* 7 1 jule mpl., Nen ⸗ pan⸗ Volt kauf. itter⸗ 5709 5 Netz J. J. 5759 25 les. ö . 4 5 Schachtanlagen 2 re 5 e 8 Neue Mannheimer Zeitl Mannheimer General- Anzeiger Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM. 38.—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauer Straße 8, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Ag Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim teleß Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, 30. September 193 Einzelpreis 10 P. Auzeigenpreiſe: 1 breite Colonelzeil⸗ Zetle. Für Anzeigen le Erſcheinen von ren Plätzen und für Gerichtsſtand Mannheim. 142. Jahrgang Nr. 452 — Die neue Kriſe im Ruhrbergbau Der Schiedsſpruch über die Arbeitszeit für verbindlich erklärt- Aeber die Lohnhöhe wird eine Notverordnung entſcheiden die Verbindlichkeitserklärung 1 Telegraphiſche Meldung B Berlin, 30. Sept. Der Reichsarbeitsminiſter hat den geſtern ergan⸗ genen Schiedsſpruch über die Arbeitszeit im Ruhrkohlenbergbau im öffentlichen Intereſſe für ver⸗ Pinblich erklärt. Eine Verbinblichkeitserklärung des Hohnſchiedsſpruches iſt nicht erfolgt. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, iſt jedoch anzu⸗ nehmen, daß die Frage der Lohnregulierung im Ruhrbergbau durch eine vorausſichtlich noch heute Ferzehende Notverordnung geregelt werden 1 wirb. 5 Wilde Teilſtreiks Eſſen, 30. Sept. „ Jn der heutigen Frühſchicht haben auf einzelnen kommuniſtiſche Elemente verſucht, die Belegſchaften zum Streik zu veranlaſſen. Nur in den Bergrevieren Krefeld, Eſſen II und Eſſen Ill ſind geringe Teile der Belegſchaft der Arbeit ferngeblieben, nämlich auf Zeche Verwelheim 103 von 725 Mann, Zeche Friedrich Erneſtine 211 von 397 Mann, Zeche Matthias-II 66 von 864 Mann, Zeche Friedrich Thyſſen IV- VIII 77 Mann von 587, Schacht⸗ anlage Norddeutſchland der Zeche Friedrich Heinrich 296 von 309 Mann. In den übrigen Revieren ſind die Belegſchaften faſt vollzählig eingefahren. Feſtnahme von kommuniſtiſchen Führern — Gelſenkirchen, 90. Sept. Die Polizei hat heute früh bei verſchiedenen kommuniſtiſchen Führern Hausſuchungen vorgenommen, wobei einige Waf⸗ fen und eine große Menge illegaler Schrif⸗ ten vorgefunden wurden. Fünf Perſo nen wurden feſtgenommen. Gegen ſie wurden Strafverfahren eingeleitet. Zahlreiche Tarifkündigungen Berlin Der Verband Berliner Metallindu⸗ ſtrieller hat den Lohntarifpertrag, der für die Arbeiter und Arbeiterinnen der Berliner Metall⸗ induſtrie mit dem Deutſchen Metallarbeiterverband abgeſchloſſen war, zum 31. Oktober 1931 gekündigt. Von dieſer Kündigung werden rund 114000 Beſchäf⸗ tigte in 270 Betrieben betroffen. Frankfurt a. M. 0 Das Kartell der Frankfurter Arbeitgeberver⸗ bände hat, wie der Do. mitteilt, den Gehaltstarif des Frankfurter Ortstarifvertrages zum 1. Oktober gekündigt. Beſtimmte Forderungen hinſichtlich des Neuabſchluſſes ſind bisher von Ar⸗ beitgeberſeite noch nicht aufgeſtellt worden. . Ober⸗ und Niederſchleſien Wie der Deutſchnationale Handlungsgehilfenver⸗ band mitteilt, hat die Vereinigung der Breslauer Axbeitgeberverbände den am Tarifvertrag beteiligten Angeſtelltenorganiſationen zum 31. Oktober die krifmindeſtgehälter gekündigt in dem Verlangen, die Gehaltsſätze in der Höhe feſtzulegen, wie ſie bis zum 31. Januar 1927 in Gültigkeit waren. 22 000 reslauer Angeſtellte werden von dieſer Kündigung betroffen. a Der Eiſenhütten verband Niederſchle⸗ ſien hat die Kündigung des Lohntarifs zum 31, Oktober ausgeſprochen. Von dieſer Kündigung werden etwa 4000 Arbeiter betroffen. Ferner wur⸗ den die geltenden Manteltarifverträge zum 31. De⸗ zember ds. Is. vom Verband ſchleſiſcher Metall⸗ gekündigt. Auch die Reichspoſt kündigt Berlin, 30. Sept. Die Deutſche Reichspost hat den Lohntarif für die Arbeiter im Bereiche der Deutſchen Reichspoſt zum 31. Oktober gekündigt. 5 1 Streikunruhen in Kanada — Eſtevan(Saſkatchewan), 30. Sept. Ungefähr 600 ſtreikende Bergarbeiter verſuchten, trotz des Ver⸗ ö niſten geführt, die Sowjetfahnen trugen. Es kam zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen ihnen und etwa 50 Poliziſten, die die Umgebung des Rathauſes geſperrt — 4 2 2 atten. Dabei wurden zwei Streikende ge⸗ zötet und 20 verletzt. f induſtrieller Gruppe Breslau, Neiße und Ratibor bots des Bürgermeiſters eine Kundgebung vor dem Rathaus zu veranſtalten. Sie wurden von Kommu⸗ Die vorausſichtlichen Mitglieder der neuen deutſch- franzo ſiſchen Wirtſchaftskommiſſion Staatsſekretär Weißmann. Bankdirektor von Mendelsſohn⸗ Louis Berlin. Die Kommiſſion, für die die obengenannten Geheimrat Bücher(A. E..). Bankdirektor von Stauß (D..⸗Banken). Bankdirektor Max Warburg⸗ 5 Hamburg. Hagen, dera rheiniſche Großinduſtrielle. In den Berliner Beſprechungen der deutſchen und franzöſiſchen Staatsmänner iſt die Bildung einer Kommiſſtion von Wirtſchafts⸗ und Induſtrieführern belder Länder beſchloſſen worden. deutſchen Wirtſchaftsführer als Mitglieder ge⸗ nannt werden, wird ſchon im Oktober zu ihrer erſten Sitzung zuſammentreten. Nachklänge zum Dank an Laval und Vriand Telegraphiſche Meldung — Paris, 30. Sept. Heute vormittag fand unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik, Doumer, im Eliſée ein Miniſterrat ſtatt, in dem Miniſterpräſident Laval und Außenminiſter Briand ihre Miniſter⸗ kollegen über ihre Reiſe nach Deutſchland unter⸗ richteten. Der Miniſterrat beglückwünſchte einſtimmig, wie es in dem offiziellen Kommunt⸗ qué heißt, die beiden Miniſter zu der Art und Weiſe, wie ſie ihre Aufgabe gelöſt haben. Im übri⸗ gen beſchäftigte ſich der Miniſterrat mit der Er⸗ ledigung laufender Angelegenheiten. Wie Havas berichtet, habe ſich in den heutigen Beſprechungen des Miniſterrats ergeben, daß die franzöſiſche Abteilung des deutſch⸗franzöſiſchen Aus⸗ ſchuſſes für Zuſammenarbeit in ſehr kurzer Zeit gebildet werde. Engliſche Beſorqgniſſe Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 30. Sept. Die engliſche Oeffentlichkeit hat den Verlauf des franzöſiſchen Miniſterbeſuches in Berlin mit Auf⸗ Berliner Beſuch [merkſamkeit verfolgt. Nachdem Näheres über die Berliner Verhandlungen bekannt geworden iſt, miſcht ſich in die wohlwollende Anteilnahme ein Ton der Sorge, der recht bemerkenswert iſt. Die„Ti⸗ mes“ weiſen heute darauf hin, daß Englond ſehr große Bedenken haben würde, wenn die mirtſchaft⸗ liche Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich die Intereſſen anderer Länder in Mitleidenſchaft ziehen würde. Damit ſind offenbar gewiſſe Zollpläne gemeint, die ſich gegen den engliſchen Export richten ſollen. Die„Times“ erklären, es habe beſondere Be⸗ friedigung ausgelöſt, daß in dem gemeinſamen Kom⸗ muniqué die Intereſſen der anderen Länder und die Notwendigkeit internationaler Zu⸗ ſammenarbeit ausdrücklich anerkannt worden ſeien. Ebenſo beſorgt äußert ſich der„News Chro⸗ miele“:„Wenn das deutſch⸗franzöſiſche Abkommen wirklich zum europäiſchen Frieden beitragen ſoll, ſo muß es elaſtiſch ſein und nicht eine Art Koalition einer Gruppe von Ländern gegen eine andere Gruppe werden, wie man ſie in den Vorkriegszeiten gekannt hat. Eine ſolche deutſch⸗franzöſiſche Annähe⸗ rung wäre natürlich ſchlimmer als die bisherige Entfremdung.“ FFFFFFFFFFFFFFFFFCCFCCCCCCCCUUUUUbUCCbCCbCVCTbTCbCTCTCTbVTGTbbVbTbVTbTUb(TbVbTbVbUbUbUbUbUbUbUbVbVbVbVUVUVUVUVUVV www Authentiſche Angaben über die ruſſiſche Wehrmacht Nach einem aus dem Haag uns zugegangenen Bericht herrſcht in dortigen politiſchen Kreiſen ſtarke Mißſtimmung über die Haltung der ſowjetruſſiſchen Regierung in der Abrüſtungsfrage. Während die an der Abrüſtungskonferenz teilnehmenden Staaten der Verpflichtung nachgekommen ſind, ihren Rüſtungs⸗ ſtand und die budgetären Ausgaben für Heer, Flotte und Luftſtreitkräfte in ihren Memoranden an das Völkerbundsſekretariat mitzuteilen und keine Ein⸗ wendungen hinſichtlich der Veröffentlichüng zu er⸗ heben, verlangt Rußland die Geheimhal⸗ tung. In einer beſonderen Zuſchrift an das Völker⸗ bundsſekretariat, die vor ſechs Wochen erfolgte, teilte Sowjet⸗Rußland zwar einige Rüſtungsziffern mit, aber es ſtellte die Bedingung, daß vor dem Zuſam⸗ mentreten der Abrüſtungskonferenz die Bekauntgabe nicht ſtattfinden dürfe. Nun erfährt man aus hieſigen politiſchen Kreiſen authentiſche Angaben aus dem Inhalt der 8 ruſſiſchen Note. Wir geben dieſe Angaben hier wieder: Rußland verausgabt für die Geſamtrüſtungen. 1300000 in Tauſendrubeln. Die ſowjetruffiſche Ge⸗ ſamtſtreitmacht umfaßt 565000 Mann. Was die Beſtände an Mannſchaften der roten Armee betrifft, ſo betragen ſie 508000 Mann. Ueber die Stärke der militäriſchen Organiſationsverbände wird mitgeteilt, daß ſie ſich gegenwärtig auf 595 000 Mann beziffern. Die Zahl der Flugzeuge be⸗ trägt 740. Die Angaben über die Stärke der Schwarzen⸗Meer⸗Flotte ſowie die der Flugzeug⸗ Mutterſchiffe fehlen. Schweres Autounglück in Marokko — Paris, 30. Sept. Südlich von Marakeſch ſtürzte ein mit algeriſchen Schützen beſetztes Auto in eine 100 Meter tiefe Schlucht. Fünf Schützen wur⸗ den getötet und acht verletzt. Das Pfund bedrängt den deutſchen Bergbau Man macht ſich leider bei uns immer noch nicht die richtigen Vorſtellungen über die Rückwirkungen der engliſchen Pfund⸗ ſchwächſe auf die deutſche Wirtſchaft. Es iſt nicht zu viel behauptet, oder zu ſchwarz geſehen, wenn man feſtſtellt, daß das weichende Pfund den ganzen deutſchen Bergbau bedroht. Was das be⸗ deutet, darüber braucht man doch kein Wort zu ver⸗ lieren. Zudem kommt die Bedrohung gerade in dem denkbar ungeeignetſten Augenblick für den deutſchen Bergbau, weil gerade jetzt die Loh nverhält⸗ niſſe zuerſt im Ruhrbergbau und dann in den an⸗ deren Kohlengebieten vor einer Neuregelung ſtehen.(Siehe die Meldungen im Mittagblatt). Die Wirkungen der Pfundſchwäche ſind für die deutſche Kohle von beſonderer Schwere, denn einmal kämpft der Ruhrkohlenbergbau ſchon ſeit langem faſt verzweifelt mit der engliſchen Kohle nicht nur im Auslande, ſondern auch im Inlande. Die Pfundentwertung hat aber die eng⸗ liſcche Kohle je Tonne um mehrere Mark verbilligt, ſo daß die engliſchen Kohlenexpor⸗ teure bereits langfriſtige Lieferungsverträge ab⸗ ſchlteßen und die deutſche Kohle in den wenigen Tagen der Pfundſchwäche ſchon in wichtigen Gebieten verdrängt haben. So iſt z. B. in Důänemark, das bisher nahezu„unbeſtrittenes“ deutſches Gebiet war, faſt der geſamte Bedarf in England beſtellt worden. Ja, die eugliſche Kohle ſteht bereits vor dem Ruhrrevier und iſt dabei, die Hauptabſatzgebiete der Ruhr, Frankreich, Holland, Italien und die nordiſchen Märkte planmäßig für ſich zu gewinnen. Hat der deutſche Kohlenbergbau ſchon ſo durch die Pfundſchwäche unmittelbaren Schaden, da nach dem Auslande meiſt in Pfund berechnet wird und die beſtehenden Pfundverträge nur in langwierigen Verhandlungen vielleicht abgeändert werden können, ſo iſt die weitere Wirkung durch den Verluſt der Auslandsmärkte noch gar nicht zu überſehen. Denn der deutſche Kohlenbergbau, nicht nur die Ruhr, befinden ſich wirtſchaftlich in einer Lage, die man nur mit völliger Entkräftung bezeichnen kann. Sollen nicht weitere Zechen ſtill gelegt und mehr als hun⸗ derttauſend deutſche Bergleute arbeitslos werden, müſſen unverzüglich alle Mittel ergriffen werden, um die Spanne, die der engliſche Bergbau uns voraus iſt, auszugleichen. Das könnte einmal durch gütliche Vereinbarungen geſchehen. Mit einer Einfuhrſperre engliſcher Kohle werden wir kaum rechnen können, denn England iſt unſer Haupt⸗ abnehmer und würde mit entſprechenden Gegen⸗ maßnahmen antworten. Zudem fühlt ſich der engliſche Bergbau ſo fchon ungewöhn⸗ lich ſtar k. Ihm kommt jetzt das eugliſche Kohlen⸗ geſetz zugute. Und die Möglichkeit, nun billig die Betriebseinrichtungen zu verbeſſern, während der deutſche Hauptkonkurrent keinen Nutzen mehr aus ſeiner weitgehenden Rationaliſierung ziehen kann. Weiterhin weiſt England darauf hin, daß in den übrigen europäiſchen Kohlenländern ein großer Teil der Förderung auf Halden gingen, während England ganz geringfügige Haldenvorräte hat(Deutſchland allein an der Ruhr rd. 10 Mill. To., Frankreich 4 Mill, Tonnen— heute eine Monatsförderung—, Belgien 3 Mill. To.— Förderung von 1% Monaten— Polen 2 Mill To.— weniger als eine Monatsförderung). Wollte nun der deutſche Kohlenbergbau die Welt⸗ bewerbsſpanne von ſich aus verringern, ſo müßte er die Syndikatsumlage auf eine Höhe bringen, die jede Förderung unmöglich macht, hat ſie doch jetzt bereits den noch nie dageweſenen Betrag von 3,04 Mk. je Tonne erreicht. Bleibt alſo nichts weiter übrig, als die Selbſtkoſten und die Beförderungs⸗ tarifefürlange Strecken zu verringern. Beides iſt aber Sache der Reichsregierung. Der Ruhrbergbau hat nach den Unterſuchungen des Wirtſchaftsminiſteriums im März d. J. bereits einen Verluſt von mehr als 2 Mk. je Tonne; ſeit März bis Auguſt iſt der Erlös weiter um rd. 80 Pfg. geſunken. Die Lage iſt alſo nach den Feſtſtellungen des Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums„denkbar ungünſtig“. Die Zechen wollen in den neuen Tarifvereinbarungen eine Lohnſenkung um 12 v. H. Bisher iſt die Re⸗ gierung hier aber einer Entſcheidung aus dem Wege gegangen, indem ſie die bisherigen Tarife zunächſt bis Ende Oktober verlängerte. Die Knohlengru⸗ ben dagegen werden am l. Oktober die Ein⸗ zelarbeits verträge der Belegſchaften were rx .———— 2. S eite Nummer 452 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe ö 981 Mittwoch, 30. September 5 5 u m 15. Oktober kündigen, aber nicht etwa, um ſtill zu legen, ſondern umin der Feſtſetzung der Löhne frei zuſein. Man iſt im Ruhrberg⸗ bau der Meinung, die Regierung ſolle, wenn ſie die Verantwortung für eine ausreichende Lohnſenkung aus politiſchen Gründen Daß die Arbeitgeber eine . nicht glaubt übernehmen zu können, die Lohnfeſtſetzung einmal unbedenklich den Unternehmern und Arbeitern ſelbſt überlaſſen. nicht die Abſicht haben, ihre Arbeiter verhungern zu laſſen, geht aus der ganzen bisherigen Haltung der Bergbauunternehmer ſeit Beginn der Kriſe hervor. Sie hätten ſich ja ſchon lange weſentliche Entlaſtung an Koſten verſchaffen können, wenn ſie die 30—40 000 Bergleute, die zur Zeit im Ruhrbergbau zuviel ſind, auf die Straße ge⸗ ſetzt hätten; man hat ſie aber bisher mit Feierſchichten durchgeſchleppt. Aber, genau ſo, wie die Bergbau⸗ unternehmer wiſſen, daß ſie nur zuſammen mit ihrer Arbeiterſchaft die Kriſe und die engliſche Be⸗ drohung überwinden können, ſo ſollte auch die Arbei⸗ terſchaft davon überzeugt ſein, daß ſie auf Gedeih und Verderben mit den Unternehmern verbunden iſt. Beide Teile müſſen jetzt neue Opfer bringen, denn es geht um das Leben, das Beſtehen des ganzen deut⸗ ſchen Bergbaues. Nicht die gleichen Schwierigkeiten erwachſen der deutſchen Eiſen erzeugenden und ver⸗ arbeitenden Induſtrie, aber ſie ſind trotz⸗ dem groß genug. Weil England bisher einen Groß⸗ teil feſtländiſcher Halbzeuge zur Herſtellung von Feinblechen verarbeitete. Durch die neue Selbſt⸗ koſtenlage Englands beſteht jedoch die große Gefahr, daß England nun ſeine eigenen Halbzeuge verwen⸗ det, ja vielleicht ſogar in Halbzeugen Deutſchland und Frankreich Konkurrenz macht. Da die deutſche Eiſeninduſtrie ihre Auslandslieferungen faſt durch⸗ weg auch in Pfund berechnete, ſind hier die gleichen Schwierigkeiten vorhanden wie beim Kohlenbergbau. Allerdings iſt die geſamte europäiſche Eiſeninduſtrie auf Grund der Brüſſe⸗ ler Konditionen in der gleichen Lage. Deshalb dürfte es auf dieſem Gebiete leichter wer⸗ den, die Berechnung in Dollar umzuſtellen. Sehr gefährlich wird ſich die Pfundſchwäche aber für unſere heimiſche Textilinduſtrie auswirken. Die beinahe beſeitigte Einfuhr von engliſchen Garnen und Geweben kann bei weiter ſinkendem Pfund wieder eine große Gefahr für die deutſchen Spinner und Weber werden. Natürlich wird auch die Aus⸗ fuhrmöglichkeit für die übrige deutſche Textilindu⸗ ſtrie durch die Pfundſchwäche ſtark gehemmt, insbe⸗ ſondere wieder nach England. Alles das fordert zu dringenden Maßnah⸗ men der Regierung in der Richtung der Selbſtloſtenſenkung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft, die jetzt nach zwei Seiten hin zu kämpfen hat. m Der Konflikt im fernen Oſten Rücktritt des chineſiſchen Außen miniſters Schanghai, 30. Sept. Außenminiſter Wang, der dieſer Tage bei einem politiſchen Anſchlag von Studenten ſchwer verwundet wurde, hat ſeinen Rücktritt erklärt. Zu ſeinem Nachfolger wurde der bisherige chineſiſche Geſandte in London, Alfred Sze, erngnnt. Separatiſtiſche Beſtrebungen — London, 30. Sept. Der Korreſpondent der „Times“ in Tokio meldet: In der Mandſchu⸗ rei ſind drei Selbſtändigkeitsbewegun⸗ gen in Erſcheinung getreten, die neueſte davon in Kirin, wo eine Gruppe früherer Beamter eine pro⸗ viſoriſche Regierung gebildet und in Telegrammen an Tſchanghſüliang und Tſchiangkaiſchek die Un⸗ abhängigkeit von Kirin erklärt hat. Die Japaner haben erklärt, daß ſie proviſoriſche Regierungen nicht anerkennen werden. Der Korreſpondent fügt hinzu, die Bedeutung der Bewegung, zu der Lokalpatrioten, einige ehrgeizige Offiziere und eine kleine Gruppe von Roypaliſten gehörten, ſei noch nicht zu erkennen. * Die heſſiſchen Landtagswahlen werden auf Be⸗ ſchluß des Geſamtminiſteriums am 15. Novem⸗ ber ſtattfinden.. Regierung und Wirkſchaftsmanifeſt Die Auffaſſung der Reichsregierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Sept. Das Manifeſt der wirtſchaftlichen Spitzenver⸗ bände hat naturgemäß auch in den Kreiſen der Reichsregierung die größte Beachtung gefun⸗ den. An den Berliner zuſtändigen Stellen wird be⸗ tont, daß Kanzler und Kabinett in ihm keine Kampf⸗ anſage, vielmehr eine Stützungihrer Politik ſehen. Dieſe Ueberzeugung habe man, ſo wird uns ausdrücklich verſichert, aus den Erklärungen zu ge⸗ minnen vermocht, die die Vertreter der unterzeich⸗ neten Organiſationen über die, wenn man ſo will, regierung abgegeben haben. Eine Aktion gegen die Regierung konnte ſchon, ſo meint man, aus dem Grunde nicht beabſichtigt geweſen ſein, da die Wirt⸗ ſchaftsverbände von den Deutſchnationalen bis her⸗ 1 0 ö ö über zur Staatspartei politiſch orientiert ſeien, alſo zu einem nicht unerheblichen Teil den Parteien ſich zuzählten, die hinter der Regierung ſtehen. Bewertung, die ein Berliner Mittagsblaft der An⸗ gelegenheit gibt, indem es von einem„Sturm auf Brüning“ ſpricht, entbehrt daher jeder Grundlage und jeder inneren Berechtigung. Man wird aus dieſer Einſtellung der Reichsregie⸗ rung immerhin ſchließen dürfen, daß ſie bereit ſcheint, einen Teil der Induſtriellenvorſchläge ſich zu eigen zu machen. Daß ſie z. B. auf dem Ge⸗ biete des Tarifrechtes gewiſſe Locker ingen vorbereitet, die durchaus in der Linie der im Mani⸗ feſt vorgetragenen Forderungen liegen dürften, iſt ja ſchon ſeit langem bekannt. Preſſekritiken Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Sept. a Die einzelnen Forderungen des Wirtſchaftsmani⸗ feſtes ſind nicht neu. Sie gipfeln in dem Poſtulat der Erhaltung oder Wiederherſtellung der freien Privatwirtſchaft. Ein Kernſatz des Mäni⸗ feſtes lautet:„Die deutſche Politik muß erkennen, daß Die 56 850 0 8 2 das olitiſche Bedeutung ihres Schrittes der Reichs⸗=. * F 9 0 3 der Reich Tiefſtand beharrt. es zwiſchen ſozialiſtiſchen und kapitaliſtiſchen Wirt⸗ ſchaftsmethoden kein Kompromiß gibt.