. l falls age,-0 tzahlung; eſucht iter VHB zeſchäftstel tes erbel ger, 9% in 20 mon. * Gaswern. gewerbung zapiere ut ererlangüß n. itung iger. 6 I. * N. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, ge Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 70 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Freitag, 16. Oktober 1931 142. Jahrgang— Vr. 479 Der Entſcheidungstag Heute iſt die entſcheidende Abſtimmung im Reichstag- Das Schickfal des Kabinetts iſt bis zum Verhandlungen, Verhandlungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Okt. Der zweite Tag der politiſchen Ausſprache war beherrſcht von dem Konflikt zwiſchen dem Kanzler und der Volkspartei. Es ver⸗ dient in dieſen Zeiten politiſcher Verwilderung her⸗ vorgehoben zu werden, daß er in denkbar fairſter Weiſe ausgetragen wurde. Der volksparteiliche Führer Dingeldey erwies ſich als ein geſchickter Anwalt der Fraktions mehrheit, die im Be⸗ griff ſteht, ihre Beziehungen zur Regie⸗ rung zu löſen. Durch die Abſchiedsworte, die er der Perſönlichkeit des Kanzlers widmete, ſchwang ein Ton von Bedauern. Weh, daß wir ſcheiden müſſen Die Gründe, die die Volkspartei zu dieſem Schritt veranlaßten und die Dingeldey nochmals ausein⸗ anderſetzte, nicht ohne gelegentliche Floskeln der An⸗ erkennung einzuflechten, ſind ja hinreichend bekannt. 1 dem Sündenregiſter, das er der Regierung vor⸗ ält, ſteht obenan der Vorwurf, daß die rein bürger⸗ liche Regierung in wachſendem Maße in die Ab⸗ hängigkeit von der Sozialdemokratie geraten ſei und ſo die von der Volkspartei erhobenen Forderungen auf ſozialpolitiſchem Gebiet, insbeſondere des Lohn⸗ und Tarifweſens, unberückſichtigt ge⸗ laſſen habe. Das iſt das Ausſchlaggebende, wenn Dingeldey auch noch manches andere aufzählte, was ihn und ſeine Freude auf den Weg der Oppoſition gedrängt hat. Aber obwohl er dem zweiten Kabinett Brüning die Gefolgſchaft kündigte, mit den Methoden derer von Harzburg möchte er ſich nicht reſtlos identifizieren, und ſo war die Rede, mit der er dem Kanzler Valet zurief, zugleich auf eine gewiſſe Diſtanzierung von der nationalen Oppoſition zugeſchnitten. Dingeldey hat vorerſt eine Art Zwiſchen⸗ ſtellung bezogen, ſchon um den Zaudernden und Widerſtrebenden in der Fraktion den Wechſel nicht allzuſehr zu erſchweren. In gleichfalls höflicher, man kann faſt ſagen, lie⸗ benswürdiger Form vollzog die Landvolk⸗ partei ihren Abmarſch ins feindliche Lager. Für Herrn Schiele fiel dann noch ein kleines Lob ab, und auf Herrn Warmboldts, des neuen Wirtſchaftsminiſters, Haupt wurde zart ein Vorſchußlorbeerkranz gedrückt. Die Erklärung des Herrn Döbrich erinnerte mit der nüchternen Ab⸗ wägung von pro und contra von ungefähr an einen Urteilsſpruch, der trotz mancherlei ſtrafmildernder Umſtände am Ende doch in ein Verdikt gegen den Delinguenten ausklingt. Daß im weiteren Verlauf der Debatte die Staatspartei, die Chriſtlich⸗Sozialen und die Bayeriſche Volkspartei, zum Teil unter Vorbehalt und Bedenken, der Regierung ihre Unterſtützung zuſagten, vermochte die Sorgenwolken von der Stirn des Kanz⸗ lers nicht zu verſcheuchen, denn die Wirtſchafts⸗ partei, deren Stimme im Spiel der Zahlen einen gewichtigen Poſten bilden, gefiel ſich bis zuletzt in der Rolle der Sphinx. Ihre Unterhändler waren von früh bis ſpät auf den Beiwen, um feſtzuſtellen, wo der größere Profit läge. In vorgerückter Abend⸗ ſtunde wurde bekannt, daß ein Kompromiß dicht vor dem Abſchluß ſtünde. Die Genoſſenſchaftsbanken wollen ihre 250 Millionen Handelswechſel für den Rediskont bei der Reichsbank nutzbar machen, allerdings nicht in vollem Umfang, ſondern in Höhe von etwa 100 bis 140 Millionen Mark. Die Wirt⸗ ſchaftspartei hat nun verlangt, daß das Reich in dieſer Höhe Garantie leiſte. Die Regierung wollte ſich aber nur auf 50 Millionen feſtlegen, während die Wirtſchaftspartei ſchließlich auf 100 Millionen heruntergegangen iſt. Um dieſe Summe wird noch gefeilſcht. Hinzu kommen einige kleinere Forderungen, wie des ſpäteren Geſchäftsſchluſſes am Hei⸗ ligen Abend, den die Regierung wohl zu bewil⸗ ligen geneigt iſt, obgleich dadurch wieder die Soztaldemokraten vor den Kopf ge⸗ ſtoßen werden. Wird die Verſtändigung im Laufe des Freitags Vormittag perfekt, ſo werden von den 22 Mitgliedern der Wirtſchaftspartei vermutlich 18 für das Kabinett ſtimmen. Wie die Wirtſchaftspartei, ſo will auch die Deutſche Volkspartei erſt in einer Sitzung vor der Plenarberatung ihren endgültigen Beſchluß faſſen. Es ſcheint, daß die Mehrheit um Dingeldey nun doch beabſichtigt, ihren Willen durchzuſetzen und unter Anwendung des Fraktionszwanges zu er⸗ reichen, daß geſchloſſen für das Miß⸗ trauensvotum geſtimmt wird. Von den acht England im Wahlkampf Hinweiſe auf Deutſchland und die Inflationsjahre ſpielen dabei eine Hauptrolle Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 16. Okt. Noch nie iſt in einem engliſchen Wahlkampf ſoviel von Deutſchland geſprochen worden wie dies⸗ mal. Die Kandidaten der Regierungskoalition neh⸗ men für ſich in Anſpruch, daß ſie allein die Pfund⸗ währung vor dem vollkommenen Verfall retten können und erſchrecken ihre Zuhörer in den Wahl⸗ verſammlungen mit bewegten Schilderun⸗ gen der deutſchen Inflationsjahre. Ramſey Macdonald beiſpielsweiſe erzählte in einer Verſammlung von Bergarbeitern in ſeinem Wahlkreis mit tiefer Bewegung von der Not der deutſchen Bevölkerung in der Zeit der ſchlimmſten Markentwertung. Auf der anderen Seite weiſen alle die Kandidaten, die für die Aufrechterhaltung des engliſchen Freihandels eintreten, daraufhin, daß die Schutzzölle Deutſchland ebenſo wenig vor großer Arbeitsloſigkeit bewahrt hätten wie die Vereinigten Staaten. Lloyd George benutzte dieſes Argument geſtern abend ſehr nachdrücklich in ſeiner überaus wirkſamen Radiorede. Auf dieſe Weiſe 5 wird Deutſchland als Beweisſtück für beide Seiten der Wahlfront in den Kampf geſtellt. Der Ausgang dieſes Kampfes wird allerdings nicht ſehr ſtark von Beweiſen und Argumenten beeinflußt werden, viel ausſchlaggebender dürften die A b⸗ machungen zwiſchen den Koalitions⸗ parteien ſein, die u. a. dazu führten, daß 67 Kandi⸗ daten der Regierungsparteien ohne Gegner in ihren Wahlkreiſen geblieben ſind und infolgedeſſen auch ohne Wahlkampf ins Unterhaus einziehen werden, falls nicht noch bis heute abend, dem Schlußtermin der Nominierung, in einzelnen Fällen ein gegneri⸗ ſcher Kandidat auftritt. Weiterhin iſt von maßgeben⸗ der Bedeutung, daß in 260 Wahlkreiſen, beinahe der Hälfte aller engliſchen Wahlbezirke, nur zwei Kan⸗ didaten ſich gegenüberſtehen und zwar ein konſervativer und ein ſozialiſtiſcher. In einer Reihe von weiteren Wahlkreiſen, deren Zahl noch nicht feſtſteht, ſind die Konſervativen zu Gunſten von liberalen Kandidaten zurückgetreten, ſo daß der Kampf zwiſchen dieſen und den ſozialiſti⸗ ſchen Kandidaten ſich abſpielen wird. Damit ſind jetzt völlig veränderte Wahl⸗ verhältniſſe geſchaffen worden als ſie ſeit dem Auftreten der Arbeiterpartei in England jemals ſein, die keinen liberalen Kandidaten aufgeſtellt haben. Die Koalitionsparteien ſetzen ihren ganzen Einfluß dafür ein, alle liberalen Stimmen, für den Kandidaten der Regierung, der gewöhnlich ein Kon⸗ ſervativer iſt, zu erhalten. Dem ſteht aber gegen⸗ über, daß Lloyd George ſeinen liberalen Anhängern ausdrücklich geraten hat, in Fällen, wo ein Konſer⸗ vativer für Zölle eintritt, für den gegneriſchen Ar⸗ beiterkandidaten ihre Stimme abzugeben. Lloyd Georges Einfluß iſt trotz ſeiner Krank⸗ heit nach wie vor außerordentlich groß und es iſt durchaus möglich, daß ſein Appell den Ausſchlag dafür gibt, daß im nächſten Unter⸗ haus keine konſervative Mehrheit zuſtande⸗ kommt. Damit würde auch eine weitgehende Schutzzollpolitik Englands ausgeſchloſſen ſein. Der Miniſterpräſident Macdonald hat in ſeinem Wahlkreis bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Geſtern wurde er in einer Verſammlung zum erſten Mal in ſeinem Leben niedergs⸗ ſchräen. Die Wirkung ſeiner ſtarken Perſönlichkeit wird ſich zweifellos bei vielen Wählern durchſetzen, aber es fragt ſich jetzt ernſtlich, ob er gegenüber der ſozialiſtiſchen Parteimaſchine durchkommen kann. Die Gefahr liegt nicht in einer Mehrheit der Arbeiterpartei, ſondern darin, daß eine Vermehrung der Arbeiterſitze auch nur um 2 oder 3 Mandate im Unterhaus eine ſchwere Niederlage für die Regie⸗ rung bedeuten würde. An der Börſe werden allerdings die ſogenannten„Mehrheiten“ immer noch auf der Baſis einer Majorität der nationalen Regierung von 150 bis 160 Sitze notiert. In unter⸗ richteten Kreiſen herrſcht aber der Eindruck, daß dieſe Vorausſage weit über das wahrſcheinliche Er⸗ gebnis hinausſchießt und nach dem Appell Lloyd Georges mit einer ſo eindeutigen Mehrheit der Re⸗ gierung nicht zu rechnen ſei. —,,:!!, ̃——Ä,t“«l.:. Brüningfreundlichen werden ſich wahrſcheinlich vier unterwerfen, während die übrigen vier gegen den Mißtrauensantrag zu ſtimmen und die Konſe⸗ quenzen aus ihrer Haltung zu ziehen bereit ſind. Unter ſolchen Umſtänden häugt die Eutſchei⸗ dung tatſächlich an einem ſeidenen Faden. Abkommandierungen kommen bei der Rechtsoppo⸗ ſition und den Kommuniſten keineswegs in Frage. Man rechnet nur damit, daß wegen Krankheit oder ſonſtiger Verhinderung im ganzen etwa dreizehn Abgeordnete fehlen werden und zwar neun auf der Brüningſeite, der Reſt bei der Oppoſition. Im übrigen werden alle Mann auf Deck ſein. a Wie immer in ſo kritiſchen Stunden, jagt ein Gerücht das andere und die Legendenbildung treibt üppige Blüten. So hieß es zeitweiſe, daß der Kanzler ſeine Sache verloren gebe und daß ein Kabinett mit dem Frei⸗ herrn von Gayl an der Spitze im Anzug ſei. Den Vorgängen im Plenum, den Reden der zweiten Garnitur und der Splittergruppen wurde nur noch geringe Aufmerkſamkeit geſchenkt. Der Kanzler, der allem Gerede zuwider dem Ent⸗ ſcheidungskampf nicht auszuweichen beabſichtigt, wird am Freitag noch einen letzten Appell an die Parteien richten. Da noch an die 200 An⸗ träge zu erledigen ſind, von denen freilich die meiſten im abgekürzten Verfahren den Ausſchüſſen überwieſen werden dürften, iſt das Ergebnis der Schlußabſtimmung erſt gegen Abend zu erwarten. Sollte das Kabinett, wie man in der Umgebung des Kanzlers noch immer hofft, mit einer geringen, man möchte faſt ſagen Zufallsmehrheit den heutigen Tag überſtehen, ſo wird, wie man annimmt, das Haus ſich bis zum Februar vertagen, damit die Regierung in der Zwiſchenzeit die Möglichkeit hat, Verhandlungen über die Reparationen und die Ver⸗ längerung des Stillhalteabkommens zu führen. Aus Wirtſchaftspartei und Zentrum Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 16. Okt. Herr Drewitz beſtreitet in einer Mitteilung an den„Vorwärts“, daß die Wirtſchafts⸗ partei ihre Haltung von einer Hilfe für die Ge⸗ noſſenſchaftsbanken abhängig mache. Schon vor einem Vierteljahr ſei eine ſolche Hilfe verlangt wor⸗ den, aber nicht nur von der Wirtſchaftspartei, ſon⸗ dern auch vom Zentrum und von Abgeordneten anderer Mittelparteien. Jetzt ſpiele dieſe Frage keine Rolle. Herr Drewitz hätte ſich ein Verdienſt erworben, wenn er noch verraten hätte, worum es in den eif⸗ rigen Verhandlungen mit dem Kanzler, die geſtern den ganzen Tag über geführt wurden ginge. Im übrigen hat es die wirtſchaftsparteiliche Fraktion des Berliner Stadtparlaments für gut be⸗ funden, die Reichstagsfraktion zu erſuchen, gegen Brüning zu ſtimmen. Sämtliche Abgeordnete der Wirtſchaftspartei, ſo heißt es in dem Beſchluß, wä⸗ ren entſchloſſen, die Konſequenzen zu ziehen, wenn die Reichstagsfraktion ihrem Verlangen nicht nach⸗ komme.... Hohe Politik! Die„Germania“ warnt gewiſſermaßen in letzter Stunde noch einmal vor den„verhängnis⸗ pollen und unabſehbaren Folgen“, die ein Sturz der Regierung nach ſich ziehen mußte. Sie unterſtreicht dann den geſtrigen Beſchluß der Zentrumsfraktion, in keinem Falle eine dem Kabinett etwa folgende Rechtsregie⸗ rung zu unterſtützen und erklärt: „Das Zentrum wird, wie es vorgeſtern ausdrücklich beſchloſſen hat, ein Kabinett der Rechten, dem durch die Mißtrauensanträge der radikalen Rechten und Linken der Weg frei gemacht werden ſoll, weder aktiv unterſtützen noch auchnur paſſiv tolerieren. Es wird für alle Beteiligten gut ſein, dieſen Faktor in der heute abſchließenden Rechnung nicht außer Acht zu laſſen.“ 5 5 5 l a s von ſeinem beabſichtigten vorhanden waren. Von großer Bedeutung wird die Haltung der Liberalen in denjenigen Wahlkreiſen Kabinett letzten Augenblick ungewiß Und das Mirtſchaftsprogramm? Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 16. Okt. Soweit wir unterrichtet ſind, iſt ſich das Kabinett darüber einig, daß die Mitglieder des Wirt⸗ ſchaftsausſchuſſes alsbald nach der Ver⸗ tagung des Reichstags zu ernennen und die Arbeiten noch im Laufe der kommenden Woche aufzunehmen ſind. Dr. Brüning gedenkt ſofort nach der Rückkehr dreitägigen Erholungs⸗ urlaub gemeinſam mit dem Kabinett und dem Wirt⸗ ſchaftsausſchuß an die Ausarbeitung des Wirtſchaftsprogramms zu gehen. Die ur⸗ ſprünglich für den Anfang der Woche angekündigte Ernennung der deutſchen Mitglieder für das deutſch⸗ franzöſiſche Wirtſchaftskomité iſt ebenfalls unmittel⸗ bar nach dem Ende der Reichstagsverhandlungen zu erwarten. i Die Diäten im Berliner Stadtparlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 16. Okt. Das Berliner Stadtparlament hat geſtern den heroiſchen Beſchluß gefaßt, die Diäten der Abgeord⸗ neten zu kürzen. Man hat ſich kein übermäßiges Opfer zugemutet: Statt mit 12/ will man ſich künftig mit.50/ begnügen. Erwähnenswert ſcheint uns bei der Gelegenheit die Tatſache, daß ſo⸗ wohl ein Vorſchlag, die Diäten bis zum 31. März der Winterhilfe zur Verfügung zu ſtellen, wie ein ſtaatsparteilicher Antrag, eine Kürzung von 50 v. H. durchzuführen, mit den ſozialdemo⸗ kratiſchen und kommuniſtiſchen Stim⸗ men abgelehnt wurde. Sklarek⸗Prozeß Telegraphiſche Meldung Berlin, 15. Okt. Im Stklarek⸗Prozeß erörterte das Gericht die „ſogenannte Verbindungsaktion“, die darin beſtan⸗ den haben ſoll, daß die K. V. G. Offerten der Sklarek⸗ firmen, in denen die Konfektionsſachen zum Teil zu einem Viertel des Preiſes angeboten wurden, annahm, obwohl, wie die Anklage behauptet, die Lager der K. V. G. bereits überfüllt waren. Auf⸗ grund dieſer Angebote wurde der KVG. dann durch den Stadtkämmerer Karding zuerſt ein Kredit von 250 000 Mark und ſpäter noch einmal ein Kredit von 500000 Mark vom Magiſtrat zugebilligt. Von die⸗ ſem letzten Kredit wurden 100 000 Mark von der KVG. zur Deckung ihrer Schuld bei der BAG. be⸗ nutzt. Dann beſprach man den Komplex der BAcg., in deſſen Aufſichtsrat Bürgermeiſter Kohl und ſpäter die Stadträte Gäbel und Degner als Mitglie⸗ der der Stadtverordnetenverſammlung delegiert wurden. Stadtrat Degner trat ſchließlich auch in die dreiköpfige Wirtſchaftskommiſſion ein, die im April 1926 zu dem Zweck gebildet wurde, ſich ſtändig über die Geſchäftslage und Geſchäftsführung der BAG. zu unterrichten und die auch bei der Aufſtellung der Bilanzen mitwirken ſollte. Die Verhandlung wurde dann auf morgen vormittag 9 Uhr vertagt. Neue Diskonterhöhung in SA Telegraphiſche Meldung — Newyork, 16. Okt. Die Newyorker Bundesreſervebank hat ihren Diskontſatz von 2% Prozent auf 3% Prozent heraufgeſetzt, nachdem erſt vor acht Tagen eine Diskonterhöhung um 1 Proz. auf 2% Proz. er⸗ folgt war, die aber durch die ſofortige Diskont⸗ erhöhung Frankreichs in ihrer Wirkung aufgehoben wurde. Der Kampf um das Gold— die Sicherheit über alles— geht weiter, deun dieſe Diskonterhöhung wie die vorhergehende ſollten die hemmungsloſen Goldabzüge aus Newyork ver⸗ hindern. Die Abreiſe des Miniſterpräſidenten Laval nach Amerika — Paris, 16. Okt. Miniſterpräſident Laval ver⸗ ließ heute vormittag.10 Uhr franzöſiſcher Zeit Paris, um mit dem fahrplanmäßigen Zug nach Le Havre ab⸗ zufahren, wo er ſich um 12.15 Uhr an Bord des fran⸗ zöſiſchen Paſſagierdampfers„Ile de Franec“ begibt, der um 12.30 Uhr mit Beſtimmung Amerika die Anker lichtet. Miniſterpräſident Laval wird außer den Perſön⸗ lichkeiten, deren Namen bereits genannt worden ſind, noch von dem bekannten Finanz ⸗Sachverſtändigen Parmentter begleitet ſein. 1 1 N 1 1 1 33 1 1 1 1 1 »Stabt. 2. Seite/ Nummer 479 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Schwere Ausſchreitungen in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros JJ Berlin, 16. Okt. Auch am geſtrigen Abend kam es an verſchiebenen Stellen der Stadt wieder zu ſchweren kommu⸗ niſtiſchen Ausſchreitungen. In den Ar⸗ beitsnachweiſen und auf den Stempelſtellen war be⸗ reits am Vormittag den kommuniſtiſchen Anhängern die Parole erteilt worden, am Abend zu öffent⸗ lichen Kundgebungen in den Straßen aufzu⸗ marſchieren. Eine ſchwere Bluttat ſpielte ſich dann gegen 7 Uhr in Neukölln ab. Von noch unbekannten, aber offen⸗ ſichtlich kommuniſtiſchen Tätern wurden in ein na⸗ tio nalſozialiſtiſches Lokal mehrere Schüſſe abgefeuert. Der Gaſtwirt und zwei Nationalſozialiſten, die am Schanktiſch ſtanden, wur⸗ den ſchwer verletzt. Zu einer zweiten Schießerei kam es im Norden der Demonſtranten umringten zwei Schupo⸗ bheamte, ſchlugen einen zu Boben und verſuchten dem anderen die Waffen zu entreißen. Im Augen⸗ blick höchſter Gefahr zog einer der Beamten ſeinen Revolver und verletzte einen der Angreifer ſchwer. Erſt durch den Einſatz ſtarker Polizeikräfte konnten die Beamten befreit und die Demonſtranten zerſtreut werden. Ein etwa tauſend Perſonen zählender Demon⸗ ſtrationszug bildete ſich zu gleicher Zeit auch im Weſten der Stadt. Ein größeres Polizeikom⸗ mando mußte eingeſetzt werden und mit dem Gum⸗ miknüppel vorgehen, ehe die Demonſtranten ſich zerſtreuten. Zehn Perſonen wurden verhaftet. Auch hier wurden an einem nationalſozialiſtiſchen Lokal die Scheiben zertrümmert. In Moabit verſuchten Demonſtranten Geſchäfte zu plündern, ſo daß die Polizei mit ſtarken Kräften eingeſetzt wer⸗ den mußte und mehrmals die Straßen mit dem Gummiknüppel ſäuberte. In der Bornholmerſtraße waren etwa 20 Leute in ein Buttergeſchäft eingedrungen. Einige waren bewaffnet und bedrohten die anweſenden Verkäuferinnen und Käufer mit ihren Piſtolen, während ihre Kom⸗ pligen die Ladenkaſſe mit 60 Mark Inhalt raubten. Einer der Räuber wurde von Paſſanten auf der Straße feſtgehalten, dann aber noch vor dem Ein⸗ treffen der Polizei von ſeinen Kumpanen befreit. Gegen 8 Uhr war im allgemeinen die Ordnung wiederhergeſtellt, doch blieb ein großes Aufgebot von Polizei noch längere Zeit in den Straßen Raubüberfall auf einen Kaſſenboten — Stettin, 15. Okt. Heute mittag gegen 3 Uhr wurde an der Ecke Eliſabeth⸗Straße— Auguſta⸗Platz ein Kaſſenbote des Finanzamtes auf dem Wege zur Reichsbank von drei Männern, die aus einem Auto herausſprangen, überfallen, niederge⸗ ſchlagen und ſeiner Aktentaſche mit 23 635 ½¼ Inhalt beraubt. Trotzdem Paſſanten ſofort die Verfolgung auf⸗ nahmen, und inzwiſchen auch das Ueberfallkomman⸗ du erſchienen war, konnten zwei Täter entkommen, während der dritte, ein 27 jähriger Landwirt namens Fritz Karſten feſtgenommen wurde. Auch der geraubte Geldbetrag konnte vollzählig wieder herbeigeſchafft werden. Dreifacher Mord auf einer polniſchen Landſtraße — Krakau, 15. Okt. Zwiſchen Krakau und Zar⸗ nowiec wurde ein dreifacher Raubmord ver⸗ bt. Zwei Geſchäftsleute kehrten mit einem Fuhr⸗ mann aus Krakau zurück, wo ſie für annähernd 4000 Zloty Waren verkauft hatten. Als ſich der Wagen etwa anderthalb Kilometer vor Miechow befand, wur⸗ den ſie von einem Kugelregen empfan⸗ gen und alle drei getötet. Die Raubmörder fuhren dann mit dem Wagen von der Straße weg und ſchnitten den Toten alle Taſchen heraus. Wel⸗ chen Betrag ſie erbeutet haben, iſt nicht genau be⸗ kannt. Auf Grund der eingeleiteten Ermittlungen wurden 16 Perſonen verhaftet. Der Streik in den Sol Das Verhalten der Sowjelbehörde (Von unſerem Moskauer Vertreter) —u— Moskau, 15. Oktober. er Streik deutſcher Seeleute auf deutſchen Schif⸗ fen, die in Sowjethäfen lagen, legt mehrfache nicht eben günſtige Schlußfolgerungen nahe. In den deutſchen Heimathäfen ſollte, auf Be⸗ treiben des oppoſitionellen Flügels der Seemanns⸗ organiſation, geſtreikt werden. Es kam aber zumeiſt überhaupt nicht dazu; in einigen Fällen, in denen Streits begannen, waren ſie bald vorüber. Die Auf⸗ rufe der Streikzentrale an die deutſchen Seeleute im Ausland ſich anzuſchließen, blieben ſo gut wie überall wirkungslos. Anders in den ſowjetruſſiſchen Häfen. In Odeſſa und Leningrad fanden die Streik⸗ anſtifter fruchtbaren Boden und die Arbeitswilligen keinen Schutz. Die ſowjetruſſiſchen See mannsheime, die ſich hier befinden und von ſolchen in anderen Ländern recht unterſchiedlich ſind, ſpielten dabei eine Rolle, die den Unterrichteten nicht überraſchen konnte. 