2 119 en tungen, zunächſt wohl als Beobachter, Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Se Luiſenſtraße 1— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile, Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 193 142. Jahrgang— Nr. 465 Starke Aktivität des Reichspräſidenten zur Anterſtützung des Kanzlers bei der Neubildung des Kabinetts Wie ſind die Ausſichten? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Okt. Der Reichskanzler hat unmittelbar nach ſeiner er⸗ neuten Betrauung mit der Kabinettsbildung ſich auf die Miniſterſuche begeben. Ihm iſt dabei auch diesmal vom Reichspräſidenten die beſtimmte Wei⸗ ſung erteilt worden, parteimäßige Bin⸗ dungen zu vermeiden. Nach dieſem Grund⸗ ſatz iſt ſchon das erſte Kabinett Brüning aufgeſtellt worden. Freilich iſt der Kanzler damals bedacht ge⸗ weſen, ſich durch die Zuſammenſetzung der Regierung einen gewiſſen Kontakt mit den Parteien der Mitte zu ſichern. Der Reichspräſident, der, wie nun auch der„Vorwärts“ beſtätigt, in den letzten Tagen eine ſehr aktive Rolle ſpielte, habe Dr. Brüning den Rat erteilt, ſeine neuen Mitarbeiter aus den Kreiſen der Wirtſchaft zu entnehmen, da der kommende Winter gerade auf dieſem Gebiete an die Regierung beſondere Anforderungen ſtellen wird. Der erſte Verſuch, den Direktor Schmitz von den J. G. Farben und den Profeſſor War m⸗ holdt zum Eintritt in die neue Regierung zu ver⸗ anlaſſen, iſt fehlgeſchlagen. Erneute Verhandlungen werden möglicherweiſe zum Ziele führen. Jedenfalls ſpricht man davon, daß Herr Schmitz ſich vielleicht bereitfinden wird, das Verkehrsminiſterium zu übernehmen und nicht, wie es anfangs hieß, das Wirtſchaftsminiſteriu m, für das jetzt Prof. Warmboldt gewonnen werden ſoll. Wenig Kopfzerbrechen dürfte die Beſetzung des Juſtiz⸗ miniſteriums bereiten, für das nach wie vor der bisherige Staatsſekretär Joel in Ausſicht ge⸗ nommen iſt. Sehr umſtritten erſcheint im Augenblick noch das Innenminiſterium, da gewiſſe Kreiſe des Zentrums alles in Bewegung ſetzen, um Herrn Dr. Wirth auf ſeinem Poſten zu halten. Wenn dieſe Anſtrengungen fehlſchlagen, wird ver⸗ mutlich der frühere Reichswehrminiſter Geßler an ſeine Stelle treten, dem als langjährigen Fach⸗ miniſter nicht das„Odium“ des Parteipolitikers an⸗ haftet. In den Abendſtunden kurſierte folgende Miniſterliſte, die freilich noch durchaus Aen⸗ derungen erfahren kann: Kanzler und Auswärtiges: Dr. Brüning Inneres: Dr. Geßler Finanzen: Dietrich Wirtſchaft: Prof. Warmboldt Arbeit: Stegerwald Verkehr: Schmitz Juſtiz: Joel Reichswehr: Gröner Ernährung: Schiele Poſt: Schätzel Die Ausſichten eines ſolchen zweiten Kabt⸗ netts Brüning laſſen ſich im Augenblick natür⸗ lich ſehr ſchwer beurteilen. Namentlich für den Ver⸗ lauf der Dinge im Reichstag wird von weſentlicher Bedeutung die Harzburger Tagung der„nationalen Oppoſition“ ſein und insbeſondere die Stellung, die die Deutſche Volkspartei zu den Beſchlüſſen dieſes Kongreſſes einnehmen wird. Wie es heißt, werden etwa acht volksparteiliche Reichs ⸗ und Landtagsabgeordnete an den Bera⸗ teilnehmen. Es ſind das Angehörige der weſtdeutſchen Indu⸗ ſtriellengruppe um Herren von Gilſa. Geſtern hatte der Kanzler noch eine Ausſprache mit dem volksparteilichen Führer, dem Abg. Din⸗ geldey. In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß im günſtigſten Fall Dr. Brüning heute in der Lage ſein wird, dem Reichspräſidenten über das Er⸗ gebnis ſeiner Bemühungen zu berichten. Nach dem Stand der Verhandlungen am ſpäten Abend hat man den Eindruck, daß der Kanzler von Prof. Warm⸗ boldt eine Zuſage zu erwarten hat, während das bei dem Direktor Schmitz noch zweifelhaft erſcheint. Dr. Wirths Rücktritt darf wohl als ziemlich ſicher gelten. Der Kanzler wird das Reſſort wahrſcheinlich heute dem früheren Reichswehrminiſter Geßler, den er nach Berlin gebeten hat, antragen. Geßler kommt für das Innenminiſterium auch um deswillen ganz beſonders in Frage, weil er, der jüngſt zum Vorſitzenden des Bundes zur Erneuerung des Reiches gewählt wurde, ſich ſehr intenſiv mit dem Problem der Reichsreform befaßt hat. England im Wahlkampf Ein Wahlmanifeſt der britiſchen Regierung Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 8. Okt. Der Wahlkampf hat begonnen. Das Parlament hat geſtern ſeine letzte Sitzung abgehalten und ein großer Teil der Abgeordneten iſt bereits in die Wahlkreiſe abgereiſt. Viele von ihnen werden nicht wiederkehren. Die nationale Regierung hat, da ſie kein gemeinſames Programm aufſtellen konnte, be⸗ ſchließen müſſen, getrennt zu marſchieren und hofft, daß ſie wieder gemeinſam ſchlagen kann. Zu feſten Abmachungen unter den Kandidaten der Regierungsparteien iſt es jedoch bisher nicht ge⸗ kommen, ſo daß in vielen Wahlkreiſen ſich Kandidaten feindlich gegenüberſtehen, die gemeinſam die nationale Regierung unterſtützen. Beiſpielsweiſe wird Sir Herbert Samuel, der liberale Parteiführer und Miniſter in ſeinem Wahl⸗ kreis einen konſervativen Opponenten haben und da er bei der letzten Wahl nur eine Mehrheit von 400 Stimmen erhalten hat, iſt ſeine Wiederwahl durchaus zweifelhaft. Macdonald hat beſchloſſen. ſich in ſeinem alten Wahlkreis Seaham zur Wahl zu ſtellen. Die Konſervativen haben dort mit Rück⸗ ſächt auf Macdonald ihren Kandidaten zurückgezogen, ſo daß dieſer lediglich den neuen offiziellen Kandidaten der Arbeiterpartei zu be⸗ kämpfen hat. Auch ſeine Ausſichten ſind als nicht ganz ſicher anzuſehen, da die Stimmen der Ar⸗ beiterpartei bekanntlich weit mehr von organiſato⸗ riſchen als von ſtimmungsmäßigen Momenten ab⸗ hängen. Macdonald hat geſtern abend ſein Manifeſt an die Nation bekanntgegeben, das den Auftakt zum Wahlkampf darſtellt. Er ver⸗ langt darin von den Wählern einen Blankoſcheck und das blinde Vertrauen, daß die nationale Regierung nach den Wahlen die richtige Summe einſetzen werde. Er verlangt mit anderen Worten für die Regierung eine freie Hand in der Ueberwindung der Wirt⸗ ſchaftskriſe Englands. Er erklärt, es werde vielleicht notwendig werden, die Wirtſchaftskriſe durch Zölle zu beheben. Weiter würde die forcierte Ausdehnung des Exports und eine Einſchränkung Curtius kommt nach Baden Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 7. Okt. Dr. Curtius wird ſich, wie wir hören, im Laufe des Donnerstag von den Beamten des Aus⸗ wärtigen Amtes verabſchieden und am Abend mit ſeiner Familie eine mehrwöchige Erholungsreiſe nach Badenweiler antreten. Er gedenkt mithin auch den Verhandlungen im Reichstag in ſeiner Eigenſchaft als Abgeordneter nicht beizu⸗ wohnen. Dr. Curtius beabſichtigt indes nicht, ſich für alle Zeit ins Privatleben zurückzuziehen. Er will zunächſt wieder in engere Fühlung zu ſeinem badiſchen Wahlkreis treten, dem er des Imports in Betracht zu ziehen ſein. Ferner werde die Regierung freie Hand für den Abſchluß von internationalen Abkommen haben müſſen, durch die gewiſfe Urſachen der Wirtſchaftskriſe, wie die Kriegs ſchulden und Reparationen, beſeitigt werden könnten. Der Appell enthält die wertvolle Verſicherung, daß die nationale Re⸗ gierung in keinem Fall das Gleichgewicht des Staats⸗ haushalts aus den Augen laſſen werde. Macdonald ſchließt mit der Erinnerung daran, daß es für England notwendig geworden ſei, der ganzen Welt zu zeigen, daß das engliſche Volk in Zeiten nationaler Schwierigkeiten zuſammenſtehen könne. Davon iſt allerdings in den erſten Stadien des Wahlkampfes nicht viel zu merken. Nicht nur die drei Parteien, die gegenwärtig die Regierung bilden, Konſervative, Liberale und die ſogenannten natio⸗ nalen Sozialiſten unter Macdonald, werden ge⸗ trennte Programme veröffentlichen, ſondern weiter⸗ hin tritt die national⸗liberale Gruppe unter Sir John Simon getrennt vor die Wählerſchaft und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Lord Beaverbrock, der ſich wiederum um ſeine Lieblingsidee der Ein⸗ fuhrzölle für Lebensmittel getäuſcht ſieht, geſonderte Kandidaten aufſtellt. Die Haltung Lloyd Georges iſt vorläufig noch undurchſichtig. Es iſt aber möglich, daß er gegen die Regierung in den Kampf treten wird. In dieſem Falle würde er auch die Geld⸗ ſumme, die er aus dem liberalen Parteifonds noch immer in ſeiner Kontrolle hat, nicht für den Wahl⸗ kampf der offiziellen Liberalen Partei zur Verfügung ſtellen. Man ſieht bereits, wie die wichtigſten libera⸗ len Blätter, der„News Chronicle“ und der „Mancheſter Guardian“ mit großer Schärfe gegen die nationale Regierung Stellung nehmen. Die Oppoſition der Arbeiterpartei würde durch Un⸗ terſtützung von Seiten Lloyd Georges ganz außer⸗ ordentlich geſtärkt werden. Schließlich iſt noch zu erwähnen, daß Sir Oswald Mosley mit ſeiner ſogenannten„Neuen Par⸗ tei“ mit 18 Kandidaten auf den Plan treten wird, von denen mehrere Berufsboxer und Fußball⸗ ſpieler von internationalem Rufe ſind. ſich während ſeiner Miniſterzeit naturgemäß nicht intenſiv hat widmen können. 5 Daß ihm angetragen worden ſei, an dem deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftskomits mitzuwirken, wird uns von unterrichteter Seite ausdrücklich als un⸗ zutreffend bezeichnet. In der letzten Ausſprache mit dem Kanzler iſt von einem ſolchen Vorſchlag nicht die Rede geweſen, der ja ſchon aus dem Grund hinfällig iſt, weil die Kommiſſion auf beiden Seiten von einem jeweils amtierenden Miniſter geleitet werden ſoll. Ebenſo aus der Luft gegriffen iſt die Behauptung, daß Dr. Curtius Deutſchland auf der großen Abrüſtungskonferenz im Frühjahr vertreten wird. Darüber ſind, wie ſich denken läßt, noch keinerlei Dispoſitionen getroffen worden. Was wird die Volkspartei tun? Berlin, 8. Okt. Für das Schickſal des noch im Werden begriffenen zweiten Kabinetts Brüning wird vor allem die Hal⸗ tung der Deutſchen Volkspartei ausſchlag⸗ gebend ſein. Die geſtrige Unterredung des Kanzlers mit dem Führer Dingeldey hat ſehr ernſte Gegenſätze hervortreten laſſen. Die Situation hat ſich weiter zugeſpitzt durch die nach Ton und Inhalt außergewöhnlich ſcharfe Erklärung der„Na⸗ tionalliberalen Correſpondenz“, in der es heißt, daß nur eine neue Regierung, die unbelaſtet durch die letzten Vorgänge das Schickſal des Reiches in die Hand nehmen, für die Deutſche Volks⸗ partei in Frage kommen könne. 5 Das alſo iſt offenbar die Auffaſſung des Herrn Dingeldey, und es wird ſich zeigen müſſen, ob ſie von den maß⸗ gebenden Inſtanzen geteilt wird. Hier und da ſcheint man geneigt, die Erklärung des parteioffiziöſen Preſſeorgans bereits als Beweis dafür zu nehmen, daß die Deutſche Volkspartei entſchloſſen ſei, dem neuen Kabinett die Unterſtützung zu ver ⸗ ſagen. Dieſe Schlußfolgerung erſcheint uns doch etwas verfrüht. Die Fraktion, die das letzte Wort zu ſprechen haben wird, iſt noch nicht verſammelt, und ſie wird ſich ihre Stellungnahme vorausſichtlich ſehr reiflich überlegen. Zunächſt iſt der Parteivorſtand auf Freitag nach Berlin einberufen. Im Anſchluß daran wird der Reichsausſchuß, dem außer den Mit⸗ gliedern des Parteivorſtandes und des geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes auch die Vorſitzenden der Wahlkreisverbände angehören, zuſammentreten. Im Augenblick läßt ſich nur feſtſtellen, daß die Deutſche Volkspartei ſich oſtentativ von dem neuen Kabinett Brüning diſtanziert hat. Alles weitere bleibt ſpäteren Beſchlüſſen vorbehalten, die vermutlich in ſtarkem Maße auch von dem Ver⸗ lauf der Harzburger Tagung der„nationalen Oppo⸗ ſition“ abhängen werden. Wenn die Deutſche Volks⸗ partei ſich tatſächlich dahin entſcheiden ſollte, im Reichstag gegen das Kabinett zu ſtimmen, ſo würde deſſen Sturz freilich kaum zu vermeiden fein. Es fragt ſich in dieſem Fall, mit welchen Vollmachten ausgerüſtet, das neue Kabinett vor den Reichstag treten, d. h. ob der Reichspräſident dem Kanzler auch diesmal wieder die Auflöſungsermächtigung erteilen wird, wenn ſich eine Mehrheit für das zu er⸗ wartende Mißtrauensvotum gegen das Ge⸗ ſamtkabinett fände. Die„Germania“ ſieht in dem Vorgehen der Deutſchen Volkspartei eine„Preſſtion“, und das Zentrumsorgan belaſtet ſchon heute die Deutſche Volkspartei mit der Verantwortung für die Kriſe, die ſich möglicherweiſe aus ſolcher Konſtellation ergeben könne. Sehr erregt zeigt ſich auch der„Vorwärts“ über das Pronunziamento der Volkspartei, das er als einen„Dolchſtoß in den Rücken Brünings“ kennzeichnet. Auf einem politiſchen Diner im Kaiſer⸗ hof, das der Ausſprache in der Reichskanzlei voran⸗ gegangen ſei, habe man offen das Bündnis mit der „nationalen Oppoſitton“ verkündet, das gegen die vereinigten Gewerkſchaften und auf die Zerſchlagung der deutſchen Sozialpolitik gerichtet ſei. Das ſozial⸗ demokratiſche Hauptorgan mahnt angeſichts dieſer Kampfanſage nochmals die Arbeiterſchaft zur Schlte⸗ ßung der Reihen. Bemerkenswert iſt, daß der„Vorwärts“ in ſeinem Kommentar es ausdrücklich vermeidet, ſich gegen die neue Regierung Brüning irgendwie feſtzulegen. Man könnte daraus entnehmen, daß die Sozialdemokratie wie bisher aus Furcht vor einer noch ſtärkeren Wen⸗ dung nach rechts auch das zweite Kabinett Brüning zu tolerieren am Ende ſich entſchließen werde. Selbſt in den Kreiſen der bürgerlichen Mitte begegnet man vielfach der Auffaſſung, daß das neue Kabinett nur das Vorſpiel für eine Hugenberg⸗Regierung bilden werde. Der„Berliner Börſen⸗Courier“ hält das für wenig wahrſcheinlich. Ein Hugenberg⸗Kabinett, meint das Blatt, hätte keine parlamentariſche Mehr⸗ heit. Es bedürfte alſo, um legal regieren zu können, genau der gleichen Vollmachten wie der Reichspräſi⸗ dent Dr. Brüning zu geben bereit ſei. Man müſſe aber bezweifeln, ob Hugenberg als Kanzler die Auf⸗ löſungsorder erhalten würde. Im Reichstag beginnen heute bereits die Frak⸗ tionsberatungen. Als erſte Fraktion tritt die des Zentrums zuſammen, von deren Beratungen man freilich keinerlei Ueberraſchungen zu erwarten hat. Die„Deutſche Zeitung“ will wiſſen, daß eine Verſchiebung des Reichstagsbeginns in Ausſicht genommen ſei, um ſo die Entſcheidung hinauszuzögern. Von ſolchen Abſichten iſt uns nichts bekannt. Engliſche Befürchtungen für Deutſchland Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 8. Okt. Mit großer Beunruhigung verfolgt man in England den Verlauf der deutſchen Regierungs⸗ kriſe. Während England ſelbſt ohne Anker in den Sturm eines Wahlkampfes treibt, verläßt es ſich darauf, daß die internationale Lage nicht gleichzeitig von anderer Seite her erſchüttert wird. Der „Daily Telegraph“ beſpricht heute voll großer Sorge diei Möglichkeit der Bildung einer offenen Diktatur in Deutſchlan d. Was jetzt in Deutſchland verſucht werde, ſo meint das Blatt, ſet ein Staatsſtreich, der Brüning als Diktator tablieren würde. In gewiſſem Maße ſei die deutſche Regierung ſchon ſeit einiger notwendigerweiſe eine Diktatur geweſen. Wenn ſie die parlamentariſche Billigung des Reichstages nicht mehr erhalte und etwa beſchließen ſollte, ohne dieſe weiter zu regieren, ſo entſtehe die große Gefahr, daß eine außerparla⸗ mentariſche Oppoſition gegen die außerparlamen⸗ tariſche Regierung an Kraft gewinne. Daraus könne ein furchtbares Chaos für Deutſchland und Europa entſtehen. Eine Bankenumlage für den Hooverſchen 500 Millionen⸗Dollarfonds — Newyork, 8. Okt. Der Gouverneur der Fe⸗ deral Reſerve Bank of Newyork, Harriſon, teilte mit, daß ſämtliche Banken in den Vereinigten Staaten in kurzer Zeit erſucht werden, 12 v. H. ihrer Ein⸗ lagen zu dem 500 Millionen Dollar⸗ Fonds beizuſteuern. Zum Vorſitzenden des Organiſationskomitees des neuen Kreditinſtitutes wurde der Präſident des Newyorker Clearing⸗ Hauſes, Buckner, ernannt. Das Wrack des Katapultflugzeuges der „Bremen“ gefunden — Halifax, 8. Okt. Das Katapultflugzeug der „Bremen“, das vorgeſtern in der Cacequid⸗Bay abſtürzte, wurde vollſtändig zertrümmert in der Nähe des Ufers aufgefunden. Die Poſtſäcke trieben in der Nähe auf dem Waſſer. Die Leichen der Flie⸗ ger konnten bisher noch nicht gefunden werden. eee würden durch derartige Vorgänge darf, 2. Seite/ Nummer 465 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 1931 Lord Reading Bedemſame Verhandlungen des engliſchen Außenministers mit Drahtung unſeres Pariſer Vertreters * Paris, 8. Okt. Obwohl ſich die geſtrigen Unterhaltungen des eng⸗ liſchen Außenminiſters Lord Reading mit den franzöſiſchen Staatsleuten auf die verſchiedenſten internationalen Probleme erſtreckte, dürfte ſich als einziges poſitives Reſultat nur ein neues An ge⸗ bot der franzöſiſchen Regierung, an der Stützung der engliſchen Währung mit⸗ uarbeiten, ergeben haben. Frankreich iſt bereit, in dem Umfang ſeiner Möglichkeiten und mit amerikaniſcher Unterſtützung ſeinem Kriegsalliierten zu helfen. Dieſe Verſicherung konnte man geſtern aus La⸗ val ſehr naheſtehenden Kreiſen hören. Wie ande⸗ rerſeits aus den Konferenzen des engliſchen Finanz⸗ ſachverſtändigen Leith⸗Roff mit Finanzminiſter Flandin hervorging, zeigt ſich die engliſche Regie⸗ rung im Augenblick durchaus nicht eilig, ausländiſche Hilfe für die Pfundſtützung zu erbitten. Die Abſichten des Londoner Kabinetts gehen vielmehr dahin, den Pfundkurg nicht zu be⸗ einfluſſen, bis ſich durch Angebot und Nach⸗ frage von ſelbſt ein Stabiliſierungskurs ergibt. Im übrigen ſtanden die Beſprechungen ſtark unter dem Eindruck der bevorſtehenden britiſchen Wahlen, von deren Ergebnis die neue engliſche Zollpolitik, die Stellungnahme des Kabinetts zur Abrüſtungsfrage und andere ausſchlaggebende Pro⸗ bleme abhängen. So trug der Pariſer Beſuch in den Augen der franzöſiſchen Oeffentlichkeit vor allen Dingen einen konſultativen, bzw. pfychologiſchen Charakter. Die der Regierung naheſtehende Preſſe ſtellte dem engliſchen Außenminiſter das Zeugnis aus, daß er in dieſer Hinſicht in Paris voll und ganz ſein Ziel erreicht habe. Uns Deutſche dürfte vor allen Dingen die Unterhaltung intereſſieren, die geſtern im engſten Kreiſe zwiſchen Briand und Lord Reading ſtattfand und ſich zum großen Teile auf die letzten Berliner Miniſterbeſprechun⸗ gen bezog. Briand benutzte die Gelegenheit, um in England laut gewordene Zweifel und Beunruhigung zu zer⸗ ſtreuen. Unſere Reiſe, ſo erklärte er, diente der Sache der VerſtändigQung und konnte weder auf finanziellem noch politiſchem Gebiete ſofortige kon⸗ krete Reſultate bringen. Wir haben uns mit der Prüfung wirtſchaftlicher Fragen befaßt, ohne jemals den Abſchluß einer Zollunion in Erwägung zu ziehen, die vielleicht als Antwort auf das Vorgehen dritter Mächte, insbeſondere auf die protekttoniſti⸗ ſchen Beſtrebungen in Großbritannien, angeſehen werden können. Zur Frage der Abrüſtung erklärte Brian d ſeinem Beſucher, Frankreich werde auf dem Wege der Abrüſtung ſoweit gehen, wie die anderen Mächte geneigt ſind, den Weg der gegenſeitigen Unter⸗ ſtützung zu beſchreiten. Handelsminiſter Rollin benutzte die Gelegen⸗ heit einer Ausſprache mit Lord Reading, um ſeine in Genf geäußerten Befürchtungen über die Einführung engliſcher Schutzzölle noch ein⸗ mal zu wiederholen. Die franzöſiſchen Intereſſen aufs Tiefſte ge⸗ fährdet. Die in Paris anweſenden engliſchen Journaliſten berichten ihren Blättern, daß alle Unterhaltungen rein praktiſcher Natur waren. Phantaſtiſche Pläne über eine internationale Goldkonferenz oder über Milliardenkredite für die B. J. Z. ſeien überhaupt nicht behandelt worden. Miniſterpräſident Laval benutzte die Füh⸗ lungnahme mit Lord Reabing, um dem eng⸗ liſchen Politiker ſeine Anſichten über die enge Intereſſengemeinſchaft zwiſchen Frank⸗ reich und England bei den kommenden amerikaniſchen Verhandlungen zu betonen. Eine in dieſem Zuſammenhang von engliſcher Seite gemachte Anregung, zu den Beſprechungen La val⸗ Hoover auch einen engliſchen Staatsmann hinzu⸗ 282 der franzöſiſchen Regierung zuziehen, wird in franzöſiſchen Regierungskreiſen nicht beachtet. Man erklärt, eine derartige Einla⸗ dung müſſe von der amerikaniſchen Regierung aus⸗ gehen. Immerhin kamen Laval und Lord Reading überein, ſich über die großen Richtlinien der beider⸗ ſeitigen Politik zu unterrichten. Ein abſchließendes Kommuniquee über das Ergebnis der Pariſer Be⸗ ſprechungen wird am Donnerstag abend ausgegeben werden.. 