“ In der Tat hatte man in der letzten Zeit das Gefühl, daß die Maßnahmen der Regierung zwiſchen dieſen beiden Prinzipien hin⸗ undherſchwaukten. Wenn in dem Mahn⸗ und Warnruf der deutſchen Wirtſchaft von der„Anpaſſung der Sozialgeſetzgebung an die tatſächliche Lage“ die Rede iſt, ſo wird damit auf die Notwendigkeit angeſpielt, die innerdeutſchen Arbeits⸗ einkommen den durch den Währungsſturz entwerteten Löhnen in England anzugleichen. Die Regierung ſieht ſich vor die ſchwerwiegende Frage geſtellt, ob ſie ſich auf dieſen Weg begeben ſoll, wenn engliſche Pfund auf ſeinem gegenwärtigen Der„Vorwärts“ wendet ſich im Zuſammenhang mit dem geſtern erlaſſenen Schiedsſpruch im Ruhr⸗ bergbau auf das Heftigſte gegen ſolche„Lohndruck⸗ konkurrenz“ mit England. Das würde ein Wett⸗ rennen bedeuten, an deſſen Ende unvermeidlich der allgemeine Wirtſchaftszuſammenbruch ſtünde. Der Artikel ſchließt mit der ſeit einigen Tagen von der Sozialdemokratie wiederholt ausgeſprochenen Drohung:„Will die Reichsregierung die wirtſchaft⸗ liche Kriſe ſich ſoweit verſchärfen laſſen, daß ſie in die politiſche Kriſe umſchlägt?“ Auch die Kundgebung der Spitzenverbände klingt in eine Warnung aus, der in einzelnen Blättern ultimativer Charakter beigelegt wird. Der entſchei⸗ dende Nachdruck wird auf die„ſofortige“ Erfüllung gelegt Das„Berliner Tageblatt“ glaubt, aus dieſer Formulierung auf die Gefahr eines Kon⸗ fliktes zwiſchen der„auf Reformen drängenden Induſtrie“ und dem„beſonnenen Kurs der Reichs⸗ politik“ ſchließen zu müſſen und wundert ſich, daß der Reichslandbund nicht mit von der Partie iſt. Den Hugenbergblättern wiederum geht die Er⸗ klärung nicht weit genug. Der„Lokal⸗Anzeiger“ vermißt die von Hugenberg in Stettin propagierten autarkiſchen Forderungen, und die„Deutſche Zeiung“ ſieht die Vorbedingung für jede wirtſchaft⸗ liche Geſundung in der„rückſichtsloſen und radika⸗ len politiſchen Kursänderung.“ Die Spaltung in der S. P. B. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Sept. Am kommenden Sonntag ſoll in Berlin eine Reichskonferenz der ausgeſchloſſenen und der mit den Gemaßregelten ſympathiſie⸗ renden Abgeordneten der Sozialdemokratiſchen Par⸗ tei ſtattfenden. Man rechnet mit der Teilnahme von Delegierten aus dem ganzen Reich. Der Verlauf der Tagung wird entſcheidend dafür ſein, ob man ſich zur Gründung einer neuen Partei entſchließt. Der Berliner Bezirksvorſtand der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei erläßt einen Mahnruf, in dem er die Geſchloſſenheit und Einheit der Partei als erſte Vorausſetzung jeder erſprießlichen und aktiven Be⸗ tätigung bezeichnet und die Mitglieder mahnt, der Partei in ſchwerſter Zeit die Treue zu halten. Der Breslauer Vorſtand ſeiner Aemter enthoben Der Bezirksvorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei hat den Vorſtand der Ortsgruppe Bres⸗ lau einſchließlich des Parteiſekretärs Rauſch vorläu⸗ ſig ſeiner Aemter enthoben. Der Vorſitzende der Breslauer Ortsgruppe, Rechtsanwalt Dr. Gckſtein, hatte ſich ebenſo wie der Breslauer Reichstagsabge⸗ ordnete Ziegler und der Parteiſekretär Rauſch mit den ausgeſchloſſenen Oppoſitionellen ſolidariſch er⸗ klärt. J Letzte Meloungen Haftbefehl gegen Graf Helldorf — Berlin, 30. Sept. Gemäß dem Antrag der Staatsanwaltſchaft hat der Vernehmungsrichter beim Amtsgericht Charlottenburg gegen den Grafen Helldorf und den Stabsführer Ernſt Haftbefehl erlaſſen, da ſie verdächtig ſeien, die Ausſchreitungen am Kurfürſtendamm geleitet zu haben. Verbot des„Angriff“ auf drei Wochen — Berlin, 30. Sept. Die in Berlin erſcheinende nationalſozialiſtiſche Tageszeitung„Der Angriff“ iſt bis zum 20. Oktober verboten worden. Wie wir dazu erfahren, iſt dieſes Verbot wegen mehrerer Artikel ergangen, die Einrichtungen des Staates beſchimpfen und böswillig verächtlich machen. Selbſtmord eines Bankiers — Zwickau, 30. Sept. Der Bankier Viktor Ba m⸗ berger, Mitinhaber des Bankhauſes C. Wilhelm Stengel, Zwickau, das vor einigen Tagen in Zahlungsſchwierigkeiten geraten war, iſt geſtern freiwillig aus dem Leben geſchieden. Die Prüfung der Geſchäftsbücher ergab, daß alles in Ordnung war. Goldtrausport von Amſterdam nach Paris — Paris, 30. Sept. Geſtern abend ſind aus Am⸗ ſterdam drei Flugzeuge in Paris angekommen, die 2940 Kg. Goldim Werte von 50 Millionen Franes mitführten. Noch ein Banküberfall Telegraphiſche Meldung 1 5 f 2 4e. Meißen, 30. Sept. Kaſſenraum der Stadtbank in Meißen ein und. raubte ein Geldſäckchen mit 1000 Mark. er Einem ihm entgegentretenden Beamten ſchoß dere Er verſuchte dann mi' Räuber durch die Hand. Dies wurde jedoch einem orrad zu entkommen. von mehreren Paſſanten vereitelt, die das Rad um- warfen. Es gelang ſchließlich, den Räuber, der mit a der Waffe ſeine Verfolger abzuſchrecken ſuchte, zug überwältigen und feſtzunehmen. Die Verletzunge des angeſchoſſenen Beamten ſind leicht. Das Motor⸗ rad war geſtohlen. Bombenfund in Steiermark Telegraphiſche Meldung — Graz, 30. Sept. Im Bahnhof von Rottenmann wurden heute früh zwiſchen Stämmen und Brettern verſteckt 20 Bomben gefunden. Die Sprengkörper beſtehen aus Mannesmannröhren von 16“, Zentimeter Länge und 35 Millimeter Durchmeſſer. Sie ſind mit hoch⸗ exploſiblem Sprengſtoff gefüllt und an beiden Enden mit Korken feſtverſchloſſen. An einem Ende befindet ſich eine Zündſchnur, die durch eine Packhülle geſchützt iſt. Die Bomben gleichen im allgemeinen jenen, die bei den Eiſenbahnattentaten in Deutſch⸗ land und Ungarn verwendet wurden. Die Erhebun⸗ gen haben bisher noch nicht ergeben, woher die Ex⸗ ploſivkörper ſtammen. Man vermutet jedoch, daß ſie für ein Eiſenbahnattentat beſtimmt waren. —äͤ— — * Der Goldbeſtand in Portugal. Wie Havas aus Liſſabon berichtet, gibt der Wochenausweis der Bank von Portugal vom 16. September einen Gold⸗ beſtand von 220 360 Contos an, die Golddeckung mit 34,90 v. H. Der deutſche Dom in Riga enteignet 8 0 Der Dom der deutſchen Domgemeinde in Riga, der durch Volksentſcheid vor kurzem als rechtmäßiges Eigentum den Deutſchen zuerkannt werden mußte, ſoll jetzt durch Not verordnung(!) der Ge⸗ nteinde weggenommen werden. Die Kirche ſoll in „Mara ⸗ Kathedrale“ umgetauft und der deutſchen Domgemeinde im Verwaltungsrat von 10 Stimmen nur drei belaſſen werden. Ein Mannheimer Theaterabſchied Der Chef⸗Friſeur des Nationaltheaters tritt in den Ruheſtand Nicht nur auf der Bühne, nicht bloß ſichtbar durch das Licht der Scheinwerfer, ſondern auch hinter den Kuliſſen des Theaters, bei ſeinen unſichtbaren Gei⸗ ſtern, muß es Künſtler geben. Die Welt des Spiels will aufgebaut ſein; daß dabei das Künſtliche zu⸗ gleich auch künſtleriſch in Erſcheinung tritt, iſt eine von jenen Selbſtverſtändlichkeiten, die viel Mühe, große Sorgfalt und ernſtes Können erfordern. Zu dieſen unſichtbaren Geiſtern des Theaters gehört nicht zuletzt der Mann, der Haartracht und Geſicht des Darſtellers herzurichten hat, dem mit einem Wort das älteſte Teilſtück des Theaters anvertraut iſt: die Maske. Mit dem heutigen Tage ſcheidet der Mann aus dem Verband des Nationaltheaters, dem bisher die Sorge für die phyſiognomiſche Zurichtung der Dar⸗ ſteller anvertraut war, der Cheſ⸗Friſeur Hans Wiſtinghauſen. Genau dreißig Jahre war er an unſerer Bühne tätig. In den erſten Tagen des Schickſalsjahres 1871 wurde der in Schleswig⸗Hol⸗ ſtein Heimatberechtigte geboren. Die Eltern waren ein Schauſpielerpaar. Von Anfang an wiömete er ſich dem Beruf, der zu ſeiner Lebensarbeit wurde In Zurich ging er bei einem bekannten Meiſter der Theaterfriſterkunſt in die Lehre und blieb jener ſchönen Stadt am See fünfzehn Jahre treu, in denen er während der Theaterferien im Kurtheater in Wildbad während vier Spielzeiten ſeines verſchö⸗ nernden Amtes waltete. 7 In Magdeburg und Stuttgart wirkte er je ein Jahr, von dort kam er durch den Schwager ſeines erſten Mannheimer Intendanten, Au gu ſt Baſ⸗ ſer mann, nach Mannheim, wo er am 1. Oktober 1901 feinen Dienſt antrat. Er erlebte die Zeit der Intendanten Baſſermann, Hofmann, Hagemann, Gregori; es folgte das Interregnum Landmann, dann kam die zweite Hagemannzeit, die beiden Kraetzer⸗Jahre und die fünffährige Herrſchaft Sioli. Seit der vergangenen Spielzeit arbeitet Wiſting⸗ hauſen unter dem Intendanten Maiſch, der, wie der ſeiner Vorgänger, die Treue und Pflichterfül⸗ ung des Jubilars kennen und ſchätzen gelernt hat, Wiſtinghauſen erlebte jene Zeit, in der die Kunſt des Bühnenfriſeurs vor allem gekennzeichnet war durch die hiſtoriſche Treue der Geſtalten. So war denn die Tätigkeit dieſes pflichteifrigen Mannes nicht nur dem richtigen Hantieren mit ſeinen ver⸗ ſchiedenen Utenſilien, ſondern auch einem ernſten Studium geſchichtlicher Werke in Wort und Bild ge⸗ widmet, die ihm die Vergangenheit ſo anſchaulich machten, daß er es durch ſeine Kunſt der Maske vermochte, die Hiſtorie auf der Bühne bildgetreu miterſtehen zu laſſen. Er hat ſich dabei im Laufe der vielen Jahre eine Fülle von Kenntniſſen an⸗ geeignet, die ihre Berechtigung auch in der gegen⸗ über der Geſchichte etwas un verantwortlicher ge⸗ wordenen Gegenwart noch durchaus beſttzen. Durch ſeine große Erfahrung und ſein künſt⸗ leriſches Geſchick hat ſich Wiſtinghauſen zu allen Zei⸗ ten das Vertrauen der Künſtlerſchaft erworben. Die Bühnengeſtalten des Mannheimer Nationaltheaters wurden durch ihn im Laufe eines Menſchenalters mit Tauſenden von Masken geziert. Das geſchah trotz weſentlicher Vergrößerung des Theaterbetriebes wie von Anfang an in der Hauptſache mit nur einem Mit⸗ arbeiter. Wie anſtrengend iſt ein ſolcher Beruf des Figaros hinter den Kuliſſen! Da muß der Wald der Perücken immer wieder durchrodet und erneuert werden, und iſt die Arbeit des Tages getan, dann beginnt erſt die eigentliche Tätigkeit: Schminken, Bartkleben und was noch alles zu dieſen geheimen Künſten gehört, die wohl verſtanden ſein müſſen. Da heißt es aufpaſſen, daß der von den Künſtlern ſtets gefürchtete Klebe⸗ ſtoff, Maſtix genannt, nicht auf offener Szene zu den Wirkungen der unfreiwilligſten Komik beiträgt, in⸗ dem ſich ein Bart löſt und den Helden ſeines mar⸗ tialiſchen Ausſehens ſchmählich beraubt! Dabei iſt Theaterfriſteren ein Beruf, in den auch in der heutigen berufshungrigen Zeit noch mancher gut hineinwachſen kann, wenn er von der Lehre an dabei bleibt. Meiſter Wiſtinghauſen hat auch zu die⸗ ſem Kapitel ſeines Fachs weſentlich beigetragen, in⸗ dem er in Mannheim und Ludwigshafen lange Jahre hindurch in den entſprechenden Vereinen Kurſe über das Theaterfriſteren abhielt. Jetzt tritt der Masken⸗ künſtler des Nationaltheaters, durch ſein Befinden dazu genötigt, in den Ruheſtand. Auch er, der ſtets mit den Schminktöpfen umgehen mußte, hat den un⸗ geſchminkten Ernſt des Lebens kennen gelernt. Aber ſein Berufseifer und ſeine Pflichterfüllung laſſen ihn jetzt mit ſeiner Frau einer Zeit ruhiger, friedſamer Lebensernte entgegenſehen. Das Perſonal des Na⸗ tionaltheaters nimmt von einem treuen, kundigen Gefährten Abſchied. Die Queidersbacher Volksſchauſpiele im Ebert⸗ park. Die Spielergemeinde von Queidersbach bei Landſtuhl gaſtierte am Sonntag nachmittag im Ebert⸗ park. Das Podium der Feſthalle war mit geringen deko⸗ rativen Mitteln in eine geräumige Illuſionsbühne ver⸗ wandelt worden, die natürlich das herrliche Natur⸗ theater auf der Sickinger Höhe nicht vergeſſen machte. Begreiflicherweiſe mimten die wackeren Weſtricher die„Himmelsſtürmer“⸗Tragödie Thomas Mün⸗ zers nicht mit der gleichen Unbefangenheit wie auf heimiſchem Grund. Packende Momente des Schau⸗ ſpiels, das der Dichter für den Freilichttraum ange⸗ legt hat, ſo die Schlachtſzene, die im letzten Sommer zwiſchen Fels und Tann urecht gelang, das Volksfeſt nach der Burgerſtürmung und die Prozeſſion büßten manches von ihrer Urſprünglichkeit ein. Immerhin ſchten uns das Volksdrama von W. Qutz wieder ſtark genug, um empfängliche Gemüter drei Stunden lang in Atem zu halten. Leider fehlte die Reſonanz einer zahlreichen Hörerſchaft. Um ſo größeres Lob ver⸗ dienen die wackeren Laienſpieler, die trotz der kleinen Hörerſchar der künſtleriſchen Führung des alterfah⸗ renen Theatermanns Otto Kempf, des Spielleiters der Kaiſerslauterer Städtebundoper, alle Ehre mach⸗ ten. Bevorſtehende Kongreſſe. Für das vierte Vier⸗ teljahr 1931 ſind eine Reihe deutſcher Kon⸗ greſſe vorgeſehen und zwar findet in Köln vom 2. bis 3. Oktober die Tagung der Deutſchen Geſell⸗ ſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten ſtatt.— In Koblenz und Bonn tritt der 18. Deutſche Hiſtorikertag vom 6. bis 9. Oktober zuſammen.— Vom 12. bis 14. November tagt die Deutſche Glastech⸗ niſche Geſellſchaft in Berlin.— Ebenfalls in Berlin iſt am 19. und 20. November die Tagung der Schiffs⸗ bautechniſchen Geſellſchaft.— Am 27. November findet die Tagung des Deutſchen Verbandes für die Ma⸗ terialprüfungen der Technik ſtatt in Dütſſeldorf.— Für den 28. und 29. November iſt die Dagung des Vereins deutſcher Eiſenhüttenleute in Düſſeldorf vor⸗ geſehen und vom? bis 5. Dezember die Tagung des Vereins der Zellſtoff⸗ und Papier⸗Chemiker und In⸗ genieure in Berlin. An internationalen Kongreſſen ſind angeſetzt: Der erſte Internationale Kongreß für Geograph. Pathologie in Genf vom 9. bis 12. Oktober:— Vom 11. bis 12. Oktober tagt der Internationale Kongreß für Orthopädie in Rom. Der 2. Internationale Kongreß für vergleichende Pathologie hält ſeine Sitzung in Paris vom 14. bis 18. Oktober ab.— Mitte Oktober wird der Kongreß der Internationalen Geſellſchaft für mediziniſche Bäderkunde und für mediziniſche Hydrologie, Klima⸗ tologie und Geologie in Wiesbaden ſtattfinden.— In Berlin tagt vom 18. bis 21. Oktober der Internatio⸗ nale Hegel⸗Kongreß. Der Kongreß des Inter⸗ nationialen Inſtituts für afrikaniſche Sprachen iſt für den 28. bis 31. Oktober in Paris angeſetzt.