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Oktober 1931 142. Jahrgang— Nr. 472 Was ſagt die Regierung zur zarzburger Tagung? Man hat den Eindruck, daß dadurch das jetzige Reichskabinett im Vewußtſein des Volkes mehr ſtabiliſiert als ſabotiert wurde Die Kampfanſage von Harzburg (Ergänzung und Schluß unſeres Berichtes im heutigen Morgenblatt) Herr Schacht iſt an die Riviera abgereiſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros ] Berlin, 12. Okt. Die„nationale Oppoſition“ hat es vermieden, irgend welche detailierte Forderungen aufsuſtellen. Im Gegenteil, man hat ſich darauf beſchränkt,„die Uebergabe der Macht“ zu fordern. Ein Mißtrauensantrag gegen das Kabinett Brüning und eine Entſchließung, die den Reichspräſidenten auffordert, baldige Neuwahlen zum Reichstag auszuſchreiben(in der gemeinſamen Fraktionsſitzung der Deutſchnationalen und der Nationalſozialiſten wurde der 8. November als Termin gefordert), wie ein Antrag auf Aufhebung der ſeit dem 10. Februar erlaſſenen Notverordnungen ſollen die taktiſchen Mittel darſtellen, um dieſes Ziel zu erreichen. Es ſind ganz im Stile der bei jeder Gelegenheit wieder⸗ holten Beteuerungen Hitlers legale Mittel. Die Macht will man ſich daun übertragen laſſen, gleich einem Blankoſcheck, in den die entſcheidenden Ziffern nach Gutdünken erſt 8 noch einzutragen wären. Das einzige Poſitivum bei den Harzburger Kund⸗ gebungen war eine gewiſſe Feſtlegung der künftigen außenpolitiſchen Richtlinien einer Regierung der nationalen Oppoſttion, die Herr Hugenberg in ſei⸗ ner Rede verſuchte. Herr Hugenberg hat ja mit ſeinem erſten ehbenſo naiven Annäherungsverſuch an die Amerfkaner einen kataſtrophalen Schiffbruch erlitten. Einſichtige und Belehrbare hätte dieſes Fiasko gewarnt. Wie man ſich erinnert, hatte der deutſchnationale Parteichef ſeinerzeit ein gleichlautendes Schreiben an amerika⸗ niſche Politiker, Induſtrielle und Finanziers gerichtet und deren einmütige mißmutige Ablehnung erhalten. Es wäre ſchlechterdings erſchütternd, wenn jetzt der⸗ artige Methoden der Führung. unſerer auswär⸗ tigen Geſchäfte ſich durchſetzen ſollten. Es iſt charak⸗ teviſtiſch, daß das Berliner„Nationalſozialiſtiſche Mon⸗ tagsblatt“ ſeinen lebhaften Unwillen über die Darlegungen Hugenbergs äußert: „Es iſt geradezu erſchütternd, in welch ſcharfer Ausprägung hier eine durch und durch liberale, völlig unbodenſtändige Anſchauung zum Ausdruck kommt. Auf dieſem Wege kann die nationale Oppoſition nur zu Mißerfolgen gelangen. Aus lauter Haß auf Frankreich verſchreibt man ſich dem weltverſklavenden Amerika, dem letzten Feind aller bodenſtändigen Nationalwirtſchaften.“ Aeußerungen des„Völkiſchen Beobach⸗ ters“, des„Angriffs“ und des Herrn Dr. Goebbels in den letzten Tagen, wie ſchließlich auch die geſtrigen Ausführungen Fricks in der gemeinſamen Fraktionsſitzung der Nationalſoziali⸗ ſten und Deutſchnationalen zeigten ja deutlich, daß die Nationalſozialiſten in ihrer Bundes⸗ genoſſenſchaft mit den Deutſchnationalen ſich einigermaßen unbehaglich fühlen. Die Klüfte und Gegenſätze ſind alſo ſchon noch in⸗ mitten der feierlichen Drommeten des allgemeinen Siegesjubels klar abgezeichnet. Wie ſoll es hernach erſt werden, wenn man„gemeinſam“ zur Löſung der wirtſchaftlichen und ſozialen Fragen ſchreiten will? Herr Hitler hat ſich wohlweislich darauf beſchränkt, ſeſtzuſtellen, daß in den entſcheidenden Fragen der Wirtſchaft, beſſer des Wirtſchaftsſyſtems, unüber⸗ brückbare Klüfte in der Volksmeinung ſich auftun: 50) ſeien bereit, den Staat zu verteidi⸗ gen, während 50 in ihm den Ausbeuter ſehen. Der eine tritt für das Privateigentum ein, der andere behauptet, Privateigentum ſei Diebſtahl. Hitler hat aber darauf verzichtet, darzutun, welche Meinung er für richtig hält. Immerhin ſcheinen Form und Juhalt der Harzburger Darlegungen unſere Auf⸗ faſſungen zu beſtätigen, daß der Reichspräſi⸗ dent bei dem Empfang des nationalſozialiſtiſchen Führers beſänftigend und begütigend auf ihn einzu⸗ wirken geſucht hat. Hitlers Darlegungen ſind recht vorſichtig formuliert und unterſcheiden ſich durchaus vorteilhaft von faſt ſämtlichen übrigen Harzburger Reden. Auffallend iſt das Bekenntnis Hitlers zum Frieden, den „niemand mehr wünſche als die nationale Oppoſition“. Dieſes Bekenntnis wird näher qualifiziert allein durch die Forderung zur Wiederherſtellung der deut⸗ ſchen Wehrhoheit. Dieſe Forderung iſt ja nun keinesfalls geiſtiges Eigentum der Nationalſozia⸗ ten oder der nationalen Opposition überhaupt. Die Die Beſchlüſſe Telegraphiſche Meldung Bad Harzburg, 11. Oktober. Die Beſchlüſſe der Rechtsoppoſition gipfelten in einer gemeinſamen Entſchließung, deren einleitender Satz der Eingangsformel der Reichs verfaſſung nachgebildet iſt.(„Die Nationale Front, einig in ihren Parteien, Bünden und Gruppen, von dem Willen beſeelt, gemeinſam und geſchloſſen zu handeln, gibt folgendes kund.“) Nach einem Hinweis auf die vielfachen vergeblichen Warnungen der Oppoſition in der Vergangenßeit vor falſchen politiſchen Wegen, lauten die entſcheidenden Sätze der gemeinſamen Entſchließung: „Wir ſind bereit, im Reich und in Preußen in national geführten Regierungen die Verantwor⸗ tung zu übernehmen. Wir ſtoßen keine Hand zurück, die ſich uns zu wirklicher ehrlicher Zuſam⸗ menarbeit anbietet. Wir müſſen es aber ablehnen, die Erhaltung eines falſchen Syſtems und Fort⸗ ſetzung eines falſchen Kurſes in einer nur national getarnten Regierung der bisherigen Kräfte irgend⸗ wie zu ſtützen. Jede Regierung, die gegen den Willen der geſchloſſenen nationalen Oppoſttion gebildet wer⸗ den ſollte, muß mit unſerer Gegnerſchaft rechnen. So fordern wir den ſofortigen Rücktritt der Regierungen Brüning und Braun, die ſofortige Aufhebung der diktatortſchen Vollmachten der Regierungen, deren Zuſam⸗ menſetzung nicht dem Volkswillen entſpricht und die ſich nur noch mit Notverordnungen am Ruder halten. Wir fordern ſofortige Neuwahlen der über⸗ alterten Volks vertretungen, vor allem im Reich und in Preußen. Im vollen Bewußtſein der damit übernommenen Verantwortung erklären wir, daß die in der nationalen Oppoſition ſtehenden Verbände bei kommenden Unruhen, Wohl, Leben und Eigentum, Haus, Hof und Arbeitsſtellen der jeni⸗ gen verteidigen werden, die ſich mit uns offen zur Nation bekennen, daß wir es aber ablehnen, die heutige Regierung und das heute herrſchende Syſtem mit dem Einſatz unſeres Blutes zu ſchützen. Wir verlangen Wiederherſtellung der deutſchen Wehrhoheit und Rüſtungsaus⸗ gleich. Einig ſtehen wir zu dieſen Forderungen; geächtet iſt jeder, der unſere Front zerreißen will.“ Die Entſchließung richtet weiter einen Appell an den Reichspräſidenten, durch Berufung einer wirklichen Nationalregierung den rettenden Kurswechſel herbeizuführen. In den Schlußſätzen fin⸗ den ſich ſchließlich einige wirtſchaftliche Anklänge, in⸗ dem darauf hingewieſen wird, daß„nur der ſtarke Nationalſtaat das Leiſtungsprinzip in jeder Form verwirklichen und die zur Herbeiführung einer wahren Volksgemeinſchaft notwendigen ſozialen Maßnahmen durchführen kann.“ Die Rede Hugenbergs Geheimrat Hugenberg glaubte ſein in Stettin verkündetes autarkes Wirtſchaftsprogramm etwas abmildern zu müſſen. Der Gedanke, ſo führte er aus, daß aus der nationalen Gemeinſchaft heraus die nationale Volkswirtſchaft der großen lebensfähi⸗ gen Völker in Freiheit und Selbſtändigkeit neu aufgebaut werden müßte, bedeute nicht den geſchloſ⸗ ſenen Handelsſtaat, aber es bedeute eine im großen Rahmen ſich ſelbſt genügende Nahrungs⸗ grundlage, die freie Entwicklung der einheimi⸗ ſchen Kräfte und aller Möglichkeiten des innern Marktes ſowie die Teilnahme an den Kolonial⸗ und Siedlungsgebieten der Erde. Er verlas dann die gemeinſame Entſchließung der nationalen Oppoſi⸗ tion. Nachdem für den Stahlhelm der Erſte Bun⸗ desführer Seldte die Bereitſchaft des Bundes, im Rahmen der nationalen Oppoſition mitzuarbeiten, erklärt hatte, ſprach Reichsbankpräſident a. D. — Dr. Schacht Um den Beweis für die„Unaufrichtigkeit des Syſtems“ zu liefern, führte er als Beiſpiel an, daß unſere auswärtige Verſchuldung weſentlich höher ſei, als ſie im Baſler Bericht dargeſtellt worden ſei. Nie⸗ mand wage es aber, dies öffentlich zu ſagen. Ein weiterer grundlegender Fehler des Syſtems ſei ſeine Rechtsunſicherheit. Durch die zahlloſen Not⸗ verordnungen würde jedem Bürger ſein Eigentum wegdisponiert zugunſten von Verpflichtungen, die er gar nicht habe vorausſehen können. Und drittens ſei an dieſem Syſtem der Mangel an Mut zu m Handeln zu verurteilen. Die ganze wirtſchaftliche Welt würde geradezu erlöſt aufatmen, wenn ſie von Deutſchland eine Initiative ſähe zur Herbeiführung etner Geſundung. Es werde immer geſagt, die Oppoſi⸗ tion möchte doch einmal mit einem Programm her⸗ ausrücken, wie es beſſer zu machen ſei. Dieſes Ver⸗ langen zeige, wie die jetzt Maßgebenden das Problem völlig verkennten. Auch das beſte Programm, deſſen ſich die jetzt Maßgebenden bemächtigen würden, müßte in ihren Händen ſich zum Unheil auswirken.. Die Geſundung Deutſchlands ſei nicht eine Frage von einzelnen Programmpunkten, ſei nicht eine Frage der Intelligenz, ſondern ſei eine Frage des Charakters. Es bedürfe einer grundſätzlichen Umſtellung in un⸗ ſerm Volk, dahingehend, daß jeder einzelne, wo im⸗ mer im Produktionsprozeß er ſtehe, verantwortlich ſei für den Erfolg des Ganzen. Schacht ſchloß: Uns hilft kein Zauberſtück, kein Gelddrucken und kein Auslandkredit. Das Programm, das eine nationale Regierung durchzuführen haben wird, beruht auf einigen ganz wenigen Grundgedanken. Es iſt das Programm Friedrichs des Großen nach dem Sieben⸗ jährigen Krieg: ſich feſt auf die heimiſche Wirtſchaft ſtellen und aus dem heimiſchen Boden herauszuholen, was nur irgendwie herauszu⸗ holen iſt, und im übrigen ſich für eine Gene ra⸗ tion beſcheiden, ſparen und arbeiten. „PPP!!! PwfbbwfbbPbPPGGꝙßͤTéãä.hdß0ꝗͤ VyVPPTPPGGyGßGß0ßß0GG0ß0ããꝗ I⁵ PDwbWbWUUUUUUUbUCUCG!!!.! findet man vielmehr gemeinſam bei allen Parteien und Schichten des Volkes, ausgenommen Sozialdemokraten und Kommuniſten. Wie alſo ſoll— die Frage bleibt offen— der Weg ausſehen, den die nationale Oppoſition zur Befreiung und zur Ret⸗ tung aus unſeren Nöten einzuſchlagen beabſichtigt? Die geforderte Uebergabe der Regierungsgewalt kann immer nur ein Anfang ſein. Die ungeheuer⸗ lichen und in ihrer Wirkung auf das Ausland höchſt bedenklichen Darlegungen Schachts, ſeine maſſiven Angriffe auf die Reichsbank werden wohl noch heute Herrn Luther und auch den Reichs⸗ finanzminiſter zu Erklärungen veranlaſſen leine kurze amtliche Entgegnung iſt bereits erſchienen), wie ja überhaupt anzunehmen iſt, daß Dr. Brüning in ſeiner Regierungserklärung am Dienstag ein⸗ gehend mit den Kundgebungen der nationalen Oppo⸗ ſition ſich auseinanderſetzen wird. In den Kreiſen, die der Regierung nahe⸗ ſtehen, hat, wie wir uns überzeugen konnten, die Harzburger Tagung nicht eben den Eindruck hervorgerufen, als ob die letzte Stunde des Kabinetts oder mit⸗ telparteilicher Regierungspolitik über⸗ haupt geſchlagen hätte. Eher empfindet man das Gegenteil. Man weiſt auch hier darauf hin, daß in allen ent⸗ ſcheidenden Fragen, ſelbſt in der reinen Taktik, er⸗ hebliche Gegenſätze in der nationalen Front ſich zeigten. Das einzige, worin man ſich einig fühlt, iſt die Gegnerſchaft gegen den Reichs⸗ kanzler Brüning und ſein Kabinett. Das iſt für die Uebernahme der Regierungs verantwortung immer⸗ hin nicht gerade viel. Man iſt auch hier der Meinung, daß gerade die Harzburger Kundgebung in ihrer äußeren Auf⸗ machung und ihren politiſchen Manifeſten geeignet ſein dürfte, das Verantwor⸗ tungsbewußtſein gewiſſer unſchlüſſig ſchwankender Mittelgruppen zu ſchärfen. Es trifft, wie wir hören, übrigens nicht zu, daß ein Landesverrats verfahren gegen Herrn Schacht, wie das ein Montagsblatt wiſſen wollte, eingeleitet werden ſoll. Seine Rede liegt den Berliner maßgebenden Stellen bis zur Stunde im Wortlaut noch nicht vor. Vorher wird man auch nicht in der Lage ſein, im einzelnen zu ihr Stellung zu nehmen. Man findet es aber für die Art und Einſtellung Schachts als ſehr bezeichnend, daß er im unmittelbaren Anſchluß an ſeine Mahnung, das deutſſche Volk müſſe ar⸗ beiten, enthaltſam leben und ſparen, an die Riviera reiſt. Der Pariſer Widerhall der Harzburger Tagung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters — Paris, 12. Okt. Die geſamte Morgenpreſſe bringt ſpaltenlange Berichte über die Kundgebung von Bad Harzburg. Eine Reihe von Blättern nimmt auch redaktionell hierzu Stellung. „Oeuvre“ ſchreibt, jetzt ſei wenigſtens Klar⸗ heit geſchaffen: alles was in Deutſchland„nationale Oppoſition“ ſei, d. h. alles, was für die Revanche oder das Abenteuer ſei, habe ſich geſtern in Bad Harzburg zu einem Fascio geſammelt. Man wiſſe nicht, ob Reichskanzler Dr. Brüning im Auslande Beiſtand finden werde. Aber wo würde Hitler, wenn er an der Regierung wäre, Hilfe finden? In Italien? Unter welcher Form? In Rußland? In demſelben Rußland, deſſen Grundſätze und Propa⸗ ganda Hitler zu bekämpfen vorgebe? Seltſam! Oder etwa in Amerika? Habe nicht die Zurückziehung amerikaniſchen Kapitals aus Deutſchland nach den Hitlerwahlen 1930 für Deutſchland den Beginn der jetzigen Kriſe bedeutet? Oder in England? Sollte die Eity ſo ſchnell die Lehren vergeſſen, die ſie eben erſt erhalten habe? „Petit Pariſien“ ſchreibt, die Kundgebung in Harzburg, die einige Tage nach dem Beſuch der franzöſiſchen Miniſter in Berlin erfolgte, und die zweifellos von einer gewiſſen Mißachtung eingegeben ſei, habe den Zweck, die Entſpannungs wir⸗ kung zunichte zu machen, die in Deutſchland durch den Beſuch der franzöſiſchen Miniſter hervor⸗ gerufen worden ſei. Die Kundgebung in Harzburg ſei nichtsdeſtoweniger ein Ereignis, das für die tiefe Verwirrung charakteriſtiſch iſt, in der Deutſchland ſich gegenwärtig befinde. Die Kundgebung habe den Wert einer beſonders ernſten Warnung für die jetzi⸗ gen leitenden Staatsmänner Deutſchlands. „Ere Nouvelle“ ſchreibt, werden die Parteien, die in Deutſchland die ſoziale Unordnung und die wirtſchaftliche Anarchie vermeiden wollen, ſich ver⸗ einen können, um den Anſturm der Hitlerleute ab⸗ zuwehren? Dieſer Anſturm ſei der gefährlichſte, der jemals gegen die Republik und gegen die Intereſſen des deutſchen Volkes unternommen worden ſei. „Quoditienr“ ſchreibt, Hitler bezeichne Frank⸗ reich als das Land, das für alle Leiden Deutſchlands verantwortlich ſei. Er wolle die Verträge zerreißen und wenn notwendig, ſogar Frankreich zer⸗ ſtückeln. Man werde behaupten, daß das nur Worte ſeien; aber ſie enthielten auch gefährliche Illu⸗ ſionen. Wenn die Volksmaſſen in Deutſchland ſo verblendet ſeien, um anzunehmen, daß es genüge, Frankreich zu verwünſchen und internationale Akten zu zerreißen, um dadurch die Arbeitsloſigkeit zu be⸗ heben und Deutſchland wieder den Wohlſtand zu ver⸗ ſchaffen, den es verloren habe, dann müſſe man un vernünftige Geſten befürchten. Die⸗ jenigen, die in Deutſchland auf das Elend und die Verzweiflung ſpekuliert, hätten in einem Laude, in dem die Arbeitermaſſe nicht erkenne, daß ſie der Einſatz eines niedrigen Kampfes ſeien, einige Chan⸗ cen. Die Schwerinduſtrie, die kein Geld mehr habe, um Verpflichtungen einzuhalten, beſitze noch Geld, um die Kataſtrophenpolitik zu ſubventionieren. Die Schwerinduſtrie erkenne darin den Weg um wieder hochzukommen, und zwar durch Herabſetzung der Löhne und durch eine wirkungsloſe Reaktionis⸗ diſatplin. „Avenir“ meint, man habe ſich ein einziges Ziel geſteckt: die Beendigung der franzöſiſchen Hegemonie durch die Vernichtung des Verſailler Vertrags. Zu dieſem Werke bringe Dr. Schacht die Unterſtützung des Goldes und des Kredits gleichzeitig mit der Mit⸗ arbeit der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Magnaten, der Grundbeſitzer in Preußen, der ehemals regierenden Familien, die wieder zur Regierung kommen wollen. Hindenburg und Brüning könnten ſich hinter der Verfaſſung verſchanzen, aber dieſe ſchwache Stütze wohl kaum halten. Der Deutſche neige in⸗ ſtinktiv dem Starken zu. Eines Tages in dieſem Jahr oder im nächſten, würden die Rechts⸗ parteien auf geſetzliche Weiſe durch den Willen des Volkes zu Herren in Deutſchland werden. Der Ber⸗ liner Korreſpondent des„Journal“ urteilt: Die Ereigniſſe, die ſich an dem hiſtoriſch gewordenen Tag abſpielten, hätten einen unüberſchreitbaren Graben zwiſchen Frankreich und den deutſchen Nationaliſten hergeſtellt. Dies be⸗ weiſe, daß das Ziel, das die deutſchen Rechtsparteien und Militärverbände verfolgten, nicht nur darin be⸗ ſtehe, ſich der Regierungsmacht zu bemächtigen, ſon⸗ dern auch eine nationale Erhebung hervor⸗ zurufen. lichen Telegrammen über die Demonſtration in Bad Staates bleibe. Immerhin muß man abwarten, wie 2. Seite/ Nummer 472 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 12. Oktober 1931 Der Einoöruck in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 12. Okt. Alle engliſchen Zeitungen berichten in ausführ⸗ Harzburg. Der Gedanke, daß eine Rechtsregie⸗ Tütng zur unmittelbaren Möglichkeit geworden ſein könnte, hat hier allgemeine Nervoſität hervor⸗ gerufen, Vorläufig herrſcht zwar noch die Anſi ch t vor, daßes Dr. Brüning gelingen werde, ſich zu halten; man bereitet ſich aber in vielen Kreiſen ſchon darauf vor, daß die Nationalſozialiſten in abſehbarer Zeit in der Regierung ſitzen würden. Es iſt bemerkenswert, daß ſich die Beunruhigung vorläuflich gänzlich auf die Währungspolitik der Rechten richtet, der man nachſagt, eine Inflation zu befür⸗ worten. Die politiſche Seite des Umſchwunges würde ſolange keine erſchütternden Auswirkungen haben, als der Reichspräſident an der Spitze des ſich die engliſche Oeffentlichkeit an den Gedanken ge⸗ wöhnen wird, daß die deutſche Außenpolitik, nament⸗ lich in ihren Beziehungen zu Frankreich, wieder zum unbekannten Faktor geworden iſt. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß England ſich dadurch provozieren läßt, endlich wieder eine aktive Rolle in Europa zu ſpielen. Reichsbank und Währung Halbamtliche Richtigſtellung zur Harzburger Tagung — Berlin, 12. Okt. 2 In einer politiſchen Rede in Bad Harzburg iſt bie Lage der Reichsbank und der Währung als bedenklich bezeichnet worden. Insbeſondere ſeien der Oeffentlichkeit weſentliche Tatſachen hierüber verſchwiegen worden. Hierzu wird uns von zuſtändiger Stelle mit⸗ geteilt, daß die in der Rede erwähnten Dinge, ſo⸗ weit ſie tatſächlich richtig ſind, der Oeffentlichkeit nie⸗ mals verheimlicht worden ſind. Sachlich ſei zu be⸗ merken, daß die Inanſpruchnahme eines Redis⸗ kontkrebits zur Auffüllung des Gold⸗ und De⸗ viſenbeſtandes der internationalen Uebung gegen⸗ ſeitiger Unterſtützung der Notenban⸗ ken entſpricht. Was die Aus lands verſchul⸗ d u ung betrifft, ſo hat die Ueberarbeitung der noch nicht völlig abgeſchloſſenen Statiſtik tatſächlich etwas höhere Zahlen ergeben, ohne daß ſich die daraus zu ziehenden Schlüſſe verändert hätten. Ebenfalls iſt der Oeffentlichkeit nie verhehlt worden, daß ein Teil der Wechſel des Reichsbankportefeuilles Finanz⸗ wechſel, uicht Warenwechſel ſind. Bekannt⸗ lich mußten dieſe bei der Wiederingangſetzung des Zahlungsverkehrs, insbeſondere zur Aufnahme der Auszahlung bei den Sparkaſſen, hereingenommen werden, Dieſer Teil des Wechſelportefeuilles wird ſich automatiſch verringern, ſobald ſich die zur Zeit anormal geringe Zirkulationsgeſchwindigkeit des Geldes nach Ueberwindung des derzeitigen Depreſ⸗ ſionszuſtandes wieder erhöht hat. Daß dieſer Rück⸗ fluß funktionſert, ergibt ſich ſchon heute aus der Tatſache, daß dle Erhöhung des Notenumlaufs nicht entfernt die Höhe der Sparkaſſenauszahlungen er⸗ reicht. Die Verwendung von 150 Millionen Mark aus dem Münzgewinn des Reiches zum Rückkauf eines Teiles der der Dresdner Bank übergebenen Schatzanweiſungen iſt ebenfalls ein Schritt in der erwünſchten Richtung, China droht mit Krieg, falls der Völkerbund verſagt — Nanking, 12. Okt. Der Präſibent der chine⸗ ſiſchen Nationalregierung, Tſchiangkaiſchek, hat auf einer Verſammlung in Nanking erklärt, daß China zum Kriege ſchreiten werde, wenn es dem Völkerbund und den Unterzeichnern des Kelloggpaktes nicht ge⸗ lingen werde, ihre Vermittleraufgabe im chineſiſch⸗ den Diskuſſionen über den Ausgang des chineſiſch⸗ ſiſchen O japaniſchen Konflikt zu erfüllen. Das Lübecker Kinderſterben vor Gericht Lübeck, 12. Oktober. In der zum Gerichtsſaal umgeſtalteten Tur n⸗ halle nahm heute vormittag vor der Strafktrammer unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsrat Wihel der Prozeß um das Lübecker Kinderſterben ſeinen An⸗ fang. Angeklagt wegen fahrläſſiger Tötung bzw. fahr⸗ läſſiger Körperverletzung ſind der durch ſein Tuber⸗ kulöspräparat bekannte Profeſſor Dr. Deyke, der Leiter des Lübecker Kinderſpitals, Prof. Dr. Klo tz, der Leiter des Lübecker Geſundheitsamts, Ober⸗ medizinalrat Dr. Altſtädt und die Laboratoriums⸗ ſchweſter, Anna Schütze. Die Anklage wird durch Obermedizinalrat Dr. Lin dau und Staatsanwalt Frhr. v. Beuſt vertreten. Als Verteidiger bzw. als Rechtsvertreter der als Nebenkläger zugelaſſenen Eltern der verſtorbenen Kinder ſind nicht weniger als 14 Rechtsanwälte, darunter Prof. Als berg und Dr. Frey Berlin, ö ö aufgeboten. Ueber 40 Zeugen werden vernommen und 16 Sachverſtändige, hervorragende Ver⸗ treter der deutſchen mediziniſchen Wiſſenſchaft, gut⸗ achtlich gehört werden. Das Reichsgeſundheitsamt und andere Behörden, ſowie die Aerzteſchaft, die Univerſitäten und die Krankenkaſſen haben Vertreter entſandt. Das große Intereſſe der Oeffentlichkeit für den Prozeß zeigt ſich auch in der außerordentlich ſtarken Teilnahme der in⸗ und ausländiſchen Preſſe, die durch etwa 50 Berichterſtatter vertreten iſt. Vor dem Gerichtsgebäude hatte ſich eine große Menſchenmenge eingefunden, die aber nur teil⸗ weiſe als Zuhörer Zutritt erhalten konnte. Um.45 Uhr erklärte der Vorſitzende die Verhandlung als eröffnet. Der Aufruf der Angeklagten, Verteidiger, Zeugen und Sachverſtändigen nahm geraume Zeit in An⸗ ſpruch. Shlematijche Tendenzmanöver der Pariſer Preſſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters VParis, 11. Okt. Neben den ſpaltenlangen Berichten über die Tagung der nationaltſtiſchen Parteiführer in Bad Harzburg, den Kriſenmeldungen aus England und japaniſchen Konfliktes Beſprechungen nehmen die bevorſtehenden Laval⸗ Hoover in der franzö⸗ ffentlichkeit nur einen beſcheidenen Raum ein. Der franzöſtſche Miniſterpräſident ſelbſt hüllt ſich in ſtrengſtes Stillſchweigen und den Politikern und Zeitungen bleibt es überlaſſen, die Themen der amerikaniſchen Zuſammenkunft zu erörtern. In Paris erwartet man, daß zwei Hauptprobleme, die Abrüſtungsfrage und die internationalen Schulden an der Spitze des Verhaßdlungsprogramms ſtehen werden. Die nationaliſtiſche Preſſe ruft Laval zu, in der Abrüſtungsfrage feſt zu bleiben. Der„Ami du Peuple“ Cotys warnt vor irgendwelchen Kon⸗ zeſſionen, da Frankreich durch kommu⸗ näſtiſche Unruhen in Deutſchland töd⸗ lich bedroht ſei. i Eine andere Tour ſchlägt ber„Intranſigeant“ ein, indem er auf angebliche Gaskriegsvor⸗ bereitungen in Deutſchland hinweiſt. Die Haltung der franzöſiſchen Radikal⸗Sozialen zur Frage der Abrüſtung wurde durch die beiden Senatoren Albert Sarraut und Plaiſant auf einer großen Parteikundgebung in Saint⸗Amand umriſſen. Danach verſolgen die Radikal⸗Sozialen wetter die Organiſation des gegenſeitigen Beiſtandes der Nationen und die Schaffung einer internationa⸗ len Streitmacht. Bis zur Erreichung dieſes Zieles könnte Frankreich in der kommenden Abrüſtungs⸗ konferenz das Projekt einer allgemeinen, gleichzeiti⸗ gen und kontrollierten Einſchränkung der Rüſtungen annehmen. Nur bezüglich der Flottenſtreitkräfte ver⸗ langt Sarraut keine zu ſtarke Schwächung der fran⸗ zöſiſchen Poſition, ſolange ſich nicht die Agitation in gewiſſen franzöſiſchen Kolonien gelegt habe. Der Senator Plaiſant nahm beſonders gegen die von Dr. Curtius eingenommene Haltung zum Artikel 18 des Völkerbundspaktes Stellung. Er erwartet, daß der neue deutſche Außenminiſter ſich die über⸗ mäßige Forderung ſeines Vorgängers nicht zu eigen macht.* Bezüglich der Wirtſchaftsverhältniſſe in Amerika gefallen ſich die franzöſiſchen Zei⸗ tungen darin, die Dinge ſo peſſimiſtiſch wie möglich zu ſchildern. Auſcheinend möchte mau dem Miniſterpräſidenten Laval den Rücken ſtärken und ihn veranlaſſen, auch in finanziellen Fragen ſich von den Vereinigten Staaten nicht zu Schritten verleiten zu laſſen, die die Intereſſen Frankreichs ſchädigen könnten. In Paris glaubt man, daß Amerika an Laval die Frage richten wird, wie Frankreich das in den letzten Wochen aufgeſogene Gold wieder in den Geldumlauf zu ſetzen gedenkt. Biz. verlängert Rediskont⸗Kredit der Reichsbank Telegraphiſche Meldung — Berlin, 12. Okt. Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt: Der Verwaltungsrat der B33 hat beſchloſſen, den von der B33 an die Reichsbank gewährten und am 4. November fälligen Kredit in Höhe von 25 Mil⸗ lionen Dolllar auf drei Monate, d. h. bis 4. Februar 1932, zu verlängern. Die Leitung der B33. wird, nunmehr mit den am Reichsbankkrebit beteiligten Zentralnotenban⸗ ken, der Bank von Frankreich, der Bank von Eng⸗ land und der Federal⸗Reſerve⸗Bank von Newyork in Verbindung treten, damit dieſe Banken eine Ver⸗ längerung ihrer in gleicher Höhe übernommenen Anteile für den gleichen Zeitraum vornehmen. Die Sitzung der Notenbank⸗ präſidenten in Baſel Telegraphiſche Meldung — Baſel, 12. Okt. Die Sitzung der Leiter der Zentralnotenbanken in der Big begann geſtern gegen 4 Uhr nachmittags. Von deutſcher Seite nahmen daran teil der Reichs⸗ bankpräſident Dr. Luther, Direktor Melchior und Direktor Meißner von der Danziger Bank. Der Vizepräſident der Federal Reſerve Bank von Newyork, Burgeß, war bereits am Samstag in Baſel eingetroffen und benutzte die Gelegenheit zu eingehenden Beſprechungen mit Dr. Luther, Mon⸗ zo lin i von der Bauk von Italien. Aeußerlich würde die Verſammlung den bisher veröfſentlchten Vermu⸗ tungen entſprechen, daß es ſichdtesmal in Ba⸗ ſelum entſcheidende Dinge handle. Die amerikaniſche und engliſche Preſſe iſt außerordentlich zahlreich anweſend. Aufſchlüſſe über die Goldpolitik der Ver. Staaten und die Tätigkeit und Rolle der neuen Staatsbank gegeben. Aber daß er mit irgendwelchen feſten Plänen nach Europa gekommen ſei, wurde ihm aus Anlaß einer Zuſammenkunft mit der Preſſe rund⸗ weg beſtritten. Die behaupteten Pläne, ſagte Burgeß, ſeien rein aus der Luft gegriffen. Er ſei lediglich zum Studium der Lage in Europa, wie ſie infolge der Goldſtandardkriſe ſich darſtelle, eingetroffen. Irgend⸗ welche Beſchlüſſe könnten ſich erſt nach Abſchluß die⸗ ſes Studiums ergeben. * tague Norman von der Bank von England und Az⸗ n e 1 5 in der Internationalen Preſſekonferenz hat, die im Wie man hört, hat auch Burgeß ſehr intereſſante ——— Aus den Kreiſen der BI ſelber wurde des he ſtimmteſten dargetan, daß die Erwartungen auf ie gend etwas Entſcheidendes von ſeiten der Bi voll kommen illuſoriſch ſeien. Die Möglichkeiten zu eng ſcheidendem Eingreifen in den internationalen Fi⸗ nanzkörper lägen nur noch bei Frankreich und den Ver. Staaten Es iſt auch gar nicht wahrſcheinlich, daß vor den Beſprechungen aus Anlaß des Beſuchs des franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten in Waſhington irgendeine Aenderung der Lage verſucht wird. Auf deutſcher Seite wird der Standpunkt ein, genommen, daß, wie die Dinge liegen, kein großes Intereſſe an Anleihen⸗ und Währungskonferenzen mehr beſteht, wie überhaupt der kranke Körper mft ſolchen Pfläſterchen nicht mehr zu kurieren ſei. Der Laytonbericht habe klar dargetan, auf welche Weſſe geholfen werden könne. Es gehe heute um das Ganze. Von deutſcher Seite werde kein Vorſchlag gemacht. Die Nachricht über einen deutſchen Vor⸗ ſchlag zur Veränderung des Goldſtandards beruße auf Erfindung. Auf dem finanziellen Gebiet werbe man nicht vorwärts kommen, ſolange die politf⸗ ſchen Vorbedingungen dazu nicht geſchaffen ſeien. Die Hauptvorbedingung ſei die Schaffung einer politiſchen Ruhepauſe. Auch Wäh⸗ rungsmaßnahmen könnten heute keine gründliche Aenderung mehr herbeiführen. Man könne nur wünſchen, daß die Ver. Staaten auf dem Weg, den ſie jetzt eingeſchlagen hätten, bes zum guten Ziel weiter⸗ gingen. Internationales Ehrengericht für Journalistik Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 12. Okt. Heute vormittag wurde im Friedenspalaſt das Internationale Ehrengerichtfür Jour naliſtik eröffnet. Dieſem feierlichen Akt wohnte eine Reihe hochſtehender internationaler Perſönlich⸗ keiten bei. Die Sitzung wurde durch eine Anſprache des holländiſchen Außenminiſters van Blockland eröffnet. Er erklärte, daß Ariſtide Briand ſehr bedaure, dem Akt nicht perſöwlich bet wohnen zu kön⸗ nen, da er wegen des japaniſch⸗chineſiſchen Streitfalles zur Ratstagung nach Genf abreiſen mußte. Hierauf ſprach der bekannte Rechtsgelehrte Prof, Loder, der frühere Vorſitzende des Internationg⸗ len Haager Schiedshofes, der auf die große Bedeu⸗ tung des zu ſchaffenden internationalen Gerichts⸗ hofſes für Journaliſtik hinwies. Im Namen det deutſchen Reichsregterung ergriff ſodann Herr von tages, das Wort. Auch er betonte, daß das inter⸗ nationale Ehrengericht für Journaliſtik eine Trag⸗ weite beſitze, die auch im internationalen Leben der Völker nicht zu verkennen ſein werde. Die mora⸗ liſche und die ethiſche Bedeutung des journaliſtiſchen Ehrengerichts hob Herr von Kardorff beſonders hervor. Als Richter ſind für den Ehrengerichtshof Dr. Feder und der franzöſiſche Journaliſt Bourdon auserſehen. Die Tatſache, daß der Internationale Ehrengerichtshof für Journaliſtik vorwiegend eine Schöpfung deuiſcher Rechtskenner iſt, gelangt dadurch zum Ausdruck, daß als Vertreter der öffentlichen Intereſſen Prof. Hentzel ernannt worden iſt. Ferner gehört dem Internationalen Ehrengerichtshof an Prof. Wettſtein⸗ Zürich, Mitglied des Ständerates und der Schweizer Bun⸗ desregierung. Es iſt ſchließlich zu bemerken, daß der Inter⸗ nationale Ehrengerichtshof ſeinen Ausgangspunkt Jahre 1927 unter der Aegide des Völkerbundes ſtatt⸗ fand. Schnelle Aufklärung eines Raubmorbes — Greifswald, 12. Okt. Der Arbeiter Lüdtke und die Wanderburſchen Lückel und Steinbückel wurden geſtern aus einem Eiſenbahnzug heraus verhaftet. Die beiden Erſtgenannten hatten Samstagnacht den 50jährigen Kolonialwarenhändler Gabel aus Stralſund nach einem gemeinſamen Zech⸗ gelage ermordet und beraubt. Die Täter haben bereits ein Geſtändnis abgelegt. Ein neuer Johann Strauß Badiſches Landestheater Karlsruhe:„Die 5 Prinzeſſin auf dem Seil“ Drüben, oder müſſen wir ſagen droben in der Landeshauptſtadt klingen mit einem Mal Frühlings⸗ ſtimmen in dieſen himmliſchen Herbſt. Bei allem Ernſt und aller Not der Zeit und ihrer Kunſt will auch dort das Theater der Freude dienen. So kehrt der muſikaliſche Meiſter der Freude, Johann Strauß, mit einem klingenden Spiel in die Karls⸗ ruher Herbſttage ein, die ſoeben begannen. Johann Strauß; der Name ſtimmt gut zu dieſer durchſonnten Jahreszeit. Er leuchtet auf in den ſchönſten Farben, die eine gütige Natur durch dieſe große Begabung verſchwenderiſch zur Entfaltung in Tönen und Wetſen brachte, und zugleich ſtimmt er wehmütig, weil ſein Glanz auf eine Zeit fiel, die unerbittlich verloren ging; das Wien von Johann 5 Strauß iſt verſchwunden, und während die Früh⸗ Uugsſtimmen aus jenen Tagen immer leiſer wer⸗ den, ſtreuen wir auf das Grab deſſen, was einſt Wien hieß, mit ſchmerzlichem Empfinden herbſtliche Roſen aus dem Süden * Und dennoch leuchtet jener Glanz zurück, wenn die Weiſen von Johann Strauß erklingen. Dabei iſt es nicht nur ihr Rhythmus, ihr beſeligender Dreiviertel⸗ takt, was uns ſo anheimelt; es iſt vielmehr ihre tiefe Menſchlichkett, ihr Empfinden, ihr Gemüt, was uns entzückt und entrückt. In einem Straußwalzer liegt immer etwas von einem kleinen menſchlichen Drama; da wird nicht nur zum Tanz aufgeſpielt, da wird viel⸗ mehr im Tanz und durch den Tanz gekoſt und ge⸗ worben, umſchmeichelt und geſchmollt, umarmt und gelöſt, geſpielt und getollt. Die Anmut der Leiden⸗ ſchaften und die Leidenſchaft des Anmutigen liegt in einem ſolchen Stück, das man nicht nur pantomimiſch aus deuten, ſondern geradezu dramatiſch ausführen kann. Es kounte deshalb einem Johann Strauß nicht ſchwer fallen, ſeine Muſik für die Bühne umtzuſchrei⸗ ben; es fiel ihm ſogar allzu leicht. Leider, muß man ſagen; denn er ſah über die Texte weg, ließ ſeine Muſik darüber hintanzen, und wo er nicht die vor⸗ züglichen Bücher des„Zigeunerbarons“ und der „Fledermaus“ zu komponieren hatte, entglitt er mit der Leichtigkeit ſeiner Begabung allen dramaturgi⸗ ſchen Bedenklichkeiten. Die Zeit hat ihm dieſe leichte Liebesmüh ſchlecht gelohnt. Wo die Textbücher nicht gut waren, hat ſie ſich auch über die Muſik hinweg⸗ geſetzt. de Daß Publikum will ganz beſtimmte Dinge, auch im Text; wenn es die nicht bekommt, muß die Muſik verloren gehen. Macht man ſich dann daran, bie Dinge wieder herzurichten, nachdem ſie im Lauf der Zeiten neben die ausgetretenen Straßen der Spiel⸗ pläne geſetzt wurden, ſo nennt man das eine Aus⸗ grabung, ſpricht von Wiederbelebungsverſuchen und ſtimmt damit bereits wieder einen neuen Grab⸗ geſang an. Im Fall von Johann Strauß hat man aber dieſe Rechnung ohne die Lebenskraft der Muſik gemacht. Sie lebt. Man braucht ſie nur anzuhören, braucht nur in die Vorſtellung im allzeit feſtlich ſchönen Badiſchen Landestheater zu kommen, und man wird wahrnehmen, wie ſelbſt die ſchwerfälligen gen Empfänglichkeit für den bis zum Dion yſiſchen ſich erhebenden Schwung dieſer Weiſen ſteigern. Was ſo lebt und belebt, verträgt nicht, daß man von Aus⸗ graben redet, und wer zur Erneuerung eines ſolchen Spiels verhilft, ſollte füglich nicht nur ein Mann des mehr oder weniger geglückten Experiments ge⸗ nannt werden. Der Karlsruher Intendant Dr. Hans Waag, als hochkultivierter Theaterleiter wohlbekannt, hat ſeiner Bühne lund hoffentlich noch mancher andern) eine neue Straußmuſik gewonnen und damit dem heutigen Theater eine Glücksſpende dargebracht, wenn man ſieht, was heutzutage in der Operette auf den Mirlt kommt.