90 Milliarden Goldfranken jährlich für Rüſtungen Rede Lord Cetils vor dem Rotary-Club in Nom Telegraphiſche Meldung — Rom, 7. Okt. Lord Robert Cecil hielt geſtern vor dem Rotary Club in Rom eine Rede über die Abrüſtung, welche durch die Stellung des Redners als engliſcher Delegierter beim Völkerbund und als einer der Schöpfer des Völkerbundspaktes eine beſondere Be⸗ deutung hat, zumal die italieniſche Delegation für Genf anweſend war und Miniſter Grandi ſelbſt zum Schluß ſeine grundſätzliche Zuſtim mung er⸗ klärte. Lord Robert Cecil ging davon aus, daß eine der Haupturſachen der Weltkriſe in der allgemeinen Un⸗ ruhe auf dem Gebiet der internationalen Politik liege. Wenn es gelänge, die unproduktiven Ausgaben abzuſchaffen, ſo wäre damit ein wichtiger Schritt zur Wiederherſtellung des Ver⸗ trauens und des internationalen Kredits gemacht. Der jetzige Zuſtand, daß Deutſchland und die beſiegten Länder entwaffnet ſind, während andere Länder unbeſchränkt rüſten dürften, könne nicht zu einem dauernden gemacht werden, zumal da Deutſch⸗ land nach Kriegsende ſeine Entwaffnung nur un⸗ ter dem Verſprechen angenommen hat, daß ſpäter ähnliche Maßnahmen auch in anderen Län⸗ dern durchgeführt würden. Auch Großbritannien und Italien litten ja ſelber unter der Drohung weiterer geſteigerter Rüſtungen und den daraus entſtehenden Laſten. Eine Einigung ſei ſehr ſchwer, ſolange Frank⸗ Endgültige Beſchlüſſe über den Inhalt der neuen badiſchen Notverordnung liegen noch nicht vor. Sie ſind vorausſichtlich in der für dieſen Freitag ange⸗ ſetzten Kabinettsſitzung zu erwarten. An dem Grundſatz des Finanzminiſters, von einer weiteren allgemeinen Gehaltskürzung abzu⸗ ſohen, wird feſtgehalten, doch plant man, wie wir hören, eine Reihe Aenderungen beam⸗ ten rechtlicher Natur, die geeignet ſind, Er⸗ ſparniſſe zu bringen. So follen Beförderungen nicht ſofort auch eine finanzielle Auswirkung haben. Auch denkt man an eine vorübergehende Ausſetzung der Zulagengewährung und an eine zeitgemäße Kürzung der Stellenzulagen. Eine Zuruheſetzung ſoll künftig ſchon bet verminderter Dienſtfähigkeit erfolgen kön⸗ nen. Das Ruhegehalt ſoll künftig 75 v. H. des ruhe⸗ gehaltsfähigen Dienſteinkommens betragen. Darüber hinaus wird man vermutlich den Höchſtbetrag der jährlichen Penſion auf 12 000 Mark feſtſetzen. Neben⸗ einnahmen ſollen bis zu einer gewiſſen Höhe auf die Dienſtbezüge angerechnet werden. In der Abſicht der Regierung liegt anſcheinend auch eine Aenderung im Modus der Gehaltsauszahlung. Ein beſonderes Kapitel der neuen Notverordnung wird die Angleichung der Gehälter der Gemeinde⸗ beamten an die Landesbeamten bilden. reich und andere Länder Revanchekriege be⸗ fürchteten. Aber wenn der Völkerbund auch langſam arbeite, ſo arbeite er doch allmählich ein Syſtem der Abrüſtung aus. Rüſtungen ſind weiter nichts als Kriegsvor⸗ bereitungen und verſchlingen heute in der Welt die ungeheure Summe von 90 Milliar⸗ den Goldfranken im Jahr. Nachdem der Redner den Grandiſchen Plan zur Ein⸗ führung von Rüſtungsferien zuſtimmend er⸗ wähnt hatte, zeigte er einen anderen praktiſchen Weg zur Weltabrüſtung. Als man nach dem Kriege Deutſchland entwaffnete, verbot man ihm alle An⸗ griffswaffen, nämlich Militärluftfahrt, Unter⸗ ſeeboote, Schiffe von mehr als 10 000 Tonnen, ſchwere Feldgeſchütze und Tanks. Man ſolle nun dieſes Prin⸗ zip des Verbots der Angriffswaffen auch auf alle anderen Staaten allmählich ausdehnen, und wenn ſich ſeine totale Durchführung auch nicht gleich als möglich erweiſe, wenigſtens ſofort bie Militärluftfahrt und die Unterſee⸗ boote unterſagen, zumal dieſe beiden Waffen die Zivilbevölkerung nicht weniger als die Kämpfenden bedrohen. Den Völkern aber müſſe im ganzen Umfange gezeigt werden, wie man der Abrüſtung zu Leibe gehen wolle. In Rom erregt dieſe Rede eines engliſchen Staats⸗ mannes Aufſehen und Zuſtimmung. In Ausſicht ſteht ferner eine teilweiſe Er⸗ höhung der Verwaltungsgebühren und endlich eine organiſatoriſche Aenderung in der Zuſammenſetzung der Gemeinden, die ſich im Hin⸗ blick auf die noch vorhandene große Zahl kleiner und kleinſter Gemeinden als notwendig erwieſen hat. Pfarrer Eckert in der KP. Im überfüllten Nibelungenſgaal des Mannheimer Roſengartens referierte der am 2. Oktober aus der S. P. D. ausgeſchloſſene Pfarrer Eckert, der Führer der Religitzſen Sozialiſten, über die Gründe ſeines Ausſchluſſes aus der S. P. D. und ſeines Uebertritts zur K. P. D. Er führte dabei u. a. aus: Das Proletariat ſei gezwungen, aus ſeiner Not heraus das Alte zu ſtürzen und Neues zu ſchaffen. Die Schaffung des Neuen zu verhindern, ſei vor allem das Beſtreben der Intereſſengruppen. So⸗ lange das Proletariat zerſplittert ſei, werde es dem Kapitalismus leicht ſein, ſeine Macht zu behaupten. Darum müſſe eine Einheitsfront geſchaffen werden. Eckert bekannte, daß er bis vor wenigen Wochen daran glaubte, daß dieſe Einheitsfront innerhalb und durch die S. P. D. zu bilden ſei. Es habe aber der revolutionäre Kampfwille — ä— gefehlt, und dieſen ſuchten die ſogenannten Oppo⸗ ſitionellen innerhalb der S. P. D. zu verwirklichen Der Parteivorſtand habe ſich allerorten gegen dieſe oppoſittonelle Strömung gewendet und damit dige Demokratie der freien Meinungsäußerung ge⸗ brochen. 5 Eckert bekundete, daß er während ſeiner fünftähri⸗ gen Tätigkeit in der Mannheimer S. P. D. nie⸗ mals ſeine oppoſitionelle Stellung in einer Mitgliederverſammlung habe bekunden dürfen. Da der revolutionäre Kampfwille in der S. P. D. fehle, ſei er nach langem Zögern, ob nicht die neue Partei den Sozialismus verwirklichen könne, zur K. P. D. geſtoßen. Nach dieſem Bekenntnis ſtimmte die Verſammlung ſpontan die Internationale an. Zum Schluß ging Pfarrer Eckert auf ſeine Stellung als Pfarrer in der chriſtlichen Kirche ein. Die kommuni⸗ ſtiſchen Führer haben ihm erklärt, daß ſein Eintritt in die KPD nicht davon abhängig gemacht werde, daß er ſein Pfarramt niederlege. Es ſei verſtändlich, daß die Kommuniſten der hiſtoriſch gewordenen bürger⸗ lichen Kirche den Kampf angeſagt hätten, weil dieſe Kirche ſich viele Fehler gegenüber dem kämpfenden Proletariat hätte zuſchulden kommen laſ⸗ ſen. Er wolle verſuchen, mit den proletariſchen Frei⸗ denkern in der Kommuniſtiſchen Partei als marxiſtt⸗ ſcher Revolutionär und Sozialiſt für eine Verwirk⸗ lichung einer beſſeren Geſellſchaftsordnung zu kämpfen. 4 Die wenigen Sätze genügen, um die Verſtiegenheit einer ſolchen Ideologie zu charakteriſieren. Es wird nicht lange dauern, daß der Reiz der Neuheit, einen aktiven Pfarrer bei den Kommuniſten zu finden, ver⸗ blaßt ſein wird. Dann wird auch die KPD ſich Eckerts entledigen und den alten Kurs der Gottloſen⸗ propaganda weiterſteuern. Eckert wird dann völlig entwurzelt ſein. Erhöhung oͤes Berliner Brolpreiſes um 2 Pfennig Meldung des Wolffbüros — Berlin, 7. Okt. Die im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft in Gemeinſchaft mit dem preußiſchen Handelsminiſterium in letzter Zeit geführten Ver⸗ handlungen mit dem Zweckverband der Berliner Bäckermeiſter über den Berliner Brotpreis ſind nun⸗ mehr abgeſchloſſen. Den Vertretern der Bäcker wurde nachdrücklichſt vorgeſtellt, daß eine Brotpreis⸗ erhöhung in keiner Weiſe als gerechtfer⸗ tigt anerkannt werden könne. Trotzdem hat der Zweckverband der Bäckermeiſter Berlins beſchloſſen, von Donnerstag, 8. Oktober 1931 ab den Richtpreis für das 1250 Gr.⸗Brot von 48 auf 50 Pfg. zu erhöhen, obwohl die Ber⸗ liner Mühlen, wie den Bäckern bei den Verhand⸗ lungen mitgeteilt wurde, ſich bereit erklärt hatten, in der nächſten Zeit von einer Heraufſetzung des Roggenmehlpreiſes ſelbſt für den Fall abzuſehen, daß der Roggenpreis nicht weſentlich über 200 Mark die Tonne frei Mühle ſteigen ſollte. Bei Zugrundelegung des gegenwärtigen mitt⸗ würde bei Beibehaltung des gegenwärtigen Brot⸗ preiſes von 48 Pfg. für das 1250 Gr.⸗Brot den Bäckern eine Bruttoverdienſtſpanne von 16 Pfg. je Kilogramm bleiben, welche Spanne bei Erhöhung auf 50 Pfg. für das Brot auf 17% Pfg. ſtiege. In Leipzig beträgt die Spanne etwa 12 Pfg. je Hilogramm, obwohl die Unkoſten dort nicht weſentlich niedriger liegen dürften als in Berlin. Die deutſch⸗ruſſiſche Schlichtungskommiſſion — Berlin, 7. Okt. Die deutſch⸗ſowfetiſtiſche Schlichtungskommiſſion hat während ihrer diesjähri⸗ gen zweiten ordentlichen Tagung verſchiedene ſtrittige Fragen aus den deutſch⸗ſowjetiſtiſchen Verträgen ſo⸗ wie einzelne beſondere Streitfälle behandelt. Das Verhandlungsergebnis wurde in einem Bericht nie⸗ dergelegt, der heute zur Unterzeichnung gelangt iſt und den beiderſeitigen Regierungen zur Beſtätigung vorgelegt werden wird. Richard Strauß dirigiert„Elektra“ im Mannheimer Nationaltheater Zu den kapellmeiſterlichen Eigenarten von Richard Strauß gehört der Gebrauch eigener Taktſtöcke, die ihn allüberall auf ſeinen Gaſtſpielretſen begleiten. Das iſt auch inſofern gut, als mit dem eigenen Stab auch der eigene Maßſtab aufs engſte verbunden zu ſein ſcheint. Ja, man kann das Wortſpiel noch wei⸗ ter treiben und ſogar von einem ſymboliſchen Maß ſprechen, das den Abſtand zum Werk und zur Zeit, da es entſtand, feſtſtellt. Eine„Salome“ oder „Elektra“, wie ſie heute noch auf den Bühnen und aus den Orcheſtern aufleuchten, würde Richard Strauß wohl heute nicht mehr ſchreiben, aber diri⸗ gieren, ausdeuten, verdolmetſchen, verlebendigen bis zur letzten geiſtigen und künſtleriſchen Fältelung, das vermag der 67jährige in letzter künſtleriſcher Vollendung mit der Ueberlegenheit der echten Mei⸗ ſterſchaft. Dem Zwang dieſer Erkenntnis konnte ſich geſtern emand entziehen, der der„Clektra“⸗ Auffüh⸗ rung im Nationaltheater beiwohnte. Die„Elektra“ hat ſich ganz von ſelbſt in der Leiſtungskurve der Anfangswochen der neuen Spielzeit die erſte Spitze er⸗ obert. Sie fügt ſich, wie auch immer man ſie betrach⸗ tet, in die Geſamtrundung der künſtleriſchen Einheit. Umſo intereſſanter war daher der Vergleich der bis⸗ herigen Aufführungen mit der, wie man wohl ſagen klaſſiſchen Muſterinterpretation, wie ſie der Meiſter ſelber gab. Und ſtehe da, man bemerkte kaum Unterſchiede. Schattierungen und Aufhellungen wird jeder Dirigent unterſchiedlich bringen, aber die Ge⸗ ſamtlinie, wie ſie durch die Aufführungen ohne den Komponiſten vorgezeichnet worden iſt, erwies ſich auch unter und nach deſſen Stabwaltertum als die rich⸗ tige und darauf kann die Künſtlerſchaft des Nattonal⸗ theaters in allen ihren Teilen mit Recht ſtolz ſein. So geſtaltete ſich die„Elektra“⸗Aufführung ganz 5 von ſelber zu einer Feſtvorſtellung voller Er⸗ leſenheiten, die es dem Merker ermöglichte, nichts anderes zu ſein als Mithörer und Mitgenießer. Die Künſtler des Geſanges und die Meiſter der Inſtru⸗ mente fanden ſich durch den Stab des Meiſters zu einer geſchloſſenen Einheit von unerhörter Wucht und Pracht. Ohne das Soloperſonal zurückſtellen u wollen, ſei diesmal beſonders des Orcheſters gedacht, das uns bereits vor acht Tagen Richard Strauß als Konzertdirigenten beſcherte und das dies⸗ mal auch aus den Tiefen des Theaterraumes eine Klangherrlichkeit emporklingen ließ, wie ſie nur unſrem Orcheſter zu eigen iſt. So war es denn nur eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die Richard Strauß⸗Gemeinde aus dem Bann des Erlebniſſes heraus für ihre Begeiſterung ein Ventil ſuchte und fand in einem Orkan des Bei⸗ falles, den ſelbſt vielmaliges Erſcheinen des Meiſters und der Soliſten kaum zu bannen vermochte. Die Mannheimer Straußwoche im Oktober 1931 wird jedem, der ſie miterleben durfte, ein unvergeßliches Gut bleiben. Richard Strauß zu Ehren veranſtaltete die Mannheimer Bibliophi⸗ lengeſellſchaft nach der Vorſtellung ein feſt⸗ liches Beiſammenſein in den Räumen des Palaſthotels, in denen man den berühmten Gaſt mit Blumen und Beifall herzlich willkommen hieß. Der Vorſitzende der Geſellſchaft, Direktor Hans Jüdell, begrüßte den Meiſter mit einer kurzen Würdigung ſeiner Perſönlichkeit. Die Bibltophilengeſellſchaft hatte für dieſen Abend eine„Sinfonia piccola“, eine kleine Sinfonie vor⸗ bereitet, die aus vier„Sätzen“, vier verſchiedenen Darbietungen von Mitgliedern der Geſellſchaft be⸗ ſtand. Als Einleitung ſpielte Generalmuſikdirektor Roſenſtock zwei Stücke aus dem Klavier⸗Jugend⸗ werk von Richard Strauß„Stimmungsbil⸗ der“, das der Meiſter mit 18 Jahren ſchrieb. Die feine Kunſt des Straußſchen Klavierſatzes iſt bereits unverkennbar. Sie erhielt in Joſef Roſenſtock einen virtuoſen Vermittler. g Der zweite Satz, einem Andante gleich gedacht, ſollte Richard Strauß in ſeinen Beziehungen zur Welt des Buches darſtellen. Dr. Stefan Kayſer ſprach über Richard Strauß in ſeiner Bibliothek zu Garmiſch. Er ſuchte dieſen Raum, in dem ſeit der „Elektra“ alle Werke des Meiſters entſtanden, als ein Sinnbild der Vereinigung von Muſik und Buch durch die Perſönlichkeit eines * 5 großen Künſtlers darzuſtellen. Von dieſer Arbeits⸗ ſtätte aus betrachtet zog das Werk des Meiſters in ſeinen Beziehungen zum Literariſchen kurz um⸗ riſſen vorüber. Sein inniges Verhältnis zu Goethe wurde dabei beſonders unterſtrichen. Für die Biblio⸗ philen war es gewiß bemerkenswert, zu erfahren, daß Richard Strauß von der Wiener Staatsbiblio⸗ thek die Präſidentſchaft bei der Herausgabe der „Dokumente des Theaters“ übertragen wurde. Die Ausführungen leiteten über zu dem folgen⸗ den„Scherzo“; Kapellmeiſter Dr. Ernſt Cremer ſang, von Generalmuſikdtrektor Roſenſtock überaus feinſinnig begleitet, einige markante Stücke aus dem köſtlichen„Främerſpiegel“ von Richard Strauß, die ſchon einmal in dieſem Kreis zum Ergötzen der Zuhörer erklangen. Durch die Anweſenheit des Komponiſten erhielten die ſtimmlich und rezitatoriſch ausgezeichnet vorgetragenen Lieder, in die Strauß ſo manches hineingezaubert hat, einen erhöhten Reiz. Das„Finale“ bildete eine höchſt witzige, geiſt⸗ volle, dabei auch höchſt nachdenklich gehaltene Para⸗ phraſe über den von Richard Strauß ſo ſehr gelieb⸗ ten Skat von Rechtsanwalt Joſeph Gentil, die er „Das Buch der 32 Blätter“ betitelte. Der Redner nannte es das Lieblingsbuch des Meiſters und umſchrieb mit immer neuen Gedanken und Einfällen die vielen Beziehungen, die die Karten und ihr Spiel zum Leben von Richard Strauß be⸗ ſitzen und was dieſe Neigung bedeutet, wie ſie zum Sinnbild für das Menſchliche eines überragenden ſchöpferiſchen Geiſtes wird.— 5 Die Darbietungen fanden allſeitigen Beifall, be⸗ ſonders beim Meiſter ſelbſt, der in ſeiner ſchlichten Art mit herzlichen Worten für den ſchönen Abend dankte, der ihm ſichtlich eine große Freude bereitet hatte. Der Sohn von Richard Strauß, Dr. Franz Strauß, war zu dem Abend nach Mannheim ge⸗ kommen und befand ſich unter den Feſtgäſten, die mit den Mitgliedern der Geſellſchaft noch lange zu⸗ ſammenblieben. * Die Berliner Volksbühne gab zunächſt für die Sonderabteilungen den„ampf um Kit ſch“ von Robert Adolf Stemmle, ein Schulſtück mit der Tendenz der Reſorm gegen altgewohnte un⸗ fruchtbare Erziehungsmethoden. So wie Pazaurek in Stuttgart einmal ein Kitſchmuſeum angelegt hat, um den Leuten ihren ſchlechten Geſchmack zu zeigen, werden die Kinder hier gebeten allerlei Küſch aus Wohnungen zuſammenzubringen zur Hebung der Kultur. Die Kinder lieben dieſe Reformſchule, lieben die jungen Lehrer, ſind mit ihnen befreundet. Die Eltern ärgern ſich. Aber an einem Elternabend, der von den Schülern veranſtaltet wird, überzeugen ſie ſich, die Reform iſt gerettet. Das Ganze iſt weniger ein Drama, obwohl es einige ſehr dankbare Typen aufweiſt, als eine Demonſtration gegen den Abbau funger, vernünftiger Leh⸗ rer. Die Spieler werden ſogar zum Teil ins Publikum geſetzt, um den agitatoriſchen Charakter zu beleben. Das Weſentliche bei der Aufführung war, daß zwar die Eltern und Lehrer von richtigen Schauſpielern gegeben wurden, die Kinder aber ſelbſt Kinder waren aus zwei Schulen des Nordens und Oſtens. Beide Parteien machten ihre Sache aus⸗ gezeichnet unter der Regie von Karl Heinz Mar⸗ tin, und von allen Problemen und Methoden ab⸗ geſehen, von allen Zurufen und Angriffen auf die Stadtverwaltung war der Eindruck ſo friſch und lebendig, daß die Volksbühne einen ganz großen Abend erlebte. Jetzt will man das Stück in den gewöhnlichen Spielplan aufnehmen, doch bezweifle ich, daß eine gute Erziehung den Kindern geſtatten dürfte, öfter als bei einer einmaligen Gelegenheit Theater zu ſpielen. Das Zeittheater mag ſeine großen der ſelbſt zur Unterſtreichung einer Tendenz aus⸗ nutzen. ob. Werkbund— Ausſtellung 1932. Der Deutſche Werkbund hat die Abſicht, unter dem Titel: Werk⸗ bund⸗Ausſtellung„Wohn bedar“Typ und Stan⸗ dard 1932 im nächſten Jahre in Stuttgart wieder eine größere Veranſtaltung unter in⸗ und ausländi⸗ ſcher Beteiligung durchzuführen. Es ſoll die Frage Wohnung behandelt werden, insbeſondere die Typen⸗ und Standardbildung als 8 mäßige Herſtellung und daher Verbilligung der Gegenſtände des täglichen Bedarfs. Dieſes Gebiet iſt nicht nur nach der künſtleriſchen und betriebs⸗ durchaus aktuell und wichtig. Es betrifft jeden, der an einer zeitgemäßen, praktiſchen und billigen Aus⸗ ſtattung ſeiner Wohnung intereſſtert iſt. Das aus⸗ Vorbereitet wird die Ausſtellung durch einen Vor⸗ Baſel über„Gebrauchsgerät““ leren Börſenpreiſes für Roggenmehl,(rund 28 Mk.) Vorteile haben, aber es ſoll am wenigſten die Kin⸗ der Geſtaltung unſeres Gebrauchsgeräts für die Grundlage für ſerien⸗ 5 techniſchen, ſondern auch nach der ſozialen Seite hin führliche Programm wird demnächſt bekannt gegeben. trag von Dr. Georg Schmidt vom Gewerbemuſeum Donne 3— Geh. In der swanzig lä einer Per mehr aber ſer Kirche vor Jahr, rer Geh. morgigen zurückblick herzlichſte⸗ Seine Fr nert, daß verſpüren mer ruhe Gemeinde ſenheit ſei zittert we rungen W manden e ihnen das len und S Verkehr l reinen, de dieſen Te Dankesſch Reichtum Berührun ten. Solch das ſo w Gedanken Mit Ein M ßen Ton Regens v ins Rutſc fenſter. aus Mut wurde v ſchwer Verunglü Unterſche⸗ fenſterſche Von 2 an dem einer Zuf eines Ue ſtelle paſſ hebungen, gehen au Hauptſach anzunehm Gegend Arzt, der geleiſtet! zu holen. auto ſei treffen. daß jede Verletzter mußte de endlich de in ſolcher regeln, a! hätte ma müſſen. wichtig. tät der J * Töd Heinrich! Gg. Tri Trumme: burtstag Zeitgemü Ich he nichts m. chen eine ruf“. E; der Zähl Dienſtbo klärt me lich:„Al! „In f meine F. für das! Tennisw Wenn 6 Hausfra. „Aber recht deh 4 alter, gu g Frau Ir aufſteht, ihren M. ping fäh „Da! „Es i Allein d Verſichert braucht f „Ich Gertrud. Die 2 ſind imn wir. Pr nicht. A merkt u gleiche U Indu mit eine Rundfra des Lan frauen, Sechſtel 2 bis Stunden leichen 6 o 1 — 5 *. r r 5 2 7 — Donnerstag, 8. Oktober 1931 annh Pang m Neue M 3 eimer Zeitung — Geh. Kirchenrat Klein 60 Jahre In den Tagen, in denen die Chriſtuskirche ihr swanziglähriges Jubiläum feierte, gedenken wir einer Perſönlichkeit, die mit dem äußeren, noch mehr aber mit dem inneren Werden und Leben die⸗ ſer Kirche aufs innigſte verbunden iſt. Es iſt der vor Jahresfriſt aus ſeinem Amte geſchiedene Pfar⸗ rer Geh. Kirchenrat D. Paul Klein, der am morgigen Freitag auf das vollendete 60. Lebensjahr zurückblicken kann. Ihm gelten unſere Wünſche herzlichſter Verehrung und treuen Gedenkens. Seine Freunde fühlen ſich ſchmerzlich daran erin⸗ nert, daß er nicht mehr in ihrer Stadt weilt. Sie perſpüren aber auch, daß die Gedanken ſeines nim⸗ mer ruhenden Geiſtes ſtärker um ſeine ehemalige Gemeinde kreiſen. Wer zu ſeinen Füßen in Ergrif⸗ fenheit ſeinem Predigtworte lauſchte, das noch durch⸗ zittert war von dem heißen Kampf, in dem rungen wurde, wer unter der Schar ſeiner Konfir⸗ manden erlebte, mit welcher Inbrunſt und Kraft er ihnen das Bild des lebendigen Chriſtus in die See⸗ len und Sinne meißelte, wer einmal in perſönlichem Verkehr berührt wurde von dem Zauber ſeiner reinen, demütig ſtolzen Perſönlichkeit, der ſpürt in dieſen Tagen beſonders tief die nie abzutragende Dankesſchuld. Allen hat er geſchenkt aus dem Reichtum ſeiner Seele, die irgendwie mit ihm in Berührung kamen, wenn ſie nur offene Herzen hat⸗ ten. Solch ein Leben allein iſt wahrhaft lebenswert, das ſo wie das ſeine durchpulſt iſt von dem einen Gedanken:„Nichts für mich, alles für die Andern!