0 — Die Rechtsverhältniſſe aber, die nach dem Wort⸗ laut gültiger Verträge beſtehen, erfuhren von ſowjet⸗ ruſſiſcher Seite eine Auslegung, der man deut⸗ ſcherſeits nicht zuſtimmen kann. Wenn es, wie jetzt geſchah, zu Streiks auf deutſchen Schiffen kam, ſo waren zur etwaigen Schlichtung und zur Ver⸗ hängung von Ordnungsmaßnahmen die zuſtändigen deutſchen Konſuln berechtigt und berufen, die ört⸗ lichen Sowjetbehörden aber hatten nach Artikel 25 des Konſulatvertrages ihnen dabei„Beiſtand zu lei⸗ ſten“. Dies iſt gerade dann, wenn es darauf ankam, nicht geſchehen. Der Forderung, keine fremden Per⸗ ſonen an Bord zu laſſen(Grundbedingung für den Schutz der Arbeitswilligen), haben die Sowjetbehör⸗ ethäfen den nicht genügt, vielmehr konnten die Streik⸗ komitees nach Belieben ihre Terroriſierungsaktion ausführen, erhielten ſogar Boote dafür uſw. Charak⸗ teriſtiſch genug, wenn z. B. die Hafenpolizei in Odeſſa nur erſt nach langwierigen Verhandlungen dem deutſchen Konſul den Zutritt zu einem der be⸗ drohten Schiffe zu verſchaffen vermochte. Alle dieſe konfuſen Verhältniſſe wirkten natürlich demoraliſie⸗ rend, und ſo konnte es ſogar dazu kommen, daß von Streikpoſten im Odeſſaer Hafen ein Ueberfall auf den deutſchen Konſul Dr. Roth unternommen wurde, wobei ihm nicht etwa die Ha⸗ fenpolizei, die durch Abweſenheit glänzte, ſondern Leute der Schiffsbeſatzung des deutſchen Dampfers „Amalthea“ zur Hilfe eilten. Das alles wäre in der Tat nicht möglich, wenn die Vertragsauslegung durch die ſowjetruſſiſche Seite ſtrikt und ohne jedes Schielen nach parteipolitiſchen Nebenintereſſen vorgenommen würde. Es geht eben nicht an, daß bei Beziehungen von Regierung zu Regierung, bei der Erfüllung der Pflichten von Staat zu Staat, taktiſche Rückſichten in dem Sinne einwirken, daß man ſich von Maßnahmen drückt, die vom Standpunkt der kom mu⸗ niſtiſchen Propaganda unbequem wären. Auch in der ÜUdsSg ſollte man ſich der Einſicht nicht verſchließen, daß der internationale Güter⸗ und Seeverkehr, daß die Ordnung auf den Schiffen und in den Häfen nur gemäß genauer Innehaltung der internationalen Vereinbarungen ſich durchführen läßt. Für die Sowjetunion ſelbſt und die für ihren Wirtſchaftsaufbau grundwichtige Teilnahme am in⸗ ternationalen Seeverkehr hätte es Folgen, die man in Moskau nicht wünſchen kann, wenn die Häfen der Sowjetunion unter einem Geſichtspunkt, der durch die geſchilderten Vorgänge gekennzeichnet wird, einen Ruf gewinnen ſollten, der auf das Ausland abſchreckend wirkt. Der Brandherd in der Manoöſchurei Moskau hinter den Kuliſſen Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 Vondon, 16. Oktober. Die Nachrichten über die Lage in der Mandſchurei werden täglich beunruhigender. Die chineſiſchen Trup⸗ pen, reguläre und irreguläre, ſtreifen führerlos durch das Land und nehmen Rache für die nationale De⸗ mütigung. Dörfer werden verbrannt und die Einwohner unter furchtbaren Gra u⸗ ſamkeiten getötet. Nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ aus Mukden haben die chine⸗ ſiſchen Landsknechtsbanden unter den Koreanern, die in der Mandſchurei leben, ein gewaltiges Maſſaker angerichtet. 5 Die japaniſchen Truppen fanden bei ihrem jüngſten Vormarſch ganze Dörfer in Ruinen und hunderte von verſtümmelten Leichen auf 2 N den Straßen. Der Sonderkorreſpondent des genannten Blattes ſchreibt:„Wenn nicht vor Eintritt des Winters eine ſtabile Regierungsgewalt wiederhergeſtellt wird, ſo werden die Zuſtände in der Mandſchurei ſchlimmer ſein als in Sowjetrußland während der Revolution.“ Angeſichts ſolcher Berichte iſt die Stimmung in London geteilt. Einerſeits erkennt man an, daß die Japaner in den Gebieten, die ſie beſetzt haben, die Ordnung wieder hergeſtellt und damit das Chaos allgemeiner Anarchie abwenden, andererſeits fürch⸗ tet man die Ausſicht auf eine weitere Verſchärfung der japaniſchen Machtſtufe im fernen Oſten, umſo⸗ mehr als der Verdacht immer ſtärker wird, daß die Japaner im Einverſtändnis mit Sowjetruß⸗ land handeln. Auf die Vermittlung des Völkerbundes ſetzt man hier außerhalb der offiziellen Kreiſe geringe Hoff⸗ nung. Immerhin ſchwingen ſich die„Times“ zu einem Appell an Japan auf, in dem es heißt: „Wenn man den Unterſchied zwiſchen alter und neuer Diplomatie dramatiſch darſtellen wolle, ſo könnte man ihn nicht beſſer inſzenieren als durch den Kampf, der in der Mandſchurei mit Bomben und Maſchinengewehren und in Genf mit Argu⸗ menten und Debatten geführt wird. Können Ulti⸗ matums und Waffengewalt die Beziehungen zwiſchen ſouveränen Staaten regeln oder Schlich⸗ tung und friedliches Uebereinkommen?“ Die Antwort, die dieſe Frage in der unmittel⸗ baren Zukunft finden wird, iſt für die künftige Lage in der Welt von ungeheuerer Bedeutung. Der Lübecker Calmelte⸗Prozeß Telegraphiſche Meldung Lübeck, 15. Okt. In der weiteren Verhandlung wurde auch der ſogenannte„Menſchenverſuch“ erörtert. Dr. Altſtaedt beantwortete eine Frage dahin, daß man den Menſchenverſuch lange Zeit in der Oeffent⸗ lichkeit gerade mit Bezug auf das Calmette⸗ VBerfahren erörtert habe. Es ſeien jetzt geſetz⸗ liche Vorſchriften in Vorbereitung, die den Menſchen⸗ verſuch betreffen. Der Arzt habe, wenn er ſich auf Grund ausgedehnter Verſuche von der Unſchädlich⸗ keit eines Mittels überzeugt hat, das Recht, bei ver⸗ antwortungsbewußter Anwendung ein erprobtes Mittel in vorſichtiger Form bei Menſchen zu probie⸗ ren. Die mediziniſche Wiſſenſchaft könne den Men⸗ ſchenverſuch nicht entbehren. r Prof. Much bemerkte, daß im Jahre 1929 6 reits in Moskau Schädigungen durch Calmeiſe fütterung feſtgeſtellt worden ſeien. Die Frage dg Sachverſtändigen, ob ihm dies bekannt ſei, ven neinte Dr. Altſtaedt. Prof. Much betonte mit Nach⸗ druck, daß der Calmette⸗Bazillus jederzeit virulent werden könnte. Einen breiten Raum nahmen Fr. örterungen darüber ein, ob Dr. Altſtaedt der Anſicht ſein könnte, daß der in Lübeck gezüchtete Bazillus u dem B. C. G. vollkommen identiſch ſei. 9 Dr. Altſtaedt betonte darauf, er habe Dr. 2 Deycke ſelbſt die Originalkultur vom Paſteur⸗Inſtituſ 5 in Paris gegeben und annehmen müſſen, daß daß b Mittel genau das gleiche ſei. Er erklärte, er habe ſich 1 nach ſeiner Ueberzeugung keines Verſtoßes gegen de 1 geſetzlichen Beſtimmungen ſchuldig gemacht. 1 1 Staatsanwalt Freiherr von Beuſt fragte den f Angeklagten, weshalb er es unterlaſſen habe, der 5 Lübecker Bevölkerung nicht nur zu ſagen, es handle 9 ſich um einen unſchädlichen Bazillus, ſondern offen zu 1 erklären, daß es ſich um einen lebenden Bazillus 1 handele. 5 Dr. Altſtaedt exwiderte, daß man im Geſund⸗ heitsrat und im Sachverſtändigenausſchuß darüber wohl geſprochen habe, daß man aber der Meinung geweſen ſei, die Aufklärung der Bevölkerung genüge 4 vollkommen, wenn man erkläre, es handle ſich un 2 einen unſchädlichen Bazillus. 5 8 Die Verhandlungen wurden darauf auf morgen 1 vertagt. 8 5 7 0 242 0 Vadiſche Politik a 2 Dr. Mattes über die Lage Die politiſche Redaktion der„Konſtanzer Zeitung 5 hatte Gelegenheit, mit dem badiſchen Finanzminiſten 8 Dr. Mattes die Lage im Reich und in Baden zun beſprechen. Dabei kam auch die Stellungnahme zu 8 den bevorſtehenden Entſcheidungen im Reichstag zur 2 Sprache und den Gerüchten, die ſich an einen Be. f richt der„Badiſchen Preſſe“ über die Haltung dee! Miniſters angeſichts der augenblicklichen Lage ge, knüpft hatten. Der Miniſter erklärte u..: 5 „Ich hatte in der letzten Zeit wiederholt Gelegen⸗ 1 heit, mich zu dieſen Fragen im Kreis der DVp zu 2 äußern. Unlängſt tagte in Darmſtadt die Südwest n deutſche Arbeitsgemeinſchaft der DVP, in der der f Parteiführer Dingeldey in zweiſtündiger Rede ſeinen 0 Standpunkt entwickelte. Am letzten Samstag war in 8 Berlin der Reichsausſchuß der DVp verſammelt, an f dem ich als einziger Vertreter Badens teilnahm Auf beiden Tagungen ſtand im Mittelpunkt der Ber, 0 tungen die Frage, welche Stellung wird die DVß zu den kommenden Entſcheidungen im Reichstag ein⸗ nehmen. Ich habe auf beiden Tagungen für Baden geſprochen und dabei den Standpunkt vertreten, daß die ſtaatspolitiſchen Aufgaben und vor allem aut die Schwierigkeiten des kommenden Winters dies Unterſtützung der Regierung Brüning notwendig machen würden. Die gleiche Anſicht habe ich auch in der Mitgliederverſammlung der DVP in Karlsruhe vertreten und dabei auf folgendes hingewieſen: Auch wenn man der Meinung iſt, daß die DBp als 111 partei Koalitionen nach beiden Seiten eingeheg könnte und daß deshalb eine Regierung mit der Rech, ten grundſätzlich nicht abgelehnt werden könnte, d. daß die DVP ſich die Unabhängigkeit nach beiden Seiten wahren müſſe, ſo ſei doch der jetzige Zeit punkt für eine Regierungsän derung verfehlt. In einer Zeit, in der die Regierung Entſcheidungen treffen müſſe, die für das Schickſal unſeres Volkes von lebenswichtiger Bedeutung ſind, müſſe man eine Regierung auf möglichſt breitexß Baſis aufzubauen verſuchen und dürfe nicht die Sozialdemokratie, die bereit ſei, dieſe ſchwere Ver, antwortung mitzutragen, in die Oppoſition und an die Seite des Kommunismus drängen und damit den Graben zwiſchen Sozialdemokratie und den ſtaats⸗ bedrohenden Kommunismus einebnen. Badiſche Woche in Karlsruhe Gründung einer„Badiſchen Akademie“ Die„Badiſche Woche“ iſt in vollem Gang. Das heißt, es wird programmgerecht viel geredet in Aus⸗ und Anſprachen, die eine weitere Fühlung der„füh⸗ renden“ geiſtigen Badener erzielen wollen, wie ſie ſchon auf dem Heimattag 1930 angebahnt war. So kamen der bekannte Homöopath Emil Schlegel mit einem Vortrag über ſein eignes Leben und der Phy⸗ ſiognomiker R. Burger mit Erörterungen über das„Geheimnis der Menſchenform“ zu Wort. Beide ſprachen als geborene Badner, nicht weil ihre The⸗ men für Baden beſonders aktuell waren Tagten dieſe Veranſtaltungen im Namen der„Ge⸗ ſellſchaft für geiſtigen Aufbau,“ gewiſſermaßen auch im engeren Rahmen, ſo zog die muſikgeſch ich t⸗ lüche Feier der„Badiſchen Heimat“ eine weitere Grenze: der nach Jahren und Vortragsweiſe noch jugendliche Otto zur Nedden, Aſſiſtent am Muſtkſeminar der Univerſität Tübingen, hat ſich neuerdings eingehend mit dem Studium altbadiſcher Muſtkbeſtrebungen an den Höfen Durlach und Baden befaßt und wiederholte jetzt die Ergebniſſe ſeiner Diſſertation zur Einführung ins Verſtändnis einiger Singchöre des Euſebius Veit. Er ging dabei auf die Kompoſitionsart des Meiſters weniger ein als auf die äußeren Umſtände, unter denen die markgräfliche Muſtk um 1600 und ſpäter gedieh oder nicht gedieh. Belebung aber faud dieſes rein archivaliſche Ma⸗ terial durch einige Lichtbilder nach Handſchriften und Drucken, die einem weiteren Publikum nicht geläufig find. Soviel ſchien deutlich: Größe und Zielbewußt⸗ heit fehlte der alten Epoche auf dem Gebiet der Kunſt⸗ muſik, und wohl auch die Mittel für ſie. Immerhin gewann ſie an Intereſſe, als der Bad. Kammer⸗ chor unter Franz Philipps Leitung in ſeiner hohen geſangstechniſchen Kultur und geiſtigen Ver⸗ Hefung einige Arcappella-Kompoſitionen des Euſe⸗ bius Veit(nach 1600) hören ließ. In dieſen ſtark⸗ polyphonen Arbeiten meiſt höfiſcher Entſtehung ver⸗ leugnet ſich neben konventionellen Wendungen doch die Perfönlichkeit nicht; aus dem Choral„Wann tündlein rorhanden“ ſpricht wirklich indivi⸗ duelle Stimmung und Intenſität wahren Empſfin⸗ deus tief zu Herzen, und man bedauert, daß ſich nicht niehr ſolcher Kabinettſtücke alter Muſik in Baden er⸗ halten haben. Der Badiſchen Woche zulieb gab das Lan des⸗ theater nach ſeiner nicht allzuſtarken Aufführung des„Simſon“ von Burte das immer noch un⸗ gealterte„Edelwild“ Götts. Nach wie vor fand ſich keine zahlreiche Hörerſchaft für den Dichter; nach wie vor blieb Fritz Herz, der unverwüſtliche, Mitte und Höhe des Dialogs mit ſeiner Meiſterleiſtung Ibrahim. Während es Joachim Ernſt zunächſt noch beim guten Willen bewenden laſſen muß; ſein Ali war weder Eliſabeth Bertrams Suleika gewach⸗ ſen noch im ganzen reif. Aber die lebendurchglühte Daſeinsfreude und Weltweisheit der Dichtung ent⸗ zückte wie immer und aufs neue reſtlos. * Die Beſprechungen der führenden Perſön⸗ lichkeiten aus dem Kreis der Geſellſchaft für geiſtigen Aufbau reſultierten in der Grün⸗ dung einer„Badiſchen Akademie, die in zeit⸗ gemäßer Anlehnung an die ehemaligen badiſchen Akademien Beratung und Durchführung eines gei⸗ ſtigen Kulturprogramms für Baden auf ſich nehmen ſoll. Ein Präſidium von acht Vertretern verſchiedener Gebiete von Kunſt und Wiſſenſchaft wurde gewählt. Aus ihm können ſchon jetzt namhaft gemacht werden: Hermann Burte, Leopold Ziegler, Friedrich Muckle, Franz Philipp. Sekretäre der Akademie ſind: Heinrich Berl und Dr. Fees. Anweſend bei der Beratung waren der Staatspräſident und ein Vertreter des Kultusminiſteriums. Als erſte Publi⸗ kation der Akademie ſollen die Manifeſte der Notkundgebung erſcheinen. PE Theater umd Muſit Erik Enderlein als Otello. Auf der Bühne des Ludwigshafener Pfalzbaues hatte ſich geſtern die Oper des Mannheimer Nationaltheaters zu einem erfolgreichen Gaſtſpiel eingefunden. Der neue ſzeniſche Rahmen, mit dem man die glück⸗ licherweiſe aus dem Spielplan nicht verſchwindende Verdioper„Otello“ umgeben hat, nahm ſich auch in dieſem engeren Bühnenraum ſehr ſtimmungs voll aus. Er ſchuf eine ſtarke Konzentration auf das vom Textdichter Boito genial herausgsarbeitete menſchliche Geſchehen, das Verdis Muſik vertieft und verklärt. Dieſer Menſchlichkeit muß vor allem die Verkörperung der Titelrolle entſprechen. Erik Enderlein, der neue Heldentenor unſerer Oper, iſt dafür der rechte Mann. ſprach die Reife. Er Aus fang den Mohren zum erſten Mal; dafür war die Rolle be⸗ ſeiner Leiſtung venezianiſchen merkenswert durchgearbeitet. Die Stimme über⸗ nimmt ſich durch das ſängeriſche Temperament des Künſtlers und durch den ihm eigenen Geſangs⸗ realismus zuweilen immer noch unnßötig; dabei beherrſcht er ſowohl die Kantilene einer ſolchen Partie wie die notwendigen ſtarken Ausdrucksgrade des Vortrags durchaus. Man muß der Verkör⸗ perung akzentuierter Rollen die Möglichkeit des Ausbruchs glauben; deſſen Wirklichkeit fügt ſich dann von ſelbſt in den Stil des Werks, der ſich in dieſem Fall vom Realismus der Oper nach Verdi freihält. Otellos Liebe und Otellos Wut lebten gleich ſtark in dieſer Wiedergabe. Sie war von einer muſtkaliſch ausgezeichnet durch Joſeph Roſen⸗ ſtocks Leitung zuſammengefaßten Vorſtellung um⸗ geben, die, ſoweit wir dem Abend folgen konnten, auf das beifallsfreudige Publikum der Nachbarſtadt einen ſtarken Eindruck ausübte. Neu war die ſehr diskret gezeichnete Emilia von Irene Ziegler. Der dämoniſche Jago von Sidney de Vries und die poetiſche Desdemona von Elſe Schulz ſeien aus der Aufführung genannt, die zu den beſten unſerer Oper gehört. O Heute Konzert der Gedok. Im großen Har⸗ monieſaal veranſtaltet die Gedok, Gemein⸗ ſchaft dentſcher und öſterreichiſcher Künſtlerinnen, Ortsgruppe Mannheim, heute einen Konzertabend. Die Sopraniſtin, Adelheid Holz(Gedok⸗Köln) ſingt Lieder von Hermann Hans Wetzler, die der Komponiſt ſelbſt begleitet. Hermann Hans Wetz⸗ ler bringt außerdem Klavierwerke von Joh. Seb. Bach. Der Reinertrag dieſer Veranſtaltung fließt dem Unterſtützungsfonds der Gedok zu. Mitglieder des Muſiklehrerverbandes, der Stamitzgemeinde, der Geſellſchaft für Neue Muſik, erhalten je eine Karte zu ermäßigtem Preis gegen Ausweis in den Muſi⸗ kaltenhandlungen K. F. Heckel und Eugen Pfeiffer. Ein Notruf der deutſchen Theater. In einer dieſer Tage in Frankfurt am Main ſtattgehabten Verſammlung von Vertretern einer großen Reihe gemeinnütziger und privater Theater wurde zur Rettung der deutſchen Bühnen an die Oeffentlich⸗ keit ein Notruf gerichtet, in dem es unter anderem heißt:„Das deutſche Theater iſt in ſeinem Geſamt⸗ beſtand bedroht von den Auswirkungen der Wirt⸗ ſchaftskriſe, und zwar in weit höherem Maße als am dere kulturelle Einrichtungen. Die Mehrzahl des deutſchen Bühnenangehörigen wird durch die Be⸗ amten⸗Notverordnung in untragbarer Weiſe getroſ⸗ fen. Die Bezüge der Bühnenangeſtellten ſind bereit weitgehend verringert; Spielzeiten werden gekürzt Spielgattungen abgebaut— kurz, die geſamte ökono⸗ miſche und geiſtige Grundlage der deutſchen Theater, bunſt wird der Vernichtung ausgeſetzt. Die Verſam⸗ melten verdichten ihren Ruf zu einem Notſchrei an alle, die trotz aller wirtſchaftlichen Not ſich ihr Kul⸗ turgewiſſen bewahrt haben, und rufen ihren Volks⸗ genoſſen zu:„Rettet das deutſche Theater, dieses 1 und weiterhin ſichtbare Symbol deutſches ultur!“ ö Im Herbſt Von Theodor Storm Es rauſcht, die gelben Blätter fliegen, Am Himmel ſteht ein falber Schein; Du ſchauerſt leicht und drückſt dich feſter In deines Mannes Arm hinein. Was nun von Halm zu Halme wandelt Was nach den letzten Blumen greift, Hat heimlich im Vorübergehen i Auch dein geliebtes Haupt geſtreift. 1 Doch reißen auch die zarten Fäden, Die warme Nacht auf Wieſen ſpann Es iſt der Sommer nur, der ſcheidet; Was geht denn uns der Sommer an! Du legſt die Hand an meine Stirne Und ſchauſt mir prüfend ins Geſicht; Aus deinen milden Frauenaugen Bricht gar zu melancholiſch Licht. Erloſch auch hier ein Duft, ein Schimmer, Ein Rätſel, das dich einſt bewegt, Daß du in meine Hand gefangen Die freie Mädchenhand gelegt? O ſchaudre nicht! Ob auch unmerklich Der ſchönſte Sonnenſchein verraun Es iſt der Sommer nur, der ſcheidet: Was geht denn uns der Sommer an! 8 S r. e „ d e„ eee 1931 920 he, Ameiſt age dag ſei ven. it Nac virulent ten Er. Anſicht Uus mit abe Dr. Inſtitut daß baz habe ſic egen die gte den be, der handle offen zu Bazilluz Geſund⸗ darüber ſceinung genüge ich un morgen je geitnnz miniſter aden zu ihme zu tag zur nen Be. ung des age ge Belegen⸗ Vp zu Südweſt⸗ der ber e ſeinen war in melt, an eilnahm r Bera⸗ ö DVp zu tag ein⸗ Baden ertreten, lem auch ers dis vendig auch in arlsruhe n: Auch Mitten eingehen er Rech⸗ ite, d. K beiden Zeit- erung gierung Schickſal ing ſind, reiter fe nicht ere Ver⸗ und an init den n ſtaats⸗ ter, ö Freitag, 16. Oktober 1931 ——— 7 Eßt deulſches Obſt und Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe zemüſe! Die Devise der Anterbadiſchen Obst. und Gartenbau⸗Ausſtellung Mannheim 1931 Die zweite Ausſtellung, die heute vormittag in den Rhein⸗Neckarhallen eröffnet worden iſt, ſteht der erſten keineswegs nach. Wenn es ſich in der Haupt⸗ ſache auch nur um Obſt handelt, das aus ganz Unter⸗ baden hier zuſammenſtrömte, ſo iſt doch die Ausſtel⸗ lung ſo abwechſlungsreich, daß jeder Beſucher mit wachſender Befriedigung die Hallen durchſchreiten wird. Baurat Müller vom ſtädtiſchen Hochbastamt war die nicht leichte Aufgabe übertragen, der Aus⸗ ſtellung gewiſſermaßen den architektoniſchen Unter⸗ bau zu geben. Wie wir bei einer Vorbeſichti⸗ gung, zu der geſtern nachmittag die Preſſe geladen war, feſtſtellen konnten, hat Baurat Müller Hervor⸗ ragendes geleiſtet. Die Ausſtellung zeichnet ſich vor allem durch große Ueberſichtlichkeit aus. Wenn man in den Vorraum der Haupthalle tritt, iſt der Ausblick auf das Parterre überraſchend ſchön. Durch die Mitte der Halle zieht ſich ein breites Obſt⸗ band mit tauſenden von Aepfeln und Birnen. Da man das Tafelobſt in Einheitskiſten in der Größe von 12,5 und 25 Kilo und in Kartons mit 5 Kilo Inhalt ausgeſtellt hat, ergibt ſich trotz der Vielheit der Sorten ein ſehr geſchloſſenes Bild, das dem Geſamteindruck ſehr zuſtatten kommt. Der unter⸗ badiſche Obſtzüchter zeigt hier in augenfälligſter Weiſe, daß die Beſtrebungen, Frucht und Packung zu verbeſſern und zu vereinheitlichen, nicht vergeblich geweſen ſind. Das Wirtſchaftsobſt, das neben der in den Saal führenden Treppe auf der rechten Seite untergebracht iſt, ſteht in Körben zur Beſichti⸗ gung und zum Verkauf bereit. Wenn wir mitteilen, daß im ganzen etwa 1000 Zentner der beſten Winteräpfel und Birnen ausgeſtellt ſind, dann kann man ſich einen Begriff von der packenden Geſamtwirkung dieſer Maſſen machen. Den Hausfrauen wird es bei dieſer gewaltigen Auswahl nicht ſchwer fallen, ihren Winterbedarf zur vollſten Zufriedenheit zu decken. Die Badiſche Land⸗ wirtſchafts kammer, die während der ganzen Dauer der Ausſtellung den Verkauf übernommen hat, wird für bequemen Abtransport nach Schluß der fünftägigen Schau Sorge tragen. Im Vorraum unter der Empore iſt übrigens auch Gelegenheit zum Obſt⸗ einkauf in kleinen Mengen als Mitbringſel oder zum ſoforxtigen Genuß gegeben. Die Ausſtellung iſt aber nicht nur im Geſamt⸗ arrangement überaus eindrucksvoll. 9 Auch die Einzelleiſtungen ſind imponierend. Man zeigte uns Aepfel und Birnen von geradezu erſtaunlicher Größe, die mindeſtens ein Pfund ſchwer find. Mit begreiflichem Stolz wurde uns ein Winter⸗ Calpille⸗Apfel präſentiert, der zu Weihnachten.20 4 koſten wird. Das Einzelarrangement iſt nicht ein⸗ förmig. Der eine Ausſteller hat das Obſt pyramiden⸗ förmig aufgebaut, der andere zu Tableaus vereinigt. Sh ließ der Bezirksobſtbauverein Sins⸗ eim aus roten und gelben Aepfeln das badiſche Mappen herſtellen und in der Ecke neben der Treppe alf der linken Seite baute ein Ausſteller aus Aepfeln eine Kirche auf. Er iſt auf jeder Ausſtellung durch beſondere Schauſtücke vertreten. Aus Rothenberg bei Wiesloch ſtammt ein Traubenſortiment, das über die roten und weißen Sorten orkentiert, die in dieſer Gegend gebaut werden. Zugleich ſieht man aber auch, welche Größe die Trauben in dieſem Herbſt erreicht haben. Die Gemüſeſchau iſt nicht minder intereſſant. So hat die Gemüſegärtnerei der Erziehungsanſtalt in Sinsheim(Elſenz) wahre Prachtexemplare geſandt. Aus gelben Rüben iſt im Vordergrund die Aufforde⸗ zung„Eßt deutſche Gemüſe!