— Vom 16. bis 21. November findet in Pittsburgh USA. der Internationale Kohlenkongreß ſtakt. Schaffung einer Schalk⸗Stiftung. Zum Ge⸗ denken an den kürzlich verſtorbenen Dirigenten Franz Schalk wird eine Schalk⸗Stiftung geſchaffen werden, die zur Ausbildung junger begab⸗ ter Dirigenten beſtimmt ſein ſoll. Die Stif⸗ tung wird aus dem Reinertrag einer in Wien ver⸗ anſtalteten Schalk⸗Gedenkfeier errichtet werden, auf der von Bruno Walter dirigiert, Wagners Vor⸗ ſpiel zu Triſtan, Beethovens Trauermarſch aus „Ervica“ und Bruckners Neunte Sinfonie mit Te⸗ deum zur Aufführung gelangen werden. en Das Auwachſen der engliſchen Leihbiblio⸗ theken. Der Bücherleihverkehr in England hat in den letzten Jahren einen außerordentlichen Umfang angenommen. Das iſt zum Teil auf eine bis ins Einzelne durchgearbeitete Orgauiſation zurückzufüh⸗ ren, die es den großen Leihbibliotheken, die hunderte von Filialen in London und im Lande unterhalten, geſtattet, jedes gewünſchte neue Buch für den Abon⸗ nenten bereit zu halten. Zweimal wöchentlich wird eine Liſte der meiſtverlangten Bitcher von der Zen⸗ trale nach den Filialen geſandt, ſo daß die bei ihnen nicht benötigten Exemplare ſoſort zur Verfügung ſtehen. Aber noch nach einer anderen Richtung hin machen dieſe Leihbuchhandlungen dem Buchhandel Konkurrenz. Sechs Monate nach Erſcheinen eines Buches iſt es der Leihbibliothek weit unter Preis antiquariſch zu verkaufen, eine Einrichtung, von der reger Gebrauch gemacht wird. J ., Der 31jährige Verſorgungsanwärter Willi Wa g. ner drang heute vormittag gegen 11 Uhr in den. ſch⸗ ö 9 Mittwoch, 30. September 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe teilung Buchbinderei der Druckerei Dr. Haas,„Neue Mannheimer Zeitung“, nach Ruheſtand getreten. bei einer ſchlichten Abſchiedsfeier, die heute vor⸗ mittag im ſtattfand, in einer herzlichen Anſprache die vorbild— liche Pflichttreue des Scheidenden, der in nahezu einem halben Jahrhundert die Entwicklung unſeres Unternehmens miterlebt Mitarbeit gefördert hat. den Maunheimer Zeitung“ und des techniſchen Perſonals gehalten, die in dem herzlichen Wunſche ausklangen, daß Herrn Edelmann ein recht ſonniger Lebensabend, für den durch die Inhaber des Unternehmens die materiellen Vorbedingungen geſchaffen wurden, be⸗ ſchieden ſein möge. ſtonären Carle, der ſeit 1887 als Hand⸗ und Maſchinen⸗ ſetzer mit Fleiß und Auch ihm gelten unſere beſten Wünſche für einen friedvollen Ruheſtand. Tagen des traditionellen Domizilwechſels ſich ver⸗ ändern, Schätzungen dürften es in ſein, die gegenwärtig ihren Haushalt verlegen. Wer heute umzieht, tut es nach anderen Geſichtspunkten, als in früheren Jahren. Ausſchlaggebend iſt nicht mehr die Lage, ſondern der Preis. Das war ein⸗ mal, als ſich der Familienvater Aufſtiegs möglichkeiten freierer Lage umſah, in einem Neubau, wobei der Preis erſt in zweiter Linje kam, Luft, der Ausblick und die Badeeinrichtung waren das Geld ſchon wert. Heute handelt es ſich faſt aus⸗ nahmslos um ziehen der Siedlung der Gemeinnützigen Baugeſell⸗ ſchaft am Bäckerweg, die ausſchließlich für minder⸗ bemittelte Kreiſe und kinderreiche Familien gedacht iſt. Die Siedlung ſtellt gerade noch rechtzeitig zum 1. Oktober 356 Kleinwohnungen zur Verfügung, die bis auf einen kleinen Reſt ſchon beſetzt ſind. Zuſtrom kommt zu einem großen Teil bemerkens⸗ werterweiſe aus den Siedlungen der gleichen Bau⸗ geſellſchaft in anderen Stadtteilen mit höherer Mie⸗ ten lage. ren Dreizimmerwohnung der Almenſtedlung z. B. ziehen unter dem Druck der Wirtſchaftslage um, nach den kleineren, aber billigeren Wohnungen der Bäckerwegſiedlung. Einkommensgrenze von 200 bis 250 Mark Voraus⸗ ſetzung für die Zuteilung einer Wohnung. Abbau in allen Berufen bringt es mit ſich, daß dieſe Grenze von dem Gros der Beamten und An⸗ geſtellten erreicht oder ſchon unterſchritten worden iſt. ö der billigeren Siedlung. und Manſardenſtock iſt nicht hohe Miete doch zu hoch geworden. Da wird nicht lange bedacht und auf Beſſerung gehofft, ſon⸗ dern abgewandert nach der billigeren Wohnſtätte, ein menſchlich verſtändliches Handeln. Auf der an⸗ deren Seite macht ſich eine, wenn auch zahlenmäßig noch nicht große, 5 Abwanderung aus Neubauten in Altwohnungen bemerkbar, trifft, die in das Stadtinnere ziehen, um Auslagen für Straßenbahn einzuſparen. Wohnblocks in ſchöner Ausſichtslage wiederum wanderung aus Großwohnungen und ſind bis jetzt Autogarage in der Dürerſtraße wurde geſtern nach⸗ mittag die ſtallateurs mit einem Schädelbruch in be⸗ wußtloſem Zuſtande aufgefunden. beim Beerenpflücken an von einer 37 Meter hohen Veranda abgeſtürzt war, wurde in bedenklichem Zuſtande ins Kranken⸗ haus überführt. am Zeughausplatz, gegenüber der Gewerbeſchule, ein mit Teilen von Meſſebuden hoch beladenes Fuhr⸗ werk dem Bürgerſteig zu nahe, wobei eine Diele die Laterne umſtieß. nach auf den Gehweg fiel, hätte beinahe eine Frau getroffen. In den Ruheſtand Mit dem heutigen Tage iſt der Leiter der Ab⸗ Herr Tätigkeit in Karl Edelmann, den wohlverdienten Direktor Schulze würdigte 45jähriger erziehungsheim„St. Jof riges Beſtehen. Aus dieſer wechſelvolle Geſchichte gegangen. Konferenzſaale des Baſſermannhauſes Der Käfertaler Wirtſchafts und durch unermüdliche Weitere Anſprachen wur⸗ der Redaktion der„Neuen im Winter 1789/90 auf der ſogen Nach dem Tode dieſes vortreffl ten die Erben ſeine Hinterlaſſeuf wirtſchaften. Sie wurde zwangs niglich bayeriſche Obriſt à la snit durch Vertreter 3 Wohnhaus räumen einen Brunnen und zwei Morge mit Manſarden, In den nächſten Tagen geſellt ſich zu den Pen⸗ unſeres Unternehmens Herr Johann Gulden 1809 vollzogen. Gewiſſenhaftigkeit tätig war. Erbpacht gegeben war. Ein Sohn von v. Villiez heira verſtorbenen Le Metre. Dieſer bekam als Hochzeitsgeſchenk das 13. März 1816 junge Glück muß aber nur von kr ſein, denn ſchon am 31. Oktober liezſche Erbmaſſe dem Karl Renner um 20 800 Gu Das Handelshaus Ladenbur erwarb ſich Anrechte und Möbelwagen in den Straßen Es iſt ſchwer zu ſagen, wieviel Mieter in dieſen aber nach einigermaßen zuverläſſigen Mannheim gegen 600 mit einer den ſozialen 1 5 Parzellen. Wohnung in Parz nach Die Felder und Wingerte kar mann, Johann Wiſſenbach mann, Karl Herrwerth, K und Michel Neudörffer. Das erwarben der Gemeindeſchreiber denn die friſche Abwanderung in räumlich kleinere billigere Wohnungen. Ein typiſches Beiſpiel in Mannheim iſt das Be⸗ und zogen. Georg Sponagel wurde das Haus durchteilt un Der 1839 bis 28. Auguſt 1851. An Scheune, Gulden. belaſtet. Anſpruch darauf hatt Handelsmann J. Oſtertag. 18. September aus. Obwohl das Haus von jetzt Familien aus der größeren und begueme⸗ Bei dieſer Siedlung iſt eine maliger Eigentumswechſel ſtatt. Der aliger Eigentu hſel f Vollmacht dieſes Ausſchuſſes e heimer Kunſthändler Philipp A Auch aus den Altwohnungen kommt Zuzug nach In manchem Hinterhaus den Mietern die an ſich Kaufpreis iſt geblieben. Die durch edle Stiftungen. Beſitzerin Freifrau Emilie von wurden drei Aktien auf je 500 „Kath. Mädchenanſtalt St. ſind verſchiedener Art. Um die Jahrhunderts waren auch ſehr niſſe. was beſonders auf Geſchäftsleute zu⸗ profitieren von der Ab⸗ trauen, Kreditnot und großen * Schädelbruch durch Abſturz. In dem Hofe einer 5 Jahre alte Tochter eines In⸗ war ſegensreich. wandte die Vereinigung ihre Kr rettung zu. Das tatkräftige Das Kind, das einem wilden Roſenſtock und die ſoziale Geſinnung * Laterne umgeriſſen. Geſtern nachmittag kam kinder betreute, lenkten die Blick Ein weiterer Umſtand für Die Laterne, die der Länge gen der barmherzigen Schweſtern aus Straßburg. Am morgigen 1. Oktober feiert das Mädchen⸗ dieſes Hauſes Schultheiß Le Metre erbaute das Auweſen Villiez erwarb die Gebäulichkeiten, ein einſtöckiges größeren Wirtſchafts⸗ für Tiere, Futtervorräte tengelände, ferner die Wingerte und Aecker für 10 066 Der Grundbucheintrag wurde am 3. Kurz nachher bekam v. Villiez auch das Jagdhaus vom erſten badiſchen Großherzog über⸗ eignet, das bisher für 440 Gulden Jahresmiete in grundbuchmäßig Mannheimer Handelsmann. zerſchlug das v. Villiezſche Erbgut in kleinere ſeine Ehefrau Eliſabeth, geb. Schwab um 3000 Gul⸗ den. Die Beurkundung iſt am 27. Januar 1827 voll⸗ Nach dem Tode des Ratſchreibers Wüſt erwarb den Grund allem Zubehör um 5600 Gulden. Daniel Galle um 2379 Gulden abgetreten. linke Hälfte beſaß Georg Sponagel vom 21. Januar die Freifrau Emilie von Zurheim das Haus mit Stallungen, Brunnen, mit Garten für 4700 So hoch war das Anweſen mit Hypotheten Zwecke diente, fand am 5. Oktober 1857 ein noch⸗ „Comité des Käfertaler Rettungshauſes für ſittlich berwahrloſte Mädchen kath. Konfeſſion“ gebildet. In Anweſen, um gefährdete Mädchen zu betreuen. Abzahlung Beim Ueberſchreiben von der Ausſchuß laſteten noch 1500 Gulden darauf. Es und in rund 5 Jahren mit Zinſen eingelöſt. Die Urſachen der Gründung der heutigen heim⸗Käfertal“ Mehrere naſſe Jahre hintereinander brachten Mißernten, Hungersnot und Unruhen, die Miß⸗ Zur Pflege der Cholerakranken bildete ſich in Mannheim ein Ausſchuß hilfsbereiter Damen und Herren aus den erſten Bürgerkreiſen. Als die Epidemie erloſchen war, maligen Stadtpfarrers und Dekans Peliſſier Schmitt in Käfertal, der vier aufgeleſene Waiſen⸗ des bekannten Arztes und Kunſtfreundes Dr. Ze⸗ roni auf das geſunde Dorf Käfertal. Mädchenanſtalt war die Gründung von Niederlaſſun⸗ Walſenhaus„Sk. Joſenh“ in Käfertal 80 Fahre ſegensreichen Wirkens Die erſte Ordensniederlaſſung in Baden übernahm mit 3 Schweſtern und etwa 25 Vollwaiſen die neugegründete Anſtalt 7 e ph“ ſein 80 jäh⸗ n Anlaß ſei auf die näher ein⸗ in Käfertal. Der Einzug der Schweſtern erfolgte am 25. Septem⸗ reformator und ber 1851, die Kinder kamen am 1. Oktober. Deshalb ſei in dieſen Tagen der 8bjährigen Gründungszeit gedacht. ichen Mannes konn⸗ Die Unterhaltung des Hauſes und die Aeibliche chaft nicht weiter be⸗ Fürforge der Kinder war auf die freie. verſteigert. Der kö⸗ e In den 8 Jahren des i hann Ba haben die Gemeinden Käfertal, Feudenheim, Wall⸗ F ſtadt, Seckenheim, Heddesheim, Neckarhauſen, Groß⸗ ſachſen und Schriesheim eine Art Taufpatenſtelle (Patronatsſtelle) freiwillig übernommen. Daher rührt das Traditionsrecht der Waiſenkinder, jährlich einmal in den genannten Orten Lebensmittel, wie Kartof⸗ ſeln, Gemüſe u. dgl., einzuſammeln. Anfangs war in der Anſtalt eine annten„Kohlplatte“. und für Tabak, n ummauertes Gar⸗ Mai eigene Schule, da in der überfüllten Käfertaler Dorfſchule kein Platz für die Kinder vorhanden war. Die Schweſtern hatten ſich durch eine Prüfung vor der ſtaatlichen Behörde die Lehrbefähigung erworben. Im Jahre 1872 ging die Anſtaltsſchule ein. Eines unbekannten edlen Stifters ſei hier noch ge⸗ dacht. Am Tage des 25jährigen Beſtehens war eine kleine Feier. Während die Schweſtern mit den Kin⸗ dern ſich im Garten befanden, kam in den vorderen Hof ein weibliches Jungrind mit einem ſchönen Kranze um den Hals. Das Jungtier gab die Stamm⸗ Mutter einer ſegenſpendenden Viehhaltung. Der Stifter iſt bis heute unbekannt. Gott lohne es! Aus der Reihe der fürſorgenden Schweſtern ſei noch der Name der 1928 verſtorbenen Schweſter Flora ge⸗ nannt, die 42 Jahre die Anſtalt mit vielem Segen leitete. Aus der Reihe der Anſtaltsleiter ragen die Namen des Landgerichtspräſidenten Gießler und des Regierungsrates Andreas S cheffold hervor. Der derzeitige Anſtaltsleiter iſt Stadtbaurat Joſeph Beck, der in den Jahren 1926 und 1927 große, neu⸗ zeitliche bauliche Veränderungen durchgeführt hat. Die Belegſtärke tete eine Tochter des Caſpar v. Villiez ganze Anweſen am zugeeignet. Das irzer Dauer geweſen 1821 iſt die v. Vil⸗ [den ger gutgeſchrieben. in Mannheim iften Jakob Boll⸗ „Joh. Peter Hof⸗ onſtantin Müller ganze Hausanweſen Joſeph Wüſt und und Boden mit Am 17. Sparren d eine Hälfte an Die 2 der ſeit dem 15. 8. 1877 Körperſchaftsrechte beſitzen⸗ den Anſtalt beträgt 120 Plätze unter Leitung von 5 Schweſtern vom hefligen Vinzenz von Paul aus dem Mutterhauſe Freiberg. Aufnahme können fin⸗ den Kinder von—6 Jahren, ſchulpflichtige und ſchul⸗ entlaſſene Mädchen. Letztere erhalten eine Ausbil⸗ dung im Rahmen der Mädchenfortbildungsſchule. Alſo im Stopfen, Stricken, Flicken, Fertigen von Wäſcheſtücken, Maſchinennähen, in der Küche, in der Waſchküche, im Bügeln und im Garten. Ein anderes Traditionsrecht beſitzt noch die Anſtalt„St. Joſeph“ im Weihnachtstheaterſpiel. In großer Notzeit und materieller Bedrängnis übte einſt eine Schweſter Theaterſpiele ein. Die Oeffentlichkeit ſpendete für den damals ſeltenen Genuß milde Gaben und die Beſchaffung von nötigen Kleidungsſtücken war ermöglicht. Seitdem erfreuen ſich die Kinder und die Einwohnerſchaft an den erleſenen ſchönen Weihnachts⸗Feſtſpielen. In den sher Jahren iſt die Anſtalt vielen Kindern Elternhaus und zeitlebens Heimat geworden. Mit großer Dankbarkeit muß auf die ſtille und ſegens⸗ reiche Erziehungstätigkeit der Schweſtern zurück⸗ geblickt werden. Möge auch künftig Gottes Segen über dieſem Hauſe walten! Klingert. dieſem Tage kaufte e der Mannheimer Sponagel⸗ zog am ab einem neuen Es hatte ſich ein rwarb der Mann⸗ rtaria das ganze Der erfolgte Zurheim auf den Gulden ausgeſtellt Joſeph Mann⸗* Todesſturz. In Ergänzung unſerer Meldung über den Todesſturz eines vier Jahre alten Kna⸗ ben aus dem dritten Stock auf die Straße iſt mit⸗ zuteilen, daß das Kind am offenen Fenſter der elterlichen Wohnung auf dem Luzenberg mit Papier⸗ fliegern ſpielte. * Freiwilliger Tod. Ein auf dem Waldhof wohu⸗ Mitte des vorigen traurige Verhält⸗ Kapitalmangel zur wenigſtens noch ganz beſetzt. 8 Folge hatten. Um das nationale Unglück voll zu hafter 52 Jahre alter Rangieraufſeher hat Aßtens Nagünt we machen, brach die Cholerakrankheit aus, die ſich geſtern vormittag in ſeiner Wohnung mit 55 ſehr viele erwachſene Perſonen dahinraffte. Leuchtgas vergiftet. Die Urſache dürfte auf Schwermut zurückzuführen ſein, erſt vor kurzem geſtorben iſt. * Durch Stich erheblich verletzt. In einer Steh⸗ bierhalle in der Unterſtadt brachte in vergangener Nacht eine Frau einem 43 Jahre alten Kauf⸗ mann vermutlich mit einem Meſſer an der rechten Stirnſeite eine erhebliche Verletzu ng bei. * Beckenbruch durch Sturz vom Wagen. In Friedrichsfeld gingen geſtern nachmittag auf der Belchenſtraße die Pferde eines Zweiſpänners durch. Hierbei wurde die 28 Jahre alte Ghefrau eines Taglöhners, die auf dem Wagen ſaß, herunter⸗ geſchleudert. Die Frau, die einen rechtsſeitigen Beckenbruch erlitt, mußte ins allgemeine Kranken⸗ haus überführt werden. ö weil die Ehefrau Ihr Wirken äfte der Kinder⸗ Zugreifen des da⸗ des Hauptlehrers e der Freifrau und die Gründung der vom heiligen Kreuz Roland-Orthopädis ch Eine Wohltat für empfindliche Füße Der Gesundheils- Schuh für den Herrn Schwarz und bah 16* Braun Boxcalf und 18* Boxcalf Halbschuh Chevreau Halbschuh und Stisfel! 5 und Stiefel Die formvollendeten Erzeugnisse Deutschlands größter Herrenschuhfabrih Mannheim, o 4, 7, Strohmarkt herrenschuhe Besondere Vorzöge: Doppelseitige Gelenkstötze, extra bequeme Ballenbteite, eingegrbeitefes n Korkzwischensohſe Summiabsdtz 3. Seite Nummer 452 — 1 Steuerkalender der Stadtkaſſe für den Monat Oktober Bis zum 1. Okt.: Handelsſchulgeld 1931/32, 2. Drittaz Gewerbeſchulgeld 31/82, 2. Viertel, Schulgeld der Höheren Handels⸗ ſchule für Oktober 1931, „„ 5.„ Gebäudeſonderſteuer für 1931, 7 1. 5 75 Septbr. „„ J.„ Wohnungsluxusſteuer, III. Viertel für 1931, „„ 15.„ Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, III. Viertel der Vorauszahlungen für 1931, „„ 15.„ Hundeſteuer, III. Viertel 31/82, „„ 21.„ Gemeindegetränkeſteuer für Sept. 1931, „„ 24.„ Gebühren für September 1931, „„ 31.„ Gemeindebierſteuer für Oktober 1931. Evangeliſcher Kirchengemeinde ⸗Ausſchuß er Ausſchuß begann ſeine Winterarbeit mit einer nur kurzen Tagung. Zunächſt handelte es ſich um die Wiederbeſetzung der Lutherkirch⸗ pfarrei. Die Beſetzung ſoll durch Gemeindewahl erſolgen, alſo im Sinne des Reformators, der einſt geſagt:„Wir lernen vom Apoſtel deutlich, daß eine jegliche Staoͤt aus der Gemeinde einen gelehrten frommen Bürger erwählt und demſelben das Pfarr⸗ amt befiehlt.“ Für die in Betracht kommende Stelle hatten ſich drei auswärtige Pfarrer gemeldet. Nach der beſtehenden Verfaſſung ſollte der Kirchengemeinde⸗ ausſchuß, der Wahlkörper iſt, zur ganzen Angelegen⸗ heit Stellung nehmen. Da aber einer der Bewerber im letzten Augenblick ſeine Meldung zurückzog, ſah die Mehrheit der Verſammlung ſich vor eine neue Situation geſtellt, ſo daß der ganze Gegenſtand ver⸗ tagt wurde. Es folgte die Neuwahl eines Kirchen⸗ älteſten für die Chriſtuskirchengemeinde Hier war ausgeſchieden: Architekt Peter Lö b. Lange Jahre gehörte er, wie der Vorſitzende ausführte, der Baukommiſfion des Kirchengemeinderates an und hat hier in nimmermüder, treuer Mitarbeit dem Ganzen gedient. Der herzliche Dank der Gemeinde und ihrer Vertretung ſei ihm gewiß. An ſeine Stelle tritt nun der Sohn des Genannten, nämlich Architekt Heinrich Löb. Er wurde einſtimmig gewählt und wird demnächſt im Gottesdienſt eingeführt werden. Da weitere Gegenſtände nicht zur Beratung ſtanden, konnte die Sitzung ſchon um 9 Uhr geſchloſſen wer⸗ den. Der Vorſitzende machte noch auf die Jubi läumsfeier der Chriſtuskirche aufmerkſam und forderte die Mitglieder zur zahlreichen Beteili⸗ gung auf. Die Feier ſoll am kommenden Sonntag ſtattfinden. Dr. B. —— Kommunale Chronik Lohnabbau bei der Heidelberger Straßenbahn * Heidelberg, 29. Sept. Die Verhandlungen vor dem Landesſchlichter in Karlsruhe wegen des Lohnſtreites bei der Heidelberger Stra⸗ ßenbahn hatten das Ergebnis, daß der derzeitige Lohn vom 1. bis 30. September um fünf und vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1931 um ſechs v. H. gekürzt wird. Durch eine Protokollerklärung des Vertreters der Arbeitgeber wurde die gegenüber 320 Straßenbahnern ausgeſprochene Kündigung zurückgenommen. Reichs⸗ und Landeshilfe K. Oppau, 28. Sept. Die Stadt Oppau, die die meiſten Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen von ſämtlichen bayeriſchen Städten hat(60 je 1000 Einwohner), erhält von der Reichs⸗ und Landeshilfe, die den mit Wohlfahrtserwerbsloſen überlaſteten Gemeinden gewährt wird, für das lau⸗ fende Rechnungsjahr rund 100 000 Mark. An die Ge⸗ währung der Landeshilfe wurden von der Aufſichts⸗ behörde verſchiedene Bedingungen geknüpft, ſo u. a. die Erhebung der Bürgerſteuer mit einem Zu⸗ ſchlag von 100 v. H. zum Landesſatz. Da der Stadtrat bei der diesjährigen Voranſchlags⸗ aufſtellung nur einen 5oproz. Zuſchlag beſchloſſen hatte, mußte er, um der Landeshilfe nicht verluſtig zu gehen, eine Erhöhung der Bürgerſteuer um 50 v. H. zugeſtehen. Die Beſchlußfaſſung erfolgte gegen die Stimmen der zwei Kommuniſten und des National⸗ ſozialiſten. Dieſe blieben auf ihrem ablehnenden Standpunkt beſtehen, auch nachdem der 1. Bürger⸗ meiſter auf die Tatſache aufmerkſam machte, daß die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützung in abſeh⸗ barer Zeit eingeſtellt werden müßte, wenn die Reichs⸗ und Landeshilfe infolge der Weigerung, die nur 10 000 Mark ausmachende Erhöhung der Bürger⸗ ſteuer zu beſchließen, verſagt wird. 4. Seite/ Nummer 452 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 30. September 1931 ſammlung ſtatt. Die weiſt einen Umſatz von etwas über 10 Millio⸗ nen Mark aus. Die Aktiva auf 31. Dezember 1930 betragen: Kaſſenvorrat 4373 4, Guthaben bei Mit⸗ haben bei der Landwirtſchaftsbank 5000 bilien 1., Reſt und Stückzinſen 12 307 4, Guthaben bei der Bad. Komm. Landesbank 2383 /, Poſtſcheck⸗ glieder 7382 /, Spar⸗ und Darlehenskaſſe Edingen r. Edingen, 29. Sept. Am Samstag fand die ordentliche Generalver⸗ der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Edingen Bilanz für das Geſchäftsjahr 1930 gliedern 296 338 /, Darlehen 231642 1, Wechſel 83 290 /, Ausloſungsrechte 4531 /, Geſchäftsgut⸗ , Immo⸗ konto 847 /, zuſammen 590 692 l. Auf der Paſſiva⸗ ſeite ſtehen Spareinlagen 456 656 ,, Laufende Rech⸗ nung: Guthaben der Mitglieder 38 814, Guthaben bei der Bank 66 125, Geſchäftsguthaben der Mit⸗ Geſetzlicher Reſervefonds 6067 l, Betriebsrücklage 9852, Reſt und vorerhobene Zinſen 364 /, Rückſtellung 1200 /, Bad. Beamten⸗ bank 200 /, Der Gewinn für 1930 beträgt 4032 l/. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde wiederholt Dank und Anerkennung für die Geſchäftsführung zum Ausdruck gebracht. Die ſatzungsgemäß ausge⸗ schiedenen Mitglieder des Vorſtandes bezw. Auf⸗ ſichtsrats Joſef Klemm, Baumeiſter, Julius Helmſtädter, Maurer und Heinrich Hart⸗ mann, Zimmermeiſter wurden durch Zuruf ein⸗ ſtimmig wiedergewählt. Von dem Gewinn werden 50 v. H. dem geſetzlichen Reſervefond und der Reſt zur Verzinſung der Geſchäftsanteile und für Btriebsrücklage vorgeſehen. Die Lage des Frankfurter Handwerks * Frankfurt a. M. 30. Sept. Die wirtſchaftliche Lage im Handwerk hat ſich in den letzten Wochen weiter verſchlechtert. In allen Gewerben war der Auftragsbeſtand ausnahmslos außerordentlich gering. Dutzende von Betrieben muß⸗ ten ſchließen. Neben dem allgemeinen kataſtrophalen Auftragsrückgang ſind Geldſchwierigkeiten beſonders im Baugewerbe zu verzeichnen geweſen. Beſonders erſchwerend fällt ins Gewicht, daß in den meiſten Handwerksbetrieben die Subſtanz bereits derart weit aufgebraucht iſt, daß Sicherheiten für Kredite nicht mehr geboten wer⸗ den können. Im Baugewerbe ſind größere Auf⸗ träge überhaupt nicht vorhanden. In der Regel be⸗ schränken ſich die wenigen auszuführenden Arbeiten auf kurzfriſtige Reparaturen und Ausbeſſerungen an Wohnhäuſern. In den Baunebengewerben ſind ähn⸗ liche Verhältniſſe feſtzuſtellen. Das ſelbſtändige Ge⸗ werbe leidet durch die maſſenhaft auftretende Schwarzarbeit ſtarke Einbußen. Eine Beſſerung wird nicht herbeigeführt, ſolange es an einer geſetzlichen Handhabe zur Bekämpfung der Schwarzarbeit fehlt. Im Metallhandwerk, in dem viele Be⸗ triebe geſchloſſen ſind, iſt die große Notlage der ſelbſtändigen Schloſſermeiſter von beſonderer Bedeu⸗ tung. Das Spengler⸗ und Inſtallationshandwerk hat nur noch Aufträge, ſoweit dringliche Reparatu⸗ ren in Frage kommen. „Im Holzgewerbe wird die Lage als beſon⸗ ders ſchlecht bezeichnet. Das völlige Darniederliegen der Bautätigkeit hat dem Bauſchreinerhandwerk die Exiſtenzgrundlage entzogen. Im Küferhandwerk iſt infolge der beginnenden Apfelweinerzeugung eine leichte Beſſerung eingetreten. Beſorgniserregend iſt die Lage im Nahrungs⸗ mittelgewerbe. Sowohl bei den Fleiſchern als auch bei den Bäckern macht ſich die Arbeitsloſigkeit und die mangelnde Kaufkraft des Publikums bemerkbar. Starke Kon⸗ ſumeinſchränkung und Uebergang zu billigen Qualit⸗ täten verringern Umſatz und Ertrag. Die Kondi⸗ toreien klagen über ſcharfe Konkurrenz, da in den letzten Monaten zahlreiche neue Betriebe eröff⸗ net worden ſind. Beſonders ſchwer hat ſich die Kriſe im Bekleidungsgewerbe ausgewirkt. Umſätze und Preiſe im Schneiderhandwerk ſind rapide zurück⸗ gegangen, da es ſich die frühere mittelſtändiſche Be⸗ völkerung nicht mehr erlauben kann, Maßanzlge Herſtellen zu laſſen. Wir ſind alt geworden ohne richtig gelebt zu haben Unter dem Ditel„Kriegerwitwen geſtalten ihr Schickſal“ ſind die Lebenstämpfe deutſcher Krieger⸗ witwen nach eigenen Darſtellungen mit einer Ein⸗ führung von Staatsſelretär Dr. Geib zuſammen⸗ geſtellt und herausgegeben von Helene Hurwitz⸗ Stiranz im Berlag Carl Heymann⸗Berlin jetzt erſchienen. Als Jüngſte von drei Geſchwiſtern und Tochter eines Landwirtes 1889 geboren, verlebte ich meine Jugendzeit in einer kleinen Stadt. Ich beſuchte bis zum 14. Lebensjahre die Schule, lernte alle Hand⸗ fertigkeiten. Da ich eine große Liebe für Kinder hatte, bildete ich mich als Kindergärtnerin aus. Bis zu meinem 21. Lebensjahre war ich dann bei kinderreichen Familien in Stellung, nicht etwa, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, ſondern vor allem aus Liebe zu meinem Beruf. Im Jahre 1913 verheiratete ich mich nach einer Großſtadt. Mein Mann war Elektrotechniker, hatte eine feſte, gut⸗ bezahlte Stellung. 1913 wurde uns ein Sohn ge⸗ boren und ſomit unſer Glück vollkommen. Da mein Mann Landſturm ohne Waffe war, wurde er in eine Grenzſtadt an das Elektrizitätswerk beruſen, weil Mangel an ausgebildeten Kräften war. Hier war er bis 1916. Dann mußte auch er an die Front und willig diente er dem Vaterland. Im September 1917 erwartete ich meinen Mann das erſte Mal auf Ur⸗ laub, da kam von ſeinem Regiment die Nachricht: „Vermißt, angeblich ſchwer verwundet und in ruſſiſche Gefangenſchaft geraten.“ Nur die können ermeſſen, was das Wort„Vermißt“ bedeutet, denen dies Ungeheuerliche widerfuhr. Ein ſeeliſcher Zuſammenbruch war die Folge. Nur der Gedanke an das Kind gab mir wieder Halt und Le⸗ benswillen. Wenn ich heute an dieſe qualvolle Zeit denke, wundere ſch mich, daß ich wieder ins Leben zu⸗ rückgefunden habe. Die karge Vermißtenlöhnung zwang mich, an Anderes zu denken: 33 Mark den ganzen Monat. Da hieß es ſich aufraffen und nach einem Verdienſt umſehen. Gern wäre ich wieder in meinen alten Beruf eingetreten, da ich aber ſelbſt ein Kind hatte, ſo war es unmöglich. Iſt ſetzte mich mit 15—18jähri⸗ gen Jungen und Mädchen an einen Tiſch und nahm an einem Handelskurſus teil. Schon 1918 bekleidete ich in einer Kreisſchlächterei das Amt einer Buch⸗ halterin. Bittere Jahre waren es; den ganzen Tag ſah ich mein Kind nicht. Ich hatte meinen Eltern 1920 erfolgte die Ich widmete mich nur den einen Troſt, daß es bei wenigſtens in guten Händen war. Auflöſung der Kreisſchlächterei. wieder einen anderen Poſten zu erlangen. — einige Monate meinem Jungen, der ja nun ſchon 7 Jahre alt war, ließ meinen Mann für tot erklären, denn trotz vieler Nachforſchungen habe ich nichts mehr von ihm gehört. Wieviel Seelenpein mußte ich dabei koſten. Nun bezogen ich und mein Sohn die Hinterblie⸗ benenrente. Doch auch mit dieſen Bezügen war es unmöglich, auszukommen. Langſam ſetzte die Geld⸗ entwertung ein und ſo gab ich mir die größte Mühe, 1921/½2 war ich einige Zeit in einer Gaſtwirtſchaftsgenoſſen⸗ ſchaft tätig, dann mußte ich den Beruf aufgeben, ich hielt den Geruch nicht aus, war auch durch all den Kummer mit meinen Nerven vollſtändig erledigt. Ende 1922 bis März 1923 litt ich an ſchwerem Ge⸗ lenkrheumatismus. Ich habe mich nur langſam er⸗ holt. Da die Inflation noch mehr Not für uns brachte, nahm ich im Mai 1923 eine Stellung als Sekretärin an, die ich heute noch bekleide. Und wenn ich nun zurückdenke, ich, die ich Kinder über alles liebte, ich mußte und durfte nur ein Kind beſitzen und mußte es noch in andere, wenn auch gute Hände geben, nur um eben das Leben für mein Kind einigermaßen angenehm zu geſtalten. Heute iſt der Junge mit ſeiner Lehrzeit fertig und geht nach außerhalb; er muß die Mutter verlaſſen, um eine Fachſchule zu beſuchen. Für mich iſt das immer weiter der Anſporn zu arbetten, damit die Mittel ausreichen zur Ausbildung meines Kindes. Und nun ſteht man allein, hat gekämpft und geſorgt und ſich zermürbt, warum? Weil der Ernährer ſich dem Vaterlande geopfert hat und die Rente nicht aus⸗ reicht. Denn zum Leben gehört mehr als nur Eſſen und Trinken.. Wenn ich immer wieder mit Mut und Ausdauer meiner Beſchäftigung nachgegangen bin und das Leben ertragen habe, ſo ſchulde ich vielen Dank meiner Organi⸗ ſation. Seit 1920 organiſiert, habe ich durch die enge Verbundenheit mit meinen Schickſalsſchweſtern das Leben leichter getragen. Ich habe hier Halt und Stütze gefunden. In einigen Jahren ſind alle Krie⸗ gerwaiſen ſo weit, daß ſie auf eigenen Füßen ſtehen. Hoffentlich ſind dann wirtſchaftlich beſſere Zeiten. Wir Mütter bleiben dann einſam zurück. Wir ſind alt geworden, ohne richtig gelebt zu haben; Sorgen und viel Herzeleid ſind unſere Begleiter geweſen. Nur die Erinnerung an die kurzen Tage des Glücks, die wir mit unſern ſo früh verſtorbenen Lebens⸗ kameraden verbringen durften, und die ſelbſtloſe Liebe für unſere Kinder erhellt unſeren Lebensweg. Giloͤehof⸗Großflugtag Mannheim Auch die Mannheimer Kunſtflieger und der Freiballon Mannheim am Start Das Programm des am 4. Oktober ſtattfindenden Gäildehof⸗Flugtages hat noch einige weſent⸗ liche Bereicherungen erfahren, denn an der Veran⸗ ſtaltung nehmen auch die bekannten Flieger des Babiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins teil, unter ihnen der Gewinner des Hindenburg⸗ Pokals, Heinrich Schlerf, und die Kunſtflieger Chriſt, Bihlmaier und Haſche. Den Auftakt des Flugtages bildet der Start des Freiballons„Mannheim“, der pünktlich um 3 Uhr unter dem bewährten Füh⸗ rer Fritz Schneider direkt vor den Zuſchauer⸗ plätzen zu einer Fernfahrt ſtarten wird. Die Vor⸗ bereitungen zum Aufſtieg des Freiballons„Mann⸗ heim“ und alle übrigen Programmpunkte, vor allem die ſchwierigen Figuren und Kombinationen Fieſe⸗ lers, werden durch eine Groß⸗Lautſprecher⸗Anlage erklärt. Dieſe Einrichtung iſt der Dresdener Zi⸗ garettenfabrik AG. Haus Bergmann als Veran⸗ ſtalterin des Flugtages ſehr zu danken, denn eine Lautſprecher⸗Anlage, die bis in den letzten Winkel der Zuſchauerplätze gut zu hören iſt, gibt den rich⸗ tigen Kontakt zwiſchen Fliegern und Publikum und den Zuſchauern ſo manche Aufklärung, die ſich der Laie wünſcht. Vor dem Mikrophon ſollen übrigens auch die drei an der Veranſtaltung teilnehmenden Sportgrößen Gerhard Fieſeler, Baroneß von Biſſing und die Afrikafliegerin Elly Bein⸗ horn offiziell begrüßt werden. Der heutigen Wirtſchaftslage Rechnung tragend, ſind die Eintrittspreiſe ſo niedrig wie nur möglich gehalten. Die Stadt Mannheim und der Badiſch⸗ Pfälziſche Luftfahrtverein dürften den hieſigen Gilde⸗ hof⸗Flugtag ganz beſonders herzlich begrüßen, denn ihnen fließt der geſamte Reingewinn für Wohl⸗ fahrts⸗ und gemeinnützige Zwecke zu.* Fieſelers Oelbild ausgeſtellt In einem Schaufenſter der Ja. Engelhorn u. Sturm iſt das wohlgelungene Oelgemälde des Kunſtfliegers Gerhard Fieſeler, das von dem Kunſtmaler K. L. Nagel in Weinheim ausgeführt wurde, ausgeſtellt. Deuljche Volkspartei Der Hin den burgbund, Jugendgruppe der Dent⸗ ſchen Volkspartei, veranſtaltet am Freitag, den 2. Oktober, abds..15 Uhr, im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 8/9, anläßlich des 84. Geburtstags ſeines Schutzherrn eine Hindenburg⸗Gedenkſtunde. Die Anſprache hat Herr Geſchäftsführer Drefahl über⸗ nommen. S 4a Die Mitglieder des Ortsvereins ſind zu dieſer Ver⸗ anſtaltung herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Was hören wir? Donnerstag, 1. Oktober .00: Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. 10.00: Südfunk: Schallplatten. 12.05: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.30: München: Mittagskonzert. 12.35: Südfunk: Mittagskonzert. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 19.30: Heilsberg: Mittags konzert. 15.30: Frankfurt: Stunde der Jugend. 15.30: Wien: Zigeunermärchen. 15.45: Heilsberg: Jugendſtunde. 15.45: Königswuſterhauſen: Frauenſtunde. 15.30: Langenberg: Kinderſtunde. 16.00: Wien: Stunde der Frau. 19.15: Heilsberg: Blosmuſik aus Danzig. 16.20: München: Brennende Berge Afrikas. Vortrag. 16.30: Südfunk: Was dem Deutſchen in England auffällt. 16.45: München: Veſperkonzert. Smetana, Becce, Maſcagni uſw. 17.00: winſki. 17.00: Wien: Muſik der Nationen. 17.05: Frankfurt: Nachmittagskonzert. Debuſſy, Folo uſw. 17.55: München: Gang durch die Werkſtätten einer optt⸗ tiſchen Fabrik. 5 Frankfurt: Bücherſtunde: Wien im Buch. Wien: Das Bauernhaus im Volksglauben. Sübfunk: Lohn⸗ und Gehaltsabbau. 8 Frankfurt: Das Winterprogramm des Südweſt⸗ funks. Vuntrag. Wien: Kammermuſik.. Heilsberg: Volkslieder aus dem 18. und 19. Jahr⸗ hundert. München: Militärkonzert. Südfunk: Unterhaltungskonzert. Adam, Gungl, Sme⸗ tana uſw. Langenberg: Aus Opern und Operetten. Heilsberg: Tanzabend. Südfunk: Balladenſtunde. München: Deutſches Rokokv. Wien: Mikrophon⸗ Feuilleton der Woche. 18.40: 18.40: 19.05: 19.05: 19.15: 19.30: 19.30: 19.45: 20.00: 20.05: 20.15: 20.30: 20.85: 20.45: Südfunk: Konzert für Violine und Orcheſter. 21.30: München: Neuere Unterhaltungsmuſik. 22.15: Wien: Tanzmuſik. Aus Mannheim 15.30—16.30:„Märchenſtunde“. Ausführende: Elifabetß Helfferich(Rezitation), Wilhelm Locks(Kammer⸗ orgel). 1. Die künſtliche Orgel v. Leander; 2. Der Herbſtwind geht auf die Reiſe v. Rheinheimer; 3. Der Mausball von Kyber. Aus dem Ausland : Beromünſter: Konzert. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. : Sottens: Orcheſterkonzert. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. : Prag: Deutſche Sendung: Londwirtſchaftsſunk. : Straßburg: Inſtrumentabkonzert. 2 5: Mailand: Salonorcheſter. : Beromünſter: Kabarett⸗Abend. : Rom⸗Neapel: Sinfoniekonzert. : Sottens: Geſangskonzert. Nadio Die heuen Nodelle sind lieferbar fochmännische Betatung/ Reelle Bedienung Mein Menne E 3, 0 Fermuf 3726 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Ste an N Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schön felber Sport u. Vermiſchtes Willy Müller Handelstell: i. B. Franz Kircher ⸗ Gericht u. alles übrige Franz Kircher Anzeigen u. geſchäftl Mitteilungen: A Faude., ſämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und erleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zejtung G. m. b. H. Mannheim. R 1.—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur del Rückporto Landhaus ⸗Slraße Eine Geſchichte von Oscar Bie Dieſe Geſchichte beginnt mit einem Hund und endigt mit einem Krankenhaus. Und das iſt ſo ge⸗ kommen: Die Landhausſtraße, in der ich wohne, iſt der Reſt eines alten Wilmersdorfer Villenviertels. Sie liegt ein bis zwei Meter höher als die Umgebung und er⸗ freut ſich dadurch einer beſonders guten Luft. Von dieſer Gebirgsformation ſind noch Spuren zu bemer⸗ ken in der Hochlage der Villen, zu denen ſchön an⸗ ſteigende Wege oft noch durch herrliche Gärten hinauf⸗ führen. Eein paar Mietskaſernen haben trotzdem zwiſchen den Landhäuſern Fuß gefaßt und in einer von ihnen reſtdiere ich in der oberſten Etage und genieße eine er⸗ quickende Ausſicht über die Villen und Gärten hinüber, über lauter Dächer und Türmchen bis zum Schöneberger Rathaus, und das alles ſieht aus wie eine nette kleine Stadt von einem Hügel aus geſehen und die Freundlichkeit des Anblicks und des weiten Himmels erheitert jeden Morgen das Gemüt, bis der bewölkte Tag in dieſen grauen Zeitläuften zu rollen beginnt. So etwas iſt ziemlich ſelten in Berlin. Es war noch ſchöner, als ein ausgedehnter, üppiger Park ſich mir gegenüber entfaltete, deſſen Schickſals⸗ ſtunde ich ſchon immer mit Bangen erwartete. Vor dem Park lag eine kleine, nette Villa, von einem alten Herrn bewohnt und von einem Hund be⸗ wacht. Der Hund entwickelte ſich nicht ſehr erfreulich, er ſtörte bedenklich die Ruhe meines Idylls. Es war 5 ein großer, ſchwarzer Neufundländer, der die Eigen⸗ ſchaft hatte, alle Paſſanten anzubellen, ſie den Zaun entlang zu verfolgen, ſich beſonders mit Kindern auf ſeine überlaute Manier zu unterhalten und der da⸗ durch meine Ruhe und Arbeit oft ſo ſtörte, daß mir nichts anderes übrig blieb, als ihm auf den Leib zu rücken. g Die Korreſpondenz mit dem alten Herrn fruchtete ſo wenig wie meiſt in ſolchen Fällen. Er hielt ſeinen Hund für gut erzogen, ich nicht. Monate vergingen, umſonſt gefürchtet hatte. Aber wer weiß? der Hund blieb derſelbe. Es lohnte ſich, einen Gang auf das Polizeipräſtdium zu machen, um ſich zu ſchützen. Hund— ſagte man mir dort, ja da gibt es einen Paragraphen, der übermäßigen Lärm verbietet. Mein alter Herr bekam mehrere Beſuche aus dem Revier, die ihn warnten. Der Hund legte Ruhe⸗ pauſen von drei Tagen ein, benahm ſich dann aber umſo fürchterlicher. Das Revier verurteilte den Herrn zu einer kleinen Geldſtrafe. Er klagte dagegen, das Revier verſchaffte ſich Zeugen, das Amtsgericht berief uns; ich konnte nicht hingehen, aber das Amts⸗ gericht kam zu mir und, o Wunder, der alte Herr er⸗ ſchien mit dabei, nur der Hund fehlte. Noch ehe wir in die formelle Sitzung eintraten, entzückte mich das freundliche und willige Weſen des alten Herrn derart, daß ich das Gericht bat, von allen Paragraphen abzuſehen und uns ſelbſt die Angelegen⸗ heit auf die menſchliche Seite ſchieben zu laſſen. Die menſchliche Seite ſchlug durch. Wir überboten uns an Liebenswürdigkeit und Entgegenkommen und ich bin überzeugt, der Hund wäre erledigt geweſen, wenn nicht ſo wie ſo—— der alte Herr ſagte zum Abſchied: warten Sie einmal, ich glaube, mein Grundſtück iſt verkauft, es kommt ein Sanatorium dahin, ich ziehe aus und alſo——. Jedenfalls, ſagte ich, hat es mich unendlich gefreut, Ihre perſönliche Bekanntſchaft ge⸗ macht zu haben. Ein paar Tage darauf trete ich auf den Balkon, ſehe daß der Zaun abgebrochen wird, ein paar Bäume ſchon in der Nacht gefällt ſind und der Neubau im Park beginnt. Es dauerte nicht lange, ſo nahm man den erſten Ziegel vom Dach der Villa herunter und nach ein paar Monaten war alles raſtert, der alte Herr war hinaus. der Hund auch, unzählige Eiſen⸗ pfeiler erhoben ſich auf dem ausgehöhlten Grund, ein Rieſengebäude wuchs empor, mit einem Lärm, gegen den das Gebell des Hundes Sphärenmuſik