* Wel erhalten, daß dieſe tatſächlich den Namen Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 80 Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. * 1 annheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. lid Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Oktober 1931 142. Jahrgang— Nr. 499 ach rechts in England Senſationeller Wahlſieg der Konſervativen bei den engliſchen Anterhauswahlen— Vernichtende Niederlage der Arbeiterpartei Begeiſterung und Tränen Das Geſetz des Pendelſchlags Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 28. Okt. Ein Bergrutſch nach Rechts iſt das vor⸗ läufige Ergebnis der engliſchen Parlamentswahlen. Soweit man nach den bisher vorliegenden Reſultaten urteilen kann, die etwa 60 Prozent der Wahlkreiſe umfaſſen, haben die Kouſervativen überall ſenſationelle Erfolge zu verzeichnen. Die Koalitionsliberalen haben recht gut abgeſchnitten. Die Arbeiterpartei aber hat eine vernich⸗ tende Niederlage erlitten. Dieſer Eindruck verſtärkt ſich dadurch, daß eine ganze Reihe von füh⸗ tenden Perſönlichkeiten der Arbeiterpartei in ihrem Wahlkreis geſchlagen worden ſind. Arthur Hen der⸗ on, der Parteiführer, wird dem neuen Unterhaus nicht angehören, ebenſo wenig der frühere Innen⸗ Rinfſter Clynes und die ehemaligen Kabinetts⸗ mitglieder Greenwood, Morriſon, Thom Shaw, N. B. Alexander, Lee Smith, Trevelyan und Marga⸗ tete Bondfield. Die ſozialiſtiſche Reaktion wirb alſo im neuen Unterhaus führerlos er⸗ scheinen. Von weiteren Reſultaten iſt zu erwähnen daß Edgar Wallace ebenſo zur allgemeinen Ueber⸗ taſchung wie Sir Oswald Mosley durchgefal⸗ len ſind. Auf der anderen Seite ſind alle führenden Köpfe der Konſervativen wiedergewählt und in ihrem Gefolge eine unerwartet große Zahl von Partei⸗ männern. i Es ſieht beinahe ſo aus, als wenn die Konſervativen eine abſolute Mehrheit über alle anderen Parteien erreicht hät⸗ ten. Jedenfalls ſind ſie zuſammen mit ihren liberalen Koalitionsgenoſſen einer überwältigenden Mehrheit ſicher. Der liberale Parteiführer Sir Herbert Samuel, deſſen Wahl gefährdet erſchien, iſt wiedergewählt worden. Um die Baſis der Regierung ſo 15 zu einer nationalen, d. h. einer allumfaſſenden. Regierung führen kann, iſt es unerläßlich, daß eine anſehnliche Anzahl von„nationalen Sozialiſten“, wie Macdonald ſeine aus der Arbeiterpartei ausgetretene Gruppe nennt, ins Parlament einzieht. Zur Stunde iſt von dieſen Leuten nur der Kolonial⸗ minister Thomas in Derby gewählt worden. In Reſer Beziehung iſt von den noch ausſtehenden Er⸗ gebniſſen wichtiges zu erwarten. Die allgemeine Tendenz dürfte ſich jedoch durch die reſtlichen Reſul⸗ late nicht mehr ändern. Das Geſetz des Pendelſchlages, auf dem der engliſche Parlamentarismus beruhte und das in den letzten Jahren durch das Auftreten ier Parteien in den meiſten Wahlkreiſen außer⸗ kraft geſetzt wurde hat ſich wieder mit der ur⸗ pprünglichen Gewalt durchgeſetzt. Die engliſchen Wähler ſind in der glücklichen Lage, bei jeder Wahl er ganz beſtimmten Regierung ihr Ja oder Nein lonsregierung Macdonald höchſt vernehmlich Ja heſagt, ohne ſich um das politiſche Programm der derſchiedenen Koalitionsparteien beſonders zu küm⸗ mern. Ein einheitliches Programm lag ja im Wahl⸗ 7 1 kämpf auch hier nicht vor. Die Parole lautete einfach „Für Stabilität und Sparſamkeit gegen Experimente und hohe Spezialausgaben“. Die Auseinanderſetzung innerhalb der Koalition r die politiſchen und wirtſchaftlichen Maßnahmen wird erſt jetzt beginnen. i Die Konſervativen werden begreiflicher⸗ weise durch ihren ungeheueren Erfolg in die Ver⸗ ſuchung geführt werden, den Kernpunkt ihres Par⸗ rogramms, nämlich Hochſchutzzölle, durch⸗ zudrücken, nachdem ſie 40 Jahre lang vergeblich auf, eine ſolche Gelegenheit gewartet haben. Die„Ti⸗ nes“ beſchwören ſchon heute ihre eigene Partei, deſer Verſuchung nicht nachzugeben.„Die natio⸗ nale Regierung wird ihre Autorität der Tatſache eine überparteiliche Politik erſucht hat, die en Führern aller Parteien anvertraut worden iſt. ie Regierung und die Konſervative Partei werden u klaren Auftrag gegeben hat, die Parteipro⸗ haltung unſerer Währung und unſeres Riredits zurücktreten zu laſſen.“ 1 N 3 Soweit die„Times“. Es wird ſich zeigen, ob Jie liberalen und ſozialiſtiſchen Teilnehmer an der dalitionsregierung dem Drängen nach Zöllen miderſtehen können. Dieſe Frage wird jedenfalls nverzüglich in den Mittelpunkt der engliſchen Po⸗ litik rücken. ſervativen hat enigegenzurufen. Sie haben diesmal zu der Koali⸗ verdanken, daß ſie die Wähler um Vertrauen für nicht vergeſſen dürfen, daß die Wählerſchaft ihnen dramme hinter der überragenden Aufgabe der Er⸗ Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 28. Okt. In den Hotels und Reſtaurants des Londoner Weſtens ſaßen bis in die frühen Morgenſtunden tauſende von politiſch intereſſierten Menſchen zu⸗ ſammen und verfolgten die Wahlergebniſſe auf der Leinwand, die jedes Lokal bereitgeſtellt hatte. In dem Maße, wie die konſervativen Wahlſiege ſich häuften, der Ruck nach rechts deutlich wurde, ſtieg die Stimmung zu begeiſtertem Jubel an. Die Secktpfropfen knallten, ernſte Männer im Frack ſanken einander in die Arme und ſan⸗ gen ſtehend vaterländiſche Lieder. Die Nachricht, daß Hen derſon unterlegen war, brachte den Tumult auf den Höhepunkt. Jedermann fühlte mit Leib und Seele, daß England gerettet ſei. Ein anderes Bild bot ſich auf den öffentlichen Plätzen und in den Verſammlungshallen, wo die Sozia⸗ liſten unter dem Publikum überwogen. Man war hier zuf Ueberraſchungen gefaßt, aber der Zuſam⸗ menbruch der größten und geſchloſſenſten Partei des Landes bereitete den Arbeitern eine furchtbare Enttäuſchung. Vor zwei Jahren waren dieſe Verſammlungen am Abend des Wahl⸗ tages in Freudenfeſte ausgeartet. Diesmal ſtauden Tauſende in tiefem Schweigen und man fah Trä⸗ nen über viele Geſichter rinnen. N * Soweit Berichte vorliegen, iſt es nirgends zu Ruheſtörungen gekommen. Sieger und Beſiegte haben das Ergebnis des Kampfes in guter Haltung entgegengenommen. i Die neueſte Meldung Telegraphiſche Meldung London, 28. Okt. Um.30 Uhr früh deutſcher Zeit war der Staud der Parteien wie folgt: Konſervative 173, Nationale Sozialiſten 1, Libe⸗ rale 32, darunter 11 Simon⸗Liberale, Arbeiteroppo⸗ ſition 20, Unabhängige 2. Insgeſamt ſind gewählt 228, davon für die Regierung 206, Oppoſition 20. Gewinne und Verluſte: Die Konſer⸗ vativen gewinnen 76 Sitze und verlie⸗ rein keinen, die Nationalen Sozialiſten gewinnen einen und verlieren keinen, die Liberalen einſchließ⸗ lich der Simon⸗Liberalen gewinnen 11 Sitze und ver⸗ lieren 2 Sitze, die Arbeiteroppoſition ge⸗ winnt keinen Sitz und verliert 82, die Unabhängigen gewinnen einen Sitz und verlieren 5. Einberufung des Kabinetts — London, 28. Okt. Premierminiſter Macdonald bat die Kabi⸗ nettsmitglieder, Donnerstag früh in London an⸗ weſend zu ſein, damit die Möglichkeit beſteht, am Nachmittag über verſchiedene wichtige Fragen, ins⸗ beſondere ſolche der Außenpolitik, eine Sitzung abzuhalten, in der auch die Redaktion der Thron⸗ rede anläßlich der feierlichen Eröffnung des Parla⸗ ments durch den König am 10. November vor⸗ genommen werden ſoll. g Das neue Unterhaus ſelbſt wird bereits am 3. November zuſammentreten, um den Sprecher zu wählen und Hie verſchiedenen Zeremonien zu er⸗ ledigen, was die ganze Woche in Anſpruch nehmen dürfte. a Der Widerhall in Frankreich Drahtung un ſeres Pariſer Vertreters Paris, 28. Okt. Der Ausgang der engliſchen Wahlen bildet das Hauptthema der heutigen franzöſiſchen Morgenblät⸗ ter. Größtenteils beſchränken ſich die Zeitungen dar⸗ auf, die ſpaltenlangen Berichte ihrer Londoner Korre⸗ ſpondenten über den Verlauf des geſtrigen Wahl⸗ tages zu veröffentlichen. Der ſtarke Erfolg der Kon⸗ doch allgemein überraſcht, obwohl ein erheblicher Stimmenrückgang für die ſozialiſtiſchen Kandidaten prophezeit worden war. Da die Endreſultate zur Stunde in Paris noch nicht vorliegen, enthalten ſich noch die meiſten Zei⸗ tungen der Kommentare. Nur das„Echo de Pa⸗ ris“, das neben der Cotypreſſe zu den ſtärkſten Geg⸗ nern des Sozialismus zählt, feiert in überſchweng⸗ lichen Worten den konſervativen Wahlſie: „Der Sozialismus iſt geſchlagen, und England vermeidet eine wahrhafte Kataſtrophe, worüber ſich die ganze ziviliſierte Welt freuen muß.“ So frohlockt das dem franzöſiſchen Generalſtab naheſtehende Blatt. müſſe die Rückkehr zu dem erſchütterten Vertrauen begünſtigen. Es ſei durchaus möglich, daß die engli⸗ ſchen Wahlen eine Bewegung zur Wiederherſtellung der gefährdeten Weltlage auslöſen. Andererfeits muß der begeiſterte Artikelſchreiber ſeine Leſer doch davor warnen, zu ſchnell Wunder von dem politiſchen Um⸗ ſchwung in England zu erwarten. Das franzöſiſche Gewerkſchaftsblatt. laire“ iſt von dem Rückgang der ſozialiſtiſchen Stim⸗ men in England zwar wenig erbaut, prophezeit der Ein ſozialiſtiſcher Mißerfolg „Popu⸗ Arbeiterſache aber doch auf lange Sicht den Sieg im benachbarten Inſelreich. Unter den ſchwie⸗ rigſten ſtrategiſchen wie taktiſchen Umſtänden gegen eine große Informationspreſſe und eine abſurde und ungerechte Wahlgeſetzgebung ſeien die engliſchen Ar⸗ beiter in den Feldzug gegangen. Schon in nächſter Zeit werde die nationale Regierung ihre Ohnmacht beweiſen. Den franzöſiſchen Nationaliſten hält der Führer der franzöſiſchen Sozialdemokratie, den Spiegel vors Angeſicht. Ihr Ziel ſei nicht die Wohlfahrt Frankreichs, ſondern die blindwütige Bekämpfung des Sozialismus. Die engliſche Arbei⸗ terregierung hatte ſich aktiv für eine wirtſchaftliche Reorganiſation Europas, für Rüſtungsherabſetzun⸗ gen und für den Frieden eingeſetzt. Der Sieg der nationalen Regierung dagegen ſei gleichbedeutend Leon Blum, mit der Einführung von Schutzzöllen und vielleicht gar Prohibitivzöllen, die die fran⸗ zöſiſche Ausfuhrinduſtrie ſchwer treffen müſſen. Auf der einen Seite wirtſchaftliche Beſſerung und auf der andern Seite eine Frankreich. Vom Geſichtspunkt des direkten mate⸗ riellen Intereſſes hätte es für einen nationalen Franzoſen zwiſchen Arbeiter⸗ und nationaler Re⸗ gierung in England keine Wahl geben dürfen. Der Haß gegen den Sozialismus ſei in den franzöſiſchen Rechtsparteien ſtärker als die Furcht vor Ausfuhr⸗ rückgang, Arbeitsloſigkeit und Niedergang der In⸗ duſtrie.. a Borarbtiten für das Winterprogramm In 3 bis 4 Wochen neue Notverordnung Berliner Büros Drahtbericht unſeres i i b Berlin, 28. Okt. Das Reichskabinett iſt am Dienstag nachmittag zuſammengetreten, um die Vorbereitungen für die Arbeiten des Wirtſchaftsbeirats zu treffen. Die Richtlinien, die von den unmittelbar beteiligten Reſſorts, des Reichsfinanz⸗, des Reichsarbeits⸗ und des Reichswirtſchaftsminiſteriums aufgeſtellt worden ſind und zur Zeit noch der letzten Durchprüfung unterliegen, ſoll in der feierlichen Eröff⸗ nungsſitzung am Donnerstag dem Beirat bekannt gegeben werden, der danß ſofort daran gehen wird, auf Grund dieſes Programms die ihm geſtell⸗ ten Aufgaben durchzuführen. Man wird vermutlich in der erſten Sitzung das Material ſichten und an kleinere Spezialgruppen zur Lung verteilen. Die Fragen, die der Wirtſchaftsbeirat zu löſen hat, beziehen ſich bekanntlich auf die Geſtaltung der Löhne, der Preiſe, auf Neuregelungen im Kartellweſen und auf eine Senkung der „„ Zinſenlaſten. 1 Da am 31. Oktober nahezu zwei Drittel aller Tarif⸗ und Lohnverträge in Deutſchland ablaufen, wäre es natürlich wünſchenswert geweſen, wenn der Winterplan der Regierung, der ja in geſonderten Behand⸗ Verſchärfung der Kriſe für erſter Linie eine elaſtiſchere Handhabung der Tarife wird bringen müſſen, ſchon vor die⸗ ſem Termin fertig geſtellt worden wäre. Das war, wie man ſich erinnern wird, auch urſprünglich die Ab⸗ ſicht der Regierung. Es hat ſich dann aber die Not⸗ wendigkeit ergeben, erſt einmal die Entwicklung der Pfundkriſe abzuwarten und weiter Gewißheit darüber zu erlangen, ob namentlich Amerika an dem Gold⸗ ſtandard ſeiner Währung feſthält. Der Wirtſchaftsbeirat tritt in einem Augenblick zuſammen, da ſich die Konturen etwas deutlicher ab⸗ zuzeichnen beginnen. Die Regierung rechnet damit, daß der Wirtſchaftsbeirat ſeine Arbeiten ſo beſchleuni⸗ gen wird, daß in 14 Tagen bis ſpäteſtens drei Wochen die neue Notverordnung, die die wirtſchafts⸗ und lohnpolitiſche Linie für den Winter feſtlegen ſoll, dekretiert werden kann. Es iſt deshalb wahrſcheinlich, daß die Lohnvereinbarungen, die jetzt erneuert werden müſſen, nur für kurze Fri⸗ ſten abgeſchloſſen werden, damit ſie Ende November der Notverordnung angepaßt werden können. And die Schuldenfrage? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Okt. Das Reichskabinett wird heute nachmittag ſeine Beratungen über das Wirtſchaftsprogramm fort⸗ ſetzen. Am Donnerstag nachmittag vorausſichtlich wird das Kabinett ſich mit den Waſhingtoner Ergebniſſen und den daraus zu ziehenden Fol⸗ gerungen befaſſen. Mit Recht hebt die„Germania“ als eine von allen Sachverſtändigen unterſtrichene Selbſtverſtändlichkeit hervor, daß Deutſchland auch die im Poungplan vorgeſehenen erleichterten Zah⸗ lungsbedingungen, die es auf dem Wege über den Sonderausſchuß der B. J. Z. erreichen könnte, im ſeiner heutigen Lage nicht zu erfüllen vermag. Die Tendenz im Auswärtigen Amt ſcheint dahin zu gehen, daß man vorerſt einmal abwarten will, was Laval nach ſeiner Rückkehr nach Paris unter⸗ nehmen wird. Man läßt ſich dabei von der Erwägung leiten, daß ein gemeinſames Vorgehen der am Schuldenproblem beteiligten Mächte die Einberufung des Sonderaus⸗ ſchuſſes zunächſt und vielleicht überhaupt unnötig machen würde. Es iſt ja wohl anzunehmen, daß Laval ſich ungeſäumt mit dem deutſchen Botſchafter in Verbindung ſetzen wird, und erſt nach ſeiner Un⸗ terredung wird ſich erkennen laſſen, von welcher Seite her man das Problem der Schuldenregelung anzupacken ſcheint. Mit entſcheidenden Kabinetts⸗ beſchlüſſen wird man daher in dieſer Woche noch nicht zu rechnen haben. Da das Schuldenfeierjahr immer⸗ hin noch bis zum 30. Juni 1932 läuft, mithin für die diplomatiſchen Verhandlungen noch größerer Spiel⸗ raum bleibt, ſo iſt die im Augenblick drohende Sorge die Ver⸗ längerung des Stillhalte⸗Abkommens, das bekanntlich bereits im Februar abläuft. Ein weiterer Abzug der kurzfriſtigen Kredite würde eine neue ſchwere Finanzkriſe heraufbeſchwören. Wie die „Voſſiſche Zeitung“ hört, ſoll ein engerer Ausſchuß des Kabinetts gemeinſam mit dem Reichsbankpräſi⸗ denten über die Schritte beraten, die zu unternehmen ſein werden, um eine Fortdauer der Still⸗ halteaktion zu erreichen. Auch dieſe Frage würde nach der Auffaſſung der Berliner maßgeben⸗ den Stellen am beſten im Rahmen einer inter⸗ nationalen Konferenz, wie ſie Laval ange⸗ regt hat, bereinigt werden können. Lavals Verſtändigungswille Telegraphiſche Meldung 38 Paris, 28. Okt. Miniſterpräſident Laval hat an Bord der„Ile de Franc“ dem Vertreter einer Telegraphenagentur erklärt, er werde dem Parlament über alles Bericht erſtatten. Alsdann werde er die Anſicht ſeiner Mini⸗ ſterkollegen über einen Plan zur Konzentrie⸗ rung der Bemühungen zur vollſtändi⸗ gen deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung einholen. Die dringlichſte Aufgabe ſei, das Vertrauen wieder herzuſtellen, das nur auf einer wirtſchaftlichen Entente beruhen könne. Er habe Präſident Hoover und Senator Borah geſagt, und glaube ſie über⸗ zeugt zu haben, daß Frankreich, wenn es ſich ſelbſt überlaſſen ſei, die erwartete Annäherung durchführen könne. a Miniſterpräſident Laval ſoll nach der gleichen Meldung Hoover und Borah eingeladen haben, nach Frankreich zu kommen, doch ſeien dieſe nicht ſicher, die Einladung annehmen zu können. 