Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, 1 Ne Friedrichſtraße 4, e Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und füür telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Freitag, 9. Oktober 193 142. Jahrgang— Nr. 468 * 1 2 7 7 + 2* 2 2 2— 2 2 2 2* Die Bemühungen Brünings um Neubildung ſeines Kabinetts haben bis jetzt noch zu keinem poſitiven Ergebnis geführt 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Der neueſte Stand der Dinge Zum Beſuch des engliſchen Außenministers in Paris Wegweiſer im Labyrinth Drahtbericht unſeres Berliner Büros* Mannheim, 9. Oktober 9 1 9. 8 Berlin, 9. Okt. 9 f 5 5 5 »!ßß 5 Berli 5 kt Mit fieberhafter Anteilnahme verfolgt ganz . Die Sitlation W S tu 1d e u m Stun de Deutſchland die Bemühungen des Kanzlers ein anderes Geſicht. Die Kandidatur des um die Neubildung ſeines Kabinetts 1 2 it hereits ieder erledi 1 i 5 g Set, 5 1 5 e wie d. 8 igt. Auch das Ausland beobachtet die ſtändige Zuſpitzung Scholz, der 1 der letzten Tage in Sakrow in der innerpolitiſchen Kriſis mit regſtem Intereſſe. In der Umgebung Berlins weilte, hatte in ſeiner Unter⸗ der mit Spannungen vielfältigſter Art geladenen redung mit dem Kanzler zunächſt Neigung bekundet, Atmoſphäre empfinden wir alle mit faſt phyſiſcher eines der beiden Miniſterien, die ihm angetragen Schmerzhaftigkeit, daß in dieſen ſo beklemmend kri⸗ worden waren, nämlich das der Juſtiz oder des tiſchen Tagen Entſcheidungen von unab⸗ Innern, zu übernehmen. Hinterdrein hatte er ſehbarer Tragweite auf dem Spiele ſtehen. eine Ausſprache mit dem Parteiführer Dingeldey, So verworren wie die ganze Lage, ſo verwirrend der ihn erſt über die letzten Phaſen der Entwicklung ſind die Nachrichten über die innenpolitiſchen Vor⸗ 1 ins Bild ſetzte und ihm die Ueberzeugung beibrachte, gänge. Hinzu kommt, daß von vielen Tageszeitungen 1 N daß die Deutſche Volkspartei ſich au einem die an ſich oft ſchon ſo unklaren, widerſpruchsvollen 1 zweiten Kabinett Brüning nicht beteiligen und fortwährend eine neue Situation ergebenden 6 dürfe. Nachrichten obendrein noch eine parteipolttiſche 0 Färbung und Tendenz erhalten und dadurch r, gebot des Kanzlers nicht annehmen. Nach dieſem höldt nun doch das Wirtſchaftsminiſterium und Herr Infolgedeſſen hat Dr. Scholz um die Mittags⸗ ſtunde an den Kanzler einen Brief gerichtet, in dem es heißt, daß er auf Grund ſeiner zwölfjährigen par⸗ lamentariſchen Erfahrung und nach reiflicher Ueber⸗ legung zu der Auffaſſung gelangt et, daß die Rechte zur Regierung—- herangezogen wer den mü fe. Aſts dieſem Grunde könne er alſo das An⸗ ahlehnenden Beſcheid von Dr. Scholz ſteht die Kan⸗ didatur des Herrn Treviranus für das In⸗ nenminiſterium wieder im Vordergrund. Ueber die Beſetzung der übrigen Miniſterien herrſcht noch völlige Unklarheit. Es heißt, daß Prof. Warm⸗ Joel das Juſtizminiſterium übernehmen werden, wie es urſprünglich geplant war. Auch mit Herrn Bracht wird zur Zeit noch verhandelt. Der Kanzler empfing heute eine ganze Reihe von Perſönlichkeiten, ſo die Indu⸗ ſtriellen Vögler und Silverberg, die jedoch kaum als Anwärter auf Miniſterpoſten in Frage kommen. Ueber die Haltung der Deutſchen Volks⸗ partei wird man erſt morgen ein einigermaßen zuverläſſiges Bild gewinnen können. Bereits am Vormittag tritt der Parteiausſchuß zuſammen, deſſen Beratungen, wie man annimmt, mit einer Reſolu⸗ tion enden werden. Die Fraktion, die ſich am Nach⸗ mittag verſammelt, wird dann auf Grund dieſer Entſchließung ihre Beſchlüſſe faſſen. Wie wir er⸗ fahren, wird vermutlich kein volksparteilicher Ab⸗ geordneter an der Tagung der nationalen Oppoſition in Bad Harzburg teilnehmen, bis auf einen, nämlich den General von Seeckt, haben alle die Einladung ablehnend beantwortet. Auf den General von Seeckt wird vom Parteivorſtand zur Zeit noch eingewirkt, daß auch er ſich dem Kongreß fernhalte. Von den unzähligen Gerüchten, die augen⸗ blicklich durch die Luft ſchwirren, im einzelnen Notiz zu nehmen, hat wenig Sinn, Wie ſich denken läßt, kurſteren alle möglichen Kombina⸗ tionen, auch für den Fall, daß Dr. Brüning mit ſeiner Aufgabe ſcheitern ſollte. So taucht der alte Plan eines Beamten kabinetts unter Dr. Luther auf, der angeblich reichsbankmüde ſein ſoll. In der Reichskanzlei rechnet man aber noch immer damit, daß ſo oder ſo Dr. Brüning in kurzer Zeit ſein Kabinett beiſammen haben und den offenen Kampf mit dem Reichs⸗ tag aufnehmen werde. Das vorhergehende Stadium Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Okt. Die Bemühungen des Kanzlers um das Zu⸗ ſtandekommen des neuen Kabinetts ſind heute um die Mittagsſtunde auf dem kritiſchen Punkt angelangt. Ein neues beunruhigendes Moment bildete während der letzten Stunden die Haltung der Staatspartei, deren Unmut ſich weniger gegen Brüning als gegen die Gruppe um den Gene⸗ ralleutnant Schleicher richtet, die, wie auch wir ſchon angedeutet haben, gleichzeitig eine gewiſſen Einfluß auf den Reichskanzler ausübt und auf dem Wege über Hindenburg den eigentlichen Anſtoß dazu gegeben haben ſoll, daß der Kanzler zu einem nicht eben ſehr günſtigen Zeitpunkt die Um⸗ bildung der Regierung in Angriff genommen hat. Von dieſer Seite gehen auch die Bemühungen ans, dem neuen Kabinett den betonten Cha⸗ rakter einer nach rechts hin orientierten Re⸗ 5 gierung zu geben, während Brünings Leitgedanke war, ſich die Unter⸗ Die Abfahrt Lord Readings. zialdemokratie dabei direkt vor den Kopf zu ſtoßen. Die Verwirrung, die beſonders am Donnerstag nachmittag ſich zeigte, iſt nun ganz einfach darauf zu⸗ rückzuführen, daß dieſe beiden Motive und Strömun⸗ gen ſich durchkreuzten. 9 Der Vorſtoß der Staatspartei, der in Form einer Zuſchrift an den Demokratiſchen Zeitungsdienſt erfolgte, hatte offenbar den Zweck einer Mahnung an den Kanzler, ſich nicht auf einen Weg drängen zu laſſen, der nach ſtaatsparteilicher Auffaſſung in eine Sackgaſſe führen müßte. Es ſcheint nun, daß Dr. Brüning, nachdem Verſuche in dieſer Richtung fehlſchlugen, zu ſeinem urſprüng⸗ lichen Plan zurückgekommen iſt. Jedenfalls ſind geſtern abend die Fäden zur Volkspartei wieder an⸗ geſponnen worden und die Bemühungen, ſie von einem Abmarſch zur ſogenannten nationalen Oppo⸗ ſition abzuhalten, ſind in vollem Gange. Weniger glücklich ſcheint uns indes die in der Tat vorhandene Abſicht Dr. Brünings, Herrn Trevirauus wenn die Verhandungen mit dem ehemaligen Reichswehrminiſter Dr. Geßler ſcheitern ſollten, in das Reichsinnenminiſterium zu entſenden, ſcheint umſo unverſtändlicher, als Treviranus in jeder Be⸗ ziehung die neue Regierung nur belaſten würde. Es wäre übrigens auch eine willkommene Angriffs⸗ fläche für die um Herrn Hugenberg geſcharte ſogenannte nationale Oppoſition. Man hat es das darf wohl bei der Gelegenheit einmal ausge⸗ ſprochen werden—, allenthalben mit erleichterndem Aufatmen begrüßt, daß Herr Treviranus aus dem Kabinett verſchwindet und als Reichsſied⸗ lungskommiſſar gewiſſermaßen politiſch neu⸗ traliſiert werden ſollte. Zur Stunde dauern die Bemühungen Herrn Geßler zu gewinnen noch ſort, doch hat er, ſoweit wir unterrichtet ſind, nach wie vor die ſtärkſten Bedenken. In der Um⸗ Telegraphiſche Meldung — Wien, 9. Okt. Unter Vorſitz des Bundesrates Salzmann(Ober⸗ öſterreich) wählte heute vormittag die Bundesver⸗ ſammlung in feierlicher Sitzung im Saal des Natio⸗ nalrates im erſten Wahlgang den bisherigen Bundes⸗ präſidenten Dr. Miklas mit 109 Stimmmen der Chriſtlich⸗Sozialen, Großdeutſchen und des Land⸗ bundes zum Bundespräſidenten. Für Dr. Renner hatten 93 Sozialdemokraten geſtimmt. Im ganzen waren 203 Stimmen abgegeben worden. Ein Stimmzettel war leer. Dr. Miklas iſt ſomit für die Dauer von vier Jahren wiedergewählt. Die Mitglieder des Heimatblocks waren der Sitzung ferngeblieben. Nach der Abſtimmung wurde Bundespräſident Miklas durch die Vorſtände der Kanzleien des Nationalrates und des Bundesrates feierlich einge⸗ holt. Er erklärte auf die Frage des Vorſitzenden, die Wahl anzunehmen, und leiſtete darauf den Verfaſſungseid. Der Vorſitzende beglückwünſchte den Bundespräſidenten in längerer Anſprache, in der„ ſeine bisherige Amtstätigkeit würdigte und der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß es während ſtützung der Mittelparteien, einſchließlich der Volkspartei, auch fürderhin zu ſichern, ohne die So⸗ ſeiner neuen Amtsperiode gelingen möge, dem des Protokolls, Lord Reading und ſeine funge Gattin. Von links nach rechts: Beck de Fouquiers, der franzöſiſche Chef Ganz rechts Lord Tyrell, der engliſche Botſchafter in Paris. BFF ĩ ðͤvßß ̃ ̃ñßàyꝙVßf/ ðͤ ↄꝙꝙ ˙»A ˙ AA. ÄꝓVꝓꝓcccccccccccccccccccccccccccccc c gebung des Kanzlers nimmt man an, heute Abend ſpäteſtens morgen mittag würde die neue Min i⸗ liſt ee beim Reichspräſidenten ſein. Kein Empfang Hitlers beim Reichspräſidenten — Berlin, 9. Okt. Die in der Oeffentlichkeit um⸗ laufenden Gerüchte über einen Empfang Adolf Hit⸗ lers beim Reichspräſidenten ſind, wie wir von unter⸗ richteter Seite erfahren, unzutreffend. Zum Treviranus-Interview mit einem Franzoſen Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 E Berlin, 9. Okt. Der Pariſer„Soir“ hat vor einigen Tagen ein angebliches Interview eines ſeiner Mitarbeiter mit dem redſeligen Treviranus verbreitet, das ſei⸗ nen Weg durch die geſamte franzöſiſche Preſſe ge⸗ nommen hat(und auch von uns mitgeteilt worden iſt). Wie wir von zuſtändiger Seite hören, ſind die Ausführungen, die Herrn Treviranus hier in den Mund gelegt werden, in dieſer Form nicht gefallen. Herr Treviranus hat kein Interview gewährt, ſon⸗ dern nur ganz allgemein mit einem Vertreter des „Soir“ über die Notwendigkeit geſprochen, daß die Korridorfrage zwiſchen Polen und Deutſchland be⸗ reinigt werden müſſe, wenn der Friede in Europa wiederhergeſtellt ſein ſoll. Wir ſind natürlich nicht in der Lage, nachzuprüfen, ob nicht Herr Treviranus die ihm als Miniſter auferlegte Grenze der Mei⸗ nungsäußerung in dieſem Falle wieder überſchritten hat. Jedenfalls wird die Auffaſſung, die der„Matin“ gewiſſermaßen als die der deutſchen Regierung wei⸗ tergibt, in der Wilhelmſtraße keineswegs geteilt. An dem deutſchen Standpunkt, daßnur eine völlige Reviſion dem deutſchen Standpunkt Rechnung tragen kann, hat ſich ſelbſtverſtändlich nichts geändert. Wiederwahl Miklas zum Bundespräfidenten Volke jenes Maß von innerer Ordnung und Befriedung zu erhalten, das die Vorausſetzung der politiſchen Selbſtſtändigkeit und damit der Selbſtbeſtimmung überhaupt iſt. Er ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf den Bundespräſidenten und die öſterreichiſche Republik, in das die Bundesverſamm⸗ lung einmütig einſtimmte. Mit zahlreichen Mitgliedern des diplomatiſchen Korps wohnte auch der deutſche Geſchäfksträger Dr. Elodius, dem feierlichen Akt bei. Führender amerikaniſcher Bankier für drei⸗ jähriges Moratorium — Newyork, 9. Okt. In der Schlußſitzung der American Bankers Association trat Frederick Kent vom Vorſtand der Bankers Tfust Co. nachdrücklich für die Notwendigkeit eines mindeſtens drei⸗ jährigen Kriegsſchulden⸗ und Repara⸗ tionsmoraktoriums ein und beklagte die poli⸗ tiſchen Einflüſſe, die bereits das diesjährige Mora⸗ torium bis zum letzten Augenblick verzögerten. Er halte die Ungewißheiten des Schuldenproblems für einen derjenigen Faktoren, die der Beſſerung der Wirtſchaftslage am ſtärkſten entgegenwirken, dem Leſer eine ſachliche Urteilsbildung noch mehr erſchwert, ja oft völlig unmöglich gemacht wird. Der über den Parteien ſtehenden und ſich ihrer unendlichen Verantwortung in dieſer ſo äußerſt kritiſchen Zeit bewußten Preſſe erwächſt da⸗ durch die außerordentlich wichtige Aufgabe, die künſt⸗ lich noch verſtärkte Undurchſichtigkeit der Lage nach heſter Möglichkeit aufzuhellen und in ihren Leit⸗ aufſätzen zu den Tagesfragen ein vorurteils⸗ loſer Wegweiſer im Labyrinth des Nach⸗ richten materials zu ſein. Selbſtverſtändlich kann auch der am beſten unterrichtete und unpar⸗ teiiſch urteilende Preſſemann nicht wiſſen, wie ſich die jetzt in einem ſo heftigen Fieberſtadium befind⸗ liche innerpolitiſche Lage ſich weiter entwickeln wird. Das weiß kein Menſch auf der Welt, die Männer in der Regierung wiſſen das genau ſo wenig wie der letzte Mann im Volke. Trotzdem wäre es das ge⸗ fährlichſte, was wir tun könnten, wenn wir uns einem bequemen Fatalismus hingeben, uns von den Ereigniſſen treiben laſſen oder hinter ihnen her⸗ laufen würden. Nur Kampf, unermüdlicher Kampf hält die Kräfte rege und jetzt iſt die Zeit gekommen, wo jeder Deutſche an ſich ſelbſt die Probe auf das Exempel machen muß, das Goethe im zweiten Teil ſeines„Fauſt“ in die ſeinerzeit von uns allen mit Begeiſterung nachgeſprochenen Worte gefaßt hat: „Nur der verdient ſich Freiheit wie das Leben, der täglich ſie erobern muß“. In dieſem ſchwerſten Daſeinskampfe des Vater⸗ landes muß jeder, der kein Hundsfott ſein will, ſich ſeiner ſtaatspolitiſchen Pflicht bis zum Aeußerſten bewußt ſein. Wem, wie Regierung und Preſſe, die Pflicht zur Führung auferlegt iſt, hat allen anderen voran die unabweisbare Aufgabe, ſein ganzes Sein rückſichtslos nach allen Seiten hin in den Dienſt dieſer ſchweren und undankbaren, aber im Intereſſe des Volksganzen doch ſo elementar vor⸗ dringlichen Notwendigkeit zu ſtellen. Dem kräftelähmenden Peſſimismus, der vielfach verbreiteten Untergangsſtimmung, muß überall und immer wieder mit der Feſtſtellung ent⸗ gegengetreten werden, daß ein großes Kulturvolk mit 64 Millionen Menſchen niemals unter ⸗ gehen kann, ſondern daß ſich allenfalls nur ſeine äußere Daſeinsform ändert. Und immer wieder muß allen gewohnheitsmäßigen Miesmachern und berufsmäßigen Hetzern mit Hinweiſen auf unſere tauſendjährige Geſchichte begegnet werden, die mit draſtiſcher Deutlichkeit lehrt, daß wir noch ungleich ſchlimmere Perioden, als wir ſie heute durchmachen, ſchließlich doch immer wieder überſtanden haben. Gar nicht zu ſprechen von den erſt ſo kurze Zeit zurückliegenden Kataſtrophen, wie dem Weltkrieg, der Revolution, dem Spartakusaufruhr in Mitteldeutſchland und im Ruhrgebiet, der Räte⸗ herrſchaft in München, der Inflation, der Ruhr⸗ beſetzung und noch vielen anderen ſchwerſten Heimſuchungen. Was ſich augenblicklich in Berlin abſpielt, iſt ein Trauerſpiel, wie wir es ſchon gar zu häufig in den zwölf Jahren erlebt haben, in denen wir eine demokratiſche Republik ſind. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, erklären wir hierbei in Parentheſe, daß wir ſelbſtverſtändlich nicht die geringſte Sehnſucht verſpüren, wieder Untertanen eines erblichen Mo⸗ narchismus zu werden. Gleichzeitig müſſen wir je⸗ doch die für uns alle wenig ſchmeichelhafte Feſt⸗ ſtellung machen, daß das deutſche Volk offenbar noch nicht fähig iſt, ſich ſelber zu regieren Brünings derzeitige Erfahrungen ſprechen in dieſer 9———— 1—— ist wieder zweifelhaft ß wiſchen den äußerſten Gegenpolen be⸗ Mann ne Ausdauer gehabt! gibt, die verraten werden können; auch denken wir um ihn im Bedarfsfalle ſo vor den Mund zu halten, lich dem Kuß aus wiſſenſchaftlichen Kreiſen auch ein 2. Seite/ Nummer 468 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 9. Oktober 1931 Hinſicht wieder Bände. Infolge des ſchmerzlichſten Mangels an Führerperſön lichkeiten, an ſelbſtloſem Patriotismus und an Zivil⸗ courage greift Brüning bei ſeinen Bemühungen um die Neubildung des Kabinetts nun ſchon ſeit drei Tagen ins Leere. Statt eine Verminderung ſeiner Schwierigkeiten zu erreichen, wie es bei ſeiner Inttiative zur Kabinettsumbildung ſein Ziel war, hat er ſie noch vermehrt. Alle Männer, die ihm ge⸗ eignet ſcheinen, in das Kabinett einzutreten, verſagen ſich ihm. Geheimrat Schmitz von der J. G. Farben⸗ induſtrie, den der Kanzler ſich ſchon ſeit Monaten für ſein Kabinett zu gewinnen ſuchte, hat nun endgül⸗ tig agelehnt. Herr Geßler, der für das In⸗ nenminiſterium in Ausſicht genommen war, hat Be⸗ denken, Herrn Warmboldts bereits erteilte Zuſage zur Uebernahme des Wirtſchaftsminiſteriums geworden, Herr von Neurath, dem man das Außenminiſterium über⸗ tragen wollte, macht ebenfalls kein Hehl daraus, daß er lieber als Botſchafter in London bleiben würde, obwohl der Reichspräſident aus⸗ drücklich den Wunſch ausgeſprochen hat, daß Herr von Neurath ins Kabinett eintritt. Auch von den führen⸗ den Herren der In duſtrie hat bisher noch nie⸗ mand den Willen gezeigt, in das Kabinett einzutre⸗ ten und dadurch perſönlich dabei mitzuhelfen in dieſer kritiſchen Situation„die Kohlen aus dem Feuer zu holen“, wie der Volksmund ſagt. So kommt es, daß der Reichskanzler ſich genötigt ſieht, auf ſeiner Miniſterſuche auf Politiker zurück⸗ zugreifen, die ſchon ziemlich ausgeſpielt hatten, wie die Herren Scholz und Treviranus. Alle von Brüning zur Mitarbeit am Kabinett berufenen, aber eine Abſage erteilenden Männer haben offenbar perſönliche Bedenken gehabt, das Staatsſchiff zu beſteigen, bevor die mit dem Reichstagszuſam⸗ mentritt drohenden Klippen paſſiert ſind. Darauf aber kam es und kommt es doch an, noch vor Er⸗ öffnung des Reichstages und noch vor dem Paſſieren der gefährlichen Strudel zwiſchen Seylla und Charyb⸗ dis an Bord des Staatsſchiffes noch einige beſonders ſeetüchtige und erprobte Kapitäne zu haben. Daß der bisherige Mißerfolg dieſer Bemühungen des Kanzlers der Rechtsoppoſition und allen anderen auf den Sturz der Reichsregierung hinzielenden Elementen neuen kräftigen Wind in die Segel geblaſen hat, iſt unverkennbar. Schon frohlockt der„Völkiſche Beobachter“, daß man in rechtsradikalen Kreiſen mit ruhigen Nerven„die letzten Zuckungen“ eines zuſammenbrechenden Syſtems verfolge in der unerſchütterlichen Ueber⸗ zeugung, daß„allein berechtigt zur Füh⸗ rung des kommenden Deutſchlands die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung“ ſet.. Daß auch die Kommuniſten Morgenluft wittern und von dem gleichen Ehrgeiz beſeſſen ſind wie die Radikalen auf der anderen Seite, bedarf wohl ebenſowenig einer beſonderen Feſtſtellung wie die Tatſache, daß die weitaus überwiegende Mehrzahl des deut⸗ ſchen Volkes nach wie vor weder rechts⸗ noch links⸗ radikal eingeſtellt iſt. In unſerer demokratiſchen Republik wäre alſo die gegebene Regierungsbaſis eine breite Volksgemeinſchaft aller findlichen Mittelparteien. Leider iſt dieſe ideale Forderung nicht zu verwirklichen, ſondern dem Kanzler wird jetzt von vielen Seiten nahegelegt, daß nicht Konzentration, ſondern Option die Forderung des Tages ſei. Bei dieſem Anſturm von allen Seiten muß dem Kauzler ſeine Stellungnahme und Entſcheidung un⸗ endlich ſchwer fallen, denn für den Mann an der Spitze des Reiches dürfen ja alle Parteien, ob ſie rechts, ob ſie links, ob ſie in der Mitte ſtehen mögen, immer nur Mittel zum Zweck ſein, zu dem Zweck nämlich, das allen Parteiengemeinſame deutſche Vaterland wieder herauszuführen aus dem jetzigen Jammer und möglichſt allen Volksgenoſ⸗ ſen ihr Leben und ihr, wenn auch noch ſo beſcheide⸗ nes, Brot zu ſichern. 5 5 H. A. Meißner. Sprengſtoff⸗Jund in einem Walde der Oberlauſitz — Nieſky(Oberlauſitz), 9. Okt. Pilzſucher hatten im Walde bei Petershain in einem Erdloch ein Sprengſtofflager gefunden und dies der Behörde ge⸗ meldet. In der letzten Nacht wurde nun Peters⸗ hain von Görlitzer Polizei und Landjägern um⸗ ſtellt und der nächtliche Verkehr mit Scheinwerfern kontrolliert. Allem Anſchein nach handelt es ſich um ein großes Sprengſtofflager politi⸗ ſcher Terroriſten, das aus einem Einbruch in das Vorratshaus eines im Bezirk befindlichen Steinbruches ſtammt. Mehrere Verdächtige wurden feſtgenommen. 