(Um himmelswillen!] Er hat eine Operette, die Johann Strauß vor ſeiner„Fledermaus“ ſchrieb, und die den Titel„Karneval in Rom“ trug, mit einem neuen Text verſehen, hat ihr neue Figuren, neue Handlungsmotive eingeſetzt. Das Weſentliche daran bleibt, daß er der ſo ent⸗ ſtandenen neuen Operette ganz und gar den Charak⸗ Karlsruher ihre Schloßplatzgemütlichkeit zur wohli⸗ ter eines Werkes von Johann Strauß gelaſſen hat! Nicht nur, weil die Muſik ſehr hübſch zu den neuen Worten ſtimmt, vielmehr weil Waag im Bau der Handlung und in der Stimmung der Szene den Weiſen von Strauß durchaus gerecht wird. Nur das entſchetdet. Johann Strauß hat ſeinen„Karneval in Rom“ einſt ſelbſt eine komiſche Oper genannt; aber die Muſik iſt eben von einer Art, die über die Strenge der Oper auch in ihren buffoniſchen Spielarten hinausweiſt; im übrigen kommt es auf die Bezeichnung gar nicht an. 1 Der„Karneval in Rom“ iſt aus der Waagſchen Veränderung als„Die Prinzeſſin auf dem Seil“ hervorgegangen. Das iſt das anmutige Mär⸗ chen von einem blonden Prinzeßlein, das einen Ma⸗ jor liebt und ſeine Liebe prüft. Sie tut das durch eine Verkleidungskomödie, die ſich an alte gute Vorbilder aulehnt; ſtets haben die Geſtalten der Bühne durch die Maske der Maske, das iſt die Verkleidung und das daraus folgende Verwechflungsmotiv der Handlung, gewirkt, und ſie tun es auch hier. Wie die Figuren des Stückes in ſeiner Urfaſſung ausgeſehen haben mögen, wiſſen wir nicht; ſeinerzeit gewiß ſehr gut, denn das Werk ging einſt über viele, viele Bühnen. Aber die Tatſache, daß es verſchwand, genügt, um Figuren und Handlung zu verändern. Waag tat es mit feinem Verſtändnis und Empfinden für die Welt der Straußſchen Klänge. Nichts ande⸗ res tat auch der Gaſtſpielleiter dieſer Vorſtellung, der in Mannheim beſonders intereſſiert, Dr. Carl! Hagemann. Er machte keine Revue aus der neuen Operette mit der alten Muſik, ſondern inſze⸗ nierte eine Operette von Johann Strauß. Das bleibt das Verdienſtlichſte an ſeiner Arbeit, der ein aus⸗ geprägtes Stilgefühl zugrunde liegt. In den hübſchen, nach Altwiener Bildkunſt aus⸗ gerichteten Dekorationen von Torſten Hecht, die die Wirkung der großen Finales unterſtrichen, ließ Hage⸗ mann die Darſteller in Geſte und Bewegung die inneren Geſetze der Muſik aufs feinſte widerſpiegeln. Die Enſembles zeigten die Leichtigkeit, die dem Geiſt Johann Straußens entſprach. In den Finales offen⸗ barte der Spielleiter am rechten Ort ſeine Bevor⸗ zugung der Farbe und des Dekorativen. Dieſe Finales ſind groß angelegt; ſte allein rechtfertigen die Wahl des Werkes. Aber es birgt noch viele andere Koſtbarkeiten, z. B. ein Duekt in der echt Straußſchen Geigentonart D⸗dur im letzten Akt, deſſen Melodie bereits die Ouvertüre ziert, und das zu deu ſchönſten Schöpfungen in den ganz zarten, duftigen Bereichen der Muſik des Meiſters gehört. Der Dritte im Bunde der erfolgreichen Er⸗ neuerer war als Vermittler der Muſik am rechten Ort: Generalmuſikdirektor Krips, ein Urwiener, ſpürbar verliebt in ſeine Heimatklänge, ließ ſeine Muſiker aufſpielen, daß es eine helle Freude war, Das köſtliche Spiel des Rhythmus und der In⸗ ſtrumentatton, die koſtbare Faktur der Duette und Enſembles war aufs ſeinſte nachgezeichnet. Vor dem dritten Akt, in dem Napoleon perſönlich auftritt und ſehr geſchichtsgetreu allerlei Adelsprädikate zum Selbſtkoſtenpreis verteilt, ſpielte Krips den Kai; ſerwalzer, den ſchönſten von allen; ſpielte ihn geradezu beglückend. * Ausgezeichnete junge Kräfte auf der Bühne unter⸗ ſtützten die muſikaliſche Wirkung ſehr. Eine licht⸗ blonde, ſchlanke Prinzeſſin war Emmy Seiberllth ihre Doppelgängerin, ein Seiltänzermäbchen, durch das die Prinzeſſin im Titel aufs Seil kommt, war ſehr artig durch Elſe Blank vertreten. Neben dem vorzüglichen Tenor Wilhelm Nentwig traten junge Karlsruher Kräfte unter den Herren auf, au denen man ſeine Freude haben mußte: Karlheinz Löſer, Adolf Klveble, Robert Kiefer und Her⸗ mann Brand, die auch mit ihren Couplets einen ſchönen Sondererfolg errangen. Aus guter alter Theaterzeit begrüßte man die reſolute Marie Genter. Es war ein Abend der Theaterfreunde, wie man ihn gern hat. Er brachte den Verantwortlichen reichen Beifall, der ſie am Schluß immer wieder her⸗ vorrief, aber auch während des Abends und a offener Szene ſo unmittelbar erſcholl, man es beim Temperament der ſonſt nicht gewohnt iſt. Ein ſolcher Ehrenabend für die neue Prinzeſſin auf dem Seil darf gewiß als ein zwar poſthumes, aber dennoch legitimes Kind des Walzerkönigs gelten. Dr. K. Kardorff, Vizepräſident des Deutſchen Reichs wie 1 Karlsruher Johann Strauß iſt ein tröſtlicher Anſchlußgedanke —- 2 J77CC0CCͥͤĩ0²¹ ⁵r!! x.= Montag, 12. Oktober 1931 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 472 110 er⸗Tag 1932 in Mannheim Der Verband der Angehörigen des Mannheimer Hausregiments hatte geſtern nach Heidelberg zu einem 110er Treffen einge⸗ laden. Zunächſt fand auf dem idylliſch gelegenen Schießplatz, 400 Schritte hinter der Molkenkur, das Preisſchießen um den Verbandspokal ſtatt. Der Verein Bruchſal ging aus dem Kampfe alls Sie⸗ ger hervor. Am Nachmittag wurde eine geſchäftliche Sitzung abgehalten, wobei der ſich mit Rücktritts⸗ gedanken tragende 1. Verbandsvorſitzende einſtimmig auf 5 Jahre wiedergewählt wurde. Sodann wurde darüber abgeſtimmt, ob im nächſten Jahr, alſo fünf Jahre nach der Errichtung des Denkmals für die Gefallenen des 2. badiſchen Grenadier⸗Regiments in Mannheim, wieder ein Regimen tstag abgehalten werden ſoll. Die Vereinsvorſtände von Mannheim, Heidelberg, Baden⸗Baden, Bruchſal, Mosbach, Laden⸗ burg, Hockenheim und Sandhofen ſtimmten dafür, daß ein 11ber⸗Tag trotz der wirtſchaftlichen Lage in den einfachſten Formen im Jahre 1932 in Mannheim ſtatt⸗ finden ſoll. Man vereinbarte, daß dieſer Tag in die Zeit der großen landwirtſchaftlichen Ausſtellung fällt, da man für die Ausſtellung einen großen Zuzug von bern aus den alten landwirtſchaftlichen Rekrutie⸗ rungsbezirken erwartet. Nach der geſchäftlichen Sitzung fand das 119er⸗ Treffen in der Stadthalle zu Heidelberg ſtatt. Ueber 500 alte Grenadiere waren erſchienen. Der 11ber⸗Verein Heidelberg hatte in der rüh⸗ rendſten Weiſe für dieſes Treffen vorgeſorgt. Es war eine Luſt, zuzuſehen, wie ſich die alten 110er an dieſer einfachen, aber kameradſchaftlichen Veranſtal⸗ tung erfreuten. Wenn die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe nicht noch ſchlechter werden, kann man 1932 in Mannheim auf einen ſtarken Zuzug der Angehörigen des alten Hausregiments rechnen. 5 Siebzigjähriges Jubiläum des Arbeiter⸗Bildungsvereins Auf ein 70jähriges Beſtehen kann in dieſem Jahre der Arbeiter⸗ Bildungsverein zurückblicken, der dieſes Ereignis durch ein Konzert mit anſchlie⸗ ßendem Ball im Kolpinghaus in feſtlicher Weiſe feierte. Der ſtarke Beſuch der Veranſtaltung legte Zeugnis von der Bedeutung des Vereins und von dem Zuſammengehörigkeitsgefühl ſeiner Mitglieder ab. Auf dieſe Tatſachen wies in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache Prof. Schäfenacker, der eine Reihe von Ehrengäſten begrüßen konnte, hin. Es waren u. a. erſchienen: als Vertreter des Verwaltungsaus⸗ ſchuſſes der Volkshochſchule Oberlehrer Knodel, der Vorſitzende der Mannheimer Sängervereinigung, Herr Hügel, als Vertreter des Verbandes Badi⸗ ſcher Arbeiter⸗Bildungsvereine Herr Müller, Ver⸗ treter verſchiedener Pfälzer Brudervereine und die Vorſtände der Mannheimer Geſangvereine Frohſinn, Sängerluſt, Eintracht, Sängerhalle, Arion, Sing⸗ verein. Prof. Schäfenacker ſprach kurz über die Bedeutung und Berechtigung der Arbeiterbildungsvereine, bei denen politiſche und re⸗ ligiöſe Gegenſätze keine Rolle ſpielen. Freundſchaft, Geſelligkeit und Streben nach Allgemeinbildung ſind die Leitgedanken der Vereine, die mit ihren geringen Mitteln allerdings nicht das zu bieten vermögen, was Stadt und Staat auf dem Gebiete des Bildungs⸗ weſens leiſten können. In herzlichen Worten gedachte der Redner des verdienten Ehrenvorſitzenden, Alt⸗ ſtadtrat Vogel. Für den Verband Badiſcher Arbeiter⸗Bildungs⸗ vereine ſprach Herr Müller⸗Freiburg, der frühere 2. Vorſitzende des Mannheimer Vereins, die Glück⸗ wünſche aus und überreichte gleichzeitig die Ehren⸗ ſchleife des Verbandes. Er ermahnte die Mitglieder, weiter mit Idealismus an der Sache zu arbeiten, da ſich nur dadurch die hohen Ziele erreichen laſſen. Der Vorſitzende des Verbandes Pfälizſcher Arbeiter⸗ Bildungsvereine überreichte als Geburtstags⸗ geſchenk ein Werk für die Bücherei, während der Arbeiter⸗Bildungsverein Ludwigshafen eine Pla⸗ kette übergeben ließ. Oberlehrer Knodel ſprach für die Volkshochſchule. Für das Konzert war ein abwechſlungsreiches Programm zuſammen⸗ geſtellt worden, an deſſen Durchführung der Män⸗ nerchor, das Männerquartett und der gemiſchte Chor des Arbeiter ⸗Bildungsvereins beteiligt waren. Chormeiſter Math. Winder, der ſämtliche drei Gruppen betreut, hatte die dargebotenen Lie⸗ der ſorgfältig einſtudiert. Der reichlich geſpendete Beifall mögen für Dirigent und Sänger der ſchönſte Lohn für die aufgewendete Mühe geweſen ſein. Als Soliſt hatte ſich Direktor Adolf Schulz zur Ver⸗ fügung geſtellt, der, von ſeiner Gattin am Flügel begleitet, Baß⸗Arien von Mozart und Nicolai ſang. Dank der gepflegten Vortragsweiſe erzielte der Sänger, deſſen warme Tongebung ungemein ſympa⸗ thiſch berührte, ſo ſtarken Beifall, daß er ſich zu einer Zugabe entſchließen mußte. An dem Erfolg des Abends war auch das Mandolinen⸗ Quartett„Rheingold“ beteiligt, das mit einigen flott geſpielten Muſikſtücken lebhafte Aner⸗ kennung fand. Bei dem Feſtball, der den Abſchluß der Stiftungsfeier bildete, ſpielte die Kapelle See⸗ zer zum Tanze auf. * * Unfall auf der Meſſe. Geſtern nachmittag wurde das vier Jahre alte Kind eines Taglöhners auf der Schaumeſſe von einem Hund eines Hunde⸗ theaters in die linke Geſichtsſeite gebiſſen.— Vor einer Schießbude auf der Schaumeſſe flog geſtern abend einem 34 Jahre alten Verlader ein Split⸗ 15 von einer zerſchoſſenen Porzellanpfeife in das Uge. * Beinbruch beim Spiel. In einem Hofe eines Hauſes in den E⸗Quadraten ſpielte geſtern mittag das vier Jahre alte Kind eines Inſtallateurs mit andern gleichaltrigen Kindern, wobei ſie einen dort ſtehenden Garderobeſchrank als Verſteck benittz⸗ ten. Hierbei ſtürzte der Schrank um. Das Kind, das unter den Schrank zu liegen kam, trug einen Bruch des linken Oberſchenkels da⸗ von. Straßenpaſſanten befreiten das Kind aus ſei⸗ ner Lage und verbrachten es in das Krankenhaus. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Dienstag Herr Philipp Leger mit ſeiner Gattin Marie. geb. Hammel, Laurentiusſtraße 15 wohnhaft. Evangeliſches Gemeindehaus im Erlenhof Kirchliche Einweihungsfeier Es iſt nicht Zeit, Kirchen zu bauen, wohl aber Zeit, ſich der heiligſten Güter zu beſinnen und ſie dem Geſchlecht unſerer Tage zu vermitteln. Dazu kann äußerlich auch das Gemeindehaus dienen, wie es ſchon da und dort von der evangeliſchen Gemeinde Mannheim errichtet wurde. Auch die Evangeliſchen des Erlenhofs beſchritten dieſen Weg. Seit Jahren beſtand der Wunſch nach Beſchaffung einer gottes⸗ dienſtlichen Stätte. Geſtern wurde er erfüllt und das neue Gemeindehaus feierlich eingeweiht. Nicht nur den Erwachſenen ſoll es dienen, auch den Kin⸗ dern und Kleinen will es Sammelpunkt werden. Darum iſt ein Kindergarten eingerichtet, den eine Schweſter des hieſigen Diakoniſſenhauſes leiten wird. Später ſoll auch eine Nähſchule untergebracht werden. Der gottesdienſtliche Raum faßt etwa 200 bis 300 Beſucher. Geſtern erwies er ſich natürlich als viel zu klein. Die Feier ſelbſt leitete der Evangeliſche Stadtpoſaunencheſor feſtlich ein. Die Ge⸗ meinde antwortete mit:„Tut mir auf die ſchöne Pforte“. Architekt Gramlich dankte allen Mit⸗ arbeitern und übergab den Schlüſſel dem Vorſitzenden des Kirchengemeinderats Stadtpfarrer Dr. Hoff. Dieſer beglückwünſchte die Gemeinde mit dem Aus⸗ druck der Freude, daß ſozuſagen in letzter Stunde das Haus erſtellt wurde. Es ſoll kein Erſatz für die Lutherkirche ſein, wohl aber eine Stätte, wo Gottes Wort wohnen und evangeliſcher Glaube gepflanzt werden ſoll. Im Auftrag Sprengelrates der Lutherkirche übernahm Stadtpfarrer Frantzmann das Haus in Pflege und Verwaltung. Es gelte Glau⸗ beusgemeinſchaft zu pflegen in Tagen äußerer Zer⸗ riſſenheit. Nicht nur eine ſtille Inſel im unruhvollen Getriebe der Zeit ſoll das Haus ſein, ſondern ein Leuchturm für viele, die im Lebensdunkel Weg und Ziel verfehlen. Darum grüße auf der Vorderſeite des Hauſes das Kreuz. Es ſoll Halt ſein in Tagen, wo nichts mehr zu halten und bleiben ſcheint. Im Namen der Stadt und ihres Oberbürger⸗ meiſters grüßte Stadtrat Ludwig mit herzlichen Segenswünſchen. Es verdiene Anerkennung, daß es trotz der Schwere der Zeit gelungen iſt, das Haus zu errichten und in den Dienſt ſeeliſcher und ſo⸗ zialer Werte zu ſtellen. des Die Weiherede hielt im Auftrag der Kirchen⸗ behörde Kirchenrat Maler. Wie ein ungeheueres Stöhnen ſteige der Zeit empor. Es ſei ein einziger Schrei nach Kraft zum Tragen und Dulden. Wir kommen eben doch nicht aus ohne Gottesglauben und Gott⸗ das Seufzen vertrauen. Beides will das Gemeindehaus pflegen Für alle, die und ſtärken. es beſuchen, will es Photo Adolf Falk. Mannheim größtes und beſtes ſein: eine Quelle des Heils. Hierauf hielt Stadtpfarrer Jundt die Feſtpredigt. Der Ideale ſeien genung aufgeſtellt. Was will die Gemeinde ſelber? Möge ſie allezeit mit dem Apoſtel in Wort und Tat bekennen:„Wir wollen etwas ſein zu Lob der Herrlichkeit Gottes, die wir auf Chri⸗ ſtus hoffen“. Solche Hoffnung beſtehe nicht in der Macht der Organiſation, wohl aber in jener Kraft der Seele, mit der man aushält unverzagt, in der Gewißheit, daß nicht die Nacht das letzte iſt, ſondern Gottes Sonne und ſein Reich. Umrahmt waren die Reden von erhebenden, der Stunde angepaßten Darbietungen des Kirchenchors der Lutherkirche unter Leitung von Kirchenmuſik⸗ direktor Leonhardt. Mit Gemeindegeſang und Gebet fand dje ſchlichte, eindrucksvolle Feier ihr Ende. Die ſich anſchließende Beſichtigung des Hauſes rief allgemeine Befriedigung hervor. Dr. B. Der polniſche Korridor Lichtbildervortrag im Verein heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen Am Samstag abend veranſtaltete der Verein im Saale des Kaufmannsheims einen gut beſuchten Lichtbilder⸗ vortrag über das abgetretene Weſtpreußen(pol⸗ niſcher Korridor), wozu ſich nicht nur die Mitglieder, ſon⸗ dern auch eine größere Anzahl von Gäſten eingefunden hatte. Die Veranſtaltung nahm einen angeregten Verlauf und zeigte, welch wertvolle deutſche Kulturgüter und welch empor⸗ blühende kerndeutſche Städte wir durch den Verſailler Ver⸗ trag an Polen abtreten mußten. Der zweite Vorſitzende des Vereins, Direktor Otto Schulze, begrüßte im Auftrag des Vereins heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen alle Erſchienenen und lenkte dann in längeren eindringlichen Darlegungen die Aufmerkſamkeit der An⸗ — b fönigsberg 8 * 2 7 Ne. 28 5 dab E. Feſtin 7 Dee e 5 5. E Berlin Oεαν 5* 7 2.-Warsched 5 7 KSS V, * Bresſed 8 8 W N e 0.* 0% eee weſenden auf die unter deutſcher Herrſchaft groß und mächtig gewordene Oſtmark. Der polniſche Korridor, dieſe unnatür⸗ liche Schöpfung des Verſailler Vertrages, geht mitten durch kerndeutſches Gebiet. Man weiß, was der Verluſt dieſes Landes für Deutſchland bedeutet. Der Oſten war ſtets die Kornkammer des Reiches. Infolge ſeiner großen Viehzucht lieferte er den größten Teil des Flei ſch⸗ bedarfes für die Reichshauptſtadt. Unter pol⸗ niſcher Wirtſchaft iſt dies einſt ſo blühende Land ve 5 d e 2 Es iſt ein ſterbendes Land. Bekannt iſt, daß das Reich viel verſucht hat, in dieſem abgetretenen Gebiet deutſche Lebens⸗ kraft zu erhalten. Aber es hat nichts genützt. Man mußte es erleben, daß es gerade in den letzten Jahren mit dem Oſten rapid abwärts gegangen iſt. Das abgetretene Gebiet, das im Jahre 1231, alſo vor 700 Jahren, von den deutſchen — ̃ ͤ%•ͥ¹—%—»ei Ä Film⸗Rundſchau Roxy:„Der König der Naſſauer“ mit Milton in der Titelrolle iſt zwar ein franzöſiſcher Pathé⸗Tonfilm, aber das behindert die lachwilligen Zu⸗ ſchauer nicht in ihrem Vergnügen, denn das„Naſſaueriſche“ iſt eine internationale Sprache und hätte in beſſeren Zeiten vielleicht Ausſicht gehabt, das Eſperanto der Zukunft zu werden. Der Film zeigt in flottem Ablauf, wie der Stra⸗ ßenſänger Bouboule über alle Hürden weg Zugang findet zu den Pariſer Sportſenſationen, deren Entree ſein ſtändig gähnend leerer Geldbeutel nicht entrichten kann. Nebenbei erteilt er ſolchen, die es werden wollen, Unterricht im Populärwerden Ausgezeichnete Sportbilder vom Sechstagerennen und Rugbykampf— den Bouboule gänzlich abſichtslos für Frankreich entſcheidet— ſichern den Erfolg des Films über alle Schwächen der harmloſen Handlung hinweg.. * Konſtanz, 11. Okt. Der wegen Landfriedens⸗ bruchs zu drei Monaten Gefängnis verurteilte kom⸗ muniſtiſche Stadtrat Fuchs in Konſtanz iſt vom Landeskommiſſär vorläufig ſeines Amtes ent⸗ hoben worden. 5 Ordensrittern angeſiedelt und kultiviert wurde, iſt ein Land, das deutſch war und deutſch bleiben will. Die Lands mannſchaftlichen Vereinigungen haben es ſich zur Auf⸗ gabe gemacht, die Anhänglichkeit an ihre Heimat zu pflegen und Aufklärung zu geben über das Land und die Treue ſeiner Bewohner und darauf hin zu drängen, daß dieſes bald wieder ein⸗ Land ſeinem Mutter lande verleibt wird. Die intereſſanten, allgemein orientierenden und mit Beifall aufgenommenen Darlegungen leiteten über zu dem nun folgenden Lichtbildervortrag von Kaufmann Rau. Wenn man ſich abends 8 Uhr in Berlin, ſo führte der Vortragende aus, in einen gewöhnlichen Zug nach dem Oſten ſetzt, kommt man bereits um 11 Uhr am erſten polniſchen Schlagbaum an. Berlin iſt alſo beinahe eine Grenzſtadt. An der Grenze ſind 42 Chauſſeen und Landſtraßen, 13 Eiſenbahnen und mehrere hundert Ver⸗ kehrswege durch die Grenzziehung vom Verkehr abge⸗ ſchnitten. Oft geht die Grenze mitten durch Ortſchaften, Felder und Bauernhöfe, oft iſt ſie aber auch durch einen Stacheldraht wahrnehmbar. Die Ueberſchreitung der Grenze wird von den Polen ſehr erſchwert. Bei vielen Städten, die deutſch geblieben ſind, iſt der Bahnhof polniſch, ebenſo iſt es auch umgekehrt. Das Land, das in ſiebenhundert⸗ jähriger Arbeit von deutſchen Bauern aufgebaut worden iſt, wird von den Polen langſam zu Grunde ge⸗ richtet und ruiniert. Die erläuternden Begleitworte wurden durch eine große Anzahl von Lichtbildern illuſtriert. Zahlreich waren insbeſondere die Anſichten über Graudenz, das 1807 von dem preußiſchen General Courbiere gegen Napoleon helden⸗ haft verteidigt wurde. Großartig ragt die wunderbare Marienburg auch heute noch empor. Alle Häuſer und Straßenzüge der Stadt Graudenz tragen deutſchen Charak⸗ ter, ſo namentlich die Schulen, das alte Rathaus, das Theater, die deutſchen Kaſernen und andere öffentliche Gebäude. Neben Bildern aus dem heiteren Manöverleben wurden auch ernſte Bilder aus dem Kriege und die Stellungen der Graudenzer Garniſon gezeigt. Ein vor zehn Jahren beim Einzug der Polen in Graudenz abgebrannter Kirchturm iſt unter der polniſchen Mißwirtſchaft heute noch nicht auf⸗ gerichtet worden. Intereſſant waren auch die Bilder vom Auszug der Graudenzer Garniſon kurz vor dem Einzug der Polen. Die Ausführungen des Vortragenden wurden mit großer Aufmerkſamkeit aufgenommen und ihm mit leb⸗ haftem Beifall gedankt. Direktor Schulze richtete hierauf noch einen eindrucks⸗ vollen Appell an die Anweſenden, bei jeder Gelegenheit ſich der unter polniſcher Herrſchaft leidenden Deutſchen hilfreich anzunehmen und der verlorenen und entriſſenen Heimat zu gedenken. Ein Land, das organiſch zum Reich gehört, kann man nicht einfach wegreißen.