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Jahrgang— Nr. 484 bloͤſtandard? In A. S. A. gibt es ſtarke Strömungen zugunſten einer Inflation und evtl. Loslöſung des Dollars vom Goloſtandard Der Wahlkampf in England Wie der ehemalige Sozialiſt und jetzige Faſziſt Mosley mit ſeinen Gegnern abrechnet Auch der Romanſchriftſteller Wallate ift Wahlkandidat A. S. A. in Erwartung Lavals Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Okt. Nach Meldungen amerikaniſcher Journaliſten von Bord der„Ile de France“ hat Miniſterpräſident Laval in den letzten Konferenzen mit den Sach⸗ nerſtändigen die Rüſtungsfrage behandelt. Da⸗ bei erklärte er, niemals beabſichtigt zu haben, dem amerikaniſchen Staatspräſidenten als Gegenbedin⸗ gung für die franzöſiſche Zuſtimmung zur Rüſtungs⸗ begrenzung eine 50prozentige Herabſetzung der Re⸗ parationen und Kriegsſchulden zu ſtellen. Laval ſtellte in Ausſicht, grundſätzlich für eine Herabminderung der gegenwärtigen Schul⸗ denlaſten einzutreten. Es ſei jedoch die Aufgabe von Sachverſtändigen, die wirkliche Zahlungsfähigkeit der Länder zu unter⸗ ſuchen. In amerikaniſchen Kreiſen will man wiſſen, daß ſich die Haltung der franzöſiſchen Sachverſtän⸗ digen in der Rüſtungsfrage geändert hat und daß Laval bereit iſt, die Ziffern des letzten franzöſiſchen Rüſtungsmemorandums nicht als unterſte Grenze zu betrachten. Ferner ſoll der franzöſiſche Regierungs⸗ chef die Vergeblichkeit ſeiner Verſuche, Amerika zu einem Garantiepakt für die franzöſiſche Sicherheit zu gewinnen, erkannt haben. So wird er ſeine Be⸗ mühungen darauf richten, einen Konſultativpakt zu⸗ ſtandezubringen. Die vor zwei Tagen veröffentlichten Informa⸗ tionen des„Matin“, dahingehend, Laval in Waſhington eine Herabſetzung der inter⸗ alltierten Schulden um 50 Prozent vorgeſchlagen werde, erhält heute vormittag ein entſchiedenes Dementi der maßgebenden franzöſiſchen Bank⸗ kreiſe, Außerdem wurde eine durch Kabel eingehende Erklärung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten veröffentlicht, dahingehend, daß Pierre Laval vor⸗ läufig nicht daran denke, eine ſo weitgehende Herabſetzung der interalliierten Schulden dem Staatspräſidenten Hoover vorzuſchlagen. Ueber die bereits in Newyork und Waſhing⸗ ton vor der Ankunft des franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten geführten Verhandlungen liegen heute wichtige Kabelmeldungen vor. Es geht aus dieſen Nachrichten hervor, daß die Vertreter der franzö⸗ ſiſchen Staatsbank Farnier und Latour⸗ Gayet die franzöſiſchen Propoſitionen bereits mit den amerikaniſchen Finanzſachverſtändigen eingehend geprüft haben. Es handelt ſich vor allem um die Zuſammenarbeit Frankreichs und der Ver⸗ einigten Staaten zur Aufrechterhaltung des Goldſtandards. Präſident Hoover wird dem franzöſiſchen Miniſter⸗ präſtdenten gewiſſe Vorſchläge unterbreiten, die da⸗ hin gehen, ein Zuſammenwirken der franzöſiſchen Staatsbank mit der Bundesreſervebank zwecks Auf⸗ rechterhaltung des Goldſtandards zu erzielen. Hvoo⸗ ver wird jedoch, wie aus den hier vorliegenden Ka⸗ belmeldungen zu erſehen iſt, Laval über die Strömungen unterrichten, die in den Vereinigten Staaten zugunſten einer In⸗ flation und eventueller Loslöſung des Dol⸗ lars vom Goldſtandard immer ſtärker her⸗ vortreten.. Ferner wird die Frage einer Verlängerung des Moratoriums für Deutſchland in den Mittelpunkt der franzöſiſch⸗amerikaziſchen Verhand⸗ lungen gerückt. Die amerikaniſchen Rohſtoffexpor⸗ teure und Schiffahrtskreiſe ſind geneigt, größere Ver⸗ Deutſchland notwendigen Rohſtoffen zu organi⸗ ſieren, erheben jedoch ernſte Bedenken wegen der dem Stillhaltekonſortium zuerkannten Priorität bezüglich der während der nächſten Monate einzulie⸗ ſernden Deviſen. Zahlreiche amerikaniſche Bankiers haben ſich in den letzten Tagen zu Gunſten einer Inflation ausgeſprochen. Deshalb ſind in den amerikaniſchen Geſchäftskreiſen große Befürchtungen aufgetaucht. Nach Anſicht des gutunterrichteten Ver⸗ lreters der„Agence Economique et Financiers“ in ewyork werden jedoch die Inflationiſten zürückge worfen. Im allgemeinen wird über die Lage des Newyorker Marktes in den Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß ſich die Preiſe etwas er⸗ höht haben. Auch Lord Neading will nach Waſhington Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Oktober. Mit einiger Hartnäckigkeit erhält ſich hier das Gerücht, daß der Außenminiſter Lord Reading unmittelbar nach den engliſchen Wahlen nach Baſhingto un fahren werde, um die Auffaſſung uglands in den Beratungen über die internatio⸗ käufe von Baumwolle und Kupfer, ſowie anderen daß Pierre Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Okt. Nur noch neun Tage trennen England von dem Wahltermin, der eine der wichtigſten Entſchei⸗ dungen der neueren engliſchen Geſchichte zu bringen hat. Die Ausſichten der nationalen Köoalitions⸗ regierung haben ſich ſeit dem Beginn des Wahl⸗ kampfes erheblich verbeſſert. In einer überraſchend großen Zahl von Wahlkreiſen haben die Konſer⸗ vativen und Liberalen ihre Feindſeligkeiten einge⸗ ſtellt, um gemeinſam gegen die Sozia⸗ liſten vorzugehen. Nicht weniger als 67 Abge⸗ ordnete ſind bereits durch einfachen Koalitionsver⸗ trag als gewählt zu betrachten, da ſie in ihren Wahl⸗ kreiſen keinen Gegner gefunden haben. Auf der anderen Seite bleibt Lloyd Georges Appell an die Liberalen, in dem er zur zeitweiligen Unter⸗ ſtützung der ſozialiſtiſchen Kandidaten auffordert, ein bedeutender Faktor in der Situation. Völlig unüberſehbar iſt auch die Wirkung des Eingreifens Snowdens, der in einem offenen Brief und einer Radiorede die ſchwankende Haltung ſeiner ehe⸗ maligen ſozialiſtiſchen Kollegen in der Frage der Schutzzölle unterſtrichen hat. Snowdens Erklärung, das ſozialiſtiſche Wahl⸗ programm ſei„verrückt gewordener Bolſche⸗ wismus“, dürfte der nationalen Regierung einigen Stimmenzuwachs bringen. Immerhin ſcheint uns die Majorität von 180 Stimmen, die die Börſe in den ſog. Wahlnotie⸗ rungen für die Koalition vorausſieht, nach wie vor viel zu optimiſtiſch. Der Wahlkampf iſt jetzt ſoweit in Gang gekom⸗ men, daß das Publikum allmählich in Aufregung gerät. In verſchiedenen Wahlkreiſen hat es recht lebhafte Auseinanderſetzungen gegeben. Nachdem Ende der vorigen Woche Macdonald von den Bergarbeitern in Seaham niedergeſchrien worden iſt, wurde geſtern auch ſein Kabinettskollege Thomas, der Kolonialminiſter, in einer Maſſenverſammlung in Liverpool am Sprechen verhindert. Der Schrei„Verräter“ ſchwoll zu einem derartigen Lärm an, daß Thomas den Verſuch, zu ſprechen, aufgeben mußte. Weniger nachgiebig verhielt ſich der Führer der„Neuen Partei“, Sir Oswald Mosley, gegenüber einem ähnlichen Verſuch, ihn niederzu⸗ ſchreien. Auch dieſer ehemalige Sozialiſt, der jetzt eine Art faſziſtiſche Bewegung in Eng⸗ land hervorzurufen verſucht, wurde mit den Rufen „Verräter“ unterbrochen. Er hatte aber die Vor⸗ ſorge getroffen, eine Leibgarde im Saal zu ver⸗ teilen, die ſich ſofort auf die Ruheſtörer ſtürzte. Mosley ſelbſt ſprang mit einem großen Satz vom Podium herunter in die Menge, ergriff ein Stuhlbein und gab damit das Zeichen zu einem allgemeinen Handgemenge. Von den 200 Stühlen, die für die geladenen Gäſte in der rieſigen Halle in Birmingham aufgeſtellt waren, blieb kein einziger heil. Oswald Mosley, der die Unterſtützung von ſo hervorragenden Perſönlichkeiten, wie des Meiſter⸗ boxers Kid Lewis fand, ging aus dem Kampf als Sieger hervor und konnte nach dem Hinaus⸗ wurf der Ruheſtörer ſeine Rede fortſetzen. Mosley iſt zwar der Führer einer ganz kleinen Partei, aber es hat kaum ein anderer Politiker in den letzten Tagen derartige Menſchenmaſſen in ſeine Verſamm⸗ lungen ziehen können wie dieſer junge Faſziſt und es gibt nach wie vor viele Leute, die Mosley für einen der kommenden Führer Eng⸗ lands halten. a Bemerkenswert iſt der außerordentliche Erfolg, der Edgar Wallace in ſeinem Wahlkreis Black⸗ pool beſchieden iſt. Der Kandidat der Arbeiterpartei hat ſich dort zugunſten des berühmten Romanſchrift⸗ ſtellers, der für die Liberalen auftritt, zurückgezogen. Wallace kann ſich vor ſeinen Bewunderern kaum retten und muß Tag für Tag doppelte Verſamm⸗ lungen abhalten, weil keine Halle in Blackpool groß genug iſt, die Menſchen zu faſſen, die den berühmten Mann ſehen und hören wollen. Es iſt kaum noch ein Zweifel darüber möglich, daß Edgar Wallace dem nächſten Unterhaus angehören wird. nale Finanzlage zur Geltung zu bringen. Von offi⸗ zieller Seite iſt keine Beſtätigung des Gerüchts zu erreichen, wahrſcheinlich deshalb, weil die Einladung erſt dann erfolgen ſoll, wenn Laval bereits in Waſhington eingetroffen iſt. Es iſt aber mehr als wahrſcheinlich, daß die engliſche Regierung einen beſonders dringlichen Verſuch unternehmen wird, die Haltung Amerikas zu beeinfluſſen. Von der Reiſe des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten er⸗ wartet man hier nichts Gutes. Während des Pariſer Beſuches Lord Readings haben die Franzoſen keinen Zweifel darüber ge⸗ laſſen, daß ihre Vorſchläge an die Vereinigten Staaten den engliſchen Gedankengängen abſolut entgegengeſetzt ſind. Das gilt nicht nur in der Abrüſtungsfrage, in der England mit den amerikaniſchen Ideen ſympathiſiert, während Frank⸗ reich nicht bereit iſt, ſich auf eine Verbindung von Abrüſtung und Schuldenſtreichung einzulaſſen. Wei⸗ terhin befürchtet man in London, daß Laval ver⸗ ſuchen wird, den Präſidenten Hoover von dem Plan einer weitherzigeren Politik in der Frage der Aus⸗ landsanleihen und der Verwertung der amerika⸗ niſchen Goldreſerven für internationale Kredite ab⸗ zubringen. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ deutet heute an, daß wäh⸗ rend der Pariſer Beſprechungen Lord Readings dieſe Pläne zur Sprache gekommen ſind und daß die Franzoſen ſie als„inflationiſtiſch“ ablehnten. Nariſer Angſt vor einer Währungskrije in 188A. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 18. Okt. Durch regelmäßig übermittelte drahtloſe Tele⸗ gramme von Bord der„Ile de France“ wird die franzöſiſche Oeffentlichkeit über die Tages⸗ arbeit Lavals genau ſo auf dem Laufenden ge⸗ halten, als ob er ſich im Innenminiſterium befände. So erfährt man, daß Laval die Zeit der Ueberfahrt nach Amerika mit Konferenzen und der Durchſicht der Akten ausfüllt, während ſeine Mitreiſenden ſich dem abwechflungsreichen Leben einer Transatlantik⸗ fahrt hingeben. Aus dem Umſtand, daß ſich Laval vorwiegend mit Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ ſachverſtändigen unterhält, glauben die Pariſer Politiker ſchließen zu können, daß Finanzfragen den Schwerpunkt des Waſhingtoner Zuſammentreffens bilden werden. Einige an Bord des Schiffes befindliche Sonder⸗ berichterſtatter melden ihren Blättern, daß ameri⸗ kaniſche Finanzſachverſtändige ſich ihnen gegenüber trotz des neuen Abkommens zwiſchen der franzö⸗ ſiſchen und amerikaniſchen Notenbank a ſehr beunruhigt über die amerikaniſche Wäh⸗ rungslage geäußert hätten. Man beſchäftigt ſich hier ſehr mit der großen Gefahr, die darin liegen würde, wenn die Ver⸗ einigten Staaten unter dem Druck der Verhältniſſe etwa gezwungen wären, nach dem Vorbilde Englands die Goldwährung preis zugeben und zum Papierdollar überzugehen. Ein derartiges Ereignis würde die Gold⸗ valuta einfach blockieren und die Lage Frank⸗ reichs unerträglich geſtalten. Der franzöſiſche Wirtſchaftsorganismus wäre der Kriſe in ihrer ſchärfſten Form preisgegeben, da er die Konkurrenz der Länder mit Papierwährung nicht aushalten könnte. Schon jetzt machten ſich im Zu⸗ ſammenhang mit dem Angriff des Papierpfundes Depreſſionen geltend. In der Zeit der Welt⸗ wirtſchaft erſcheine eine iſolierte Goldwäh⸗ rung vollkommen unhaltbar, da der Gold⸗ wert in dem Augenblick ſinken müßte, wo er auf⸗ höre, dem internationalen Warenaustauſch zu dienen. Auch in dem ſtändigen Goldzuſtrom nach Frankreich liege eine unverkennbare Gefahr. Schließlich ſeien die Folgen gar nicht abzuſehen, die ſich aus einer etwaigen rückläufigen Bewegung des Goldes für Frankreich ergeben müßten. Wenn das fremde Gold aus gleichviel welchen Gründen ins Ausland zu⸗ rückfließen ſollte, werde das franzöſtſche Geldſyſtem einen betäubenden Schlag erleiden. Auch wenn man jetzt noch nicht an eine große Gefahr für Frankreich glaube, ſo ſei es doch die höchſte Zeit, ener⸗ giſche Maßnahmen zu ergreifen. i Englands Wege Aus London wird uns geſchrieben: „Die letzten Wochen brachten im ruhigen, eng⸗ liſchen Leben lebhafte, wenn auch teilweiſe uner⸗ quickliche Abwechſlung. Der Sturz des Labourkabinetts, die Formierung der neuen, ſog. „Nationalen Regierung“, die Schwierigkeiten der Budgetbalancierung und die nachfolgende Erregung in ſämtlichen Schichten der Bevölkerung über die projektierten Sparmaßnahmen bis zur Proteſtaktion der Marine, die ſchweren und eigentlich nutzloſen Opfer für die Stützung des Pfundes, die Aufhebung des Goldſtandards und der darauf folgende Pfund⸗ ſturz ſowie die nun bevorſtehenden Neuwahlen brachten eine ſolche Fülle von Problemen, die ſelbſt für den ruhigen Engländer doch zu viel auf ein⸗ mal bedeutete. Bei aller äußeren Ruhe, die ge⸗ wahrt wird, mit Ausnahme einiger ſtarke auslän⸗ diſche Einflüſſe aufweiſender Arbeitsloſenunruhen, zeigt ſich nun doch eine langſame, jedoch um ſo ſicherer durchſickernde Unzufriedenheit in den breiten Schichten der Bevölkerung. Dies iſt ſowohl bei den großen Maſſe n, wle bei den Führern in Handel und Induſtrie der Fall. Noch vor einem Jahr wurde weder im Büro noch im Laden, noch im Werk Politik getrieben, man konnte ein Dutzend Jahre neben einem Ar⸗ beitskollegen ſitzen, ohne zu wiſſen, für welche Par⸗ tei er bei den Parlamentswahlen ſtimmte, Einzig die ſportliche Einſtellung war bekannt. Das ändert ſich nun zuſehends. Heute wird im Ollice, im shop, im„pub“(Public House gleich Wirtſchaft) über die politiſchen Tagesereigniſſe geſprochen; unter den un⸗ teren, ſelbſt mittleren Angeſtelltenkreiſen zeigt ſich eine tiefgreifende Verſtimmung, um micht zu ſagen Erbitterung über die abrupte Schmälerung des Le⸗ bensſtandards infolge der ſozuſagen über Nacht ein⸗ getretenen Lohn⸗ und Gehaltskürzungen. Die Ar⸗ beitsloſen wollen noch nicht begreifen, daß in Zu⸗ kunft das tägliche Bier auch bei ihnen verſchwinden wird zufolge der Snowdenſchen Sparpolitik. Der Soldat zu Waſſer und zu Land verſteht es nicht, daß er als Söldner ſeinen Lohn nicht laut Kontrakt er⸗ halten ſoll. Die mittleren und unteren Schichten ſprechen vom „Ende des Kapitalismus“, von der Unfähigkeit der Unternehmensleiter, von der Ueberkapitaliſierung einzelner Konzerne und der Unmöglichkeit, die gro⸗ ßſen Unternehmen rentabel zu geſtalten. Die Führer in der City, die Bankiers ſowie die Vorſteher der großen Handels⸗ und Induſtrie⸗Unternehmungen ſprechen von der Unmöglichkeit, zu einer Rendite zu gelangen bei den bisherigen Löhnen und Lebens⸗ anſprüchen. Es gärt, vorerſt noch beim Ein⸗ zelnen, doch beſteht die Gefahr der Maſſen⸗ gärung, wenn nicht bald eine Linderung der unerhört ſchlechten Wirtſchaftslage zu ſpüren ſein wird. Leute, die man jahraus, jahrein als ruhige, zufriedene Menſchen kannte, ſind mürriſch geworden, ſprechen vom Beſuch kommuniſtiſcher Verſammlungen (dabei war der Kommunismus vor einigen Jahren zu völliger Bedeutungsloſigkeit herabgeſunken), Zu⸗ ſammenſchluß der Unzufriedenen uſw. Bei den Induſtrie⸗ und Handelsführern, die nach Abzug der Steuern nicht nur keine Kapitalerträg⸗ niſſe mehr ſehen, ſondern heute in den meiſten Fällen nur Verluſte in den Bilanzen regiſtrieren, wächſt die Unzufriedenheit mit dem Regime der letzten Jahre, das, allerdings teilweiſe zu Unrecht, als verantwort⸗ lich für den ſchlechten Geſchäftsgang bezeichnet wird. Eine einheitliche Front der Wirtſchafts⸗ führer wird gefordert, die die Lohnpolitik ledig⸗ lich mit Rückſicht auf die Rentabilität des Unterneh⸗ mens feſtgeſetzt wiſſen will, ohne Rückſicht auf die bisherige Lebenshaltung. Auf ſtaatswirtſchaftlichem Boden aber zeigte ſich mit erſchreckender Deutlichkeit eine ſtetig zunehmende paſſive Handelsbilanz. Der Export ſtand in keinem Verhältnis mehr zum Import, das Kapital wanderte ins Ausland, der Goldvorrat der Bank of England ſank auf rund ein Drittel des vor⸗ jährigen Beſtandes. Sämtliche Geſchehniſſe der Außenpolitik treten zurück vor den Tagesforderun⸗ gen im Lande ſelbſt. Noch betrachtet ſich der Durch⸗ ſchnitts⸗Engländer eben in erſter Linie als Inſel⸗ bewohner und erſt nachher als Europäer. Seit dem Kriege iſt er von der Idee der Kontinentaliſterung Englands immer weiter abgerückt und zum Impe⸗ riumsgedanken, wie ihn die Preſſe der Zeitungs⸗ magnaten predigt, hingedrängt worden, Die in ihren Gedankengängen noch nicht klare, konziſe Menge, die jedoch innerlich aufgewühlt iſt, drängt zu einer Entſcheidung, die von den Neu wah⸗ len erwartet wird. Sie werden hiſtoriſche Bedeutung erlangen, da nunmehr entſchieden werden muß, ob Englands prinzipielle Einſtellung 1 2. Sekte/ Nummer 484 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 19. Oktober 1931 — zum Freihandel zum alten Eiſen geworfen und durch die ebenſo prinzipielle Schutzzollhoheit erſetzt werden ſoll. Die konſervative Partei tritt ſeit Jahren für die Einführung allgemeiner Schutz⸗ zölle ein, die Liberalen dagegen und die Labourleute find unentſchieden in dieſen Fragen Die wirtſchaft⸗ liche Entwicklung bzw. der Niedergang der letzten Jahre brachte der Idee des gemäßigten Schutz⸗ zolles auch aus Labour und liberalem Lager manche Anhänger. Man kann kaum fehl gehen in der Be⸗ Urteilung der allgemeinen Stimmung, daß man zu Stadt und zu Land heute mehrheitlich für den Schutzzoll eintritt. Die Tatſache, daß ſelbſt die führenden liberalen Köpfe in der jetzigen„nationalen Regierung“, ent⸗ gegen dem Wunſche ihres Parteichefs Lloyd George für Neuwahlen eintraten auf der Plattform des Schutzzolls, zeigt deutlich, wo der Wind weht. Wenn es dem beweglichen Lloyd George nicht noch in letz⸗ ter Stunde gelingt, eine Sinnesänderung bei ſeinem eigenen Ich herbeizuführen, dürften die nächſten Wahlen den größten Mißerfolg ſeines Lebens brin⸗ gen, die völlige Spaltung ſeiner Partei mit der be⸗ trübenden Ausſicht, daß er zwar Führer iſt, aber kein Heer mehr hinter ſich weiß, ſondern nur noch einige klägliche Reſte der einſt ſtolzen liberalen Armee. Die Aufhebung des Goldſtandards und die damit eingetretene Senkung des Pfundſterlings Drachten zwar für Handel und Induſtrie einige Entſpannung, indem durch die Entwertung des Schillings ſogleich Aufträge nach England gelangten, die ſonſt ihren Weg nicht nach Albion gefunden hät⸗ ten. Eine Entwertung von 15 bis 20 Prozent der engliſchen Valuta bedeutete für den ausländiſchen Käufer eine Verbilligung der engliſchen Produktion. Was auf dem Vege des weiteren Lohnabbaues nicht mehr ermöglicht werden konnte, wurde durch die Aufhebung des Goldſtandardes be⸗ wirkt. Beſonders für die Baſisinduſtrien wirkte ſich die neue Lage in fühlbarer Weiſe aus. Die Frage bleibt jedoch, wie lange werden die mit England in engem wirtſchaftlichen Kontakt ſtehenden Länder dieſen Deviſenzoll ertragen oder dem gezeigten Beiſpiel nachfolgen? Schweden, Nor⸗ wegen und Dänemark ſahen ſich bereits gezwungen, mitzugehen, da dieſe fkandinaviſchen Staaten, die ganz beſonders auf den Handel mit England ein⸗ geſtellt ſind, durch ihren Fiſchfang, landwirtſchaft⸗ lichen Produkte, Holz⸗ und Papierfabrikation kata⸗ ſtrophalen Rückgang erleiden müßten. Es iſt kein Geheimnis, daß auch in anderen Ländern die Frage der Aufhebung des Goldſtandardes allen Ernſtes er⸗ wogen wird, insbeſondere in jenen Gegenden, die durch ihre Luxusinduſtrien zufolge der Entwertung des engliſchen Geldes in eine beſonders ſchwere Lage geraten ſind. Der Goldexport aus England iſt für 6 Monate unterbunden, das Pfund muß in der Zwi⸗ ſchenzeit ales ſich ſelbſt heraus eine natürliche Stabi⸗ liſationsbaſis finden. Wo dieſer Reſtabiliſierungs⸗ punkt liegt, iſt vorläufig ungewiß. Obwohl man auf dem Kontinent ziemlich allgemein mit einer Stabiliſierung von etwa 80 Prozent des Goldpfundes rechnet, ſind die Anſichten hierüber in England noch ſehr geteilt. D Hindenburg empfängt Trendelenburg Berlin, 19. Okt.