7 9 4 kabinetts ſcheine eſſen zu haben. en und Vereinsfreiheit. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 43, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 138, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, ge Luiſenſtraße 1.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 1931 142. Jahrgang— Nr. 466 Brüning bei Neubildung des Kabi Geßler iſt jetzt in Berlin eingetroffen Von Geheimrat Schmitz von der 36. Jarbeninduſtrie liegt noch keine Antwort vor Die achtzehnte Reichsregierung Deutſchlands Weg 1918— 1931 und ſeine Lehren Reichstagsauflöſung? Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 8. Okt. Die Situation bei der Kabinettsbildung iſt um die Mittagsſtunde noch unverändert. Herr Schmitz hat, wie wir uns überzeugen konnten, bis jetzt dem Reichskanzler noch keine Antwort auf ſeinen abermaligen Antrag erteilt, einen Poſten im neuen Kabinett zu übernehmen. Dr. Geßler, der, wie bereits gemeldet, für das Innen miniſte⸗ rium auserſehen wurde, iſt jetzt in Berlin ein⸗ getroffen und wird ſchon in den nächſten Stunden vom Kanzler empfangen werden. In politiſchen Kreiſen glaubt man nicht, daß ſchon heute die neue Miniſterliſte fertiggeſtellt werden kann. Von einer Ermächtigung des Reichspräſidenten an den Kanz⸗ 7 ler, den Reichstag aufzulöſen, falls er dem neuen Kabinett ſein Vertrauen verſagen ſollte, iſt, wie uns von gut unterrichteter Seite verſichert wird, bisher noch nicht die Rede geweſen. Immerhin ſcheint eine ſolche neue Auflöſungsorder durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. Reichstagswahlen aber in dieſem Winter hieße ſchlechterdings das Chaos und den Untergang der Nation heraufbeſchwören. Im übrigen beabſichtigt Dr. Brüning nicht— wir deuteten das ſchon an— über die einzelnen hafen der Kabinettsbildung die Oeffentlichkeit zu unterrichten. Es hat auch durchaus nicht in ſeiner Abſicht gelegen, ſeine Pläne einer Regierungsumbil⸗ dung vorzeitig bekannt werden zu laſſen. Damit ſtehen ohne Zweifel auch die Gerüchte in Zuſammen⸗ hang, wonach der Staatsſekretär der Reichskanzlei Dr. Pünder und der Preſſechef Zechlin dem großen Revirement zum Opfer fallen würden. Scharfe bayriſche Kritik an der Reichsregierung Telegraphiſche Meldung — München, 8. Okt. Anknüpfend an die Miniſterkonferenz in Berlin nimmt die Bayeriſche Volkspartei⸗Cor⸗ reſpondenz Stellung zur neuen Notveroroͤnung und ſchreibt, die Bayeriſche Volkspartei habe bisher ſtets die Arbeit des Reichskanzlers Dr. Brüning unterſtützt und hege den Wunſch, daß es der Tatkraft des Reichskanzlers gelingen möge, wiederum eine tragbare Grundlage für eine Regierung zu ſchaffen. Sie befürchte jedoch, daß in der augenblicklichen Si⸗ tuation Wege gegangen werden, die die Bayeriſche Staatsregierung, die Bayeriſche Volks⸗ partei im Reichstag und den der Bayeriſchen Volkspartei nahe ſtehenden Min iſter im Reichs⸗ kabinett in eine unhaltbare Lage gegen⸗ über der Reichspolitik bringen müßten. Der Bayeriſchen Volkspartei, die, wie betont, keineswegs einen Sturz des Reichskanzlers Brüning wünſcht, ſei es unmöglich, Maßnahmen zu decken, die mit den politiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen Bay⸗ erus für unvereinbar angeſehen werden müßten.. Die„Bayeriſche Staatszeitung“ ſchreibt: Einſtweilen lebe man noch in einem Verfaſ⸗ lungsſtaat. Innerhalb des Reichs⸗ man das ganz ver⸗ Wenn ſchon der Reichstag nicht die Kraft finde, ſein Recht zu verlangen, ſo werden die Länder mit aller Entſchie⸗ denheit dagegen Verwahrung einzu⸗ legen haben, daß ihre Verkreter nach Berlin ein⸗ geladen werden, um dort gewiſſermaßen nur als Chorus zu dienen. Grundrechte der Verfaſſung außer Kraft? Die neue Not verordnung enthält in ihrem lußteil eine außerordentliche weittragen de Beſtimmung über die Grundrechte der Ver⸗ faſſung. Es wird verordnet, daß für die Geltungs⸗ dauer der Notverordnung„in dem zu ihrer Durch⸗ führung erforderlichen Umfang“ dieſe Grundrechte außer Kraft geſetzt werden können. In dem Artikel 48 der Verfaſſung wird dem Reichspräſiden⸗ ten ausdrücklich das Recht zu einer ſolchen Maß⸗ nahme erteilt. Es handelt ſich dabei um die per⸗ üönliche Freiheit, die Unverletzlichkeit der Wohnung und des Privateigentums, um das Brlefgeheimnis und um die Mei⸗ In dieſen Punkten gelten alſo für die Dauer der Notverord⸗ nung die Garantien der Verfaſſung nicht mehr. 5 Die Befugnis, die der Regierung damit verliehen wird, iſt nicht ganz unbedenklich. Die Notverordnung das iſt die Bilanz des Deutſchland der Nachkriegszeit. Freilich: ein Welt⸗ rekord wurde hiermit nicht geſchlagen. Denn Frankreich hat in derſelben Zeit 22 Regie⸗ rungen gehabt. Immerhin hat ſich das Deutſche Reich inbezug auf die Häufigkeit des Kabinetts⸗ wechſels Frankreich erheblich genähert. Denn in der Zeit von der Reichsgründung bis 1918 hat man in Deutſchland nur 8 Regierungswechſel erlebt(davon allein 4 in den zwei letzten Jahren des Kaiſerreichs), während es Frankreich unterdeſſen auf, ſage und ſchreibe, 59 Kabinette brachte. Die Liſte der deutſchen Reichsregierungen ſeit 1918 ſtellt ſich wie folgt zuſammen: 1 2 Siebzehn Regierungen, Scheidemann 15. 2. 1919 bis 20. 6. 1919 2. Bauer JI. 20. 6. 1919 bis 3. 10. 1919 3. Bauer II. 3. 10. 1919 bis 26. 3. 1920 4. Müller I. 26. 3. 1920 bis 20. 6. 1920 5. Fehrenbach 20. 6. 1920 bis 4. 5. 1921 6. Wirth J. 9. 5. 1921 bis 22. 10. 1921 7. Wirth II. 26. 10. 1921 bis 13. 11. 1922 8. Cuno 22. 11. 1922 bis 12. 8. 1928 9. Streſemann J. und 10. Streſemann II. 13. 8. 1923 bis 23. 11. 1923 befaßt ſich z. B. auch mit der Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen. Nötigenfalls kann in dieſem Zu⸗ ſammenhang das Briefgeheimnis oder die Unver⸗ letzlichkeit der Wohnung außer Kraft geſetzt werden. An leitender Stelle wird man unbedingt dafür ſor⸗ gen müſſen, daß mit dieſen außerordentlich weit⸗ gehenden Ausnahmerechten kein Mißbrauch ge⸗ trieben wird. Außerordentliche Vollmachten für die öſterreichiſche Regierung Telegraphiſche Meldung — Wien, 8. Okt. Die Regterung unterbreitete heute dem National⸗ rat einen Geſetzentwurf, wonach die Regierung er⸗ mächtigt wird, während der Dauer der durch die Weltwirtſchaftskriſe hervorgerufenen außerordent⸗ lichen Verhältniſſe auf dem Gebiete des Geld⸗ und Kreditweſens zum Schutze der Wirtſchaft geſetz⸗ ändernde Verordnungen mit Zuſtim⸗ mung des Hauptausſchuſſes zu erlaſſen und Strafbeſtimmungen zu treffen. Das Geſetz, das mit dem Tage der Verkündung in Kraft tritt, ſoll bis zum 30. Juni 1932 in Geltung bleiben. Der Finanzaus⸗ ſchuß iſt bereits mit der Beratung des Geſetzes be⸗ ſchäftigt. 11. Marx I. 1. 12. 1923 bis 15. 1 1925 12. Luther J. 15. 1. 1925 bis 5. 12. 1925 13. Luther II. 20. 1. 1926 bis 12. 5. 1926 14. Marx II. 17. 5. 1926 bis 17. 12. 1926 15. Marx III. 29. 1. 1927 bis 12. 6. 1928 16. Müller II. 28. 6. 1928 bis 27. 3. 1930 17. Brüning J. 30. 3. 1930 bis 7. 10. 1931 Hinter dieſen Daten verbirgt ſich der verzweifelte Kampf des deutſchen Volkes um das Recht auf Leben. Auch verbirgt ſich dahinter die innere Zerklüftung und der endloſe Parteienſtreit, der ſchon ſo viel Un⸗ heil angerichtet hat und der ſelbſt in den ſchwierig⸗ ſten Augenblicken kein Ende nehmen wollte. Die Bildung der 18. Reichsregierung erfolgt zu einem beſonders kritiſchen Zeitpunkt. Sowohl die innere Lage Deutſchlands wie die Lage der geſamten Kulturwelt verlangt von allen Staatsmännern, die heute an der Spitze ihrer Länder ſtehen, die höchſte Entſchluß⸗ und Aktionsfähigkeit. Beſonders groß iſt dabei die Verantwortung der bdeutſchen Politiker, weil die Lage Deutſchlands in jeder Hinſicht die höchſte Anſpannung aller Volkskräfte verlangt, wenn der Weg zum Aufſtieg gefunden werden ſoll. Die franzöſiſchen Mitglieder der Wirtſchaftskommiſſion Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 8. Okt. Die franzöſtſche Regierung hat nunmehr die Mit⸗ glieder der in Berlin geſchaffenen deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftskommiſſion ernannt, ſoweit es ſich um De⸗ legierte der franzöſiſchen Miniſterien handelt. Für das Außenminiſterium wird der Unterdirektor für Handelsbeziehungen, de Coulondre, in die Wirt⸗ ſchaftskommiſſion eintreten. Das Finanzminiſterium wird durch den Finanzinſpektor Dayras, das Han⸗ delsminiſterium durch den Direktor für Handelsver⸗ träge, Elbel, das Landwirtſchaftsminiſterium durch den Direktor Leſage, das Miniſterium für öffent⸗ liche Arbeiten durch den Direktor der Schiffahrts⸗ wege, Vatier, das Arbeitsminiſterium durch den Direktor Pieguemard und das Volkswirtſchafts⸗ miniſterium durch Hoſchiller vertreten. Die Liſte der übrigen Mitglieder der Kommiſſion wird unverzüglich veröffentlicht werden. Im Ganzen ſtellt ſich die Zahl der franzöſiſchen Delegierten auf 23 oder 24. Den Vorſitz übernimmt, wie ſchon an⸗ gekündigt, der Staatsſekretär für Volkswirtſchaft, Gignoux, während das Generalſekretariat dem Delegierten de Coulondre übertragen werden ſoll. Es geht nicht ohne Sicherheit und Vertrauen! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Okt. Die Vorſchläge des amerikaniſchen Präſidenten Hoover zur Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe, die, obgleich in erſter Linie für das eigene Land ge⸗ dacht, doch auch von weittragender Bedeu⸗ tung für die Welt und vornehmlich für Europa ſind, ſcheinen in Handels⸗ und Börſen⸗ kreiſen allgemein etwas belebend gewirkt zu haben. In Berliner politiſchen Kreiſen beurteilt man in⸗ des die Vorſchläge des amerikaniſchen Präſidenten ſehr zurückhaltend. Die Wirkungen für Europa und damit auch für Deutſchland, ſo meint man, werden ſich doch erſt zeigen müſſen, wenn Herr La val in Waſhington geweſen iſt. Vorher wird auch in der Frage einer evtl. Verlängerung des Morgfo⸗ riums, die uns zunächſt am meiſten angeht, kaum eine Entſcheidung fallen. Lediglich eine Verlänge⸗ rung des Reparationsfeierjahres, die ja unter dem Zwang der Verhältniſſe ſo oder ſo wird kommen müſſen, zu erzielen, liegt beiläufig nicht in der Linie der deutſchen Abſichten. Eine ſolche Ver⸗ längerung würde die endgültige Löſung des Pro⸗ blems nur erneut hinausſchieben und immer noch micht die Welt von dem Alpdruck, unter dem ſie ſtöhnt, zu erlöſen vermögen. Sicherheit und Vertrauen, die die deutſche Wirtſchaft und nicht nur ſie allein, zu ihrem Wiederaufbau unbedingt brauchen, iſt nur— das iſt nach wie vor die Auffaſſung aller maßgebenden Stellen— durch eine ſchnelle und mutige General⸗ bereinigung des Reparations⸗ und Schuldenproblems wieder herzuſtellen. Die„Times“ will wiſſen, daß Hoover einen deutſchen Antrag auf eine weitere Moratoriums⸗ gewährung erwartet. Die Behauptung, daß man in Amerika mit einem deutſchen Schritt in dieſer Rich⸗ tung rechnet, iſt nicht neu, entſpricht jedoch nicht den Taſachen. Hier iſt, wie wir hören, weder von einem ſolchen Wunſch des amerikaniſchen Präſidenten oder anderer ausſchlaggebender Inſtanzen im Weißen Hauſe etwas bekannt, noch gedenkt die Reichsregie⸗ rung zur Zeit einen ſolchen Antrag zu ſtellen. Ein Aufruf des Reichsbanners Meldungen des Wolffbüros — Magdeburg, 8. Okt. Der Bundesführer des Reichsbanners, Hörſing, erläßt einen Aufruf, in dem er angeſichts einer „drohenden faſziſtiſchen Diktatur“ zum Zuſammen⸗ ſchluß aller Republikaner auffordert. Ueber die Spaltungsbewegung in der ſozialdemokrati⸗ ſchen Partei wird in dem Aufruf geſagt: Wir ſprechen unſer tiefſtes Bedauern aus über den hinterhältigen Abſplitterungsverſuch von der größten republikaniſchen Partei, der Sozialdemo⸗ kratie. Wir ſind umſomehr berechtigt, das Verhalten dieſer Spalter zu verurteilen, da angekündigt wird, daß man auch eine Abwehrorganiſation errichten wolle. Spaniſches Gold für Frankreich — Paris, 8. Okt. Nach dem„Journal“ ſandte die Bauk von Spanien an die Zweigſtelle der Bank von Frankreich in Mont⸗de⸗Marſan geſtern 116 Kiſten Gold mit 30 500 000 Peſeten. i Julius Curtius Als in der Sitzung des Europaausſchuſſes vom 4. September das Zollunionsprofekt eingeſargt werden mußte, fand der Spruchſprecher der deutſchen Außenpolitik Worte der Entſagung und des Ab ſchiedes, die den unmittelbaren Hörern würdiger und eindringlicher erklangen als denen, die ſie nus mittelbar zu leſen bekamen. In den erſten Tagen darnach war es geradezu große Mode im politiſchen Deutſchland geworden, Dr. Curtius zu ſchelten und zu ſchmähen ob ſeiner„unwürdigen“ und„taktiſch unklugen“ Art der Liquidierung einer Sache, die nicht mehr zu halten war. Wir haben damals ſchon an dieſer Stelle den ſchützenden Sekundantenſpeer vor Curtius gehalten, weil wir ihn zu genau kennen, um nicht zu wiſſen, daß er für nationale Würde⸗ loſigkeiten einfach nicht zu haben iſt. Und mit be⸗ rechtigter Genugtuung verzeichnen wir heute ein neutrales Urteil, das die„Baſler Nachrichten“ aus der gleichen Erkenntnis heraus nachträglich gegen die Widerſacher Curtius' fällten:„Wir neutralen Beobachter aus der Nähe finden, daß die Liquidation der Zollunionspolitik würdig und geſchickt war. Aber unverdächtiger noch als unſer neutrales Zeugnis iſt doch wohl das der Pariſer Nationaliſten⸗ preſſe, die den Zorn Gottes auf die Vertreter Frankreichs in Genf herabrief, weil ſie ſich durch die kluge Diplomatie der Miniſter Curtius und Schober davon abhalten ließen, in die deutſch⸗ öſterreichiſche Rückzugskolonne hineinzukanonieren.“ Das Kanonieren beſorgte in jenen Tagen die deutſche Preſſe in ergiebigſtem Maße, zum Teil mit einer Munitionsverſchwendung, die einer beſſeren Sache und vor allem eines lohnenden Zieles wür⸗ diger geweſen wäre. Curtius war wirklich„der Mann ohne Freunde, denn ſelbſt die eigenen Partei⸗ und Fraktionsgenoſſen ließen ihn im Stich. Auch der bekanntlich nach der Verfaſſung für die Richtlinien der Reichspolitik verantwortliche Reichs⸗ kanzler nahm eine Haltung ein, deren Sphinxantlitz durch die Reiſe des Staatsfekretärs von Bülow nach Genf noch rätſelvoller wurde. Ein Umſchwung in der Beurteilung und Haltung der deutſchen poli⸗ tiſchen Oeffentlichkeit gegenüber dem deutſchen Reichsaußenminiſter trat erſt ein, als die Pariſer Boulevardpreſſe über die Rede, die Curtius im Völkerbundsrat über Abrüſtung und Wirtſchaftskriſe hielt, herfiel und ihn ſogar„aggreſſiver Unverſchämt⸗ heit“ zieh. Daraufhin wurde das deutſche Urteil ruhiger und gerechter und die Stimmung für Curtius beſſerte ſich von Tag zu Tag, je mehr bekannt wurde, daß er in keiner Weiſe ein Kleber am Amt war, ſon⸗ dern in der ihm eigenen ſachlichen und menſchlich vornehmen Art von ſich aus dem Kanzler erklärt hatte, in keiner Weiſe ein Hindernis der von Briü⸗ ning geplanten und befolgten Politik ſein zu wollen. Wenn auch Dr. Curtius bereits in Genf ſich darüber klar geworden war, daß nach dem Scheitern des Zollplaues ſein Verbleiben auf dem Poſten des Außenminiſters nicht länger in Frage kam, hat er ſich doch mit Recht darüber aufgehalten, daß er in der deutſchen Oeffentlichkeit bereits als Miniſter außer Dienſt behandelt wurde, während er noch deutſche Intereſſen im Völkerbund zu vertreten hatte. Alsbald nach ſeiner Rückkehr nach Berlin hat er dann dem Kanzler gegenüber die Konſeguenzen gezogen. Damit hätte aber die Frage der Verant⸗ wortung für die Zollunion pläne unter keinen Um⸗ 1 2. Seite/ Nummer 466 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 1981 eine greiſenhafte Rückſchau an. ſtänden als erledigt betrachtet werden können. Denn die Verantwortung trug der Reichskanzler in ebenſo hohem Maße wie der Außenminiſter. Wenn das Rücktrittsgeſuch des Außenminiſters zugleich mit einer Geſamtdemiſſion des Kabinettes erledigt wor⸗ den iſt, ſo gewinnt der Fall ein anderes Geſicht. Denn damit iſt von dem einzelnen Miniſter die Verantwortung genommen. Für ſich allein aber wäre der Rücktritt des Außenminiſters für das Ka⸗ binett und den Reichskanzler eine peinliche Ange⸗ legenheit geweſen. So ſehr auch Curtius zum freiwilligen Rücktritt entſchloſſen war, ſo ſehr hat er doch ſeinen perſön⸗ lichen Wunſch hinter die ſachlichen Geſichtspunkte zurückgeſtellt. Es wäre ihm ſicher perſönlich er⸗ wünſchter geweſen, die nicht ſehr dankbare Aufgabe der deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechung in Berlin einem anderen zu überlaſſen. Curtius hat aber das Programm des franzöſiſchen Beſuches keinen Stö⸗ rungen ausgeſetzt. Er wäre auch bereit geweſen, die Haltung der deutſchen Delegation in Genf vor dem Auswärtigen Ausſchuß und vor dem Reichstag ver⸗ antwortlich zu vertreten, auf die Gefahr hin, ſich dabei ſcharfen perſönlichen Angriffen auszuſetzen. Auf jeden Fall aber wäre er nach dieſer parlamen⸗ tariſchen Aktion zurückgetreten, ohne den Ausgang eines Mißtrauensantrages gegen ſich oder gegen das Kabinett abzuwarten. Alle Meditationen darüber, was hätte geſchehen können oder ſollen, ſind heute müßig. 