2. Seite/ Nummer 499 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Oktober 1991 Schiedsspruch für die Neichsbahn Telegraphiſche Meldung — Berlin, 27. Okt. Der Schiedsspruch für die Reichsbahn ſieht im we⸗ ſentlichen die gleich im Anfang des Verfahrens vom Schlichter vorgeſchlagene Vertagun g vor; jedoch mit der Maßgabe, daß das Tarifverhältnis grundſätzlich verlängert und damit der Ar⸗ beitsfriede zwiſchen den Parteien bis zur endgültigen Erledigung gewährleiſtet wird. Er ſtützt ſich darauf, daß die Notperordnungen dem Sinne nach ſelbſt da⸗ von ausgehen, daß die Lohnregelungen der anderen öffentlichen Behörden vorweg erledigt und die Re⸗ gelung bei der Reichsbahn erſt zeitlich abſchließend getroffen werden ſoll. Da dieſe anderen Verhandlun⸗ gen unmittelbar bevorſtehen und die Gewerkſchaften den Schiedsſpruch bereits angenommen haben, darf wohl auch mit der Annahme durch die Reichsbahnver⸗ waltung gerechnet werden. Hierzu teilt die Reichsbahn hauptver⸗ waltung folgendes mit: In den Schlichtungsverhandlungen beim Lohn⸗ ſtreit zwiſchen Reichsbahn verwaltung und Reichs⸗ bahnarbeitern iſt heute ein Zwiſchenſchieds⸗ ſpruch gefällt worden. Der Zwiſchenſchiedsſpruch verlängert den beſtehenden Tarifvertrag mit dem Vorbehalt der Wiederaufnahme der Verhandlungen, nachdem eine Entſcheidung gefällt iſt, in dem zur Zeit ſchwebenden Lohnſtreit zwiſchen Reich und Reichsarbeitern ſowie Reichspoſt und Reichspoſt⸗ arbeitern. Erſt dann ſoll eine endgültige Verein⸗ barung oder ein endgültiger Schiedsſpruch herbei⸗ geführt werden. UHMAkXAͤlbreiſe des italieniſchen Außenminiſters 1— Berlin, 28. Okt. 5 Der italteniſche Außenminiſter Grandi hat geſtern Abend 10,02 Uhr mit ſeiner Gattin und den Herren ſeiner Begleitung Berlin wieder verlaſſen, um ſich nach Rom zurück zu begeben. Legations⸗ rat Thomſen vom Auswärtigen Amt wird ihn im Auftrage der Reichsregierung bis zur deutſchen Grenze begleiten. Reichskanzler Dr. Brüning überreichte der Gattin des Außenminiſters Grandi beim Abſchied einen Strauß roter Nelken. Mitglie⸗ der der italieniſchen Kolonie hatten vor dem Ein⸗ gang des Bahnhofs Aufſtellung genommen, die ſo⸗ wohl Außenminiſter Grandi als auch Reichskanzler Dr. Brüning bei ihrer Ankunft am Bahnhof auf das lebhafteſte begrüßten. BVombenanſchlag auf ein italieniſches Konſulat Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 5 Paris, 28. Okt. Auf das italieniſche Konſulat der Stadt Cham⸗ bery in der Umgebung von Lyon iſt geſtern nach⸗ mittag ein Bombenanſchlag verübt worden, der glücklicherweiſe kein Menſchenleben forderte. Nachdem der Konſul und ſeine Mitarbeiter die Konſulatsräume bereits mehrere Stunden verlaſſen Hatten, explodierte um 10.30 Uhr eine Höllen⸗ maſchin e. Alle wurden vollſtändig zerſtört. Der einzige Haus⸗ bewohner, der Pförtner, blieb wie durch ein Wun⸗ der unverletzt. Die franzöſiſche Polizei hat ſofort ſtrenge Unter⸗ ſuchung eingeleitet und fahndet nach zwei bekannten autifaſziſtiſchen Perſönlichkeiten, die erſt kürzlich in Chambéry eingetroffen waren —— 212 Millionen.“ Reichsbahnanleihe gezeichnet — Berlin, 27. Okt. Das Ergebnis der ſteuer⸗ freien Reichsbahn⸗Anleihe nach dem Stande vom — 851 des 27. Oktober beträgt 212 Millionen ark. Verbotene politiſche Schülerverſammlung 85 E Berlin, 28. Okt.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Die von der nationalſozialiſtiſchen Partei angekündigte öffentliche Schülerverſamm⸗ Büroräume und ein Warteſagl lungen von Steuern die Folge.“ Jung in Wilmersdorf, in der heute der braunſchwei⸗ giſche Innenminiſter Klagges ſprechen ſollte, iſt vom Berliner Polizeipräſidenten verboten worden. Der Lübecker Telegraphiſche Meldung — Lübeck, 27. Okt. In der heutigen Nachmittagsſitzung des Lübecker Prozeſſes ſtellte Rechtsanwalt Frey den Antrag, Profeſſor Calmette kommiſſariſch vernehmen zu laſſen. Ueber den Antrag wird ſpäter beſchloſſen. Schweſter Gertrud Hoffmann ſagte aus, Dr. Altſtaedt habe erklärt, das Mittel ſei keinesfalls ſchädlich. Oberarzt Dr. Welcker äußert ſich als Zeuge zu den Arbeiten im Laboratorium und ſagt aus, daß alle Brutſchränke mit Ausnahme desjenigen, in dem ſich die BCG⸗Kulturen befanden, nicht verſchloſſen waren. Die Schlüſſel zu dem BCG⸗ Schrank habe die Schweſter Anna Schütze in Ver⸗ wahrung gehabt. Vor der BCG⸗Fütterung etwa 1924 habe dieſer Schlüſſel nachts in einer offenen Schub⸗ lade gelegen.— Auf eine Frage des Verteidigers er⸗ klärte der Zeuge, er halte es nicht für möglich, daß ein Unbefugter an die Kulturen herankommen konnte. Die Zeugin Laboratoriumsſchweſter E. Schmidt betonte, daß feſte und flüſſige Kulturen ſtets von⸗ einander getrennt worden ſeien. Sie glaubt nicht, daß der Schlüſſel zum Brutſchrank in andere Hände gekommen ſein konnte.— Es kommt dann die Ab⸗ impfung von der Kieler Kultur auf feſte Nährböden zur Sprache, die auf Wunſch der Schweſter Elſe Schmidt von Schweſter Anna Schütze am 24. April vorgenommen wurde. Die Zeugin betonte, dieſe Kultur hätte zunächſt im kleinen Brutſchrank geſtanden. Doch als ſich dieſer am 29. April nicht in Ordnung befand, habe ſie die Kultur in den gro⸗ ßen Brutſchrank geſtellt. Die Staatsanwälte weiſen darauf hin, daß Schweſter Anna Schütze von drei Kulturen geſprochen habe, während nach dem Unglück nur eine Kultur gefunden wurde. Beide Schweſtern behaupten, es ſeien zwei Kulturen vorher geweſen, als Profeſſor Dr. Bruno Lange ſie mit nach Berlin nahm. Pro⸗ feſſor Lange ſelbſt kann ſich nicht mehr genau ent⸗ ſinnen, wieviel humane Kulturen er vorfand. Am Mittwoch findet die Beſichtigung des Lübecker Laboratoriums ſtatt. Dr. Deycke wird dabei einen allgemein einfüh⸗ renden Vortrag halten. Im Anſchluß daran wird die Schweſter Anna Schütze die praktiſche Laboratoriums⸗ arbeit vorführen. Ferner wurde vereinbart, daß in dieſer Woche auch am Samstag eine kurze Sitzung ſtattfindet und daß dann erſt wieder am Mitt⸗ woch nächſter Woche verhandelt werden ſoll. Die Mittwochſitzung ſoll ausgefüllt werden mit einem Vortrag von Prof. Dr. Schuermann⸗Berlin, der in der Art eines Demonſtrations⸗Vortrages mit Lichtbildern wiſſenſchaftliche Darlegungen und Er⸗ läuterungen geben wird. Gebrüder Sklarek vor Gericht Telegraphiſche Meldung — Berlin, 27. Okt. In der heutigen Sitzung des Sklarek⸗Prozeſſes er⸗ örterte das Gericht zunächſt die ſog. Entwicklung der Bezugsrechte. Bevor die Firma Sklarek die K. V. G. übernommen hatte, waren alle ſtädtiſchen Dienſtſtellen durch Magiſtratsverfügung angewieſen worden, ihren Bedarf bei der K. V. G. und B. A. G. zu decken. Nach Abſchluß des Uebernahmevertrages mit den Sklareks kamen einigen Dienſtſtellen Beden⸗ ken, ob die neue Sklarek⸗V. G. als Dienſtſtelle des Magiſtrats anzuſehen ſei und ſie fragten bei der Hauptprüfungsſtelle nach. Der Angeklagte Sokolofſki antwortete in einem Schreiben, daß„eine Privatfirma beauftragt worden ſei, die Beſtände der K. V. G. zu veräußern“ und erklärte, daß die Preiſe durch die Liquidatoren nachgeprüft würden. Der Vorſitzende bezweifelt, daß ſich die be⸗ treffende Magiſtratsverfügung auf die Sklareks be⸗ zogen habe, die doch kein ſtädtiſches Amt geweſen ſeien und meinte, daß es einer neuen Verfügung be⸗ durft habe, daß die Sklareks an die Stelle der K. V. G. getreten ſeien. Den Sklareks wurde ſpäter ausdrück⸗ lich von Sokolofſki beſtätigt, daß ſie ein Recht zur Be⸗ lieferung hätten. „Der Vorſttzende gab ſeiner Verwunderung dar⸗ über Ausdruck, daß dieſe wichtige Beſtimmung nicht in den Uebernahmevertrag aufgenommen, ſondern allein von Spkoloffki auf nichtamtlichem Papier ohne Kopie in den Räumen der Sklareks geſchrieben worden ſei. Die Verhandlung wurde ziemlich erregt, als Leo Sklarek plötzlich wieder heftige Vorwürfe gegen Bürgermeiſter Scholz richtete. Vorſitzender: Wes⸗ halb bezeichnen Sie eigentlich Bürgermeiſter Scholz als Sündenbock?— Leo Sklarek: Bürgermeiſter Scholz hätte uns ja rufen können, dann hätten wir ihm Aufklärung gegeben. Er habe aber die Amerika⸗ reiſe des Oberbürgermeiſters Boeß benutzt, die Sache anzuzeigen. Im Laufe der weiteren Vernehmungen behaup⸗ tete Willi Sklarek, der Konkursverwalter habe feſtgeſtellt, daß die Firma Sklarek 36 000./ zuviel an Steuern gezahlt habe. Darauf erwidert ihm der Vorſitzende:„Wenn man die Bilanzen zu günſtig vorſtellt, um aktiver zu erſcheinen, ſind Ueberzah⸗ Leo und Willi Sklarek geben an, es hätte in ihrem Hauſe großen Krach wegen der Uebernahme der wertloſen Reſtbeſtände der K. B. G. gegeben, weil man„ſo ein Zeug“ doch nicht verkaufen könne. Das mitübernommene Inventar ſeien„notoriſche Kiſten⸗ bretter“ geweſen 5 5 Nach einer Zuſammenſtellung des Vorſitzenden hätten die Sklareks 270 000% zu bezahlen gehabt, aber nur 70000 4 bezahlt.— Die Verhand⸗ lung wird am Donnerstag fortgeſetzt. Deulſches Arbeitsrecht gilt auch für die ruſſiſche Handelsvertrelung Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 28. Okt. Die ruſſiſche Handels vertretung hat ſich wieder⸗ holt geſträubt, ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Angeſtellten einzuhalten, die ſich aus ſehr naheliegenden Gründen geweigert haben, nach Rußland zurückzukehren, wie die„Rote Fahne“ ſich auszudrücken beliebt:„Die Handelsvertretung be⸗ zahlt keine Lumpen“. Das Landesarbeitgericht Berlin hat nun durch dieſe Praxis der Handelsvertretung einen Strich gemacht und feſtgeſtellt, daß nach deutſchem Ar⸗ beitsrecht, das auch für die ruſſiſche Handelsvertre⸗ tung maßgebend ſein muß, eine friſtloſe Entlaſſung nicht erfolgen darf, wenn die Angeſtellten es ab⸗ lehnen, nach Rußland zurückzukehren. Trotz des Proteſtes des kommuniſtiſchen Anwalts iſt in dem zur Verhandlung geſtellten Fall die Handelsvertre⸗ tung verurteilt worden, den geſamten Klage⸗ anſpruch zu erfüllen. Da das Urteil endgültig iſt, dürften hunderte ähnlicher Klagen, die zur Zeit bei den verſchiedenſten deutſchen Gerichten ſchweben, damit zu Ungunſten der ruſſiſchen Handels⸗ vertretung entſchieden ſein. — l Einkammer⸗Syſtem in Spanien — Madrid, 28. Okt. Die ſpaniſche Kammer hat geſtern abend nach Ablehnung des Antrages Zamora auf Schaffung eines Senats mit 140 gegen 93 Stim⸗ men den Artikel 49 der Verfaſſung angenommen, der die Schaffung einer einzigen Kammer vorſieht und wie folgt lautet: Die verfaſſungsgebende Gewalt geht vom Volke aus, das ſie durch die Abgeordneten kammer ausübt. — „Graf Zeppelin wieder im Heimathafen Friedrichshafen, 28. Okt Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt um.50 Un in Friedrichshafen glatt gelandet. Infolge de ſtarken Gegen win des wurde die für die Rückfahrt feſtgeſetzte Normalzeit von vier Tagen bei einer Fahrtlänge von 8000 Kilometern diesmal um 394 Stunden überſchritten. An Bord befanden ſich 14 Fahrgäſte und 210 Kg. Poſt. Kommuniſtiſche Spreng- und Terrorgruppe Meldung des Wolffbüros — Bremen, 28. Okt, Die Polizei hat hier eine kommuniſtiſche Spreng⸗ und Terrorgruppe aufgeſpürt, die ſich„Rote Polf zei“ nannte und deren Ziel es war, Anſchlägg auf Polizeibeamte, leitende Beamte bremi⸗ ſcher Behörden und auf unſichere Parteigenoſſen aus⸗ zuführen. Bei der Feſtnahme der in der Gegend von Haſtedt wohnenden Täter, die geſtern in den frühen Morgenſtunden durchgeführt wurde, ergriff einer der Terroriſten in Hemdsärmeln und barfuß die Flucht. Er ſchoß auf ſeine Verfolger aus einem Revolper und verwundete einen Poliziſten und zwei Zipilper⸗ ſonen. Der Flüchtige konnte erſt am nachmittag feſt⸗ genommen werden, nachdem er durch einen Bauch⸗ ſchuß kampfunfähig gemacht worden war. Bei einem der übrigen feſtgenommenen Terroriſten wurden Waffen gefunden. Die Polizei war der Terrorgruppe dadurch auf dig Spur gekommen, daß am 24. Oktober in Hemelingen in die Wohnung eines Oberlandfägerz zwei mit Karbid gefüllte Flaſchen ge⸗ ſchleudert wurden, die explodierten, aber keinen Schaden anrichteten. Der Prozeß gegen die Gefangenen von Breſt⸗Lilowsf — Warſchau, 27. Okt. Heute begann im großen Prozeß gegen die vor Jahresfriſt im Militärgefängnis von Breſt⸗Litowͤfk feſtgehaltenen Führer der polniſchen Oppo⸗ ſition die Vernehmung der Angeklagten. In groß⸗ angelegter zweiſtündiger Rede erhob als erſter der angeſchuldigte Sozialiſtenführer Dr. Lieber mann eine leidenſchaftliche Anklage gegen das be⸗ ſtehende Regime. Er bekenne ſich unſchuldig— e führte Liebermann aus— da er die Regierung des Marſchalls Pilſudſki nicht mit Gewalt habe ſtürzen wollen. Als alter Demokrat hätte er nur auf par⸗ lamentariſchem Wege die Regierung zum Rücktritt zwingen wollen. Hingegen müſſe er zweifeln, oh die Behandlung des Parlaments durch die leitenden ſtaatlichen Stellen noch mit dem Verfaſſungseid zu vereinbaren ſei. Liebermann betonte dann noch, daß alle in der von Vandervelde verfaßten Bro⸗ ſchüre aufgeſtellten Behauptungen über die den Ge⸗ fangenen in Breſt⸗Litowſk zuteil gewordene Be; handlung auf Wahrheit beruhen.. Der angeklagte Sozialiſt Barlicki griff in ſeiner Rede den Staatspräſidenten an. Er ſkizzierte angebliche ihm gegenüber gefallene Aeußerungen des Präſidenten, aus denen hervorgeht, daß dieſer bei Einberufung des Seims nicht ſelbſtändig vorgeht, ſondern die Weiſungen Pilſudſkis abwartet, Aufklärung eines Raubmordes — Berlin, 27. Okt. Das Verbrechen an der 76 Jahre alten Zimmervermieterin Wabnitz, die am 23. d. M. ermordet wurde, iſt von der Mord⸗ kommiſſion nunmehr aufgeklärt worden. Als Täter wurde der am 18. Dezember 1909 zu Breslau gebo⸗ rene Kaufmann und Muſiker Kleiner ermittel und in Waldenburg in Schleſien feſtgenommen. Klei⸗ ner hat ein Geſtändnis abgelegt. Nach Kleiner Darſtellung hat er Frau Wabnitz mit einem Tot⸗ ſchläger niedergeſchlagen und dann erdroſſelt, Hitzewelle in Rumänien — Bukareſt, 28. Okt. Die ganz ungewöhnliche Temperatur von 31 Grad Wärme iſt geſtern hier gemeſſen worden. Das Land iſt von einer Hitzewelle überflutet, die ſelbſt für einen verſpäteten Altwel⸗ berſommer außerordentlich ſelten iſt. — l——..—.————————————«§———ꝛn——.. ᷣ D———.——. Philharmoniſches Orcheſter Erſtes Sinfonie⸗Konzert Spärlich fanden ſich die Beſucher des Konzertes im Muſenſaal ein. Die geringe Teilnahme des Publikums iſt umſo mehr zu bedauern, als die Muſtker des Philharmoniſchen Orcheſters ihr beſtes boten und das Orcheſter ſich zu immer größerer Leiſtungsfähigkeit entwickeln könnte, wenn es öfters Gelegenheit hätte, ſeine Kräfte an ſchwierigeren Auf⸗ gaben zu meſſen. Das etwas buntſcheckige Programm begann mit einer pompöſen, in klaſſiziſtiſchem Fahr⸗ waſſer ſegelnden, melodiöſen und formklar aufgebau⸗ ten Akademiſchen Feſt⸗Ouverture des nordiſchen Donſetzers und Muſikforſchers Wieck⸗Knudſen. Die Leiſtungsfähigkeit des Orcheſters kam ferner der ſehr anſprechenden Wiedergabe der Ravelſchen Stim⸗ mungs⸗ und Tonmalereien, ſowie der zündend ge⸗ ſpielten Rienzi⸗Ouverture ſehr zu ſtatten. Auch als Begleit⸗Körper bot das Orcheſter gute Leiſtungen bei der wirkſamen und dezenten Untermalung der ſoliſtiſchen Vorträge.: Die einheimiſche, über vortreffliche geſangliche Ausbildung(Schule Frau Bopp⸗Glaſer)] ver⸗ fügende Sopraniſtin Frau Maria Gröppler⸗ Weingart trat mit einer Arie aus Glucks Aleeſte und der ausgedehnten Brieſſzene aus den„lyriſchen Szenen“ Eugen Onegin von Tſchaikowſky hervor. Mit voller Abſicht hat der Komponiſt bei dieſem Bühnenwerk, das urſprünglich nur für die Opern⸗ ſchule eines berühmten ruſſiſchen Konſervatoriums beſtimmt war, den Untertitel„Oper“ vermieden. In der erwähnten Szene, die ihren vollen Zauber bei dramatiſcher Vorführung entfaltet, verſucht Tatjana vergeblich, ihren überſtrömenden Gefühlen in einem Brief an Eugen Onegin Ausdruck zu verleihen. Für die leidenſchaftlichen Ergüſſe des jungen Mädthens fand die Sängerin warmen, ergreifenden Ausdruck. Eine bemerkenswerte violiniſtiſche Begabung lern⸗ wir in Frl. Colette Frantz(Paris) kennen, die otz mancher hübſcher melodiſcher Einfälle er inſtrumentaler Einkleidung nicht ſehr feſſelnden Violin⸗Konzert von Eduard Lalo ſowie in der ziemlich farbloſen, erſt gegen Schluß an Wärme gewinnenden Havanaiſe von Saint⸗Sabns(warum nicht ſein viel bedeutenderes Violin⸗Konzert in -moll?) ihr hochſtehendes Können unter Beweis ſtellte. Vorzüge ihres techniſch hochentwickelten, kul⸗ tivierten Spieles ſind gut fundierte Technik, ge⸗ ſchmackvolle Bogenführung, ein blendendes Staceato und geſangvoller Ton. Die Leitung des Orcheſters hatte diesmal Hans Seeber van der Flöe inne, ein Muſiker mit beachtenswerter Routine, der ſich durch die befrem⸗ dende Direktionsweiſe ohne Taktſtock die Zeichen⸗ gebung unnötig erſchwerte. Mitunter fehlte es, be⸗ ſonders in der Begleitung, an der nötigen Elaſtizität und Behendigkeit. Für das nächſte Konzert wäre ein ſtärkerer Beſuch, aber auch mehr Einheitlichkeit in der Programmbildung zu wünſchen. 