30 Pfuns Sprengſtoff aufgefunden Oberſtaatsanwaltſchaft Görlitz teilt mit, daß bei dem Sprengſtoff⸗Fund im Walde bei Petershain feſtgeſtellt wurden: in einer Blechkanne ungefähr 50 Pfund Sprengſtoff verſchiedener Art, Kabel, Zündſchnur, Sprengkapſeln und elektriſche Zünder, fernerhin eine weitere Blechkanne mit Pa⸗ pier, das von Sprengſtoffumhüllungen ſtammt. Der Verdacht, dieſe Gegenſtände im Walde verborgen zu haben, richtete ſich gegen mehrere Perſonen aus Pe⸗ tershain und Coſel(Oberlauſitz) Görlitz und Hohen⸗ ſeefeld bei Jüterborg, die in der Nacht zum 9. Okt. feſtgenommen wurden. Ihre Wohnungen wurden durchſucht. Bei den in Petershain wohnhaften Perſonen wurden die gleichen Blechkannen wie die im Walde ge⸗ fundenen, Zündſchnüre, Leitungskabel und Waffen, gefunden. Die Funde laſſen darauf ſchließen, daß die Beſchuldigten mit begangenen Sprengſtoff⸗ attentaten in Verbindung ſtehen oder ihrer⸗ ſeits Sprengſtoffattentate beabſichtigten. Anſchlag auf das Haus des Bürgermeiſters Bracht Telegraphiſche Meldung Eſſen, 9. Oktober. der Dienſtwohnung des Ober⸗ Die Im Vorgarten bürgermeiſters Dr. Bracht in Eſſen⸗Bredeney e x⸗ plodierte geſtern abend ein Sprengkörper. Es handelt ſich um eine mit Sprengſtoff und Schrot⸗ ſtücken gefüllte Metallflaſche, die über den Garten⸗ zaun bis an das Haus geworfen worden war und dann durch eine Zündſchnur zur Exploſion gebracht wurde. Am Gebäude entſtand geringer Sachſchaden. Einige Fenſterſcheiben im Erdgeſchoß gingen in Trümmer. Die Polizei hat umfangreiche Ermitt⸗ lungen nach den Tätern eingeleitet. Telegraphiſche Meldung — Gdingen, 9. Okt. Bis 11 Uhr waren 10 Tote aus den Trümmern des infolge der Gaserploſion eingeſtürzten Gebäudes geborgen. Man nimmt an, daß ſich faſt ebenſoviele noch unter dem Schutt befinden. Die geborgenen To⸗ ten ſind zum Teil ſo zugerichtet, daß ihre eigenen An⸗ gehörigen ſie nicht identifizieren können. Die Ver⸗ letzungen der Geretteten, von denen ſechs in ein Krankenhaus gebracht werden mußten, ſind zum Teil erheblich ſchwerer als zuerſt angenommen wurde. Die Urſache der Exploſion iſt jetzt inſoweit ge⸗ klärt, als ſich herausgeſtellt hat, daß ſchon ſeit einiger Zeit ſich Gasgeruch in dem betroffenen Häuſerblock bemerkbar machte. Die Gasleitung wurde daraufhin zwar einer Reviſion unterzogen, die jedoch nicht ſehr gründlich geweſen zu ſein ſcheint. Die Kataſtrophe erfolgte dann geſtern abend, als eine Hausangeſtellte einen Kellerraum des zerſtörten Hauſes mit einem offenen Licht betrat. Was hallen Sie vom Kuß, Herr Profeſſor? Er iſt gar nicht ſo gefährlich— Bitte nicht ſo oft aus Küſſen denken— die Giljaken machen es anders als wir Wenn man allem bem Glauben ſchenken wollte, was die Wiſſenſchaft in letzter Zeit über den Kuß zu ſagen hatte, ſo könnte einem wahrhaftig die ganze Luſt an dieſer von ſämtlichen Dichtern hochgeprie⸗ enen Unterhaltung vergehen. Da hat der eine den Kuß analyſiert und feſtgeſtellt, daß er in der Haupt⸗ ſache aus Waſſer beſteht— ſicher war dem Gelehrten gerade ein falſcher unter das Mikroſkop geraten—, und der andere hat ſich die Zeit damit vertrieben, daß er die angeblich durch das Berühren zweier Lippenpaare in Bewegung geſetzten Mikroben zählte. Zwei Millionen ſollen es geweſen ſein. Hat der Uebrigens iſt die Geſchichte nicht mehr ganz neu. Schon früher hat es Leute gegeben, die von der Gefährlichkeit der Küſſe überzeugt waren. Wir denken dabei nicht an Judasküſſe, die ja niemals aus der Mode kommen werden, ſolange es noch Menſchen nicht an abſichtlich vergiftete Küſſe, die ſchon immer eine Rolle geſpielt haben, wenn Frauen unliebſame Verehrer unauffällig aus der Welt chaffen wollten. Nein, unſeren braven deutſchen Kuß hat man ſchon früher als gefährlich bezeichnet, und ein gausz genialer Kopf ſchuf ſogar einen Mikrobenſchild, den die Damenwelt im Handtäſchchen bei ſich tragen konnte, daß die hauchdünne und elaſttiſche Zelluloidſcheibe die unmittelbare gegenſeitige Berührung der Lippen⸗ paare unmöglich machte. Aber die Sache fand keinen rechten Anklang. Dem Kuß fehlte eben die Würze. Sy küßte man ohne Mikrobenſchild weiter, auch auf die Gefahr hin, daß die Bazillen auf beiden Seiten zum Generalangriff vorgingen. Nun iſt es aber doch ſehr beruhigend, wenn end⸗ Freund und Verfechter erſteht. Dieſer, der engliſche Gelehrte Dr. Joſia Oldfield, ein würdiger alter Herr, kürzlich in einem Vortrage die ganze Angſt vor dem „Mikrobenkuß“ als überflüſſig. Ihm iſt noch kein Fall vorgekommen, in welchem— ausgeſprochene Erkrankung auf ſeiten des einen Partners natürlich ausgenommen— ein Kuß nachteilige geſundheitliche Folgen gehabt hätte. 8 „Nein“, ſagt Dr. Oldfield,„küſſe ruhig, wenn Dir das Herz danach iſt. Küſſe, ſo innig und feurig Du nur kannſt. Aber küſſe nicht zu oft!“ Recht hat er. Küſſe ſind in den letzten Jahren etwas billig gewor⸗ den. Früher wurde den Mädchen von der Mutter geſagt:„Küſſen! Nein, Kind, an ſo etwas darfſt Du um keinen Preis der Welt denken.“ Natürlich dachte das Mädel erſt recht daran, ja es konzentrierte faſt ſein ganzes Sinnen und Trachten auf den einen Kuß, der nicht mit Gold aufzuwiegen war, auf den erſten. Denn der hatte etwas zu gelten. Der war wie ein Gelöbnis:„Ich will Dir treu ſein!“ Heute iſt die Sache ein bißchen anders. Der Kuß iſt ſehr billig geworden, es herrſcht eine Kußinflation, es werden zu viel Küſſe erzeugt, und der Verbrauch kann mit dem Angebot nicht mehr Schritt halten. HAlſo“, ſagt Dr. Oldfried,„küßt nicht zu oft! Gebt dem Kuß wieder ſeinen Vorkriegswert. Küßt nicht jeden dummen Jungen, nicht jeden, den Ihr „Freund“ nennt. Denkt daran: Der Kuß ſoll ein Geſchenk ſein, das nur gegeben wird, wenn Liebe zum Partner, Achtung vor ihm im Spiel ſind und wenn auſwallende innere Bewegung Euch dazu treibt.“ Das iſt nach Dr. Oldfields Anſicht der einzig wahre Kuß. Die anderen können ihm ſamt und ſon⸗ ders geſtohlen werden. Vor allem eine Sorte von Küſſen, die Dr. Oldfield in allen ſeiner Aufſicht unterſtehenden Kleinkinder⸗ ſtuben durch Plakate bekämpft:„Schützt bitte dieſe armen hilfloſen Weſen hier gegen alle ſelbſtſüchtigen Frauen, die ſie küſſen wollen. Sie können ſich ja nicht ſelbſt dagegen wehren.“ Der alte Herr hat wieder recht. Wie oft kann man beobachten, daß Frauen — meiſtens ſolche, die zu bequem ſind, ſelbſt Kinder zu haben— ſich auf der Straße oder bei Beſuchen auf das unſchuldige kleine Weſen im Steckkiſſen ſtür⸗ zen und„es unbedingt küſſen müſſen“. Sie können ſich einfach nicht anders helfen. Sie glauben, der Mutter eine Ehre und dem Kinde einen Gefallen da⸗ mit zu erweiſen, und wundern ſich, wenn das arme dem man ſchon ſein Teil Lebenserfahrung 1 alſo auch in puncto Küſſen— zutrauen darf, bezeichnete Ding das Geſicht zum Heulen verzieht. Sie werſen ihm ſchließlich noch Undankbarkeit vor. Dabei ſagt Sprengſtoff Funde und Allentate Irreführende Ankündigung eines Eiſenbahn-Anſchlages Telegraphiſche Meldung — Altona, 9. Okt. Bei der Reichsbahndirektion Altona war durch ein anonymes Schreiben für die Nacht vom 6. zum 7. Ok⸗ tober ein Eiſenbahnanſchlag auf der Strecke zwiſchen Winſen an der Luhe und Bienenbüttel angekündigt worden. Die etwa 25 Kilometer lange Strecke wurde daraufhin in der fraglichen Nacht verſtärkt durch Bahnſchutz und Landjäger beobachtet. Da nichts Ver⸗ dächtiges bemerkt wurde, iſt anzunehmen, daß es ſich um eine Irreführung der Reichsbahndirektion gehandelt hat. Die Reichsbahndirektion weiſt da⸗ rauf hin, daß ſeit der Jüterboger Kataſtrophe die Strecken überall ſtärker bewacht wer⸗ den und daher kein Grund zur Beunru⸗ higung gegeben iſt. — Auf der Suche nach den Fülerboger Eiſenbahnverbrechern Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 9. Okt. Wie dem„Berl. Lok. Anz.“ aus Hohenſeefeld berichtet wird, iſt dort in der vorigen Nacht der Knecht Kurt Bartels wegen Verdachts der Mit⸗ täterſchaft beim Jüterboger Eiſen⸗ bahnattentat feſtgenommen worden. Seine Ueberführung nach Berlin iſt veranlaßt. Bartels ſoll an einem Diebſtahl in Petersheim beteiligt ſein, wo vor kurzem etwa ein halber Zeutner Sprengſtoff entwendet wurde. Die Polizei verfolgt ſeit einiger Zeit vor allem die fjüngſten Sprengſtoffdiebſtähle und ſie hofft auf dieſe Weiſe auf die Spur der Jüterboger Verbrecher zu kom⸗ men. Auf dieſe Art und Weiſe ſtieß man auf die Perſon des Bartels, der in Hohenſeefeld im Kreiſe Jüterbog an der Jüterbog⸗Luckenwalder Klein⸗ bahn, alſo nicht weit von der Attentatſtelle wohnt. Ein Kriminalkommiſſar zog an Ort und Stelle un⸗ auffällig Erkundigungen ein. Dabei ergaben ſich weitere Verdachtsmomente, die die Möglichkeit of⸗ fenbaren, daß Bartels irgendwie an dem Attentat beteiligt war. Die Oberſtaatsanwaltſchaft Görlitz ließ in Petershain die Eltern und die Geſchwiſter des Bar⸗ tels feſtnehmen. Bei einer Durrchſuchung ihrer Wohnung ſollen nicht nur größere Mengen Sprengſtoff, ſondern auch belaſtende Schriften und weiteres Material gefunden worden ſein. Zur Exploſionskataſtrophe in Goingen Die Ausmaße der Exploſion laſſen ſich jetzt einigermaßen klar überſehen. Sie ſind größer, als urſprünglich angenommen wurde. So ſind außer den 14 vollſtändig zerſtörten Wohnungen des Häuſerblocks 20 weitere ſo ſtark beſchädigt, daß ſie wegen Einſturzgefahr geräumt werden mußten. Ferner weiſt der ganze Häuſerblock große Maurerriſſe auf. 5 Vier Todesopfer auf der Karſten⸗Zentrum⸗ Grube — Beuthen, 9. Okt. Von den fünf Bergleuten, die bei dem Pfeilereinſturz in der vergangenen Nacht auf der Karſten⸗Zentrum⸗Grube verſchüttet wurden, konnten im Laufe einer 12ſtündigen Ret⸗ tungsarbeit vier als Leichen geborgen wer⸗ den. Der fünfte, der, wie gemeldet, bald nach dem Unglück gerettet wurde, kam mit ganz leichten Ver⸗ letzungen davon. doch das Baby durch ſein Verhalten deutlich genug: „Na, ich danke!“ 8 Am fürchterlichſten iſt ja dieſe Kußmanie in roma⸗ niſchen Ländern. Sie hat noch nicht einmal abgenom⸗ men, ſeitdem ſich dort die geſamte Damenwelt— von den Schulmädchen an bis zur Urgroßmutter— ſchminkt, pudert und die Lippen färbt. Abſchieds⸗ ſzenen auf einem franzöſiſchen Bahnhof können die Zuſchauer zur Flucht veranlaſſen. Dreimal auf die rechte, dreimal auf die linke Backe, ein paar auf den Mund, und die ganze Kriegsbemalung iſt zum Teufel, iſt— gewiſſermaßen, damit der ein Andenken mit in Fremde nimmt— mit dem Sohn, Bruder oder Nef⸗ fen redlich geteilt. i Kein Wunder, daß eine kleine Indochineſin, die zur Kolonialausſtellung nach Paris kam, auf dem Bahnhof entſetzt war:„Die beiden Menſchen da ſind ja verrückt!“ Sie hatte eben keine Ahnung von weſt⸗ licher„Kultur“. Nicht einmal vom Kuß zwiſchen Lie⸗ benden wollte ſie etwas wiſſen:„Das machen wir mit der Naſe“. Wir Europäer nicht. Wir laſſen uns dieſen einen Kuß nicht nehmen, denn wir wollen's nicht wie die Indochineſen machen oder gar wie die Giljaken, die einander beim Schäferſtündchen die Kopfläuſe ab⸗ ſuchen, oder wie die Tſchoroti⸗Mädchen, die dem Aus⸗ erwählten ihre Liebe dadurch zu erkennen geben, daß ſie ihm die Backen zerkratzen und ins Geſicht ſpucken. Bei uns macht man das erſt nach der. H. H. Eine Stiftung graphiſcher Kunſtwerke für das Breslauer Muſeum. Aus der Sammlung Carl Sachs, die im Vorjahr durch das Kunſtantiqua⸗ riat C. G. Boerner in Leipzig ihre außerdeutſche Graphik, koſtbare Blätter von Daumier, Forain, Toulouſe⸗Lautree, Whiſtler, Zorn u. a. zur Verſtei⸗ gerung brachte, iſt jetzt die Sammlung der deutſchen Graphik, die urſprünglich in die Auktion mit ein⸗ geſchloſſen werden ſollte, auf Wunſch des Samm⸗ lers nicht zum Ausgebot gebracht worden, ſondern wird dem Muſeum in Breslau zufallen. Die wert⸗ volle Stiftung umfaßt bedeutende Blätter deutſcher Meiſter des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, wie Corinth, Klinger, Käthe Kollwitz, Leibl, Liebermann, Maid, Slevegt und einzelne ausgewählte Zeichnungen, z. B. von Schadow, Schnorr, Richter, Marses, Barlach, Weinzheimer und Jaeckel. 8 — Der zweite Kurfürſtendammprozeß Telegraphiſche Meldung — Berlin, 9. Okt. Vor dem Erweiterten Schöffengericht Charlot⸗ tenburg begann heute vormittag unter großem An⸗ drang der zweite Kurfürſtendammprozeß, der ſich gegen den oberſten SA⸗Führer der Berliner Natio⸗ nalſozialiſten, Graf He lldorf, gegen den Stabs⸗ führer Ern ſt, den Jungſtahlhelmführer Brandt, die ſämtlich in Haft ſind, und gegen zwei weitere Nationalſozialiſten, den Zeitungshändler Dame⸗ row und den Expedienten Karl Schulz, wegen Landfriedensbruchs und anderer De⸗ likte richtet. Nach Eröffnung der Verhandlung brachte Rechts⸗ anwalt Frank II. namens der Verteidigung einen auch ſchriftlich mit ausführlicher Begründung formu⸗ lierten Ablehnungsantrag gegen den Vorſitzenden, Landgerichtsdirektoer Schmitz und den Beiſitzer, Landgerichtsrat Thiemann, wegen Beſorgnis der Befangenheit ein. Der Staatsanwalt verlangte, daß die Akten der zu⸗ ſtändigen Strafkammer zur Entſcheidung zuzuleiten ſeien, vor der ſich die beiden Richter dienſtlich zu äußern hätten, ob ſie ſich für befangen hielten oder nicht. Die Staatsanwaltſchaft halte den Ablehnungs⸗ antrag für unbegründet. Hierauf unterbrach der Vorſitzende die Sitzung bis morgen vormittag 9 Uhr. Politiſche Mörder verhaftet Meldung des Wolffbüros — Eſſen, 9. Okt. Der Mord an dem Nationalſozialiſten Erich Garthe, ber am 5. Oktober von politiſchen Geg⸗ nern überfallen und niedergeſchoſſen worden war, iſt nunmehr aufgeklärt. Der Täter iſt der 30jährige Packer Hermann van t Ende aus Eſſen, der am 5. Oktober an einer kommuniſtiſchen Kundgebung gegen den Faſzismus im Eſſener Saalbau teilgenom⸗ men hatte. Ein Vergleich der am Tatort feſtgeſtellten Fuß⸗ ſpur mit einem Schuh des Feſtgenommenen ergab deren Uebereinſtimmung. van t Ende geſtand ſchließ⸗ lich die Tat in vollem Umfange ein. Er gab an, auf dem Hauptbahnhof ein Paket mit der Schußwaffe hinterlegt zu haben. Die Polizei ſtellte feſt, daß die⸗ ſes Paket eine Schußwaffe mit Patronen, einen Dolch, einen Schlagring und Mitgliedsbücher der Kommu⸗ niſtiſchen Partei enthielt. van'Ende iſt mit vier weiteren Feſtgenommenen, die verdächtig ſind, am Ueberfall beteiligt geweſen zu ſein, dem Gericht zu⸗ geführt worden. Letzte Meldungen Schweizer Fahrt des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 9. Okt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute morgen 805 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann, zu einer etwa achtſtündiu⸗ von gen Schweizer Fahrt, die in das Gebiet NeuchstelGenf führen ſoll, mit 40 Fahrgä ſt e n an Bord bei klarem, ſonnigem Herbſtwetter aufge⸗ ſtiegen. Doppelmord und Selbſtmord — Gardelegen, 9. Okt. Der Landwirt Holle und ſeine 25 Jahre alte Tochter in Wernſtedt wurden geſtern nachmittag aus dem Hinterhalt er⸗ ſchoſſen. Beide waren ſofort tot. Der Täter, ein gewiſſer Bernhard Müller aus Wernſtedt, der die Tat aus Rache begangen hatte, erſchoß ſich gleichfalls. Die nächſten Wahlen in England — London, 9. Okt. Bei den nächſten Wahlen wer⸗ den die regierungsfreundlichen Parteien ungefähr 580 Kandidaten aufſtellen, und zwar die Kon⸗ ſervativen 500, die nationale Arbeiterpartei 50 und die nationalen Liberalen 30. Auf der Seite der Op⸗ poſition wird die Arbeiterpartei 500, die frei⸗ händleriſchen Liberalen 50 und die neue unabhängige Partei Mosleys 18 Kandidaten aufſtellen. Die Freilegung der Fresken im Breiſacher Münſter. Das ſeit mehr als fünf Monaten den hin⸗ teren Raum des Münſters ausfüllende Gerüſt iſt jetzt verſchwunden. Der weißgraue Ton und daß Gelb der Rippen laſſen das Gewölbe voll zur Gel⸗ tung kommen. Die neue Empore paßt ſich gut dem Raume an. Welch wunderbaren Schatz man aber mit der Freilegung der Fresken gewonnen, erkennt man jetzt, wo man ſie in ihrem Umfange voll über⸗ blicken kann. Fresken von ſolchem Umfange und ſolcher Schönheit und ſo gut erhalten, dürften zu den Seltenheiten gerechnet werden. Eine tiefe Wirkung geht von der Darſtellung des jüngſten Ge⸗ richts aus. Echt mittelalterlich find bei der Höllen⸗ darſtellung an der Nordſeite die grotesken und bizarren Geſtalten der hölliſchen Geiſter, die de ſpukhaft aus den Flammen, dem Dampf und der ſchwarzen Finſternis hervorbrechen und die Ver⸗ dammten zur ewigen Pein in ihren Pfuhl ſtoßen und zerren. Die Sübſeite zeigt den Einzug der Seeligen in die Hallen des himmliſchen Palaſtes unter denen alle Stände vertreten ſind, während Engel ſie geleiten und mit himmliſcher Muſik aus den Höhen der Arkaden begrüßen. Dieſer Teil hal am meiſten gelitten, da man in das Bild hinein ein großes Fenſter gebrochen hatte. Alles verrät die Hand eines großen Meiſters, ſoweit die Unter⸗ ſuchung bis jetzt ergeben hat, ſind die Fresken in Verbindung mit Martin Schongauer, dem großen Meiſter, der in Breiſach 1491 ſtarb, zu ſetzen. Die Arbeit des Freilegens wurde von Kunſtmaler Bam 3 mert aus Donaueſchingen vorgenommen. Nun fe nur noch die Orgel. Da dieſe nun den ihr auf der Empore zugedachten Platz nicht erhalten kann, muß mit ihrem Aufbau noch gewartet werden. Wie man hört, ſoll ſie im hinteren Querſchiff rechts und links 4 des Hauptſchiffes, alſo geteilt, Aufſtellung finden. O Beilegung des Gagenkonfliktes an den Wiener Staatstheatern. Die Verhandlungen der Verwaltun⸗ gen der Wiener Staatstheater— Oper und des Burg“ theaters mit den Bühnenangehörigen ſind jetzt zu einem Ausgleich gekommen. Dabei wurde von Sei- ten der prominenteſten Künſtler erhebliche Zuge⸗ ſtändniſſe gemacht. Für die übrigen Mitglieder der beiden Enſembles ſollen die für alle öſterreichiſchen Staatsbeamten vorgeſehenen Gehaltskürzungen Kraft treten. Andererſeits hat die Intendanz der Bühne von Kündigungen abgeſehen. g 4 r 0 Freitag, 9. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ An dem linken, etwa 8 Meter hoch ge⸗ legenen Fenſter wurde an der von außen eingekitteten Scheibe ein kleines Loch ausgebrochen, um den Riegel aufziehen zu können. Blick in den von den Einbrechern heimgeſuchten Saal; im Hintergrund Beamte vom Erkennungsdienſt bei der Siche⸗ Abend⸗Aus ldediebſtahl i rung der Spuren. Die Stellwand, von der die Einbrecher teilweiſe die Be⸗ ſpannung abgeriſſen haben, um darin die Bilder zu ver⸗ packen. Die Grundfarbe des Stoffes iſt ein verblaßtes Bordeaux⸗Rot, das Muſter gelblich. Das Fenſter, durch das wahrſcheinlich die Beute hinaus⸗ geſchafft wurde. ſchnittenen Gardinenſchnur, Am Boden liegen noch Reſte der abge⸗ die zum Verſchnüren der Bilder diente. Eigenart und Wert der zwölf enttvendeten Kunſtwerke Die in der vergangenen Nacht aus der Gemälde⸗ galerie im Mannheimer Schloß geſtohlenen Bilder ſtammen faſt alle von holländiſchen Malern des 17. Jahrhunderts, d. h. aus jenem Land, das gerade da⸗ mals ſeine höchſte kulturelle Blüte erlebte, nachdem es ſich kurz vorher politiſch ſelbſtändig gemacht hatte. Die holländiſche Malerei des 17. Jahrhunderts geht in ihrer Wirkung, abgeſehen von einigen wenigen überragenden Meiſtern, wie Rembrandt und Franz Hals, mehr in die Breite als in die Tiefe. Eine Unzahl einzelner Maler iſt am Werke, Land und Leute zu ſchildern. Ein künſtleriſches Spezialiſten⸗ kum, wie es vorher die Kunſtgeſchichte nicht gekannt hatte, bildet ſich heraus. Menſchen der verſchie⸗ denſten ſozialen Schichten, Soldaten, Bauern, Bürger, finden ihre Spezialmaler, das Land, die weiten grünen Wieſenflächen, das Vieh darauf, die Blumen und Früchte des Landes, die See, die Schiffe: alles wird mit der gleichen Liebe von Fachmalern geſchil⸗ dert. So iſt es kein Wunder, daß jede größere Ge⸗ mäldegalerie viele ſolche holländiſchen Bilder heute ihr eigen nennt. 5 Drei Landſchaftsbilder ſind den Dieben zum Opfer gefallen. Von einem der Hauptmeiſter der holländiſchen Land⸗ ſchaftskunſt, von Jan van Goyen, ſtammt ein kleines, ganz beſonders reizvolles Bild, das ſich von dem Geſamtwerk des Meiſters durch eine ganz be⸗ ſondere Eigentümlichkeit ſchied., van Goyen liebte es, im allgemeinen das wellige Dünenland mit ſeinen kargen Strohhütten, die Flußfähren, die ſan⸗ digen Dünenwege in einem goldig⸗blonden Licht zu schildern. Er malte mit Vorliebe auch Waſſerbilder, auf denen ſich alles in dem Dunſt der Atmoſphäre badet. Unſer Bild ſchildert nicht eine ſolche helle, freundliche Stimmung, ſondern ein gewaltiges Un⸗ gewitter mit Blitzen und ſchwefelgelbem Himmel über einer aufgeregten See. Solche momentane Stimmungen ſind den Werken van Goyens äußerſt ſelten. Daher mag das Bild für den Liebhaber einen ganz beſonderen Wert haben. Unter van Goyens Einfluß entwickelte ſich Salomon van Ruysdael, der Onkel des bekannteren Jacob van Ruysdael, deſſen Landſchaften in den großen Galerien zu den — Die Polizei rechtferligt ſich Unter Bezugnahme auf die kritiſchen Aeußerun⸗ gen, die uns über das Verhalten der Polizeibeamten bei dem Verkehrsunfall vor dem Kaufhaus„Zum Tatterſall“ aus dem Leſerkreiſe zugingen, erhalten wir von der Polizeidirektion folgende Erwiderung: 1. Auf Veranlaſſung eines nichtuniformierten Be⸗ amten wurde dem Verunglückten von einer im Sani⸗ tätsweſen ausgebildeten Zivilperſon ſofort ein otperband angelegt. Auch die Polizeibeam⸗ ten ſind in der erſten Hilfeleiſtung ausgebildet. 2. Selbſtverſtändlich verſuchte ein Polizeibeamter kaſcheſtens mehrere in der Nähe wohnende Aerzte zu verſtändigen, kraf jedoch niemand an. f 3. Der von einem Beamten der Fahndungspoli⸗ del unmittelbar nach dem Unfall angeforderte San i⸗ tätswagen fuhr.36 Uhr nachmittags ab und Adrian van Oſtade(16101685): Zechende Bauern Prunkſtücken gehören(Judenfriedhof in Dresden). Salomon van Ruysdael liebte wie van Goyen die dunſtige Atmoſphäre des Küſtenlandes. Aber nicht die blonde Tönung der van Goyenſchen Bilder iſt bei ihr zu finden, ſondern vielmehr ein kühles, ſil⸗ briges Grau. So war auch unſer Bild, eine Lan d⸗ ſchaft mit großen Weidengruppen am Waſſer, ein Stück aus Salomons Frühzeit, in feinen, grauſilbri⸗ gen Tönen gehalten. Streng zu ſcheiden von dieſer nordholländiſchen Landſchaftskunſt iſt die Kunſt des Abraham v. Cuy⸗ lenborch, von dem das dritte der entwendeten Landſchaftsbilder ſtammt. Cuylenborch war Utrech⸗ ter, d. h. ein Sohn jener Ecke des ſüdlichen Hollands, die damals noch am engſten mit dem katholiſchen Belgien verbunden blieb und auch in ihrer Kunſt ſich ſtreng von der nordholländiſchen ſchied. Die ſüd⸗ lichen, italteniſchen Einflüſſe ſpielten hier eine ganz andere Rolle als bei der eigentlichen national⸗hollän⸗ diſchen Malerei. Cuylenborch liebte es, beſonders Ruinenlandſchaften, Grotten, Höhlen mit Trümmern von antiken Figuren, Säulen uſw. zu ſchildern. Zwei ſeiner Bilder hängen noch jetzt in unſerer Schloßgalerie. Das dritte, das heute nacht ver⸗ ſchwand, ſtellt eine Grotte dar in bräunlich⸗grünlichen Tönen. Aus dem Dämmer leuchten große antike Relieffragmente auf. Im Gegenſatz zu den Bildern von van Goyen und van Ruysdgel ſtellt dieſes kleine Bild keinen ſehr großen händleriſchen Wert dar. Wieder ſehr viel wertvoller iſt ein ebenfalls ſehr kleines, aber ſehr fein gemaltes Bild aus der Werkſtatt von Paulus Potter, dem bekannten Tiermaler. Das Bild ſtellt einen Apfelſchimmel unter einem Eichbaum dar. Es iſt eine Replik eines Bildes, das Potter noch zwei⸗ mal gemalt hat. Im Louvre in Paris und in der Schweriner Gemäldegalerie hängen die beiden ande⸗ ren Exemplare. Wohl einer der bekannteſten iſt der holländiſche Kleinmaler Philips Wouwerman. Von ihm be⸗ ſitzt die Gemäldegalerie zwei ſchöne Bilder, die die Diebe hängen ließen, um ein drittes Bild des traf, da er infolge der naſſen Fahrbahn vorſichtig fahren mußte, wie der Polizeidirektion mitgeteilt wurde,.50 Uhr nachmittags am Unfallort ein. 4. Kurz nach Abfahrt des Sanitätswagens er⸗ ſchien auch einer der verſtändigten Aerzte, um dem Verunglückten Hilfe zu leiſten. 