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Der Reichspräſident hat heute den Staats⸗ ſekretär Trendelenburg zum Vortrag über die deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsbeſprechungen empfangen. Entſpannung in Oſtaſien? — Genf, 19. Okt. Der Völkerbundsrat iſt heute vormittag nicht, wie vorgeſehen war, zu einer öf⸗ fentlichen Sitzung zuſammengetreten. Die Vertreter Japans und Chinas ſind nicht anweſend, jedoch nimmt der Vertreter der Vereinigten Staten wieder daran teil. Eine öffentliche Sitzung ſoll erſt heute abend oder Dienstag vormittag ſtattfinden. In Bölkerbundskreiſen war man der Meinung, daß die Lage ſich allmählich zu entſpannen beginnt und daß eine öffentliche Sitzung in einer Situation, in der die beiden Parteien in ihrer bisherigen Haltung allmählich gewiſſe Korrekturen vorzunehmen ſchei⸗ nen, dem Ratspräſidenten unzweckmäßig erſchienen ſei. Im Rahmen der 25. Jahrestagung des Vereins ſüdweſtdeutſcher Zeitu verleger fand am Sonntag im Rathausſaal zu Baden⸗Baden eine Feſt⸗ t, die aus allen Teilen des Landes und auch von außerhalb außerordentlich ſtark beſucht war. Während die Veranſtaltungen am Vortage der hen Arbeit gewidmet waren und auch an⸗ ſchließend an die Feſtverſammlung interne Beſpre⸗ chungen und Beratungen abgehalten wurden, ſtand die Feſtverſammlung ſelbſt im gehobener Feſtesfreude, die freilich durch den Ernſt der Zeit in einem ſchlichten und würdigen Rahmen abgehal⸗ kundgebung ſtatt Qa chop Zeichen Einge tion über Vorſitzend mit der Varia⸗ un begrüßte der zaden⸗Baden, die äſte der Stadt die Feſtſitzung hlandlied. D ende, Stadtrat Kölbl Feſtteilnehmer, Gäſte und El g Baden⸗Baden, des Staates der befreundeten Organiſationen. Er betonte, daß zwar die Zeit augenblicklich nicht dazu ar ſei, große Feſte zu feiern, daß aber die Organiſation der badiſchen Zei⸗ tungsverleger berechtigt ſei, am heutigen Tage mit Stolz auf die erfreuliche aufſtrebende Entwicklung in den 25 Jahren ihres Beſtehens zurückzublicken. Stadtrat Kölblin wies weiter darauf hin, daß die Organiſation heute zum ſicheren Hort der Intereſſen des geſamten Zeitungsgewerbes für Südweſtdeutſch⸗ land geworden ſei. Der Dank für dieſe Entwicklung gelte in erſter Linie dem Zeitungsverleger Dr. Knittel⸗ Karlsruhe, der ebenſo wie jedes ein⸗ zelne Mitglied der ſüdweſtdeutſchen Zeitungsverleger heute mehr denn je von den hohen Aufgaben der Preſſe für das Wohl der Allgemeinheit durchdrungen + G 8 ſei. Kölblin ſchloß mit der Verſicherung, daß ſich die Preſſe in Südweſtdeutſchland auch wei⸗ terhin ihrer hohen Verantwortung für Volk und Vater⸗ land bewußt bleiben würde und bekräftigte ſeine Verſicherung mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland und den Reichspräſidenten. Sodann gab der Dr. Knittel, einen geſchichtlichen Rückblick Ehrenvorſitzende des Vereins, über die Entwicklung der badiſchen und pfälziſchen Ver⸗ legerſchaft, zu der früher auch die elſaß⸗lothringiſche Tagung der Zeitungsverleger 25 Jahre Verein ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger Verlegerſchaft gehörte. Der Redner zeigte dabei die ungeheuren Schwierigkeiten auf, unter denen gerade Zuſammenſtöße im Sklarek⸗Prozeß Telegraphiſche Meldung Berlin, 19. Okt. Im Fortgang der Verhandlung des Sklarek⸗Pro⸗ zeſſes kam es heute zu Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen den Brüdern Sklarek auf der einen, den Angeklagten Stadtbankdirektor Hoffmann und ſeinem Verteidiger auf der anderen Seite. Hoffmann ſuchte die Behauptungen Sklareks über den Verkehr der beiden zu entkräften und erzählte, er ſei mit ſeiner Familie in Zinnowitz geweſen und habe Leo Sklarek gebeten, ihm dort einen Beſuch zu machen. Er ſelber ſei, von den Sklareks eingeladen, nach Misdroy gefahren und habe dem Söhnchen Sklareks ein kleines Geſchenk für.50% mitgenommen. Leo Sklarek wandte ſich gegen dieſe Darſtellung und ſagte, Hoffmann verſuche ſich als Jungfrau von Or⸗ leans aufzuſpielen. Hoffmann habe veranlaßt, daß Sklarek mit dem Obermagiſtratsrat Clementz Blut⸗ brüderſchaft trank. Man habe Hoffmann betrunken zu Bett bringen müſſen. Wie ſich in der weiteren Verhandlung heraus⸗ ſtellte, iſt dem verſtorbenen Direktor Kie burg außer den bereits bekannten etwa 700 000 4 auf Veranlaſſung des Stadtrats Schüning noch ein wei⸗ 5 die badiſche Preſſe in den Kriegsjahren und in der Inflationszeit zu leiden gehabt hat, die aber den unbeugſamen Willen der ba en und der deutſchen Preſſe nicht beugen konnten. Eine beſondere Weihe erhielt die Veranſtaltung durch die Ueberreichung der goldenen Me⸗ dalle des Vereins an den Vorſitzenden Kölb⸗ lin für ſeine großen Verdienſte um die Organiſa⸗ tion der veſtdeutſchen Zeitungsverleger. Die. nen gedeihlichen Verlauf hte im Auftrag des badiſchen Innenminiſteriums Geheimrat Frhr. von Ripp, die Wünſche der Stadt Baden⸗Baden trug Oberbürgermeiſter Elfter vor, der gleichzei⸗ tig auch im Namen des Badiſchen Städteverbandes die Verſammlung willkommen hieß und für das Fortbeſtehen der Zeitungsverleger⸗Organiſation alles Gute wünſchte. Der Rektor der Heidelberger Univer⸗ ſität überbrachte die Grüße und Wünſche der Hei⸗ delberger Profeſſprenſchaft und ermahnte die Preſſe, alles daran zu ſetzen, um der deutſchen Wiſſenſchaft in der gegenwärtigen ſchweren Kriſe nicht den Boden zu entziehen, den ſie für ein ungeſchmälertes Wei⸗ terbeſtehen benötigt. Im Auftrag des Vereins württembergiſcher Zei⸗ tungsverleger begrüßte Generaldirektor Dr. Eſſer⸗ Stuttgart die Feſtverſammlung und gab bekannt, daß aus Anlaß des Wjährigen Beſtehens der badi⸗ ſchen Schweſterorganiſation der Verein württember⸗ giſcher Zeitungsverleger beſchloſſen habe, den Vor⸗ ſitzenden Kölblin zum Ehrenmitglied der württem⸗ bergiſchen Organiſation zu ernennen. Eine ſtimmungsvolle muſikaliſche Darbietung brachte den Abſchluß der. erhebenden Feier. Im Kurhaus begrüßte Verleger Kölblin beim gemein⸗ ſamen Mittageſſen die anweſenden Kollegen und Freunde, wobei er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Grundveſten des Vereins ſich dauerhaft zei⸗ gen müßten wie in früheren Jahren bei der Durch⸗ führung der zahlreichen Zukunftsaufgaben. Für den Landesverband der badiſchen Preſſe ſprach deren Vorſitzender, Schriftleiter Dr. Rumpf⸗ Mannheim, der die Notwendigkeit der gemeinſamen Zuſammenarbeit zwiſchen Redakteuren und Ver⸗ legern, gerade in der jetzigen Zeit, hervorhob und das vertrauensvolle Verhältnis zwiſchen beiden Tei⸗ len in Baden als geradezu vorbildlich bezeichnete. g 9 der Ve terer Betrag von 400 000/ zur Ausgleichung eines Defizits zur Verfügung geſtellt worden. Wie Staats⸗ anwalt Weißenberg hierzu feſtſtellt, hat Kieburg ſei⸗ ner Frau ein anſehnliches Vermögen hinterlaſſen. Der Lübecker Prozeß Telegraphiſche Meldung — Lübeck. 19. Okt. In der heutigen Verhandlung des Tuberkuloſe⸗ Prozeſſes kam es zu einer überraſchenden Ausſage Prof. Dr. Deyckes. Dr. Deycke erhob ſich, um u. a. folgendes auszuſagen: Ich möchte aufſtehen, weil ich etwas ſehr ernſtes zu ſagen habe. Damals, bei der Einführung des Cal⸗ mette⸗Verfahrens in Lübeck war ich der felſenfeſten Ueberzeugung, daß das Calmetteverfahren nicht nur unſchädlich, ſondern daß es nützlich war. Ich bekenne offen und frei, daß das ein wiſſenſchaftlicher Irrtum geweſen iſt, und zwar ein wiſſenſchaftlicher Irrtum, der ſich mir aufgedrängt hat durch das, was nach der Fütterung in Lübeck geklärt worden iſt, was ich aufgrund 1½ jähriger Studien feſtgeſtellt habe. Wenn man mich wegen dieſes wiſſenſchaftlichen Irr⸗ tums ſtraftrechtlich belangen kann, ſo ſoll man mich verurteilen. Ich ſcheue keine Verantwortung. Für das, was ich getan habe, ſtehe ich ein. NN 8 97 Exploſionsunglück 5 8 R Feni auf Zeche Mont Cenis Telegraphiſche Meldung Eſſen, 19. Okt. Der Zechenverband teilt mit: Auf der Zeche Mont Cenis I/III ereignete ſich in der heutigen Frühſchicht gegen.30 Uhr im Revier der weſt⸗ ichen Abteilung auf der fünften Sohle, Flöz A, eine Exploſion. Die Rettungsgruppen von den Zechen Rhein⸗Elbe, Konſtantin, Exin, Shamrock ſowie der Leiter der Hauptſtelle für das Grubenrettungsweſen, Bergaſſeſſor Dr. Forſtmann, ſind zur Hilſeleiſtung eingetroffen und eingefahren. Wie das Gruben⸗ ſicherheitsamt erklärt, ſind nach den bis 12 Uhr mit⸗ tags vorliegenden Nachrichten über das Unglück fünf Tote und 19 Verletzte geborgen worden. Man hofft, daß ſich die Zahl der Verunglückten nicht erhöhen wird. Neun Tote, 27 Verletzte Um 12½ Uhr bringen aus dem Unglücksſchacht Mont Cenis ausfahrende Rettungsmannſchaften die Nachricht, daß das ganze Revier befahren ſei und mit weiteren Opfern nicht mehr zu rechnen ſei. Die Geſamtzahl der Opfer beträgt neun Tote und 27 Verletzte. Irgendeine weitere Gefahr für die Rettungsmann⸗ ſchaften, die zum geringen Teil noch untertage ſind, und für die Grube beſteht nicht. Die Vorfälle in Braunſchweig Drahtbericht unſeres Berliner Büros . Berlin, 19. Okt. Der Reichsinnenminiſter hat ſich auf dem Wege über den braunſchweigiſchen Geſandten einen Bericht über die Vorgänge bei dem Braunſchweiger Aufmarſch der S..⸗Leute eingefordert, und zwar aufgrund von Beſchwerden, die von der ſozial⸗ demokratiſchen Partei und von anderen Seiten im Reichsinnenminiſterium eingegangen ſind. Die Mel⸗ dung eines Berliner Mittagsblattes, nach der die Po⸗ lizeigewalt in Braunſchweig auf das Reich übergehen ſoll, beruht auf Kombinationen. Im Reichsinnen⸗ miniſterium wird zunächſt einmal der Bericht der braunſchweigiſchen Regierung nachgeprüft werden. Zwei Tote und 50 bis 60 Verletzte — Braunſchweig, 19. Okt. Bei den Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und deren poli⸗ tiſchen Gegnern anläßlich des SA⸗Treffens haben insgeſamt 50 bis 60 Beteiligte Ver⸗ letzungen erlitten, von denen einige ſchwerer Natur ſind. Ein Arbeiter, der einen Bauchſchuß er⸗ halten hatte, iſt in der vergangenen Nacht im Krankenhauſe geſtorben. Damit haben die Zuſam⸗ menſtöße bisher insgeſamt zwei Todesopfer gefordert. a Anruhen in Lüneburg Lüneburg, 19. Okt. Auf dem Wohlfahrtsamt erſchien ein junger Arbeitsloſer und ver⸗ langte Erhöhung ſeiner Unterſtützung. Als ihm ſeine Forderung abgeſchlagen wurde, verſuchte er, gegen den Beamten tätlich zu werden. Er wurde daraufhin feſtgenommen. Unterdeſſen hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt, die die Freilaſſung des Mannes ver⸗ langte. Als die Polizei die Menge zerſtreuen wollts, kam es zu ernſten Zuſammenſtößen. Aus der Menge wurde ſcharf geſchoſſen. Die Polizei er⸗ widerte das Jeuer. Vier Poliziſten wurden durch Steinwürfe verletzt. Georg Engel Der Schriftſteller Georg Engel iſt heute mor⸗ gen an einer Lungenlähmung geſtor ben. Er ſtand nur wenige Tage vor der Vollendung ſeines 65, Le⸗ bensjahres. Eine ausführliche Würdigung des Ver⸗ ſtorbenen folgt in der nächſten Nummer. „ ð v ĩͤ v Eine Stätte der Kirchenmuſik Evangel. kirchenmuſikaliſches Inſtitut Heidel⸗ berg— Feier der Einweihung Die Zeit verbietet rauſchende Feſte. Aber auch das Objekt der Weihe iſt nicht dazu angetan, laut und prunkvoll begrüßt und gefeiert zu werden. sacra ſpricht ihre unaufdringliche, aber umſo wirk⸗ Musen Kurchenmuſikaliſche Inſettut, organiſch aus jetzigen Leiter, Profeſſor Dr. H. M. Poppen in 5 Gäſte verſammelt, unter denen neben Vertretern der der Stadt zu ſehen waren. dur von Vincent Lübeck, vom Dozenten des nen Raum zu ſcharf intoniert.) vereins. ſamere Sprache, Bildungsſtätten dieſer heiligen Kunſt bedürfen deshalb auch nicht der lauten oder gar pomphaften Ankündigung. Das. en Be⸗ dürfniſſen der kultiſchen Muſik herausgewachſen, vom zielbewußter, jahrelanger Arbeit vorbereitet, hat ſchon in der zweiten Mat⸗Hälfte dieſes Jahres ſeine Pforten geöffnet und iſt am Sonntag in ſchlichter, aber eindrucksvoller Weiſe geweiht worden. Klein und beſcheiden ſind die Räume, klein ſind die Mittel, die ihm zur Verfügung ſtehen, aber im jungen Lehr⸗ körper ſteht Können und Wollen, die den Erfolg des Inſtituts verbürgen. Im Hauptlehrſaal des Inſtituts hatten ſich die kirchlichen Behörden, Vertreter der Univerſität und Praeambel und Fuge Inſtituts, Herbert Haag, geſpielt, eröffnete die Feier. Die Orgel, als Uebung sorgel gedacht, iſt in einem kleineren Nebenraum untergebracht. Nur fünf ſelöſtändige Regiſter hat das Inſtrument, aber zuühlreiche Transmiſſionen und Kombinationen er⸗ möglichen es, den Orgelklaug vielfarbig zu geſtalten. (Das Inſtrument, von Orgelbauer Heß⸗Durlach gebaut, erſchien mir für eine Uebungsorgel im klei⸗ Aus dem Biblio⸗ theksraum erklangen dann zwei Angelus Sileſius⸗ Ehöre von Egon Welleſz lan dieſer Stelle ſchon beſprochen), geſungen vom a cappella⸗Chor des Bach⸗ Die Feſtrede hielt Prof. Dr. Poppen. Sein Dank galt allen denen, die geholfen hatten, das Werk erſtehen zu laſſen. Die Not der Zeit habe zu manchem ſchweren Verzicht gezwungen, aber dennoch Klein und beſcheiden ſeien die Räume, aber ſinn⸗ voll und zweckmäßig eingerichtet. Beſonderen Dank gebühre dem Finanzmann der Kirchenbehörde, der es der Landesſynode 1930 ermöglicht habe, die nöti⸗ gen Mittel für das Inſtitut zur Verfügung zu ſtellen. Es ſei keine neue Idee, die in dieſem Inſti⸗ tut zum Ausdruck komme, ſondern eine lang aus⸗ holende Entwicklung ſei hier zu einem vorläufigen Abſchluß gekommen. Prof. Poppen gab ſodann einen ſehr intereſſanten hiſtoriſchen Rückblick auf Stand und Entwicklung der evangeliſchen Kirchenmuſik, er erinnerte u. a. daran, wie lange Jahrzehnte der Organiſtendienſt mit dem Lehramt verbunden war, wie langſam An⸗ regungen gegeben und befolgt wurden zur Bildung von Kirchenchören. Hauptetappen auf dieſem Wege waren die Entſtehung des Hofkirchenchors in Karls⸗ ruhe(allerdings mit bezahlten Kräften), die 1880 erfolgte Gründung des Landeskirchenchors, der in Heidelberg zuerſt zuſammentrat, die Einfüh⸗ rung des heute noch geltenden Choralbuches im Jahre 1883. Der Erkenntnis, daß dieſes Choralbuch mündlicher und ſchriftlicher Erläuterungen bedürfe, habe die Kirchenregierung durch verſchiedene Ver⸗ ordnungen Rechnung getragen. Poppen erwähnt da⸗ bei eine Verordnung, die den Gemeinden empfiehlt, den Organiſten die Orgeln der Kirchen zu Uebungs⸗ zwecken zur Verfügung zu ſtellen,„ſoweit dies mög⸗ lich ſei“. Dieſe letzte Einſchränkung habe die Ver⸗ ordnung faſt illuſoriſch gemacht, Heidelberg ſei in dieſer Beziehung aber geradezu vorbildlich ge⸗ weſen. Kurſe zur Weiterbildung der Orga⸗ niſten(1887) ſeien zum Teil an der Koſtenfrage ge⸗ ſcheitert. Auch den ſog. Orgelkon ferenzen ſei kein weſentlicher Erfolg beſchieden geweſen. Erſt um die Jahrhundertwende ſeien die An⸗ regungen, an die Theologen ſelbſt größere muſi⸗ kaliſche Anforderungen zu ſtellen, auf fruchtbaren Boden gefallen. Weiter galt es, die Kirchen⸗ chör aus ihrer vereinsgebundenen Form zu löſen, den Organiſten eine beſſere Ausbildung zu geben. Die Richtigkeit des Baſſermannſchen Wortes: „Der Organiſt kann auf der Orgel ebenſo gut pre⸗ digen wie der Pfarrer auf der Kanzel“, ſei immer ſtärker durchgedrungen. ei es als ein Glück zu bezeichnen, daß das Inſtitut in ſeiner heutigen Form fertiggeſtellt werden konnte. Eine einſchneidende Wendung trat 1903 durch die Loslöſung des Organiſtendienſtes vom Lehrerberuf ein. 1904 erſchien dann erſtmals im Etat der Landeskirche ein Betrag von 5000 Mark zur Hebung des Orgelſpiels. Die ganze kirchenmuſt⸗ kaliſche Frage bekam aber den ſtärkſten Auftrieb in einer Aera, die aufs engſte mit dem Namen Philipp Wolfrum verbunden iſt. Bei der Schilderung der Verdienſte dieſes Mannes konnte Poppen viel aus eigener Kenntnis berichten. Beſcheiden ließ er im wefteren Bericht ſeine eigene Perſon zurücktre⸗ ten, als er über die 1918 erfolgte Ernennung eines Landeskirchen muſikdirektors und die weitverzweigte Tätigkeit, die mit dieſem Amt ver⸗ bunden iſt, berichtete. Letzten Endes ſei dann aus dem auf Anregung Prof. D. Frommels 1924 Der Berliner Chirurg Sauerbruch erhält vom engliſchen König eine Stiftung von 1 Million Geheimrat Prof. Dr. Sauerbruch der berühmte Berliner Chirurg, hat vom eugltſchen König den Betrag von einer Million Mark d ur. Ausgeſtaltung der Berliner Kli⸗ niken erhalten. Dieſe großzügige Spende iſt der Dank des engliſchen Königs für Prof. Sauerbruch, der ihn vor anderthalb Jahren bei feiner lebens⸗ gefährlichen Erkrankung operierte. Die damalige Berufung Prof. Sauerbruchs an das Krankenlager —— kirchenmuſikaliſchen Ausſchuß das hen⸗ tige Inſtitut entſtanden. Die ſeit einigen Jahren veränderte Ausbildungs⸗ art der Volksſchullehrer biete leider weder genü⸗ gend Zeit noch Raum für die kirchenmuſikaliſche Ausbildung, die heute von einem Organiſten und Kirchenchorleiter verlangt werden müſſe. Poppen hat dann 1929 und 1930 ausführliche Denkſchriſten ausgearbeitet und an die Kirchenregierung gerichtet die ſich mit der Schaffung eines zentralen Inſtitutz befaſſen. Das Inſtitut wolle keine Virtuoſen, ſon⸗ dern Diener des Gottesdienſtes, wirkliche Kirchen⸗ muſtker ausbilden. Die Schüler des Inſtituts ſollen ſich nicht nur das techniſche Rüſtzeug im Orgelſptel holen, ſondern müſſen Kenntniſſe in Stimmbildung, einſchlägiger Literatur erhalten, auch der künſt⸗ leriſche Geſchmack müſſe gebildet werden. Das In⸗ ſtitut wolle der Kirche dienen. Poppen ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten:„Kirchenmuſik ist nicht Selbſtzweck, ſondern Dienſt am Wort, letzten Sinns:„Wortverkündigung— Gebet“ Der Dank für die Ausführungen Dr. Poppens äußerte ſich in lebhaften Kundgebungen. Darauf nahm Kirchenpräſident D. Wurth das Wort. Die Kirchenregierung habe das größte Intereſſe am Gedeihen des Inſtituts, in dem from⸗ mer Sinn und fromme Kunſt eine Stätte finden ſollen. Gerade heute ſei die musica sacra die Kunſtform, die Gemeingut aller werden müſſe. Die Einſchränkungen, ſie habe deshalb auch das Inſtitut nicht ſo bedenken können, wie ſie es gerne gewollt babe. Aber ſelten ſei eine ſchwere Jugend ein Hiu⸗ dernis für einen großen Charakter geweſen. Da das neue Inſtitut in den Schwierigkeiten des An⸗ ſei ſein und der Kirchenregierung herzlicher Wunſ Prorektor Prof. Dr. Meiſter wies auf die viel⸗ fachen Verbindungen zwiſchen Inſtitut und Univer⸗ ſität hin. Bürgermeiſter Wielandt überbrachle die Glückwünſche der Stadt, dis in dem neuen Inſtitut eine Bereicherung ihrer Bildungsſtätten und damit einen neuen Anziehungspunkt erhalten habe. Er erhofft vom Inſtitut eine Neubelebung des muſtkaliſchen Lebens der Stadt. des engliſchen Königs iſt bisher geheim⸗ 8 gehalten worden. 