„Die 1 . 9 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W. Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 9. Oktober 1931 142. Jahrgang— Nr. 467 Der Kanzler ſtößt bei der Suche Noch alles in der Schwebe Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 9. Oktober. Die Verhandlungen über die Neubildung des Kabinetts find auch am Donnerstag nicht weſentlich vom Fleck gekommen. Als einziges Faktum iſt zu verzeichnen, daß Direktor Schmitz von den J. G. Farbwerken, dem im letzten Stadium der Beſpre⸗ chungen das Verkehrs miniſterium an⸗ getragen war, dem Kanzler eine endgültige Abfage erteilt hat. Dadurch haben ſich die Schwierigkeiten erheblich vermehrt, denn auf die Einbeziehung eines namhaften Wirt⸗ ſchaftlers in die neue Regierung war ja beſonderer Wert gelegt worden. Der Kanzler muß ſich nun nach einem ſolchen Mann von gleichem Range umſchauen. 1* Es erweiſt ſich immer deutlicher, daß Dr. Brüning 2 2 6 0 10 die Schwierigkeiten bei der Zuſammenſetzung ſeines zweiten Kabinetts offenbar unterſchätzt hat. Wir hatten, eingedenk der Erfahrungen aus früheren Zei⸗ ten, ja ſchon von vornherein ſtarke Zweifel ge⸗ äußert, ob es dem Kanzler gelingen werde, die neue Regierung ſo ſchnell auf die Beine zu ſtellen, wie er das wohl urſprünglich gehofft hat. Ein einigermaßen zuverläſſiges Bild von dem Verlauf der Unterhal⸗ tungen mit den verſchiedenen Miniſterkandidaten zu gewinnen, fällt deswegen ſehr ſchwer, weil der Kanzler bemüht iſt, den Schleier tiefſten Geheimniſſes über die Vorgänge zu breiten, die ſich in ſeinem Arbeitszimmer abſpielen. So läßt ſich um die Abendſtunden nur feſtſtellen, daß eine bindende Zuſage bisher von keiner der in Frage kommenden Perſönlichkeiten vorliegt. Selbſt die Betrauung Prof. Warmbobldts mit dem Wärtſchaftsminiſterium, die bereits ſo gut wie geſichert erſchien, iſt inzwiſchen wieder zweifelhaft geworden. Schwere Bedenken gegen die Uebernahme des Innenminiſteriums ſoll auch Herr Dr. Geßler in ſeiner Ausſprache mit dem Kanzler geäußert haben. Er-hat wohl nicht direkt Nein geſagt, ſich aber zunächſt eine Bedenkzeit auserbeten. Auch der deutſche Botſchafter in London, von Neurath, der etwa zur gleichen Stunde wie Herr Dr. Geßler in Berlin eintraf, hat eine längere Unterredung mit dem Kanzler gehabt. Wie verlautet, ſoll der Reichs⸗ präſident den Wunſch geäußert haben, ihn auf dem Poſten des Außen müniſters zu ſehen. Herr von Neurath bekundet aber offenbar wenig Nei⸗ gung, ſein Amt, das er vor knapp einem Jahr an⸗ getreten hat, mit dem ſehr viel fragwürdigeren des Außenminiſters zu vertauſchen. Infolgedeſſen iſt man wieder auf die von Anfang an beabſichtigte Lö⸗ ſung zurückgekommen, nach der der Kanzlerſelbſt vorläufig die Außenpolitik leiten will. Bleibt ſchließlich zu regiſtrieren, daß der Oberbürger⸗ meiſter von Eſſen, Dr. Bracht, der ſo oft ſchon als Miniſterkandidat genannt wurde, ſeit Donnerstag in Berlin weilt. Der Kanzler hat am Nachmittag dem Reichspräſi⸗ denten über den nicht eben ermutigenden Stand ſeiner Bemühungen berichtet. Die Abſage des Herrn Schmitz lag um dieſe Zeit bereits vor. Ueber das Ergebnis der Konferenz im Präſidentenpalais iſt man bislang nur auf Vermutungen angewieſen. Der Schluß liegt nahe, daß es ſich dabei auch um die Vollmachten gehandelt haben wird, mit denen der Kanzler vor den Reichstag treten ſoll. Mit der Auflöſungsorder in der Taſche würde Dr. Brüning immerhin ſeine Aufgabe leichter bewältigen können, denn es liegt auf der Hand, daß das Zögern er Miuiſteranwärter auf die Beſorgnis zurückzu⸗ führen it, daß dieſem zweiten Kabinett Brüning nur eine kurze Lebensdauer beſchieden ſein könnte, daß e ſich alſo dann exponieren würden. Jedenfalls gehen die Verhandlungen weiter, und in der Um⸗ gebung des Kanzlers äußert man die Zuverſicht, daß 1 des Freitags die Miniſterliſte vorliegen erde. Keine Neuwahlen in Bayern München, 9. Okt. Die ſozialdemokratiſche Land⸗ kagsfraktion und der Landesausſchuß der ſozialdemo⸗ ſchen Partei in Bayern haben ſich gegen Neu⸗ wahlen noch in dieſem Jahre ausgeſprochen. In glei⸗ chem Sinne iſt ſich, wie verlautet, auch der Bayeriſche ernbund in ſeiner letzten Fraktionsſitzung ſchlüſ⸗ geworden. Da auch die Bayeriſche Volkspartei ine Neuwahlen in dieſem Jahre wünſcht, iſt eine ausreichende Majorität für die Ablehnung der⸗ Anträge auf Landtagsauflöſung geſichert. — eiten der nach neuen Miniſtern faſt durchweg auf Abſagen und Bedenken der Einbruch im Mannheimer Schloß 12 Bilder Holländer Meiſter aus der ſtaatlichen Gemäldegalerie geſtohlen r Sachkundige Diebe (Eigener Bericht) . Mannheim, 10. Okt. In der vergangenen Nacht wurde in die Ge⸗ mäldegalerie des Mannheimer Schloſſes eingebro⸗ chen. Die Diebe ſtiegen vom Hofe aus mit einer Leiter hoch, drückten den Verſchluß des Fenſters ein und gelangten ſo in die Räume der Gemäldegalerie. Mit großer Sachkenntnis hielten ſie dort unter den Bildern Auswahl und nahmen 12 Bilder, lauter Holländer aus dem 17. Jahrhundert mit. Daß die Diebe in jeder Hinſicht ſach⸗ kundig geweſen ſind, zeigt auch das Herausnehmen der Bilder aus den Rahmen, das ohne jede Beſchädi⸗ gung erfolgt iſt. Die Diebe packten die Bilder in die Stoffverkleidung der Wand, die ſie herabgeriſſen hatten. Mit der Gardinenſchnur, die gleichfalls weg⸗ geſchuttten worden iſt, wurde das fertige Paket ver⸗ ſchnütrt. Es dürfte kaum möglich ſein, die Bilder zu ver⸗ kaufen, da ſie in Kunſtkreiſen zu bekannt ſind. Im ganzen wurden folgende 12 Bilder geſtohlen: a 1. Jacob Ochtervelt, Mann, der Mandoline ſpielt und eine Dame, die nach Noten ſpielt, 65 55 Zentimeter groß. 2. Adrigen van Oſtade, 3 zechende und rau⸗ chende Bauern 27“ 38 Zentimeter groß 3. Salomon van Ruysdael, Landſchaft mit großen Weidegruppen und Waſſer. 45479 Zen⸗ timeter groß. 4. Jan Joſefſz van Goyen, Seeſtück mit auf⸗ ſteigendem Gewitter. 45 69 Zentimeter groß David Teniers der Jüngere, Banern die zechen, rauchen und ſingen, 375455 Zen⸗ timeter groß 6. Abr. v. Cuyleuborch, Grotte, von Säulen ge⸗ ſtützt, 18* 28 Zentimeter groß 7. Benjamin Cuyp, Anbetung der 455 Zentimeter groß. 8. Abraham Teniers, 260436 Zentimeter groß. 9. Dergl., Rauferei zwiſchen Bauern, 260436 Zenti⸗ meter groß. 10. Pieter Wouwerman, Reiterangriff gegen Fußvolk, 26,25 Zentimeter groß. Kaſpar Netſcher, weibliche Figur mit Brief in der Hand. Oben abgerundet. 23518 Zenti⸗ meter groß. 12. Paulus Potter, weiß und ſchwarz geflecktes ſtehendes Pferd. Die Kriminalpolizei hat zuſammen mit dem Er⸗ kennungsdienſt ſofort die Spuren geſichert und die Verfolgung aufgenommen. Hoffentlich gelingt es, die Diebe bald zu faſſen. S* Hirten. betrunkene Bauern, Moſaikſteine zur Arteilsbilöung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Oktober. Die„Zwiſchenberichte“ der Berliner Blätter über den Stand der Kabinettsbildung lauten recht wider⸗ ſpruchsvoll. Das erklärt ſich wohl in der Hauptſache daraus, daß das, wenn man ſo will, Schweige⸗ gebot des Reichskanzlers von ſeiner Um⸗ gebung in der Tat ſorglich erfüllt wird und ſo gut wie nichts— jedenfalls nicht über die Hoffnungen und Entwürfe— von dem wechſelvollen Verlauf der Miniſterſuche in die Oeffentlichkeit dringt, Alles, was verzeichnet wird, ſind im Grunde Gerüchte. Die „DAZ.“ weiß mitzuteilen, daß Dr. Brüning geſtern dem langjährigen Führer und heutigen Ehrenvor⸗ ſttzenden der Deutſchen Volkspartei, Dr. Scholz das Juſtizminiſterium angeboten habe. Auch Dr. Scholz habe aber noch keine endgültige Antwort gegeben und würde in dieſer Frage kaum handeln, ohne vorher von der Stellungnahme ſeiner Freunde ſich überzeugt zu haben. Die Entſcheidung werde infolgedeſſen in der heutigen Sitzung des engeren Vorſtandes der Volkspartei fallen. Nach dem„Tag“ ſoll, wenn Herr Geßler dem an ihn ergangenen Rufe nicht folgt, Herr Treviranus Innen miniſter werdem Die„Deutſche Tages⸗ zeitung“ ſchließlich will wiſſen, daß nun auch im Zuge der Kabinettsbildung der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Dr. Schäffer, ausge⸗ wechſelt werden ſoll. Desgleichen werde nach wie vor behauptet, daß der Reichspreſſechef Zechlin aus ſeinem Amte ſcheidet, der Staatsſekretär Pün⸗ der aber werde bleiben. Heute vormittag wird, der „DAZ.“ nach, der Reichskanzler u. a. die Herren Dr. Vögler, Dr. Silverberg und Dr. Schmitz empfangen. Ebenſo widerſpruchsvoll wie die im einzelnen gemeldeten Fakten ſind die Stimmungen, mit denen man Herrn Brüning bei ſeiner ſchwierigen Arbeit verfolgt. Daß alles, was zur nationalen Oppoſttion ſich zählt, höhnt, ſpöttelt und jubiltert, verſteht ſich am Rande. Der deutſchnationale Reichs⸗ tagsabg. Schmidt⸗ Hannover, von jeher ais einer der„Unbedingteſten“ im engeren Kreiſe um Zugen⸗ berg bekannt, hat die Stirn, in einer Enterredung über die bevorſtehende Harzburger Tagung zu erklären:„Bei der inneren Brüchigkeit ber Regie⸗ rung Brüning hat es uns nicht überraſcht, daß das Bekanntwerden der Tagung den Regie⸗ rungsſtur z aus lö ſt.) Nun, über den Geſchmack läßt ſich bekanntlich nicht ſtreiten. Zur Linken bleibt man in der kühl abwartenden Reſerve, die man vom Tage der Demiſſion an bezog. Man zerbricht ſich hier nur be⸗ reits den Kopf darüber, was geſchehen würde, wenn der Kanzler nicht zu Rande käme und ſeinen Auftrag geklagt, die Materie der Notverordnungen ſei in die Hände Hindenburgs zurücklegen müßte. Auf dem rechten Flügel des Zentrums und noch weiter rechts, auch außerhalb des Bereichs der politiſchen Parteien, bezeichnet man, nach dem„Berliner Tage⸗ blatt“, als„Optimallöſung“ den Vorſchlag, eine Per⸗ ſönlichkeit, die nicht dem Zentrum angehört und möglichſt weit rechts ſteht, mit dem Auf⸗ trag zur Kabinettsbildung zu betrauen, weil ſo die offizielle Uebertragung des Kanzler⸗ amtes an Hugenberg noch einmal vermieden werden könnte. 5 Dabei denkt man an den Vertreter Oſtpreußens im Reichstag, Freiherrn von Gayl, an Dr. Geß⸗ ler und auch an Herrn Dingeldey. Der„Vor⸗ wärts“ nennt im gleichen Zuſammenhang neben Geßler und von Gayl die Namen Luther und Cuno. Die„Germania“ enthält ſich einer Mei⸗ nungsäußerung, und nur einige Blätter der Mitte ſind etwas hoffnungsvoller geſtimmt. Sie verſichern, daß das neue Kabinett auf alle Fälle heute abend fertig ſein würde. Uns ſcheint es müßig, ſchon jetzt, da ſie noch gar nicht gebildet iſt, die parlamentariſchen Ausſichten der neuen Regierung zu diskutieren. Nur der Voll⸗ ſtändigkeit halber ſei verzeichnet, daß die„Nationalliberale Correſpondenz“ das Bedürfnis verſpürt, noch einmal ihre „Diſtanz“ zu dem zweiten Kabinett Brüning hervorzuheben und ſchreibt: „Er(Brüning) mag das neue Kabinett zu bilden ver⸗ ſuchen, wie er es für richtig hält. Nur darf er nach unſerem Dafürhalten nicht annehmen, daß er die Unterſtützung der DVp für ein Kabinett findet, das an deuſelben Halbheiten leiden muß wie das frühere. Das ſollte klar ausgeſprochen werden“. Die Bayeriſche Volkspartei, noch aufs tiefſte verſtimmt von der letzten, verſchie⸗ dene Rechte der Länder einſchränkenden Notver⸗ ordnung, läßt in ihrer Korreſpondenz erklären: „Für die Reichstagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei lautet die Frage keineswegs ſo, ob ſie Brüning halten oder ſtürzen will, ſondern ob der Reichskanzler Brüning eine Politik einſchlägt, die es der Bayeriſchen Volkspartei ohne Preisgabe ihrer Grundſätze ermöglicht, an ſeiner Seite zu ſtehen.“ Der Miniſterpräſident Held hat dem Münchner Vertreter der„Augsburger Poſtzeitung“ aufs neue für Bayern untragbar. Jedenfalls werde das Verbleiben des Reichspoſtminiſters Dr. Schätzel im Kabinett bei deſſen Umbildung in ungeheurer Weiſe erſchwert. Wir haben indes den Eindruck, daß es ſich hier eher um eine„Mahnung“ an die Adreſſe des Reichs⸗ kanzlers als um die Abſicht handelt, im Ernſtfalle Schwierigkeiten zu bereiten. ineltsbilöung in Ausſicht genommenen Männer Naflonalifierung der Juftizpflege durch Notverordnung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 8. Okt. Die Notveroröonung des Reichspräſidenten vom 6. Oktober 1931 hat auf dem Gebiete der Strafrechts⸗ pflege eine wichtige Neuerung für die Aburteilung der ſogenannten Monſtre⸗Sachen gebracht, über deren allzu langſame und ſchwerfällige Aburteilung in den letzten Jahren in der Oeffentlichkeit wiederholt Klage geführt iſt. Eine ſchnellere Aburteilung dieſer Sachen wird künftig dadurch ermöglicht, daß ſie nach gerichtlicher Vorunterſuchung vor die Große Straf⸗ kammer(drei Berufsrichter, zwei Schöffen) gebracht werden können u. ſo in einer einzigen Tatſacheninſtanz abgeurteilt werden, unbeſchadet der in gleichen Um⸗ fange wie bei Schwurgerichtsurteilen zuläſſigen Reviſion an das Reichsgericht. Dem wichtigen Ziel, jeder Straftat die Ahndung möglichſt auf dem Fuße folgen zu laſſen, dient ein in Ergänzung der Notverordoͤnung ergan⸗ genes Rundſchreiben des Reichsjuſtizminiſters vom 7. Oktober 1931 an die Landesjuſtizverwaltungen, in dem dieſe erſucht werden, bei den Strafverfolgungs⸗ behörden auf eine ſtärkere Anwendung des geltenden § 154 der Strafprozeßordnung hinzuwirken. Danach ſollen die Strafverfolgungsbehörden darauf beſon⸗ ders Bedacht nehmen, in den Fällen, in denen je⸗ mand einer größeren Zahl ſtrafbarer Handlungen be⸗ ſchuldigt iſt, von der Verfolgung der minder ſchweren Fälle abzuſehen und die Unter⸗ ſuchung auf die ſchwerer wiegenden zu bhe⸗ ſchränken, ſofern die Strafen, zu denen die Ver⸗ folgung der minder ſchweren Taten führen könnte, neben den Strafen, die der Beſchuldigte für die ſchweren Taten zu erwarten hat, nicht ins Gewicht fallen würden. a Auch für die Verfolgung einer ſtrafbaren Hand⸗ lung, die ſich aus einer Mohr zahl von Ein zel⸗ handlungen zuſammenſetzt, wie z. B. für die Unterſuchung einer fortgeſetzten Handlung, einer Handlung, bei der Gewerbs⸗ oder Gewohnheits⸗ mäßigkeit Tatbeſtandsmerkmal iſt, uſw. ergeht die Anregung, in jedem einzelnen Falle zu prüfen, ob es erforderlich und zweckmäßig iſt, alle Einzelhand⸗ lungen in langwieriger Arbeit zu unterſuchen und aufzuklären, und ob nicht vielmehr von der Auf⸗ klärung ſolcher Einzelhandlungen, die für das zu er⸗ wartende Urteil nur von nebenſächlicher Bedeutung ſein würden, abgeſehen werden kann. Die Arbeitsmarktlage im Reich Meldung des Wolff⸗Büros Berlin, 8. Oktober. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt hat der herbſt⸗ liche Anſtieg der Arbeitsloſenzahl auch in dieſem Jahre in der zweiten Hälfte des Monats Septem⸗ ber eine Abſchwächung erfahren. Die Zahl der Ar⸗ beitsloſen, die in der vorhergehenden Berichtszeit um rund 109 000 geſtiegen war, hat in der Zeit vom 15. bis zum 30. September um rund 31000 zugenom⸗ men und betrug am letzten Stichtage rund 4 355 000. Die Zunahme ſeit dem tiefſten Stand des Som⸗ mers beläuft ſich damit in dieſem Jahre auf 401 000, übertrifft alſo die Steigerung in der entſprechenden Zeit des Vorjahres(rund 369 000) nicht erheb⸗ Lich. In der Ar beitsloſenverſicherung wurden am 30. September rund 1344 000, in der Kriſenfürſorge rund 1140 000 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger betreut. Nach der letzten jetzt vorliegenden Statiſtik der Wohlfahrtser wer bsloſen waren am 31. Auguſt rund 1131000 arbeitsloſe Perſonen vorhanden. Schwere Gasexploſion in Goͤingen Viele Tote Gdingen, 9. Okt. Geſtern abend ereignete ſich in Gdingen eine un⸗ geheure Exploſionskataſtrophe. Ein neuerbauter Häuſerblock, der der Verſicherungsanſtalt für geiſtige Arbeiter gehört, iſt durch eine Exploſion von Leuchtgas zum Teil in die Luft geflogen. Die Gasanlage war erſt kürzlich eingerichtet worden. Die Detonation war außerordentlich ſtark. Die Explo⸗ ſionsſtelle bietet einen erſchütternden Anblick. Aus den Trümmern ſind ſchon eine Anzahl Tote und Verletzte hervorgeholt worden. Die Rettungs⸗ mannſchaften der Feuerwehr, der Polizei und eine Kompagnie der polniſchen Kriegsmarine ſind bei der Bergung tätig. Etwa elf Wohnungen ſind völlig zerſtört. Sieben Perſonen wurden bis jetzt ſchwer verwundet ins Krankenhaus eingelie⸗ fert. Die Geſamtzahl der Toten und Verwundeten iſt augenblicklich noch nicht bekannt. 2. Seite/ Nummer 467 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Oktober 1931 Lord Readings Pariſer ziſſion Vorläufige Bilanz des engliſchen Miniſterbeſuches in Paris Drahtung unſ. Londoner Vertreters i 8 London, 9. Oktober. Lord Reading iſt geſtern abend wieder in London eingetroffen, hat aber der Oeffentlichkeit keine Mitteilungen über den Verlauf ſeines Pariſer Beſuches gemacht. Soweit ſeine Miſſion lediglich einen Gedankenaustauſch bezweckte, wird ſie ſicher⸗ lich keinen Anlaß zur Unzufriedenheit bieten. Lord Readings Vorgänger Henderſon war in Paris verhaßt und gefürchtet und es iſt am Quai d' Orſay mit unverhohlener Erleichterung empfun⸗ den worden, als Lord Reading deſſen Stelle ein⸗ nahm, dem man unmöglich anders als auf freund⸗ ſchaftlichſte Weiſe entgegenkommen konnte, falls er keine unpolitiſchen„Einmiſchungen“ verſuchte, wie ſie Henderſon namentlich in der Abrüſtungsfrage nicht unterlaſſen konnte. Die neue Fühlung⸗ nahme zwiſchen London und Paris iſt deshalb zweifellos beſonders herz⸗ licher Natur. Aber hat Lord Reading auf die franzöſiſchen Miniſter hinſichtlich der großen inter⸗ nationalen Probleme einen Einfluß ausüben kön⸗ nen? In Londoner politiſchen Kreiſen bezweifelt man das ernſthaft. Man gibt ganz offen zu, daß Frankreich heute die unbeſtrittene Füh⸗ rung in Europa habe und engliſchen Ein⸗ flüſſen nur in ganz geringem Maße ausge⸗ ſetzt ſei. Man fügt hier allerdings hinzu, daß dieſer Zuſtand nicht lange dauern werde. Euglauds Lähmung ſei nur als vorüber⸗ gehend anzuſehen. Immerhin wie die Dinge heute liegen, iſt es kaum anzunehmen, daß Lord Reading mehr als einen un⸗ verbindlichen Rat für die Verhandlungen Lavals in Waſhington unterbreiten konnte. Der unverwüſtliche Karxikaturiſt Low gibt die vorherrſchende Auffaſ⸗ ſung von der Miſſion des engliſchen Außenminiſters wieder, indem er Seine Lordſchaft in einem Saal des Quat d Orſay darſtellt, in dem er Laval mit einem gepackten und verſchloſſenen Koffer gegenüber⸗ ſitzt, in dem die Politik für Waſhington ſchon fix und fertig gepackt iſt. An der Wand hängt eine Bekannt⸗ machung, in der mitgeteilt wird: „Auf alle Anfragen über Gold, Zolltarife, Repa⸗ rationen, Kriegsſchulden, Sicherheit und Abrüſtung lautet die Antwort Nein.“ So ſtellt ſich in der Tat der Durchſchnittsengländer die gegenwärtige politiſche Lage Englands gegenüber Frankreich vor. Es iſt dadurch eine begreifliche Mißſtimmung in den weiteſten Kreiſen entſtanden, die täglich durch die gehäſſigen Kommen⸗ taxe in der franzöſiſchen Preſſe über die engliſchen Schwierigkeiten verſchärft wird. Die einzige Frage, in der England einen gewiſſen Druck auf Frankreich ausüben kann, iſt die Zollpolitik. Frankreich iſt zweifellos ſehr beſorgt hinſichtlich der Möglichkeit ausgedehnter engliſcher Schutzzölle, die den franzö⸗ ſiſchen Export ſchwer betreffen müſſen. Schon die Pfundentwertung hat ungeheure Verluſte für die franzöſiſche Wirtſchaft und Finanz mit ſich gebracht und die engliſche Neigung, dieſe Verluſte Frankreichs durch Schutzzölle zu erhöhen, dürfte in Paris ernſt⸗ hafte Sorge hervorrufen. Aber hierüber hat Lord Reading jedoch zweifellos keine weitgehenden Mit⸗ teilungen machen können, da gerade die wirtſchafts⸗ Politiſchen Fragen im Mittelpunkt des gegenwär⸗ tigen Wahlkampfes ſtehen und erſt durch den Verlauf der Wahlen entſchieden werden können. Was ſagt Paris? