koſphären Ybil sel 0 1 5 tsſtelt 45 7660 en herſenkbort geſucht gane eſch tes. 8 — hine Reise 1 kaufen 2adle Gr. 4650 1 9 1 8 uc Stiefel ſe gel 9 0 1 iftsſt, 1 N Wi kennen, weil das Volk aus 1 Bezugs preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in auſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Je Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: 8e Lulſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe — Donnerstag, 5. November 193 s an H 142. Jahrgang— Nr. 514 In der heutigen Jentrumstagung erteilte der Vorſitzende, Prälat Kaas, dem Gerede von einer Syntheſe Brüning-Hitler entſchiedene Abſage Her Reichskanzler ſpricht ſich im gleichen Sinne aus Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 i Berlin, 5. Nov. Der Reichsparteiausſchuß der Zentrumspartei tat am Donnerstag im Reichstag unter ſtarker Be⸗ lelligung aus dem ganzen Reich zu einer Sitzung zuſammen. Neben dem Reichskanzler war Reichs⸗ abeitsminiſter Dr. Stegerwald erſchienen. Ferner waren die preußiſchen Zentrums miniſter, ber badiſche Miniſter Dr. Baumgartner, der heſſiſche Miniſter Kirnberger und der württem⸗ letgiſche Miniſter Bayerle anweſend. Der Par⸗ leiworſitzende Prälat Kaas eröffnete die Tagung mit einer Anſprache, in der er u. a. ausführte: Der Zuſammentritt des Reichsparteivorſtandes und des Reichspaxteiausſchuſſes fällt in eine Zeit heiſpielloſer politiſcher Spannungen, leidenſchaftlich underhüllter Kämpfe, beängſtigend anſteigender Not. Wenn irgend eine politiſche Machtgruppe in Deutſch⸗ land, dann iſt die Zentrumspartei davon überzeugt, daß den Nöten unſerer Zeit nicht mit Worten und Molutionen beizukommen iſt, ſondern nur durch Taken, auch nicht mit Geſprächen über die Mög⸗ lichkeit oder Unmöglichkeit anderer koalitionspoli⸗ liſcher Frontbildungen. Die deutſche Zentrumspartei hat wahrhaft wichtigeres zu tun, als ſich mit dem koali⸗ tionspolitiſchen Gerede auseinanderzuſetzen, das in den letzten Wochen gewiſſe Kreiſe außerhalb unſerer Reihen in der Oeffentlich⸗ keit beſchäftigt hat und anſcheinend noch beſchäſtigt. 5 In dieſem Augenblick, wo die politiſche Geſamt⸗ tuation und die parlamentariſchen Entſcheidungs⸗ kämpfe der jüngſten Zeit ein klares Wort nach bieſer Richtung verlangten, wenn nicht durch den Slurz der Regierung Brüning unabſehbares Unheil für Stgat und Volk heraufbeſchworen werden ſollte, iſt ein ſolches Wort von der Zentrumspartei in einem eindeutigen Beſchluß ausgeſprochen worden. Mir iſt zkicht bekannt, daß inzwiſchen Tatſachen eingetreten wären, die geeignet ſind, die fachlichen Vorausſetzungen des da⸗ maligen Beſchluſſes zu verändernoder herabzumindern. Vor dem zweiten Ka⸗⸗ binett Brüning und damit auch vor der dieſes Kabinett aus ſtaatspolitiſcher Ueberzeugung ſtützen⸗ gen Deutſchen Zentrumspartei ſtehen außen⸗ politiſche Aufgaben von geradezu gigantiſcher Größe und von ſchickſalsentſcheidender Auswirkung für Skaat und Volk. In ſolcher Lage die Aktionsfähig⸗ lelt und die Verhandlungschancen des Kabinetts durch Erörterungen der bezeichneten Art zu vermindern oder zu verhindern, iſt nach unſerer Kenntnis und Anſchauung der Dinge nicht zu verantworten. Nach unſerer Kenntnis gilt es— wenn irgend jemals ſo jetzt— das Auseinanderbrechen des Volkes in zwei gleichſtarke, den gegenſeitigen Vernichtungskampf proklamierende Lager unter allen Umſtänden zu verhindern. Wenn irgend jemals, ſo iſt jetzt Volksſamm⸗ lung die Forderung der Stunde und nicht Volks⸗ entzweiung und wenn dieſer Sammlungsgedanke, der unter bewußter Zurückſtellung von Parteiintereſſen ſich auf das große und unverzichtbare Ziel des ſtufen⸗ weiſen deutſchen Aufſtieges und deutſcher Befreiung konzentriert, heute noch nicht ſtark genug iſt, um ſolche Gruppen oder Perſönlichkeiten links und rechts zu gemeinſamem Zweckhandeln, zu gemeinſa⸗ mem, wenn auch nur auf Zeit begrenzten Zweckhandeln zufſammenzu bringen, die bisher eine Zuſammenarbeit noch nicht gekannt haben, dann bleibt nur eins übrig: das zu bewahren, was t und es nicht in Experimenten zu opfern, eren Ausgang niemand berechnen und darum auch niemand verantworten kann (Sehr richtig!). In einer ſolchen Lage haben kvoali⸗ lonspolitiſche Erörterungen bei dieſen unſeren Be⸗ katungen keinen Platz zu beanſpruchen. Die Stunde gehört und muß gehören der ſtaatspolitiſchen Tat und nicht unfruchtbaren partei⸗ und koalitionspolitiſchen Wortgedichten.(Lebhafter Beifall). Ein Referat von Ruffini⸗Köln Darauf hielt Ruffini⸗Köln das Referat über die Frage l 0 „Wie ſehen Land und Volk die Politik des f Kabinetts Brüning?“ Der Redner ſtellte feſt, daß der Kanzler und ſein zweites Kabinett die Arbeit des erſten fortſetzen 5 richtigem Verlangen bände weg von der Währung“ jede natio⸗ nalſozialiſtiſche Binnenwährung und jede deutſch⸗ 8 natlonale Helfferich⸗»Mark ablehnte. Das Volk wolle den Reichskanzler ſtärker als brochen. bisher als Kämpfer in die Erſcheinung treten laſſen. In Hinſicht auf die Abrüſtungs⸗ konferenz ſei es der Wunſch des geſamten Volkes, daß in Zukunft die Beziehungen der Staaten nicht durch Macht, Gewalt und Diktat, ſondern durch Gerechtigkeit und Achtung vor dem freien Willen jedes Volkes geregelt wür⸗ den. Um dieſe Richtlinie erfolgreich durchzuführen, ſei es innerpolitiſch notwendig, ein Auseinanderfallen des Volkes in zwei Kampffronten zu verhindern. Es müſſe beſchleunigt dafür geſorgt werden, daß es gewiſſen Reichskanzler eine faſt einſtündige Rede. Dr. Brüning ſprach frei und, wie uns von Teilnehmern der Sitzung geſagt wird, wiederum überaus wirkungsvoll. Seine Dar⸗ legungen wurden immer wieder von Beifall unter⸗ Als er geendet hatte, wurden ihm minu⸗ tenlange Ovationen bereitet. Dr. Brüning hat ſich in ſeiner Rede mit den leitenden innerpolitiſchen Problemen befaßt und den Weg, den die Regierung einſchlägt, vor ſeinen Parteifreunden zu rechtferti⸗ gen geſucht. Wie es in einem Bericht des Wolffbüros heißt, ſetzte ſich der Kanzler mit dem Verhalten der einzelnen Parteien auseinander und dankte der Zentrumspartei für ihr feſtes und ver⸗ antwortungsbereites Handeln, mit dem ſie allem Anſturm gegenüber ausgehalten habe. Wenn andere Parteien denſelben Mut gehabt hätten, dann würden ſie heute nicht derartige Verluſte an die radikalen Parteien zu verzeichnen haben. Der Kanzler erklärte weiter, daß er nicht be⸗ abſichtige, das Parlament dauernd oder auf längere Zeit auszuſchalten, die Regierung brauche lediglich Zeit zur Arbeit. Es gehe nicht an, in dieſer Notzeit überſtürzte Ent⸗ ſcheidungen zu treffen, die Hauptſache ſei, das Ver⸗ trauen des deutſchen Volkes zu erringen und zu er⸗ halten. Der Kanzler erklärte, er würde ſich bis zum letzten dagegen wehren, irgend⸗ eine inflatoriſche Maßnahme zu tref⸗ fen. Die Etats lage des Jahres 1932 bezeich⸗ nete der Kanzler als ſchwierig und ernſt. Es werde wohl ohne neue Opfer des Volkes nicht ab⸗ gehen. Nötig ſei aber unbedingt, den Schrumpfungs⸗ prozeß in der Wirtſchaft, Induſtrie und Handwerk aufzuhalten. Außerdem müßte eine Löſung des Re⸗ parationsproblems erfolgen, die für das deutſche Volk erträglich ſei und der ganzen Welt das Ver⸗ trauen wiedergibt. f In dieſem Zuſammenhange berührte der Kanzler auch die Stillhaltungsfrage, die ſo gelöſt werden müſſe, daß neben einer Beruhigung im In⸗ und Auslande auch eine Sicherſtellung unſe⸗ rer wirtſchaftlichen Unternehmungen erzielt wird. Kreiſen in allen deutſchen Ländern unmöglich ge⸗ macht werde, ſich gegenſeitig durch politiſche öffent⸗ liche Demonſtrationen bis aufs Blut zu reizen. Der Redner verlangte dringend eine Notgemein⸗ ſchaft zwiſchen Arbeitnehmern und Ar⸗ beitgebern. Ein weiterer allgemeiner Lohn⸗ und Gehaltsabbau ſei kein Heilmit⸗ tel mehr. Die Zentrumspartei halte unbedingt feſt an dem Grundſatz des Berufsbeamtentums, in dem es eine unentbehrliche Stütze eines geordneten Staatsweſens ſehe. Anſchließend hielt Dr. Brüning Die ewige politiſche Agitation, das Predigen von Experimenten müſſe aufhören, damit in Deutſchland und in der übrigen Welt die Ver⸗ trauensatmoſphäre die allgemeine Nervoſität ütberwinde. Das Jahr 1932 wird für Reich, Länder und Gemein⸗ den in finanzieller Hinſicht das allerſchwerſte ſein. Sicherlich wird gerade dieſer Winter dem deutſchen Volk die ſchwerſte Nervenprobe auferlegen. Aber das deutſche Volk darf nicht im letzten Augenblick, ge⸗ rade wo man ſoweit iſt, daß man die Ausſicht in eine beſſere Zukunft hat, die Nerven ver⸗ lieren. Man darf nicht nur an das Chaos glauben oder in Reſignation verfallen, ſondern muß einen religiöbſen Glauben haben und aus dieſem Glauben die Kraft gewinnen, mutig den Dingen entgegenzutreten, mutig in die Zukunft zu ſchauen. Allgemeine Ausſprache Die auf die Rede des Kanzlers folgende Aus⸗ ſprache wurde von den Delegierten der ein⸗ zelnen Landes⸗ und Ortsgruppen dazu benutzt, ihre beſonderen Wünſche vorzutragen. Die Vertreter der gewerkſchaftlichen Kreiſe haben ſich da⸗ bei vor allem gegen einen weiteren Lohn⸗ und Ge⸗ haltsabbau gewandt und forderten ein„energiſcheres Anpacken der Großinduſtrie“ durch die Regierung und ein Vorgehen gegen die Kartelle. Der Eindruck in Verlin Große Beachtung haben die Bemerkungen des Prälaten Kaas zum„koalitionspolitiſchen Gerede“ der letzten Tage und Wochen gefunden. In politi⸗ ſchen Kreiſen werden ſie im allgemeinen als„vor⸗ Läufige und befriſtete Abſage an die Nationabſozialiſten“ interpretiert. Man weiſt darauf hin, daß einmal der Prälat mit beacht⸗ licher Schärfe betonte, daß ſeit dem Beſchluß der Zentrumsfraktion gegen eine Beteiligung an einer Rechtsregierung ſich nichts geändert habe. Zum andern habe er aber die Möglichkeit durchaus offen gelaſſen, daß nach der Löſung der großen politiſchen Aufgaben„Erörterungen der bezeichneten Art“(d. h. alſo eine Fühlungnahme mit den Nationalſozialiſten) immerhin möglich ſein könnten. FFC bFfbfFffVCCCCCTTTFGTGTCTGFcGGTGTGFcFTTTTTVTGTVTTVTVTVVTTTTTTTTTTTTTTTTTTTCTTTTWTTTTTTWTTW—WW—WWw Kommuniſtiſche Bürgerkriegsſchulen Meldung des Wolffbüros — Zwickau, 5. Nov. Da die hieſige Polizeidirektion in Erfahrung ge⸗ bracht hatte, daß in Bermsgrün kommuniſtiſche Lehrgänge zur Schulung für den Bür⸗ gerkrieg veranſtaltet wurden, ſchritt man geſtern dazu, die Sporthalle des Sportvereins in Berms⸗ grün, ſowie das Volkshaus und das Gebäude des Konſumvereins in Schwarzenberg von einem grö⸗ ßeren Aufgebot Zwickauer Schutzpolizei beſetzen zu laſſen. In der Bermsgrüner Kampfſchule wurden 12 Männer und fünf Frauen beim Unter⸗ richt überraſcht und feſtgenommen. Die Unterſuchung förderte eine große Menge Schriftmatertal zutage, das noch geſichtet werden muß. Gegen die feſtgenommenen Perſonen wird beim Oberreichsanwalt die Einleitung eines Ver⸗ fahrens wegen Hochverrats beantragt werden. Der Zwiſchenfall in Halle = Halle, 5. Nov. So entſchloſſen der Rektor, Prof. Aubin, iſt, allen Störungsverſuchen aufs Schärfſte entgegenzutreten, wobei er im Senat weitgehende Unterſtützung findet, verſchließt er ſich dennoch nicht der Möglichkeit eines Ausgleichs. Schon zur Zeit der Heidelberger Be⸗ rufung Prof. Dehns wurde von autoritativer Seite feſtgeſtellt, daß die Dehn in den Mund gelegten Aeußerungen nicht gefallen ſind. Dennoch wird die Hetze gegen ihn fortgeſetzt. Der Rektor und der Senat wollen nun in einer großen Studenten⸗ verſammlung einen einwandfreien und objek⸗ tiven