Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..— unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM. zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1.— wöchentlich Mannheimer General-Anzeiger Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Einzelpreis 1 0 Pf. breite Zeile. 32 mm im Reklameteil RM. 3. die 79 mm breite Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 23. Oktober 193 142. Jahrgang— Nr. 40 Das Wichtigſte iſt für Laval die Begrüßung im Nowyorker Rathaus Telegraphiſche Meldung Newyork, 22. Okt. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval hat den Dampfer'Ile⸗de⸗France, der um drei Uhr mor⸗ gens im hieſigen Hafen eingetroffen war, um 9,15 Uhr(15,15 Uhr ME) verlaſſen und ſich an Land begeben. Die Landung wurde von einer beträcht⸗ lichen Menge erwartet. Nicht nur auf den Straßen, ſondern auch von den Laternen und von den Fen⸗ ſtern der Hochhäuſer aus wollten Tauſende das Eintreffen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten be⸗ obachten. Auf dem Broadway hatten Militär⸗ und Marineabteilungen mit Muſik⸗ kapellen an der Spitze ſich zur Parade aufgeſtellt. Staatsſekretär Stimſon hatte ſich zur offiziellen Begrüßung am Landungsſteg eingefunden. Die Vorbeifahrt des Bootes am Governors⸗Island wurde mit el fKanonenſchüſſen aufgenommen. Nach der Landung am Battery⸗Place wurde Laval unter begeiſterten Zurufen der tau⸗ ſendköpfigen Menge nach der City⸗Hall geleitet, wo er von Bürgermeiſter Walker im Namen der Stadt Newyork feierlichſt bewillkommnet wurde. In der 55 Antwort Lavals hieß es u..: Er komme von einem Lande, das entſchloſſen ſei, mit Amerika für Wiederherſtellung der Proſperität zuſammenzuarbeiten. Eine ſchwere Kriſe ſei hereingebrochen, welche die Entwicklung Amerikas und der andern Länder unterbrochen habe. In einer von Zweifeln zerriſſenen Welt müßten die beiden großen Demokratien zuſammen Methoden juchen und anwenden, welche die Ruhe und das Gleichgewicht wieder herſtellen werden. Frankreich war, ſo fuhr Laval fort, tief ge⸗ vührt, als Präſident Hoover mich zu einem Be⸗ ſuch einlud. Es erkannte, daß dieſe Geſte nicht nur der Ausdruck der alten erprobten Freundſchaft zzwiſchen unſern großen Demokratien war, ſondern daß die amerikaniſche Regierung ſich an Frankreich gewandt hat, weil es inmitten der weitverbreiteten 0 Störungen unberührt geblieben iſt. Mit voller Zu⸗ verſicht möchte ich dem amerikaniſchen Volk gegen⸗ übertreten. Ich kenne ſeinen Enthuſiasmus und weiß, daß es großmütiger Impulſe fähig iſt. es unſere Arbeiter oder unſre Künſtler ſind, ſie wer⸗ den von demſelben Geiſt ihrer Vorfahren geleitet. Dies ſind die Eigenſchaften, die unſer altes Land zu einem geordneten und wohlbalancierten Ganzen wachen. Dieſes Gefühl der Ausgeglichen⸗ heit ſchützt uns vor abſurden Anſchul⸗ digungen, die manchmal gegen uns er⸗ hoben werden, daß wir irgendwelche Form der Oberherrſchaft in Europa ausüben wollen. Frankreich iſt ein den Frie⸗ den liebendes Land; unſre Geſchichte, unſre Ver⸗ gangenheit erlegen uns Vorſicht auf, wir wün⸗ ſchen nicht im geringſten die Würde einer andern Nation zu beeinträchti⸗ gen.(2) Unſer einziger Wunſch iſt der Friede, aber wir legen großen Wert auf unſere Sicherheit. Die Regierungen und die Völker ſollten verſtehen, daß die Sicherheit nicht in hoffnungsvollen Worten ausgedrückt werden kann, ſie ſollte organiſiert werden. Wenn Frankreich und die Vereinigten Staaten übereinſtimmen und ſich in immer zu⸗ nehmender Zusammenarbeit vereinigen können, ſo können wir einer beſſeren Geſtaltung der Dinge ent⸗ begenſehen. . Laval erklärte zum Schluß: Ich ſpreche im Namen eines Landes, das entſchloſſen iſt, ſeine Anſtrengun⸗ gen mit den Ihrigen zu verbinden, um Gefahren abzuwehren, die unſere Ziviliſation beoͤrohen. Lavals Kundgebung an das amerikaniſche Voll Der Sonderberichterſtatter der Agentur Ha⸗ 7 in Newyork meldet, daß Miniſterpräſident Laval an das amerikaniſche Volk folgende Kund⸗ gebung gerichtet hat: Ich freue mich, von Bord der'Ile⸗de⸗France aus dem amerikaniſchen Volk meine herzlichſten Grüße zu eutbieten. Die große und lebhafte Freundſchaft, die unſere beiden Länder vereint, wird gewiß durch meine Unterredung mit Präſident Hoover geſtärkt werden. Ich wünſche, daß eine immer engere Zu⸗ lammenarbeit zwiſchen Amerika und Frankreich die Löſung der Schwierigkeiten erleichtert, die die elt gegenwärtig ſpürt. Die Regierungen müſſen bemühen, das Elend zu beſeitigen und den Wohl⸗ and wiederherzuſtellen. Sie müſſen ſich unaufhalt⸗ der Konſolidierung des Friedens . Um an dieſen hohen Aufgaben mitzuarbei⸗ en, bin ich aus Frankreich nach Amerika gekommen und werde mit dem Präſidenten der befreundeten großen Republik verhandeln. 555 4 Do Franzöſiſche Stimmungsmache Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 23. Okt. Programmäßig hat ſich der erſte Tag des Miniſter⸗ präſidenten Laval auf dem amerikaniſchen Feſt⸗ land abgewickelt. Nach dem triumphalen Empfang in Newyork, dem Austauſch der Begrüßungstelegramme und Begrüßungsreden im Rathaus beſtieg die fran⸗ zöſiſche Delegation den Sonderzug, um ſich unverzüg⸗ lich nach Waſhington zu begeben. Im Sonderzug fand auch die erſte Fühlungnahme zwiſchen Laval und dem amerikaniſchen Staatsſekretär Stimſon ſtatt. Nachdem der franzöſiſche Miniſterpräſident ſeine engeren Mitarbeiter und einige bekannte Jour⸗ naliſten ſeines Landes vorgeſtellt hatte, begann die erſte politiſche Ausſprache Lavals auf amerikaniſchem Boden. Vier Stunden lang zogen ſich die Unterhaltungen mit Stimſon hin. Obwohl der franzöſiſche Regierungschef ſich nach ſei⸗ ner Ankunft in Waſhington weigerte, den ungedul⸗ digen Journaliſten Auskunft zu geben, ſind die Pa⸗ riſer Morgenblätter voll von Mutmaßungen über die behandelten Fragen. Der Chefredakteur des „Petit Pariſien“, der der Regierung beſonders nahe ſteht, glaubt zu wiſſen, daß die beiden Staats⸗ männer ſich zunächſt in großen Zügen über die all⸗ gemeine Weltſituation unterhielten und dann nachher auf die einzelnen Hauptfragen eingingen, die den Inhalt der großen Ausſprache mit Hoover bilden werden. An der Spitze ſteht nach dem Urteil des„Petit Pariſien“ die Repargtions⸗ und Schuldenfrage, die ſeit Ankündigung des Hoovermoratoriums eng miteinander verknüpft ſind und deren Löſung die Welt von ſehr ernſten Schwie⸗ rigkeiten befreien würde. In amerikaniſchen wie franzöſiſchen offiziellen Kreiſen ſcheint Einmütigkeit zu beſtehen, in dieſer Richtung ſchnelle und energiſche Maßnahmen zu treffen, da im Dezember die Ratifizierung des Schuldenmorato⸗ riums im amerikaniſchen Senat zur Diskuſſion ſteht und andererſeits die Stillhalteabkommen mit Deutſchland im Januar des nächſten Jahres ablaufen. An eine Reviſton der interallierten Schul⸗ den glaubt der Gewährsmann des„Petit Pariſien“ nicht, da ſie eine Konferenz aller intereſſierter Staa⸗ ten, lange und ſchwierige diplomatiſche Vorarbeiten und wichtige Urteile über Zahlungsfähigkeit oder Unfähigkeit erforderlich machen würde. Die voll⸗ ſtändige Aufhebung der Schulden andererſeits würde auf den Widerſtand des amerikaniſchen Senats ſtoßen. Der Streichung der deutſchen Reparations⸗ leiſtungen müſſe Frankreich ſich widerſetzen, das die Zahlung der feſten deutſchen Jahres⸗ leiſtungen weiter beanſprucht und ihre Um⸗ wandlung in Sachlieferungen vorſchlägt. So glaubt der„Petit Pariſien“ mitteilen zu kön⸗ nen, daß einflußreiche amerikaniſche Regierungs- kreiſe die Löſung aus allen dieſen Schwierigkeiten doch in der Anwendung eines vier⸗ bis fünf⸗ jährigen Moratoriums ſehen, das ſich aber nur auf die Hälfte der internationalen Schulden beziehen dürfte. Auf die Regelung der deutſchen Reparationsleiſtungen geht das franzöſiſche Blatt in dieſem Zuſammenhang nicht ein. In der Einſtellung der amerikaniſchen Regierung zur Rüſtungsfrage hat ſich nach den letzten Meldungen nichts geändert. Einige franzöſiſche Morgenblätter führen die unnachgiebige Haltung Amerikas gegen⸗ iber den franzöſiſchen Sicherheits⸗ und Ga⸗ rantieforderungen auf den Einfluß deutſch⸗ amerikaniſcher Elemente und vor allen Din⸗ gen deutſchfreundlicher Kreiſe der Newyorker Hochfinanz zurück. Der„Excelſior“, das Sprachrohr des franzö⸗ ſiſchen Finanzminiſteriums, wendet ſich in einem ausführlichen Plaidoyer gegen die gefährliche ameri⸗ kaniſche Legende, Frankreich ſei ein reiches Land und habe nach Wiederaufbau ſeiner zerſtörten Induſtrien keine Reparationen mehr nötig. Eine Bevorzugung der engliſch⸗amerikaniſchen Anſprüche gegen Frankreich auf Koſten der franzöſiſchen Repa⸗ rationsforderungen an Deutſchland würde zu einer Verarmung Frankreichs führen.(1) Der„Excelſior“ ſchildert dann eingehend, wie er ſich eine Erfüllung der deutſchen Reparationsverpflich⸗ tungen denkt, obwohl die deutſche Zah⸗ lungs fähigkeit zur Zeit anerkannter⸗ maßen gleich Null ſei. Selbſt unter der Vor⸗ ausſetzung einer Annullierung oder Reduzierung der franzöſiſchen Kriegsſchulden könne Deutſchland ſeinen Reparationsverpflichtungen gegenüber Frank⸗ reich auf dem Naturalleiſtungswege nachkommen. Um die Einwendungen Englands und Amerikas zu entkräften, ſchlägt der„Excelſior“(im Namen des Finanzmini⸗ ſteriums?) eine Reorganiſterung des Sachlieferungs⸗ ſyſtems vor. Die Sachlieferungen würden der deut⸗ ſchen Induſtrie Arbeit geben und die deutſche Ar⸗ beitsloſigkeit vermindern. Frankreich andererſeits könnte ſich durch Verkäufe der deutſchen Warenliefe⸗ rungen im Auslande die dem franzöſiſchen Haus⸗ halt unentbehrlichen Einnahmen ſichern. Dieſer Ver⸗ kauf der Sachlieferungen müßte durch eine inter⸗ nationale Anleihe finanziert werden. Der„Excelſior“ denkt weiter an eine engere Verbindung der deutſchen und franzöſiſchen Indu⸗ ſtrien mit Hilfe des neuen Sachlieferungsſyſtems. Auch die Konſolidierung der deutſchen kurz⸗ friſtigen Schulden würde durchaus durchführ⸗ bar ſein. Eine große franzöſiſch⸗engliſch⸗ amerikaniſche Finanzorganiſation konnte die 40 Milliarden Frk. in Deutſchland immobi⸗ liſierter Kredite auf ihr Paſſivum nehmen. Die Geſellſchaft müßte hierfür 40 Milliarden Obli⸗ gationen emittieren, die durch regelmäßige Zahlun⸗ gen der deutſchen Induſtrie, durch Pfänder auf verſchiedene deutſche Monopole, durch Beiträge, des deutſchen Haushaltsplans uſw. zu ſichern und zu amortiſieren ſeien. Die Konſolidie⸗ rung der kurzfriſtigen Schulden würde die deutſche Produktion anregen, die Arbeitsloſigkeit vermin⸗ dern und den normalen Umlauf von Kapitel und Waren beſchleunigen. N Hinſichtlich der Abrüſtungsfrage denkt der„Excelſior“ an einen gegenſeitigen Bei⸗ ſtands⸗ und Unterſtützungspakt, dem ſich Frankreich, Amerika, England, Deutſchland und Italien an⸗ ſchließen könnten. Alle Länder müßten verſprechen, ihre Handelsbeziehungen mit dem möglichen An⸗ greifer abzubrechen und ſchließlich jeder Zufuhr zu berauben. Den Amerikanern müßte man ohne Um⸗ ſchweife erklären, wie unlogiſch es ſei, gleichzeitig den Krieg zu verurteilen und Vorteile aus ihm ziehen zu wollen. Auch in England dürfte die Or⸗ ganiſation eines Sicherheitspaktes nach Anſicht des „Excelſior“ kaum auf Schwierigkeiten ſtoßen. PPP!!! why PPPPPPVVPwVVVVwVVVVVVVVVV——————————————— ů ů Laval in Waſhington Telegraphiſche Meldung — Waſhington, 22. Okt. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval iſt im Sonderzug in Washington eingetroffen. Laval nahm abends an einem im Weißen Hauſe durch die Ehrengäſte der Yorktowyfeier veranſtalteten Bankett teil, zu dem auch der deutſche Botſchafter ge⸗ laden war. Im Laufe des Nachmittags empfing Laval die Preſſe, die er eindringlich bat, ſich nicht in Ver⸗ mutungen zu ergehen oder von Entſcheidungen zu ſprechen, die noch gar nicht erfolgt ſeien. Er ſei hier⸗ her gekommen, um mit Hobo ver alle Pro ⸗ bleme zu beſprechen, die die ganze Welt zur Zeit bewegen. In einem Falle hoffe er, mit dieſem zu einer endgültigen Verſtändigung zu kommen, im anderen werde ſich eine Löſung nicht mit einem Schlage erreichen laſſen; jedenfalls aber werde man den gegenſeitigen Standpunkt kennenlernen. Frankreich ſei weder kriegeriſch, noch wolle es in Europa dominieren, es wolle im Gegenteil durch dieſe Beſuche in London, Berlin und Waſhington dar⸗ tun, daß es bereit ſei, ſeinen Teil an der inter⸗ nationalen Zuſammenarbeßt zu überneh⸗ men, und Zuſammenarbeit ſei heute nötiger denn je. Miniſterpräſident Braun zurückgekehrt — Berlin, 23. Okt. Miniſterpräſident Braun iſt aus Ascona, wo er ſich in einem Sanatorium auf⸗ hielt, zurückgekehrt, wird aber zunächſt noch nicht die Regierungsgeſchäfte übernehmen, da ſein Geſund⸗ heitszuſtand noch zu wünſchen übrig läßt. Er wird moch einige Tage zur Erholung in der Schorfheide zu⸗ bringen.. 0 dewyork und Waſhingtet „garantierte Sicherheit“ Frankreichs ASA nehmen hierzu angeblich eine„unnachgiebige Haltung“ ein 4,484 Millionen Arbeitsloſe Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Okt. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 1. bis 15. Oktober 1931 betrug die Zahl der Arbeitsloſen am 15. Oktober rund 4484 000. Sie hat ſeit dem letzten Stichtage um rund 129 000 z u⸗ genommen gegenüber rund 113 000 in der glei⸗ chen Zeit des Vorjahres. In der Verteilung der Geſamtzahl der Arbeits⸗ loſen auf die verſchiedenen Unterſtützungseinrich⸗ tungen iſt in der Berichtszeit infolge des Beſchluf⸗ ſes des Vorſtandes der Reichsanſtalt über die Kür⸗ zung der Höchſtdauer des Unterſtützungsbezuges eine weſentliche Aenderung eingetreten. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeits⸗ loſenverſicherung hat um rund 200 000 auf 1143 000 am 15. Oktober abgenommen. In der Kriſen⸗ fürſorge wurde mit einer Zunahme um rund 150 000 eine Belaſtung von rund 1290 000 Haupt⸗ unterſtützungsempfängern erreicht. Die allgemeine Entwicklung am Arbeitsmarkt zeigt keine weſentlich neuen Kennzeichen, beſtätigt vielmehr das aus den letzten Berichten gewonnene Bild: In der Landwirtſchaft und in einzelnen Verbrauchsgüterinduſtrien die übliche Herbſtbeſchäf⸗ tigung, wenn auch meiſt in etwas verringertem Ausmaße, in den meiſten Produktionsgüterindu⸗ ſtrien weitere Abſchwächung des Beſchäftigungs⸗ grades. Zweckloſe Obstruktion im Preußenparlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 23. Okt. Der Abſtimmungskampf im preußiſchen Landtag iſt, wie gemeldet und wie nach Lage der Dinge ja auch nicht anders zu erwarten war, zugunſten der Regierung ausgegangen. Im letzten Augenblick traten die Deutſchnationalen noch mit einem Mißtrauens antrag gegen den Landwirtſchaftsminiſter Steiger her⸗ vor. Ihm wird vorgeworfen, daß er nicht genügend auf das Reichsernährungsminiſterium eingewirkt habe, damit die Sicherſtellung der deutſchen Volks⸗ ernährung durch den Schutz der heimiſchen Landwirtſchaft erreicht werde. Da nach der preußiſchen Verfaſſung über einen Mißtrauensan⸗ trag ſpäteſtens 14 Tage nach der Einbringung ab⸗ geſtimmt werden muß, das preußiſche Parlament ſich aber am Freitag auf längere Zeit vertagen will, ſo hatte der Antrag der Deutſchnationalen offenbar den Zweck, eine Zwiſchenſitzung des Landtags zu erzwin⸗ gen. Die Mehrheit durchkreuzte dieſe Taktik da⸗ durch, daß ſie beſchloß, den Antrag noch heute zu er⸗ ledigen. Die Deutſchnationalen kündigten indes am Schluß der Sitzung an, daß ſie noch weitere Mißtrauensanträge einbringen würden, eine Drohung, die von den Regierungsparteien mit hefti⸗ gem Unwillen aufgenommen wurde. Sehr geiſtreich iſt dieſes O bſtruktions⸗ ſpiel nun gerade nicht. Es verurſacht nur Koſten, denn ſelbſtverſtändlich wird jeder neue Mißtrauens⸗ antrag auch abgelehnt werden. Zwiſchendurch wurde noch eine große Anzahl von Anträgen erledigt, die zu zwei Dritteln freilich g uur agitatoriſche Bedeutung hatten. In einigen Fällen erteilte das Haus die Genehmigung zur Strafverfolgung kommuniſtiſcher Uebeltäter. Die Immunität der nationalſozialiſtk⸗ ſchen Abgeordneten Lohſe, Haake und Hink⸗ ler wurde aufgehoben. Unter recht geringer An⸗ teilnahme beendete das Haus ſchließlich dann noch die Ausſprache über das Grubenunglück vom Mont Cenis. Proteſtſireik beim Warſchauer Magiſtrat 5— Warſchau, 22. Okt. Die Beamten und Angeſtellten des Magiſtrats Warſchau ſind heute vormittag in einen Laſtündigen Streik eingetreten. Nur die ſtädtiſche Gasanſtalt und die Straßenbahn arbeiten normal. Die Beamten begründen ihren Schritt damit, daß ſie ſeit längerer Zeit ihr Gehalt nur raten⸗ weiſe und mit bedeutenden Verſpätun⸗ gen gezahlt erhalten, und daß alle ihre Bemühungen um Abſtellung dieſes Mangels fruchtlos geweſen ſeien. Sollte der heutige Proteſtſtreik nicht das ge⸗ wünſchte Ergebnis haben, ſo iſt mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die ſtähtiſchen Beamten und Angeſtell⸗ ten in der nächſten Woche in einen allgemeinen Streik eintreten. 2. Seite/ Nummer 491 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 23. Oktober 1991 mung und gar zu blutigen und verluſtreichen Ge⸗ Verlin in Erwartung Grandis Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. Okt. Das Programm für den Empfang des italieni⸗ ſchen Außenminiſters Grandi ähnelt— und zwar iſt das ſicher nicht ohne Abſicht geſchehen— auch äußer⸗ lich dem für die franzöſiſchen Gäſte ausgearbeiteten. Herr Grandi wird mit ſeiner Gattin und ſeiner Begleitung Sonntag mittag Gaſt des Staats⸗ ſekretärs von Bülow ſein. Am Abend wird ein Eſſen beim Reichskanzler ſtattfinden. Den Abſchluß des Beſuches bildet wie⸗ derum ein Bankett beim Botſchafter. Sonntag nach⸗ mittag wird Grandi die italieniſche Kolonie in Ber⸗ in empfangen. Der Beſuch beim Reichspräſidenten pon Hindenburg iſt für Montag nachmittag in Ausſicht genommen. Die endgültigen Dispoſitionen über die ſachlichen Beſprechungen mit den italieniſchen Gäſten ſind bis zur Stunde noch nicht getroffen. Auch ſteht vor⸗ läufig noch nicht feſt, ob auch diesmal wieder ein Ausflug in die Umgebung Berlins unternommen werden ſoll. Scharfe Kritik an dem Syſtem der uniformierten Bünde Drahtbericht unſeres Berliner Büros N b Berlin, 23. Okt. Eine kritiſche Betrachtung der Vorfälle beim Rationalſozialiſtiſchen Aufmarſch in Braunſchweig führt die„Germania“ zu folgender Erkenntnis: „Die Erfahrung lehrt uns, daß kaum jemals ein größerer Aufmarſch irgendwelcher parteipolitiſcher Kampfbünde erfolgen konnte, ohne daß es zu er ⸗ heblichen Störungen der öffentlichen Ord⸗ fechten gekommen wäre.“ Daß das Syſtem der uniformierten Bün de und ihrer Paraden und Demonſtrationen ein lebens gefährlicher Unfug iſt, haben wir bereits ſeit Jahr und Tag hier immer wieder her⸗ vorgehoben. Das Kanzlerorgan erhebt dann die Forderung: „Wir ſind der Meinung, daß es in dieſem Winter der Not und der politiſchen Hochſpannung nicht weiter erträglich iſt, daß auf den Straßen unſerer Stadt bürgerkriegs mäßige Ge⸗ fechte ſtattfinden. Wenn man ſie verhindern will — und der Staat muß dies wollen— dann iſt es allerdings notwendig, jene Haupturſachen auszu⸗ ſchalten, aus denen ſie meiſt zu entſtehen pflegen. Dann iſt es notwendig, von Reichswegen dafür zu ſorgen, daß in der nächſten Zeit jene Aufmärſche parteipolitiſcher Kampfverbände verboten und mit allen Mittels unterbunden werden.