915 — n ſchön. nheimz⸗ 3 82 1 Dauner * Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, ir unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe Ne Friedrichſtraße 4, 80 Luiſenſtraße 1.— wöchentlich 12 W Oppauer Straße 8, mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim beſondere Preiſe. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 Colonelzeile; im Reklameteil RM..— Einzelpreis 10 Pf. die 32 mm breite die 79 mm breite Zeile, Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Oktober 1931 — Hoover Frankreichs tiefe Sympathie für ASA Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 22. Okt. Zwiſchen der fran zöſäſchen Delegation auf der„Ile de France“ und der amerikaniſchen Regierung fand geſtern ein herzlicher Telegramm⸗ wechſel ſtat. Kaum hatte der Ozeandampfer die amerikaniſchen Hoheitsgewäſſer erreicht, als Staats⸗ präſident Hover und Staatsſekretär Stimſon dem franzöſiſchen Regierungschef in herzlichen Wor⸗ ten den Willkommengruß der Regierung und Bevölkerung Amerikas übermittelten. In einem Antworttelegramm gab Laval ſeiner Freude über die bevorſtehende Zuſammenkunft Aus⸗ druck.„Die Vereinigten Staaten“, ſo telegraphierte Laval,„kennen die tiefe Sympathie, die ih⸗ nen das franzöſiſche Volk entgegen⸗ bringt. Aus ganzem Herzen wünſche ich, daß meine Reiſe nach Washington die Zuſammenarbeit zwiſchen den Vereinigten Staaten und Frankreich zum Wohle der Welt enger geſtaltet.“ Der Newyorker Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ ſchreibt über die Waſhingtoner Be⸗ ſprechungen, es werde ſich um einen mehrtägigen freundſchaftlichen Meinungsaustauſch handeln, der don Ausflügen und Diners im kleinen Kreiſe Aterbrochen würde. Die amerikaniſche Regierung habe kein Programm ausgearbeitet oder vorgeſchla⸗ gen, um auch ihrerſeits zu zeigen, daß die Beſpre⸗ chungen auf keinen beſtimmten Gegenſtand begrenzt ind. Zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten gebe es kein Thema, das nicht angeſchnitten werden dürfte.„Nur der Himmel wird un⸗ ſere Grenze ſein. Unter Freunden kann man über alles ſprechen“, äußerte ſich Staatsſekretär Stimſon hinſichtlich der Waſhing⸗ toner Zuſammenkunft. Au den amerikauiſchen Regierungsſtellen rechnet man durchaus mit der Möglichkeit, daß Laval die Rückreiſe antritt, ohne mit dem Präſidenten Hoover beſtimmte Entſcheidun⸗ gen getroffen zu haben. Der Beſuch Lavals würde bereits dann einen großen Erfolg bedeuten, wenn in der Folgezeit beide Länder die Lage und die Schwierigkeiten des andern beſſer herſtünden und wenn aus der gegenſeitigen beſſeren Einſchätzung ſich die Ausſichten für eine größere Har⸗ monie in der Politik beider Länder ergäben. Der„Petit Pariſien“ verweiſt bei dieſer Ge⸗ legenheit auf die peinlichen Verhandlungen im An⸗ ſchluß an die Erklärung des Hoover⸗Moratoriums im Juli dieſes Jahres, die dengroßen Abſtand in der amerikaniſchen und franzöſiſchen Auffaſſung über die Weltprobleme ins rechte Licht geſetzt hätten. Im Gegenſatz zu der zurückhaltenden Auffaſſung der amerfkaniſchen Regierungsſtellen ſetzt die amerika⸗ liſche Bevölkerung ſehr ſtarke Hoffnungen auf die Vaſhingtoner Beſprechungen. Der Präſident der Vereinigten Staaten, Hoo⸗ zer, hat an Miniſterpräſident La val folgenden Gruß telegraphiert:„Da Sie der Küſte der Vereinig⸗ len Staaten näherkommen, iſt es für mich eine große Freude, Ihnen ein ſehr herzliches Will⸗ kommen in meinem und im Namen meiner Lands⸗ leute zum Ausdruck zu bringen.“ Lrnſte Befürchtungen! in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 22. Okt. „Hooper und Laval werden die ganze Welt zur Audienz haben“, ſchreiben die'Times“ 5 er die heute in Waſhington beginnenden Bera⸗ ungen„Im Gegenſatz zu den deutſch⸗franzöſiſchen N rhaltungen in Berlin und der Londoner Juli⸗ unferenz wird diesmal nicht alles Wichtige von der Diskuſſton ausgeſchloſſen werden. Der Gedanken⸗ zustauſch ſoll frei und frank ſein. Man kann alſo en, daß Reparationen, Kriegsſchulden, Abrüſtung und Sicherheit fämtlich zur Beſprechung kommen. die engliſche Regierung hat an all dieſen Fragen am beſonderes Intereſſe, das durch den Pariſer eſuch Lord Readings und die vorzeitige Rück⸗ 15 des amerikaniſchen Botſchafters nach Waſhing⸗ u unterſtrichen wurde.“ Die„Times“ erinnern 05 franzöſiſchen Miniſterpräſidenten an ſeine eige⸗ 8 Worte, daß in dieſen Tagen„JIſolierung 8 in ausreichendes Heilmittel“ iſt. Aber uch die Vereinigten Staaten ſeien im Begriffe, zu tuen, daß iſolierte Proſperität nicht genüge. Beide il ſeien ſchon jetzt ſchweren Rückwirkungen der . Depreſſtion ausgeſetzt und würden des⸗ 1 5 wenn ſie von einer Erleichterung der Welt⸗ en ſprechen, durchaus ihr eigenes Intereſſe wahr⸗ nehmen. nkunſt Lavals in Amerika und Laval haben in den nächſten Tagen„die ganze Welt zur Audienz“ Der deutſche Wirtſchaftsbeirat Erſte Sitzung am 29. Telegraphiſche Meldung — Berlin, 22. Okt. In dem bekannten Briefwechſel zwiſchen Reichs⸗ präſident und Reichskanzler vom 13. Oktober war die Schaffung eines Wirtſchaftsbeirats vor⸗ geſehen worden, der in eingehender Beratung zu einer Löſung lebenswichtigſter Fragen bei der Ge⸗ ſtaltung der deutſchen Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik gelangen ſoll. Der Reichspräſident hat nun⸗ mehr auf Vorſchlag der Reichsregierung folgende Perſönlichkeiten zu Mitgliedern des Wirt⸗ ſchaftsbeirats ernannt: Geheimer Kommerzienrat Dr.⸗Ing. e. h. Ernſt von Borſig, Fabrikbeſitzer(Berlin⸗Tegel), Dr. Brandes, Präſident des Deutſchen Landwirtſchafts⸗ rats(Königsberg), Reichskanzler a. D. Geheimer Oberregierungsrat Dr. Cuno, Vorſitzender des Vor⸗ ſtandes der Hapag(Hamburg), Gewerkſchaftsſekretär Wilhelm Eggert(Berlin), Gewerkſchaftsführer Peter Graßmann(Berlin), Maurer⸗ und Zim⸗ mermeiſter Robert Groß(Königsberg), Kaufmaun Dr.⸗Ing. e. h. Bernhard Grund, Präſident der Handelskammer Breslau, Kaufmann Dr. iur. Dr. phil. Albert Hackelsberger(Oeflingen, Baden), Papierfabrikant Georg Haindl!(Augs⸗ burg), Wagenbaumeiſter Wilhelm Hecker, Präſident der Handwerkskammer Düſſeldorf, Gutsbeſitzer Dr. Goltmeier(Lienen, Kreis Tecklenburg), Dr. Joſ. Jahn(Berlin), Kaufmann Louis Körner(Ber⸗ lin), Rittergutsbeſitzer von Oppen, Präſident der Landwirtſchaftskammer Brandenburg(Dannen⸗ walde), Bernhard Otte, Vorſitzender des Geſamt⸗ verbandes der chriſtlichen Gewerkſchaften Deutſch⸗ lands(Berlin), Direktor Dr. rer. pol. h. c. Robert Pferdmenges(Köln), Bäckermeiſter Ernſt Plug⸗ macher(Magdeburg), Direktor der Commerz⸗ und Im Spiegel der Drahtbericht unſeres Berliner Büros E! Berlin, 22. Okt. Wie die Mitgliederliſte des neuen Wirtſchafts⸗ beirats zeigt, hat man dieſem Gremium, das der Regierung bei der Löſung der großen Wirtſchafts⸗ fragen helfend und ratend zur Seite ſtehen ſoll, nun doch einen größeren Rahmen gegeben als urſprüng⸗ lich beabſichtigt war. Nach den erſten Ankündigungen glaubte man ſchließen zu dürfen, daß die Zahl der Beiſitzer das Dutzend kaum überſchreiten werde. Für den Beſchluß, dieſe Zahl zu verdoppeln, iſt offenbar der Wunſch ausſchlaggebend geweſen, daß man die Vertreter möglichſt vieler Zweige der deut⸗ ſchen Geſamtwirtſchaft hinzuholte, Das iſt an ſich verſtändlich. Auf der anderen Seite muß doch fraglich erſcheinen, ob o er Haupt⸗ z weck, den der Kanzler mit der Schaffung des Wirtſchaftsbeirats im Auge hatte, nämlich eine Syn⸗ theſe zwiſchen der Auffaſſung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu finden, auf ſolche Weiſe gefördert wird. Dieſer Wirtſchaftsbeirat ſoll jedoch etwas ganz anderes ſein als etwa ein Reichs wirtſchafsrat im kleinen oder eine Belebung der Arbeitsgemein⸗ ſchaft zwiſchen Induſtrie und Gewerkſchaften. Ein kleinerer Kreis weniger auf Spezialintereſſen ein⸗ geſtellter Mitglieder wäre für die hier zu löſenden Aufgaben vielleicht geeigneter geweſen. Oltober bei Hindenburg Privatbank Friedr. Reinhardt(Charlottenburg), Max Röſſiger, Vorſtandsmitglied des Gewerk⸗ ſchaftsbundes der Angeſtellten(Berlin⸗Zehlendorf), Dr. iur. Schmitt, Generaldirektor der Allianz und Stuttgarter Verein(Berlin), Geheimer Kommerzien⸗ rat Dr. iur. h. cy. Hermann Schmitz, Vorſtandsmit⸗ glied der J. G. Farbeninduſtrie Ach(Berlin), Dr. tur. Dr.⸗Ing. e. h. Paul Silverberg, Induſtrieller (Köln), Otto Suhr, Vorſtandsmitglied des Allge⸗ meinen Freien Angeſtelltenbundes(Berlin), Gene⸗ raldirektor Dr.⸗Ing. Dr. phil. h. c. Albert Vög ler (Dortmund), Fabrikdirektor Willi Wittke(Dres⸗ den). * Wie ſich aus der Zuſammenſetzung des Wirt⸗ ſchaftsbeirats ergibt, iſt darauf Bedacht genommen, möglichſt alle Kreiſe der deutſchen Volkswirtſchaft Und alle Landesteile zu berückſichtigen. Eine Erwei⸗ terung der Mitgliederzahl würde die Aktionsfähig⸗ keit des Beirats gefährden. In duſtrie, Land⸗ wirtſchaft, Handel, Handwerk und Klein⸗ gewerbe, Arbeitgeber und Arbeitneh⸗ mer ſind durch Perſönlichkeiten vertreten, die Ge⸗ währ dafür bieten, daß neben den großen gemein⸗ ſamen Intereſſen der geſamten Volkswirtſchaft auch die Intereſſen der einzelnen Berufsſtände und Wirk⸗ ſchaftsgebiete gleichwertig und mit gleichem Nachdruck vertreten werden. Der Reichspräſident hat gleichzeitig mit der Er⸗ nennung die Mitglieder zu der erſten gemeinſamen Sitzung des Wirtſchaftsbeirats und der Reichsregie⸗ rung, an der auch Reichsbankpräſident Dr. Luther und der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn Dr. Dorpmüller teilnehmen werden, auf Don⸗ nerstag den 29. Oktober, 11 Uhr, in ſein Haus eingeladen. Dieſe Eröffnungsſitzung wird unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten ſein. Berliner Preſſe Bezeichnend iſt, daß der„Vorwärts“, ehe der Ausſchuß noch ſeine Arbeiten aufgenommen hat, eine feindſelige Haltung gegen ihn ein⸗ nimmt. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan findet es „innenpolitiſch bedenklich und wenig verheißungs⸗ voll“, daß ſo zahlreiche Mitglieder der„nation a⸗ len Oppoſition“ dem Beirat angehören; die grundſätzlich nur ſoziale Reaktion wollen. Auch das„Berliner Tageblatt“ rügt, daß den Intereſſenwünſchen wieder einmal we⸗ ſentlich weiter entgegengekommen worden ſei als es dem Sinn der Aktion, der Bildung eines zu ſach⸗ verſtändigen und entſchiedenen Empfehlungen auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiete geeigneten Gremiums entſpreche. Die„D. A..“ hingegen zeigt ſich mit der Auswahl der Sachverſtändigen zufrieden, unterſtreicht aber um übrigen die Unabhängigkeit des Wirtſchaftsbei⸗ rats, der kein Organ der Reichsregierung, ſondern „eine neue ſelbſtändige, vom Reichspräſidenten ins Leben gerufene Inſtitution iſt, die notfalls auf ein beſchleunigtes Tempo der wirtſchaftlichen und ſozialen Regierungsarbeit dringen wird, Die„Germania“ ſchließlich gibt der Erwartung Ausdruck, daß der Wirtſchaftsbeirat ſeine hiſtoriſche Bedeutung in ihrer ganzen Größe erfaſſe und ſeinen ganzen Einfluß dahin einſetzen wird, das Sanjerungs⸗ werk der Reichsregierung, das nur mit der Wirtſchaft und bei Zuſammenfaſſung aller gutwilligen Kräfte gelingen kann, zum Erfolg zu führen. n ñ Ay ³¹A] A T Dieſem moraliſchen Appell läßt das engliſche Blatt die Erkenntnis folgen, daß die Sicherheitsfrage das bedeutendſte Hindernis für eine franzöſiſch⸗amerikaniſche Verſtändigung darſtelle. Recht ſcharf erklären die„Times“, es ſei doch vielleicht irgend eine Form denkbar, in der Amerika die franzö⸗ ſiſchen Sicherheitsforderungen erfüllen könne. Jedenfalls ſei eine ſchleunige Bekanntgabe grund⸗ ſätzlicher Entſcheidungen unerläßlich wenn die Welt⸗ wirtſchaft von ihrer Lähmung befreit werden ſoll. Die guten Wünſche der„Times“ ſind recht be⸗ zeichnend für die beſorgte Hilfloſigkeit, mit der die engliſche Regierung der Waſhingtoner Zuſammenkunft gegenüberſteht. Es trifft ſich ſchlecht, daß die engliſchen Miniſter zur Zeit mit Wahl⸗ ſprgen überlaſtet ſind und daß das einzige Kabi⸗ nettsmitglied, das nichts mit den Wahlen zu tun hat, ſich gerade in Genf mit der mandſchuriſchen Frage zu beſchäftigen hat. Englands Stellung iſt ohnehin geſchwächt und es iſt mit Rückſicht auf die Gefahren, die von der Zuſammenkunft Hoover⸗Laval aus⸗ gehen können, umſo bedauerlicher, daß der Wahl⸗ kampf die Londoner Regierung vollends jeder Be⸗ wegungsfreiheit beraubt. Man kaun ſagen, daß ganz einheitlich in Lon⸗ doner politiſchen und finanziellen Kreiſen die Reiſe Lavals nach Waſhington mit ernſten Befürchtungen begleitet wird. Man iſt ſich hier darüber klar, daß eine ſchnelle und weitgehende Aktion in der Repa⸗ rations⸗ und Kriegsſchuldenfrage un⸗ bedingt notwendig iſt und man befürchtet, daß die franzöſiſchen politiſchen Bedingungen wie⸗ derum jeden pfychologiſchen Erfolg einer ſolchen Ak⸗ tion illuſoriſch machen könnte. f 142. Jahrgang— Nr. 489 Deutſchtum in Beoͤrängnis Die Auswirkungen des Streites zwiſchen Nuntius und Erzbiſchof in Prag (Von unſerem Prager Vertreter) Prag iſt ſeit je ein beſonders heißer Boden für die Diplomaten des Vatikans. Der alte Huſſitengeiſt rumort noch immer im tſchechiſchen Blut und eine der erſten Großtaten nach der Gründung der tſchechofſlowakiſchen Republik war die Errichtung der tſchechoſlowakiſchen huſſitiſchen National⸗ kirche. Allerdings nahm dieſe huſſitiſche Kirchen⸗ gemeinſchaft nicht jene Entwicklung, wie ihre Grün⸗ der gehofft hatten. Sie blieb eine größere Sekte, ohne dem Katholizismus im tſchechiſchen und ſlowa⸗ kiſchen Volk Eintrag zu tun. Im Gegenteil, die verhältnismäßig ſtarken, chriſtlichſozialen Parteien aller Nationen dämpften in der Regierung den anti⸗ katholiſchen Kurs raſch ab und die Gefahr eines weit ausgreifenden Religionskrieges wurde vermieden. Trotzdem mußte der erſte päpſtliche Nuntius, Mar⸗ maggi, vor mehreren Jahren Prag verlaſſen, weil bei einer Husfeier in Gegenwart von Mitgliedern der Regierung ſcharfe Angriffe gegen den Papſt und die katholiſche Kirche gerichtet wurden. Lange Zeit war dann die Prager Nuntiatur verwaiſt, bis wieder ein„Modus vivendi“ zwiſchen dem Vatikan und der Präger Regierung gefunden wurde und ein neuer Nuntius, Ciriaci, in Prag einziehen konnte. Zwiſchen Eiriaei und dem Prager Erzbiſchof Kor datſch herrſchte von allem Anfang an eine ſtarke Spannung. Dieſe Spannung artete ſchließlich in einen offenen, heftigen Streit aus, der ſolche Formen annahm, wie man ſie bisher in der neueren Geſchichte der vatikaniſchen Diplomatie überhaupt nicht kannte. Die eigentlichen Beweg⸗ gründe dieſes Konfliktes liegen im Dunkeln, aber ſie ſind ſo tiefer politiſcher und perſön licher Natur, daß der Konflikt ſchließlich auf die Oeffent⸗ lichkeit übergriff. Die Polemiken flogen hin und her und endeten damit, daß der Prager Grz⸗ biſchof abgeſetzt und in den Ruheſtand verſetzt wurde. Es ſickerte durch, daß Kordatſch ſich geweigert habe, dem Nuntius einen Palaſt in Prag und eine Villa in Karlsbad erbauen zu laſſen. Das Kampffeld bot einen Anblick, der alles weniger als erhebend war. Ein Teil der tſchechiſchen Katholiken ergriff für Kordatſch Partei, aber auch die ſlowakiſchen und deutſchen Chriſtlichſozialen ſtell⸗ ten ſich auf ſeine Seite, während die tſchechiſche chriſtlichſoziale Volkspartei unter Führung Schra⸗ meks hinter Eiriaci ſtand. Der Streit der Kirchen⸗ fürſten hatte jetzt auch auf die Parteien und die Parteipreſſe übergegriffen. In dieſem Stadium des Kampfes verließ der Nuntius Prag und begab ſich nach Rom. Es verlautete, daß Eixriaei nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren werde und die Gemüter beruhigten ſich etwas. Die Gerüchte von der Abberufung des Nuntius bewahr⸗ heiteten ſich aber nicht, ſondern Ciriaci erſchien im Gegenteil wieder in Prag mit neuen Vollmachten aus der Hand des Papſtes. Jetzt ging das Straf⸗ gericht über die Gegner des Nuntius mit aller Schärfe nieder. Eine Biſchofkonferenz belegte nicht nur die bekannte Preſſe der deutſchen chriſtlichſozia⸗ len Partei mit dem Bann und verbot allen Gläu⸗ bigen und Geiſtlichen unter Strafe der Suſpenſton die Mitarbeit und den Bezug dieſer Blätter, ſondern entzog auch den Vereinen der deutſchen römiſch⸗ katholiſchen Geiſtlichkeit in der Erzdiözeſe Prag die kirchliche Genehmigung und löſte ſie auf. Außer⸗ dem wurde der Vorſitzende des„Preßvereines Eger⸗ land“, der Prieſter Michael Magerl, von allen prieſterlichen Funktionen enthoben und der Profeſ⸗ ſor an der tſchechiſchen theologiſchen Fakultät, Schanda, ſeines Profeſſorenamtes entkleidet. Dieſe drakoniſchen Verfügungen trafen die Gemaß⸗ regelten wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Da außerdem auch eine Kommiſſion behufs Sicherſtel⸗ lung der anderen Schuldigen eingeſetzt wurde und weitere Maßregelungen von Prieſtern angekündigt wurden, dauert die Unruhe und Beſtürzung in den katholiſchen Kreiſen an. Nuntius Ciriaci hat auf der ganzen Linie geſiegt und ſeine Gegner und Kritiker mit der Strenge des kanoniſchen Rechtes zur Ver⸗ antwortung gezogen. Beſonders die deutſche chriſtlichſoziale Volkspartei und die deutſche katholiſche Preſſe wurde ſchwer getroffen und es muß erſt noch abgewartet wer⸗ den, ob dieſe Wunde je heilen wird. Es hat ganz den Anſchein, als ob ſchließlich der Streit zwiſchen Ciriaci und Kordatſch auf dem Rücken der Deutſchen ausgetragen werden ſoll, weil ſie für Kordatſch eintraten, der ſich für die Beſetzung des Leitmeritzer Biſchofſtuhles mit einem Deutſchen 2. Seite/ Nummer 489 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Oktober 1931 ausgeſprochen hatte, während der Nuntius einen Tſchechen an dieſe Stelle ſetzen wollte. Die ganze Angelegenheit nimmt überhaupt jetzt einen ſtark nationalpolitiſchen Charakter an, da von den Maßregelungen nur deutſche Blätter und faſt nur deutſche Prieſter betroffen wurden und der Erzbiſchof Kordatſch, obwohl Tſcheche, als ein in nationalen Dingen objektiver Mann gilt. Die neue Politik des Vatikans in der Tſchecho⸗ ſlowakei ſcheint darauf auszugehen, das Verhältnis zur Prager Regierung um jeden Preis zu beſſern. Deshalb hat das Strafgericht gegen die Preſſe der deutſchen chriſtlichſozialen Partei, die in den letzten zwei Jahren ſcharfe oppoſtttonelle Töne anſchlug, in Regierungskreiſen und ſogar in der ſonſt huſſitiſchen Preſſe der Partei des Außenminiſters Beneſch gute Aufnahme gefunden. Es iſt eben für dieſen bunten Miſchſtaat der Nationen und Religionen bezeichnend, daß ſelbſt eine, im Grunde genommen rein kirchliche innere Angelegenheit, wie es der Fall Kordatſch iſt, in den Folgerungen ſofort wettreichende, politiſche Bedeutung annimmt. Deshalb iſt nicht nur der deutſche Klerus oder die deutſche chriſtlichſoziale Par⸗ tei, ſondern das ganze Sudetendeutſchtum lebhaft au einer gütlichen Beilegung dieſer Affären inter⸗ eſſiert, ſo weit dieſe im gegenwärtigen Stadium überhaupt noch möglich iſt. Denn es hieße den Bogen zu ſehr überſpannen, wollte man das arg be⸗ drängte Sudetendeutſchtum, das ſich in ſo ſchwerer nationaler Not befindet, auch noch in eine religiöſe Gewiſſensnot hineintreiben. M. K. Sozialdemokratiſche Gegenaktion in Braunſchweig Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 22. Okt. Aus Braunſchweig läßt ſich der„Vor⸗ wärt“ berichten, daß der Verlag des braunſchwei⸗ giſchen„Volsfreundes“ gegen das Verbot des Innenminiſters Klagges Beſchwerde einge⸗ legt habe. Die Beſchwerde geht zunächſt an das braunſchweigiſche Innenminiſterium, das verpflichtet iſt, ſie innerhalb von fünf Tagen an das Reichsmini⸗ ſterium des Innern weiterzuleiten, falls es ihr, was ja anzunehmen iſt, nicht ſtattgibt. Gleichzeitig kündigt der„Vorwärts“ an, daß für den Fall der Aufhebung des Verbots das Braun⸗ ſchweiger Soztaliſtenblatt eine Schadenserſatz⸗ klage gegen den Innen miniſter einreichen werde. Am Samstag wollen die Sozialdemokraten in der Braunſchweiger Stadthalle eine Gegenaktion veranſtalten. Der Vorſitzende der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei, Wels, wird in dieſer Proteſtverſamm⸗ lung über die politiſche Lage ſprechen. Erkrankung Groeners Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 22. Okt. Reichsinnen⸗ und Wehrminiſter Groener iſt an einem Geſichtsfurunkel erkrankt und bettlägerig. Trotzdem ſollen die Erhebungen in der Braun⸗ ſchweiger Angelegenheit möglichſt beſchleunigt wer⸗ den. Im Zuſammenhang mit der Ankündigung neuer Maßnahmen gegen den Bolſche⸗ wis mus verlautet, daß auf dem Wege der Not⸗ verordnung demnächſt verſchärfte Beſtimmungen über den Landesverrat und den Verrat militäriſcher Geheimniſſe erlaſſen werden ſollen. Ein ſolcher Ge⸗ ſetzentwurf iſt bereits ſeit längerer Zeit fertig⸗ geſtellt, aber vom früheren Reichsinnenminiſter Dr. Wirth zunächſt zurückgelegt worden. Gerichtliches Nachſpiel für den Streik deutſcher Matroſen in ruſſiſchen Häfen — Kiel, 21. Okt. Die Rückkehr der deutſchen Handelsſchiffe, auf den in ruſſiſchen Häfen ein wil⸗ der Streik ausgebrochen war, ſteht kurz bevor. In Holtenau, dem erſten deutſchen Hafen, den die Schiffe berühren, iſt bereits ein Schnellſchöf⸗ fengericht zuſammengetreten, dem alle von der Schiffsleitung genannten Beſatzungsmitglieder un⸗ perzüglich vorgeführt werden ſollen. Das Gericht wird vermutlich bereits morgen vormittag die erſten Fälle verhandeln. Die Anklage wird auf Meu⸗ terei lauten. Drahtung unſ. römiſchen Vertreters 22. Okt. 24. Nom, Das offtiziöſe„Giornale d Italia“ ver⸗ öffentlicht heute einen Artikel des Chefredakteurs Gayda zum Beſuch Grandis in Berlin, der offen⸗ bar unmittelbar vom Palazzo Chigi inſpiriert iſt. Das Blatt ſchreiht:„Die gegenwärtige Weltlage gebe dieſer deutſch⸗italieniſchen Begegnung ganz be⸗ ſondere Bedeutung. Dref wichtige Ereigniſſe ſeien ſeit Brünings Romreiſe eingetreten. 