Bericht über den ſogenannten Fall Dehn geben, damit die Ruhe wieder hergeſtellt wird. Von dem Ergebnis dieſes Aufklärungs⸗ und Beruhi⸗ Rektor Prof. Aubin gungsverſuches wird es dann abhängen, welche Ent⸗ ſcheidung das preußiſche Kultusminiſterium treffen wird. Der Miniſter hat bereits durchblicken laſſen, daß er ſelbſt vor dem äußerſten Schritt, nämlich der Schließung der Univerſität nicht zurück⸗ ſcheuen würde, wenn es nicht endlich gelingt, den Vorleſungsbetrieb in Ordnung zu bringen. Revolutionäre Bauern in Oeſterreich (Von unſerem Wiener Vertreter) Wien, Anfang November. Ein altes Sprichwort ſagt: Wo Rauch iſt, da iſt auch Feuer. Sinngemäß kann man wohl behaupten; Hinter den meiſten amtlichen Dementis ſteckt ein Körnchen abgeleugnete Wahrheit. Das gilt zweifel⸗ los für die jetzt viel erörterte Frage, ob die Tſchecho⸗ ſlowakei wirklich an Oeſterreich das Angebot ge⸗ ſtellt habe, die beiden Nachbarſtaaten mögen eine gemeinſame Wirtſchaftskommiſſion bilden und das Zuſammenwirken der großen Induſtrie⸗ unternehmungen in den zwei Ländern in die Wege leiten. Die Prager Regierungsſtellen leugnen jeden derartigen Schritt auf das entſchiedenſte ab und in den Wiener Aemtern will man gleichfalls von einem entſprechenden Notenwechſel nichts wiſſen. Trotzdem ſchenkt die Oeffentlichkeit den Dementis keinen Glauben; formell können ſie zwar der Wahrheit die Ehre geben, aber das Weſen, ſo heißt es, treffen ſie nicht. Gibt es doch verſchiedene Metho⸗ den, einen Gedanken, eine Anregung zur Diskuſſion zu ſtellen und die Diplomatie wäre ihrer Aufgabe wenig gewachſen, wenn ſie nicht über mancherlei Mittel zur Erreichung ihrer Zwecke verfügen würde. Neben dem offiziellen Aktenwechſel kennt man eben noch vielerlei inoffizielle Verhandlungs⸗ und Beein⸗ fluſſungsarten. Feſt ſteht jedenfalls, daß der tſchecho⸗ ſlowakiſche Miniſter des Aeußern Dr. Beneſch zu den entſchiedenſten Gegnern der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunionsidee gehört hat und weiter gehört; unbe⸗ ſtreitbar iſt ferner, daß es ſeinem politiſchen Naturell entſpricht, ſich nicht bloß auf theoretiſche Stellung⸗ nahmen zu beſchränken, ſondern poſitiv einzugreifen. Desgleichen wohnt ihm der rege Wille inne, ſich auf dem Boden der mitteleuropäiſchen Geſtaltung eine führende Rolle oder doch wenigſtens den Schein einer ſolchen zu ſichern. Nun macht gerade jetzt Frankreich die ſtärk⸗ ſten Anſtrengungen, ſeine zum Teile an Muf⸗ ſolini, zum Teile durch die ſprunghafte, unberechen⸗ bare Entwicklung verloren gegangene Vormacht zurückzugewinnen und den kleinen und mittleren Staaten die Geſetze ihres Handelns vorzuſchreiben. Dabei pocht man in Paris auf die vollen Geld⸗ ſäcke, über die man verfügt; die Notpſychoſe, die gegenwärtig ſo viele Länder peinigt, wird natür⸗ lich reichlich ausgenützt. Frankreich kokettiert ſeit Jahren mit dem Plaue einer Donaufbderation, einer Zuſammenfaſſung der weſentlichſten Erben der alten Habsburgermonarchie, wobei freilich die An⸗ ſichten über Rahmen, Ziel und Form weit aus⸗ einandergehen. Ungarn hat jedoch lange ſeine eigene Bahn eingeſchlagen und viel mehr an Rom und London als an Paris gedacht. Gerade dieſer verſtümmelte Staat bildet aber dank ſeiner geographiſchen Lage ein Kernſtück für jeden mittel⸗ europäiſchen Aufbau. Heute herrſcht nun in Ungarn eine Stimmung, die faſt an Verzweiflung grenzt, denn die landdwirtſchaftliche Kriſe im Vereine mit einer argen Mißernte, die Schwierig⸗ keit trotz der ſtrengſten Deviſenbewirtſchaftung und budgetären Sparſamkeit den Verpflichtungen gegen⸗ über dem Auslande nachzukommen und die Teil⸗ nahmsloſigkeit der Welt das jüngſte Gutachten der Finanzkommiſſion des Völkerbundes wird ge⸗ radezu leidenſchaftlich abgelehnt— lähmen augen⸗ blicklich alle Hoffnungen. Das iſt eine Lage, in der man mit blinkendem Gold viel ausrichten kann, wenn man ehrgeizige Abſichten verfolgt. Freilich, Frankreich iſt zunächſt mehr als knauſerig und es bietet nur ſehr kleine Geſchenke für die großen Freundſchaften, auf die es Wert legt. So hat die Bank von Frankreich Oeſterreich lediglich einen noch dazu kurzbefriſteten Kredit von 60 Millionen Schil⸗ ling in Ausſicht geſtellt Immerhin, die Pariſer Regierung iſt wachſam und mehr noch als ſie entfaltet ein Kreis von franzöſiſchen Politikern eine freilich ſorg⸗ ſam verhüllte Tätigkeit. Selbſtverſtändlich kennen ſie die wahren Wünſche und Regungen der Bevölke⸗ rung ſehr gut. Hat ja ſelbſt Dr. Seipel klipp und klar erklärt, daß die kleine Donaurepublik keine Kombination gutheißen wolle und werde, an der nicht auch Deutſchland teilnehme. Da⸗ durch ſind dem diplomatiſchen Handeln von vornher⸗ ein Grenzen geſetzt. Da aber das Deutſche Reich mit Frankreich eine gemeinſame Wirtſchaftskommiſſion einberuft, ſo könnte wohl von Oeſterreich erwartet werden, daß es bereit ſei, dieſem Beiſpiel zu folgen und im Vereine mit der Tſchechoflowakei das gleiche zu tun. Gewiß, auch über dieſe Idee ließe ſich ſach⸗ lich reden, wie über jeden ernſten Vorſchlag. Man müßte nur Gewinn und Verluſt, Vorteil und Nach⸗ teil mit der Nüchternheit eines ſoliden Kaufmannes prüfen, ehe man ſich an den grünen Tiſch ſetzen würde. Da es ſich jedoch nicht nur um ein alltäg⸗ liches Geſchäft ſondern um einen Schritt zweier ä 2. Seite/ Nummer 514 „ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 5. November 1931 Länder handelte, wäre auch die politiſche Seite ſehr ſorgſam zu erwägen. Indes, zur Zeit hat Oeſterreich viel zu viel nahe⸗ liegende Sorgen, als daß es Muße und Neigung hätte, in die Ferne zu ſchweifen. Die Regierung Dr. Bureſch verfügt bloß über eine ganz geringe Mehr⸗ heit im Parlament und überdies iſt ihr Anhang nicht ſehr diſzipliniert. Dabei wird das Regieren in Oeſterreich immer ſchwerer und mühevoller, weil der Bevölkerung die Nerben z u ver⸗ ſagen beginnen. Der Putſch vom 13. Sep⸗ tember— albern eingeleitet und geführt— war immerhin ein Warnungszeichen, das freilich nicht allein die verantwortlichen Stellen in Wien anging. Jahr um Jahr dauert jetzt ſchon die bedrückende, demoraliſterende Wirtichaftskriſe und breite Schich⸗ ten haben keine Ausſicht, von dem Elend erlöſt zu werden. Wer einen Poſten, einen Arbeitsplatz ver⸗ liert, iſt rettungslos verloren und wer zu den Glück⸗ lichen zählt, die noch über ein Einkommen verfügen, weiß nicht, welche Einbußen bereits der nächſte Tag bringt. Feſte Größen gibt es nicht mehr. Der Staat hat ſich in Genf verpflichtet, ſein Budget un⸗ bedingt ins Gleichgewicht zu bringen und auf der Ausgabenſeite mit.900 Millionen Schilling zu be⸗ grenzen. Das bedingt die rückſichtsloſe Verkürzung des Sachaufwandes und der Inveſtitionen, mithin die Steigerung der Arbeitsloſigkeit, das zwingt jedoch auch zur einſchneidenden Verringerung des Per⸗ ſpnalaufwandes. Es war nicht leicht, die öffentlichen Angeſtellten dazu zu bewegen, neue Gehaltskür⸗ zungen auf ſich zu nehmen und ihre dienſtliche Opfer⸗ bereitſchaft wurde dadurch ſicher nicht gehoben. Im Gegenteile. In der Beamtenſchaft iſt eine ſtarke Gereiztheit zu bemerken, was, politiſch geſehen, einer Radikaliſierung gleichkommt. Von den Großdeutſchen findet eine Abwanderug zu den Rechtsradikalen ſtatt. Doch viel ſtärker ud viel bedrohlicher iſt die Radikaliſierung der Bauern in weiten Teilen Oeſterreichs, vor allem in Salzburg, Tirol und Kärnten. Die früher kon⸗ ſervatipſten Bevölkerungsmaſſen kommen in Be⸗ wegung, folgen den lauteſten Schreiern, werden wild. Mag ſein, daß die Berichte aus den ländlichen Er⸗ regungsgebieten aufgebauſcht ſind, daß die Nachrichten von den ſtürmiſchen Verſammlungen, von der Dro⸗ hung mit Steuerſtreik und Aehnlichem Uebertrei⸗ 7 0 enthalten. Aus der Luft gegriffen ſind ſie nicht. Den Bauern geht es in der ganzen Welt ſchlecht; beſonders arg iſt aber der öſterreichiſche Gebirgs⸗ bauer daran. Das Holz, ehedem ſeine„Sparbüchſe“, wirft nichts ab, iſt faſt unverkäuflich, während das Vieh, die Grundlage ſeiner Exiſtenz, einen Verluſt⸗ poſten darſtellt. Ein Beiſpiel: Auf dem Herbſt⸗ markt in Kufſtein wurden 209 Stück Vieh getrieben und nur 71 verkauft. Im Vorjahr zahlte man für ein Kilogramm Schlachtvieh 77 Schilling; jetzt werden 80 Groſchen als Höchſtpreis erreicht. Der Aelpler kann aicht mehr exiſtieren und der Steuer⸗ exkutor iſt ein häufiger Gaſt. Wohin ſoll das führen, wo bleiben noch Stützen des Staates? a f R. Ch. Der Hamburger Mordprozeß i Meldung des Wolffbüros f — Hamburg, 4, Nov. Nach der Mittagspauſe im Prozeß gegen die Mörder des Bürgerſchaftsabgeordneten Henning erklärte der Zeuge Cahnbley, daß der erſte Schuß von Bannel abgegeben worden ſei. Die nächſte wichtige Zeugin, Frau Heßberg, ſchilderte, wie es zu der Tat gekommen war. Henning ſei offenbar aufgefordert worden, vom Autobus abzuſteigen. Im Augenblick, als er die Tür geöffnet habe, ſei aber ſchon auf ihn geſchoſſen worden. Er ſei ſofort um⸗ geſunken und mit dem Kopf auf den Schoß der Zeugin zu liegen gekommen. Frau Heßberg iſt ſelbſt getroffen worden. Sie erklärte noch, daß zwei der Täter ſie um Entſchuldigung gebeten und ihr Hilſe angeboten hätten. Als die Zeugin dem Janſen erklärte, daß Henning tot ſei, habe Jan⸗ ſen erwidert:„Wenn ich nur weiß, daß der erledigt iſt, dann will ich gern meine Strafe nehmen.“ auf⸗ Die Neuorganiſation der Oſthilfe Auch der neue Oſtkommiſſar Schlange⸗Schöningen wird dem Kabinett zugehören Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Nov. In den Beſprechungen, die zuerſt zwiſchen dem Reichskanzler und dem preußiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten, hernach auch mit Treviranus und dem Wohl⸗ fahrtsminiſter Hirtſiefer wie mit den Landſtellen geführt wurden, hat man, wie bereits kurz angedeu⸗ tet, auf eine in gewiſſem Grade grundſätzliche Umſtellung der Oſthilfearbeit ſich geeinigt. Die Klärung der Angelegenheit ſcheint nicht zuletzt auf das recht energiſche Auftreten des Landvolkabg. Schlange⸗Schöningen zurückzuführen ſein, der die Uebernahme des Poſtens des Oſtkommiſſars von einer Reihe beſtimmter Bedingungen abhäugig machte. Zudem haben die düſteren Monate ſeit dem Kriſen⸗ juli die gegenwärtige Landwirtſchaft und mit ihr die Arbeiten in der Oſthilſe vor eine völlig neue Situation geführt. Die Borausſetzun⸗ gen, auf denen die Oſthilfe baſierte, ſind alle⸗ ſamt nicht eingetroffen. Von einer Rentabilität der Landwirtſchaft, die man binnen kurzem, innerhalb von zwei oder drei Jah⸗ ren, herbeizuführen gedachte, iſt man heute weiter denn je entfernt Auslandskredite, die neben der Induſtrieaufbringungsumlage in größerem Maße eingeſetzt werden ſollten, waren nicht zu erhalten. Schließlich ſtellte ein kataſtrophales Abſinken der Bodenpreiſe der Umſchuldungsaktion neue und gänzlich unerwartete Aufgaben. Die fortſchrei⸗ tende Entwertung des Grundbeſitzes hat mittler⸗ weile dazu geführt, daß ſelbſt die erſten Hypotheken nicht mehr unbedingt ſicher erſcheinen. Damit iſt für die Hypothekengläubiger, die Genoſſenſchaften, die Rentenbanken und Pfandbriefanſtalten, die größte Gefahr entſtanden. Dieſe Verhältniſſe haben in der Tat zu der Ueberlegung gezwungen, in welchem Umfang eine Sanierung der landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe noch ausſichtsreich erſcheint. Aber zu einer Zeit, da in verſchiedenen Gegenden Bayerns Milch nicht mehr abzuſetzen, da in