5 Fakultät der Univerſität ſieht in Juſttitut Not der Zeit zwinge die Landeskirche zu mancherle! Prof. D. Odenwald, Dekan der theologiſchen fangs die Kraft zu ſegensreicher Betätigung finde, 1 5 2 c D Montag, 19. Oktober 1931 Veranſtaltungen in gehn Jahre MGV. Sängerklauſe Mit einem ſorgfältig ausgewählten Programm trat am Sonntag nachmittag anläßlich ſeines zehn⸗ fährigen Beſtehens der Männergeſang⸗ verein„Sängerklauſe“ vor ein zahlreiches Publikum. Der erſte Teil der Vortragsfolge ſtand im Zeichen Franz Schuberts. Man hörte vom Männerchor„Der Gondelfahrer“,„Zum Rundtanz“ und— in der Bearbeitung von H. Lenz—„Das geſtörte Glück“, ferner das Wiegenlied für Männer⸗ chor und Sopranſolo. Der Verein verfügt über ein gutes Stimmen material. Es ſind zum großen Teil junge Sänger, die unter Leitung von Muſikdirektor H. Lenz zu möglichſter Muſikalität erzogen werden und ganz beachtliche Leiſtungen boten. Fräulein G. Walker ließ ſich mit drei Schubert⸗Liedern für Sopran hören und Fräulein Käthe Back ſpielte vom gleichen Komponiſten den 1. Satz von„Moment muſtcal“ und„Deutſcher Tanz“ für Violine. zweite Teil des Konzerts brachte„Liebesfeier“ von Weingartner,„Grethel“ von Pfizner und„Heim⸗ kehr vom Feſte“ von Bleſch, alles Lieder für Sopran, in denen Frl. Walkers tragfähige Stimme zur Geltung kam und denen ſie als Zugabe„Zur Droſſel ſprach der Fink“ anfügen mußte. Auch Frl. Back, die mit„Romanze“ von Reger,„Gavotte“ von Lind und„Humoreske“ von Dvorak ſich erneut als be⸗ gabte Geigerin erwies, kam nicht ohne Zugabe, einen „Spaniſchen Tanz“, von der Bühne. Ein junger Klavierſchüler des Herrn Lenz, Herr K. Maurer, ſpielte das„Impromptu“ Op. 90 Nr. 4 von Schubert. Mit einigen weiteren Liedern für Männerchor er⸗ rang Muſikdirektor Lenz mit ſeiner Sängerſchar erneuten Beifall. e Der Unmittelbar nach Beendigung des Konzerts fand mit einem kleinen Feſtakt die Weihe der Vereinsfahne ſtatt. Der 1. Vorſitzende der„Sängerklauſe“, Herr Härſch, ſchilderte kurz die Entwicklung des Vereins, deſſen Mitglieder mit großem Idealismus bei der Sache ſind. Hauptlehrer Hügel übermit⸗ telte die herzlichen Glückwünſche der Mannheimr Sänger vereinigung, des Badiſchen und des Deutſchen Sängerbundes. Dann ging er in kurzer Feſt⸗ anſprache auf die Bedeutung der Fahne als Sinnbild ein. Ehrendamen des Vereins enthüllten hierauf die neue Fahne und überreichten ſie dem Vorſtand mit einer von den Damen geſtifteten Schleife. Vor⸗ ſtand und Fahnenträger gelobten, die Fahne, das Symbol des Vereins, ſtets in Ehren zu halten. Das Stiftungsfeſt fand mit einer Tanzunterhal⸗ tung ſeinen Abſchluß. el. Kath. Männergeſangverein Fidelitas Wenn die„Fidelitas“ in dieſen Tagen in einem feſtlichen Begehen ſich ihres 20 jährigen Be⸗ ſtehens erinnert, ſo ſoll nicht vorübergegangen werden an einigen bedeutenden Begebenheiten der Vereinsgeſchichte. Entſtanden 1911 aus der 1903 gegründeten katholiſchen Männergeſellſchaft, deren Zweck darin beſtand, der damals neu errichteten Hei⸗ lig⸗Geiſtpfarrei mitzuhelfen bei der Aufbringung von Mitteln für kirchliche Einrichtungsgegenſtände, ent⸗ wickelte ſich der Verein ſchon in der Vorkriegszeit unter der muſikaliſchen Führung von Anton Kauf⸗ mann und der Vereinsleitung von Hermann Rein⸗ höfer zu beachtenswerter Höhe. Die im Jahre 1919 neuaufgenommene Tätigkeit des Vereins war ſtets von ſteigendem Erfolg begleitet. In die Dirigenten⸗ tätigkeit teilten ſich bis heute die Herren Kauf⸗ mann, Schmitz, Beyerle, Chriſt und Meyer. Hauptlehrer Franz Joſef Meyer führt ſeit dem Jahre 1926 mit großem Geſchick den feſt⸗ Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 484 gebenden Verein. In der Vereinsleitung folgten auf den jetzigen Ehrenvorſitzenden Hermann Rein⸗ höfer, Theo Ballmann und ſeit 1926 der der⸗ zeitige verdienſtvolle Vorſitzende Franz Meiſel. Zahlreiche Erfolge des Vereins, der unterdeſſen auch in den badiſchen und deutſchen Sängerbund aufgenom⸗ men wurde, führten zu ſeiner Wertſchätzung auch in der größeren Oeffentlichkeit. Die Feier des 20jährigen Beſtehens, das in einem breiteren Rahmen aufgezogen iſt, wurde eröffnet mit einer kirchlichen Feier am geſtrigen Sonntag in der Heiliggeiſtkirche. In der ſonntäglichen Schlußmeſſe, die der Ehrenpräſes des Vereins, Stadtpfarrer Matt, zelebrierte, paßte ſich der Chor in der feinen Auswahl und dem tonſchönen Vortrag ſeiner Lieder der liturgiſchen Handlung an. Eingangs hörten wir K. Kreutzers„Forſchen nach Gott“ und das Gloria aus der deutſchen Meſſe von Franz Schubert. Zur Predigt erklang ein Heiliggeiſt⸗ lied von Pater Stöcklin, für Männerchor bearbeitet vom Dirigenten ſelbſt. rtorium und Sank⸗ tus aus der Schubertſchen Meſſe, ferner Mozarts ewig ſchönen„Ave verum“ umrahmten den weiteren Meſſeteil. Mit Mägelis Motette und einem Marien⸗ lied von Schweitzer ſchloſſen die kirchlichen Darbie⸗ tungen des Vereins. Gotteshaus war zur kirchlichen Feier überfüllt. Fahnenabordnungen des Brudervereins Neckarſtadt, des eigenen Vereins, des Kolpingchores, des Columbus und der Columba, des Eiſenbahnervereins St. Paulus, des Poſt⸗ und Tele⸗ graphenvereins St. Johannes, des Jugend⸗ und Ar⸗ . Das Off R Das beitervereins hatten im Chorraum Aufſtellung ge⸗ nommen. Die gut geſchulte und trefflich geleitete Sängerſchar hat ihre kirchliche Feier würdig geſtaltet. A. H. Anterbaoiſche Obſt- und Die Preisträger Im Montag⸗Morgenblatt ſind bereits die Haupt⸗ preisträger veröffentlicht worden. Nachſtehend geben wir die vollſtändige Liſte der ausge⸗ zeichneten Ausſteller wieder: Ehrenpreiſe: In Aufgabe 1: 1. Bezirksobſtbau verein Hei⸗ delberg, 2. Obſtbauverein Obrigheim, 3. Bezirksobſtbau⸗ verein Sinsheim; in Aufgabe 2: 1. Michael F a t h, Ober⸗ flockenbach, 2. Gg. Hufnagel, Oberflockenbach, 3. Gg. Ban⸗ gert, Groß⸗Eicholzheim, 4. H. Grittman, Reihen, 5. Gg. Geiger, Richen, 6. Phil. Huthert, Hochhauſen, 7. J. Holler, Königshofen, 8. H. Gramlich, Wödigheim, 9. L. Schmitt, Oberwittſtadt; in Aufgabe 3: 1. Ortsgruppe Edin⸗ gen, 2. Fürſt Löwenſtein'ſche Verwaltung, Langenzell, 3. Nikolaus Müller, Heiligkreuz, 4. Gutsverwaltung Langen⸗ zell, 5. W. Schneider, Waldhilsbach; in Aufgabe 4: 1. Fr. Goos, Baiertal, 2. Gg. Ding, Edingen, 3. Bürgermeiſter Menges, Rothenberg, 4. Steinbrenner, Wiesloch, 5. Gg. Schneider, Edingen; in Aufgabe 5: Fr. Goos, Baiertal; in Aufgabe 6: 1. Gg. Ding, Edingen, 2. Jakob Ding 4, Edingen, 3. Obſtbauverein Rettigheim; in den Aufgaben 7 bis 10 keine Ehrenpreiſe; in Aufgabe 11: Von Löwen⸗ ſteinſſche Guts verwaltung; in Aufgabe 12: Garten bau betrieb Wämmerling, Heidelberg; in Aufgabe 13: keine Ehrenpreiſe; in Aufgabe 14: Re b⸗ ſchule Laumann, Heddesheim; in Aufgabe 15: G är t⸗ werei vereinigung Vi la, Hanoſchuhsheim; in Aufgabe 16: Jugendſtift Sinsheim; in Auf⸗ gabe 17: 1. Kreis haushaltungsſchule Neckar⸗ biſchofs heim, 2. J. Goos, Baiertal. Erſte Preiſe: In Aufgabe 1: 1. Bezirksobſtbauverein Weinheim, 2. Obſtbauverein Haudſchuhsheim, 3. Obſt⸗ bauverein Ziegelhauſen, 4. Bezirksobſtbauverein Schries⸗ heim, 5. Obſtbauverein Leimen; in Aufgabe 2: 1. A. Schmitt, Rippenweiher, 2. S. Steinbrenner, Wiesloch, 3. E. Hettmannsperger, Eberbach, 4. W. Gerner, Hoch⸗ hauſen, 5. Graf von Helmſtatt, Hochhauſen 6. M. Maiſen⸗ helder, Hochhauſen, 7. Adam Weigold, Rippenweiher, 8. Phil. Schweizer, Ittlingen, 9. Chriſtian Heider, Bötigheim 10. J. Goos, Baiertal, 11. Gg. Crittmann, Reihen, 12. Karl Winterbauer, Reichartshauſen, 13. Gg. Schneider, Edingen, 14. M. Derr, Vilſchband, 15. L. Senk, Mörtelſtein, 16. W. EFF rr Fakultät die Verkörperung eines Willens: da wo das Wort, wo wiſſenſchaftliches Ringen verſage, da ſolle das Ringen der Tonwelle der gloria dei zum Siege verhelfen. Kirchenrat Schlier als Vertretr der evange⸗ liſchen Gemeinden Heidelbergs benutzte ſeine Glück⸗ wunſchanſprache zu herzlichen Dankesworten an Prof. Dr. Poppen, der für die Heidelberger Pfarrer und das evangeliſche Heidelberg nicht nur Univer⸗ ſitäts⸗ und Landeskirchen⸗Muſikdirektor ſei, ſondern Vermittler edelſter, heiligſter Kunſt. Den Reigen der Gratulanten ſchloß der Benediktinerpater Wall⸗ mann, der Wünſche der Abtei des Stifts Neuburg und des katholiſchen kirchenmuſikaliſchen Inſtituts in Karlsruhe überbrachte und auf die gleichen Ziele zer beiden Inſtitute hinwies. Kurt Drieſchs„Gebet aus dem 39. Pfſalm“ beſchloß die eindrucksvolle Feier. ik. Schluß der Vadiſchen Woche Muſik und Kunſt in der Landeshauptſtabt Einen der künſtleriſchen Höhepunkte während der Babiſchen Woche brachte das Konzert zeitge⸗ nöſſiſcher badiſcher Komponiſten, das die Hoch⸗ Hule für Muſik im kleinen Saal der Feſthalle veranſtaltete. Kräfte der Anſtalt übernahmen die Ausführung der Kammermuſikwerke: ſie waren urch die rückſichtsloſe moderne Inſtrumentaltechnik, die höchſtes Können vorausſetzt, voll in Anſpruch ge⸗ nommen. So gleich der Pianiſt G. Mantel durch Hermann Junkers Klaviervariationen: ihr ſchwe⸗ kes-moll laſtet auf der ganzen Stimmung des Wer⸗ kes, das— hier uraufgeführt— ein gehaltvolles Thema bis in die Tiefen ausſchöpft, gedanklich und pianiſtiſch ſchwierigſte Arbeit. In einem Kabinettſtück von drei delikaten Sätzen lernte man hier Guſtav Geierhaas kennen: fern von muſikaliſcher Metaphyſtk wirkt der begabte Komponiſt nie flach; in Szenen voll Beſchwingtheit und Pikanterie wie in der dunkleren Stimmung des Schlußſatzes ſpricht ſeine Art ſtark an. Was er an überraſchenden Effekten des Klangs und einpräg⸗ ſamer Inſtrumentalführung bot, brachten Pei⸗ ſcher, Panzer und Trautvetter zu glänzen⸗ der Interpretation. Wenig perſönlich präſenttierten ſich zwei Lieder⸗ komponiſten, W. Schlageter und A. Ehrhardt: zu ſtark fühlbar macht ſich ihre Anlehnung an leicht erkennbare Vorbilder. Aber die-cappella-Chöre von Franz Philipp,„Unſerer lieben Frau“ ge⸗ widmet, gaben dem Konzert letzte Weihe. Er, in⸗ timſter Kenner aller Geheimniſſe der Chormußik, vertraut mit den feinſten Klangwirkungen aller Stimmverbindungen, er weiß genau, was er einem guten Chor an techniſchen Schwierigkeiten zumuten darf— ſein Badiſcher Kammerchor gibt ihm dafür die Norm. Ohne Gefahr des Verſagens darf er mit dieſem zuverläſſigen Vokalinſtrument die herbſten Solo⸗ quinten an exponierteſten Textſtellen wagen, und er braucht ſeine religiöſe Wirkung nicht bei hypnotiſie⸗ render Myſtik zu holen— von ihr halten ſich ſeine frommſten Lieder, ſelbſt Novalistexte, fret. Im Er⸗ folg dieſer ſchön geſungenen-cappella-Chöre gipfelte der Abend, und vielleicht— die ganze Ba⸗ diſche Woche überhaupt, in der Künſtleriſches in ſublimer Vollendung nicht zu finden und zu erhoffen Wir Schließlich hatte der Bayreuther Bund zu einer Feier für Heinrich Vierordt geladen, und eine erfreulich große Gemeinde folgte dem Ruf in den Barockſaal der Hochſchule. Nach gemütvoller An⸗ ſprache des Dichters hörte man eine Anzahl Ver⸗ tonungen ſeiner Texte, ſehr ungleiche Arbeiten: un⸗ ſtreitig ſtanden obenan die Kompoſitionen von Julius Weisman n⸗Freiburg. Er ſelbſt am Flü⸗ gel, fand den reichen Beifall, den ihm ſeine Karls⸗ ruher Verehrer längſt zubringen Will man noch der Bildenden Kunſt geden⸗ ken, die während der Badiſchen Woche im Kunſt⸗ verein tagt, ſo läßt ſich Ueberragendes in dieſer Ausſtellung badiſcher Porträtiſten nicht feſt⸗ ſtellen. Wohl kamen alle, alle, aber was ſie brachten, heißt Durchſchnitt. Jemand hat den billigen Witz geprägt:„Karlsruher ſchauen dich an“.. Aber neben ſoviel Biederem und Harmloſem gibt es auch ein paar ganz verrückte Farbenkonglomerate an den Wänden, offenbare Verirrungen PZ. Nannheim Arbeiter-Radio-Bund Um der geiſtigen Not der perſönlich und materiell Bedrängten abzuhelfen, vor allen Dingen ihnen Ablenkung, Bildungsanregung und Erholung zu geben, hat der Arbeiter⸗Radio⸗Bund in Gemeinſchaft mit dem Reichs bund der Kriegs beſchädigten, Kriegshinterbliebenen und Kriegsteilnehmer, ferner dem Zen⸗ tralverband der Arbeitsin validen und Witwen eine gemeinnützige Arbeitsgemeinſchaft für„Soziale Radioh ilfe“ ins Leben gerufen. Dieſe ſtellt ſich die Aufgabe, Körperbehinderten, Minderbemittelten, Sozialrentnern und Erwerbs⸗ beſchränkten die Teilnahme am Rundfunk zu ermög⸗ lichen. Ebenſo ſollen Alters⸗ und Jugendheime, Krankenhäuſer, Beſſerungsanſtalten und ähnliche Einrichtungen mit Rundfunkempfangsanlagen ver⸗ ſorgt werden. Um nun dieſes ſoziale Hilfswerk auf eine breite Baſis zu ſtellen, insbeſondere aber um dieſen Gedanken zu vertiefen, veranſtaltete die Mannheimr Ortsgruppe des Arbeiter⸗Radio⸗Bundes im Kolpinghaus eine ſtark beſuchte Wohltätig⸗ keits⸗Veranſtaltung, in deren Mfttelpunkt die Feſtrede von Redakteur Ernſt Roth ſtand. Der Redner ſprach zunächſt über das Weſen des Rund⸗ funks, ſeine Aufgaben und Ziele unter beſonderer Berückſichtigung der Bedürfniſſe, die von der ſchaf⸗ fenden Bevölkerung an ihn geſtellt werden müſſen. Zum Schluſſe kam er auf den Sinn der Sozialen Radiohilfe zu ſprechen. Dieſe Rede, eine Be⸗ grüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden Carl Littig und ein Prolog, verfaßt und vorgetragen von Fritz Körner, wurden umrahmt von Schallplattendar⸗ bietungen. Den Beſchluß der Feier bildete die Auf⸗ führung des proletariſchen Tendenzſtückes„Welle 56“ von Fritz Körner.* Gartenbau⸗Ausſtellung Herrly, Eiterbach, 17. Franz Cottal, Neckarelz, 18. Richard Bengel, Neckarmühlbach, 19. Jakob Orth, Neckarau; 20. J. A. Schmitt, Rippenweiher, 21. M. Bitzel, Großſachſen, 22. K. Senk 2, Mörtelſtein. 23. L. Brenner, Breitenbronn, 24. Fritz Frey, Michelfeld, 25. Arnold, Neuenheim; in Aufgabe 3: 1. Obſtbau verein Buchen, 2. Obſtbau⸗ verein Heddesbach, 3. Sigmund, Neckarkatzenbach, 4. W. Himmelmann, Daudenzell, 5. Obſtabſatzgenoſſenſchaft Eppingen, 6. Obſtbauverein Schriesheim, 7. Obſtbauverein Rettigheim, 8. Obſtbauverein Hochhauſen, 9. Obſtbauverein Wieſenbach, 10. Obſtbauverein Baiertal, 11. Mattias Sauer, Hedesbach, 12. Schwarz, Meſſelhauſen, 18. Bezirksobſthau⸗ verein Schwarzbachtal, 14. Obſtabſatzgenoſſenſchaft Tauber⸗ gau; in Aufgabe 4: 1. M. Bitzel, Großſachſen, 2. Obſt⸗ bauverein Rauenberg(Gg. M. Schork), 3. Obſtbauverein Rauenberg(Fr. Bergmann), 4. Jakob Ding, Edingen; in Aufgabe 5: kein 1. Preis; in Aufgabe 6: 1. Pet. Körner, Wieſenbach, 2. Joſef Kanuf, Rettigheim, 3. Graf von Helm⸗ ſtatt, Hochhauſen, 4. Jakob Lindͤheimer, Wieſenbach, 5. Theodor Knapp, Obrigheim, 6. J. Goos, Baiertal, 7. Karl Holterbach Schlierſtadt, 8. Ludwig Wolkert, Commersdorf, 9. W. Ernſt. Obrigheim; in Aufgabe 7: Goos, Baiertal; in Aufgabe 8: 1. Von Löwenſteinſche Guts⸗ verwaltung, Langenzell, 2, Gutsverwaltung Neckar⸗ mühlbach; in Aufgabe 9: J. Goos, Baiertal; in Auf⸗ gabe 10: Franz Kottal, Neckarelz; in Aufgabe 11: kein erſter Preis; in Aufgabe 12: 1. Wilhelm Ruckels⸗ hauſen, Ladenburg, 2. Fabrikant Andre, Hesdesbach, 3. Walter, Weinheim; in Aufgabe 13: Von Löwen⸗ ſteinſche Guts verwaltung, Langenzell, 2. Nik. Müller, Heiligkreuz, 3. M. Kuhn, Edingen, 4. Bender, Rettigheim, 5. J. Goos, Baiertal, 6. Schwöbel, Hemsbach, 7. Obſtbauverein Ziegelhauſen; in Aufgabe 14: 1. Menges, Rothenberg, 2. Greulich, Rauenberg; in Auf⸗ gabe 15 und 16: keine erſten Preiſe; in Aufgabe 17: 6 Städt. Mädchenfortbildungsſchule Man n. e i m. Zweite Preiſe: In Aufgabe 1: 1. Gärtnerei Goos, Baiertal, 2. Gar⸗ tenbauverein Mannheim⸗Neckarau, 3. Bezirksobſtbauverein Ladenburg, 4. Stadtverwaltung Weinheim, 5. Imkerſchule Heidelberg; in Aufgabe 2: 1. A. Fehr, Unterſchefflenz, 2. Karl Weber 2, Hochhauſen a.., 3. Joſef Meixner, Krautheim, 4. H. Lenz, Unterſchwarzach, 5. E. Kiſtner, Unterſchwarzach, 6. Albin Mohr, Hochhauſen a.., 7. W. Stiefvater, Hochhauſen a.., 8. J. Schollenberger, Wünſch⸗ michelbach, 9. Gg. A. Sauer, Steinklingen, 10. Frank, Frankenhof⸗Sinsheim, 11. A. Helm, Neckarkatzenbach, 12. Fr. Wolfhord, Michelfeld, 18. R. Landes, Eichtersheim, 14. Bürgermeiſter Menges, Rothenberg, 15. Ernſt Keller, Unterſchefflenz, 16. Gräfl. Degenfeldſche⸗Schomberg⸗Ver⸗ waltung, 17. Engert, Unterſchwarzach, 18. J. Fath, Rippen⸗ weier, 19. Baumwart Schickler, Rohrbach, 20. H. Backfiſch 8, Mörtelſtein, 21. W. Römmele, Breitenbronn, 22. B. Sel⸗ zer, Michelfeld, 23. W. Schaiber, Schluchtern, 24. W. Engel⸗ Hardt, Reichartshauſen,. G. Liebig, Unterſchwarzach, 26. A. Jörder 5, Rippenweiher, 27. E. Chr. Schenk, Siegels⸗ bach, 28. Wilh. Bopp, Unterſchefflenz, 29. Chr. Schuhmacher, Hochhauſen, 30. O. Schmutz, Hochhauſen, 31. Gg. Brand, Unterſchwarzach, 32. Joh. Stahl, Unterſchwarzach, 38. Adolf Pfleger, Laudenbach, 34. Aug. Hüther, Mörtelſtein, 35. L. Seitz, Bötigheim, 36. E. Ritzhaupt, Sinsheim, 37. Wacker, Neckarau; in Aufgabe 3: 1. Guts verwaltung Neckarmühlbach, 2. Obſtbauverein Neudenau, 3. Be⸗ zirksobſtbauverein Adelsheim, 4. Obſtbauverein Neckar⸗ biſchofsheim, 5. Obſtbauverein Rauenberg, 6. Wilh. Merz, Aglaſterhauſen, 7. Obſtbauverein Gerichtſtetten, 8. Obſt⸗ bauverein Ballenberg, 9. J. Reinhard, Ziegelhauſen, 10. Obſtbauverein Waldmühlbach; in Aufgabe 4: 1. Michael Kuhn, Edingen, 2. Obſtbauverein Rettigheim, 3. J. M. Stier, Rauenberg, 4. Fr. Lädel, Rauenberg, 5. M. Maiſen⸗ helder, Hochhauſen, 6. Joſef Bender, Rauenberg, 7. Fr. Sauder, Rauenberg; in Aufgabe 3: Franz Kottal Neckarelz; in Aufgabe 7: B. Zeh, Ilvesheim; in Auf⸗ gabe 8: 1. B. Zeh, Ilvesheim, 2. Fr. Goos, Baiertal; in Aufgabe 9: keinen zweiten Preis; in Aufgabe 10: O b ſt⸗ bauverein Neckarbiſchofs heim; in Aufgabe 11: Fr. Goos, Baiertal; in Aufgabe 12: keinen zweiten Preis; in Aufgabe 13: 1. Oeſtringer, Rettigheim, 2. Fath, Oberflockenbach, 3. K. Horn, Obrigheim, 4. E. Menges, Rothenberg, 5. B. Zeh, Ilvesheim; 6. Kamuf, Rettigheim, 7. Adam Pfläſterer Weinheim; in Aufgabe 14: 1. Ludwig Rufer, Schriesheim, 2. L. Frank, Schries⸗ heim; in Aufgabe 15 und 16 keine zweiten Preiſe; in Aufgabe 17: 1. Wacker, Mannheim⸗Neckargu, 2. Wahl, Mannheim⸗Neckarau. Lobende Anerkennung: In Aufgabe 1: keine; in Aufgabe 2: 1. E. Bo pp, Unterſchefflenz, 2. Aug. Ehrly, Schwabhauſen, 3. L. Bopp 2, Unterſchefflenz, 4. E. Ernſt, Unterſchefflenz, 5. G. Egolf, Auerbach, 6. Gottf. Golm, Neunkirchen; in Aufgabe 3: 1. Ob ſtbau verein Schlierſtadt, 2. J. G. Schnei⸗ der, Hüffenhardt, 3. Obſtbauverein Gommersdorf, 4. Obſt⸗ bauverein Billigheim; in Aufgabe 4: keine; in Aufgabe 5: keine; in Aufgabe 6: Bewertung erfolgt nachträglich; in den Aufgaben 7 bis 11 keine; in Aufgabe 12: 1. Haus ⸗ frauen bund, Mannheim, 2. Fr. Goos, Baiertal, 8. Schloß Neuhaus, 4. Derr, Vilſchband, 5. Val. Wahl, Mannheim⸗Neckarau; in Aufgabe 13: 1. Hettmanns⸗ perger, Eberbach, 2. Wahl, Mannheim⸗Neckorau, 3. Obſt⸗ bauverein, Heddesbach, 4. Fr. Kottal, Neckarelz, 5. Ph. Al⸗ brecht, Weinheim, 6. Reinhard, Ziegelhauſen; Aufgaben 14, 15, 16 und 17: keine. Erwerbsloſe zahlen nur 10 Pfg. Eintritt Wie uns von der Leitung der Unterbadiſchen Obſt⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung mitgeteilt wird, erhalten Erwerbsloſe gegen Vorzeigen ihres Ausweiſes gegen Entrichtung von 10 Pfg. Zutritt zu der Ausſtellung. Werbewoche des Deutſchen Mandolinen⸗ u. Gitarrenſpieler⸗ Bundes Berlin Der Bund veranſtaltet in der Zeit vom 18.