1. Der italieniſche Vorſchlag eines Waffenſtillſtandes der Rüſtungen. 2. Der Beginn einer neuen Reihe von politiſchen Geſprächen in Amerika, die ſich an die europäiſchen Geſpräche dieſes Sommers anſchlie⸗ ßen. 3. Die weitere Verſchärfung der Wirtſchafts⸗ kriſe, die eine engere Zuſammenarbeit zwiſchen den verantwortlichen Mächten diesſeits und jenſeits des Ozeans notwendig macht. In Anbetracht dieſer Lage ſei es leicht vorauszuſagen, daß die Abrüſtungs⸗, die Reparations⸗ und Schuldenfragen, die ſo eng mit der Wirtſchaftskriſe zuſammenhängen, Hauptgegen⸗ ſtand der Berliner Beſprechungen ſein werden. Dieſe Beſprechungen, ſo ſchreibt„Giornale'Italia“ wörtlich, bewegen ſich alſo im weiten Rahmen der europäiſchen Fragen und gelten vor allem den großen gemeinſamen Intereſſen der Nationen. Ita⸗ lien hat immer Wert darauf gelegt, daß Deutſchland im Kreiſe der Großmächte mitarbeitet, die in der europäiſchen Politik aktiv ſind und denen die un⸗ mittelbare Verantwortung für die — Genf, 22. Okt. Die Bemühungen des Völkerbundsrates um eine Löſung des japaniſch⸗chineſiſchen Konfliktes haben im Laufe des geſtrigen Abends eine bedeutungs⸗ volle Wendung genommen. Briand, der dem Rat präſidiert, hat ſich nämlich entſchloſſen, eine öf⸗ fentliche Sitzung des Rates für heute in Aus⸗ ſicht zu nehmen, in der der Rat einen Be⸗ ſchluß faſſen ſoll. Inhalt und Form dieſes Be⸗ ſchluſſes hängen weſentlich davon ab, welche Antwort Japan auf eine von Noſhiſawa auf Wunſch Briands bei der japaniſchen Regierung angeſtellte Rückfrage geben wird. Dieſe Antwort war geſtern abend noch nicht ein⸗ getroffen. Infolgedeſſen hat das Komitee der vier europäiſchen Großmächte und Spaniens geſtern abend beſchloſſen, heute vormittag um 10.30 Uhr nochmals zuſammen zu treten in der Erwartung, daß bis dahin die japaniſche Antwort vorliegt. Es iſt jedenfalls in beſtimmte Ausſicht genommen, daß der Rat, mag die japaniſche Antwort poſitiv oder negativ ausfallen, ſeine Tagung noch in dieſer Woche — man ſpricht ſchon von heute— abſchließen wird, und daß er in 14 Tagen bis drei Wochen nochmals zuſammentreten wird, um Feſtſtellungen über die EPC Engliſche Offiziersdegen „made in Germany“ Telegraphiſche Meldung London, 21. Okt. In der gegenwärtigen Wahlkampagne, in der die Einführung von Zöllen eine große Rolle ſpielt, wird vielfach als warnendes Beiſpiel die Tatſache ange⸗ führt, daß ein großer Teil der engliſchen Offiziere die Degenklingen aus Deutſchland be⸗ zieht. Wie ein Londoner Blatt feſtſtellt, tragen zehntauſend Offiziere des engliſchen Hee⸗ res und der engliſchen Marine Degen, die in So⸗ lingen hergeſtellt ſind, die übrigen 18 000 benutzen engliſchen Stahl als Degenklinge. Heeres⸗ und Marineverwaltung erklären, ſie könnten gegen die Grandi reiſt morgen nach Berlin Die Vegleimuſik des offiziellen Roms großen Probleme Europas und der Welt zufällt. Muſſolini hat wiederholt geſagt, daß Italien Deutſchland für ein Grundelement der poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Geneſung Euro⸗ pas hält. Wir ſtellen mit Freude ſeſt, daß ſich Deutſchland gegenüber den Nöten der Zeit immer ſtärker zeigt. Muſſolinis Ueberzeugung, daß Deutſchland durch eigene Kraft ſeiner Schwierigkeiten Herr werden könne, hat ſich alſo als richtig erwieſen. Das Ver⸗ dienſt daran gebührt nicht nur dem Patriotis⸗ mus weiter Kreiſe des deutſchen Volkes, ſondern auch der Regierung Brünings, der mit politiſcher Wetitſicht klare Zielſetzungen, ſtarke und zugleich be⸗ wegliche Regierungsmethoden zu verbinden weiß. Durch die innere Kraft Deutſchlands aber wächſt das internationale Auſehen, wodurch wiederum die bevorſtehenden Berliner Be⸗ ſprechungen an Bedeutung gewinnen. Dieſe Beſprechungen werden auch der Entwicklung der deutſch⸗italtentſchen Freundſchaft dienen, indem ſie die zahlreichen gemeinſamen Standpunkte klären und vermehren, die bereits zwiſchen der Politik von Rom und Berlin beſtehen.“ Außenminiſter Grandi hat geſtern nachmittag eine längere Beſprechung mit dem deutſchen Botſchafter Herrn von Schubert gehabt, die der Vorbereitung der Berliner Reiſe galt. Er wird Rom am Freitag abend verlaſſen. Der mandſchuriſche Konflikt vor dem Völkerbundsrat Aufforderungen zu treffen, die er an die beiden Parteien je nach Lage der Umſtände in der öffent⸗ lichen Sitzung richten wird Die Jorderungen Chinas — Genf, 22. Okt. Der Vertreter Chinas, Sze, hat geſtern abend Briand folgende vier Forderungen überreicht: 1. Sofortige Räumung der beſetzten Gebiete durch Japan, 2. Einſetzung einer neutralen Beobachterkommiſſion, 3. Angemeſſene Entſchädigung, 4. Bildung einer ſtändigen Schlichtungs⸗ und Schieds⸗ kommiſſion für alle künftigen Streitigkeiten in der Mandſchurei. 8 Mit dieſen Forderungen wird ſich heute das Ko⸗ mitee der Großmächte beſchäftigen. Die mandſchuriſchen Banken wieder geöffnet — Peking, 21. Okt.(Reuter.) Die mandſchuri⸗ ſchen Banken haben ihre Schalter wieder geöffnet, unterliegen aber einſchränkenden Vorſchriften der japaniſchen Militärbehörde. Verwendung deutſcher Degen durch engliſche Offi⸗ ziere keine Maßnahmen ergreifen. Der Offizier führe ſeinen Degen als Privateigentum und es ſtehe ihm vollkommen frei, ihn zu kaufen, wo es ihm beliebe. Die Vorkämpfer der engliſchen Zollbewegung benutzen dieſes Beiſpiel in ihrer Propaganda. Sie hüten ſich allerdings darauf aufmerkſam zu machen, daß die Solinger Degen beſſer und billiger ſind als die engliſchen. Nationalſozialiſtiſcher Abgeordneter verhaftet — Berlin, 21. Okt. Der nationalſozialiſtiſche Ab⸗ geordnete des Preußiſchen Landtags Hinkel wurde heute vor dem Landtagsgebäude verhaftet, um einen Vorführungsbefehl nach Naumburg i. d. Saale durch⸗ zuführen. „Wunder in Amerika“ Von Helmuth Graf von Moltke Im Anſchluß an sie Urauſführung des Stückes „Wunder in Amerika“ von Toller und Keſten im Mannheimer Nationaltheater— heute findet die erſte Wiederholung ſtatt— überſendet uns der Verfaſſer im Namen des Veröffentlichungs⸗ Ausſchuſſes der Chriſtlichen Wiſſenſchaft(Chriſtian Science] für Deutſchland die folgenden Ausfüh⸗ rungen: 5 Ernſt Toller und Hermann Keſten haben ſich in dem von ihnen geſchriebenen Schauſpiel über die Perſon Mrs. Eddys, das dieſe Frau in einem ganz falſchen Lichte zeigt, an eine Biegraphie von Georgine Milmine gehalten, von welcher Prof. D. Dr. Karl Holl ſagt, ſie ſei „ſehr mit Unrecht als„kritiſche“ oder als„erſte, wirk⸗ lich geſchichtliche“ Dorſtellung bes Scienttsmus ge⸗ prieſen. In Wahrheit handelt es ſich nur um einen mit den gewohnten, auch uns jetzt fühlbar gewordenen Mitteln der amerikaniſchen Preſſe geführten Felözug. Denn trotz der überall beigebrachten Beglaubigungen iſt das Meiſte ſofort als Klatſch oder a Na rede erkennbar.“(„Der Scientismus“ von Prof. D. Dr. Karl Holl, Zeitſchriſt für die geſamte Strafrechts wiſſenſchaft, Band 37, Heft 5, Guttentag⸗Verlag, 1916.) Ferner haben die Verfaſſer Stefan Zweig als Unterlage gewählt, der ebenfalls aus der Biogra⸗ phie von Milmine geſchöpft hat und auf„Das Leben der Mary Baker Eddy“ von Sibyl Wilbur gar kei⸗ nen Wert gelegt hat, da er es für zu gefärbt hält. (Verlag Köhler, Leipzig.) In letzter Zeit iſt das Buch„Mary Baker Eddy“ von Lyman P. Powelt(Mae Millan Co., Newyork City) erſchlenen. Dr. Powell iſt Geiſt⸗ licher an der St. John's Episcopal Church in Nort⸗ hampkon und gehört daher nicht der chriſtlich⸗wiſſen⸗ ſchaftlichen Bewegung an. Alles, was er ſchreibt, iſt authentiſch belegt. Seine Biographie zeigt Mrs. Eddy, wie ſie tatſächlich geweſen iſt, auch der deutſche Schriftſteller Metzſch⸗Schilbach gibt in„Deutſchland und die Chriſtliche Wiſſenſchaft“(Jeß⸗Verlag, Dres⸗ den) ein wahres Bild von ihr. Das„Geſchäft“, das Mrs. Eddy mit ihren Büchern emacht hat, war ihr nicht Selbſtzweck, denn ſie lebte und verwandte alles Geld, das ſie erhielt, zur För⸗ derung der Bewegung. g Auch ihre Hinfälligkeit im Alter entſpricht abſolut nicht den Tatſachen. Arthur Brisbane, ein bekannter amerikaniſcher Journaliſt, der mit der 86jährigen Mrs. Eddy ein Interview hatte, und der in keiner Beziehung zur chriſtlich⸗wiſſenſchaftlichen Bewegung ſteht, berichtet folgendes: „Es iſt ganz ſicher, daß niemand dieſe ſchöne und verehrungswürdige Frau ſehen könnte, und jemals wieder von ihr anders zu ſprechen vermöchte, wie in Ausdrücken herzlicher Verehrung und Sympathie Mrs. Eddy iſt 86 Jahre alt. Ihr dickes, ſchneeweißes Haar lockt ſich um Stirn und Schläfe. Sie iſt mittel⸗ groß und ſehr ſchlank. Sie mag wohl keine 100 Pfd. wiegen, und doch iſt ihre Figur gerade, wenn ſie ſteht und geht. Der Händedruck ihrer zarten Hand iſt kräftig und verrät kein Zittern.... Ihre hellblauen Augen ſind ſtark und ausdrucksvoll, und ihre Sehkraft gleicht, wie bald bewieſen wurde, der einer Frau, die halb ſo alt wie Mrs. Eddy iſt.“ Während des Interviews nahm Mr. Brisbane einen ö „Chriſtian Science Journal vom Juni 19907 und bat Mrs. Eddy aus demſelben zu leſen. Wenn irgend ein Chriſtlicher Wiſſenſchafter um Mrs. Eddys Geſundheit und Kraft beſorgt wäre, ſo würde dieſes Leſen, wenn er es gehört hätte, ſeiner Beſorgnis ein Ende gemacht haben. Unter jungen, öffentlichen Rednern gibt es wenige, deren Stimme ſtärker und tiefer iſt, als Mrs. Eddys Stimme im 86. Lebensjahre. Ste las den ge⸗ wöhnlichen Zeitſchriftendruck ohne Brille, ebenſo eicht wie eine Frau von 25 Jahren, mit großer Ausdrucks⸗ fähigkeit und Verſtändnis.“(What Mrs. Eddy said to Arthur Brisbane, M. E. Paige, Newyork.) Die ganze Lehre der Chriſtlichen Wiſſenſchaft kurz zuſammenzufaſſen, iſt faſt unmöglich, da man, um die Zuſammenhänge zu finden, auf das Leben Jeſu ein⸗ gehen muß. Nur eines ſei erwähnt, daß Mrs. Eddys Heilung durch Quim by nicht der Veranlaſſung zur Gründung der Chriſtlichen Wiſſenſchaft geweſen iſt, ſondern ein ſpäterer Unfall, den ſie auf dem Glatt⸗ eis erlitt, den ſie ſelbſt durch ihr Gebet heilte, indem ſie ſich in die Bibel vertiefte. Seit dieſem Erlebnis beſchäftigte ſie ſich ausſchließlich mit dem Studium der Bibel, um die Grundlage zu finden, auf welcher fachſter Form, ſie beſaß nicht einmal ein Auto J Jeſus Krankheiten geheilt hat. Die Heilungen, die dann durch das Lehren ihrer Ideen hierüber zuſtande kamen, führte ſie auf das Tätigwerden Gottes zurück, und ſo iſt die Krankenheilung ein Merkmal dieſer Kirche geworden. Tartüff zieht um Von der Schloßbücherei ins Nationaltheater Im Juli dieſes Jahres hatte das Schauſptel des Nationaltheaters im großen Saal der Mannheimer Schloßbücherei den„Tartüff“ von Moliere zweimal an einem ſchönen Sonntag aufgeführt, des Morgens für die Mitglieder des damals hier verſammelten Rotary⸗Clubs und für die Mannheimer Bibliophilen⸗ Geſellſchaft, des Abends vor dem allgemeinen Publi- kum. Es war ein delikater Abſchied von der Spiel⸗ zeit, dieſes reizvoll in dem herrlichen Raum verteilte Spiel vom Heuchler unter dem großen Decken⸗ 1 das die Entſchleierung der Wahrheit dar⸗ tellt. Dieſe Wahrheit wurde im Anſchluß an die Tartüff⸗Aufführung am Anfang der neuen Spielzeit wieder ein wenig mit dem Schleier bedeckt, durch den ſichs in der Oeffentlichkeit nicht recht erkennen ließ, warum der Tartüff nicht mehr ins Mannheimer Schloß zurückkehren ſollte, wie es der Wunſch und Wille des Intendanten und Spielleiters Herbert Maiſch war. Es ſtellte ſich ſchließlich heraus, daß daran, entgegen allen anderen Vermutungen und Unterſtellungen und trotz der ſchwankenden Haltung eines Bau verantwortlichen des der Staatsaufſicht unterſtellten Schloſſes, nichts anderes ſchuld war als der ſtaatliche Einſpruch, im Schloßbüchereiſaal wegen der Gefährdung dieſes alten, wertvollen Baudenk⸗ mals nicht mehr zu ſpielen. Doch damit konnte und wollte ſich Intendant Matſch nicht zufrieben geben. Er hatte eine ſchöne, erfolgreiche Vorſtellung, deren ſzeniſcher Rahmen mit den Büchern und den Galerien des großen Bibliothekſaales einen ganz eigenen Aufführungsſtil ergab. Aber in Karlsruhe ließ man nicht mehr mit ſich reden. Hie Staat, hie Maiſch, Tartuffe in der Mitten. Und da das Stück doch mit einer, ſeinerzeit Vadiſche Politik Landtagsabg. Heinrich Brixner in Brühl bei Mannheim begeht heute ſeinen 65. Ge burtstag. Seit 1889 wirkt er in Brühl als Wag⸗ nermeiſter und Landwirt. Schon frühzeitig erregten die allgemeinen Fragen des öffentlichen Lebens ſo⸗ wohl in politiſcher wie in wirtſchaftlicher Beziehung ſein beſonderes Intereſſe. Ueberall wo er kämpfte, ſei es im Gemeindeparlament, im Bezirksrat oder in dem Kampf für Reichstag und Landtag, ſtand eine Perſönlichkeit, die wußte, was ſie wollte. Im Lauſe der Sitzungsperiode 1923/4 zog Brixner als Ver⸗ treter der Deutſchen Volkspartei in den Badiſchen Landtag ein, dem er bis heute ununterbrochen ange⸗ hört. Seine beſondere Sorgfalt widmete er den Fragen des Handwerks und der Landwirtſchaft. Möge es dem 65jährigen, der in der„Neuen Mannh. Ztg.“ ſchon oft über landwirtſchaftliche und Heimatsfragen zu Wort gekommen iſt, noch recht lange vergönnt ſein, in beſter Geſundheit zum Nutzen der Allgemeinheit und ſeiner engeren Heimat zu wirken. 4 Jahre Zuchthaus wegen Spionage Eſſen, 21. Okt. Im Prozeß gegen den 38jährigen Reichsbahn⸗ werkſtättenvorſteher Heinr. Appel aus Oberhauſen und den 39 Jahre alten Reichs bahnoberſekretär Wenzel aus Eſſen hat der Vierte Strafſenat des Reichsgerichts heute folgendes Urteil verkündet: Appel wird wegen vollendeter Spionage (Verbrechen Abt. 1 Abſ. 1 des Spionagegeſetzbuches) zu vier Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechtsverluſt, Wenzel wegen eines Vergehens nach 8 133 Abſ. 2 des Strafgeſetzbuches(Aktenunter⸗ drükkung in gewinnſüchtiger Abſicht) zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Appel wird die volle Unterſuchungshaft von zehn Monaten an⸗ gerechnet. Die von ihm empfangenen Spionage⸗ gelder in Höhe von 200 Mk. gelten als dem Reiche verfallen. In der Begründung wurde u. a. ausgeführt, daß durch das teilweiſe Geſtändnis der Angeklag⸗ ten in Verbindung mit den Ausſagen der Zeugen und Sachverſtändigen als erwieſen anzuſehen iſt, daß Appell für einen ausländiſchen Spionageagenten Be⸗ ziehungen angeknüpft und unterhalten hat, und daß er dieſem Agenten nach und nach eine größere An⸗ zahl von Schriften und Zeichnungen über⸗ eignet hat oder zu übereignen verſuchte, die größten⸗ teils geheim zu halten waren. Dieſes für einen langjährigen Beamten umſo ſchwerer wiegende Ver⸗ halten iſt aus ehrloſer Geſinn ung geſchehen, denn Appel war nicht in Not. Er hat ſeine Zeu⸗ gentätigkeit ſich bezahlen laſſen und hat dazu auch noch einen Kollegen, Wenzel, verführt, ihm Akten⸗ material vorübergehend zu überlaſſen. Flalieniſcher Spion in Frankreich verhaftet Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 22. Okt. Die franzöſiſche Polizei verhaftete geſtern in Lyon den Aljährigen italieniſchen Weinhändlet Toſelli aus Turin wegen Verdachts der Spio⸗ nage zugunſten Italiens. Es war der Po⸗ lizei aufgefallen, daß Toſelli ſich um ſein Geſchäft ſehr wenig kümmerte, dagegen umſo häufiger im Manövergelände in dem Grenzalpen⸗ gebiet anzutreffen war. Der angebliche italieniſche Spion wurde einen Tag vor ſeiner Abreiſe nach Ita⸗ lien feſtgenommen. In ſeinem Beſitz fand man zahl⸗ reiche belaſtende Dokumente über die fran⸗ zöſiſchen Grenzbefeſtigungen. Abſturz eines Amateurfliegers — Bern, 21. Okt. Bei Dietikon zwiſchen Baden und Zürich ſtürzte aus zirka 80 Meter Höhe ein Sportflugzeug infolge Flügelbruches ab. Der Plot, Hugo Schmidt aus konſtruiert hatte, der 36jährige Ingenieur Zürich, der das Flugzeug ſelbſt wurde getötet. ſehr notwendigen Verbeugung vor Ludwig dem Vierzehnten endet, ſagte ſich Herr Maiſch: der Staat bin ich, ſetzte dem gut badiſchen ſeinen gut ſchwäbi⸗ ſchen Dickkopf entgegen und baute ſich ſelbſt eite zieml. dafür, mit ih betruß peratt Minti geſtell dem perat! Das Celſtu * mittag die Et Ein L unter weiche tera neu e krü n hen letzt. chen ſeuerr — Schloßbücheret hin. Jeder ſein eigener Carl Theodor. Die Beſucher der geſtrigen Vorſtellung des Nakio⸗ naltheaters waren wohl baß erſtaunt, als ſie ſich einer offenen Bühne mit zwei Geländern gegenüber ſahen, die an Büchereiattrappen vorbeiführten. Die Sammlung des hochgelahrten Abbé Desbillons hat da eine ſeltſame, ſtumme Kuliſſen⸗Rolle auf der Bühne des Nationaltheaters, unweit ihrer früheren Heimat im Jeſuitenkolleg übernommen. Auf dleſe Weiſe haben viele Theaterbeſucher wenigſtens ei mal einen ungefähren Einblick in die Mannheimer Schloßbücherei erhalten. Und das allein ſchon it gut; denn die größte Sehenswürdigkeit unſerer Staht kennen die Mannheimer noch längſt nicht genügend Vor dieſen Büchereigeſtellen i. V. auf einem Rundpodium über dem Orcheſter ſpielte der umge zd? i gene Tartüff bei erleuchtetem Hauſe. Man hat alles getreulich beibehalten; das Orcheſter im Koſtüm der Zeit(unter der ausgezeichneten Leitung des Cemba⸗ liſten Schlawing) ſaß beim Lämpchenſchein in den rechten Proſzuiumsloge des Parterres. Die Lakalen eilten über die Galerien, die wohl etwas umwegigen waren als die im Schloß, und Dorine belauſchte win dort von oben die Vorgänge. Ihre Rolle. an Martha Zifferer übergegangen, die fc damit ihren feſten Platz im Mannheimer Enſemble* erſpielte. Sie hat einen köſtlichen, trockenen Hum, der immer wieder neue Wirkungen erzielte. Dieſe Darſtellung des guten Hausgeiſts in Schelmengeſtall belebte den Abend aufs ſchönſte. a Die übrige Beſetzung iſt geblieben. Len! Blankenfeld hielt meiſterlich ihre Introbuktton. 