Mitteldeutſchland und im Oſten die Rindvieh⸗ preiſe auf 15 bis 16 Mark für den Zent⸗ ner geſunken ſind, ſind auch Klein⸗ und Mittel⸗ betriebe nicht mehr rentabel, die man durch eine großzügige Siedlung ſchaffen würde. Damit iſt natürlich nicht geſagt, daß etwa eine Ab⸗ kehr von der Siedlungspolitik überhaupt er⸗ folgen ſoll. Ihr wird in dem Umfang, der von An⸗ fang an vorgeſehen war, auch ferner die beſondere Aufmerkſamkeit der Oſtſtelle gewidmet ſein. Im Prinzip wird ebenſo an der bisherigen Um⸗ ſchuldungsmethode feſtgehalten werden, nur daß jetzt ein gewiſſer Teil der Mittel auch zur Sicherſtellung der erſten Hypotheken und damit der landwirtſchaftlichen Finanzinſtitute verwendet werden muß. Ein endgültiges Programm wird ſich jedoch erſt aufſtellen laſſen, wenn zu über⸗ ſehen iſt, welcher Erfolg den Zinsverbilligungs⸗ bemühungen des Wirtſchaftsbeitrats beſchieden iſt. Davon hängt im Grunde alles ab. Eine Senkung der zur Zeit ſtark überhöhten Zinsſätze würde eine ganz andere, viel großzügigere Verteilung der vor⸗ handenen Mittel ermöglichen. Von entſcheidender Bedeutung wird das Er⸗ gebnis der Zinsverbilligungsbeſtrebungen auch für die Beſchaffung von Betriebsmitteln für den bäuerlichen und den Großgrund⸗ 8 beſitz ſein. Es läßt ſich nicht beſtreiten, daß es in vielen Fäl⸗ len der Landwirtſchaft, beſonders der des Oſtens, heute unmöglich geworden iſt, die nötigen Summen zur Durchführung der laufenden Arbeiten zu erhal⸗ ten. Dadurch wäre ſchlechterdings die nächſte Ernte gefährdet, eine Tatſache, die umſo be⸗ Regierung verbreitet. denklicher iſt, als die Deviſen zur Einfuhr agra⸗ riſcher Erzeugniſſe im nächſten Jahre noch knapper ſein dürften als in dieſem. Man hat in dem Zu⸗ ſammenhang übrigens auch mit dem Wunſch weiter landwirtſchaftlicher Kreiſe nach einem Morato⸗ rium für die laufenden Schuldver⸗ pflichtungen ernſthaft ſich beſchäftigt. Das Volumen der Umſchuldung, zu deren Durchführung die Oſtſtelle noch im laufenden Jahre imſtande iſt, wird man auf rund 300 Millionen beziffern können. Die Induſtrieaufbringungsumlage ergibt den Be⸗ trag von 50 Millionen, der im Oktober und im kom⸗ menden Februar fällig iſt. Die Rentenbank ſtellt ebenfalls 50 Millionen zur Verfügung, von denen fünf Millionen bereits bezahlt worden ſind. Außer⸗ dem ſoll ein Teil der im nächſten Jahr fälligen Induſtrieumlage in Höhe von 90 Millionen in Form von Schatzwechſeln ſchon jetzt flüſſig gemacht werden. Bekanntlich wird die Umſchuldung nur zu einem Viertel aus Barbeträgen finanziert, während die übrigen drei Viertel aus Ablöſungs⸗ und Verpflich⸗ tungsſcheinen beſtehen werden. Für die anderen Aufgaben der Oſthilfe iſt im Reichsetat ein ſogenann⸗ ter Betriebsmittelfomds geſchaffen worden, der ſich in dieſem Jahre auf 100 Millionen beläuft. Davon will man 20 Millionen als Reſerve in das kommende Jah: hinübernehmen, da in ihm nurmehr as Millionen an Etatsmitteln vorhanden ſein werden. Ein Teil der reſtlichen 80 Millionen iſt ſchon ausgegeben, ſo daß bis zum Schluß des Etatsjahres nur noch 15 Millionen verfügbar ſind. Die Hilfsmittel verteilen ſich— das ſei noch er⸗ wähnt— zu 60 v. H. auf die bäuerlichen und Mittel⸗ betriebe, zu knapp 40 v. H. auf den Großbeſitz. Die Reichsregierung wird nach wie vor der Oſthilfe ihre beſondere Aufmerkſamkeit wioͤmen. Aus dieſem Grunde ſoll auch, wie wir hören, Herr Schlange⸗ Schöningen ähnlich wie ſein Vorgänger Tre⸗ viranus als Miniſter ohne Portefeuille Sitz und Stimme im Kabinett erhalten. ** v Heute vormittag fand unter dem Vorſitz de Reichskanzlers eine Miniſterbeſpre chung ſtatt, in der die notwendig gewordene Neu⸗ organiſation der Oſthilfe beſprochen wurde. Dieſer Miniſterbeſprechung werden in den nächſten Tagen noch andere folgen. Es wird dann, wie bereits an⸗ gekündigt, in einer Notverordnung das neue Reglement für die Oſthilfe niedergelegt und bei der Gelegenheit auch Schlange⸗Schö⸗ ningen in aller Form mit dem Amt des Oſtkom⸗ miſſars betraut werden. U Regierungsumbildung in Polen — Warſchau, 5. Nov. Blättermeldungen zufolge werden hier ſeit einigen Tagen Gerüchte über eine angeblich bevorſtehende Umbildung der polniſchen Vor allem ſpricht man von einem Rücktritt des erkrankten Finanzminiſters Johgnn Pilſudſki, des Bruders des Marſchalls. Auch im Innenminiſterium, dem gegenwärtig Oberſt Pieracki vorſteht, ſoll ein Perſonenwechſel vor⸗ genommen werden. 14 Schwerverletzte bei einem Autobusunglück — Warſchau, 5. Nov. In der Nähe von Lodz ver⸗ unglückte geſtern abend ein Autobus beim Ueber ⸗ holen eines Bauerngefährts. Der Autobus ſtürzte in den Graben, wobei 14 Perſonen ſchwer verletzt wurden. Sturmſchäden in Großbritannien— Vier Perſonen getötet — London, 5. Nov. Ein Orkan, der 20 Stunden lang über Großbritannien dahinbrauſte, hat beden⸗ tende Schäden und Ueberſchwemmungen in Wales, Norkſhire und dem Seengebiet verurſacht. Viele Straßen ſind überſchwemmt und durch Erdrutſche verſperrt. Vier Perſonen wurden getötet. die Vorträge der Beamten entgegenzunehmen, und Badische Polit Regierung, Preſſeſtelle und Preſſe Im Verein Karlsruher Preſſe ſprach in einer Verſammlung, die unter der Leitung des erſten Vor, ſitzenden Redakteur Binder im„Darmſtädter Hof⸗ ſtattfand, Regierungsrat Weißmann über das Thema:„Regierung, Preſſeſtelle und Preſſe“. Er ſkizzierte das Verhältnis der Regierungen und Behörden zur Preſſe in früheren Zeiten unter dem Szepter der Zenſur uſw. und wies nach, daß dieſes im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte immer beſſer geworden ſei. Die badiſche Regierung habe ihr großes Intereſſe an der Preſſe dadurch be⸗ kundet, daß ſte ſofort nach der Staatsumwälzung von 1918 die heutige Preſſeabteilung geſchaffen habe Die jetzige Preſſeſtelles beim Staatsminiſterium infor⸗ miere die Regierung aus den mehr als 150 in Baden erſcheinenden Zeitungen über die politiſche und ſonſtige Stimmung im Lande, Die Preſſeſtelle ſez Mittler und Vermittler zwiſchen Regierung und Preſſe; ſie diene nicht nur den badiſchen Behörden, ſondern auch allen Reichsbehörden am hieſigen Platze, Täglich gebe ſie etwa 120 bis 150 Zeitungsausſchnitte an die Behörden; zugleich ſende ſie wöchentlich ein⸗ mal ſachlich informierende Artikel und Notizu an die geſamte Preſſe Badens. Im weiteſten Maße gehe ſie auch den Zeitungen, ſoweit dies möglich iſt, die verlangte Auskunft. Ohne Preſſeſtelle könne heute keine größere Behörde mehr auskommen; dies he⸗ weiſe, daß überall im Reiche und in den Lände en ſtaatliche und ſtädtiſche Preſſeſtellen beſtehen. An der Ausſprache beteiligten ſich Vertreter fast aller hieſiger Zeitungen und Korreſpondenzhüros. Sie erkannten zwar die vielſeitige Tätigkeit der ſtaatlichen Preſſeſtelle an, wünſchten aber doch, daß dieſe in die Lage verſetzt werde, der Karlsruher und ſonſtigen Preſſe mehr noch als bisher über Pläne und Abſichten der Regierung, in Ausſicht ge⸗ nommene Geſetzesvorlagen und Verordnungen die gewünſchten Auskünfte geben zu können.. Abwehr einer Brunnenvergiſtung Drahtbericht unſeres Berliner Büros . Berlin, 5. No, Die„Berliner Volkszeitung“, einez jener unter demokratiſchem Panier ſegelnden, eigentlich halb bolſchewiſtiſchen Blätter hatte geſtern in einem Aufſatz, der die bezeichnende Ueberſchrift trug„Reichskanzler Schleicher“ behauptet, daß die Geſchäfte des Reichswehr⸗ und Reichsinnen⸗ miniſteriums im Arbeitszimmer des Ge⸗ nerals Schleicher erledigt würden. Dieſe Be⸗ hauptung iſt, wie Herr Groener jetzt erklären läßt, völlig aus der Luft gegriffen. Gs ſeien lediglich während der Zeit ſeiner Erkran⸗ kung die Akten aus dem Innenminiſterium in das Wehrminiſterium gebracht worden, wo er ſeing Dienſtwohnung habe. Jetzt aber beſuche Groener an jedem Tage das Innenminiſterium, um die amtlichen Akten zu unterzeichnen. Ebenſo ue richtig ſei, wie man uns ſagt, die Behauptung der „Volkszeitung“, das bekannte Interview Groeners mit dem Chefredakteur des WTB. ſei von General Schleicher verfaßt worden. Dieſe Kundgebung ſei vielmehr von Groener ſelbſt ausgearbeitet und dann mit einigen Abänderungen, die indes nicht Schlei⸗ cher, ſondern der Staatsſekretär des Innenminiſte⸗ riums, Dr. Zweigert, vorgeſchlagen hatte, veröffent⸗ licht worden. Bevorſtehender Streik der Gemeindearbeiter? — Köln, 5. Nov. Nachdem der Berliner Schieds⸗ ſpruch für die Gemeindearbeiter von den Gewerk⸗ ſchaften abgelehnt worden iſt, werden heute abend in Köln die Führer der Gewerkſchaften über weitere Maßnahmen Beſchluß faſſen. Dieſe Beſchlüſſe gelten für das ganze Reich. Nach den voraufgegangenen Beratungen beſteht die Gefahr, daß für verſchiedene Städte, die beſtimmt werden ſollen, der Streik in den kommunalen Betrieben proklamiert wird. 5 Schickſalsfragen des Mannheimer Muſiklebens Von Hans Bruch ö Wir veröffentlichen nachſtehend aus berufener Feder einen Artikel, der in zwei Teilen er⸗ ſcheint. Die darin gemachten Vorſchläge werden gewiß die Beachtung weiter Kreiſe finden und, wie wir hoffen, auf einen fruchtbaren Boden fallen. (Schriftl.) 1 Um das Mannheimer Konzertleben von heute richtig beurteilen zu können, muß man davon aus⸗ gehen, wie die Situgtion vor 1914 war und welche Erſchütterungen das Kriegsende, die große Schickſalsſtunde auf allen Gebieten bewirkt hat. Das hieſige Muſikleben ſtand vor 1914 weit über einem Durchſchnitt, den man in anderen Städten gleicher Größe gewöhnt war. Theater, Akademie, Philhar⸗ monie(damals noch Sammelſtätte muſizierfreudiger Dilettanten), Konzertverein, einige große Geſangver⸗ 8 eine, wie Muſikverein und Lehrergeſangverein, wa⸗ ren Ausdruck eines reichen, ſelbſtbewuß⸗ ten, emporſtrebenden Bürgertums. Und damals ſchon beſaß Mannheim eine Einrichtung, die gewiſſermaßen die Entwicklung vorausgeahnt hat, ich meine den Ausſchuß für Volksmuſikpflege, der es ſich in vorbildlicher Weiſe ſchon damals zur Aufgabe ge⸗ macht hat, auch der werktätigen Bevölkerung in plan⸗ voller Arbeit die klaſſiſche Kunſtmuſik näher zu brin⸗ gen. 5 a 0 Dieſes allgemeine hohe Niveau des Muſiklebens wurde trotz der beträchtlichen Schwierigkeiten, die die ändert gehalten. Der grade beginnende Ruhm Furtwänglers, der auch während der letzten Kriegs⸗ jahre ſchon öfters die Blicke auf Mannheim lenkte, machten ſich f bald die Zeichen einer anderen Einſtellung f der Bürgerſchaft geltend. Das Groß⸗Bürgertum, das früher die Entwicklung er Stadt beſtimmt hatte, begann ſich in dem neuen 1 0 zurückzuziehen und an vielem zu Kriegszeit mit ſich brachte, bis 1919 ziemlich unver⸗ hatte den Ruf Mannheims neu befeſtigt. Aber nun Rheinbrückenſperre ins Leben gerufene ſelbſtändige Muſikleben Ludwigshafens ſich für die Mann⸗ heimer Inſtitutionen unangenehm bemerkbar zu machen. Die Jahre der Inflation beſorgten ein übriges durch die Zerſtörung der großen Vermögen. Die reichen Bürgerhäuſer, die früher geiſtiger und künſtleriſcher Mittelpunkt geſellſchaftlichen Lebens waren, traten immer weniger in Erſcheinung, kurz, vieles von dem bewährten Alten bröckelte ab, doch zeigte ſich auch gleich wieder, wenn auch in anderer Form, friſches Leben. Es begann durch das ſtärker gewordene Selbſt⸗ bewußtſein des Proletariats— das Kollektivbewußt⸗ ſein— die Aktivierung der Maſſen auch in muſikali⸗ ſcher Beziehung. Es kamen die Gründungen der ſoziologiſch oder weltanſchaulich gebundenen Groß⸗ organiſationen. Was früher allein dem