“ Dieſer Forderung kommt bei dem engen Kontakt des Blattes mit den maßgebenden Kreiſen der Reichs⸗ regierung beſondere Bedeutung zu. Es wäre nur erfreulich, wenn die Abſichten, von denen die„Ger⸗ mania“ ſpricht, bereits bei den entſcheidenden In⸗ ſtanzen erwogen würden. Zudem läge die Unter⸗ bindung derartiger Aufmärſche durchaus im Sinne der jüngſten Erklärungen Gröner s.: In dieſem Zuſammenhang wäre noch mitzuteilen, daß der Berliner Polizeipräſident die für heute nach⸗ mittag bon den Kommuniſten geplante Luſt⸗ gartenkundgebung„gegen den faſziſtiſchen Mord⸗ terror in Braunſchweig“ verboten hat. Der Reichskanzler im Siebengebirge — Berlin, 23. Okt. Reichskanzler Dr. Brüning, der am Samstag von ſeinem kurzen Erholungsurlaub nach Berlin zurückkehren wird, hält ſich— wie das „Berliner Tageblatt“ berichtet— ſeit zwei Tagen im Hotel Margaretenhof im Siebengebirge auf. Auch während ſeines kurzen Urlaubs hat der Kanzler verſchiedene Beſprechungen geführt, ſo mit dem Ober⸗ präſidenten der Rheinprovinz, Dr. Fuchs, dem weſt⸗ deutſchen Induſtriellen Springorum und dem Amſterdamer Finanzmann Dr. Bro el. Der Reichs⸗ kunzler wird heute zunächſt nach Köhn und dann nach Berlin weiterreiſen. were Auflehnung gegen England Streben nach Vereinigung mit Griechenland Telegraphiſche Meldung London, 22. Okt. In der britiſchen Kronkolonie Zypern brachen heute ſchwere Unruhen aus. Die Auffſtändiſchen ſteckten das Regierungsgebäude in Lar⸗ naka in Brand, das völlig zerſtört wurde. Die Polizei eröffnete das Feuer, wobei elf Perſonen z um Teil ſchwer verletzt wurden. Ein Ver⸗ wundeter iſt inzwiſchen geſtorben. Im hieſigen Kolonialminiſterium wurde waltung Herrin der Lage ſei und daß wieder Ruhe herrſche. Demgegenüber ſteht die Meldung, daß der britiſche Gouverneur von Zypern ſich ſowohl nach Malta wie nach Kairo um militäriſche Hilfe gewandt hat. Die Urſache der Unruhen iſt in den Beſtrebun⸗ gen eines Teil der Bevölkerung nach der politiſchen Vereinigung mit Griechenland zu ſuchen. Die Seele des Aufſtands iſt der griechiſch⸗orthodoxe Erzbiſchof von Zypern, der vorgeſtern die Vereinigung Zyperns mit Griechenland auf Grund eines ausdrücklichen Wunſches der Bevölkerung forderte. Zwei Drittel der Bewohner der Inſel ſind Griechen. Alle Abge⸗ ordneten haben ihr Mandat niedergelegt. * Die Inſel hat eine geſetzgebende Verſammlung, die aus 24 Mitgliedern beſteht. 15 davon werden gewählt, und zwar drei von Mohammedanern und 12 von Nichtmohammedanern, die in der Hauptſache Chriſten der chriechiſchen Kirche ſind. Die Verteilung der Sitze iſt ſehr genau berechnet. Da die drei mohammedaniſchen Abgeordneten aus dem Gegenſatz zu den Chriſten heraus ihre Stimmen gewöhnlich der Regierung geben, die der neun von ihr ernann⸗ ten Mitglieder unbedingt ſicher iſt, ſo iſt eine Mehr⸗ heit gegen die Regierung bei wichtigen politiſchen Fragen ausgeſchloſſen. Bei Stimmengleichheit ent⸗ ſcheidet der Gouverneur. „Aufſehen, aber keine Veunruhigung“ in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 23. Okt. Die Revolte auf Cypern hat in London zwar Aufſehen, aber keine Beunruhigung hervorgerufen. Eugland iſt an ſolche Aufſtände gegen ſeine Herrſchaft ſeit Generationen gewöhnt. Die klaſſiſchen Gegenmittel ſind ohne das geringſte Zögern angeordnet worden. Die Admiralität gibt bekannt, daß zwei Kreuzer und zwei Zer⸗ ſtörer aus Creta nach Cypern abgeſandt wurden. Im Laufe des heutigen Vormittags werden in Eypern ſechs große Truppentran Sport ⸗ flugzeuge aus Alexandria mit einer ganzen Kompagnie engliſcher Infanterie landen. Eine weitere Kompagnie wird zu Schiff auf die Inſel ge⸗ bracht werden. Dieſe Maßnahmen werden die ohne⸗ hin kaum erſchütterte Sicherheit, daß die Ordnung ſchnell wiederhergeſtellt wird, endgültig befeſtigen. Die Machtmittel Englands ſind mehr als aus⸗ reichend, um eine lokale Revolte niederzuwerfen, die von einem Biſchof und einigen Politikern geführt wird. Die„Times“ laſſen heute bereits durchblicken, daß die Ordnung nicht nur ohne Zögern, ſondern ohne Zaghaftigkeit in der Wahl der Mittel wiederhergeſtellt werden wird. Die Perſönlichkeiten, die für die Niederbrennung des Regierungsgebäudes verantwortlich ſeien, würden zur Verantwortung gezogen werden. Die Urſachen der Revolte auf CEypern gehen in die unmittelbare Nachkriegszeit zurück. England hat die Inſel 1914 annektiert, als die Tür⸗ kei auf deutſcher Seite in den Krieg eintrat. Seit⸗ dem haben die Griechen, die unter der Bevölkerung die Mehrheit ausmachen, ſtändig verlangt, daß die Inſel Griechenland übergeben werde. England hat dann 1915 Griechenland die Inſel tatſächlich ange⸗ boten als Lockmittel für Griechenlands Unter⸗ ſtützung gegen die Türkei. Dieſes Angebot iſt natürlich hinfällig geworden und ſeitdem hat ſich England auf der Inſel feſtgeſetzt, ohne ſich weiter auf Beſitzveränderungen einzurichten. Es beſteht ſogar ein engliſch⸗franzöſiſcher Vertrag dahingehend, daß England Cypern nicht ohne Einwilligung der Franzoſen an irgend eine an⸗ dere Macht abgeben darf. Die engliſchen Behörden verſichern, daß die Bevölkerung in keiner Weiſe an der Ausübung ihrer bürgerlichen oder ſprachlichen Sympathien verhindert werde. Die Aufſtandsbewe⸗ gung iſt nach engliſcher Auffaſſung eine rein politiſche Angelegenheit, die von den Abgeordneten der Grie⸗ chen auf Cypern entfeſſelt und in der letzten Zeit durch den fanatiſchen Biſchof der ortho⸗ doxen Kirche zu gewaltſamen Ausbrüchen an⸗ gefacht worden ſei. Man iſt hier in keiner Weiſe be⸗ reit, auf die Wünſche dieſer politiſchen Gruppe ein⸗ zugehen, ſondern wird mit großer Strenge eingreifen, um deren Tätigkeit in Zukunft unmöglich zu machen. Franzöfiſche gandelskammer gegen Auslandskredite Telegraphiſche Meldung — Paris, 22. Okt. Die Handelskammer in Lille hat an Mi⸗ niſterpräſident Laval ein Schreiben gerichtet, in dem ſie erklärt, daß die franzöſiſchen Arbeiter der Gegend von Lille mangels kinreichender Beſchäftigung einem furchtbaren Winter ausgeſetzt ſeien. Die Handels⸗ kammer appelliere dringend an die Regierung, da⸗ mit ſie unverzüglich durch Kompenſations⸗ zölle das Gleichgewicht zwiſchen den Produktions⸗ bedingungen in Frankreich und dem Auslande wie⸗ der herſtelle. In bezug auf die internationale Zu⸗ ſammenarbeit ſtänden die franzöſiſchen Produzenten auf dem Standpunkt, daß es in Zukunft angebracht wäre, die Mittel der franzöſiſchen Sparer nicht mehr zur Wiederherſtellung fremder Länder zu verwenden, die Auslandskredite mißbrauchten, eine übermäßige Produktion entwickelt hätten und der franzöſiſchen Induſtrie Konkurrenz machten. Es ſei unzuläſſig, daß die franzöſiſchen Geldmittel mil⸗ liardenweiſe ins Ausland fließen, während die frau⸗ zöſiſchen Produzenten keine Kredite mehr fänden, der wirtſchaftliche Ausrüſtungsplan vernachläſſigt werden müßte und franzöſiſche Arbeiter von ſchwerer Arbeitsloſigkeit bedroht ſeien. 8 Ein Werk Martin Schongauers? Ein großer Freskenfund in Süddeutſchland Im Stefansdom zu Breiſach am Rhein wurde durch die ſorgfältige Arbeit des Reſtaurators Bam⸗ mert ein Freskenfund aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts freigelegt, der als ein bisher unbekann⸗ tes Werk eines ganz großen Meiſters angeſehen wird. Die kunſthiſtoriſche Forſchung iſt ſich über den Mei⸗ ſter noch nicht im klaren, doch ſprechen alle Zeichen decfüür, daß es ſich um Martin Schongauer han⸗ delt, der bekanntlich 1489 nach Breiſach überſiedelte und am 2. September 1491 dort ſtarb. Sollte es mög⸗ lich ſein, ſeine Autorſchaft zuverläſſig nachzuweiſen, daun hätte Breiſach das bedeutendſte Werk des Mei⸗ ſters unter den Kunſtſchätzen ſeiner Stadt. Die Fresken, die in einer Höhe von 14 Meter und einer Breite von 7 Meter die Flächen des Weſt⸗ joches mit einem Zyklus des Weltgerichtes ausfüllen, ſind von unerhörter Schönheit und einer Eindringlichkeit der Geſtaltung, die ganz einzigartig iſt. Die Lebendigkeit der Hölle mit den Drachen⸗ teufeln und den leidenſchaftlich bewegten Geſtalten der Verdammten iſt dramatiſch kühn, ſicher in der Linien⸗ führung und techniſch vollendet in den malerischen Tonwerten. Um dieſes ſchöne Bild des Weltgerichtes vom Mittelſchiff aus ungehindert betrachten zu kön⸗ nen, hat das erzbiſchöfliche Bauamt eine neue Empore erbaut und ſich dazu entſchloſſen, die ebektriſche Orgel an drei verſchiedenen Stellen aufgeteilt unterzu⸗ bringen. nig bekannt, aber es melden ſich ſchon Kunſtkenner des In⸗ und Auslandes, die Breiſach der Fresken wegen aufſuchen wollen. Ohne Zweifel wird ſich die Kunſtwiſſenſchaft bemühen, die Frage nach der meiſter⸗ lichen Herkunft möglichſt bald zu klären. Kunſtfreunde der Gegend, denen das Werk Schongauers von Kol⸗ mar her gut bekannt iſt, neigen zu der Anſicht, daß als Schöpfer dieſer Fresken nur der Meiſter ſelbſt, oder ein bedeutender Künſtler ſeiner Schule in Frage mmen könnte. ö Vorläufig iſt die neue Sehenswürdigkeit noch we⸗ Städtiſches Schloßmuſeum Mannheim. Um allen denen, die in der heutigen ſchweren Zeit nicht in der Lage ſind, Eintrittsgeld für Muſeumsbeſuch zu erſchwingen, die Beſichtigung der derzeitigen Sonderausſtellung des ſtädtiſchen Schloß⸗ muſeums: Deutſche Dichter als Maler und Zeichner zu ermöglichen, wird Sonntag, 25. Oktober unentgeltlicher Eintritt gewährt. Da die Ausſtellung, die großes Intereſſe und all⸗ ſeitige Anerkennung findet, nur noch kurze Zeit ge⸗ öffnet bleibt, wird ein Beſuch des Schloßmuſeums an dieſem unentgeltlichen Sonntag beſtens empfoh⸗ len. In der Ausſtellung ſind unſere bekannteſten deutſchen Dichter Goethe, Schiller, Möricke, Uhland, Theodor Körner, Fritz Reuter, Wilhelm Raabe, Joſeph Victor v. Scheffel und viele andere bis zu den modernen wie Hermann Heſſe, Max Dauthendey, Hermann Burte uſw. mit Bildern ihrer Hand ver⸗ treten. * Das letzte Abenteuer des Filmfliegen In den amerikaniſchen Luftſenſationsfilmen hat Jer ein tollkühner Flieger namens Dick Grace die Haupt⸗ rolle geſpielt. Sein Geſicht iſt allerdings kaum einem Filmbeſucher bekannt geworden. Denn den Ruhm erntete der Schauſpieler, der den Helden des Films darſtellte, während Dick Grace als ungenannter Stellvertreter die halsbrecheriſchen Fliegerkunſtſtücke auszuführen hatte, die die Senſation des Filmes bil⸗ deten. Er iſt in ſolchen Rollen rund hundertmal auf⸗ getreten und hat dabei 34 Flugzeuge zertrümmert und ſelbſt wiederholt gefährliche Knochenbrüche er⸗ litten. Nun will er noch ein letztes Mal ſein Leben in einem Senſationsfilm aufs Spiel ſetzen und ſich dann aus ſeinem lebensgefährlichen Beruf zurück⸗ ziehen. Er hat ſelbſt die Empfindung, daß man das Schickſal nicht zu oft herausfordern darf. In dieſer ſeiner letzten Filmrolle wird er aber nicht irgend einen Filmſtar vertreten, ſondern ſelbſt den Helden ſpielen. Der Höhepunkt der Senſation wird in die⸗ ſem Film der Augenblick ſein, in dem er aus einem raſenden Flug ins Meer abſtürzt. Für die Auf⸗ nahme dieſer Szene wird ein Schiff an Ort und Stelle ſein. Nicht nur Filmphotographen werden ſich auf dieſem Schiff befinden, ſondern auch Aerzte, die ſich erforderlichen Falles ſofort des Fliegers anneh⸗ FJranzöſiſcher Kredit von 60 Mill. Schilling für Oeſterreich Telegraphiſche Meldung — Wien, 22. Okt. Die Wiener amtliche Nachrichtenſtelle teilt mit: „Aufgrund der finanziellen Verhandlungen in Paris, die vom Miniſter a. D. Dr. Juch geführt wurden, hat ſich die Bank von Frankreich bereit er⸗ klärt, der Oeſterreichiſchen Nationalbank im Wege der B33 einen Kredit von rund 60 Millionen Schilling in Deviſen zur Verfügung zu ſtellen. Die diesmal unter ſo ungünſtigen internationalen Kreditverhältniſſen erreichte Kreditgewährung konnte nur dank der nachdrücklichen Unterſtützung der frau⸗ zöſiſchen Regierung zuſtande kommen, die damit ein ſichtbares Zeichen ihres verſtändnis vollen Intereſſes für die Bemühungen der öſterreichi⸗ ſchen Regierung um die Aufrechterhaltung der Ord⸗ nung im Budget und in der Währung gegeben hat. Miniſter a. D. Dr. Juch iſt heute von Paris ab⸗ gereiſt.“ —ů— Aulounglück in Wien Mehrere Miniſter verletzt Telegraphiſche Meldung Wien, 23. Okt. Um 71 Uhr nachts ereignete ſich in Wien en ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Bundes auto und einer Autotaxe. Beide Wagen wur⸗ den zertrümmert und umgeworfen In dem Bundesauto befanden ſich der Acker hau⸗ miniſter Dr. Dolfuß, der Präſident dez Rekonſtruktionsausſchuſſes der Kreditanſtalt Mini⸗ ſter a, D. Dr. Gürtler, und der geweſene Staatsſekretär Abg. Stöckler. Die drei Politiker wurden aus dem umgeſtürz⸗ ten Auto auf die Straße geſchleudert. Miniſter Dolfuß erlitt durch die Glasſplitter des zertrümmerten Autos ſchwere Verletzungen im Ge⸗ ſicht und an den Händen. Er wurde ebenſo wie der Abg. Stöckler mit ſtark blutenden Wunden ins Spital gebracht. Präſident Gürtler kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Chauffeur der Autotaxe wurde ſchwer, eine weibliche Inſaſſin die⸗ ſes Wagens, deren Namen noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, lebensgefährlich verletzt. Wichtige Jeſtſtellungen im Sklarek-Prozeß Drahtbericht unſeres Berliner Büros 3 Berlin, 22. Okt. Im Fortgang der Verhandlung des Sklarek⸗ Prozeſſes ſtellte der Vorſitzende feſt, daß die Sklareks mehrfach Forderungen an die B. A. G. der Stadtbank cediert hätten, um Vorſchüſſe zu erhalten, obwohl die Lieferungen noch nicht erfolgt und in einzelnen Fällen überhaupt gar keine Aufträge er⸗ teilt waren!. Amtsgerichtsrat Keßner legte hier⸗ zu dar, daß die Sklareks wiederholt Kieburg Gelder übergeben hätten, damit er an den Fälligkeitstagen die Verpflichtungen der B. A. G. erfüllen konnte, ſo⸗ daß die Sklareks alſo ihre eigenen Warenlieferungen finanzierten. Es wurden Forderungen ab⸗ getreten, die gar nicht beſtanden. Rechtsanwalt Pindar: Wie ſind denn die Be⸗ rechtigungen der Forderungen durch die Stadtbank geprüft worden? Vorſitzender: Gar⸗ nicht!(Bewegung). Um ein Beiſpiel zu geben, wies der Vorſitzende darauf hin, daß unter dem 14. Mai 1926 für 70 000 Mk. Forderungen an die Stadtbank abgetreten wurden, und daß der Auftrag für die Lieferung von der B. A. G. erſt am 5. Auguſt an die Sklareks erteilt wurde. Letzte Meldungen Das erſte Urteil gegen die ſtreikenden Seelente — Kiel, 23. Okt. Das im Lotſenhaus in Hol⸗ tenau tagende Kieler Schnellſchöffengericht verur⸗ teilte geſtern abend in dem erſten Prozeß gegen die deutſchen Seeleute, die während ihres Aufenthaltes in ruſſiſchen Häfen einen wilden Streik durch⸗ geführt hatten, die fünf angeklagten Heizer des Hamburger Dampfers„Aſta“ wegen Vergehens gegen 8 101 der Seemannsordnung(gemeinſchaftliche Verweigerung des Gehorſams) zu je zwei Monaten Gefängnis. Wegen Fluchtverdachts wurde gegen ſämtliche Angeklagten Haftbefehl er⸗ laſſen. Der Stettiner Dampfer„Roſe“, deſſen Kapitän gegen ſeine Beſatzungsmitglieder keinen Strafantrag geſtellt hat, iſt inzwiſchen durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Kanal weiter gefahren. Der nächſte Dampfer aus Rußland wird in der kommenden Nacht erwartet, Bombenexploſion in Barcelona — Paris, 23. Okt. Nach einer Havasmeldung auß Barcelona explodierte geſtern nachmittag in det Nähe der alten Körche auf dem ſogenannten Königs- platz eine Bombe. Es wurde nur Sachſchaden an? gerichtet. Man glaubt, daß die Täter, nach denen die Polizei forſcht, lediglich Panik hervorzurufen beab⸗ ſichtigten. Weligeſchichte Von drei Damen ſelbſt erzählt Evy a Nichtsahnend ſaß ich in dem Paradies und dachte an Herrn Adams Lieblingsſpeiſen. Da kam ein fremder Mann, der Schlange hieß, um ſeine Winteräpfel anzupreiſen. Nur 20 Pfennig koſtete das Pfund, und der Vertreter fand gar viele Worte, daß Rohkoſt billig ſei und ſehr geſund, und ſeine Muſter ſeien von der beſten Sorte. Und mit der Zahlung, fügte er noch ein, da würde ſeine Firma ſehr kulant ſein. Er gab mir einen, und ich biß hinein Und was dann folgte, dürfte wohl bekannt ſein. Kleopatra Die Toga, die er trug, war elegant. Er hatte eine römiſch edle Naſe. Er trug im Schlips den ſchönſten Diamant. Ich traf ihn abends dann in der Oaſe. Er ſtellt ſich als Julius Cäſar vor. Ich hatte das Gefühl: Man konnt ihm trauen. Er ſagte mir viel Liebes in das Ohr, auch wollt er mir am Nil ein Häuschen bauen. Die Mutter, deren Scharfblick ihn erkannt, beſchwor mich, dieſen Don Juan zu meiden Ich ließ mich ſpäter, wie bereits bekannt, von dieſem Schmetterling dann ſchuldlos ſcheiden. Katharina II Was man von mir erzählt, iſt gar nicht wahr. Nie trug ich Schuld an Kaiſer Peters Tode. Nie kam bei mir die Tugend in Gefahr. Ich lebte ſchlicht, in häuslich ſtrenger Mode. Potemkin war mir lediglich ein Freund, und die Beziehung war durchaus platoniſch. Es iſt ja alles Unſinn, was man meint: Nie war ich roh, geſchweige denn dämoniſch! Ich habe Wein und Liebe ſtets verbannt. Ich wollt mir nicht die kleinſten Freuden gönnen. Ja, die Geſchichte hat mich ſtets verkannt Nütr Frau Courths⸗Mahler hätt mich ſchildern men können. können. Spielplan des Nationaltheaters für die kom⸗ mende Woche. Sonn bag, 25. Okt., nachmittags⸗Auß, führung„Der Hauptmann von Köpenick“, Sonntag, 25. Okt., abends(Miete A, Sondermiete)„Das Spielzeug Ihrer Majeſtät“, Montag, 26. Okt.(Büh⸗ nenvolksbund)„Tannhäuſer“, Dienstag, 27. Okt. (Miete B)„Nina“, Mittwoch, 28. Okt.(Miete E)„Don Pasquale“, Donnerstag, 29. Okt.(Miete C, Sonder f miete C)„Tartüff“, Freitag, 30. Okt.(Miete 0 „Wunder in Amerika“, Samstag, 31. Okt.(Nachmi⸗ tags⸗Schülervorſtellung für die Höheren Lehran⸗ ſtalten„Ein Sommernachtstraum“. Samstag,. Okt., abends(Miete&)„Ein Sommernachtstraum, Sonntag, 1. Nov.(Miete D, Sondermiete D)„Tamm“ häuser“, Montag, 2. Nov.(Miete B, Sondermiete 5 „Don Giovanni“.— Kammerſpiele im Univerſum am Samstag, 31. Okt(Nachtvorſtellung)„Intimiti⸗ ten“.— In Ludwigshafen, Pfalzbau, Ufapalaſt, Don nerstag, 29. Okt.„Die Entführung aus dem Seraill, Franks Komböde „Nina“ in der Inszenierung von H. A. Schroeder mit Ilde Overhoff in der Titelrolle zur Et, — Heute gelangt Bruno aufführung. 5 „ Theaterarbeitsgemeinſchaft der Volkshochſchule⸗ Die Theaterarbeitsgemeinſchaft der Volkshochſchule veranſtaltet am Samstag, den 24. Oktober, 20.) Uhr, im Saale der Hochſchule für Muſik(L 2, 0 einen öffentlichen Vortrag von Heinz Dietrich Ken⸗ ter, dem früheren Opernſpielleiter des National. theaters, derzeit Regiſteur an der Volksbühne und den Barnowſky⸗Bühnen Berlin, über„Theate! und Politik“. Einzelkarten zu 50 Pfg. an der Abenbkaſſe; für Mitglieder der Arbeitsgemeinſchaſt und Schüler der Hochſchule für Muſik unentgeltlich. Theater in Berlin. Das etwas abgelegene un). billige Theater in der Kloſterſtraße brache geſtern, während man im Weſten franzöfiſche Luft. ſpiele aufführt, eine ſehr fleißige Neueinſtudierung von Goethes„Fauſt“, der das Publikum beifällig folgte.