bulgarl act minſſer⸗ zorzüglich den mal, en, Hö, page U. vlelen chwerden, 6 Tage oblang. ben die ig Schach⸗ in plelen drogerlen tannheſn der Apo · aſſerturn htenauet, nicht ex⸗ lgt Bek. ns direkt liner* N 24g 331 nungen lz; Naunlen langt in der in der Junk 1879 1910 ver, bung und rabeg auf r die che us 15. De, tsgebänbe päler ein⸗ ſichtigl. Erhaltu die Auf⸗ ten, Ein⸗ eſtens Bb. auf dieſer die nicht Berfügung er 1051. 1 Gebäube⸗ 1081 bis zu dieſem zrordnung eſtgeſetzten efaugenen mit hohen ig zu er⸗ ſe: Sams⸗ Werktagen 17 bei den ich den in gen. dtkaſſe. i 0 eee alu 0 1, part. 9 1 ittagstiſch 34215 — Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, W Oppauer Straße 8, mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, ge Luiſenſtraße 1.— Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Auſträge keine Gewähr. — Gerichtsſtand Mannheim. Montag,. November 1031 142. Jahrgang— Nr. 308 Abend⸗Ausgabe nds Zu ſtim ung zur Riiſtu Ein Schreiben des Reichskanzlers und Außenminiſters Brüning an den Generalſekretär des Völkerbundes Verschärfung des Mandſchurei⸗Konflikts Man ſprich: bereits von einer bevorſtehenden amerikaniſchen Flottendemonſtration Forderung nath wirklicher Abrüſtung und Gleichberechtigung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 2. Nov. Die Reichsregierung hat nachſtehendes Schreiben, das von Reichskanzler Dr. Brüning in Wahr⸗ nehmung der Geſchäfte des Reichsaußenminiſters ge⸗ zeichnet iſt, an den Generalſekretär des Völkerbun⸗ des gerichtet: „Herr Generalſekretär! Auf Ihr Schreiben vom 2. Oktober 1931 beehre ich mich Ihnen namens der deutſchen Regierung Folgendes mitzuteilen: In dem Beſtreben, jede Maßnahme zu unter⸗ ſtützen, welche die Arbeiten der Abrüſtungskonferenz erleichtern könnte, erklärt ſich die deutſche Regie⸗ rung bereit, den am 29. September 1931 von der Völkerbundsverſammlung vorgeſchlagenen einjähri⸗ gen Rüſtungsſtillſtand anzunehmen. Sie tut dies in der Annahme, daß die Antworten der anderen Re⸗ gierungen, deren Mitteilung ſie entſprechend dem vom Rat am 30. September 1931 angenommenen Be⸗ richt entgegenſieht, ebenfalls eine Zuſtimmung ohne weſentliche Vorbehalte enthalten. Als Vertreter eines Landes, das bereits auf Grund vertraglicher Bindungen ſeine Rüſtungen auf ein Minimum hat herabſetzen müſ⸗ ſen, lege ich Wert darauf, bei dieſer Gelegenheit darauf hinzuweiſen, daß die durch den einjährigen Rüſtungsſtillſtand ſich ergebende Begrenzung der Rüſtungen auf den gegenwärtigen Stand nur als boßbereitender Schritt zur Erleichterung ler Verhandlungen der kommenden Abrüſtungskon⸗ ſerenz, nicht als eine Maßnahme zur Erfüllung der ihr geſetzten Aufgabe angeſehen werden kann. Denn dieſe beſteht nicht in einer Stabiliſierung des gegen⸗ bärtigen Rüſtungsſtandes; ſie umfaßt vielmehr vor allem eine wirkſame Rüſtungsverminderung bei den hochgerüſteten Staaten, die von dem Grundgedanken der Gleichberechtigung und des gleichen Rechtes auf ugtionale Sicherheit für alle Signa⸗ tarſtgaten ausgehen muß. Ich bitte Sie, die zur Abrüſtungskonferenz ein⸗ geladenen Regierungen von dieſem Schreiben in Kenntnis zu ſetzen. Genehmigen Sie, Herr Generalſekretär, den Aus⸗ bruck meiner ausgezeichnetſten Hochachtung gez. Brüning.“ Nähere Erläuterung J Berlin, 2. Nov. Heute iſt in Genf und gleichzeitig in Berlin die beutſchs Antwortnote auf den Feierjahrsvorſchlag veröffentlicht worden. Man wird ſich darüber klar zu ein haben— und auch die Reichsregierung gibt ſich hierüber kaum eine Täuſchung hin— daß der militäriſche Effekt dieſer Aktion ſehr gering iſt. Ungefähr die einzige Bindung, die die Mächte ſich auferlegen, die dem Vorſchlag zuſtimmen, geht dahin, daß die ſogenannten gegenwärtigen An⸗ ſtrengungen auf dem Gebiet der Rüſtungen nicht vermehrt werden dürfen, zu Deutſch alſo, die Aus⸗ gaben für Militärzwecke ſollen im neuen Etat nicht höher ſein als im alten. Das iſt, wie geſagt, im Grunde alles. Selbſt die für das kommende Jahr bereits aufgeſtellten Rüſtungsprogramme dürfen durchgeführt werden, wenn dadurch keine Erhöhung der allgemeinen Rüſtungsausgaben bedingt wird. Daß laufende In⸗ ſandſetzungsarbeiten, programmäßige Erneuerungs⸗ bauten und ähnliches nicht unterbrochen zu werden brauchen, erwähnten wir ſchon. Der urſprüngliche italieniſche Vorſchlag ging um einiges weiter. Die dritte Kommiſ⸗ ſiyn des Völkerbundes, der man das Projekt unterbreitete, hat indeß alle Feſtlegungen in irgend einer beſtimmten Richtung herans⸗ eſtrichen. Dafür konnte denn auch die Zu⸗ mung des zuerſt ſtrikt ablehnenden Frankreichs eingehandelt werden. Aber, ſo meint man in den Kreiſen der Reichs⸗ tegierung, der eigentliche Wert des Planes liege auch nicht auf militäriſchem, ſondern auf politi⸗ ſchem Gebiet und gerade um der politiſchen Virkungen willen ſei auch der franzöſiſche Wider⸗ tand ſo heftig und ſo zähe geweſen. Ihn zu brechen, hätte es recht erheblicher Anſtrengungen vor allem des engliſchen Vertreters und des amerika⸗ niſchen Beraters in der dritten Kommiſſion be⸗ durſt. Es ergebe ſich nun der immerhin nicht zu unterſchätzende Vorteil, daß gewiſſermaßen auf in⸗ Uürektem Wege das Arbeitsprogramm der Ab⸗ tüſtungskonferenz determiniert worden iſt. Nachdem der Rüſtungsſtillſtand ſchon durch den Feierfahrsvor⸗ ſchlag ſtipuliert worden iſt, wird die unter franzö⸗ ſiſchem Einfluß ſtehende Staatengruppe nicht mehr wie bis jetzt den Rüſtungsſtillſtand als Aufgabe der Abrüſtungskonferenz hinzuſtellen vermögen. 5 Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 2. Nov. Aus der Mandſchurei treffen beunruhigende Meldungen ein. Einerſeits ſollen die japaniſchen Truppen im Begriff ſein, ruſſiſches Gebiet zu be⸗ ſchreiten, andererſeits wird aus japaniſcher Quelle berichtet, daß die Ruſſen den ſeparatiſtiſchen chineſi⸗ ſchen General Ma mit Munition und Offizieren unterſtützen. Auch Gerüchte von ruſſiſchen Truppenzuſammenziehungen an der Grenze tragen zu Beunruhigungen bei. Es wird immer zweifelhafter, ob die japaniſche Regierung bis zum 16. November dem Völkerbund mitteilen kann, daß ſie mit der Zurückziehung ihrer Truppen aus der Mandſchurei begonnen hat. Bisher hat Japan abſo⸗ lut keine Bereitwilligketit gezeigt, den Appell des Völkerbundes auch nur zu beachten. Die Stellung der Großmächte iſt übrigens unangenehm. Einer⸗ ſeits hat England und vor allem Amerika ein Intereſſe daran, daß die Mandſchurei ein internatio⸗ nal zugängliches Gebiet bleibt. Andererſeits ſind die Beziehungen beider Großmächte zu Japan durchaus korrekt und es iſt ſchwer zu erſehen, in welcher Weiſe der Völkerbund eine Intervention durchführen könnte. Man ſpricht bereits von der Möglich⸗ keit einer amerikaniſchen Flottendemon⸗ ſtration. 5 Daß ſich irgend etwas derartiges vorbereitet, könnte man aus einer Aeußerung der„Times“ ent⸗ nehmen, die heute offenbar auf Veranlaſſung der leitenden engliſchen Stellen an die japaniſche Re⸗ gierung appelliert,„ihre Freunde nicht in Ver⸗ legenheit zu ſetzen, indem ſie ſie zwingt, zwiſchen der Aufrechterhaltung der internationalen Freund⸗ ſchaft und der Verteidigung von feierlich angenom⸗ menen Grundſätzen zu wählen“. Der Schlüſſel der Lage liegt merkwürdigerweiſe auch in dieſer Frage bei Frankreich. Japan hatte, bevor es den Vormarſch in die Mandſchurei unternahm, nicht nur in Moskau, ſondern auch in Paris diplomatiſche Fühlung genommen und ſich der Sympathie der franzöſiſchen Regierung ver⸗ ſichert. Es iſt eigenartig, daß gerade Briand. der dieſe Beſprechungen geführt hat, jetzt vom Völ⸗ kerbund mit der Vermittlung im japaniſch⸗chineſi⸗ ſchen Konflikt beauftragt worden iſt. Der Ausgang des Konflikts hängt weitgehend davon ab, wieweit Frankreich ſich dem angelſächſiſchen Geſichtspunkt anſchließt. Japan iſt nicht in der Lage, eine ge⸗ meinſame diplomatiſche Front aller Großmächte zu mißachten. Solange aber Frankreich das Zuſtande⸗ kommen dieſer Front hintertreibt, beſteht wenig Ausſicht auf eine friedliche Beilegung des mand⸗ ſchuriſchen Streites. Chineſiſch⸗ruſſiſcher Geheimvertrag? Telegraphiſche Meldung London, 2. Nov. Einer Meldung aus Port Arthur zufolge, iſt ein chineſiſch⸗ruſſiſcher Geheimvertrag abgeſchloſſen worden, in dem der chineſiſche Präſi⸗ dent, General Tſchiangkaiſchek, ſich verpflichtet, die diplomatiſchen Beziehungen zu Sowjetrußland wie⸗ der aufzunehmen, während die Sowfetregierung verſpricht, ſich nicht in die inneren Angelegenheiten der Mongolei einzumiſchen. Dreihundert ruſ⸗ ſiſche Güterwaggons mit Wafſen und Munition ſollen in den letzten Tagen über die mandſchuriſche Grenze gelangt ſein. Chineſiſche Füh⸗ rer glauben, daß 50 000 Mann Sowjettruppen bereit ſind, dem japaniſchen Vormarſch entgegenzutreten. Amerikaniſche Beobachter in der Nord⸗ mandſchurei — Newyork, 2. Nov.(Reuter.) Widerſprechende Nachrichten über chineſiſch⸗ruſſiſche Zuſammenarbeit und über eine Zuſammenziehung ſowjetruſſiſcher Truppen an der mandſchuriſchen Grenze bei Mand⸗ ſchuli haben die Regierung der Vereinigten Staaten veranlaßt, in die Nordmandſchurei einen Beobachter zur Prüfung der Lage zu entſenden. FFFF!!!!.!.!!(.bõb0ã6é2WdduG1... ⁊ᷣ dd ß d Es kann nun nicht mehr um die Erhaltung des Status, ſondern allein um die Herab⸗ ſetzung der Rüſtungen gehen. Aus ſolchen Ueberlegungen vornehmlich hat auch das Reich dem Vorſchlag zugeſtimmt, für das an ſich— wir deuteten das bereits an— ein Rüſtungsfeier⸗ jahr kaum eine Aenderung es ſowieſo beſtehenden Zuſtandes herbeiführt. In unſerer Antwortnote iſt darum auch mit aller Klarheit hervorgehoben wor⸗ den, daß wir von der Abrüſtungskon⸗ ferenz die Reduzierung der augenblick⸗ lichen militäriſchen Macht erwarten. Auch England für Rüſtungspauſe N— London, 2. Nov. Nach einer Meldung der„Morning Poſt“ ſoll jetzt auch Großbritannien den Vorſchlag des Völkerbun⸗ des für eine einjährige Rüſtungspauſe angenommen haben. zufammenſtöße zwiſchen Fafziſten und Antlfajziſten Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 2. Nov. Die Erregung über das vor wenigen Tagen auf das italieniſche Konſulat von Chambery ausgeführte Bombenattentat hat ſich noch nicht beruhigt und ſchon verſetzen blutige Zuſammenſtöße zwiſchen italieniſchen Faſziſten und Antifaſziſten die franzöſiſche Oeffentlichkeit in neue Aufregung. i Für den geſtrigen Feiertag hatten die faſziſtiſchen Mitglieder der italieniſchen Kolonie von Chamber eine Kundgebung auf dem Friedhof zum Gedächtnis der gefallenen italieniſchen Soldaten angeſetzt. Die Feier ſelbſt ging ohne Zwiſchenfall vor ſich. Im Anſchluß ſollte eine faſziſtiſche Verſammlung im Ver⸗ einshaus ſtattfinden. Die Antifaſziſten hatten eine Gegendemonſtration auf dem Friedhof organiſiert und verſuchten nach der Darſtellung der franzöſiſchen Blätter im Anſchluß daran ſich mit Gewalt Eingang in das faſziſtiſche Verſammlungslokal zu verſchaffen. Es kam zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen den feindlichen Gruppen,. wobei die Vizekonuſule von Chambery und Albertville, ſowie ein Konſulatsangeſtellter aus Chambery ſchwer verletzt wurden. Die Angreifenden benutzten Schlagringe, leere Wein⸗ flaſchen und Spazierſtöcke als Waffen. Der italieniſche Konſul ſtellte in Ausſicht, den Zwiſchenfall der tta⸗ lieniſchen Regierung zu unterbreiten. Die franzöſiſche Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Amtlich wird mitgeteilt, daß die franzöſiſche Obrig⸗ keit das italieniſche Konſulat vor der Kundgebung gewarnt hatte, da die Stimmung zwiſchen den beiden itglieniſchen Lagern angeſichts des letzten Bombenattentats außerordentlich geſpannt war. Aehnliche Zwiſchenfälle ereigneten ſich in Nizza und Dijon. In Dijon verhaftete die Polizeſ eine Reihe von Kommuniſten, die mit faſsiſtiſchen Italienern ins Handgemenge gergten waren. In Nizza zog ein Faſziſt, der im Anſchluß an eine Toten⸗ gedenkfeier vom politiſchen Gegner verfolgt wurde, einen Revolver und feuerte mehrere Schüſſe ab, wo⸗ bei ein Antifaſziſt verletzt wurde. Auch in Nizza ſchritt die Polizei zu Verhaftungen. Nach Meldungen aus Waſhington befürchtet die amerikaniſche Polizei bei der Ankunft des ita⸗ lieniſchen Außenminiſters Grandi in Newyork ſtarke Demonſtrationsverſuche der in Amerika leben⸗ den Antifaſziſten. Der italteniſche Staatsmann wird daher nicht, wie üblich, die traditionelle Begrü⸗ ßung in den Newyorker Straßen erleben, ſondern ſofort in aller Ruhe die Reiſe nach Waſhington fortſetzen. Sechs Verletzte bei einem Krafträder⸗ zuſammenſtoß b — Eſſen, 2. Nov. Zwei Krafträder, von denen das eine mit einem Ehepaar und deſſen ſiebenjähriger Tochter, das andere mit zwei Herren und einer Dame beſetzt war, ſtießen geſtern abend hier an einer Straßenkreuzung mit voller Wucht zuſammen. Das Ehepaar und die Dame erlitten ſchwere Schädel⸗ brüche, auch die beiden Herren und das Kind wurden ſo verletzt, daß ihre Einlieferung ins Krankenhaus notwendig war. a wolle offenbar Kaiſer werden. Der japaniſche Weg Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke In Kalifornien iſt es, wo der alte Abenteurer Konrad von Faber in Wilhelm Raabes, des jetzt ſo viel Gefeierten,„Leuten aus dem Walde“ an einem neuen Grabe ſeine prophetiſche Oſtaſienrede hält: „Es wird eine Zeit geben, da wird die große Flaggs der Zukunft hier entfaltet ſein. Dann gibt es viel⸗ leicht ein England des Stillen Ozeans, welcher dann ſehr lebendig ſein wird. Wir nennens heute Japan und ſtehen davor wie vor einem dunklen ſtummen Rätſel. Da werden die jungen Weltvölker kommen und ſich Märchen erzählen laſſen. Berichten wird das Großmütterchen von der Stadt Babylon und der Stadt Berlin. Da werden die jungen Völker ſtaunen über die verſunkene Welt.“ Seit dem Erſcheinen (1863)) dieſer dichteriſchen Vorahnung Spenglerſcher und anderer Theorien iſt noch kein Jahrhundert ver⸗ gangen. Natürlich, man weiß nicht, was noch kom⸗ men kann. Aber eines weiß man ſchon: der Anfang iſt anders, weil die Kalifornier ſich rechtzeitig mit Einwanderungsverboten gewehrt haben. Das ja⸗ paniſche Rätſel hat ſich wieder in Bewegung geſetzt, und der Weg geht, der chineſiſchen Völkerwanderung in die Mandſchurei folgend, zu Lande nach Weſten, der Sonne nach, die ja auch Japans Flagge zeigt. Leider war auf dieſem Wege wiͤrtſchaftlich auch Amerika ſchon ſtark fortgeſchritten. Ueber England bemerkte die japaniſche Preſſe, es werde Jahre dauern, bis es ſeine frühere Macht zurückerlangt haben werde. Den amerikaniſchen Fliegern in Oſt⸗ aſien folgte Japan argwöhniſch mit Augen und mit Verboten. Am 10. September hat der amerikaniſche Botſchafter Forbes Japan bis zum 23. November verlaſſen. Die September⸗Stimmung zwiſchen bei⸗ den Völkern wurde auch von der amerikaniſchen Preſſe trotz des verſchleiernden Lindbergh⸗Empfanges in Tokio als eine recht ſchlechte feſtgeſtellt. Denn die ſorgfältige Vorbereitung des japaniſchen Weges zum Kontinent hin hatte nicht verborgen blei⸗ ben können, ſodaß die von Japan geltend gemachten Zwiſchenfälle von vornherein nicht ernſt genommen wurden— die ſind immer zur rechten Zeit da. Voran ging natürlich die nationaliſtiſche Seyukai⸗Partei, dis ſchon im Sommer eine eigene Kommiſſion in dis Mandſchurei geſandt hatte, nach deren Rückkehr in den größten Städten propagandiſtiſche Vorträge— auch über ruſſiſche Schritte und Umtriebe im japani⸗ ſchen Intereſſengebiet— halten ließ und unter Pro⸗ 5 teſt gegen Shideharas zögernde Politik ganz offen zur Mobfliſterung der geſamten Wehrmacht aufforderte. Sprecher waren führende Männer wie der frühere ſtellvertretende Außenminiſter Mort, der frühere Landwirtſchaftsminiſter Bamamoto und der frühere Vizepräſident der mandſchuriſchen Bahnen, Matſuoka. Dann beging denſelben Weg eine beſondere Kom⸗ miſſion des Oberhauſes, dieſe ſogar bis zur Mon⸗ golei. Die gemäßigte Regierungspartei der Minſeito blieb nicht zurück. Sie begann ebenfalls mit Vorträ⸗ gen, die das Volk aufklärten, und verlangte durch den Mund des Miniſterpräſidenten Wakatſuki Schutz der japaniſchen Rechte und Intereſſen in der Mandſchuret, in dieſem Falle natürlich„im Namen internationaler Gerechtigkeit“— etwas anderes gibt es bekanntlich für aktive Staatsmänner nicht. Hier ſetzte die ge⸗ ſamte Preſſe ein, die drei Methoden diskutierte: die Fortſetzung der bisherigen Politik der Zurückhal⸗ tung, einen militäriſchen Spaziergang gegen die Chi⸗ nefen nach dem letzten ruſſiſchen Muſter zwecks Siche⸗ rung der japaniſchen Anſprüche und ſchließlich dau⸗ ernde Beſetzung, die indirekt empfohlen wurde; in⸗ direkt, weil es von Chinas Verhalten abhängig ge⸗ macht wurde, ob ſie ſich vermeiden laſſe. Die Regke⸗ rung ſelbſt wahrte den Schein, indem ſie von ſich aus zwei Verbindungsoffiziere als Vertrauensmänner auf den— ſagen wir— Friedens⸗Schauplatz ſandte, vom Auswärtigen Amt den Dr. Yamakana, vom Kriegsminiſterium deſſen einſtigen Chef, General Oſhima. Nur muß man wiſſen, daß der letztere jeden⸗ falls, der übrigens fließend deutſch ſpricht, den Seyn⸗ kai nahe ſteht und mehr fortreißend als hemmend zu wirken berufen ſcheint.. Da der japaniſche Weg unbeſtritten nach und durch China geht, mußte man den Chineſen am Ende auch etwas Paſſendes ſagen. Was mündlich geäußert wurde, weiß man nicht. Das Gedruckte iſt ergötzlich zu leſen. China ſollte doch dankbar ſein für die friedliche Entwicklung der Mandſchurei unter japaniſcher Führung und für den dadurch zugleich gegen Sowjet⸗Rußland errichteten Schutzwall. Frie⸗ den wolle Japan, nichts anderes und der ſei be⸗ droht. Japan allein ſei doch imſtande, den Frieden im Fernen Oſten aufrechtzuerhalten, und wer ſich dem widerſetze, ſei eben ein Friedensbrecher, alſo auch ein Feind Chinas. Das iſt doch ganz klar. Das chineſiſche Volk ſei ſicherlich auf der Seite des fapa⸗ niſchen Vorgehens, nur die böſen Machthaber in Nanking dächten anders. Das ſeien die Feinde Chinas, wie Japan es ſehe. Tſchiang Kai Tſchek Von dieſer„Peſt“ Seite/ Nummer 508 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 2. November 1931 müſſe China befreit werden. Die Verbindung Nan⸗ kings mit Mukden ſei unnatürlich, die mit Kanton ſchon zerriſſen. Die Hälfte der chineſiſchen Regie⸗ rungsmitglieder ſei ja allmählich ausgeſchieden. Jetzt komme eine neue Zeit heran. In dieſem Zu⸗ ſammenhange gebrauchte die japaniſche Preſſe ſchon in der erſten September⸗Woche den Ausdruck vom „weiten Kriege mit China“, dem Japan in dieſen Tagen entgegengehe. Es fehlte bloß noch der Zuſatz, daß alle Völker der Welt, ſelbſt Eskimos und Su⸗ danneger, Japan innerlich mit heißen Wünſchen auf ſeinem Friedenswege begleiteten. Dieſe ironiſche Zuſammenſtellung bedeutet nicht die Kritik der Sache, ſondern nur ihrer Erſchei⸗ nungsform für Genfer Zuſchauer, denn Japan kann