„ 1 ö Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Se Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. 3 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Für 3 Millionen Dollar (Eigener Drahtbericht) 2 Paris, 5. Okt. Der franzöſiſche Paſſagierdampfer„France“, der aus Amerika in Le Havre erwartet wird, hat für die Bank von Frankreich und eine Reihe anderer Pariſer Großbanken 25 Fäſſer Gold und zwei Kiſten Silber im Geſamtwert von 1,25 Mill. Dollar an Bord. 2 2 2 2 Amerikaniſche Kritik an Hoover Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 5. Okt. Kabelmeldungen der in Paris erſcheinenden amerikaniſchen Blätter zufolge iſt die Be⸗ wegung privater Kreiſe für die Rückkehr zur Dop⸗ pelwährung im Wachſen begriffen. Wie es heißt, tritt die Regierung ſtrikt für die reine Gold⸗ währung ein. Schatzkanzler Mellon will die Vor⸗ ſchläge der Anhänger einer Doppelwährung erſt dann öffentlich zurückweiſen, wenn die Idee weitere Verbreitung im Volke gefunden hat. In parlamen⸗ tariſchen Kreiſen haben ſich bisher nur die Vertreter der Silber produzierenden Staaten für die ſo⸗ fortige Annahme des Doppelſtandards ausge⸗ ſprochen. Die Außenpolitik des amerikaniſchen Staats⸗ präſidenten findet nicht den ungeteilten Beifall der amerikaniſchen Oeffentlichkeit. Vor allem wendet ſich die Hearſtpreſſe gegen die Europaſorgen Hoovers: „Das amerikaniſche Volk will nicht von einer Wa⸗ ſhingtoner Regierung geleitet werden“, ſo ruft der vor einigen Monaten aus Paris ausgewieſene Be⸗ ſitzer des größten amerfkaniſchen Zeitungskonzerns aus,„deſſen Oberhaupt ſich mehr für die europöfſchen Nationen als ſeine eigenen Landsleute int ꝛreſſiert. Halten wir den amerikaniſchen Dollar hoch, damit er die geſunde Grundwährung der Weltfinanzen bleiben kann.“ Hoover für fünfjährige Flotten⸗ Abrüſtungspauſe Telegraphiſche Meldung — London, 5. Okt. „Newyork Times“ melden, daß Präſident Hoo⸗ ver nächſte Woche eine wichtige Erklä⸗ rung erlaſſen werde, die ſich auf eine fünf⸗ jährige Rüſtungspauſe für die Flotten be⸗ ziehe. Es werde erwartet, daß die Erklärung auch die Frage der Beſteuerung berühren und Maß⸗ nahmen enthalten werde, die zur Stabiliſie⸗ rung der Marktlage dienen ſollen. Die Zeitung fügt hinzu: Die Tatſache, daß der Präſident am Samstag mit dem Sekretär des Schatz⸗ amtes, Mellon, die internationale Finanzlage und mit einem hervorragenden Newyorker Finanzmann die europäiſche Wirtſchaftslage erörterte, läßt die Vermutung gerechtfertigt erſcheinen, daß er irgendeinen neuen Schritt erwäge. Ein franzöfiſcher Vorkämpfer für Abrüſtung Paris, 5. Okt. Großes Aufſehen erregt in franzöſiſchen Kammer⸗ kreiſen der Entſchluß des radikalſozialen Partei⸗ ö führers Daladier, den Vorſitz über die Partei⸗ . vorganiſation ſeines Wahlbzirkes Vacluſe aufzugeben um ſich einer internationalen Propagandareiſe für die Abrüſtung und die Annäherung der Völker widmen zu können. Unter großem Beifall ſeiner Parteianhänger erklärte Daladier, es ſei wichtiger für einen Politiker und Anhänger des Friedens, einen Kreu zzug für die Abrüſtung zu unternehmen, als im engen Parteigetriebe hängen zu bleiben. Seine Wahl zum Ehrenpräſidenten wurde ſtürmiſch begrüßt. Die Nachwahlen in Spanien — Madrid, 5. Okt. Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen der geſtrigen Nachwahlen zu den Cortes hat in Madrid er Kandidat Coſſic mit 56000 Stimmen die meisten Stimmen erhalten, während der Sohn Primo de Riveras nur 28 000 Stimmen auf ſich vereinigen konnte. Bei den Nachwahlen in den Provinzen ſind 5 radikale Kandidaten, eine Sozialiſtin und ein Ver⸗ treter der Landwirte gewählt worden. Am nachmittag kam es in Madrid zu einem Zwischenfall, als der Sohn Primo de Riveras mit ſeinem Automobil in einer Straße erkannt und von der Volksmenge bedrängt wurde. Gendarmerie griff ein und zerſtreute die Demonſtranten. Montag, 5. Oktober 1931 142. Jahrgang— Nr. 460 und 2 Kiſten Neue Goloſendungen aus den Vereinigten Staaten für Frankreich Frankreich zur Weltkriſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 4. Okt. Durch den bevorſtehenden Beſuch des engliſchen Außenminiſters Lord Reading in Paris wird das Intereſſe der franzöſiſchen Oeffentlichkeit von der Amerikareiſe Lavals abgelenkt. Die Berichte über die Situation in England lauten außer⸗ ordentlich beunruhigend. Die franzöſiſche Rechtspreſſe, die ſich darin gefällt, die engliſche Kriſe ſo ſchwarz wie möglich hinzuſtellen, fordert Laval auf, ſich vor ſeiner Reiſe nach Waſhington gründlich über die Abſichten des Londoner Kabinettes zu in⸗ formieren. Frankreich müſſe wiſſen, ob Macdonald und ſeine Kollegen den nebelhaften und gefährlichen Theorien gewiſſer Währungstheoretiker Gehör ſchen⸗ ken wollen. Hinſichtlich der amerikaniſchen Beſprechungen La⸗ vals iſt man in Paris durch neue aus Waſhington vorliegende Meldungen recht unangenehm berührt. So ſoll, wie wir ſchon melden konnten, Staatsſekre⸗ tär Stimſon in einer Ausſprache mit Präſident Hoover und dem Senator Morrow, die der europäiſchen Geſamtlage galt, den polniſchen Korridor, die Abrüſtungsfrage und das Problem der Goldvorräte als die Hauptgefahrenpunkte für den europäiſchen Frieden hingeſtellt haben. In den Wandelgängen der Pariſer Kammer hat dieſe ungeſchminkte Darſtellung des amerikaniſchen Staats⸗ mannes eine gelinde Empörung hervorgerufen. Man fördert Laval auf, ſich auf keinen Fall in dieſen Fragen auf irgendwelche Konzeſſionen einzulaſſen. Inzwiſchen rüſtet ſich die franzöſiſche Kammer zur Wiederaufnahme der durch die Sommerferien unterbrochenen Arbeiten. Die Reden, die die Sena⸗ toren und Deputierten vor ihrer Wählerſchaft in der Provinz am Vorabend des Sitzungsbeginns halten, beſchäftigen ſich bemerkenswerterweiſe mehr mit der internationalen Kriſe und ihrer Auswir⸗ kung auf Frankreich, als mit innerpolitiſchen Fragen. Der Radikalſoziale Georges Bonnet ergriff in Nantes das Wort. Er warnte vor blindem Optimis⸗ mus. Wenn Frankreich heute von der allgemeinen Amerikafahrt Brünings? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 5. Okt. Aus Waſhington kommen weiter Meldungen, daß die amerikaniſche Regierung nach dem Beſuch Lavals auch den Reichskanzler einzu⸗ laden beabſichtige. In Berlin liegt, wie wir feſt⸗ ſtellen konnten, eine offizielle amerikaniſche Mittei⸗ lung oder Anfrage hierüber nicht vor. In den hie⸗ ſigen politiſchen Kreiſen hat man überdies den Ein⸗ druck, daß es ſich bei dieſem Vorſchlag wohl mehr um eine private Initiative nicht aber um ernſthafte Abſichten Hoovers oder Stimſons ſelbſt handelt. Im übrigen iſt man der Auffaſſung, daß die augenblickliche innerpolitiſche Lage einelängere 777 ãddddddGdGddddGꝓßdßGßꝙõã ùĩy) dd ðĩðVdßſdꝙß ſ yd yd d ðb b In Barcelona wurden der regionaliſtiſche Kandidat und der Kandidat der republikaniſchen Katalonier mit 30 785 bezw. 14842 Stimmen ge⸗ wählt. Der radikal⸗republikaniſche Kandidat erhielt 12 569 und der kommuniſtiſche Kandidat 8000 Stim⸗ men. Deutſchfeindliche Kundgebung in einem Rigaer Kino U Berlin, 5. Okt. Nach Meldungen aus Riga iſt bei einer Vor⸗ führung in einem dortigen Kinotheater, in dem im Rahmen einer amerikaniſchen Tonfilmwochenſchau Bilder vom deutſchen Verfaſſungstag und von der Abnahme der Reichswehrparade durch den Reichs⸗ präſidenten gezeigt und in der auch das Deutſchland⸗ lied intonjert wurde, vom Publikum gelärmt und gepfiffen worden. Der deutſche Geſandte hat daraufhin ſich zum lettiſchen Miniſterpräſidenten begeben und gegen den Vorfall proteſtiert, der als eine öffentliche Beleidigung des Reichspräſidenten ange⸗ ſehen werden müſſe. Der lettiſche Miniſterpräſident hat ihm verſichert, daß, wenn ſich dieſer Vorgang be⸗ ſtätigen ſollte, er ihn aufs entſchiedenſte verurteile. Er hat weiterhin zugeſagt, daß er eine ſtrenge Unter⸗ ſuchung einleiten und Vorkehrungen treffen werde, daß derartige Demonſtrationen ſich in Zukunft nicht wiederholen. 5 f Kriſe weniger hart betroffen werde, wie die meiſten übrigen Völker, ſo ſei ein falſcher Optimismus weder durch die wirtſchaftliche noch durch die finanzielle Lage Frankreichs gerechtfertigt. Die franzöſiſchen Gewerbetreibenden ſtünden vor dem ſeltſamen und tragiſchen Widerſpruch, daß die franzöſiſchen Banken ſeit einigen Wochen ihre Vorſchüſſe franzöſiſchen Dar⸗ lehensſuchern gegenüber in furchtbarem Ausmaße beſchränken. Bonnet forderte die Solidari⸗ tät aller europäiſchen Völker Europa ſtehe am Scheidewege und habe die Wahl zwiſchen Wiedergeburt und Verfall. Frankreichs Aufgabe ſei es, die Führung in der Neuorganiſation der europäiſchen Staa⸗ ten zu übernehmen. Der radikalſoziale Senator und frühere Miniſter⸗ präſident Caillaux nahm in St. Germain⸗Sarthe zu den Fragen der Stunde Stellung. Der franzöſiſche Wirtſchafts⸗ und Finanzſachverſtändige ſieht in der ſchlechten Verteilung der Rohſtoffe, in der Verſchie⸗ bung der Abſatzgebiete, in den ungerechten Auswir⸗ kungen der Kartelle und Truſte die Hauptübel. Eng⸗ land leide unter der Verdrängung der Kohle durch Petroleum und andere Brennſtoffe. Caillaux fordert Organiſation der Wirtſchaft auf natio⸗ nalem und internationalem Gebiet. Auch der unentwegte Gegner jeder Verſtän⸗ digungspolitik, Franklin⸗Bonillon, meldet ſich zum Wort. Vor der radikalen Federation erklärte er in einer Pariſer Verſammlung, die Ber⸗ line Reiſe der franzöſiſchen Miniſter habe die Fragen der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung nicht gelöſt. Die deutſchen Forderungen nach Gold, freier Rüſtung und Vertragsreviſion ſtellen ſich der Annäherung in den Weg. Die engliſche Kriſe bezeichnete Franklin⸗ Bouillon als die gerechte Folge der bisherigen engli⸗ ſchen Politik. Die Engländer hätten bisher nichts anderes im Sinn gehabt als die Schwächung des franzöſiſchen Einfluſſes und die Bevorzugung der Deutſchen. Amerika andererſeits habe durch das Hoover⸗Moratorium Frankreich gedemü⸗ tigt. Bald werde Frankreich von Deutſchland über⸗ haupt nichts mehr erhalten, gleichzeitig aber der ewige Schuldner Amerikas bleiben. Abweſenheit des Reichskanzlers nicht zulſeße und daß ſchon aus dieſem Grunde das Zuſtandekommen einer Amerikafahrt Dr. Brünings, wenn wirklich die Amerikaner ſie für wünſchenswert halten ſollten, ſehr fraglich wäre. Herr von Prittwitz und Gaffron, der deutſche Botſchafter in Waſhington, iſt, wie wir hören, beauftragt worden, im Weißen Haus über die Pläue des Sicherheitspaktes ſich informieren zu laſſen, den angeblich der amerikaniſche Außen⸗ miniſter Stimſon zur Befriedung der europäiſchen Verhältniſſe aufgeſtellt hat und in dem u. a. auch eine Reviſion des polniſchen Korridors vorgeſehen ſein ſoll. Die Parlamentswahlen in Lettland Telegraphiſche Meldung — Riga, 5. Okt. Die bisher vorliegenden, allerdings noch ſehr unvollſtändigen Meldungen über das Ergebnis der Saeima⸗ Wahlen laſſen doch ſchon die allge⸗ meine Tendenz erkennen. Die Wahlbeteiligung betrug in Riga 87 Prozent. Sie iſt in der Pro⸗ vinz etwas geringer als bei den vorigen Wahlen. Die beiden ſtärkſten Parteien des bisherigen Sgeima, nämlich der im Regierungslager ſtehende Bauernbund und die im Lager der Oppoſition befindliche Sozialdemokratie verlieren vorausſichtlich je einige Mandate. Starke Einbuße hat die lettiſche Rechte erlitten. Ein beträcht⸗ licher Gewinn entfällt vornehmlich auf die Silber Nolberordnung und Reichstag Die Notverordnung der Reichsregierung wird ſpäteſtens Mitte der Woche veröffent⸗ licht werden. Der Termin der Veröffentlichung iſt immer wieder hinausgeſchoben worden, ſodaß Ge⸗ rüchte ſchon davon wiſſen wollten, das Kabinett werde erſt die neue Vertagung des Reichstages abwarten, ehe es mit der Notverordnung hervortrete. Ernſthaft hat aber eine ſolche Abſicht ſicher niemals beſtanden. Vielmehr hat ſich der Reichskanzler immer mit der Abſicht getragen, auf das Exempel dieſer Notverord⸗ nung eine neue parlamentariſche Probe zu machen. Der Reichstag ſoll entſcheiden, ob er nach dieſer Notverordnung dem Reichskanzler weiter die bisherige Bewegungsfreiheit bewilli⸗ gen will oder nicht. Deshalb wird die neue Not⸗ maßnahme der Regierung auch im Mittelpunkt der parlamentariſchen Beratungen ſtehen. Sie wird für die Beantwortung der Vertrauens- oder der Miß⸗ trauensfrage entſcheidend ſein. Aller Vorausſicht nach wird die Notveroröͤnung allerdings eine Lücke aufweiſen, über die der Reichskanzler dem Reichstag noch Aufſchluß wird geben müſſen. Sie enthält nichts über das Tarif⸗ und Schlichtungsweſen, das nach der übereinſtimmenden Anſicht aller Wirtſchaftsken⸗ ner aufgelockert werden muß, wenn es möglich ſein ſoll, den Stand der Löhne elaſtiſcher als bisher der Wirtſchaftslage und den Wettbewerbsverhältniſſen auf dem Weltmarkt anzupaſſen. Der Vorſitzende des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes hat ſich in einer Bundes vorſtandsſitzung gerühmt, es ſei den Gewerkſchaften in Verbindung mit der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei gelungen, einen Eingriff in das Tarif⸗ und Schlichtungsweſen auf dem Wege der Notverordnung„noch rechtzeitig zu ver⸗ hindern“. Demgegenüber läßt der Reichskanzler erklären, es ſei nie ſeine Abſicht geweſen, an dem Tartfweſen in der neuen Notverordnung etwas zu ändern. Soweit man die Dinge verfolgen konnte, hat der Vorſitzende des Allgemeinen Deutſchen Ge⸗ werkſchaftsbundes indeſſen nicht ſo ganz unrecht. Man hat ganz allgemein den Eindruck gehabt, daß der Reichskanzler in dieſem Punkte ſozialdemokratiſchen Wünſchen nachgegeben hat. Auf jeden Fall aber iſt die Lücke vorhanden und es fragt ſich nun, ob und wie der Reichskanzler ſie noch ausfüllen wird. Auch Brüning wird ſich darüber im klaren ſein, daß er nicht ſtillſchweigend über dieſen Punkt hin weggehen kann. Die Notwendigkeit einer Regulierung des deutſchen Lohnſtandes iſt mit der Entwertung des engliſchen Pfundes nur noch drin⸗ gender geworden. Sie wird aber durch die Bindun⸗ gen der Tarifverträge und den ſtaatlichen Schlich⸗ tungszwang gehemmt und erſchwert. Deshalb iſt die Forderung, hier eine Lockerung eintreten zu laſſen, mehr und mehr zu einer Kernfrage der Wirtſchaft geworden. Die Regierung kann micht an dieſer Forderung vorübergehen, ein Problem in der Schwebe laſſen, das unbedingt eine Löſung er⸗ fordert. Brüning hat deshalb auch in Ausſicht ge⸗ nommen, die Frage des Tarif⸗ und Schlichtungs⸗ weſens einer Konferenz von Vertretern der Ar⸗ beitgeber und der Arbeitnehmer zu unterbreiten, die noch im Laufe dieſer Woche nach der Veröffentlichung der Notverordnung zuſammentreten ſoll. Die Löſung, die die Notverordnung nicht bringen wird, ſoll hier geſucht werden, und zwar in gemeinſamer Beratung der bislang noch ſtreitenden Parteien. Was die Regierung ſelbſt zu tun gedenkt, iſt vorläufig noch eine offene Frage. Es iſt ſelbſtverſtändlich nichts gegen eine gemein⸗ ſame Beratung der Regierung mit den beteiligten Parteien einzuwenden. Wenn nicht mehr, ſo wird die Regierung bei dieſer Gelegenheit doch auf jeden Fall erfahren, was die Arbeitgeber und die Arbeit⸗ nehmer wollen oder nichtwollen. Aber die Ent⸗ ſcheidung wird doch ſchließlich bei dem Kabinett und bei dem Reichskanzler liegen. Es iſt ſehr zweifelhaft, ob die Gewerkſchaften ſich von der Not⸗ wendigkeit einer Lockerung des Tarifweſens über⸗ zeugen laſſen werden, auch wenn gleichzeitig eine Lockerung des Kartell⸗ und Syndikatszwanges er⸗ folgt. Denn die Gewerkſchaften wollen unbedingt das Tarif⸗ und Schlichtungsweſen in ſeiner heutigen Geſtalt aufrechterhalten. Will die Regierung dann angeſichts der Unmöglichkeit einer Vereinbarung Gruppen der bürgerlichen Mitte. Einige Mandate dürften auch die Kommuniſten gewinnen. Die Ausſichten der Minderheitsliſten ſind noch recht unklar. Die Deutſchen verlieren wahrſcheinlich in Riga ein Mandat. Steinwürfe gegen das polniſche Konſulat 2 2 in Berlin. — Berlin, 5. Okt. Im hieſigen polniſchen Konſu⸗ lat in der Kurfürſtenſtraße wurden heute vormittag zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf eigene Initiative verzichten? Will ſie dieſe Frage in der Schwebe laſſen, wo ſie doch ſonſt den Axtikel 48 der Reichs verfaffung auf allen Gebieten ſchalten und walten läßt? Oder wird ſie dann von ſich aus die notwendigen Beſtimmungen treffen und damit die Lücke der neuen Notverordnung ſchließen? Auf dieſe Fragen wird noch vor dem Zuſammen⸗ tritt des Reichstages eine Antwort gegeben werden müſſen. Reichskanzler, daß er über die Abſichten der Regie⸗ rung gerade in dieſem Punkte keine Zweifel auflom⸗ Denn der Reichstag erwartet von dem drei Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Die Täter konnten unerkannt entkommen. i men oder beſtehen läßt. Es wird auch nicht genügen, 1 75 5 97 4 4 0 4 r 2. Seite/ Nummer 460 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 5. Oktober 1931 — daß der Kanzler dieſes Kernproblem mit einigen un⸗ verbindlichen Sätzen ſtreift. Der Reichstag muß wiſ⸗ ſen, ob das gegenwärtige Kabinett ſich ſtark und par⸗ teipolitiſch unabhängig genug fühlt, einer wirtſchaft⸗ lichen Notwendigkeit Rechnung zu tragen, auch wenn die Sozialdemokratie ſich dagegen ſtemmt. Eine ganz klare Stellungnahme der Regierung zu dieſer Frage iſt notwendig. In dem Manifeſt der Wirtſchaftsver⸗ hände iſt ſchon betont worden, daß es zwiſchen der freien Privatwirtſchaft und Soztaliſierungsbeſtre⸗ bungen kein Kompromiß geben kann. Es gilt dies in erſter Linie für die ſtaatliche Lohnregulierung, die die deutſche Wirtſchaft vielfach unfähig zum inter⸗ nattonalen Wettbewerb gemacht und damit die gegen⸗ wärtige Arbeitsloſigkeit zum guten Teil mitverſchul⸗ det hat. Hier muß man klar erkennen können, ob der Vorſitzende des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes in der Tat ein Recht hat, ſich ſeiner Einwir⸗ kung auf die Politik der Regierung und ihres Erfol⸗ ges zu rühmen.. Von der notwendigen Klarſtellung wird es ab⸗ hängen, ob die Parteien dem Reichskanzler noch ihre Unterſtützung gewähren können, die in einer grün d⸗ lichen Abkehr von den ſozialiſtiſchen Ten⸗ denzen die erſte und wichtigſte Vorausſetzung einer Geſundung unſerer Wirtſchaft erblicken. Die neue Notveroröͤnung Berlin, 5. Wie nunmehr endgültig feſtſteht, wird die neue Notverordnung in einer Vollſitzung des Reichsrates morgen vormittag um 11 Uhr be⸗ kannt gegeben werden. Der Reichskanzler wird, wir haben das ſchon angekündigt, in einer längeren Rede das ganze Programm darlegen und erläutern. Ob außer ihm der Finanzminiſter Dietrich das Wort nehmen wird, iſt im Augenblick noch nicht entſchieden. An die öffentliche Sitzung wird ſich eine Aus⸗ ſprache ſchließen, die, wie üblich, vertraulichen Cha⸗ rakter trägt. Die heutige Kabinettsſitzung gilt nur der letzten Feilung der Sanierungsmaßnahmen. In der Frage des Verbleibens oder des Rücktritts des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius iſt bis zur Stunde noch keine Entſcheidung gefallen. Verdoppelung der Einkommenſteuer in Angarn — Budapeſt, 4. Okt. Die heutige Nummer des Amtsblattes veröffent⸗ licht die mit Zuſtimmung des Dreiunddreißiger Ausſchuſſes erlaſſene Regierungsverordnung über die Notſtandsſteuer, in der angeordnet wird, daß die für 1932 zu entrichtende Einkommenſteuer nochmals als Notſtandsſteuer zu entrichten iſt. Ein Drittel der Steuerſumme iſt bis 15. Dezember zu erlegen, das zweite Drittel bis 15. Februar und der Reſt bis 15. September 1932. Diejenigen Steuer⸗ pflichtigen, deren Einkommenſteuer nach einem Pen⸗ g von über 10000 Pengö im Jahre bemeſſen iſt, haben die Notſtandsſteuer in zwei Raten und zwar die Hälfte bis 15. November 1931 und die andere Hälfte bis 15. Mai kommenden Jahres einzuzahlen. Einkommen unter 2000 Pengö im Jahre ſind von der Notſtandsſteuer befreit. Okt. Salzſäureattentat eines geſchiedenen Ehemanns — Frankfurt a. Main, 4. Okt. Ein geſchiedener Ehemann verübte im Frankfurter Hauptbahnhof ein Attentat auf ſeine frühere Ehefrau. Er goß der Frau, die ſeit drei Jahren am Büfett des Haupt⸗ bahnhofs beſchäftigt iſt, einen Topf Salzſäure über den Kopf. Die Angegriffene, die hinter dem Büfett ſtand, hielt bei der Abwehr die Hand vor die Augen und hat es nur dieſem Umtſtande zu verdanken, daß ſie ihr Augenlicht nicht verlor. Der Mann wurde feſtgehalten und der Polizei über⸗ geben. Hilfsbereite Leute riſſen der Unglücklichen die verbrannten Kleider vom Leibe. Sie hat ſchwere Verbrennungen am Rücken und an den Beinen erlitten und wurde ins Krankenhaus gebracht. Wo iſt die Rettung? Telegraphiſche Meldung Schleswig, 5. Okt. Der 5. Provinzialparteitag des Landesverbandes Schleswig⸗Holſtein der DV., der hier zum erſten⸗ mal nach neunjähriger Pauſe am Sonntag zuſam⸗ mentrat, faßte nach eingehender Ausſprache folgende Entſchließung: „Am 13. Oktober die der Reichs⸗ regierung geſetzte Bewährungsfriſt abgelaufen. Die Reichstagsfraktion der DVP. iſt vor die ſchwere Verantwortung geſtellt, zu ent⸗ ſcheiden, ob die heutige Reichsregierung noch im⸗ ſtande iſt, ſich durchzuſetzen. Sollte die Fraktion zu der Entſcheidung kommen, daß das nicht der Fall iſt, ſo muß von ihr erwartet werden, daß ſie mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln dahin ſtrebt, daß das Kabinett in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung a b⸗ geht und an ſeine Stelle Männer treten, die frei i ſt wortlichen Nebenſtrömungen alles das tun, was zur Rettung des deutſchen Volkes und des Vaterlandes nötig iſt.“ Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 4. Okt. Am Samstag abend gegen%9 Uhr hät ein Flug⸗ zeug, das überraſchend über Rom erſchienen war, eine große Menge von antifaſziſtiſchen Flugblättern über der italieniſchen Hauptſtadt abgeworfen. In den Flugzetteln wird das faſziſti⸗ ſche Regime auf das heftigſte angegriffen und die Bevölkerung wird aufgefordert, durch paſſiven Widerſtand der Regierung das Leben ſchwer zu machen. U. a. wird die Bevölkerung wie ſchon in den über Mailand abgeworfenen Flugblättern aufgefor⸗ dert, nicht zu rauchen, um das Staats⸗ monopol zu ſchädigen und den Staat in Geld⸗ ſchwierigkeiten zu bringen. Im Laufe des Abends fanden an der Piazza Colonna Demonſtrationen ſtatt, in denen faſziſtiſche Lieder geſungen und Hochrufe auf Muſſolini ausgebracht wurden. Es iſt noch nicht bekannt, ob es gelungen iſt, den Flieger zu ſtellen, bevor er Ita⸗ lien verlaſſen konnte. Türkiſcher Miniſterbeſuch in Alhen Telegraphiſche Meldung Athen, 4. Okt. Der türkiſche Miniſterpräſident Js met Paſcha und der türkiſche Miniſter des Aeußern, Tewfik Rudſchi Bei, ſind an Bord eines kürkiſchen Dampfers, der auf hoher See von griechiſchen Kriegsſchiffen eingeholt wurde, hier eingetroffen. Alle Schiffe im Piräus hatten ihnen zu Ehren ge⸗ flaggt, und in der Luft kreuzten 50 Flugzeuge. Venizelos und die Mitglieder der Regierung, die Spitzen der Zivil⸗ und der Militärbehörden und zahlreiche andere Perſönlichkeiten empfingen die türkiſchen Gäſte bei ihrer Landung. Venizelos hieß die türkiſchen Miniſter herzlich willkommen, die ihm für den Empfang dankten. Trinkſprüche Während des zu Ehren der türkiſchen Miniſter abgehaltenen Banketts ſagte Venizelos in einem Trinkſpruch:„Wir Türken und Griechen können für uns mit Genugtuung feſtſtellen, daß die An nähe⸗ rung und Zuſammenarbeit bei uns bereits von jeder Bindung und unbeeinflußt von unverant⸗ Deulſche Volkspartei und Reichsregierung Entſchließung auf dem Schleswiger Parteitag In der vorausgegangenen Ausſprache hatte Parteiführer Dr. Dingeldey u. a. erklärt, die Partei werde bei der kommenden Entſcheidung, die von hiſtoriſcher Bedeutung ſein werde, keine Rückſicht auf Wahlreſultate nehmen. Was die Heranziehung der National⸗ ſozialiſten zur Regierungsarbeit anbelange, ſo komme dies für die DVP. nur in Frage, wenn ſie ſicher ſei, daß die Nationalſozialiſten den Weg gehen, den die DW P. für richtig erkannt habe, d. h. die Führer der NSDAP. müßten ihre Anhänger aus den ſozialiſtiſchen Wahnideen löſen. Eine zweite Frage ſei, ob die DVP. es angeſichts des kommenden ſchweren Winters riskieren dürfe, die Sozialdemokratie und die gewerkſchaft⸗ lichen Organiſationen der Arbeiter in die Oppoſition zu drängen. a Dr. Dingeldey ſprach am Sonntag nachmittag noch in einer öffentlichen Kundgebung über das Thema:„Wo iſt die Rettung?“ Er übte Kri⸗ tik an der Regierung Brüning, die im letzten Jahre ſtändig hinter der Entwicklung zurück⸗ geblieben ſei. Anlifaſzijtiſche Flieger-Propaganda über Rom Start zum Transpazifik flug Telegraphiſche Meldung — Tokio, 4. Okt. Die beiden amerikaniſchen Flieger Herndon und Pangborn ſind im Eindecker von der Sabuskiro⸗ Bucht in Japan zu einem direkten Flug über den Stillen Ozean nach Seattle geſtartet. Es handelt ſich um einen dritten Verſuch, den Preis von 100 000 Mark zu gewinnen, den die fapaniſche Zeitung „Aſahi“ für den erſten direkten Flug Japan—Ver⸗ einigte Staaten ausgeſetzt hat. Uebrigens beabſichtigen die Flieger, die bereits im Juli den Atlantiſchen Ozean überflogen hatten, ihren Flug über Seattle hinaus fortzuſetzen und womöglich den Weltrekord im Fernflug ohne Zwi⸗ ſchenlandung zu ſchlagen, den der Amerikaner Bordmann aufgrund ſeines Fluges Newyork— Konſtantinopel inne hat. eine vollendete Tatſache iſt. Durch unſere Hinge⸗ bung an die geheiligte Sache des Friedens geben wir dem Frieden der Welt einen hilfreichen Antrieb“. Der türkſche Miniſterpräſident Is met Paſcha antwortete mit einem Trinkſpruch, in dem er u. a. ausführte, bei ihren Zuſammenkünften hätten die Außenminiſter der beiden benachbarten und befreun⸗ deten Republiken ihre vollkommene Uebereinſtim⸗ mung ſowohl in den Fragen, die die unmittelbaren Intereſſen der beiden Länder beträfen, wie in den Problemen allgemeiner Art feſtſtellen können. Der Miniſterpräſident erinnerte an eine kürzlich von Ve⸗ nizelos einem ausländiſchen Journaliſten gegenüber abgegebene Erklärung, nach der Griechenland kei⸗ nen Krieg mehr wolle und die Türkei ebenſo denke, und ſagte, in dieſer Verſicherung habe der griechiſche Miniſterpräſident eine getreue Auslegung der Gefühle der Türkei gegeben. Acht Tote bei einem Hauseinſturz in Tunis — Tunis, 5. Okt. In der Gegend von Kairuan ſtürzte infolge ſtarker Regengüſſe ein Haus ein, wobei acht Perſonen getötet wurden. Badiſche Politik Der Anfug der Preſſenolperorönung Ein merkwürdiger„Irrtum“ Was unter der Herrſchaft der Preſſe⸗Notverord⸗ nung alles möglich iſt, zeigt ein geradezu klaſſiſcher Fall, der ſich dieſer Tage bei der„Deutſchen Zei, Dieſe hat von der Reichsregie, rung eine Auflageberichtigung zugeſtellt be kommen, hat erklärt, daß ſie von dem Artikel, der tung“ ereignet hat. darin berichtigt werden ſollte, nichts wüßte, iſt aber trotzdem gezwungen worden, die Er⸗ klärung wiederzugeben, ohne daß ſie einen Kommen⸗ tar daran knüpfen durfte. Zwölf Stunden ſpäter hat ſie dann von der zuſtändigen Stelle, dem Reichspreſſe⸗ chef Dr. Zechlin, die Mitteilung erhalten, daß ein Irrtum vorläge, daß ſte überhaupt gar nicht gemeint geweſen ſei. Nach einer anderen Verſion war die Sache ſo, daß vier Punkte der„Berichtigung“ nicht die„Deutſche Zeitung“ betrafen und nur der künfte Punkt für ſie Preſſeabteilung hätte beſtimmt war. Der Leiter der das nachträglich als„techniſches Verſehen“ erklärt. Jedenfalls iſt das Exempel biloͤſchön und der ſchlagendſte Beweis dafür, daß es höchſte Zeit iſt, die Preſſe⸗Notverordnung in die ſchlucht zu werfen. Die badiſche Bezirksarbeitsgemeinſchaft der Preſſe hat an die badiſche Regierung fol⸗ 5 genden Prot eſt gerichtet: „Die BAG. Baden als die berufene Ver⸗ treterin der Preſſe des Landes Baden hält das Verbot der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“, das glücklicherweiſe alsbald wieder aufgehoben wor⸗ den iſt, für durchaus den Beſtimmungen der Preſſe Sie bedauert die verantwortungsbewußten Preſſe dienen ſollte, weil die Notverordnung durch notverordnung widerſprechend. den Mißbrauch dieſer Verordnung, auch dem Schutze der ein ſolches Verbot entwertet iſt.“ Außerdem hat die folgenden Brief gerichtet: „Die BAG. Baden dankt der RAG. für ihre Be, mühungen um Aenderung der Preſſenotverordnung, wie ſie ſich durch das „Neuen Badiſchen Landes⸗Zeitung“ wieder als not⸗ wendig erwieſen hat, um ihre Auslegung für die Zukunft dern. Sie hält es für notwendig, 8 tatſächliche Verletzung beſtehender Strafgeſetze.“ Letzte Meldungen Familientragödie — Würzburg, 5. Okt. In einem Anfall gel- ſtiger Umnachtung erwürgte die ſeit Jahren nerven⸗ leidende 46jährige Ehefrau des Landwirts Ebert in Kuernach bei Würzburg ihre beiden füngſten Kinder im Alter von ein und vier Jahren und warf ſie in einen Waſchzu ber. dann in die Jauchegrube. Ehemann mit drei älteren Kindern. Schwerer Automobilunfall — Furth(Wald), 4. Okt. Stelle der Straße Rüttſteig St. Katharina verlor der Führer eines mit Sportlern beſetzten Automo⸗ bils infolge Verſagens der Bremſen die Gewalt über 6 den Wagen. Das Automobil ſtürzte einen tiefen Abhang hinab, überſchlug ſich und begrub die Inſaſſen unter ſich, von denen einer nur als Leiche und ſechs ſchwerverletzt unter dem Wagen hervor⸗ gezogen werden konnten. Wagners Tannhäuſer⸗ Neueinſtudiert im Nationaltheater Als erſte Wagnervorſtellung dieſes Jahres ging geſtern abend der Tannhäuſer in Szene, der ſchon einige Jahre nicht mehr im Spielplan erſchienen war. Der gute Beſuch und der herzliche Beifall be⸗ wieſen erneut die Notwendigkeit, dem Wagnerſchen Werk die gebührende Stelle im Plan der Oper ein⸗ zuräumen,— die es auch ohne eine beſondere Nach⸗ frage im Publikum zu beanſpruchen hat. Hier be⸗ ginnt das wirkliche Kulturtheater. Den Tannhäuſer hat Wagner am meiſten und häu⸗ figſten von allen ſeinen Werken umgearbeitet. Schon in Dresden bei der Uraufführung begann es, und man kann eine ganze Reihe von Tannhäuſer⸗ Bearbeitungen unterſcheiden, deren Vergleich über⸗ aus lehrreich iſt. So erſchien bei der allererſten Auf⸗ führung am Schluß weder die Geſtalt der Venus, noch der Trauerzug mit dem Leichnam der Eliſabeth. Deren Tod zeigte ein Trauergeläut von der Wart⸗ burg an, das wie eine überirdiſche Befreiung in den magiſchen Schein des Hörſelberges klang. Man könnte es beinahe bedauern, daß Wagner dieſen poe⸗ tiſchen Schluß wieder der Sinnfältigkeit geopfert hat. Außer einigen anderen Umarbeitungen, die vor allem das Ende des Werks treffen, hat ſich dann Wagner an die weſentlichſte Veränderung im Jahr 1861 gemacht, als auf Befehl Napoleons III. der Taunhäuſer in Paris aufgeführt werden ſollte. Die Paxriſer brauchten ein großes Ballett; Wagner ſelbſt erſchien die Venusbergſzene von ſich aus der er⸗ neuten Umgeſtaltung bedürftig. So entſtand die ſogenaunte Pariſer Bearbeitung, die Wagner für die endgültige erklärte. Der Venusberg, der darin während der Ouver⸗ türe nicht mehr verſinkt und ſich in einem großen Baecchanal mit allerlei Erſcheinungen aus der Lie⸗ besmythologie auftut, iſt eigentlich ein Werk für ſich, das man gelegentlich als große muſikaliſche Panto⸗ mine aufführen kann, daß man aber trotz Wagners letzter Eutſcheidung über das Werk beſſer aus der Auf⸗ führung der Oper wegläßt, einmal, weil es ſzeniſch ungeheure Anforderungen ſtellt, vor allem aber, weil die Einheitlichkeit der Muſik und die Geſchloſ⸗ heit der Ouvertüre darunter leiden muß.. Es iſt deshalb zu begrüßen, daß die neue Ein⸗ udierung des Nationaltheaters wieder zu der frü⸗ Sie erlebte durch Dr. Ernſt Cremer eine vorzügliche orcheſtrale heren Faſſung zurückgekehrt iſt. Durcharbeitung, die vor allem auch den großen Enſembles anzumerken war. Der Chor war in beſter Form, die muſikaliſche Weite des Werks überall zu verſpüren. Was ſich in dieſem Rahmen abſpielte, bedarf noch einiger Ausgleichungen, die ge⸗ wiß in den weiteren Aufführungen erreicht werden. Vielleicht hilft man auch dem Szeniſchen dabei dort noch etwas nach, wo es notwendig iſt. Das ſcheint unbedingt im Bild des Venusberges der Fall zu ſein. Man verſteht es durchaus, daß Tannhäuſer in dieſer finſteren Höhle nicht mehr bleiben will, die alles andere als einen Ort ſinnlich⸗überſinnlicher Reize darſtellt, von denen die Muſik ſo viel erzählt. Man ſucht vergebens nach einem Blick in die zauberhafte Grotte, in die Frau Venus ihren Ritter ſauft ſchmeichelnd hineinziehen will, damit er noch bleibe. In dieſer Düſternis kam auch die tänzeriſche Er⸗ neuerung durch die neue Ballettmeiſterin Gertrud Steinweg kaum zur Geltung, die eine ſehr aus⸗ geglichene, ſo gut als möglich ſinnfällige Ausdeutung der Muſik gegeben hat. Das Panktomimiſche iſt hier ſehr ſchwer von dem eigentlich Tänzeriſchen zu tren⸗ nen; die gymnaſtiſche Dominante, der Ausgleich durch gelockerte Bewegungen iſt das Erträglichſte. Die übrigen Bilder von Dr. Eduard Löffler befriedigten umſo mehr. Das Wartburgbild iſt der überladenen Romantik wohltuend entkleidet und von einer Pieta mit ſchöner Sinnbildlichkeit beherrſcht. Die„teure Halle“ bleibt der ſzeniſch gelungenſte Teil der Vorſtellung. Hier iſt wirklich aus dem Geiſt des Werks heraus eine Erneuerung der Formen ſeiner Welt gegeben. In dieſer Halle trat die Geſtalt unſeres neuen Baſſiſten, Werner Hof⸗Hattingens majeſtätiſch hervor, ein Bild großartiger darſtelleriſcher Geſte. Solche Figuren braucht die Bühne, und wenn ſich die merkliche Unpäßlichkeit des Sängers lim zweiten Finale) behoben hat, wird die Geſtalt auch nach dieſer Seite vollkommen ſein. Dem Helden des Werks, dem leidenſchaftlichen Sänger Heinrich, wurde der neue Heldentenor Erik Enderlein noch nicht ganz gerecht Er iſt ein denkender, empfind⸗ ſamer Künſtler, der ſich in die Geſtalt des zwiſchen Weltlichem und Geiſtlichem unruhvoll hin⸗ und her⸗ geworfenen Ritters mit Inbrunſt veoſenkte und aus ihr mimiſch das Letzte herauszuholen ſuchte, Weniger wäre hier mehr geweſen. Dadurch kam er auch in Widerſtreit mit ſeiner Stimme, der er zweifellos zu viel zumutet. Der vokaliſche Anſchlag bedarf ent⸗ ſcheidender Umbildungen, die ſich bei dieſem ſchönen, edlen Material zweifellos bewerkſtelligen laſſen. Elſe Schulz hatte als Eliſabeth im zweiten Akt große Momente, wo ſie ſich— wie tief iſt das vom Dichtermuſiker empfunden!— als einzige Frau ſchützend vor den Sündigen ſtellt. Von dieſer from⸗ men Heldenhaftigkeit aus belebte ſie ihre Rolle, die äußerlich in ihr eine vorzügliche Vertreterin gefun⸗ den hat. Als Wolfram ließ Sidney de Vries wieder ſeinen ſchönen, gepflegten Bariton erklingen. Im Sängerkries ſchwebte der wohlklingende Tenor Heinrich Kuppingers als Walther von der Vo⸗ gelweide zu lichten Wartburghöhen empor. Dem Bi⸗ terolf bleibt Albert Weig noch einiges an In⸗ grimm ſchuldig. Warum hat man dieſe Rolle nicht Karl Mang gelaſſen, der mit Fritz Bartling den Kreis der Sänger würdig ergänzte? Wunderſchön klang das Lied von der Frau Hulda in die Szene, das Guſſa Heiken ſang. Frau Venus ſelbſt entſprach zu ſehr dem düſteren Reich, in das man ſie hier zwangsverſetzt hatte. Elly Doer⸗ rer muß ihr im Gewand wie im Geſang noch einige Belichtungen zuteil werden laſſen.— Der Regiſſeur Dr. Hein hat vieles vortrefflich erneuert, nur muß er ſich mit dem Kapellmeiſter noch mehr um einen ſauberen Text der Sänger bemühen, in dem ſo mancher Schnitzer begangen wurde. Man wird auf die Einſtudierung wohl noch zurück⸗ kommen können. Dr. K. Kommende Neuerſcheinungen auf dem Bücher⸗ markt. Im Brunnenverlag Berlin erſcheint ſveben ein Nachkriegs⸗Abenteurerbuch von Herbert Volk unter dem Titel„Rebellen um Ehre“. Von Louiſe Diel erſcheint demnächſt im Verlage von Carl Reißner, Dresden unter dem Titel„Ich werde Mutter“ die Geſchichte einer Menſchwer⸗ dung, dem von Käthe Kollwitz neue Bildſchöpfun⸗ gen beigegeben ſind. Der gleiche Verlag kündigt auch ein Werk an, das eine Zuſammenſtellung von Lie⸗ besbekenntniſſen aus vier Jahrhunderten enthält, herausgegeben von L. Borkowſki unter dem Titel„Das erſte Wort der Liebe“. Von Ernſt Lothar liegt jetzt im Paul Zſolnay⸗Verlag, Berlin ein Zeitroman„Kleine Freundin“ vor, der das Leben eines Kindes aus einer geſchiedenen Ehe ſchildert. 1 i Kampf und Schaffen Bruckners hielt. Der Meifter von St. Florian Zweites Badiſches Bruckner⸗Feſt in Baden⸗ Baden Unter dem Protektorat tag abend begonnen hat. ſten Vorſitzenden des Badiſchen Prof. Dr. Grüninger, hatte der Baden⸗Badener Ge; neralmuſikdirektor Ernſt Mehlich den einführenden Eröffnungsvortrag übernommen. Hierin wurde Ge⸗ wicht darauf gelegt, die beſondere Art des Musik, feſtes zu erläutern, das, abgewandt jedem rauſchenden geſellſchaftlichen Anſtrich, allein der inneren Samm⸗ lung und Einkehr im Namen und Sinne des großen Meiſters Anton Bruckners diene, deſſen Weſen und Wirken ganz im Religiöſen, Innerlichen, Viſionär⸗ Transzendentalen wurzle. Ein ſolcher Muſtk gewid⸗ metes Feſt könne nicht innerhalb des heute üblichen Konzertbetriebs, ſondern nur im Schoße einer Ge. ö meinſchaft begangen werden, die im Geiſte Bruckners über den Tag hinaus zuſammengeſchloſſen ſei. Anſchließend ſpielten Ernſt Mehlich und d Karl Grunſky, Stuttgart, einige Symphonieſätz auf zwei Klavieren in einer Bearbeitung Grunſky⸗, die den orcheſtralen Charakter möglichſt reich hera zuarbeiten verſteht. Dieſer erſte Abend ſchloß mit d Vorführung eines Bruckner⸗Films, zu de Akademieprofeſſor Franz Moiſſi, Wien⸗Kloſte neuburg, einen volkstümlich gehaltenen Vortrag üb Der Samstag abend brachte die e ſene(ſogenannte Nullte) Symphonie Demo, ein von dem Meiſter ſelbſt noch umgearbeitet Frühwerk, das erſt vor ſteben Jahren zum erſten Male in Kloſterbeuburg aufgeführt wurde dur Prof. Moißl, der es auch in Baden⸗Baden dil gierte. Das Werk iſt vor allem deshalb intereſſan weil es verſchiedene Perioden der Entwicklungs! Bruckners erkennen läßt, trotzdem aber als Ga den typiſchen Strukturwillen des reifen Meiſt trägt. Bezwingender wirkte die bekannte Vie Symphonie(Romantiſche) in Es⸗-dur, Generalmufikdirektor Ernſt Mehlich ganz gezeichnet interpretiert. Das ſtädtiſche S Bezirksarbeitsgemeinſchaſt ö Baden an die Reichsarbeitsgemeinſchaft unberechtigte Verbot der mißbräuchliche verhin⸗ daß das Recht zum Verbote von Zeitungen, wenn man es über⸗ haupt aufrecht erhalten will, eingeſchränkt werde auf Sie ſtürzte ſich Die Frau hinterläßt den An einer abſchüſſigen der Internationalen Bruckner⸗Geſellſchaft veranſtaltet ſoeben der Badiſche Bruckner⸗Bund in Verbindung mit der Stadt Baden⸗ Baden das zweite badiſche Brucknerfeſt, das am Frei, Anſtelle des erkrankten er Bruckner⸗Bundesß, Nel ſports als A Mittel Baro Haus in den Elly Zweite letzten über d Afrikaf feſt. N nehmer gewiſſe auffaßt Eine Flugpl. machen abſolvi⸗ denn ſie Kunſtfl nächſter auf den Gelegen wunder Köpfen brecher! heimer: Am Flug u Maſchir Benzin Tropfen heimer ſich end klein Flu; Für ei; Gefühl. Heimat —.