“ E. Mit dem Dreirad ins Schaufenſter Paſſant ſchwer verletzt Ein Motor⸗Dreirad, beladen mit drei gro⸗ ßen Tonröhren, kam geſtern nachmittag infolge des Regens vor dem Kaufhaus„zum Tatterſall“ in M7 ins Rutſchen und ſauſte in das große Scha u⸗ ſenſter. Ein Paſſant, der 60jährige Johann Jehl aus Mutterſtadt, der ſich die Auslage betrachtete, wurde von dem Dreirad umgeriſſen und ſchwer verletzt. Im Krankenhaus, in das der Verunglückte verbracht wurde, iſt ein komplizierter Unterſchenkelbruch feſtgeſtellt worden. Die Schau⸗ fenſterſcheibe wurde vollſtändig zertrümmert. wird abfällige Kritik In 68 es er⸗ Von Augenzeugen an dem Verhalten der Polizei geübt. einer Zuſchrift wird u. a. ausgeführt: Die Beamten 0 4 5 eines Ueberfallkommandos, das zufällig die Unfall⸗ ſtelle paſſierte, machten ſofort die notwendigen Er⸗ hebungen, forderten die Neugierigen zum Weiter⸗ gehen auf und maßen die Bremsſpuren. Nur die Hauptſache wurde vergeſſen: ſich des Verunglückten anzunehmen, der ſtöhnend am Boden lag. In der Gegend wohnt zufällig in jedem zweiten Hauſe ein Arzt, der ſicher gern dem Verunglückten erſte Hilfe geleiſtet hätte. Niemand machte Miene, einen Arzt zu holen. Einer der Beamten meinte, das Kranken⸗ auto ſei alarmiert; es müſſe jeden Augenblick ein⸗ kreffen. Wiſſen denn unſere Polizeibeamten nicht, daß jede Minute koſtbar iſt und entſcheidend für den Verletzten ſein kann? Zwanzig Minuten(ö) mußte der Verunglückte auf der Straße liegen, bis endlich der Krankenwagen eintraf. Iſt es wirklich in ſolchen Augenblicken wichtiger, den Verkehr zu regeln, als einen Arzt zu holen? In erſter Linie hätte man ſich um den Verunglückten bemühen müſſen. Das Meſſen der Bremsſpuren war weniger wichtig. Solche Vorfälle tragen nicht zur Populari⸗ tät der Polizei bei. * * Tödlich verunglückt iſt geſtern nachmittag der bei Heinrich Lanz am Dampfhammer beſchäftigte Schmied Gg. Trummer, wohnhaft Eichelsheimerſtraße 39. Trummer, der ſoforttot war, iſt an ſeinem 50. Ge⸗ burtstag verunglückt. Das Heidelt Der Vertrieb der Wohlfahrtsmarken ſetzt nun⸗ mehr mit der Propaganda ein. Wie bisher ſind daran alle Verbände der freien Wohlfahrtspflege beteiligt, um aus dem Erlös erger Schloß auf der lau dar. Die 25⸗Pfg.⸗Marke(Verkaufswert 35 Pfg.) gibt eine Abbildung des Heidelberger Schloſſes, die 50⸗Pfg.⸗Marke(Verkaufswert 90 Pfg.) gibt eine Abbildung des Hol⸗ ſten⸗Tores in Lübeck. Fürſorgemittel für Zwecke der Mütter⸗ und Jugendhilfe bekommen. Der Ver⸗ trieb der Wohlfahrts⸗ wertzeichen wird alſo einen Teil des gro⸗ ßen Winternothilfe⸗ programms der freien Wohlfahrtsverbände 3 darſtellen. Die ge⸗ ringen Wohlfahrts⸗ aufſchläge auf die normalen Frankatur⸗ werte ſollen den wei⸗ teſten Kreiſen die Außerdem kommt eine Wohlfahrts⸗ poſt karte mit ein⸗ gedruckter 8⸗Pfennig⸗ marke für 12 Pfg. zum Verkauf, ferner Markenheftchen mit 8. und 15⸗Pfg.⸗Mar⸗ ken zum Preis von 2 Mark. Beſonders der 25 Pfg.⸗Wert, für Auslandsbriefe be⸗ rechnet, mit der Dar⸗ ſtellung des Heidel⸗ berger Schloſſes, Möglichkeiten geben, ſollte in unſerer auf dieſe Weiſe ihr engeren Heimat Ba⸗ Scherflein zur Lin⸗ 5. den beſonders guten derung der allge⸗ Die neuen deutſchen Wohlfahrtsbriefmarken Abſatz finden. meinen Not beizu⸗ Links: Das alte Rathaus 1 0 Mitte Die Wohlfahrts⸗ tragen. Dies 95 oben: Das Holſtentor von Lübeck. nten: Das marken kommen ſchieht 5 1 85 Heidelberger Schloß Rechts: Der Dresdner 58 0 1 ſchleht umſp eher, Zwinger. 5 als die Serie der i ab zur Ausgabe diesjährigen Wohlfahrtswertzeichen wieder ſehr gute Darſtellungen deutſcher Städtebilder bringt. Die 8⸗Pfennigmarke(Verkaufswert 12 Pfg.) zeigt den Zwinger in Dresden, die 15⸗Pfg.⸗Marke (Verkaufswert 20 Pfg.) ſt tellt das Rathaus in Bres⸗ und ſind für die Freimachung ſämtlicher Poſtſen⸗ dungen im In⸗ und Ausland bis 30. Juni 1932 zugelaſſen. Möge der Gemeinſinn unſerer Bevölke⸗ rung auch dieſem Teil der Winterhilfe einen recht ſchönen Erfolg bringen.* Veranſtaltungen in Mannheim Wfälzer Abend beim Männergeſangverein„Frohſinn“ Das 74. Stiftungsfeſt des Männer⸗Geſang⸗ vereins„Frohfinn“ e. V. wurde am Sonntag in der Liedertafel als„Pfälzer Abend“ gefeiert. Schon die unter Muſikdirektor Willi Bil z zum Vortrag gebrach⸗ ten Männerchöre waren ganz auf die„pfälziſchen Be⸗ lange“ eingeſtellt. Man hörte von Emil Landhäußer „Pfälzer Feldblumenſtrauß“ und„Pfälzer Muſikante“ und von R. Ayslinger„Die ſchöne Pfalz“. Auch das Rhein ⸗ ſtolz⸗Quartett unter dem gleichen Dirigenten brachte ausſchließlich Pfälzer Lieder zu Gehör, ſo„Lenzfahrt in die Pfalz“ von H. Sonnet,„Pälzer Mädle un Pälzer Wei“ von W. Bilz,„Du herzig Pfälzer Mädel“ von J. Schultz und„Nemm dich in Acht“ von H. Sonnet. Alle Geſangs⸗ vorträge zeugten von einer durchgreifenden Kleinarbeit des Dirigenten, dem ein gutes Stimmaterial zur Ver⸗ fügung ſteht. Der Beifall war herzlich. In ſeiner Begrüßungsanſprache, in der er beſonders die befreundeten Vereine willkommen hieß, forderte der 1. Vorſitzende H. Gärtner zur weiteren fruchtbaren Zu⸗ ſammenarbeit auf, damit die Geſangvereine die Not der Zeit überwinden können. Durch den zweiten Vorſitzenden Keck wurde die Ehrung einer Reihe langjähriger Mitglieder vorgenommen. Für 25jährige Mitgliedſchaft erhielten die Ehrenmitglieder Fritz Appel und Georg Brunn die ſilberne Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes. Den Sängerring für 20jährige Mitgliedſchaft konnten der 1. Vorſitzende H. Gärtner und der 2. Schriftführer Etzel anſtecken, während die zehnjährige Mitgliedſchaft des Mitglieds Engeſſer durch die Vereinsnadel aner⸗ kannt wurde. Für die Jubilare dankte Herr Gärtner. Die heiteren Vorträge von Jakob Frank fanden dankbare Zuhörer, beſonders ſeine eigenen Dichtungen in Mannheimer Mundart. Er iſt auch der Verfaſſer der häuslichen Szene„'s Krageknöppl“, die er ſelbſt zuſammen mit Frau Frank zum beſten gab. Die Situationskomik und die Verwicklungen dieſer kleinen Szene hätten für einen Dreiakter ausgereicht. Daraus läßt ſich ermeſſen, welchen Heiterkettserſolg die Geſchichte vom verlorenen Krageknöppl in dieſer kleinen Faſſung hatte. Noch einmal ſeinem Recht, als Herr Ludwig Frank und Frl. Gerda Kloſe Tänze aus dem vorigen Jahrhundert vorführten. Reizte ſchon die paſſende Koſtümterung zum Lachen, ſo konnte ſich beſonders die Jugend, die nachher zum Tango und Slowfox ſchritt, kaum beruhigen über die komiſchen Bewegungen in der Kreuzpolka, der Polka⸗Mazurka, der Wafhington⸗Poſt, im Rheinländer, Walzer und Galopp. Das hinſichtlich ſeiner Kürze vorbildliche Programm, das durch Muſikvorträge ergänzt war, nahm ſo zeitig ſein Ende, daß die Tanzluſtigen noch recht ausgiebig auf ihre Rechnung kamen. el. Langſcher Zither⸗Verein Gaunkonzert zur Feier des 30jährigen Beſtehens Anläßlich des 30 jährigen Beſtehens des Lang⸗ ſchen Zither Vereins fand am Sonntag nachmit⸗ tag in den Germania⸗Sälen ein Jubiläums ⸗Kon⸗ zert ſtatt, verbunden mit einem Gau⸗ Konzert des Gaues IV im Badiſch⸗Rheiniſchen Zither⸗ Bun d. Der Vorſitzende hieß beſonders die auswärtigen Gäſte willkommen, darunter den Ehrendirigenten des Bun⸗ des, Herrn Illich⸗ Karlsruhe. Als Jubiläumsgeſchenk überreichte Herr Stephan für den Zitherverein Eppel⸗ heim eine Tiſchſtandarte, der Herr Heppeler im Auftrag des Heidelberger Zithervereins einen Wimpel hinzufügte. Unter Leitung von Herrn Adam Riehl ſpielte ſodann der Geſamtchor die Konzert⸗Ouvertüre von Schanno, die zu ausgezeichneter Wiedergabe gelangte. Als vortrefflicher Soliſt erwies ſich Herr Riehl mit dem Concerto J von Schmidt. Sodann kam die Konzert⸗Ouvertüre von Swoboda durch den Langſchen Zitherverein zum Vortrag. Der Zither⸗Verein Eppelheim ſpielte„Münchener Madeln“ von Bauer. Vom Geſamtchor hörte man noch eine Paraphraſe über„Es liegt eine Krone“ und die Romantiſche Ouvertüre von Spiegelberg, beides ſehr gute Bearbeitungen, die mit Unterſtützung von Streichinſtrumenten ganz vor⸗ züglich wiedergegeben wurden. Ein weiterer Gaſtverein, der Zitherverein„Edelweiß“ Weinheim, brachte den„Zug der Nibelungen“ von Schmidt zu Gehbr. Eine angenehme Abwechſlung im Programm brachte die Mitwirkung des Männer⸗ Quartetts„Perkeo“l, das unter Leitung ſeines Dirigenten Julius Neck zunächſt „Morgenruf“ von Wengert,„Ständchen“ von Neuber und „Uebermut“ von Wohlgemuth ſang, dann„Wenn die Garde kam ber Humor, mit ein bißchen Wehmut vermiſcht, zu marſchiert“ von Raymond und„Fröhlich Pfalz, Gott er⸗ R 85 55 tungen fanden beſonders reiche E ert, deſſen Beſuch unter gtag wohl etwas gelitten hat, darf als er Erfol werden. Mitglieder und Gäſte trafen ſich am Abend zum Feſtball. Sliſtungsfeſt der„Mandolinala“ Die„Mandolinata Mannheim 1920“ in der Reihe der konzertgebenden Mannheime einen feſten Platz geſichert, den ſie, wie das K Sonntag wieder bewies, nicht nur behält, ſonde uch durch geſteigerte Leiſtungen weiter befeſtigt. Die Anhänger iſt auch ſtändig im Wachſen begriffen, man das 11. Stiftungsfeſt, das mit dem Ko verbunden war, bereits im Friedrichspark abhalten mu während im letzten Jahre das Kolpinghaus noch ausre Wie es bei einem Stiftungsfeſt üblich iſt, konnten w einige Mitglieder geehrt werden, die ſeit 10 Jahren Verein die Treue gehalten haben. Der 1. V Grambow nahm die Ehrung, die folgenden Mi zuteil wurde, vor: Aktive Mitglieder: Wilhelm S. jun., Hermann Honikel, paſſive Mitglieder Wilhelm Stock ſen., mann ſen. Das Konzert ſelbſt ſtand in künſtleriſcher Hinſicht auf einer außergewöhnlichen Höhe. Bemerkenswert war die Diſziplin der Spieler und die Klarheit der Einſätze. Diri⸗ gent Oskar Herrmann weiß, was ſeine Spieler zu leiſten vermögen und begnügte ſich deshalb nicht mit den von Mandolinenorcheſtern gewöhnlich dargebotenen Stücken. Die Wiedergabe der Fantaſie aus„Cavallertia ruſticana“ zeigte, daß die Kultiviertheit des Mandoltnenſpiels ſich nicht immer in Walzern und Volksliedermelodien zu äußern braucht. Als Komponiſt ſtellte ſich Dirigent Oskar Herrmann mit einem ſehr klar gegliederten„Zigeuner⸗ lager⸗Intermezzo“ vor, das bereits bei einer früheren Aufführung ſtarken Anklang fand. Mit viel Liebe und ſehr duftig ſpielte das Orcheſter den Morgenblätter⸗Walzer von Strauß, bei dem wohl die Eigenart des Klangkörpers am ſchönſten zur Geltung kam. Liſsts Ungariſche Rhap⸗ ſodie Nr. 2 wurde von Oskar Herrmann für erweitertes Orcheſter mit 9 Holz⸗ und Blechbläſern ausgearbettet, wo⸗ durch eine ſehr anſprechende Klangmiſchung erzielt wurde. Die ſchwierigen Preſto⸗Stellen wurden ſpielend gemeiſtert und ſo konnte es nicht ausbleiben, daß die begeiſterten Zuhörer ſich eine Zugabe erzwangen. Wie ſtets bei den Konzerten der„Mandolinata“ wirkte auch dieſes Mal der Eiſenbahnergeſangverein unter Leitung von Chormeiſter Albert Engelmann mit. Der Chor beſitzt in ſeinem Dirigenten einen Führer, der auf Klarheit des geſanglichen Ausdrucks und auf ſprachliche Diſziplin gleichermaßen bedacht iſt. Der a cappella⸗Chor„Abendfriede am Rhein“ von Mathien Neumann ließ dieſe Eigenart deutlich erkennen. Den Höhepunkt des Abends bildete aber zweifellos eine Sere⸗ nade in vier Sätzen von Th. Ritter„Muſik am Abend“. Das Werk, das unter Verwendung des Liedes„Ich grüße Dich“ für Mandolinen⸗Orcheſter, Holzbläſer 9 chor bearbeitet wurde, hörte man in Erſtaufführung für Mannheim. Das feinnuancierte Spiel und der ſich wirk⸗ ſam einfügende Chorklang ließ die breit und intereſſant angelegte Kompoſition zu ſchönſter Wirkung gela 5 auf die Orcheſter und Chor gleicherweiſe ſtolz ſein fen. Johann Eiermann und Oskar Herr⸗ * Tierſeuchen. Nach den Meldungen der Bezirks⸗ tierärzte waren am 1. Oktober von Maul⸗ und Klauenſeuche fünf Amtsbezirke mit 15 Gemein⸗ den heimgeſucht, u a. Mannheim⸗Se cken heim, Ladenburg, Neckarhauſen, Heddesheim, Schwetzingen, Hockenheim, Nußloch, Sandhauſen, St. Ilgen, Wies⸗ loch, Batertal, Rauenberg, Schatthauſen und Wall⸗ dorf, von der Schwein epeſt die Mannheimer Vororte Feudenheim, Käfertal, San d⸗ hofen, Seckenheim und Wallſtadt, ferner Ladenburg, Edingen, Ketſch, Altlußheim und Sulz⸗ bach. ieee, EINE da URR Aschen N scHmeRZSsTELEN AE —. WraKUNa, , a PES DNN N Nr Un 8 NA 0 2 480 4 171 9 Die Frau in Zahlen Zeitgemäße Betrachtung von Hans von Kahlenberg Ich habe eine ſehr wackre Freundin, die ſich über nichts mehr ärgert als über dieſe zwei kleinen Wört⸗ chen einer Bezeichnung oder Eintragung:„Ohne Be⸗ kuf“. Es gibt zum Beiſpiel eine Volkszählung, und der Zähler kommt in ihr Haus.„Ich beſorge ohne Dienſtboten dies Haus und meine drei Kinder,“ er⸗ klärt meine Freundin. Der Beamte antwortet höf⸗ lich:„Alſo ſchreiben wir: Ohne Beruf.“ „In meinem Paß ſteht: Beruf: Ehefrau“, ſagt meine Freundin.„Ich beſitze ein eigenes Bankkonto; für das Finanzamt, für die Theatergemeinde, für den Tenniswettkampf habe ich den Beruf der Ehefrau.— Wenn Sie wenigſtens ſchreiben wollten: Beruf: Hausfrau!“ „Aber das Wort Hausfrau,“ werfe ich ein,„iſt ein recht dehnbarer Begriff, ein weites Feld, wie unſer alter, guter Fontane ſagt. Würdeſt Du zum Beiſpiel Frau Irene, unſere Freundin Irene, die um elf Uhr aufſteht, um zwei Uhr zu Mittag ißt—ohne Arnold, ihren Mann, der in Berlin ſpeiſt— nachmittags ſhop⸗ ping fährt oder zum Golf geht..“ „Da mürde ich ſetzen: Beruf: Salondame.“ „Es iſt auch ein Beruf. Und recht anſtrengend. Allein die Schönheitspflege beanſprucht, wie Irene verſichert, vier Stunden täglich. Nun, Anna Lehr braucht ſieben— und wird im Februar ſechzig!“ „Ich bin neidlos und Hausfrau,“ erklärt Frau Gertrud. 5 Die Amerikaner nennen das Home maker. Sie ſind immer viel vernünftiger und fortgeſchrittener als wir. Praktiſch fortgeſchritten, meine ich! Sie reden nicht. Aber höre ihre Zahlen. ich habe ſie mir ge⸗ merkt und werde in unſerem Zentralverein eine gleiche Unterſuchung anſtellen. Industrie und Geſchäft dort in U. S. A. rechnen mit einer Arbeitswoche von 42 bis 48 Stunden. Die Rundfrage 1930 der hauswirtſchaftlichen Abteilung des Landwirtſchaftsminiſteriums hat bei den Haus⸗ rauen, den Home makers, nun ergeben: Für ein Sechſtel weniger als 42 Arbeitsſtunden, für die Hälfte 2 bis 56 Stunden, für ein Drittel 56 und mehr Stunden. Noch vor dreißig Jahren rechneten die gleichen Hausfrauen, Pioniersgattinnen„ohne Be⸗ ruf“ mit Arbeitswochen von 84 bis 112 Stunden und mehr. Was wir in Kriegs⸗ und Inflationszeit ſchweigend und ohne Rechnen geleiſtet haben, wird wohl der Welt nie vorgeführt werden können. Ohne Beruf iſt man eben auch ohne Ruf. Die Herabſetzung der Arbeitszeit auf faſt die Hälfte haben die berufsloſen Hausfrauen lediglich der Technik, Nähmaſchine, Staubſauger, elektriſchem Bügeleiſen, Zentralheizung, Warmwaſſerverſorgung, den„Wundertöpfen“ aller Art zu verdanken. Drüben hat dieſe Rationaliſierung des Haushalts, deren Möglichkeiten wohl noch längſt nicht voll ausgeſchöpft ſind, zuſammen mit raummäßiger Ver⸗ kleinerung der Wohnungen ſogar bereits einen Miß⸗ ſtand entgegengeſetzter Art, eine neue Berufsloſig⸗ keit gezeitigt. Der ſogenannten„Women on the shelf“, das ſind die Frauen von vierzig bis ſechzig, in Vollkraft noch zumeiſt, denn mit der Technik iſt auch die Geſundheitspflege fortgeſchritten. Nachdem die Kinder verheiratet oder im Beruf ſind, der Mann vollſtändig im Geſchäft aufgeht, fühlen ſie ſich in ihren vier Wänden überflüſſig und nutzlos.—— Aus rangierte, jene Goldſchnitt⸗Paradebände, die auf dem Wandbord ſtehen.„Nippſachen!“ nickt meine Freundin verächtlich, die dergleichen bei ſich und ihren Töchtern nicht duldet, eine feſte Hand hat. Die Zahl dieſer Ausgeſchalteten iſt natürlich bei uns, dem verminderten Volksvermögen⸗entſprechend niedriger. Trotzdem reiſen ſie, ſie bevölkern die Fremdenheime des In⸗ und Auslandes, Kurſäle, Leſezimmer, Konditoreien und Teeräume in er⸗ ſtaunlicher Anzahl.„Auf vierzehn Frauen ein Mann, hat man in dieſem Sommer berechnet!“, ſtellt die Mutter von zwei Töchtern ſachlich feſt; ihre Töchter haben Berufe. Für die Hausarbeit fallen ſie deswegen aus, indes„verdienen ſie Geld.“ Die Ueberſchüſſigen verzehren bloß. Martin Luther ſagt von ihnen:„Unnütze Leute, die weder wehren noch zu nähren haben, ſondern nur zehren, faulenzen und müßig gehn können, ſoll man nicht leiden, ſondern aus dem Lande jagen oder zum Werk anhalten.