5 Jahre hat Dr. Curtius dem Reichskabinett angehört, davon faſt 4 Jahre als Reichswirtſchaftsminiſter. Curtius hat mit dem Amte des Außenminiſters auch die Richtung der deutſchen Außenpolitik von ſeinem Vorgänger Streſemann übernommen. Er hat wiederholt er⸗ klärt, daß er ſich in ſeinem Gewiſſen verpflichtet ge⸗ fühlt habe, dem Ruf in das Auswärtige Amt zu folgen, um das Werk Streſemanns fortzuſetzen. Er hat die Haager Verhandlungen zu Ende geführt und hat namentlich auf dem Gebiete des Minder⸗ heitenſchutzes in Genf im Sinne Streſemanns ſich kräftig für die deutſchen Minderheiten im Aus⸗ lande eingeſetzt. Die Kämpfe, die. er im Januar dieſes Jahres im Völkerbundsrat gegen den pol⸗ niſchen Terror in Oberſchleſien durchgefochten hat, ſind noch in friſcher Erinnerung. Er wird, wie wir ihn kennen, kein allzu großes Gewicht auf die poli⸗ tiſchen Nekrologe legen, die ihm jetzt gehalten und geschrieben werden. Er hat einer Sache gedient, die für ihn die größte war, die einem deutſchen Menſchen überhaupt geſtellt ſein kann: Der außenpolitiſche Anwalt Deutſchlands im internationalen Spiel im Kampf der Mächte zu ſein. Wenn ihn heute aber eine Anerkennung freut, wird es vor allem die ſein, die ihm ſo oft von den deutſchen Minder⸗ heiten ausgeſprochen wurde, daß er nicht zuletzt ihre Intereſſen mit Ueberzeugung vertreten hat. Mit dem heutigen Tage hat Dr. Curtius ſeine Miniſtertätigkeit beendet. Er kehrt in ſeinen ba di⸗ ſchen Wahlkreis zurück, zunächſt auf Ur⸗ laub, den er in den letzten zwei Jahren angeſtreng⸗ teſter Tätigkeit nicht mehr gekannt hat. Dann aber auch, um ſich wieder ſeinem Wahlkreiſe Baden zu widmen. Wir zweifeln nicht daran, daß ſeine ba⸗ diſchen Wähler gerade dieſe Meldung aus unſerem eutigen, Mittagsblatt begrüßen werden. Dr. Cur⸗ tis hal ſeinen politiſchen Werdegang in Baden be⸗ gonnen. Er iſt der Begründer der Deutſchen Volks⸗ partei in Baden, die in Heidelberg unb Man n⸗ heim im Januar 1919 ihren Ausgang nahm. Das kleine„Fähnlein der Sieben Aufrechten“ gewann unter Curtius' Führung in verhältnismäßig kurzer Zeit ſo raſch an Macht und Einfluß, daß es ihn bereits im Jahre 1920 in den Reichstag entſenden konnte. Fünfmal binnen zehn Jahren iſt Dr. Cur⸗ tius in Baden gewählt worden, deſſen volkspartei⸗ liche Wähler gewiſſermaſſen ſeine politiſche Haus⸗ macht darſtellen. Seine Miniſtertätigkeit hat ihn not⸗ gedrungen von ſeinem Wahlkreis ferngehalten, ſo daß die Beziehungen zu ihm allmählich lockerer wur⸗ den! Wenn jetzt darin ein Wandel eintreten ſollte, würden wir ihn vom badiſchen Standpunkt aus außerordentlich begrüßen. Es kann im beſon⸗ deren für die badiſche Wirtſchaft nur von Vorteil ſein, wenn Dr. Curtius ſeine Erfahrungen, die er namentlich auch als Reichswirtſchaftsminiſter Meldung des Wolffbüros Berlin, 8. Oktober. In der heutigen Hauptausſchußſitzung des Deut⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelstags ergriff nach einleitenden Worten des Vorſitzenden, Senator Witthefft⸗ Hamburg, als erſter Redner Reichs⸗ bankpräſident Dr. Luther das Wort zu dem Thema:„Reichsreform und Wirtſchaft“. An die Spitze ſeiner Ausführungen ſtellte Dr. Luther ein erneutes nachdrückliches Bekennt⸗ nis zur ſtabilen Währung und unterſtrich ihre Bedeutung für das geſamte Schickſal des Rei⸗ ches, da Währungsfragen und politiſche Fragen eng miteinander verbunden ſeien. Der Hauptton der Darlegungen zur Reichsreform lag auf der Notwen⸗ digkeit einer einheitlichen, kraftvollen Führung des — Paris, 8. Oktober. Der„Soir“ veröffentlicht ein Interview mit dem Miniſter Treviranus, den ein Mitarbeiter des Blattes aufgeſucht hat, um einen perſönlichen Ein⸗ druck von dem Manne zu gewinnen, deſſen Reden das Mißtrauen Frankreichs gegen Deutſchland im letzten Jahre genährt haben: „Als Mann der Rechten“, ſagt Treviranus, „habe ich die Entwicklung der franzöſiſch⸗deutſchen Be⸗ ziehungen mit einem gewiſſen Skeptizismus und den franzöſiſchen Beſuch in Berlin als einen bloßen Akt der Höflichkeit angeſehen. Aber ſeitdem die Begeg⸗ nung erfolgt iſt, habe ich den perſönlichen Eindruck gewonnen, daß die beiden franzöſiſchen Staatsmänner ſich der Annäherung mit beſonders gutem Willen zugewendet haben.“ Treviranus iſt auch der Anſicht, daß die wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit der Löſung der politiſchen Probleme vorauszugehen hat.“ Er hoffe, daß die per⸗ ſönlichen Beziehungen der Staatsmänner beider Länder zu den vereinigten Bemühungen führen wür⸗ den, den Winter zu überſtehen, und daß aus der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit ein gegenſeitiger guter Wille erwachſen werde, der die Regelung der politiſchen Probleme möglich mache. Treviranus verweigerte dem franzöſiſchen Interviewer auch nicht die Auskunft über die heiklen Fragen der Abrüſtung und der Beziehungen Deutſchlands zu Polen. geſammelt hat, nutzbringendfür Baden ver⸗ wertet, das bekanntermaßen durch ſeine Grenz⸗ landſtellung in beſondere kriſenreiche Zuſtände ge⸗ raten iſt. Wir ſchätzen an Dr. Curtius die ab⸗ ſülute Sachlichkeit, die den Grundzug ſeines Weſens ausmacht. Seine juriſtiſche Beſchlagenheit und ſeine Aktenkunde werden auch von ſeinen ſchärfſten Geg⸗ nern anerkannt. Daß wir gerade angeſichts der vielen Dilettanten, die ſich im verfloſſenen Jahrzehnt zum Regierungsgeſchäft berufen glaubten, Männer mit ſolchen Eigenſchaften nicht nutzlos abſeits der Po⸗ litik ihr Leben verbringen laſſen dürfen, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Deshalb begrüßen wir es, abermals auch vom badiſchen Standpunkt aus, daß Dr. Curtius ent⸗ gegen früher des öfteren geäußerten Abſichten ſich nicht gänzlich aus der Politik zurückzuziehen gedenkt, ſondern ſeine Kraft, ſein Wiſſen und ſein Können auch fernerhin der vaterländiſchen Arbeit zur Ver⸗ fügung ſtellen will. Gewiß iſt das eine richtig, daß ihm der redneriſche Schwung und der perſönliche Zauber abgeht, die ſeinem Vorgänger Streſemann in ſo überaus rei⸗ Die Volkshochſchule beginnt Der Kapitalismus als Wirtſchaftsſyſtem In der Zeit, die das Ende des Kapitalismus ganz ernſthaft erörtert, die alſo den feſten Glauben an dieſe Wirtſchaftsform verloren hat, hat ſich die Lei⸗ tung der Volkshochſchule die Aufgabe geſetzt, durch berufene Kenner die„Geſtaltungskräfte im Kapitalismus“ in einer langen Vortragsreihe dapſtellen zu laſſen. Das Unternehmen mutet wie Und doch kann und ſoll es mehr erreichen, als den durch verſtandes⸗ mäßige Einſicht erleichterten müden Verzicht; die Er⸗ örterungen ſollen vielmehr bewirken das Aufleben von neuen Geſtaltungskräften, ſie ſollen der Bildung des Willens dienen, welcher der Schwierigkeiten, in die das Wirtſchaftsſyſtem geraten iſt, in irgend einer Weiſe Herr wird. Dem Verſtand wird dabei aller⸗ dings ein ſehr großer Einfluß auf den Willen ein⸗ geräumt. Der erſte Vortrag war beſtimmt, einen Einblick in die geſchichtliche Entwicklung und die Erſchei⸗ nungsformen des Kapitalismus zu geben. Der Leiter der Volkshochſchule, Privatdozent Dr. Eppſtein, begrüßte die zahlreich Erſchienenen im Namen des Verwaltungsrates und wies auf die Be⸗ deutung des Themas der Vortragsreihe in der heu⸗ tigen wirtſchaftlichen Lage hin. Oberregierungsrat Dr. Aſal⸗ Karlsruhe ſprach im Namen des Unter⸗ richtsminiſteriums und betonte die lebhafte Anteil⸗ nahme der Staatsbehörde an der Arbeit der Volks⸗ hochſchule, die mitberufen ſei, aus den Menſchen wie⸗ der eine Gemeinſchaft zu ſchaffen. Prof. Dr. Götz Briefs Berlin behandelte da⸗ rauf den Kapitalismus als Wirtſchafts⸗ ſyſte m. Kapitalismus iſt eine Form des menſch⸗ lichen Bedarfsdeckungsprozeſſes, neben der es noch andere gibt und gegeben hat. Zur Kennzeichnung des kapitaliſtiſchen Syſtems frägt man zuerſt nach dem Träger dieſes Syſtems. Entſtanden iſt der Kapita⸗ lismus als Gegenſatz zur Staatsdirektion der Wirt⸗ ſchaft(Merkantilismus), indem er die Idee von der Freiheit des Wirtſchaftsmenſchen verkündet(Libera⸗ lismus). Der Staat ſoll keine wirtſchaftlichen Zu⸗ ſtändigkeiten mehr haben. Dafür wird der wirtſchaft⸗ liche Individualismus geſetzt, d. h. der einzelne Luther über Wirtschaft und Reichsreform Erneutes Bekenninis des Reichsbankpräſidenten zur unbedingten Stabilität der Währung Reiches durch Herſtellung einer Realunion zwi⸗ ſchen Reich und Preußen oder richtiger durch Wiederherſtellung in neuer Form, und zwar in Reichshand, einer Reichs⸗ und preußiſchen Gewalten⸗ einheit, die der tragende Pfeiler des Bismarckreiches geweſen ſei. Dabei ſei es richtig, diejenigen Länder, deren Ei⸗ genleben noch von ihrer Kraft getragen ſei, in ihrer bisherigen ſtaatsrechtlichen Stellung zum Reich zu er⸗ halten. Der Einwand, die jetzige Notzeit wäre für Reichsreform ungeeignet, ſei durchaus unrich⸗ tig. Höchſte Aktionsfähigkeit der Reichsregierung, die nur durch Reichsreform erreicht werden könne, ſei von entſcheidender Bedeutung für die Mög⸗ lichkeit zweckmäßiger und ſtraffer Durchführung und Durchhaltung der jetzt ſo brennend wichtigen Maß⸗ nahmen auf wirtſchaftspolitiſchem Gebiet. Unterredung eines Franzosen mit Miniſter Treviranus [Frankreich würde ſich, meint Treviranus, im Laufe der Zuſammenarbeit Rechenſchaft darüber abgeben, daß ſeine Sicherheit durch internationale Verträge beſſer gewahrt ſei, als durch Rüſtungen. Das deutſche Prinzip ſei Gleichheit in der Abrüſtungsbeſchränkung. Zur polniſchen Frage ſagte Treviranus, daß ſo lange kein Vertrauen zwiſchen Deutſchland und Polen herrſchen könne, als der Danziger Korridor be⸗ die Frage vor einem Schiedsgericht oder dem Haager Gerichtshof geregelt werde. Gdingen könnte bei Polen bleiben, ebenſo die Eiſenbahn, die Gdͤingen mit dem Innern Polens verbinde. Ein engerer Korridor um die Bahnlinie könnte unter der Aufſicht des Völkerbunds verbleiben. Die Frage des Korridors wird nicht durch den Krieg ge⸗ löſt werden, ſondern durch das Recht,„Jamais la guerre“, niemals Krieg, erklärte Treviranus in franzöſiſcher Sprache. Urabſtimmung über den Schiedsſpruch für die Seeſchiffahrt — Hamburg, 8. Okt. Die Urabſtimmung über den Schiedsſpruch für die Seeſchiffahrt hat nach den bis⸗ her vorliegenden Meldungen ergeben, daß die Plätze Stettin, Lübeck und Bremerhaven dem Schiedsſpruch zugeſtimmt haben. Von Bremen ſteht das Ergebnis noch aus. Sollte ſich Bremen ebenſo wie Hamburg für die Ablehnung entſcheiden, ſo würde damit die Mehrheit der Arbeitnehmer in der Seeſchiffahrt den Schiedsſpruch abgelehnt haben. chem Maße zur Verfügung ſtanden. Ebenſo richtig mäßig im Schatten Streſemanns zu arbeiten ge⸗ nötigt war, durch den Vergleich mit ihm zu Unrecht benachteiligt wurde. Daß er auch die Saiten des Ge⸗ fühls und des Gemütes zu rühren verſteht, dafür nur ein Zeugnis. Als im vergangenen Jahre in der Nacht vom 30. Juni in mitternächtlicher Stunde all⸗ überall in Deutſchland die Glocken von den Kirch⸗ türmen ihre ehernen Zungen erſchallen ließen, da iſt Dr. Curtius nach dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof gefahren, an das Grab Steſemanns getreten und hat dem toten Freunde gemeldet, daß nunmehr kein fremder Soldat mehr auf deutſchem Boden ſteht. Dieſe Bekundung eines wahrhaft treuen und deut⸗ ſchen Herzens ſoll ihm unvergeſſen bleiben. Wir wollen uns ihrer dann wieder beſonders gern er⸗ innern, wenn er, wie wir hoffen, in nicht allzu fer⸗ ner Zeit an anderer Stelle ſich von neuem dem Dienſt an Volk und Vaterland zu weihen berufen wird. Kurt Fischer ſellſchaftliche Bedarfsdeckung fordert dann die Frei⸗ heit des Einzelnen, beſonders als Verfügung über Arbeitskraft und ſeine perſönliche Verantwortung für Erfolg und Mißerfolg, ſie fordert das Prinzip des Selbſtintereſſes, der Wahrung des eigenen Vorteils und das Prinzip des Wettbewerbs, der die Wirtſchaft ſteuert und in Gang erhält. Wettbewerb biegt das Selbſtintereſſe ſogar in Geſamtintereſſe um, die all⸗ gemeine Wohlfahrt ſei am beſten ſo geſichert. Auf der Unterlage dieſes älteſten Kapitalismus, des Liberalismus, bildete ſich aber ein neues Syſtem, da ſich verſchiedene Vermögen nach Art und Größe bildeten, neben denen eine Schicht von Vermögensloſen beſtand. Die Koloniſation förderte dieſe Neubildung. Das Geldvermögen bekam eine Vormacht und begriff auch zuerſt die Technik der Maſchine und die neue Arbeitsverfaſſung des freien Hier geſchah ein Akt von weltgeſchichtlicher Bedeu⸗ tung. Die Bürgerſchicht ſchob die alten Vermögens⸗ mächte beiſeite mit dem Geldvermögen und durch⸗ drang auch Gewerbe und Landwirtſchaft. Es ent⸗ ſtanden verſchiedene Formen: der Handels-, Agrar⸗ und Gewerbekapitalismus, ferner der landgewach⸗ ſene und der angenommene u. a. Die geiſtige Kraft eines Volkes iſt für Art und Kraft des dort aus⸗ gebildeten Kapitalismus bedeutſam. Allmählich wird die Trennung von Staat und Wirtſchaft verneint, der Liberalismus war nur Epiſode, Staat und Wirtſchaft finden ſich aus inner⸗ und außerpolitiſchen Gründen. Es entſtehen im Kapitalismus Gruppen, Gewerkſchaften und Kar⸗ telle, die den Staat benutzen wollen und als Mächte auftreten. Die kapitaliſtiſche Geſellſchaft wird viel⸗ gliedrig und vielgeſtaltig. 5 5 Daß der Kapitalismus entſtanden und ſo ſich ent⸗ wickelt hat, war nicht notwendig, es hätten auch andere Wege gegangen werden können, z. B. ein geſellſchaftliches Arbeitsſyſtem, für das aber die Zeit noch nicht reif war. Was heute vorliegt, ſcheint von der geſellſchaftlichen Kapitalwirtſchaft hinzuführen zu einer geſellſchaftlichen Axbeitswirt⸗ ſchaft, die mit einer neuen Ethik verbunden wäre. Die Ausführungen, die den lebhaften Beifall der kluge Beſchränkung auf die weſentlichen Merkmale Menſch iſt Träger der Wirtſchaft. Wirtſchaft als ge⸗ der vielfarbigen Erſcheinung des Kapitalismus. Nur die heutige Form des Wirtſchaftsſyſtems wurde, Lohnſyſtems mit Freiheit und Eigentumsloſigkeit. Hörerſchaft fanden, waren ausgezeichnet durch eine wohl aus Mangel an Zeit, zu kurz behandelt, die Schwierigkeiten, in die es aus ſeinem Weſen heraus geraten iſt, hätten ausführlicher dargeſtellt werden dürfen. Von ihnen aus hätte dieſe Wirtſchaftsform vor allem in den dahinter ſtehenden perſönlichen Triebkräften eine weitere Beleuchtung erfahren. Vielleicht wäre dann auch die für das Verſtändnis des Kapitalismus ſo entſcheidende Frage, in welchem Verhältnis er zur Technik ſteht, beſſer zur Geltung gekommen, und die Hörer wären hingeführt worden zu den Geſtaltungskräften oder zu der Geſtaltungs⸗ kraft im Kapitalismus. Piatigorſky und Kulenkampf beim Pfalzorcheſter. Das erſte Philharmoniſche Konzert des Pfalz⸗ orcheſters in Ludwigshafen wurde als Werbever⸗ anſtaltung aus dem Pfalzbau in den geräumige⸗ ren Saal der JG. Farben verlegt, wo von dem Sex⸗ tett der Konzerte noch zwei weitere(wegen der mit⸗ wirkenden Chöre und Orgel) ſtattfinden werden. Einer begrüßenswerten Neuerung der Geſchäfts⸗ leitung verdankten die Karteninhaber freie Hin⸗ und Rückfahrt im Poſtautobus vom Rupprechtsplatz zum Vereinshaus, das bei Sudelwetter ſchier un⸗ erreichbar unſeren Schritten ſcheint. Zwei berühmte Soliſten(Piatigorſky und Kulenkampf) ſtellten ihr hohes Können als wahre Frei werber ſelbſtlos(wie neulich Claire Dux) zur Verfügung. — ein Beiſpiel, das mam nun nicht zur Nachahmung zu empfehlen wagt, wiewohl durch Nacheiferung die Haupturſache der für viele unerſchwinglichen Ein⸗ trittspreiſe beſeitigt würde: die meiſt ſinnlos hohen Gaſthonorare.. Das Lied, das in Brahms' Doppelkonzert für Violine und Violoncello von den Stradivaris beider Meiſter herrlich ge⸗ ſungen wurde, mochte für ſie freilich Lohn ſein, der reichlich lohnte. Das war ein ideales Wettſtreiten des Geigenduos mit dem ganz ausgezeichnet mitgehen⸗ den Orcheſter, das Prof. Boehe beſonders als Begleitkörper auf hohe Stufe gebracht hat. Dem lei⸗ denſchaftlichen Muſtkantenum Gregor Piati⸗ gorſkys, der die Hauptthemen in Brahms balla⸗ desken Sätzen vorzuſingen hatte, verblieb auch wei⸗ terhin die Führung. Seinen oft traumhaft ſchweben⸗ den und doch immer männlich⸗kernhafter ſich ent⸗ wickelnden Celloton und das ſeeliſche Vibrato he⸗ wunderte man zuvor in Boccherinis Konzert für die Kniegeige. Prof. Kulenkampf ſpielte im entweder Freiheit der Rüſtung oder ſtehe. Es würde ein Glück für beide Teile ſein, wenn iſt aber auch, daß Curtius, der nun einmal ſchickſals⸗ — Wieder eine Flucht aus der Sozialdemokratie erte Profeſſor Waentig, der in der ſozialdemokra⸗ f tiſchen Partei eine ſehr große Rolle geſpielt hat, iſt Am 1 aus der Partei und aus der ſoztaldemokratiſchen größten preußiſchen Landtagsfraktion ausgetreten. Nicht vereine i minder bemerkenswert als ſein Austritt iſt die Tat⸗ feſt. Angehör! einen er reichen 2 ein Men einsarbe! Damals harten u eigenen, ſtädtiſcher das Rea kommen. ren wuß dieſes erf wenige 3 erkämpft fiel. Es Turnver liches Ve 1921, den der Ver muſtergü Luiſenpa Prof. Dr. Waentig Sattel g 2 5 g 8 5 bundenen ſache, daß er die Oeffentlichkeit durch einen Brief kennen ge an den„Berliner Lokalanzeiger“, das Organ der Jahre, in ö Deutſchnationalen, über ſeinen Schritt unterrichtet. und erſte Waentig iſt von der Sozialdemokratie zuerſt auf den Arheitsfr Poſten des Oberpräſidenten in Magdeburg, dann ſo⸗ pergeßlick gar auf den des preußiſchen Innenmwiniſters berufen Ru b, P worden. Er gehört alſo zu den Leuchten der Partei, wig L 01 der er ſich nach dem Kapp⸗Putſch angeſchloſſen hat. Ernſt Th Um ſo mehr Beachtung muß ſeiner Abkehr von der. 8 ſozialdemokratiſchen Partei geſchenkt werden. ſtellt. Di Waentig iſt mit der Soztaldemokratie inner⸗ eigentum lich zerfallen, nachdem er ſich davon überzeugt ſparſamen hat, daß die Partei die von ihr feierlich gelobten ren Notz demokratiſchen Grundſätze ſelbſt nicht achtet. Er hat Vereinse Anſtoß daran genommen, daß von der Sozialdemo⸗ nach dem kratie und ihren Miniſtern„wichtigſte Grundſätze Vätern, e der Demokratie“ auch ſolchen Volksgenoſſen gegen⸗ dienſte er über verletzt worden ſind,„die zu verfaſſungsmäßi⸗ jährigen gen Zwecken mit verfaſſungsmäßigen Mitteln von zuſammen ihren verfaſſungsmäßigen Rechten Gebrauch machen nanz⸗Aus wollten.“ Man wird dieſes Urteil eines einmal füh⸗ Wenn renden Sozialdemokraten über die Sozialdemokratie Spezialg feſthalten müſſen. Wundern muß man ſich aber, daß auch den Waentig die Augen ſo ſpät aufgegangen ſind. Denn darin in daß die Sozialdemokratie aus Parteiintereſſe ſich Zeit erle über demokratiſche Grundſätze hinwegſetzt, iſt ſchon abteilung längſt offenkundig. Vereinsg e Prinz⸗W̃ Letzte Meld 55 etz 2 2 ungen Stunden ratsſitzun Segelbootunglück im Kieler Hafen— Zwei Tote gen, 5 — Kiel 8. Okt. Bei dem geſtrigen ſtarken⸗Sturm; ſirtliche kenterte am Nachmittag in der Strander Bucht ein und Luſt mit drei Perſonen beſetztes Segelboot. Ein 10fäh⸗ Süͤktelme riger Knabe konnte ſich durch Schwimmen an Land und ein retten, während der Beſitzer des Bvotes und ein an⸗ Mögen i derer 10jähriger Knabe trotz unternommener Ret⸗ ehrenvoll tungsverſuche ertranken. 