— Im Deutſchen Künſtlertheatet fand geſtern die Premiere eines neuen Stücks Jules Romain„Der Kapitaliſt⸗ ſtatt. Der ter Luſtſpielthemen wurde allein von Eugen Erfolg dieſer wenig vriginellen Varfation altbekann⸗ Klöpfer beſtritten. i„5 0 t. t eit es: wur⸗ 0 In au- des i ni⸗ eſene ſtürz⸗ er t. r des n Ge⸗ e der ins mit r der t die⸗ eſtellt 8 ros Okt. larek⸗ die . der alten, ud in e er⸗ hier⸗ elder tagen e, ſo⸗ ingen t ab⸗ Be⸗ thank Bar⸗ leben, dem n die tftrag am leute Hol⸗ erur⸗ n die haltes durch⸗ des ehens ftliche z wet dachts er⸗ pitän trag helm⸗ aus tet. g auß n der znigs⸗ u an⸗ en die beab⸗ 8 5 n — Freitag, 23. Oktober 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 491 Verlehrswerbung kut not! Kundgebung des Hauptausſchuſſes für Fremdenverkehr Der deutſche Fremdenverkehr braucht dringend, wenn er über die wirtſchaftlich kritiſche Zeit hinweg⸗ kommen ſoll, ohne zu erliegen, Pflege und Förde⸗ rung. Der Hauptausſchuß für den Frem⸗ den verkehr, in dem die am deutſchen Fremden⸗ verkehr beteiligten Organiſationen zuſammen⸗ geſchloſſen ſind, wandte ſich daher in einem Preſſeempfang im Haus der Deutſchen Preſſe zu Berlin am 15. Oktober an die Vertreter der öffentlichen Meinung. Reichsminiſter a. D. Dr. Hamm, der Vorſitzende des Hauptausſchuſſes und zugleich der Leiter des Bundes Deutſcher Verkehrs verbände, legte mit eindringlichen Worten dar, daß der Frem⸗ denverkehr innerhalb des deutſchen Wirtſchaftslebens eine wichtige zentrale Stellung beanſpruchen könne. Für die deutſche Wirtſchaft ſei es gerade in dieſer Zeit von größter Wichtigkeit, welche Einnahmen Deutſchland durch die in unſerem Lande reiſenden Ausländer auf der Habenſeite verbuchen könne, und welche Verluſte durch Auslandsreiſen von Deutſchen die deutſche Zahlungsbilanz auf der Sollſeite zu tragen habe. Ohne Zwangsmaßnahmen gegen Aus⸗ landsreiſen das Wort zu reden, ſei eine Propaganda unter dem Schlagwort„Reiſt in Deutſchl notwendiger als jemals. Die allgemeine Verkehrswerbung, wie ſie in vorbildlicher Weiſe von der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſever⸗ kehr im In⸗ und Auslande durchgeführt werde, müſſe ergänzt werden durch die ſpezielle Verkehrs⸗ werbung aller Intereſſenten, aus wirtſchaftlichen wie auch aus kulturellen Gründen. Auch Reichsverkehrsminiſter a. D. Dr. v. Gusrard unterſtrich dieſen Gedankengang und ſetzte ſich dafür ein, daß alle Kreiſe Hand in Hand an der Förderung des Fremdenverkehrs arbeiten müſſen. Der neu gewählte Geſchäftsführer des Bundes Deutſcher Verkehrsverbände und des Reichs⸗ und Hauptausſchuſſes für Fremdenverkehr, Direktor Lux bisher Düſſeldorf), richtete ſeinen Appell, die Verkehrswerbung zu ſtützen, vor allem an die Kom⸗ munen. Ausgaben für Verkehrswerbung ſind produktive Ausgaben! Da die privaten Kreiſe nicht mehr allein in der Lage find, die Verkehrsvereine und verbände zu finanzieren, ſo ſei es für jede Stadt Notwendigkeit und Pflicht, der dem Gemein⸗ weſen zugute kommenden Verkehrswerbung unter die Arme zu greifen. Nur ſo könnte die deutſche Verkehrswerbung„vor dem Hungertode bewahrt“ werden. dy. An d! Mannheim im Winterluftverkehr Trotzdem der Winterluftverkehr aus finanziellen Gründen gegenüber den urſprünglichen Plänen er⸗ hebliche Einſchränkungen erfahren hat, iſt es der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗Hanſa A G. doch gelungen, Mannheim den gleichen Winterflug⸗ verkehr zu ſichern, wie er im Vorjahre beſtanden hat, Der Flughafen der Städte Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen⸗Heidelberg wird vom 1. November ab nach wie vor durch die Reichslinie 31 angeflo⸗ gen, Auf dieſe Weiſe werden die Verbin dun⸗ gen mit Frankfurt, Köln, Düſſeldorf, Eſſen, Hannover, Hamburg, aufrecht erhalten. Zuverläſſigkeit und Sicherheit des Winterflugverkehrs iſt dadurch geſichert, daß aus⸗ schließlich Maſchinen Verwendung finden, die mit den modernſten Navigationsinſtrumenten und mit Funkgerät ausgerüſtet ſind. Weiter haben ſämtliche Flugzeuge beſte Heizungs vorrichtungen. Ausklang Sicherlich werden Sie, meine verehrten Damen, gleich mir in den letzten Tagen den bbliggatoriſchen Nachmittagsſpaziergang mit einem Beſuch der Rhein⸗Neckar⸗Hallen verbunden haben. Sicherlich bewunderten Sie auch gleich mir den künſtleriſch und natürlich dekorierten Obſtaufbau eines geſegneten, fruchtbaren Landes. Sie gingen auch hin zu den Jüngerinnen der Göttin Fortuna, die für einen Groſchen ein Los hergaben. Aber Sie mußten feſt⸗ ſtellen, daß Ihnen die launiſche Göttin nicht hold ge⸗ ſinnt war. Denn Sie ſiſchten immer vergeblich, als ihre Freundin ſchon den dritten Topf Blumen ge⸗ wonnen hatte. Etwas verärgert verließen Sie nun diefen unzuverläſſigen Altar des Glücks, aus⸗ gerechnet in dem Moment, als Ihnen die Comödtan Harmoniſts das Lied nachſangen:„Ich hab' mir einen Blumentopf, einen Blumentopf beſtellt.“ Im Verlauf des Rundganges landeten Sie ſchließ⸗ lich an dem Stand, wo es für keine Hausfrau mehr ein Entrinnen gab. Hier lauſchten auch Sie mit einer großen Schar Andächtiger dem Propagan⸗ diſten, der mit fabelhafter Routine und ſuggeſtiver Kraft die Eigenſchaften eines Wundertopfes pries. Unermüdlich, fließend, wie ein aufgezogenes Uhrwerk, ſprach hier ein Mann von der Kochkunſt, als hätte er ſämtliche Phaſen dieſes weiten Reiches ſtudiert. In einmütiger Andacht lauſchten die inter⸗ eſierten Damen. Bis zu jenem Satze, der zu dem köſtlichen Zwiſchenfall führte, von dem ich Ihnen erzählen will. Zum hundertſten Male floß dieſer Satz von den Lippen des Propagandafünglings, unmer mit der gleichen Spannung verfolgt:„Und was geſchieht nun, wenn der alſo aufgeſpeicherte Dampf in dem Wundertopf abgeleitet wird?“ Se⸗ zundenlange Pauſe. Erwartungsvolle Geſichter.— „Da verſchwinden die Locken!“ tönte als Antwort eine Stimme aus dem Hintergrund. Da war der Bann gebrochen, der Redeſtrom gehemmt. Ein be⸗ ſretendes Gelächter brach ſich Bahn. Aber lange ließ ſich der Sprecher nicht verblüffen— ſein Programm ging wieder weiter. Er war ja ein„Kölſcher Jung“ und verſtand ſicherlich Spaß. M. * * Einspruch abgewieſen. Wie zu erwarten war, iſt der Einſpruch des Stadtrats gegen die Erhebung eines Zuſchlags von 200 v. H. zum Landesſatz der Bürgerſteuer vom Landes⸗ kommiſſär als unbegründet zurückgewieſen worden. Jeiſche 5 2 deutſche den aufmerkſam machen. 177 Spendet für das Mannheimer Lilfs Die Geloͤſammlungen beginnen in der nächſten Woche Die Tätigkeit des Mannheimer Hilfswerks hat mit der Eröffnung von ſechs Speiſeſtellen in verſchiedenen Stadtgegenden und in den Vororten Neckarau und Waldhof begonnen. Die ſtarke In⸗ anſpruchnahme zeigt, daß dieſe Notſtandseinrichtung einem dringenden Bedürfnis entſpricht. Anfang näch⸗ ſter Woche wird die Aktion des Werbe⸗ und Sammelausſchuſſes mit der Bildpropa⸗ ganda einſetzen. Zwei flehende Hände ſind das Motiv für ein individuelles Plakat, das an den Litfaßſäulen ſich zu dem Aufruf geſellt der auch von uns bereits veröffentlicht wurde. Wir verſprechen uns von dem Bildplakat eine größere Wirkung, weil mit wenig Worten möglichſt viel geſagt werden muß. An den zentralen Verkehrspunkten werden außer⸗ dem große Werbetafeln mit dem Plakat auf⸗ geſtellt. Ein kleineres Plakat, das dem größeren im Charakter ähnelt, iſt für die öffentlichen und privaten Gebäude mit großem Publikumsverkehr beſtimmt. Die Lichtſpielhäuſer ſollen veranlaßt wer⸗ den, die Werbung für das Hilfswerk in ihr Pro⸗ gramm aufzunehmen. Eine Sonderaktion durch den Rundfunk kommt nicht in Frage. Es iſt als ſelbſtverſtändlich anzunehmen, daß ſämtliche deutſchen Sender ſich in den Dienſt der Sache ſtellen und all⸗ täglich auf das Hilfswerk in allen deutſchen Gemein⸗ Der Berliner Zentralſtelle werden jedenfalls genügend Vorſchläge für die Art der Rundfunk⸗Propaganda zugehen. In Mannheim iſt der Gedanke aufgetaucht, eine größere Anzahl führender Perſönlichkeiten der deutſchen Geiſteswelt zut veranlaſſen, mit einigen prägnanten ätzen für das Liebeswerk zu werben. Dieſe Beiträge könnten abmechſelnd täglich angeſagt werden. Die Sammelaktion, die bis zum März durchgeführt werden ſoll, zerfällt in mehrere Teile. Wir ſind ermächtigt, vorläufig folgendes mitzuteilen: Das Kartell der Arbeitgeber⸗ verbände hat ſich bereit erklärt, Sammlungen bei den Induſtrie⸗ und Großhandelsfirmen und Bank⸗ häuſern vorzunehmen. Soweit angängig, ſoll die geſamte Angeſtellten⸗ und Arbeiterſchaft veranlaßt werden, ſich an der Zeichnung von Beiträgen zu beteiligen. Man erwartet, daß es ſogar gelingen wird, die Verpflichtung zu regelmäßigen monatlichen Beiträgen zu erreichen. In der nächſten Woche wird außerdem mit einer gro⸗ ßen Hausſammlung begonnen. Jeder Samm⸗ ler übergibt mit der Sammelliſte ein Flugblatt. In den Vororten rechnet man weniger mit Geldſpenden, als mit Lebensmitteln und Fuhrleiſtungen. Jeder Haushaltungsvorſtand und jede Einzelperſon, die einen monatlichen Beitrag von mindeſtens einer Mark zeichnen, erhalten eine Mitgliedskarte des Mannheimer Hilfswerkes. Die Sammler, ehrenamtliche und bezahlte, müſſen Aus weis ⸗ karten haben, die den Namen des Sammlers, Stempel und Unterſchrift des Hilfswerkes enthalten. Dieſe Karten müſſen ohne Aufforderung vorgezeigt werden. Durch dieſe allgemeine Sammelaktion ſoll den ativen Organiſationen nicht die Möglichkeit ge⸗ nommen werden, ihren Schützlingen die übliche Weihnachtsfreude zu bereiten. Um aber die car wilden Sammlungen, die in letzter Zeit überhand genommen haben, zu unterbinden, wird die Polizei bei der vorſchrifts⸗ mäßigen Anmeldung die Sammelabſicht dem Hilfs⸗ werk mitteilen, das der betr. Organiſation einen entſprechenden Betrag zuweiſt. Keine Organiſation ſoll zu kurz kommen. Die Hereinnahme und Ver⸗ waltung der geſammelten Beiträge und die Kon⸗ trolle der Sammler wird nach einem einheitlichen Schema erfolgen. Die freiwilligen Helfer können deshalb nicht nach eigenem Gutdünken verfahren. Ihre Tätigkeit wird ſich vielmehr nach genauer Vorſchrift, die für alle Sammler gilt, vollziehen. Eine Ausnahme iſt nur für die Weihnachtsſamm⸗ lung des Reichsverbandes der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen am 1. November zuge⸗ laſſen. Für die Sammlung in Kaffeehäuſern und Wirt⸗ ſchaften, die ebenfalls nach einem ganz beſtimmten Plan erfolgt, ſind ſtändig im Dienſte des Hilfs⸗ werkes ſtehende Hilfskräfte(Erwerbsloſe) vorge⸗ ſehen. Die Einzelhandelsgeſchäfte ſollen veranlaßt werden, neben jeder Kaſſe ein Käſtchen für das Hilfs⸗ werk aufzuſtellen, in das ſicher mancher Fünfer oder Zehner geworfen wird. Man darf ſich der Erwar⸗ tung hingeben, daß die gut durchdachte Aktion des Werbe und Sammelausſchuſſes ein Ergebnis zei⸗ tigt, das die Erwartungen übertrifft. Man wird in dieſer Annahme durch die Tatſache beſtärkt, daß auch die im Gange befindliche Brocken ammlung der Gebefreudigkeit der Mannheimer Bevölkerung ein rühmenswertes Zeugnis ausſtellt. Sch. Anglücksfälle durch Nichtabblenden Zu dieſem viel erörterten Thema ſchreibt uns ein Leſer: „Das Autounglück zwiſchen Seckenheim und Edingen, bei dem es Tote und Schwerverletzte gab, lenkt die Aufmerkſamkeit eines jeden Kraft⸗ fahrers auf die großen Gefahren, die ihm auch dann drohen, wenn er ſeinen Wagen mit voller Verantwortung fährt. Immer wieder lieſt man bei der Schilderung der Unglücksfälle, daß das entgegen⸗ kommende Fahrzeug das Unglück verſchuldete, weil es nicht abblendete. Das iſt meines Erachtens nicht ganz richtig. In dem Moment, wo der Fahrer ſo geblendet wird, daß er nichts mehr ſehen kann, ſoll er einfach anhalten. Dieſe Maßnahme rettete mich und Bekannte jedenfalls ſchon in meh⸗ reren Fällen. Daher komme ich zu dem Schluß: An ſolchen Unfällen ſind beide ſchuld! Nun ein anderer Punkt. Das Verkehrsgeſetz bringt immer neue Vorſchriften, beſonders hinſicht⸗ lich der Beleuchtung. Sie ſoll von Tag zu Tag ver⸗ beſſert werden, d. h. auf ſoundſoviel hundert Meter müſſen die Lampen leuchten. Alſo müſſen es grelle Scheinwerfer ſein, um dieſer Forderung zu ge⸗ nügen. Nun iſt die Dichte des Wagenverkehrs auf gewiſſen Straßen, z. B. auf der Bergſtraße, abends und in der Nacht bekanntermaßen ſehr ſtark. Die Hälfte, wenn nicht drei Viertel des Weges, muß man abgeblendet fahren, wenn man vorſchriftsmäßig fahren will. Und noch eins: Haben die Kraftfahrer ſchon einmal darüber nachgedacht, was es für die Bewohner einer Ortſchaft bedeutet, wenn ſie kilometerweit auf ſo ein nichtabblendendes Fahrzeug ſchauen müſſen? f Deswegen erhebe ich die Forderung, daß bei allen Neuerungen zunächſt geprüft wird, ob die Nachteile nicht größer ſind als die Vorteile. 15 ſchwächer die Beleuchtung, deſto vorſichtiger wird gefahren, je ſtärker, deſto mehr werden auch dritte, alſo Nichtautomobiliſten, damit beläſtigt. Ich kann es daher auch nicht verſtehen, daß ein Kraft⸗ fahrer, wenn er ſich mit einer weniger ſtarken Be⸗ leuchtung zufrieden gibt, vom Geſetz gezwungen wird, ſeine Beleuchtung entſprechend den Vorſchriften zu ergänzen. Heißt das nicht, dem Raſen auch bei Nacht Tür und Tor öffnen? Wird ſo weitergefahren, wer⸗ den wir hinſichtlich der Verkehrsſicherheit wohl das Entgegengeſetzte erreichen von dem, was die Behörde eigentlich will. Das Nachtfahren iſt ſchon längſt zu einer Plage geworden. Wer es verhüten kann, fahre nur bei Tag, wenn ihm ſein und anderer Leben lieb iſt. Vielleicht entſchließt ſich die Behörde, ihren über⸗ mäßigen Beleuchtungszwang zu korrigieren. Weniger Licht— mehr Sicherheit, mehr Licht— mehr Unſicher⸗ heit. Wer hat Recht?“ F. W. Die Abbildung, die uns vom Mannheimer Er⸗ kennungsdienſt zur Verfügung geſtellt wurde, zeigt den Verkehrsunfall bei Seckenheim, bei dem es einen Toten und vier Schwerverletzte gab. Das Unglück erfolgte, weil ein entgegenkommender Motorradfahrer nicht abblendete. „„ 8 Veſtattung Mittwoch nachmittag wurde Handelslehrer Max God, der Sohn des Steuerrats Emil God, Wald⸗ parkdamm 8, auf dem Hauptfriedhof zur letzten Ruhe gebettet. Eine zahlreiche Trauerverſammlung gab dem ſo früh Verſtorbenen das Ehrengeleite. Die Einſegnung der Leiche nahm ein Geiſtlicher der kath. Lindenhofpfarrei vor. Handelsſchulaſſeſſor Joſef Jung widmete dem Toten im Namen der zahlreich erſchienenen Kollegen warme Worte des Gedenkens und ſchilderte das tragiſche Geſchick ſeines kurzen Lebens. Nur drei Jahre war es ihm vergönnt, im Dienſte der Jugenderziehung tätig zu ſein. Eine tückiſche Krankheit warf ihn auf das Krankenlager, das auch ſein Sterbelager nach mehrjährigem Siech⸗ tum werden ſollte. Max God wirkte an der Kur⸗ fürſtenſchule(Handelsſchule 1) und an der Handels⸗ ſchule Waldshut. Sein Leiden zwang ihn ſchon vor zwei Jahren, aus dem Schuldienſt auszuſcheiden. Er erreichte ein Alter von nur 31 Jahren. Der ſchwer⸗ geprüften Familie wendet ſich allgemeine Teil⸗ nahme zu. * * Halbſtündige Verkehrsſtörung auf der Rhein⸗ brücke. Geſtern mittag entſtand auf der Rheinbrücke eine halbſtündige Verkehrsſtörun g. An einem Fuhrwerk, das über die Brücke ſuhr, brach die Achſe. Der Wagen kam dadurch auf die Schienen zu liegen. Die Ludwigshafener Feuerwehr, die bald zur Stelle war, ſchleppte den Wagen ab. * Die Freibank iſt umgebaut. Vor kurzem be⸗ richteten wir über den durch vermehrte Inanſpruch⸗ nahme notwendig gewordenen Umbau der Frei⸗ bank⸗Verkaufsſtelle im ſtädt. Schlachthof. Die Er⸗ weiterungsarbeiten ſind nunmehr beendet. Der be⸗ deutend vergrößerte Verkaufsraum iſt heute erſt⸗ mals für das Publikum geöffnet. 150 Perſonen können in der gedeckten Wartehalle Platz finden. An den Verkaufstiſchen wird die Abfertigung nur noch die halbe Zeit in Anſpruch nehmen. Einem oft ausgeſprochenen Wunſch nachkommend, ſind neben dem gedeckten Raum auch zwei Aborte eingebaut worden. Mit der Abgabe verbilligten Fleiſches hat die Freibank beſonderes im bevorſtehenden Winter eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. * Reformationsgedenkfeier der evangel. Schul⸗ jugend. Einer Anregung der Landesſynode entſpre⸗ chend werden künftighin am 31. Oktober jeden Jahres in allen Pfarreien unſerer Landeskirche für die Schüler der Volks⸗, Fortbildungs⸗, Fach⸗ und Höheren Schulen vormittags in der Zeit von—10 Uhr beſondere Jugendgottesdienſte veran⸗ ſtaltet. Es ſoll in ihnen dem heranwachſenden Ge⸗ ſchlecht die hohe Bedeutung des Gedenktages vor Au⸗ gen geſtellt und es zur Treue im evangeliſchen Glau⸗ ben ermahnt werden. Durch eine Verfügung des Kultusminiſteriums iſt den evangeliſchen Lehrern und Schülern jeweils am 31. Oktober die Zelt von 810 Uhr zur Teilnahme am Jugendgottesdienſt unterrichtsfrei gegeben. Gemeinde Reiſekoſtenveroronun Der Miniſter des Innern h eine neue Ge⸗ meinde⸗Reiſekoſtenverordnung erlaſſen. Darnach er⸗ halten die Bürgermeiſter, die Gemeinderäte und die Beamten der Städte und Gemeinden neben ihrer Beſoldung für Dienſtgeſchäfte außerhalb der Ge⸗ meindegemarkung eine Reiſekoſtenvergütung, be⸗ ſtehend aus Tagegeld, Uebernachtungsgeld, Fahr⸗ koſtenerſatz, Weggeld und Erſatz notwendiger Neben⸗ koſten. Die Vergütung wird aber nur gewährt, wenn der Ort des Dienſtgeſchäftes mindeſtens vier Kilometer vom Rathaus entfernt iſt. In Gemeinden mit ausgedehnter Gemarkung kann durch Gemeinde⸗ beſchluß mit Genehmigung der Staatsaufſichtsbehörde Tagegeld und Weggeld auch für beſtimmte Dienſt⸗ geſchäfte innerhalb der Gemarkung oder in abge⸗ trennten Gemarkungsteilen bewilligt werden, wenn der Ort des Dienſtgeſchäftes mindeſtens vier Kilo⸗ meter vom Rathaus entfernt iſt. Im übrigen wer⸗ den bei Dienſtgeſchäften innerhalb der Gemarkung nur die durch beſondere Umſtände notwendigen baren Auslagen erſetzt. Auswärtige Dienſtgeſchäfte ſind mit möglichſt ge⸗ ringem Zeit⸗ und Koſtenaufwand durchzuführen. Gemeindebeamte bedürfen zum Antritt von Dienſt⸗ reiſen in jedem Falle der vorherigen Genehmigung des Bürgermeiſters. Die Höhe der Reiſekoſtenver⸗ gütung richtet ſich nach den jeweils für die Landes⸗ beamten beſtimmten Sätzen und Vorſchriften. Die Gemeinderäte erhalten die gleiche Reiſekoſtenver⸗ gütung wie der Bürgermeiſter ihrer Gemeinde. Die übrigen Paragraphen der Verordnung betreffen die Vergütung für Anwärter auf Beamtenſtellen und Beamte im Vorbereitungsdienſt und die Entſchä⸗ digung der Gemeindeverordneten für Ausfall an Lohn und Verdienſt. Letztere erhalten außerdem Reiſekoſtenvergütung, wenn ſie im Auftrage des Gemeinderates Dienſtverrichtungen außerhalb der Gemeindegemarkung vornehmen. A * Erſte juriſtiſche Staatsprüfung. Die erſte juri⸗ ſtiſche Staatsprüfung im Spätjahr 1931 haben folgende Rechtskandidaten beſtanden: Freiherr von Bethmann Tile aus Freiburg i. Br., Bopp Elmar aus Mosbach, Ermarth Fritz aus Karlsruhe, Flamm Franz aus Freiburg i. Br., Freude Hans aus Höchſt a.., Friedmann Ernſt aus Karlsruhe, von Fri⸗ ſching Karl aus Karlsruhe, Geiß Hildegard aus Durlach, Glenz Robert aus Karlsruhe, Grimm Franz aus Kiel, Gündert Erwin aus Berlin⸗ Schöneberg, Horcher Alfred aus Lahr, Hor mu th hat Hans Georg aus Mannheim, Huber Oskar aus Karlsruhe, Jörger Anton aus Dürrheim, Kaiſer Heinrich aus Hochſal, Kaufmann Eugen aus Hain⸗ ſtadt, Kirchgäßner Paul aus Karlsruhe, Leiffer Hans aus Schmalkalden, Löhr Hugo aus Tauberbiſchofs⸗ heim, von Löwis of Menar Oskar aus Karlsruhe, Michael Franz aus Freiburg i. Br., Müller Her⸗ mann aus Bruchſal, Müller Rolf aus Freiburg.. Br., Munk Alfred aus Mannheim, Ort Ernſt aus Konſtanz, Praetorius Wilhelm aus Straßburg, Reichert Eugen aus Zell a.., Rock Auguſt aus Mannheim, Schiele Ernſt aus Rötenbach, Schilling Wolfgang aus Durlach, Schlöder Joſef aus Iſer⸗ lohn, Schnorr Alfred aus Offenburg, Schraft Hans aus Raithaslach, Seeligmann Ernſt Auguſt aus Karlsruhe, Siegele Hermann aus Rappenau, Stol⸗ per Rudolf aus Bühlertal, Trippel Erwin aus Vil⸗ lingen, Vogt Friedrich aus Konſtanz, Weber Kurt aus Mannheim, Welle Adolf aus Oberkirch, Wendt Heinrich aus Karlsruhe, Weſtermann Karl aus Of⸗ fenburg, Willmann Wolfgang aus Heidelberg, Zinke Gerhard aus Karlsruhe. 