelm Schabers Namen in den Kreiſen der Schulmänner weithin bekannt machten, ſeien hier nur angeführt:„Das Zeichnen in der Volksſchule“,„Das ſchmückende Zeichnen“ und die„Einführung in das Erlebniszeichnen“. Nach den Kriegsjahren, in denen infolge Lehrer⸗, Material⸗ und Raummangels Werk⸗ wie Zeichen⸗ früh dem Unterricht in Zeichnen und Handfer⸗ unterricht ruhen mußten, erwarb ſich Schaber ganz Winterhilje- ein Der Winter naht; mit Sorgen ſieht man ihn kommen. Er wird der ſchwerſte ſein ſeit Kriegsende. Nach immer lähmt die Kriſe das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben. Dunkler denn je lagern die Schat⸗ ten bitterſter Not über Stadt und Land. Zwar iſt es, dank des tatkräftigſten Eingreifens des Reiches, gelungen, unter Aufbietung aller Kräfte eine drohende wirtſchaftliche und finanzielle Kataſtrophe zu verhüten. Der Wendepunkt zum neuen Aufſtieg konnte jedoch noch nicht erreicht werden. Frühzeitig hat darum auch, nach einer Entſpannung in den Sommermonaten, die Verſchlechterung der Lage auf dem Arbeitsmarkt wieder eingeſetzt. Bereits im Juli wuchs das Heer der Arbeitsloſen wieder an. Heute erreicht es einen Stand von 4,3 Millionen. Das ſind etwa 1,3 Millio⸗ nen mehr als im Vorjahre und rund 3 Millionen mehr als 1929. Wie weit dieſe Armee der Opfer der Kriſe im Winter ſteigen wird, iſt heute noch nicht ab⸗ zuſehen. Sicher iſt nur: ſie wird größer ſein als im vorigen Winter, ſie wird die damalige Höchſtgrenze von 5 Millionen gewiß überſchreiten. Und was be⸗ ſonders ſchwer wiegt, das iſt die große Zahl der lang⸗ friſtigen Erwerbsloſen. Wie viele, die bereits im vorigen Winter ohne Arbeit waren, ſehen auch dem kommenden Winter entgegen ohne geregelte Be⸗ ſchäftigung und Verdienſt. Arbeitsloſigkeit iſt daher heute nicht uur eine Angelegenheit der betroffenen Schichten, ſie iſt zur Schickſalsfrage von Staat und Volk geworden. Der Maſſennot zu ſteuern, zu verhindern, daß aus ihr eine Maſſenverzweiflung erwächſt— das iſt für den kommenden Winter die vornehmſte Pflicht des ganzen Volkes. Keiner darf zurückſtehen, keiner an der Abwehrfront fehlen. Jeder, der heute Arbeit und Verdienſt hat, muß helfen, ſoweit es nur in ſeiner Kraft ſteht. Es geht nicht an, ſich angeſichts des Maſſenelends lediglich auf das Wirken der öffentlichen Hand zu verlaſſen. Gewiß werden die öffentlichen Körperſchaften alle verfügbaren Mittel anſetzen, um die Not zu lindern. Darüber hinaus iſt aber die frei⸗ gebotene Hilfe aller Volksſchichten notwendig, not⸗ wendiger denn je. Es iſt daher eine Tat von wahr⸗ haft nationaler Bedeutung, daß die Verbände der freien Wohlfahrtspflege eine großzügige Hilfs⸗ leichten aktion, die Ruheſtand beſondere Verdienſte durch den Wiederaufbau dieſer Unterrichtsfächer. Als Nachſolger des Ober⸗ lehrers Fröber kam ihm nicht nur die Leitung des Werkunterrichts, ſondern auch die Obſorge für den geſamten Zeichenunterricht der Knaben⸗ und Mäd⸗ chenklaſſen aller Volksſchulen zu. Stadtſchulamt und mit Fach⸗ beauftragten Lehrerkurſen ſeines tadtbezirk Mannheim wie in den be⸗ nachbarten ländlichen Bezirken. Schule und Bürger⸗ Unterrichtsminiſterium ihn der Veranſtaltung von gebietes im S auch ſchaft ſind dem erſten„Fachberater für Zeichen⸗ und Werkunterricht am Stadtſchulamt Mannheim“ für ſeine raſtloſe und ſegensreiche Arbeit am Wie⸗ deraufbau der beiden Unterrichtsgebiete zu größtem Dank verpflichtet. Möge dem hervorragenden Leh⸗ rer und verdienſtvollen Mitbürger ein freundlicher Lebensabend beſchieden ſein. nationales Gebot! „Winterhilfe“, eingeleitet haben. Sammlungen von Geld, von Lebensmitteln, Kleidern, Wäſche, Heizmaterial ſollen im ganzen Reichsgebiet durchgeführt werden. Dabei wird keineswegs ſchematiſch und zentral vorgegan⸗ gen. Die einzelnen Landes⸗ und Provinzialſtellen der freien Wohlfahrtspflege können nach ihren be⸗ währten Methoden arbeiten. Was im Land oder in der Provinz geſammelt wird, ſoll auch dort bleiben. Darüber hinaus wird jedoch darauf bedacht genom⸗ men, einen Ausgleich zu Gunſten beſon⸗ derer Notgebiete zu ſchaffen. Die Reichsbahn wird alle Güter, die zur Linderung der unmittelbaren Not geſpendet werden, frachtfrei befördern. Auch die Reichswehr hat ihre Mithilfe zugeſagt. Reichs⸗ präſident und Reichsregierung haben ſchließlich die ganze Aktion kürzlich durch einen warmherzigen Appell an das ganze Volk unterſtützt. Von bdieſem Hilfswerk darf ſich keiner aus⸗ ſchließen. „Die Hilfe ſoll die große Not lindern, aber ſie ſoll auch neues menſchliches Vertrauen ſchaffen unter den deutſchen Volksgenoſſen ſelbſt und für das deutſche Volk in der Welt“. H. D. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Am vergangenen Donnerstag fand im Reſtaurant„Tat⸗ terfall“ die Wonatsverſammlung des Bezirks ⸗ vereins Schwetzingerſtodt der DVß ſtatt. Der 1. Vorſitzende, Steuerſekretär Räth, hieß die Mitglieder herzlich willkommen. Einen beſonderen Gruß widmete er den neueingetretenen Mitgliedern, wobei er der Hoffnung Ausdruck gab, daß auch weiterhin die Verſammlungen ſo zahlreich beſucht ſind. Als Referent wurde Stadtverordneter Grelle gewonnen, der in ausführlicher Weiſe die gegen⸗ wärtigen Probleme behandelte. Vor allen Dingen beſchäf⸗ tigte er ſich mit der Reichsreform, die bis heute keine Fort⸗ ſchritte erzielte, und ging dann auf das Erwerbsloſenpro⸗ blem ein. Der Referent, der ein vorzüglicher Kenner der gegenwärtigen Verhältniſſe iſt, fand reichen Beifall. An der Diskuſſion, die ſehr angeregt war, beteiligten ſich der 1. Vorſitzende Räth und die Herren Müller, Heſſel, Sigmann, Schmitt, Frl. Buſch und Frau Lindl. Erſt gegen Mitternacht konnte der 1. Vorſitzende die gut beſuchte Verſommlung ſchließen mit der Bitte um ebenſo zahlreiche Beteiligung bei der Monatsverſammlung im Oktober. Deutſche Auswanderer laßt Euch beraten! Wie aus den Briefen der Auslandsdeutſchen zu er⸗ ſehen iſt, verſuchen immer noch erwerbsloſe deutſche Arbeitnehmer durch Ueberſiedlung nach fremden Län⸗ dern auf gut Glück eine Anſtellung zu finden. Mit nur geringen Geldmitteln verſehen, verfügen ſie meiſtens nur über unzureichende Fachkenntniſſe und über recht mangelhafte Kenntniſſe der Sprache des ausgewählten Landes, ſodaß ſie faſt ausnahmslos in kurzer Zeit in die größte Not geraten, zumal die Un⸗ terſtützungsgelder der deutſchen Vereine im Auslande infolge der überall herrſchenden Arbeitsloſigkeit nahe⸗ zu aufgebraucht ſind. Nur wenigen deutſchen Augeſtellten wird es zur Zeit gelingen, auf„gut Glück“ im Auslande unter⸗ zukommen. Es kann ſich hi erbei auch nur um Spe⸗ zialkräfte, die über gute Sprachkenntniſſe verfügen, handeln. Für die allgemeinen kaufmänniſchen und techniſchen Poſten ſind in allen Ländern genügend Angebote auf dem Arbeitsmarkt vorhanden, in erſter Linie durch einheimiſche Angeſtellte, die ſich billiger anbieten können, als der landfremde Deutſche. Es muß daher immer wieder dringend geraten werden, nicht unüberlegt auszuwandern, ſondern ſich vorher genau über die Anſtellungsverhältniſſe in fremden Ländern zu unterrichten. Die Auslandsabteilung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, Hamburg 36, Büſchſtraße 4, die durch koſtenloſe Verteilung von aufklärenden Berichten über die Anſtellungsverhältniſſe in England, Frank⸗ reich, Rußland und Spanien viele Angeſtellte vor unüberlegter Auswanderung bewahrt hat, hat als neueſten Bericht aus der Zeitſchrift„Der Handels⸗ ſtand im Ausland“ einen Sonderdruck über die An⸗ ſtellungs⸗ und Lebensverhältniſſe in Holland her⸗ geſtellt, der ebenfalls unentgeltlich gegen Einſendung von Rückporto abgegeben wird. Gpd. * * Todesſturz. In der Stattonsſtraße auf dem Luzenberg ſtürzte um 12 Uhr der fünfjährige Knabe der Eheleute Haas aus dem dritten Stock. Das Kind war ſofort tot. * Miſſtonsvortrag in der Friedenskirche. Am heutigen Dienstag abend hält Miſſions⸗ Superintendent Gro ß⸗ mann von der Herrnhuter Miſſion(Brudergemeinde) in der Friedenskirche, Schwetzingerſtadt, einen Vortrag über ſeine Erlebniſſe als Miſſionar unter den Summ⸗ und Miskite⸗Indianern in Nikaragua(Zentral⸗Amerika). Herr Großmann hat 32 Jahre unter dieſen Völkern ge⸗ arbeitet, ſelbſt verſchiedene Miſſionsſtationen neu angelegt und Bürgerkriege miterlebt, Schiffbrüche und andere Fähr⸗ lichkeiten erduldet. Er iſt der Miſſionsbiſchof dieſes Miſ⸗ ſionsfeldes und gedenkt nach beendetem Urlaub wieder auf ſein Arbeitsfeld zurückzukehren. Was hören wir? Mittwoch, 30. September .00: A Frühkonzert auf Schallplatten. .05: Langenberg: Morgenkonzert. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.05: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.30: München: Mittagskonzert. 12.35: Südfunk: Potpourris auf Schallplatten. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 15.15: Frankfurt: Stunde der Jugend. 10.00: Südfunk: Märchenſtunde. 16.20: München: Kinderſtunde 17.00: Langenberg: Veſperkonzert. 17.05: Frankfurt: Operettenkonzert. 17.20: München: Veſperkonzert. 17.45: deilsberg: Was geſchieht mit uto? 17.45: Wien: Die Bedeutung des Fußballſports. 18.00: Wien: Was man in der Mütterſchule lernt, 18.30: Heilsberg: Alte Vokal⸗ und Kammermuſik. 19.30: Wien: Sinfoniſche Jazzmuſtk. 19.45: Südfunk: Unterhaltungskonzert des Balalaſka⸗ Orcheſters Stuttgart. 20.00: München: Bunter Abend. 20.15: Frankfurt: Leonce und Lena, 22.30: Wien: Abendkonzert. 23.80: Langenberg: Nachtkonzert. Aus dem Ausland: 12.40: Beromünſter: Unterhaltungskonzert. 17.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 17.20: Mailand: Kammer⸗ und Chormuſtk. 17.30: Rom⸗ Neapel: Orcheſterkonzert. 18.30: Prag: Deutſche Sendung: Märchen. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 20.00: Beromünſter: Johann Strauß ⸗Konzert. 20.30: 1 Von Berlin: Europäiſches Konzert, Beet⸗ oven unſerem Kranken⸗ Luſtſpiel, . 2 Radlio-Pilz Mannheim U 1, 7 Das erste Spezlalgeschöft Uebefteschend ist die leistung des neuen Loe]))SeE- Apparates Fm. 137. 50 mit Lautsprecher 5 Vorführung unverbindiſch jedetzelt Betonte Eigenart. Fin heitlich sind alle 7 Josca- Nleinodien auf das ſtremdlartig Iochende 27, Josca-Farſum abgestimmt. Schonheitspllege mit diesen vorbildlichen Al Schöplungen hedleutet daher vollendete Harmonie. Für hervorragende Güte und Reinheit bürgt das Quaſitats. Ceichen der weltbehannten 47“. Parfum: Hal, J. 80 bis 19. 50 Tosca-Eau de Cologne: Mf. J.— bis 4. 0 Tosca- Creme: M, J. G6, J. 80. 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Vor Eröffnung der eigentlichen Tagung hatte die Preſſe Gelegenheit, ſich durch einen Rundgang einen Einblick in die Neu⸗ heiten auf dem Gebiete des Radioweſens zu machen. Bei der Tagung ſprach nach einer kurzen Be⸗ grüßung Dipl.