— 72 8 8 2 8 2 A— großen, überau, Der liſchen Hocham Doppel chor u ſich die wachſen nedietu ten. Z ſpielte und m Der vom ausgefi Agnus ſiebenſt Strei ſtuften lip p eigener leiſtun, phon Orgel) druck. 'tverord⸗ laſſiſcher hen Zei⸗ chs regie⸗ ſtellt be⸗ ikel, der wüßte, die Er⸗ dommen⸗ häter hat hspreſſe⸗ daß ein r micht e ſo, daß Deutſche t für ſie ing hätte ehen hön und ſte Zeit Wolfs⸗ st ing fol⸗ e Ver⸗ den hält zeitung“, hen wor⸗ 1 Preſſe⸗ bedauert ng, die jewußten ig durch ne inſchaft nſchaft ihre Be⸗ ordnung, bot der als not⸗ tch liche erhin⸗ as Recht es über⸗ berde auf etze.“ N fall gei⸗ nerven bert in ng ſten ren und irzte ſich rläßt den ſchüſſigen a verlor Automo⸗ halt über en tiefen Inſaſſen che und t hervor⸗ ian Baden⸗ ationalen Badiſche vt Baden⸗ am Frei⸗ nkten er- „Bundes, ener Ge⸗ ührenden ſurde Ge⸗ s Muſik⸗ uſchenden Samm- s großen ſeſen und Viſtonär⸗ ik gewib⸗ üblichen iner Ge⸗ Zruckners ei. und Dr. honieſüthe Hrunſkys, h heraus, b mit der zu dem n⸗Kloſten- trag über . ge laſ⸗ -moll. erbeitetes m erſten de durch den 19 ttereſſani, ungslins Ganze iel; Vierie dur, von N nz anz Orche⸗ Montag, 5. Oktober 1931 Nachklänge zu Neben den anderen Größen des deutſchen Flug⸗ ſports ſtand geſtern Elly Beinhorn, die ſich als Afrikafliegerin einen Namen gemacht hat, im Mittelpunkt des Intereſſes. Wenige wiſſen, daß die junge Fliegerin vor knapp dreiviertel Jahren be⸗ reits einmal in Mannheim weilte und damals, nur von wenigen beachtet, Reklameflüge für das Baroneß Vera von Bissing und Elly Beinhorn Haus Bergmann ausführte. Man wußte nur in den flugſportlich intereſſierten Kreiſen etwas von Elly Beinhorn, die in einem Kunſtflugwettbewerb Zweite geworden war. Treu und brav flog ſie im letzten Herbſt ihre Runden über der Stadt oder über der näheren Umgebung. Der Plan ihres Afrikafluges ſtand ſeinerzeit in großen Zügen ſchon feſt. Mit Begeiſterung ſprach ſie von dem Unter⸗ nehmen das ſie, wie die Ausführung auch zeigte, gewiſſermaßen als einen„Abſtecher“ nach Afrika auffaßte. Eines Nachmittags ſteht man draußen auf dem Flugplatz, um ſich mit der Fliegerin bekannt zu machen und um den zugeſagten Flug mit ihr zu abſolpieren. Man iſt aber etwas zu ſpät gekommen, denn ſie räumt bereits ihre Maſchine aus, um einen Kunſtflug auszuführen und ſo wird man auf den nächſten Tag vertröſtet. Ganz unnütz iſt der Beſuch auf dem Flugplatz nicht, denn man hat wenigſtens Gelegenheit, ihre Loopings und ihre Roller zu be⸗ wundern, die ſie mit ſchönſter Eleganz über unſeren Köpfen ausführt. Ja, ſie wagt noch einige hals⸗ brecheriſche Kunſtſtücke mehr, die ſie den Mann⸗ heimern am geſtrigen Flugtag vorenthalten hat. Am nächſten Tag kommt es wieder nicht zu einem Flug mit Elly Beinhorn. Sie war mit ihrer Maſchine über den Pfälzer Bergen und hatte einen Benzinrohrbruch bekommen. Mit dem letzten Tropfen Benzin erreichte ſie gerade noch den Mann⸗ heimer Flugplatz. Erſt am übernächſten Tage bietet ſich endlich Gelegenheit, in den kleinen Sportzweiſitzer zu klettern und ſich den Flugkünſten einer jungen Dame anzuverzrauen. Für einen Mann eigentlich ein etwas beſchämendes Gefühl. Beinahe eine Stunde zeigt uns Elly die Heimatſtadt und die nähere Umgebung aus der Vogelſchau. Immer wieder rundet ſie, ſtets das Flugzeug auf eine Flügelſpitze ſtellend, ſodaß man über die Tragflächen des Tiefdeckers nach unten Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 460 Erinnerungen an„Elly ſchauen kann. Als man ſte ſpäter fragt, wie man die Schräglage des Flugzeuges in den Kurven be⸗ zeichnen würde, meint ſie lachend:„Das iſt anſtändig Kurven geflogen“. das Gefühl der Sicherheit. Man fühlt, daß die Dame am Steuer ſelbſt den dem Laien gefährlich er⸗ ſcheinenden Lagen das Flugzeug feſt in der Hand hat. Man bedauert ſehr, als dieſer Flug ein Ende nimmt und das Flugzeug ſanft auf dem Rollfeld auf⸗ geſetzt wird. Nur zu gerne würde man mit Elly Beinhorn nach Frankfurt fliegen, aber das Flug⸗ zeug wird mit allerlei Koffern und ſonſtigen Dingen beladen, ohne die eine Dame eben doch nicht aus⸗ kommen kann. Da iſt ein Mann, dazu noch ein wild⸗ fremder, vollkommen überflüſſig. Am gleichen Abend hört man Elly Beinhorn am Mikrophon des Frank⸗ furter Senders wieder und gleichzeitig erfährt auch die Oeffentlichkeit zum erſten Male etwas von den kühnen Afrikaplänen, die nach einem Vierteljahr zur Wirklichkeit werden. N in 0 ** Aueber die Fahrt des Freiballons Mannheim“ wird uns von dem bewährten Ballonführer S ch ue ider folgendes mitgeteilt: Der Start voll⸗ zog ſich um.15 Uhr im Mannheimer Flughafen vollkommen glatt. Mitfahrer waren Oberingenieur Dünbier von der Firma Brown, Boverie& Cie. und Dentiſt Freymüller von Mannheim und Rechtsanwalt Hoffmann von Karlsruhe, ſämtlich Mitglieder des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins e. V. Mannheim. Da Herr Hoffmann bei dieſer Fahrt gleichzeitig die Führerprüfu ng ablegte, wurde die in unſerem Bericht über den Gildehof⸗ Volksflugtag erwähnte Zwiſchenlandung vorgenom⸗ men. Der Ballon, der ſich in einer Höhe von 500 Metern hielt, ging am nördlichen Rande des Käfer⸗ taler Waldes nieder. Nach dem vorgeſchriebenen Aufenthalt von einer Viertelſtunde wurde die Fahrt unter Führung von Herrn Hoffmann fortgeſetzt. Herr Fritz Schneider hatte die Gondel verlaſſen, um zum Flugplatz zurückzukehren. Um 6 Uhr wurde bei Heppenheim die Landung vollzogen, die ebenſo glatt wie der Start verlief. Bei dieſer Gelegenheit Fritz Phot. Beo Feige Heinrich Schlerf(in der Mitte) mit den beiden Mannheimer Kunstfliegern Christ(links) und f Bihlmaier(rechts) ſeien Intereſſenten, die gern an einer Ballonfahrt teilnehmen möchten, darauf aufmerkſam gemacht, daß hierzu die Möglichkeit durch die Mitgliedſchaft beim Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein e. V 5. Mannheim und durch die Zahlung eines Sonderbei⸗ trages von monatlich drei Mark beſteht, der dazu berechtigt, zu einer Fahrt ausgeloſt zu werden. Keinen Augenblick verläßt uns Fildehof⸗Volksflugtag Lebhafter, zum Teil ſtarker Verkehr auf den Haupt⸗ und Nebenbahnen Wie uns von der hieſigen Leitung der Reichs⸗ bahn mitgeteilt wird, war der Verkehr am geſtrigen Sonntag nach Mannheimſehr lebhaft. Es wurde ein Ergänzungszug von Schwetzingen nach Mann⸗ heim gefahren. andern Züge wurden ent⸗ 21 Die Gerhard Fieseler nach den ersten Kunstflügen ſprechend verſtärkt. Der Abtransport der Zuſchauer⸗ maſſen zog ſich bis gegen Mitternacht hin, da viele Auswärtige die Meſſe beſuchten und in den Wirt⸗ ſchaften und Kaffeehäuſern Einkehr hielten. Die Leitung der pfälziſchen Reichs bahn teilt uns mit, daß ſich der Beſuch des Flugtages nur in den Zügen aus der Richtung Schifferſtadt und Frankenthal ſtark bemerkbar machte. Etwa 2000 Reiſende wurden nach Ludwigshafen befördert. Der Reſt der Strecke zum Flugplatz wurde dann entweder mit der Straßenbahn oder zu Fuß zurück⸗ gelegt. Mit den Zügen von Ludwigshafen⸗Haupt⸗ bahnhof nach Mannheim wurden etwa 300 Perſonen befördert. 8 Der Verkehr auf den Strecken der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft er⸗ reichte nicht ganz 50 Prozent des Verkehrs am Zeppelintag. Von Heidelberg nach Mannheim wurden etwa 3000 Perſonen befördert. Ergänzungszüge brauchten nicht eingelegt zu werden. Die Verſtär⸗ kung der Züge genügte. N Auf der Rhein⸗Haardt⸗Bahn war der Verkehr ſehr gut. Von Bad Dürkheim aus wurden zwei Sonderzüge nach dem Flughafen abgelaſſen. Die fahrplanmäßigen Züge wurden nach Möglichkeit verſtärkt. Der Verkehr auf der Städt. Straßenbahn über⸗ traf die Erwartungen. Am Zeppelintag ſetzte der Verkehr zum Flug⸗ hafen ſchon um 12 Uhr ein. Diesmal ließen ſich die Zuſchauer mehr Zeit, ſodaß die um 71 Uhr ein⸗ ſetzende Verſtärkung des Straßenbahnverkehrs ſehr wenig in Anſpruch genommen wurde. Erſt um.15 Uhr ſetzte der Anſturm ein, dem ſich, wie mitge⸗ teilt, die Straßenbahn nicht gewachſen zeigen konnte, weil man mit einer derartigen Maſſierung des Ver⸗ kehrs nicht gerechnet hatte. Auf der Strecke Bahn⸗ hof Mannheim⸗Flugplatz wurde mit zwölf Einzel⸗ wagen zum Dreiminutenverkehr ſter zeigte ſich auf einer Höhe der Einfühlung und Sicherheit, die auch für den äußeren Erfolg entſchei⸗ dend war. Das bewies ſich vor allem auch in dem großen, durch die Kontrapunktierung der Themen ſo überaus ſchwierigen Finale. Der Sonntag vormittag brachte in der katho⸗ liſchen Stiftskirche zu dem feierlichen levitierten Hochamt die Meſſe in E- moll für achtſtimmigen Doppelchor und Blasorcheſter. Der Cäcilien⸗ chor unter Muſikdirektor Otto Schäfer zeigte ſich dieſer ſchwierigen Aufgabe in hohem Maße ge⸗ wachſen, vor allem auch in dem„Sanctus“ und„Be⸗ nedietus“, die muſikaliſch beſonders eindringlich wirk⸗ ten. Zum Schluß des liturgiſchen Gottes dienſtes ſpielte Direktor Franz Philipp ſelbſt das große und majeſtätiſch rauſchende Finale. Der Sonntag abend war durch“capella-Chöre, vom Badiſchen Kammerchor vorgetragen, ausgefüllt, darunter das Sanctus, Benedictus und Agnus Dei aus der„Choralmeſſe“ und das ſiebenſtimmige Ave Maria. Ferner kam das treichguintett F⸗dur zu einer fein abge⸗ ſtüften Wiedergabe. Dazwiſchen trug Franz Phi⸗ lipp Vorſpiel und Fuge in-moll in eigener, ergänzender Bearbeitung vor, eine Meiſter⸗ leiſtung der Orgelſpielkunſt. Mit dem„Anti⸗ phon: Pota pulchra es Maria!(Chor und Orgel) ſchloß dieſer Abend als überwältigender Ein⸗ druck. is, Literatur Eruſt Zahn.„Sieger und Beſtegte des Lebens“ No⸗ bellen.(Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart und Berlin). Zur Freude feiner Leſerſchaft ſammelt Ernſt Zahn wieder einmal eine Handvoll ſeiner Erzählungen, unter dem be⸗ ziehungsreichen Titel:„Sieger und Beſiegte des Lebens“. Es iſt ein Dichterbuch von ſchöner innerer Einheit bei ahwechſlungsreicher Mannigfalkigkeit der Stoffe. Kurze geſchichten und Novellen: ſie ſpielen in vielerlei Ständen und Zeiten, zwiſchen Geſtalten des großen Weltthegters wie noch mehr im Bereich des Bürgerlichen und Bäuer⸗ lichen unter Leuten von jedem Tag; zumeiſt jedoch im Firnelicht entſcheidender Lebensaugenblicke. Schon immer atte Ernſt Zahn eine Vorliebe für die ſtillen ſtarken Na⸗ turen ſeiner heimatlichen Berge. Leidend oder tri⸗ umphierend, ſeine„Sieger und Beſtegten, ſind Geſchwiſter ines Loſes: alle prüft das Schickſal, und die Beſiegten überbleiben oft als Sieger, die ſcheinbar Ueberlegenen gehen in Wirklichkeit als die Ueberwundenen hin. Ernſt dabns Erzählungskunſt, abgeklärt und bündig, voll Aus⸗ dückskraft und Erlebnisfülle, ſetzt den Leſer in Einklang zit den Lebensmächten, deren heiteres oder tragiſches 9 gelaſſen beſchaut, gedeutet und meiſterhaft geſtaltet Neue Chormuſik 1931 Mannheim Kollektive und religiöſe Chormuſik Die Werke, die in der 4. und 5. Vorführung zur Diskuſſion geſtellt wurden, waren geeignet, die Hörer mit den allerjüngſten Strömungen auf dem Gebtete der Chormuſik bekannt zu machen. Die Scheidung in kollektive und im Dienſte der Reli⸗ gionsgemeinſchaften ſtehende Chormuſik wurde vor⸗ genommen, um leichter eine Klaſſifizierung zu er⸗ zielen, obwohl die Grenzen ſich nicht genau feſtſtellen laſſen. Maßgebend war bei den Werken der kollek⸗ tiven, beſonders ausgeprägt bei den Chören von Gerſter und Lendvai das Gemeinſchaftsgefühl, faſt möchte man ſagen das Klaſſenbewußtſein. So ſchickt Carl Orff ſeinem(im Verlage Schotts Söhne in Mainz) erſchienenen„Werkbuch“, drei Kan⸗ taten nach Texten von Franz Werfel eine Vorbemer⸗ kung voraus, der zufolge die gewünſchte geiſtige Ein⸗ ſtellung zu„einem bindenden allgemein gültigen Ge⸗ meinſchaftsempfinden führen oll“. Daraus ergab ſich die Einfachheit der Anlage. Die Kantaten bauen ſich auf einem bis zum Schluß ausgehaltenen Orgel⸗ punkt aus und weiſen dem Chor einen ganz ein⸗ fachen, leicht ausführbaren vierſtimmigen Satz zu, wobei auch der Chorbaß häufig am Orgelpunkt teil⸗ nimmt. Orff erzielt auch ganz eigenartige Wir⸗ kungen durch die Begleitung von 3 Klavieren und ein koloſſales Aufgebot an Schlagwerk. Wie ſich manche Inſtrumental⸗, ja ſogar Tanz⸗ formen auf den gemiſchten Chor übertragen laſſen, erſah man an den à cappella-Chören, die Hugo Hermann unter dem Titel„Straßenſingen“ zuſam⸗ mengefaßt hat. Mit ſichtlicher Liebe ſind Momente des täglichen Lebens, wie ſie ſich auf der Straße ab⸗ ſpielen, in Muſik eingefangen, ja in eine höhere Sphäre gehoben. Faſt könnte es angeſichts der kunſt⸗ vollen muſikaliſchen Arbeit, die z. B. beim„Straßen⸗ mädchenruf“ aufgewendet wurde, um die hübſchen Einfllle leid tun. Mit der ſorgfältig ziſelierten Wie⸗ dergabe dieſer Stimmungsbilder und ihrer Fein⸗ heiten vollbrachte der Mannheimer Kammerchor unter Sinzheimers Leitung ein wahres Ka⸗ binettſtück. Auf die Wiederholung der bei ihrer Erſt⸗ aufführung eingehend gewürdigten„ruſſiſchen Bau⸗ ernhochzeit“ von Strawinſky folgte die Erſtauffüh⸗ rung des Kanons von Ottmar Gerſtner und des „Kampfliedes der Arbeit“ von Erwin Lendvai ler⸗ übergegangen. Auf der Strecke Anilinfabrik über Schloß nach Neu⸗ oſtheim wurde mit je ſechs Dreiwagen⸗ und Zwei⸗ wagenzügen der Sechsminutenverkehr aufgenommen, auf der Strecke Waldhof⸗Neuoſtheim mit ſiebes Doppelzügen der Zwölfminutenverkehr verſtärkt, ebenſo auf den Schleifen Friedrichsbrücke⸗Schloß und Friedrichsbrücke⸗Strohmarkt⸗Neuoſtheim mit je vier Zügen. Ebenſo dicht war die Wagenfolge auf der Strecke Mundenheim⸗Bleichſtraße⸗Schloß⸗Neuoſtheim mit ſieben Doppelzügen. Im ganzen wurden 160 Wagenführer und Schaffner über das Normalmaß beſchäftigt. * Unſerm Bericht über den Flugtag ſei noch ergän⸗ zend angefügt, daß auf dem Flugplatz die Schützen⸗ kapelle in Uniform unter Leitung des Kapellmeiſters Seezer ſen. mit Schneid konzertierte Aeberfall im Bäckerladen Sonntag abend hat ſich ein 23 Jahre alter ſtellen⸗ loſer Kaufmann aus München in der Neckarſtadt dadurch Einlaß in einen Bäckerladen verſchafft, daß er vorgab, auf der Durchfahrt mit einem Auto ein Brot und Schokolade kaufen zu wollen. Als ihm ein kleines Brot übergeben werden ſollte, hat der junge Mann plötzlich eine Schußwaffe aus der Taſche gezogen und die Frau des Bäckermeiſters damit bedroht. Auf ihre Hilferufe kam der Mann her⸗ bei, der in eine Rauferei mit dem Fremden geriet. Der Bäckermeiſter erhielt mit einem Gewichtſtein mehrere Schläge auf den Kopf. Der Täter konnte ſchließlich überwältigt und der Polizei über⸗ geben werden. * * 40 jähriges Geſchäftsjubiläum. Ein mehrfaches Jubiläum kann am heutigen 5. Oktober in ſeinem Vaterhauſe Tapezier⸗ und Dekorationsmeiſter Gg. Steinhart, O 4, 11, in voller geiſtiger und körper⸗ licher Friſche feiern und zwar: ſein 40 jähriges Geſchäfts⸗Jubiläum und ſeinen 65fähri⸗ gen Geburtstag. Wie ſo vielen Exiſtenzen des alten Handwerkerſtandes, hat auch ihm die Inflation mehrfach Wunden geſchlagen, die er durch ſeine Tüch⸗ tigkeit und ſeinen Fleiß immer wieder zu überwin⸗ den verſtaud. Von ſeinen zahlreichen Kunden wird ſeine umfaſſende Fachkenntnis ſehr geſchätzt. Auch im Dienſte des deutſchen Liedes iſt der Jubilar alle⸗ zeit tätig. Er iſt heute auch 40 Jahre lang ein treuer, aktiver Sänger der Mannheimer Lieder⸗ halle, die ſeine Verdienſte inſofern zu ſchätzen wußte, als ſie ihn vor einigen Jahren zum Ehren⸗ mitglied ernannt hat. reis 80 Pfg. Uberall zu haben! Kleines Kuxskuch für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wieder aufgenommen: Wichtige Kreftpostlinien für Ausflüge in Baden, nach Hessen und in die Pfalz Winter-Ausgabe 78371732 PPP ã p TGTGTFTGTbTbTTTbTbTTbb ſchienen im Verlag des Deutſchen Arbeiter⸗Sänger⸗ Bundes, Berlin). Ueberwiegt im Kanon von Gerſt⸗ ner eine gedrückte Stimmung, ſo fordert Lendvai in ſeinem Kampfgeſang alle Mittel eines vollbeſetzten Männerchores und eines ſtarken Blasorcheſters in die Schranken. Ganz abweichend von ſeiner ſonſtigen Neigung zu polyphoner Stimmführung arbeitet Lendvai in ſeinem Kampflied rein homophon, bedient ſich höchſtens geſchickter Stimmkoppelungen und hat ein äußerſt pompöſes, wirkungsſicheres Chorwerk, das leicht aufzuführen iſt, geſchaffen. In den Dienſt der anſpruchsvollen Werke von Orff und Strawinſky hatten ſich außer dem Mannheimer, Kammerchor unter Sinzheimers Leitung die Geſangsſoliſten Liſa Brechter(Sopran), Selma Weil⸗Elk(Alt), Max Lipmann(Tenor) und Fritz Seefried (Baß) geſtellt. An den Flügeln wirkten mit Hans und Lene(Weiller⸗) Bruch, Lilly Koppel und Elſe Landmann. Die Chöre von Gerſter und Lendvai ſangen unter der ſtraff zuſammenfaſſenden Leitung von Dr. Kroiß die im Arbeiter⸗Sänger⸗ kartell Mannheim vereinigten Chorvereinigungen: Volkschor Waldhof, Einigkeit Lyra, Freie Sänger⸗ vereinigung Mannheim und der Männergeſangver⸗ ein Mannheim⸗Wohlgelegen. Das Vormittagskonzert am Sonntag war der kultiſchen oder um einen zutreffenderen Ausdruck zu gebrauchen, der choriſchen Muſik im Dienſte der Religionsgemeinſchaften gewidmet. Au⸗ knüpfend an unſere einführenden Bemerkungen über die„Lieder der Sehnſucht“ von Joſeph Haas bemerken wir, daß den ekſtatiſch wirkenden Geſän⸗ gen die Wiedergabe durch Mitglieder des Cäcilien⸗ Vereins Weinheim unter der ſorgſamen Leitung von Muſikdirektor Alphons Meißenberg ſehr zu gute kam. Unwillkürlich fühlte man ſich in die Zeit der erſten chriſtlichen Gottesdienſte zurückver⸗ ſetzt, von denen eine ähnlich ergreifende, zum Teil fremdartig berührende Wirkung ausgegangen ſein muß. Die Solo⸗Stellen hatte Frau Meyer⸗ Fiſcher(Mannheim) mit außerordentlich klang⸗ prächtiger Stimme übernommen. Am Klavier wal⸗ tete ungemein feinfühlig Hugo Hermann ſeines ſchwierigen Begleitungs⸗Amtes. In der Sphäre ber gregorianiſchen Melodien bewegte ſich auch die Gregorianiſche Mette von Dr. Hermann Grabner. Wie ſchon erwähnt liegt in dieſem Werke eine außerordentlich kunſtvolle Arbeit vor. Dem Kompontiſten ſchwebte, ſoweit wir beur⸗ teilen können, die Abſicht vor, ein Werk für den praktiſchen Gebrauch zu ſchreiben, worauf die Ver⸗ teilung der Melismen auf mehrere leicht ſangbare Textſilben hindeutet. Zunächſt werden ſich wohl nur geſchulte Chöre unter Leitung ſehr feinſinniger Dirigenten an die Aufgabe der Aufführung wagen können. Die Zwiſchenſpiele auf der Orgel führte feinfühlend Hugo Hermann aus. Sehr problematiſch erſchien uns das Ritual für einen Sprecher, Einzelſtimmen und gemiſchten Chor von Paul Groß(Stuttgart).