5 * Ermäßigung der Fernſprech⸗ Grundgebühr ge⸗ fordert. Wie uns mitgeteilt wird, hat der Reichs⸗ verband des deutſchen Handwerks ſich an das Reichspoſtminiſterium gewandt und eine bedeu⸗ tende Ermäßigung der Fernſprech⸗ grundgebühr gefordert. Mündliche Verhand⸗ lungen wurden bereits angebahnt. Die Ermäßi⸗ gung der Fernſprechgrundgebühr wird als dringend notwendig erachtet, weil für die Fernſprechteil⸗ nehmer, insbeſondere auch für das unter der jetzi⸗ gen Wirtſchaftskriſe ſchwer leidende Handwerk und Gewerbe, eine weſentliche Verteuerung der Ortsge⸗ ſprächgebühren eintritt, gegenüber ſolchen Ge⸗ ſprächsteilnehmern, die die öffentlichen Münzfern⸗ ſprecher benutzen. Weiterhin wird Anpaſſung an die Notlage dahin gefordert, daß bei Wiederinbe⸗ triebnahme vorübergehend abgemeldeter Fern⸗ ſprecher auch die Montage- bzw. Zulaſſungsgebühren beſtmöglichſt vermindert werden. *„Arbeitsgemeinſchaft zukünftiger Soldaten“. In letzter Zeit iſt eine„Arbeitsgemeinſchaft zu⸗ künftiger Soldaten, Sitz Roſtockin Meck⸗ len burg“, mit Aufrufen an die Oeffentlichkeit ge⸗ treten. Sie gibt an, unter Billigung des Reichswehr⸗ miniſteriums junge Leute, die die Abſicht haben, Soldat zu werden, durch Anfertigung von Geſuchen, Erteilung von Ratſchlägen und Veranſtaltung pfad⸗ finderiſcher Uebungen beraten zu wollen. Das Reichs⸗ wehrminiſterium hat die Gründung dieſer Arbeits⸗ gemeinſchaft nicht gebilligt. Es hält einen ſolchen Verein für überflüſſig. Bewerber, die ſich der Ver⸗ mittlung eines ſolchen Vereins bedienen, haben eine beſondere Berückſichtigung nicht zu erwarten. * Preußiſch⸗Süddentſche Klaſſenlotterie. In der Donnerstag⸗Vormittagsziehung wurden von größe⸗ ren Gewinnen gezogen: 4 Gewinne zu je 10000 4 auf die Nrn., 296 338, 372 544, 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nr. 293 330, 4 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 75 930, 354 287; in der Nachmittags⸗ ziehung: 4 Gewinne zu je 5000% auf die Nrn. 74 278, 366 966, 2 Gewinne zu je 3000/ auf die Nr. 291282,(Ohne Gewähr). * Oktoberfeſt im Pfalzbau Ludwigshafen. Am Samstog und Sonntag veranſtaltet der Pfalzbau ein großes Ok⸗ toberfeſt. Der Bellemer Heiner, Willy Klein und Käthe von Hog ſind gewonnen. Im Kaffee iſt kein Tanz, daher Eintritt frei. Dagegen wird am Samstag und Sonntag für den großen Oktober⸗Ball im Konzertſaol ein kleines Eintrittsgeld erhoben.(Weiteres Anzeige.) 7 g e 0 0 dann, wenn man 3 mit 73 Kathreiner miſcht. und das ſchmeckt auch ſehr gut Freitag, 23. Oktober 1031 75 Aus Baden Keine Verlegung der Schwetzinger Werkſtätte i th. Schwetzingen, 22, Okt. Die Perſonaleinſchränkungen bei der Eiſenbahn⸗ betriebswerkſtätte hatten vielfach zu der Annahme geführt, daß eine völlige Schließung und eine Zu⸗ ſammenlegung mit den anderen drei badiſchen Werk⸗ ſtätten in Durlach, Karlsruhe und Offenburg beab⸗ ſichtigt ſei. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, trifft dieſe Annahme nicht zu. Die Schwetzinger Werkſtätte hat beſonders in den erſten Nachkriegs⸗ jahren eine größere Erweiterung erfahren, die not⸗ wendig wurde durch die Ueberholung von Per⸗ ſonen⸗, Güterwagen und Lokomotiven, die während der Kriegsjahre ſehr verbraucht worden ſind. Nach Erledigung dieſer dringlichen Aufgaben ließ die Be⸗ ſchäftigung nach. Im Gefolge von Rationaliſie⸗ rungsmaßnahmen mußten perſonelle Einſchränkun⸗ gen vorgenommen werden. Ein Teil der freigewor⸗ denen Arbeiter wurde aber für den Ladedienſt in Mannheim übernommen und in Schwetzingen ſelbſt Kurzarbeit eingeführt. Da nunmehr die Reichsbahn dazu übergeht, einen Teil der Repara⸗ turaufträge an die Privatinduſtrie zu vergeben, iſt eine andere Arbeitsverteilung unter den einzelnen Werkſtätten notwendig geworden, die anſcheinend die Urſache zu dem Gerücht geweſen iſt, es handle ſich um eine Schließung der Schwetzinger Werkſtätte. Straßenbahn wirft Laſtauto um * Karlsruhe, 22. Okt. Ein Lieferkraft⸗ wagen, deſſen Führer vor einigen Tagen unmittelbar vor einem herannahendem Stra⸗ ßenbahnzug nacht rechts in die Straße am Stadt⸗ garten einbiegen wollte, wurde von der Elektriſchen erfaßt und umgeworfen. Sowohl an dem Kraft⸗ wagen als auch an dem Motorwagen des Straßen⸗ bahnzuges entſtand Sachſchaden. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Kraftfahrer treffen.— Wegen gro⸗ ben Uftfugs mußten am Donnerstag zahlreiche Per⸗ ſonen angezeigt und zum Teil vorläufig feſtgenom⸗ men werden. Unter ihnen befindet ſich ein 19 Jahre alter Handwerksburſche aus Schneidemühl, der am Donnerstag nachmittag im Wildpark hinter dem Friedhof vorübergehende Radfahrer vom Rad ſtie ß und auf jeden, der ſich ihm näherte, einſchlug. Er wurde vom Notruf feſtgenommen und in den Po⸗ lizeiarreſt gebracht.— Ein Unfall, der noch glimpflich abging, ereignete ſich am Donnerstag vormittag in der Ettlinger Straße. Eine 26 Jahre alte Rad⸗ fahrerin, die noch ein 4jqähriges Kind auf dem Rad mit ſich führte, wurde von einem Perſonen⸗ wagen zu knapp überholt, dabei geſtreift und auf das Gleis der Straßenbahn geworfen. Sie wurde nur leicht verletzt und konnte ſich ſelbſt in ärztliche Be⸗ handlung begeben. Der rückſichtsloſe Autofahrer er⸗ griff die Flucht. f Tot aufgefunden * Freiburg i. Br., 22. Okt. Am Sonntag vormittag gegen neun Uhr wurde der 60 Jahre alte Wirt des Gaſthofes„Zur Sonne“ Vörſtetten Fridolin Stahl in der Nähe des Zäh⸗ ringer Tores in einem mit Waſſer und Moraſt ge⸗ füllten Graben etwa 50 Meter vom Bahndamm ent⸗ fernt tot aufgefunden. Stahl hatte am Samstag in Ebringen Wein eingekauft und war zuletzt im „Waldkircher Hof“ eingekehrt. Gegen 8 Uhr abends trat er dann auf ſeinem Fahrrad den Heimweg an und ſtürzte, wie von Zeugen feſtgeſtellt wurde, bei der Karlsruher Straße vom Rade, wobei er ſich die Naſe einſchlug. Der wahrſcheinlich Angetrunkene ſchob ſein Rad weiter, geriet dabei auf einen Feld⸗ weg an der Zähringer Straße und muß dann, wie die Ermittlungen ergaben, in den neben dem Wege führenden ſumpfigen Graben geſtürzt ſein. Die An⸗ gehörigen, die durch ſein langes Ausbleiben beun⸗ ruhigt waren und nach ihm forſchten, fanden ihn mit Kopf und Oberkörper im Graben liegend er⸗ ſtickt auf. Selbſtmord eines 77ejührigen. * Meersburg, 28. Okt. Auf dem hieſigen Fried⸗ hof hat geſtern nachmittag der 77 Jahre alte Land⸗ wirt Robert Riedmayer aus Buggenſegel Hand an ſich gelegt. Der Friedhofgärtner fand den alten Mann mit einer Schußwunde auf. Riedmayer, der bald darauf im Krankenhaus verſtarb, hatte vor einigen Wochen einen Unfall erlitten und ſich dabei Kopfverletzungen zugezogen. Bewußtlos aufgefunden und geſtorben Kirchen(Amt Lörrach), 22. Okt. Ein älterer unbekannter Mann wurde am Dienstag im Rhein- borland bewußtlos aufgefunden. Man verbrachte den Unbekannten ins Krankenhaus nach Lörrach, wo er geſtern morgen geſtarben iſt. Bis jetzt konnte man ſeine Perſonalien nicht feſtſtellen. Der Verſtorbene ſoll ſich ſchon mehrere Tage am Rhein aufgehalten haben und iſt vielleicht der Kälte und dem Hunger zum Opfer gefallen. * * Karlsruhe, 23. Okt. Seit Mittwoch nachmittag wird die 14 Jahre alte Minna Viſcher auß der Körnerſtraße vermißt. Rheumatismus. Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plage⸗ geiſter? Einreibungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens nur für einige Zeit die Schmer⸗ 85 aber ſie packen nicht immer das Uebel an der Wurzel. Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr ſage, leſen Sie n en Briefe: K Tägliche Berichte der Neuen M annheimer Feitung 8 e Verband für freie Volksbildung der Pfalz Hauplverſammlung in Bad Dürkheim :: Bad Dürkheim, 22. Okt. Im großen Saale des Stadthauſes fanden ſich am Sonntag vormittag die zahlreichen Vertreter der ein⸗ zelnen Ortsgruppen des Pfälziſchen Volksbildungs⸗ verbandes, zu der diesjährigen Hauptverſammlung ein. Unter den Anweſenden konnte der erſte Vor⸗ ſitzende, Landgerichtsdirektor Doſenheimer⸗Lan⸗ dau, den Dichter Karl Räder, Landesratspräſident Scheuer⸗St. Ingbert, Bezirksamtmann Dr. Wolf⸗ Bad Dürkheim, Bürgermeiſter Dr. Dahlem⸗Bad Dürkheim, Oberregierungsrat Wilhelm ⸗Speyer, Dr. Bernauer ⸗ München, den Vertreter des Lan⸗ desverbandes für freie Volksbildung, die Vertreter der Landesbibliotheken und befreundeten Organiſa⸗ tionen begrüßen. Nachdem der Vorſitzende kurz auf die Verpflich⸗ tung hingewieſen hatte, gerade in der heutigen Not⸗ zeit die uns allen gemeinſamen Kulturgüter zu hüten, folgten die Begrüßungsanſprachen. Be⸗ zirksamtmann Dr. Wolf verſprach im Namen des Bezirksamts Bad Dürkheim die Förderung des Ver⸗ bandes durch die Behörden, Bürgermeiſter Dr. Dah⸗ lem dankte beſonders im Namen Bad Dürkheims und der vielen Provinzſtädte für die wertvolle Arbeit des Verbandes. Ein Abbau der Leiſtungen dürfe hier nicht eintreten. Die Grüße des Landesverbandes Bayern überbrachte Dr. Bernauer, dex betonte, daß dem pfälziſchen Volksbildungsverband während der Beſatzungszeit die ſchwere Aufgabe obgelegen habe, das Deutſchtum zu pflegen. Eine wichtige Aufgabe ſei nun die Weiterbildung der Erwerbsloſen, die Veredelung ihrer Unterhaltung und ihre geiſtige Beſchäftigung. In einem längeren Vortrag umriß Oberlehrer Wagner⸗Kaiſerslautern, der Leiter der dortigen Volkshochſchule, die Beziehungen zwiſchen Wirt⸗ ſchaftsnot, Kulturkriſe und Volksbildung. Immer mehr ſähen wir, daß die geiſtigen Güter aus dem Haushalt des Einzelnen verſchwinden. Bücher wer⸗ den nicht mehr gekauft, Vorträge immer weniger be⸗ ſucht uſw. Die breite Maſſe der Bevölkerung bezieht ihre Bildung bei den 5 5 Agitationsrednern der Maſſenverſammlungen. Es ſei kaum tragbar, daß die Schullaſten dadurch herabgeſetzt würden, indem man die Klaſſenzahl ver⸗ mehre. Die Einſchränkung der Berufsſchulen bedeute eine Gefahr. Das deutſche Volk dürfe ſeine bisherige Kulturhaltung nicht verringern. Mit dem Appell, an einem gemeinſamen deutſchen Kulturbewußtſein zu arbeiten und der inneren Not durch die Bereitſtel⸗ lung aller Volksbildungseinrichtungen zu begegnen, beendete der Redner ſeinen mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag. Oberregierungsrat Wilhelm betonte die Not⸗ wendigkeit des Zuſammenwirkens von behördlicher Unterſtützung, die heute naturgemäß nur noch in ge⸗ ringerem Maße gewährt werden könne, und der pri⸗ vaten Initiative. Den Geſchäftsbericht, der auch gedruckt in dem Heft der Pfälziſchen Theater⸗ und Volksbildungsblätter vorlag, erſtattete der Leiter der Hauptgeſchäftsſtelle, Hartman n⸗Neuſtadt a. H. Der Redner dankte allen ſeinen Mitarbeitern in den Ortsgruppen und ging dann auf einen Zeitungs⸗ angriff in der nationalſozialiſtiſchen Preſſe gegen die Arbeit des Volksbildungsverbandes ein. Der Ver⸗ band habe ſehr wohl ein Programm und Verſtändnis für das Volk, er werde aber niemals eine reine par⸗ tetpolitiſche Zielſetzung ſich zu eigen machen. Stolz könne der pfälziſche Verband darauf ſein, daß er den Widerſtand während der Beſatzungszeit mitgeſtärkt habe und in ſeiner Arbeit ſämtliche Partejen und Konfeſſtonen vereinige. e Das Landestheater für Pfalz konnte und Saargebiet 410 Aufführungen in verſchiedenen pfälziſchen Orten veranſtalten; auch bei der Gründung der Pfalz oper hat ſich der Ver⸗ band beteiligt. In dieſem Winter wird der Verband ſein Augenmerk auf die Einführung von Erwerbs⸗ loſen⸗ und Volksbildungskurſen lenken. Schließlich konnten 70 Vorträge über pfälziſche Themen von Pfälzern nach dem Bayeriſchen Rundfunk vermittelt werden. Zu fordern ſei die Errichtung eines eigenen Beſprechungsraums für die Pfalz, damit auch die pfälziſche Eigenart im Rundfunk zu Wort kommen könne. In der ſehr lebhaften Ausſprache wurden zunächſt von Lehrer Reitz⸗Neuſtadt a. H. die nationalſozia⸗ liſtiſchen Angriffe mit Würde zurückgewieſen. Der Verband ſtehe über den Parteien und wünſche die Zuſammenarbeit auf rein menſchlicher, geiſtiger Grundlage. Stadtrat Sauer⸗ Ludwigshafen ver⸗ wahrte ſich für die Sozialdemokraten gegen die Aus⸗ führungen von Herrn Hartmann, der in ſeinem Jah⸗ resbericht ſich gegen Frankreich gewandt hatte. Nach⸗ dem Landgerichtsdirektor Doſenheimer ebenfalls die Ausführungen von Herrn Hartmann gerügt hatte, war die Angelegenheit beigelegt, die zu einem ernſten Konflikt hätte führen können, nachdem Stadtrat Sauer mit ſeinem Austritt gedroht hatte. Bezirks⸗ oberlehrer Theiß ⸗Winzeln hob hervor, daß er dem Artikel in der„NS. Rheinfront“ fernſtehe und auch als Mikglied des Aufſichksrats den Eindruck gewon⸗ nen habe, daß wertvolle Arbeit im Verband geleiſtet werde.. Nach der Genehmigung des Voranſchlags wurde einem Antrag von Gewerberat Gchter⸗Speyer zu⸗ folge der Vorſtandſchaft Entlaſtung erteilt. Der bis⸗ herige Vorſtand und Aufſichtsrat wurden einſtimmig wiedergewählt. Landgerichtsdirektor Doſenheimer, gegen deſſen Wiederwahl ſich die Nationalſozialiſten in einem Zeitungsartikel ausgeſprochen hatten, weil er Jude iſt, wurde ebenfalls einſtimmig wieder⸗ gewählt. Auch die Mitglieder des Kreiſes, die Herren Setzer, Seitz und Echter, wurden als Aufſichtsratsmit⸗ glieder neu beſtätigt. Nach der Ernennung von Kon⸗ ſervator Zink⸗Kaiſerslautern zum Ehreumit⸗ glied konnte der Vorſitzende mit Dankesworten an die Delegierten die Tagung gegen 3 Uhr nachmittags ſchließen. N FFFPPbCCbCbCbCbCbGTbGbGGbGTbTCbGTbTGb(bwbb'bkbkb'bbGb0bGb0bGb0kͤbGbGbͤbhböbbGbVbPVvPVPVvVvVVvVV᷑VTTVTVTVTTVTVTVTVTVTVTcTVTꝓTWTꝓTVTÿFT„TcTVTVTTVTVTVTVTVTVTVT„XhͤTE!!!.!.!.!.!.!.!.!.!.!.!...'' ̃—' ů Für die Fremdenlegion geworben * Worms, 22. Okt. Vor einigen Tagen wurde in einem hieſigen Uebernachtungslokal ein 32jähri⸗ ger Arbeiter aus Düſſeldorf, der 11 Jahre in der franzöſiſchen Fremdenlegion gedient hatte und vor einigen Tagen in das Reichsgebiet zurück⸗ gekehrt war, wegen verſuchter Anwerbung eines 20jährigen Wanderburſchen feſtgenom⸗ men und dem Amtsgericht zugeführt. Der Feſt⸗ genommene hatte durch Vorzeigen von Lichtbildern und durch die Schilderung ſeiner Erlebniſſe bei den Anzuwerbenden den Dienſt in der Fremdenlegion als ſehr roſig bezeichnet. Die 19. Freiheitsſtrafe 8 Mainz, 21. Okt. Der nicht weniger als 18mal vorbeſtrafte 63 Jahre alte Tapezierer Friedrich Pittroff aus Bayreuth ſoll am 14. Juli d. Is. beim Betteln in einem Hauſe in Mainz in eine offenſtehende Manſarde eingedrungen ſein und einer Arbeiterin, die dort wohnte, einen Geldbetrag von 30 Mark aus einer im Kleiderſchrank ſtehen⸗ den Blechdoſe entwendet haben. Pittroff wurde kurze Zeit nach der Tat verhaftet und in Unterſuchungshaft genommen. In der geſtrigen Verhandlung beſtritt der Angeklagte entſchieden, den Diebſtahl begangen zu haben, konnte aber durch die Beweisaufnahme einwandfrei überführt werden. Das Gericht er⸗ kannte, da ſich der Angeklagte im wiederholten Rück⸗ fall befindet, dem Antrag des Staatsanwalts ent⸗ ſprechend auf zwei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Schwurgericht Kaiſerslautern Totſchlag Am letzten Tag der Schwurgerichtsſitzung hatten ſich die Geſchworenen wiederum mit einem Tot⸗ ſchlagsprozeß zu befaſſen. Am 20. Juni kam es am hellen Tage vor einer Wirtſchaft in der Kennel⸗ ſtraße zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen den An⸗ geklagten Paul Diehl, Philipp Schneider, Alfred Folz und dem inzwiſchen geſtorbenen Tagner Eugen Folz. Merkle ſetzte ſich raſch in den Beſitz eines Dachdeckerhammers und ſchlug damit ſeinen Gegner Eugen Folz derart wuchtig in die Seite, daß der Getroffene ſchwer verletzt ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte, wo er am nächſten Tage trotz Operation ſtarb. Wie der Sachverſtändige ausführte, hatten die ſtarken Verletzungen des Zwerchfells und der Leber den Tod herbeigeführt. Mit Merkle hatten ſich auch die anderen drei Perſonen vor den Geſchworenen zu verantworten, die ſich ſeinerzeit an dem Raufhandel beteiligt hatten. Der Staatsanwalt hielt nach der Beweis⸗ aufnahme die Angeklagten für ſchuldig und bean⸗ tragte gegen Merkle eine Gefängnisſtrafe von vier Jahren, gegen die übrigen Beteiligten Gefängnis⸗ ſtrafen von je vier Monaten. Das Urteil lautete gegen Merkle auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Jahren und drei Monaten abzüglich einem Viertelfſahr Unterſuchungshaft, die übrigen Angeklagten wurden wegen Vergehens des Raufhandels verurteilt, und zwar Diehl zu fünf Monaten, Schneider zu drei und A. Folz zu vier Monaten Gefängnis. Der Haftbefehl gegen Merkle wurde aufrecht erhalten. a Pflichtgemäß erſtatte ich Ihnen meinen allerbeſten Dank für die S wundervolle Heilung meines langjährigen Gichtleidens durch Ihre geſchätzten Gichtoſint⸗Tabletten. Koſtſpielige Bäder ſowie Einreibungen aller Art waren erfolglos, durch ein Inſerat wurde ich auf Ihre Tabletten aufmerkſam. Nach Gebrauch der erſten Kur fühlte ich mich ſchon geheilt. Ich kann jetzt wieder als 53jährige Frau laufen wie eine von 18 Jahren, ſtehe morgens e ee auf und gehe abends ohne Schmerzen zur Ruhe, zur Freude un⸗ ſerer ganzen Familie. Gott und Ihrer werten Tabletten ſeelensmunter, wie neu geboren, und kann daher mit beſtem Gewiſſen jedem Gichtleidenden Ihre werten Gichtoſint⸗Tablet⸗ Ich bin jetzt wieder Dauk 142. Jahrgang/ Nummer 491 777CFTFTTCTT Aus der Falz Das Dürkheimer Herbſtfeſt mit Bacchuszug :: Bad Dürkheim, 23. Okt. Am kommenden Sonntag, 25. Oktober, wird das Dürkheimer Herbſtfeſt mit Bacchuszug ab⸗ gehalten. Es verſpricht unter der Leitung des rühri⸗ gen Verkehrsvereins ein wirklich ſehenswertes Pfäl⸗ zer Wein volksfeſt zu werden. Der gegen halb g Uhr von der Mannheimerſtraße aus beginnende Bacchuszug unter Mitwirkung der beiden Dürk⸗ heimer Winzergenoſſenſchaften und ver⸗ ſchiedener mit der Weinleſe fertigen Weinguts⸗ beſitze r enthält als Mittelpunkt einen Bacchus⸗ wagen mit dem hoch auf der Lotte thronenden Weingott. Dieſer wird von hübſchen Bacchantinnen flankiert. Dann kommen Logelträger, Weinleſer und ⸗Leſerinnen, ſchöne Winzermädchen, uralte Win⸗ zer, wie ſie die Maler Ernſt, Durion und Wilde ver⸗ ewigten, verſchiedene maleriſche Herbſtwagen und Gruppen und eine Muſikkapelle uſw. Winzerlieder werden geſungen. Von der Rathaustreppe am Schloß. platz wird von Karl Räder dem Weingott Bac⸗ chus feierlich ein Ghrentrunk der Stadt kre⸗ denzt. Es iſt auch geplant, der anmutigſten Teil⸗ nehmerin im Feſtzug ein Blumen⸗ und Weinarrange⸗ ment vor dem Stadthaus zu überreichen. Nach Auflöſung des Feſtzuges verteilen ſich Teil⸗ nehmer und Zuſchauer in die feſtlich mit Weinlaub geſchmückten Dürkheimer Gaſtſtätten, wo ſte bei Muſik, Tanz, Edelſüßen, Federweißen, Kaſtanien, Trauben und Nüſſen fröhlich nach pfälzer Art den Nachmittag und Abend verbringen. Näheres ſiehe Anzeige. Freitod auf den Schienen :: Ludwigshafen, 22. Okt. Heute früh nach 6 Uhr wurde auf der Bahnſtrecke Landau Dammheim zwi⸗ ſchen den Gleiſen die Leiche des verheirateten Reichsbahnoberſekretärs Frech von Landau mit ab⸗ gefahrenen Beinen und Verletzungen im Rücken auf⸗ gefunden. Vermutlich liegt Selbſttötung vor. Beiſetzung von Otto Julius Meyer :: Bad Dürkheim, 23. Okt. In den geſtrigen Nach⸗ mittagsſtunden wurde durch eine ſchlichte Trauerfeier die ſterbliche Hülle von Redakteur Otto Julius Meyer auf dem Friedhof zu Bad Dürkheim bei⸗ geſetzt. Nach den Einſegnungsfeierlichkeiten, an denen viele Freunde des Verſtorbenen teilnahmen, folgten Rheinberger A. G. wurde durch Buchdruckereihbeſitzer ehrenden Worten herborgehoben. Auch der Landes⸗ verein der pfälziſchen Preſſe, vertreten durch ſeinen Vorſitzenden, Chefredakteur Hartmann, gedachte ſeines älteſten Mitgliedes, deſſen Liebe zur Heimat und zur Gottesgabe Wein ihn zum treuen Verkünder und Notar des pfälziſchen Weines werden ließ. Wei⸗ tere Kranzſpenden wurden durch den Verband der Deutſchen Buchdrucker niedergelegt. Einbrecher vor Gericht * Schifferſtadt, 21. Okt. Vor dem Speyerer Schöffengericht hatte ſich geſtern der Arbeiter Wil⸗ helm Mayer von hier wegen eines gemeinſam mit ſeinem Neffen Georg Mayer verübten ſchweren Einbruchs in den Laden einer hieſigen Bäckerei zu verantworten. Beide verſuchten die Ladenkaſſe auszurauben. Als der Geſchäftsinhaber morgens gegen 4 Uhr an die Arbeit ging, fand er die Laden⸗ türe offen, hielt Nachſchau und konnte die beiden Eindringlinge im Laden ſtellen. Georg Mayer feuerte ſofort mehrere Schüſſe ab und benützte die günſtige Gelegenheit, flüchtig zu gehen. Sein liefert und wanderte am nächſten Morgen ins Ge⸗ weshalb abgetrennt konnte bis jetzt nicht ermittelt werden, auch das Strafverfahren gegen dieſen des ſchweren Diebſtahls unter Verſagung mildern“ der Umſtände zu einem Jahr Gefängnis ver⸗ urteilt. Ein alter Germersheimer Offizier geſtorben Offizier, Oberſtleutnant a. D. Jakob de Ahna, feuerbeſtattet. Er war der älteſte Zögling des Ka⸗ dettenkorps, diente in Würzburg, Germersheim und giment, die ger und andere militäriſche Vereine ließen Kränze ehrenden Gedenkens am Sorge nie⸗ derlegen. f 30 Zentner Kaſtauien geſammelt 2: Pirmaſens, 22. Okt. Der hier erlaſſene Aufruf, für die Winterfütterung im Hirſchgarten Johannis⸗ kreuz Roßkaſtanien zu ſammeln, hat großen Er⸗ folg gehabt. Von der Pirmaſenſer Bevölkerung, ins beſondere aber von den hieſigen Schulkindern, wur⸗ den mehr als 30 Zentner Kaſtanien zuſam⸗ hanniskreuz gebracht werden. ten auf das beſte empfehlen, da dieſelben bei mir wirklich Wunder geleiſtet haben, und ſpreche noch⸗ mals meinen allerbeſten Dank aus. J. W. in B. Ich bekam einen ſchweren Gelenkrheumatismus, alle angewandten Mittel verſagten bei mir. Da ließ ich mir das empfohlene Gichtoſint von Ihnen ſenden, und dies tat Wunder bei mir. Meine ſtrenge Aus⸗ dauer wurde durch völlige Heilung belohnt, obgleich ich ſchon faſt verkrüppelt war. Ich habe dies gute Mittel ſchon oft empfohlen und werde es weiter tun. Ich hoffe, daß dies der beſte Dank gegen Sie iſt. 8. M. B. in B. 5 8 0 Briefe beſitze ich über 11000(notariell be⸗ glaubigt), und nun hören Sie weiter: 5 Gicht und Rheumatismus können nur von innen 2 wirklich kuriert werden, durch Entgiftung de lutes. Dieſes iſt verunreinigt durch zurlickgeblie⸗ nützt alles Einreiben und Warmhalten nichts fe Sie können das glauben oder nicht, aber ollen keinen Pfennig dafür ausgeben, ehe Sie ſich itberzeugt haben. ſofort mit und adreſſieren Sie dieſe an: Generaldepot der Viktoria⸗Apotheke, Berlin A 2867, Friedrich ſtraße 19; es geht Ihnen dann pollſtändig koſtenfre eine Probe Gichtoſint mit weiteren Aufklärungen und genauer Gebrauchsanweiſung zu. lantic keinen zahlreiche Kranzniederlegungen. Von der Firma J. Paul Rheinberger insbeſondere die Pflichttreue von Meyer, der 47 Jahre bei der Firma tätig war, in Neffe wurde aber feſtgehalten, der Polizei ausge⸗ fängnis. Der Aufenthalt ſeines flüchtigen Helfers wurde. Wilhelm Mayer wurde wegen Verbrechens „ Germersheim, 22. Okt. Im Alter von faßt 0. Jahren wurde in München der älteſte bayeriſchs bene harnſaure Salze, und dieſe müſſen heraus, ſonſt 1 Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das Gichto⸗ 5 Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Postkarte Du p ſicher! der L dankb leiſtu; iſt es wie 8 wie a iſt— Nicht ner, ſonde zu. digtei Metz, wachte die Feldzüge 1866 und 1870%½ 1 mit un? trat bereits 1875 in den Ruheſtand. Sein altes R mengetragen, die nun in einem Laſtauto nach Jo- 0. 