ſich, wie jeder weiß, ohne die Mandſchurei in den kommenden Jahrzehnten überhaupt nicht mehr be⸗ haupten. Nun trat ausgerechnet am 20. September, als die Wogen beſonders hochgingen, ein Erdbeben ein, wie Japan es ſeit dem 15. Januar 1924 nicht wieder erlebt hatte. Es währte eine halbe Stunde lang, zerbrach Waſſerrohre und Drähte aller Art und jagte ſogar die erdbebengewohnten Einwohner Vokohamas auf die Straßen. Ganz ohne Einfluß mag das nicht geblieben ſein. Wie wenn eine ſolche Naturgewalt Japans Macht plötzlich aufs neue er⸗ ſchütterte und es für ein Jahrzehnt unfähig machte, der Friedensbote der Welt auf dem Kontinent quer durch die chineſiſche Mandſchurei zu werden. Der japaniſche Weg iſt ſeit langen Jahren vor⸗ geſchrieben. Alles übrige ſind Worte; gelegentliches Zurückweichen iſt Schein. Daran kann kein Pakt etwas ändern. Politiſches Leben wäre nicht Le⸗ ben, wenn es gemacht werden könnte. Geſchehenes ſieht man immer erſt nachher. Dann nennt man es Geſchichte. Kreiswahlen in Mecklenburg Stimmengewiun der Nationalſozialiſten — Schwerin, 2. Nov. Die geſtern in Mecklenburg⸗Schwerin abgehal⸗ tenen Amtsvertreterwahlen werden den Amtsver⸗ ſammlungen(Landkreistagen) ein völlig verändertes Bild geben. Die Nationalſozialiſten haben in allen Aemtern beträchtliche Gewinne zu verzeich⸗ nen, die zwiſchen 20 und mehr als 100 Prozent ſeit den letzten Reichstagswahlen betragen. Die Sozialdemokraten haben in einigen Aemtern bis zu 40 Prozent ihrer Stimmen zum Teil an die Kommuniſten und, wie es nach den vorläufigen Ergebniſſen ſcheint, insbeſondere in den Landbezir⸗ ken, auch an die Nationalſozialiſten abgegeben. In einem Amt iſt allerdings ein ſozialiſtiſcher Stimmen⸗ gewinn von etwa 15 Prozent zu verzeichnen. Die Stimmenzunahme der Kommuniſten iſt geringer, als man im allgemeinen erwartet hatte. Sie beträgt in einigen Aemtern zwiſchen 12 und 25 Prozent. In zwei Aemtern ſind nach den vorläufigen Wahlergebniſſen geringe Verluſte der Kommuniſten feſtzuſtellen. Die bürgerlichen Wörtſchaftsliſten haben diesmal auf die Wähler nicht die von früher gewohnte Anziehungskraft ausgeübt. Die Richtnationalſozialiſtiſchen bürgerlichen Parteien und Wirtſchaftsverbände, die durchweg in bürgerlichen Einheitsliſten zuſammengefaßt waren, verloren gegenüber den letzten Reichstagswahlen 20 bis 70 Prozent ihres Wählerbeſttzſtandes, und zwar überwiegend an die Nationalſozialtſten. Man wird bei dieſer Gegenüberſtellung berück⸗ ſichtigen müſſen, daß die Wahlbeteiligung bei dieſen Kommunalwahlen im allgemeinen nicht ſo ſtark war wie bei der letzten Reichstagswahl. Eine ſozialiſtiſche oder ſoztaliſtiſch⸗kommuniſtiſche Mehrheit iſt in keinem Amte erzielt worden. Mit Ausnahme von zwei Aemtern ſind, wenn man die National⸗ ſoztaliſten zu der ſogenannten bürgerlichen Seite rechnet, ziemlich ſtarke bürgerliche Mehrheiten ent⸗ ſtanden. in Deutſchland Drahtung unſeres Pariſer Vertreters yV Paris, 2. Nov. Nach hier vorliegenden Londoner Finanzberichten verſchärft ſich in England der Unmut über die Stei⸗ gerung der franzöſiſchen Herrſchaft auf dem Gebiete der Goldpolittk. Dieſe Tatſache wird mit der Ver⸗ ſchlechterung der Lage in Mitteleuropa in direkten Zuſammenhang gebracht. Man weiſt darauf hin, daß der Oeſterreich gewährte Kredit gänzlich unzu⸗ reichend iſt und neue Erſchütterungen in der Wiener Bankwelt zu erwarten ſeien. Die Lage der Kreditanſtalt und damit die der Natto⸗ nalbank ſoll nach einem Londoner Citybericht neuer⸗ dings ſehr bedrohlich ſein. Die Situation in Un⸗ garn hält man für kataſtrophal und erwartet trotz aller erfolgten Dementis die Ankündigung einer ungariſchen Zahlungseinſtellung. Von dem bekannten engliſchen Sachverſtändigen Layton wurde die Erklärung abgegeben, daß der finanzielle Zuſammenbruch Ungarns unvermeidlich ſei. Was Deutſchland betrifft, ſo heißt es in den Londoner Berichten: „Deutſchland ſchräntt ſeine Einfuhr ein und ent⸗ wickelt ſeinen Export bei zunehmender Verminde⸗ rung der Geſtehungskoſten. höhung der engliſchen Einfuhrzölle kommen, ſo würde ſich daraus eine weſentliche Verſchlechterung des deutſchen Außenhandels ergeben, und die Folge wäre ein Auslandsmoratoriu m. Für die engagierten engliſchen Bankkreiſe entſtünde daraus eine ſehr ernſte Gefahr. Man erſieht aus dieſer Darſtellung, daß die eng⸗ liſchen Finanzkreiſe ſehr ſtark auf die Regierung drücken, um die Erhöhung der Einfuhrzölle zu ver⸗ hüten. Selbſtverſtändlich wird darauf hingewieſen, daß eine Schutzzollpolitik bloß dazu dienen würde, den Reſt des Vertrauens in eine Beſſerung der all⸗ gemeinen Wirtſchaftslage zu vernichten und neues Gold in die Keller der Banque de France zu führen. Dieſen Gefallen ſollte man Frankreich nicht tun, das mit Hilfe kurzfriſtiger Kredite eine Art Gol d⸗ diktatur in Europa errichten wolle. Sollte es zu einer Er⸗ z olddiktatur Unaufhörlich ſtrömt amerikaniſches Gold weiter nach Frankreich. Am Sonntag vormittag lief der deutſche Ozeandampfer„Bre⸗ men“ im Hafen von Cherbourg mit 231 Fäſſern amerikaniſchen Goldes an Bord ein. Die koſtbare Laſt im Wert von 280 Millionen Franken wurde ſofort entladen und im Sonderzug an den Pariſer Beſtimmungsort befördert. Der am Montag eintreffende Dampfer„Ile de France“ bringt nicht nur den Regierungschef Laval wieder in die Heimat zurück. Gleichzeitig haben 302 Kiſten Gold im Wenne von 500 Millionen Franken die Ozeanfahrt mitgemacht, um in den Kellern der Bank von Frankreich deponiert zu werden. Pariſer Stimmungsmache und Verſuchsballons Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 2. Nov. Der in Berlin wetlende Sonderberichterſtatter des„Petit Pariſien“, der der franzöſiſchen Re⸗ gierung ſehr nahe ſteht, berichtet über ſtarke houngplanfeindliche Stimm mungen in der deutſchen Oeffentlichkeit. Der fran⸗ zöſiſche Journaliſt hält ſich darüber auf, daß die deut⸗ ſche Propaganda in völligem Gegenſatz zu der fran⸗ zöſiſchen Theſe ſtehe. Nach dem Urteil des„Petit Pariſien“ will Deutſchland nur inſoweit Zahlungen an das Ausland leiſten, als ein Deviſenüberſchuß die Möglichkeit dazu gibt. In amtlichen deutſchen Kreiſen trage man ſich mit dem Plan, den Ueber⸗ ſchuß des deutſchen Deviſenverkehrs nach einem be⸗ ſtimmten Programm zwiſchen den ausländiſchen Privatgläubigern und dem Reparationsgläubiger Frankreich zu vertellen. Der Gewährsmann des„Petit Pariſien“ ſchreibt hierzu, daß das deutſche Reparations⸗ und Schulden⸗ problem hiermit zu einem Problem der deutſchen Ausfuhr möglichkeiten gemacht würde, die durch den wachſenden Protektionismus der ganzen Welt immer mehr gefährdet ſeien. Die neue engliſche Regierung Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 2. Nov. Das neue Koalitionskabinett, das im Laufe des heutigen Tages in den wichtigſten Beſetzungen fertig werden dürfte, wird nach allgemeiner Annahme 12 Konſervative, 5 Liberule und—5 frühere Sozialiſten enthalten. Es hat ein heftiges Rin⸗ gen um die freiwerdenden Poſten eingeſetzt und die heute in der Preſſe veröffentlichten Vorausſagen für die Zuſammenſetzung des Kabinetts dürften weit⸗ gehend den verſchiedenen Wünſchen entſpringen. Macdonald, der geſtern abend nach London zurückgekehrt iſt, wird einen entſchloſſenen Verſuch machen, ſein verfaſſungsmäßiges Recht der freien Auswahl ſeiner Mitarbeiter durchzuſetzen. Es ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt, daß die zahlenmäßige Ueber⸗ macht der Konſervativen eine beträchtliche Belaſtung der freien Kabinettsbildung darſtellt. Eine Reihe von Aemtern wird in den Händen der bisherigen Miniſter bleiben. Weitaus am wichtigſten iſt in dieſer Hinſicht das Verbleiben des Lordkanz⸗ lers Sankey, der mit großem Erfolg die indiſche Verfaſſungsreform leitet und die Gewähr dafür gibt, daß die Indienpolitik der neuen Regierung nicht weſentlich ſtarrer ſein wird als die des Arbeiter⸗ kabinetts. Baldwin wird dem Kabinett wieder in einer rein beratenden Funktion angehören, ebenſo wie Snowden, deſſen Erhebung in den Adelsſtand in den nächſten Tagen erwartet wird. Das Verbleiben des entſchiedenen Freihänd⸗ lers Snowden im neuen Kabinett iſt eine Gewähr dafür, daß die Schutzzollbewegung nicht ohne Kampf ſiegen wird. Die Schlüſſelſtellung der Wirtſchaftspolitik, das Fi⸗ nanz⸗ und Handelsminiſterium, dürften allerdings den Konſervativen zufallen. Unbeſtimmt iſt noch, ob Lord Reading Außenminiſter bleibt. Seine diplomatiſche Erfahrung und ſein überragendes Verhandlungstalent empfehlen ihn für dieſen Poſten, aber ſeine Abneigung gegen jede Initiative paßt ſchlecht zu der Aufgabe, die England in der nächſten Zeit in Europa zu er⸗ ledigen hat. Immerhin wäre Lord Reading eine viel erfreulichere Figur im Foreign Office als Sir Auſten Chamberlain, den die„Daily Mail“ heute wieder mit dem Amt in Verbindung bringt. Man fragt ſich lund dieſe Frage ſollte von Deutſch⸗ lan d aus vernehmlich wiederholt werden): „Warum nicht Lord Irwin?“ Der ehemalige Vizekönig von Indien iſt einer der größten Staats⸗ männer, die England beſitzt und ſeine Ernennung zum Außen miniſter, die ſein Parteiführer 5 45 2 r Baldwin durchſetzen möchte, wäre ein Hoffnung, ſtrahl in der trüben Zukunftsausſicht Europas, Die Kabinettsliſte würde früheſtens morgen be⸗ kanntgegeben werden. Bis dahin bleibt noch Zeit zu großen Ueberraſchungen. Das Unterhaus tritt morgen zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen, die lediglich Geſchäfts⸗ ordnungspunkte zu erledigen hat. Die Wahl des Sprechers wird keine Veränderung bringen. Der bisherige Inhaber des Präſidenten⸗ ſtuhls Capitain Fitzroy wird wiedergewählt wer⸗ den. Danach beginnt die Vereidigung einer großen Zahl neuer Abgeordneten, worübexr mehrere Tage vergehe werden. Neben der Bekanntgabe der Zu⸗ ſammenſetzung des Kabinetts iſt nur noch die Neu⸗ ordnung der Oppoſition von politiſchem Intereſſe, Der„Mancheſter Guardin“ veröffentlicht heute ein Interview mit Lloyd George, in dem der vereinſamte liberale Führer Anſchluß nach links ſucht. Er ſchildert die vielen gemeinſamen Ziele, die den Liberalismus mit der Arbeiterbewe⸗ gung verbinden. Was im einzelnen aus dieſem Ap⸗ pell entſtehen wird iſt noch nicht zu überſehen. Aber es iſt klar, daß Lloyd George der Führer der Oppo⸗ ſition im Unterhaus werden möchte, ſobald er wie⸗ der geſund iſt. Letzte Meldungen Eiſenbahnanſchlag in Bad Reichenhall⸗Kirchberg — München, 2. Nov. Wie die Reichsbahndirektion München mitteilt, wurden in der Nacht zum Sonn⸗ tag im Bahnhof Bad Reichenhall⸗Kirchberg in ver⸗ brecheriſcher Abſicht Schotterſteine und zwei Rundhölzer von etwa ein Meter Länge und 20 Zim, Durchmeſſer in eine Weiche des Hauptgleiſes ein⸗ geklemmt. Der Perſonenzug Berchtesgaden⸗Bad Reichenhall, der am Sonntag früh die Weiche zuerſt befuhr, erlitt keinen Schaden, ſondern konnte die Fahrt ohne Anhalten fortſetzen. Die Reichsbahndirektion München hat für die Er⸗ mittlung des Täters eine Belohnung ausgeſetzt. Schiedsſpruch bei den Gemeindearbeitern Berlin, 2. Nov. Die im Reichsarbeitsminiſterium geführten Schlichtungsverhandlungen über die Neu⸗ regelung der Gemeindearbeiterlöhne erbrachten wie der„Berliner Lokalanzeiger“ meldet— einen Schiedsſpruch, zu dem ſich die Parteien bis zum 7. November, mittags 12 Uhr dem Schlichter gegen⸗ über zu erklären haben. Die neue Lohnregelung ſieht vor, daß die am 31. Oktober 1931 beſtehenden Stun⸗ den⸗, Wochen⸗ und Monatslöhne ſich um 4% v. H. ermäßigen. Die Fürſorge für deutſche Kriegergräber in Frankreich — Paris, 2. Nov. Auf dem Friedhof Baegneur bei Paris fand heute die Gedenkfeier für die gefallenen deutſchen Soldaten ſtatt. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch machte in ſeiner Rede die Feſtſtellung, daß die franzöſiſche Gräber⸗ verwaltung ihren vertraglich übernommenen Ver⸗ pflichtungen überall gerecht werde und darüber hinaus in den meiſten Fällen die deutſchen Grabſtätten genau wie ihre eigenen pflege. Auch die deutſchen Soldatengräber auf franzöſiſchen Gemeindefriedhöfen und in Nordafrika, ſo ſagte der Botſchafter, werden gut unterhalten, Die von den deutſchen Truppen geſchaffenen Fried⸗ höfe ſind gründlich inſtandgeſetzt worden. Durch den Volksbund deutſcher Kriegergrä⸗ berfürſorge wurden dieſe Arbeiten der deut⸗ ſchen Verwaltung tatkräftig unterſtützt. Der engliſche Bergarbeiterführer Cook geſtorben — London, 2. Nov. Der Generalſekretär des engliſchen Bergarbeiterverbandes, Cook, der wäh⸗ rend des engliſchen Bergarbeiterſtreikes eine be⸗ deutende Rolle ſpielte, iſt heute morgen nach einer Operation geſtorben. — kk..ñ—.————————.—„—- eee Die Veltlerbörſe Von Hanns Heinz Ewers Die Männer der Börſe, hat man mir geſagt, Haben die Finger am Puls von Wirtſchaft und Geld⸗ markt; ich kenne auch ſo einen und bin ſehr ſtolz darauf. Seine Miene iſt undurchdringlich, Geld⸗ männer haben das ſo; mir gibt er auch nicht den kleinſten Tip— aus Freundſchaft, ſagt er. In letz⸗ ter Zeit hat er geſeufzt. Seit dem großen Börſen⸗ krach in Amerika tut er's manchmal. Die Zeiten ſelen ernſt, ſagt er— es hat ſich bis zur Börſe her⸗ umgeſprochen. Neulich aber verſchnappte er ſich und verriet mir etwas. Ich ſoll eigentlich nicht darüber ſprechen. Aber er ſeufzte wieder einmal; und dann ſagte er es mir. Er blicke, ſagte er mir, ſehr ernſt in die Zukunft; tatſächlich. Manchmal denke ich, er ſollte auch Miniſter ſein. Er weiß, wie man in die Zukunft blicken ſoll. Aber etwas, was ich weiß, weiß er doch nicht; er weiß nichts von der anderen Börſe, die da ganz dicht bei der großen ſtolzen Berliner Geldbörſe iſt. Das iſt eine kleine, wenn auch nicht gerade feine Börſe; aber bei ihr könnte mein Freund ſich in den Zeiten der Kurserweichung Rückendeckung ſchaffen. Denn wenn die große Börſe nicht„bei Laune“ iſt, wenn die Kurſe bröckeln und der Arbeitsloſen mehr wer⸗ den— dann gehen an meiner kleinen Börſe die Kurſe hinauf. Und je mehr unſere erprobten Füh⸗ rer zu Wohlfahrt und Freiheit unbeugſam„ernſt in die Zukunft blicken“, um ſo mehr blüht dieſes Bör⸗ ſengeſchäft. Dicht beim Bahnhof Börſe, wie ſich das gehört, liegt auch meine kleine Börſe. Da regeln täglich die organiſierten Bettler Berlins den Aus⸗ gleich von Angebot und Nachfrage in einer Ware, die für alle, die da leeren Magens ſind, lebenswich⸗ tig iſt, Es iſt die Stullenbörſe. Denn der berufstüchtige Bettler verzehrt natürlich nicht alle ergatterten Butterbrote: die meiſten kommen an die Börſe. Im Vereinszimmer einer kleinen Schankwirtſchaft tagt die; an der Tür warnt ernſtlich ein Schild:„Betteln und Hauſieren ſtreng verboten!“ Durchaus begreiflich: Wenn man den ganzen Tag gebettelt hat, will man am Feierabend von Fachſimpelei verſchont ſein. Den Börſenvorſtand ſpielt der Wirt; ihm wird die Beute, ſorglich nach Art des Belages ſortiert, überliefert— meiſt geht ſie sofort weiter, an Arbeitsloſe oder Kollegen. Angebot und Nachfrage regeln die Kurſe— die Schwankungen ſind oft erheblich; an Kursgewinne und Kursverluſte ſind die Stullenbörſianer ge⸗ wöhnt; man kaſſiert ſie mit Schmunzeln oder er⸗ trägt das Unabänderliche mit dem Gleichmut des Erfahrenen. Man hat ſchon Hauſſetage geſehen, wo die Schlackwurſt(Stulle mit Schlackwurſt belegt) bis zu 20 Pfennig getrieben wurde— um ein paar Tage auf 4 zuſammenzubrechen! Einfaches Butterbrot notiert zwiſchen 2 und 8. Margarineſtulle, der Spe⸗ kulationswert der kleinen Leute, zwiſchen 1 und 3. Ein guter, ſolider Mittelwert iſt Leberwurſtſtulle; meiſt liegt ſie ein oder zwei Punkte über Harzer Käſe. Am günſtigſten werden derzeit die Ausſichten von Schinken beurteilt— an der Stullenbörſe ſozu⸗ ſagen erſtklaſſiger Standardwert; es gab ſchon „große Tage“, da„Schinken“ weit über 20 lag— für die, die damals gut„eingeſtiegen“ waren, un⸗ vergeßliche Tage! N Natürlich werden nicht nur Stullen gehandelt alles, was der Tag den Mitgliedern zuwarf, wird verhandelt. Alte Schuhe bringen 70 bis 100, noch benutzbare Raſierklingen 2, halb aufgerauchte gute Hauns Heinz Ewers wird am 3. November 60 Jahre olt. Die Romane „Alraune“ und„Der Zauberlehrling oder die Teu⸗ ſelsſäger“ ſind in einer Auflage von einer halben Million erſchienen und in 23 Sprachen überſetzt. Ewers ſchrieb auch das Textbuch von d Alberts Oper„Die toten Augen“, Zigarren 1 bis 2 Pfennig— hier ſpielt freilich Ken⸗ nerſchaft eine Rolle. Die Stullenbörſe regelt die Warenabgabe; die Warenbeſchaffung wird an anderen Stätten geord⸗ net. Da iſt zum Beiſpiel in Charlottenburg in der Berliner Straße, eine Zentrale, wo die Bettler zu⸗ ſammenkommen, um täglich die Jagdreviere aus⸗ zutauſchen. Man pachtet oder kauft die Liſten ein⸗ zelner Stadtviertel, in denen jene Wohnungen no⸗ tiert ſind, bei denen das Betteln erfahrungsgemäß ſich lohnt. Denn auch Betteln iſt heute nicht mehr Kunſt, ſondern— wie faſt ſchon alles— nur„Or⸗ ganiſation“ Beethovens Missa solemnis aufgeführt vom Beethovenchor Ludwigshafen Wiederholt hatten wir Gelegenheit, den Bee⸗ thovenchor unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen als wohldiſziplinierten Klangkörper zu würdigen, zuletzt mit einer vorzüglichen Wiedergabe der „Deutſchen Meſſe“ von Arnold Mendelsſohn, ſowie, wenn wir nicht irren, vor längerer Zeit mit einer Aufführung des„Elias“ von Mendelsſohn. Nun iſt innerhalb des Vereins der Gedanke erwogen wor⸗ den, eines der erhabenſten Werke des Namens⸗ patrons, ſeine gewaltige Missa solemnis durch eine alljährlich wiederkehrende Aufführung dem allge⸗ meinen Verſtändnis näher zu rücken. Der Gedanke iſt durchaus zu begrüßen, nicht nur aus idealen, ſondern auch aus praktiſchen Gründen. Gerade ein derart tiefgründiges, in allerhöchſter Ekſtaſe geſchaf⸗ ſenes Werk wie die Missa, die ohne, vielleicht gegen den Willen des Schöpfers ungewöhnliche Dimenſionen annahm, iſt mit einer einmaligen Wiedergabe unmöglich in allen ſeinen Schönheiten zu erfaſſen. Zum zweiten würde eine wiederholte, allfährliche Aufführung dazu führen, daß die außer⸗ ordentliche Mühe der Vorbereitung ſich auch auf die Dauer fruchtbar geſtalten ließe. Nur derjenige, der ſchon einmal praktiſch bei dem Studium dieſer Meſſe mitgewirkt hat, kann ermeſſen, welch außerordent⸗ liche Anſtrengungen von allen Beteiligten geleiſtet werden müſſen, um eine einwandfreie Wiedergabe zu erzielen. Die Erfahrungen, die bei einer Auffüh⸗ rung gemacht werden, kémen jeder folgenden Wie⸗ dergadde zu gute. Selbſtverſtändlich kann nur ein hervorragend diſziplinierter Chor an das Studium des Werkes überhaupt erſt herangehen. Von ſeinem Genius hingeriſſen, mutete Beethoven dem Chor Aufgaben zu, die hart an die Grenzen der Ausführbarkeit ſtreifen. Wir erinnern nur, von vielem anderen ab⸗ geſehen, an die hohe Lage, in die der Chorſopran nicht nur vorübergehend geführt wird, ſondern in der er ſich faſt fortwährend bewegt. Die geſtrige Auf⸗ führung ſelbſt ſtellt nicht nur dem Beethovenchor Ludwigshafen a. Rh., ſondern auch ſeinem Leiter, dem hervorragenden Chorerzieher Herrn Studienrat Fritz Schmidt ein glänzendes Zeugnis aus. Vor allem wurden in den vielen fugierten Chorſtellen die the⸗ matiſchen Einſätze mit aller wünſchenswerten Deut⸗ lichkeit gebracht, wie auch der Chor dort, wo ihm die Begleitung zufällt, ſich der nötigen Zurückhaltung befleißigte. Auch die deutliche Ausſprache verdient hohe Anerkennung, wie die Löſung aller der ſchwie⸗ rigen chortechniſchen Aufgaben. a Zum guten Gelingen der Aufführung trug auch das Soliſtenquartett viel bei. Wir nennen mit be⸗ ſonderer Anerkennung Hilde Weſſelmann(Bar⸗ men), deren leuchtender Sopran eine ſehr geſchickte Atemführung und Stütze erkennen ließ, ferner Lulli Alzen⸗Durieul(Wiesbaden), deren fülliger Alt einen guten Kontraſt bildete, ferner den hellen Tenor des Herrn Joſef Witt vom Opernhaus Köln. Herr Fritz Seefried(Mannheim) bewährte ſich neuerdings als tüchtiger Oratorienſänger von er⸗ leſenem Geſchmack. Den ſchwierigen Orcheſterpart führte das Pfalz⸗Orcheſter mit aller erforderlichen Sorgfalt aus, wobei Konzertmeiſter Joſef Sauer durch die feinſinnige Durchführung des ſchönen Violin⸗Solos angenehm auffiel. An der 4⸗manuali⸗ gen Konzertorgel, die dem großen Saal des Ver⸗ einshauſes der J. G. Farbeninduſtrie zu beſonderer Zierde gereicht, ſaß Mannheims Orgelmeiſter Arno Landmann, mit Sorgfalt und ſichtlicher Liebe das herrliche Inſtrument meiſternd. Es wäre zu wünſchen, daß der Gedanke einer alljährlichen guten Aufführung des Meiſterwerkes in Wirklichkeit um⸗ geſetzt wird. Dr. Ch. O Das Kunſthaus(Dr. H. Tau nen baun Mannheim, Q 7, 17a, zeigt eine Ausſtellung von Ge⸗ mälden und Aquarellen des Mannheimer Malers W. Sohl zuſammen mit neuen Plaſtiken des in Heidelberg lebenden Bildhauers Adolf Abel. O Geheimrat Prof. Dr. Hettner in Heidelberg konnte am Sonntag auf den Tag zurückblicken, wo er vor 50 Jahren an der Univerſität Straßburg zum Doktor promovierte. 