5. Der Verunglückte wurde von den anweſenden Polizeibeamten bis zum Eintreffen des Sanitäts- wagens am Unfallort deshalb liegen gelaſſen, weil infolge eines Unterſchenkelbruchs eine Veränderung ſeiner Lage unzweckmäßig war. 5* * Evang. Kirchendienſtnachrichten. Durch Ent⸗ ſchließung des Evang. Oberkirchenrats wurde Vikar Friedrich Ebding in Mannheim⸗Seckenheim in gleicher Eigenſchaft nach St. Georgen i. Schw. verſetzt. Er wechſelt die Stelle mit Vikar Kurt Wieder⸗ kehr. Drei der geſtohlenen Gemälde Salomon van Ruysdael(16281682): Laudſchaft Schülers und Bruders von Philips, des Pieter Wouwerman, mitzunehmen. Dieſes kleine, ziemlich unbedeutende Bild ſtellt einen Reiterangriff gegen Fußvolk dar. Es iſt verwunderlich, daß die vielen holländiſchen Sittenmaler ſo wenig von den Großtaten des hol⸗ ländiſchen Volkes im 17. Jahrhundert ſchildern. Die Reiterkämpfe etwa der Wouwermans geben immer ganz beziehungsloſe Szenen wieder, die mit den großen Schlachten nichts zu tun haben. Die politiſch wichtigen Ereigniſſe ſpiegeln ſich in der Kunſt dieſes Landes kaum. Dafür aber wird unmſo lieber und öfter der verkommene Bauer dargeſtellt, wie er ſich in Schenken und Rauchſtuben, in Scheunen und bei der Dorfkirmes aufführt. Adriaen van Oſtade iſt einer der berühmteſten Schilderer dieſer Bauernſzenen. Ein ganz köſtliches Werk von ihm iſt heute nacht geſtohlen worden: drei zechende und rauchende Bauern in der Schenke, bei denen ſchwer und breit eine Frau ſitzt, vergnügen ſich auf ihre derbe Art, während eine andere Frau mit Kreide die Zeche auf eine Tafel ſchreibt. Im Thema ähnlich war das Bild des Flamen David Teniers des Jüngeren, das unweit davon hing. Wieder rauchende und gröhlende Bauern, einer, der auf einer alten Fiedel den Geſang begleitet. Von dieſem ſelben David Teniers beſitzt unſere Gemälde⸗ galerie noch eine ganze Reihe von Bildern, die ſämt⸗ lich wertvoller ſind als das geſtohlene. Die Diebe hatten keinen Verſuch gemacht, in die eigentlichen Bilderſäle zu gelangen, in denen dieſe anderen Bil⸗ der hängen. Dafür haben ſie aber, offenbar durch den bekannten Namen Teniers verführt, zwei kleine, nicht ſehr wertvolle Bilder mitgehen laſſen, die der Bruder des Jüngeren David Teniers, Abraham Te⸗ niers, gemalt hat. Dieſe Bilder von Abraham Teniers hat man früher gern durch nachträglich auf⸗ gemalte Monogramme umgefälſcht zu Arbeiten des berühmteren Bruders. So war auch auf unſeren Bildern deutlich noch die Spur eines ſolchen ſpäteren Monogramms zu entdecken. Den Bauernbildern gegenüber ſteht die Gruppe der ſogenannten Geſellſchaftsbilder: vornehme Her⸗ ren und Damen, die ſich in der geſpreizten Weiſe des Barock bewegen, miteinander Konverſation treiben oder muſtzieren. Ein Hauptwerk dieſer Gruppe, ein beſonderer Liebling des Publikums unſerer Gemälde⸗ galerie war das Bild von Jacob Ochtervelt. Es ſtellt ein muſizierendes Paar dar: eine Dame, die aus einem Notenblatt, mit einer Hand andächtig taktierend, ſingt, während ſie ein Kavalier auf der Mandoline begleitet. Rechts neben dieſer etwas zu⸗ rückgerückten Gruppe iſt eine zweite Dame zu ſehen. Ihre wunderbar gemalte rote Samtjacke mit weißem Pelzbſatz und ihr gelbes Atlaskleid entzückte die Beſucher immer wieder. Das Bild hat ſchon einmal, bei dem Einbruch im Jahre 1921, den Dieben be⸗ ſonders gut gefallen, iſt damals aber ſehr bald wieder in die Gemäldegalerie zurückgekehrt. Zu dieſer Gruppe der Geſellſchaftsbilder gehört auch das kleine Bild Kaſpar Netſcher's, eines ge⸗ bürtigen Heidelbergers, der aber ganz zur holländi⸗ ſchen Schule zu rechnen iſt. Es ſtellt eine der belieb⸗ ten Fenſterfiguren dar; eine Dame mit einem Brief in der Hand, über einen prächtigen Perſerteppich aus dem Fenſter hinauslehnend. Das letzte Bild ſtammt von dem Dordrechter f Benjamin Cuyp. Es ſtellt eine Anbetung der Hirten dar, eine flott gemalte kleine Skizze, die deutlich den Einfluß des großen Lehrers Cuyp Rembrandt verriet. Die Diebe haben gewiß mehr Geſchmack und mehr Sachkenntnis verraten als jene, die vor zehn Jahren der Gemäldegalerie einen Beſuch abſtatteten. Dazu, daß ſie trotzdem offenbar nicht ganz gut von ihren vermutlichen Auftraggebern unterrichtet waren, kön⸗ nen wir uns beglückwünſchen, da auf dieſe Weiſe die wertvollſten Bilder jenes Raumes, in den ſie ein⸗ drangen, unberührt hängen blieben. Dr. Strübing. Jacob Ochtervelt: Muſikſzene Veoſlattung Eine bekannte und geachtete Perſönlichkeit, Fuhr⸗ unternehmer, Altſtabhalter und Altſtadtrat Wilhelm Wölluer in Rheinau, wurde geſtern zu Grabe ge⸗ tragen. Mit ihm iſt eine ſchlichte und einfache Per⸗ ſönlichkeit dahingegangen. 18 Jahre, davon 12 als Gemeinderat und Stabhalter der ehemaligen Ge⸗ meinde Seckenheim und 6 Jahre als Stadtrat, ſtand er im öffentlichen Leben. Von den Anfängen bis in die letzte Zeit hinein hat er an der Entwicklung des Vororts Rheinau lebhaften Anteil genommen. Bie⸗ derer Sinn und ſtete Hilfsbereitſchaft waren Tugen⸗ den, die den Heimgegangenen beſonders auszeich⸗ neten. Wenn es auch nicht ſeine Art war, viel von ſich reden zu machen, ſo hat er doch im ſtillen eine ungemein ſegensreiche Wirkſamkeit entfaltet und jederzeit mit der ihm eigenen Beharrlichkeit und Zähigkeit die Intereſſen des Vorortes Rheinau ver⸗ fochten. Die ſtarke Beteiligung an der Trauerfeier legte Zeugnis ab von der Wertſchätzung, der ſich der Verſtorbene erfreute. * Die Frage der Mietſenkung in den Bauten der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft iſt gegenwärtig Ge⸗ genſtand lebhafter Erörterungen. Der Anzeigentell enthält eine Bekanntmachung, auf die wir beſonders hinweiſen. 0 * Der Planetariums⸗Abend für Erwerbsloſe wird am Samstag abend 8 Uhr ebenfalls wieder bei freiem Eintritt wiederholt. * 60. Geburtstag. Am morgigen Samstag vollendet Kriminal⸗Oberinſpektor Eduard Stocker in voller kör⸗ 1 Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche ſein 60, Lebens⸗ lahr. Freitag, 9. Oktober 1931 4. Seite Nummer 468 Handball der Turner i Es ſteht außer allem Zweifel, daß bei nur einer be⸗ NV ſchränkten Zahl von Mannſchaften in einer Spielſtaffel— . nach der Spielordnung der D höchſtens 6 Mannſchaften— der Verlauf der Spiele und der Charakter der Durchfüh⸗ rung ein ganz anderer iſt, als bei einer größeren Teil⸗ nehmerzahl. Jede Begegnung und jeder einzelne Erfolg iſt von größter Bedeutung, ein einziger ſchwarzer Tag, ja 4 innerhalb eines einzelnen Spieles eine verpaßte Gelegen⸗ ö heit oder eine augenblickliche Schwäche bedeutet dasſelbe 9 nach der negativen Seite. Dafür aber, da ſich in den ein⸗ ö zelnen Spielgruppen die Mannſchaften, von ganz wenigen Ausnahmen abgeſehen, durchaus gleichwertig ſind, mit⸗ unter in der Spielkraft nur geringe Unterſchiede beſtehen, gelingt es kaum einer Mannſchaft, eine klare führende Stellung einzunehmen; ein einziger Fehlſchlag iſt dazu angetan, in das Gros zurückgeworfen zu werden. Von bieſen Geſichtspunkten aus iſt auch heute die Lage in der Badiſchen Meiſterklaſſe der Turner zu betrachten. Es iſt nicht anzunehmen, daß die ſich im Lauf befindliche Spiel⸗ 0 runde eine Ausnahme macht gegenüber den früheren. 5 Nach dem vierten Spieltag ſind noch alle Möglichkeiten 11 133 offen, obwohl am kommenden Sonntag bereits einige Mannſchaften ihr vorletztes Spiel in der Vorrunde be⸗ 1 ſtreiten. 1 In der Gruppe 1, die man ruhig als eine lokale Angelegenheit des Mannheimer Turngaues bezeichnen kann, find dieſes Mal alle Vertreter beſchäftigt. In erſter Linie iſt das Zuſammentreffen der beiden Vereine, die noch ohne Verluſtpunkt ſind, zu vermerken. TW Hocken⸗ 1 heim— Tgde Ketſch wird ſeine Angelegenheit nicht ver⸗ 5 fehlen. Gelingt es Ketſch, auch dieſes Hindernis zu über⸗ 5 3 winden, ſo bleibt die Führerſtellung der Tgde. zunächſt und wohl auch für den erſten Gang unbeſtritten. Die Auf⸗ gabe wird jedoch, ſelbſt bei dem Neuling in Hockenheim, keine leichte ſein, das hat Ketſch am Vorſonntag ebenfalls auf fremdem Platze auf der Rheinau erfahren miſſen. Tade. Heidelberg— TV 1846 Man nhe um ſteht die 1846er zum dritten Male auswärts. Während der Vertreter des Bab. Neckargaues bis jetzt mit wechſelndem Erfolg die Spiele hinter ſich gebracht hat, konnten die Mannheimer entgegen der in ſie anfangs geſetzten Erwar⸗ tungen noch nicht überzeugen. Feſt ſteht auf jeden Fall, daß der Turnverein 1846 mehr kann, als in dem vorletzten Tabellenplatz zum Ausdruck kommt. Der erſte Sieg wäre im nächſten Spiel fällig. Tg. Rheinau— Tg. Oftersheim iſt eine offene Sache. Rheinau zeigte zuletzt eine vorzügliche Leiſtung im Spiel gegen Ketſch, die Oftersheimer haben nach den Miß⸗ erfolgen in den beiden erſten Treffen ihren Torwarts⸗ poſten neu beſetzt und Tgde. Heidelberg glatt geſchlagen. Der Vorteil des eigenen Platzes ſpricht für die Tg. Mheinan. Die Gruppe 2 iſt am Spiel Pol. Heidelberg — TV Rot beſonders intereſſiert, nachdem der Neuling Rot am letzten Sonntag dem Kreismeiſter mit:8 einen Punkt abgewonnen hat. Jahn Nußloch empfängt 62 Weinheim. Die übrigen Spiele führen zuſammen: Gruppe 83: TV Durlach— Tbd. Durlach, Tgde. Pforzheim— Turnverein Brötzingen; Gruppe 4: Jahn Offenburg— Karlsruher TV 46, Tod. Gaggenau— Tgde. Offenburg, MTV Karlsruhe Polizei Karlsruhe; Gruppe 5: TV Lahr— TV Meißenheim, TV Schutter⸗ wald— TW Nonnenweier. Die Spiele im Mannheimer Turngau Durch Zurücknahme der Mannſchaft des TV Badenia Feudenheim ünd das tveitere zwangsweiſk Päkſteren des Tod. Hockenheim wickelt ſich der Spielplan der Auf⸗ ſtlegsklaſſe vorerſt gekürzt ab. Es finden 4 Spiele ſtatt, wobei in Gruppe 1 es zwiſchen Tgade. Käfer⸗ tal— T V Sandhofen um die Spitzenplätze geht, an welchen auch der TV Seckenheim Anteil hat, der Turnverein 1846 2 empfängt. Gruppe 2 hat Plazie⸗ rungstreffen, die jedoch gleich wichtig ſind, denn der Ta⸗ bellenführer, die ſpielfreie Germania Neulußheim, hat nur einen geringen Vorſprung. Die Paarungen ſind: Germania Mannheim— TV Schwetzingen, Jahn Neckarau— T Altlußheim. In der A⸗Klaſſe empfängt TV Brühl die Ger⸗ mania Reilingen und Aufwärts Neckarau die TV 1846 4. Mannſchaft. R. G. i Deulſche Tennisſiege und Niederlagen Internationales Tennisturnier in Meran Im Wettbewerb des Dameneinzels um den „Lenz⸗ Pokal“ beim internationalen Tennisturnier in Meran ſtehen letzt die„letzten Vier“ feſt. Frl. Krah w t n⸗ ke l⸗Eſſen, die Polin Jebrezejowſka, die Schweizerin Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Payot und die Franzöſin Adamoff werden die Sie⸗ gerin unter ſich ausſpielen. Erſt nach einem dreiſtündigen Kampf ſiegte Mme. Adamoff über Frl. Hammer⸗ Würzburg:6, 316,:3. Die Pokalverteidigerin Frl. Payot ſchlug die deutſche Altmeiſterin Frau Fried⸗ leben 618, 618. Noch ziemlich im Rückſtand iſt die Herren meiſter⸗ ſchaft von Meran. Der Berliner Haenſch kam zu einem weiteren ſchönen Erfolge über den Franzoſen Glaſſer, den er 216,:7, 618 ausſchaltete. Der italieniſche Davispokalſpieler Gaſlini fertigte Schwenker⸗Ber⸗ lin:4,:5 ab. Den ſchönſten Kampf des Tages lieferten ſich Matejka und Marſalek. Der Wiener blieb:2, 31:6, 61:4 ſiegreich. Im Gemiſchten Doppel endeten die deutſchen Paare in Front. Frau Friedleben/ Artens beſieg⸗ ten Jedrezejowſka Rado 316, 10:8,:4, Frau Huß⸗Mün⸗ chen/ Haenſch blieben über Mazzuto/ O. Salm 64,:4 und Frl. Krahwinkel/ L. Salm über Deutſch/ Marſalek :4,:1 ſiegreich. Im Herrendoppel mußten ſich Rau/ Klein⸗ ſchroth den Italienern Jattaſde Martina:6, 61:1,:4 beugen. Im Troſt wettbewerb der Damen blie⸗ ben Frau Schomburgk 611, 61 über Guetta und Frl. Horn ⸗ Wiesbaden:6,:0, 61 über Frau Huß erfolgreich. Bulgariens neue Sportbriefmarken Anläßlich der„Balkaniade“ hat die bulgariſche Poſtverwaltung eine Briefmarkenſerie heraus⸗ gegeben, auf der die verſchiedenen Sportarten dargeſtellt ſind. Die Balkanigde iſt ein großes Sportſeſt, an der ſich alle Balkanländer be⸗ tetligen. Literatur * Im Tropenhelm. Kriegstagebuch eines Kamerun⸗ kämpfers.„Verlag 8 ea„Ilbeder, Ditſſeldorf. Aus vielen Büchern iſt das gewaltige Geſchehen des Weltkrieges wieder vor uns aufgewachſen. Ein großartiges Denkmal iſt all denen, die Blut und Leben in den bitteren Jahren 1914 bis 1918 einſetzten und hingaben, in mancher Schrift geſetzt. Vergeſſen darf aber nicht werden das Ringen unſerer Kolonijaltruppen, der Schutztruppe mit ihren eingeborenen Unteroffizieren und Mannſchaften. Fern der Heimat ſchlugen ſie ihr Leben in die Schanze. Für ſie zeugt das Buch von Carl W. H. Koch. Es gilt dem deutſchen Schutztruppenkämpfer in Kamerun, der hel⸗ denhaft, einſam zu Schutz und Wehr auf verlorenem Poſten ſtand, durchhielt in bitterſter Not. Das Kriegs⸗ tagebuch dieſes Kompanieführers iſt ein erſchütterndes Er. lebnis, das uns in der Fülle ſeiner Ereigniſſe, in der un⸗ unterbrrchenen Härte der täglichen Mühen und der viel⸗ fachen Kämpfe aufs ſtärkſte ergreift. Hier gab es keine Heimat mehr, zu der, wenn auch in weiten Abſtänden, ein⸗ mal ein Urlaub führen konnte, hier gab es keine Poſt aus der Heimat mehr, hier war alles auf ſich ſelbſt geſtellt. Un⸗ zulänglich die techniſchen Hilfsmittel. Erſatz für den, der im Kampfe ausſchied, gab es nicht. Aus dieſem harten Erlebnis, dem ſtändigen Kampf gegen Feind und Klima, um Diſziplin über die eingeborenen Truppen formt ſich dieſes ſtarke Werk, formt ſich aus der harten Denkungsart des Kolontalmenſchen, für den es kein Rechts, kein Links gab, ſondern nur ein„Durch“— im Krieg wie im Frieden. *„Das Lagerfeuer“, Jungenzeitſchrift, Schriftleiter Eberhard Köbel. Atlantis Verlag, Berlin SW. 68. Immer wieder überraſcht die Lebendigkeit dieſer ſchönen Jugendzeitſchrift. Es gibt kein Gebiet, auf das ſich nicht die Entdeckerfreude der Jungen wagt und von dem ſie hier berichten. Aus dem vorliegenden umfangreichen Doppel⸗ heft 7/8 ſind als beſonders gelungen hervorzuheben„Ein Dom entſteht“ und eine Betrachtung über den ſudeten⸗ deutſchen Maler Oskar Juſt, von deſſen Können eine Reihe ganzſeitiger Jungenköpfe Zeugnis ablegen. Daneben ſind wieder viele ſchöne Bilder. Luſtige Schilderungen, auch ein bubenhaftes Theaterſtück und andere nette Unterhal⸗ tungen. Man hat durchaus den Eindruck, daß mit dieſer in Wort und Schrift vorzüglichen Zeitſchrift ein Werk ge⸗ ſchaffen iſt, das berufen iſt, als das deutſche Jungenblatt zu gelten, und daß es die damit übernommene Verantwor⸗ tung der geſamten deutſchen Jugend gegenüber ganz erfüllt. NN 2 ſuvEREINs- KALENDER * Freitag, 9. Oktober Odenwaldklub E..: .30 Uhr abends kl. Fomiltenabend der Jugendgruppe im Kaufmannsheim C 1, 10—11. Eintritt frei. Ein⸗ führungen geſtattet. Samstag, 10. Oktober Verein heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen, Ortsgruppe Mannheim: .30 Uhr abends im Saale des Kaufmannsheim C 1, 10—11, Lichtbildervortrag. Thema: Aus dem abgetre⸗ tenen Weſtpreußen(Polniſcher Korridor). Eintritt frei. Guotenbund: Abends 8 Uhr im Kinzinger Hof, N 7. Oefſfentlicher Vortrag. Mitwoch, 14. Oktober e Mädchen⸗Singkreis für ſangesfreudige Ju⸗ gend: Jeden Mittwoch 20.15 Uhr Caſino R 1, 1. Hauptl. K. Hartmann 0 7, 15. Donnerstag, 13. Oktober Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrt⸗Verein E.., Mannheim: Vereinsobend jeden Donnerstag, 20.30 Uhr im Ver⸗ einslolal, Palaſt⸗Hotel, neben der Weihenſtephanſtube: Vorträge und Beſprechungen über aktuelle Fragen der Luftfahrt und ihrer Hilfswiſſenſchaften. Nichtmit⸗ glieder als Gäſte zwanglos willkommen.— Motorflug⸗ ſchule täglich ab 16.30 Uhr auf dem Flugplatz. Nicht⸗ mitglieder erbitten ſich Führung(unentgeltlich). Verein für Homöopathie: 20 Uhr Wartburg⸗Hoſpiz. Vortrag: Stoffwechſel. — Nachdruck verboten.— Welter. Vorausſage für Samstag, 10. Oktober: Vielfach heiter, trocken und am Mittag warm. Auf der Baar Strahlungsfroſt, einzelne Morgennebel, ſchwache Luftbewegung, ſpäter zunehmende Be⸗ wölkung. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags Wind 1 17 8 Wetter mich. Stärke Wertheim 11 7 16 5 SW. leicht Nebel Königsſtuhl] 563 770,8 9 12 7 0 leicht wolkenlos Karlsruhe 1207714 7 16 6 ſtill— heiter Bad ⸗Bad 21377144 517 4 0 leicht heiter Villingen 712 774,5 0 13 1 W. leicht wolk nlos Bad Dürrb.] 701]— 1 18—5 80 leicht woltenlos St. Blaſten 7800——————— Ddenweil. 4227720 6 15 8 ſtil leicht heiter beldbg. Hof 1275 643,2 4 5 280 ſchwach heiter Das Zwiſchenhoch liegt heute morgen über Süd⸗ deutſchland, ſo daß im ganzen Lande heiteres Wetter herrſcht. Es kam zu ſtärkerer Ausſtrahlung im Laufe der vergangenen Nacht, die auf der Baar zu Fröſten bis zu minus 5 Grad führte, während die Hochlagen Temperaturumkehr haben. Wie lange ſtellen os- wie alt ſind Sie! Dieſe Fragen könnten ermutigend wirken, wenn ſie, von Arbeitgebern an Stellenloſe gerichtet, zu den ſozialen Geſichtspunkten zählen würden, nach denen die Einſtellung geſſhähe. noch nicht der Fall. De⸗ halb iſt die Dauer der Stel⸗ lenloſigkeit bei kaufmänniſchen weiblichen Angeſtell⸗ ten noch ein beſonders wunder Punkt. Nach einer Rundfrage des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Bürbvangeſtellten, die 11.384 Stellenloſe erfaßte, war die Dauer der Stel⸗ lenloſigkeit: Für 7043 Stellenloſe ein halbes Jahr, für 3005 ein Jahr, für 923 eineinhalb Jahr, für 81 zwei Jahre, für 106 zweieinhalb Jahre, für 128 drei Jahre. Dem Alter nach zählten 34.5 v. H. bis 21, 40 v. H. von 22—30, 17 v. H. von 31—40,.5 v. H. von 4150 und 2 v. H. über 50 Jahre. M. Was hören wir? Samstag, 10. Oktober Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. Südfunk: Schallplattenkonzert. München: Unterhaltungskonzert. Südfunk: Volkstümliches Schallplattenkonzert. Langenberg: Mittagskonzert. Südfunk: Stunde der Jugend. Langenberg: Kinderſtunde. Heilsberg: Aus Danzig: Konzert. Südfunk: Karl Walter: Alt Straßburg. Langenberg: Veſperkonzert. Mozart, Otto, Schick uſw. München: Veſperkonzert. Adam, Joh. Strauß, Loewe uſw. Südfunk: Nachmittagskonzert. Weber, Lortzing, Fuchs uſw. Wien: Zum Jahrestag der Kärtner Abſtimmung. Langenberg: Frauenſtunde. München: Stunde der Jugend. Frankfurt: Fichte und die deutſche Sprache. Heilsberg: Königsberger Frauenterzett. München: Verwehter Klang. Pfitzner, Heſſe, Strauß uſw. München: Das alpine Rettungsweſen. Vortrag. Langenberg: Was jeder wiſſen ſollte. Heilsberg: Aus dem Opernhaus Königsberg: 1. Akt der Oper„Der Freiſchütz“ v. Weber. Langenberg: Luſtiger Abend. München: Unterhaltungskonzert. Südfunk:„Schön wars doch“. Heitere Hörbilder auß der Ferienzeit. Wien:„Der Graf von Luxemburg“. Operette. Heilsberg: Olle Kamellen aus neueſten Quellen. Aus dem Ausland Beromünſter: Volkstümliche Muſik. Mailand: Schallplattenkonzert. Rom⸗Neapel: Orcheſterkonzert. Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Beromünſter:„Orpheus in der Unterwelt“ v. Offen⸗ bach auf Schallplatten. Prag: Deutſche Sendung: Die Sonatenform. Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Mailand: Salonorcheſter. Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Sottens: Sinfoniekonzert. Beromünſter: Volkstümliche Stunde. .20: 10.00: 12.30: 12.35: 19.05: 15.15: 15.50: 16.15: 16.20: 17.00: 17.05: 17.05: 17.30: 18.00: 18.05: 18.40: 18.45: 18.45: 19.20: 19.30: 20.00: 20.00: 20.00: 20.30: 20.30: 21.10: R. 12.40: 17.00: 17.30: 18.00: 18.30: 18.30: 19.00: 19.15: 20.00: 20.30: 21.00: NMeckels Nudio- Abteilung O 3, 10 Kunststresse) biinet modefnste Nadlio gerate: Telefunken, Slemens, Sebs, Sachsenwert. Mende Nen verlange kostenlosen Vertteterbesuch Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer- Geteicht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1. 6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur dei Rückporto Jon unserem Lemen bei Mundbein. penaſen- Crem In Apoth. u. Drog.. 30,. 60,.20) yrlg bt 1929 b lb. Köhler, Minden i 0. In die Sappenſtellung war die aufgefüllte MG.⸗ Kompagnie eingerückt. Ihr neuer Führer Hjalmar van Heuſen, der Hofſchauſpieler. Wynfrith lag mit ſeinen Leuten an der alten Stelle. Nur wenige Erdlöcher blieben frei, die das letzte Mal noch von der Kompagnie beſetzt werden konnten So ging es eigentlich diesmal ganz friedlich zu, und bis zum dritten Tage, da das Trommelfeuer be⸗ gann, nahm alles ſeinen faſt geſchäftsmäßigen Gang mit ein bis zwei Verwundeten täglich. Das brachte der Betrieb hier nun einmal mit ſich, wie Tölz ſagte. Bis dann am dritten Tage vormittags 11 Uhr das Trommelfeuer begann— Sturmvorbereitung der Franzoſen. Sie wollten von der Höhe 304 herab ins Tal. 5 Verkrochen, ein jeder in ſeinem Erdloch, die ganze Kompagnie. Der ganze Bataillonsabſchnitt. Dia kleinen Geſchoſſe der Feldartillerie beachtete man kaum, weil ſie gewöhnlich an der Bruſt⸗ oder Rücken⸗ wehr zerplatzten und ein bißchen Erde in den Graben ſchmiſſen; nur der durch die Luft dem Krach nachſum⸗ mende Zünder war gefährlich, wenn er traf. Und wenn ein verirrter Splitter wirklich ritzte,— ſo gab es eine leichte Verwundung;„es lohnt ſich gar nicht, damit abzuhauen“, meinte Pechtler, der bei Beginn ſchippte, um da mit Tölz und dem poltrigen Pogos⸗ lawſki den Dauerſkat fortzuſetzen. das ging, ſchlug ſolch ein Ding in die Nähe, ſchon heiß bis ans Herz und die Angſt ſaß dann feſt im Magen. 