91 1 Freitag, 23. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 491 Film⸗Nundſchau Schauburg:„Atlantic“ Der Untergang des Ozeanrieſen„Titanic“ iſt in dem Film„Atlantic“ niedergelegt. Allerdings hat man hier einige Einzelſchickſale herausgegriffen und die furchtbare Tragödie, die ſich am 14. April 1912 auf dem Atlantik ab⸗ geſpielt hat, weniger draſtiſch dargeſtellt. Wie ſich der Zu⸗ ſammenſtoß mit dem Eisberg und der Untergang wirklich abgeſpielt hat, darüber erzählt gegenwärtig in den Vorſtel⸗ lungen der„Schauburg“ Kapitän a. D. Dittmar⸗ pittmann, der als zweiter Offizier die Unglücksfahrt mitmachte und dem es gelang, eines der wenigen Rettungs⸗ bobte mit zahlreichen Paſſagieren aus den gefährlichen Strudeln der untergehenden„Titanic“ herauszuführen. Er gibt einen ausführlichen Bericht über die Vorgänge auf der Kommandobrücke während des Zuſammenſtoßes, wie der erſte Offizier ſtatt nach Backbord auszuweichen mit voller Fahrt in die Eisfelder fuhr und ſchließlich noch die Schein⸗ werſer ſpielen ließ, um die Eisberge beſſer ſehen zu können. Nachdem der Offizier erkannt hatte, was wirklich geſchehen war, erſchoß er ſich auf der Kommandobrücke. Mit ſchlich⸗ ten Worten ſchildert Kapitän Dittmar⸗Pittmann den Ver⸗ lauf des Rettungswerkes, bei dem nur 687 Perſonen gerettet wurden, während 2 222 Paſſagiere und Mannſchaften den Tod in den Fluten fanden. Durch die einführenden Worte gewinnt der Film„At⸗ lantic“ noch mehr an Intereſſe, obgleich dieſer von E. A. Dupont inſzenierte Bildſtreifen ein Meiſterwerk iſt und keinerlei beſonderer Empfehlung bedarf. Der Film wird ſcherlich immer wieder, wie auch bisher, im Programm der Lichtſpieltheater auftauchen und ſtets von neuem ein zankbares Publikum finden. Neben der packenden Regie⸗ leiſtung Duponts, des Beherrſchers des bewegten Bildes, iſt es die Darſtellung, die Bewunderung abnötigt. Die Art wie Fritz Kortner den gelähmten Schriftſteller— der, wie aus dem Vortrag zu entnehmen, keine erfundene Rolle it— geſtaltet, hinterläßt einen unvergeßlichen Eindruck. Nicht weniger gut: Lucie Mannheim, Elſa Wag⸗ ner, Franz Lederer, Willy Forſt u. a. Roxy:„Zwiſchen Nacht und Morgen“ Schon einmal wurde die Dirnentragödie verfilmt, zu einer Zeit, als der Tonfilm noch im Laboratorium auf ſeine Erweckung wartete. Damals gab der Film mit dem Mittel der photographiſchen Reportage aus den Niederungen des Großſtadtlebens ſo etwas wie eine Erfüllung des Films. Das Mittel der Ueberblendung, das Abtaſten von Gegen⸗ ſtänden und Hineinleuchten in die letzten Ecken des menſch⸗ lichen Geſichtes und der menſchlichen Gebärde, die ſcharſe Begrenzung der Bildſchnitte riefen eine ſtarke Wirkung bei knapper Begrenzung der Zwiſchentexte hervor. Allerdings beruhte der Erfolg des ſtummen Filmwerks nicht zuletzt auf der ſubtilen Kunſt der großen Menſchentragödin A ſt a Nielſen. Die Ueberraſchung bei dem Vergleich zwiſchen der ſtum⸗ men und der nunmehr tönenden Verſion iſt: der Ton unterliegt der Optik. Das will nicht beſagen, daß die Optik, die Bilder des gegenwärtig laufenden Tonfilmes ſchlechter als die des ſtummen Filmes ſind— Handlung und Milieuſchilderung ähneln ſich in beiden ſehr ſtark— aber der Dialog nimmt doch vieles von den inneren Span⸗ nungsmomenten, von den dem ſtummen Film innewohnen⸗ den Zwang zum intenſiven Miterleben und kann darum nicht jenen Grad der Erſchütterung des ausſchließlich bild⸗ lichen Ablaufes erreichen. Ein Beweis dafür, wie ſorg⸗ fälfig der Tonfilm ſeine Dialoge ausfeilen muß und daß es noch nicht ganz gelungen iſt, die Form zu finden, wie ber Dialog Bild und Handlung zu unterſtützen hat, ob⸗ gleich wir in dieſer Beziehung im letzten Jahre ſchon weſentliche Fortſchritte verzeichnen konnten. Sieht man von dieſem Vergleiche zwiſchen ſtummem und tönendem Film ab, dann bleibt feſtzuſtellen, daß auch der Tonfilm als ſolcher ein beachtenswertes Niveau innehält. Die And Egede Niſſen— wie Aſta Nielſen eine Dänin—, verſteht es ausgezeichnet, den Kampf der altern⸗ den Frau um ein Stück Jugend und Liebe ſinnfällig und wahr zu geſtalten, während ihr ſeeliſcher Zuſammenbruch nicht ſo überzeugend, ſo aufrührend iſt, wie wir es von der Ata Nielſen in Erinnerung haben. Allerdings darf man beide Darſtellerinnen nicht zu ſehr miteinander vergleichen und es wäre ungerecht, wenn man nicht anerkennen wollte, daß Aud Ege Niſſen nicht eine perſönliche Eigenart beſitzt. Eine meiſterhafte Charakterrolle bietet Oskar Ho⸗ molka und gut in ihren Chargenrollen ſind Rolf Goth als der junge Mann ſowie Bernhard Götz ke als Zu⸗ hälter, während Dorit Ina als Chanſonette und jugend⸗ liche Gegenſpielerin nicht immer befriebigte. in Im Beiprogramm erhält man einen intereſſanten Ein⸗ blick in die Welt der Arbeit, wo ein jetzt durch die Maſchine mehr und mehr zum Ausſterben kommender Beruf, der des Steinträgers in der Bauwirtſchaft, gezeigt wird. Kuf den zweiten, aus Amerika importierten Sketch„Rhapſodie in Schwarz“, ſollte man verzichten, da derartig gefühls⸗ helonter unſinniger Kitſch nur langweilt. Gloria:„Die Männer um Lucie“ Der Erfolg, den René Clair einſt mit der trefflichen Siebergabe der Boheme⸗Stimmung in dem Film„Sous les toits de Paris“ erzielt hat, ſcheint die Filmproduzen⸗ ten zur Nachahmung gereizt zu haben. Das Ergebnis iſt der Film„Die Männer um Lucie“, der von der Jeramount in Avinville gedreht worden iſt. Von dem Aegiſſeur Ale gander Korda haben wir ſchon beſſere Arbeiten geſrhen, denn ron der beabſichtigten Stin mung ii nicht viel zu ſpüren und die Rivalität der drei Män⸗ ner, die um Lucie in Wallung geraten, wirkt an einigen Stellen nicht recht überzeugend. Ein Glück, daß dem Regiſſeur ausgezeichnete Darſteller zur Verfügung ſtanden, denn mit ihrer Hilfe wird nicht nur der Film gerettet, lundern es kommt ihm auch noch eine gewiſſe Bedeutung zu. Liane Haid ſpielt mit bezaubernder Liebenswür⸗ bigteit. Ihr glaubt man das Mädel der Boheme, wie duch ihre Geſtaltung der fraulichen Würde durchaus über⸗ deugend iſt. Walter Ril la gefällt durch ſein gewin⸗ lendes, natürliches Spiel, das ſelbſt in Augenblicken mürriſcher Verhaltenheit anziehend bleibt. Trude Heſterberg muß beſonders erwähnt werden, zumal ſie g J lust nur ihre Rolle überzeugend angelegt hat, ſondern uch mit einer zündenden Einlage die Peinlichkeiten des nilerfeſtes überbrückt. An dem Erfolg ſind weiter be⸗ . Oskar Karlweis, Ernſt Stahl⸗Nach⸗ aur, Lien Deyers und Karl Hufzar⸗Puffy. Gleichfalls in Erſtaufführung läuft ein amerikaniſcher lummfilm, der ein Wiederſehen mit dem berühmten Unterwelt⸗Darſteller George Baucroft vermittelt. 1 Joſeph von Sternbergs Regie iſt hier ein im entſtanden, der auch heute im Zeitalter des Ton⸗ üs noch ſtarke Aufmerkſamkeit verbient und zweifellos auch findet. Höchſt eindrucksvoll iſt die Geſchichte eines weren Jungens verfilmt worden, der ſeinen Nachfolger be. Lerzen ſeiner ſchönen Freundin hinter Gitter bringt, 8 völlig Unſchuldigen aber dennoch rettet, bevor er ſelbſt einen letzten Gang antritt. An Bancrofts Spiel muß nan ſeine Freude haben, obgleich ſein anfängliches Beneh⸗ 20 kaum die Sympathie der Zuſchauer verdienen würde. 80 iſt auch die muſtkaliſche Untermalung durch ige * 9* cher nn verum.— Die Seeſchlachten des Weltkrieges. 315 koßfülm⸗Vorführung, findet am Sonntag vor⸗ die tag 11 Uhr im Univerſum ſtatt. Wir erleben in em Film die drei großen Seeſchlachten des Weltkrieges, u deutſchen Seeſteg bei Coronel und das Heldengrab an it Falklanoinfeln, wo Graf Spee mit 200 Getreuen enthreebender Flagge in die Fluten ſank. Am Skagerrak l rennt die größte und bedeutungsvollſte aller See⸗ Ie Hier wurden der engliſchen Flotte ſo empfind⸗ 8b Lerkuſte beigebracht, daß ſie die deutſche See frei⸗ en mußte.— Unſere Jugend hat Zutritt. Karten er⸗ man im Vorverkauf an der Theaterkaſſe. 5 42 5 8 8 2 Dritter Kunſtturn-Länderkampf Schweiz(Aargau)-Pfalz-Baden In der ſtädtiſchen Feſthalle in Landau geht, von der Turngemeinde Landau vorbereitet, am kommenden Sonn⸗ tag zum dritten Male der Kunſtturn⸗Länderkampf zwiſchen dem ſchweizeriſchen Kanton Aargau ſowie zwiſchen den deutſchen Turnkreiſen Pfalz und Baden vor ſich. Auf dieſes kunſtturneriſche Dreiländertreffen richtet ſich mit beſon⸗ derem Intereſſe das Augenmerk der ſüdweſtdeutſchen Tur⸗ nerecke. Die bedeutſame Veranſtaltung dürfte zu einer erſt⸗ klaſſigen Kundgebung auf dem Gebiete des Kunſtturnens werden. Nachdem die beteiligten Länder ihre Mannſchaften end⸗ gültig zuſammengeſtellt haben, iſt ins Auge fallend, daß ſich die Schweiz mit dem Olympiaſieger Staufer aus Aarau, ſeinen Vereinskameraden Glanzmann mit Suter aus Oftringen, Schoder aus Birr, Joho aus Baden⸗ Stadt, Bächli aus Buchs und Kloor aus Seon auf bei⸗ nahe dieſelben bewährten Kräfte ſtützt, die 1929 die Schweizer Farben zum Siege geführt haben. Als neue Leute ſtehen lediglich Kloor und Bächli in der Riege. Baden und die Pfalz dagegen haben gegenüber damals 5 neue Turner in ihren Reihen. Die Pfälzer Turner entſenden nach ſorg⸗ fältiger Auswahl auf Grund der gezeigten Leiſtungen in einem beſonderen Ausſcheidungsturnen Kern, TV. 73 Pir⸗ maſens, Hollerieth, TV. Lautzkirchen, Jung, TV. Homburg, Schüßler, TV. 61 Kaiſerslautern, Hecker, M. T. V. Pir⸗ maſens, Schnäbele, Tgde. Landau und Lüttinger, TV. Frie⸗ ſenheim. Die Badiſche Turnerſchaft wird neben Eſch⸗ wei, TV. 34 Pforzheim und Endreß, TV. 1846 Mann⸗ heim, die bereits in den früheren Kämpfen geſtanden ſind, Hafner, TV. 46 Mannheim, Jakob, St. T. V. Singen, Hofele, TV. Villingen, Beckert, TV. Neuſtadt/ Schw., Lux, TV. Lörrach⸗Stetten entſenden. In allen drei Mann⸗ ſchaften ſtehen mit alten erfahrenen Turnern in zahlreichen Mannſchaftskämpfen auch junge und hoffnungsvolle Kunſt⸗ turner, die ſchon wiederholt ihr Können unter Beweis ge⸗ ſtellt haben.. Am meiſten iſt man natürlich auf den Ausgang dieſes dritten Wettkampfes geſpannt. Bei der erſtmaligen Aus⸗ tragung in Offen burg konnte ſich die ſchwei⸗ zeriſche Riege auf den erſten Platz vor der Pfalz und Baden ſetzen. Der zweite Wettkampf im Jahre 1929 in der Schweiz endete mit einem Siege der Schweizer, während die Pfalz den zweiten Platz ein⸗ nahm und Baden abermals an dritter Stelle folgte. Man iſt geneigt, bei der bevorſtehenden Begegnung der ſchwei⸗ zeriſchen Mannſchaft wiederum die beſten Ausſichten für den erſten Platz zu geben. Ob es den Badenern gelingt, dieſesmal vom dritten Platz wegzukommen, wird abgewartet werden müſſen. Nicht ganz einfach wird wiederum die Be⸗ wertung der einzelnen Uebungen ſein, da zwiſchen den Wettkampfbeſtimmungen der DT. und denen des eid⸗ genöſſiſchen Verbandes weſentliche Unterſchiede beſtehen. Doch ſollten dieſe Schwierigkeiten in den vorausgehenden Kampfrichterbeſprechungen bis zu einem gewiſſen Grade ausgeglichen werden können. Die Pfälzer Turner haben alles daran geſetzt, um dem Dreiländerkampf einen wür⸗ digen Rahmen zu geben und den Gäſten den Aufenthalt ſo angenehm als möglich zu geſtalten. Die badiſche Mannſchaft ſammelt ſich am Samstag nachmittag in Graben⸗Neudorf, um gemeinſam unter der Führung von Kreismännerturn⸗ wart Ottſtadt die Fahrt nach Landau anzutreten. Gr. Die De. ehrt Mar Heiſer, den Schöpfer des Hand ballſpiels Die Kreiswarteverſammlung in Stralſund und der Hauptausſchuß der DT hat dem Antrag des Kreiſes Bran⸗ denburg entſprochen und der Anregung alljährlich am letz⸗ ten Sonntag im Oktober einen Gedächtnisſpieltag für den Berliner Frouenturnwart Max Heiſer, den Schöpfer des Handballſpieles abzuhalten, zugeſtimmt Die Meinungen, wem das Verdienſt zufällt, das Handballſpiel in ſetner Form geſchaffen zu haben, ob es der bekannte Berliner Turn⸗ und Sportlehrer Schelenz oder der Brandenburgiſche Frauenturnwart Max Heiſer geweſen iſt, gehen heute noch auseinander, Feſt ſteht jedoch, doß der Sinner und Denker Max Heiſer, der ſein beſonderes Augenmerk auf den Ausbau der weiblichen Turnſpielbewegung richtete, erſtmals im Oktober 1917 Beſtimmungen für die Abhaltung des Handbollſpieles in den Damenabteilungen des Ber⸗ liner Turnrates veröffentlichte, und daß dieſe erſte und älteſte Urkunde für Max Heiſer, als den Schöpfer dieſer mächtig emporgeblühten Spielart anzuſehen iſt. Leider ſetzte am 15. JIunnuar 1921 ein Schlaganfall ſeinem Lehen ein Ende. Darnoch war es Karl Schelenz vorbehalten, die Formung des Regelwerkes zum Männerhandball vorzuneh⸗ men und auszubauen. Der Kreis Brandenburg der D war es, der durch ſeinen damaligen Kreisſpielwark Alfred Döring die erſte Handballmeiſterſchaft ausſchrieb, ſo daß auf das Betreiben des jetzigen Kreisvertreters von Bran⸗ denburg auch die Dr im November 1920 mit der erſten deutſchen Handballmeiſterſchoft folgte. Zweifelsohne gebühren dem Turner Max Heiſer für die geſchaffene Grundlage zu der mächtig gewordenen Hond⸗ ballbewegung reiche Verdienſte, welche die D durch den ollfährlichen„Max⸗Heiſer⸗Gedächtnis⸗Spieltag“ in Erinne⸗ rung an den Schöpfer zum Ausdruck bringen will, Tiſch⸗Tennis⸗Klubkämpfe Die Tiſch⸗Tennis⸗ Abt. der Tanzſchule Pfirrmann„Schwarz⸗ Grün“ konnte ihre Neu⸗ gründung zu 2 eindrucksvollen Siegen geſtalten. Am 18. Oktober ſchlug ſie den TT„Schwarz⸗Weiß“ überlegen mit 10:5. Am 21. Oktober gewann ſie gegen Tre Phönix „Rot⸗Weiß“ in deſſen eigenem Klublokal 98. Die Adler⸗Plakette für die Malterhornwond⸗Bezwinger Bei dem am Dienstag abend in München ſtattgefun⸗ denen Ehrenabend für die beiden Münchener Bergſteiger Franz und Toni Schmid, zu dem ſich zahlreiche Be⸗ hörden vertreter mit dem geſamten„alpinen München“ ein⸗ gefunden hatten, überreichte Geheimrat Dr. Hoeflmayr den beiden Brüdern namens des Deutſchen Reichsaus⸗ ſchuſſes die Adler⸗Plakette zum Dank dafür, daß ſie wie die früher Ausgezeichneten, Köhl und von Hünefeld, Hpuben, Rademacher uſw. dem deutſchen Namen durch eine wirkliche Tat, die als ſolche und nicht als Rekord zu bewerten ſei, neuerlich in aller Welt Ehre gemacht haben. Im Anſchluß an die Ehrung ſprach dann Franz Schmid über den Kampf und den Sieg über die viel umworbene Matterhornwand. a Erſter Tilden⸗Tag in Paris Das Debut der Tilden Tennis Company in Europa am Mittwoch abend im Pariſer Sportpalaſt geſtaltete ſich bei gutem Beſuch zu einem ſchönen Erfolg. Tilden gewann ſein Einzel gegen den Franzoſen Martin Plaa:1, 614, 618 und ſchlug mit Hunter im Doppel Kozeluh⸗ Burke glatt 6·8, 64, Hunter dagegen mußte durch Kozelußh im Einzel eine Niederlage einſtecken und wurde :2,:5 geſchlagen. In den Schlußkämpfen der als„Welt⸗ meiſterſchaft“ angekündigten Spiele ſtehen ſich im Einzel Plaa und Hunter ſowie Kozeluh und Tilden und im Dop⸗ pel Plaa⸗Burke— Hunter Tilden gegenüber. Kein Hockeyſpiel gegen Oeſterreich Das für kommenden Sonntag vereinbarte Hockeyländer⸗ ſpiel zwiſchen Oeſterreich und Süddeutſchland in Nürnberg wurde von den Süddeutſchen abgeſagt, da eine Finanzie⸗ 57 0 der Begegnung ſich in letzter Stunde unmöglich machte. 8 Eishockeypremiere in Verlin Die Eishockeyſafſon in Berlin und gleichzeitig im Reiche wurde im gut beſuchten Sportpalaſt am Dienstag abend mit dem Spiel des Berliner Schlittſchuhelubs gegen die franzöſiſche Auswahlmannſchaft eingeleitet. Die Begegnung endete mit dem erwarteten Siege des BSC. mit :0(:0,:0,:), obwohl dieſer nur im erſten Spielabſchnitt gute Leiſtungen zeigte. Die Franzoſen, die in den beiden Chamonix⸗Spielern Simond und Haßler ihre beſten Kräfte hatten, beſchränkten ſich faſt durchweg auf Zerſtörungsſpiel und ließen jedes Zuſammenſpiel vermiſſen. Auch der aus Amerikanern beſtehende Auswechſelſturm brachte keine andere Note in das Spiel. Der BSC. erzielte im erſten Drittel drei Tore durch Schröttle, Brück und Rudi Ball. Nach torloſem zweiten Drittel ſchoß Rudi Ball kurz vor Schluß des letzten Drittels den vierten Treffer.— In den Pauſen des Eishockeyſpiels lief die junge Welt⸗ meiſterin Sonja Henie ihre bekannte Meiſterübung und wurde vom Publikum ſtürmiſch gefeiert. Auch das zweite Spiel der franzöſiſchen Auswahlmann⸗ ſchaft im Berliner Sportpalaſt gegen den Schlittſchuhklub, das am Mittwoch abend zum Austrag kam, endete mit einem ſicheren Siege der Reichshauptſtädter, der diesmal mit:2 noch erheblich höher als am Vortage ausfiel. Im erſten Drittel ſchoß Jänecke das Führungstor, doch konnten die Franzoſen nicht nur durch Simond zum Ausgleich, ſondern anſchließend durch Reilly auch zu einem zweiten Treffer kommen. Bis zur Pauſe erreichte Jänecke den Gleichſtand. Im zweiten Spielabſchnitt war der BSC in großer Fahrt und durch drei Tore des beſten Stürmers Rudi Ball, ſowie durch einen Erfolg von Korff wurde das Reſultat auf 612 geſchraubt. Aber auch im letzten Drittel erzielten die Ber⸗ liner durch Brück und Jänecke noch zwei Treffer, ſodaß ſie im Geſamtergebnis mit:2 Toren erfolgreich blieben. Deulſche Ski⸗Meiſterſchaflen Die Einzel⸗Termine Die Durchführung der Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaften 1932 wurde bekanntlich dem Schleſiſchen Ski⸗Verband über⸗ tragen, der die Meiſterſchaften in der Zeit vom 12 bis 15. Februar in Schreiberhau, zur Abwicklung bringt. Die Meiſterſchaften beginnen am 12. Februar mit dem 18 Kilometer ⸗Lauf. Am 13. Februar folgt der Staffellauf über 40 Kilometer. Der nächſte Tag iſt für den Sprunglauf und Sprunglauf der Jungmannen ſowie den Dame n⸗Abfahrts⸗ lauf reſerviert. Mit dem Dauerlauf über 50 Kilometer werden die Meiſterſchaften am 15. Februar abgeſchloſſen. Der außerhalb der Skimeiſterſchaften zur Durchführu; gelangende internationale alpine Abfahrts⸗ un Slalomlauf 1932 iſt dem Bayriſchen Skiverband zur Ausrichtung übertragen worden. Dieſer Wettbewerb findet am 21. Februar in Garmi ſch ſtatt. Grunewald(22. Oktober): 1. Preis von Golm. Für Dreijährige, Lehrlingsreiten, 2300, 1600 Meter: 1. P. Mülhens(Staroſta); 2. China⸗ feuer; 3. Richtfeſt. Toto: 56. Platz: 16, 12, 14. Ferner: Leonatus, Agricola, Goldfaſan, Anker, Corviglia, Wacht⸗ meiſter, Scherzo. 