0. Der„Wallenſtein“ in Jeßners Inſzenierung vom Jahre 1924 iſt geſtern im Berliner Staats⸗ theater wieder erſtanden. Man gab zunächſt den erſten Teil mit dem Lager und den Piccolomini, am Donnerstag ſoll Wallenſteins Tod folgen. Die Auf⸗ führung wies dieſelben Vorzüge und Nachteile auf wie vor ſieben Jahren. Sie litt namentlich unter den rigoroſen Streichungen der weiblichen Rollen. Den Wallenſtein gab Werner Krauß, den Butler Heinrich George. Trotz mancherlei Mängel hatte die Aufführung ſtarken Erfolg. O Kriſe im Berliner Kunſthandel. Der durch die wirtſchaftliche Depreſſion ſtark beeinflußte Be⸗ ginn der diesjährigen Kunſthandels⸗Saiſon läßt für die nächſte Zeit für größere Auktionen nur ſehr un⸗ günſtige Ausblicke zu. So war es bisher auch un⸗ möglich, die Reſte der ſeinerzett aus den erſten Auk⸗ tionen zurückgebliebenen Kunſtſchätze der berühmten Figdor⸗Sammlung auf den Kunſtmarkt zu bringen, da bei der derzeitigen Kriſe für ſo große Veranſtal⸗ tungen, wie ſie die Verſteigerung der reſtlichen Sammlung Fig dor, etwa die Hälfte des ehe⸗ maligen Geſamtbeſitzes, darſtellt, nur weitere ſchwere Verluſte befürchtet werden müſſen. „Leulnant Komma“ von Frank Maar Uraufführung am Württ. Landestheater Man muß in Stuttgart dieſes Stück wohl unge⸗ leſen angenommen haben, anſcheinend nur des⸗ wegen, weil es auch in Wien aufgeführt wird. Man weiß nicht, ſoll man ſich der Verzweiflung oder ſtiller Heiterkeit hingeben über das Unvermögen des Verfaſſers les verlautet auch von einer Ver⸗ faſſerin!) Ein an ſich glänzender Stoff wurde gründlich verpatzt. Da ſoll nämlich unter dem Zaren Paul ein nettes Geſchichtchen vorgekommen ſein. Beim Schreiben des Tagesbeſehls hat der Regi⸗ mentsſchreiber aus dem diktierten Zeichen„Komma“ einen Leutnant Komma gemacht. Es iſt keine Zeit mehr, den Befehl zu verbeſſern. Der Zar unterſchreibt. Und damit iſt auf einmal in der Garde ein Leutnant Komma vorhanden., Auf den der devote Leiter der Militärkanzlei, Baron Andrejew, nun auch die Wut des in ſeinem Mit⸗ tagsſchlaf durch einen Hilferuf geſtörten Zaren ab⸗ lenken kann, Alſo Degradierung, Auspeitſchung und Verſchickung des Leutnant Komma nach Sibirien. Nun iſt da ein kleines Kätzchen von Hofdame, die eigentliche Schuldige bei dieſem geſtörten Mit⸗ tagsſchlaf, das ſich in dieſen unbekannten, und un⸗ ſchuldig leidenden Leutnant verliebt. Und der unbe⸗ rechenbare Zar verheiratet auf der Stelle die beiden durch Dekret. Komma wird ſogar Haupt⸗ mann und nach Petersburg zurückgerufen. Inzwi⸗ ſchen hat ſich ein anderer Gardeoffizier an die Spitze eines räuberiſchen Bauernhaufens als falſcher Za⸗ renſohn geſetzt und zieht unaufhaltſam gegen Petersburg, Wo iſt Hauptmann Komma, erkundigte ſich der Zar, warum ſieht man dieſen Mann nicht? Weil er ſeine Pflicht tut. Alſo, ſchließt der Zar, wenn er keine Güter und Orden verlangt, wie die andern alle, muß er ein Freund des Zaren, der einzige ſein, der den falſchen Zarenſohn beſiegen kann. Mithin wird er General, Oberbefehlshaber, Und ſein Name genügt, daß ein kleiner Haufen von Soldaten unter einem tüchtigen Offizier die Aufſtändigen beſiegen und den falſchen Zarenſohn ſogar gefangen nehmen kann. Große Feier im Schloß. Jetzt aber will der Zar ſeinen „beſten Freund“ endlich ſehen. Kurz entſchloſſen führt ihn der verſchlagene Andrejew zu dem früheren Gardeoffizier. Der nun endlich auch ſeine ſchwärme⸗ riſche unbekannte Gemahlin findet, Aus dieſer Fabel wäre alſo etwas zu machen geweſen. Aber es wurde nur ein Abklatſch aus „Trotzköpfchens Zeitvertreib“. Nirgends auch nut ein guter Gedanke, ein brauchbares Wort, Unver⸗ ſtändlich, wie ſo etwas überhaupt zu einer Auffüh⸗ rung gelangen kann. Aber dieſe wenigſtens war gut, ſehr gut(Spielleitung Hellmun). Ausgezeichne Erwin Dittrich als der devote und verſchlagenen Baron Andrejew. Dieſer, wie die Geſtalt des Adju⸗ tanten(Fritz Wiſten) die beſten Leiſtungen. Kurt Junker, im letzten Augenblick einſprang konnte er der unglücklich geſehenen Figur des Zaren noch kein eigenes Gepräge geben. Fräulein Legal g war als Nina ein ganz nettes Bäſchäfchen. 5 O, Goethe⸗Autogramme als Werbemittel. De- Volksverband der Bücherfreunde hat Goethe⸗Originalbriefe erworben, die als Prämien für erfolgreiche Werbung im Volks verbande vertell werden ſollen. Der Volksverband erklärt zwar, da 1 er damit beabſichtigt habe, ſolche Originalbrieſe, dis meiſtens heute in ausländiſche Hände überzugele pflegen, Deutſchland erhalten zu wollen. Doch ſchein dieſe Abſicht wenig stichhaltig, da ja, wenn dieſe Be. gründung des Volksverbandes zutrifft, der erfolg⸗ reiche Werber nichts beſſeres zu tun haben würde, als dieſe Prämie unverzüglich in den Autographen; Handel wieder zurückzuführen. Viel nützlicher ſcheint es, wenn der Volksverband ſich um die Erhaltung der Goethe⸗Autogramme bemühen will, die von 1 geſammelten Originalbriefe dem Goethe⸗Archiv oder einer der zahlreichen großen Goethe⸗Sammlungen zu überweiſen. e„ 8 7 0 991 Okt. preng⸗ Poll läge bremi⸗ aus. id von rühen er der Flucht. volver zilper⸗ g feſt⸗ Bauch⸗ einem Arden uf dig lingen gers n ge⸗ keinen sf Okt. e bor itowͤſk po, groß⸗ der ber! is be⸗ — so g des ürzen par⸗ icktritt oh die enden id zu 9, daß Bro⸗ n Ge⸗ Be⸗ ff in zierte ungen er bei geht, er 76 „ die Morb⸗ Täter gebo⸗ Klei⸗ einers t Tok⸗ nliche hier welle Itwei⸗ — htigen lſchen Große ſeinen führt heren ärme⸗ tachen aus Rur nver⸗ uffüh⸗ 1 gut, ichnet agent Adju⸗ * Mittwoch, 28. Oktober 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 499 g Außerordenklich ernſte Lage der ſtädtiſchen Straßenbahn Sanierung iſt nur möglich durch ſparſamſte Vetriebsführung und Als wir uns kürzlich um Material zu einem Ar⸗ tikel bemühten, der die Bürgerſchaft über die wirt⸗ ſchaftliche Lage der ſtädtiſchen Straßenbahn orien⸗ teren ſollte, wurde heftig abgewinkt. Aber dieſes vergebliche Anklopfen an der zuſtändigen Rathaus⸗ tür iſt doch nicht vergeblich geweſen. Auf dem Um⸗ weg über den Stadtrat der Schweſterſtädte Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen haben wir nunmehr erfahren, was wir wiſſen wollten. Generaldirektor Kellner hat das aufſchlußreiche Material zu einem Vortrag zuſammengetragen, der geſtern nachmittag im Saal 16 der Handels⸗Hochſchule in A 1 gehalten wurde. Erſchienen waren außer den Mitgliedern der Stadträte von Mannheim und Ludwigshafen mit den Oberbürgermeiſtern Dr. Heimerich und Dr. Ecarius an der Spitze die Mannheimer Bürgermeiſter, der Obmann des Stadtverordneten⸗ Vorſtandes, Fraktionsvorſitzende und mehrere Bei⸗ geordnete, Polizeidirektor Dr. Bader, Regierungs⸗ rat Dr. Heim und die Direktoren Rank und Wäſchke von der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Ge⸗ ſellſchaft. Generaldirektor Kellner leitete ſeine inter⸗ eſſanten Ausführungen mit herzlichem Dank für den zahlreichen Beſuch ein, der Beweis dafür ſei, daß die Sorgen der Straßenbahn auch die Sorgen der Hürgerſchaft ſind. Es gebe wohl kein Unternehmen in Deutſchland, an das ſo viele Anregungen und un⸗ erfüllbare Wünſche herangetragen würden und das ſich ſo geringer Sympathie erfreue, wie die Straßen⸗ bahn. Die Einigkeit, die man ſonſt in Deutſchland ſo ſelten antreffe— in der kritiſchen Einſtellung zur Straßenbahn ſei ſie erreicht. Deshalb habe die Ver⸗ waltung geglaubt, die Archive öffnen zu ſollen, um der breiteſten Oeffentlichkeit zu zeigen, wo des Pudels Kern zu ſuchen iſt. 5 Die wiriſchaftliche Lage der Straßenbahn Maunheim⸗Ludwigshafen iſt äußerſt ernſt. Nach dem Voranſchlag der Stadt Mannheim ſollten in der Zeit vom 1. April bis 30. September, alſo in dem erſten halben Betriebsjahr 1931/32, die Einnahmen 8 765 000 Mk. und die Ausgaben 4 230 000 Mark betragen. Tatſächlich aber belief ſich die Mindereinnahme auf 281299 Mk. und die Einſpa⸗ rung bei den Ausgaben auf 281601 Mk. Rechnet man zu dem im Voranſchlag vorgeſehenen Fehl⸗ betrag von 465 900 Mk. die Differenz zwiſchen Mindereinnahme und Minderausgabe im Betrage von 292 461 Mk., ſo ergibt ſich ein tatſächlicher Fehlbetrag von 758 361 Mk. Nicht inbegriffen ind die Einſparungen durch Notveroroͤnung mit 191.580 Mk., weil ſie dem allgemeinen Haushalt überlaſſen werden müſſen. Würde man ſie ab⸗ ziehen, ſo würde ſich der Fehlbetrag auf 566781 Mk. ermäßigen. Aber ſelbſt dann iſt er immer noch um 100 881 Mk höher, als der im Voranſchlag vorgeſehene Fehlbetrag. Dieſe Zahlen beziehen ſich nur auf das Mannheimer Netz. Die entſprechenden Ludwigshafener Zahlen ſind nicht bekannt, daß gewiſſe Teile der Betriebsrechnung(Strom, Gleisbau uſw.) von der Stadt Ludwigshafen ſelbſtän⸗ big verwaltet werden. Der Redner ging dann auf die Urſachen näher ein, die das immer mehr anſchwellende Defizit ver⸗ ſchulden und die Sanierung der Straßen⸗ Jahn zu einer immer dringenderen Notwendigkeit machen. Wir werden auf dieſe Einzelheiten, die durch graphiſche Lichtbild⸗Darſtellungen erläutert wurden, noch zurückkommen. Generaldirektor Kellner zieht aus den Feſtſtellungen folgende nittelt Schlußfolgerung: Wir müſſen unſer Platzangebot wieder näher an das Bedürfnis heranbringen und ver⸗ ſuchen, billiger zu fabrizieren, um dann durch billigere Verkaufspreiſe den Umſatz heben zu 5 können. Sparſamſte Betriebsführung, rationelle Perſonal⸗ politik und größte Vorſicht in der Neuanlage von Kapitalien müſſen die Leitſterne der Sanierungs⸗ polibik ſein. Eine Senkung der fachlichen Ausgaben bei gleichbleibender Fahrleiſtung iſt nicht mehr möglich. Die ſachlichen Ausgaben ſind durch Verwaltungsmaßnahmen ſchon ſo beſchnitten, daß eine weitere Einſchränkung auf Koſten der Be⸗ triebsſicherheit ginge. Notwendig iſt die Verringe⸗ kung der Fahrleiſtung entſprechend dem Rückgang ber Zahl der Fahrgäſte. Deshalb muß der 6 und 12 Minuten⸗Ver⸗ kehr auch im Winter beibehalten werden. Da aber ſelbſt beim 6 und 12 Minuten⸗Be⸗ trieb immer noch ein zu großes Mißverhältnis zwi⸗ ſhen Einnahmen und Ausgaben beſteht, wird man ſich weiter einſchränkende Maßnahmen über⸗ a legen müſſen. Hierzu gehört: Die Einſtellung ünrentabler Linien; ſpäterer Beginn des Be⸗ triebes dort, wo ſich dies ohne Schädigung eines größeren Kreiſes durchführen läßt; Erweiterung der Wagenabſtände in den ruhigen Zeiten nach den Vor⸗ orten. Ob und in welchem Umfang dieſe Maßnahmen kurchgeführt werden müſſen, hängt davon ab, wie ſich * Perſonalſtand in nächſter Zeit verrin⸗ dern läßt, denn es hätte keinen Zweck, ſolche Maß⸗ nahmen einzuleiten, wenn dadurch nicht eine tatſäch⸗ che Einſparung an Betriebskoſten erreicht werden un. Die jüngſt vorgenommene Zählung wird vertvollen Einblick in die tatſächlichen Verkehrsbe⸗ kürfniſſe geben. Eine weſentliche Erleichterung der Ausgabenſeite berſpricht die Auswirkung der verſchiedenen Notver⸗ ürdnungen. Die Einſparung an Löhnen und Gehäl⸗ tern betrug im erſten Halbjahr rund 190 000 Mark. dis Ende des Rechnungsjahres wird ſte ſich auf weit 9 0 als das Doppelte belaufen. Zur Auswirkung ommt dieſe Einſparung allerdings nicht, weil einge⸗ parte Summen nicht der Straßenbahn gutgeſchrieben n können, ſondern für die allgemeine Wohl⸗ gahrtspflege Verwendung finden müſſen. Zur Frage ſparſamſten Betriebsführung gehört zuch noch, daß Neuanlagen von Kapital nur Tann gemacht werden dürfen, wenn eine zweifels⸗ kee Rentabilität errechnet iſt, da die Höhe des Zin⸗ endienſtes größte Vorſicht verlangt. Netzerweiterun⸗ en, neue Wagen und ſonſtige wünſchenwerte Dinge vorläufig Traum der Zukunft. Zur Frage der Tariſverbilligung führte der Vortragende folgendes aus: Ein großer Teil der öffentlichen Meinung und des deutſchen Blätterwaldes beſchäftigt fich heute mit der Frage: rönnen die ſchlechten Wirtſchaftsergebniſſe der Ver⸗ kehrsunternehmungen nicht dadurch gehoben wer⸗ den, daß man die Tarife ſenkt und dadurch eine beſſere Aus nützung der Betriebs- miktel erzielt? Der Laie glaubt, dieſe Frage zu leicht mit ja beantworten zu können. Bei den Fach⸗ leuten herrſcht die einſtimmige Meinung vor: Leider nicht.„Beſſer volle Wagen bei niedrigen Fahr⸗ preiſen, wie leere bei hohen“ und„großer Umſatz, kleiner Nutzen“ ſind gewöhnlich das Leitmotiv ſolcher Betrachtungen. Wie ſteht es nun in Wirklichkeit? Im Jahre 1913 verurſachte ein Wagenkilometer 43,62 Pfg. Aus⸗ gaben, im Jahre 1930 75,20 Pfg. Würde man den Tarif von 1913 mit 10, 15, 20, 25 und 30 Pfg. propor⸗ tional erhöhen, ſo käme man auf 17,24, 25,86, 34,48, 43,10 und 51,72 Pfg. Der heute gültige Tarif beträgt aber nur 20, 25, 30 und 40 Pfg., für Fahrgäſte mit Fahrſcheinheften ſogar nur 18,33, 21,66, 25 und 30 Pfennig. Der durchſchnittliche Fahrpreis aller Tarif⸗ ſtufen im Jahre 1913 betrug alſo proportional um⸗ gerechnet 34,48 Pfg. Er beträgt heute nur 28,75 Pfg., für Fahrſcheinheft⸗Fahrgäſte ſogar nur 23,75 Pfg. Man kann daher mit Fug und Recht behaupten, die heutigen Tarife ſind an den Unkoſten gemeſſen niedriger als 1913. Nur hat eine kleine Umſchich⸗ tung ſtattgefunden in der Form, daß die höheren Tarifſtufen heute mehr begünſtigt ſind als 1913 und die Tarifgrenze—3 Teilſtrecken nicht mehr beſteht. Nicht berückſichtigt ſind dabei die in der Nachkriegs⸗ zeit beſonders entwickelten ſozialen Tarife aller Art, die wieder ſtark auf die Einnahmen drücken. Dieſe Zahlen allein beweiſen zur Genüge, daß es unmöglich iſt, durch eine Tarif⸗ ſenkung ohne vorherige Senkung der Un⸗ koſten eine Verbeſſerung der wirtſchaftlichen Lage zu erzielen. Dazu kommt, daß in der augenblicklich ſchlechten wirtſchaftlichen Konjunktur auf keinen Fall mit einer beſſeren Beſetzung wie im wirtſchaftlich guten Jahr 1913 gerechnet werden kann. 855 Ueber dieſe überſchlägige Berechnung hinausge⸗ hend, haben wir aber in letzter Zeit, von dem Schlußprüfung der Maſchinentechniſchen Fachſchule Mannheim Am Freitag nachmittag fand der mündliche Teil der Schlußprüfung der an die Gewerbe⸗ ſchule] Mannheim angegliederten Maſchinen⸗ techniſchen Fachſchule Mannheim ſtatt. In den Wochen zuvor iſt der ſchriftliche Teil der Schlußprüfung durchgeführt worden. Im Auftrag des Unterrichtsminiſteriums nahm Direktor Hen⸗ ninger die Prüfung ab. Der Prüfung haben ſich 15 Prüflinge mit Erfolg unterzogen. 5 Prüflinge bekamen die Note„ſehr gut“ und 10 Prüflinge die Note„gut“. Bei der mündlichen Prüfung prüfte Studienrat Gottmann über Wärmekraftmaſchinen und zwar über Verbrennungsmotoren, Studienrat Dipl.⸗Ing. Krott über Werkzeugmaſchinen und Arbeitsverfahren und zwar über Kalkulation der Fertigungszeit und Gewerbeſchulaſſeſſor Dipl.⸗Ing. Beugel über Elektromaſchinen und zwar über die gebräuchlichſten Wechſelſtrommotoren. Die Prüfung ergab, daß die Prüflinge die für die Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit als Maſchinentechniker und als ſonſtige techniſche Beamte in maſchinentechniſchen Be⸗ trieben erforderlichen Kenntniſſe und Erfahrungen erlangt haben. Der Prüfung wohnten als Gäſte u. a. an: Direk⸗ tor. R. Max Schmid, Direktor i. R. Ludwig Kaltſchmidt, Direktor Herbold an der Ge⸗ werbeſchule II Mannheim, Direktorſtellvertreter Studienrat Dipl.