⸗Ing. Rößger⸗Berlin über„Die neuen Stiemensgeräte“. In den Vordergrund ſeiner Betrachtungen ſtellte er den großen Erfolg der Siemensapparate mit der Rieſenſkala, die auch in dieſem Jahre den Markt beherrſchen werde. Die veränderten Marktverhältniſſe, die durch den Bau zahleicher Großſender geänderten Empfangs⸗Be⸗ „Siemens 45“, Einknopfbedienung mit Rieſenſkalo dingungen haben die Konſtruktionen weſentlich be⸗ einflußt. Zweiröhren⸗Netzempfänger liegen heute ſchon unter der Hundertmark⸗ Grenze, wobei Typen, wie der„Siemens 22“ außer ausgezeich neten Orts⸗ und Bezirks⸗Empfang dort, wo die Sendeverhältniſſe nien maßen günſtig ſind, auch ſchon andere Sender in den Lautſprecher bringen. Man bekommt heute gute Fernempfänger für das⸗ ſelbe Geld, das man vor zwei, drei Jahren noch für einen Ortsempfänger aufwenden mußte und wenn man in der Lage iſt, das auszugeben, was früher ein mittlerer Fernempfänger koſtete, kann man heute ſchon ein Gerät, den„Siemens 45“ mit wirklicher Einknopf⸗ B edklenung, das alſo tatſächlich von jebermann bedient werden kann, haben. Die wirk⸗ liche Einknopf⸗Bedienung hat man nicht zuletzt da⸗ durch erreicht, daß die Rückkoppelung ganz weg⸗ gefallen iſt. Für den, der in großen Zahlen ſchwelgt, mag es übrigens intereſſant ſein, daß bei einem ſolchen Einknopfempfänger die von der Antenne auf⸗ genommene Energie um das 50⸗Millionenfache ver⸗ ſtärkt wird. Bei einem anderen Gerät, dem„Sie⸗ mens 35“, einem Fernempfänger mit Zwei⸗ kreis⸗Abſtimmung iſt beſonders intereſſant die doppelte Entdämpfung, ſowie die neuartige Vekrirſtͤrkereglung, die durch VBerüftderußg eines Widerſtandes im Gitterkreis einer Röhre erfolgt. Wo die äußeren Empfangsverhältniſſe ſehr ſchwie⸗ rig ſind, kann man dieſen Fernempfänger noch durch einen mit wenigen Griffen einzubauenden Zuſatzapparat, der als Wellentrenner oder als Sperrkreis eingeſchaltet werden kann, den örtlichen Bedingungen anpaſſen. Es würde zu weit führen, hier noch auf weitere funktechniſche Neue⸗ rungen einzugehen. Es ſei nur noch erwähnt, daß es gelungen iſt, auch auf dem Gebiete der elektro⸗ magnetiſchen Lautſprecher weiterzukom⸗ men und einen Lautſprecher zu bauen, der bei Zimmerlautſtärke dem elektrodynamiſchen durchaus ebenbürtig iſt. Das für die Ausbreitung des Rundfunk⸗ Gedankens wichtige Gebiet des Rundfunk⸗ Störſchutzes wurde von Ing. Engel⸗Berlin behandelt. Man arbeitet ja ſchon ſeit zwei, drei Jahren kräftig auf dieſem Gebiet und wir haben heute in ſerienmäßiger Ausführung Störſchutzmittel, die in jedem Fall eine ſichere Entſtörung herbeiführen können. Wie ſehr die Induſtrie heute bemüht iſt alle Er⸗ zeugniſſe von vornherein ſo zu konſtruieren, daß ſie keine Rundfunkſtörer ſind, zeigten einige Neukon⸗ ſtruktionen, die Oberingenieur Schenkel⸗ Berlin vorführte. Wenn man bedenkt, in welch großer Anzahl heute im Büro und im Privathaushalt elektriſche Klingeln, elektriſche Schnarren uſw. ver⸗ wendet werden, erkennt man, gerade dieſe elektrotechniſchen frei ſind. wie wichtig es iſt, daß 2 Kleinerzeugniſſe ſtör⸗ Gerade bei dieſen millionenfach verwen⸗ Der leiſtungsfähige elektromagnetiſche Lautſprecher „Siemens 080“ deten Geräten kommt es aber ſehr auf den Preis an. Es geht hier nicht, einfach einen zuſätzlichen Stör⸗ ſchutz anzubringen, ſondern der Konſtrukteur iſt 3. T. ganz bewußt, neue Wege gegangen, und ſo haben dann dieſe Dinge, die eigentlich eine ſchon ſeit Jahrzehnten im Prinzip feſtſtehende Ausfüh⸗ rungsform hatten, neuerdings ganz andere Kon⸗ ſtruktionsgrundlagen erhalten. Man hat ſie vielfach ſo gebaut, daß ſie ohne Unterbrechung arbeiten, daß alſo Störungen garnicht erſt vorkommen. Welche große Entwicklungsarbeit und welche ſorgfältige la⸗ boratoriumsmäßige Behandlung oft notwendig iſt, um ein Erzeugnis vertriebsreif zu machen, zeigt der Entwicklungsgang des ebenfalls als wichtige Neuerung vorgeführten Lichtrelais. Wie lange wiſſen wir ſchon, daß es Stoffe gibt, die ihren elek⸗ triſchen Widerſtand ſehr nach dem auf ſie fallenden Licht verändern und jetzt erſt iſt es gelungen auf Grund dieſer phyſtkaliſchen Eigenſchaft ein auf das Licht reagierendes elektriſches Schaltrelais herauszubringen, das ſo durchkonſtruiert iſt, daß jeder Inſtallateur es anwenden kann. Auch auf dem dem Rundfunk verwandten Gebiet der Schallplatte wurde eine intereſſante Neuerung gezeigt und zwar der Siemens Tonſchreiber, der zur Einzelherſtellung von Schallplatten dient. Die von einem hoch⸗ wertigen Mikrophon aufgenommene Sprache und Muſikſchwingungen werden durch den Schneider dem üblichen Tonabnehmer ähnlichen Apparat, der aber gerade umgekehrt wirkt, in die Platten eingeſchnitten. Dieſe Apparate ſind aus einem biegſamen und leich⸗ ten Material, das aber hart genug iſt, um dem Apparat die Lebensdauer der bekannten ſchwarzen Schellackplatten zu geben. Um dieſes harte Mate⸗ rial ſchneiden zu können, wird ein Safir als Schneider benutzt. Verwendet wird dieſer Appa⸗ rat in erſter Linie in Hochſchul⸗Inſtituten, Geſang⸗ und Muſikſtudios für Forſchungsexpeditionen, bei wiſſenſchaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete der „Siemens 35“. Doppelte Entdämpfung Akuſtik und Phonetik. Der Tonſchreiber, der vorge⸗ führt wurde, überraſchte durch ſeine klare Wieder⸗ gabe der aufgenommenen Geſpräche.— Sämtliche Vorträge wurden durch ſehr gute Lichtbilder wirkungsvoll unterſtützt. Den Schlußvortrag hielt Herr Heiden ⸗Berlin über„Jetzt kommt es auf die Werbung an.“ Er gab den Händlern wertvolle Winke, wie man die Reklame erfolgreich aufziehen müſſe. Der Wert der Zeitungsanzeige müſſe richtig er⸗ kannt werden. Der Händler komme heute ohne die Zeitungsanzeige nicht mehr aus. Der Redner, der auch auf eine große Anzahl ſehr gut ausgeſtatteter Proſpekte verweiſen konnte, die im Saal auflagen, hatte dankbare Zuhörer. Die Tagung der Händler und die kleine Aus⸗ ſtellung haben gezeigt, daß Siemens u. Halske auf dem einmal als richtig erkannten Weg weiterſchrei⸗ ten und ſyſtematiſch an der Vervollkommnung ihrer Apparate arbeiten.— 1— Kommunale Chronik 10000 Mark Darlehen für Schuldendeckung Dudenhofen, 28. Sept. Durch den Aus bau des Stromnetzes hat ſich die hieſige Gemeinde zwangsläufig eine Schulden⸗ laſt aufgebürdet. Da die Finanzen und laufenden Einnahmen es nicht möglich machen, die nunmehr beſtehenden Forderungen zu begleichen, mußte ſich die Gemeinde zur Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 10 000 Mark entſchließen. Die Geldgeberin iſt die Speyerer Volksbank, der die Gemeinde als Mitglied beitrat. Nach Erfüllung der dringendſten Verpflichtungen verbleibt der Gemeinde immer noch eine Reſtſchuld von 8000 Mk., bei der die ſeit Februar rückſtändigen Anteile zur Kriſenfürſorge noch nicht berückſichtigt ſind. Die Abtragung dieſer Anteile iſt der Gemeinde derzeit nicht möglich. Abgeſehen von den neu erwachſenden Ausgabeveruf lichtungen hat die Gemeinde noch einen Fehlbetrag von etwa 6 500 Mark, der ſich nunmehr aus der letztjährigen Ge⸗ meinderechnung ergeben hat. Den Bürgermeiſtern künftighin nur noch über Beträge bis zu 50 Mark für Forderungen erſt die Genehmigung der Finanzkom⸗ miſſion einzuholen iſt. Nur in dringendſten Fällen läßt der Gemeinderat Bevorſchuſſungen in Höhe bis zu zwei Drittel der Rechnungsbeträge zu. Die Geldarmut zwingt übrigens die Gemeinde zu einem folgenſchweren Schritt. Da die Mieter der gemeindlichen Wohnungen ganz erheblich im Rück⸗ ſtande ſind, ſollen jetzt alle gemeindlichen Mietshäuſer auf dem Verſteigerungswege ver⸗ äußert werden. Für die Beitreibung der enormen Rückſtände an Gemeindegefällen wurde außerdem ein Vollſtreckungsbeamter aufgeſtellt. Der Voxranſchlaag der Stadtgemeinde Bonndorf wurde mit 29 gegen 16 Stimmen der Nationalſoßztaliſten und der Sozialdemokraten angenommen. Die Aus⸗ gaben betragen 213 360 /, die Einnahmen 194657 l. Durch Umlage bzw. Bürgerſteuer ſind zu decken 18 703 l. Es werden erhoben an Umlage vom Grundvermögen 25 Pfg., vom Betriebsvermögen 9,4 Pfg. und vom Gewerbe⸗ ertrag 179 Pfg., außerdem die N Bürgerſteuer. wurde deshalb dringend zur Auflage gemacht, daß ſie Auszahlungen verfügen dürften, während für höhere Notlage der heſſiſchen Gemeinden 1 9 Sw. Darmſtadt, 27. Sept. Innenminiſter Leuſchner begründete in eines Preſſebeſprechung die Notverordnung mit der furchtbaren Lage der heſſiſchen Gemeinden. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen iſt in Heſſen ſeit Juli bereits höher, als die Zahl der von der Arbeitsloſenverſicherung betreuten Perſonen. Die Summe, die zur Betreuung der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen in den heſſiſchen Gemeinden insgeſamt nötig iſt, wird für das Jahr 1931 mit 20 Millionen Mark nicht zu hoch gegriffen ſein. Dazu kommen noch 4 Millionen Mark für die Kriſenunterſtützungs⸗ empfänger. Auf die Bevölkerung umgelegt, beträgt die Belaſtung je Kopf 18 Mk. Natürlich liegt die Zahl der Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger in Heſſen über dem Reichsdurchſchnitt. Offenbach er⸗ reicht unter den Städten und den Arbeitergemeinden mit 80 Wohlfahrtserwerbsloſen auf 1000 Einwohner die Spitze im ganzen Reich. Die Finanzſituation wird weiterhin verſchärft durch den Einnahmerück⸗ gang der Reichsüberweiſungen, der in dieſem Jahre 5 Millionen beträgt, durch den weſentlichen Rückgang der eigenen Steuereinnahmen und der Betriebs⸗ überſchüſſe. Das geſamte Defizit der heſſiſchen Kommunen wird auf 20 Millionen Mark geſchätzt. Es entſpricht genau dem Betrag, der für die Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen erforderlich iſt. Ohne dieſe Be⸗ laſtung wären demnach die heſſiſchen Kommunen finanziell geſund. Eine weitere Verſchärfung der Finanzlage iſt im Juli d. J. durch die Zahlungs⸗ mittelkriſe und die damit verbundene Verteuerung der Kredite eingetreten. Es gibt Gemeinden, die hierfür bis zu 21 Prozent Zinſen zahlen müſſen. Die Notlage der Gemeinden wäre noch größer, wenn durch die Schaffung des heſſiſchen Ausgleichsſtockes nicht bisher ſchon vom Staat her helfend hätte ein⸗ gegriffen werden können. Die Mittel waren aber nicht ausreichend. Es gibt jetzt ſchon in Heſſen eine Arbeiterwohngemeinde(Mörfelden), die keine Wohlfahrtsunterſtützung mehr auszahlen kann. Einige bäuerliche Gemeinden können ſchon ſeit Wochen keine Gehälter und Löhne mehr zahlen. Da die Zahl der Wohlfahrtsempfänger immer weiter anſteigt, iſt der Tag nicht mehr fern, wo auch andere. Gemeinden zu ſolchen Schritten gezwungen wenn das Reich nicht noch rechtzeitig die unentbehr⸗ liche Hilfe bringt. Denn auch die drakoniſchſten Maßnahmen können die kommunalen Defizite in Heſſen nicht weiter ausgleichen. Eine Erklärung des Singener Bürgermeiſters Bürgermeiſter Dr. Kaufmann in Singen a. H. übergibt der Preſſe im Seegebiet eine Erklärung zu den über ihn kurſierenden Gerüchten über ſeine Amts müdigkeit. Trotz eines günſtigen An⸗ gebots aus der Induſtrie habe er ſich entſchloſſen, im Intereſſe der Stadt Singen, die ſich zur Zeit wie faſt alle deutſchen Gemeinden in großen Schwierig⸗ keiten befindet, auf die Berufung zu verzichten, ein⸗ mal, weil er ſich nicht nachſagen laſſen wolle, daß er im Stiche laſſe und zum anderen, daß er aus materiellen Gründen die Stadt jetzt in dieſer Notzeit — wegen den Gehaltsreduzierungen— ſein Amt niederlege und in eine beſſer bezahlte Stellung gehe. Da in Lauterecken die Zahl der vom Arbeitsamt unterſtützten Wohlfahrtserwerbsloſen den Lam⸗ desödurchſchnitt überſteigt, kann Lauterecken bei der Landes⸗ hilfe für die durch Wohlfahrtserwerbsloſenlaſten überlaſte⸗ ten Gemeinden berückſichtigt werden. Vorausſetzung iſt jedoch die Erhebung eines 100prozentigen Zuſchlages zum Landesſatz der Bürgerſteuer. ſen 100prozentigen Zuſchlag einſtimmig eingeführt, da die Stadt Lauterecken infolge ihrer finanziellen Lage auf die Landeshilfe angewieſen iſt. ęFJVJjn22ĩ?;56doͥͥ; Chefredakteur: Kurt Fiſcher 280 für Politik; H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Ste fan Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. c Willy Müller- Handelsteil: i. VB. Franz Kircher ⸗ Gericht u. alles übrige Franz Kircher⸗ Anzeigen u. geſchäftl Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber Drucker und Verleger: Mannheim. 7 1. 4— Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto ROMAN VON WILHELM SCHNEIDER r——————— 9(Nachdruck verboten) 40 (Schluß) — „Unglaublich!“ „Halt, ich bin mit meinem Bericht noch nicht am Ende. Olaf hat ein zweites Verſteck Kroggers ver⸗ raten. Das Safe einer kleinen Bank. Er will die Richter milde ſtimmen.“ „Und? Was iſt vorhanden?“ 8 „Ja, lieber Rauch. Ich gratuliere! Ihr Freund Holtfreter wird Sie doch anſtändig entſchädigen, nicht wahr? Es h ſich um die ganze Holtfreter⸗ Beute.“ Agnes jubelt. „Sie ſind ein vermögender Mann, Herr Rauch, Holtfreter hat Ihnen doch die Hälfte verſprochen.“ Rauch ſchüttelt den Kopf, „Kommt für mich nicht in Frage, Fräulein Soo⸗ er. Da ſteht der Mann, der Krogger erledigte. Herr Crawleyt: bitte, es war ſchon ſehr nett von Ihnen, daß Sie die Hälfte von den Schöllſchen zehn 3 an mich abtraten. Aber nun muß es genug ein“ 1 8 Nebelkrähe grinſt⸗ vergnügt. „Mehr Geſchäftsmann, Herr Rauch. doch mein Kompagnon. Obgleich wir keinen Vertrag zuſammen unterſchrieben, trete ich Ihnen auch von der Holtfreter⸗Prämie die Hälfte ab.