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 9. Okt. Der dem franzöſiſchen Außenminiſterium nahe⸗ ſtehende„Matin“ ſchreibt zuſammenfaſſend über die Pariſer Beſprechungen Lord Readings, es habe in keiner Einzelfrage Meinungsverſchiedenheiten ge⸗ geben, und man dürfe erklären, daß die Entente z wiſchen Frankreich und Großbritan⸗ nien unangetaſtet beſtehe. Der Beſuch eng⸗ liſchen Außenminiſters habe gezeigt, daß die Politik beider Länder in allen Punkten überein⸗ ſti mme. Lord Reading ſei von Laval ſo weitgehend wie möglich über die vorausſichtliche Haltung der franzöſiſchen Regierung in Waſhington unterrichtet worden. Die Frage einer Verlängerung des Hoover⸗Moratoriums und ihre evtl. Aus⸗ wirkungen auf Europa wurden behandelt. Was die deutſch⸗franzöſiſche Miniſterausſprache anlangt, habe Lord Reading erkannt, des daß Frankreich gegenüber Deutſchland eine Verſtändigungspolitik fortſetzen will, die eine franzöſiſch⸗britiſche Einigung zur Voraus⸗ ſetzung hat. Die engliſchen Finanzſachverſtändigen, ſo fährt der „Matin“ fort, durften die Gewißheit mit nach Hauſe nehmen, daß England im Falle einer Pfund⸗ ſtabiliſierung auf den guten Willen und die Mitarbeit Frankreichs rechnen könne. Andererſeits habe Lord Reading ſich Rechenſchaft über die beun⸗ ruhigenden Folgen einer Protektionspolitik auf die franzöſiſche Wirtſchaft ablegen können. Der eng⸗ liſche Außenminiſter verſprach, nur in den notwen⸗ digſten Fällen, wo es ſich um den Schutz beſonders bedrohter engliſcher Induſtrien handle, Zölle gegen die franzöſiſchen Fabrikate einzuführen. Altimatum Japans an China Drahtungunſeresſtändigen Vertreters 5 Paris, 8. Okt. Die aus dem fernen Oſten vorliegenden Kabel⸗ meldungen deuten auf eine außerordentliche Ver⸗ ſchärfung der japaniſch⸗chineſiſchen Situation hin. Einem Telegramm aus Waſhington zufolge haben zehn japaniſche Flugzeuge die Stadt Kinſchau, eine bedeutende Station an der Linie Peking—Muk⸗ den, mit Bomben belegt. Kinſchau iſt zur Zeit der Sitz der proviſoriſchen Regierung der Mandſchu⸗ rei. Das Bombardement hat ungeheuren Schaden angerichtet. Zahlreiche Tote und Verletzte wer⸗ den gemeldet. Andererſeits wird aus Tokio gemeldet, daß der japaniſche Marineminiſter der chineſiſchen Regierung die Entſendung von 24 Torpedobootszerſtörern, vier Schlachtkreuzern und eines Flugzeugmutterſchiffs in die Häfen des Nangtſekiang angedroht hat, falls nicht ſofort alle Maßnahmen zum Schutz der japaniſchen Untertanen in China getroffen würden. Weitere Meldungen beſagen, daß Japan ſich in der Mandſchurei die Unterſtützung einiger mon⸗ goliſcher Häuptlinge geſichert habe und ſie in ihren Unabhängigkeitsanſprüchen beſtärke. Munition und Waffen wurden reichlich zur Verfügung geſtellt. In mandſchuriſche Verhältniſſe eingeweihte Bericht⸗ erſtatter behaupten, daß die drei mandſchuriſchen Re⸗ gierungen auf Wunſch und mit Unterſtützung der ja⸗ paniſchen Okkupationsarmee gebildet wurden. Die japaniſche Regierung habe das größte Intereſſe, die Lage in dem ungeheuren mandſchuriſchen Abſatzgebiet zu klären. 300 000 Japaner und 900 000 Kore⸗ aner haben in der Mandſchurei ihren Wohnſitz. Man darf geſpannt ſein, was die Ar⸗ gumente des Völkerbundes angeſichts dieſer Intereſſenkämpfe in Japan ausrichten werden. Inzwiſchen nimmt die Mobiliſierung der fapaniſchen Kriegsmarine ihren Fortgang. Die Forderung Tokios an die chineſiſche Regierung, die in China lebenden japaniſchen Untertanen zu ſchützen, trägt ultimativen Charakter. Es Hoovers Initiative in der& Telegraphiſche Meldung Waſhington, 8. Oktober. Staatsſekretär Stimſon teilte in der heutigen Preſſekonferenz mit, daß die franzöſiſche Regierung diesmal von den Schritten, die Hoover in der Repa⸗ rationsfrage vorhabe, vor der Bekanntgabe infor⸗ miert worden ſei. Er habe am Dienstag, ſobald er in der Kabinettsſitzung von Hoovers Plänen er⸗ fuhr, den Waſhingtoner franzöſiſchen Geſchäftsträger davon in Kenntnis geſetzt und auch den amerikani⸗ ſchen Botſchafter in Paris, Edge, telephoniſch an⸗ gewieſen, Laval zu benachrichtigen, daß Hobver mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten bei deſſen Beſuch in Amerika die internationale Schulden⸗ frage beſprechen möchte. Edge habe gemeldet, daß Laval ſich ſowohl mit der Form der Benachrichtigung wie mit der Tatſache einer Diskuſſion über die Schuldenfrage vollkom⸗ men ein verſtanden erklärt habe. „Waſhintgon Herald“ behauptet, daß die Bankiers, mit denen Präſident Hoover in der letzten Woche konferiert hatte, ſich mit der Schaffung eines Konſor⸗ tiums mit einem Kapital von 500 Millionen Dollar unter der Bedingung einverſtanden er⸗ klärt hätten, daß Hoover durch einen neuen Schritt in der Reparationsfrage zur Entſpannung der internationalen Kreditlage beitrage.— Dagegen habe ſich in der Konferenz im Weißen Hauſe bei einigen parlamentariſchen Mitgliedern Widerſtand erhoben. Hoover hoffe e r muß befürchtet werden, daß die geringſten Zwiſchen⸗ fälle im Abſchnitt des Pangtſekiang Kriegshandlun⸗ gen heraufbeſchwören werden, eine Ausſicht, die an⸗ geſichts der bürokratiſchen Verſtändigungsverſuche des Völkerbundes höchſt ſeltſam anmutet. Diplomatiſche Intervention der Mächte? Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 9. Okt. In Londoner diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß zwiſchen den in China intereſſierten Mächten Be⸗ ſprechungen im Gange ſeien, die den Zweck haben, eine gemeinſame diplomatiſche Inter⸗ vention in Tokio und Nanking herbeizu⸗ führen. Die Nankinger Regierung hat nach dem Fehlſchlagen ihres Appells an den Völkerbund ſich jetzt an die Unterzeichner des Kelloggpaktes gewandt, gegen den japaniſchen Vorſtoß in die Mandſchurei zu intervenieren. Die letzte Phaſe dieſer Entwicklung wird in Lon⸗ don ſehr beſorgt verfolgt. Man iſt hier geneigt, an⸗ zunehmen, daß die japaniſche Regierung gegenüber ihrer eigenen Armee machtlos geworden iſt und daß es infolgedeſſen nicht abzuſehen iſt, wo die japaniſche Aktion ihre Grenze erreichen wird. Mit Beunruhi⸗ gung verfolgt man auch die Nachrichten aus Moskau, die von der Vorbe⸗ reitung einer bewaffneten Gegenaktion ſprechen. Bisher liegen allerdings, wie die zuſtändigen Lou⸗ doner Stellen berichten, noch keine Anzeichen für eine Intervention Rußlands vor. Dr. Curtius in Badenweiler — Berlin, 9. Okt. Reichsminiſter Dr. Curtius iſt, nachdem er die laufenden Geſchäfte ſeines bis⸗ herigen Amtes abgewickelt hat, geſtern abend mit ſei⸗ ner Gattin nach Badenweiler gefahren, um zunächſt einen Erholungsurlaub anzutreten. — Uldenfrage jedoch, nach der Konferenz mit Laval auch die Zu⸗ ſtimmung der Kongreßführer zu ſeinem neuen Plan erhalten zu können. Ein Appell Hoovers Telegraphiſche Meldung — Waſhington, 8. Okt. In einer Anſprache, die Präſtdent Hoover heute vor dem hier tagenden vierten panamerikaniſchen Wirtſchaftskongreß hielt, erklärte er, die Wohl⸗ fahrteiner Nationtrage zur Wohlfahrt aller anderen bei. Keine Regierung ſollte eine Anleihe aufnehmen oder gewähren, wenn nicht die Anleihe wirklich für produktive Zwecke beſtimmt ſei, denn nur aus dem durch Produktion erzielten Ge⸗ winnzuwachs könne eine Anleihe zurückgezahlt wer⸗ den. Viel wäre erreicht, wenn die Nationen der Welt aufhören würden, Anleihen zum Zwecke der Ausgleichung von Budgets oder andere nicht pro⸗ duktive Zwecke zu gewähren. Vadiſche Politik Dank an Curtius Parteileitung und Fraktion der Deutſchen Volks⸗ partei in Baden haben folgendes Telegramm an Dr. Curtius geſandt: „Parteileitung und Fraktion ſprechen Ihnen bei Ihrem Scheiden aus dem Amt den herzlichſten Dank für Ihre aufopferungsvolle Tätigkeit im Dienſte vaterländiſcher Arbeit aus und verſichern Sie auch weiterhin treuer Gefolgſchaft. Steinel, Wolf, Waldeck, Mattes.“ Der Ortsverein Mannheim übermittelte folgende Drahtung: „Der Vorſtand des Ortsvereins Mannheim dankt Ihnen bei Ausſcheiden aus dem Amt für Ihre Volk und Vaterland geleiſteten Dienſte und ſendet in alter Treue herzliche Grüße. Dr. Waldeck., Ludwig Ausſchlußantrag gegen Pfarrer Senn Eine in Bruchſal tagende Vertreterverſammlung der Zentrumspartei des Wahlkreiſes Bruchſal⸗ Bretten hat dem Antrag zugeſtimmt, Pfarrer Senn⸗ Sickingen wegen ſeiner Schrift„Katholizismus und Nationalſozialismus“, in welcher er für die Zuſam⸗ menarbeit des Katholizismus und Nationalſozialis⸗ mus eintrat und ſcharſe Kritik an der Zentrums politik übte, aus der Zentrumspartei aus zu⸗ ſchließen. Pfeilerbruch auf einer Grube— Fünf Verſchüttete — Beuthen, 9. Okt. Infolge des Zuſammenbruches eines Pfeilers auf der 724 Meter⸗Sohle der Karſten⸗ Zentrum⸗Grube wurden geſtern abend fünf Berg⸗ leute verſchüttet. Durch die unter Leitung der Bergbehörde ſofort aufgenommenen Bergungs⸗ arbeiten gelang es, einen der Verſchütteten, der nur unerheblich verletzt iſt, zu bergen. Leider beſteht wenig Ausſicht, die übrigen vier Bergleute ans Tageslicht zu bringen. Die Rettungsarbeiten werden mit allen Kräften weitergeführt. Fünf Tote bei einer Bombenexploſion an der bulgariſch⸗flowakiſchen Grenze — Belgrad, 8. Okt. Die Blätter berichten heute, daß durch eine Bombenexploſion in Tzaribrod an der bulgariſch⸗jugoſlawiſchen Grenze fünf Per⸗ ſonen getötet worden ſeien. Die Exploſion er⸗ folgte auf bulgariſchem Gebiet. Die Bomben ſollten angeblich von mazedoniſchen Terroriſten nach Jugofſlawien geſchafft werden. —— c ͤääͤĩäͤcͤĩͤͤäc, KK..... Berliner Oper 8 Von Oscar Bie Das Bild des Opernpublikums iſt nicht mehr ſehr erfreulich. Wo ſich einſt gut angezogene Menſchen aus einer gewiſſen Standesehre heraus grade vor dieſer Kunſtgattung feſtlich trafen, iſt jetzt eine un⸗ klare Miſchung von Typen eingetreten, manchmal in geradezu komiſcher Koſtümierung, die auf die Wan⸗ derung einer Freikarte durch viele Stufen hinunter zurückzuführen iſt. Es gab einen großen Abend der Ausnahme. Das war das einmalige Gaſtſpiel der Jeritza in der Lindenoper, veranſtaltet für die Wohl⸗ tätigkeit des Vereins Berliner Preſſe. Die Jeritza iſt ſchon ſehr lange nicht hier geweſen und zog nun noch einmal die beſſer ſituterten Kreiſe in dieſes Haus, das für kein alltägliches Publikum gebaut iſt. Ihre ganze Art— ſie gab die Tosca— paßt zu dieſem Typ der alten, großen, feſtlichen Oper. Sie iſt eine Diva, wunderbar gewachſen, mit ausprobier⸗ ten Stellungen, die einen ſtatuariſchen Wert haben, ſelbſtverſtändlicher Mittelpunkt jeder Szene, unge⸗ ſtört durch tiefe oder innerliche Dramatik, äußerlich das vollkommene Bild einer Opernſängerin, geſang⸗ lich auch nicht allzu perſönlich oder Sinne intereſſant von immer noch ſehr gleichmäßiger Bildung und großer Wirkung an den richtigen Stel⸗ len. Es iſt Theater, ſelbſt noch vor dem Vorhang, wenn die Stürme des Beifalls zu ihr herauf⸗ rauſchen. Künſtleriſch genonmmen war das wichtigſte Er⸗ eignis der Verdiſche„Macbeth“ in der Städtiſchen Oper. Es war die erſte ſelbſtän⸗ dige Tat des neuen Intendanten Ebert, er führte auch die Regie. Er brachte nichts von ſezeſſioniſti⸗ ſchen Ueberſpitzungen, wie man ſie wohl nach ſeiner Darmſtädter Tätigkeit erwartete. Es war eine Opernregie, ſachlich und zweckmäßig, aber ganz im alten Schema, mit beſonders guter Benutzung des Lichts und manchmal mit einer Art oratoriſcher Selbſtändigkeit großer Finales. Die Dekorationen von Caſpar Neher, phantaſtiſch und barock wie alle ſeine Arbeiten, boten mit ihren Podeſten und Treppen genügend Gelegenheit zur Bewegung, viel⸗ lelcht ſogar zuviel für die Nummerngeſchloſſenheit der alten Oper. Ueber Macbeth zu ſprechen, iſt nicht in modernem mehr nötig. Die Welt weiß, welches wertvolle Werk hier wieder entdeckt worden iſt, voll hiureißender Schönheiten in Chören und Arien, trotz aller Kon⸗ vention mancher Abſchnitte Man weiß, was an Shakeſpeare hier fehlt und was an Verdi hier ge⸗ wonnen iſt. Die ſpätere Pariſer Bearbeitung wurde auch in Berlin zu grunde gelegt, man ſtellte einige Arien um, aber man ließ den größten Teil des Hexenballetts weg, wodurch in der Szene der Gei⸗ ſtererſcheinungen eine Lähmung eintrat. Im allge⸗ meinen wurde es unter Stiedrys überaus in⸗ tenſtver Leitung ein ſehr großer, überraſchender Er⸗ folg, muſikaliſch bis aufs Letzte durchgearbeitet, mit glänzenden Chören, mit der unvergleichlichen On e⸗ gin als Lady Maebeth, Reinmar als Macbeth, Andreſen als Banquo. Die Städtiſche Oper und Ebert haben ſich damit eine große Chance geſchaffen Problematiſcher war eine Aufführung des Oberon in der Lin denoper, die die Zielloſig⸗ keit und Unſyſtematik dieſes Inſtituts ſchlagend be⸗ wies. Vor wenigen Jahren hatte Aravantinos den Oberon in ſeiner graziöſen ornamentalen Art retzend ausgeſtattet. Jetzt gibt man das Geld, das man angeblich nicht hat, für eine völlige Neu⸗ inſzenierung von Strnad aus, der einige Landſchaf⸗ ten von Qualität, aber eine oft ſehr dürftige Archi⸗ tektur uns vorſetzt. Man betraut Bruno Walter mit der Lei⸗ tung. Glücklich, ihn wieder einmal am Opernpult zu ſehen und gar in dieſem Hauſe, bedauert man doch, daß ſeine Kraft, die ſich auch hier wieder beim Oberon in faszinierender Weiſe beſtätigt, nur für dies eine Werk verwendet wird, und daß man von ſeiner Aufbaubegabung nichts zu ſpüren bekommen wird. Einmal iſt keinmal. Er konnte ſelbſt den Oberon ſo wenig organiſieren, daß er mit einer un⸗ möglichen Rezia ſich abfinden mußte. Das Beſte am Abend war noch Ros waenge als Hüon und Lotte Schöne als Oberon. Die Mohlerſche Faſſung war zu grundegelegt. Der Nobelpreis für Literatur für das Jahr 1931 wurde heute von der Schwediſchen Akademie dem kürzlich verſtorbenen ſtändigen Schriftführer der Akademie, Dr. E. A. Karlfeldt, verliehen. Karl⸗ feldt, der mehrere Bände lyriſcher Gedichte veröffent⸗ licht hat, iſt am 7. April d. Is. verſtorben. (Der Spielplan des Nationaltheaters in der kommenden Woche. Sonntag, 11. Oktober(Miete E 5, Sondermiete E 1) Don Giovanni, Montag, 12. Oktober(Miete K 5, Sondermiete& 1) Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung, Dienstag, 13. Oktober(Miete D 6, Sondermiete D 1) Vom Teufel geholt, Mittwoch, 14. Oktober(Miete A6) Die Entführung aus dem Serail, Donnerstag, 15. Oktober(Miete C 7) Vaterland, Freitag, 16. Oktober(Miete F 6) Das Spielzeug Ihrer Maje⸗ ſtät, Samstag, 17. Oktober(Miete E 6) Urauf⸗ füthrung: Wunder in Amerika, Sonntag, 18. Oktober, Nachmittagsaufführung für die Theater⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes, Ein Sommer⸗ nachtstraum, Abends(Miete B 6) Taunhäuſer, Montag, 19. Oktober(Miete D 7) Das Spiel⸗ zeug Ihrer Majeſtät.— Kammerſpiele im Univerſum am Samstag, 17. Oktober„Intimi⸗ täten“(Nachtvorſtellung)!— In Ludwigshafen Ufa⸗ Palaſt im Pfalzbau: Donnerstag, 15. Oktober Otello. Erich Kleiber wurde vom ungariſchen Reichs⸗ verweſer zum Honorarprofeſſor der Budapeſter Muſikhochſchule ernannt. Goethefeier in Heidelberg. Der 100. Todestag Goethes ſoll auch in Heidelberg feierlich begangen werden. Für die Feſtrede hat ſich auf Bitte der Stadtverwaltung Gerhart Hauptmann zur Verfügung geſtellt. Maria Jvogün wird beim Feſtakt einige der von Goethe in Heidelberg geſchaf⸗ fenen Lieder aus dem weſtöſtlichen Diwan ſingen. Ge⸗ ſang und Rede werden von Darbietungen des ſtädti⸗ ſchen Orcheſters umrahmt. Wegen weiterer volks⸗ tümlicher Veranſtaltungen(Ausſtellungen des Kunſt⸗ vereins, des kurpfälziſchen Muſeums, Vorſtellungen des Stadttheaters, Schülerfeiern in Form einer großen Goethe⸗Balladenſtunde) wird mit den in Be⸗ tracht kommenden Stellen noch verhandelt. K. O Funk⸗Notgemeinſchaft des Deutſchen Schrift⸗ tums. Neben den beiden Funkgemeinſchaften enga⸗ gementsloſer Schauſpieler und Artiſten iſt jetzt von der Funk⸗Stunde eine„Junk⸗Notgemeinſchaft des Deutſchen Schrifttums“ eingerichtet worden, die ein⸗ mal monatlich mit einer Sonderveranſtaltung im Programm erſcheinen wird. In der erſten Ver⸗ anſtaltung am 16. Oktober werden Robert Gehrke, Johannes Eyberg und Eduard Hoehne aus eigenen Werken leſen. Das Braune Haus Die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung bringt als erſte deutſche Zeitſchrift Aufnahmen aus dem innern Betrieb der nationalſozialiſtiſchen Zen⸗ trale. Die Aufnahmen zeigen u. a. die Standarten⸗ halle, den Senatorenſaal, die Kantine für die Ange⸗ ſtellten, die Druckerei, die Arbeitsräume und das Ar⸗ beitszimmer Hitlers. Eine Folge von Aufnahmen gibt den Tageslauf des Parteiführers wieder. Dem Bericht entnehmen wir:.„Der Führer läßt bitten!“ Ein rotgetönter weitläufiger Raum; einziger Schmuck ein Bild Friedrichs des Großen. Auf dem Schreibtiſch ein gehämmertes Hakenkreuz, das die Midgardſchlange umwindet, Adolf Hitler zum erſten⸗ mal aus der Nähe zu ſehen, wird zu einer Ueber⸗ raſchung. Die Stimme klingt, was kein Wunder iſt, etwas rauh. Aber derſelbe Mann, der oft wochenlang Abend für Abend von einer Maſſenverſammlung in die andere ſteigt, macht im privaten Geſpräch einen empfindſamen, menſchenſcheuen Eindruck. In dem Braunen Haus ſieht er einen erſten Ausdruck dez Kulturwillens ſeiner erſtarkten Partei; ſie werde auch in Zukunft ihre politiſch⸗herviſchen Inhalte und damit, trotz Spengler, neue Inhalte— künſt⸗ leriſch zu geſtalten wiſſen. Und von Politik wird dem politiſch Andersdenkenden gegenüber dabei nicht geſprochen. Aber was iſt unpolitiſch in dieſen Ta⸗ gen?(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe Anzeige. Bevorſtehende Uraufführnugen am Württ. Landestheater. Im Oktober bringen die Württ. Lan⸗ destheater im Schauſpiel wie in der Oper je zwei Uraufführungen heraus. Die Oper bereitet vor „Der Gondoliere des Dogen“, Oper in einem Akt von E. N. Reznieek, Text von Paul Knudsen, ſowie„Der Bucklige des Kalifen“ der Scala herausgebracht und mit größtem Erfolg ſpiel iſt für den 31. Oktober die Uraufführung von O. A. Palitzſch„Mademoiſelle Docteur“ nach dem bekannten Buche von Berndorff angeſetz Für Mitte Oktober iſt die reichsdeutſche Urauffüh⸗ rung von„Leutnant Komma“ vorgeſehen, einer Burleske von Frank Maar, deren Uraufführu am 10. Oktober am Wiener Burgtheater vor ſich geht, . 5 8 von Franco Caſavola, Text nach Goldoni von Arture Roſſato. Dieſe Oper wurde an der Mailän⸗ in allen Städten Italiens gegeben.— Im Schau⸗ 5 1 3 ee ee n 22 e E zus an Freitag, 9. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 467 An die Sunn Liewi Sunn, biſcht widder do???— Herrgott, ſinn mir all ſo froh, Daß du ſo ſchön duhſcht blitze. Mit'm Summer is es zwar jetzt Schluß, Der Regefritz, der Schuftibus, Der hot'n uns vermaſſelt, Mit Rege voll gepraſſelt. Mir awer trotzdem dankbar ſind, Un free'e uns, grad wie e Kind, An deine warme Schtrahle. Ach, könnt' ma doch davu e Faß, Uffhewe— unn eiwecke, Zum Froſcht ſich eizudecke. Siehgſcht, liewi Sunn, en Winder kummt, Noch langſam, awer ſicher, Vor dem is Angſt unn bang jetzt ſchunn, So manchem Pfälzer Kriſcher.— Des wär e heilige Miſſion, Für dich, du Sunn dort owe, Ach Gott, mir dähte herzlich gern Vunn früh bis ſchpät dich lowe. Wann du in dere Sorgezeit Dähtſcht ſchtrahle— warm und gol de, Un ach ſo manches Herzeleid Durch deinen Glanz, den holde, Verkläre un verkleenre wollſcht, Du, guti Sunn dort owe—. Geb's Gott, daß du uns helfe kannſcht—, Zu deim unn Gottes Lowe! H. Sch. Obſtbauliche Abſatzorganiſationen Entwicklung und Verbeſſerung im unterbadiſchen Anbaugebiet Es iſt ganz natürlich, daß mit der fortſchreitenden Verbeſſerung des Anbaues auch Wege geſucht werden müſſen, um die handelsmäßig vorbereitete Obſternte günſtig abzuſetzen. Für die größeren Mengen Obſt und Gemüſe fällt der direkte Verkauf vom Erzeuger zum Handel oder Verbraucher immer mehr weg. Der Erzeuger benötigt ſeine Zeit für ſeinen Be⸗ trieb. Koſtſpielige und zeitraubende Kleintransporte zum Markt ſind bei größerem Angebot unwirt⸗ ſchaftlich. Auch iſt der Erzeuger über die Marktlage nicht immer auf dem Laufenden, ſo daß er nicht ſel⸗ ten zur ungünſtigen Zeit verkauft. Der leiſtungs⸗ fähige Handel legt Wert darauf, raſch und einheitlich in gleichmäßig guter Ware zu kaufen. Aus dieſen Geſichtspunkten heraus haben ſich in den letzten Jahren an vielen Orten Deutſchlands, auch in Unterbaden, Organiſationen und Stellen ge⸗ bildet, die eine Zuſammenfaſſung größerer Mengen handelsfähig zubereiteter Ware anſtreben. Die An⸗ lieferung des Erzeugers wird unter fachmänniſche Kontrolle geſtellt, damit allmählich immer beſſere Qualitäten auf die Verbrauchermärkte gelangen. Auf der anderen Seite wird durch eine normale Preis⸗ bildung der Erzeuger vor Uebervorteilung geſchützt. Es liegt alſo ſowohl im Intereſſe des Erzeugers als auch des Handels und nicht zuletzt auch des Ver⸗ brauchers, wenn durch eine neue Abſatzregelung auf der hier geſchilderten Grundlage der deutſche Markt immer mehr vom deutſchen Obſt und Gemüſe zurück⸗ erobert wird. Es iſt daher zu erwarten, daß die Abteilung für das Abſatzweſen auf der Unter⸗ badiſchen Obſt⸗ und Garten bauausſtel⸗ lung regem Intereſſe begegnen wird. 7 Die Bahnhoffeuerwehr übt Die diesjährige Haupt⸗ und Schlußübung der Mannheimer Bahn hoffeuerwehr fand geſtern nachmittag an der Bahnmeiſterei am Lindenhofplatz ſtat. In einem Manſardenzimmer des Amtsgebäudes, ſo war angenommen, iſt durch unvorſichtigen Umgang mit offenem Licht Feuer aus⸗ gebrochen, das auf dem Speicher reiche Nahrung fin⸗ det und ſich bis zum Eintreffen der Feuerwehr bereits auf den Dachſtuhl ausgedehnt hat. Die ſtädt. Berufsfeuerwehr iſt infolge anderweitiger Inan⸗ ſpruchnahme vorläufig am Erſcheinen verhindert, ſo daß der Bahnhoffeuerwehr die Aufgabe zufällt, das Feuer wirkſam zu bekämpfen. Die von Hauptmann Schäfer kommandierte, 50 Mann ſtarke Bahnhoffeuerwehr arbeitete ſchnell und genau. An einem Dachfenſter wurde eine weiße Fahne gezeigt, d. h.