“ Wir möchten annehmen, daß ſich in Wohlfahrts⸗ pflege und Wohltätigkeit, in den ſchönen Künſten, in Sport und Politik auch für ſolche Ausgeſchaltete ehrenamtlich Betätigung und Befriedigung finden ließe. Dennoch liegt Kapital hier brach, Kapital im Buchſtabenſinne des Worts und nicht nur an Ar⸗ beitskraft. So mußte die Welt unlängſt mit Ueberraſchung reits auf die weiblichen Steuerzahler 42 v. H. des Geſamtſteueraufkommens dieſes reichſten Landes der Erde entfallen. 70 v. H. der Männer hinterlaſſen ihr Geld Frauen, ihnen werden die Lebensverſicherun⸗ gen ausgezahlt, während 64 v. H. der Frauen wie⸗ der andere Frauen zu Erben einſetzen. Frauen ſtel⸗ len den Großteil der Aktionäre der Telephon und Telegraph Co., der United Steel, der Eifenbahn⸗ geſellſchaften. 139 Frauen verſteuern ein Einkommen von 50000 Dollar gegen bloß 23 Männer mit glei⸗ chem Einkommen. Ueber eine Million Dollar neh⸗ men 44 Frauen ein und 42 Männer. Auch über dieſen Punkt wäre höchſt erſtrebens⸗ wert bei uns eine Statiſtik aufzuſtellen. Tätigt doch die Frau bereits, auch hier wie drüben, 85 v. H. aller Einkäufe, weil immer mehr Männer ſich gewöhnen, die Anſchaffungen einer geſchickten und umſichtigen Mittlerin zu überlaſſen. Elf Milliarden Reichsmark durchlaufen die Hände von elf Millionen Hausfrauen. Es ſcheint deshalb wünſchenswert, in einer Zeit, wo die Gegenſätze„Hie Not, hie Luxus, Eigentum oder Gemeinwirtſchaft“ aufeinanderplatzen, ſich zu blutigem Austrag anſchicken, die haushälteriſche Be⸗ gabung, dieſen bejahenden und vermittelnden Frauen⸗ willen, auch in ſtaatlichen und kommunalen Betrieben viel entſchiedener und bewußter einzuſetzen. Rein zahlenmäßig ſichert der Wählerin ſchon der Frauen⸗ überſchuß ein Uebergewicht; daß hinter dieſen Zahlen auch Verantwortungsgefühl und Einſicht ſtehen, be⸗ wies die ſehr ſtarke Beteiligung von 78 v. H. der Staatsbürgerinnen bei nur 62 v. H. der männlichen Wählerſchaft zur Verfaſſung gebenden Nationalver⸗ ſammlung 1919. Dem gegenwärtigen Reichstag von 575 Abgeord⸗ neten gehören 39 Frauen an, etwa 7 v..; in den Landtagen werden es 7,5 v. H. gegen 10 v. H. in den Gemeindevertretungen ſein. Gewöhnt, die Dinge nüchtern und von nah zu ſehen, wird die Frau ſich viel weniger von Grund⸗ ſätzen und Schlagworten beeinfluſſen laſſen als der Mann. Insbeſondere die Jugend. 5 Sie weiß, daß alles Leben aus Tatſächlichkeiten beſteht: Vier Mahlzeiten am Tage, Staubwiſchen, Spülen, Heizen, große Wäſche und Mietszahlung. Kleinkram! ſagen manche verächtlich:„Ohne Be⸗ ruf.“ Gerade die Nicht⸗Profeſſionals, weder ein⸗ erfahren, daß in den Vereinigten Staaten heute be⸗ gereiht noch einſeitig, möchten wir rufen! Weil wir ſie nötig haben. Nichts nötiger als ihren geſunden Menſchenverſtand, zwei Hände, die angrei⸗ fen, wo zugepackt werden muß. Streichelnde und be⸗ ſchwichtigende Hände— oh ja! aber auch ſehr wohl im Stande. ſchmutzigen und gierigen Pfoten recht ener⸗ giſch auf die Finger zu klopfen. Die Frau,„unſere liebe Frau“— Mutter Ger⸗ trud lächelt etwas grimmig—, das Einzige vielleicht, was von rechts bis links, bei Stahlhelm und Rotfront Geltung— Verzeihung: Kurswert behalten hat! Der Deutſche Schriftſteller⸗Verband begeht vom 8—11. Oktober in Wiesbaden, Mainz und Frankfurt ſeine 52. Verbandstagung. Zweck dieſer Tagung iſt, die beruflichen Intereſſen der Schriftſteller zu fördern und auszubauen, die Entwickelung des Verbandes, der jetzt aus 22 Grup⸗ pen beſteht, weiterhin zu ſtärken und den Mitgliedern Gelegenheit zum Austauſch von Erfahrungen, An⸗ knüpfung von Verbindungen und geiſtige Anregung zu bieten. Hervorzuheben iſt ein„Abend der Arbeit“, bei dem Geh. Rat Prof. Paul Lindenberg über die Notgemeinſchaft und die literariſchen Stiftungen ſpricht, E. Fries über den Stand der Zeitungen und die„Spalte des Guten“, Verbandsdirektor Rudolf v. Loſſow über die„Praxis der Dramaturgiſchen Bera⸗ tungsſtelle“ ſowie über das Thema„Wie dient der Verband ſeinem Mitglied“, Heinrich Leis über„Neue Wege zur Oeffentlichkeit, Anthologien, Vortragsringe und Buchgemeinſchaft des DSV“, Dr. Walter Beſt über„Dramaturgie des Hörſpiels“, Lisbeth Dill über „Stoff und Redaktionen“. Ferner iſt eine Ausſtellung von Werken der Mitglieder und von Schriftſteller⸗ bedarfsartikeln vorgeſehen. In Mainz ſpricht H. L. Linkenbach über Carl Leyſt und das neue hiſtoriſche Drama, und eine Reihe bekannter Mitglieder leſen aus eigenen Werken. Der Abend bringt eine Ge⸗ dächtnisfeierfür Walter Harlan, das ver⸗ dienſtvolle Mitglied des DSV, im Stadttheater zu Mainz. In der Hauptverſammlung werden Hilfen für den Schriftſteller, Rundfunkverbindung und Rechtsſchutz bevorzugt behandelt. Der Samstag ſchließt mit einem„Abend deutſcher Kultur“, bei dem Geh. Rat Prof. Dr. Grützmacher über„Wege und Ziel deutſcher Kultur“ und Karl Auguſt Walther, der Herausgeber des„Hochwart“ über„Deutſche Dich⸗ tung und Kultur“ ſprechen.— Die Tagung ſchließt mit einer literariſchen Morgenfeier in der Hiſtort⸗ ſchen Geſchlechterſtube des Römers in Frankfurt, 4. Seite/ Nummer 485 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 1931 Die Bezirksgruppe Württemberg⸗ Baden des in der„Edeka“ zuſammengeſchloſſenen Verbandes deutſcher kaufmänniſcher Genoſſenſchaften hielt am Mittwoch im„Fried⸗ richspark“ ihre Tagung ab, an der etwa 80 Delegierte teilnahmen. Der Vormittag war der Behandlung Organiſatoriſcher Fragen in geſchloſſenem Kreiſe ge⸗ widmet, während die öffentliche Verſammlung den ganzen Nachmittag in Anſpruch nahm. 5 Nach kurzen Begrüßungsworten durch den Be⸗ zirksobmann, Stadtrat Auguſt Hor ch⸗ Heilbronn, ergriff Direktor Werner⸗Berlin das Wort zu einem ausführlichen Referat über die gegenwärtige Lage der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und die Lage des Klein handels im beſonderen. Mit außerordentlich reichem Zahlen⸗ material dokumentierte er die Notlage der Geſamt⸗ wirtſchaft, die größtenteils in den ungeheuren Repa⸗ rattonsleiſtungen und der Auslandsverſchuldung ihre Urſache hat. Dazu kommen, ſo betonte der Redner, die Fehlleitungen der kurzfriſtigen Kredite in Groß⸗ betrieben und Kommunen. Das großkapitaliſtiſche Syſtem habe verſagt. Es gebe jetzt nur noch einen Weg: zurückzur privaten Wirtſchaft. Es ſet eine Mißwirtſchaft, wenn man Stadt⸗ und Land⸗ gemeinden als Mitglieder von Konſumvereinen ſehe, abgeſehen von dem Eindringen der öffentlichen Hand in die Privatwirtſchaft ſelbſt. Eine überſteigerte Be⸗ ſteuerung geſtatte den kleinen und kleinſten Betrieben kaum noch ein erſprießliches Arbeiten. An einem Bei⸗ ſpiel aus dem Lande Baden zeigte der Redner, daß der Mittelſtand, wenn er ſein Geld auf Renten an⸗ lege, heute eventuell mehr und riſikoloſer verdiene, als wenn er mit dem Geld arbeite. Eine erneute In⸗ flation hält der Redner für abſolut unmöglich. Die Überall geplante Naturalverſorgung der Erwerbsloſen ſel nicht unbedingt abzulehnen. Jedoch müſſe alles aufgeboten werden, damit der Einzelhandel hier ein⸗ geſchaltet werde und insbeſondere die Edeka⸗Genoſ⸗ ſenſchaften nicht übergangen würden. Daß die Edeka auf dem richtigen Wege ſei, zeige die erfreuliche Mit⸗ gliederbewegung, ſo daß ſich der Verband heute auf eine Organiſation von 431 Genoſſenſchaften mit 30 000 Mitgliedern ſtützen könne. Die Spar⸗ und Arbeitsgemeinſchaft der Jungkaufleute verdiene leb⸗ hafte Förderung; ſie vereinigt in 34 Ortsgruppen 1662 Mitglieder. Man rechnet damit, daß in einem Jahre ein Fond von 200 000/ angeſammelt ſein wird. Aus dieſem Fonds ſoll jungen Kaufleuten die Vezirkstagung der deka Uebernahme oder Gründung eines eigenen Geſchäfts ermöglicht werden. Ueber Aufbau und Ausbau der Edeka⸗ Genoſſenſchaften berichtete der Geſchäftsführer für Südweſtdeutſchland, Häberlen⸗Stuttgart. Wenn beanſtandet worden ſei, daß die Edeka⸗Bank in den Kriſentagen einen Zinsſatz von 22 Prozent für eingeräumte Kredite verlangt habe, ſo lag dieſe harte Maßnahme im Intereſſe des Kleinhandels ſelbſt, denn es mußten die Außenſtände eingetrieben und die Lagervorräte verringert werden. Im Hin⸗ blick auf die geſchäftlichen Ausſichten laſſe ſich ſagen, daß die Preiſe im allgemeinen gleich blieben, doch ſei es ratſam, nur auf kurze Friſt zu kaufen. Hin⸗ ſichtlich der Naturalabgabe an Erwerbs⸗ loſe iſt der Redner der Meinung, daß dieſe nach Möglichkeit überhaupt verhindert werden ſollte. Wenn die Gemeinden dazu übergehen, Naturalien ſelbſt zu beſchaffen und abzugeben, dann müſſe dahin⸗ gehend verhandelt werden, daß ſie unter allen Um⸗ ſtänden die Einkäufe in den Einzelhandelsgeſchäften vornehmen. In Stuttgart habe man eine Regelung getroffen, wonach den Erwerbsloſen ein Nachlaß von 5 Prozent gewährt wird, den der Handel ſelbſt trägt. Durch eine großzügige Reichs⸗Edeka⸗Woche wolle der Verband geſchloſſen an die Oeffentlichkeit treten, Schaufenſterwettbewerbe ausſchreiben und überhaupt in größerem Umfange als bisher werben. Direktor Schill⸗Stuttgart berichtete über die Entwicklung des Bezirks Württemberg⸗ Baden. Dem Ueberhandnehmen der Warenhäuſer und Ket⸗ tenläden müſſe noch ſchärfer entgegengetreten wer⸗ den. Es gelte auch die Hausfrauenvereine zu ge⸗ winnen und den Beamten klar zu machen, daß ſie in „eigenen“ Kaufhäuſern nicht günſtiger kaufen. Künf⸗ tig werde ſich die Bezirksgruppe auch der Rundfunk⸗ reklame bedienen. Die geſchäftlichen Referate waren damit erledigt. Zum Schluß gab Direktor Werner eine ausführ⸗ liche Schilderung der von deutſchen, franzöſiſchen, holländiſchen und ſchwediſchen Kleinhandelsvertretern unternommenen Studienreiſe nach den Ver⸗ einigten Staaten. Der Reiſebericht, in dem beſonders die Lage und die Organiſation des ameri⸗ kaniſchen Einzelhandels intereſſierte, fand ſeine Er⸗ gänzung in einem eigens aufgenommenen Film. In ſeinem Schlußwort dankte der Vorſitzende für die gaſtfreundliche Aufnahme durch die Stadt Mann⸗ heim. Die nächſte Tagung der Bezirksgruppe wird in Stuttgart ſtattfinden. el. Noni und ſein Enſemble im Aniverſum Der Filmteil tritt in dem gegenwärtigen Programm des Univerſums in den Hintergrund, obgleich neben der Wochenſchau noch ein Lubitſch⸗Film gezeigt wird. An erſte Stelle iſt eine große Bühnennummer gerückt, die allein ſchon den Beſuch des Theaters rechtfertigt: Noni und Horace mit den Golden Serenaders. Nachdem Grock von der Bühne abgetreten iſt und ſich in das Privatleben zurückgezogen hat, dürfte wohl kaum ein Künſtler vorhanden ſein, der Noni die Bezeichnung„Der Welt größter Clown“ ſtreitig machen könnte. Noni hat von Grock gelernt, ja, er iſt unbedingt ſein Nachfolger. Einige ſeiner Darbietungen ähneln in manchem denen Grocks, denn auch er hat ſich auf die muſikaliſche Parodie verlegt. Was Noni bringt, iſt aber von ſtärkſter Originalität und größter Durchſchlagskraft, zumal er alles mit einer ver⸗ blüfſenden Leichtigkeit hin⸗ legt, ohne zu übertreiben oder zu vergröbern. Alte und neue Scherze löſen bei den Zuſchauern ein befreiendes Lachen aus, ſeine humorvollen Tricks laſſen bei aller Clowne⸗ rie ein ausgeprägtes Künſt⸗ lertum erkennen. Im richtigen Augenblick bricht Noni ſeine Späſſe ab und die Golden Serenaders, die bisher von dem Orcheſterraum heraus die Darbietungen ſekundiert haben, wechſeln in der Pauſe auf die Bühne. Beſcheiden tritt dann der Künſtler in den Hintergrund, um die Leiſtungen der ausgezeichneten Kapelle und der nicht weniger guten Tanztruppe ſtärker her⸗ vortreten zu laſſen. Selbſtverſtändlich iſt es, daß Noni die Pointe jeder einzelnen Nummer der in einem flotten Tempo abrollenden Revue ſelbſt„hinknallt“. Neben den 18 Jazz⸗ Muſikern, deren Rhythmen ins Blut gehen, ſind es acht erſtklaſſige Tänzerinnen und zwei Grotesk⸗Tän⸗ zer von ganz großem Format, die mit Noni und ſeinem Star Horace die luſtige Note im zweiten Teil betonen. Die Dreſſur⸗Parodie dürfte wohl den Höhepunkt der Er⸗ heiterung bilden, zumal hier ein hohes artiſtiſches Können ſtärkſte Bewunderung abnbtigt. 5 Sehr geſchmackvoll iſt die Parodie der„Drei Musketiere“, bei der es neben exakten Leiſtungen auch ſehr hübſche Ko⸗ ſtüme zu ſehen gibt. Wenn dann Noni und Horace mit einem akrobatiſchen Tanz die Darbietungen beenden, iſt das Publikum, das nur zu gerne noch mehr ſehen möchte, reſtlos begeiſtert. Der Tonfilm„Die Dame und ihr Friſeur“ iſt in gewiſſem Sinne eine Neufaſſung der„Liebesparade“, nicht ganz ſo prunkhaft, aber ebenſo reizvoll und mit einem feinen Humor ausgeſtattet. Eine muſikaliſche Spielerei könnte man dieſe Film⸗Operette nennen, an die keine ernſt⸗ haften Anſprüche geſtellt werden dürfen, die aber die große Begabung von Ernſt Lubitſch verrät. Die Art, wie die⸗ ſer Regiſſeur oft ſchon gegebene Details auswertet und ver⸗ ändert, wie er ſie leicht und ſpieleriſch geſtaltet, iſt entſchei⸗ dend für den günſtigen Geſamteindruck. Eine weitere Bühnennummer iſt dem anderen Pro⸗ gramm ebenbürtig.„The Dolly Vietorias“ bieten einen Radfahrakt, der nicht ſo leicht übertroffen werden kann. für ſich, die den ſtarken Beifall vollkommen verdient. Regneriſches Intermezzo Die ſeit Samstag herrſchenden ſchönen Herbſttage haben geſtern eine jähe Unterbrechung erfahren. Nach einem wechſelnd bewölkten Morgen ſetzte kurz nach 1 Uhr ein kurzer Regenſchauer ein, der ſpäter in einen ziemlich kräftigen Guß überging. Man machte ſich bereits mit dem Gedanken vertraut, ſich auf die herbſtliche Regenwetterperiode umſtellen zu müſſen. Die Wetterberichte hatten aber ausnahms⸗ weiſe einmal recht, denn es handelte ſich tatſächlich nur um den Durchzug eines Regengebietes. Bereits in den geſtrigen Abendſtunden ſetzte eine vollkom⸗ mene Aufheiterung ein. Der wolkenloſe Himmel am heutigen Vormittag gibt Berechtigung zu der An⸗ nahme, daß wir in den nächſten Tagen weiterhin den „Altweiberſommer“ genießen können. Der Kurszettel der Hausfrau Preiſe vom Ludwigshafener Wochenmarkt Bei guter Beſchickung und vor allem guter Obſt⸗ anfuhr wies der geſtrige Ludwigshafener Wochen⸗ markt leicht anziehende Preiſe auf. In verſtärktem Maße kaufen die Hausfrauen zur Ueberwinterung ein. Die letzte Mark wird locker gemacht, um noch einigen billigen Vorrat zurückzulegen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Preiſe für die häufigſten Waren: Kartoffeln 4, Rotkraut—7, Weißkraut 56, Wirſing 48, Mangold 10, Gelbe Rüben—8, Rote Rüben—10, Stangenbohnen 30, Spinat 1015, Schwarzwurzeln 3035, Roſenkohl 20—25, Erdkohl⸗ rabi 78, Karotten—8, Rettiche—7, Meerrettich 2530, Blumenkohl 2530, Kopfſalat—10, Endi⸗ vienſalat 57, Feldſalat 15.20, Tomaten 1215, Iwiebeln—10, Sellerie 10, Lauch—5, Peterſilie , Eßäpfel 1520, Aepfel(2. Sorte) 1215, Koch⸗ äpfel 810, Birnen(1. Sorte) 15—18, Birnen (2. Sorte) 810, Quitten 12, Zwetſchgen 2225, Aprikoſen 3035, Pffrſiche 35—40, Trauben 1530, Eier 913, Landbutter 160, Süßrahmbutter 160180, weißer Käſe 35, Schwämme 3035, Nüſſe 2025 92 1 Veranſtaltungen * Vortrag. Proſeſſor Dr. Götz Briefs, lpricht heute Donnerstag abend im großen Saale des Kol⸗ pinghauſes in einem öffentlichen Vortrag über„Urſachen Berlin, heutiger ſozlaler Not“.(Weiteres Anzeige.) * Auswärtige Erfolge Mannheimer Tanzlehrer. Dem Mannheimer Tanzlehrerpaar Carl Koch und Frau war während des Sommers 5½ Monate hindurch die Tanzlei⸗ tung des Staatlichen Kurhauſes Bad Ems übertragen. Wie wir der„Emſer Zeitung“ entnehmen, war der Ab⸗ ſchiedsabend durch die Kurgäſte und dle Bürgerſchaft außer⸗ ordentlich ſtark beſucht. Man darf, wie das Blatt ſchreibt, das große Intereſſe als Anerkennung der liebenswürdig gediegenen Leiſtung werten, die das Paar den Tanzabenden dieſer Saiſon zu geben wußte. Auch der Abſchledsabend gab für dieſe perſönliche Note der Veranſtaltung einen Beweis.“ Als äußeres Zeichen der Würdigung und der Anerkennung erhielten Herr und Frau Koch von der Staatlichen Kurhausdirektion eine goldene Medaille mit der Inſchrift„Dem Meiſtertanzpaar C. und L. Koch in Anerkennung ihrer hervorragenden Tanzkunſt.“ — Wir hörten 100 Minuten Funkhaus in Newyork Auf Schallplatten hörte man eine Reportage Hellmut H. Hellmut aus dem Newyorker Funkhaus, die einen Einblick in das Schaffen des amerlkaniſchen Rundfunks gewährte und den dort herr⸗ ſchenden Geſchäftsgeiſt offenbarte. 18 Stunden arbeiten täglich die Sender der beiden amerikaniſchen Netze, pauſen⸗ los und ſtets darauf eingeſtellt, das Intereſſe der Hörer zu ſteigern. Daß ein Maximum der Rentabilität erreicht wird, verſteht ſich ſchließlich von ſelbſt, beſonders aber dann, wenn man hört, daß eine Verkaufsabteilung vor⸗ handen, iſt, durch die die Sendezeiten regelrecht verkauft werden. Einzelne Firmen ſchließen größere Verträge für ihre Reklame ab, die dann durch entſprechende muſikaliſche oder litarariſche Darbietungen ſchmackhaft gemacht wird. Die Stunden, in denen die Wellen nicht vermietet ſind, werden durch eigene Darbietungen der Sendegeſellſchaften ausgefüllt. Die mitwirkenden Künſtler erhalten in ſolchen Fällen keine. Vergütung, da ſie froh ſein müſſen, im Rund funk ſpielen bezw. mitwirken zu dürfen und ſo die Mög⸗ lichkeit haben genannt zu werden, was ihnen ſchließlich zu einem ſpäteren Engagement verhelfen kann. Jede der zahlreichen Vorführungen iſt eine Leiſtung von 4 2 Der vergangene Sonntag war der Kreisliga beſonders günſtig. Das herrliche Herbſtwetter, verbunden mit dem Ausſetzen der Bezirksliga hat der Kreisliga einen ſchönen Kaſſenerſolg gebracht. Beſonders bevorteilt wurde hierdurch Feuden heim, da ernächſter Nähe vom Flugplatz liegt. Hier hatten di ucher Gelegen⸗ heit, die Vorführungen vom Nannheimer Flugtag zu beobachten. Der Feuben r Kampf gegen Altrip wurde wie erwartet hart ausgetragen. Er endete mit einem verdienten 21 für Feuden heim. Leider iſt es in die⸗ ſem Spiel zu einem außerordentlich bedauerlichen Unfall des Altriper Torwächters gekommen.— In Käfertal mußten die Friedrichsfelder ſchon alles aus ſich herausgeben, um zu dem:0⸗Siege zu kommen.— Phö⸗ nix Mannheim hat mit dem Bombenreſultat von:0 den Tabellenletzten 1913 Mannheim beſiegt. Die Phönix⸗ mannſchoaft hat eine vorteilhafte Umſtellung vorgenommen. Engelhard hat jetzt in allen Reihen der Phönixelf geſpielt und wird ſchließlich jetzt den Platz gefunden haben, der am eheſten noch für ihn geeignet iſt— nämlich als Ver⸗ teid iger. Die Weinheimer haben auf eigenem Platz die Neckarſtädtler mit:1 überfahren. Die Neckarſtadt⸗ mannſchaft iſt vollkommen unberechenbar. Ueberraſchende Siege wechſeln mit unglaublichen Niederlagen. Heute iſt das:2 gegen Käfertal verſtändlich. Weinheim hat durch dieſen Sieg ſeine Spitzenſtellung weiter geſeſtigt.