Ausſchuß für Volksmuſikpflege vorbehalten war, für die muſikaliſchen Bedürfniſſe der breiten Maſſe zu ſorgen, dieſem Gedanken widmeten ſich jetzt mehrere im Entſtehen begriffene Großorganiſationen. iſt an erſter Stelle die Volksſingakademte zu nennen, weil dieſe Einrichtung in ihrer Vorbildlich⸗ keit damals kaum ein Beiſpiel in anderen Städten hatte. In kurzer Zeit war es hier gelungen, aller⸗ dings durch die Perſönlichkeit eines für dieſe Art von Maſſenerziehung hervorragend begabten Mannes wie Arnold Schattſchneiders, eine große Schar von Men⸗ ſchen, die man bis dahin als muſikaliſche Analpha⸗ beten bezeichnen mußte, zur ernſten Muſikpflege zu bringen und zu einer Leiſtungsfähigkeit zu ſteigern, die dieſen jungen Verein ſchon nach kurzer Zeit an die Spitze aller hieſigen Chorvereine ſtellte. Neben dieſem Verein, der es vor allem darauf an⸗ legte, eine ganz neue Bevölkerungsſchicht zum aktiven Muſizieren zu bringen, kamen dann in den erſten Nachkriegsjahren die großen Gebilde des Bühnen volksbundes und der Freien Volks⸗ bühne, die ſchon nach kurzem hier wie in anderen Städten ihre Betätigung auch auf das Gebiet des Konzertlebens ausdehnten. Man kann über Vor⸗ teile und Nachteile dieſes Expanſionsdranges ver⸗ ſchiedener Meinung ſein, feſt ſteht jedenfalls, daß durch dieſe Organiſstionen ganz große Bevölkerungs⸗ at, der ſeine Alleinherrſchaft gebrochen hatte, zu⸗ zur 3 gebracht wurden und daß auf dieſe Weiſe erreicht Gleichzeitig begann das durch die wurde, daß ſchichten zur Teilnahme an der ernſten Konzertmuſtk Hier der Kreis, der ſich für die abſolute Muſik intereſſierte, doch eine weſentliche Verſtär⸗ kung erfuhr. Auch wurde durch manche dieſer Veranſtaltungen in der für das Muſikleben noch neuen Schicht der Wille zur Anteilnahme an den Kulturgütern wachgerufen. So fangen dieſe Großorganiſationen an, das Bild des bisherigen Konzertlebens weſentlich zu beein⸗ fluſſen und zu verändern. Während auf der einen Seite durch die Verarmung der oberen Klaſſen und durch den veränderten Geſchmack die Erſcheinung der vielen reiſenden Virtuoſen in Soliſtenkonzer⸗ ten immer mehr ſchwindet(als einzige Einrichtung dieſer Art haben ſich die Meiſterklavier⸗ abende bis jetzt erhalten), nimmt andererſeits die Zahl der großen Orcheſter⸗ und Oratorienkonzerte gerade im Mannheim⸗Ludwigshafener Bezirk enorm zu. Der außergewöhnliche Zuſtand der Inflations⸗ zeit kann uns aber kein richtiges Bild geben von dem, was wirklich auf feſten Füßen ſtand und was eine Scheinblüte darſtellte(wie z. B. der über⸗ raſchende, ungewöhnliche Andrang damals zu den ernſten Kñammermuſikkonzerten). Dagegen kommen wir in eine ganzneue Situation, als ſich in den Nachkriegs⸗ und Nachinflationsjahren ganz allmählich, aber immer klarer herausſtellte, daß unſere Jugend den Kontakt zur damaligen Muſik⸗ ausübung und überhaupt zur ernſthaften Muſikpflege verloren hatte. Die Kriegs jugend, etwa die ab 1900 Geborenen, die mit einer erſchreckenden und doch wieder erfriſchenden Reſpektloſigkeit alle Tra⸗ ditionen negierte, wandte ſich von der noch ganz klaſſiſch romantiſch eingeſtellten Muſikpflege ab, ohne zunächſt noch den Willen aufzubringen, ſich mit der damals erſt allmählich aufkommenden„Neuen Muſik“ und ihren zunächſt noch ganz revolutionären Proble⸗ men zu beſchäftigen. Der große Siegeszug des Jazz tat ein übriges, um bei der Jugend die Zuneigung zu den großen Meiſtern der Tonkunſt zu unter⸗ graben. Die ſich ſtändig häufenden Wunder der Tech⸗ nik, die Wunder der mechaniſchen Muſik wurde für viele der willkommene Anlaß, um einer etwas müh⸗ ſeligen und anſtrengenden Selbſtbeſchäftigung mit der ernſten Muſtk als unnötig und ſozuſagen unzeit⸗ Linie wirtſchaftlich ſtark gefährdet. gemäß aus dem Weg zu gehen. Und das große Er⸗ 5 I lebnis für die Jugend wurde der Sport. So zeigte ſich in Konzerten, die unbekümmert um die veränderte Zeit ſich einer ſachlich ernſten Muſik⸗ pflege im alten Stil widmeten, wie etwa in den Quartettabenden des Konzertvereinz — einſt Treffpunkt der wirklich gebildeten Muftk⸗ freunde— dort zeigte ſich von Jahr zu Jahr mehr, daß ihr Publikum im Ausſterben begriffen war, weil jeder Zuzug von der Seite der Jugend her fehlte. Reſultat dieſes Prozeſſes iſt, daß in die⸗ ſem Jahr der Konzertverein ſeine Tä⸗ tigkeit ausſetzt. Ob mit Recht, iſt eine andere Frage. Eine gewiſſe Umſtellungs⸗ und Anpaſſungs⸗ fähigkeit hätte vielleicht die Situation retten können und dem hieſigen Muſikleben ein wertvolles Glied erhalten können. f So iſt zu Beginn dieſes Winters die Situation, die nun durch die ungeheuerliche Verſchärfung der wirtſchaftlichen Lage eine ganz grelle Beleuchtung erhält. Die Konzertſäle ſind nur noch durch de Zwang der großen Organiſationen, die noch dazu alle einen mehr oder weniger großen Mik⸗ gliederſchwund haben, zu füllen oder durch den An; reiz ganz großer Senſationen. Damit er⸗ klärt ſich das ſtarke Aufblühen des Philharmo⸗ niſchen Vereins in den letzten Jahren und auth ein verhältnismäßig günſtiger Status im fetzigen Augenblick. Dieſer Verein hat es in ganz unge⸗ wöhnlichem Maße verſtanden, durch internationale Berühmtheiten ſeinen Konzerten unverminderte An⸗ ziehungskraft zu ſichern. Allerdings hat ſich hier⸗ durch auch ein Gefahrmoment ergeben. Die Aka⸗ demiekonzerte des Nationaltheater: orcheſters, früher unter den einheimiſchen Dir genten in Anlage und Ausführung vornehmſte Stätte des bodenſtändigen Muſiklebens, ſind durch die ſtark konkurrierenden Konzerte des Philharmoni⸗ ſchen Vereins und die eine ähnliche Tendenz auf weiſenden Konzerte der J. G. Farbenindustrie in 1 g Ludwigshafen nun in eine Art Wettlauf um Gunſt des ſenſationslüſternen und zahlungsfähigen Publikums geraten. Sie verlieren immer mehr den ö einheitlichen Charakter, den ein verantwortungs⸗ bewußter Geſamtleiter den Programmen früher geben konnte, und ſind trotz oder vielleicht auh gerade wegen dieſes Abgleitens auf eine andere Zum Sf Hilfs Badi Deut wer ihr K Siege ſagen ſind.“ keine dem mater Reſt herige 1981 eſſe n einer en Vor⸗ er Hoe ber das erungen n unter ach, daß )rzehnte gierung urch be⸗ ung von Abe. Die infor⸗ 1 Baden he und telle ſei ing und hörden, t Platze, ſchnitte lich ein⸗ tizu an aße gebe iſt, die ie heute dies he⸗ Lände eter fast tzbüros. keit der och, daß her und rüber ſicht ge⸗ igen die tung güros Noy. eines gelnden, geſtern erſchriſt hauptet, Sinnen⸗ Ge⸗ ieſe Be⸗ erklären n. Es kran⸗ t in das ſeine beſuche um, um en, und uſo un⸗ ung der boeners General ung ſei id dann Schlei⸗ miniſte⸗ röffent⸗ beiter? Schieds⸗ Bewerk⸗ e abend weitere e gelten angenen chiedene k in den eee nert um Muſik⸗ in den rein Muſik⸗ ir mehr, en war, end her n die⸗ le Tä⸗ andere aſſungs⸗ können 8 Glied tuatiog, ung der zuchtung irch den en, die en Mit⸗ en An⸗ mit er⸗ ar mo⸗ ind auh jetzigen 3 unge⸗ ationale rte An⸗ ch hier⸗ e Aka⸗ eater⸗ u Diri⸗ nehmſte 4 4 Donnerstag, 5. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 514 Nun erſt recht! Zum babiſchen Jugendwerk vom.—10. Nopbr. Schon haben ſich landauf landab die jugendlichen Hilfstruppen gerüſtet, um als Bannerträger der Babiſchen Jugendherbergen und des Vereins für das Deutſchtum im Ausland das„Badiſche Jugend⸗ werk“ durchzuführen. Ihre Augen blicken freudig, ihr Herz ſchlägt warm, aus ihren Augen ſtrahlt Siegeszuverſicht.„Wir werden es ſchon ſchaffen,“ agen ſie,„auch wenn die Zeiten ernſt und ſchwer ind“ Heimat und Volkstum ſind für uns keine leeren Worte, ſondern Lebenswerte. Aus dem Gefühl der Verantwortung für wahre und echte Polksgemeinſchaft heraus, das uns alle beſeelt, wenn wir auch ſonſt unter eigenem Fähnlein marſchieren, fühlen wir uns verpflichtet zu entſchloſſenem Han⸗ deln! Darum nicht lange überlegt, ſondern friſchauf zur Tat! Wir ſind die Jugend und ſtellen uns in den Dienſt der Jugend, ob ſie nun in der alten Heimat poder draußen in der weiten Welt wohnt! Wir haben Falle eine Heimat, die uns ans Herz gewachſen iſt; wir kennen alle nur ein Volk, und mag der Deutſche im fernſten Winkel der Erde ſiedeln— er iſt unſer Bruder wie unſer Nachbar in Stadt und Land und darf unſerer Treue, unſerer Hilfe ſicher ſein! Und oh die Not noch ſo drohe: Wir halten unerſchütterlich jeſt an unſerem Glauben, wir bauen weiter am ſchönen Werke der BH und des VDA: Nun erſt recht! Markt in der Herbſtſonne Wenn auch wieder mancher Wunſch der Händler hinſichtlich des Geſchäftes offen blieb, ſo wurde ihnen boch einer mit verſchwenderiſcher Fülle gewährt: der Wettergott hat ſie mit ganz beſonderer Gunſt be⸗ dacht. Man fühlte ſich bei dem heutigen Marktbeſuch angeſichts des ſtrahlenden Himmels zwei Monate zurückverſetzt, wenn nicht die Kargheit des Gemüſemarktes barauf aufmerkſam gemacht hätte, daß wir uns im November befinden. Feldſalat(15 Pfg. das Viertel) und Kreſſe(10 Pfg. das Viertel), Roſenkohl zu 10 Pfg., Blumenkohl, Schwarzwurzeln zu 35 Pfg., Rote Rüben zu—10 Pfg., Karotten zu 10 Pfg. das Pfund und Meerrettich zu 20—30 Pfg. das Stück, fanden guten Abſatz, denn alle dieſe Produkte waren ihrem bisherigen Preisniveau treugeblieben. Einen kleinen Aufſchlag verzeichneten Zwiebeln und To⸗ maten. Von den letzteren war nur noch ein kleiner Reſt vorhanden. Auf dem Obſtmarkt haben ebenfalls die Preiſe der Hauptartikel etwas angezogen. So gingen Trauben durchſchnittlich für 40 Pfg. das Pfund ab. Auch die Nüſſe verzeich⸗ neten ein ganz erhebliches Zunehmen des Preiſes. Man merkte daß ſie hoch im Kurſe ſtehen und ver⸗ langte deshalb bis zu 40 Pfg. für das Pfund. Die Kaſtanien koſteten 25 Pfg. Lediglich das Tafelobſt hatte neben ſeiner guten Qualität ſeine bisherige Prefsſtufe beibehalten. „An den Eterſtänden klettern die Preiſe immer höher. Für die billigſten Eier mußte man ſchon 1 Pfg. bezahlen, während die geſtempelten Siede⸗ eier 16 Pfg. koſteten. f Der Fiſch⸗ und Geflügelmarkt brachte außerordentlich reiche Auslagen bei dem bis⸗ herigen Preisſtand. Am Blumenmarkt waren nur noch Aſtern als einheimiſche Pflanzen vertreten. Ausländiſche Narziſſen, Mimoſen und Nelken boten mit den Aſtern vereint ein eindrucksvolles Bild in 3 der Herbſtſonne. 1 Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreife für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kaxrloffeln 4J—4,5; Salatkartoffeln 12; Wirſing—8; Weiß⸗ kraut—9; Rotkraut—10; Blumenkohl, Stück 10—60; Karotten, Bſchl.—7; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10% Spinat—15; Mangold—10; Zwiebeln 10—12; Grüne ohnen 60—70; Feldſalat 6080; Kopſſalat, Stück—12; Endivienſalat, Stück—10; Oberkohlraben, Stück—7: Foſenkohl 15—18, Tomaten 25— 30, Radieschen, Bſchl. 7 916 87 Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 2095; Hage⸗ lutken B; Hagebuttenmart 50; Suppengrünes. Bſchl. 60, Peterfilte, Bſchl.—6; Schnittlauch, Bſchl.—10; Lauch, Stück 510; Aepfel 6205 Birnen-25; Trauben .85, Preiſelßeeren 50; Zitronen, Stück—8; Bananen, guck 212; Saßrahmbutter 160—190; Landbutter 190 bis 0, Weißer Käſe 40—50; Eier, Stück—15; Hechte 120; Narben 30, Karpfen 8090; Schleien 120140; Backfiſche 10 Kabeljau 80; Schellftſche 5060; Goldbarſch 50; 6 lachs 60; Seehecht 90; Stockftſche 50; Hahn, geſchlachtet, tüc 190.