5 555 Die in die Grabenwände gehöhlten Unterſchlupfe krachten oft mit ihrem Oberteil über den ſich in das Erdloch Hineinkrümmenden zuſammen.„Der hat ganze Arbeit gemacht“, ſagte dann Töz und die drei ſtockten eine Weile im Kartenſpiel, ob jemand in der des Trommelfeuers ſein Erdloch nur was tiefer aus⸗ Aber wenn die„ſchweren Kiſten verladen würden“, VOr. erUN von Alfred Hein 10 Nähe ſchrie.„Na, vielleicht widder daneben— peronie“, ſagte Pogoslawſki jedesmal—„hirr— Karobube— wer kann? Wer hat? peroniel“ Eine Stunde, zwei Stunden—— es wird Nach⸗ mittag— es wird Abend—— Lutz hatte ſich kaum in ſeinem Erdloch gerührt. Er kroch in die Erde wie in den Mutterſchoß zurück. Hilflos. Angſtgejagt von den Granaten, die den Graben auf⸗ und abtaſteten. Alle vier bis fünf Minuten beſtrich die feindliche Ar⸗ tillerie in dieſem Auf und Ab die Gräben am Fuße der Höhe 304 entlang die unmittelbare Umgebung von Lindolfs Erdloch. Dann krachte es nicht nur dumpf, ſondern hell metallen in der Nähe, und ein Gepraſſel von Erdklumpen und Splittern hagelte nieder. Wenn Lutz in den Laufgraben hinausſah, kaum den Kopf wendend, die vor das Erdloch gehängte Zeltbahn nur wenig wegſchiebend— dann lagen in der Erde ver⸗ ſtreut die riſſigen Splitter der amerikaniſchen Gra⸗ naten ganz dicht neben ihm. Auf und ab, auf und ab, immer die Gräben ent⸗ lang, alle vier bis fünf Minuten im Umkreis entfernt einſchlagend, dann wieder weiter rollend, gewaltig donnernd, aber das Ohr war geübt—— die galten anderen. Wer lebte noch? Keiner wußte es vom nächſten. Der Leutnant, der ſchräg gegenüber mit ſei⸗ nem Burſchen ſeine kleine Höhle hatte, rührte ſich ebenſowenig wie alle anderen. Manchmal ſchleppte ſich einer vorbei, meiſt von der Maſchinengewehr⸗ kompagnte aus der Sappe— hier ging es am heiße⸗ ſten zu. Auf einen Abſchnitt von kaum 30 Metern ſchoſſen 6 Geſchütze ununterbrochen. Die Sappe hatte van Heuſen längſt räumen laſſen, die aus 300 Sand⸗ ſäcken aufgebaute Barrikade, die die Stellungen ab⸗ riegelte, war längſt eingeebnet, verſchwunden, ein einziger Schurrmurr von Stein und Stahl und Erde, kein Graben mehr, die Wände eingeebnet, nur rieſige Trichter—— und überall Tote darin oder noch zuk⸗ kende Schwerverwundete. An der Grabenecke zur Sappe, wo die Schießerei „nur“ ſo heftig war, wie in der Gegend der 12. Kom⸗ pagnie, ſtand lauernd ein Maſchinengewehr, van Heuſen, einen Unteroffizier und zwei Gefreite neben ſich. Sie warteten, daß irgend aus einer Ecke ein Franzoſentrupp auftauchte mit Flammenwerfern oder Handgranaten. Aber ſie kamen immer noch nicht. „Wenn ſie wenigſtens endlich kämen,“ ſagte einer der Gefreiten.„Das hält ja kein Schw——“, da lag er. Getroffen. Auf und ab, auf und ab, immer die Gräben ent⸗ lang, alle 4 bis 5 Minuten ganz ſchwer und kra⸗ chend in der Nähe, kaum zehn Meter im Umkreis entfernt einſchlagend,⸗dann wieder weiter rollend, ge⸗ waltig donnernd, aber genügend fern, um die Gedan⸗ ken wieder zu finden— eine Stunde, zwei, drei— ſieben Stunden. In die Erde platt gedrückte Angſt, wanzenhaft, nur die Erſchütterung der Schüſſe im Be⸗ wußtſein— Sekunde um Sekunde— Stunde um Stunde— das war alles, was vom ſtolzen Menſchen⸗ Ich übrig blieb. Erinnerungsfetzen des früheren Le⸗ bens durchſchoſſen phantaſtehaft das Hirn. Kein Durſt. Kein Hunger. Die Glieder erſtarrten, unbeweglich ins Erdloch eingepreßt. Ja, ja— noch da— Getöſe ganz nah— ſchon wieder— ſchreit wer?— Blut? Bloß Schweiß... Mutter, wozu kam ich auf die Welt? Um bis in dieſes wahnſinnige Wüten der Ge⸗ ſchütze zu gelangen? Das Herz hämmert. Manch⸗ mal noch lauter als die Einſchläge der Granaten. Wandern auf und ab, noch immer. Zum tauſendſten Male: auf und ab. Zermalmen und pflügen. Schleu⸗ dern eiſerne Nägel und Dolche, durchbrechen Men⸗ ſchen und Erde. Hirſchfeld wartete: Heut naht die Sühne. Er ſaß im Laufgang außerhalb des Erdlochs, aß ſeine eiſerne Ration auf, ſchrieb an ſeine Mutter— und wartete. 6 Uhr. Die Sonne ſah ſchräg und rot in die zerſchoſſenen Gräben der 318er. Aber ſie hörten nicht auf. Gräben niederging, als gälte es, Sodom zu ſtrafen. Lutz hatte gehofft, daß das Trommelfeuer bis dahin ſtoppen würde. Es war die Stunde der Abendmel⸗ dung. Bisher konnte er noch jeden Abend pünktlich loslaufen, zuſammen mit Bernöckel, der aber, ohne daß er es wußte, nach zweihundert Metern bei irgend einem Kameraden liegen blieb:„Lauf allein. Es wird dir nichts paſſieren“, und ſtumpf ſeine Zigarette anzündete und den Rauch vor ſich hinblies. Die ganze Höhe 304 ſpie Feuer, das auf die „Zum Leutnant— he, Lindolf— he, Bernöckellll brüllte der Burſche, den Kopf etwas aus dem Unter⸗ ſchlupf ſteckend, in das Getöſe hinein. Lutz kroch heraus— ſtumpf wie ein Tier. Drau⸗ 5 ßen gingen gerade die ſchweren Brocken in ſeiner Nähe herunter, allerhand Zeug flog ihm ins Geſicht und an den Leib, aber er ſpürte keine Verwundung, „Die Meldung—“ ſagte der Leutnant.„Wo iſt Bernöckel?“ 5 5 Der Burſche brüllte nochmals:„Bernöckel!“ Lin⸗ dolf ging an ſein Erdloch heran, aufrecht— es war ja ganz egal in dem Todesregen, läſſig— ſchickſals⸗ ergeben. Die Angſt war fort. Das Erdloch Bernöckels leer! Er war halb wahn⸗ ſinnig übergelaufen. „Holen Sie Feldwebel Röhn“, ſagte Wynfrith, „Oder laſſen Sie ihn ſitzen— er ſoll ihnen einen neuen Melder geben.“ Lindolf kroch nun doch wieder — vorhin waren zwei lange Splitter, wie Brieföffner ſo groß, dicht neben ihm hingeſauſt— Vorſicht! Wyn⸗ frith hatte ihn auch angepfiffen:„Laſſen Sie dieſe Bravourſtücke— ein vorſichtiger Lebendiger iſt in der Kompagnie immer mehr wert als ein waghalſiger Toter. Mut da, wo er am Platze iſt. Hier—1“ Der Feldwebel knurrte:„Was gibts denn?“ Lutz überbrachte den Befehl.„Nehmen Sie ſich den Ringel. Gruppe Weiß.“ a Wieder weiter—— bſching— bſchfrring— uin Einſchlag und Zünderflug, Einſchlag und Zünderflug da und dort, und es regnete Schutt, zeitweiſe Lutz in eine Erdwolke wie in einen Bienenſchwarm hüllend, „Unteroffizier Weiß.“ „Sollen Rinkel als Melder abgeben. Bernöckel ist vermißt.“ f „Meinetwegen, wenn er noch lebt.“ Rinkel lebte noch. Er hatte den Roſenkranz um ſeine Hände geſchlungen und betete zur Mutter Gok⸗ tes. Ein rheiniſcher pauſbäckiger kräftiger Bauern⸗ junge. Aber die Angſt weitete ſeine Augen, und er zitterte, als er Lindolfs Begehren hörte. „Ich kann nicht—“ 5 „Du Bulle, Menſch——“ ſagte der kleine ut ärgerlich.„Wer dran iſt, iſt dran. Hier vorn gibts kein: Ich kann nicht.“ Dann fuhr er, beſchämt über ſeine Heftigkeit, mit gütiger Stimme fort:„Ich lebe ja auch noch immer. Komm mit, Rinkel. Hter kann es dich doch ebenſo treffen.“ 5 N Wortſezung eie; Vorläufig iſt dies leiber fochmönn. Bedienung— Eigene gepefstufwefkststte 2 4 N us N. 1 * 2 3 ܾ½u;L̃———) Freitag, 9. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite. Nummer 468 Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Zur Ruhe geſetzt wurde Gendarmerieober⸗ wachtmeiſter Berthold Zimmermann in Mengen auf Anſuchen, Cäcilie Späth, Bademeiſterin am Auguſta⸗ bad in Baden⸗Baden. Ein zweiter Selbſtmord * Altlußheim bei Schwetzingen, 8. Okt. Nachdem erſt am Sonntag der Bäcker Adolph freiwillig aus dem Leben ſchied, hat ſich in der Nacht zum Dienstag der 65jährige Taglöhner Johann Marx in ſeinem Zimmer gleichfalls erhängt. Schwermut dürfte das Motiv der Tat geweſen ſein. Von der Albtalbahn zermalmt „Rarkeruhe, 8. Okt. Am Mittwoch abend wurde die 72 Jahre alte Witwe Katharina Stetter von hier in unmittelbarer Nähe der Halteſtelle der Alb⸗ talbahn„Schloß Rüppurr“ von einem Pendelzug überfahren und zermalmt. Der Tod trat ſofort ein. Ob den Führer des Pendelzuges eine Schuld trifft, bedarf noch der Klärung. Selbſtmord * Karlsruhe, 8. Okt. Am Mittwoch abend wurde ein verheirateter Kaufmann in der Nähe des Engländerplatzes an einem Baum erhängt auf⸗ gefunden. Die Motive zur Tat ſind unbekannt. dem Unter Verdacht der Brandſtiftung feſt⸗ genommmen. * Oberkirnach bei Villingen, 9. Okt. Der Holz⸗ macher Joſeph Lauble, deſſen Anweſen, wie ge⸗ meldet vorgeſtern niederbrannte, wurde unter dem Verdacht der Brandſtiftung feſtgenommen. Durch den Brand war auch der in der Nähe gelegene Fürſtlich Fürſtenbergiſche Wald ſehr gefährdet und die Bäume durch die Hitze ſchon teilweiſe gebräunt. An Wundſtarrkrampf geſtorben * Bohlingen(Amt Konſtanz), 9. Okt. Der vier Jahre alte Gerhard Bea fiel eine anderthalb Meter hohe Mauer herab und erlitt eine gering⸗ fügige Verletzung am Kopf. Dieſe wurde weiter nicht beachtet, da ſte bald wieder zuheilte. Es ſtellte ſich jedoch Wundſtarrkrampf ein, der den Tod des bedauernswerten Knaben zur Folge hatte. Immer neue Brände * Stockach, 9. Okt. Geſtern vormittag gegen 11 Uhr ertönte die Feuerwehrſirene. Auf der nahen Nellenburg ſtand die 40 Meter lange Scheune des Gutspächters Lukas Lock in Flammen. Die Scheune, in der große Heu⸗ vorräte lagerten, brannte völlig aus. Das lebende und tote Inventar konnte gerettet werden. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 35 000, ge⸗ schätzt, doch iſt der Pächter durch Verſicherung ge⸗ deckt. Graf Douglas⸗Langenſtein, der Beſitzer des Gutes war während des Brandes am Brand⸗ platz erſchienen. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte der Brand durch Störungen in der elektriſchen Leitung entſtanden ſein. * * Sandhauſen bei Heidelberg, 8. Okt. Seit Sonn⸗ tag wird der 11jähr. Volksſchüler Adam Rudolph von hier vermißt. Dem Jungen, der mit einem Damenfahrrad zur Kirchweihe nach Hockenheim gefahren war, wurde dort das Rad geſtohlen. Es wird angenommen, das er aus Angſt vor Strafe nicht mehr nach Hauſe zurückkehrt. Freiburg i. Br., 8. Okt. In der vergangenen Nacht brach im Wildtal im Oekonomiegebäude des Landwirts Albert Feuer aus. Dieſer Teil des Anweſens und der Dachſtuhl des Wohnhauſes wurden eingeäſchert. Schadenshöhe und Brandurſache ſind nicht feſtgeſtellt. * Vom Bodenſee, 8. Okt. Das bekannte, 8½ Meter hohe, oberſchlächtige Waſſerrad der Schloß⸗ mühle in Meersburg muß der Neuzeit weichen. An ſeine Stelle wird eine Turbine die zwei Gänge der 1650 erbauten Mühle treiben. Man hofft, das ehrwürdige Rad für die Nachwelt zu erhalten. Ein Modell dieſes Rades, das größte Waſſerrad Deutſch⸗ lands, befindet ſich im Deutſchen Muſeum in München. Vorauszahlungen auf die Kriſenſteuer am 10. Oktober In der Notverordnung vom 5. 6. 1991 iſt für die Zeit vom 1. Juli 1931 bis zum 31. Dezember 1932 die Erhebung einer ſogenannten Kriſenſteuer ange⸗ ordnet, die nichts weiter als eine zuſätzliche Belaſtung ſämtlicher Einkommen darſtellt. Aehnlich wie die Einkommenſteuer erfolgt die Einziehung der Kriſenſteuer zum Teil durch Abzug an der Einkommensquelle als ſogenannte Kriſenlohnſteuer gleichzeitig mit dem Steuerabzug vom Arbeitslohn, teilweiſe wird ſie und zwar bei allen den Perſonen, die zur Ein⸗ kommenſteuer veranlagt werden, im Wege einer beſonderen Veranlagung, als ſogenannte Kriſenveranlagtenſteuer erhoben. Während die Kriſenlohnſteuer bereits ſeit dem 1. Juli 1931 abgeführt wird, tritt die Kriſenveran⸗ lagtenſteuer erſt jetzt praktiſch in die Erſcheinung, indem am 10. Oktober 1931 erſtmalig eine Vorauszahlung auf ſie zu leiſten iſt, die bei der endgültigen Veranlagung der Kriſenſteuer zur Anrechnung kommen wird. Berechnung der Vorauszahlung. erſtmalig zu leiſtende Vorauszahlung baut, da das Geſamteinkommen 1931 noch nicht feſtſteht, auf dem vorhergehenden letztmals feſt⸗ geſtellten Jahreseinkommen auf, in der Regel alſo Die jetzt auf dem Einkommen, das für das Jahr 1931 in den in den letzten Wochen und Monaten darüber ergangenen Einkommensſteuerbeſcheiden feſtgeſtellt worden iſt. Maßgebend iſt dabei das ſogenannte Stufeneinkommen, das heißt dasjenige Einkommen, das nach dem in der Notnerordnung vom 1. Januar 1930 eingeführten Stufentarif errechnet iſt. Kriſenſteuerpflichtig und daher auch jetzt vorauszahlungspflichtig ſind grund⸗ ſätzlich alle Perſonen, die zur Einkommenſteuer ver⸗ anlagt worden ſind. Von den Vorauszahlungen befreit iſt demnach derjenige, der überhaupt nicht zur Ein⸗ kommenſteuer veranlagt wurde. Das ſind einmal die Perſonen, die überhaupt kein Einkommen oder Veranſtaltungen Profeſſor Roſt ſpricht im Hausfrauenbund Obgleich über Krebskrankheiten ſchon ſehr viel geſpro⸗ chen und geſchrieben worden iſt, ließ es ſich der Man n⸗ heimer Hausfrauenbund nicht nehmen, ſeinen Mitgliedern durch Prof. Dr. Roſt über„Die Krebs⸗ kraukheit“ berichten zu laſſen. Der Vortrag brachte einerſeits den Beweis, daß für ſolche aufklärende Vorträge ſtets großes Intereſſe vorhanden iſt— der alte Rathaus⸗ ſaal war einſchließlich der Galerie überfüllt— und andererſeits die einzelnen Aerzte durchaus in der Lage ſind, neue Geſichtspunkte in ihren Ausführungen hervor⸗ treten zu laſſen. Prof. Dr. Roſt ſchilderte zuerſt das Weſen der Krebs⸗ krankheit. Meiſtens ſind es äußere Urſgchen, die die Krebsbildung begünſtigen, Reize verſchiedenſter Art, die oft erſt nach Jahren zum Ausbruch der Krankheit füh⸗ ren. Eine übertriebene Krebsfurcht iſt durchaus nicht an⸗ gebracht, doch ſollte man bei verdächtigen Geſchwulſten, auch wenn ſie nicht ſchmerzen, den Arzt auſſuchen. Da es ſich um keine allgemeine, ſondern um eine lokale Krankheit handelt, iſt die Behandlung im Anfangsſtadium verhält⸗ nismäßig einfach. Prof. Dr. Roſt vertrat in ſeinen Aus⸗ führungen den chirurgiſchen Standpunkt. Er emp⸗ fahl für die meiſten Fälle den durchaus bewährten ope⸗ rativen Eingriff. Die Behandlung mit Röntgen⸗ oder Radiumſtrahlen hat bis jetzt noch zu ungleichmäßige Er⸗ folge gezeigt. Bei Bruſt⸗, Blaſen⸗, Magen⸗ und Darm⸗ krebs kommt eigentlich nur eine Operation in Frage, während die Heilungsausſichten bei Mund⸗ und Geſichts⸗ krebs mit der Beſtrahlungsmethode günſtiger ſind. An Hand von Lichtbildern zeigte der Redner die ein⸗ zelnen Krankheitserſcheinungen. Zahlreiche natürliche Präparate und beſonders ſolche von Tierverſuchen trugen zur weiteren Erläuterung bei und fanden ſehr ſtarke. achtung. * * Bergzabern, 9. Okt. Bei dem Beamten einer Katſerslauterner Bank, der ſich wie berichtet, dieſer Tage in München erſchoſſen hat, handelt es ſich um den 26 Jahre alten Guſtav Kuhr von hier. Ver⸗ fehlte Spekulationen ſollen den jungen Mann in den Tod getrieben haben. Einkommen unter dem Exiſtenzminimum hatten oder die lediglich Einkommen bezogen, das im Wege des Lohnſteuerabzugs erfaßt wurde. Außer dieſen Steuer⸗ pflichtigen ſind weiter vorauszahlungsfrei: 1. Alle Perſonen, die nur lohnſteuerpflichtiges Ge⸗ halt oder Arbeitslohn von nicht mehr als 16 300.— 4 bezogen haben. Sie ſind freigeſtellt, weil ſie bereits Kriſenlohnſteuer zahlen. Wer mehr als 16 300.— Lohneinkommen hat, iſt kriſenſteuervorauszahlungs⸗ pflichtig, ohne Rückſicht darauf, daß ihm auch bereits Kriſenlohnſteuer abgezogen wird. Es tritt demnach bei dieſen höheren Einkommen eine doppelte Be⸗ laſtung durch die Kriſenſteuer ein. Zum Ausgleich von Härten in den Uebergangsſtufen wird jedoch die Vorauszahlungsrate bei den Einkommen von 16 301.— Mark bis 16 600.„ um 60.— 4 gekürzt. 2. Vorauszahlungsfrei ſind ferner Landwirte, die auf Grund der Verordnung vom 8. 5. 1931 keine Einkommenſteuervorauszahlungen mehr zu leiſten brauchen und auch kein weiteres Einkommen als landwirtſchaftsliches Einkommen von mehr als 1000 Mark jährlich haben. 3. Perſonen, die vor dem 1. 7. 1931 verſtor ben ſind oder deren perſönliche Steuerpflicht aus anderen Gründen, zum Beiſpiel wegen Wegzugs in das Aus⸗ land, unter Aufgabe inländiſcher Einkommensquellen vor dieſem Tage erloſchen iſt. Rechtsmittel Gegen die jetzigen Vorauszahlungsbeſcheide iſt nicht das ordentliche Rechtsmittelverfahren, alſo Ein⸗ ſpruch, Berufung und Rechtsbeſchwerde, ſondern nur die Verwaltungsbeſchwerde an das Lan⸗ desfinanzamt gegeben. Dieſe muß innerhalb eines Monats von Bekanntgabe des Beſcheides an gerech⸗ net bei dem Finanzamt eingelegt werden. Durch die Einlegung der Beſchwerde wird indeſſen die Wirkſamkeit des Beſcheides ſelbſt nicht gehemmt und insbeſondere nicht etwa die Vorauszahlungspflicht aufgehoben. Es empfiehlt ſich deshalb, bei Einlegung der Beſchwerde gleichzeitig und rechtzeitig auch noch Aufſchtebung der Vorauszahlung zu beantragen. Dr 8. Jilm⸗Rundſchau Alhambra: Der Raub der„Mona Liſa“ Das Meiſterwerk von Leonardo da Vinei, dos Porträt der Gibeonda,„Mona Liſa“ wurde am 22. Auguſt 1911 aus dem Poriſer Nationalmuſeum im Louvre geſtohlen. Im Dezember 1913 konnte das Bild in Florenz wieder gefunden werden. Ein Italiener, Vincenzo Peruggia, hatte es geſtohlen und einem Kunſthändler angeboten, der es ſofort als dos aus dem Louvre geſtohlene Originalbild wieder erkannte. Der ausgezeichnet aufgemachte Tonfilm behandelt den Diebſtahl dieſes wertvollen Meiſterwerkes. Es iſt natür⸗ lich, daß man als Rahmen um den ganzen Diebſtahl eine ſentimentale Liebesgeſchichte gebaut hat. Der junge Ita⸗ liener Peruggia(Willi Forſt) hat bei einer Ausbeſſe⸗ rungsarbeit im Louvre das Bild geſehen und ſich ſoſort in das Lachen der„Mona Liſa“ verliebt. Seine Geliebte Mathilde(Trude von Molo) hatte nach ſeiner Anſicht eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der„Mong Liſa“. Ihn bewog alſo ein doppelter Zweck zu dieſem Diebſtahl: die Liebe zu Mathilde und die Liebe zu dem Gemälsde. Als ihn Mathilde verließ, brachte er das Bild auf langen Irrfahrten nach Italien zurück, von wo es ſeiner Zeit von Napoleon verſchleppßt wurde. Peruggia wollte jetzt das Bild ſeinem Vaterlande unentgeltlich zur Ver⸗ fügung ſtellen. Peruggia wurde verhaftet und zu einer längeren Gefängnisſtrafe verurteilt. Auch dieſer Film zeigt nicht deutlich, ob der funge Ita⸗ liener aus Liebe zu der Frau oder aus Liebe zu ſeinem Vaterlande den Diebſtahl begangen hat. In meiſterhafter Weiſe wird der Diebſtahl, der am hellen Tage im Louvre ſtattfand, vorgeführt. Peruggia verſtand es, den Ober⸗ aufſeher ſo in Sicherheit zu wiegen, daß kein Menſch in ihm den Täter vermutet hätte. Die Verhaftung des Ita⸗ lieners erfolgte in einer Kirche, wohin er ſich vor ſeinen Verfolgern geflüchtet hatte. Prächtine Aufnahmen aus Paris und Italien machen die ganze Handlung äußerſt wahrheitsgetreu, dazu kommt das ausgezeichnete Spiel der Künſtler und die ſehr gute Tonwiedergabe, die beſonders dieſen Film auszeichnet. * * Darmſtadt, 8. Okt. Ecke Soder⸗ und Beckſtraße brach am geſtrigen Mittwoch abend ein etwa 60 Jahre alter erwerbsloſer Schloſſer zuſammen. Kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus trat der Tod ein. Ein Schlaganfall hatte dem Leben des Mannes ein Ende geſetzt. Krankenhaus mußte ihm ein Bein — A— Aus der Pfalz Die Todesſtrafe beantragt * Landau, 9. Okt. Im Muttermord⸗Prozeß Sturm beantragte heute vormittag der Staatsanwalt gegen die Angeklagte Lina Sturm, die er des in voller Ueberlegung und mit Vorausſicht ausgeführten Mordes für ſchuldig hält, die Todesſtrafe. Der Anklagevertreter vertrat die Auffaſſung, daß es für das Gericht keine andere Wahl gebe, nachdem zufolge der Beweisauf⸗ nahme die Vorausſetzungen des§ 211 St. G. B. zu be⸗ jahen ſeien. Fahrradbdiebe— Manſardendiebſtahl * Ludwigshafen, 9. Okt. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden in verſchiedenen Stadttei len fünf Herrenfahrräder durch noch unbekannte Diebe geſtohlen.— Am Dienstag abend wurde zum Nach⸗ teil eines Dienſtmädchens eine in deſſen verſchloſſe⸗ ner Manſarde liegende goldene Damenarm⸗ banduhr geſtohlen. Eine Diebin in der Kirche * Ludwigshafen, 9. Okt. In der Nacht zum Don⸗ nerstag wurde durch eine Frau, die ſich über Nacht in die St. Ludwigskirche hat einſchließen laſſen, eine in der Kirche auf dem Tiſche ſtehende Kaſſette auf⸗ gebrochen und ihres Inhalts beraubt. Weiter ver⸗ ſuchte die Täterin, einen Opferſtock aufzubrechen, was ihr nicht gelungen iſt. Die Täterin iſt etwa .75 Meter groß, hat blonde Haare, trug einen dunk⸗ len Mantel, helle Strümpfe und Halbſchuhe. Kind überfahren. 8. Okt. * Geinsheim bei Neuſtadt a. d.., Beim Spiel mit anderen Kindern lief der 5 Jahre alte Kuabe des Landwirts Michael Rodach am Dienstag abend in ein die Hauptſtraße entlang fahrendes Auto und wurde überfahren. Im Neuſtadter abgenommen werden. Eine 91jährige * Hainfeld bei Landau, 8. Okt. Fräulein Anna Maria Borell, die älteſte Einwohnerin von Hainfeld, begeht Ende dieſes Monats ihren 91. Ge⸗ burtstag. Sie iſt körperlich und geiſtig noch ſehr rüſtig. Der Vater des 2. Bürgermeiſters Georg Koch vollendet Ende des Jahres ſein 91. Lebensjahr. * * Kaulbach bei Kaiſerslautern, 8. Okt. Bei den Arbeiten für die Waſſerleitung ſtürzte am Dienstag plötzlich ein Graben ein, wobei(6Erdarbeiter verſchüttet wurden; 4 Mann wurden ſchwer verletzt geborgen, einer wurde leicht verletzt. Der ſechſte Mann, March von Oberweiler⸗Tiefenbach, konnte nur als Toter geborgen werden; er hinter⸗ läßt ſechs unverſorgte Kinder und eine ſchwerkranke Frau. „Kolonne Krams“ vor Gericht * Frankfurt a.., 9. Okt. Vor dem Großen Schöffengericht 1 heute die auf fünf Tage berechnete Verhandlung gegen 27 Beſchuldigte der„Kolonne Krams“ und Genoſſen, die durch eine hohe Zahl von verwegenen Einbrüchen und Diebſtählen im Sommer von ſich reden machte. Es iſt das ſeit Jahren der erſte größere Diebſtahl⸗ prozeß. Es handelte ſich dabei meiſt um Angeklagte, die Geſchäfts⸗ und Wohnungseinbrüche oder Eiſenbahn⸗ beraubungen ausgeführt hatten. Die Kolonne Krams unterſcheidet ſich von jenen Banden dadurch, daß ſie ſich auf ihren Raubzügen des Autos bediente. Um mit Betrtiebsſtoff reichlich verſehen zu ſein, wurde von ihr eine Anzahl Tankſtellen geplün⸗ dert. Die Fahrten, die Krams und Konſorten aus⸗ führten, gingen bis tief ins Bayeriſche und nach Sachſen hinein. In der Hauptſache wurden von ihnen Vieh⸗, Obſt⸗ und Stoffdiebſtähle ausgeführt, und wohl nicht mit Unrecht wurde der Schauſteller Martin Krams als der König der Viehdiebe be⸗ zeichnet. Hauptbeſchuldigte ſind Heinrich Meurer, Albis Kleeſpieß, Johann Rahner, Heinrich Glatt⸗ haar, Konrad Ruſter, Florian Wagner, Alfred Sell und Hugo Stündel. Verkaufe spollbilligen Angebote. im Schuhhaus Ab 1. Hovember P, 15/16 enge Heidelbergerstrane Da staunt der Laie und selbst der FGchmann wundert sich daruber, Wie men Schuhe von solch aus- gesprochener Eleganz und so guter Quali- tät so billig verkaufen kenn. Nuß raschester Räumung dikllert unsere Deshalb auch der andauernd große Zuspruch beim Umzugs- Ausverkauf dpeisezimmer nußbaumpol. feinſt. ſüddeutſches Fabritat. Vor einig. Monaten haben wir ein. hieſ. Verſ.