“ hergeſtellt. Mit lokal⸗ patriotiſchem Stolz haben wir weiter feſtgeſtellt, daß der Ortsverband Mannheim der Klein⸗ auf der garten⸗ und Garten bauvereine linken Seite der Halle mit zwei mächtigen Kollek⸗ tionen Obſt und Gemüſe vertreten iſt. Der ſchräge Aufbau wird von prächtigen Schnittblumen, haupt⸗ ſächlich Dahlien, gekrönt. Die Gärten haben die größ⸗ ten Exemplare der in ihnen gezogenen Gemüſe⸗ und Obſtſorten hergegeben. U. a. wurden wir auf einen Kürbis aufmerkſam gemacht, der 80 Pfund wiegt. Dameben ſteht ein ſchmuckes Gartenhäuschen von der Art, wie ſie in der Kleingarten⸗Daueraulage in der Dohllache auf dem Lindenhof errichtet werden. Da die Imkerei vom Obſtbau nicht zu treunen iſt, beteiligt ſich auch die Imkerſchule in Heidelberg, die vom badiſchen Landesverein ius Leben gerufen wurde, an der Ausſtellung. Die Schule genießt weit über Badens Grenzen hinaus großes Auſehen. Von den Schülern ſtammen viele aus der Pfalz, aus Heſſen und Württemberg. Der Arrangeur dieſer lehrreichen Sonderſchau verwies u. a. auf eine der belehrenden Tafeln, die an den Wänden dieſes Standes aufge⸗ hängt ſind. Zum Beweis dafür, daß die Bienen an der Befruchtung der Obſtblüte hervorragend beteiligt ſind, wurden Aepfel⸗, Birnen⸗ und Kirſchbäume durch Gazeſchleier von der Außenwelt abgeſchloſſen. Das Fruchtergebnis war überraſchend. Während beim verſchleierten Apfelbaum 2 v. H. der Blüten ſich in Früchte verwandelten, waren es beim unver⸗ ſchleierten 20 v. H. Bei den Birnen iſt der Unter⸗ ſchied noch auffallender: 0 v. H. gegen 50 v. H. Bei den Kirſchen wurden 3 v. H. Früchte mit und 40 w. H. ohne Schleier erzielt. Da in der Zeit, in der die Obſt⸗ bäume blühen, keine anderen Inſekten vorhanden ſind, iſt der Obſtbau lediglich auf die Mithilfe der Bienen angewieſen, die, einem wunderbaren Natur⸗ trieb folgend, am gleichen Tage nicht verſchiedene Obſtgattungen aufſuchen, ſodaß man nicht befürchten muß, daß unzweckmäßige Kreuzungen entſtehen. Zur hinteren Empors führt in der Mitte eine breite Treppe, die von Blumenteppichen flankiert wird, die von der Stadtgärtnerei und von der Bezirksgruppe Mannheim im Reichsverband des deutchen Gartenbaues mit feinem Geſchmack herge⸗ ſchon ſeit acht Tagen verpackt ſei. ſtellt wurden. Am Fuße der entzückenden Blumen⸗ böſchung zu beiden Seiten der Treppe erregen zwei Kakteen⸗Arrangements der Stadtgärtnerei Senſation. Die vielen hieſigen und auswärtigen Kakteenfreunde werden ſicherlich den ſehnlichen Wunſch haben, eines der prachtvollen Exemplare ihrer Sammlung einzuverleiben. Ein mächtiger Kugelkaktus, der durch ſeine Größe beſonders auffällt, ſoll 150 Jahre alt ſein. Daß es Zimmer⸗Ge⸗ wächshäuſer für Kakteen gibt, wird auch nicht jeder Freund dieſer grotesken Stachelgewächſe wiſſen. Ein derartiges Glashaus mit einem großen Kakteen⸗Sortiment iſt ebenfalls in der Halle ausge⸗ ſtellt. Iſt man die Treppe zur hinteren Empore emporgeſtiegen, ſo gelangt man zur Tombola, die von zwei Gegenſätzen flankiert wird, von der gärungsloſen Früchteverwertung und von Original⸗Schwarzwälder Kirſchwaſſer. An beiden Ständen kann das Produkt verſucht werden. In dem Raume unter dem Empore hat ſich ein Bierreſtaurant etabliert. Induſtrie und Gewerbe ſtellen in der kleinen Ausſtellungshalle und im Vorhof praktiſche Bedarfsartkel, Maſchi⸗ nen und Geräte aus, die bei den Intereſſenten viel Beachtung finden dürften. Dazwiſchen befinden ſich in der kleinen Halle die großen Lehrſchauen, die alle wichtigen Gebiete der Obſt⸗ und Gartenbau⸗ förderung, z. B. die geſamte Schädlingsbekämpfung, Bienenzucht, Vogelſchutz, Gartenkunſt, Verſuchs⸗ und Abſatzweſen, Organiſation u.., umfaſſen. Auf einer großen Fläche an der Oſtſeite der Halle haben die unter badiſchen Baumſchulen und Gartenarchitekten ausgeſtellt. Auch hier iſt das geſchmackvolle Arrangement bemerkenswert. Im Ganzen zeigen etwa 250 Ausſteller das beſte und ſchönſte aus ihren Kulturen und Werkſtätten. Als wir Land wirtſchaftsrat Brucker ⸗ Heidelberg, der die Führung übernommen hatte unſer Bedauern ausſprachen, daß die Ausſtellung nur fünf Tage dauert, wurde erwidert, daß man vornehmlich das Obſt nicht länger ausſtellen könne, weil es ohnehin Sch. . ¶ũꝙ www.. dd d Ausbau der Moll-Realſchule Für den Ausbau der Moll⸗Realſchule ſind bisher 10 000/ durch Stadtratsbeſchluß vom 19. Februar ds. Is. zur Verfügung geſtellt worden. Dieſer Be⸗ trag iſt für die Herſtellung und Einrichtung des Chemieſaals, ferner für die Beſchaffung von Bänken und ſonſtigen Einrichtungsgegenſtänden verwendet worden. Weitere dringliche Arbeiten müſſen bis zum Beginn des nächſten Schuljahres durchgeführt wer⸗ den. Es handelt ſich hauptſächlich um die Gewinnung zweier weiterer Klaſſenzimmer, die Herſtellung des Lehrſaals für Phyſik, des chemiſchen Praktikums, der Zimmer für Direktor und Sekretariat, den Einbau einer Piſſoiranlage. Die Einrichtung der Klaſſenzimmer, des Direktorzimmers und des Sekretariats wird aus vorhandenen Beſtänden ent⸗ nommen. Zur Einrichtung des Phyſikſaals werden Umformer, Schalttafel und Experimentieraulage der Feudenheimer Realſchule verwendet, die zu Ende des laufenden Schuljahrs aufgelöſt werden wird. Die hochbautechniſchen Arbeiten ſind auf 15 000 /, die maſchinentechniſchen auf 11500/ veranſchlagt. Der Geſamtbetrag von 28 500 4 ſoll aus dem Schulhgusfonds entnommen werden, der etwa 500 000% beträgt. Es werden nur die unumgänglich notwendigen Arbeiten ausgeführt. Eine Reihe wei⸗ terer nicht ſo dringlicher Arbeiten wird wegen der Finanzlage zurückgeſtellt. Beim Bürgerausſchuß werden nunmehr die erforderlichen 26 000/ ange⸗ fordert. Geſchichte des kleinen Erich von Fritz Droop Erichs Vater hatte eine Schuhmacherei; ſein beſter Kunde war der reiche Bankier, an deſſen Villa Erich auf ſeinem Schulweg täglich vorüber mußte. Eines Morgens fiel ſein geſenkter Blick auf einen blitzenden Gegenſtand, der vor ihm auf dem Aſphalt lag. Es war eine koſtbare Krawattennadel, und da Erich etwa zwanzig Schritte einen Herrn mit einer Dame be⸗ merkte, lief er den beiden nach, zog ſeine rote Mütze und fragte, ob der Herr die Nadel verloren habe. 5 Der Herr ſah den funkelnden Brillantſtein, ſtutzte einen Augenblick, beſann ſich dann und nickte mit dem Kopfe:„Vielen Dank“ Er griff nach der Börſe; aber der Knabe lehnte beſchämt ab und eilte davon. Als Erich mittags nach Hauſe kam, trat ſeine N Mutter ihm mit fragenden Augen entgegen. Der Bankier hatte einen Boten geſthickt, um ſich nach dem Verbleib der Krawattennadel zu erkundigen, die beim Ausſchütteln der Tiſchdecke auf die Straße ge⸗ fallen war, wo Erich ſte gefunden haben ſollte. Die Waſchfrau hatte zufällig geſehen, wie der Knabe ſich uhr dem Hauſe gebückt und mit ſeinem Funde davon gelaufen war. Erich erzählte den Eltern den Hergang, aber der Later ſchüttelte den Kopf und erklärte es als eine Dummheit, daß Erich die Nadel einem fremden Herrn gegeben habe, anſtatt ſie im Fundbüro abzuliefern. Immerhin ſchten die Angelegenheit damit für den Schuhmacher erlebigt, zumal man mit der Ehrlichkeit des unbekannten Herrn rechnete. Der Bankier hatte nicht nur Anzeige bei der Polizei erſtattet, ſondern auch ein großes Inſerat in den Tageszeitungen ver⸗ Uffentlicht und auf den ideellen Wert der Nadel als altes Familienerbſtück hingewieſen. Aber es meldete ſich niemand. Der Bankier tobte: as Mädel ſei eine„dumme Gans“, weil ſie die Tischdecke trotz des Verbotes wieder zum Fenſter binausgeſchüttelt hakte, der Junge ſei ein Trottel, weil er mit der Nadel hinter einem wildfremden Herrn hergerannt ſei, und der Kerl, der die Nadel an⸗ genommen habe, ſei ein Schuft, und damit baſta! Aber— ja: dann war ſogleich ein teufliſches Aber“ gekommen. Wer ſagte denn, daß die Ge⸗ ſchichte mit dem fremden Herrn überhaupt wahr ſei; wer wollte bezeugen, daß der Junge die Nadel wirk⸗ Skizze lich abgeliefert hatte? Sollte er ſie nicht bei einem Trödler verkauft haben, um ſein allzu ſchmales Taſchengeld aufzubeſſern? Und ſchon war der Ban⸗ kter an das Telefon geſprungen, um den Schuldirek⸗ tor anzurufen. Er teilte ihm ſeinen Argwohn mit und bat um die Unterſtützung durch den Klaſſen⸗ lehrer. Der weißhaarige Direktor war ein weiſer Pä⸗ dagoge, der Peſtalozzis Evangelium von der Liebe zu den Kindern mit der Langmut eines erprobten Mentors übte. Er ließ Erich zu ſich kommen und redete ihm mit gütigen Worten zu, konnte aber von dem Schüler nur die Beſtätigung des geſchilderten Vorgangs erhalten. Er hatte keinen Zweifel an der Ehrlichkeit des Schülers. Der Klaſſenlehrer war ein junger Profeſſor, der ſich nebenher mit Pſychvana⸗ lyſe und Verbrecher⸗Pſychologie beſchäftigte und dem der Fall eine willkommene Gelegenheit ſchien, ſeine beſondere Intelligenz als Kriminalwachtmeiſter der Pädagogie zu beweiſen. Er verſchloß die Tür des Konferenzzimmers und eröffnete Erich einen über⸗ raſchenden Blick in den tiefen Schacht ſeines Wiſſens, indem er dem Jungen klar machte, daß jjeder Menſch in ſeiner Jugend Dummheiten machen müſſe, eben weil ſie ein Attribut der Jugend ſeien; auch er habe, ſo unglaublich das klinge, in ſeiner Jugend, natür⸗ lich nur in ſeiner Jugend, Dummheiten gemacht; alſo dürfe auch Erich einmal etwas verbrochen haben. Das ſei alles ja nicht ſo ſchlimm, wenn man ſeine Fehler einſehe; Erich ſolle ihm ruhig einge⸗ stehen, daß er die Krawattennadel zum Trödler ge⸗ bracht habe, der Wert des Brillanten ſei ihm ja un⸗ bekannt geweſen; ſo käme der Bankier wieder in den Beſitz des Stückes. Dabei hatte der Profeſſor erſt die Brille geputzt und ihn dann durchdringend an⸗ geſchaut, als wolle er ihm die Antwort ſuggerteren: „Ich habs getan.“ Aber ſein Blick ſchoß an der Seele des Knaben vorbei, und die Wahrheit blieb ihm auch dann noch verſchloſſen, als Erich mit Trä⸗ nen in den Augen ſeine Unſchuld beteuerte. In der nachfolgenden Deutſchſtunde gab der Pro⸗ feſſor als Aufſatz das 7. Gebot, und Erich fühlte, daß das Mißtrauen ihn lauernd überwachte, als der Leh⸗ rer die verſchiedenen Arten des Diebſtahls und der Hehlerei mit den Schülern beſprach. Sein Herz bebte und hämmerte gegen den Despotismus der Unge⸗ rechtigkeit denn wie oft er auch den Finger hob, um ſeine Aufmerkſamkeit zu bezeugen: das Auge des Profeſſors traf ihn immer nur wie ein Schlag ins Ge⸗ Die Erhöhung der Verwaltungs⸗ gebühren In dem Verfahren vor den Verwaltungs⸗ gerichten werden nach der Haushaltsnotverord⸗ nung folgende Sporteln erhoben: Für Entſchei⸗ dungen beim Bezirksrat 40—500 /, beim Verwal⸗ tungsgerichtshof 80—2000 J. Bisher war die höchſt⸗ zuläſſige Gebühr beim Verwaltungsgerichtshof für Entſcheidungen 120. auch dann, wenn es ſich um einen noch ſo hohen Streitwert handelte. Ergeht eine Entſcheidung ohne Verhandlung und Beweis⸗ erhebung, wird eine Beſchwerde über das Verfahren zurückgewieſen, die Klage oder Berufung als unzu⸗ läſſig verworfen, ſo werden erhoben: Beim Bezirks⸗ amt 20250 /, beim Verwaltungsgerichtshof 80 bis 1000. Für eine Koſten⸗ oder Streitwertfeſtſtellung kommen zur Erhebung: beim Bezirksrat 550 l, beim Verwaltungsgerichtshof 10—200 4. Wird eine Beſchwerde gegen eine Koſten⸗ oder Streitwertfeſt⸗ ſetzung verworfen, ſo iſt eine Sportel von 20— 200% zu erheben. Erledigt ſich die Beſchwerde ohne Ent⸗ * Für reine Luft ſorgt unweit von Mannheim ein Sanatorium, in deſſen Wartezimmer fol⸗ gender Anſchlag angebracht iſt:„Die Rückſicht auf die Naſennerven der nicht Duftbegeiſterten erfor⸗ dert, hier im Sanatorium den Gebrauch ſcharfer Duftſtoffe zu unterlaſſen. Vor allem legen wir Aerzte Wert darauf, im Warte⸗ und Sprechzimmer damit verſchont zu bleiben.“ 3. Seite/ Nummer 479 5 7 2. i Interview mit der Sonne „Na ſchön,“ denk' ich und werf' den 5 1 hin. ˖ für ſo etwas Ver „Nein, ich kann lei zwar nich „Haben Sie vielleicht Meine Freundin ſagt: Herbſtputz! Du verſtehſt!“ Ich verſtehe daß man bei dieſem gottgeſegneten Wetter halten kann und denke——(ſiehe oben). S Hütchen auf, ziehe mir ein paar vernünft an und beginne die Wanderung.„Ich putz' ich flick! heut' nicht, ich ſtopf! auch nicht, ich ge raus,“ trällere ich nach eigener Melodie. ratſch, die Glastür zu und ich ſteh' ſchon Im Waldpark nehme ich Kurs nach bad. Alle Leute werden draußen ſei ein. Aber oh, oh! Schon hinter dem 9 ginnt die Enttäuſchung. Zwei Perſonen, drei,—— ſechs——— ſieben, zähle ich. Nichts mehr; Menſch kommt. Ja, wo ſind denn die Leute? Fünf Minuten gehe ich allein, zehn, fünfzehn, nie⸗ mand begegnet mir. Iſt denn das möglich? Warum denn ſoviel Lärm um den verlorenen Sommer, wenn die Menſchen jetzt zu Hauſe ſitzen? Doch ich für meine Perſon bin vollkommen ausgeſöhnt mit der nne. Ganz allein gehen wir zuſammen. Warm und froh wird mir in ihrer Begleitung und ich fange luſtig, wie ein Gaſſenjunge an zu pfeifen:„Nur am Rhein da möcht ich leben——“. Niemand wundert ſich ob ſolch' wenig mädchen⸗ haften Tuns. Ich ſchlenkere ſogar noch mit den Armen und pfeife noch lauter und übermütiger meine Wünſche in den Wald. So dumme Menſchen. Was machen die bloß mit ihrer Zeit? iſt die Großſtadt und doch da draußen ſo fern.„Was mei⸗ nen Sie, Frau Sonne?“ wende ich mich an meine ſtille Begleiterin. Sie geht ſtrahlend und harmlos lächelnd neben mir, tut unſchuldig ſelbſtverſtändlich, als hätte ſie uns nie um einen Sommer betrogen. Und weil wir immer noch alleine gehen, wächſt mein Mut.„Sagen Sie, Gnädigſte,“ beginne ich weiter die Sonne zu interviewen,„wieſo kam doch nur die Ver⸗ wechſlung des Jahresprogramms: Auf herbſtlichen Sommer ſommerlicher Herbſt?!“ „So, ſo“, lächelt ſie,„guck einer an, ein Preſſe⸗ fräulein.“ Und ſchon rückt ſie ab. Kommt aber hinter dem nächſten Buſch wieder näher und meint: „Na, weil wir gerade ſo einſam gehen: Tja, mit dem Sommer iſt das ſo'ne Sache, das verſteht Ihr da unten nicht! Meint Ihr, Ihr habt allein ein Anrecht auf Notverordnungen? 51 1 Urauß — ich mir heinkaffee be⸗ kein Seo kao So nah Und da lächelt ſie mir gleißneriſch grell ins Geſicht, daß mir nichts übrig blieb, als mich geblendet zur Seite zu wenden. Verſchwunden war ſie und hielt nicht mehr mit mir Schritt. Erſt draußen am Strand begegnete ſie mir wieder und lächelte harmlos und ſiegesſicher. Doch mit dem Interview war's aus. Sie war plötzlich für Diſtanz und in weite Ferne gerückt. Nichts blieb mir mehr, als mich von ihr beſcheinen zu laſſen. Und das tat ich ausgiebig und mit Wonne. M. 2975 Arzte- Gutachten! ſcheidung, ſo beträgt die Verfahrensſportel 10—50% X Jecde Bohne Qualität jeder Tropfen Genuß jede Tasse Gesundheit clas ist Kaffee Hag! ln jedem Paket ein Gutschein. Im Weihnachtsmonat auf 40 Gutscheine i imit. Altsilberdose mit Kaffee Hag gratis ſicht, um ſich dann um ſo freundlicher einem andern Schüler zuzuwenden. Die Tatſache, daß Erich immer wieder rot geworden war, bedeutete ihm ein verräte⸗ riſches Zugeſtändnis. Auch die Klaſſenbrüder, die von dem Vorfall natürlich gehört hatten, begannen, Erich mißtrauiſch zu betrachten. Sein ſeeliſches Gleichgewicht wankte, und als der Profeſſor ihn nach der Stunde noch einmal fragte, ob er den Makel nicht durch ein ehrliches Geſtändnis beſeitigen wolle, war es um ſeine Haltung geſchehen. Er ſtürzte nach Hauſe und warf ſich der Mutter ſchluchzend an den Hals: „Was will man denn von mir? Was hab ich denn ge⸗ tan?“ Die Fieberröte lag auf ſeinen Wangen. Und eine liebe Hand ſtrich über ſein Haar. Da polterte der Vater herein. Der Bankier hatte gedroht, keinen Schnürriemen mehr bei ihm zu kau⸗ fen, wenn er ſeine Nadel nicht wieder erhalte. Das ging über das Faſſungsvermögen des Alten, der zwanzig Jahre lang die ganze Familie ſeines reichen Gönners mit allem Schuhzeug verſorgt hatte und ſich plötzlich ſeiner beſten Einnahmequelle beraubt ſah. Er war ein kreuzbraver Mann und Presbyter der Kirchengemeinde, der ſeine Arbeit mit manchem guten Bibelſpruch begleitete und abends noch den Haus⸗ ſegen las. Aber der Geſchichte mit der Nadel und der Anklage, die für ihn daraus erwuchs, war er nicht ge⸗ wachſen. Er, den der Herr Stadtpfarrer jüngſt vor allen Leuten ſeinen lieben Freund genannt hatte, ſollte einen Spitzbuben aufgezogen haben? Jetzt ſtand er wie verſteinert vor ſeinem Jungen und biß auf die Zunge.„Vater, du weißt doch auch, daß ich die Nabel nicht verkauft habe“— brach es aus Erichs beklemmter Bruſt hervor. Der Alte wehrte ab:„Ich weiß es?— Nein, ich weiß es nicht; ich weiß nur, daß du mir Unehre machſt. Die Mutter wollte vermit⸗ teln; aber ihr Mann blieb dabei: der Junge habe ſei⸗ nen guten Ruf vernichtet, gleichviel, ob er die Nadel vertrödelt oder dem fremden Herrn gegeben habe, Er folle ſich ins Bett ſcheren und beten. Erichs Schlafzimmer lag im Bodengeſchoß. Der Mond warf geſpenſtiſche Schatten an die Wand, und Erich zog ſich die wollene Schlafdecke über die fie⸗ bernde Stirn. Die Nacht ſollte ihn vom Alp der beiden letzten Tage befreien; aber die Gedanken folgten ihrem eigenen Geſetz und zerrten ihn durch alle Tiefen, bis er ſchließlich in Schweiß gebadet einſchlief, Er hatte einen Traum Vor ihm dehnte ſich ein langer, ſteiler Weg. Da zogen unzählige Menſchen ihre Straße und jeder trug geſchultert ſeine Laſt, bald groß, bald klein. Und viele ſeufzten ſchwer und machten häufig halt. Am Ende des Weges ſtand eine große Waage; ein greiſer Zöllner prüfte jede Laſt und verſah jedes Stück mit einem Zeichen. Nur Erich hatte keinerlei Gepäck. Der Pförtner zog die Mütze und ließ den Schüler ein. Er war in einem wunderſchönen Saal, und tauſend freundliche Hände ſtreckten ſich ihm entgegen. Da ſaß auch der Bankier und die Nadel blitzte auf der Krawatte. Und alle ſeine Mitſchüler waren da, und jeder umarmte ihn,— ſie wußten jetzt, daß er un⸗ ſchuldig war. Und ſeine Augen ſtrahlten wie zwei Sonnen; er jauchzte auf im Schlaf:„Sieh, Mutter, ſieh; da ſitzt der Herr Bankier!“ Da knarrte die Tür, und Erich erwachte: Der Vater ſtand an ſeinem Bett:„Was redeſt du da vom Herrn Bankier? Du machſt dich wohl noch luſtig über ihn! Na warte, wenn die Polizei die Sache unterſucht, wird dir die Spottluſt ſchon ver⸗ gehen!“ Damit warf er die Tür ins Schloß und ließ den Jungen allein. Erichs Herz ſtand einen Augenblick ſtill. War er nicht mehr im Himmel? Gott, war das alles nur ein Traum geweſen? Er griff ſich an den Kopf, es war ſchon heller Tag; gewiß, der Vater hatte ihn geweckt— mit einer Drohung. Kam denn Mutter nicht, mit einem Morgengruß wie ſonſt? Er lauſchte — es blieb ſtill. Da ſprang ihm die Verzweiflung an die Kehle. Er wußte ja nicht, daß der Vater der Mutter verboten hatte, heute früh zu dem Jungen zu gehen. Alle böſen Geiſter rannten gegen ihn an; aber da war kein liebender Gedanke, der ihn von ſeiner zerfetzenden Qual befreite, der ihm zurief, daß er doch unſchuldig ſei und jedem frei ins Auge blicken könne. Er war am Ende ſeiner jungen Kraft Am Fenſterriegel ſah er eine Schnur. Das war ihm Wink, der ihm Befreiung verſprach. Als die Mutter nach einer Stunde, dem Spruch des Mannes trotzend, in Erichs Zimmer trat, war alles vorbei. Am dritten Tage trug man ihn hinaus Zu gleicher Zeit meldete ſich auf dem Fundbureau ein Herr, der angab, die koſtbare Nadel am Tage ſeiner Abreiſe von einem Schüler in Empfang ge⸗ nommen zu haben, um ſie leider erſt jetzt, nach ſeiner Rückkehr, abliefern zu können. Die Nachbarn er⸗ zählten, wie der Bankier den gebeugten Schuhmacher⸗ meiſter beſucht und mit ihm geweint habe. Aber der kleine Erich lag in ſeinem Grabe, 5 5 4. Seite/ Nummer 479 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 16. Oktober 1951 Film⸗Rundſchau Alhambra⸗Theater:„Johann Strauß ſpielt auf Diesmal iſt es nicht der Walzerköntg, der Meiſter des Walzers„An der ſchönen blauen Donau“, der„Fledermaus“ und des„Zigeunerbarons“, der das Intereſſe des Zu⸗ ſchauers aus ſchließlich auf ſich lenkte, ſondern auch der Vater Johann Strauß, der mit ſeinem„Radetzky“⸗ Marſch immer noch fortlebt und die Reihe der Filmbilder eröffnet, wird in den Blickpunkt der allgemeinen Aufmerk⸗ ſamkeit gerückt. Es iſt erwieſene Tatſache, daß Johann Strauß., wenn wir den Vater kurz ſo bezeichnen wollen, dem Muſikſtudlum nicht nur ſeines älteſten Sohnes Johann(II.), ſondern, was in dieſem Tonfilm leider nicht im mindeſten erwähnt wird, auch ſeinen jüngeren Söhnen Joſeph und Eduard erbitterten Widerſtand in den Weg legte. So mußte Johann II. eine Handelsſchule beſuchen, Eduard brachte es ſogar zum Ingenieur, ehe er endgültig umſattelte. Be⸗ greiflich, daß der künftige Meiſter des Dreiviertel⸗Taktes den Handelswiſſenſchaften kein richtiges Intereſſe entgegen⸗ brachte. Es kommt zu erregten Szenen zwiſchen Vater und Sohn, die im Tonfilm in der Regie Conrad Mienes glücklich feſtgehalten ſind. Endlich fallen die Feſſeln— das Verhält⸗ nis des alten Strauß zur Tänzerin Trampuſch tut hier wenig zur Sache— und Johann II. erringt ſeine erſten Triumphe, die ſich in Rußland in geſteigertem Maße fort⸗ ſetzen. Hätte man dem alten, durchaus nicht anziehenden Strauß weniger Platz eingeräumt, der mit dem blauen Donau⸗Walzer gar nichts zu tun hat, denn Vater Strauß war ſchon 1847 geſtorben, während der nachmals weltberühmte Walzer erſt zwanzig Jahre ſpäter uraufgeführt wurde, ſo hätte ſich mit einigem Geſchick die Entwicklung der ganzen Walzer⸗Dynaſtie in angenehm helehrender Form darſtellen und zu einem Ausſchnitt aus der Kulturgeſchichte Wiens erweitern laſſen. Von den Darſtellerinnen feſſelt beſonders die anmutige Marla Paudler als Jugendliebe Johanns II., ferner Julla Ser da als Mutter Strauß. Neben den ausſchließ⸗ lich mit ihren Walzern vertretenen beiden Johanns hätten auch Joſeph und Eduard Strauß mit ihren Kom⸗ poſittonen Berückſichttigung verdient. Intereſſant iſt das Beiprogramm(Erinnerung an das Erdbeben von Meſſtna). Capitol:„Gaſſenhauer“ Dnupu Picks einzigſter Tonfilm iſt ein reifes Werk, eine vollendete Leiſtung. Lupu Pick gibt den Vorgängen Wirklichkeit und Echtheit, er betont vor allem das Fil⸗ miſche, alſo das Bildhafte und die Bewegung. Wie er die Kamera wandern läßt, wie er Räume abtaſtet und die toten Dinge auf ihre Beſtimmungszwecke hin behandelt und mit⸗ ſplelen läßt, das iſt ſo eindrucksvoll, daß man das Ein⸗ malige, das hier geſchaffen worden iſt, mit überſtarker Deutlichkeit empfinbet. Die Darſteller bilden ein Kollektiv, von denen aber dennoch jeder einzelne eine Hauptperſon iſt und in der vorderſten Reihe ſteht. Ern ſt Buſch, Al⸗ bert Hoer mann, Max Deppe, Martin Jacob und Wolfgang Staudte ſpielen ebenſo ſchlicht und einfach die fünf Straßenfänger, wie In a Albrecht das kleine Mädel unübertrefflich natürlich zu geſtalten weiß. Der einzige Schlager des Film,„Sie heißt Marie“, fügt ſich organiſch in das Ganze ein. Ein amerikantſcher ſtummer Film, in dem der verſtor⸗ bene Fred Thomſon mit ſeinem prächtigen Schimmel „Silberkönig“ die Hauptrolle ſpielt, iſt aus dem reſch⸗ haltigen Beiprogramm beſonders erwähnenswert. Veranſtaltungen Vorläufiges Vortragsprogramm des Mann⸗ heimer Mutterſchutz E. V. „Den veränderten Zeitverhältniſſen Rechnung tragend, wird der Verein für Mutterſchutz im Winter 1931/2 ſeine