“ Rauch ſtürzte ſich auf den alten Herrn, drückt ihn an die Bruſt. Sein Geſicht hat ſich vor Freude mit lebhaftem Rot überzogen. Dann tritt er zurück und reicht Agnes Sooſter die Hand. Ag 92 ſo war es verabredet.“ wird ja doch bald alles u eimer gaſſe landen 355. F a Sie waren „Und dieſe Hälfte teile ich mit Ihnen, Fräulein Worauf die beiden Kameraden in ein ziemliches Gelächter ausbrechen. Aber was denken Sie, Crawley“, „wir ſind doch keine Liebesleute.“ „So? Ich glaube, ihr ſpielt mir eine nette Ko⸗ mödie vor.“ In dieſem Augenblick kommt der Braten, eine rieſige, duftende Angelegenheit, und entfacht von neuem das Gelächter der drei. „Na, wollen Mutter'ne Scheibe entſcheidet Rauch endlich. ſagt Agnes, mitnehmen“, Als der hübſche dunkelblaue Wagen vorfährt ſteht Frau Rauch im Gartenportal. Die alte weiß⸗ haarige Dame ſtrahlt, als Chriſtian Eduard ihr um den Hals fällt. Sie hat in den Zeitungen von ſeinen Taten geleſen und fühlt ſich als Mutter eines Helden. Nach der Begrüßung nimmt Rauch die Hand ſeiner Sekretärin.„Und das da, Mutter, das iſt mein Ka⸗ merad, mein Kompagnon, mein Helfer und mein Kopf, falls ich meinen eigenen hin und wieder ver⸗ liere. Ein unglaublicher Detektiv: Fräulein Agnes Sooſter. Und hier..“ Rauch ſtockt, ſeine Mutter ſtarrt auf die grinſende Nebelkrähe. „Ja. was iſt denn? Kennſt du Herrn Crawley?“ „Tag Betty“, ſagt Crawley und reicht Frau Rauch die Hand hinüber. Frau Rauch iſt ein wenig bleich geworden. Ihre Augen ſind kreisrund. Ihr Geſicht iſt erſtarrt. „Haſt mich natürlich ſofort wiedererkannt“, meint Erawley ſeelenruhig.„Ja, das glaube ich: meine Naſe erkennt man ſelbſt nach vierzig Jahren..“ Rauch ſchlittert in einen Abgrund. Agnes iſt ſprachlos. Plötzlich fällt die alte ehrwürdige Dame der Nebel⸗ krähe um den Hals. Hein So iſt der in ſeiner Jugend„berüchtigt“ geweſene Heinrich Schmidt, der Bruder von Frau Betty Rauch geborene Schmidt, nach vierzig Jahren heimgekehrt, Die Familie hakte den wegen ſeiner vielen dummen Streiche und ſeines ewigen Schuldenmachens⸗ in 1„ 1 8.. USA. abgeſchoben. anwalt, Strafrechtsverteidiger, Zeitungsbeſitzer.—— Man ſitzt in großer Runde um den Gartentiſch. Dort kam die Karriere: Rechts⸗ Ein warmer ſchöner Abend iſt heraufgezogen. Hein⸗ rich Schmidt⸗Crawley beendet ſoeben die Erzählung ſeiner denkwürdigen Lebensſchickſale. Chriſtian Eduard hat während des abenteuerlichen Berichtes, der ihn begeiſtert, einige Gläſer des ſüffi⸗ gen alten Berncaſtler, den Mama Rauch perſönlich aus dem Keller geholt hatte, getrunken Er iſt augen⸗ blicklich der glücklichſte Menſch auf Erden. Neben ihm ſitzt Fräulein Agnes Sooſter. Chriſtian Eduards kräftige Hand hat ſich ſanft auf die Hand der beſagten Dame gelegt— ſeltſamerweiſe unter dem Tiſch. Das kleine weißblonde Mädchen iſt im Seſſel zurückgeſun⸗ ken, es blickt verträumt in das dunkle Blätterdach. Ihr Geſicht hat ſich mit zartem Rot überzogen. „Nun ſage mal, Onkel Henry“, bittet Rauch,„wann willſt du nun endlich deine verſprochenen Erklärun⸗ gen abgeben?.5 Die Nebelkrähe lacht: 5 „Ja. die Sache iſt döch höchſt einfach. Vieles wirſt du dir doch ſchon ſelbſt zuſammengereimt haben, Alſo: Kam aus USA. Schon am erſten Tage lief mir Jens Krogger in den Weg. Ich kannte den Mann von drüben, hatte ihn ſchon mal in Philadelphia ver⸗ folgt, aber dann aus den Augen perloren. Ich beob⸗ achtete ihn hier in Berlin— ich habe da ſo beſondere Taktiken, in die ich dich einführen werde, mein Junge borg⸗Swida identtſch war. Die Sache intereſſierte benbei um meine Familie, wobei ich auf einen Neffen namens Chriſtian Eduard ſtieß. Merkwürdigerweiſe hatte dieſer lange Junge, der mir gut gefiel, die glei⸗ chen Intereſſen wie ich! Nun um zu ſehen, was eigentlich an dem Jungen dran war, mußte ich ihn einer ſcharfen Prüfung unterziehen.. hetzte ihn ganz einfach durch Zettelchen und Telephonate auf den Fall Jens Krogger... na, es wurde für mich ein prächtiges Vergnügen, weil Chriſtian Eduard mich nach kurzer Jeit bereits für den Nofaß zen Kroggers hielt „Deine Bes uche bei Kabbger verführten mich. „Dieſe Beſuche waren harmloſer Art. — ich kam dahinter, daß er mit dem Grafen Steen⸗ mich maßlos. Inzwiſchen kümmerte ich mich ſo ne⸗ . 1 viewte ihn in meiner N als amerikaniſcher Zeitungsmann über ſeine künſtleriſchen Abſichten, Krogger hatte eine große Schwäche: ex kannte keinen Er arbeitete, ohne an Gegner zu glauben. Argwohn. Das allein hat ihn zu Fall gebracht.“ „Ich habe wohl alles grenzenlos ungeſchickt ange⸗ ſtellt?“ fragt Rauch ehrlich erſchüttert. Die Nebelkrähe muſtert den langen Jungen,. chelt voller Güte: „Will dir was ſagen, Chriſtian, ſchreib' dir's hinter 5 die Ohren, Es, iſt nicht o fach... das Detektivhandwerk. Mit Methoden und Schulung allein kommt man nicht weit. Kurz: man muß für dieſen Beruf geboren ſein.“ „Und glaubſt du, daß ich tauglich bin, Henry?“ Die Nebelkrähe lacht hell auf: „Ja, wenn du dieſe Frau, die neben dir ſitzt, als Kameraden auf Lebenszeit engagierſt, dann ja, mein Junge Rauch verbeugt ſich artig gegen die kleine weiß⸗ blonde Agnes. Dann ſagt er ganz formell: „Darf ich Sie— nachdem wir den unterbrochenen Roman„Kümmern Sie ſich um Jens Krogger“ voll⸗ endet haben— für einen neuen Roman engagieren, Fräulein Sooſter?“ Agnes antwortet, ebenfalls ſehr ernſthaft: „Ach, das iſt wohl der Liebesroman, von dem Sie vor eintger Zeit mit mir ſprachen, Herr Rauch?“ „Sie haben es erraten, mein Fräulein.“ „Aber.. ich weiß nicht, Herr Rauch,. Sie ſprachen gleichfalls davon, daß es Ihnen ſchwer fällt, Liebesdinge intereſſant zu geſtalten..“ „Darf ich den Gegenbeweis antreten?“ fragt Rauch und legt ſeinen Arm um ihre Schulter, zieht ſie an ſich und küßt ihren kleinen roten Mund Die erſte Fortſetzung unſeres neuen Nomans „Eine Kompagnie Soldaten in der Hölle von Verdun“, von Alfred Hein, deſſen Beginn unſere Leſer bereits in der geſtrigen Morgen⸗Aus⸗ gabe erhielten, erſcheint in der me enen Abend⸗ 5 9 ſind, Der Stadtrat hat die⸗ Druckerei Dr. Haas, Neue 1 Zeitung G. m. b.., Man muß Witterung haben, Fingerſpitzengefühl, eine feine Naſe, Onkel 5 98 Aus Baden Vierfacher Einbruch in einer Nacht * Sennfeld(Amt Adelsheim), 29. Sept. Unſer Ort war in der Nacht vom Samstag zum Sonntag das Ziel einer verwegenen Einbrecher⸗ bande. Gleich am Ortseingang begannen ſie ihr lichtſcheues Treiben. In der Villa Schaller ſtie⸗ gen ſie nach Zertrümmerung eines Fenſters in einen Vorratsraum ein, wurden jedoch durch das Anſchlagen des Hundes an ihrem Vorhaben geſtört, da die Hausbewohner wach wurden. Am Schaller⸗ ſchen Anweſen wurde noch eine Leiter gefunden, die die Diebe bei Forſtwart Walter entwendet hatten. Nach dem erfolgloſen erſten Einbruch zogen die Diebe weiter in den Ort ein und ſetzten ihre Tätig⸗ keit im Gemiſchtwarengeſchäft von Martin Banſch⸗ hach fort. Dort entwendeten ſie aus einer Komode, die ſie vollſtändig durchwühlten, einen Gel d⸗ betrag von 50 Mark. Dann zog die Bande weiter zu Robert Bleſch, wo ſie einen Ehering als Beute mitnahm. Weiter ſtatteten die Diebe bei der Familie Wollmertshäuſer einen nächtlichen Beſuch ab, der ohne Erfolg geblieben ſein ſoll. Wie man hört, ſoll es eine fünfköpfige Diebesbande geweſen ſein. Ein ſchauerlicher Fund U Weinheim, 29. Sept. Einen ſchauerlichen Fund machte am Sonntag nachmittag ein Spaziergänger auf dem Hirſchkopf in der Nähe der Roten Hütte, indem er auf die Leiche eines Mannes ſtieß, der ſich dort erhängt hatte. Der Tote wurde als der ſeit fünf Wochen vermißte 23 Jahre alte Schneider Friedrich Gloß feſtgeſtellt, der in Weinheim ge⸗ wohnt hatte. Als Urſache der Verzweiflungstat nimmt man Schwermut an. Selbſtmord * Karlsruhe, 28. Sept. In der Nacht zum Sonn⸗ tag hat ſich ein verheirateter Arbeiter in ſeiner Woh⸗ nung in der Südweſtſtadt erhängt. Drohende Ar⸗ beitsloſigkeit dürfte der Beweggrund zur Tat geweſen ſein. Die Stadt ehrt gefallene Krieger Bühl, 28. Sept. Am geſtrigen Sonntag hat bei prächtigem Herbſtwetter die Einweihung des Denkmals ſtattgefunden, das die Stadtgemeinde Bühl auf dem Kirchplatz ihren gefallenen Söhnen, 113 au der Zahl, errichtet hat. Das Denkmal iſt ein Werk des Bildhauers Trippel und von den Schwarzwälder Granitwerken C. Kiederle in Bühl ausgeführt. Tödlicher Unglücksfall durch raſenden Motorradfahrer Pforzheim, 28. Sept. Zwiſchen Wilferdingen und Pforzheim iſt am Sonntag ein Spaziergänger, der 17 Jahre alte Guſtav Druſenbaum aus Pforzheim von einem übermäßig raſch fahrenden Motorrad⸗ fahrer von hinten angefahren und ein Stück weit geſchleift worden. Der Motorradfahrer und ſeine Begleiterin ſtürzten vom Rade und trugen Gehirn⸗ erſchütterungen davon. Die Verletzungen Druſen⸗ baums waren ſo ſchwerer Natur, daß er auf dem Transport nach dem Krankenhauſe geſtorben iſt. Unfälle mit Todesfolge * Freiburg i. Br., 29. Sept. Ein Landwirtſchafts⸗ praktikant von auswärts, der ſich auf einem Gute in Munzingen am Mittwoch durch einen Sturz einen Halswirbelſäulenbruch zugezogen hatte, iſt der Ver⸗ letzung in der chirurg. Klinik hier erlegen. * fleinkems, 29. Sept. Der 23 Jahre alte Me⸗ chaniker Albert Springer ſtürzte mit einem Mo⸗ torrad, das er eben repariert hatte. Er blieb mit einem ſchweren Schädelbruch liegen, dem er bald darauf erlag. * Ueberlingen, 29. Sept. Der 20jährige Vermeſ⸗ fungsamtsbeamte Braunwarth, der vor vier Wochen bei einem Schauturnen in Mühlhofen durch Sturz vom Reck Rückgratverletzungen erlitt, iſt geſtor⸗ ben. Schadenfeuer * Ulm(Amt Kehl), 29. Sept. Im benachbarten Ulm brach in dem Oekonomiegebäude des Wilhelm Nötner ein Schadenfeuer aus, das das Ge⸗ bäude einäſcherte. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Der Schaden beträgt 14000 Mark. e Bericht BF * Eiſenberg, 28. Sept. Nachhaltige Eindrücke hinterließ die Tagung des Verbandes proteſtantiſcher Arbeiter⸗ und Bürger⸗ vereine der Pfalz, die am geſtrigen Sonntag in unſerem Induſtrieſtädtchen ſtattfand. Da mit der Tagung gleichzeitig auch das 25jährige Stiftungsfeſt des Proteſtantiſchen Arbeiter⸗ und Bürgervereins Eiſenberg verbunden war, war es kein Wunder, daß die Teilnahme aus Eiſenberg und den umliegenden Ortſchaften ſehr ſtark war. Vormittags 10 Uhr fand ein Feſtgottesdienſt in der Kirche ſtatt, der unter Mitwirkung des Eiſenberger Kirchen⸗ chors einen erhebenden Verlauf nahm. Nachmittags 2 Uhr ſammelten ſich die Angehörigen und Mitglie⸗ der der Verbandsvereine im prächtigen, ganz moder⸗ nen und erſt neu erbauten Evangeliſchen Gemeinde⸗ haus, wo Ortspfarrer Herancourt die Teilneh⸗ mer aufs herzlichſte begrüßte. Sein beſonderer Gruß galt dem unermüdlichen Vorſitzenden des Verbandes, Kaufmann a. D. Michael Scheuer mann⸗ Oggersheim, der mit beſonders viel Liebe und Tat⸗ kraft den neugeſchaffenen Verband übernommen habe und mithelfen wolle, daß dieſer jetzt geſchloſſene Verband an ſeine Aufgabe herantrete. Willkommen hieß er auch den Vertreter des Evangeliſchen Volks⸗ büros in Neuſtadt a.., Sekretär Ohliger, ferner den Vertreter der pfälziſchen Evangeliſchen Kirchen⸗ behörde und Vorſtand des Landesvereins für Innere Miſſion der Pfalz, Pfarrer Schwander ⸗Speyer, ſowie die Abgeordneten der einzelnen pfälziſchen Vereine. Die Arbeitervereine ſeien heute berufen, Führer zu ſein und zu helfen, denn ſie ſeien heute die Pflegeſtätte und die Grundlage für den zu bil⸗ denden Wiederaufbau. e der Neuen Mannheimer Feitung 3 8 N Jubelfeier der protest. Arbeitervereine den Jubelverein überbrachte ferner der Verbandsvorſitzende Scheuer⸗ Grüße und Glückwünſche an als Vertreter Vereins für Worten an⸗ mann, dem ſich Pfarrer Schwander des Prot. Landeskirchenrats und des Innere Miſſion in gleich herzlichen ſchloß. Einen intereſſanten Einblick in die Geſchichte und die 25jährige Tätigkeit des Jubelvereins ge⸗ währte deſſen Vorſtand, Kaufmann Zimmer⸗ mann⸗Eiſenberg. Ohne Propaganda, ſondern ledig⸗ lich durch ſeine Tätigkeit habe der Verein eine ſtarke Auſwärtsbewegung, nicht allein in Eiſenberg, ſondern auch in Hettenleidelheim und Stauf zu ver⸗ zeichnen, ſodaß auch an dieſen Plätzen neben Ram⸗ ſen Ortsgruppen gegründet werden konnten. Heute zählt der Verein Eiſenberg allein 438 Mitglieder. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete die Ehrung der Jubilare des Eiſenberger Vereins, die in der Zahl von 45 Männern auf der Bühne Auf⸗ ſtellung genommen hatten. Vorſtand Zimmermann überreichte dieſen Mitgliedern, die 25 Jahre dem Verein angehören, Ehrenurkunden. Die kleine, aber eindrucksvolle Feier war von geſanglichen Darbie⸗ tungen umrahmt. Den Schluß der Tagung bildeten die einſtimmige Annahme der neuen Satzungsänderungen, die Bei⸗ tragsregelung und ſonſtige Fragen des Verbandes, Sitz des Verbandes iſt Neuſtadt a. H. Der nächſt⸗ jährige Verbandstag findet in Oppau ſtatt.— Ein Vortrag von Sozialpfarrer Kopp⸗Rehborn über das Thema„Der evangeliſche Arbeiter und die Ge⸗ meinde“ wurde mit beſonderem Intereſſe auf⸗ genommen. Sthlußübung der Freiwilligen Sanitälskolonne Tr. Ladenburg, 29. Sept. Die Schlußübung der Freiwilligen Sanitäts⸗ Kolonne vom Roten Kreuz, die eine Nachtübung war, nahm einen ſehr guten Verlauf. Zu der Uebung war auch eine Abteilung der Sanitäts⸗ kolonne Weinheim alarmiert worden. Ein Ka⸗ nonenſchuß gab das Alarmzeichen. In raſcher Folge erſchienen die Helfer und nahmen ihre Arbeit auf. Ein Scheinwerfer beleuchtete den Verbandsplatz. Ko⸗ lonnenarzt Dr. med. J. Vogel examinierte die Leute und beſichtigte die Verbände. Die Sanitäter bewieſen eine gründliche und tüchtige Ausbildung. Der Weinheimer Abteilungsführer, Willen⸗ bücher, gab in anſchaulicher Art ein Bild von der Anwendung der Gas⸗ und Schutzmasken und vom Sauerſtoffapparat. Der Kolonnenarzt hielt zum Schluß eine An⸗ ſprache in der er dem Kolonnenführer und den Sanitätern für die exakte Arbeit, die ihn ſehr be⸗ friedigt habe, ſeinen Dank ausſprach. Auch der Weinheimer Kolonne dankte der Redner für die Mit⸗ wirkung. Er begrüßte Bürgermeiſter Hagen und die Freundin und Förderin der Ladenburger Sani⸗ tätskolonne Frl. Eliſabeth Trippmacher. Für Ordnung und Abſperrung ſorgte in freund⸗ nachbarlicher Weiſe die Freiwillige Feuerwehr und die Polizei. Die erſt zwei Jahre beſtehende Laden⸗ burger Sanitätskolonne darf Dank der ausgezeich⸗ neten Führung und Ausbildung durch den Kolonnen⸗ arzt mit Genugtuung auf die wohlgelungene Schluß⸗ übung zurückblicken, die ein günſtiges Reſul⸗ tat ergeben hat. Schtweres Autounglück Ein Toter, oͤrei Schwerverletzte, darunter ein Mannheimer Speyer, 29. Sept. Auf der Straße Speyer— Dudenhofen iſt geſtern nacht zwiſchen 12 und 1 Uhr der 25 Jahre alte Metzger Hans Wagemann aus Iggelheim mit ſeinem Mo⸗ torrad mit Beiwagen auf ein entgegenkommendes Auto aufgefahren. Der Zuſammenſtoß war derart heftig, daß drei Perſonen verletzt wurden, wovon Wagemann albald ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Die Mitfahrenden, der 26 Jahre alte Jul. Kretner und der 19jährige Ludw. Ulmer, beide aus Iggelheim, wurden ſchwer verletzt und befinden ſich im Kranken⸗ Haus. Zu dem Autounglück wird noch ergänzend berich⸗ tet: Der Automechaniker Deutſch von hier fuhr mit einem angehängten Perſonen wagen aus Mannheim hierher. In dem Opelwagen be⸗ fand ſich der 26 Jahre alte Chauffeur Alfred Kip⸗ per aus Mannheim, der von Hanhofen kommend kurz vorher mit dem Opelwagen gegen eine Tele⸗ graphenſtange gerannt war und ebenfalls ſchwer ver⸗ letzt wurde. Wagemann fuhr mit ſeinem Motorrad in Richtung Dudenhofen zunächſt ſcharf an Deutſchs Wagen vorbei. Er ſteuerte plötzlich ſcharf nach links, 1 ſodaß ſein Motorrad direkt vor den anhängenden Opelwagen geriet. ö Wagemann, der das Motorrad lenkte, wurde ein⸗ geklemmt und ihm die Schädeldecke einge⸗ drückt und die Halsſchlagader zerriſſen. Außerdem erlitt er zahlreiche ſchwere Verletzungen am ganzen Körper, ſodaß er faſt zur Unkenntlichkeit zugerichtet wurde und bereits auf dem Transport in das Speyerer Krankenhaus ſtarb. Kretener wurden im Beiwagen ſitzend beide Beine abge⸗ drückt. Ullmann, der Soziusfahrer, zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu. Deutſch hatte mit ſeinem Perſonenwagen zu weit die Straßen mitte eingehalten, ſodaß Wagemann beim Begegnen infolge ſeines Rauſchzuſtandes un⸗ ſicher wurde. Selbſt mord * Lörrach, 29. Sept. Der 27 Jahre alte Ernſt Auguſt Brutſchin wurde am Samstag an der Baggermaſchine beim Kilometerſtein 46, elſäſſiſcher Zählung, in der Nähe von Neubreiſach, als Leiche aus dem Rhein geborgen. Brutſchin war ſeit etwa acht Tagen von zu Hauſe verſchwunden. Er hat Selbſtmord verübt. Die Urſache iſt unbekannt. 142. 7a l Aus der Falz Jahresverſammlung der Wachenheimer Winzer⸗ vereinigung * Wachenheim, 28. Sept. Die hieſige Winzer⸗ vereinigung hielt ihre ordentliche Generalverſamm⸗ lung ab. Die Vereinigung erfreute ſich nach dem Geſchäftsbericht auch im letzten Jahre eines Auf ⸗ ſtieg s. Sie hat zur Hebung des Abſatzes eine eigene Ausſchankſtelle geſchaffen, die ſich eines guten Zuſpruchs erfreut. Reingewinn wurde in Höhe von 2169 Mark erzielt. Zur Steigerung des Betriebskapitals wurde einmütig die Erhöhung des Geſchäftsanteiles auf 1000 Mark beſchloſſen. * * Frankenthal, 28. Sept. Unter Mitwirkung der Kolonial⸗Reichsarbeitsgemeinſchaft wurde hier in der Schillerſchule am Sonntag eine Kolonial⸗ Wanderausſtellung, die erſte deutſche Wan⸗ derausſtellung, eröffnet. Das Arrangement hat der Verein ehemaliger Landwirtſchaftsſchüler über⸗ nommen. Die Ausſtellung bietet hinſichtlich der deut⸗ ſchen Kolonialwirtſchaft viel Wiſſenswertes und Belehrendes. * Bad Dürkheim, 28. Sept. Am Sonntag mittag ſtieß die Kraftfahrerin Bender aus Kaiſerslautern an der Hinterbergſtraße mit dem Motorradfahrer Fritz Stegner aus Bad Dürkheim zuſammen. Der Motorradfahrer erlitt durch den Zuſammenſtoß einen Oberſchenkelbruch und Kopfverletzungen und mußte ins Dürkheimer Krankenhaus gebracht werden. Das Motorrad wurde ſchwer beſchädigt. :: Bergzabern, 29. Sept. Am 27. Auguſt wurde dem Ackerer Rudolf Wilker von Oberhofen auf dem Felde bei Dierbach von einem Unbekannten ein Fahrrad geſtohlen. Der Täter fuhr mit dem Fahrrad nach Mühlacker, ſtürzte dort aber ſo unglück⸗ lich vom Rade, daß er in das Krankenhaus eingelte⸗ fert werden mußte. Das Fahrrad wurde ſichergeſtellt und als das dem Ackerer Wilker gehörende feſtgeſtellt. Der Dieb, der ſchon mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt, wurde jetzt von der Gendarmerie feſtgenommen und in das Landgerichtsgefängnis Landau eingeliefert, Weller. Vorausſage für Mittwoch, 30. Seplember: Vielfach heiter, trocken und um Mittag mild bei ſchwacher Luftbewegung. Verbreitete Nebelbildun⸗ gen. In Aufklärungsgebieten Nachtfroſtgefahr. Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags S Luft⸗ 2 Wi ee 2. ind höh. 1. 88 5 27 e 80 8 Nicht. Stärke 55——— Wertheim 151 7 6 ſtil.— Nebel Königsſtuhl] 563 765,4 6 G NW leicht Nebel Karlsruhe 120765,4 10 8 ſt ill Nebel Bad ⸗Bad 213765, 9 6 ſtin— Nebel Villingen 712 766,1 6 2. leicht Nebel Bad Dürrh. 701]— 5 2 8 leicht bedeckt St. Blaſien 780— 5 2 W. leicht bedeckt Badenweil. 422 785.6 8 6 80 leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 638,4 2 1ſtiu— bedeckt Die oſtdeutſche Störung iſt unter ſtarkem Energie⸗ verluſt nach Polen abgezogen. Gleichzeitig hat der hohe Druck über England weiter an Mächtigkeit verloren und weicht vor einer weſtlich von England heranziehenden Zyklone nach dem Feſtland zurück. Er wird morgen unſere Witterung beſtimmen. Reiſewetter Nordſee:—12 Grad, heiter, leichter Süd, Geſtern: kühl, meiſt heiter. Oſtſee:—6 Grad, heiter, mäßiger Nord. Geſtern: ſehr kühl, wolkig. Harz⸗ u. Thüringer Wald:—8 Grad, wolkig, ein⸗ zelne Regen, friſcher Nordweſt. Geſtern: kühl und regneriſch. Rhein⸗ u. Weſergebiet:—10 Grad, wolkig, vielfach Frühnebel, ſehr ſchwache Luftbewegung. Geſtern: kühl und veränderlich mit Schauern. 285 R Auflegung der Reichsbahnanleihe ) Berlin. 29. Sept.(Eig. Dr.) Nach unſeren Infor⸗ 1 mationen wird die Auflegung der neuen 4½ proz. 1 R eichsbahnanleihe, die eine teilweiſe Repar⸗ 1 tierung der deutſchen Flucht kapitalien anſtrebt, am 1. Oktober offiziell erfolgen, jedoch werden auch jetzt ſchon Anleihezeichner nicht abgewieſen. Die Friſt für die Steueramneſtie läuft bis zum 15. Oktober, während andere Zeichner die Anleihe bis zum 3 1. De⸗ zember d. J. erwerben können. Der Anleihebetrag iſt ö unbegrenzt. Der Emiſſionskurs beträgt 100 v. H. Eine Börſeneinführung der Neuemiſſion iſt vorbehalten. Vertagung des Favag-VProzeſſes auf 15. Oktober Frankfurt a.., 29. Sept.(Eig. Dr.) preſſeſtelle teilt mit, daß der 2. Oktober Favagprozeß nach einer üů auf Antrag der Staatsanwal 1 vertagt wurde, da der 0 jte frühere General⸗ direktor Mädje ſchwer erkrankt iſt. Adolf Mädje liegt ſeit Mitte September an einem Nieren⸗ und Herz⸗ leiden darnieder. Eine eingehende Unterſuchung durch den Gerichtsarzt hat Zweifel darüber ergeben, ob Mädfe jetzt ſchon für die lange Dauer de eſſes verhandlungs⸗ fähig und geſund iſt. Eine Abtrennung ſeines Verfahrens erſchten aber inſofern unzweckmäßig, als dann weſentliche Teile der Anklage nochm in einer neuen Verhandlung miterörtert werden müß Wie wir noch erſahren, iſt der angeſchuldigte Direktor Fuchs von der Südweſtbank durch Gerichtsbeſchluß vom Erſcheinen bei der Hauptver⸗ ſammlung entbunden worden. Oſſenbar ſind die Anſchul⸗ digungen gegen Fuchs für die Geſamtverhandlung nicht 0 ſehr gravierend. Weiterhin will das Gericht jedenfalls 146 nicht das Fortkommen von Fuchs inſofern ſchädigen, als ö ſich der Angeſchuldigte wieder in feſter Stellung befindet. Oktober ( Keine Zellſtoffreſtriktion. (Eig. Dr.) Auf der in Stockhol der europäiſchen Zellſtoffſproduze über die erwartete weitere Einſchränkung der Zellſtoff⸗ 15 produktion nicht gefaßt. Eine offizielle Erklärung über den Verlauf der Verhandlungen ſoll übrigens nicht ver⸗ öffentlicht werden. Es iſt anzunehmen, daß die Aufhebung der Geldeinlöſung in den ſkandinaviſchen Ländern und der dadurch hervorgerufene Fall des Kronenkurſes bei den Produzenten der nordiſchen Staaten die Hoffnung er⸗ weckt, den Export ſteigern zu können, und daß man infolgedeſſen auf ſkandinaviſcher Seite jetzt eine abwartende Haltung einnimmt. Während die eigentliche Cellouloſekon⸗ ferenz abgeſchloſſen iſt, werden die Holzſchliffproduzenten ihre Tagung noch fortſetzen. Hierbei handelt es ſich in erſter Linie um Nordländer. ) Stower.⸗G. vorm. Gebr. Stoewer, Stettin.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1930 ſchließt mit einem Ver lu ſt ab, der nach Abzug des Gewinnvortrags von 257 000 4 der offenen Reſerve mit 331000% vorgetragen werden ſoll. In der Bilanzſitzung wurde berichtet, daß der Abſatz bis Junt ſtändig ſtieg, die Fabrikation ſich programmäßig ent⸗ wickelte. Der dann eintretende Rückſchlag nötigte zu ge⸗ wiſſen Einſchränkungen. Die Fabrikation findet infolge der guten Aufnahme des Vorderantriebwagens im Inland ſowie in ſteigendem Maße auch im Export Abſatz. Stockholm, 29. Sept. mabgehaltenen Konferenz wurden Beſchlüſſe 2 Nene Bankinſolvenzen. Berlin, 29. Sept.(Eig. Dr.) 1 Die 1861 gegründete Privatbankfirma Raehmel u. Boellert Berlin hat ihre Zahlungen eingeſtellt.— In⸗ folge plötzlicher größerer Abziehungen hat das ſeit 1919 beſtehende Bankgeſchäft Paul Wildſchütz u. Söhne in Bod Sulza ſeine Zohlungen eingeſtellt. Bei ruhiger Ab⸗ wicklung ſollen größere Verluſte nicht zu erwarten ſein. O Realkreditinſtitute geben Pfandbriefe ab.(Eig. Dr.) Laut Dod iſt man innerhalb der Realkreditinſtitute ge⸗ neigk, eine eventuell auftretende Pfandbriefnach⸗ frage auch außerhalb der Börſe in der Weiſe zu befrie⸗ digen, daß die Inſtitute Pfandbriefe auf der Baſis der letzten Börſenkurſe abgeben. Es beſteht die Möglichkeit, daß nach dem 1. Oktober die aus den, Couponzahlungen und Zinszahlungen zur Verfügung ſtehenden Gelder am Pfandbriefmarkt Anlage ſuchen. Verhandlungen über Wechſelverbindlichkeiten der Stadt Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Wie bereits von uns gemeldet, ſchwebten Verhandlungen der Stadt Frankfurt o. M. um eine Prolongation der am 28. d. M. fälli⸗ gen 6,4 Mill.