— 24. Oktober eine Werbewoche mit dem Beſtreben, die Oeffentlichkeit auf das Schaffen unſerer deut⸗ ſchen Mandolinenvereine aufmerkſam zu machen und gleichzeitig neue Muſikfreunde für die Volks⸗ muſtk zu gewinnen. Beſeelt von dem eiſernen Willen, die Volksmuſik zu fördern, haben ſich die Mando⸗ linenvereine durch intenſive Orcheſterarbeit im Laufe der letzten Jahre einen feſten und ſicheren Platz in der Muſikwelt geſchaffen. Oeffentliche Konzerte füh⸗ render Vereine, die Anteilnahme der Konzert⸗ beſucher, der Muſikkritiker und der Preſſe legen hiervon ein gutes Zeugnis ab. Beſonderes Verdienſt gebührt dem Rundfunk, der durch Aufnahme von Mandolinenkonzerten in ſein Programm die An⸗ erkennung und Förderung dieſer Volksmuſik am beſten und wirkſamſten beweiſt. Die Zuſammenfaſſung der Vereine iſt im Deut⸗ ſchen Mandolinen⸗ und Gitarrenſpieler⸗Bund er⸗ folgt. Iſt es doch der Initiative dieſes Bundes ge⸗ lungen, auf den Inſtrumentenbau entſprechend ein⸗ zuwirken und für Schaffung guter und moderner Zupfinſtrumente zu ſorgen und die Muſikliteratur, ganz bedeutend die Originalliteratur, zu erweitern. Die Zupfmuſik wird ſich als Volksmuſik nicht nur ſtets behaupten, ſondern immer feſteren Boden faſſen. Sie ſchafft dem Berufsmenſchen kulturelle Werte in unſerer heutigen, an Idealen ſo armen und ganz auf das Materielle eingeſtellten Zeit. Im Rahmen dieſer Werbewoche iſt das führende Orcheſter des Gaues Baden⸗Pfalz,„Man do⸗ linata Mannheim 1920“, unter der muſikali⸗ ſchen Leitung von Herrn Oskar Herrmann für ein Rundfunkkonzert am heutigen Montag von 21.55—22.45 Uhr verpflichtet. Die Uebertragung dieſes Konzertes erfolgt über Mühlacker und Frank⸗ furt. Anläßlich dieſer Werbewoche ſtellt auch die Mandolinata ihre auf Wettſtreiten und Konzerten erzielten Preiſe aus. Die Ausſtellung iſt bis Mittwoch bei der Firma Engelhorn& Sturm und von Donnerstag bis Sonntag, 25. Oktober bei der Firma Kander, Schwetzingerſtraße.* Hochbetrieb auf der Frieſenheimer Inſel 5 Wie ſchon kurz berichtet, nahmen am geſtrigen Sonntag 70 Perſonen die Gelegenheit wahr, um mit dem Waſſerflugzeug„Globetrotter“ ſich ihre Vaterſtadt von oben anzuſehen. Damit durfte der Rheinflugdienſt 150 Paſſagiere während ſeiner bisherigen Mannheimer Tätigkeit buchen. Um dem Andrang gerecht zu werden, mußten die Flüge bis in die anbrechende Nacht hinein ausgedehnt werden. Nach ſechs Uhr noch, alſo zu einer Zeit, als es ſchon ſehr dunkel war, zog das Flugzeug zum letzten Male ſeine Kreiſe über der Stadt. Außerordentlicher ſtarker Beſuch herrſchte in und vor der Dehusſchen Wirtſchaft. Die Räume erwieſen ſich als viel zu klein, um alle die ſtär⸗ kungsbedürftigen Mannheimer aufzunehmen, die hauptſächlich wegen des Flugzeuges nach der Frieſen⸗ heimer Inſel gekommen waren. Mit Intereſſe wur⸗ den jeweils die Starts und die Landungen der Flugmaſchine verfolgt. Manchen aufmerkſamen Zu⸗ ſchauer hielt nur die Ebbe ſeines Geldbeutels von einem Fluge zurück. Wie aus Geſprächen zu entnehmen war, lernten ſehr viele Mannheimer bei dieſer Gelegenheit zum erſten Mal die Frieſenheimer Inſel kennen. Wenn ſich alle im nächſten Sommer wieder an ihren Herbſtbeſuch auf der Inſel erinnern, dann wird der Beſuch ſicherlich ſtärker werden, als er es in den letzten Jahren geweſen iſt. Gehört doch die Frieſen⸗ heimer Inſel mit zu den Mannheimer Ausflugs- zielen, die von der Bevölkerung etwas ſtiefmütter⸗ lich behandelt werden, die aber dieſe Zurückſetzung keinesfalls verdienen. Bei der Inſel iſt es tatſächlich ſo, daß immer ein Waſſerflugzeug kommen muß, um das Intereſſe der Mannheimer auf ſich zu lenken. * * Die geſtohlenen Bilder wieder in der Gemälbe⸗ galerie. Die Bilder, die vor zehn Tagen aus der Gemäldegalerie im Schloß geſtohlen wurden, ſind wieder in die Beſtände der Galerie einge⸗ reiht worden. Die Gemäldegalerie, auf deren Ein⸗ gang gegenüber der Reithalle hier nochmals ausdrück⸗ lich hingewieſen ſei, iſt nach wie vor während der Wintermonate Sonntags und Mittwochs von 11 bis 1 und 2 bis 4 Uhr allgemein unentgehtbich zu⸗ gänglich. * Todesfall. Sonntag früh iſt Frau Karoline Fahlbuſch Witwe, Inhaberin des bekannten Pa⸗ pier⸗ und Büroeinrichtungsgeſchäftes Valentin Fahlbuſch im Rathaus, aus dem Leben geſchieden. Die Heimgegangene übernahm mit ihrem vor fünf Jahren verſtorbenen Gatten das Geſchäft im Jahre 1896 von der erſten Mannheimer Geſchäftsbücher⸗ fabrik A. Löwenhaupt Söhne, nachdem Beide 18 Jahre lang in Paris eine Papierwarenfabrik be⸗ trieben hatten. Kurz vor ſeinem Tode beſtellte Herr Valentin Fahlbuſch ſeine beiden Töchter Maria und Herma, die ſchon zu Lebzeiten des Vaters tatkräf⸗ tig im Geſchäft tätig waren, zu Prokuriſtinnen. 122 18 führen das Geſchäft im Sinne der Eltern weiter. * Schwer mißhandelt. In vergangener Nacht wurde auf der Straße zwiſchen S 2 und 8 3 ein lediger, 26 Jahre alter Schriftſetzer von einem bis jetzt noch unbekannten Täter derart körperlich mißhandelt, daß er eine Gehirnerſchütte⸗ rung erlitt. Der Verletzte fand Aufnahme im Krankenhaus, * Wegen Ruheſtörung wurden in den beiden letzten Nächten 25 Perſonen angezeigt. f * Rauchwarendiebſtahl. In der Nacht zum 10. Or⸗ tober wurden in Neckarau aus einem Verkaufshäus⸗ chen 600 Zigaretten verſchiedener Marken, 9 Büchel⸗ chen Zigarettenpapier, Marke Job, 4 Päckchen Rauch⸗ tabak, Marke Blau⸗blau, Hausmacht, Varisnal und Golo und 2 Päckchen Burgerſtumpen entwendet. Hier fängt's an. beuge vor— gurgle trocken ai Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgab 4. Seite/ Nummer 484 Ni 1 i 185 Viermal Kerwe in Mannheim-Oſt Feubenheim Seckenheim— Friedrichsfeld— Rheinau Vier an der öſtlichen Peripherie von Mannheim gelegene Vororte konnten geſtern ihre traditionelle Kerwe begehen: Feuden heim, Secken heim, Friedrichsfeld und Rheinau. Mit der Nachkerwe am heutigen Montag finden die dies⸗ jährigen Kerwefeſte ihren Abſchluß, nachdem die übrigen Vororte bereits in den letzten Wochen ihrer Feſtespflicht nachgekommen waren. An erſter Stelle muß unbedingt wieder Feuden heim genannt werden, deſſen Kerwe immer noch eine ſtarke An⸗ ziehungskraft ausübt. Die Straßenbahn hatte einen verſtärkten Betrieb auf der Feuden⸗ heimer Linte eingerichtet. Auch geſtern ſtellten die Mannheimer wieder einen Hauptteil der Kerwebeſucher. Wer das Fahr⸗ geld ſparen wollte, wanderte auf Schuſters Rappen die Allee hinaus oder wie in früheren Zeiten, als das Fehlen einer guten Fahrverbindung dies eher rechtfertigte, am Neckar entlang. Reger Betrieb herrſchte auf dem Kerweplatz hinter der Schule. Sowohl in den Mittags⸗ wie auch in den Abend⸗ ſtunden wurde an den Schießſtänden fleißig geknallt. Die übrigen Budenbeſitzer konnten ſich auch nicht über mangelnden Zuſpruch beklagen. Schiffſchaukel, Schnellhahn und Kinderkaruſſell waren die einzigen größeren Vergnügungsgelegenheiten. Der ortsun⸗ kundige Beſucher war beim Aufſuchen des Platzes be⸗ ſonders in den Abendſtunden wieder auf ſein Gehör angewieſen, ſofern er nicht den Menſchenſtrom als Wegweiſer benützen konnte. Sehr zu wünſchen wäre auch eine beſſere Beleuchtung der Zu⸗ gangsſtraßen, denn es iſt nicht leicht, den an ſich ſehr günſtig gelegenen Platz hinter der Schule zu finden. Sofern der Kerwebetrieb ſich nicht im Familien⸗ kreis abwickelt— wovon der Außenſtehende recht we⸗ nig merkt— findet er ſeine Konzentration in den öffentlichen Lokalen. Die Gaſthäuſer waren in den geſtrigen Abendſtunden durchweg überfüllt. Während die älteren Semeſter es ſich in den Wirtsſtuben ſich hinter ihren Schoppengläſern gemütlich machten, zog die Jugend die Tanzſäle vor. Ueberall wurde fleißig das Tanzbein geſchwungen, wie es ſich für ein Kerwe⸗ ſeſt gehört. Anzuerkennen iſt, daß von mechaniſcher Muſik— ſoweit wir feſtſtellen konnten— nirgends Gebrauch gemacht wurde. Zahlreiche Muſtker fanden durch die Kerwe wieder einen dankbar angenomme⸗ nen Verdienſt. Wenn wir den Ausſagen eines Mu⸗ ſikers Glauben ſchenken dürfen, ſo ſind gegen Abend noch einige Muſiker aus der Stadt angefordert wor⸗ den, um den an einigen Stellen unerwartet einſetzen⸗ den verſtärkten Betrieb Rechnung zu tragen. Allein in dieſer Hinſicht darf man mit Genugtuung auf den Erfolg der diesjährigen Kerwe zurückblicken. An zweiter Stelle kommt Seckenheim, auf deſſen Kerweplatz es erheblich ruhiger zuging. Eine kleine Schiffsſchaukel und ein Karuſſell waren die Hauptanziehungspunkte neben die verſchiedenen kleineren Buden. Seckenheims Kerwebetrieb wickelte ſich in der Hauptſache in den Wirtſchaften ab, die durchweg gut beſetzt waren. Den Treffpunkt der vornehmen Welt bildete ſelbſtverſtändlich das Seckenheimer Schlößchen, in deſſen modernen Saal es ſehr ſchwer war, einen Platz zu finden. Mit der Straßenbahn waren verhältnismäßig wenig Mann⸗ heimer in den Vorort gefahren, deſſen Bewohner, erſt zum zweiten Mal ſeit der Eingemeindung ihre Kerwe als„Mannemer“ feierten. Lediglich die durchfahrenden Automobiliſten brachten durch einen Zwiſchenaufenthalt den gerne geſehenen Zuſtrom von außen. Noch ruhiger ging es in Rheinau zu. Der ſchon mehr großſtädtiſche Charakter des Vor⸗ ortes ließ keine rechte Kerweſtimmung aufkommen, obgleich der Betrieb in den Lokalen keineswegs als gering bezeichnet werden konnte. Auf dem Kerwe⸗ platz ſelbſt, auf dem eine Schiſfſchaukel, ein Wellen⸗ karuſſell und eine Kinder⸗Radbahn Aufſtellung ge⸗ funden hatten, gab es keine Drängelei. So bliebe jetzt noch über Friedrichsfeld zu berichten, das eine ſehr ruhige Kerwe beging. Bei einem Rundgang durch die Straßen merkte man kaum etwas von dem Feſt. In den Sälen der Wirtſchaf⸗ ten wurde getanzt. In den Gaſtſtuben ſaß man ge⸗ mütlich beiſammen. Das war ſchließlich alles, denn auf dem Kerweplatz ging es direkt armſelig zu. Hinter dem Rathaus war ein einziges Kinderkaruſ⸗ ſel aufgeſchlagen worden, das aber wegen mangeln⸗ der Benützung oft lange Zeit ſtill liegen mußte. Einzelne Händler packten bereits nach ſieben Uhr ihre Sachen zuſammen, da ſich ein längeres Herum⸗ ſtehen wirklich nicht lohnte. Etwas mehr Betrieb Herrſchte auf der Schiffſchaukel, die abſeits vom all⸗ gemeinen Platz Aufſtellung gefunden hatte. Die Mannheimer zeigten für die Friedrichsfelder Kerwe überhaupt kein Intereſſe, während der Zuſtrom aus den umliegenden Dörfern und aus Heidelberg auch nicht beſonders ſtark geweſen iſt. Von der Nach⸗ kerwe am heutigen Montag verſpricht man ſich eben⸗ falls nicht viel, obgleich erfahrungsgemäß gerade am zweiten Tag viele Städter am Kerweſchlorum teil⸗ nehmen. Die Stimmung war überall gehoben, aber durchaus den Zeitverhältniſſen angepaßt. 05 ** * Schneegänſe ziehen über die Stadt. Am Frei⸗ tag nachmittag überflog eine große Schar Schneegänſe, etwa 300 Stück in 600 Meter Höhe den Norden unſerer Stadt. Die Vögel bilde⸗ ten vier Figuren. Die Flugrichtung ging von Nord⸗ Nordoſt nach Süd⸗Südweſt. Wenn Schneegänſe gezogen kommen, iſt es für den Landwirt eilig, die Früchte einzuheimſen, denn die Kälte folgt raſch Hinterdrein. * Reparaturwerkſtätte geplündert. In der Nacht zum 17. Oktober verſchwanden aus einer Reparatur⸗ Werkſtätte in der Waldhofſtraße 6 Fahrradmäntel, 10 Fahrradſchläuche(Imp.) 4 weftere Fahrradſchläuche, 5 Dynamos, 8 Paar Pedale, 3 Fahrradſättel(Loh⸗ mann], 1 Autofettſpritze. 2 Boſchzündkerzen, 10 Meter Zugkabel, 10 Taſchenlampenbatterien, 28 Taſchenlampenbirnen(Osram) und ein Dolchmeſſer (Aufſchrift Schäfer Paul, Karlsruhe). Das Fest der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Dienstag Herr Heinrich Theobald, Flaſchenbierhand⸗ . Kleinfeldſtraße 24, mit ſeiner Gattin Barbara geb. Hauck. * Herbſt⸗Wanderverſammiung des Kreisverbandes pfälziſcher Obſtbauvereine * Lauterecken, 19. Okt. cher Obſtbauvereine hielt urnerheim ſeine diesjährige ab, die in Vertretung vom zweiten 2 Obervermeſſungsrat Lin d⸗ ner ⸗Kirchhei anden, geleitet wurde. Es nahmen teil außer Ve ern des Bezirksamtes, Bürger⸗ meiſteramtes, der Kreisbauernkammer, des Landwirt⸗ ſchaftlichen Kreis der Reichsbahndirektion Ludwigshafen und d lziſchen Bienenzuchtver⸗ eins, der Landwi dezernent der Kreisregie⸗ rung der Pfalz, Oberregierungsrat Heintz, Direktor Menger⸗Nürnberg vom Bayeriſchen Landesver⸗ band und der Kreisſachverſtändige der Pfalz. Die zahlreich beſuchte Verſammlung wurde durch Herrn Lindner eröffnet und mit einer kurzen Anſprache des Regterungs treters eingeleitet, der die Grſtße des Regierungspräſtdenten übermittelte und ſeine Freude betonte, daß man die Wanderver⸗ ſammlung diesmal in die Nordpfalzecke verlegt habe, wo der Obſtbau einen gedeihlichen Auſſchwung nehme. Nach verſchiedenen weiteren Begrüßungen ergriff zum Hauptthema der Kreisſachverſtändige, Landwirt⸗ ſchaftsrat Stutzmann ⸗Speyer das Wort über hier im Herbſtwanderverſamml Fragen des Obſtsbſatzes und der Obſtverwertung. Er gab der Verſammlung außerordentlich wertvolle Anregungen, wie bei planmäßiger Erzeugung auch die Möglichkeiten des Abſatzes und der Verwertung des Obſtes geſichert werden können. Als lehrreiches Beiſpiel brachte der Redner das ſehr ſegensreiche Obſtfahr 1931 in Anwendung, das die Erzeuger vor die brennende Frage geſtellt habe, wie die ſehr reichlich ausgefallene Ernte abgeſetzt und verwertet werden könne. Nach den bisherigen Erfahrungen ſei drin⸗ gend notwendig, der mängelfreien Produktion größtes Augenmerk zuzuwenden. In der Pfalz wo man ſich hauptſächlich auf den Erwerbsobſtbau verlegt habe, müſſe neben der Vorbildung der Pflanzer vor allem ſchon vorzeitig eine planmäßige Abſatzmöglichkeit geſchaffen werden. Die weſentlichſte Bedeutung komme dabei dem or⸗ gantſatoriſchen Zuſammenſchluß aller Pflanzer in Ab⸗ ſatzgemeinſchaften zu, denen die Aufgabe obliege, eine zielbewußte Erntevorſchau anzuſtreben. Eine erfolgreiche Verwertung ſei grund⸗ ſätzlich in der Einheitlichkeit der Qualität der Ware bedingt, die, in ausreichender Menge auf den Markt zu bringen, die Pflanzer aber auch reſtlos zur A b⸗ lieferungsypflicht zwingen. Am wichtigſten müßte ſich der Obſtabſatz nach dem Bedarf der Ver⸗ braucherſchaft richten und ſich mit der Anlieferung ſo „ daß künftighin nicht mehr allein der del, ſondern auch der Erzeuger den Nutzen habe. De rentabelſte Abſatz biete ſich bei der Friſch⸗, verwertung dess Obſtes und bei ſeiner Aufarbeitung in Dauerprodukte. Die Friſchverwertung habe aber Vorzug, weil für die Aufarbeitung das Kapital für entſprechende Einrichtungen fehle und heute die 5 ſerveninduſtrie aus Abſatzmangel nicht mehr ſo aufnahmefähig ſei. Insbeſondere müſſe die Erzeugung des Taſelobſtes angeſtrebt werden, weil hierbei eine lagerungsfähige Ware gewonnen werde, die die Anlieferung nach dem Marktbedarf beſſer regeln läßt. Um ſolche Ware in entſprechender Menge zu erzielen, ſei es von größter Bedeutung, der Pflege von halbſtämmigen Kulturen und noch beſſer von Buſchbäumen das Hauptaugen⸗ merk zuzuwenden. Für ſolche Qualitätsernten müſſe vor allem ein total einwandfreies Materkal von aner⸗ kannter Abſtammung zur Verwendung kommen. Hand in Hand müſſe damit eine ſachgemäße Sortie⸗ rung gemeinſam angelieferter Ware von beſtimmten itralſtellen aus erfolgen. Bisher habe der die Marktgef e in Rückſicht auf die gutes Winterobſt dem Markte können und auf dieſe Weiſe den wirtſchaftlichen Schä⸗ digungen des pfälziſchen Erwerbsobſtbaues vorzu⸗ beugen. Direktor Menger vom Bayeriſchen Landesver⸗ band verbreitete ſich anſchließend über die wichtigſten Belange des bayeriſchen und pfälziſchen Obſtbaues. Er betonte, daß man ſich im letzten Jahre hauptſäch⸗ lich auf die Droſſelung der überflüſſigen Ein⸗ fuhr verlegt habe, daß aber dieſe Beſtrebungen durchkreuzt wurden, weil ſich das Ausland bereit er⸗ klärte, das Obſt nicht mehr in Deytſen, ſondern in Reichsmark einzuführen. Es ſei ſomit wiederum der Mißſtand eingetreten, daß in der diesjährigen Ernte⸗ zeit täglich