geweſen war. Jetzt war ich den Hund los, aber ich hatte ein Krankenhaus vor der Naſe. Während des Baues hatte ich nur die eine Angſt, er könnte ſo hoch werden, daß er mir die ganze Ausſicht abſchneidet. Ich merkte bald, als der Richtkranz aufgeſteckt wurde, daß ich f Nachdem ich ſo weit beruhigt war, begann mich der moderne Bau an ſich zu intereſſteren. Dieſe gewal⸗ tige Technik der Eiſen⸗ und Betonkonſtruktion mit Hunderten von geſchäftigen Arbeitern hat etwas Faszinierendes. Das Werden eines Hauſes hat etwas von Zauberei in der Umſetzung einer Idee und einer Zeichnung in das handfeſte Material. Wer baute da und was baute er? Ich leſe am Schild: Bauherr das Rote Kreuz, Baumeiſter Otto Bartning. Der Vater⸗ ländiſche Frauenverein, ſo erfahre ich allmählich, läßt durch Bartning eine neue Art kliniſche Anſtalt errichten, in der fünfzehn Aerzte als Korporation aus den verſchiedenſten Fächern zuſammenarbeiten, un⸗ terſuchen und operieren und ihre Patienten in die langgeſtreckte Klinik legen, die nur von ihnen benutzt wird. Daneben, getrennt, liegt das Schweſtern⸗Heim des Roten Kreuzes, bei deſſen Bau ich noch einige alte Grundmauern der einſtigen Villa mit benutzen ſah. Nun endlich iſt die Metamorphoſe abgeſchloſſen. Das Haus wird eröffnet, Bartning läd zur Beſich⸗ tigung ein. Es iſt der Typ abſoluter Sachlichkeit. Außen vielleicht etwas nüchtern, läßt das Haus innen jede Ablehnung von Ornament angenehm empfinden. Auch dieſer Stil knackt vor Sauberkeit. Das Aerzte⸗ haus liegt der Straße entlang, die Klinik dehnt ſich nach Oſten hinüber und hat ihre Zimmer nach Süden gegen den alten Garten zu. Alle Schikanen der modernen Technik, Radio und Telephon am Bett, verſchieden ſtarke Beleuchtung, Lichtſignale, Stahlmöbel, fließendes Waſſer, ein⸗ gebaute Schränke— wie in einem beſten Hotel. Das Schönſte ſind die dreiteiligen Schiebefenſter nach dem Garten zu, die in ihren verſchiedenen Variationen die Verwandlung des Zimmers in eine Loggia erlauben. Abſolute Schallſicherheit iſt erreicht, endlich einmal. Eine Rieſenküche für fünf Diäten. Auf das Bett um⸗ gerechnet, betrugen bisher Krankenhauskoſten zehn bis vierzehntauſend Mark, hier ſind es nur acht⸗ tanſend. a Wenn ich nun abends auf dieſen gewaltigen Komplex hinüherblicke, der in dem hohen gläſernen Treppenhaus wie ein amerikaniſches Rieſengebäude magiſch erleuchtet durch das Dunkel ſtrahlt, ſo weiß ich Beſcheid, welche neue gemeinnützige Aufgabe hier von einem der beſten Architekten unſerer Stadt ſparx⸗ ſam und doch gründlich gelöſt worden iſt. Ja, man ſtellt ſich um und macht auch in ſich aus einem roman⸗ tiſchen Park einen Triumph der Nützlichkeit und Sach⸗ lichkeit. So ſpielt ſich vor jedem Auge Lauf und Ge⸗ ſchick unſerer Epoche ab, einmal ſo, einmal anders. Der Hund aber iſt von ſeinem Herrn, weil er ihn in die neue Behauſung nicht mitnehmen konnte, ver⸗ giftet worden f Die Juteruationale Buchmeſſe, die ſchon in früheren Jahren in Florenz ſtattfand, wird im kommenden Frühjahr in erweiterter Form wiede r⸗ holt werden. Sie ſoll eine der Hauptveranſtaltun⸗ gen der„Primavera Fiorentina“ ſein, die unter anderem auch ein Muſtikfeſt umfaſſen wird. Außer der eigentlichen Internationalen Buchmeſſe werden eine Papiermeſſe, eine hiſtoriſche Schau des Druckereiweſens und eine Druckmaſchinenausſtellung ſtattfinden. Man rechnet mit großer internationaler Beteiligung. 5 Schüler als Zeitungsleſer und Rundfunkhörer. Nach einer vom Deutſchen Inſtitut für Zei⸗ tungskunde veranſtalteten Rundfrage an Schü⸗ ler und Schülerinnen der Volks⸗, Berufs⸗ und höheren Schulen leſen 62,8 v. H. der Befragten, die im Alter von 12 bis 18 Jahren ſtanden, regelmäßig eine Zeitung, 35,8 v. H. nur gelegentlich und nur 1,4 v. H. leſen keine Zeitung. Mit Ausnahme von 14 v. H. leſen alle die im Elternhauſe gehaltene Zei⸗ tung, Nur 12,5 v. H. aller Befragten leſen auch Zei⸗ tungen anderer Richtungen.— Als regelmäßige Rundfunkhörer bezeichnen ſich 43,1 v.., gelegentlich hören 34,8 v. H. und von 22,1 v. H. wird kein Rund⸗ funk gehört. Die Zahl ſteigt bei Volks⸗ und Be⸗ rufsſchülern auf 31,7 v. H. an, eine Auswirkung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, denn die Rundfunk⸗ anlage und ihr Unterhalt iſt heute noch verhältnis⸗ mäßig teuer. Unter den Rundfunkdarbietungen, die von den Jugendlichen gehört werden, ſteht weitaus an erſter Stelle die Unterhaltungsmuſtk, insbeſon⸗ dere die Schallplattendarbietungen.„ 2 Langenberg: Veſperkonzert. Von Tortini bis Sira⸗ ö 1. 10 x er er . N Mittwoch, 30. September 1981 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 452 „„FFFFFbFbFbbFbbTbTCTGTCTGTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTTTTTbTbTbTbTTT e —.— Z eee . Zum Auf All der Wiritschhafff Bisher mußten wir uns wegen der inländischen Kapifalarmuſ in großem Umfange Gelder aus dem Ausland leinen und dafür eine hohe, drückende Zinslasi ubernehmen. Diese Auslandsgelder haben uns die Schwierigkeiten im juli gebracht. Durch 8SpPAren wird inländisches Kapital gebildet, das den Auslandskredit entbehrlich macht. Je mehr RKapiſal, um so billiger der Zins, um so mehr Möglichkeifen zur Beschaffung von Brof und Arbeit! Billiges Kapifal ist die Grundlage für die gesunde Eniwicklung der deuischen Wirischaff 7 Ueberall, vo Du dieses Verbandszeichen antriffst, kannst Du Sicher SDArenl Die Verwaltung der Bf f Enfilichen Sparkassen cent unter sfaallicher Aufsichf. Für die Verbindlichkeiten besteht Gemeindegaranfle. Die Spargelder bleiben nichi ungenulzf in den Kassen liegen, sondern fließen als Kredite in die örtliche Wirtschaft, schaffen Beschäfſigung und Verdienst und wandern als Teile des so gewonnenen Einkommens zu neuer volkswirtschaftlicher Verwendung zur Sparkasse zurück. Die deutschen Spear kassen befruchfen Landwirischaff, Handel, Gewerbe, Kleinindustrie eic. Der Schaffung von Eigenheimen dient in Baden auch die seit 1929 bestehende Badische Landesbauspar kasse Mannheim Augusta-Anlage 33/41 Die neuzeiſliche Sparkasse bat nur einen Leiisafz: Dienst am Kunden! Sie ist Ihr Buchhalter, wenn Sie sich des Spargiroverkehrs bedienen, der schnell, billig, sicher und zeitsparend arbeitet. Der moderne Geschäftsmann zahlt daher bargeldlos durch Spargiro. Kein Anstehen am Schalter! Keine Verlustgefahr! Dafür aber Zinsgewinn! Auf der Reise sei der Rob(neise onne Bargeld) der Reisekreditbrief der Sparkasse, Ihr ständiger Begleiter. Sie reisen dann ohne Sorgen, denn Sie brauchen kein Verlieren von Bargeld zu befürchten. Die Sparkassenreisekreditbriefe werden von allen Sparkassen und von vielen anderen amtlichen und privaten Stellen im In- und Ausland eingelöst. Auch für Verwalfung und Verwahrung von Weripapieren steht die Sparkasse zu Ihrer Verfügung. Die Sparkassen haben nach jeder Richtung hin moderne Beiriebseinrichfungen. Somiſ arbeifen die Sparkassen z um Wohle des Ganzen. mre Devise lauie: NICH Verdlerler, sondem GS Wirfscheff dienen. Ein Spar isſder besfe, Sachweri“! Snarslnlages Werden bestens und tag weise verzinst Sscheek- und Giroverkehr ist ein vorzügliches Mit- tel zur Verringerung des Bargeldumlaufs; er ist spesen- u. provisjonsfrei. Zum Sparen kleinster Beträge eignen sich Haussnarkassen die kostenlos ab- gogeben werden. Eilüberweisungen Werden besonders schnell und billig behandelt. Haisskraditbrigie ermöglichen die Reise ohne Bargeld und schlieBgen Geld- verluste aus. 0 Bewissenhafte Aus- führung von hank⸗ mäfligen Beschäften. 8 5 8 e e 5 Schaſtsrraum der Städüschen 8 a 1, 2/3 u. 6% i 23 Zahlstellen in allen Stadtteilen und Verorten * * 0 2 5 5 1 3 8 September 19 . RNA Neue Die Situation bei der Bleag Die Konkurserklärung der Badiſchen Lokaleiſenbahnen Ass. in Karlsruhe iſt nicht überraſchend gekommen. Vor dem Kriege gehörte das Unternehmen zu den gut ren⸗ tterenden. Nach dem Kriege und insbeſondere der Stabaltſierung 1930 ergab ſich ein Defizit 000 /, das ſich durch Anleihezinſen(48 960), en(26 548), ſonſtige Zinſen(144 872 /) auf 627/ erhöhte. ruhe, Heidelberg ſt insgeſomt 2 Re Die Kreiſe von dem Betri nehmen, 171 656 ſo daß bilanzmäßig 129 5ʃ 5 ten, die ſich durch den Verluſtvortre höhten. Bei 900 000„ As., die übrigens in den Händen des Landes und der genannten Kreiſe ſich befinden, war alſo ſchon 1930 die im 8 240 HGB gezogene Grenze nahezu und Mosbach hatten 72 407/ zu über⸗ rven gedeckt werden, vteſen werden muß⸗ an auf 414 828/ er⸗ ht. Sie iſt inzwiſchen überſchritten worden. 9 30 Juni 1931 ſoll ein bilau z mäßiger Ge⸗ famtver luſt von 533 417/ feſtgeſtellt worden ſein. Nach der Bilanz ſoll auch keine Ueberſchuldung vorliegen, ſondern der Konkursantrag wurde wegen Zahlungsunfähig⸗ keit geſtellt. Die aufgeſtellte Bilanz bewertet die Bahn⸗ anlagen mit rund 3,3 Mill., doch iſt es ausgeſchloſſen, im Falle der Einſtellung des Betriebes die Anlagen zu dieſem Preiſe abzuſtoßen. Man hofft vielmehr, daß es gelingen werde, das Unternehmen aufrecht zu erhalten. J Prolongation von Wechſelverbindlichkeiten der Stadt Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Ueber die Ultimo September fällig gewordenen 6,4 Mill./ Wechſel der Stadt Frank⸗ furt a. M. hat die Stadt dem Bankenkonſortium wegen der Prolongation neue Vorſchläge gemocht, die auch das grund⸗ sätzliche Einverſtändnis des Konſortiums gefunden haben. Die Vorſchläge gehen dahin, daß die Tilgung in beſtimmten Raten in dieſem und in dem nächſten laufenden Etatjahr, ſpäteſtens jedoch bis zum 31. März 1933, erfolgt. Die Mittel werden inſofern zur Verfügung gehalten, als ur⸗ ſprünglich die 20 Mill. ¼ Schatzanweiſungen jährlich mit 4 Mill./ getilgt werden ſollten, aber nun dadurch, daß nur etwa 7 Mill./ von dieſen Schatzanweiſungen unter⸗ gebracht wurden, mit einem anteilmäßig geringerem Be⸗ trag für dieſe 7 Mill./ zu tilgen ſind. Es bleibt dadurch ein freier Betrag von etwa 6 Mill. /, der für die jetzige Wechſeltilgung freikommt. Dieſe Art der Regelung der Wechſelverbindlichkeiten bedeutet alſo praktiſch ein Stillhalten des Banlenkonſortiums für dieſen Betrag auf 1 bis 1½ Jahre. Der Abſchluß im Stummkonzern.(Eig. Dr.) Die Neunkirchener Eiſenwerk AG. vorm. Wehr, Stumm in Neunkirchen an der Saar ſchließt per 31. März 1931 mit einem Rohgewinn von 20,8 gegen 2 7 Mill. Fr. ab. Nach 16.0 gegen 16,4 Mill. Fr. Abſchreibungen verbleibt eiuſchl. 3,02 gegen 4,2 Mill. Fr. Vortrag ein Reingewinn von 8,99 gegen 10,51 Mill. Fr., woraus 6 gegen 8 v. H. Dividende verteilt und 4,6 Mill. Fr. vorgetragen werden. Dis Prodyktionsziffern ſind infolge der rückläufigen Be⸗ wegung im franzöſiſchen und im deutſchen Geſchäft und iuſblge der ungünſtigen Verhältniſſe auf den Exportmärk⸗ ten beträchtzch zurückgegangen. Die Erzeugung ſtellte ſich in 1000 To.) für Roheiſen auf 389 gegen 478, für Rohſtahl auf 430 gegen 569, für Fertigerzeugniſſe auf 335 gegen 442. In der Bilanz haben ſich Anlagen von 311 auf 388 Mill. Fr. erhöht. Die HV. beſchloß, das A. von 75 auf 135 Mill. Fr. zwecks Stärkung der Eigenmittel der Ge⸗ ſellſchaft zu erhöhen, wobei die neuen Aktien von den Großaktionären feſt übernommen werden. Im laufenden Geſchäftsjahr ſind Beſchäftigung und Erlös zunächſt weiter zurückgegangen. Durch weitere Selbſtkoſtenermäßigung erhofft die Geſellſchaft bei Wiedereintritt beſſerer Verhält⸗ niſſe gute Ergebniſſe. O Hauptverſammlungen im Konzern der Deutſchen Mühlen vereinigung.— 8. v. H. Dividende.(Eig. Dr.) In den ordentlichen Hauptverammlungen der Wittener Wal⸗ zenmühle Ach und der Roſiny⸗Müßhle Ach in Duisburg wurden die Abſchlüſſe für 1930/31 mit je wieder 8 v. H. Diyidende genehmigt. In den beiden erſten Monaten des laufenden Geſchäftsjahres waren Beſchäftigung und Abſatz durchweg gut. O Eſchweiler Bergwerksverein, Kohlſcheid b. Aachen. Wieder 14 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) Der HV am 30. Oktober werden wieder 14 v. H. Dividende für 1930/31 aufgrund des Vertrags mit der Arbed vorgeſchlagen. * J. B. Soellner Nachfolger, Reißzeugfabrik AG., Nürnberg. Im Geſchäftsjahr 1930 erzielte die Geſellſchaft bei unverändert 0,25 Mill./ AK. einen Gewinn von 1534% bag). In der Bilanz erſcheinen Außenſtände mit („16(0,17), Vorräte mit 0,07(0,11), dagegen Schulden mit 9,08(0,08) Mill. J. Homburger Eiſenwerk AG. vorm. Gebr. Stumm in Homburg(Saar).(Eig. Dr.] Die HV. der Geſellſchaft, deren Werk von der Neunkirchener Eiſenwerk AG. gepach⸗ tet iſt, meldet einen Abſchluß mit wieder 8 v. H. Dividende. Das neue Wolzwerk wurde am 1. Februar in Betrieb genommen. Die Beſchäftigung des Schraubenwerks wor relativ gut. N Thür. Elektrizitäts⸗ und Gaswerke AG., Appolda Dividendenermäßigung.(Eig. Dr.) In der AR. Sitzung der Geſellſchaft wurde beſchloſſen, die o. HV. auf 2. Novy. nach Dresden einzuberufen und ihr die Verteilung einer Dividende von wieder 6,5 v. H. auf die VA. und von 8,5 v. H. auf die StA. vorzuſchlagen, nachdem in den letzten drei Jahren jeweils 9 v. H. Dividende verteilt worden waren. Auffallend leichter Geldmarkt am N. Börſen verkehr von Telephon zu Telephon Warnung vor dem Schwarzhandel Berliner Börſen⸗Sonderdienſt Eutſprechend den Erwartungen heutigen Frühver kehrs war die Tendenz auch im Handel von Telephon zu Telephon im Einklang mit den Auslandsbörſen ſchwächer Die Bemühungen um einen des Freiverkehrhandel außerhalb der Börſenräume ſollen angeblich weiter gehen, die heutige Morgenpreſſe bereits vor einem Sch warzhan⸗ del gewarnt. Sie hat icht auch nicht unberechtigt darauf hingewieſen, daß ein auch nur annähernd normales funktionieren ſolcher Börſen fraglich ſei, abgeſehen davon, daß nicht genehmigte Börſen polizellich geſchloſſen werden würden. Bei der augenblicklichen Unſicherheit würden ſich die Banken an ſolchem arverkehr natürlich icht be⸗ teiltgen, da eine Prüfung der Aufgabe unter den heutigen Verhältniſſen beſonders ſchwierig wäre. Die Großbanken und die größeren ſchränken ſich daher auch weiter guf den allerdings hat ſolche Sch Privatfirmen be⸗ Telephonverkehr der in den Hauptwerten wenigſtens größeren Umfang gn⸗ genommen hat. Heute überwog allerdings die Abgabenei⸗ gung. Es war in manchen Papieren ſogar relttiv viel Ware da. Man hörte Farben mit 93/5, Siemens mit 104 bis 105, AEch mit 41 bis 12, Reichsbank mit 99½, Gelſen⸗ kirchen mit 31½, Mannesmann mit 35 uſw. Für Zproz. Goldpfandbriefe beſtand auf Baſis von 80 bis 81 v. H. weiter eher Nachfrage. Mit Intereſſe wurde heute die etwas freundlichere Auffaſſung aus den ausländiſchen Preſſe⸗ ſtimmen über den Berliner Beſuch der Franzoſen zur Kenntnis genommen. Man glaubt, daß die Kommiſ⸗ ſionen bald gebildet ſein werden und daß die Mitglieber⸗ liſte ſchon in einigen Tagen zur Veröffentlichung kommen kann. Betreffs der ſchweizeriſchen Volksbank in Zürich erfahren wir, daß die geſtern verbreiteten Ge⸗ rüchte übertrieben waren, daß Meldungen über Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten nicht zutreffen, ſondern daß lediglich in den letzten Tagen ein ſtarker Andrang zu den Kaſſen herrſchte, der heute bereits wieder im Abflauen begriffen iſt. Jedenfalls konnte die Bank bisher allen ihren Ver⸗ pflichtungen voll nachkommen. g Der Geldmarkt war heute am Ultimo anormal leicht, ein Beweis dafür, daß die Diſpoſitionen diesmal ſchon ſehr frühzeitig begonnen wurden. Außer⸗ dem fehlt ja auch zum größten Teile der Geldbedarf der Börſe. Für weniger erfreulich wird dagegen die inner⸗ politiſche Situation angeſehen, da mit dem Wirtſchafts⸗ programm der Regierung die Spannungen zwiſchen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer wieder ſtärker in Erſcheinung treten müſſen. Die Londoner Börſe eröffnete heute analog der Pſunderholung in überwiegend ſchwächerer Haltung. Britiſche Staatspapiere lagen ſtetig. Feſtigkeit des holländiſchen Guldens Die Nieder ländiſche Bank veröffentlicht fol⸗ gende Bekanntmachung: „Auf Grund von Anfragen, die an uns gerichtet wur⸗ den, teilen wir hierdurch mit, daß für uns kein einziger Grund beſteht, zu verſchweigen, daß unſer ausländiſches Wechſelportefeuille zum Teil aus engliſchen Livres Sterling beſteht. Wir haben nach Beſprechun⸗ gen, die wir noch kürzlich mit der Bonk of England hatten, und in Anbetracht des beſonderen Charakters unſeres Pfundbeſitzes als Goldedgechſel⸗Portefeuille einer Noten⸗ bonk das Recht anzunehmen, daß für uns in der Zu⸗ kunft kein Verluſt aus dieſem Beſitz reſultieren wird. Ferner bringt der Pfundteil unſeres ausländiſchen Wech⸗ ſelportefeuiles Zinſen auf, die in der Zwiſchenzeit einen eventuell zeitlichen Buchwertunterſchied amortiſieren. Für die Niederländ. Bonk als Notenbank kann ſich nie ein Grund zeigen, in einem unerwünſchten Augenblick ihren Pfſundbeſitz abzugeben. Wir erklären mit der größten Be⸗ ſtimmtheit, daß ihr Beſitz an Livres Sterling die Nieder⸗ ländiſche Bonk nie hindern wird, ihre Funktion als Noten⸗ bank und Zentralbank in ihrem vollen Umfange auszu⸗ über. Gleichzeitig erklären wir, daß wir den Gol d⸗ ſtand ard unbedingt aufrecht erhalten wer⸗ den. Inflation der Zahlungsmittel exiſtiert uicht und iſt nicht zu erwarten. Die Goldpoſitlon der Niederlän⸗ diſchen Bank iſt momenton ſtärker als je zuvor.