„Das Land, das wir verloren haben, darf nie verloren ſein. Wir blei⸗ ben deutſch!“ Mit dieſem Gelöbnis fand der ſehr angeregt verlaufene Vortragsabend ſeinen Abſchluß. ch. Kommunale Chronik * Tauberbiſchofsheim, 11. Okt. Der Bürger⸗ ausſchuß beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Frage, wie das Defizit im ſtädtiſchen Haus⸗ halt in Höhe von 13 500 J abgedeckt werden ſoll. Die Stadt hat u. a. auf Grund der badiſchen Notverord⸗ nung vom Juli ds. Is. einen Schulbeitrag von 7500% zu leiſten. Der Vorſchlag einer 100proz. Erhöhung der Bürgerſteuer wurde abgelehnt, dagegen einer 50proz. Erhöhung zugeſtimmt und be⸗ ſchloſſen, im Schuldentilgungsplan die Heimzahlung eines Betrages von 2000/ auszuſetzen. Die reſtliche Deckung ſoll durch eine Neuregelung der Waſ⸗ ſergebühren erfolgen. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung bildete der Gemeinderatsbeſchluß vom 1. Oktober, der ſich für die Erhaltung der Auf bau⸗ Oberrealſchule als Vollanſtalt einſetzt. Der Gemeinderat wurde zu weiteren Verhandlungen mit der Unterrichtsverwaltung ermächtigt und die vom Gemeinderat vorgeſchlagene Verhandlungsbaſis, die einen Zuſchuß an den Landesfiskus vorſieht, mit 41 gegen 3 Stimmen bei 5 Enthaltungen gutgeheißen. Winzerfeſt im Friedrichspark Am Samstag Bei ſehr gutem Beſuch nahm das Winzer⸗ feſt, das die„Fröhlich Pfalz“ am Samstag und Sonntag im Friedrichsparkſaal veranſtaltete, einen recht feuchtfröhlichen Verlauf. Schon die Deky⸗ ration hatte ſtarken Einfluß auf das Stimmungs⸗ barometer. Zu Fahnen und Wimpelſchnüren geſellten ſich vier Maſten mit bebänderten Kränzen, die das in der Mitte des Saales aufgeſtellte Muſikpodium umgaben.„Racht'r Dir?“,„Mannem hoch!“ und andere„Sprüch“ in Mannemer Mundart und Hoch⸗ deutſch reihten ſich an den Wänden aneinander. Die Kapelle Schönig, die unermüdlich konzertierte, nahm ſich recht bunt in roter Weſte, weißen Hemd⸗ ärmeln und Zipfelmütze aus. Die Kellner, die nicht weit zu gehen brauchten, wenn ſie den ſehr begehrten Moſt holen wollten— die Fäſſer mit dem ſüffigen Rebenſaft lagen in der Saalecke neben der Bühne— waren in gleicher Weiſe koſtümiert. Der Einzug der Ranzengarde war der Auftakt der mannigfachen Darbietungen, mit denen die Gäſte unterhalten wurden. Als die Garde im Mittelgang Spalier gebildet hatte, konnte eine maleriſche Winzergruppe aus Ellerſtadt paſſieren, die ſo echt ausſah, daß man meinen konnte: die Eller⸗ ſtadter kommen direkt von der Weinleſe. Als die Gruppe auf der Bühne Aufſtellung genommen hatte, verlas der Bürgermeiſter von Ellerſtadt(Philipp Spindler ſtellte ihn gut dar) eine neue Notver⸗ odnung, die aber nur angenehmes verkündete. Der Ratſchreiber(Reicher) begrüßte die Gäſte in poetiſcher Form und ſchloß mit einem Hoch auf die Pfalz und der Dorfbüttel(Hermann Bornhofen), der wie die Schloßgretel ausſah, erzählte alte und neue Witze. So führten ſich die Ellerſtadter auf das vorteilhafteſte ein. Der Lorenz und die Stadtbas (Helffenſtein und Frau), die ſich dem Zuge angeſchloſſen hatten, ſagten ſich in einem Zwie⸗ geſpräch allerlei Wahrheiten, die leider nur von den Zunächſtſitzenden verſtanden wurden, weil zu große Unruhe im Hintergrund des Saales herrſchte. Als der Lorenz mit einem Hoch auf die„Fröhlich Pfalz“ ſchloß, ſtimmte alles fröhlich ein. Daß auch das Lan d⸗ häußer⸗QAuartett mit mehreren Liedern, vor allem mit Landhäußers„Fröhlich Pfalz“, großen Bei⸗ fall erzielte, iſt ſelbſtverſtändlich. Der Clown Por⸗ tunelli zeigte ſeine Vielſeitigkeit als Schnell⸗ maler. Seine Witze hätten der Zenſur bedurft. Da die ſchiefen Hütchen große Mode ſind, machten auch die Verkäufer von Scherzartikeln ein gutes Geſchäft. Und zum Moſt ſchmeckten die„Käſchte“ vortrefflich, die ein im Vorraum aufgeſtellter Maroniwagen lieferte. Als wir ſchieden, wurde kräftig mit Schunkeln das beliebte allgemeine Lied„In der Pfalz blühen unſ're Reben“ geſungen. Im Nebenſaal ſpielte eine Jazzkapelle zum Tanz auf. Am Sonntag Die Fortſetzung des Winzerfeſtes am Sonntag brachte den Veranſtaltern am Nachmittag zunächſt eine kleine Enttäuſchung. Das Publikum, das be⸗ greiflicherweiſe den ſonnigen Herbſtſonntag lieber zu einem Spaziergang ausnützte, als ſich in einem Saal zuſammenzufinden, blieb aus. Das vorgeſehene Programm, das mit einem Umzug der Ranzen⸗ garde durch die Anlagen des Friedrichsparks be⸗ gann, wurde dieſerhalb auch etwas gekürzt. Ueber⸗ vaſchend ſtark war jedoch der Beſuch der Abendver⸗ anſtaltung. Faſt bis auf den letzten Platz waren der große und der kleine Saal beſetzt, während man für die Tanzluſtigen den Gartenſaal freigemacht hatte. Das Niveau der ſonntäglichen Darbietungen war erheblich beſſer als am Samstag, wozu wohl in erſter Linie die Mitwirkung der unter Leitung von Mufikdirektor Bilz ſtehenden Männerchöre: Män⸗ nergeſangverein„Frohſinn“, Katholiſcher Männer⸗ chor Mannheim⸗Neckarſtadt, Erlenhofquarxtett und Rheinſtolzquartett beigetragen haben mag. Die ver⸗ einigten Chöre brachten erneut den Beweis einer ausgezeichneten choriſchen Schulung und erzielten ſtärkſten Beifall. Die Lieder„Rheinglaube“,„Beim Kronewirt“,„Luſtig zieht der Spielmann aus“ und „Grüß mir die Reben“ waren dem Charakter des Abends vorzüglich angepaßt. Das Tanzpaar La⸗ merde⸗Geißler fand mit der Vorführung der Modetänze Tango, Engliſh Waltz und Quickſtepp auf⸗ merkſame Zuſchauer und lebhafte Anerkennung. Im übrigen wickelte ſich das Programm wie am Samstag ab. Der Groteskkomiker Portunelli hatte ſeine Darbietungen durch einen muſikaliſchen Akt erwei⸗ tert, bei dem ihm ſein Sprößling ſekundierte. Was hören wir? Dienstag, 13. Oktober Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. Frankfurt: Frühkonzert ouf Schallplatten. Südfunk: Schallplattenkonzert. Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.30: München: Unterhaltungskonzert. 12.35: Südfunk: Die Berliner Philharmoniker ſpielen. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 13.40: Heilsberg: Unterhaltungsmuſik. 15.05: München: Stunde der Hausfrau. 15.15: Frankfurt: Hausfrauen⸗Nachmittag. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 15.50: Wien: Fragen der internationalen Auswonderer⸗ fürſorge. 16.00: Heilsberg: Rhythmiſch⸗muſikoliſches Stegreifſpiel. 16.30: Südfunk: Frauenſtunde. 17.00: München: Veſperkonzert. 17.05: 1 Nachmittagskonzert. Millöcker, Offenbach, Joh. Strauß uſw. 18.10: Wien: Winter. 18.30: Heilsberg: Die Kommunolpolitik in der Kriſe. .05: .20: 10.00: 12.05: Wie verſorge ich meine Gebäude vor dem 19.05: Frankfurt: Die Pſychologie des Erfinders als Ge⸗ fahrenmoment. Vortrag. 19.45: Sübfunk: Wagner⸗Konzert des Philharmoniſchen Orcheſters Stuttgart. 20.10: Heilsberg: Vierhändige Klaviermuſik. 20.10: München:„Die Tragödie des Menſchen“. Drama⸗ tiſches Gedicht. 21.00: Langenberg: Zauberiſche Stunde. 21.00: Südfunk:„Zwinglis Traum“. Hörſpiel zum 400⸗ jährigen Todestag des Reformators. 21.45: Südfunk: Kammermuſik. 22.35: Wien: Abendkonzert der Kapelle Robert Hügel. 22.50: Südfunk: Tanzmuſik. Aus dem Ausland: 12.40: Beromünſter: Konzert. 17.30: Rom⸗Neapel: Soliſtenkonzert. 18.30: Prag: Deutſche Sendung. Liſzt⸗Konzert. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 20.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 20.00: Beromünster:„Toreador“, komiſche Oper. 20.20: Sottens: Orcheſterkonzert. 21.00: Rom⸗ Neapel: Orcheſterkonzert. 4. Seite/ Nummer 472 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 12. Oktober 1931 Aus Vaden Schweres Autounglück bei Eoingen Eine ganze Familie verletzt; der Großvater ſofort tot * Edingen, 12. Okt. Geſtern abend zwiſchen halb 10 und 10 Uhr fuhr ein Heidelberger Auto in Richtung Heidelberg gegen einen Baum. Das Auto war mit 5 Perſonen beſetzt. 1 Perſon wurde ſofort getötet, drei schwer und eine leicht verletzt. Nach Ausſagen des Leichtverletzten handelt es ſich um eine ruſſiſche Familie, die in Heidelberg wohnt und bie aus Großvater, Großmutter, Vater, Sohn und Tochter beſtand. Der Groß vater wurde getötet, die Großmutter nur leicht verletzt, Vater, Sohn und Tochter wurden in ſchwer verletztem Zu⸗ stande in das Heidelberger Krankenhaus verbracht. Der Tote wurde in das Leichenhaus nach Edingen gebracht. Das Unglück ſoll durch Nichtabblen⸗ den eines entgegenkommenden Motorradfah⸗ rer s entſtanden ſein. Der Motorradfahrer konnte nicht ermittelt werben. Die Edinger Gendarmerie war ſogleich zur Stelle. Bei dem Getöteten handelt es ſich um den 74jäh⸗ rigen in Moskau geborenen und jetzt in Heidelberg wohnhaften Friedrich Rammelmeier Sein Sohn und deſſen Frau ſowie die beiden Kinder ſind ſchwer verletzt. * Zu dem Auto⸗Unglück meldet der Mannheimer Polizeibericht noch folgendes: Auf der Straße zwiſchen Seckenheim und Edin⸗ gen fuhr geſtern abend gegen 10 Uhr ein Perſonen⸗ kraftwagen, der von einem Oberingenieur aus Heidelberg geführt wurde und mit noch weiteren 4 Perſonen beſetzt war, infolge Blendung durch einen entgegenkommenden Motorradfahrer auf die linke Straßenſeite gegen einen Baum. Durch den Anprall wurde der im Wagen ſitzende Vater des Wagenführers, ein 70 Jahre alter Kaufmann aus Heidelberg, infolge Schädelbruchs auf der Stelle getötet. Der Oberingenieur ſelbſt, ſeine Ehefrau ſowie ſeine beiden Kinder die im Wagen mitfuhren wurden am Kopf und Oberſchen⸗ kel zum Teil erheblich verletzt. Die Verletzten wur⸗ den mit dem Sanitätswagen in eine Heidelberger Privatklinik verbracht, während der Getötete nach Edingen überführt wurde. Der Kraftwagen iſt ſtark beſchädigt. Der Autoverkehr zwiſchen Seckenheim und Edingen mußte bis 11.30 Uhr nachts über Friedrichsfeld umgeleitet werden. Raubüberfall auf eine Kaſſiererin Kr. Heidelberg, 12. Okt. Auf die Kaſſie⸗ rerin des Stadttheaters, Frl. Rau, wurde geſtern vormittag ein Raubüberfall verſucht. Als ſich Frl. Rau vom Bürp zur Tageskaſſe begeben wollte, wurde ſie kurz vor dem Betreten des Zu⸗ ſchauerraums von einem Maun angefallen, der ihr ein Tuch über den Kopf warf. Nur dadurch, baß ſie ſich ſofort nach vorn fallen ließ und die Kaſſe unter ſich warf, babei gleichzeitig um Hilfe ſchrie, wurde der Täter in die Flucht ge⸗ trieben, ohne daß er etwas erreichen konnte. Ein zweiter Mann, ber auf ſie im Zuſchauerraum an⸗ ſcheinend gelauert hatte, ergriff dann ebenfalls die Flucht. 5 Sturz mit Todesfolge Karlsruhe, 11. Okt. Der bejährige Verwal⸗ tungsſekretär Julius Süß aus Graben erlitt hier auf der Kaiſerſtraße einen Schwindelanfall. Er zog ſich beim Sturz einen Schädelbruch zu, der nach wenigen Stunden den Dod zur Folge hatte. Ein ſeltenes Ereignis * Baden⸗Baden, 11. Okt. In einer hieſigen Fa⸗ milie können Großmutter, Mutter und Enkelkind am gleichen Tage das Geburtstags feſt feiern. Es iſt dies der 9. Oktober, an dem die auswärts verheiratete Tochter durch die Geburts des erſten Kindes erfreut wurde. e e e 0 WIIh. or, Minden I W. Lutz ging zu Wynfrith:„Wir kriegen Zunder hier⸗ her, wenn die Franzoſen die Veränderung an der Grabenecke merken.“ Wynfrith ſchwieg.„Wo Bernöckel ſtecken mag?“ ſagte er nach einer Weile.„Pechtler ſagt: drüben.“ „Im— er war der letzte in unſerer Kompägnie, der den Kriegsfreiwilligenſturm bei Langemarck mit⸗ gemacht hat.“ „Das war noch was— Bewegung— vorwärts—!“ „Zu ſchnell vorwärts, zu ſiegesgewiß.“ „Aber ſchön. Deutſchland, Deutſchland über alles, fangen ſie noch—“ „Weil ſie ahnungslos waren. Nun wiſſen wir, wie es iſt. Wem bliebe das Lied hier nicht in der Kehle ſtecken?“ „Strieſe iſt tot, Herr Leutnant.“ „So, der Alte? Hat ſechs Kinder. Ich hab nur g wei 1 „Es wird für ſie doch geſorgt werden.“ „Meinen Kindern würde ich fehlen wie das täg⸗ liche Brot.“ „Ste ſind doch jetzt auch lange fort, Herr Leut⸗ nant.“ Aber ich lebe. Ich bin da. Sie beten für mich. Und hoffen.“ „Sie ſind ſehr glücklich zu Hauſe?“ Wynfrith ſchwieg. „Nicht?“ „Gehen wir ſchlafen. Hier ſind Hundert Mark, nehmen Sie ſie morgen zum Bataillonsſtab mit, Lin⸗ dolf. Man ſoll ſie an Strieſes Witwe ſchicken.“ „Sie ſind ein guter Menſch.“ „Ich? Nur einer, der ſelbſt hilflos iſt, und daher andern hilft, vielleicht, weil er ſich ſelbſt ſo wenig hel⸗ fen kann.“ 5 „Herr Leutnant—“ Die Karlsruher Herbsttage Nolkundgebung von Kunſt und Wiſſenſchaſt * Karlsruhe, 11. Okt. Die traditionell gewordenen Karlsruher Herbſt⸗ tage ſind gekommen. Sie erhalten ihr Gepräge durch die Badiſche Woche vom 10.—18. Oktober. Das Programm bringt im Hinblick auf den Ernſt der Zeit zwar keine Feſtlichkeiten, wohl aber eine Reihe wertvoller Veranſtaltungen des geiſtig⸗kulturellen Lebens unſerer badiſchen Heimat, die erfreulicher⸗ weiſe allergrößtem Intereſſe begegnen. So hatte das Badiſche Landestheater am Samstag abend ein gut beſetztes Haus, als das Schauſpiel des bekannten badiſchen Dichters Hermann Burte„Simſon“ über die Bühne ging. Burte hat es verſtanden, dem altteſtamentlichen Stoff eine ſpannende dramatiſche Geſtaltung zu geben. Das Stück gehört unſtreitig zu den hervorragendſten Bühnenwerken der lebenden Dichtergeneration. Franz Philipp hat dazu eine ſtilvolle Muſik ge⸗ ſchrieben. Die Zuhörer erlebten eine ausgezeichnete Aufführung. Die mitwirkenden Künſtler gingen in ihren Rollen völlig auf und ſpielten in Mimik und Sprache mit einer ſeltenen Natürlichkeit. Beſonders hervorſtechende Leiſtungen boten Paul Hierl als Simſon, Lola Ervik als Michall, Dorothe Ehrhardt als Dalila und Stefan Dahlen als Gallach. Der anweſende Dichter und auch der dirigierende Kompo⸗ niſt ſowie die Träger der Hauptrollen waren wieder⸗ holt Gegenſtand ſtürmiſcher Ovationen. Auf dieſen glanzvollen Auftakt der Herbſttage folgte am heutigen Sonntag vormittag die Notkundgebung der Kunſt und Wiſſenſchaft. Der große Feſthalleſaal ſamt Galerie war aus allen Schichten der Bevölkerung bis auf den letzten Platz beſetzt. In ſtattlicher Zahl hatten ſich die Prominenten der intellektuellen Kreiſe bes badiſchen Landes eingefunden. Die Bedeutung der Veranſtal⸗ tung wurde unterſtrichen durch die Anweſenheit der Mitglieder der Regierung, an der Spitze Staats⸗ präſident Dr. Schmitt. Auch die Behörden des Reiches und des Landes waren vertreten, die Stadt Karlsruhe durch Oberbürgermeiſter Dr. Finter. Die Feier wurde vom Landestheater⸗Orcheſter unter der Leitung des Generalmuſikdirektors Krips mit der Ouvertüre zur Konradin⸗Kreutzer⸗Oper „Das Nachtlager in Granada“ eingeleitet, worauf Prof. Hermann Eris Buſſe⸗Freiburg(Badiſche Heimat) die Eröffnungsanſprache hielt und mit treff⸗ lichen Worten die ſich anſchließenden Manifeſte der Not in den Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtellte. Man hörte zunächſt den badiſchen Dichter und Maler Dr. Hermann Burte⸗Lörrach, der einen in ſelbſtver⸗ faßte Gedichtform gegoſſenen markanten Aufruf zur Hilfe für die notleidenden Künſtler und Geiſtes⸗ arbeiter des Badener Landes vortrug. Im gleichen Sinne richtete Dr. Friedrich Muckle⸗Binau einen beweglichen Appell an die Oeffentlichkeit. Dr. Leopold Ziegler ⸗Ueberlingen, der Gvethe⸗ preisträger 1922, verſtand es, in tiefgründiger Rede über das Thema„Geiſt und Volk“ den Sinn der Notkundgebung dahin zu deuten, daß ſich der künſt⸗ leriſch ſchaffende und geiſtig tätige Menſch mit dem werktätigen Menſchen zuſammenfinden möge, da nur durch dieſe Einheit die Lebensfragen unſeres Volkes und Vaterlandes befriedigend zu löſen ſeien. Die packenden Anſprachen der drei Vertreter der geiſtigen Elite des Landes machten auf die Rieſen⸗ verſammlung einen tiefen Eindruck und löſten leb⸗ hafte Zuſtimmungskundgebungen aus. Es folgten zwei à cappella⸗Werke von Franz Philipp, St. Martinus und Hymnus, prächtig ge⸗ ſungen vom badiſchen Kammerchor unter der Stab⸗ führung des Komponiſten. Dann ſprach Intendant Dr. Hans Waag mit großer Wärme für das Badi⸗ ſche Landestheater, deſſen Lebensintereſſen ja ſo eng mit dem Geſchick der Dichter und darſtellenden Künſt⸗ ler verknüpft ſind. Die beredte Schlußanſprache des Schriftſtellers Heinrich Berl⸗Karlsruhe(Geſellſchaft für geiſtigen Aufbau) war getragen von der feſten Zuverſicht, daß der heutige Notruf der Kunſt und Wiſſenſchaft über⸗ all eine opferbereite Aufnahme finden werde. Wie alle Mitwirkenden, ſo wurde auch Julius Weis⸗ mann⸗Freiburg ſtürmiſch begrüßt, als er nach Berl das Dirigentenpult betrat, um einen Auszug aus ſeiner Rhapſodie zu dirigieren, geſpielt vom Landestheater⸗Orcheſter in gleich meiſterhafter Weiſe wie das Eingangsſtück. Damit hatte die impoſante Kundgebung, die durch den Südfunk übertragen wurde, einen würdigen Abſchluß gefunden. Der Sonntag⸗Abend brachte als Uraufführung im Badiſchen Landestheater „Die Prinzeſſin auf dem Seil“, worüber wir an anderer Stelle ausführlich berichten. Am Montag wird man ſich in der Geſellſchaft für gei⸗ ſtigen Aufbau über den letztjährigen Badener Hei⸗ mattag unterhalten und um 20 Uhr zu einem Vor⸗ tragsabend im Bürgerſaal des Rathauſes einfinden. Im Rahmen der Karlsruher Herbſttage liegt auch eine Verkehrswerbewoche zu dem doppelten Zweck der Geſchäftsbelebung und Hilfeleiſtung für notleidende Mitmenſchen. Man erhält nämlich in den Geſchäften des Einzelhandels bei einem Waren⸗ einkauf im Betrage von 3/ ein Freilos und hat damit Anteil an der Ausloſung der Gewinne, die aus wertvollen Gemälden und ſonſtigen Werken heimatlicher Künſtler beſtehen. Bei einem Spazier⸗ gang durch die Hauptſtraßen trifft man auf ge⸗ ſchmackvolle, ſehenswerte Schaufenſter⸗Auslagen. Abends tut eine feindurchgebildete Beleuchtungstech⸗ nik das ihrige, um die der Geſchäftswelt ſo erwünſch⸗ ten Käufer zu werben. ãũã õDPCfwfßCfGpGPfPTGPfPPPGTßPbPPGPPTPTPTPTGTPTPTGPTTPTPTPTVTPTVTVTGTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTTTww Die Handbremſe darf während der Fahrt nicht gezogen werden * Frankenthal, 10. Okt. Eine für Kraftwagenführer wichtige Eutſcheidung fällte die Strafkammer als Berufungsinſtanz in der Verhandlung gegen den Kraftwagenführer Jakob Lang aus Speyer. Der Angeklagte war am 17. Aug. 1930 mit einem Laſtkraftwagen der Brauerei Schwartz⸗Storchen in Speyer durch die Hauptſtraße gefahren, wo ihm ein Betrunkener direkt in die Fahrbahn lief. Um dieſen nicht zu überfahren, riß Lang ſeinen Wagen nach links und geriet dadurch auf den Bür⸗ gerſteig, wo er eine mit einem Speiſeeiswagen dort ſtehende Frau anfuhr und leicht verletzte. Er wurde bann durch Strafbefehl mit einer Geldſtrafe „Geh ſchlafen, Junge.