—850; Huhn, geſchlachtet, Stück 250600) Enten, d Stück 400—800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 lage ee 8 1 1 ge. „ Rindfleiſch 80; Kuhfleiſch 60; Kalbflei 0100; Schweinefleiſch 90, 1 Ueber den Raubüberfall in der Oſtſtadt iſt noch du berichten, daß der eine Täter aus der Kaſſe des Feinkoſtgeſchäftes etwa 100 Mark geraubt hat, wäh⸗ zend der andere an der Tür ſtehen geblieben war, um die anweſenden Kundinnen in Schach zu halten. Die Fahrräder, auf denen die Räuber nach⸗ her flüchteten, hatten ſie gegenüber dem Geſchäft an einen Baum gelehnt. Von den Tätern war einer ewa 25 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, ſchlank, blond, hatte blaſſes Geſicht, trug anliegenden Man⸗ tel in braunbeige, gleichfarbige Tatſchmütze und ſhwarze Schuhe. Der andere Täter iſt etwa 28 Jahre 15 etwas kleiner, als der erſtere, ſchlank, blond, hat laſſes Geſicht, trug ebenfalls beigefarbigen Mantel und ſolche Tatſchmütze. Beide Täter ſprachen Mann⸗ heimer Mundart. lkerbund Von Miniſterialrat Dr. Barck, Karlsruhe Vor kurzem iſt der eingehende Bericht bekannt! rung der Geſetze zur geworden, den das Komitee zur Bekämpfung 85 Mädchens⸗ und Kinderhandels des Völkerbunds über die Verwendung von Frauen im Polizeidienſt erſtattet hat. Der Bericht umfaßt die Feſtſtellungen über die Or⸗ gantſation der weiblichen Polizei in ſieben Ländern; Deutſchland, Dänemark, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Großbritannien, Niederlande, Polen und Schweiz. Er unterſucht der Zahl nach Dienſtſtellung und Aufgaben von 1003 Beamtinnen der weiblichen Polizei. Das Komitee kam zu dem Ergebnis, die Ver⸗ wendung von weiblichen Polizeibeamtinnen vor allem für den Schutz moraliſch gefährdeter Frauen und Kinder, ferner für ſolche Frauen und Kinder, die als Urheber, Opfer oder Zeugen in Ge⸗ ſetzesübertretungen verwickelt ſind, zu empfehlen. Es betonte aber zugleich, daß man in der Organiſation die größte Handlungsfreiheit laſſe und die verſchiedenen Länder die Amtstätigkeit der weiblichen Polizeibeamten mit den ihrem Gebiet eigentümlichen Umſtänden und Verhältniſſen in Ein⸗ klang bringen müſſen. Danach gibt es auch für die Frauenpolizet nicht eine Organiſationsform, die man als beſte anerkennen müßte. Trotzdem wird man beim Studium des Berichts den Eindruck haben, daß nach Anſicht der Kommiſſion bei der Tätigkeit der weiblichen Polizei die Aufgabe als Gefährdeten⸗ polizei eine beſondere Rolle ſpielt, ohne daß den Aufgaben der Kriminalpolizei, d. h. alſo der repreſſiven gegenüber der vorbeugenden Tätigkeit, die Bedeutung aberkannt wird. Zergliedert man die techniſchen Aufgaben der Frauenpolizei näher, ſo ſteht nach dem Kommiſ⸗ ſtonsbericht an erſter Stelle die Gefährdeten⸗ polizei und die Fürſorge vermittelnde Tätigkeit der weiblichen Polizei. Denn überall ſtrebt die weibliche Polizei danach, Frauen und Jugendliche, die ſie in ihre Obhut nehmen muß und die insbeſondere moraliſch gefährdet erſcheinen, den Organiſationen zuzuführen, deren Aufgabe die eigentliche Fürſorge iſt. Solche Gefährdetenpolizei üben die weiblichen Polizeibeamtinnen insbeſondere im Außendienſt(Streifendienſt) auf den Straßen, auf den Bahnhöfen, an öffentlichen Vergnügungs⸗ plätzen, in Parks und Anlage uſw. Nur in einzel⸗ nen Ländern iſt man der Anſicht, daß dieſe vorbeu⸗ genden Streifen beſſer durch männliche Beamte aus⸗ geführt werden als durch Frauen, deren Aufgabe eine ſpezielle iſt. Es iſt ferner eine Dienſtaufgabe der weiblichen Politzei die Mitwirkung bei der Be⸗ kämpfung der Proſtitutibn und bei der Durchfüh⸗ Der Schiedsſpruch abgelehnt Eine Führertagung des Chriſtlichnationa⸗ len Gemeindearbeiter verbandes am 3. November in Köln nahm, ſo wird uns geſchrieben, Stellung zu dem am 31. Oktober in Berlin gefällten Schiedsſpruch bezüglich der Löhne der Gemeinde⸗ arbeiter und kommunalen Straßenbahner. Ein⸗ ſtimmig wurde der Beſchluß gefaßt, den Schieds⸗ ſpruch abzulehnen. Maßgebend für die Ablehnung war, daß der Schiedsſpruch eine erneute Senkung der Löhne bringt, ſodaß die Lebenshaltung auf ein un⸗ tragbares Maß herabgedrückt wird. Der ſchon in dieſem Jahre wiederholt erfolgte Lohnabbau be⸗ trägt einſchließlich des Fortfalls der beſonderen Zu⸗ lagen und des Lohnausfalls infolge Kurzarbeit bis z u 35 v. H. Eine neue Lohnſenkung erſcheint um ſo weniger gerechtfertigt, als der von der Reichsregie⸗ rung angeregte Preisabbau in entſprechendem Um⸗ fange nicht erfolgt iſt. Der Zentralverband vermißt eine klare Stellung⸗ nahme der Reichsregierung zu dem gefällten Schieds⸗ ſpruche in ſeinen Beziehungen zu den Vorſchriften der zweiten und dritten Notverordnung, insbeſon⸗ dere in Bezug auf die Anwendung der Beſtimmungen über die Kriſenſteuer auf die Arbeiter der öffentlichen Körperſchaften. Außerdem macht die unklare Faſſung des Schiedsſpruches eine Annahme unmöglich, weil heute ſchon hinſichtlich der Anwendung des Schieds⸗ ſpruches Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern beſtehen, die zu weiteren unberechtigten Lohnkürzungen führen können. * * Schiebsſpruch für die Mannheimer und pfäl⸗ ziſche Metallinduſtrie. Ueber den Schiedsſpruch, der in dem Lohnverfahren für den Bezirk Mannhein⸗ Pfalz der Deutſchen Metallinduſtrie mit den Stim⸗ men der Arbeitnehmer zuſtande kam, iſt noch zu be⸗ richten, daß die Arbeitgeber ſich gegen dieſen Schiedsſpruch ausgeſprochen haben. Ob eine Ver⸗ bindlichkeitserklärung erfolgt, iſt im Augenblick noch unſicher. Soweit wir unterrichtet ſind, richtet ſich der Widerſpruch der Arbeitgeber namentlich gegen die vorgeſehene lange Laufzeit des Abkommens. * Eigentümer geſucht. Auf dem Fundbüro der Polizeidirektion wurde vor kurzem ein Sack mit etwa 2 Zentner Kartoffelſchnitzel, die für Futterzwecke beſtimmt ſein dürften, ferner zwei große Ledertaſchen mit Vorhangzeichnungen und Vorhangſtoffmuſtern abgegeben. Die Gegen⸗ ſtände dürften von einem Diebſtahl herrühren. 0 Bekämpfung der Geſchlechts krankheiten. Dieſe Mitwirkung iſt m. E. beſonders wichtig. In Baden haben z. B. die weiblichen Polizei⸗ beamtinnen in Mannheim 1929: 121, 1930: 444 Feſtnahmen allein für die Geſundheits⸗ behörde durchgeführt. Es iſt allgemein anerkannt, daß dieſe Siſtierungen im Außendienſt der weiblichen Polizei in Deutſch⸗ land in erheblichem Umfange wegen Krankheisver⸗ dachts und Anſteckungsgefahr im Sinne des Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten erfol⸗ gen. Razzien in Bordellen und die Verfolgung von Zuhältern und Mädchenhändlern werden regel⸗ mäßig den männlichen Beamten überlaſſen. Als weitere Aufgaben der Frauenpolizei bezeich⸗ net dann der Kommiſſionsbericht die Ermittlungs⸗ tätigkeit bei der Strafverfolgung von Delikten, bei denen Frauen oder Kinder als Täter, Verletzte oder Zeugen beteiligt ſind. Der Bericht bezieht ſich hier insbeſondere auf Empfehlungen, die die verſchiede⸗ nen polizeilichen Unterſuchungskommiſſionen in Großbritannien ausgeſprochen haben. Das Komitee betont endlich die Aufgaben der weiblichen Polizei gegenüber entlaufenen und vermißten Kindern, wie allgemein die Mitarbeit der Frauenpolizei bei den Jugendgerichten, die vielfach noch des Ausbaues be⸗ dürftig iſt. Es wäre gewiß von beſonderem Intereſſe, die zuſammenfaſſenden Ergebniſſe der Enquete des Völ⸗ kerbundes über die Entwicklung der weiblichen Po⸗ lizei mit der Organiſation und den Berufsaufgaben der Frauenpolizei in den einzelnen Ländern näher zu vergleichen, aber es iſt dieſes, wie ſchon die Kom⸗ miſſion ausgeſprochen hat, bei den durchaus verſchte⸗ denen örtlichen Verhältniſſen nicht möglich. Für Deutſchland iſt aber jedenfalls feſtzuſtellen, daß hier, wo zurzeit in Preußen, Sachſen, Hamburg, Baden und neuerdings in Braunſchweig weibliche Polizei eingeführt iſt, ſich Organiſation und Funktion mit den vom Völkerbund aufgezeigten allgemeinen Richt⸗ linien deckt. In Baden, wo wir weibliche Polizei in den Dienſtſitzen Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Pforzheim und Freiburg haben, ſind im Jahre 1930 die Beamtinnen als Gefährdetenpolizei (im Streifendienſt) eingeſchritten in 1188 Fällen bei Jugendlichen und in 1616 Fällen bei erwachſenen Perſonen. Sie ſind in Kriminalſachen zur Mitwir⸗ kung herangezogen worden in 446 Fällen, einſchließ⸗ lich Durchſuchungen und Gnadenſachen. * 164 Fahrräder beanſtandet. Bei einer geſtern abend veranſtalteten Kontrolle der Radfah⸗ rer mußten 111 Radfahrer wegen Fahrens ohne Licht und 53 wegen Fehlens der Rückſtrahler an ihren Fahrzeugen beanſtandet werden. Eine in den geſtrigen Abendſtunden vorgenommene Lichtkon⸗ trolle führte zu dem Ergebnis, daß die Beleuch⸗ tung von 37 Perſonenkraftwagen, 2 Laſtkraftwagen und 5 Krafträdern den Beſtimmungen nicht entſprach. * Weinkeller und Wirtſchaft geplündert. In der Nacht zum 3. November verſchwanden aus einem Keller in F 7 zwei bis drei Flaſchen Sekt, Marke Deutz⸗Geldermann, 6 bis 7 Flaſchen Sekt, Marke Vix⸗Vara, 20 Flaſchen Oberingelheimer Rotwein, 4 Flaſchen Wachenheimer Altenburg, 10 bis 15 Fla⸗ ſchen Moſelwein, Marke Trarbacher Schloßberg, eine Flaſche Malaga und zwei Flaſchen Niederhäuſer Bergmannshöhle. In der gleichen Nacht wurden aus einer Wirtſchaft in der Waldͤhofſtraße 10 Mark Kleingeld, eine größere Menge Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren und 20 Flaſchen Weißwein, Marke Ham⸗ bacher Grein, entwendet. „Fräulein, Muffke und Co. ſind uns doch noch zweihundert Mark ſchuldig. Mahnen Sie doch mal die Leute!“ „Bereits eingegangen, Herr Direktor!“ „Der Betrag?“ „Nein, die Firma!“ Ein brauchbares Dienstmädchen Die Frau des Hauſes zum Dienſtmädchen oder vielmehr zur„Hausangeſtellten“!:„Verſtehen Sie ein Fahrrad zu reinigen?“ Das Mädchen:„Nein, gnädige Frau, aber ich 3 Ihnen ſagen, wo ich das meinige reinigen aſſe.“ Veranſtallungen Violinkonzert. Morgen abend wird der junge Geiges Lothar Scherer von hier im Kolpinghausſaal U 1, 19, mit ſeinem Begleiter, dem Pianiſten Dr. Otto Chmel einen Violin⸗Vortragsabend geben. Es kommen zum Vor⸗ trag die Violinkonzerte von M. Bruch Op. 26, von Mendelsſohn Op. 64, ferner die Violinſonate VI(Partita) von J. S. Bach für Violine allein. Der jugendliche Geiger, der im 18. Lebensjahre ſteht und im 17. Lebensjahre die ſtaatliche Muſiklehrerprüfung in Karlsruhe ablegte, dürfte hinſichtlich ſeiner hervorragenden violiniſtiſchen Begabung allgemeines Intereſſe erwecken. Seine Ausbildung liegt in den Händen des Konzertmeiſters O. Spamer, eines früheren Wilhelmyſchülers.(Weiteres ſiehe Anzeige.) * Teenachmittag mit Tanzſchan im Parkhotel. Infolge des Anklanges, den der Nachmittagstee mit Tanzſchau durch das profſeſſionale Tanzpaar Kurt Rudolf Wein ⸗ lein und Partnerin am Sonntag, 11. Oktober fand, hat die Direktion des Parkhotels eine Wiederholung auf Sonntag, 8. November anberaumt. Da auch diesmal wie⸗ der mit einem guten Beſuch zu rechnen iſt, wäre eine vor⸗ herige rechtzeitige Tiſchbeſtellung ratſam.