Vortragstätigkeit ſehr einſchränken. Er wird am 26. Okto⸗ ber ſeinen erſten Vortragsabend abhalten in Form eines Ausſprache⸗Abends über die Durchführung des Ge⸗ ſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankhelten, wozu als Referentin Frau Gerda Lukas Karlsruhe gewonnen worden iſt. Bei der ſich an⸗ ſchließenden Ausſprache werden vorausſichtlich Vertreter der Polizeibehörde, der Geſundheitsbehörde und weitere auf dieſem Gebiete maßgebende Perſönlichkeiten ſprechen. Ende November wird die Rechtsanwältin, Frau Dr. Rebſtein⸗Metzger⸗ Mannheim, die dem Jurtſtentag zur Reform des Familienrechts eine Denkſchrift vorgelegt hat, über die Ergebniſſe des Furiſtentags ſprechen (Familienrecht). Ferner wird Oberregierungsrat Dr. Kundt aus Berlin, der Vorſitzende des National⸗Komitees für Mädchenhandel, an einem Vortragsabend ein Thema behandeln, in dem er zeigt, wie ſehr der Arbeitsloſigkeit der Jugendlichen gerade auch in dieſer Beziehung vor⸗ gebeugt werden muß. Weiter iſt es dem Verein gelungen, einen ſehr guten Film, der 45 Minuten läuft, zu gewinnen, der die praktiſche Müttererholungsfürſorge in Bildern zeigt. Im Frühjahr 1932 kann der Verein auf ſein 251ähri⸗ ges Beſtehen zurückblicken. Er plant, wenn die Ver⸗ hältniſſe ſich einigermaßen beſſern, eine kleine Aus⸗ ſtellung„Mutter und Kind“, beſonders über die Ernährung der Schwangeren, der ſtillenden Frau, des Säuglings⸗ und des Kleinkindes. Hausangeſtelltentag Die katholiſchen Hausangeſtellten der Oſtſtadt und der Innenſtadt hatten wie alljährlich in der Hetliggeiſtkirche und in der unteren Pfarrkirche religibſe Vorträge. Als Abſchluß der religibſen Woche war am Sonntag im großen Saale des Kolpinghauſes eine Feſtfeier. Die Haus⸗ angeſtellten waren mit ihrer Vorſitzenden Fräulein Adel⸗ müller ſehr zahlreich erſchienen. Der geiſtliche Leiter des Vereins katholiſcher Hausangeſtellten, Stadtpfarrer Mat, begrüßte neben den Vereinsmitgliedern die Herr⸗ ſchaften, die in großer Zahl zu der Veranſtaltung ihrer Angeſtellten ſich eingefunden hatten. Die Feſtanſprache hielt Frau Klara Siebert⸗Karlsruhe. Ihre Ausführun⸗ gen über„Chriſtliche Hausgehilfin und Familie“ wurden mit großem Intereſſe aufgenommen. Gemeinſame Lieder und Chorvorträge der Geſangsabteilung trugen zur Un⸗ terhaltung bei. Prälat Bauer, der im Verlaufe der Feler noch erſchlen, unterſtrich in ſeiner Anſprache die Ausführungen der Feſtrednerin. Ein Theaterſtück, das ſo recht ein modernes Zeitbild entwarf, beendete die Feier zum Hausangeſtelltentag. er. Profeſſor Samoilowitſch kommt nach Maunheim. Der aus ber Arktisfahrt des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ be⸗ kannte ruſſiſche Forſcher und Gelehrte Profeſſor Rudolf Samotlowitſch, der wiſſenſchaftliche Leiter dieſer Expedition, wird am Dienstag, 3. November, abends .30 Uhr, in den hieſigen Alhambra⸗Lichtſpielen einen einmaligen Lichtbilder⸗Vortrag über ſeine Erlebniſſe in der Arktis halten. Der Vortrag verſpricht ein großes Ereignis für Mannheim zu werden. Keine erhöhten Ein⸗ trittspreiſe. regen Vorverkauf an der Kaſſe der Alhambra. Vorträge im Städt. Plauetarium. Am Montag, dem 19. Oktober, wird Dr. Feurſtein einen Experimental⸗ Vortrag über„Einführung in die Wellen⸗ lehre“ halten, und am Dienstag, dem 20. Oktober, findet der Vortrag Himmelskörper und Weltall (11: Merkur, Venus; Mars)“ von J. Seyfried ſtatt. * Funkausſtellung der Deſaka. Unter Bezugnahme auf den Bericht über die Funkausſtellung der Defaka in Nr. 475 teilen wir mit, daß die Val vo⸗ röhren von der Valvo⸗Radlo⸗Röhren⸗Fabrik G. m. bh.., . Hamburg⸗Lockſtedt, hergestellt werden. Die Nachfrage nach Karten iſt bereits äußerſt Schwurgericht Mannheim Vom Geliebten zum Meineid verleilet Wegen Meineids und Anſtiftung dazu hatten ſich in der geſtrigen zweiten Sitzung der vierten Tagung des Schwurgerichts vier Angeklagte, darunter zwei weibliche, zu verantworten. Vorſitzender des Schwur⸗ gerichts war Landͤgerichtsdirektor Dr. Bär und Ver⸗ treter der Anklage Erſter Staatsanwalt Dr. Ge⸗ rard. Die Angeklagten wurden durch die RA. Dr. Neumann, Dr. Weindel, Karl Walter und Dr. Hch. Mayer verteidigt. Beſchuldigt ſind: 1. die 28 Jahre alte Kontoriſtin Maria Hildegard Klingele aus Freiburg, 2. der 27jährige verheiratete Kaufmann Johannes., beide ſeit 18. Juli in Unterſuchungshaft, 3. der verheiratete Kaufmann Herbert Gau, ſeit 30. Juli in Unter⸗ ſuchungshaft und 4. die 20 Jahre alte Verkäuferin Erna D. geb. Martin. Am 8. Oktober 1930 fand vor dem Amtsgericht Mannheim die Hauptverhand⸗ lung in Sachen des gegen D. wegen Erregung öffent⸗ lichen Aergerniſſes eingeleiteten Strafverfahrens ſtatt. In dieſem Verfahren machte die Klingele nach Lei⸗ ſtung des Zeugeneides vollſtändig frei erfundene An⸗ gaben, wozu ſie von drei Mitangeklagten beſtimmt worden ſein will. Der Klingele, die mit Gau ein Verhältnis hatte, wurde im einzelnen erklärt, was ſtie vor Gericht angeben ſolle. Es wurde ihr ſogar eine Skizze angefertigt. Infolge der fortgeſetzten Einwirkungen der drei andern Mitangeklagten ließ ſie ſich zu dem Meineid beſtimmen. Sie erzählte heute dem Gericht die ganze Ange⸗ legenheit und bemerkte, daß ſie infolge Gewiſ⸗ ſensbiſſe die Sache angezeigt habe. Sie ſprach ſo ſchnell und ſo leiſe, daß RA. Dr. Neumann im Namen der Verteidiger den Vorſitzenden er⸗ ſuchte, die Angeklagte zu einer langſamen und deut⸗ lichen Ausſprache zu veranlaſſen. Aus Rache habe ſie den Gau nicht angezeigt; wenn ſie das hätte tun wollen, hätte ſie Grund genug gehabt, da Herbert Gau ſie viel geſchlagen und ſie bei ihm im letzten Viertelfahr nichts Schönes hatte. Alle vier Angeklagte haben einen ſchlechten Leu⸗ mund. Sie verkehrten in Kreiſen, denen der an⸗ ſtändige Menſch aus dem Wege geht. Die Klingele verdiente, nachdem ſie in verſchiedenen Wirtſchaften als Kellnerin tätig war, ihren Unterhalt auch durch Gewerbsunzucht. Hans D. hat das Einjährige der Oberrealſchule Mannheim, iſt gelernter Kaufmann und iſt der un⸗ geratene Sohn von Eltern, die ſich hier allgemeiner Wertſchätzung erfreuen. Er iſt Exhibitioniſt und verfällt trotz ſeiner erheblichen Vorſtrafen immer Die Lage der Immer wieder wird in der letzten Zeit die Frage aufgeworfen, warum die Neubaumieten nicht geſenkt werden und ob überhaupt eine Senkung möglich iſt. Für die Neubaumieter iſt die Senkung der Miet⸗ preiſe eine Lebensnotwendigkeit und eine Exiſtenz⸗ frage, denn die ſtändige Kürzung des Einkommens macht es ihnen unmöglich, die hohen Mieten aufzu⸗ bringen. Wenn den Forderungen auf Herabſetzung der Mietpreiſe noch nicht nachgekommen wurde ſo lag das weniger an der Hartnäckigkeit der Haus⸗ beſitzer, als daran, daß die Eigentümer keine Mög⸗ lichkeit ſahen, wie ſie bei gleichbleibenden Laſten die Mieten ſenken ſollten. Daß zwiſchen Neubaumietern und Vermietern ſtarke Spannungen auftreten muß⸗ ten, war nur allzu verſtändlich, zumal die Vermieter immer wieder auf den Ausgang der angebahnten Verhandlungen mit den Stellen, von denen die Sen⸗ kung der Laſten eusgehen muß, vertröſtet werden. Die Neubaumieter gründeten in vielen Fällen Mietervereine, die jeweils die Mieter ihres Blocks umfaßten, um die Forderungen gegenüber dem Ver⸗ mieter beſſer vertreten zu können. 5 Der Mieterverein der„Heimat“⸗Häuſer hatte nun geſtern eine öffentliche Verſamm⸗ lung einberufen, um die Mitglieder über die Lage der Neubaumieter zu unterrichten und über wettere Schritte zu beraten. In den Mittelpunkt der Ver⸗ ſammlung hatte man ein Referat von Rektor Ka m m von der Mietervereinigung geſtellt, deſſen Erwägun⸗ gen eine Kursänderung des Mietervereins der„Hei⸗ mat“ zur Folge hatten. Die dem Vortrag voraus⸗ gehenden Berichte über die Verhandlungen mit der „Heimat“ bzw. des mit der Baugeſellſchaft zuſammen⸗ hängenden GDA hatten gezeigt, wie ſehr ſich die Lage zugeſpitzt hatte. Die Beſprechungen hatten Formen angenommen, die über kurz oder lang zu einer Kata⸗ ſtrophe führen mußten. Der Vortrag von Rektor Kamm glättete etwas die Wogen der Erregung bei den Mietern. Der Redner ſprach zunächſt über den Grundgedanken der Mieterſchutzbewegung und deren Ziele. Dadurch, daß die in den letzten Jahrzehnten geſchaffenen Mieterſchutzgeſetze und das Reichs mieten⸗ geſetz nicht die Neubaumieter erfaßte, glaubten die Neubaumieter rechtlos zu ſein. Sie ſchloſſen ſich den beſtehenden Mietervereinigungen nicht an, da ſie keine Möglichkeit ſahen, wie die Mietervereinigung ihre Rechte gegenüber den Hausbeſitzern vertreten ſollte. Aus dieſen Erwägungen heraus entwickelte Herr Kamm die Verhältniſſe der Wohnungswirtſchaft und analyſterte genau den Fragenkomplex. Die Neu⸗ baumieter ſtellen die Forderung: Herab mit den Neu⸗ baumieten auf den Stand der Altbaumieten, während die Hausbeſitzer ſagen: Hinauf mit den Altbaumieten auf den Stand der Neubaumieten. Durch die For⸗ derung der Senkung der Neubaumieten treffen ſich die Intereſſen der Neubaumieter mit denen der Mie⸗ tervereinigung, die das Intereſſe der Altbaumieter vertritt. Es iſt durchaus falſch, zu glauben, daß die ungeſunden Verhältniſſe allein durch die wirtſchaſt⸗ liche Lage hervorgerufen worden ſind. Die Zuſpitzung liegt in der natürlichen Entwicklung. Die Neubau⸗ wohnungen waren nichts anderes als Durchgaigs⸗ wohnungen zu Altwohnungen oder billigen Neubau⸗ wohnungen. Die hohen Mietpreiſe wurden bedingt durch die zu teueren Bauplätze und die Art der Geldbeſchaffung. wieder dieſem Triebe. 1928 kam er in die Pſychia⸗ triſche Klinik Heidelberg und machte in der Heil⸗ anſtalt Wiesloch eine Kokain⸗Entziehungskur durch. Am 29. Juni 1929 verheiratete er ſich mit ſeiner jetzt mitangeklagten Ehefrau Erna geb. M. Mitte Januar 1931 trennte ſich das Ehepaar. Die Ehe war von Anfang an unglücklich und zwar durch die Schuld des Mannes. Dieſer arbeitete dann mit dem Friſeur Gau, deſſen Hauptkundſchaft aus Dirnen beſtand. Er und Gau ſind vorbeſtraft. Frau Gau hat ihren Mann verlaſſen, nachdem dieſer mit der Klingele ein Verhältnis anfing. Frau D. ſtammt aus einer gut beleumundeten Mannheimer Familie. Sie iſt nicht vorbeſtraft und kam nur durch ihre unglückliche Ehe mit den anderen in Berührung. Im Gegenſatz zu der Angeklagten Klingele, die 17% Stunden fließend und ſehr ſchnell ſprach, machte der Angeklagte D. nur ſtockende Ausſagen. Im Vorverfahren ſo ziemlich alles geleugnet, gab er jetzt ſeine Verfehlungen zu. Teilnahme verdient nur die Angeklagte D. Unter Tränen bringt ſie ihre Klagen über ihren Mann vor. Sie ſetzte es trotz anfänglichen Widerſtandes bei den Eltern durch, daß ſie ihren gerade von Wies⸗ loch kommenden Mann heiratete. Fortwährend gab es Schläge. Einmal ging der Mann mit dem Raſiermeſſer auf ſie los. Nachts rannte er nackt auf die Straße. Sie mußte ſervieren gehen, während er ſich mit Nachtmädchen herumtrieb. Sie hat die Ausſagen nur auf das Geheiß ihres Mannes ge⸗ macht. Ihr Kind iſt 3% Monate alt. Es folgte die Zeugeneinvernahme und nach der Mittagspauſe die Plädoyers. Nach einſtündiger Beratung verkündete das Ge⸗ richt um 7 Uhr abends folgendes Urteil: Hildegard Klingele erhält wegen Meineid unter dem Milderungsgrunde des 8 1589 Monate Gefäng⸗ nis, D. wegen Anſtiftung 1 Jahr Zuchthaus, G. wegen Anſtiftung 1 Jahr 6 Monate Zucht⸗ haus und Frau D. wegen Beihilfe 4 Monate 15 Tage Gefängnis. D. und G. werden die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren ab⸗ erkannt, Frau D. auf 1 Jahr. Bei D. und G. wird ferner die dauernde Unfähigkeit ausgeſprochen, als Zeuge oder Sachverſtändiger vernommen zu werden. Frau D. dürfte wahrſcheinlich Strafaufſchub auf Wohlverhalten bekommen. Auch der Klingele wurde Kürzung ihrer Strafe bei guter Führung in Ausſicht geſtellt. Unter lautem Schluchzen verabſchiedete ſich die Angeklagte, die früher ein braves, ordentliches Mädchen war und ſicherlich jetzt wieder den rechten Weg finden wird, von ihrer Mutter. ch. Neubaumieter Die Mieter mußten zum größten Teil den Bau⸗ herren das Eigenkapital vorſchießen! Es ift der Gedanke nicht von der Hand zu weiſen, daß die Mieter, die ihr Geld durch Baukoſtenzuſchüſſe, Ueber⸗ nahme von Aktien uſw. hineingeſteckt haben, dieſes Geld verlieren werden, wenn die Verhältniſſe ſich weiter zuſpitzen und es zu Zwangsverſteigerungen von Häuſern kommt. Darüber, daß die Neubau⸗ mieten geſenkt werden müſſen, find ſich alle Kreiſe klar. Um dies zu ermöglichen, müſſen die Bauplatz⸗ preiſe herabgeſetzt bezw. die Zurückzahlungszeit der Summe um Jahre verlängert werden. Außerdem müſſen die Verzinſungsſätze für die Tilgung der Baudarlehen geſenkt werden. Es muß gefordert werden, daß der Staat, dem die Gelder aus der Wohnungsſteuer zufließen, dieſe zur Herabſetzung der Neubaumieten zur Verfügung ſtellt. Die weiteren Ausführungen befaßten ſich mit den ſpeziellen Verhältniſſen der„Heimat“⸗Mieter. Nicht vom juriſtiſchen Standpunkt aus, ſondern mit nüch⸗ ternen Augen wurde die Lage ſkizziert, die durch die gezeichneten Aktien hervorgerufen wurde. Tat⸗ ſache iſt, daß ausziehende Mieter ihre Aktien nicht abſtoßen können, da die„Heimat“ dieſe nicht zu⸗ rücknimmt und der Nachmieter ſie nicht zu nehmen braucht. Herr Kamm wies nachdrücklichſt darauf hin, daß die ſchwebenden Fragen weder von einem einzelnen Mieter noch von den Mannheimer Mietern zufammen gelöſt werden können. Eine Klärung der Verhältniſſe muß zunächſt herbeigeführt werden, um dann mit den„Heimat“⸗Mietern im ganzen Reich die erforderlichen Schritte zu unternehmen. Beſchloſſen wurde, nachdem noch einige Diskuſ⸗ ſionsredner zu Wort gekommen waren, das Aufgehen des Mieter⸗Vereins„Heimat“ in die Mannheimer Mietervereinigung, die vor allen Dingen die weiteren Verhandlungen in durchaus ſachlicher Weiſe führen wird. In die Bezirksgruppe innerhalb der Mietervereinigung wurden die Herren Schmitt und Stettner als Vorſtände gewählt, während drei Herren des bis⸗ herigen Vorſtandes als Beiſttzer fungieren und die Geſchäfte des alten Mietervereins abwickeln. Ein Vertreter aus Karlsruhe brachte im Laufe des Abends ein Schreiben der„Heimat“ an die Karls⸗ ruher Mieter zur Verleſung, in dem mitgeteilt wird, daß die Verhandlungen mit den zuſtändigen Stel⸗ len von Erfolg begleitet waren und eine Sen⸗ kung der Mieten äb 1. Januar 1932 eintreten würde.* * Die Brockenſammlung iſt im Gang. In zwei Möbelwagen wird ſeit dem 13. Oktober zunächſt in der Innenſtadt und auf dem Lindenhof ge⸗ ſammelt. In dieſen beiden Stadtteilen muß am kom⸗ menden Mittwoch eine Nachleſe in den Wohnun⸗ gen ſtattfinden, deren Inhaber ihre Gaben noch nicht gerichtet hatten. Solche Nachleſen würden, wenn ſie in allen Stadtteilen ſtattfinden müßten, die Arbeit ſehr erſchweren. Deshab wird an die Bevölkerung die herzliche Bite gerichtet, ihre Gaben rechtzeitig zu richten. Flugblätter in den Briefkäſten melden die Ankunft des Wagens immer einige Tage vorher an. * Ausreißerin aufgegriffen. Mittwoch abend wurde ein 14jähriges Mädchen aus Neckarau, das ſeinen Angehörigen entlaufen war und ſich herumtrieb, in Speyer aufgegriffen und zu den Eltern zurückgebracht. Pavillon Kaiſer: — preis G0 pg Uberall zu haben Kleines Kursbuch für Baden und Pian mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wieder aufgenommen Wichtige Kraftpostlinlen ſir Ausflüge in Baden, nach Hessen und in die Pfalz Winter-Ausgabe 193132 PP.... ãã ã TTT Wir hörten. Vortrag aus Mannheim Dr. Karl Menninger, der ſchon öfters über Rechen⸗ kniffe plauderte, ſprach geſtern vor dem Mannheimer Mikrophon über das Thema„Wie wir Menſchey dählen lernten“. Der Redner ging hierbei von ber luſtigen Geſchichte über das Aepfelzählen von Adam und Eva aus und leitete ſomit ſehr geſchickt aus dem Wiber⸗ ſpruchsgeiſt der Eva nicht nur den Sündenfall, ſondern i erſter Linie die Zahlenſprache, die Vorgängerin unſerer Zahlwörter ab. An der Zahlenſprache, wie ſie heute von den primitiven Völkern angewendet wird, können wir erſehen, daß unſere Zahlwörter keine künſtlichen Wörter ſind und einſtmals Bilderworte geweſen ſein müſſen. Waßz aber unſere Zahlwörter bedeuten, kann eindeutig nicht ge⸗ ſagt werden, da man über Vermutungen nicht hinaus⸗ gekommen iſt. Rückkehr der Ozeanflieger Obgleich am Dienstag abend von Hamburg angekün⸗ digt wurde, daß das Interview der Ozeanflie⸗ ger am Mittwoch von ſämtlichen Sendern übernommen würde, hatte man es in Stuttgart nicht für notwendig gefunden, die Hörer davon zu verſtändigen, daß man auf die Uebertragung verzichtete. Einer Ahnung folgend, ſchal⸗ tete man Hamburg direkt ein, ſo daß einem dieſe Dar⸗ bietung nicht durch„die Lappen“ ging. Der Hamburger Sprecher ſkizzierte kurz die Vorgänge des Ozeanfluges und gab die einzelnen Daten bekannt. Auszugsweise hörte man dann auf Schallplatten den Bericht des Fliegerz Johannſen, der gleich bei Ankunft des Motorſchiſſes „St. Louis“ von dem Norag⸗ Reporter interviewt wurde, Johannſen erzählte von der glatten Notlandung bei ziem⸗ lich ſtarkem Gegenwind und ſtellte feſt, daß ein Ozean⸗ flugzeug unbedingt mit Funkgeräten ausgerliſtet ſein müſſe, gerade ſo wie gefordert werden muß, daß ß ſchwimmfähig iſt und ſelbſt bei ſchlechtem Wetter ein Blindfliegen ermöglicht. Das ſchlimmſte Erlebnis war daß Vorüberfahren des Dampfers am ſechſten Tag. Von dleſen Zeit an haben die Flieger bis zu ihrer Rettung kein“ Wort mehr miteinander geſprochen. Die Nächte erſchienen ihnen wie Wochen oder gar Monate. Dennoch will Johannſen bei günſtigen Witterungsverhältniſſen— etwa im Früh jahr— einen neuen Oßzeanflug verſuchen, denn er möchte unbedingt den Flug nach Amerika und zurück ausführen, Er iſt der Anſicht, daß Transozeanflüge ſehr bald zur Wirklichkett werden. Allerdings iſt die Errichtung von ſchwimmenden Inſeln, die eine Zwiſchenlandung ermög⸗ lichen, unerläßliche Vorausſetzung. * Konſulariſche Vertretung Ungarns. Der zum Königlich Ungariſchen Wahlkonſul in Mannheim er⸗ nannte Herr Otto Volker iſt zur Ausübung kon⸗ ſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. i Fageohaleucles Freitag, 16. Oktober Nationaltheater:„Das Spielzeug Ihrer Majeſtät“, Operette von Königsberger, Miete F 6, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 18 Uhr Beſichtigungen. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: 1 von Dr. E. Strübing über„Verlorene Romantiker“, 20.15 Uh (Abtl. 2) Gedok, Ortsgr. Mannheim: Lieder⸗ und Klovierabend ns Wetzler, Klo⸗ (Adelh. Holz, Sopran und Hermann vier), in der Harmonie D 2, 6, 20 Uhr. Rhein⸗Neckarhallen: Unterbadiſche Obſt⸗ und Garten ba Ausſtellung, geöffnet von 9 Uhr bis 18.80 Uhr. Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlogen al 20.30 Ubr. Palaſthotel: Tanztee 20.30 Uhr. Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. Autobusausflug zur Pfälzer Weinleſe, 14 Uhr ab Parobe⸗ platz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundſahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ob Landeplgh Friedrichsbrücke Lichtſpiele: Roxy⸗Theater:„Geſangverein Sorgen frei“.— Glorio⸗Polaſt:„Erkigniſſe einer Ballnacht, — Palaſt⸗Theater:„Bomben auf Monte Carlo“ — Sea la:„Ihre Hoheit beſieblt“.— Cape nis der roten Katze“. Sehenswürdigkeiten: Städt. Schroßmuſeum: Gebffnet täglich von 10—19 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Ausſtellung „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſeun für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag bot, mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Frelag 1719 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit 17705 ü nabme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—10 Uhr Sonntags von 1116 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung „Schöpferiſche Kopien“, 11 Uhr.. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober .. Rbein-Pegel 12. 13, 14.15 16 Neckar⸗Pegel 18 15. a Baſel I ö sc 71 2 U g Schuſterinſel 1 08082.890.850 7.. 53 02 200 15 Aar: 4 40h. Feen: 13 Mannheim!.86.92 2,87.82.76] Viochingen..28.26028 9 Caub.02.9 1,94.88.85. Köln 180017641 6401.88 FFT Cheſredatteur; Gut giſchen an Perantwortlich tür wolftit S. A. Meißner Feullleten, Dr. Se Kayſer ſtommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder ⸗ 0 u. Vernuſchle: Willy Münler„ Handelstell! Kurt Ehmer cg, und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und g7ſchäftliche 1905 teilungen Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Heran Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Neue Mannheimer ge 5 5 G. m. b. H. Maundeim. N 1.—6 8 ba Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rücksendung erfolgt nut Rückporto von det angekün⸗ nflie⸗ nommen otwendig man auf ad, ſchal⸗ eſe Dar⸗ mburger anfluges ugsweiſe Fliegerz orſchiffes t wurde, hei zien⸗ Ozean⸗ tet fein daß ez tter, ein war bas on dleſer An“ Wort en ihnen phannſen n Früh⸗ r möchte führen. hald zur ung von ermöͤg⸗ er zum heim er⸗ ng kon⸗ gelaſſen Operette a ierabend ler, Klo⸗ rtenbau⸗ einlagen Parabe⸗ dfahrten, andeplat Sorgen⸗ e Freitag, 16. Oktober 1931 — Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Verſetzt wurde, Verwaltungsoberſekretär Fried⸗ rich Köhler bei der Polizeidirektion in Baden⸗ Baden zum Bezirksamt Lahr und Verwaltungs⸗ aſſiſtent Karl Schüler beim Bezirksamt Waldshut zur Staatl. Paß⸗ und Meldeſtelle in Singen. Zur Ruhe geſetzt wurde Juſtizinſpektor Wilhelm Ehr ly beim Notariat Freiburg, bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. Kircheneinbruch * Neudorf(Amt Bruchſal), 15. Okt. In der hie⸗ ſigen Kirche wurde in der vergangenen Nacht ein Einbruch verübt. Der oder die Täter brachen die Kirchentür auf und plünderten zwei Opferſtöcke. Unterſuchung iſt im Gange. Von den Tätern hat man bisher noch keine Spur. Großfeuer * Krensheim(Bezirk Tauberbiſchofsheim), 15. Okt. Kurz nach Mitternacht brach in dem Oekonomie⸗ gebäude des Landwirts Anton Oechsner Feuer aus, das in den Erntevorräten reiche Nahrung fand. Infolge des Windes war der eng zuſammen⸗ gebaute mittlere Ortsteil ſtark gefährdet. Das Feuer griff alsbald auf die Oekonomiegebäude des Mndwirts Mark über, die gleichfalls ein Raub der Flammen wurden. Das Feuer wurde unter den größten Anſtrengungen der Feuerwehr von Krens⸗ heim und Umgegend und unter Zuhilfenahme der Motorſpritze Tauberbiſchofsheim bekämpft. Der Schaden iſt groß. Die Geſchädigten ſind ver⸗ ſichert. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. * Gamshurſt(Amt Bühl), 15. Okt. In dem An⸗ weſen des Landwirts Karl Weingart II. brach nachmittags Feuer aus, das ſich bei dem herrſchen⸗ den ſtarken Wind auf ſämtliche Gebäulichkeiten aus⸗ dehnte. Trotz der Anſtrengungen der ſofort erſchie⸗ nenen Feuerwehr war nicht zu verhindern, daß das Wohnhaus und die Oekonomiegebäude bis auf die Grundmauern niederbrannten. Das Vieh konnte größtenteils gerettet werden, ebenſo ein Teil der Fahrniſſe. Die Brandurſache iſt unbekannt, der Schaden groß. Der Exiſtenzkampf des Zirkus Barum * Freiburg, 15. Okt. Die für Dienstag auge⸗ ſetzte Verſteigerung des Inventars und Tier⸗ materials des Zirkus Barum, der bekanntlich auf inet Tournee durch Frankreich in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten iſt, iſt verſchoben worden, nachdem zwei prominente Zirkusſachmänner Haus Stoſch⸗Sarraſani und Direktor Krone Sanierungsmaßnahmen in die Wege leiten wollen. Stoſch⸗Sarraſani verhandelte mit den Gläubigern und wies auf den Unſinn hin, ein ſolches Unter⸗ nehmen wie den Zirkus Barum durch Zwangs⸗ verſteigerung zu zerſchlagen, da die in ihm ſtecken⸗ den Werte auf dieſe Weiſe gar nicht realiſiert wer⸗ den könnten. Es ſteht zu hoffen, daß die Verſuche zur Sanierung erfolgreich ſein werden. Tödliche Unglücksfälle * St. Blaſien, 15. Okt. Mittwoch nachmittag ver⸗ unglückte der Schreiner Hellmut Schlachter von hier inſofern, als er auf einer Trainingsfahrt die Kurve nicht mehr nehmen konnte und über einen Baum hinwegfuhr und dabei gegen einen zweiten Baum geſchleudert wurde. Mit ſchwerem Schädel⸗ bruch und anderen Verletzungen blieb der Verun⸗ glückte liegen und verſchied nach kurzer Zeit. Sein im Beiwagen ſitzender Mitfahrer kam mit un⸗ bedeutenden Hautabſchürfungen davon. * Konſtanz, 15. Okt. In den Aluminiumwerken Ac. Rorſchach wollte ein 43jähriger Italiener an einer Maſchine etwas in Ordnung bringen, als im ſelben Augenblick dieſe in Gang kam. Der Mann geriet ins Getriebe und erlitt dabei ſchwere innere Verletzungen, die nach einigen Stunden zu ſeinem Tode führten. Die ſpinale Kinderlähmung im Seekreis erloſchen * Konſtanz, 14. Okt. Im Seekreis waren vor einigen Wochen einige Fälle ſpinaler Kinderläh⸗ mung zu verzeichnen. Insbeſondere in Frickingen mußten mehrere Kinder ins Krankenhaus Konſtanz verbracht werden. Dieſe Kinder konnten jetzt als geheilt aus dem Krankenhaus eutlaſſen werden. Die ſpinale Kinderlähmung iſt im Kreis erloſchen. Todesfälle waren glücklicherweiſe nicht zu ver⸗ zeichnen. * * Pfullendorf, 14. Okt. Das vierjährige Kind des Hauptlehrers von Liggersdorf wurde geſtern von einem Pferd derart auf die Bruſt geſchlagen, daß das Kind heute beim Transport in das hie⸗ ſige Krankenhaus verſtarb. Fußbach(Amt Offenburg), 14. Okt. Beim Spielen mit Bohnen verſchluckte das dreijährige Kind des Schuhmachers Biſchler eine Bohne, die in die Luftröhre kam und den Erſtickungstod des Kindes herbeiführte. * Lörrach, 15. Okt. Das große Schöffengericht Freiburg verurteilte den annähernd 20 Mal vorbe⸗ ſtraften 37 Jahre alten Schneider Alfred Fiſcher aus Ottersweier, Amt Lahr wegen verſchiedener Einbrüche im wiederholten Rückfall zu vier Jah⸗ ren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, den 0 Jahre alten Gärtner Adolf Engelfried aus Em⸗ mendingen zu zwei Jahren und einem Monat Ge⸗ fängnis, die Geliebte Fiſchers Anna Lohmüller aus Kolmar wegen Einbruchdiebſtahls zu einem Jahr Gefängnis. Fiſcher hatte teils allein, teils gemein⸗ ſam mit den beiden Andern etwa 50 Ein bruch⸗ diebſtähle im Lörracher Bezirk, in der angren⸗ 5 Schweiz und in anderen Teilen Oberbadens rübt. en en Verkehrswerbearbeit in Zeiten der Not Landesausſchußſitzung des VBadiſchen Verkehrsverbandes * Baden⸗Baden. 15. Oktober. Die Frage, ob es auch in der jetzigen ſchwierigen Zeit wirtſchaftlicher Kriſen nötig ſei, Fremden⸗ verkehrswerbung extenſiv und auf lange Sicht zu betreiben, dürfte wohl manche widerſprechenden ſteinungen als Antwort heute erhalten. Wer aber an der Landesausſchuſitzung des Badiſchen Verkehrs⸗ verbandes, die am 12. Oktober in Baden-Baden ſtatt⸗ fand, teilnahm, mußte erkennen, daß dieſe Frage auch bei ernſthafteſter und gewiſſenhafteſter Ueberlegung ein mutiges, kräftiges Ja erheiſcht. Schon die Betei⸗ ligung der maßgebenden Stellen zeigte, wie großes Intereſſe Regierung, Reichsbahn und Reichspoſt, öf⸗ fentliche Körperſchaften und Verbände und die zahl⸗ reichen, dem Fremdenverkehr dienenden örtlichen und regionalen Organiſationen des badiſchen Landes an den Arbeiten des Badiſchen Verkehrsverbandes für die Hebung des Fremdenverkehrs nahmen. Der Prä⸗ ſtdent des Verbandes, Generalkonſul Menzinger, begrüßte insbeſondere die Vertreter der Behörden und Organiſationen. Die Beratungen wurden dann durch einen kurzen Bericht von Syndikus Rieger über die Lage des Fremdenverkehrs im Hinblick auf die Entwicklung der wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe im In⸗ und Ausland und über die Tätigkeit des Verbandes eröffnet. In zweierlei Hinſicht ſeien die Auswirkungen im höch⸗ ften Grade ungünſtig: Einmal auf Grund der dem Fremdenverkehr infolge der allgemeinen Verarmung im In⸗ und Ausland und der neuerlichen Entwick⸗ lung der Geldverhältniſſe in England und Amerika drohenden Gefahren, andererſeits durch die notwen⸗ dige Einſchränkung der Werbung wegen Mangel an Mitteln. Nur unerläßlich notwendige Werbemaßnah⸗ men werden vorläufig vorgeſehen werden können. So wird der Wegweiſer und Hotelführer„Badner⸗ land- Schwarzwald“ in Neuauflage erſcheinen. Auch der Badiſche Kalender für 1932 wird heraus⸗ kommen. Soweit es möglich iſt, ſoll verſucht werden, anläßlich des Deutſchen Sängerbundesfeſtes in Frankfurt a. M. 1932 und des Goethe⸗Jahres 1932 auch für Baden einen Anteil an dem zu erwarten⸗ den ſtärkeren Verkehr zu erhalten. Beſondere Be⸗ achtung fanden die Ausführungen über die Reiſe⸗ büros in Baden, um deren Einrichtung und Entwicklung ſich der Verkehrsverband ſowie die Stadtverwaltungen und Verkehrsvereine in Baden ſtets bemüht haben. Einen wichtigen Teil in den Beratungen, die ſich in den Dienſt der Verkehrswerbung in einer Zeit ſtärkſter wirtſchaftlicher Not ſtellten, bildete das Referat des Vizepräſidenten des Badiſchen Ver⸗ kehrsverbandes, Dr. Gugelmeier⸗Mannheim, Präſtdent der Badiſchen Kommunalen Laudesbank, über Organiſationsfragen der deutſchen Verkehrswerbung im allgemeinen und der Vertretung des Landes Baden hierbei im beſonde⸗ ren. Dr. Gugelmeier berichtete über die Werbemaß⸗ nahmen, die auf der Sitzung des Hauptausſchuſſes für den deutſchen Fremdenverkehr in Berlin, der be⸗ kanntlich als Spitzenvertretung aller Verkehrsinter⸗ eſſenten in engſter Verbindung mit den Reichsmini⸗ ſterien und der Reichsbahn die Fremdenverkehrsfra⸗ gen Deutſchlands behandelt, für den kommenden Winter und das nächſte Jahr aufgeſtellt wurden. Im Zuſammenhang damit berichtete der Referent auch über ſeine Mitarbeit im Vorſtand des Bun⸗ des Deutſcher Verkehrsverbände über die verſchie⸗ denen Fragen, die das Wohl und Wehe des badiſchen Fremdenverkehrsweſens im Rahmen der großen deutſchen Werbung betreffen. Seine Ausführungen wurden mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit entgegen⸗ genommen. Zwei große Forderungen, deren Erfüllung Angelpunkte für das deutſche Fremdenverkehrsweſen und im beſonderen auch für eine wirtſchaftliche Kräftigung des badiſchen Landes durch den Frem⸗ den verkehr bedeuten, ſind die Aufrufe an unſer eigenes deutſches Vaterland:„Deutſcher reiſe in Deutſchland!“ und der Werberuf ins Aus⸗ land:„Reiſt nach Deutſchland!“ Werbemaß⸗ nahmen zur Gewinnung des Erholungs⸗ und Ver⸗ gnügungsreiſenden im eigenen Land ſind für die nächſte Zeit eine unerläßliche Grundbedingung in der Arbeit für den badiſchen Fremdenverkehr. Da⸗ neben aber muß mit unermüdlicher Tatkraft die Werbung im Ausland weitergeführt werden. Die Beſtrebungen um eine Verbilligung des Reichsbahntarifes für Reiſen nach Bädern, Kurorten und Winterſport⸗ plätzen gehen durchaus nach dieſer Richtung. Die Unterſtützung aller Kreiſe in Deutſchland iſt für eine erfolgreiche Fremdenwerbung Vorbedingung. Hierbei ruht beſonderes Gewicht auf der Mit⸗ arbeit der Preſſe, die dadurch zu einem för⸗ dernden Faktor deutſcher Volkswirtſchaft wird. Die Notlage der deutſchen Hotels, die funda⸗ mentalen Träger des Fremdenverkehrsweſens in Deutſchland im allgemeinen und in Baden im be⸗ ſonderen, fand in den Beratungen des Reichsaus⸗ ſchuſſes erhöhte Beachtung. Gerade aus Hotelkreiſen wird deshalb auch der Wunſch an die Reichsbahn nach Erleichterung des Perſonentarifs auf weite Ent⸗ fernungen zum Beſuch der deutſchen Bäder, Kurorte und Winterſportplätze beſonders dringlich aus⸗ geſprochen. Generalkonſul Menzinger dankte dem Red⸗ ner für ſeine mit großer Sachkenntnis und Energie geleiſtete Arbeit. In der Ausſprache nahm im Namen der badiſchen Regierung Miniſterialrat Dr. Keller zunächſt das Wort. Er wies auf die Schwierigkeit hin, angeſichts der ſtark einſchneidenden Sparmaßnahmen im badi⸗ ſchen Haushalt Unterſtützungsbeträge für die Arbeit des Badiſchen Verkehrsverbandes freizubekommen. In dankenswerter Weiſe hätte die Mehrzahl der badiſchen Handelskammern auf Anregung der Regie⸗ rung zugeſtimmt, aus den vom Reich zur Verfügung geſtellten Mitteln zur Exportförderung dem Badi⸗ ſchen Verkehrsverband einen Beitrag zukommen zu laſſen. Zur Frage der Weiterführung der Statiſtik des Fremdenverkehrs erbat er ſachdienliche Vor⸗ ſchläge, welche unter Berückſichtigung einer weit⸗ gehenden Einſparung dieſes wichtige Hilfsmittel im Fremdenverkehrsweſen zu erhalten ermöglichten. Für die badiſche Hotelerie legte Hotelbeſitzer Gabler⸗ Heidelberg dar, daß durch die Aufnahme ſtarker innerdeutſcher Propaganda und durch eine beſſere Verbindung mit der deutſchen Preſſe, beſonders mit den großen Tageszeitungen eine Hebung des inneren Fremdenverkehrs zu erſtreben ſei. Die wirtſchaftliche Lage der deutſchen Hotels iſt durch die erhöhten Laſten in ſteuerlicher Hinſicht und durch den Rückgang des Fremdenverkehrs und die dadurch bedingte geringere Einnahme bedrohlich geworden. In der Ermäßigung der Hauszinsſteuer um 20 v. H. habe die badiſche Regierung eine dan⸗ kenswerte Sonderregelung getroffen, die das not⸗ leidende Hotelgewerbe etwas aufatmen laſſe; den⸗ noch iſt der tatſächliche Wirtſchaftsſtand der deutſchen Hotelerie heute ſchlimmer denn je. Es wird deshalb aus den Kreiſen der Hotelfachleute Badens ein weiterer Abzug von der Hauszins⸗ ſteuer verlangt, der ſich prozentual auf die Nicht⸗ beſetzung der Fremdenzimmer aufbauen ſoll. Mit beſonderem Nachdruck ſtellte der Redner die Forde⸗ rung nach Verbilligung des Reiſens. Im Hinblick auf die große Erleichterung, die unſere Nachbarländer den Beſuchern ihrer Bade⸗ und Erholungsorte in den Verkehrstarifen gewähren, und die eine Ableitung des Fremdenverkehrs aus unſeren deutſchen Verkehrseinrichtungen auf aus⸗ ländiſche bewirkt haben, wird der Ruf nach Verbil⸗ ligung des Reiſeverkehrs aus allen Kreiſen der deutſchen Fremdeninduſtrie immer lauter. Die Einrichtung der alten badiſchen Kilometer⸗ hefte iſt das von Badens Fremden wirtſchaft er⸗ ſtrebte Ziel. Die Tagung des Landesausſchuſſes diesmal wiederum, wie die Arbeit am Fremdenverkehr als wirtſchaftlich bedeutungsvoll in allen Kreiſen unſeres Landes geſchätzt wird. Die Tagung klang aus in dem allgemeinen Wunſche, daß die Zuſam⸗ menfaſſung aller am Fremdenverkehr intereſſierten Kreiſe und die intenſive Arbeit für den Verkehr und um den Verkehr die wirtſchaftliche Erholung unſeres notleidenden Vaterlandes fördern möge. zeigte auch FPFPPFCõã ͤðVGꝙGꝙꝙC PPPUPPœP„f. ⁵ ð i V Schwurgericht Kaiſerslautern Totſchlag auf der Straße * Kaiſerslautern, 14. Oktober. In der Nacht zum 5. Juli befanden ſich der ledige Bäckergehilfe Adolf Happersberger und der 30 Jahre alte Chauffeur Rudolf Philipp Haury von hier zu⸗ ſammen mit der Ehefrau des letzteren auf dem Heim⸗ weg. In der Marltſtraße begegnete ihnen auf der anderen Straßenſeite ein gewiſſer Emil Junkers, der Happersberger eine beleidigende Bemerkung zu⸗ rief. Darauf ging Happersberger auf Junkers zu, der gleichfalls ihm entgegenkam. Es kam zu einer Auseinanderſetzung mit darauffolgender Schlägerei. Haury miſchte ſich ein und verſetzte Junkers einen Stockſchlag auf den Kopf. Dabei zerſplitterte der Stock und dem Getroffenen rann das Blut zum Geſicht herab. Junkers flüchtete bei einem zweiten Angriff Happersbergers, wurde aber von dieſem eingeholt und durch mehrere Fauſt⸗ ſchläge an die Halsſeite zu Boden geſtreckt. Die Täter gingen darauf flüchtig. Der Niedergeſchlagene wurde ins Krankenhaus verbracht, wo er nach einer Schädelope ration einige Tage darauf ſtar b. Happersberger und Haury hatten ſich deshalb vor den Geſchworenen zu verantworten. Beide gaben im großen und ganzen die Tat zu und wandten nur ein, daß nicht der Stockhieb, ſondern der Sturz die Todesurſache geweſen ſein müſſe. Zu der Tat ſelbſt wurden nicht weniger als 15 Zeugen vernommen. Intereſſant waren die Sachverſtändigengutachten, die überein⸗ ſtimmend feſtſtellten, daß der Erſchlagene einen mehr⸗ fachen Bruch der Schädeldecke und eine Ge⸗ hirnerſchütterung davongetragen hatte, die eine Ver⸗ eiterung nach ſich gezogen hätte. Letzterer Umſtand ließ darauf ſchließen, daß die Todesurſache mehr in dem Sturz als in dem Schlag zu ſuchen ſei. Der Staatsanwalt beantragte gegen Happers⸗ berger eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten, gegen Haury eine ſolche von 9 Monaten. Das Urteil lautete gegen Happersberger auf 9 Monate Gefäng⸗ nis abzüglich 90 Tage Unterſuchungshaft. Bedingter Straferlaß wird abgelehnt, der Haftbefehl aufrecht erhalten. Haury erhielt 5 Wochen Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. * * Darmſtadt, 14. Okt. Hier wurde im Bahnhof Darmſtadt der Rangierführer P. Back aus Darm⸗ ſtadt beim Ueberſchreiten des Gleiſes 19 von einer Lokomotive überfahren und getötet. 142. Jahrgang/ Nummer 479 . Aus der Fals Ludwigshafen im September * Lubwigshafen, 14. Okt. Die Einwohnerzahl der Stadt Ludwigshafen betrug im September 1981 109 068 gegen 109059 im Auguſt, hat alſo eine ge⸗ ringe Zunahme erfahren. Zurückgegangen iſt die Zahl der Geburten. Sie betrug im September des Vorjahres 138 auf 1000, am Schluß des 3. Quartals 1931 jedoch nur 98. Der Geburtenüberſchuß auf 1000 Einwohner und Jahr betrug Ende September nur 3,9(i. V. 7,6). Auch die Eheſchließungen haben ſich gegenüber dem September 1930 vermindert. Im September 1930 wurden 102 Ehen geſchloſſen, wäh⸗ rend es Ende September d. J. nur 93 waren. Augen⸗ fällig iſt der Rückgang des Straßen bahn⸗ verkehrs. Befördert wurden im Auguſt 1931 ins⸗ geſamt 882 800 Perſonen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres jedoch 1 120 900 Perſonen. Das iſt ein Minus von 288 100! Schutzmaßnahme für die Heibenfelſen * Speyer, 14. Okt. Die Steinſammlung des Hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz wird gegenwärtig dadurch bereichert, daß zwei der von der Gemar⸗ kungsgrenze Landſtuhl⸗Kindsbach ſtammenden Ab⸗ drücke der beiden Heidenfelſen zur Aufſtellung kommen. Die beiden jedem Pfälzerwäldler bekann⸗ ten Felsblöcke drohen immer mehr zu verwittern, da zwei in nächſter Nähe befindliche Quellen den Untergrund lockern. Man ſucht deshalb die Fels⸗ blöcke vor dem Zerfall zu bewahren, indem man die unmittelbar dahinter entſpringenden Quellen frei⸗ legt und das Waſſer ableitet. Den Felsblöcken, von denen einer etwa 300 Zentner wiegt, wird eine andere Lage mit feſtem Untergrund verſchafft, um die Austrocknung der verwitterten Teile herbeizu⸗ führen. Aus der Fremdenlegion geflüchtet * Pirmaſens, 14. Okt. Geſtern nachmittag über⸗ ſchritt die deutſch⸗franzöſiſche Grenze der aus der Fremdenlegion in Afrika entwichene 34 Jahre alte Karl Formoff aus Gernsheim a. Rh. Er hatte 4 Jahre bei der Legion gedient und war dann ge⸗ flüchtet. Formoff trug noch die Uniform eines frau⸗ zöſiſchen Sergeanten. Schlimme Folgen eines Bruberzwiſtes * Zweibritcken, 16. Okt. In Mörsbach gerieten die Brüder Auguſt und Jakob Anken in Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Auguſt Anken ſchlug mit einem Hammer ſo lange auf ſeinen Bruder ein, bis dieſer blutüberſtrömt zuſammenbrach. Er liegt bewußtlos darnieder; an ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Auguſt Anken begab ſich hierauf in ſeine Wohnung und unternahm einen Selb ſt⸗ mordverſuch durch Erhängen, wurde aber von ſeiner Frau noch rechtzeitig abgeſchnitten. * * Landau, 15. Okt. Der wegen den Anſchlägen auf das katholiſche Pfarrhaus in Rheinzabern füngſt vom Amtsgericht Kandel wegen Bedrohung und Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilte Gaſtwirt Rudolf Tho⸗ mas aus Rheinzabern hatte gegen das Urteil Be⸗ rufung eingelegt. Die Strafkammer des Land⸗ gerichtes Landau beließ die Strafe des Erſtrichters in der alten Höhe und änderte das Urteil des Erſt⸗ richters hinſichtlich der rechtlichen Beurteilung des Falles ab. Es nahm nicht ein Vergehen der Be⸗ drohung eines Verbrechens, wie der Erſtrichter, ſon⸗ dern ein Vergehen der vorſätzlichen Nötigung an. leine Mitteilungen Goethe⸗Ausſichtsturm dv. Frankfurt a.., 6. Okt. Auf der Goethe⸗ ruhe, einem von Goethe mit beſonderer Vorliebe aufgeſuchten Ausſichtspunkt am Rand des Frank⸗ furter Stadtwaldes, wird gegenwärtig anſtelle eines ſchon vor langen Jahren abgeriſſenen Ausſichtstur⸗ mes ein neuer Turm in Holz errichtet, der 43 Meter hoch werden und damit der größte ſeiner Art in Deutſchland ſein wird. Die obere Plattform wird bei 42 am Fläche gleichzeitig 5060 Perſonen Platz bieten. Als Baumaterial wird mit Teeröl imprägniertes Kiefernholz benutzt. Das Holz hat die Stadt geſtiftet, die Koſten des Baues und der Aufſtellung ein Frankfurter Bürger. Die Ueber⸗ gabe des Turmes, der eine Grundfläche von 81 qm hat, wird anfangs November erfolgen. Die Frank⸗ furter Forſtverwaltung will mit dem Bau des Tur⸗ mes gleichzeitig beweiſen, daß die deutſche Kiefer der polniſchen als Bauſtof gleichwertig iſt. * ** Baumholder bei Saarbrücken, 15. Okt. In Breungenborn brach im Anweſen des Ackerers Peter Alt Feuer aus, das in kurzer Zeit Woh n⸗ haus und Scheune nebſt den Erntevorräten in Aſche legte. Das Feuer hatte auch bereits auf das Anweſen des Nachbars Wilhelm Schuhmacher über⸗ gegriffen. Durch Niederreißen des Daches konnte dieſes Haus jedoch noch gerettet werden. An den Löſcharbeiten beteiligten ſich neben der Ortsfeuer⸗ wehr die Wehren aus Frohnhauſen und Ausweiler. * Heilbronn, 14. Okt. Vater und Sohn, beide aus Metz, durch den Weltkrieg 1914 von einander ge⸗ trennt, fanden ſich nach 17 Jahren, beide auf Wan⸗ derſchaft, in Heilbronn in der Herberge zur He mat wieder. Der Sohn erkannte den Vater zuerſt. Dis Wiederſehensfreude war groß. 6. Seite/ Nummer 479 Neue Mannheimer, Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ein Begleitwert zur Unterbadischen Obst- und Gartenbau-Husstellung Mannheim 1931 Die mühevollen Vorbereitungen für die Unter⸗ badiſche Obſt⸗ und Garten bauausſtel⸗ lung ſind beendet. Beim Erſcheinen dieſer Zeilen iſt die Ausſtellung eröffnet. Es erſcheint nützlich, nochmals darauf hi weiſen, welche Aufgaben und Ziele dieſe erſte? anſtaltung ihrer Art in Mannheim ve lgt. Es find kaum einige Jahrzehnte verſtrichen, da faſt überall die Obſtausſtellungen als pomologiſche Rari⸗ tätenſammlungen, als Liebhaberſchauen und als Sport gewertet wurden. Auch heute gibt es noch Leute genug, die ſich von derartigen Veranſtaltungen ein ähnliches Bild vorzeichnen. Gewiß iſt in allen Zweigen des Obſt⸗ und Gartenbaues eine Fülle von Schönheitswerten enthalten. Kaum eine andere Tätigkeit bringt dem Nichtfachmann ſoviel Befriedi⸗ gung, wie die Beſchäftigung im Garten. Noch mehr ſchöpft der Berufsmann ſelbſt Kraft aus dem uner⸗ ſchöpflichen Quell der Natür für ſeine oft mühſame und entbehrungsreiche Arbeit. Aber im heimiſchen Obſt⸗ und Gartenbau iſt, insbeſondere im letzten Jahrzehnt, eine außerordentliche Umwandlung ein⸗ getreten, die ſelbſtverſtändlich in erſter Linie durch die allgemeine Entwicklung des Wirtſchaftslebens bedingt wurde. Der Obſt⸗ und Gartenbau von heute iſt nicht mehr Liebhaberſache, die nur wenige Menſchen in⸗ tereſſiert, ſondern er ſtellt einen äußerſt wichtigen Zweig der Volks⸗ und Ernährungswirtſchaft dar, deſſen Bedeutung von Jahr zu Jahr rapid wüchſt. Gemüſe und Früchte fehlen heute in keinem gut geleiteten Haushalt. Niemand ſpricht mehr von dieſen Dingen als Luxus⸗ oder entbehrlichen Ge⸗ nußmitteln. Wir wiſſen, daß Gemüſe und Obſt für die Ernährung und Geſunderhaltung des Körpers in jedem Altersſtadium ſo notwendig und unentbehr⸗ lich ſind wie das tägliche Brot. Gerade dem an den licht⸗ und luftarmen Raum gebundenen Städter er⸗ ſetzen Gemüſe und Früchte viel von dem, was dem Landmann draußen in der Natur täglich an Ge⸗ ſundheitswerten zufließt. Der ſtarke Verbrauch von Früchten und Gemüſen in Deutſchland geht ſchon daraus hervor, daß im Jahre 1931 nach den Berechnungen des ſtatiſtiſchen Reichsamtes für rund 520 Millionen Mark allein für Obſt und Südfrüchte aus dem Ausland eingeführt wurden. Dazu kommen etwa 150200 Millionen Mk. zen liegt, wird die Ernährungsumſtellung der Bevöl⸗ kerung, die zweifellos aus dieſer Zahl ſpricht, begrü⸗ Aunnauununemdnenuuttatna ten unttauueauntnnunamaneenmuunutauanuuuenuualun