“ „Ja. Gute Nacht.“ Mit Sonnenaufgang, ſetzte ein Gepraſſel und Ge⸗ töſe in dem Grabenwinkel ein, wo der Artillerteaus⸗ guck aufgebaut war, und als Lutz aufwachte und auf⸗ ſprang, war nichts mehr zu ſehen, die beiden Telepho⸗ niſten der Artillerie lagen, mit gräßlich aufgeriſſener Bruſt der eine, mit abgeſägter Schädelplatte der an⸗ dere, Lutz zu Füßen. Bſching— das ging ganz nahe nieder! 1 „Herr Leutnant— wir müſſen raus—“ 5 Wynfrith war ſchon fort. Er lagerte mit Rinkel, ſeinem Burſchen und drei andern, die noch in der Nähe des Ausgucks lagen, im Laufgraben in der Nähe des Skatklubs. „Ach— er lebt—— er lebt—!“ ſchrie einer, als Linbolf angekrochen kam. „Verfluchte Schweinerei!“ ſchimpfte Lutz.„Sind von uns auch welche getroffen?“ „Ja. Zwei. Schwer verwundet. Wiebe und Mark⸗ wardt bringen ſie nach hinten.“ Und der vierte Tag begann, und wieder ging es auf und ab, auf und ab, immer die Gräben entlang, alle vier bis fünf Minuten ganz ſchwer und krachend in der Nähe, kaum 10 Meter im Umkreis entfernt einſchlagend—— Vindolf, Rinkel und der Burſche buddelten rechts und links vom Skatklub neue Löcher. Nach einer hal⸗ ben Stunde— jedesmal, wenn die Schüſſe vorüber⸗ kamen, rief Rinkel nur noch„Jeſus Marſa!“— beten konnte er nicht mehr— dann klebte ſich jeder in ſein neues Erdloch hinein— wie Bienen in die Waben. Indeſſen wurden ihre alten Unterſchlüpfe zerpraſ⸗ ſelt. Als Lutz zu van Heuſen kroch, feſtzuſtellen, ob die M..⸗Kompagnie überhaupt noch da war,— wußte er nicht mehr in dem immer noch wüſt aufſpritzenden Schutt, von metalliſchen Einſchlägen umſprengt, wo ſein Erdloch geweſen war. 1 von 20 Mark belegt. Auf ſeinen Einſpruch kam es. zur Verhandlung vor dem Amtsgericht Speyer, wo die Strafe beſtätigt wurde. Auch ſeine gegen das Urteil eingelegte Berufung wurde von der Straf⸗ kammer verworfen. Auf die hiergegen eingelegte Reviſion hob das Oberſte Landgericht in Mün⸗ chen das Urteil auf und verwies die Sache an die Strafkammer zurück. In der neuen Verhandlung wurde Lang freige⸗ ſprochen, weil das Gericht zu der Ueberzeugung kam, daß den Angeklagten keine Schuld treffe. Entgegen der Anſicht des Sachverſtändigen ſteht das Gericht auf dem Standpunkt, daß der Angeklagte nicht verpflich⸗ tet war, die Handbremſe zu ziehen, weil dieſe nach einer von der Firma im Wagen angebrachten Vor⸗ ſchrift nur beim Stehen des Wagens verwendet wer⸗ den darf und es auch allgemein üblich iſt, die Hand⸗ bremſe während der Fahrt nicht zu ziehen. 2 18. Van Heuſen wartete mit ſeinen..⸗Schützen noch immer am Grabeneingang. Die Maſchinen⸗ gewehre, die er bei Anbruch der Dunkelheit in die zuſammengeſchoſſene Sappe geſchickt hatte, waren wie⸗ der zurückgezogen. „Womit habt ihr denn die drüben geärgert?“ „Einer von der Artillerie baute ſich mit weißem Holz einen Ausguck.“ Van Heuſen fragte nur, eine abfällige Aeußerung unterdrückend:„Was gibt'?“ „Ich wollte bloß ſehen, ob Sie noch da ſind, Herr Leutnant.“ „Wir ſind noch da. Auf Wiederſehn!“ Lutz kroch zurück. Die M..⸗Schützen ſaßen da vorn herum wie auf den Trümmern Babylons. Aber ſie weinten nicht. Sie klebten an der Erde 3955 den Maſchinengewehren, den Blick auf den ind. Nachmittags begann die deutſche Artillerte zu ſchie⸗ ßen. Sie ſchoß gut. Wenn auch die beiden Artille⸗ riſten gefallen waren, ſie hatten im erſten Dämmer⸗ grauen zuſammen mit dem Oberleutnant die Entfer⸗ nungen feſtgeſtellt. Bis ſie ſchwiegen und ihre Tele⸗ phonſtrippe zerriß. Aber nun ſchoß es vom Toten Mann hinüber nach 304 ebenſo wild und ſicher wie von der Höhe 304 zum Mann. 5 „Heute wirſt du die Lerche nicht hören, Rinkel,“ flüſterte Lutz. Sie lagen zuſammen in ihrem neuen proviſoriſchen Unterſchlupf. Rinkel war ein wenig gefaßter, man gewöhnt ſich an alles, er lächelte:„Heute nacht— Ablöſung— da hinten gibt's noch Grün.“ „Heute nacht—— dahinten—— ſprach Lutz vor ſich hinſinnend. Wie weit— wie lange—— Alle paar Minuten kam wieder eins der dicken Dinger an der Skatklubecke des Grabens vorüber. Wenn man die Skatbrüder ihre Trümpfe ausrufen und mit der im Graben aufgeſammelten Löhnung klimpern hörte, wußte man: jetzt gehen die ewig die Luft durchpfeifenden Geſchoſſe wwanders hin. Wenn aber beim Kartendreſchen ſtatt der Kaufaufſchläge auf Pogoslawſkis Torniſter ein wildes Getöſe zu hören war und ein Gepraſſel von Schutt und verirrten Splittern, die noch heiß ſich anfühlten, wenn man ſie aufhob, daniederging, und nach einer recht bangen Minute, in der vier bis ſechs ſolcher Dinger in einer —— 5 Aus der Pfalz * Oggersheim, 11. Okt. Am Samstag feierte 80 älteſte Bürgerin Oggersheims, die Witwe Barbag Kiepke, ihren 90. Geburtstag. Abgeſehen von einem körperlichen Leiden erfreut ſich die Jubilarm noch geiſtiger Friſche. * Oggersheim, 11. Okt. In der Nacht auf Samz⸗. tag wurden aus einem Zuchthof in der äußeren Mannheimer Straße zehn wertvolle Enten geſtohlen. Spur. * Vorderweidenthal, 11. Okt. In der Wirtſchaft von Friedrich Gleichmann in Oberſchlettenbah haben ſich dieſer Tage zwei jüngere Leute, vermnt⸗ lich Handwerksburſchen, beherbergen laſſen wollen Sie benützten ſofort die günſtige Gelegenheit, die Büffetkaſſe aufzubrechen und daraus das vor⸗ handene Bargeld von 4,50 Mark zu ſtehlen. Alz Täter kommen Joſef Hilpert aus Neuſtadt a. 5. und ein gewiſſer Wiegand in Frage, die in der vorausgegangenen Nacht in Dahn beherbergt wor⸗ den ſind. Zwiſchenzeitlich ſind beide auch in anderen Sie wandern vermut⸗ Orten der Pfalz aufgetaucht. lich mit einer Schirmflickerfamilie von Ort zu Ort, oder ſuchen wenigſtens zeitweiſe bei dieſer ihren Unterſchlupf. Vorausſage für Dienstag, 13. Oktober: Im weſentlichen Fortdauer des trockenen und vielfach heiteren Herbſtwetters. Welter⸗Nachrichten der Bad iſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 4 See: Luft⸗ SA 2 Wind See Se in a en e dan „un d S308 Richt Starte Wertheim 1581— 518 4 Fil— Mebel Königsſtuhl] 563 767,8 10 15 10 80 kiicht wolkenlos Karlstuhe 1207680 8 19 7 NO leicht wolkenlos Bad.⸗Bad 213768, 8 19 6 ſtill— Nebel Villingen 712 770,1 4 19 9 NO leicht heiter Bad Dürrh. 701— 3 19 1 No leicht Nebel St. Blaſten 780— 61 10 5 ſtill— bedeckt Badenweil. 422 768.489 17 8 8 leicht Nebel Jeldbg. Hof 1275 641.8 8 12 5 S leicht bedeckt Während über Nordeuropa eine ſehr lebhafte Zyklonentätigkeit im Gange iſt, hat ſich der hohe Druck über Mitteleuropa wieder verſtärkt, ſo daß es zur Ausbildung eines vom Süden Englands und Frankreichs über Deutſchland weit nach Oſten ſich erſtreckenden hohen Druckrückens gekommen iſt. Wir hatten unter ſeinem Einfluß im ganzen Lande hei⸗ teres Wetter mit im weſentlichen durch Strahlung beſtimmten Temperaturen deren Höchſtwerte in der Ebene etwa 20 Grad erreichten, während die Tieſſt⸗ temperaturen auf der Baar die Froſtgrenze über⸗ ſchritten. Auf den Höhen des Schwarzwaldes und des Odenwaldes herrſcht kräftige Temperatur⸗ umkehr. Nordweſtlich Englands iſt eine neue atlantiſche Zyklone hingezogen. Ferner hat ſich die ſtationäre Biscayaſtörung weiter entwickelt. Eine nennenswerte Beeinfluſſung des bei uns herrſchenden Hochdruck⸗ wetters durch die genannten Störungen iſt jedoch auch morgen noch nicht zu erwarten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober B tt——BB—KKͤB———BZ—K Rhein- Pegel 7. 8. 9 10. 12. Neckar⸗Begelf 8. 9. 10 U 5 Bafel.. 080 0 80.58086.51 Schusterinſel J e.45.10.40 3,98 Janne..38.98 190805 Kehl 2,88 2,61 2,61, 2,58 2,52] Jagſtfeld.. 1020.88 12 15 Maron 4 447 97 406.81 Feöchtenn:.29 030 dt 9a Mannheim..22 8,15 3,18.09 2,96] Plochingen. 0,290,300, aub 21 2,182,142,11 2702 Köln„ 2,00.841,81, 1,60 4, ſaftigen Salve ganz nah herniederſauſten, ſchaute ſich ein jeder nach dem andern um: Iſt nichts paſſiert Und dann gab's wieder fünf Minmten Atempause, während der das Feuer weiterwanderte. „Amerikaner—“ Wynfriths Burſche hob einen langen Granatſplitter auf, der ganz gezackt w 5 der Exploſton aufgeſchmolzen war.„Som Ding in die Leber, wat?“ Und der lange Kerl, Franz Krauſe mit Namen, aus Berlin⸗Pankow, aß ſeine Marmeladeſtulle weiter Wenn er mit der Marmeladeſtulle fertig war, machte er irgendeine eiſerne Portionsbüchſe, die er herren⸗ los im Graben fand oder gegen Zigarren eingetauſcht hatte, auf, und ſchmierte ſich den Gulaſch aufs Brot oder zündete auf ſeinem Kocher den Hartſpiritus an umd briet fich die Choſe. Es gab, wenn die Eſſenholer täglich richtig zurück kamen, für jeden Tag ein ganzes Komißbrot hiet vorn, ein Viertelliter Rum, Zigarren oder 10 Ziga⸗ Von den Dieben hat man noch keine 1 3 retten, einen Beutel Zwieback und eine halbe Fleiſch⸗ büchſe. Lutz aß aber kaum mehr als zwei bis drei Marmeladenſtullen und dann und wann ein Läppchen Fleiſch. Gewöhnlich nahm er ſeine Mahlzeit beim ſtiller gelegenen Bataillonsſtab ein, im vorderſten Graben ſteckte er nur ſo beiläufig ein paar Zwieback in den Mund. Aber Krauſe konnte eſſen. Freſſen. Den ganzen 4 Tag. Und nachts, wenn ihn eine ſcharfe Sache in der Nähe weckte, war ſein erſter Griff nach Kommiß bro, Marmeladenbüchſe und Meſſer. Auch jetzt hatte er ſeine Granatſplitterbetrachtuung mit kauendem Munde ausgeſprochen, wie Wynfrith ihn überhaupt nur biſſenrunterſchluckend kannte, fo oft er ihn rief und ihm eine Anweiſung gab. Lutzt ſagte:„Die Amerikaner leben in Frieden 3 mit uns, heißt es. Aber vielleicht verlängern ſie den Krieg am meiſten, wenn ſie den Franzmännern Tommys die Zuckerhüte liefern.“ Rinkel betete:„Herr vergib ihnen, ſie wiſſen nich, was ſie tun— J fiel ein Stück Bruſtwehr ein, ſo daß Lutz von ſeinem 0 durch den Spalt das Niemandsland ſehen Onnte. „Beim wievielten Skat ſeid ihr denn ſchon heute? „Komm mitſpielen, Dutz.“ (Jortſetzung folgt.) eſus Maria—“ Und wieder schlug es dicht über den Köpfen ein, mit rieſigem Plums 28 3 — 2 28 Montag, 12. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Acller Arclie Aut Avis Celer Böhme B. M. W. Brennabor Bössing Deutsche Werke D. K. W. E. B. 8. Elfe Faun Goliath Heanomag Hansa Hansa-Lloyd Henschel Hercules Horch Horex Hille Hull Imperia Junkers Komnick Krupp Maffei Megirus Mammut Mannesmann M. A. N. Maybach Mercedes-Benz N. A. G. N. S. U. Nestorie Opel O. D. Fhänomen Puch Röhr R. M. W. Rollfix Schöttoff Simson Supre Steindard Stocle Stoewer flempo Tornuax Triumph U. T. Victoria Vomag Wanderer Weise& Co. Wimmer Wörttembergie Zündapp Alfa- Romeo A. J. S. Amilcar Auburn Austro- Daimler Bleicleburne B. S. A. Bugatti Chandler Chrysler Citroën Essex Excelsior Fiat F. N. Forel Graham-Paige Sillet Harley- Davidson Henderson NHupmobile Isotta-Fraschini Indien J. H. c. Lencia Methis Minerve Motos dcoche Nash Oldsmobile Overland Peck ard peugeot Prag Rendult Rolls-Royce Royal- End eld Ruclge- Whitworth Saelmson Sqroléd Steyr Studebaker Stutz Teatro Willys Knight General Motors i 5 Se! Des wirtscheftlich betriebene Kraftfahrzeug ist für seinen Besitzer des heste Erwerbsinstrument gerade in schwersten Zeiten! Aber jeder muß des Kraftfahrzeug wählen, dessen Betriebskosten seinem Geldbeutel entsprechen und dessen leistungen seinen Berufsansprüchen genügen. Damit erföllt er die wesentlichste Voraussetzung, um sich vor kostspieligen Uberroschungen zu bewahren. Kraftfahrzeug- industrie und- Handel liefern in Deutschland Fahrzeugtypen för alle, auch die bescheidensten Bedörfnisse. Deshalb ist heute mehr denn je Gelegenheit gegeben, eine zweckentsprechende Wahl beim Kroftfahr- zeuglduf zu treffen. Nicht Spitzenleistungen, sondern gute Durchschnittsleistungen, nicht Höchst- geschwindigkeiten, sondern gute Reisegeschwindigkeiten machen des Kreft. fahrzeug zum wirtschaftlichen, zeit- u. geldsparenden Beförderungsmittel, Kein Krafffahrzeugbesitzer solſte durch öbereilte Stillegung die Amorti- sation seines Fahrzeuges verhindern. Aber: Entscheidend för die Ausbeute eines jeden Fahrzeuges ist wirtschaftlicher Fahrbetrieb! SHkll Benzin und des Shell Spezielgemisch Dynamin entsprechen, jedes für sich, in idealer Weise den Anforderungen des modernen Kraftfahrzeuges. SHE AUrooklk, deren sechs Qualitäten auf alle Motortypen und alle Jahreszeiten abgestimmt sind, gewährleisten vollkommene Schmierung. Unsere Produkte sind entstanden in jahrzehntelanger Arbeit und Erfah- rung und in Angleichung an den ständigen Fortschritt in der Kreftfahr- zeugindustrie. in unseren fabriken, welche die bedeufendsten ihrer Art in Deutschland sind, Werden unsere Produkte fortlaufend durch fachleute öberwacht. Deauerbeanspruchungen durch Fahr- und Verbrauchs- Versuche sowie fort- cdeuernde Zusemmenorbel mit der Kraftfahrzeugindustrie dienen der praktischen Ergänzung unserer Forschungen, deren ständiges Ziel es ist: höchsten Nutzeffekt bei wirtschaftlichem Fahrbetrieb — Skill SETRIEBSSTOFFE SHETTL AUTOOETIE Rhencinia-Osseg Mineralölwerke.-G. 5. Seite Nummer 474 3 Abend · Ausgabe Handball der Turner Die Ergebniſſe der badiſchen Meiſterklaſſe Bei der durchweg ungeklärten Lage in allen Gruppen konnte es nicht ausbleiben, daß die letzten Vorrunden⸗ ſpiele einen harten und vielfach auch einen überraſchenden Verlauf nehmen. So brachte auch der vergangene Sonntag wieder eine ganze Anzahl von unerwarteten Ergebniſſen, wobei insbeſondere auffallend iſt das gute Abſchneiden der in die Meiſterklaſſe neu aufgeſtiegenen Mannſchaften. Neben dem bereits veröffentlichten Verlauf der Spiele in Gruppe 1 verdient die Gruppe 2 beſondere Be⸗ achtung, da dieſelbe von jeher zu den ſpielſtärkſten zählte. Dort iſt der Neuling TV Rot mit an der Spitze zu fin⸗ den. Nach dem Unentſchieden am Vorſonntag gegen den Kreismeiſter kommt der Sieg über Polizei Heidelberg nicht überraſchend. 62 Weinheim blieb auch in Nußloch erfolgreich. Das Durlacher Lokaltreffen in Gruppe 3 en⸗ dete nach torreichem Verlauf auch überraſchenderweiſe für den Turnverein. In Gruppe 4 bewies auch Jahn Offen⸗ burg über den ſpielſtarken Karlsruher TW 1846 ſeine auch in dieſem Jahre anhaltende vorzügliche Verfaſſung, während der MV eine kataſtrophale Niederlage durch die Polizei einſtecken mußte. In der Gruppe 5 iſt der TV Lahr beſtändiger, als im letzten Jahre, er blieb weiterhin ohne Punktverluſt an der Spitze. Schutterwald und Nonnenweier teilten ſich in die Ehre des Tages. Die Meiſterklaſſen⸗Ergebniſſe ſind Gruppe 1: T Hockenheim— Tgde. Ketſch:1; Tgde. Heidelberg— TV 1846 Mannheim:8; Tg. Rheinau— Dag. Oftersheim:3 Gruppe 2: Polizei Heidelberg— T Rot 718; Jahn Nußloch— 62 Weinheim 216. Gruppe 3 TV Durlach— Tbd. Durlach:4; Tgde. Pforzheim— TV Brötzingen 118. Gruppe 4: Jahn Offenburg— Karlsruher TW 1846 :4; Tbd. Gaggenau— Tgde. Offenburg:12; MTV Karlsruhe— Polizei Karlsruhe:15. Gruppe 5: TV Lahr— TB Meiſenheim 611; TV Schut⸗ terwald— TV Nonnenweier 515. Turnerinnen⸗ Handball TV Leutershauſen— TV 1846 Maunheim 32 Die Turnerinnen des TW 1846 weilten mit einer kom⸗ binierten Elf beim Turnverein Leutershauſen zu einem Freunoſchaftsſpiel, welches den Einheimiſſchen durch ihren größeren Eifer einen knappen Sieg brachte über die tech⸗ niſch beſſeren Turnerinnen aus Mannheim. Süddeutſche Golfwoche Der Abſchluß Unter einer zahlreichen Beteiligung fand bei prächtigem Herbſtwetter am Sonntag die ſüddeutſche Golfwoche in Frankfurt ihren Abſchluß. Ausgetragen wurde ein Zähl⸗Wettſpiel über 36 Köcher, in dem es recht ſcharfe Kämpfe gab. Das beſte Brutto⸗Ergebnis erzielte Nora Benzinger(8. Vorg.) mit 173 Schlägen. Es folgten R. Klar(18 Vorg.) mit 178 und R. Merton jr.