„Hiob, 14. Kapitel“. Der Sprecher(Oberſpielleiter Rich. Dornſeiff) rezitiert einzelne Verſe, denen Einzelſtimmen und der Chor, zum Teil kanoniſch geführt, mit allgemei⸗ nen Betrachtungen antworten. Die beiden Werke von Grabner und Groß gelangten zur Urauf⸗ führung. Den feſtlichen Abſchluß des Vormittagskonzer⸗ tes bildete die glanzvolle Wiedergabe der Deutſchen Meſſe op. 89 von Arnold Mendelsſohn durch den Bethovenchor Ludwigshafen a. Rh. unter der ſorgſamen Leitung von Studienrat Fritz Schmidt. Fern allem Herumtaſten und Experimentieren hat der greiſe Meiſter des Kontrapunktes ein wahrhaft erhebendes, klangſchönes und tief ergreifendes Werk geſchaffen, das ihm, ſowie dem vorzüglichen Inter⸗ preten Schmidt und ſeinem Chor helle Beifallsſtürme eintrug. Sehen wir von einigen unfreiwilligen Beleuch⸗ tungsimproviſationen zu Beginn des letzten Kon⸗ zertes ab, ſo muß betont werden, daß ſich die ganze Tagung dank aller beteiligten Faktoren und ihrer aufreibenden Arbeit reibungslos abwickelte. Auf die geleiſtete Arbeit können nicht nur die Mitglieder des Ehren⸗ und Arbeitsausſchuſſes, insbeſonders als spiritus rectores die Herren Kap. Sinzheimer, Hugo Hermann, Karl Eberts, Hans Bruch, Muſikdirektor Meißenberg⸗ Weinheim und der unermüdliche Leiter der Mannheimer Konzertdirek⸗ tion Herr Hpffmeiſter mit Befriedigung zurück⸗ blicken. Es bleibt noch zu erwähnen, daß auch Muſikdirek⸗ tor Heinrich Lenz verdienſtlich an der Orgel mit⸗ wirkte. Die Motette von Kaminſki 130. Pſalm, die im Kurzkonzert auf das Programm geſetzt wurde, erſchien im Verlage Schotts Söhne in Maing. Dr. Ch. 4. Seite/ Nummer 460 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 5. Oktober 1931 Luiſe Oettinger 7 Luiſe Oettinger iſt mit 57 Jahren geſtorben. Eine ſeltene Frau iſt mit ihr verſchieden, ſelten durch ihr perſönliches Schickſal, aber auch ſelten in der Art, wie ſie es trug. Nahezu 50 Jahre gelähmt, an ihren Stuhl gefeſſellt, und trotz dieſer Gebunden⸗ heit und eigenen Schwere des Schickſals ein ſprühend lebendiger Menſch, der die ſozialen Schäden der Zeit mit Intenſität erfühlte und zu beheben ſuchte. Man vergleiche das Leben der Verblichenen mit jedem auch nur halbwegs Geſunden, der in der Lage iſt, ſeine Glieder zu gebrauchen und man erfahre, wie ſie, gelähmt ſeit Jahrzehnten, es vermochte, noch Mitgefühl aufzuwenden für Bedrängte, vom Leben Verfolgte. In ihrer Jugend hat ihre ſchriftſtelleriſche Be⸗ gabung dieſe Gedankengänge in Novellen und Romanen zum Ausdruck gebracht. Um die Jahr⸗ hundertwende aber wußte ſie einen kleinen Kreis fortſchrittlich geſinnter Frauen und Männer au ſich zu ziehen und in ihnen den Gedanken zu erwecken, der unglücklichſten der Mütter, der unehelichen, müßte geholfen werden(damals hat ſie auch auf mich perſönlich den großen Einfluß ausgeübt,„zu wecken“, anzufeuern, anzuregen.) Und hat ſo die Mutter⸗ ſchutzbewegung inauguriert, die in Mannheim jetzt ausgeklungen iſt in jenem von der Stadtver⸗ waltung errichteten Mütter⸗ und Säuglingsheim, das heute die Selbſtverſtändlichkeit dieſer Fürſorge betont und als öffentliche Aufgabe ſie anerkennt. Da⸗ mals aber, als Luiſe Oettinger, dieſe ſozialen Ideen erſtmals ausſprach, war es Heroismus für die „Verfehmten“, die Hand zu erheben. Und es war eine Dat, die Bewegung zu Gunſten der unehelichen Mütter zu beginnen. Hunderte von Sitzungen, tauſende von Briefen waren Luiſe Oettinger nicht zu viel, um die Sache, die ſie als gut erkannt hatte, vorwärts zu treiben und die Ortsgruppe Mannheim des Vereins Mutterſchutz zu gründen. Die Auregung, die in ähnlichen Zuſammenhängen in dieſen Stunden von ihr ausging, hatten alle, die ſie kannten, empfunden und ſind bereichert aus ihrer ſtillen Stube von dem Quell ihres Weſens geſchieden. Aus ihrem Vorbild konnte mancher von uns, der in harten Zeiten den Mut zu raſch ſinken läßt, den Mut ſchöpfen, über ſein perſönliches Leid und Schickſal hinauszukommen, um durch das tätige Mitgefühl mit der Not anderer, die noch tiefer von den harten Schlägen des Lebens berührt ſind und doch hindurch müſſen, auch das eigene ſchwere Leben ertragen zu helfen. Luiſe Oet⸗ tinger hat dieſe Größe der Selbſtüberwindung ge⸗ lebt. Friede ihrer Aſche. Martha Stern. * * Beiſetzung. Unter ſtarker Teilnahme wurde am Sonntag nachmittag der Bruder des bekannten Inhabers des Mannheimer Apollo⸗Theaters, Direk⸗ tor Simon Zacharias, auf dem israelitiſchen Friedhof zur letzten Ruhe beſtattet. In der Trauer⸗ halle ſchilderte Rabbiner Dr. Grünewald den Charakter des Verſtorbenen, der in hohem Maße in ſeinem Beruf und ſeiner Familie aufging. Ein ſchlichter, pflichtgetreuer Menſch ſei mit Simon Za⸗ charias dahingegangen. Der Vorſtand und die An⸗ geſtellten der Getreide⸗, Induſtrie⸗ und Commiſſton Aktiengeſellſchaft dankten dem beliebten Direktor, der in jahrzehntelanger Tätigkeit die Entwicklung der Geſellſchaft mit gefördert hat, durch prächtige Kranz⸗ ſpenden. * Schwerer Sturz vom Motorrad. Auf dem Neckarauer Uebergang geriet am Samstag abend ein 25 Jahre alter Motorradfahrer in die Stra⸗ ßenbahngleiſe und kam zu Fall. Er erlitt eine ſchwere Kopfverletzung, einen Knöchelbruch Unks und Hautabſchürfungen im Geſicht. Der Ver⸗ unglückte fand Aufnahme im Krankenhaus. * Schwer mißhandelt. In vergangener Nacht war⸗ fen vier Burſchen im Alter von 16 bis 25 Jahren in Käfertal einen 25 Jahre alten Inſtallateur zu Boden, traten ihn mit den Füßen und ſchlugen auf ihn ein. Gleichzeitig warf ein 65 Jahre alter Kellner dem Ueberfallenen einen größeren Stein an den Kopf. Der Mißhandelte trug an der Stirne eine erhebliche Verletzung davon. Der erſte Meſſe⸗Sonnt⸗ Man muß dieſes Jahr ſchon einen kleinen Rück⸗ blick auf den erſten Meſſe⸗Sonntag werfen, nachdem zum erſten Male eine Veränderung eingetreten iſt, die von ausſchlaggebender Bedeutung iſt. legung der Zeughausmeſſe nach der Straße„Am Wei⸗ ßen Sand“ iſt nicht ohne Einfluß auf den Betrieb, da die räumliche Annäherung an die Schaumeſſe eine Verſchiebung der Beſuchsziffern zur Folge haben wird. Wahrſcheinlich zu Gunſten der Verkäufer, denn mancher Beſucher der Schaumeſſe ſtattet der Kaufmeſſe einen Beſuch ab, nachdem ledig⸗ lich hierzu die Brückenſtraße zu überqueren iſt. Wie ſich der vermehrte Beſuch auf den Umſatz aus⸗ wirken wird, bleibt abzuwarten, wie überhaupt ein Urteil nach dem erſten Meſſetag kaum abgegeben wer⸗ den kann. Immerhin iſt feſtzuſtellen, daß ſich die neue, von der Stadtverwaltung geſtellte rot⸗weiße Abſper⸗ rung ſehr gut ausnimmt und auch ihre Zwecke voll⸗ kommen erfüllt. Bei normalem Betrieb reicht der den Fußgängern zur Verfügung geſtellte Platz der Fahrbahn vollkommen aus, da ja die wirklichen Käu⸗ fer auf dem Gehweg noch unterkommen können. Et⸗ was ſchwieriger liegen die Dinge bei Hochbetrieb, wie er z. B. am Sonntag gegen abend herrſchte. Gedränge und Geſchiebe mußte man aber ſchließlich auch früher auf dem Zeughausplatz über ſich ergehen laſſen. Die Nörgler, die ſich über die„unhaltbaren Zuſtände“ aufregten, mögen bedenken, daß ſich alles erſt einſpielen muß. Rein objektiv betrachtet, kann die Kaufmeſſe am Weißen Sand als eine günſtige Löſung bezeichnet werden. Allerdings muß das Publikum noch ſehr viel lernen. Die Abſperrung iſt ſo eingerichtet, daß ein Hinaus⸗ .* Die Ver⸗ Das treten auf den Fahrdamm nicht möglich iſt. Die Zugänge befinden ſich am Anfang und Ende der Bu⸗ denreihe, ſo daß ſich lediglich hier die Gefahren⸗ punkte beim Ueberſchreiten der Fahrbahn befinden. Die Gefahr iſt aber nicht größer, als auf jeder anderen Verkehrsſtraße. Unbedingt müſſen ſich die Meſſebeſucher das Durchſchlüpfen unter der Abſperrung abgewöhnen. Die Schutzmannſchaft war geſtern unabläſſig bemüht, in freundlicher Weiſe dieſe„Verkehrsfünder“ auf das Gefährliche ihres Tuns aufmerkſam zu machen. Es muß ferner darauf hingewieſen werden, daß der geteerte Weg jenſeits der Fahrbahn ein Radfahrweg iſt. Die Fußgänger haben den Promenadenweg am Neckardamm zu be⸗ nutzen. Umgekehrt iſt auch eine Belebung der Schaumeſſe zu erwarten, da mancher Beſucher, der früher nur für die Zeughausmeſſe Intereſſe hatte, bei einem Beſuch der Verkaufsmeſſe auch der Budenſtadt auf dem Meßplatz ſeine Aufmerkſamkeit widmen wird. Die Schaumeſſe ſelbſt bietet das gleiche Bild wie in früheren Jah⸗ ren. Am geſtrigen Sonntag fand ſie, begünſtigt durch das ſchöne Wetter und den ſtarken Fremdenzuſtrom von auswärts, ſtarke Beachtung. Auch die„Ja⸗ kobe“ auf dem Marktplatz konnten wieder zahl⸗ reiche Zuhörer um ſich ſcharen. Soweit feſtzuſtellen war, machten ſie gute Geſchäfte. Mit dem Geſchäft des Sonntags ſind ſo ziemlich— Ausnahmen gibt es auch hier— alle Meſſeleute zufrieden. Ihr einziger Wunſch iſt die Beſtändigkeit des ſchönen Wetters, das uns in dieſem Jahre ganz untraditionell von dem gewohnten Meſſeregen verſchonte. 0 * Im Bereich des Laudesarbeitsamts Südweſt⸗ dentſchland wurde Dr. Jäck, Arbeitsamts direktor der Reichsbeſoldungsgruppe& 20, Vorſitzender des Arbeitsamts Mannheim, zum Arbeitsamtsdirektor der Reichsbeſoldungsgruppe 4 2b ernannt. * Perſonenſtandsaufnahme. Für die am 10. Okto⸗ ber ſtattfindende Perſonenſtands aufnahme für Steuerzwecke werden z. Zt. durch die Schutz⸗ mannſchaft den Hauseigentümern die Druckſachen zu⸗ geſtellt. Die Liſten ſind bis ſpäteſtens 15. Oktober an den Hauseigentümer zur Weiterleitung an die Schutz⸗ mannſchaft zurückzugeben.(Weiteres Anzeige.) * Die Bücherei im Möhlblock. Unſerem Bericht über die neugeſchaffene Bücherei im Möhlblock tragen wir nach, daß die Leſegebühr für die Zeit vom 1. Okt. 1931 bis zum 31. März 1932 auf 1 ¼ feſtgeſetzt worden iſt. Das Löſen einer Leſekarte be⸗ rechtigt alſo zur Benützung der Bücherei im nächſten halben Jahre. Erwerbsloſe werden von dieſer Maßnahme nicht betroffen; ſie können koſten los die Bücherei in Anſpruch nehmen. * Eine Verkehrsſtörung entſtand geſtern abend am Seckenheimer Aufgang der Neckarbrücke durch den Zuſammenſtoß zweier Autos. Auch in dieſem Fall wurde die Berufsfeuerwehr um Hilfe ange⸗ gangen. Als der um 8,56 Uhr alarmierte Löſchzug an der Unfallſtelle eintraf, war die Verkehrsſtörung bereits beſeitigt. * Kaminbrand. Geſtern abend.07 Uhr mußte die Wache II der Berufsfeuerwehr das Kaminkehr⸗ zeug nach Relaisſtraße 171/73 ſchicken. Infolge Glanzrußbildung war ein Kaminbrand ausgebrochen, 0 der ſchnell gelöſcht wurde. * Nicht im Bett Zigaretten rauchen! Geſtern nachmittag um.06 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach Innere Wingertſtraße 17 in Käfertal gerufen. Durch Fahrläſſigkeit beim Rauchen von Ziga⸗ retten war das Bett in Brand geraten. Beim Eintreffen des Löſchzuges war das Feuer bereits gelöſcht. 124.15: Frankfurt: Lieder und Kammermuſik. * Auf der Landſtraße überfahren. Sonntag abend wurde auf der Landſtraße von Mutterſtadt nach Maudach ein auf Wanderſchaft befindlicher Arbei⸗ ter von dem Perſonenkraſtwagen eines kaufmänni⸗ ſchen Angeſtellten aus Mannheim angefahren und zu Boden geworfen. Der Kraftwagenführer, der von dem Unfall nichts gemerkt haben will, fuhr davon, konnte aber von einem Motorradfahrer der Polizei gemeldet werden, die den Autolenker in der Garten⸗ ſtadt ſtellte. Der Ueberfahrene, der anſcheinend innere Verletzungen erlitten hat, wurde ins Marienkrankenhaus verbracht. * Schwein geſtohlen. In der Zeit vom 28. bis 30. September verſchwand aus der Schweinemarkt⸗ halle des Städt. Viehhofes ein lebendes Schwein im Gewicht von 105 Kilogramm. Was hören wir? Dienstag, 6. Oktober : Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. : Südfunk: Schallplattenkonzert. : Frankfurt: Schallplattenkonzert. : München: Unterhaltungskonzert. : Südfunk: Blasmuſik. 5: Langenberg: Mittagskonzert. 5: München: Stunde der Hausfrau. 15.20 Frankfurt: Wochenſchau des Frankfurter frauenvereins. : Frankfurt: Stunde der Hausfrau. : Langenberg: Kinderſtunde. : Südfunk: Frauenſtunde. : Wien: Nachmittagskonzert. : Langenberg: Veſperkonzert. : München: Veſperkonzert. 5: Südfunk: Nachmittagskonzert. 20: München: Mechaniſierung des Geiſtes im kauſmänni⸗ ſchen Leben. Vortrag. : Frankfurt: Iſt Kunſt eine Waffe? Objektiv ſachliche Unterſuchung über ob, in welchem Sinne und wel⸗ chem Maß. Vortrag. : Wien: Jugend im Verſinken. Jugend⸗Kriminalität und ihre Quellen. : München: Verſchollene Klänge. 5: Frankfurt: Schrammelmuſik. 5: Frankfurt: Spaniſche Bilderbogen. 20.15: Langenberg: Alles durcheinander. Haus⸗ Copyright 1929 b WIIh. Köfler, Minden iW. Richtig ſetzte ein Maſchinengewehr ein: Tak, tak, tak— ganz in der Nähe— doch Lindolf dachte nicht an Schüſſe, er ſuchte nur den Kompagniereſt— da— da endlich, ſie hockten— ein Unteroffizier ſagte:„Wir wußten nicht, wo weiter!!“ Lutz nickte: kommt nach. Und er brachte ſie an den Laufgraben. Doch das von ihm vorhin geweckte Ma⸗ ſchinengewehrfeuer traf zwei, die er kannte, darunter einen von den neuen dreißig. Ich meinte es doch gut, o Gott! ſchlug ſein Gewiſſen. Aber das Toben der tauſend Schüſſe ringsum im engſten Kreis nahm alles logiſche Denken ſofort weg, nur traumhafte, hell⸗ ſichtige Bilder traten vor die Augen— er ſollte ja oben entlang laufen, durch die Maſchinengewehrgar⸗ ben alſo— ach was— raus— er lief auf der Bruſt⸗ wehr, umheult und umpfiffen und umkracht— da hockte der Leutnaut mit der Kompagnie— und vor ihm ſpritzte der Erdboden Lindolf nickte: Ja, Kompagnie iſt zuſammen. Der Leutnant winkte ihn neben ſich. „Man weiß, daß wir kommen. Ich will aber war⸗ ten. Wenn wir durch das Maſchinengewehrfeuer lau⸗ fen, das hier in den aufgeſchoſſenen Gräben praſſelt, kommen wir ein Drittel nur nach vorn.“ Sie warteten eine Stunde. Leuchtkugeln ſchwebten über ihnen. Dann und wann ſchlug eine Granate in der Nähe ein. Manchmal wurde durchgeſagt im Flü⸗ ſterton, ganz geſchäfts mäßig: ner tot. Der verwundet, je⸗ Endlich hörte die Schießerei auf.„Jetzt ſo ſchuell wie möglich durch. Laufſchritt— durchſagen—Lin⸗ dolf— oben laufen—“ a Und wieder huſchte Lindolf die Kompagnie ent⸗ lang: Lauſſchritt, Laufſchritt, Laufſchritt— Sie kamen durch, faſt die ganze Kompagnie. Nur den Schwanz, die Letzten, faßte das Maſchinengewehr⸗ feuer, eine Leuchtkugel hatte den Anmarſch zum Schluß aten. Unteroffizier Glaſer, der mit Bexnöckel den Schluß bildete, fiel. Drei Mann verwundet. So langte die 12. Kompagnie, die 4. Kompagnie des 1. Bataillons ablöſend, ſchnaufend und ohne jeden greifbaren Gedauken todmüde nachts um zwei in der vorderſten Stellung an. Und morgen Sturm. 11. Pechtler, der rüde Geſelle, der ſchon mit einer ge⸗ wiſſen Krankheit abhauen wollte, war vorn einer der Tapferſten. Nun wie er drin war in dem Dreck, wie er ſich ausdrückte, er hatte manchmal noch ein ſafti⸗ geres Wort dafür, da wollte er zeigen, daß er keines⸗ wegs Angſt hatte. Er war wirklich der Einzige viel⸗ leicht, dem Angſt ohne Heuchelei oder Selbſtüberwin⸗ dung etwas Fremdes war. Er duckte ſich nicht, wenn die Blumentöpfe oder die Maikäfer, wie er die Flin⸗ tenkugeln nannte, flogen; er ging drauflos, wie man es ihm befahl, und ſtand grinſend ſtill, wenn das Ganze Halt kommandiert wurde. Zu ſeiner Seite ſtets Töz und Wittke. Kaum waren ſie vorn angelangt, hatten ſie ſich eins der größten Erdlöcher ausgeſucht, in dem ſie zu dritt ſitzen konnten, und ſpielten nach dem erſten Aus⸗ ſchnarchen ihren Skat, während die Granaten die Front auf und ab taſteten. „Langſam bekommen die Stinktiere“— ſo nannte Pechtler die Sanitäter—„zu tun. Na, Junge, Hei⸗ matſchuß?“ fragte er einen Verwundeten aus einer fremden Kompagnie, die weiter vorn an der beſon⸗ ders gefährlichen Sappe lag, und der vorbeihumpelte. Der lächelte: Hoffentlich trifft mich keine zweite, ehe ich aus dem Graben hinaus bin— Die Granaten auf und ab machten einen ſolchen Lärm, daß Pechtler ruhig brüllen konnte: 0 Ja, in Morslede, ja in Morslede, ja in Mors⸗ lede. ſchmeckt der Wein ſo ſüß. 2 Nachmittags vor dem Sturm munterte Pechtler alle auf mit derben Widmungen, die er den trom⸗ melnden Granaten nmachſchickte, die die Franzoſen zermürben ſollten, mit Gelächter über die paar Naſen⸗ popel, die von drüben geflogen kamen, er verband Leichtverwundete mit ſeinem Verbandsſtoff, und auf die Frage, was er für ſich„eventuell“, ja, ſo ſprach man von Tod und Wunden: eventuell—— verbrau⸗ chen wolle, ſagte er:„Mein Hemde iſt ſowieſo ver⸗ dre 5 Leutnant Wynfrith ſagte plötzlich:„Nun halt die Klappe, in drei Minuten müſſen wir raus. Lindolf, durchſagen! In drei Minuten—“ Es regnete. Alle waren lehmbeklebt. Wenn man verſuchte hochzukommen, glitſchte man an der Graben⸗ wand ab. Doch kein Gegenbefehl kam. Der Leutnannt hatte noch einmal telephoniert und auf den Schlamm zwi⸗ ſchen den Gräben hingewieſen. Er war vom Major angepfiffen worden, was denn das heißen ſollte. Be⸗ fehl ſei Befehl.- Durch dieſen Anſchnauzer fühlte aber Wynfrith ſein Gewiſſen rein. Er hatte wieder einmal verſucht, ſeine Leute bis zum äußerſten zu ſchonen— daß ſie heute in dem Dreck die Höhe 304 hinan kamen, war ausgeſchloſſen— aber, na ja,— von Zeit zu Zeit mußte geſtürmt werden—— 4 Uhr. Man ſtieg aus den Gräben. Der Regen nebelte die grauen ſchteichenden und kriechenden Ge⸗ ſtalten ein. Mit Ellenbogen und Knien blieb man im Lehm ſtecken, mühſam kroch die ausgeſchwärmte Kompagnie Meter für Meter vor. Drahtverhaue— nur dort eine ſchmale Gaſſe,. Nun ſammeln und durch⸗ laufen.„Lindolf, Bernöckel— die Flügel hier heran⸗ drängen!“ 5 Doch ehe die Kompagnie immer zu drei und vier Mann durch die enge Gaſſe zwiſchen den Drahtver⸗ hauen durchzuflitzen beginnen konnte, fing der Frau⸗ zoſe von der Höhe 304 herab zu tacken an. Ein, zwei, drei Maſchinengewehre. Das langſame Tack⸗tack der Franzoſen.. Die deutſchen Geſchütze hatten auf⸗ gehört zu ſchießen. Sturmſtille. „Zurück!