— Die ei izige Ueberraſchung wird aus Heddesheim gemeldet. Dort vermochte es Neckarhauſen mit:1 zu ſiegen. Wenn der Sieg auch nicht ganz verdient ſein mag, ſo zählen aber die Punkte. Am kommenden Sonntag ſpielen: Neckarhauſen— 07 TV 1846— Neckarſtadt 1913— Edingen Friedrichsfeld— Phönix Altrip— Weinheim Käfertal— Heddesheim Das wichtigſte Spiel iſt in Altrip. Dort hat Wein⸗ heim ſeine Spitzenpoſition zu verteidigen. 1 Altrip iſt bekanntlich ſehr ſchwer zu gewinnen. Die Altriper ſind zwor durch Spielerverluſte etwas gehandicapt. Sie werden aber in dieſem Spiele zeigen, daß ſie ſich noch zu den An⸗ wärtern zählen. Es wird in Altrip zu einem ganz großen 1 kommen, von dem man den Sieger nicht vorausſagen ann. Phönix Mannheim muß nach Frieörichs⸗ fe lö. Troditionsgemäß müßte Phönix dieſes Spiel ge⸗ winnen und Friedrichsfeld im Rückſpiel auf dem Phönix⸗ platz als Sieger abtreten. Mit dieſer Tradition konn aber auch einmal gebrochen werden und das iſt am Song⸗ tag in Friedrichsfeld leicht möglich, da die Friedrichsfelder ihren Spitzenplatz zu verteidigen haben und z. Zt. dem Mannheimer Phönix wohl überlegen ſind. Käfertal empfängt Heddesheim. Hier dürfte ein Käfertaler Sieg fällig ſein, wenn die Käfertaler Stürmer nicht eine ſolche Unſähigkeit on den Tag legen, wie ſie dies am vergangenen Sonntag gegen Friedrichsfeld taten. Auf dem Platze von Feudenheim kreuzen 1918 und Edingen die Klingen. Das Spiel iſt für die Abſtiegs⸗ frage von beſonderer Bedeutung. Die Turner empfangen Neckarſtadt. Sie werden dem Neuling das Leben wohl recht ſauer machen. 07 Mannheim muß nach Neckarhauſen. Die Neuoſtheimer ſind, geſchmückt mit dem Stegeslorbeer über Feudenheim wohl keine ausgeſprochenen Favoriten. Sie werden aber beſtimmt ihren nun einmal gezeigten Ehrgeiz auch in Neckarhauſen in die Waagſchale werfen und das könnte zu einem Stege über Neckarhauſen reichen. Europa-Rundflug 1932 Die Ausſchreibung Der Aero⸗Club von Deutſchland hat bereits jetzt ſchon die techniſche Ausſchreibung zum Internationalen Rund⸗ flug 1932 veröffentlicht. Das Intereſſe an dem nächſtjähri⸗ gen Wettbewerb iſt doppelt groß, als nach endgültiger Austragung des Schneider⸗Pokals der Europa⸗Rundflug den größten Flugwettbewerb darſtellt, an dem ſich die Län⸗ der der FA. beteiligten. So kann damit gerechnet wer⸗ den, daß ſich bis zu neun Länder zum Wettbewerb ein⸗ ſchreiben werden und daß etwa 12 Länder von dem Streckenflug berührt werden. Die endgültigen Zuſagen der teilnehmenden Länder müſſen dem Aerv⸗CElub von Deutſchland bis zum 15. Dezember zugehen. Reges Inter⸗ eſſe für eine Teilnahme beſteht in Deutſchland, England, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien, Schweiz, Tſchecho⸗ ſlowakei und Ungarn. Für eine Zwiſchenlandung inter⸗ eſſieren ſich Holland, Dänemark, Schweden und Oeſterreich, wenn ſie auch ſelbſt mit Sportflugzeugen nicht teilnehmen. Die endgültige Streckenführung des Rundfluges wird durch die Internationale Sportleitung im Dezember dieſes Jahres feſtgelegt werden. 8 Einzelheiten des Wettbewerbs Der Internationale Rundflug gliedert ſich auch im nächſten Jahre in einen techuiſchen Wettbewerb und in einen Europaflug, wobei der techniſche Teil diesmal vor dem Streckenflug liegen wird. Der dritte Rundflug erhält aber auch eine neue Note dadurch, daß die Endetappe des Streckenfluges, die etwa 300 Km. beträgt, in Form eines reinen Rennens ausgeflogen wird, bei dem die Höchſt⸗ geſchwindigkeit allein ausſchlaggebend iſt. Das Geſamt⸗ ergebnis der techniſchen Prüfung, der Reiſegeſchwindigkeit und der Zuverläſſigkeit auf dem Streckenfluge ſowie der Höchſtgeſchwindigkeit auf der Endetappe wird die Reihen⸗ folge der Sieger beſtimmen. In der techniſchen Prüfung iſt als neues Mo⸗ ment zu erwähnen, daß ſowohl Start und Landung über ein 8 Meter hohes Hindernis wie im Vorjahre als auch die Mindeſtgeſchwindigkeit wie in dieſem Jahre beim Deutſchlandflug bewertet werden. Die Prüfung der Aus⸗ rüſtung der Flugzeuge, der Auf⸗ und Abmontierbarkeit, des Anlaſſens und des Brennſtoffverbrauchs entſpricht an⸗ nähernd der des vorigen Jahres. Der Streckenflug ſelbſt wird über eine Strecke von 6000 bis 7500 Km. führen und ſtellt inſofern härtere Anforderungen an die Bewer⸗ ber, als ſie gezwungen ſind, dieſe Strecke innerhalb ſechs Tagen unter Einſchaltung eines Ruhetages zurückzulegen. Die Austragung des nächſtjährigen Wettbewerbes iſt für Deutſchlanz von beſonderem Intereſſe, da der Wan⸗ derpreis durch den zweimaligen Sieg von Morzik im Jahre 1929 und 1930 zweimal dem Dentſchen Luftrat zu⸗ gefallen iſt. Deutſchland wird ſich daher gegen ſchärfſte ausländiſche Konkurrenz zu wehren haben. Denn ſollte der Wanderpreis auch das dritte Mal von einem deutſchen Teilnehmer gewonnen werden, ſo würde er endgültig Deutſchland zufallen, und damik hätte der internationale Rundflug ſein Ende genommen. 5 Badiſche Polizeihunde⸗Siegerprüfung In Mannheim⸗ Friedrichsfeld wurde am letzten Sonn⸗ tag(4. Oktober) durch den dortigen Zweigverein des Erſten Deutſchen Polizeihund⸗Vereins. e. VB., Sitz Dulsburg, eine Badiſche Polizeihunde⸗Siegerprüfung veranſtaltet. Die Prüfung nahm einen überaus guten Verlauf. An der Prü⸗ fung ſelbſt beteiligten ſich die meiſten Zweigvereine Ba⸗ dens mit der Ausleſe ihrer beſten Hunde, und zwar wur⸗ den den Richtern, Polizeidirektor Killenberg⸗König⸗ ſtein und Polizeioberwachtmeiſter Faſchian⸗Karlsruhe, 11 Hunde(10 Schäferhunde, Rüden und 1 Schäferhündin vorgeführt. Sämtliche Hunde hatten bereits bei früheren Prüfungen gute Werturteile erhalten. Mit Ausnahme von 2 Hunden, die bet der Spurenarbeit verſagten, konnten auch alle ihre bisherigen Leiſtungen halten und zum Teil noch ganz erheblich verbeſſern. Als badiſcher Sieger ging hervor mit der Note„vorzüglich“ und 277 Punkten die deutſche Schäſerhündin„Aſta vom Durlacher Wals“, Beſitzer: Heinrich Haln⸗Durlach. Dieſer Hund erhielt die von der Regierung geſtiftete Badiſche Staats⸗ medaille, die Goldene PHV.⸗Medaille, den erſten Ehren⸗ Die unterbadiſche Kreisliga preis und den erſten Geldpreis. Dicht auf folgte der Deut, ſche Schäferhund⸗Rüde, Arno von der D tebes⸗ böhle“, Beſitzer Ernſt Bürgi n⸗Mannheim⸗Friedrichs⸗ feld mit 267 Punkten und der Note„ſehr gut“, verbunden mit dem zweiten Ehrenpreis und dem zweiten Geldpreis. Dieſer Schäferhund⸗Rüde iſt damit an die erſte Stelle der badiſchen Polizeihunde gerückt. Nach dieſen beiden Spitzen⸗ leiſtungen folgten dann die übrigen Hunde mit kurzen Abſtänden. Tennisturnier in Meran Das internationale Tennis⸗Turnier in Meran hat durch die vielen Abmeldungen ſtark an Intereſſe eingebüßt. Die wertvollſte Konkurrenz, im Damen⸗Einzel um den Lenz⸗Pokal, iſt bereits bis zur Vorſchlußrunde gefördert. Frl. Krahwinkel und die Polin Jedrzejowſka kamen leicht in die Vorentſcheidung. Frl. Hammmer konnte Frau v. Rezuicek ſicher:4,:2 hinter ſich laſſen. In der Herren⸗Meiſterſchaft von Meran kam der junge Berliner Schwenker 611, 715 zu einem beachtenswerten Erfolg über L. Sal m. Der Hirſchberger Schneider ſchlug den Italiener Caſana 61,:2 und der Deutſche Meiſter Roderich Menzel fertigte den Dänen Velſchom Ras muſſen 614,:3 ab. Der ſich in ausgezeichneter Form befindende öſterreichiſche Meiſter Artens warf den Tſchechen Sayka:2,:5 aus dem Rennen. Im Herren- Doppel ſetzten ſich Menzel⸗Klein über Schwenker⸗ Haenſch überlegen:2, 611 hinweg. Deutſche Teilerfolge gab es im Gemiſchten Doppel: Frl. Hammer⸗Gaslini ſchlugen das franzöſiſche Paar Hemman⸗du Plaix:3,:3 und Frl. Schomburgh⸗Mateyka blieben über Riedl⸗Klein 416,:2, 61 erfolgreich. Düſſeldorf(7. Oktober) 1. Cherusker⸗Preis. Für Zweijährige. 2000 4. 1400 Meter: 1. M. Walters Eilwerk(Fabel); 2. Mona; g. G. N. Ferner: Snatok, Glanz, Oh ves. Fliederfee, Ger⸗ lind, Skapaflow. Toto: 28, Platz: 13, 45, 88. 2. Sigambrer-Rennen. 2000. 3700 Meter: 1. H. Zim⸗ mermanns Maharadſchah(Winkler); 2. Cardamon; 9. Rhenus. Ferner: Maikater, Flügelmann, Franziskus. Toto: 41, Platz: 14. 16, 12. 3. Longobarden⸗Rennen. Verkaufsrennen. 1600 4. 2000 Meter: 1. H. Zimmermanns Roſenrot(W. Winkler); 2 Miſtinguette; 3. Gegenwind; 4. Dictator. Ferner: Ma⸗ rionette, Tarzan, Regent, Mauerbrecher, Vinguliſt, Bayard, Schneegans, Iſelberg, Grafenſtein, Soliſtin, Hereditha. Toto: 231. Platz: 32, 23, 18, 17. 4. Germanen ⸗ Preis 3000 4. 1600 Meter: 1. Gebr. Rößlers Volumnius(J. Pinter); 2. Chamberlin; 3. Ka⸗ briſtan. Ferner: Nicolet. Toto: 13, Platz: 10, 11. 5. Alemannen⸗ Ausgleich. Ausgleich 2. 2700 44. 2200 Meter: 1. Stall Falkenbergs Fernpaß(Wenzel); 2. Mau⸗ ſer; 3. Orchilla. Ferner: Nobelmann, Ria, Ilſenburg, Fantaſia, Fortis. Toto: 10, Platz: 17, 15, 14. 6. Teutonen⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 1600 4. 3000 Meter: 1. Heinrich und Herm. Baumgärtners Klingen⸗ ſchmied(W. Schulze); 2. Völkerbund; 3. Sepp. Ferner: Brigant, Comteſſe Iſola, Agrippa, Bergſchüler, Lucca, Lo⸗ netta, Janette, Ahnenfürſt, Hofnarr. Toto: 82, Platz; 26, 14, 26. 7. Markomannen⸗Ausgleich. Ausgleich 8. 1600 J, 2900 Meter: 1. W. F. Gamerdingers Amedee de Savoie(W. Fabel); 2. Seelöwe; 3. Pechvogel. Ferner: Peloria, Gau⸗ kelei, Edelmann, Augapfel, Sündenbock, Föhn 2. 47, Platz: 12, 11, 21. Die B⸗Klaſſe in Unterbaden Am kommenden Sonntag greift nun auch die-Klaſſe in den Kampf um die Meiſterſchaft ein. Es ſind in Unter⸗ baden im ganzen nur 6 B⸗Klaſſenvereine. Am kommenden Sonntag ſpielen: Altenbach— Hemsbach; Reichsbahnſportverein— Rimbach; Schries⸗ heim— Sp Siemens. Fageolaleucles Donnerstag, 8. Oktober Nationaltheater:„Die Entführung aus dem Serail“, kom. Oper von Mozart, Miete C 6, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater:„Mein Leopold“, 20.15 Uhr. N Planetarinm: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Ein Sommernachtstraum“, von Shakeſpeare, für den Bühnenvolksbund, Anfang 20 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbilder⸗Vortrag von Eliſabeth Schmidt⸗Pault, München:„Die heilige Eli⸗ ſabeth, das Werden de ti 1 5 (Abt. 48 n der gotiſchen Seele“, 20.15 Uhr Friedrichspark: Jazz⸗M tz⸗Bühnenſchau der Badiſchen a 1% iſe und 20 Uhr. avillon Kaiſer: Geſellſchaftsta 1 6 nz und Kabaretteinlagen Palaſthotel: Tanztee 20.30 Uhr.. 5 Flugplatzkaſino: Tanztee ab 10 Uhr und abends. innige e Gaſtſpiel der Kapelle„Die Spring⸗Boys“, 1 Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundſahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 une 17 Uhr ab Lane Fried richsbrücke Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Harold der Drachen⸗ töter“.— Roxy ⸗ Theater:„Das Lied der Nalionen“ — Palaſt⸗Theater:„Die Schlacht von Bademünde“ „Scolo:„Der falſche Feldmarſchal“,— Capl⸗ toll:„Wir ſchalten um auf Hollywood“.— Al ham⸗ ber a% Der Raub der Mona Liſo“.— Univerſum: „Noni“.— Schauburg:„Hilfel Ueberfalll“ Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Aue „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17-19 Uhr.— Städtiſche Kunsthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags) gebffnet von 10—13 und 1416 Uhr; Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober —— Rhein-Begel 3 8 6. 7g. UTecar-Begel 5. 0. J. 6. Daft. seed g N Schuſterinſel.32123.254,19.15 Wangen. 288.288.205, Kehl. 2,81 8,72 2,69 2,63.610 Jagſtfeld...03.05 1,00 403 Maxau.. 450 442.83 481 427] Heilbronn„126129.2810 Mannheim..44..34.288.22 8,15 Plochingen..360,82 0,0.28 Caub.42 2,20 2,24 2,1 2,18 Köln..27.12.06.00114 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Derantwortlich für Polk: ö. A. Meiß ne 5 1 Peuideton: Dr. Ste ſan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spo und Bermiſchtes Willy Müller ⸗Handelstell: Kurt Ehmer Gerich u. alles übrige; Franz Kircher Anzeigen u. geſchäftl. Mitteilungen Jakob Faude, ämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Jaas. Neue Mannbeimer Zeſtung G. m. b. H, Mannheim. R 1. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel ückporto ee e Donners i* Karl, ö licher der chenrat G nicht ganz 68jährig p Durchreiſe Main ein Toto: 0 bei ſeinen * Karl wurde in alter Hän überquere und zu B ren Bruch gefährlich haus eing Aufklärun * Karl der verhe Willig hafens bei Reichs bah ihm der! folge inne ein. Erke nen alsba mittelung 1 * Offe digung di gegen den verbrecher iſt und Berufung mehrtägie * Offe auf der Renchen apotheke Reifendef nicht me das Au Schä de gen. Die Verletzun Offenbur We ſich eine vergif! verhinder ſuches iſt auf Anon Probec waldge ſtehender ſtändiger zur Stat kataſtrop! ſich raſch Ale Ein * Fre in der Frankfu: Beute. 2 furter U brecher Operatic Zimmer Schreibt! riſſen de ſchwande Mittwod den Tas abgehal — Sn ere Se Oktober 1931 —— donnerstag, 8 Aus Baden Todesfall * Karlsruhe, 7. Ok. Ein verdienſtvoller Geiſt⸗ licher der badiſchen evangeliſchen Landeskirche, Kir⸗ chenrat Georg Kappes von Wertheim, der noch nicht ganz zwei Jahre im Ruheſtand lebte, iſt hier ö8lährig plötzlich geſtorben. Er hielt ſich auf einer Durchreiſe von Badenweiler nach der Heimat am Main einige Tage mit ſeiner Frau in Karlsruhe bei ſeinen Kindern und Enkelkindern auf. Von einem Laſtauto erfaßt * Karlsruhe, 7. Okt. Am Mittwoch nachmittag wurde in der Kaiſerallee ein verheirateter, 40 Jahre alter Händler, der mit ſeinem Fahrrad die Straße überqueren wollte, von einem Laſtauto erfaßt und zu Boden geſchleudert, wobei er ſich einen ſchwe⸗ ren Bruch der Schädelbasis zuzog. In lebens⸗ gefährlich verletztem Zuſtande wurde er ins Kranken⸗ haus eingeliefert. Die Schuldfrage bedarf noch der Aufklärung. Bruſtkorb eingedrückt * Karlsruhe, 7. Okt. Am Mittwoch mittag wurde der verheiratete 56 Jahre alte Hilfsarbeiter Jakob Willig von Karlsruhe im Mittelbecken des Rhein⸗ hafens bei der Werfthalle 2 von einem Rangierzug der Reichsbahn erfaßt und an eine Rampe gepreßt, wobei ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. In⸗ folge innerer Verblutung trat der Tod auf der Stelle ein. Erkennungsdienſt und Kriminalpolizei erſchie⸗ nen alsbald an der Unfallſtelle, um die nötigen Er⸗ mittelungen anzuſtellen. Urteil im Pfählerprozeß rechtskräftig * Offenburg, 7. Okt. Nachdem von der Vertei⸗ digung die Berufung gegen das Urteil im Prozeß gegen den Kaufmann Pfähler wegen Konkurs⸗ verbrechens Betrugs uſw. zurückgenommen worden iſt und auch die Staatsanwaltſchaft daraufhin ihre Berufung zurückgezogen hat, iſt das Urteil, das eine mehrtägige Strafe vorſteht, rechtskräftig geworden. Im Auto tödlich verunglückt * Offenburg, 7. Okt. Heute abend verunglückte auf der Gemarkungsgrenze zwiſchen Urloffen— Renchen der 62jährige Eigentümer der Hirſch⸗ apotheke Dr. Ernſt Oertel. Das Auto bekam einen Reifendeffekt und kam ins Schleudern. Es konnte nicht mehr genügend gebremſt werden, ſodaß ſich das Auto überſchlug. Dr. Oertel erlitt einen Schädelbruch und erlag ſeinen Verletzun⸗ gen. Die drei Mitfahrenden kamen mit kleineren Verletzungen davon. Oertel iſt ſeit 20 Jahren in Offenburg anſäſſig. Weinheim, 7. Okt. In der Noerſtraße wollte ſich eine 18 Jahre alte Arbeiterin mit Leuchtgas vergiften. Das Vorhaben konnte noch rechtzeitig verhindert werden. Die Urſache des Selbſtmordver⸗ ſuches iſt unbekannt.— In vergangener Nacht fand auf Anordnung der Reichsbahndirektion Mainz ein Probealarm der Reichsbahn im Oden⸗ waldgebiet ſtatt. Ein aus drei Waggons be⸗ ſtehender Hilfszug begab ſich nachts 11 Uhr mit voll⸗ ständiger Ausrüſtung von Darmſtadt über Weinheim zur Station Lörzenbach⸗Fahrenbach, wo eine Bahn⸗ kataſtrophe angenommen war. Die Uebung vollzog ſich raſch und zufriedenſtellend. NMleine Mitteilungen Einbruch in das Frankfurter Carolineum Frankfurt a.., 8. Okt. Einbrecher brachen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in das Frankfurter Carolineum ein und machten wertvolle Beute. Das Carolineum beherbergt eine zur Frank⸗ furter Univerſität gehörende Zahnklinik. Die Ein⸗ brecher kletterten durch den Aufzugsſchacht in den Operationsraum im Parterre und gelangten ins Zimmer der Oberin. Dort erbrachen ſie einen Schreibtiſch, der einen eingebauten Treſor enthielt, riſſen den Treſor fachmänniſch heraus und ver⸗ ſchwanden.— Der erbrochene Treſor wurde am Mittwoch früh von Eiſenbahnern in der Nähe des Friedrichsheims gefunden und der Polizei über⸗ geben.— Die Diebe ſtahlen Goldplatten, Golddraht, dünne Platindrähte etwa 1000 Mark in Papier und mehrere goldene Zehn⸗ und Zwanzig⸗Markſtücke— Von den Tätern fehlt jede Spur; doch wird ver⸗ mutet, daß die Einbrecher im Carolineum die glei⸗ chen Diebe ſind, die den Einbruch in einem Labora⸗ torium in der Umgebung Frankfurts verübt haben. Den Vater im Streit erſchlagen * Eckenroth(Kreis Kreuznach), 7. Okt. Ein hieſiger Arbeiter, der in betrunkenem Zuſtande nach Hauſe kam, geriet mit ſeinem 22 Jahre alten Sohn in einen Streit. Als der Vater dem Sohn mit Durchſchneiden der Kehle drohte, ergriff der Sohn eine Axt und ſchlug auf den Vater. Ein Schlag gegen die Halsſchlagader führte den Tod des Vaters durch Verbluten her⸗ bei. Der Sohn ſtellte ſich ſofort der Polizei. * * Weſchnitz i.., 8. Okt. Wie aus dem Anzeigen⸗ teil erſichtlich, wird in Weſchnitz am Sonntag, 11. und Montag, 12. Oktober die Kirchweih und an bei⸗ den Tagen im„Erbacher Hof“ Unterhaltungskonzert abgehalten. 5 . Dr rr rr ...... Der Brand der Fluchſe Tägliche Berichte der Neu .. ⁵.. en Mannh 8 2 7 imer Feitung heuer vor dem Schwurgericht § Heidelberg, 7. Okt. Der 47 Jahre alte angeſehene Bäckermeiſter Karl Straub aus Hoffenheim, ſeit 21 Jahren hier wohn⸗ haft, ſaß auf der Anklagebank des Schwurgerichts, weil er in der Nacht zum 22. März in Hofſenheim die Scheuer ſeines Bruders, des Landwirts Jakob Straub angezündet hatte. Das Wohnhaus wurde ſtark beſchädigt, die Scheuer brannte nieder. Der Schaden belief ſich auf über 10000. Inzwi⸗ ſchen wurde wieder aufgebaut. Von den Koſten übernahm die Brandkaſſe nur 5300„. Zur Ver⸗ handlung begehrten gegen 400 Perſonen Zulaß, doch nur der kleinere Teil hatte Glück damit. Nach zwei Monaten wurde Straub aus der Unter⸗ ſuchungshaft entlaſſen. Er leidet noch an den Fol⸗ gen einer Malaria, die er ſich während des Kriegs in Rumänien zugezogen hat. Im Sommer 1919 war er aus der Gefangenſchaft zurückgekehrt. Sein Ge⸗ ſchäft brachte er hoch. Zwei Häuſer ſind ſein Eigen⸗ tum. Im letzten Jahr will der Angeklagte vom Finanzamt ungemein gedrückt worden ſein. Die Ankündung einer Pfändung durch das Finanzamt verſetzte Straub in ungeheure Aufregung. Schon einige Zeit vorher hatte er zwei alte Geſellen ent⸗ laſſen müſſen, deren Arbeit er dann ſelbſt, zu der ſeinigen, leiſten mußte. Endlich will er an ſtarken Kopfſchmerzen und Schlafloſigkeit gelitten haben. Große Sorgen habe er ſich um die Familie ſeines Bruders Jakob gemacht, die viel Unglück im Stall gehabt habe. Seine Schwägerin iſt nerven⸗ krank. Mehrfach half er mit Geld aus. In der Scheuer hat ſich früher ein Bruder des Angeklagten erhängt, ein anderer Bruder mußte nach Wiesloch gebracht werden. Straub will es geweſen ſein, als ob ein Fluch auf der Scheuer geruht habe. Von der Tat behauptete er nichts mehr zu wiſſen. Früher hat er einem Kriminalbeamten und dem Unterſuchungsrichter die Tat detailliert ge⸗ 8 ſtanden, mit der Begründung, er habe ſeinem Bru⸗ der helfen wollen. Wie die Beweisaufnahme ergab, war Straub am 21. März abends gegen 10 Uhr mit einem Mietsauto nach Hoffenheim gefahren. Dem Chauffeur, den er auf der Landſtraße warten ließ, war fein Verhalten merkwürdig vorgekommen, was dadurch erhöht wurde, daß Straub nach Hauſe gefahren ſein wollte, als der Brand am Himmel ſichtbar war und der Chauffeur zur Brandſtelle fahren wollte. In Heidel⸗ berg angekommen, erſtattete der Chauffeur ſofort Meldung über ſeinen Verdacht, ſo daß Straub be⸗ reits am nächſten Tag in Hoffenheim, wohin er am Sonntag vormittag auf Grund eines telephoniſchen Anrufs gefahren war, feſtgenommen werden konnte. 