„Menſchen in Gefahr“. Hier ſetzten die Mannſchaften die große Drehleiter an. Ein Feuerwehrmann rettete das allerdings nicht vor⸗ handene Kind. Gleichzeitig wurden von der Leiter und von der Straße aus zwei Schlauchleitungen gegen den angenommenen Brandherd gerichtet. Da die Löſcharbeiten trocken durchgeführt worden waren, fand nachher noch eine Spritzprobe mit allen drei Leitungen ſtatt. Branddirektor Mikus und Oberkommandant Wolf, Reichsbahnoberrat Schnitzſpahn und die Reichsbahnräte Dr. Schachen meier, Braun ⸗ warth und Stähle wohnten der Uebung bei, die zahlreiche Neugierige angelockt hatte. Alljährlich hält die Bahnhoffeuerwehr ſechs Uebungen ab, wo⸗ von die ſechſte als Haupt⸗ und Schlußübung gilt. Die Kritik lautete günſtig. Es iſt ſicher, daß die Bahn⸗ hoffeuerwehr ſich recht gut in das Mannheimer Feuerlöſchweſen einfügt, wenn auch ihr Aktions⸗ radius dadurch beſchränkt iſt, daß ſie keine Fahrzeuge heſitzt; ſelbſt die große Leiter wird von den Feuer⸗ wehrleuten gezogen. Als Mangel kann dies deshalb nicht angeſehen werden, weil in erſter Linie der Feuerſchutz der Bahngebäude und Anlagen in Be⸗ tracht kommt. el. * * Ermäßigung der Kaminfegergebühren. Die Kaminfegermeiſter des Amtsbezirks Mannheim haben ſich bereit erklärt, mit Wirkung vom 1. Oktober an den ihnen aus Kaminfegergeſchäften zuſtehenden Gebühren jeweils 6. v. H. in Abzug zu bringen. Für den Fall der Zuwiderhandlung haben ſich die Kamin⸗ ſegermeiſter verpflichtet, an die Kaſſe der Kamin⸗ ſeger⸗Zwangsinnung im Handwerkskammerbezirk Mannheim Geldſtrafen bis zu 80 Lark für jeden Einzelfall zu entrichten. * Schmuckſachendiebſtahl. Aus einem Sportplatz am Luiſenpark verſchwanden eine goldene Damen⸗ armbanduhr(Eszeha), achteckig, längliches Gehäuſe, vergoldete arabiſche Zahlen, 13—24 ſchwarz, vergol⸗ dete Zeiger, ein maſſiv goldenes Armband, im Rück⸗ deckel die Buchſtaben E. R. eingraviert, Reparatur⸗ nummer 16 247, ein goldener Damenring mit rundem ubin und 10 Brillantroſen, in Platin gefaßt. 50 Fahre Krebsſterblichkeit in Baden Ausſlellung„Kampf dem Krebs“ in Karlsruhe Es iſt in der Oeffentlichkeit noch lange nicht genü⸗ gend bekannt, daß der Krebs zu einer der gefähr⸗ lichſten Volksſeuchen geworden iſt, ja daß er bereits mehr Opfer fordert, wie die ſo gefürchtete Tuberku⸗ loſe. Während in Baden im Jahre 1930 von je 100 Toten 6,0 an Tuberkuloſe ſtarben, erlagen in dem⸗ ſelben Zeitraum 12,5, alſo mehr als doppelt ſoviel Menſchen, dem Krebs! Wie verheerend die Krebs⸗ krankheit gerade auch in unſerem Heimatland gewirkt hat, zeigt eine vom Bad. Statiſtiſchen Landesamt auf⸗ grund amtlichen Materials bearbeitete Veröffent⸗ lichung„50 Jahre Krebsſterblichkeit in Baden“, die jetzt vom Bad. Landesverband zur Bekämpfung des Krebſes herausgegeben wird. Hier wird feſtgeſtellt, daß in Baden in den letzten 50 Jahren(1881/1930) insgeſamt 107012 Perſonen an Krebs und ſonſtigen Neubildungen geſtorben ſind. Allerdings zählt Baden zu den Ländern des Reichs, die am ſtärkſten von Krebskrank⸗ heiten heimgeſucht ſind. Auf 10 000 Lebende kommen in den Jahren 1920/29 in Preußen und Württemberg 10,0, in Heſſen 10,9, in Baden aber 12,3 Sterbefälle. Uebertroffen wird unſer Heimatland von Bayern mit 12,5 und Mecklen⸗ burg⸗Schwerin mit 12,8. Die Gefahr der Krebserkrankung beſteht, wie be⸗ kannt, bei beiden Geſchlechtern. Die ſtatiſtiſche Unter⸗ ſuchung über die Krebsſterblichkeit in Baden ergibt aber die einwandfreie Feſtſtellung, daß das weib⸗ liche Geſchlecht für den Krebs empfänglicher iſt, als das männliche. Unter den 107 012 an Krebs Geſtor⸗ benen befanden ſich 47929 Männer(d. ſ. 44,8 v..) gegenüber 59 083 Frauen und Mädchen(d. ſ. 55,2 v. .). Der Krebs hat alſo in 50 Jahren rund 11000 weibliche Opfer mehr als männliche gefordert. Weiter zeigen die Zahlen der Statiſtik, daß die Krebserkran⸗ kung bei den weiblichen Perſonen in früherem Lebensalter eintritt, wie bei dem männlichen; in den höheren Altersklaſſen dagegen, etwa vom 60. Jahre an, überwiegen wieder bei den Männern die Er⸗ krankungen. Die ärztliche Erfahrung, daß Krebs eine Alterskrankheit iſt, wird ebenfalls durch die Statiſtik erhärtet. Erkrankungen von Kindern und jugendlichen Per⸗ ſonen gehören zu den ſeltenen Ausnahmen. Umſo gefährlicher wird der Krebs für Perſonen von 50 Jahren aufwärts. Ueber 4(77,7 v..) aller im letzten Halbjahrhundert an Krebs und anderen bös⸗ artigen Neubildungen Geſtorbenen ſtanden im Alter von 50 bis 80 Jahren. Dabei fällt die Höchſtzahl von Krebsſterbefällen auf die Altersgruppe von 70 bis 80 Jahren. Viel erörtert iſt die Frage, ob einzelne Berufe durch den Krebs ſtärker als andere bedroht ſind, ob etwa die durch die berufliche Tätigkeit be⸗ dingte ſitzende Lebensweiſe, der übermäßige Alkohol⸗ genuß u. ä. die Entſtehung des Krebſes fördern. Eine gewiſſe Beſtätigung dieſer Vermutung gibt eine Ueberſicht über die Todesurſachen, denen die Ange⸗ hörigen einer Anzahl von Berufen in den letzten 10 Jahren erlegen ſind. Aus dieſer Ueberſicht geht zu⸗ nächſt hervor, daß der Krebs bei faſt allen Berufen, die unterſucht worden ſind, die häufigſte Todesur⸗ ſache(8 bis 18 v..) darſtellt. Nur bei den Landwir⸗ ten ſteht die Altersſchwäche(19,9 v..), bei den Kran⸗ kenſchweſtern und den weiblichen Büroangeſtellten die Lungentuberkuloſe 24,4 v. H. bzw 22,8 v..) an erſter Stelle. Die höchſte Krebsſterblichkeit(18,2 v..) weiſen die männlichen Reichs ⸗, Staats- und Gemeindebeamten lohne Reichsbahnbeamte und ⸗arbeiter) auf. An zweiter Stelle ſtehen die Fabrikarbeiterinnen mit 17,6 v. H. Krebsſterblichkeit, dann folgen die weiblichen Büro⸗ angeſtellten, die Fabrikanten, das männliche Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsperſonal(dieſe 3 Gruppen mit 15,2 v..), die männlichen Fabrikarbeiter mit 14,9 v. H. uſw. An letzter Stelle ſtehen die katholiſchen Geiſtlichen mit 8,4 v. H. ſowie die Aerzte mit 10,0 v. H. Die bereits von ärztlicher Seite gemachte Beob⸗ achtung, daß die geographiſche Verteilung der Krebsſterbefälle in Baden ſehr ungleichmäßig iſt, wird durch die ſtatiſtiſche Feſtſtellung beſtätigt. Der hohe Schwarzwald und die Bodenſee⸗ gegend weiſen in Baden die größte Krebsſterblich⸗ keit auf. Scheidet man die Bezirke Heidelberg und Freiburg mit ihren auch von Ausländern beſuchten Univerſitätskliniken aus, ſo zeigt ſich, daß die ſüdba⸗ diſchen, vorwiegend landwirtſchaftlichen Bezirke En⸗ gen, Konſtanz, Stockach, Pfullendorf, Ueberlingen, Donaueſchingen, Staufen, Neuſtadt, Schopfheim, Waldshut, Oberkirch und Meßkirch die höchſte Krebs⸗ ſterblichkeit in Baden aufweiſen. Die großen Unter⸗ ſchiede in der Krebsſterblichkeit zeigen ſich in gleicher Weiſe auch in den Gemeinden. Im ganzen beträgt in 1335, alſo faſt in ¼80 aller Gemeinden die Krebsſterblich⸗ keit 0,5—1,5 auf je 1000 Einwohner. In 135 Gemeinden iſt der Anteil der Krebsſterblichkeit über 15. Bemerkt ſei noch, daß in 2 Gemeinden des Landes, in Herren⸗ bach(Bez. Adelsheim) und Rumpfen(Bez. Buchen) in den letzten 50 Jahren kein einziger Sterbefall an Krebs oder anderen bösartigen Neubildungen zu ver⸗ zeichnen iſt. Die für die ärztliche Wiſſenſchaft beſonders wichtige Unterſuchung der Krebsſterblichkeit nach dem Sitz der Geſchwülſte ergibt, daß von den in den letzten 25 Jahren (1906/30) an Krebs Geſtorbenen 60 878 Perſonen nicht weniger als 45 810 d. ſ. 75,2 v. H. an Krebs der Verdauungsorgane erkrankt waren. Neben die⸗ ſen Erkrankungen der Verdauungsorgane zeigen die der Geſchlechtsorgane mit 9046 d. ſ. 14,9 v. H. die höchſte Ziffer auf. Verdauungs⸗ und Geſchlechts⸗ organe ſind mithin als die hauptſächlichſten Träger des Krebſes(zuſammen 90 v. H. aller Fälle) anzu⸗ ſehen. Jedoch beſtehen auch hier zwiſchen Männern und Frauen große Unterſchiede. Von den Männern ſtarben 85,3 v. H. an Krebs der Verdauungsorgane, bei den Frauen waren es nur 67,0 v. H. Bei den Frauen entfallen 24,0 v. H. aller Todesfälle auf den Krebs der Geſchlechtsorgane, bei den Männern nur 2,6 v. H. In größeren Abſtänden folgen den Er⸗ krankungen der Verdauungs⸗ und Geſchlechtsorgane jene des Harnapparates mit 1563(2,6 v..) der Atmungsorgane mit 1496(2,4 v..) und der Haut, Halsdrüſen uſw. mit 1454(2,4 v..). Schon dieſer kurze auszugsweiſe Ueberblick über 50 Jahre Krebsſterblichkeit in Baden läßt erkennen, daß der Krebs auch in unſerem Heimatland eine der häufigſten Todesurſachen und damit eine der ſchlimmſten Volksſeuchen iſt. Auch er muß wie die Tuberkuloſe oder die Ge⸗ ſchlechtskrankheiten ſyſtematiſch und intenſiv be⸗ kämpft werden. Hierzu gehört neben der Erfor⸗ ſchung der Krankheit ſelbſt vor allem auch eine weitgehende Aufklärung aller Kreiſe des Volkes über Weſen und Gefahr des Krebſes. Dieſer Auf⸗ gabe dient auch die Ausſtellung„Kampf dem Krebs“, die vom 7. bis 25. Oktober dieſes Jahres in der badiſchen Landesgewerbehalle zu Friedrichſtraße 17, ſtattfindet. P. A. Maſſenandrang zum Städtischen Altersheim In verſchiedenen ſtädtiſchen Wohnblocks hat es Lücken gegeben, aber im Städtiſchen Altersheim auf dem Lindenhof, das im November 1927 eröffnet wurde, ſtehen die Intereſſenten ſozuſagen vor der Türe und begehren Einlaß. Das Gebäude iſt voll be⸗ ſetzt mit 120 Mietern in den 96 Wohnungen mit 30 Einzel⸗ und 66 Doppelzimmern. Die Zahl der Be⸗ werber überſteigt bei weitem die der augenblicklichen Gäſte. Die ſtädtiſche Stelle verzeichnet bereits 400 Vor⸗ merkungen für eine Wohnung im Altersheim. Da im Durchſchnitt jährlich etwa vier Abgänge zu verzeichnen ſind, wäre bei dieſer Nachfrage die Be⸗ legung des Gebäudes für die nächſten hundert Jahre geſichert. 5 f Die Bewohner des Heims ſtehen nur in einem Mietverhältnis. Sie bezahlen den Wohnraum und haben hinſichtlich der Verpflegung freie Hand. Wer ſelbſt kochen will, kann das ohne weiteres tun. Wer ſein Eſſen aus der Küche will, dem wird auch dieſer Wunſch erfüllt. Dieſe Wohnart, die den perſönlichen Wünſchen größte Freiheit läßt, gefällt den Gäſten in beſonderem Maße und iſt eine der Urſachen des gro⸗ ßen Andranges. Gerade ältere Leute hängen ſehr an ihren Möbeln und möchten auch in ihren alten Ta⸗ gen ſich ſelbſt verpflegen, um auf dieſe Weiſe den Zuſtand der vergangenen Jahrzehnte beizubehalten. Ihre wirtſchaftliche Lage ermöglicht ihnen nicht mehr, das in einem kleinen Eigenhäuschen zu tun, wie ſie ſich das ausgedacht hatten und wozu ſie auch ein ar⸗ beitsreiches Leben berechtigte, aber ſie möchten dann wenigſtens ihre nächſte Umgebung auch in einem öf⸗ fentlichen Heim nach ihrem Geſchmack einrichten. Das gewährt ihnen die Leitung. Sie fühlen ſich daher wie zu Hauſe. Hinzu kommt die Lage des Heims in der Stadt. Die Inſaſſen können ohne große körperliche Anſtrengungen ihre Kinder, Verwandte oder Be⸗ kannte in der Stadt beſuchen. 5 Für die Aufnahme iſt der Nachweis einer gewiſſen Bedürftigkeit erforderlich, der von den Sozialrent⸗ nern, Kleinrentnern und Kleinpenſionären heute ohne Schwierigkeiten erbracht werden kann. Es melden ſich aber auch in ſteigendem Maße Angehörige des ſelbſtändigen Mittelſtandes, die keiner ſtaatlichen Verſicherung unterliegen und im Altersheim ihren Lebensabend verbringen wol⸗ len. Das zurückgelegte 55. Lebensjahr iſt eine der Vorausſetzungen für die Aufnahme. Das Durch⸗ ſchnittsalter der Gäſte iſt 65 Jahre. Die beiden älteſten Inſaſſen ſind 81 Jahre alt. Die Zahl der Frauen überwiegt die der Männer. Die Bewerber werden natürlich auch auf das Schriesheimer Altersheim des Kreiſes Mannheim verwieſen, deſſen landſchaftliche Lage den Nachteil der größeren Entfernung von der Stadt wieder wettmacht.— Mannheimer Flughafen im Sparetat Die Deutſche Lufthanſa hat angeſichts der ver⸗ ſchärften Wirtſchaftslage eine Reihe Einſchränkungs⸗ maßnahmen beſchloſſen, um dadurch die Durchfüh⸗ rung des Flugbetriebes im kommenden Winter und im nächſten Jahre zu ermöglichen. Die zeitweilige Stillegung verſchiedener Werkſtätten iſt geplant, Ein⸗ führung von Kurzarbeit, Einſchränkung bezw. Kür⸗ zung des geſamten Perſonals. Für den Mann⸗ heimer Flughafen kommen, wie wir hören, dieſe einſchneidenden Sparmaßnahmen nicht in Frage, da die hieſige Station in keiner Beziehung überſetzt iſt. Doch wurde der Verkehr auf den regionalen Linien vier Tage früher als bisher üblich ein⸗ geſtellt, während die Reichslinien weitergeführt werden und zwar die über Mannheim führenden Linien Genf Amſterdam und Saarbrücken Paris. * * Durch kochendes Waſſer ſchwer verbrüht. Ein im Bahnhofreſtaurant bedienſtetes Mädchen, das geſtern mittag einen mit kochendem Seifen⸗ und Soda⸗ waſſer gefüllten Blechhafen wegtragen wollte, kam zu Fall. Das Sanitätsauto überführte das Mädchen, das am Unterkörper ſchwere Brandwunden davon⸗ trug, in das Heinrich Lanz⸗Krankenhaus. * Warnung vor Heimarbeitsſchwindel. Eine Karls⸗ ruher„Firma“ verſpricht in Tageszeitungen Heim⸗ arbeit und überträgt den ſich Meldenden die Allein⸗ vertretung für ſog. Totengedenkmappen. In dem Glauben, daß ſte tatſächlich die alleinige Vertre⸗ tung haben, erwerben Gutgläubige, darunter auch Erwerbsloſe, dieſe Mappen, müſſen aber bei ihren Bemühungen, ſie an den Mann zu bringen und Käu⸗ fer zu finden, feſtſtellen, daß die„Firma“ die„Allein⸗ vertretung“ noch an eine Reihe anderer Leute für den gleichen Bezirk abgegeben hat. Es beſteht Anlaß, vor dieſem Unternehmen und ſeinem unlauteren Ge⸗ ſchäftsgebaren zu warnen, damit nicht noch mehr Leute, insbeſondere Erwerbsloſe, um ihre erſparten Gelder gebracht werden. —— Karlsruhe, Karl⸗ preis 60 pig. Uberall zu haben! Kleines KurzEuch für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wieder aufgenommen: Wichtige Kraftpostlinien für Ausflüge in Saden, nach Hessen und in dle Pfalz Winter- Ausgabe 1931/32 FCC TTVdaTdTbbTbTbGTbTbTbTbTbTGTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTTTT 60 Jahre J. Stürmer Das Jubiläum ihres 60jährigen Beſtehens feiert die bekannte Lotteriefirma J. Stürmer, O 7, 1. 1871 in Straßburg i. Elf. gegründet, wurde die Firma 1919 nach Mannheim verlegt. Der Gründer der Firma, Herr J. Stürmer ſen., der auch heute noch in erſtaunlicher Friſche und Tatkraft an den Spitze des Unternehmens ſteht, kann demnächſt ſeinen 85. Geburtstag feiern. Durch ſeine jahr⸗ zehntelange gewiſſenhafte und aufopferungs volle Mitarbeit bei zahlreichen badiſchen Wohltätigkeits⸗ lotterien hat ſich der Jubilar in hohem Maße um das Wohl der Allgemeinheit verdient gemacht. Herr Stürmer war einer der Pioniere für das Deutſchtum in Elſaß⸗Lothringen, die nicht durch laute Reden, ſondern durch ſtille Arbeitſamkeit und Zuverläſſigkeit in ihrem Beruf für ihr Vaterland wirkten. Er hat ſich auch ſolches Vertrauen im da⸗ mals ſehr zurückhaltenden elſäſſiſchen Volke er⸗ worben, daß ſelbſt in den trübſten Zeiten nach dem Einzug der Franzoſen zahlreiche Elſäſſer aller Be⸗ völkerungskreiſe ſich für das Verbleiben der Firma Stürmer im Elſaß bemühten. Bereits vor dem Kriege war dieſe Firma in Baden wohl bekannt. Nicht nur die Durchführung der großen Straßburger Münſterbau⸗Lotterie, eine der größten Lotterien jener Zeit, ſondern auch zahlreiche badiſche Wohl⸗ fahrtslotterien waren dieſer Firma übertragen. Die Ueberſtedlung nach Baden war hierdurch wohlvor⸗ bereitet, ſodaß die Firma auch hier raſch aufblühte und als das größte Lotterieunternehmen des Lan⸗ des bekannt iſt. Es iſt dies einer der wenigen und daher umſo erfreulicheren Fälle, in denen eine Privatfirma ſich aus dem ſchrecklichen Zuſammen⸗ bruch der vertriebenen Auslandsdeutſchen aus eigener Arbeit und Tatkraft behauptet und trotz der ſchweren Zeiten ſich wieder in die Höhe gegrbeitet hat. Eine gefährliche Velrügerin gefaßt Die Ehefrau Wilhelm Arnold aus Köln, die in verſchiedenen Städten des Rheinlandes, ferner in Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim, ſogenannte Beratungsinſtitute unterhält, wurde von der Kriminalpolizei Köln wegen Kautionsſchwindels, Un⸗ terſchlagung und Pfandverſchleppung feſtgenom⸗ men. Die Frau hat ſich von den in ihren auswär⸗ tigen Inſtituten angeſtellten Perſonen jedesmal Kau⸗ tionen in Höhe von 1000 Mark geben laſſen, die an⸗ geblich mündelſicher angelegt werden ſollten. Aber Frau Arnold hat die Gelder in die eigene Taſche ge⸗ ſteckt und verausgabt. Täglich laufen noch Anzeigen gegen Frau Arnold wegen Kautionsſchwindels ein. Die Opfer ſind beſonders bedauernswert, da ſie ſich meiſt anderweitig das Geld beſchafft haben, um ſich eine Exiſtenz zu gründen. Weiter hat die Betrügerin Möbel im Werts von etwa 2500 Mark auf Teilzahlung gekauft, aber wieder ſchnell weiter verkauft. Gegenſtände, die vom Ge⸗ richtsvollzieher in ihrer Wohnung gepfändet waren, hat ſie bei Nacht und Nebel aus dem Hauſe geſchafft und ebenfalls veräußert. Natürlich ſind die Inſtitute der Frau jetzt geſchloſſen und ſo haben auch noch die „Patienten“, die ſich in den Inſtituten einer Behand⸗ lung unterzogen haben, das Nachſehen, da ſie alle für einen Monat im Voraus bezahlen mußten und jetzt keinen Pfennig herausbekommen. Frau Arnold hat weit über ihre Verhältniſſe gelebt und das Geld ſinn⸗ los durchgebracht. 1 * Die Hebammengebühren. Nach einer Verord⸗ nung des Innenminiſters werden mit ſofortiger Wirkung folgende Gebühren feſtgeſetzt: Für eine Geburt einſchließlich der vorgeſchriebenen Wartung der Wöchnerin und des Kindes in den erſten neun Tagen nach der Geburt 33 /, für eine Mehrlings⸗ geburt einſchließlich der vorgeſchriebenen Wartung der Wöchnerin und der Kinder in den erſten neun Tagen nach der Geburt 40 Mark, für eine Fehl⸗ geburt einſchließlich der erforderlichen Wartung der Wöchnerin 15 l/. Falls die Dienſtleiſtung über zwei Kilometer von der Wohnung der Hebamme ent⸗ fernt vorzunehmen iſt, kann dieſe außerdem für jeden außerhalb des Umkreiſes von 2 Km. zurück⸗ gelegten Kilometer eine Ganggebühr von 15 Pfg. beanſpruchen. 2975 Arzte- Gutachten! Jjede Bohne Qualität jeder Tropfen Genuſ jede Tasse Gesundheit das ist Raffee Hag! ln jedem Paket ein Gutschein. Im Weihnachts monat auf 40 Gutscheine I imit. Altsilberdos e mit Kaffee Hog gratis 4. Seite/ Nummer 467 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Temperaturumkehr im Schwarzwald Jöhn, Regenfälle, doch kein dauernder Amſchlag Tage prachtvollſter Klarheit Der Anfang Oktober gibt ſich alle Mühe, die Sünden des Hochſommers ſeit Julimitte und Sep⸗ tember dazu einigermaßen wett zu machen. Leider kommen ſeine Bemühungen zu ſpät, wenn man ſie unter wirtſchaftlichem Geſichtspunkt betrachtet. Im⸗ merhin freut man ſich über die unſagbar ſchönen, in allen Farben brennenden Herbſttage des Oktober⸗ auftaktes. Sonne, nichts als Sonne im Gebirge, während in den Tieflagen die Nebel drängen. Sonne von einer Wärme, die gegen die Norm immer größer wurde, je höher man ſo an dite tauſend Meter ſtieg. Temperaturumkehr in vollſtem Umfang und von einer Stärke, wie ſie immerhin ſelten iſt. Feldberg⸗ gipfel ſelbſt im Minimum noch immer zwölf Grad Wärme, im Maximum ſogar ſiebzehn, alles jahres⸗ zeitlich übernormal mit einem Male, nachdem man Wochen hindurch über die Unterwerte an Tempera⸗ tur geſchimpft und dann gefroren hatte. Die Gegenſätze aus der Temperaturumkehr waren am Anfang der Woche ſehr ſtark. Die Rheinebene lag noch bei zwei Grad Wärme, als der Hochſchwarz⸗ Veranſtaltungen Pfälzer Winzerfeſt der Fröhlich Pfalz e. V. i im Friedrichspark Die Vorbereitungen zu dieſem großangelegten Volksfeſt find in vollem Gange. Es iſt Gelegenheit geboten, während der Dauer des ganzen Feſtes zu tanzen. Durch das Auf⸗ treten des Groteskkomikers„Portunelli“ und der Kanonen der„Fröhlich Pfalz“ hat die Ausgeſtaltung der beiden Tage nach der humoriſtiſchen Seite hin eine weſentliche Bereiche⸗ rung erfahren. Der Aufzug der uniformierten Ranzengarde mit dem geſamten Perſonal, die Mitwirkung der unter Muſikdirektor Bilz ſtehenden Chorvereinigungen und Quartette und die Vorführungen moderner Tänze durch das profeſſtonierte Tanzpaar Lamade⸗Geißler werden zum Gelingen des Feſtes weſentlich beitragen. Weitere Ueberraſchungen, die zur volksfeſtmäßigen Stimmung mit beitragen, ſind vorgeſehen.