5 der Firn a. trat, noch Morgan in Paris ſein. — Paris, 8. Okt. Wie die„Chicago Tribune“ be⸗ richtet, iſt gleichzeitig mit Lord Reading in dem⸗* Zit ſelben Zuge auch der amerikaniſche Bankier J. P. heute 1500 Morgan in Paris eingetroffen. Morgan erklärte, geſellſchaf daß es ſich bei ſeinem Beſuch nur um die Reiſe heimerſtr handele, die er alljährlich unternehme. Wär ein Kingsford Smith in London eingetroffen Holzverk ſchädigte. — London, 7. Okt. Kingsford Smith iſt hier ein⸗ 5 getroffen und hat damit ſeinen Flug Auſtralien 5 London beendet, ohne indeſſen einen Rekord auf⸗ 1 1 85 geſtellt zu haben. bei Beni Doppelkonzert ſeinen Part glänzend virtuos. Auch 4 Fr Tſchaikowſkys Violinkonzert durchgeiſtigte er in der 2 mit nordiſcher Eindringlichkeit; der kühl⸗kriſtallene in der K Klang mehrerer Stahlſaiten ließ allerdings die for⸗ Die Lebe mal⸗muſikaliſchen Schönheiten beſſer als die ruſſiſche langjähri Romantik zur Geltung kommen. 8 zur Tat 5* Be Vom Nationaltheater 75 Weiterführung der Kammerſpiele im Univerſum Fuhrwer Nachdem die neue Einrichtung der Kammerſpiele 1 tt im Univerſum als Samstag ⸗Nachtvorſtellungen bei em A der Premiere ſo außerordentlichen Anklang gefunden— Hat, iſt die Leitung des Nationaltheaters entſchloſſen Nur M auch im weiteren Verlauf des Winters von Zeil 3 8 zu Zeit derartige Vorſtellungen zu veranſtalten. Zu 1p i nächſt wird an den folgenden Samstagen Cowards 8 E1 Luſtſpiel„Intimitäten“ wiederholt. Auch wei terhin ſind Werke der mondänen Konverſation und ö der heiteren Auseinanderſetzung über Fragen des modernen Lebens für dieſe Veranſtaltungen vorge⸗ Für ei ſehen, wie etwa Alexander Lernet⸗Holenias neues Decke Schauſpiel„Liebes nächte“, Felix Jvachimſons 15 Rol „Wie werde ich reich und glücklich?“ mit nach Muſik von Spoliauſky, Klabunds 93. undd au Theatermieten nach Spielzeitbeginn 3 debrilt Die Einzeichnungen zur Platzmiete für die lau- ahnt fende Spielzeit nehmen auch weiterhin einen erfreu⸗ beschätt, lichen Fortgang. In Beantwortung mehrfacher Au- Werktstr. fragen wird darauf hingewieſen, daß noch wäh,. rend der ganzen Spielzeit Mieten ab.. Te 0 geſchloſſen werden können. Die inzwiſchen p für die einzelnen Mietsabteilungen bereits gegebe- 8 86 nen Vorſtellungen können von den neuen Mietern 101 nach Wahl entweder nachgeholt, oder es kann der 1 0 entſprechende Betrag vom Mietpreis in Abzug ge⸗ 5 bracht werden. a e 3 nur en Aeberflüſſig f Chriſtine geht in einen Buchladen und wünſcht etwas für Jungverheiratete. 3 Der Buchhändler überreicht ihr Bölſches„Liebes⸗ leben in der Natur“. f „Danke, nein“, ſagt Chriſtine ſtolz,„wir haben ſchon eine Neubauwohnung..“ * n Donnerstag, 8. Oktober 1981 Neue Maunheimei Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 466 a Franz Sattelmeier . 5 TAPETEN. Lagers 45 Mark 8 faparatürwerkcstätte der erſte Vorſitzende des Turnvereins von 1846 Maunheim, 65 Jahre alt Am morgigen Freitag begeht der Führer des größten der badiſchen und ſüdweſtdeutſchen Turn⸗ vereine in erfreulicher Rüſtigkeit ſein 65. Wiegen⸗ feſt. Franz Sattelmeier gehört zu den wenigen Angehörigen des Turnvereins 1846, die nicht nur einen erheblichen Teil der ſtolzen und traditions⸗ reichen Vereinsgeſchichte miterlebt haben. Er ſteht ein Menſchenalter hindurch auch mitten in der Ver⸗ einsarbeit. Sein Eintritt erfolgte im Jahre 18885. Damals war der Verein ſeit etwa 10 Jahren nach harten und ſchweren Kämpfen in den Beſitz einer eigenen, wenn auch einfachen Turnhalle auf dem ſtädtiſchen Turnplatz am Haſengraben— wo jetzt das Realgymnaſium am Friedrichsring ſteht— ge⸗ kommen. Aus den Erzählungen der damals Aelte⸗ ren wußte er, wie unſagbar ſchwer die Schaffung dieſes erſten eigenen Heimes geweſen iſt. Er mußte wenige Jahre ſpäter miterleben, wie dieſes ſchwer erkämpfte Heim der Stadterweiterung zum Opfer fiel. Es kamen die langjährigen Kämpfe, bis der Turnverein 1846 aus dem Nichts ſein jetziges ſtatt⸗ liches Vereinshaus erſpart und erſchafft hatte. Seit 1921, dem Jahre des 75. Vereinsjubiläums, beſitzt der Verein heute noch daneben ſeinen idylliſchen, muſtergültigen Turn⸗ und Spielplatz im neuen Luiſenpark. Sattelmeier hat die mit dieſen Erſtellungen ver⸗ bundenen geldlichen Sorgen beſſer wie viele andere kennen gelernt. Sitzt er doch ſchon ſeit 1896, alſo 35 Jahre, im Turnrat. Jahrzehnte war er als zweiter und erſter Kaſſenwart in inniger Freundſchaft und Arbeitsfreude mit den bereits dahingeſchiedenen un⸗ vergeßlichen großen Führern des Vereins Wilhelm Rub, Paul Kermas, Ernſt Thenau und Lud⸗ wig Lohnert verbunden. Nach dem Tode von Ernſt Thenau hatte ihn das Vertrauen der Mitglie⸗ der im Jahre 1928 an die Spitze des Vereins ge⸗ ſtellt. Durch die harten Lehrjahre mit dem Vereins⸗ eigentum innig gekittet, gewann der Verein einen ſparſamen und haushälteriſchen Hüter, der in ſchwe⸗ ren Notzeiten das Haushalten gelernt hat und das Vereinseigentum zu ſchützen weiß, wie ſein Eigen nach dem Spruch:„Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es um es zu beſitzen!“ Große Ver⸗ dienſte erwarb ſich auch Sattelmeier beim vor⸗ jährigen 15. Badiſchen Landesturnen in Mannheim zuſammen mit Emil Neter als Vorſitzender des Fi⸗ nanz⸗Ausſchuſſes. Wenn auch die innere Verwaltung Sattelmeiers Spezialgebiet war ſo hat er doch als aktiver Turner auch den techniſchen Betrieb kennen gelernt und iſt darin in allen Sätteln gerecht. Soweit es ſeine freie Zeit erlaubt, turnt er heute noch in der Männer⸗ abteilung mit. Denn Tag für Tag führen ihn die Vereinsgeſchäfte nach dem Vereinshaus, in der Prinz⸗Wilhelm⸗Straße. Es gäbe eine gar ſtattliche Zahl, wollte man ſeine für den Verein geopferten Stunden zuſammenſtellen: Vorſtandsſitzungen, Turn⸗ ratsſitzungen, Beratungen, Tagungen, Beſichtigun⸗ gen, Turnfeſte, Vereinsveranſtaltungen turneriſcher, ſportlichex poder geſelliger Art. Es gehören Nerven und Luſt und Liebe dazu, um dies alles zu ertragen! Säktelmeier ſtammt aber aus der alten zähen Garde und ein trockener Humor hilft ihm ſehr viel dabei. Mögen ihm, der am 1. Juli ds. Is. nach 50jähriger ehrenvoller Berufstätigkeit als Oberingenieur bei der Firma Vögele in den wohlverdienten Ruheſtand krat, noch recht lange Kraft und Geſundheit gegeben ſein.* * * Zimmerbrand. Die Berufsfeuerwehr wurde heute morgen um.51 Uhr nach der Großeinkaufs⸗ geſellſchaft Deutſcher Konſumvereine in der Frieſen⸗ heimerſtraße gerufen. Vermutlich durch Kurzſchluß mar ein Zimmerbrand ausgebrochen, der die Holzverkleidung, die Türe und einen Schrank be⸗ ſchädigte. Die Gefahr wurde ſchnell beſeitigt. * Ueber den tödlichen Betriebsunfall iſt noch zu berichten, daß dem Verunglückten, dem verheirateten Schmied Georg Trummer, ein Schmiedeſtück, das bei Benützung des Dampfhammers abprallte, gegen den Leib ſchlug. Freiwilliger Tod. Geſtern vormittag wurde in der Neckarſtadt eine 59 Jahre alte Ehefrau in der Küche ihrer Wohnung tot aufgefunden. Die Lebensmüde hatte die Gashahnen geöffnet. Ein langjähriges ſchmerzhaftes Leiden dürfte den Anlaß zur Tat gegeben haben. * Bedeutende Warendiebſtähle. Am 1. Oktober wurde von einem Fuhrwerk ein Karton mit 17,5 Kilo Taffee Hag entwendet, am 5. Oktober von einem Fuhrwerk in 7 ein grauer Karton, 50 zu 40 em groß, mit 100 Paketen Tabak zu je 50 g und aus einem Acker 30 Zentner Kartoffeln. Exwerbslofen⸗Nolſchule in annheim Der Anlerricht beginnt am Montag D D ie von der Stadtverwaltung eingerichtete Not⸗ ſchule der Erwerbsloſen beginnt jetzt ihr zweites Arbeitsjahr. Waren im vorigen Winter auf die erſte Aufforderung hin nur etwa ein halbes Hun⸗ dert vornehmlich junger Arbeitsloſer gekommen, ſo folgten der Ein ing zur Stundenplan⸗ Bekanntgabe am Mittwoch nachmittag mehrere Hundert, unter denen viele ältere und weibliche Erwerbloſe ſich be⸗ fanden. Es ſind in dieſem Jahre Werkſtättenkurſe vor⸗ geſehen, ferner Kurſe für Sprachen, Kurzſchrift, Buchhaltung, Rechnen, Modellieren und Plakatſchrei⸗ ben. Da der Beſuch ein freiwilliger iſt, wurden für den weiteren Ausbau die Beſucher nach ihren Wün⸗ ſchen gefragt. Das Intereſſe, das ſich dabei zeigte, ſowohl an dem ſachlichen Lehrſtoff, als auch an den mehr auf Anſchauung und Unterhaltung gerichteten Zuſammenkünften, deutete darauf hin, daß viele Er⸗ werbsloſe ihre freie Zeit zur Weiterbildung benützen wollen. Es wurde der Wunſch nach Einrichtung von weiteren Sprachkurſen, Italieniſch und Spaniſch, laut. Die Führung von Scheinfirmen, wie ſie Angeſtelltenorganiſationen de⸗ monſtrieren, wurde verlangt, außerdem Debatten⸗ ſchrift, Maſchinenſchreiben, Kalkulation, Rechtſchrei⸗ Geſegneter Herbſtmarkt Trotzdem der Wettergott den Händlern hold geſinnt iſt, weiter ſtimmen ſie ein neues Klagelied an. Dadurch, daß der Verkauf erſt um 8 Uhr beginnen darf, haben ſie einen großen Teil der ſog.„Laufkun⸗ den“ verlor Doch eine Aenderung in dieſer Hin⸗ ſicht liegt 1 er Macht. Dem reichbeſchickten Markt ſtand gen herrlichen Tag eine inter⸗ eſſierte Käuferſc egenüber. 5117 0 2 9 Auf dem Gemüſemarkt tat ſich Roſenkohl für 20 Pfg. beſonders hervor. Beſcheidener reihten ſich daneben: Schwarzwurzeln zu 35 Pfg. das Pfund, Blumenkohl, Spinat, Merret⸗ tich, Bohnen und Gurken, noch billiger als bisher. Auffälliger lagen dazwiſchen Rot⸗ und Weißkraut⸗ und Wirſingköpfe, die pfundweiſe für 6 Pfg. abgin⸗ gen. In einer beſonderen Ecke wurde das beliebte Spitzkraut, der Zentner zu 3 Mark, verkauft und in der anderen Ecke ſtand gleich der Krautſchneider, der das Kraut„kellerfertig“ lieferte, wenn man 1 Pfg. mehr für das Pfund bezahlte. Die Frühaufſteher fanden noch einen kleinen Reſt Pfifferlinge, jedoch zu dem Preis von 60 Pfg. Wer leer ausging, fand in reichen Maße Erſatz für Grünlingen und Maronen⸗ pilzen zu je 30 Pfg. das Pfund. Bei dem anhaltend guten Wetter iſt es auch begreiflich, daß Salate immer noch auf der Höhe ſind. Endivien⸗ und Kopf⸗ ſalat waren in wunderſchönen Stücken von 5 Pfg. an angeboten, ſodaß man ſich den Kauf eines Viertels Feldſalat oder Kreſſe zu je 20 Pfg. noch ein Weilchen überlegt. 5 Auf dem Obſtmarkt brachten Trauben und Nüſſe das beſte Geſchäft. Die „Pfälzer“ haben jetzt zwar auch ein wenig im Preis angezogen, ſodaß ſie den ausländiſchen Trauben kaum nachſtehen. Nüſſe fanden trotz des hochgegan⸗ genen Preiſes(25 und 30 Pfg.) ſehr viele Liebhaber. Daneben waren Kaſtanien(15 Pfg.) und Aepfel und Birnen ſtark vertreten. Außerdem beſtand noch ein reichliches Angebot an Zwetſchgen(30 Pfg.), Hage⸗ butten und Preiſelbeeren. Der Fiſchmarkt wurde wieder ſtark umlagert. Der Verkauf ging einigermaßen flott. Die Händler ſind jedoch der An⸗ ſich, daß gerade hier ein weitaus beſſeres Geſchäft erzielt werden könnte, wenn der Großhandel im Preis entgegenkäme. Eier und Butter ver⸗ zeichneten keine nennenswerte Preiserhöhung. An den Blumenſtänden behaupteten ſich noch Dahlien und Gladiolen. Vereint mit bunten Aſtern und weinroten Erika geben ſie ein farbenfreudiges Bild. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 9j5—4; Salatkartoffeln 12; Wirſing—40; Weiß⸗ kraut—8; Rotkraut—10; Blumenkohl, Stück 20—50; Karotten, Bſchl.—7; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 8 bis 10; Spinat 12—20; Mangold—10; Zwiebeln—10; Grüne Bohnen 25—95; Grüne Erbſen 28—35; Kopfſalat, Stück—15; Endivienſalat, Stück—12; Oberkohlraben, Stück—6; Rhabarber—6; Tomaten 12— 20; Radieschen, Bſchl.—7; Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 20 bis 40; Schlangengurken, Stück 15—45; Suppengrünes, Bſchl. —5; Peterſilie, Bſchl.—6; Schnittlauch, Bſchl.—5; Lauch, Stück—7 Aepfel—25; Birnen 5— 25; Trauben igen Seite hin fand ſehr viel ben. Nach der geſellit lag auf Bildung eines eigenen Anklang der Vorſchla Orcheſters und die Aufführung von Laienſpielen. Für Muſiklehre zeigte ſich In⸗ tereſſe, für Schachzirkel und für feſtliche Zuſammen⸗ künfte. Selbſtverſtändlich war der Sport der Hauptwunſch aller Beteiligten. Die Leitung der Notſchule, Dr. Epſtein und Herr Heiland, notierten die große Wunſchliſte, die bei genügender Beteiligung und je nach den vorhan⸗ denen Möglichkeiten erfüllt werden ſoll. Für die Mannheimer Theater und Kinos werden Vergünſti⸗ gungen zu erreichen verſucht. Die im vorigen Jahre mit Erfolg durchgeführten Beſichtigungen von Be⸗ trieben ſollen wieder aufgenommen und alles getan werden, um den nach Fortbildung ſtrebenden Er⸗ werbsloſen aller Berufe ihre Situation zu erleich⸗ tern. Am Montag mittag eröffnet die Notſchule ihre Kurſe wieder in der Friedrichsſchule. Herr Heiland gab bei der Vorbeſprechung den bis jetzt feſtſtehenden Stundenplan bekannt. In den Geſamtkurſen werden alle Teilnehmer der Notſchule erfaßt und durch Diskuſſionsübungen zuſammen⸗ gehalten. 20—40; Preiſelbeeren 40—50; Pfirſiche 25—40; Zitronen, Stück—8; Bananen, Stück—12; Süßrahmbutter 160 bis 180; Landbutter 130—150; Weißer Käſe 40—50; Eier, Stück —14; Aale 140; Hechte 140; Barben 100; Karpfen 100; Schleien 140; Breſem 80—100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 60—70; Schellfiſche 60; Goldbarſch 50; Seelachs 50; See⸗ hecht 80; Grüne Heringe 25; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 500; Huhn, geſchlachtet, Stück 250—500; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 400—800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 9001700; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, 150—160; Rinofleiſch 90; Kuhfleiſch 60; Kalb- fleiſch 100; Schweinefleiſch 100. Veranſtaltungen Huter über das Weltgeſchehen im Jahre 1932 Der Aſtrologe C. H. Huter ſtellt ſich alljährlich in Mannheim ein, um über das Weltgeſchehen und die Menſchenſchickſale des kommenden Jah⸗ reis zu ſprechen. Seine Anhängerſchaft hat ihm, wie der überfüllte Harmonieſaal bewies, die Treue gehalten. Es war für den Redner ſicherlich eine große Genugtuung, feſt⸗ ſtellen zu können, daß zahlreiche Ereigniſſe, die er bei ſei⸗ nem letzten Vortrag vorausſagte, inzwiſchen eingetroffen ſind. Auch dieſes Mal hielt ſich C. H. Huter nicht lange bei wiſſenſchaftlichen Erklärungen auf, ſondern ging gleich auf das ein, was die aufmerkſam lauſchenden Zuhörer verneh⸗ men wollten: auf die Ereigniſſe des kommenden Jahres. Es war ſehr Erfreuliches, was man über das Schickſal Deutſchlands zu hören bekam. Der Höhepunkt der Kriſe wird bald erreicht ſein, denn wir ſtehen an einem Wende ⸗ punkte in jeder Beziehung. Die allmähliche Geſundung tritt auf jeden Fall ein; es werden auch die Führer kommen, dite uns aus der Wirtſchaftskriſe herausführen. Die deutſche Währung bleibt feſt, was man von den Währungen anderer Länder nicht ſagen kann. Im Früh⸗ jahr wird auch der Dollar einen Zuſammenbruch erleben. Im fernen Oſten iſt ein Weltkrieg zu erwarten, der ſich näher nach Europa zieht, ohne Deutſchland in Mitleiden⸗ ſchaft zu ziehen. Naturkataſtrophen, die als Geburtszeichen einer neuen Zeit anzuſehen ſind, werden nicht ausbleiben. Deutſchland iſt eines der wenigen Länder, das über die Kriſe hinwegkommen wird. Während 1932 noch das Wende⸗ jahr iſt, wird 1938 der Aufſtieg beginnen. Die geiſtige Frei⸗ heit wird ſich durchſetzen ohne Blutvergießen. Hitler wird noch mehrere Jahre ſtark im politiſchen Leben kämpfen, während Brüning nur noch dieſen Winter in der Regierung bleibt. England wird es weiterhin ſchlecht gehen. Aſien und beſonders Indien werden die Fremdͤherrſchaft abſchütteln. Frankreich ſteht vor dem Beginn einer Induſtrie⸗ und Wirtſchaftskriſe, die ſtärker als die deutſche ſein wird. Spanien iſt noch nicht am Ende der Revolution. Polen ſteht ebenfalls vor einer Finanz⸗ und Wirtſchaftskriſe. In Amerika ſind Kriſen unvermeidbar, wie überhaupt eine Inflattonsgefahr in größte Nähe gerückt iſt. Japan ſteht vor dem Beginn einer gewaltigen Machtentfaltung in Oſt⸗ aſien. Die Kämpfe um dieſe Macht werden mit einem Siege Japans enden. Wir hörten Zoldatenlieder aus dem Weltkrieg Die Hörfolge„Soldaten lieder“, die von dem Südweſtdeutſchen Rundfunk vermittelt wird, brachte am zweiten Abend engliſche Soldatenlieder. Dieſe Lieder haben mehr ſchlagerähnlichen Charakter, handeln in der Hauptſache von den ſchönen Mädchen und ſind meiſtens derb und draſtiſch. Im Gegenſatz zu den deutſchen Sol⸗ datenliedern beſteht keine Tradition. Bei der Wiedergabe hatte man einen kleinen Spielrahmen angedeutet, der das Intereſſe an dieſer Darbietung zweifellos erhöhte. Selbſtmord oder Verbrechen? Seit der Nacht zum 1. Oktober wird die am 25. Oktober 1914 in Mannheim geborene Margarethe Renius, zuletzt wohnhaft bei ihren Eltern, Dal⸗ bergſtraße Nr. 6, vermißt. Die Vermißte, Volon⸗ tärin in einem hieſigen Optikergeſchäft, iſt 1/70 Meter groß, hat dunkelblonden Bubikopf, ſchwarze Augen, iſt kurzſichtig und trägt Hornbrille mit Gold. Be⸗ kleidet iſt ſie mit einem ſogenannten Uebergangs⸗ mantel in Dunkelbeige mit braunen Streifen, even⸗ tuell einer ſchwarzen Stoffjacke, ſchwarzgrau⸗weißer Baskenmütze, weißer Unterwäſche ohne Kennzeichen, dunkelweinroten ſeidenen Strümpfen und dunkel⸗ braunen, faſt neuen Halbſchuhen mit Spangen und Knöpfen. Nach Sachlage muß mit Entführung, Selbſtmord oder einem Verbrechen gerechnet werden. Perſonen, die über den Verbleib der Vermißten ſachdienliche Angaben machen können, wollen dies bei der nächſten Polizei⸗ oder Gendarmerieſtation tun. N *Lichtkontrolle. Bei einer geſtern abend ſtatt⸗ gefundenen Beleuchtungs kontrolle von Kraftfahrzeugen und Radfahrern wur⸗ den 29 Kraftfahrzeuge und 12 Fahrräder wegen un⸗ genügender Beleuchtung beanſtandet. * Durch Glasſplitter verletzt. Beim Beſeitigen von Glasſplittern der durch den gemeldeten Ver⸗ kehrsunfall kurz vorher zertrümmerten Schaufenſter⸗ ſcheibe des Kaufhauſes Tatterſall fiel geſtern nach⸗ mittag ein größerer Splitter auf einen Schreiner und verletzte ihn erheblich an der linken Kopfſeite. Ein ebenfalls dabei beſchäftigter Kauf⸗ mann zog ſich an der linken Hand Schnittverletzun⸗ gen zu. * Durch Motorradraſerei drei Perſouen verletzt, Auf der Meeräckerſtraße ſtieß geſtern abend ein 32 Jahre alter Motorradfahrer infolge allzu⸗ großer Geſchwindigkeit mit einem 13 Jahre alten Volksſchüler, der einen zweirädrigen Hand⸗ karren vor ſich herſchob, zuſammen und warf ihn auf die Seite. Unmittelbar darauf fuhr er mit ſeinem Motorrad auf das vor dem Schüler fahrende Fuhr⸗ werk eines 58 Jahre alten Händlers. Das Kraft⸗ rad wurde erheblich beſchädigt. Der Motorradfahrer, ein 58 Jahre alter Soziusfahrer und der Volks⸗ ſchüler wurden verletzt. * Beſitzwechſel. Das dem Gaſtwirt Duſſel ge⸗ hörige Gaſthaus„zum Schwarzen Adler“ in Wein⸗ heim ging für den Preis von 81000/ in den Beſttz des Reſtaurateurs Fritz Becker in Mannheim über. Weller. Vorausſa Vielfach heiter und vorwiegend trocken, um Mittag warm, abflanende weſtliche Winde, örtliche Morgen⸗ nebel, freie Hochlagen Nachtfroſtgefahr. Melter⸗ Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags N Wetter Wertheim 9 21 6 SW, leicht Nebel Königsſtuhl 6 17 6 S mäßig halbbedeckt Karlsruhe 8 21 F WSW leicht heiter Bad ⸗Bad 11 20 10 80 ſchwach ha bbedeckt Villingen 8 15 5. leicht wolkig Bad Dürrb. 