8 Alſter als Orgon, Finohr als Tartüff zelgten erneut ihre kräftige Typiſterung des tumben Gläu⸗ bigen und ſeines Dämons. Die Damen Stlelet und Schradiek, die Herren Marx, Muſil Krüger, Godek und Köhler ergaben das dur die Größe des Raumes offenbar auf einen ſtärkeren Ton geſtellte Enſemble, dem reicher Beifall der en zückten Zuſchauer zuteil wurde.. für 1 1 1 195. — Donnerstag, 22. Oktober 1931 ö Kehraus in der Ausſtellung rner Die Rhein⸗Neckar⸗Hallen waren geſtern nach⸗ 5 mittag im Zuſtand des Ausgeräumtwerdens. Noch 65. Ge⸗ lag der Duft des Obſtes in der Luft, denn hunderte s Wag⸗ von Kiſtchen bargen noch das Tafelobſt, das einige erregten Tage lang die großſtädtiſchen Beſucher begeiſtert bens ſo. hatte. Kleine Hügel von Kiſtchen türmten ſich auf, ziehung die im Laufe des Nachmittags zum größten Teil kämpfte, noch abgetragen und auf draußen wartenden Kraſt⸗ rat oder wagen und Laſtfuhrwerken verſtaut wurden. and eine Vereinzelt waren Ausſteller mit Bleiſtift und m Laufe Beſtellblock beſchäftigt. An der Kaſſe wurden die ls Ver⸗ letzten Abrechnungen vorgenommen und in der jadiſchen Reſtauration auf der Empore unterhielten ſich zum en ange⸗ letzten Mal befreundete Ausſteller über das Ergeb⸗ er den nis. Die teraſſenartige Auslage des Obſtbauvereins haft. Obrigheim war auch am Mittwoch noch nahezu voll⸗ „Neuen ſtändig. Sehr erfreulich war auch der Anblick von iche und großen Marktkörben in der Nähe des Wochenend⸗ ch recht hauſes mit dem Schild: Pei„Spenden für das Mannheimer Hilfswerk“ Kraut, Rüben, Salat und Obſt wurden hier zu⸗ ſammengetragen und werden Verwendung finden in dnagt ben Mannheimer Notküchen. i 1 5 Die Ausſtellung im Freigelände iſt 1. Okt. g bereits vom Erdboden verſchwunden. Das iſt ſchade, chsbahn⸗ man hatte ſich ſchon an die Baumkulturen gewöhnt. erhaufen Jetzt iſt alles eingeebnet. Die Bäumchen werden rſekretär wieder die heimiſchen Baumſchulen zieren. Auch enat des das Blumenrondell des zukünftigen ndet: Stadtgartens hat das Blühen eingeſtellt. Hier onage iſt der Herbſt rauh und unwirtlich eingezogen. 0 A Nicht 16 000, ſondern 25 000 1 0 Es freut uns, unſere geſtrige Angabe über die enünte Geſamtbeſucherzahl der O bſt⸗ und Gar⸗ ſechs ten bau⸗Ausſt e lu ng ſo berichtigen zu können. hel wild Auf unſere Erkundigung am Abend des letzten Aus⸗ aten al ſtellungstages war uns die Geſamtzahl der Beſucher pionage⸗ an den fünf Tagen mit 16 000 angegeben worden. n Reiche Es hat ſich aber herausgeſtellt, daß nachher noch die Sammelbeſtellungen auf Karten verrechnet sgeführt, werden mußten, die die anſehnliche Zahl von wei⸗ ngeklag⸗ teren 9000 Beſuchern aus machten. Im Ganzen haben Zeuge alſo rund 25 000 Perſonen die Ausſtellung beſucht, 1 it, daß wobei die zu ermäßigten Preiſen ausgegebenen Kar⸗ en Be⸗ ten inbegriffen ſind. und daß 2 ere An⸗ Reif auf den Dächern n über⸗ Es war nicht der erſte Reif, der heute früh auf größten⸗ den Dächern lag. In den letzten Tagen hatten ſich 5 emen um der Morgenfrühe ſchon die Anzeichen eingeſtellt, ide Ver⸗ 0 die darauf hinwieſen, daß die Queckſilberſäule im ieſchehen, Thermometer in die Nähe des Gefrierpunktes ge⸗ ine Zen-“ rutſcht war. Heute vormittag lag die Reifſchicht er⸗ 1 heblich ſtärker auf den Dächern. In den Außen⸗ bezirken trat dieſe herbſtliche Erſcheinung beſonders deutlich hervor. Hier waren auch Grünflächen und Pieſen mit einer dicken Reifſchicht überzogen. Ein ziemlich ſpät aufkommender leichter Nebel ſorgte dafür, daß die Sonne erſt nach längerem Bemühen mit ihren wärmenden Strahlen durchdringen konnte, 1e 0% Grad Celſius unter Null . Okt. betrug in der vergangenen Nacht die niedrigſte Tem tern in hergtur. In der Nacht zum Mittwoch wurde ein nhänbler Minimum von 2,6 Grad Celſtus über Null feſt⸗ Spio⸗ gestellt. Heute früh ſtand das Queckſilber genau auf der Po⸗ dem Nullpunkt, während die geſtrige Morgentem⸗ Geſchäft beratur noch 3,1 Grad Celſius über Null betrug. iger im Das Maximum wurde geſtern mit 12(11,2) Grad 19 10 Celſtus erreicht. leni* tach Ita⸗* Verkaufshäuschen zertrümmert. Geſtern vor n zahl. mittag um.44 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr an die fran bie Ecke Hanſa⸗ und Untere Mühlauſtraße gerufen. Ein Laſtwagen, der von der Hanſaſtraße in die üntere Mühlauſtraße einbog, rannte beim Aus⸗ weichen vor einem entgegenkommenden Ta xame⸗ u Baden 1 terauto in voller Fahrt gegen das an der Ecke Höhe ein neu errichtete Berka ufs hä us chen und zer⸗ er Pilot tümmerte es vollſtändig. Ein vor dem Häus⸗ dt al chen ſtehender Mann wurde erh eblich ver⸗ t halle letzt. Der Laſtkraftwagen, der ſich in dem Häus⸗ 8 hen feſtgefahren hatte, wurde von der Berufs⸗ feuerwehr abgeſchleppt. 99 61 a0 3 eſchwäb Arthur Schnitzler lbſt eine Aus Wien wird gemeldet, daß der Dichter Theodor. Arthur Schnitzler geſtern an einem Schlag⸗ anfall geſtorben iſt. s Natio⸗ Es war in der letzten Zeit ſtill geworden um den ſie ſich Dichter des„Anatol“, der„Liebelei“; aber die Welt genüber des Schrifttums hatte das Bewußtſein nicht verloren, ten. Die daß er noch lebte und wirkte. Dennoch ruft ſein Tod lons 15 nicht nur Vergangenes wach. felt Arthur Schnitzler wurde am 15. 5. 1862 in Wien Auf diese geboren, als Sohn des ord. Profeſſors an der Wiener ens ein⸗ Univerſität, Dr. Johann Schnitzler, eines Laryngo⸗ unheimer ben von Bedeutung, zu deſſen Patientenkreis viele ſchon it hauſpieler und Sänger gehörten. Schnitzler rer Stat Alütierte gleichfalls Medizin in Wien, promovierte jenügend, 1885 und war, nachdem er(1886.—1889) auf verſchie⸗ feinen denen Kliniken praktiziert und auch eine Reiſe zum umgezb⸗ Studium der hygieniſchen Einrichtungen nach London hat alles und Paris unternommen hatte, bis 1893 Aſſiſtent ſtüm der 0 Vaters an der Wiener allgemeinen Poliklinik. Cembo⸗ en militärärztlichen Dienſt, in den Schnitzler ſpäter in in der t mußte er nach der Publikation ſeines„Leutnant „ Lakalen Gustl“ aufgeben und bald widmete er fich ausſchließ⸗ mwegiger lic der Literatur. iſchte 5 Die Atmoſphäre der Geiſtigkeit, die in Schnitzlers olle 7 7 Jakerhaus herrſchte, die enge Berührung mit der ſo⸗ die 11 Aenannten guten Geſellſchaft der her und goer Jahre, W iner eigenartigen ſpezifiſch öſterreichiſchen Miſchung e un heterogenen Elementen, von Gelehrten, Groß⸗ 5 1 kaufleuten, Advokaten, Künſtlern, Bankiers u.., der zengeſtal auge Kontakt mit den Größen der„erſten gene Fallcden Bühne“, des Burgtheaters, die in ſeines . tion 8 ers Hauſe aus⸗ und eingingen, beeinflußten obu igen chnitzlers Entwicklung; dieſes Jugendmilien drückt f 95 einem ſpäteren Schaffen nicht weniger den Stempel 5tleler auf wie ſein ärztlicher Beruf. Muſi Von kleineren, längſt vergeſſenen Frühprodukten, das du e in der„Deutſchen Wochenſchrift“(1886) und in ſtärkeren lange nicht mehr beſtehenden Zeitſchrift„An der . Jödnen blauen Donau“(1889) erſchienen ſind, iſt ſein tes aufſehenerregendes und in der damaligen Zeit Als kühn empfundenes Werk:„Anat o“, eine Reihe Leun dramatiſchen Dialogen, die mit ihren ſcharf EAD Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe um den Ludwigshafener N N 9 Bürgerſteuererhöhung einstimmig abgelehnt * Ludwigshafen, 21. Okt. Mit einem Nachtragsvoranſchlag für das Jahr 1931/32 hatte ſich der Stadtrat Ludwigs⸗ hafen in ſeiner heutigen Sitzung zu beſchäftigen. Vor Eintritt in die Tagesordnung ſtellte der kom⸗ muniſtiſche Landtagsabg. Müller den Antrag, daß die Polizeipoſten vor dem Stadthaus entfernt werden ſollten. Bürgermeiſter 1 0 de 8 Dr. Ecarius gab hierauf die Erklärung ab, daß er auf die Polizei⸗ direktion in dieſer Beziehung keinen Einfluß habe, die hier wohl vorſorgend wie ſo oft vorgegangen ſei. Der Vertreter der Nat.⸗Soz. Förſter ſtellte hierauf den Antrag, den heutigen Nachtr etat von der Tagesordnung abzuſetzen, nachdem die Regierung in Speyer einen gewiſſen Druck ausüben wolle und mit einer eventl. Staatsaufſicht drohe, falls der Etat nicht bis zum 22. Oktober unter Dach und Fach ge⸗ bracht ſei. Nach einer kurzen Geſchäftsordnungs⸗ debatte ging der Stadtrat über den Antrag zur Tagesordnung über. In die Tagesordnung eintretend, wies 1. Bürger⸗ meiſter Dr. Ecarius auf die furchtbare Finanzlage der Stadt hin, ſei beſonders hart mitgenommen. hängnisvollen Lage ſei es nicht nur eine moraliſche Verpflichtung des Landes und darüber hinaus des Reiches, daß ausreichend und raſcheſtens der Stadt Ludwigshafen geholfen werde. Die Hilfe müſſe nach zwei Seiten hin wirkſam werden: Einmal müſſe es gelingen, die für Stadt ſo lebenswichtige Induſtrie zu ſtützen, zum andern müßten ſtarke Entlaſtungen von die Wohlfahrtserwerbsloſenfür⸗ ſorge eintreſen. Die Stadtverwaltung habe nach beiden Rich gen hin alle gebotenen Schritte unter⸗ nommen. Er glaube mit Genugtuung ſagen dür⸗ fen, daß man bei der Staatsregierung volles Ver⸗ ſtändnis für die bedrohliche Lage finden werde. Von der Bürgerſchaft verlange man jetzt nur das aller⸗ notwendigſte. Das ſei die Erhöhung der Bür⸗ gerſteuer um weitere 200 v.., nachdem ſie ſchon vor einiger Zeit auf das 2 fache erhöht worden ſei. Die Bürgerſteuer ſei noch die einzige Steuer, die die 2 Die 29117 5¹ ſoztalen Verhältniſſe am meiſten berückſichtige. Der Stadtrat möge hier alle Bedenken zurückſtellen. Fer⸗ der Stadtrat noch weiter Beſchluß zu faſſen völlige Beſeitigung aller frei⸗ ner habe über die [willigen Leiſtungen, wie die gänzliche Auf⸗ hebung des Exiſt inimums und lung des W᷑ 1 de ionäre ausſchließlich nach Ort e den drin⸗ Ludwigshafen als Sitz der chemiſchen Induſtrie Bei einer ſo ver⸗ den Aufwendungen Bürgermeiſter 1 Stadtrat der genden den ſtimn Je zuzu⸗ ung mit 0 ie Stadt habe ſich ein Not⸗ opfer auferlegt, das in Bayern einzig daſtehe. f der bedr C b ngten Stadt mit dem Aufgebot all Die Ausſprache eröffnete der Sprecher der Nat⸗Soz. Stadtrat För⸗ ſterr der erklärte, daß ſeine Partei gegen die Vorlage ſei. Stadtrat Hammer lehnte im Namen der SPD jede Erhöhung der Bürgerſteuer ab. Ebenſo ſei ſie gegen die Aufhebung des Exiſtenzminimums. Der Stadtrat habe alles mögliche getan, was er nur tun konnte. Das Reich und das Land hätten jetzt die Pflicht, für die Erwerbsloſen der Stadt ſelbſt mitzu⸗ helfen. Es müſſe ein Hilferuf ergehen, denn die Stadt ſei am Ende ihre aft. Auch die Kommuni⸗ ſten lehnten die Vorlage ab. Stadtrat Bertram (Deutſche Staatspartei) hob hervor, daß die Stadt⸗ verwaltung alles getan habe, um Einnahmen und Ausgaben einigermaßen abzugleichen. Nachdem es aber ausſehe, daß die übrigen Parteien die Vorlage ablehnten, könne ſich ſeine Partei nicht weiter ent⸗ ſchließen, hier allein vorzugehen, wenn ſie auch in Anbetracht der Not der einen oder anderen Vorlage ſchwerſten Herzens in letzter Stunde ihre Zuſtim⸗ mung gegeben hätte. Der Sprecher der Zentrums⸗ parten, Hofmann, warnte davor, die Frage der Erhöhung der Bürgerſteuer der Regierung zu über⸗ laſſen. Wenn ſich noch in letzter Stunde eine Mehr⸗ heit fü die Vorlage finden würde, wäre auch das Zentrum bereit, der Erhöhung der Bürgerſteuer als dem kleineren Uebel zuzuſtimmen. Trotz der ver⸗ mittelnden Worte des Bürgermeiſters waren auch die Wirtſchaftspartei und die DVp gegen die Vorlage. In der Abſtimmung wurden die Vorlagen auf gänzliche Aufhebung des Exiſtenzminimums und die Zahlung des Wohnungsgeldes der Penſionäre aus⸗ ſchließlich nach Ortsklaſſe 8 gegen die Stimmen der Kommuniſten und Nationalſoztaliſten angen om⸗ men. Die Erhöhung der Bürgerſteuer von 250 auf 450 v. H. wurde einſtimmig abgelehnt. Sänger⸗Bundesfeſt in Frankfurt Im Anſchluß an die Sitzung des Geſamtaus⸗ ſchuſſes des Deutſchen Sängerbundes in Mainz tagte der Feſtausſchuß in Frankfurt a. M. unter Teilnahme des Vorſitzenden des DSB. Dr. Ha m⸗ merſchmidt, des Schatzmeiſters Roth und des Obmanns des Muſikausſchuſſes Dr. Laug s. Dabei ließen ſich Geſamtausſchuß und Feſtausſchuß von der Erwägung beſtimmen, daß es ſich bei dem 11. DoSB.⸗Feſt um eine ernſte, künſtleriſch hochſtehende Veranſtaltung handelt, die heute mehr als je dazu beſtimmt iſt, zu zeigen, daß trotz aller wirtſchaftlichen Nöte das deutſche Volk auch weiterhin an der Pflege eines ſeiner edelſten Kulturgüter ſeſthält. Dieſer ureigenſten Zweckbeſtimmung wird ſelbſtverſtändlich gerade bei dem nächſten Sängerbundesfeſt in beſon⸗ ders hohem Maße Rechnung zu tragen ſein. Weiter war für den Entſchluß der beiden Aus⸗ ſchüſſe, an der Abhaltung des Sängerbundesfeſtes in Frankfurt im nächſten Jahre feſtzuhalten, be⸗ ſtimmend, daß das Feſt in unlöslichem Zuſammen⸗ hang mit dem Goethejahr 1932 ſteht und die geſang⸗ lichen Veranſtaltungen des Feſtes dieſem Umſtand in weitgehendſtem Maße Rechnung tragen. Eine zeitliche Trennung von dem Goethefahr iſt infolge⸗ deſſen, nachdem die Vorbereitungen der Vereine für dieſe Aufführungen in vollem Gange ſind, nicht mehr denkbar. Es ſei in dieſem Zuſammenhang auch daran erinnert, daß von der preußiſchen Staats⸗ regierung eigens für das Feſt ein Staatspreis, und zwar ebenfalls unter Bezugnahme auf das Goethe⸗ jahr ausgeſetzt worden iſt. Als haben es der Geſamtausſchuß und ebenſo der Feſt⸗ ausſchuß angeſehen, daß der Rahmen der Wirt ratung des Feſtes bereits ** * Palmen ziehen um. Im kleinen botauiſchen Gärtchen beim ſtädtiſchen Palmenhaus an der Renn⸗ wieſe ſind die empfindlichen Kinder der warmen Zonen umgezogen in die ſchützende Glashalle. Die Palmen in den großen Kübeln ſind aus dem Garten verſchwunden, mit ihnen die Farne und andere ver⸗ wöhnte Sonnenkinder. Die Illuſion des Südens iſt dahin. Aber man kann im Palmenhaus, das ſeit Mitte Oktober wieder geöffnet iſt, ſich an der Far⸗ benpracht der chineſiſchen Becher⸗Primeln, der Kö⸗ nigsbegonien und dem ſatten Grün des Schuppen⸗ grüns oder an dem Anblick der feiſten Goldfiſche er⸗ freuen. * Plötzlicher Tod. Bei der am Dienstag morgen tot im Bett aufgefundenen Dienſtmagd eines Land⸗ wirts in Mannheim⸗Seckenheim handelt es ſich um ergab hierzu beachtliche Vorſchläge. die 30 Jahre alte Maria Kothar aus Spielfeld (Oeſterreich). Als Todesurſache wird Herzſchlag an⸗ genommen. beobachteten Menſchen und deren grazitſer Sprache in einer faſt ſpieleriſchen Art ſchon die Eigenart von Schnitzlers Talent zeigen. Sein nächſtes und zu⸗ gleich das erſte aufgeführte Werk war„Das Märchen“ (1893). In der gleich den vorgenannten Schöpfungen dem Wiener Milieu entnommenen„Liebelei“, Schnitzlers ſeinerzeit meiſtgeſpieltem Schauſpiel, klingt das Anatolmotiv wieder. Deſſen Urauffüh⸗ rung(1895) am Burgtheater war Schnitzlers erſter großer Bühnenerfolg. In Wien ſpielt auch das nächſte Stück:„Freiwild“(1896). In dieſe Jahre fällt die Entſtehung des„Reigen“, zehn Szenen mit dem gleichen erotiſchen Grundmotiv, die aber erſt viel ſpäter gedruckt und 1920, durchaus nicht dem Willen des Dichters entſprechend, unter Widerſpruch aufgeführt wurden. Schnitzlers Werke reihen ſich nun in raſcher Folge. Es erſchienen:„Das Vermächtnis“(1897), die drei Einakter:„Paracelſus“,„Die Gefährtin“,„Der grüne Kakadu“(1898), ſein Drama:„Der Schleier der Beatrice“(1899), dann der Einaktereyklus:„Leben⸗ dige Stunden“, woraus beſonders„Literatur“ hervorragt(1901), das Drama„Der einſame Weg“ (1903), die Komödie„Zwiſchenſpiel“(1904); ferner im gleichen Jahre eine neue Einakterreihe:„Mario⸗ netten“,„Der junge Medardus“, deſſen Titelrolle, dem großen Joſef Kainz zugedacht, dem Künſtler nicht mehr zu ſpielen vergönnt war, iſt ein Drama aus den Tagen der Beſetzung Wiens durch Napoleon J. ler⸗ ſchienen 1909). Dieſem Werke folgte„Das weite Land“ (1910), eine Tragikomödie des Alterns und 1912 „Profeſſor Berhardi“, ein Schauſpiel aus dem ärztlichen Beruf, bei ſeiner Aufführung von politi⸗ ſchen Gruppen vielumſtritten. Im Jahre 1915 er⸗ ſchienen dret Einakter unter dem Titel:„Komödie der Worte“, 1917 das ſchwache„Fink und Flieder⸗ buſch“, 1919„Die Schweſtern oder Caſanova in Spa“, 1924„Komödie der Verführung“ und 1925 die drama⸗ tiſche Dichtung:„Der Gang zum Weiher“. Schnitzlers Eigenart und Talent offenbart ſich nicht weniger in ſeinen erzählenden Werken. 1892 erſchien„Sterben“ das die letzten Tage eines Schwindſüchtigen mit ſcharfem, aber auch peinlichen Realismus ſchildert, 1894„Die Blumen“, 1895„Ein Abſchied“, 1896„Die Frau des Weiſen“, 1897„Der ſtarkem Ehrentag“ und„Die Toten ſchweigen“, 1909„An⸗ dreas Thalmayer“,„Der blinde Geronimo“ wie auch die Novelle„Leutnant Guſtl“; ferner im gleichen Jahre:„Frau Berta Garlan“, dann„Die griechiſche Tänzerin“(1902),„Weisſagung“(1904),„Das neue Lied“(1905),„Der Tod des Junggeſellen“(1907), „Der tote Gabriel“(1908),„Das Tagebuch der Rede⸗ gonda“(1909),„Der Mörder“(1910),„Dreifache Warnung“ und„Hirtenflöte“(191),„Frau Beate und ihr Sohn“(1913),„Doktor Gräsler, Badearzt“ (1917),„Caſanovas Heimfahrt“(1918). Schnitzlers neueſte erzählende Werke ſind:„Frl. Elſe“(192), eine in ihrer ſchwierigen Form geradezu meiſter⸗ hafte Novelle,„Die Frau des Richters“(1925) und „Traumnovelle“(1926). Alle dieſe Werke ſind durch⸗ wegs kürzere Arbeiten erzählenden Inhalts, Novel⸗ len und Noveletten. Schnitzlers einziger großer Roman erſchien 1908:„Der Weg ins Freie“, eine groß geſehene Darſtellung des geiſtigen Wiener Lebens zur Zeit der letzten Jahrhundertwende Es iſt ein charakteriſtiſches Merkmal der ſo zahl⸗ reichen Werke Schnitzlers, die dem Wiener Milieu entſtammen und auch ſolcher, die erſt in den aller⸗ letzten Jahren erſchtenen ſind, daß ſie zumeiſt Bilder der Zeit aus des Dichters jüngeren Jahren geben. Einer viel ſorgloſeren und unbekümmerteren Welt, als es die heutige iſt, eines ſatten und dabei ſchön⸗ geiſtigen Bürgertums, an das ſoziale Probleme ſel⸗ ten herantreten. Selten hallen feine Werke in einem ſchrillen Ton aus, ſie verklingen und verdämmern. Seine weiche und dabei oft ſpieleriſche Behandlung der Probleme läßt Schnitzler als den ausgeſproche⸗ nen öſterreichiſchen Dichter erſcheinen, den Dichter eines vergangenen Wien, deſſen Landſchaft und Um⸗ gebung in ſeinen Werken lebendig wurden. Dieſer Künder einer vergangenen Welt iſt jetzt verſtummt; vteles von ihm entſchwand ſchon zu ſeinen Lebzeiten aus dem Geſichtskreis der Welt. Aber auch für kommende Geſchlechter wird er der empfindſame Dichter des„Anatol“, der„Liebelei“ bleiben. Und wenn man ſich dereinſt der Zeit des letzten Schim⸗ mers der Wiener Welt erinnert, wird mancher den „einſamen Weg“ zu ihm zurückfinden. ——— könne, man ſei bis ſelbſtverſtändlich haftslage angepaßt werden muß. Die Be⸗ e eee Seite“ Nummer 489 8. Realſteuerſenkung Den Bedarf an Deckungsmitteln zur Senkung der Realſteuern der Gemeinden und Kreiſe und dis Höhe der für die Realſteuerſenkung zur Verfügung ſtehenden Deckungsmittel aus dem für den Woh⸗ nungsbau beſtimmten Anteil der Gemeinden an der Gebäudeſonderſteuer im Rechnungsjahr 1930 ſtellt nach einer ſoeben erlaſſenen Verordnung des Mini⸗ ſters des Innern getrennt für jeden Bezirkswoh⸗ nungsverband, jede verbandsfreie Stadt und jeden Kreis feſt. Innerhalb der ländlichen Bezirkswoh⸗ nungsverbände hat das Bezirksamt dieſe Feſtſtel⸗ lung für jede Verbandsgemeinde zu treffen. Die Bezirkswohnungsverbände und verbandsfreien Städte entnehmen von dem nach dem 31. März 1931 aufkommenden Gemeindeanteil an der Gebäude⸗ ſonderſteuer am Ende eines jeden Kalendermonats ein Zwölftel der feſtgeſtellten Deckungsmittel. Ueber⸗ ſteigen in einer verbandsfreien Stadt oder einem Bezirkswohnungsverband die verfügbaren Deckungs⸗ mittel den Bedarf, ſo iſt der Ueberſchuß dem Lande zur Verfügung zu ſtellen. Fehlbeträge an Deckungs⸗ mitteln werden den Gemeinden und Kreiſen vom Lande zur Verfügung geſtellt. Innerhalb eines Be⸗ zirkswohnungsverbandes iſt dieſer für den Ausgleich der Ueberſchüſſe oder Fehlbeträge unter den Ver⸗ bandsgemeinden zuſtändig. Unbeſchadet des Anſpruchs auf Abgliederung des geſamten Ueberſchuſſes au Deckungsmitteln ruft das Land die Ueberſchüſſe zunächſt nur inſoweit ab, als ſie vorausſichtlich zur Deckung der Fehlbeträge be⸗ nötigt werden. Die reſtlichen Ueberſchüſſe dürfen je⸗ doch von den Städten und Bezirkswohnungsverbän⸗ den vor der Freigabe nicht für eigene Zwecke ver⸗ wendet werden ſind zur Verfügung des Landes entſprechend ſicherzuſtellen. Die abgerufenen Ueberſchüſſe ſind an das Land in monatlich gleichen Teilbeträgen von einem Zwölftel abzuführen; in entſprechender Weiſe ſtellt das Land die Mittel zur Deckung der Fehlbeträge zur Verfügung. Nach Durchführung der Veranlagung der Grund⸗ und Gewerbeſteuer für 1931 ſtellt der Miniſter des In⸗ nern den Bedarf an Deckungsmittel zur Senkung der Realſteuern und die Deckungsmittel endgültig feſt und trifft im Benehmen mit dem Miniſter der Ft⸗ nanzen Entſchlteßung über die Verwendung der dar⸗ nach verbleibenden Ueberſchüſſe. Nicht abgerufene Beträge ſind den Aufbringungsgemeinden und ver⸗ bänden zu belaſſen und von ihnen nach den bei der Freigabe getroffenen Weiſungen vorzugsweiſe zu zuſätzlicher Senkung der Steuern oder Gebühren oder zur Abdeckung ſchwebender Schulden zu ver⸗ wenden. Der Miniſter des Innern iſt berechtigt, über die freigegebenen Ueberſchüſſe Verwendungs⸗ nachweiſe zu verlangen. * * Beſtattung. Mit dem Choral„Ueber allen Gip⸗ feln iſt Ruh!