Unterbadische Ob; Obstrher kf- PIUrDerWSCH AU Wüiümmammddmmdmmdddmdddmddednddddddddddddddedddaddddaddadgaddgd⸗ Pfund dennen Technische Hilfsmiffel Müaummmmmamdddmadddenddddmddndadddndadagan egen SeSlingsbdekksr ßen. Den aber, der eine dauernde Stärkung des Volksganzen, einen Aufbau der Heimat und ein zu⸗ friedenes Volk erſehnt, laſſen dieſe ungeheuren Ein⸗ fuhrzahlen nicht froh werden, beſonders deshalb nicht, weil der Sachkundige weiß, daß wir in Deutſchland die Möglichkeit haben, vieles von dem, was von draußen kommt, ſelbſt zu erzeugen, ohne daß dadurch der Ver⸗ 2 8 as unterbadiſche Wirtſchaftsgebiet, das die dies⸗ jährige Obſt⸗ und Gartenbauausſtellung in Mann⸗ heim beſchickt, umfaßt eine ˖ von rund 3,5 Millionen Obſtbäu⸗ t und vielen Hektar Beerenobſtanlagen. In dieſen Anlagen iſt ein rieſiges Kapital inveſtiert, nur eins fehlt dabei— die richtige Nutzung und Verzinſung. Wohl ſind ſeit Jahren eifrige Beſtre⸗ bungen im Gange, die Nutzbarkeit der Obſtanlagen zu ſteigern. Reich, Land, Badiſche Landwirtſchafts⸗ kammer und beſonders die Kreisverwaltungen haben im Verein mit den freien Organiſationen und den fortſchrittlichen Männern der Landdwirtſchaft vieles erreicht und verbeſſert. Und trotzdem fehlt noch ſehr viel, bis die Umſtellung zur Rentabilität erzielt ſein wird. Widerſtände und Schwierigkeiten ergeben ſich noch bei den Erzeugern ſelbſt, teils perſönlicher, teils wirtſchaftlicher Art, Mängel ſind noch vorhan⸗ den im Anbau, in der Behandlung der Ernte, im Abſatz und in der Verwertung. Und hier darf der Erzeuger nicht allein bleiben. Er braucht die ver⸗ D ſtändnisvolle, ehrliche Unterſtützung des Handels und der Verbraucher! Es iſt falſch, wenn der Handel draußen ohne ſcharfe Unterſcheidung der Güte der Produkte, kauft. Damit beläßt er den Erzeuger bei ſeinem alten Schlendrian. Gute Ware verlangt gute Behandlung und auch entſprechende Bezahlung. Die Hausfrau der Großſtadt möchten wir daran erinnern, daß wir in der engeren Heimat gutes Obſt und Gemüſe haben. Wir erwarten nicht den Aufkauf ſchlechter, minderwertiger Ware, nur weil ſie deutſch iſt, nein, aber ſoweit der deutſche Apfel, und das deutſche Gemüſe gut iſt, erwarten wir von der Hausfrau, daß ſie dieſe Ware der fremden vorzieht. Iſt es z. B. nicht traurig, wenn in überreichen Obſt jahren in den Herbſtmonaten Bananen gekauft werden? Je raſcher wir die Einfuhrſummen auf das tat⸗ ſächlich Notwendige zurückſchrauben, um ſo raſcher finden Tauſende in den Obſt⸗ und gartenbaulichen Kulturen eine Exiſtenz und gerade im unterbadiſchen Wirtſchaftsgebiet mit ſeinen günſtigen Anbauverhält⸗ niſſen beſtehen viele Möglichkeiten, dieſes Ziel zu er⸗ reichen. Die verſtändnisvolle Zuſammenarbeit, von der gegenwärtig ſo viel geredet wird, darf im Inter⸗ eſſe von Stadt und Land hier kein Schlagwort ſein. Die praktiſche Arbeit iſt in den Kreiſen der Erzeuger im Gange. Kommt hinzu die Unterſtützung der maß⸗ gebenden Behörden, des Handels und Verbrauchers, dann muß es vorwärts gehen— und das iſt es, was wir wollen. M. 150 am Garten können Gemüse und Würzkräuter für eine ganze Familie liefern Jedes Mittel muß herangezogen werden, das die wirtſchaftlichen Sorgen der Familie lindern kann. Zu dieſen Mitteln gehört der Garten. Was wir im Garten ziehen, brauchen wir nicht zu kaufen. Wenn wir ſelbſt den Garten bearbeiten, haben wir es quaſi umſonſt. Der Garten kann aber bei richti⸗ ger Bepflanzung und Düngung Gemüſemengen lie⸗ fern, die man gar nicht für möglich halten ſollte. Er kann Gemüſe für das ganze Jahr liefern und durch Beeren und Obſt auch die kleinen Unkoſten für Dün⸗ gung und Samen hereinbringen. Heute nur ein paar Winke, wie das gemacht werden kann. Die Hauptſache iſt es, die Beete richtig auszunützen. Wer z. B. im März dicke Bohnen oder Puffbohnen oder Wirſing pflanzt und das Beet nicht weiter be⸗ nützt, handelt unrattonell, er nützt das Feld nicht aus. Wer aber zwiſchen dieſe Bohnen ſchon Kohlrabi pflanzt, ſo eine zweite Ernte erzielt und nach Ab⸗ erntung der Kohlrabi auf demſelben Felde noch Win⸗ terkohl oder Feldſalat zieht, der erhält ſchon drei⸗ fachen Ertrag. So muß gearbeitet werden. Hat man im erſten Frühling je ein Feld mit Stielrüben, Spinat, Melde oder ähnlich ſchnellwachſenden Ge⸗ müſen beſetzt, ſo muß man ſorgen, daß dieſe Beete Ende Mai auch abgeerntet werden. Kann man es nicht ſchnell genug forteſſen, ſo konſerviere man es für den Winter. Dann laſſe man die koſtbaren Beete aber keinen Tag leer liegen, ſondern grabe ſie um, dünge ſie und bepflanze ſie mit Kohlrabi, Sommer⸗ wirſing, Lauch, Strauchbohnen. Die Bohnen und Erbſen müſſen Ende Auguſt/ Anfang September ab⸗ geerntet ſein. Dann ſät man wieder Spinat, Feld⸗ ſalat oder pflanzt Winterkohl und Porree. Von bei⸗ den letzten Sorten kann man nicht genug pflanzen, Sie liefern den ganzen Winter durch Gemüſe biz Mai 2 Daß Beete, die damit drei volle Ernten bringe, f gut gedüngt werden müſſen, iſt ſelbſtverſtän dl Außer Stall⸗, Hühner⸗, Kaninchen⸗ und ſonſtigem 5 Dünger gibk es einen billigen Kunſtdünger, der alle 0 enthält, was die Pflanzen brauchen. Es iſt der Harg, 1 ſt off, Kali⸗Phosphordünger, kurz Hakaphos genannt, n der von der bekannten J. G. Farben in duſtrie e hergeſtellt wird. Dieſer Hakaphos⸗Dünger enthält 9 28 v. H. Stickſtoff, 14 v. H. Kali und 14 v. H. Phoß⸗ 7 phorſäure. Für einen ganzen Garten genügt ein 5 Kilo⸗Doſe, die etwa 7 Mk. koſtet. Da durch einen ſolchen Univerſaldünger aber die Erträge direkt ver, doppelt werden, iſt er in der Anwendung ſehr billig beſonders da auch Transportkoſten fortfallen, die ſſch ſonſt als unangenehme Nebenerſcheinung einzuſtelleß 5 pflegen. 5 Sehr reiche Ernte liefert auch ein gut an⸗ gelegtes Salatbeet. 5 Ein Beet von etwa Meterbreite bepflanze man in Frühling mit zwei Reihen Kopfſalat. Der Rand wird mit Schnitt⸗ und Pflückſalat beſät, der naß wenigen Wochen geerntet werden kann. Sind die zl e erſt gepflanzten Salatpflanzen halb erwachſen, o 15 pflanze man zwiſchen zwei wieder eine neue, jung 1 Pflanze, die beim Einernten der erſten den Platz ei, 0 nimmt. So kann man fortfahren bis zum Herbſt un! von demſelben Beet immer Salat ernten. Zur Son, t merszeit ſollte man in jeder Woche—4mal tüchtg 5 Salat eſſen. Es iſt außerordentlich geſund. ö 0 Weiter reiche Ernte bringt ein Feld mit Daue 9 gemüſe. In der Mitte des Beetes(praktiſch ind Gartenbeete von 1 Meter Breite und 10 Meter 2 Länge, doch muß man ſich da der Form des Gartens anpaſſen) pflanze man eine Reihe Sproſſenkohl 5 (Ewiger Kohl), der keine Köpfe bildet, aber üppig 1 wächſt und abgeſchnittene Sproſſen und Blätter ſt ſchnell erneuert. in der Woche—2 Mahlzeiten Gemüſe. Von dieſen Blättern erhält mag Zu beiden Seiten des Kohls pflanze man je eine Reihe Sauet, Gartenampfer, der gewöhnlich eine Gemüſemahlzel und noch Einlagen zu Suppen liefert, denn auch die ſer Ampfer wächſt ſchnell und dauernd nach. Dauern“* Ernte den ganzen Sommer hindurch liefert Man gold und Neuſeeländer⸗Spinat, die das Abgeſchnlt tene dauernd ergänzen. Auf Erbſenbeeten pflanze man neben den Erbſenreihen direkt Kohlrabi obe Roſenkoh! Beide beanſpruchen den Platz erſt, wenn die Erbſen abgeerntet ſind. Wer Zwiebel oder Möh⸗ ren ſät, kann zugleich auch Radieschen einſäen. Zwie⸗ bel und Möhren brauchen den Platz erſt, wenn hie Radieschen geerntet ſind. Auumauaaedddcdddadcaddadamacdddaddzdddunuddddcdmex Besuchen Sie die 2 t· u. Gartenb in den Rhein-Neckarhallen e A N N 9 2 5 2 vom 76. bis 20. Oktober 1931 Haltestelle der Stragenbahnlinien 18, 25, 35 Geöffnet von 9 bis 18.30 Uhr Eintritt 50 Pfennig, Kinder bis 12 Jahren die Hälfte WIH urstellung Iii NUR OROINAIPACKUNCFEN SiC NN ECHTE UND HAL TS ARK EI Bezugsquellen wWelst nech: Ftanz Henlel& Cle. Gm b. H. Hennheim, Ausstellung Stend 56 Baumschulen Wänelm Engelhart Reicharishausen/ Baden Spesialität:„Schöne von Boskoop“ Rheinischer Winter. Rambour“. 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Zwie, enn die 2 —, eech 0 8 N * Sũ doeutſchland greift ein Neue Maunheimer Zeitung/ —— 8 Zwiſchenrunde um den Handball⸗Pokal des DS In der zweiten Etappe des Pokalwettbewerbes der DSB⸗Handballer ſehen wir nun auch Süddeutſchland be⸗ schäftigt, nachdem der Süden wie beim Fußball⸗Pokal auch hier in der Vorrunde ſpielfrei bleiben konnte. Die Vor⸗ runde brachte eine Reihe von Ueberraſchungen, deren größte wohl das Ausſcheiden der brandenburgiſchen Mann⸗ ſchaft gegen den Weſten darſtellte. Der Pokalverteidiger Mit⸗ teldeutſchland war in Oſtdeutſchland zu Gaſt u. gewann dort nicht ſo klar, wie man vermutet hatte und in Breslau gab es einen gleichwertigen Kampf zwiſchen Schleſien und Norddeutſchland mit einem glücklichen Siege des Nordens. Die Ergebniſſe der Vorrunde waren folgende: Weſtdeutſchland— Brandenburg:5 Baltenverband— Mitteldeutſchland:8 Sübdoſtdeutſchland 5 Norddeutſchland:10 In der Zwiſchenrunde, die am kommenden Sonntag ſtatt⸗ findet, befinden ſich alſo die drei Sieger der Vorrunde, Weſtdeutſchland, Mitteldeutſchland und Norddeutſchland und der ſpielfreie Süden. * Die Paarungen der Zwiſchenrunde Weißenfels: Mitteldeutſchland— Sübdeutſchland Aachen: Weſtdeutſchland— Norddeutſchland. In dieſen beiden Spielen ſollen die beiden Mannſchaften ermittelt werden, die am 15. März 1932 das ſiebente Pokalendſpiel unter ſich ausmachen ſollen. Bisher war Mitteldeutſchland dreimal, Brandenburg zweimal und Süd⸗ deutſchland einmal erfolgreich. Mitteldeutſchland— Süddeutſchland ſtehen ſich in Weißenfels gegenüber. Beide Verbände haben letztmals vor drei Jahren in Da rmſtadt mitein⸗ ander geſtritten. Damals blieben die Sachſen knappe Sie⸗ ger und in der Zwiſchenzeit haben ſie es immer ausge⸗ zeichnet verſtanden, gute Repräſentativmannſchaften auf die Heine zu ſtellen. In den Begegnungen von Vereinsmann⸗ ſchaften beider Verbände waren die Süddeutſchen im letzten Jahre beſſer und warfen beide mitteldeutſchen Vertreter in der erſten Zwiſchenrunde zur deutſchen Meiſterſchaft aus dem Rennen. Für Sonntag geben wir den Sachſen, die ſich durch eine eingeſpielte Mannſchaft vertreten laſſen, gegen die füddeutſche„Experimentierelf“ die beſſeren Ausſichten. Der Kampf wird geleitet von Schiebold⸗Breslau; die Mann⸗ ſchaften ſtehen ſich wie folgt gegenüber: Mitteldeutſchland: Fiſcher⸗Dresden, Mordhorſt⸗ Magdeburg, Knobbe⸗ Halle; Böttcher⸗ Klingner⸗ Schulz⸗Burg, Froböſe, Schneider⸗Weißenfels; Leipzig, Isleib⸗Magdeburg, Oswald⸗Leipzig, Leipzig, Böhme 2⸗Freital. Süddeutſchland: Henß⸗Da ſer⸗-Wiesbaden; Nothelfer⸗1860 rmſtadt; Dänzer⸗Fürth, Hau⸗ München, Gebhard Fürth, Delp⸗Darmſtadt 98; Fiedler, Werner⸗Darmſtad Hauptenbuchner⸗München 1860, Zacherl⸗Fürth, Feick⸗Darm⸗ ſtadt. Weſtdeutſchland— Norddeutſchland Zu dieſem Kampfe, für den Weſtdeutſchland faſt die gleiche Elf aufgeſtellt hat, wie ſie in der Vorrunde die Ber⸗ liner ſchlug, wird man auch mit einem weſtdeutſchen rechnen können. Weſtdeutſchlands Mannſchaft iſt eb ſehr gut eingeſpielt und hat in der letzten Zeit z Repräſentativſpiele gewonnen. Wir rechnen jedenfalls einem klaren Sieg der Mannen um den Interna Voßenkaul und damit mit einem Endſpiel zwiſchen Mittel⸗ traul und Weſtdeutſchland. Geleitet wird der Aachener Kampf von dem bekannten Leipziger Schiedsrichter Boer. Die Mannſchaften ſpielen Weſtdeutſchland: K Hei iegen, berg⸗Barmen, Ortmanns, Aachen), Kniep⸗Barmen. Norddeutſchland: Bockmühl⸗Pol. Hannover, Hiſche⸗ Poſt, Röwer⸗Hannover 96; Overdick, Schmahl, Grabley(alle Pol. Hamburg); Bode⸗H. 96, Koſchik⸗Poſt, Zorn⸗Pol, Ham⸗ burg, Blume⸗Pol. Hannover, Bruſe⸗Pol. Hamburg. Handball der badiſchen Turner Vorrunden⸗Eutſcheidungen in der Meiſterklaſſe Wohl haben die Vorrunden in den Gruppen inſofern den Höhepunkt erreicht, zum Teil auch überſchritten, als einige Mannſchaften am nächſten Sonntag ihre letzten Spiele im erſten Gang austrogen. Nach wie vor iſt jedoch wie ſolgt: örfer: Coenen, Görres(alle Aachen]; Klein⸗Düſſeldorf, Korte-Barmen; Geilen⸗ Voßenkaul, Autermanns(alle noch den verſchiedenſten Möglichkeiten weiteſter Spielraum gegeben, der wohl auch bis in die Schlußrunde hinein vorhanden ſein wird, menn nicht gar, was ſogar wahr⸗ scheinlich iſt, neue Verwicklungen und. Stauungen an ben Spitzen der Tabellen dazu kommen. So bleibt auch weiter⸗ hin eine ſpannende Ungewißheit gewahrt, die dem ferneren Verlauf der Spiele eine beſondere Note güöbt. Eine außer⸗ gewöhnliche Stellung nehmen in dieſem Jahre die Neu⸗ linge der Meiſterklaſſe, die ſich bis jetzt alle gut plazieren konnten, ein. TV Rot und TW Hockenheim liegen. mit an der Spitze.* 0 engerem Wettbewerb Tode Ketſch, TB gar Die augenblickliche Loge ſieht noch in TV Hockenheim, Gruppe 2 12 in in Gruppe 1846 Mannheim, den WKO TAgz .45 .10 .50 1 95 Waſchkommode pfg. Marmor, 2 Spiegel, Damen-Schlüpfer g wenne Ppecke, hochwert. Qualit, II. Wahl, GröB. 42—50 bDamen-Unterhemdohen Baumwolle 242 gestrickt, prima Qualität mit langem Am..43,.25, Damen. Prinze gb Röck solide Strapazierware Herren- Hosen mit Plüsch- futter, Gröhge 42—50 rima wollgemischt 5 Er. 46 LANAU FEN ManmnEIN Q 1, 1 BREITE STRASSE 7. Seite/ Nummer 479 verein es den fen: Ettlingen Bewerber In erſter — * N hof einen zuſammen 9 3. letta, Girigaire 16, 16, 24. 1846 18460 ern, Gruppe G x u y um Li A Br falls es mit einem weiteren Er entſcheidenden andere Treffen führ Außerdem 5 5 Gaues im Kaiſerring m Samstag abend ihre fällige Pflicht⸗ ſitzung ab. 1. Bernſtein⸗Jagdrennen. 3400 Meter. 1. Geſt. Ebbeslohs Paroli(Kuſſelow), 2. Lava⸗ Borgia. 16. nicht Sonntag ſehen in der kommenden verſchiedenen Anwärter im Kampf. In ſonde hängt von dem Treffen Turn⸗ — Hockenheim alles ab. Wird 3 auf eigenem Spielgrund in mweilend, gelingen, den Neuling Stande iſt Gelingt es der an die For Nannhei⸗ der Sommer⸗ chlagen, ſo wird Grund auf eine 1846er wieder in deshalb ge⸗ mmentreffen auf frem⸗ Man mu nheim im Zuſo erſtmals uch die Tgoͤe 5 Spiel T allerdin 0 ſollt delberg gungen, ngen, wo die 6 der idem die äſte um de Heidelberg letzten Platz il aut zu wehren haben werden. e 1 2 erwartet mon Weinheimer Lokaltrefſen 62 Weinheim— John Weinheim, neben den Spielen TV Rot— Tgde Ziegelhauſen und Jahn Jußloch— Polizei ie weiteren Tref⸗ Brötzingen, TV 5 chſ Tade Pforz⸗ Offenburg— MTW Karlsruhe, Gaggenau; Gruppe 5: TV N Meißenheim, TV Schutterwald— TW Lahr. Im Mannheimer Turngan Die Auſſtiegsklaſſe hat in der Gruppe Nord rein Spiel mit T V 1846 III— TV Sandhofen, Sandhofen zu einem Siege kommen wird. refſen beginnt bereits um 11 Uhr im Luiſenpark. in der Gruppe Süd, in welcher in den drei Begegnungen TV Schwetzingen— Neckarau— Tbd Germania, Germania Neulußheim— TV Altlußheim, Tbd Hockenheim, Jahn nur olte Rivalen, die Gaumeiſterſchaft auf ſondern auch ernſte den Plan treten. nie ſind die Spiele für Neulußheim und Tod Germania wichtig. Von der ⸗Klaſſe ſteht das Spiel TV Waldhof ihl im Vordergrund des Intereſſes, das, ge endet, dem TV Wold⸗ ung bringen wird. Das und Germania Retlingen Borſpr 1 t TW 1846 IV hält die Schiedsrichtervereinigung des Grunewald(15. Oktober) Verkaufsrennen. 2300 /, Kif, Monte Kermak, 25 Pl. Kili, Carlo. Kutas, Tot. Ferner: Eminenz, . Savoyard⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 2300 J, 8600 Meter. 1. Verband Deutſcher Herrenreiters Rechberg (v. Madeyski), 2. Tell, 3. Rheinart. Ferner: Merkur Markolf, Lohland, Koritza. Tot. 29; Pl. 14, 21, 21. 3. Oper⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 2300 9 1. H. F. Wriedts Prieſter(Hauſer), 2. Gabs Ferner: Auch Einer, Reichenbach, Land⸗ Tot. 18; Pl. 13, 17, 84. 3000 Meter. lia, 3. Prinzeſſin. junker, Blauer Vogel, Eilflug. 4. Lakai⸗Flachrennen. Herrenreiten. 2800 J, 1800 Mtr. 1. A. Schumanns Immerfort(Dr. Liebrecht), 2. Liebhabe⸗ rei, 3. Lyſtas. Ferner: Gaſſenjunge, Midgard, Malateſta, Aurelian. Tot. 24; Pl. 13, 22, 22. 5. Großer Preis von Grunewald. gleich 1. Ehrpr. u. 8000 /. 4000 Meter. 1. Borkes Vigor(Unterholzner), 2. 3. Dorn Jagdrennen. Aus⸗ A. v. Helgoländer, 3. 2. Fer⸗ ner: Heluan, Utamaro, Meute, Liebeszauber, Frundsberg, Sieſta, Gulbrand. Tot. 100; Pl. 27, 35, 34. 6. Dorn 2⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000 4, 9000 Meter. 1. A. Daubs Feleck(Andrle), 2. Thüringen, 3. Markgräfin. Ferner: Suhle, Aſtoria, Ozeanus, Hoch⸗ wald. Tot. 160) Pl. 27, 16, 14. 7. Parſifal⸗Hürden rennen. Ausgleich 3. 2300 J, 3000 Mtr. 1. Dr. E. Thomſens Martonius(Kukultes), 2. Ledum, 3. Poſtmeiſter. Ferner: Skala, Bellina. Tot. 277 Pl. 19, 21. Großer Preis der Republik Acht Pferde am Start Das überragende Ereignis im letzten Abſchnitt des deutſchen Rennjahres, der am kommenden Sonntag auf der Grunewaldbahn zur Entſcheidung kommende Große Preis der Republik wird ein erleſenes Feld am Ablauf verſoammeln. Die drei Beſten des Derby⸗Jahrganges treffen hier mit der erſten Garnitur unſerer älteren Pferde zuſammen. Nur Gregor, der leider mit der Arbeit aus⸗ ſetzen muß, und Erika, die am gleichen Tag ihr Heil in Budapeſt verſuchen muß, fehlen in dem Felde, in dem man ſonſt noch gern die in den letzten Wochen zu gang großen Leiſtungen aufgelaufene Marie Louiſe geſehen hätte. Im einzelnen werden zum Kampf um die 60 000 am 2800 Meter⸗Start aufmarſchieren: M. J. Oppenheim Graf Iſolanti, W. Printen. Hauptgeſtüt Graditz' Dionys, Zjähr.., 59, J. Raſten⸗ berger. i Hauptgeſtüt Graditz' Sichel, 3jähr.., 57, E. Böhlke. Stall Paulus Agathon, 3jähr.., 59, E. Haynes. Frhr. S. A. v. Oppenheims Avantt, jähr.., 58756, Zehmiſch.. Frhr. S. A. v. Grabſch. Frhr. S. A. Narr. Stall Halmas ers 5jähr.., 685 Oppenheims Wolkenflug, 3jähr.., 56, v. Oppenheims Amalft, jähr.., 55%, Fathia, gjähr.., 527, E. Huguenin. Der Ausgang des Rennens dürfte ſich zu einem Zwek⸗ kampf der Ställe Graditz und Oppenheim zuſpitzen. Das verbündete Paar Dionys und Sichel wird verſuchen, dem nach Papierform glatt überlegenen Wolkenflug das Leben möglichſt ſauer zu machen. Motorrad Horex Bauj. 1930, 4000 Km gel., tadell. erh., zu v. N 4. 23, I. 7967 Motorrad[(Sportmodell. K- Motor) D. K.., ſteuerfrei, ſpottb. zu v. Schwetzingerſtr. 134, Maſchinenholg. 47962 Modern, weißlackiert. Schlafzimmer sowie ein Ausziehtisch (ſchwer Eiche) um⸗ zugshalber ſehr billig abzugeben. 7945 Zu erfragen T I. 5. Laden. Behr. 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Oktober 1931 Frankfurter Genoſſenſchaftsbank e. G. m. b. H. und Dresdner Bank Frankfurt a.., 15. Okt.(Eig. Dr.) Zwiſchen der Fronkfurter Genoſſenſchaftsbank e mbH., Fronkfurt a.., und der Dresdner Bank wurde das geſtern angekündigte Abkommen getroffen, nach dem die Dresdner Bank die volle Gewähr für die Einlagen jeder Art Hei der Frankfurter Genoſſenſchaftsbank übernimmt. Die 8 enoſſenſchaftsbank verpflichtet ſich dagegen, als Sicherung ſämtliche Aktiven und Pafſfiven des Inſtituts an die Dresdner Bank zu übertra⸗ gen. Das Geſchäft ſoll wie bisher unverändert durch die Genoſſenſchaſtsbank fortgeführt werden. Soweit es möglich iſt, iſt beabſichtigt, an einem ſpäteren Zeitpunkt das Ge⸗ ſchäft auf die Dresdner Bank zu überführen. Ob die eine oder andere der Depoſitenkaſſen der Frankfurter Genoſſen⸗ ſchaftsbank in die Dresdner Bank einbezogen werden ſoll, steht heute noch nicht feſt. Die Dresoͤner Bank wird in dem künftigen AR des Inſtituts vertreten ſein. Der Schalterver kehr der Genoſſenſchaftsbank wird durch dieſe Maßnahmen in keiner Weiſe berührt und bleibt nach wie vor voll aufrecht erhalten. Eine Erhöhung der Geſchäftsanteile oder Inanſpruchnahme der Haftſumme kommt nicht in Frage. Die Ur ſachen, die die Frankfurter Genoſſenſchafts⸗ Bank dazu veranlaßt haben, ſich im Einvernehmen mit dem Deutſchen Genoſſenſchaftsverband und dem zuſtändigen MRepiſionsverband in Wiesboden an die Dresdner Bank zu wenden, liegen in den ſtarken Abhebungen der Spar⸗ und ſonſtigen Guthaben, die infolge der allgemeinen wirtſchaftlichen Kriſe in den letzten Mo⸗ Holen erfolgt ſind. Während der erſten ſechs Monate dieſes Jahres wurden Summen von insgeſamt etwa 1 Million abgehoben. Die Julikriſe hat eine weitere Verſchlechterung der Situation herbeigeführt, ſo daß ſich die Bilanzſumme bis heute um insgeſamt etwa 4 Mill./ verringert hat. Es entſtonden auf dieſe Weiſe Ver luſte von run d 1½ Mi ll. /, zu deren Deckung man unter gewöhnlichen Umſtänden deu Reingewinn, die Reſerven und die Ab⸗ ſchreibungen herangezogen haben würde. Da man jedoch den Einlegern volle Sicherheit gewährleiſten und unter keinen Umſtänden Schwierigkeiten herauf⸗ beſchwören wollte, erſchien die Ueberführung auf die Dresdner Bank als der gangbarſte Weg. Von der Verwol⸗ tung wurde mitgeteilt, daß der AR keine hohen Kredite in Anſpruch genommen habe und daß die Kredithöchſtgrenze nicht überſchritten wurde. In nächſter Zeit wird eine GV einberufen werden, die über die Uebernahme der Genoſſen⸗ ſchaftsbank Beſchluß faſſen ſoll. Juſion Hamburg⸗ Mannheimer Verſicherung⸗ AG.-Rothenburger Leben AG. Görlitz Wie die„F..“ erfährt, hat die zum Mutzen becher⸗ fonzern gehörende Hamburg⸗Mannheimer Verſicherungs⸗ AG. dem AR. der Rothenburger Lebensverſicherungs⸗Ach. Görlitz, angeboten, das geſamte AK. der Rothenburger Leben in Höhe von 1,7 Mill.„ zu einem Kurſe von 50% für die mit 25 v. H. eingezohlte Aktie von nom. 100, zu übernehmen. Die Uebernahme ſoll mit einer Fuſion der beiden Geſellſchaften verbunden ſein, wobei die Rothen⸗ Burger Lebensverſicherungs⸗AG. als Filiale der Hamburg⸗ Mannheimer Verſicherungs⸗AG. in Görlitz weitergeführt werden ſoll. Von dieſem Angebot ſind die Aktionäre der Rothenburger Leben nicht in Kenntnis geſetzt worden, da damit offenbar die urſprünglichen Pläne des AR. durch⸗ kreuzt werden, nach denen die Gefellſchaft bereit war, bis zu einem Nominalbetrog von 500 000„ eigene Aktien für fremde Rechnung unterzubringen. Hierbei handelt es ſich lediglich um die Unterbringung des in Kleinaktionärs⸗ händen befindlichen Aktienbeſtandes. Die Finanzierung ſollte durch Kreiſe erſolgen, die bisher der Rothenburger Leben naheſtanden. Angeboten war für die mit 25 v. H. eingezahlte Aktie über 100& ein Betrag von 37,50/ ab⸗ züglich Speſen. 