⸗Fachmann eine Wohnungse nrichtung verk. Durch ſchwere Krankheitsfälle i, der⸗ ſelbe nicht mehr i. d Lage, ſeinen Verpfl. nachzukomm Um ihn nun mögl. raſch aus ſein. Verpfl. entlaſſen zu können., hab. wir uns entſchloſſ., in ſei⸗ nem Auftrag ſein prachtvoll. Speiſezim. zu verk. Da er auf ein groß. Teil ſeln. Zahla. verzichtet, bie⸗ ten wir es Ihnen hierm. f. RMk. 675.— geg. ſoſort. Kaſſe an. Das Zimmer hat 1 hocheleg. Büfett. 220 em brt., Unterteil m. herrl. Fournierzuſam⸗ menſetzg., mit gerad. Glasauſſ., 1 Kredenz genau dazu paſſ., 1 ar. Ausziehtiſch u. ſechs Stühle Wenn Sie f. ein derartig, ſchweres Zimmer Verwendung haben, od. Ihr Geld Das eiserne Mannheim, DA, 6 Das 1. Seelenamt für 5 Cerber kindet nicht um ½% Uhr sondern sehon ½7 Uhr in der Liebfrauenkirche am Jamstag. den 10. Oktober statt Lens legenheit! Speisezimmer 2799(tzarock), mit 2 m rt. Büfett. Vitrine Aussugfisch u. 6 Folstelstühlen, la. Werkerbeit darin anleg. wollen, ſo beſichtig. Sie bitte raſch einm ds. Zim. Landes, Mannheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr. 2 (alte Oelfabrik), direkt hint. Hauptbhf. Geöffnet v.—7 Uhr. brauner Pelzmantel — Kunz besonders preiswert abzugeben. mittl. Gr. 42/44, neu. * ſehr bill zu verkauf. I.. Zahn 15,1 Neckaraverſtr. 7. II, Tel. 485 27. 7427 e Ihr Frühstück wie bisher aber-3 Kaffeelöffel Ovomaltine dazu Gehaltvoll, aber leicht— das ist das ideale Frühstück! Mit Ovomaltine frühstücken Sie richtig; Ovomaltine nährt, ohne den Magen zu belasten. Sie ist aus Malz, Milch, Eiern und Kakao in lockerer Bindung hergestellt, sie löst sich sofort im Magen und geht fast restlos ins Blut über! Ovomaltine zum gewohnten Frühstück gibt Ihnen jeden Tag einen Ueberschuss an Nährkraft, der allen Gliedern und Organen zugute kommt. Ire Kräfte wachsen. Schon bald fühlen Sie, wie Und man sieht es Ihnen auch an: mit Ovomaltine ist ein Stärkerer in Ihren Körper ein- gezogen, der Ihnen hilft, frisch und jung zu bleiben. Originaldosen: 500 g zu M. 4,45, 250 g zu M. 2,40, 125 g Ovomaltine ist sehr ein- fach zu bereiten. Man löst 2 bis 3 Kaffeelöffel davon in trinkwarmer Milch und zuckert nach Belieben. Auch in Kaffee od. Tee wird Ovomaltine gern genommen. zu M. 1,25, in allen Apotheken und Drogerien. altine n = Hilſi mit Kostenlos erheilten Sie elne Probe, wenn Sie lhre Adresse einsenden an: Or. K Wender G. m. b.., Abteilung O 683 „Osthofen(Rheinhessen) Freitag, 9. Oktober 1931 HANDELS. un SC der Neuen Mannheimer Zeitung ING Abend Ausgabe Nr. 468 In der Zwickmühle der Weltkriſe Nach der Newyorker Diskonterhöhung A Berlin, 9. Okt.(Eig. Dr.) Der heutige Effektenfreiverkehr zeigte eine entſchieden freundlichere Grundſtimmung, ob⸗ wohl eine Aenderung in der innerpolitiſchen Situation bis⸗ her noch nicht erfolgt iſt. Auch das Geſchäft war nicht ſehr umfangreich, man hörte aber teilweiſe noch über geſtriger Baſis Geldkurſe, wobei ſich das Hauptintereſſe auf Bankaktien erſtreckte. Dieſe Feſtigkeit brachte man hauptſächlich mit den Kursſteigerungen geſtern in Newyork in Zuſammenhang. Die Diskonterhöhung der Newyorker Fe⸗ derxral Reſerve Bank auf 27 v. H. kam zum Teil überraſchend und fand verſchiedenartige Auslegung. Ein⸗ mal wird behauptet, daß ſie nicht aus Rückſicht für den Hvoverplan vorgenommen ſei, ſondern hauptſächlich erfolgt wäre, um den europäiſchen Bankraten näher zu kommen. Auch glaubt man, das Kreditgeſchäft der Banken hierdurch rentabler zu geſtalten. Nach anderer Verſion wäre der be⸗ ſtehende Satz nur deshalb ſo niedrig gehalten worden, da⸗ mit eine Goldeinfuhr aus England vermieden wurde, wos jetzt nach Aufgabe des britiſchen Goldſtandards nicht mehr nötig wäre. Franzöſiſche Preſſeſtimmen glau⸗ ben jedenfalls aus der Hooveraktion erkennen zu können, daß die amerikaniſche Fin anz⸗ und Wirt⸗ ſchaftslage ſehr ernſt ſei. Mit Spannung erwartete man ſchon in den letzten Tagen den heutigen Reichsbankausweis. Die Entlaſtung in der erſten Woche nach dem Quartalsultimo iſt mit 74 Millionen verhältnismäßig gering. Ueber eine weitere Banklenhilfe für die Makler wird auch heute weiter verhandelt; es beſteht die Abſicht, ein Dar⸗ lehensfonds von etwa 7 Million zur Verfügung zu ſtellen, wobei man hofft, daß auch die Regierung ſich au dieſem Unterſtützungsplan, abgeſehen von den erſten 100 000 Mark, beteiligen werde. Neue Deviſenverordnungen des Auslandes Immer neue Länder geraten mit ihren Währungen in Schwierigkeiten. So hat Lettland eine Einſchrän⸗ kung des Deviſen handels verordnet, durch die ſich der An⸗ und Verlauf ausländiſcher Zahlungsmittel bei der Bank von Lettland konzentriert. Der Finanzminiſter betonte aber ausdrücklich, daß die Stabilität der lettiſchen Währung gegenwärtig zu Befürchtungen keinen Anlaß gebe, weil eine Gold⸗ und Devtſendeckung von über 60 v. H. vorhanden ſei, es handele ſich nur um Maßnahmen auf weite Sicht. Wie die Aſſocigted Preß aus Buenos Aires erfährt, Hat die argentiniſche Regierung die direkte Deviſen⸗ kontrolle zum Zwecke der Sicherung des Peſo über⸗ nommen. Nach der gleichen Quelle erklärte die braſilia⸗ niſche Regierung ein Zwei⸗Monatemoratorium für alle aus⸗ und inländiſchen Zahlungen. Die fälligen Beträge müſſen jedoch in braſilianiſcher Währung bei den Banken deponiert werden. Nur die laufenden Deviſenkontrakte werden durch dieſe Maßnahme nicht berührt. Die Ankündigung einer neuen Deviſenverordnung in Wien hatte geſtern, wie uns berichtet wird, bereits ge⸗ nügt, um den freien Deviſenverkehr faſt ganz zu unter⸗ binden. Die Händler verſuchten noch im letzten Augen⸗ blick fremde Zahlungsmittel abzuſtoßen, wobei dieſe bis guf ein nur ſehr geringes Agio über den offiziellen Cjoe⸗ ringskurs zurückgingen. Das engliſche Pfund ſtellte ſich gegen Dollar auf 3,85, gegen Gulden auf 9,60, gegen Paris auf 98, gegen Schweiz auf 19,70 und gegen Wien auf ca. 31. Ausländsbörſe freundlicher. Die Amſterdamer Börſe eröffnete heute in ausgeſprochen feſter Haltung. Deviſen waren im allge⸗ meinen gut behauptet. In Finanzkreiſen beſpricht man den Voranſchlag für das Jahr 1932, der einen Fehlbetrag von 137 Millionen Gulden aufweiſen ſoll, wobet allerdings zu berückſichtigen wäre, daß hiervon 60 Mill. Gulden auf die Ablöſung der öproz. Anleihe entfallen, die in Kürze vorgenommen werden ſoll. Die größte Diaman⸗ tenſchleiferei Hollands, L. J. Asſcher beabſich⸗ tigt die Belegſchaft von 250 Mann auf 400 Mann infolge der Erholung am Diamantmarkt zu erhöhen. Geſtern wurde 1 Mill. Dollar Gold von Newyork nach Holland verſchifft. Die Londoner Börſe war heute zuverſicht⸗ licher geſtimmt, da man der Anſicht iſt, daß das Export⸗ geſchäft ſich beleben wird. Die Lage wird im allgemei⸗ nen heute wieder etwas günſtiger beurteilt, das Hauptintereſſe konzentriert ſich weiterhin auf die Vorgänge in den Vereinigten Staaten, und man ſieht in der Er⸗ höhung des Diskontſatzes einen weiteren Schritt zur Wiederherſtellung geſunder Finanzverhältniſſe. Man be⸗ fürchtet keine ungünſtigen Rückwirkungen auf den Pfund⸗ kurs, da die Spanne zwiſchen den 2,5 v. H. in Newyork und 6 v. H. in London als durchaus genügend angeſehen wird. Immerhin hat der Schritt Newyorks den Londoner Finanzkreiſen erneut die Notwendigkeit vor Augen ge⸗ führt, ein Abgleiten der Privatdiskontſätze zu vermeiden. Die Bank von England hat, nach dem neueſten Ausweis zu urteil noch keine Schritte unternom N en, um der unerwünſchten Geldflüſſigte genzutr Zwar iſt der Beſtand der Regierungsſi n um 4,75 Mill. eingeſchrumpft, da aber di ntierte echſel um 2 Mill, zugenommen haben, hat die Bank lediglich 2,75 Mill. dem Markt entzogen, was angeſichts des in den e n Tagen der laufenden Woche he henden Ueberſchuſſes an flüſſigen Mitteln kaum als genügend erachtet wird. Man iſt, ohne die Auswirkungen der Newyorker Diskont⸗ erhöhungen ſchon ganz beurteilen zu können, doch der An⸗ ſicht, daß die höheren Zinsſätze die Noten hamſterei in Amerika beenden würden. Man hatte in Lon⸗ don mit einer gewiſſen Unruhe den dauernden Rückgang der Depoſiten bei den amerikaniſchen Banken verfolgt, und man glaubt, daß die Banken bei etwaigem Rückfluß von Noten aus dem Publikum Schwierigkeiten dürften, dieſe Mittel kurzfriſtig gewinnbringend anzulegen, da der Diskontmarkt faſt völlig ſtagniert und die Privat⸗ diskontſätze im übrigen niedriger als die den Kunden be⸗ willigten Kredite ſind. 8 In der Eity iſt man nunmehr davon überzeugt, daß Deutſchloand inflattioniſtiſche Experimente nicht zu laſſen wird. Falls überhaupt hier Zweifel ge⸗ herrſcht hatten, ſo ſind ſie durch die Nochricht, daß die Zah⸗ lungen auf die 12 Mill. Tranche der Dawesanleihe in Golsdſterling er en, völlig zerſtreut. Am Londoner Deviſenmarkte waren nur geringe Veränderungen zu verzeichnen, der Dollor blieb faſt un⸗ haben verändert 3,85½, die Reichsmark ſtellte ſich auf 16,43. Am Metallmarkte waren die Preiſe kaum verändert, Gold ging um 8 Cents zurück. Liverpooler Baumwolle er⸗ öffnete bei Kaufintereſſe gut ſtetig, doch gingen die Preiſe ſpäter auf Hedgingverkäufe des Platzes wieder leicht zurück. Die Stimmung iſt aber doch durchweg opttmiſtiſch. Berliner Devisen Oiskontsd: 29: Relchsbank 8, Lombard 10 v. H. Amtlich in R. M für] 8. Oktober L. Oktober Barität Disk 8 B 0 B. M—*b volland. 100 Gulde 169,83 170,17 109,83 170.17 168, 48 3 „ 100 Drachn en.095 50 S 5,445 12 f 100 B- OO 59,04 59,16[ 89.94 59.05 58,955 2½ Danzig 100 G 82,07 82,23 82.07 82,23 81,555 7 delſingfors 100 10,34 10,36 10,24 10,33 10,512 7 Italien, 100 Lire 21.58 21,72 21,63 21.67 22,025 7 Südſſavien 1002 7,473] 7,487].473 7,497].355 7½ kopenhagen, 100 Kr.] 93.41 93,59 92,91 92.09 112,06 7 Ziſſabon 100 Esludo 14,69 14,71 14,79 14,81 17,48 7 Oslo. 100 Kr. 92.91 9309[92,91 93.09 111,74 7 zaris. 100 Fr 16,88 16,72 16.63 16.72 16,445 2 Bragg. 100 Kr 12.482] 12.502 12,477] 12.497] 12,33 67 Schweiz. 100 Fr. 582,52 82,68].52 92,88 80,515 2 Sofia. 100 Lew..067.078].072] 3,078] 3,017] 8% Spanien 100 deſeten] 37,98 38,04] 39.06 38,14 69,57 6½ N 100 Kr 96, 0 96.80 86,40 95.6) 112,057 illing] 50,70] 50,80] 81.45 51.58 68,79 10 Ung 00³ 78,28 73,42 78,78 70,4: 72,89 8 Buenos⸗Aires 1Peſo 0 848.852 0,868.872 1,788 6 Kanada, itan. Tollar] 3,746 3,754 3,746.754 4,1764— Japan. Den.078.082.078.082 1,986 558“ ſtairo.. lägypt. Pd 16,58 16,5“ 16.88 16,87][ 20,91— Türtei.. türk. Pfd.—.——.——.——.— 2 130— London, lengl. Pd 16.1 16.17 16,68 18.67 20,393 6 New Hork„1 Dollar] 3,209 4,17 420 4,217 4,1780 2% Rio de Janeiro 1millr 0,209] 0,211] 0,229 0,231 0,503— Uruguay. 1Goldveſo].548.504 1,899.401.421— * * Londoner Goldprei Der Londoner Goldpreis gemäß Verordnung zur Dur hrung des Geſetzes über wert⸗ beſtändige Hypothelen wurde von der Reichsbank mit Wir⸗ kung vom 8. Oktober für eine Unze Feingold auf 105 ſh 8 d, für ein Gramm Feingold demnach auf 40,7671 pence feſtgeſetzt. Nur geringe Rückbildung bei der Reichsbank Berlin, 9. Okt. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Okt. 1931 hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank an Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 74,0 auf 399951 Mill.„, verringert. Im Einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 142,7 auf 3688,1 Mill.„/ zugenommen, die Lombardbeſtände um 132,9 auf 167,3 Mill./ und die Beſtände an Reichs⸗ ſchatzwechſeln um 83,7 auf 40, Mill./ abgenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 93,6 Mill./ in die Kaſſen der Reichsbank zurückge⸗ floſſen und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbank⸗ noten um 86,3 auf 4522,9 Mill. /, derjenige an Renten⸗ bankſcheinen um 7,3 auf 414,8 Mill./ verringert. Dem⸗ entſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 12,7 Mill./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 500,5 Mill./ eine Abnahme um 112,9 Mill. I. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 78,7 Mill. auf 1360,8 Mill. L verringert. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 81.5 auf 1219,3 Mill.„ abgenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Devifen um 2,8 auf 141½ Mill. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen beträgt 30,1 v.., gegen 31,2 v. H. in der Vor⸗ woche. * Der vorliegende Reichsbankausweis zeigt nach der aus den bekannten Gründen ſtarken Beanſpruchung zum Ultimo September nur eine zögernde Rückbildung. Während ſich die Kapitalanlagen in der Vorwoche um rund 800 Mill./ auf 4 Milliarden erhöhten, iſt diesmal eine Rückbildung von 47 auf 3999 Mill.„ ein⸗ getreten. Die Zweiteilung der Lohnzahlungen am Ultimo und 10. d. M. gibt auch diesmal dem Ausweis das Gepräge. Der Wechſel⸗ und Scheckbeſtand iſt weiter um 143 Mill. auf 3683 Mill. geſtiegen. Hauptſächlich ſteht dies mit den An⸗ ſprüchen der Sparkaſſen als Folge der fortdauernden Ab⸗ züge bei dieſen Inſtituten im Zuſammenhang. Berückſich⸗ Außenhandel und Pfundkriſe Gefahren für den deutſchen Abſatz Das Inſtitut für Konjunktur forſchung be⸗ ſchäftigt ſich in ſeinem neueſten Wochenbericht mit den zu erwartenden Auswirkungen der Pfundkriſe auf den deutſchen Außenhandel und gelangt zu nach⸗ ſtehenden Feſtſtellungen: Die Länder, deren Währungen ſeit Mitte September vom Goldſtandard losgelöſt wurden(Großbritannien, Däne⸗ mark, Schweden, Norwegen, Aegypten, Britiſch⸗Indien), ſind an der deutſchen Einfuhr(1930 Geſamteinfuhr 10,39 Milliarden /) mit rund 18 v.., an der deutſchen Ausfuhr(Geſamtausfuhr 12,04 Milliarden /) mit rund 22 v. H. beteiligt(Durchſchnitt 1930). Im Außenhandel mit dieſen Ländern erzielte Deutſchland 1930 einen Aus⸗ fuhrüberſchuß von 819 Mill.„, im erſten Halbjahr 1931 einen Ausfuhrüberſchuß von 428 Mill. I. Die ſtärkſten unmittelbaren Auswirkungen der Pfundkriſe ſind zunächſt im Wettkampf der deut⸗ ſchen und der engliſchen Induſtrie zu erwarten. Bei einer durch die Herabſetzung der Goldparität des Pfun⸗ des verbeſſerten Koſtenlage für die engliſche Induſtrie würde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit engliſcher Waren auf den Auslandsmärkten erhöht, ſon⸗ dern auch die Einfuhr ausländiſcher Waren für den eng⸗ liſchen Binnenmarkt gedroſſelt werden. Die deutſche Induſtrie würde davon in doppelter Weiſe betroffen werden: Einmal nimmt Großbritannien ſelbſt etwa ein Zehntel der deutſchen Ausfuhr auf. Sodann ſtehen deutſche und engliſche Waren auf einer Reihe von Märkten in ſcharfem Wettbewerb. Bisher ſchien die deutſche Ausfuhr gegenüber der engliſchen preis⸗ mäßig bevorzugt zu ſein. Falls die Entwertung des Pfun⸗ des andauern ſollte, könnte die engliſche Induſtrie mög⸗ licherweiſe dieſen Vorſprung einholen. Jedoch iſt dabei zu beachten, daß England bisher vielfach ganz andere Waren gusführte und auch zum Teil an andern Abſatzgebieten in⸗ texeſſtert war als Deutſchland. Im Jahre 1930 waren die deutſche und die engliſche Ausſuhr annähernd gleich groß, ſedoch lieferten nach euro⸗ päiſchen Ländern Deutſchland 9,4 Milliarden 4, Groß⸗ britannien 4,5 Milliarden /, und nach Ueberſee Deutſch⸗ land 2,6 Milliarden/ Großbritannien 7½1 Milliarden 4. Innerhalb des Abſatzes nach Europa gingen von der eng⸗ liſchen Ausfuhr nach Deutſchland 547 Mill.„, von der deut⸗ ſchen Ausfuhr nach England 1219 Mill. 4. Von einer Ein⸗ ſchränkung der engliſchen Einfuhr würden faſt alle Zweige der deutſchen Fertigwareninduſtrie betroffen werden. Für engliſche Waren auf dem deutſchen Markt dürfte ſich zu nächſt die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber andern Lieferanten Deutſchlands erhöhen. Das gilt vor allem für Baumwoll⸗ garne und Wollgarne, die größten Poſten in der deutſchen Fertigwareneinfuhr aus England. Aber auch der Wett⸗ bewerb mit der deutſchen Induſtrie ſelbſt wird bei länger andauernder Pfundentwertung zunehmen. Beſon⸗ ders die Webereien, die Eiſenwareninduſtrie und der Kohlenbergbau uſw. werden voraus ſichtlich ſchwerer bisher gegen das Vordringen engliſcher Waren auf dem deutſchen Markt zu kämpfen haben. Auf den Auslaudsmärkten, auf denen Deutſchland und England in Wettbewerb ſtehen, dürften ſich die hochwertigen Qnualitätserzeugniſſe Deutſch⸗ lauds verhältnismäßig gut behaupten können. Dagegen werden die Induſtrieerzeugniſſe mittlerer und billiger Qualtität ſowie alle Stapelartikel(Kohle, Eiſen, Eiſenkurzwaren, einfache Gewebe uſw.) unter einer durch die Währungsentwertung geförderten Koſtenſenkung Eng⸗ lands ſtärker zu leiden haben. Indes kommt hier der deut⸗ ſchen Induſtrie zugute, daß England zunächſt verſuchen dürfte, ſeine Abſatzverluſte auf den überſeeiſchen Märkten wieder wettzumachen, auf Märkten alſo, auf denen England in erſter Linie mit Japan und den Ver. Staaten von Amerika, aber weniger mit Deutſchland um den Abſatz kämpft. In welchem Umfang ſich dieſe Länder freilich auf den bisherigen Hauptmärkten Deutſchlands(Europa) ſchad⸗ los zu halten ſuchen, entzieht ſich zunächſt der Beurteilung. Der Einfluß erhöhter Wettbewerbsfähigkeit Englands in Ueberſee auf die deutſche Wirtſchaft darf jedenfalls nicht unterſchätzt werden, ganz abgeſehen davon, daß einzelne Induſtrien in beträchtlichem Umfang an den überſeeiſchen Märkten beteiligt ſind. Im allgemeinen iſt Deutſchland jedoch mehr an europäiſchen Märkten intereſſiert. In Mittel⸗ und Oſteuropa beherrſchen deutſche Waren viel⸗ fach den Markt. Engliſche Induſtrieerzeugniſſe haben hier auch vor dem Weltkrieg keine große Rolle geſpielt. Anders in Nord⸗, Weſt⸗ und Südeuropa, wo deutſche Waren in den letzten Jahren gegenüber engliſchen an Boden gewonnen haben. Hier dürften ſich wohl die erſten größern Schwierigkeiten ergeben, falls es England gelingen ſollte, ſeine Preiſe ſtärker als Deutſchland zu ſenken. In erſter Linie würde davon die Textilinduſtrie berührt. Auch für Eiſenwaren und viele andere Waren würde eine Aen⸗ derung des Wottbewerbsverhältniſſes auf dieſen Märkten von erheblicher Bedeutung ſein. Für die Lage in den nordiſchen Ländern, die in jedem der letzten beiden Jahre für rund 1, Milliarde/ deutſche Waren bezogen, kommt erſchwerend hinzu, daß dieſe Länder ebenfalls den Goldſtandard aufgegeben haben, wodurch ſich die Konkurrenz⸗ lage für Deutſchland weiter verſchlechtern kann. Auffliegen der Benzinkonvention? Nach dem dieſer Tage erfolgten Austritt zweier weiterer Firmen aus der Benzinkonvention haben bekanntlich ener⸗ giſche Maßnahmen der Benzinkonvention gegen die Außen⸗ ſeiter eingeſetzt. Eine nochmalige ſtafſelweiſe Herabſetzung der Benzinpreiſe die im Hauptkampfgebiet Köln bis zu 2% Pfennig betragen wird, ſoll dieſer Toge erfolgen. In Fachkreiſen wird jedoch die Wirkſamkeit diefer Kampfmaß⸗ einonderbröckeln der Konvention. Man rechnet mit der Wiederherſtellung der ſogenonnten Rumpfkonvention, die lediglich die fünf großen Lieferkonzerne umſaſſen wird. Die bisher ſchwebenden Verhandlungen innerhalb der Konvention über eine beaßſichtigte Kontingentierung haben als jedenfalls einen Erfolg bisher nicht gezeitigt. nahmen bezweifelt und man befürchtet ein weiteres Aus⸗ tigt man den augenblicklichen Schatzwechſelbeſtand von 40 Mill., den Wechſel⸗ und Scheckbeſtand von 3,6 Milliarden, die Lombardforderungen von 167 Mill. und die 500600 Mill./ Wechſel, die als Deckung für die internationalen Kredite gegeben ſind, ſo errechnet ſich immer noch eine Ge⸗ ſamtbeanſpruchung des Inſtituts von etwa 4430 Mill. Analog der Entwicklung auf der Aktivpſeite hat ſich der Notenumlauf um 86 auf 4522 Mill. vermindert. Die Giroguthaben ſind um 112 Mill. zurückgegangen. Die Deckung, die für den Wert einer Währung nicht maßgebend iſt, hat ſich infolge einer weiteren Abnahme der Deckungs mittel um 78,7 Mill. auf 30,1 gegen⸗ über 31,2 v. H. in der Vorwoche vermindert. Im einzelnen ſind hauptſächlich aus den Newyorker Golddepots Verkäufe von insgeſamt 81,5 Mill./ Gold erfolgt, während ſich die Deviſenbeſtände wohl im Zuſammenhang mit dieſen Ver⸗ käufen um 2,79 Mill.