“ ſchrie Wynfrith.„Hinlegen! Abwarten!“ Nun ſetzte auch Geſchützfeuer ein. Nur die lieb⸗ lichen kleinen Dingerchen der Feldgeſchſitze, wie Pecht⸗ ler ſagte, die man dort auf der Höhe losfunken ſah. verteidigte:„Pechtler türmt nicht!“ Kompagnie tapſen mit ihren Lehmklumpenſchritten, ehe das Feuer einſetzte. 1 i Dann lag die Garbe der Maſchinengewehre aller- dings auf dem Durchlauf. bleiben bis abends! öffnung. ſczyk, zwei Neue. Doch er mußte durch. Sonſt fie len noch mehr— umſonſt. — Aus dem Ausland Beromünſter: Kenzert. 5 Rom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Prag: Deutſche Sendung: Ländler⸗Schollplatten. Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Mailand: Salonorcheſter. 5 Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Beromünſter: Beethovenſtunde. 12.40: 17.30: 18.00: 18.30: 19.00: 19.15: 20.00: 20.00: 20.20: Sottens: Orcheſterkonzert. 21.00: Mailand: Sinfoniekonzert. Monta; — 2 Politiſ Vorausſage für Dienstag, 5. Oktober: 4 ga tach klarer Nacht zeitweiſe ſtärker bewölkt. Ver⸗ national] einzelt ſtrichweiſe Regen. Um Mittag mild bei leich⸗ ruher J. ten Südweſtwinden. Freie Hochlagen Nachtfroſt⸗ Uhr Ecke gefahr. Oertliche Frühnebel. reiten z 5 dersdenk 0 Reibereic Welter⸗Nachrichten der Badiſchen 51 10 Landeswelterwarte Karlsruhe fällen le f bildunger Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags F zeibereitf — 8— Schließlic See. Luft⸗ 2„ 1 7 S 560 dre 8 5 W G u m m n inn 88 wicht Stärke Perſon 5 11 i— einem Fe Wertheim 8 4 15 3 till— Nebel 5 für Königsſtuhl 5687718 9 11 8 580 kliicht heiter deren 8 Karlsruhe 120 772,0 6 186 4 ſtill— wolkenlos gen Stad Dad ⸗Bad 2187725 5 16 4 0 leicht Nebel. Villingen 712 774,0 314 2 N leicht heiter bereitſcha Bad Dürrb. 701— 14—38 fſtill— heiter St. Blaſien 780— 2 10 5 leicht beiter Badenweil. 42277156 8 15 7. leicht wolkenlos Feldbg. Hof 12750645.4 12 10 6 8 leicht heiter* Pfor Nach dem Einbruch maritimer Luft, der am don Samstag vormittag unter geringem Niederſchlag er⸗ Kehle d folgte, kam es unter der Wirkung eines Zwiſchen⸗ perblutet hochs bald zur Aufheiterung, ſo daß der Sonntag vorwiegend heiter und trocken war. Heute morgen ſind wir am Nordweſtrand des hohen Druckes mit wodurch die höchſte Frühtemperatur des Landes der Feldberg mit 12 Grad meldet, während die über den übrigen Landesteilen lagernde Luft durch Ausſtrahlung 6 bis Mit dem Weiterzug des hohen Druckes nach Oſten wer⸗ 5 ſtark abſinkender Luft angelangt, 7 Grad und die Baar bis 12 Grad kälter iſt. den auch wir in den Bereich des äußerſten Süd⸗ randes der großen Inlandsdepreſſion gelangen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober 5——.——ñ— 5 2 Rhein⸗Pegel 30..].88(Neckar- Pegel 1. 2.% Baſel! 9885830 50.74 0,70 Schufterinſel.42 1788 1321.82.25 Mannheim. 3,88.838,45 Kehl.. ,42,89.85 2,51ſ6,72 Jagſfeld.. 18,12 50 c. Maxau.68.59 4,58 4,50 442 Heilbronn 1,38 1,28 1,27.20 Mannheim. 388.53 3,53.44.2 Plochingen. 0,400, 41 0,860, 56 Caub.. 2562,54 2,4 2,422.28 ö Köln 2,46 2,88 2,52 2,27 2,12 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder ⸗Spon und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht u, alles übrige! Franz Kircher Anzeigen u. geſchäftl. Mitteilungen; Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. R 1, 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur be“ Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen *Die Rottweiler Möbelfabrik, Limbrecht, Neuhaus u. Weber GmbH., hat in Monnheim im Hauſe P 7, 9 eine Verkaufsſtelle eröffnet. Als beſondere Spezialität bietet die Firma elegante Schlafzimmer an. ausgeſtellten Muſterzimmer wird höflichſt eingeladen. 8 5 13434 Radikaler Preisabban bei Villiger. Die Firma Villiger gibt ſoeben bekannt, daß ſie die Kleinverkaufspreiſe ihrer Stumpen von 10 auf 8 Pfg. und von 12 auf 10 Pfg. her⸗ untergeſetzt hat. Die Raucherwelt wird gerne vernehmen, daß dieſe einſchneidende Verbilligung der Villiger⸗Stumpen ohne irgend welche Aenderung der rein überſeeiſchen Qua⸗ lität vorgenommen wurde. V372 Skatbrüder? Bernöckel totenblaß und müde den Kopf hängen laſſend ſagte:„Getürmt!“ Doch Lindolf wußte ſeit geſtern es beſſer und er Da— horch—„Herr Leitn'nt! Herr Leitn'nt!“ Das war Pechtler. Mitten im Drahtverhau, den er mit blutigen Händen auseinanderbog.„Hier durch Der Skatklub hat die Choſe aufgeknipſt! Los! Das gibt einen Grand mit Vieren!“ 1 Noch immer lag das Maſchinengewehrfeuer auff der alten Drahtverhaugaſſe. 5 Doch durch die neue Gaſſe konnte Dreiviertel der „Lindolf, zurückkriechen! Der Reſt ſoll zurück Sie bleiben auch da!“ Neben dem Maſchinengewehrfeuer begannen jezt auch Gewehrſchüſſe zu pfeifen. Lindolf kroch durch den klebrigen Lehm. Und noch immer rann der Regen. Zweiter Oſterfeiertag. Vor einem Jahr hatte er einen Waldspaziergang mit Adel⸗ heid gemacht——— Penk! Das war ein Schuß ganz in der Nähe. „Laß ihm!“ wie Pechtler ſagt. a Jetzt war er herangekrochen an die Drahtverhau⸗ Zwei Tote. Kopfſchüſſe. Winder, Matu⸗ Er lief. Aufrecht. Er kam durch. Da war der Unteroffizier Liebetanz mit noch etwe zu dem V * Pfor auf der 2 Jahre alt Aktentaſch Mark bef der Frau Täter ein! 9 tentaſche heutel mit In * Bade der Verei ſein 251 dieſem Ar Baden ſt⸗ ſammlung * St. Glaſermül brannte ge And Fried von 50 000 Verſicheru⸗ . verbrannte Har. Als eingebracht Zur Beſichtigung der 5 Wo iſt Pechtler mit einem Male? Wo ſind die vierzig Mann. Irgendwo in einem Erdloch ſtöhnte es:„Krauß verwundet Beinſchuß! Sanitäter nicht da.“—„Was gibt'?“ fragte der Unteroffizier.„Je⸗ der, der hier durch will, bleibt liegen.“ „Ihr ſollt euch hier eingraben und liegen bleiben“ meldete Lindolf. (Fortſetzung folgt.) eee Den am 1. Oktober und ſpäter hinzugetrel nen ſtändigen Beziehern unſerer Zeitung we den die bereits l erſchienenen Teile des 1 stehenden Romans koſten los nachgeliefe * Zell chen des Le bach. Nu wehr gebon * Meß in dem ne Pius Bor ſeiner Fan war. Das Mühe und der erſt kü werden kor dig eingeä Dachſtuhl g ſchaden gel 90 000 Ma: Heus, doch frei geklär dies der el nem iſt es wandfrei z vermutet n — ber: t. Ver⸗ ei leich; ichtfroſt⸗ hen e 1 * mittags jetter volkenlos Nebel eiter eiter heiter volkenlos heiter er am hlag er⸗ wiſchen⸗ sonntag morgen kes mit ich die d berg übrigen ig 6 bis t. Mit en wer⸗ u Süd⸗ en. 1 5 1 l E 8 8 233 teilungen; 1 ucker und . m. b. H. t nur bel jaus u. 9 eine tetet die ing der N. 13434 eren e el der ritten, aller⸗ urück⸗ i jet d noch Vor Adel⸗ ganz Thau⸗ MNaiu⸗ ſt fie⸗ etws öhnte nicht „Je, 5. Oktober 1931 2 Montag, 8 Aus Baden Politiſche Unruhen in Karlsruhe— Sechs Ver⸗ haftungen * Karlsruhe, 3. Okt. Nach Schluß einer größeren nationalſozialiſtiſchen Veranſtaltung in der Karls⸗ ruher Feſthalle am Freitag abend kam es gegen 23 Uhr Ecke Schützen⸗ und Ettlingerſtraße zu Reibe⸗ reien zwiſchen Nationalſozialiſten und politiſch An⸗ dersdenkenden, anſcheinend Reichsbannerleuten. Dieſe Reibereien, die ſich bis in die Karl⸗Friedrichſtraße hineinzogen, hatten die bei ſolch bedauerlichen Vor⸗ fällen leider üblich gewordenen ſtarken Gruppen⸗ bildungen zur Folge, die der raſch anweſenden Poli⸗ zeibereitſchaft ihre Säuberungsaktion ſehr erſchwerte. Schließlich ſahen ſich die Beamten gezwungen, vom Gummiknüppel Gebrauch zu machen. Sechs Perſonen wurden vorläufig feſtgenommen, in einem Falle wegen Beamtenbeleidigung, in den an⸗ deren fünf Fällen wegen Ruheſtörung. In den übri⸗ gen Stadtteilen herrſchte dank der erhöhten Polizei⸗ bereitſchaft ziemlich Ruhe. Schrecklicher Selbſtmord * Pforzheim, 3. Okt. Ein in der Mablbergſtraße wohnender Straßenbahnführer hat ſich in der Nacht zum Donnerstag mit dem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitten. Der Mann iſt auf dem Platze verblutet. Häusliche Mißhelligkeiten ſollen den Mann zu dem Verzweiflungsſchritt getrieben haben. Straßenranb * Pforzheim, 3. Okt. Gſtern abend 10 Uhr wurde auf der Brettener Straße eine Frau von einem 23 Jahre alten Manne überfallen, der ihr eine Aktentaſche entriß, in der ſich ein Geldbeutel mit 57 Mark befand. Ein Paſſant, der durch die Hilferufe der Frau aufmerkſam wurde, konnte den flüchtigen Täter einholen und der Poltzei übergeben. Die Ak⸗ tentaſche hatte er weggeworfen, während der Geld⸗ beutel mit Inhalt bei ihm vorgefunden wurde. Jubiläum des Zeitungsverlegervereins * Baden⸗Baden, 4. Okt. In dieſen Tagen kann der Verein Südweſtdeutſcher Zeitungs⸗Verleger auf ſein 25 jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wird der am 18. Oktober in Baden⸗ Baden ſtattfindenden ordentlichen Mitgliederver⸗ ſammlung ein beſonderer Feſtakt vorangehen. Großfener in St. Märgen * St. Märgen, 3. Okt. Das große Anweſen zur Glaſermühle, das mit einer Bäckerei verbunden iſt, brannte geſtern vollſtändig nieder. Die Beſitzer, Leo und Frieda Hermann erleiden einen Schaden von 50 000 Mark, der jedoch zum größten Teil durch Verſicherung gedeckt iſt. Neben den Futtervorräten verbrannten auch 30 Zentner Mehl und Mobi⸗ iar. Als Brandurſache wird Selbſtentzündung des eingebrachten Oehmds angenommen. * Zell(Amt Bühl), 3. Okt. Das Zjährige Söhn⸗ chen des Landwirts Albert Daniel fiel in den Mühl⸗ bach. Nur als Leiche konnte das Kind am Mühl⸗ wehr geborgen werden. * Meßkirch, 4. Okt. Geſtern brach in Langenhart in dem neu hergerichteten Anweſen des Landwirts Pius Boos Feuer aus, während der Beſttzer mit ſeiner Familie bei der Kartoffelernte auf dem Felde war. Das Feuer griff ſehr raſch um ſich, ſodaß mit Mühe und Not das Vieh und die neue Ausſteuer der erſt kürzlich verheirateten jungen Frau gerettet werden konnte. Die Oekonomiegebäude ſind vollſtän⸗ dig eingeäſchert. Das Wohnhaus konnte bis auf den Dachſtuhl gerettet werden, doch hat es ſehr an Waſſer⸗ ſchaden gelttten. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf 0 000 Mark. Man vermutet Selbſtentzündung des Heus, doch iſt die Brandurſache noch nicht einwand⸗ frei geklärt. Innerhalb der letzten acht Wochen iſt dies der elfte Brand im Bezirk Meßkirch. Bet kei⸗ nem iſt es bisher gelungen, die Brandurſache ein⸗ wandfret zu ermitteln, in einer Anzahl von Fällen n Tägl . . — e Berichte der Weinheim, 4. Okt. Im Rahmen der Mannheimer Tagung für neue Chormufik 1931 fand gewiſſermaßen als Abſchluß heute am Spätnachmittag in der Turnhalle Realgymnaſiums ein Kurzkonzert ſtatt, in dem der Cäeilienverein Weinheim unter Leitung ſeines Dirigenten, des Muſikdirektors Alphons Meißenberg, hauptſächlich Madrigale und Motetten zu Gehör brachte. Es iſt ein beſon⸗ deres Verdienſt Meißenbergs, mit großer perſönlicher Hingabe und viel fleißigem Studium hier einen ge⸗ miſchten Chor, nämlich den Cäcilienverein zu einer beachtlichen Stufe künſtleriſcher Leiſtungsfähigkeit herangebildet zu haben. Daß dabei der ſtrebſame Dirigent den von ihm geſchaffenen anſehnlichen und ſtimmlich gut veranlagten Klangkörper immer wieder auf die Probleme der neuen Muſik hinlenkte, machte die Aufgabe für ihn und den Chor ſelber nur um ſo ſchwieriger. Deſto freudigere Anteilnahme hatte es in der hieſigen Bevölkerung ausgelöſt, wenn der Cäcilien⸗ verein unter Meißenbergs anerkannt tüchtiger Lei⸗ tung jetzt anläßlich der Mannheimer Tagung für neue Chormuſik die Früchte langjährigen Strebens aufweiſen konnte, die ihn zu weiterer unabläſſiger Arbeit auf dem einmal beſchrittenen Muſikgebiete ſicher anfeuern werden. Weinheim betrachtete es als Auszeichnung, daß die Mannheimer Tagung auf Weinheimer Boden ihren Ausklang finden konnte, und bezeugte ſeine Anteilnahme durch einen verhältnismäßig recht bedeutenden Beſuch der Ver⸗ anſtaltung, die wegen des ſich anſchließenden Empor⸗ ſtiegs zur Wachenburg ziemlich pünktlich begann. Das Konzert wurde vom Chor des Cäcilienver⸗ eins Weinheim unter Meißenbergs Leitung— vom des * Ludwigshafen, 3. Okt. Wie bekannt iſt, arrangiert die Notgemein⸗ ſchaft erwerbsloſer Angeſtellten e. V. Ludwigs⸗ hafen a. Rh. am 10., 11. und 12. Oktober im Ebert⸗ park ein großes„Pfälzer Oktoberfeſt“, deſſen Rein⸗ erlös zur Unterſtützung(Winterbeihilfe) notleiden⸗ der erwerbsloſer Angeſtellten verwendet werden ſoll. Das größte Intereſſe dürfte wohl dem Aufſtieg der berühmten Kunſtluftſchifferin Elvira Wilſon, Hamburg zugewendet ſein. Die Künſtlerin wird mit ihrem Ballon an einer 12ſtufigen Strickleiter, mit dem Kopf nach unten, bis 800 Meter Höhe aufſteigen und dabei gymnaſtiſche Evolutionen vollbringen; dies wird in Ludwigshafen zum erſten Mal gezeigt. In der großen Feſthalle iſt der Betrieb, dem in ganz Deutſchland bekannten Feſtwirt A. Schnei⸗ der, München übertragen, der den Betrieb im Stile des„Münchner⸗Oktoberfeſtes“ aufzieht. Er bringt ſeine Kapelle, ſeine Artiſten und ſein Be⸗ dienungsperſonal in Oberländler⸗Originaltracht mit. Eine elektriſch betriebene Wurſtfabrik für Weißwürſte, eine Roſtbraterei und eine Hühner⸗ braterei gehört zu dem Bereich des Feſtwirtes. Das Feſtbier aus der hieſigen Aktienbrauerei, das eine extra längere Lagerzeit erhalten hat, wird ſicher auch dazu beitragen, die Gemüter zu erheitern und die Stimmung zu heben. f Weiter wird außer den Karuſſells, Schieß⸗ Zucker⸗ und ſonſtigen Jahrmarktsbuden auf dem Feſtplatz eine große vollſtändig aus Holz erſtellte Wein ⸗ halle Aufſtellung finden, in der der Pfälzer Wein ausgeſchenkt wird. Auch die„Schubkärchler“ aus Bad⸗Dürkheim werden in einer Anzahl mit einem guten„Pfälzer Tropfen“ aufwarten. Für Tanzluſtige iſt ein großer Tanzboden vorge⸗ ſehen. Wer ſein Glück verſuchen will, findet bei der vermutet man Brandſtiftung. Ausklang der Neuen Chormuſik-Tagung 1931 mer Feitung 2 2. Jahrgang/ 1 Kummer 460 8 Publikum lebhaft begrüßt— mit der Motette von Heinrich Kaminſki op. 1a„Der 130. Pſalm“(Aus der Tiefe rufe ich Herr zu Dir) weihevoll eröffnet. Unter einer kleinen Umſtellung des Programms ſang dann der gemiſchte Chor zuerſt das Schlaflied von Armin Knab und dann den Maiſang aus dem Chorwerk „Zeitkranz“ des gleichen Komponiſten. Dieſe Dar⸗ bietungen, ebenſo wie der Vortrag der beiden Madri⸗ gale„Drinnen im Strauß“ und„Epilog“ von Karl Marx lop. 3) beſtätigten erneut die auf überaus ſorgfältiger und man darf ſagen mühevoller Vorbe⸗ reitung beruhende exakte Leiſtung des gemiſchten Chores. Im Großen und Ganzen läßt ſich dieſe Leiſtung für einen Laienchor als hervorragend be⸗ werten. Das Publikum zeichnete den Chor und ſeinen Dirigenten durch überaus warmen Beifall wiederholt aus. Es kamen ſoliſtiſche Darbietungen der Soprani⸗ ſtin Elſe Meyer⸗Fiſcher, am Klavier begleitet von Max Sinzheimer. Frau Elſe Meyer⸗ Fiſcher bot drei Geſänge nach alten Sequenzen(„Der Schlüſſel Davids“,„Emanuel“,„Geburt des Kö⸗ nig“). Der eine feine Kultur aufweiſende Mezzo⸗ ſopran der Konzertſängerin, die über eine weiche und recht bedeutende Stimme und wohlige Vortrags⸗ art verfügt, fand die verdiente Anerkennung der Zu⸗ hörerſchaft. Mit zwei vom gemiſchten Chor geſungenen Mo⸗ tetten(Hugo Herrmann op. 78,), von denen die eine der Frömmigkeit, die andere der Fröhlichkeit gewid⸗ met iſt, fand das Konzert, das ein voller Erfolg des Dirigenten und ſeines Chores war, nach bloß 40 Minuten Dauer ſeinen Abſchluß. Es folgte ein zwangloſes geſelliges Beiſammen⸗ ſein in den Räumen der WSC. Wachenburg nebſt einer ſpätabendlichen Burgenbeleuchtung zu Ehren Oltoberfeſt im Ebertpark „Tambola“ reichlich Gelegenheit. Nicht unerwähnt oyon sptechen Alle? Xx VF. Vm gilde hof flugto 5 * der Gäſte. bleibe auch der Umzug am Samstag, den 10. Okt. An dieſem werden ſich nicht nur 2 Muſikkapellen, ſondern auch das geſamte Perſonal, des Feſtwirtes, Frau Wilſon Hamburg, Trachtenvereine uſw. betei⸗ ligen. Einige Feſtwagen, ſind gleichfalls im Um⸗ zuge. Die Notgemeinſchaft richtet die Bitte an die Einwohnerſchaft Ludwigshafen und Umgebung, das Vorhaben kräftig zu unterſtützen. * Frankenthaler Oktobermarkt * Frankenthal, 4. Okt. Um den diesjährigen Oktobermarkt war es gut beſtellt. Was in den letzten Jahren immer der Fall war, iſt nicht eingetreten: es regnete nämlich nicht und ſtrahlend ſchien die Spätſommerſonne vom blauen Himmel hernteder. So war denn auch der Zuſtrom von außerhalb ungeheuer groß. Viele tau⸗ ſend Perſonen waren nach dem altbekannten Fran⸗ kenthal gekommen, um hier auf dem Oktobermarkt einige ſchöne Stunden zu verleben. Eine beſonders reichhaltige Budenſtadt war diesmal auf dem großen Feſtplatz aufgebaut. In der Feſthalle herrſchte ſtarker Betrieb. Der Markt nahm am Samstag abend 6 Uhr mit dem Abmarſch der Muſikkapelle und des Bedienungsperſonals auf den Feſtplatz ſei⸗ nen Anfang. Sonntag mittag 12 Uhr fand auf dem Marktplatz ein von der Stadtkapelle veranſtaltetes Standkonzert ſtatt. Nachmittags ſetzte ein un⸗ gemein ſtarker Verkehr ein. Auf dem Feſtplatz herrſchte bald ein beängſtigendes Gedränge. Die Feſthalle war überfüllt; auch die Wirtſchaften in der Stadt waren gut beſucht. Die Schaubudenbeſitzer machten gute Geſchäfte. Die Läden in der Stadt waren geöffnet und hatten mit einer großzügigen Schaufenſterſchau eine eifrige Werbetätigkeit Aus der Ffalx Rückſichtsloſer Motorradfahrer zu Gefängnis verurteilt * Ludwigshafen, 3. Okt. Der 22 Jahre alte Elek⸗ triker Willy Steuernagel geriet am 7. Juni d. J. mit ſeinem Motorrad beim Einbiegen in eine Neben⸗ ſtraße infolge zu ſchnellen Fahrens auf den Bürger⸗ ſteig und fuhr ein Mädchen an, das Verletzungen davontrug. Bei dem Unfall brach die bremſe des Motorrades ab. Dies hinderte St. nicht, das Motorrad am Nachmittag wieder zu be⸗ nutzen. Er wurde zu zwei Monaten Gefängnis und 15 Mark Geldſtrafe evtl. drei Tagen Haft verurteilt, da er wegen Fahrens ohne Führerſchein vor⸗ beſtraft iſt und dem Gericht als rückſichtsloſer Fahrer geſchildert wurde. Zuchthausſtrafen für Einbrecher :: Grünſtadt, 3. Okt. Wegen ſchweren Einbruchs⸗ diebſtahls hatten ſich der 27 Jahre alte Händler Joh. Aul von Freinsheim und der 23 Jahre alte Ernſt Petry von Frankenſtein, wegen Hehlerei die 26 Jahre alte Ehefrau Dina Aul ſowie der 30 Jahre alte Emil Petry von Frankenſtein und deſſen 31 Jahre alte Ehefrau Wilhelmine zu verantworten. Aul und Ernſt Petry hatten am 21. Mai in Aſſolheim in der Wirtſchaft bei der Witwe Eitel eingebrochen und aus dem unverſchloſſenen Schrank und der Kommode Klei⸗ dungsſtücke, Weißzeug, Uhren und Ringe, Silber⸗ und Goldwaren, Eß⸗ und Trinkwaren im Geſamtwert von nahezu 1000 Mark geſtohlen. Das Diebes⸗ gut brachten ſie in die Wohnung der Familie Petry, die wußte, daß die Gegenſtände geſtohlen waren. Aul und Petry wurden zu je drei Jahren Zucht⸗ haus, unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 5 Jahren und Stellung unter Polizeiaufſicht, verurteilt. Wegen Fluchtver⸗ dacht wurde