„ Wechſel(weitere 6,6 Mill. Ultimo Dezember fällig). Sie ſtommen von der Umwandlung der am 1. April 1031 fällig gewordenen 20 Mill. 1 Schatz⸗ onweifſungen, wovon 13 Mill./ in Form von Wechſeln an das dreigliedrige Bonkenkonſortium in Berlin und Frankfurt a. M. abgegeben wurden. Das Konſortium hat es abgelehnt, die Wechſel zu prolongieren. Dieſe wurden nun am 28. ö. M. vorgezeigt, konnten jedoch nicht eingelbſt werden. Das Bankenkonſortium hat ſich jetzt an die Stadt Fronkfurt a. M. zwecks neuer Vorſchläge zur Regelung dieſer Wechſelverbindlichteiten gewandt. Es iſt nicht anzu⸗ nehmen, daß die Wechſel zu Proteſt gehen, da den Banken in den Solawechſeln an ſich olle Rechte verbleiben. Was allerdings die ausländiſchen Gläubiger tun(ein großer Teil wurde von den deutſchen Banken ohne Obligo an das Ausland weitergegeben), iſt noch nicht bekannt. Jubiläumstagung des Auf der Feſtſitzung der Vorſtände des Deutſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes und ſeiner Mitgliedsverbände am 28. September in Berlin ſprach der Präſident des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, Geh. Regie⸗ rungsrat Dr. Kleiner, über das Thema:„Der Weg der Sparkaſſen durch die Wirtſchaftskriſe“. Zunächſt behandelte er die gegenwärtige Lage der Spar⸗ kaſſen. Eine eingehende Unterſuchung der Anlage⸗ und Liquiditätspolitik ſowie der Mobiliſierungs möglichkeiten ergebe, daß die Entwicklungslinte der Sparkaſſen klar und eindeutig gezeichnet ſei. Sie ſeien die natürlichen „ Depoſitenbanken für Deutſchland und gewährleiſteten durch die ſtrengen Vorſchriften für das Anlegegeſchäft, die ſtaatliche Aufſicht, eine ſtetige ausge⸗ baute Verbandsrevtſion und ſchließlich durch die kommu⸗ nale Haftung ein Höch ſſtmaß an Sicherheit. Sie wollten keine Beſchränkungen im Einlagegeſchäft, keine Reform“ der Anlagepolitik. Die Liquidität werde durch engere Verbindung mit der Reichsbank verbeſſert. Für die nächſte Zeit werden alle hereinkommenden Gelder ganz flüſſig zu belegen ſein, ſodaß eine Sperre der Gewährung neuer Kredite vorübergehend nicht zu vermeiden bleibe. Die öffentlichen Sparkaſſen ſeien durchaus geſund und beſitzen, wie die Entwicklung ſeit 1924 erneut beweiſe, die für Deutſchland zweckmäßige Form für die Kapitalſammlung auf breiteſter Grundlage. Sodann behandelte der Redner die Aufgabe der Spar⸗ kaſſenorganiſation, insbeſondere der Girozentralen. Für mehr als die Hälfte der Einlagenabzüge bei Sparkaſſen ſeien in den kritiſchen Monaten die Mittel direkt durch die Girozentralen aufgebracht worden. Eine konſequente ſchärfere Zentraliſierung ſei in der Liqutditätspolktik nicht zu umgehen. Dazu ſei auch die Organiſierung der Giro⸗ zentralen nach einheitlichem Muſter notwendig. der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe r Fragen des Alltags an der Vörſe Verſtimmende Faktoren vorherrſchend * Berlin, 29. Sept. Schon im heutigen Vormittagsverkehr war eine gewiſſe Enttäuſchung erkennbar, die dann bei Einſetzen des Frei⸗ nerkehrhandels einer ausgeſprochen ſchwachen Stimmung Piatz machte. Vor allem verſtimmte, daß zus den geſtzz⸗ gen Beſchlüſſen des Börſenvorſtandes nichts über einen eventuellen Wiedereröffnungstermin des Börſenverkehrs zu erſehen iſt. Die urſprünglich beſtehende Meinung, daß es ſich nur um eine leberwindung des Quarta L ultimos handeln würde, blieb jetzt ſchon zweifelhaft, da man für die Reichsbank keinen Ausweg ſucht, wie ſie um den Umtauſch von Markgeldern auf für Ausländer verkaufte Effekten in Deviſen hereinkommen ſoll. solange die Börſe aber geſchloſſen iſt, beſteht keine Verpflichtung, die im Freiverkehr gehandelten Effekten nachher in Deviſen umzuwandeln. Ein weiterer verſtimmender Faktor war die Schwäche der geſtrigen Newyorker Börſe. Man zeigte auch über den franzöſiſchen Miniſterbeſuch heute weniger Optimismus. Man iſt, nachdem der Beſuch uns wieder verlaſſen hat, etwas ſkeptiſcher, ſieht in den Verhandlungen noch nichts poſitives und hält ſie im günſtigen Falle als Zukunftsmuſik. Es treten die kleinen Fragen des Alltags wieder in den Vordergrund. Beſonders die Hilfe für die in Not geratenen Börſenbeſucher iſt dringend. Das Reich und Preußen ſollen je 50 000„ zur Verfügung geſtellt haben, um auf Antrag Beihilfe gewähren zu können. Etwas günſtiger ſtehen ſich die Telefon makler, die immerhin einen, wenn auch nur beſchränkten Frei⸗ verkehr vermitteln können. In dieſem gingen nach gut behaupteter Eröffnung die Farben auf 9596 v. H. zurück, Siemens nannte man mit 105 eher Brief, Reichsbank mit 104, ACG. wurden mit 42 v.., Schultheiß mit 84 v. H. gehandelt uſw. Für die Sproz. Goldpfandbrieſe beſteht bei 81-83 v. H. Intereſſe. Anſcheinend verſpricht man ſich zu dem bevorſtehenden Einlagetermin einige Nachfrage. Für die Kuponzahlungen am 1. Oktober ſind alle Be⸗ fürchtungen unbegründet, da Vorkehrungen für eine rei⸗ bungsloſe Begleichung der Fälligkeiten ge⸗ troffen ſind. In der heutigen Preſſekonferenz wird ein Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums intereſſante Aufſchlüſſe über die Goldklauſel der Reichsſchuldbuchforderungen geben. Die neue Rei chsbahnanleihe, die bekannt⸗ lich den Zweck hat, flüſſige Steuergelder nach Deutſchland zurückzubringen, wird heute von der Reichsbank zur Emiſ⸗ ſion aufgelegt werden. Sie iſt 4,5proz. und ſteuerfrei. Die Zeichnungsfriſt wird für die Steuerſchlichtungen mit dem Tage der Steueramneſtie, d. h. mit dem 15. Oktober ab⸗ laufen, während ſonſtige Zeichnungen wahrſcheinlich bis zum 31. Dezember d. J. eingehen können. Wie man ſich allerdings den Eingang dieſer Zeichnungen bei geſchloſſe⸗ ner Börſe, alſo zu einer Zeit, in der keine Möglichkeit be⸗ ſteht, zu offizlellen Kurſen Effekten zu verkaufen, vorſtellt, iſt nicht ganz klar. Reichshilße für die Vörſen (J Berlin, 29. Sept.(Eig. Dr.) Nach unſeren Infor⸗ mationen konnte Staatskommiſſar Dr. Neufeld in der geſtrigen Börſenvorſtandsſitzung mitteilen, daß den deut⸗ ſchen Börſen für die in Not geratenen Börſen⸗ beſucher 100 600„ zur Verfügung geſtellt werden, und zwar je zur Hälfte vom Reichsfinanzminiſterium für die Reichsbörſen und vom preußiſchen Finanzminiſterium für die preußiſchen Börſen. Hierbei wird die größte Unter⸗ ſtützung der Berliner Bör ſe zuteil werden. Die Beihilfen ſollen in erſter Linie den notleidenden Maklern, denen ja durch die Suspendierung des Börſenverkehrs jede Verdienſtmöglichkeit genommen iſt, gewährt werden. Wie diefe Notſtandsaktion gehandhabt wird, ſteht noch dahin, vor allem ob es ſich um ein Darlehen, oder eine einmalige Zuwendung handelt. Dänemark hebt den Gold ſtandard auf O Kopenhagen, 29. Sept.(Eig. Dr.) Das Parlament hat heute eine Geſetzesvorlage angenommen. nach der die Nationalban! 0 i ermächtigt wird, die Goldeinlöſung der dä⸗ niſchen Krone bis 1. November aufzuheben. Die Regierung iſt bereit, der Nationalbank die Erlaubnis zu geben, die Dritteldeckung einzuführen. Es werden Stimmen laut, die ſich für eine nordeuropäiſche Kronenſtabili⸗ derung mit dem Pfund ls Baſis einſetzen. Sparkaſſen verbandes Im letzten Teil ſeines Referats behandelte Präſident Dr. Kleiner die allgemeinen bankwirtſchaftlichen Probleme, die die Gegenwart ſtelle. Er bezeichnete als einen der weſentlichſten Mängel unſerer bisherigen Kreditverfaſſung, daß dib einzelnen Banken iſoliert für ſich arbeiten, und daß auch die Gruppen ganz ſelten nur den Weg zuein⸗ ander finden. Das Reich ſollte ſeinen Einfluß mit allem Nachdruck dahin geltend machen, daß die verontwortlichen Leiter der privaten und öffentlichen Bankgruppen ſich zu regelmäßigen Beſprechungen zuſammenfinden. Neue Wege der gegenſeitigen Fühlungnahme und freiwillige Zu⸗ ſammenarbeif ſeien notwendig. Nur in einem ſo gebildeten Kreis der Beteiligten könne auch das ſo wichtige Problem der volkswirtſchaftlichen Kapitallenkung gefördert werden. Beſonders große Vorſicht ſei gegenüber den zahlreichen Projekten einer Zwangsumſchuldung 1 am Platze. Völlig undiskutabel und reſtlos abzulehnen ſeien auch alle Pläne einer generellen Schuldenabwertung und alle Projekte, die direkt oder indirekt, beabſichtigt oder unbeabſichtigt, auf eine Geldentwertungspropaganda hin⸗ auslaufen. Solche Gedankengänge müßten nicht nur die Wirtſchaftsmorol aufs ſchwerſte erſchüttern, ſondern ſie er⸗ weckten auch unerfüllbare Vorſtellungen von der Möglich⸗ keit behördlichen Eingreiſens in den Wirtſchaftsablauf. Jede Störung oder Hinguszögerung des unaufhalsbaren Reinigungsprozeſſes werde mit zu ſchweren Opfern er⸗ kauft. Werde der Gedanke der freiwilligen Zuſammen⸗ arbeit konſeguent zu Ende gedocht, ſo führe er zur Ver⸗ nichtung des Schlagwortes von dem naturnotwendigen Kampf zwiſchen öffentlicher und privater Wirtſchaft. Nach den Ausführungen von Präſident Geh. Reg.⸗Rat Dr. Kleiner hielt Reichskanzler Dr. Brüning ſeine bereits im heutigen Mittagsblatt im politiſchen Teil ver⸗ wöffentlichte Anſprache. 1 Erholung des engliſchen Pfundes 16.75 O Berlin, 29. Sept.(Eig. Dr.) Nachdem das engliſche Pfund bereits in den Vortagen ſich von ſeinem Tiefſtand von 5 auf 16/ erhöhen konnte, war heute in Berlin im Zuſommenhang mit der internationalen Befeſtigung des Pfundes ein Kurs von . zu hören. Gegen Newyork nannte man einen Kurs von 3,889 Dollar gegen Paris von 98—99 Frances, gegen Zürich von 19,75—20 Schw. Fr., gegen Amſter⸗ dam von 9,5—10 Gulden Von nordiſchen Valu⸗ ten waren Dänemark und Os ho mit 12 Kronen für Pfund, die ſchwediſche Krone etwas höher mit „5 Kronen für dos Pfund zu hören. Angeſichts der Tatſache, daß ſich der holländiſche Gulden in der letzten Zeit gegen Newyork vom oberen zum unteren Goldpunkt bewegt hat, wird auf die Möglichkeit verwieſen, daß auch Holland vom Goldſtandard ab⸗ gehen würde. In informierten Berliner Finanzkreiſen glaubt man jedoch nicht, daß Hollond dem ſchwediſchen Beiſpiel folgen wird, da es ebenſo wie Newyork, Paris und Zürich über eine außerorednutlich hohe Golddeckung ver⸗ fügt. Tagesgeld war heute infolge des Ultimos relativ geſucht. Man hörte einen Satz von 9,5—10 v. H. In Privatdiskont beſtond zu 8 v. H. weiter ſtorkes Angebot, das von der Reichsbank aufgenommen wird. Dagegen weiß dos Inſtitut von einem zufriedenſtellenden Abſatz der neuen kombinierten Schatzanweiſungen per 16. November 1931 und 15. März 1932 zu 9 v. H. zu berichten, die ebenſo wie die abgeſetzten Reichsſchatzwechſel per 19. Dezember wohl in der Hauptſache an öffentliche Stellen gingen. Berliner Devisen Diskontsatz: Refchsbank 8, Lombard 10 v. f. G. B. 5 5 M 07 Holland, 100 Gulde 109,89 170 17 169.83 170,17 168,43 2 Athen 100 Drachn ten 5,00.10.395 5,405 5,445 9 Brüſſel 100 B50 P 38.68 58.75 59,68 38.78 58,355 2½ Danzig 100 Gulden 31,92 82.08 61,97] 82,13 81,555 6 belſingfors 100M 10,49 10,51 10,09 10,11 10.512 6 Italien.. 100 Lire] 21,73 21.77 21.23 21,27 22,025 3½ Südſſavien 100 Dina.443 7,457 7,443 7,457 7,355 7½ kopenhagen 100 Kr. 92,41 92.59 92.41 92,39 112,08 3½ Liſſabon 100 Estudo] 14.39 14,61 14,79 14.81 17.48 7 Oslo. 100 Kr. 92,91 93.09 92.91[ 9309] 111,74 4 Baris... 100 Fr 16 63 16.77 16,68 16,72 16,445 2 Brag 100 Kr. 12.477 12.497] 12.47/7] 12.407] 12,33 4 Schweiz. 100 Fr.] 82.17 82,33 82,32 32,48 60,515 2 Sofia.. 100 Lewo.054 3,060 3,654.030.017 8½ Spanien 100Peſeien] 37,26 37.3 37,28 37.31 69,576 ½ Stockholm. 100 Kr 99,90 109.10 96.90 97,10 112,05 4 Wien. 00 Schilling] 59.16 59.28 59,16 59,28 58,79 13 73.58 73,42 73,28 73,42 72,89 9 0,998.002 0 933 0,992 1,788 6 .846.854 3,796 3,801 4,176— Japan Iden.078.082 4,078.082 1,986 5. airo. lägypt. Bd 16.38 16,42 16,78 16,8] 20.91— Türkei.. türk. Pfd.—.————— 21830— London„ lengl.Pfdb. 15,98 16.02 16,33] 16,42 20,393 6 Mew Pork. 1 Dollor 40.217 4,20) 4,417 4,17%% Rio de Janeiro 1millr.219 0,221 0,284 0,236 0,503 5 Uruauan. 1Goldpeſo! 1,498.502 1,493 1.502.421 1— Eine Erklärung der Schweizeriſchen Volksbank.