(Weiteres Anzeige.) Bunter Abend in Neckarau Zahlreiches Publikum hatte ſich am Sonntag abend im Saate des evongel. Gemeindehauſes in Neckarau eingefun⸗ den, wo eine Gruppe junger Bühnenkünſtler einen bum⸗ ten Abend abhielt. Das Publikum unterhielt ſich aus⸗ gezeichnet und ſparte nicht mit Beifall, der manches da capo zur Folge hatte. Die Leitung des Abends lag in Händen von Joſef Praml, der ſich auch als Anſager verſuchte. In dem Neugebauer⸗Schüler Hans Ballmann, der Operettenſchlager und italieniſche Konzonen ſang, lernten wir einen jungen Baritoniſten kennen, deſſen Stimme be⸗ ſonders in der Mittellage und in der Höhe einen ſchönen pollen Klang beſitzt. Als gutes Tanzpaar ſah man Paula Schreyer und Ludwig Praml, die ſich auch zuſommen mit Klara Anders in einem allerdings reichlich ſeichten Sketſch, betitelt„Der beſte Arzt“, vorſtellten. Als letzte Nummer— es ging ſchon auf 11 Uhr— gab es noch ein Pfälzer Dialektſtück von Kurt Rupli„Das geſtohlene Strumpfband“, in dem beſonders Martha Chriſten (Kathrin), Hans Praml(Bürgermeiſter) und Lubwig Praml(Impreſſario) recht anſprechende Leiſtungen boten. »Es gab großen Beifall für alle Beteiligten. Das nächſte Mal aber eine Stunde kürzer! Hk. A SErſter Meiſterklavierabend Edwin Fiſcher nerlegt. Edwin Fiſcher iſt plötzlich erkrankt. Er muß ſeine nächſten Konzerte abſagen, bzw. verlegen. Das trifft auch den Mannheimer Abend, der heute Freitag abend im Rahmen der Drei Metſter⸗Klavierabende ſtattfinden ſollte. Der nue Termin iſt nunmehr Samstag, den 31. Oktober. Die gelöſten Karten behalten Gültigkeit. * Bei dem Tanzturnier um die Meiſterſchaft der Pfalz, über das wir in Nr. 462 berichteten, erhielten in der B⸗ Klaſſe Raßler⸗Lehmann den dritten Preis. Der Heidelberger Stadtrat nahm Kenntnis vom Notprogramm der am 5. Okto⸗ ber gegründeten Heidelberger Winterhilfe. Er wird, ſoweit es notwendig iſt, der Winterhilfe Mittel zur Verfügung ſtellen. Ein kommuniſtiſcher Antrag über Gewährung von Beihilfen an Fürſorge⸗ berechtigte mußte abgelehnt werden, da er einen Auf⸗ wand von 4% Millionen Mark verurſachen würde. Ein ähnlicher Antrag des Gewerkſchaftskartells wird zunächſt dem Fürſorgeausſchuß zugeleitet.— Die ſchon lange notwendige Herſtellung der Neugaſſe ſoll nach Entſcheidung einiger techniſcher Fragen durch den Bauausſchuß in Angriff genommen werden. K. wald ſchon 12 bis 15 meldete. In der Tiefe der Nebel und die abgeſunkene kalte Luft, in der Höhe eine Sonneneinſtrahlung von voller Intenſität. Auch um die Wochenmitte haben die Gegenſätze der Tem⸗ peraturen noch ſtark angehalten. In der Nacht zum Mittwoch hatte die Ebene als Minimum von 7 bis 9 Grad, der Hochſchwarzwald dagegen 10 Grad, wäh⸗ rend die Hochebenen der Baar und die Hochtäler durch ſtärkere Ausſtrahlung bei zwei bis vier Grad lagen. Man hat dieſe ausgeprägte Temperatur⸗ umkehr im allgemeinen nicht gern, weil ſie vielfach auf kommende Wetterumſchläge hindeutet. In der Tat hat ſich in der Nacht auf Mittwoch eine Föhu⸗ lage herausgebildet, die Bewölkung nach ſich zog und am Mittwoch nachmittag zu verbreiteten und vielfach ergiebigen Regenfällen führte, die erſt in den Abendſtunden ſich milderten. Es iſt dabei aber im Gebirge ſelbſt warm geblieben. Der Luft⸗ druck, der mit Anrücken der Föhnwelle nachgegeben hatte, ſtieg bereits am Abend wieder ganz erheblich, ſo daß mit einer dauernden Verſchlechterung des Wetters nicht zu rechnen ſein dürfte.—0e— Wir hörten Bunter Abend Der Südweſtfunk bezeichnete ſeine Abendveranſtal⸗ tung, die über den Südfunk und die Deutſche Welle ging, als„Großen Bunten Abend“ und zwar mit vollem Recht. Die zeitliche Ausdehnung der Ver⸗ anſtaltung, die mit Ausnahme der viertelſtündigen Nach⸗ richtendurchſage von 8 bis 12 Uhr ging, hätte allein ſchon dieſe Bezeichnung gerechtfertigt. Hinzu kam aber noch, daß man Künſtler verpflichtet hatte, die man immer wieder gerne hört und die dann auch durch ihre vorzüglichen Let⸗ ſtungen dazu beitrugen, daß dieſer große bunte Abend ein voller Erfolg wurde. Ueber die Comedian Har⸗ moniſts, die glänzend bei Stimme waren, über den Münchener Komiker Weiß⸗Ferdl und über Irene Armbrus gibt es kaum noch etwas Neues zu ſagen, ſie waren einfach unübertrefflich. Auch die übrigen Mitwir⸗ kenden brauchten ſich ihrer Leiſtungen neben dieſen„Ka⸗ nonen“ nicht zu ſchämen und ſo unterhielt man unter Hans Rosbauds Leitung nicht nur das unſichtbare Publikum, ſondern auch die ſichtbaren Zuhörer im Sende⸗ raum, die durch ihren Beifall für die Erhöhung der Stim⸗ mung Sorge trugen. 8 Im Lande des Lächelns Die Norbdeutſche Sendergruppe brachte in einem Konzert„Im Lande des Lächelns“ Muſik aus dem fernen Oſten oder beſſer geſagt über den fernen Oſten. Aus der lächelnden Maske der Bewohner jener Länder, aus ihrer Sphäre heraus, erwuchſen für das Abendland willkommene Stoffe zum muſikaliſchen Geſtalten und ſo übernahm das kultivierte Europa die aſiatiſche Eigenkunſt, in der ſich zwiſchen Märchen und Wahrheit die Seele des japaniſchen und chineſiſchen Volkes ſpiegelt. Werke von Cut, Yoſhitomo, Niemann, Ketelbey, Sullivan, Anſell und Dreyer füllten das recht unterhaltende Programm aus. * Mannheim im Rundfunk Ueber„Beethonen und die Frauen“ ſprach in einem intekeſfanten Voöttrag von Mannheim aus Kurt Sonnemann. Wenn man Beethoven gerecht werden will, darf man nicht die Frauen vergeſſen, die weſentlich dazu beigetragen haben, daß der Meiſter ſeine großen Werke ſchaffen konnte. Die Frauen haben ihn begeiſtert und haben ſich für ihn eingeſetzt. Allerdings waren es vorwiegend geiſtige und ſeeliſche Freundſchaftsfäden und nicht ſinnliche Bande, die Beethoven mit den Frauen ver⸗ banden. Der Redner griff aus den über 100 Frauen⸗ geſtalten, die zu Beethovens Leben und Kunſt nähere Be⸗ ztehungen hatten, einige heraus und ſkizzierte kurz die Zufammenhänge und Einflüſſe, ſofern ſie für das Schaffen des Meiſters von Bedeutung waren.„Ein Genie von ſolch edler Prägung wie es Beethoven war, konnte nur das Edle im Weibe ſehen.“ In einem Kali⸗Bergwerk Dr. Paul Laven wußte wieder durch einen Mikro⸗ phonbericht aus einem Kalibergwerk die Aufmerk⸗ ſamkeit der Hörer zu ſeſſeln. An der Abbau⸗Stelle und am Förderkorb ſpielten die Szenen unter Tage, während mit einem Rundgang durch die Fabrikanlage und durch Ge⸗ ſpräche im kaufmänniſchen Büro das Hörbild wirkungsvoll geundet wurde. Die ganze Darbietung wirkte ſehr lebendig, da ſich Dr. Laven nicht auf Fragen beſchränkte, ſondern zum Teil die Geſchehniſſe nur vom Mikrophon belauſcht vor⸗ überziehen ließ. Die Sberliga⸗ und Kreisliga⸗Ringkämpfe von Mittel- und Oberbaden Der vorjährige Tabellenzweite im mittelbadiſchen Be⸗ Germania Karlsruhe, bezog am Sonntag von dem tling in der Oberliga, ASV Mühlacker, ſeine zweite Die Germania erſchien wiederum mit einer d ihrem erſo eſchwächten Mannſchaft machte dadurch 5 1 Ges d Sieg von vorr leicht. Der Verluſt die es kann für Ka e, wenn es nicht bald mit eine deren Umſtänden den Ver i 0 0 wurde Kollnau von der Germania Freiburg⸗Herdern im ezirk Oberbaden abgefertigt. K 5 weite Niederlage hat, iſt nicht mehr ſo ſtark wie im vorigen Jahr. 8 In der Kreisliga im mittelbadiſchen Bezirk ſcheint Durlach ein wichtiges Wort mitreden zu wollen, denn Daxlanden am eigenen Platz in dieſer Höhe zu ſchlagen, will wirklich viel heißen. Im Bezirk Oberbaden hatte Stemm⸗ und Ring⸗Bund Freiburg das Pech, in Appenweier ohne Beſetzung im Bantamgewicht und mit Uebergewicht im Federgewicht antreten zu müſſen, ſodaß der Sieg von Appenweier nicht ausbleiben konnte. Germania Freiburg⸗Herdern— ASW Kollnau 14:6 Bantamgewicht: Weber⸗Kollnau beſiegte Teufel⸗Herdern in 6,30 Minuten.— Federgewicht: Röſch⸗Kollnau ſiegte über Appel⸗Herdern in 12,15 Minuten.— Leichtgewicht: Appel 1⸗ Herdern wurde Punktſieger gegen Kunz⸗Kollnau.— Wel⸗ tergewicht: Rau-Herdern beſtegte Bühler⸗Kollnau in 2,30 Minuten.— Mittelgewicht: Kirchmaier⸗Herdern warf Burger⸗Kollnau in 7,15 Minuten.— Halbſchwergewicht: Zeller⸗Herdern ſiegte über X. Grambach⸗Kollnau in 13 Mi⸗ nuten.— Schwergewicht: Weißhaar⸗Herdern legte A. Grambach⸗Kollnau in 4,45 Minuten. ASV Mühlacker— Germania Karlsruhe 12:8 Bantamgewicht: Rudolf⸗Mühlacker beſiegte Schnitzer⸗ Karlsruhe durch Nackenhebel mit Rückzieher in 11,30 Mi⸗ nuten.— Federgewicht: Staib⸗Mühlacker drückte Stengel⸗ Karlsruhe in 14,30 Minuten die Brücke ein.— Leicht⸗ gewicht: Metzger⸗Mühlacker ſiegte durch Soubleſſe⸗ über Gaßmann⸗ Karlsruhe in 5 Minuten. Weltergewicht: Kunzmann⸗ Karlsruhe warf Eberhardt⸗ Mühlacker mit Schultergriff in 19,30 Minuten.— Mittelgewicht: Kümmet⸗ Karlsruhe wurde kampflos Sieger, da Mühlacker keinen Gegner ſtellte.— Halbſchwergewicht: Fries⸗Mülacker ſiegte gegen Wolf durch Armſchulterſchwung in 1,30 Minuten.— Schwergewicht: Roſtock⸗Karlsruhe wurde Punktſieger über Rommel⸗Mühlacker. KSV Daxlanden— KSW Durlach 5115 Bantamgewicht: Arth. Bodenmüller⸗Durlach beſiegte Pforrer⸗Daxlanden durch Ueberſtürzer in 3 Minuten.— Federgewicht: Alfr. Bodenmüller⸗Durlach ſiegte gegen Kunz⸗Daxlanden durch Aufreißer in 2 Minuten.— Leicht⸗ gewicht: Moos⸗Daxlanden beſiegte Fränkle⸗Durlach durch Hüftſchwung in 23 Sekunden.— Weltergewicht: Schneider⸗ Durlach bezwang R. Schwall-Daxlanden durch Armzug in 4 Minuten.— Mittelgewicht: H. Schwall⸗Daxlanden wurde Punktſieger über Stief⸗Durlach.— Halbſchwergewicht: Kemmet⸗Durlach meiſterte Klingler⸗Daxlanden durch Soub⸗ leſſe in 6 Minuten und im Schwergewicht wurde Börſig⸗ Durlach kampflos Sieger, da Daxlanden keinen Gegner ſtellte. Su Freiburg— KS Appenweier:12 Bantamgewicht: Lechleiter⸗Appenweier wurde kampflos Sieger, da ohne Gegner.— Federgewicht: Kieſer⸗Appen⸗ weier erhielt die Punkte im voraus, da Oſtreicher⸗Frei⸗ burg Uebergewicht hatte. Im Einlagekampf ſiegte der Frei⸗ burger durch Armfallgriff in 8 Minuten.— Leichtgewicht: Boſchert⸗Appenweier ſiegte über Keller⸗Freiburg durch Ueberwurf in 9,45 Minuten.— Weltergewicht: Scharbach⸗ Freiburg beſiegte Föll⸗Appenweier durch Ueberwurf in 4,02 Minuten.— Mittelgewicht: Weizmann⸗Freiburg wurde Punktſieger über Seſter⸗Appenweier.— Halbſchwergewicht: Jenne⸗Freiburg beſiegte Merkle⸗Appenweier durch Auf- reißer in 5 Minuten.— Schwergewicht: Sauer⸗Appen⸗ ene Hauſer⸗Freiburg durch Armzug in 15,15 Minuten. 95 Tennisrangliſte für Herrendoppel Buß Ofan 1931 erfolgreichſtes Paar Das Herrendoppel war im deutſchen Tennis immer ein ſchwacher Punkt. Das ſehr gut eingeſpielte Mann⸗ heimer Paar Dr. Buß⸗Ofan, das aus Berufsgründen nicht die Uebungsmöglichkeit wie andere Paare hat, ſpielte gerade in dieſem Jahr in allen ſüddeutſchen internationalen Wettbewerben eine dominierende Rolle. In der fetzt abgelaufenen Spielzeit hat das ſüddeutſche Meiſterpaar jedoch Erfolge erzielt, die weit über die engeren Grenzen hinaus große Beachtung ver⸗ dienen. War ſchon der wundervolle Kampf, den Buß—Ofan beim Hallenländerkampf den auf dem Parkett heimiſchen Schweden lieferten, eine kleine Senſation und eine Ueber⸗ raſchung für diejenigen, die über die wahre Spielſtärke dieſer Kombination nicht genügend im Bilde waren, ſo zeigte der Verlauf der Spielzeit des Jahres 1931, die das Mannheimer Paar bei großen nationalen und internatio⸗ nalen Begegnungen im Kampf ſah, wie ſtark der Erfolg jahrlanger Zuſammenarbeit ſich auszuwirken vermag. Im ganzen Spieljahr erlitt das Paar Buß—Ofan nur eine Niederlage, im Frühjahr in Wiesbaden, weit unter Form ſpielend, gegen v. Cramm— Kleinſchroth. Zuvor hatten ſie ſchon in St. Moritz die bekannten Franzoſen Landry Bernard und in Santa Margeritha die Balbi— Galindez ſehr guten Italiener glatt ges ſchlagen. 1 Beim Turnier in Stuttgart wurde das Berliner Blau⸗Weiß Paar Lorenz—Eliſſen:2, 61 über⸗ rannt und in der Schlußrunde Froitzhei m— Pietz⸗ ner ebenfalls ohne Satzverluſt überwunden. Das führende Berliner Rot⸗Weiß Paar Haenſch— Henke I, das in London bekanntlich den einzigen Doppelpunkt herausholen konnte, wurde im Schlußſpiel der badiſchen Meiſterſchaft in Karlsruhe einwandfrei in vier Sätzen beſiegt. Sämtliche ſüddeutſchen Turniere wurden von Buß—Ofan mühelos ge⸗ wonnen. Aber erſt im Spätſommer feierten ſie eine Serie von Triumphen, die in der geſamten Tenniswelt Aufſehen erregen mußten. In Bad⸗Homburg errangen die beiden Mannheimer den Sieg in der berühm⸗ ten klaſſiſchen Doppelkonkurrenz und durften ihre Namen erſtmals in die Homburger Pokale eingravieren laſſen. Sie ſchlugen dabei unter anderm die ſtarken Ber⸗ liner Paarungen Schwenker—Lindenſtädt und im Finale Roderich Menzel— W. Menzel mit klarer Ueberlegenheit. Das führende Paar des Berliner Schlitt⸗ ſchuhklubs Jännecke— Schwenker konnte gegen die Süddeutſchen auch nichts ausrichten und unterlag gegen ſie nach ſchönem Kampf in vier Sätzen. Bei den deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaften gab das Mannheimer Paar, das leider an den internationalen Meiſterſchaften von Deutſch⸗ land nicht teilnehmen konnte, nochmals eine Probe ſeines glänzenden Könnens, indem es ſich den beſten Paaren der Reichs hauptſtadt mit Erfolg zum Kampfe ſtellte. Sowohl das Spitzenpaar von Rot⸗Weiß Roderich Menzel— Henkel wie die altbewährte Blau⸗Weiß⸗ Kombination Lorenz— Heidenreich mußten ſich in wundervollen Kämpfen dem beſſeren Spiel des Mann⸗ heimer Paares beugen. Wenn der Deutſche Tennis⸗Bund ſeine oft bekundete Abſicht, eine Doppelrangliſte aufzuſtellen, in dieſem Jahre endlich verwirklicht, ſo muß er das Mannheimer Paar an die Spitze ſtellen. Karlshorſt(8. Oktober) 1. Hampelmann⸗Hürdenrennen. Lehrlingsreiten, 2300, 3000 Meter: 1. Heinz Stahls Immerzu(Hiller); 2. Mor⸗ tonius; 3. Goldlachs. Toto: 13. Platz: 10, 20. Ferner: Sigmar, Tantris. 2. Haſelhorſter Jagdreunen. Herrenreiten. 2300 /, 3600 Meter: 1. v. Bachmayrs Machete(Blottnitz); 2. Dorn 2 3. Namen. Toto: W. Platz: 18, 34. Ferner: Paroli, Kalt⸗ ſchale, Pique Bube. 3. Anker⸗Hürdenrennen. 3000, 3000 Meter: 1. Stoll Weisbachs Mellitus(Hauſer); 2. Liberator; 3. Marcianus. Toto: 31. Platz: 14, 19, 29. Ferner: Spala, Nareiß, Tantris, Forno, Poſtmeiſter, Dogmatiker, Parademarſch, Linz. 4. Oertel⸗Jagdrennen. Für Dreijährige, 2800 l, 9000 Meter: 1. Brauns Soldat(Blume); 2. Energos; 3. St. Georg. Toto: 83. Platz: 28, 17, 24. Ferner: Sergeant, Taſſilo, Ary Schlubeck, Optima, Königsſonne, Meliſſe, Cyklop, Andura. 5. Großes Hürdenrennen. Ehrenpreis und 8000 J, 4000 Meter: 1. Frh. S. A. v. Oppenheims Amalfi(Müſchen) 2. Mariza; 3. Markolf. Toto: 16. Platz: 14, 20, 18. Ferner Aquillon 3, Araber, Peeper, Mannestreue, St. Robert. 6. Preis von Frehne. Verkaufsrennen für Zweijährige, 2800 /, 1000 Meter: 1. E. Pröhls Oberſtolz(Czarnetzkij 2. Rotkäppchen; 3. Druſus. Toto: 87. Platz: 23, 18, 31, 17. Ferner: Madame Laffitte, Meiſterorbeit, Katrin, A. D.., Kruzitürken, Pandora. Livius, Freude, Gradisca, Prin⸗ zeſſin Pumpfia, Ausrede, Terpſichore, Lillith, Grübelei⸗ 7. Maßlieb⸗Jagdrennen. Ausgleich 3, Herrenreiten, 2800 Mark, 3200 Meter: 1. Stall Landwerths Radames(v. Hol⸗ they); 2. Adler v. Bayren; 3. Mandarine. Toto: 161. Platz: 40, 22, 28. Ferner: Ledum, Hekla, Laxenburg, Revident, Tamula, Flotte Fahrt. 8. Die deutſchen Reiter nicht in.S. A. Die Expedition der deutſchen Reichswehrofftztere zu den großen amerikaniſchen Turnieren wird in dieſem Winter unterbleiben. Die Newyorker Turnierleitung hatte die Offiziere wieder offiziell eingeladen und Oberbürgermeiſter Walker überbrachte bei ſeinem kürzlichen Beſuch noch⸗ mals eine perſönliche Einladung. Obwohl die Mannſchaft ab Hamburg und zurück keinerlei Auslagen gehabt hätte, hat die Heeresleitung, die zu großen Sparmaßnahmen gezwun⸗ gen ſſt obgeſgat. EEE AAA Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik: 5. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, fämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. kr 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nut bel Rückporto Bei rheumat ſchen Schmerzen aller Art haben ſich Togal⸗Tabletten ganz hervorragend bewährt. Zahl⸗ reiche Dankſchreiben über Togal bei veralteten Leiden, bei denen kein anderes Mittel half! Ein Verſuch über⸗ zeugt! Frag. Sie Ihr. Arzt. In all. Apotheken M..40, 12,5 Luh., 0,46 Chin., 74,3 Acid. acet. salic. 1 Schlafzimmer, Speiſe zimmer und Küchen, herrl. Mod., Einzel⸗ möbel und Polſter⸗ waren billigſt abzug Teilzahlung geſtattet Möbel-Giniger Mheim Moltkeſtr. 7 am Tatterſall Kein Laden— U daher 5 Kaufe Sagg fandscheine n Über Anzüge FINK EL, G 5, 5 Wollen Sie Schlank werden? Schlaukol⸗Fett⸗ ehrer, das neue ntfettungswaſſer für Damen und Herren Fl. zu.80 Dr Richters Früh⸗ ſtückstee Paket zu.— Fluidoſan⸗Schaum⸗ ſchwitzbad ſtatt.90 unr.— Leichner⸗Schlank⸗ hettsbad zu.— Wesch Rar 1. 12 Breiteſtraße, G 5, 14, S 1, 9, Mittel⸗ str. 59, Meerſeldſtr. 39 u. Seckenheimerſtr 32 (Drogerie U 1, 12 FFF Wir können dieses An- gebot nicht wieder- holen und bitten un- sere Kundschaff, sich schnellstens bei uns einzufinden, damit sie sich dlie schönsten Sei- chen qussuchen kann. Auf Wunsch gewähren Wir kolonteste ongserleichterungl METTNER MANNHEIM Sreltesttaße S 1, 6 LUDWIGSHAEEN A..: Ludwigstraße 0a n FF Tb 7 F P N 1 Aus Baden Heimattagung der 50jährigen Schulfreunde Tr. Ladenburg, 8. Okt. Einen ſchönen Verlauf nahm die Wiederſehensfeier der 50jährigen Schulfreunde.„Gildenhof“⸗Flieger, geſteuert von Kunſtflieger Bihlmaier warf einen Blumengruß ab und entzückte durch Kunſtflüge. Der Rundgang wurde von Prof. Säktele und Dr. Betz geführt. Im geſchmückten Bahnhof⸗Hotel fand die eigentliche Feier ſtatt. Der Vorſtand Hermann Müller begrüßte. Vom Heimatbund ſprach Dr. Betz. Namens der Stadtverwaltung begrüßte Bür⸗ germeiſter Hagen. Die Feſtrede hielt Schul⸗ kamerad Auguſt Frey. Den von Frl. Trippmacher verfaßten Weiheſpruch ſprach Frl. Johanna Mül⸗ ler. Es wurden Reigen getanzt. Der einheimiſche Künstler H. Harm fang, begleitet von Frl. A. Rufer. Der„Liederkranz“ bot feinſinnige Chöre. Ein Ausflug zum Schulkameraden Waldemar Baumann Schriesheim vereinte am nächſten Tag die Jubilare, um dem Gaſtgeber zu ſeinem 50. Geburtstag zu gratulieren. Bürgermeiſter Rufer⸗ Schriesheim begrüßte. Der Jubilar des Tages, Herr Waldemar Baumann, dankte für die Ehrung und überreichte der Heimatfreundin Frl. Trippmacher das Wahrzeichen Schriesheims, eine Aufnahme der Strahlenburg. Eine Reihe Prominenter wie Vier⸗ ordt, Eris Buße, Lina Sauer, Bellemer Heiner überſandten Glückwünſche. Reichsminiſter Dietrich ſandte als Badener zur Tagung der Schulfreunde Glückwünſche. Zuſpitzung der Kriſe in Oberbaden * Schopfheim, 7. Okt. Nach der von der Handelskammer Schopfheim veröffentlichten Zuſammenſtellung der wirtſchaft⸗ lichen Lage in Oberbaden im 3. Vierteljahre d. Is. ergibt ſich, daß die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten eine derartige Zuſpitzung erfahren haben, daß ſie kaum noch überboten werden können. Am ſchärfſten leidet unter der Kriſe nach wie vor die Textilin⸗ duſtrie. In der Baumwollſpinnerei erlitten die Lager⸗ beſtände durch den Zuſammenbruch der Rohſtoffpreiſe eine ungeahnte Entwertung. Auch die Baumwoll⸗ weberei erfuhr einen ſtarken Rückſchlag, indem eine große Zahl von Firmen der Veredelungsinduſtrie, die die Produkte abnehmen, in Zahlungsſchwierig⸗ keiten gerieten. Da auch die übrigen Zweige der Textilinduſtrie ſchwer notleidend geworden ſind, ſo ſind fiskaliſche Erleichterungen ein Gebot der Stunde. In der Bürſteninduſtrie ſieht es nicht beſſer aus. Die chemiſche und elektrotech⸗ niſche Induſtrie wird ebenfalls mehr und mehr von der Kriſe erfaßt. Der Abſatz von Düngemitteln ging rapid zurück. Die Nahrungsmittelinduſtrie hat ſtän⸗ dig weniger Abſatzmöglichkeiten. Die Handelskammer bittet die Regierung, zu prü⸗ fen, ob nicht gerade wegen der werbenden Anlagen wie Rheinregulierung, Elektrifizierung der Bahnen, Kraftwerksbauten, an deren Erſtellung auch die kapi⸗ talkräftige Schweiz beſonders Intereſſe hat, die Schweiz in nächſter Zeit zu umfangreicherer Ka⸗ pitalhergabe veranlaßt werden könnte, um eine raſchere Verwirklichung der ins Auge gefaßten Projekte zu ermöglichen. Ein ehrlicher Finder * Karlsruhe, 8. Okt. Ein Arbeitsloſer fand am Dienstag in der Nähe eines hieſigen Bankhauſes in 50, und 100⸗Markſcheinen gebündelt die Summe von 2000 Mark. Der Finder begab ſich ſofort zur Polizei und teilte ihr dieſen Fund mit. Es ſtellte ſich her⸗ aus, daß eine Witwe am Vormittag das Geld auf der Bank abgehoben und in die Bluſe geſteckt hatte. Wenige Schritte von der Bank entfernt ver⸗ lor ſte jedoch ihr Geld, ohne den Verluſt zunächſt zu bemerken. Erſt als ſie zu Hauſe ankam, vermißte ſte zu ihrem Entſetzen das Paket mit den Geldſchei⸗ nen. Sie war natürlich freudig überraſcht, als ſie Mitteilung von dem gefundenen Geld erhielt und be⸗ lohnte die Ehrlichkeit des Finders nicht nur mit dem geſetzlich vorgeſchriebenen Prozentſatz des Fundbe⸗ trages, ſondern darüber hinaus mit einem anſehn⸗ lichen Geldbetrag. Einbruch in eine Jugendherberge * Karlsruhe, 8. Okt. Wegen Einbruchsdiebſtahls in zwei Fällen und Urkundenfälſchung wurde der 22 Jahre alte Schuhmacher Gerhard Laſpe aus Mühlhauſen zu 15 Monaten Gefängnis und wegen Gebrauchs eines falſchen Namens zu vier Wochen Haft verurteilt. Trotz heftigen Leugnens wurde dem Angeklagten nachgewieſen, Ende Mai d. J. in die Jugendherberge in Baden⸗Baden