23 Zeugen ſtellten dem Angeklagten ein außer⸗ ordentlich günſtiges Zeugnis aus, niemand hatte ihm die Tat zugetraut. Straub war Kirchengemeinderat, hielt in ſeinem Hauſe Andachten mit einer Gemein⸗ ſchaft ah, die ſich innerhalb der Landeskirche bewegt, war Vorſtandsmitglied beim Blaukreuzverein, be⸗ tätigte ſich im Trinkerfürſorgeausſchuß und war Vor⸗ ſtand der Bäckermeiſter⸗Einkaufsgenoſſenſchaft. Einer Reihe von Zeugen war aufgefallen, daß Straub in der Zeit vor der Tat ſehr nervös, aufgeregt, über⸗ ſpannt und zerſtreut war. In drei oder vier Fällen bezahlte er den Witwen von früheren Kollegen das Mehl, damit dieſe überhaupt backen konnten, auch ſonſt ſoll er ſich als Wohltäter gezeigt haben. Pro⸗ feſſor Dr. Gruhle von der pſychiatriſchen Klinik neigte zu der Auffaſſung, daß Straub ſich zur Zeit der Tat in einem Zuſtande großer nervöſer Erſchöpfung be⸗ funden haben müſſe. Die Tat ſelbſt könne als eine Entladung in ſymboliſchem Sinne verſtanden wer⸗ den, indem er die Unglücksſcheuer vernichten habe wollen. Das Urteil lautete wegen einfacher Brandſtiftung auf die geſetz⸗ liche Mindeſtſtrafe von ſechs Monaten Gefängnis. Zwei Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Krankenhausarzt der fahrläffigen Tötung angeklagt Kind in der Narkoſe geſtorben * Pirmaſens, 7. Okt. Vor der Zweibrücker Strafkammer war geſtern nachmittag zum zweiten Mal Hauptverhandlung ge⸗ gen den Aſſiſtenzarzt Dr. med. Otto Ritter des ſtädtiſchen Krankenhauſes Pirmaſens, nachdem das gleiche Verfahren inzwiſchen das Reichsgericht in Leipzig beſchäftigt hatte. Die Anklage gegen Dr. Ritter lautete auf ſahrläſſige Tötung auf Grund fol⸗ genden Tatbeſtandes: Am 31. März v. J. war ein 7jähriges Mädchen im Krankenhaus mit einem Bruch des linken Oberarmes eingeliefert worden. Dr. Ritter ſchritt Tags darauf zur Operation und narkotiſierte das Kind, ohne zu wiſſen, daß es kurz vorher eine Mahlzeit erhalten hatte. Während der Einrichtung des Bruches in der Narkoſe erbrach das Kind Speiſereſte. Der Mund des Patienten wurde daraufhin geſäubert und die Opera⸗ tion nach neuer Narkoſe fortgeſetzt. Ein abermaliges Erbrechen führte den Tod infolge Erſtickung herbei. Das Schöffengericht Pirmaſens erachtete im Ver⸗ halten Dr. Ritters Berufs fahrläſſigkeit für gegeben und verurteilte ihn anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von drei Monaten zu 2000 Mark Geldſtrafe. Eine mitangeklagte Schweſter, die als Stationsſchweſter dem Kind die Mahlzeit gegeben hatte, ohne dem Arzt vor der Operation hiervon Mel⸗ dung zu machen, wurde zu 60 Mark Geldſtrafe anſtelle von drei Wochen Gefängnis verurteilt. Während ſich die Schweſter bei ihrer Strafe beruhigte, legte der Arzt Berufung zur Strafkammer Zweibrücken ein, die nach Neuverhandlung die Geldſtrafe auf 1000 Mark herabſetzte. Die Berufungsinſtanz ſchloß ſich der Anſicht eines mediziniſchen Sachverſtändigen an, wonach der Arzt beim erſtmaligen Erbrechen von der Fortſetzung der Narkoſe hätte abſtand nehmen müſſen. Ein zweiter Sachverſtändiger erblickte im Verhalten Dr. Ritters keinen Verſtoß gegen die Regeln der ärztlichen Kunſt. Gegen das Urteil der Berufungsinſtanz legte Dr. Ritter ö Reviſton zum Reichsgericht ein und begründete dieſes Rechtsmittel mit Ueber⸗ ſpannung des Begriffs der Fahrläſſigkeit. Er drang mit ſeiner Begründung durch, obwohl der Reichs⸗ anwalt die Verwerfung der Reviſion beantragte. Das Reichsgericht erkannte auf Rückverweiſung der Sache an die Vorinſtanz zur Neuverhandlung. Auch im neuen Termin ergab ſich, daß Dr. Ritter eine klipp und klare Anordnung an die Stations- ſchweſter, daß das Kind einer Operation zugeführt werde, nicht erlaſſen und ſich auch nicht überzeugt habe, daß das Kind nüchtern ſei. Nach Feſtſtellung des Befundes im Operationsſaal hatte Dr. Ritter den Arm röntgen laſſen. Darnach kam das Kind ins Krankenzimmer zurück, erhielt Mittageſſen und wurde anſchließend zur Operation gebracht, die töd⸗ lich verlief. Der angeklagte Dr. Ritter ſtellte auf, daß er in allgemeiner Anordnung, ohne eine Operation zu er⸗ wähnen, der Stationsſchweſter mitgeteilt habe, daß mit dem Kind„etwas gemacht“ werde. Der Di⸗ rektor des Krankenhauſes, Dr. med. Hoddik, be⸗ kundete als Sachverſtändiger, daß ſolch allgemeine Anweiſungen bei geſchultem Perſonal genügen und daß es nicht üblich ſei, daß der Chirurg beim Beginn einer Operation nochmals frage, ob der Patient nüchtern ſei. Der Staatsanwalt hielt die Anklage aufrecht, die Verteidigung trat für Freiſprechung ein. Das abends verkündete Urteil lautete auf Freiſprechung des Angeklagten, da das Gericht nicht als ge⸗ nügend nachgewieſen erachtete, daß der Arzt der Schweſter keine zweckentſprechende Anweiſung gab. Schöffengericht Ludwigshafen Schwere Strafe Von einer Ludwigshafener Firma kaufte der am 23. Februar 1879 zu Edenkoben geborene Schloſſer Friedrich Albrecht eine Küche, einen eintürigen Kleiderſchrank und drei Matratzen auf Teilzahlung. Er zahlte 100& an. Der Kaufpreis ſollte in monat⸗ lichen Raten von 30/ getilgt werden. Die Ver⸗ käuferin hatte ſich das Eigentumsrecht vorbehalten. Da A. nicht zahlte, erwirkte ſie ein Urteil auf Her⸗ ausgabe. Als dieſes vollſtreckt werden ſollte ſtellte ſich heraus, daß nur noch die Küche vorhanden war. Die anderen Gegenſtände hatte A. verkauft. Wegen erſchwerter Unterſchlagung wurde er zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Jahrgang/ Nummer 465 n eee 3 2 Aus der Salz Briefmarkenausſtellung und Tagung der Sammlervereine * Pirmaſens, 5. Okt. Aus Anlaß ſeines zehnjährigen Beſtehens veran⸗ ſtaltete der Briefmarkenverein Pirmaſens geſtern im großen Saale des Kaffee Luitpold eine großan⸗ gelegte Briefmarkenausſtellung. Vom Balkon des Ausſtellungsfaales herab blieſen zwei Poſtillone in ihrer alten, ſchönen Tracht alte, längſt vergeſſene Melodien. Die Ausſtellung, die auch von auswärti⸗ gen Gäſten zahlreich beſucht wurde, brachte neben wertvollen Prachtſtücken und geſchloſſenen Marken⸗ ſammlungen eine Reihe von Spezial⸗ und Sonder⸗ ſammlungen, die ungeteiltes Intereſſe fanden. Be⸗ ſonders anregend war hier die große Lehrſammlung: die Briefmarken erzählen von deutſchem Schickſal und deutſcher Heimat. In kunſtvoll zuſammengeſtellten Sonderblättern konnte man hier den Weg zur deutſchen Einheit und von den vielen Einzelſtaaten zum Norddeutſchen Bund und ſchließlich zum Deutſchen Reich verfolgen. Ein Jahrzehnt deutſcher Geſchichte ließ ſich hier auf eine beſondere Art aus den Blättern: Verſatlles und St. Germain, Inflatton, deutſche Währungen uſw. veranſchaulichen. Nicht minder intereſſant war die Sonderſamm⸗ lung der verſchiedenen Zeppelinfahrten und ihre Markenausgaben. Angefangen von der Fahrt des „LZ 3“ bis zu den Länder⸗, Pol⸗ und Weltfahrten des„Graf Zeppelin“ iſt hier alles vertreten. Die Ausſtellung war mit einer Herbſttagung der Arbeitsgemeinſchaft der pfälziſch⸗badiſch⸗ſaarländi⸗ ſchen Briefmarkenſammlervereine verbunden, die am Nachmittag ſtattfand und in der Vereins⸗ und Ver⸗ bandsangelegenheiten beſprochen wurden. Der Vergiftungstod feſtgeſtellt * Jockgrim, 7. Okt. Wie bereits berichtet, beſchäftigt ſich die Landauer Staatsanwaltſchaft mit dem myſteriöſen Todesfall der 45 Jahre alten Ehefrau des 70jährigen Arbeiters Joſef Goldate. Frau Goldate iſt bekanntlich ganz unerwartet geſtorben. Auf unſere Erkundigungen erfahren wir, daß Frau G. an ihrem Todestages mit ihrem Manne noch im Felde arbeitete. Sie verfiel dort plötzlich in ein Unwohlſein, von dem ſie ſich raſch erholte und legte zu Fuß, an einem Fuhrwerk ſich feſthaltend, den Weg in ihre Behauſung zurück. Als ihr Mann ſpäter die Wohnung betrat, fand er ſeine Frau bereits tot vor. Die Leiche wurde durch das Gericht ſofort beſchlagnahmt. Das Ergebnis der ge⸗ richtlichen Sektion läßt darauf ſchließen, daß der Magen einen Giftſtoff enthielt, der den raſchen Tod herbeigeführt haben muß. Zwiſchen beiden Ehegatten beſtand— in dieſem Punkt bedürfen andere Nachrichten einer Richtig⸗ ſtellung— trotz des großen Altersunterſchiedes ein geordnetes Verhältnis. Um ſo überraſchender iſt das plötzliche Ableben der Frau. Ob ſte freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt, muß die noch ſchwebende Unterſuchung erſt ergeben. Der Arbeiter Goldate befindet ſich noch auf freiem Fuß, da bis jetzt keine triftigen Verdachtsgründe gegen ihn vorliegen. * * Rülzheim, 7. Okt. Der Zimmermannslehrling Albert Heubel von hier war ſeit Sonntag vermißt worden. In das Städtiſche Krankenhaus Landau wurde nun am Montag ein junger Mann bewußtlos und ſchwer verletzt eingeliefert, der keine Auswels⸗ papiere bei ſich trug. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich um den vermißten Heubel handelt, der von einem Automobiliſten auf der Straße zwiſchen Kuö⸗ ringen und Landau ſchwer verletzt aufgefunden wurde. Ensheim(Weſtpfalz), 7. Okt. Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich auf der ſogen. Heckendal⸗ heimer Höhe. Dort fuhr ein Perſonenauto aus Saarbrücken mit voller Wucht gegen einen Bau m. Das Auto ging dabei vollſtändig in Trümmer. Außer dem Führer, einem Herrn Hauck⸗Saar⸗ brücken, ſaßen noch ein Herr und eine Dame im Wagen. Die Dame, eine Frau Lina Weber aus Saarbrücken, wurde lebensgefährlich verletzt und dem Bezirkskrankenhaus St. Ingbert zugeführt. Gemüſebau und Abſatz in der Vorderpfalz * Schifferſtadt, 7. Okt. Wie im übrigen Reichsgebiet, drängt auch in der Pfalz die Entwicklung im Gemüſebau zur Produk⸗ tions⸗ und Abſatzförderung. Das Beſtreben geht da⸗ hin, aus der Pfälziſchen Gemüſezentrale eine ſtraffe Arbeitsgemeinſchaft zu bilden, die nicht nur der Hebung des Abſatzes dienen, ſondern auch auf die Produktionsverbeſſerungen hinwirken ſoll. Von ſach⸗ verſtändiger Stelle und von den in der Pfalz dazu be⸗ rufenen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsverbänden wurde vor kurzem der erſte Anlauf genommen, die oben genannten Beſtrebungen zu verwirklichen. Ohne Lieferzwang und Riſiko der Erzeuger hat ſich die Zentrale ſeit ihrer Gründung 1926 mit Unter⸗ ſtützung der Pfäziſchen Landwirtſchaftlichen Zentral⸗ genoſſenſchaft Neuſtadt a. d. H. und der Raiffeiſen⸗ Hauptgenoſſenſchaft Ludwigshafen zu einem beacht⸗ lichen Unternehmen entwickelt. Ihre Feſtigkeit bezw. Beſtändigkeit ſchwankt fedoch durch das Fehlen ir⸗ gendeiner Bindung der intereſſierten Landwirte. Man ſucht jetzt nun, alle intereſſierten Pro⸗ duzenten als Mitträger des Unternehmens zu gewinnen. Als beſondere Stütze ſollen in erſter Linie die einzelnen Gemüſebau treibenden Gemein⸗ den dienen, die, in Ortsgenoſſenſchaften zuſammen⸗ gefaßt, ſtraffen Lieferungsverpflichtungen unter⸗ worfen werden ſollen. Sämtliche örtlichen Anbau⸗ und Abſatzgenoſſenſchaften ſollen in einer zentralen Hauptgenoſſenſchaft(der Gemüſezentrale) vereinigt werden, um vor allem die Konkurrenz des freien Handels auszuſthalten. Die zur Anlieferung kom⸗ menden Erzeugniſſe ſollen in Einheitlichkeit der Sortierung und Verpackung beſondere Garantien für die Belebung des Abſatzes und die Erweiterung und Sicherung leiſtungsfähiger Abſatzquellen bieten. Mit der entſprechenden Organiſation des vorder⸗ pfälziſchen Gemüſeanbaugebiets wird demnächſt be⸗ gonnen werden. Nach Beendigung der Ernte wer⸗ den in allen in Betracht kommenden Gemeinden Werbe⸗ und Aufklärungsverſammlungen abge⸗ halten. Zu Haustrinkkuren, eien, 1 Sicht, Tu Arterienverkaf Brunnenschtitten zenftelbüro, Berlin 1 krhalhich in Winetstwasserd 755 helm zee Ber Wi. Moſler ſr., Ker- en- bang, Trauen telden,- Fade 50 nlelden usw, as Fachinger 8 Win eſmstrasse 55 5 Bizlus Gm:.. 5 1 f.28, Tel. Nr. 215 85 u. Donnerstag, S. Oktober 1 Nee rzeugungs- und Der Vorſitzende des Enquete⸗Ausſchuſſes Bernhard Dern burg mit den wiſſenſchaft Dr. Wendelin Hecht und den Geſamtunterſuchunge Schlußfolgerungen t obigem Titel und unter eigener Oeffentlichkeit. Es ſind bittere die Arbeitgeber, Ar ſtige an der Wir hören belon die gema⸗ Inhalt d gender: itwortung der hrheite n, en und ſon⸗ reiſe hier zu f ngen ſie dazu bei, Zukunft zu vermeiden. Der hochintereſſanten Arbeit iſt etwa fol⸗ Bei allen Feſtſtellungen, die der Enquete⸗Ausſchuß im Verlauf ſeiner Unterſuchungen zu treffen hatte, trat die allgemeine Beengung hervor, die für die deutſche Wirtſchaft aus ihrer Koſtenlage, im Wettbewerb mit wichti⸗ gen Konkurrenten entſtanden iſt. Der Ausſchuß war eifrig bemüht, die Gründe zu klären, aus denen ſich dieſe eigen⸗ tümliche Wirtſchaftsſituation ableiten läßt, die umſo mehr Bedenken auslöſen muß, als Deutſchland hinſichtlich der Gütereinfuhr u. der Warenausfuhr mit dem Weltmarkt eng verbunden iſt. Wenn man verſucht, die einzelnen! wirkenden Urſachen auf einfache Kräfte zurückzuführen, ſo ergeben ſich zwei beſtimmende Faktoren: unter den anor⸗ malen Bedingungen des Krieges und der Inflation und unter der Unklarheit, die hinſichtlich des Binnenmarktes und Weltmarktes nach Beendigung der Juflation beſtand, hat die dentſche Gütererzengung und verteilung eine Ent⸗ wicklung genommen, ber ſpäter der deutſche Markt und die Abſatzmöglichkeit der beutſchen Waren am Weltmarkt, ſoweit ſie zu ausreichendem Preis er⸗ folgt, nicht genügend entſprach. Große Kapitalbeträge ſind feſtgelegt, ohne eine genügende Rente zu bringen, ja ohne ſelbſt in vielen Fällen mit ſol⸗ chen Erlöſen bewirtſchaftet zu werden, daß die Summe der Koſten hieraus befriedigt werden könnte. Trotzdem beſitzt dieſes Kapital einen zähen Behauptungswillen. Es iſt nicht geneigt, kampflos das Feld zu räumen. In dieſer mangel⸗ haften Bereitſchaft wird es unterſtützt durch öffeutliche Hilfsmaßnahmen vielfältiger Art. Das private Kapital in ſeiner mangelnden Neigung zur Konſegnenz ans ber Situation findet ſeinen Gegenſpieler in ber orgamiſierten Arbeiterſchaft, bie unter der vorübergehenden Befruchtung der Kreditent⸗ wicklung ſeit 1924 mit dem ſteigenden Lohn eine Auf⸗ wertung über das Niveau hinaus erfahren hat, das nun⸗ mehr behauptet werden kann. Die Frage, ob das Einkommen der unſelbſtändig arbei⸗ tenden Bevölkerung unter der Vorausſetzung der deutſchen Wirtſchaftsſituation, die jedenfalls nicht leicht und ſchnell gewandelt werden kann, wenn nicht die Exiſtenzfähigkeit weiterer großer Teile der Bevölkerung gefährdet werden ſoll, größer iſt bei verhältnismäßig hohem Lohn und ge⸗ ringerer Arbeitstätigkeit oder bel niedrigerem Lohn und umfangreicherer Arbeitstätigkeit iſt ſchwer zu beantwor⸗ ten. Denn auch bet ſorgfältigſter Prüfung iſt ein Urteil darüber nicht möglich, ob der niedrigere Warenpreis eine ſtarke Bewegung des binnenländiſchen Marktes zur Folge hätte. Jedenfalls muß man dem ins Auge ſehen, baß die Entmutigung des wirtſchaftlichen Unternehmers bereits ein ſo hohes Maß erreicht hat, daß das Be⸗ wußtſein des Riſikos, die Neigung, eine Chance auszunutzen, in vielen Fällen erheblich übertrifft. Mit Hilfsmaßnahmen können Entwialun⸗ gen lediglich verlängert aber nicht überwunden werden. Eine wirkliche Aufnahme der arbeitswilligen Be⸗ völkerung in den Arbeitsprozeß iſt dadurch möglich, daß die Wirtſchaft Ueberſchüſſe zeitigt, dle zur Heſchäſtigung der erwerbslos gewordenen dienen.— Der onſeguenz aus der Koſtenſttuation ſtehen zwei wich⸗ tige Umſtände entgegen: hinſichtlich des Lohnes und der Preiſe. Jeder Eingriff gegen die beſtehende So⸗ zialverfaſſung wird von Kreiſen, die außerhalb der verantwortlichen Politik ſtehen, zu Folgerungen benutzt, die den Willen, das Schickſal der deutſchen Arbeiterſchaft günſtiger zu geſtalten, von vornherein völlig unabſichtlich perkennen. Im übrigen iſt es für die Arbeitnehmer⸗ ſchaft ſchwer zu ertragen, wenn zunächſt ihr Einkommen finkt, nachdem das Syſtem der reiſe und Koſten in Deutſchland ſo ſtarr und gefeſtigt 93 daß ſein Abgleiten leicht gegenüber dem Abſtleg der Löhne zögert. Dieſes roblem iſt verknüpft mit dem großen Fragenkvei r n 88 9 5 Mit einzelnen Eingriffen iſt hier nichts me 1 machen. Man muß ſchon„ n Art reffen. Ein Umſtaud, der hemmend für die Bereinigung der Unternehmungen wirkt, iſt der, daß ein erheblicher und— e an der Vorkriegszeit— ſtark gewachfener Teil er geſamten deutſchen Wirtſchaft auf Kredite be⸗ ruht, dazu, wie wir heute wiſſen, zu beachtlichem Tell au e ausländiſchen Darlehen. Dieſe find 1 Is in Formen verwertet worden, die, neben der eſonderen Problematik ihrer Rückführung in fremde Währung, als erſte Frage die Möglichkeit ihrer Wiederauf⸗ Bringung aus den bevorſchußten Unternehmungen ſtellen. Die Frage iſt umſo dringlicher, als in vielen dieſer Un⸗ zernehmungen das verantwortliche Kapital, wenn man es an der Reute mißt, geradezu verſchwin⸗ dend gering iſt, ſodaß alſo nach dem heutigen Zuſtand der Hauptteil des in dieſen Werken e Kapitals unverantwort⸗ ich iſt. Der Verſuch, eine größere Liquidität des deutſchen Bankweſens herbeizuführen, darf nicht dahin zielen, daß damit die vor allem lebens⸗ und wider⸗ ſtandsfähigen Teile der deutſchen Wirtſchaft, die kleine und mittlere Induſtrie, zu einer weitgehenden Ltqui⸗ datton gezwungen wird. Die wirtſchaftspolitiſche Entwicklung der letzten Jahre köunte leicht dahin formuliert werben, daß in Deutſchlaud für die kleine und mittlere Indu⸗ ſtrie eine wirtſchaftliche Fürſorge, für die Groß⸗ induſtrie Wirtſchaftspylitik getrieben worden iſt, während die gegenwärtige Lage zeigt, daß die eigentliche Widerſtanbskraft der deutſchen Wirt⸗ ſchaft gerade in der kleinen und mittleren Indn⸗ ſtrie liegt und daß ſie demgemäß die Grundlage der Wirtſchaftsfürſorge ſein müſſen. Die Sicherung des gewerblichen Perſonal⸗ kredites hat ſich in der Kriſe als problematiſch erwie⸗ ſen, da ſtie den Aufſtieg eines jeden Unternehmens hemmt. Der Wert des Perſonalkredits hängt am Mann und nicht an der Ware.— Im Kapitel „Kapitalaufbau“ wird auf die teilweiſe unzweckmäßige Verwendung der aufgenommenen Beträge hingewieſen und bemerkt, daß die Inveſtitionen in hohem Umfange ohne wirtſchaft⸗ lichen Erfolg geblieben ſind, da die Produktions⸗ fähigkeit und der Verbrauch nicht im Einklang ſtehen. Auch hier wird gefordert, daß die Klein⸗ und Mittel⸗ unternehmungen entſprechend ihrer volkswirtſchaftlichen Bedeutung bei der Kreditverteilung in Zukunft bevorzugt werden.