⸗Ing. Küſter an der Gewerbe⸗ !!!.. ũꝙñwwdßGßßßßßã ä ꝓydßßdßßßßPFPpßßfßßß⸗/ ⁊ ñ¶DTTPTFTPFPTPTPTbTbTbTTbTTbbbo o Die älteſte Feudenheimerin 90 Jahre Frau Eliſabeth Schröder Wwe., die älteſte Feudenheimerin, begeht heute in verhältnismäßiger Rüſtigkeit ihren 90. Geburtstag. Die Jubilarin, die ſeit einigen Jahren bei ihrer Schwiegertochter, der verwitweten Frau Katharina Schröder, Feld⸗ ſtraße 35, wohnt, entſtammt eimer alten Feudenhei⸗ mer Familie. Der Vater war der Altwarenhändler Peter Biereth. Der Ehegatte, in Wallſtadt gebürtig, war zuletzt Aufſeher in einem Hirſchhorner Stein⸗ bruch. Vor 55 Jahren brachte man ihn tot nach Hauſe. Ein Blutſturz hatte dem Leben des 40jähri⸗ gen ein jähes Ende bereitet. Die Witwe, die ſich nun⸗ mehr als Milchhändlerin allein mühſam durchs Le⸗ ben ſchlagen mußte, hatte für acht unmündige Kin⸗ der, vier Knaben und vier Mädchen, zu ſorgen, von denen heute noch drei Söhne und eine Tochter leben. Der älteſte Sohn Emil, der im Mannheimer Kon⸗ ſumverein jahrzehntelang als Küfer tätig war, lebt ſeit ſeinem 65. Lebensjahr im Ruheſtand. Der zweite Sohn iſt ſchon lange Portier im Mannheimer Gas⸗ werk, der dritte betreibt in der Kobellſtraße ein Tünchergeſchäft. Die einzige noch lebende Tochter iſt in Heidelberg verheiratet. Die Nachkommenſchaft ſetzt ſich aus den erwähnten vier Kindern, 26 Enkeln, 24 Urenkeln und einem Ururenkel zuſammen. * * Totengedenkfeier der militäriſchen Vereine der Stadt Mannheim. Am Sonntag, 1. November, nach⸗ mittags 3 Uhr, veranſtalten die militäriſchen Vereine der Stadt Mannheim auf dem Ehrenfried⸗ hofe eine Totengedenkfeier. Sammelplatz iſt 2 Uhr 30 Min. in der Colliniſtraße, von wo aus der Abmarſch nach dem Friedhof erfolgt. Die Gedenk⸗ rede hält Stadtpfarrer Jöſt von der Johannis⸗ kirche auf dem Lindenhof. Die Bevölkerung der Stadt iſt zu dieſer Totengedenkfeter herzlichſt einge⸗ rationelle Perſonalpolitik Wunſch beſeelt, eine Tarifermäßigung dann bringen zu wollen, wenn es vom wirtſchaftlichen Stand⸗ punkt aus verantwortet werden kann, genaue Unterſuchungen über die einzelnen möglichen Va⸗ rianten angeſtellt mit folgendem Ergebnis: Ein⸗ führung eines Fahrſcheinheftes zu 0,60 Mark mit ſechs Scheinen, gültig für—2 Teilſtrecken: Verluſt für Mannheim 36 000 Mark, für Ludwigshafen 12600 Mark je Monat oder 595000 Mark im Jahr. Einführung eines Fahrſcheinheftes zu.90 Mark mit ſech s Scheinen, gültig für—3 Teilſtrecken: Ver⸗ luſt für Mannheim 14000 Mark, für Ludwigshafen 5400 Mark je Monat oder 233 000 Mark im Jahr. Selbſt wenn man die Preiſe für die Fahrſcheinhefte nur wieder auf den Stand vom Jahre 1928 bringen möchte, müßte bei den Heftfahrern mit einem Zu⸗ gang von 13 v. H. gerechnet werden, um den Er⸗ mäßigungsverluſt auszugleichen, eine Zahl, die bei der heutigen Wirtſchaftslage nicht zu erzielen iſt. Verſuche, durch Tarifverbilligung das Wirtſchafts⸗ ergebnis der Straßenbahn zu verbeſſern, ſind in letz⸗ ter Zeit in verſchiedenen Städten gemacht worden. Keine der Städte kann von einem Erfolg berichten. Das„Heidelberger Tageblatt“ berichtet über einen ſolchen Verſuch folgendermaßen:„Die im Juli ein⸗ geführte Fahrpreisermäßigung auf der Bergbahn hat wohl zu gewiſſen Zeiten eine Belebung des Verkehrs gebracht, den Einnahmerückgang jedoch nicht aufzuhal⸗ ten vermocht.“ Auch die Stadt Ludwigshafen hat den Verſuch gemacht, das ſchlechte Ergebnis der Omnibuslinie nach der Gartenſtadt Hochfeld dadurch zu verbeſſern, daß der Fahrpreis von 20 Pf. auf 10 Pf. geſenkt wurde. Auch dieſe Probe fiel negativ aus. Die Zahl der Fahrgäſte iſt zwar geſtiegen, das wirtſchaftliche Ergebnis hat fich jedoch weſentlich verſchlechtert. Gleiche Beiſpiele lie⸗ gen von vielen anderen Städten vor. Somit ergibt ſich auch aus dieſer Betrachtungsweiſe, daß eine Ver⸗ billigung der Fahrpreiſe und eine He⸗ bung der Rentabilität der Verkehrs⸗ unternehmungen nur durch Senkung der Ausgabenſeite erreicht werden kann. Iſt dieſe Senkung erreicht, wird die ſo heiß begehrte Tarifſenkung folgen können. Der mit großer Spannung verfolgte Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. ſchule III Mannheim, die Gewerbeſtudienräte Sei⸗ bert und Stimm an der Gewerbeſchule Ludwigs⸗ hafen, Mechanikermeiſter Boſſert als Vertreter der Kommiſſionen für die Geſellenprüfung und die Meiſterprüfung an der Handwerkskammer Mann⸗ heim, Techniker Gotthans als Vertreter des Kreisrats Mannheim, Berufsberater Wirth als Vertreter des Arbeitsamts Mannheim, Dipl.⸗Ing. Beierbach als Vertreter der Firma Maſchinen⸗ fabrik Heinrich Lanz in Mannheim, Ingenieur Vennebuſch als Vertreter der Firma Maſchinen⸗ fabrik Gebr. Sulzer in Ludwigshafen, Dipl.⸗Ing. Lent als Vertreter der Firma J. G. Farbeninduſtrie in Ludwigshafen, Dipl.⸗Ing. Freiherr von Lie⸗ benſtein als Vertreter der Firma Großkraftwerk Mannheim, die Techniker Köppel, Ockert und Renfer als Vertreter der Abſolventen vereinigung der techniſchen Fachſchulen in Mannheim, ferner mehrere Lehrer der drei Gewerbeſchulen in Mann⸗ heim. Direktor Henninger begrüßte in ſeiner Schlußanſprache die bei der Prüfung anweſenden Gäſte, dankte den Lehrern und Schülern der Ma⸗ ſchinentechniſchen Fachſchule für die guten Leiſtungen und gab dem Wunſche Ausdruck, daß ſich die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe in Bälde ſo beſſern möchten, daß es den Abſolventen der Schule gelingen kann, Stellen, die ihrer Ausbildung entſprechen, zu er⸗ langen und wünſchte den Prüflingen für ihre künf⸗ tige Wirkſamkeit beſten Erfolg. i * Mittwochs⸗Rückfahrkarten zum Theaterbeſuch. Sonntagsrückfahrkarten nach den Städten wurden Mittwochs bisher nur zum Beſuch der Auffüh⸗ rungen ſolcher Theaterunternehmen und Orcheſter⸗ vereinigungen ausgegeben, die gemeinnützige Zwecke verfolgen, durch das Reich oder die Länder unter⸗ halten oder weſentlich unterſtützt werden und von den Landesbehörden anerkannt ſind. Nunmehr ſind die Reichsbahndirektionen neuerdings ermächtigt worden, verſuchsweiſe die Fahrpreisermäßigung im gleichen Umfange auch den Beſuchern anderer gleich⸗ artiger Theaterunternehmen(Schauſpiel⸗, Opern⸗ und Operettenbühnen, nicht aber Variets⸗, Kino⸗, Marionettentheater u..) zu gewähren. Von der Fahrpreisermäßigung, die 3376% beträgt, erwartet man eine Belebung des Theaterbeſuchs und des Reiſeverkehrs. * Genau auf dem Gefrierpunkt blieb in der ver⸗ gangenen Nacht die Temperatur ſtehen. In der Nacht zum Dienstag betrug das Minimum 1 Grad C. über Null. Heute früh zeigte das Thermometer 15 Grad C. über Null(gegen 1,1 Grad C. am geſtrigen Mor⸗ gen) an. Die Höchſttemperatur erreichte geſtern 6 Grad C.(gegen 8 Grad C. am Montag). Dr. G. F. Hartlaub am Mikrophon Anläßlich der neuen Ausſtellung in der Kunſthalle ſprach Dr. G. F. Hartlaub vor dem Maunheimer Mikrophon über„Meiſter kopieren Meiſter“. Der Vortrag ſtellte nicht nur eine ſehr geſchickte Werbung für die Mannheimer Kunſthalle und deren Sonderausſtel⸗ lung dar, ſondern dürfte auch mit der weitverbreiteten Vorſtellung, daß Kopien nicht als vollwertig betrachtet werden können, aufgeräumt haben. Selbſtverſtändlich be⸗ zog ſich die Ehrenrettung, die Dr. Hartlaub mit ſeinen Ausführungen der Kopie zuteil werden ließ, nur auf die gemalte gute Kopie und nicht auf die mechaniſchen Drucke. Wert und Unwert, Möglichkeit und Grenzen der nach⸗ ſchaffenden Kunſt fanden eine eingehende Würdigung, die umſo mehr berechtigt und notwendig war, da in der guten gemalten Kopie auch ein Schöpfertum mitſchwingt. Dr. Hartlaub ſprach noch über einzelne Bilder der Mann⸗ heimer Schau und erläuterte die Beziehungen ber gezeig⸗ laden. ten Bilder zu den klaſſiſchen Vorbildern. n— O— . 0 2 7 5 8 — e—.— 74 S W. e e. ———— e eine ebenso geniale wie begehrte Neuschöpfung zu der Seit Generationen allbeliebten SABRH 5 5 * 5 8. n Sidonie 5 955555000000 N N S 8 S 8 aS CGννονν W N r e e ee r Alete Steer 4. Seite/ Nummer 499 Neue Manuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Belümpfung der Geſeh lechts krankheiten Ausſprache im Verein Mutterſchutz Am Montagabend wurde im Verein Maun⸗ heimer Mutterſchutz ein Ausſprache⸗ abend über„Die Durchführung des Ge⸗ ſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten“ abgehalten, der dadurch intereſſant war, daß ſich dabei alle die Perſönlichkeiten beteilig⸗ ten, die den Mannheimer behördlichen Stellen vor⸗ ſtehen, denen das Geſetz zur Durchführung überant⸗ wortet iſt. Die Landesfürſorgerin beim evangeliſchen Jugend⸗ und Wohlfahrtsdienſt Karlsruhe, Frau Gerda Lukas, hielt das einleitende Referat. Das Geſetz ſei ein Kompromißgeſetz, das beſonders durch die wirtſchaftlichen Notſtände nachteilig beein⸗ flußt werde. Beſondere Zunahme ſei bei den Gelegen⸗ heitsproſtituierten zu verzeichnen. Eine Abhilfe könne aber wirkſam nur durch die Beſchaffung von Arbeit erfolgen. Zu bedauern ſei das Ausbleiben des ſchon lange gewünſchten Bewahrungsgeſetzes. Bei der Be⸗ Urteilung des Geſetzes und ſeiner Auswirkungen be⸗ rückſichtigte die Rednerin beſonders den Standpunkt der Fürſorge. In der vollſtändigen Straffreiheit der Proſtitution ſei eine Gefahr für viele Menſchen zu er⸗ blicken. Auch die Rechtſprechung, die die öffentliche Werbung durch die dem Gewerbe zugehörenden Per⸗ ſonen für ſtraffrei ausgehen läßt, beruhe auf falſchen moraliſchen Vorausſetzungen. Die Bekämpfung der Proſtitution ſei eine Erziehungsfrage, deren ethiſche Ziele religiös überbaut ſein müßten. Starke Worte fand die Referentin für die Tat⸗ ſache, daß nur die Frau das Opfer dieſer Einrichtung ſei und der Mann viel weniger erfaßt werde. Not⸗ wendig ſei eine ſtärkere Zuſammenarbeit mit der freiwilligen Fürſorge, um neben der mediziniſchen auch die ſoziale Diagnoſe über den Einzelfall ſtellen und von da aus Hilfe leiſten zu können. Frau Lukas bemängelte die unterſchiedliche Behandlung der Proſtituierten in Groß⸗ und Kleinſtädten, ver⸗ wies auf die oft zu weitgehenden Rechte der Geſund⸗ Heitsbehörden und nahm ferner Stellung zu einigen Spezialfragen des Gebiets. Zuerſt äußerte ſich in der Ausſprache der Arzt. Dr. Loeb⸗ Mannheim bedauerte die mangelnden geſetzlichen Handhaben zur Beſtrafung der Infek⸗ tionsguellen. Dr. Lion ſtellte eine ſtärkere Er⸗ faſſung der Geſchlechtskranken ſeit Beſtehen des Ge⸗ ſetzes feſt, hob aber auch die Gefahren für eine ord⸗ nungsmäßige Behandlung als Folge der heute er⸗ zwungenen Sparſamkeit hervor. Beigeordneter Dr. Zeiler berichtete über die Erfahrungen der Mannheimer Geſundheitsbehörde. Es würden hier auch die ge⸗ ſchlechtskranken Männer erfaßt. Doch mache ſich das Fehlen eines Sonderbaues im Krankenhaus bemerk⸗ bar. Der größte Nachteil des Geſetzes ſei aber die Wohn ungsfrage. In dieſem Punkt wurde der Redner unterſtützt durch Polizeidirektor Dr. Bader, der mitteilte, daß die berechtigten Klagen der Alt⸗ ſtadt über die Beläſtigungen der Bewohner durch den Betrieb die Polizei jedenfalls veranlaſſen wer⸗ den, die von den Angehörigen des Gewerbes durch viele Eingaben erſtrebte Wie deranſiedlung inder früheren Straßſe zu geſtatten. Dieſe Mitteilung wurde von der Vorſitzenden des Vereins Mutterſchutz und Verſammlungsleiterin, Frau Eliſa⸗ beth Blauſtein, mit Bedauern zur Kenntnis ge⸗ nommen und als Rückſchritt bezeichnet. Kurz zuvor hatte Frau Dr. Camilla Jellinek, Heidelberg ver⸗ langt, daß an der Aufhebug der Reglementierung und an der Nichtbeſtrafbarkeit der Proſtitution feſt⸗ gehalten werden müſſe. Im Verlaufe der Diskuſſion wurden noch ver⸗ ſchiedene Einzelfragen beſprochen. Die Reoner waren ſich im allgemeinen über die günſtigen hygieniſchen Auswirkungen des Geſetzes einig. Bei der Beur⸗ teilung der Nachteile zeigten ſich teilweiſe Weltan⸗ ſchauungsgegenſätze. Nur über die prekären Wohn⸗ verhältniſſe bezw. deren Notwendigkeit zur Aende⸗ rung herrſchte auch wieder völlige Einmütigkeit. Die Referentin zog in ihrem Schlußwort daraus das Fazit, daß eine Löſung des ſchwierigen Problems nicht von außen, ſondern nur auf dem Wege der religiös fundierten Erziehung möglich ſei, die beſon⸗ ders dem Manne ein anderes Verhältnis zur Frau zur Pflicht mache. Der Ausſprachegbend, dem neben Aerzten und in der Wohltätigkeit ſtehende Perſönlichkeiten auch Lan⸗ deskommiſſär Dr. Scheffelmeier und Landge⸗ richtspräſtdent Dr. Wetzlar beiwohnten, hat durch offene Behandlung des Themas einen wertvollen Ueberblick über die Auswirkungen des neuen Ge⸗ ſetzes in Mannheim gegeben. D Wir hörten Eiſenbahnattentate Eine von Dr. Paul Laven zuſammengeſtellte Hör⸗ ſolge„Ciſenbahnattentate“ wurde von dem Süd⸗ weſtfunk vermittelt. Den Hörern ſollte gezeigt werden, mit welchen Sicherheitsmaßnahmen die Bahnverwaltungen gegen die Verbrecher ankämpfen. Ob dieſer Zweck erreicht wurde, muß dahingeſtellt bleiben, da die einzelnen, nicht zuſammen⸗ hängenden Szenen, einen geſchloſſenen Eindruck vermiſſen ließen. Auch war von ſehr vielen Dingen die Rede, die nicht im Zuſammenhang mit dem Thema ſtanden und durch ihre lediglich urſächliche Verbindung nicht das erforderliche In⸗ tereſſe erweckten. Von Dr. Laven hörten wir ſchon beſſere Hörbilder als dieſes, in dem hauptſächlich das Verhalten einzelner Perſonen bei Eiſenbahnattentaten aufgezeichnet wurde. Mannheimer Planetarium. Der erſte Vortrag über Tage sfragen der Naturwiſſenſchaften, ger Medizin und der Technik muß wegen Verhinderung des Vortragenden auf Mitte November verſchoben werden.— Am Mittwoch dieſer Woche um 17 Uhr findet ein Schallplattenkonzert und am Freitag um 19.40 Uhr ein Rundfunkkonzert für Erwerbsloſe bei freiem Eintritt ſtatt. Deutſche Volksparlei Wir machen nochmals auf die heute abend.30 Uhr im großen Saale des Wartburghoſpiz, F 4, 8/9 ſtattfindende politiſche Ausſprache gufmerkſam und bitten um zahlreiche Beteiligung. 8 448) Der Vorſtand. Tageahaleucles Mittwoch, 28. Oktober Nationaltheater:„Don Pasquale“, Kom. Oper von G. Donizetti, Miete E 8, Auſang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; Schollplattenkonzert für Erwerbsloſe. Volkshochſchule: Vortrag von Univ.⸗Prof. Dr. E. Heimann⸗ Hamburg über Muſenſanl des Roſengartens, 20.15 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlagen ob 20.80 Ubr. Palaſthotel: Tanztee 20.90 Uhr. Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. Autobnsausflug zur Pfälzer Weinleſe, 14 Uhr ab Parode⸗ platz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hoſenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz Friecdrichsbrücke. Lichtſpiele: Gloria⸗Palaſt:„Die Männer um Lucie“. 17 Uhr — Palaſt⸗Theater:„Harold halt dich feſt“. Alhambra:„Reſerve hat Ruh“.— Seala⸗ Theater:„Zapfenſtreich am Rhein“.— Uni ver⸗ ſu m:„Meine Frau— die Hochſtoplerin“.— Schau⸗ burg„Panik in Chicago“.— Roxy ⸗ Theater: „Die ſchwebende Jungfrau“,— Capitol:„‚Geheim⸗ dienſt“. Sehenswürdigkeiten: a Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Ausſtellung: „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr;: Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17-19 Uhr.— Stäbdtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags) geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr: Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung: „Schöpferiſche Kopien“, 11 Uhr. Von den Engeln Randbemerkung zum Leben Von Alexander v. Gleichen⸗Ruß wurm Der Glaube an Engel iſt einer der lieblichſten Menſchheitsträume, und es iſt bezeichnend, daß im Stammeln der Liebe der geliebte Gegenſtand„Engel“ 1 wurde, daß der Dichter, wenn der geliebte Gegenſtand von der Erde ſchied, denſelben feierlich zum Engel verklärte, daß die Liebe zum Kind dem Kind Engelsflügel anheftet als Ausdruck ſcheuer An⸗ dacht vor deſſen himmliſcher Unſchuld, die unberührt iſt von der demütigenden Sehnſucht des Geſchlechts. Denn die Erhabenheit, die Seligkeit, die Ueber⸗ legenheit des Engels beſteht vorzugsweiſe darin, daß er geſchlechtslos iſt und nur die höhere, von gemein ärdiſchen Schlacken befreite Liebe kennt. Dieſe Vor⸗ ſtellung gehört zum Begriff des Engelhaften. 