“ lettete Muſikdirektor Leuz geſtern nachmittag die Trauerfeier für die im 68. Lebens fahr verſtorbene Frau Karoline Fahlbuſch ein. Kap⸗ lan Marguardt von der Jeſuitenkirche ſprach die Gebete. Dann wurde die Tote von zahlreichen Freunden und Bekannten der Familie zur letzten Ruheſtätte geleitet, wo ſie im Familiengrab neben ihrem vor fünf Jahren verſtorbenen Gatten beige⸗ ſetzt wurde. Zahlreiche Blumenſpenden ſchmückten das Grab. f l und Jamilienchronik * 4 Jahre Poſtbeamter. Poſtmeiſter Ludwig Weber, der ſeit 1908 dem Seckenheimer Poſtamt vorſteht, beging dieſer T ſein 40 jähriges Dienſtjubiläu m. * Jubiläum. Herr Frledrich Wentzell, Prokuriſt und Oberingenieur der Firma Bopp u. Reuther Gmb. Mann⸗ heim⸗Waldhof, kann am heutigen Tage auf eine 25 fäh r. Tätigkeit bei bieſer Firma zurückblicken. Dem Jubklar wurden durch Firma und Mitarbeiter ſchöne Ehrungen zu⸗ teil. Herr Wentzell iſt auch in hieſigen Sportkreiſen durch ſeine Tätigkeit im Ortsausſchuß für Leibesübungen und als Vorſitzender der Sportabteilung der MT 1899 e. B. ſehr bekannt geworden. Mögen ihm noch viele Jahre bei guter Geſundheit Schaffenskraft und Sportfreudigkeit erhalten bleiben. ines un keit: e ee. Fesbiſlen gegen Ertiſtung Die Kartothek der loten Gedanken Ein Bild: Profeſſor Oskar Vogt, der Leiter des Hirnforſchungsinſtituts der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſell⸗ ſchaft, im weißen Arbeitsmantel des Arztes, blickt nachdenklich auf eine graue, furchendurchzogene Maſſe, und dieſe Maſſe iſt das in Paraffin präparierte Ge⸗ hirn Auguſt Forels, des ſchweizeriſchen Philoſophen und Forſchers, der ſein Gehirn teſtamentariſch dem Bucher Inſtitut vermacht hat. Ein anderes Bild trägt den Titel„Die Kartothel der toten Gedanken“. In pedantiſcher Ordnung liegt Glasſcheibe neben Glas⸗ ſcheibe, jede klein und handlich, und in der Mitte drauf der präparierte Schnitt Gehirnmaſſe einſtmals lebender Gedanken eines Menſchen. Das ſind nur zwei Bilder aus dem Aufſatz„Der ſezierte Verſtand“, den die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung in ihrem neuen Heft veröffentlicht. Die Zwecke dieſes Forſchungsinſtituts ſind ausſchließlich auf die För⸗ derung des Volkswohls eingeſtellt: Höherzüchtung des geiſtigen Menſchen, Förderung ſozial nützlicher und Hemmung ſchädlicher Eigenſchaften der einzelnen ſeeliſchen Perſönlichkeit. Die Verhinderung ſchickſal⸗ mäßiger Entwicklung zum Geiſteskranken oder zum Verbrecher iſt das Ziel.— Im ſelben Heft ein Bild⸗ bericht über den Fall Matuſchka, Bilder von der Auf⸗ nahme einer Schallplatte u. a. m. Eine Mitarbeiterin der Kölniſchen Illuſtrierten Zejtung hat die Angehö⸗ rigen einer chineſiſchen Familie bei einem Familien⸗ tag aufgenommen. Dieſe zerriſſenen und gefurchten Geſichter der Alten, die ſelbſtbewußten der Jungen geben ein beſſeres Spiegelbild chineſiſcher Verhält⸗ niſſe, als es ein langer Bericht tun könnte.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) Richard Strauß in London. Richard Strauß gab geſtern abend in der Londoner Guildhall ein Sin ⸗ foniekonzert und wurde mit begeiſtertem Belfall umfubelt. Neben einer Mozartſinfonie ſpielte Strauß ſeine eigenen„Drei Hymnen“ von Hölderlin, die von Frau Margarete Te ſchen macher(früher am Mannheimer Nationaltheater) geſungen wurden, und die„Sinfonia Domestica“. Die Preſſe iſt einſtimmig in ihrem Beifall für den Dirigenten. Das Konzert wurde auf den Rundfunk übernommen. 4. Seite/ Nummer 489 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Oktober 1931 Internationaler Hochſtapler Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, Beiſitzer: Amtsgerichtsrat Dr. Petters, Vertreter der Anklage: 1. Staatsanwalt Am Mittwoch entrollte ſich vor dem Mannheimer Schöffengericht das Schickſal eines internationalen Abenteurers, wie es beſtimmt kein Roman oder Film beſſer hätte zeichnen können. Der 49 Jahre alte Mechaniker Karl Eugen Röslin hat eine recht bewegte Vergangenheit hinter ſich. Nach Erlernung des Schloſſerhandwerks diente er ein halbes Jahr lang bei der Marine als Heizer, wurde dann aber 1902 wegen eines Unfalls mit einer kleinen Rente entlaſſen. Jetzt begann Röslin ſeine Verbrecherlaufbahn einzuſchlagen. Das Jahr 1902 brachte ihm bereits fünf Strafen wegen Be⸗ trugs ein. 1903 tauchte er in München in der Un i⸗ form eines Deckoffiziers auf, ſpäter als Maſchiniſtenmaat. Einige Zeit ſpäter hatte er ſich bereits in den Adelsſtand erhoben und trug verſchiedene Orden. Frhr. v. Röslin und Frhr. v. Trimbach klangen ihm recht angenehm in den Ohren. Neue Gaunereien in Hamburg, Lübeck, Stuttgart und Berlin brachten ihm mehrjährige Ge⸗ fängnisſtrafen ein. 1911 bis zum Ausbruch des Krie⸗ ges will er in England gearbeitet haben als Me⸗ chaniker und Ingenieur. Dort habe er auch das Flugzeugführerexamen beſtanden. Als Röslin 1914 nach Deutſchland zurückkehrte, will er ein Vermögen von 22000 engliſchen Pfund(440 000 Mark) beſeſſen haben. Die Betätigung von Röslin in den Jahren 1916 bis 1921 iſt unbekannt. Man weiß nicht genau, ob er im Krieg Spionage oder Schmuggel getrieben hat. Man neigt zu der Annahme, daß er ſich mit Gummiſchmuggel befaßt hat. Nach dem Kapputſch, an dem er teilgenommen haben will, flüchtete er nach Venezuela. Dort begann, nach ſeinen Ausſagen, für ihn ein meteorgleicher Aufſtieg, er brachte es bis zum ſtaatlichen Werftdirektor. Man darf allerdings nicht vergeſſen, daß die Seeſtraitkraft von Venezuela 1920 ſehr beſcheiden war, ſie beſtand aus 9 kleinen veralteten Kanonenbooten, 1 armierten Schlepper und einem ſchwach bewaffneten Motor⸗ byot, das zum Schmuggel Verwendung fand. Nach seiner Rückkehr nach Deutſchland ſetzten neue Straf⸗ verfolgungen ein. 1925 und 1926 war er in der Schweiz„tätig“. 1927 gab er in Villingen und Mannheim Gaſtſpiele, wo er dann am 27. Auguſt 1927 verhaftet wurde. Im ganzen iſt er 18 Mal vorbeſtraft. Röslin, der ſich ſeit 27. Auguſt 1927 in Unter⸗ ſuchungs⸗ und Straſhaft befindet, macht einen ſehr guten Eindruck. Man merkt dem ſympathiſchen Ge⸗ ſicht große Intelligenz an. Seine Kleidung iſt ge⸗ wählt, ſchwarzer Cut mit geſtreifter Hoſe und far⸗ bigen Halbſchuhen. Während ſeiner Ausſagen krampft ſich ſeine ſchmale, gepflegte Hand dauernd zuſammen Nur an dieſer Bewegung merkt man ihm ſeine große Nervoſität an. Der gepflegte Ein⸗ druck wird noch durch das ſorgfältig zurück⸗ gekämmte bereits ſtark angegraute Haar erhöht. Man kann es verſtehen, daß dieſe große, ſtattliche Erſcheinung mit den hochtönenden Titeln: ſtaatlicher Schiffswerftdirektor, Kapitän a. D. Chefingenieur, Baurat, Regierungsrat, Sachverſtändiger für Autos und ſämtliche Waſſerſtraßen von Berlin, bei vielen Menſchen Vertrauen erwecken konnte. Anfangs Auguſt 1927 trat er in Bad Dürrheim und Mannheim als Baurat Kißling auf. Die nötigen Legitimationen hatte er ſich ſelbſt ſehr geſchickt angefertigt. In Dürrheim wollte er einem Mechaniker eine Fahrſchule einrichten. Er gab ſich dort als amtlicher Autoſachverſtändiger für Potsdam aus und erklärte ſich bereit, die erforder⸗ lichen Schritte wegen der Errichtung der Fahrſchule zu unternehmen. Röslin hatte einen Dummen ge⸗ funden, der einfach alles glaubte. In Dürrheim traf der Angeklagte mit ſeiner angeblichen Frau, einem eigenen Auto und einem Chauffeur ein. Der Zweck der Berettwilligkeit des R. war klar, er wollte auf einfache Art zu Geld kommen. Der Mechaniker mußte ihm zuerſt 200 Mark geben, damit er den Fahrlehrer aus Berlin kommen laſſen könne. Die Frau des Mechanikers wurde um ein Darlehen von 100 Mark erleichtert, da angeblich ſeine Beamtenpenſion noch Schöffengericht Mannheim nicht eingetroffen ſei. Eine Fahrt nach einer Mann⸗ heimer Automobilfabrik, wo er für den Mechaniker billige Wagen kaufen wollte, koſtete den Mechaniker im ganzen 355 Mark. Er erzählte dem Mechaniker, er habe auf ein Auto 3500 Mark anbezahlt und ſei jetzt ohne Mittel. Der Mechaniker wurde im ge⸗ ſamten um 865 Mark geſchädigt.(Darin ſind kleinere Reparaturen am Auto und größere Be⸗ träge für Oel und Benzin enthalten, die nie bezahlt wurden.) Am 27. Auguſt ſtellte er ſich in der Mannheimer Automobilfabrik als Baurat Kißling vor. Er wollte auch Sachverſtändiger für Seeſchiffahrtsunfälle ſein. Er kaufte zwei Kraftwagen für zuſammen 6000 Mk. und ließ ſeinen Wagen für 350 Mk. reparieren. Um den Mechaniker, für den er die Wagen kaufen wollte, und die Firma in Sicherheit zu wiegen, gab er an ſich ſelbſt ein Telegramm auf, in dem ihm ein Onkel die Ueber weiſung von 7000 Mk. mitteilte. Auch dieſe Firma hatte durch das ſichere Auftreten von Röslin nicht die geringſten Be⸗ denken, mit dem Herrn Baurat ein Geſchäft zu machen. Die Wagen wurden natürlich nicht bezahlt und auch nicht geliefert. Die Reparatur wurde ſpäter von einer Münchener Firma beglichen. Die Tätigkeit von Röslin in der Schweiz begann im Dezember 1925. Er trat als colum⸗ biſcher Staatswerft⸗Direktor auf, mit der Behauptung, er ſei beauftragt, bei ſchweizeriſchen Firmen große Beſtellungen in Maſchinen zu machen. Bei einer bekannten Weltfirma in Baden beſtellte er Schiffsturbinen für einen mexikaniſchen Oeltruſt im Werte von 865 000 Franken. Mit einer anderen ſchweizeriſchen Firma verhandelte er wegen Lieferung von Dampfkeſſeln im Werte von 765 090 Franken. Er gab ſich als Vertreter einer mexi⸗ kaniſchen Firma Laptez⸗Menter aus. Mit der Badener Firma fertigte er einen 14⸗ſeitigen Vertrag mit Zeichnungen und Berechnungen aus, der von beiden Seiten rechtsgültig unter ⸗ ſchrieben wurde. Dieſer Vertrag war für Röslin natürlich nur Mittel zum Zweck. Aufgrund der hohen Proviſionen, die er von den Firmen erhalten würde, beging er neue Schwindeleien. Als Schiffswerftdirektor betrog er eine Frau, die ihm Koſt und Wohnung gab, um 374,75 Franken. Ein Bildhauer wurde um 700 Franken erleichtert. Hier beſtellte er für ſeine Mutter, die damals noch lebte, einen Grabſtein für 10000 Franken. Einem Einwohner von Stein am Rhein nahm er ein Darlehen von 4500 Franken ab, die dieſer nie wieder zu ſehen bekommen wird. Eine Autoverſicherung brachte ihn mit einem Schneidermeiſter zuſam⸗ men, bei dem er ſich zwei Anzüge im Werte von 890 Franken machen ließ. Ein Rolls Royce im Werte von 100 000 Mark „kaufte“ ſich Röslin im Januar 1926 von einem Di⸗ rektor in Zürich, der ihm ſogar noch alle gewünſch⸗ ten Schikanen einbauen ließ. Dieſen Wagen wollte er mit 20000 Franken Gewinn weiter ver⸗ kaufen, er gab ihn ſpäter wieder zurück. In der Zwiſchenzeit fuhr er mit einem„Cadillac“. Der Schaden ſoll ſich in dieſem Falle auf 1945,50 und 3171,70 Franken belaufen. Zum Schluß kaufte er noch eine Schreibmaſchine im Werte von 430 Franken, die ihm aber vor ſeiner Verhaftung abge⸗ nommen wurde. Die Strafakten von Röslin ſind im Laufe der verfloſſenen 30 Jahre auf 4 umfangreiche Bände angewachſen. Röslin will auch von einem Abenteurer, der ſich Fürſt Amaloff nennt, 44 000% zu erhalten haben. Auch das Reichs ⸗ finanzminiſterium ſchulde ihm noch für ſeine Tätigkeit während des Krieges größere Sum men. Es konnte aber feſtgeſtellt werden, daß er ſ. Zt. mit 1200/ endgültig abgefunden wurde. Wäh⸗ rend des Kriegs gab ſich Röslin noch als Major aus, trug den Pour le mérite und das E. K. I. und II. Klaſſe. Nach dem Kriege will er wegen An⸗ kaufs der Kaiſerjacht„Hohenzollern“ Dr. Gerard. im Auftrag von Venezuele verhandelt haben. Im Frühjahr 1931 rückte Röslin aus dem Gefängnis⸗ lazarett in Hamburg auf geheimnisvolle Weiſe aus und beging dann bis zu ſeiner Verhaftung neue Gaunereien. Röslin macht ſeine Ausſagen in ruhiger, ſachlicher Weiſe, ganz wie es ſeinen„hohen Stellungen“ zu⸗ kommt. Die falſchen Namen will er nur angenom⸗ men haben, um ſich der Verfolgung durch die Straf⸗ behörden zu entziehen. Die Taten gibt er im all⸗ gemeinen zu, nur habe er niemand ſchädigen wollen. Er hätte bezahlt, wenn er ſeine„Außenſtände“ her⸗ einbekommen und dann nicht verhaftet worden wäre. Der mediziniſche Sachverſtändige Med.⸗Rat Dr. Götzmann bezeichnet den ſehr oft pſychiatriſch unterſuchten Angeklagten als einen pſychopathi⸗ ſchen Hochſtapler mit phantaſtiſcher Lügenhaf⸗ tigkeit. Er leide in hohem Grade an Selbſtüber⸗ hebung. Er ſteigere ſich in Ideen hinein, die er dann ſelbſt glaube. Die Lügereien würden ihm viel leich⸗ ter fallen als einem ganz normalen Menſchen. Im Sinne des künftigen Strafgeſetzes wäre er in dauernde Verwahrungshaft zu nehmen. Wie Röslin eingeſtellt iſt, zeigt auch der Kauf eines Rohrplatten⸗ koffers mit Schmuckſachenfach im Werte von 800. 1. Staatsanwalt Dr. Gerard ging in ſeinem Plädoyer eingehend auf die Gaunereien des Ange⸗ klagten ein. Er zeichnete ein genaues Bild von der Perſon des., der keinen Anſpruch auf den 8 51 habe, wohl aber vermindert zurechnungsfähig ſei. Mit der Strafe in München von 3 Jahren 6 Mo⸗ naten Gefängnis, beantragte er eine Geſamtſtrafe von 5 Jahren 6 Monaten Gefängnis. Zu dieſen Strafen kommen noch Reſtſtrafen von Berlin und Hamburg von zuſammen 687 Tagen. Die beiden Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Katz fr.⸗ Mannheim und Rechtsanwalt Schellhorn ⸗Rott⸗ weil baten in längeren Ausführungen für weſent⸗ lich mildere Strafen, da bei Röslin keine Betrugs⸗ abſicht vorgelegen habe. Das Urteil lautete wegen Betrugs im Rückfall in ſieben Fällen auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 4 Jahren 8 Monaten, abzüglich Unterſuchungs⸗ und Straf⸗ haft in Höhe von 2 Jahren 8 Monaten. ü —1— Film⸗Rundſchau Alhambra:„Berlin— Alexanderplatz“ Der Berliner Arzt Alfred Döblin iſt der Verfaſſer eines Buches, in dem eine Art Soziologie von„Berlin—Alexan⸗ derplatz“ geliefert wird. Es iſt weniger eine literariſche als eine im Filmſtil aufblitzende berichtende Arbeit, die ſich bemüht, die Teile mit dramatiſcher Romantik, mit Symbolik und mit Schickſalskräften auszuſtatten und zu verknüpfen. Das Buch bleibt Reportage, die Kraft dich⸗ teriſcher Steigerung fehlt, ſein Schöpfer ſteht ſichtlich unter dem Eindrucke der Tatſachen, die ihm, dem ehemaligen Kaſſenarzte aus dem Scheunenviertel, wenig verändert teil⸗ weiſe wirklich begegnet ſein mögen. Auch der Film iſt bei der Reportage geblieben, aller⸗ dings eindringlicher und ſinnfälliger. Die Regie tritt be⸗ wußt in die Fußſtapfen des Filmdichters. Sie läßt alle Figuren, alle Szenen, alle Konflikte ſo gegenſtändlich wie nur möglich, ſo berichtklar wie nur denkbar wirken. Kein Zweifel, der Film packt, erſchüttert, peitſcht auf, und nicht ganz einfach gelangt man dahin, daß der Film es ſo und ſo meinen könnte. Das erkennt man aus den zahl⸗ reichen eingeſtreuten und feſſelnden Aufnahmen des ſchwer arbeitenden Berlins rund um den im Umbau befindlichen Alexanderplatz mit ſeinen Gerüſten, Kranen und anderen konſtruktiven Ungeheuern in Erſcheinung. Dieſe Bilder der raſtlos und tapfer ſchaffenden Oberwelt und ihres an Mühen und Laſten reichen Daſeins ſtehen immer wieder im Gegenſatze zu der von Diebſtahl, Raub und Gemeinheit lebenden Unterwelt, ſie rufen immer wieder dazwiſchen: Achtung! Wir wollen etwas andeuten! Man verſteht uns hoffentlich!“ Die überaus feſſelnde Figur des Franz Biberkopf in der Darſtellung von Heinrich George, der einen kraft⸗ und lebenſtrotzenden Kerl hinſtellt und ihm auch tragiſche Seiten abgewinnt, und die ungewöhnliche Glaubwürdigkeit der übrigen Geſtalten aus dem dunkeln Berlin— dargeſtellt von Maria Bard, Bernhard Minetti, Mar⸗ garete Schlegel u. a. geben ausgezeichnete Kunſt des Spiels. ———V— Kommunale Chroni! R. Hoffenheim(Amt Heidelberg), 21. Okt. Bei der Verpachtung der Winterſchafweide wur⸗ den 950/(Anſchlag 1250 /) erlöſt. Auch die Ge, meindejagd wurde verpachtet. rechts der Elſenz wurden 500„(Anſchlag 1000, für den links der Elſenz ebenfalls 500%(Anſchlag 950) geboten. Der Zuſchlag wurde noch nicht er⸗ teilt. Bürgermeiſter Engelhardt wurde meinderat ermächtigt, mit den Intereſſenten we, tere Verhandlungen zu pflegen. Kleine Mitteilungen Die Erhöhung der Bürgerſtener ſtand in der Gemeinderatsſitzung von Rheingön⸗ heim erneut auf der Tagesordnung, nachdem ſie fruher abgelehnt wurde. Um etwa 15 000 ¼ Stoatszuſchuß 1 erhalten, muß die Bürgerſteuer mit 200 Zuſchlag ein, geführt werden. Angeſichts dieſer Notlage ſtimmt der Ge⸗ meinderat gegen zwei Stimmen der Erhöhung zu. Planetarium. Die Karten für den am Freitag ſtott⸗ findenden Planetariumsabend für Erwerbz, loſe ſind vergriffen. Die Veranſtaltung wird am Samstag, dem 24. Ottober, um 20 Uhr mit gleichem Pro, gramm wiederholt. Tages halecles Donnerstag, 22. Oktober Nationaltheater:„Wunder in Amerika“, Schouſplel von Ernſt Toller und Hermonn Keſten, Miete B 7, Sonder miete B 2, Anfang 20 Uhr. Pfalzbau:„Das Spielzeug Ihrer Mafeſtät“, Operette von Königsberger, für die Freie Vollsbühne. Anfang 20 Uhr, Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortraz 1 von Prof. Dr. Emil Preetorius, München, über„Das Problem der künſtleriſchen Qualität, teilung AK). Pavillon Kaiſer: al 20.30 Uhr. Palaſthotel: Tanztee 20.30 Uhr. Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlogen Autobusausflug zur Pfälzer Weinleſe, 14 Uhr aß Parade, platz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hofenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplag Friedrichsbrücke Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Die Männer um Lucie“, Für den Jagdͤbezirt 1 vom Ge. 1 288 20.15 Uhr(ud. — Palaſt⸗ Theater.„Bomben auf Monte Carlo“, b Alhambra:„Berlin⸗ Alexanderplatz“.— Theater:„Das Ekel“.— Capitol:„Kismet — Univerſum:„Berge in Flammen“.— Schau⸗ burg:„Atlantic“.— Roxy ⸗ Theater:„Zwiſchen Nacht und Morgen“. Sehenswürdigkeiten: Seala-⸗ Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr ud 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſeug für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17-19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus, nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung; „Schöpferiſche Kopien“, 11 Uhr. a Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober —— Rein- Pegel T7 J 18.20 21.22[[ Nedar⸗ Pegel 19 20,21 Safe! 500d 80.130007 ee Schuſterinſel 9 88000.570.520 80 Mannteim. 2,50 2,80 2, 45 N e Maxau.88.808,78 3,743,710 Felbrenn b e Mußendeiſn: 2,86.54,.45.46.280 Vlochingen..28 bes ce H Caub 179 1˙660 156 1611059 9 Köln 1581.411361.32.25 Chefredakteur; Rurt Fiſchen Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton. Dr. Steſax Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales; Richard Schönfelder Spor u. Vermiſchtes: Willy Müller und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Ausſtellung“ - Handelsteil: Kurt Ehmer Geil Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim. R 1.—86 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur ba Rückvorto I Kölnische Illustrierte MA Morcen neu 20 Pfennig Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R 1,.6, den Nebenstellen Waldhbofstr. 6, Schwetzingerstr. 20, Meer, keldstr. 13, Kronprinzenstr. 42. Neckarau Friedrichs! Waldhof Oppauerstr. 