2. Preis von Ferbitz. Für Zweijährige, 3000 4, 1000 Meter: 1. Geſt. Mydlingshovens Wappenſchild(Raſten⸗ berger); 2. Athenats. Toto: 49. Platz: 15, 14, 22. Ferner: Oberſtolz, Madame Lafſitte, Courtiſane, Perlmuſchel, Gralsbecher, Landesherrſcher. 3. Preis von Marquardt. Ausgleich 2, 3000 4, 2400 Meter: 1. N. Kalffs Altai(Murphy); 2. Silberſtreif: 3. Willkomm. Toto: 111. Platz: 30, 30, 20. Ferner: Geranium, Georgia, Curator, Majordomus, St. Robert, Pandur, Mo⸗ tador, Wotan. 4. Preis von Eiche. Für Dreijährige, 3000, 1800 Meter: 1. E. G. Butzkes Theſeus[Grabſch); 2. Melodei; 3. Perillo. Toto: 31. Platz: 26, 31. Ferner: Fra Diavolo. 5. Preis von Potsdam. 4100, 1600 Meter: 1. Geſt. Mysölinghovens Null Ouvert(Roſtenberger); 2. Teutſche; 3. Volumnius. Toto: 42. Platz: 20, 19. Ferner: Kavalleriſt, Grengdier. 6. Preis von Bornſtedt. Für Zweijährige, Verkaufs⸗ rennen, 2800 4, 1200 Meter: 1. A. v. Borckes Rotkäppchen (W. Printen); 2. Melampos; 3. Neutra. Toto: 37. Platz: 14, 19, 15, 28. Ferner: Rothal, Karſunkel, Altopold, Pru⸗ nella, Fidelia, Anno, Schneefall, Piano, Pondora, Ausrede. 7. Preis von Barnim. Ausgleich 3, 2300, 1400 Meter: 1. Bar. K. O. Buxhoevedens Le Mauvais(O. Schmidt); 2. Sonnenſtrahl; 3. Flüehla. Toto: 43. Platz: 16, 18, 30, 30. Ferner: Ledon, Geſolei, Helmut, Delifee, Landjunker, Musketier, Piſtole, Amönenwarte, Hoheit, Freilos, Puppe. Briefkaſten L. E. Goloͤſtücke dieſer Art werden nicht geprägt. E. B. Ein derartiger Klub iſt uns nicht bekannt. K. K. M. 100. Wenn beim Einſtellen nicht ausdrücklich die volle Haftung übernommen wurde, iſt ein Schaden⸗ erſatzanſpruch ausſichtslos. K. A. Rudolf Herzog wohnt auf der Oberen Burg bei Rheinbreitenbach a. Rh. A. R. 100. J. Auf alle Fälle wird es ſich empfehlen, Rückporto beizulegen. 2. Die Anſchrift„Amerikaniſche Botſchaft in Berlin“ genügt vollkommen. Freitag, 23. Oktober Nationaltheater:„Nina“, Komödie von Bruno Fronk, Miete F 7, Sondermiete F 2, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen: 20 Uhr Zwei⸗ ter Planetariumsabend für Erwerbsloſe, muſikaltſche Darbietungen, Vortrag, Film. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrog von Prof. Dr. Emil Preetorius, München, über„Das Problem der künſtleriſchen Qualität, 20.15 Uhr(Ab⸗ teilung I.). Hochſchule für Muſik: Hauskonzert im Vortragsſaol L 2, 9a, 19.30 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstonz und Kabaretteinlagen al 20.30 Uhr. Palaſthotel: Tanztee 20.80 Uhr. Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. Autobusausflug zur Pfälzer Weinleſe, 14 Uhr ab Paraode⸗ platz. Adlers Motorbvot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz Friedrichsbrücke. Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Die Männer um Lucie“. — Palaſt⸗ Theater:„Bomben auf Monte Carlo“. Alhambra:„Berlin⸗ Alexanderplatz.— Scala⸗ Theater:„Das Ekel“.— Capitol:„Geheimötienſt“. — Univerſum:„Berge in Flammen“.— Schau⸗ burg:„Atlantic“.— Royy⸗ Theater:„Zwiſchen Nacht und Morgen“. Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Ausſtellung: „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr: Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung: „Schöpferiſche Kopien“, 11 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober — Nbein-Pegel] 19. 20 21.22 f 28[l mecar,-Begel 20 21. 22 E Bafe l! ſc os 130 TU 7 Schuſterinſel.86.57 0,52 0 80,0 87 Mannteim.50.9 2488,45 Kehl 22,16.16,2,12 2,10.06 Jagſtſeld. 92.2 0,880.78 Maxau.80 3,78 3,74 3713.71 Heilbronn 1 11715 Mannheim!.34 2,40 246 246 3 40 Plochingen..230,20 0, 18/024 Caub. 88162 11189 1,86 Röln.. 141 1,86 1,82 1,29 1,27 ist eine echte Garbäty- Cigarette, gleichwertig mir, der berühmten 0 . 5 N. e 50m 5 0 4 45 Seen, „Alliance Aluminium Compagnie AG.“ mit einem Kapital von 35 Mill. Sfrs. vollzogen. vorgeſehen, das Kapital im Bedarfsfalle auf 65 Mill. Sfrs. zu erhöhen. ſchen, engliſchen, deutſchen, ſchweizeriſchen und und umfaßt auch verſchiedene norwegiſche Werke, die mit den angeführten Zweck der Alliance Aluminium Compagnie AG. iſt die Förderung niumabſatzes mit allen hierfür geeignet erſcheinenden Mitteln. Li o 5 Paris, Delegierter des Verwaltungsrats der Com⸗ pagnie des Produits chimiques et elektro-metallurgi- . Klais Froques et Camargue als Präſident; R. W. Limited⸗London als Vizepräſident; Dr. Rudolf G. Bin d⸗ ſchedler, Vizepräſident tungsrats der Schweizeriſchen Kreditanſtalt Zürich; Arnold Bloch, hauſen; Aluminium Porten, Generaldirektor der Vereinigten Alumintum⸗ werke AG., Berlin; Dr. Max Staehlin, Präſident des Schweizeriſchen Bankvereins Baſel; rektor der Aluminium⸗Induſtrie AG. Neuhauſen. Ein Well-Aluminium-Konzern In Baſel wurde am Mittwoch die Gründung der Es iſt Die Geſellſchaft wurde von den franzöſi⸗ kanadiſchen Aluminiumproduzenten gegründet Produzenten bereits liiert ſind. Der und Verwertung des Alumi⸗ Dem Verwaltungsrat gehören an Louis Mar⸗ bpper, Chairman der Britiſh Aluminium Company und Delegierter des Verwal⸗ Direktor der Alumintum⸗Induſtrie AG. Neu⸗ Adré Henry Couannier, Vizepräſident der Limited Toronto⸗Kanada, Paris; Profeſſor Lauſanne; Dr. Max von der Maurice Lugeon, Gerhard Steck, Di⸗ 4 8 Mill./ Paſſiven beim Bankhaus Deichmann u. Co. Det Gläubigerverſammlung des Bankhauſes Deichmann u. Co. in Köln lag ein Status vor, der Paſſiven in Höhe von insgeſamt 8 Mill./ aufweiſt. Hierin ſind bereits enthalten 1,63 Mill./ Rückſtellungen für bedingte For⸗ derungen, Prozeßkoſten uſw. Die Aktiven betragen dem⸗ gegenüber nach Abſetzung der Gehaltsverpflichtungen uſw. rund 5 Mill. J, Hierin ſind ungefähr 4, Mill. De⸗ bitoren enthalten, in der Hauptſache wohl Induſtrie⸗ kredite. Aus dieſen Ziffern ergibt ſich deutlich, daß die Inſolvenz Deichmann keineswegs die areße Bedeutung hat, die man ihr außerhalb des Rheinlandes zunächſt beimaß. * Schüchtermann u. Kremer⸗Baum Ach für Auſberei⸗ tung, Dortmund.— Dividendenkürzung. Der AR beſchloß, der auf den 26. November einzuberuſenden HV für das abgelaufene Geſchäftsfahr eine Dividende von 3(i. V. 7) v. H. vorzuſchlagen. * Erhöhung der Ausgleichsabgabe für JG. Benzin. In Verfolg der geſteigerten Benzinpreduktion der Ammoniak⸗ werke Merſeburg Gmbcß(Leunawerk) iſt die Ausgleichs⸗ ſteuer für ſynthetiſches Benzin bis auf weiters von 0,10 auf 1% pro 100 Kg. heraufgeſetzt worden. Die beteiligten Kreiſe hoffen, daß ſich die deutſche Benzinproduk⸗ tion und damit die Entwicklung der jungen deutſchen Erdölinduſtrie mit ihrer nicht geringen Bedeutung für den Arbeitsmarkt trotz dieſer Mehrbelaſtung, weiterhin erfolg⸗ reich geſtalten werden. * Stoewer⸗Werke Ac vorm. Gebr. Stoewer, Stettin. Die HV beſchloß, den Ver luſt von 331 381/ vorzu⸗ tragen. Die Stadtverordneten Pargmann und Thoms würden neu in den AR gewählt. Den Stoewer⸗Werken ſei es gelungen, trotz der Ungunſt der Zeit die techniſche Um⸗ ſtellung durchzuführen. Ueber die laufenden Angelegen⸗ heiten mehr zu ſagen, liege nicht im Intereſſe der Verwal⸗ tung. Auf die Frage eines Aktionärs, ob ſich die Ver⸗ träge mit der Morris Commerciol Cars Etd., Birming⸗ ham, der Laſtwagenſabrik der Morris⸗Gruppe, nicht gün⸗ ſtig ausgewirkt hätten, erklärte Generaldirektor Stoewer, daß der Vertrag mit Morris zwor im Februor 1931 ab⸗ geſchloſſen worden ſei, daß jedoch eine Hinausſchiebung um ein Jahr erfolgt ſei, ſo daß er eigentlich erſt im Jahre 1932 in Kraft trete. * Anker⸗Werke Ac, Bielefeld.— Rückgang der Beſchäf⸗ tigung. In der HV wurde der Abſchluß für das am 30. Junk beendete Geſchäftsjahr(8 v..) genehmigt. Der Fabrikotionsgewinn verminderte ſich auf 2 001 267(i. V. 4 845 712). Hiervon erforderten Unkoſten 1701 128 2 799 681)„ und Abſchreibungen 232 188(588 191) ,, ſo daß ſich ein Reingewinn einſchl. 153 799(69 252 Gewinn⸗ vortrag von 221750(557 092) ergibt, aus dem nach Aus⸗ kehrung der Dividende 29 750/ vorgetragen werden. Das abgelaufene Johr habe nicht befriedigt. Der Umſfatz in Nähmaſchinen, Fahrrädern, Regiſtrierkoſſen und Franko⸗ iyp⸗Maſchinen ſei weſentlich geringer als im Vorfahr ge⸗ weſen. Gläubiger verminderten ſich auf 2 450 609(2 748 529) Mark. Demgegenüber erſcheinen Schuldner mit 2 758 435 2 880 785), Wechſel mit nur noch 509 260 gegen 1001 672/ im Vorjahr und Waren mit 1578 170(1475 278) „ Rhenania Wormſer Lagerhaus⸗ und Speditions AG., Worms. Der Rohgewinn bat ſich in dem Geſchäftsjahr 1990⸗31 wieder auf 120 645(1929:90: 132 447)/ vermin⸗ dert. Nach Abzug der 64 449(64 577)„ Unkoſten und 51818(50 401)/ Abſchreibungen ermäßigt ſich der Ber⸗ luſtvortrag von 11.776(29 245) weiter auf 7392 1. In der Bilanz erſcheinen neben unv. 750 000% Aktienkapftal Schulden mit 112 187(147 909) ½ Die 29 300 29 268) 1 Berpflichtungen der Penſions⸗ und Unterſtützungskaſſe ſind nicht mehr bilanziert, da die Verwaltung der Rhenania Repiſions⸗ und Treuhand Gmb. Mannheim übergeben iſt. Auf der Aktivſeite ſind Grundſtücke mit unv. 34 000, Hagerbaus mit 206 000(212 000), Lagerhauseinrichtung mit 90 600(80 000), Kranen mit 280 000(307 000), Beteiligung mit 170 000(169 000), Wertpapiere mit 91154(uny.] be⸗ wertet. Außenſtände 98 485(40 051), Kaſſe, Bankguthaben, 1 Mannheimer Zeitung Frankreichs Diktat an Amerika Frankreich greift den Dollar an Das außerordentliche Tempo, das die Kriſenentwicklung ſeit dem Sommer gewonnen hat, und die Schnellig⸗ keit, mit welcher das Kriſenbild ſelbſt wechſelt, kann man nicht beſſer erkennen, als wenn man den Hoover⸗ ſchen Vorſchlag eines Schuldenſeierjahres im Juni, mit dem ſich Amerika ſcheinbar die weltwirtſchaftliche und welt⸗ finanzpolitiſche Führung ſicherte, dem zwar höflichen, aber in ſeinem Kern brutalen Anſinnen Lavals an Hoover gegenüberſtellt, Amerika ſolle den Gold⸗ wert der franzößſiſchen Dollar forderungen garantieren und zu dieſem Zwecke eine deflationiſtiſche Politik treiben. Bedenkt man, daß erſt noch vor wenigen Tagen ein großer amerikaniſcher Plan mit der Gründung einer neuen Akzeptbank gerade auf eine gegenteilige Geldpolitik hinauslief, dann wird die ſchnelle Umkehrung der Verhältniſſe zu Ungunſten Amerikas noch deutlicher. Der geradezu unerhörte Vorgang, daß das ſo viel kleinere Frankreich dem doch auch heute noch recht ſtarken Amerika mit ſeinem den franzöſiſchen Gold⸗ rekord noch 100prozentig übertreffenden Goldbeſtand ein ſol⸗ ches Diktat zu bieten wagt— auf der Rückſeite der höf⸗ lichen Bittſchrift ſteht nämlich die Drohung, die fran⸗ zöſiſchen kurzfriſtigen Kreditanlagen in Ame⸗ rika in Höhe von etwa 2½ Milliarden(abzuziehen iſt nur verſtändlich, wenn man ſich auf einen verhängnisvollen Fehler der internationalen Wäh⸗ rungs⸗ und Finanzpolitik beſinnt. Auf der Konferenz von Genua im Jahre 1924 haben die Sachverſtändigen die Uebung gutgeheißen, daß die Notenbanken neben ihren Goldbeſtänden auch Forderungen auf das Ausland, alſo Deviſen, als zuſätzliche Notendeckung benutzen, daß über⸗ haupt die Notenbanken ihren Deviſenbeſitz verſtärken. In großzügigſtem Maßſtabe iſt dieſer ausdrücklichen Empfeh⸗ lung die franzöſiſche Notenbank gefolgt, die das anläßlich der Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken 1927 in das Land ſtrömende Fluchtkapital un d fremdes Spekulations kapital nicht in Geld⸗ form im Lande band oder langfriſtig ſeſtlegen ließ, ſon⸗ dern in Deviſen umwandelte, alſo die gewaltigen Summen kurzfriſtig an das Ausland auslieh. Die auf Grund dieſes Vorgangs entſtandenen franzöſiſchen kurzfriſtigen Anslaudsforderungen haben an die 40 Milliarden Frs., alſo 6% Mil⸗ liarde Mark, betragen. In dem Augenblick, in dem in Frankreich das Vertrauen in die Sicherheit dieſer Anlagen erſchüttert wurde, ent⸗ ſtand für alle Notenbanken eine höchſt gefähr⸗ liche Lage, denn ſie mußten jeden Augenblick gewärtig ſein, daß die Deviſen abgezogen und in Gold umgewan⸗ delt würden und daß damit die Notenbanken in ihrer nationalen Geldpolitik auf das ſchwerſte behindert würden. Und dieſer Fall trat in einem nie geahnten Ausmaße ein. Von Frankreich zu allererſt— aber auch Ame⸗ rika ſelbſt tat des gleiche— ging die unheilvolle Welle der Vertrauenserſchütterung aus, die durch die bedenkenloſe Zurückziehung der kurzfriſtigen Aus⸗ landskredite zunächſt die Oeſterreichiſche Ereditanſtalt, dann Deutſchland und England ſamt einer ganzen Anzahl von Ländern zu Fall brachte. Da die Schuldner länder nicht ſo viel Gold abgeben konnten und wollten, wie die Auslandsforderungen betrugen, ſperrten ſie ſich gegen die Abzüge mit der Wirkung, daß in Deutſch⸗ land die noch verbliebenen Auslandskredite durch ſtaat⸗ lichen Machtſpruch feſtgehalten wurden, während England und feine Nachahmer das Gold vorenthielten und das Verlangen des Auslands nach ſeinen Guthaben mit einem Wertverluſt von durchſchnittlich 20 Prozent beſtraften. Da⸗ durch erlitt gerade Frankreich außerordentliche Ver⸗ Uuẽẽſte, hatte doch die Bank von Frankreich allein einen Beſtand an engliſchen Deviſen in Höhe von etwa 1,6 Ml⸗ liarden Mark, ſo daß ſie darauf eine Einbuße von über 300 Mill. Mark zu verbuchen haben würde. Nun verlor Frankreich den Kopf, ., h. von ſeinem Standpunkt aus ſtellte es eine recht kühle Berechnung an: es erinnerte ſich, daß die kurzfriſti⸗ gen Ausland sverpflichtungen Amerikas etwa 15 Milliarden Dollor, alſo etwa 6½4 Mil⸗ liarden Mark, betrugen; wenn auch Amerika ſelbſt kurz⸗ friſtige Forderungen im Ausland hatte, ſo waren dieſe doch größtenteils ſeſtgefroren, und die ſehr viel größeren lang⸗ friſtigen amerikoniſchen Anlagen im Ausland konnten erſt recht nicht flüſſig gemocht werden. Alſo fürchtete Frank⸗ reich für die Sicherheit ſeiner 2 Milliarden Mark kurz⸗ friſtige Guthaben in Amerika, da bei einer Verbreiterung der auch ſchon dort aufgetretenen Vertrauenskriſe der Dol⸗ lar das Schickſal des Pfundes erleiden müßte. Frankreich verlangte alſo die Goldgarantie ſeiner Forderungen, dar⸗ Poſtſcheck 3156(2328). Stellen die Telephonmakler den Verkehr ein? b Nachmittagsfreiverkehr matter Ar Berlin, 28. Okt.(Eig. Dr.) Ausgehend von der Schwäche der Schultheißaktien bröckelten in den Nachmittagsſtunden die Kurſe auch der übrigen Wertpapiere allgemein etwas a b. Bei Montanpapieren verſtimmten unbeſtätigte Gerüchte von einer Dividendenloſigkeit bei Mannesmann. Relativ am beſten waren die feſtverzinslichen Werte gehalten. In der Schadowſtraße hat ſich heute nichts neues er⸗ eignet; man erwartete mit Spannung die heutige Beſpre⸗ chung mit den Telephonmaklern, iſt ſich aber arch ſchon darüber klar, daß bei einer Verſtändigung, den Ver⸗ kehr einige Tage einzuſtellen, es ſich lediglich nur um eine Demonſtration handeln könne, da die Banken unter ſich zweifelsohne telephoniſch weiter handeln würden. Außer⸗ dem wurde noch bekannt, daß für heute vormittag der Bör⸗ ſenvorſtand einberufen worden iſt, um ſich mit den Tagesfragen zu beſchäftigen. Am Geldmarkt erfuhren die Sätze keine nennens⸗ werten Veränderungen; Tagesgeld blieb 87 bis 10 v. H. und leilweiſe darunter, Monatsgeld wurde heute vereinzelt mit 10 v. H. gehandelt, Warenwechſel zirka 87 bis 9 v. H. In Privatdiskonten war das Angebot heute etwas größer, der Satz blieb unverändert 8 v. H. Reichsſchatzanweifungen wurden kombiniert per 16. Nov. und 15. März zu einem Diskont von 9 v. H. abgegeben. Ueber die Entwicklung des Status der Reichsbank verlautet, daß ſie im Verlaufe der dritten Oktoberwoche durchaus günſtig ſei. Man glaubt mit einem ziemlich ausgeglichenen Deviſenausweis rechnen zu können. Die Wechſelanlage ſoll eine erfreuliche Entlaſtung zeigen, ebenſo ſei eine nicht unbeträchtliche Rückbildung des während die Giro⸗ Zahlungsmittelumlaufs eingetreten, konten kaum Veränderungen aufweiſen werden. Auslandsbörſen uneinheitlich Die Londoner Börſe war im Verlaufe wieder britiſche Staatspapiere, Eiſenbahnen und Induſtrie⸗Aktien waren weſentlich höher. Börſe war nach ruhiger Eröffnung ſpäter zu den höchſten Tageskurſen, wäh⸗ Börſe bei unſicherer Tendenz meiſt Der Wiener Freiverkehr war bet nicht einheitlicher Kursbewegung ſehr ruhig. An der freundlicher, die Kurſe zogen an, Die Pariſer ziemlich feſt und ſchloß rend die Brüſſeler Kursrückgänge aufwies. über hinaus aber auch eine höhere Verzinſung. Amſterdamer Börſe war im ſpäteren Verlaufe das Geſchäft ſehr ruhig und die Kurſe nicht wefentlich ver⸗ ändert, lediglich holländiſche Induſtriepopiere waren zu höheren Kurſen gefragt. Pounganlethe zog bei ſtärkerer Nachfrage auf 35 an. Die deutſchen Reichsſchuldbuchforde⸗ rungen ſetzten ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. 38er Fälligkeit ſtellte ſich auf 68, ger auf 5972, 36er auf 5072, 40er auf 43, 41er auf 42, 42er auf 41. 43er und 44er auf 404 und 46er bis 48er auf 40. Die Newyorker Börſe zeigte ein ausgeſprochen uneinheitliches Ausſehen, es herrſchte über. eine evtl. erneute Veränderung des Re⸗ diskontſatzes Nervoſität, nur Kupferaktien lagen feſt. Die holländiſchen Warenmärkte waren heute ſehr ruhig und kaum verändert, die auf der heuti⸗ gen Amſterdamer Tee⸗Auktion erzielten Preiſe lagen 1 bis 8 Cents per ½ Kg. ſchwächer. An den belgiſchen Waren⸗ märkten lagen nur die Getreidepreiſe feſter. Am Liver⸗ pooler Baumwollmarkte konnten ſich die höchſten Tageskurſe zum Schluß nicht behaupten und bei ruhige⸗ rem Geſchäſt gaben die Kurſe um 4 Punkte nach, doch lagen ſie immerhin noch zirka 6 Punkte über den geſtri⸗ gen Schlußpreiſen. Am Londoner Metallmarkt lag Kupfer weiter etwas feſter, während die Zinnpreiſe un⸗ einheitliche Tendenz zeigten. Der Silberpreis ging weiter zurück und ſtellte ſich auf 16.68 Cents per Unze gegen 1676 geſtern. Dollar und Reichsmark befeſtigt/ Pfund im Angebot An den internationalen Deviſen märkten lag das engliſche Pfund am Nachmittag wieder im An⸗ gebot und ging auf 3,93 ½ gegen den Dollar zurück. In Amſterdam war es bei ſtärkerem Angebot mit 9,93 ſchwach, in Zürich gab es auf 20,05 und in Paris auf 100 nach.