& erhöht haben. Die ſonſtigen Akti⸗ ven haben ſich um 88,8 Mill. vermindert, was wohl durch eine Abdeckung der Betriebskredite der Reichsregierung hervorgerufen iſt. * Zu dem Ausweis gibt diesmal die Reichsbank auch ſelbſt noch einen Kommentar, der die Entwicklung wie nachſtehend angeſehen wiſſen will: „Die Deviſenbewegung im erſten Reichsbankausweis nach dem Septemberultimo zeigt die erwartete Verminde⸗ rung der Deviſenabzüge gegenüber dem vorhergehenden Ausweis, obwohl die Sonderbeanſpruchungen aus dem Stillhalteabkommen(Termindeviſen, Saiſonkredite) ſowie der Drang zur Abdeckung von Pfundkrediten ſich in die neue Woche hinein fortſetzten. Für die Abwicklung des laufenden Geſchäftes hätte der Deviſeneingaug reichlich ge⸗ nügt. Die neue Deviſenordnung konnte die Situation noch kaum beeinfluſſen, da die praktiſche Auswirkung erſt jetzt einſetzt. Die Entwicklung der übrigen Konten entſpricht den ver⸗ änderten Kaſſehaltungsgewohnheiten in der Bevölkerung, die in der Richtung auf ſtärkere Bargeldhaltung gehen. Infolgedeſſen hält ſich auch der Notenumlauf un⸗ gefähr auf der Höhe des Vorfahres trotz des verringerten Wirtſchaftsvolumens.“ Wie weiterhin von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, hat die Reichsbank eine Diskontentſcheidung bis⸗ her nich in Erwägung gezogen. * * Notenausgaberechte der Privatnotenbanken. Die Noten⸗ ausgabenrechte der Privatnotenbanken für das 4. Kalender⸗ viertelfjahr 1091 betragen gemäß Privatnotenbankgeſetz vom 30. Auguſt 1924 für die Bayeriſche Notenbank und die Sächſiſche Bank zu Dresden je 70 Mill.„ und die Würt⸗ 1 Notenbank und bie Badiſche Bank je 27 Mill. ark. Starker Produktions und Abſatzrückgang beim Stahlverein 1930/31 O Eſſen, 9. Okt. Für das vierte Geſchäfts⸗ quartal 1930/81, d. h. für die Monate Juli bis Sep⸗ tember 1931, ſtellte ſich die Produktion in den wichtigſten Erzeugniſſen im Vergleich zum Vorquartal in 1000 To. wie folgt: Kohle 4211 gegen 4224, Koks 1235 gegen 1252, Roheiſen 750 gegen 778 und Rohſtahl 824 gegen 907. Jusgeſamt beträgt die Erzeugung im Geſchäftsjahr 1930/81 gegenüber dem Vorjahr in 1000 To.: Kohle 18 363 gegen 25 723, Koks 5670 gegen 9338, Roheiſen 3283 gegen 5297 und Rohſtahl 3694 gegen 5538. Die Zahl der Arbei⸗ ter ſtellte ſich am 30. Sept. auf 97 000 gegen 103 000 am 30. Juni 1931 oder 135000 am 30. Sept. 1930, die Zahl der Angeſtellten auf 13 600 gegen 14000 oder 16 400. Der Umſatz mit Fremden belief ſich im vierten Ge⸗ ſchäftsguartal 1930/1 gegenüber dem Vorquartal auf 188 Mill. gegen 213 Mill. /, wovon 88 gegen 94 Mill. J auf Abnehmer im Auslande entfallen. Insgeſamt wurden mit Fremden im Geſchäftsjahr 1930/31 843 gegen 1261 Mill. Mark im Vorjahr umgeſetzt, wovon 370 gegen 485 Mill. 4 auf Abnehmer im Ausland entfallen. Die Auftrags ⸗ beſtände der Hütten⸗ und Verfeinerungsbetriebe ſtellten ſich am 30. September auf etwa 40,8 v H. des Monats⸗ durchſchnitts des vorangegangenen Geſchäftsjahrs. Gebr. Junghans AG. Schramberg Keinesfalls Kapitalmaßnahmen in Ausſicht genom⸗ men— Durch Weihnachtsaufträge voll beſchäftigt— Aber Stillegung der Freiburger Werkefabrikation O Schramberg, 9. Okt.(Eig. Dr.) Nach unſeren In⸗ formationen ſind die Bilanzarbeiten für 1930/1 in etwa drei Wochen abgeſchloſſen. Wie die Bilanzvorlage letzten Endes erfolgt, wird in der Hauptſache von der Be⸗ wertungsfrage der Rohmaterialien uſw. abhängen. Inſo⸗ fern ſteht es auch noch nicht feſt, ob und in welcher Hohe ein etwaiger Verluſt zu erwarten iſt. Keinesfalls ſind je⸗ doch Kapitalmaßnahmen, wie vor einiger Zeit gerüchtweiſe verlautete, zu erwarten. Im übrigen iſt der Konzern, wie auch der weitaus größte Teil der Schwarzwälder Uhren⸗ induſtrie, gegenwärtig voll beſchäftigt infolge der Saiſonarbeiten für das Weihnachtsgeſchäft. Da der Handel bisher ſtark zurückgehalten hat, te der Auftrags⸗ eingang nunmehr umſo ſtärker ein. Insgeſamt iſt aller⸗ dings in der Uhreninduſtrie die Beſchäftigung ziemlich ſchwankend geweſen. Es wird uns ach beſtätigt, daß ein Teil, und zwar die Werkefabrikation der Ver⸗ einigten Freiburger Uhrenfabriken in Freiburg i. Schl. dort ſtillgelegt und nach Schramberg übergeleitet werden ſoll. Sollte ſich das Geſchäft in der Werkefabrikation jedoch ſtärker beſſern, ſo werden die Auf⸗ träge hierin wieder in Freiburg ſelbſt erledigt werden. e. * Deutſche Grammophon AG., Berlin. Die mit 1 Mill. Mark Kapital ausgeſtottete und zum Konzern der Poly⸗ phon⸗Werke AG. in Leipzig⸗Wahren gehörende Geſellſchaft konnte im Geſchäftsjahr 1930 ihren Gewinnvortrag von 5314/ auf 6150/ erhöhen. Dem Betriebsüberſchuß von 1741 982(1 859 777)/ ſtehen Handlungsunkoſten von 1 569 429(1 658 133)„ und Abſchreibungen von 171117 (194 934)„ gegenüber. Die Bilanz zeigt in Mill. Grundſtücke und Gebäude 0,87(0,89), Maſchinen.23(1,18), Kaſſe⸗ und Bankguthaben 0,08(0,07), Debitoren 0,03(0,08), 955 1,91(2,28), andererſeits Kreditoren 2,98 3,34). * Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Neptun— Rhein⸗London⸗ Linie Gmbh. Die ſeit einiger Zeit ſchwebenden Verhand⸗ lungen zwiſchen der neugegründeten Rhein⸗London⸗Linie GmbH. Bad Godesberg und der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Neptun in Bremen haben nun zur Aufgabe des Planes der Errichtung einer neuen Köln⸗London⸗Linie durch die Dampfſchiffahrtsgeſellſchaſt Neptun geführt. Maßgebend für dieſen Entſchluß war die wenig geſicherte Rentabilttät zweier Linien Rhein⸗London. Auf Grund der Abmachungen wird nun die Rhein⸗London⸗Linie GmbH. den Dienſt Rheinhäfen⸗London allein aufrecht erhalten. O Reichsverband der Deutſchen Induſtrie beantragt Prolongation der Rückzahlung aufgewerteter Induſtrieobli⸗ gationen.(Eig. Dr.) Laut D/ hat der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie nunmehr beim Reichsfinanzminiſter beantragt, eine Prolongation der am 1. Jonuar fällig wer⸗ denden Aufwertungsinduſtrieobligationen, die mit rund 105,9 Mill.„ von insgeſamt in Umlauf befindlichen 178 Mill.„ beziffert werden, bis ſpäteſtens 1937 vorzunehmen. Die Obligationenſchuldner, die zur Rückzahlung nicht in der Lage ſind, ſollen nach dem Vorſchlag des Reichsverbandes eine offizielle Anzeige erſtatten, ouf Grund deren eine zu erlaſſende Durchſührungsverordnung zum Aufwertungs⸗ geſetz die Prolongation Rechtskraft erhalten ſoll. Die pro⸗ longierten Beträge ſollen in Anlehnung an den auf dem Hypothekormarkt üblichen Satz mit 7,5 v. H. verzinſt wer⸗ den. Daneben iſt an die Zahlung eines mit jedem Jaht wachſenden Agios gedacht. Weiter kleines Produktengeſchäft Behauptetes Preisniveau/ Weizenexportſcheine billiger Berliner Produktenbörſe v. 9. Okt.(Eig. Dr.) Angeſichts der Unſicherheit bezüglich der weiteren Ent⸗ wicklung hat das Geſchäft an der Produktenbörſe keine Belebung erfahren. Das Inlandsangebot von Brot⸗ getreide hatte ſich nicht verſtärkt, bei Weizen ſehlt es na⸗ mentlich an guten Qualitäten, während Roggen allgemein wenig offeriert wurde. Bei einiger Nachfrage der Mühlen wor das Preisniveau gegen geſtern etwa behauptet, aller⸗ dings iſt bei Berichtsabfaſſfung noch nicht erſichtlich, ob am Promptmarkte wieder Abgaben von beſonderer Seite zwecks Beeinfluſſung des Preisniveaus erfolgen. Am Lieſe⸗ rungsmarkte ſetzte Weizen bis 1 l niedriger, Rog⸗ gen bis 1/ höher ein. Auch hier war die Umſatztätigkeit ziemlich gering. Weizen⸗ und Roggen mehle wurden zu unveränderten Preiſen für den notwendigen Tagesbedarf gekauft. Hafer war ausreichend offeriert und lag kaum ſtetig. Gerſte in unveränderter Marktlage. Weizen⸗ exportſcheine waren billiger als geſtern angeboten, dagegen lagen Roggenexportſcheine ſtetig. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. prompt 211 bis 214; Okt. 227—226,50 Br.; Dez. 229; beh.) Roggen, mäxk. prompt 184—186; Okt. 196,50—196; Dez. 195 ruhig; Brau⸗ gerſte 159—173; Futter⸗ unde Induſtriegerſte 151—158 schwächer; Hafer, märk. prompt 139—147; Okt. 149; Dez. 153—152 beh.; Weizenmehl prompt 27—32 ſtill; Roggen⸗ mehl 70proz. prompt 26—28,75 beh.; Weizenkleie 10,20 bis 10,40 ruhig; Roggenkleie 9,15—9,40 ſtill; Viktoriagerbſen 20 bis 27; Leinkuchen 13,20—13,40; Trockenſchnitzel 6,00 6,10; Sofaextractionsſchrot 11,60; allg. Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 3, 22 Jan. 4,00; März.95; Mai 4,10.— Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov 5894, Jan. 61%; März 65; Mai 6772. (Eig. Dr.) * Bremer Baumwolle vom 9. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß!(68. * Liverpopler Baumwollkurſe vom 9. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Okt. 418; Dez. 413; Jan.(32) 41719; März 426—27; Mai 485—36; Juli 1155 Okt. 452, Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt. 421; Dez. 413; Jan.(32) 419; März 427; Mat 4386; Juli 444; Okt. 452; Dez. 450; Jan.(33) 458; März 465; Loco 456; Tagesimport 4600; Tendenz ſtetig. * * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 9. Okt.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Okt. 31,50 Okt.⸗Dez. 31,50; Ten⸗ denz ſtetig; Wetter heiter. * Nürnberger Hopfenbericht vom 8. Okt. 80 Ballen Zu⸗ fuhr, Tendenz geſchäftslos. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 9. Okt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt koſteten: Birnen—10; Aepfel 4 bis 10; Tomaten—15; Trauben 10—14; Kaſtanſen 137 Anfuhr 180 Zentner; Abſatz und Nachfrage gut. Ab kom⸗ mender Woche findet der Markt nur noch Montags, Mitt⸗ wochs und Freitags morgens 8 Uhr ſtatt. *Der Hohentwieler Wein 1931. Singen a.., 9, Okt. Nach oberflächlicher Schätzung wird der diesjährige Wein⸗ ertrag der Hohentwieler Rebanlage auf 12001400 Liter wire Die Qualität des neuen Weines ſoll vorzüglich werden. Berliner Meiallbörse vom 9. Okſober 1931 Amtlich: Elektrolytrupfer(wirebars) prompt 69,50 für 100 Kg.; Raffinabekupfer loco 61—63; Standardkupfer loco 5900; Standard⸗Blei per Okt. 20—22; Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 174; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 174; Bonka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn (in& p. engl. To.] 223; Reinnickel 98—99proz. 350; Antk⸗ mon⸗Regulus 4648; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 41,25— 44,50. Londoner Neiallbörse vom 9. Okiober 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze C(137/40 fein ſtaud), Platin Unze Kupfer, Standard 34.28 Zinn, Standart 127.5] Aluminium—.— 3 Mongte 35 5 3 Monate 129.7] Antimon. Settl. Preis 34 80 Settl. Preis 127.5 Queckſilber—— Elektrolnt 41,78 Banka 138 5 Platin 78. deſt ſelecſed 37,2 Straits 131.5 Wolframerz— ſrong ſheets. Blei, ausländ. 12.65 Nickel—.— El'wirebars 41,75] Zink gewöhnlich 12,45 Weißblech—— 2 Kupfer Blei Ae bez. Brief] Geld vez. Brief Geld J bez. Brief Geld 915 61 75 61.75 60.——.— 22,25 2125 28 50 24. 2, ebruar[. 62.— 61,75 23.— 238. 22,75]—.— 24.80 28.50 März 62 75 62.——.— 23,023.28]— 2475 24% April. 63.— 83.50 62,78—.— 28,50 28.50 24.75 25. 24.59 Mat 84,6.( 23.2558.25 55— 2328 15 11—.— 64,50 63.50 24,80 25.— 24.25 28 25,0 28, uli.— 83.50 28.— 4.— 28.— 2825 Auguſt—.— 85,— 64.50—.— 27.— 2, 25,80 Sept... 8880 64.50—.— 25.— 24,75 28,78 25,75 25.50 Okiober[—.— 60,5, 59.752175 21.— 20,75 22.— 22,— 22.— Nov.. 59.— 88 50 88 50—.— 21,8021,— 2275 2250 Dezemb.].] 60.50 58 58.— 22.— 21. 28,25 22.75 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 9. Okt.(Eig. Dr.) e e — 7. Seite/ Nummer 468 Freitag, 9. Oktober 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 8 1 etwas oberflächlich verfahren worden zu ſein. Der 3 8 7. 8 Junge, der eine Forderung von 29/ einklagte, be⸗ ö 9 hauptete, daß ihm.50/ im Tag bet freier Koſt f Mus Mannheie 4 er Gerichtsfälen verſprochen worden ſei. Der Beſitzer will aber nur 1 zugeſagt haben. Die Auszahlung geſchah in Kleinigkeiten 1931 ſtahl er je ein Herrenfahrrad. Beide Räder ver⸗ Raten, denn die Geſchäfte auf den ländlichen Kirch⸗ ö 55 kaufte er für 12 Mark an einen Händler und einen] weihen, die das Variete matt Akrobatik verſorgte, Der 34 Jahre alte Kaufmann Fr. bekam ſeinen Arbeiter. Beiden legte er gefälſchte Eigen⸗ gehen heute ſchlecht. Der Junge hatte 14 Tage an erſten Telephonanſchluß geſperrt, weil umsbeſcheinigungen vor. Später brächte er der Drehorgel ausgehalten, dann war ihm die s glei . er mit 300 Mark Gebühren im Rückſtand war. Ohne Wiſſen ſeines Lehrlings unterſchrieb er mit deſſen Namen einen Antrag auf einen neuen Telephon⸗ anſchluß. Als die Uebergabe des Apparats ſtattfand, unterſchrieb er auch die Uebergabebeſcheinigung mit dem Namen des Lehrlings. Wieder konnte er 125 ark Gebühren nicht bezahlen. Als der Gerichtsvoll⸗ zieher kam und pfänden wollte, kam die Angelegen⸗ heit beim Telegraphenamt durch den Lehrling zur Anzeige. 5 a 5 Der Angeklagte war geſtändig. Er will die Fäl⸗ ſchungen nur begangen haben, da er für ſein Geſchäft unbedingt Telephonanſchluß brauchte und wegen der Schulden auf ſeinen Namen keinen erhalten hätte. Staatsanwalt Oettinger beantragte 2 Monate Gefängnis. Das Gericht verurteilte Fr. zu? Wochen Gefängnis mit Bewährungsfriſt. * Ein ganz raffinierter Fahrraddieb iſt der geiſtig minderwertige Tapezier H. Am 15. und 24. Auguſt die Diebſtähle ſelbſt zur Anzeige. Wie ſo oft in ſolchen Fällen war auch hier die Not die Triebfeder zu dieſen Gaunereien. H. bekam wöchentlich 8 Mark Unterſtützung vom Fürſorgeamt und mußte davon.50 Mark Miete bezahlen, ſo daß ihm zum Lebensunterhalt in der Woche noch.50 Mk. verblieben. H. war auch ſchon einige Zeit in einer Irrenanſtalt untergebracht. Das Urteil lautete auf 5 Monate Gefängnis, abzüglich 5 Wochen Un⸗ terſuchungshaft. Arbensgericht Der Drehorgelſpieler klagt Der beſorgte Vater hatte ſeinen Sohn zu dem Varietsbeſitzer gebracht, dem es ſelbſt nicht gut ging, der ſich aber bereit erklärte, den Jungen an der Drehorgel zu beſchäftigen. Der Vater war froh dar⸗ über, daß er den jungen Mann von zu Hauſe weg hatte. Bei der Vereinbarung der Bezahlung ſchein „Wir verankern Ih: „Verankern?“ „Jawohl! Ohne W „Wie wird das gem. Situation etwas zu unſicher geworden. Er lernte als zeitweiliger Angeſtellter der Vergnügungs⸗In⸗ duſtrie die Ungemütlichkeit dieſer Branche am eige⸗ nen Magen kennen. Man einigte ſich ſchließlich vor dem Arbeitsgericht auf 12 l. Schöffengericht Eudwigshaten 4 an verantworten hatte. A. S. will im guten Glauben gehandelt haben, da er der Meinung geweſen ſei, der Wagen ſei ſein Eigentum, F. S. jedoch von der gan zen Sache nichts gewußt haben. Auf Grund der Be⸗ weisaufnahme wurde nun A. Siener vom Schöffen⸗ gericht Ludwigshafen für ſchuldig befunden und zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, die ihm erlaſſen werden, wenn er ſich bis zum 1. März 1935 gut führt und bis 1. Juni 1932 eine Buße von 100 Mark zahlt. Acht Monate Gefängnis Weil er im Oktober v. Is. unter Anwendung von Gewalt verſucht hatte, an einer Ehefrau unzüchtige Handlungen vorzunehmen, wurde der 47 Jahre alte Arbeiter Nikolaus Faulſtich zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten verurteilt. Wegen Mietwuchers beſtraft Der Lokomotivführer Friedrich Breininger und deſſen 45 Jahre alte Ehefrau ſind Eigentümer eines Hauſes in der Ganghoferſtraße. Sie vermieteten je eine leere Manſarde an zwei verſchiedene Perſonen für 26 bis 30 Mark, weshalb ſie ſich wegen Mietwuchers zu verantworten hatten. Das Ge⸗ icht verurteilte jeden zu 150 Mark Geldſtrafe, rſatzweiſe zu zehn Tagen Gefängnis, da ſte für wei armſelige Räume, die noch ſchrege Dachfenſter aben, eine ſolche Miete forderten. rachen!“ lernen.“ Acker Jeit Rann man leſen, chli!„ n fiprecken?“ — Das alles ſagen Zunen fachlich einige unserer Wie im Auslande feloſt Durch packend unb flott geſchriebene Bühnen⸗ das geiſttöten⸗ L Borter bücher erübrigt Weesen n Vokabeln und iung der Pfp ho- Mechaudg] ich, daß„ ſchreckliche Einpauken der Vokabeln und gram⸗ maliſchen Regeln völlig fehlt, da man ſich die Wörter, dne es eigentlich ſelbſt zu merken, auf pſychotechniſche Weſſe gründlicher einprägt, als wenn man ſie nach früheren Nethoben fleißig auswendig lernte. Ein weiterer Vorzug vollen Leben geſchöpften Dialogen wird die Umgangs⸗ ſprache ſo geſchliffen, wie ſie ſonſt nur durch einen mehr⸗ jährigen Aufenthalt im Ausland ſelbſt erworben werden kann.— Dr. phil. M Schumann. ſtücke mit ihren aus dem der Erlernun Dr. phil. Röcker trockenen grammatiſchen Regeln, ſowie das läſtige Wälzen des Lexikons iſt gänzlich ausgeſchaltet Hochgenuß, ſich nach dieſem wahrhaft idealen Verfahren einer fremden Sprache zu widmen.— So leicht ncht zu übertreffen intellektueller einführen.— Henze, Dipl.⸗Ing., beſteht in dem aktuellen Stoff, der den Lernenden zuerſt mit a g 5 Ich leſe Ihren Lehr⸗ zen Wörtern und Redewendungen bekauntmacht, die im ö Unzewußte Einprägung ſtuff genun wie ich a 5 1 5 glichen Leben öfters vorkommen.— Armin Staudt, 4 1 die Zeitung oder 715 woh 5 Elf ach phänome⸗ Maunheim. irgend eine Lektüre leſe und ich habe niemals dabei das Als ausland ſcher Korreſpondent 0 Einfach phänomenal! nde 9 Empfinden des Lernens, ſondern das der Zerſtreuung n mir in lurzer geit gelungen, die Kenntniſſe meiner lernen möchte, ganz gleichgültig in welchem Berufe er und Unterhaltung. Die Wörter und Gatzkonſtruktiunen Mieſchülter bedeutend zu überflügeln. Bald konnte ich, aus⸗ ſteht und welche Sprache er vorzieht, greife zu Ihrem 0 der f 1d Sprache denlen.. zugleich Fault ee e e e ſchlie alice uf c 115 gegebenen e i 5 l rſaßen mit gutem Gewiſſen und 2 en. 0 n 5 5 ohne jegliche Hülfe ſchreiben. Wenn ich heute als franzöh⸗ auf Grund meiner reichen Erfahrungen.— Berthold Bechler, 1 kemden U 8 8 dieren und mich zu unterhalten.— Emil Ditterney, Inge ⸗ fiche orreſpondent tätig bin, ſo Verben ich das nicht Kaufmann, Maunheim. 5 2 5 ſpannenden Erzählungen vertieft man ſich in das Studium, wodurch ſich im Laufe der geii ein Gefühl entwickelt. das nieur, Mannheim. uletzt Ihrem oganswſti, Mannheim. der fremden Sprache richtig denten läßt. Die fremden Wörter lernt man auch richtig ausſprechen.— Kurt Pfahler, Mit Schnellzigstempo .und ich bin durch Ihr Unterrichte⸗ ausgezeichneten Unterrichtsſyſtem.— H. verfahren gewiſſermaßen Kaufmann, Mannheim. im Schnellzu worden. 3 zugleich vier Sprachen und zwar 9 in das Reich der fremden Sprache gebracht hier gänzlich fort— Theodor Uhl, Zollaſſiſtent ermübende Einpauken von Vokabeln fällt In wen gen Wochen Nachdem ich nur wenige Wochen anhand Ihres Jugleich 4 Sprachen e„ und Engliſch ohne jede Anſtrengung ſehr Erw rtun zen übertroffen Ich muß 1 5 9 71 daß dieſe Meihodik nicht nur meine Er⸗ mann, Mannheim. 17 5 gute Erfolge erzielt Ein Auswendiglernen von Vokabeln ud grammatiſchen Regeln kommt hier nicht in Frage. Auch das zeitraubende Nachſchlagen in Wörterbüchern wartungen erfüllte, ſondern daß ich dieſe durch die Anmen⸗ dung und den Gebrauch dieſes Syſtems nach leder ſtichtung beitet hatte, reiſte ich nach Italien und konnte bei meiner Ankunft feſtſtellen, wie gediegen und zweckmäßig meine Sprachkenntniſſe bereiis waren.— Karl Merget, Kauf⸗ Unterrichtsſyſtems gear⸗ — Walter Vogel, Kaufmann. Immer neue Momenſe] den Der Aſſozialon⸗Barometer a e e Der läſtige Lern⸗ gehoben. Ein Hand zu nehmen. all 5 übertroffen finde.— O. Müller zur Wellen, Oberingenteur, fun fort.— E. A. Fuchs, een. er. pol. Mannheim. Aſſoziatlons Barometer regiſtriert jede im fremden Text ab be 0 een een zecgt 5 5 9 8 freut mich eg eſtand geſttegen— Studienra v. P gn vo Nertun. Pfychotechui als Grundlage] ber Feen? ö. Mlüer ein ohabel⸗ und Regellernen terrichts⸗ Piu 0 9 15 9 immer wieder, kurſe er⸗ daß endlich einmal ein Syſtem erfunden wurde, nach dem leichtern nicht nur die Aneignung der fremden Sprache, ſie vielmehr ſo geartet, daß das Studtum eigentlich Kbſtverſtändlich, wie eine alltägliche Gewohnheit erfolgt. Auswendiglernen der Vokabeln, die man beim früheren n doch wieder vergeſſen hat, fällt weg.— Aiidgruber, Mannheim nen. oſef es als eine Spielerei anmutet, eine fremde Sprache zu erler⸗ Die Grundlage der Wee au Arbeitsweiſe baſiert, iſt m. E. d J. Neu, Schriftſteller, Mannheim. matiſch führt Ihre Schmitt, Buchdrucker, Mannheim. der dieſe Wie im Auzlande feſoſt .. Aus wendigler⸗ nen von Vokabeln und grammatiſchen In London als Interviewer e einzig richtige.— Hans betreffenden Lande ſerbſt. Sabfändige Korreſpondenz dias e Stunden, die ich bei einem Spro lehrer genommen halte, Regeln nicht nötig Beim Studium Ihrer Unterrichtskurſe iſt die Erlernung der Sprache genau ſo leicht wie in dem — Peter Schaaf, Maunheim⸗ Erfolg haben. ſo traue ich mir zu, ſchon nächſte Jug eich 2 Sprachen Engliſch und Franzöſiſch umfaſſende Kenntniſſe in beiden Sprachen er⸗ kam ich durch Ihr Unterrichlsverfahren ſchon nach kurzer Zeit in den 905 bedeutender 5 Jetzt bin 1 kereits Jo weit, 955 ich in Engliſch aun korreſpon⸗ eren kann.— Georg Merkel, Kaufmann, Mannheim. duläſſig. worben.— Willi Kraus, Kaufmann. Mannheim. erreicht.