6 15 8 8 leicht halbbedeckt St. Blaſien 7. 13 7 W. deicht wolkig Badenweil. 2 8 20 8 SW ſtark heiter Feldbg. Hof 1275.64.92 12 2 W fſteif Nebel Der Durchzug einer Tiefdͤruckrinne brachte geſtern im ganzen Lande Niederſchläge von geringer Ergiebigkeit. Heute befinden wir uns in einem breiten Strom maritimer Luft, der an der Südſeite der ſkandinaviſchen Depreſſton ſchon weit nach Oſten vorgedrungen iſt. Aus Südweſten dringt hoher Druck nach Mitteleuropa vor. Der Durchzug des Zwiſchen⸗ hochs wird morgen unſere Witterung beſtimmen. Balulum-Parkeit für 4% m Zimmerflache— 30,24 M So wenig gehört dazu, um Ihre Wohnung vornehmer wirken zu laſſen: Sie zahlen nur 1,89/ pro Quad rat⸗ meter des eleganten, leuchtkräftigen Bolatum⸗Bodenbelggs. Achten Ste auf das Wortzeichen„Balatum“, dos jedes Stück auf der Rückſeite trägt. V2 Nur Monat Oßtober Vegen Räumung uns. ö für ein Zimmer Decke weiß anlegen, 15 Rollen Tapeten nach Wahl liefern und aufziehen bebrülder Müller Webnungs- Herstellungs beschatt, Mannhelm Werftstr. 15 Tel 338 65 Teppich- Sensation leinste Perser- Copie oa..4 m Statt 468. RM. 310. SRY NA. B 1, 2. 3¹ n kür alle elektlischen kaushalt Apparate g Saane, J 2,7 Tel. 1896 Mannheim. 4. Seite/ Nummer 466 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Oktober 1931 Ausſchnitt aus einer unglücklichen Ehe Junge Frau bezichtigt ihren Mann des Falſcheids :: Landau, 8. Okt. Der 65jährige penſionierte Oberpoſtſchaffner Lud⸗ wig Steigleder aus Landau ſtand unter der An⸗ klage eines Verbrechens des Meineides. Er hatte bei Leiſtung des Offenbarungseides vor dem Amtsrichter nach der Anklageſchrift den Beſitz eines Motor⸗ rades, einer goldenen Uhr, einiger Ringe und Anzüge verſchwiegen. Der Angeklagte ſtellte auf, daß er dieſe Angaben, ſoweit ſie unerhebliche Dinge wie Uhr, Ringe und Anzüge behandelt hätten, vergeſſen habe. Das Motorrad gehöre einem Schwager. Die Anzüge habe er deshalb nicht angegeben, weil ſie zum größten Teil ſo ſtark abgenützt geweſen ſeten, daß ſie ihm wertlos erſchienen. Die ganze Anzeige iſt auf eine unglückliche Ehe zurückzuführen. Der Angeklagte hatte ſich in den letzten Jahren mit einer um 35 Jahre jün geren Frau verheiratet. Das eheliche Verhältnis trübte ſich indeſſen bald. Die junge Frau war ſehr um ihre finanzielle Verſorgung bedacht. Dabei hat man ſich nach einigen Wochen ſchon über⸗ worfen, trennte ſich, ſöhnte ſich auch wieder aus, leitete dann die Scheidung ein, verſöhnte ſich aber noch ein⸗ mal, als der alternde Mann der jungen Frau ſein Vermögen übermachte. Eine Bauſparkaſſe, deren Raten er nicht einlöſen konnte, trieb ihn zum Offenbarungseid. Nach einem neuerlichen Ehekonflikt nach dieſem Offenbarungseid bezichtigte die Ehefrau ihren Mann des Meineides, den er während der Leiſtung diefes Eides begangen habe, und brachte ihn zur Anzeige. Inzwiſchen hat man ſich offenbar wiederum verſöhnt. Die Frau ver⸗ weigerte in der Verhandlung das Zeugnis gegen ihren Mann. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr Zuchthaus— die Mindeſtſtrafe— wegen Meineides beantragt, das Gericht urteilte jedoch milder und er⸗ kannte wegen fahrläſſigen Falſcheides auf drei Mo⸗ nate Gefängnis. — Vor dem Einzelrichter Chauffeur geſucht— Kautionsſchwindel Die Herren H. und E. wollten einen Schweine⸗ handel gründen, aber das Geld reichte nicht aus. Kurz entſchloſſen kauften ſie einen Lieferwagen und ſuchten dazu einen Chauffeur mit einer Einlage von 1000 J. Unter vielen anderen meldete ſich auch der Chauffeur., der jedoch nur 500/ verfügbar hatte. Von ſeinem früheren Chef, der ihn abbauen mußte, bekam er noch 200/ geliehen. Mit einer Einlage von 700/ wurde er nun von den Herren Schweine⸗ händlern als Kraftfahrer engagiert. Als Sicherheit wurde ihm der neue Lieferwagen übereignet, an dem aber erſt 500/ anbezahlt waren, während auf die reſtlichen 1300/ noch Wechſel liefen. Außerdem hatte ſich der Lieferant Eigentumsvorbehalt vertrag⸗ lich ausbedungen. Der neuangeſtellte Chauffeur fuhr nun Tag und Nacht mit ſeinen Chefs in der Pfalz herum. Aber er ſah weder den vereinbarten Wochen⸗ lohn von 50/ noch die Rückzahlung von 100 4 wöchentlich auf ſeine Einlage. Der Chauffeur war um ſein Geld betrogen. Beide Chefs landeten auf der Anklagebank. Das Gericht, unter dem Vorſitz von Amtsgerichts⸗ rat Schmitt, verurteilte H. zu einer Gefängntisſtrafe von 1 Monat, E. zu einer Geldſtrafe von 100 /. Die diebiſche Vermieterin Frau Maria hatte eine Fünfzimmerwohnung. Davon hat ſie drei Zimmer vermietet an einen Mann, der eine Dauerſtellung hat. Trotzdem reichte ihr das Geld nicht. Ihrem Logisfräulein entwendet ſie den Photoapparat und Wäſche, ihrem Logisherrn die Anzüge. Von einer weiteren Familie, die bei ihr Möbel untergeſtellt hat,„entleiht“ ſie auf die gleiche Weiſe Anzüge und Mäntel und läßt alles ins Leih⸗ amt wandern. Die Not, die Frau Maria geltend macht, ſchien nicht ſehr groß zu ſein, denn ſie erſchien ſehr gut aufgemacht vor dem Gericht. Man glaubt vtelmehr, daß dieſe Zimmervermieterin von einem krankhaften Hang für fremdes Eigentum beſeſſen iſt, wie ihre Vorſtrafenliſte mit ſieben Eintragungen wegen Diebſtahls erkennen läßt. Das Gericht ließ Milde walten und erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. Aus der Pfalz Goldenes Ehejubiläum Oggersheim, 8. Okt. Der 75 Jahre alte Pen⸗ ſioniſt Hartmann Volz und deſſen 72 Jahre alte Ehefrau Maria geb. Lacroix, feiern am heutigen Donnerstag das goldene Ehejubiläum. Großfeuer * Eppenbrunn bei Pirmaſens, 8. Okt. Ein Groß⸗ feuer hat in der Nacht auf Mittwoch die Landwirt⸗ ſchaftsanweſen der Witwe Bender und des Metz⸗ gers Betchner zerſtört. Während das Vieh im letzten Augenblick noch gerettet werden konnte, iſt das geſamte Mobiliar und die von anderen Land⸗ wirten von Eppenbrunn in beiden Anweſen unter⸗ gebrachten Heuvorräte verbrannt. Die Geſchädigten ſind nur gering verſichert. 5 Meſſerſtecherei am Kirchweihfeſt Reichenbachſteegen bei Landſtuhl, 8. Oktober. Auf der Kirchweihe gerieten in der Nacht auf Diens⸗ tag der 43jährige verheiratete Auguſt Gibs aus Kott⸗ weiler⸗Schwanden und der ledige Otto Rinder aus Reichenbach, in Streit. Sie wollten im Hofe einer Wirtſchaft die Sache ausmachen. Es kam zu einer Schlägerei und hierbei zog Gibs das Meſſer und brachte Rinder einen gefährlichen Stich durch die Junge bei. Der Schwerverletzte wurde in das Krankenhaus Landſtuhl überführt, wo er hoffnungs⸗ los darniederliegt. Plötzlicher Tod * Mühlbach a. Gl., 7. Okt. Auf einer hieſigen Straße erlitt der 76jährige Peter Graß von Frie⸗ delhauſen einen Herzſchlag, an deſſen Folgen er ſo⸗ fort verſtarb. Aus Baden Perſonenwagen gegen Milchfuhrwerk * Bruchſal, 8. Okt. Geſtern ſtreifte auf der Land⸗ ſtraße Bruchſal⸗Untergrombach ein Perſonenkraft⸗ wagen ein Milchfuhrwerk. Durch den Ruck wurde die Tochter Emmi des Milchhändlers Spöck aus Obergrombach vom Fuhrwerk heruntergeſchleudert, o daß ſie zwiſchen die Pferde und unter den Wagen fiel. Sie konnte ſich noch an einem Pferdeſtrang halten, wurde aber ein Stück weit geſchleift. Die Verletzte wurde ſofort in das Krankenhaus und nach Anlegung eines Notverbandes nach Hauſe verbracht. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Bei dem Zuſammenſtoß fielen noch etliche Milchkannen um, wobei etwa 40—50 Liter Milch auf die Straße liefen. Erhängt aufgefunden * Offenburg, 8, Okt. Der 17jährige Gärtnerge⸗ hilfe Geck aus Hofweier wurde in ſeiner Offenbur⸗ ger Arbeitsſtätte heute mittag erhängt aufgefun⸗ den. Der junge Mann hatte in den letzten Tagen keinerlei Zeichen von Lebensüberdruß oder Schwer⸗ mut gezeigt, ſo daß die Beweggründe zur Tat völlig ungeklärt ſind. Eiferſuchtsdrama * Freiburg i. Br., 8. Okt. Montag abend.45 Uhr hat ein 29, Jahre alter Gewerbetreibender von aus⸗ wärts in ſeiner Wohnung in der Brombergſtraße auf eine ledige 22 Jahre alte Haustochter aus einem Walzenrevolver zwei ſcharfe Schüſſe abge⸗ geben, von denen der eine in den Oberſchenkel traf, während der andere fehlging. Grund der Tat iſt Eiferſucht. Die Verletzte mußte in die Klinik verbracht werden, Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht, Der Täter wurde wegen Mordverſuchs und uner⸗ laubten Waffenführens in Haft genommen. Ein ſchönes Vermächtnis * Radolfzell, 8. Okt. Die im Auguſt verſtorbene Frau Adela Finckh⸗Schießer hat, wie ihre Mut⸗ ter, einen großen Teil ihres Vermögens wohltäti⸗ gen Zwecken vermacht. So erhält die Stadt Radolf⸗ zell insgeſamt 60 000 Mark, 25 000 Mark ſind für be⸗ dürftige begabte Studierende beſtimmt, 15000 Mark erhält die evangeliſche Kirchengemeinde Radolfzell und 20000 Mark die Angeſtellten⸗ und Arbeiterunter⸗ ſtützungskaſſe der Firma Trikotfabriken J. Schießer AG.⸗Radolfzell. Ferner erhalten je 5000 Mark die Stadtgemeinden Stockach und Engen. Weitere Be⸗ träge ſind den Heimatgemeinden ihrer verſtorbenen Eine Reihe bedürftiger Privat⸗ Eltern Ae en ebenfalls mit Legaten bedacht. perſonen wur Brände im Oberland * Oberkirnach bei Villingen, 8. Okt. Geſtern vor⸗ mittag brannte das Haus des Holzarbeiters Joſef Lauble in kurzer Zeit bis auf den Grund nieder. Es konnte nicht viel gerettet werden. Auch die zu Hilfe eilende Motorſpritze von Villingen war in⸗ folge des auf dieſer Höhe herrſchenden Waſſerman⸗ gels machtlos. Durch den Brand iſt eine kinderreiche Familie obdachlos geworden. * Neufrach(Amt Ueberlingen), 8. Okt. Geſtern abend gegen ſieben Uhr brannte die hieſige Wirt⸗ ſchaft von Stegmaier bis auf den Grund nieder. Zwei Motorſpritzen und die Ueberlinger Automobil⸗ ſpritze wurden zur Bekämpfung des Feuers ein⸗ geſetzt. Die ſtark gefährdeten Nachbaranweſen konn⸗ ten geſchützt und das Vieh und ein Teil der Fahr⸗ niſſe in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden wird auf über 40 000 Mark geſchätzt. Als Brand⸗ urſache vermutet man Selbſtentzündung ſchlecht ein⸗ gebrachten Heues. * * * Diedesfeld, 8. Okt. Die 17 Jahre alte Helene Römer von hier wird ſeit Samstag vermißt. Sie hatte in Lachen eine Stellung ſuchen wollen, iſt jedoch in Lachen nicht eingetroffen und hat ſeither nichts von ſich hören laſſen. Selbſtändigkeit oder Anſchluß an den Fußballbund Nachdem von Seiten einiger Verbände beſchloſſen wurde, die Abgaben an die Deutſche Sportbehörde für Leicht⸗ athletik bedeutend zu ermäßigen, iſt vielerorts die Frage aufgetaucht, ob es nicht zweckmäßiger wäre, die DoS mit dem Deutſchen Fußball⸗Bund zu vereinigen, eine zentraliſtiſche Verwaltung durchzuführen und dadurch ſo⸗ viele Mittel zu ſporen, daß dieſe Abgaben bedeutend herab⸗ geſetzt werden können. Der Vorſchlag gewinnt zweifels⸗ ohne dadurch, daß die Koſten unſeres Leichtathletik⸗Betrie⸗ bes zum großen Teil bisher ohnehin von den Fußballern getragen worden ſind. Um das zu verſtehen, muß man ſich klar machen, daß mit Ausnahme von Brandenburg und Süd oſtdeutſchland in allen Landesverbänden Fußball und Leichtathletik unter einer Verwaltung ſtehen. Die beiden genannten Landesverbände mit eigener Athletik⸗Verwaltung machen kaum 10 v. H. des DSB aus. Die fünf anderen und gerade die drei größten Verbände Süd⸗, Weſt⸗ und Mitteldeutſchland bezahlen die Kopfſteuer für die gleichen Vereine und Mitglieder, alſo für viele Fußballſpieler, die ſich überhaupt nicht mit der Leichtathletik beſoſſen. Dieſe Kopfſteuer iſt allerdings ungewöhnlich hoch und betrug 50 Pfennig pro Mitglied. Demgegenüber erhält der DB, der ja über ganz andere Einnahmen verfügt, nur einen Pfennig pro Kopf. Die DSB⸗Steuer bedeutete alſo immerhin eine ganz beträchtliche Belaſtung. Es war wirk⸗ lich verwunderlich, daß ausgerechnet die DSB, die ſtets eine muſtergültige Geſchäftsſtelle unterhielt und die zu den beſtgeleiteten Spörtbehörden gerechnet werden mußte, eine ſo hohe Kopfſteuer forderte. Bei dem Zuſammenbruch des Münchener Bonkhauſes Ruderer u. Lang, deſſen Inhaber der Vorſitzende der DSB Rechtsanwalt Lang war, erfuhr man, daß die DSB einen Teil ihres Vermögens, man ſproch von 60 000 Mark, verloren hatte. Urſprünglich waren noch höhere Summen genannt. Die DS hat alſo in kurzer Zeit ein anſehnliches Vermögen erspart, nachdem ſie noch wenige Jahre vorher bei der gleichen Bank einen Kredit von 50 000/ hatte in Anſpruch nehmen müſſen. Sie hatte allerdings mit ihren Groß⸗Veranſtaltungen wie Länder⸗ kämpfe und Meiſterſchaften einiges Glück und es iſt ja be⸗ kannt, daß die DSB ihre Veranſtaltungen nicht billig her⸗ gibt. Man verſtand es dort, mit ſeinen Talenten zu wuchern, mittlerweile erfuhr man ja auch auf der Vor⸗ ſtandsſitzung in Halle, aus welchem Grunde. Die De hatte die Abſicht, ſich einen derart hohen Fonds zu ſchaffen, daß ſie ihren Athletikbetrieb aus deſſen Zinſen beſtreiten konnte, womit die Kopfſteuer auf ein Minimum reduziert worden wäre. Dieſer Plan iſt durch den Zuſammenbruch des Münchener Bankhauſes leider vereitelt worden. Es wäre wirklich zu ſchön geweſen. Was nun? Der wirklich ideale Plan der DS iſt mit einem lauten Plumps ins Waſſer gefallen. Das Geld iſt fort, wieviel bei dem Bankkrach eingebüßt wurde, weiß man zwar noch nicht genau, aber auf jeden Fall, die DS Bſtehtohne Vermögen da. Jetzt wird ſie ſich mit einem Betrage begnügen müſſen, der die Fortführung ihrer Geſchäfte auf der Baſis ermöglicht, auf der heute alle Landesverbände arbeiten müſſen, nämlich voß der Hand in den Mund. In der Tat iſt nicht nur eine ganz erhebliche Minderung der Kopfſteuer geplant, ſondern auch einſchneidende Sparmaß⸗ nahmen, die ſich vor allem auf ſtatiſtiſche Arbeiten er⸗ ſtrecken. Dieſe Studien können ja in beſſerer Zeit wieder aufgenommen werden, wenn wir nicht jeden Pfennig erſt dreimal herumzuoͤrehen brauchen, ehe wir ihn ausgeben dürfen. Die Zentroliſierung mit dem Deutſchen Fußball⸗Bund in Berlin verſpricht keine weſent⸗ liche Erſparnis. Sie iſt auch ſchon darum nicht möglich, da der neue DSB⸗Vorſitzende Dr. Ritter von Halt in München wohnt und nach einer Erklärung nicht daran denkt, ſeinen Wohnſitz noch Berlin zu verlegen. Die Ar⸗ beiten der Geſchäftsſtelle, die keineswegs im gleichen Maße von den Landesverbänden geleiſtet werden kann, ohne dieſe allzu ſehr zu belaſten, können von der Bundes⸗ Geſchäftsſtelle nur dann ausgeführt werden, wenn ſie das jetzige, gut geſchulte Perſonal übernimmt. Selbſt die Mie⸗ ten für die Räume der Geſchäftsſtelle wären nicht einzu⸗ ſparen, öͤie außerdem für lange Zeit durch den Umzug und ſeine Koſten verſchluckt würden. Schließlich könnte auch die Kurſus⸗ und Lehrtätigkeit, der Film⸗ und Lichtbild⸗ betrieb und alle die andere Arbeit der DSB nicht ein⸗ geſchränkt werden, ohne daß dabei die deutſche Leichtathletik einen großen Schaden erleidet. Es iſt ohnehin bedauerlich genug, daß der Leichtathletik nicht größere Mittel zur Ver⸗ fügung ſtehen, um die mit ſo großem Erfolg begonnene Breitenarbeit immer mehr auszudehnen. Die Stellung des DB Der Deutſche Fußball⸗Bund würde gewiß der DSB kei⸗ nerlei Schwierigkeiten machen. Er hat ſie bisher in ganz vorbilölicher Weiſe unterſtützt, hat als erſter Verband, obwohl er ſelbſt nicht nach Los Angeles geht, 10000 4 für den Olympiaſonds der DSB gegeben und hei jeder Gelegenheit betont, daß er mit ihr engſte Freund⸗ ſchaft zu halten gewillt iſt, daß er auch bei einer Vereini⸗ gung ihr vollſte Aktionsfreiheit laſſen würde. Vielleicht würde er in dieſem Falle ſogor noch mehr für die Leicht⸗ athletik tun, als er bisher getan hat. Aber es iſt nicht herouszukalkulieren, welche Vorteile ſich aus einer Ver⸗ einigung ergeben, wohingegen die Gefahr einer Ueberorga⸗ niſation droht, zumal die Arbeiten beider Verbände ganz verſchieden und auch ganz anders mit den Unterverbänden geregelt ſind. Die DS hat ſchop viele ſchwere Zeiten durchgemacht, ſie verdient das Vertrauen, daß ſie ſich auch in 5 beiſpiellos ſchweren Zeit erfolgreich behaupten wird. Die A⸗Klaſſe im Kreis Anterbaden Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag: * Ilvesheim— Poſt:0 Gartenſtadt— Rheinau 113 Die Ilvesheimer ſind in ganz große Fahrt gekommen. Sie haben an den beiden letzten Sonntagen gegen die bei⸗ den A⸗Klaſſenneulinge 16 Tore erzielt ohne ein Gegentor“ zu bekommen. Das iſt wirklich eine gute Leiſtung. Sie haben nunmehr einen klaren Vorſprung in der Tabelle. Wenn auch Leutershauſen einen Verluſtpunkt we⸗ niger hat als Ilvesheim, ſo iſt der Vorteil doch auf Seiten Ilvesheims, da ſie die Leutershauſener im Rückſpiel auf ihrem Platze empfangen. Das Endrennen in der A⸗Klaſſe wird jedenfalls noch recht intereſſant werden, zumal noch Wallſtadt und unter Umſtänden auch noch Rheingu ein⸗ greifen können. Auch die Rheinauer haben wieder einmal eine ſeine Leiſtung vollbracht. Sie haben Gartenſtadt auf deſſen Platz klar beſiegt und damit aus der Meiſterſchaft Was wird aus der D. S..? ausgeſchaltet. Leider iſt dieſes Spiel nicht ohne Mißton blieben. Ein ganz alter Spieler von Gartenſtadt, det durch viele heiße Kämpfe gegangen iſt und ſich ſchon manche Verdienſte um den Fußballſport erworben hat, verlor in dem Spiel die Nerven und verging ſich tätlich an dem Spielleiter. Da Her Spieler noch die ſtärrſte Stütze ſeiner Manuſchaft war, ſo wird dieſe Angelegenheit für den Sc Gartenſtadt ganz erhebliche nachteilige Folgen haben. 