(22 Vorg.) mit 190 Schlägen. Das beſte Netto⸗Ergebnis erreichte Landauer⸗ Wiesbaden(42 Vorg.) mit 152, Frau Haugk(32 Vorg.) mit 155 und Frau Seeger(40 Vorg.) mit 156 Schlägen. Tennis⸗Turnier in Meran Menzel ſchlägt Hänſch leicht Der junge Dresdner Hänſch errang im Herren⸗Ein⸗ zel um die Meiſterſchaft von Meran zwei ſchöne Erfolge; er ſchlug zunächſt Bankfield:1.:4 und anſchließend den Engländer Hillyard 612,:6,:2 und erreichte da⸗ mit die Vorſchlußrunde. Unter den letzten Vier befindet ſich außerdem bis jetzt noch der Deutſche Meiſter Roderich Menzel der Ungarns Altmeiſter don Kehrling 614, 517,:6 hinter ſich ließ ferner der Wiener Matefka, der den Tſchechen Marſalek mit etwas Glück:5.:2 aus dem Rennen warf und der Franzoſe Duplaix der 816, 624 mit ſeinem jungen Landsmann Leſu eur überraſchend leicht fertig wurde. Im zweiten Entſcheidungsſpiel um den„Lenz⸗ Pokal“ blieb die Verteidigerin Frl. Pa⸗ ot:2,:6, 624 über die Franzöſin Adamoff er⸗ folgreich. Im Gemiſchten Doppel kamen Frl. Krah⸗ win kel⸗Salm:2,:6, 613 über Adamoff⸗Hill⸗ hard in die Vorentſcheidung. Das letzte deutſche Paar Frl. Huß ⸗München— Hänſch wurde von Payot⸗ Fiſher:2.:1 geſchlagen und Dyſon e— Glaſſer ſetzten ſich:4,:5 über Hammer⸗Gaslini weg. Die Spiele beim Internationalen Tennisturnier in Meran ſind nunmehr bis zu den Entſcheidungen gediehen, ſd daß noch mit einer programmäßigen Beendigung gerechnet werden kann. In der Herren⸗Meiſterſchaft von Meran ſpielte ſich der Berliner Haenſch durch einen beachtenswert leichten Sieg von 614, 614 über den Fran⸗ zoſen Duplaix in das Finale durch, wo er auf den Deut⸗ ſchen Meiſter Roderich Menzel trifft, der Mateyka mühe⸗ los:2,:0 hinter ſich ließ. 5 Im Damen⸗Einzel um den Lenz⸗Pokal ſtehen ſich Hilde Krahwinkel und die Schweizer Meiſterin Pafot gegenüber, die je zwei Siege verbuchen konnten. Fräulein Krahwinkel bezwang nach Kampf die Fran⸗ zöſin Adamoff 316,:4,:3, und Frl. Paſot war mit 725,:2 über die Polin Jedrzejewſka erfolgreich. Das Internationale Tennisturnier in Meran kongte trotz eifrigſten Spielbetriebs nicht beendet werden, denn am Sonntag fielen erſt zwei Entſcheidungen. Im Finale um die Meiſterſchaft von Meran reichte das Können von Haenſch nicht aus, um den Deutſchen Meiſter Ro⸗ derich Menzel zu ſchlagen. Mit 62,:1,:0 errang der Deutſchböhme einen leichten Sieg. Den erſten Preis im Herrendoppel holten ſich Fiſher⸗Leſoeur, die auf dem Wege zur Schlußrunde Artens⸗ von Kehrling 613, 614 hinter ſich ließen und den Endkampf gegen die Franzoſen Glaſſer⸗Duplaix :3,:2 zu ihren Gunſten entſchieden. Im Gemiſchten Doppel erreichten Frl. Paiot⸗ Fiſher die Schlußrunde⸗Siege über Frau Schom⸗ bDurgk⸗Mateyka 416,:1:3 und über Frl. Bau m⸗ garten ⸗Malecek 977, 613, wo ſie von Frl. Dyſon⸗ Glaſſer erwartet werden, die Frau Friedleben⸗Artens :6,:4, 611 abfertigten. Im Damendoppel ſtehen Frau Rezuicek⸗Frl. Horn nach ihrem 621,:4⸗Sieg über Frl. Deutſch⸗Frl. Jedrzejewſka als erſte in der Schlußrunde. Amerika entdeckt eine Rekordathlelin Amerika ſcheint die Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele in Los Augeles nicht nur mit verdoppeltem Eifer und großem Aufwand, ſondern auch mit einigem Glück zu betreiben. Neben dem bemerkenswerten Nachwuchs in der Leichtathletik der Männer hat nach dem offiziellen Organ des Amerikaniſchen Leichtothletik⸗Verbandes„The Amator⸗ Athletie Union“ Amerika auch eine Leichtathletin rechtzeitig entdeckt, die das Zeug zu olympiſchen Siegen in ſich hat. Es handelt ſich um Frl. Bobe Digrickſon, die beim Baſeballſpiel entdeckt wurde und nach ſechsmong⸗ tigem Training hervorragende Leiſtungen auf allen leicht⸗ alhletiſchen Gebieten erreichte. Sie ief bei den Frauen⸗ meiſterſchaften in Jerſey City 80 Meter Hürden in 12, (Weltrekord Sek.), die 100 Vords in 11 Sek., die 100 Meter in l Sek., im Diskuswerſen erreichte ſie 42,67 (Weltrekord 39,62 Meter) und im Speerwerfen 40,667 Meter [Weltrekord 42,28 Meter). Außerdem ſoll ſie ober auch im Basketball, Golf, Tennis und— Boxen und Tanzen den Durchſchnitt weit überragen. Zu einem ſolchen Genie kann man den Amerikanern nur gratulieren. as vrn dieſen Leiſtungen in Los Angeles übrig bleibt, wird ſich noch erweisen. eee b ee Ringkämpfe in der Ober⸗ und Kreisliga ASW Ladenburg— 1. Ag Pirmaſens:10— V Schifferſtadt— Sung Ludwigshafen 17:2— SK : Roland Pirmaſens— Bf 86 Mannheim:11 u.:11 Mit den Treffen ASW Ladenburg gegen 1. AK Pirma⸗ fens und Vfͤ Schifferſtadt gegen Sun Ludwigshafen wurde am Sonntag die Vorrunde der Oberliga im Bezirk Unterbaden⸗Pfalz beendet. Der Athletik⸗ Sport⸗Verein Ladenburg konnte auf der ein⸗ heimiſchen Matte gegen den 1. Athleten ⸗Klub Pirmaſens, der dieſen Kampf in ſtärkſter Aufſtellung beſtritt, einen Achtungserfolg erzielen. Der Neuling er⸗ wies ſich hierbei als durchaus gleichwertig, lediglich die größere Routine der Gäſtemannſchaft ließ dieſe zu einem knappen 10:8 Sieg kommen. Die Kämpfe ſtanden auf einer ſportlich hohen Stufe, ſie waren abwechflungsreich, aber auch ſehr hart und ſtets fair. Einer Vereinbarung gemäß trug der Vfͤ 86 Mann⸗ heim den Vor⸗ und Rückkampf gegen den Sport⸗ klub Roland Pirmaſens in der Kreisliga am Samstag abend in Pirmaſens aus. In beiden Kämpfen war die Mannheimer Ringerſtaffel, in der erſtmals wieder E. Adam im Bantamgewicht Verwendung gefunden hatte, erfolgreich, obgleich ſie durch den Pirmaſenſer Kampfrichter benachteiligt wurde. Im Vorkan ußten ſich die durch Renner verſtärkte Roland ˖ t:11 und im darauf folgenden Rückkampf:11 geſchlagen bekennen. Die Er⸗ gebniſſe wären bei einwandfreier Kampfleitung weit höher zu Gunſten der Mannheimer ausgefallen. Das Mann⸗ ſchaftstreffen wurde im vollbeſetzten Saal Stegmann in Pirmaſens unter der Leitung des Kampfrichters Maier vom 1. Arn Pirmaſens ausgetragen. Beide Kämpfe ſtan⸗ den im Zeichen der klaren Ueberlegenheit, der ſowohl tech⸗ niſch wie taktiſch beſſeren MannheimerSieben, die eine weit beſſere Leiſtung aufbrachten als vor acht Tagen im Kampfe gegen den Sportverein Heidelberg. ASW Ladenburg— 1. An Pirmaſens:10 Bantamgewicht: Schmitt⸗Ladenburg— Ernſt⸗Pirmaſens. Ernſt lag bereits durch zwei Hüftſchwünge in der zweiten Halbzeit in Führung, als es ihm kurz vor Ablauf des Kampfes nach 19 Minuten gelang, den verletzten Schmitt durch Hüftſchwung endgültig auf die Schultern zu bringen. Federgewicht: Fiſcher⸗Ladenburg— L. Gaubatz⸗Pirmaſens. In den erſten drei Minuten griff Gaubotz ſtürmiſch an und ſammelte ſich Punkte, die Fiſcher im weiteren Verlauf des Kampfes trotz guter Leiſtung in der Zwangshocke nicht ganz aufzuholen vermochte. Punktſieger Gaubatz. Leichtgewicht: W. Engel⸗Ladenburg— Gehring⸗Pirmaſens. Gehring bril⸗ lierte von Beginn an mit Ausheber, Armſchlüſſel⸗ und Armfeſſelgriffen, wobei er Engel in kritiſche Lagen brachte. Engel konnte aber ſtets entrinnen und wurde gegen Ende aggreſſiv im Angriff. Es war aber zu ſpät, Gehring konnte den Vorſprung halten und wurde Punktſieger. Welter⸗ gewicht: Sauer⸗Ladenburg— O. Gaubatz⸗Pirmaſens. Schon am Anfang kam der Ladenburger bei einem finniſchen Hüftſchwung ſeines Gegners in Gefahr. Auch ein Aus⸗ heber und Ueberwurf wurde für ihn kritiſch. Den folgenden Ausheber parierte Sauer in feiner Weiſe mit einem Arm⸗ zug, der den Pirmaſenſer in die Brücke zwang. Sauers Ausheber mit Ueberwurf wäre ihm beinahe zum Ver⸗ hängnis geworden. Noch einmal kam Sauer durch Aus⸗ reißer ſeines Gegners in Gefahr, um dann durch geſchicktes Abfangen eines Armzuges in 19.45 Minuten Sieger zu werden. Mittelgewicht: G. Engel⸗Ladenburg— Letzelter⸗ Pirmaſens. Sieger Engel durch Abfangen eines Selbſt⸗ fallers von Letzelter, der ſich dabei in einer flachen Brücke und nicht auf den Schultern befand. Der Abpfiff des Kampfrichters wor verfrüht. Halbſchwergewicht: Stahl⸗ Ladenburg— Hartmuth⸗Pirmaſens. Stahls Soubleſſe lan⸗ dere am Mattenrond und ſah für ihn ſehr brenzlich aus. Der beſonders von Stahl mit einem bei ihm ſelten ge⸗ ſehenen Elan geführten Kampf ſpielte ſich mit kurzen Unterbrechungen meiſtens in der Bodenlage ab. Hartmuth konnte nach einem Ueberſtürzer von Stahl, ſich aus der kritiſchen Lage gerade noch retten. Stahl blieb weiter durch Armzug und Aufreißer überlegen, ohne aber eine vor⸗ zeitige Entſcheidung herbeiführen zu können. Er mußte ſich mit einem hohen Punktſieg begnügen. Schwergewicht: Höttgen⸗Ladenburg— Pogoniatz⸗Pirmoſens. Ein Angriff des Ladenburgers nützte Pogoniatz geſchickt aus und ſiegte durch Nackenhebel in 1,05 Minuten. Sg Roland Pirmaſens— Bf 86 Mannheim Vorkampf:11, Rückkampf:11 Bautamgewicht: Andres⸗Pirmaſens— Adam⸗ Mannheim. Andres hatte gegen den ſtändig angreifenden Mannheimer keine Chancen und blieb bis zuletzt defenſiv. Adam wurde überlegener Punktſieger. Federgewicht: Hafner⸗Pirmaſens — Münch⸗Mannheim. Von Beginn an ſah man beider⸗ ſeits ſtürmiſche Angriffe, die aber nicht zum Ziele führ⸗ ten. Hafner überſchritt mehrmals die Grenzen des Er⸗ laubten, ohne verwarnt zu werden. Obwohl Münch von der Zwangshocke ab mehr vom Kampfe hatte, erhielt Haf⸗ ner den Punktſieg. Leichtgewicht: Letzelter⸗Pirmaſens— Thomas⸗Mannheim. Der körperlich ſtark überlegene Pir⸗ maſenſer konnte Thomas in der 6. Minute mit einem Ausheber überrumpeln und auf die Schultern legen. Weltergewicht: Seim⸗Pirmaſens— Hch. Johann⸗Mann⸗ heim. Seim, der dauernd verteidigen mußte und auch techniſch dem Mannheimer in keiner Weiſe gewachſen war, erſetzte dieſen Mangel durch robuſte Kraft und wenig faires Ringen. Johann wurde Punktſieger. Mittel⸗ gewicht: Türk⸗Pirmaſens— Walz⸗Mannheim. Walz brachte ſeinen Gegner durch Armfeſſelgriffe wiederholt in Gefahr, um dann in 2½ Minuten durch ſeitlichen Auf⸗ reißer und Eindrücken der Brücke, endgültig zu ſiegen. Halbſchwergewicht: Renner⸗Pirmaſens— Rudolph⸗Mann⸗ heim. Gleich zu Anfang brachte der BfͤKler ſeinen Gegner durch Untergriff in die Brücke, aus der ſich dieſer am Mattenrand retten konnte. Jedoch nach 2 Minuten war des Pirmaſenſers Schickſal bei dem gleich ausgeführten Griff von Rudolph beſiegelt. Schwergewicht: Völker⸗Pirma⸗ ſens— Weber⸗Mannheim. Den Angriffen Webers entzog ſich Völker durch Mattenflucht. Weber ſteuerte bereits einem ſicheren Punktſieg zu, als Völker trotz Abpfiff des Unparteiiſchen außerhalb der Matte einen Untergriff an⸗ ſetzte und Weber, der ſich infolgedeſſen nicht zur Wehr ſetzte, auf die Schultern warf. Der Kampfleiter ließ trotz Proteſt dieſe Entſcheidung gelten. Beim Rückkampf wurde Adam⸗Mannheim wieder haushoher Punktſieger über Andres⸗Pirmaſens. Im Federgewicht parierte Hafner die ſcharfen Angriffe Münchs⸗ Mannheim und konnte ſich in der Zwangshocke durch 2 Armzüge Vorteile verſchaffen. Münch riskierte in den letzten 4 Minuten im Standkampfe alles, lag ſtändig im Angriff, ohne aber an dem Punktſieg ſeines Partners etwas ändern zu können. Im Leichtgewichtstreffen revan⸗ chierte ſich Thomas für die im Vorkampf erlittene Nieder⸗ lage und überrumpelte Letzelter⸗Pirmaſens in Abwehr einer Soubleſſe in 2 Minuten, ſo daß dieſer glatt auf die Schultern fiel. Im Weltergewicht ging Seim⸗Pirmaſens diesmal mehr aus ſich heraus, jedoch ohne etwas zu er⸗ reichen. Der Kampf war ziemlich ausgeglichen, wenn auch Johann meiſtens den Angriff diktierte. Trotzdem erhielt Seim den Punktſieg für beſſere Arbeit zugeſprochen. Im Mittelgewicht mußte ſich Türk⸗Pirmaſens wiederum von Walz⸗Maunheim, diesmal durch doppelten Armſchlüſſel⸗ griff, nach 3 Minuten von den Schultern erheben. Rudolph⸗ Mannheim brachte auch diesmal wieder ſeinem Gegner Renner⸗Pirmaſens bereits nach 3 Minuten durch Stützgriff eine Niederlage bei. Im Schwergewicht war Weber dauernd im Angriff, während der 25 Pfund ſchwerere Völker⸗Pirmaſens mehr defenſiv kämpfte. Dennoch erhielt der Pirmaſenſer den Punktſieg für beſſere Arbeit. K. C. Rugby⸗Großkampf in Heidelberg Heidelberger Ruderklub— Sportklub Frankfurt 1880:16 Mit großem Intereſſe erwartete die Heidelberger Rugby⸗Gemeinde das heutige Freundſchaftsſpiel zwiſchen obigen Vereinen, da es einen gewiſſen Gradmeſſer in der Spielſtärke zwiſchen den Main⸗ bzw. Neckarkreis⸗Vereinen abgeben ſollte. Der ſüdd. Meiſter, Sportklub 1880, der im Spiel um die deutſche Meiſterſchaft ſtark enttäuſchte, hat nicht mehr die gleiche Fünfzehn, wie im Frühjahr, im Training, ſondern er hat auf Grund des auf beſondere Umſtände zurückführenden Verſagens einzelner Spieler im Meiſterſchaftsſpiel ſeine Mannſchaft vollſtändig neu aufgebaut und dabei auf jüngere Spieler aus den unteren Mannſchaften, die ſeit kurzem unter der Leitung des Oxford Greyhounds Spielers Lovegrove, ſtehen, zurück⸗ gegriffen. Dieſen jungen engliſchen Studenten, der übrigens in einem hieſigen Betriebe ſeine praktiſchen Studien fort⸗ ſetzt, hat man ſchon des öfteren in den Greyhounds⸗ Spielen in Frankfurt und Heidelberg bewundern dürfen. Seine Spielweiſe iſt äußerſt elegant, dabei entſaltet er eine Sicherheit in der Ballbehandlung, wie man ſie ſelten ſieht. Ein derartiger Klaſſeſpieler bringt Syſtem in eine Mannſchaft, wie wir es ebenfalls bei dem franzöſiſchen Internationalen, Verger, zu verzeichnen hatten. Ruderklub trat heute ohne Pfersdorf an; auch waren einzelne Poſten mit jüngeren Spielern beſetzt, die wohl ſehr eifrig bei der Arbeit waren, aber nicht die nötige Routine beſaßen, um ſich gegen einen wiedererſtarkten Gegner zu behaupten. Hinzu kam, daß Botzong manchmal ſehr mangelhaft unterſtützt wurde, erſt nach Platzwechſel wurde das Zuſpiel beſſer. Peters und Loos konnten auch diesmal wieder reſtlos gefallen. Trotzdem bewegt ſich die Mannſchaft in aufſteigender Linie und es iſt zu erwarten, daß die Fünfzehn bald wieder günſtigere Reſultate erzie⸗ len wird. Das Spiel wurde von Anfang bis Ende ſehr flott, nach einigen Minuten gegenſeitigen Abtaſtens, ſehr offen und kameradſchaftlich durchgeführt. Auch rein techniſch konnte man mit dem Gebotenen recht zufrieden ſein. Derartige Spiele können das Publikum erwärmen und nicht zuletzt den Weg für einen größeren Intereſſentenkreis ebnen. Der Spielverlauf war recht anregend und brachte den Gäſten erſt nach der Pauſe den verdienten Sieg. Ruder⸗ klub ging durch einen verwandelten Straftritt in Füh⸗ rung, dem kurze Zeit darauf ein Straftritt der Gegenſeite folgte. Frankfurt hatte in den erſten Minuten mehr vom Spiel, ſeine Paſſings waren äußerſt ſchnell und ſtets ge⸗ fährlich. Die wenigen Bälle, die Klub aus dem Gedränge brachte, wurden nicht richtig verwertet. Gegen eine ſchnelle Hintermannſchaft kann man mit Alleingängen nicht viel ausrichten. Bei ſchnellerem Abſpiel des Balles auf die richtige Seite hätten unbedingt Erfolge erzielt werden müſſen. Frankfurt erzielte bis zur Pauſe einen durch Land⸗ graf errungenen Verſuch, den Lovegrove ohne große Mühe zum Treffer erhöhte. Nach der Pauſe liegen die Ruderer etwas mehr im Angriff, Leipert, der bis jetzt wenig beſchäftigt wurde, erzielte im glänzenden Lauf für ſeine Farben einen Ver⸗ ſuch, deſſen Erhöhung mißlang. Frankfurt glänzte in der Folgezeit durch wundervolle Dreiviertelangriffe, die ſich durch zwei weitere Verſuche, von denen Lovegrove einen zum Treſſer erhöhte, auswirkten. Ein Sprungtritt des⸗ ſelben Spielers verfehlte knapp ſein Ziel. Frankfurt: Bockenheimer, Kiefer, Lovegrove, Ratſcheck, Prinz, Landgraf, Volz, Marx, Burkhardt, Leuchs, Lehner, Rupp, Metzger, Stark, Wagner. Ruderklub: Königsberg, Heuſer, Badſtübner, Botzong, Leipert, Loos, Peters, Wartmann, Rapp, Mayer, Dr. Schlatter, Grünberg, Olbert, Rom, Wunderle. Sportklub Neuenheim— Heidelberger Turnverein 16:0 Das Verbandsſpiel zwiſchen obigen Gegnern endete mit 16:0 Punkten zugunſten Neuenheims, nachdem das Spiel bis zur Halbzeit unentſchieden ſtand. We. Deulſche Rugby ⸗Niederlage in Paris Ruder⸗Geſellſchaft Heidelberg 2313 geſchlagen Die Ruder⸗Geſellſchaft Heidelberg folgte am Sonntag einer Einladung zu einem Freundſchaftsſpiel gegen CAS. in Paris. Die Süddeutſchen leiſteten zwar den Fronzoſen erbitterten Widerſtand, wurden aber im Endergebnis doch mit 23:3(10:3) hoch geſchlagen. Vor 3000 Zuſchauern waren die Heidelberger vor der Pauſe ſtändig im Angriff, doch gelang es ihnen nur einmal einen Verſuch durch den Internotionalen Pfliſter 2 zu legen. — — T. V. 1846 Mannheim FT. VB. Franken⸗ thal:1(:9 Einen ſchönen Erfolg erzielte am Sonntag der Mann⸗ heimer T 1846 gegen den TV Frankenthal. Der Sieg war auch in dieſer Höhe völlig verdient, den die Platzherren haben durch die Einſtellung verſchiedener jüngerer Leute eine beachtliche Niveaubeſſerung zu verzeichnen. Die Mann⸗ ſchaft iſt bedeutend ſchneller und ſtcherer geworden, die neuen Leute(Torwaxt, linker Läufer und Halblinks) ge⸗ hören bereits mit zu den Beſten der Elf. Die Schußſicher⸗ heit des Sturmes muß ſich jedoch noch beſſern. Die Gäſte konnten ſich nicht zuſammenfinden; nur in gelegentlichen Durchbrüchen konnten ſie gefährlich werden. Hier waren Halblinks, rechter Verteidiger und Torwart die beſten Leute. Seidel erzielte ſchon bald nach Spiel⸗ beginn den Führungstreffer für 1848, kurz vor Halbzeit glich Halblinks für Frankenthal aus. Nach dem Wechſel kamen die Platzherreun durch Weber, Schröder(2) und Slenvoigt(2) zu weiteren fünf Treffern, von denen drei innerhalb der letzten vier Minuten vor Spielende fielen. 142. Jahrgang/ Nr. 472 Vox-Klubkampf VfL Neuſtadt— 08 Mannheim:5 Die beiden Boxklubmannſchaften von VfL Neuſtadt und 08 Mannheim ſtanden ſich am Samstag abend in der Schillerhalle in Neuſtadt in einem Vereinsboxkampf, der recht gut beſucht war, gegenüber. Bf Neuſtadt konnte mit ſeiner Mannſchaft:5 gewinnen. a Im Papiergewicht ſiegte Herberger 08 Mannheim über Helmſtätter Neuſtadt nach Punkten.— Der Kampf im Jugendmittelgewicht zwiſchen Würth⸗os und Grüner⸗Vfe mußte wegen dauernder Zwiſchenrufe des Publikums aß⸗ gebrochen werden.— Im Leichtgewicht trennten ſich Ne⸗ lius⸗ s und Scheu⸗Neuſtadt unentſchieden.— Im Welter⸗ gewicht ſiegte Heim⸗Neuſtadt durch k. o. gegen Barth 2 von 68.— Im Mittelgewicht konnte Hähn⸗Neuſtadt gegen Diehm⸗Os nach Punkten gewinnen.— Im Halbſchwer⸗ gewicht ſiegte Weiß⸗Neuſtadt über Ziemer 08 ebenfalls nach Punkten.