zwei nächtliche Einbrüche verübt zu haben, wobei eine Arm⸗ banduhr, ein Feldſtecher, ein Photoapparat, eine Zeltbahn, drei Pullover und Bargeld geſtohlen wur⸗ den. Der Angeklagte wollte den Ruckſack mit dem Diebesgut in der Nähe der Herberge gefunden haben. Das Gericht nahm von einer Anrechnung der über vier Monate dauernden Unterſuchungshaft Abſtand, weil der Angeklagte während der ganzen Verhand⸗ lung in frecher Weiſe in Abrede ſtellte, die Einbrüche begangen zu haben. Großbrand im Hanauerland * Heſſelhurſt bei Kehl, 8. Okt. Das zwiſchen Heſ⸗ ſelhurſt und Eckartsweier gelegene Anweſen des Landwirts Max Bihler wurde am Mittwoch abend von einem Großbrand heimgeſucht, der raſch große Ausdehnung annahm. Vermutlich iſt die Ur⸗ ſache im Heißlaufen eines Motors oder in Kurs⸗ ſchluß zu ſuchen. Oekonomiegebäude und Stallung brannten vollſtändig nieder, auch das Wohnhaus hat ſehr ſtark gelitten. Zwei Schweine ſind verbrannt. ie Heu⸗ und Strohvorräte fielen den Flammen ebenfalls zum Opfer. Die Schadenshöhe iſt bisher noch nicht feſtgeſtellt. rufene An bau⸗ Der Walsheimer Multermord vor dem Landauer Schwurgericht * Landau, 8. Okt. Vor dem hieſigen Schwurgericht begann der Pro⸗ zeß gegen die des Muttermordes angeklagte 27 Jahre alte Lina Sturm geb. Hirth. Ueber das Ergebnis der Vorunterſuchung wurde während der Verhandlung bekannt, daß die Angeklagte aus erſter Ehe ihrer Mutter mit dem Ackerer Hirth aus Wals⸗ heim ſtammt. Dieſe Ehe wurde zu Laſten der Mut⸗ ter, alſo der Ermordeten, 1908 geſchieden. Nach Wiederverheiratung wurde auch die zweite Ehe auf Verſchulden der Mutter geſchieden. Die Angekligte wuchs im Anweſen ihrer Mutter auf, beſuchte die Volks⸗ und Fortbildungsſchule. Sie macht heute einen ſehr gefaßten und ſelbſtbewußten Eindruck. Im Jahre 1927 hat ſie ſich mit dem Küfer Karl Sturm aus Nußdorf verheiratet. Das junge Ehe⸗ paar nahm Wohnung bei der Mutter in Walsheim. Die Benutzung der Wohnräume war zunächſt ge⸗ meinſam. Miete und Pacht für drei Morgen Acker⸗ land brauchten die jungen Leute nicht zu leiſten, hatten dafür aber die gemeinſamen Haushaltungs⸗ koſten zu beſtreiten. Eine Wendung trat im Herbſt 1929 ein, als der Ehemann der Angeklagten arbeits⸗ los wurde. Nun entſtanden Streitigkeiten, die im⸗ mer größere Ausmaße annahmen und ſchließlich zur Räumungsklage der Mutter gegen die jungen Leute führte. Die Getötete wird im Dorfe als ehrliche, brave Frau geſchildert. In der Nacht zum 21. November 1930 wurde Frau Koſt gegen halb 1 Uhr im Hausflur ihres Anweſens tot aufgefunden. Die näheren Umſtände des Falles ließen einen Selbſtmord als ausgeſchloſſen er⸗ ſcheinen, weshalb die Ehefrau Sturm, die den ganzen Abend über allein zu Hauſe geweſen war, unter dem Verdacht, die Tat ausgeführt zu haben, verhaftet wurde. Sie leugnete zunächſt, legte aber dann ein umfaſſendes Geſtändnis ab, und erklärte, ſie habe am Nachmittag des Unglückstages mit ihrer Mutter wegen eines Futterkeſſels eine heftige Auseinander⸗ ſetzung gehabt. Da dieſe ſehr erbitterte Formen an⸗ genommen hätte, habe ſie(die Angeklagte) ſich über⸗ legt, ob nicht eine von beiden Frauen aus dem Leben müſſe. Sie habe ſich dann entſchloſſen, ihrer Mutter bei der abendlichen Heimke ir eine Schlinge überzuwerfen und die Frau zu erdroſſeln. Als ſie in der Nacht dann ihre Mutter durch das Geräuſch der Holzſchuhe heimkommen hörte, dei ſie vor die Zimmertür getreten, habe der Heimkehrenden die inzwiſchen angefertigte Schlinge übergeworfen und die Mutter zu Boden gezerrt. In ge⸗ bückter Haltung habe ſie aus Leibeskräften an der Schlinge gezogen, bis die Abwehrverſuche der Mutter aufhörten. Von Grauen gepackt, will die Angeklagte dann in ihr Schlafzimmer geflohen ſein, um die Heimkehr ihres Mannes abzuwarten. Dieſem hat ſie jedoch von der Mordtat nichts erzählt, ſondern die Vermutungen auf Selbſtmord der erdroſſelten Mutter hingelenkt. Dieſes präziſe Geſtändnis wurde von der Ange⸗ klagten in der heutigen Schwurgerichtsverhandlung widerrufen. Die Angeklagte gibt an, ſie habe ſich in der Nacht im Hofe befunden und ſei im Begriff ge⸗ weſen, wieder ins Haus zu gehen, als ihre Mutter heimkehrte, die ihr zugerufen habe: „Schläfſt Du noch nicht, Du Zottelbock?“ Mit dieſen Worten habe die Getötete auf ſie, die An⸗ geklagte, eingeſchlagen. Beiderſeits ſeien nun Hiebe gewechſelt worden und beide ſeien zu Boden ge⸗ kommen. Sie habe ſchließlich von der Mutter abge⸗ laſſen, ohne zu wiſſen, was geſchehen war, ſei in ihr Schlafzimmer geflüchtet und habe deshalb geſchwie⸗ gen, weil ſie kein Wort mehr über die Lippen brin⸗ gen konnte. Dir Angeklagte leugnet alſo die vorſätzliche Tö⸗ tung und will nur des Totſchlags ſchuldig ſein. Selbſt die eindringlichen Bemühungen ihrer beiden Ver⸗ teidiger vermochten die Angeklagte nicht zu einer Er⸗ klärung zu bringen, wie ſie ſ. Zt. das ausführliche Geſtändnis ablegen konnte und heute von allem nichts mehr wiſſen wolle. Der übrige Teil der Beweisaufnahme wurde durch die Zurückhaltung der Angeklagten ſtark beeinflußt. Dadurch wurden die Zeugniſſe der Unterſuchungsrichter über das erſte Geſtändnis der Angeklagten von Bedeutung. Zunächſt wurde Amts⸗ gerichtsrat Dr. Vögeli über ſeine erſte Verneh⸗ mung und das erſte Geſtändnis der Angeklagten ge⸗ hört. Er war mit der Unterſuchung des Falles gleich nach dem Verbrechen betraut worden. Nach Lage der Sache kam Selbſtmord nicht in Frage, ſon⸗ dern unzweifelhaft lag ein Verbrechen vor. Spuren wieſen darauf hin, daß der Täter im Kreiſe der Familie zu ſuchen ſei. Bei der erſten Ortsbeſichtigung ſei die Angeklagte in ruhiger und gefaßter Haltung geweſen und habe bei iorer Vernehmung eine erſtaunliche Ruhe ge⸗ zeigt. Sie leugnete, mit der Tat irgend etwas zu tun zu haben. Durch die Auffindung einer blut⸗ befleckten Schürze iſt dem unterſuchenden Richter der Verdacht der Mittäterſchaft gekommen. Widerſprüche, in die ſich die Angeklagte ſ. Zt. verwickelte, konnten trotz ihres Leugnens auf⸗ geklärt werden. Frau Sturm wurde am Tage nach ihrer erſten Vernehmung verhaftet und ins Landauer Gefängnis eingeliefert. Am darauf folgenden Tage unterzog ſie der Amtsrichter einem nahezu fünfſtün⸗ digen Verhör, im Verlaufe deſſen ſie dann auf güt⸗ liches Zureden ein Geſtändnis ablegte und ein⸗ räumte, die Tat begangen zu haben. Sie ſchilderte den Verlauf der Tat in allen Einzelheiten, wie ſie in der Anklogeſchrift niedergelegt ſind. Der zweite Unterſuchungsrichter, Landgerichtsrat Felöbauſch, beſtätigte ein ihm von der Angeklag⸗ ten einige Tage ſpäter abgelegtes zweites Geſtänd⸗ nis. Sie hahe ihm gegenüber geäußert, ſie ſei zur Tat bereits am Nachmittag feſt entſchloſſen geweſen. Im weiteren Verlauf der Beweisaufnahme wurde durch den Ehemann der Angeklagten und durch Ortseinwohner über das Familienverhält⸗ nis berichtet. Allenthalben klang heraus, daß die Mutter der Angeklagten und auch deren Großmutter als ſchwer verträgliche Frauen galten, die beide eine große Veranlagung zur Pfychopathie zeigten. Die Sachverſtändigengutachten über die Ange⸗ klagte, die zum Schluß des erſten Verhandlungstages abgegeben wurden, zielten darauf hinaus, daß ſie für ihre Tat voll verantwortlich iſt und den Schutz des § 51 nicht beanſpruchen kann. Ein Sachverſtändiger betonte allerdings, daß die Zurechnungsfähigkeit bei Begehung der Tat vermindert geweſen ſei. Die Verhandlung wird am Freitag vormittag fortgeſetzt. Wie ſteht es um den Pfälzer Pfefferminz? * Speyer, 8. Okt. Anfang dieſer Woche wurde in pfälziſchen Zei⸗ tungen ein Bericht über die Marktlage des Pfälzer Pfefferminz verbreitet, der, wie uns von maß⸗ gebender Seite mitgeteilt wird, anſcheinend darauf hinzielt, die organiſatoriſchen Maßnahmen zu unter⸗ wühlen. Daß es in der jetzigen geldarmen Zeit auch um den Pfälzer Pfefferminz ſchlecht beſtellt iſt, trifft zu. Die dem Verband angeſchloſſenen Pflanzer ſind jedoch keineswegs gezwungen, ihre Erzeugniſſe auf dem Wege des wilden Hauſierhandels abzuſetzen. Sie lieferten vielmehr ihre geerntete gute Ware reſtlos auf dem hieſigen Verbandslager an. Nur in dieſem Verfahren ſehen ſie die Möglichkeit, ihre mühevolle Produktion rentabel zu geſtalten. Der Verband bezw. die nunmehr ins Leben ge⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft der pfälziſchen Ar zneipflanzenanbauer haben das einmütige Beſtreben, die bei der neuen Ernte anfallende, ſortierte und vorzügliche Qualitätsware nicht zu Schleuderpreiſen abzuſetzen. Um einen günſtigen Verkauf zu ſichern wurden — hauptſächlich in der jetzigen Zeit der Abſatzkriſe— durch die Genoſſenſchaft wertvolle Abſatzquellen er⸗ ſchloſſen, die erfreulicherweiſe zumeiſt im Aus⸗ land ſind. Die marktfähige Zubereitung der Ernte⸗ ware auf dem Verbandslager hat ebenfalls beſte Fortſchritte gemacht. Was im freien Handel bezw. zum Hauſierhandel an Erwerbsloſe abgeſetzt wurde, iſt lediglich Aus ſchuß ware, die durch die Sor⸗ tierung nach und nach ausgeſchieden wurde, ſehr ſtengelhaltig iſt und nur noch einen ganz geringen Prozentſatz Blattware enthält. Das Marktgeſchäft der Pfälzer Arzneipflanzenanbauer, auf organiſa⸗ toriſcher Grundlage aufgebaut, ermöglicht einen ge⸗ regelten Abſatz, insbeſondere bei ſolchen Induſtrie⸗ unternehmen und Abnehmern, die nur ſortierte Qualitätsware haben wollen und bei etappenweiſer Deckung ihres Bedarfs ſolche Preiſe zahlen, daß der Verband jetzt bereits einen Vorſchußbetrag von 10000 Mark für angelieferte Ware verteilen konnte. Wie bei jeder Reorganiſation, hat auch die neue Genoſſenſchaft der Arzneipflanzenanbauer eine kritiſche Entwicklungsperiode durchzumachen. fr!!! ᷣͤòvbGuGGGbGbGGTGkbGTGkbGTbGbkbkbkbkbbbbb........ũũ yy Das neue Tleraſyl in Ludwigshafen 1 Ludwigshafen, 8. Okt. Seit vergangenen Sonn⸗ tag hat unſere Nachbarſtadt Ludwigshafen ein eige⸗ nes Tieraſyl, nachdem ſeither das Mannheimer Tieraſyl mitbenutzt worden war, An der verläager⸗ ten Gabelsbergerſtraße, in der Nähe des Rangier⸗ bahnhofs Mundenheim, hat man ein Grundſtück ge⸗ pachtet, das hinſichtlich der Lage allen Anforderungen vollauf entſpricht. Mit Hilfe der Stadtverwaltung, vieler Firmen und Privatleute iſt es gelungen, vor⸗ erſt zehn Hundeboxen und ein Katzen haus zu errichten. Damit dürfte dem ſtarken Bedün eis nach einem eigenen Ludwigshafener Tieraſyl d ch⸗ nung getragen ſein. Mit einer ſchlichten Feier wurde geſtern das Aſyl, das unter der unentgeltlichen Obhut der Familie Deuſchel ſteht, durch Polizeirat Probſt im Namen des Tterſchutzvereins Ludwigs⸗ hafen eröffnet. Oberlehrer Bammel übermittelte die Grüße des Landauer Vereins. Der Tierſchutzver⸗ ein Mannheim war durch ſeinen erſten Vorſitzenden, Hauptlehrer Linder, vertreten. Das neue Tieraſyl, das ſich als eine einfache aber durchaus zweckmäßige Anlage darſtellt, hat ſchon eine ganze Anzahl Penſio⸗ näre aufzuweiſen. Seinen Verletzungen erlegen * Mönchweiler bei Villinger, 8. Okt. Der 62 Jahre alte, verheiratete Landwirt Jakob Roſen⸗ feller, der am 26. September von ſeiner Heu⸗ bühne herabgeſtürzt war, iſt im Villinger Kranken⸗ haus ſeinen ſchweren inneren Verletzungen erlegen. 142. Nummer 467 Jahrgan .... 8 Aus der Salz Ein Güterwagen aufgebrochen * Ludwigshafen, 8. Okt. In der Nacht zum Dienstag wurde auf dem hieſigen Rangierbahnhof an einem dort ſtehenden Eiſenbahnwagen die ange⸗ brachte Plombe gewaltſam abgeriſſen und aus dem Wagen zwei Doppelzentner Mehl im Werte von 80 Mark durch unbekannte Täter geſtoh⸗ len. Die zwei Sack Mehl wurden ſpäter von dienſt⸗ tuendem Eiſenbahnperſonal in der Nähe der Um⸗ zäunung des Rangierbahnhofes wieder vorgefunden. Auf ein Fuhrwerk aufgefahren & Ludwigshafen, 8. Okt. Geſtern abend fuhr ein Motorradfahrer in der Kaiſerallee auf ein in Richtung Stadt fahrendes Pferdefuhrwerk auf Der Motorradfahrer wurde vom Rade geſchleudert und erlitt durch den Sturz im Geſicht, am rechten Bein und der rechten Hand bedeutende Hautabſchür⸗ fungen. Er wurde von einem Arzt aus Munden⸗ heim verbunden. Das Motorrad wurde leicht be⸗ ſchädigt, während das Fuhrwerk keine Beſchädigun⸗ gen erlitt. Die Gärgaſe ſpreungen das Faß * Freinsheim, 7. Okt. Ein bei den Geſchwiſtern Engel beſchäftigter Arbeiter verſchloß ein gärendes Drei⸗Fuderfaß mit Rotwein zu feſt. Die ſich im Innern des Faſſes bildenden Gaſe brachten dieſes unter dumpfem Knall zum Berſten. Das köſtliche Naß lief in den Keller. Schwurgericht Landan * Landau, 8. Okt. Als zweiter Fall der diesjäh⸗ rigen Schwurgerichtsperiode kam ein Abtreibungs⸗ prozeß zur Verhandlung. Die Oeffentlichkeit war wegen Gefährdung der Sittlichkeit ausgeſchloſſen. Angeklagt waren der 60jährige Naturheilkundige Friedrich Knoche aus Altlußheim, der verbotene Eingriffe vornahm, das 27jährige Dienſtmädchen E. Baſtian aus Germersheim und weiter wegen Beihilfe die 26jährige Eliſabeth Hauber aus Ger⸗ mersheim. Nach der Beweisaufnahme erkannte das Schwurgericht wegen Vergehens der gewöhnlichen Abtreibung gegen Knoche auf drei Monate Ge⸗ fängnis. Die beiden Frauen erhielten einen Monat bezw. eine Woche Gefängnis mit Strafauf⸗ Cages babes Freitag, 9. Oktober Nationaltheater:„Tannhäuser“, romantiſche Oper von Rich. Wagner, Miete FE 5, Sondermiete F 1, Anfang 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater:„Mein Leopold“, 20.15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; 20 Uhr erſter Abend für Erwerbslose, muſtkaliſche Darbietungen, Kurz⸗ vortrag, Film. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbilder⸗Vortrag von Eliſabeth Schmidt⸗Pauli, München:„Die heilige Eli⸗ ſabeth, das Werden der gotiſchen Seele“, 20.15 Uhr (Abtl.). Pavillon Kaiſer: al 20.30 Uhr. Palaſthotel: Tanztee 20.30 Uhr. Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. 0 e Gaſtſpiel der Kapelle„Die Spring⸗Boys“, hr. Adlers Motorboot⸗ Fahrten: Tägliche Hafenrundſahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz Friedrichsbrücke Lichtſpiele: Roxzy⸗ Theater:„Das Lied der Nattonen“. — Palaſt⸗Theater:„Die Schlacht von Bademünde“. — Scalo:„Der ſalſche Feldmarſchall“.— Cap ft⸗ toll:„Der kleine Seitenſprung“.— Alham⸗ bra:„Der Raub der Mona Liſa“.— Univerſum: „Noni“.— Schou burg:„Lichter der Großſtadt“.— Gloria⸗Palaſt:„Marokko“. Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Ausſtellung: „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—18 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—10 Uhr; Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Geſellſchaftstanz und Kabarettelnlagen Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗Pegel 5 6. 7. 8. 9[[ Neckar⸗Pegel.].6. 0 80 6 0 3 insel 120 1 115 14514 Mannheim. 3,233.20 3,148.09 chetertnſel z 5.85365.81.01 Jagſefed.. 155.09 17020 8 gel 444.8872. 7 ll Heilbronn.29.25 180126 Maxau.42.39431.274,23 Hoch 0732.90.250,30 Mannheim..32.23.2 3,15.15 Plochingen. 0,320, 800, 280, Caub.282,24 2,19 2,182.14 Köln 2,12 2,08 2,00 1,841.81 Geſchäftliche Mitteilungen Friſch, arbeitsfreudig ſein iſt heute oft mehr wert, als Vergnügen; heute kann nur derjenige vorwärts kommen und Erfolge erzielen, deſſen Nerven geſund und wider⸗ ſtandsſähig ſind. Durch die ſchweren Zeiten, die dauernde Kriſe wird der Körper zermürbt, die Nerven ſind gabgenützt und bedürfen einer Kräftigung und Stärkung. In diefer Not hilft nur Leciferrin, ein ſehr angenehm ſchmecken⸗ des äparat, durch welches die Organe wieder arbeits⸗ fähig werden, die in ſtärkerem Maße abgenutzt wurden. Zu haben in den Apotheken und Drogerien. V402 * Ein Freund des Hauſes, den Sie oft übergehen Er nimmt es Ihnen aber nicht übel, der Balatum⸗Fußboden⸗ belag. Balatum wärmt, es iſt hygieniſcher und erleichtert der Hausfrau die Arbeit. Balatum macht jedes Zimmer freundlich und heiter. Der ſicherſte Prüfſtein iſt bekanntlich das Portemonnai, und auch dieſe Probe beſteht Balatu⸗ glänzend: 1 am Balatum koſtet nur 1,89 J. 129 Kölnische Illusirierle Heule neu:: 20 Pfennig Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R 1,.6, den Nebenstellen Waldholfstr, 6, Schwetzingerstr. 20, Meerfeldstr. 13. Kronprinzenstr 42, Neckarau Friedrichstr. 4. Waldhof Oppauer⸗ Str. 8 u. durch unsere Trägerinnen HANDELS- Freitag, 9. Oktober 1931 Am die Neuorganisation im Nordwolle-Konzern Der Gläubiger⸗Ausſchuß des Nordwolle⸗Konzerns hat im den letzten Tagen die Projekte wegen einer Neugrün⸗ dung wieder längeren Beratungen unterzogen. Dabei iſt jedoch der Plan, die Fernbetriebe der alten Nordwolle (Delmenhorſt, Eiſenach, Mülheim, Bahrenfeld und Leipzig) in der neuen Geſellſchaft zuſammenzufaſſen, als auch der Gedanke des holländiſchen Gläubigerausſchußmitgliedes, dieſe fünf Geſellſchaften als ſelbſtändige Unternehmungen aufzuziehen(dem man im Gläubigerausſchuß wenig Nei⸗ gung entgegenbringt) entgegen anders lautenden Meldun⸗ gen noch nicht definitiv vorangekommen. Die Schwierigkeiten, die ſich aus dem Beſtreben der Konkursverwaltung, auf die für die Sparkaſſe in Bremen auf dem Delmenhorſter Nordwolle⸗Gelände eingetragenen Hypotheken von 3 Millionen„ einen Nachlaß zu erhalten, ergeben, ſind vorläufig noch nicht behoben. Dieſes Moment ſtört den Entſchluß, ob das Delmenhorſter Werk mit in die neue Nordwolle aufgenommen werden kann oder nicht. Hinſichtlich der A bſtoß ung des Werkes Bahrenfeld ſteht feſt, daß dies nur in Ge⸗ meinſchaft mit Tittel u. Krüger in Leipzig erfolgen ſoll, falls ſich ernſthafte Reflektanten für Bahrenfeld er⸗ geben. Alle kürzlich auſgetauchten Verſionen über die Kapi⸗ talbildung der neuen Nordwolle(15 Millionen und die Leitung des neuen Unternehmens(Nominierung von Direktor Kuntze und Wilhelm Achter) entbehren bei dem augenblicklich negativen Stand der Dinge jeglicher Grundlage. Was die Frage der Pfundentwertung angeht, dürfte die Verwaltung der Nordwolle aufgrund der geſetzlichen Beſttemmungen eventuell gezwungen ſein, die engliſchen Gläubigerforderungen in Reichsmark anzuer⸗ erkennen, und zwar zu einem Pfundumrechnungskurs, der ſich auf den Berliner Mittelkurs für Auszahlung London vom Tage der Konkurseröffnung bezieht. Hierüber hat das Konkursgericht eine Entſcherdung zu treffen. Zahlungseinſtellung einer Pariſer Bank. Die Ban⸗ que Syndicale de Paris(ehemals Claude Lafon⸗ taine et Co.) hat geſtern ihre Schalter geſchloſſen. Ihr Kapitol wird mit 50 Mill. Francs angegeben. Die Gläu⸗ bigerforderungen ſollen ſich auf 182 Mill. Franes belaufen. Allmähliche Stillegung des Werkes Oberurſel der Humbold⸗Deutz⸗Motoren⸗Ach. Nach Informationen des DH kann nunmehr die endgültige Stillegung des Werkes Oberurſel der Humbold⸗Deutz⸗Motoren⸗AG. als ſicher gel⸗ ten. Der Oberurſel⸗Betrieb arbeitet heute noch mit einer Belegſchaft von knapp 500 Mann. Man hat bereits begon⸗ nen, die Fabrikationsabteilungen von Oberurſel nach Köln⸗ Deutz überzuleiten. Die endgültige Stillegung wird all⸗ mählich vor ſich gehen, ſodaß ein genauer Termin für die Betriebseinſtellung in Oberurſel nicht feſtſteht. Offenbar iſt man bemüht, wenigſtens einen Teil der Belegſchaft noch den Winter über in Oberurſel zu beſchäftigen. * Ford in Deutſchland. Der Reichsverband der Auto⸗ mobilinduſtrie ſchreibt uns:„Nach der offiziellen, vom Inſtitut für Konjunkturforſchung auf Grund der Meldun⸗ gen der amtlichen Zulaſſungsſtellen herausgegebenen Statiſtik wurden in Deutſchland im Auguſt 1931 werktäg⸗ lich durchſchnittlich 17,7 neue Ford⸗Perſonen⸗ und Laſtkraft⸗ wagen zugelaſſen. Die kürzlich von den Kölner Ford⸗ werken verbreitete Meldung, die werktäglichen Zulaſſungen beliefen ſich auf rund 30 Einheiten, ent⸗ pricht alſo nicht den Tatſachen. Auf dem deutſchen Markt rangiert laut amtlicher Zulaſſungsſtatiſtik gegenwärtig der Fordwagen nur noch an achter Stelle hinter Opel, DW, Hanomag, Adler, Wanderer, Daimler⸗Benz und BMW. Der Anteil Fords an den ge⸗ ſamten Perſonenwagen⸗Zulaſſungen iſt von 11 v. H. im Januar auf 6,1 v. H. im Auguſt zurückgegangen. * Gardinenfabrik Plauen AG., Plauen k. B.— Divi⸗ dendenausfall. Der AR. beſchloß, von einer Dividenden⸗ dusſchüttung auf die Stammaktien für das am 30. Juni d. J. abgelaufene Geſchäftsjahr 1930⸗31 abzuſehen.(J. V. 6 nach 10 v..) Die HV. iſt auf den 27, Oktober an⸗ beroumt worden. „ Aktien⸗Malzfabrik Sangerhauſen in Sangerhauſen. Der auf den 24. Oktober einberufenen o. HV. ſchlägt der AR. nunmehr, wie bereits vermutet, eine von 10 auf 6 v. H. ermäßigte Dividende für das AK. von 680 000 4 vor, Die Dividendenherabſetzung iſt notwendig geworden durch die Produktionsverminderung und den Abſatzrück⸗ gang infolge der Auswirkungen der Bierſteuer. Johann Daniel Haas AG., Tabakfabrik, Dillenburg. — UK. reſtlos verloren. Bei dieſer Geſellſchaft, über die das gerichtliche Vergleichsverfohren eröffnet wurde, iſt dos 1 Mill.