— Der Dollar war allgemein ſehr feſt, wobei die neuen franzöſiſchen Käufe von amerikaniſchen Dollar⸗ akzepten anregten. ſalls recht feſt, er befeſtigte ſich in Paris 25,9. auf 16,90, in Amſterdam notierte ſie 57,67 nach 57,10 heute morgen. In Amſterdam konnte er auf 247,25 noch geſtern 246,5 anziehen, gegen den Frane lag er eben⸗ Die Reichsmark konnte ebenfalls im Zuſammenhang mit der Steigerung des Dollars anziehen und befeſtigte ſich in Newyork auf 23,30 bis 23,25, in London ſtellte ſie ſich Die anderen Deviſen wieſen kaum Veränderun⸗ Die ſchwache Seite des Diktats Die Frage, ob ſich Amerika dieſem Diktat beugen muß, iſt zunächſt nicht mit Sicherheit zu beantworten. Aeußerlich findet es Widerſtand, aber die zwei m a lige Diskonterhöhung bedeutet doch auch ein teil⸗ weiſes Eingehen auf die franzöſiſchen Gedankengänge und jedenfalls keine Erleichterung der Geldmarktlage in Amerika, wie ſie doch ins Auge gefaßt wor. Darüber, ob Frankreich ſeine Drohung, ſeine Guthaben abzuziehen wahr machen könnte, beſteht kaum ein Zweifel: doß nämlich praktiſch die ſer Fall ausgeſchloſſen iſt. Wieviel Gold Amerika überhaupt noch abgeben kann, iſt nicht mit Sicherheit zu ſagen. Es hat bzw. hatte zwar einen ungeheuren Goldbeſtand von 21 Milliarden Mark; aber es müſſen nicht nur die Noten zu 40 v. H. goldgedeckt ſein, ſondern auch die Depoſiten der Bundesbanken zu 35 v. H. in Gold und Wechſeln außer den Goldzertifikaten, die 100prozentige Deckung haben müſſen. Neben einem Gold verluſt von nun faſt 3 Millior⸗ den Mark iſt aber ein Mehrbedarf an Gold durch die Erhöhung des Notenumlaufs von 1552 Mill. Dollar Ende Mai auf 2270 Mill. Anfang Oktober eingetreten, dazu ein Homſtern von Gold ſelbſt. Wird doch die Höhe des in Amerika gehamſterten Goldes auf etwa 1 Milliarde Dollar geſchätzt. Jedenfalls könnte Ame⸗ rika eine Umwandlung der franzöſiſchen Guthaben in Gold nicht zulaſſen. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Dinge ſich entwickeln werden. Ameriko denkt nach bisherigen Acußerungen nicht an die Aufgabe des Goldſtandards; aber wenn äußerſtenfalls doch diefer Schritt erfolgen würde, befände ſich Frankreich mit ſeinem auf die 11. Milli⸗ arde/ zugehenden Goldbeſtand in einer eigen⸗ artigen Lage, die alles andere als ein Sieg wäre. Das iſt die ſchwache Seite des franzöſiſchen Diktats, und es iſt wohl möglich, daß zwiſchen Hoover und Laval nun einmal nicht franzöſiſch geſprochen wird, ſondern daß Laval eine Unterrichtsſtunde in weltwirtſchaft⸗ lichem Denken erhält. Neuverteilung des Goldes? Iſt ſie nicht in vollem Gange? Zunächſt verteilen zwar die kleineren Gläubiger das Goldfell des größten;; ihre Zahl hat ſich übrigens um Belgien vermehrt. Aber wie lange wird es dauern, bis auch der franzöſiſche Goldeisberg den Tauwind ſpüren wird? Der Fehlbetrag ſeiner Han⸗ delsbilanz wird zuſammen mit den ſonſtigen Auslandsver⸗ luſten ſehr bald einen ſolchen Umfang annehmen, daß er nicht mehr durch Goldeinfuhr, alſo durch Flüſſigmachung von Auslandsguthaben ausgeglichen werden kann. Man ſchätzt ja den Fehlbetrag der franzöſiſchen Handelsbilanz (einſchließlich Kolonien) auf etwa 3 Milliarden für 1931, in den erſten 9 Monaten d. J. betrug er bereits über 1,6 Milliarden /. Der Augenblick kann ſehr ſchnell kommen, in dem Frankreich Aehnliches geſchieht, was es Amerika antun will, in dem es ſich entſcheiden muß für Zahlungs⸗ annahme oder für Verzicht auf ſeine Forderungen. * Der Reichsbahnauftrag des Stahlwerksverbandes. Wie mitgeteilt wird, hat das Reichsbahnzentralamt nunmehr die Spezifikationen zu dem vor einiger Zeit erteilten Auf⸗ trag von ca. 65 000 Tounen ſchweren Ober bau⸗ Materials(Schienen und Schwellen) erteilt, und zwar für die Monote Oktober und November. Der Verband hat die Oktobermenge bereits auf die einzelnen Werke verteilt. Das Geſchäft im Zeichen des„Neuen“ Infolge der ſchönen Oktoberwitterung wurde das Herbſten doch in manchen Weinbaugebieten etwas weiter hinausgeſchoben, als urſprünglich beabſichtigt war, mit dem Erfolge einer ſtarken Qualitätsveredelung. Im badiſchen Markgräflerland iſt die Leſe erſt zur Hälfte beendet, insbeſondere kommen die beſten Gewächſe erſt noch an die Reihe. Die Qualität wird in Müllheim und Umgegend als überraſchend gut bezeichnet; in Achkarren a. K. wurden bereits Mitte Oktober 91 Gr. ⸗Moſtgewicht gemeſſen, im Durchſchnit bewegen ſie ſich in Obenbaden zwiſchen 70—85 Grad nach Oechsle. Bei dem bekannten Varnhalter, deſſen Leſe erſt begonnen hat, verſpricht die Qualität dank der Witterung die vorjährige zu übertreffen, dagegen bleibt die Menge zurück. Auch von der Bodenſeegegend im allgemeinen wird über vorzügliche Qualität berichtet. In Unter⸗ baden iſt die Leſe ſo gut wie beendet und hat im Ergebnis die Erwartungen übertroffen. Die Schriesheimer Gegend allein dürfte 280 000 Liter erzielen. Ein Faß Maiſche(420 Liter) bzw. ein Faß Moſt(330 Liter) koſtet dort 140—185 22 Mittelgualität 150—185„, Qualitätsſorten 235265. In den oberbadiſchen Weingebieten erzielte man für Elblingmoſte 90—40, für Gutedelmoſte 35—40 4 für die 150 Liter, indes iſt der Abfatz frühgeleſener Moſte ſchlep⸗ pend. Gutedelmoſte erbrachten vereinzelt auch 50—70 5 dagegen wurden geringere neue Weine ſchon zu 20 Pfg. der Liter abgegeben. In Württemberg ging die Leſe bei ſchönſtem Wetter vor ſich. Für das Heilbronner Weinbau⸗ gebiet wurde der Richtpreis für das Frühgewächs auf 3540 4 für die 100 Liter feſtgeſetzt.— In Franken iſt der Behang im allgemeinen geſund geblieben. Die Ries⸗ ling⸗ und Sylvanerreben dürften einen dem vorjährigen ähnlichen Wein ergeben, wogegen geringe Sorten teilweiſe ziemlich unter Fäulnis gelitten haben. Vorleſen ergaben bei Früh⸗ und Spätburgundern Moſtgewichte von 70—75 Grad. Die Hauptleſe iſt noch im Gange. Für 1930er Kon⸗ ſumweine wurden bei kleinen Umſätzen 60—65 4 je 100 Liter bezahlt. 5 In der Rheinpfalz iſt das Rot weingeſchäft, ge⸗ meſſen an den gegenwärtigen Zeitverhältniſſen, zunächſt gut, ſpäter ſchleppend verlaufen, ſodaß z. B. in Weiſen⸗ heim a. S. der niedrige Durchſchnittspreis 200/ gegen noch 4500% im Jahre 1929 betrug. In Wachenheim wurde der„Herbſtpreis“ für Portugieſer auf 250 4 für die 1000 Liter abgekelterter Moſt feſtgeſetzt. Der Weiß ⸗ herbſt iſt an der Oberhaardt beendet. Er brachte gute Mengenergebniſſe, geſunde Trauben mit annehmbaren Moſtgewichten aber ſchleppenden Abſatz, ſodaß die meiſten Winzer ihren Wein einlegen, in der Hoffnung ſpäter beſſere Preiſe zu erzielen; teilweiſe werden die Moſte auch„zum Herbſtpreis“ abgeliefert. Die Logel Moſt wurde mit—11 Mark verkauft. Nach Winzerweinen war etwas mehr Nach⸗ frage; die Winzergenoſſenſchaft Edenkoben konnte verſchie⸗ dene Partien zu 245—250/ verkaufen und ſie verlangt jetzt 250270. Die Hambacher Winzergenoſſenſchaft verkaufte einzelne Partien zu 400420/ und kleine Mengen zu 450/ die 1000 Liter. An der Mittelhaardt verlan⸗ gen die Winzer durcheg 15 4 Durchſchnittspreis je Logel Moſt, Königsbach erlöſte 15.50—17 /, es fanden aber auch Verkäufe zu recht niedrigen Preiſen ſtatt. So erzielte man für die Logel in Neuſtadt 10, Gimmeldingen 12—14, Muß⸗ bach 11—11.50, Wachenheim 12.50, vereinzelt 1617.50. Verkäufe von abgekeltertem Moſt erfolgten zu 500—600 4 je 1000 Liter. Der gelöknaype Handel will offenbar ab⸗ warten bis das Geſamtergebnis vorliegt, in der Annaßme, daß das Mengenergebnis des Weißherbſtes bisher ſtark unterſchätzt wurde. Inzwiſchen mehren ſich die„Strauß⸗ wirtſchaften“, da die Winzer zur Selbſthilfe greifen und den„Neuen“ zu 40—50 Pfg. je Liter über die Straße an⸗ bieten. Die Geldknappheit hat einige große Wein ⸗ güter veranlaßt ihren 1939er Wein auf Flaſchen zu füllen und ihn einſchl. Glas zu 1“ ſe Flaſche anzubieten An der Unterhaardt erreicht das Ertröanis nach Berichten gen auf. aus Dürkheim nicht den erwarteten Umfang; man rechnet 7 Deutſcher Weinmarkt 5 Die Weißherbſtleſe noch im Gange— Bedeutende Veredelungswirkung der Oktober⸗Sonne — Starkes Angebot, geldknappe Käufer, niedrige Preiſe Eine Meßzahl für die induſtrielle Welterzeugung Rückgang ſeit 1929 um 26 v. H. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung be, ſchäftigt ſich in ſeinem neueſten Wochenbericht mit der Ent. wicklung der induſtriellen Weltergeugung. Einleitend wird feſtgeſtellt, die Konſolidierungstendenzen die ſich in wichtigen Zentren der Weltwirtſchaft währen des erſten Halbjahres 1931 andeuteten, von der Kreoſlt⸗ und Währungskriſe der letzten Monate im Keim erſtickt worden ſind. Um die quantitative Bedeutung der Schrump⸗ fung der induſtriellen Erzeugung abſchätzen zu können, wurde verſucht, für ſie einen einheitlichen Ausdruck in Form einer monatlichen Meßzahl zu finden. Dabei wurde der Weg beſchritten, dieſe Meßzahl durch Zuſammen⸗ faſſung von Regionalre ihen, d. h. aus den bereits vorhandenen Produktionsindexmeßzahlen der einzelnen Länder zu gewinnen. Wird die Meßzahl der Welterzeugung für 1928 mit 100 angeſetzt, ſo ergibt ſich für 1929 ein Index von 107,8, für 1930 von 93,9 und für 1931 von ſchätzungsweiſe 80,8. Die Produktionsdroſſelung hat ſich im ganzen bis zur Gegen⸗ wart fortgeſetzt. Seit dem konjunkturellen Höhepunkt im Juli 1929 iſt die induſtrielle! Warenerzeugung der Welt bis Mitte 1931 um rund 26 v. H. geſunken. Damit he⸗ wegt ſich das gegenwärtige Probuktionsvolumen nur noch um 10—12 v. H. über ſeinem Vorkriegsſtand. Der Rück⸗ ſchlag in der gegenwärtigen Kriſe iſt weſentlich ſchärfer als 192021. Faſt zwei Drittel des in den zehn Nachkriegs⸗ jahren errungenen Produktionszuwachſes ſind alſo wieder verloren gegangen. * Weiter rückläufige Umſätze im Textileinzelhandel. Der Umfatz des Textileinzelhandels im September 1931 betrug, wie die„Textilwoche“ auf Grund der ſtatiſtiſchen Er⸗ hebungen des Reichsbundes des Textileinzelhandels mit⸗ teilt, für das geſamte deutſche Wirtſchaftsgebiet wertmäßig 87,7 v. H. des Umfatzes im gleichen Monat des Vorfahres, Der gleichzei!? mit dem Septemberumſotz feſtgeſtellte Um⸗ ſatz im 3. Vierteljahr 1931 belief ſich wertmäßig auf 896 v. H. des Umſatzes im gleichen Zeitraum des Vorjahres * Die Banken gegen Bilanzaufſchub. Eine Meldung, daß das Bankgewerbe eine Hinausſchiebung des Bilanz⸗ ſtichtags anſtrebe und darin einer abweichenden Stellung⸗ nahme des Reichskommiſſars für das Bankgewerbe be⸗ gegnet, entſpricht nach einer Mitteilung des Centralver⸗ bandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes nicht den Tatſachen. Eine Hinausſchiebung des Bilanzſtichtages ſei von Bankſeite nicht angeregt worden. Der Central⸗ verband ſet mit der Frage lediglich durch ein Erſuchen des Reichs juſtizminiſteriums um gutachtliche Aeuße⸗ rung befaßt worden. Die Aktien rechtskommiſ⸗ ſion des Central verbandes habe ſich in einer Sitzung vom 15. Oktober einſtimmig gegen einen Bilanzaufſchub ausgeſprochen. 5 * 3% Milliarden/ Depoſitenabzüge bei den New⸗ horker Großbanken im laufenden Jahr. Der Depoſiten⸗ beſtand der Newyorker Banken hat ſich in dieſem Jahre namentlich in der letzten Zeit infolge der Depoſiten⸗ abhebungen und Bargeldhamſterei des Publikums ſtark N verringert. Den neuen Bankbilanzen iſt zu entnehmen, daß der Depoſitenbeſtand der zehn größten Newyorker Banken von 8169 Mill. Doll zu Beginn des laufenden Jahres auf 7753 Millionen Mitte des Jahres und im Laufe des dritten Quartals 1931 weiter auf 7270 Mill Doll. zurückgegangen iſt. Dieſen zehn Großbanken ſind ſomit in dieſem Jahre Depoſitengelder im Geſamtbetrage von 893 Mill. Doll. oder rund 3,75 Milliarden, entzogen worden, wobei allein die Depoſitenabzüge im dritten Quartal 483 Mill. Doll. oder über 2 Milliarden„ bes trugen. mit nur der Hälfte bis Dreivierteln des Ergebniſſes vom Jahre 1930, das allerdings beinahe einen Vollherbſt brachte. In Herxheim wurde abgekelterter Moſt mit 350, in Bab Dürkheim mit 450 4 je 1000 Liter gehandelt.— Im Zeller⸗ tal wurde neuer Rotwein mit 180225, bezahlt. In Rheinheſſen verltef das Rotherbſtgeſchäft be⸗ friedigend und die Preiſe konnten nach und nach etwas anziehen. Für das Stück(1200 Liter) gekelterten Portu⸗ gieſermoſt bezahlte man 225—235 J. 1930er Weine wur⸗ den, je nach Lage, mit 450-900/ gehandelt. Gekeltertet Weißmoſt erbrachte 315365 4. 1930er Nackenheimer (verb.) wurde mit 520560/ umgeſetzt; ein Weingut er⸗ zielte im Verſteigerungswege für 1930er 6001980, für 1929er 11001440 4. Im Rheingau und am Miktel⸗ rhein iſt die Leſe noch im Gange, die Rotweinleſe iſt n Aßmannshauſen beendet. Es wurden Moſtgewichte von 80—100 Grad erzielt.— Das Geſchäft iſt bedeutungslos, An der Moſel und der Saar wurde die Edelreiſe durch das günſtige Wetter noch ſehr gefördert. Die Mittel, moſel dürfte einen Dreiviertelherbſt erzielen. Im frei⸗ händigen Geſchäft blieben die Preiſe ſtabtl. 1930er wurhe mit 350—620, 1929er Bernkaſteler mit 900& je Fuber von 960 Liter bewertet; Pünderich erlöſte für 1990er 400 bis 480, Brauneberg etwa 900„ je Fuder.— 80 Grad bei dem Wieslocher Herbſt. Wiesloch, n Ok Am geſtrigen Tage wurden die beſten Wieslocher Lagen dabei Moſtgewichte über 80 Grad erzielt, 0 locher Spitzenweine die Qualität des vorfährigen He erreichen. „ Hohe Moſtgewichte. Freinsheim, 22. Okt. Die Ne, und zum großen Teik auch die Trauben erfroren ſind⸗ „ Obſt⸗ und Gemtiſegroßmarkt Weinheim vom 22, O Taſelbirnen—8, Eßbirnen—5, Kochbirnen 23 705 57; Wirtſchaftsäpfel-5; Kelkeräpfel 1,2, Alfi ſchwach; Nachfrage gut. Vom badischen Tabakmarkt. In Willſtätt wurden die Grumpen verwogen. Es kamen etwa 20 Zentner ut Waage. Käufer war die Firma Ringwald⸗ Emmendingen, Bezahlt wurden 12—25/ pro Zentner. Vom bayeriſch⸗pfälziſchen Holzmarkt. oſten Popierholzveck eilen 0 v.., für . Fohren und Lärchen 47,1(45,4 v. H, def Landesgrundpreiſe. n 5 1 95(0 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 22. Die Nachfrage nach Kahnraum vor allem für Reiſen bergwärts war an der heutigen Börſe wieder ziemlich reh Es wurden hauptſächlich größere Kanalkähne geſucht. hem war es noch nicht möglich, Tagesmieten zu errei mmerhin konnte fedoch eine Frachterhöhung dur 6e werden. Die Fracht berägt fetzt 1 4 e Tonne ab 1,20 4 fe Tonne ab Kanal nach Mannheim. Der Zuſch für Frachten ab Rhein⸗Herne⸗Kanal wurde von 6 20 Pfg. je Toonne erhöht. Dis Geſchäft iſt ſehr stil. Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben nach wie unverändert. — Unter begann! erſten A! Durch di findunge geln, ſol lers den darllber Eindruck chen reiz ſelben N poſitione gugend⸗ im Jahr elner 2 die aus waren geflochten Anläf gelangte! Rundfun „Gnome: tener ge der Stadtwingert und Spitzenberg geherbſtet. Es wurden ſo daß die Wie- bat —„ orkrag. Antertite nur Sti male im Hinze⸗Re maleriſe beitet. — Nachd. Müller i Maul- u ben folge woſchrift keuchenge Um de angsgeb rungs (ehend In de 155 dorcchrift fili Man A Außer Narktpla urhande krucke an gewichte find hier in den letzten Tagen bedeutend ge. wt ſtiegen. Der hieſige Winzerverein konnte ſolche von W el) bis 135 Grad nach Oechsle feſtſtellen. 1 2 Froſtſchaden in den Weinbergen. Ueberlingen, 22. Ott. eme Die Winzer, die durch die ſchönen, ſonnigen Tage eine ddellen Verbelerung ihres weißen Gewächſes(Amerikaner) ee Alresse hofften und ihre Trauben noch hängen ließen, mußten e dier doh unliebſame Feſtſtellung machen, daß die Blätter der Reben neutei Derr 1 Freitag, 23. Oktober 1931 4 3 e—.—— 1—— 7 8 3 2 5 n eee Kommunale Chronik 8 Mozart erzählt ſein Leben 8 Unter dem Titel Mozart erzählt ſein Lebe n⸗ Die Finanzlage der Stadt Freiburg begann der Heilsberger Sender eine Hörfolge, die, nach dem Der Freiburger Bür gerausſchuß ſoll erſten Abend zu urteilen, recht erfolgreich zu werden ſcheint. heute der dreifachen Bürgerſtener und Durch die Vorleſung von Briefen Mozarts, die ſeine E de. 8 0.. 9 1 55 5 0 gungen, ſeine Eindrücke und ſeine Erlebniſſe widerſt der doppelten ierſteuer zuſtimmen. In geln, oll verſucht werden, das Leben dieſes genialen Künſt⸗ einer ausführlichen Begründung der Vorlage werden be. las ben Hörern ſo zu vermitteln, als ob dieſer ſelbſt folgende Zahlen über die Finanzlage der te harlber plaudern würde. Es gelang auch vollſtändig, dieſen Stadt Freiburg i. Br. gegeben: Der Steuer⸗ ird eindruck zu erwecken, da Mozart ſeine Briefe mit der glei⸗ ausfall wird auf insgeſamt 423 300 Mk. geſchätzt, da⸗ 1. chen reizvollen ee dr möchte faſt ſagen, mit der⸗ von allein 285 000 Mk. bei den Ueberweiſungsſteuern. di ſelben R e 8 Auch die ſonſtigen Einnahmen weiſen erhebliche ickt rd Aanber abr bis zur Ueberſiedlung 1 9 Fehlbeträge von insgeſamt 638 190 Mk. auf. Darunter 1 ugend⸗* 28 F er 7 5 878 55 1 7 8 1 5 8 Jebre 1781 und brachte auch die Briefe, die er während befinden ſich 187 800 Mk. bei der Waldwirtſchaft, in ſeiner Mannheimer Zeit geſchrieben hat. Kompoſitionen, 106 00 Mk. bei den Gebühren, 74900 Mk. bet den röe die aus den einzelnen Entwicklungsperioden ſtammen, Theatereinnahmen und 71000 Mk. bei der Bäder⸗ en⸗ waren geschickt in die literariſchen Darbietungen ein⸗ benützung. Insgeſamt ergibt ſich ſomit ein Gin ⸗ 10 geflochten. nahmeausfall von 1061490 Mek Die Ueberſicht Zum 120. Geburtstag Franz Liſzts rechnet mit Mehrausgaben im Betrag von 1280 810 0 Anläßlich des 120. Geburtstages von Franz Liſzt e deren wichtigſte Poſten die„ 96 glungten in einem Klavierkonzert des Mitteldeutſchen Million Reichsmark, die Kriſenfürſorge mit 125 000 5 gundfunks neben den bekannteren Werken des Meiſters Mark, die Zuſchußerhöhung an die Straßenbahn mit 3 Gnomenreigen“ und„I. Ungariſche Rhapſodie“, eine ſel⸗ 62 440 Mk. und beim Theater mit 24 400 Mk. iſt. zelt ener gehörte Kompoſition,„Die Glocken von Genf“, zum] Außerdem wirken ſich die Notgeſetzgebungen des be.. en pottrag. Das im Jahre 1835 komponierte Werk, das den Reiches und des Landes zuungunſten der ſtädtiſchen bertel„Imoreſſionen und Poeſten krägt, enthält nicht Finanzen aus. Insgeſamt ergibt ſich eine Ver⸗ 0 kur Stimmungslyrik, ſondern läßt auch deutliche Merk⸗ 8 2 3 Ft 118 9 3 1 15 7 al impreſſtoniſtiſcher Arbeitsweiſe erkennen. Profeſſor ſchlechterung des ſtädtiſche 1 Haushal⸗ 0 1 1 9 8 5 7 75 51 ies 155 ainze⸗ Reinhold, der dieſe Werke vermittelte, hatte dieſe] tes um 2703310 Mk. Die Deckung dieſer maleriſch⸗optiſchen“ Eindrücke beſonders klar herausgear⸗ Summe erfolgt durch bisher angeordnete Ein pa⸗ beitet. rungen in Höhe von 861210 Mk., ferner durch neue Der rug, Ex⸗ mit⸗ ißig 585 res. Wegzugsh. ſof. zu verk.: Um⸗ Aartofſelpatentkiſte 10 Heute morgen ist unser Werksdirektor, Herr ac ben 92 Ztr., gepolſt. Klavier⸗ ung, ſtuhl. 1 Ofenſchirm, 15 D 9* I 1 fernt, 5 ing⸗ otenpult. Anzufeh. be. F. Erman Jo berg Reis. T 1. J. III. 0 18788 i 5 ies unerwartet verstorben. Wegzugsbalber billia 905 Wir bedauern auf das schmerzlichste den Heimgang 1 ße⸗ dieses Überaus pflichtgetreuen und gewissenhaften Mit- Wach- u. Nachttisch 11 arbeiters, der seit vielen Jahren unsere Betriebe in Mannheim-. e den Rheinau in vorbildlicher Weise und mit großem Erfolge ederbett. Vertikv, S— 5 2* 875 geleitet hat. Wir werden sein Andenken stets in Ehren. 75 5 i halten. ſchäftsſtelle ds. Blatt. uin Neue beſſer 12 Mannheim Rheinau, den 22. Oktober 1931 5 e tar 9 9 Schuhe rket aden Vorstand, Angestellte und Belegschalt Göser, Posten aug im 2 2 inzelpaare, zu fedem 1 der Chemischen Fabrik Budkau gane be g ſi 5 5 zugeben. B39 72 aan Werl Mannheim-Nheinau N E. S.(Sof. len 2 faſt neue Deckbelten be⸗ 18 4, 1 nußb. Dipl. ⸗ Schreibtiſch m. Stuhl 25 zu verkaufen. 35 W i. d 75 R 1. 16, III. 8826 9 5 3 15 N P 2 2 3 2— r 8 2 22 3 2 5 N 1 er a liche Bekanntmachungen fe. 3 1 12 e Woit unter Friedensangebot“ 28355. 5 62 iſe Die Bekämpfung der Maul⸗ un Adreſſe in der Geſch⸗ 1 5 85 i trotz der hohen Steuern! 5 a achdem in dem Gehöft des Landwir eter 125 72 Aus gut. we 1115 Müller in Plankſtadt, Eppelheimerſtraße 9, die Junges Oolsen- und findlieisch.. p. Pic. nur 60 rana 1 Maul und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, wer⸗(Im Hauptgeschäft b. 2 Pfd. nur 55 5 An ben folgende Anordnungen getroffen: denden, ohne Knochen„. bid. nur 150 5 Sfr gut erh. Anzüge ler A] Sperrbezirk Boasthraten, ohne Knochen„„„100%(Maßarbeit), u. a N f 1 ges., ohne Schlund 120 Eovercvat Das Gehöft des Müller bildet einen Sperr⸗ ons u. Hindszung, kr. u. ges., one„„ 1„» ganz neuer Eovercvat. be bezirk 1. S. der 88 101 ff. der Ausführungs⸗ albflels ch von nur prima llchkalbern ebenſo Tourenanzug twas weſchriften des Bundesrats zum Reichsvieh⸗„ Haken.„„„ 60 mit Knickerbogger u. ortu⸗ Keuchengeſetz. 