8 Der Stand der Tabelle: Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Ilvesheim 8 6 1 1 Leutershauſenn 6 4 2— 55 Rheinau ns 8 5— 3 Wallſtade 6 3 2 1 Gartenſtade 8 3 2 3 Seckenheim 7 2 2 3 Ladenburg 7 8— 4 oft 5 2 1 4 Mrüihhk!!k! 1 5 5 Laudenbach 6— 1 5 Am kommenden Sonntag ſpielen: Wallſtadt— Lau den bach Poſt— Leutershauſen Brühl— Seckenheim Die Wallſtädter werden auf ihrem eigenen Platze einen ſicheren Sieg gegen den A⸗Klaſſenneuling herausholen. Es handelt ſich hier nur um die Höhe des Ergebniſſes.— Leutershauſen muß diesmal nach Mannheim auf den Poſtſportvereinsplatz. Volle drei B hat die Mannſchaft von Leutershauſen ausruhen können. Jetzt ſteht ſie vor dem Endkampf in der Vorrunde. Am Sonntag haben die Bergſträßer Gelegenheit ihren Abſtand zwiſchen ſich und dem Tabellenführer bis auf einen Punkt zu verringern. Bei der derzeitigen ſchlechten Verfaſfung der Poſtmannſchaft liegt ein Sieg der Leutershauſenet durchaus im Bereicht der Möglichkeit. Aber auch die Poſt⸗ mannſchaft wird ſich gewaltig anſtrengen, da ſie durch einen Sieg über die Leutershauſener von ihrem gefähr⸗ lichen Platz am Tabellenende wegkommen kann. In Brühl geht es auch um eine weitere Klärung der Abſtiegsfrage. Die Secken heimer werden einen ſehr ſchweren Stand in Brühl haben. Ein Sieg in Brühl iſt nicht ſehr wahrſcheinlich. 2 4 7 Was hören wir? Freitag, 9. Oktober .20: Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.05: Frankfurt: Schallplattenkonzert. Verdi: Konzert zu ſeinem Geburtstag am 9. Oktober 1913. 12.30: München: Unterhaltungskonzert. 12.35: Südfunk: Nordiſche Tondichter. Schallplatten. 13.05: Langenberg: Mittags konzert. Schmioͤ⸗Hagen, Clemus, Giordano uſw. 5 13.40: Heilsberg: Mittogskonzert. 15.05: München: Stunde der Frau. 15.15: Frankfurt: Fröhliche Bilder aus der Schule von heute. Vortrag. 1550: Langenberg: Kinderſtunde. 16.00: Heilsberg: Frauenſtunde. 16.10: Wien: Die Kathrin wird Soldat. Buch einer Frau, 16.30: Heilsberg: Unterhaltungskonzert. Lortzing, Myoͤdle⸗ as ton, Fueik uſw. e e e 16.30: Südfunk: Anton Pfeffer erzählt:„Von der ſchwä⸗ biſchen Kleinpreſſe“.. 5 16.35: Wien: Nachmittagskonzert. 17.00: Langenberg: Veſperkonzert⸗ Wagner uſw. 17.05: Frankfurt: Nachmittagskonzert. Cherubini, hoven, Vero i uſw. 17.20: München: Veſperkonzert. Joh. Strauß, Audran uſw. 18.40: Frankfurt: Erlebniſſe eines franzöſiſchen Funkope⸗ rateurs. 5 20.00: Langenberg: Chorkonzert der Holleſchen Madrigal⸗ vereinigung Stuttgart. 5 20.00: Südfunk: Aus dem Feſtſaal der Liederhalle Stukt⸗ gart: Sinſoniekonzert. 20.00: Wien: Brahms— Wolf— Bruckner. 21.20: Heilsberg: Uraufführung„Not“. Funkoper von Arnd Hufeld. l 21.20: München: Unterhaltungskonzert, Heuberger, Find⸗ eiſen, Smetang uſw. 22.15: Wien: Aus Budapeſt: Ungariſche Volksmuſtk. Aus dem Ausland: 12.40: Beromünſter: Konzert. 17.10: Mailand: Schallplattenkonzert. 17.30: Rom⸗Neapel: Orcheſter⸗ und Soliſtenkonzert. 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 18.30: Prag: Deutſche Sendung: Gertrud Frankl: Wi ſchützen wir unſere Kinder vor Gefahren des Lebens 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 20.00: Beromünſter:„Junge Mutter“, f 21.05: Sottens: Kammermuſik. 5 5 21.15: Mailand: Kammermuſik. 21.30: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 22.35: London⸗Daventry: Sinfoniekonzert. Radio zentrale am Strohmartt F. HEINRICH die neuesten fadio-Apparate p 4. 13 0 AAA 5. Chefredakteur: Kurt Flſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feullleton: Dr. Ste an Kay ler Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spoß und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht u. alles übrige: Franz Kircher„Anzeigen u. geſchäftl. Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber Drucker 1 Leoncavallo, Elgar, Beet⸗ Thomas, Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. h. 9h, Mannheim. ke 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nut bel Rückporto M AN N HEIN an den Planken neben der Hauptpost Ein Posten Herren-Anzugs- u. nur gute und beste Qualſtäten, moderne Dessins Hur à Iage: freitag, Samstag u. Montag Paletot Stoffe ift 200 Extrü-Rubutt Cröpe marocco bedruckt, sehr schöne Dessins, doppeltbteit, Mtr. .00 Flamenga Diagonal Wolle mit'seide, doppeltbreit, statt.38, jetzt Mtt. .0 moderne kleine Muster Wolle m.'seide, statt .50 Armute Mantel-Ottomane reine Wolle, 140 em brit. sch Watz und matine statt.50, jetzt Atr. .90 flamenga .85, jetzt Mit. .50 2 Mantel-Boucle solide Qualität, moderne Farb., 180 brt. statt.90, jetzt Mtr. Mantel-Stoffe teine Wolle, auch blau u. schwarz, 180/140 brt. statt 11.80, jetzt Mtr. .50 Auf Wunsch in 20 monatl. Raten über Gaswerk. für koſtenloſ Privak⸗ Tanzkurs geſucht. ofs, Blattes. 0808 Wochen Telephon 22394 Lampen-Jager, 0 9,4 f N 3 Damen(.10) ö Oe Jal am nit Bo gen Be hen nat für un nen Ve un — . — 5 HAN Donnerstag, S. Oktober 1931 ELS der Neuen Mannheimer Zeitung LET Abend-Ausgabe Nr. Die neue Diskont-Compagnie Gründung unmittelbar bevorſtehend— 50 Mill. Kapital und 500 Mill. Obligo O Berlin, 8. Okt.(Eig. Dr.) Bekanntlich ſchweben in Kreiſen der am Privatdiskontmarkt intereſſierten Firmen Erwägungen, zur Erleichterung des Akzeptaustauſches unter den Banken ein neues Inſtitut ins Leben zu rufen. Die Gründung des neuen Inſtituts ſteht, wie wir hören, unmittelbar bevor. Die neue Dis kont⸗ pon 50 Mill.„ und einem Obligo von etwa 500 Millionen l ausgerüſtet ſein. Das Kapital, das zu 25 v. H. einbezahlt werden wird, ſoll von dem ſogenannten Preußenkonſortium und von der Golddis⸗ kontbank übernommen werden. Dagegen wird eine Beteiligung der in der Zeit der Not gegründeten Akzept⸗ und Garantiebank kaum erfolgen. Die neu zu gründende Diskont⸗Compagnie wird von der privaten Wirtſchaft ins Leben gerüfen werden. Das Inſtitut wird den ihm eingereichten Wechſeln die dritte Un⸗ ſerſchrift geben. Der direkte Akzeptaustauſch wird hierdurch weitgehend vermindert werden. Die augenblicklichen Ver⸗ hältniſſe am Geldmarkt würden dem Inſtitut, das ſich vor allem mit Tagesgeldern finanzieren ſoll, naturgemäß keine Verdienſtmöglichkeit laſſen, da die Tagesgeldſätze ſowohl über den Bankdiskontſätzen wie auch über den Privatdis⸗ kontſätzen liegen. Compagnie A. G. wird mit einer Kapitalbaſis 333 O Bankinſolvenzen in Reval. Riga, 8. Okt.(Eig. Dr.) Am Donnerstag vormittag hat das größte Bankhaus Re⸗ vals, Scheel u Co., vorläufig auf 2 Tage ſeine alter geſchloſſen. Do Scheel u. Co. die eſtländiſche Induſtrie wellgehend finanzierte, befürchtet man ungünſtige Rück⸗ wirkungen auf das geſamte Wirtſchaftsleben Eſtlonds. Zwei von Scheel u. Co. abhängige kleine Banken ſtellten eben⸗ falls die Zahlungen ein. (J Berein für chemiſche Inbuſtrie AG. Frankfurt a. M. — Stillegungsantrag für Zweigſtelle Lorch.(Eig. Dr.) Der Verein für chemiſche Induſtrie AG. Frankfurt a. M. at vorſorglich Stillegungsantrag für die 25 eigſtelle in Lorch(Rhein) wegen vorübergehen⸗ zer Betriebsruhe geſtellt. Dieſe Schließung wird die Ent⸗ laffung von 90 Arbeitern zur Folge haben. Bei Beſſerung der Wirtſchaftslage werde jedoch an eine Wiederaufnahme des Betriebes in Lorch gedacht. J Rheiniſche Metallwaren, und Maſchineufabrik AG. Düſſeldorf(Rheinmetalljß. Düſſeldorf, 8. Okt.(Eig. Dr.] Wie wir von der Verwaltung erfahren, iſt inzwiſchen die zweite Rate aus den amerikaniſchen Entſchädigungs zahlungen eingegangen, ſo daß nunmehr 50 v. H. der Geſamtſumme von 343 000 Dollar ausgezahlt ſind. Der Reſt dürfte vorausſichtlich in öproz, amerikaniſchen Schatzanweiſungen vergütet werden. Sondermann u. Stier AG., Chemnitz. In der o. HV. + wurde der Abſchluß für 1930⸗31 mit einem Verluſtvortrag us, 8 80 von 7052„ einſtimmig genehmigt. Der turnusgemäß aus dem Ad. ausſcheidende Reichsminiſter a. D. Dr. Peter Reinhold⸗Berlin wurde einſtimmig wiedergewählt. OP. Wohl AG. Frankfurt a. M.— Mitteilung gemäß 0 SGB. Die GV. nahm Mitteilung gemäß 8 240 des§ GB, daß mehr als die Hälfte des AK. ver⸗ loren iſt, entgegen. Die Vorlage der noch unbekannten Bilanz für 1931 ſowie die Entlaſtung der Verwaltung und AR.⸗Mitglieder wurde für eine neue ao. GV. vertagt. Im Jahre 1929 betrug der Verluſt 265 000 l. O Gläubigerausſchußſitzung bei Nordwolle.— Noch keine Beſchlüſſe über die Neugründung.(Eig. Dr.) In Bremen jand eine Gläubigerausſchußſitzung der Nordwolle ſtatt, in der über die geplanten Neugründungen beraten wurde. Vor allem beſchäftigte man ſich mit dem Vertreter der Sparkaſſe über die weitere Belaſſung der 3 Mill. /, Grundſchulden, die auf dem Delmenhorſter Unternehmen liegen. Beſchlüſſe wurden noch nicht gefaßt, da der Ver⸗ treter zunächſt mit der Sparkaſſe darüber beraten muß. In eingeweihten Kreiſen nimmt man an, daß die Ver⸗ handlungen zu einem glücklichen Abſchluß geführt werden. O Vor dem Abſchluß der Kreditverhandlungen bei Kar⸗ 05 Hamburg, 8. Okt.(Eig. Dr.) Wie das„Hamburger remdenblatt“ meldet, hat es nach dem Stand der augen⸗ hlicklichen Beſprechungen den Anſchein, als ob die Ent⸗ scheidung über den Kredit für den Karſtadt⸗Konzern bereits in allernächſter Zeit zu erwarten iſt. Zwar ſteht noch eine Reihe wichtiger Unterſchriften aus, vor allem wird von der 1 0 der eingehenden Unterſchriften die Höhe des Kredit⸗ etroages abhängen, die man nach wie vor auf etwa 1520 Mill. l ſchätzt. Beſtimmtheit kein Endtermin vorauszuſehen. ſind die Hofnungen auf eine baldige Erreichung des keineswegs gering. Wie bei all dieſen Verhandlungen iſt mit Trotzdem Zieles Die Weltkriſe oͤreht ſich im Kreiſe Schwaches Newyork und ſchwacher Berliner Freiverkehr/ Ueberall innerpolitiſche Unſicherheit Unlösbar erſcheinende Fin anzverſtrickung der Länder AE Berlin, 8. Okt. Nachdem der erſte Eindruck der Hoover-Aktion einer ruhigeren Ueberlegung Platz ge t hat, konnte man an Ernüchte⸗ Abſchwächung der geſtrigen Ne wyorker 2 rung und hieraus ſich ergebend feſtſtellen. Man zweifelt anſcheinend, ob die geplanten Maß⸗ nahmen ausreichen werden, das erſchütterte Ver⸗ tranen zu der amerikaniſchen Finanzlage wieder herzuſtellen und ob der beſchloſſene Fonds von einer halben Milliarde ausreichen wird um die eingefrorenen Kredite wieder zu mobiliſieren. Schon allein die Schwäche Newyorks hätte genügt, um das ſehr ruhige Geſchäft des heutigen Freiverkehrs ebenfalls nach unten zu beeinfluſſen. Hierzu kam aber noch die innerpolitiſche Unſicherheit, zumal ſich be⸗ ſonders die nächſte Zukunft ſchwer überſehen läßt. Nach⸗ dem nun auch noch einige Regierungsparteien Oppoſition machen, erſcheint es Börſenkreiſen fraglich, ob es dem Reichskanzler gelingen wird, ein lebensfähiges Kabinett zu bilden. Daß die Deviſen bewegungen immer noch im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen, beweiſen die Gerüchte um die Stabiliſierung des engliſchen Pfun⸗ des. Die britiſche Botſchaft in Paris bezeichnete eine in der Morgenpreſſe erſchienene Erklärung, daß der Sterling⸗ Kurs auf der Höhe von 100 Franc ſtabiliſiert werden ſolle als völlig unrichtig. In der Tat iſt es wohl auch ſo, daß man in England zunächſt die Entwicklung der anderen Währungen abwarten will. In einem Leitartikel würdigt„Financial News“ die Gründe, die Deutſchland veranlaſſen, den Gold⸗ ſtandard zu behaupten und ſagt: Wenn ein offenes und unzweideutiges Verlaſſen Goldſtandards eine Gefahr iſt, die unter allen Umſtänden vermieden werden muß, dann iſt es für Deutſchland driygend notwendig, ein Mittel zu entdecken, um einen Ausweg aus der jetzigen Lage zu finden. Das Geſamtbild der wirtſchaftlichen Ausſichten Deutſchlands weiſt mit ungeheurer Schärfe auf die Notwendigkeit einer baldigen Löſung des allgemeinen Goldproblems der Welt hin, mit dem Deutſchlands Schwierigkeiten ſo eng ver⸗ knüpft ſind. Was das angebliche Verbot der Aus landseffekten⸗ verkäufe betrifft, ſo ſcheint eine offizielle Abmachung hierüber nicht vorzuliegen. Die Reichsbank hat es ja nicht nötig, für den Freiverkehr verkaufte Effekten Deviſen zur Verfügung zu ſtellen und hat dies wohl auch in den letzten Tagen nicht mehr getan. Hiergegen iſt wohl ſeitens der Privatbankiers Einſpruch erhoben worden, ſodaß, falls es nicht zu einer gütlichen Einigung über dieſen Punkt mit der Reichsbank kommt, erſt der Erlaß einer entſprechenden Not⸗ verordnung zu erwarten iſt. Auch Holland in der Kriſe eine des In Uebereinſtimmung mit Newyork eröffnete die Amſterdamer Börſe heute etwas ſchwächer, doch konnte ſich bald wieder eine Erholung durchſe: en. Der neue Präſident der Niederländiſchn Bank, Trip, erklärte, daß der Goldſtandard aufrecht erhalten bleiben wird. Ueber den Golddeviſenſtandard ſind aber keine Mitteilun⸗ gen gemacht worden, doch nimmt man an, daß er aus⸗ geſetzt worden iſt, weil die Niederländiſche Bank in ihrem Wechſelportefeuille keine ſofort realiſtierbaren Auslands⸗ deviſen mehr hat. Die Wirtſchaftsfitnation Hollands wird wenig optimiſtiſch beurteilt, ein Zeichen für die ſchlechte Lage bilden die Schließungen verſchiedener Fabriken. So haben die Hartogs Margarine⸗ fabriken und Ooſt, die zum Margarineunionkonzern ge⸗ hören, geſchloſſen und verlegen ihren Betrieb nach Eng⸗ land. Die Papierfabrik van Gelſer wird ihre Celluloſe⸗ Fabrik nur 5 Tage in der Woche in Betrieb halten. In der Metallinduſtrie in Twente erwartet man einen Streik, da die vorgeſchlagene Lohnermäßigung von 5 v. H. ein⸗ ſtimmig abgelehnt wurde. London weniger zuverſichtlich Die Stimmung der Londoner City iſt heute wie⸗ der weniger zuverſichtlich, was auch in der uneinheitlichen Leung⸗VBenzin, die erfolgreiche Venzinſyntheſe Mehr als drei Jahre lang iſt das Leunawerk für die Oeffentlichkeit geſchloſſen gehalten worden. In dieſen drei Jahren hat der Teil, dem ſich das allgemeine Intereſſe am ſtärkſten zugewandt hat, die Hydrierung, ſeine tech⸗ niſche Ausbildung erfahren, iſt er aber auch in ſeinen Vorausſetzungen und Folgerungen wichtigen Veränderun⸗ gen unterworfen geweſen. Anders als die urſprünglichen Berechnungen und Ausſichten waren, ſteht die Hydrierung hente am Ende einer Anlaufszeit und am Anfange einer nationalwirtſchaftklichen Bedeutung; aber es ſpricht gerade ür die Größe des Hydriergedankens, die Fruchtbarkeit der unermüdlichen und durch keine Enttäuſchungen geſchlage⸗ nen techniſchen und wiſſenſchaftlichen Forſchungen und Verſuche, daß die Hydrierung die ſchwerſten, ihren Beſtand und ihre Zukunft bedrohenden Stürme überſtehen koünte. Als die J. G. an die Verwirklichung der Kohlenver⸗ flüſſigung ging, ſtand der Benzinpreis bei etwa 36 Pfennig und ließ eine rentable Gewinnung von Benzin ſelbſt für den Fall eines gewiſſen Preisrückgangs erwarten. Da⸗ mals, 1926, ſtellte auch der von der amerikaniſchen Regie⸗ rung eingeſetzte Ausſchuß zur Unterſuchung der amerikani⸗ ſchen Oelvorräte feſt, daß dieſe in ſechs Jahren erſchbpft ſein würden. Aber ſchon bald ſah ſich dieſe Feſtſtellung uhllig über den Haufen geworfen, es wurden neue unge⸗ heure Oelvorkommen entdeckt, zu dem ſtarken Druck aus der Uebererzeugung kam die nachlaſſende Aufnahmefähig⸗ left, der Weltbenzinpreis brach zuſammen. Damit war die Hydrierung in Frage geſtellt und ſchien praktiſch unmög⸗ lich geworden zu ſein. Tatſächlich wurde ſie auch nur unter zeitweiſe empfindlichen Verluſten aufrechterhalten, bis durch den Schutz des deutſchen Marktes, der allerdings die Verbraucher belaſtete, die Gefahr einer Stillegung des Vetriebs und der Preisgabe außerordentlich hoher, für die deutſche Volkswirtſchaft beſonders wichtiger Werte be⸗ ſettigt wurde. Neben der erheblichen Zollerhöhung für Benzin, die im Laufe dieſes Jahres von 4 auf 18/ je Di. gebracht wurde, war es der enge Zuſammenhang zwiſchen den einzelnen chemiſchen Fabrikattonsgängen im Leunawerk, der das Hydrierverfahren wirtſchaftlich machen ließ. Die drei Daupterzeugniſſe: Stickſtoff, Methanol(Methylalkohol) und Benzin entſtehen aus den gleichen Ausgangsſtoffen und legen in der Herſtellung einen weiten Weg gemeinſam zurück. Aus den Rohſtofſen Luft, Dampf und Braunkohle in geringem Umfange auch Koks) wird in ungeheurer Menge ein aus Waſſerſtoff, Stickſtoff und Kohlenoxyd be⸗ ſehendes Gasgemiſch gewonnen, das nach Reinigung— dabei wird Schwefel von äußerſter Reinheit gewonnen— und Zerlegung unter dem gewaltigen Druck von 200 Atmo⸗ phären und bei Temperaturen von 400500 Grad in ſeine drei Beſtandteile durch Wiedervereinigung derſelben in verſchiedenen Verbindungen auf die einzelnen Erzeugniſſe Ungearbeitet wird; und zwar ergeben Waſſerſtoff und Slickſtoff das Ammoniak, Waſſerſtoff und Kohlenoxyd das Methanol. Und nun nimmt die Hydrierung einen getrenn⸗ ten Weg: durch Vereinigung von Waſſerſtoff und Kohle oder Teer oder Oel entſteht das Benzin in zwei Gängen, der Schwerölphaſe(Sumpfphaſe genannt) und der Mittelöl⸗ phaſe. Das rieſige Leunawerk iſt auch äußerlich auf dieſen gemeinſamen Weg zugeſchnitten und ſo iſt es natürlich, daß ſich die neue Benzinanlage mit ihrem Gewirr von faſt frei ſtehenden Türmen und Röhren an dem oberen Ende anfügen mußte. Es iſt nun ein Beweis für die außerordentliche Weiter⸗ entwicklung der Benzinſyntheſe, daß nach dem Auffinden wirkſamerer Katalyſatoren, alſo die chemiſche Umſetzung beſchleunigender Stoffe, ohne beſondere Aufwendungen die bisher auf etwa 100 000 Tonnen berechnete Leiſtungsfähig⸗ keit auf das Dreieinhalbfache geſteigert werden kann. Zur Zeit beträgt die Leiſtung etwa 400 Tonnen täglich, ſie ſteigt im Verhältnis der wachſenden Oelzufuhren aus Volkenroda (Burbach) und dem hannoverſchen Oelgebiet. Man weiß, daß bisher der weitaus überwiegende Teil des Benzins ans Teer gewonnen wurde, den die J. G. aus der für die Gas⸗ erzeugung verwendeten Rohbraunkohle herausſchwelte, zum Teil auch hinzukaufte. Mit der Stickſtoffeinſchränkung iſt auch die eigene Teererzeugung kleiner geworden, ſie macht aber noch heute gut die Hälfte der verarbeiteten Rohſtoffe aus. Wenn auch aus Zweckmäßigkeiten die unmittelbare Kohlenverflüſſigung im Augenblick zurückgetreten iſt, ſo hält die J. G. doch daran feſt und ſieht gerade angeſichts der Unſicherheit bezüglich der deutſchen Erdölgewinnung und der Preisbewegungen in ihren auf Jahrzehnte reichenden Braunkohlenlägern die eigentliche Zukunft der deutſchen Hydrierung. Unmittelbar praktiſche Bedeutung dürfte die Kohlenverflüſſigung in England gewinnen, wo nach den Patenten der J. G. eine Anlage mit einer Leiſtung von etwa 200 000 Tonnen errichtet werden ſoll; an der Unab⸗ hängigmachung Englands von der Oeleinfuhr hat bekannt⸗ lich die engliſche Marine ein beſonderes Intereſſe. In Amerika, wo die Standard Oil nunmehr zwei Anlagen an Betrieb hat, wird in der Hauptſache das beſonders hoch⸗ wertige klopffeſte Benzin und feines Schmieröl gewonnen, während die J. G. handelsübliches Benzin herſtellt. Zur Zeit ergibt die Hydrierung 90 v. H. Benzin, alſo etwa das Doppelte des Krackens; die übrigen 10 v. H. ſind Abgaſe, die aber nun auch wieder als Kraftgas nutzbar gemacht werden ſollen. Alle dieſe Fortſchritte hatten übrigens eine ganz wichtige Vorausſetzung: in langwierigen Verſuchen und unter großen Opfern mußten die Materialien für die Appa⸗ raturen gefunden werden, die dem ungeheuren Druck und den außerordentlich ſchwer zu bekämpfenden zerſetzenden Einflüſſen der chemiſchen Stoffe ſtandhielten. Das iſt im weſentlichen in Zuſammenarbeit mit Krupp geſchehen. Wenn die J. G. nun nach Jahren wieder einmal einen, Blick in die Benzinanlagen hat werfen laſſen, ſo kann man dabei einen gewiſſen Abſchluß einer Anlaufperiode feſt⸗ ſtellen, aber auch die wiſſenſchaftlich bedeutſame Tatſache, daß die vielfach umſtritten geweſene Hydrierung ſich auf der ganzen Linie durchzuſetzen beginnt. 