2 * Fortuna Rückverſicherungs⸗A, Erfurt. Die GV er⸗ ledigte die Regularien und ſetzte die Dividende für daß Geſchäftsjahr 1930⸗31 auf 11(i. V. 12,5) v. H. für die volléeingezahlten Aktien und auf 50(60), auf die mit 25 v. H. eingezahlten Aktien fſeſt. Das neue Geſchäfts habe bisher einen normalen Verlauf genommen. Die ausſcheidenden AR⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. * Südafrika für Beibehaltung des Goldſtaudards. Der ſüdofrikoniſche Miniſterpräſident General Hertzog erklärte, die Regierung ſei entſchloſſen, öͤie Goldwährung aufrecht⸗ zuerhalten. Nur ein außerordentlicher Druck der Wirt⸗ ſchaftslage könne eine Aenderung in der Politik der Re⸗ gierung herbeiführen. „ Rekordgoldproduktion der Kilo⸗Motto. Die Gold⸗ produktion der Mines'Or de Kilo⸗Moto betrug im Sept. 46 Kilo 732 Gramm, die höchſte Ziffer, die jemals bei einer Monatsausbeute zu verzeichnen war. Für die neun Monate des Jahres 1931 ergibt ſich eine Geſamtgoldpro⸗ duktion von 3785 Kilo 669 Gramm gegenüber 3205 Kilo 777 Gramm in der gleichen Vorjahrszeit. NDELS- d 7 222 RT scha Neuen Mannheimer Zeitun Deutſchland zahlt weiter Rekordüberſchuß der Ausfuhr— Ware oder verzichten Die Reichsbank hat eine neue ſcharfe Warnung an die Wirtſchaft erlaſſen und den Ausfuhrinduſtrien mit der Entziehung jedes Kredites gedroht für den Fall, daß ſie die erhaltenen Deviſen nicht abliefer⸗ teen. Die erſte Ueberraſchung über dieſen recht ungewöhn⸗ lichen Schritt, der eine beſonders angeſpannte Lage bei der Reichsbank vermuten laſſen mußte, wird nun durch eine zweite abgelöſt, die gleichzeitig die Erklärung für das Vor⸗ gehen der Reichsbank bringt: der Ausfuhrüberſchuß im September mit insgeſamt 387 Mill./ hat den bisher als Rekord betrachteten Ueberſchuß von 349 Mill.„ im Auguſt noch um 40 Mill.„ übertroffen— gegen alle Erwartungen und weiter überaſchend dabei iſt, daß die Steigerung des Ausfuhrüberſchuſſes diesmal nicht wieder auf einer Ver⸗ ringerung der Einfuhr beruht, ſondern auf einer ent⸗ ſprechenden Erhöhung der Ausfuhr. Weil alſo der Aus⸗ fuhrüberſchuß ſo außerordentlich groß war und weil trotz⸗ dem an die Reichsbank noch große Anforderungen geſtellt wurden, ſchloß ſie, daß ein erheblicher Teil der an⸗ fallenden Deviſen nicht zur Ablieferung gelange. Nun iſt dieſe Schlußfolgerung aber nicht ohne weiteres richtig; die Ausfuhr wird nämlich nicht ſogleich bezahlt, ſie muß auf mehrere Monate geſtundet werden, während die Einfuhr mangels Krediten im Ausland in größerem Umfang ſofort abgerechnet werden muß. So entſtehen alſo zunächſt Deviſenauforde⸗ rungen, während der größere Gegenpoſten erſt ſpäter ſicht⸗ bar wird. Ob damit allerdings der ungenügende Deviſen⸗ eingang bei der Reichsbank erklärt iſt, ſteht dahin. Eine Verſchärfung der Maßnahmen iſt jedenfalls zu vertreten, wenn bekanntlich mit Zwang ein Erfolg auch nicht geſicherk werden kann. 1 Daß der deutſche Außenhandel zunächſt ſeinen Ausfuhr⸗ überſchuß behalten werde, war vorauszuſehen. Er iſt ja nichts anderes als die tatſächliche Rückübertra⸗ gung der vom Ausland zurückgefor derten Kredite, und ſolange Deutſchland dieſe zurückzahlt, ſo lange muß auch der Ausfuhrüberſchuß anhalten. Die Zuſammenhänge ſind außerordentlich eng. Die Abtragung der Verpflichtungen durch Gold ſcheidet für Deutſchland aus; werden aber die Schranken in der Welt gegenüber der deutſchen Ausfuhr erhöht; wie dies beabſichtigt iſt, ſo wird damit Deutſchland gezwungen, ſeine Rückzahlungen einzuſtellen. Das iſt ein Entweder— Oder, eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Ver⸗ langt das Ausland von uns Zahlung, ſo erzwingt ſich die deutſche Wiriſchaft die Deviſen. Es iſt nun noch beſonders bemerkenswert, daß mengen⸗ mäßig die Ausfuhr noch ſehr viel mehr geſtiegen iſt als wertmäßig, nämlich um 10 v. H. gegenüber dem Monat Auguſt, während ſie wertmäßig infolge weiteren Preis⸗ rückgangs nur um 4 v. H. höher liegt. Gerade hieraus wird erſichtlich, öß die deutſche Ware am Welt⸗ markt Boden gewinnt; die Steigerung der Aus⸗ fuhr entfällt ja faſt ausſchließlich auf Fertigwaren. Das iſt ein Vorgang von nicht zu unterſchätzender Bedeutung; denn wenn erſt einmal die Güte der deutſchen Waren ſich praktiſch bewährt, hat, kann dieſer Boden auch für die ſpätere Zeit mit größerer Leichtigkeit behauptet werden. Wie ſich allerdings der deutſche Außenhandel gegen die nun von verſchiedenen Seiten kommenden und drohenden An⸗ griffe verteidigen kann, bleibt noch abzuwarten. Der Ein⸗ fluß der Pfundverſchlechterung konnte ſich erſt im Oktober bemerkbar machen, und unmittelbare Hemmniſſe gegen die deutſche Ausfuhr beabſichtigt beiſpielsweiſe die Schweiz aufzurichten, die ſich über die ſtändige Verſchlechterung der dentſch⸗ſchweizeriſchen Handelsverkehr zu ihren ungunſten beklagt. Tatſächlich iſt Ausfuhrüberſchuß nach der Schweiz ſeit 1927 von 156,6 auf 372,1 Mill. geſtiegen. f der deutſche J Die Schweiz hat aber Unrecht, wenn ſie die deutſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchaftsbeziehungen ledig⸗ lich in dieſen Ziffern ausgedrückt ſieht. Sie müßte näm⸗ lich auch die Einnahmen aus dem deutſchen Fremdenverkehr in Rechnung ſtellen, die in normalen Jahren auf etwa 80 Mill./ geſchätzt werden. Und ein anderes kommt hinzu: in den letzten Jahren ſind gewaltige Summen Kapital aus Deutſchland nach der Schweiz gewandert; ſie wurden dort ſehr nie⸗ drig verzinſt und mangels anderer Anlage zum Teil wieder noch Deutſchland zurückgeliehen, aber zu erheblich höheren Zinsſätzen. Dadurch ergab ſich alſo für die Schweiz zum Schaden der Heutſchen Volkswirtſchaft ein erheblicher Gewinn. Man kann ſich gewiſſe Vorſtellungen Ernjte, aber nicht hoffnungsloje Finanzlage Deutſchlands Die finanziellen Verhältniſſe des deutſchen Reiches bil⸗ deten während der letzten Tage innerhalb der Landesgren⸗ zen und weit darüber hinaus den Gegenſtand lebhafteſter Auseinanderſetzungen. Läßt man all das Beiwerk, das dem Fragenkomplex anhaftet, außer Anſatz und betrachtet ledig⸗ lich die nüchternen Tatſachen, ſo zeigt es ſich, daß die Situa⸗ non des Reiches zwar ernſt, aber keineswegs hoffnungslos iſt. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die Finanzpolitik der letzten—8 Jahre vielfach falſche Wege ging. Deutſch⸗ land hat nach dem Layton⸗Bericht fremdes Ka⸗ pital im Betrage von 25,5 Mrd. Aan ſich ge⸗ zogen(davon in den Jahren 1924—1990 durch direkte Kapitaleinfuhr 18,2 Mrd.), dem nur ein Aktivpoſten im Auslande von 9,7 Mrd. y gegenüber⸗ ſte ht. Die Aufnahme einer ſolchen Schuldenlaſt war umſo ſchwerwiegender, als mit ihrer Hilfe 10,3 Mrd.„uι an Reparationen gezahlt worden ſind, für die ein Gegenwert nicht beſteht. Dabei nahm das Layton Komitee noch an, daß die kurzfriſtige Verſchuldung 6,2 Mrd.„ be⸗ trägt, während die Ermittlungen der Reichsbank ergeben haben, daß es ſich um einen Betrag von 127218 Mrd. handelt. Nun iſt aber die erſte Summe ebenſo proble⸗ maki ſch wie die zweite, denn beide erfaſſen nur die Ver⸗ pflichtungen Deutſchlands, berückſichtigen jedoch nicht die Veränderungen in den Aktiven. Welch undurchſichtiger Schleier über der deutſchen Vermögensbilanz liegt, kann man am beſten aus der gegenwärtigen Entwicklung der dentſchen De⸗ viſenvorräte erkennen. Deutſchlands Handelsbilanz weiſt ſehr ſtarke UHeberſchüſſe auf, die, für das Jahr berechnet, 3 Mrd. Mark betragen ſollen. Gleichzeitig bemüht man ſich, den inländiſchen Deviſenbeſitz mit Hilfe der Geſetzgebung zu erfaſſen und trotzdem muß die Reichsbank als Deviſen⸗ bewirtſchaftungsſtelle Tag für Tag 810 Mill. 4 an gusländiſcher Währung den Importeuren und ſonſtigen Käufern zur Verfügung ſtellen, während ſie nor⸗ malerweiſe den gleichen Betrag an Zugängen verbuchen müßte. Man ſucht zunächſt vergeblich nach einer Löſung des Rätſels; denn mit der alleinigen An⸗ nahme einer Kapitalflucht kann man die Entwicklung nicht ausreichend begründen. Das Zentralnoteninſtitut ſieht ſich die Käufer von Deviſen ziemlich genau an und für die Reichsmark fehlt es im Auslande an einem Markt, ſodaß auch dieſer Weg für die Kapitalauswanderung weitgehend verbaut iſt. Nun haben zwar das Bafler Stillhalteabkom⸗ men und die Erfüllung der Deviſen⸗Terminengagements der deutſchen Banken an dem Deviſenpolſter der Reichsbank ſtark gezehrt, alles reicht aber nicht aus, hinter das Geheimnis der Verluſte an Deckungs mitteln, die ſeit dem 1. September etwa 450 Mill.„Iäbetragen, wozu ſich noch 1d. 500 Mill.“ erfaßte Kapftalfluchtgelder geſellen, zu gelangen. Licht in die Angelegenheit kommt erſt dann, wenn man ſich vor Augen führt, daß Deutſchland zurzeit Rem⸗ bourskredite völlig ſehlen, ſodaß die Ein⸗ fuhren in bar zu bezahlen ſind, während ein gro⸗ ßer Teil der Exporte auf Kredit erfolgt. In die⸗ ſes Loch fließen die Deviſenvorräte der Reichsbank; ſie ſchaffen aber auch neue Auslands⸗ forderungen, um die ſich naturgemäß der Schuldenreſt ver⸗ ringert. An amtlichen Stellen ſchätzt man den Betrag der deutſchen Exportforderungen zur Stunde auf wenigſtens 35% Mrd. 4, der die kurzfriſtige Schuldenlaſt Deutſchlands auf 7 Mrd. (wie es der Layton⸗Bericht ausſprach) herabdrückt. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, daß in den 12 Mrd./ kurz⸗ friſtigen Auslandsverpflichtungen eine Summe von—3 Milliarden„ ſteckt, von der man nicht weiß, ob es ſich dabei um echteoder unechte Schulden handelt. Es ſind dies nämlich Forderungen, die von ausländiſchen Kon⸗ zernen und Tochtergeſellſchaften gegen inländiſche Unter⸗ nehmungen geltend gemacht werden. Nach den Erfahrun⸗ gen bei dem Nordwolle⸗Konzern und anderen großen Wirt⸗ ſchaftsgruppen iſt mit hoher Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß dahinter Kapitalverſchie bungen, manchmal ſogar Kapitalflucht zu ſuchen ſind. Letzten Endes handelt es ſich dabei alſo nur um buchmäßige und keine wirklichen Verpflichtungen. Freilich iſt auch eine kurzfristige Schuldenlaſt von 7 Mrd.„, die noch durch langfriſtige Verbindlichkeiten in Höhe von 11,2 Mrd.„ vermehrt wird, ſelbſt bei Außerachtlaſſung der Tributzahlungen, angeſichts der hohen Zinſen, ein ſehr bedenklicher Poſten. Immerhin darf angenommen werden, daß die deutſche Wirtſchaft, ſofern ſie nur halbwegs mit normaler Kapazität arbeitet, unter Berückſichtigung eines Ausfuhrüberſchuſſes von 27: bis 3 Mrd.„ pro Jahr die Erfüllung der kaufmänniſchen Verpflichtungen, wenn auch unter großen Anſtrengungen, aufbringen kann. Was die innere Schuldſum me des Reiches, der Länder und Gemeinden betrifft, ſo belief ſich dieſe am 30. Juni d. J. auf insgeſamt 21,07 Mrd. 4. Hiervon überſchneiden ſich etwa—5 Mrd.„ mit den ausländiſchen Verpflichtungen. Es. verbleiben mithin ca. 16 Mrd.„ Julandsſchulden gegenüber 34 Mrd.& vor dem Kriege. Bringt man die ſtark erhöhten Zinſen in Anſatz, ſo erfordern allerdings die heutigen Schulden ähnliche Ausgaben wie in den Jahren vor 1914. Das Deutſchland von 1931 iſt aber nicht mit dem Deutſchland von 1914 zu vergleichen. Haben doch Krieg und Reparationen an dem Lebensblut der deutſchen Nation empfindlich gezehrt. Alſo auch von dieſem Geſichtswinkel aus betrachtet, iſt die Situation ernſt, aber nicht verzweifelt. machen, wenn man bedenkt, daß die Schweizer kurzfriſtigen Kredite in Deutſchland Mitte des Jahres mit 580 Mill. 24 angegeben wurden, wahrſcheinlich aber noch höher ſind; für die Dauer der Stillhaltung verlangt die Schweiz aber etwa das Dreifache an Zinſen von dem, was ſie ſelbſt zahlt. Wir haben hier ein bezeichnendes Beiſpiel für den Geiſt, der auch heute noch nach allen Erfahrungen die Gläubigerländer beherrſcht; ſie wollen die einſachſten volkswirtſchaftlichen Zuſammen⸗ hänge nicht mehr fehen, ſie ſtarren auf ihre eigene Geld⸗ lage und überſehen dabei, daß alle Sicherheiten nichts wert ſind, wenn das internationale Geldſyſtem zuſammenbricht. So beſteht jetzt in Frankreich die geradezu ungeheuer⸗ liche Abſicht, von Amerika die Umwandlung ſeiner Milliarden betragenden Dollarguthaben auf Gol d⸗ guthaben zu fordern. Der ſo zum Ausdruck kommende Zweifel an jener Währung, die während des allgemeinen Währungszuſammenbruchs nach dem Kriege überhaupt als die einzige Goldwährung galt, müßte natürlich das Ende jeder internationalen Verbundenheit bedeuten. Aber viel⸗ leicht muß auch dieſe letzte Etappe durchſchritten weroͤen, damit die Finonzbeziehungen der Völker untereinander neu aufgebaut werden können. Reichsbank weiterhin Berlin, 15. Okt.(Eig. Dr.) In den Nachmittagsſtunden wurde das Geſchäft im telephoniſchen Aktienverkehr etwas ruhiger die Kurſe bröckelten leicht ab. Nur Ligquidations⸗ pfandbriefe blieben, wahrſcheinlich zur Ablöſung von Hypothekenverpflichtungen vom Publikum gefragt. Nachdem es in den Maklerverſammlungen der letzten Tage eher ruhig geweſen war, zeichnete ſich die heutige Zuſammenkunft in der Schadowſtraße wieder einmal durch eine erregte Stimmung aus. Die Vertreter der Maklerſchaft, die vorher beim Reichsbankpräſi⸗ denten wegen einer Wiedereröffnung des Börſenverkehrs bzw. Genehmigung eines Freiverkehrs in den Börſenräumen vorſtellig ge⸗ worden war, erſtatteten über dieſen Beſuch Bericht, was zu einer lebhaften Debatte führte. Der Reichsbankpräſi⸗ dent hatte erklärt, daß er den Notſtand der Maklerſchaft zmar anerkenne, aber trotzdem aus ſehr wichtigen Grün⸗ den gegen jede Aenderungen des augen⸗ blicklichen Zuſtandes ſein müſſe. Die nächſte Ver⸗ ſammlung der Privatbankiers iſt für den 21. d. M. vor⸗ geſehen, wahrſcheinlich wird man ſich auch in dieſem Gremium mit ſolchen oder ähnlichen Fragen befaſſen. Am hieſigen Geldmarkt war der Geloͤbedarf, wie ſchon berichtet, trotz des Medio ziemlich normal. Die Summe der heute fälligen Reichsſchatzanweiſungen betrug angeblich 35 Mill. Einige Banken, die ſcheinbar etwas zu ſtark vorgeſorgt hatten, gaben Tagesgeld an erſte Aufgaben heute ſchon mit 8 v. H. ab, ſonſt blieben die Sätze im all⸗ gemeinen unverändert. Die Kopenhagener Börſe wurde heute wieder er⸗ öffnet, der Verkehr fand faſt in vollem Umfange ſtatt. Die Londoner Börſe ſchloß wieder in freun d⸗ licherer Stimmung, doch war das Geſchäft weiter ſehr ruhig. Die Pariſer Börſe ſowie die Brüſſeler Börſe waren ſchwächer geſtimmt, doch waren die Kurs⸗ verluſte im allgemeinen nicht erheblich. Die Amt) r⸗ damer Börſe lag ſeſt, das Geſchäft, das im Verlänfe etwas lebhafter war, ließ zum Schluß jedoch wieder nach. Die Newyorker Börſe eröffnete in feſter Tendenz, die Auslandsverkäufe ſcheinen nachgelaſſen zu haben. Am internationalen Deviſenmarkte waren ſtärkere Bewegungen auch am Nachmittag nicht feſtzuſtellen; das Pfund hält ſich auf 3,879 gegen den Dollar, die Reichs⸗ mark liegt in Newyork mit 23,10 feſter als geſtern, die Nord⸗ devtſen ſind an allen Plätzen kaum verändert, Buenos hat ſich am Spätnachmittag auf 32,81 in London befeſtigt. In Amſterdam notieren die Deviſen ohne beſonderen Grund etwas ſchwächer, doch fehlte da jegliche Kaufneigung. Die holländiſchen Warenmärkte konnten ſich nicht durchweg behaupten; Zucker wax, infolge der ungün⸗ ſtigen Situation auf dem Java⸗Zuckermarkte, ſchwach. Die belgiſchen Warenmärkte wieſen bei ruhigem Geſchäft nur geringe Veränderungen auf. * Spaniſche Fabrikatibusgeſellſchaft der AG⸗General Electrie. Die Alſthom(Alſacienne und Thompſon Houſton), bei der die amerikaniſche General Elee⸗ trie maßgebenden Einfluß hat, gründete gemeinſam mit der berica de Conſtructiones Eleetricas und der Iberica de Eleetricidad, welche beide der AEG naheſtehen, eine neue ſpaniſche Geſellſchaft, welche den Namen Geathom(ACG⸗Thompſon⸗Houſton] trägt und mit einem Kapital von 20 Mill. Peſeten arbeiten wird. Die neugegründete Geſellſchaft wird eine Fabrikations⸗ geſellſchaft ſein, welche insbeſondere bei der Elektrifizierung ſpaniſcher Eiſenbahnſtrecken tätig ſein ſoll. * Draht⸗ und Schraubenfabrik Falkau, Falkan t. Schw. — Geſtiegener Verluſtvortrag. Die Einnahmen dieſer Geſellſchaft(AK. 160 000 4) gingen noch Einſtellung der Produktion im Geſchäftsjahre 1930⸗31(30..) auf 100 085 (847 560) zurück, ebenſo die Unkoſten auf 115 733(484 513) Mark. Somit ſtieg der Verluſtvortrag von 165 940 auf 181 668„. In der Bilanz werden(in/ jetzt ousgewieſen die Liegenſchaften und Fabrikeinrichtung mit 91 440(88 601), Kaſſe und Poſtſcheck mit 172(1230), Bücheraußenſtände und Wertpapiere mit 74 746(170 116), während die Waren jetzt auf eine Mark(51 008) abgeſchrieben ſind; andererſeits be⸗ tragen die Rücklagen 50 000(40 000), dagegen iſt das Ar⸗ beiterunterſtützungskonto(10 000) getilgt, die Hypotheken⸗ ſchuld iſt auf 34 696(75 000) ermäßigt, während die Gläu⸗ biger ſich auf 103 361(191 805) verringerten. Liquidation der Wamslerwerke., München. Die ſeit dem Jahre 1875 beſtehende und im Jahre 1922 in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelte Firma Wamslerwerke Ach. München, Ofen⸗ und Herd⸗Fabrik, hat ihre Zahlungen ein⸗ geſtellt. In einem Rundſchreiben wird den Gläubigern mitgeteilt, daß eine volle Befriedigung ihrer Forderungen nicht mehr unter allen Umſtänden ſichergeſtellt ſei. Das Unternehmen beabſichtigt die Liquidation. Gleichzeitig ſoll die Stillegung des Betriebes in die Wege geleitet werden. Das Unternehmen beſchäftigte zuletzt noch etwa 200 Ar⸗ beiter und 40 Angeſtellte. Die Aktien der Firma wurden auch an der Münchener Börſe im Freiverkehr gehandelt. Der Kurs ſtand zuletzt auf ungefähr 10 v. H. g * Konkurs der Ultraphon⸗Orcheſtrola Muſik Gmbsch., Frankfurt a. M. Im Zuſommenhang mit den Schwierig⸗ keiten im Küchenmeiſter⸗Konzern[Deutſche Ultraphon⸗A, Berlin, und N Kuechenmeiſters Internationale Maat⸗ ſchappif, Amſterdam], hat bekanntlich auch die Frankfurter Tochtergeſellſchaft ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Ver⸗ handlungen mit den Gläubigern wurden bisher nicht ge⸗ führt, da man erſt die weitere Entwicklung der Angelegen⸗ heit bei der Dachgeſellſchaft abwarten wollte. Nunmehr hat die Firmo ſebſt Konkursautrag geſtellt, um zu verhindern, daß verſchiedene Gläubiger bevorzugt werden könnten. Das Warenlager wurde bereits einem Treu⸗ händer übereignet. Die Poſſiven betrogen rund 80 000, denen etwa 29 000% Aktiven gegenüber ſtehen. Ein ge⸗ nauer Status befindet ſich noch in Ausorbeitung. Ueber die zu erwartende Quote kann im Augenblick noch nichts geſagt werden. * Konzentration im Ban von Mälzereiaulagen. Die Firma J. A. Topf un d Söhne, Spezial⸗ fabrik für Mälzereiein richtungen, Erfurt, hat die Abteilung„Freund Mälzereibau“ der Freund ⸗Starke⸗ Hoffmann Maſchinen As., Hirſchberg i. Rieſengeb., erworen. Wie bekannt, hat die Muttergeſellſchaft dieſes Unternehmens, die Maſchinenbau AG. vormals Starke u. Hoffmann, Hirſchberg i. Rieſengeb., ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Aus dieſem Grunde hat TS-ZEIT Mittag-Ausgabe Nr. 479 Ohnehin iſt nicht zu ſehen, wie denn das internationale Kreditgebäude nach dem Wunſche der Gläubiger abgetragen werden ſoll. Der unerhörte Vorgang, daß die Gläubiger von Dutzenden von Milliarden Mark ihr Geld in kürzeſter Friſt zurückgefordert haben, hatte zunächſt die Abwehr der Schuldner zur Folge, und zwar in verſchiedener Form, wie das Beiſpiel Deutſchlands und Englands zeigt. Aber der augenblickliche Zuſtand kann nur vorüber⸗ gehend ſein, die zeitweilig erzwungene Stillhaltung der Gläubiger muß durch endgültige Vereinbarungen abgelöſt werden, nicht nur von Deutſchland aus. Zweifellos iſt dabei der Schuldner ſtärker als der Gläubiger, wenn er ſeine Machtſtellung nur ausnutzen will. So wird Deutſchland auch nach Ablauf des halbjährigen Stillh alte. abkommens nicht daran denken, die ausländiſchen Kredite in ſchnellerem Tempo zurückzuzahlen; im Gegenteil werden die Zahlungsziele noch länger geſtreckt werden müſſen, wird ein großer Teil der Kredite in lang. friſtige Form gebracht werden müſſen, gerade wegen des Widerſtands der Gläubiger. Deutſchland iſt mit ſeinem Ausfuhrüberſchuß, auch wenn er die jetzige Rekordhöhe nicht behauptet, weitaus im Vorrang gegenüber den anderen Läu⸗ dern; Deutſchland drängt damit eigentlich ſeinen Gläubigern die Zahlung auf, und ſie haben nur die eine Wahl: annehmen oder endgültig verzichten. gegen Vörſenöffnung ſie die Abteilung„Freund⸗Mälzereibau“, die vor etwa 5 Jahren von der Berliner AG für Eiſengießerei und Maſchinenfabrikation(früher J. C. Freund u. Co.) über⸗ nommen wurde, aufgeben müſſen. Durch die Neuerwerbung wird insbeſondere die Fabrikation von Mälzereitrommeln bei der Firma J. A. Topf und Söhne, die damit führend auf ihrem Gebiete wird, konzentriert. Da auch die ausländi⸗ ſchen Malzinduſtrien im weſentlichen auf die Erzeugniſſe der deutſchen Spezialfabriken angewieſen ſind, erwartet man aus der Vereinigung der Fabrikation von Topf und Freund eine weitere Steigerung des Umſatzes. * Debag ohne Dividende. Für dos am 30. September abgelaufene Geſchäftsjahr der Deutſche Baumwolle AG. wird die mit 39 Mill./ ausgeſtattete Holdinggeſell⸗ ſchaft des Hammerſen⸗Dierig⸗ Konzerns wie⸗ derum keine Dividende verteilen, nachdem im Vorjahr für das neun Monate umfaſſende Geſchäftsjahr bei 6 Mill. Mark AK. nach 100 000/ Rückſtellungen 550 000/ vor⸗ getragen wurden. Der Verlauf des abgelaufenen Berichts jahres wird als durchaus unbefriedigend bezeichnet, zumal die Baumwollpreiſe erheblich nachließen. Zu berückſichtigen bleibt, daß auf Beteiligungen nicht unerhebliche Abſchrei⸗ bungen u. a. bei der Gebrüder Elbers AG. in Hagen vor⸗ genommen werden mußten. * Hannoverſche Baumwollſpinnerei und ⸗weberei, Han⸗ nover⸗Linden.