8 5554„ BIT 3 Loe Smo⸗ B] Beobachtungsgebie„ Braten und Mierenbraten 75 ug u. Cutaway mit g ann, 115 Sperrbezirk(A 5 15 8 1 Schwella- Maven, nur Im ganzen 7155 5 30, 52560 15 1 uangsgebiet im Sinne der 8 5 ff. der Aus⸗ 5 5 2 Größe). Teilzahl. ge. rungsvorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetze» 94650 2. Kochen„„„ 885 ſtattet Zu erfr. in d. ſtehend aus der Gemeinde Plankſtadt gebildet.„ Praten ganz mager„„„„» Geſchäftsſt 18875 O 15 km Umkreis„ eff In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort flollschinken v. 1 Pfd. an, fett 1. 20, mager„„„ aneſtadt entfernt(8 168 der Ausführungs⸗ Saſtwürstchen Servela) und Krakauer..„„„ kintliche Gemeinden in dieſer Umgebung. Nannhei m, den 22. Oktober 1931. Badiſches Bezirksamt IV. bbiſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz) fallen 9 krücke angeboten. findet ſtatt am bet Friedrichsbrücke. — Der Oberbürgermeiſter. I lerögeathebungen der Stadt Mannheim Außer den Kranzverkaufsplätzen auf dem Marktplatz G 1 werden, ſoweit dazu Bedürfnis ithanden iſt, auch noch Plätze auf dem rechten kkarufer unmittelbar öſtlich der Friedrichs⸗ Die Vergebung dieſer Plätze 1 Donnerstag, den 29. Oktober, 1 Uhr auf dem Marktplatz und anſchließend an Mannheim, 20. Okt. 1931. 11 Das Mannheimer Hilfswerk mittel) vom Stell itzuteilen. 5 benötigt kür das Abholen der Spenden( Lebens. 5 Lande und für den Pransport Anerhalb der Stadt Lastautos u. Fuhrwerke. ſbtesentgen, Firmen, die im Interesse der ſgeweinſeit ihre Wagen zur Verfügung en wollen, werden höfl. gebeten, ihre dresse entweder telef.(Rathaus Nr. 35151) der dohriktlich an die Geschäftsstelle D 1. 6 36 2 r Schwartenmagen, rot 337. Welß„„ Weiterer Abschlag steht bevor! 29783 Beachten Sie meine Fleisch- und Wurstwaren, wie reise und Qualität an meinen Schaufenstern! Wurstfabhrik Köpf Qu 2, 21 MANNHEIM Qu 2, 21 Filialen: Mannheim: Waldhofstr. 37. Schwet⸗ zingerstraßge 169, Neckarau: am Marktplatz Idfel-Silber-Bestedie Welhnachts-Angebot zu Ausnahme-Prelsen in massiv Silber sowie mit stärkster 90 und 100 gr Silberauflage. Nur vornehme Muster, feinste Juwelierware. Z. B. eine kompl. 72 teil. Garnitur nur Mk. 115.- mit 50 jähr. schriftl. Garantie gegen sehr günstige Ratenzahlung. 1. Rate ein Monat nach Lieferung. Katalog u. Preisl. kostenlos u. unverbindl. Erstkl. Ref. 818 7. Seite./ Nummer 491 f von 442 800 Mk., zuſammen 1 304010 Mk. Da durch die neuen werden und es verbleiben noch 606 900 M Betrag ſoll gedeckt werden durch Anglei Gehälter und Löhne der Gemeindebedienſte der Staats⸗ und Reichsbedienſteten, dure SNN Woh des Reiches, die Realſteuerſenk lfahrtslaſtenfonds Verwendung der für dem Ertrag der Gebäudeſonderſteuer. * feld beendet ſind, iſt die Zahl der empfänger wieder gewachſen. Ne muß 38 Wohlfahrtserwerbsloſen mit wöch Mark unterſtützen. Außerdem ſind hier 40 loſe und 70 Kriſenunterſtützte.— Nach der Notverordnung vom 9. Auguſt hätte die für Lehrerbeiträge Der Staat läßt nun der Gemeinde keine Ei ſteueranteile zufließen, bis der Lehrerbeitr, iſt. wodurch die Finanzlage ſehr angeſpannt wi Bautätigkeit war in dieſem Jahre ſe Es wurden zwölf Zweizimmer⸗Wohnunge und zwar ausſchließlich von privater Seite. Steuern können 2 096 410 Mk. gedeckt Erſparnismaßnahmen, durch Zuwendungen aus dem ferner läufig noch verfügbaren Summe von 305 000 Mk. aus mp. Neckarhauſen b. Mannheim, 20. Okt. Nachdem die Arbeiten zur Straßenherſtellung nach Friedrichs⸗ Wohlfahrts⸗ 4200 Mark aufzubringen. Im Voranſchlag iſt dieſe Summe nicht berückſichtigt, ſodaß es heute unmöglich iſt, den Betrag aufzubringen. Der Gemeindeetat verliert damit 7800 Mark, insgeſamt durch und k. Dieſer chung der ten an die h weitere über durch gelöſt. ung vor⸗ ckarhauſen entlich 700 Erwerbs⸗ badiſchen Gemeinde tragen. Nein haus vom 9. Oktober. meindegrundbuchamt ordnung geregelt.— Polizeiſtun de Heidelberger Studtrat ſoll die Erhöhung des Schulgelds Mädchenrealſchule für auswärtige innen beantragt werden.— weiter, bei der Polizeidirelzion zu beantragen, die der Drinkhallen Monaten Mai bis Oktober auf 21 Uhr, in der übrigen Zeit auf 19 Uhr feſtzuſetzen.— Die Straße längs des Neckars zwiſchen Friedrichshrücke und Marxſcher Fa⸗ brik ſoll in Zukunft den Namen„Neckarſtaden“ K. In der letzten Sitzung hat Ceberbürgermeiſter Dr. dem Stadtrat Mitteilungen die Wirkungen der Badiſchen Notverordnung Am 1. April 1932 wird das Ge⸗ Heidelberg — nkommen⸗ ag bezahlt rd.— Die hr gering. n erſtellt teilungen und alles übrige Drucker und Verleger: Druckerei Cheiredakteur, Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik:. A. Weiß ner Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Rlchard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ Herausgeber, br. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim., R 1, 4 Für unverlangte Beiträge keine hewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Franz Kircher. Jakob Faude, ſämtläch in Mannheim —6 Ribckporto gemacht auf ⸗ Die ſeither benützten Räume werden dem ſtaatlichen Grundbuchamt zur Verfügung geſtellt. Mit Wirkung vom 1. November merden die Bezüge der ſtädtiſchen Beamten nach den gtichtlinien der Notver⸗ Beim Unterrichtsminiſterium der Schüler⸗ Der Stadtrat beſchließt in den — Feuilleton. Dr. Stefan Englisch Wer beteiligt ſich? Monatsbeitr..50 J. Anfg. u. Fortgeſchr. Angeb. u. J B 8 an die Geſchſt. Ba070 Unterricht! 812 Student ſucht gründl. Unterricht i. Lat. u. Griech., für Fortge⸗ ſchrittenen. zur Vor⸗ bereitung auf ein Er⸗ gänzungsabitur. Angeb. zu richten u. M 119 a. d. Geſch. bründlich. Unterricht in Violine, Gitarre, Laute. Mandoline, Zither ert. 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Seite/ Nummer 491 Nano Anwärter, die zur Reichswehr wollen und die tſche Marine Zeitung“ bringt in Nr. 19 ber 1931 einen Artikel von Dr. Adolf 1 mit Prüfungsantworten von aßt. Da die Antworten, u gegeben wurden, faſt un⸗ wollen ſie unſeren Leſern vehranw on den Prüf Inem, yt vorenthalten. „Wer war Friedrich der Große?“ Antwort: „Ein Italiener.“„Wer war Bismarck?“„Ein großer Feldherr des 18. Jahrhunderts.“—„Wann war der Weltkrieg?“ Schweigen(keine Antwort iſt auch eine Antwort).—„Wer waren unſere Gegner im Weltkrieg?“ Antwort:„Rußland, Schweden, Oeſterreich.“„Unſere Verbündeten?“„England!“ Iſt dies närriſche Frage⸗ und Auntwortſpiel ein verſpäteter Faſchingsſcherz, den erſt die Hundtags⸗ hitze ausgebrütet hat? Leider nein, es ſind Prü⸗ fungsantworten von Reichswehranwärtern, die ſich zum Dienſt bei der Reichswehr gemeldet hatten, mit⸗ geteilt vom Prüfungsoffizier des 4. Rei⸗ ter⸗Regiments(Potsdam). Nun liegt es nahe zu glauben, der Reichswehr⸗ offigter habe ſich ſcherzhafterweiſe die dümmſten Rekruten zu ſeinem Examen herausgeſucht. Aber dem iſt nicht ſo, er ſagt ſelbſt ganz ernſthaft:„Es iſt einfach haarſträubend, mit welchem Mangel an Bil⸗ dung und Wiſſen heute manche jungen Leute aus der Schule entlaſſen werden! Hören Sie mal zu, Sie werden es nicht für möglich halten, aber ich bin ja Kummer gewohnt..“ Und dann gibt er noch eine Reihe unglaublicher Antworten auf ſeine Prüfungs⸗ fragen mehr zum beſten, die nicht weniger beſchä⸗ mend das Bildungsniveau unſerer Zwan⸗ zigjährigen aufzeigen. Dabei handelt es ſich Um„geſiebte“ Prüflinge, die aus der Zehntauſend⸗ zahl der Bewerber als Reichswehranwärter aus⸗ gewählt waren. Aus den Mitteilungen des erwähnten Prüfungs⸗ offiziers der Reichswehr geht ja hervor, daß die be⸗ ſchämenden Prüfungsantworten, wie ſie oben wieder⸗ gegeben wurden, durchaus keine Ausnahme ſind. For⸗ ſchen wir nach dem Grunde, ſo bleibt nur die Erklä⸗ rung, daß die Durchſchnittsbildung der Volksſchüler— jedenfalls, ſoweit Preußen in Frage kommt— ſtark zurückgegangen ſein muß. Ein anderes Beiſpiel der letzten Zeit: In Berlin wurden zu Oſtern von der zuſtändigen Prüfungs⸗ kommiſſion 200 Bewerber für Lehrlingsſtellen des Buchdruckerberufes geprüft, und zwar größtenteils Volksſchüler. Von den Prüflingen haben nur zwei, alſo ein Hundertſtel, die Prüfung beſtanden. Gewiß, die Anforderungen ſind ſicherlich immer größer ge⸗ worden, aber es läßt ſich wohl behaupten, daß ein ähnliches Ergebnis in der Vorkriegszeit undenkbar geweſen wäre. Nun könnte man einwenden, die erwähnten„haar⸗ ſträubenden“ Prüfungsantworten bezögen ſich nur auf kriegeriſche Ereigniſſe der preußiſch⸗deutſchen wir Geſchichte. Dem iſt aber nicht ſo, wir könen gleich noch einige andere erbauliche Prüfungsantworten vorlegen. Jener Prüfungsoffizier vom 4. Reiter⸗ Regiment fragte die Reichswehranwärter auch, ob Deutſchland eine Republik oder Mo⸗ narchie ſei. Dieſe Frage könſte von den Prüflin⸗ gen nicht beantwortet werden.(Wer's nicht glauben will, mag den Offizier ſelbſt fragen.)„Was iſt eine Republik?“, forſchte er weiter.„Eine Republik iſt ein Staat, der noch nicht zu Preußen gehört“, wurde erwidert. Ein anderer Kandidat antwortete auf die Frage nach der deutſchen Staatsform: Deutſch⸗ land ſei eine Monarchie und Hin den⸗ burg der Deutſche Kaiſer. Als der Prüfungs⸗ affizier bei der erwähnten Frage, wer Friedrich der Große ſei, nun glücklich bei Italien angelangt war, erlaubte er ſich einen Scherz, ſpöttiſch fragend:„Und wer war Italien?“ Eine Antwort erwartete er na⸗ „Ein großer Man könnte lachen über dieſe„dämlichen“ Ant⸗ worten, wenn die ganze Angelegenheit nicht doch einen verteufelt ernſten Hintergrund hätte, Muß man ſich doch vergegenwärtigen, daß dieſe fungen nicht nur bereits wahlberechtigt ſind und ſo die Geſchicke Deutſch⸗ lands mitbeſtimmen, von deſſen ruhmvoller Ge⸗ ſchichte ſie keine blaſſe Ahnung haben, ſondern daß ſte auch das Rekrutierungsmaterial darſtellen für unſere Reichswehr, unſer kleines Berufsheer von 100 000 Mann, unſer einziger Schutz gegen aus⸗ wärtige Feinde. Man hat in der Nachkriegszeit in verſchiedenen deutſchen Ländern mit großem Aplomb auf Koſten früheren Geſchichtsunterrichts, der angeblich eine nationaliſtiſche Verhetzung und eine byzan⸗ tiniſche Verherrlichung der früheren Fürſtenhäuſer geweſen ſein ſoll, einen„Staats bürgerunter⸗ richt“ oder eine Bürgerkunde“ im Lehrplan bevorzugt. Man wollte von der alten ruhmvollen des 8 „ein Geſchichte Preußen⸗Deutſchlands nichts mehr wahr haben, fürchtete auch, daß die Schulkinder vielleicht daraus ihre eigenen Schlußfolgerungen ziehen könnten, die zu Widerſpruch ſt der Völkerve des Großen eines Bismarck! So etwa kalkulieren liegt, im deutſchen Volke das den faſſungen in e en die neue Welt Friedrichs Staatskunſt achten die oder oder diejen denen daran Bewußtſein Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 23. Oktober 101 Italiener“! nicht wiſſen, wann der Weltkrieg war halt, der heranwachſenden Generation, genügende Kenntnis der deutſchen 3 brechen an nicht die in allen Dingen des Kriegshandwerks derlichen ſeeliſchen Standfeſtigkeit Techniſche Nothilfe greift bei Waſſerkataſtrophen ein Uebungen der„Waſſerwehr“, einer Unterabteil ung der Techniſchen Nothilfe in München Waſſerkataſtrophen ſind im Alpenvorland keine Seltenheit. Plötzlich eintretende Schnee⸗ ſchmelze auf den Bergen bringt in den Niederungen ſoſort Hochwaſſer mit ſich, das die Felder kilometerweit überſchwemmt und die Saaten vernichtet. hat dafür einen beſonderen Hochwaſſerhilfsdienſt eingerichtet, Uebungen einer großen Geſchichte auszulöſchen, um ſo beſſer ihre internationalen Verbrüderungs⸗ ideen verwirklichen zu können. Das aber, was ſie an die Stelle der Geſchichte, die ſie der Jugend fort⸗ nahmen, aun Neuem ſetzten, geht weder in die Her⸗ zen, noch in die Köpfe ein: Wie kann der rein ju⸗ riſtiſche Aufbau des Reichsverfaſſungswerks dem fungen Menſchen an plaſtiſcher Eindringlichkeit das⸗ ſelbe bieten, wie die Geſchichte des Werdens und der endlichen Einheit einer großen Nation?! Wie wenig kann er ihn begeiſtern für Volk und Land! Wenn nicht einmal der Unterſchied zwiſchen Monarchie und Republik überall richtig verſtanden wird oder im Gedächtnis haften bleibt— wie das Beiſpiel zeigt— um wieviel weniger die ſonſtigen Begriffe des Ver⸗ faſſungsrechts! Wie wenig der ganze Bürgerkunde⸗ Unterricht an den Schulen— ſoweit es ſich nicht um die oberen Klaſſen der höheren Schulen handelt — überhaupt in ſeiner Abſtraktheit geeignet iſt, irgend welchen bleibenden Nutzen zu bringen, kann derjenige am beſten beurteilen, der als Verfaſſungs⸗ rechtler tiefer in die Dinge eingedrungen iſt. Dieſe ſchwierige Materie iſt nur geeignet, an erwachſene Menſchen herangebracht zu werden. Aber Voraus⸗ ſetzung dafür iſt eine eingehende geſchichtliche Vor⸗ bildung. Und Geſchichte, deutſche Geſchichte, wird jedem geiſtig normal veranlagten Schulkind in ihrer bildhaften Anſchaulichkeit nicht nur verſtändlich wer⸗ den, ſondern auch willkommener Lehrſtoff ſein! Der Inhalt einer Verfaſſung kann niemals „populär“ werden, wie man es von der Weimarer Verfaſſung vorausſagen zu können geglaubt hat. Auch Bismarcks Verfaſſung war es nicht und konnte es nicht ſein. Der Verfaſſungstext wird immer ein 8 8 Die Feuerwehr löſcht die Stichflammen des brennenden Gaskanals In Paris geriet direkt unter dem Eiffelturm eine Gasleitung in Brand und explodierte mit meterhohen Stichflammen. Die Feuerwehr hatte mehrere Stunden zu tun, ehe die Gefahr weiterer Exploſionen beſeitigt war. Die Techniſche Nothilfe in München der an der Iſar regelmäßig veranſtaltet. nen, wenn ihm die geringſte Kenntnis von ⸗der Ge⸗ ſchichte und der Bedeutung Deutſchlands innerhalb der Völkergemeinſchaft fehlt?! Und dieſe geiſtigen und ſeeliſchen Imponderabilien, dieſes Bewußtſein, Sohn eines großen Volkes zu ſein, kann er nur er⸗ halten, wenn ihm wieder die Quellen der großen deutſchen Vergangenheit zugänglich gemacht werden. Es kommt dabei gar nicht darauf an, ihm möglichſt viele„Kriege! vergangener Zeiten zu ſchildern, den Verlauf der Schlach⸗ ten des Siebenjährigen Krieges oder der Feldzüge der Befreiungskriege. Es geht vielmehr darum, ihm die große Linie der geſchichtlichen Ent⸗ wicklung vor Augen zu führen, ihm zu zei⸗ gen, wie aus der Vaterlandsliebe und Opferbereit⸗ ſchaft, aus der Treue und Hingabe unſerer Vor⸗ fahren am letzten Ende das geeinte Deutſchland erſtand. Daß Friedrich der Große nicht nur ein gro⸗ ßer Schlachtenlenker war, ſondern zugleich ein gro⸗ ßer Koloniſator, der in langen Friedensjahren dem auf dem Schlachtfeld Gewonnenen erſt den rechten Wert gab und damit den Grund legte zum ſpäteren Preußen⸗Deutſchland, müßte eine ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich überall bekannte„Binſenwahrheit“ ſein, daß jeder Schulentlaſſene in dieſer Beziehung keine Antwort ſchuldig bliebe. Iſt es nicht beſchämend, wenn ein preußiſcher Reichswehranwärter, ein Zim⸗ mermann aus dem Kreiſe Luckau auf die Frage, ob er etwas über den Siebenjährigen Krieg— der wie ein Sturmwind über ſeine Heimat hin und her⸗ gebrauſt iſt— wiſſe, antwortete:„Im Siebenfähri⸗ gen Krieg zog Friedrich der Große gegen die Preußen!“ Vorführung einer neuen Kathodenröhre des amerikaniſchen Phyſikers Coolidge, mit der Elektronen von 150 000 Km. Geſchwin⸗ digkeit erzeugt werden können. blutleeres Schemen ſein, er wartet erſt auf den In⸗ den die Geſchichte ihm gibt. Und darum iſt es auch eine Unterlaſſungsſünde, nein mehr, ein Ver⸗ ihr Ge⸗ ſchichte zu vermitteln. Wie ſoll ein Reichswehrſoldat, mag er auch eine vorzügliche techniſche Ausbildung erhalten haben, im Ernſtfall ſein Vaterland mit der erfor⸗ verteidigen kön⸗ 7. Neue Methode zur Rettung von Menſchen aus Feuersgefahr Uebung mit dem neuen Zellſtoffſchlauch in einer Londoner Straße. Unten rechts: Ein Feuerwehr mann entſteigt der Oeffnung des Schlauchez In London wurden Verſuche mit einer neuen Vor⸗ richtung zur Rettung von Menſchenleben auz brennenden Gebäuden gemacht. Es handelt ſich um einen langen Schlauch aus feſtem Zellſtoff, durch den Perſonen, die in einem brennenden Haus ein geſchloſſen ſind, auf die Straße hinabſteigen können Zufall und Entdeckung Fenſter aus unzerbrechlichem Glas finden neuerdings wachſende Verwendung, nament⸗ lich im Rahmen von Wagen und Automobilen, wo g die Scheiben der Bruchgefahr beſonders ausgeſezt ſind. Unzerbrechliches Glas wurde ſchon vor 25 Jah⸗ ren entdeckt, und zwar durch einen Zufall. Ein fra, zöſiſcher Chemiker ſtellte damals in ſeinem Laborg⸗ torium Verſuche an und warf dabei von einem hohen Regal herab eine Flaſche zu Boden. Zu ſeinem Ex⸗ 1 ſtaunen zerbrach die Flaſche nicht. Sie zeigte zwi zahlreiche Sprünge, blieb aber heil und ganz E ſpäter ſuchte der Chemiker dieſer Erſcheinung auf die Spur zu kommen. Dabei ſtellte er feſt, daß die Flaſche urſprünglich eine Löſung von flüſſigem Zelluloid enthgl⸗ ten hatte. Die Löſung hatte ſich verflüchtigt und bis Innenſeite der Flaſche dabei mit einer zementharken, aber durchſichtigen Kruſte bedeckt. Hier hatte man also die Erklärung dafür, daß die Flaſche nicht zerbrocheg war. Der Chemiker ſah ſofort die Möglichkeit, diese Entdeckung praktiſch zu verwerten. Er nahm gut bereits im Jahre 1910 ein Patent. Aber erſt in den letzten Jahren kam es zu einer Ausbeutung des gg; tentes. Die deuſchen Geſamtperluſte im Weltkriege ſind nunmehr amtlich ſeſtgeſtellt. Es ſind gefallen, an Wunden und Krankheiten geſtorben 53 874 Offi⸗ ziere und 1838 034 Unteroffiziere und Mann; ver⸗ wundet worden und am Leben geblieben 92 564 Offt⸗ ziere und 4123 374 Unteroffiziere und Mann, ge⸗ fangen geweſen und vermißt 17939 Offiziere und 966 392 Unteroffiziere und Mann. Wußten Sie ſchon? Homöopathie nennt man ein von dem deutſches Phyſiker Hahnemann zu Beginn des vorigen Jahr hunderts eingeführtes mediziniſches Syſtem, das mit ſolchen Heilmitteln arbeitet, die beim geſunden Men⸗ ſchen die entſprechenden Krankheiten gerade erzeugen würden. * Die rußigſte Stadt der Erde dürfte Sheffield in England ſein. In dieſer Stadt werden jährlich übet 30 Millionen Zentner Kohlen verbraucht, und zwar auf einer Fläche von etwa dreißig engliſchen Ouabd⸗ ratmeilen. Nach dem Gehalte der Kohlen an Schwe⸗ fel werden auf demfelben Gebiet in Sheffield jähr⸗ lich 750 000 Zentner Schwefelſäure durch den Regen niedergeſchlagen. Vergleicht man dieſe Zahlen mit denen von London, ſo findet man, daß ſie für Shef⸗ field weit ungünſtiger liegen, weil in London die Fortſchaffung der Rauchmaſſen die Windſtrömun⸗ Am das Problem der Atomſpaltung gen weit beſſer ſind als in Sheffield. keit bei der Ein⸗ auf Caleit⸗Kriſtalle er amerikaniſche Phyſiker W. D. Cvolidge Der Apparat in Täti wirkun Im Kreis: N . — Je . —ů— Nakate ensterdt werden gefü Willi 80 — N — Hakate u. Schau- finsterdekorationen werden billigſt aus⸗ 1 ban 5 allen Staüttellen, Freitag, 23. Oktober 1931 4400 Ml f kleinster Anzahlung legen wir Hüte js zum 3. November bereitwilligst zuruck % N 0 — Was Utwirkende: Bellemer Heiner KTOBER. FEST S mt Jam im pfalzbau Ludwigshafen H Samstag, den 24. und Sonntag, den 25. Oktober 1937 WIny Klein und Käthe von Nag Lachen ohne Ende! 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Seite/ Nummer 491 Nette Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 1777 8 National-Theater Mannheim ö Freitag, den 23. Oktober 1931 Vorstellung Nr. 350— Miete F, Nr. 7 und Sondermiete F 2 ö Zum 1. Male: 1 NI n a Komödie in 3 Akten von Bruno Frank Inszenierung: Hermann Albert Schroeder Anfang 20.00 Uhr Ende 2230 Uhr Personen: Dr. ing. et rer. pol. Stefan Breuer Willy Birgel Nina, seine Frau Ide Overhoff Paul Hyrkan, Regisseur Hans Finohr [Trude Mielitz 2 Eva Weininger, Sekretärin Martha Zifferer losef Dirrigl Ernst Langheinz Ella Maria Motz Anna Tilly Kratz Charlotte Friedel Heizm A Georg Köhler an eee, eee 2882 2 8 4 8 Ab heute Freitag Im 1. 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