“ * Umſtellung der Pfund Sterling⸗Pfandbrieſe der Dan⸗ ziger Hypothekenbank AG. auf Feingoldbaſts. Durch die geſtrige Verordnung des Senots der Freien Stadt Danzig ſind ſämtliche bisher für die Danziger Hypothekenbank A. eingetragenen, auf Pfund Sterling lautenden Hypotheken mit der Feingoldklauſel verſehen worden. Alle künftigen Hypotheken des Juſtituts werden als Gulden⸗ hypotheken mit der Feingoldklauſel eingetragen. Die Dan⸗ ziger Hypothekenbank Ac. hat dementſprechend ihre wahl⸗ weiſe guf Pfund Sterling und Danziger Gulden lautenden Pfondbriefe in ihrer Geſamtheit auf Feingoldbaſis um⸗ geſtellt, ſo daß ſowohl die bisher ausgegebenen Pfandbriefe als auch die künftigen Emiſſionen Gold gulden⸗ pfandbrtefe dorſtellen, die von jeglichem Währungs⸗ riſiko losgelöſt ſind. Schwarze Tage für Kapitalflüchtige Was Ermahnungen und Geſetze in Deutſchland nicht fertiggebracht haben, nämlich die mit ihrem Kapital Aus⸗ gewanderten zur Rückkehr zu bewegen, das vollzieht ſich jetzt unter dem Einfluß der Währungswirren, in die Europa durch die Trennung Englands vom Goloſtandard hineingeriſſen worden iſt. Wie eine Fügung des Schickſals mutet es an, daß gerade in dem Augenblick, wo die ſcheinbar ſicherſten Währungen ins Rollen geraten ſind, die Reichsmark an den internationalen Geldplätzen aus⸗ geſprochen feſt liegt und nur noch um Bruchteile von der vollen Parität entfernt iſt(für einen Dollar ſind zurzeit .23/ zu zahlen gegen.21/ in normalen Zeiten). Des Rätſels Löſung liegt darin, daß nach den furcht⸗ baren Schlägen, die das geflüchtete Kapital in London, in den nordiſchen Staaten(die ſchwediſche Krone hat um 25 . H. ihres Wertes nachgegeben), in der Schweiz und in Holland(in dieſen beiden Ländern durch Effektenverluſte) einſtecken mußte, es wieder Sehnſucht nach der Heimat ver⸗ ſpürt. Wem es noch gelang, ſich rechtzeitig aus den be⸗ treffenden Staaten, die ihre Goldzahlungen eingeſtellt haben, zu retten, 92 0 der kaufte ſich Reichsmark. Hierin findet die Nachfrage nach dem deutſchen Gelde ihre einfachſte Erklärung. Die Ver lhuſte, die die mit ihrem Kapftal Ausgewanderten in den letzten Wochen erlitten haben, dürften in der Geſamtheit einen Betrag erreichen, der die Grenze von 100 Mill./ weit überſteigt. Zuyverläſſige Schätzungen über die Höhe der im Ausland befindlichen deutſchen Gelder gibt es nicht. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung nimmt an, daß der Betrag ſich in der Größenordnung von drei⸗ einhalb Milliarden/ bewegt. Hiervon dürften in den Vereinigten Staaten 1400 Mill. Schweiz 900„1 7 Holland 600„„ Rordiſche Länder(namentlich Schweden) S reſtliche Länder(Engl., Frankr. Luxemb. uſw.) 250„„ ihren Aufenthalt haben. n auch keinen Auſpruch auf abſolute u, ſo geben ſie doch wenigſtens ein annähernd richtiges Bild. Man kann ſich leicht ausrech⸗ nen, was die Kapitalflüchtigen ſeit dem 20. Sep⸗ tember, dem Tage, an dem ſich England von der Gold⸗ währung löſte, an Vermögen eingebüßt haben. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Pfund Sterling⸗Deviſe ein Disagio von 18—20 v. H. hat, die ſchwediſche Krone 20—25 v. H. unter Parität ſteht und auch die anderen von dem Verfall der engliſchen Valuta betroffenen Währun⸗ gen Verluſte von 10—15 v. H. hinnehmen mußten. Der Vermögensſchwund, der durch das Abrutſchen der Währungen entſtanden iſt, dürfte noch gering ſein gegen⸗ über den Einbußen, die durch den Sturz der Aktien und feſtverztuslichen Papiere an allen europäiſchen Börſen und in Newyork entſtanden ſind. So mancher wird ſich heute ſeufzend denken: wäre ich doch mit meinem Gelde lieber in Deutſchland geblieben. Die Rückwanderung der im Ausland befindlichen Kapita⸗ lien findet im Reichsbankſtatus zunächſt kaum einen Nie⸗ derſchlag, einmal darum, weil der Abgang an Deviſen durch Erfüllung des Stillhalteabkommens(teilweiſe Rückzahlung von Markguthaben) und durch die Auflöſung der Deviſen⸗ Terminengagements ziemlich bedeutend iſt, zum andern des⸗ halb, weil der Rückruf der ausgewanderten Gelder aus den von einer Währungskriſe betroffenen Staaten ziemlich kompliziert iſt. Ueberdies hoffen noch viele, daß England in abſehbarer Zeit das Pfund wieder auf die alte Gold⸗ parität bringen wird und die anderen Länder, die in die Fußtapfen Londons getreten ſind, dann gleichfalls wieder zum Goldſtandard zurückkehren werden. Mit anderen Wor⸗ ten: manche Kreiſe glauben immer noch, mit einem 8 blauen Auge aus dem Netz herauszukommen, in das ſie die Wirren der europäiſchen Währungen ein⸗ geſponnen haben. Der Denkzettel, den die Kapital⸗ flüchtigen erhalten haben, wird hoffentlich das Problem „Kapitalflucht“ ein für allemal löſen; trotzdem bleibt es bedauerlich, daß das Nationalvermögen Deutſchlands durch die gegenwärtige Miſere einen unermeßlichen Schaden er⸗ ee e N. 5 1 80 n Ezn engliſches Pfund: 16,40 Mk. k, 30. Sept.(Eig. Dr.) Am heutigen Ultimo war Tages d nicht unter dem Lombardſatz der Reichs⸗ bant zu Die Sätze vegten ſich zwiſchen 10 und 12 b. H. girierte War hören. Zu geld zw waren iſt und 12 v.., bank⸗ —9 v. H. zu e Anſprü der Börſe fel te smol in Anſyruch Abſatz der nierten 9proz. der 8proz. Reichs⸗ wechſel geht weilerk Am Deviſenmorkt wor des engliſche P e Gegen Newyork nannte man einen Ku gegenüber einem geſtrigen Kurs dam rde 955. London⸗ s von.86 bis 3,89 London⸗Amſter⸗ London⸗Zürich U 0 mit 19 mit 17,75 mit 17,25 und Londer mit 18 geſp Mark machte ſich zunehmende Nachfrage bemerkbar. Auch im Ausland iſt eine weitere Annäherung an die Parität erfolgt. Die Tatſache, daß die ausländiſchen Effeltenverkäufe infolge Schließung der Börſe abgeſtoppt ſind, wirkt ſich hier gleichfalls HVerliner Devisen Diskontsätze: Reichsbank 8, Lombard 10 v. fl. aus Amtlich in R⸗M für 29. September 30. September Barität 5. G. B. M 2— bolland, 100 Gulde 169,83 170,17 J 199,83 17017 168,488 Athen 100 Drachm en.395 5,405 5,445.455 5,445 12 Hrüſſel 100-o 58,66 58.78 58.79 58.91 58,355 2½ Danzig 100 Gulden 81,97 32,13 81,992.15 81,555 7 Helſingfors 100 8h 10,09 10.11 10,05 10.11 10.512 6 Italien 100 Lire 21.23 21,27 21,03 21.07 22.0257 Südſlavien 100 Dinar 7,448] 7,457.445.459 7,355 7½ Kopenhagen 100 ftr. 92.41 92,59 92,41 92.59 112,086 Liſſabon 100 Estudo 14,79] 14,81 14,79 14,81 17.48 79% Oslo 100 Kr.] 92.91 9309 92,41 92.59 111,748 Paris 100 Fr 16.68 16,72 16.68 16.77 16.445 2 Brag 100 Kr.] 12.477 12.497] 12.48 12.50 12,38 6½ Schweiz 100 Ir, 52.32 32.49.37 82,53 80,515 2 Sofia. 100 Lewe 3,0.060].047] 3,058 3017 8% Spanien 100 Peſeſen 37.26 37.34 37,91 37,99 69,57 6½ Stockhoim 100 fr 66,90 97,10 86,90 97.10 112,056 Wien 00 Schilling 59,16 59,28 59.18 59.25 58,79 10 Ungarn 100P-12500% 73,28] 738,42 73.28 73,4 72,89 8 Duenes⸗Aires iReſo] 0 988] 0,992] 0,988.992 1,786 6 Kanada fan. Dollar.798 3,804.746.754 4,176— Japan„ ien].078].082].676].082 1,986 57 Kairo. lägvnt. Bid 16,76 15,8“ 16.78 16,82 20.91— Türkei. türk. fd—.— 3.—.— 2130 London. lengl. Pfd.] 16,38 16,42 15,38 16.42 20,393 6 New Vork 1 Dollar 2,209 4,17.09 4,217 4,1780 1% Rio de Janeiro 1Millr. 0,284 0,236 0,231 0,238 0,508 ruauan. 1Goldveſo 1,498.502[ 1,498].502[.421— Verſchärfte Deckungsbeſtimmungen für geſchäfte in Paris O Paris, 30. Sept. Die Gerüchte über die Einſtellung des Partſer Terminhandels werden dementiert. Für Ter⸗ minverkäufe ſind die Deckungsbeſtimmungen ver⸗ ſchärft worden. Für dieſe Verkäufe müſſen 40 v. H. des Wertes in Geld und 25 v. H. der zu verkaufenden Papiere hinterlegt oder nachgewieſen werden. Termin⸗ Vorausſichtlich am 35. Oktober wieder Stockholmer Börſe O Stockholm, 30. Sept.„Dagbladet“ zufolge dürfte die Börſe am 5. Oktober wieder geöffnet werden. Um dieſe Maßnahme treffen zu können, verlautet, daß eine Aenderung des Diskontſatzes(ſeit. 27. September 8 u..) zu erwarten ſei. Der geſtrige Tag brachte einen verhält⸗ nismäßig bedeutenden Goldrückfluß zur ſchwediſchen Reichs⸗ bank. Man glaubt, daß dieſer Rückfluß ſich ſortſetzen wird. * * Griechiſche Drachme ſtabil. Nach griechiſchen amtlichen Erklärungen iſt eine Wertänderung der Drachme als Folge der internationalen Kriſe ausgeſchloſſen. Die Wertbeſtän⸗ digkeit der Drachme laufe nicht die geringſte Gefahr. Der Goldwert in Feingold der griechiſche Drachme, der durch Verordnung vom 12. Mai 1928 feſtgelegt wurde, bleibt unverändert. Die Notendeckung beſteht aus Gold, Dollar und Golöfranken, auch in engliſchen Pfunden, doch ſei der hieraus erwachſende Verluſt unbedeutend, zumal nach Mit⸗ teilungen aus London das fremde in England von aus⸗ lüändiſchen Banken deponierte Gold nicht von den Maß⸗ nahmen der engliſchen Regierung berührt wird. * Stierlen⸗Werke AG., Raſtatt. Dieſe Spezialfabrik von Bäckereleinrichtungen(AK. 400 000 /) ſchloß das Geſchäfts⸗ jahr 1980 nach 42 110(94 826)/ ermäßigten Abſchreibungen mit 56 748% Verluſt nach Aufzehrung des vorgetragenen Vorjahrsgewinns von 1626. Der Betriebsüberſchuß ſank auf 251 750(377 558] /, demgegenüber die Unkoſten nur auf 208 614(278 927) l. A * Die Sanierung der ö 7 Sg 5 Herm. Wronker AG. Frankfurt (lig. Dr.) Die Geſellſchaft weiſt einen Be⸗ triebsverluſt für das. jahr 31 von if die im 1790 667„ aus. Die Verm ö 8 0 ö Berichtsjahr eingetretene allgemeine sſen kung und auf die ſtarke Geldknappheit zu rück, demgegenüber eine entſprechende nkoſtenſenkung nicht herbeigeführt werden kennte. Der Umſa k(rund 26 Mill. /) ſei zwar nicht mengenmäßig, wol zer wert⸗ paſſu ug mäßig entſprechend zurückgegangen. Zwecks 1 ö zere Abſch die Wirtſchaftslage hält die Verſammlung 222 585(315 1 Hiervon 865 224/ auf U 0 wird, 39 888% auf Immob auf Mobilienkonto und 1 428 525 auf W durch entſteht ein Geſamtver bu ſt (i. V. 6 v. H. Dividende aus 538 902/ Deckung dieſes Verluſtes wird außer der des Gewinnvortrages(152 236 /) und des ſervefonds 1 200 000 /, eine Kapite on auf 3 Mill./ durch Einziehung von 1 N il Aktien, die der Geſellſchaft zur Verfügung geſtanden ſind, und Zu⸗ ſammenlegung der reſtlichen Aktien im Verhältnis von 513 vorgeſchlagen. Nachdem im laufenden Zweigbetriebe Pforzheim und Nürnberg, preiſen geſchah, ſich die Liquidität der und der Schuldenbeſtand ſich er mea Verwaltung die Grundlage zu einer 9 ilität der Ge⸗ ſellſchaft in der Zukunft geſchaffen zu haben. Zu dieſem Zweck ſind auch organiſatoriſche Maßnahmen, die auch eine Ermäßigung der Unkoſten mit ſich bringen ſollen, im Gang. Der Geſchäftsgang im laufenden Jahr wird als verhält⸗ nismäßig nicht ungünſtig geſchildert. er Umſatzrückgang gegenüber dem Vorjahr hält ſich zur Zeit in erträglichen Grenzen. N Direktor Hermann Wronker wird auf feinen eigenen Wunſch aus dem Vorſtand der Geſellſchaft aus⸗ ſcheidben, ſeine Arbeitskraft und ſeine reichen Erfahrungen der Geſellſchaft aber weiter zur Verfügung ſtellen. Seine Zuwahl zum Aufſichtsrat wird vorgeſchlagen. Konkursverfahren G. Carl Lahuſen In der erſten Gläubigerverſammlung im Konkursver⸗ von Gewinn) von 6 9 „ 9 Jahr durch die Abſtoßung der die f D 3 fahren über das Vermögen von G. Carl Lahuſen (früheres Vorſtandsmitglied der Norddeutſchen Wollkäm⸗ merei und Kammgaruſpinnerei, Bremen), wurde vom Konkursverwalter der Erwartung Ausdruck gegeben, aus den zur Verfügung ſtehenden freien Aktiva nach Beſeiti⸗ gung gewiſſer Pfandrechte und den eventl., für die Kon⸗ kursmaſſe noch freiwerdenden Aktiva einen Erlös von etwa 561000% zu erzielen. Dieſem nur ſchätzungswetſe anzunehmenden Betrag würden auf der Paſſivſeite rund 15 Mill.„ gegenüberſtehen. Hierzu kommen aber noch ſehr erhebliche, ziffernmäßig noch gar nicht feſtſtehende An⸗ ſprüche, ſo daß ſich noch in keiner Weiſe überſehen laſſe, ob für die nichtbevorrechtigten Gläubiger etwas herauskomme Der Gläubigerausſchuß, der ebenſo wie der Konkursver⸗ walter beſtätigt wurde, ſetzt ſich zuſammen aus Dr. Heine⸗ mann(Konkursverwalter der Nordwolle), RA Dr. Dett⸗ mers⸗Bremen und Bankdirektor Dr. Bellſtadt(Danatbank, Hauptniederlaſſung Bremen.) Sparkaſſeneinlagen im Reich Ende Auguſt Ende Auguſt 1931 beliefen ſich die Sparkaſſeneinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen auf 10 504,88 Millionen. gegenüber 10 805,65 Millionen/ Ende Jult 1931. Der Berichtsmonat weiſt mithin eine Abnahme um 300,77 Millionen„/ gegenüber einer Abnahme um 267,62 Millio⸗ nen/ im Juli aus. 5 Im einzelnen betrugen die Einzahlungen 354,08 (Juli 434,54) Millionen l, davon aus Aufwertung 8,68 (5,18) Millionen/ und aus Zinsgut ten 1,73(10,18) Millionen„ und die Auszohlungen 654,85(702,16 Mit lionen 44. Die Scheck⸗, Giro⸗, Kontokorrent⸗ und Deyo⸗ ſiteneinlagen ſtellten ſich Ende Auguſt auf 1246,57 Mil⸗ lionen/ gegenüber 1277,47 Millionen/ Ende Juli. Der Rückgang der Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen, der im Juni eingeſetzt hatte, hat alſo im Auguſt ſeinen Fortgang genommen. Die Ver⸗ minderung der Spareinlagen hat in dieſen drei Monaten die Höhe von 718,68 Millionen„ exreicht. Die Einzah⸗ lungen waren im Auguſt um 80,46 Millionen/ geringer als im Juli, die Auszahlungen um 47,31 Millionen niedri⸗ ger als im Juli. * Weitere Verlängerung der Weſtdeutſchen Mühlen, konvention. Die Weſtdeutſche Mühlenkonvention kann als um einen weiteren Monat verlängert gelten. Die Verlängerung der niederrhetniſchen Konvention iſt berefts vorgenommen worden. Wegen der weiteren Handhabung der geſamten Konventionsvereinborungen bis vorerſt Uk⸗ timo Oktober ſchweben noch gewiſſe Einzelverhandlungen, deren Ergebnis jedoch für das Abkommen eelbſt kaum irgendwelche praktiſche Bedeutung beigemeſſen wird. Weizen- und Roggenmehle nur wenig gekauft Hafer ruhig— Gerſte unverändert Berliner Produktenbörſe v. 30. Sept.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der Produktenbörfe geſtaltete ſich heute recht ruhig. Nach den geſtrigen Abſchlägen war das erſt⸗ händige Offerten material in Brotgetreide und Hafer wieder geringer. Auf die abgegebenen Unter⸗ gebote ſind nur vereinzelt Zuſagen erfolgt. Auch heute hielt ſich öie Umſatztätigkeit in engen Grenzen, da For⸗ derungen und Gebote ſchwer in Einklang zu bringen woren. Angeſichts des ſchleppenden Mehlabſatzes nahmen die Mühlen nur vorſichtig Material auf. Die Gebote waren erne⸗e um etwa 1/ ermäßigt. Im bandels rechtlichen Lieferungsgeſchäft waren die Septemberſichten ziemlich behauptet, dagegen gaben die ſpäteren Sichten bei Weizen um 27% ,, bei Roggen um 2/ nach. Weizen⸗ und Roggenmehle wurden ur für den notwendigſten Bedarf gekauft. Bei den Ge⸗ boten waren die Verkäufer zu Preiskonzeſſionen bereit. Hafer lag ruhig aber ziemlich ſtetig, gute Qualitäten finden weiter Beachtung. Gerſte in unveränderter Marktlage. Die Preiſe für Weizen⸗ und Roggenexport⸗ ſcheine bröckelten weiter ab. Amtlich notiert wurden: Welzen, märk. prompt 208 bis 211; Sept. 227 226,50; Okt. 223,50— 223,25; Dez. 226 u. Br. matter; Roggen, märk. prompt 18385; Sept. 198; Okt. 194,50 195; Dez. 195,50—195 Br. matter; Gerſte 157172; Futter⸗ und Induſtriegerſte 149—156 ruhig; Hafer, märk. prompt 138—141; Sept. 145,50: Okt. 144,50; Dez. 147 ſchwächer; Weizenmehl prompt 26,75—2 ſtill; Roggenmehl —60proz. prompt 29,10 28,75 matt; Weizenkleie 10,50 bis 10,75 ruhig; Roggenkleie 9,25—9,50 ruhig; Viktorigerbſen 20—.27; Leinkuchen 13,20— 13,40; Trockenſchnitzel 6,20—6,10; Sofaextractionsſchrot 11,70; allg. Tendenz ſchwächer. O Frankfurter Produktenbörſe vom 30. Sept.(Eig. Dr.) Weizen 225 227,50; Roggen 217,50; Sommergerſte für Brauzwecke 175—180; Hafer(inländ.) 160— 167,50; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 36,50—37,25; dto. Sondermahlung 34—34,75; niederrhein Spezial 0 mit Austauſchweizen 36,5037; dto. Sondermahlung 34— 34,50; Roggenmehl 30,2531,25; Weizenkleie 8,75; Roggenkleie Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 3,72%; Jan. 8,77%; März 3,97; Mai 4,12%.— Mais(in Hfl. per (5,0): Mehl unv.— Mitte: ruhig; Okt. 4,267 Dez. 4,576 März 4,876; Mai 4,107 Mehl un v. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 30. Sept.(Eig. Dr.] Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,50; Okt. 31,50; Okt.⸗Dez. 31.50; Tendenz ſtetig; Wetter heiter. Bremer Baumwolle vom 30. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 6,96. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 30. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand: Middl. Anfang: Okt. 420, Dez. 418; Jan.(82) 421—23; März 427—28; Mai 43435; Juli 440—41; Okt.—; Dez.—; Jan.(38) 453 März—, Tazes⸗ import 3400; Tendenz ruhig.— Mitte: Okt. 409 Dez. 408; Jan.(32) 411; März 418; Mai 425; Juli 431; Okt. 438; Dez. 441 Jan.(33) 443 März 449; Loco 444; Tendenz ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 29. Sept. 50 Ballen Zufuhr. 30 Ballen Umſatz. Hallertauer Hopfen koſtete 45 bis 70; Tettnanger Hopfen 72—75. Tendenz ruhig. * Obſtgroßmarkt Weiſenheim a. S vom 30. Sept. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt koſteten: Pfirſiche 512; Aepfel—11; Birnen—12; Trauben, Portugieſer 1113 Trauben, Gutedel, Oeſterreicher 13—16; Tomaten 47 Anfuhr 200 Zentner. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 30. Sept. Wuf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Pfirſiche 8; Birnen 3 bis 10; Aepfel—8; Zwetſchgen 13; Tomaten—9; Trau⸗ ben rot 10—12; Trauben weiß 1112; Gutedel 14. Anfuhr 30 Zentner. Die geſtrigen Notierungen ſind die glelchen. Berliner NMeiallbörse vom 30. Seplember 19311 Kupfer Blei U Zink 5 bez. Brief] Geld J dez. Brief] Gerd bez. Brief Geld Januar.]. 57. 5550— 24 22,50— 28 2275 Februar—.— 88.80 86,50—.— 2450 22.0—— 2878 22.50 März 1 88 25 5/—. 24,50 23—-— 24 50 2325 April 59.25 88,.——.— 24,8023. 24 50 28,50 Mai—* 60.— 1 24.5028.—-—— 25— 24. 15 5 61.— 59.50— 24.50 28.— 25 25 26. 25.— Juli.. 61,25 60, 24.50 28.—.— 26,50 25.50 8 61.75 61,75 61,50—.— 24,— 24,[, 26,50 26,85 te: e e e ee Okiober.“(. 88,50 58.——— 2.— 212150 2175 21.25 Nov.. 88. 58 80 88——.— 28,80 21, 21 75 22,25 2150 Dezemb. J 56.50] 57,— 36.25— 24. 22, 29, 22. Elektrolytkupfer prompt 69,75 J Antimon Regulus 46,.— 48. Orig. Sitten kanu 170, Silber in Barren eg 1 46.— 8 5 174.— üttenzinn v.— Platin dio. 1 er Nein Riten 98/9 v. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 4g * Teudenz: Kupfer ſchwächer, Blei luſtlos, Zink ſtetig. Losloner Meiallbörse vom 30. Sepiember 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze§(137/40 fein tand), Platin Unze 8 Gold Freiverkehr 10 zr—,— Kupfer, Standard 33,45] Zinn, Standart 122, Aluminium 4 3 Monate 34,45 Monate 128,7] Antimon—— Settl. Preis 88 45 Sektl. Preis 123.0 Queckſilber 2 Elektrolygt 40,50 Banka 129 0 Platin 9,49 beſt ſelected 36,50 Straits 126.7] Wolframerz„ firong ſheets—, Blei, ausländ. 14 45 Mickel n Ellwirebars 415, Zint gewöhnlich 12.85] Weißblech 6 Tendenz: Kupfer, Blei willig; Zinn ruhig; fest ßßhJVV 8 a De. — —1 2 8. 1 1 f 95 2 * 1 3 Hauſe der Witwe Volz in der Erzbergerſtraße ent⸗ 0 ein. Frau Volz wurde am Montag morgen mit ganz beſonders notwendig haben, ein paar Tage zu 2 ihrer Erholung auszuſpannen, erließ Pfarramtskandi⸗ Mittwoch, 5 30. September 1931 e Aus Baden Ein Prozeß wegen Landfriedensbruchs * Karlsruhe, 30. Sept. Das Karlsruher Schöffengericht verurteilte geſtern wegen Landfriedensbruchs fünf junge Leute zu Ge⸗ fängnisſtrafen von ſechs Wochen bis zu dreieinhalb Monaten. Gegenſtand der Verhandlung bildete eine Schlägerei, die ſich am 5. Juli in Kleinſteinbach zwiſchen Kommuniſten und von einer Parteitagung in Pforzheim auf Laſtwagen zurückkehrenden Natio⸗ nalſozialiſten zutrug. Letztere waren durch Zurufe des kommuniſtiſchen Bürgermeiſters und verſchiedener Einwohner ſowie Winken mit einer roten Fahne provoziert worden. Sie hielten ihre Autos an und gingen gegen das Haus des Bürgermeiſters und des kommuniſtiſchen Turnerheims vor. Einrichtungsgegenſtände und Fenſterſcheiben wurden zertrümmert. Der Bürger⸗ meiſter, deſſen Schwiegerſohn und der Kantinenwirt des Turnerheims wurden bei der Schlägerei ver⸗ letzt. Der Angeklagte Walter nahm den Kommu⸗ niſten die rote Fahne weg und verbrannte ſie ſpäter in Karlsruhe. In der Urteilsbegründung wurde feſtgeſtellt, daß das unbeſonnene Verhalten des Bürgermeiſters mit die Veranlaſſung zu den bedauerlichen Vorfällen war. Der Staatsanwalt hatte Gefängnisſtrafen von leben Wochen bis vier Monaten beantragt. Eine Ferienwoche für Frauen im Odenwalde U] RNippenweier i.., 27. Sept. Ein frohes und feſtliches Treiben herrſchte heute im evangeliſchen Landheim der Jugendbünde in unſerem idylliſch ge⸗ legenen Odenwaldörtchen. War es doch der Schluß⸗ ſonntag, den die Teilnehmerinnen der Frauenferien⸗ noche, von wunderbarem Sonnenſchein begünſtigt, hier verleben durften. Ausgehend von dem Gedanken, daß es die Mütter in unſerer ſorgenvollen Zeit datin Paula Nerpel aus Weinheim einen dies⸗ bezüglichen Aufruf. Jede Teilnehmerin hatte im Ganzen fünf Mark aufzubringen, für die ihr in der Ferienwoche freie Beköſtigung und Quartier im hie⸗ ſigen Landheim geboten wurde. Es meldeten ſich 15 Mütter in allen Altersklaſſen bis zu 67 Jahren, die ſich hier unter ſorgſamer Pflege präch⸗ tig erholt haben. Innerhalb 24 Stunden zwei Kinder durch den Tod verloren * Bruchſal, 30. Sept. Schwer heimgeſucht wurde die Familie Joſef Gaſſert, Tapeziermeiſter. Nach ſchwerer Krankheit iſt am Montag morgen der 23⸗ jährige Sohn und in der Morgenfrühe des ge⸗ ſtrigen Dienstags die 26jährige Tochter geſtorben. Der rote Hahn * Seebach(Amt Achern), 30. Sept. In der Nacht zum Montag iſt das Anweſen von Andreas Huber vollſtändig niedergebrannt, nachdem vor kaum acht Tagen ein im gleichen Gebäude ausgebrochenes Feuer gelöſcht werden konnte, ehe größerer Schaden angerichtet war. Es iſt dies das dritte größere Bauerngehöft, das dieſes Jahr durch Feuer ver⸗ Richtet wurde. Man vermutet Brandſtiftung. 700 Mark im Mülleimer * Lahr, 30. Sept. Bei der Müllabfuhr fanden die Arbeiter eine Kaſſette, die ſie auf der Sparkaſſe ab⸗ lieferten. Dort wurde feſtgeſtellt, daß ſich in der Kaſ⸗ ſette für etwa 700 Mark Papier⸗ und Silber ⸗ geld befand. Es gelang den Eigentümer der Kaſſette zu ermitteln, der ſich nicht erklären kann, wie ſeine Geldkaſſette in den Mülleimer gekommen iſt. Das erſte Opfer der Kälte * Grimmelshofen(Amt Waldshut), 29. Sept. Auf dem Heimweg vom Bahnhof Lausheim⸗Blumegg ge⸗ riet letzter Tage der von hier gebürtige Bartholomä Stebler infolge Kurzſichtigkeit von der Straße ab und ſtürzte die ſteile Böſchung in die Wutach hinünter. Hier blieb er ſchwer verletzt am Ufer⸗ rand liegen und erfror in der Nacht zum Freitag. Seine Leiche konnte erſt am Samstag von der Gen⸗ darmerie gefunden werden. * * Plankſtadt, 30. Sept. Infolge eines vor dem denen Gasrohrbruches der Hauptgas⸗ zeitung ſtrömte das Gas in die Wohnung der Witwe ſchweren Gasvergiftungen bewußtlos in ihrem Bett liegend vorgefunden. Die Gas vergiftung iſt ſo⸗ ſchwerer Natur, daß die Frau in das Akademiſche Krankenhaus Heidelberg überführt werden mußte. Die Anwohner ſagen aus, daß man ſchon längere Zeit ſtarken Gasgeruch bemerkte, ohne daß man der Urfſache ernſtlich nachgegangen iſt. Sand(Amt Kehl), 30. Sept. Hier hat ſich in ſeiner Wohnung der 60 Jahre alte Blechner Fried⸗ rich Richter durch Erhängen das Leben ge⸗ nommen. Die derzeit ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe dürften den Mann zu dieſem unſeligen Schritt getrieben haben. Richter wurde 1919 aus dem Täglich r e Ber N N ** Bensheim, 29. Sept. Am Sonntag nachmittag fand in Bensheim die heſſiſche Handwerks⸗ und Gewerbeverbandstagung ſtatt, die aus Heſſen zahlreich beſucht war. General⸗ ſekretär Hermann Berlin hielt einen längeren Vortrag über„Das Handwerk“ in den heutigen Notzeiten“. Der Rebner gab einen Ueberblick über die politiſche und wirtſchaftliche Entwicklung Deutſch⸗ lands, namentlich unter Berückſichtigung des Hand⸗ werks. Mehrere Anträge, die eingereicht wurden, fanden ihren Niederſchlag in der folgenden Entſchließung, die einſtimmig Annahme fand: Mit am härteſten betroffen von der heutigen Not, fordert das heſſiſche Handwerk anläßlich ſeiner Tagung in Bensheim: 1. Eine Wirtſchaftsordnung, innerhalb deren Lebensraum geſichert iſt für Handwerk und Mittelſtand als den beſten Kräften der Nation. 2. Sofortige produktive Arbeit durch Beſeiti⸗ gung der Sondergebäudeſteuer, die es dem Hausbeſitz ermöglicht, dringliche Reparaturen alsbald zu erteilen. 3. Durchführung des öffentlichen Vergebungs⸗ weſens nicht unter fiskaliſch⸗egoiſtiſcher Ausnüt⸗ zung des heutigen Notſtandes der Betriebe und un⸗ abhängig von der Willkür des Einzelfalles, ſondern planmäßig nach dem Grundſatz: Jedem das Seine. Zur Erreichung dieſes Zieles iſt der ſachverſtändige Handwerksmeiſter einzuſchalten. Steuerliche Atempauſe für das vollkommen erſchöpfte Handwerk. Verteilung der Realſteuerlaſt je nach den Koſten, die die Betriebs⸗ und Grundſtücksgruppen den Län⸗ St. Blaſteu, 29. Sept. Die durch den Bau des Schluchſeewerks landwirt⸗ ſchaftlich oder wirtſchaftlich betroffenen 24 Schwarz⸗ waldgemeinden bereiten ſich zu einer Proteſt⸗ kundgebung gegen das vor der Vollendung ſtehende Werk vor, weil die verantwortlichen Werk⸗ ſtellen die Verſprechungen nicht erfüllt haben ſollen, die ſie vor dem Bau den Gemeinden erteilten. Dieſe beziehen ſich vor allem auf eine Strom preisverbilligung, auf eine beſſere Umlege⸗ verteilung auf die Gemeinden, die Heranziehung der Arbeiterſchaft des Hochſchwarzwaldes, ſchönere Her⸗ richtung vom Titiſee und auf beſſeren Schutz der Naturſchönheiten.„Seit fünf Jahren,“ heißt es in einer Replik,„kämpft der Hochſchwarzwald mit allen Mitteln— Konferenzen, Verſammlungen, Beſpre⸗ chungen mit der Regierung und der Schluchſee AG.— Tagung der Schwetzinger Bienenzüchter k. Schwetzingen, 29. Sept. Der Bezirksbienenzuchtverein Schwetzingen hielt unter Leitung von Vorſtand Staudt ⸗ Schwetzingen eine ſehr gut beſuchte Mitgliederverſammlung im „Ochſen“ zu Oftersheim ab. Hauptlehrer Hof⸗ mann Hohenſachſen, der Bienenſachverſtändige der Amtsbezirke Weinheim und Mannheim, hielt einen grundlegenden Vortrag über Bienen⸗ krankheiten. Nach einleitenden Begrüßungs⸗ worten des Vorſitzenden behandelte der Redner das Weſen der in manchen Bezirken weit verbreiteten Faulbrut. Den Hauptwert legte er darauf, die zahlreich verſammelten Bienenzüchter mit der Ge⸗ fährlichkeit und den Entwicklungsſtufen dieſer Seuche bekannt zu machen. Mit beſonders wachſamem Auge müſſe der Imker auf Störungen im ſonſt regelmäßig angelegten Brutneſt des Bienenvolkes achten. Den Urſachen der lückenhaften Brut ſei ganz beſonders nachzuforſchen. Weitere dem gewiſſenhaft beobachten⸗ den Imker auffallende Anzeichen bei Faulbrut ſeien die durchlöcherten Zelldeckel der Brut, die ſpäter ſogar ganz einfallen. Das untrüglichſte Zeichen ſei aber ſtets der aus der kaffeebraunen, zähklebrigen Faulbrutmaſſe herausziehbare„Gummifaden“. An den Vortrag ſchloß ſich eine rege Ausſprache. Der Verſammlungsleiter ermahnte die anweſenden Mitglieder, den Weg der Selbſthilfe zu beſchreiten und ſich gegenſeitig zum Einhalten der Geſetzesbeſtim⸗ mungen zu erziehen. Nach weiteren Punkten der Tagesordnung, die ſich auf Fragen der Einwinte⸗ rung, Honigernte und Honigpreis ſowie auf einen Bericht über die Belegſtelle bezogen, wurde die Ver⸗ ſammlung geſchloſſen. * i :: Speyer, 30. Sept. Der Ende der öder Jahre ſtehende hieſige verheiratete Schneidermeiſter Auguſt Graß wurde am Dienstag vormittag im hieſigen Gerichtsſaal verhaftet und in Unterſuchungshaft ein⸗ geliefert. Er hat ſich in einer eigenen Privatbeleidi⸗ Elſaß ausgewieſen und hat ſich hier niedergelaſſen. eus Herbst Modelle der Weltmatken Herz& Bally in gröster Auswahl ichte 5 Ne 3 Hand werks⸗ und Gewerbeverbandstagung in Bensheim Proteſt gegen das Schluchſeetwerk 24 Schwarzwaldgemeinden proteſtieren gegen das Schluchſeewerk 7 D. r d 5 uen Mannheimer Zeitung dern und Gemeinden verurſachen. Beſeitigung der Steuerverzugszuſchläge bei nicht böswilliger Ver⸗ ſäumnis, entgegenkommende Stundungsbehandlung. übung der Zinſen auf einen Satz, der den heutigen Wirtſchaftsverhältniſſen angepaßt iſt. 6. Beſeitigung der Konkurrenz von Schwarzarbeitern, die ſich in einem durch die ſoziale Geſetzgebung geſicherten Arbeitsverhältnis befinden. 7. Nach den heſſiſchen Wahlen wird der Landes⸗ ausſchuß des Verbandes der neuen heſſiſchen Regie⸗ rung ein Programm über die dringendſten Forde⸗ rungen vorlegen. In der folgenden Ausſprache platzten die Meinungen ſehr heftig aufeinander, namentlich bei der Anfrage der Ortsgruppe Mainz, ob der Betrag von 80 000 Mark, der aus der Reichs⸗ weſthilfe dem Handwerk zur Verfügung geſtellt wurde, bei der Darmſtädter Volksbank ſicher⸗ geſtellt ſei. Es wurde erklärt, daß man einem Nachlaß von dieſem Betrag in keinem Falle zu⸗ ſtimmen werde. In einem Antrage wurde dem durch Krankheit abweſenden derzeitigen Vorſitzenden Nohl allgemeines Mißtrauen ausgeſprochen. Geſchäftsführer Direktor Schüttler erklärte im Namen des Vorſitzenden, daß dieſer im Falle, daß ein ſolcher Antrag in der Verſammlung geſtellt werde, ſeinen Vorſitz ſofort niederlegen werde. Dadurch, daß der Antrag zur Verleſung kam, iſt die Stelle des erſten Vorſitzenden vakant. Der Mißtrauensantrag wurde ſpäter zurückgezogen. 5. S und das Volk hat noch nichts erhalten von dem, was ihm zugeſagt wurde. Statt der verſprochenen Strom⸗ preisermäßigung, wie ſie die Gemeinden am Ober⸗ rhein haben, die KW. zu 5,5 Pfg., bietet man den Ge⸗ meinden eine 10proz. Ermäßigung an, was einem KW. ⸗Std.⸗Preis von 13,5 anſtatt wie bisher 15 Pfg. entſpricht, Die verſprochene Umlage verteilung auf die Gemeinden wurde ganz abgelehnt. Der Titiſee iſt den größten Gefahren der Verſchandelung ausgeſetzt, da die Entſcheidung über die Beſeitigung der durch die Winterabſenkung entſtehenden großen Schäden bis heute noch nicht gefallen iſt. Statt der einheimi⸗ ſchen Arbeiter wurden auswärtige angeſtellt. Hun⸗ derttauſende habe die Schluchſee AG. aus den Not⸗ ſtandsarbeiten gezogen. Die maßgebenden Inſtanzen müßten ſich endlich aufraffen, damit das Volk das er⸗ halte, was ihm bindend verſprochen wurde.“ Aeberfahren und getötet * Hirſchhorn a.., 29. Sept. Auf der Neckartal⸗ ſtraße zwiſchen Neckarhauſen und Neckarſteinach er⸗ eignete ſich am Samstag ein ſchwerer Autoun⸗ fall, dem der über J40jährige Steinbrucharbeiter Peter Guggau aus Kortelshütte zum Opſer fiel. Guggau war auf der Heimfahrt von ſeiner Arbeits⸗ ſtätte, als er von einem in raſender Fahrt ent⸗ gegenkommenden Perſonenauto angefahren wurde. Im Krankenhaus Hirſchhorn, wohin man ihn ver⸗ brachte, wurde ihm ein Fuß amputiert. In den Abendſtunden jedoch ſtarb Guggau, der eine Frau und drei Kinder hinterläßt. Die Autofahrer wurden ebenfalls ſchwer verletzt nach Heidelberg verbracht und ihr Auto abgeſchleppt. * * Darmſtadt, 30. Sept. Zwei Frauen, die ſeither in der Irrenanſtalt Philipps⸗Hoſpital in God⸗ delau untergebracht waren, haben ſich am Montag von dort entfernt. Sie begaben ſich auf den Darm⸗ ſtädter Bahnhof und beabſichtigten, nach Langen zu fahren, wo eine der beiden Frauen beheimatet iſt. Als die beiden auf dem Bahnſteig waren, befand ſich der Zug bereits in Bewegung. Die eine der Frauen — aus Darmſtadt ſtammend— kam zu Fall. Es wurde ihr ein Bein über dem Knie abgefahren, das zweite Bein wurde verletzt. Durch den grau⸗ ſigen Anblick erlitt die zweite Frau einen Nerven⸗ chok. Beide kamen ins Krankenhaus. * Bad Kreuznach, 28. Sept. In der Nacht auf Samstag wurde das Kreuz auf der alten Nahe⸗ brücke, ein Barockſteinbild von großem Kunſtwert und Wahrzeichen der Stadt Kreuznach, von Buben⸗ händen zerſtört. Der jährige Chauffeur Wilhelm Helm kletterte an dem Kruzifix, daß dort ſeit Jahr⸗ hunderten ſteht, in die Höhe, ſtürzte aber mit dem Kruzifix um und erlitt ſchwere Verletzungen. Beſin⸗ nungslos wurde er ins ſtädtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht. Das Kruzifix iſt ſchwer beſchädigt; es kann Depreſſion ſteht uns wetter bevor. Nordſee: heiter, leichter Süd. 142. Jahrgang/ Nummer 452 Ais der Malz Freiſpruch im Frankenthaler Konſumvereins⸗ Prozeß aufgehoben * Frankenthal, 30. Sept. Der Konſum⸗ und Sparverein für Frankenthal und Umgebung hatte durch ein Flugblatt die Preiſe im Konſumverein und in privaten Geſchäften gegen⸗ übergeſtellt. Sein Geſchäftsführer war deshalb vom Amtsgericht Frankenthal durch Urteil vom 12. März wegen unlauteren Wettbewerbs zu einer Geldſtrafe von 150 Mark verurteilt worden. Als Nebenkläger war der Handelsſchutzverband der Pfalz, der auch die Anzeige erſtattet hatte, zugelaſſen. In der Berufungsverhandlung vor dem Land⸗ gericht Frankenthal wurde der Konſumvereins⸗ geſchäftsführer indeſſen freigeſprochen. Auf Verur⸗ teilung und Freiſpruch folgte nun die dritte Etappe: Der Handelsſchutzverband der Pfalz legte als Neben⸗ kläger gegen den Freiſpruch des Landgerichts Fran⸗ kenthal Reviſion zum Bayeriſchen Oberſten Landes⸗ gericht in München ein. Das Oberſte Landesgericht hat, wie wir erfahren, der Reviſion ſtattgegeben. Das Urteil der Strafkammer Frankenthal iſt unter Aufrechterhaltung der von der Strafkammer getrof⸗ fenen Feſtſtellungen aufgehoben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung an die Strafkammer zurückverwieſen worden. Leichenländung * Speyer, 30. Sept. Geſtern früh iſt in der Nähe der Rheinhäuſer Fähre die Leiche des Kaufmanns Ludwig Eberhardt, geb. 1879 zu Karlsruhe, ge⸗ ländet worden. Nach den Erhebungen hat E. am Sonntag bei Maxau den Tod im Rhein geſucht. Bei der Leiche wurden Wertſachen und 69 Mark vor⸗ gefunden. Die Angehörigen haben die Leiche erkannt. Der Grund zur Tat ſollen mißliche wirtſchaftliche Verhältniſſe ſein. Aufgegriſſene Marokkaner 2: Pirmaſens, 30. Sept. Geſtern nachmittag wur⸗ den von Spaziergängern in der Gegend von Orlen⸗ brunn zwei uniformierte Marokkaner, die in Bitſch von ihrem Regiment deſertiert waren, auf⸗ gegriffen. Man brachte ſie nach Pirmaſens und über⸗ gab ſie der dortigen Polizei, die ſie vorläufig inter⸗ nierte. * 2: Ludwigshafen, 30. Sept. Geſtern abend ſtarb im hieſigen ſtädtiſchen Krankenhaus nach kurzer, ſchwerer Krankheit der Brauereidirektor des Bürgerbräus in Ludwigshafen, Fr. Küffner. Der Verſtorbene war 65 Jahre alt. Wellen. Vorausſage für Donnerstag, 1. Oktober: Uebergaug zu Weſtwetter. Nach Bewölkungszu⸗ nahme Durchzug eines Regengebietes. Mild bei friſchen ſüdweſtlichen Winden. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft⸗ 1 See S3 Wind ö. 115 8 88—— Wetter 1 48 Nicht. Stärke Wertheim 151— 4 12 3 NW leicht Nebel Königsſtuhl] 563 765,1 5 11 4 SW. leicht heiter Karlsruhe 120 765,2 8 15 8 ſtill(l Nebel Bad ⸗Bad 213 765,9 8 17 i Nebel Billingen 712 768,1 1 12 2 No(leicht Nebel Bad Dürrh. 701[— 4 12—6 d leicht Nebel St. Blaſien 780— 1 13 22 leicht heiter Jadenwell. 422 7650 5 14 4 0 leicht wolkenlos Feldbg. Hof 12750686. 88 leicht heiter Seit geſtern iſt die Wetterlage in Umbildung be⸗ griffen. Die ſchon zwei Wochen über England lie⸗ gende Antizyklone iſt zu einem kleinen Zwiſchen⸗ hoch geworden, das nach Oſten abzieht und uns geſtern durchgreifende Aufheiterung brachte, ſo daß wir durch Ausſtrahlung ſehr niedrige Minima hatten(Baar Froſt bis 6 Grad). Eine neue Depreſſion iſt vor der engliſchen Küſte angelangt und hat in faſt ganz England Regen ge⸗ bracht. Mit dem Durchzug eines Ausläufers der Uebergang zu Weſt⸗ Reiſewetter Geſtern: heiter und mäßig warm. Oſtſee: 9 bis 11 Grad, wolkig, ſtrichweiſe leichter Regen, ſchwacher Nord. kühl. Geſtern: wolkig und Harz und Thüringer Wald: 5 bis 8 Grab, heiter, örtliche Frühnebel, ſchwacher Süd. Geſtern: heiter und mäßig warm. Rhein⸗ und Weſergebiet: 2 bis 6 Grad, heiter, ört⸗ liche Morgennebel, leichter Süboſt. heiter und warm. Alpen:— 1 bis 4 Grad, heiter, Windſtille. Geſtern: Geſtern: gungsſache einer Meineidsverleitung ſchuldig gemacht. und nur u 6. 