wieder je 200 Waggons Pfirſiche und Weintrauben nach Deutſchland einge⸗ führt wurden und dadurch gerade die Sommerbirnen nicht mehr abzuſetzen waren. Dabei habe es bedauer⸗ licherweiſe im weſentlichen an der Einſicht der deut⸗ ſchen Verbraucherſchaft gefehlt, die ſchlechte Auslands⸗ waren gegenüber guter Inlandsware noch bevorzuge. Dem Vortrag ſchloß ſich eine rege Ausſprache an. Die Frühjahrshauptrerſammlung wird der Kreisverband in Homburg(Saar) abhalten. Ein Bürgermeifter wegen Brandſtiftung verurkeilt :: Kaiſerslautern, 19. Okt. Am vierten und letzten Verhandlungstag des Schwurgerichts hatte ſich der Steinbruchbeſitzer und 2. Bürgermeiſter von Bedesbach, Ernſt Kaiſer, wegen Brandſtiftung, Verſicherungsbetrugs und eines weiteren Vergehens des Betrugs zu verant⸗ worten. Der Angeklagte iſt verdächtig, in zwei Zim⸗ mern ſeines neuen Wohnhauſes in Bedesbach an mindeſtens drei Stellen Brandherde gelegt zu haben, wobei der größte Teil des Stockwerks und ber Treppenaufgang teilweiſe ein Raub der Flammen wurden. Sowohl das Haus als auch die Möbel waren gegen Feuer verſichert. Bei der Schadenfeſtſetzung gab Kaiſer am 4. Juli eine größere Anzahl Wäſche⸗ ſtücke, eine goldene Uhr, eine Bettlade und einen Feldſtecher und andere Gegenſtände im Werte von mehreren hundert Mark als verbrannt an, wodurch er ſich eine größere Verſicherungsſumme verſchaffen wollte. Dieſe Gegenſtände konnten aber ſpäter durch die Gendarmereie aufgefunden werden; ſie waren in einer Lade verſteckt worden. Die Schalterkaſſe beraubt * Menzingen(Amt Bruchſal), 18. Okt. Ein an⸗ ſcheinend mit den örtlichen Verhältniſſen Vertrauter unternahm abends einen Einbruch in das Sta⸗ tionsgebäude und leerte die Schalterkaſſe mit rund 20 Mark. In der Wohnung im 2. Stock ver⸗ ſuchte er auch die Handkaſſe zu erbrechen, wurde aber überraſcht und entkam unerkannt. Tödlicher Sturz * Bruchſal, 18. Okt. Auf noch unerklärliche Weiſe iſt der 24jährige Elektrotechniker Anton Bachmann in der elterlichen Wohnung vom Gang des zweiten Stockwerkes über die Brüſtung in den Hof ge⸗ ſt ür zt. Er erlitt einen Schädelbruch, der bald darauf den Tod zur Folge hatte. Vereinigung von Gymnaſium und Oberrealſchule in Baden⸗Baden * Baben⸗Baben, 18. Okt. Einer Anregung des Staatsminiſteriums folgend, hat der Stadtrat Baden⸗ Baden beſchloſſen, Gymnaſium und Oberrealſchule zu einer Anſtalt zu vereinen. Vermutlich wird ein neuer Schultyp, das Realgymnaſium eingerichtet werden. * C Brühl, 19. Okt. In einer der letzten Nächte wurde zwiſchen Brühl und der Kollerinſel eine Hütte aufgebrochen. Die Diebe ſtahlen die dort aufbewahrten Fiſchereigeräte im Werte von etwa 100 Reichsmark. U Weinheim, 17. Okt. Zu Ehren des Verfaſſers des Deutſchlandliedes, des Dichters Hoffmann von Fallersleben, der im Jahre 1843 mit ſeinen Freun⸗ den Hecker, Freiherr von Itzſtein und Soiron von Mannheim nach Weinheim herübergekommen war und in einer Gartenwirtſchaft im Müllheimer Tal geweilt hatte, wurde geſtern nachmittag durch den Gemeinnützigen Verein Weinheim vor dem Hauſe gegenüber der Gartenwirtſchaft„zur Burg Windeck“ eine aus Kunſtſtein gefertigte Denktafel enthüllt. Kreisrat Karl Zinkgräf würdigte in einer An⸗ ſprache die einſtigen Verhältniſſe beim Beſuche Hoffmann von Fallerslebens in Weinheim. Der Angeklagte beſtritt, irgendwie mit einer Brand⸗ ſtiftung etwas zu tui gehabt zu haben und will in der Brandnacht in Landau geweſen ſein. Tatſächlich wurde er auch von Zeugen geſehen, als er zur Bahn ging. Von Landau fuhr der Angeklagte nach Kaiſerslau⸗ tern, wo er ſich zwei Tage aufhielt. Der Sachverſtändige erklärte, daß Kaiſer in der Nacht der Abreiſe alle Vorbereitungen zu einem Brand getroffen habe, der nach ſieben Stunden nach ſeiner Abreiſe ausbrechen mußte. Er ſchilderte die Vorbereitungen der Tat, ſo wie ſie die Sachverſtän⸗ digen beurteilen. Danach hatte Kaiſer eine Kerze in einen Teller geſtellt, den er mit Benzin ge⸗ füllt hatte. Außerdem hatte er in dem Zimmer Stroh und andere leicht brennbare Stoffe verſtaut. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten auf Grund der Beweisaufnahme für überführt und be⸗ antragte gegen ihn eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten. Das Gericht ging über dieſen Antrag noch hinaus und ſprach eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren einem Monat aus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden Kaiſer auf fünf Jahre aberkannt. Aus der Pfalz Meſſerſtecherei * Ludwigshafen, 19. Okt. In der Nacht auf Sonn⸗ tag zwiſchen zwölf und ein Uhr gerieten in der Gel⸗ lertſtraße mehrere Burſchen in Streit, der zu Tät⸗ lichkeiten führte. Dabei erhielten zwei oer Burſchen erhebliche Meſſerſtiche und mußten mit dem Rettungs⸗ wagen in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht wer⸗ den. Lebensgefahr beſteht nicht. Betrunken auf dem Motorrad * Ludwigshafen, 19. Okt. In der Nacht auf Mon⸗ tag gegen 12 Uhr rannte ein Motorradfahrer, der durch die Kaiſer⸗Allee in Richtung Stadt fuhr, auf einen in gleicher Richtung fahrenden Radfahrer von hinten auf, wodurch beide Fahrer von ihren Rä⸗ dern ſtürzten. Hierbei wurde der Motorradfahrer, der betrunken war, an der rechten Hand verletzt. 25 Enten totgebiſſen * Zweibrücken, 18. Okt. In den Entenſtall des Gutsbeſitzers Schmahl von Heielbinger⸗Hof dran⸗ gen nachts Hunde ein und richteten unter dem Ge⸗ flügel eine arge Vernichtung an. 25 wertvolle Enten waren am Morgen totgebiſſen, fünf weitere mußten notgeſchlachtet werden. * * Homburg(Saar), 17. Okt. Die Frankfurter Kriminalpolizei konnte in dem Schmied Auguſt Wilhelm Albert Schmidt, geboren am 9. Januar 1871 zu Pallnow, einen geriſſenen Hochſtapler und Heiratsſchwindler faſſen, der vor kurzem auch im Saargebiet tätig war. Der Schwindler gab ſich als vermögender Fabrikbeſitzer aus und täuſchte vor, im Beſitze rentabler oſtpreußiſchek Güter zu ſein. Er nannte ſich mitunter Werner von Walden⸗ fels. Seine Glaubwürdigkeit bekräftigte er mit ge⸗ fälſchten Pachtverträgen. Durch Inſerate gelang es ihm, Verbindungen mit Mädchen aufzunehmen. Er ließ ſich Gelder anvertrauen und nützte ſeine Opfer ſchändlich aus, um dann heimlich zu ver⸗ ſchwinden. Auch durch betrügeriſche Vermittlung von Grundſtücken ſoll P. zahlreiche Opfer in Mit⸗ leidenſchaft gezogen haben. i * Was hören wir? Dienstag, den 20. Oktober 1931: 5: Langenberg: Morgenkonzert guf Schallplatten. 20: Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. : Südfunk: nkonzert. 5: Frankfurt ttenkonzert. : München: Unter ngskonzert. Sübfunk: Aus b en Opern. Schallplatten. Langenberg: Mitte ö Heilsber Unterhaltungsmuſik. München: Stunde der Hausfrau. : Heilsberg: Orch : Südfunk: Fra : Langenberg: 5 Rünchen: 17.0 idfunk: Nach a 5 18.25: Heilsberg: Collegium muſicum Inſtrumentale. Haydn, Sch art. 18.40: rum Wandern die Menſchen. Vortrag, 18.40: Wien: Kran ten des Obſtes im Winterlager. 19.05: 1 Freiburg: Gaſton Heymann ſpricht über„Frankreich im Urteil der Franzoſen“. 19.30: Langenberg: Karl Zimmermann: Junge Erwerbs⸗ loſe berichten. 19.35: 19.40: konzert. nzert. Sch ie Zauberflöte“. Oper von Mozart, Wien: glieder, geſungen von Käthe Grundmann und Käthe Welzels : Frankfurt: Unterhaltungskonzert. : Heilsberg: Aus Leipzig:„Die Viſionen des Tilmon Riemenſchneider“. Funkdichtung. : Langen 3: Ouvertüren und Suiten. : Frankfurt:„Der Flieger“. Dramatiſche Studie von Hermann Roßmann. : Wien: Erſtes Novitätenkonzert. 5: Frankfurt: Komponiſtenſtunde Rudi Stefon. : Wien: Abend konzert. : München: Nachtkonzert. Aus dem Ausland: : Beromünſter: Konzert. : Rom⸗Neapel: Soliſtenkonzert. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. : Prag: Deutſche Sendung. raßburg: Inſtrumentalkonzert. : Beromünſter:„Der Vagabund und die Prinzeſſin“, Ein Opernſpiel. : Sottens: Orcheſter⸗ und Soliſtenkonzert. : Mailand: Sinfoniekonzert. : Rom⸗Neapel: Orcheſterkonzert. : Beromünſter: Schweizeriſche volkstümliche Stunde. : Straßburg: Lalo⸗Feſtkonzert. Volksbräuche, Eine Wir hörten Mary Wigman Die berühmte Tänzerin Mary Wigman, die ein halbes Jahr hindurch mit ſehr großem Erfolge in Amerika gaſtterte und demnächſt wieder eine Reiſe nach den Ver⸗ einigten Staaten antritt, ſprach im Mitteldeutſchen Rund⸗ funk über den Widerklang, den ihre Kunſt bei dem ur⸗ teilsfähigen Teil des amerikaniſchen Publikums gefunden hat. Nicht nur in künſtleriſch⸗äſthetiſcher, ſondern auch in erzieheriſcher und allgemein menſchlicher Beziehung löſte die von Mary Wigman repräſentierte deutſche Tanzkunst eine Reaktion hauptſächlich bei der amerikaniſchen Jugend aus. Die Künſtlerin belegte ihre ohne jede Ueberheblich keit gemachten Ausführungen durch Vorleſung von Brie⸗ fen ihrer amerikaniſchen Verehrer, von denen ſich keiner bei billigen Lobreden aufhielt, ſondern jeder etwas zur Sache ſelbſt zu ſagen hatte. Walter Flex⸗Gedenkſtunde Eine Gedeukſtunde widmete der Südweſtdeutſche Rund⸗ funk dem Dichter Walter Flex. Prof. Dr. Alexander Pach e ſprach über„Walter Flex, der Mann und das Werk“ wobei er hervorhob, daß dieſer im Weltkrieg gefallene Dich⸗ ter die Liebe des deutſchen Volkes und beſonders der deut⸗ ſchen Jugend verdient. Von dem weſens⸗ und ſchickſals⸗ verwandten Dreigeſtirn Gorch Fock, Hermann Löns und Walter Flex leuchtet Flex in hellſtem Glanz. Weil er ſein Werk epigonenhaft begonnen hatte, konnte es auch beſtehen. In ihm fügte ſich der Krieg als Folgerichtigkeit in ſeine nationale Weltanſchauung eln. Allerdings kann man viele ſeiner Gedichte nur richtig würdigen, wenn man ſich in die Auguſtſtimmung des Jahres 1914 zurückverſetzt. Proben aus den Werken des Dichters waren geſchickt in den Vortrag, der mit der Vorleſung eines Briefes an die Eltern ſeines ge⸗ fallenen Freundes ſchloß, eingeflochten. * Zurruhegeſetzt auf Antrag wurde Juſtizſekretär Friedrich Rieg beim Notariat Gengenbach bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. Vorausſage fü Fortdauer bes heiteren und trockenen Herbſtwetters, am Tage milder bei ſchwacher Luftbewegung, in Niederungen Morgennebel. Wotter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittag I— 2 Wind Ser Luft.. 155 druck 8 in M En 151.— 569 770,9 1207710 218 77.1 71207720 7⁰¹¹— 7800— 422 771.0 127505418 Wetter Geſtrige Höchſt⸗ wärme Höchſte Temp nachts mich. Stärke Wertheim Königsſtuhl Karlsruhe Bad ⸗Bad Villingen Bad Dürrd. St. Blaſien Badenweil. Feldbg. Hof — — leicht helter leicht balbbedeck leicht wolkig leicht Nebel leicht Nebel leicht wolk 4a leicht e —— wolkig f * co to A .1 2 O Ein Hochdruckgebiet liegt noch über Weſt⸗ und Mitteleuropa. Seine Luftmaſſen ſind jedoch in ſtän⸗ kerem Zuſammenſinken begriffen, ſo daß vor allem in höheren Lagen des Gebirges die Temperaturen ſteigen werden(Temperaturumkehr). In Niederun⸗ gen werden vorausſichtlich Morgennebel auftreten. Mannheim Jagſtfeld. Heilbronn lochingen. Baſ el Schuſterinſel Kehl Maxau Mannheim. Caub Chefredakteur: Kut Fiſchen Verantwortlich für nolittt H. A. Meiner Feuneton, Dr. S%% Kapſer Rommung politik u. Lokales“ ichard Schönſelder 9910 u. Vermiſchte Willy Müller- Handelstefl. Kurt Ehmer 99 0 5 und alles übrige Franz Klrcher— Anzeigen und geſchäftliche 1 teilungen Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausg g Drucker und Verleger: Drugerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer geit . G. m. b.., Mannheim. fd 1,—6 a Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nut Rückporto ine ein ika Ver⸗ und⸗ ur⸗ nden 9 in löſte unſt gend lich⸗ drie⸗ iner zur und⸗ nder erk“, Dich⸗ deut⸗ ſals⸗ und ſein ehen. ſeine viele n die aus „ der 3 ge⸗ etär zut Mlt⸗ geber, eitung ur bel f. 4 Punktgle Abend A US A„ Handball der Turner Ergebniſſe der Badiſchen Meiſterklaſſe in Gruppe I merkt man auch in den übrigen en Gruppen, daß die Vorrunden dem Ende zu lle Mannſchaften machen erhöhte Anſtrengungen m kommen. Auss den übrigen Gruppen Druppe II endete das Lokaltreffen in Wein⸗ ſten des Kreis ers und Tabellenführers h einem ſpannenden und ſchönen Spiel. hatte die Tg. Ziegelhauſen zu Gaſt, welche elkraft der Pl annſchaft nicht anzukämpfen mmt nach torreichem 0 jetzt punktloſen Jahn Nußloch i Heidelberg. Die Gruppe III ſah die itze liegenden Vereine im Spiel. her Mannſchaften, der Turnerbund auf tze, der Turnverein auf dem des Gegners ſetzten her Weiſe durch und verwieſen TV Brötzingen, ſo TV Ettlingen auf die nächſten Plätze. Die Tode Pforzheim mußte eine abermalige Niederlage ein⸗ ſtecken und dürfte vom letzten Platz nicht mehr wegkommen. Die Gruppe IV ſieht einen knappen Sieg von Polizei Karlsruhe über den nach der angenehmen Seite über⸗ raſchendnen Tbd. Gaggenau, während MTW Karlsruhe eine weitere Niederlage durch Tade Offenburg einſtecken mußte. In der Gruppe V tat ſich der Tabellenführer Lahr an ſeinem Gegner Schutterwald äußerſt ſchwer. Es reichte dennoch zu einem knappen Siege. Sulz dagegen fertigte Meißenheim ziemlich hoch ab und kommt auf den 2. Platz. Die ſonntäglichen Ergebniſſe ſind: Gruppe J: Tgoe Ketſch Tgde Heidelberg:2, TV 46 Mannheim— Ty. Hockenheim 515. Gruppe II: To, Rot— Tgde Ziegelhauſen:1, 62 Weinheim— Jahn Weinheim:1, Jahn Nußloch— Polizei Heidelberg 714; Gruppe III: Töd Durlach— TV Brbtzin⸗ gen 14:2; TV Ettlingen— TV Durlach 19; TV. Bruch⸗ ſal— Tgoͤe Pforzheim 11:3; Gruppe IV Tgde Offenburg— Mi Karlsruhe:2, Polizei Karlsruhe— Tbb. Hagge⸗ nau:5, Gruppe V: TV Solz— TV Meißenheim 98, TW Schutterwald— TW Lahr 516. Niegen ⸗Wellmnen im T. B. 1846 J. Riege(Vorturner Neubauer) gewinnt den Ue 8 91 be 51 Die b ſich in überz * Tenau⸗Schweizer⸗Wanderpreis 4 Nach zweijähriger Pauſe erfreute ſich das diesjährige Riegenwett⸗Turnen der aktiven Turner⸗Riegen wiederum einer ſtarken Anzugskraft. Die Galerie der großen Turn⸗ halle war bicht gefüllt, als übr 100 Turner aus den betei⸗ ligten 11 Riegen mit einem friſchen Lied unter der Lei⸗ tung von Turnwart Adelmann zunächſt zu den allgemei⸗ nen Freiübungen antraten. Dann bevölkerten ſich die einzelnen Uebungsplätze, um nach einem wohldurchdachten Plan an die vorgeſchriebenen Uebungen des Fünfkampfes, der eine ſelbſtgewählte Freiübung, eine Uebung am ſelbſt⸗ gewählten Gerät, einen Pferdlängsſprung, Kugelſtoßen und Stemmen umfaßte, heranzutreten. Es war ein er⸗ ſreuliches Bild, zu ſehen, wie nicht nur die einzelnen Rie⸗ gen und die Angehörigen dieſer mit einem Ernſt in den Wettkampf um den Thenau⸗Schweizer⸗Wanderpreis traten, ſondern auch mit wieviel Liebe und Luſt und Kamerad⸗ ſchaftlichkett den Anweiſungen und den Kommandos ihrer Vorturner folgten. In den Freiübungen nahm die 2. Riege mit 40 Punk⸗ ten den erſten Platz vor der 2. Riege mit 39, der 3. und 12. Riege mit 38 Punkten ein. In den Geräteübungen ſchoß abermals die zweite Riege mit 38 Punkten den Vogel ab, vor der 1. und 3. Riege mit je 36 Punkten. Im Pferdſprung war es die 7. Riege, die auf 40 Punkte kam, die 12. Riege ſah ihre Arbeit mit 30 Punkten und die 9, Riege mit 38 Punkten bewertet. Auffallend iſt das niedere Ergebnis in dieſer Uebungsart für die 3 erſten Riegen. Im Kugelſtoßen kam die ſiegende 3. Riege auf — 87 Punkte vor der 7. Riege mit 35 und der 1. Riege mit 84 Punkten. Sehr weit auseinander gehen die Leiſtungen im Stem⸗ nen mit dem 75 Pfund⸗Gewicht. Auch hier war es die 3. Riege, die auf 50 Punkte kam und damit den Wettkampf für ſich entſchied. Darnach folgt die 1. Riege mit 44 Punk⸗ ten zuſammen mit der 12. Riege. Das Geſamtergebnis iſt folgendes: 4. Vorturner Neubauer 8. Riege 203 Punkte; 2 Bor⸗ türner Wühler 1. Riege 187 Punkte; 3. Vorturner Widmer 7. Riege 186 Punkte; 3. Vorturner Schweizer 12. Riege 180 Punkte; 4. Vorturner Endreß 2. Riege 180 Punkte; h. Vorturner Wenzel 5. Riege 189 Punkte; 6. Vorturner Gentner 6. Riege 105 Punkte; 7. Vorturner Kropp 10. Riege 161 Punkte; 8. Vorturner Eoinger 8. Riege 100 Punkte; 8. Vorturner Rödel 9. Riege 100 Punkte; 9. Vor⸗ turner Gunzer 4. Riege 159 Punkte. Nach dieſem Ergebnis mußte erſtmals die erſte Riege den Wanderpreis, den dieſelbe 1928, 1929, 1927 und 1928 beſeſſen hat, an eine andere Riege der Aktivität abgeben. Den Schluß der beſtens gelungenen Veranſtaltung bil⸗ dete ein Tauziehen um die Vereinsmeiſterſchaft, welche im Frdkampf die Wanderriege(12. Riege) an ſich brachte. Alles in Allem war der Verlauf dazu angetan, den ſchön⸗ zen Einblick in die Arbeit und in den Aufbau des Tur⸗ tens in einer gut geleiteten und von erfahrenen Vor⸗ turnern geführten Turnabteilung zu geben. Tonnis⸗Känderkampf Jlalien-Tſchechoflowalei N In Prag begann am Samstag der Tennis ⸗Länder⸗ lamof zwiſchen Italien und der Tſchechoſlowakei, bei dem es nicht an überraſchenden Ergebniſſen fehlte. So ließ ſich Nalecek unerwartet mit 376, 621, 86, 36 von dem Ita⸗ liener de Stefani ſchlagen. Gaslint beſiegte den Tſchechen Vodika mit 678,:3,:6, 97 und Sertorib ſchließlich blieb über Siba mit 614, 675, 611 erfolgreich, ſodaß die ita⸗ lieniſchen Gäſte nach dem erſten Tage bereits mit:0 Punk⸗ n in ſicherer Führung liegen. Der vierte Einzelkampf zischen Jan Kozeluh und dem Italiener Rado mußte eim Stande von:6, 10:8,:5 wegen Dunkelheit ab⸗ gebrochen werden. 7 Am zweiten Tage des in Mailand ſtattfindenden ennis⸗Länderkampfes zeigten ſich die Tschechen von welt⸗ aus beſſerer Seite. Denn ſie konnten am Sonntag nicht zur deu:0⸗Vorteil der Italiener aufholen, ſondern durch 5 Gewinn aller fünf Spiele mit 573 die Führung er⸗ 59 en.— Das am Vortage abgebrechene Einzelſpiel ſah 15 der Fortſetzung Jan Kozeluh mit 216, 1018,:5,:0 ber Rado! erfolgreich. a n den Doppelſpielen waren Jan Kozeluh⸗Siba ker aber Serorio⸗chaslini mit 620, 674, gin und ſolter 18 Bonzi⸗de Martino mit 628, 316,:6, 63, 12110 ſteg⸗ zich während Malecek⸗Marſalek in zwei Fünfſatzgefechten Inzi⸗de Martino und Sertorio⸗Gaslini bezwangen. Aug ⸗Welrokord nur 655 Stoökm. Wie ſich erſt ſetzt bei der Ueberprüfung der Inſtrumente Reineke, iſt bei der Berechnung der Geſchwindigkeits⸗ anlgeiveke, die der engliſche Fliegerleutnant Stainfort i September bei Calſhot mit dem neuen Vickers 9 5 Reyce⸗Wafferflugzeug aufſtellte, ein kleiner Fehler N d en. Die von Et. Stainforth erzielte Durchſchuftts⸗ cwindigkeſt beträgt nicht, wie urſprünglich angegeben, 5 Stundenmetlen, ſondern nur 407,5 Stundenmeilen, 5 aber immer noch das phantaſtiſche Stundenmittel von 7 Std km. ausmacht, * Hochbetrie Mieſenkonkurrenz der Borx-Veranſtaltungen Trotz der ſchlechten Zeiten, die für große Gewinne nur kleine Hoffnungen aufkommen laſſen, wird in den verſchte⸗ denſten Städten des Deutſchen Reiches in den kommenden Wochen mit immer neuen Boxkampſabenden aufgewartet. Ein Blick auf die Liſte der 1 exten Kampftage zeigte deutlich den Hochbetri rſport an. Nicht weniger als 13 Kampftermine wurd s zum 20. November genehmigt, wobei naturgemäß inge am zahlreichſten vertreten ſind. D Teil ſchon feſt. Die Verhandlungen d ner amme ſtehen zum 2 Berliner Spichernringes mit den am 23. Oktober in Ausſicht genommenen Boxern ſind noch nicht alle zum Ab ß gelangt. Im Hauptkampf will man den Stettiner Jaſpers, den ſenſationellen K..