5 neden 4 ßen! Herrr Betri kunde monſe ebenf⸗ 1931 —— zungs⸗ as. en be⸗ Zeit zu ſten ifts⸗ derung denten⸗ t wer⸗ großen e Tage er Zu⸗ e Neu⸗ itereſſe. heute in dem nach nſamen rbewe⸗ m Ap⸗ 1. Aber Oppo⸗ er wie⸗ chberg rektion Sonn⸗ ver- d zwei 0 Ztm. es ein⸗ en⸗Bad zuerſt te die die Er⸗ izt. ern ſterium e Neu⸗ ten— einen is zum gegen⸗ ng ſieht Stun⸗ 4 v. H. ber ſegneux ir die t. Der ſeiner Bräber⸗ Ver⸗ Darüber ſchen genen r auf dafrika, halten. 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Kriegergedächtnisfeier in Neckarau In der elften Stunde des Allerheiligentags mar⸗ ſchierte vom Marktplatz aus ein weit über 1000 Teil⸗ nehmer zählender Zug nach dem in reichem Blumen⸗ ſchmuck prangenden Ortsfriedhof. Der Trauerzug wurde eröffnet von der Feuerwehrkapelle Ho mann⸗ Bebau, der 7. Kompagnie der Freiwilligen Feuer⸗ wehr und der Fabrikwehr der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik Neckarau, der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, denen ſich die Mitglieder des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilneh⸗ mer und Kriegerhinterbliebenen, Bezirksgruppe Neckarau, als Veranſtalterin der Gedenkfeier, die Krlegerwitwen und Kriegerwaiſen, die Militär⸗ Geſang⸗, Turn⸗, Schützen⸗ und Sportvereine und die ſonſtigen Teilnehmer mit ihren Bannern und Fah⸗ nen anſchloſſen. Unter den Klängen des Chopinſchen Trauermarſches bewegte ſich der Zug nach dem Ehrenplatz bei den wülrdevoll geſchmückten Kriegergräbern. Als Ein⸗ leitung der Feier ſangen die vereinigten Geſangver⸗ eine unter Begleitung des Orcheſters Homann⸗ Webau und Stabführung von Max Adam das„Nie⸗ berländiſche Dankgebet“, dem der a cappella⸗Chor „Ueber den Sternen“ und die„Hymne“ aus „Aleſſandro Stradella“ von Flotow folgten. Die tlef in die Herzen der Verſammelten dringende Ge⸗ bächtnisanſprache hatte Stadtpfarrer Fehn über⸗ nommen, der der Reoͤner als Grundgedanken das tiefe Leid um unſere im Weltkrieg gefallenen Brüder und die große Not unſerer gegenwärtigen ſchweren Zeit unterlegte. Als Zeichen der Dankbarkeit legte Pfarrer Fehn einen Lorbeerkranz nieder. Der Män⸗ nerchor„Fahr wohl du goldne Sonne“ und die Muſikklänge vom„guten Kameraden“ beſchloſſen die eindrucksvolle Feier, mit der Neckarau ſeine Toten geehrt hat. G. M. N * Binnenſchiffahrtstag 1932 in Mannheim. Der Verwaltungsrat des Zentralvereins für deutſche Binnenſchiffahrt hat beſchloſſen, die Jahres⸗Hauptverſammlung 1931 mit Rückſicht auf die außerordentlich ſchwierige Wirt⸗ ſchaftslage der Binnenſchiffahrt nicht abzuhalten. Der nächſte Binnenſchiffahrtstag wird vorausſicht⸗ lich im Jahre 1932 in Mannheim ſtattfinden. Beſtattung. Am Samstag nachmittag wurde auf dem Friedhof der langjährige Leiter des Betriebs⸗ büros der Pilo⸗Werke, Heinrich Sperre zer, ber im Alter von 48 Jahren überraſchend verſtorben iſt, zur letzten Ruhe beſtattet. Freunde und Ver⸗ wandte hatten ſich in großer Zahl in der Trauerhalle eingefunden; Stadtpfarrer Mos mann von der St. Joſefspfarrei ſegnete die Leiche ein. Für die Firma Wolf Krebs legte der Seniorchef, Herr Krebs, enen Kranz an der Bahre des treuen Mitarbeiters nieder. Die leitenden Angeſtellten der Firma lie⸗ ßen durch Prokuriſt Grau, die Angeſtelllen durch Belrlebsratsmitglied Pfeiffer ihre Traner be⸗ kunden. Die Mitglieder des Geſangvereins„Har⸗ monle“ und der Kegelgeſellſchaft„Alle neun“ ließen chenfalls Kränze niederlegen. “ Totengedenkfeiern. Unſerem Bericht über die heſtrigen Totengedenkfeiern auf dem Friedhof iſt nachzutragen, daß auch der Hindenburgbund Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei) Mann⸗ beim einen Lorbeerkranz mit ſchwarz⸗weiß⸗roter Schleife niederlegte. * Unfall an der Halteſtelle Friedhof. Der Rieſen⸗ berkehr, der geſtern nachmittag vom und zum Fried⸗ hof herrſchte, führte zu einem großen Andrang der beimkehrenden an der Halteſtelle Friedhof. Dabei iſt ein ſchwerer Unfall vorgekommen. Eine 51 Jahre alte Witwe, die von einem Wagen der Elektriſchen angefahren wurde, erlitt einen Bruch des linken Knöchels. a „ Tod durch Verbrühen. Am 27. vorigen Monats iſt in den U⸗Quadraten ein 7 Jahre alter Knabe in der großelterlichen Wohnung in einen mit heißem Waſſer auf dem Boden ſtehenden Waſch⸗ zuher gefallen und hat ſich ſo ſchwere Brandwunden zugezogen, daß er geſtern nachmittag in einer Kran⸗ kenanſtalt ge ſtorben iſt. herrn Elſenhauer und die Arbeiterſchaft durch Die verkannte Antenne Hausfrau:„Jaben Sie denn die Spinnweben nch gesehen?“ Mädchen:„Ach, ich dachte, das gehört zum Radio!“ Sie kommen immer wieder, die Freunde der Kirche Luthers, um Mannheims großen Saal zu füllen. Vielleicht kämen ſie in dieſen gärenden Zeiten noch öfter als nur am Gedenktag der Reformation. Jedenfalls war auch die ſonntägige Feier ein ein⸗ drucksvolles Bekenntnis zum Geiſt und zur Aufgabe der geſchichtlich gewordenen evangeliſchen Kirche. An der Orgel ſaß Kirchenmuſikdirektor Lenz und leitete feſtlich ein. Es folgten, gleichſam die Brücke bildend zum großen Einſt, zwei Strophen aus dem Choral: „Wach auf, du Geiſt der erſten Zeugen“, geſungen von der großen Gemeinde. Im Namen des Kirchen⸗ gemeinderats ſprach f Stadtpfarrer Dr. Hoff ernſte Worte der Begrüßung. Hat der Schweitzer Dichter C. F. Meyer nur an Luther gedacht, als er ſchrieb: Er fühlt der Zeiten ungeheuren Bruch, Und feſt umklammert er ſein Bibelbuch! Oder iſt das nicht ein Wort aus unſeren Tagen und für unſere Tage? Fühlen wir doch immer deutlicher das Unheimliche, eben den Bruch der Zeiten. Wohl meinen viele, es ſei nur ein Riß, das Alte habe ein paar Sprünge bekommen. Wenn der rechte Mann käme, würde er dieſe Riſſe ſchon ſchließen können. Aber, was die Jahre des Weltkriegs alles gebracht, ſind mehr als bloße Sprünge und Riſſe. Der Zeiten ungeheurer Bruch— wo mag er hindurch gehen? Etwa nur durch Geld und Gut, durch Haus und Hof, durch Arbeit und Erfolg? In dieſem Falle könnten wir uns vielleicht abfinden und ſagen: Du biſt jetzt arm und mußt wieder von vorn anfangen. Oder iss die Weltgeltung und die Weltſtellung unſeres Volkes, die zerbrochen iſt, geht der Bruch gar durch die Bruderſchaft der deutſchen Stämme hindurch? Wie aber, wenn dieſer Bruch durch unſeren Glauben hindurchginge? Wie, wenn die Gottloſenbewegung recht hätte, wenn ſie ſagt: Arbeitsloſigkeit, Not, Elend, Zwietracht ar⸗ beiten für den Umſturz aller Dinge, auch für den Sturz von Glaube und Kirche. Doch dazu darf es nie kommen. Das bekennen, das glauben, das hof⸗ fen wir alleſamt. Dazu muß das Land und das Volk der Reformation wieder auf ſeinen Luther ſchauen. Darum deutet ein Dichter unſerer Tage, der im Geiſt bei Martin Luther ſteht, als er die 95 Theſen anſchlägt, mit Recht jenen Vorgang ſo: An das Tor der Zeitenwende ſchlägt Gott der Herr ſeine Theſen. Deutſches Volk, ſo ſprachenkundig, kannſt du Gottes Sprache leſen? War dieſe Frage ſchwer und bang, ſo erklang die Antwort freudig und gläubig in Geſtalt des Chor⸗ vortrages:„Wir haben ein feſtes, prophetiſches Wort“, dargeboten von den vereinigten Kirchen⸗ chören Mannheims und der Vororte, unter Leitung von Kirchenmuſtkdirektor H. Eckert. Und innig und eindringlich klang die Bitte des Bachſatzes: „Erhalt uns, Herr, bei Deinem Wort!“ Beide Chöre ſamt dem vorausgegangenen„O großer Gott“, be⸗ kundeten einheitlichen muſikaliſchen Willen und intenſive religiöſe Konzentration. Dinge, die bei einem ſo großen Chor doppelte Anerkennung ver⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Neformatlonsfeier im ibelungenſaal dienen. Dankbar ſei auch der mitwirkenden Kna⸗ benſtimmen gedacht, die, man ſpürte es deutlich, nicht nur ſangen weil ſte ſollten und mußten. Die Feſtrede des Abends hatte Stadtpfarrer Maas⸗ Heidelberg übernommen. Er ſprach über:„Das evangeliſche Erbe und die Not unſerer Zeit“. Heute kann das Reformationsfeſt nur ein Feſt des Ernſtes ſein, der zur Einkehr nötigt und eine Stunde der Be⸗ ſinnung, die die Augen aufreißt und die Wirklich⸗ keit ſehen will. So nur kann auch vom evangeliſchen Erbe geredet werden. Das Erbe, das uns über⸗ kommen iſt und um das es geht, iſt das Wort, iſt die hl. Schrift als Urkunde der Gottestaten in aller Welt. Dies Wort muß vernommen werden in Herz und Gewiſſen und es muß da vernommen werden, wo es vollkommene, klare Wirklichkeit geworden iſt: in Jeſus Chriſtus. In ihm ſah Luther den Sinn für alle Geſchichte und alle Kultur, ſo daß er aller bloßen Renaiſſance ſich entgegenſtellen konnte. Denn wo die Renaiſſance optimiſtiſch kündet: Der Menſch iſt gut, da ſchaut das Bibelwort in reale ſeeliſche Tiefen und Abgründe; und wo jene in brutaler Gewalt denen begegnet, die die Kreiſe der Schönheit ſtören, da bringt das Wort ewiges Erbarmen dem armen Schächer. Was iſt heute Weib und Kind, was iſt Pflicht und hl. Sollen? Alles Charakterhafte iſt wie weggeblaſen und verſchwunden. Wir ahnen geheimnisvolle Hintergründe in Ge⸗ ſchichte und Natur, die ſich auswirken in entſetz⸗ lichen Spannungen und Zuſammenbrüchen. In dieſe unſere Not will nun das Wort der Schrift hineinwirken und zwar ſo, daß es uns alleſamt richtet und ſchuldig ſpricht als ſolche, die ſich abſon⸗ dern vom lebendigen Gott und vom Bruder. Als Evangeliſche haben wir mitzuhelfen am„Gericht des Wortes.“ Das iſt der Dienſt, zu dem unſere Kirche nach Gottes Willen berufen wurde bei aller äußeren Armut. Dieſem Dienſt dürfen wir uns nicht ent⸗ ziehen, am allerwenigſten aus müder Reſignation, da dieſer unſerer Welt doch nicht zu helfen ſei. So wenig Martin Luther ſich ſcheute, zu„Kaufhandel und Wucher“ das Seine zu ſagen, ſo wenig dürfen wir ſchweigen zu der Not der Zeit. Denn die Welt ſoll nicht erſticken in Jammer und Elend, die Kirche ſoll Gottes Freundlichkeit in ihrem Teil darſtellen auf Erden, bis alle Zeit verſchlungen wird von der Ewigkeit. Und wem noch bangen ſollte um die Zu⸗ kunft unſerer Kirche, der baue und traue auf den Herrn, der geſagt: Himmel und Erde werden ver⸗ gehen, aber meine Worte werden nicht vergehen— dazu ſagen wir als Erben: Ja, Amen! Die groß angelegte plaſtiſche Rede wurde mit großer Aufmerkſamkeit aufgenommen. Als Hörer ſah man u. a. die Herren Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier, Landͤgerichtspräſident Dr. Wetz⸗ lar, Polizeidirektor Dr. Bader und Bürgermeiſter Boettger. Mit drei Strophen des Lutherliedes ſchloß gegen 10 Uhr die eindrucksvolle 91 5 T. B. Die Neubaumieter gehen zum Angriff über Die Mieter der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft, die bisher vergeblich verſucht haben, eine Mietſen⸗ kung für ihre Neubauwohnungen zu erreichen, wur⸗ den am Samstag abend von dem Zentral⸗ Mieterausſchuß zu einer Mieterver⸗ ſammlung einberufen, um Bericht über den Stand der Verhandlungen entgegenzunehmen. Ehe der Referent des Abends, Reichstagsabgeordneter Schreck, über die mit den Behörden gepflogenen Verhandlungen berichtete, warf er die Frage auf, ob der Kampf um Herabſetzung der Mieten berech⸗ tigt ſei oder ob die Mieter in Verkennung der Sachlage ungerecht vorgehen würden. Der ſtetige Gehalts-, Lohn⸗ und Rentenabbau, dem die Mieter ausgeſetzt ſind, läßt gar keine andere Möglichkeit zu, als die Frage, ob der Kampf berechtigt iſt, mit „Ja“ zu beantworten. Der Redner gab dann aus ver⸗ ſchiedenen Reichstagsdruckſachen Zahlen bekannt, die näheren Aufſchluß über die Einkommensverteilung im Deutſchen Reich gaben und die letzten Endes er⸗ kennen ließen, daß gerade die Schichten, die als Mieter für die in Frage ſtehenden Neubauwohnun⸗ gen in Betracht kommen, ſo wenig verdienen, daß ſie unmöglich die hohen Mieten aufbringen können. Obgleich die Regierung ſelbſt geſagt hat, daß die Mieten zu hoch ſind und das Reichsarbeitsminiſte⸗ rium in einer Denkſchrift vom 3. Sept. erklärte, die Neubaumieten müßten den Altbaumieten an⸗ gepaßt werden, iſt bis jetzt noch nichts getan worden. Um die Sache in Fluß zu bringen, hat der Zentral⸗ Mieterausſchuß mit den Behörden verhandelt. Von der Stadt iſt immer wieder erklärt worden, daß man an den beſtehenden Vereinbarungen unbedingt feſthalten werde. Bürgermeiſter Büchner, mit dem in der Hauptſache die Verhandlungen geführt worden ſeien, habe erklärt, daß eben die, die ihre Miete nicht zahlen könnten, aus den Wohnungen heraus müßten. Als hierauf mit Mieterſtreik ge⸗ droht wurde, ſei geſagt worden:„Wenn es eben durchaus nicht anders geht, dann wird man eben ſehen müſſen, daß man Mittel und Wege findet, um den Wünſchen der Mieter entgegenzukommen. Jetzt ſei man ſoweit, daß eine Kommiſſion ein⸗ geſetzt wurde, die zunächſt zu prüfen habe, auf wel⸗ chem Wege die Mieten geſenkt werden könnten. Der Redner bezeichnete dieſe Kommiſſion als überflüſſig, denn ein Blick auf die letzte Bilanz der Gemein⸗ nützigen Baugeſellſchaft zeigt, daß durch Fortfall der Abſchreibungen, die leicht einige Jahre ausgeſetzt werden können, allein ſchon eine Mietſenkung mög⸗ lich ſei. Verzichtet man noch auf den erzielten und auch bei gleichbleibenden Mieten weiter zu erzielen⸗ den Gewinn, ſo können die Mieten noch weiter herabgeſetzt werden, als dies jetzt gefordert wird. Es muß als beſcheiden angeſehen werden, wenn ein Abbau von 20 v. H. verlangt wird, denn die Einkommensverminderung der Mie⸗ ter beträgt bis zu 40 v. H. Nachdem der Redner, der auf die Wohnungsbauverhältniſſe und auf die Ge⸗ bäudeſonderſteuer näher einging, mit der Feſtſtellung ſeine Ausführungen beendet hatte, daß bei gutem Willen die Senkung ſofort durchzuführen ſei und man ſich jetzt nicht mehr auf Ausflüchte einlaſſen werde, wurde ihm von allen Seiten lebhafte Zuſtim⸗ mung geſpendet. Die nachfolgenden Diskuſſionsredner brachten durchweg ihr Erſtaunen zum Ausdruck, daß noch nichts Greifbares vorliegen würde, da man allgemein ſchon mit einer Mietſenkung vom 1. November ab gerechnet habe. Uebereinſtimmend wurde auch ge⸗ fordert, die Vorauszahlung der Miete vom 1. November ab abzulehnen und von dieſem Zeitpunkt ab die Miete am Monatsſchluß zu ent⸗ richten. Von der Verſammlung wurde ſchließlich einſtimmig folgende Entſchließung, die im Laufe des Sonntags ſämtlichen abweſenden Mietern zugeſtellt wurde, gutgeheißen: Die am 31. Oktober 1931 verſammelten Mieter der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft nehmen Kenntnis von dem Stand der Verhandlungen mit den Behörden betreffs der Mietenſenkung um 20 v. H. Gezwungen durch den rigoroſen Gehalts⸗, Lohn⸗ und Rentenabbau, ſind die Mie⸗ ter keineswegs gewillt, ihre gerechten Forderun⸗ gen länger verſchleppen zu laſſen. Sie beauf⸗ tragen den Zentral- Mieter ⸗Ausſchuß, mit Nachdruck alle Maßnahmen zu treffen, die geeig⸗ net ſind, die ſofortige Senkung der Mieten zu er⸗ reichen.“ Um die Möglichkeit zur Beſchaffung von Winterbedarf zu haben, beſchließt die Verſamm⸗ lung, die Mieten ab 1. November 1931 nicht mehr im Voraus, ſondern am Monats⸗ ſchluß zu bezahlen. Alle Mieter der Gemein⸗ nützigen Baugeſellſchaft werden aufgefordert, einheitlich dieſen Beſchluß durchzuführen und zu⸗ ſammenzuhalten, bis die Mietenſenkung er⸗ reicht iſt. Die Gemeinnützige Baugeſellſchaft wird am heuti⸗ gen Tag nunmehr vor der vollendeten Tatſache ſtehen, daß ihr keine Mieten bezahlt werden. Da⸗ durch ſoll gleichzeitig auch ein Druck ausgeübt wer⸗ den, damit die Verhandlungen nicht weiter ver⸗ ſchleppt werden und bereits zum nächſten Termin eine Entſcheidung vorliegt. Der Vorſitzende des Zentral⸗Mieterausſchuſſes machte noch darauf auf⸗ merkſam, daß wohl auf dieſes Vorgehen hin die Kündigungen ausgeſprochen würden. Man ſolle ſich aber keineswegs dadurch beeinfluſſen laſ⸗ ſen, da angeſichts der Lage die Gemeinnützige Bau⸗ geſellſchaft den Verhandlungsweg beſchreiten werde. Sehr angenehm berührte der durchaus fachliche Ver⸗ lauf der Verſammlung, die zu Ende geführt werden konnte, ohne daß der Verſuch gemacht wurde, par⸗ teipolitiſche Intereſſen, wie dies in der letzten Zu⸗ ſammenkunft der Fall geweſen iſt, breitzutreten. Der Erfolg wird hoffentlich nicht ausbleiben. el. * Sein 25jähriges Geſchäftsjubilaum beging am geſtri⸗ gen Sonntag Schuhmachermeiſter Jakob Braun, Schwet⸗ zingerſtraße 99. Veranſtaltungen Puppen⸗Modenſchau „Spieglein, Spieglein an der Aßband, a Wer iſt die Schönſte im ganzen Land? So frägt im„Schneewittchen“ die böſe Königin ihren Spiegel. Diesmal werdet ihr, liebe Kinder, gefragt und ſollt Antwort darauf geben, nämlich bei der groß een Pu p⸗ penmodenſchau bei Hirſchland, in dem großen Schaufenſter gegenüber der Hauptpoſt. Da werden die blanken Augen, blaue und befaune, noch größer und ſtrahlender und viele„Ach und Oh“ ertönen— auch manch Seufzerlein, denn ihr ſollt ja nicht nur die Püppchen beſtaunen, nein, etwas viel Schöneres ſſollt ihr tun. Die ſchönſte Puppe ſollt ihr wählen! Es iſt die Wahl der Puppenſchönheitskönigin, und das iſt garnicht ſo leicht. Vater und Mutter werden, ſtürmiſch um Rat gefragt. Aber was den Großen gefällt, ſagt den Klei⸗ nen noch lange nicht zu. Ganz platt drücken ſich die kleinen Naſen am Schaufenſter— man muß doc alles genau ſehen—!1 Dafür ſtehen die Püppchen auf breiten Freitreppen, da⸗ mit ihr ſie gründlich anſchauen und eure Ehitſcheidung tref⸗ fen könnt. Jede Puppe hat einen Namenz da gibt es eine „Ingeborg“, eine„Elſe“,„Anni“, eine„Kütja“ und wie ſie alle heißen!