8 und durch unsere Trägerinnen Jodes-Anzeige sowie Schwiegervater Deter Boxberger Schuhmachermeisier Mannheim, den 20. Oktober 19381 Frau Elise Boxberger WWe. Schmerzerlüllt geben wir die traurige Nachricht. daß am Dienstag abend 10 Uhr nach langem. schweren Leiden, mein herzensguter, treubesorgter Gatte, unser lieber Vater, Groß- und Urgroßvater, im Alter von nahezu 81 Jahren sanft entschlafen ist Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: nebst Kinder, Enueln und Urenkeln Asthma- Kranke sind geplagte Menschen, sie verlieren die Lust am Leben, haben nicht die nötige Nacht- ruhe, werden nervös und miß mutig nachmittags ½2 Uhr statt Dle Beerdigung findet am Freitag, den 23. Oktober, Astmol Asthma- Räucherpulver sowie A Zwangs- Versteigerung wangsversteigerung Astmol Bronchial zigaretten haben schon in vielen Fällen Mannuhe! 14 162 Freitag., den 23. Oktober 1931, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandloral Qu 6. 2 bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klubſeſſel, 1 Rotoko⸗Bitrine, eine Ehriſtus⸗ Holzfigur(gothiſch), 1 Photographen⸗ Apparat, 1 Klavier und Möbel verſchied. Art. gegen m, den 21. Oltober 1931. Lindenmeier, Obergerichtsvollzieher. bare Zahlung Mannhei Zwangs- Versteigerung Freitag, den 29. Oktober 1931, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlolal Qu 6. 2 gegen im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: neues Klavſer, 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Auszilehtiſch, 6 Stühle m. Lederbeang, 1 Wand⸗ uhr, 1 Glasſchränkchen, 1 Gasherd, 1 Tafelwage mit Gewich en u. m. 14 160 m, den 21. Oktober 1091. Weber, Obergerlchtsvollzieher. Freitag. d 23. Oktbr. 1931, nachm..00 Uhr werde ich im bhieſigen Pfandlolal. Qu 6. 2. gegen bare Zahlung im Vollnreckungswege öffentlich verſteieern 1 Schreibmaſchine Re⸗ min ton⸗Standard. 1 Radioapparat Seibt', Möbel u. Verſchieden Manheim. 21 10 31. Brehme, Ober⸗ Gerichtsvollzieher 7767 prompt und blilig im WMeugnisabsehristen u. 4 Vervlielfäitigungen Schreibbüro N 4. 17. sofortige Linderung gebracht Preis des Astmolpulvers, längere Zeit reichend. lk..50 Astmol-Bronchialzigaretten Mk..30 und Ak..50 in Apotheken. GALENUS Chem. ind. Frankfurt a. M. tl. 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Unweit der Bahnſtation St. Algen ſtürzte der 63 Jahre alte Ludwig Ruſch aus Walldorf aus dem um 19 80 Uhr in Heidelberg abgehenden Perſonenzug und ſtarb gleich darauf an den Verletzungen, die er dabei erlitten hatte. Nach den Mitteilungen des einzigen Augenzeugen im Ab⸗ teil, eines Eiſenbahners, hat Ruſch offenbar zum Abort gehen wollen und dabei die Türen verwechſelt. Der Reichspräſident als Pate * Untergrombach(Amt Bruchſal), 20. Okt. Für das 17. Kind des Johann Droxler hier hat Reichspräſident von Hindenburg die Patenſchaft unter gleichzeitiger Uebermittlung eines Geld⸗ geſchenkes übernommen. An der Hochſpannung ſchwer verletzt * Karlsruhe, 21. Okt. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern mittag in der Hochſpannungs⸗ zentrale des Karlsruher Lebensbedürfnisvereins. Ein Monteur wollte eine Reparatur vornehmen und kam dabei aus Unvorſichtigkeit in die Hoch⸗ ſpannung. Dank des ſofortigen Eingreifens des ſtädtiſchen Elektrizitätswerksbeamten gelang es, den Schwerverletzten noch lebend von der Leitung zu entfernen. Mit ſchweren Verbrennungen an den Armen, den Händen und dem Rücken mußte er ins Krankenhaus gebracht werden. Trachten⸗Ausſtellung in Karlsruhe * Karlsruhe, 21. Okt. Vom 7. bis 22. November wird in der Landesgewerbehalle zu Karlsruhe eine intereſſante und erzieheriſch wertvolle Puppen⸗ Trachten⸗Ausſtellung mit Bildern aus Alt⸗Karlsruhe und der badiſchen Sagenwelt gezeigt werden, die zuſammengeſtellt iſt vom„Katho⸗ liſchen Fürſorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder.“ Volksleben, Geſchichte und Sage der badiſchen Heimat werden in dieſer Puppenſchau, die 14 Gruppenbilder mit 400 Trachten⸗Puppen in künſt⸗ leriſcher Ausführung umfaßt, dargeſtellt ſein. Die Entwürfe ſtammen von Kunſtmaler Hellmut Giſch⸗ rodt. Die Anfertigung der Koſtüme und Trachten im Puppenformat erfolgte unter Leitung von Frau Anna Eichrodt. Die Ausſtellung wird zugunſten des Obdachloſenheimes in Karlsruhe veranſtaltet. Selbſtmord in der Pfinz Karlsruhe, 21. Okt. Am Montag mittag wurde unweit des Sonnenbades in Durlach von Paſſanten eine männliche Leiche aus der Pfinz gezogen. Der Tote konnte als ein 88 Jahre alter Schreiner aus Karlsruhe feſtgeſtellt werden. Er war erſt am Soms⸗ lag aus dem Krankenhaus in Karlsruhe entlaſſen worden, wo er wegen eines Nervenleidens in Be⸗ handlung ſtand. Ueber Sonntag beſuchte er ſeine Eltern in Durlach. Dort äußerte er ſchon, daß er ſich das Leben nehmen wolle, Seit Montag morgen wurde er vermißt. Schlägerei im Bahnhof Karlsruhe Karlsruhe, 21. Okt. Am Sonntag früh eut⸗ tand unter den Gäſten der Bahnhofswirtſchaft ein Streit, der ſich in der Bahnhofshalle fort⸗ ſetzte. Es entſtand ein Auflauf von etwa 50 Perſonen. Den einſchreitenden Polizeibeamten wurde lebhafter Widerſtand geleiſtet, ſodaß ſie Gewalt anwenden mußten. Unter Mithilfe der Bahnpolizei konnten drei Perſonen feſtgenommen und nach der Wache ge⸗ bracht werden. Einem der Feſtgenommenen wurde ein lelbſtverfertigter Gummiknüppel mit Drahteinlage abgenommen. Der Beſitzer des Gummiknüppels wird dem Schnellrichter vor⸗ geführt. Selbſtmord wegen Arbeitsloſigkeit * Ham mereiſenbach(Amt Neuſtadt i. Schw.), 22. Okto. Der 24 Jahre alte Schreiner Hermann Mai, der ſeit längerer Zeit arbeitslos war. hat ſich geſtern morgen aus Verzweiflung darüber erſchoſſen. Der 12. Brand im Bezirk Meßkirch * Sentenhart(Amt Meßkirch), 20. Okt. Am Mon⸗ tag vormittag entſtand im Anweſen des Landwirts Karl Lehn auf dem Heuſtock Feuer, das das ganze Wohn⸗ und Oekonomiegebäude bis auf den Grund einäſcherte. Bei der einſamen Lage des Hofes dauerte es geraume Zeit bis Nachbarn zur Hilfe⸗ leiſtung erſcheinen konnten. Waſſer mangel. Ein Teil des lebenden In⸗ dentars iſt mitverbrannt. Als Brandurſache kommt nur Brandſtiftung in Frage. Der Geſamt⸗ ſchaden beträgt etwa 20 000 Mark. 5 „Karlsruhe, 20. Okt. Den Abſchluß der Badischen Woche bildete am Sonntag eine impoſante Kund⸗ gebung für das deutſche Lied im großen Feſthalle⸗ aal, der aus dieſem Anlaß vollbeſetzt war. Es kamen wornehmlich Chorwerke des Karlsruher Komponiſten Ludwig Baumann zur Aufführung, die von der Karlsruher Sängervereinigung(gegen 600 Sänger) und Einzelvereinen des Karlsruher Sängergaues ge⸗ jungen wurden. Die Zuhörer zollten ſtürmiſchen Bei⸗ fall, der ſich wiederholte als Gauleiter Ferd. Dietz das köſtliche Kulturgut des deutſchen Liedes feierte und in ehrenden Worten die großen Verdienſte des ſcheidenden Gaudirigenten, Studienrat Ludwig Bau⸗ mann, wie auch jene des früheren Gauleiters Lev tieple würdigte. Herrn Baumann wurde ein präch⸗ liger Lorbeerkranz überreicht. Die Kundgebung fand hren Ausklang mit dem allgemeinen Geſang des Deutſchlandliedes. Außerdem herrſchte gang/ Nummer 489 — Brandstiftung und Verſicherungsbetrug Karlsruher Schwurgericht Die Vorgeſchichte des Falles datiert aus * Karlsruhe, 19. Okt. Wegen Brandſtiftung und Verſicherungsbetrug ſtanden der Sägewerksbeſitzer Adolf Zeller aus Blankenloch und der Kaufmann Richard Linder aus Hagsfeld vor dem Schwur⸗ gericht. In der Nacht vom 2. auf 3. März brannte der Holzſchuppen der Firma Dürr u. Co. in der Wolfartsweiererſtraße in Karlsruhe mit Holzvor⸗ räten von 100 000 Mark nieder. Zeller, der größere Beträge in das Unternehmen geſteckt hatte, erhielt von der Verſicherungsgeſellſchaft 53000 M. ausbezahlt. Die Feſtſtellungen am Brandplatz ergaben zwei⸗ felsfre! Brandſtiftung. Da ſich Zeller in ſchwieriger Lage befand, richtete ſich der Verdacht gegen ihn. Es wird ihm zur Laſt gelegt, einen un⸗ bekannten Täter veranlaßt zu haben, den Brand zu legen. Die Art der Brandſtiftung war von dem Angeklagten Zeller wiederholt mit Linder beſprochen worden, der beſchuldigt iſt, in Kenntnis des Vor⸗ habens des Angeklagten keine Anzeige erſtattet und vergeblich verſucht zu haben, einen Taglöhner aus Hagsfeld zur Ausführung der Brandſtiftung gegen 1000 Mark zu veranlaſſen, was dieſer jedoch ab⸗ lehnte. In ſpäter Abendſtunde wurde das Urteil ge⸗ ſprochen. Zeller erhielt nach 8 308 ein Jahr ſechs Monate, Linder nach 8 494 pier Monate Gefängnis. Der Staatsanwalt hat 27 und ein halbes Jahr Gefängnis beantragt. Meineid * Karlsruhe, 20. Okt. Das Schwurgericht ver⸗ handelte gegen drei junge Leute, die des ſchweren Verbrechens des Meineibs beſchuldigt wurden. Auf der Anklagebank ſaßen der 21 Jahre alte Mechani⸗ ker Hermann Wächter aus Liedolsheim, der 28⸗ jährige Händler Heinrich Zip ſe und deſſen 23 Jahre alter Bruder, der Schreiner Artur Zipſe, beide aus Hochſtetten. dem Sommer 1929. Damals hatte Heinrich Zipſe, als er auf einer Geſchäftstour mit dem Auto unterwegs war, in einer Grabener Wirtſchaft einen Zuſam⸗ menſtoß mit dem Händler Hofmann. Es gab eine Schlägerei, die auf der Landſtraße ihre Fortſetzung fand. Gegen Hofmann und Genoſſen wurde ein Verfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung eingeleitet. Das Amtsgericht Karlsruhe erkannte unterm 1. Mai 1930 auf Geldſtrafen. In dieſer Verhandlung erklärten die als Zeugen erſchienenen Brüder Zipſe und Wächter unter Eid, daß ſie auf der Landſtraße gehalten hätten, weil es Heinrich Zipſe ſchlecht geworden ſei. Hinterher ſet Hofmann gefahren, der gleichfalls abſtoppte, und nun habe die Schlägerei von neuem begonnen. Zipſes Wagen hätte ſo geſtanden, daß ein anderer Wagen wohl hätte paſſteren können. In der Beruſungsver⸗ handlung vom 8. Oktober v. Is. haben beide Zipſe und Wächter dieſe Ausſagen wiederum unter Eid gemacht. Die Anklage vertrat die Auffaſſung, daß dieſe Angaben nicht der Wahrheit entſprächen. Die An⸗ geklagten hätten den Streit auf der Landſtraße da⸗ durch veranlaßt, daß ſie ihren Wagen mit Abſicht quer ſtellten und ſo Hofmann zum Halten zwangen. Die Beſchuldigten beharrten auch jetzt auf ihren damaligen Ausſagen. Sie ſetzten ſich damit in verſchiedenen Punkten in Widerſpruch zu den Be⸗ kundungen der Zeugen. Der Staatsnwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von ein bis zwei Jahre. Unter Zubilligung des Strafermäßigungsgrundes nach§ 157 erhielt Wäch⸗ ter ſechs Monate, Heinrich Zipſe 15 Monate und Artur Zipſe neun Monate Gefängnis. Wünſche des pfälziſchen Einzelhandels * Neuſtabdt a. d.., 22. Okt. Der Ausſchuß des Handelsſchutzverbandes der Pfalz hatte am Dienstag nachmittag in Neuſtadt a. d H. eine Sitzung, die zu ſehr lebhaften Debatten über die Durchführung des Winterhilfs⸗ werks führte. Es wurde begrüßt, daß das Winter⸗ hilfswerk und auch die Weihnachtsſammlung in den meiſten Städten unter Leitung des Bürgermeiſter⸗ amts durchgeführt wird. Es ſei ſonſt unmöglich, Ordnung in die Wohlfahrtsunterſtützungen zu brin⸗ gen. Der Einzelhändler dürfe nur Sammlungen, die polizeilich genehmigt ſind, berückſichtigen. Die Labengeſchäfte würden ſo mit Bittgeſuchen überlanſen, daß ſie oft nicht wiſſen, was ſie machen ſollen. Man müſſe bedenken, daß im Einzelhandel die Ge⸗ ſchäftslage außerordentlich ſchwierig iſt und daß der größte Teil der Geſchäftsinhaber ohne Verdienſt arbeitet. Als ſelbſtverſtändlich wurde es betrachtet, daß die von den Einzelhändlern geſpendeten Beträge im Einzelhandel wieder umgeſetzt werden. Es ſei zu empfehlen, Gutſcheine zu geben. Verſchiedenen Ortsgruppen wurden Zuſchüſſe zu der Durchführung von Plakatſchreibkurſen, Dekora⸗ tionsunterricht uſw. gewährt. Mit außerordentlicher Sorge beobachtet der pfäl⸗ ziſche Einzelhandel die Entwicklung der Unkoſten, die im Verhältnis zu den ſtark zurückgegangenen Umſätzen viel zu hoch ſind. folgende Entſchließ ung an: 3 „Der Handelsſchutzverband der Pfalz ſtellt feft, daß die Preiſe des Einzelhandels außerordentlich ſtark zurückgegangen ſind, daß aber die Unkoſten zum allergrößten Teil dem Rückgang der Preiſe und Umſätze nur in geringem Ausmaße und teil⸗ weiſe überhaupt nicht gefolgt ſind. Der Verband verlangt Herabſetzung der Laden mieten, der Steuern, der Elektrizitätstarife und tiefbaulichen Gebühren, der Frachten und Telephongrund⸗ und Poſtgebühren. Es geht nicht an, daß die öffentliche Hand auf den allgemeinen Rückgang der Preiſe und Umſätze keine Rückſicht nimmt und dadurch eine Beſſerung unſerer troſt⸗ loſen wirtſchaftlichen Lage unmöglich macht.“ Der Verband wird ab 10. November eine Schau⸗ fenſterwerbung für deutſche Ware durchführen. Die Renchkanaliſierung begonnen * Freiſtett bei Kehl, 21. Okt. Mit den Arbeiten zur Kanaliſierung der Reuch wurde nunmehr begon⸗ nen. Es handelt ſich dabei zunächſt um das etwa 4,5 Kilometer lange, noch nicht ausgebaute Stück des Matwaldes, das alljährlich mehrfach unter großen Ueberſchwemmungen zu leiden hat. Das geſamte Meliorationsgebiet umfaßt etwa 1000 Hektar. Die Kyoſten für die geſamten, 12 000 Tagewerke umfaſſen⸗ den, als Notſtandsarbeiten durchzuführenden Arbet⸗ ten werden mit rund 100 000 Mark feſtgeſetzt, von denen 58000 Mark aus Reichsmitteln(Weſtfonds), 36 000 Mark aus Mitteln der Reichsarbeitsloſenver⸗ ſicherung(Landesarbeitsamt Stuttgart) und 14000 Mark aus Mitteln des Landes Baden(sverſtärkter Förderungszuſchuß im Darlehenswege) aufgebracht werden. Dieſe Arbeiten verſchaffen etwa 120 Ar⸗ beitsloſen auf die Dauer von—5 Monaten lohnenden Verdienſt. Es werden dabei bis zu 50 v. H. Kriſenunterſtützte und 30 v. H. Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe beſchäftigt werden. 5 Aufgegriffen * Karlsruhe, 22. Okt. Aufgegriffen wurde am Hauptbahnhof hier ein 17jähriger Fürſorge⸗ zögling, der vor einiger Zeit aus einer Er⸗ ztehungsanſtalt bei Düſſeldorf entwichen iſt. Tödlicher Sturz beim Aepfelbrechen * Glottertal bei Freiburg i. Br., 22. Okt. Beim Aepfelbrechen ſtürzte der Bruder des Kappmathiſen⸗ Bauers Chriſtian Kapp von Ohrensbach von einem Baum und blieb tot liegen. Das Unglück wurde erſt ſpäter bemerkt. 4 * Singen a.., 22. Okt. Aus Anlaß des Heim⸗ gangs Ediſons hat die ſchwäbiſche Künſtlerherberge der„Krone“ in Singen die Scheffelfahne auf Halb maſt geſetzt. Bekanntlich hat kurz vor ſeinem Tode Ediſon durch Ueberreichung ſeines Bildes mit eigenhändiger Unterſchrift ſeine Mitgliedſchaft zu dem ſchwäbiſchen Kronenſcheffelbunde erklärt und ſein Brief war wohl der letzte, den er kurz vor ſeinem Tode nach Deutſchland ſchrieb. Hendorf(Amt Stockach), 21. Okt. Der 80 Jahre alte Rupert Winter fiel beim Abſteigen von einem Wagen rücklings zu Boden und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. Kleine Nachrichten Keine Anwärter benötigt * Darmiſtadt, 21. Okt. Wie wir von zuſtänbiger Seite erfahren, beſteht auch im kommenden Früh⸗ fahr keine Ausſicht, daß Anwärter für die Laufbahn des gehobenen mittleren Juſtiz⸗ und Verwaltungs⸗ dienſtes in Heſſen zugelaſſen werden. Geſuche um Zulaſſung zum Vorbereitungsdienſt wie auch um Vormerkung für dieſe Laufbahn ſind daher zwecklos. Bankier Weiler begeht Selbſtmord * Darmſtadt, 21. Okt. Der kürzlich ſeines Amtes enthobene Direktor der in finanzielle Schwierigkei⸗ ten geratenen Darmſtädter Volksbank, Bankier Weiler, hat geſtern nachmittag ſeinem Leben ein Ende gemacht. Nachdem Weiler bereits am Tage des Schalterſchluſſes der Darmſtädter Volksbank einen mißglückten Selbſtmordverſuch unternommen hatte, fanden ihn heute nachmittag Spaziergänger auf dem Dachsberg in einem Gehölz erhängt auf. Weiler hatte ſich außerdem die Pulsadern geöffnet. Als die Mordkommiſſion an dem Orte der Tat eintraf, war die Leichenſtarre bereits einge⸗ treten. Ein ſonderbarer Kauz Wiesbaden, 21. Okt. Am Freitag nachmittag machte ſich auf dem Nordfriedhof ein mit einem weißen Kittel bekleideter Mann bemerkbar, der ein Schild bei ſich trug mit der Aufſchrift:„Hier ruht in Frieden der unbekannte Soldat“. Nachdem er an einem offenen Grab Reden gehalten und Gebete in deutſcher und lateiniſcher Sprache geſprochen und das Schild auf den Grabhügel befeſtigt hatte, legte er ſich in das Grab hinein. Der ſonderbare Kauz wurde durch die Sanitätswache nach dem Krankenhaus ge⸗ bracht. Seine Perſonalien konnten noch nicht er⸗ mittelt werden. -Zug⸗Dieb erhängt ſich im Gefängnis * Frankfurt a.., 20. Okt. Am Samstag machte der 27jährige Metzger Anton Breithecker im Straf⸗ gefängnis in Preungesheim ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Breithecker war ein rei⸗ ſender Einbrecher und ein gefährlicher D⸗Zug⸗Dieb. U. a. konnte er verſchiedener Diebſtähle in den Zügen Frankfurt a. M.—Baſel überführt werden. Auch Oberammergau hat er heimgeſucht. Die Verhandlung nahm fragen im Weinbau, über Aus der Salx Auf freien Fuß geſetzt * Oggersheim, 22. Okt. Die unter dem Verdacht der Mittäterſchaft des bei Dürkheim an dem 72jähri⸗ gen Winzer Johann Ganſert aus Ungſtein ver⸗ übten ſchweren Raubverſuchs verhafteten Er⸗ werbsloſen Wilhelm Braun und Jakob Weimer, wurden auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft wie⸗ der auf freien Futz geſetzt. Das Ermittlungsver⸗ fahren hat keine Anhaltspunkte ergeben, daß Braun und Weimer aktiv an dem verwegenen Angriff be⸗ teiligt waren. Als Haupttäter kommt Karl Uſſner in Frage, der ſich blindlings auf den gerade Geld zählenden Ganſert ſtürzte, dieſen zu Boden riß und ihm durch heftige Fußtritte drei Rippen verletzte. Eine Jagd nach Wilddieben * Otterſtadt, 21. Okt: Im ſogen. Reffenthal des Speyerer Stadtwaldes hatte man bei einer nächt⸗ lichen Patrouille ein in der Schlinge gefangenes Reh aufgefunden. Der Verdacht, daß hier wilde Pürſchgänger die Hand im Spiele hatten, beſtätigte ſich alsbald. Es gelang, den i. J. 1906 geborenen verheirateten Fabrikarbeiter Adolf Heidel von hier als den in Betracht kommenden Wilddieb auf friſcher Tat zu ertappen. Von einem Sicherheits⸗ beamten geſtellt, ergriff Heidel eiligſt die Flucht, ohne auf die ihm nachgeſandten Schü ſſe zu achten. In ſeiner Wohnung wurde er ſpäter verhaftet und in das Speyerer Amtsgerichtsgefängnis eingelie⸗ fert. Allem Anſcheine nach hat Heidel ſein Wilderer⸗ unweſen ſchon längere Zeit getrieben und dabei Helfer gehabt. Goldene Hochzeit :: Speyer, 22. Okt. Kaufmann Franz Schall und Gattin begehen heute ihre goldene Hochzeit. Miniſter⸗ präſident Dr. Held hat dazu ein Glückwunſchſchrei⸗ ben geſchickt. :: Edenkoben, 22. Okt. Am 27. Oktober begehen die Eheleute Jakob Schleicher und Margaretha geb. Nagel das Feſt der goldenen Hochzeit. Tagung der nordpfälziſchen Weinbauern * Harxheim⸗Zell, 21. Okt. Hier fand geſtern im Gaſthaus von Lind eine von dem Verein ehemaliger Landwirtſchaftsſchüler des Bezirks Kirchheimbolaun⸗ den einberufene Verſammlung der nordpfälziſchen Weinbauern bzw. der weinbautreibenden Gemeinden des Zeller⸗ und Violentales ſtatt. Neben Vereins⸗ angelegenheiten befaßte man ſich mit den Abſatz⸗ die Landwirtſchaftsrat Klingler von der Weinbauſchule in Neuſtadt /H. eingehend referierte, Der Redner hatte damit eit Thema gewählt, das mit Rückſicht auf die im Wein⸗ bau zurzeit herrſchende Abſa zkriſe größtes In⸗ tereſſe fand. Sparende Schuljugend * Landau, 20. Okt. Vor etwa vier Monaten wurde in der ſtädtiſchen Volksſchule eine praktiſche Spareinrichtung geſchaffen. Um den Spar⸗ ſinn der Schüler zu wecken, wurde beſchloſſen, alle Samstage die Spargroſchen der Woche einzuſammeln und gemeinſam auf der Sparkaſſe anzulegen. Die Kinder bringen— je nach den wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen— 10 Pfg. bis 1 Mark auf. In der letz⸗ ten Woche hat nun dieſer Sparerfolg der Landauer Volksſchulknaben die Summe von 1000 Mark üher⸗ ſchritten. Immer noch Sargverſteigerung * Zweibrücken, 21. Okt. Zum zweiten Male waren die vier Särge, die kürzlich bereits zur Zwangs⸗ verſteigerung angeliefert worden waren, zur zwangs⸗ weiſen Veräußerung mit zahlreichen ſonſtigen Gegenſtänden vom Möbelſtück bis zum Kraftwagen ausgeſchrieben. Den erſchienenen Intereſſenten verkündete ein Anſchlag von neuem die Aufhebung des Verſteigerungstermins. Mißglückter Erpreſſungsverſuch * St. Ingbert, 21. Okt. In einem Brief wurde Kommerzienrat Kaiſer aufgefordert, einen Be⸗ trag von 50 000 Franken zu opfern, andernfalls ſet das Leben ſeines Sohnes verwirkt. In dem betr. Schreiben(unterſchrieben:„Bund der Notlei⸗ denden“) war ganz genau angegeben, wie das Geld abzuliefern ſei. 25000 Franken ſeien ſofort zu zahlen. Die fällige Summe ſollte in einem Paket morgens mit einem beſtimmten Perſonenzug im erſten Raucherabteil hinter der Lokomotive abge⸗ geben werden. Die Begleitperſon ſolle bis Scheidt mitfahren, damit die Sache ſich ohne Aufſehen ab⸗ wickle. Nach den Vorſchriften des Spitzbuben wurde nun das Paket in das betr. Abteil gebracht und drei Kriminalbeamte bewachten es ſorgfältig bis nach Scheidt. Dort ſtiegen ein Mann und eine Frau in den Zug. Der Mann ergriff das Paket und begab ſich zur Prüfung des Inhalts in die Be⸗ dürfnisanſtalt. Bevor er dazu kam, war er von den Beamten feſtgenommen. Es handelt ſich um einen gewiſſen Meiſer aus Merchweiler. Folgenſchwere Exploſion :: Homburg, 22. Okt. Ein ſchweres Exploſions⸗ unglück forderte geſtern vormittag ein Todesopfer. In der Autoreparaturwerkſtätte Otto Brengel war deſſen Schwager, der Schloſſer Walter Rippel, mit einer Modelldampfmaſchine beſchäftigt, die er in Betrieb geſetzt hatte. Plötzlich explodierte der Dampf⸗ keſſel; ein Stück davon flog Rippel an die rechte Ge⸗ ſichtshälfte und führte ſeinen ſofortigen Tod herbei. 