„ betragende AK., das ſich faſt ausſchlteßlich in Familtenbeſitz befindet, reſtlos verloren. Haupt⸗ gläubiger der ſeit über hundert Jahren beſtehenden Firma ind Großbanken, deren Forderungen jedoch durch Zeſſion der Außenſtände und Sicherheithypotheken auf wertvollen Grund⸗ und Hausbeſitz geſichert ſind. Vom einer günſtigen Veräußerung dieſer Sachwerte wird es abhängen, ob auch ie ungeſicherten Gläubiger in voller Höhe befriedigt wer⸗ en können. Nach dem augenblicklichen Status kann mög⸗ Ücherweiſe mit einer Quote von 50 v. H. für die ungeſicher⸗ en Gläubiger gerechnet werden. Das Unternehmen ſelbſt oll liquidiert werden. Jnuſolvenz David Aſcher in Amberg und Ingolſtadt. In der Bergleichsangelegenheit David Aſcher, Inhaber der Kaufhäuſer Ferdinand Schweizer Nachſ. in In⸗ olſtadt und L. Tietz Nachf. in Amberg fanden Gläu⸗ ungen in Berlin und Nürnberg ſtatt. Nach Erklärungen des Schuldners ſoll einer der Hauptgründe der Inſolvenz in dem rapiden Rückgang des Ingolſtädter Geſchäftes liegen, der auf die verminderte Kaufkraft der Hallertauer Hopfenbauern zurückzuführen ſei. Der vor⸗ läufige Status ergibt bei 410 Gläubigern ungedeckte For⸗ derungen von etwa 154 000„ und verfügbare Aktivo von etwa 55 000„ alſo eine Vergleichsgudte von etwa 35 v. H. Da ausreichende Sicherheiten vorhanden ſind, wurde beſchloſſen, das gerichtliche Vergleichs verfahren zu beantragen, wobei Gläubiger bis zu 60 1 voll befrie⸗ digt werden ſollen. Das Geſchäft in Ingolſtadt ſoll auf⸗ a gegeben werden. Das In ſtitut für Konjunkturſorſchung veröffentlicht als Sonderheft ſeiner Vierteljahrshefte eine Abhandlung über die Welttextilkriſe. Dieſe von Dr. Heinz Grünbaum bearbeitete Unterſuchung macht den Ver⸗ ſuch, an Hand eines möglichſt umfaſſenden ſtatiſtiſchen Materials den Konjunkturverlauf aller wichtigen Textil⸗ änduſtrien der Welt bis zur Gegenwart zu verſolgen und die bedeutſamſten ſtrukturellen Faktoren aufzuzeigen, die den konjunkturellen Druck verſtärkend— zu der unge⸗ wöhnlich heftigen Kriſe des letzten Jahres beigetragen haben. Um die künftige Weiterentwicklung abſchätzen zu kön⸗ nen, wird verſucht, die Natur der Kräftefaktoren zu be⸗ ſtimmen, die den Aufbau in den einzelnen Ländern ge⸗ fördert haben. Als Ergebnis dieſer Unterſuchung wird ausgeführt, daß ſich nach Ueberwindung der gegenwärtigen konjunk⸗ turellen Depreſſion die Induſtrialiſterungstenden⸗ zen der Rohſtoffländer zweiſellas wieder durchſetzen werden. Zwar werde die unter dauerndem Exportdruck ſtehende europälſche Textilinduſtrie den jungen Induſtrien wachſende Entwicklungshemmungen bereiten, doch ſeien die ökonomiſchen Vorausſetzungen in den Roh⸗ ſtoffländern ſo günſtig, daß ein wekteres Mit dem Fortſchreiten der Kriſe überſchlägt ſich das Tempo; in wenigen Tagen überholt die Zeit das Vergangene vollſtändig. Reviſion der Reparationen, Hoo⸗ ver⸗Feierjahr— ſie gehören, kaum iſt ein Vierteljahr vor⸗ über, ſo der Vergangenheit an, daß weitere internationale Verhandlungen darüber nur fozuſagen einen auf zunächſt unabſehbare Zeit praktiſchen Aufſchub aller Schuldenzahlun⸗ gen nachträglich beſtätigen können. Ja ſelbſt die Beſeitigung der Schuldenzahlungen durch einen internationalen Schul⸗ dennachlaß kann, da ſie heute ohnehin beſteht, heute kein Mittel mehr gegen die alles zerfreſſende Weltkrankheit ſein. Was im Juli eine Tat von höchſter Bedeu⸗ tung war, iſtheuteſeines Glanzes beraubt. Das Kriſenbild verſchiebt ſich mit der ſtändigen Umwandlung von beſtehenden Kriſenerſcheinun⸗ gen in neue Kriſenurſachen von Tag zu Tag Was geſtern die Folge einer früheren Krankheitsurſache war, löſt heute ſelbſt ſchon wieder Kriſen aus, muß„fort⸗ zeugend Böſes gebären“. Nie in der ganzen Weltgeſchichte iſt das unheimliche Tempo des Szenenwechſels ſo draſtiſch zum Ausdruck gekommen als heute, und immer mehr ſtellt ſich alle Bemühung aller Regierungen als ein Hinter⸗ der⸗Kriſe⸗Herlaufen dar, das beſtenfalls den An⸗ ſchluß an das raſende Tempo der dem Abgrund zurollenden Weltkugel nicht ganz verlieren will. Noch keiner einzigen Regierung iſt es bisher ge⸗ lungen, einmal die rollende Kugel zu überholen, ſich ihr in den Weg zu ſtellen und mit einer ungeheuerlichen Aufwendung von Kraft, ſelbſt auf das Riſiko eines gewaltigen Anpralls hin die Kugel aus ihrer Bahn zu werfen und damit ungefährlicher zu machen. Das eben iſt das Entſcheidende, daß wirklich wirkſame Maßnahmen zur Kriſenbekämpfung der beſtehenden Lage weit vorausgreifen müſſen, daß ſie bewußt mit einem außerordentlich heftigen Zu⸗ ſammenprall mit den Intereſſen aller Volksſchichten rechnen müſſen. Wer regt ſich heute noch über die Juni⸗ Notverordnung auf, die ſeinerzeit einen Sturm der Ent⸗ rüſtung hervorrief? Was wäre wohl geſchehen, wenn mit geradezu brutaler Fauſt vor eineinhalb Jahren mit einem Male durch die gan⸗ zen Finanzen der Strich gezogen worden wäre, den man jetzt doch nach und nach hat ziehen müſſen? Dann wäre tatſächlich der Kriſe vorgegriffen worden und ſehr vieles wäre nicht ſo gekommen, wie es gekommen iſt. Das gilt für die ganze Welt. Die zwei Wochen, die Frank⸗ reich mit der Annahme des Hooverjahres zögerte, haben die ganze Wirkſamkeit dieſes Schrittes vernichtet, haben erſt recht dazu beigetragen, daß der verhängnisvolle Kreditabzug aus allen Ländern ſich ſo außerordentlich verſtärkte. Die Schuld, die Frankreich damit auf ſich ge⸗ laden hat, wird es vor der Weltgeſchichte noch ſchwer zu tragen haben. Wiederum ſtarren alle Blicke auf die Bühne. Was wird Hoover bringen? Ein Ge⸗ raune von Außerordentlichem ging dieſer Tage durch die Welt. Und dann zeigte ſich, daß Hoover auch jetzt wieder in erſter Linie nur an Amerika denkt, daß ihn der verblichene Glanz des amerikaniſchen Wohlſtands drückt, der das Schlagwort ſeiner Wahl war. Hoover betrachtet, darüber muß man ſich im klaren ſein, auch heute noch die internationalen Schwierigkeiten hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt, ob durch beſondere Maßnahmen wenig ⸗ ſtens die eigene Wirtſchaft gehalten bzw. wieder in Gang gebracht werden kann.„Wir ſind an den Schwierigkeiten nicht ſchuld,“ hat er dieſer Tage noch erklärt. Die Erkenntnis der wahren Zuſam⸗ menhänge iſt ihm alſo noch nicht ganz aufgegangen. internationale Wenn Amerika auch die Verantwortung für den Krieg als Kriſenurſache ablehnt, die Verautwor⸗ tung für eine allen volkswirtſchaftlichen Geſetzen Hohn ſprechende Verweigerung der Annahme der Schuldenzahlungen auf dem Güterwege und für die daraus entſtandenen weitreichenden Folgen kann es niemals ablehnen. Immer noch glaubt ſich Amerika im eigenen Lande ſicher zu fühlen, wenn auch die ganze Welt brennt; glaubte, muß es eigentlich heißen, denn der drohende Bankenſturm auch drüben hat nun doch das Land aus ſeinem Sticherheitsgefühl aufgeſchreckt. Mit einigen Mil⸗ liarden neuen Krediten ſoll das Vertrauen neu geſtärkt werden. Wir kennen aus eigener Erfahrung dieſee Praxis zu gut, um zu wiſſen, daß man mit Geld kein Vertrauen erkaufen kann. Auch Amerika ſieht ſich ſtärker in den Strudel hineingezogen und glaubt zunächſt mit den gleichen Mitteln ein⸗ greifen zu ſollen, die ſich längſt in Europa als unzu⸗ länglich erwieſen haben. Noch viel engſtirniger denkt Frankreich, wo eine in altertümliche Anſchauungen zurückfallende Betrach⸗ tung des Geldes und der wirtſchaftlichen Beziehungen zum glatten Widerſinn geworden iſt. Auch Frank⸗ reich merkt das Grollen des Gewitters, aber mehr noch als alle anderen Länder ſieht es ſein Heil darin, die Segel einzuſtreichen, zu raffen, was noch zu raffen iſt. Von Frankreich iſt zu einem ganz weſentlichen Teile die alle weltwirtſchaftliche Vernunft verleugnende Kreditzurückziehung ausgegangen, die Oeſterreich, Deutſch⸗ land, England und ſeine Trabanten zum Erliegen brachte. Nicht genug damit, geht Frankreich unter Führung ſeiner Notenbank jetzt dazu über, in noch ſtärkerem Maße als bisher ſeine Auslandsguthaben in Gold zu verwandeln. Ein Stand von 10 Milliarden // Gold bei der Bank von Frankreich wird bald erreicht ſein. Mitte September betrug er 58,58 Milliarden Frs., Anfang Oktober 59,34 Milliarden. In den letzten Tagen ſind wie⸗ Die Welt⸗Tertilkriſe Wachstum der neuen Produktionszentren erwartet wer⸗ den müſſe. Die durch eigene Erzeugung noch nicht gedeckte Einfuhr an Textilwaren gäbe den Induſtrien wichtiger überſeeiſcher Märkte noch genügend Spielraum, um durch Zurückdrängung der fremden Konkurrenten eine Stei⸗ gerung ihrer Erzeugung durchzuſetzen. Hinzu komme, daß das ſtrukturelle Sinken der Rohſtoffpreiſe geeignet ſei, die Tendenzen zur Eigenproduktion in den Rohſtoffländern zu verſtärken. Dabei werde ſich jedoch innerhalb der Produktionsländer inſofern eine Verſchiebung geben, als bisher ſtrukturbegünſtigte Länder mit wach⸗ ſender Induſtrialiſierung zunehmend ſtrukturellen Exporthemmungen ausgeſetzt würden. Anzeichen, die auf eine Abnahme der außerökonomiſchen Tendenzen zur Eigenproduktion ſchließen laſſen, ſeien nicht erkennbar. Alle dieſe Erwägungen legen den Schluß nahe, daß der ſtrukturelle Druck, der auf den alten euro⸗ päiſchen Induſtriezentren laſtet, auf abſehbare Zeit in voller Schärfe beſtehen bleiben werde. Vorausſichtlich werde er an Breite noch gewinnen, d. h. ſich auch auf Länder ausdehnen, die bisher ihren V chs⸗ tumſpielraum noch nicht voll ausgenutzt hatten. Eine ſolche Entwicklung aber müßte die Abſatzmöglichkeiten der alten europäiſchen Textilinduſtrie noch weiter einengen. der Neuen Mannheimer Zeitung * . IRrSCHAFTS-ZHITUNG Pankee oder Weltbürger? Jeder ſich ſelbſt der Nächſte— Golddelirium in Frankreich der einige hundert Millionen/ Gold aus Amerika nach den goldhamſternden Ländern Europas verſchifft worden. Das Beiſpiel der Großen wird von den Kleinen nachgeahmt: das franzöſiſche Publikum zeigt einen vermehrten Drang nach dem Golde, es kauſt ausländiſche Goldmünzen mit einem Aufgeld, es ſucht, da Goldmünzen von der Bank von Frankreich nicht ab⸗ gegeben werden, in den Beſitz von Barren zu kommen, die von Zwiſchenhändlern geſtückelt werden. Wie ſoll bei dieſer allſeits verſtärkten Neigung, nur an ſich ſelbſt zu denken, eine großzügige inter⸗ nationale Zuſammenarbeit zuſtandekommen? Es würde ein ganz ungewöhnliches Maß von weltbürger⸗ lichem Geiſte vorausſetzen, wenn die einzelnen Regierungen Erkenntnis und Entſchlußkraft aufbrächten, Kraft vor allem, die ſich nur noch mehr abſondernden Völker mitzureißen. „ 5.„„ Eine internationale Aktion müßte heute ſchon etwas ganz Außerordentliches brin⸗ gen, ſie müßte ja nicht nur in ihren materiellen Aus⸗ maßen der an Milliardenzahlen abgeſtumpften Welt impo⸗ nieren, ſie müßte auch fähig ſein, das politiſche Miß⸗ trauen zu ſchwächen. Aber die Tatſachen zeigen gerade, daß der leiſeſte Verſuch, an den grundlegenden Dingen zu rühren, auf heftige Ablehnung ſtüßt. Das gilt für die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, das gilt beiſpielsweiſe auch für einen Gedanken, die Goldbeſtände Amerikas und Frankreichs der Welt dadurch nutzbar zu machen, daß beide Länder der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr einige Milliarden Gold leihweiſe zur Verfügung ſtellen, worauf die Bank Goldzertifikate gäbe, die valutaſchwachen Staaten zur Verſtärkung ihrer Gold⸗ deckung gegeben würden. Mögen ſich auch erhebliche Be⸗ denken gegen dieſen von amerikaniſcher Seite ſtammenden Plan erheben, die ſofortige ſcharfe Ablehnung in Frank⸗ reich zeigt jedenfalls, daß der Geiſt und die wirkliche Bereitwilligkeit zu gemeinſamem internationalem Handeln noch nicht vorhanden iſt. Das muß aber die in allen Ländern beſtehende Neigung, den eigenen Nöten mit einer ſtärkeren Beſchränkung des ganzen Wirtſchaftsrahmens auf die eigene Volkswirtſchaft zu Leibe zu gehen, nur noch verſtärken. Viehauftrieb 1930 Toa 1 0 8800 7 N ö ö 140 N 7 V. Teens 300 a N A Aan N. 0 N 400 5 Auftrieb auf dan 40 deutschen Mehmütkten 8825 in 1000 Stüc 200 5 Ae ee ** I 100 U Na eee e 4 0 N 25 1 1 N IE! 0 I 1 n, 20 1 5 122 22 e nr arg 5 Mittag-Ausgabe Nr. 467 Zabakſteuerſtatiſtik für Auguſt Nach den Ergebniſſen der Nachweiſung des Steuern⸗ werts der im Auguſt 1931 gegen Entgeld verausgabten Tabakſteuerzeichen und der 11 8181 M der Erzeugniſſe ergibt ſich für Zigarren ein Steuer⸗ wert won 128 Mill.„ fur 46,353 Mill, Stück Sierpan entfallen auf bie 10 Pfg.⸗S 1 ill. /, für 183,3 Mill. Stück, auf die 15 Pfg.⸗Sorte 3,5 Mill.„ für 101,1 Mill. 4 und auf die 20 Pf te 1,84 Mill.„ für 39,9 Mill Stück. Der Geſamtſteuerwert für Zigaretten ſtellt ſich auf 38,7 Mill. 4 für 2852,5 Mill. Stüc, wovon auf 3½% Pfg.⸗Sorte 14,04 Mill. /, auf die 4 Pfg. ⸗Sorte 1,15 Mill., auf die 5 Pfg.⸗Sorte 10,56 Mill.( und auf die 6 Pfg.⸗Sorte 5,6 Mill./ entfallen. Der Steuerwert für feingeſchnittenen Rauchtabak wird mit 1,416 Mill. 1 für Diskonterhöhung in Newyork um 1 v. * Newyork, 8. Okt.(Eig. Dr.) Die Newyorker Bun⸗ desreſervebauk hat ihren Diskont von 1% auf 2% v. H. heraufgeſetzt. Der Satz von 1 v. H. war ſeit dem 7. Mai dieſes Jahres in Geltung. * Inſolvenz in der Mannheimer Herren⸗Konfektion. In⸗ folge des aus der allgemeinen Wirtſchaftslage reſultierenden Umſatzrückganges, insbeſondere aber in Auswirkung der Inſolvenz eines Frankfurter Großgläubigers, hat ſich die Firma Gebr. Manes in Mannheim(P 4, 11) gezwungen geſehen, die Zahlungen einzuſtellen. An der Auſſtellung des Stakus wird gearbeitet, womit der Gläubiger⸗Schutzverband Mannheim E. V. beauftragt iſt. * Ash. für landwirtſchaftliche Produkte, Berlin.— 10 v. H. Dividende. In der GV. der AG. für land wirtſchaft⸗ liche Produkte, Berlin, die der Engelhardt⸗Brauerei AG., Berlin, naheſteht, berichtete der Vorſtand, daß ſich in dem am 30. Juni 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr die Loge der Landwirtſchaft nicht gebeſſert habe. Man mußte ſich daher größere Beſchränkungen in den Geſchäften auferlegen. Trotzdem war das Ergebnis, aus dem die eingetretenen Verluſte abgeſchrieben wurden und eine Dividende von 10(1929⸗30 gleich 15 v..) zur Vertetlung kommt befriedigend. Eine Vorausſage für die Entwicklung des neuen Geſchäftsjahres iſt zur Zeit noch nicht möglich. * Speditions⸗ und Lagerhaus AG., Aachen. Die HB. genehmigte den Abſchluß für 1930/31(Ver lu ſt von 246 468 Mark, der vorgetragen wird). Weder das Speditions⸗ gewerbe im allgemeinen, noch das eigene Unternehmen habe ſich dem Einfluß der Kriſe entziehen können. Die von der Geſellſchaft behandelte Gewichtsmenge blieb um etwa 10 v. H. gegen die vorjährige zurück. * Großhandelsindex⸗Durchſchuitt im September um.8 v. H. geſunken. Die vom Stat. Reichsamt berechnete Groß⸗ hondelsindexziffer ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt September mit 108,6 um 1,5 v. H. niedriger als im Vormonat. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 101,1(minus 2,2 v..), Koloniglwaren 94,1 (minus 1,8), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 100,1 (minus 1,4), induſtrielle Fertigwaren 134,6(minus.9 v..). Der Monatsdurchſchnitt für Produktionsmittel ſtellte ſich mit 130,5(Auguſt 130,7) um 0,2 v. H. niedriger, der Konſumgüterindey iſt mit 137,8(139,7) um 1,4 v. H. zurückgegangen. * Die Bewegung der Aktiengeſellſchaften im September, Nach Mitteilung des Stat. Reichsamts wurden im Se tember 1931 19 Aktiengeſellſchaften mit zuſammen 12 Mill. Mark Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 24 Kapi⸗ talerhöhungen um zuſammen 323 Mill./ vorgenommen und 26 Kapitalherabſetzungen um zuſammen 17 Mill.. 55 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominolkapital von 28 Mill.„ wurden aufgelöſt. darunter 10 wegen Konkurs⸗ eröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Mo⸗ nat September ausgegebenen Aktien betrug 23 Mill. A. Deutſcher Weinmarkt Befriedigender Ausklang des Portugieſer⸗Herb der Weißmoſte/ Ruhige Geſchäftslage in an der Nahe/ Der mengenmäßige Ertrag der Weinleſe in Baden iſt recht befriedigend; vielſach gibt es mehr Moſt, als man erhofft hatte. Ueber die Quolität wird allerdings mehr⸗ fach geklagt, wobei jedoch zu beachten bleibt, daß ein⸗ zelne Gemeinden, beeinflußt durch den Sauerwurmfraß, ſchon im September mit der Leſe begonnen haben, was natürlich Moſte mit nur 50 Grad Oechsle und 13 bis 16 Grad Säure zur Folge hotte. Dafür werden naturgemäß auch nur niedrige Preiſe erzielt. In Endingen erfolgten Verkäufe zu 30/ je Ohm, alſo 20 Pfg. für den Liter. Bei ſonſt bekonntgewordenen Verkäufen bewegten ſich die Preiſe(in Bahlingen, Nimburg, Eich⸗ ſtätten und Bötzingen) zwiſchen 30—92„ je Ohm(150 Liter). In der Müllheimer Gegend iſt der Zuckergehalt der Trauben durch das Zuwarten der Winzer normal und man kann mit einem gefunden anſprechenden Lagerwein rechnen. Bei Umſätzen von 1930er Weinen wurden 60—70 Mark, für beſſere Sorten 80—110, je 100 Liter erlöſt. An der Heilbronner Weinbörſe wurden bet leb⸗ haftem Geſchäft für die 100 Liter württemßergiſche Weißweine und Weißgemiſcht⸗Weine 55—60 4, für Weiß⸗ rießlinge 6572 /, für Rotweine 57—60/ und für Trol⸗ linger 62—70/ erlöſt.— In Fronken ſind größere Ab⸗ ſchlüſſe jetzt, während der Leſe, nicht mehr erfolgt. Einige Nachfroge erhielt ſich für Weine des Jahrgangs 1930 in der Preislage von 45—65/ je Hektoliter. Die raſch voran⸗ ſchreitende Reife der Trauben läßt mit einer beſſeren Quolität als im Vorjahre rechnen. Der Ausklang des Rotmoſtgeſchäftes in der Pfalz brachte geſteigerte Nachfrage bei gehaltenen und teilweiſe anziehenden Preiſen, die ſich zwiſchen 250—300% für das Fuder abgekelterten Moſt beliefen, während im Vorjahre allerdings bis zu 420/ erzielt wurden. Der Weißherbſt iſt im Gange, in einzelnen Frühorten ſchon beendet, in anderen wieder wird er noch verzögert. Auch hierbei zeigt ſich, daß der Ertrag vielfach größer iſt als erwartet worden war. Zum Beiſpiel hatten die Plätze Siebeldingen, Godramſtein, Birkweiler, Ober⸗ und Nieder⸗ hochſtadt, Gimmeldingen uſw. einen weſentlich größeren Ertrag als im Vorjahr. Die feſtgeſtellten Moſtgewichte bewegen ſich durchſchnittlich zwiſchen 60 und 80 Grad. Eine Ausnahme macht Königsbach mit 70—95 Grad. Das Ge⸗ schäft in den neuen Moſten iſt bisher ſehr ruhig verlaufen, obwohl die Qualität durch prachtyolles Sonnen⸗ wetter vielfach noch ſehr gewonnen hat. Bei Abſchlüſſen bewegten ſich die Preiſe bis jetzt zwiſchen—11& je Logel (40 Liter), die Königsbacher Winzer verlangen dagegen 15,50—16,50 ,. Für abgekelterten Moſt wurden bis zu 450/ je 1000 Liter verlangt. Für 1980er Weißweine beſtand einige Nachfrage, auch am oberen Gebirge, ſo daß für gezuckerte Sachen 360380, für naturreine Weine bis zu 420/ je 1000 Liter erzielt wurden. In Rheinheſſen iſt die Portugieſer⸗Leſe beendet, die des Weißherbſtes in vollem Gange. Für Portugieſer⸗ Weißkelterung legte man 210—250/ je Stück von 1200 Liter an, für Weißmoſt etwa 280—925. Im freihän⸗ digen Verkaufsgeſchäft wurden für 1980er Weine 420 bis 800 /, je nach Qualität, für das Stück bezahlt.— Im Rheingau und am Mittelrhein haben die Trauben unter der Witterung gelitten und man hat die Erträgnishoffnung auf einen— günſtigſtenfolls— Zwei⸗ Drittel⸗Herbſt herabgeſtimmt. Von alten Weinen ſind nennenswerte Umſätze nicht zu melden, dagegen vollzogen ſich folche in 199ber Weinen zwiſchen 450—520/ ſe 1200 Liter.— Die Weingebiete der Moſel, Saar und Ru⸗ wer ſind von Frühfröſten heimgeſucht worden, die ſtorke Schäden verurſacht haben. An der Mittelmoſel er⸗ ſolgten vereinzelte Verkäufe zu 325—625„ je Fuder von 960 Liter. 4 * Der Kampf um den Weinpreis. Man ſchreibt uns aus Neuſtadt a. d. Haardt: Die pfälziſchen Winzergenoſſenſchof⸗ ſtes/ Große Qualitäts⸗ und Preisunterſchiede Fr ken, Rheinheſſen und Rheingau/ Kleine Umſätze rüh fröſte im Moſelgebiet ten tragen die Abſicht, die Ausſchonkpreiſe für Genoſſen⸗ ſchaftsweine auch außerhalb der Pfalz den Wirten vorzu⸗ ſchreiben. Anlaß dazu geben Erſcheinungen wie dieſe, daß in München heute noch für das Viertel⸗Liter Rotwein 60 bis 80 Pfg. verlangt werden, wozu noch das Bedienungs⸗ geld kommt. Der Einkauf von 1000 Liter Pfälzer Rotwein ſtellt ſich heute einſchließlich der Speſen auf 350 /, während bei den genannten Münchener Preiſen 24003200 4 für das Fuder erlöſt werden. Hier liegt eine Ueberforderung vor. Der pfälziſche Weinbau hofft, durch eine Herab⸗ ſetzung der auswärtigen Weinpreiſe zugleich den Weinver⸗ Crauch ſteigern zu können. a * Oßbſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 8. 