(Eig. Dr.) Das Inſtitut wendet ſich gegen die umlaufenden Ge⸗ rüchte und ertlärt aufs. beſtimmteſte, daß alle ihr anver⸗ trauten Gelder als geſichert angeſehen werden dürfen und daß ein Grund zur Beunruhigung der Kundſchaft nicht beſteht. Inlandsangebot tritt ſtärker in Erſcheinung Weizen zur Waggon⸗ und Kahn verladung reichlich offeriert Berliner Produktenbörſe v. 29. Sept.(Eig. Dr.) Der Produktenmarkt zeigte heute ein recht ſchwaches Ausſehen. Infolge der Beruhigung aufgrund der ver⸗ ſchiedenen Miniſterreden, in denen deutlich zum Ausdruck kam, daß auf jeden Fall an der Stabilität der Mark feſtgehalten werde, iſt die Zurückhaltung der Land⸗ wirtſchaft bei der Herausgabe von Offertenmaterial ge⸗ wichen. Das Inlandsangebot trat ſtärker in Erſcheinung, zumal die Käufer in Zuſammenhang mit dem ſchleppen⸗ den Mehlabſatz nur vorſichtig Rohmaterial erwerben. Die Erklärungen des Miniſters Schiele, die wiederholt darauf hinwieſen, daß es gegenwärtig nicht auf die abſolute Hö he des Getreidepreisniveaus als vielmehr auf die Relation zu den Produktionsmittelpreiſen ankomme, fanden naturgemäß auch ſtarke Beachtung. Beſonders Weizen zur Waggon⸗ und Kahnverladung war reichlich offeriert und ſtellte ſich im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft 34% ſchwächer. Roggen wurde von der Bewegung mitgezogen, obwohl das erſthändige Angebot keineswegs dringlich iſt, die Gebote lauteten gleichfalls 3 niedriger. Am Lieferurgsmarkt kam esſo gar zu Rückſchlägen bis zu 5%. Weizen⸗ und Roggenmehle haben ſchlep⸗ penden Abſatz bei teilweiſe 50 Pfg. niedrigeren Preiſen. Hafer und Gerſte im Anſchluß an die Allgemein⸗ tendenz matter. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. prompt 20 bis 13 flau; Sept. 228; Okt. 225,50—26; Dez. 228,0 u. 8 matter; Roggen, märk. prompt 185—87 flau; Sept. 196,50 bis 98; Okt. 195,50—6,50; Dez. 196—97,25 matter; Gerſte 157 bis 172 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 149—450 ruhig: Hafer, märk. prompt 135—43 matter; Sept. 148 u..; Okt. 145,50—45; Dez. 147,50 u..; Weizenmehl prompt 26,75 bis 82 matter; dto. 26,40—29; Roggenmehl—60proz. prompt 27,90—31 matter; Weizenkleie 10,50—10,75 ruhig; Roggenkleie 9,25—9,50 ruhig; Viktorigerbſen 20—27; Lein⸗ kuchen 13,20— 13,40; Erdnußkuchen 11,40; Trockenſchnitze, 6,20—6,30; extra Sojaſchrot ab Hamburg 11,20; Sojgextrack tionsſchrot ab Stettin 11,80; Rauhfuttermittel: drahtgepr. Roggenſtroh 0,65—0,85; Welzenſtroh 0,45—0,60; Haſerſtroh 0,55—0,65; Gerſtenſtroh 0,55—0,65; gebund. Roggenlanaſtroh 0,60—0,80; bindfadengepr, Roggenſtrog 0,45—0,50; Weizen⸗ ſtroh 0,40—0,50 ſtetig; Häckſel 1,30—1,40; handelsübl. Heu, geſ. trocken 1,25—1,55; gutes Heu lerſter Schnitt! 1,70 bis 2,20; Luzerne, loſe 2,30— 2,60; Thymotee, loſe 2302,60; Kleeheu, loſe 2,20—2,45 behauptet; drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 30; allg. Tendenz ſchwächer. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 29. Sept.(Eig. Dr.) 1 Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov..82755 Jan. 87%; März 4,10; Mai 4,25.— Mais(in Hfl. p. Laſt 1 76 8 7 8 * Liverpooler Getreidekurſe vom 29. Sept.(Eig. Dr.) ong: Weizen(100 l6.) Tendenz ruhig; Okt. 4,4% 496); Bez. 4,7%(4,76); März 4,1(4,1156); Mgi 5,174 12) Mehl unv.— Mitte: ſtetig; Okt. 4,398; Dez. 4,6% März 4,1056; Mai 5,06; Mehl unv. * Bremer Baumwolle vom 29. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,02. * Liverpooler Banmwollkurſe vom 29. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Okt. 426; Dez. : Jan.(32) 431—33; März 438—40 Magi 445; Juli 450 bis 451; Okt. 45759; Tagesimport 4400; Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt, 423; Dez. 424; Jan.(32) 428; März 435, Mai 442; Juli 447; Okt. 455, Dez. 459; Jan.(33) 461; März 467; Loco 454; Tendenz ruhig. 00 Kg.) Nov. 6372 Jan. 657/; März(8/4 Mai 71. 1 S 5 Gilgen becutennsteñ nemnsroff. Internationale Seeverſicherungs-Konferenz in Baden-Baden In Baden⸗Baden wurde die 66. Haupttogung des Inter⸗ nationalen Transport⸗Verſicherungs⸗Verbondes abgehalten, der über 300 Vertreter der großen Verſicherungsgeſell⸗ 5 Aache Köln, Hamburg, Bremen, Berlin, nhei m, ladbach, Leipzig, Magde und Heilbronn teilnahmen. Die S Geſellſchoten vertreten. Im Vordergrund der Beratungen der Konferenz ſteht die Frage des Ein⸗ fluſſes der Londoner Ereigniſſe auf die Entwick⸗ lung im internationglen See⸗Verſicherungsgeſchäft. Hier⸗ über referiert der Vorſitzende des Inſtituts of London Underwriters, G. Sharman. Ein Gegenreferat hält hierzu der Präſident des Seeverſicherer⸗Verbandes der Vereinig⸗ ten Staaten, S. D. MecComb. Ferner wi i di zierung ko⸗Geſchäf ts Mittwoch und tag beſchäftigte ſich die Konferenz vorwiegend mit der Prämien regelung für G e treidefrachten im Levante⸗Geſchäft, für Getreide⸗ frachten von Tunis, Algier un Marokko, ſawie für Ge⸗ treideverſchiffungen vom Schwarzen Meer und der Donau. Am Freitag wurde die Neuorganiſation der Luſtverſiche⸗ rung und der Kolliſionshaftung und der Prozeßkoſten be⸗ ſprochen. Ferner ſand eine Ausſprache über eine Prä⸗ mien neuregelung in der Güterverſicherung und über das Problem der Rückverſicherung ſtatt. Die Konferenz, der diesmal im Hinblick auf die Er⸗ ſchütterungen des Londoner Finanzmarktes beſondere Be⸗ deutung für das internationale Verſicherungsgeſchäft zu⸗ kam, dauerte bis zum 28. September. * * Hohenlohe Bauk AG., Oehringen. Nach Mitteilung des Treuhänders der in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Hohenlohſchen Bank AG. beträgt die Ueberſchu[dung 1. der Bank etwa 700 000. Unregelmäßigkeiten ſind in 5 4 N ſchä erheblichem Umfonge vorgekommen und Kontendepots zur 1 ſchö Deckung von Spekulationsverpflichtungen verwendet wor⸗ 5 Wie den. Es wird mit einer Quote von etwa 80 v. H. gerechnet. Das Problem der Pfundfakturierungen Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Leipzig und die Leipziger Spitzenverbände haben in einer Beſprechung die bisherigen Erfahrungen über die Rückwirkungen der Ab⸗ kehr des engliſchen Pfundes von der Goloͤbaſis aus⸗ getauſcht und das zweckmäßige Verhalten der Kurs⸗ ſchwächung des engliſchen Pfundes gegenüber erörtert. Für auf Pfundbaſis bereits abgeſchloſſene Geſchäfte beſteht keine rechtlich und tatſächliche Möglichkeit für eine Auf wer⸗ tungsför derung, es ſei denn, ſoweit ein Verzugs⸗ ſchaden geltend gemacht werden kann. Es muß daher ver⸗ ſucht werden, eine Aufwertung durch Verein⸗ barung in jedem einzelnen Falle nach Möglichkeit zu erreichen. Für künftige Geſchäfte wird demnächſt das Verlafſen der Pfundfakturierungen nötig ſein. Am nächſtliegenden erſcheint der Erſatz der Pfund⸗ fakturierungen durch die Fakturierung in Reichsmark. Da⸗ neben kommt in Frage, nach wie vor in Pfunden zu fak⸗ turieren, dabei aber eine beſtimmte Abrechnungsbaſis aus⸗ zumachen, alſo etwa: ein Pfund ſind 20,40 boder ein Schilling iſt eine Reichsmark. Bei der Entſcheidung zwi⸗ ſchen dieſen Möglichkeiten iſt auf die Eigenart des ein⸗ zelnen Geſchäftes Rückſicht zu nehmen. O Teilſtillegung bei der AG. Buderusſche Eiſenwerke, Weßlar.(Eig. Dr.) Die kürzlich gemeldeten Betriebsein⸗ ſchränkungen bei Buderus werden dahin exweitert, daß jetzt von der Verwaltung vorſorglich Stillegungsantrag für die Röhrengießerei und das Zementwerk geſtellt wurde. Die Stillegung ſoll am 31 Okt. erfolgen. Betroffen werden davon 400 Mann der Belegſchaft. Vom Herbſt bei Neuſtadt(Haardt) und Hambach * Neuſtadt, 29. Sept. Der Weißherbſt hat hier teilweise begonnen. Vielfach läßt man die Trauben vorerſt noch hängen, um eine beſſere Qualität zu erzielen. Im all⸗ gemeinen könnte man mit dem Herbſtergebnis zufrieden fein, wenn die Preiſe nicht ſo niedrig wären. Glücklicher⸗ weiſe wird der Weiß moſt bedeutend beher bezahlt als der Rotmoſt. So wurden hier für die Logel Riesling⸗ Maiſche wenigſtens 10/ bezahlt. Die Moſtgewichte betra⸗ gen iim Durchſchnitt 60—65 Grad. Die Ernte zeigt neben völlig ausgereiften ſüßen Trauben oft faſt noch grüne, die dann das Moſtgewicht weſentlich herabdrücken. Auch die Maiſche gibt wenig Brühe, was ebenfalls auf die vielen kleinen Beeren zurückzuführen iſt. Das Mengenergebnis geht nur vereinzelt über das vorjährige hinaus. Die Winzergenoſſenſchoft Neuſtadet hat vorerſt noch keine Abſchlüſſe in Weißmoſt vorgenommen. Die alte Winzergenoſſenſchaft Hambach verkaufte den Rotmoſt zu 220„ und dabei einen größeren Poſten zu 230 /, ferner 1 Fuder Weißmoſt zu 475 l. Die Winzer vereinigung Hambach verkaufte den Rotmoſt zu 220 /, dabei einen kleineren Poſten zu 240. Weißmoſtverkäufe ſind vorerſt in Hambach nur in kleinen Poſten erfolgt. Das Weingeſchäft iſt allgemein ſehr ſtill. In Winzerkreiſen hofft man ſehr auf ein An⸗ ziehen der Preiſe. Den Beginn der allgemeinen Weinleſe haben die Ge⸗ meinden Haardt, Königsbach und Meckenheim auf den 1. Oktober feſtgeſetzt. i Dürkheimer Obſtgroßmarkt vom 24. Sept. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Birnen—12; Pfirſiche —9, Trauben rot, 10—12; dto. weiß 12—15; Quitten 6 bis 9; Brombeeren 23—26, Kaſtanien 14; Tomaten—5, Aepfel —5; Bohnen 15. Berliner Mefallbörse vom 29. Sepfember 1931 Kupfer Blei 1 55 bez.[Brief Geld bez. Brief Gelid] bez.] Brief] Geld Januar..— 58.50 58.—,— 24,50 22,504. Februar“—.— 39, 58.50.— 25,— 24,—.— 1 März., 60.— 59.——— 25, 24.24 5 April 60.— 60.50 60.— 149 0 25,—24.— Mat—„61,50 61. 25,— 24,251* Jul—.— 62,.— 61.50—.— 25,50 24.504—.—. uli—.— 62.— 61,50—.—25.— 24,50 9 Auguſt 62.50 62,75 62,25 1570 25. 24,50 26,25 1 Sept.—.— 1 58.— 56.——.— 24.— 22.42.— Oktober, 36.75 36,75 56.25—.— 24.— 22. Nov. 57. 5725 5675—.— 24,— 22,—— a Dezemb.]—.— 58, 57.— 1—.— 24.50 22,501. Elektrolptkupfer prompt 69,75 J Antimon Regulus Orig. Hüttenaluminium 170,— Silber in Barren kg. did. Walz⸗Drahtbarren. 17,— Gold Freiverkehr 10 gr. . o Pain di,. ein Nickel, 98/99 v. 350.—[ Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg * Tendenz: Kupfer, Zink ſtetig; Blei feſter. Londoner Meiallbörse vom 29. Sepiember 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze C(137/40 fein ſtand.), Platin Unze& ſtupfer, Standards 83,75] Zinn, Standart 122,5 Aluminium 5 5 onate 35,35 4 Monate 126,5 Antimon—.— Settl. Preis 34.— Settl. Preis 122.7] Queckſilber—— Elektrolyt 41.— Banka 29 2 Platin 5 beſt ſelected 36,50 Straits 126.2] Wolframerz. ſtrong ſheets—, Blei, ausländ. 1475 Nickel 1 El'wirebars 42— Zink gewöhnlich] 12,65 Weißblech—.— Tendenz: Kupfer, Zinn unregelmäßig; Blei ſtetig; Zink willig. Dienstag, 29. September 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 450 . J ſelbſt die eng j verſtand. Immer Klaſſe. Der Erfo mann verſtärkten weſtdeutſchen Angr ker Kuzorra und Czepan eine überr ung der Mann iſchen Internationalen glatt zu bezwingen bejaht werden. Die neue Au gehört es aber noch zur kontinentalen erwies ſich nämlich als recht glücklich. Mit ausſchla iſt ein Verdienſt des durch Richard Hof⸗ für den Sieg war auch das durchweg ſchwächere fs, in dem die Schal⸗ däniſchen Läuferreihe, in der Sören Jenſen dem d agende Rolle ſpielten. Kombinationsſpiel ziemlich ratlos gegenüberſtand.“ Ein guter Teil des Verdienſtes kommt auch der Läuferreihe„B. Z. am Mittag“, Ber 5 in:„Man kann den Sieg zu, in der ſich jeder ſelbſt übertraf und in der der Neuling auf folgende Formeln bringen:„Richard Hofmann Gramlich(Eintracht Frankfurt) eine ſehr gute Rolle ſpielte.