0% aber wieder einigermaßen bergeſtellt werden. eſeganter- rassjger- haſtbafer RTWANN HA * ALHA kühl und aufheiternd. IFAS Nummer 452 Neue Mannheimer Zeitung Der vergangene mannſchaften gegen die Abſtiegskandidaten. Er verlief er⸗ ru und hat beſonderes Ereignis ederlage des Tabellenführers Feuden⸗ mgegen 07 Mannheim auf dem Platze von 07 uweiſen. Die Feudenheimer haben inen rabenſchwar⸗ ig gehabt. Der ſonſt ſo ſchußfreudige Sturm kam zur Entfaltreng. Die Mannſchaft von 07 hat ſich bis rſchöpfung ausgegeben und iſt durch dieſen Sieg aus wartet als nur die r Gefahrenzone gekommen. Der Großkampf in Altrip brachte nicht das erwartete iel. Beide Mannſchaften ſind in ihrem Können ſehr zu⸗ gegangen. Nur mit einer guten Portion Glück konnte ip den Sieg halten. Man ſpricht der edsrichter, der übrigens ſehr unſicher geweſen ſein ſoll, davon, daß e Minuten über die Zeit ſpielen ließ und daß aus⸗ 9 net in dieſer Zeit das Tor der Altriper gefallen ſein ſoll. Die Höhe des Reſultats beſagt übrigens ſchon mit 211, die Altriper weit von der Form des Vorjahres ent⸗ Der Neue Tabellenführer Weinheim hte ebenfalls mit dem knappſten aller Reſultate:0 den g an die Bergſtraße. Die Warnung vor den Abſtiegs⸗ didaten 1913 Mannheim war alſo berechtigt. Dies hat ſich auch in dem Spiel der Turner gegen Friedrichs⸗ ld als richtig erwieſen. Das Reſultat mit:1 für ſedrichsfeld gibt den Spielverlauf nicht richtig wieder. Halbzeit ſtand die Partie noch unentſchieden:1. Die Friedrichsfelder werden jedenfalls froh ſein, den Turner⸗ platz hinter ſich zu haben. Mit der Turnermannſchaft wird trotz ihres ſchlechten Tabellenplatzes noch zu rechnen ſein. Die ſympathiſchen Edinger mußten wieder eine Nie⸗ derlage auf ihrem eigenen Platze einſtecken. Diesmal war es Käfertal, das ſiegte. Der Sieg iſt zwar mit 211 recht knapp. Neckarſtadt hat erwartet gegen Neckar⸗ 1 ſen auf ſeinem eigenen Platze geſiegt und dadurch ) an die Spitzengruppe Anſchluß behalten. Unerwartet mit der hartnäckige Widerſtand der Neckarhauſener. ſe Mannſchaft iſt trotz mehrfachen Mißgeſchickes von ſind. Die unterbadiſ Sonntag ſtand im Zeichen der Spitzen⸗ einem ſtarken Ehrgeiz beſeelt. che Kreisliga Am 1 i gen an zu kommenden Heddesheim— Neckarhauſen Phönix Feudenheim Käfertal— Friedrichsfeld Weinheim— Neckarſtadt Edingen und 1846 ſpielfrei wichtigſte Spiel iſt in Ke felder fit und die S einem Sonntag 1913 Altrip 1 haben dort ihre r Käfertal handelt es ngruppe zu behalten. wohl ſiegen. Spitzenpo ſich darum den Anſchluß r harten Spiel kommen. Den Sieger dieſem Spiel vorauszuſagen iſt nicht möglich. muß nach Feuden heim. 0 Platzvorteils ſpielen Die Frie zu verte Es wird ohne Zw Altrip im wird infolge des he iſch ſind in ganz anſprechender Form, ſodaß die 31 es Spieles, die noch Gelegenheit haben vom Feudenheimer 0 inde aus den Flugtag zu verfolgen, wohl auf ihre Rechnung kommen werden. Die Weinheimer emp⸗ fangen den Neuling Neckarſtadt. Sie müſſe ihre Tabellenführung verteidigen. Es iſt ein hohes Ziel, um das Weinheim hier zu kämpfen hat. Neckarſtadt aber ſucht Anſchluß an die Spitzengruppe und könnte mit einem Punkt ſchon zufrieden ſein. Die Weinheimer haben in den beiden letzten Spielen nicht ſo überzeugend gepielt und iſt alles möglich, wenn das Spiel nicht von Anfang an ernſt * genommen wird. Die Neckarſtadter einem beiſpielsloſen Elan in dieſen Kampf gehen. Heddesheim empfängt Neckarhauſen. werden jedenfalls mit 91 Die Heddesheimer ſind nachgerade eine unberechenbare Mann⸗ ſchaft geworden. bus viel eingebüßt und haben ſich zu rehabilitieren. iſt am kommenden Sonntag ſchon möglich. Heddesheimer iſt durch den Platzvorteil Mannheimer 1913 Mannheim auf feinem Platz. den„NM.“ Pokal Phönix gegen erſte Spiel endete unentſchieden. der Phönixelf iſt eine Wiederholung des„NM3“& Der Sie haben von Phönix ſind noch im ihrem vorfähri die 1913 ſehr ſchwer zu ſchaffen gehabt. Bei der derzeitigen Form Nim⸗ Ein Sieg der erwarten. Tabellenletzten 3u hat den Die Spiele um Gedächtnis. Dort hat Das eb⸗ niſſes leicht möglich, zumal die 1913er nicht ſo ſchlecht ſind wie es ihr Tabellenſtand ſagt. Abend⸗Ausg Wallſtadt— Gar Ilvesheim— La Seckenheim Der Tabellenführer winnen zu können. funden. Sie Dritten im e de mit haben. Wallſtadt ſpielt warteten Si letzten Spielen 1 ſtädter Titel ger zurückgefallen 8 10 währe ſind. gebracht. Tabellenführer ſein. tungsgemäß:2. ab vg iſt immer noch Abſteigender bezeichnet Gartenſtadt— R ihren Tabellenvorſpru im hohen Alter von 96 Jahren. stattgefunden. Haus Winter werber erfahren dürfen. In Namen sei allen Freunden herzlich gedankt. Karlsruhe Heidelberg Pforzheim Darmstadt Stati besonderer Anzeige Am Samstag morgen, den 26. September 1931 entschlief nach kurzer Krankheit unsere liebe Großtante und Urgroßtante, Fräulein Anna Winterwerber Die Bestattung hat in der Stille Unsere liebe Entschlafene hat bis zum letzten Augenblick ihres langen Lebens treueste Freundschaft und Anhänglichkeit an das ihrem unck in Für die Verwandten: Dr. Helene Friedrich geb. Rohde Klara Duhm geb. Rohde Lisbeih Cocker geb. Rohde Loite Ivers geb. Rohde Unserem Iodes-Anzeige Mache hiermit Verwandten und unser guter Vater Wilbelm Schönit gestern nachmittag /% Uhr Leiden sanft entschlafen ist nach In tiefer Trauer: Frau Luise Schönif WWe. Joh. März u. Frau geb. Schönit nebsf allen Verwandien Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber Mann, schwerem Mannheim(T 3, 109), den 30. September 1931 Eug. Leiſermann u. Fraugeb. Schönit Hch. Schlemer u. Frau geb. Schönit Die Beerdigung findet am Donnerstag, 1. Oktober, nachmittags/ 8 Uhr von der Leichenhalle aus statt 2572 Bei fl. An- u. Teils Perfekte Schneiderin empf. ſich im Aufer⸗ nalität: Mäntel Koſtüme. Ja. Refer Frau Anna Eſſert Käfertalerſtr. 17, Meßplatz. 5 Fahr- u. Motorräder Kinderwag. Damen⸗ motorrad, neu u. gebr. Reparat, bill. Sozius⸗ Sitze/.50 an. 15783 G. 7 9. bedr. Schreſbnasch. gehen Damenfahrrad zu tauſchen geſucht. Anfr. u. 8 X 23 an die Geſchäftsſt. 5746 Kelterobst täglich friſch, ab Wag⸗ gon Kleinfeld od. frei Haus. hat täglich ab⸗ zugeben 7191 Ludwig Götzelmann, Telephon Nr. 249 32. Trauerkleidung erhalten Sie bei Anruf Nr. 27851 sofort für jede Figur in ellen Preislagen zur Auswahl Neu- Anfertigung in Wenigen Stunden Fischer- Riegel 78. Reformküche M. 278. Ztür. 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Man ſcheint auch nur Pl Die Ilvesheimer haben ſich jetzt ge⸗ Leutershauſen vohl mit Wallſtadt das Rennen auszumachen Dor N Der a e zu Hauſe und meldete den er Waſſerfl artenſtadt. Wallſtadt hat in d günſtigem imponiert. Obs anhält? ſind nunmehr wieder ernſtlicher Anwärter auf den die Gartenſtädtler w nd Das Lokaltreffen in Brühl hat als Sieger Rheinau Die Rheinauer ſind wirklich unberechenbar. etwas mehr Beſtändigkeit könnten ſie heute ohne Secken heim war ſich in ſeinem Spiel gegen Lau⸗ denbach des Ernſtes der Lage bewußt und ſiegte erwar⸗ Dadurch haben ſchönen Sprung vom Tabellenende weggemacht. Laudenbach Tabellenletzter und der Punk en anderen Vereinen vergrößert ſich von Sor untag, ſodaß Laudenbach heute ſchon ſo gut wie ſicher als die werden kann. Der Stand der Tabelle: Verei Spieie gew. unentſch, verl Ilvesheim 5 5 1 1 Leutershauſen 8 4 2— Walfedk 8 3 2 1 e,, 3 2 2 c 4— 3 Seckenheim. 2 2 3 Ladenburg 53 3— 4 HHC 2 1 3 Brühl! 1 1 5 Laudenbach 6— 1 5 Am kommenden Sonntag ſpielen: Ilvesheim— Poſt heinau. Die JIlvesheimer werden am kommenden Sonntag ng um weitere zwei größern, da der Poſtſportverein in ſeinen Leiſtungen schäftsstelle dieses 18182 Kompl. Schweiganlage 4 Klg.⸗Füllung. Ang. u. T O 27 an d. Geſch. [Zu verkaufen: Nlavier ſchwarz, faſt neu, um⸗ zugsh. gegen bar aus Privat zu verk. Adr. in der Geſchſt. 58 * 5768 Kügksichtsl. Verkauf Panos allererſte Marken, ge⸗ ſpielt. aber vorzüglich zu jedem an nehmbar. Preis. Sie haben Gelegenheit. f. wenig Geld ein vor⸗ züglich. Markeninſtru⸗ ment zu kaufen. Volle Garantie. Auch Miete u. Raten.*5742 W. Ohnesorg, O J, 14 Speisezimmer Eiche, preiswert zu verkaufen. B3798 F 5. 1. eine Treppe. Speisezimmer Eiche, maſſiv. Im Auftrage einer auten Mannh. Bürgerfam. verk. wir ds. 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Ein außerordentlich wichtiges Spiel findet in Garten⸗ Hier handelt es ſich darum, wer die Tabellen⸗ als Bundesgenoſſen be⸗ guten Anſchluß Unterlegene an die faſt ausſichtslos mit dem Platz⸗ Neuer Flugweltrekord Schnelligk ug zeuge Wetter Wetter 621 Wa Wa Die Die eitsweltrek wurde am Dienstag abend in der Bucht von wo erſt vor kurzem das letzte Schneiderpokal⸗Rennen ſtatt⸗ üt Stainforth, der erſt am 13. September nach dem Schneiderpokalrennen den Welt⸗ auf mit ſeinem 1,367 Stundenkilometer ſchraubte, größte für bet Solent bei Cowes, o 1 d erreichte flugzeug mit Spezial⸗Rolls⸗Roys⸗Motor die phantaſtiſche Geſchwindig keit Stundenkilometer. dem Dreieckskurs betrug 668,199 Stö.⸗Km. von 657 Schnelligkeit „759 bei KPDꝰ⸗Verſammlung vor Am Samstag abend war in ſonen als Rädelsführer verhaftet worden. Dieſe Tore Punkte wurden im Schnellverfahren vor dem Amts 1 8 1922 gericht Zweibrücken abgeurteilt, und zwar der 1913 894 Fabrikarbeiter Wilhelm Brechtel aus Pirmaſens, 20:13 8t6 der Schuhmacher Alexander Hudlet, der Marmor; 1115 1 85 ſchleifer Könlein und der Bauhilfsarbeiter Siz .20 6˙8 mon Eberſold, letztere von Zweibrücken. Dit 12.16 57 Angeklagten beſtritten, daß es ſich um eine öffentliche 14.19 311 Verſammlung gehandelt habe. Die Beweisaufnahme 424:11 ergab jedoch, daß es ſich tatſächlich um eine Ver⸗ ſammlung im Sinne der verletzten Notverordnung des Reichspräſidenten handelte. Das Gericht ver⸗ urteilte demgemäß die Angeklagten zu je fünf Mo⸗ Punkte ver- naten Gefängnis. Bedingter Straferlaß wurde und oder —— das ist hier die Frage! Eatwedet den schönen, molllgen Ulster, ein Pracht- stück, in das man sich so richtig einhulen kann- ganz gleich, weichen Mantel Sſle auch in unserem Hause wählen, Uister-Paletot, wer den ihn kaufen und auch bezahlen können. 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Seite/ Nummer 452 — dürr und ausgemergelt, wurde beim B Servieren getzzwickt und gedrückt, ein mü das das Gkeln vor ſich ſelbſt und vor war auf ihren Lip⸗ pen erſta Einer gab ihr durch Geſten zu verſtehn, daß ſie verwelkt ſei: Malheur! Malheur! Alles lachte. Sie aber wurde jetzt zornig und ſtieß mit letz⸗ tem Feuer hervor:„'est votre guerte!“ Dann trat ſie zu Lindolf, der mit ernem frem⸗ den Kameraden aus einer anderen Erſaßzkompanie TI. abſeits von den Lärmenden ſaß, und ſah ihn fra⸗ gend an. „Kaffee!“ Sie nickte lächelnd, eilte fort und brachte unter dem Schimpfen der lauten Bande Lutz und ſeinem Tiſchgenoſſen zuerſt das Beſtellte. „Lucie macht Eroberungen!“ brüllte Wittke gets dem Haufen, der um den größten Tiſch in der Mitre ſich lümmelte und räkelte. Die Kellnerin ſah die Johlenden giftig au. Sie ſchrie in ihrer Sprache:„Wenn alle ſo wären wie die beiden Knaben, gäbe es keinen Krieg!“ Lindolf verſtand ungefähr mit ſeinem Schulfran⸗ zöſtſch, was ſie meinte, und ſah ſie zärtlich an. ſagteſt:„Macht's gut!“ Ich will es gut machen. Die Welt ſoll ſich gut machen. Was aber iſt das Gute? Das Wahre. 1 du f ö 3 mir, wo? 6. Da lag, ſchön wie in einem Ritterſpiel, f ges ſprach vom Tod. Ja, das Wahre—— o zärtlicher Himmel über U feſte Dun an der Maas— hier aßen ſie zu Mittag. Aber als der Zug ſtillſtand, ging ein Murmeln wei⸗ ter, und es waren nicht mehr die Räder, die da leiſe und monoton murmelten, es kam von ferne her, und nant. „Wohi Alles Stunden 3 Di die Berg⸗ 5 „Oui, Eſtaminets „Mal herhören!!“ ſagte ein „Ihr könnt jetzt in die Stadt gehen, bis fünf Uhr, dann fährt der Zug weiter.“ ?“ ſchrie einer. lachte die Antwort. frei. Oui!“ 7* f ö t 1 8 0 0 5 1 7 4 5 5 75 8 75 2 0 8 0 10 8 2 e 8. e 1 1 185 5 8 8 opignt 1929 by ö 5 5 ö Wb. Kstler, inden 1 h NOer le VOI verduam, von Alfred Hein 1 ö 2 In Mouzon gab es Kaffee. Er trank Schluck für Eine halbe Minute, und ſchweigend ſahen ſich Schluck mit Andacht. Er brach das Brot ſinnbild⸗ alle an. Dann ſchwatzte man wieder. Und langſam haft. Er hörte die Lerche. Blumen pflückte er und ebbte auch das innere Zittern in den Stimmen ab, nannte ſie„Kinder blutgetränkter Erde“. Noch wars bis ein derber Witz exklodierte und ein extra lautes ſtill ringsum. Und wie mild, wie gütig Frank⸗ Gelächter ſich über das ſpukhafte Wurmeln erhob. reichs Frühling! Dort drüben beſtellten Feloͤgraue 5353 75 1. 5 den Acker. Sie ſangen heimatliche Lieder. Sie 5 Fuß 1. i ee„ waren Bauern wieder. Wo aber mochten die Men⸗ Art war.— Du ſchönes, stolzes Frankreich! ſann ſchen ſein, die dieſes Land Heimat nannten? Ver⸗ Leer in die heroiſche Maaslandſchaft hinein. Und daun trieben oder tot? Auch wir vertrieben, auch wir wanderten die Gedanken den Weg zur Stadt hinauf vielleicht tot? 57 1 hinab 0 Fluß dahin— ach, 55 3 5 2 5 5 Adelheid, wenn du die wäreſt, die ich mir träume, Immer wieder rtreibe e Me 0 8 e a 25 72 8 8. l Para, 5 1 71 du aber ahnſt nicht, wie groß und ſchön und einſam⸗ 2 8, 5 Heimat. zen zu errli 3 2 fei„ dige zu he ch das Leben ſein kann. ö Lutz ſah ſein Gewehr 1 1 Solch liebende Wanderung hier ſauften Lutz ſah ſein Gewehr an, das ſchon ſcharf geladen e e e 4 55 fle 0 war. Der Mann hatte Sehnſucht nach der Waffe. 8. 7795 e e. Wir Jäger des Lebens. Wir ſuchen Gott, für uns, für die Feinde— ich weiß es N 1 9„„ 5818 ee nicht, aber es iſt ſchön, Tränen habe ich, ſiehſt du, 1 Sado mit Klagen dete nittke.„Fräumſt von Adelheid, du aber krintſt Sekt mit deinem ünter⸗ F oller Aſinger arzt und ihr ſagt vielleicht mitleidig: Der arme 1 Lutz ſchüttelte nur mit dem Kopf und gab dem kleine Lindolf, wenn er fällt— ein braver Schieß⸗ 1 Kameraden die Hand. Klößen—— Klöſel ſoldat in ſeiner Uniform. Sie war ihm viel zu halter Hauptmann— war das erſt vorgeſtern, da groß, lacht Adelheid. fremder Oberleut⸗ Bis fünf drei Alles zerſtob in Trupps und Grup⸗ pen, die Maashöhe hinauf, wo die Stadt wartete, faſt unverſehrt, nur wenige Ruinen— doch von ferne murmelte es zu jedem Wort, zu jedem Schritt. waren von Soldaten des Transportzuges im Nu gefüllt. Das Kauderwelſchen begann. „He Madame, einen—(Nun kam die Schnaps⸗ geſte) zum bon coucher!“ den ſechshundert Zwiſchen dem Tiſch Lindolfs und dem großen Tiſch lagerte ſich plötzlich etwas wie ſchlecht ver⸗ hohlene Feindſchaft. Das Weib machte parteiiſch, weil es ganz den ureigenen Gefühlen folgend un⸗ gerecht Partei ergriff und Vorliebe zeigte. Plötzlich aber wurde ans Feuſter geklopft und mit einer ſchmutzigen Gebärde zeigte Pechtler, daß er etwas viel Feineres und Verlockenderes gefun⸗ den hätte. Einer nach dem anderen verſchwand ſo ſchnell wie möglich, ſein Glas hinunterkippend. Dann folg⸗ ten ſie Pechtler mit großmächtigen Reden, die Be⸗ gierde im Blick. Sie vergaßen noch einmal. hielt ihre Sinne völlig befangen. Lindolf und der fremde Kamerad und die welke Kellnerin ſaßen indes ſtumm zuſammen. Die Mi⸗ nuten rannen. Und keiner wußte, warum ſie unter Die gemeine Luſt ſolchen Rätſeln und Qualen verrannen. „Ick— nix mehr— ſchön!“ ſagte wehmütig die Kellnerin. „Oh votre coeur est bon!“ ſprach der fremde Kamerad. Lutz ſtreichelte die Kellnerin über die Wange. Er ſtreichelte Frankreich. Und irgend etwas ſprach ihn bei allem verſtandesmäßigen Widerlegen ſchuldig. Er hatte mit tun. Aber er konnte auch nicht feige ſein. „Komm, Kamerad. „Adieu!“ Die Kellnerin wollte das dem Morden da vorn nichts zu ' iſt Zeit! Adieu!“ ihnen nachrufen: ſie ſind ioch war mußte. „Kämpfen Sie glücklich!“ aber trotz allem Feinde, hieß ſie ſchi ſie unzufrieden mit ſich, daß ſie Was ging ſie dieſer fürchterliche Krieg a 1 ſchweigen 12 4* Als die Sechshundert wieder antraten, die mei⸗ ſten fluchend und mißmutig, nun langſam und ſich ekelnd aus dem Alkohol⸗ und Liebesrauſch er⸗ wachend, da fanden ſie ſtatt des Zuges Trümmer vor. Ja, jeder hatte dumpfe Knalle gehört— alſo Bomben haben die Franzmänner ſchon auf ihren Zug geſchmiſſen. Nun ſtanden ſie da das Gepäck war futſch. Vie Offiziere eilten hin und her. Der Transport⸗ führer, ein Hauptmann, der nur den Erſatz heran⸗ bringen ſollte, telephonierte mit einem Brigade⸗ Adjutanten. Nach einer Weile kam er aus dem lä⸗ dierten Bahnhofsgebäude heraus: „Wir müſſen ſofort nach Mouzon marſchieren! 14 Kilometer! Dort werden wir neue Sachen emp⸗ fangen. An die Gewehre!“ Die Gewehrpyramiden ſtanden uneverſehrt jenſeits des Bahnhofs.„Ohne Tritt marfeh!“ „Ob Tote ſind? Verwundete?“ Ein paar waren freiwillig zur Bewachung des Zuges zurückgeblie⸗ ben. Nein. Keiner tot, keiner verwundet. Sie hatten alle, einſchließlich der Bahnhofsbeſatzung, beim Her⸗ annahen der Flieger in einem bombenſicheren Un⸗ terſtand Deckung genommen. Alle atmeten auf, weil keiner tot war. Denn wenn erſt der Tod in die Reihen ſich einzufreſſen beginnt, heute den, morgen den— auch das wird kommen. (Fortſetzung folgt.) Vergleichen die * Stels unsere moderne her- vor ragende Aualitätsware mit unseren Prelsen und Sle werden feststellen, daß wir billig sind Eſnfge Beispiele: T m le ſowie Garagen ſofort v Näheres Lange Rötterſtr. 28, III. links. ermietunge Ain allet Schöne 4 mieten. Friedensmiete. an die Geſchäftsſtelle di mit Bad und Speiſek., Nähe Marktplatz zu ver⸗ Zimmer Angebote unter T M 86 eſes Blattes. B3793 18 174 Heiß, 83 Sehr schöne 4 Zimmer- Wohnung mit Balkonzimmer per ſofort oder 1. Noybr. zu vermieten. Friedensmiete 70.. Näheres 1, Telephon 207 18. 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