85 Tafelbirnen—8, Eßbirnen—6; Kochbirnen—3; Eßäpfe —7; Wirtſchoftsäpfel 2,5—4; Quitten—107 Pfirſiche 6— Kaſtanien 7; Nüſſe 20—22; Anfuhr gut; Nachfrage ſchlecht, Ueberſtände. * Vom Nenuſtadter Obſtmarkt. Der Preistiefſtand füs Obſt, der die Folge eines zeitweiligen Ueberangebots war iſt jetzt vorüber. Für Qualitätsbirnen werden 10—.20 Pfennig im Kleinverkauf bezahlt. Die Reifung des Spät⸗ obſtes iſt durch das ſchöne Wetter günſtig beeinflußt wor⸗ den. Auf dem Monnheimer Markt werden ſogar für ge⸗ lagerte Birnen und Aepfel 20—25 Pfennig bezahlt. * Tauſch von Ruhrkohle gegen braſtlianiſchen Kaffee? Riv de Janeiro, 8. Okt.(Drahtb.) Wie verlautet, plant die braſiltoniſche Regierung große Kaffeetauſch⸗ geſchäfte mit verſchledenen Nationen, insbeſondere mit Deutſchland und den Vereinigten Stagten von Nord⸗ 15. 1 a ſoll der h einer Million Tonnen Ruhrkohle gegen eine Kaffeemenge von entſprechendem Wert beabſichtigt ſein. f 5 e * Verkauf des rumäniſchen Getreides zu Schleuder⸗ preiſen. Aus Braila kommt die aufſehenerregende Meldunz, daß die Getreide⸗Exporteure beginnen, Getreide ohne Ex⸗ portprämie auszuführen und inkluſive aller Speſen den Waggon für 17 600 Lei frei an Bord loszuſchlagen, ſo daß A pro Waggon höchſtens 10 000 Lei oder 250 erhält. den Weltmarktpreiſen abgeſetzt. „„ Zinkblechpreiſe wieder ermäßigt. Die Sücddeut! Zinkblechhändlervereinigung Frankfurt a. M. hat die Zink⸗ 1 mit Wirkung ab 5. Oktober um etwa 375 v. H. mäß igt. Vom Blechwaren⸗Syndikat. In einer Geſellſchaftsver⸗ ſammlung der Blechwaren⸗Vertriebsgeſellſchaft mb, Ber⸗ lin, zu der auch die Vertrags⸗ und Außenſeiter⸗Firmen eingeloden worden waren, haben die letzteren ihren Beitritt erklärt. Die Verträge ſollen innerhalb 14 Togen bis zur nächſten Sitzung, die am 21. Oktober in Köln ſtattfindet, vollzogen werden. Die Rabattſtellung vom Februgr d. J. tritt wieder in Kraft. Um aber der allgemeinen Morktlage Rechnung zu tragen, ſind die Preiſe für die Stapelartikel um 10 bzw. 5 v. H. mit ſokortiger Wirkung geſenkt worden. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 8. Okt. Die Lage an der hieſigen Börſe erfuhr heute keine weſentliche Aenderung. Das Berggeſchäft war wieder äußerſt ſtill. Die Frachten erfuhren keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 6 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. N Dadurch wird das rumäniſche Getreide weit unter Komplette BriI 7 Freitag, 9. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Se ite Nummer 467 Verwandten und Bekannten zur Kenntnis, daß heute nacht 2 Uhr unsere einzige unvergeh⸗ liche Tochter Alma Gerber nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von nur 8 Jahren unerwartet rasch sanft entschlafen ist. Mannheim GBeilstr. 12), 8. Oktober 1931. Die tieltrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Samstag. 10. ds. Mts., nachm./ 2 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Das I. Seelenamt ist am Samstag. 10. ds. Mts., ½8 Uhr in der Liebfrauenkirche. 46909 Salt Karſen Danlssagung Für die anläßlich des Heimganges meines lieben Mannes so herzlich bewiesene Teilnahme sagen wir unseren innigsten Dank. Mannheim(Burgstr. 39), 8. Oktober 1931 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Eberle geb. Neher f Herr und Sofort geſucht: 6980 Bi Inder ane nes fällen üroraum für über die Kirch⸗ das z. Hauſe leichte Part., Straßenſeite, weih 18. u. 19. ds. Büroarbeit erledigen ſof. zu verm. Näh: Mis. in Walldorf, kann. Angeb. unter L. 4. 4(Sekretariat). 5 85 geſucht. K J gg an die Geſch. 2367 f Zuſoin 77045 5 6967 Fer antes Untern. Skier frällein“ Büro Kaufm od. int. Arb. f. Weinhaus geſucht. mit möbl. Wartezim. mit 23000/ ſofort] Adreſſe in d. Geſchſt. ſofort zu vermieten. geſucht. Eilang. unt. 8 Q 1. 14. 1 Treppe. festen 4701 Mälchen für Büfett Serrgat 7030 ſchaf— geſucht. Adreſſe in d. zirka 80 qm, el. L. AFSdrofzäulein. Steno⸗ Geſchäftsſtelle. 7044 92 5 u. Waſſer, mit tebenr. zu vermiet. anl. det feilben. Geſucht fleißig, ehrlich, U z Nr 5. gute Handſchrift, ſof. beres Ma d 3 88 n neu ch t. Angeb mit ſauberes Mä chen Erfragen Friedrich⸗ Geh.⸗Anſpr. u. Alter Radfahrerin, vollſtd. Karlſtr. Nr. 6, Paul. an die e e Aus⸗ öfis* 700% ragen von Waren u. im 1 Belchaltsſtele. 7020 Faden weſucht 4. 5 Zim. Wohnung gal 1 Mädon Feinkoſt Rüttinger, See 0 F 4 Nr. 10. 7447 Seckenheimerſtr. 1 , 8 15 5 5 neu hergerichtet, mit g. Mithilfe f. leicht. 73 8 7033] Bad, Speiſek. Manſ. Hausarb. auf einige Tücht. ätoken fü ſofort zu vermieten. 5 1 m. guten Zeugn., für Stunden i. Tag geſ. Küche u. Haush. per oe K 5 U 0 r. 2 Adreſſe in der Geſch. 15. 10. od. früher geſ. Tel. 296 42. B3905 6969 Weſpinſtr. 20, II. Stern AI Großhandel, Induslrie Treuhandge sellschaften! Wer ſtellt mich als Volontär mit geringer Vergütung ein? Ich bin junger, led. Kauf⸗ mann, als Bilanzbuchhalter, Korreſpondent, Reviſionsbeamter, Verkäufer uſw., i. Bank⸗ fach und in der Induſtrie tätig geweſen. Ja. Zeugniſſe u. Referenzen. Führerſch. ga. Angebote unter K Q 80 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 6973 elterer Bäcker ſucht in einer Bäckeret Beſchäftigung gegen Verpflegung; event. Intereſſeneinlage. Angebote unter D V Nr. 25 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ Automarkt Lelemmabeg mit ſchöner Pritſche für 300./ zu verkauf. Feuden heim, tes erbeten. 56571 Neckarſtr. 61. 37042 Zuverl. tücht. fleiß. 8/38 Mercedes Aleinmädcnen gene Limousine ſucht Stellung in gt. in tadelloſ. Zuſtand haule bis 1. No billig zu verkaufen. vember.*7025 Angeb. unter L B 1 Telephon Nr. 92795. an die Geſchſt. 7001 Nr. 4 „ Welches ist das schönere Gesicht? 5 Diese Damen sind im gleichen Alter und haben optische Seefehler! Diese Dame be- 8 nutzte aus Eitelkeit kein Augenglas! 8 Sle muß stets die 8 Augen zusammen- 8 kneifen, um sehen 2 20 können. 8 Die Folgen sind: Kleine Augen und J balenndang! sle schön und S Hägllen Früh- alt! Ĩ ugendlieh! 8 i nene Damen! Wir möchten Ihnen zu is schönen, klaren Augen verhelfen! [Ocherfes 1252770 k N— nder, 2. I Diese Dame benutzt ein kleidsames Augenglas! Alles sieht sie deut- lich und ohne An- strengung. Offene, klar blieken- de Augen machen un ogg M uo JosgISuesny-ue nau Sehr schöne groſie Zimmer- Wonnung mit Küche u. Zubeh.. eingebaut. Bad, per 1. Nopbr. od ſpät. zu verm. Anzuſehen bet H. Günther. Uhland⸗ ſtraße 31. 1 Treppe 6994 Schöne 4 Zimmer-Wohnung (wird neu hergerichtet) auf 1. Nov. in ruhig. Hauſe zu vermieten. Preis 70 l,.*701g Zu erfrag. bei Stahl, Waldhofſtr. 3. 2. St. Heidelberg! 7445 Auswanderer aibt ſch. gr. 4 Zimmerwohnung mit od ohne Einricht. auf; 5 Minut vom Bahnhof. Angeb. unt. N D 13 797 Annoncen⸗ Heubach. Heidelberg. Für ruhig., kinderl. Mieter B3898 3 Zimmer und lüce zu vermieten. — Preis 60 Mask.— Angebote unter J V Nr. 60 aa die Ge⸗ ſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ tes erbeten, Feullenheim! In neuerbaut Zwei⸗ familienhauſe i. eine 3 Timmer- Wohnung für 70&, einſchließl. Warmwaſſerheiz., auf 1. Nopbr. an ruhige Leute zu vermieten. Näher.: Arndtſtr. 28, Tel. 442 35. 7997 Schöne Mans.-Wohn. 3 Zimmer und Küche und Gartenanteil, in Neubau. in Feuden⸗ heim auf 1. 11. 31 zu 40/ zu vermiet. Zu erfr. in der Geſchſt. *70 81 dane Mobnang i. Seckenleim: 3 Zim⸗ mer. Küche. Bad und 2 Manſardenzimmer ſofort zu vermieten. Zu erfragen B3900 Neckarauerſtr. Nr. 3, Seckenheim. 2 Zimmer und Küche zu vermieten. Rheinhäuſerplatz 9. Näher. 2. Stock.—11 u.—6 Uhr. 7433 2 Zimmer- Wohnung Nähe Paradeplatz. zu 30.— zu vermieten vis. vis der Hauptpost 8520 3 Fohlfeile ſohnzimm 3 Schlager: immer„Hugsburg“ siene best. aus: 1 Büfett. mit Kastenauf- satz. Oberteil mit Nußbaum- Türen und Facettgläsern, Unterteil mit Nußbaum- Einlage, Servierauszug u. innenliegenden Silberkasten: 1 Aus. ziehtisch. 4 Stühlen mit heraus- nehmbarem echten Ledersitz auf 1 385. 2 Zimmer nber Eiche gepolstert best. aus: 1 Büfett mit Vitrinenauf- satz, oben innen Mahagoni. mit den Silberkasten, mit Servieraus- Ledersitz auf Federn nußdbaum poliert, bestehend aus: vierauszug. Türen innen anpoliert. nehmbarem echten 410. „** 1 öppERHMHAN Facettgläsern, Unterteil Vorderfront nußbaum poliert, mit innenliegen- zug. 1 Ausziehtisch, 4 Stühlen mit herausnehmb. 395. 8 gepolstert 5 immer„München“ 1 Büfett, Oberteil mit Facettgläsern, innen Mahagoni, Unterteil mit Ser- mit 2 innenliegenden Silberkasten. 1 Ausziehtisch. 4 Stühlen. mit heraus- Ledersitz auf 9 8 1 gepolstert deal Sig unsere asnadsel Das groge Möbelkaufhaus Süddeutschlands Mannheim, F 4, 1 Vermietungen Wirtschaft zum Humboldsedi mit 2 Zimmer-Wohnung, in Miete oder Zapf ſofort zu vergeben.*6929 Schwarz, Bartenfeldstraße 39. 3 his 4 Büroràume Lindenhof, ſof. zu verm. 6907 mit Lager u. Zubehör, Angeb. unt. J P 54 an die Geſchäftsſt. Am Waſſerturm(Ring) ſehr ſchöne 3 Iimmer- Wohnung für 120.—, auch für Büro geeignet, 1 Tr. hoch, Qu 7. 15, Tel. 239 64. 13 628 Schöne 2 Zimmer-Wohnung mit bad, 1 Treppe hoch, Sohiöne 4 Zimmer Wonnung mik Ba, 2 Treppen hoch, 26025 am Strohmarkt gelegen, preiswert zu vermieten. Max Schuſter, Mollſtr. 13, Telephon 412 13. Schöne 7036 3 Zimmer-Wohnung per 1. 11. zu vermieten. Näheres J 6, 11, Laden Iststadt. 1 Ammer und Küche neu hergerichtet, freie Wohnlage, 28% Monats- miete, au älteres kinderloſ. Ehepaar per ee gu vermieten. 7005 Si i o u, Prinz⸗Wilhelmſtraße 14. 2 Iimmer- Rheindammſtr. Nr. 51. 5. St.: Einf. heizb., möbl. Zimmer ſof. f. zu vermieten. Wohnung 20„ zu verm. 6946 zum 1. 11. zu ver ⸗ Näheres part. rechts. mieten. Näheres: a 1 3 14 U 7041 Gut möbliert. Zimmer „115. ſowie ſey. einf. möbl. 12 K* 1 1„10. reppen, 2 leere Zimmer Breiteſtraße. 26086 als Büro oder für einz. Dame in aut. Hauſe zu vm. B3882 Luiſenring 4. parterre 7 Softone ſerre Zim. (Hinterhs.) ſof. oder ſpäter billig zu verm. Erwünſcht einz. Perf. Näheres B3906 L 8. 7[Laden Leeres Zimmer mit Küchenbenütz. an ruh. Ehep. zu verm., v.—7 Uhr. B3894 Draisſtr. 61, 3. St. r. brog. leeres Zimmer für 1. Nov. zu verm. Lortzingſtr 31. part. *6993 *6941 Im Hahnnof ſchön. ar. Schlafaimm. a, nur beſſ. Hrn. z v. Mana. L 15. 5. III. Nähe Waſſert.! Schönes gut möbl. Zimmer ſof. od. ſpät. zu vermiet. Auguſta⸗Anlage 17, 1 Tr.., b. S. 6960 Möbliertes Zimmer i. aut. Hauſe, fr Aus⸗ ſicht auf d. Rhein, zu verm. Waldparkſtr. 36. 1 Tr. rechts. 6996 Schön möbl. Zimmer el. L. Bahnhofsnähe, Hrch.⸗Lanzſtr. 5. 2 St. ſof. bill zu dermiet. *6997 O ſt ſt a d t. 2 ſchöne leere Zimmer an beſſ. berufstät. Herrn oder Dame zu ver⸗ 22 2 5 mieten. Adreſſe in d. Schön möbl. Zimmer Geſchäftsſtelle. 7008 buec, maß.. L. Gut möbliert. Bg907 wöchentl. ſof. Zu 5 vm. Zehntſtr. 27. 2. St. parterre-Zimmer 27020 Ig. kindl. Ehep. beſchlagnahmefreie 1 Zimmer und Küche ſucht i. gut. ſtadt. Angebote mit Preiscag. u. K 0 78 An die Geſchſt. 6965 J ge v. Aude von kinderl. Ehepaar ſofort geſucht. An⸗ gebote mit Preisang. unter K 88 an die 1 ol. 2 2 Zim.-Wohng. 31. Schriftl. Angel 5 unter L K 5 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. Kleine Familie Sucht 2 Zimmer Bad od. Nebenraum und Wohnküche. An⸗ gebote unt. G H 186 an die Geſchſt. 7449 Jung. kinderl, Ehe- paar ſucht*700g Ammer und Küche Zentrum, Vorderhs. bevorzugt. Ang. unt. L O 2 an die Geſch. Eine günstige Kapitalanlage Sind MSSET! Unbeeinflußt u. nach eigen. Ermeſſen müſ⸗ ſen Sie wählen. Auch für d. kleinſten Geld⸗ beutel find. Sie über⸗ raſch. ſchöne u. billige Einrichtungen: aber kommen Sie zu uns, denn wir ſind auf Grund unſerer Gruß⸗ Einkäufe in der Lage, Ihnen wirkliche Vor⸗ teile zu bieten. Einige Beiſpiele unſe⸗ rer Leiſtungsfähigkeit: Küchen komplett von 165 Mk. an. Schlaf⸗ zimmer, poliert, von 450 Mk. an. Speiſe⸗ zimmer, echt Eichen, komplett von 525 Mk. an. Herrenzimmer, echt Eichen, kompl. v. 595 Mk. an. In Zah⸗ lung genommene gebr. Kleiderſchränke mit Wäſcheeinteilung, bis 200 om br., v. 20 Mk. an. Gebr. Nußbaum polierte Waſchkommod. mit echtem Marmor, v. 35 Mk. an. Schwere weißlack. Bettſtellen 33 Mk. Eichen⸗Bücher⸗ ſchränke 39 Mk.(S331 Polſterſeſſel, Couche, Einzelmöbel fabelhaft billig MGhel Graf: Hauſe. Innen⸗ Geſchäftsſtelle. 6995 Ehepaar m. 2 Kinder, ruh. pünktl. zahlende Mieter ſucht 67014 A merdetde Mark.—, Matr., abzugeb. Gebr. Dame abzugeben. B 1. 2, Hof. enrad zu 25 Herren⸗ und 2 *7027 Damenrad billig zu verk. J hei Bachmann. 7029 2. 16 Weiger Emaiherd mit Gas. klein. Eis⸗ ſchrank zu verkaufen. 2 B 7 2. St. J. 2. 3 7 baleofen 0 anlers) m. Garant. 58, Badewanne, neu 62 l.*6971 Fr Rie etheimer. zu verkf., +.3 HMonlenherd weiß, 38 l. Fr. *6970 Rietheimer, J 3, 3. 1 Cutaway 15.— 1 blauer Rock Weſte.—, 1 ſchwarz. Gehrock 1 ſchwarz. .—, f. groß. Herrn ſowie eich. tiſch 15.—, zu 6989 G 7, 26, 3. mit eleg. 30.— Ueberzieh. ſchlank. 1 hell⸗ Schreibmaſchinen⸗ verk. St. zu erkaufen. Schafweide Nr. 73, 3. Stock. Sſtz- u. Liegewagen *691⁵ in Eiſen in Holz mit Mark 10.— Mü uch, T 6 Nr. 6. 6990 Kinder- Fitz und dorffſtr. 46. 6998 Gut erhaltener 36987 Lielewaben ſpfort billig zu verk. Alphoruſtraße 22„. Schreihmascſile Stoewer, faſt neu m. Tiſch zu verk. Eichen⸗ 3. St. r. größere Poſten, 7107 15 *6984 Kannen Gebrauchter Dreiröhrenheizkörner Zu für Badezimmer. An⸗ gebote u. F X 177 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Debr. Marktwaage zu kaufen geſucht. Angebote unter L K Nr. 9 an die Ge⸗ Mannheim, Qu 7. 2 Schlafzimmer teils neu teils gebr. Da es immer noch viele Brautleute aibt, die neue Betten hab. wollen, ſo haben wir Ihnen nun hier ein derartig. Zimmer zu⸗ ſammengeſſellt. Der Preis ißt. kpl. RMk. 140.—. Das Zimmer hat 2 neue Betten m. Metallmatr., 2 neue Nachttiſche, 1 gebr. Waſchkomm. m. echt. Marm. u. Spiegel⸗ aufſatz, 1 noch ſehr aut erhalt ar. tür. Kleiderſchrk., 6 für Wäſche. 4 f. Kleider u. 2 Stühle. Ueber⸗ legen Sie ſich einm. in aller Ruhe, ob es heute nicht f. Sie klüger iſt, Sie kauf. ein derart. Zimm. u. zahl. es ſofort, als ein teures auf Ab⸗ zahlung. Das Zim⸗ mer wird ſelbſtverſt. von uns tadell. nach⸗ geſehen, ſodaß Sie viele Jahre Ihre Freude daran haben. Wenn einm. d. Zeit. beſſer werd., können Sie eß bei uns jeder⸗ zeit wied. f. ein neues in Zahlung geben. Landes, Mannheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr. 2 [Alte Oelfabrik) dtrekt hint, Hauptbhf. Geöffnet v.—7 Uhr, S256 Wirtschafts-Büfett, mit Gläſerſchrauk, 50 Stühle. 8 Tiſche, 3 Wirtſchaftslampen ſof. auch getrennt, zu ver⸗ kaufen. Näh. Luzen⸗ berg. Stollbergerſtr. 1 698g zu vermiet. M 8. 9. kinf. möbl. Zimmer mit el.., bill. zu vm. Augarteuſtr. 44. 5. St. ., bei Kirſcheubühler. 6910 Gegenüb. Schloß. Nähe Bahnhof: Sonn. aut möbl. Zimmer p. 15. Okt. zu vm. B3897 Elſäſſer, L 4. 16. 6. St. Möbliertes Zimmer mit el. Licht heizb., an berufst. Frl. ſof. zu vm. Anzuf. Sonn⸗ tag vormittag. Jean⸗ Beckerſtr. 5. 4. St. r. Schön. möbl. Wohn⸗ u chlaßzimm., mit 1 ob. 2 Bett., evtl. mit Küchenmitbenutz., per ſofort od. 15. 11. 31 zu vermieten. 7043 Kunſtſtr., O 4, 17. III. O ſt ſtadt! 7009 Gut möbl. Zimmer in ruhig. Hauſe per 1. Nov. zu vermiet. Rupprechtſtr. 7, part. Schön möbl., heizb. Zimmer an Frl. zu vm. 7024 P 2, 13. 3 Tr. links B 4 Nr. 11, parterre. Möbl. Zimmer ſof. 5 2 fliesenlufkdecken 32 K 6 extra. neu, un⸗ gebraucht. umſtände⸗ halber pro Stück für 140/ zu verkaufen. Angeb. unter J N 52 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 36905 Fahrräder fabrikneu werden zu Spottpreiſen direkt an 8 5 abgegeb. 7034 K 3. 2, Hinterhaus, Fahrrabgroßhandlung behr. Kinderstull u. Sportwagen billig abzug. Friedr.⸗Karl⸗ Gebr. guterh. Weinfäſſer ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ es erbeten. 7038 Getrag. Straßenanzug zu kaufen geſucht. ſchlanke Figur, 1,72 m Angeb. u. K P 7g dn die Geſchſt.*6968 von 300600 Lit., zu kauf, geſucht. Schwet⸗ zingerſtr. 171. Tel. ⸗ Nr. 431 83. 6977 Wer gibt ein. großen Wachhund Idler Hündin in ſehr gute Hände ab? Ludwig⸗Jollyſtraße 4, Berta Bauer. 6972 „ Geldverkehr Auf ein Geſchäftshaus Mitte der Stadt 45000 M. geſucht g. gute Sicher⸗ heit von Selbſtgeber. Angebote unt. L J 8 an die Geſchſt. 7035 Tücht. Geſchäftsmann duct 3000 Mk. zur Erwerbung eines Hauſes va ſelbſt. Ge⸗ ber b. hoh. Zins geg. Sicherheit. Vermittler nicht erw. Angebote unt. F 2 178 an die Geſchäftsſt.*6985 2500 Mk. auf gutes Objekt Auszuleihen Anfragen unt. L E 4 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 7010 Hypotheken Sol. Kapitalsanlagel 35 000 RMk. als Hypo⸗ thek zur 1. Stelle auf Mietshaus, Bismarck⸗ ſtraße, von Selbſte⸗ geber geſucht. An⸗ gebote unt. K U 84 an die Geſchſt. 56981 I. Hypoff., 4 J000 f. auf Einfamiltenhaus, Neubau, Ia Obtekt. geſucht. Angeb. unter K W 86 an die Ge⸗ Bessere Schuhwaren auch Einzelpaare zu jedem nur von Selbſtgeber annehmbaren Preis 85 s b i a b abzugeben. B3841 Kateloge kostenlos durch dle Fabfik Paul Kübler& Co, G. m. b. H, Stuttgart- O. Kübler Nanna. Hleidu E. Capune, 1 12 E. Speck, O1, 7 patadeplat Strumpf-Hornung, Stein Denninger, ng führen; A. Fradl aus Tirol, o 4, 6 Stat Karl Herzberg, Mittelstr 16 Warenhaus Kander Leo Rosenbaum, qi 7 Gebr. Rothschild, K 13 Schmolle T, Spezlalahteilung Strickwaren O 7, 5 Gust. Phil. Wachenheim Q 4. 5 2, 1 H.& A. Weczera, q 3, 4a fun Weidner& Weiss, N 2, 8 k. 10 000 als Darlehen von Selbſt⸗ eine Hypothek an erſter Geſd- Verkehr la Kapitalsanlage geber geg. gute Verzinſung 251 8 Als Sicherheit wird Stelle auf ein gutes Geſchäftshaus angeboten. 1886 Zuſchr. erb. unt: G 8 185 an die Geſchäftsſtelle Immobilien gut rentierend, freiwerd. Laden od. Wirtſchaft, zu kaufen geſucht. Anzahlung bis/ 10 000.—. Vermittlg. nicht erw. Angebote unter J U 59 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6931 Haus in Nedsarau ganz freiwerd., mit Einfahrt, Werkſtätte, Preis 16 000.—, Anzahlung // 5000.— zu verkaufen. Alleinauftrag: Immob.⸗Büro Weidner(RD.), Seckenheimerſtraße 73, Telephon 443 64.*6919 n Villa geſüheutel verloren gegangen, mit aroßem mittl. Größe, mögl. Oftſtadt. für 1 od. 2 Inhalt. Gegen gute Fam. zu kauf, geſucht Bolohng, abzugeben. Angeb. u. F X 176 an Abdreſſe in der Ge⸗ die Geſchäftsſt. 7425 ſchäftsſtelle. 7011 Automarkt Auch Ihr gebrauchter ral iſt leichter verkäuflich durch Ausſtellen in unſerer Ver⸗ peinste Süh-Hüſchlinge Pfund 745 nur 354 Lachsheringe 15 u. 20 lesen-Specklachsheringe 23 Flundernstücke Pf. 80 Seeaal Gelee Port. 304 Felnkosthandlung Anm Butterbrödh, 1 1 Marx N Uategenheltsäufe ein wenig gebraucht. Schlafzimmer ſchwere eichen. Arbeit beſtehend aus: 1 Schrank mit Splegel 1 Waschkommode mit Marmor und Spiegel 2 Botton 2 Nachttische m. Marmor 2 fiste, 2 Schoner 2 Kapokmatratzen, 4 Kissen, 2 Deckheften nur% 450. Küche, natur las. gut erhalten, best. aus: Büfett, 1 Kredenz, Isch, 2 Stühle, 1 Chalselongue 744¹ nur% 7 75. 75 Möbelhaus Welgberger Mannheim, 8 1, 12 kaufshalle. Täglich zahlreiche Intereſſenten. N 4. 18, Hof. 7046 zu verm., ſep. Eing. 76958 9017 str. 6, 1 Tr. l. 57022 ſchäftsſtelle*6992 Auionachweis D 3, 7. Tel. 23400. Mannheim . 