“ ein come back als Torſchütze, wie es einfach nicht vr 4„Sportbericht“ Stuttgart: Wir haben zwei zuſehen war; 2. hatten die Dänen das Pe ech, durch die e Sch Nach dem Sieg von Hannover Beſonderheiten an die Spitze zu ſtellen: Hofmann redivi⸗ chen ihrer Läuferreihe ihre ſchärfſte Waffe, den brillanten * vus und Gramlich, die Neuentdeckung. Dieſe beiden Sturm, 1 i 28 5 1 5 d Spieler habe egen Däne ek ſehr erf reic oſpi„Fuß ba woch“! e„Dieſe eg gibt Preſſeſtimmen zum Länder e o 9 gegen Dänemark B e e 8 Anlaß, über den Stand deutſchen Fußballkönnens da er ſich zu ſehr auf der Lauer im Hintergrund hielt. anderer Anſicht zu ſein als zwei Wochen vorher nach der Der:2 Sieg, den die deutſche Fußball⸗Nationalmann⸗ Wenn man auf lange Sicht arbeiten will 8 2 1 5 5 J 7 2 10— Woſte 1 88 iht 8 61. Das war ſehr überflüſſig, zumal auf dem linken Flügel zweiten Schlappe gegen Oeſterreich. Es bleibt dabei: 2 33 ſchaft am Sonntag in Hann over gegen Däne mark er⸗ 1 da zohl unbe gt erforderlich— dann wird man ein tadelloſer Neuling ſtand: Kobierſki von Fortuna Düſ⸗ land hat keine Stürmer. Auch Leute, die man einſt 1 zielte, ſtimmt die geſamte deutſche Fußball⸗Oeffentlichkeit auch bald daran gehen müſſen, eine allgemeine Reform des ſeldorf. Die drei halker verſtanden ſich gut, waren aber nennen und auch mit internationalem Maßſtab als f und damit natürlich auch die Sportpreſſe freudig. Däne⸗ Spielſ und des Amateurſchutz⸗Paragraphen anzu⸗ zu langſam. Unbegreiflich das häufige Rückwärtsſpielen,[bewerten konnte, ſind es nicht mehr. Und doch gewann mark iſt immerhin kein ſchwacher Gegner, das beweiſt ia durch das die ohnehin vorhandene Langſamkeit noch deut« Deutſchland. Es wurde möglich, weil Richard Hofmann allein ſchon die Tatſache, daß den zwei deutſchen Siegen nd geben wir einige markante Stellen aus den licher wird. Ein Lob verdient die Föhferreihe por allem der 40 Minuten lang das verfummelte Spiel ſein en⸗ in den ſechs Begegnungen mit den Dänen vier Erfolge Gegners gegenüberſtehen. Wenn nach den zahlreichen N erfolgen der letzten Zeit endlich auch wieder einmal n verſchiedener Mantags blätter Gramlich. Der Frankſurter Eintracht⸗Mann war die ſtürmer⸗Kollegen ſchimpfend mitmachte, plötzlich f „Frankfurter Generalanzeiger“;„Unſere ſchönſte Ueberraſchung, er ſpielte trotz einer Verletzung[bein wiederfand. Ohne Richard Hofmanns S ein inſchaft, das darf man ſagen, iſt in der neuen Zuſam⸗ ausgezeichnet.— Das Frankfurter Schlußdreieck hat alle auch dieſes Länderſpiel nicht gewonnen worden. deutſcher Sieg möglich war, dann iſt das in 1 Linie 7 im Kommen.— Wir gewannen mit Erwartungen erfüllt. Die Gäſte aus dem Norden haben auf das Konto der geglückten Mannſchafts⸗Aufſtellung zu zlück durch die prachtvolle Hingabe unſerer Feld⸗ s ſehr angenehm überraſcht; die däniſche Mannſchaft 33. ſetzen. Dieſe Mannſchaft 1 Hannover erfüllte e en udlich die ſp die u eure Leiſtung unſerer Hinterman 15 1 0 5 i. Geſchäftliche Mitteilungen . 875 2 15358 95 8 1 1 9 zu und durch 9 47. 8 jede 7 Schieß 5 1 2 1 23 2 % ̃ ᷣ%%%% ̃, Mannſchaftsteile waren wirklich allfeid nder abgestimmt. bacle hat man nach den„Gründen“ geſucht, die für unſere S den„ e e micht 22 5 füth⸗ gende Veron et enen ine 15 gs ⸗ A u 3 der Tormann Kreß hatte die Vorderleute, die er brauchte Niede u verantwortlich zu machen ſind. Scheinbar iſt den, daß man darob e altgemeine Lose einen de of zu Kußerſt günſtigen Prelſen, und den Verteidigern wiederum hatte man die Außenläufer man der Sache auch auf den„Grund gekommen“, denn in 88d 102 0 e e e e jedermann in die Lage, anerkannte Qualitätsware zu er⸗ W gegeben, mit deren Arbeitsprinzip ſie vertraut waren. Im Hannover hat tſchland endlich einmal auch wieder in a e 155 5 br a 15 97 8 ſtaunlich niedrigen Preiſen einzukaufen. Die neuen Ge⸗ l Sturm kam Richard Hofmann hauptſächlich deswegen wie⸗ einem Länder einen Sieg erfochten. Darf man an⸗ 9 Aten daß, e. e eee ſchͤfts räume ba ſich ab 1. November in der er der einmal zur Geltung, weil er neben ſich Leute hatte, die s des Sieges vom 27. September 1981 die Ereigniſſe e een 1 e e für Sieg eibeldergestraße P 5, 1516. es verſtanden, den ſchußgewaltigen Sachſen auch richtig Hannover vielleicht als„Wendepunkt“ anſehen?— Zu⸗ un„ 1 c e und da klappt ae einzuſetzen. Dieſe Dinge kommen in den Preſſe⸗Urteilen heißt es einmal abwarten und Tee trinken. Trotz des/ 5* Der Winter ſteht vor der Tür. Wir alle denken noch zum Spiel auch zur Anerkennung, man war mit der Auf⸗ 5„Sport⸗Poſt“ Kaſſel:„Die deutſche Mann⸗ mit Unbehagen an den herben Winter 1928/29. Sie finden ſtellung der Elf zufrieden. Alſo wenigſtens ein Fortſchritt,„Der Mittag“, Düſſeldorf:„So erfreulich der hatte ihre Vorteile im flacheren Spiel, in geſchickterer Ber⸗ in dem Union⸗Brikett einen Brennſtoff von unſtbertroffe⸗ der zu verzeichnen iſt. Es iſt natürlich vor einer Ge⸗ deutſche Sieg über Dänemark iſt— wenigſtens einen Teil[ wendung der Flügel und rechtzeitigem Einſetzen des In⸗ ner Heizwirkung. Selbſt an den kälteſten Tagen wer f fahr zu warnen: daß der Sieg über die Dänen über⸗ unſeres fußballſportlichen Anſehens haben wir gerettet— nenſturms. Deutſchland hatte vor allem die beſſere Läufer-] Sie mit Unionbriketts eine angenehme Wärme erzielen. 55 N ſchätzt wird und daß man in der Freude über den recht ſo darf er doch nicht überſchätzt werden. Dänemark iſt reihe.“ Dabei iſt von beſonderer Wichtigkeit, daß Union⸗Briketts 1 ſchönen Erfolg die Hinderniſſe vergißt, die der allgemeinen natürlich weit von ſeinem früheren Leiſtungsſtandard ent⸗„Berliner Montagspoſt“:„Die Frage, ob der in ber Anſchaffung billig und im Gebrauch äußerſt beguem Wieberxaufwärts⸗Entwicklung der deutſchen Spielſtärke im fernt, von den Jahren, wo die däniſche Nationalmannſchaft Sieg der Deutſchen wenigſtens verdient war, kann rückhalt⸗ und ſauber ſind. 122 5 Meine sehenswerte 5 MGSBET-AUSSTETTUNG zeigt Ihnen die neuesten unerreicht schönen Schlafzimmer in Cröge bis 240 m aparte Speisezimmer- prachtvolle Herrenzimmer Liam entzückende Küchen und ja Klubmöbel bei unvergleichlich billigen Preisen 0 No. Leises nu Alete 2 * bid und Fygud heim Umzug Von Erika Iſenheim hende- Defen- Gasherde . zu bedeutend herabgesetzten Preisen Besichtigen Sie meinen Ausstellungsraum E 3, 1 Büro und Lager: Bellenstr. 2 Narl Nudolf Süddeutscher Nerdrertrieß 0 8 f —* Universo der Schirmgitter- Empfänger mit hervorragendem Lautsprecher für nur Mk. 167.50 komplett das mod. 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LU a e um 4 15 Bücher werden zu zwei oder drei Stück— emp⸗ findliche auch einzeln— in Zeitungspapier verpackt und unter möglichſter Raumausnutzung in den Koffern, und zwar in den widerſtandsfähigſten, ver⸗ ſtaut. Gerade bei Büchern und Wäſche ſind beſon⸗ ders ſtarke Koffer oder Körbe erforderlich, da ſie am ſchwerſten wiegen. Körbe, die weniger ſtabil ſind, können ſpäterhin mit kleineren Bildern oder mit Kochgeſchirr gefüllt werden. Porzellan und Glas werden anſchließend an Bücher und Wäſche vorgenommen. Sie wandern in große Kiſten, die vom Spediteur bereitgeſtellt wer⸗ den, und müſſen mit Holzwolle ſorgfältig und dicht verpackt werden, damit ſie nicht beim Transport durcheinandergeſchüttelt werden können. Was die leergewordenen Schränke betrifft, ſo wer⸗ den ſie zuerſt gründlich gereinigt und ſodann mit Kiſſen, Bildern und Federbetten gefüllt. Die Bilder müſſen ſorgfältig zwiſchen die Federbetten gepackt werden. Es kann ſich nur um ſolche kleinerer und mittlerer Größe handeln. Die großen ſchweren kommen ſpäter in den Kaſten des Möbelwagens, ſie würden auch das Gewicht der Schränke beim Traus⸗ port zu ſehr erhöhen. Die auf dieſe Weiſe gefüllten Schränke(beſonders ſchwere Möbel ſollte man lieber gänzlich leer laſſen), werden verſchloſſen und zuge⸗ nagelt. Dies geſchieht derart, daß dort, wo die Tür ſchließt, nach oben ein Nagel eingeſchlagen wird, und zwar ſo, daß er, ein Stück herausragend, der Tür noch eine gewiſſen Halt gibt, damit das Schloß nicht aufſpringen kann, Zum Schutze wird gegen die Tür ein Stückchen Pappe gelegt, damit Schrammen ver⸗ mieden werden. Mü jhelBinzenhäfer kaufen bereitet Freudel Große Auswahl— Bekannt billige Preise— Streng reelle Bedienung- Qualitätsware Zablungserleichterung auf Wunsch— Kostenlose Lagerung — Franko Lieferung Vorkaufs- und Lagerräume und Fabrikation Augartenstrage 98 und 68 5 5 5* Ein holdes Lächeln liegt auf ihren Zügen: „Mit diesem Wachs ist Bohnern ein Vergnügen!“ 5— 7855 1115 * Teppiche e BRV Rel, 8 1. 2 Bueltsskabe Für die Hausfrau gilt es vor dem Umzugstermin noch folgendes zu beachten: Radio⸗Anlagen müſſen gekündigt werden. Die Elektrizitäts⸗ und die Gas⸗ gefellſchaft müſſen rechtzeitig benachrichtigt werden, damit genau am Tage des Auszuges aus der Woh⸗ nung Gasmeſſer und Elektrizitätszähler geſperrt werden. Zeitig mit den Vorbereitungen anfangen, damit nicht eine überſtürzte Hetzjagd beginnt. Nur durch vernünftige Einteilung läßt ſich das Problem„Um⸗ zug ohne Hilfe“ löſen. Zu empfehlen iſt noch eine Liſte, auf der genau notiert wird, was in den ein⸗ zelnen Kiſten, Koffern und Kiepen enthalten iſt Dies erleichtert außerordentlich das Auspacken und er⸗ ſpart das verzweifelte Suchen nach den notwendigſten Haushaltsgegenſtänden. Tolal-NAusverkauf Spotttllige 7 Aber klar— natürlich verwendet Frie- derike das gute„Eludes“ Bohnerwachs 5 und das bewährte„Eludes-Oel“* , Beides ist nur zu haben bei: Ludvig& Schüttnelm O 4,3 Telephon 27715 und 27716 ö U. Flliale Friedrichsplatg ig che ug. Hnl Cel al 1 8 4 7 9 Damen, die gewohnt sind 2u Wöblen 0 kaufen A. die geschmackvollen g. Eigene Gardinenfahriken- daher unübertroffen niedrige preise!- Mannheim nur A4. 1 n stehmarat * 5 6 N lumpen- iger 1 Io 3, 4 u Telephon 223 04 5 —— 5— r 2 ͤ ͤ——— 8. Seite/ Nummer 450 Seltſame Fanatiker in den Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 29 September 1931 zäldern Kanadas Das Heer der Anbekleideten Frauen als Zugiere Sonnen- und Mondanbeter im finſteren Rußland Weit im Norden Kanadas, in den wildeſten Ur⸗ wäldern, haben ſich einige tauſend Koloniſten niedergelaſſen, die der kanadiſchen Polizei nicht wenig Kopfzerbrechen bereiten. Es ſind aus Ruß⸗ land ſtammende Sektierer, die ſich Duch o⸗ borzen nennen. Sie ſind um die Jahrhundert⸗ wende aus dem Kaukaſus ausgezogen, um in der neuen Welt eine gaſtfreundlichere Heimat zu finden, denn ſie waren in Konflikt mit der Geſetzgebung des ruſſiſchen Zarenreiches geraten. Sie weigerten ſich nämlich, Militärdienſte zu leiſten und Steuern zu bezahlen. In Kanada genießen die Duchoborzen Meligionsfreiheit, geraten dennoch häufig in Aus⸗ einanderſetzungen mit der Polizei. Der Glaube die⸗ ſer Sektierer lehrt ſie ſonderbarerweiſe, ſich unbe⸗ kleidet in ganzen Scharen auf eine Wanderung zu begeben, um ihren Gott zu ſuchen. An der Spitze der ſeltſamen Trupps wandert der Prieſter, ihm folgen Männer, Frauen und Kinder. Sie ſingen, beten und klatſchen in die Hände. Sofern ſie ſich in öden Gegenden aufhalten, ſtoßen ſie auf keinen Wider⸗ ſtand. Da es aber manchmal paſſiert, daß die Faua⸗ tiker durch Dörfer wandern, ſieht ſich die Polizei gezwungen einzugreifen. Erſt vor kurzem ſtieß eine Abteilung von kana⸗ diſchen Poliziſten auf ein ganzes Heer„paradieſiſch“ ausſehender Leute. Es war nicht leicht, ſich mit ihnen zu verſtändigen, zumal ſie die engliſche Sprache nicht beherrſchen. Ein Polizeikommiſſar mußte zur Peitſche greifen, um den Prieſter eines Beſſeren zu belehren. Raſende Schreie ertönten, und das nackte Heer traf Anſtalten, die Poliziſten anzu⸗ greifen. Der Polizeikommiſſar hatte inzwiſchen einen ſeiner Bedienten nach der naheliegenden Stadt geſchickt, um Kleider zu holen. Bald erſchien ein Auto, mit Kleidungsſtücken beladen. Eine Ab⸗ teilung von Poliziſten eskortierte das Laſtauto. Nun ſpielte ſich eine groteske Szene ab. Der Kommiſſar befahl, die Leute in Adam⸗ und Evakoſtümen mit Gewalt einzukleiden. Die Sektierer leiſteten erbit⸗ terten Widerſtand, wurden aber trotzdem in Kleider geſteckt. Mit verzweifeltem Heulen rannten ſie weg, denn nichts Schlimmeres konnte ihnen paſſieren, als gegen ihren Willen angezogen zu werden. Abgeſehen von ihrer ſonderbaren Luſt, unbeklei⸗ det durch das Land zu ziehen, ſind die Ducho⸗ borzen friedliche und freundliche Leute, bie vollſtändig abſeits von Kultur und Ziviliſation leben. Sie lernen weder leſen noch ſchreiben und erkennen nur ein einziges geſchriebenes Buch an— die Bibel, die vom Prieſter geleſen und erläutert wird. Die Duchoborzen ſind fanatiſche Vegetarier. Sie benutzen nichts, was von einem geſchlachteten Tiere ſtammt, nicht einmal