(Weiteres An⸗ zeige.) —— Film Mund ſchau Der erſte ruſſiſche Tonfilm:„Der Weg ins Leben“ Dieſe Woche noch wird in Mannheim der erſte ruſſiſche Tonfilm gezeigt, nachdem in einer Sondervorfüh⸗ rung im Roxy ⸗Theater ein großer Kreis geladener Gäſte bereits Gelegenheit hatte, dieſen Spieltonfilm aus der Sowjet⸗Union zu ſehen. Es iſt nicht leicht, ſich mit dieſem, in Einzelheiten wunderbaren Film auseinander⸗ zuſetzen, denn die Ruſſen ließen ſich die Gelegenheit nicht entgehen, eigene Propaganda zu treiben. Wenn man aber bedenkt, daß der ruſſiſche Tonfilm eine andere Funktion hat als der weſteuropäiſche oder gar der amerikaniſche, daß er ſich in das ruſſiſche öffentliche Leben eingliedern ſoll, ſo wird man manche Szenengeſtaltung verſtehen können, die im erſten Augenblick ſtark tendenziöſe Eindrücke hinterläßt. Die Sowjet⸗Regierung unternahm im Jahre 1928, als das Kinderelend ungeheure Ausmaße angenommen hatte und als die verwahrloſten Geſchöpfe durch Diebſtähle und andere Verbrechen eine öffentliche Gefahr wurden, den Ver⸗ ſuch, durch ſyſtematiſche Erziehung zur Arbeit die Kinder auf den rechten Weg zu bringen. Mit welchen Mitteln dies geſchah und heute noch geſchieht, zeigt der Film, der nach einem unſicher einſetzenden Vorſpiel das Leben und Treiben einer Arbeitskommune ſchildert. Ob allerdings der in ſet⸗ nem Hauptteil ausgezeichnet komponierte Film der hiſtort⸗ ſchen Wahrheit entſpricht, ob das Kinderelend wirklich be⸗ hoben iſt oder ob nur ein Idealbild gezeigt wird, darüber ſoll nicht geurteilt werden. Wir haben uns mit dem Film als Kunſtwerk auseinanderzuſetzen, haben zu unterſcheiden zwiſchen Kunſt und Politik. Der Regiſſeur Nikolai Ekk, der in einem Vorſpruch erwähnt, daß der Film vor einigen Jahren noch eine Re⸗ portage geweſen ſei, heute aber bereits hiſtoriſch wäre, zwingt den Beſchauer, durch pſychologiſch richtig geſtaltete Gedankengänge an die Rettung der verwahrloſten Jugend zu glauben. Die hervorragende Bildwirkung iſt entſchei⸗ dend für den Erfolg, beſonders die Maſſenſzenen beſitzen Stimmungsgehalt. Die Liebe zum Detail iſt unverkennbar, führt aber ſtellenweiſe zu ſehr in die Breite. Wer weder an dem Stoff noch an der bildlichen Geſtaltung ſeine Freude findet, wird ſich beſtimmt von der Darſtellung beeindrucken laſſen. N. Bataloff, der uns aus dem Film„Mutter“ noch in beſter Erinnerung iſt, ſpielt den Erzieher mit einer ſolchen Eindruckskraft, daß man mit ihm fühlen, mit ihm die Freude des Erfolgs und den Schmerz zweier Fehlſchläge teilen muß. Unvergeſſen wird das markante Geſicht des mongoliſchen Darſtellers J. Kyr ba bleiben, das mimiſch ſehr viel zu ſagen hat. Wie in vielen ſtummen Ruſſen⸗ filmen hat man es auch hier verſtanden, Typen aus der Maſſe auszuwählen und gut zu photographieren. Trotz aller Vorzüge iſt dieſer erſte tönende Ruſſenfilm noch ein Verſuch, aber ein ſehr guter, von dem man zwetſel⸗ los lernen wird. Geſprochen wird ruſſtſch, das in geſchickter Weiſe durch Beſchriftung der Bilder überſetzt wird. Genau berechnete Zwiſchentexte laſſen den rhythmiſchen Ablauf des ganzen Werkes erkennen, denn man wollte den Tonfilm nicht nur als Dialog und Geräuſchfilm geben. Ebenfalls ein Verſuch, der beachtenswert erſcheint. Auss ichs Vorausſage für Freitag, 6. November: Nach Durchzug eines Regengebietes veränderlſch und mild mit ſtrichweiſen Regenfällen. Sübweſt⸗ liche Winde. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See Luft. S 2 Wind 5b. Ar Ss e Wetten n nn 4 S8 8 88 micht Stärke Wertheim 1811 1 18 0 ſtill— Nebel Fönigsſtuhl 563 765,3 9 185 7 8 leicht halbbedeckt Karlsruhe 120 755,4 4 19 4 ſtill— hekter Bad ⸗Bad 218 705,7 5 19 5 80[leicht heiter Villingen 712/769,3—-1 12—2 8 leicht halbbedeckt Bad Dürrb. 701]— 1 13—3 8 leicht heiter St. Blaſien 780——1 12—2 W leicht heiter Badenwell. 422 765.8 10 18 9 8 leicht da bbedeckt Feldbg. Hof 1275640. 1 8 8 4 80 leicht halbbedeckt Das nordweſteuropäiſche Tiefdruckgebiet gewinnt auf dem Feſtland weiter an Raum und hat ein langgeſtrecktes Regengebiet bis nach Oſtfrankreich und Nordweſtdeutſchland vorgetrieben, deſſen Durch⸗ zug auch bei uns bevorſteht. Die nachfolgende mari⸗ time Strömung wird morgen unſere Witterung be⸗ ſtimmen. Mild und neutral, dabei sparsam und preiswert muß eine Tollette-Seife sein. Diese Eigenschaften sind im höchsten Maße vereinigt in der Pfeilring- Lanolin- Seife. Das in dieser enthaltene Cholesterin, dem Hautfett nahe verwandt, dringt tief in die Poren ein und ernährt die Haut. Ver- nünftige Hautpflege ist natürliche Hautpflege. ideal gelöst durch Pfeilring-Lanolin-Seife. Nach dem Paschen Pfeilring- Lanolin- Creme, das altbewãhirte Hauſpflegemittel bei rauer Jahreszeit. 4. Seite/ Nummer 514 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Aus Mannheimer Gerichtsſälen Vor dem Einzelrichter Ueberfall auf einen Gerichts vollzieher In der Spiegelſtraße auf dem Waldhof erſchien eines Tages der Gerichtsvollzieher in einer Flaſchenbierhandlung. Anweſend war nur die jüngſte Tochter des Inhabers, die den Beamten zwecks Um⸗ ſchau nach pfändbaren Gegenſtänden in der Woh⸗ nung herumführte. Inzwiſchen erſchien Kundſchaft im Laden. Der Gerichtsvollzieher entdeckte nun die Kaſſe und wollte den Beſtand aufnehmen. Aber da wurde die Kleine wild. Sie wehrte ſich mit Worten und Angriffen gegen den Beamten, um zu verhüten, daß dieſer an das Geld komme. Als der Beamte ſich trotz des Widerſtandes der Kaſſe bemächtigte, rief die Widerſpenſtige ihre Schweſter und deren Mann zu Hilfe. Die ältere Schweſter begrüßte den Pfändungs⸗ beamten mit einer Flut von Schimpfworten, ſchlug ihm ſeine Papiere aus der Hand und ſchwang dro⸗ hend die Kohlenſchaufel über ſeinem Haupte. Da mußte der Beamte der Uebermacht weichen. Er ging zur nächſten Polizeiſtation und holte ſich einen Schupo⸗Beamten zur Unterſtützung. Inzwiſchen war der Vater und der Sohn von der Familie nach Hauſe gekommen. Die beiden Töchter berichteten gerade von den Vorgängen, als die beiden Beamten zurückkamen. Es herrſchte noch die gleiche Aufregung wie zuvor, nur gingen jetzt fünf Per⸗ ſonen gegen die Beamten, während ſich vor dem Laden die übliche Menſchenmenge verſammelt hatte. Alle nahmen eine derart bedrohliche Haltung ein, daß das Ueberfallkommando als letzte Rettung herbeigerufen werden mußte. Nun war es der Vater, der zuerſt wieder zur Vernunft kam. Er zahlte die Schuld von etwa 70 Mark und die Beamten zogen ab. In der Anklagebank ſtanden nun die drei Ge⸗ ſchwiſter und der Mann der älteren Schweſter. Sie können es durchaus nicht begreifen, daß man ihnen in einem Strafbefehl zu ihrer Aufregung, die ſie durchgemacht haben, noch Gefängnisſtrafen von—6 Wochen zudiktierte. Gerichtsaſſeſſor Dr. Vaulont machte die An⸗ geklagten darauf aufmerkſam, daß ſte ſich die Koſten des Einſpruchverfahrens durch Rücknahme ſparen könnten. Aber die Schweſtern glaubten, daß ihnen bitteres Unrecht geſchehen ſei. Das Urteil unter⸗ richtete ſie aber davon, daß ein Widerſtand in solchem Ausmaße gegen Beamte nicht ungeſühnt bleiben dürfe. Die ältere Schweſter erhielt zu ihren 6 Wochen Gefängnis noch eine Geldſtrafe von 20 Mark und ihr Mann ebenfalls eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Wochen. Die kleinere Schweſter hatte etwas mehr Glück, ihre Gefängnisſtrafe von vier Wochen wurde in eine Geldſtrafe von 170 Mark umgewandelt. Der Sohn erzielte einen Freiſpruch. Die Koſten des Verfahrens fallen den Verurteilten zur Laſt. Unterſchlagungen beim Konſumverein Im Frühjahr d. Is. entdeckte man im Zentral⸗ lager des Konſumvereines, daß durch Schwarz⸗ lieferungen Waren aus dem Lager verſchwan⸗ den. Gleichzeitig wurde von Mitgliedern die Mel⸗ dung erſtattet, daß in einer Filiale höhere Preiſe verlangt wurden. Gewarnt durch dieſe Vorfälle, die ſeinerzeit nicht aufgeklärt werden konnten, kontrollierte man die Lagerarbeiter inten⸗ ſiver. Im Mai konnte nun tatſächlich bei einer Auf⸗ ſtapelung von Waren feſtgeſtellt werden, daß Waren im Werte von 127 Mark beigeſtellt waren, für die keine Belege vorhanden waren. Man ließ die Lieferung ruhig an den betreffenden Laden ab⸗ gehen und wartete ab, ob der Filialleiter den Wa⸗ renüberſchuß melden würde. Aber nichts geſchah. Der Leiter des Verkaufs ließ ſich den Filialleiter kommen und ſagte ihm die Unredlichkeiten auf den Kopf zu. Als ihm mit der Staatsanwaltſchaft ge⸗ droht wurde, legte er dem Verkaufsleiter gegenüber ein Geſtändnis ab und nannte auch den Lager⸗ arbeiter, der ihm die Waren zugeteilt hatte. Vor dem Einzelrichter beſtritten beide Angeklag⸗ ten die ihnen zur Laſt gelegte Untreue. Erſt als das ſchriftliche Geſtändnis, das der Filialleiter dem Verkaufsleiter abgelegt hatte, verleſen wurde, gab der Filialleiter zu, früher folgendes erklärt zu haben: Er habe durch Kredite an Mitglieder eine Schul⸗ denlaſt von etwa 4000 Mark gehabt, für die die Zentrale ihn verantwortlich machte. Um nun dieſe Schulden abdecken zu können, habe er höhere Preiſe verlangt. Auch habe er ſich von dem mitangeklagten Lagerarbeiter die unnotierten Waren zuſchicken laſſen. Dieſes Geſtändnis ſchränkte aber der Fi⸗ lialleiter wieder dahin ein, daß der Lagerarbeiter völlig unſchuldig ſei. Während der weiteren Verhandlung blieb nur bewieſen, daß der Filialleiter die ſchwarzgelieferte Ware am Lager hatte. Wer ſie ihm vom Zentral⸗ lager zuſandte, konnte nicht feſtgeſtellt werden, da beide Angeklagte beſtritten, es zu wiſſen. Der mit⸗ angeklagte Lagerarbeiter behauptete, daß für die von ihm gerichteten Waren Belege vorhanden waren, die man beſeitigt habe. Das Gericht, Amtsgerichtsrat Schmitt, ver⸗ urteilte den Filialleiter wegen Diebſtahls und Be⸗ trugs zu 3 Monaten Gefängnis, die in eine Geldſtrafe von 500 Mark umgewandelt wer⸗ den. Der Lagerarbeiter wurde wegen Beihilfe zum Diebſtahl zu 2 Wochen Gefängnis bzw. 150 Mark Geldſtraſe verurleiſt. Aus Baden Starker Schneeſchaden * Kalkreute(Amt Pfullendorf), 5. Nov. Der Schneefall zu Beginn der letzten Woche hat in den Waldungen großen Schaden angerichtet. Ins⸗ beſondere Waldbeſtände im Alter von 18—25 Jahren wurden ſo ſtark zuſammengedrückt, daß ſie abge⸗ holzt und neu angepflanzt werden müſſen. Daß Autounglück beim Bahnhof Baden⸗Baben⸗Weſt * Baden⸗Baden, 5. Nov. Zu dem im heutigen Mittagblatt gemeldeten ſchweren Unglück am Straßenübergang in Oos⸗Sinsheim wird uns er⸗ gänzend berichtet, daß der Führer des Kraftwagens, der mit dem Perſonenzug zuſammenſtieß, der italie⸗ niſche Staatsangehörige Gacamo Giacoletto geſtern abend ſeinen ſchweren Verletzungen im ſtädt. Krankenhaus zu Baden⸗Baden erlegen iſt. Der Wagenbeſitzer, Hotelier Zeiler⸗Brieg wie ſein Chauffeur haben hauptſächlich Kopfverletzungen da⸗ vongetragen, die jedoch nur leichterer Natur ſind. Zeiler befindet ſich bereits wieder auf dem Wege der Beſſerung. i* Karlsruhe, 4. Nov. Ein Vater machte die An⸗ zeige, daß ihm ſein 15jähriger Sohn mit einem Machſchlüſſel den Schreibtiſch geöffnet habe und nach Entwendung von 140 Mk. flüchtig gegangen ſei. Wertheim, 5. Nov. Glaſermeiſter Chriſtoph Götz erlitt an der Vockenroter Steige einen töd⸗ lichen Unglücksfall. Er wollte auf der ſogen.„Staf⸗ felwehrbrücke“ ausruhen, ſtürzte in die Klinge und erlag nach wenigen Stunden den ſchweren inneren Verletzungen. * Säckingen, 5. Nov. Wegen der ſpinalen Kin⸗ derlähmung iſt nun auch die Kleinkinderſchule geſchloſſen worden. durch Konzenttotion àuf wenlge pfreislegen! DbkRNEUE WE fühtt uns aufwärts. Die Umsetzstelgerung beweist, deb unsetfe Kundschaft sofott bemefkt hat, welche Voftelſe Wir jetzt zu bieten in der Lage sind gleiche Flnkaufs-· und Veikaufsmethoden mit dem fühfenden Großkonzern Deutschlands. Auch sie werden unser kunde sein, Wenn Aus der Pfalz Gonverneur Dr. Schnee kommt in die Pfalz * Neuſtadt a. d.., 5. Nov. Wie wir hören, wird der Präſident der Deutſchen Kolontal⸗Geſellſchaft in der Zeit vom 13.