⸗ Sieger über den Franzoſen Herzpwitſch, gegen Karl Walter⸗ Berlin ſtellen. Weiterin ſtehen Anklam⸗Berlin und Ski⸗ binſki⸗Bochum, ſowie Fortmann⸗Berlin gegen Krayda⸗Hagen auf der Karte. Einen Tag ſpäter, alſo am 24. Oktober, bringt man in Barmen Kämpfe kleineren Formats, und Paarungen auf dem Programm: Hannover, Flick⸗Barmen Barmen gegen Schüttler⸗Bar Hülſebus⸗Bremen. Neue Veranſtalter 25. Oktober in zwar ſtehen folgende t: Hinz Barmen gegen Heiſe⸗ cho⸗Hamm, Wommelsdorf⸗ n, Heſſer⸗Koblenz gegen verſuchen ſich am Stuttgart und Lübeck Für Stuttgart iſt nun doch noch der Schwergewichtskampf zwiſchen Schönrath und Hinzmann als Hauptnum⸗ mer zuſtande gekommen. Im Rahmen boxen Diekmann⸗ Berlin gegen Stich⸗ Hagen, Richter Dresden gegen Volkmar Berlin und der Münchener Nefzger gegen einen noch nicht beſtimmten Gegner. Jübeck will man nun auch dem Berufsſport erſchlietzen. Für die Premiere hat man daher vorſichtshalber ein billiges Programm zuſammengeſtellt. Immerhin wird hier Aufbau⸗ arbeit geleiſtet und der Verſuch iſt nur zu begrüßen. Das Programm des erſten Kampfabends hat folgende Faſſung: 1 Störtebecker— Tauwel, Paulke— Dalchow, Riege— Niel⸗ ſen, Schiller— Spuner und Sabottke— Boja. Piſtulla und Breitenſträter werden im Rieg ſtellt werden und dürf⸗ ten eine gewiſſe Anziehungskraf b Nach einer wei⸗ teren Veranſtaltung des Köln⸗D Kleinringes am 31. Oktober ſteigt in eutzer Gelſenkirchen am 1. November ein Kampfabend, auf dem ſich Ludwig Hay⸗ mann gegen Jaſpers verſuchen will. Weiterhin wurde Heſſer⸗ Koblenz verpflichtet, ebenſo der Saarbrückener Otto Lauer. In den erſten Novemberwochen folgen dann nacheinander am 2. November in Magdeburg mit Dübbers im Haupt⸗ kampf, am 6. November der Berliner Spichernring, am 8. November die Dortmunder Weſtfalen⸗Halle mit Piſtulla gegen Gater⸗England im Mittelpunkt, am 12. abermals der Berliner Spichernring, am 18. November in Hamburg die Eröffnung der Winterſaiſon und am gleichen Tage in Ver⸗ lin die Premiere des Kleinringes im Etabliſſement Neue Welt. Seelig—Seifried um den Titel In aller Stille hat ſich der Berliner Veranſtalter Zirzow den Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft im Mittelgewicht geſichert. Hans Seifried⸗Bochum und Erich Seelig⸗Berlin ſind vom Sportausſchuß als Anwärter auf den vakanten Titel anerkannt worden und haben die Verträge unterzeich⸗ net. Wo das Treffen abgewickelt wird, ſteht zur Zeit noch nicht feſt. Deutſche Boxer im Ausland Die dentſchen Boxer erfreuen ſich im Auslande doch einer großen Wertſchätzung; das beweiſen die immer häu⸗ figer werdenden Starts außerhalb der deutſchen Grenz⸗ pfähle. Kurt Auſt hat einen Kampf für den 20. Oktober nach Mancheſter bekommen, der Bochumer Weltergewichtler Wieſer kämpft am 22. Oktober in Prag gegen Dykaſt und acht Tage ſpäter, am 30., in Wien gegen Peter Hana. Der Breslauer Scholz endlich wurde für eine Begegnung mit dem Italtener Baiguerra am 23. Oktober in Genua ge⸗ wonnen. wie in Karlsruhe und Schifferſtadt Mic 08 und VfR Mannheim komb. verlieren gegen KB und Phönix Karlsruhe komb.:6 Vor etwa 300 Zuſchauern gelangte am Samstag abend im Saale des Friedrichshoſfes zu Karlsruhe obiger kombinierte Klubkampf zum Austrag. Die 08 Boxſtaffel, deſſen erſte Mannſchaft bei dem Städtekampf in Stuttgart mitwirkte, hatte zu dieſem Mannſchaftstreffen ſeine zweite Mannſchaft durch Kämpfer des Bft Mannheim verſtärkt. Der Veranſtalter ſtellte den Gäſten die erſte Garnitur, die ebenfalls durch den Phönix⸗ Karlsruhe verſtärkt war, gegen⸗ über. Entgegen den früheren Veranſtaltungen ſtanden dieſe Kämpfe mit wenigen Ausnahmen auf keinem allzuhohen ſportlichen Niveau. Die beſten Leiſtungen zeigten die beiden Bf Leute Köhler und Stolz, die neben dem Oder Diehm ſowohl in techniſcher wie taktiſcher Hinſicht voll be⸗ friedigen konnten. Dieſe Kämpfe waren es auch, die den Mannheimern die Punkte einbrachten. Nicht immer befrie⸗ digen konnte der Ringrichter Hahne⸗ Karlsruhe, der durch unkorrekte Entſcheidungen den Unwillen des Publikums erregte. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Klöpfer(o8 Mannheim)— Müller(1. KBV). Sieger nach Punkten Müller. Federgewicht: Meyerhöfer(OUfßk Mannheim)— Birk (Phönix). Sieger Birk durch Aufgabe in der zweiten Runde. Leichtgewicht: Nelius(08 Mannheim)— Deimling(1. KBV). Sieger Deimling durch Aufgabe in der dritten Runde. Miſchgewicht: Stolz(fn Mannheim)—Kiſſel(1. KBV). Sieger nach Punkten Stolz. Weltergewicht: Köhler(BfR. Mannheim)— Kohlborn (1. KBV). Sieger nach Punkten Köhler. Mittelgewicht: Diehm(08 Mannheim— Clauß(Phönix). Sieger Diehm durch Disqualifikation 2. Runde. Halbſchwergewicht: (Phönix). Kirſch(os Mannheim)— Grieſel Sieger Grieſel oͤurch Abbruch 3. Runde. St. u. R. C. Schifferſtadt ſchlägt Vfe. Neuſtadt:4 Die Boxabteilung des Vfs Neuſtadt weilte am Sonntag nachmittag bei dem St. und RC. Schiffer ⸗ ſta dt, um gegen deſſen Boxabteilung den vereinbarten Mannſchaftskampf zu abſolvieren. Das Schifferſtadter Brauhaus hatte mit 300 Zuſchauern einen recht guten Beſuch aufzuweiſen. Die einzelnen Kämpfe unter der Leitung des Ringrichters Werl annheim ſtehend, brach⸗ ten äußerſt harten, aber zeit fatren Sport. Der Gaſt⸗ geber ſtellte durch einwandfreie Siege der unteren Ge⸗ wichtsklaſſen den Sieg ſicher. Neuſtadt gelang es durch zwei unerwartete k..⸗Siege, das Geſamtreſultat auf 814 zu ſtellen. In den beiden Einlagekämpfen beſiegte der deutſche Exmeiſter Steinmüller Vfͤ 86 Mannheim ſeinen Gegner Happ⸗Neuſtadt nach erbittertem Kampfe ſicher nach Punkten. Seinem Klubkameraden Jakob gelang es eben⸗ falls nach techniſch ſchönem Kampfe, dem jugendlichen Neu⸗ ſtadter Weiß einen Punktſieg abzuringen. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Kelli⸗Bfs Neuſtadt— Kurz⸗Schifferſtadt. Sieger nach Punkten Kurz. Federgewicht: Heil⸗Vfs Neuſtadt— Wagner.⸗Schiffer⸗ ſtadt. Sieger nach Punkten Wagner. Federgewicht: Kovacis⸗Vfe Neuſtadt— Tröbliger⸗Schif⸗ ferſtadt. Sieger durch Aufgabe in der 2. Runde Tröbliger. Leichtgewicht: Scheu⸗Vſes Neuſtadt— Wagner.⸗ Schifferſtadt. Sieger Wagner durch k. o. in der 3. Runde. Weltergewicht: Heim⸗Vfs Neuſtadt— Braun⸗Schiffer⸗ ſtadt. Sieger durch Aufgabe in der 2. Runde Heim. Mittelgewicht: Hähn⸗Vfs Neuſtadt— Baumann⸗Schiffer⸗ ſtabt. Sieger Hähn durch k. o. in der 1 Runde. Halbſchwergewicht: Weiß⸗Vfs Neuſtadt— Jakob⸗Vfe 86 Mannheim. Sieger nach Punkten Jakob. Schwergewicht: Happ⸗Vfè Neuſtadt— Steinmüller⸗ Vfͤ 86 Mannheim. Sieger Steinmüller nach Punkten. Allto⸗Splitter Die traditionelle Winter fahrt Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen wird wiederum als Gemeinſchaftsveranſtal⸗ tung von A. D. A. C. und Bayeriſchem A. C. durchgeführt. Diesmal iſt der B. A. C. federführend. Die Winterf ihrt findet in der erſten Februar⸗Woche ſtatt. Ihre Sternfahrt ſoll diesmal beſonders großzügig durchgeführt werden. 4. Für bie Rallye Monte⸗Carlo(Januar 1932) herrſcht weder in Kreiſen der deutſchen Privatfahrer, noch in der Autoinduſtrie Stimmung. Die letzten Veranſtaltun⸗ gen haben durch ihre ſubjektive Wertung enttäuſcht. Auch die Wertungsart der Rallye 1932 iſt für eine Sternfahrt oder Rallye unpaffenb. * Der A. D. A. C. bereitet, allen Hemmniſſen des Wert⸗ ſchaftslebens zum Trotz, fürs Frühjahr 1932 eine großzügige Auslandstourenfahrt vor. Sie ſoll durch Ungarn und Rumänien nach Bulgarien führen. Ab Varna ſoll See⸗ reiſe auf dem Schwarzen Meer nach Konſtantinopel und zuriick angetreten werden. Gerdeißen vom ADAc.⸗München weilt bereits zu Vorverhandlungen in Konſtantinopel. * Manfred von Brauchitſch, der in dieſem Jahre nenerſtandene und in die erſte Klaſſe der Sportfahrer auf⸗ gerückte Herrenfahrer, iſt von ſeinem Sturz im Rieſen⸗ gebirge immer noch nicht geneſen. Er liegt noch in ärztlicher Behandlung, weil der doppelte Unterkieferbruch ſehr kompli⸗ ziert iſt. 1932 aber hofft er wieder mit friſchen Kräften da⸗ bei zu ſein. * Im Zeitalter der Autodtebſtähle iſts intereſſant zu erfah⸗ ren, daß nach mißglücktem Wettbewerb für Auto⸗Die 5 5 ſtahlſicher ungen nunmehr eine neue und gut wir⸗ kende Diebſtahlſicherung erfunden iſt. Ste heißt Neimann⸗ Diebſtahlſicherung, iſt an der Stenerung anzubringen und vereint leichte Anbringung mit guter Sicherheitswirkung. 1 Der vom AD Ac im Verein mit dem Polizeiinſtitut für Technik und Verkehr ausgeſchriebene Verkehrs ſchil⸗ der wettbewerb iſt mit Recht in einigen Zeitungen be⸗ anſtandet worden. Die Avus iſt kein Gelände für Verkehrs⸗ schilder, und auch die Zuſammenſetzung des Schiedsgerichts iſt zu bemängeln. Erweiterung der Jury tut dringend not, wenn dieſer Wettbewerb fachlich ſein und wirklich nützliche Ergebniſſe zeitigen ſoll. Körnig ſiegt in Straßburg Der Charlottenburger Sprinter Helmuth Körnig begab ſich vom Hallenſportfeſt in Offenbach am Sonntag nach Straß⸗ urg, wo AS Straßburg zum Abſchluß der elſäſſiſchen Leichtathletik⸗Saiſon vor und während der Pauſe eines Fußballkampfes einige Laufwettbewerbe abwickelte. Körnig fand bei 7000 Zuſchauern einen herzlichen Empfang und wurde auch ſpäter nach ſeinen ſchönen Läufen und leichten Siegen ſtark gefeiert. Die Ergebniſſe: 100 Hards: 1. Körnig⸗Charlottenburg 9,8 Sek.; 2. Albert Heiſe⸗Colmar 10 Sek.; 3. Ludwig Heiſe⸗Colmar. 100 Meter: 1. Körnig 10,6 Sek.; 2. Albert Heiſe 10,9 Sek.; 3. Ludwig Heiſe. 8 mal 1000 Meter Staffel: 1. Metropolitain⸗CElub Paris 805 Min.; 2. Komb. Mannſchaft des Elſaß:07 Min. (neuer elſäſſiſcher Rekord). a Konflikte im mitteleuropäiſchen Fußball Der Abbruch der Beziehungen zwiſchen einzelnen Län⸗ dern muß nicht nur in der Politik, ſondern auch im Sport bisweilen verhütet werden. Gegenwärtig beſtehen Kon⸗ flikte zwiſchen einzelnen am Internationalen Cup und am Mitteleuropätſchen Cup beteiligten Ländern. Italiens Fußball⸗Berband hat beim tſchechiſchen Verband einen energiſchen Proteſt wegen der Angriffe auf den Schieds⸗ richter Carraro beim Pokalſpiel zwiſchen Sparta Prag u. Wiener AC in der tſchech. Hauptſtadt eingelegt. Die Ita⸗ liener verlangen volle Genugtuung, widrigenfalls kein italieniſcher Schiedsrichter mehr für ein Spiel freigegeben werde, an welchem tſchechiſche Mannſchaften beteiligt ſind. Sogar die Möglichkeit eines gänzlichen Abbruches der Be⸗ ziehungen wird erwogen. Aehnlich liegt der Fall zwiſchen Oeſterreich und Ungarn. Die Oeſterreicher ſind auf die Magyaren ſehr ſchlecht zu ſprechen, und zwar wegen der Zwiſchenfälle beim jüngſten Länderſpiel in Budapeſt. Merkwürdigerweiſe hat man da⸗ gegen noch nichts von einem Schritt des Deutſchen Fußball⸗ Bundes in Budapeſt gehört, wurde doch bei dieſem Spiel Dr. Bauwens ⸗Köln als Schiedsrichter vom Pöbel inſultiert. Das Grundübel diefer wenig ſchönen Vor⸗ kommniſſe liegt natürlich darin, daß die Pokalwertung mit dem Ausſcheiden des Unterlegenen zuſammen mit der Punktwertung dieſen Spielen um den Mitropa⸗Cup oder um den Internationalen Cup eine künſtlich gehobene Be⸗ deutung verſchafft hat. 0 Nr. 484 727222(ͤ ĩͤ v Mannheimer Hockeygäſte in Frankfurt TV 57 Sachſenhauſen gegen TV 46 Mannheim 621 Der Sieg des Platzbeſitzers kam in dieſer Höhe uner⸗ wartet, aber Mannheim hat von ſeinem fr ren Können viel eingebüßt und zeigte vor allem ein mangelhaftes Stel⸗ lungsſpiel. Bei Sachſenhauſen war jeder Mannſchaftstetl und im beſonderen Maße die Läuferreihe ſt Vertetdi⸗ gung ganz ausgezeichnet. Lediglich Kunz a urmführer war etwas zu langſam und hemmte die flüſſigen Sturm⸗ n aktionen. Bis zur Pauſe lag Sachſenhauſen mit:1 in Führung. Nach ſtändig überlegenem Spiel lautete dann das Endergebnis:1 für Frankfurt. Mannheims beſter Mann war der Mittelſtürmer Seitel. Vom Segelfliegen Vortrag im Turnverein 1846 einem Vortrag über Segelfliegen hatte am vergan⸗ genen Samstag der Turnverein 1846 in den kleinen Saal ſeines Vereinshauſes eingeladen. Hierzu hatte ſich in lie⸗ benswürdiger Weiſe Herr K. Ganter vom Badiſchen Se⸗ gelfliegerverband zur Verfügung geſtellt, der durch leine fachkundigen und von Erfahrung ſprechenden Ausführun⸗ gen, die wirkungsvoll und anſchaulich durch ein reichhaltiges Bildermatertal ergänzt wurden, die zahlreich erſchienenen Intereſſenten zu feſſeln wußte. In ſeinen Eingangs⸗ und Begrüßungsworten im Namen des Vereinsvorſtandes be⸗ tonte Herr Wetzler das Intereſſe in der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft an der Entwicklung des Segelfluges, was ſchon daraus hervorgeht, daß dieſelbe dieſen in ihr Arbeitspro⸗ gramm aufgenommen hat. Durch die Mitarbeit und gegen⸗ ſeitige Unterſtützung ſei es möglich, die Stoßkraft auf die⸗ ſem Gebiete zu verſtärken. Er dankte gleichzeitig Herrn Ganter und dem Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverband für die gegebene Anregung. Herr Ganter ging dann auf die Entwicklung des Flug⸗ weſens im allgemeinen und die des Segelfliegens, die ja die Grundlage für allen weiteren Ausbau gegeben hat, in um⸗ faſſender Weiſe ein, um dann auf die Bedeutung und den heutigen Stand des Gleit⸗ und Segelfluges zu ſprechen zu kommen. Nachdem durch den Friedensvertrag unſerem Vaterlande es unmöglich gemacht wurde, auf dem Gebiete des Motorflugweſens weitere Fortſchritte zu machen, rich⸗ tete ſich gezwungener Maßen das Intereſſe auf den Ausbau der Segelfliegerei, die im vergangenen Jahrzehnt einen unerwarteten und gewaltigen Aufſchwung genommen hat, ſeit 1920 beim erſten Segelfliegerwettbewerb auf der Rhön Zu Flüge von—3 Minuten⸗Dauer durchgeführt wurden. Hauptſächlich die Jugend widmete ſich dieſem Sport mit größter Begeiſterung und ging an den Bau der Maſchinen heran. Aus allen Berufen ſind die Jungflieger zu finden. In anſchaulicher Weiſe konnte Herr Ganter Einblick in die Schulung und Ausbildung derſelben geben. Ganz gewaltige Fortſchritte ſeien in den letzten Jahren in der Segelfliegerei und im Ban der Maſchinen zu ver⸗ zeichnen, ſodaß die deutſchen Segelflieger heute mit ihren gewaltigen Flugleiſtungen an der Spitze ſtehen. Auch in das Leben der hieſigen Ortsgruppe, die ja bekanntlich als vorbildlich durch ihre Leiſtungen und durch ihre Erfolge im deutſchen Flugſport eine überragende Stellung einnimmt, führte Herr Ganter die aufmerkſamen Zuhörer. Im An⸗ ſchluß an die lehrreichen Ausführungen des Herrn Ganter, die äußerſt beifällig aufgenommen worden ſind, ergriff Oberturnwart Schweizer das Wort, um dem Vortragenden den Dank des Vereins auszusprechen. g Stiftungsfeſt des 1. Rheinpfälziſchen Da W⸗ Club Mannheim⸗ Ludwigshafen— Ziel⸗ und Schleifenfahrt nach Mannheim Am Clubheim an der Rheinluſt ſpielte ſich am vergan⸗ genen Sonntag vormittag ein reges Treiben ab. Dex Erſte Rheinpfälziſche Da W⸗Club Mannheim⸗ Ludwigshafen hatte anlüßlich ſeines Stiftungsfeſtes eine reichsoffſene Ziel⸗ und Schleifenfahrt ausgeſchrieben, bei der 51 Fahrzeuge in Konkurrenz logen. Wie die Nennungen nicht anders erwarten ließen, wurden beachtliche ſportliche Leiſtungen vollbrocht, wobei es wiederum der 17jährige Mannheimer Rennfahrer Fritz Haas⸗Sandhoſen war, der den Vogel abſchoß und ſeinen vielfachen diesjährigen Rennbahnſiegen eine weitere Prachtleiſtung anreihte. Er legte in 18 Stunden auf einer ſteuerfreien Da W⸗Serten⸗ i mit Sozius eine Strecke von 762 Luftkilometern zurück. Die Preisverteilung fand nochmittags im Rahmen des Stiftungsfeſtaktes im großen Sgal der„Harmonie“ ſtatt, wozu ſich als Ehrengäſte die Herren Dr. Heß ⸗Ludwigs⸗ hafen(Deutſcher Touringelub), Dr. Mylius(Verkehrs, wacht) und Rechtsanwalt Rödlingshöfer, der Rechts⸗ beiſtand des Clubs, neben auswärtigen Motorſportver⸗ einigungen eingefunden hatten. Ein glänzendes Programm erwortete öle Gäſte. Nach der Begrüßung und einem Pro⸗ log wechſelten Männerchöre des Baunach ⸗ Quartetts mit ausgezeichneten ſoliſtiſchen Darbietungen von Fräu⸗ lein Lotte Krüger ab. Herr Umſtetter am Flügel begleitete gewandt und ſicher. Die Feſtworte ſprach der 1. Borſitzende des Motorſportelubs Mannheim⸗Sandhoſen, Hauptlehrer Sandhogs. Die Ergebniſſe der Zielſahrt: 1. Fritz Hoas jr. Der 200(702 Luftkilometer); 2. Adam Feuerſtein Dew 500 (762 Luftktlometer); 3. Emil Fieger DaW 500(685 Luft⸗ kilometer); 4. Friedrich Eruſt DaW⸗ Frontantrieb(637 Luftkilometer). Die übrigen Preiſe ftelen an Teilnehmer aus Aachen, Ipsheim, Mannheim und Sandhofen. Den Clubpreis errang ſich der Motorſporteluh Sandhofen mit einer Geſamtleiſtung von über 2000 Luſtkilometern. Weltrangliſte der Boxer Max Schmeling vor Jack Sharkey Amerikas führende Boxzeitung„The Ring“ veröffent⸗ licht von Zeit zu Zeit eine„Weltrangliſte der Boxer“, der man eine gewiſſe Objektivität nicht abſprechen kann, da auch die europäiſchen Boxer dabei berückſichtigt werden. Das bemerkenswerteſte an Lex neuen Liſte iſt, daß die Ame⸗ rikaner in dem Franzoſen Marcel Thil, den anerkannten Herausforderer von Hein Domgörgen, den derzeit beſten Mittelgewichtler der Welt— der Weltmeiſtertitel iſt zur Zeit frei— ſehen. In der Liſte der Schwergewichte ſteht . Marx Schmeling an der Spitze vor Jack Sharkey dung Stribling iſt ebenſo wie Carnerg er⸗ heblich ins Hintertreffen geroten, denn an öͤrktter Stelle findet mon den ehemaligen Mittelgewichts⸗Weltmeiſter Micken Walker vor Tommy Loughran, Ernie Schaaf, dem Argentinier Vittorio Campolo und Carnerg. Erſt au 5 7 Stelle folgt Stribling vor dem Deutſchamerikaner Charly Retzlaff, Tuſſy Griffith und Poolino. In den übrigen Gewichtsklaſſen zeigt die Weltrangliſte von„The Ring“ folgendes Bild: Halbſchwergewicht: 1. Maxie Roſen⸗ bloopm⸗UuS a(Weltmeiſter); 2. Jim Moloney; 3. Jim Skat⸗ tery. Mittelgewicht: 1. Marcel Thil⸗Fronkreich: 2. Vince Dundee; 8. Dave Shade: 4. Horry Smith(alle u A) 5. Len Horvey⸗England. Weltergewicht: 1. Jack Thompfon⸗ Ua(Weltmeister); 2. Mac Larnin⸗US A; 3. Young Cor⸗ betten A. Leichtgewicht: 1. Tony Canzoneri⸗us A Welt⸗ meiſter); 2. M. Quitere⸗Mexico; 3. Sugrez⸗Mexico, Feder⸗ gewicht: 1. Battling Battalino⸗US a(Weltmelſter]; 2. Fred Miller⸗uS A: 3. Earl Maeſtro⸗UuS A,, Kid Francis⸗ Frankreich. Bantamgewicht: 1. Al Brown⸗Panama(Welt⸗ meiſter]: 2. Pete Sonſtpek⸗Norwegen; 3. Newsboy Browy⸗ USA. Fliegengewicht: 1. Mibget Igaſt⸗AI SA; 2. Frankte Genaro⸗u sa(Weltmeiſter); 8. Tobias⸗Us A; 4. Speedy e 5. Moung Perez⸗Frankreich; 6. Fertand⸗ panien. NDELS- vv Montag, 19. Oktober 1931 Ueber 2 Mrd. Golobeſtände der Schweizer. Nationalbank Notenumlauf zu 147,4 v. H. mit Gold gedeckt O Baſel, 19. Okt.