Pelze und Stiefel. Sie fertigen ihre Kleidungsſtücke ſelbſt aus Pflanzen⸗ fiber an und tragen Strohſandalen. Sie bebauen ihren Acker, ohne Tiere zu zähmen. Frauen und funge Mädchen ſpannen ſich in Pflüge ein, während Männer hinter ihnen marſchieren. Frauen werden trotzdem von ihren Männern außerordentlich gütig behandelt. Die ſeltſame Sekte wird aber von Jahr zu Jahr dezimiert. Die Alten ſterben, während die Jungen, inſofern ſie von den Behörden ergriffen werden, mit Gewalt die Schule beſuchen müſſen. Die lungen Leute verlieren dann allmählich den Kontakt mit ihrer Gemeinde, wandern ſüdwärts aus und verwandeln ſich in amerikaniſche Boys und Girls. Es iſt bezeichnend, daß die Duchoborzen als Grund⸗ lage ihres Glaubens die Lehre Tolſtois betrachten. Obwohl ſie nie ein Buch des großen Dichters und Denkers geleſen haben! Nicht umſonſt ſtammen die Duchoborzen aus Ruß⸗ land, dem gelobten Land der Sektierer. Während der Zarenzeit wurden die Sektierer in Ruß⸗ land verfolgt— heute genießen ſie Freiheit, inſo⸗ fern ihre Lehre nicht im Gegenſatz zu den Beſtim⸗ mungen der Sowjetgeſetze ſteht. Unter den zahl⸗ reichen Sekten, die ſich in Rußland ſeit Menſchen⸗ gedenken gebildet haben, verdient eine Gemeinde von Fanatikern, die ſich als Sonnenanbeter bezeich⸗ nen, ganz beſondere Beachtung. Dieſe Sonnenanbeter bewohnen eine Gegend an der Grenze zwiſchen dem europäiſchen Rußland und Aſien, die von der ganzen Welt durch kaum zugängliche Sümpfe getrennt iſt. Nur im Winter iſt dieſer weltabgeſchiedene Erdfleck in der Nähe des Uralgebirges auf einem Schlitten zu erreichen. Die Leute, die hier wohnen, ſtammen von Sektierern, die noch zur Zeit Peters des Großen ſich vor Verfolgungen des Zaren geflüchtet haben, der den Aberglauben mit Feuer und Schwert ausrotten wollte. Sie bewohnen Hütten, die nur aus drei Wänden beſtehen. Die vierte, nach Oſten gerichtete In Oberbayern: Heumahd im tiefen Schnee Von M. Sidorow Wand, fehlt, um der dringen in die Wohnung tiexer ſind feſt überze Waldes, der in öſtlicher! 0 läuft, auch das Ende der Welt liegt und daß die Entfer⸗ nung bis zur Sonne genau 3000 Kilometer beträgt. An gewiſſen Tagen der Woche verſammeln ſie ſich in finſteren Lehmhütten mitten im d en Wald. Sie kleiden ſich in weiße Gewänder ein und drehen ſich in einem Tanze, der immer er wird. In der Ek⸗ ſtaſe fangen ſte an, mit Tierſtimmen zu ſchreien, zu blöken, zu wimmern, zu bellen. Für einen Fremden, der allerdings nur ſelten Gelegenheit hat, dieſen kul⸗ tiſchen Handlungen beizuwohnen, bietet der Anblick der Leute, die in Krämpfen ermattet zu Boden ſinken, ein furchtbhares Schauſpiel. All ch wird von der Gemeinde eine Frau gewählt, die ſich Madonng des Jahres nennt; ſie wird wie eine Gottheit verehrt. zum Ein⸗ ie Sek⸗ de des Eine Parallele zu dieſen 5 Sektierer, die gleichfalls an der europäiſchen Rußland verſtreu a, beten. Es ſind Sektierer, die ihren Ritus ſtreng geheimhalten. Ihre Verſammlungen finden in ben Gegenden in Mondſcheinnächten ſtatt. Noch nie wurde ein Fremder zu dieſen kultiſchen Feiern zugelaſſen. In Mittelrußland gibt es noch eine Sekte, die den Urglauben der Slawenſtämme in voller Reinheit über⸗ nommen hat. Sie betet den Donnergott Perun an und veranſtaltet ihm zu Ehren Feiern, die auf ein mehr als tauſendjähriges Programm zurückblicken können. Dieſe in ethnographiſcher Beziehung über⸗ aus intereſſanten Veranſtaltungen haben einen thea⸗ traliſchen Einſchlag. Sie ſymboliſieren den Früh⸗ lingsbeginn und den Brautraub, wobei junge Män⸗ ner ſogar mit Meſſern gegeneinander kämpfen. 7 t ſind und den Mond Immer neue Eiſenbahnkataſtrophen N 2 2 Die Trümmer der verunglückten rumäniſchen Petroleumzüge bei Moreni Die Serie von Eiſenbahnkataſtrophen in Europa will nicht abbrechen. Nicht nur die furcht⸗ baren Attentate in Deutſchland und Ungarn haben eine Anzahl von Menſchenleben gekoſtet, auch Unglücksfälle, bei denen keine menſchliche Abſicht im Spiele war, haben ihre Opfer ge⸗ fordert. In Rumänien, unweit von Bukareſt, ſtießen erſt kürzlich 2 Petroleumzüge zuſammen, wobei 14 Perſonen getötet wurden. Ein Sachſchaden von 20 Millionen Lei wurde verurſacht. Wenn es noch Hutnadeln gäbe Daß die Mode der kurzen Haare und die eng⸗ anliegenden Hüte der Damen ein großer Fortſchritt iſt, beweiſt der Kampf gegen die Hutnadeln, der vor ca. 20 Jahren überall mit großer Heftigkeit geführt wurde. Ganz außergewöhnliche Formen hatte dieſer Kampf in Amerika angenommen, wo in Chikag o ſogar der Magiſtrat ſich damit beſchäftigte.„Und wenn ich mir alle Frauen von Chikago zu Feindin⸗ nen mache“, rief ein braver Stadtvater bei einer Sitzung aus,„werde ich den Krieg gegen die langen Hutnadeln ohne Gnade weiterführen.“ Dieſer Aus⸗ ſpruch wurde von den auf den Tribünen des Sitzungsſaales erſchienenen Vertreterinnen des ſchwachen Geſchlechtes, die ſich wahre Lanzen durch ihre Hüte geſteckt hatten, mit Ziſchen und Pfeifen begrüßt, aber unbeirrt fuhr der brave Stadtrat in ſeiner Philippika gegen die mörderiſchen Hutnadeln fort. Wenn die Damen Mohrrüben oder ausgewachſene Hähne auf ihren Köpfen herumſchleppen wollen, ſo iſt das ihre eigene Angelegenheit. Aber wenn ſie Degen durch die Hüte ſtecken, dann muß dem Einhalt geboten werden. Ein Mann beklagte ſich bei mir, daß er neulich faſt durch einen Dolch enthauptet wor⸗ den wäre, den ſich eine feſche Dame durch ihren Hut geſteckt hatte. In den Straßen⸗ und Eiſenbahn⸗ wagen ſind die Paſſagiere in täglicher und ſtünd⸗ licher Gefahr, ihre Augen zu verlieren, weil ihre Nachbarin dieſer mörderiſchen Mode huldigt. Die Hutnadel mag, wie die Deputation der Frauen behauptete, die einzige Waffe ſein, die die Frauen tragen, um einen Angriff abwehren zu Die Einbringung der letzten Heuernte geſchieht dieſes Jahr in Oberbayern bereits im tiefen Schnee. Mehrere Zentimeter dick breitet ſich eine Schneedecke— jetzt im September— über die Hänge und Matten und es herrſcht eine Kälte von 4 Grad unter Null. Dieſer plötzlich hereingebrochene Winter hat den Bauern und Almpieh⸗Beſitzern großen Schaden zugefügt. können, aber dann ſollten ſie ſie in einer Scheide oder im Gürtel tragen.“ Einſtimmig wurde daraufhin der Antrag angenommen, der das Tragen langer Hutnadeln in Chikago verboten hat. Ob das Verbot irgendwelchen Erfolg gehabt hat, läßt ſich heute nicht mehr feſtſtellen. Ein Schiloͤkröten-Wettrennen In allem Ernſte wurde kürzlich in der amerika⸗ niſchen Stadt Oklahoma City über eine Strecke von 25 Metern ein„Wettrennen“ zwiſchen verſchiedenen Schildkröten veranſtaltet. Dem„Haupt⸗ rennen“ waren eine ganze Reihe von„Ausſchei⸗ dungsrennen“ vorausgegangen. Dadurch war die urſprüngliche Beteiligung von 3491 Schildkröten auf ein„Feld“ von zehn zuſammengeſchrumpft. Dem Sieger im Wettrennen, d. h. dem Beſitzer der ſchnell⸗ ſten Schildkröte, ſtand ein Preis von 3500 Dol⸗ lars in Ausſicht. Fünfzigtauſend Zuſchauer wohn⸗ ten dem Rennen bei und waren Zeugen, wie die Schiloͤkröte„Pebbleſtone“(Kieſelſtein) das Rennen in einer Zeit von einer Minute und acht Sekunden gewann. Die Beſitzerin des Siegers, eine Miß Boettcher, die das Tier auch„trainiert“ hatte, ſteckte den Preis ein. In dem Verlauf des Rennens gab es auf⸗ regende Momente.„Pebbleſtone“ lag zunächſt ganz hinten und arbeitete ſich erſt allmählich vor. Als auch„Lily“, die an der Spitze marſchierte, überholt wurde, war die Begeiſterung groß. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß auch das Wettgeſchäft bei dieſem eigenartigen„Rennen“ blühte. Ein blutiges Verſehen Die engliſchen Offiziere in Indien leiden infolgs der vielen Ueberfälle, die auf ſie verübt werden, au einer begreiflichen Erregung. Dieſe Spannung führte kürzlich in einem indiſchen Nachtzug zur Tötung eines unſchuldigen jungen Engländers. Der engliſche Of⸗ fizier Sheehan kehrte nach Lahore zurück, nachdem er ſich in einem Krankenhaus in einer anderen indi⸗ ſchen Stadt von den Folgen eines Revolveranſchlags im Juni einigermaßen erholt hatte. Sein Kamerad, Leutnant Hext, war damals von den Indern er⸗ mordet worden. Während der nächtlichen Fahrt ſah der Offizier an dem Fenſter ſeines Abteils erſter Klaſſe plötzlich ein Geſicht auftauchen. Ohne lange zu überlegen, gab der Offizier, der ſich mit einem anderen Europäer in dem Abteil befand, drei Revolverſchüſſe auf den ver⸗ meintlichen Eindringling ab. Als der Getroffene dann mit einem Schrei verſchwand, kam dem Offizier erſt zum Bewußtſein, was er getan hatte. Er brachte den Zug durch Ziehen der Leine zum Stehen und man fand das Opfer ſchwer verwundet am Boden liegen. Es handelte ſich um einen jungen Engländer, der bei der Ausfahrt des Zuges aus einer Station ſein Abteil verfehlt und daraufhin verſucht hatte, ein anderes Abteil zu gewinnen, während der Zug ſich bereits in Bewegung befand. Der junge Engländer ſtarb, nachdem er zur Station zurückgebracht worden war. Seltſame Ahren Uhren in allen Größen, vom Schuhknopf bis zum Rieſenwerk ſind uns allen bekannt. Daneben gibt es aber noch ganz ſeltſame Uhren, die oft auf Grund eines launigen Einfalls entſtanden ſind. Auf eine originelle Art haben die Einwohner einer kleinen Gemeinde Amerikas eine Naturkraft in den Dienſt der Zeitbeſtimmung geſtellt. In der Nähe des Ortes iſt eine heiße Springquelle, die genau alle 38 Sekunden eine mächtige Säule heißen Waſſers in die Lüfte ſchleudert. Dicht daneben hat man ein großes Zifferblatt errichtet, das durch eine ſinnreiche Konſtruktion mit der Quelle verbun⸗ den iſt. Jedesmal, wenn die Waſſerſäule empor⸗ wirbelt, ſetzt ſie einen Hebel in Bewegung, der die Zeiger der Uhr um genau 38 Sekunden weiter rückt. Die größte Sanduhr der Welt iſt wohl die von Milwaukee; ſie faßt nicht weniger als einen Zentner Sand, der genau in einer Stunde ab⸗ läuft. Ein beſonderer Mechanismus ſtülpt dann die ganze Uhr wieder um, wobei ein Glockenzeichen die abgelaufene Stunde anzeigt.— Ein leidenſchaftlicher Raucher hat in Bad Batterſea ſeine Verehrung für den Tabak auf ſeine Uhr übertragen. Das Ge⸗ häuſe iſt aus Zigarrenkiſten gefertigt. Die römiſchen Zahlen des Zifferblattes werden durch Zigaretten mit Goldmundſtück dargeſtellt, als Zeiger dienen zwei Pfeifen und das Ganze iſt mit Zigarrenbän⸗ dern beklebt. Entſtehung der Sprache Kaum wird es noch einen Wiſſenſchaftler geben, der in Abrede ſtellt, daß der Menſch die Sprache ſich ſelbſt erfunden hat. Aber auf welche Weiſe iſt ſie entſtanden und wie hat der Urmenſch ſie erſchaf⸗ fen? Glühende Liebe, Triumph und Rivalität mögen nach Darwin die ſtärkſten bewegenden Mächte zur Entwicklung der menſchlichen Sprache geweſen ſein. „Die erſten Merkmale zu Elementen der Sprache waren Töne“, ſagt Herder,„der Baum rauſcht, der Bach murmelt, der Wind ſäuſelt, die ganze viel⸗ tönige Natur iſt Sprachlehrerin.“ Nach Geiger entſtand das Wort und die Bil⸗ dung des Satzes, als die Menſchen Werkzeuge machten. G. Jäger teilt die Entwicklung der Sprache von ihren Uranfängen bis zur Ausbildung in folgende Perioden: 1. Empfindungslaute und Empfindungsgebärden; als ſolche müſſen gelten Paarungsrufe, Familienrufe, Warn⸗ und Fütte⸗ rungsrufe. 2. Deuten zum Zweck der Verſtändigung über Anweſendes. 3. Luft⸗ und Lautbild: Es wird durch Vereinigung von Deuten und Laut eine zweck⸗ mäßige Verſtändigung über Abweſendes hervor⸗ gebracht. 4. Die Luftbilder werden durch Lautbilder erſetzt, und dieſe Stufe hat nur der Menſch. Wußten Sie ſchon? Wenn zahme Hunde verwildern, verlteren ſie die Fähigkeit zu bellen. „Blaues Blut“ iſt ein ſpaniſcher Ausdruck und bedeutet, daß eine Familie nie mit Maurenblut ver⸗ miſcht wurde. Argentiniſche Soeleute ehren das Andenken deutſcher Kriegsgefallenen Die Offiziere des augenblicklich in Bremen liegenden Schulſchiffs„Preſidente Sarmiento“ haben auch der Reichshauptſtadt einen Beſilch abgeſtattet und dem Andenken der deutſchen Ge⸗ fallenen am Weltkriegsdenkmal in der Neuen Wache Unter den Linden einen Kranz geweiht. e Dienstag, 29. 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