— Wieder Verluſtabſchluß. Das Werk, das in den letzten Jahren nie gewinnbringend arbeiten konnte, og jährlich ca. 200 000 4 Steuern und ſoziale Laſten auf⸗ gebracht werden mußten, hatte ſich bekanntlich Ende 1929 entſchloſſen, die Betriebe vollſtändig ſtillzulegen. Nachdem das Jahr 1929 bereits mit einem Verluſt von 296 083 abgeſchloſſen hat, weiſt auch das Geſchäftsjahr 1930, Heſſen Bilanz der zum 31. Oktober einberufenen o. HV. vor⸗ gelegt wird, einen Verluſt von 65 761/ aus, der vor⸗ getragen werden ſoll. Der Verluſt im Jahre 1929 wurde ſeinerzeit durch Heranziehung des Reſervefonds in Höhe von 350 000/ gedeckt, der ſich dadurch auf 53 916, er⸗ mäßigte. * Interimsbividenden im Unilever⸗Konzern. London, 14, Okt. Der Verwaltungsrat der Unilever Lt und Unilever N. V. gab die Auszahlung einer Intexrims⸗ dividende auf die Stammaktien im Betrage pn, 40 bolla, diſchen Gulden per Aktie von 1000 Gulden bekaunk⸗ 5 Ein⸗Pfund⸗Aktie der engliſchen Geſellſchaft werde zu 12 Gulden berechnet, ſo daß auf jede Aktie der engliſchen Geſellſchaft 48 holländiſche Cents als Dividende entfallen, was auf Grund der derzeitigen Deviſenkurſe einem Shil⸗ ling per Pfund⸗Aktie entſpricht.. Der Preisauftrieb in England Die von„Financial Times“ wöchentlich berechnete Inderxziffer der Großhandelspreiſe in Eng⸗ land iſt vom 18. Sept. bis zum 9. Okt. um 7½ v. H. ge⸗ ſtiegen. Gleichzeitig hat ſich die engliſche Währung um etwa 20 v. H. entwertet. Wenn die Entwertung des Pfund Sterling ſich auf die engliſchen Preiſe voll übertragen hätte, das heißt, wenn die engliſche Wirtſchaft Zweigen zur„Goldrechnung“ übergegangen wäre, hätte ſich die Indexziffer bei unveränderten Weltmarktpreiſen laut Wochenbericht des Inſtituts für Konfunkturforſchung um 25 v.., bei ſeinem im Durchſchnitt wohl leicht geſun⸗ kenen Niveau um etwa 20 v. H. erhöhen müſſen. Die Ex⸗ höhung der Indexziffer iſt hauptſächlich durch die valu⸗ tariſch bedingte„Verteuerung“ der Einfuhrwaren verurſacht Die Preiſe für Inlandswaren ſind der Entwertung des Pfundes bisher noch kaum gefolgt. in allen Das Tauſchgeſchäft Ruhrkohle⸗Braſilkaffee noch u perfekt. Die Nachrichten, daß das Tauſchgeſchäfk Rabztoh gegen Braſilkaffee bereits perfekt ſei, eilen, wie halbamt⸗ lich mitgeteilt wird, den Tatſachen voraus, da vor der Lieferung von 500 000 Tonnen Kohle gegen Koffee noch eine Reihe von Fragen der Klärung bedarf. Nomentlich die Frage des Riſikos hinſichtlich der zukünftigen Entwick⸗ lung des Kaffeepreiſes, die bei der von Braſilien zu lieferden großen Kaffeemenge für die deutſchen Import firmen bedeutſam iſt, ſoll, wie verlautet, noch Schwierig⸗ keiten bereiten. Stuttgarter Häuteauktion * Stuttgart, 15. Okt.(Drahtbericht.) Für das württem⸗ bergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pig) 8045 80 55 8075 80. Kuhbäute. 40.44 51—54 60—64 60 Ochſenhäute 40 5677 61—85 56.—5 Rinderhäute 5861 666 67246935 67 Farrenhäute. 38.—90 41—42 38.—40 86—5 Schußhäute 3637. Großvieh⸗Angebot 14727 Stück Kalbſelle: rote ohne Kopf, bis 9 Pfd. 6973, 0 Pfd. 606g, 15,1201 und mehr Pfund 57,50, Schußka felle 40. Angebot 18 082 Stück Kalbfelle— Freſſer⸗ ſelle: rote ohne Kopf, 20 und mehr Pfund 40, Schuß⸗ freſſer 20. Angebot 59 Stück Freſſerfelle. Schaffelle 630 Stück, keine Notierungen.— Teu denz; Großviehhäute gingen bei einigen lebhaften Geboten einige Pfennig höher als bei der letzten Auktion ab; ausverkauft, Bei Rindern und Kühen Abſchläge. Höhere Preiſe ft Bullen 10—20 v.., ſonſt etwa 5 v. H. „ Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim von 15, Okt. Tafel⸗Birnen—7; Eß⸗Birnen 35, Koch⸗Birnen 29 ß Klepfel— Wirtſchafts⸗Aepfel—3; Ouitten 80 Niütſſe 2420. Anfuhr gut, Nachfrage gut. 7 Millionen Ballen Amerika Baumwolle aus den Markt genommen. Nach Verlautbarungen aus New Ox Dee. 3 5 der amerikaniſchen 1 ativnen der Beſchluß gefaßt worden, zur Vermei⸗ dung einer Marktübenſehwemm un das Proſekt, 7 Mill Ballen amerikaniſche Baumwolle auf die Dauer eines Jahres aus dem Markt zu nehmen, zur Durchführung zu bringen. 5 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 13. Okt. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe wieder etwas ſtiller. Es kamen nur kleinere Partien von Berg reiſen an den Maxkt. Talwärts wurde nur wenig ange; nommen. Die Frachten blieben unverändert. Ebenſo er⸗ fuhr der Bergſchlepplohn keine Veränderung. Der Tal⸗ ſchlepplohn iſt trotz geringem Angebot an Schleppgut noch immer ſehr feſt. Es werden durchweg 7,5 Pfg. für größeſe beladene Kähne ab hier nach Rotterdam bezahlt. — Angebot für 7 e biger, wird 5 Ate⸗ ite in en die den ung vegen 1 * . Freitag, 16. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 479 3 Eine gro ge Partie Bueno- Lammfelle in braun und beige, die moderne desuecht: 4 Fimmer l. Hüdie nur Lindenhof. Preis ca. 6070 5 Ptr. bis 4. Stock. Angebote unt. U 7 an die Geschäftsstelle d. Bl De 1 Schneiderin Aelt. ſol Studieren⸗ jucht bill., hell. einf. mbl.] der ſucht auf 1. Noy. ſeizhareg Zum mer 5 frdl. gut möbl. ruh. am liebſt. bei alleinſt. J* MER ält. Chev. Dame od in M R, ohne Kaffee u. Bedieng. Angeb u. 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Dazu hielt er die neuentdeckten Gebiete gar nicht für einen neuen Erdteil, ſondern für das ſo ſehnſüchtig wegen ſeiner Gewürze und ſei⸗ ner Gold⸗ und Perlenſchätze geſuchte Indien. Kuba hielt er dagegen für Japan! Dagegen war der aus Venedig ſtammende See⸗ mann Johann Cabot ſchon am 24. Juni 1497 auf ſeiner für Kaufleute in Briſtol unternommenen Entdeckerfahrt an die nordamerikaniſche Feſt⸗ landsküſt e von Labrador gelangt. Im Som⸗ mer darauf, zur Zeit der dritten Reiſe Columbus', be⸗ fährt Johann Cabot auf Rechnung und im Auftrage der engliſchen Regierung die Oſtküſte Nordamerikas von der Hudſonbay bis zur äußerſten Spitze von Florida! Aber ſelbſt Cabot war nicht der erſte Euro⸗ päer, der das Feſtland Amerikas entdeckt hatte. Das waren die germaniſchen Normannen, dieſe küh⸗ nen nordiſchen Seemänner. Im offenen Ruderboot ſetzte der Sohn Erichs des Rothen, Leif, im Jahre 1000 mit 53 Mann, unter denen ſich ein Deutſcher namens Tyrker befand, von Grönland aus nach Ame⸗ rika über. Sie kamen in ein unfreundliches, ſchneebedeck⸗ tes Land, das ſie„Helluland“ nannten. Erreichten dann ein ebenes, waldiges Land, dem ſie den Namen„Marklaud“ gaben. Dann ſegelten ſie mit gutem Nordweſtwind weiter und kamen an eine Inſel, dann an die Mündung eines großen Flußes(Lorenzoſtrom), den ſie bis zum Austritt aus einem verfolgten. Dort bauten ſie ſich an, um den Winter zuzubringen und unternahmen Streifzüge in das Land, wobei der Deutſche Tyrker Weinreben und Trauben entdeckte. Sie nannten daher das Land„Vinland“(der Land⸗ ſtrich zwiſchen dem heutigen Newyork und Neu⸗ Fundland). Hier unterhielten die Nordmänner 8 weihundert Jahre lang eine Kolonie und einen regen Schiffsverkehr mit Grönland und Norwegen. Die Koloniſten wurden ſogar im Jahre 1121 vom Biſchof Erich von Grönland zum Chriſten⸗ tum bekehrt! Die Normannen drangen auf ihren Entdeckerfahrten bis zum Ontarioſee, wo ſie eine Kolonie anlegten, und weiter noch bis nach Nord⸗ karolina. Mitte des 14. Jahrhunderts erlagen die Anſiedlungen dem Anſturm der Eskimos, die amerikaniſchen Beſitzungen der norwe⸗ gſchen Isländer und Grönländer gerie⸗ ten in Vergeſſenheit. Aber auch die großen utittelländiſchen Seefahrer, die Phönizier, ſcheinen bereits Mittel⸗ und Südamerika gekannt zu haben. Nachweisbar iſt das allerdings nicht, wäh⸗ rend die germaniſche Entdeckung und Beſiedlung Nordamerikas durch heute noch vorhandenen Ru⸗ nenſteine, der letzte aus dem Jahre 1347, zu belegen iſt. Immerhin iſt ziemlich ſicher anzunehmen, daß die Phönizier doch in Amerika waren, denn durch Stürme ſind ja ſpäter oft Schiffe, die ganz wo an⸗ Zum Beginn des Favag Prozeſſes . l Einer der Hauptangeklagten Direktor Sauerbrey In Frankfurt a. M. begann am 15. Oktober der Prozeß gegen die Direktoren der Frankfurter All⸗ gemeinen Verſicherungs.⸗G., die durch wilde Spekulationsgeſchäfte, Bilanzverſchleierungen und Fälſchungen den Zuſammenbruch des rieſigen Ver⸗ ſicherungsunternehmens verſchuldet haben ſollen. Mittag⸗Ausgabe ders hin wollten, nach der Neuer worden, Warum ſollen nicht auch phöniziſchen Seefahrer ſchon vor des neuen Erdteils dorthin getrieben Hat man doch in den ſüdamerik „weiße Indianer“ gefunden. Ar dadurch manches in der geheimnisvollen und Baugeſchichte des ſüd⸗ Feſtlandes erklären. Welt verſchlagen chiffe der kühnen der„Entdeckung“ worden ſein. ö U kaniſchen Urwäldern h ſonſt würde ſich Kultur⸗ und mittelamerikaniſchen en enter 15 9 8 9 Nürnbergers, des Patrizierſohnes Martin Behaim. Der war von zuhauſe aus gar nicht dazu beſtimmt, einmal ein faſt ebenſo groß Mathematiker wie Regiomontanus, ein Seefahrer wie die großen ſpa⸗ niſchen und portugieſiſchen Entdecker und gar der mögliche Finder eines neuen Erdteils zu werden. Denn wie alle Söhne des reichen, Handel treibenden, Kunſt und Wiſſenſchaft fördernden Nürnberg das, nebenbei geſagt, die damalige Welt mit Uhren und Die große Münchener Schutzübung gegen Basangriffe Oben: Blick auf den mit Rauchbomben belegten Platz im Dauteſtadion in München Unten: Die Sanitätskolonnen in Tätigkeit Im Münchner Dante⸗Stadion fand eine große Gasſchutzübung ſtatt, bei der die verſchiedenen Sicherheits⸗ und Rettungsorgane der Stadt zuſammenwirkten. Gasſchutzübungen dieſer Art, die im Kriege der Zukunft von größter Wichtigkeit für die Sicherheit der Bevölkerung ſind, werden in immer zahlreicheren Städten des In⸗ und Auslandes abgehalten. Das alles mindert nicht im geringſten das große und unbeſtreitbare Verdienſt Columbus' um die Entdeckung der Neuen Welt. Denn er war eben ur kundlich der erſte, der das berühmte Columbus⸗Ei zum ſtehen brachte, d. h. den Mut und die Ueber⸗ zeugung zu dieſen gefahrvollen Fahrten ins Un⸗ gewiſſe hatte. Damit kommen wir wieder zu den Deutſchen, die verſchiedener Umſtände wegen vielleicht doch noch vor Columbus das amerikaniſche Feſtland betreten haben können. Zuerſt noch die Feſtſtellung, ſchon damals war es ſo wie heute, ohne die deutſchen wiſſenſchaftlichen Leiſtungen, die deutſchen optiſchen Inſtrumente, wäre die Fahrt von Columbus, aber auch die anderen großen Entdeckerfahrten in die Waſſer⸗ wüſten nicht möglich geweſen. Etwa bis zu Colum⸗ bus fuhr man immer nur au den Küſten ent⸗ lang, weil man noch kein ſicheres Mittel hatte, um im freien Waſſer, alſo ohne Landmarken, die Entfernungen zu meſſen, die Standorte feſtzuſtellen. Dieſes wichtigſte ſeemänniſche Hilfsmittel lieferte das deutſche Binnenland. Der große deutſche Mathematiker, der größte ſeiner Zeit, Johannes Müller aus Königsberg, der ſich nach dem Brauche der damaligen Wiſſenſchaftler lateiniſch Regiomontanus nannte, ſchuf in Nürnberg dieſe„nautiſchen“ Inſtrumente. Zunächſt eine genaue Tabellen reihe, in der der Ort der Sonne und anderer Himmelskörper auf 32 Jahre voraus berechnet war. Dieſe„Ephemeriden“ waren den Seefahrern bereits unentbehrlich gewor⸗ den. Aber erſt das„Aſtrolabium“ von Regio⸗ montanus ermöglichte es den Seefahrern, die Küſten zu verlaſſen, weil ſie erſt mit ihm einwandfrei und, für die damalige Zeit, bequem die Sonnenhöhe be⸗ ſtimmen konnten. Mit dem Nürnberger Aſtro⸗ labium erſt konnte man ſich in den freien Ozean wagen und zurechtfinden. Es in die Seefahrt eingeführt, für den Gebrauch verbeſſert zu haben, iſt das Werk eines anderen Verbrecher, Geiſteskranker oder Phantaſt Der verhaftete Eiſenbahnattentäter Matuſchka mit ſeiner Frau und ſeiner Tochter Der in Wien verhaftete Kaufmann Silveſter Matuſchka, in dem die Polizei den lange ge⸗ ſuchten Attentäter von Jüterbog und Biatorbagy gefunden zu haben glaubt, Kompaſſen verſorgte! Kaufmann beſtimmt. Und mußte den Vorſchriften entſprechend alle Dienſte tun. Freilich wurden die Söhne ſorgfältig auch wiſſenſchaftlich geſchult. Mar⸗ tin Behaim war ſo Schüler von Regiomontanus ge⸗ weſen. Auf ſeiner„Wanderſchaft“, d. h. ſeiner Aus⸗ bildung in den Niederlanden, in denen der friſche Seewind wehte, kam Behaim mit den Kapitänen der ſtolzen niederländiſchen Flotte zuſam⸗ men. Wurde von der Sehnſucht nach den fernen Weiten gepackt. Und tauſchte mit den Seeleuten ſeine Kenutniſſe. Sattelte um, wurde Mathematiker, Kosmograph. Als er auf einer ſeiner Reiſen nach Liſſabon kam, wurde der„weltberühmte deut⸗ ſche Mathematiker“ vom König mit großen Ehren aufgenommen. Denn man hatte dort ſchon Kunde von den Verbeſſerungen, die Behaim am Aſtrolabium angebracht hatte. Der König berief den Deutſchen auch ſofort in die eben ins Leben gerufene könig⸗ liche„Geſellſchaft zur Hebung der nau⸗ tiſchen Wiſſenſchaften“, die aus ſeinen bei⸗ den Leibärzten, dem Biſchof von Ceuta, Diogo Ortiz und dem Biſchof Calcadilha beſtand. Der König hatte auch bald unmittelbaren Nutzen von dieſer Berufung, denn durch Behaims Unterweiſung im verbeſſerten Aſtrolabium wurden die Prin zen⸗ und St. Thomas ⸗Inſeln ge⸗ funden. Martin Behaim betätigte ſich als Mathe⸗ matik⸗, nautiſcher Lehrer und als Kartenzeichner. Machte auch verſchiedene Entdeckungsfahrten nach dem füdlichen Afrika mit. Nach der Rückkehr von dieſer Reiſe wird Martin Behaim vom König Johann II zum Ritter des angeſehenſten Ordens der Chriſtenheit, dem Chriſtus⸗ Orden, geſchlagen(und ſpäter, bei ſeinem Beſuch der Heimat, von Kaiſer Maximilian zum deutſchen Ritter, weil er der„am weiteſt gereiſte Mann deut⸗ ſcher Nation“ war). 5 Während ſeines„Urlaubes“ in Nürnberg ſchuf Martin Behaim auch ſeinen bewährten„Erd⸗ apfel“, den älteſten uns erhaltenen Globus. 2 Die kleine Lokalbahn von Ruhpolding iſt ſo unrentabel, daß der bayeriſche Staat Empfänger noch 10 000„ dazu zu zahlen, war auch er zum Händler, Wollen Sie eine Eiſenbahn geſchenkt — Be ychter des Go⸗ hbernors von Fay a ö inſel), eines Ni Inſel auch mi b heiratete, verlegt nach Fayal. Und aim nach dem Zeugntz und Geſchichtsſchreiber erikaniſche Feſtland ent⸗ re eit dfreie Unterlagen beſitzen wir hierüber„Wohl aber ſpricht manches daftir Zunächſt, daß man auf direktem Seeweg nach den in⸗ diſchen Lä n kommen müßte, war unter den Ge lehrten und Seefahrern der Zeit faſt Gemeingut. Nu: wagte es eben noch keiner. Auf Fayal jedoch war man von dem Beſtehen eines allzuweiten unbekann⸗ ten Landes überzeugt. Wurden doch oft genug fremde Pflanzen und Hölzer angeſpült Einmal zur Zett Behaims auch zwei Leichname un bekannter Menſchenraſſen. Gerade dieſe zwei ange⸗ ſchwemmten Leichname waren ja eine beſondere Be⸗ weisführung auch für Columbus Nun war Martin Behaim ein ſehr lebendiger tternehmender Mann Es iſt nicht anzunehmen, daß er während ſeiner Faya⸗ ler Zeit untätig, oder nur wiſſenſchaftlich arbeitend, neben ſeiner Frau geſeſſen b Zudem waren ſeine Mitbürger ja kühne, wagemutige Niederländer. 5 9 tartin Beh er ſeinen W von hier aus zeitgenöf noch vor Co deckt haben. Es iſt daher ohne weiteres anzunehmen, daß er mit dieſen Leuten nach Weſten vorgeſtoßen iſt und das amerikaniſche Feſtland entdeckte. Die Bewohner von Fayal berichteten jedenfalls, daß Behaim ſchon vor den Fahrten Columbus'„ſüdweſt⸗ lich von Fayal einen über eine Provinz dominieren⸗ den Planeten erblickt habe, in der die Einwohner ſich goldener und ſilberner Gefäße bedienten, von denen bald Schiffsladungen nach Fayal kommen ſoll⸗ ten“. Weiterhin ſteht einwandfrei feſt, daß der große Magellan, der erſte Weltumfahrer, vor ſeiner Abreiſe ganz geheim im Schlafzimmer des Königs eine Karte von Behaim ſtudierte, in der be⸗ reits die„Magellan⸗Straße“, jene nach dem großen Seefahrer benannte Durchfahrt durch das Feuerland eingezeichnet war. Es ſteht auch einwandfrei feſt, daß ſich Columbus wiederholt mit Behaim beſprochen ha Da ja Fayal um ein Drittel der Neuen Welt näher lag, als die ſpaniſchen und portugiſiſchen Häfen, ſind Entdeckungsfahrten des kühnen und weitblickenden Martin Behaim nicht von der Hand zu weiſen. Und damit auch nicht ſeine Fahrten nach dem nordameri⸗ kaniſchen, wie dem ſüdamerikaniſchen Feſtland. Das verhürgte Beiſpiel von Johann Cabot beweiſt es doch, daß Fahrten möglich waren. Auch weiß man, wie oft heimliche Schiffsreiſen entdeckten Ländern erfolgten, da nur ſpaniſche und portugiſiſche Schiffe nach der Neuen Welt durften. Wenn die Fahrten Martin Behaims nicht öffentlich wurden, ſo iſt der Grund vielleicht in dem damals gerade gefällten Spruch des Papſtes über die„Einflußzonenteilung“ zu ſuchen, denn die be⸗ fahrenen Gebiete waren ja der Krone Spaniens zu⸗ geſprochen. Haben wir ſomit, außer den Angaben einiger zeit⸗ genöſſiſcher berühmter Weltbeſchreibungen(Baſel 1561, Venedig 1564)— in denen z. B. die Magellan⸗ ſtraße„Fretum Martini Bohemi“ genannt wird kein einwandfreies Zeugnis für Behaims Entdeckung Amerikas, ſo haben wir doch einen doppelten Anteil auch dran. Dennohne die geiſtige deutſche Mithilfe durch Uhr, Kompaß und vor allem Aſtrolabium ünd durch die geiſtige Vorbereitung und direkte Unterſtützung durch Martin Behaim wäre dieſe Tat nicht möglich geweſen. Wie ſo vieles in der Welt, das anderen Nutzen bringt. W. Ehmer. Zum Abwurf antifaſziſtiſcher Flug · blätter über Rom Die deutſchen Flieger Haus Böhning und Max Rainer(mit Mützen), die dem angeblichen Eng⸗ länder Murris, alias Lauro di Boſi, in Nizza ihr Klemm⸗Flugzeug verkauften, ſind von den franzö⸗ ſiſchen Behörden feſtgehalten worden, da ſie im Ver⸗ dacht ſtanden, an dem Abwurf der anttfaſchiſtiſchen Flugblätter über Rom beteiligt geweſen zu ſein. Die beiden Flieger, die völlig im guten Glauben gehandelt haben wollen, ſollen nach Deutſchland abgeſchoben werden.. bekommen? nach Reit im Winkel(Bayern) ſie verſchenken will. Der Staat iſt ſogar bereit, dem damit der Verkehr aufrechterhalten bleiben kann. Freitag, 16. Oktober 1981. e nach den neu Elisabe Graf v Major der Feodor Alexisb Iwan f. der Ministe Woron: Chevall Pawlow Erischl „ Ankolal Sergei Stephat Babusc Polizei- Maniels Dimitro Musolf, Katja. Natasch — Kam 8 5 Eat, eine Zigeunerin Freitag, 16. Oktober 1981 * — 5 4 4 38 Joſiann Strauß spielt anf! Eine Hymne an den Wiener Walzer mit Cuslav Fröhlich/ Mama Paudler Hans Junkermann, Julia Serda, Julius Falkenstein „So lang noch ein Walzer von Strauß erklingt...“ Lebenssprühende Bilder aus dem goldenen Wien lachende Heiterkeit— überwältigender Humor— Walzerstimmung! Vorher: Das reichhaltige, bunte Bei pr Die neuesle Fox-Jonwoche! OTA mm! Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 479 INN Eine ganz und der Söche, so techt für dle Hefzen der Nenschen dieser tristen Zelt! Ralph Afthurgoberts ungewöhnlich begabte Dirigent dieses orlginellen D 5 85 28 fröhliche Auch für Jugendliche! Dic J. J0 Uhr a Belles. Hf dl Pfg.„Sesangvefeins“ und neben 5 ihm lassen das Sold ihrer f Begmn:.00, 8 00,.00..30 Uhr e Kehle entstiöbmen * l n 5 Haul Graetz, Jul. Falkenstein e. Else Elster, Hermann Piche . u Knöppchen, Herrmann u. a. Des großen Erfolges wegen WIEDER HOLUNGI 5 sonntag, 18. 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Oktober 1931 Vorstellung Nr. 42— Miete F, Nr. 6 Das Spielzeug Ihrer Maiestät Operette in 3 Akten Nach einem Stoff von Bayard und Lafont von Oskar Felix und Fritz Holders Musik von Josef Königsberger Musikalische Leitung: Karl Klauß Inszenierung: Alfred Landory „ Shoreographie und Tanzleitung: Certeud Steinweg Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Elisabeth, Zarin von Rußland Sophie Karst Graf Valoft, Polizeiminister Walther Friedmann Major Petrow, Kommandeur der Festung Schlüsselburg Hugo Voisin Feodora, seine Tochter Ellen Philips Alexis Razumowsky, Leutnant Helmuth Neugebauer Fran jurkowitsch, Leutnant der Garde Walther Jooß Minister Petrowitsch Hans Köppen Woronzky, Tartaren-Oberst Karl Zöller Chevaller de la Rose Alfred Landory Fawlow Michael Chrutschoff Erischka Joseph Serharts Likolai 5 Soldaten Adolf Eftelberger 3 Sergei Hans Harm Stephan Adolf Albrecht Babuschka, Festungsköchin Aenne Brenndahl Folizei-Offizier Robert Walden Manielskl, Wirt d. Zigeunerkneipe Adolf Jungmann Dimitrowy, ein Bauer Willy Resenmeyer Musolf, ein alter Zigeuner Albert Weig Henny Liebler Irmgard Wehner Kammerspiele im Universum g Samstag, den 17. Oktober 1931 Nacht vorstellung „Inti mit ät en“ Anfang 23.10 Uhr Ende 1 Uhr KMbfisentzs PIANETARIUM Montag, den 19. Oktober, 20% Uhr . Experimental-Vortrag Über die Natur des Lichtes und den Aufbau der Materie: Einführung in die Wellenlehre dr. Feurstein Dienstag, den 20. Oktober, 20% Uhr „Himmelskörper u. Weltall“! Merkur, Venus, Mars J. Seyfried 72 —— lalel-Silber-Bestedie „ delbngehts⸗Angebot 2u Ausnahme-Presen. K 400.d Silber sowie mit stärkster 90 und 1 zr Silberauflage. Nur vornehme Muster, Ainste Juwelierware. Z. B. eine kompl. 72 teil. aruitur nur Mk. 115. mit 50 Jähr. schriftl. Apantie gegen sehr günstige Ratenzahlung. „Bete ein Monat nach Lieferung. Katalog * Preisl. kostenlos u. unverbindl. Erstkl. Ref. Erz Minnont, Solingen- Ohligs 30 deschäftseröffnung Meiner werten Kundschaft gebe jeh zur Kenntnis, daß jeh am Samstag. 17. Oktober in O3, 19 eine Metzgerei eröffne. Mein Bestreben geht dahin, meine Kundsebaft durch Lieferung von keinen Fleisch- u. Wurstwaren reell und billig zu bedienen. Metzgerei Ernst Ott, a3, 19 (trüber Sieber) Natascha, eine Tänzerin SONNTAG-NMORGENEEIER zz ¶ꝗ¶. ß ĩͤ 18. Okt. FIENHHISTORISCHERE NORGFN DIE AUGEN DER MUMiE Ma: Emil dannings— Pola Negril— Harry Liedtke der den Tuls-⸗Trenker-Großsfilm 2 schreibt die Neue Badische Landes- Zeitung in Nr. 520 vom 14 Oktober gefunden. Das Ungeheuerlichste, das die Phantasie aus- zudrücken vermag, hat hier seine Darstellung Wochentags: Sonntags: F Wegen des überaus starken Andranges bitten r um Ihren Besuch in den Nachmittags- 18. Okt. vormittags 11.30 Uhr DER GOLENM: PAUL WEGENER/ Ernst Deutsch Albert Steinrück 7 Lyda Salmonowa orstellungen ir Jamstag, 17. Ol. Nacht- vorstellung Abds. 11.10 Intimitäten Geſchäftsſtelle. 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