5 3 5 Tendenz der Londoner Börſe zum Ausdruck kommt. Man vermißt ein klar umriſſenes Programm und fürchtet, daß infolge der Tatſache, daß in vielen Wahlkreiſen drei Kandidaten aufgeſtellt werden, die Mehrheit der nationalen Regierung nicht ſo überzeugend ausfallen dürfte, als man im Intereſſe der Erfüllung einer Politik der ſtarken Hand gehofft hätte. Auf innerpolitiſche Auswirkungen dürfte es in der Hauptſache zurückzuführen ſein, daß der Sterling allen führenden Deviſen gegenüber heute an Boden verlor. Die Hoover⸗Erklärung hat eben⸗ falls enttäuſcht. Wenn man auch die Bedeutung der von ihm angedeuteten Aktion des Auftauens eingefrorener Kredite durchaus nicht unterſchätzt, da man ſich davon eine Steigerung der amerikaniſchen Kaufkraft und infolgedeſſen eine Verſtärkung der amerikaniſchen Nachfrage nach Wa⸗ ren nicht amerikaniſchen Urſprungs, wie Zinn und Kaut⸗ ſchuk, verſpricht, ſo hätte man doch etwas beſtimmter ge⸗ haltene Vorſchläge zur Inangriffnahme der internatio⸗ nalen Probleme geſehen, deren Dringlichkeit durch die letzte Entwicklung in Deutſchland weiter unterſchritten worden iſt. Die einzige Kritik, die hier zu der Gründung des neuen amerikaniſchen Kreditinſtituts laut wird, iſt die, daß das dafür in Ausſicht genommene Kapital für Löſung der Aufgaben nicht genügen dürfte. Berliner Devisen biskontsätze: Reichsbank 8, Lombard 10 v. k. Amtlich in R⸗M für] 7. Oktober. Oktober Warittt Disk. G. B. G. B. M 0 Holland 100 Gulden 199,83 170 17 169,83 170,17 169,48 8 Athen, 100 Drachm een 5,095.105.095 5,105 5,445 12 Brüſſel 100-500 P 59,14 659,26 59,04 59.18[ 88,355 2½ Danzig„100 Gulden J 82,07 82,23 82,07 82,23 81,555 7 Helſingfors 100 FM] 10,84 10,86 10,34 10.36 10.512 7 Italien. 100 Lire 21,58 21.62 21.58.7 22,025 7 Südflavien 100 Dinal][.473] 7,487 7,4783] 7487].355 7½ ſtopenhagen 100 Kr.] 94,16 94.31] 93.41 98,59 112,06 7 Liſſabon, 100 Estudo] 15,08 15,12 14,69 14,71 17,48 7 Oslo. 100 Kr.] 93,41 93.59 92.91[ 93.09 111,4 7 Paris.. 100 Fr 16.70 16.74 16,68 16,72 16,445 2 Prag.. 100 Kr.] 12,482 12.502] 12.482] 12.502] 12,38 8½ Schweiz.. 100 Fr. 82.82 82,68 82,52 62,58 60,518] 2 Sofia.. 100 Lewe.067 3,079 3,087.073 3,0171 8% Spanien, 100Peſeten 37,86 37.94 37,98 88,04 69,57 6/ Stockholm. 100 Kr.] 7,85] 97.85 96.408,60 112,057 Wien. 100 Schilling] 50.70 50.80 50,70 50,80] 58,79 10 Ungarn 1000-12500“ 78,28 78,42 78,29 783,42 72,89 8 Buenos⸗Aires 1Peſo 0,908.912 0 848 07852 1,7680 6 Kanada tan. Donar] 9,696 3,704 3,7463, 754 4,176— Japan.. Ipen.079.082 2,078.082 1,986 584 Rairo. lägypt. Pd 16.83 15,87 16,53 16,57[ 29,91— Türkei.. I türk. Pfd.—.——.——.——.—.1301— London„ lengl. Pfd. 16,48 16.47 16.18 16,17 20,393 6 New Hork„ 1 Dollar 4,00 4,1 4,094,217 4,1780 1½ Rio de Janeiro 1Millr..209 0,211 0,209] 0,211.503— Uruguay 1Goldveſo] 1,849.351.548 l.55% 3,421— * * Ab Freitag wieder Stockholmer Börſe. Stockholm, 8. Okt. Der Börſenvorſtand hat heute beſchloſſen, die Börſe am Freitag, den 8. Oktober wieder zu eröffnen. Bis auf weiteres ſoll nur ein Aufruf jeden Tag ſtattfinden. * Londoner Goldpreis. Berlin, 7. Okt. Der von der Reichsbank gemäß Verordnung zur Durchführung des Ge⸗ ſetzes über wertbeſtändige Hypotheken feſtzuſetzende Lon⸗ oͤoner Goldpreis beträgt ab 7. Oktober für eine Unze Fein⸗ gold 108 ſh 3 ö, für ein Gramm Feingold demnach 44,7638 pence. * Oeſterreichiſcher Deviſenerlaß. Wien, 8, Okt.„Die Blätter kündigen den Erlaß einer Deyiſenordnung an, deren beſonderer Zweck die Erfaſſung der Exportdeviſen ſei. Sie betonen die Notwendigkeit, das Publikum wor den Nachteilen zu ſchützen, die ihm durch Deviſenerwerb im geſetzwiörigen Verkehr erwachſen, da die illegalen Deviſen⸗ kurſe in der valutariſchen Poſition der Nationalbank nicht begründet ſeien. Der Verwendungszwang für Karteffelſtärkemehl A Berlin, 8. Okt.(Eig. Dr.) In Ergänzung der Maß⸗ nahmen zur Erleichterung der Verwertung der Kartoffel⸗ ernte iſt durch die Notverordnung des Reich äſidenten vom 6. Oktober der Reichsminiſter für E ng und Landwirtſchaft ermächtigt, den Hundertſatz zu verwen⸗ denden Kartoffelſtärkemehls je nach dem Au der Kar⸗ toffelernte ſeſtzuſetzen, jedoch höchſtens auf 5 v. Auf Grund dieſer Ermächtigung hat Reic miniſter Schiele eine Ausführun nung erlaſſen, wonach der zu verwendend an Kartoffelſtärkemehl zunächſt vom 16. Okt. 15. Jan. 19932 und vom 16. Jan. 1932 b 1932 auf fünf Prozent der in dieſen 8 rwen⸗ bird. Die unter Straf⸗ deten Mahlerzeugniſſe des Weize Ausführu erordnung ſchreibt f androhung vor, daß die Backwaren 1 die notwendigen Zahlenangaben über die Mahlerzeugniſſen des Weizens und über die Zeit vom 1. Jan. bis 31. Dez. haben. 5 Der Abgabepreis des Kartoffelſtärkemehls ab Fabrik iſt auf 25„/ feſtgeſetzt. Für die Herſteller von Dauerbackwaren gelten beſondere Beſtimmungen. Eine Beeinträchtigung der Qualität der Backwaren wird nach den Backverſuchen nicht eintreten. Die Kartoffelſtärkeinduſtrie wird, falls der Hun⸗ dertſatz von 5 v. H. für das ganze Jahr beibehalten werden kann, durch den Kartoffelmehlverwendungszwang in die Lage verſetzt, etwa ſechs⸗ bis ſiebenhunderttauſend Tonnen Kartoffeln über das durchſchnittliche Maß hinaus zu ver⸗ arbeiten. rkemehls zu machen 1930 Minimax AG. in Berlin Rationaliſierungs⸗ und Sanierungspläne, Aus Gründen der Rationaliſierung wird beabſichtigt, die Berliner Geſchäftsleitung der Geſellſchaft aufzulbſen und ſie nach dem Werk in Neuruppin zu verlegen, Zu dieſem Zweck iſt den Angeſtellten bereits vorſorglich gekündigt worden. In Berlin ſoll lediglich ein kleines Büro beſtehen bleiben. Ueber den Abſchluß für das am 30. April ds. Is. beendete Geſchäftsſahr kann naturgemäß vor Ende des Mts. ſtattfindenden Bilanzſitzung des Aufſichts⸗ rats noch nichts Konkretes geſagt werden. Es beſtehe jedoch bei einem Teil des Aufſichtsrats die Meinung, daß unter Berückſichtigung der derzeitigen Wirtſchaftslage eine Um ⸗ bewertung der Aktiven, vor allem des Grund⸗ beſitzes notwendig ſein wird, ſodaß ſich im Falle größerer außerordentlicher Abſchreibungen ein Verluſt ergeben würde(i. V. 5 v. H. Dividende). Eine Sanierung ſoll dann durch Zufſammenlegung des z. Zt. 4 Mil l.„ b e⸗ tragenden Aktienkapitals vorgenommen wer⸗ den. Betriebsverluſte ſeien im Berichtsjahr 1930⸗31 nicht entſtanden. Umſchuldungskredit für die Stadt Kaſſel O Kaſſel, 8. Okt.(Eig. Dr.) Der Finanzdezernent der Stadt Kaſſel, Bürgermeiſter Lahmeyer, hat bei der Lan⸗ deskreditkaſſe in Kaſſel 7,55 Mill. I kurzfriſtige Kredite zu einem günſtigen Zinsſatz in langfriſtige umgewandelt, ſo daß hierdurch die kurzfriſtigen Kredite der Stadt Kaſſel nur noch 3,79 Mill., betragen. Die innerhalb von drei Jahren aufgelaufenen Fehlbeträge der Stadt in Höhe von 6 Mill.% waren die Urſache zu dieſer kurzfriſtigen Verſchuldung. Soweit die kurzfriſtigen Kredite nicht in langfriſtige umgewandelt wer⸗ den konnten, iſt ſchleunigſte außerplanmäßige Tilgung vor⸗ geſehen, um Ordnung in die ſtädtiſchen Finanzen zu brin⸗ gen. Die Geſamtverſchuldung der Stadt Kaſſel bezifferte ſich am 1. Okt. 1931 auf 26,127 Mill.. In der Zeit vont 1. April bis 30. Sept. 1990 konnten 94000% kurzfriſtige Kredite aus Steuereingängen abgedeckt werden. Die Bürgerſteuer iſt inzwiſchen auf den dreifachen Landes⸗ ſatz erhöht worden. Prodͤuktenverkehr nicht einheitlich Lieferungsmarkt gedrückt/ Ruhiges Mehl geſchäft/ Auch Hafer und Gerſte matter Berliner Produktenbörſe v. 8. Okt.(Eig. Dr.) Bei weiter luſtloſem Geſchäft war die Preis ⸗ geſtaltung im heutigen Produktenverkehr nicht ganz einheitlich, jedoch herrſchte eine ſchwä⸗ chere Grundſtimmung. Die Mühlen waren infolge des keineswegs gebeſſerten Mehlabſatzes mit Anſchaffungen vor⸗ ſichtig, andererſeits war das erſthändige Angebot von In⸗ landsbrotgetreide keineswegs reichlich. Beſonders In landsroggen zur Waggon⸗ und Kahnverladung wurde nur verhältnismäßig wenig zu unnachgiebigen Forderun⸗ gen angeboten; dagegen lagen heute Offerten in Ruſſen⸗ roggen zu 197„/ eif Berlin vor. Jedoch bekundeten die Mühlen infolge Qualitätsbefürchtungen nur geringe Kaufneigung. Dos Weizenangebot reichte zur Be⸗ friedigung des vorhandenen Bedarfes aus und oͤte Ge⸗ bote der hieſigen Mühlen lauteten etwa—2, niedriger, während in der Provinz annähernd geſtrige Preiſe zu er⸗ zielen waren. Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 2,25/ ſchwächer ein. Roggen war auf Abgaben der deutſchen Getreidehandelsgeſellſchaft gleichfalls um 1,25 bis 2% geoͤrückt. Das Geſchäft in Weizen⸗ und Roggen⸗ mehlen war ruhig, die Forderungen der Mühlen laute⸗ ten nur wenig entgegenkommender. Am Hafer markte hatte die Kaufluſt etwas nachgelaſſen und geſtrige Preiſe waren im allgemeinen ſchwer zu erzielen. Auch für Gerſte traf das Angebot vereinzelt ſtärker in Erſchei⸗ nung, die Preiſe blieben aber ziemlich ſtetig. Weizen⸗ erportſcheine lagen ſchwächer, dagegen wurden Rog⸗ genexportſcheine höher bewertet als geſtern. Amtlich notiert wurdene Weizen, märk. prompt 213 bis 216, Okt. 228 Br.; Dez. 229,50 u. G. beh.; Roggen märk. prompt 185187; Okt. 195—195,50; Dez. 194,75, prompte Verl, ſtetig, Lfg. abgeſchwächt; Braugerſte 159 bis 173; Futter⸗ und Induſtriegerſte 151-158 ruhig; Hafer, märk. prompt 140148; Okt. 151; Dez. 152,50—455 feſter; Weizenmehl, prompt 27—32 ruhig; Roggenmehl 70proz. prompt 2628,75 beh.; Weizenkleie 10,20 10,40 ſchwächer; Roggenkleie 9,15—9,40 ſtill; Viktorigerbſen 20—27; Lein⸗ kuchen 13,20 18,40; Trockenſchnitzel 6,00— 6,10; Sofgextrae⸗ tionsſchrot 11,70; Speiſekartofſeln, weiße 1,3010; rote 1,401,560; Odenwälder, blaue 1,40 1,60; andere gelb- fleiſchig 1,60—4,80; Fabrikkartoffeln in Pfg 5,50 6,50; allg. Tendenz uneinheitlich. Mannheimer Produktenbörſe Am heutigen Probuktenmarkt war nur kleines Konſum⸗ geſchäft, inländ. Brotgetreide und Mehl unverändert, Futter⸗ mittel, auch Hafer, etwas freundlicher. Es wurden an⸗ geboten(alles in): Inl. Weizen 24— 24,50; inl, Roggen 21,7522 inl. Hafer 17,50 18,50; Brau⸗Sommergerſte 17 bis 18,50; Futtergerſte 1616,50; Biertreber 11,25; Erd⸗ nußkuchen 13,25; Sofaſchrot 12—12,25; Trockenſchnitzel 5,25 bis 5,75; Malzkeime 10; Weizenmehl ſüdd. neue Mahlg. Sept.⸗Nop. 34,75; Weizenmehl ſüdd. mit Ausl. W.. Sept. Nov. 37; Weizenbrotmehl 20,75; Roggenmehl 60proz. 30 bis 31,50 Weizenfuttermehl 12; Weizenkleie fein 8,75—97 Roggenkleie 9; Grünkern 40—50. d * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilogramm) Nov. 3,65; Jan. 3,67% März 3,87%; Mai 4,0%— Mais (in Sfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 58½; Jan. 61 März 64%; Mai 6694. * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lh.) Tendenz ſtetig; Okt. 4,3% 4,3½% Dez. 4,6%(4,6%); März 49%(4,9%); Mai 4,111 (4,11); Mehl unv.— Mitte stetig; Okt. 4,376(4,878); Dez. 4,67%(4,6%); März 4,94(4,96); Mai 4,11%(4,115); Mehl unv. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 8. Okt.(Eig. Dr.] Gemahl. Mohlis per Okt. 31,50; Okt.⸗Dez. 31,50; Melaſſe⸗Rohzucker 1,0; Tendenz ſtetig; Wetter heiter. Reiche Obſternte im Neckartal Die Edelobſternte in den Neckortalgemeinden iſt im vollen Gange. Vor allem werden im mittleren Neckartal verſchiedene Sorten Winteräpfel gezogen, die dieſen Herbſt einen vollen Behang aufweiſen. Durch Nebel und Rei⸗ ſen iſt das Obſt in den letzten Tagen raſch gereift, ſo daß es jetzt ſtark fällt. Großer Abſatz iſt bis jetzt noch nicht feſtzuſtellen. Die Preiſe für Tafelobſt bewegen ſich je nach Qualität zwiſchen—7/ pro Zentner. Sehr viel angebo⸗ ten wird Moſtobſt, Aepfel und Birnen. Hier bewegt ſich der Preis zwiſchen 0,80 bis 1,10/ pro Zentner. Die Nuß⸗ ernte iſt beendet. Auch hier war der Ausfall gut. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen—15/ pro Zentner, Das Steinobſt fiel dieſes Jahr aus. 8* * Nitruberger Hopfenbericht vom 7. Okt. 80 Bollen Zu⸗ fuhr, 30 Ballen Umſatz. Es wurden bezahlt für Haller⸗ tauer 50-55 /. Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 8. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 6,59. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Okt,(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Okt. 411; Dez. —: Jan.(32) 410—411: März 418; Mai 429; Tageslmport Tendenz ruhig, behauptet. Mitte: Okt. 418; Dez. 407 Jan.(32) 412; März 421; Mai 429; Juli 487; Okt. 446; Dez. 450; Jan,(33) 452; März 549; Loco 448; Tendenz ruhig. * Viehmarkt in Maunheim vom 8. Okt. Zufuhr ins⸗ geſamt 1990 Stück, Im einzelnen wurden zugeſahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in I: 94 Kälber b) 53 bis 55; c) 4446; d) 36—42. 77 Schafe, b) 2832. 209 Schweine, nicht notiert. 1014 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—8; über 4 Wochen 919; Läufer 15—21. 3 Ziegen, 1222. Marktverlauf: Mit Kälbern langſam, geräumt, mit Ferkeln und Läufern mittel, Berliner Meiallbörse vom 8. Okfſober 1931 Kupfer 1 Blei Zink bez! Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief Geld 9 5 61.75 82. 51.50 28,278.50 28,7 250 ebruar f 62,80 61.50—.— 23,21.—.— 2480 283,50 März„ 63.— 62.——— 23.21.—— 25,.— 24. A ril... 68,55 62.25—.— 23,21. 28.24. al„* 64,.— 62.751—-,— 283,—21.—- l!—— 6—.50 Juni..—— 64.25 63.59—.— 28.— 21-26, 28 Juli.% 85,.— 63,50—.— 23.— 21.—— 26,75 25, Auguſt. 64.80 65,— 64,50—.— 23.— 21,—-. 26.50 28,50 Sept. 68, 64.55.— 23,.— 21,50—.— 26,75 26.— Oktober.]—.— 60,.— 59,25—.— 22,80 20,50 21,75 21,25 21. Nov.„ 60 50 61— 60..— 22,.— 20,50—— 21,75 22. Dezemb. J 61 50 61,50 61.— 1—— 28.2,. 23,25 24,28 * Tendenz: Kupfer feſt; Blei luſtlos, Zink ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 8, Okt.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 69,25% für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 61—63; Standardkupfer loco 5860; Standard⸗Blei per Okt. 20,50— 22,50 Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 170, desgl. in Walz⸗ oder Drohtborren 174, Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 230 Reinnickel 98 99proz. 350; Antimon⸗Regulus 4648 Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 4144,25. Londoner Meiallbörse vom 8. Oklober 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze 6(137/00 fein ſtand.), Platin Unze 8 ſtupfer, Standard 34,0 Zinn, Standart 125, Alumintum 2 Mongte 35,05 9 Monate 229,1 Antimon—5— Settl. Preis 34 50 Setil. Preis 125.0] Queckſilber—.— Elektrolgt 41,75 Banka 270 Platin 10.— deſt elected 87,2. Straits 129.0 Wolframerz 1. ſtrong ſheets—. Blei, ausländ. 12.75 Nickel El'wirebars 41 75 Zink gewöhnlich 12,45] Weißblech 1 Tendenz: Kupfer, Zink ſtetig; Zinn unregelmäßig; Blei ruhig. ö. ——V— .—— 2— 2 Donnerstag, ktober 1931 ß e. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung rgang/ Nr. Ueber die Entſtehung der kindlichen Sprache gehen die Meinungen auseinander. Vor allem ſtehen ſich in dieſer Frage zwei Grundanſchauungen gegen⸗ über, von denen man die eine als„Nativismus“ und die andere als„Empirismus“ bezeichnet. Nach der Lehre des Nativismus ſpielt bei der Erwerbung der Sprache die eigene Erfindungskraft des Kindes eine das Kind ſagt, einer völlig freien, ſchöpferiſchen Tätigkeit. Von einer ſolchen eigenen ſchöpferiſchen Tätigkeit des Kindes bei der Spracherwerbung will der Empirismus dagegen nichts wiſſen. Nach ſeiner Lehre lernt vielmehr das Kind alles, was es ſpricht, von der Umgebung; er glaubt, daß die kindliche Sprache allein durch Nachahmung deſſen entſteht, was das Kind von dieſer Umgebung hört.