Haftbefehl erlaſſen. Die Ehefrau Petry erhielt wegen Hehlerei zwei Monate Gefängnis mit Straferlaß. Han d⸗ 1e Abe Der ſchlaue Sträfling * Zweibrücken, 3. Okt. Ein merkwürdiger Kon⸗ fläkt iſt zwiſchen ſaarländiſcher und pfälziſcher Ju⸗ ſtiz entſtanden. Ein aus Dudweiler ſtammender Saarländer hatte in Zweibrücken neun Monate Ge⸗ fängnis wegen Betrugsverſuchs zu verbüßen, ließ ſich während der Verbüßung zu einer Meuterei hinreißen und erhielt dafür weitere neun Monate, wovon er noch vier abzuſitzen hat. Dieſer Tage wurde er nun zu einer Verhandlung vor dem Gewerbegericht Neun⸗ kirchen ins Saargebiet durch einen Zweibrücker Transportbeamten gebracht. Nach der Verhandlung lieferte ihn der Beamte bis zum Abtransport auf der Neunkirchener Polizeiwache ab. Hier legitimierte ſich der Gefangene als Saarländer und verlangte polizeilichen Schutz gegen die Wiederverbrin⸗ gung in außerſaarländiſches Gebiet. Da das Saar⸗ land eigene Gerichtbarkeit hat, ordnete die Sgar⸗ brücker Regierungskommiſſion, die angerufen wurde, vorläufig Weiterverbleiben des Sträflings in Neun⸗ kirchen an. Auf den Ausgang dieſer Juſtizſtreitſache kann man geſpannt ſein. * Kaiſerslautern,. Okt. Das Dienſtmädchen Margarete Rittersbach und jetzige Ehefrau Ketten⸗ ring aus Eiſenberg war vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht der fahrläſſigen Tötung angeklagt. Sie ſoll im Juni d. J. das zweieinhalbjährige Kind ihrer Dienſtherrſchaft, die in der Wirtſchaft zu tun hatte, verwahren. Als die Angeklagte ſeinerzeit das Zim⸗ mer, in dem ſte ſich mit dem Kind aufhielt, auf einen Augenblick verlaſſen mußte, warnte ſie das Kind, ja nicht gegen einen Eimer, in dem ſich hetßes Waſſer befand, vorzugehen. Im gleichen Augenblick fedoch, als ſie außerhalb des Zimmers weilte, ſprang das Kind auf den Eimer zu und ſtürzte hinein. Es er⸗ litt derartige Brandverletzungen, daß es ſta r b. Das Gericht konnte ſich von einer Schuld der Angeklagten entfaltet, die allgemein Anerkennung fand. * — Giſdebof qtette det Ng 1 * 1 5 8„ nicht überzeugen und ſprach ſie daher frei. e * 9 Presclerr 2 n 5 5 N 5 N 55 0 2 mir Werfmarben A Angarn-Oeſterreich:2(:0) Die Siegesſerie der öſterreichiſchen Nationalmannſchaft wurde am Sonntag in Budapeſt von den Ungarn unter⸗ brochen. Mit recht viel Glück kamen die Wiener Inter⸗ nationalen, die in zwei Länderſpielen Deutſchland mit ins⸗ geſamt 11 Toren abfertigen konnten, zu einem dem Spiel⸗ verlauf nach nicht verdienten Unentſchieden. Bedauerlicher⸗ weiſe hatte der ſonſt in Budapeſt ſo populäre deutſche Schiedsrichter Dr. Bauwens ⸗Köln einen ſehr ſchlechten Tag. Als er nach der einſtimmigen Meinung der 35 000 Zu⸗ ſchauer ein reguläres Tor der Magyaren wegen Abſeits nicht anerkannte, hatte er ſich die Sympathien der Maſſen ver⸗ ſcherzt. Unter polizeilicher Bewachung mußte Dr. Bauwens nach Schluß des Kampfes den Weg zum Umkleideraum an⸗ treten, da die leidenſchaftlich erregte Menge tätlich gegen ihn vorgehen wollte. Bis zur Pauſe führten die Ungarn ſchon :0. Oeſterreichs Läufer Mock wurde von Lazar angeſchoſſen, Bauwens gab einen Elfmeter, den Szabo für Hiden un⸗ haltbar verwandelte. Nach dem Wechſel fiel durch Oeſterreichs Linksaußen Vogl, der die Linie entlang raſte, der Ausgleich. Wenige Minuten ſpäter riſſen die Ungarn ernent die Führung an ſich. Ein Freiſtoß von Borſany wurde von Spitz abgefan⸗ gen, der unhaltbar einſandte. Ein von Turay erzieltes drittes ungariſches Tor erkannte, wie eingangs geſchildert, der Schiedsrichter nicht an. In der 38. Minute fiel aber⸗ mals durch Ziſchek das zweite Tor für Oeſterreich. Schwerer Anglücksfall einer Fußballelf Ein Toter und ſechs Schwerverletzte Einen ſolgenſchweren Autounfall erlitt die erſte Mann⸗ ſchaft des FC Fürthiim Walde. Auf ihrer Fahrt zu einem Retourſpiel nach Neuen in der Tſchechoflowakei verſagten an einer hohen abſchüſſigen Stelle auf der Stra⸗ ßenſtrecke Rittſteig— Sankt Katharina die Bremſen des Autos und der Wagen ſtürzte aus großer Höhe den Ab⸗ hinunter. Ein Toter und ſechs Schwerverletzte wurden unter dem Wagen hervorgezogen, während der übrige Teil der Maonnſchaft mit minder ſchweren Verletzungen davon kam. Aerzte und Hilfsmannſchaften hatten ſich ſchnell an der Unglücksſtelle eingefunden und für die Ueberführung der Verletzten in das Krankenhaus geſorgt. Hermannja-Frankfurt auch Säbelmeiſter Mit dem erwarteten Siege des Fechtklubs Hermannia Frankfurt in der Säbelmeiſterſchaft gingen die Kämpfe um die Deutſche Meiſterſchaft am Sonntag im Städtiſchen Schützenhaus in Halle zu Ende. Die Frankfurter konnten dabei ihre Titel in allen drei Waffen erfolgreich verteidi⸗ gen und beweiſen, daß ſie immer noch eine dominierende Stellung im deutſchen Fechtſport einnehmen. Den härte⸗ ſten Widerſtand fand Hermannia beim FC Chemnitz, in deſſen Reihen Berthold eine überragende Rolle ſpielte und ſich durch zwei ſchöne Siege über Eiſenecker und Roſenbauer beſonders hervortat. Der Chemnitzer fand allerdings in Erwin Casmir ſeinen Meiſter und mußte eine glatte:0⸗ Niederlage einſtecken. Ganz ausgezeichnet hielt ſich bie Mannſchaft der Deutſchen Bank Berlin mit ihrem zwei⸗ ten Platz, den ſie mit nur einem Treffer dem Hamburger Fechtklub entreißen konnte. Deutſchlands Meiſte rlurner in Verlin Der Turnverein Gutsmuts⸗Berlin ſchloß am Sonntag im Berliner Wintergarten die Reihe ſeiner Jubiläumsveranſtaltungen aus Anlaß ſeines 70⸗ jährigen Beſtehens mit einem Bühnenſchauturnen ab, an dem die beſten deutſchen Kunſtturner teil⸗ nahmen. Leider erwies ſich der Saal als viel zu klein ſodaß der Wintergarten lange vor Beginn ge⸗ ſchloſſen werden mußte und viele Hunderte von Intereſſenten enttäuſcht umkehrten. Die deutſchen Meiſterturner zeigten ſich nur an drei Geräten, Barren, Reck und Pferd und wurden wieder für ihre geradezu artiſtiſchen Leiſtungen mit großem Beifall belohnt. Von den 16 Teilnehmern wurde der Bayernmeiſter Bezler⸗ Göggingen mit 175 von 180 erreichbaren Punkten beſtens bewertet. Dann folgte der Wuppertaler Ernſt Winter mit 178 Punkten vor Fritz Kurz⸗Dörflas(Bayern) und Mie⸗ mitz⸗Vorwärts Breslau. Erſt an 5. Stelle plazierte ſich als beſter Berliner Kiwatſchinski von Gutsmuts. Internes Tennisturnier des Tennisklubs Mannheim Mann! ſiegt im Herreneinzel.— Frl. Huck gewinnt die Ofan⸗Kaſſette Der Tennisklub Mannheim hielt von Freitag bis Sonn⸗ tag auf den Anlagen am Friedrichsring ſein internes Herbſtturnier ab, das in vier Konkurrenzen geſpielt wurde. Die Beteiligung war recht gut. Im Herreneinzel ſorgte der Junior Hans Lorch gleich in der dritten Runde für eine Ueberraſchung, indem er Mann 2 in drei Sätzen ausſchalten konnte. Vorher war er ſchon mit:4,:3 über Dr. Linz erfolgreich ge⸗ blieben. Mann 1 mußte gegen den in glänzender Form ſpielenden E. Weil den erſten Satz abgeben, um ſich dann die beiden nächſten ſichern zu können. In der unteren Hälfte trat Armbruſter über Fütterer 715,:1 und Kir ch⸗ gäſſer über Pudel:3,:4, ins Vorfinale ein. Hier konnte nun Mann! nach ſehr ſchönem Spiel über Lorch triumphieren, und Kirchgäſſer einen Zweiſatzſieg über Armbruſter davontragen. Das Endſpiel zwiſchen den alten Rivalen Fritz Mann und J. Kirchgäſſer war heiß umkämpft. Es war das ausgeglichenſte, aber auch ſchönſte Treffen des ganzen Turniers. Beide Spieler waren in glänzender Form und der Ausgang des Kampfes hing an dem berühmten Faden. Schließlich konnte Mann 1 mit:9,:2, 11:9 den Sieg davontragen. Das Dameneinzel wurde um die Ofan⸗Kaſ⸗ ſette ausgetragen, die im letzten Jahr Frl. Huck im Endkampf gegen Frl. Münzer gewonnen hatte. Dieſes Mal hieß die Schlußrunde Frl. Huck gegen Frau Schroe⸗ der, nachdem Frau Sauer und Frau Kopf im Vor⸗ finale ausgeſchieden waren. Frau Sauer hatte in der zweiten Runde den härteſten Kampf dieſer Konkurrenz ausgetragen, indem ſie mit dem knappen Reſultat von 715, :7, 715 über Frl. R. Reiß geſiegt hatte. Das Finale konnte Frl. Hertha Huck, im zweiten Satz weit beſſer ſpielend als im erſten, mit 614,:0 für ſich entſcheiden und ſomit zum zweiten Male den Wanderpreis gewinnen. Das Herrendoppel ſowie das gemiſchte Doppel wurden mit Vorgabe geſpielt. Allerdings waren in beiden Konkurrenzen verſchiedene Paare falſch ein⸗ geſchätzt worden; ſo fehlte es denn auch nicht an Ueber⸗ raſchungen. Bereits in der erſten Runde konnten Ruff⸗ Retwitzer(), das Paar Armbruſter⸗Mann2, das mit einem Handicap von(— 30½¼) belaſtet war, 615, :6,:5 ausſchalten; Schwab⸗Dr. Schaaff( /) ließen Mann 1⸗Kirchgäſſer 316, 614, 64 hinter ſich; Kirſch⸗Pfiſper, die offenſichtlich unterſchätzt worden, waren und ein Handicap von 4 00 hatten, fertigten Dr. Hönig⸗Dr. Linz:3, 615 und Baun ach⸗ Pudel :2, 623 ab. Lorch⸗Fütterer(— 15) hatten ſehr zu kämpfen, um über Laure-Rothſchild( 8¾) mit 613, :6,:2 die Oberhand zu behalten. In der Vorſchlußrunde konnten Ruff⸗Retwitzer die zu ſtark gehandicapten Junioren Lorch und Fütterer im dritten Satz beſiegen, während Kirſch⸗Pfiſter durch einen äußerſt glatten Steg über Schwab⸗Dr. Schaaff ins Finale eintraten. Schönes Tennis zeigten alle Beteiligten im Endſpiel, das Pfiſterer⸗Kirſch ſchließlich mit 618,:3,:1 an ſich bringen konnten. Im gemiſchten Doppel runde Frl. Klein ⸗Pfiſter( der⸗Rihm(—). Das ſiegrei vorragendem Zuſammenſpiel bere einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen. :6, 61:5,:3 Frl. Lily Mayer Dr. Bu ß, der ſich mi konnte trotz aufopfe nicht aufholen. Starke 10 wie Armbruſter( 15%), Frl. Mayer⸗Mann ( 30/) und Frl. Stefſe⸗Kirchgäſſer( 30) wur⸗ den bereits in den erſten Runden ausgeſchaltet. Nach Beendigung der Kämpfe nahm Dr. Kuß, der erſte Vorſtand des Tennisklubs, die Preisverteilung vor. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: 3. Run ge: Mann 623,:2; Lorch— Mann 2:2,:6, 7: Fütterer:5,:1; Kirchgäſſer— Pudel ſchluß runde: Mann 1— Lorch 613, 715 gegen Armbruſter:4,:4.— Schlußrun de: gegen Kirchgäſſer:9,:2, 11:9. Dameneinzel: Vorſchluß runde: Frl. Huck— Frau Sauer 678,:4; Frau Schroeder— Frau Kopf 611, 376,:2.— Schluß runde: Frl. Huck— Fr. Schroeder :4,:0. Herrendoppel mit Vorgabe: Vorſchlußrunde: Ruff⸗Retwitzer— Lorch⸗Fütterer:5,:6, 62:2; Kirſch⸗ Pfiſter— Schwab⸗Dr. Schaaf:1, 61— Schluß ru n d e: Kirſch⸗Pfiſter— Ruſf⸗Retwitzer:8, 613,:1. Gemiſchtes Doppel mit Vorgabe: Vorſchlußrun de: Frau Schroeder-Rihm— Frau Sauer⸗Janſſen:5, 611; Frl. D. Klein⸗Pfiſter— Frau Kopf⸗Kirſch:4,:2.—. Schlußrunde: Frl. Klein⸗Pfiſter— Frau Schroeder⸗ Rihm:5, 611. Hk. ſiegte in der Schluß⸗ 1) über Frau Scher ö⸗ iche Paar hatte in her⸗ in der zweiten Runde Sie konnten mit unß beſiegen. Dr. — Weil:10, „ Armbruſter— :4.— Vor ⸗ 5; Kirchgäſſer Mann 1 Pariſer Tennismeiſterſchaften Abſchluß der Doppelwettbewerbe Die internationalen Pariſer Tennismeiſterſchaften wur⸗ den am Wochenende mit den Endſpielen der Doppelwett⸗ bewerbe abgeſchloſſen. Nur ein einziger Titel wanderte nach dem Ausland. Im Gemiſchten Doppel triumphier⸗ ten die Schweizer Frl. Payot⸗Fiſher über Meunier⸗Landry :1, 624. Im Damendoppel ſtreckten Mathieu⸗Barbier gegen Adamoff⸗Claude Anet beim Stande von 57, 11:12 erſchöpft die Waffen und bei den Herren ſchlugen die beſſer eingeſpielten Borotra⸗Brugnon erwartungsgemäß Landry⸗Bouſſous 611,:2. Nurmi führt deutſche Läufer zu neuen Rekorden über 5000 Meter Am Start zum 5000 Meter⸗Lauf beim Abendſportfeſt des S. C. Charlottenburg Von rechts nach links: Nurmi, Syring, Schaumburg, Kohn, Kloß und Hubinski. Der Deutſche Syring erzielte hier mit 14:49,6 einen neuen deutſchen Rekord. Europabergmeiſterſchaſt für Molorräder Der letzte Lauf— das Fiori⸗Bergrennen Bei prächtigem Wetter und ausgezeichneter Verfaſſung der Strecke fand heute in Fiori(Italien) der letzte Lau der Europabergmeiſterſchaft für Motorräder ſtatt. Unter den 57 Teilnehmern konnte Roheis⸗Salzburg die beſte Zelt des Tages herausfahren. 12,6 Km. lange Strecke in 948, auch einen neuen Streckenrekord auf. in der Klaſſe bis zu 1000 cem in 10830. Der neue Vorſitzende der Deutſchen Sportbehörde Dr. Karl Ritter von Halt, der langjährige Sportwart der Deutſchen Sport⸗ behörde für Leichtathletik, hat oͤas Amt des erſten Vorſitzenden der DSB übernommen. Dr. von Holt ſteht im 40. Lebensjahr und iſt ſeit 1907 ſelbſt aktiver Leichtathlet. Leichtalhletikländerkampf Tſchechoſlowakei-Oeſterreich Die Tſchechen ſiegen mit 71,5 zu 52,5 Punkten Hirſchfelds Weltrekord in Gefahr Der in Brünn ausgetragene Leichtathletikländerkam zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Oeſterreich wurde von den Tſchechen mit 71,5 zu 52,5 Punkten gewonnen. Hierbei en zielte der tſchechiſche Meiſter und Rekordmann Douda im Kugelſtoßen mit einem Wurf von 16,04 Meter faſt den Welt rekord Hirſchfelds. 3 Turnier der beutſchen Reiter Jugen N Schwacher Beſuch Das vom Reichsverband für Zucht und Prüfung den, ſchen Warmbluts unter großen Opfern aufgezogene Reichs treffen der deutſchen Reiterjugend ſollte vor allem werbend wirken. Daraus wurde aber leider nichts, denn es hatten ſich am Samstag auf der Trabrennbahn Ruhleben ven, In der Haupt, ſache hat das Turnier damit wohl ſeinen Zweck verfehlt hinſichtlich der Leiſtungen Hoch beſteht die ſchwindend wenig Zuſchauer eingefunden. Große Anſprüche konnte man natürlich nicht ſtellen. Immerhin war zu erſehen, daß dle Kinder und der Nachwuchs mit Luſt und Liebe bei der Sache waren. Das Beſte zeigten natürlich ſolche Kinder, Jünz; linge und Mädchen, die von kleinauf mit Pferden auf vel 5 trautem Fuße leben, alſo der Nachwuchs unſerer großen Turnierreiter. Vor allem die Bürknerſchen Kinder machten ſich bemerkbar. Felix, der älteſte, der auch ſchon mit Erfolg auf großen Turnieren ritt, gewann die Reiterprüfung 1 3 ares 99 11 Amtlich in R⸗M fi ſeiner Gruppe ſowie die Eignungsprüfung. Von feines jüngeren Schweſtern war Giſela ebenfalls in der Reitet, prüfung erfolgreich, während ſich Urſula im Jagdͤſpringeß auszeichnete. Auch die Familie Potthof wurde mit Au zeichnung vertreten. Leider geſtaltete ſich die Abwicklung der Veranſtaltung recht ſchleppend, eine Folge der ſtarkeg Beteiligung an allen Konkurrenzen. g Pariſer Auto⸗Ausſtellung Geſamteindruck: Vervollkommnung— Keine Senſationen— Deutſche Wagen techniſch und in Preis⸗ geſtaltung in Front! (Von unſerm Sonderberichterſtatter) Paris, 3. Okt. Das Auto von 1931 hat einen gewiſſen Grad der Voll⸗ kommenheit erreicht. Auch der Vorderradantrieb bedeutet ja nichts Umſtürzleriſches mehr, geſchweige denn das Schwingachs⸗Syſtem. Drum ſteht dieſer„Pariſer Auto⸗ ſalon“ von 1931 nicht im Zeichen der Sen ſatio⸗ nen, wohl aber im Zeichen erfreulicher Vervollkomm⸗ nung. Kitſch, der ſich auf der Ausſtellung von 1930 her⸗ vortat, iſt begraben, Form und Technik ſind ruhiger, ein⸗ heitlicher geworden, wieviel Unterſchiede es auch immer noch geben mag.. Heute ſei nur über Geſamteindruck der Pariſer Auto⸗ ausſtellung und über Allgemeines vom Autoſalon berichtet. Von den neuen deutſchen und ausländiſchen Fahrzeugtypen und von bemerkenswerten Einzelheiten wird der zweite Pariſer Brief ſprechen. Wertet man den Pariſer Salon als Gradmeſſer des Konkurrenzkampfs zwiſchen europfi⸗ ſcher und amerikaniſcher Autoinduſtrie, ſo muß frei her⸗ aus geſagt werden, daß die Europäer— und unter dieſen wiederum unſere deutſchen Antomobilfabriken— guten Vor⸗ 0 ſprung gewonnen haben. Trotz ſeiner größeren Individualität(im Verhältnis zum amertikaniſchen Groß⸗Serienwagen) hat der europäiſche und vornehmlich der deutſche Kraftwagen den Vorzug grö⸗ ßerer Preiswürdigkeit. Um das zu erreichen, haben ge⸗ rode die deutſchen Automobilfabriken bis zum Weißbluten kämpfen müſſen. Manche Fabrik iſt geſchloſſen worden, weil ſie den Kampf nicht durchhalten konnte. Die aber geblieben ſind und ſich durchgerungen haben, dürfen guten Muts ſein. Dem Drang der Zeit gehorchend und der europäiſchen Geldknappheit Rechnung tragend, haben gerade deut ſche Automobilfabriken die billigſten Ge⸗ brauchs wagen von höchſtem Gegenwert geſchaffen. Gemeint ſind hier in erſter Linie Mercedes ⸗Benz mit ſeinem„Kleinen Mercedes“, dem 7/82 PS. Sechs⸗ cylinder für 4400 /, und Brennabor mit dem hüb⸗ ſchen und billigſten Kleinwagen der ganzen Ausſtellung, dem 1 Ltr.(4 St.⸗PS.) Brennabor für 20002500 J. Daß ſodann deutſche Fabriken(Horch, Maybach und Mer⸗ cedes-⸗Benz) auch die neben Rolls Royce teuerſten und ſchönſten Luxuswagen der Welt herſtellen, iſt nur Be⸗ weis dafür, daß die deutſchen Automobilfabriken nichts unverſucht laſſen, um Kunden aller Klaſſen zu gewinnen, vom Kleinverdiener angefangen bis zum Maharadſcha und Großkapitaliſten. Im Verhältnis zum Vorjahre iſt das Bild des Pariſer Salons ruhiger geworden. Heute herrſcht mehr Einheitlichkeit im Autobau. Der Europäer baut komfor⸗ tabler, individueller, ſchnittiger als der Amerikaner. Aus den USA wurden uns einſt Paarung der Alltagsanſorde⸗ rungen mit angenehmem Luxus und Bequemlichkeiten ge⸗ zeigt. Dann ſcheint der amerikaniſche Karoſſerjebau gum Stillſtand gelangt zu ſein. Heute bietet der europlkſche (und vornehmlich auch der deutſche) Karoſſier zu gleichem Preiſe weit mehr Luxus, weit Geſchmackvolleres und Ge⸗ diegeneres. Die amerikaniſche Luxuslimouſine iſt im Ver⸗ gleich zum deutſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Klaſſe⸗ wagen nüchterne Autodroſchke. Und wo Amerikaner Extra⸗ vagantes bieten(3. B. Reifen in weiß⸗ſchwarz) wirkt dies, weil übertrieben, provozierend. Zweifarbige Reifen ge⸗ hören nicht auf Landſtraßen. Selbſt auf dem Kurfürſten⸗ damm oder auf den Korſoſtraßen der Bäder werden ſie ge⸗ ſucht und aufdringlich wirken. Gerade die Amerikaner bieten auch im Pariſer Salon zuviel des Blanken. Selbſt wenn es ſich um Verchromtes handelt, iſt allzuviel abzulehnen. Ein großer Teil der Auslandswagen ſchützt die in die Kotſchützer eingebauten Reſerveräder durch Metallüberzüge. Gewiß— das ſieht nett aus; über den praktiſchen Wert läßt ſich ſtreiten. Die Führung der Tritt⸗ bretter bezw. Verbindung der Vorderrad⸗ mit den Hinter⸗ rad⸗Kotſchützern weiſt neue Linie auf. Die geſchwun⸗ gene Form hat ſich durchgeſetzt. Die franzöſi⸗ ſchen Fabriken kennen noch keine einheitliche Linie im Trittbrettbau. Zum Teil haben die Wagen gar keine Tritt⸗ brettter, zum Teil nur verkümmerte Trittplättchen und aus Modetorheit iſt hier vergeſſen worden, daß nur gut kon⸗ ſtruierte, von vorn bis übers Hinterrad hinausgezogene Trittbretter den Wagen vor Verſchmuützen bewahren. In Frankreich iſt Rechtsſteuerung nach wie vor bevor⸗ zugt. Sie wird vom Herrenfahrer und von der Dame am Steuer gefordert, weil es bequemer iſt in der Großſtadt beim Rechts⸗ an den Bürgerſteig anfahren rechts auszuſtei⸗ gen, als links ausſteigend, um den Wagen herumlaufen zu müſſen. Grund zu der Beliebtheit iſt vornehmlich der Pariſer Verkehr. Das Dunkel der Farbe im Ge⸗ brauchs wagen bau herrſchtvor. Gerade die deut⸗ ſchen Ausſteller aber zeigen vorwiegend hellfarbige Wagen, die Adler, die Brennabor, Horch, Maybach, Mercedes⸗Benz und Wanderer. Der Sechs⸗ und Siebeuſitzer hat an Beliebtheit frag⸗ los eingebüßt. Der Vierſitzer dominiert. Faſt jeder der ausgeſtellten Wagen aller autobauenden Län⸗ der hat Stoßſtangen, vorn und hinten. Das ſicherſte Stoß⸗ ſtangen⸗Syſtem, der deutſche Kasko⸗Puffer, fehlt. Die Kasko ſind nicht ſchön genug für elegante Autos. Scheibenräder ſind große Mode. Die deutſchen Wagen haben faſt aus⸗ ſchließlich Kronprinz⸗Räder(KPZZ⸗Räder), ſowohl als Schei⸗ benräder als auch als Drahtſpeichen⸗ oder Stahlſpeichen⸗ räder. Kühlerſchutz'gitter wurden von deutſchen und ausländiſchen Fabrikanten bereits auf der letzten Berliner Automobilausſtellung gezeigt. Im Aufkommen begriffen (nur Modeſache) iſt die neue ſchrägliegende Kühlerform. Drahtſpeichenräder ſieht man nur bei Sportwagen und Kabriolets. Einzelne Wagen(ſo z. B. der neue Horch 12) ſind mit Nebellicht ausgerüſtet. Das Beſte— Boſch⸗ Nebellicht— iſt nur im Zubehör zu ſehen. Stop⸗Licht an der Rückfront des Wagens gehört zum Selbſtverſtänd⸗ lichen. Viele Wagen tragen die neuzeitlichen Präge⸗Rummern⸗ ſchilder. Nachdem auch deutſcher Amts⸗Bürbkratismus gegen die überlegenen Prägeſchilder niedergekämpft worden iſt, werden ſie fraglos auch in Deutſchland bald populär wer⸗ den. Im Karoſſeriebau geſchloſſener Karoſſerien und Kabrio⸗ lets hat das breite Fenſter und die breite Tür die Schmalfenſter und die Kleintüren verdrängt. Die Mehr⸗ zahl der Kahriolets hat verſtellbare Vorderſitze. Um den Fahrgäſten der Rückſitze größere Sitzbequemlichkeit zu bieten und um dem Tiefrahmenbau einerſeits und der ſchlanken, niedrigen Linie andererſeits Rechnung tragen zu können, wurden bei deutſchen und ausländiſchen Wagen Fußmulben geſchaffen. 