5 Nachdem ſie die„Unſchuld“ verloren und die„böſe Fleiſchesluſt“ gebüßt, ſehen ſich daher Adam und Eva von einem Engel mit flammendem Schwert, non Uriel, dem Engel voll heiliger Entrüſtung und un⸗ beſtechlicher Unſchuld aus dem Paradies vertrieben. Der Glaube an Engel wurde von den Verfaſſern der heiligen Schrift älteren, religiöſen Vorſtellungen ent⸗ nommen. Als Boten lim Hebräiſchen bedeutet das Wort Bote und Engel) und Lehrer von der Gottheit ausgeſandt, traten ſie in den älteſten Religionen auf, um dem Menſchen die Anfänge der Kultur beizubrin⸗ gen. Sie ſind deſſen Erzieher, ſie kommen nicht in böſem Sinn, wie Luzifer, der Gefallene, es ſpäter tut, ſondern in gutem Sinne dem menſchlichen Wiſ⸗ ſensdrang entgegenkommend, ja ſie haben in den altertümlichſten Sagen des Oſtens eine prometheiſche Rolle. a Die ausführliche Geſchichte der Engelrebellion und des luziferiſchen Falles findet ſich in dem myſtiſchen Buch Enoch. Sodann umfaßt die poetiſche Ueber⸗ kleferung einen gewaltigen Sagenkreis, die Majſeſtät der Engel gehört zur Majeſtät Gottes, wie der orien⸗ He icht ohne bedeutendes Gefolge denkbar iſt und den Ehrgeiz hat nach immer größerem und glänzenderem Gefolge. Aehnlich wie der ver⸗ haßte Anhang eines Uſurpators, eines Gegenfürſten, ſind die abſpenſtigen Engel gedacht. Für den Menſchen handelt es ſich darum, zu einer oder der anderen Heerſchar gezogen zu werden. Da⸗ rin beſteht ſeine Wichtigkeit, daß er nicht Menſch bleibt, denn dies iſt ein jämmerlicher, demütiger Zu⸗ ſtand, ſondern daß ihn ſeine Zukunft zum Dämon oder Engel werden läßt, Mitkämpfer des Hellen und Guten oder des Dunklen und Böſen. Daher iſt in der Welttragödie ſeine Rolle eine erhaben Tragiſche. Was nur klägliches Zappeln ſcheint, eine Reaktion auf pri⸗ mitive Reize, das ſchwingt im Weltall mit als Energie⸗ quelle, als„Engel“, und da die Lehre aus dem Orient ſtammt, kann ſie der prachtvollen Einkleidung des philoſophiſchen Gedankens nicht entbehren. Hierar⸗ chiſch ſind die Engel in große Engelſchaften gegliedert, in Cherubim, Seraphim, Ophanim. Mannigfach ſind die ihnen zugeteilten Rollen, ſie blaſen Streit und flöten Frieden, ſie ſetzen ihre Füße als Boten auf Erdenſtaub, führen irdiſche Speiſe an die Lippen, ver⸗ künden Maria die unbefleckte Empfängnis und be⸗ grüßen Jeſu Geburt. Michael erſcheint als gewaltiger Feldherr, Gabriel trägt den Lilienſtengel, Asraels tiefernſte Augen künden, er ſei der Vollſtrecker des letzten Befehls, der Engel des Todes. Die Atmoſphäre des Alls iſt nicht etwa nüchtern kalt, nicht Materie im Sinne von ſchwerem, willen⸗ loſem, gleichgültigem Stoff, auch nicht von Zufalls⸗ kräften durchzackt, ſondern erfüllt von Engeln, be⸗ wegt von deren geheimnisvollem Flügelſchlag, ſchwin⸗ gend von den Schwingungen ihrer mächtigen Herzen. Kein Wunder, daß der Zeit des gläubigen, ja fanatiſch gläubigen Materialismus der Begriff des Engels durchaus verloren ging, wie auch die Vor⸗ ſtellung des heiligen Geiſtes, der ja als eigentliches Haupt, als primum mobile der Engeltatkraft gedacht war. Allenfalls intereſſierte ſich die materialiſtiſch ge⸗ ſiunte Welt noch für Ehriſtus als Meiſter und Pro⸗ pheten, wie dies in den Biographien von Strauß bis „Sozialpolitik und Sozialismus“ im Ludwig bemerkbar iſt. Sie verſuchten Gottes Sohn Der vergangene Sonntag brachte ſchon die erſten Spiele der Rückrunde, obwohl noch einige Begegnungen wie VfR — Pfalz, Frankenthal— 08 Mannheim, Frankenthal— VfR und Frankenthal— Polizei ausſtehen. Aus den Spie⸗ len der Ligaklaſſe der Herren hat ſich gegen Ende der Vorrunde der Meiſter der vergangenen Spielzeit, Sp V Waldhof, als ſtobilſte Elf erwieſen. Die Spitze der Tabelle hat nach Verluſtpunkten der VfR. Die Raſeu⸗ spieler, die mitunter glänzende Spiele hinlegten, haben gegen den Beginn ſtark nachgelaſſen. Für das Ende um die Meiſterſchaft kommen neben den Genannten noch die Polizei in Frage. Für den Abſtieg wird Mic 08 wohl verurteilt ſein; wer ihm Geſellſchaft leiſtet, iſt ſchlecht vor⸗ auszuſagen. 07, das augenblicklich Vorletzter iſt, wird ſich wohl noch ins Mittelfeld bringen. Tabellenſtand am 25. Oktober Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Waldhof 11 9— 2 80 23 18 Psi 10 8 5 2 61531 16 VfR. Mannheim 9 7 4 1 55˙18 15 MTG. Mannheim 10 6 1 3 32.42 13 Pfalz Lhafen 10 5 1 4 45˙42 11 Frankenthal 8 3 2 3 2630 8 (3 Ludwigshafen 10 4— 6 38:53 8 Oftersheim 10 4— 6 3963 8 Phönix Mannheimlo 2 2 6 36 50 6 07 Mannheim 10 1 2 7 19 40 4 08 Lindenhof 9— 1 8 15¹74 1 Termine der Rückrunde 1. November: 08— Oftersheim; Pfalz— 07; Franken⸗ thal— Bft; Polizei— Phönix; Waldhof— 08. 8. November: VfR— Pfalz; 03— 08; Oftersheim Woldhof; Mio— Phönix; Frankenthal— Polizei. 15. November: Phönix— 03; Frankenthal— Ofters⸗ heim; 08—07; Waldhof— Polizei MT— BfR. 22. November: Pfalz— Polizei; 03— BfR; Franken⸗ tbal— M2. a g 29. November: MTG— Polizei; 08— Oftersheim; 07— Waldhof; Phönix— Pfalz; VfR— Frankenthal. Handball der Damen Auch die Damen ſind ohne die Vorrunde beendet zu haben in die Rückrunde eingetreten. Hier hat der letzt⸗ jährige Meiſter, s Mannheim, etwas enttäuſcht. Wohl iſt die Hintermonnſchaft der Lindenhöſer noch immer die beſte, aber der Sturm iſt ſehr ſchwach. Die Spitze der Tabelle nehmen Landau, Phönix und BfR ein. Man geht wohl nicht fehl, wenn man hier Landau die beſten Chon⸗ cen gibt, da ſich die Monnheimer Konkurrenten die Punkte gegenſeitig abnehmen. Tabellenſtand am 25. Oktober Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Phönix Mannheim 9 7 1 1 28 6 15 Biff 6 1 1 29.5 18 PFC 4 5 0 812 13 Lond an 5 1 1 10¹5 11 Mr W 4 3 2 16˙11¹1 11 Phönix Ludwigshafen 9 2 3 4 10:11 5 Feuden heim 9 2 1 6:19 5 Walhoa ß 1 0 8.28 9 Neckarau 9 0 1 8:19 1 A⸗Klaſſe Herren Bei den Herren führen mit je 2 Verluſtpunkten aus je einer Niederlage Speyer und Paoſt. Letztere konnte wohl Speyer auf eigenem Platz verdient ſchlagen, verlor aber gegen AS Ludwigshafen. In dieſer Klaſſe nehmen auch die 3. Monnſchaften von MT und BfR teil, kommen aber für die obere Hälfte nicht in Frage. Tabellenſtand am 25. Oktober Vereine Spiele gew. unentſch. perl. Tore Punkte Speyer! 8 5 0 1 48.15 10 / 40 0 1 5121 8 SN, 1 0 2 43:25 8 S/ 2 1 1 20.20 5 M. T. GGW. 5 1 0 4 15:40 2 Neckarau 5 1 0 4 19 27 2 Mü! 8 88 1 14.82 1 AsKlaſſe Damen Bei den Damen führt Ilvesheim, Poſt pat das Ende für ſich. Tore ſind, wie die Tabelle zeigt, ſelten. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Ilvesheim 3 1 1 11²⁵ 0 Neckarſtadt 5 3 0 2 13.6 6 Aal. 3 0 2 18:9 6 Seer 8 8 0 2.8 6 Heddesheim 4 1 1 2 2˙4 3 Poaſtt. 1 0 0 4 017 0 Noung Perez wird Fliegengewichis⸗Weltmeiſter Frankie Genaro in der 2. Runde k. o. Am Montagabend hatte der Pariſer Sportpalaſt ſeinen großen Tag, handelte es ſich doch um nicht mehr und nicht weniger als um den Kampf um die Fliegengewichts⸗Welt⸗ Halbzeit im Handball. hiſtoriſch in ſeine Zeit zu ſtellen, aber ſein reger Ver⸗ kehr mit Engeln, ſein Herauswachſen aus deren Schar und ſeine Wiederkehr in deren Kreis blieb natürlich außerhalb ſolther Betrachtung. Die Engel, die ſeine Kindheit betreuten, die Engel, die auf dem Oelberg Troſt zufüchelten mit duftenden Schwingen, fanden keinen Platz in den moderniſierten Lebens⸗ bildern. f f Unſere Zeit ſteht ſchon deshalb der Vorſtellun von Engeln inſtinktiv feindlich gegenüber, weil ſie prinzipiell, faſt ohne daß man es merkte, die Un⸗ ſchuldverehrung abgetan hat. Ein Mädchen von einſt zärtlich Engel zu neunen und mit der majeſtätiſchen Unſchuld der Himmelsgeiſter noch im Leben zu ver⸗ ſchwiſtern, war natürlich und ſelbſtverſtändlich. Ein gewaltſam„aufgeklärtes“ Kind, ein ſchon durchaus erfahrenes Mädchen„Engel“ zu neunen, hat etwas Abgeſchmacktes, der Geſchmack wehrt ſich intenſiv da⸗ gegen. Nichts verbindet mehr mit dem Namen Engel, nichts macht ihn traut und verſtändlich. Aus unſeren Gefängniſſen führt kein Engel, dem an die Martins⸗ wand geklemmten Bergſteiger wird kein Engel zu Hilfe kommen. Kein Schutzengel erſcheint bei den Maſſenentbindungen der Kliniken— kein Säugling bedarf dort ſeines Schutzes, wo die Hygiene für alles ſorgt. und in der Todesſtunde erſcheint nicht Asrael, die Hand zu bieten, ſondern der Fall wird regiſtriert und ſachlich erledigt. Die befreite„animula blandula“ das nackte Seelthen ſieht ſich, wie ein verlaſſenes Kind, umſonſt nach Gefährten um. 5 Merkwürdig iſt nur, daß wir in dieſer dem Engel⸗ tum und allem, was das Engeltum bedeutete, grund⸗ ſätzlich ſo unholden Welt einem neuen philoſophiſchen Intereſſe für die Engel begegnen. Ein moderner Philoſoph, der durchaus modern eingeſtellte Spanier Eugenio'Ors, deſſen lebenskräftige Weltanſchau⸗ ung große Kreiſe zieht, und immer größere ziehen wird, erinnert unerwartet, überraſchend und gerade dadurch blitzartig erleuchtend an die Phyſiognomie des Engels. Miten im lugziferiſchen Hochmut der Zeit, in der Aufgeblaſenheit zu höchſt getriebener Technik erinnert er den Menſchen, der fliegt, in die 10 ſtl meiſterſchaft zwiſchen dem Franzoſen Noung Perez ß 2 dem Amerikaner Frankie Gennaro. be In der erſten Runde ging Genaro in ſeiner bekannten 91 Manier zum Angriff über, doch Perez konnte dieſen Sturm ſiegreich abſchlagen. In der zweiten Runde landete Genard öfters ſeine Rechten, doch auch im Nehmen war Perez aus, gezeichnet. Als Genaro erneut zum Angriff überging und ſich eine Blöße gab, konnte Perez einen rechten Kinnhaken ö L anbringen, dem eine Serie weiterer Geſichtstreffer folgte ge Schwer angeſchlagen, ging Genaro zu Boden und konnte ul ſich in der vorgeſchriebenen Zeit nicht mehr erheben. Viel“ ſu umjubelter k..⸗Sieger und neuer Fliegengewichts⸗ Pell, ge meiſter war damit Ppung Perez. m 5 de Marcel Thil ſchlägt Hermann Klintz entſcheidend B. Im Rahmen des Weltmeiſterſchaftskampfes ſtanden ſich 5 der ausgezeichnete franzöſiſche Europameiſter im Mittel, N me gewicht Marcel Thil und der Kölner Mittelgewichtlen i Hermann Klintz gegenüber. Der Kölner zeigte vor no ſeinem großen Gegner keine Furcht und ging tapfer heran Al was zur Folge hatte, daß er die beiden erſten Runden ſcht He gut überſtehen konnte. In der dritten Runde fing er einen 81 linken Kinnhaken ein und mußte bis ſieben zu Boden. Jr er der gleichen Runde mußte er noch zweimal bis neun zu By, 5 i den, und nur der Gong rettete ihn in dieſer Runde vor dem 5 ſicheren Niederſchlag. In der vierten Runde konnte er ſich 10 nicht mehr halten; nachdem er noch zweimal bis neun 30— Boden gegangen war, brach der Schiedsrichter den Kampf 9e zugunſten von Marcel Thil wegen zu großer Ueberlegem r. heit ab. Pferdeſport ha Strausberg(27. Oktober) St 1. Preis der Hütte. Verkaufs⸗Jagdrennen. Lehrlingz⸗ i reiten. 2200 l. 3400 Meter: 1. von Kriegsheims Flotte w. Fahrt(Biſſey); 2. Tauperle; 3. Exuſu. Toto: 30, Platz G 12, 12, 12. Ferner: Bellac, Taunus, Edelſtein, Koriza. U. 2. Aunatal⸗Jagdrennen 2200/ 3000 Meter: 1. d. 5 Kriegs Mika(Unterholzner); 2. Carlchen; 8. Eiland. Toto: 8 24, Platz: 15, 27, 28. Ferner: Till Eulenſpiegel, Eroieg, Bellina, Negus, Hauptmanns Schweſter, Vergangenheit, Frageſpiel. 3. Neuenhagener Flachreunen. 2200 4. 1800 Meter: het Geſt. Ebbeslohes Putz(Huguenin); 2. Oſterfreude; 3. Flaß be Toto: 58, Platz: 12, 18, 10. Ferner: Deutone, Margot 1 Khedive, Hurone. a faf 4. Landhaus⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 2200„ er. 2800 Meter: 1. Stall Weißbachs Wotan(Schreier); 2. Prin⸗ We zeſſin; 3. Tana; 4. Reichenbach. Toto: 167, Platz: 44, 18,0 20, 20. Ferner: Aria, Trochäe, Vialta, Mormone, Unfug, Limpurg, Oriolus, Agraffe, Bill, Garde. 5. Ertika⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. Ehrpr. und 2900. 3900 Meter: 1. von Reitzenſteins Barfuß(Buſchke]; 3 ab Schäferburg; 3. Rote Nelke. Toto: 42, Platz: 10, 34, 0, Ji Ferner: Tell, Thermidor, Sonntagmorgen, Faſeiſt, Rund, 75 funk, Kriegsſpiel, Pedrillo. 1 5. Forſthaus⸗Flachrennen. 2200. 1250 Meter: I. Geſt Haus Brunſchwigs Fahrt(G. Röhl); 2. Habicht 2; 3. Auch Einer! Toto: 41, Platz: 14, 13, 20. Ferner: Rhapfodie, Faſanenhenne, Sieſta,. Leonatus, Gimpel, Wachtmeiſter. 7. Oktober⸗Ausgleich. 2200„. 2400 Meter: 1. Stall Na Sauerlands Novalis(Wenzel); 2. Jambus; 3. Golo; 4 C! Hellſeherin. Toto: 178, Platz: 39, 27, 19, 16. Ferner: Pa⸗ 15 rademärſch, Altenhof, Elpi, Frohwalt, Silberfuchs, Aule⸗ 1 lian. Wand, Henvill, Kasber, Patras. ö De Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober 1 Rhein⸗Pezel 28 24 25. 27. 28. Mecar⸗Begel 24 26. 2 5 0 0 Baſel 0 00 0,52 9,055.7 J0.78. N Schuſterinſel 0 57 0,57.28 935005 Mannheim. 2,89 201 14005 el 205 05 5 25 2% Jenes. 5 1818 Maxau.71.73.88.41 449 Hetibronn 8 1320.84 150015 Mannheim. 1291815.99.33[Plochingen..26 0,91 55 Caub.58.58 1,67%.77.02 ö Köln.27.28.30.48.55 ....̃ͤ—— 8 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Berantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton. Dr. Stefan Koyſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sue u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Manndeim. R 1.—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rücksendung erfolgt nut bel Rückporto eee kzen ich wor E Dung 5 r rise u. ee e Le Ferne ſpricht und hört, den zu Hhöchſter Hybris ge⸗ ſtiegenen Sterblichen an die„sancta simplicitas“ an den merkwürdigen Umſtand, daß, je höher der Gugel ſteht, mit deſto einfacherem Apparat des Fühlens un Denkens er ſeine Engelsmiſſion erfüllt. In der großen Hierarchie ſaßen jene zu ober, welche die größte Einfachheit und dadurch Unmitlel⸗ barkeit erreicht hatten durch willige, innere Hingahs Höchſt kompliziert, dramatiſch bewegt, von Zwei, feln hin⸗ und hergeriſſen, ewig enttäuſcht und ent, täuſchend, äußerlich lockend mit glänzender Frucht, dis dem koſtenden Gaumen über alles bitter ſchmeckt, i die Wiſſenſchaft der Gefallenen. die ſchwarze Mage Aber ruhige Erfüllung, mathematiſch ſichere“ terkeit, rhythmiſch zuverläſſigen Frieden bietet in kindlicher Unſchuld das Wiſſen der Engel(conan sange angéligue).. die weiße Magie. In dieſe ur alte Lehre kehrt neue Lehre beherzt zurück. Das Nationaltheater teilt mit: Heute„Don Pasquale“ von Donizetti in neuer Juſzenie rung. Morgen wird„Tartüff“ in der Shun Inſzenierung von Herbert Maiſch zum erſtenm im Nationaltheater wiederholt. Am Samstag nach⸗ mittag wird Shakeſpeares„Sommer nac traum“ als erſte Schülervorſtellung dieſer 8 zeit gegeben. Als zweite Vorſtellung für Ae bemittelte geht am Sonntag nachmittag„Dek Hauptmann von Köpenick“ in Szene. i 1 e Ein Wettbewerb für deutſche Architekten u. Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Verkehrsamt der 7* Berlin veranſtaltet gegenwärtig für alle deutſche 1 Architekten ein Preisausſchreiben zur Erlangung 15 Entwürfen für das„Wachſende Haus fe, handelt ſich um ein vorſtädtiſches Gartenhaus, un nach Bedarf erweitert werden kann, und das in jedem Stadium ein abgeſchloſſenes Ganze bi 0 An Preiſen ſind insgeſamt 8500 Mark ausgeſetzt 10 als Endtermin iſt der 15. Dezember 1931 vorgeleſ Dem Preisrichterkollegium gehören u. a. Miniſteria direktor Dr. Kießling, Architekt BDA. Wer March und Stadtbaurat Martin Wagner an. ed und kannten Sturm Genarb ez aus. ng und inhalen folgte. konnte Viel 8 Welt⸗ dend den ſich Mittel⸗ vichtler gte vor g heran, en ſehr 5 r einen n. Ir au Bo⸗ or den er ſich eun zu Kampf rlegen⸗ rlings⸗ Flott Plat: da. 1 D. Totot Erojeg, jenheit, er: „ Flaß. Targot, 200 Prin. 44, 18,% Unfug, ö 200. ke; 3 34, 19. Rund⸗ . Geſt 3. Auch pfodie, ſter. Stall blo; 4. r: Pa⸗ Aure⸗ Mittwoch, 28. Oktober 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗A — Aus Baden Freiwillig aus dem Leben * Heibelberg, 28. Okt. In Wieblingen haben ein verheirateter Bäckermeiſter durch Genuß von Lyſol und in Handſchuhsheim ein verheirateter 1 ſtädtiſchen Arbeiter durch Einatmen von Leuchtgas ihrem Leben ein Ende gemacht. In beiden Fällen wird körperliches Leiden als Beweg⸗ grund angegeben. In den Hungerſtreik getreten Karlsruhe, 27. Okt. Der Kaufmann Harry Leyita aus Baden⸗Baden, der der Erpreſſung gegenüber der Firma Reemtsma beſchuldigt wird und ſich ſeit dem 6. Mai ds. Is. hier in Unter⸗ ſuchungshaft befindet, iſt in den Hungerſtreik getreten. Wie ſein Verteidiger, Rechtsanwalt Her⸗ mann Veit⸗Karlsruhe, mitteilt, proteſtiert Levita gegen die Art und Weiſe, wie man gegen ihn die Vorunterſuchung geführt hat und noch führt. Der Proteſt Levitas richtet ſich vor allem dagegen, daß man ihn nach ſeiner Auffaſſung unnötigerweiſe monatelang in Haft behalte und dem Verteidiger in nahezu ſechsmonatiger Vorunterſuchung jegliche Akteneinſicht verwehrt habe. Levita, der unter der Haft körperlich außerordentlich ſchwer leide, eine Frau, zwei kleine Kinder und einen alten Vater zu ernähren habe, iſt der Meinung, daß man ſich ſchon im Juli hätte entſchließen können, ob man das Ver⸗ fahren einſtellen oder ob man Anklage erheben will. Da alle ſeine Vorſtellungen hierwegen ergebnislos geweſen ſeien, ſei Levita in den Hungerſtreik ge⸗ treten. Gefängnis für Wechſelfälſcher * Offenburg, 27. Okt. Vor dem Schöffengericht hatten ſich die Inhaber der zuſammengebrochenen Schreinerei Müller u. Kölmel wegen betrüge⸗ riſchen Bankerotts und Wechſelfälſchung zu verant⸗ worten. Es erhielten Albert Kölmel 1½ Jahre efängnis, Eduard Müller 2 Monate Gefängnis. Ueber das Vermögen der beiden iſt bekanntlich am 5, September Konkurs verhängt worden. Nach langem Schmerzeuslager geſtorben * Offenburg, 27. Okt. Am 1. Juli ds. Is. wurde der Hofbauer Anton Müller beim Bahnübergang kei Zell a. H. mit ſeinem Fuhrwerk vom Zug er⸗ ſaßt und aus dem Wagen geſchleudert. Die damals erlittenen ſchweren Verletzungen haben nun zu ſei⸗ nem Tode geführt. Todesſturz vom Kettenkaruſſell * Eltenheim bei Freiburg, 28. Okt. Am Sonntag abend ſtürzte der 21 Jahre alte Karuſſellangeſtellte Joſeph Hör vom Karuſſell und mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden, wo er geſtern geſtorben iſt. Einbruch in eine Lotterie⸗Einnahme * Freiburg k. Br., 27. Okt. Vermutlich in der Nacht zum Sonntag wurde in die Lotterieeinnahme Clorer auf der Kaiſerſtraße ein Einbruch ver⸗ übt. Der Einbrecher ſoll einen beträchtlichen Gel d⸗ betrag gefunden haben. Erſt am Sonntag nach⸗ mittag konnte der Einbruch entdeckt werden. Die Kriminalpolizei hat die Unterſuchung ſofort auf⸗ genommen. Der rote Hahn im Bodenſeegebiet * Konſtanz, 27. Okt. In Reute bei Böhringen wurde am Samstag abend die mit Ernte⸗ und Stroh⸗ vorräten vollgefüllte Scheuer vollſtändig ein ⸗ geäſchert. Auch das Haus brannte bis auf den Grund nieder. Man vermutet Kurzſchluß als Brandurſache. Innerhalb 20 Jahren iſt das An⸗ weſen zum dritten Mal ein Opfer der Flammen ge⸗ worden.— In Gaienhofen brannte wenige Stunden ſpäter das Wohn haus des Landwirts Gottfried Willibald. Da die Feuerwehr raſch zur Stelle war, konnte das Feuer noch gelöſcht wer⸗ den, ehe es größeren Umfang annahm. Die Hühner erſtickten im Rauch. Okt. In der vollbeſetzten Turnhalle des Realgym⸗ naſtiums veranſtaltete am Sonntag nachmittag der S ingverein Weinheim 1842 ſein diesjähriges Herbſtkonzert, das zu einer Mozart⸗ Ehrung des unſterblichen Meiſters der Töne aus⸗ U Weinheim, 27. geſtaltet wurde. Das Konzert begann mit der Titusouvertüre durch die einheimiſche Kapelle Strauß. Dann ſprach der erſte Vorſitzende des Singvereins, Prof. Emil Maen ner, einleitende Begrüßungsworte, in denen er in großen Zügen ein Lebensbild Mozarts entrollte. Unter Begleitung eines Streichquartetts der Straußkapelle trug der Männerchor des Singvereins unter Leitung ſeines Dirigenten, des Muſikdirektors Viktor Dinand aus Mannheim, das„Ave verum“, ferner ohne in⸗ ſtrumentale Begleitung die Mozartſchen Lieder „Verheißung“,„Weihe des Geſanges“ und„Männer ſuchen ſtets zu naſchen“ vor. Dieſe ſorgſam einſtudierten Leiſtungen waren durchwegs von ſtarker Wirkung. Es erwies ſich, daß Weinheims älteſter Männerchor unter Dinands anfeuernder und umſichtiger Leitung ſeine Friſche Nummer 499 und ſeinen Idealismus ſich zu bewahren wußte und eine klangliche Ausgeglichenheit des ſehr guten Stimm⸗Materials erreichen konnte, die dieſe Dar⸗ bietungen zu einem künſtleriſchem Genuß für die Zuhörerſchaft machte. Im Chorvortrage„Weihe des Geſanges“ rief der Ausklang„Rein muß das Herz des Sängers ſein“ durch Schwung und Begeiſterung der auſehnlichen Sängerſchar einen tiefen Eindruck hervor. Muſtk⸗ direktor Dinand trug unter Begleitung des Or⸗ cheſters als Soliſt das Klavierkonzert in A⸗dur Göchelverzeichnis Nr. 488) mit ganz hervorragendem Gelingen vor. Die melodiſche Schönheit der Dar⸗ bietung, die zu dem Bedeutendſten gehört, was die Klaviermuſik jemals hervorgebracht hat, wurde mit begeiſtertem Beifall aufgenommen. Den Schluß und zugleich geſanglichen Höhepunkt des Konzertes bildete der Vortrag des herrlichen Chorgeſanges„Der Seele des Weltalls“. Hier ver⸗ mochte der tüchtige Chor Wirkungen von monumen⸗ taler Kraft zu erringen. Das Publikum zeichnete den Dirigenten und den Männerchor, aber auch das Straußorcheſter durch ſtürmiſchen Beifall aus. Das Konzert war ein voller künſtleriſcher Erfolg. M. K. Lundtwirtichafkliche Bozirksausſtellung und Winzerfoſl 27. Wiesloch, Okt. In Verbindung mit dem erſtmals hier abgehal⸗ tenen Winzerfeſt fand in den Tagen vom 24. bis 26. Oktober im Erbprinzenſaal eine landwirtſchaft⸗ liche Bezirksausſtellung ſtatt, deren gemein⸗ ſame Verauſtalter Verkehrsverein, landwirtſchaft⸗ licher Bezirksverein und Kreislandwirtſchaftsſchule ſind. Die von Landesökonomierat Sack organiſterte Ausſtellung wurde am Samstag vormittag eröffnet. Der Feier wohnten Vertreter der Behörden uſw. bei. Die Ausſtellung zeichnet ſich durch die Weglaſſung jeglichen Beiwerks aus und erreicht ſo vollkommen den Zweck, den ſie anſtrebt, eine Lehrausſtel⸗ lung für die landwirtſchaftliche Bezirksbevölkerung zu ſein. Das Motto der Schau:„Von der Saat bis zur Ernte“ wurde durch vielfältiges und aufſchluß⸗ reiches Bild⸗ und Kartenmaterial veranſchaulicht. Be⸗ ſonders die Statiſtiken über die Landwirtſchaftsver⸗ hältniſſe des Kreiſes Heidelberg, die von der Schule in den letzten Jahren geſammelt wurden, ermöglichen eine gründliche Orientierung über deſſen Struktur⸗ verhältniſſe. Durch die Sonderſchau des Tabakforſchungs⸗ inſtitutes Forchheim⸗Karlsruhe, die größte, die bisher von dieſem Reichsinſtitut veranſtaltet wurde, gaben der Bezirksausſtellung eine weit über die Grenzen des Bezirks hinausgehende Bedeutung, die auch darin ihren Ausdruck fand, daß bei der Eröffnung faſt ſämt⸗ liche Vertreter der unterbadiſchen Qualitätstabakbau⸗ vereine zugegen waren. Erſtmals wurden hierbei die großartigen Verſuchsreſultate des Juſtituts, die Züchtung von Beſchattungstabak(Ver⸗ ſuchsgebiet Sandhauſen), kleinblättriger, dem Orient⸗ gut ebenbürtiger Zigarettentabak, nikotinfreier Ta⸗ bak und die Herſtellung von Tabaköl nebſt den neu⸗ erfundenen Syſtemen der Herſtellung wiſſenſchaft⸗ lichen Bildmaterials gezeigt und dem badiſchen Qua⸗ litätstabakbau damit ganz neue Wege gewieſen. Das Winzerfeſt hatte allerdings kein programm⸗ mäßiges Wetter, ſodaß das Volksfeſt auf der Stadtwieſe nicht ganz den Erfolg hatte, den man ihm im Hinblick auf die großen Vorarbeiten des Ver⸗ kehrsvereins und der Propaganda für das Wieslocher Gewächs hätte wünſchen können. Der Javag-Prozeß * Fraukfurt a.., 27. Okt. Gegenſtand der heutigen Verhandlung bildete wiederum eine Sondervergütung, die an die Herren Dumke, Becker und Maedje aus einer Summe verteilt wurde, die urſprünglich einem ganz anderen Zweck dienen ſollte. Die Favag übernahm ſeinerzeit die Berlin⸗Frankfurter Allgemeine Ver⸗ ſicherungs⸗AGG., da ſich deren Geſchäfte ungünſtig entwickelten, und zwar ſollte die Favag das Trans⸗ port⸗Verſicherungsgeſchäft der Berlin⸗Frankfurter übernehmen. Zu dieſem Zwecke wurde einem gewiſ⸗ ſen Herrn Eſſer von der Favag eine Summe von 40 000% zur Verfügung geſtellt, damit er die Transaktion abwickeln könne. Gleichzeitig wurden noch weitere 110 000/ bereitgeſtellt für den Fall, daß Eſſer mit den 40000 4 nicht auskommen ſollte. Tatſächlich wurden die 110000/ nicht benötigt und Maedje brachte ſpäter dieſen Betrag— 105 000/ in Aktien und den Reſt in bar— nach Frankfurt zu⸗ rück. Maedfe bekam hiervon ſofort eine Vergütung von rund 30 000 J. Was mit dem übrigen Geld ge⸗ ſchehen iſt, weiß Maedfe nicht anzugeben. Sodann kommt der Rücklauf von nominell 400 000 Mark Aktien der Vereinigten Berliner Lebensver⸗ ſicherung aus dem Beſitz der Röchling⸗Bank le zur Sprache, wovon nom. 160 000% Aktien den Direktoren Dumke, Becker, Lindner und Schuh⸗ macher gegen eine zweijährige Stundung des Kauf⸗ preiſes überlaſſen wurden. Den Direktoren wird vorgeworfen, durch die Annahme der Aktten zum Nachteil der eigenen Geſellſchaft gehandelt zu haben. Auch in dieſem Falle iſt Lindner der Unſchuldsengel geweſen, der die Aktien zwar als gute Kapitalanlage betrachtet hat, aber auch nur mitmachte, um nicht „aus der Reihe zu tanzen“; der ebenſo zufrieden ge⸗ weſen wäre, wenn er die Aktien nicht bekommen hätte. Es entbehrt nicht einer gewiſſen Komik, wenn Lindner immer wieder erklärt, daß er die Aktien nie geſehen habe. Sie lagen nämlich bei der Berliner Lebensverſicherung im Depot. In der Nachmittagsverhandlung äußerte ſtch Schuhmacher zum Röchling⸗ Rückkauf, bei dem bekanntlich die Favag mit den eigenen Vorſtands⸗ mitgliedern Geſchäfte machte. Schuhmacher will keine Kenntnis davon beſeſſen haben, daß bereits Propi⸗ ſtonen an die Bank für Montaninduſtrie und an Kahnheimer gezahlt worden waren. Sauerbrey be⸗ kundet, daß die Javag ſchon damals tägliches Geld dauernd hereinnehmen mußte. Schuhmacher will hierüber nicht orientiert geweſen fein, Aus der Pfalz Gründung einer freiwilligen Feuerwehr * Mutterſtadt, 27. Okt. Hier wurde in einer Vew ſammlung die Gründung einer freiwilligen JFeuer⸗ wehr beſchloſſen, zu der ſich ſofort 50 Mitglieder einſchrieben.. Noch gut abgegangen * Mutterſtadt, 28. Okt. Am Montag, 26. Oktober, um 23.28 Uhr, durchbrach im Bahnhof Mutterſtadt⸗ Hauptbahnhof ein aus Richtung Mutterſtadt(Ort) kommender Perſonenkraftwagen die geſchloſſene Schranke des Straßenübergangs Poſten 242. Ein aus Richtung Ludwigshafen a. 0 fälliger Rh. Schnellzug konnte noch rechtzeitig geſtellt werden. Der Kraftwagen und die Schranke wurden heſchädigt. Die Schuld trifft den Kraftwagenlenker, der den Kraftwagen vor der gut beleuchteten Schranke nicht geſtellt hatte. Die Bahnſchranke durchrannt * Kirchheim a. Eck, 28. Okt. Die Reichsbohn⸗ direktion Ludwigshafen teilt mit: Am Montag, den 26. Oktober, um 18.50 Uhr, durchfuhr im Bahnhof Kirchheim a. Eck ein aus Richtung Herxheim a. Berg kommender Kraftradfahrer die geſchloſſene Schranke des Straßenüberganges Poſten 2360. Der einfahrende Güterzug konnte rechtzeitig geſtellt werden. Der Lenker des Kraftrades, Mechaniker Franz Hauß aus Geinsheim, erlitt infolge des Sturzes anſcheinend ſchwere innere Verletzungen. Er wurde in das Krankenhaus Grünſtadt überführt. Der Mitfahrer blieb unverletzt. Die Schranke wurde ſchwer beſchädigt. Die Schuld trifft den Lenker des Kraftfahrrades, der das Fahrrad nicht vor dem gut beleuchteten Uebergang zum Halten brachte. Seltene Familienfeier * Zeiskam, 28. Okt. Goldene Hochzeit feierten die Eheleute Joh. Fried. Gut h. Der Jubilar iſt 76, die Jubilarin 72 Jahre alt. Gleichzeitig feierte ihr Sohn Philipp Friedrich Guth mit ſeiner Frau ſilberne Hochzeit. Unterſtützungsbetrüger gefaßt * Speyer, 28. Okt. In dem längere Zeit ſteck⸗ brieflich verfolgten Steindrucker Wilhelm Heinrich Eller, geb. am 5. April 1899 in Frankfurt a.., konnte ein geriſſener Unterſtützungsbetrüger gefaßt werden. Eller war im Beſitze zahlreicher Em⸗ pfehlungsſchreiben landwirtſchaftlicher Behörden und Verbände, mit denen er als angeblich vertriebener elſäſſiſcher Landwirt und ehemaliger Leutnant unter dem Falſchnamen Wagner Unterſtützungen erſchlich. Er hat in zahlreichen Orten der Pfalz, in Heſſen, Baden und in Württemberg ſtändig Unterſtützungs⸗ beträge bis zu 20 Mark erſchwindelt. Der„Kaiſer von China“ ermittelt * Germersheim, 27. Okt. Die Perſonalien des in der letzten Woche im Adamskoſtüm auf öffent⸗ licher Ortsſtraße Aufgegriffenen, der ſich als„Kaiſer von China“ ausgab, konnten durch die Gendarmerie ermittelt werden. Es handelt ſich um den 33 Jahre alten Buchbinder Friedrich Bayer aus Nürnberg, der im vorigen Jahre als läſtiger Bettler und Landſtreicher auf zwei Jahre in das Landesarbeits⸗ haus Kieslau bei Bruchſal verbannt wurde. Von dort iſt Bayer entwichen. Er wurde dem Arbeits⸗ haus wieder zugeführt. Die Landauer Winternothilfe * Landau, 27. Okt. Unter dem Vorſitz des zweiten Bürgermeiſters Orth hatten ſich die Vertreter der Landauer catitativen Vereine zuſammengefunden, um über die Maßnahmen einer Landauer Winter⸗ nothilfe zu beraten. Beſchloſſen wurde die Errich⸗ tung einer Suppenküche, in der ein Mittageſſen zu 15 Pfg. gegeben wird. Bäcker⸗ und Metzger⸗ innungen haben ſich bereit erklärt, verbilligte Lebens⸗ mittel zu liefern. Eine eingeleitete Sammlung für die Landauer Nothilfe hat bereits 3000 Mark ein⸗ gebracht. Neu eingeführt werden in Landau die ſogenannten„Bettlerſchecks“. Freiwillige Versteigerung Donaueschingen ierial⸗* Mannheim Neckarauerstraße 177 Siatt besonderer Anzeige Mein lieber, herzensguter Gatte, Herr Ludwig Schippel Sparkassendirekfor verschied unerwartet am 26. Oktober 1931 in Donaueschingen den 28. Oktober 1931 In tiefer Trauer: Luise Schippel geb. Weber Familie Karl Weber Die Beisetzung findet am Donnerstag, 3 Uhr, von der Leichenhalle Mannheim aus statt Allen lieben Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Gatte, mein guter Vater und Schwieger vater, unser Bruder, Schwager und Onkel Marl Jehnder heute vormittag schnell und unerwartet, infolge Schlaganfall, gestorben ist. Mannheim(U 6, 13, II. St.), den 27. Oktober 1931. In tiefer Trauer: Marie Jehnder geh. winne wisger Annel Meinhold geb. Zehnder Ott Meinhold, Studienrat Familie Jehnder Familie Winne wisser Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, den 29. Oktober 1931, nachmittags 14.45 Uhr statt Freitag, den 30. Oktober 1981, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 im Auftrag des Konkursverwalters R. A. Dr. Moekel gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 1 Kaſſenſchrauk, 2 Schreibmaſchinen, Schreiß⸗ tiſche, Seilerwaren ſowie Büromöbel aller Art. Mannheim, den 28. Oktober 1931. 14 458 Egner⸗Walter, Gerichtsvollzieher. 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Oktober 1931 Am die Wiedereröffnung der Vörſe Die ausländiſchen Effektenverkäufe ſind das Haupt⸗ hindernis Nachdem alle auswärtigen Börſen, u. a. auch die Wie⸗ ner B rſe, ihren Verkehr wieder aufgenommen haben it die Frage nach der Wiedereröffnung der Ber⸗ liner B örſe wieder mehr akut geworden. Wenn von andrer Seite ſchon geſagt wird, daß die Berliner Börſe bereits An fang November wieder aufgemacht wer⸗ den ſoll, ſo ſcheint das den Tatſachen doch etwas voraus⸗ ueilen. Natürlich bemühen ſich die intereſſierten Kreiſe, ie Hindernige, die der Wiederaufnahme des Börſenver⸗ kehrs im Wege ſtehen, wegzuräumen. Das Haupthindernis iſt immer noch die Frage der Oousländiſchen Effek⸗ tenverkäufe. Man verſucht auf alle mögliche Weiſe, . auch über das Auswärtige Amt, eine Aenderung der diesbezüglichen Abmachungen im Steillhalte.⸗ A bo m men zu erreichen. Man verfolgt u. a. den Ge⸗ danken, die Transſerierung der aus Effektenvertäufen ge⸗ wonnenen ausländiſchen Guthaben zu verhindern. Aber dieſe Verhondlungen ſind außerordentlich ſchwierig, und bisher weiß man noch nicht, ob man beſtimmte Zuſagen in dieſer Beziehung vom Ausland erhalten kann. Die Reichsbahnaufträr e an die Lokomolivinduſtrie Von der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft ſind in ver⸗ trags mäßiger Abwicklung des mit dem Lokomotipperband abgeſchloſſenen gjähr. Lieferungsvertrages 100 Schnebl⸗ zugs⸗ und Tenderlokomotiven für das Rech⸗ nungsfohr 1932 in Auftrag gegeben worden. Es handelt ſich dabei um die Durchführung des im April d. J. auf⸗ gestellten Beſchaffungsprogramms der Reichsbohn. Das Objekt ſtellt einen Wert von 15,8 Mill./ dar. Außer ber Firma Henſchel u. Sohn Ac, Kaſſel, auf die allein ein Auftrog von 28 Lokomotiven entfällt, ſind der Firma Borſig Gmb, Berlin⸗Tegel 19. der Fa. Friedrich Krupp Ac, Eſſen 16, der Berliner Maſchinenbau Ac vorm. L. Schwartzkopff, Berlin 12 Schnellzugs⸗ und Tenderlokomo⸗ tiven, der F. Schichau Gmbß, Elbing 12 Tenderlokomo⸗ tiven, der Lokomotivfabrik Jung Gmbß, Jungenthal bei Siegen, 3 Tenderlokomotiven, der Lokomotivfabrik Krauß u. Co.