— Neben die⸗ ſen beiden ſich ſchroff gegenüberſtehenden Richtungen hat ſich dann ſpäter noch eine dritte herausgebildet, die zwiſchen jenen zu vermitteln ſucht; ſie lehrt: „Gewiß ſpielt eine urſprüngliche, unwillkürliche, in⸗ ſtinktiv vererbte Tätigkeit(Sprachtrieb) bei der Ent⸗ ſtehung der kindlichen Sprache eine Rolle, denn ohne dieſe Tätigkeit könnte eine Nachahmung gar nicht ent⸗ ſtehen; allein faſt alles, was das Kind inhaltlich an Sprachäußerungen vorbringt, iſt doch durch Nach⸗ ahmung bedingt. Bei dieſer ſpielt die Spontaneität inſofern doch wieder eine Rolle, als ja nicht wahllos alles nachgeahmt wird, vielmehr eine Auswahl ſtatt⸗ findet. Was nun die Entwicklung der Kinderſprache angeht, ſo pflegt man bei ihr rein äußerlich die drei Stufen des Schreiens, des Lallens und des eigent⸗ lichen Sprechens zu unterſcheiden. Das neugeborene Kind kennt nur das Schreien; erſt nach mehreren Monaten geſellt ſich dazu das Lallen, bei dem man erſt etwa im ſtebenten oder achten Monat bemerkt, daß Gehörtes, wenn auch noch in ſehr unvollkom⸗ mener Weiſe, nachgeahmt wird. Das wirkliche Nachſprechen einfacher Wörter wie Dada, Papa, Mama uſw. beginnt nach etwa neun Monaten, aber es fehlt dabei noch das Verſtändnis für den Sinn des Nachgeſprochenen. Man vermißt noch jede Ver⸗ bindung zwiſchen dem Wort und dem Vorſtellungs⸗ inhalt. Das Verſtehen geſprochener Wörter fetzt wieder erſt einige Monate ſpäter ein.„Am Ende des erſten Lebensjahres unterſcheidet das Kind ſeine Währnehmungen ſchon ganz leidlich, ahmt ziemlich richtig nach, hat einige Uebung im Hervorbringen von Lauten. Es verſteht bereits manches und fängt nunmehr an, dieſes Verſtändnis durch ſprachliche und andere Ausdrucksbewegungen darzutun. Sachvor⸗ ſtellung und Wortvorſtellung ſind nunmehr ver⸗ knüpft.“ Auf die Fragen: Wo iſt Mama? Wo iſt Ticktack? blickt jetzt das Kind lachend und mit an⸗ deren Zeichen des Intereſſes oder der Freude nach dem Genannten. Zu dem Nachſprechen kommt dann bald das ſelb⸗ ſtändige Sprechen hinzu; durch dieſes gibt das Kind zunächſt vorwiegend Wünſche und Begehrungen kund. Es bezeichnet mit ſeinen Worten nicht den Gegen⸗ ſtand, ſondern einen Wunſch oder ein Gefühl, das dieſer in ihm erweckt.„Tul“ heißt nicht: Das iſt der Stuhl, ſondern: Ich will den Stuhl haben. Erſt später meint es beim Sprechen den Gegenſtand ſelbſt; das iſt z. B. der Fall, wenn es, wo es im Bilderbuch einen Hund ſieht, ſagt: Wau, wau. Etwa im Alter von 18 bis 24 Monaten fängt das Kind an zu fragen, und dieſer Zeitpunkt bedeutet für ſeine Sprachent⸗ wicklung einen großen und bedeutſamen Fortſchritt. Die meiſt zuerſt auftretenden Fragen ſind: Was iſt das? Wo iſt das? Bis zu zwei oder zweieinhalb Jahren nennt das Kind ſich mit ſeinem Namen oder Koſenamen, wenn es von ſich ſelbſt ſpricht; es ver⸗ meidet bis dahin das Wort„Ich“. Darauf ſchreitet es vom objektiv Gegenſtändlichen zur logiſch⸗begriff⸗ lichen Stufe fort, auf der die Sprache zum Ausdruck des Denkens wird. Dieſe Entwicklung vollzieht ſich meiſtens zwiſchen anderthalb und vier Jahren. Mit dem vierten bis fünften Jahre iſt die ſprachliche Ent⸗ wicklung ſoweit gediehen, daß das Kind allen ſeinen Gefühlen und Gedanken einen entſprechenden und dem Erwachſenen verſtändlichen Ausdruck geben kann, und von da an geht ſeine Sprachentwicklung weiter in engem Zuſamenhang mit ſeinem allge⸗ meinen Fortſchritt. Bei dieſer Entwicklung ſtellen ſich zuweilen ge⸗ wiſſe Störungen ein, die man als Sprachfehler 8 der Kinder zu bezeichnen pflegt. Man unterſcheidet dabei gewöhnlich vier Hauptſprachfehler, nämlich Stammeln, Stottern, Poltern und Hörſtummheit. Unter Stammeln verſteht man jeden Fehler der 5 Ausſprache, unter Stottern die zeitweilig auftretende Unfähigkeit, ein Wort oder eine Silbe zu beginnen, unter Poltern das überhaſtete Sprechen und unter Hörſtummheit das Ausbleiben des ſelbſtändigen Sprechens. Am leichteſten iſt der Stammler zu hei⸗ len. Er bedarf nur eines einfachen Unterrichts im richtigen Sprechen. Langſam und deutlich ſpricht man ihm das Wort in der rechten Ausſprache vor und veranlaßt ihn, öfter mit lauter Stimme zuerſt lang⸗ fam, dann allmählich mit normaler Sprachgeſchwin⸗ digkeit das Gehörte nachzuſprechen. Wenn das nicht ausreicht, empfiehlt es ſich, daß man das Kind über die rechten Bewegungen des Sprechens belehrt. Das Stottern der Kinder führt man darauf zu⸗ rück, daß bet vielen und oft gerade intelligenten Kindern ein Mißverhältnis zwiſchen ihrer Luſt zum Sprechen und ihrer Sprechgeſchicklichkeit vorhanden iſt, und ferner auch darauf, daß ein Mißverhältnis zwiſchen der Anzahl der verſtandenen Wörter, die die Erwachſenen dem Kinde vorſprechen, und der von ihm geſprochenen Wörter beſteht, wodurch eine ruhige und geordnete Ausſprache ungünſtig beein⸗ flußt wird. Weil das Stottern ſehr von der Ge⸗ ö tel dafür empſiehlt ſich die bedeutſame Rolle; nach ihr entſpringt vieles, was .........cccGc0cßcßcccccccccccccccccc l 2 4 1 70 3* Ser Von Profeſſor Dr. Gerhard Budde⸗Hannover wohnheit abhängig iſt, iſt es in den erſten Anfängen leichter zu unterdrücken, als wenn es ſich ſchon durch Gewöhnung eingewurzelt hat. Will man das Stot⸗ tern wirklich bekämpfen, ſo muß man vor allem ver⸗ ſuchen, die Schüchternheit des Stotterers zu beſei⸗ tigen und ſein Selbſtvertrauen zu wecken. Als Mit⸗ Einübung des richtigen Sprechens. Je mehr und je beſſer dem Kinde dieſe Sprechbewegungen gelingen, deſto mehr wächſt bei ihm auch das Vertrauen in ſeine Sprechkunſt und ſein Mut, ſie zu betätigen. Das Poltern, d. h. das überhaſtete Sprechen, iſt meiſt ein Zeichen und eine Folge von Zerſtreutheit und Zerfahrenheit. Es kommt deshalb' bei dem kind⸗ lichen Poltern darauf an, ihre Auſmerkſamkeit zu konzentrieren und der Haſt Herr zu werden. Für ſie AAA. „76 pppd iſt das Vorſprechen, Einüben und der langſamer, ſilbenweiſer, deutlicher Ausſprache ein ſehr günſtig wirkendes Mittel. Am ſchwierigſten iſt die Behandlung der Hör⸗ ſtummheit, d. h. des jahrelangen Ausbleibens des Zwang zu ſelbſtändigen Sprechens bei durchaus normalem Sprachverſtändnis, weil ihr oft ein tieferer ſeeliſcher Mangel zugrunde liegt. Man findet ſie aber auch bei ſonſt ganz normalen Kindern infolge ſcheuen We⸗ ſens und niederdrückender Gemütszuſtände. In dieſem Falle iſt ſie bedingt durch die Scheu, das Sprechen zu verſuchen. Bei allen dieſen Sprachfehlern kann einen Heil⸗ erfolg nur eine richtige Behandlung gewährleiſten, die in einer aufmunternden Einwirkung auf das kindliche Gemütsleben beſtehen muß. Die Gerupften Bobby⸗cap, Béret⸗basque⸗Käppchen, vorbei. Aus iſt es mit dem Maximum an Haar und dem Mini⸗ mum an Kopfbedeckung. Wir brauchen wieder Spie⸗ gel und lange Zeit zum Hutaufſetzen. Federn ſtehen keck in die Höhe, wallen mondän auf die Schulter. Hütchen tronen, ſchaukeln auf ſorgfältig Der Nachwuchs friſiertem Haar. Wie ſie ſich da halten, nur an ein Auge oder ein Ohr geklammert, weiß kein Menſch. Damen promentieren, wo man vor kurzem nur Backfiſche mit großen Schritten marſchieren ſah. Als die Epoche der Futteralkleidchen gar kein Ende nehmen wollte, wurde die Federninduſtrie mutlos. Fächer trug man ja ab und zu noch, die Das Problem im Marabnkäfig (Gommen wir auch ran oder bleiben wir noch verſchonb?) Revuebilder brauchten Federn, aber das genügte nicht. Die armen Vögel, bisher gehegt und gepflegt, wurden vernachläſſigt, Straußenfarmen gingen ein, viele tauſend Strauße mußten verſchwinden. Vor dem Kriege gab es in Afrika viele hunderttauſend Strauße, große wohlgepflegte Farmen, heute ſind es kaum fünfzigtauſend. Vor dem Kriege gab es bei Hagenbeck an den Ecken der Promenaden kleine Bu⸗ den, in denen man die ſchönſten Federn— original eben ausgerupft— kaufen konnte; ſie mußten ſich umſtellen auf geſchnitzte Elefanten und Affenfutter. Plötzlich ſchwingt die Mode wieder zurück. Federhüte, der große Schrei. Fieberhaft arbeitet man an der Herſtellung von Geſtecks. Vorläufig geht es ja noch. Die kleinen Hüte für die Ueber⸗ gangszeit brauchen nicht viel Federn. Man kann das, was bisher gebraucht wird, auch den Gänſen und Hühnern ausrupfen und färben. Wie aber wird es werden, wenn die Frauen ſich an das Veränderte gewöhnt haben werden, wenn jede Frau mit einer Rieſenſtraußfeder zur Pre⸗ miere gehen will? Darauf verſucht ſich die Induſtrie vorzubereiten. Aber die Reſerven fehlen. Mit dem Eierlegen allein iſt es nicht getan. Die kleinen Strauße brauchen ihre Zeit, bis ſie ſo weit ſind, daß man ihre Federn verwenden kann. Vielleicht hilft man ſich und ſchafft eine neue Mode: Straußenflaum Petra Petersen. Noch nicht ausgewachſen und ſchon mit einkalkuliert Photos: Heſur. Mahler, Altona Irrlümer der Abhärtung Vor einigen Jahren lernte ich in einer Sommer⸗ friſche eine Dame kennen, die irgendwo ein Buch über Abhärtung geleſen hatte und nun ihre Kinder, einen Knaben und ein Mädchen, in ſtrengſter Weiſe an Wind und Wetter zu gewöhnen trachtete. Die Kinder gingen barfuß oder ſtrumpflos und meiſt ſogar ohne irgendwelche wärmere Unterkleidung auch an kalten und naſſen Tagen, an welchen jener Som⸗ mer reich war, einher. Ich bekomme ſie nun ſeit jenem Bekanntſchaftsſchließen jedes Jahr einige Wochen lang zu Geſicht, denn ihre Mutter und ich gehören beiderſeitig zu den treuen Stammgäſten des lieblichen und noch nicht überlaufenen Badeörtchens. Ich bemerke aber immer wieder, daß die Kinder im Wachstum zurückbleiben, obgleich ſie ſonſt recht munter und wettergebräunt dreinſchauen. Auch andere Badegäſte haben dies bemerkt, und ſie wun⸗ dern ſich, daß die Kinder nicht recht wachſen wollen, ja, nach Ausſage des Arztes blutarm und nervös ſind, obgleich ſie von ſo geſunden und kräftigen El⸗ tern abſtammen, die auch in der Lage ſind, ihren Kindern die beſte Pflege und Ernährung zukommen zu laſſen. Auch der Mutter der Kinder fällt beim Vergleich mit Altersgenoſſen ihres Pärchens dieſer Unterſchied allmählich auf, und ſie fragte mich neulich, woher das wohl kommen könne.„Das kommt von Ihrenallzuſtrengen Abhärtungsgrund⸗ ſätzen!“ antwortete ich ihr. Und in der Tat. Ich wunderte mich garnicht, daß die Kinder nicht ſo kräf⸗ tig wie andere ſind. Denn die Haut, die bei kaltem Wetter unbedeckt iſt, zieht aus der inneren Werkſtatt des Körpers viel Wärme an ſich, um ſich zu ſchützen. Und da ſie beſtändig Wärme an die Außenluft ab⸗ gibt und umſomehr davon ausſtrahlt, je weniger ſte durch Kleider geſchützt iſt, die eine Zwiſchenluftſchicht zwiſchen der Körperwärme und der Außentemperatur ermöglichen, ſo muß der Körper an anderer Stelle mit ſeinen Wämevorräten haushalten. „Aber Abhärtung iſt doch ſo wichtig“, erklärte die Dame.„Meine Kinder ſind ja im übrigen auch ge⸗ ſund, bis auf die Blutarmut, die aber wohl eine häufige Erſcheinung bei Stadtkindern iſt. Vor allen Dingen ſind ſie nie erkältet, auch im Herbſt und Frühjahr nicht, wenn alles um ſie her nieſt, huſtet und krächzt. Ich ſchiebe das namentlich auf die kalten Abreibungen, die ich ihnen morgens und abends ver⸗ abfolge. Allerdings behaupten ſie immer, nach dieſen ſtundenlang nicht wieder recht warm zu werden, und tatſächlich haben ſie immer kalte Hände und Füße!“ „Das iſt nur ein Beweis für meine Behauptung,“ ſagte ich.„Wärme iſt Leben, das dürfen wir nie außer acht laſſen. Und wenn es auch wahr iſt, daß unſer Heil im flotten Umlauf des warmen Blutſtro⸗ mes beſteht, ſo iſt es doch ebenſo wahr, daß dieſer nicht auf Koſten der Innenorgane die große Außenhaut begünſtigen und bei ungenügender Bekleidung allzu⸗ viel Wärme an die uns umgebende Atmoſphäre ver⸗ lieren darf. Geſchieht dies dauernd, ſo erſchöpfen ſich ſchließlich die wärmebildenden inneren Organe des Körpers in ihrem Beſtreben, das Wärmemanko aus⸗ zugleichen, und Blutarmut ſowie nicht ſelten innere Leiden ſind die Folge davon. Namentlich bei Ihrem kleinen Mädchen müſſen Sie Ihr beſonderes Augen⸗ merk darauf richten, daß Hände und Füße warm ſind, was das ſicherſte Anzeichen dafür iſt, daß der Blut⸗ umlauf normal funktioniert. Chroniſch kalte Füße ſind in der Mehrzahl der Fälle die erſte Urſache zu den langwierigen und ſchmerzhaften Erkrankungen bei Unterleibsorganen, namentlich Eierſtockentzün⸗ dung und Gebärmutterverlagerungen und Knickun⸗ gen, unter denen ſo viele Frauen ſeufzenz ſie ſind auch ſehr häufig die Urſache für die ſchmerzhafte Men⸗ ſtruation bei jungen Mädchen, wodurch dieſe unnöti⸗ gen und vermeidbaren Qualen ausgeliefert werden. Aber auch für Ihren Knaben ſind die kalten Füße, das Anzeichen falſch betriebener Abhärtung, äußerſt ſchädlich. Die meiſten Menſchen mit chroniſch kalten Händen und Füßen leiden an Verdauungsſchwäche, Stuhlverſtopfung, häufig auch Blaſenleiden. Abhär⸗ tung iſt gut, aber allzuviel Abhärtung iſt ron Uebel, und vor allem muß individuel abgeſtuft werden.“ „Demnach begingen auch wir Erwachſenen aller⸗ lei Fehler in dieſer Beziehung. Wenigſtens will es mir dann ſcheinen, als ob z. B. die Badefreunde, die an kalten oder windigen Tagen ſtundenlang im naſſen Badetrikot ihren Körper der ſcharfen Luft ausſetzen oder, kaum notdürftig wieder erwärmt, zum zweiten, dritten oder vierten Male in das naſſe Element zurückkehren, eine wahre Wärmeverſchwen⸗ dung in ihrem Sinne treiben!“ bemerkte meine Zu⸗ hörerin recht nachdenklich.„Ganz ſicher tun ſie das“, entgegnete ich,„und ebenſo ſchädlich iſt der ſtunden⸗ lange ununterbrochene Aufenthalt im Waſſer, der nicht ſelten Rippenfell⸗, Lungenentzündungen, ſowie Herzleiden nach ſich zieht. Wir dürfen ja die große Wahrheit nicht verkennen, daß der größte Teil der heutigen Kulturmenſchheit zu wenig Hautleben hat, zu ſelten ſeinen Körper unbekleidet in direkte Be⸗ rührung mit der Außenluft bringt. Verfallen nun ſolche der normalen Hautfunktio⸗ nen entwöhnte Menſchen ins Gegenteil, indem ſie ein Uebermaß von Abhärtung betreiben, ſo ſind zum mindeſten allerlei Blutſtauungen und Stockungen die Folge davon. Aus dieſem Grunde, nicht etwa aus ſäuerlicher Moralität und Prübderei iſt auch die allzu leichte Kleidung unſerer Damen, beſonders der jun⸗ gen Mädchen, namentlich in der Uebergangszeit, zu beanſtanden. Unſere heutige Mode iſt ja faſt mehr eine Entkleidungs⸗ als eine Bekleidungsmethode, und man friert ja oft ſchon beim Zuſehen, wenn an kühlen Tagen die Evastöchter der Mode zuliebe ärmellos und tief ausgeſchnitten mit vor Kälte blau⸗ angelaufenen Armen und Hälſen dahinwandeln, da⸗ bei enthuſiaſtiſch verſichernd, es ſei ihnen völlig warm, nein, geradezu heiß! Oder vollends im Win⸗ ter, wenn Nacken und Schultern bis in Augenhöhe des Geſichtes mit Pelzwerk verhüllt ſind, indes darunter ſich der tiefe Ausſchnitt der Crepe de chine⸗ Bluſe öffnet, oder wenn man in hohen Pelzſtiefeln einherſtolziert, während die dünnen Seidenſtrümpfe die Trägerin bis zum Knie und darüber entblößen. Solche Abhärtung am falſchen Ort und in falſcher Weiſe gehört zu den Dingen, bei denen man das Goethewort„Vernunft wird Unſinn, Wohltat Plage!“ anwe det, und immer wieder ſollte darauf hingewieſen werden, daß unrichtige Abhärtung nicht nur nicht nützlich, ſondern ſogar ſchädlich iſt! Mutter Gustel. Die Weintraube in der Küche trauben, und zwar müſſen ſie gut reif ſein. Die Beeren werden abgezupft, gewaſchen und verleſen, mit kaltem Waſſer übergoſſen, nach einer Weile herausgenommen und auf ein Sieb zum Abtropfen gelegt. Man läßt dann in einer Kaſſerolle Waſſer zum Kochen kommen, gibt die Beeren in einen Topf, den man nun in das kochende Waſſer ſtellt. Dort bleibt er ſo lange, bis die Beeren aufplatzen und der Saft herausgequollen iſt. Nun werden die Beeren durch ein Haarſieb geſeiht, doch ſollen die Beeren dabei nicht gepreßt werden. Man kocht eine ziemlich dicke Zuckerlöſung und gibt den Saft hinein(auf Feuer und kocht die Marmelade ſo lange ein, bis ſie ſteif genug iſt. Dies ſtellt man durch die übliche Probe feſt: Man läßt auf einen kalten Teller etwas von der Marmelade tropfen, wenn ſie erſtarrt, dann papier zugebunden. 5 Weintrauben einzuwecken ö dem Stiel in Gläſer, gießt eine Zuckerlöſung darüber (60 Gramm Zucker auf 1 Liter Waſſer) und weckt etwa 20 Minuten lang bei 80 Grad. Weintrauben in Senf Drei Teile Eſſig und ein Teil Waſſer(zuſammen etwa 5 Liter) werden über 2 Kilo abgerupfte Wein⸗ beeren gegoſſen. So läßt man ſie über Nacht stehen. Dann gießt man den Eſſig ab, kocht ihn mit 1 Kilo Zucker auf, läßt abkühlen und gießt dies dann über die Beeren. Dasſelbe wiederholt man noch viermal, Am 5. Tage werden geſtoßene Senfkörner unter dis Beeren gemiſcht, der erkaltete Zuckereſſig darüber ge⸗ goſſen und die Töpfe verbunden. Pudding von Weintrauben 375 Gramm in Milch eingeweicht. Man rührt 128 Gramm Butter man vorher ausgedrückt hat und zuletzt miſcht man das' zu Schnee geſchlagene Eiweiß und die Beeren teller voll.) Weintrauben⸗Kompott man die Beeren heraus, kocht den Saft noch ein, ſchäumt ihn ab und gießt ihn heiß über die Beeren, Feiner Kuchen mit Weintrauben voll Zucker, 5 Gelbeier, Zimmt und Salz werden zu einem Teig verarbeitet und dieſer wird ausgerollt. Er kommt auf ein mit Butter ausgeſtrichenes Blech, feingehackte Mandeln werden darüber geſtreut, Weiße von 12 Eiern zu Schnee geſchlagen, mit 15 Pfund Puderzucker, 3 Pfund Trauben vermiſcht und auf den Kuchen gelegt, der nun abgebacken wird Verantwortliche Dr. Stefan Kayſer Weintraubenmarmelade 1 Am beſten eignen ſich hierzu die blauen Weite 1 Kg. Saft rechnet man 1 Kg. Zucker und 7 Kg. Waſſer.) Dies bringt man nun auf nicht zu ſtarkes hat ſie lange genug gekocht; die Marmelade wird in Gläſer gefüllt und am nächſten Tage mit Pergament Die Trauben werden gewaſchen und die nicht gan; tadelloſen Beeren entfernt. Dann füllt man ſie mik Von Weißbrot wird die Rinde abgeſchnitten und 9 ſchaumig, gibt 8 Eidotter, 0 Gramm Zucker, Zimmt, Zitronenſchale, 125 Gramm feingehackte Mandeln und das Weißbrot hinein, das darunter.(Von den letzteren etwa einen Suppen⸗ Zucker wird in Waſſer und Zitronenſaft aufge⸗ 0 i kocht. Da hinein kommen die abgezupften Trauben und man läßt ſie eine Weile ziehen. Dann nimmt. 1 Pfund Mehl, 375 Gramm Butter, eine Taſſe — Donnerstag, 8. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 466 1 CO WI §rignt 1929 by Köper, Minden 1 W. b. Der Kronprinz ritt die Front entlang. Er ſah je⸗ dem ins Geſicht. Blieb da und dort ſtehen und fragte nach dem Namen, und wie lange draußen. Er ſah in der 1 e von Verdun 7 1 855 Alfred Hein Kompagnie im Nahkampf hops gegangen war, da kam er nach. Ein Hund, der aus Angſt nicht aus dem Graben herausgeht, um ſeinen Dreck abzuladen, ſon⸗ dern ſich in ſein Erdloch von ſeinem Burſchen eine Konſervenbüchſe halten läßt—— nu hat er'!!