—16. November Vorträge in den Städten Neuſtadt, Kaiſerslautern, Pirmaſens und Zweibrücken über das Thema„Deutſchlands über⸗ ſeeiſche Zukunft“ halten. Ferner iſt eine Beſprechung der Vorſtände der pfälziſchen Abteilungen der deut⸗ ſchen Kolontal⸗Geſellſchaft und der Preſſevertreter mit Dr. Schnee in Ausſicht genommen. Nach Ab⸗ ſchluß der Vorträge in der Pfalz begibt ſich Dr. Schnee zu einem Vortrag ins Saargebiet. Ein ehemaliger Kommandeur der 23er geſtorben * Landau, 5. Nov. In München ſtarb im Alter von 77 Jahren Generalleutnant a. D. Feodor Groſch, der abwechſelnd bei den bayeriſchen Che⸗ vauxlegers, den Jägern und zuletzt der Infanterie diente. Im Mai 1904 übernahm er als Oberſt das Kommando des 23. Inf.⸗Rgts. in Landau, im Ok⸗ tober 1906 wurde er zum Generalmajor und Kom⸗ mandeur der 12. Inf.⸗Brig. in Regensburg ernannt. Im Jahre 1909 zog er ſich im Dienſt eine ſchwere Verletzung zu, die ſein Ausſcheiden aus der Armee veranlaßte. * * Ludwigshafen, 5. Nov. Geſtern nachmittag ſtieß an der Kreuzung Bürgermeiſter⸗Kraft⸗Platz und Wittelsbachſtraße ein Laſtauto von Wertheim mit einem Straßenbahnwagen der Linie 13 zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß wurde an dem Straßen⸗ bahnwagen die hintere Plattform erheblich beſchädigt, während das Laſtauto mit geringem Schaden davon⸗ kam. Der Führer des Laſtautos ging nach dem Zu⸗ ſammenſtoß flüchtig und iſt bis jetzt noch unbe⸗ kannt. Der Laſtkraftwagen wurde ſichergeſtellt. Schüler-Hockey-Stästeſpiel Mannheim Ludwigshafen:5(:3) Sehr erfreulich iſt die Tatſoche, daß auch der Hockeyſport bei den Mannheimer Höheren Lehranſtalten Eingang ge⸗ funden hat. Als erſte Mannheimer Schule nahm dos Real⸗ gymnaſium Hockey in ſein offizielles Sportprogramm auf und die lebhafte Beteiligung, ſowie das große Intereſſe der Schüler beweiſt, daß der richtige Weg dabei eingeſchlagen worden iſt. Dadurch, daß bereits zahlreiche Schüler in den Mannſchaften der örei Mannheimer Vereine M7, TV 1846 und Vſg, ſowie TC Ludwigshafen mitwirken, iſt bereits ein Stamm an Spielern vorhanden, der den An⸗ fängern ein gutes Beiſpiel abgeben kann. Auch die Ober⸗ realſchule iſt bereits in der Lage, eine Mannſchaft ſtellen zu können, allerdings iſt der Hockeyſport hier noch nicht offi⸗ ziell eingeführt, was hoffentlich bald der Fall ſein wird. Ein Wettſpiel zwiſchen den beiden Schulen gewann das Reolgymnaſium vergangene Woche:2. Dos 1. Schüler⸗Städteſpiel trug die aus Schülern der beiden Schulen zuſammengeſtellte Mannſchaft am Mittwoch nachmittag auf dem Platze des TV 1846 gegen eine Lud⸗ wigshafener Städtemannſchaft aus, die gleichfalls aus Spie⸗ lern der dortigen Oberrealſchule, ſowie des Realgymna⸗ ſiums beſtand. Auf beiden Seiten wurden teilweiſe aus⸗ gezeichnete Leiſtungen geboten, was allerdings nicht ver⸗ wunderlich iſt, wenn man bedenkt, daß verſchiedene Schüler bereits in den erſten Herrenwannſchaften von Blau⸗Weiß Speyer, TV Frankenthal, Vfk und TW 1846 mitwirken. Die Mannheimer Mannſchaft unterlog verdient, allerdings iſt der Torunterſchied etwas zu hoch ausgefallen, wenn man bedenkt, daß die Ludwigshafener im Feldſpiel kaum über⸗ legen waren. Sie hatten aber den Vorteil, daß die Monn⸗ ſchaft mit guten Kräften beſetzt war, während bei der Monnheimer Mannſchaft neben guten Einzelſpielern auch verſchiedene ſchwache Stellen waren. Auch körperlich über⸗ trofen die Linksrheiniſchen die hieſige Schülermannſchaft ſehr. Sie beſten Leute bei Mannheim waren im Sturm Bayer und Seidel. Auch der Linksaußen ſpielte ſehr nett, konnte aber gegen ſeine weitaus kräftigeren Gegner nur ſelten an⸗ kommen. Pfeiffer kom als Mittelläufer erſt nach der Halb⸗ zeit in Schuß, fand allerdings auch bei ſeinen beiden Neben⸗ leuten kaum Unterſtützung. In der Verteidigung genügte nur Pudel, auch der Torwart zeigte einige ſchöne Paraden. Bei der Ludwigshafener Mannſchaft überragten die bei⸗ den Verteidiger, der Mittelläufer, ſowie vor allem der Mittelſtürmer, der eine ganz ausgezeichnete Ballführung beſitzt und der auch allein drei Tore ſchoß. Ein Verſoger war in der Elf überhaupt nicht, denn auch die andern Spie⸗ ler paßten ſich ſehr gut an. Sehr imponierte vor allem die Ruhe und Diſziplin, mit der das Spiel durchgeführt wurde. Kein lantes Wort war zu hören, ſo daß dos Spiel eine gute Propaganda geweſen wäre, wenn die nötigen Zu⸗ ſchauer ſich eingefunden hätten. Apotheker Franz Keim Der Ski⸗Club Schwarzwald verliert ſeinen Verbandsvorſitzenden Ganz unerwartet wird durch ein tragiſches Geſchick der Ski⸗Club Schwarzwald gerade in den Tagen, wo der Ski⸗ ſport des Winters 1931/32 praktiſch begonnen hat, vor einen ſchweren Verluſt geſtellt: durch einen bedauerlichen Un⸗ glücksfall iſt ihm ſein langjähriger erſter Vorſitzender, Apo⸗ theker Franz Keim in Freiburg, durch den Tod entriſſen worden. Mit der Familie ſteht ein Skiverband mit mehr als 13000 Mitgliedern in Trauer vor dem plötzlichen jähen Ereignis. Franz Keim, der auch im beruflichen und geſelligen Leben der Stadt Freiburg weit bekannt war, hat die Ge⸗ ſchicke des Ski⸗Club Schwarzwald ſeit nunmehr acht Jah⸗ ren geleitet. Seine erſte Wahl zum erſten Vorſitzenden des Ski⸗Club Schwarzwald, dieſes älteſten und Gründer⸗ verbandes im Deutſchen Ski⸗Verband, wurde durch Wieder⸗ wahl beſtätigt und zum dritten Mal beſtimmte ihn vor zwei Jahren die ordentliche Hauptverſammlung auf dem Feld⸗ bergerhof mit überwältigender Mehrheit eines vollen Vertrauens in ſeinem Amt, das er trotz man⸗ cher geſundheitlichen Bedenken wieder annahm. Die Zeit⸗ läufte ſeiner Amtsführung, in denen er ſich auf eine Gruppe erfahrener und bewährter Mitarbeiter in Sport und Ver⸗ waltung ſtützen konnte, waren nicht immer einfach. Aus den Wirren der Inflation heraus in die ſchwierige Ueber⸗ gangszeit der Nachwirkungen, als die Feſtmark kam, in Jahren, wo der Gedanke an Wiederaufbau des ſportlichen Verbandes einzig leitend ſein konnte, iſt es in zäher Arbeit, die auch mancher Kritik begegnete, wie es immer der Fall iſt, gelungen, den Ski⸗Club Schwarzwald doch einer ſolchen Höhe zuzuführen, daß er als Verband mit ſeinen mehr als 18 000 Mitgliedern der zweitgrößte im Deutſchen Ski⸗Ver⸗ band wurde und daß in ſportlicher Hinſicht manche erfolg⸗ reiche Beteiligung an großen Konkurrenzen erzielt werden konnte. Die Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft im Jahre 1928 auf dem Feldberg bedeutete einen Höhepunkt in dieſen Jahren. Aber darüber hinaus hatte Franz Keim ſeine beſondere Aufmerkſamkeit dem Nachwuchs im Skilauf gewid⸗ met und die Frage der ſyſtematiſchen Jugendpflege in Praxis und in Organiſation, in Verhandlungen und Ueber⸗ einkommen mit verwandten Sport⸗ und Turnverbänden, hatte ſeine beſondere Aufmerkſamkeit. Sein Ziel, die Schaf⸗ fung eines Jugendheims im Ski⸗Club Schwarzwald, hat er nicht mehr erleben dürfen, aber wenn heute wenigſtens beachtliche finanzielle Grundſteine vorhanden ſind, ſo darf der Verſtorbene ein Verdienſt daran für ſich beanſpruchen. Franz Keim iſt zu früh gegangen. Er iſt nur 51 Jahre alt geworden. Seine Amtsjahre, die ihn mit der Bürbe, die ein ſo großer Verband heute bedeutet, belaſteten, finden da⸗ mit einen jähen Abbruch. Ein poſitives Streben und eine Treue zur Skiſache iſt damit hingeſchieden, zwei Eigenſchaf⸗ ten, die als hervorſtechendes Merkmal feſtgehalten und für die Bleibenden den Kern für das Andenken an Franz Keim ſein ſollen. Sle upsete Fenstef prüfen, bevot Sie kaufen weiter zurückliegenden Mannſchaften erzielt wurden. Am in Bekundung Ulster-Paletots aus reinwollenen, modernsten molligen Dia- S u. 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Dieſer Stand war jedoch nicht von langer Dauer denn Funda⸗Charlier und Broccardo⸗Tietz unternahmen bald einen erfolgreichen Vorſtoß und waren damit wieder allein in Front. Ehmer erlitt in der Kurve Gabelbruch und kam zu Fall, ebenſo etwas ſpäter infolge Karambolage Manthei und Schön. Alle drei konnten jedoch nach einer Au kurzen Pauſe die Fahrt fortſetzen. Vor der 2 Uhr⸗Wer⸗ tung ab gab es im Anſchluß an einen Prämienſpurt neue kleine Plänkeleien, bei denen Schön⸗Göbel eine Verluſt⸗ runde gegen das Spitzenpaar aufholen konnten, während Petri⸗Manthet und Kroll⸗Maidorn zwei weitere Bahn⸗ längen einbüßten. Als der erſte Spurt angeläutet wurde holten ſich Ehmer und Kroſchel kampflos noch eine Runde zurück. In den Spurts der 2 Uhr⸗Wertung waren pelti⸗ Manthei am erfolgreichſten und konnten fünfmal ſiegreich der S über die Linien gehen. Den 6. Spurt gewann Schön. Nach wenn der 2 Uhr⸗Wertung wurde das Feld durch zahlreiche Pei Teile mienſpurts bis in die frühen Morgenſtunden beunruhlgt, enler Die einzelnen Spurts um 4 Uhr gewannen nacheinander liefer: Göbel, Schön, Charlier, Schön, Petri und Richli. blocks, Nach 126 Stunden(287,160 Km.) war der Stand Unive folgender: 1. Funda⸗Charlier und Broccar do, häder. Tietz je 158 Punkte.— 1 Runde zurück: 3. Göbel⸗Schön 287 Punkte; 4. Richli⸗Siegel 224 Punkte: 5. Wambſt⸗Holke großet 76 Punkte.— 2 Runden zurück: 6. Rauſch⸗Hürtgen 97 Werke Punkte.— 3 Nunden zurück: 7. Bulla⸗Miethe 160 Punkte des N 4 Runden zurück: 8. Ehmer⸗Kroſchel 83 Punkte.— 8 Aun⸗ diejen den zurück? 9. Petri⸗Manthei 226 Punkte; 10, Kroll⸗Ma⸗ 105 dorn 155 Punkte. Um 6 Uhr waren 291,660 Km. gefahren, mit 0 1 bedarf 5 fähige 22 Zu Was hören wir? 115 triſche Freitag, den 6. November wirtſc .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. Wein .15: Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. tunge! 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. Würm 12.05: Frankfurt: Schallplattenkonzert. zeuge! 12.30: München: Unterhaltungskonzert. trennt 12.35: Südfunk: Guido Gialdini, Kunſtpfeifer. Schallplatten. 13.00: Südfunk: Gewand haus⸗Bläſer⸗Vereinigung ſplell, menge Schallplatten. wird 13.05: Heilsberg: Schallplattenkonzert. Energ 13.05: Langenberg: Mittags konzert.. 13.10: Wien: Schallplattenkonzert.— Je 13.25: München: Unterhaltungskonzert. 7 Erzeu 15.05: München: Stunde der Frau. mit g 15.25: Wien: Kinderſtunde. Brenn 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.20: München: Schlagerſtunde. Eil 16.45: Heilsberg: Unterhaltungsmuſik. Vorſte 17.00: Langenberg: Von Tartini bis Strawinfky. 0 17.00: Wien: Nachmittagskonzert. Fü 17.05: Sübfunk: Nachmittags konzert. Energ 17.20: München: Veſperkonzert. und ei 18.00: Langenberg: Bücherſtunde. 60 To 18.40: Südfunk: Sberbaurot Lutz: Die Boden⸗Seeregullt⸗ 9 8 rung. Maſch 18.50: München: Kirchliche Kunſt von Dr. Lill. diejen 19.00: Heilsberg: Liederſtunde, die 19.30: München: Unterholtungskonzert. 4 19.45: Südfunk: Guſtav Meyrink,. Deutſche Humoriſten. 110 20.00: Langenberg: Luſtiger Abend. i lieferr 20.05: Stidfunk: Sinfoniekonzert. period 20.05: Wien: Liederſtunde. Sonnt 20.45: Heilsberg: Sinfoniekonzert. 20.45: München: Konzert. trage 21.35: Wien: Kleine Hausmuſik. walt! 22.35: Wien: Tanzmuſik. Heizut 23.00: Sttdfunk: Tanzmuſik. ſamter Aus Mannheim 1 19.05: Aerztevortrag:„Der Schlaf“. toffko Aus dem Ausland nung 12.40: Beromünſter: Konzert. 5 11 5 17.00: Beromünſter: Gefährdet Frauenberuf die Ghe.„ 17.30: Rom⸗Neapel: Konzert. alſo 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. gaben 18.30: Prag: Deutſche Sendung: Vortrag. auf 19.00: Straßburg: Fust nene ene 108 19.30: Lonbdon⸗Daventry: Klavierwerke von Schumann. 