„Katja“ iſt nach der letzten Mode gekleidet. Selbſt das Modehündchen, der kleine Peſfineſe, fehlt nicht. Ob aber die ſüße Rokokodame nicht beſſſer gefällt? Ein Wildfang wird ſicher das handfeſte Käte Käruſedirndel bevor⸗ zugen— kurz„wer die Wahl, hat die Qual!“ Und das iſt die Hauptſache, die Wahl. Im Laden von Hirſchland kann ſich jedes Kind unten 12 Jahren einen Wahlzettel holen. Auf dieſen ſchrzibt es dann ſeinen Namen und den der gewählten Puppe. Die 8 Puppen, die am melſten gewählt wurden, werden ann unter den Kin⸗ dern, die ſie gewählt haben, verloſt; anßerdem gibt es noch 50 Troſtpreiſe. Den„Wahlzettel“ müßt ihr in die„Wahl⸗ käſten“ werſen, die im erſten Stock bei der Spielwaren⸗ abteilung aufgeſtellt ſind. Dort könnt ihr euch aber auch nocch die niedliche Neger⸗ fazzkapelle, den ſchönen„Stabilfliegerturm“ und die„Werk⸗ ſtätte des Weihnachtsmannes“ mit den fleißigen Wichtel⸗ männchen anſchauen. Dann laßt ihr ſeuch noch einen Wunſch⸗ brief für das Chriſtkind geben und ſchreibt darauf, was ihr euch wünſcht. Alſo, auf zur Wahl der Puppenſchönhetts⸗ königin. Die Entſcheidung fällt aun 11. November. W. Kurſe für Porzellan⸗ und Glasmalerei Das bevorſtehende Weihnachisfeſt gibt der Firma Fritz Weickel, C 1, 8, Anlaß, Kunſe für Glas- und Porzellan malerei zu veranſtalten. Die Leitung liegt in Händen erprobter Fachleute, die nicht nur ſämt⸗ liche Techniken beherrſchen, ſondern auch die äußerſt difft⸗ zilen Farbmiſchungen, die nekwendig ſind, um eine ein⸗ wandfreie künſtleriſche Wirkung auch nach dem Brennen zu gewährleſten. Der Unterrichtt in Glasmalerei iſt für Mannheim neu, wird aber heſtimmt Anklang finden. Es wird dadurch ja die Möglichzeit geboten, die Auswahl noch bedeutend vielſeit. ger zu geſtalten. Wer ſchon ſich mit Porzellanmaleret beſchäftigt hat, weiß, welch entzückende Gebilde die ſchafſende Hand hervorbringen kann, aber auch dem wenig oder garnicht Gafübten iſt es möglich, mit Hilfe von — Abziehbildern reizende Geſchenke zu arbeiten oder ſein eigenes Heim zu verſchönen. Das Wertvollſte der geplanten Kurſe iſt vor allem die Kenntnis der Farbmiſchungen, die nur langjährige Er⸗ fahrung, wie ſie die Lehrkräfte beſitzen, mit ſich bringt, die Abſtimmung der Farben aufeinander in Bezug auf den Schmelzpunkt und genaueſte Pinſeltechnik. Welche Vielſeitigkeit der Verwendung! Tortenplatten, Geſchirre, Gebäck⸗ und Obſtteller, Service, Kakteentöpfe in Porzellan und Keramik können ebenſo hergeſtellt werden wie Freundſchaftsbecher, Tabletts(auf Fenſterglas), Stammtiſchgläſer uſw. Wievtel perſönlicher würden ſolche Geſchenke wirken, wenn ſie mit einer klei⸗ nen Widmung oder auch nur mit Datum oder Jahreszahl verſehen wären. Bei alten Gläſern und Keramiken iſt ja oft nicht ſo ſehr der künſtleriſche Wert das Aus ſchlag⸗ gebende, als vielmehr das Alter, das durch elngebrannte Widmungen uſw. kenntlich gemacht iſt. Die ſelbſt bemalte Taſſe, auf der Unterſeite mit Namenszug oder Datum ver⸗ ſehen, wird ſicher ebenſo viel Freude oder eine noch grö⸗ 91755 hervorrufen als eine ebenſo ſchöne ohne perſönliche ote. Da ſämtliche Maſchinen, Materialten, und auch die Brennöfen in der Werkſtätte vorhanden ſind, können die Kursteilnehmer ſich auch ein Bild vom ganzen Herſtel⸗ lungsgang machen. Der Kurs für Glasmalerel wird von einem Fachmann erteilt, der an einem beſonderen Lehr⸗ kurs auf der Fachſchule teilgenommen hat und mit allen Neuerungen vertraut iſt. Die Kurſe ſinden abends ſtatt. Beſondere Schüler⸗ oder Schülerlnnenkurſe ſind bei ge⸗ nügender Teilnehmerzahl vorgeſehen. Sollte der eine oder andere Teilnehmer die Malſtunden noch fortfetzen wollen, ſo iſt ihm die Möglichkeit hierzu geboten. Inter⸗ eſtenten für dleſe Kurſe erhalten nähere Auskunft bet Firma Fritz Weickel, 0 1, 8.(Weiteres Anzeige im Samstag⸗ Abendblatt.) 7 Reiſen in Hinterindien Für ihren erſten Vortrag im Winterſemeſter hatte die Geſellſchaft für Erd und Völkerkunde Profeſſor Dr. W. Credner von der Sun yatſen⸗ Univerſität in Kanton gewonnen, der über„Rei ſen in Hinterindten“ ſprach. Die vollbeſetzte Aula der Handelshochſchule war der beſte Beweis für das Intereſſe, das den Ausführungen entgegengebracht wurde und der Beifall, der dem Redner am Schluſſe ſeiner Ausführungen geſpendet wurde, brachte zum Ausdruck, wie ſehr die Zu⸗ hörer mit der Art, wie ihnen eine Reiſe in ſaſt noch un⸗ erforſchte Länder vermittelt worden iſt, einverſtanden waren. Dr. Eredner, der durch ſeine ſechs Reiſen durch Hinterindien wie kaum ein anderer dazu berufen iſt, über die Länder Siam, Burma und Laos zu ſprechen, machte zuerſt mit den vielfältigen, dort üblichen Reiſe⸗ methoden bekannt. Hinterindien iſt, obgleich es von Nor⸗ den her leichten Zugang bietet und zu den intereſſanteſten Ländern der Erde gehört, eines der am wenigſten bekann⸗ ten Gebiete. Vielfältig wie die natürliche Beſchaffenheit des Landes ſind auch die Kulturen, die ſich hier aus⸗ gebreitet haben. Ebenſo abwechſlungsreich ſind die Wirt⸗ ſchaftsformen und das Völkergemiſch. Reine Nomaden ſind die Waldvölker, während die Wal d⸗Hack⸗ bauvölker ſchon etwas mehr Kultur haben und ſich auch mit dem Anpflanzen von Bergreis befaſſen. Auch ſie müſſen ſtändig auf Wanderſchaft ſein, da das aufkommende Unkraut bereits im zweiten Jahre einen Anbau unmög⸗ lich macht. Die Berg⸗Hackbauvölker, die über 1000 Meter Höhe anzutreffen ſind, ſind im Gegenſatz zu den Halbnomaden ſeßhaft. Auf einer erheblich höheren Wirtſchaftsſtufe ſtehen die in den Ebenen lebenden Tai Völker, bei denen durch die Berührung mit Märkten der europätſche Einfluß bereits erkennbar iſt. Gegen die Einwanderung von Chineſen und gegen das Ueberfluten durch europäiſche Kultur ſind von der ſiamiſchen Regierung umfangreiche Vorkehrungen getroffen worden. Auch der deutſche Handel iſt zurückgegangen, denn heute ſtellt die deutſche Schiffahrt nur noch 8,4 v. H. der für die Neisbeſörderung benötigten Tonnage, wührend früher 74 v. H. in Anſpruch genommen wurden. Daß die harmoniſche Kultur noch lange den Völkern in Hinterindien erhalten bleiben möge, war der Wunſch, mit dem der Redner ſeine, durch aufſchlußreiche und er⸗ . Lichtbilder unterſtützten Ausführungen be⸗ endete. Seite/ Nummer 508 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 2. November 1951 ! Jilm⸗Rundſchau Schauburg:„Stürme“ Zwei Filme mit Titel bringt das Doppelprogramm der Sthauburg. Hierbei merkt man, wie ſehr man ſich bereits an den Tonfilm mit ſeinem geſprochenen Wort gewöhnt Hat, denn das beinahe drei Stunden dauernde Leſen der Zwiſchentexte ermüdet derartig, daß zum Schluß der Vor⸗ ſtellung das Intereſſe für die Vorgänge auf der Leinwand exlahmt. Eigentlich hätte ja der Hauptfilm den Anſpruch auf die Bezeichnung Tonfilm, aber die Amerikaner liefer⸗ ten daß Werk mit ſynchroniſierter Muſik und Geräuſch⸗ eſſekten, ſo daß die Erläuterung der Vorgänge durch 31 ſchentexte notwendig geworden iſt. Das weſtliche Kanada bildet den Schauplatz der Handlung, die dramatiſch auf⸗ gebaut, ſtellenweiſe packend, aber typiſch amerikaniſch ge⸗ ſtaltet worden iſt. Es fehlt weder an Szenen mit ſentimentalem Einſchlag noch an ſolchen, die jeden Freund eines Wildweſtfilms in Begeiſterung verſetzen. Mit zu den ſeſſelndſten Bildern gehört die tolle Wildwaſſerfahrt im Kann, bei der die Hauptdarſtellerin Lupe Velez ihre große Geſchicklichkeit dokumentiert. Wegen dieſer Frau, die der Zufall in eine Woldgräberhütte führt, entzweien ſich zwei Freunde, die in der Einſamkeit leben. Mißverſtändniſſe verſchärfen den Konflikt, der in einer mit allen Mitteln der amerikani⸗ ſchen Regiekunſt aufgezogenen Schneeſturmnacht ſeine Klä⸗ rung findet. Lupe Velez, deren Geſtaltungskunſt zu feſ⸗ ſeln weiß, darf einige niedliche Schreie ausſtoßen und ein Lieb ſingen. Im zweiten Film bringt es Jwan Mosjukin, den man lange auf der Leinwand vermißt hat, vom ein⸗ fachen Bauern zum Präſidenten eines Landes. Sein flot⸗ tes Spiel läßt über die Unmöglichkeiten hinwegſehen, die man herangezogen hat, um den Auſſtieg zu ermöglichen. Zwi⸗ Roxy:„2 Stunden aus dem Leben einer Frau“ Die Freunde von Henny Porten werden zweifellos mit großer Begeiſterung von dieſem Film ſprechen, der nach einer gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig ge⸗ dreht worden ſein ſoll. Von der Novelle ſelbſt iſt recht wenig übrig geblieben, wie dies ja meiſtens bei verfilmter Literatur der Fall iſt. Auf den Inhalt des Films ſoll micht näher eingegangen werden, denn es iſt nicht der Stoff, der es ermöglicht, daß über den Film etwas Lobenswertes zu ſagen iſt, ſondern die große Geſtaltungskunſt von Henny Porten, die wieder einmal frauliche Eigenarten hervor⸗ treten laſſen darf: Lieben, Dulden und Helfen. Henny Porten ſchenkt uns eine reife und echte Darſtellung einer äußerlich ruhigen, doch innerlich zerriſſenen Frau, die einen Lebensmüden vor dem letzten Schritt bewahrt, ſich ihm ſchenkt, um ſpäter durch ihn wieder Leid zu erfahren. Der nicht ganz klare Schluß, der es dem Beſchauer überläßt, die endgültige Löſung ſelbſt zu deuten, zeigt ſie wieder als Opfernde. Morgenaufſührung in der Alhambra: Reiſe in Frankreich Das Inſtitut für Kulturforſchung dem wir ſchon manchen hervorragenden Kulturfilm verdanken, hat ſeine früheren Reiſeſilme durch die neueſte Schöpfung er⸗ heblich überboten.„Reiſe in Frankreich“ iſt dieſer Hildſtreifen betitelt, der an der Riviera beginnt, durch die Provence nach den Pyrenäen zieht und ſchließlich nach einem Streifzug durch die Bretagne in Paris ſein Ende findet. Der Film ſteht in künſtleriſcher und filmiſcher Hinſicht auf höchſter Stuſe, denn man hat es bewußt ver⸗ mieden durch Aneinanderreihen von ſchönen Bildern einen üblichen Reiſefilm zu drehen. Neben geographiſchen Ge⸗ ſichts punkten ſind bei den Aufnahmen nicht nur kulturelle Eigenarten berückſichtigt worden, ſondern es wurde— in den meiſten Fällen mit großem Glück— perſucht, das Typiſche des Landes auf eine künſtleriſche Linie zu bringen. Ob es ſich um die Bilder von dem buntbewegten Leben an der Riviera handelt, von dem Haſen⸗ und Straßenbild von Marſeille, von den hiſtoriſchen Denkmälern in der Pro⸗ vence von den ſtillen Gebirgstälern der Pyrenäen oder der brandenden Ozeanküſte von Biarritz, immer hat der Kameramann Einſtellungen gefunden, die beſonders ſtark die Schönheiten hervortreten und gleichzeitig auch ein⸗ örucksvolle Motive filmiſch wirkſam werden laſſen. Er⸗ wähnenswert die Bilder von der Marſeiller Schwebefähre, den Waffermühlen und dem vorzüglich erfaßten Stier⸗ kampf.— Ein Orcheſter iluſtrierte ödieſen Bilöſtreifen in ſehr lobenswerter Weiſe. Im fünften Stock des Hauſes Mühldorferſtraße 4 ſpielte ſich geſtern abend ein entſetzliches Drama ab, das allſeits große Beſtürzung und tiefes Mitgefühl hervorrief. Der in dieſem Hauſe wohnende, in den 5er Jahren ſtehende Kaufmann Ferbinand Gram⸗ lich tötete ſeine zwölfjährige Tochter Erika durch einen Schuß in die rechte Schläfe, ſchnitt dann mit einem Raſiermeſſer ſeinem jüngſten ſiebenjährigen Töch⸗ terchen Ruth die Kehle durch und verübte hierauf im Badezimmer Selbſtmord, indem er ſich mit dem gleichen Raſiermeſſer ebenfalls die Kehle durchſchnitt. Gramlich, einer angeſehenen Familie entſtammend, war früher Direktor eines hieſigen Handelshauſes und zuletzt Vertreter einer Ludwigshafener Firma. Die Mutter lebt noch. Brüder und Schweſtern ſind hier verheiratet. Seit einem Jahr war Gramlich verwitwet. Der Tod der Frau, an der er mit großer Liebe hing, ging ihm ſo zu Herzen, daß er ſchwermütig wurde. In ſeiner freien Zeit ging er faſt regelmäßig mit den Kindern mit Blumen im Arm auf den Friedhof, um das Grab der Frau und Mutter zu ſchmücken. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß gerade in den letzten Tagen vor Allerheiligen der Schmerz um den Ver⸗ luſt der Frau ſo ſtarke Formen angenommen hat, daß eine Geiſtesſtörung eingetreten iſt. Mit rührender Zärtlichkeit hingen die beiden Mäbchen an ihrem Vater, der ihnen die gleiche Liebe entgegenbrachte. Von den Hausleuten werden die Mädchen als guterzogene, fleißige und gehorſame Kinder geſchildert, die bei allen Hauſes und in der Nachbarſchaft Bewohnern des beliebt waren. Wir hörlen Weinleſe am Rhein Zur Weinleſe am Rhein ſchickte der Südweſtfunk zwei ſeiner Mikrophone. Die Uebertragungszeit war aller⸗ dings nicht ſehr günſtig gewählt, ſo daß man vergeblich die Stimmung und den eigentlichen Charakter einer Wein⸗ leſe ſuchte. W. W. Knöckel übertrug von einer Kellerei in Oppenheim den Einzug der Winzerinnen, plauderte etwas über die Keltern und die Herſtellung deß Wein⸗ moſtes, um ſchließlich in den großen Weinkellern zu landen. Um das zur Uebertragung gelangende Sauſen des neuen Weines in den Fäſſern zu hören, mußte man ſchon die ſtarken atmoſphäriſchen Störungen und ſonſtigen Geräuſche, die gleichzeitig mit uus dem Lautſprecher drangen, über⸗ hören. Mit der Aufforderung deutſchen Wein zu trinken ſchloß dieſe Uebertragung. Anſchließend meldete ſich aus Bacharach Dr. Laven, um die Fortſetzung des Hörberichts zu geben. Die Routine, die Dr. Laven in ſolchen Dingen beſitzt, trat nach der vorhergegangenen weni⸗ ger gewandten Reportage, beſonders deutlich hervor. Kinberſtunde Allmählich wird in Stuttgart großer Wert auf die Aus⸗ geſtaltung des Programms für die Jugend gelegt. Beſon⸗ ders erwähnt muß der zweite Teil der letzten Jugend⸗ ſtunde werden, der eien Reportage aus Nürnberg zur Zeit des Hans Sachs brachte. In leichtverſtändlicher Form wurden die damaligen Verhältniſſe durch einen Hörbericht wiedergegeben, wobei das Zunftweſen und das Sebaldus⸗ feſt beſondere Erwähnung fanden. Schelmen⸗ und Lands⸗ knechtslieder waren geſchickt in den Bericht eingeflochten. Erſchünlerndes Familiendrama Ein Vater lötet ſeine zwei Kinder und begeht dann Selbſtmord Gramlich war ein gern geſehener Sänger, der ſich vor allem auch wegen ſeiner Herzensgüte großer Wertſchätzung erfreute. Als er ſich noch in guten wirtſchaftlichen Verhältniſſen befand, hat er Vielen geholfen. Kurz vor 11 Uhr abends kam die älteſte Tochter Berta, die nach dem Tode der Mutter den Haus⸗ halt führte, nach Hauſe. Nichtsahnend betrat ſie die Zimmer, in denen ſie die drei Leichen in ihrem Blute liegen ſah. Das arme Mädchen, das auf 70 ſchreckliche Weiſe Vater und Geſchwiſter verloren hat, eilte zu ſeinen Verwandten. Der herbeigerufene Arzt konnte leider nicht mehr helfen, da der Tod der Drei bereits eingetreten war. Die beiden Mädchen, herzige, ſchwarzgelockte Kinder, ſind anſcheinend im Schlaf getötet worden, denn beide lagen wie ſchlum⸗ mernd in ihren Betten. Zunächſt verſetzte Gramlich ſeiner auf einem Chaiſelonguebett ſchlafenden Tochter Erika einen Schuß in die rechte Schläfe, der ſofort tödlich gewirkt hat. Zweifellos iſt nach dieſem Schuß eine Ladehemmung eingetreten, weshalb er ſeinem in einem anderen Bett ſchlafenden jüngſten Töch⸗ terchen Ruth mit dem Raſiermeſſer den tödlichen Halsſchnitt beibrachte. Gramlich iſt nach dieſer ſchrecklichen Tat in das Badezimmer gegangen, hat ſich an die Waſchtoilette geſtellt und ſich mit dem gleichen Raſtermeſſer den Hals durchſchnitten. Er wurde am Boden liegend aufgefunden. Die Leichen wurden heute früh von der Gerichts⸗ kommiſſion freigegeben. Das Mitgefühl mit dem traurigen Ende nahezu einer ganzen Familie iſt all⸗ gemein. ch. Reſormationsfeier Die vielſeitige Verbindlichkeit des Rundſunks bringt es mit ſich, daß Kirchenfeſte in den Rundfunkprogrammen einen beſonderen Widerhall finden. So übernahmen am Reformationsfeſt eine Reihe deutſcher Sender aus der Schloßkirche zu Wittenberg den Reformattonsgottesdienſt, der ſich neben der eindrucksvollen Feſtpredigt von General⸗ ſuperintendent D. Lohmann aus Muſikſtücken der Litur⸗ gie und der evangeliſchen Kirchenmuſik zuſammenſetzte. Max Reger— Erſtaufführung Im Allerheiligen⸗Konzert des Weſtdeutſchen Rundfunks hörte man in Erſtaufführung die„Weihe der Nacht“ op 119 für Altſolbo, Männerchor und Orcheſter von Max Reger. Die einer nächtlichen Stimmung entſprechende Klang⸗ miſchung wurde durch das weichinſtrumentierte Orcheſter erzielt, während Soloſtimme und Männerchor im Wechſel⸗ geſang zur wirkſamen Ausdeutung der Hebbelſchen Verſe gegenübertraten. Zu ſtimmungsvoller Wiedergabe gelangte der Mittelſatz des Werkes, bei dem das Orcheſter unter Lei⸗ tung von Dr. Wilhelm Buſchkötter das dynamiſche und melodiſche Auf und Ab herausarbeitete um ſchließ⸗ lich die Kompoſition zu machtvoller Größe anſchwellen zu laſſen. Bruckners 9. Sinfonie in d⸗moll, dem Reger⸗ ſchen Werke weſensgleich, ſchuf den wirkungsvollen Aus⸗ klang des Konzertes. Amerika ſpricht nicht Die Ereigniſſe der letzten vierzehn Tage ließ den Hör⸗ bericht aus Amerika„Worüber man in Amerika ſpricht“ mit beſonderer Spannung erwarten. Die atmoſphäriſchen Verhältniſſe machten aber einen einwand⸗ freien Empfang unmöglich, ſo daß man ſich mit einer Schallplatteneinlage zufrieden geben mußte. r Kommunale Chronit Der Heidelberger Stadtrat hat beſchloſſen, auch weiterhin für die Freifahrt von Kriegsblinden auf der Straßenbahn Mittel bereitzuſtellen.— Die im Sommer einge⸗ führten Kurſe für jugendliche Erwerbs loſe, die ſich gut bewährt haben, ſollen auch im Winter durchgeführt werden. Mittel zur Beſchaf⸗ fung von Werkſtatt⸗ und Handarbeitsmaterial wer⸗ den zur Verfügung geſtellt.— Wohlfahrtser⸗ werbsloſe, die ſich im Stadtwald Holz ſelhſt ſchlagen, erhalten vom Wohlfahrtsamt den Be⸗ trag für die vom Forſtamt übernommenen Loſe als Vorſchuß. Die Hälfte dieſer Summe wird ſpäter in Raten am Unterſtützungsbetrag einbehalten. Eine Anrechnung auf den Kohlenbezug findet nicht ſtatt Bürgerſteuer um 100 v. H. erhöht * Pirmaſens, 1. Nov. Nachdem den Städten, die Anſpruch auf Wohlfahrtsunterſtützung durch das Reich und das Land Bayern geſtellt haben, die Auf⸗ lage gemacht wurde, eine mindeſtens 100prozentige Erhöhung der Bürgerſteuer vorzunehmen, hat, nach⸗ dem verſchiedene pfälziſche Städte bereits voran⸗ gegangen ſind, ſich auch der Stadtrat von Pir⸗ maſens damit zu beſchäftigen gehabt. Die Beratun⸗ gen waren geheim. Nach ſehr lebhafter Ausſprache beſchloß der Stadtrat mit Stimmenmehrheit die Er⸗ höhung der Bürgerſteuer von 100 auf 200 Prozent.. K ? Heddesheim, 2. Nov. Ueber die füngſte Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Der An⸗ kauf von zwei Farren auf dem Radolfzeller Zucht⸗ viehmarkt wurde genehmigt.