— Gemeſſen an der Rente ergibt ſich für die pagni bereits ſeit einiger Vernhard Dernburg⸗ Berlin: Geſamtheit der deutſchen Wirtſchaft eine gewaltige Schrumpfung des eigenen Kapitals, die ent⸗ weder durch die ſtaatlichen Zuſchüſſe oder allein durch das Bilanzgebaren verſchleiert wird. Ueber die Abſatzverhältniſſe wird ſchließlich noch geſagt, daß die Umſtellung der im Kriege erwei⸗ terten Anlagen auf die Deckung friedlichen Bedarfs nur ungenügend gelungen iſt. internationale Arbeitsteilung iſt durch den Aufbau neuer Konſumgüter⸗ induſtrien geſtört. Der Wettbewerb am Welt⸗ markt findet heute unter Berückſichtigung der Zoll⸗ und anderer Maßnahmen zum erheblichen Teil innerhalb eines künſtlich geſchaffenen Rahmens ſtatt; damit iſt notwendig eine verſchärfte Zuſammenbruchsgefahr verbunden. Wir entnehmen dem letzten Kapitel„Zuſammenfaſſung der Ergebniſſe“ folgendes: Die Unterſuchung des Enquete⸗Ausſchuſſes umfaßte in ihrem zeitlichen Verlauf Bewegungen des Auf⸗ und Abſtieges von ſo großer Ausdehnung, daß ſie den üblichen konjunk⸗ turellen Bewegungen an Bedeutung weit überlegen iſt. Das Urteil gründet ſich nicht auf einen— ſei es be⸗ ſonders günſtigen oder ungünſtigen— Zuſtand der Ge⸗ ſamtwirtſchaft oder eines Wirtſchaftszweiges. Der Verluſt an Bodenerzeugniſſen, den Deutſchland in ſeiner Bodengrundlage erlitten hat, wurde aus der erhöhten Leiſtung der Welt und durch vermehrte eigene Erzeugung mengenmäßig aus⸗ geglichen. Allerdings haben die Ausgleichsbemühungen umfangreiche Inveſtitionen erfordert und an zahlreichen Stellen die deutſchen Herſtellungskoſten erhöht. Die höheren Koſten in wichtigen Zweigen der deut⸗ ſchen Rohſtoff⸗ Gewinnung finden ihren haudels⸗ politiſchen Ausdruck in der Entwicklung der Zölle, namentlich ber Zölle für landwirtſchaftliche Erzeng⸗ niſſe und dem deutſchen Preis für wichtige Lebens⸗ mittel und Rohſtoffe, der über dem maßgeblicher Wettbewerbsländer gelegen iſt. Zu erheblichem Teil iſt dieſe für die deutſche Unternehmun⸗ gen ungünſtige Lage eine der langwährenden Wir kun⸗ gen des Krieges. Die deutſche Wirtſchaft hat, nicht zuletzt um dieſe Rück⸗ wirkungen des Krieges zu überwinden, umfangreiche An⸗ ſtrengungen zur Verbeſſerung ihrer Betriebe gemacht, die als Rationaliſierungs vorgang bezeichnet wer⸗ den. Der wirtſchaftliche Erfolg der Rationaliſierung iſt entgegen vielfacher Meinung des Auslandes hinter dem techniſchen Erfolg weit zurückgeblieben. In einem unglücklichen Zuſammentreffen ſetzte der Ratio⸗ naliſierungsvofgang für einen wirtſchaftlich Erfolg zunächſt vermehrten AbſatzZ voraus, während gleichzeitig alle Waren märkte, der Welt unter einem Güterangebot bleiben, dem aus unterſchiedlichen, aber ſchwer überwindbaren Hemmungen die Güternachfrage nicht entſpricht. Eine der wichtigſten Hemmungen iſt die veränderte internationale Einkommens ⸗ verteilung, die der Krieg bewirkt hat und die neben anderem durch das Prinzip der Reparationszahlungen im weiteſten Sinne über den Krieg hinaus erhalten blieb. Die furchtbaren Folgen dieſes politiſchen Eingriffs in die wirtſchaftlichen Zuſammenhänge machen ſich nunmehr, nachdem der Schleier des Kreditzufluſſes nach Deutſchland gefallen iſt, in ihrem vollen Um⸗ fange geltend. Die deutſche Zellſtoff- und Papierinduſtrie Der Enquste⸗Ausſchuß dieſer etwa 1000—1100 Betriebe mit 115—120 000 Beſchäftigten umfaſſenden Induſtrie be⸗ richtet, daß die Groß⸗ und Mittelbetriebe in der reinen Papier⸗ und vor allem in der Zellſtofferzeugung, die kleine⸗ ren Betriebe in der Pappen⸗ und Holzſchlifferzeugung überwiegen. Die Zellſtoffinduſtrie hat den größten Anteil an der Konzernbewegung. Der Nettoproduktions⸗ wert der papiererzeugenden Induſtrie betrug im Jahre 1929 rund 1 Mrd. 1. In 1929 wurden etwa vier Fünftel der Geſamterzeugung im Inland, der Reſt im Ausland ab⸗ geſegt die Ausfuhr belief ſich auf rund 272 Mill. 4 bei einem Ausfuhrüberſchuß von 219 Mill. 4, im Jahre 1090 auf 245, bzw. 193 Mill. l. Nach der Zobl der Vetriebe und ber darin Beſchäftigten ſteht Deutſchland an erſter Stelle, der Bruttoproduktion nach wird es jedoch von den USA und Kanada übertroffen. Die Erzeugungs bedingungen der deutſchen papiererzeugen⸗ den Induſtrie haben ſich gegenüber der Vorkriegszeit ver⸗ ſchlechtert. Insbeſondere iſt die Holzbeſchaffung erſchwert und die Verluſte Deutſchlands an woldreichen Provinzen 29 6 ſich bemerkbar gemacht. Die Lohnſteigerungen der achkriegszeit konnten nur zum Teil durch vorgenommene Rationaliſterungsmaßnahmen kompenſiert werden. Die Ab⸗ ſatzbedingungen konnten den Kapazitäts⸗Erweiterungen nicht angepaßt werden. Die preislichen Auswirkungen der Auslandserzeugniſſe üben einen ſtärkeren Einfluß auf den Inlandsmarkt aus als die Importmengen. Die Weltmarktkonkurrenz⸗ lage hat ſich für die 1 l der paptererzeugenden In⸗ duſtrie gegenüber der Vorkriegszeit ſtark verſchärft. Wäh⸗ rend die verſtärkte Eigenerzeugung der Abſatzmärkte— mit ſehr erhöhter Zollſicherung— für alle papiererzeugenden Länder der Welt den Markt erheblich verengt, trifft die Rohſtofſorientierung und die Erweiterung der Maſſenpro⸗ duktion insbeſondere die deutſche Induſtrie, die zum großen Teil in der Rohſtoffverſergung auf den Import an⸗ gewieſen iſt und führend in der Spezial⸗ und Qtalitäts⸗ erzeugung iſt. * Perſonalabbau bei den Großbanken. Die Deut ſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft hat nach der F. hat in ihrer Berliner Zentrale einſchl. Penſionierungen 150 Kündigungen ausgeſprochen, in der Hamburger Filiale wurden rund 60 und in Frankfurt a. M. ſollen bis Ende des Jahres 70 Entlaſſungen und Penſionierungen durchgeführt werden. Bei der Commerz und Pri⸗ vat⸗Bank, der Dresdner Bank und bei der Da⸗ natbank ſind Penſionierungen und Entlaſſungen in gleichem Umfange vorgeſehen. Die Dresdner Bank hat allein in ihrer Berliner Zentrale 110 Kündigungen und 70 Penſionierungen vorgenommen. * Zuſammenſchluß däuiſcher Verſicherungs⸗Geſellſchaften. Nachdem die beiden däniſchen Rückverſicherungsgeſellſchaften Danske Veritas und Det Köbenhavnske Reaſſuronce Kom⸗ Zeit eng zuſammengeaorbeitet haben, iſt jetzt der Zuſammenſchluß der beiden Geſellſchaften erfolgt. Danske Veritas hatte im vorigen Jahr einen Ver⸗ luſt von 290 000 Kr. und hatte ihr AK. dementſprechend von 1,5 auf 1,2 Mill. Kr. abgeſchrieben. * Felten u. Guilleaume Carlswerk Eiſen und Stahl AG. Aölu⸗Mülheim. Die Felten u. Guilleaume Carls⸗ werk Eiſen und Stahl AG., Köln⸗Mülheim, legt nunmehr den Bericht über das erſte Geſchäfts fahr 1930-31 vor. Danach war die Beſchäftigung ungenügend. Sie ge⸗ ſtattet nicht annähernd eine wirtſchaftliche Ausnutzung der Anlagen. Die Verkaufspreiſe ſtanden unter andauerndem Druck und ſanken mehr als die Rohſtofſpreiſe und Verar⸗ beitungskoſten. Durch den Rückgang der Rohſtoffpreiſe konnten Konjunkturverluſte on den Vorräten nicht vermie⸗ den werden. Das Geſchäftsjahr hatte außerdem die Grün⸗ dungskoſten zu kragen. ſchüttung nicht möglich. Dem Gewinn aus Fabrikation und Beteiligungen von 5,49 Mill. 4 und Zinseinnohmen von 19 967/ ſtehen Generalunkoſten mit 2,48, Steuern mit 0,75, Zinſen für Anteil an der Schweizer Anleihe mit er belt Infolgedeſſen iſt eine Gewinnaus⸗ hat nach dem Kriege mehr erwerbsfähige und te Menſchen als vor dem Kriege, die auf einen rößerer Beſchränkung des verkehrs leben. Es war Ergebnis der große haftlichen Anſtrengungen, der überwiegende Teil des Zuwachſes an Erwerbs⸗ fähigen in die Wirtſchaft aufgenommen werden konnte. tverkehrs und de In dem Maße aber mußten Erwerbsfähige aus der Wirtſchaft wieder ausgeſtoßen werden, in dem ſich der Druck der ausländiſchen Verſchuldung geltend machte und die mangelnde Fähigkeit und Bereitſchaft der aus⸗ ländiſchen Märkte offenbar wurde, deutſche Waren in dem Umfange zu rentablen Bedingungen aufzunehmen, in dem es für die Verzinſung und Tilgung der im Auslande auf⸗ genommenen deutſchen Kredite erforderlich wäre. Als das widerſpruchsvolle Ergebnis einer ungewöhnlichen Anſtren⸗ gung iſt damit das Einkommen der Bevölkerung rſück⸗ gängig. Ein erheblicher Teil der Hemmungen iſt aus den deubſchen Verhältnäſſen ſelbſt ent⸗ ſt anden. Seit der Stabiliſierung der Währung ſind die Koſten zahlreicher Unternehmungen aus der Entwicklung maßgeblicher Koſtenbeſtandteile heraus erheblich ge⸗ ſtie gen. Da die Erzeugung lange Zeit wuchs oder ſich etwa behauptete, waren die Geldumſätze der Unternehmun⸗ gen erhöht. Das wurde vor allem durch den Zufluß ausländiſcher Mittel ermöglicht, die als Deckungs⸗ grundlage der deutſchen Zahlungsmittelentwicklung dienten. Dieſe Entwicklung wurde durch die Kr politik eher geför⸗ dert als gehemmt. Unmittelbar mit ihr verbanden ſich die zahlreichen öffentlichen Zuwendumgen, die ein⸗ zelnen Wirtſch weigen, Standortsgebieten und Unter⸗ nehmungen zugefloſſen ſind, und die zu erheblichem Teil dazu dienten, den Ausleſeprozeß hintan zu halten oder zu verlangſamen. Allgemein iſt der Anteil der verwaltenden Tätigkeit, innerhalb der deutſchen Wirtſchaft gewachſen. Sie beſchränkt ſich nicht auf die ſtaatlichen Einrichtungen und privaten Organiſationen, von denen die Unterneh⸗ mungen überlagert ſind. Auch in den Unternehmungen ſelbſt hat ſich der Anteil der verwaltenden Arbeit und häufig die Zahl der hiermit befaßten Perſonen erhöht. Dem ent⸗ ſpricht es, wenn die Unternehmungen mehr nach Erhaltung als nach neuen Erfolgen ſtrebten. Dadurch wurde auch das Beharrungsvermögen der Wirt⸗ ſchaftsteile unterſtützt, öie im Wettbewerb die geringſte Widerſtendskraft beſitzen. Das Riſiko an dieſen Unterneh⸗ mungen und die Verantwortung für die Geſtaltung der Wirtſchaft wurde großenteils auf öffentliche Einrichtungen abgewälzt. Je ſeſter ſo der Zuſammenhang zwiſchen Staat und Wirtſchaft gefügt wurde, mit deſto größerer Zwangs⸗ läufigkeit entſtonden Reibungen zwiſchen den ſtaatlichen Organen und allen an der Gütererzeugung und»verteilung Beteiligten. So erklärt es ſich, daß zur gleichen Zeit die Hilfe des Staates geſucht und der Staat ſelbſt zum Gegenſtand ſchärfſter Kritik wurde. Nicht allein Deutſchland, ſondern die meiſten großen Wirtſchaftsgebiete leiden unter den Beengungen, denen ihre an Leiſtungsfähigkeit ſtetig wachſende Wirtſchaft unter⸗ worfen iſt. Inſofern genügt es für die volle Wiederher⸗ ſtellung der wirtſchaftlichen Fähigkeiten Deutſchlands nicht, wenn ſeine Gütererzeugung und Verteilung ihrer Be⸗ engung entkleidet oder die teilweiſe und unzuſammen⸗ hängende Einengung durch einen einheitlichen Plan erſetzt wird. Vielmehr werden ähnliche Maßnahmen in zuneh⸗ mendem Maße für die geſamte Weltwirtſchaft erforderlich. 0,89 und Gründungskoſten mit 0,97 Mill.& gegenüber. Nach Abſchreibungen von 1,5 Mill.„ verbleibt ein Gewinn von 25 823 l, wovon 10 000 4 der Reſerve zugeführt und der Reſt von 15 823„ vorgetragen wird. In der Bi⸗ lanz ſind bei 18 Mill.„ AK. und 6 Mill./ Anteil der Schweizer Anleihe der Muttergeſellſchaft Kreditoren mit 1,58, Kautionskreditoren mit 0,24 Mill./ ausgewieſen. Andererſeits erſcheinen Debitoren mit 5,94, Kautionsdebi⸗ toren mit 0,24 Mill. /, Beteiligungen und Wertpapiere ſind mit 3,86, Vorräte mit 3,98, Grundſtücke mit 2,24, Ge⸗ bäude mit 5,58 und Maſchinen mit 4 Mill./ bewertet. Mittag-Ausgabe Nr. 4635 3 Anſchwellende Konkurszahlen unter dem Einfluß der Wirtſchaftskriſe Deutſchland trat zwei Jahre früher als die übrigen In⸗ duſtrieſtaaten, nämlich 1927 in ſeine Sonderkriſe ein. Seſt 1927 iſt ein Anſchwellen ſeiner Konkurſe um durchſchnittlich 3000 Fälle im Jahr zu beobachten. Mit dem Einſetzen der Weltkriſe hat ſich dann dieſe Ziffer um das vierfache ver⸗ mehrt. Wie die deutſche Sonderkriſe ſich auswirkt zeigt der Ver mit anderen Ländern. Im Ganzen ist in 9 Induſt aaten die Konkursz von 66 164 im 5 im Jahre 1930 g en, alſo um 1. u de einigten Staaten g die Zahl der jon 1d. 241000 i. J. 1927 af rud. 26 000 i. J. 1900 ien von 75 000 auf 80 000, in Frankreich von „in Italien von 11000 auf 15 000. In der Schweiz ſank ſie ſogar von 964 auf 850, in Oeſterreich ſtieg ſie von 634 auf 734, in Holland ſank ſie von 3500 auf 3000. In Deutſchland dagegen ſtieg die Zahl der Konkurſe von 5680 auf 12 000 im Jahre 1930, alſo um rb. 50 v. h. Auch hierin zeigt es ſich wieder, daß die Weltwirtſchaſts, kriſe keineswegs eine ausreichende Erklärung für die außergewöhnlich ungünſtige Lage der deutſchen Wirtſchaſt bildet. 3 * Telephon A. B. L. M. Erieſſon, Stockholm. In Stoch, holmer Finanzkreiſen iſt ein Gerücht in Umlauf, wonach der Kreuger⸗Konzern die Telephon A. B. L. M. Exieſſon, Stockholm, an ein amerikaniſches Konſortium verkauft habe. Der leitende Direktor der Geſellſchaft, John Grön⸗ berg, hat der Zeitung Svenska Morgonbladet auf Anfrage dem gegenüber erklärt, daß er dieſes Gerücht mit Be⸗ ſtimmtheit dementieren könne. Seine Entſtehungs⸗ urſache ſei die bekannte Transaktion, durch die 600 000 -Aktien der L. M. Erieſſon von dem Morgan⸗onzern übernommen wurden, wobei der Kreuger⸗Konzern Aktien im Austauſche erhielt. In dieſer Weiſe wollte man eine Zuſammenarbeit ermöglichen. Alles weitere entſpräche nicht den Tatſachen. * Deutſche Ultraphon AG., Berlin.— Gerichtliches V. V. eröffnet. Dem Antrag der Geſellſchaft auf Eröff⸗ nung des gerichtlichen Vergleichs verfahren; wurde geſtern ſtatgegeben. Zu Vertrauensperſonen wurden vom Gericht die Herren Dr. Schneebalg und Dipl.⸗Kauf⸗ mann Dr. Cantrup beſtellt.— Durch Beſchluß der GV ſind zur Sicherung der Gläubigerintereſſen auf Vorſchlag des Gläubigerausſchuſſes der Vorſitzende des Gläubigeraus⸗ ſchuſſes, Bankier Julius Heinberg, in den Vorſtand der Deutſchen Ultraphon AG., berufen und die Mitglieder bez Gläubigerausſchuſſes, die Herren Matthias Scharrer, Ber⸗ lin, Dr. Weber(Siemens⸗Halske), und RA. Dr. Gert Wiebols, Leipzig, in den Aufſichtsrat zugewählt worden. * Zahlungseinſtellung in der Offenbacher Lederinduſtrie Die Vorgänge am Devtiſenmarkt ſcheinen die Kriſe in der Lederwareninduſtrie weiterhin zu verſchärfen. Aus dem Offenbacher Bezirk werden 3 Inſolventen gemeldet und zwar: F. R. Gutacker GmbH., Offenbach; Reichenbach u. Wörner, Niederroden u. J. P. Ott, Obertshauſen. Die letzt, genannte Firma bietet bei ihrer unverbindlichen Schätzung von etwa 100 000% Paſſiven 60 v. H. Der Status der beiden erſtgenannten Firmen iſt noch nicht bekannt. * Bata in der Schweiz. Zürich, 6. Okt. Im Kanton Aargau hat die tſchechiſche Schuhfabrik Bada in Zlin ein Fabrikgrundſtück zur Exr richtung einer Balg⸗ ſchuhfabrik erworben. Das Arbeitsprogramm nimmt die Herſtellung von Gummiſchuhen, Gummimänteln und Kraftwagenreifen nebſt einer Reihe von Schuhſorten in Ausſicht. Die Bataſchuhgeſchäfte in der Schweiz haben biz jetzt monatlich 800—1000 Paar Schuhe ſchweizeriſcher Her⸗ kunft benötigt, die nun Bata ſelbſt herſtellen will. Dem⸗ nächſt ſoll auch in Deutſchland eine Batafabrik ihre Tätig⸗ keit aufnehmen; ſpäter wird ihr eine Zweigfahrik in Polen folgen. * Einſchränkung in der nordbadiſchen Zigarreninduſtrie Rauenberg(Amt Wiesloch), 7. Okt. Die Firma P. 5. Landfried hat in ihrer hieſigen Filiale die Arbeitz⸗ zeit weiter gekürzt. Nachdem vor einigen Monaten ſchon die Zahl der wöchentlichen Arbeitsſtunden von 48 auf 92 herabgeſetzt worden war, erfolgte in der letzten Woche eint weitere Einſchränkung auf 24 Stunden. * Handelskammerzuſammenlegung Bielefeld⸗Minden⸗ In Bad Oeynhauſen finden gemeinſame unverbindlſche Be⸗ ſprechungen zwiſchen Vertretern der Handelskammern Minden und Bielefeld über die Frage einer Zuſammen⸗ legung der beiden Kommern ſtatt. Nachdem berekts kürz⸗ lich au! Veranlaſſung des Preußiſchen Handelsminſſter* unter Vorſitz des Regierungspräſidenten eine Ausſprache mit Vertretern der beiden Kommern in dieſer Angelegen⸗ heit ſtattgefunden hatte, haben die beiden Kammern in⸗ zwischen in ihren Vollyerſammlungen ſich grundſätzlich zu Verhandlungen über eine Vereinigung der beiden Kam⸗ N mern bereit erklärt. Waren und Märkte Weiß herbſtleſe hinausgeſchoben * Bad Dürkheim, 6. Okt. Mit Ausnahme einiger weniger Orte ſollte tim Amtsbezirk Bad Dürkheim geſtern faſt all⸗ gemein die Weißweinleſe beginnen, nachdem verſchiedent⸗ lich bereits Vorleſen durchgeführt worden waren. Nachdem aber die Witterung beſtändiger geworden iſt und viel Sonne herrſcht, haben die meiſten Winzergenoſſenſchaften und Winzervereine ihren Mitgliedern Anweiſung gegeben, keine allgemeine Leſe durchzuführen, ſondern nur in ſolchen Lagen zu herbſten, die ſehr ſtark von der Fäulnis befallen ſind. Veranlaſſung dazu gab, daß durch die gün⸗ ſtige Witterung eine Erhöhung der Qualität er⸗ reicht werden kann, die kläglich bei reichem Sonnenſchein —4 Grad ausmachen dürfte. Weiter war ausſchlasgebend, daß die Fäulnis in den letzten Tagen zum Stillſtand ge⸗ kommen iſt und für die Trauben kein Schaden, ſondern nur Nutzen zu erwarten iſt. Nach den Feſtſtellungen, die bei den Vorleſen gemacht wurden, iſt der Ertrag durch ie Fäulnis ſehr ſtark zurückgegan⸗ gen. In dieſem Johre iſt kaum damit zu rechnen, daß 30 Logel für ein Fuder Moſt ausreichen dürften. Die heute feſtgeſtellten Moſtgewichte— aus den geringeren Lagen— betragen in Bad Dürkheim 65—70, in Wachen⸗ heim bis 75 Grad nach Oechsle. In beiden Orten leſen die Winzerverbände bisher nur die ſoulen Trauben. Von einer Preisbildung kann noch nicht geſprochen werden, da 50 N um den Beginn des Herbſtes bzw. um Vorleſen handelt. . * Spätleſe Laumersheim, 7. Okt. Mit Rückſicht darauf, daß in der hieſigen Gemarkung die Trauben im allgemeinen noch recht geſund ſind und die Winzer ſelbſt die Vortetle der Spätleſen immer mehr erkennen, hat der Gemeinderat den Beginn des Weißherbſtes auf 12. Oktober verſchoben. Karlsruher Probuktenbörſe * Karlsruhe, 7. Okt. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Der Markt iſt ohne neue Mo⸗ mente. Das Geſchäft bleibt nach wie vor im Rahmen des allernotwendigſten Bedarfs. Mithlennachprodukte ſind mit Ausnahme von Nachmehl abgeſchwächt. Malzkeime und Biertreber ſind ſtark gefragt. Südd. Weizen neue Ernte nur prompte Verladung 2424,75; ſüdd. Roggen n. E. 21.—22; Sommergerſte 1718,50, Ausſtichware über Notiz; Futter⸗ und Sortiergerſte 16—17,5; deutſcher Hafer gelb oder weiß n. E. 15,5— 18,5; Weizenmehl Spez. 0 Okt.⸗Nov, 34,5(entgegen anders lautenden Nachrichten ſei feſtgeſtellt, daß ſeit 9 Sept. die Spannung für Weizenmehl II 4% und für Weizenbrotmehl 8“ beträgt und inzwiſchen nicht ver⸗ ändert wurde); ſog. Austauſchmehl 27: Roggenmehl 60proz. u. E. 30,25— 31,25; Weizenbollmehl(Futtermehl) 10,5—11; Weizenkleie fein prompt 8,25—8,75; dto. grob 8,75—9,25; Biertreber prompt 11,25—12; Trockenſchnitzel loſe 66,25; Malzkeime 11—12; Erdnußkuchen loſe deutſche 12—12,5; Kokoskuchen 13, Sofjaſchrot ſüdd. 12,25—12,50; Leinkuchen⸗ mehl 14,5—15; Seſamkuchen 12,75—13; Speiſekartoffeln gelb⸗ und weißfleiſchig ſüdd. 55,5; loſes Wieſenheu gut geſund lrocken n. E. 3,5—3,75; Luzerne 4,5—4,75; Stroh draoht⸗ gepreßt 3,5 3,75; alles per 100 Kg. a Nürnberger Hopfenmarkt 5. Nürnberg, 7. Okt.