— J. A. Maffei Acc, München 8 und der Ma⸗ ſchinenfabrik Eßlingen AG, Eßlingen 2 Lokomotiven in Auftrag gegeben worden. Abgabe deutſcher Ruſſenaufträge an die Arbed. Der mit der Verteilung der Ruſſengufträge in Deutſchland be⸗ traute Stohlwerlsverband hat der Bur bacher Hütte ſetzt die ihr zukommende Quote über wieſen. In Awbetracht der bedeutenden Auftragsmenge hat die Bur⸗ Vacher Hütte, wie aus Saarbrücken gemeldet wird, einen Teil dieſer Quote den Lu xemburger Schweſter⸗ a bteilungen der Arbed⸗Geſellſchaft zur Ausführung tbertragen. Auf dieſe Weiſe proſitiert die ausländiſche Arbeb indirekt von der Finanzierung der Ruſſenaufträge burch das Reich. UUnveränderte Quartalsdividende beim amerikaniſchen Stahltruſt. Wie aus Newyork gemeldet wird, ſetzte die 1 0 States Steel Corp. die Stammaktiendividende für as öritte Viertelfſahr auf 1 Dollar wie bisher und die Borzugsaktiendividende 171 Dollar feſt. Abdlerwerke vorm. Heinr. Kleyer AG, Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft hat programmäßig ihren großen Lager⸗ beſtand auf die äußerſte Grenze hinuntergedrückt und iſt nunmehr wieder in der Lage, die Belegſchaft, die gegenwärtig rund 2500 beträgt, Anfang November durch Neueinſtellung von einigen hundert Arbeitern zu ver⸗ größern, um die vorliegenden Aufträge auszuführen. e Vergleichsvorſchlag der F. Dippe, Maſchinenfabrik AG, Schladen. Bei dem Vergleichsverfohren wird vorgeſchlagen, alle Forderungen bis zu 100 4 und diejenigen Gläubiger, die ihre Forderungen auf 100“ ermäßigen, innerhalb vier Wochen nach Beſtätigung des Vergleichs voll zu bezohlen. Die übrigen Gläubiger ſollen ein Jahr nach Beſtätigung des Vergleichs ebenfalls voll befriedigt werden. Die Firma behält ſich vor, dieſen Gläubigern bereits vor⸗ her Abzahlungen zu leiſten, die dann für alle Gläubiger prozentual gleich ſein müſſen. Dieſer Vergleichsvorſchlog iſt vom zuſtändigen Amtsgericht genehmigt worden und wird nunmehr den Gläubigern zugeleitet werden. e Maſchinenfabrik Oerlikon Ac, Oerlikon. Die H genehmigte die Dividende von 6 v. H. Generaldirektor Pr. Schindler beurteilt die Ausſichten des Geſchäfts in der Maſchineninduſtrie in zuverſichtlichem Sinne. Er ſei über⸗ zeugt, daß es wieder beſſer werde, es liege kein Grund zur Kopfhängerei vor. Die Geſchäftsleitung habe Vorkeh⸗ rungen getroffen zur Hochhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Betriebs. e Verluſtabſchluß bei Adolf Bleichert, Leipzig. Bei der irma iſt im Geſchäftsjahr 1930⸗31 ein größerer er u ſt entſtanden, über deſſen Deckung der Aufſichtsrat Lemnächſt beſchließen ſoll(i. V. 108 215 4 Gewinnvortrag). n dieſem Zuſammenhang wird u. a. eine Kapital ⸗ erabſetzung durch wertfreie Zurverfügungſtellung von Aktien erwogen in Verbindung mit einer Wieder⸗ erhöhung des Aktſenkapitals zur Beſchaffung neuer Be⸗ trlebsmittel. Es handelt ſich hierbei jedoch nur um Er⸗ wägungen, da Beſchlüſſe noch nicht vorliegen. Der rück⸗ laufige Geſchäſtsgang der letzten Zeit ſpiegelt ſich in der Belegſchaftszahl deutlich wieder. Zurzeit werden etwa 800 der Neuen Mannheimer Zeitung Antriebstendenzen an den Weltwarenmärkten Die Flucht aus dem Dollar— Juflation der Warenpreiſe? An den Warenmärkten der Welt hat ſich in der erſten Oktoberhälfte ein gewiſſer Tendenzwandel vollzogen, der unter Umſtänden für beſtimmte Welthandelsartitel ein Ende der langen Baiſſeperiode bedeuten kann, da die währungspolitiſchen Geſichtspunkte eine Neueinſtellung zur Entwicklung der Warenpreiſe bedingen. Nachdem am 5. Oktober an den ameritaniſchen Waren⸗ märkten neue Tieſſtpreiſe erreicht worden waren, ſo für Baumwolle 5,50 Cents, Baſis Newyort, für Weizen und Mais 4476 bzw. 33% Cents, Baſis Chicago, konnte ſich im Verlauf unter allgemeinen Käufen und Deckungen eine beachtliche Aufwärtsbewegung durchſetzen. Die Feſtigkeit griff auch auf die übrigen Getreide⸗ und auf die Schmalzmärkte über. Ebenſo war unter ſtändigen Schwan⸗ kungen eine langſame Befſeſtigung der Silberpreiſe ſeſt⸗ zuſtellen, die in Newyork kurz vor der Aufhebung des eng⸗ liſchen Goldſtandards noch 27,75 Cents notiert hatten. Aber auch die Woll⸗ und Kammzugmärkte, bei denen die Flucht in die Ware ſchon in der zweiten Septemberhälfte zu ver⸗ mehrten Umſätzen und zu Steigerungen(Antwerpen) ge⸗ führt hatte, ferner im geringeren Umfang die Rohgummi⸗ märkte(neue Schritte zur Erzielung einer Produktions beſchränkung, und die unruhig liegenden Metallmärkte, in erſter Linie der Kupfermarkt, konnten namentlich umſatz⸗, aber zum Teil auch preismäßig aus der Pſpychoſe Nutzen ziehen. Nach Verlaſſen der Goldparität durch England und zahlreiche andere Länder wickelt ſich der Welthandel bereits zur Hälfte auf der niedrigeren Pfundebene ab. Inzwiſchen hat ſich in den letzten Wochen die Flucht aus dem Dollar in zunehmendem Maße ſortgeſetzt, zumal auch nach den Steigerungen der Newyorker Bankrate die Li⸗ guidierungen von Dollarguthaben nicht aufgehört haben. Da die internationalen Erzeuger⸗, Handels⸗ und Ver⸗ braucherkreiſe ſich einer abſolut ſicheren Bewertungsgrund⸗ lage beraubt ſehen und mit der Möglichkeit einer Inflation der Warenpreiſe rechnen, erklärt ſich die auf der Käufer⸗ ſeite herrſchende Unruhe, ſowie das ſtarke Deckungs⸗ bedürfnis, das auf den großen Warentermin⸗ märkten in Weizen, Baumwolle, Kamm zügen, Blei lin letzteren zwei Artikeln bereits Ende September) zu beobachten war. Es iſt durchaus möglich, daß, wenn in den Vereinigten Staaten der Verſuch einer kreditinflatoriſchen Wirtſchaftsbelebung nicht in Erfüllung geht, ſich Amerika eines leicht inflatoriſchen Wirtſchſchafts⸗ antriebs ähnlich wie England bedient, um ſo einen Aus⸗ gangspunkt zur Ueberwindung der Depreſſion zu ge⸗ winnen. Das würde mit der Zeit eine Bindung größerer Rohſtoffmengen bedeuten, eine Bindung, die man in der gegenwärtigen Marktbewegung offenbar zu einem Teile vorwegzunehmen bemüht iſt. Indeſſen ſieht man ſich in US A vor ſchwerwie⸗ gende Entſcheidungen geſtellt. Man hat dort die Dinge viel zu lange laufen laſſen und erntet fetzt die Früchte einer Zouderpolitik, die in einer weitgehenden Illiquidiſierung— über 4 Milliarden 1 ſind allein in Südamerika inveſtiert!—, in einem finanziellen Preſtige⸗ verluſt und in der vorläufigen Einleitung einer Defla⸗ tionspolitik beſteht, die ſchon in kurzer Zeit die Wirtſchafts⸗ kriſe in den Vereinigten Staoten erheblich verſchärſen müßte. Die Zeit für eine Weltſanierung wird erſt dann gekommen ſein, wenn Frankreich, das auf dem Gipfelpunkt ſeiner Macht ſteht, dadurch, daß auch Amerika ſeinen Goldſtandord aufgeben würde, vor die Gefahr eines Zerrinnens ſeiner Goldſchätze geſtellt wird. Im Oktober ſtellten ſich ſämtliche Getreidearten mit Ausnahme von Mais, ferner Rohzucker, Schmalz, Baum⸗ wolle, Kammzüge und Silber höher im Preiſe. Schwächer dagegen lagen Butter, Rüböl, Rohſeide, Rohjute, Zink, Zinn und Terpentin. ING Mittag-Ausgabe Nr. 499 Es notierten: Ware Börſe Auguſt Sept. Okt. Weizen Chi ago 49,12 46,25 53.— Zucker New Pork.35.20 783 Schmalz Chitago 7,30 7,10.02 Baumwolle New Pork 5,85 8,25 6,75 Wolle Antwerpen 17,12 12 25,75 Seide Lyon 120.— 127,59 125,.— Kupfer New Pork 75⁰ 5.— Zint New York 9,80 3,72.80 Zinn New Pork 25.80 24.50 22 +⁰ Rohöl, Pennſ New York 15 1,77 177 Süber New Pork— 27,75 30,25 Rohgummi New Pork.25 5,05..— 5 Die Märkte für Faſerſtoffe verkehrten in ungleich⸗ mäßiger Holtung. Nachdem in Amerika der berühmte „Nickel⸗Cotton“(5 Cents) beinahe erreicht worden war, kam es auf Grund neuer amerikaniſcher Baumwollpläne, die eine Fernhaltung von 7 Millionen Ballen vom Markte bis Mitte 1992 vorſehen, zu einer kräftigen Erholung, zu⸗ mal auch die Hedgevertäuſe eine Verringerung erfahren hatten. Abgeſehen von dem niedrigen Preisſtand an ſich, der zu Käufen reizte, ſind zahlreiche Kräfte am Werke, um eine für die Baumwolle günſtigere Lage zu ſchaffen. Die auſtraliſchen Wollauktionen nahmen bei reger Beteili⸗ gung einen feſten Verlauf. Die Hauptkäufer waren Brad⸗ ford und Japon. Auch in Kammzügen machten ſich erneut Anzeichen einer Befeſtigung geltend. Während die chine⸗ ſiſchen Rohſeidemärkte von dem Anziehen des Silberkurſes Nutzen ziehen konnten, waren die Umſätze an den euro⸗ Lyoner Platz recht be⸗ päiſchen. Märkten, beſonders am N 0 ſcheiden, da es an einer ausgeſprochenen Moderichtung mangelte. An den Flachsmärkten zeigten die Sowjets Verkaufsneigung für Faſern der neuen Ernte; und zwar bewegten ſich die Händler⸗Angebote zwiſchen 3132 Gold⸗ pfunden, Baſis Slanetz 4, Gruppe eif. 1 In der Metallaruppe überwog eine nervöſe Stim⸗ mung bei unruhiger Preisbildung. Am Londoner Markt trat das europäiſche Feſtland mit Käufen in Kupfer und Zink(Flucht aus gewiſſen Währungen in dte als wert⸗ beſtändiger gehaltenen Metalle) hervor. In den Ver⸗ einigten Staaten waren die Preiſe, mit Ausnahme von Kupfer, abwärts gerichtet, was die dortige peſſimiſtlſche Einſchätzung der Wirtſchaftslage unterſtreicht. Die geſamt⸗ amerikaniſchen Beſtände an raffiniertem und an Rohkupfer waren Anfang Oktober auf 660 000 Tonnen angeſchwollen. Der Verbrauch zeigte eine ſtändig ſinkende Richtung. Auf den Zinnmärkten iſt durch die Pfundentwertung inſofern eine neue Lage entſtanden, als für die Goldwährungs⸗ länder(Niederländiſch⸗Indien. Siam) die jetzigen Preiſe fehr niedrig ſind, während die mit Papierpfund rechnenden Erzeuger weit beſſer ihr Auskommen finden und zu neuen Einſchränkungen ſich weniger leicht bereit finden laſſen werden. Nach der Aufhebung des Goldſtandards in zahl⸗ reichen Ländern haben die Beſtrebungen zur Revalori⸗ ſierung des Silbers an Boden gewonnen. Die Folge war ein Anziehen der Silberpreiſe. 5 An den engliſchen Kohlen märkten war eine Beſſerung der Geſamtlage unverkennbar. Dabei geſtalteten ſich dite Verhältniſſe am Ausfuhrmarkt, wo namentlich die billigeren Keſſelkohlenſorten im Vordergrund der Nach⸗ frage ſtanden, günſtiger als am Inlandsmarkt. Die Aus⸗ fuhrnachfrage erſtreckte ſich auf die letzten Monate des lau⸗ fenden Jahres und auf 1932. An den Rohgum mi⸗ märkten erhalten ſich die Gerüchte über die Einführung einer Ausfuhrſteuer aus den Erzeugungsgebieten, zahlbar entweder in Kautſchuk oder in bar. Die troſtloſe ſtatiſti⸗ ſche Lage— in den Vereinigten Staaten zeigten die Vor⸗ räte Anfang Oktober mit 254000 Tonnen einen Rekord⸗ umfang gegen 170 000 Tonnen in der gleichen Zeit des Vorjahres—, erfordert dringend produktlonsdroſſelnde Maßnahmen. FFbUUbbbUbUUUUVUVUCCVUVCVCVCVCUTUCVTVTVTDCUDbDVDbDVDVUDUVUDUCVDCVTbDbVUVUVUVUVUVUVUVUVFUDVUVUVUVUVUVUVUVUVUVœVUV˖VœVCVUVVCVCVCVCVVVVNV—. Arbeiter und Angeſtellte gegenüber mehr als 3000 in ge⸗ wöhnlichen Zeiten beſchäftigt. Mit der verminderten Be⸗ legſchaft wird verkürzt gearbeitet. Erſt kürzlich wurde eine 80 proz. Gehaltskürzung vorgenommen. Eine Verwaltungserklärung der As. Die Verwaltung der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſell⸗ ſchaft, Berlin, teilt folgendes mit: „Wir haben es bisher unterlaſſen, zu den auch über die Acch umgehenden Gerüchten Stellung zu nehmen, weil die Richtigſtellung unſeriöſer Mitteilun⸗ gen uns in der gegenwärtigen Zeit zwecklos erſcheint. Nachdem jedoch auch ſeitens des ernſt zu nehmenden Teiles der deutſchen Preſſe Anfragen an uns gerichtet werden, teilen wir folgendes mit: Ueber das Reſultat des erſt am 30. September 1931 be⸗ endeten Geſchäfts jahres kann zur Zeit noch keine Auskunft gegeben werden. Der Rückgang des Um ⸗ ſatzes hat den von der Verwaltung geſchätzten Umfong nicht überſchritten. Ver luſte auf Materialienkonto ſind nicht entſtanden. Insbeſondere konnten auch Ver⸗ luſte auf Kupfer vermieden werden. Der nach den gegen⸗ wärtigen Kurſen errechenbaren Minderbewertung des Effekten⸗ und Beteiligungskontos ſtehen ausreichende Re⸗ ſerven gegenüber. Eine Kapitolzuſammenlegung wird nicht erwogen. Das Schultheiß-Oſtwerke-Geſchäſt Eine Erklärung der Commerzbank zu den Vorgängen Zu den Angriffen, die im Zuſammenhang mit den Vor⸗ kommniſſen bei der Schultheiß⸗Patzenhofer Ac gegen die Fommerz⸗ und Privatbank Ac und ihr Vorſtandsmitglied Friedrich Reinhart erhoben worden ſind, erklärt nun⸗ mehr die Commerz⸗ und Privatbank, daß die Vorwürfe in jeder Hinſicht der Begründung entbehren. Sie führt dann aus: ö Das Geſchäft wurde im Oktober 1929 von einem Kon⸗ ſoxtium abgeſchloſſen. Es handelte ſich darum, mit Rückſicht auf angebliche Angliederungspläne des Schultheiß⸗Kon⸗ zerns nach den Weiſungen der Oſtwerke Ach in einem be⸗ ſtimmten Betrag Aktien der Konzern⸗Geſellſchafſten zu kau⸗ ſen und zu verkaufen. An dieſem Geſchäft war nichts zu beanſtanden, und es war deshalb ſelbſtverſtändlich, daß die Commerz⸗ und Privatbank Ac ihrem affiliierten Inſtitut, der N. V. Hugo Kaufmann u. Co.“s Bank in Amſterdam, die die Konſortialführerin iſt, die Genehmigung dazu er⸗ teilte. Bei der Ausführung des Geſchäfts hat die Commerz⸗ und Privatbank inſoweit mitgewirkt, als auch ihr von den Konſortialmitgliedern Aufträge zum Kauf von Aktien er⸗ teilt wurden. Die hierzu erforderlichen Beträge legte das Konſorttum vor, und die Oſtwerke AG. hatte dafür einzuſtehen, daß bei Beendigung des Konſortiums, die auf den 31. Dezember 1991 feſtgelegt war, die Konſorttalbeteiligten die von ihnen eingelegten, auf Dollar lautenden Beträge, zuzüglich Zinſen gemäß Konſortialvertrag, unverkürzt zurückerhielten So⸗ weit die Eingänge aus Titelverkäufe und aus Dividenden bzw. aus dem vertragsmäßigen Uebernahmepreis der Reſt⸗ beſtände hierzu nicht ausreichten, hatte die Oſtwerke AG, den Fehlbetrag den Konſorten innerhalb 30 Tagen nach Be⸗ endigung des Konſorttums in bar anzuſchaffen. Es konnte bei keinem der Beteiligten der Gedanke auf⸗ kommen, daß es ſich hierbei um ein Geſchäft han⸗ beln könne, das gegen die Intereſſen des Konzerns verſtoße. Im Gegenteil, man mußte die Auffaſſung vertreten, daß eine derartige Transaktion ab⸗ ſolut der Förderung der Intereſſen des Konzerns diene, zu⸗ mal irgendwelche privaten Vorteile für niemand damit ver⸗ bunden waren. Das Entgelt des Konſortiums beſtand in der Verzinſung, die mit 2 v. H. über dem engli⸗ ſchen Bankdiskontſatz, mindeſtens aber mit 7 v. H. netto normiert war und in einer Beteiligung an dem eventuellen Gewinn des Konſortiums in Höhe von 60 v.., während Jer Reit des Gewinns an die Oſtwerke AG. fiel. Auch gegen dieſe Gewinnbeteiliaung ſo atlärt die Eommerſbauk weiter, wird man ni tend machen können, wenn man bedenkt, daß das Konfor⸗ tium mit ſeinen Gelö vorlagen zu einem mäßigen Satz ſich bis zum 31. Dezember 1931 feſtlegte und ſchließlich auch damit rechnene mußte, daß bei ungünſtigen Zeitverhält⸗ niſſen dieſe Feſtlegung ſich nicht unweſentlich verlängern würde. Herr Reinhart hat bei dieſem durchaus legal zu⸗ ſtande gekommenen und legal geführten Geſchäft genau ſo mitgewirkt wie andere Vorſtands mitglieder der Com⸗ merz⸗ und Privatbank. Die Tatſache, daß dieſes Geſchäft von Amſterdam geführt wurde, iſt ohne jede Abſicht und Bedeutung und beruht auf einer reinen Zufälligkeit, jeden⸗ falls beſtand weder Grund noch Abſicht, irgend etwas zu verſchleiern. Es hätte für die Commerz⸗ und Privatbank ſelbſt kein Anlaß vorgelegen, ihrerſeits ein ſolches Geſchäft abzulehnen. Die Commerzbank beſtreitet weiter, daß ſie oder Herr Reinhart An laß oder Verpflichtung gehabt hätten, ſich darum zu kümmern, ob dieſes Geſchäft die Genehmigung andrer Verwoltungsinſtanzen der O ſt⸗ werke Ac gefunden hat. Herr Reinhart gehörte der Verwaltung der