— Der Jagdpachtzins der beiden Jagddiſtrikte wurde um 10 v. H. vom 1. Fe⸗ bruar 1932 ab ermäßigt.— Die Bellen⸗ und Krotten⸗ wieſe ſollen tiefgepflügt werden.— Die rückſtän⸗ digen Gemeindeſteuern ſind unnachſichtlich beizutreiben. Den ſäumigen Schuldnern, die mit der Bezahlung des Waſſerzinſes im Rückſtande ſind fol die Waſſerleitung abgeſtellt werden. Den Allmend⸗ benutzern, die mit der Pachtzinszahlung im Rück⸗ ſtande ſind, ſoll die Allmend, ſoweit ſie dieſe im Ge⸗ nuß haben, entzogen werden. Gegen die übrigen ſäu⸗ migen Schuldner iſt das Zwangsbetreibungsverfah⸗ ren ſofort einzuleiten. Kleine Mitteilungen In Zell i. W. wurde in der Bürgerausſchuß⸗ ſttzung gegen den Bürgermeiſter von Zell i.., Walz, mit 85 gegen 14 Stimmen ein Mißtrauens votum angenommen, das zum Ausdruck bringt, daß Bür⸗ germeiſter Walz bis zur Erledigung der ſtrittigen Fragen die Dienſtgeſchäfte nicht mehr verſehen ſoll, da er das Ver⸗ trauen des Bürgerausſchuſſes nicht mehr beſttze. Gegen Bürgermeiſter Walz wurden ſchon ſeit einer Reihe von Jahren wegen ſeiner Amtsführung Beſchwerden erhoben, Vom Bezirksamt Schopfheim iſt er auch mehrfach deswegen gerügt worden. Beſonderes Mißtrauen erweckte ſeine Hal⸗ tung bei der Erledigung der Beſoldungsfragen und der Vergütungen ſeiner Dienſtaufwendungen. Insbeſondere die Anſchaffung eines Privatautos und ſeine Benützung zu Dienſtfahrten haben viel Staub aufgewirbelt. haben auch die Nationalſozialiſten im Baoiſchen Lanölog einen Antrag eingebracht, der die lichen Diſziplinarverfahrens gegen Bürgermeiſter Walz verlangt. Zur Erlangung ſchöner weißer Zähne benutzt man zweck mäßig die bekannte gute Chlorodont⸗Zahnpaſte. Hüten Sie ſich got billigen, minderwerligen Nachahmungen. 175 Copyrigyt 1929 b Wilh. Köhler, Minden! „Nach Hauſe—— lachte einer den Dableibenden im Reſervegraben zu. Und ging ſtramm drauf los, obwohl das Blut durch den Stirnverband ſickerte. Das war die ſtille Stunde, in der die Geſichter heller wurden, ſcharf umriſſen, und auch die Seelen ſich klärten. Sie wußten, in zwei bis dret Stunden beginnt die Schießerei der franzöſiſchen Artillerie nach hinten, auch auf den Reſervegraben. Um an⸗ rückenden Erſatz oder der Ablöſung oder wenigſtens Eſſenholern und Meldern eins auszuwiſchen. Da konnte doch manch Ding in den Graben rutſchen. Jetzt aber— horch— der Forges⸗Bach— fließt friedlich vorüber— vergiftet. „Nach Hauſe— hat er geſagt. zu Hauſe ausſehen?“ „Halt die Freſſe.“ Die Unterhaltung führten ein paar aus Unter⸗ offizier Schmidt III's Gruppe. „Zu Haufe“, ſagte Jelinneck, Oberkellner im Eſplanadehotel in Berlin,„da nahm ich jetzt mein Bab, zog täglich neue la gebügelte Wäſche an, ſchnee⸗ weiß ſag ich euch, ließ meine Hände maniküren, zog meinen Scheitel— hier iſt Waſchen verboten wegen Waſſermangels, auf meinem Kopf ſitzt der Grind, am ganzen Leib gehen die Läuſe ſpazieren— ſaufe euren ſtinkigen Rum, ſtatt Dreiſtern⸗Cognak— ach Kinder, was wißt ihr vom Leben—“ 5 „Ich nahm ein Bad der Seele um dieſe Stunde,“ ſagte Maruhn, Student der Phtiloſophie.„Grinſt nicht. Es war ſchön. Aber davon verſteht ihr nichts. Wenn das Gehirn ſich ſo mit herrlichen, ſchönen Ge⸗ Wie mag es jetzt danken füllt wie jetzt über uns der Himmel mit Millionen Sternen. Wenn man Gott fühlt—“ „Gott— wer iſt das?“ „Der große Bubuh. Zum Angſt⸗ und Mutmachen.“ „Gytt iſt, glaube ich doch da—“ „Du meinſt, daß Gott iſt?“ „Heute ſpür ich nur,“ ſagte der Student,„daß ich früher ſicher wußte: er iſt um uns, heut— ach, mein Kopf iſt dauernd wie ein Schrappnell, das platzen ſoll — aber es iſt nichts drin— nur platzen— platzen— ſo wie die Granaten nichts zu tun haben als zu platzen—“ 5 „Ihr ſeid ſonderbare Menſchen. Ich wußte gar nicht, daß es ſo ſonderbare Menſchen wirklich gibt. Denen es wichtig iſt, über Gott nachzudenken“, ſagte Lückefett, der Werftarbeiter. Lutz war auf dem Meldegang vom Bataillon zu⸗ rück in Vizeſeldwebel Röhns Unterſtand zu einem chwatz gelandet. 2 — VO Verd 3.2 90 „Der Lindolf hat wenigſtens noch Bewegung. Dies verfluchte Gehocke und auf den Tod warten—“ ſchimpte der Feldwebel. a 5 „Wir können ja tauſchen—“ „Hoho! Der dicke Spieß als Meldeläufer,“ höhn⸗ ten Fahrenholz, der Berliner, und Szimkat, der Oſt⸗ preuße, die noch im gleichen Unterſtand ſaßen. „Ihr wißt ja gar nicht, Kinder, was Krieg iſt—“ „Du vielleicht—?“ Fahrenholz ließ ſein freches Berliner Geſicht mit den zwinkrigen Augen und den dünnen, hochmütigen Lippen grinſen und machte die berühmte Weddingbewegung: die geſpreizte Hand über der Bruſt, als wolle er dem Baby zu trinken geben. „Menſch, dämliches Schwein, ich hab vom Krieg ſchon was Ehrliches verſtanden, wie dir deine Mutter die Naſe putzte—“ 8 „Wat? Hören Se! Ick laſſe meene alte Dame nich beleidigen— vaſtehſte—“„Na, na— beſchwich⸗ bigte Lutz. „Da hört die Gemütlichkeit uff— von wegen Ka⸗ merad— und ſo—“ Der Feldwebel lachte.„Das iſt eine Schnauze, Lindolf, was? Davon kann man ſich eine Scheibe abſchneiden von dieſem Gemecker.—“ „Kinderche, na, ſeid man friedlich— der Spieß meint es doch gar nicht ſo— da gleich mit beleidigen — unſer Mutterche— na, wer wird denn unſer Mut⸗ terche beleidigen? Bei uns in Willwiſchkehmen—“ „Hör bloß auf mit deinem Willwiſchkehmen!“ gei⸗ ferte Fahrenholz nun gegen Szimkat los. „Er muß ſich immer rumkampeln, aber ſchon gut, ich bin ſtill—“ Szimkat rauchte ſein Pfeiſchen an und verſtummte wieder.. „Sie haben ſchon einen Krieg mitgemacht?“ fragte Lindolf den Feldwebel. „Ja. Fremdenlegion.“ „So einen Verbrecher hat man nun zum Spieß,“ ſchnauzte Fahrenholz. „Nu ſei man ſtill, der Röhn iſt ein gutter Kärl—“ verteidigte Szimkat ſeinen Feldwebel, deſſen Putzer er war. „Was ham Se denn ausgefreſſen, Spieß?“ fragte Fahrenholz gemütlich. Im Grunde war er gutmütig wie die meiſten Berliner, nur ſeine Schnauze mußte ſtets volle Fahrt haben. „Ick? Ja, Kinder— das war eine Schweinerei— aber ich bin unſchuldig—“ g „Natürlich,“ höhnte Fahrenholz. 5 8 „Aber, Mannche, ſei doch friedlich—“ „Halt endlich deine gottverhau'ne Klappe,“ ſchimpfte auch Lutz.„Wenn Röhn ſagt, er war un⸗ ſchuldig, dann ſtimmt es auch—“ „Ich hatte einen Stiefvater. Der ging eines Nachts zu meiner Schweſter, als ſie fünfzehn war, ich war damals neunzehn. Ich hörte ſie ſchreien. Meine Mutter war fort bei einer Tante. Da lief ich zu, nahm einen eiſernen Leuchter, ſchmiß nach meinem Stiefvater. Er brach zuſammen, ich dachte, er war tot. Aber nach einer Weile erhob er ſich. Polizei!“ ſchrie er. Blutſchande! Polizei!“ Leute kamen von nebenan. Er zeigte ſeine klaffende Wunde. Er war nach der Tür geflüchtet. Dort hatte ich ihn getroffen. „Ich habe die beiden erwiſcht' ſagte der Hund.(Er iſt jetzt ſchon tot.) Vor Wut hat mein Sohn nach mir den Leuchter geworfen— totſchlagen wollte mich das Schwein— Polizei!“ Da ſprang ich aus dem Garten, ſchwamm durch den Rhein— wir wohnten in Breiſach — und ſo fiel ich in Straßburg den Werbern in die Hände.“ „Menſch, als wie icke— ick hätte den Kriminalern und dem Staatsanwalt haarſcharf bewieſen, daß ich unſchuldig war—“ g „Wann wird der bloß ſeine Freſſe halten?“ „Und in der Fremdenlegion?“ „Ihr kennt ja das Leben dort aus den Büchern. So wie man dieſen Krieg nicht beſchreiben kann, ſo auch das nicht. Es iſt alles viel ſchlimmer— und doch halb ſo ſchlimm, weil die Sinne bald ſtumpf werden. Was hält ſo ein Menſchenvieh aus— mein Gott, mein Gott!— Dieſe Wüſtenmärſche, manchem faul⸗ ten vom Wundſein die Füße am lebendigen Leibe— aber ſie marſchierten— aber wenn die Beduinen an⸗ kamen oder ſouſt ſo ſchwarzes Pack— ja, das war noch Krieg—“ Er wollte nicht weiter reden. Verdroſſen ſah er in den engen Graben hinaus mit dem bißchen Stern⸗ himmel darüber. Lutz bat:„Erzählen Sie!“ „Ja. was gleich? Da gab's immer ſo richtige An⸗ griffe. So Bewegungskrieg. Mit Kavallerie. Mit Patrouillen durch die Wüſte, einer Maultierſpur nach. Mit Erbeutungen von Gold und Edelſteinen.“ „Habt ihr manches geklaut, wat?“ „Natürlich. Aber das wurde in irgendeinem Kaff an der Küſte, wenn man in Ruhequartier kam, mit Weibern verſoffen.“ „Die Schwarzen,— ſind die wirklich ſo gemein— mit dem Meſſer gleich?“ fragte Szimkat. „Ja, wie iſt ſo ein Kampf da unten?“ „Einmal,“ erzählte Röhn weiter,„da— ja, das war die ſchönſte Soldatenſache, die ich mitgemacht habe, der Angriff auf den Brunnen Ain Sefra. Schon tagelang vorher wurde dieſer Angriff vorbereitet. Die Offiziere ſaßen dauernd zuſammen, es wurde kaum mehr exerziert, wir hatten gute Tage. Die Offiziere ſind ja immer hinter den Weibern her, nehmen uns die beſten weg. Uns bleiben nur die kranken Dirnen in den Gaſſen von Tunis. Da war auch ſo eine ſtramme Kiſte mit ſcharfer Figur wie eine Antilope. Die hatte es dem Adjutanten angetan, lockte ihn zu ſich in ihr Haus. Am Abend vor dem Angriff. Wir zogen ſchon, unſere Abteilung, unter Leutnant Leſſoir weg. Auf Kamelen Offiziere und Unteroffiziere. Wir zu Fuß. In dieſer Stunde wurde unſer Adjutant bei dieſer ſchwarzen Dirne niedergeſchlagen und des Planes bergubt. Die Kerle im Auto— ja, die Schwarzen— natürlich hatten ſie ein Auto, ſag ich euch— ich ſchneide gar nicht auf— ihr denkt, das ſind alles arme Luders? Da ſind manche ſo reich wie der Schah von Perſten da unten, ſag ich euch— alſo die mit dem Auto zum Brunnen, den wir endlich frei haben wollten für die Marſch⸗ ſtraße ins Innere. Ja, um Waſſer ging der ganze Kampf. Um Waſſer in der Wüſte. Worum gehts hier? Das hatte doch Sinn. Das ſahen wir alle ein, den Brunnen mußten wir haben. Verdurſten in det Wüſte, wer will das? Ich glaube, irgendwie war fe⸗ ner⸗Krieg noch anſtändiger als dieſer, in dem wir jetzt drin ſtecken— ja, alſo, wir marſchieren ahnungs⸗ los auf den Brunnen zu, der nur bis geſtern von einer Feldwache beſetzt war, die wir überrumpeln wollten. Aber da fuhr das Auto mit den Schwarzen, die uns den Plan geraubt hatten, ſchon, ohne daß wir's wuß⸗ ten, quer durch die Wüſte— nee, nee, Fahrenholz, ſie blieben nicht ſtecken!— ja, das Auto fuhr und fuhr — doch da ſollte der Adjutant zum Oberſt. Nicht das Man vermutet bald, wo er iſt, dringt ins Haus ein Findet ihn gefeſſelt, betäubt. Das Haus leer. Daz Weib fort. Aber ein ſchönes Weib war ſte, ich ſag euch, keine Fehler, kein Fett! Nur ſo—— ber zog lüſtern⸗entzückte Linien durch die Luft.„Sie ſahen, der Plan war geraubt. Der Adjutant wurde wachge⸗ rüttelt. Und dann mit dem Auto nach. Die Spuren ſind in der Wüſte leicht zu finden. Wir tippelten ſu⸗ deſſen⸗ auf den Brunnen zu. Leichten Herzens. Wit waren 150 Mann, die Feldwache keine 15 ſtark. Ja, ſie holten das Auto ein, ſchlugen die ſchwarzen Schweine tot, aber da wurden ſie— das Auto mit den Offizieren— plötzlich angegriffen— wir hörten ſchleßen— und das Gefecht begann.— Als die Nacht endlich da war, da zählten wir 40 Tote und 70 Ver⸗ wundete. Ich war wie ein Wunder unter den 40 ürigen. Zerſchnittene Gurgeln, zertretene Bäuche, aufklaffende Kamele— aber wir vierzig und 5 letzte Offizier, wir marſchierten noch an die dehn Kilometer, ſchlichen an den Brunnen Ain Sefra heran — wie die Pantherkatzen. Die Schwarzen ſchlieſen, ſie dachten, wir hätten genug. Ich bekam einen an der Gurgel, ehe er aufwachte war er tot. Dem zwei ten ſtieß ich das Meſſer in den ſchreienden Mund. Ja, ſo in zehn Minuten, da tranken wir Waſſer aus dem Brunnen Ain Sefra. Und das nenne ich Krieg! Dies hier iſt Stumpfſinn.“ 8 (Fortſetzung folgt.) Kürzlich Eröffnung des förn⸗ 1 * 4 bes Sti Es ſc Oktob vetere geſp tober und e zum? zählte Friſch 15 kr melte⸗ * Freib hieſig⸗ Joſep Tra und a * fand der u Blute ſchein dem ſeines liefe iſt Re U wurde Einw dichtg ner! gebro Das urſach * manch lichen des E ſchritt tung 5 tton. vater! ſterba der V den, 1931 ik fahrt enbahn einge⸗ erbs⸗ uch im Beſchaf⸗ al wer⸗ tse 1 ſelbſt en Be⸗ zoſe alz äter in Eine ht ſtatt, K. ten, die ch das die Auf⸗ Dzentige t, nach⸗ bo ran⸗ n Pir⸗ exatun⸗ sprache auf 200, e G e ber An⸗ Zucht⸗ achtzins n 1. Fe⸗ krotten⸗ k ſt a n⸗ ſichtlich mit der ind foll Umend⸗ n Rück⸗ im Ge⸗ zen ſäu⸗ verfah⸗ ſchuß⸗ Walz, votum aß Bür⸗ Fragen as Ver⸗ Gegen ihe von erhoben. es wegen ine Hal⸗ und der eſondere tung zu Kürzlich Lanoͤtog 8 förn⸗ r Walz dan zwech e ſich got rn her, nur dle Da wat Jur wie ingetan, or dem „ unter re und Stunde Dirne e Kerle ten ſie auf— Da ſind unten, runnen, Marſch⸗ r gunze geht's lle ein, in der war je⸗ em wit jnungs⸗ n einer wollten. die uns 8 wuß⸗ holz, ſie d fuhr icht da? us ein. ich ſag “er zog fſahen, wachge⸗ Spuren lten in⸗ 3, Wir 270 Ja, warzen ito mit hörten e Nacht 0 Ver⸗ den 40 Bäuche, nd der e zehn a heran liefen, nen an i zwei nd. Ja, us dem 1 Dies Montag, 2. November 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 508 5 Aus Vaden . Wohltätigkeit Karlsruhe, 31. Okt. Ein Gönner und Freund zes Badiſchen Kriegerbundes hat eine hochherzige Stiftung in Form einer Speiſung gemacht. Es ſollen bis zu ſeinem Lebensende jährlich am 21. Oktober 0 Kameraden, in erſter Linie Alt⸗ zeteranen und Schwerkriegsbeſchädigte Kameraden, geſpeiſt werden. Dieſe Speiſung iſt am 21. Ok⸗ lober d. Is. erſtmals erfolgt. Sie fand mittags und abends im„Prinz Karl“ ſtatt und zwar waren zum Mittag 15 Altveteranen, die alle über 80 Jahre zählten und geiſtig und körperlich eine erſtaunliche Friſche zeigten eingeladen, während ſich am Abend 16 kriegsbeſchädigte Kameraden zum Eſſen verſam⸗ melten. Ehrung eines Lebensretters * Freiburg i. Br., 31. Okt. Dem Mitglied des Freiburger Polizeiſportvereins, Pol.⸗Hauptwachtmei⸗ ſer Joſ. Tritſchler, wurde für die Rettung eines gjährigen Knabens vom Tode des Ertrinkens im Altrhein bei Breiſach das Ehrenzeichen des badiſchen Polizeiſportvereins überreicht. In die Transmiſſion geraten * Wellendingen bei Bonndorf, 2. Nov. Auf dem liegen Sägewerk kam der 7ährige verheiratete Zoſeph Behringer, Sohn des Sägewerksbeſitzers, der Transmiſſion zu nahe, wurde von ihr erfaßt und auf der Stelle getötet. Im Schlafzimmer tödlich geſtürzt * Bad Dürrheim, 31. Okt. Einen tragiſchen Tod fand der 28 Jahre alte Malermeiſter Eugen Reif, her morgens in ſeinem Schlafzimmer bewußtlos im Blute ſchwimmend aufgefunden wurde. Er war an⸗ ſceinend beim Zubettegehen ausgeglitten und mit dem Kopf auf die ſcharfe Kante der Marmorplatte ſeines Nachttiſches aufgeſchlagen, ſodaß er eine lleſe Kopfwunde erlitt. Im Villinger Krankenhaus iſt Reif einige Stunden ſpäter geſtorben. * Schwetzingen, 2. Nov. Durch Feueralarm wurde heute morgen gegen halb 2 Uhr die hieſige Elnwohnerſchaft aus dem Schlafe geweckt. In der dichtgefüllten Scheune des Landwirts Philipp Wöll⸗ ner in der Mannheimerſtraße war ein Brand aus⸗ gebrochen, der die Scheune vollſtändig in Aſche legte. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt unbekannt. * Freiburg i. Br., 31. Okt. Große Gefahr droht i manchen Teilen des Freiburger Münſters, dem herr⸗ lichen Dom am Oberrhein, infolge Vergänglichkeit des Steines. Die Verwitterung macht rapiden Fort⸗ ſchritt und greift immer mehr um ſich. Die Erhal⸗ tung des Münſters iſt Ehrenſache der deutſchen Na⸗ ton, Dem unermüdlich für Schutz und Pflege des balerländiſchen Denkmals tätigen Freiburger Mün⸗ ſterbauverein iſt wieder eine Lotterie zugunſten der Wiederherſtellung des Bauwerks genehmigt wor⸗ den, deren Ziehung am 11. November ſtattfindet. :: Ludwigshafen, 2. Nov. Die Deutſche Volkspartei Ludwigs⸗ hafen a. Rh. nahm auf Vorſchlag des Vorſitzenden, Gewerbeſtudienrat Frey, einſtimmig eine Ent⸗ ſchließung an, in der ſich die beſondere Notlage der einzigen bayeriſchen Induſtrie⸗ und Handelsſtadt am Rhein eindrucksvoll widerſpiegelt. In der Ent⸗ ſchließung wird u. a. ausgeführt: 85 Heute iſt Kommunalpolitik nichts Nebenſächliches, ſie iſt die große Politik der nächſten Zeit. Ob wir über die nächſten fünf Wintermonate hinüberkommen, hängt da⸗ von ab, ob ſich Reich und Länder der großen Nöte und Gefahren, die ſich an der Verwaltungsperipherie auftun, voll bewußt und ob ſie gewillt ſind, das äußerſte zur Abhilfe zu tun. Die kommunalen Wohlfahrts⸗ laſten ſind von 1928 bis 1931 von 160 auf 1080 Millio⸗ nen geſtiegen. Die Zahl der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen iſt von Oktober 1930 bis Auguſt 1931 um 112 v. H. geſtiegen. Mit anderen Worten: die Hauptlaſt der Opfer unſeres wirtſchaftlichen Niedergan⸗ ges hat man auf die Schulter der deutſchen Kommunen gelegt. Das iſt die Haupturſache der kataſtrophalen Ent⸗ wicklung der ſtädtiſchen Finanzen, durch die jede müh⸗ ſam zuſtande gekommene Budgetausgleichung ſchon in wenigen Monaten über den Haufen geworfen wird. Damit ſoll natürlich nicht die Aufmerkſamkeit von den ſchweren Gefahren abgelenkt werden, die viele deutſche Oberbürgermeiſter und ihre bewilligungsfreudigen Großſtadtratsmehrheiten zwiſchen 1925 und 1930 began⸗ gen haben. Innerhalb dieſer allgemeinen Finanznot der deut⸗ ſchen Städte hat Ludwigshafen a. Rh. ſeine beſonderen der chemiſchen In⸗ einſt ſtark an der deutſchen Ausfuhr beteiligt, Schwierigkeiten. Das Rieſenwerk duſtrie, hat ſeine zentrale Leitung von hier wegverlegt und einen großen Teil ſeiner Belegſchaft entlaſſen. Füh⸗ rende Werke der Metallinduſtrie ringen um ſchwerſte Entſcheidungen. Die für den Inlandsmarkt arbeitenden Betriebe haben durch den Verluſt von Elſaß⸗Lothringen und durch die zollpolitiſche Abſchnürung des Saar⸗ gebiets ihre günſtigſten Abſatzgebiete verloren. 