“ „Laß ihm die Roſette!“ ſagte Pechtler, der tapfere, gute gemeine Kerl, der bei der 11. zu Gaſt war. Er ſuchte nämlich noch immer einen Skatbruder für den toten Wittke. Das erſte, was er in Stenay tat, war Spielkarten kaufen. Die hatte Wittke nämlich in der Taſche behalten. Sie waren deswegen, Töz und er, ſogar aus dem Graben gekrochen, durch die feindlichen Horchpoſten durch bis an den Franzoſengraben heran, aber nur noch— ein einziger Schlamaſſel von Draht, Granatſplittern, Lehm und vielleicht Fleiſch fand ſich jetzt da, wo Wittke gefallen war. „Wenn man ſo Kaiſerliche Hoheit ſieht, da hat man doch ſo— na, wie ſoll ich ſagen, das tiefe patriotiſche Gefühl, ſo— die Garde— o— die für ihren Kaiſer ſtirbt und ſich nicht ergibt— quaſt—“ ſagte der Offt⸗ zierſtellvertreter Luchs— zwei Schmiſſe zierten ſein Mopsgeſicht. Neidiſch ſah er Beekmann auf das kron⸗ prinzlich angehängte E. K. 1. Man feierte auf Beek⸗ manns Bude die Auszeichnung. Wynfrith ſaß dabei und der Leutnant van Heuſen, Hofſchauſpieler am Dresdener Theater. Van Heuſen lächelte ſein feines Lächeln:„Das iſt wie beim Theater. Man ſpielt zehnmal den„Eg⸗ mont“ ohne Auszeichnung, dann betreten Königliche Hoheit das Theater, ſind leutſelig, und da kriegt man für den Strieſe im„Raub der Sabinerinnen“ den königlichen Hausorden ſo zum Halſe heraus.“ Beekmann wollte aufbegehren. Wynfrith drückte ihn, ein Lächeln aber doch nicht ie auf ſeinen Platz:„Er meint Sie ja nicht.“ „Das hoffe ich auch,“ erhob ſich die unangenehm ſchneidige Stimme des Offizierſtellvertreters Luchs. Wynfrith ſagte:„Es iſt ja ſo, daß wir alle unſere Auszeichnungen für die tragen, die vorn liegen blie⸗ ben.“ Beekmann dachte jetzt an ſeine Toten. Seine To⸗ ten—— ſie hingen plötzlich ſchwer an dem Kreuz, das er trug. Beekmann dachte: Verfluchter Ehrgeiz— dann aber: ſchön iſt es doch! Wenn ich erſt Urlaub hätte! Zu Hauſe verwiſcht ſich alles. In Evelynes Armen— Van Heuſen, der Hofſchauſpieler, erhob nach einer Weile ſeine immer noch im leiſeſten Flüſterton melo⸗ diös tönende Stimme:„Wie kommen wir überhaupt in dieſem Krieg zu all dem da: Ehre— Schuld— Heldentum—— Wer täte es freiwillig?“ „Ich— ſelbſtverſtändlich.— Und mit mir jeder preußiſche Offizier,“ ſchnarrte Luchs. „Sie ſind's ja noch gar nicht,“ lachte Wynfrith. „Lieber Luchs“, ſagte van Heuſen ruhig,„Sie mö⸗ gen glauben, Sie tun es freiwillig— fürs Vaterland und ſo. Im Grunde wollen wir uns nur nicht ſchä⸗ men. Unſere Väter kämpften fürs Vaterland und ſtarben und bluteten. Alſo wollen wir nicht feiger und ſchwächer ſein. Obgleich wir da vorn doch ziem⸗ lich hilflos in der Schießerei daſtehen. Ob man drauf⸗ geht oder ſich einrollt in ſein Erdloch, immer will man das Ungeheuerliche überwinden. Ja, aber nicht im Feind, ſondern in ſich ſelbſt: Die Furcht, nicht zu be⸗ ſtehen. So ſind wir wahrſcheinlich die größten Hel⸗ den, die je gelebt haben. Denn noch nie war ſolche Hölle aufgetan in früheren Kriegen wie in dieſem, und niemals in dieſem Kriege ſo toll wie vor Ver⸗ dun.“ „Ich fühle nichts Heldenhaftes,“ ſagte Wynfrith, „da vorn. Wie ans Kreuz geſchlagen iſt man und will helfen—— das iſt wohl alles.“ „Das iſt viel.“ Van Heuſen und Wynfrith ſtießen an. 15. Lutz und Hirſchfeld hatten ſich zuſammengefunden. Der kleine Jude war noch immer troſtlos über ſeinen losgegangenen Schuß beim Gewehrreinigen in der Kirche von Brieulles. In der Kirche von Brieules——— wie lange iſt das her— erſt eine Woche? O, eine Woche der Ewigkeiten. „Aber, Hirſchfeld, laß doch das Kopfhängen ſein.“ „Ich dachte nicht, daß ich noch einmal zurück⸗ komme.“ „Du wollteſt—?“ „Ich hab' den Kopf herausgehalten— es ſchoß vorbei. Ich bin durch das Maſchinengewehrfeuer ge⸗ laufen in der Drahtverhauöffnung beim Sturm, ich kam durch.“ 5 „Das Schickſal ſpricht dich frei, Hirſchfeld. Der, den du aus Verſehen trafſt, könnte doch jetzt vorn liegen.“ i „Und doch bin ich ihm dankbar, daß er die Schuld auf mich lud: ich hatte ſolche Angſt, ein ſchlechter Schützengrabenſoldat wäre ich geweſen,— na, du Lindolf legte die Hand auf ſeine Schulter.„Na alſo!“ „Nix— na alſo—— nein, nein, das verſtehſt du nicht. Wir Juden haben ein ganz anderes Gefühl von Schuld und Sühne. Wir können nicht büßen und bereuen und alles iſt gut. Wir haben den alten Gott: Auge um Auge—— Schuld und Sühne. Ich muß ſühnen. Meine Mutter würde ſofort fühlen, ich habe ein ſchlechtes Gewiſſen.“ „Durch dieſe Selbſtquälerein haſt du ja ſchon ge⸗ ſühnt.“ „Nein, Lutz. Anders geht es nicht. Das iſt ein reelles Geſchäft mit unſerem Gott. Ob aus Verſehen oder nicht— dann war ich eben verflucht, den Kame⸗ raden zu erſchlagen. Der Fluch muß von mir ge⸗ nommen werden. Ich muß ſühnen.“ Unteroffizier Liebetanz trat in das Quartier. Alle anderen aus Liebetanzes Gruppe ſaßen in den Eſta⸗ minets. „Nun— Hirſchfeld? Du haſt dich tapfer gehalten da vorn— ich ſag dir, Lindolf, mein Beſter in der Gruppe— unter die Eſſenholer iſt er gegangen, auf Nachtpatrouille, auf Horchpoſten—“ „Ihm iſt nicht zu helfen. Er will fallen.“ „Ich gebe ſchon acht. Kommt, Kinder, wir gehen eins trinken. Kommt, ihr Knaben, nun habt ihr ja euren Zunder weg und ſeid Männer.“ Ein Tag ſchon vorbei, ſann Lutz auf ſeinem Stroh⸗ lager, das er mit dreißig Kameraden in einem alten Speicher teilte. Noch drei Tage, am dritten abends gehts wieder Schritt für Schritt zur Hölle. Die Stille ließ ihn nicht ſchlafen. Vorn war er plötzlich hingefallen und trotz allen Tobens weg. Das Ohr ſuchte Granaten auf Wanderſchaft und das Maikäferſurren der Gewehrſchüſſe. Es war wirklich ſchon wie in der Hölle. Keiner glaubte mehr daran, daß er den Grabend lebend verließ. Und die Tage währten wie Ewigkeiten. Nur in den Nächten— da kroch man ſogar aus dem Graben heraus und verlief ſich die verſpakten Beine. Bis eine Leuchtkugel hoch⸗ ging und der Zunder wieder in die Gegend flog. Lutz fühlte, wie er den Rhythmus der Schüſſe in den wirbelnden Adern trug. Vorn übertönte das Ge⸗ töſe die Unruhe der Nerven. Nun war der eigene Körper das Schlachtfeld. So ging über irrenden, haltloſen Gedanken, Träumen in unruhigem Halbſchlaf die erſte Nacht im Ruhequartier dahin, eine der koſtbarſten drei Nächte. Wieder vorn. Im alten Erdloch. Lutz fand ſein liegengelaſſenes Taſchenmeſſer ſogar noch wieder mit einem Zettel daran:„Ich hätte es dir gern geklaut, aber hier macht man ſowas nicht.“ Alle ſchwiegen. weißt ja, Lutz—“ (Fortſetzung folgt.) — recht gutmütig und harmlos aus. Wie ein etwas ver⸗ wegener engliſcher Kapitän, nur Sportsmann in Zi⸗ viel, ſonſt nichts. Fridericus⸗Phyſiognomie? Ja. 5 Aber als wenn der große Friedrich ſtatt Voltaire den 3 Sportteil am liebſten läſe. ide, Der Leutnant Beekmann von der 11. Kompagnie im hatte ſeinen ganz großen Tag, wie er erhoffte. Seine uft Kompagnie beſtand nur noch aus 45 Mann und 3 mt, Unteroffizieren. aſſe Statt zu fragen: Und Sie leben noch? ſtieg der en⸗ Kronprinz vom Pferde richtete die Frage an den Zu⸗ ſtramm zuſammenruckenden Leutnant Beekmann: 18%„Arge Verluſte gehabt? Wie kam das?“ en⸗„Wir haben in meinem Abſchnitt den Graben leer der gemacht, Kaiſerliche Hoheit.“ wie Der Kronprinz winkte ſeinem Adjutanten, nahm aße em das E. K. 1. Kl. ab und hängte es dem Leut⸗ der) nant Beekmann an die Seite. Er drückte ihm die hat, Hand.„Die Unteroffiziere und Mannſchaften, die ſich Be⸗ beſonders auszeichneten, erhalten das Eiſerne Kreuz 9 Klaſſe—“ rief er dem Grafen Böchlarn zu. tio⸗ Da kam ein Auto herangefahren, ein Generalſtabs⸗ ſie offizier ſprang heraus und meldete etwas mit wichtig um flüſternder Stimme. die Der Kronprinz übergab dem nächſten Offizier ſein aus Pferd, zeigte noch einmal allen ſein wirklich nettes, lzu liebenswürdiges Geſicht und entſchwand im Staub un⸗ der Landſtraße. zt An Wynfriths Kompagnie, die noch gut zweihun⸗ ehr dert Mann ſtark daſtand, war er achtlos vorüber⸗ ode, gegangen. an Abends in den Quartieren war von Beekmanns ebe Auszeichnung die Rede. aus„Bloß weil das Schwein dieſen blödſinnigen, die da⸗ Kompagnie einfach aufreibenden Angriff befahl, kriegt lig er jetzt die Blechmarke an den Bauch.“ in⸗„Der Beekmann, wißt ihr, wo er bei dem Angriff öhe geſteckt hat?“ des„Nee.“ N„Keiner weiß das.“ eln„Erſt wie der Salat fertig war— und der Feld⸗ 00 webel Naumann auf ſeinen Befehl mit der halben cher—. das 5 ltat auf icht abend 8 Uhr mein Longin nach einem arbeitsreichen Leben, Zähringerstr. 28 Stali besonderer Anzeige Nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden ist gestern lieber Mann, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel, Herr Oberlehrer i. R. Inhaber des Verdiensikreuzes vom Zähringer Löwen und des Kriegsverdiensfkreuzes Sterbesakramenten, im Alter von 79 Jahren sanft entschlafen. Mannheim-Seckenheim, Lauda, Wien, den 8. Okt. 1931 Karoline Münch WWe. geb. Kern Fritz Münch Lulse Grieser geb. Münch Eleonore Münch geb. Glas auer Anion Grieser Heriha Carola Grieser Melchior Münch unser unvergeßlicher Vater, aa wohlvorbereitet mit den heiligen Um Stille Teilnahme bitten: Ill. Trilenltchgen fr Nat Mane Die ſtäbtiſchen Krankenanſtalten vergeben ihren Bedarf an La. lagerfähigen, geſunden, gelbfleiſchigen Speiſekartoffeln, der etwa 4500 Zentner beträgt, im Verdingungs⸗ berfahren. Angebote auf die Lieferung wollen bis Freitag, den 23. Oktober 1931, vorm. 11 Uhr verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, auf dem Dienſtzimmer der Verwaltung im Krankenhaus— Zimmer 115— eingereicht werden; daſelbſt können auch Angebotsformulare abgegeben und die Lieferungsbedingungen ein⸗ geſehen werden. 30 Aimtliche Bekanntmachungen Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe einer Vermögenserklärung für 1931. Nach 8 15 Abſ. 2 des Dritten Teils der Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten vom 19. Sep⸗ tember 1981(Zweite Steueramneſtieverordnung) —.Reichsgeſetzbl. 1 S. 493— wird mit Frei⸗ bettsstrale. und zwar mit Gefängnis nicht unter rel Monaten, in beſonders ſchweren Fällen mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren beſtraft, wer vor⸗ ſätzlich einer beſtehenden Rechtspflicht zuwider eine Vermögenserklärung 1931 bis zum Ablauf der Amneſtfefriſt nicht abgibt, obwohl das ſteuer⸗ Ilichtige Geſamtvermögen nach dem Stande vom anuar 1931 die nach 8 8 des Vermögen⸗ keuergeſetzes vom 22. Mal 1931(Reichsgeſetzbl. J 280) maßgebende Freigrenze überſteigt. Mit Rückſicht hierauf werden, ſofern das Ge⸗ amtvermögen nach dem Stande vom 1. Januar n 20 000 R./ überſtiegen hat und eine Ver⸗ iubgenserklärung 1931 bisher noch nicht abge⸗ geben worden iſt, hiermit zur Abgabe einer der⸗ artigen Vermögenserklärung bei dem zuſtändigen anzamt aufgefordert: 1. alle natürlichen Perſonen(Deutſche und Nichtdeutſche), die im Inland entweder ihren Wohnſitz haben oder ſich mehr als ſechs Monate aufhalten. 2. alle nicht natürlichen Perſonen(ö. B. Aktiengeſeuſchaften, Geſellſchaften mit be⸗ ſchränkter Haftung, Genoſſenſchaften und Beerdigung Freitag, den 9. Okt., nachm. 4 Uhr vom Trauerhause Züähringerstr. 28 aus e aften, und dergl., offene Kommanditgeſellſchaften u. dergl.), Kredit⸗ anſtalten des öffentlichen Rechts), ſofern der Sitz oder der Ort der Leitung im In⸗ land liegt. Nicht zur Abgabe einer Vermögens erklärung verpflichtet ſind die im 8 4 des Vermögenſteuer⸗ geſetzes vom 22. Mai 1931 bezeichneten natür⸗ lichen und nicht natürlichen unbeſchränkt ſteuer⸗ pflichtigen Perſonen, die bereits bisher von der Vermögenſteuer befreit waren oder von dem zu⸗ ſtändigen Finanzamt ausdrücklich von der Ab⸗ gabe einer Vermögenserklärung entbunden ſind. Unberührt hiervon bleibt die Verpflichtung zur Abgabe der Vermögenserklärung für die natürlichen und nicht natürlichen Perſonen, die durch Zuſendung eines Vermögenserklärungs⸗ vordrucks zur Abgabe der Vermögenserklärung 1931 beſonders aufgefordert worden ſind. Wer alſo einen Erklärungsvordruck vom Finanzamt überſandi erhalten hat, muß auf jeden Fall eine Vermögenserklärung 1931 abgeben. Wer im Zweifel iſt, ob er eine Vermögens⸗ erklärung 1931 abzugeben hat, kann Auskunft beim Finanzamt einholen. Vordrucke für die Mannheim, den 8. Oktober 1931. 50 Ich benötige Bargeld 5.. und Perser Brücken Vogler, Mannheim. 202 in allen Stadtteilen und Vororten für ſämtliche Vermögenserklärung ſind une atgeltlich 11105 Finanzamt Maunheim⸗Stadt und verkauie wunderſch u jedem annehmbaren Preis. Ellangebote Reparaturen u. neue Strickware nach Maß. Au⸗ 0 berechtigt ſind, . Schnell wieder arbeitsfähig Herr W. von Eucken l. N. schreibt: Nach überstandenem Jyphus und ansqchliaſender sdmerer Darm- und Sallenblasenoperafion kbonntèe ich mich von einer dauernden bedrüchen- den Neruenschudsce nicit wieder arholæn, ich bliab fast arbeitsunfähig. lie ain Hunder wirłte aber Ihr Leci- ſertin, schon nac zwei Flaschen trat regars Blutzirłulation und erheb- lich Neruęnauſfrisctung ein, nac Flasdien war ici frei von Scmwddien und Nærvenscimærzen und uon neuer Spann rat arfüllt. Preis N..78, große Flasche M. 3. Leelferrin- Dragées, sehr bequem auf Reisen, Schachtel M..50 in Apotheken und Drogerien. GSALENUS chem. Ind. Frankfurt a. 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Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Geſell⸗ 1(Firma), 2(Sitz der Geſellſchaft), 8 Abf. 1 (Gegenſtand des Unternehmens),§ 9(Ver⸗ tretungsordnung) abgeändert; 8 11 iſt aufge⸗ hoben. Die Geſellſchaft wird durch einen oder mehrere Geſchäftsführer vertreten, welche auch echtsgeſchäfte mit ſich ſelbſt im eigenen Namen und ſchließen. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo ſind ſie nur gemeinſam zur Vertretung be⸗ rechtigt. 8 8 Abſ. 1 lautet jetzt: Der Gegenſtand des Unternehmens iſt Herſtellung, Einkauf und Vertrieb von Bekleidungsgegenſtänden und Möbeln aller Art ſowie von auderen Waren. Die Firma lautet fetzt: Debege Deutſche Be⸗ kleidungs⸗ und Möbelhandels⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Berlin verlegt. F. C. Menger. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Dem Alfred Schulz, Mann⸗ heim⸗Neckarau iſt Einzelprokura erteilt. Schäffler, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Rechtskonſulent Theodor Herſchler in Mannheim iſt zum alleinigen Liquidator beſtellt. Eäeilte Buchholz, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Friedrich Fiſcher, Mannheim. Die Prokura der Elſe Bührer geborene Fiſcher iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. 97 1 kene, 2(8 vom 16. Auguſt 1931 in den; als Vertreter Dritter zu Wer ſparen will und ſparen muß, kauft bei Wronker. Lebensmittel ſind immer gut und extra billig, deshalb kaufe bei Wronker. Bei Wronker iſt die große Aus⸗ wahl. Wer Wronker⸗ Qualitäten kauft, weiß was er hat. Wer ſparen will uns bei Wron ts wahl. Wer ſparen bei Wronker. gut und extra Wronker. Bei wahl. Wer Wi weiß was er hat. Wer ſparen wi i Wronker. Le gut und extra bi Wronker. Bei Wr wahl. Wer Wror weiß was er hat. Wer ſparen will bei Wronker. Lebe ut und extra billi ronker. Bei Wron wahl. Wer Wronken⸗ weiß was er hat. Wer ſparen will und ſpa: bei Wronker. gut und extra billig, deshalb kaufe bei Wronker. Bei Wronker iſt die große Aus⸗ wahl. 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Sette/ Nummer 466 2 Naunbeiner Hiltswen 0 Ein Winſer schwerer Sorge sieht uns bevor Auch in unserer Stadt suchen Zehntausende arbeitsfähiger Männer und Frauen vergebens Beschäftigung und Verdienst. Die Noi Isi groß Die Mittel von Reich, Ländern und Gemeinden reichen nicht aus, um dieser Not Wirksam zu begegnen, Sie können nur die allerdringend- sten Anforderungen befriedigen. 13620 Elin umfassendes freiwilliges Hilfswerk isf erforderlich . — 5 2 r 7 2 E —— 5 * . 5 2 * 7 2 2 2 2 1 * damit Hunger und Kälte, damit Not und Verzweiflung im kommenden E Winter gebannt werden. 2 Unser Ruf richſei sich an Alle. Helfen muß jeder, der noch zu helfen in der Lage ist. Das Mann- E heimer Hilfswerk 1931/32 ist der Zusammenschluß aller Organisa- E tionen der öffentlichen und privaten Fürsorge; sein Ziel ist, alle E Hilfsmaßnahmen des kommenden Winters einheitlich zusammenzu- E fassen. Auch alle Sammeltaàtigkeit soll im Interesse einer Konzen- E tration und gerechten Verteilung der Mittel beim Hilfswerk zusam- E mengefaßt werden. 2 2 2 2 E 2 * 2 8 2 2 2 1 5 — Darum helf! Mannheimer Hilfswerk 193132 Der Oberbürgermeisfer: Der Landeskommissäar: Dr. Heimerich Dr. Scheffelmeier Mannheimer Notgemeinschaft, Caritasverband, Evangel. Jugend- und Wohl- tahrtsdienst(J..), Israel. Wohlfahrts- und Jugendamt, Rotes Kreuz, Fünfter Wohlfahrtsverband, Arbeiter wohlfahrt, Christliche Arbeiterhilfe, Spenden nehmen folgende Stellen entgegen; Alle Mannheimer Banken, Städt. Sparkasse, Verkehrsverein, die Geschäftsstellen der Tageszeitungen: Mann- heimer Tageblatt, Neue Badische Landeszeitung, Neues Mannheimer Volks- blatt, Neue Mannheimer Zeitung, Volksstimme und die Geschäftsstelle des 0 Mannheimer Hilfswerks, D 1, 5/%(Postscheckkonto Karlsruhe 16 9000. . 7 J Die Sammler des Hilfswerks müssen sich durch einen besonderen, vom Oberbürgermeister unterzeichneten Ausweis legitimieren. Es wird gebeten, stets die Vorzeigung dieses Ausweises zu verlangen. Fabrik in Ludwigshafen a. Rh. Sucht perfekte 18084 Flenolgpiskin aus guter Familie. Ausführliche Bewer: bungen sind unter Nr. F T 172 an die Geschäftsstelle dieses Blattes zu richten. in guter Verkehrsſtraße, mit beſtimmten Ein⸗ nahmen durch Annahmeſtellen, längere Jahre in einer Hand, wegen Heirat zu verkaufen. Miete/ 60.—. Erforderlich/ 9000. bax. Angebote unter K N 77 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 6962 1 Zimmer-Gasheizofen neu, billig zu verkaufen. 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