— Dr. M. Andler. Geiſtes-energeiiſckhe Spartechni Die Methode, nach der wir fremde Sprachen lehren, iſt auf dem energetiſchen Prinzip, alſo dem Prinzip der Kraft⸗ und Feiterſparnis, aufgebaut. Nach einer Vorbereitung von zwei Stunden iſt man bereits imſtande, unſeren fremd⸗ ſprachigen Stoff[Seitungen, Erzählungen, Bühnenſtücke, Korreſpondenz, Grammatik⸗Schlüſſel uſw.) zu leſen, zu verſtehen und richtig auszuſprechen. Reine beſonderen Kenntniſſe find nötig: es genügt einfache Volksſchulbildung. Wer den rechts nebenſtehend vorgedruckten Knmeldeſchein ausfertigt und an uns einſendet, erhält ſofort die nötigen Cehrmittel, und zwar neue Originalwerke, portofrei überſandt. Reine Jahlung im voraus vielmehr iſt der Betrag von M..80 erſt nach 30 Tagen, alſo nach Beendigung des Unterrichts, fällig. wer a chzeitig den Unterricht in zwei Sprachen beginnen möchte— eine Kufgabe, von Sehntauſenden erfolgreich durch⸗ geführt—, zahlt für beide Sprachen, Unterrichtsdauer 1 Monat, M..90. Der Anmeldeſchein iſt als Druckſache über das Gehirn, ſo daß innerhalb einer Stunde Tauſende von Wörtern und Wortkomplexen das Bewußtſein paſſieren und dort lebhafte Eindrücke hinterlaſſen Auf dieſe Weiſe wird ein Maximum von pfychologiſchen Verankerungen nur Phil. L. Stadlmann. ausdrücklichen exiſtierende und dürfte ſo leicht nicht mehr zu übertreffen ſeln. Würden dach die Schulen einſehen, daß ſie nur unverwend⸗ bare Brocken einer Sprache beibringen und Ihr Syſtem annheim. . erſt Franzöſiſch, Jugleich 3 Sprachen] a Je e g liſch, dann Spaniſch. Dieſes Ergebnis erreichte ich neben angeſtrengter Berufs⸗ arbeit in einem Minimum von Zeit und nahezu mühelos immer, das Lehr⸗ material mmer neue Momente bietet es. Syſte⸗ ehrtechnik unter Beachtung ſelbſt der Kleinigkeiten in das Weſen der Sprache ein.— Alfred 50 Prozent unter dem allgemeinen Durchſchnitt ſteht, müſſen Was meine eigenen Fortſchritte Woche nach London zu 7... unbewußt fahren, um dort einen Prominenten zu interviewen.— Grämmafik automat iſert za aen 1 8 Walter Rabe, Gaufmann, Maunzein, ma on zum Beſitz des ernenden geworden, und das entſpricht auch I Ohne Unter⸗ a ber 1 li anden jeder fremben Sprache.— berflutung des Gehirns brechung fließt 5 i chen Profeſſor Dr. R. Stübe. der Sprächſtrom Wie das Kind Suggeſtipe Aeber mittlung! renten vom lernt, ſo werden hier dem Erwachſenen Wörter, deren Aus⸗ ſprache und Bedeutung rein ſuggeſtiv übermittelt.— Dr. Dielen einzigarligen Unterricht, Dauer 1 monat, für nur I..801 Ihre Me⸗ 7 eie L Simngemäß und wirkfam fre eſte er und wixkſam, für den Geiſt eine leicht zu bewältigende Arbeit. Bietet anderen Methoden gegenüber den großen Vorteil, daß Vo⸗ kaß ln und Grammatik nicht auswendig erlernt werden müſſen.— P. Hoppe, Mannheim⸗Käfertal. 5 7 Das Sprachgut wird Lautreine Aussprache fed nellſten und leichte ſten in den Hirnzellen verarbeitet und zu vollem, frei 1.— fügbarem geiſtigem Eigentum erhoben Größte Sorgfalt iſt auf die Erzielung einer lautreinen, richti alzentuteren⸗ den 2 Möſprache verwendet.— Otto Wendt, Rektor. eines großen Wort⸗ 0 Sprachform⸗Mutri 2 ſchatzes Wert legt und ſich außerdem mit den Grundelementen der Grammatik fremder Sprachen vertraut machen will, ſollte ſich mit Ihrem Lehrmaterlal befaſſen, das dieſe Vorausſetzungen in ganz neuartiger, aber glänzender Weiſe löſt. Von einem ſchul⸗ mäßigen Auswendiglernen kann nicht geſprochen wer en, ſondern das Begriffsmatertal der fremden Sprache prägt ſich ganz unbewußt ein.— Walter Ohliger, Kaufmann, Mannheim. Wer auf Erwerbung freue mich 5 a Ein beſonderer Vor⸗ Kein 1 rterbuchwä zen it ben weten iſt da egfallen des Nachſchlagens in Wörterbüchern. Auf dieſe Weiſe kann jede ſonſt verlo kene Zeit(im Zug, in der Trambahn uſw.) beſtens ausgenützt werden.— Charlotte Ferbeck, Sprach⸗ lehrerin, Mannheim. in die „ Auch Per⸗ 5 in Fran⸗ bee. Sprachen wie im Auslande aaa Spaniſch zu ganz außerordentlichen und raſchen Ergeb⸗ niſſen verholfen an mit dieſen Kenntniſſen, finde ich mich in fremdländiſchen Rechtsquellen ſo gut und raſch zurecht als wie Leute, die ihre Kenntniſſe im Ausland er⸗ worben haben.— Richard Neumann, stug. ſur. als Lehrer für fremde Gründliche Kantalſſe Sprachen kann ich ohne Ueberhebung behaupten, daß Ihre Lehrtechnik in der Ueber⸗ mittlung gründlichen Sprachwiſſens alle anderen Syſteme überragt. Die 1 des Stoffes erſolgt auf angenehme Weiſe— Heinrich M. Niſchwitz, Bankbeamter, Mannheim. anbelangt, In meiner Eigenſchaft Hören (Ausfüllen, ausſchneiden und eiuſenden!) Anmeldeſchein Inſtitut für neuzeitlichen Fernunterricht Gmb. München A 272, Schwanthalerſtraße 99 Ich melde hiermit meine Teilnahme an dem von Ihnen veranſtalteten Unterricht mit dem orbehalt an, daß ich, abgeſehen von dem Betrag von M..80 für die Unter⸗ richtsdauer von 1 Monat in einer Sprache(bzw. M..90 in zwei Sprachen) keine weiteren Unterricht gebühren zu bezah en habe und daß damit auch keinerlei Verpflichtungen verbunden ſind. auf⸗ oder ſonſtige In Betracht kommen für mich eine ſzwel) Sprachen (gutreffendes gefl. unterſtreichen), und zwar: Engliſch— Franzöſiſch— Italieniſch— Spaniſch— Tſchechiſch lgewünſchte Sprache bzw. Sprachen gefl. unterſtreichen!) Nach Ablauf von 1 Monat werde ich das Lehrmaterial(Erfünungsort München) in glelcher Weiſe zurückſenden und die Untertichtsgebühr überweiſen. Vor⸗ und 8 Beruf: Ort: Straße: 1%% e ene 5 Kurhaus Hül vent bea Freitag, 9. Oktober 1931 e age E Verkehrs- Beil der Neuen annheimer Zeitung Der Villinger Lokal eld RNomeius Bei einem Rundgang durch die Anlagen, die ſich wie ein grüner Gürtel um die alten Feſtungs⸗ mauern Villingens ziehen, wo früher die Waſſer⸗ gräben waren, bleibt der Beſucher auch vor einem an der weſtlichen Stadtſeite befindlichen 38 Meter hohen Turm, einem alten trotzigen Geſellen ſtehen und bemüht ſich, feſtzuſtellen, was das übergroße Bild eines Landsknechtes an der nördlichen Seite des Turmes zu ſagen hat. Dieſer Kraftmeuſch, de mit Hellebarde, Panzer und Helm gemalt iſt, hält i; der linken Hand einen Torflügel. Nach den Ueber lieferungen hat ein etwa Mitte des 15. Jahrhun derts geborener Villinger namens Remegiu Manns, ein über beſondere Kräfte verfügende Tuchweber und Gaſtwirt, genannt Rome ius, vo Rottweiler Stadttor einen Torflügel ausgehäng und denſelben ohne abzuſetzen, da verfolgt, bis ein halbe Stunde nördlich Villingens getragen. Erft hier habe er ſich nach ſeinen Verfolgern umgeſehen weshalb dieſe Gemarkung heute noch den Name! „Guckebühl“ hat. Nicht nur, daß er einen mi rieſigen Baumſtämmen beladenen Wagen ſamt der matt gewordenen Ochſen allein fortgezogen hat, har ihn berühmt gemacht, ſondern auch ſeine Tapferkeit dem„hohen Rate“ gegenüber. Dafür mußte er im Wiederholungsfalle zu lebenslänglicher Haft im „Diebesturm“, und dann Romeiusturm genannt, Quartier nehmen. Scheffel hat die Geſtalt des Romeius in ſeinem Ekkehard verewigt, und zwar als den St. Galler Torwächter zur Zeit der Her⸗ zogin Hadwig. Romeius ſoll einen ſolchen Appetit gezeigt haben, daß er täglich ein Kalb verzehren konnte. Die Kno⸗ chen davon benutzte er als Leiterſproſſen, um aus dem dunklen, feuchten, etwa acht Meter unter der Turmtüre befindlichen Verließ zu entweichen und nach der Höhe des Turmes zu gelangen. Ein ihm auf nicht feſtgeſtellte Weiſe in die Hand gekommenes Meſſer von Fingerlänge verhalf ihm zur Herſtellung einer Oeffnung in den eichenen Balken(Tromen), ſo daß ihm am 13. Juni 1498 die Flucht mittels der im Turm vorgefundenen Geſchützſeile gelang. Im Jo⸗ hanniterkloſter erhielt er Aſyl, nachdem er mittels mitgenommener Balken über die Stadtmauer an der Oſtſeite kletterte, um dorthin zu gelangen. Der hohe Rat der Stadt war machtlos, da den Johannitern im Jahre 1378 durch Karl IV. ihr altes Privilegium beſtätigt wurde, das lautete:„Es ſollen ihre Häuſer in deutſchen Landen und dazu alle, die mit ihrem Leib und Gut darein fliehen, frei und ſicher ſein, alſo daß niemand ihrem Leib und Gut darbus fre entlich nehmen darf in keiner Weiſe.“ Die in dieſer Zeit eingelegte Berufung an das vorderöſterreichiſche Landgericht zu Enſisheim, dem Appellationshof des Villinger Stadtgerichts, endete mit einer Freiſprechung des Romeius, zur großen Freude der Villinger Bevölke⸗ rung, die mit der Urteilsſprechung des Rates nicht einverſtanden war. Im Frühjahr 1499 war unter den Villinger Landsknechten, die im Krieg Maximilians U. gegen die Schweizer kämpften, auch Romeius, der ſich bei der Verteidigung des Schloſſes Küſſa⸗ burg bei Waldshut als Büchſenmeiſter ſo tapfer zeigte, daß ihm der König im Villinger Spital in der oberen Stube eine Pfrund gab, und dieſe Ehrung gelegentlich ſeiner Anweſenheit vom 10.—11. Auguſt 1499 perſönlich dem Romeius Manns mitteilte. Das Landsknechtsleben ſah Romeius dann 14 Jahre ſpäter im Solde des franzöſiſchen Königs Ludwig XII. in Oberitalien, wo er im Kampfe gegen den Herzog von Mailand am 6. Juni 1513 geſtorben ſein ſoll, während er nach einer anderen Ueberlieferung im Heiliggeiſtſpital begraben ſein ſoll. Zur Erläuterung des Bildes dient der beige⸗ ſetzte Vers: „Als man zählt' 1498 Jahr, Hat hier gelebt, das glaubt fürwahr, Ein Wundersmann, Rometus genannt, Im ganzen Land gar wohl bekannt. Nach mancher ritterlicher Tat, Sein' Stärke ihn verführet hat; Fing an die Obrigkeit zu ſchelten, Das mußt er hier im Turm entgelten. Brach wunderlich mit Liſt heraus, Und floh in St. Johannes Haus. Doch bald bei Nacht und grauſem'witter, Entſchlüpft er dem Aſyl der Johannitter. Und zeigt im Schweizerkrieg als Held ſich groß, Auf Küſſaburg, dem feſten Schloß. Mannlich Tat führt ſtets zum Frommen, Weshalb er wied rum Gnad' bekommen, Daß im Spital ihm bis ins Grab, Die Herrenpfrund gegeben ward. Und endigt ſo ſein Ruhm und Leben, Gott wolle uns den Frieden geben. Amen.“ Ocleaaaalel Lac Besgehalle- Alffhhfhhphöh0ghbbch Jig. Konditorei Ia, Weine Hauptstraße Nr. 94. kis- Spezialitäten! ö n Hirschhorn 1. e Gaſthaus zur Krone bietet gut bürgerlichen Vo,„ In der Sternenkühle eines Frühherbſtmorgens begann die eindrucksvolle Schwarzwaldfahrt. Von Appenweier, der Schnellzugshalteſtation im Rheintal, waren wir ausgezogen zur großen Bergfahrt, die uns zunächſt nach Oberkirch brachte. Breit und behaglich hat ſich das Städtchen an die nördliche Seite des Renchtaleinganges hinge⸗ lagert, halb in den Schutz noch der erſten Schwarz⸗ waldberge, Torhüter des obſt⸗ und weingeſegneten Tales; die Schauenburg blickt aus der Höhe über ihre Weinberge herab und ſchmunzelt ſtillvergnügt, denkt ſie an all die grimmen Fehden und Raufe⸗ reien, die ſie ſchon beſtanden, und au den guten Tropfen, der ihr zu Füßen heraureift. Durchs morgenfriſche Tal der Rench, die, in durchſichtiger Helle über braunes Felsgeſtein ſprudelt, zogen wir bergwärts. Auf den Wieſen wiegte der Morgenwind die mattſilbernen Filigrankunſtwerke bereifter Spinnennetze zwiſchen den Grashalmen. Ein ganzes Rudel Haſen vergnügte ſich mit Spielen und Springen in einem Kleefeld und floh— durchaus nicht vor uns, unſere Harmloſigkeit trotz der blin⸗ kenden Stahlräder erkennend. Oppenau iſt er⸗ reicht, wo bei der vorgeſchrittenen Jahreszeit wie in Oberkirch immer noch Fremdenleben in der Stadt herrſcht. Manche wollen halt noch den Herbſt und die Weinleſe, deren Beginn ſcchon vor⸗ bereitet wird, als frohe Erinnerung aus den Ferien mit nach Hauſe nehmen. Nach allen Richtungen öffnen ſich anmutige Seitentäler, ſodaß wir kaum wiſſen, welchem lockenden Winke folgen. Sollen wir nach Oſten und Norden ins liebliche Lier bachtal einfahren? Allerheiligen ruft uns zu ſeiner priich⸗ tigen Kloſterruine und den impoſanten Waſſerfäl⸗ len. Oder wollen wir oſtwärts und bergan auf ſteiler Steige hinauf zu den Schwarzwaldbergen, und den mächtigſten Recken dieſer Gegend, den Kniebis, beſuchen? Eine wohlausgebaute Straße führt, etwas ſteil zwar, in Windungen zur Paß⸗ höhe beim Kurhaus Zuflucht hinauf. Wir entſcheiden uns aber, dem alten deutſchen Zug folgend, zur Fahrt weiter reuchaufwärts, dort⸗ hin, wo die Pulſe der Erde nahe an die Oberfläche klopfen u. als wohlſchmeckende und heilkräftige Quellen zutage treten, zu den Renchtalbädern Peterstal, Freyersbach und Griesbach, von deren Heilkräften Grimmelshauſen ſchon erzählt, und die er als Geſundheitsſpender und als viel be⸗ ſucht rühmt. Der Weg dorthin durchs hintere Rench⸗ tal iſt reich an landſchaftlichen Schönheiten, aber auch was der Menſch geſchaffen hat, iſt überaus maleriſch, ſo die Bauernhöfe an den Wieſenhalden und Wald⸗ rändern und die Volkstrachten ihrer Bewohner. Die Eindrücke wechſeln ſchnell auf raſcher Fahrt es gibt gar viel zu ſchauen und aufzunehmen, ſodaß wir kaum merken, wie allmählich die Bauernhäuſer Villen und Hotels weichen: Bad Peterstal nimmt uns auf, ein prächtiger Kurort in ſchönſter Schwarzwald⸗Landſchaft und eine halbe Stunde ſpäter, es geht ſchon langſam bergaufwärts, Bad Um dieſen Romeius hat ſich ein ganzer Kreis on Sagen gebildet, ſo daß der Romeius gern ls Wahrzeichen der Stadt Verwendung findet. Das ld des Romeius war früher an den Mauern des weren Tores aufgemalt, und zwar ſchon im Jahre 1520, wie aus einer Verurteilung des Müllers Heinrich Gebhard von Niedereſchach hervor⸗ geht, da dieſer behauptet hatte:„ſy malendt lütt für die ſtatt an die muren, umb das man ſy fürchten ſöll.“ Daß die erſtgenannte Todesart des Romeius zutrifft, dürfte auch daraus zu entnehmen ſein, daß voſua Maler, im Jahre 1569 in Villingen zu Beſuch weilend, ſchreibt:„Wir beſahind buch andere kitchen und namhafte ort der ſtatt, wie ouch ußer⸗ halb der ſtatt an der ringmuren neben einem thor ein alt(!) gemäll und abkontrafeyung Remigius Manſen ſel, ſo by ſinen zyten ouch von wägen ſiner mverzagten frävenheit(Verwegenheit) Remigius Tüfel genennt worden, von dem mir oft und vil tin lieber vatter ſel. ſelzamer ſachen erzelt hat, iſt atlich an der ſchlacht zu Nauarren(Novara) um⸗ angen(gefallen).“ Der Romeiusturm hat vor 300 Jahren, während er Belagerungszeit 1633 und 1704 treffliche Dienſte eleiſtet, da er durch ſeine Höhe den ihm gegenüber genden Hügel„Hubelloch“ beherrſchte und durch ine in ihm aufgeſtellten Geſchütze namentlich den ranzoſen viel zu ſchaffen machte. Von den Grüßen ar feindlichen Kugeln ſieht man heute noch an der ördlichen Seite deutlich die Spuren Sch. Stkwarzwald uch zur Kinzig Griesbach, in dichtbewaldetem Bergkeſſel, das Höchſte der Renchtalbäder. Wir ziehen dem Griesbächle ent⸗ gegen und wollen ſeinen Urſprung finden und auf kurpenreicher Straße durch dunklen Tannenwald er⸗ reichen wir die Höhe des alten Völkerpaſſes Kniebis beim Kurhaus Alexanderſchanze. Links geht's ohne Steigung nach Kurhaus Zu⸗ flucht, wo künſtliche Erdaufwürfe und Boden⸗ ſenkungen an vergangene Jahrhunderte mahnen, da die Kriegsvölker aller Länder Europas über dieſe Höhe, lange Zeit die wichtigſte Paßſtraße des nörd⸗ lichen Schwarzwaldes, zogen. Ueber Schanzen und Gräben ſind jetzt Gras und Bäume gewachſen. Von dieſer Berghöhe, für uns heute der höchſten(968), an Kurhaus Ale xanderſchanze und Knie⸗ bis⸗Lamm vorbei, ſauſen wir zu Tal, wie Vögel, von aller Schwere befreit. Durch dunkle Tannen⸗ wälder fliegen wir hin auf der ſchönen Serpentinen⸗ ſtraße, die uns unten im Tal auf offener, ſanfter Wieſenlichtung landen läßt. Nun noch kurze Fahrt durch ein typiſches Wieſental des Schwarzwaldes und wir ſind in Rippolds au, dem größten der Knte⸗ bisbäder, das in ſtiller, köſtlicher Waldeinſamkeit im Hochtal des jungen Wolfbachs liegt. Die ſchmucken, der Erholung der Menſchheit gewidmeten Häuſer und Villen dieſes ſchon im 13. Jahrhundert als Bad erwähnten Ortes, ſind kaum an uns vorübergeflo⸗ gen, als wir uns auch ſchon auf prachtvoller Linden⸗ allee im Nu dem Klöſterle nähern, jener Siedlung, hervorgegangen aus einer Zelle der Benediktiner⸗ mönche, die ſich ſo überaus anmutig zwiſchen den nah an die Straßen heranrückenden Wäldern prä⸗ ſenttert. Bequem talabwärts führt nun der Weg, mit einem allmählichen, zur Faulheit reizenden Ge⸗ fälle, das dem Radwanderer an dem Heimweg hoch⸗ willkommen iſt. Wir folgen der in anmutigen Win⸗ dungen durch das Tal eilenden Wolf und ſind in kurzer Zeit in Seebach und bald darauf in Schapbach, das durch ſeine prächtigen Trachten weit bekannt iſt. Wir entdecken aber noch ein wei⸗ teres: Nicht minder maleriſch als die kleidſamen Trachten, einem organiſchen Sinn für Schönheit ent⸗ ſprungen, ſind die Behauſungen, die ſich der Schwarz⸗ wälder in dieſem lieblichen Tal gebaut hat. Ein Schwarzwaldhaus nach dem anderen, eines reiz⸗ voller als das andere, wird uns wie auf rollendem Band herangetragen, und Berg und Tal, Wald und Wieſe, legen ſich jeweils ſchmeichelnd wie ein ſchöner, geſchmackvoll ausgeſuchter Rahmen um dieſe Häuſer und die anmutigen Volkstrachten ihrer Bewohner. Am Ausgang des Ortes ſtrömen von Nord⸗ weſten her die ſchäumenden Waſſer des Wil d⸗ ſchapbachs, das Tal heißt drum auch von dort ab „Schapbachtal“, bis es bei der Walke ſeinen Namen „Oberwolfach“ bekommt. Der gleich getaufte Ort mit ſeinen maleriſchen Bauernhäuſern iſt dann in kurzer Fahrt ſchon ſichtbar und verheißt uns in der, Ferne das ſaubere Schwarzwaldſtädtlein Wolfach, wo wir zu kurzer Raſt Halt machen und uns mit Speis und Trank erfriſchen. Wir haben das Kin⸗ 2 — ng/ Nr. 408 i Wander- Vorschläge RKi Tageswanderung det . ode Heidelberg, Stift Neuburg, Ziegelhauſen. Sitzbuche K Langer Kirſchbaum, Weißer Stein, Sieben Wege, mit Höllenbachquelle, Siebenmühlental, Mönchberghütte, nunc Heidelberg Ki 1 5 2 8 11 Sonntagsrückfahrkarte nach Heidelberg bei der Haupt⸗ Tur bahn und bei der OEG. 1,10 J. 5 5 Hauptbahnhof ab:.39..00,.34, Heidelberg an: 657), Au .80,.55, Bahnhof Friedrichsbrücke ab:.40,.10, 70 6m— Heidelberg, Bismarckplatz an:.20,.40,.20. Ueber die Brücke nach Neuenheim. Ohne Wegzeichen rechts des Neckars das Tal auf bis nach etwa Stunde beim Stift Neuburg die Nebenlinie 40 rotgelbes lie, gendes Kreuz beginnt. Mit dieſer im Feld nördlich auf⸗ wärts, am Stift vorüber, über den Mausbach. Dur Wald in Nebenlinie 66, rotes R querend. Auf Feldweg zu den letzten Häuſern von Ziegelhaufen. Rechts übe Wieſen und den rauſchenden Steinbach. Einige Minutes links auf der Straße nach Peterstal, dann bei einem Brunnen rechts auf Feldweg hinauf zum Wald. Ueber Peterstal her, mit wechſelnden ſchönen Ausblicken. Der Weg beſchreibt verſchiedene Bögen und überſchreitet die Hauptlinie 5, blaue Scheibe. Links unten das Kirchleig von Peterstal. Immer noch anſteigend, zur Sitzbuche, einem freien Platz(Knotenpunkt), 1 St. In nördlichek Richtung links Uebergang auf die Hauptlinie 20, gelber Rhombus. In ſchönem Buchenwald gemächlich weiter auf, wärts zum Langer Kirſchbaum, großer Wegweiſerſtein, wieder Knotenpunkt, mit Forſtſchutzhütte,„ Links, weſtlich, abermals über die Hauptlinie 5, blaue Scheibe. Jetzt prächtige Höhenwanderung. In ſchönemn Tannenwald links um den Doſſenheimer Kopf herum und gleichzeitig mit der Hauptlinie 22, weißer Rhombus vor zum Weißen Stein, 7 Stunde. Auf dem Turm um faſſende Rundſicht. Mit gelbem Rhombus in düſterem Tan⸗ nenwald bequem bergab. Nach 8 bis 10 Minuten bei eineß Bank links Zuſammentrefſen mit der Nebenlinie 39, gel- bem zwiſchen rotem Strich. Mit dieſem We chen direkt ſüdlich und eben bis zum Wegweiſerſtein, Sieben Wege, Von da meiſtens in ſchönem Buchenwald langſam bergab, Der Weg macht einen großen Bogen links um den hohen Niſtler herum und mündet in eine breite Waldſtraße Links weiter. Bald Vorſicht, weil die Markierung un ver mittelt rechts auf Pfad in einen dunklen Tannenwald übergeht, der in einigen Minuten hinab zur Höllen; bachquelle(Brunnen) führt. Vom Weißen Stein biz hierher* St. Gemeinſchaftlich mit der Nebenlinie 10 weißes R in Tannenwald etwas abwärts zu einer Bank Gleich zieht das weiße R rechts ab Wieder mit der Neben⸗ linie 39 allein im Tannenwald hinunter ins Sieben mühlental, 7 Stunde. 5 F Dieſes in ſüdlicher Richtung überſchreitend. Auf der anderen Seite wieder gemächlich aufwärts, zugleich mit dem vorher verlaſſenen weißen R zur Mönchberg⸗ mit hütte,“ Stunde. Entweder mit gelbem zwiſchen roten Leh! Strich ſofort rechts auf einem Zickzackpfad durch einen Sch Kaſtanienwald hinab auf den Philoſophenweg und nach Heidelberg oer aber mit dem weißen R auf der Straße in der Verlängerung weiter zum Phileſophenweg nach Heidelberg, 20 Minuten. Hauptbahnhof ab: 18 28, 18.4, 19.07, 19.23. Mannheim an: 18.21, 19.05, 19.38, 19.44, Bis⸗ marckplatz Abfahrt beginnend mit der vollen Stunde allt 15 Minuten, Ankunft am Bahnhof Friedrichsbrücke ſe 98 Minuten ſpäter. F. Sch. zigtal erreicht, das von Schiltach, dem Markt⸗ ſtädtchen aus frühem Mittelalter, her kommt und ziehen der Schwarzwaldbahn entgegen, jenem techn? ſchen Kunſtwerk, das ſchon im vergangenen Jahr⸗ hundert erbaut wurde und dennoch in der landſchaft⸗ lichen Schönheit und techniſchen Vollkommenheit ſeiner Anlage heute noch uneingeſchränkte Bewunde⸗ rund erregt. i 0 Das Tal wird noch enger. Maſſige Felſen ſteigen jäh neben der Straße auf und dulden dieſe nur noch als ſchmalen Raum zwiſchen ſich und dem Fluß Gelb zuckt Wetterleuchten über die Waldberge. Kein Menſch mehr in dieſer Einſamkeit Immer düſterer wird der tiefgrüne Strom, drohender geballt dis Wetterwolke. Wir freuen uns, Hauſach, dis ſchützende Bahnſtation erreicht zu haben, als die erſten dicken Tropfen fallen und eines jener Schwarzwald, gewitter ſich entlädt, das in der grandioſen Wucht elementarer Entfeſſelung der Kräfte als unvergeßf⸗ liches Erlebnis neben den Eindrücken der durcheilten romantiſchen Landſchaft im Erinnern erhalten bleibt, Berbſt⸗Erholung in Doruftemten Nachdem der vergangene Sommer recht feucht war, hat ſich das Wetter doch noch etwas gebeſſert. Welche Farben pracht und Schönheit breitet ſich vor unſeren Augen au, Bei wem würde nicht der Wunſch wach, auch ein pa Tage die Schönheiten zu genſeßen, die der Schwarzwal im Herbſt bietet? In neueſter Zeit hat auch die Si Dornſtetten bei Freudenſtadt wieder von ſich höre gemacht. Seit 3 Jahren beſitzt Dornſtetten ein nene und ganz neuzeitlich eingerichtetes Hallen ſchwi m?; bad. Auf der linken Seite ſind die Wannenbäder ein gebaut, Brauſen, Fußwaſchbecken uſw. alles iſt darin zu haben. Der Marktplatz aus dem 16. Jahr hun dert mit ſeinen Fachwerkbauten iſt eine Sehen, m würdigkeit. Fol. Dornſtetten ſtammt aus der Zeit 700 n. Chr. und hit noch ſehr viele Altertümer aufzuweiſen. Als alte Feſtum bot ſie Schutz für die in der Umgebung gelegenen Orke. Aus dieſer Zeit ſind noch Zehntſcheuer und noch manches anden erhalten. Durch die günſtige Lage hat ſich Dornſtetten zu einem ſehr beliebten Luftkurort entwickelt. Durch di Gaſthöfe, die alle ſehr modern eingerichtet ſind, hat Dort ſtetten einen ſteigenden Beſuch an Sommer⸗ und Winter gäſte zu verzeichnen. Dornſtetten liegt 700 Meter Hoch Wenn im Tal die Nebel ziehen, ſo ſcheint auf der Höhe d Sonne, mittags iſt eine Wärme von 2530 Grad i verzeichnen. i e Hainstadt ragende Not 5 Strecke Höchſt i. O.