— Im Schwergewicht ſiegte Mannheim durch Thies, der Hack⸗Neuſtadt ſicher ſchlug. Endergebnis :5 für Neuſtadt. Dübbers bleibt Deutſcher Meiſter Der Hauptkampf in der Dortmunder Weſtfalenhalle um die Deutſche Leichtgewichtsmeiſterſchaft führte über 12 Run⸗ den den Meiſter Franz Dübbers⸗Köln(120 Pfund) und Paul Czirſon⸗Berlin(120.1 Pfund) zuſammen. Düb⸗ bers errang einen ganz überlegenen Punktſieg, und nur der Gong rettete den Berliner in den letzten Runden mehrmals vor dem k. o. Czirſon wehrte ſich ſehr tapfer, mußte von der 6. Runde ab wiederholt bis neun zu Boden, konnte aber trotzdem in der letzten Runde noch bei einem ſtürmiſchen Endſpurt den Kölner am Auge verletzen, das am Anfang des Kampfes bereits angeſchlagen war. Der Punktſieg von Dübbers war durchaus verdient und beide Boxer erhielten für ihren lebhaften und intereſſanten Kampf großen Beifall. Im Schlußkampf trafen ſich der Deutſche Weltergewichts⸗ meiſter Guſtav Eder⸗Dortmund und der Belgier Desmedt. Der Kampf war im allgemeinen ziemlich farh⸗ los. Eder holte in der zweiten Hälfte klare Vorteile heraus, war aber zum Schluß ziemlich matt; doch konnte der friſchere Belgier den fPunktſieg des Deutſchen Mei⸗ ſte rs nach zehn Runden nicht mehr gefährden. Jöldeak⸗Hamburg Europameiſter im Weltergewicht Bei den Europameiſterſchaften im Freiſtilringe n in Bu dapeſt konnte der Hamburger Földeak im Wel⸗ tergewicht den Titel an ſich bringen, da der Ungar Zombory zum entſcheidenden Endkampf am Sonntag abend wegen einer Fußverletzung nicht antreten konnte.— Zwei⸗ ter wurde Zombory, Dritter der Belgier Rooſen. Im Federgewicht wurde der Finne H. Pihla⸗ jamäki Europameiſter, und im Leichtgewicht er⸗ rang Minder ⸗ Schweiz den Sieg. Zabala läuft Weltrekord 30 Kilometer in:42:31, Der auf einer längeren Urlaubsreiſe in Wien weilende argentiniſche Meiſterläufer Juan Zabalg unternahm am Samstag auf dem WAff⸗Platz in Hütteldorf bei Wien ſeinen angekündigten Weltrekordverſuch über 30 Kim. der überraſchenderweiſe von Erfolg gekrönt war. Zabala ver⸗ beſſerte die bisherige Höchſtleiſtung des Finnen Sipila brit:43:0/8 um über eine halbe Minute auf:42:81, Der Argentinier lief gegen eine drei mal 10 Klm.⸗Staffel der beſten öſterreichiſchen Langſtreckenläufer und erzielte bei einem ſehr gleichmäßigen Tempo folgende Zwiſchen⸗ zeiten: 3 Klm. in 932, 5 Klm. in 16:10; 10 Klm. in 32754 25 Klm. in:24:15. Der Berliner Schlittſchuhklub in Paris Der Berliner Schlittſchuhelub konnte ſein Eishockey⸗ ſpiel im Pariſer Sportpalaſt gegen den Reacing Club de France mit:1 gewinnen. Der Berliner Ball konnte 2 und Jänecke 1 Tor ſchießen. Beide gewannen das Spiel in erſter Linie dank ihret großen Schnelligkeit. Das Publikum geriet auch diesmal wieder in Aufregung, da ſich die franzöſtſchen Spieler wie⸗ derholt große Verſtöße leiſteten. Mannheimer Flieger auf auswärtigen Flugtagen erfolgreich Am Sonntag beſtritten die Kunſtflieger des bad.⸗pfälzi⸗ ſchen Luftfahrtvereins Mannheim den Hauptteil des Pro; gramms des Großflugtages in Da vm ſta dt. Es war die Möglichkeit gegeben, in Konkurrenz zu treten mit der deutſchen Kunſtflugmeiſterin Lieſel Bach aus Köln u. 3. mehr. Der Vergleich mit den großartigen Leiſtungen der Mannheimer Kunſtflieger Bihlmaier und Chriſt, die wie erinnerlich am hieſigen Flugtag ſchon hervortraten, war beachtlich. Beſonders das Geſchwader⸗Luftexerzieren in präziſeſter Form in Rückenlagen, Turns und Rollen und die drei Loopings von Bihlmaier mit abgeſtelltem Motor, alſo im Segelflug, ſind viel bewundert und beifälls⸗ mäßig anerkannt worden. Schließlich ſtellte Mannhein zu einer der Hauptnummern des Programms, dem ſogen. Schleppſegelflug— es wurde ein Segelflugzeug hinter einem Motorflugzeug vom Flugplatz vor den Zu; ſchauern hoch in die Wolken geſchleppt— das Segel: flugzeug. In eleganter Art und Sicherheit erhob ſih die kleine wendige Maſchine über ſein Schleppflugzeugz, warf in etwa 255 Meter über Starthöhe das Haltetau a und ſegelte am Abendhimmel über dem tauſendköpfigen Publikum, um in eleganter Kurve vor dem Startplatz der Maſchinen wieder zu ſeiner Ausgangsſtelle zurückzukehren, Wie wir hören, ſtarten die Mannheimer Flieger an kommenden Sonntag in Wiesbaden. Stand des Kreiſes Unterbaden In unſerer heutigen Morgenausgabe war bei der Kreis liga Unterbaden die Tabelle der A⸗Klaſſe gebracht worden, Nach den Spielen am Sonntag weiſt die Tabelle des Krei⸗ ſes Unterbaden folgenden Stand auf: Vereine Spiele gew. unentſch. 5 Tore Punkte Weinheim e Friedrichsfeld 9 7 1 55 20.5 155 Feudenheimm 9 7— 2 32.8 1424 F„ 3 216 1 Käfers 9 6 55 3 20.15 1256 Neckarſtadt 9 4 2 3 18.25 108 07 Mannheim 9 3 3 3 18:20 Phönix Mannheim 9 3 2 14 195 9040 Nedkarhauſen 0 3— 2 1922 dings? 2 1 5 16.25 5411 Heddesheim 9 2 1 6 1623 543 D ie 9„ 3 6 1380 35 1913 Mannheim 9— 1 8.81 117 TTT... tt— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. eee e Dr. Stefan Kayſer ſcommunalpolitik u. gokales: Richard Schönfelder Ero u. Vermiſchtes Willy Müller- Handelstell; Kurt Ehmer Geach und alles übrige Sanz a rchen. Anzeigen and geſcheflucz 0 Filungen Into Fan de fämtich in Mannheim O. Heranegeee rucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zellu 5 G. m. b.., Mannheim R 1,—6 75 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto a 5 e um Run⸗ und Düb⸗ r der mals n der aber iſchen nfang J von ielten eifall. ichts⸗ elgier farb⸗ raus, ſchere tei⸗ fälzi⸗ en . ö. 2 ‚ 1 Montag, 12. Oktober 1931 ELS- N — * Neuen Mannheimer Zeitung Währungskämpfe auf der ganzen Linie Berliner Freiverkehr lebhafter und kursmäßig anziehend/ Neue Auswirkungen der Goldkriſe Berlin, 12. Okt.(Eig. Dr.) Zu Beginn der neuen Woche entwickelte ſich das Frei⸗ verkehrsgeſchäft weſentlich langſamer als man es ſonſt gewohnt war. Dies hing z. T. damit zuſammen, daß die Auslandsverküäuſe ab hente vollkommen dem Markte fehlen, und dadurch ſchon bei geringſter Nachfrage Materialmangel auftritt, wobei dann höhere Kurſe nur zögernd bewilligt werden. Im Laufe des Vormittags wurde das Geſchäft dann bei ſteigenden Kurſen ziemlich lebhaft. Einmal hatte hierauf der heutige Anmeldungstermin der Ablöſung zum Medio bei der Liquidationskaſſe einen Einfluß, da man das Beſtreben hat, die laufenden Enga⸗ gements weiter abzudecken, zum anderen löſte die geſtrige Schachtrede wieder Befürchtungen aus, die ſich in An⸗ lagekäufen ausdrückten. In Bankkreiſen verhält man ſich dieſer Schachtrede gegenüber weiter abwarten d, da ſie im Wortlaut noch nicht vorliegt. Man iſt ſich jedoch bharüber einig, daß bei der augenblicklichen Wirt⸗ ſchaftslage eine weitere Beunruhigung in dieſer Jorm zumindeſt un nötig geweſen ſei. Daß die Reichs⸗ bank Krediterleichterungen auf Grund der Wirtſchaftskriſe und zu deren Bekämpfung eingeräumt hat, hatte ſie ja ſchon vorher zugegeben. Trotz des vermehrten Noten⸗ umlaufes war aber das Preisniveau in Deutſchland nicht nur nicht geſtiegen, ſondern die Deflation hätte noch eher Jortſchritte gemacht. Da die Schweiz von nach der N33. das größte allen Nachbarn Deutſchlands Intereſſe an einer Geſun⸗ Jung der deutfſchen Wirtſchafſt habe, werden angeblich in Schweizer Kreiſen die Beſtrebungen der Reichsbank, das Zinsniveau zu ſenken, durch Zinserleich⸗ lerungen unterſtützt. Der Kampf um die Währungen geht weiter. Nachdem in den letzten Tagen Finnland erklärt hat, am Goldstandard feſtzuhalten, kommt heute eine andere Meldung, Rodeſien beſchloß eine Diskontierung der Gold⸗ währung, Spanien und Guatemala haben ſich eine Re⸗ glekungskontrolle über ihre Notenbanken geſichert, und Uruguay erklärte heute ein obligatoriſches Moratorium einer kommerziellen Verpflichtungen in ausländiſcher Währung. Das Moratorium wird bis zum 31. Dezember in Kraft bleiben und von da ab ſind die Schulden in mo⸗ natlichen Raten von je 20 v. H. bis zum 31. Mai 1932 zu tilgen. Auch in der heutigen BJ3⸗ Sitzung werden Währungsprobleme und Forderungen einer aktiven Zu⸗ ſummenarbeit aller Notenbanken im Vordergrunde der Piskuſſion ſtehen, da man eingeſehen hat, daß die großen Goldverſchtebungen der letzten Zeit eine immer weiter wachſende Gefahr für die Währungen aller Länder zu werden drohen. * London, 12. Okt.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe war zu Beginn ziemlich unsicher, aber im Verlaufe dann gut behauptet. Eiſenbahnaktien lagen ausgeſprochen feſt, deutſche Bonds waren kaum verändert. Am Londoner Deviſen⸗ markt vermochte ſich das Pfund zu befeſtigen und ſtellte ſich auf 3,39 gegen Dollar. Am Geldmarkt zeigte ſich für Tagesgeld zu 4 v. H. ziemlich rege Nachfrage. Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß der Newyorker Diskont weiter erhöht wird, da die letzte Er⸗ höhung durch die ſchnelle Aktion Frankreichs vom inter⸗ ngttongalen Standpunkt aus wirkungslos gemacht wurde. Nach Londoner Meldungen iſt der neun Millionen Pfumd⸗ Kredit der Bank von Frankreich an Spanſen um 1,2 Millionen unter der Bedingung er⸗ höht worden, daß die Rückzahlung in Gold⸗Pfunden zu er⸗ folgen hat. Die Bank von Frankreich hat damit ihre Mfundbeſtände und damit ihren Verluſt durch die Pfundent⸗ wertung um die genannten Beträge verringert. Am Weizen markt kam es unter dem Eindruck ber hauſſogünſtigen Büroberichte zu Preiserhöhungen. Das Eharter⸗Geſchäft für auſtraliſchen Weizen hat ſich beträcht⸗ lich beleben können. Zucker tendierte gleichfalls feſt, da ſich die Eigner infolge der geringen europätſchen Produk⸗ Honsſchätzungen reſerviert verhalten. Der Liverpooler 1 Baumwollmarkt eröffnete bei ſehr ruhtger Grund⸗ Die Bedeutung der Rheinſchiffahrt Baſel⸗VBodenfee — * Günſtige Ausſichten für Verwirklichung der Pläne Der Nordoſtſchweizeriſche Schiffahrts⸗ verband, der ſchon ſeit mehr als zwei Jahrzehnten ſeine Kräfte für die Verwirklichung der Schiffahrt Baſel—Boden⸗ ſee einſetzt, trat dieſer Tage in Rheineck zur 23. HV. zuſam⸗ men. Von Baſel bis Graubünden waren alle beteiligten Kontone vertreten, und auch zahlreiche Abgeſandte gus Deutſchland waren zugegen. Den Hauptbericht erſtattete Verbandsſekretär Dr. Krucker, und zwar über eine Um⸗ frage über die wirtſchaftliche Bedentung einer Rheinſchiff⸗ fahrt Baſel-Bodenſee in ihrem ſchweizeriſchen Einzugs⸗ gebiet. Nicht weniger als 350 Firmen haben die ihnen ge⸗ ſtellten Fragen beantwortet, ſo daß man zu beſtimmten An⸗ haltspunkten gelangt iſt. Die voraus ſichtlichen Schiff⸗ lahrts mengen oberhalb Baſel ſchweizeriſcherſeits dür⸗ ſen danach bergwärts ohne Durchfuhr mit 1/8 Mill. Tonnen, mit Durchfuhr mit 1,6 Mill. Tonnen angenommen werden, talwärts ohne Durchfuhr mit 250 000 To., mit Durchfuhr mit 320 000 To. Bet Teilung der vorausſichtlichen Bau⸗ koſten von etwa 110 Mill. Fr. würde die Schweiz alſo 50 Mill. beizutragen haben. Das Abgabeerträgnis reicht dus, 30 v. H. dieſer Belaſtung zu verzinſen und zu tilgen. Der andern Ausgabehälfte ſtünden die erreichbaren volks⸗ wirtſchaftlichen Werte gegenüber, vor allem die Fracht⸗ erſparniſſe, die ſich jährlich auf etwa 4 Mill. Fr. er⸗ mitteln laſſen, Aehnliche Erhebungen ſind auch auf deut⸗ ſcher und öſterreichiſcher Seite durchgeführt worden, und es wird nun die Aufgabe des nächſten Jahres ſein, aus den ge⸗ trennt vorgenommenen Unterſuchungen ein einheitliches Ge⸗ ſamtbild zu gewinnen. Die Umfrage iſt alſo durchaus er⸗ mutigend ausgefallen. Man darf daher annehmen, daß, bie die kechniſchen Vorausſetzungen für die Fortführung der Rheinſchiffahrt von Baſel bis zum Bobenſee durch den doſch fortſchreitenden Kraftwerkbau von Jahr zu Jahr mehr in Erfüllung gehen, auch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe für eine Verwirklichung dieſes Unternehmens beute ſchon im allgemeinen ſehr günſtig liegen. —— 160 Mill. Einzahlung für Dresdner Bank. Wie wir 55 zuſtändtger Stelle erfahren, hat ſich das Reichsfinanz⸗ liantertum im Benehmen mit der Reichsbank bereit er⸗ 1 den aus der begbſichtigten Ausprägung von Silber⸗ 10 nen anfollenden Gewinn in Höhe von 150 Mill. 805 einem feſtgelegten Tilgungsplan zur Einlöſung von babon weiſungen, die ſeinerzeit der Dresöoner Bank über⸗ geben wurden, zu verwenden Mit Die Uebernahme der Danatbank⸗Aktien perfekt.— Hilfe des Reichs an die Großindustrie. Der an⸗ 15 indigte endgültige Uebergang der 95/ Donatbank⸗ ſedt dr on eine Gruppe der Großinduſtrie iſt b urch Unterzeichnung der Verträge zuſtande gekommen. ler hat davon Abstand genommen, eine Erklärung dor⸗ 1 der veröffentlichen. Es wird uns jedoch erklärt, daß bekonerkauf auf der ſetnerzelt von der Reichsregterung 9 beſenebenen Grundlage erfolgt iſt. Danach bleibt es bei einem uebhernohmekurs von 125 v.., Vethank man in der Zwiſchenzeit über die Bedingungen Aae en gevflogen hake die ſech vieneſch auch an Urs bezogen haben mögen. Das Reich ſtreckt ſtimmung und ſtetiger Haltung, es gelangten Kauforders für Bombayer Rechnung zur Ausführung. Der Handel bekundet weiter reges Kaufintereſſe. Die Stimmung der Londoner City iſt von zu⸗ verſichtlicher Beſonnenheit. Man hat mit Be⸗ friedigung feſtgeſtellt, daß der Wahlkampf bisher nicht die befürchtete ungünſtige Wirkung auf das Pfund gebracht hat, und man hofft, daß dieſes ſich auch weiterhin auf dem gegenwärtigen Stand halten kann und damit ernſthafte Störungen vermieden werden können. Die wachſende Zu⸗ verſicht bezüglich der innerpolitiſchen Lage geht daraus hervor, daß die Mehrheit der Regierung bei den Wetten an der Börſe um das vorausſichtliche Reſultat erheblich ange⸗ zogen haben und jetzt auf 154 ſtehen. Am Frachten ⸗ markt zeigt ſich ſtarke Nachfrage für Kohlenexporte, woraufhin die Raten wieder tendieren. Die Hambros⸗ Bank zahlt eine Interims⸗Dividende von 6,5 v. H. gegen 7,5 v. H. im Vorjahr, das Ergebnis iſt in Anbetracht der allgemeinen Wirtſchaftskriſe als durchaus befriedigend an⸗ zuſehen. i Amſterdam, 12. Okt.(Eig. Dr.) Auch an der Amſterdamer Börſe war das Geſchäft ſehr ruhig, die Spekulation ſchritt zu Blanko⸗Abgaben, da man der Anſicht iſt, daß Parts, auf die Harzburger Tagung hin, ſchwach geſtimmt ſein wird. An den internationalen Deviſen märkten war die Reichsmark ziemlich unverändert; das engliſche Pfund hat ſich eine Kleinigkeit befeſtigen können. In Amſterdam war der Dollar ſtarken Schwankun⸗ gen unterworfen. Die Nachrichten, daß Amerika in den oſtaſtatiſchen Konflikt hineingezogen werden könnte, wirken verſtimmend, doch zog der Dollar ſpäter wieder in Erwartung von Goldbewegungen kräftig an. Der fran⸗ zöſiſche Franc war aber etwas leichter.— Die holländtiſchen Warenmärkte wieſen keine Veränderungen auf. Dio Zahl der Arbeitsloſen in der holländiſchen Provinz Norbbrabant iſt im September infolge einer Belebung in der Textil⸗ und Radiv⸗Induſtrie ſtärker zurückgegangen. Berliner Devisen iskontsätze: Reſchsbank 8, Lompard 10 v. f. ————— 5——— Amtlich in R⸗M für 10. Oktober 12. Oktober Parität] Dis. G. 5 H. B. 1„* poland. 100 Gulden] 170,08 170,42 170,33 170.57 168,43 85 Athen 100 Drachm en.295 5,305 8,195.205 5,445 12 Brüſſel 100-50 Pg] 59,04 39.16 59.04 59.16 38,855 2¼ Danzig 100 Gulden 82,07] 82,23 82.07 83.28 81,558 7 Helſingfors 100 f 10,84 10.36 8,99.01 10,512 7 talien. 100 Lire 21.68 21,72 21,63 21.67 22,025 7 üdflavien 100 Dinar 7,478] 7,487.473 7,487 72 77 ktopenhagen: 100 Kr. 1693,34 93,16 93.84 112,067 Aifſabon 100 Eskudo 13,84 18,88 14.644,86 170 7½ Oslo. 100 Kr.] 93.18 93.34 92,91 93.09 111,74 7 Baris... 100 Fr. 16,88 16,72 18.67 16,71[16,445] 2½ Prag:. 190 Kr.] 12.747 12.749] 12,469 12.488] 12,38 8½½ Schweiz 5000 Fr.] 62,52 62,58.52 632,68 80,813 2 Sofia. 100 Lewa 3,072].078].072].076] 3,017 6% 8 100 Peſeien] 37,86 37.94 3791 37.99 69,57 6 tockholm. 100 fr.] 96,90 97,0 87,097.80 112,057 Wien 100 Schilling] 51,95 82,05 54,45 54.53 88,7010 Ungarn 100 P- 125000 73,28 73,42 73,28 78,4“ 72,898 Buenos⸗Aires. 1Peſo.873 0,877 0,878.877 1,786 6 Kanada kan. Donar] 3,796 3,804.796.804 4,178— Japan„en] 2,078.062.076.062] 1,888 85 Fairo. gupt fd 16,65 16,698 16.70 15,720, 1— Türkei. türk. Pfd.—.——.————.— 21804— Landon„ lengl. Pfd. 16,25 16,29 16,80 16.34 20,393 6 New Hork. 1 Polar 4,209 4,17.00 4,17 4,700 2% Rio de Janeiro 1 till. 0,224 0,226 0,214 0,216 0,508— Uruaudav. 1 Goldpeſo] 1,399 1,401 l 1,399 l.401 l 3,321 * Vor der Aufhebung der Goldeinlöſung in Finnland— Diskonterhöhung O Helſingfors, 12. Okt. Die Direktion der Finn⸗ lanödsboank hat am Montag beſchloſſen, dem Bankaus⸗ ſchuß des finniſchen Reichstags eine Aenderung des Bonkgefetzes vorzuſchlagen, wodurch vorläufig die Bindung der Finmark an die Golddeckung auf ⸗ gehoben wirb. Gleichzeitig wurde der Diskont, der erſt am 1. Okt. auf 8 v. H. erhöht wurde, auf 9 v. H. er⸗ höht. Die Aufhebung der Goldeinlöſung dürfte nunmehr fehr bald zu erwarten ſein. bekanntlich den etwa 20 Induſtriefirmen, die das Aktien⸗ paket übernehmen, den Kaufpreis vor, und zwar auf fünf Johre. Wie ſchon früher mitgeteilt wurde, ſoll das Reich die auf das Aktienpaket entfallende Dividende als Verzinfung erhalten. Ob ſich an dieſen Bedingungen etwas geändert hat, iſt bisher nicht bekannt. * Auswirkungen der Inſolvenz der Darmſtäbter Volks⸗ bank, Darmſtabt. Durch die Schwierigketten bei der Darmſtädter Volksbank ſind die ſeit nahezu 180 Jahren beſtehende angeſehene Firma Georg Liebig u. Co. Nachfolger ſowie die Unternehmungen„Es weo“ Schmidt u. Wildenhayn und Hans u. Lubwig Oswald, ſämtlich in Darmſtadt, auch ihrer⸗ ſetts in Schwierigkeiten geraten, die ſich ſo verſchärft haben, daß die Zahlungen eingeſtellt werden mußten. Dieſe drei Großhandlungen in Drogen, Chemikalien und pharmazeuti⸗ ſchen Waren haben gerichtliches Vergleichsverfahren bean⸗ tragt und gerichtliches Veräußerungsverbot erwirkt. Sie waren dazu beſonders veranlaßt durch unmittelbar dro⸗ hende Zugriffe der Finanzverwaltung. Eine Gläubigerver⸗ ſammlung wird baldigſt einberufen. Ein Vergleichsvor⸗ ſchlag wird ausgearbeitet. O Gläubigerverſammlung bei Bankhaus Wack, Kuſel. (Eig. Dr.) Bei der erſten Gläubigerverſammlung konnte eine reſtloſe Aufklärung über die Vorkommniſſe wegen der Verſchachtelung des Bankhauſes Wack mit der Firma Rudolf Armbruſter(Textilien) nicht erreicht werden. Beim Konkurs des Bankhauſes betragen die Aktiven rund 20 000 /, die Paſſiven 170 000 /. Die Firma Armbruſter ſchuldet an Joh. Wack 230 000, denen 70 000% Außen⸗ ſtände gegenüberſtehen, wovon aber rund 50 000 4 unein⸗ bringlich ſein dürften. Faſt alle Depoſiten der Bank ſind verſchwunden. Der Maſſe ſtehen nur vorbelaſtete Wert⸗ obfekte zur Verfügung, ſo daß eine nennenswerte Quote im Konkurs Bankhaus Joh. Wack kaum zu erwarten iſt. Weiteres Opfer der franzöſiſchen Bankenkriſe.