70 Mode-Erſcheinungen in der Tieflage der Wagen ſiit überwunden, ja, einige franzöſiſche Wagen ſind ſogar fallend hoch gebaut. Das Schwingachs⸗Syſtem hat durchgeſetzt und erfolgreich weiter entwickelt worden. weroͤen alle Wagen Schwinga wagen fein. derrad⸗Antriebsbau. Verſuche, aber ſie ſind nicht überzeugend. tritt hinterm Kabriolet zurück, Im Schnellgang⸗Bau deutſche Fabrikate führend. Bedauerlicherweiſe Geſchmache und daher Zeiterſcheinung iſt aber der zu gedrungene, a zuſehr dem Sportlichen angepaßte Karoſſeriebau. Gegel über all den vielen Wagen, die als Vierſitzer gebaut, uin Mitnahme von Nachthemd und Zahnbürſte geſtatten, wirken die Adler, Mercedes-Benz und der neue Wanderer wohl tend, weil ſie große, der Fahrzeuglinie angepaßte Koffet oder aber genügend Raum für Gepäckunterbringung habez, Vom vierſitzigen Reiſewagen darf man verlangen, daß er. für alle vier Inſaſſen geſtattet. Koffer mit Einſatz dürfen von jedem Qualitäts⸗Reiſewag 10 verlangt werden. Der Blechkoffer ſetzt ſach geh den ſtoffüberzogenen Holzkoffer durch. Schöner, 170 Ueber einzelne Marken und über neue Fohrzeug⸗T ſpäter mehr. Heute ſei nur feſtgeſtellt: die deutſchen Fab kate Adler, Brennabor, Horch, May bah Mereedes⸗Benz und Wanderer ſind im Autoſalon würdige Repräſentanten deutſcher Arbeit überragender Entwicklung deutſcher Aut mobilinduſtrie. Jeder hier ausgeſtellte deutſche gen beweiſt: heute bedarf es keines beſonderen Appell vaterländiſches Denken mehr, um dem deutſchen W den Vorzug zu geben. Heute beſtimmt gekaufter Gegen Leiſtung, Ausſtottung, Linie, Geſchmack den Kauf. Und del! geſchaffen zu haben,— damit haben deutſche Fabriken melt erreicht, als einſt mit patriotiſcher Loſung!„ Slegfried Doerschla Er ſiegte auf N SU über de Min. und ſtellte dame Zu einem Doppel, ſieg kam der Münchener Beiwagenfahrer Moeritz auf Victoria. Er ſiegte in der Klaſſe bis 600 cem in 11:00 unt. 4 Montag Von heute non Bank zu Veränderung, Kurſen aufgri boten iſt, ſo gemein gehalt lage und alle ken. Der H. lich kene E heute zu et Kurſen durchg Die Bank durch wirk eingekomn aufträge wobei natürlie daß hinter den Die Stim wohl eigentlich nale Währ müſſen. Aller Vorausſetzung handen. M reich, nachden heute dieſes ſe Verfügung ſte daß Ameri reiſe eine a die ſich dann v Ein erheblt heute die Fra ſchloſſen i umindeſt bis Börſenvorſtand Fragen erörten Mit einem Vorgänge bei banken“ bet ſich bereit erk! um allen Anf pläne von eit FJuſit und Gerüchte Großbank Phönix Bank ſoll), daß die 2 ſen iſt. Daß e lich anders iſt meldung, nach amerikaniſt zunehme wollen. Am Devi Paris mit 955 nien mit 42%, mit 3,79, Lond mit 1676. Noc Berlin, kung des Börſ⸗ ſchlüſſe vor nung in dieſer bel einer even Kaffaverkehr zu her weiterhin ouch durch die We— Die Zehn vorſtandes dür bung der T henden Engage Deviſennotvere dem Aus län davit Effe leu. In zuſt! über klar, ob ſen zugeteilt wa bank hat zwar terung durch ſt die oben genan der Verfügung Einbrüchen zu Ulskont. land 100 Gulde ſingfors alien.. 100 Li: üdſlavien 100 Dine Ahe 100 100 K abon, 100 Estud — 5 n„100 Peſeie lm. 100 K. Wien„109 Schillin garn 100 P. 12500 s⸗Aires 1Pef 95 Han. Dolle 1 . Wc 5 0 Atuauap 1 Golbve 1106 v. 4 der Goldbeſ ach dem Ausw e Banknoten bor Jahresfr * Die Bank Bonk von Lite ſchteinhalb Pro Diskonterl ank von 3 auf 00 unt rt⸗ bbſt ten kampf vn den bei er da in 1 Welt jend J. deu Reichs⸗ erben hatten n ver⸗ Haupt, erfehlt tungen daß die r Sacht Jüng⸗ uf ver⸗ großen nachten Erfolg ung in ſeinens Reitet⸗ dringen it Aus, icklung ſtarkes es 755 de Mannheimer eitung Ger Neuer Stimmungen der Berliner Burgſtraße Eher ſchwächerer Telephonverkehr(Erſchw erung der Effektenverkäufe ausländiſcher Wertpapierbeſitzer Dr.) 1 g 1 ken. Der Handel von Buro zu Büro hat natür⸗ lichkeine Einſchränkung erfahren und wurde auch heute zu ett unter dem Samstagnivcau liegenden Kurſen durchgeführt Die Banken ſcheinen die Regierungsmaßnahmen da⸗ durch wirkſam unterſtützen zu wollen, daß ſie über⸗ eingekommen ſind, von Ausländern Verkaufs⸗ aufträge für Effekten nur noch in Sonderfällen anzunehmen, wobei natürlich eine ausdrückliche Erklärung verlangt wird, daß hinter dem Auftrag nicht etwa dritte Perſonen ſtehen. Die Stimmung war heute eher ſchwächer, ob⸗ wohl eigentlich die Idee der B. J.., eine inter nat io⸗ nale Währung in Erwägung zu ziehen, hätte anregen müſſen. Allerdings ſind wohl heute die poltti ſchen Borausſetzungen, die hierzu nötig ſind, noch nicht vor⸗ handen. Man will noch nicht daran glauben, daß Frank⸗ teich, nachdem es drei Jahre ſein Gold theſauriert hat, heute dieſes ſo ohne weiteres zum Wohle der anderen zur Verfügung ſtellen wird. Es heißt jedoch, daß Amerika und Frankreich nach Lavals Amerika⸗ reiſe eine allgemeine Währungskonfereuz einberufen wollen, die ſich dann vielleicht mit dieſen Fragen beſchäftigen wird. Ein erheblicher Unſicherheitsfoktor blieb auch heute die Frage, wie lange die Börſe noch ge⸗ ſchloſſen iſt. In Börſenkreiſen rechnet man bereits zumindeſt bis zum Reichstagsbeginn; in der heutigen Börſenvorſtandsſitzung werden jedenfalls nur techniſche Fragen erörtert werden. Mit einem gewiſſen Mißtrauen wurden heute auch die Vorgänge bei der däniſchen Großbank„Handels⸗ banken“ betrachtet, obwohl die däniſche Nationalbank ſich bereit erklärt hat, Mittel zur Verfügung zu ſtellen, um allen Anforderungen zu genügen. Ebenſo beweiſen Pläne von einer Fuſion aller öſterreichiſchen Großbanken und Gerüchte von einer neuen amerikaniſchen Großbanken⸗Fuſion les heißt, daß die Chatam Phönix Bank in die Irving Truſt Compagnie aufgehen soll), daß die Bewegung international noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen iſt. Daß auch die Situation in Amerika nicht weſent⸗ lich anders iſt als bei uns, zeigt eine Newyorker Blätter⸗ meldung, nach der ſich amerikaniſche Bankiers mit Maßnahmen gegen das zunehmende Hamſtern von Bargeld beſchäftigen wollen. Am Depiſen markt nannte man heute London gegen Paris mit 9594, London Mailand mit 74%, London Spa⸗ nien mit 42%, London Amſterdam mit 97/5; London Kabel mit 8 London Schweiz mit 19 und London Stockholm mit 8 3— Noch keine Börſenentſcheidung Berlin, 5. Okt.(Eig. Dr.) Ueber die weitere Geſtal⸗ kung des Börſenverkehrs liegen z. Zt. noch keine Be⸗ ſchlüſſe vor. Man glaubt nicht, daß eine Wiedereröff⸗ nung in dieſer Woche in Frage kommt. Auch dann würde bel einer eventuellen Wiederaufnahme vorerſt nur der Kaffaverkehr zugeloſſen werden. Der Verkehr wird ſich da⸗ her weiterhin auf den Telephonverkehr beſchränken, der 1 die neue Notveroröͤnung nicht beeinträchtigt Wurde. a Die Zehnerkommiſſion des Berliner Vörſen⸗ vorſtandes dürfte heute eine weitere Hin ausſchie⸗ bung der Termine für die Abwicklung der noch ſchwe⸗ henden Engagements beſchließen. Auf Grund der neuen Deviſennotveroronung iſt es, wie oben bereits angedeutet, tem us länder nur noch möglich, mit einem Affi⸗ doyit Effekten in Deutſchland zu verkau⸗ leu. In zuſtändigen Kreiſen iſt man ſich noch nicht dar⸗ über klar, ob bei ſolchen Verkäufen auch weiterhin Devi⸗ len zugeteilt werden ſollen. Die Deviſenpoſition der Reichs⸗ bank hat zwar in den letzten Togen eine gewiſſe Erleich⸗ kerung durch ſtärkeres Nachlaſſen der Abzüge erfahren, fe⸗ doch beſteht die Möglichkeit einer Abwehrmaßnahme gegen die oben genannten Abzüge, zumal zum Medio auf Grund ber Verfügung über die Markguthaben wieder mit ſtärkeren Einbrüchen zu rechnen iſt. Berliner Devisen Ulskontsätze: Reichsbank 8, Lombard 10 v. f. —.—— Anlich in R- für] 3. Oktober 5. Oktober Parität] Dis/ 8. B. G. B. M 9% hand 100 Gulden 169,63 169,97 109,58 168.92 168,48 3 n. 10 Drachmen] 5,496] 5,504 5,095 5,105] 5,448 12 de 100 B. 0058,79 585.91 85,798 59.91 38,355 2½ Danzig 100 Gulden 51,57 52,18 81,97 62.18 81,555 Iagfors 100 Fm 10,28 10,31 10,19 10.21 10.5127 inlien. 100 Lire 21.88 21,87 21,382.42 22,025 7 üdflavien 100 Dinar 7,453] 7,467].483.477.358 7½ Ae 100 Kr.] 93.41 93,59 93,193.59 112.066 abon 100 Esludo 14,79 14,81 14.64 1486178 7½ Dele 100 Kr. 92.91 93.09 92,913.09 111,48 00. 16,68 16,72 16.68 16,77 16,445 a„ 400 Kr. 12.48 12.50 12,48 12.50 2,88 5 ½ Ses. 100 Jr. 82,42 82,58 82,88 62,48 00,515 5 400 Lewo] 3,057.068].067] 3,073] 3,017 8% 9 0„100 Peſeten] 37,76 37.84 87,56 37,64 89,576 ½ Wühoim: 100 Kr.] 98,90 99,10 8,40 95.80 112,05 dien„100 Schung 58,44 58,58 54.704.580 58,7510 Agar 1012500“ 73,28 73,42 73.8 73,42 72,8988 Sükes⸗Alres Ieſo 0808] 0912] 0,928].927 1,786 6 made kan Donar 3,696 3,704.688.704 4176— an„„„ ien].078.082].076.082 15986 82 ib„zägypt⸗Pfd 16,68 16,73 16.43 16,47 20,91— Turkei. at d. o.180— don„ ſengl. Pfd.] 16,28 16,32 16,03 16.07 20,356 Ai der kanaren 4 4% 41700 1% lobt Janelre 1 Miltr] 9,199 0,201 9,194 9,196.593— kücaß iGoldveſo] 1,389].401] 1,399[.801[.421 116 v. H. Golddeckung in der Schweiz Der Goldbeſtand der Schweizeriſchen Nationalbank hat lach dem Ausweis vom 30. September 1931 gegenüber dem böhergehenden Ausweis um 335,24 Mill. auf 1 698 70g 000 känken zugenommen. Der Notenumlauf ſteht mit 1 461 Millonen um 162,80 Millionen höher als in der Vorwoche. Die Banknoten ſind ſomit mit 116 v. H. gegenüber 64,82 v. H. bor Jahresfriſt gedeckt. 1 5 Die Bank von Litauen erhöht ihren Diskontſatz. Die duk von Litauen hat ihren Diskontſatz von ſieben auf (achteinhalb Prezent erhöht. 91 Diskonterhöhung der Bauk von Japan. Tokio, 5. Okt. 584 Bank von Japan hat den Distontſatz von 5,11 auf 84 v. H. erhöht. 5 Prof. Bruins zur Mährungslage e ba Dr. Oruins Bergter der Oeſterreichiſchen Na⸗ Autelbonk erklärte in einer Unterredung, daß nach seiner Aut die Möglichkeit einer Wiederherſtellung des krühe⸗ en Goldwertes des Pfund Sterlings täglich geringer würde. Da die Kursſchwankungen des Pfundes ſtets be⸗ unter würden, wäre Englond in der Lage, auch im eig⸗ 19 Intereſſe zu einer Feſtigung ſeiner Währung auf dem Sürth Angebot und Nachfrage gegebenen Stand zu ſchreiten. 50 ertverringerung des Pfundes bedeute eine dauer⸗ faule Herabſetzung der ſtetigen Ausgaben anohl des Stootes und der Gemeinden wie auch der Wirk⸗ ſchaft, Prof. Bruins erklärte noch u..: Eine Nachahmung eügliſchen Beiſpiels durch eutſchland werde ſich hiklich vermeiden laſſen. Daß auch in Frankreich mi in jeder Hinſicht günſtig ſei, könne man im i mit den füngſten Bankſchwierigkeiten ſeſt⸗ (and beſitze unter den europäiſchen Ländern, an vermieden haben, die größte Wider⸗ dung der Lage des G könne keine Red Inlernatjongle Handelskammer und Pfunsem wertung kt. Wie In l * Paris, mer mitteilt, h de ſohn die Eir f tes Sonde zur Beſprechung der Fragen beſchloſſen, die Geſchäftsverkehr aus der Entwertung des en Pfun⸗ des ergeben. Der 2 uß rd aus nf Mitgliedern des ſtändigen Schied er Kommer und aus s der Kammer be⸗ tſammen. Seine fünf Mitgliedern des ſtehen. Er tritt am 22 Beſchlüſſe werden dem Entſcheidung vorgelegt werden. Griechiſche Regierungsmaßnahmen zum Schutz der Drachme Bereits vor Ausbruch der Weltfinanzkriſe hatte die Bank von Griechenland, die das Emiſſionsrecht in Grie⸗ chenland beſitzt, eine Umſtellung der urſprünglichen Deckung der Drachme von 3 Mill. Iſtg. durch Umwandlung von 1½ Mill. Lſtg. in Dollar und franz. Franken vorgenommen, ſodaß ein Pfundwechſel von etwas unter 1% Mill. verblieb. Um dieſe gefährdete Pfunddeckung zu ſichern, wudde von der Regierung die Nationalbank von Griechenland, das frühere Noteninſtitut Griechenlands, angewieſen, der Bank von Griechenland eine Anleihe in Höhe von etwa 8 Mill. Dollar zu gewähren. Durch dieſe Maßnahme beſitzt die Drachme heute eine noch größere Deckung, als vor der Kriſe, da außer dem Zufluß dieſer Dollarſchecks aus der Deckung in Pfd. bei der Bank von Griechenland verblieben iſt. Die 2. einſchneidende Maßnahme der griechiſchen Re⸗ gierung iſt eine Notverordnung, nach der der Kauf und Verkauf von Gold, Goldmünzen, ausländiſchen Deviſen und fremden Banknoten als Monopol an die Bank von Griechenland übergeht. In großen Zügen ſcheint die deutſche Notverordnung über den Deviſenverkehr als Muſter für die griechiſche gedient zu haben auch noch die Nationalbank in der Bank von Griechenland auch noch die Muſter für die griechiſche gedient zu haben. 2 * Keine Verhandlungen über eine Fuſion der Wiener Großbanken. Wien, 5. Okt. Nach Auskunft maßgebender Wiener Bankkreiſe ſtellt die Meldung eines Wiener Mon⸗ tagblattes über eine Abſicht franzböſiſcher Finanzgruppen, die Fuſion aller Wiener Großbanken anzuregen, eine reine Kombination dar. Es ſei hiervon weder gesprochen noch darüber verhandelt worden. * Wieder⸗Eröffnung der Effektenbörſe in Oslo. Oslo, 5. Okt. Die Effektenbörſe, ie ſeit einer Woche geſchloſſen war, iſt heute wieder geöffnet worden. Zuckerkredite geſichert Gerade in den Tagen, in denen die Konzerne der Zucker⸗ induſtrie mit ihren früheren engliſchen Bankfreun⸗ den über die Wiedereinräu mung von Saiſon⸗ und Kampagnekrediten zur Finanzierung der jetzt in Gang kommenden Rübenernte verhandelten, kam es be⸗ kanntlich zur Pfundkriſe. Bis auf kleine Ausnahmen waren damals die Kreditverhandlungen noch nicht zum Abſchluß gekommen. Sie mußten mit dem Aus bruchderengli⸗ ſchen Währungskriſe völlig unterbrochen werden, nicht nur deshalb, weil man nicht mehr mit der Kreditbereitſchaft der engliſchen Banken rechnen konnte, ſondern auch darum, weil die deutſchen Konzerne das Riſiko eines Pfandkredites unmöglich auf ſich nehmen könnten. Die Zuckerinduſtrie ſtand damit vor der ſchwierigen Auf⸗ gabe, die erforderlichen Kredite in Deutſchland ſel⸗ ber ſicherzuſtel len. Denn auf jeden Fall mußte man über einigermaßen ausreichende Kreditbeträge verfügen, um den Landwirten die Rübengelder auszahlen zu können. Wie wir von maßgebender Seite der Zuckerinduſtrie hören, ſind inzwiſchen in den meiſten Gegenden Deutſchlands mit Hilfe der Reichsbank Arrangements ge⸗ troffen worden, die eine ordnungsmäßige Abwicklung der Erntefinanzierung ermöglichen. An ſich hat man früher den Bedarf an Erntekrediten auf et wa 300 Mil l.„ geſchätzt. Bei der ſchwierigen innerdeutſchen Kreditlage iſt es aber unwahrſcheinlich, ob diesmal Beträge in ähnlicher Höhe bereitſtehen werden. Die Banken ſollen nach der jetzt geplanten Regelung an der Erntefinanzierung mitwirken, während die Reichsbank für den auf dieſe Weiſe nicht gedeckten Kreditbedarf zuſätzlich und zwar auſcheinend bis zu einem Maximalbetrage von ſchätzungsweiſe 150 Mill.„ einſpringen ſoll. Der Kredit wird wahrſcheinlich auf der Grundlage der Waren⸗ wechſel eingeräumt werden. Trotz dieſer Kreditvor⸗ kehrungen wird man wohl damit rechnen müſſen, daß die Zuckerfabriken den Landwirten nur in geringerem Umfang als früher Rübengelder auszuzahlen vermögen. Bank für elektriſche Anternehmungen in Zürich Die GV., an der 57 Aktionäre 143 348 Aktien mit 899 168 Stimmen vertraten, genehmigte einſtimmig den Ge⸗ ſchäftsbericht und Rechnungen und beſchloß gemäß Antrag des Verwaltungsrates die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 10 gegen 12 v. H. im Vorjahre. Der Verwal⸗ tungsrat wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung be⸗ ſtätigt und durch Louis Dapples, Verwaltungs ratspräſident der Neſtle⸗Geſellſchaft, ergänzt. Ueber die Geſchäftslage des Unternehmens führte Direk⸗ tor Dr. Barth u. a. aus, es dürfe mit einiger Sicherheit er⸗ wartet werden, daß die Einnahmeausfälle, welche durchweg auf eine vorübergehende reduzierte Verwendungsmöglichkeit für einen Teil der in den beſtehenden Anlagen verfügbaren Kilowattſtunden zurückzuführen ſeien, in abſehbarer Zeit durch zunehmenden Energieverbrauch wieder ausgeglichen werden. Im erſten Halbjahr des laufenden Kalenderfahres hätte eine ganze Reihe von Geſellſchaften trotz der Kriſe im Vergleich zum Vorjahre ſogar etwas beſſer gearbeitet. * Liquidation des Bankhauſes Stahlſchmidt AG., Boun. Der AR. des Bankhauſes Stahlſchmidbt AG., Bonn,(AK. 300 000 /) hat nach Prüfung der Geſchäftslage beſchloſſen, einer demnächſt einzuberufenden GV. die Liquidation vorzuſchlagen. Auszahlungen, Abhebungen und Verfügun⸗ gen finden bis zur Beſchlußſaſſung dieſer Verſammlung nicht ſtatt. Bei ruhiger Abwicklung der Liquidation, die als vorbeugende Maßnahme vorgeſchlagen werde, ſei eine volle Befriedigung der Gläubiger und die Erhaltung des AK. zu erwarten. Bei günſtigem Ausgong der Verhand⸗ lungen über eine Stützungsaktion ſei die Forfführung des Betriebes möglich. g * deine Kapitalerhöhung bei der Leipziger Immobilien⸗ geſellſchafts⸗Bank für Grundbeſitz. Im weiteren Verlauf der ao. HV. am Samstag wurde nach einer lebhaften De⸗ botte die von der Verwaltung beantragte Kapital⸗ herabſetzung im Verhältnis iotlgenehmigt, und zwar mit 50700 Stimmen gegen 4258 Stimmen, deren Ver⸗ treter Proteſt zu Protokoll gaben“ Der von der Oppo⸗ ſition geſtellte Antrag auf Einſetzung einer Reviſtonskom⸗ miſſion wurde mit 51000 Stimmen gegen 9000 Stimmen abgelehnt. Die Wiedererhöhung des AK. wurde von der Tagesordnung abgeſetz t. 5 * Eiſenbehnbank und Eiſenbahurentenbank.