(Eig. Dr.) Die Schweizeriſche Natio⸗ nalbank iſt auch in der zweiten Oktoberwoche laut ihrem Ausweis vom 15. Oktober fortgefahren, Deviſen⸗ beſtände weiter abzuſtoßen und dafür den Gold beſtand weiter zu erhöhen, der dadurch zum erſten Male in der Finanzgeſchichte der Schweiz die Summe von 2 Mil [tiarden überſchreitet und eine Höhe von 206,8 Millionen erreicht. Die Deviſen haben um 246,3 Mil⸗ lionen weiter auf 108,6 Millionen abgenommen. Der No⸗ tenumlauf hat ſich um 16,1 auf 1417,2 Millionen ver⸗ mindert, ſodaß nunmehr die Golddeckung der ſchwei⸗ zeriſchen Banknoten auf 147,4 v. H. geſtiegen iſt. Münzunion Dänemark-Norwegen? Nach dem letzten Wochen ⸗ Bericht der d chen Nationalbank ſieht es aus, als wenn zwiſchen Dänemark und Norwegen eine Münzuni on, wie ſie vor dem Kriege exiſtierte, in Bildung begriffen ſei. Die norwegiſche Krone hat ſich nämlich zu der däniſchen Krone ſeit ein paar Wochen in Parität gehalten. Wie aus dem Wochenbericht hervorgeht, fanden bereits im Februar Verhandlungen zwiſchen den örei ſkandinaviſchen Noten⸗ banken ſtatt, mit dem Plan, Maßnahmen zu treffen, damit die Münzen und Noten des einen ſkandinaviſchen Londes in den beiden anderen als Zahlungsmittel angewendet wer⸗ den können. Schweden hat ſich bisher abſeits gehalten. Nach Aeußerungen des erwähnten Wochenberichtes iſt je⸗ doch anzunehmen, daß zwiſchen Dänemark und Norwegen, falls die Parlamente ihre Zuſtimmung geben, die Münz⸗ 5 1 de facto in nächſter Zeit wieder hergeſtellt ſein rfte. än i⸗ s Anfechtungsklage Heinrich Lanz Ac, Maunheim. In der Anfechtungsklage gegen die Beſchlüſſe der letzten GV war für heute Verhandlungstermin bei der Kammer für Handelsſachen am Landgericht Mannheim angeſetzt. Ohne in Verhandlungen einzutreten iſt der Termin erneut und zwar auf den 2. November vertagt worden. J Maſchinenfabrik Augsburg⸗ Nürnberg.⸗G., Augs⸗ burg.— Voraus ſichtlich dividendenlos.(Eig, Dr.) Obwohl die Bilanzſitzung des.⸗R. der zum Gute⸗Hoffnungshütte⸗ Konzern gehörenden Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg .⸗G. erſt Anfang November ſtattfinden ſoll, ſcheint doch ſchon ſoviel feſtzuſtehen, daß mit einer Gewinnaus⸗ ſchüttung für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr nicht zu rechnen iſt. Es ſollen jedoch, wie verlautet, über die ordentlichen Abſchreibungen hinaus auch die mit Rückſicht auf die in letzter Zeit ungünſtigere Geſchäftslage eventuell vorzunehmenden außerordentlichen Rückſtellungen verdient worden fein. Die im Auguſt reoͤuzierte Beleg⸗ ſchaft iſt z. Zt. voll beſchäftigt. * Badiſche Lokal⸗Eiſenbahnen AG, Karlsruhe.— Status. In der Gläubigerverſommlung dieſer in Konkurs gerate⸗ nen Geſellſchaft teilte der Konkursverwalter mit, daß ſich der Betriebsverluſt om Tage der Konkurseröffnung(23. Sept.] auf 713 000/ ſtellte(Bilonz per 1. Juli: 553 000 Mark). Neben einer Obligationenſchuld von 973 000 4 beſtünden Verbindlichkeiten von 227 Mill., davon 1,85 Mill./ an die Badiſche Kommunollandesbank. Anlagen ſeien in der Bikanz mit 3,30 Mill.„, Vorräte mit 279 000/ angegeben. Eine neue Gläubigerverſomm⸗ kung wurde zum 23. Oktober einberufen. Die Im Oktober kaum noch Vörſenwiedereröffnung Freundlicher Freiverkehr— Intereſſe für Rentenwerte Berlin, 19. 1 Okt.(Eig. Dr.) Auch der heutige Freiverkehr zeigte freundliche Grundſtimmung. Man diskutierte weiter die Zahlen Reichsbankausweiſes, die bereits in den Samstagsnachmit⸗ g8 zu einem Anziehen der Effektenkurſe geführt hatten. Vor allem hofft man, daß die w ren Gold⸗ und Deviſenverluſte nunmehr bald durch die ſtärkere Aktivität der Außenhandelsbilanzen der letzten Monate einen Aus⸗ gleich erfahren werden. Das Geſchäft war zwar nicht ſehr umfangreich, jedoch beſtand bei den Banken etwas Ordereingang. Auch für Rentenwerte beſtand einiges Intereſſe, ſo daß die Kurſe gegen Samstag etwas anziehen konnten. Das Geſchäft von Büro zu Büro beginnt ſich übrigens etwas zu zerſplittern, da neben den alten Telephonmaklerfirmen ſich jetzt einige vereinigte und freie Börſenmakler zuſammengetan haben, um den Außen⸗ firmen Konkurrenz zu machen. Was gegen die Börſen⸗Wiedereröffnung ſpricht Anlaß hierzu hat wohl hauptſächlich die Tatſache gegeben, daß die Aus ſichten für die Wiedereröffnung einem amtlichen Börſenverkehrs nach den letzten Jnforma⸗ tionen nur gering ſind. Die Entwicklung der Geldlage im In⸗ und Auslande, insbeſondere in Amerika, gibt zu einer optimiſtiſcheren Beurteilung der vorhandenen Möglichkeiten für die Wiederaufnahme des offiziellen Börſenhandels keinerlei Veranlaſſung, und ſelbſt eine Sanktionierung des Freiverkehrs, bzw. die Schaffung einer breiteren Baſis ſür einen ſolchen, wird in Anbetracht der gegebenen geſetzlichen Beſtimmungen als kaum tragbar erachtet. Eine andere Stellungnahme gegenüber der Frage der Wiedereröffnung der Börſen kann nach weiterer Information des WTB nur erwartet werden, wenn mit dem Auslande eine Verſtän⸗ digung über das Durchhalten des deutſchen Effektenbeſitzes zu erzielen iſt. Der Berliner Börſen vorſtan it entgegen den urſprünglichen Erwartungen, bisher noch nicht einberufen, ſo daß auch für dieſe Woche kaum eine Entſcheidung über einen evtl. Freiver⸗ kehr fallen dürfte. Viel Beachtung fand das Eintreten des Frankfurter Börſenvorſtandes beim preußiſchen Handels⸗ miniſter für einen freien Börſenverkehr, doch wird dieſer Wunſch keineswegs von allen Provinzbörſen geteilt. Dazu wird uns noch gedrahtet: Mit einer Wiebereröff⸗ nung der Börſe in dieſem Monat pbürfte trotz aller Verſicherung der zuſtändigen Stellen, für eine baldige Ingangſetzung des offiziellen Effektenverkehrs beſtrebt zu ſein, kaum zu rechnen ſein. Die augenblickliche Angſtpſychoſe der Welt und die Liquiditätsſorge auslän⸗ oͤiſcher Banken würde nur eine neue Erſchütterung der Effektenmärkte und eine weitere Schwächung der Deviſen⸗ poſition infolge der Bafler Zuſagen bezügl. der auslän⸗ diſchen Effektenverkäufe nach ſich ziehen. Beiſpielsweiſe beſteht für England ein erhöhter Anreiz zum Verkauf deutſcher Effekten, da der engliſche Effektenbeſitzer infolge der Pfundentwertung in ſeinem deutſchen Effektenbeſitz kaum Schaden erleiden wird. Ehe nicht die Deviſenpoſition der Reichsbank weſentlich gekräftigter iſt, dürfte auch nicht eine Wiedereröffnung der Börſe zu erwarten ſein. Unter kleinen Schwankungen blieb auch im weiteren Verlauf des Tages die Tendenz des Freiverkehrs des um 25,4 öh. verringerter Geſamtabſatz des Stahlverbandes Aus dem Jahresbericht des Stahlwerks⸗Ver bandes AG. Nach dem Jahresbericht des Stahlwerksverbandes Düſſel⸗ dorf verſchärfte ſich 1930 die ſchon im Vorjahr beobachtete rückläufige Bewegung des Wirtſchaftslebens zu einer Welt⸗ wirtſchaftskriſis, von der insbeſondere der deutſche Etſen⸗ markt empfindlich betroffen wurde. Dieſetz Niedergang zeigte ſich am augenfälligſten am Rück⸗ gang der Erzeugungs⸗ und Verſandtätigkeit in der eiſenſchaffenden Induſtrie. Um 3,71 Mill. To. oder 27,7 v. H. verringerte ſich die Roh ⸗ etiſener zeugung gegenüber 1929, um 4,71 Mill. To., d. h. 29 v.., die Gewinnung von Stahl und um 8,30 Mill. To. oder 27,2 v. H. die Jahresleiſtungen der Walzwerke. Der Geſamtabſatz des Stahlwerks⸗ verbandes(ohne Mittelblech und Univerſaleiſen) blieb um 2,45 Mill. To. oder 28,4 v. H. gegenüber dem Vorjahr zurück. Die ab 1. Juni in Verbindung mit dem Oeynhanſener Schiedsſpruch über Lohnabbau um 3,50—5,— l per To. ermäßigten Inlandspreiſe konnten einen belebenden Ein⸗ fluß auf die Marktlage nicht ausüben, der Rücklauf ſetzte ſich vielmehr fort und führte im zweiten Halbjahr zu einer Verminderung des inländiſchen Abſatzes um 31,1 v. H. im ganzen Jahre 1930 verglichen mit 1929. Das gelbliche Erträgnis erlitt umſo größere Ein⸗ Buße, als die ſogen. Avi⸗Geſchäfte, die bekanntlich auf der Baſis der Auslandspreiſe getätigt werden, einen relativ höheren Anteil daran hatten als vorher. Auch der Aus ⸗ bands markt litt unter der allgemeinen Depreſſion. Neben der immer ſchwieriger werdenden Abſatzmöglichkeit infolge ſtarken Wettbewerbs konnten zwar in der erſten Jahreshälfte die internationial vereinbarten Preiſe gehal⸗ ten werden, was aber mit der Zeit einer nicht mehr ge⸗ nügenden Beachtung der Preisvereinbarungen Platz machte. Die nachteiligen Folgen zeigten ſich bald in einem be⸗ ſchleunigten Verfall des Marktes Die Preiſe Epreichten einen ungeahnt niedrigen Stand, ohne daß damit eine Vermehrung des Auftragseingangs erreicht wurde. Während 1929 der Auslandsexport gegenüber 1928 um 236 000 To. geſteigert werden konnte, blieb er im Berichtsjahr um 642 000 To. gegenüber 1929 zurück. Der am Jahresſchluß vorliegende Auftrags beſtan d war 530 000 To. niedriger als 1929. Vom Geſamtver⸗ ſand des Stahlwerks⸗Verbandes fielen auf das In lan d 65,62(i. V. 67,45) v. H. und 34,38(82,55) v. H. auf das Ausland. Für die urſprünglich bis zum 30. 9. ver⸗ längerte JR. blieb der Vertrag proviſoriſch bis Ende 1980 weiterbeſtehen, wobei für das letzte Viertel des Jahres eine Produktionseinſchränkung von 25 v. H. be⸗ ſchloſſen wurde, die im Dezember für das neue Jahr auf 80 v. H. erhöht worden iſt. Die Mehrerzeugung ſoll be⸗ kanntlich mit einer Abgabe von 4 Dollar je To. belaſtet wer⸗ den; für die franzöſiſche und deutſche Gruppe erfolgte eine Sonderregelung dahin, daß eine Inland⸗ und eine Export⸗ quote geſchaſſen wurde, für deren Ueberſchreitung 1 bzw. 4 Dollar feſtgeſetzt wurden.— Trotz der wiederholten erfolg⸗ loſen Verſuche zur Errichtung zwiſchenſtaatlicher Verkaufs⸗ verbände breche ſich die Erkenntnis mehr und mehr Bahn, daß die notwendige Regelung des Anslandsmarktes nur auf dem Wege der Schaffung feſtgefügter Ver⸗ kaufsverbände erreicht werden könne. In dieſer Richtung bewegten ſich auch die entſprechenden Vorarbeiten. Ueber die weitere Entwicklung laſſe ſich ein Urteil noch nicht bilden. Trotz der im Januar erfolgten weſentlichen Herabſetzung der Verkaufspreiſe konnte weder im Auslande noch im Inlande eine Belebung feſtgeſtellt werden. Bei ſinkenden Preiſen gingen Erzeugung und Ver⸗ ſand im Durchſchnitt bis Mai gegenüber dem Vorjahre wei⸗ ter zurück. Der Auftragsbeſtand des Stahlwerks⸗Verbandes Ende Mai war mehrere 100 000 To. niedriger als Ende 10830. Ueber die einzelnen Er⸗eugniſſe wird berichtet; 13 A⸗-Produkte⸗Verband: In Halbzeug blieb der Verſand nach dem Inlande um faſt 100 000 To. gegenüber dem Vorjahr zurück, der nach dem Auslande war rd. 136 000 To. geringer. Insgeſamt wur⸗ wurden an Halbzeug verſandt: 766 790 To. Fertiggewicht (999 177 To. t..). Hiervon betrug der Inlandsverſand 43,85(43,21) v.., der Auslandsverſand 56,14(56.69) v. H. In Eiſenbahnoberbauſtoffen war die Geſchäftslage infolge der Einſchränkungen bei den Monatsabrufen des Reichs⸗ bahnzentralamts unbefriedigend. Er wurden ſtarke Be⸗ triebseinſchränkungen notwendig. Erſt vom September an machte ſich eine leichte Beſſerung bemerkbar. Der inlän⸗ diſche Verſand ging gegenüber 1929 um 421 000 To. zurück, auch der Aus landsmarkt in ſchweren Schienen lag wegen des allgemein herrſchenden Kapitalmagels ſchwach, wenn auch in einzelnen Monaten die Hereinnahme einer Reihe größerer und kleinerer Aufträge ermöglicht werden konnte. Der Minderabſatz nach dem Auslande betrug an Oberbau⸗ ſtoffen 110 000 To. Der Geſamtverſand ſtellte ſich auf 1019 658(1 551 123) To., nach dem Inland entfielen 74,56 (76,16) v.., auf das Ausland 25,44(28,84) v. H. In Formeiſen ging der Inlandsabſatz um 227 000 To., der Aus⸗ kandsabſatz um 52 000 To. zurück. Insgeſamt wurden an Formeiſen 768 404(1 048 141) To. abgeſetzt, wovon 64,66 (69,11) v. H. auf dass Inland und 35,4(30,89) v. H. auf das Ausland entfielen. Stabeiſen verband Die nach der Verbandsverlängerung einſetzende regere Kauf⸗ tätigkeit des Inlandes behauptete ſich in den erſten beiden Monaten, das übliche Frühjahrsgeſchäft blieb jedoch aus, und vom März an herrſchte Zurückhaltung. Nach einer Be⸗ lebung im Juli trat im Auguſt eine größere Zurückhaltung ein, die ſich gegen Jahresende noch verſchärfte. Der Geſamt⸗ verſanb ſtellte ſich auf 2 324 168(3 235 650) To., davon ent⸗ fallen auf dass Inland 65,46(69,98) v.., auf dass Aus⸗ land 34,54(30,02) v. H. Bandeiſen vereinigung: Der Inlandsabſatz blieb um 135 000 To., der Aus landsab⸗ fatz um 34 000 To. gegenüber dem Vorjahr zurück. In letzte⸗ nem trat das Ausland im November mit größeren Auf⸗ tragsmengen hervor, die jedoch leicht untergebracht werden konnteen. Der Geſamtverſand an Bandelſen betrug 420 764 (589 658) To., wovon auf den Inlandsanteil 7,67(74,10) v. H. und den Auslandsanteil 28,33(25,90) v. H. entfallen. Grobblechverband: Hier wirkte ſich insbeſondere der ſtarke Rückgang des Schiffsbaues, der die deutſchen Werften ſtark getroffen hat, aus. Infolge von Preisermäßigungen auf alte Abſchlüſſe wurden die Abrufe im Juli etwas beſſer, im übrigen blieb der Bedarf jedoch ſchwach. Insgeſamt wurden 880 892 (1211 776) To. verſandt, davon gingen nach dem Inland 67,69(64,80) v. H. nach dem Ausland 2,1(35,20) v. H. Mittelblechverband: Nachdem der Verband ſeine Verkaufstätigkeit am 17. Jan. 1930 aufgenommen hatte, konnten zunächſt größere Ge⸗ ſchäfte nicht gebucht werden, da die Werke noch die während der Konventionszeit getätigten Abſchlüſſe abzuwickeln hatten Aber auch ſpäer blieb der Aufragseingang ſowohl im Inland als auch im Ausland ſchwach. Der Geſamtver⸗ ſand ab 17. Januar bis Ende des Jahres betrug 142 312 To., wovon 79,61 v. H. nach dem Inland und 20,39 v. H. nach dem Ausland gingen. Univerſaleiſenverband: Der Verband nahm nach der am 5. Februar 1930 erfolgten Gründung den Verkauf nach dem Inlande und Auslande auf. Eine regere Geſchäftstätigkett konnte ſich in den fol⸗ genden Monaten auch hier nicht entwickeln, da die Vorver⸗ Bandsgeſchäfte den Markt noch ſtark beeinflußten. Insbe⸗ ſamt wurden 161846 To. verſandt, wovon 80,10 v. H. auf das Inland und 19,90 v. H. auf das Ausland entfielen. ziemlich feſt. ſenloge bei der Re nannte man für 7 8 bis 10% G. 8 v. H. Pfundb l wollte von einer leichteren Devi⸗ nk wiſſen. Am Geldmarkte gesgeld einen unveränderten Satz von auch der Privatdiskont änderte ſich mit m Deviſenmarkt notierten die auf enden Deviſen feſter, das engliſche Pfund 1 591 ſchen Deviſen gewannen ., Deviſe Wien ſetzte auf 58/ fort. Steueramueſtie und Reichsbahnanleihe löſt die Verlängerung der Friſt um acht Tage Verwunde⸗ ſuchte nach Gründen hierfür. In wohl rein zeitlich Schwierigkeiten n vicklung aller Reichs⸗ b machten. Das Inter⸗ entlich a mneſtie und man ten ſich überſchritten ſein. Nach Informattionen eines hieſigen Mittagsblattes fin⸗ den in dieſen Tagen Kunſtſeidever handlungen in Berlin ſtott! Es handelt ſich um eine Sitzung des vor kurzem gegründeten Kunſtſeide⸗Verkaufsbüro, dem neben den wichtigſten deutſchen Erzeugern auch holländiſche, italieniſche und ſchweizeriſche Fabriken angehören. Berliner Devisen Ofskontsätze: Relchsbank 8, Lombard 10 v. fl. — Anitlich in Rm. für Buenos⸗Aires 1Peſo Kanada kan. Dollar Japan 8 Yen Kairo. lägypt. Pfd. Türkei. türk. Pfd. London... Sterl. New York„ 1 Dollar Rio de Janeiroſkillr, Uruguay 1Goldpeſo Holland 100 Gulden Athen 100 Drachmen Brüſſel 1003-500 Pf Bukareſt. 100 Lei Ungarn.. 100 Peng Danzig 100 Gulden Helſingfors 100 M Italien. 100 Lire Jugoflavien too Dina; Kowno 100 Kronen Kopenhagen 100 Kr. Liſſabon 100 Estudo Oslo Paris aS Sch weigz Sofia. Spanien 100Peſeien 5 Stockholm. 100 Kr 97,90 99,10 Eſtland.. 100 Eſtm. 113.18 113,6 Wien„100 Schilling 5794 58,08 17. Oktober 56.69 56.81 Amſterdamer Börſe feſter Ab Amſterdam, 19. Okt.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe eröffnete heute in feſter Tendenz, obwohl das Geſchäft ſehr ruhig war und für ſonſt favoriſterte Werte wie Royal Dutch und Philips nicht ein⸗ mal Notierungen zuſtande kamen. Die Mounganleihe war geſucht. An den internationalen Deviſen märkten lag das engliſche Pfund heute kaum verändert mit 3,8876 gegen den Dollar, gegen die anderen Deviſen war es eine Kleinigkeit feſter. Intereſſant iſt, daß heute wieder eine Notiz für die Reichsmark aus Paris zu hören war, nämlich 595, die ungefähr der Parität entſpricht. Die letzte Notiz, nämlich am 3. Sept., lautete 604 und am 18. Juli 600. In London ſtellte ſich die Reichsmark auf 16,65 gegen 16,577 am Samstag, in Amſterdam gab ſie nach feſtem Beginn(58) ſpäter wieder etwas nach(57,65), doch e Nr. 2 484 Der Verkehr mit Go lo nach der Deviſen⸗Verordnnug a Berlin, 19. Okt.(Eig. Dr.) Seit der 6. Durchfüß, Deviſenordnung vom 2. Oklfober Gold der 1 zanzämter als De⸗ Zur Dur ung dieſer Vor⸗ ſchrift hat d zirtſchaftsminiſterium Anweiſungez an die Landesfinanzämter ergehen laſſen. Danach dürfen betreibende, die eine Beſcheinigung des zu⸗ zſteuerfreien Erwerb von nach den Durchführungsbeſtimmungen zum atzſteuergeſetz beſitzen, Gold bis zum monatlichen Höchſtbetrag von 200/ ohne beſondere Ge nehmigung erwerben. Um eine Kontrolle zu ermig⸗ lichen, haben die deanſtalten und die ſonſtigen Golz, kläufer jeden Ver von Gold auf Grund einer ſolchen 0 dem Beſcheinigungsformular zu»ermer⸗ Im übrigen t im Gegenſatz zum Erwerb von Deviſen eine Freigrenze für den Erwerb von Gold nicht, ——— viſenbewirtſe war das Geſchäft ſehr gering. Gegen den Gulden ſtellte ſich das Pfund heute auf 9,57, gegen Paris auf 98,56, gegen Zürich auf 19,79%. Der Dol lar ging in Amſterdam auf die andauernden Goldverſchiffungen etwas zurück. Die Amſterdamer Warenmärkte waren heute bei kleinen Umſätzen wenig verändert. Die Inter natio⸗ nale Viſcoſe Com p. erzielte im Geſchäftsjahre einen neuen Verluſt von 123 500 Gulden. Die Arbeit in einigen Kohlengruben in Süd ⸗Limburg iſt auf 5 Tage in der Woche feſtgeſeetzt. Der holländiſche Ar beits⸗ und Finanzminiſter iſt erſucht worden, die Einfuhr, zölle für verſchiedene Metallo rahtſorten bis au 12 v. H. zu erhöhen. London erwartet Goldübereinkommen 1 London, 19. Okt.