5 5 * Bergzabern, 20. Okt. Der Jalährige frühere Muſtker und Tanzlehrer Jakob Per mann aus Barbelroth wurde von einer Radfahrerin mit einem Kind auf dem Gepäckträger von rückwärts angefahren und zu Boden geworfen. Permann, dem ein Darm geringfügig verletzt wurde, ſtar b infolge Bauchfellentzündung. Mittag-Ausgabe Nr. 489 Die Schwankungen des Pfunskurſes Vor der Aufhebung des Goldſtandards in England wurde in London für die Unze Feingold ein Preis von 84/11% ſh bezahlt. Am 23. Sept eg der Preis auf 99/7 ſh; er erreichte am 25. ber den bishe höchſten Stand mit 1114/9 ſh' in den f Tagen bis zum 13. Oktober hot ſich die Notierung folgen 0 je Un 2 Fein old umge echn t in urs der Mk. für in Sch 8 k gl Pf 14. Oktober 106 5 16 1 15. Oktober 105/ 1 16. u. 17. Oktober 106/11 1 19. Oktober 105/ 20. Oktober 106/90 15,42 Zahlungseinſtellung der Leipziger Credit⸗Bank Die Leipziger Credit⸗Bank, Leipzig, hat wegen größerer Abhetzungen ihre Schalter ſchließen müſſen, nachdem die Verhandlungen, in denen eine Stüt⸗ zungsaktion der Stadt Leipzig angeſtrebt wurde, geſcheitert find. Es ſoll ſich zunächſt um eine Uebergongsmaßnahme handeln, um für Erörterungen über Umgeſtaltungsmöglich⸗ keiten finanzieller Struktur Zeit zu gewinnen. Der Sta⸗ tus des Unternehmens wird ols aktiv bezeichnet. In den nächſten Tagen ſoll den Gläubigern ein Vorſchlag unterbreitet werden, der als angemeſſen angeſehen werden kann. Die Bankſchulden werden zurzeit mit ca. 0,50 Mill. Mark und die ſonſtigen Verbindlichkeiten mit rund 1,5 Mill./ angegeben. Das AKk in Höhe von 1 Mil ⸗ [ion, deſſen größter Teil im Juli d. J. von der Stodt⸗ und Girobank Leipzig in Leipzig über⸗ nommen worden war, iſt als verloren anzuſehen. Im 2 1055 d. J. hat das Inſtitut noch 5 v. H. Dividende ver⸗ eilt. * * kkeine Schalterſchließung der Ludwigshafener Filiale der Bayeriſchen Beamtenbank. Die Bayeriſche Beamten⸗ bank e mbH., Niederlaſſung Ludwigshafen a. Rh., teilt mit: Von der Schalterſchließung der Bayeriſchen Beamten⸗Genoſſenſchaftsbank München, früher Gemeinde⸗ beamtenbank, werden ſewohl wir, wie unſere Hauptſtelle in Nürnberg und unſere Münchener Niederlaſſung in keiner Weiſe berührt. Humbolbt-Deutz Motoren AG. Koln Dividendenlos Wie wir hören, findet die Bilanzſitzung der zum Klöck⸗ ner⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft, in der zum erſten Mal der Abſchluß nach der Fuſirn der drei Geſellſchaften Maſchinenbauanſtalt Humboldt, Motorenfabrik Deutz und Motorenfabrik Oberurſel vorgelegt wird, am 11. November ſtatt. Mit der Verteilung einer Dividende kann diesmal nicht gerechnet werden, da der erzielte Ueberſchuß von etwa 300 000 bis 400 000& in Anbetracht der unſicheren Wirtſchaftslage zu Abſchreibungen und Rückſtellungen verwendet werden ſoll. Im Vorjahre ver⸗ teilten die Maſchinenbauanſtalt Humboldt und Motoren⸗ fabrik Deutz nach Maßgabe des zwiſchen den beiden Ge⸗ ſellſchaften beſtandenen Intereſſengemeinſchafts vertrages noch je 5 v.., während die Metorenfabrik Oberurſel eine Ausſchüttung von 10 v. H. vornahm. Die Beſchäftigung der Werke in Köln iſt zurzeit— allerdings unter Berück⸗ ſichtigung der teilweiſe von Oberurſel auf Köln über⸗ führten Produktion— noch leidlich befriedigend. * Staßfurter Chemiſche Fabrik vorm. Vorſter u. Grüne⸗ berg AG, Leopoldshall.— Liquidation gegen Proteſt be⸗ ſchloſſen. In der auf die v. GV folgenden go. GW ſtand die von der Verwoltung beantragte Liguidation der Geſell⸗ ſchoft zur Debatte. Bergrat Beſſerer begründete den Li⸗ Fuidatfionsantrag und ſchilderte die hoffnungsloſe Loge des bereits eingeſtellten Betriebes. Die Oppoſition verſteifte ſich auf die Rekonſtruktivn des Intereſſengemein⸗ ſchaftsvertroges und einen eytl. Prozeß. Man dürfe, ſo wurde erklärt, keine weitreichenden Beſchlüſſe faſſen, da man nicht wiſſen könne, ob ein Prozeß nicht doch zu⸗ gunſten der Geſellſchaft ausgehen würde. Trotz aller Ein⸗ wendugen der Oppoſition beſchloß die Verſammlung nach mehrſtündiger Debatte in den ſpäten Abenöſtunden die Auf⸗ löfung der Geſellſchaft, und zwar mit 17887 gegen 3857 Stimmen. Die Oppoſition legte auch in dieſer Verſamm⸗ lung gegen ſämtliche Beſchlüſſe Proteſt ein. * Brauereigeſellſchaft zur Sonne vorm. H. Weltz, Speyer. Die Geſellſchaft gibt bekannt, daß ſie ſich ent⸗ ſchloſſen hat, die Genußrechte, die den Gläubigern der von ihr einzulöſenden 4½proz. Teilſchuldverſchreibungen des „Spenerer Brauhaus vorm. Gebrüder Schultz AG.“ aus dem Jahre 1902 aus Altbeſitz zuſtehen, durch Gewährung einer Zuſatzaufwertung zu dem Aufwertungsbetrage der Obligaktonen nach dem Auſwertungsgeſetz abzulöſen. Die Heſellſchaft hat die Spruchſtelle beim Amtsgericht Lud⸗ wigshafen mit dem Antrag angerufen, die Höhe der Zu⸗ ſatzaufwertung zu beſtimmen. Der Sthiffs⸗ und Güterverkehr in den badijchen Nheinhäfen Bearbeitet vom Badiſchen Die Einbuße von 17 Jahren Es braucht wohl nicht beſonders betont zu werden, daß die pplitiſchen und wirtſchaftlichen Folgen des Weltkrieges auch das Bild des Schiffs⸗ und Güterverkehrs in den badiſchen Rheinhäfen recht empfindlich zu ungunſten Deutſchlands verändert haben. Einige Hin⸗ weiſe auf die Urſachen dieſer bedauerlichen Erſcheinung mögen genügen. Der Rhein, der bis Kriegsende vom Knie bei Baſel ab deutſches Geb durchfloß, iſt jetzt burg Grenzſtrom. Die als deutſchen S aß⸗ burg und Lauterburg ſink rrierende franzöſiſche Rhein⸗ häfen geworden. Die ſchwierige wirtſchaftliche Lage wirkt ſich— worauf dieſer Tage der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen in einer Eingabe an den Reichs⸗ kanzler erneut hingewieſen hat,— gerade auf die deutſche Rheinſchiffahrt ſehr bedenklich aus. Schließlich darf nicht vergeſſen werden, daß Deutſchland z. Zt. aufgrund des Ver⸗ ſatiller Vertrages einen erheblichen Teil ſeiner Flußſch fahrzeuge an die Eutentemächte abgeben mußte. deutete nicht nur einen Verluſt der deutſchen, ſondern zi auch eine teilweiſe Stärkung der ausländiſchen Rhei 5 Ueber die Einbuße, die der badiſche Hafen⸗ verkehr in den letzten ere chweren 17 Jahren er⸗ 18 fe litten hat, unterrichteten einige Zahlen, die ſich aus dem Vergleich des Schiffs⸗ und Güterverke in den Häfen Mannheim leinſchließlich Rheinau), Karlsruhe und Kehl im Fahre 1930 mit fenem von 1913 dem letzten vollſtänbigen Vorkriegsjahr, ergeben. Jahre 1930 ſind nach den Feſtſtellungen des Bad. Statiſtiſcher amtes in den badiſchen Häfen insgeſamt 1 nit 7 768 804 To. Gütern angekommen und 16 abgegangen. Der Geſam Häfen umfaßten hiernach im v mit 9 271 543 To. ein⸗ und aus geladener Güter. Im Jahre 1913 liefen dagegen 45 758 Schiffe in badiſchen Häfen ein und aus. Der Geſamtverkehr an Gütern betrug 9 340 676 Tonnen. 5 Der Schiffsverkehr hatte demnach im Jahre 1930 um 11 728 Schiffe, der Güterverkehr um 69 133 To. abgenommen. Noch deutlicher als durch dieſe Zahlen des Geſamtver⸗ kehrs tritt der Rückgang des deutſchen Schiſfſs⸗ und Gü⸗ terverkehrs in baöiſchen Häfen in Erſcheinung, wenn man an Hand des ſtatiſtiſchen Materials feſtſtellt, wie ſich die ein⸗ und auslaufenden Schiffe und er der Flagge nach auf die einzelnen an der Rheinſch t beteiligten Länder verteilen. Wohl fedem, der den Schiffsverkehr zwi⸗ ſchen Kehl und Mannheim, wenn auch nur flüchtig, be⸗ obachtet hat, iſt das ſtarke Aufkommen auslänsiſcher Flaggen aufgefallen. Die Zahlen der Statiſtik beſtätigen dieſe Wahrnehmung. Im Jahre 1930 fuhren unter deutſcher Flagge 20 288 Schiffe(darunter 9389 badiſche, die 5 864305 To. Güter nach Baden brachten oder weg⸗ führten(2141957 To. fielen auf badiſche Schiffe). das Ausland kamen im ſelben Jahre 13 742 Schiffe mit einer Gütermenge von 3 407 238 To. Im Jahre 1913 be⸗ trug die Geſamtzahl der deutſchen ein⸗ und auslaufenden Schiffe 40 829, die des Auslandes 4935. Die deutſchen Schiffe luden Güter in der Höhe von 8,36 Millionen To. aus und ein, während das Ausland es nur auf rund 980 000 To. brachte. Demnach haben, wenn man die Zahlen der beiden Jahre vergleicht, die deutſchen Schiffe im Jahre 1930 um mehr als die Hälfte abgenommen. Die Zahl der unter aus⸗ ländiſcher Flagge fahrenden Schiffe hat ſich dagegen beinahe verdreifacht. Ein ähnliches Verhältnis zeigen die Gütermengen. Die von Seutſchen Schiffen ein⸗ und ausgeladenen Güter gingen um 2,5 Millionen To. zurück, während das Ausland faſt 2% Millionen To. mehr einbringen konnte. Bei Baden war übrigens dieſer Rückgang weniger ſtark; zwar ging auch hier die Schiffszahl um die Hälfte zurück, dagegen ſank die Gütermenge nur um 2410 698 auf 2141957 To. Bei der Betrachtung des ſtarken Anwachſens der aus⸗ ländiſchen Flaggen muß zunächſt berückſichtigt werden, daß nach dem Krieg zu den die badiſchen Häfen anfahrenden Ländern zwei neue hinzutreten: Frankreich, das erſt durch den Verſailler Frieden Rheinuferſtaat geworden iſt, und die Schweiz, die 1913 noch keine Schiffe in badiſche Häfen geſandt hatte. Frankreich hat jetzt bereits einen Ver⸗ kehr von 1649 Schiffen in badiſchen Häfen, die 351 738 To. beförderten, während die Schweiz mit 1865 Schiffen und 314497 Tonnen vertreten iſt. Einen außerordentlichen Aufſchwung haben im badiſchen Hafenverkehr die Nie⸗ derlande genommen. Ihr Schiffsverkehr ſtieg von 3642 auf 9039, der Güterverkehr von 764 779 auf 2 532 946. Zuxemburg, das nur ſchwach vertreten iſt, kann auf Auslandsbörſen freundlich und eher feſter 5 A Berlin, 22. Okt.(Eig. Dr.) In den geſtrigen Nachmittags ſtunden konzen⸗ trierte ſich das Intereſſe und auch die Umſatztätigkeit auf einige Spezialgebiete, während die Hauptwerte verngchläſſigt und im Kurſe wenig verändert lagen. Neben Papieren wie Hamburger Elektrizitätswerke, Berliner Licht und Kraft und Kunſtſeidenwerte(letztere ouf höhere Aus⸗ kandmeldungen) fanden Reichsbahnvorzugsattien und Reichsſchuldbücher ſtärkere Beachtung. Auch Schultheiß⸗ aktien lagen vorübergehend etwas im Vordergrunde. Am Geldmarkt blieb die Situation unverändert; die Rück⸗ flüſſe aus der Provinz hielten an und kamen nach dem rheiniſchen Zahlungstermin noch ſtärker zum Ausdruck. Mon nonnte für Tagesgeld einen Satz von 877 bis 10 v. H. und darunter. Die Verhandlungen über die Telefouuſancen und ſonſtige Frogen des Tages ſcheinen ſich jetzt mehr hinter den Kuliſſen abzuſpielen. So haben Telefon⸗ und freie Makler für Freitag eine Zuſammenkunft verabredet, um die bereits geſtern erwähnte Entſcheidung über völliges Elnſtellen des Handels herbeizuführen. Gerüchte, daß ſei⸗ tens der Privotbankiers zur Selbſthilfe in der Form geſchritten werden ſoll, daß eine Genoſſen⸗ chat von Privatbonkiers im ganzen Reiche in Ausſicht genommen ſei, erſcheinen ſehr zweifelhaft. Sicher iſt da⸗ gegen, daß die Uſancen für den Telefonverkehr bereits gusgearbeftet ſind und demnächſt den intereſſierten Stel⸗ len zugeleitet werden ſollen. Da ſie ſich eng an die Be⸗ stimmungen anlehnen werden, die in Berlin am unnotier⸗ ten Markte gelten, ſo will man von einer Veröffentlichung diefer Normen abſehen. Von einer Einberufung des Ber⸗ liner Börſenvorſtandes iſt immer noch nichts bekannt. An der Londoner Börſe war die Grundſtimmung bis zum Schluß freundlich, wenn auch ein Teil der Anfangsgewinne infolge von Realiſationen wieder verloren ging. Die Pariſer Börſe war uneinheitlich; nach kräftiger Aufwärtsbewegung und lebhaftem Geſchäft wurde es ſpäter ruhig und wieder etwas ſchwächer. Die Tendenz der Brüſſeler Börſe war feſter, auch das Geſchäft war umfangreicher als geſtern. Im Wiener Freiverkehr war die Stimmung freundlicher, es ergaben ſich meiſt Kursbeſſerungen. Die Amſterdamer Börſe ſchloß lustlos und überwiegend ſchwächer. Es erfolgten für Rech⸗ nung einer in Schwierigkeiten geratenen alten Börſen⸗ firma Zwangsliqutdationen. An der Newyorker Börſe geigte ſich ein ziemlich ſtarker Rückſchlag, beſonders in Eiſen⸗ bahnaktien. Es wurden umfangreiche Abgaben vorgenom⸗ men. a An den internationalen Deviſen märkten war das engliſche Pfund am Nachmittag ziemlich gut be⸗ Hauptet, gegen den Dollar ſtellte es ſich auf 3,954, in Amſter⸗ dam ſchloß es mit 9,75, in Paris mit 10074 und in Zürich mit 20,17. Die Reichsmark konnte in Amſterdam leicht Anziehen, während ſie in Zürich etwas niedriger notierte. Der Dol lar war in Amſterdam feſt; er ging bis 2,4691 erauf und ſchloß etwas leichter mit 2,46. Monatsdollare urden mit 2, 457235 gehandelt. In Newyork konnte die Reichsmark auf 23,35 bis 23,30 anziehen, während die übri⸗ gen Devieſen ſich kaum veränderten. Der kanadiſche 9 0 lar lag weiter feſter und ging in Newyork bis auf An den holländiſchen Waren märkten lagen die Getreidepreiſe am Nachmittag wieder etwas ſchwächer. Zucker behauptete ſich, ebenfalls Kaffee, während der Kaut⸗ ſchukmarkt im Anſchluß an London feſt tendterte. Der Antwerpener Wollmarkt war kaum ſtetig. Die belgiſchen Warenmärkte verkehrten in ruhiger Haltung bei kaum ver⸗ änderten Preiſen. Am Liverpooler Baum woll⸗ markt gaben die Preiſe im Laufe des Tages wieder nach und lagen zum Schluß bis zu 12 Punkten unter den geſtri⸗ gen Preiſen. Am Londoner Metallmarkt, an dem am Nachmittag größere Veränderungen nicht eintraten, ging der Silberpreis von 175 Cents auf 1678 Cents per Unze zurück. Börſenſchließung und Vörſenumſatzſteuer Im Auguſt zeigte ſich zum erſten Mal der Einfluß der Schließung der Effektenbörſen nach der im Juli entſtande⸗ nen Banken⸗ und Kreditkriſis auf das Aufkommen der Börſenumſatzſteuer. Der Ertrag dieſer Steuer, der bereits in den Monaten April bis Juni d. J. gegenüber dem Aufkommen in den gleichen Monaten des Vorjahres zu⸗ rückgegangen iſt und nur im Juli eine leichte Steigerung aufwies, ging im Auguſt(in Mill. /) gegenüber dem Vor⸗ monat um 0,99 und gegenüber dem Aufkommen im Auguſt v. J. um 0,82 zurück. Das Aufkommen betrug: 1930/1 1931/32 in Mill. April.01 1,95 Mai 1,96 1,61 Juni 1,99 1,20 Juli 1,66 1,75 Auguſt 1,58 0,76 April bis Auguſt: 9,20 7,27 Im Jahre 1930/81 ſtellten ſich die Geſamtetnnahmen aus der Börſenumſatzſteuer auf 10,39 Mill. 4. Im Reichs⸗ haushaltsplan für 1931/32 wurde das Aufkommen aus der Börfnumſatzſteuer für 1931/32 auf 32 Mill.& feſtgeſetzt. Auf Grund der Entwicklung des Steueraufkommens in den erſten 5 Monaten des laufenden Rechnungsjahres iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die Aufkommensſchätzung in dieſem Jahr auch nicht annähernd erreicht werden wird. Londoner Goldpreis. Berlin, 20. Okt. Der Londoner Goldpreis gemäß Verordnung vom 10. Oktober 1931 zur Aenderung der Wertberechnung von Hypotheken und ſon⸗ ſtigen Anſprüchen, die auf Feingold(Goldmark) lauten, beträgt laut Bekonntmachung der Reichsbank am 20. Okt. 105 ſh 9 d, in deutſche Währung umgerechnet 86,821„ für eine Unze Feingold, für ein Gramm Feingold demnach 40,7993 pence, gleich 2,79185 4. ein Plus im Schiffs⸗ Statiſtiſchen Landesamt beiden Gebieten ebenfalls eine Steigerung aufweiſen. Eine Ausnahme macht nur Belgien, bei dem im Schifſs⸗ und Gütervertehr ein kleiner Rückgang zu verzeichnen iſt. Neben dieſer Unterſuchung des badiſchen Hafenverkehrs in den Jahren 1919 und 1930 iſt von nicht weniger großem Intereſſe die Frage nach der Eutwicklung, die der Schiffs⸗ und Güterverkehr in den letzten fünf Jahren der Nachkriegszeit in den badiſchen Rheinhäfen genommen hat. Ein Vergleich der Zahlen der Jahre 1930 und 1925 ſoll hierauf die Antwort geben. Die Geſamtzahl der an⸗ und abgefahrenen Schiffe iſt im Jahre 1930 um rund 8 000 und die Geſamtmenge der ein⸗ und ausgeladenen Güter um faſt 1 Million höher wie im Jahr 1925. Dieſe Mehrmenge be⸗ förderter Güter dürfte aber nur dem niederländiſchen Schiffsraum zugute gekommen ſein; die Niederländer konn⸗ ten ihre Schiffsverkehrsziffer von 5 458(im Jahre 1925) auf 9 039(im Jahre 1930) und ihre Gütermenge in derſelben Zeit von 1½ Millionen To. auf 2 Milltonen To. ſteigern. Dagegen hatten die deutſchen Schiffsgüter einen Rückgang von 100 000 To.(nur die in Schiffen mit badiſcher Flagge verfrachtete Gütermenge nahm etwas zu: von 1,83 auf 2,15 Millionen To.). Die Verkehrszahl der franzöſiſchen Schiffe ſtieg von 1 405 im Jahre 1925 auf 1 649 im Jahr 1930, wäh⸗ rend die in den drei Häfen ein⸗ und ausgeladene Güter⸗ menge von 437 959 auf 351 788 To. zurückging. Die Schwei⸗ zer, die ihre Schiffsverkehrszahl mehr als verdreifachten, konnten eine Steigerung von 131907 To. auf 314 497 To. buchen. Auch die Belgier und die Luxemburger hatten 1930 wie im Güterverkehr gegen 1925 zu verzeichnen. Seit dem Frieden von Verſailles beſteht, wie bekannt, bei Maxau eine Zolldurchgangsſtelle; dieſe ermöglicht die Feſtſtellung und den Vergleich des Verkehrs an Schiffen und Gütern, die 1925 und 1930 im Zolldurchgangsver⸗ kehr zu Berg und zu Tal paſſiert haben. Im Jahre 1925 wurden 3 709 durchfahrende Schiffe mit einer Ladung von 2 284 464 To. nach und von nicht deutſchen Oberrheinhäfen (Lauterburg, Straßburg, Baſel) feſtgeſtellt; im Jahre 1930 waren es dagegen 10 212 Schiffe mit einer Gütermenge von 5 779 887 To. Während alſo der Verkehr von und nach den badiſchen Häfen nur eine Steigerung von 8,3 auf 9,3 Mil⸗ livnen To. aufwies und die Zahl der Schiffe ſich von rund 27 000 auf rund 34000 To. erhöhte, hat ſich der Zolldurchgangsverkehr bei Maxau mehr als verdoppelt und beinahe verdreifacht. Dieſe Zahlen laſſen eine erhebliche Vermehrung des Schiffs⸗ und Güterverkehrs zu und von den elſäſſiſchen und ſchwei⸗ zeriſchen Häfen erkennen. Sie beſtätigen ebenfalls zugleich das, was eingangs über die weſentliche Veränderung im Schiffs⸗ und Güterverkehr der badiſchen Rheinhäfen geſagt wurde. Adler u. Oppenheimer A.., Berlin Adler u. Oppenheimer AG., Berlin, ging im Geſchäftsjahre 1930/1 von 4,83 auf 4,23 Mill.% zurück. Haudlungsunkoſten konnten auf 3,53 (9,97) Mill. 4 ermäßigt werden. Nach Abſchreibungen von 0,65(0,86) Mill.„ ergibt ſich unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages von 0,11 Mill./ ein Reingewinn von 161912 /, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll(i. V. aus 715 178 Reingewinn 4 0. He Dividende). Der Erſatz des inländiſchen Umſatzausfalles durch er⸗ höhte Ausfuhr, ſei durch die von ausländiſchen Staaten er⸗ richteten Zollſchranken erſchwert worden, andererſeits habe die Ledereinfuhr aus Nachbarländern der Geſellſchaft eine ſchwere Konkurrenz bereitet. Trotzdem ſei es ihr gelungen, den Umſatz mengenmäßig ungefähr auf der alten Höhe zu halten. Aus der Bilanz(in Mill.): Warenvorräte.33 (9,01), Außenſtände 13,72(15,14), Bank⸗ und Poſtſcheck⸗Gut⸗ haben 0,55(0,63), Wechſelbeſtand 1,96(2,95), andererſeits Bankſchulden 9,17(10,17), Gläubiger 0,70(4,22), Verrech⸗ nungen mit Tochtergeſellſchaften 9,58(11,38).