— Um die Goldmarkbilanzen. Die Anträge der Inſtitute, die ihnen zur Genehmigung und Veröffent⸗ martbilanz über den 30. September 1931 wurde vom Preußiſchen Han⸗ äumten g der Go 15 r Gold⸗ ür die g des bekann⸗ bligationen der Ban⸗ häft Ernſt Welngar⸗ jat am Donnerstag abend nach Schalter⸗ hlungen eingeſtellt. Die Baye⸗ 8 11 die Aufſtellung des Treuhänderin beſtellt. Bayeriſche Treuhand⸗ und vollſtändig AG., fand ls Geverlsberg.— die erſte ge⸗ igte ſenhandlungen, rſammlung. Am Sonntag en GmbH, ſtatt. Der Status der Gmbh. weiſt I Schulden aus bei 300350 000/ Aktiven. Als der Gmb kommen nur in Frage die gleich⸗ namige AG., ferner Darlehensgläubiger und Aktionäre, die glauben einen Anſpruch auf Rückkauf ihrer Aktien zu n, und ſchließlich noch Giralforderungen. Es wurde ein dreiköpfiger Ausſchuß eingeſetzt. Nach dem Status der AGG. betragen die greifbaren Aktiven insgeſamt 1,37 Mill. Mark, außerdem beſtehen 4,79 Mill./ dubioſe Forderun⸗ gen, die; ch überhaupt keinen Wert beſitzen. Die Schul⸗ den betragen insgeſamt 4,13 Mill.„ und verteilen ſich auf 2100 Einzelforderungen. Eine Angabe über die voraus⸗ ſichtliche Konkursquote konnte nicht gemacht werden. Der Gründungsvorgang bei der AG. werde noch hinſichtlich der ſtrafrechtlichen Seite geprüft. Eine Weiterführung des Geſchäfts ſei nicht in Ausſicht genommen. * Auslandsauftrag der Eiſenwerke St. Ingbert. Wir berichteten dieſer Tage, daß ein dem Eiſenwerk St. Ing⸗ bert zugeteilter Aus landsauftrag wegen der Wäh⸗ rungskriſe wieder annulliert wurde. Es iſt der Werkslei⸗ tung nun doch gelungen, den 3000 Tonnen⸗ Auftrag in Bandeiſen herein zu bekommen. Mit der Aus⸗ führung wurde ſofort begonnen. Die eingeſtellten und dann wieder entlaſſenen Arbeiter werden nun ſofort wie⸗ 0 17 11 der eingeſtellt. In der betreffenden Abteilung des Werkes wird ab heute wieder in Frei Schichten gearbeitet. falls feſter/ Berliner Produktenbörſe v. 5. Okt.(Eig. Dr.) An den Grundlagen des Produktenmarktes hat ſich zu Beginn der neuen Woche kaum etwas geändert. Am Brot⸗ getreidemarkt ſetzten ſich die Preisſteigerun⸗ gen fort, da das Inlandsangebot von Weizen und Roggen ſich keineswegs verſtärkt hat und andererſeits die Mühlen zur Aufrechterhaltung ihrer Betriebe täglich Material auf⸗ nehmen. Auch für rheiniſche Rechnung ſchien etwas Nach⸗ frage im Markte zu ſein. Soweit Umſätze zuſtande kamen, wurden für Weizen etwa 2 /, für Roggen etwa 1/ höhere Preiſe als am Wochenſchluß bewilligt. Im handelsrecht⸗ lichen Lieferungsgeſchäft ſetzte Weizen bis 2/ höher ein, während Roggen lediglich gut gehalten blieb. Die For⸗ derungen für Weizen- und Roggen mehle waren um 25 Pfg. erhöht; beſſere Kaufluſt beſtand allerdings in der Hauptſache für Roggenmehle. Für Hafer in guten Qualitäten hielt die Kaufluſt an; es wurden erneut höhere Preiſe bewilligt. Der Lieferungsmarkt ſetzte 1 bis 2. feſter ein. Gerſte ruhig, aber ſtetig. Das Preisniveau für Weizen⸗ und Roggenexportſcheine hat ſich nur wenig ver⸗ ändert. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk prompt 217 bis 220, Okt. 232; Dez. 235—235,75 feſt; Roggen, märk. prompt 189—191; Okt. 202,50 201,75; Dez. 201—199,50, prompte Verl, feſter, Lieferung ruhig; Gerſte 159—178; Futter- und Induſtriegerſte 151—158 feſter; Hafer, märk. prompt 140—148; Okt. 153— 153,50; Dez. 157.157,50 feſt; Weizenmehl prompt 27—32 ſtill? Roggenmehl 70proz. prompt 26,65— 29,15 feſter; Weizenkleie 10,30—10,50 ſtill; Roggenkleie 9,25—9,50 ſtill; Viktoriaerbſen 20—25; Lein⸗ kuchen 13,20— 13,40; Trockenſchnitzel 6,00— 6,10; Sojagextrac⸗ tionsſchrof, 11,70; Speiſekartoffeln, weiße 1,30—1,40; dto. rote 1,401.60; andere, gelbfleiſchig 1,50—1,80; Fabrikkar⸗ toffeln in Pfg. 5,50— 6,50, allg. Tendenz ruhig. * Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 14. bis 19. Sept. 1931 ab märkiſcher Station 183,2 l. * Mannheimer Produktenbörſe vom 5. Okt. Am heu⸗ ligen Produktenmarkt iſt inl. Brotgetreide feſt, Futtermittel ruhig, Mehl befeſtigt. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich in R. für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: Inl. Weizen 24,25— 24,75; inl. Roggen 21,75—22; inl. Hafer 17 bis 18,50; Sommergerſte 1750—19; Futtergerſte 16,50 bis 177 Btertreber 10½50—11,25; Erdnußkuchen 12,25; Soyaſchrot 12,—12,50; Trockenſchnitzel 5,25—5,75; Malzkeime 10; Wei⸗ zenmehl ſüdd. neue Mahlung 34,75; dto. mit Ausland weizen 37,25; Roggenmehl 60proz. 3031,50; Weizenfutter⸗ mehl 12; Weizenkleie feine 8,75—9; Roggenkleie 9; Grün⸗ kern 40—50. Frankfurter Produktenbörſe vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Weizen 23; Roggen 22; Sommergerſte für Brauzwecke 17,50 bis 18; Hafer(inländ.) 1616,75; Weizenmehl ſüdd. Spe⸗ zial 0 mit Austauſch 36,75— 7,50; dito. Sondermahlung 34,25—95; Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 mit Aus⸗ tauſch 32,75 37,25, dto. Sondermahlung 34,25— 84,75; Rog⸗ genmehl 90,50 31,50; Weizenkleie 8,50—40; Roggenkleie 8,7570; Erbſen 38—37; Linſen 25—58; Heu ſüdd. 4— 4,25; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 3; gebündelt 2,75—3; Treber getrocknet 11,2590; alles für die 100 Kg.; Tendenz leicht befeſtigt, Kleie ſchwächer. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 dg.) Nov. 3,60) Jan. 3,70: März 3,922; Mai 4,072.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 594; Jan. 62; März 6474; Mai 67. * Liverpooler Getreidekurſe vom 3. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt. 4,325 4,37%); 2.6%(4,674); März 4,976(4,978), Mai 4,1172 44,114; Mehl 280 1b.) Liverpool. Straights 18; London Weizenmehl 17.22.— Mitte: ſtetig; Okt. 4,4(4,374; Dez. 4,6(4,6%); März 4%(4,96); Mai 4,11(11%); Mehl unv. Deulſche Zuckerproduktion 1930/1 Geſtiegener Geſamtwert Berlin, 5. Okt.(Eig. Dr.) Im Betriebsjohr 193031 (1. Sept. 1930 bis 31. Auguſt 1931) belief ſich die Roh⸗ z ucker verarbeitung auf 12,279(12,274) Mill. Dz., die Verbrauchs zucker verarbeitung auf 295 643 (280507) Dz. Die Rohzuckerge winnung betrug 17,9(13,35) Mill. Dz. In den freien Verkehr wur⸗ den überführt 18,538(18,331) Mill. Dz. Rohzucker und 14,9 (14,88) Mill. Dz. Verbrauchszucker, auf de 181,76(156,40) Mill./ Zuckerſteuer entfielen. Steuerfrei abgegeben wurden 2,59(0,98) Mill. Dz. Rohzucker und 1,55 747 Mill. Dz. Verbrauchszucker. Die Geſamtherſtellung im Rohzuckerwert berechnet 5 25,47(19,851) Mill. Dz. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Okt. 31,50; Okt.⸗Dez. 31,50; Ten⸗ denz ſtetig; Wetter trübe. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 3. Okt. Tafelbirnen—10; Eßbirnen—6; Kochbirnen—3; Eß⸗ äpfel—7; Wirtſchoftsäpfel 2,—4; Quitten—11; Pfirſiche —5; Nüſſe 17—18, Tomgten 8; Anfuhr und Nachfrage gut. * Obſtgroßmarkt Freinsheim vom 5. Okt. Auf dem ge⸗ ſtrigen und heutigen Obſtgroßmarkt koſteten: Birnen 3 bis 12; Aepfel—8; Tomaten—10; Trauben blau 810; dto. weiß 10—12; Gutedel, Oeſterreicher 1015; Nüſſe 17; Anfuhr 480 Zentner; eee und Abſatz gut. * Bremer Baumwolle vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Amerik., Oktober, Preisliſten die ermäßigten Benzinpreiſe in Kraft treten. Für den Bezirk Berlin wird der Preis von bisher 8877 Pfennig pro Liter auf 31 Pfg. reduziert. Auf dieſem Mittel der Ermäßigung von 2 Pfg. baſieren auch die neuen Preiſe im übrigen Reich. Senkung unter dem Druck der Auslands konkurrenz, na⸗ 1 1 15 der holländiſchen, ein ſtärkeres Ausmaß erfahren, 9 in Hamburg um 37 Pfg. dagegen werden die Ermäßigungen Die internationale Zellſtoffkonferenz in Stockholm Von der Zellſtoff⸗Syndikat GmbH. wird mitgeteilt: Am Montag, den 28. September hat mit rd. 30 Repräſentanten der an die europäiſche Zelluloſeorganiſation angeſchloſſenen Länder Schweden, Norwegen, Finnland, Deutſchland, Tſchechoſlowakei, Oeſterreich und Memelland eine der regel⸗ mäßigen Sitzungen ſtattgefunden. Den Vorſitz führte Direk⸗ tor Thorſten Hernod, Vorſitzender der Svenska Celluloſe Föreningen AG. Sämtliche Länder waren durch führende Herren der Zelluloſeinduſtrie vertreten. Auf der Sitzung wurde u. a. eine Ueberſicht über die Auswirkungen der Pro⸗ duktionseinſchränkung gegeben, die ſeit der im April in Oslo abgehaltenen Konferenz durchgeführt worden iſt. Im Anſchluß hieran wurde die ſtatiſtiſche Situation in den ein⸗ zelnen Ländern eingehend diskutiert. Ebenſo wurden in dieſem Zuſammenhang ſpeziell auch die jetzigen Valuta⸗ probleme beſprochen. Auf der Konferenz wurde erneut der Nutzen aus der Zuſammenarbeit in der internationalen Zelluloſevereinigung konſtatiert, und es wurde daher be⸗ ſchloſſen, dieſe weiter auszubauen. * Weiterführung der Stoewer⸗Werke wahrſcheinlich ge⸗ ſichert. Am Samstag haben auf Grund des Stillegungs⸗ antrags der Stoewer⸗ Werke vor m. Gel Stoewer, Stettin, bei der Regierung Verhandlungen zwiſchen der Direktion der Werke und dem Regierungspräſidenten, dem Magiſtrat der Stadt Stettin und den Vertretern der Belegſchaft ſtattgefunden. Ueber das Ergebnis dieſer Verhandlungen wird folgende Er⸗ klärung von der Regierung veröffentlicht.„Die Verhand⸗ lungen über die Zurückführung der bei der zu S Löhne Stoewer⸗Werke Ac. auf einen für den Betrieb zweckdſen⸗ lichen Stand haben weſentliche Fortſchritte gemacht, ſo daß für Montag früh mit einem günſtigen Abſchluß zu rechnen iſt. Damit wird den Mutmaßungen über eine Stillegung der Werke die Grundlage entzogen.“ * Mechaniſche Weberei zu Linden.— Geſamtſtillegung des Oggersheimer Werks Die Oggersheimer Fabrikations⸗ ſtätte der Mechaniſchen Weberei zu Linden hat am 1. Okt. ihren Betrieb wegen Auftragsmangel vollſtändig ſtillgelegt. Bis zum 1. Okt. waren noch 120 Arbeitskräfte beſchäftigt, nachdem in normalen Zeiten 400 Arbeit gefunden hatten. Vefeſtigter Brotgetreidemarkt Knappes Inlandsangebot bei Wien fester e W weiter begehrt/ Hafer gleich⸗ Hafer ruhig * Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Okt.(Eig. Dr.)] Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Okt. 416, Dez. 410; Jan.(92) 411412; März 418; Mai 425; Juli 431 bis 432, Okt. 488; Tendenz ruhig, behauptet.— Mitte: Okt. 425; Dez. 419; Jan.(82) 422; März 429; Mai 486; Jult 442; Okt. 449: Dez. 453; Jan.(33) 455; März 461; Loco 460; Tendenz ſtetig. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 60 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4917 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 5. Oktober 19381 Ochſen 298 St. Kühe 175 St. Kälber 712 St. Schweine 8114 St ). Mk. 41— 4) Mk. 28—30 a) Mk.—].— ),„ 30— b) 2325 b) 46—50 90 77— ).„ 3886 e)„ 16—20 c„ 42-48 ch.„ 3658 d).„— d)„ 14—16 d)„ 35 40 dh,„ 84—57 Bullen. 195 St. e 55 e)„ 3034 7 8 1 8 a). Mk. 28 81 a) Mk. 42— afe. 25 St. 8 25 83 25 626 80„ 34—36 Saler 25).„ 4550 eh„ 22—25 Freſſer.— St. bfi. 28—32 Arbeitspferbe St. 993— a) Mk. 8„—„Mk.— Der heutige Mannheimer Großviehmarkt verlief ruhig bei weichenden Pretſen in allen Gat⸗ tungen. Aufgetrieben waren 195 Farren, 208 Ochſen, 303 Rinder, 175 Kühe, zuſammen 1081 Tiere. Höchſtnotiz für Ochſen 43 Pfg., für Rinder 44 Pfg. Es verblieb ein erheblicher Ueberſtand. Auch am Kälber markt war infolge des verminderten Bedarfs bei den Metzgern das Geſchäftſtill und das reichliche Angebot von 712 Tie⸗ ren führte zu einem weiteren Abſchlag bis zu vier Pfennig gegenüber der Vorwoche. Höchſtnotiz bei lang⸗ ſamer Räumung des Marktes 50 Pfg. Am Schwein e⸗ markt verlief das Geſchäft unverändert ruhig. Fett⸗ ſchweine waren geſucht, Fleiſchſchweine vernachläſſigt. Für Fleiſchſchweine wurden 56 bis 58 Pfg. bezahlt. Fettſchweine wurden mit 60 bis 64 Pfg. gehandelt. Bei einem Auftrieb von 3114 Tieren verblieb ein geringer Ueberſtond. *. Wiedereröffnung des Zweibrücker Viehmarktes * Zweibrücken, 3. Okt. Nach mehrjähriger Zwiſchenpauſe wurde am 1. Oktober erſtmals wieder ein Viehmarkt in Zweibrücken abgehalten, der von 40 Stück Nutz⸗ und Schlachtvieh beſchickt worden war. Es entwickelte ſich gleich ein flottes Geſchäft, das zum Abſchluß von etwa 20 Ver⸗ käufen führte. Die Mehrzohl der Beſucher war aus Häud⸗ lerkreiſen gekommen bis aus der Gegend von Lanoͤſtuhl und Neunkirchen. Das ſaarländiſche Metzgergewerbe be⸗ wies ſein Intereſſe an den Zweibrücker Märkten durch Ent⸗ ſendung von ungefähr 30 Metzgermeiſtern, die alle gern Verkäufe getätigt hätten, wenn dem Verbringen des Viehes über die Zollgrenze nicht künſtliche Schwierigkeiten ent⸗ gegenſtünden. Etwas ſchwächer war die Landwirtſchaft ver⸗ treten, obwohl die Märkte gerade aus ländlichen Kreiſen, u. g. durch die Bezirksbauernkammer und den Pfälzer Bauernbund, empfohlen worden waren. 5 Berliner Meiallbörse vom 3. Okfober 1931 Januar.]-. 39.—— 24.— 21.— Harn r—.— 38.50— 23. 28.50 ürz— 7—60.—— 24.50 23,50 April.. 60.50— 24.75 24.— ai 61, 68,.— 3 2 4—.— 62.—— 25.50 25,— uli 463.— 26.50 25.— Auguſt 63.— 26,50 25, Sept.—.— 64.— 27.— 25.25 Oktober.] 56.— 56,75— 21,75 21.— Nov..—. 5750— 22.— 21. Dezemb.[57.50 58,—— 1 28,.— 21. Slektrolytkupfer prompt. 69,25 Antimon Regulus 4, 748.— Orig. Hüttenaluminium 170,— Silber in Barren kg. 39,50/ 42,75 dito. Walz⸗Drahtbarren. 174.— . Gold Freiverkehr 10 Zr.—— 1 üttenzinn 99 9p. Platin dio. 1 gr. ein Nickel, 98/09 v.. 350.—] Prelſe(ohne Edelmetalle) pro 100 429 * Tendenz: Kupfer ſtramm, Blei luſtlos, Zink un⸗ regelmäßig. * Terminumſüße an der Berliner Metallbörſe im Sep⸗ tember. Im September 1031 betrugen die Terminumfätze on der Berliner Metallbörſe in Kupfer 4550 To., in Blei 1335 To, und in Zink 1975 To. Im Vormongt ergaben ſich für den Zeitraum vom 11. bis 31. Auguſt, in dem die Metallbörſe ſtottfand, folgende Umfätze; Kupfer 3250 Ty, Blei 410 To. und Zink 2200 To. Londoner Meiallbörse vom 3. Okfober 1931 Metalle in& pro To. Silber Unze g(137/170 fein ſtaud.), Platin Unze 8 Rupfer, Standard 34,8] Zinn, Standart 125,7 Alumintum—— Monate 95,65 Monate 190,2 Antimon—.— Settl. Preis 34 65 Settl. Preis 126,0 Queckſilber—.— Elektrolyt 41.— Banka 122.0 Platin—.— beſt ſelected 37,50 Straits 130.2] Wolframerz ſtrong ſheets—,—[ Blei, ausländ. 13.25 Nickel—.— El'wirebars 42.—[Zink gewöhnlich 12,.— Weißblech—.— Tendenz: Kupfer, Zinn ſtramm; Blei feſt; Zink unregelmäßig. * Benzinpreisſenkung ab eute. Ab Montag, den 5. werden mit der eröffentlichung der neuen In den weſtlichen Gebieten wird die Köln um 4½ Pfg., im übrigen Rheinland und in Univ. Stand, Middl.(Schluß) 6,50. in den oſtdeutſchen ebieten nur geringfügig bleiben. — 0 8 ite“ Nummer 460 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 5. Oktober 1931 Wir erfüllen hiermit die Jalob( Kenntnis zu geben. arbeiter und plötzlichen Hinscheiden des Herrn Ingenieur roissant Wir verlieren in dem Verstorbenen einen bewährten Mit- 1 geschätzten Kollegen, 25 jährigen Tätigkeit treue Dienste geleist tet hat. ihm ein dauerndes Andenken bewahren. Die Direkſion und die Angesfellien der Rheinischen Elekiriziiäis-Akſiengesellschaff schmerzliche Pflicht, von dem der uns während seiner Wir werden 46488 5 All Kerfen Walfer Kemm Hedwiq Remm geb. Schühler Vermählfe Manheim, 6. Okfober 1051 — Nheinvillensfr. 5 1 Intl. Veröffentlichungen der Stadt Mannheim Perſonenſtandsaufnahme. Am 10. Oktober ſindet die diesjährige Per⸗ ſouenſtandsaufnahme für Steuerzwecke ſtatt. Die hierzu verwendeten Druckſachen werden z. Zt. durch die Schutzmannſchaft an die Hauseigen⸗ tümer oder Hausverwalter ausgegeben. Sollten Pierbei einzelne Häuſer verſehentlich übergangen werden, ſo wird erſucht, die Druckſachen für dieſe vor dem 10. Oktober bei den Polizeirevieren ab⸗ zuholen. Die Aufnahmeliſten ſind nach dem Stand von Mitternacht./10. Oktober auszu⸗ füllen, und zwar die Hausliſte unter Angabe ſämtlicher Haushaltungen und Betriebe des Grundſtücks durch den Hauseigentümer oder deſſen Vertreter, die Haushaltungsliſte durch jeden Haushaltungsvorſtand, das Betriebsblatt durch den Betriebsinhaber. Vordruck und Anleitung auf genau zu beachten. Die ausgefüllten Haushaltungsliſten und Be⸗ tri ebsbl lätter ſind bis ſpäteſtens 15. Oktober an den Hauseigentümer zurückzugeben, dex ſie nebſt der Hausliſte zur Abholung für die Schutzmann⸗ chaft bereit zu halten hat. Liſten, die beim Er⸗ heinen der Schutzmannſchaft zur Abholung nicht ereit liegen, hat der Hauseigentümer unmittel⸗ bar dem zuſtändigen Polizeirevier zu übergeben. Auf Verlangen der S die Angaben der Liſten ergänzt und aufgeklärt rden. Ausfüllung und Einreichung der Liſten ie Mitwirkung der Hauseigentümer und künfte durch dieſe können nach 8 202 der Reichsabgabenordnung durch Geldſtrafen bis zu 5000 R. /, im Unvermögensfalle durch Haftſtrafe bis zu 4 Wochen erzwungen werden. 61 Der Oberbürgermeiſter. den Vordrucken Arbeitsvergebung. ] Wandplatten⸗,)] Inſtallationsarbeiten (Gas⸗ und Waſſerleitung) zum Neubau Arbeits⸗ amt. Nähere Auskunft im Baubüro M 4a, wo Auneſchehbungsdiöingngen. ſoweit vorrätig, erhältlich und die Zeichnungen eingeſehen wer⸗ den können. Einreichungstermin: Montag, den 12. Oktober 1931, Rathaus N 1, Zimmer 124: zu): 10.00 Uhr, zu b: 10.30 Uhr. 20 Hochbauamt. Es wird gebeten, Zwangs- Versteigerung Dienstag, den 6. Oktbr. 1931, nachm. werde dich im hieſigen Pfandlokal Qu 6 bare Zahlung im Vollſtreckungswege verſteigern: 1 Bücherſchrank, 2 gegen. Tiſche, 1 Standuhr, 1 b Ständerlampe, 1 Klavier, 1 Ausziehtiſch u. Sonſt. Mannheim, den 5. Oktober 1931. 13 490 Götzmann, Gerichtsvollzieher. Allgem. Ortskrankenkaſſe Mannheim Jahlungs⸗ Aufforderung Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ dae Zahlung fällig. Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ geforderl, die Einzahlung derſelben einer Friſt von 8 Tagen vorzunehmen. Bei Ver⸗ ſäumnis dieſer Friſt wird eine Verſäumnis gebühr erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mah⸗ nung die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. Mannheim, den 5. Oktober 1931. S457 Der Vorſtand. Ihre Zukunft: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, den im Wartburghospiz F 4, Sprechstunden für experimentale Psychologie, also das heißlt kein Wahrsagen sondern das Berechnen kosmischer Einfſüsse und Erkennen aus Hand und Schtift, von Charakter und Schicksal, wie Umstellungen, Orts⸗, Stellen-, Berufswechsel, Herzens, Familien, Prozeß- Angelegenheiten usw, aus Vergangenheit und Zuſtunft auf nur streng wissenschiaftlicher Basis. Wer also Bluff, Kartenlegen und Wahrsagen vermutet, der bleibe den Sprechstunden fern. 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