(Drah⸗ tung unſeres Partſer Vertreters) In Nantes iſt die Banque Génerale des Provinces de Centre et del Oueſt der Bankkriſe zum Opfer gefallen. Die Paſſiven betragen 15 Millionen Franken. Der Zuſam⸗ menbruch des Inſtituts, das in zahlreichen franzöſtſchen Städten Zweigſtellen unterhält und beſonders das Klein⸗ geſchäft pflegte, hat in der Bevölkerung ſehr große Beſtür⸗ zung hervorgerufen. „ Braunkohleninbuſtrie Al. Zuknuft in Weisweiler.— Abänderung der Divibdendenerklärung? Bekonntlich wurde die bereits angeſetzte Generolverſammkung der zum RWWß gehörenden Geſellſchaft auf unbeſtimmte Zeit vertagt. Als Grund wurde die Unſicherheit der augenblicklichen Wirt⸗ ſchaftsloge angegeben. Wir hören nun, doß man zunächſt die weitere Entwicklung des Geſchäftsgonges abwarten will, um dann nochmals zur Frage der Dividendenausſchüttung Stellung zu nehmen. Es beſteht olſo die Möglichkeit, daß mon gegebenenfalls den bereits erfolgten 9 des Aufſichisrates, der Generalverſommlung eine Dividende von 6(i. V. 7) v. H. vorzuſchlagen, abändert. Maßgebend wird jedenfalls die weitere Entwicklung der Wirtſchafts⸗ lage ſein. -ZETITUNOG Abend-Ausgabe Nr. 472 * Stahlwerk Oeking AG. in Düſſeldorf. In dem am 30. Juni 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr hat ſich, wie wir bereits ankündigten, der Verluſt erhöht und zwar um 869 591 1 auf 1217 010 /; die Verwaltung ſchlägt der zum 14. November einberufenen ordentlichen GW vor, zur teil⸗ weiſen Deckung dieſes Verluſt den Reſerveſonds in ſeinem vollen Beſtande von 345 084/ heranzuziehen und den Reſt von 871926/ auf neue Rechnung vorzutragen. * Weiterer Rückgang der Aufträge des.S..⸗Stahl⸗ truſtes. Der Auftragsbeſtand des Stahltruſtes Ende Sep⸗ tember betrug 3 145 000 To. Am 31. Auguſt d. J. betrug der Auftragsbeſtand 3 169 000 To. Am 31. Juli ſtellte ſich der Auftragsbeſtand auf 3 405 000 To. und Ende Sept. 1930 auf 3 424 000 To. Kapitalerhöhung der Internationalen Schlafwagen-Geſellſchaft Brüſſel Keine Dividende in Ausſicht Die av. HV. genehmigte die Erhöhung des Ak⸗ tienkapitals um 230 auf 460 Mill. Fr., die zur Til⸗ gung der Anleihen der Geſellſchaft ſowie zur Beſchaffung der zur Zahlung des rollenden Materials nötigen Beträge dient. Ende 1930 belief ſich die Geſamtſumme dieſer ge⸗ ſchuldeten Beträge auf 8 692 000 Pfund Sterling und 28 Mill. Fr., während das Aktienkapital 230 und die Rücklagen und Ueberträge 177 Mill. Fr. betrugen. Die Til⸗ gung dieſer Schulden wird in dieſem Jahr und den drei nächſtfolgenden ungefähr je 500 000 Pfund Sterling und 9,7 Mill. Fr. erfordern. Von 1935 an wird eine erhebliche Entlaſtung in dieſen Zahlungen eintreten. Nach dem Bericht des Verwaltungsrats wird Thof. Cook(die Aktien dieſer Geſellſchaft wurden im Jahre 1928 erworben), das laufende Geſchäftsjahr mit einem Fehlbetrag abſchließen. Der Bericht betont zum Schluß, daß eine Di⸗ videndenausſchüttung an die Aktionäre in dieſem Jahr nicht in Betracht komme. Die Aktien, die nicht von Aktionären gezeichnet werden, ſollen von einem Konſortium übernommen werden. Die neuen Aktien werden leinſchl. 12 Fr. Emiſſionsgebühren) zu 112 v. H. ausgegeben. O Weſtwaggon., Köln.— Dividendenentſcheihung erſt nächſten Monat.(Eig. Dr) Wie wir erfahren, iſt die für dieſe Woche angeſetzte Bilanzſitzung auf Ende dieſes ober Anfang nächſten Monat vertagt worden. Die Div i⸗ dendenfrage iſt nach wie vor offen, denn die Ent⸗ ſcheidung, ob die in Vorjahrshöhe(7 v..) tatſächlich auch in 1930/1 verdiente Dividende mit Rückſicht auf die augen⸗ blickliche allgemeine Lage und der unſicheren Zukunft aus⸗ geſchüttet wird, ſoll erſt in der Bilanzſitzung fallen. * Hanſa Lloyd— Kleiner Gewinn— Keine Dividende. Die Hanſa⸗Lloyd⸗Werke AG., Bremen, wird das Geſchäfts⸗ jahr 1931 nach den bisherigen Ergebniſſen mit einem Ge⸗ winn abſchließen, der jedoch zu einer Di⸗ videndenausſchüttung nicht ausreicht, er ſoll vielmehr wie im Vorjahre im Hinblick auf die allgemein verſchlechterte Wirtſchaftslage wieder zu Abſchreibungen verwandt werden(i. V. verblieben nach Abſchreibungen von 0,35 Mill.„ 17 248% zum Vortrag auf neue Rech⸗ nung). Die Liquidität der Gefellſchaft ſei zur Zeit etwas ongeſponnt, was ſich aus der allgemeinen Abſatzkrifſe am Automarkt erklärt. Erſt in letzter Zett ſei eine gewiſſe Belebung des Geſchäfts zu verzeichnen. Die Golfjath⸗Werke Gmb., die Kleinwagen herſtellen, ſeten noch gut beſchäftigt. Der Umſatz konnte gegen⸗ über den früheren Jahren ſogar ganz bedeutend erhöht werden. * Der Lohnabban bei Brown Boveri, Baden(Schweiz). Zwiſchen Direktion der AG. Brown, Bovert u. Cie. Baden (Schweiz) und der Fͤbrikkommiſſion ihrer Arbeiterſchaft iſt in irekten Verhandlungen in der Frage des Lohnabbaues eine Einigung erfolgt. Danach werden die Stundenlöhne von 0 bis zu 12 Rappen in ſieben Stufen herabgeſetzt, die Akkordſätze um 8 b. H. Die Lohnſenkung erfolgt ſo, daß in der unterſten Stufe von 112 Rappen keine Senkung eintritt, Zuviel auf einmal unternommen HV. der Wickingſche Portlandzement⸗ und Waſſer⸗ kalkwerke O Münſter, 12. Okt.(Eig. Dr.) In der v. HB., in der 402 Aktionäre ein AK. von 14,20 Mill./ vertraten, gab Geheimrat Bürgers ⸗ Köln zunächſt eine ausführ⸗ liche Darlegung der Entwicklung, die zu der Sanierungs⸗ vorlage geführt habe. Man habe die Scheinblüte der ver⸗ gangenen Jahre überall als Anfang einer neuen Auf⸗ wärtsbewegung aufgefaßt. Der ſtarken Inveſtierungs⸗ tendenz kam eine zuweitgehende Kreditgewährung ent⸗ gegen. Der Fall Wicking ſei aus dem Grunde beſonders geartet, weil hier zuviel aufeinmal unternom⸗ men wurde und weil die Kapitals grundlage nicht ausreichend geordnet geweſen ſet. In der letzten Zeit ſei das Fortbeſtehen von Wicking nur durch immer neue kurzfriſtige Zuſatzkredite möglich geworden. Aus eigener Kraft könne Wicking kaum einige Tage weiterarbeiten. Die Fuſion mit Dycker hoff ſei der letzte Answeg, andernfalls drohe der Kon⸗ kurs. Die Verwaltung beabſichtige nicht, die Oppoſition niederzuſtimmen. Die Frage der Vorratsaktien habe eine juriſtiſch formale und praktiſche Seite. Der praktiſche Kern ſei der, daß es zu der beabſichtigten Verwertung nicht ge⸗ kommen ſei. Die erforderliche 25proz. Einzahlung ſei mit Reichsbankſcheck erfolgt. Rein formell könne man von Generaldirektor Ten Hom⸗ pel Einforderungen auf die Vorratsaktien verlangen. Die⸗ ſer könne aber auf die holländiſche Holdinggeſellſchaft, für die er gehandelt habe, zurückgreifen. Die holländiſche Ge⸗ ſellſchaft ſei aber wiederum Wicking ſelbſt. Im übrigen legs Dyckerhoff Wert auf eine endgültige Klärung durch Ein⸗ ziehung der Vorratsaktien. (Die Verſammlung dauert bei Redaktionsſchluß noch an.) * Baumwollſpiunerei und Weberei Lampertsmühle AG., vorm. G. F. Grohé⸗Heurich Ach. Lampertsmühle(Pfalz) — Wieder 6 v. H. Dividende. Die mit einem Kapital von 16 Mill.„ arbeitende Geſellſchaft weiſt nach Vornahme von 254957(187 481)/ Abſchreibungen einen Rein⸗ gewinn von 99 519(84 086) J auf, der ſich um den Vor⸗ trag von 5374(17 289)„ auf 104 894(101 874), erhöht. Nach dem Geſchäftsbericht reicht die bis jetzt erfolgte Min⸗ derung an Löhne und ſoziale Laſten nicht ous, um dis Wettbewerbslage gegenüber dem Ausland nachhaltig zu be⸗ einfluſſen. Die inländiſche Abſatzmöglichkeit leidet unter ſtarkem Wettbewerb und der ſteigenden Kreditunſicherheit. Die Geſellſchaft hat im Berichtsjohr(per 30. Juni 1931) einen Neubau erſtellt und iſt in der Moderniſterung des Maſchinenparkes weiter fortgefahren. Die in Stuttgart unter Vorſitz von Geh. Kommerzienrat Dr. Broſjon⸗ Mannheim abgehaltene o. GB. beſchloß wie im Vorfahre 6 v. H. Dividende auszuſchütten und 8894/ gouf neue Rechnung vorzutragen. In der Bilanz erſcheinen unter Aktiven Fabrikgrundſtücke und Gebäude und fonſtiger Grund beſitz 440 846(364 402), Maſchinen und Einrichtungen 650 863(306 483), Warenvorräte 320 211(470 239), Kaſſe, Wechſel, Außenſtände nu. Bankguthaben 1 895 420(1 779 692), denen Verbindlichkeiten in Höhe von 1279 993(1 220 034)% gegenüber ſtehen. „ H. Hildebrand u. Söhne— Rheinmühlenwerke Ach. Mannheim, Die heute in Berlin abgehaltene o. GV der zum Kampffmeyer⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft ge⸗ nehmigte einſtimmig den bekannten dividenden⸗ loſen Abſchluß(i. V. 6 v..) für das Geſchäfts jahr 1930/81. Für das laufende Jahr wurden Ausführungen nicht ge⸗ macht. Y Zahlungseinſtellung der Hotel AG., Mituchen.(Eig. Dr.] Die mit 15 Mill.% AK. arbeitende Geſellſchoft, die das Fotel„Vierjahreszeiten“ in München betreibt, hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Mit der Sante⸗ rung wurde Prof. Dr. Rheinſtrom betraut. Die Stodt⸗ gemeined München und die beteligten Banken ſind beſtrebt, das Unternehmen aufrecht zu erhalten. Lebhafte Deckungsnachfrage am Getreidemarkt Starke Zurückhaltung der Abgeber/ Brotgetreide⸗ und Hafernotiz ausgeſetzt/ Gerſte außerhalb der Berliner Probuktenbörſe v. 12. Okt.(Eig. Dr.) Die Harzburger Tagung hat die Unſicherheſt noch ver⸗ ſtärkt. Bereits im Vormittgsverkehr zeigte ſich eine er⸗ hebliche Zurückhaltung der Abgeber, ſo daß im handels rechtlichen Lieferungsgeſchäft zeitweiſe nur Geld⸗ preiſe zu hören waren. Bei Börſenbeginn trat weiterhin lebhafte Deckungs nachfrage, insbeſondere für die Dezember⸗Sichten, in Erſcheinung, ſodaß der Börſen⸗ vorſtand von ſeinem Recht Gebrauch machte, die Notizen für Brotgetreide und Hafer vorerſt aus⸗ zufetzen, ſodaß heute nur einmal Notierungen für die Dezember⸗Sicht erfolgen. Oktober⸗Weizen lag 27% feſter, einer ſtärkeren Aufwärtsbewegung bei Roggen wurde wie⸗ der durch Abgaben von beſonderer Seite entgegengewirkt. Im Effektiogeſchäft war die Umſatztätigkeit infolge des minimalen Offertenmatertals gering; für Weizen wurden etwa 3 J, für Roggen 2/ höhere Preiſe als am Wochenſchluß bewilligt, allerdings war noch nicht erſichtlich, inwieweit das Roggenpreisniveau durch Verkäufe von be⸗ ſonberer Seite beeinflußt werden wird. Welzenmehl lag ruhig bei höheren Forderungen, Roggenmehl wurde knapy angeboten und lag feſter. Hafer blieb bei mäßigem An⸗ ebyt und guten Qualitäten gefragt und konnte ſeinen reis verbeſſern. In Gerſte hatte ſich dagegen das Offertenmaterial kaum verringert und die Preiſe konnten von der Allgemeintendenz nichts profitieren. Welzen⸗ und Roggenexportſcheine lagen etwas feſter. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. prompt 214 bis 217: Okt. 229,50 230,50 G: Dez.—, donach 235 rp. ſehr feſt; Roggen, 184—186 prompte Verl, ſtetig; Okt, 198 Lief, ſehr feſt; Dez.—; Braugerſte 159—179; Futter⸗ und Induſtriegerſte 151—158 ſtetig; Hafer 141149, Okt. 158 bis 154,50, ez.—, danach 157 G. feſt; Weizenmehl 5 5 27,25—32 behauptet; Roggenmehl 70proz. prompt „25—0 feſter; Weizenkleie 10,20—10,40 e e Rog⸗ genkleie 9,15—9,40 ſtill; Viktorigerbſen 7; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 13,20—13,40; Erdnußkuchen 11,0, extra So⸗ jaſchrot gb Hbg. 11: Sofgextroctionsſchrot 11,60; Speiſe⸗ kartoffeln, weiße 1201,40; rote 1401,60; Odenwälder, blaue 1,40—1,60; andere gelbfleiſchig 1,60— 1,80; Fabrik⸗ kartoffeln in Pfg. 5,5—7; allg. Tendenz ſehr feſt. * Maunheimer Prodnuktenbörſe vom 12. Okt. Am heuti⸗ gen Prrduktenmarkt war Brotgetreide leicht befeſtigt, Fut⸗ termittel mit Ausnahme von Biertreber ruhig, Mehl wei⸗ ter ermäßigt. Für die 100 Kilo netto, waggonfrei Monn⸗ eim wurden in/ bezahlt: Inl. Weizen 24,50; kl. oggen 21.5022; inl. Hofer 17,50—18,50? Sommergerſte 1718,73; Futtergerſte 1616,50; Biertreber 11,2512 Erdnußkuchen 12,25; Soyoſchrot 12—12,20: Trockenſchnitzel 6 Malzkeime 10; Weizenmehl füdd., neue Mahlung 34,25; dto. mit. 90,255 Wetzenbrotmehl 29,25; Roggenmehl ſ6oproz. 30— 91,50; Weizenfuttermehl 10,75; Weizenkleie feine 9,25; Roggenkleie 9,25; Grünkern 4050. O Fraukfurter Produktenbörſe vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Weigen 227,50; Roggen 220; Sommergerſte für Braüzwecke 175180; Hafer inl. 160— 167,50; Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 mit Austauſchweizen 35,75—36,50; dto. Sondermahlung 33,75 bis 34,75; Weizenmehl niederrhein. Spez. 0 mit Austauſch⸗ weizen 35,75—86,25; dto. Sondermahlung 33,75— 94,25, Rog⸗ e 30,2534; Weizenkleie 8,15 Roggenkleie 8,75; vbſen 33—37; Linſen 25—58; Heu fü. 44,25; Weizen⸗ und Roggenſtroh örahtgepr. 8; öto. gebündelt 2,75—3; Tre⸗ 5 getrocknet 11,50—12; alles für die 100 Kg.; Tendenz ſtetig. i * Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Novy. 5 0 Jan. 3,92%; März 4,10 Mat 4,85.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov, 62; Jan. 64%; März 68; Mai 69%. 280 lb.). Straights 18; London Weizen⸗ mehl 1722. M 5 4,0%(.896); März 5,0(4,11%); Moi 5,2(5,1); Mehl unv. Ügemeintendenz/ Exportſcheine etwas feſter Magdeburger Zucker⸗Notferungen vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,50; Okt. 31,80 Okt.⸗Nov. 31.50, Tendenz ruhig, ſtetig. * Bremer Baumwolle vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 6,80. a * Liverpooler Baumwollkurſe vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Amerkk. Univ. Stand. Mibol. Anfang: Okt. 426, Dez. —, Jan.(32) 421—422; März 429—430; Mat 429; Juli(32) bis März(33) geſtrichen; Tendenz ruhig und behauptet.— Mitte: Okt. 424; Dez. 410; Jan.(32) 421; 1 4295 Mai 437; Juli 444; Okt. 452; Dez. 456; Jan.(33) 458 März 465; Loco 459; Tendenz ruhig. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5243 Stück Amtliche Preisnotſerungen vom 12. Oktober 1931 Ochſen 289 St.] Kühe 202 St. Kälber 627 St. Schweine Z8f8 St u). Mk. 40—42 a) Mk. 26—28 a) Mk.— a. 3— ).„ 2932), 2128 bd)„ 40-32 b)„ 5052 c„ 3238 e)„ 15—18 0„ 42—46 e 4953 „ d)„ 12-16 ch, 3840.„ 49.80 Bullen, 192 St. Fͤrſen 412 St. e)„ 30-84 e„ 44—47 a) M. 26 0 a mk. 404 Schafe 42 St. 4848 b).„ 25—27 b)„ 33—45 a Mk.— 6.„ 40-45 c.„ 20-24 Freſſer.— St. bi. 29-32 Arbeitspferdeks St. ).— a k. 0— Me. 600— 1600 Der Mannheimer Großviehmarkt war bei einem Auftrieb von 192 Farren, 299 Ochſen, 412 Rinder, 202 Kühen, zufſammen 1105 Tieren im Verhältnis zur Nach⸗ froge ſtark überfahren. Das Ueber angebot führte zu einem ruhigen Geſchäft bei weichenden Preiſen, die in allen Gattungen—2 Pfg. gegenüber der Vorwoche ausmachten. Höchſtnotiz für Ochſen 42 Pfg., für Rinder ebenfalls 42 Pfg. Es verblieb ein Ueberſtand.— Am Kälber markt herrſchte infolge geringeren Auf triebs von 627 Tieren verſtärkte Nachfrage; die Händler konnten 2 Pfennig Auf ſchlag Hurchſetzen. Höchſtnotiz 82 Pfg. bei glatter Räumung des Marktes.— Der Schweinemarkt war mit 3358 Tieren über⸗ fohren. Dem geringeren Fleiſchkonſum entſprechend, war das Geſchäft ziemlich luſtlos und die Händler muß⸗ ten an ihren Forderungen ſtarke Ahſtriche mochen. ettſchweine waren weniger am Morkt und daher begehrt. er Abſchlag beträgt bis zu 6 Pfg. gegenüber der Vorwoche. Höchſtnotiz 52 Pfg. Auch hier verblieb ein Ueberſtand. Berliner Meiallbörse vom 10. Okfober 1931 Kupfer Blei ink bez. Brief] Geld bez. Brlef Geld bez. 157 Geld anudt. 63,28 88.59 88.— 27507 7 80 7750 ebruar].— 69,75 63.——.— 24.50 22,50 24 7 25, 24,8 ürz.„„ 2,502,475 24% 24,50 pril. 25,28.—.— 28,25. al—.——— 25.23.50 28— 2578 38.28 unt..80 28.50. 25,0 25,28 ult. e.123.304—.—26.— 28. luguſt. 25,522,501. 26.50 26,80 Sept..... 25, 23,50 26,25 26,75 26.50 Okio ber,——-...... 22.2,—.— 2850 Nov.. 23,22,———[, 223 Dezemb.[.— 63,.— 63.—-— 24.— 2228.80 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 12. Okt.(Eig. Dr. Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 60,5„ für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 6365; Standard kupfer loco 6062; Standard⸗Blei per Oktober 2122, Original⸗ Zütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 170, desgl. in alz⸗ oder Drahtbarren 174; Banka⸗, Strotts⸗, Auſtrolzinn 220, Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 4649; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 42— 45,5 Londoner Meiallbörse vom 10. Okfober 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze 6(1837/0 fein ctand), Platin Unze g Kupfer, Standard 34,75 inn Standart 129,8 Aluminium onate 85,75 Monate 131,2 Antimon Settl. Preis 84,75 Settl. Preis 129,2 Queckſilber Elektrolyt 41,75 Banka 141.7 Platin peſt ſelectied 37,25 Stratts 188.2] Wolframerz ſtrong ſheets— Blei, ausländ. 13,25 Nickel El'wlrebars 41,78] Zink gewöhnlich 12,85 Weißb ſech * 8. Seite/ Nummer 472 Tolal⸗Auwanaut 7475 Montag, 12. Oktober 491 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 8 — Morgen Dienstag frün ½9 Uhr Reste von Seidenstoffen, Woll-. 5 f 5 Stoffen, Mantelstorken etc. etc. 5 8 9268 N f lfälfte 08 und zwei Drittel des regulären Preises! 77 f 2 Wirtsleute ſof. . fe MANNHEIM 0, Schürzenzeug ele. mit ganz ee 3 RESTE von Nessel, fend Beltuohstoffen, Bettdamas„bl. Preisnachlass. Kegler an den Planken 1 1 e Aden neben der Hauptpost 7 Ferner Über die Reste-Tage:* 1 icht Mittwochabend⸗ a Hef mit ſchon Bahn 7 Gelegenneltstkaul unter preis! f Rein wollen: Herren-Firick- ocken 60 5 5 f ee feier kleh gelle Bier,.8 me str nen.35. 33 5 e 5 Eine Menge Kleine 30 den fe 2 pfennig- Preisen! 150 em br., weiß Mtr..75, Nr..25. gebl. Mt. ebl. Mtr. 95 in schönen Farben Paat 5 Weißnäherin 3 e empf. ſich für Neu⸗ f 13 5 8 2— aufertig. Ausbeſſera. Hinder-Schlüpfer inder. Sonlupter Hinder- Schlünler Damen-Schlüpfer Damen-. 9 Knabenanzüge in u. Trikot, gute Qualität innen gerauht i. 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