8. Seite/ Nummer 467 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ag, 9. Oktober 1931 Atapara, die weiße Tigerin Ein wildes Wie in den Zeiten Montezumas bleibt Mexiko nuch in unſerer Epoche in vieler Hinſicht noch ein ſagenhaftes Land. Unter den abenteuerlichen Men⸗ ſchenſchickſalen, die im Laufe der letzten Jahrzehnte wie märchenhafte Kometen am mexikaniſchen Hori⸗ zont auftauchten, nahm das einzigartige Leben der Acapara, die im ganzen Lande unter dem Namen „Weiße Tigerin“ bekannt war, einen hervorragen⸗ den Platz ein. Acapara und ihre jüngere Schweſter Talana waren Töchter eines holländiſchen Kauf⸗ manns Trompa, der nach der Gegend Quintana Rob in Mexiko ausgewandert war, ſich dort nieder⸗ gelaſſen und ein Indianermädchen geheiratet hatte. Eines Tages unternahm ein reicher Plantagen⸗ beſitzer und Sportmann, Senor Miguel Ortiz aus Mexiko⸗City in Begleitung einiger Freunde eine Jagdpartie nach Quantana Robo. Dort begeg⸗ neten die Männer der jungen Talana, die in Be⸗ gleitung einer Dienerin ſpazieren ging. Roh und brutal, wie ſie waren, führten die Männer das 15⸗ jährige Mädchen und ihre Begleiterin in das Lager und ſchändeten ſie. An der Spitze eines kleinen In⸗ dianertrupps verſuchte der Vater ſich an den Ver⸗ führern zu rächen, wurde aber im Handgemenge ge⸗ tötet. Die ältere Schweſter Acaparas ſchwor Blutrache dem Manne, der ihre Familie ins Un⸗ glück geſtürzt hatte. Sie verkaufte die väterliche Farm und reiſte mit einigen tauſend Peſoten in der Taſche nach der Hauptſtadt. Dort begann das junge Mädchen, die engliſche und franzöſiſche Sprache zat ſtudieren, und beſuchte die Nachtlokale, wo ſie den verhaßten Ortiz, der als großer Lebemann bekannt war, zu treffen hoffte. Die Begegnung ließ nicht lange auf ſich warten. Eines Tages erblickte Acapara den Todfeind in einem Café. Er ſaß in Geſellſchaft eini⸗ ger junger Damen und ſchien ſich köſtlich zu amüſie⸗ ren. Acapara ging auf ihn zu, nannte ihren Namen und ſtreckte den Mann durch drei Repolverſchüſſe zu Boden. Des Mordes angeklagt, mußte ſie ſich vor dem Strafgericht verantworten. Der geſchickteſte Ad⸗ vokat von Mexiko übernahm die Verteidigung. Aca⸗ para wurde freigeſprochen. Ein Jahr ſpäter galt Acapara als die erſte Kurti⸗ ſane Mexikos. Unter dem Namen Margarita La Neri ſpielte ſie eine führende Rolle in der mexi⸗ kaniſchen Halbwelt. Miniſter beſuchten ihren Salon. Junge Dichter verherrlichten in ihren Verſen die ſchöne La Neri, die Königin der Nacht. Schnell wurde ihr Palais zum Sammelpunkt der mexikani⸗ ſchen Politiker, Künſtler, Journaliſten. La Neri legte großen Wert auf ihre Ausbildung, ſtudierte eifrig Sprachen, las gelehrte Bücher und erlangte allmäh⸗ lich den Ruf einer neuzeitlichen mexikaniſchen As⸗ paſta, der ſchönſten und gebildetſten Frau Mexikos. Nachdem ſie die offizielle Freundin des Miniſterpräſidenten wurde, machte ſich ihr Einfluß Der Pilot Fritz Simon, der mit dem Katapult⸗ flugzeug der„Bremen“ den Tod fand beſonders bemerkbar. chef zwei Söhne Nach einigen Jahren brach in Mexiko eine jener militäriſchen Revolten aus, an denen die Geſchichte Mexikos ſo übermäßig reich iſt. Ihr Gönner mußte nach Europa 0 La Neri verließ insgeheim die Hauptſtadt und begab ſich nach Zurntana Roo, wo ſie bei den Indianern aus dem Stamme ihrer Mutter Zuflucht finden konnte. Sie verfügte damals über 300 000 Dollar in Gold. Ihren Befehlen gehor⸗ chend, kauften die getreuen Indianer einen Schoner, Sie ſchenkte dem Regierungs⸗ Frauenſchickfal im heutigen Mexiko kleines Korps mit großer Vorſicht und Geſchicklich⸗ keit. Die Verteilung der Beute wurde immer von der Führerin perſönlich vorgenommen. Für ſich ſelbſt nahm ſie nur in ſeltenen Fällen irgendein Beuteſtück. Sie trank und rauchte nie. Im Laufe von einigen Monaten vergrößerte ſie die Zahl ihrer Truppe auf 1000 Mann.„General Trompa“ war ein erſtkaſſiger Schütze. Ihre Bewaff⸗ nung beſtand aus einer Mauſerkarabine und einer automatiſchen Piſtole am Sattel, einem langen In⸗ dianermeſſer und einem Browning am Gürtel. Eine Schiffs-Tragödie in rei Tagen Unſere drei Bilder zeigen den Untergang des Schiffs„Columbia“, das bei der St. Margareten⸗ Inſel an der mexikaniſchen Küſte verunglückte und unterging. Drei Tage lang ſank das Schiff, bis auch die letzte Schornſteinſpitze in den Fluten verſchwand. Die Aufnahmen wurden je an einem der drei Tage gemacht, und man kann ſo deutlich das allmähliche Sinken des Wracks ſehen. der mit 15 Mann Beſaätzung nach New Orxleaus ſe⸗ gelte. Dort nahmen Acaparas Leute eine Ladung von 500 Gewehren und 1 Million Patronen an Bord und beförderten dieſe Munition nach Quintana Roo. Inzwiſchen warb Acapara 500 Maja⸗Indianer, die nach 6 Monaten zu einer wohl ausgerüſteten bewitte⸗ nen Truppe ausgebildet waren. Die bewaffnete in⸗ dianiſche Schar glühte im Haß gegen die weißen Män⸗ ner, insbeſondere gegen die Spanſer und deren mexi⸗ kaniſche Nachkommen. Kurz darauf machte Acapara in ihrer neuen Eigenſchaft als Kampfführerin von ſich reden. An der Spitze ihrer Truppe drang ſie in das Gebiet des Staates Campeche und bemächtigte ſich der kleinen Stadt Chunchas. Die Soldaten der Garniſon wurden überwältigt und getötet, 50 Mau⸗ ſerkarabiner erbeutet, alle Läden geplündert. Dieſe Taten ihrer indianiſchen Inſurgenten veranlaßten Acapara, eiſerne Diſziplin in den Reihen ihrer „Armee“ einzuführen. Nachdem ein Dutzend Rebellen rückſichtslos erſchoſſen wor⸗ den waren, entwickelte ſich die Truppe zu einer ge⸗ fügigen Waffe in ihrer Hand. Acapara wollte durch neuen Ruhm einer Kriege⸗ rin ihren früheren Glanz einer Kurtiſane in den Schatten ſtellen. Kurz nacheinander fielen die Städte San Felipe, Paisban und fünf kleinere Orte in ihrer Hand. Die Härte und Brutali⸗ tät, mit denen Acapara ihr kriegeriſches Gewerbe trieb: ſind ſprichwörtlich geworden. Das Volk nannte ſie„General Trompa“. Sie führte ihr Das Katapultflugzeug der„Bremen“ abgeſtürzt 1 De Katapultflugzeug verläßt mit ſeiner Poſtladung die„Bremen“ auf hoher See Das Katapultflugzeug der„Bremen“, das zur ſchnellen Poſtbeförderung den Ozeanrieſen Hunderte von Kilometern vor der Landung ſedesmal verläßt, iſt vor der Küſte von Neu⸗ ſchottland im stebel ins Meer geſtürzt und untergegangen. Der Pilot Simon und der Bordfunker Wagenknecht kamen dabei um. Die 284 Paſſagiere des Dampfers wurden auf Hilfsſchiffen gerettet. Nach der Eroberung der Stadt Balancana gründete Acapara eine Leibgarde aus 100 Mann. Eine Tag⸗ und eine Nachtſchicht von je 50 Mann hielten ununterbrochen Wache. Der weitere Weg führte nach Caxaca, ohne daß die Regierungs⸗ truppen erheblichen Widerſtand leiſten konnten. Nach ihren eigenen Angaben eroberte und plünderte Aca⸗ para 31 Kleinſtädte, bis ihre„Armee“ ſich der gut geſchützten Stadt Huchitan genähert hatte. Ein Meſtize ſchottiſcher Abſtammung, Kapitän Me. Gregor, Günſtling des Präſidenten Porfirio Diaz, war Befehlshaber der Garniſon. Acapara riskierte nicht den offenen Kampf, Sie verſchaffte ſich bei den Tehuanaindianern 12 hübſche junge Mädchen, kleidete ſie ſehr elegant und ſchmuggelte die Mäd⸗ chenſchar in die Stadt ein. Die Garniſon veranſtal⸗ tete ein Feſt zu Ehren den neuangekommenen Schönen. Während der Befehlshaber und ſeine Of⸗ fiziere ſich beim Feſtgelage amüſierten, überfielen die Leute Acaparas die Stadt. Die ganze Garni⸗ ſon fiel im Kampfe, außer 19 Gefangenen, die am nächſten Tage auf Befehl Acaparas auf einem rie⸗ ſigen Scheiterhaufen verbrannt wurden. Mit offener Gewalt und mit Liſt eroberte Aca⸗ para eine Anzahl weiterer Städte in Südmexiko. In Chilpaneingo fielen Maſchinengewehre und einige Feldkanonen in ihre Hand. Auch hier wurden alle gefangenen Offiziere und jeder ſiebente Soldat der Beſatzung von ihren Leu⸗ ten erſchoſſen. Auf eine Frage, wozu dieſe un⸗ nötige Grauſamkeit gut ſei, antwortete Acapara: „Das ſind weiße Männer. Das ſind Spanier. Seit Das Glück iſt umgezogen Der neue Ziehungsſaal der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotteri 5 2* e. Links hinter dem Gitter das Gewinn⸗, rechts das Nummerurad Die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie iſt in ihr neues Haus i 1 N Haus in der Berliner Viktoria⸗ das Schickſal der Glücksſucher hinter einem Gittervorhang entſchieden ——— den Tagen des Cortez mordeten ſie unſere Männer und ſchändeten unſere Mädchen. Fort mit den Spa⸗ niern!“. 1 Acapara, oder die„weiße Tigerin“, wie ſiie jetzt im Volksmunde genannt wurde, zog von Stabt zu Stadt wie ein moderner weiblicher Attila: ihre Truppen plünderten die und die weißen Mexikaner aus und die gefangen genommenen Re⸗ gierungsoffiziere und Soldaten wurden auf die grau⸗ ſamſte Weiſe verbrannt, mit Karabinern oder Maſchi⸗ nengewehren erſchoſſen oder niedergemetzelt. Die„weiße Tigerin“ eroberte ſich große Mach in Südmexiko. Der ſpaniſche Inſurgent, Ge⸗ neral Figueroa, ſchlug ihr h beſonderen Spanier durch Boten eine Waffengemeinſchaft gegen die Regierung vor. Sie ließ dem Boten die Ohren abſchneiden und gab ihn frei, damit er ſeinem Herrn berichten konnte, daß ſie alle Spanier, ob Regierungsmänner oder Re⸗ bellen, gleich haſſe. Eines Tages faßte Acapara den dreiſten Ent⸗ ſchluß, ſich nach Mexiko⸗City einzuſchmuggeln, um dort ihre beiden Söhne zu beſuchen. In der „weißen Tigerin“ lebte doch ein mütterliches Herz. Sie führte ihren Plan aus. Trotz ihrer Verkleidung wurde ſie in Mexiko⸗City erkannt. Sie gab ſich nicht lebendig in die Hände der Todfeinde. Sie jagte ſich eine Kugel durch den Kopf. So endete das unglaub⸗ lich bewegte Leben Acaparas, der indianiſchen Re⸗ bellenführerin, die von Luſt und Haß gelebt hatte und aus mütterlicher Sehnſucht in den Tod gegangen war.. 8 Michael Auspitz. Das Lever der Könige Haupt⸗ * Das„zugige Lever.“ und Königinnen von Frankreich war eine und Staatsaktion, unter der man ſich bis zum heu⸗ gewagte Zeremonie Wirklichkeit tigen Tag immer eine etwas vorgeſtellt hat. Wie es aber in war, erfährt man aus erſt jetzt bekannt gewordenen Aufzeichnungen einer früheren Hofdame der Köni⸗ gin Marie Antoinette, wonach das Lever für die Hauptperſon alles andere, nur keine Annehm⸗ lichkeit war. Das Aufſtehen und Anziehen ging nach genau feſtgelegten Etikette⸗Regeln vor ſich. Einmal Die Hofdame vom Dienſt ereignete ſich folgendes: zog der Königin das Nachthemd aus und frierend ſaß Marie Antoinette auf ihrem Bett und wartete auf die ranghöchſte Dame, die die Ehre hatte, ihr Unter tiefen Verbeu⸗ gungen nahte ſich ihr die Komteſſe X mit dem Hemd das Taghemd überzuziehen. Tür öffnete und die in der Hand, als ſich die Marquiſe B. erſchien. Da ſie im Rang höher ſtand als die Komteſſe, mußte ihr dieſe das Hemd ab⸗ treten. Wiederum die vorgeſchrizbenen Verbeugun⸗ gen, die Königin wartet, vor Froſt zitternd, als wieder die Tür aufgeht und die Prinzeſſin 8 hereintritt. Die Marquiſe B. muß dieſer das Hemd reichen, da nun die Prinzeſſin die ranghöchſte Dame im Zimmer war, und endlich bekommt die Königin ihr Taghemd. Da am Ende des 18. Jahrhunderts die Oefen noch nicht ſehr gut funktionierten, wird Marie Antoinette ſich beim Lever wohl öfters einen Schnupfen geholt haben. 8. Moderner Kirchenbauſtil im Wüſtenſand Eine neue Kirche in Libyen(Afrika) Der unermüdlichen Arbeit der chriſtlichen Miſſipnore iſt es gelungen, die Bewohner der libyſchen Wüſte, die noch vor einigen Johrzehnten zu den wildeſten und geſährlichſten Völkerſtämmen des ſchwarzen Erd⸗ teils gehörten, allmählich in den europäiſchen Kultur⸗ kreis einzubeziehen. Ueberall, wo die chriſtliche Religion Fuß faßt, entſtehen Neubauten von Kirchen und Schulen, deren Stil, wie unſer Bild zeigt, ſo⸗ wohl dem ſußtropiſchen Charakter des Landes wie g dem modernſten Geſchmack Rechnung trägt. W 8 0 In einem großen, hellen Ziehungsſaal, der 170 Sitzplätze enthält, wird nun 2 f Anlang Hermar Tannhz Woltrar alter Biterolf einric einma Elisabet Venus Ein jun Erster 0 Weiler ritter lerler — em 1. licht ze Freitag, 9. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 467 abt sonntag, vorm. 11.30 Uhr Haute letztmals! 4 en bee ee eee ſe⸗ Das Theater der gut Erstaufführung! 1 1 66 5 5 gewöntten Programme.„g Lied der Matoneg' i g Der groge Woftstreſt von 15 Völkern um das schönste Lien cht Ein. moderner u. historischer Stoff zugleich. Helis das Riesen Donnelprosramm Bare, Ber tief erzrelfende Fm i 15 uon Forst— Trude v. Molo zum Lachen und zum Weinen!„Der önch v. Sl. Barfholoma“ ing 5 115 a e 8 8 1. Film(J onfilm) Das Geheimnis vom Königsee 10 A. 30 lur W fur 70 f. Re⸗ Beginn:.00, 6 18, 8 00 Uhr ö Pol N U 1120 ö 8 0 1 re ue. 6 Nur noch bis einsechlleglleh Montag Die fabelhafte Ton-⸗Humereske: Der falsche l Feldmarschall Mit Vlasta Burian, Roda Roda, 8 Hans Stüwe, Fee Malten, 8 J. Mylong- Münz Eine Lustspiel- Romanze mit Wos 2 8 Zehn Monafe im größen Urwad-Sumpigebief der Erde n 8 8 8 Ein hochinteressanter Expeditions Film aus dem größten Urwald Gebiet der Erde. Mit Hilfe der Filmkamers ist es gelungen, die schwermütige, wilde und unheim liche Schönheit dieser Gegend in Licht und Schatten zu bannen. Vier kühne deutsche Forscher lassen europäische Bequemlichkeit und Kultur hinter sich, um für 10 Monate unterzutauchen in das zeitlose Schweigen des Urwaldes. eee mmm Gefünrlice Lassojagd auf Kroko- aAile— Gefraßige Pyranhas— Vo. gelspiunen-ſagd nacli Riesenschlan- gen— Gespenster und Cortesan- beterinschrechen usu. nmmunuununnmummunmummmmmun m immun! dem unverwüsilichen Fllm- Komlker Was die bedrückte Menschheit heute wünscht, nach was sie sich sehnt, bringt dieser Film; das beglückende, befreiende Lachen, zwerch- fellerschütternde Situationen. Regie: Geza v. Bewary Komposition: Rob. Stolz Außen-Aufnahmen: Baris— Flore NZ Schlager des Films: b „Warum lächelst Du, Mona Lisas „Du dummer kleiner Korporal!“ PDressesfimmen: 2. Film(Stummfilm) Nachrwerr (Piccadilty) Hierzu der stumme Schlager: Liebes markt [Geldhelrat) a 1 dugendliche haben Zutritt! 1 5 Rene Gualität der Arbeit. pasarbetts-BEusemble der Super- 5 i g 2 8 1 7 Beginn ½5 Uhr, Sonntag? Uhr Fim bot seen größten Refolg zu buchen. Das Manuskript von Die Geschichte einer kleinen chinesischen Tänzerin ikstümliche Preise Kinder vorstellung! 25, 0 Walter Reisch ist ein Wunderwerk an Ideerifulle. an gelungenen mit Kinder nur 50 Pfennig* Uebergängen, an überraschenden. witzigen, gpannenden o- menten. Reisch und der Regisseur Gesa von Bolbarp, deren Arbeit schwer von einander au trennen ist, finden auch dies- mal ganz neue. für den Tonfüm Wilig Forst gibt der Figur des Beruggia ebenso überseugend melancholische Verträumtmeit, wie bverschlagene Talent- Schlossenheit Forhert Das relehhaltige Beiprogramm u. die ANNA MANY MONO 8 inn: Wo. 300, 68, 800 Beginn: Se 30 4 48 620 800 E mäntel .-Pelz als ö neueste Fex-Ten-Weche alu unmmmunmmmnmmmm nnn JeELE Wird es Zeit! N Ve aur echte, moderne in den t AJugendliche haben Zutritt: + PFIRRNMANN 25 5 2692 77 N 8 Samstag, den 10. Oktober 55 0 5 8 9 is 982 ö 1 auf allen f BI Kpl. 13 7 5 Hans Brauseweſſer Finhai N a J D.20 Uhr Seiz fur 80 Piannig f Amz- Schule wee l ee ole Mellbung 2u Einheitspreisen von fiflk. 138.- pr. Sl. 11 iD 1 Okt. 8 für 10 5 Tae bee Hilde Hildebrand verkauft. Nur ü 8. Jö. 0 f Tes schulzirkel können sich noch anmelden. 6935 7 5 e e 8 i 5 e a„ 10, parterre links. 15 dannn! e. 0 deren ee Ab eue täglich ½5 Uhr Marlene 8— u. E. M..⸗„ D. K. A. S 2.10.40 m, zu verk. Motorrad, ſteuer⸗ u. Tel. 521 85. 6976] führerſcheinfr, ſpott⸗ billig abzugeb. 7481 ö 8 7———ĩ—— 79 e dbut erhalten. Kader, Se gere 9595 auer. Aarrerad 28. Max⸗Joſephſtr. Nr. 4, 7. St. reches B80 cmoloxrad 50. enale 8 8 Mie Garage Zündapn-Motorrad 20090 20 0 8 0 0/ 203850„ 100990 lege Gulerhaltenes e e 96 0 571 ig ver 7037 95 8 1 5 2 2 of Motorrad, . 458 Jena ö 8 5: 5 2 5 letrie ö Je eee Ania geſlafenmer Filmkomödte ————————— 2. Fox-Tonwoche billig zu verkaufen. voll Eiche, zurückgeſ. Anzuſeh. v. 5— Uhr. für., 990.— zu ver⸗ die Frau, von der die Welt e e 8 1 il⸗Heckel⸗ f 7028 sprieht! Ae. 3. Erstaufführung ate l., e e Lasch. 470 T ſalie Rose Marie Wanderer⸗ Motorrad Spllaf zimmer! teuer⸗ und führer 2 5 ſcheinfr, 205 5 5 m. Spiegelſchrauk u. Lichtanlage, billig ab. Marm., kpl. uur 200.4, „bar. 7040 l Le 8. Hal, nat dl. Ache Gebrauchte S4g4] Schubert. U g. 26. edman, billigſt zu verkaufen. Wolf Eichendorff⸗ Jyoſef Arzt, N 8, 7/8 ſtraße 20. 7039 Nach dem Bühnenstück v. Barback u. Hammerstein. Herrliche Band achaſtsbilder ergeben d. Hintergrund für die packende Handlung 1 Liehtspielmnaus Müller. Boykott, ein Sprechtonfilm, dasu ein stummer Großfülm Umzüge 8 5 8 mit großem gedecktem . 8 5 8 1 billig 015 7 * 1 5 5 ewiſſenhaft. 7015 ate 5 15 Telephon 236 95 1 8 A. Horn, H 7, 2 10 E Dauerwellen Kessler, F à, 1. voce .30.40.00.00.30% 8 . Ton- roteske Tonwoche 3, 80 J usw. . Und.8 bel Preisen von 5 570 Bequeme Herrenschuhe i. braun und lack.60 1 N 5 fatlonal-Theater Mannheim meunger eister- Kiewer abend in schwarz 5 Freitag den 9. Oktober 1931 Edwin Fischer Vorstellung Nr. 35— Iiete F, Nr. 5 wegen plötzlich. Erkrankung d. Künstlers und Sondermiete Fl Verle 91 . Ia mn n h à usS eu E es der sängerkries auf Wartburg auf Samstag, den 1 125 Von großen Jagden Große 5 Oper in 3 Aufzügen Gelöste Karten behalten Gültigkeit. 104 e iekettschef chworzef Spangen von Richard Wagner f D 5 30 Musikalische Leitung: Ernst Cremer— Schlegel und Bücken Schuh. in breun und Lack.40 85 F ee 0 91 9180 9 50 ag.* 8800 71 Schw /orz Wüdleder Spangenschuh 4⁴⁰ 5 7. 5 Vorderschlege Tapzleltung: Gertrud Steinweg 5 g Pfund.20 Mk. mit Leckgarnſtut, versch. Hodel Autan, dtnenbülder; Eduard Toller Hausfrauen achtet nur auf Qualität und preise. Ragout. Pfund 80 Pf. 515 1. da e re nach 28 bür ken ogertere: Hasen Olligel Umschlegschun mit Fllz- 1 1 e o nen; 8 Kalbfleisch von nur prima Milchkälbern: Braten in allen Größen und Ledetsohle, Stöße 31.42 nur at andgrak v. Thürins WernerHof- Hattingen Hax en per Pfd. nur 60 Pfg. Ragout mit Vorder- Ein Schl 1 Sch Ninahauser Erik Enderlein Brust 7„ läuker Pfund.— Mk. 1 e 6⁰⁰ tram von Fschinbach. g Sydney de Vries Braten u. Nierenbraten,„„ 75„ Rebhühner„ alter von der 5 Schlegel 14 35 ͤ von.0 Mk. an do. mit Zuiſschensohle.90 5 Vogelweide Heinrich Kuppinger Schweine- Kotelett„„„ 90„ Fasanen von. Mk an 5„ iterolf alpert Weig 8 Braten, g. mag.,„„ 85„ Junge Hahnen und aunrich der Schreiber 8 Fritz Bartling„ Lappen z. koch.„„„ 75„ Suppen hühner, enmar von Zweter Karl Mang„ Haren., idan,„„ 50„ Enten und Gänse in Elsabeth. Ni Junges Rindfleisch zum Kochen u. Braten großer Auswahl Venus u. Niehte d. Landgrafen Else Schulz Einheitspreis per Pfd. nur 68 Pfg. J. Knab Ein j 5 Elly Doerrer Lenden u. Roastbraten ohne Knochen 5 ten er kürte o per Pfd. nur.— u..30 Qu t, 14. Telefon 302 66 Twele Fnelkegabe Elen Phiſibs Zunge Kinds Zungen ber Pfd. nur.20 i dane Flelknabe Gertrud Jenne Rollsehinken v. 1 Pfd. fett,„„„%. en 10 er Edelknabe Käthe Lautenschläger mag.„„.80 8 a rler Edelknabe Nora Landeiich 10 5 Für die Schuhpflege: — Alle anderen Fleisch- und Wurstwaren A5 ö f sind zu reduzierten Preisen an meinen Schau- Hhsbwentin Eri plöpatete * 5 Zahlungs⸗Llufforderung.. 5„ Borbet e 0 ie J. Rate der Platzmiete für 1931/32 war* f 0 1 1 f 3 a 9. 5 r ehrerin be⸗ 1 1 Al atober fang Mieter die bis 14. 58. Mis Ufskabft Opt au„ i Nannheim 8 1 1 5 2524 ol zahlen, ſind ir Vorzuge. 80 Filialen: Mannheim, Waldhofstr. 27, Schwet. gebote: Poſtfach 35, i 7 1„ ense, Nationaltheater, zingerstraße 168, Neckarnu, am Marktplatz Ludwigshafen. 7437 Ludwigsbsfen, Ludwigstrebe 38. 10. Seite/ Nummer 467 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Oktober 1991 4 4 5 4 4 5 4 4 4 4 4 4 4 4 4 0 4 0 4 4 3 7 4 5 4 4 * 4 2 4 2 4 4 4 4 4 4 4 8 0 4 4 4 2 4 4 9 mittags 4 Uhr beginnend VPVolksfesfaufmachung 2 Musikkapellen, humoristische Darbietungen, Grotesk-Homiker Portunellt, Gesangschöre und Quartette, Aufzug der Ransen- garde in Unſſorm u. 8s. w. Neuer süber Wein vom Faß— ollene und Flasckenweine, zu Zeit. gemäßen Preisen. Bintritt(ohne Tanagebühr) einschl. Steuer für beide Tage je NH-.60. Harten im Vorperkauf bei juwelter Fritz Appel. G 6, 5. Bcke Apollo. Alles Nähere siehe Aushang plakate. Das Erscheinen einer Winsergruppe in Originaltracht aus Ellerstadt ist zugesagt. eee „eee esse esse esse Fröhlich Pfalz e. V.„ deinamimen Humor Großes Dlälzer Winzeriest mit Tanz in sämtiicien Räumen des Friedrihsparkes, am Samstag. den 10. Oktober. abends 8 Uhr und Sonntag, den II. Oktober, nad- 884046220 es 13362 2 2442222828268 „eee Fus neue Küchen-Einrichtung sehr schönes Modell, zu jedem annehmbaren Preis abzugeben. 31Nlr. Schlafzimmer Weiß mii Marmor SS Mark 190. BINZEN HOFER Augartenstraße 38 7 40 cm Lee 84¹t Tal- l 7453 Lampen-Jägef, D 3, 4 Auf Wunsch in 20 monatl. Raten über Gaswerk. ft Schwarzer Rohchevreau- Spangensch. mit beg. Abs, 36—42 1 5 a Cubaabs aß 5 Eleg. brauner Spangensch. m. L. XV. Abs. Fl. mohrenk.- braune Span- genschuh m. aperf. Gern. Beachten Sie bite unser Spezlalſenster mmm L Auf Extraulschen im Lleninol Ein großer Posten Kollektions- Paare 2 darunt. eleg. Modelle Paar v. an Für die kalte Jahreszeit die warmen Hamelmaar-schune in riesiger Auswahl Minder-Schune in besonders kräftiger Ausführung aulsrgewönnnen 111119 Br. Damen- Spangenſchuh Trotteurabsdeiz 5. portschnür- Halbschuh Herren-Halb- schuh schwerz Rindbox 41 Tune Srögte Auswahl schöne moderne Modelle Billige Preislagen Qualitäts- Ware Tel. 28087 Tafel-Silber-Bestedie Weinnachts-Angebof zu Ausnahme-prefsen in massiv Silber. sowie mit stärkster 90 und 100 gr Silberauflage. Nur vornehme Muster, feinste Juwelierware. Z. B. eine kompl. 72 teil. Garnitur nur Mk. 115. mit 50 jähr. schriftl. Garantie gegen sehr günstige Ratenzahlung. 1. Rate ein Monat nach Lieferung. Katalog u. Preis!. kostenlos u. unverbindl. Erstkl. Ref. Fritz Mino, Solingen-Onlies 30 billig 8349 Deuische urid Perser N Teppiche bei günst. Kassa od. Teilzahlg. ee BTV m, B51, 2 . hreite strahe Nr Weine per Liter Jetat wn 55 Pfg. an Schwelzingersſr. 42- G3, 10 Cungbuschstt.) Sebkenhelmerstr. 110- Langerötterstr. 41 Lutenberg, Eisenstr. 8— Rheinau, Stengelhofstr. 4 1884 letzt KA ufen Ste ap itte e 15 Hasen Hasen im fell Pfund Il Pig 5 aner unt Zedler Jad ener und kee.. rang 101 Melbu dg ind 00 Ferner: Gänse, Hiihner, Fasanen billigsi. 3% Nabaftf Verkauf im Laden T 1, 6 Die übrigen Verkaufsstellen nehmen Bestellungen entgegen. 832⁰ Dꝛeichoachlen e Uefert billigst dies Druckerei Dr. liaas, G. m. b. H. e R 1. 5„%