— Die Aus⸗ ſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſeien noch ganz un⸗ gewiß. Die Entwicklung hänge vollkommen von der Geſtal⸗ tung der Wirtſchaftslage ſowie der Währungsverhältniſſe ab. Das Bruttverträgnis der * Neußer Papier⸗ und Pergamentpapierfabrik A in Neuß a. Rh.— 10(12) Dividende. Laut Beſchluß des AR wird der zum 10. November einberufenen o. HB eine von 12 auf 10 v. H. ermäßigte Dividende zur Vertei⸗ lung auf 3 Mill.% AK vorgeſchlagen. * Mühlenwerke Gotiſchalk AG, Kreſeld⸗Linn. Die ge⸗ ſtrige in Mannheim abgehaltene GV der Geſellſchoft ge⸗ nehmigte einſtimmig den Abſchluß per 31. 12. 30, der nach 150 658(141 463) 4 regulären Abſchreibungen ſowie 120 100 Sonderabſchreibungen auf Anlagewerte und Transport⸗ mittel und Zuweifung an Delkrederekonto von 100 000 4 einen Reingewinn von 75 328„ leinſchl. 74 858 Vortrag aus 1929) ausweiſt. In der Bilanz erſcheinen flüſſige Mittel von insgeſamt 3,34(8,95) Mill. 4, davon 0,85(1,0) Debitoren, 2,88(2,36) Warenvorräte und 0,11 (0,20) Kaſſe und Wechſel, denen rund 2,03(2,907) Mill. 4 Kreditoren gegenſberſtehen. Neu in den AR wurden ge⸗ wählt: Jacob Hoge nauer(Vorſtandsmitglied der Lud⸗ wigshafener Walzmühle, Ludwigshafen) und Weinguts⸗ beſitzer Guſtav Kramer, Heidelberg. Die Zinſen der deutſchen Landwirtschaft verſchlingen die halbe Getreideernte Die Höhe der von der Landwirtſchaft ſeit der Stabiliſie⸗ rung aufgenommenen Schuldenlaſt wird vom Inſtitut für Konjunkturforſchung per Juni des laufenden Jahres auf 10,5 Milliarden/ veranſchlagt; hierzu treten noch etwa 1,5 Mrd., die als Aufwertungsſchuld aus Vorkriegsver⸗ pflichtungen übernommen werden mußten. Die jährliche Neuverſchuldung ſeit 1924 beziffert ſich auf 17 Mrd. J. Auch wenn man den ſtarken Inveſtitionsbedarf berückſichtigt, der gerade in der Landwirtſchaft nach der Inflation beſtand, erſcheint eine derart rapide Anhäufung von Schuldͤverpflich⸗ tungen außerordentlich hoch. Ganz abgeſehen davon, daß ja l rag mehr oder minder einmal herausgewirtſchaftet g gemacht werden ſoll, verſchlingen die jährlich uwendenden Mittel für Zinsverpflichtungen bereits illionen bis 1 Milliarde&. Dieſer Zinsbetrag abſorbiert rund 10—12 v. H. des Ge⸗ ſamterlöſes, den die deutſche Landwirtſchaft in einem Wirt⸗ ſchaftsjahre aus dem Verkauf ihrer Erzeugniſſe herein⸗ bekommt. Plaſtiſch wird der Vergleich, wenn man die Zinsbelaſtung den Einnahmen aus den wichtigſten Erzeug⸗ iſſen gegenüberſetzt. So belief ſich z. B. der Wert der vor⸗ jährigen Ro V 900 ggenernte(ſoweit ſie zum Verkauf gelangte) auf kaum mehr als 600 Mill. J. Einen ähnlichen Betrag lieferte der Verkauf von Weizen. Hafer und Gerſte erbrachten je etwa 250 Mill.. Die Hälfte der geſamten Getreideernte (ſoweit ſie zum Verkauf gelangt), wird alſo allein bereits durch Zinsverpflichtungen aufgewogen. * Weſentlich andere Ergebniſſe zeitigt dagegen eine Unter⸗ ſuchung über die Höhe der Aufwendungen, die der Konſum für die wichtigen Erzeugniſſe der Agrarwirtſchaft zu machen hat. Der Preis für Kartoffeln wächſt vom Erlös des Land⸗ wirts bis zum Preis des Konſumenten um faſt 150 v. H: die erſte Hand erzielt etwa 1,60—1,80% je Zentner(im Durchſchnitt), wogegen der letzte fer 4,00—4,30% zu ent⸗ richten hat. Der Eierpreis ſteigert ſich von—10 Pfg. je Stück bis auf faſt 20 Pfg. als durchſchnittlicher Konſum⸗ preis. Etwas geringer iſt der Preisaufſchlag bei Butter und Milch, trotzdem hier der Handel(namentlich bei Milch) die ſchnelle Verderblichkeit der Ware einkalkulieren muß, * Stillegungsantrag der Gubener Hutfabriken. Die zu Ende gehende Saiſon und die Ungewißheit in der Entwick⸗ lung des Auslandsgeſchäftes haben alle größeren Hutfabri⸗ ten in Guben veranlaßt, beim Regierungspräſidenten in Frankfurt a. d. Oder vorſorglich Stillegungsanträge ein⸗ zureichen. Zur Zeit ſind noch alle Betriebe voll beſchäftigt. * Starker Rückgang in der Zigarreninduſtrie. Diel⸗ heim, 21. Okt. Vor einigen Tagen hat die Firma Heinrich Jakobi Mannheim die Belegſchaft von 70 Ar⸗ beitern entlaſſen. Die Firma Gebrüder Jakobi wird in den nächſten Tagen ihre hieſige Filjale zum größten Teil ſtillegen. Die Firma Lanoöfried⸗ Heidelberg läßt in ihrer hieſigen Filiale nur noch 24 Wochenſtunden arbeiten, die Betriebszeit der Zigarrenfabrik Gebr. Ottmann beträgt 32 Stunden in der Woche. Brandſchadenſtatiſtik Bei den Geſellſchaften der Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerverſicherungs⸗Geſellſchaften in Deutſchland beträgt die Summe der im Deutſchen Reich im Monat September 1931 angefallenen Schäden insgeſamt 9 849 588 /, während in den Vorjahren für den gleichen Monat ausgewieſen wurden 1930: 12 298 506 /, 1929: 16 401 275, 1928: 12 371 484 1. 1927: 8 870 129„. Die Geſamtſumme in den Monaten Ja⸗ nuar bis einſchl. September 1931 beträgt 76 068 224. In den Vorjahren entftelen auf den gleichen Zeitraum: 1990; 79 187 516, 1929: 111 415 120 /, 1928: 92 374 248 //, 1927; 68 151 409 A. Poſtſcheckverkehr im September Im Monat September erfuhr die Zahl der Poſtſcheck⸗ konten einen Zugang von 1999 auf 1008 856. Die Gut⸗ haben auf den Poſtſcheckkonten betrugen am Ende des Berichtsmonats 488,965 Mill. /, im Monats durchſchnitt 505,162 Mill. J. Der Geſamtumſatz ſtellte ſich auf 58,00 Mill. Stück über 9754 Mill., davon 37,22 Mill. Gut⸗ ſchriften über 4876 Mill. 4 und 21,44 Mill. Laſtſchriften über 4878 Mill. 4. Bargeldlos beglichen wurden vom Geſamtumſatz 7742 Mill.. m Ueberweiſungsverlehr mit dem Saorgebiet und dem Ausland wurden 15,8 Mill, Mark umgeſetzt. Weitere Diskonterhöhungen in Amerika 1 Newyork, 22. Okt. Die Federal Reſerve Bank of Philadelphia(dritter Diſtrikt) hat geſtern die Redis⸗ kontrate von 3 auf 3 v. H. erhöht.— Die Federal⸗ reſerve Bank of St. Louis(achter Diſtrikt) hat die 5 ebenfalls erhöht, und zwar von 27 auf 35 v. H. 475,58 v. H. Abſatzrückgaug und über 26 000 Arbeitsloſe in der Mineralwaſſerinduſtrie. Durch die Sonderbeſteue⸗ rung von Minerolwaßſer iſt lt. Mitteilung der Arbeits⸗ gemeinſchaft der Deutſchen Mineralwaſſer⸗Induſtrie der bisherige Umſatz in dieſen Getränken im Steuerrechnungs⸗ jahre 1931⸗32 gegenüber dem ſteuerfreien Jahre 1929 um 78,68 v. H. zurückgegangen. Ueber 26 000 Angeſtellte und Arbeiter ſind dadurch brotlos geworden, zahlreiche Betriebe wurden geſchloſſen. proz. Zunahme der Naphtha⸗Produktion in der Som⸗ 1 N 75 In den erſten zehn Monaten 1991 wurden in ußland 16,5 Mill. To. Naphtha gewonnen, das ſind Mill. To. bzw. 25 v. H. mehr als in der gleichen Zeitſpanne 1980.— Die Erdölvorräte der Sowjet⸗Union werden auf 2882 Mill. To. geſchätzt. Davon entfallen auf Baku 1442 Mill. To., auf Grosny 900 Mill. To., auf Emba 202 Mill. 1 5 auf Sachalin 98 Mill. To. und 65,5 Mill. To. auf duban. 8 Waren und Märkte Karlsruher Produktenbörſe Karlsruhe, 27. Okt. Getreide, Mehl und Futter⸗ mittel: Die Marktlage iſt unverändert ſtill. Das Ge⸗ ſchäft bewegt ſich in den engſten Grenzen. Südd. Weizen, je nach Qualität, neue Ernte, nur prompte Verladung 24,25—25; füdd. Roggen, je nach Beſchaffenheit, neue Ernte 21,75— 22,25; Sommergerſte 17—18,50(Ausſtichware über Notiz); Futter⸗ und Sortiergerſte, je nach Qualität 15,75 bis 17; deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität, neue Ernte 15,50— 18,75; Weizenmehl, Baſis Spezial O, Oktober⸗November 34,50; ſegenanntes Austauſchmehl 36,50; Roggenmehl, Baſts ca. 60proz., je nach Fabrikat aus neuer Ernte 30—31; Weizenbollmehl(Futtermehl) ſe nach Fa⸗ brikat 9,50—10;(beſſere Qualitäten über Notiz); Weizen⸗ kleie fein, prompt 8; grob prompt 8,50; Biextreber, je nach Qualität, prompt 12; Trockenſchnitzel, leſe, je nach Fabrikat und Lieferzeit, ab Fabriken 5,75—6,25; Malz⸗ keime, je nach Qualität und Herkunft 11,50—12; Erdnuß⸗ kuchen, loſe, deutſche, je nach Fabrikat und Lieferzeit 11,75 bis 12,25; Kokoskuchen, je nach Fabrikat 12,75; Sofaſchrot, ſüdd. Fabrikat 11,75 12,25; Leinkuchenmehl, je nach Fa⸗ brikat 1414,25; Seſamkuchen ohne Angebot; Speiſekartof⸗ feln, ſüddeutſche, gelb⸗ und weißfleiſchig 6 bis 6,50 4.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, neue Ernte 4,20—4,75; Luzerne, gut, geſund, trocken, neue Ernte—5,50; Stroh, drahtgepreßt, je nach Qualität 3,75—4. Alles per 100 Kg. 5 s Obſtgroßmarkt Bad Dürkheim vom 21. Okt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. bezahlt: Birnen—10; Aepfel—7; Tomaten—21; Trauben 12—16; Quitten 12. * Obſtgroßmarkt Neuſtadt vom 21. Okt. Auf, dem heu⸗ tigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Aepfel—10; Birnen 3,5—8; Kaſtanien 10—16; Nütſſe 25—32; Quitten—7; Trauben 15. Bei guter An⸗ fuhr, ſchleppender Handel. * Schleppendes Geſchäft am Weinmarkt. Landau, 21. Okt. Die geringe Nachfrage, die in den letzten Tagen nach neuem Wein beſtanden hat, iſt wieder abgeflaut. Die Moſtpreiſe liegen weiterhin zwiſchen 220280„ für die tauſend Liter. Der Handel hält mit dem Einkauf weiter zurück. Es gehen leoͤiglich kleine Mengen zum ſofortigen Konſum ab.— Wachen heim. Der Geſchäftsgang iſt weiter ſchleppend, die Preiſe ſind kaum erhöht. Die letzt, tägigen Moſtgewichte ſchwanken zwiſchen 80—100 Grad Oechsle. l Vom Jutemarkt. Berlin, 21. Okt. Caleutto einige Tage geſchloſſen, London ruhig. Firſts koſten: Okt. Nov.⸗Verſchiffung Lſtr. 19.—/— je To., Nov.⸗Dez.⸗Verſchif⸗ fung Lſtr. 19.2/6 je To. Fabrikatemarkt in Dun: dee. Stetig, etwas belebteres Geſchäft in dex Berichts woche. Deutſcher Markt. Ruhiges Garngeſchäft. Der Gewebemorkt iſt etwas lebhafter. Frankfurter Häuteauktion Frankfurt, 21. Okt. Für das Frankfurter Rheingau⸗ und Umgegend⸗Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig]: 5040 50 30 80 70 80 2 5 Kuhhäute 8745 45.581 54 66 89—95 Ochenhaute 405 12 8 58—58 Rinderhäute 3259 84—66 557% 66 7-— Jarrenhäute 40—42 38—44 38—44 34—40 Kalbfelle: bunte ohne Kopf, bis 9 Pfd. 4754.25 9,1—15: 41—44; rote ohne Kopf bis 9 Pfd. 65757% 15 58.25—65.50. Schaffelle: bunte mit Kopf, vollwollige 22, halbwollige 2225.50, kurzwoll. 24.25, Blößen 222.8. 1 8 1 85 Beſuch gut, teils letzte Preiſe, teils leichte Auf⸗ äge. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 21. Okt. Die Nachfrage nach Kahnraum für Bergreiſen war heute ziemlich rege. Es wurden fedoch hauptſächlich größer Kähne geſucht. In Kahnraum kleinerer Größen iſt nd immer das Angebot größer als die Nachfrage. Die Frachten erfuhren keine Aenderung. Das Talgeſchäft war heute ſehr ſtill. Reiſen für Verladungen ab Rhein⸗Herne⸗ Kanal talwärks waren heute nicht am Markt. Die Tal⸗ kracht erfuhr ebenfalls keine Aenderung. Ebenſo blieben die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts unverändert. 5 TUNG brin Bere 2 in 8 den. 1 R„ 2 6 mit 61. beſucht. e Donnerstag, 22. Oktober 1931 Die Anwärter auf die Meiſterſchaft ſind nunmehr bis auf zwei, nämlich Wein heim und Friedrichsfeld zuſammengeſchrumpft. Wenn nicht in der Rückrunde eine ondere Mannſchaft eine ganz überragende Leiſtung auf⸗ bringt, dann kann der Meiſter nur unter den beiden Vereinen zu ſuchen ſein. Das wichtigſte Spiel des vergangenen Sonntags war in Feuden heim. Traditionsgemäß haben die Feu⸗ zenheimer ihr Kerweſpiel gegen Phönix Mannheim auch noch auf eigenem Platz verloren. Es war ein ganz hervorragender Kampf, der in Feudenheim geboten wurde. Hei Phönir Mannheim kann man eine ganz weſentliche Formverbeſſerung feſtſtellen. Wie wir erfahren, ſoll Li p⸗ poner von Mainz zurückkehren und wieder für Feuden⸗ heim ſpielen.— In der Höhe überroſchend kommt das Refultat ous Friedrichsfeld. Daß Altrip dort nicht gewinnen würde war ſchließlich anzunehmen, daß ſie aber mit einer Bombenabſuhr von:2 abtreten mußten, das iſt von dieſer Mannſchaft unverſtändlich, zumal das Reſultat bei Halbzeit noch:1 für Altrip hieß. Die Altri⸗ per ſind durch dieſe Niederlage aus der Reihe der Favori⸗ ſen für die Meiſterſchaft ausgeſchieden und müſſen ſich nunmehr guf den Pokal vorbereiten. Vielleicht iſt ihnen dort das Glück etwas günſtiger als in den Verbands pie⸗ len, da die Altriper eine ausgeſprochene Pokalmannſchoft ind. f Ebenfalls in der Höhe überraſchend kommt das Reſultat vom SE Neckarſtadt. Dort hat 1913 Mannheim ebenfalls hoch mit:1 verloren. Auch hier ſtand bei Halb⸗ zeit noch nicht feſt wer ſiegen würde. Die Partie ſtand do noch 121.— Fortuna Heddesheim beſiegte auf eigenem Platze die Mannheimer Turner ebenfalls Die Heddesheimer ſcheinen nunmehr doch wieder elwas im Kommen zu ſein, während die Turner ſich be⸗ denklich in der Nähe der Abſtiegszone aufhalten.— Die Weinheimer haben gar mit:1 die Edinger Monnſchaft beſiegt. Dort ſtand das Spiel aber bereits bel Halbzeit:0 für Weinheim, ſo daß die zweite Halb⸗ zeit nur noch ein Trainingsſpiel für Weinheim war.— Recht erbittert wurde auf dem 07⸗ Platz um den Sieg gekämpft. Die Käfertoler haben wieder zwei wich⸗ ige Punkte auf auswärtigem Gelände gewonnen. Am kommenden Sonntag ſpielen: Neckarſtadt— Friedrichsfeld Käfertal— Feudenheim Phönir— 07 7 1846— Altrip Edingen— Heddesheim 1913— Neckarhauſen Die unterbadiſche Kreisliga einen Neckarſtadt Die Bodenverhält⸗ niſſe ſind bei beiden Vereinen ziemlich gleich, ſo daß ſich Friedrichsfeld mit den Bodenverhältniſſen bald abgefunden Friedrichsfeld wird in ſchweren Gegner zu bekämpfen haben. haben wird. Den exfahrenen Friedrichsfeldern trauen wir den Sieg zu.— In Käfertal ſteigt ein altes, be⸗ kanntes Lokaltreffen. In dem Spiel wird es ſich darum hondeln, wer von beiden Vereinen den Anſchluß an die Spitzengruppe behält und wer zur Mittelgruppe fallen wird. Der Feudenheimer Sturm iſt in einer beſſeren Verfaſſung als der der Käſertaler und das kann für die Entſcheie ung dieſes Kampfes von ausſchlaggebender Be⸗ deutung ſein. Phönix Mannheim empfängt 07. Phönix iſt guter Verfaſſung, daß ein Sieg ſo gut wie man das Aufkommen der Neuoſt⸗ heimer in gebührende Berückſichttigung zieht.— Die Mannheimer Turner haben die Altriper zu Gaſt. Da wäre eine Mößalichkeit zum Punktgewinn vor⸗ handen. Die Pfälzer haben im vergangenen Johr auch nicht zum Beſten auf dem Platze der Turner abgeſchnitten. Mit einer gehörigen Portion Kampfgeiſt könnte es den Turnern gelingen, den großen Gegner niederzuringen, zurzeit in ſo ſicher iſt, ſelbſt wenn zumal die Turner den Vorteil haben einer gegenüberzuſtehen, die eine Niederlagenſerie auf threm Konto hat. Heddesheim muß nach Edingen. Hier geht es um das Entrinnen von der Abſtiegszone. Nach den Lei⸗ ſtungen der beiden Mannſchaften vom vergangenen Sonn⸗ tag iſt notürlich Heddesßeim klarer Fauyorit. Die Mann⸗ ſchaft hat aber noch zu beweiſen, daß ſie ihre Schwäche⸗ periode überſtoanden bat, das kann ſie bereits am kommen⸗ den Sonntog.— 1913 empfängt Neckarhauſen. Auch hier wird das Spiel von dem Gedanken an den Abſtieg durchdrungen ſein. Obwohl Neckarhaufen nicht überragend iſt, hot es begründete Ausſichten auf einen Sieg. Angarns Amaleurboxer geſchlagen Die, ungariſche National⸗Mannſchaft hatte auf ihrer Auslandsreiſe in Rom einen ſchlechten Start und wurde im Länderkampf von den italieniſchen Amateurboxern mit 11:5 Punkten geſchlagen. Die Ungarn konnten nur einen einzigen Kampf durch den Fliegengewichtler Kubinyi ge⸗ winnen, während Szigetti, Keri und Enekes unentſchieden borxten und die vier übrigen Kämpfe glatt verloren gingen. Die Begegnung ſelbſt geſtaltete ſich zu einem großen ge⸗ ſellſchaftlichen Ereignis, dem u. a. auch Italiens Diktator Muſſolini beiwohnte. 2 0 Cummi- Chemiker der mehrjährige praktiſche Tätigkeit nach⸗ weiſen kann, zu baldigem Eintritt von größerem Werk in Mannheim geſucht. Mädchen 22 J, sucht auf ſofort oder ſpäter Stellung entl. als Alleinmädchen gute Zengniſſe vorh Adreſſe: H. 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Angebote unter J M 18 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. au x He Zund chen D ieden. ſac ragende Mittag⸗Ausgabe vielmehr rendoppel⸗ — 7. Seite„ Nummer 489 Der Verſuch einer Rangliſte im Herrendoppel Dr. Deſſart/ Nourney und Dr. Buß/ Ofan an der Spitze u unſerem Aufſatz folgen, die ni ugte Richtigkeit für 8 a eiz auf ofſfizie hat das Wort. Während wir im Ausland faſt immer wieder den glei⸗ 0 5 oppelkombinationen begegnen, ſind ſehr im Gegen⸗ ſatz hierzu bei uns die„Tennisehen“ faſt eine Seltenheit. Nicht zuletzt iſt auch hierin der Grund zu erblicken, daß wir im deutſchen Tennis vor allem in den Doppelſpielen — Herrendoppel, Gemiſchtes Doppel und Damendoppel— keine rechten Fortſchritte gemacht haben. nicht, zwei erſtklaſſige Spieler zu paaren, um eine ſpiel⸗ ſtarke Doppelkombination zu erhalten, dafür ſind Technik und noch mehr Taktik des Doppelſpiels zu ſehr vom Einzel f Umgekehrt finden wir dagegen auch die Tat⸗ „daß nicht überragende Einzelſpieler Doppelpartner Bund hat dieſe Schwäche des deutſchen Tennis auch er⸗ ga abgeben. rrendoppel an“ laſſen wir hier ſte ſein ſoll. Der Deutſche Es genügt eben Der Deutſche „Wer führt cht den An⸗ ſich erhebt, lle Belannt⸗ hervor⸗ Tennis⸗ n Mannſchaft kannt und iſt nach wie vor beſtrebt, das Niveau des deut⸗ ſchen Doppelſpiels zu heben. Eine Maßnahme iſt die— allerdings zunächſt noch zu erwartende— Rangliſte der Doppelſpiele. Hier dürfte insbeſondere die Liſte im Herrendoppel intereſſieren. Ohne der— hoffentlich— im November erſcheinenden amtlichen Liſte der Rangliſtenkommiſſion vorgreifen zu wollen, dürfte doch ein Verſuch einer Qualifizierung der „Standard⸗Doppelpaare“ intereſſieren, wobei vor allem die Paare Berückſichtigung gefunden haben, die auch tatſächlich als zuſammengehörig zu betrachten ſind und entweder Klub⸗, Verband⸗ oder Bundesvertretungen darſtellen. Maßgebend waren hierbei neben den Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften vor allem auch die Medenſpiele in Bad Homburg ſowie ſonſtige große internationale Turniere, nicht zuletzt auch die Tatſache, daß es ſich bei den folgenden Paaren tatſächlich auch um„Dauerkombinationen“ handelt und nicht um Paarungen, die bei einem Turnier zu einem ſenſationellen Gelegenheitserfolg kamen.„ Die Rangliſte im Herrendoppel 1931 1. und 2. Dr. Deſſart⸗Nourney(Hamburg ⸗ Köln) und Dr. Buß⸗Ofan(mannheim); 3. von Cramm⸗Kleinſchroth(Rot⸗Weiß Berlin); 4. und 5. Hänſch⸗ Henkel(Rot⸗Weiß Berlin) und Lorenz⸗Heidenreich(Blau⸗ Tomatenmark. 4 Dosen 30. pflaumen m. St. 2. Pfd.-D. 30. Spinat Ipfel-lieles m. Himbeer 1 Pfund Clas 8 9. Apfel-Heles I Pfund-Glas 30.3 Vierfr.-Marmelade-Pid.-ds 50. Zwetschen-Latwerg-Pid.-H. 80. Mischobhst Graupen, fein, Weiß Berlin]; 6. Hartz⸗Jänecke(Berliner Schlittſchuh⸗ club); 7. Zander⸗Eichner(Rot⸗Weiß Berlin); 8. Knüppel⸗ Schwenker(Berliner Schlittſchuhelub); 9. Dr. Fuchs⸗ Wetzel(Karlsruhe⸗ Pforzheim); 10. Walch⸗Salmony(Pforz⸗ heim⸗Mannheim). Zum Schluß ſei lediglich nochmals betont, daß es bei der Aufſtellung dieſer Rangliſte in erſter Linti Linie darauf ankam 2* 2 10 lich dem Motiv Standard⸗Kom⸗ der Rangliſte entſprechen, die alſo wirklich binationen darſtellen. Aus dieſem Grunde fehlt Dr. Landmann, aus dem gleichen Grunde iſt auch Kuhlm ain nicht zu finden. Dr. Deſſart⸗Nourney ſind als deu e Meiſter natürlich an die Spitze zu ſtellen, wenn ſie au nicht allzu häufig als Paare aufgetreten ſind, wohingegen der erſte Platz der Mannheimer in erſter Linie ihren großen Erfolgen— und dieſe wieder ihrem jahrelangen Zuſam⸗ menſpiel— zuzuſchreiben iſt. Pferdesport Neuß(21. Oktober) 1. Lorbeer⸗Rennen. Für Zweijährige, 2000, 1200 Meter: 1. Frl. A. Weltmanns Champagner(H. Schmidt); 2. Stober; 3. Ordens banner. Toto: 119. Platz: 27, 18, W. Ferner: Thurtbert, Sturmlied, Gemſe, Oh ves, Mona. 2. Favor⸗Rennen. Verkaufsrennen, 1600 /, 1600 Meter: 1. Heinrich und Hermann Baumgärtners Stilicho(Gruetz); 2. Gold und Silber; 3. Halde. Toto: 236. Platz: 36, 49, 19, Ferner: Omphazit, Panzer, Ingraban, Nix, Vinguliſt, Butterfly, Damaſt. 