Oſtwerke AG überhaupt nicht an. In der Verwaltung der Schultheiß⸗Patzenhofer Ach war er Mit⸗ glied des AR und nicht etwa des Ausſchuſſes oder des Präſidiums. Das Geſchäft ſchloß längere Zeit hindurch gar keine gro⸗ ßen Verluſte ein und hätte in ſeinem Ausmaß auch bei ungünſtigſtem Ausgang für Schultheiß nicht zu einer Gefahr werden können, zumal ſchon mit Rückſicht auf die erheblichen Fuſionsgewinne, die Schultheiß aus der Verſchmelzung mit den Oſtwerken für Abſchreibungen zurückgeſtellt hatte. Es war deshalb auch nicht auffällig, daß das Geſchäft nicht im Proſpekt und nicht in der Fuſionsbilanz enthalten war, zu⸗ mal es auch in hohem Grade zweifelhaft iſt, ob eine Bilan⸗ zierung dieſes Geſchäfts mit ſeinem letzten Endes ganz un⸗ bekannten Riſiko überhaupt möglich und nötig war. Von andern ähnlichen Geſchäften war der Commerz⸗ und Privat⸗ bank und Herrn Reinhart nichts bekannt. Zum Schluß betont die Bank, daß zwiſchen dem Oktober 1929, der Zeit der Gründung des Konſortiums, und dem September 1931 die größte Finanz⸗ und Wirtſchaftskriſe liegt, die Deutſchland je erlebt hat und die zu einem Zu⸗ ſammenbruch der Börſenkurſe geführt hat, wie ſie in den ſochlichen Verhältniſſen der meiſten Unternehmen nicht be⸗ gründet iſt. 1 5 Bankdirektor Reinhart, der vom Reichspräſidenten in den Wirtſchaftsrat berufen worden iſt, hat, wie mit⸗ geteilt wird, dem Staatsſekretär Meißner die Erklärung abgegeben, daß er mit der Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Affäre 1 cht s gel⸗ nichts zu tun habe. N 4 gjähriger Zahlungsaufſchub der Marmoproſch Bank. In ber Sitzung des erweiterten Verwaltungsrats der Bank Marmoroſch Blank u. Cie. wurde das Demiſſions⸗ geſucht Ariſtide Blanks abgelehnt und beſchloſſen, da die Nationalbank eine Stützung verweigerte, ein Zjähriges Moratorium bei 100proz. Auszahlung durchzuführen. * Neue Oelfunde auf dem Kaliwerk Bolkenroda des Burbach⸗Konzerns. Die Verwaltung des Burbach⸗ Konzerns in Magdeburg teilt mit: Auf dem Kaliwerk Volkenroda ſind in letzter Zeit neue, ſehr gute Oelfunde gemacht wor⸗ den. Die Erdölproduktion iſt dadurch bei ſtarker Droſſelung aller Sonden auf 500 Kubikmeter täg⸗ lich angeſtiegen. Conti-Gas-Deſſau Eine Verwaltungserklärung Die im Zuſammenhang mit den Kurseinbußen der Aktien der Deutſchen Continental⸗Geſellſchaft in Deſſau im Freiverkehr der letzten Tage entſtandenen Gerüchte über Schwierigkeiten des Konzerns treffen, wie wir von der Verwaltung hören, nicht im mindeſten z u. Der durch die Wirtſchaftskriſe bedingten rückläufigen Tendenz des Gas⸗ und Elektrizitätskonſums und den ge⸗ legentlich bewilligten Zahlungsaufſchüben, trete man durch weitgehende Sparmaßnahmen, weitgehende Einſchränkung der Bautätigkeit uſw. entgegen. Von irgendwelchen Ein⸗ bußen könne jedoch keine Rede ſein. Insbeſondere ſei darauf hinzuweiſen, daß die Bürgſchaften auf Grund der Beteilt⸗ gung von etwa 20 v. H. an der Mitteldeutſche Kraftwerke⸗ Ac in Magdeburg nur eine unweſentliche Erhöhung gegen⸗ über dem in der letzten Bilanz ausgewieſenen Betrag von 21 Mill.& erfahren habe. Die Frage der Eingliederung dieſes Unternehmens in den Konzern ſei noch wenig aktuell, da die Fertigſtellung der Werke und die Produk⸗ tionsaufnahme nicht vor Oktober 1931 zu erwarten ſeien. * Carl Indowici, Falzziegelwerke K. a.., Jockgrim (Pfalz). Dieſe mit 2,5 Mill.„ Ac und 500 000/ Geſell⸗ ſchafter⸗Einlage arbeitende Familien⸗Geſellſchaft, die be⸗ kanntlich an der Ton induſtrie Wies loch Ac ſtark intereſſiert iſt, legt erſt jetzt die Abſchlüſſe für die Geſchäfts⸗ jahre 1929 und 1930 vor. Danach ergaben ſich in 1929 nach Abzug aller Unkoſten Einnahmen von 404 415(i. V. 434 055). Unter Berückſichtigung von 155 517(152 525) Mark Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 248 899 (281 529) 4, wozu 49 376(36 000) 4 Vortrag treten. In 1930 ſind die Einnahmen auf 241604, zurückgegangen, während zur Abſchreibung nur 100 772& verwendet wur⸗ den, ſo daß 140 831 4 Gewinn zuzüglich 48 275 Vortrag verblieben. 5 * AG Zuckerfabrik Haynaun in Haynau.— 7 gegen 10 v. H. Dividende. Das mit 660 000 4 kapitaliſierte Unter⸗ nehmen ermäßigte ſeine Dividende für das um 30. Juni 1981 zu Ende gegangene Geſchäftsjahr von 10 auf 7 vv. H. Der Reingewinn beträgt 57 814(80 259) 4. Die Rübenernte war mengenmäßig befriedigend. Es wurden 1,28 Mill. Ztr. Rüben gegen 0,72 Mill. Ztr. i. V. verar⸗ beitet. In der Bilonz betragen Gläubiger 0,68(0,45) Mill. Mark, andererſeits Bankguthaben 0,11(—) Mill. 4, Debi⸗ toren 0,15(0,26) Mill. und Vorräte 0,48(0,12) Mill.&. Kriſenwirkungen in Oberbaden Betriebseinſchränkungen in St. Georgen i. Schw. Die Gebr. Heines mann A., e die in letzter Zeit mit Ruſſenlieferungen beſchäftigt iſt, will in Zuſammenhang mit der Unſicherheit, die letzthin in der Frage der Garantierung der Ruſſenwechſel entſtanden iſt, ihre Belegſchaft auf ein Drittel reduzieren. — Ebenſo hat die Firma J. G. Weiß nu. Söhne, eben⸗ falls Werkzeugmaſchinenfabrikationen, ihre Arbeiterzahl ſtark verringert.— Die Perpetuum Sprech⸗ maſchinen⸗Laufwerkefabrik, ebenda, entläßt neuerdings rund 60 Arbeiter. N Einſchränkungen in Stockach. Im Zuſammenhang mit der Pfundverſchlechterung beabſichtigen die Trikot ⸗ fabriken Schießer A G. Radolfzell ihre Nieder⸗ laſſung in Stockach auf 1. 12. zu ſchließen. Ein Teil der Arbeiter und Angeſtellten ſoll nach Radolfzell übernommen werden.— Die Maſchinen fabrik und Eiſen⸗ gießerei Fahr AG. Gottmadingen erwägt für ihre Abteilung Gießerei in Stockach gleichfalls Einſchrän⸗ kung oder gar Schließung des Betriebes.— Die Tuch ⸗ weberei Fr. Straehl in Zizen hauſen, die ſchon ſeit langem kurz arbeitet, beabſichtigt Stillegung. Steg⸗Aktienverkauf vom Verwallungsrgt beſchloſſen In der Verwaltungs ratsſitzung der„Steg“ wurde ben Beſitzwechſel von insgeſamt 220 000 Stu Staatsbahn ⸗Aktien zugeſtimmt und die damit im Zuſammenhang ſtehenden Transaktionen abgeſchloſſen. Da⸗ nach geht aus dem Beſitz der Oeſterre ichtſchen Ere⸗ dit⸗Anſtalt bzw. des Schweizeriſchen Truſtz der Anſtalt, der Continentalen Geſellſchaft für Bank und Induſtriewerte, ferner aus dem Beſitz der Oeſterrei⸗ chiſchen Poſtſparkaſſe und der engliſchey Bankfirma Helbert Wagg u. Co. ein Paket von insgeſamt 220 000 Stück Staatsbahn⸗Aktien in das Eigen⸗ tum einer engliſch⸗rumäniſchen Gruppe über, die auf jene induſtriellen Unternehmungen, die zum fon⸗ zern der Steg gehören, wie vor allem die Reſchitzger Eſſen⸗ werke, direkt Einfluß gewinnen will. In Verbindung bo⸗ mit, werden aus dem bei der Credit⸗Anſtalt befindlichen un auf längere Zeit gebundenen Guthaben der Steg über 5 Mill. S. freigegeben und gegen hypothe⸗ kariſch ſichergeſtellte Forderungen der Credit⸗Anſtalt, dit gegenüber den Reſchitzaer Eiſenwerken beſtehen, kompen⸗ ſiert. Bevor die Verwaltungsratsſitzung ihre nunmehr er⸗ teilte Zuſtimmung geben konnte, mußte zu der Transakfiog auch die Zuſtimmung der franzöſiſchen Aktionäre der Sieg eingeholt werden, die erteilt worden iſt. Die rumäniſch⸗engliſche Gruppe ſteht unter Führung ber Konzerne Titan, Nadrag, Kalan und Malaxa. Gleichzeitig hat der Verwaltungsrat beſchloſſen, der Reſita einen grh⸗ ßeren langfriſtigen Kredit zur Verfügung zu ſtellen. Dur geeignete Abmachungen wurde einerſeits für die Credit⸗An⸗ ſtalt die Beſorgung des Bankgeſchäfts der Steg und die bis; herige Vertretung in den Verwaltungen der Steg und der Tochtergeſellſchaften vorgeſehen, andererſeits für einen län, geren Zeitraum Vorſorge getroffen, daß die im Beſſitz ber Steg befindlichen in Oeſterreich gelegenen Aktiven jederzeit in den Beſitz öſterreichiſchen Kapitals überführt werden können. Das Programm der neuen Majoritätsgruppe der Steg ſieht einerſeits die induſtrielle Ausgeſtaltung der Reſlig, ondererſeits eine engere Zuſammenarbeit der in den Nach⸗ barſtaaten gelegenen Induſtrien der Steg vor.— Der ii Kommunique erwähnte Kredit bedeutet offenbar die Durch⸗ führung der Ausgleichstransaktion zwiſchen den Schulden der Reſita an die Credit⸗Anſtalt und den Guthaben der Sleg dei jener Geſellſchaft. * GV. Papierfabrik Sutter AG., Schopfheim. Die G. genehmigte die Bilanz für 1930, die mit einem Verluft von 36 792 4(178 063)/ abſchließt. Auf Antrag eines Aktionärs wurde außerdem eine ao. Abſchreibung auf Ma, ſchinen beſchloſſen. Der Antrag auf Herabſetzung und Wiedererhöhung des AK. wurde vertagt. * Papierfabrik Limmritz⸗Steina AG, Steina⸗Sgalba i. Sa. Der AR beſchloß, der GV am 2. Dez. bei abge⸗ meſſenen Abſchreibungen(i. V. 114 274 /) für 1990⸗51 die Verteilung einer Dividende von 3(4) v. H. auf die StA und von wieder 6 v. H. auf die VA vorzuſchlagen. * Eilenburger Kattun⸗Manufaktur AG, Eilenburg. Voraus ſichtlich Verluſtabſchluß. Das am 30. 6. 1931 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr wird mit einem Verluſt abschließen; eine Dividende kommt wiederum nicht zur Verteilung. 1929-30 erfuhr bekanntlich der Gewinnvortrag eine Ver⸗ minderung von 8221 auf 826 l. „ Zahlungseinſtellung einer Leipziger Verlags⸗Gmbch, Der Verlag Grethlein u. Co. GmbH., Leipzig, hat infulge großer Kundenverluſte die Zahlungen einſtellen müſſen und ſtrebt einen Vergleich an. Es wurde eit Vertrauensausſchuß gebildet. Die neue Erzeugung wit unverändert fortgeführt.— Der Verlag Grethlein Ach in Zürich, der eine vollkommen ſebſtändige Rechtsperſon darſtellt, wird durch die Zohlungseinſtellung des Leipziget Verlag nicht berührt. i * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis he⸗ trägt am 27. Oktober 1931 für eine Unze Feingol 105 fh 9 8= 86,9794 /, für ein Gramm Feingold demnach 40,7993 Pence= 2,7964 l. Deulſchlands Kohlenproduktion im September Nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamts be⸗ trug im Deutſchen Reich die Steinkohlenförderung im September 9 847 147(September 1930: 11 729 117) To., die Braunkohlenförderung 12 262 664(12 820 873) To. Die Koksherſtellung ſtellte ſich auf 1777 225(2 510 657) To., 1 0 Herſtellung von Preßkohlen aus Steinkohlen auf 48888 (421 496) Do. und aus Braunkohlen auf 3 168 038(8 192 20 To. Für die Monate Januar bis September ergibt ſich eine Steinkohlenförderung von 89 666 909 To. gegenfher 108 148 808 To. in der gleichen Zeit des Vorfahreß. Die Braunkohlenförderung ermäßigte ſich auf 97 889 048 (100 391 112) To., die Koksförderung auf 17 564.54 (25 365 022) To. Preßkohlen aus Steinkohlen wurben 8 520 199(3 384 486) To. und Preßkohlen aus Braunkohleh 23 976 036(25 982 435) To. hergeſtellt. Finanzierung der Weinernte In Ergänzung der Bekanntgabe vom 5. Oktober daa wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß Weinhändler, die nicht den damals genannten Organiſotionen angehören, ihre Geſuche alsbald direkt beim Miniſterium des Innern einzureichen haben. Die in der Veröffentlichung erwähnte Kauſbeſtätigung muß enthalten: Genaue Angaben, wievſel Zentner Trauben, bzw. wieviel iter Moſt oder Wein gus der Ernte 1930 bzw. 1931 auf Grund des Kaufabſchluſſeß gekauft worden ſind. Die Preiſe der gekouften Mengen Trauben, Moſt oder Wein ſind gleichfalls genau aufßu⸗ zeichnen und in der Geſamtſumme anzugeben. Ferner das Datum, wann der Kaufpreis gezahlt wurde oder wann er zahlbar iſt. Die Kaufbeſtätigung muß rechts die Unterſchrift bzw. den Stempel des Verkäufers, links Un⸗ terſchrift oder Stempel des Käufers mit genauer Angabe der Adreſſe tragen. Die Richtigkeit der Angaben muß mit Datum, Ortsangabe, Unterſchrift und Stegel des Bürzer⸗ meiſters(Ortsvorſtehers) beſcheinigt ſein. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 27. 5 Tafelbirnen—8; Eßbirnen—5; Kochbirnen—9, 6 äpfel—9; Wirtſchaftsäpfel—3; Quitten 1112 Tomales 12—16; Anfuhr gut; Nachfrage gut. 5 * Guter Tabakpreis. Jockgrim, 27. Okt. Dieſer Tag hat die Tabaksbaugruppe„Freibau“ den Verkauf ihre 05 zuſtande gebracht. Für den Zentner werbe bezahlt. 5 * Vom Hanfmarkt. Berlin 27. Okt. It a ang Die anhaltende Preisbeſſerung von Baumwolle iſt 0 auf den Hanfmärkten nicht einflußlos vorübergegangen 9 außerdem das Intereſſe verſchiedener ausländiſcher 119 einheimiſcher Spinnereien anhielt, blieben die Abge 1 auch weiterhin zurückhaltend. Werge, die diesmal u 15 Menge knapp und in der Qualität recht unbefriediſe 5 1 beſonders geſucht. Jugoflawien: Un ändert. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 24. Okt. Gabe, kaffee“ Hamburg 35.] Die freundliche Stimmung am wan markt hielt auch in der abgelaufenen Berichtswoche n Durch die inzwiſchen erfolgte definitive Erklärung 1 5 Moratoriums Brasiliens auf die Dauer von 2 Mondi für alle ausländiſchen Zehlungen wird die Lage Br 0 liens heute als weſentlich günſtiger angeſehen. 9 rechnet man auch mit einer weiteren allmählichen 1 5 rung des braſilioniſchen Wechſelkurſes. Nachrichten 115 ſortlaufende Vernichtung von Kaffee ſowie ungünig Wettermeldungen trugen ebenfalls zu einer ſtetigen filr denz bei. Im Einklang hiermit hielt das Intereſſe gewaſchene Mittelamerikaner weiter an. Das Abz geſchäft blieb rege. Ten. de dem Stüc mit im n. Da⸗ Cre⸗ ruſts k⸗ und rrei⸗ iſchen ket von Eigen⸗ e über, m Kon⸗ Eſen⸗ ung da⸗ hen und Steg jypothe⸗ lt, dit ompen⸗ tehr er Saktion er Steg ung der ichzeitig en grö⸗ Durch dit⸗An⸗ die bis⸗ und der en län⸗ eſitz der ederzeit werden ppe der r Reſtta, n Nach⸗ Der im Durch⸗ ſchulden er Steg die GB. Verluſt teilung. te Ver⸗ Gmbc, zig, hat inſtellen doe ein g wird in Ach sperſon get eis be⸗ eingolb demnach wurden nkohles er 1061 zändler, jehören, Innern r wähnle wieviel ein aus luſſes engen aufzu⸗ Fernet e oder chts die ks Un⸗ 1 Al. Mittwoch, 28. Oktober 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 99 G Vorstellung Nr. 87 In neuer Ins Don Pa Der lustigste Tonfilm- Schlager, der 8. Zt. ganz Berlin lachen ließ, „Szbke Szakalls Komik muß auch Granitblöcke zum Lachen bringen!“ von dem die Pre (8 Uhr- N 2 in seinem küllenden Lu lie da nach Arnold N Szöle Szakal der Komiker der eigenen Note ersten Iungttag von O. J. Bierbaum sse schreibt: Inszenierung: Kbenabpiget) Anfang 20.00 Uhr Pers o Doktor Malatesta, Arzt Ernesto, Neife des Don Pa Nor ina, eine junge Witwe Ein Nota Abend- stspiel: dende Seethove sowie an den Abend und Bach Der Tonfiim der glänzenden Besetzung, der originellsten Siluaflonen und dem ollen Wirbel a mus anfer szenen! Außerdem: Das erstklass Fritz Schulz/ Iissi Arna/ Dina Gralla Max Ehrlich 7 Adele Jandrodk Kurk Lien sige Lustspiel-Ensemble: Die S 18 e „O SWAId In Afrika Neuesſe Emelka- Ton- Woche— Kulfurfiim 5 Konditorei Unsere Vorzugskearſen geifen Beginn: 300.00.00.30 Uhr. 0 Lomische Oper in 3 Akten. Musik von G Musikalische Leitung: Ernst Cremer rewe 31. Okt., abends 8 Uhr, Harmonie Edwinkischer Sonaten op 10 Nr 1. Mr. 3, op. 109, op. 111 Harten Ak. 180 bis Mk,.0 bei KH. Ferd. Heckel, O 3. 10, im kahm. Musinhaus. O 2. 13. 2 1 Hational-Theater Mannheim Mittwoch, den 28. Oktober 1931 — Miete E Nr. 8 zenief ung: Huna le Neue Bearbeitung und W. Kleefeld Donizetti *. Rchard Hein Bühnenbilder: Eduard Lötfler Ende 22.00 Uhr n e n: Don Pasquale, ein alter Junggeselle Karl Mang Christian Könker sduale Hch Kuppinger Ellice Illiard Hugo Voisin -Abend angen 1888 BELBE Catẽ Jeden Mittwoch wieder Waffelfag Edith fleinemann Eoldenes Lamm, E 2, 14 9 Schrempp-Printzbier. N lin jeder Preislage, auch im Abonnement. * 5 2 4 1 2 e 111 Miiheim We Ulf nen anl. Hnsts tt Mittag- u. Abendessen deden Donnerstag: Sehlachtfest Süger Traubenmest Spätlese Liter 55 Pfg.— 5 Liter frei Haus 957 A 2 8 e 1 Kuenzer Nachf. I And kälte Mix bedten dae! Gebrauchen Sie: Echte Hohberger-Blockmalz/ Pfd..30 Dr. Soldan's verstärkte Eucalyptus- Seo 100 gr. Bil..50 Dr. Soldan's Brusttee, der lösende und erleichternde Tee Pak..50 Be Husten und Heiserkeit! Rex Hustentropfen, rein. ee FI..95 Dehter ital. Lakritz 3 St..30 Kandis-Zucker schwarz Pfd..20 Ferner sämtl. Hustentee's 1 wie: Eibisch. Isländisch Moos, Salbei, Süß- holz. 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