—Hainſtadt.—Aſchaffenburg. Erſtklaſſ. Haus a. Platze, fließ. Waſſer i. Zim., 5 Min. v. Walde. Vorzügl. Küche. Land⸗ und Milchwirtſchaft. Hausſchlachtung, Bauernbrot, Tagespreis m. a. Nebenſp./.50. fadhaaunaammamamagmanammme 2 .30 4 p. Tag incl. Angenehmer Herbstaufenthalt! Privatpenſion in herrl., ruhig. Lage, Zentral⸗ heizung, reichl. u. vorzügl. Verpflegung. Preis 1 ft Winzergenossenschaft preiſe. M. Dingeldein, Reichelsheim, Odenw. PTT Ngeiunfalz- immun Bedien. Dauerm. Sonder⸗ Mittagstiſch u. reichhaltige Tageskarte. Bor. beſtellungen rechtzeitig erbeten 15 Karl Holzſchuh, Küchenchef, Telephon 11. . mA Angenehm. Erholungsaufenthalt. Umgeben.“ herrl. Waldungen. Bequeme Ausflugsmöglichk.“ 2 Frdl. Fremdenz. mit Verand. Gute Verpfleg. ſigthunn d- Nawrafst a m Neckar Schlierbach-Ziegelhausen Café Wein- Bier- ftestaurant 128 aue s„bKarschlöh chen“. (Haltestelle der Staats und Straßenbahn) parkplate— Schöner Garten mit Blick zum Neckartal. . Das Haus für Schlemmer 2 f Neuen Mann Inh.; Kaspar Schaefef KNMur-U. Hotel. Arei ger! in der eben) Srer kerri gafer Erfolg Reime Zeitung Oefſentl. Poſthilfsſtelle. Beſ.: E. Reinacher. . Wachenheim Ausschank naturreipet Weine. Gute Küche AA Wachenheim 1 fl. Winzervereinigung Wachenhelm? Galthaus u. benſion„ Zum Lamm neu eröffnet, am Südeingang(früher = Böhm'sches Anwesen), herrliche Lage. Nur reine Weine— Gute Küche P U Dornstetten l frindentät 8 Gasthaus und Pension„Zur Blum 8 tterküche u. Forellen. Penſionspte einſchließlich Nachmittags⸗Kaffee i Rotensol. dunn Direkt am Walde. Schöne Fremdenzim Gute Verpflegung, 4 Mahlz. Penſton 450 Bad im Hauſe. Telephon Nr. 180 Herre 1525 a Beſitzer: Karl Pfei Freitag, 9. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Ausnahme-Angebot! 4 2422 5 e ualitäts-Bettnästhe“ j Wir hatten Gelegenheit, groge Posten besonders billig zu kaufen — N 1500225.23 2* f 1 ef ee: eien mit ver tärkter Mitte 150/240 Unterbettuen Kissen 80/80, Ia. Cretonne mit reicher Masch.. Stickerei 1 75 oder gebogt 30 le. Hausmacher.- Leinen mit verstärkter Mine 1600250 8 Oberbettuch 150/250, dazu passend 1 VV hre gefäll 4* Schenken Sie bitte Herbst- u. Winter- in meinen 9 Schaufenstern C. W. WANNER orübergehen ige Aufmerksamkeit uche, Kissen 80/80. Ia. Creionne Obberbeituch 78 zege, run 5 Gec nitur 2 150/250, dazu passend 5 Feine Heften und Damenmoden ütte,. N S lität: Feine Maß- Anfertigung Kissen 80/80. 1a Creionne pezialität: Feine Ma nfertigung mit reichem Handbogen und 0 Oderbettuch 7 M 1. 1 Nahe Schloß aupt⸗ Iupfenstick ere: 150/250, dazu passend 7 .57 außerdem Bettwäsche feinster Ausfügrungen in ersten Qualitäten 500 J, .40 iche Ein Posten Nolzbeiistellen nu Spiel- 96——— ice Rösten, Ahantig. Hartholz, weiß Jackſert, 95/195, St. 35 luwelen Nedernes lager unde lie⸗ auf⸗ Durch dweg über muten weldner 3 Weiss latin SGoldwaren Unren 8⁰⁰. Hermann schnell. gewissenh. billig Neuanfertigun Um änderung Reparaturen 5 3, 14, Blanken 11 3 Das gute Spezial Geschäft in der Kunststiage e eee iummmmmumummumumummmunmmmnununmmmnnunummmnunmmmnmmmum Der Se t 1908. Lel. 276 35 f 16 12 Ä D S hlü F 0) ie 1 amen-cmupfer lichet„—. Srmiett 2 f mit kunstseldener feiner Decke, extra schwere au. Offene 5 Stellen e f Vermietunge 1 5 Id Asal An gefaunte Wee auf⸗ 55 1 1. 9. 1 Treppe(Kamas). 4 2 1 It zu einträgi* kins-Mark- Tage! lan belegenheit Zu einträgſicher 5 Näne Daradeplatz i 1 und— f 2 4 Baer V g i erkauf auf Extra- 5 Existenz 7 belle, freundl. Zimmer err Tan. e f 5 2 Baar 2 Tischen im Lichthof! einer Reelle, dauernde Exiſtenz bietet ſich either Zahnarzt, ſoſort beziehbar, auch für An⸗ 1 5 U gel⸗ einem ſtrebſamen Herrn, auch Nichtkauf⸗ walt geeignet. Näheres M 1. 8. 27070 Sar hirekt mann, durch baten 1 7 55 5 75„unter 1 Wege Platze zu errichtenden Geſchäftes. as 2 boar reinwoll.— ee e ee d emer-Monnune hohen gerrt e Ecke Luiſenring— Akademieſtr. 3, per jetzt e f betrieben werden u. erfordert keine Vor⸗ e Luiſenring ademieſtr. 3, per fetz 5 8 8 10 keuntniſe, da die nötige Unterweiſung oder ſpäter, ganz oder geteilt, möbliert ober Nauf Lesüche. wald erfolgt. Zur Uebernahme u. Führung unmöbliert zu vermieten, evil volle Penſion Juterh Staubsau 20 den? gehören achthundert Mark Barmittel. 13544 Näheres Akabemieſtr. 3, 1 Treppe„ Jian Jef t bis e dee Köln 51 4153 8 15 1 5 e 10 u do oſſe, n a. 0 2 Preis u. Fabrik. 9 4 3 Zimmer 2 Wohnung unt. L. M 11 an die eben⸗ 1—. Conipraße 1 Tr., mit Zubehör, 2 Balkonen,—Geſchältaſ.——⁵⁰ 1—— Fr.⸗Miete Mk. 65.—, zum 1. 11. zu vermieten. Getrag. Straßenanzug u ger Maahmägg,Ungesteler 5er ee bee . chlanke Figur. 1,72 m mit 0 2 i rg. mit dae 11 975 1 Neerlachs trade 28, U Dachgeschoß 1 26968 rotem Lehre, perfekt in Buchhaltung, Stenographie u. 5 5 5 8 2 ae Seeneſee den baldigen Tae ee, ee eſc schöne 3 Ammer-Monnung a en Agenfurgeschäft-g EHS uh.: detneleten Naß. drech Hangeſchant Aulen Self, Automarkt traße. vermieten. Näh. durch Baugeſchäf„ 0 1 185 marki 1 1 8 K R 1 en N 8 N 5 5 Alleinauftrag: Immobillenbro Weider(RDM. 18.4 Jeugnisabſchriften unter an die 5 f 8 DM. Big, Feſchäftsſtelle dieſes Blattes. a 20575 0 inner 1 uche 3 Zimmer- Wohnung Garten Herrenfahrer .0 2 d 1 i. 9 55 N don kinderloſ. kuh. mögl. Nähe Lindenhof, zu kaufen geſucht. An⸗ enhalten keiveiſe awer Weinen e ch. i nt 91297 für Geſchäfts⸗ meer e 3 3. 3 ee 8 1 Stadt ⸗ e 1 1 zwecke geeig., zu ver- fſucht. ek⸗ i 0, 5 5 1 Irts ellte geslle 0 mieten. 739¹ 1 5 5 1 73 i. B 5 1 36 15 Aagebote unte. a, e nerge Wages un due ede weiden p b, I, fäh. Laden fr 48h an db. 0 inn und 9 1 1 1 5 85 per ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ ichni⸗ ofort geſuch etzger bevorzugt. 8 f tes erbeten. 7431 u Angebote unter G f 188 an die Ge⸗ 3 Zimmer-Wohnung Bad Salzuflen chaft⸗ 1 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 13 640 Neub., auf 1. 11. zu Doschlagnabmofreie(viertgrößter mod. Badeort Deutschlands) a Dre e vermiet. Graumann, 4 90 i f Sas., dee Wohnun Dr. med. Spindlers Lehranstalt 2. Abl. Zn meiner Unterſtützung ſuche ich kl, helle Werkſtätte. I. 27059/7102 qarztl. Sprechstundengehllfinnen welche infolge der wirtſchaftlichen Verhältniſſe gezwungen ſind, einen neuen Beruf zu er⸗ angerauht, in vielen Farbtönen uaamummmaduddddadamwaddmmmmamammmmm mmm; Damen- Schlüpfer angetauhte extraschwere Qual., teils weiß gefüttert 2 Zimmer und Küche Nächſt dem Bahnhof: ſofort zu vermieten. Schön möbl. Wohn⸗ u. Ilvesheim⸗Siedlung, Schlafz, evtl. auch 3 Erzbergerſtr. 5. 47072 Zim. leer m. Küche. in greifen. Dauerſtellung und hohes Einkommen zu v. Näh. Tatterfall⸗ 5 8 Fbiugeſichert. Vorzuſtellen Samstag, 10. 10., von„„ 5 Tr. rechts 1 6 nuch, 37 Uhr H 1. 14, 2 Tr. rechts. 13 654 abe 01 5 i dis Fertrater und Stolle wei groge Zimmer erſten Vertreterinnen Stellen besuche mit 1 Küche. nröbl. 5 wald zum Verkauf eines 5 2 od, leer, evtl. auch f. Buch gangb. Art.(D. R..) Ehyl. eib. Madchen Büropraxis zum 1. geſucht. Bei intenſiv. erf in all. Hausarb., Novbr. zu vermieten. 0 0 r rgeß⸗ Arb. gute Verdienſt⸗ 5 5 Anzuſeh vorm. und ilten nbglichkeit Ludwigs. Preh Seng. Nene. nach b ithr. Jochum, 17 0 kaſen. Zoloft. 1. 1 35 1105 1 Colliniſtraße 12 a. 11 für zahnärttl. Zecke Treppen. 7052 Geſchäftsſt,*6406 2705 Ritter-Biber, 11 8 2 7 5 120 bis 140 Volt ö 5 Junges*7064 Aiteinn güch. 3 Zimmer 5 Wohnung preiswert zu verkaufen 5 g Mac · einmadc en Küche, Badz., Speiſe⸗ Lu erfragen in der „ bet chen ſucht Steunng in at.] kammer. Loggia, auf Geschäftsstelle. 7100 arben⸗ u 2 Kindern gesucht Bande bis 580 F an de . 7 vember. 7 Neubau. Herzogen⸗ gal; 5 0 1 PMzsreſſe in der Geſch. Telephon Nr. 327 5. riedſtr. Näh.:: 7415 Billigst Zu verkauf. Fe 5 ie Jtedeichsſelder! 1 50 Beiſene wit Noſt Stad 2„ Friedr elderſtr. 60. ettſtelle m 0 hören Ve L 0 A f D e Telephon Nr. 424 06. Kreuz⸗ Thermalbad. neues Verschiedene 3 5(elektr. Schwitzbad. m m; Schöne geräumige ne). 7091 „ Fchlafzimmer) 1 6. 1. in zu 5 Munmergohng. ehenzt in allen Holzarten, ganz besond. geschmack- Hochelegantes(neues) dolle Modelle weit unterm Preis zu verk i ud Küche ſowie Schlafzimmer J birnb. Hochal. vol., .10 ludwig Zahn J 5. 10 rr 3682880 eee Tast neuer Esch-Ofen 0 . 0 1 Kundofen), Gr. 5, geeignet für größeren 0 0 8 1 Raum, zu verkaufen. 7049 Nennershofſtraße Nr. 4. 56444 Weesen les — rere ec Ofßert-Briefe die nicht die richtigen Zeichen und Nummern der betr. Anzeige enthalten, erſchweren die Weiterleilung oder machen ie direkt unmöglich. Es liegt deshalb im 90 sa elner 1 Intereſſe der Einfender von Angeboten 2. Zeichen u. Nummer genau zu beachten, damit unliebſame Verwechslungen vermieden werden Die Geſchäftsſtelle der ieuen Mannheimer Zeitung 85 ſtatt R. 1100 umſt.- halber z. Spottpreis v. R. 585. abzugb. Age und Küche ſofort zu vermieten. Zu erfragen 27106 Oehmt, Riedſeldſtr. 111 F 7. 15. 1 Tr links (Nicht vor 10% erbeten) „ Moline Damen⸗Ski⸗Anzug billig abzugeb. 7093 Nheindammſtr. 12. 11 Schöne Wohnung 3 Zimmer und Küche mit einger. Bad und ſonſt. Zubeh. event. m. ſchön. Garage, ſof. Automarkt od. ſpüt. zu vermier. Kleinlieferwagen Mhm.⸗Wallſtadt. Wein⸗ Tempp, Goliath od. haus zur Traube, ähnl., ca. 500 cem, Römerſtr. 67. 7457 Schön. möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimm., mit 1 od. 2 Bett., evtl. mit Küchenmitbenutz., per ſofort od. 15. 11. 81 zu vermieten. 77043 Kunſtſtr., O 4, 17, III. Oſtſtadt! 7009 Gut möbl. Zimmer in ruhig. Hauſe per 1. Nov. zu vermiet. offen, fahrber., tadel⸗ loſer Zuſt., ſofort zu kaufen geſucht. An⸗ gebote mit genauen Maigaben an*7066 Zentralgaragen Nic. Ul. beschäftshaus zu verkaufen. Steuer. wert 42 000., Preis e nun Walz..⸗Mergentheim. zie ge Verpflichtungen, die der Geſellſchaft durch gemäß auch ihre Mieten nicht ermäßigen, ſo ſehr ſie es auch bedauert, daß die Mieten heute höhere Prozentſätze des ſtark verringerten Einkommens der Mieter wegnehmen und daher recht drückend 1 Nummer 468 9. Seite/ AJ 8 Damen. Schlüpfer& 5 95. Kursgebühr monatlich 50 M. Fordern Sie meinen ausführl. illustrierten Prespek! Kostenlos und unverbindlich an. Staatsbeamter, Mitte 30, sucht Chätel Vert. LAUSANNEF Avenue du Léman 15 . Etudes serieuses, Vie de Famille Pansionnat de Jeungs Files Heal/ mit gebild. Witwe, ohne Anhang, in guten geord. Verhältnissen, zwischen 30 u. 45 Jahren. Konfession Nebens. Ausführl. Zuschriften unter K 8 82 an die Geschäftsstelle dieses Blattes 5 Dir.: Mile Lecoulire. Sensationell Billiger Lal ta Um unsere Lager schnellst. zu räumen haben wir unsere Preise rücksichtslos herabgesetzt. .93 Wir offerieren: Schw. Herrenbalbschuhe randgenänlt 10 weiß daun ee Keen 9 23 la eee.90 Serienpreise in kantigen,.,.23 1 Kinderschuhe aller Art, allerbilligst Warme Kamelhaarschuhe in großer Aus- Wahl zu spottbilligen Preisen 13680 Schuhmarkt N 2, 15 am Marktplat: fd 2, 15 Nur für Herren welche Wert auf elegante Garderobe legen, bietet 115 Gelegenheit in der Bekleidungs⸗ Etage Ringel, nur Planken, O 3, 4a. 1 Treppe kein Laden, mit wirklich 8 mod. Kleidung zu verſehen. fin olge Erſparung ungeheurer Ladenmiete ſind wir imſtande, billig, fabelhaft billig 1 verkaufen und dabei wirklich gute Qualitäten zu liefern. Kommen Sie und nutzen Sie dieſe Vorteile ſteigen Sie eine Treppe. Sie ſparen Geld! Ele. Mäntel u. Auzige Jö. 25, 35, 45, 55 N. Oanz besond. Autmerksamkelt verdienen Beslempfohlene Fachgesthäfle AUSKUNFT EI Fpezialislen und Inskikule Delekflyvbüro„Hansa“ Rob. Wörner Verschaffeltstr. 35 Telephon 518 62 Auskünfte. Beobachtungen. Ermittlungen iu all. Progessen. Hervorragende Brfolgsnachweise. Grundrsell,. absol. zuberl. Erste Empfehlung. nasere Zulen Qualitäten in biauen und schwarzen Aunagen aus reinwollenem Kanmgarn in ersttlasslger Verarbeitung. Bekleidungs- Etage Jakob Ringel Mennbeim nur Planken G 3, 40 Treppe Keln Laden— Neden Hirschland Bitte Ausschneiden und aufbewabren An die Mieter der Gemeinnützigen Baugesellschaft. 9255 Zeit werden Verſammlungen der Mieter einberufen mit dem Ziel, unſere Mieter zu ver⸗ anlaſſen, Mietſenkungen zu fordern. 3 ſei deshalb folgendes feſtgeſtellt: Die Gemeinnützige Baugeſellſchaft hat die Miethöhe von vornherein ſo feſtgeſetzt, daß die Mieteinnahmen gerade ausreichen, um die finan⸗ ie Bauten erwachſen ſind, abzudecken. Solange alſo von der Geldgeberſeite her eine Ermäßigung des Zinsfußes nicht gewährt wird(und darauf kann in der heutigen kapitalarmen und deswegen geldteueren Zeit leider nicht gehofft werden), kann die Gemeinnützige Baugeſellſchaft natur⸗ Rupprechtſtr. 7, part. 20 000% Mieteing B 4 Nr. II, varterre. 5 1 5 Möbl. Zimmer ſof. Angeb unter M 1 29 zu verm., ſep. Eing. an die Geſchäftsſtelle *7017 dſs. Blattes erbeten. 13 N T Fageinnitzihe Baugeselschaft m. b. l. BETTFEDERN-REINIGUNG Neueste Maschine. fachim. Beratung! NEFORM-HEIL METHODE Mannheim Aflts Ambulatorlum 3750 Unh.: Maturh. Arlt, in Amerika diplomiert) Sprechst. 12.16 Tel. 29447 Praxis seit 1895 Rel. Naturhellmethode. Hräuterkuren, Blektro- therapie mit mod. Apparaten und Original Zellels- Gallspach- Apparatur,(Hochfrequena Reiciium. Röntgen, Hellum), Beh, v. Mittelohr- elterung(Zugel.. Volhs wohl!, Hr. Unt. Hasse.) Prospekt frei. Beitfedern, Daunen, Daunendecken u. Matratzen .. Dobler, + 6, 17 Telephon Nr. 23918 MAUs REINIGUNG Schmutz-, Fatt-, Harz- etc Flemn beseitigt sofort unser bewährtes „Eludes“ Fleckwasser icht teuergefahrlich, Flasche Mk.. 48, 90,.— Ludwig& Schütthelm, Drogen, 0 4, 3 Filiale: Friedrichsplatz 19(Be Aug.-Anlage) TECHNISCHE SCHULE Abels. Aenleunchlle Mambein Abteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik. Das Wintersemester beginnt am Dienstag, den 18. Oktober Für den Beginn des Studiums im Vor- bereitungs- Semester ist nur Volksschul⸗ bildung u. prakt. Tätigkeit erforderlich. Auskunft kostenlos und unverbindlich. LNTERRICHTSANSTAUETEN& HONIG garantiert echt und rein. 1 Pfund-Glas Mk..50 Schokoladen-Naderspacher, d. Hunststraße Telephon 318 02 7 1 Sprachschule ANN HEIN 0 6, 3 Feleph. My. 333 01 een eee Altestes Sprach- 9 8 institut am Platze . Hurse und Bilnseluntereteht Veberseizungen ——— 10. Seite/ Nummer 488 Freitag, 9. Oktober 1931 Unsere beste Empfehlung: Eute Qualitäten Niedere Preise! Damen-Mäntel — 4 Winter-Ulster 1 mit breit. Rückengurt, neue* 5 eee 25.— Winter-Ulster 8 reine Wolle, mit Rund- 35 22 dder Rückengutt.. 48.—, 5 Winter-Ulster a. feinst. Velour u. Cheviot: 65 55 stoffen, Maßersatz, 90.—, 9 Usstel-Paletot 30 auf Taille gearbeitet, mit u. 1 ohne Samtkragen.. 39.—, 9 N Darlehen a ANypotheken reell billig passr Bankdirektor a. D. Richard Wagnerstraße 13 N25 Ohr. Tel. 440 06 8 8451 r N g. jugendllche Form, mod. 5 -10000 fx. Noppen-stofte mit Pelz- 75 als 1. Hypothek mit Kragen, ganz gefüttert. 3 gutrent. Wohn⸗ und 8 Geſchäftshausneubau, nur von Selbſtgeber ee eee eee. „, amen. Mäntel geſucht. Auszahlung VVV moderne Sportform, gute 8 18. 4 7 1525 Fantaslestoffe, ganz ge- 75 8 Ulster-Palefot ſchäftsſte 8 5 Nik. 2 Sſtelle. B389 3 Mer Pesseſes fit imm biſiicheſes Held Heften, OUhnsele ſenderfz. Belspie beweſsseß Uftsete keistüßch ganz auf gute Kunstseide 35 2 N geatb., viele Farben. 75.—, 9 4 e Damen-Mäntel inter-paletot 35 955 aus Velourstoffen, mit ö großem Pelzkragen, ganz 75 gefüttert Mk. 10 B3909 15—20 000 N. 4 gegen prima Sicherheit. von 5 Hpotkeken aus tlefsch war zen oder marengo Stoffen, ganz ge-. Privat geſucht. Verm. 1 . 4 8 1 nicht erw. Näh. unt. 12 . e M C 27 an die Geſch. Damen-Mäntel Jebergangs-Mäntel in den beliebten Modefatben grau, blau und beige adele aus bewährten Stamm- Qual., hervorragender Sitz . 60 e 29 715 5 gefüttert Mk. 5 und Verarbeitung.. 78.—, 35. 45. 35. 65. 2000 Mark 15 . l 3 geg. gute Sicherh. zu Damen-Mäntel 8 N N Y leih. geſucht. Angeb. nseren modernen Erfrischungsraum! unt. L P 14 an die Geſchäftsſtelle. 7055 1000 N. gegen gute Sicherheit von Selbſtgeber ſof. zu leihen geſucht. Angeb. unter L O 13 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 77054 2 r aus Velour-Gabardine, mit Lamm Schalftragen, ganz 50 gefüttert Mk. 1 Damen-Mäntel Velour-Gabardine, mit großen Opossum- Kragen, 2 ganz gefüttert. Mk. A Destepiigen Ste unsere 36 aulensler! HANNH EIN breiteres..3 dar hen dena bar agedpnalhen Wir tragen der (Ortsgruppe Mannheim) veranstaltet am n 9 725 8 7 a samstag, den 10. Oktober, abends 8% Uhr 5 Mannheim Au 1, 1 Breite Straze im Saale des Kaufmannsheim, C 1, 10% einen 8 C 1 echte H 22 it 8 i ffentſi jehthi chule Guth 1 bffentichen Lichtbilder-Vortrag Rechnung und fertigen ab heute Tanz- Tel. 2758 Unsere Spezialität“ 0 das abgetreten 6 We stpre U 6 6 U ee zu Kursen und Eee (polnischer Korridor) Eintrltt für Jedermann frei! 13624 uin falle. Mahganzüge aus fragfähigen Sſoffen, guten Zu- talen Wie Verarbeitung, fadslloser Sitz 2 Froben schon für RH 140. 120. dohlatzinmer“ von einfachster bis feinster Aus- führung wollen wir schnellstens einführen und verkaufen daher zu billigsten Werbe= Preisen, direkt an Private l f Großes Lager in Herrenstoffen, nur gute solide Freitag und Samstag Verlängerung bis 3 Uhr 7 2 7 UMberraschumg 7 7 7 8 Noble Winzerfest u an Mascotte N 2, 3 Verlängerung * 085 Zimmer- Wohnung mit allem Komfort, in ruhigem Haus, wenn mögl. in Villa in der Oſtſtadt, per ſofort geſucht Miet⸗ preis bis zu 200.“ pro Monat. 7439 Angeb. unt. G O 181 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. 2 ger. leere Zimmer: mögl. fl. Waſſeranſchl., für Büro⸗ u. Wohn⸗ Qualitäten auch im Ausschnitt sehr preiswert N Mannheim. N 1, 5 N Neurefüches ez H,eäſdt Henen- und Knobenkle dung ſenig und noch Faß reite Straße 2 Rottweiler Möbelfabrike nb Verkaufsstelle Mannheim: B 7, 9 Geschäftsführer OTTO KIES ER Ausstellung in 4 Stockwerken(hein Bader) Miet- Gesuche 1662: f Im Maxim: f, ne Auteuerlein ädchen bebaute e, Tausch- Wohnung 7 unter L O 15 an die(Selbſtfahrer) Opel. S 2 8 Heute Verlängerung. 8 Geboten: Sonnige 4 Zimmer ⸗ Wohnung, f B 7, 4. Mädchenzimm., Bad u. Zubehör, Miete 4 85. Geſucht: Ebeuſolche 2 Zimmer Wohnung, 7056] Adler, ab 15 4 pro Tag. Schwetzingerſtr. 2 Zimmer und Küche*r. 6% 0 95. wird v, beſſ. kinderl. 0 J 1 Geſchäfts telle. Ehep. in liebevolle üheibmaschnen Pflege genomm. Zu⸗ billigſt zu verkaufen. ſchriften u. J D 43 an die Geſchäftsſt. 6867] Joſef Arzt. N 3, 7/8 Tel. 288 44. Preisabbau. 7098 7 75 5 0 ö g— Elekfr. Lich alf 5 Meine sehenswerte 1 Aug.* beer— a 5 vo b 5 Mei. 1 5 49 5 V Augusi Zweidinger 8 8 rer 22 El- Us; Elin 6 kunststein und rappenueferung Ae c rUr 0d. Scrlosssfer ele detenhing wnlicttdassenaler at zeigt Ihnen die neuesten 8—— 8 15 bevorzugte Riodelle,—* 1 0 2 7 7 1 10 e e ee Alb. Rierz dung von Valenſin Roſhermel f 0 Heute mneinmäger H.! Lange Nacht 7 in gut. Lage, gegen Tauſch einer 3 Zim. ⸗ merwohng Pr. 56 4 geſucht. Angeb. unt. L N 12 an die Geſch, 7051 Zimmer m. Pension WEINHAUS Nähe Leſſingſchule. f. 7 5 dennhükle. K 3 6 Schüler geſucht. 650 Angeb. unt. L D 3 Heute u. morgen Verlängerung. an die Geſchäftsſteue Pfälzer Weinhaus, F 4, 4. Ig. kindl. Ehep. ſucht Heute und morgen beſchlagnahmefreie Lange Nach. 1 Zimmer und Küche i. gut. Hauſe. Innen⸗ ſtadt. Angebote mit Preiscang. u. K 0 78 4 an die Geſchſt.“6965 5 5 J Moderne Leihbibliothek Brockhoff& Schwalbe, CI, 9 Beginn jederzeit) von RM. 2— an, bei täglich mögl. Umtausch. Außer Abonnement: 1 Band für 1 bis 2 Tage 20 Pfg., für jeden weiteren Tag 10 Pfg. 42868 Auch nach auswärts.-Lesebedingungen kostenlos. 4— Los. Leiſſes, aumardtplatr 180 Ferdinend Rmindel, Grckufelcf B. O. HA.— D. W. P. 1 ETMTWYUrf ud Beuleifurg- Hfelier fur Bau- Upd NRAUurmKUU ST Tel. 333 21 . Jacob Fischer Ludwigshafen Tel. 60054 Ausführung von Steinholzböden — — Gusiav Grelle Maleiwerksiäffe Altrheinstr. 25 Tel. 39138 . Ausführung von Malerarbeiten — Mannheim Tel. 308 36 Bausfoffe, Kanalerfikel, Wand- u. Bodenplaſſenbeläge lager; Dalbeigstr. 41 U 95 363 neue Wohnungen N durch die denossenschefksbau e. G. m. b. N. Mannheim — . 2 Seit Jahren bestehendes großes, vielseitiges Leih- 2 1 7 8 8 institut.— Bemerkenswerte Neu Erscheinungen Adolf Kloos Stierlen& Hermann werden sofort aufgenommen. Monatsabonnement Blick in die Weizenstraße Mannbeim-Waldhof Oppauerstraße 7 Tel. 59094 Ausfüntung der elektrischen Installation 2 2 Adam Silber 1 'heim-Waldhof, Tel. 89286 Alte Frankfurterstraße 6 Ausführung v. Schreinerarbeiſen — Reichhalfiges Möbellager Rolladen- u. Jalousiefabrik Mannheim, Augartenstr. 82 Tel. 41002 „ Gesamtlieferung und Montage 8 f a 3 Inh. Erz. Spiess fel. 352 46 Zimmer- und Schreinererbelſen 0 3 Alle Frenkfurfersfrafe 26 Ipsfell der Ges- U. VWasserlelfung, Semitöre Amlege u. EHWSSSeTUSSTD elfen 1 Angeb. unt. L 8 17 an die Geſchäftsſt. 170