3. Menzelner Jagdrennen. 2000 /, 3650 Meter: 1. H. u. H. Baumgärtners Bandola(H. Baumgärtner); 2. Enthu⸗ ſiaſt; 3. Flügelmann. Toto: 81. Platz: 18, 32, 22. Ferner: Ordingria, Masled Mogul, Fähnrich, Thales, Maikater, Forſt mann. 4. Lupus⸗Rennen. 1600 /, 1600 Meter: 1. Stall Falken⸗ hergs Fino(H. Wenzel) und Gebr. Röslers Regent(J. Pinter); 8. Jahrtauſend. Toto: 20, 44. Platz: 25, 30. Ferner: Hederich. 5. Wellgunde⸗Jagdrennen. Ausgleich 9, 1600 /, 8200 Meter: 1. Frl. E. Bauers Comteſſe Iſola(Siegling); 2. Völkerbund; 8. Lotteken. Toto: 105. Platz: 30, 29, 84. Ferner: Farren, Sepp, Bergſchüler, Helmut, Seeroſe, Hellas. 6. Prunus⸗Reunen. Ausgleich 3, 1600, 2000 Meter: 1. Frhr. K. v. d. Bottlenbergs Mauerzinne(Klotz); 2. Wilma; 8. Prachtmädel. Toto: 29. Platz: 16, 26. Ferner: Stronn. 7. Lycaon⸗Rennen. Ausgleich 8, 1600 4, 2800 Meter: 1. Feier A. Wortmanns Nemrod(Krobbes); 2. Farren; 3. Peloria. Toto: 27. Platz: 17, 32. Ferner: Edelmann, Heuernte. 10 Pfd. Welß- od. Rotkraut und 1 gr. Blumenkohl aus, 305 Delik.-Würstohen 3 Paat-Dose 30. Fleisch- Salat. ½ Pfund 30g Fetiheringe in Jomaten-Saute B. 50. Geröst. 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Von unſerem Balkankorreſpondenten Dr. Hans⸗Eberhard Meißel „Messieurs, faites votre jeu!“ Geſpenſteriſch liegt dieſer murmelnde Ruf der Croupiers millionenmal über der rauchgeſchwängerten Atmoſphäre der grie⸗ chiſchen Spielhölle am Golf von Korinth, die das arme Land zur Sanierung ſeiner Finanzen und zum Wiederaufbau der vor drei Jahren vom Erdboden zerſtörten Korinthenſtadt geſetzlich konzefſſioniert hat. Ein weiter Weg von der Kapitale zu dieſe Stätte der immerwiederkehrenden hauptes und der Orgien geldgie armer Teufel. Der letzte Reſt der drei Sp 5 denen im April 1928 die beiden bedeutendſten in Dionys und Agias Andreas, deren Einnahmen dem Ausbau des griechiſchen Straßennetzes dienten, bereits geſchloſſen Wurden. Nicht mit Unrecht führen noch heute dieſe Laſter⸗ ſtätten im ewig blauen Süden, aufgebaut in erbärm⸗ lich primitiven Holzbauten auf den Trümmern der Antike, die Bezeichnung„Griechiſches Monte⸗Carlo“, Der letzte Sproß, Loutrakion, erſehnt die Parallele zur franzöſiſchen Schweſter, der Name iſt billig und das Roulett ſurrt mit der gleichen ner⸗ vendurchbohrenden Melodi 3 der Weltſtädte, die Menſchen verſuchen mit der gleichen Verzweiflung das Glück in die Taſche zu bannen, wie die Maſſe der Glücksritter in Monte⸗Carlo an der Schwelle eines neuen Lebens oder am Ende durch den Browning. „Faites votre jeu!“ liegt zu millionen Malen über der Atmoſphäre, ſchwere, heiße Schweißperlen rollen zu abermillionen Malen auf den grünen Filz der Spieltiſche und das Glück höhnt und„Mavro“ (Schwarz) iſt Trumpf. Obwohl das Syſtem das gleiche iſt, der heiße Atem des Südens in Frankreich und Hellas gleich weht, kann Griechenland Monacco nicht die Hand in Gleich⸗ heit reichen. Dort der internationale Puls, hier das arme Griechnvolk, dort Eleganz, Gold⸗ frank und Große Welt, hier Abgeriſſenheit, leicht⸗ wiegende Drachme und ſchäbige Kokotte, dort das Parfum einer gewiſſen ſpielerhaften Ariſtokratie, hier der Muff eines ſchmutzigen Körpers, durchſetzt von dem feinen Aroma der mazedoniſchen Zigarette, das in dichten Nebeln den Tag zur Nacht, die Sonne zum Erblaſſen macht. Trotzdem wechſeln Millionen ihre Beſitzer, in kleinen Poſten zu 25, 50 und 100 Drachmen geſetzt, begleitet von den geldhungrigen Blicken kleiner Kommis, Bankangeſtellter, mittlerer und höherer Staatsbeamter, Militärs in Zivil und erſchreckend vielen Frauen im vorgerückten Alter und in der Maſſe der Aufgeweichtheit ſchmalzigen Südens. Sie alle benutzen die großen Luxusauto⸗ mobile, die in langen Kolonnen gereiht im Zentrum Athens in der Nähe des Omonia⸗Platzes in einer Seitengaſſe warten, um in freier Fahrt die erhaſchten Opfer zum Golf von Korinth zur Schlacht⸗ bank zuführen. Um unerbetene Fahrgäſte ferne zu halten, beträgt vor Antritt der Reiſe der Einſatz 100 Drachmen, 6 Mark, der in vier Spielmarken ein⸗ getauſcht wird, die zum Setzen berechtigen. Hundert Kllometer geht die Fahrt landeinwärts durch Attika, Eleuſis und Megara ſtreifend, dem Peloponnes zu, auf miſerablen Wegen durch Fichtenhaine und Zy⸗ preſſengruppen, nur ſelten taucht rechts oder links ein Lehmhaus oder ein Eſelchen ſamt Treiber auf, die in Spankörben nach überſtandener ſommerlicher Hitze Gemüſe und Obſt dem unerſättlichen Magen der Mil⸗ lionenſtadt Athen zuführen. Der einzigſte Schutz, den die Moral des heißen Sü⸗ bens, der unberechenbaren Glückswut und Spieler⸗ leidenſchaft des Griechen, zugebilligt erhielt, iſt die geſetzliche Beſtimmung, daß Kaſinobetriebe mindeſtens 30 Kilometer außerhalb der Stadt⸗ grenze von Athen entferntliegen müſſen. Und ſo iſt es denn auch nicht weiter verwunderlich, daß das Auto in Dionys und Agias Andreas inmitten des Waldbeſtandes plötzlich vom Wege ab⸗ biegt, eine kleine Rampe federnd nimmt und vor den Toren des Paradieſes oder der Hölle ſtoppt. Kein Portier, keine Marmortreppen oder ioniſche Faſſaden, keine geputzten Fenſterſcheiben oder gänzende Tür⸗ griffe, die wenigen Tiſche des Reſtaurationsbetriebes mit ſchmutzigen Tiſchtüchern belegt, die auch als Speiſekarte dienen könnten und neben verſtaubten elektriſchen Bogenlampen der intenſive Strahl der Benzinhängelampe, die über jedem Spieltiſche baumelnd das Kaſino davor bewahren ſoll, daß Banden, was bereits zwei Mal in drei Jahren ſich ereignete, das elektriſche Lichtkabel außerhalb des von Gebäudes durchſchneiden und das Glück im Innern am Roulette, an der Kaſſe und den Taſchen der Spieler für kurze Zeit für ſich monopoliſieren. aus Us Die Spielſäle öffnen alltäglich um 4 Uhr mit⸗ tags bis zum Morgengrauen ihre Pforten. Der Kaffee wird gratis gerei im Sommer 3 kühlt eisgekühlte Limonade kof Innern beim Kampfe um das in der Form dieſer verführeriſchen Beinplättchen mit den lockenden Zahlen 25, 50 und 100: fünfundzwanzig Drachmen, fünfzig Drachmen, hundert Drachmen; an offenſichtlichen Dirnen und Hochſtapler mit dem Gelde der erſteren oft mehr Stoff in ſich, als der herzzereißendſte nan ode ufilm. Dieſes ewi Vibri f Taſten nach Fortuna, dieſes ew gleiten und die ſo kärglichen Gewinne laſſen aus den Menſchen, die — täglich zu vielen Malen wechſelnd zu vielen Hunderten den Tiſch umſitzen und umſtehen, Figuren werden, die eben nur noch an den Menſchen er⸗ innern, ſelbſt aber kaum noch Menſchen ſind. Das Spiel macht roh, unendlich roh, ſchadenfroh! Hier Vergwerkskataſtrophe auf der Zeche Mont Cenis P'—· Ein Wagen mit Rettungsmannſchaften verläßt das Grubengelände Die Schlagwetterexploſion auf dem Schacht 2 he 5 Stundenlang umlagerten die Angehörigen der Kumpels den abgeſperrten opfer gefordert. der Zeche Mont Cenis hat bisher 12 Todes⸗ Schachteingang voll Sorge um ihre Ernährer. fünfundzwanzigtauſend Drachmen, fünfzigtauſend Drachmen, hunderttauſend Drachmen; fünfundzwan⸗ zig Millionen Drachmen, fünfzig Millionen Drachmen, hundert Millionen Drachmen!! Wie das Glück es will, gruppieren ſich„Aspro“ und„Mavro“, die„Wei⸗ ßen“ und die„Schwarzen“! Dabei kahle Holzwände, verruſte Decken, betonierte, ſchmutzige Fußböden in zwei großen, ineinander übergehenden Sälen, von denen ein jeder vier Spielbanken beſitzt. Man ſollte nicht glauben, daß namhafte Athener Bankinſtitute und bekannte griechiſche Finanzleute hinter dem Bankbetriebe ſtehen, ihr Geld hier anlegen und horrende Zinſen einſtreichen— im Dienſte der Ausſaugung ihres eigenen Volkes und im Geiſte einer unaufhörlich fortſchreitenden Entmorfliſierung. Sicherlich ſind die Abgaben des Betriebes an Staat und Stadt ungeheure, die Koſten der Durch⸗ führung des Kaſinos bedeutend. Doch alle dieſe armen Schlucker an den acht Banken ſind aus⸗ nahmslos mit mehr oder weniger leeren Händen wie⸗ der abgezogen in den Jahren des Beſtandes der grie⸗ chiſchen Spielhöllen, vom Unglück verfolgt und oft ihres letzten Spargroſchens beraubt, den ſie verdop⸗ peln, verdreifachen wollten: Hunderte, Tauſende, Zehntauſende!! Das Perſonal der Kaſinobetriebe Agias An⸗ dreas und Dionys war und die Angeſtellten von Loutrakion ſind international, wenn auch der lange Aufenthalt im Süden den Bankhaltern, Crou⸗ piers und Berufsſpielern manch euroväiſchen Zug bereits wegwiſchte.„n Deutſchland gibt es keine Haſardhöllen,“ redete mich in tadelloſem Deutſch der Croupier zur Linken an, indem er mir für dreifache Beſetzung des zweiten Dutzend neun Marken zu 25 Drachmen auszahlt,„ich kenne Deutſch⸗ land und Danzig und habe in Zoppot einige Zeit ge⸗ arbeitet. Ein feiner Beruf, was??“ Verfängliche Frage, auf die ich nicht geradeheraus antworten möchte. Doch die Antwort wird mir bereits erſpart: „Herz, viel Herz muß man haben—— und—— fort⸗ werfen. Dieſes Einſtreichen von oft ſauer verdien⸗ tem Gelde, aus den Taſchen von Familienvätern, denen man anſteht, daß die Familie daheim hungert, dieſes Verdoppeln, Verdreifachen, Verzwanzigfachen Reichswehrſignale rufen zur Winterhilfe Reichswehrſoldaten blaſen vor den Berliner Häuſern zum Zeichen, daß die Winterhilfe⸗Sammlung in den Wohnungen beginnt Bekleidungsſtücke, Lebensmittel, alle lebensnotwendigen Gegenſtände, die diejenigen irgend entbehren können, die noch Wohnung und Brot haben, werden jetzt von Reichswehrleuten und ihren freiwilligen Helfern in ganz Berlin eingeſammelt, um den Aermſten eine kleine Unter⸗ stützung im kommenden Winter zu geben. Auf den Wagen der Reichswehr fahren die Sammler durch die Straßen und blaſen vor den einzelnen Häuſern zum Appell für die Winterhilfe, waren Frauen, die ihr in Anbetracht der niedrigen griechiſchen Beamtengehälter kärgliches Taſchengeld verdoppeln wollten, um ein Kleid, einen ſehnlichſt erwünſchten Jägerhut zu erſtehen. Die Bank nahm ihnen alles. Spielen macht ſchlecht: junge Lebemän⸗ ner nützen die Situation aus, verführen dieſe Aerm⸗ ſten, die wohl kaum vom Pfade der Tugend abge⸗ kommen waren, und belohnen ihre Opfer mit zwei Marken zu 25 Drachmen— zum Wetterſpiel. Tau⸗ ſende analoge Fälle ließen ſich der Reihe nach auf⸗ zählen. Dort gegenüber ſitzt ein blutjunges Ehepaar in ſüßer Turtelei. Sie notiert eifrig Zahlen, die auf⸗ einander folgen, er diktiert rot oder ſchwarz, gerade oder ungerade. Eine halbe Stunde lang dauert die⸗ ſes Spiel, das dieſe halben Kinder„Syſte m“ nen⸗ nen. Und dann zückt„er“ das Portefeuille, mehrere große Banknoten nehmen den Weg zum Wechſler und kommen in Beinmarken zurück. Das„Syſtem“ nimmt ſeinen Lauf: Immer die Nummer ſetzen, die vor einer halben Stunde der letztgefallenen nach⸗ folgte.„Syſtem“ ſteckt an, dieſer Chor unreifer Bankfünglinge und dieſe übrige Herde Menſch folgt in Maſſenpſychoſe dem„Syſtem“; der Bankier ſchüt⸗ telt den Kopf, der Croupier ſchüttelt der Kopf, der, dem die Vernunft noch nicht ins Roulette gefallen, ſchüttelt mit.„Syſtem“ 1! Und langſam, wie die Stunden verrinnen, immer begleitet von dem dunklen Gemurmel vom„kaites votre jeu“, vom klirrenden Poltern der Beinkugel und vom Einſchlagen in die Glücksniſche, verlieren die Menſchen, die kaum noch Menſchen, ſondern Puppen ſind, das bißchen Rot ihrer Geſichtsfarbe, den gebrochenen Glanz ihres Blickes. Der Satan hält das Gros, der Teufel ſitzt dieſen Menſchen ſicht⸗ bar im Nacken! Autos kommen und fahren, graben ihre Räder in den Lehm der Attiſchen Erde. Immer neue Menſchen, immer neues Geld. Man bedenke: von vier Uhr mittags bis zwei Uhr nachts fahren zwei Dutzend Wagen zu je ſechs Sitzen nach Loutrakion, genau ſo, wie früher 54 Autos den Weg nach Dionys und Agias Andreas bewältigten; dauernd hin und zurück, ſtundenlang unterwegs und aus⸗ zlos beſetzt. An S nahms t⸗ und Feiertagen fahren ſogar Sonderzüge der Athen—patraſer Pelo⸗ ponnes—Eiſenbahn. erungsverordnungen ver⸗ bieten Beamten und eren die Teilnahme am Spiel und den Beſuch des Kaſinos. Doch gerade dieſe beiden Kategorien bei den niedrigen Gehalts⸗ ſätzen ſind es, die immer wieder und wieder dem Roulette voller Hoffnungen zueilen. Der Bank⸗ beamte, der Portokaſſenjüngling, der Kaſſierer, der Schalterbeamte jeut——— was Wunder, wenn der Begriff im Tau mel der Spielwut mein und dein, Privatgeld und anvertraute Beträge ver⸗ wechſelt und—— verſpielt. In erſchreckender Zahl mehren ſich in Athen und Piräus die Prozeſſe, die ihren Nervus Rerum in dem drehenen Rade, in der rollenden Platte, in der klirrenden ihren Ausgangspunkt früher in Dionys und Agias Andreas und heute in Loutrakion. Kammerinter⸗ pellationen, Petitlonen der Berufs ver, bände, verzweifelte Anklagen von Müttern und Kindern, deren Gatten und Väter hinter Zuchthaus⸗ mauern ſühnen, konnten die Athener Regierung nicht dazu veranlaſſen, von ihrer Einnahmequelle des Wiederaufbaues von Korinth Abſtand zu nehmen. „Messieurs, faites votre jeu“!— Ein neuer Veruf In dem Bezirk der engliſchen erwerben ſich neuerdings junge Mädchen ihren Le⸗ bensunterhalt dadurch, daß ſie an jedem Tag auf Schuſters Rappen eine beſtimmte Anzahl von Kilometern zurücklegen. Da dieſe Be⸗ ſchäftigung mit ſtundenlangem, angenehmen Aufent⸗ halt im Freien verbunden iſt, melden ſich mehr Be⸗ werberinnen, als beſchäftigt werden können. Der Arbeitgeber iſt eine engliſche Gummifabrik, die Schuhe mit Gummiſohlen anfertigt. Vor Jahren be⸗ herrſchte dieſe Fabrik den engliſchen Markt, wurde aber dann durch billigere und beſſere Einfuhr aus Deutſchland, Frankreich und Amerika zurückgedrängt, Nun ſoll der Markt zurückerobert werden, und zwar durch die Anfertigung von Schuhen, die ſich beſonders gut tragen. Von jedem Pack Schuhe, der die Fabrik verläßt, wird ein Paar gründlich aus⸗ probiert. Zu dieſem Zwecke treten die jungen Mäd⸗ chen in Tätigkeit. Früh um neun Uhr werden ſie mit einem Paar Probeſchuhe und mit einem Pedo⸗ Stadt Liverpool Kugel haben, meter ausgeſtattet, der die Anzahl der zurückgelegten Kilometer genau regiſtriert. Dann begeben ſie ſich auf die Wanderſchaft und liefern nachmittags um fünf Uhr die Probeſchuhe und das Pedometer wieder ab, Erſt wenn die Schuhe 500 Kilometer hinter ſich haben, ohne merklich abgetragen zu ſein, wird der ganze Pack auf den Markt gebracht. Seit das Pfund zurückgegangen iſt, haben ſich auch für dieſen Zweig der engliſchen Induſtrie neue Ausſichten er⸗ öffnet. Ein„fideles Gefängnis“ Man wird an das„fidele Gefängnis“ der Operette erinnert, wenn man in Newyorker Blättern lieſt, wie 250 vermögende Inſaſſen des Atlantie⸗Gefäng⸗ niſſes im Staate Georgia einen fröhlichen Som merurlaub auf der Staateninſel im Staate New York verbrachten. Es handelte ſich dabei in der Hauptſache um Börſenmakler, die mit dem Geſetz in irgendeiner Weiſe in Konflikt geraten waren, und um Alkoholſchmuggler, alſo um Sträflinge, die genügend Geld zur Verfügung hatten. Sobald ſte merkten, daß der Dollar auch in den amerikani⸗ ſchen Gefängniſſen ſeine Bedeutung nicht verloren hat, verabredeten ſie mit ihren Wärtern einen ver⸗ lockenden Ferienplan. Jeder zahlte mehrere hundert Dollars und wurde dafür nach der erwähnten Inſel befördert, wo die Newyorker Bevölkerung fröhliche Ferientage zu verleben pflegt. Auf der Inſel wurde ein„Gefängnislager einge⸗ richtet, deſſen Zöglinge angeblich Bau⸗ ütrbeiten zu leiſten hatten. Mit dieſer„Neben⸗ beſchäftigung“ gab man ſich aber nur zum Schein ab. In der Hauptſache gaben ſich die Sträflinge einem Leben des Müßiggangs und des Genuſſes hin. Die Baracken, in denen ſie wohnten, waren ſehr bequem eingerichtet. Aus den benachbarten Vergnügungs⸗ ſtätten konnten die Gefangenen alles beziehen, wonach ihr Herz begehrte. Im übrigen lagen ſie auf dem Strande, ſahen die Dampfer vorüberziehen und hör⸗ ten bis in die Nachtſtunden der Muſik zu, die in den benachbarten Lokalen geſpielt wurde. Die Ge⸗ fängnisbehörde merkte von dieſem Treiben nichts, bis kürzlich ein Brief aufgefangen wurde, in dem einer der Sträflinge das fidele Treiben ſchilderte⸗ Am nächſten Tage wurden die„Urlauber“ in das Gefängnis zurückbefördert. Gegen die Wärter iſt bit Unterſuchung eingeleitet. a Altes Rom unter der Spitzhacke Die Abbrucharbeiten gegenüber dem gewaltigen Viktor Emanuel⸗Denkmal Zwiſchen dem Piazga Venezia und dem Koloſſeum in Rom ſoll eine große neue Straße gelegt werden, die durch den ſtändig größer werdenden Autoverkehr in der alten Kulturſtabt dringend nötig geworden iſt. Spitzhacke weichen, Häuſer, die Jahrhunderten getrotzt haben, um einer modernen Großſtadtſtraße Platz zu machen, Monats wird der letzte Stein abgetragen ſein. müſſen jetzt der Schon Ende des * Donnerstag,?“ 205 Oktober 1934 Neue Maunheimer mit liffske atastrophe 85 Zeiten Duponi's Fitz Nortner- Tele Maunheim Franz bederer und Wily korst In jeder Vorstellung apricht Kapitän Zeitung/ 1 Seite/ Nummer 489 — A. D Dit t mar- Pittmann. einer der Wenigen Uberlebenden der, Titanie““. Katastrophe persönlich über den vormittags Untergang des Ozennriesen und die Erlebnisse des leider . nur jeil weise geglückten Rettungswerkes. Tmelka-Jonwoche 10 Wahrhe 118 Ein Tonfil 11.30 Uhr Jeeschlachten Vor zugskarten 3 7 einzigarig. menschlich packend. effektvoll u. ſessgelndist GerhardLamprechts neueste Schöpfung chen Nacht und Morgen m nach dem Bühnenwerk, Dirnentragödie“ Hauptdarsteller: Oskar Momolka, Aud Egede Nissen, H. 7. Soth u. 3. Heichhaltiges, buntes Beiptogtamm Beginn: 3. 5, 7..25 Uhr Die Geschichte vom Franz Biber kopf Beginn: 3 00,.30,.00 Uhr 2. Meltkrieges Nach dem Roman von Alfred Döblin Vorzugskarten haben Gültigkeit Ein Stoff. herausgegriffen aus der Zeit. in der wir leb n, wahr u. un⸗ gessehminkt. zum Bersten gedit mit tualität, Froblemen und Fragen 25 unserer Tage. Hierzu der bunte Filmteil: heueste Fon-Ton-Woche Round um die Welt in Ton und Bild, MiCkV als Ritter am Steuer Dickhäuter und Affen Aus dem Münchener Zoo in ö r Au db pig .00,.00,.2 auf allen Saal- und Balkonpl. Anfang 20 Uhr .00, Mary Baker-Eddy 25 Uhr Beginn: Schumacher Am Ende der Weinlese noch einmal frisch eingetroffen: Tauer süger Weigwein aus erster Ehe Anna, seine Frau Dr. Rufus Noyes, Arzt Frau Black Mational-Theater Mannheim Donnerstag, den 22. Oktober 1931 Vorstellung Nr. 49— Miete B Nr. 7 und Sondermiete B 2 Wunder in Ameri K a Schauspiel in 8 Akten von Ernst Toller und Hermann Kesten— Inszenierung: Rich. Dornseiff Bühnenbild: 5 Techn. Einrichtung: Walther Unruh Pers en en: 5 Mabel Smith Schül Elisabeth Stieler Asa Gilbert Eddy 1 Fritz Schmiedel Richard Kennedy s 2 Hans Simshäuser Dapiel H. Spolford chüle, J Kurt Lieck Dr. E. J. Foster Mar en Raoul Alster Sara Bagley Marys(Käthe Wolf a 5 8 Quimby,. ein Magnetiseur 1 a JohnOxfor d, Untersuch. Richt. Kail Marx George Glover, Marys Sohn amelasSargent, Marys Sekretärin Annem. Schradiek 5 am. Nov. 1911 bei Nachdruck verboten Ed. Löffler Ende etwa 22 30 Uur 5 Ellen Widmann Willy Birgel Ernst Langheinz Erich Musil Martha Zifferer Hans Godeck Hermine Ziegler Traubenmost) Liter 50 Pfennig Nax Pfeiffer Schwetzingerstraße 42 G 37 10 Jangbuschstr.) Seckenbeimerstr. 110 Heute großes 1 ae I Hestauration 2. alten Reichskanzler, 8 6, 20. 5 Sponlalitzt: Sehlaehtplatte 1 Mk. 5 H. Hausmacher Bratwurst Wozu höfl. einladet Karl Gäng Empf. mein geräum. Schlachtfest Nebenzimmer f. Vereine Die erste Seeschlacht SCOronel war ein deutscher Sieg Seo Jaan ö loc zin done aus dem Heidenkampf gegen Vierfache Uebermacht bei den Falklarid- inseln Die gewaltigste aller seoschlachten war die a Kagerrak S. Mal und 1. um 1916 148 englische und 103 deutsche Schiffe im offenen Seekampf Sreie deutſche See! bie Jugend haf Zufril!i Kartenvorverkauf: bis einschlieglich 24. Oktober . i Raknsfatt bfund-Tatel Ju d 42 Margarine na 43 23 Salat er 5 8 binsen bins 14 17 5 Erhsgn ebe, Zespelten Pfund 17 3 bürriteisth tend J. 1 Frankf. 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