80 v. H. der Rheindampfer, verſehen mit den Farben der fran⸗ zöſiſchen Trikolore, fahren heute an unſeren Hafentoren vorbei in Richtung Lauterburg— Straßburg. Die Bedeutung Ludwigshafens als Groß⸗ umſchlagsplatz iſt ſtark gefährdet. Unſere großzügig angelegten Hafenbauten, in denen Millionen⸗ werte inveſtiert ſind, feiern. Ludwigshafen hat ſo viel Unterſtützungsempfänger als eine mittlere Stadt Einwohner zählt. Das Reich, beſonders aber der bayeriſche Staat, hat ſeinem einzigen und einzigartigen Induſtrie⸗ und Handelsplatz am Rhein, von dem er in beſſeren Zeiten große Steuer⸗ beträge einkaſſierte, gegenüber in armer Zeit die Ber⸗ pflichtung, wirkſam zu helfen. Möge er ihm, bevor es zu ſpät iſt, dieſelbe Fürſorge zuteil werden laſſen wie Preußen ſeiner rheiniſchen Handelsmetropole. Daß neben dieſer Hilfe von außen Stadtverwaltung und Stadtrat die allergrößten Anſtrengungen zur Selbſthilfe machen, beweiſt die Tatſache, daß während der drei⸗ vierteljährigen Amtszeit des neuen 1. Bürgermeiſters ſchon 7 Millionen im Etat eingeſpart worden ſind. Ueber weitere Sparmaßnahmen wird der Stadtrat dem⸗ nächſt zu beſchlleßen haben, nachdem durch die Aufſichts⸗ behörde die Bürgerſteuer bereits auf 450 v. H. er⸗ höht wurde. Die beorohte Albtalbahn I. Karlsruhe, 31. Okt. Erneut beſchäftigt man ſich in der badiſchen Lan⸗ deshauptſtadt und im geſamten Albtal mit der Frage, was wird nach dem Konkurs der Bleag(Ba⸗ diſche Lokal⸗Eiſenbahnen AG) aus der Albtalbahn werden, der von dem Unternehmen als Hauptſtrecke betriebenen Linie Karlsruhe— Herrenalb. Die Ende vorigen und zu Anfang dieſes Jahres eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen ſind durch die weitere Kri⸗ ſenentwicklung der allgemeinen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe wieder aufgehoben worden. Als Auf⸗ löſungstermin der Bleag ſteht der 31. Dezember 1931 unabwendbar in Ausſicht. Wie man inzwiſchen von gut unterrichteter Seite hört, hat der badiſche Finanzminiſter perſönlich Ver⸗ handlungen eingeleitet, die zumindeſt einer Auf⸗ rechterhaltung der Hauptbetriebsſtrecke der Bleag, alſo der Albtalbahn, dienen ſollen. Nach einer Be⸗ ſprechung im Finanzminiſterium in Karlsruhe, an der ſämtliche Beteiligte, u. a. auch Vertreter vom Reich, von der Reichsbahnhauptverwaltung und vom Land Württemberg beteiligt waren, hat der badiſche Finanzminiſter den ſchriftlichen Antrag auf Ueber⸗ EE ele nahme der Albtalbahn durch das Reich bzw. in die Regie der Reichsbahn weitergeleitet. Gleichzeitig ſoll zwiſchen Karlsruhe und Ettlingen ein Stra⸗ ßenbahn⸗Pendelverkehr eingerichtet wer⸗ den, wofür in Karlsruhe und auch in Ettlingen ent⸗ ſprechende Neigungen vorgeſetzt werden dürfen. Es ſteht allerdings zu befürchten, daß die Haupt⸗ verwaltung der Reichsbahn dieſen Vorſchlägen nicht zugänglich iſt und ſich auf ihre frühere Ablehnung dieſes Projekts— das ſich auf die Uebernahme von 3,5 Millionen. beziffert— berufen wird. Dann bleibt nur noch eine kommunale Löſung der Frage übrig, an der ſich auch das Land Württemberg in weſentlichem Umfange beteiligen müßte. * * Hainſtadt(Amt Buchen), 2. Noy. Pfarrer Joſef Guſtav Weiland, Ehrendekan des Kapitels Buchen, iſt nach ſchwerer Krankheit geſtorben. * Pforzheim, 2. Nov. In Oetisheim brannte geſtern nacht das Anweſen des Maurermeiſters Karl Lehrer vollſtändig nieder. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch nicht aufgeklärt. * Lörrach, 2. Nov. Der etwa Schneider Jäger wurde in ſeiner Tüllingerberg tot aufgefunden. 2. ͤ 65 Jahre alte Holzhütte am Aus der Pfalz Doppelſelbſtmord * Bad Dürkheim, 2. Nov. Am geſtrigen nach⸗ mittag kurz nach 4 Uhr fand ein Mannheimer Tou⸗ riſt neben einem einſamen Waldpfad des Ebert⸗ berges bei Bad Dürkheim ein Liebespaar mit durchſchoſſenen Schläfen vor. Das Mädchen lag auf dem Rücken, der junge Mann mit dem Geſicht nach vorn geneigt. Er hielt in der Hand noch eine Armeepiſtole. Der Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Auf hinterlaſſenen Notizen war zu er⸗ ſehen, daß beide gemeinſam in den Tod gingen. In einigen Zeilen bitten ſie, gemeinſam beſtattet zu werden. Ausweiſe wurden bei den Toten nicht ge⸗ funden. Das Mädchen dürfte ungefähr 24, der Mann 30 Jahre zählen. Beide ſcheinen aus beſſeren Fami⸗ lien zu ſtammen. In der Brieftaſche des Selbſt⸗ mörders fanden ſich lediglich obige Zeilen und ein Los der Roten Kreuz⸗Lotterie. Sparmaßnahmen * Zweibrücken, 1. November. Etwa 30—40 täglich hier durchkommende Landſtraßenwanderer haben dem Bezirk monatlich für Beköſtigung und Nacht⸗ lager hunderte von Mark Ausgaben verurſacht, wo⸗ für ſie im Straßenreinigungsdienſt der Stadt kurze Verwendung fanden. Nunmehr mußte der Bezirks⸗ ausſchuß die Leiſtungen abbauen. Es gibt nur noch Nachtquartier und Frühſtück bei Wegfall der Arbeit. Viehmarkt Zweibrücken * Zweibrücken, 1. November. Trotz warmer Be⸗ fürwortung aus Kreiſen der landwirtſchaftlichen Organiſationen kommen die Bauern der Umgebung mit ihrem verkaufsfähigen Vieh immer noch nicht in befriedigender Zahl zu den neu eingeführten Viehmärkten der Stadt Zweibrücken ſodaß der Han⸗ del faſt nur von Metzgern und Handelsleuten be⸗ ſtritten wird. Dabei iſt der Markt bei Berückſichtt⸗ gung der Zeitverhältniſſe ſtets ſehr gut beſchickt. Geſtern wurden z. B. über 40 Tiere angetrieben, von denen 26 verkauft wurden. Ins Saargebiet, ſchon früher gingen allein 24 Stück Vieh. Der Handel war recht angeregt, die Preisgeſtaltung qualitätsentſprechend. * * Zweibrücken, 2. Nov. In den letzten Nächten wurden verſchiedene Gruppen wertvoller Blau⸗ fichten des Stadtparks am Roſengarten durch Abſchneiden von zahlreichen Zweigen und Aeſten in unerhörter Weiſe verſtümmelt. Die Täter übten ihr Handwerk vorwiegend in den dunklen Frühmor⸗ genſtunden aus, ſo daß ſie von den aufgeſtellten Wachen nicht gefaßt werden konnten. Ein etwa 18jähriger Burſche wurde nun beim Abſchneiden von Zweigen beobachtet, doch ergriff er eilig die Flucht, als er ſich entdeckt ſah. Auf einem Grab im ſtädtiſchen Friedhof wurden kenntlich gemachte Zweige der Blaufichten in einem Kranz entdeckt und das Weitere veranlaßt. NM OUL (Sprich: Maxul) So nennt man die kleinen Spitzenblatter der ostmacedonischen Jabak Pflanze. Sie sind der Sonne am stärksten ausgesetzt und entwiekeln deshalb den grössten Reichtum an Aroma. Diese kostbaren MAX OULsS, die bislang nur den teu⸗ ersten Zigaretten vorbehalten waren, verwenden wir nunmehr auch für 7 oVERST 011-39 UND RAVENELAU=6 2 ett in Haaoul iii chung. das Hauptabſatzgebiet des Marktes, . 5 Montag, 2 2 November 1921 700 Firmen der weiterverarbeitenden Eiſen⸗ und Melallinduſteie verlangen Moratorium Der Verband von Fabrikanten⸗Vereinen im Regie⸗ rungsbezirk Arnsberg und in benachbarten Be⸗ zirken hat an den Reichswirtſchaftsminiſter eine Eingabe gerichtet, in der ein gesetzliches Moratorin m für die weiterverarbeitende Eiſen⸗ und Metallinduſtrie ge⸗ fordert wird. Die kataſtrophale Entwicklung der Wirt⸗ ſchaftslage habe, wie es in der Begründung heißt, Eiſen⸗ und Metallinduſtrie beſonders ſchwer betroffen(Preisſturz auf dem Metallmarkt, Zuſammenbruch der Danatbank. Ab⸗ finken der engliſchen Valuta). Die überaus ſchwierige Lage habe bereits zahlreiche Betriebe der Eiſen⸗ und Metallfertiginduſtrie des hieſigen Bezirks zur Strecke ge⸗ bracht. Es ſei wohl nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß ein großer Prozentſatz der Eiſen⸗ und Metallfertig⸗ betriebe ſozuſagen konkursreif ſei. Es wird daher im Namen der vertretenen über 700 Mitgliedsfirmen der Eiſen⸗ und Metallinbuſtrie der Reichswirtſchaftsminiſter gebeten, mit größtem Nachdruck und mit erdenklicher Be⸗ ſchleuntigung für die Eiſen⸗ und Metallinduſtrie ein Moratorium für alle Schulden geſetzlich zu er⸗ laſſen. Es könnten dabei Ratenzahlungen vorgeſchrieben und beſtimmte Friſten feſtgeſetzt werden. 5 * Anſechtungstermin Heinrich Lanz zum dritten Male vertagt. In der Anfechtungsklage gegen die Beſchlüſſe der HV. vom 20. Juli ſtand am Montag vor dem Landgericht in Mannheim, Kammer für Handelsſachen, nach zwei⸗ maliger Vertagung Termin an. Der Termin wurde nun⸗ 1 5295 1 5 1 a den 16. November ver⸗ aget. Noch in dieſem Monat ſoll die HV. der Geſellſchaf für 1930 ſtattfinden. a„ O um die Weiterführung der Bad. Lokaleiſenbahn AG, Karlsruhe. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, hat der bodiſche Finanzminiſter Verhandlungen eingeleftet, die einer Auf rechterhaltung zumindeſt der Hou pit⸗ betrlebs ſtrecke der Bleag, der Albtalbahn, dienen ſol⸗ len. Nach einer Beſprechung im Finanzminiſterium in Karlsruhe, an der ſämtliche Beteiligte, u. a. auch Vertreter von Reich, Reichsbahnhauptverwaltung und vom Londe Württemberg tellnahmen, hat der badiſche Finanzminiſter den ſchriftlichen Antrag auf Uebernahme der Al b⸗ talbahn durch das Reich bzw. in die Regie der Relchsbahn weltergeleitet. Es bleibt zunächſt abzu⸗ warten, welchen Beſcheld das Reich und gegebenenfalls der Reichsverkehrsminiſter erteilen wird. Angeſichts der Tat⸗ ſoche, daß die vor knapper Jahresfriſt geleiſteten Beihilfen guch wirklich zur inneren Sanierung der Bad. Lokaleiſen⸗ hahn verwendet worden ſind, ſieht man der Weiterbehand⸗ lung der Angelegenheit nicht ohne Optimismus entgegen. * Gutehoffuungshittte Aktienverein für Bergbau und ſtttenbetrieb, Nürnberg. Dieſe Holdinggeſellſchaft des ulehoffnungshütte⸗Konzerns beruft auf den 27. Nov. ihre nach Nürnberg ein. Der AR wird erſt Ende der kommenden Woche über die vorzulegende Bilanz für des . 193031 Beſchlüſſe foſſen(i. V. 10 v. H. Divi⸗ ende). * Braunkohlen⸗ und Brikettinduſtrie AG., Bubiag, Berlin.— Vorjahrsdividenden. In der Bilanzſitzung des Aufſichtsrates wurde beſchloſſen, der zum 24. Nov. ein⸗ zuberufenden o. HV. vorzuſchlagen, für das Geſchäftsjahr 1930⸗31 auf die Vorzugsaktien eine Dividende von wieder 7 v. H. und auf das eingezahlte Kapital für die Stamm⸗ aktlen eine Dividende von wieder 10 v. H. vorzuſchlagen. O Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt der Dawesanleihe. Baſel, 2 Nov.(Eig. Dr.) Die Big hat am 31. Oktober in ihrer Eigenſchaft als Fiskalagent der Treuhänder für die deutſche äußere Anleihe von 1927, die ſogenannte Dawesanleihe, eine Jahresüberſicht über das am 15. Oktober zu Ende ge⸗ enden Jahres veröffentlicht. Es ergibt ſich, daß die eutſche Zahlung für die Zinſen und Tilgung je⸗ wells normal erſolgt iſt. Nach der Aufſtellung hat ſich der Nennbetrag dieſer Anleihe wie folgt vermindert: in Dollar auf 78,172(urſprünglicher Nennbetrog 110) Mill., in eng⸗ liſchen Pfund auf 18,605(21,720) Mill., in Lire 85,763(100) Mill., in ſchwediſchen Kronen 21,953(25,2) Mill., in Schwei⸗ zer Fronken 12,014(15) Mill. ng 2 Leichte Beſſerung der Rheinverkehrslage ſtege Kohlenverladung nach dem Oberrhein und nach Holland— Zurückgehender Waſſerſtand— Geſteigerte Frachten und Die Verkehrslage auf dem Rhein hat ſich in dieſem Monat zum erſten Mal im Jahr gebeſſert. In⸗ folge reichlicher Aufträge anläßlich der bevorſtehenden Win⸗ terverſorgung, beſonders für Süddeutſchland und Elſaß⸗Lothringen, herrſchte im Verladegeſchäft eine rege Tätigkeit, wozu auch noch das von Tag zu Tag fallende Waſſer und die im Herbſt gewohnte Fahrt behinderung durch Nebel beigetragen haben. Auch die Ankünfte in den Seehäfen, beſonders nach dem Oberrhein haben etwas zugenommen. Das fallende Waſſer, die vorgerückte Jahreszeit verbunden mit häufi⸗ gem Auftreten von Nebel bedingten eine längere Umlaufs⸗ zeit und geringere Abladungen der Kähne. Infolgedeſſen wurde weſentlich mehr Kahn raum benötigt, was nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort eine Steigerung der Fracht in der zweiten Monats⸗ hälte nach ſich zog. Allerdings ſind die Sätze nur relativ hoch und konnten nicht überall zu einer Beſſerung der geſchäftlichen Lage führen, weil die Verluſte, die die Schiff⸗ fahrttreibenden durch die geringere Abladung der Kähne, Aufenthalte durch Nebel, Leichterungen uſw. in Kauf nehmen mußten, durch die Erhöhung der Frachten nicht in vollem Umfange gedeckt wurden. Immerhin hatte die Frach⸗ tenſteigerung aber zur Folge, daß eine ganze Anzahl ſtill⸗ gelegter Schiffe in Betrieb geſetzt wurde. Auch im Güterboots⸗ und Motorboots⸗ dienſt war eine etwas lebhaftere Nachfrage nach Raum feſtzuſtellen, lediglich dadurch hervorgerufen, daß infolge des niedrigen Waſſerſtandes die Fahrzeuge nicht mehr voll⸗ ſtändig ausgenutzt werden konnten. Tm Rheinſee⸗ verkehr hat ſich die Lage inſofern geändert, als infolge des niedrigen Waſſerſtandes ein großer Teil der Güter bereits in Rotterdam geleichtert werden mußte, während ein Teil der Dampfer, vor allem die mit größerem Tief⸗ gang, die geſamte Ladung bereits in Rotterdam in Rhein⸗ ſchifſe überſchlagen mußte. Das Angebot der Güter im Rhein⸗Seedienſt war eingehend befriedigend, ausgehend indes nach wie vor ſehr gering. In den Duilsburg⸗ Ruhrorter Häfen kamen in der Zeit vom 27. Sept. bis einſchl. 24. Okt.(bzw. 30. Aug. bis einſchl. 26. Sept.) an insgeſamt 607(508) beladene Schiffe mit 170 252(131 963) To. Ladung, davon zu Berg: 252(236) Schiffe mit 106 456(82 450) To. Ladung, davon 25 410(29 707) To. Erz; von den weſtdeutſchen Ka⸗ nälen: 60(62) Schiffe mit 13 032(11 188) To. Ladung, davon 61(484) To. Erz; zu Tal: 218(167) Schiffe mit 40 956(29 049) To. Ladung, davon 4 522(2 584) To. Erz; Rhein⸗See⸗Verkehr: 37(43) Schiffe mit 9 808 (9 270) To. Ladung. Es gingen ab insgeſamt 1379(1 384) beladene Schiffe mit 1 035 226(1023 932) To. Ladung, davon zu Tal: 980 (985) Schiffe mit 793 097(808 771) To. Ladung, davon 585 672 (591084) To. Kohlen; nach den weſtdeutſchen Kanä⸗ len: 50(52) Schiffe mit 13 227(18 763) To. Ladung; zu Berg: 322(269) Schiffe mit 224 050(187 954) To. Ladung, davon 169 602(135 114) To. Kohlen; Rhein⸗See⸗Ver⸗ kehr: 27(28) Schiffe mit 4852(8 444) To. Ladung, davon 1855(0) To. Kohlen. In derſelben Zeit wurden gekippt in Ruhrort 12 872 (11874), in Duisburg 14 159(12 043), zuſammen demnach 26 531(23917) Wagen mit insgeſamt 461 638(416 154) To. Kohlen. Außerdem wurden durch die Bunker⸗ und Verlade⸗ anlagen des Kohlenkontors und die Krananlagen insgeſamt 826 024(369 855) To. Kohlen verladen. An gedeckten Wagen wurden in derſelben Zeit für den Bereich der Duisburg⸗Ruhrorter Häfen angefordert und ge⸗ ſtellt: 1646(1 894). Deckungskäufe im Effekten- Freiverkehr Beſſerungen bis zu 3 v. H. Ab Berlin, 2. Nov.(Eig. Dr.) Nachdem ſchon gegen Schluß des Samstagfreiverkehrs auf Grund günſtigerer Meldungen über zu erwartende Reparationsverhandlungen mit Frankreich mehrprozentige Erholungen eingetreten waren, übertrug ſich dieſe feſte Stimmung auch auf die neue Woche. Die Fragen, ob Zwangskonvertierung oder nicht, Moratorium für Auf⸗ wertungen am 1. Januar 1932 oder keines, ob die Prüfun⸗ gen bei Schultheiß noch neue Ueberraſchungen bringen werden oder nicht, ob die Börſeneröffnung dicht bevorſteht oder ob dies noch eine Weile dauern wird, und ſo ähnliche Fragen ſind im Momen! unintereſſant geworden, und das ganze Intereſſeiſt auf die Rückkehr Lavals konzentriert und auf die Verhandlungen, die nun⸗ mehr heute von Paris aus eingeleitet werden ſollen. Angeblich lagen heute bei den Banken auch einige Kauforders vor, in der Hauptſache handelte es ſich aber doch wohl um Deckungen der Spekulation bei den getätigten Umſätzen, denn es iſt nicht recht erſichtlich, welche Kreiſe heute gekauft haben ſollen. Sicherlich wur⸗ den nach dem Ultimo einige Anlagekäufe getätigt, aber das Gros der Kapitalflüchtigen hat doch wohl ſein Geld in Reichsbahnanleihe angelegt, ſo daß für Effektenkäufe nicht allzu viel übrig geblieben ſein dürfte. Das Intereſſe für Montanpapiere beruhte hauptſächlich wohl auf Interventionen, die Kurs⸗ erholungen waren jedenfalls recht beträchtlich und betrugen verſchtedentlich bis zu 3 v. H. Aber auch ſonſt waren Beſſe⸗ rungen in dieſem Ausmaße keine Seltenheit. Bevorzugt lagen Siemens, während Reichsbankanteile relativ ſchwache Veranlagung hatten. Am Pfandbriefmarkte war das Geſchäft ziemlich ruhig, die Kurſe konnten ſich etwa auf letzter Baſis behaupten. Reichsſchuldbuchfor⸗ derungen waren im Einklang mit höheren Amſter⸗ domer Notierungen bis zu 1 v. H. feſter und hatten einige Nachfrage zu verzeichnen. Die Grundſtimmung blieb auch in den Mittags⸗ unden durchaus feſt, obwohl das Geſchäft ſehr ruhigen harakter annahm. Kurs veränderungen waren auch am Pfandbriefmarkte kaum feſtzuſtellen. Auch der Gelsd⸗ markt zeigte nach dem Ultimo in den Sätzen noch keine Erleichterung. e Tagesgeld nannte man immer noch mit 9 v. H. und darüber. Die Reichsbank ſetzte heute das engliſche Pfund entkſprechend der internationalen Schwäche mit 16,05 d. h. 11 Pfennige niedriger als am Samstag feſt, die Notiz ent⸗ ſpricht genau der Londoner Parität für die Reichsmark. Der holländiſche Gulden verlor gegen Samstag 20 Pfg., Kalro 11 Pfg., Danzig 15, Oslo 8 und Reykfavik 50 Pfg. 5* ib Amſterdam, 2. Nov.(Eig. Dr.) Die heutige Amſterdamer Börſe zeigte zu Beginn ein recht feſtes Ausſehen, wozu die gut ſtetige Newyorker Börſe vom Samstag und die feſte Tendenz der internotio⸗ nalen Getreidemärkte beitrug. Im allgemeinen betrugen die Kursbeſſerungen—6 v. H. Der Amſterdamer Zucker⸗ und Kaffeemarkt war gut behauptet, der Getreidemarkt tendierte feſt. Pfund weiter angeboten An den internationalen Deviſen märkten war das engliſche Pfund heute wieder angeboten und ſchwächte ſich weiter ab. Die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Kredite durch die Bank von Eng⸗ and wurde zum Teil wenig günſtig beurteilt, und der zoldverkauf der Bank hat die Vermutung aufkommen Der Privatdiskont notlerte mit 8 v.., teilweiſe Ablöſung der laſſen, daß die Stabilität des Pfundes nicht ſo feſt iſt, wie man allgemein erwartet hatte. Dem Dollar gegenüber ſchwächte ſich das Pfund auf 3,7996 ab; es hat damit den Stand vom 26. Sept. wieder erreicht, allerdings war es am 5. Oktober auch ſchon einmal unter 3,80 gegangen. Gegen den Gulden iſt das Pfund auf 9,45, gegen Paris auf 96,48, gegen Mailand auf 74½, gegen Zürich auf 19,52, gegen Madrid auf 43 zurückgegangen. Die Reichsmark hat ſich gut behauptet; gegen das Pfund zog ſte auf 16,08 an; in Amſterdam war ſie mit 58,65 und in Zürich mit 121,30 zu hören. Die Norddeviſen waren weiter ſchwach. Deviſe Sofa iſt ebenfalls ſtärker rückgängig, dagegen haben ſich die ſüdamerikaniſchen Devpiſen befeſtigt. * A London, 9. Nov.(Eig. Dr.) Das engliſche Pfund hat gegen Mittag ſeine Abwärts⸗ bewegung fortgeſetzt und ging bis auf 3,78 gegen den Dollar zurück. Die Reichsmark zog gegen das Pfund auf 16,07% an, der Gulden auf 9,42, der franzöſiſche Franc auf 96 und der Schweizer Frank auf 19,42½. Der Dollar hat ſich international befeſtigt und ging in Amſterdam z. B. von 248 ¼ auf 248,80 herauf. Die Abſchwächung des Pfundes hat an allen engliſchen Waren märkten natürlich ein Anziehen der Preiſe zur Folge gehabt. Beſonders feſt liegt der Weizen⸗ markt in Liverpool, an dem die Preiſe bis zu 293 Pence höher lagen, trotz einiger Kauforders war das Geſchäft aber nicht umfangreich.— Am Metallmarkte in London kam für Silber eine Notiz zunächſt noch nicht zuſtande, doch taxiert man den Preis 74 Pence höher als am Sams⸗ tag. Die Goldnotiz zog um 6 Pence auf 108 Schilling per Unze an. Der Zucker⸗ und der Kautſchukmarkt lagen bei ruhigem Geſchäft etwas feſter, am Liverpooler Baumwollmarkte zogen die Preiſe für amerikaniſche Baumwolle um 5 Punkte etwa an, während die für ägypti⸗ ſche Baumwolle unverändert blieben. Berliner Devisen Olskontsstze: Reichsbank 8, Lombard 10 v, f. —— Amtlich in Rm. Dis- 31 Oktober 2. November[Parktät für kont Geld Brief Geld Brief M guenos⸗Aires 1Peſo 7.968.902 0 988.992 1,786 Kanada titan. Dollar.746.754.746.754 4,786 Japan.. I en 5,84.058.062.03.05.069 Rairo. läggpt. Bd.