(Eigen bericht Die laufende Woche eröffnete und verlief 9 an den drei Markttagen insgeſamt 250 Ballen und zwar durchwegs mit der Bahn, von denen bis jetzt 80 Ballen Es handelte ſich wieder reſtlos un umgeſetzt wurden. Hallertauer, die mit 45 bis 55„/ und Einzelballen prime Ausſtich mit 70/ per Zentner bezahlt wurden. Es zeig ſich auch in dieſer Woche ſchon wieder verſchiedentlich Nach, frage nach Gebirgshopfen, doch fehlen hlerin die Sufugzen Von der vorjährigen Ernte wurden verſchledene größe Poſten zu 10—12„ per Zentner für Exportzwecke gehalt delt. In Auslandshopfen blieb der Markt bis jetzt ge ſchäftslos. Stimmung ſehr ruhig. * „ Obſt⸗ und Gemfſegroßmarkt Weinheim vom 7, Tafelbirnen—8, Eßbirnen—5; Kochbirnen 29% 6 äpfel—7; Wirtſchaftsäpfel.54; Kelteräpfel 1,807 Ou Nüſſe 18—20; Tomaten 10 ten—411: Pfirſiche—5; Anfuhr und Nachfroge gut. „Schifferſtadter Gemütſeauktion vom 7. Okt. Bei gute, Anfuhr und gutem Abſatz koſteten: Weißkraut.50 fe kraut—2,75; Wirſing 12; Zwiebel 5; Karotten 1,57 Spl⸗ nat—11; Tomaten—9; Erbſen 1724; Bohnen 1 Roſenkohl 18; Schwarzwurzel 20 Feldſalat 1528; Blu⸗ menkohl 37—57, 20—30 und—11; Endivienſalol 20 Kopfſolat—5; Kohlrabi 2; Rettich 2; Suppengrün-5 * S * Frankfurter Herbſt⸗Pferdemarkt am 12. Okt. Der diek⸗ zährige Fronkfurter Herbſt⸗Pferdemarkt findet Montag, den 125 Okt. ſtatt. Man rechnet mit einem Auftrieb von Pferden. Mittelſchwere Arbeitstiere und Ermeländer, Pferde, die von der Landwirtſchaft bevorzugt und ger gekauft werden, kommen in guter Quglität zum Verkauf, Der Markt iſt feſter. Fir ſts koſten: Verſchifſung Eſtr. 19.—— je a. or Lſtr. 19.—/— je Do. Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung Lſtr. 19. je To. Fabrikatemarkt in Dundee Das ſchäft iſt ruhiger geworden. Deutf Das Geſchäft iſt ruhig. W Nordiſche Diskontſenkungen „ Diskontherabſetzung der Bank von Norwegen. Os 8. Okt. Der Diskonſſatz der Bonk von 95 ist mit Wirkung von heute von 8 auf 7 v. H. herabgeſetzt worde Ermäßigung des ſchwediſchen Diskontſatzes. Stockhol 8. Okt. Die ſchwediſche Reichsbank ermäßigt ab heute ihre Diskontſatz um ein Prozent auf 7 v. 5 N Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 6. Olt, Die Nachfrage nach Kohnraum war Börſe nicht beſonders rege. Bergreiſen einzelt am Markt. Die Frachten und die Schlenplöhne lo wie bergwärts blieben unverändert. 5 e 5 18 jetzt bez unverändert ruhigem Geſchäftsverkehr. Zugefahren waren Vom Jutemarkt. Berlin, 7. Okt. Rohjute markt Sept.⸗Olt⸗ To., Okt.⸗Nov.⸗Verſchiffung 505 Eintritt 30 Ber für Bam Adam Am Spez! Vereinig Donnerst Saal des er 1981 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Senn Ilie AMeim gemũtlich eingericitet ist. Le mussen nicht denten, daß dies viel Celd Kostet lelecseugen Cie sich sellet an un- serem CLagee von det Cute unserer Mare, and staunen Sie über die niedrigen reise. Hammenrigs Deutscher Merkisett“= rn Faltenstores Gitzertülle deulschen Fabeikates æiud au Qualitãts · begeilf in det gangen Welt gewoedlen. Halbmend: Dual. M.. 200/80 49. Quel. M. I 225 82. Klrmanshah 223 94. Afgen 219 704. Smy Sax 228 130. 120130 cm breit, indan · ren Mtr..30.50 drolt neus moderne Macharten Mtr..90.90.90 in allen Breiten von 180 cm bis Mtr. 800 em Mk. 233, 180 em Waschkunstselde Moderner Kreton und apart gemus · terte Volles ab 120 em breit, inden. Atr..93 thren- Anker: — Ne neuen Preise ab 4. 10. 81 Wolltapestr Dura best. Strap.-Te pp. 200 78. la Velour 2007300 is Velour 280880 780. la Velour 300/400 230. Bouelée-Tendiche 25,200 Wollveleur- Teppiche e s 39. Wollperser-Teppiche 20 e 63. AAukerszeffe In großer Aus weh .65 .35 .25 .45 24.30 933 9343 119. 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Die ſſiſche Juſtiz, deren außerordentliche Strenge gegenüber politiſchen Verbrechen bekannt iſt, iſt auf dem Gebiete des Kri⸗ minalrechts dagegen ſehr mild und kennt keine To⸗ desſtrafe. D höchſtmaß des Strafvollzuges ſind 10 Jahre ſogenannter ſtrenger Iſolierung. Ver⸗ bannung nach Sibirien, wie ſie das zariſtiſche Straf⸗ recht kannte, ſi r gewöhnliche Verbrecher in Sow⸗ jetrußland nicht üblich. Nachſtehend ſeien einige Kri⸗ minalfälle aus der jüngſten Zeit angeführt, die für das ruſſiſche Leben charakteriſtiſch ſind. Zuerſt ein Fall, der nicht der Komik entbehrt: Bürger., Angeſtellter eines ſtaatlichen Truſts, be⸗ ſtellte ſich in einem ſtaatlichen Waren⸗ haus unter Abgabe des üblichen Scheins— Klei⸗ dung iſt in Rußland genau wie Lebensmittel rationiert— einen Anzug. Das Warenhaus lieferte ſeinem Kunden ein Kleidungsſtück, mit dem dieſer ſich jedoch keineswegs zufrieden erklären konnte. Ein Hoſenbein war nämlich aus blauem, das andere aus grauem Stoff. Der gute Mann ſah in ſeinem Anzug aus wie ein mittelalterlicher Hof⸗ narr. Als der Kunde der Empörung über eine ſolche Arbeit Luft gab, erhielt er zur Antwort:„Sei zufrieden Genoſſe, daß Du überhaupt etwas auf dem Leibe haſt. Andere Leute machen ſich bei der Not der Zeit Anzüge aus alten Teppichen und Gardinen.“ Der Kunde geriet gegenüber dieſer Erklärung in eine derartige Wut, daß er den Angeſtellten des Waren hauſes unbarmherzig verprü⸗ gelte. Das Gericht, vor dem er ſich wegen tät⸗ licher Beleidigung zu verantworten hatte, gab je⸗ doch dem empörten Kunden recht und verur⸗ teilte das Warenhaus zur Lieferung eines„normalen“ Anzuges. Ein weiterer typiſcher Fall, der die Pſyche des heutigen ruſſiſchen Menſchen klar zum Ausdruck bringt. Ein ſtaatliches Kleidergeſchäft zeigte in ſeinem Schaufenſter in Moskau eine ſehr elegant gekleidete Modepuppe. Dieſe Figur, die ausgeſprochen„bürgerlich“ anmutete, er⸗ regte bei den einfach gekleideten Paſſanten oft Aergernis. Eines Tages ſammelte ſich eine große Menſchenmenge vor dem Schaufenſter, zertrümmerte die Scheibe und zerſchlug die Puppe. Die Radau⸗ macher hatten ſich vor Gericht zu verantworten. Der Hauptübeltäter erklärte, daß es in einem proletari⸗ ſchen Staate nicht angehe, eine hürgerlich⸗kapita⸗ liſtiſche Figur als Schaufenſter⸗Puppe zu verwenden. Und das Gericht? Es ſprach die Angeklagten freil Moderne Tänze werden in Sowjetruß⸗ land nur ungern geduldet. Die Regierung iſt der Meinung, daß dieſe Tänze typiſther Import aus dem kapitaliſtiſchen Weſten ſind und daß ſie auf die Arbeiterjugend nur verderblichen Einfluß haben können. Denoch ſteht die Tanzfreudigkeit der Ar⸗ beiterjugend nicht hinter der der„kapitaliſtiſchen“ Jugend zurück. In einem Arbeiter⸗Klub kam der Vorſteher nun auf den ſonderbaren Gedanken, den Klubmitgliedern dadurch das Tanzen zu verleiden, daß er männliche und weibliche Tänzer voneinander trennte. Er ließ vor der Tür eines Raumes ein Plakat„für Männer“— vor der Tür eines anderen Zimmers ein ſolches„für Frauen“ anbringen. Die Beſucher gaben ſich mit dieſer Anordnung jedoch nicht zufrieden. Eine heftige Diskuſſion mit dem Vor⸗ ſteher entbrannte. Der Vorſteher erklärte,„daß die Tänze eigentlich in Kolonien entſtanden ſetien und den Imperialismus der Unterdrücker farbiger Völker zur Schau trügen!“ Die Diskuſſion Über dieſes Thema nahm nunmehr immer ſchärfere Formen an und artete bald in eine wüſte Schlägerei aus. Der Klubvorſteher bekam von einem tanzluſti⸗ gen Arbeiter einen Meſſerſtich in den Arm. In dieſem Fall wurde der Arbeiter vom Gericht zu Ausland Die Kathedrale von Reims wieder vollſtändig hergeſtellt Die berühmte gotiſche Kathedrale von Reims, eins der herrlichſten Bauwerke des Mittelalters. die während des Weltkriegs ſchwer beſchädigt wor⸗ den war, iſt jetzt völlig wieder hergeſtellt und durch den Erzbiſchof von Reims mit einem feierlichen Pontiftkalamt wieder eröffnet worden. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 1931 Von Dr. B. Gregory⸗Moskau einer, wenn auch leichten verurteilt. In einem überfül Moskau ankam, fand tödlichen Herz dem üblichen Ged herrſchen pflegt,„ den Vorfall ben kauer Kriminal: den geheimnisv deckt worden, wenn Gefängnisſtrafe Kaſan in mit einer Mann war in iſchen Zügen zu zend ein Mitreiſender worden. Die Mos⸗ ach ſich den Kopf über Täter wäre nie ent⸗ von ſeinen eigenen Kame⸗ erdolcht Staube, ohne die Beute mit den Kameraden zu tei⸗ len. Die Polizei erhielt einen anonymen Brief mit genauer Angabe der Perſonalien Täters, wo⸗ raufhin er in Leningrad verhaftet werden konnte. Ein ſpezifiſch ruſſiſches biet der Kriminaliſtik ind die Verbrechen der verwahrloſten Kinder. Mit dieſer traurigen ſozialen Erſcheinung führt die Regierung ſeit Jahren einen unerbittlichen Krieg. Alle Arten von Verbrechen ſind in der Sta⸗ tiſtik der Kinderverbrechen enthalten Handel mit Rauſchgiften, Falſchſpiel, Diebſtahl und ſogar Mord. das des m: Das Leben in China geht weiter Verkehr in der überſchwemmten Hauptſtraße von Hankau Trotz allem Unglück, Revolution, Ueberſchwemmungen, Einmarſch der Feinde— das Leben in China geht weiter. In Kähnen bieten die Händler ihre Waren aus und zwiſchen ihnen waten die armen Kulis bis zu den Hüften durch das Waſſer, um ihren Geſchäften nach⸗ zugehen. Und doch ſind 200 000 Menſchen bei den furchtbaren Ueberſchwemmungen des Jangtſe ertrunken oder ſchrecklichen Seuchen zum Opfer gefallen. raden verraten worden wäre. Im Laufe des Ver⸗ fahrens ſtellte ſich heraus, daß eine gut organi⸗ ſterte Räuber bände ihr Unweſen in Eiſen⸗ bahnzügen trieb. Der Ermordete war dor Leiter eines ſtaatlichen Truſts und hatte, wie die Banditen wußten, eine größere m in ausländiſchen Banknoten bei ſi Der Mann wurde in der Enge des überfüllten Zuges von der Bande umringt und mit unglaublicher Geſchicklichkeit von einem der Kumpanen erſtochen. Der Mörder, der die Leiche ſofort beraubte, machte ſich dann aus dem Raubmord, von dieſen wohl bedauernswerteſten Opfern des Umſturzes, iſt kein ungewöhnlicher Fall vor einem ruſſiſchen Tribunal. Erſt kürzlich geſchah es, daß eine ganze Rotte verwahrloſter Kinder einen Beamten einer Sowjet⸗Behörde nachts in einer ent⸗ legenen Straße umringte und von ihm die Heraus⸗ gabe aller ſeiner Wertſachen verlangte. Als der Beamte ſich zur Wehr ſetzte, wurde er von den Kin⸗ dern durch Meſſerſtiche ermordet. Die jugendlichen Nozbrecker konrten gefaßt werden und wurden in einem Erziehungsheim untergebracht. drönlanderpedition beendet Abbruch der Weſtſtation und Heimreiſe Anfang Oktober— Letzte Forſchungsarbeiten— Ab⸗ ſchied vom Inlandeis— Wegeners Begleiter Rasmus für immer verſchollen Copyright 1931 by„Akademia“ Berlin Nachdruck auch guszugswelſe verboten. Speben traf von der Weſtſtation, dem Stand⸗ quartier der Expedition in Weſtgrönland, folgendes Telegramm ein: Wegener ⸗Weſt, 27. September. „Wir haben das Nivellement des Julandeiſes von 400 Km. bis zur Küſte beendet. Schweremeſ⸗ fungen wurden noch bei 300 Km., 120 Km. und bei 82 Km. durchgeführt, weitere Eisdickenmeſſungen bei 120 und bei 82 Km. Das Iunlandeis iſt jetzt geräumt. Die Funkſtation wurde am 24. September abge⸗ brochen. Wegen Ueberfüllung des Regierungs⸗ dampfers Disko, mit dem die Expedition vor 177 Jahren aufgebrochen iſt, wird die Expedition in zwei Abteilungen zurückkehren. Geſtern fuhren mit Motorboot„Krabbe“ Herdemerten, Brockamp, Liſſey, Gudmund und Friedrichs nach Jakobshavn, von wo ſie mit dem Dampfer„Gertrud Rask“ nach Kopen⸗ hagen fahren werden. Die erſte Aufnahme vom Probeflug des größten Luftſchiffs der Welt Der Rieſenleib der„Akron“ wird nach dem erſten erfolgreichen Probeflug wieder in die Halle gebracht 8 Das neue amerikaniſche Rieſenluftſchiff„Akron“, deſſen Rauminhalt zweieinhalbmal ſo groß wie der des„Graf Zeppelin“ iſt, hat ſeine erſten Probeflüge zur vollen Zufriedenheit der Konſtruktenre und Luftſchifführer durchgeführt. Das Starten und Landen dieſes gigantiſchen Luftfahrzeugs ſtellt naturgemäß an die Haltemannſchaften die höchſten Anforderungen. . Neuer ſenſationeller Fortſchritt auf dem Gebiete der Farbenpholographie . Der Wiener Erfinder v. Barries während ſeiner Verſuche Dem Wiener Ingenieur Alfred v. Barries iſt eine Erfindung auf dem Gebiet der Farbenphotographie gelungen, die alle bisherigen Mängel der Farben⸗ photographie beſeitigt. v. Barries verwendet eine Spezialkamera, mit der drei Aufnahmen gleich⸗ zeitig hergeſtellt werden leine Gelb⸗, eine Rot⸗ eine Blauplatte). Die Ab ſind farbig und in ihrer Tönung vom jeweiligen Geſchmack des Photographen abhängig. 1 Am 6. Oktober fährt der Reſt der Expedition mit dem geſamten Gepäck nach Egedesminde(Sübweſtgrönland) und von dork mit Dampfer„Hans Egede“ in die Heimat zurück, Das Winterhaus, in dem wir mehr als 10 Monate zugebracht haben, wird heute noch verlaſſen. Damit nehmen wir endgültig Abſchied vom Inlandeis. Kurt Wegener“, „ X Nach 1½jähriger Forſchungsarbeit hat nunmehr die Deutſche Grönlandexpedition ihre Aufgabe er⸗ füllt. Im Sinne des toten Führers Alfred We⸗ gener, der gerade vor Jahresfriſt zu ſeiner letzten, tragiſch verlaufenen Reiſe in die grönländiſche Eis⸗ wüſte aufgebrochen war, haben die 17 mutigen deut ſchen Forſcher ein gewaltiges Forſchungsprogramm erledigt; oft genug unter Lebensgefahr und faſt im⸗ mer unter ſchweren Entbehrungen und Strapazen Die Auswertung der wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe der Expedition wird Jahre in Anſpruch nehmen. Schon jetzt ſteht feſt, daß die Reſultate eine Senſation für die Geologie und für die Wetterkunde bedeuten wer⸗ den. Allein die Eisdecken⸗ und Schweremeſſungen die zu dem erſtaunlichen Ergebnis führten, daß die grön⸗ ländiſche Eiskappe in ihrer Mitte annähernd 3009 Meter dick iſt, rechtfertigen in wunderbarer Weiſe., fred Wegeners Pläne, indem ſie ſeine Hypotheſen be, ſtätigten. Nicht weniger wichtig ſind für unſere Wettervorherſage die meteorplogiſchen Beobachtun⸗ gen, die beſonders der vor wenigen Tagen zurück gekehrte Dr. Georgi in ſeiner berühmten Stalin „Eis mitte“ während eines vollen Jahres gemacht hat. Als Bahnbrecher für den transatlantiſchen Luft⸗ verkehr haben die deutſchen Grönlandforſcher erſt den Amerikaflug Wolfgang v. Gron aus über das In⸗ landeis ermöglicht. Von allen Arktis⸗Expeditionen der letzten Jahrzehnte iſt zweifellos die Expedition We⸗ geners, die durch die weitſchauendz, großzügige und tatkräftige Unterſtützung der Notgemeinſchaft Deutſcher Wiſſenſchaft ermöglicht wurde, die wichtigſte und erfolgreichſte geweſen. Mit größtem Intereſſe warten darum die wiſſenſchaftliche Welt auf ihre Rückkehr. * Eine Rieſeupfeife. Ein ſeltenes Schauſtlick kann das Muſeum in Braunſchweig aufweiſen, näm⸗ lich eine Tabakpfeife von ganz ungewöhnlich großen Ausmaßen. Es handelt ſich dabei ſicherlich um die größte Pfeife der Welt. Urſprünglich war ſie das Eigentum eines Klubs, der ſich„Rauchwolke“ nannte und iſt zweimal ſo lang wie ein erwachſener Mann von Durchſchnittsgröße. Ihr Umfang gleicht dem Umfang eines menſchlichen Armes. Sie iſt ſo kon⸗ ſtrutert lan der Seite ſind kleinere Rohre an⸗ gebracht), daß ſie gleichzeitig von neun Perſonen ge raucht werden kann. Den übrigen Ausmaßen en ſpricht auch der Pfeifenkopf, von deſſen Größe maß ſich einen Begriff machen kann, wenn man hört, da in ihm drei Pfund Tabak Platz haben. Eine Frau ſpringt mit dem Fallſchiem aus 6000 Meter Höhe ab 8 5 88 8 Smaranda Braeseu vor ihrem Rekordſprung Die rumäniſche Studentin Smaranda Braeseu ſtieg mit einem Flugzeug bis in eine Höhe von 6000 Metern auf und ſprang von dort mit dem Fallſchirm in die Tiefe. Der waghalſige Sprung gelang, Fräulein Braesen hat damit den weitaus höchſten von einer Fallſchiempilotin ſeisher voll⸗ führten Sprung erreicht. f Donnerstag, 8. Oktober 1931 [Hufe Hannheimer Ersfiaufführungi Anmerkung! Am 22. August Jol durchellle eine sensa- flonelle Nachricht die ganze Welt: Lbobakda da Und Jill Forst m Frude v. Molo 5 Portrdt der„GO. CONDA“, auch MONA LIS genannt, verschwand aus dem dk. Pariser National- Ma- 1 f seum, dem L OUERE f und wurde unter aben- teueylicnen Umstdnden nach 2 fahren in Flo- h tenz wiedergefunden. re e. 8 en, 15 Ein Interessanter, mo- ·m derner und historischer m. Stoff zugleich! der on C ür l er⸗ Regie: Geza v. Bolvary Komposition: Roberi Stolz D EN die Vincenzoperuggia Will Forst 0 Per Untersuchgs. n Nathſide Trude von Hole Richter., Roda Roda 00 Der Unbekannte Gustav Gründgens Der Poliseileuini. Paul Hemp Ab. 8 9 85 1 8. Der Reisende Anton Poin ner 25 r. Odemar Die tlauswirtin. Rosa voleit be⸗ ö ber tener klar Güistornt Der Reduer. Alexander Grana 7 1 U. 8. W. EK n. Wr 8 Außen-Aufnahmen: Paris Florenz ick Schlager des Films: 8 on„Worum lächelsf Du, Mona Lisa?“ cht 5„Du dummer kleiner Korporal!“ ft, Vorber: Das reichhalfige Beiprogramm und die ben Neuesſe FOx-TON-WOCHE n ber Bis.350 Uhr auf allen Saalplatzen nur 80 Pfennig 8e⸗ nd 6 178 D ri 4 Anfangszeiten: 3. 5, 7,.30 Uhr de ECC em 1* 2*— 0 5 5 1 1 National-Theater Mannheim el 00 I 05 I 1 Donnerstag, den 8. Oktober 1931 un r N Vorstellung Nr. 34, Miete C Nr, 6 m⸗ Sonntag, den 11. u. Montag, den 12. Oktober und Sondermiete CI en Unterhaltungs-Konzert im Die Entführung aus dem Serail die 6 Komische Oper in drei Akt Mozart. a5„Er b* Ch D H O 1 Musikal. e b. Cee— 5 E. lein Straße Weschnitz-tlammelbach. 1. Bühnenbilder: Eduard Löffler esenders vorteilhaft: Volimilch-Schokolade 4 Tafeln à 100 gr 95 Pfg. ö schmelz- Schokolade Tafel à 100 gr 25 Pfg. 5 As Auswahl in feinsten Cailler, Gala- Peter, Suchard. Waldbaur, Stollwerck, Eszet. 3% Rabatt! 4 Tafeln à 100 gr 75 Pfg. 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Aus diesem Grunde werde ſch mich in Zukunft quch in jeder Beziehung en ihre Zeitung halten und ebenso nicht versdomen, meinen Freunden und Bekannten Ihre Leitung angelegentſich zu empfehlen. Hochachtungsvoll gez.; A. Schubert Wiesbaden, 28. 3. 1931 Das ist der beste Beweis für die Durchschlag: kraft einer Anzeige in der Wiesbadener Zeitung. Weshalb soll Ihr Erfolg geringer seinf Bringen Sie lhre Anzeige in die Wies- bedener Zeitung und Sie haben ſägliche Auflage 18500 Exemplare ce 9 5 . 10. Seite/ Nummer 465 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 1981 N Schuhmacherei mit Lederausſchnitt, in gut. Lage ſofort zu verkaufen Angeb. u. H T 83 an die Geſch Schreibmaschinen Ideal u. Urania. faſt neu, ſehr preisw ab⸗ zugeben. C 2. 22, prt. Ein Paar ſehr ſchöne laut hagge preisw. zu verkaufen. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 46833 Theatermiete B Parterreloge; 1 Platz abzugeben. Wagebote erbet, unt. F N 67 an die Geſchäftsſtelle dss. 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