(Eig. Dr) Die Londoner City begann der neue Woche i ruhiger, doch ziemlich zuverſichtlicher Stimmung. Die Nach, richten aus Paris und Newyork haben die Hoffnungen au. ein Uebereinkommen zwiſchen die Zentral- noten⸗Inſtitute der beiden führenden Golbdſtandarb⸗ ländern in der Frage der Goldbewegungen verſtärkt. beſtehen heute kaum noch Zweifel, daß bei den kommenden engliſchen Wahlen die nationale Regierung eine große Mehrheit erzielen wird, ſo daß ſie, ohn ſich auf Kompromiſſe einzulaſſen, alle Maßnahmen, die zur Wiedergeſundung der Finanzſtruktur des Landes möglich ſind, ergreifen kann. Am Deviſenterminmarkt kam die geh ßere Zuverſicht um die Zukunft des Dollars in einer weiteren Verringerung des Agio auf 1 Monatdollar von 1 Cts. auf 78 Cts. zum Ausdruck. Der Liverpobler Baumwollmarkt eröffnete ſehr ſtetig; einige Verkäufe zu limitierten Preiſen wurden glalt aufgenommen; in den Wochenſtatiſtiken ergibt ſich eine ſtr⸗ kere Abnahme ſeitens des Handels aller Länder, beſonbes des Orients. Die Belebung auf den Schiffahrt routen wirkte ſich in ſtärkerer Nachfrage nach Schiffsraug aus und Anzeichen deuten darauf hin, daß engliſche Kohle in dieſem Jahre wieder ſtärker herangezogen wer⸗ den wird. Die Kohlenverladungen in Hartlepool haben ein Rekordhöhe in der vorigen Woche erreicht. Der argen tiniſche Getreidehandel abſorbiert weiterhin den bei weitem größten Teil der Frachttonnage; in der abgelgn, fenen Woche wurden über 40 Dampfer gechartert, De Frachtraten liegen feſter. 5 * Ueber 20 Mill./ Antragszugaug der öffentlichen Lebensverſicherungsanſtalten im September 1931. Bei den im Verband öffentlicher Lebensverſtcherungsanſtalten Deutſchland zuſammengeſchloſſenen Lebensverſicherungz⸗ ö anſtalten ſind im Monat September ds. Is. in der Lebe verſicherung einſchl. der Bauſparverſicherung 13 455 Ver ſicherungen mit 20,66 Mill.„ Verſicherungsſumme benz tragt worden. Getreidemarkt noch ohne Belebung Berliner Produktenbörſe v. 19. Okt.(Eig. Dr.) An den Grundlagen des Produktenmarktes hat ſich zu Beginn des neuen Berichtsabſchnittes kaum etwas ge⸗ ändert. Das erſthändige Offerten material von Brotgetreide ſcheint vorläufig nur aus einzelnen Produk⸗ ttonsgebieten etwas verſtärkt zu ſein, eine merkliche Zunahme des Angebotes erwartet man erſt nach völliger Beendigung der Feldarbeiten. Andererſeits bietet der nach wie vor ſchleppende Mehlabſatz den Mühlen kein Anlaß, größere Engagements einzugehen, ſo daß nur der tägliche Bedarf gedeckt wird. Die Gebote hierfür lauteten heute bei Weizen und Roggen 1„ niedriger als am Wochenſchluß; da aber die Forderungen zunächſt noch nach⸗ giebig ſind, hat das Geſchäft keine Belebung er⸗ fahren. Am Lieferungsmarkte waren die Oktoberſichten um 1 ü geoͤrückt, während ſpätere Lieferung allgemein be⸗ hauptet blieben. Weizen⸗ und Roggenmehle werden nur vorſichtig gekauft, für Roggenmehl waren die Mühlen ver⸗ einzelt zu Preiskonzeſſionen bereit. Hafer bei keines⸗ wegs reichlichem Angebot, aber auch nur mäßiger Konſum⸗ nachfrage, ſtetig, Von Gerſte fanden Induſtriequalitäten vereinzelt Beachtung, während das Geſchäft in Braugerſte ſchleppend bleibt. Weizeneportſcheine lagen ſchwücher. Roggenexportſcheine waren zu Samstagspreiſen angeboten. „Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. prompt 22 bis 15 ruh.; Okt. 220 u..; Dez. 290; Roggen prompt 186 bis 88 ruhig; Okt. 196 u..; Dez. 190,50—6,25; Braugerſte 160—73 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 152—60 feſter; Hafer prompt 139—47 ruhig; Okt.—; Dez. 152,50—53; Weizenmehl prompt 2725,25 ruhig; Roggenmehl 70proz. prompt 23,25—8,75 ruhig; Weizenkleie 9,00—19,10 ruhig; Roggenkleie 9,10—9,30 ruhig; Viktorigerbſen 20 bis 277 Leinkuchen 13,20— 19,40; Trockenſchnitzel 11,10; Soja⸗ extractionsſchrot 11,80; Speiſekartoffeln, weiße 1,30—1,40; rote 1,401.60; Odenwälder blaue 1,60—4,80; Fabrikkar⸗ toffeln in Pfg.—7; allg. Tendenz ruhig. * Maunheimer Produktenbörſe vom 19. Okt.(Eig. Dr.) Am heutigen Produktenmarkt war die Umſatztätigkeit bei unveränderten Preiſen auf ſämtlichen Gebieten ſti ll. Notiert wurden:(alles in 4) Inl. Weizen 2424,50; inl. Roggen 21,75—22; inl. Hafer 17—18; Sommergerſte 16,75 bis 18,75; Futtergerſte 1616,75; Biertreber 11,50—12; Epdnußkuchen 11,50: Sojaſchrot 11,75; Trockenſchnitzel 5,50; Malzkeime 10,50; Weizenmehl ſüdd. 34,50, neue Mahl ung; dito, mit Auslandweizen 36,50; Weizenbrotmehl 28,50 bis 28,50, Roggenmehl 60proz. 30—31 Weizenfuttermehl 10 bis 10,50; Weizenkleie feine 8,25; Roggenkleie 8,25; Grün⸗ kern 40—50. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim. ( Frankfurter BProduktenbörſe vom 19. Oktober. (Eig. Dr.) Weizen 227,50; Roggen 217,50; Sommergerſte für Brauzwecke 175180; Hofer inkl. 160—167,50; Weizen⸗ mehl füdd. Spez. 0 mit Auslandsweizen 3636,75 dto. Sondermohlung 34— 94,75, Weizenmehl niederrh. Spez. 0 mit Auslondsweizen 36— 36,50; dto. Sondermahlung 34 bis 34,50; Roggenmehl 30,25—91,25; Weizenkleie 8; Roggen⸗ kleie 8,50; Erbſen 38—37; Linſen 25—58; Heu füdd. 5: Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 3,25— 3,50; dto. ge⸗ bündelt 3,253.50; Treber getrocknet 11,25—11,757 alles für die 100 Kg.; Tendenz ruhig. 5 „ Notterbamer Getreidekurſe vom 19. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. v. 100 Sg.) Nov. 9,0273; Jon. 4,0; März 4,22; Mai 4,32.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Ka.) Nov. 6594; Jan. 68; März 7194; Mai 72. * Liverpooler Getreidekurſe vom 19. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lbb.) Tendenz ruhig; Okt. 4,87 (4,9%); Dez. 4,10%(4,104); März 5,14(5,1); Moi 5,398 (5,8); Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 19; London Weizenmehl 17222. Mitte: ſtetig; Okt. 4,87 (4,865): Dez. 4,10(4,10%); März 5,1,(5,1); Mai 5,34 (5,3); Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 19. Okt.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Okt.⸗Nov. 31,507 Okt.⸗Dez. n 2 1 remer Baumwolle vom 19. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerfal. Stand. Middl.(Schluß) 7,8. i * Liverpobler Baumwollkurſe vom 19. Okt.(Eig. De Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Okt.— Dez i Jan.(32) 446—47, März 452—53; Mai 430; Juli 4 Okt. 473; Dez.— Jon.(33) 47980 März— Tages; import 1800; Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt. 450 Dez 443; Jan.(32) 445 März 452; Mai 459; Juli 465, 0 472; Dez. 476; Jan.(38) 478; März 484; Loco 485, Ne denz ſtetig. 0 Nürnberger Hopfeubericht vom 17. Der 30 Ballen Au, juhr, 20 Ballen Umſatz. Preiſe: Hallertauer 3510 badiſcher Bodenfeehopfen 55 ,. Tendenz: ruhig, Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5119 Stu Amtliche Preisnotierungen vom 19. Oktober 1991 Ochſen. 220 St. ) Mk. 87—3 Kühe. 235 St.] Kälber 701 St. Saen J 0 Bullen 251 St.„„ ). Mk. 2730 1 d)„ 2426 9 W— St. d a) Mk.— ej. Der heutige Mannheimer Großviehmarkt, zu dem I Farren, 220 Ochſen, 415 Rinder, 233 8 zusammen 111 Tiere angeboten waren, verkehrte in luſtloſer Haltung und ruhigem Geſchäft, ſo daß die Preiſe in allen Gattung weiter zurückgingen. Der Abſchlag macht 2 bis 3 A. gegenüber der Vorwoche aus. Höchſtnotiz für Ochſen 30 Pfg., für Rinder 40 Pfg. Es verblieb ein kleiner Ueber ſtand. Auch der Kälbermarkt war bei einem Angebot un 70¹ Tieren ohne nennenswerten Verkehr und es traten Abſchläge bis zu vier Pfg gegenüber der Vorwoche em Höchſtnotiz bei langſamer Räumung des Marktes 6 ge Am Schweinemarkt war das Geſchäft ruhig, ſo daß a hier der Auftrieb von 3240 Tieren die Preiſe weſterhnn drückte. Fettſchweine, die wenig angeboten waren, Lagen etwas gefragt. Höchſtnotiz 48 bis 51 Pfg. Es verblieb en geringer Ueberſtand. 3 Berliner Mefallbörse vom 19. Okiober 1931 Kupfer anuar. ebruar 8— [Brief Blei Zink 5 Geld bez. Brief Geld bez. lei Geb, 82.50 7705 tig. b 5 Berliner Metall⸗Rotierungen vom 19. Okt.(Eig. De Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 70 1 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 62—64; Standardkupfer les 58.60 Standard⸗Blei per Okt. 20—22, Originol⸗Hütter Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 1707 desgl. in Bath oder Drahtbarren 174; Bonko⸗, Straits⸗, Auſtralzinn din e e 98—99proz. 350; Ane —49; Sil 1 F. 5. e er in Barren ca. 1000 fein 5 f Londoner Meiallbörse vom 19. Okiober 193 Metalle in E pro To. Silber Unze 6(137/40 fein stand), Platin Un? eee 84,85 Zinn, Standart Aluminium 85 2 Monate 35,65 Monate Antimon Settl. Preis 35.85 Settl. Preis Queckſilber Elektrolyt 40,50 Banka Platin beſt ſelectied 37.50 Straits 5] Wolframerz kong ſheets 70, Blei, ausländ. 13.25 Nickel El'wirebars 41 50 Zink gewöhnlich 18,.— Weißblech Neue Mannheim ter Zei tung Abend⸗Aus gabe 7. Seite/ Nummer 484 3 5 2 2 Copyright 1929 by WIIh. Köfler, N on W 18 fuß, ben h nahm ihn in 1 mit e ein ſau⸗„inder, unſer Leutnant will ſich beſaufen!“ hörte 17 5 n von Kirſchbäumen um⸗ er einen aus ſeiner Kompagnie ſagen. blüht 8 und Brennende Liebe. Laßt ihm det Verg Das war Töz. r b frith öffnete das und ſah ſich die lä⸗ Die Offt j n im Garten ſtehen. Von fern ſternde Gruppe in der Do ße an. murmelte die Front, aber ſie hörten nicht mel 555 r, ihr ſa doch auch mal—1“ „Kindern i 25 5 ich! Nicht für ungut, Herr Leutnant!“ Van 1 nun biſſig:„Sie haben heut ein Skat heut, Töz?“ Aren ſentimentalen 5 oslawſki mußte zum Lazarett!“ Die junge, ſch äugige Franzöſin, Wynfriths„Aber ſeine Wunde war doch gar nicht ſchlimm!“ Quartierwirt mit ihrem blonden Kind vor die Tür. Sie lä e ſpitzbübiſch vergnügt, daß die Her⸗ ren ſo aufmerkſam die Kinderhemdchen und Höschen betrachteten. „So blond wie meine Jüngſte!“ flüſterte Wynfrith zu van Heuſen. Dann ging er auf Mutter und Kind zu und begrüßt e ſie herzlich, mit franzöſiſchen Br Brocken „Er hat „Ruhe N „Ja, es zuviel Buben gel !“ rief Wynfrith. ſtimmt,“ knurrte Töz ging Töz auf der habt— da hat er den Arm zu doll bewegt beim Kartenſchl Halt die Schnauze!“ Alles lachte. !“ ſchrie einer. Schwätzer „Stimmt das nicht?“ z„„aber das geht den Lauſejungen gar nichts an. Der we iß ja nicht, was ſo „Oh— merei beaucoup! Liſette!“ Ste rief ihr 2 chte ihm die Das Kind Freude am Gen herum. Van Heuſen, der vor der Tür mit müßigem ſchnei⸗ digem Geſchwätz von Offizierſt ellvertreter Juchs auf gehalten war, der leider auch diesmal noch nicht die Achſelſtücke zu bekommen ſchien, trat jetzt ein:„Na, noch immer Surrogat für Trautes Heim, Glück allein?“ Wynfrith ſtreichelte das Kind:„Das verſtehen Sie nicht.“ Madeleine entſchwand. Wie eine Katze. Und das Kleine ebenſo ſammetpfotig hinterher. „In Deutſchland gehen die Fürſtinnen tolpeiſchi⸗ ger als dieſes Bauernweib,“ ſagte Wynfrith. „Sie ſind verliebt“. C 7 „Id. Von Heuſen trank ihm zi ſungsloſen Blick. In ſeinem Quartier k alter Mann allein. Gott ſei Dank! Er 1 wenig für fleiſchliche Liebe übrig— und ſeine ſch lingshaft verwegen und zart erhaſchten Frauen muß⸗ nd Eleganz haben. Eleganz ten Grazie, Geiſt ur „Grazie, Geiſt Glas träumend. O Betty „ F Gr u mit einem 0 flüſterte er, in 15 fin Seehag— Ritdler— das waren Frauen— Sp Wenke en 1 85 Menſchheit—— Mit bewußtem Raffinement ihre Schönheit kultivierend, doch im letzten dann unbewußt hingegeben—— Das reizte. „Das ift doch alles in dieſer Frau aus Inſtinkt!“ „Ich mag keinen Inſtinkt!“ „Ich ſuche das——“ „Alſo— dann, um ſo beſſer werden wir uns ver⸗ ſtehen. Mit Weibern werden wir uns nie ins Ge⸗ hege kommen. Und das iſt die Hauptſache. Uebrigens ſehr erholend— ſo ohne Frau—“ „Frauen ſind für mich, ohne Pathos, van Heuſen, die Engel des Lebens.“ „So lange man an mehrere Engel denkt, hat man die eine noch nicht— die fürs Leben— fürs traute Heim und ſo—“ „Ich habe eine—“ „Und ſie iſt nicht Ihre Frau?“ „Nein.“ „Glückſeliger Unglücklicher. Auf das Leben Ihrer Frau!“ 15 Spötter! „Sie ver ſtehen nicht, was ich meine. Nur die Sehn⸗ ſucht erhält die Liebe fr 2 „Ach was— mit jener, die mein Ideal iſt, da ver bindet mich einfach alles. Sie denkt wie ich. Jetzt, ſehen Sie, jetzt lebt ſie mein Leben in Deutschland weiter. Unſer Leben——— wenn ich vorn im Graben ſitze, da bin ich plötzlich doch neben ihr. Und leben ihren Tag. Den ſie nur me iner Arbeit opfert. Jeden dritten Tag bekomme Brief von ihr! Klar, rubig, wie ein Ge⸗ Während die Briefe meiner Frau von glicher Zärtlichkeit erfüllt ſind. Aber ich aus dem Brief Agathes den gleichen Rhythmus, Sie geht ſpazieren, da, wo ich ginge Sie hat Abendͤgedanken, ſo jetzt denkt ſpüre der mich bewegt. um die gleiche Stunde. wie ich, ehe ich den Brief erhielt, träumte: ſie das— let denken wir das— wir leben übe rhaupt nur in Wir, Agathe und ich, nicht in Ich und Du, aber das bestehe Sie nicht van Heuſen— „Doch— ich bin bloß unfähig dazu. ſteht immer auf der Bühne.“ Es hatte geklopft. Lutz trat aufgeregt ein:„Herr Leutnant, dem Wieſenberg iſt beim Gewebe e eine Kugel in den Zeh gegangen— er ſoll ins Laza⸗ rett— doch der Unteroffizier will ihn nicht fortlaſſen, bis Sie die Sache unterſucht haben— er meint Van Heuſen:„Armer verängſtigter Hund— ſich ſo den Zeh abzuſchießen—“ Da brachten zwei ſchon Wieſenberg an der Schulter tragend an. Er war bleich. Dahinter der Unteroffi⸗ zier. Wynfrith gab Wieſenberg zu trinken. Was ſollte er ſagen? Der Unteroffizier trat vor und meldete, gab ſei⸗ nem Mißtrauen Ausdruck, Wynfrith winkte ab:„Ins Lazarett. aus Verſehen getan.“ Der Unteroffizier machte ſtramm kehrt und puffte die zwei hinaus. Wieſenberg rannen die Tränen, als er. Wynfrith dankbar anſah. Er war gans verworren. Es über⸗ kam ihn— zwang die Finger an den Hahn— ein Schuß—— alles erledigt— nicht mehr nach vorn— nicht mehr nach vorn—— O— und dann ſchrie der Unterofftzier:„Hund! Kriegsgericht! Feigling!“ Ja, ja, mag ſein, aber et konnte nicht mehr—(Fortſetzung folgt.) Unſereins Er hat es operierend. ein Trumpf⸗Bube alles in ſich hat— Van Heuſen, der einſame ſkeptiſche Don Juan,„Seid ihr mit euren Quartieren zufrieden?“ 11 fund, unbehaglich von dieſer„Elternglück⸗Atmo⸗„Ja— aber alle ſind nicht ſo beweibt wie hier—“ 10 K sphäre“ berührt, abſeits, kaute Blumen t dachte„Freche Bande!“ Wynfrith ſchmiß das Fenſter zu, Arbeit Komiſch, wenn Betty Varina und ich ein Kind hätten. wohlgelaunt auflachend. ſt auf Belty—— ſte wird interniert ſein— in Moskau gab Da kam ſie wieder hinein. Die ſchwarze Made⸗ 1 ſie ein Gaſtſpiel in den letzten Julitagen 1914— 105 leine 9 Jahre—— er warf die zerdrückten weg und pflückt„Madeleine“ ein paar friſche Blumen, hielt ſie zärtlich unter die„Möseur?“ Naſe, als ſtünde er auf der Bühne—— und verneigte Er ſpürte, wie ſich alles in ihm zu der Frau hin⸗ N ſich vor den Begeiſterten— was ſpielte er doch zu⸗ neigte. Und wie ſie auch ihm entgegenwuchs——— Dr) letzt? Den Baumeiſter ee— Symbol? Die Madeleine lächelte. Das war ein guter, tiefer he in Front, das iſt der Turm de des 5B Baumeiſters— die Hei⸗ Menſch, beſſer als ihr Hyppolite— o Gott, welche Ver⸗ Nac, mat bat 5 W᷑̃ e ee Stimme: Höher, een ert, er war ja der Feind Der Feind? 179 höher!— Vorwärts! Vorwärts! Und wir gehen Ein ſtolzer ſchöner Gott kommt er in das verſchlafene 5. vor— ja, bluten 8 werden wir ſtürzen? Ardennendorf. Hyppolite, verzeih— du haſt mich oft t. 65 Notz winken wir von oben geſchlagen— wenn du betrunken warſt— dieſer wird e Wynfrith hatte indeſſen die funge Frau um einen das nicht tun—— Und mit Gebärden und Finger⸗ rung großen Topf gebeten, in dem er die Bowle brauen drohen bat ſie Wynfrith, nicht zuviel zu trinken. „ ohnk wollte. Krauſe kam ſchon mit den Weinflaſchen an⸗ Mit einem Seitengewehr öffnete er die Ananas⸗ 1 1 geſchlackſt. büchſe und gab Madeleine eine Fruchtſcheibe. 00 ie grk⸗ einet r von e ſeht 2 n glatt. e ſtäͤt⸗ 2 0 7 7 bn 2 Zimmer, Küche und Bad zu vermiefen. 6 rt Näheres Neckarau, Roſenſtraße 87, part. 58346 Sraun.1 Ber aan rei! i ff 170— Beſchlaa amel re: 1 Zimmer uni Küche 1 2 J. 1 K. 1 Tr..] Nähe Meßplatz. gr. n ein r 5555 n Balkon, s. Bim. Ridame.! Freude en gen; 5 1 1., m. Bad, Neckar- ruhige kinderl. Leute in ben nachmittag von 4 Uhr bis 5% Uhr ſtadt⸗Oſt, 60. 58881 per 1. 11. zu vermiet. gelat 5 f ö D. Oetzel. Rupprecht Anf k Ig gn i führen wr in unseren Verkaufsräumen die 7 8 5 rechte] die Geſchſt. 18833 3 5 ſtraße 8. prt., Möbel⸗ 5 0 geschäft u. Wohngs.⸗ LEET GA Mansapde 9 f Nachweis. 28931 zu vermteten, Garten. tlichen*— a1 Anged. ei ben 2 unter 54 an die 5 2 Zinn fer, Küche Geſchäftsſt. ds. Blat. 4 dureh Prakfls ches A vor. 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Rhein, im Oktober 1931. Woll Neiter Am 15. Oktober verschied nach längerer Krankheit der Senior- il Netter Seit beinahe 50 Jahren hat er seine ganze Arbeitskraft meinem Seine hohe Auffassung von Pflicht und Gerechtigkeit, sein lauterer Charakter, seine hervorragenden kaufmännischen Fähigkeiten und Erfahrungen, haben in weitestem Maße zur Entwicklung Statt besonderer Anzeige Gott dem Allmächtigen hat sich in die Ewigkeit abzurufen. In t. Maria Fahlbusch Herma Fahlbusch Todes-Anzeige es gefallen, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Karoline Fahlbusch Woe. geb. Amann nach langem Leiden, Sonntag früh ½9 Uhr, im Alter von 68 Jahren, zu Mannheim(L 7.), Heidelberg, Köln, Chicago, 18. Oktober 1931. jefer Prauer: Henry Fahlbusch und Frau Irma geb. Schmitt Franz Adamezewskl, Reg.- Baumeister à. D. und Frau Kaethe Frau Lotte Eckert Wwe. geb. Fahlbusch Erich Berking und Frau Susi geb. Fahlbusch 8 Enkelkinder. unsere liebe Mutter, Nähe Waſſerturm, mit Werkſtatt u. 2 ſchönen Zimmern mit Küche, umſtändehalber ſofort billig Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Anstatt besonderer Anzeige Mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr Emil ist am 15. Oktober im 68. Lebensjahre sanft entschlafen. Mannheim und Berlin, im Oktober 1931. Im Namen der Hinterbliebenen: letter Johanna Neffer geb. Ellstaetter Dr. Marie Hammerschmidf geb. Netter Paul Neiſer Dr. Mariin Hammerschmidi Thea Neifer geb. Senger — Die Einäscherung hat in der Stille stattgefunden. Durch das Ableben unseres Senjorchefs, Herr Emil Netter sind wir in tiefe Trauer versetzt worden. Sein besonders hohes Plflichtgefühl und sein lauterer Charakter Waren uns stets ein Vorbild. Der Gerechtigkeitssinn und die Hilfsbereitschaft des Entschlafenen haben uns wohl getan. Sein Andenken wird immer in uns fortleben. Ludwigshafen a. Rh., im Oktober 1931. 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