— 16.54 16,58 16.43 16,47 21.91 Türkei. Itürt Pfd. 8 5— 82 9 2130 London... Sterl. 6 18.14 16.13 18.03 16.07 20,393 New York. Dollar 4.209.217 4,209 4,217 4,1780 Rio deJaneirolMillr.—.259.261 0,259 0,261.503 Uruguay. 1 Goldpeſo.628.632.898.702.421 olland 100 Gulden 3 170,43 170 77 170,23 170,57 169,48 then, 100 Drachmen 12 5,19.20.1 5,205 5,445 Hrüſſel 100.500 b 2½ 38.69 28.61 88.84 88.78 858,355 Bukareſt... 100 Lei 9% 21552 2,588.552.558. Ungarn, 100 peng 10 73,28 73,42 73,28 73.42—.— Danzig 100 Gulden 6 62,57.73 82,42 82,58 81,555 Helſingfors 100 8M. 8 8,49.51 8,89.41 10.512 talten.. 100 Uire7 21,68 21/2 21.68 2172 22,025 ugofſavien! Dinar 7½ 7473.487 7,473.487 35 owno. 100 Kronen 8½ 3 9 5 5 1 1 Kopenhagen 100 Kr. 3 91,88 91. 91. 5.0 Aeheben 40 Cebu? i e 8 1471 17365 Oslo 0 Kr. 6 90.41 90.58 90.18 9034 11,74 Pars. 100 fr. 2½ 15.58 40.62 18.88 15,62 18.445 rag. 100 Kr. ½ 12.47 12.49 12.47 12.49 12,38 ch meiz.. 100 Fr. 2 92.02 52,18 82.02 92,18 80,515 Sofia. 100 Lewa 8.072 3,078 3,072.073 3,01 Spanien 100 Peſeien 6½[37.26 37.84 37,26 37,8 69,57 Stockbolm„ 00 Kr. 8,41 93.59 93.41 93.59 112,05 Eſtland.. 100 Efim. 112.99 118,21 112.99 113,21—— 94 59. 58,94 89, 98,79 Wien„100 Schilling! 10 unveränderte Schlepplöhne Der Waſſerſta nd des Rheins iſt infolge der anhal⸗ tenden, trockenen und kühlen, zeitweiſe nebeligen Witterung im Laufe der Berichtszeit langſam und ſtetig zurückgegan⸗ gen. Der Cauber Pegel, der am Monatserſten noch einen Stand von 2,54 Meter zeigte, ging bis zum 24. Oktober auf 1,56 Meter zurück. Der Ende der vorletzten Oktoberwoche einſetzende Regen im ganzen Stromgebiet des Rheins brachte das Waſſer allenthalben etwas zum Steigen; der Cauber? igte am 31. den Stand von 2,09 Meter. In⸗ folge des Abſi der Pegelſtände wurden beſonders in der zweiten Mor hälfte Leichterungen in Mannheim für Straßburg Kehl wie auch ſchon in Salzig für zu tief ab⸗ geladene Kähne erforderlich. Der Brennſtoffverſand nach dem Oberrhein hat, wie ſchon geſagt, zugenommen. Beſonders machte ſich eine ſtärkere Verladetätigkeit ſeitens des Kohlenkontors nuch dem Oberrhein bemerkbar. Die Kohlenverladungen nach Belgien und Holland waren in dieſem Monat ziemlich leb⸗ haft und bewegen ſich nach Holland noch in aufſteigender Linie. Am Oberrhein machte ſich der zurückgehende Waſſer⸗ ſtand ſehr ſtark bemerkbar. Die Bafler Fahrt mußte end⸗ gültig eingeſtellt werden. Das hatte zur Folge, daß der ganze Verkehr über den Hüninger Kanal geleitet werden mußte, wobei ſich gewiſſe Stockungen nicht vermeiden ließen. Die allgemeine Frachtenlage im Schweizer Verkehr hat ſich gebeſſert, bietet jedoch im Hinblick auf die großen Schwie⸗ rigkeiten der Leichterungen am Oberrhein noch keinen genügenden Ausgleich. Die regere Nachfrage nach Kahnraum, ſeine weitere Verknappung und die Zurückhaltung in der Abgabe von Leerraum hatten auch eine Frachtſteigerung auf dem Rhein⸗Ruhr⸗Frachten markt zur Folge gehabt. Für den durch den niedrigen Waſſerſtand bedingten Aus⸗ fall an Lademenge wird natürlich nach einem Ausgleich durch Frachtenerhöhung geſucht. Am 19. ds. Mts. ſtiegen die an der Schifferbörſe in Duisburg⸗Ruhrort notierten Frachten von den Rhein⸗Ruhr⸗Häfen nach Mannheim, die bis dahin 0,60/ bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit betragen Berliner Produktenbörſe v. 2. Nov.(Eig. Dr.) Unter dem Eindruck der Hauſſe am Getreideweltmarkte hat ſich auch zu Beginn der neuen Woche im hieſigen Pro⸗ oͤuktenverkehr die feſtere Stimmung behaupten kön⸗ nen. Das Inlands angebot von Brotgetreide blieb Mühlen als auch der Exporteure allgemein gute Nach ⸗ frage, ſo daß im Promptgeſchäft etwa 3/ höhere Preiſe als am Wochenſchluß zu erzielen waren. Der Lief rungsmarkt ſetzte 2 bis 3/ feſter ein. Auch Roggen wurde von den Mühlen, die nach wie vor ſchwach verſorgt find, zu etwa 2 Mark höheren Preiſen guf⸗ genommen, obwohl die für Roggen me h erziel⸗ baren Preiſe nicht im gleichen Ausmaße höher lagen wie die Forderungen für das Rohmaterklal. Im handelsrecht⸗ lichen Lieferungsgeſchäft war Roggen um 17417 1 be⸗ feſtigt. Weizen⸗ und Roggen mehle waren zu Samstags⸗ preiſen gut gefront, höhere Forderungen wurden zunächſt nur zögernd bewilligt. Haſer und Gerſte bei knappem Angebot und einiger Deckungsnachfrage im Anſchluß an die Allgemeintendenz feſt. Die Preiſe für Weizen⸗ und Roggen⸗ exportſcheine waren behauptet. 5 Amtlich notiert wurden: Weizen, mürk, prompt 75 bis 76 Kg. 224—227; Futterweizen 70—71 Kg. 209—211; Som⸗ merweizen 78—79 Kg. 226—229, ſehr feſt; Roggen, prompt 7273 Kg. 196198, feſt; Braugerſte 172—175 behauptet; Futter⸗ und Induſtriegerſte 166—171 feſt; Hafer, prompt 148,50—154,50, ſehr feſt; Weizenmehl, prompt 28,25— 32,5 feſt; Roggenmehl 70proz. 27,75— 29,75 feſt; Weizenkleie 10,50 bis 10,75, ſehr feſt; Roggenkleie 10—10,50 ſehr feſt; Vik⸗ torigerbſen 22—29; Kleine Speiſeerbſen 25—28; Peluſchken 17-19; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 1720; Lupinen, blaue 11—13; Lupinen, gelbe 13,75—16; Seradella 20—32; Leinkuchen 13,80—14; Erdnußkuchen 12,30; Trockenſchnitzel 6,206,380; extr. Sojaſchrot ab Hbg. 11,80; Sofaextractions⸗ ſchrot ab Stettin 12,20; Speiſekartoffeln, weiße 1,45— 1,55; rote 1701,90; Odenwälder blaue 1,80—2,10; andere, gelb⸗ fleiſchig außer Nieren 2,00—2,30; Fabrikkartoffeln 66,5; allg. Tendenz feſt. Handels rechtliche Lieſe⸗ rungsgeſchäfte: Welzen Dez. 238—99; März 249,50 bis 51; Roggen Dez. 205,75—207; März 211— 12,50 Hafer Dez. 169—65; März 174—76. Mannheimer Prodnuktenbörſe vom 2. Nov.(Eigen⸗ bericht). Am heutigen Produktenmarkt waren Brotgetreide, Braugerſte und ölhaltige Futtermittel erneut befeſtigt, Mehl und Mühlenfabrikate unverändert. Notiert wurde in Mark für die 100 Kilo netto, waggonſrei Mannheim: inl. Weizen 24,50—25; inl. Roggen 22— 22,25; inl. Haſer 17,28 bis 19; Sommergerſte 18,25—19,50; Futtergerſte 17—18; Biertreber 12,50— 12,75; Erdnußkuchen 13; Sofaſchrot 12,25; Trockenſchnitzel 66,50 Malzkeime 10—11; Weizenmehl ſüdd. 95, neue Mahlung; dto. mit Auslandweizen 37; Wei⸗ zenbrotmehl 27—29; Roggenmehl 60proz. 30,50—32; Wei⸗ zenfuttermehl 9,50—10; Weizenkleie feine 9,25; Roggen⸗ kleie 89,50; Grünkern 40—50. (O Frankfurter Produktenbörſe vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Weizen 233,50—235; Roggen 220— 221,50 Sommergerſte für Brauzwecke 182,50—187,50; Hafer(inländ.) 160—170; Wei⸗ zenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 36,50—37,25: oͤto. Sondermahlung 34,50— 35,25; niederrhein. Spezlal 0 mit Austauſchweizen 36,50—37; dto. Sondermahlung 34,50 bis 35; Roggenmehl 31— 32,25; Weizenkleie 99,25; Rog⸗ genkleie 9,50; Erbſen 33-38; Linſen 26—58; Heu ſüdd. 5; Weizen⸗ und Rogenſtroh drahtgepr. 3,50; gebündelt 3,50; Treber getrocknet 12,25; alles für die 100 Kg., Tendenz feſt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 5,15; Jan. 5,22%; März 5,50; Mai 5,55.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 84; Jon. 8594; März 897; Mai 89. * Liverpooler Getreidekurſe vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Dez. 5,8 (5,780; März 5,11(5,104); Mai 6,097(6,098); Mehl(280 Ib.) Liverpool Strgights 197%; London Weizenmehl 187 bis 24.— Mitte feſt; Dez. 5,9%(5,776); März 6,078 (5,10%); Mai 6,276(6,06); Mehl unv. Die ſcharſe Auf⸗ wärtsentwicklung iſt zurückzuführen auf den ſchwachen Pfundkurs, verbunden mit einigen Kauforders. Geſchäft klein. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Nov. 31,50; Nov.⸗Dez. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter mild. * Bremer Baumwolle vom 2 Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stond. Miodl.(Schluß! 7,78. * Liverpovler Baumwolle vom 2. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Dez.—, Jan. (32) 477; März 482483; Mai 489490; Juli 494; Okt. 502; Dez. 483; Tendenz ruhig und behauptet.— Mitte: Dez. 492; Fan.(32) 484; März 489; Mai 495; Juli 501; Okt. 508; Dez. 512; Jan.(38) 514; März 520; Mai 525, Loco 509; Tendenz feſt. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5089 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 2. Nove e nber 1931 Ochſen 210 St Kühe. 254 St. Kälber 695 St. Schwein, 3324 S! ). Mt. 3638 ahmt. 2628 amt.— a Mt. „, eee e ee c, ie, e, lee,, „ 0 491 8 9 5 35 25 1844 Bullen 199 St. Färſen.4 St. 2—32 e.„ 41-4 ), Mk. 28 29 a) Mk. 3740 Schafe 70 St..„ 38-39 ).„ 2428 d) 3235 a Mt. 81.„ 3439 8 8— 1 db! 2327 Arbeitspferde S1 W a Mk. ef—* MW. Bei einem Auftrieb von 199 Farren, 210 Ochſen, 394 heutige Mannheimer Großviehmarkt luſtlos bei unverän⸗ 5 Gelreidemarkt weiter ſeſt Inlandsangebot knapp, gute Nachfrage der Mühlen und Exporteure knapp, dagegen zeigte ſich für Weizen ſowohl ſeitens der Rindern, 257 Kühen, zuſammen 1657 Tieren, verlief der Vormonat lauten 1841 bzw. 743. hatten, auf 0,90, am 22. ds. Mts. am 1, am 28. 15 Mts. auf 1,20. Das geringfügige Anſteigen des Wa. ſers ließ die Fracht jedoch alsbald wieder auf 1 4 27. ds. Mts. fallen. Für die Verkehrsbeziehungen Rhein Herne⸗Kanal Mannheim wurde am., 13., 14., 16. und 10 0,75, am 19., 20. und 21. 1,05 /, am 22..051,20 1 am 24. 1,20—1,40 und ab 27. 1,20 4 notiert. In ber Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhr⸗Häfen— Rotterdam konnten die Frachten nicht eine derartige Befeſtigung wie die zun Oberrhein erfahren. Der täglich notierte Frachtſatz iel ſich zunächſt bis zum 16. auf dem bisherigen Stande 10 0,0 /, notierte am 17. 0,70 4, vom 19. bis 27, 080 4 einſchl. Schlepplohn. Die Fracht ab Rhein⸗Zechenhäfen lag 0,05/ tiefer, die ab Rhein⸗Herne⸗Kanal 0,15 höher Für die Verkehrsbeziehung Rhein⸗Herne⸗Kanal-Moller⸗ dam fanden aber nur am.,., 12. bis 16., 20., 26. und N. Notierungen ſtatt. Das Schleppgeſchäft hat leider keine Beſſerung erfahren. Hier wirkte ſich vielmehr das kleine Waſſer und das häufige Auftreten von Nebel übel aus. Durch dieſe Umſtände und die an und für ſich kurzen Tage wird die Reiſe der Schleppzüge bedeutend verlängert. An yverſchie⸗ denen Tagen ruhte an J berg⸗ ſowie talwärts gänzlich. Wenn auch an einigen Tagen Schleppkraft etwas knapp war, ſo konnten ſich die Schlepp⸗ löhne doch nicht erholen, weil ein Teil der ſtillgeleglen Boote wieder in Fahrt geſetzt wurde, ſo daß auch hier ein direkter Mangel an Schleppkraft nicht auftrat. Während der ganzen Berichtszeit notierte der Schleppſatz an ber Schifferbörſe zu Duisburg⸗Ruhrort mit—,90, bis 1— 4 Baſis Ruhrort/ Mannheim. Die Beſchäftigung der Umſchlags⸗ und Speh⸗ tions betriebe in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen wor in der Berichtszeit nach wie vor ſchwach. Für die Kräne log ſo gut wie gar keine Arbeit vor, abgeſehen von einigen kleſ⸗ neren Zuläuſen an Düngemitteln. Die Anlagen waren im großen und ganzen mit nicht mehr als höchſtens W y. g. ihrer Leiſtungsfähigkeit ausgenutzt. Die Getreideankünſte bei den hieſigen Umſchlagsfirmen waren ſehr gering, über, ſtiegen indes diejenigen des vorigen Monats. Die Ver handlungen über eine Neuregelung des Lohn⸗ und Rahmen⸗ tarifvertrags mit den Hafenarbeitern in den Dufsburz⸗ Ruhrorter Häfen wurden ergebnislos fortgeſetzt. Von Sel⸗ ten der Arbeitgeber iſt bei dem ſtaatlichen Schlichtungsauz⸗ ſchuß der Antrag auf Einleitung eines Schlichtungsverfah⸗ rens geſtellt worden. derten Preiſen in allen Gattungen. Höchſtnotiz für Ochſen 88 Pfg., für Rinder 40 Pfg. Der Markt wurde langſam geräumt. Am Kälbermarkt konnte ſelbſt das geringere An, gebot von 605 Tieren kein lebhaftes Geſchäft zuſtande bringen. Auch hier ruhiger Marktverlauf bei unverän⸗ derten Preiſen. Höchſtnotiz 50 Pfg. bei Räumung des Marktes. Der Schweinemarkt war mit 3324 Tieren i zerhältnis zur Nachfrage ſtark überfahren. Die Prei ingen bis zu 2 Pfg. gegenüber der Vorwoche zurſic Höchſtnotiz 46 bis 48 Pfg. Es verblieb ein Ueberſtand. Berliner Mefallbörse vom 2. November 1931 Kupfer Ble Zink bez. Brief] Geld dez. Brief] Geld dez] Brief] gie Januar 61.25 61.75 61.—.— 22, 21,—.— 23.— 2. Februar 6180 61.75 61.28—.— 22.— 21...5% März—.— 62 50 615%—.— 28,— 21.50—.— 242 0 April—. 63. 62.——.— 23, 50 22.50—.— 2475 2 Mai 63.50 63,75 63.25—.— 23.5 22,50% 2525 unt—.— 64.— 68.50—.— 24.— 23,25—.— 25,75. Jul.—.— 65.— 61.25—.— 24.50.— 28. Auguſt—.— 65,75 64.75—.— 24.50 23,.— 28,7 28. ept.—. 658. 65.——.— 24.5028,—— 25,78 J Oktober.—.— 68,75 65.25—.— 24.50 28,.—, 2% 5 Nov.-. 61 80 60 50—.— 21,25 20.25—. 2% Dezemb.] 61.—61,.— 60,7—— 21 2520.50 22,50 22105 Tendenz: Kupfer ruhig, Blei ſtill, Zink luſtlos. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 2. Nov.(Eig. Dr) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 70 4 für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 68—65; Standardkupfſer loes 58—00; Standard⸗Blei per November 20,50—21,50; Original Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 170; de sgl, in Walz⸗ oder Drahtbarren 174; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzlnß 222; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 48.00% Silber in Borren ca. 1000 fein per Kg. 43,50—40,75., Londoner Neiallbörse vom 2. November 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze 8(137/10 fein ſtand.), Platin Unze 5 ſtupfer, Standard 35,45 Zinn, Standart 127,4] Aluminkum 55— 3 Monate 86,65 3 Monate 129,5 Antimon 7 Settl. Preis 35 50 Settl. Preis 127.5 Queckſilber 20— Elektrolyt 42,0 Banka 1395 Platin 10 beſt ſelec ted 87.50 Straits 1510 Wolframerß 0 ſtrong ſheets 70. Blei, ausländ. 13.50 Nickel 39 El'wirebars 42 50 Zink gewöhnlich] 13.4 Weißblech 155 Tendenz: Kupfer, Zink feſt, Zinn und Blei ſtetig, Kapitalreduktion:1 genehmigt Die GV genehmigte den Aoſchluß für das Ge ſchäftsfabr 1030, der einen Berluſt von 400 016& za zu deſſen Beſeitigung das Stammaktienkapital von 1 Mark durch Zu ammenlegung im Verhältul :1 herabgeſetzt wird. Die Verwaltung führte in Ergänzung 900 berichtes aus, daß der Auftragseingong ſeit Oktober 1 ſehr erheblich geſunken ſei, und daß der Ha udn e im letzten Vierteljahr 1930 enlſtond. Jets habe die Rußfabrik ein befriedigendes Ergebnis erzielen können. Mit den Konkurrenzfirmen wor eine Verf gung nicht zu erreichen, ſo daß die Geſellſchaft unter! 6 Umſtänden zum Abſchluß einer Konvention grundſätzlich he reit zu ſein ſcheint. Die Preiſe für Ruß haben 8 mäßigung von 7000 auf 2000/ pro Waggon erfahren. 1 Einrichtungen der Auslandsvertretungen der Ge 5 ſind gänzlich abgeſchrieben worden. Der Kraftlotaugee, kehr habe ſich weſentlich gehoben. Die Rußfabrik we oͤte Bilanz mit einem Werte von nur 350 000„ in 5 lanz eingeſetzt, alſo mit einem weſentlich niedrigeren 90 trage als bei anderen Konkurrenzgeſellſchaften. Ii, ic 5 laufende Geſchäftsjahr wurde mitgeteilt; K f die Beſchäftigung namentlich in Bezug auf das Augen 1 geſchäft beſſer entwickelt habe, als mon erwartet holte, Wirtſchaftyrüfern im Sinne der Notverordnung wurde Treuhond AG, Berlin, gewählt. * AG Papierfabrik Hegge in Hegge.. G Verlustvortrag. Die Geſellſchaft legt nunmehr ihren a ſchäftsbericht für 1930⸗31 vor. Der Reingewinn be ſich nach Vornahme von Abſchreibungen von 205 592 e auf 20 126 1, wodurch ſich der aus dem Vorjahre herd 15 1 genommene Verluſtvortrag auf 4302% ermäßigt. un Fundierung ſchwebender Schulden in Verbindung mit 1 ren Abſchreibungen konnke eine nicht unweſentlich ver ſerte Liquidität der Geſellſchaft herbeigeführt ee kanntlich hat die Geſellſchaft im November 1929 eine 971 g 252 000 1 5 talzuſammenlegung im Verhältnis von 6˙1 auf 2 mit anſchließender Wiedererhöhung auf 1,5 Mill. genommen, durch die der damalige Verluſt von 820 J 5. f Kaiſerslu⸗ abgeglichen werden konnte.(HV 3. Nov.) * Kammgarnſpinnerei Kaiſerslantern AG., ktigung tern. Die HV., die über die Maßnahmen zur Veſe fag 5 der Unterbilanz von über 7 Mill. ¼ beſchließen fol nunmehr auf den 25. Nov. einberufen. 1 die Kapitalzuſammenlegung von 4 Mill./ auf 100 und die Wiedererhöhung auf 2,5 Mill./ beantragt, 2 O Anfechtungsklage Karſtadt verſchoben. Hamburg Nov.(Eig. Dr.) Der heutige Termin in der 5 ſache Dr. Stern gegen die Karſtadt Ac iſt aufgehoben auf den 30. November verlegt worden. en 5 1 O Weiter ſteigende Konkursziſſer im Oktober,(Eig. 2 5 Noch Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wie 1 Oktober durch den„Reichsanzeiger“ 1435 neue rie kurſe, ohne die wegen Maſſemangel abgelehnten An nahen machen Stellen die Schleppſchifſahnt 4 des Geſchilte U — Verminderte ge g. Verkannte 1 5 Anfechtung Sei in For klaſſen gerung auch da ach un ſllddeu! dem V. Unter nigen erfreul athletik einzeln Das eine in net, wi Sch Mit mußten gegen ü erhehllt Vorſchl meiſter ſchaſten Mannſ. 1 Mann! Bo Neuen Mannſe umrahn brachte erwarte des Vo lage de bezelchn Verlauf den mi Schiffer praxis Ein Hauptki Aherlege Meiſter besten! nichts 1 zwlſchen Schiffer beide 9 gerechte! Den ſtadt u großer nauer Im Fei Schiffer burch 2 Schiffer Rückzug legenhel erkennen mann ⸗S weſte ſe ſtadter drei Ri 55 5 en He chlag n mit ein Selunde N auf Konkurseröffnung, und 1010 eröffnete Vergleiche ren bekannt gegeben. Die entſprechenden Zohlen für 508 — am 28 z des Wa, 1 4 a0 gen Rhein, 16. und 51.20 . In det m konnten e die zun gatz hielt stande von 9 26. und N ſatz an det bis 1— 4 Spedi⸗ Häſen war Kräne lag nigen klel⸗ waren im 8 25 v. 9. deankünſle ring, über⸗ Die Ver⸗ d Rahmen⸗ Duisburg, Von Sei⸗ htungsaus⸗ ingsverfah⸗ für Ochſen e langſam ingere An, t zuſtande. unverän⸗ mung des Tieren im die Preiſe he zurüch. erſtand. 1931 . Sunk Brief] Geld upfer loes Original⸗ desgl. in luòſtralöinn us 4800 10,75 r 1931 l latin Unze 6 n 95.— 1 — a 20— 7 15.7 el fettig rwalluf 29 6 zeig 'on 4 Mill bältulz Geſchiſtt, ktobet 1000 nter dieſen hſätzlich be⸗ n eine Ek⸗ ahren, Die Geſellſchaſ tlaſtzugvel⸗ k ne 11 in die die igeren Be⸗ Für bas lt, daß sch Auslands K hotte, Ju wurde die rmindertes ihren Ge, n beziſſen 921173 re herübel⸗ gt. Dung aiſerslan, Beſtitgu 95 u utlich 1100 000 4 ragt. amburg, nfechtungs, ehoben un (Eig. Dt. würden in e Kon en Anträge ichs ver e 1 en für des 2 berger beſtritten. Montag, 2. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe ſtummer 508 7. Seite 0 ——————— 3 5 45 24—— g VVV 2 1 7 folgreiche Seit Einrichtung der ſüddeutſchen Vereinsmeiſterſchaft in Form eines Mehrkampfes für die verſchiedenen Vereins⸗ llaſen vor vier Jahren konnte von Jahr zu Jahr eine Stei⸗ gerung in der Teilnahme der Vereine feſtgeſtellt werden; auch das Jahr 1931 hat mit 138 Vereins mannſchaften, die ſch unter Ablegung der vorgeſchriebenen Uebungen an der fübdeutſchen Vereinsmei erſchaft beteiligt haben, gegenüber zem Vorfahre eine Zunahme von 12 Vereinen gebracht. Unter Berückſichtigung im Jahre 1931 beſonders ſchwie⸗ nigen Verhält e darf man dieſe Steigerung als beſonders erfreulichen Fortſchritt der Breitenarbeit in der Leicht⸗ athletik bezeichnen. me me Ur Die Mannſchaften verteilen ſich auf die einzelnen Klaſſen wie folgt: Männer Klaſſe A 30 Mannſchaften Männer Klaſſe B 36 Mannſchaften Männer Klaſſe C 44 Mannſchaften Frauen⸗Abteilungen 28 Mannſchaften Das endgültige Ergebnis, d. h. die Reihenfolge der Ver⸗ eine in den einzelnen Klaſſen iſt noch nicht endgültig errech⸗ get, wird aber in nächſter Zeit von uns bekanntgegeben. Schwierigkeiten mit der Leichtathletik⸗Termin⸗ liſte 1932 Mit Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele im Jahre 1932 mußten die Leichtathletik⸗Termine der kommenden Saiſon gegenüber der normalen Feſtſetzung in den letzten Jahren erheblich vorverlegt werden. Die DSB. hat jetzt ſchon einen Vorſchlag für die Standard⸗Termine (deutſche Waldlauf⸗ meiſterſchaften und Groß⸗Staffelläufe, Deutſche Meiſter⸗ chaten, Abreiſe und Rückkehr der deutſchen Olympia⸗ Mannſchaft und Herbſt⸗Walbläufe) ausgearbeitet. In den :!:! Vorkämpfe in Neuſtadt Mannheimer Boxer in den Hauptkämpfen erfolgreich — Bf Neuſtadt ſchlägt Vfer Schifferſtadt im Rückkampf 10:2 Bor 400 Zuſchauern kam am Samstag abend in der Neuen Poſt zu Neuſtadt der fällige Rückkampf obiger Maunſchaften zum Austrage. Das mit drei Hauptkämpfen umrahmte Programm, in vorbildlicher Weiſe abgewickelt, brachte der Boxabteilung des VfL. Neuſtadt einen un⸗ erwarteten 10:2⸗Steg, den man nach der:4⸗Niederlage bes Vorkampfes nicht erwartet hatte. Dieſe hohe Nieder⸗ lage der Schlfferſtädter muß man allerdings als irregulär bezeichnen, da die beiden Beſten der Gäſte, Tröbliger und Wagner 1, nicht mit von der Partie waren und die Haupt⸗ kämpfe gegen die beiden Mannheimer Huber und Heu⸗ Nicht ſo leicht wie das Reſultat aus⸗ drückt, waren die Kämpfe ſelbſt, die einen äußerſt harten Verlauf nahmen, jedoch jederzeit als fair bezeichnet wer⸗ den müſſen. Die ſchlagſtarken und harten Figther von Schlſferſtadt unterlagen der reiferen Technik und Ring⸗ praxis des Gaſtgebers. Ein ſportlich hohes Niveau erreichten die eingelegten Hauptkämpfe, die denen des Klubkampfes um eine Klaſſe erlegen waren. Ganz beſonders waren es die beiden Neiſter Tröbliger und Huber, die den techniſch beſten Kampf des Abends lieferten. Seinem Vorgänger nichts nach ſtand auch das Treffen im Leichtgewicht zwlſchen dem Mannheimer Heuberger und Wagner Schifferſtadt. In glänzender Verfaſſung war auch Die hm⸗ Mannheim, der ſeinen Gegner bereits in der zweiten Runde mit Kinntreffer k. o. ſetzte. Die Ergebniſſe: Im Einlagekampf trennten ſich Kelly u. Müller, belde Neuſtadt, nach anfängerhaftem Kampfe mit einem gerechten Unentſchieden. Den erſten Klubkampf ad! und Wradratſch⸗Neuſtadt im Fliegengewicht. Ein großer Schlagaustauſch über volle drei Runden. Der ge⸗ nauer landende Kurz wird verdienter Punktſieger. Im Federgewicht ſiegte Scheu⸗Neuſtadt gegen Wagner 2 Schlſferſtadt nach farbloſem Kampfe in der zweiten Runde burch Disqualifikation. Leichtgewicht: Strohmeier⸗ Schifferſtadt gegen Holſtein⸗Neuſtadt. Ein Kampf zweier typiſcher Anfänger. Angeſchlagen gibt Strohmeier in der Schlußrunde ausſichtslos auf. Sieger Holſtein durch Aufgabe in der dritten Runde.— Weltergewicht: Braun⸗ Schlfferſtadt gegen Heim⸗Neuſtadt. Der dauernd auf Rückzug kämpfende Schifferſtadter mußte die klare Ueber⸗ legenhelt ſeines Gegners über volle drei Runden an⸗ erkennen. Hoher Punktſieger Heim.— Miltelgewicht: Bau⸗ mann⸗Schlfferſtadt gegen Hähn⸗Neuſtadt. Mit der Reich⸗ welte ſeines Gegners ſich gut abfindend, landete der Neu⸗ fabter oben wie unten klare Körpertreffer und wird nach tel Runden überlegener Punktſieger.— Ein ſchnelles Ende nahm das Treffen der Halbſchwergewichtsklaſſe zwi⸗ chen Hauck⸗Schifferſtadt und Weiß⸗Neuſtadt, Vom Gong⸗ ſchlag weg überſchüttet der Figther Weiß ſeinen Gegner Alt einem Hagel von Schlägen. Ausſichtslos geben die Selundanten für ihren Schützling auf. Sieger Weiß durch Aufgabe, 1. Runde. Einen raſſigen Kampf zeigten die beiden Baden⸗Pfalz⸗ Sgar⸗Meiſter Huber ⸗ Os Mannheim und Tröb⸗ liger⸗Schifferſtadt im Federgewicht. Ein an Technik und Rafineſſe nicht zu übertreffender Kampf, den der Mannheimer aufgrund ſeiner ausgezeichneten Deckung und ktößerem Stehvermögen äußerſt knapp nach Punkten ge⸗ binnen konnte. Sieger: Huber nach Punkten. Der Kampf Heuberger ⸗ Os Mannheim gegen Wag⸗ beſtritten Kurz⸗Schiffer⸗ ner 1 Schifferſtadt im Leichtgewicht war ein erbitterter füddeuſſche Vereine Meſferſchaft 1081 einzelnen Landesverbänden würden ſich nach den bisherigen Uebungen die entſprechenden Verbands⸗Meiſterſchaften mit einem Abſtand von 2 bis 3 Wochen danach richten müſſen, ſodaß als vorläufige Termine entſprechend dem DSB.⸗Vor⸗ ſchlag vorliegend in Frage kämen: 10. April: Süddeutſche Waldlaufmeiſterſchaften. 24. April: Deutſche Waldlaufmeiſterſchaften. 22. Mai: Groß ⸗Staffelläufe. 12. Juni: ddeutſche Gruppenmeiſterſchaften. 19. Juni: Sübdeutſche Lei hletik⸗Meiſterſchaft (Männer und? ten). ö 3. Juli: Deutſche Le hletikmeiſterſchaften für Männer und Frauen. Abfahrt der deutſchen Olympia⸗Mannſchaft nach Los Angeles. Juli bis 14. Auguſt: Olympiſche Spiele in Los Angeles. Rückkehr der deutſchen Olympia⸗Mannſchaft. 2. Okt.: Deutſche Meiſterſchaft im 50 Km.⸗Gehen. 9. Okt: Querfeldeinläufe. Unter dieſen Terminen fehlen: gendtages, die Länderkämpfe gegen Frankreich und die Schweiz für Männer und gegen England und Frankreich für Frauen, ſowie der Vier⸗Ver dekampf. Da der Vier⸗ Verbändekampf im Jahre 1932 in utſchland ausgetra⸗ gen werden ſoll, wäre infolge des zweiſellos geſteigerten Intereſſes an dieſer Veranſtaltung im Olympia⸗Jahr die endgültige Feſtlegung des Termins ſehr erwünſcht. Dem vorſtehenden Programm entſprechend könnten dafür der Sonntag zwiſchen den Süddeutſchen und den Deutſchen 9. Juli: 31. 3. Sept.: die Feſtlegung des Ju⸗ Meiſterſchaften, alſo der 26. Juni, gewählt werden. Kampf zwiſchen Figther und Techniker. Mit unerhörter Wucht landen beide ungezählte Körpertreffer. Verdſenter Punktſieger wird Heuberger. Ein ungleiches Paar waren Diehm⸗ 08s Mann heim und Bleh⸗Neuſtadt. Der wenig Routine beſitzende Pfälzer verſucht den Gegner zu überrennen, was aber dank der beſſeren Bein⸗ und Konterarbeit des Gaſtes nicht gelingt. Bereits in der zweiten Runde erwiſcht Diehm ſeinen Partner hart am Kinn. Dieſer konnte ſich nicht mehr zum Kampfe ſtellen. Sieger: Diehm durch k.., 2. Runde. Am den Hocken⸗Silberſchild Das Spiel der Frankfurter Städteelf gegen Berlin hat weitere Anhaltspunkte für die Zuſammenſetzung der ſüd⸗ deutſchen Silberſchild⸗Mannſchaft, die am kommenden Sonntag gegen Weſtdeutſchland ſpielen ſoll, ergeben. Die Läuferreihe dürfte in Theo Haag⸗SC 80, Schäfer⸗SC 80 Frankfurt und Peter⸗ Heidelberger HE bereits feſtſtehen. Auch über das Innentrio, das aus Ruck⸗J. G. Sport⸗ verein Frankfurt, Baudendiſtel⸗ Heidelberger HE auf Halb⸗ links und Aufderheide⸗TV 57 Sachſenhauſen auf Halbrechts beſtehen wird, iſt man ſich einig. Horn, dem jetzt in Nürn⸗ berg ſpielenden früheren HH⸗Stürmer, wird man den Poſten des Rechtsaußen anvertrauen, während von Ram⸗ dohr⸗Münchener SC für den linken Flügel in Ausſicht ge⸗ nommen worden iſt. Unbeſtimmt iſt noch die Beſetzung der Verteidigung. Zwar kommt für den Poſten bes ſüd⸗ deutſchen Torwächters kein anderer als Hencke⸗SC 80 Frankfurt in Frage. Neuer Weltrekord eine Leiſtung von 7,08 Metern und verbeſſerte Nambu erzielte im Weitſprung damit den bisherigen Weltrekord des Negers Cator um volle 5 Zentimeter. Inler nationales Schwimmfeſt von Hellas⸗Magoeburg Auch am zweiten Tage neue Rekorde Der Bruſtſchwimmer Wittenberg ſtellte auch am zweiten Tag des Magdeburger Internationalen Schwimm⸗ feſtes einen Rekord auf und verbeſſerte über 200 Meter Bruſt 1 Europarekord des Finnen Rheingoldt um 1,07 E 46,2. Ebenſo glückte ein Rekordverſuch in der 6 Meter⸗Lagenſtaffel durch den 1. Magdeburger Damenſchwimmklub. Mit 406,1 ſchuſen die Magdeburgerinnen einen OLeutſchen Rekord, blieben jedoch über(mal 50 Meter Crawl mit 342,3 trotz der beſten Leiſtung des Jahres unter dem beſtehenden Re⸗ kord. Deiters⸗Köln ſchlug über 200 Meter Crawl den Ungarn Szekely in 2,20. Hellas⸗Magdeburg qualifizierte ſich mit dem eg über Bayern 07 Nürnberg endgül⸗ tig für das Er bum die Deutſche Waſſerballmeiſter⸗ ſchaft gegen Weiß 96. Die 1. Rennmannſchaft von Magdeburg 96 verbeſſerte über 10 mal 50 Crawl den beſtehenden deutſchen Rekord auf 445,3. Die Ergebniſſe: 200 Meter Crawl: Kl. 13: 1. Deiters⸗Sparta Köln 2. Szekely⸗ Ingarn:22,4; 3. Schwartz⸗Poſeidon Köln 2.— 100 Meter Rücken: Kl. la: 1. Lehnig⸗Sparta Köln 113,2; 2. Schumburg⸗Hellas Magdeburg 114,2.— 200 Meter Bruſt: Kl. la: 1. Wittenberg⸗Poſeidon Berlin :46,2(Europa⸗Rekord); 2. Sietas⸗ Hamburg 79 252,2; 8. Budig⸗Sparta Köln 2— 200 Meter Bruſt: Kl. 1b: Anker⸗Weißwaſſer:04; 2. Karg⸗ Charlottenburg 87 3708, 4. 200 Meter Crawl: Kl. 1b: 1. Witthauer⸗Frankfurter Sc :27; 2. Saul⸗Waſſerfreunde Jena 281,1.— Jugend⸗Bruſt⸗ ſchwimmen: 200 Meter: 1. Ramme⸗Hellas Magdeburg :59,3.— 4 mal 100 Meter Crawl: Kl. 13: 1. Hellas⸗ Maadeburg:18; 2. Sparta⸗Köln:19,6.— 4 mal 100 Meter Crawl: Kl. 1b: 1. Hellas⸗Magdeburg:23,9; 2. SSC Berlin ohne 10 mal 50 Meter Crawl: l, 1a: 1. Magdeburg 96:45,3(Geutſcher Rekord); 2. Hellas Magdeburg 450,1. Kunſtſpringen: 1. Eſſer⸗Iſerlohn 151,52 Punkte; 2. Papke⸗Poſeidͤon Berlin 187,30 Punkte. * Schwimmländerkampf Deutſchland— Frankreich Mit Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele ſoll der Schwimmländerkampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich im nächſten Jahre bereits im Juli durchgeführt werden. Der Deutſche Schwimm⸗Verband hat die Veranſtaltung dem Se Neptun Gera zur Durchführung angetragen, der im Jahre 1932 ſein 30jähriges Beſtehen feiert. Tilden ſchlägt Najuch in Berlin Das wegen des großen Erfolges verlängerte Gaſtſpiel der Tilden⸗Tennis⸗Compagnie brachte am Sonntag in der Wilmersdorfer Tennishalle der Veranſtaltung wieder mit über 2000 Zuſchauern einen guten Beſuch. Es ſpielte zu⸗ erſt Tilden gegen den deutſchen Altmeiſter Roman Najuch. Der Berliner gab ſich außerordentlich Mühe, unterlag aber trotzdem mit:4,:4,:4. Der Amerikaner führte ſtets und hatte das Spiel immer in der Hand. Nüßlein ſetzte dem Amerikaner Hunter durch uner⸗ hört ſcharfes Tempo zu und ſiegte:2,:6,:4,:2. Das Doppel brachte diesmal Nafuch— Nüßlein und Kozeluch— Burke zuſammen. Die Deutſchen ſpielten wieder wie am Vortage ſehr gut zuſammen und ließen der tſchechiſch⸗engliſchen Kombination nur im erſten Satz ein⸗ mal am Anfang den Vortritt. Najuch—Nüßlein ſiegten ſicher:4, 614. Erſte Ausloſung für den Davis-Pokal Der in Paris verſammelte Organiſationsausſchuß der Davis⸗Cupſpiele hat die Ausloſung für die ſüdamerikani⸗ ſche Zone vorgenommen. In der erſten Runde ſtehen ſich Braſilien und Chile gegenüber. Der Gewinner dieſes Kampfes tritt dann gegen Paraguay an. Amateurborkämpfe in München Das Erſcheinen der Düſſeldorfer Meiſter⸗Amateurboxer hatte zur Folge, daß im ſtändigen Münchener Boxring am Freitag abend ſämtliche Ränge dicht beſetzt waren. Im erſten Treffen konnte der mehrfache deutſche Meiſter im Fliegengewicht Aus böck⸗München gegen den ausgezeich⸗ neten Prahl⸗Düſſeldorf nur ein Unentſchieden erzwingen. Prahl verſcherzte ſich den Sieg dadurch, daß er zweimal verwarnt werden mußte. In der nächſten Begegnung zwi⸗ ſchen Schleinkofer⸗München und Bracht⸗Düfſeldorf kam der Münchener zu einem knappen Punktſieg. Im Mittelgewicht erzielte der bayriſche Meiſter Lang gegen Kronenberger⸗Düſſeldorf einen überlegenen Sieg nach Punkten. Interessant verlief auch der Schwergewichts⸗ kampf zwiſchen Schwenter⸗ München 1880 und Schweizer ⸗Augsburg, der unentſchieden ausging. Zeit.— Vom Schwimmer zum Boxer Der auſtraliſche Rekordſchwimmer über 100 und 200 Dards, Kraul, Cameron, iſt zugleich ein ausgezeichneter Boxer. Cameron will jetzt dem Schwimmſport Valet ſagen und ſich ganz dem Boxſport widmen, zumal er als einer der ausſichtsreichſten Leute für den Schwergewichtstitel von Ausſtralien bezeichnet wird. Daß Sportler gerade in die⸗ ſen beiden Sportarten wechſeln, dürfte zu den größten Sel⸗ tenheiten gehören. Keglerverband Mannheim Im abgelaufenen Geſchäftsjahre konnte der Sportwart Albert Deißler, anläßlich der Generalverſammlung des Keglerverbandes Mannheim, wiederum einige Mitglieder für ihre hervorragenden Leiſtungen beglückwünſchen und auszeichnen. Es errangen: das bronzene Bundesſport⸗ abzeichen Herm. Reis, das ſilberne Bundesſportabzeichen Albert Höfer, das goldene Sportabzeichen der Senioren Franz Heß. Willy Maier vom Klub Roland iſt der einzige Kegler des ganzen Bad.⸗Pf. Keglergaues, der das bronzene, ſilberne und goldene Sportabzeichen des Deutſchen Kegler⸗ bundes errungen hat. Dieſes iſt umſo höher zu bewerten, als jedes einzelne Abzeichen nur ſehr ſchwer zu erringen iſt. Der Keglerverband hat für das neue Geſchäftsjahr ſeine Mitgliederbeiträge weſentlich herabgeſetzt. Die Klaſſen⸗ kämpfe beginnen ſchon in den nächſten Tagen. Unser Liebling und Sonnenschein Kurt ist im Alter von 7 Jahren am Sonntag von uns gegangen Mannheim(UU 1, 20), den 2. November 193 Die trauernden Eltern: Jakob Kraus u. Frau Friedl geb. Dörr und An verwandte hiermit innigen Dank. Beerdigung: Mittwoch nachmittag um 3 Uhr 2 17 4 Aizin für Fousrbestattung RHannneim-Tudwigsnhaten E. v ee gaga an die Hinterbliebenen. en(Satzungen uſw.) und Auskunft im f Büro Mannheim, B 1 10, 2 Tr. S422 Etopunden 10.—12 u. 16. 18 Ubr. Tel. 281 24. können An gut bürgerlichen Privat⸗ 5 266 Mittag- u. Abendtisch noch Herren(Damenj teil⸗ nehmen. Prs. 150 l. Angebe u. G0 X 28 an die Geſchaftsſtelle. Lungenverschleimung 815 hartnäckig. Huſten, Luftröhrenkatarrh, Keuchhuſten, Bronchlalkatarrh, Aſthma uſw. behebt u. lindert ſelbſt in veralteten Fällen der ſchleimlöſende Dellheim's brust- und Lungentee Preis Mk..25. 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November .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten, .15: Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 0: Wien: Mittags konzert. : Frankfurt: Schallplattenkonzert. 0: München: Unterhaltungskonzert. : Südfunk: Ballettmuſik. : Köln: Mittagslonzert. 5: Heilsberg: Unterhaltungskonzert. : München: Unterhaltungstonzert. : München: Stunde der Hausfrau. : Frankfurt: Hausſrauen⸗Nachmittag. : Langenberg: Kinderſtunde. : Frankfurt: Grundlräfte des geſchichtlichen Werdens. : Südfunk: Wie kleidet ſich die Frau für Beruf und Haus? : Heilsberg: Nachmittagskonzert. : Langenberg: Veſpertonzert. : Wien: Muſik der Nationen. : Südfunk: Nachmittagskonzert. : Wien: Aus der Wiener Staatsoper: Die Hugenotten. : Frankfurt: Muſikaliſche Grundbegriffe. Vortrag. : München: Der Moter. Volksſtück. 20.15: Frankfurt: Heiterer Abend. : Heilsberg: Prof. Guſtav Havemann ſpielt(Violine]. : München: Fränkiſche Volksmuſik. rankfurt: Sportkämpfe. Schallplatten⸗Revue von Dr. Laven. : Wien: Abendkonzert. : Frankfurt: Nachtlonzert. Aus dem Ausland: : Beromünſter; Konzert. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 5: Prag: Deutſche Sendung: Ueber Schlaf und Schlaf⸗ loſigkeit. Vortrag. : Beromünſter: Vom tiefen bis zum hohen C.(Schall⸗ platten.) : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. : Mailand: Buntes Konzert. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. : Rom⸗Neapel: Buntes Konzert. : Beromünſter: Unterhaltungskonzert. : Straßburg: Mandolinenkonzert. Vorausſage für Dienstag, 3. November: Fortdauer des heiteren und trockenen Wetters. Nacht⸗ fröſte mit örtlichen Frühnebeln in Niederungen. Am Tage etwas milber bei ſüdlichen Winden. Wetler⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.30 Uhr vormittags bree 8 Luft⸗ 2* 2 f See 8 SES[E48 Wind n dt Ee S eee ee n un d S8 8% 8 Nicht. Starte Wertheim 151].— 1 10—2 N leicht Nebel Königsſtuhl f 5687739 2 0 1 80 leicht heiter Narlstuhe 120077420 0 1(1 ſtia— woltenlog Bad ⸗Bad 219 74,1—1 11—2 0 leicht Nebel Villingen 712777.4 8 8 8 0 leicht wolkenlos Bad Dürrb. 701]— 8 6—7 ſt ill— wolkenios St. Blaſien 780— 8 6 4 stall— wo kenios VBadenweil. 4227780 2 5 1e leicht wollenlos Feldbg. Hos 1275 644.5 5 6 450 leicht: wolkenlos Ein Zwiſchenhoch, das uns am letzten Samstag Beſſerung des Wetters gebracht hatte, hat ſich nach ſeinem Uebertritt auf das mitteleuropäiſche Feſtland erheblich verſtärkt und eine verhältnismäßig beſtän⸗ dige Wetterlage geſchaffen. Wir behtelten daher ſeit Samstag heiteres bis wolkenloſes Wetter. Auf dem Hochſchwarzwald machte ſich ſchon über Sonntag das Zuſammenſinken der kontinentalen Kaltluft durch Temperaturanſtieg und ſehr gute Alpenſicht bemerk⸗ bar. Es herrſcht jetzt in der Höhe ſehr mildes, ſon⸗ niges Wetter mit Temperaturen, die ſelbſt nachts mehrere Grade über Null bleiben. Da das Hoch nur langſam nach Oſten wetiter⸗ zieht, wird ein im Nordweſten liegendes großes Tiefdruckgebiet ſeinen Wirkungsbereich morgen vor⸗ ausſichtlich noch nicht bis Süddeutſchland erweitern. Mit dem Aufkommen ſüblicher Winde ſteht auch in tieferen Lagen milderes Wetter bevor. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Pegzel 26. 283031. 2. Necar⸗Pegelf 20 50 81. 2. Bafel,, ssl 0 10 2 J 0.08] Mannheim 8,26 3,03 8,00 8,81 gat 2267 204.81% Jacke 140 007 Maxau. 4 40 43 478.16 3,4 Hei bronn 181.28 11/148 Manndeim.3.248,01.988. 2 Plochingen. 0,44 0,42.840,00 Caudb 202.545 2709.27 geln 115/4020.07210 D——̃ ä KK 8288—— Chelredatteur tun giſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner Feullleton. Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gerſcht und aſles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Beltung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Torclogssh l Beratungen bis auf weit. 1. Heinrich Daub e Dam mſtr. 17 Am A ue Nah⸗ und Ferntrans⸗ porte werden billig u. gewiſſenh. ausgeführt. H 7. 2 A. Horn.„1. Telephon 286 85. iche Menschen erreſchen Gewichiseb-⸗ nanmen bel Verwen- dung nachst. Artihel; Schlankol-Fettzehrer das neue Entſetiungs- Köſtritzer geſundes Blut. 150 Urinus-Tee ohne strenge Dlät. feines. garantiert unschädliches NMaturmittel. Ueber- aus glänzende flellerfolge 1 Paket.-.-Hark. 1 Kur- 4 Pakete zu 10.-.-Hark Verlangen Sie sofort kostenſos Probopaokung und aus- tührzlohe Aufkiärungssohrift mit vlelen Dankschrelben von Ad. Naager, Fabrik Pharm. 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