000 20.00: Beromünſter: Wiener Blut. Operette. preis 21.15: Mailand: Kammermuſik. N 22.00: Straßburg: Konzert aus Metz. * „Schachkurſe vor dem Mikrophon“ Der Süsddeutſche Rundfunk beginnt am 9. November einen Schachkurs für Anfänger, der in 8 Kun, ſtunden von 25 Minuten Dauer wöchentlich einmal zwar jeweils Montags in der Zeit von 22.50—28,15 Uht ſtattfinden wird. Die erſte Kurzſtunde leitet Fert Wiedemann der bekannte Schachmeiſter von Schwaben. Weitere Kurſe für Fortgeſchrſttene über Endſpfel ſomt über den Weltmeiſter Dr. Al fechin ſollen dem Anfänger⸗ kurs anſchließend folgend. Nadio Meins Menne E 3. 9 5 Fernsprecher 31240 Feſefuamſfen 33 7 der trennscherſe Empfänger für Anspruchsvolle MN. I. mit Röhren und Pautsprecher 2⁰ Ulster-Paletots 85 und graubraun Fischgrät, ganz auf geile mit Samtkrage nn Des halb s Offer IMANNH ELIN 30. PLAN K E NES 1931 iger alz en Petti⸗ ſiegreich ön. Nach iche Prä⸗ inruhigt. einander r Stand ear do⸗ el⸗Schön öſt⸗Wolke rigen 97 Punkte. 8 Run⸗ roll⸗Mal⸗ gefahren, * tten. platten. Jfſplelt. exegulie⸗ iſten. he. rann, —— n vor ſehr agben ette von on den en. Am ovember 1931 ... (Schluß) Aus dem im erſten Teil Geſagten ergibt ſich, daß Stübteheizwerke zweckmäßigerweiſe in Anlehnung an beſtehende Elektrizitätswerke erbaut werden, da in bieſen Werken bereits ſämtliche Einrichtungen für die Fortleitung und Verteilung der erzeugten elektriſchen Energie, ſowie geſchultes Perſonal vorhanden ſind. Die Kupplung beſtehender Elektrizitätswerke mit der Städteheizung ſtößt dann auf Schwierigkeiten, wenn das Elektrizitätswerk ſehr weit von denjenigen Feilen der Stadt entfernt liegt, die für die Wärme⸗ lieferung in Betracht kommen, alſo etwa große Wohn⸗ llocks, Geſchäftshäufer, Schulen und Krankenhäuſer, Univerſität und Theater, Bahnhöfe und Schwimm⸗ bäder. In dieſem Falle tritt anſtelle eines einzigen großen Städteheizwerkes eine Anzahl kleinerer Perke am Ort der größten Wärmedichte, das heißt des Wärmebedarfs pro akm. Hierbei ſind dann auch bieſenigen Werke als Dampf⸗ und Stromlieferanten mit heranzuziehen, die entweder ohnedies Eigen⸗ hebarf an Dampf haben oder bei denen verbrennungs⸗ fähiges Material anfällt. Zu ſolchen Betrieben zählen z. B. ſtädtiſche Gas⸗ werke, welche für ihre Fabrikation Dampf und elek⸗ lriſche Energie benötigen. Es wäre z. B. vom volks⸗ wirtſchaftlichen Standpunkt aus betrachtet Unſinn, wenn in der Nähe eines ſolchen Gaswerkes Einrich⸗ tungen geſchaffen werden, die Heizdampf für größere Wärmeverbraucher(3. B. Neubauſtedlungen) er⸗ zeugen. Im Gaswerk ſowohl wie in dem davon ge⸗ ſtennten Heizwerk wird nahezu die gleiche Kohlen⸗ menge verfeuert. Aus dieſer gleichen Kohlenmenge wird jedoch im Gaswerk außerdem noch elektriſche Energie erzeugt. Ferner können Müllverbrennungsanſtalten zur Erzeugung von Heizdampf und elektriſcher Energie 0 mit größtem Nutzen herangezogen werden, da der Brennſtoff nahezu koſtenlos anfällt. Ein Zahlenbeiſpiel möge in großen Zügen das Vorſtehende erläutern. Für Lieferung von Heizdampf und elektriſcher Energie wird eine 20000 Kw. Dampfturbinenanlage und ein Heiznetz zur Lieferung von ſtündlich maximal i Tonnen Dampf erbaut. Die Koſten für die totale Maſchinenanlage mögen ſich auf etwa J 7 300 000, hiejenigen für das komplette Heiznetz auf 1 2 700 000, die totalen Anlagekoſten alſo auf ungefähr 10 000 000 belaufen. Die mittlere Heizdampf⸗ lieferung ſei 35 Tonnen pro Stunde und die Heiz⸗ perſode umfaſſe 8 Monate, alſo ausſchließlich der Sonntage 4800 Betriebsſtunden. In dieſer Zeit be⸗ lage die mittlere Belaſtung der Turbine 15 000 Kilo⸗ walt und der totale ſtündliche Dampfverbrauch für Heizung und Krafterzeugung 87 Tonnen, in der ge⸗ ſamten Heizperiode alſo 417000 Tonnen. Dies ent⸗ ſpricht einem Kohlenverbrauch von 56000 Tonnen und hel einem Kohlenpreis von& 20 ergeben ſich Brenn⸗ ſtoffkoſten von 4 1 120 000. Die Koſten für Bedie⸗ nung und Unterhaltung der Anlage ſeien 6 Proz. — bes Anlagekapitals, alſo& 600 000. Jür Vertzzinſung und Amortiſation find 15 Proz. des Anlagekapitals, also„ 1500 000 aufzubringen. Die totalen Aus⸗ 1 gaben während der Heizperiode belaufen ſich hiernach auf, 8 220 000. In 4800 Betriebsſtunden werden 168 000 Tonnen Heizdampf verkauft. Der Verkaufs⸗ preis ſe Tonne Heizdampf ſchwankt bei den früher genannten Städteheizwerken zwiſchen 1 6,60 und 10, beträgt alſo im Mittel ca. 4 7,50. Der Ver⸗ kauf von Heizdampf bringt alſo Einnahmen von 1280 000, ſodaß ſich hiernach die Nettoausgaben auf„ 1 930 000 belaufen. In der Nichtheizperiode ſei die mittlere Belaſtung ber Turbine 12000 Kw. und der ſtündliche Dampf⸗ verbrauch 54 Tonnen. Bei 2400 Betriebsſtunden iſt ber totale Dampfverbrauch 130 000 Tonnen und der lolgle Kohlenverbrauch 17400 Tonnen, die Brenn⸗ ſoffkoſten alſo 348 000 4. Die totalen Jahres⸗ betriebskoſten der 20 000 Kw. Turbinenanlage und 8 55 belaufen ſich hiernach auf 2 0 Die Turbine leiſtete in der Heizperiode 15 000 Kilowatt& 4800 Stunden= 72 000 000 Kilowattſtun⸗ ben, in der Nichtheizperiode 12000 Kilowatt& 2400 Stunden= 28 800 000 Kilowattſtunden. Da die tota⸗ len Ausgaben 2 308 000 4 betragen, ſtellt ſich der Er⸗ Leügungspreis der Kllowattſtunde auf 2,29 Pfg. 1. iſt kaum anzunehmen, daß von irgendeinem Aleberlandwerk die elektriſche Energie zu einem dees geliefert wird, der dem Preis für den ſelbſt⸗ dzeugten Strom naheliegt. a Nimmt man z. B. an, daß der Fremdſtrompreis 0 ig. pro Kilowattſtunde beträgt, ſo belaufen ſich 1 durch die Eigenerzeugung der elektriſchen Energie 10 Verbindung mit der Städteheizung erzielten jähr⸗ ichen Erſparniſſe auf 1 725 000.. 1 eben den im Vorſtehenden geſchilderten Vor⸗ agen wirtſchaftlicher und hygieniſcher Natur weiſt 5 mit einem Elektrizitätswerk gekuppelte Städte⸗ Eitene noch eine ganz beſonders hervorragende enſchaft auf: ſie bietet eine äußerſt einfache und ie Löſung eines der wichtigſten Probleme der ergleverſorgung, nämlich die Erzeugung von benſtrom und Momentanreſerve. 0 us Gründen der Wirtſchaftlichkeit empfiehlt es ert ein Elektrizitätswerk mit Rückſicht auf den 1 1 5 Leiſtungsbedarf auszubauen. Von der ge⸗ 12 5 inſtallterten elektriſchen Leiſtung dienen be⸗ die ich nur etwa 50 v. H. für die Grundlaſt und bärteſtlichen 50 v. H. zur Spitzendeckung. Weiterhin 3 91 die jährliche Spitzenleiſtung nur ungefähr 15 v. H. der geſamten Jahresleiſtung. Die vorhan⸗ lang Maſchinen werden hierdurch nur ſchlecht aus⸗ * 2 55 und die Koſten des inveſtierten Kapitals be⸗ Vine digen die Wirkſchaftlichteit der Energteerzeu⸗ 5 1 Wenn Spitzenſtrom im eigenen Werk erzeugt auen soll, dann muß es mit einem Minimum au pitalaufwand geſchehen. Die Bedeutung des für die unabhängigkeit der Städte in der Energieverſorgung uen Mannheimer Z Dre Von Dipl.⸗Ing. W. Taeſchner, Mannheim 5 Die Städteheizung ermöglicht eine billige Spitzen⸗ ſtromerzeugung, indem die zeitliche Verſchiedenheit von Kraft⸗ und Wärmebedarf zur Speicherung und hiermit zum Ausgleich benutzt wird. Die Keſſel und Maſchinen arbeiten ſtets voll belaſtet, d. h. mit gutem Wirkungsgrad und beſter Ausnutzung. Handelt es ſich um eine Wärmeverſorgung mit Dampf, ſo werden Dampfſpeicher aufgeſtellt, die zur⸗ zeit geringen Wärmebedarfs den überſchüſſigen Dampf des Städteheizwerkes aufnehmen und den⸗ ſelben während der Anheizperiode oder irgendeiner Periode hohen Wärmebedarfs an das Heiznetz wie⸗ der abgeben. Während der Lichtſpitze am Abend kann dieſe Speicheranlage in Verbindung mit einer Spe⸗ zialturbine Spitzenſtrom erzeugen oder aber, bei Ausfall von Fremd ⸗Spitzenſtrom, als Momentan⸗ reſerve dienen. Immerhin ſind die ſoeben geſchilderten Möglich⸗ keiten von dem Vorhandenſein einer Spezialturbine abhängig, die allenfalls gegenüber einer Dampf⸗ turbine normaler Bauart teurer und komplizierter iſt. Außerdem ſteht den hohen Anlagekoſten einer ſolchen Spezialturbine eine verhältnismäßig kurze Benutzungsdauer dieſer Maſchine gegenüber. C änſtiger liegen die Verhältniſſe bei einer Warm⸗ waſſer⸗Städteheizung, wo eine ausreichende Speiche⸗ rung von Warmwaſſer in Verbindung mit einer Entnahmeturbine, das iſt eine Turbine normaler Bauart, durchgeführt werden kann. Die Bereitung des Warmwaſſers erfolgt hierbei durch Entnahme⸗ dampf aus der Turbine, d. h. durch Dampf, welcher der Maſchine entnommen wird, bevor er die ganze mögliche Arbeit geleiſtet hat. Im Bedarfsfalle, d. h. alſo zurzeit des Spitzenbedarfs oder des Fremd⸗ ſtromausfalles wird die Dampfentnahme und damit die Warmwaſſerbereitung abgeſtellt. Der Heizdampf expandiert dann in der Turbine weiter und es wird hierdurch eine ganz beträchtliche Mehrleiſtung er⸗ zielt. So ſtellt z. B. die früher beſprochene 20 000 Kilowatt⸗Turbine, welche ſtündlich maximal 60 Ton⸗ nen Dampf für die Städteheizung liefern ſoll, in Verbindung mit Warmwaſſerſpeicherung eine Mo⸗ mentanreſerve von 10000 Kilowatt dar. Zu dieſem Zweck wird ein Warmwaſſerſpeicher von 650 m' In⸗ halt aufgeſtellt, der etwa 130 000% koſtet. Mit Hilfe dieſes Speichers kann der Wärmebedarf der Städteheizung nach abgeſtellter Entnahme 1 Stunde lang vollkommen gedeckt werden. Dieſe Friſt wird auf alle Fälle genügen, um entweder Reſervemaſchi⸗ nen in Betrieb zu nehmen oder den Fremdoͤſtrom⸗ bezug wieder in Ordnung zu bringen. Außerdem iſt zu berückſichtigen, daß ein Heizungsnetz von den angegebenen Dimenſionen ohne weiteres—1 . [Stunde lang ohne Wärmezufuhr von der Maſchine und ohne Speicherung bleiben kann, bevor ſich eine Abkühlung bemerkbar macht. Belaſtet man nicht die Städteheizung, ſondern das Elektrizitätswerk mit den Koſten der beſchriebenen Speicheranlage, ſo ergibt ſich bei einer Verzinſung und Amortiſation von 15 v. H. ein zuſätzlicher Kapi⸗ taldienſt des Kraftwerkes von jährlich 19 5000 Mark. Nimmt man die totale Jahresleiſtung eines für die vorliegende Betrachtung paſſenden Elektriztätswer⸗ kes mit 120 Millionen Kilowattſtunden an, ſo ent⸗ fällt je erzeugte Kilowattſtunde der ganz minimale Betrag von 0,016 Pfg. Die auf derart billige Weiſe bereitgehaltene Spitze von 10 000 Kilowatt entſpricht dem Energiebedarf eines modernen Großſtadtviertels mit etwa 80 bis 100 000 Einwohnern. Faßt man die vorliegenden Betrachtungen zu⸗ ſammen, ſo kann man ſagen, daß die Kupplung von Kraft und Wärme den Großſtädten ganz beträchtliche Erſparniſſe bringt und daß ferner durch eine der⸗ artige Kombination eine zuverläſſtige und billige Momentanreſerve geſchaffen werden kann. Die Souveränität der Städte in der Energiever⸗ ſorgung wird hierdurch wiederhergeſtellt und geſtat⸗ tet eine von fremden Einflüſſen freie Tarifpolitik und damit eine größere Beweglichkeit der ſtädtiſchen Finanzpolitik. Eine erfolgreiche kommunale Energiewirtſchaft kann natürlich nur dann durchgeführt werden, wenn alle einſchlägigen Fragen zentral behandelt werden. Dieſe Zentralſtelle, welche zweckmäßigerweiſe mit einem Wärmewirtſchaftler und einem Juriſten be⸗ ſetzt wird, muß vor allem darauf ausgehen, alle ſtäd⸗ tiſchen Betriebe, die ohnedies Kraft und Wärme be⸗ nötigen bzw. als Abfallenergie erzeugen, zu der be⸗ ſchriebenen Kupplung heranzuziehen. Es war bereits auf Gaswerke und Müllverbrennungsanſtalten hin⸗ gewieſen worden. Auf der anderen Seite müſſen auch alle diejenigen ſtädtiſchen Betriebe erfaßt wer⸗ den, welche nur Wärme und keine Kraft benötigen. Insbeſondere ſind Abnehmer heranzuziehen, die auf die Dauer des Jahres einen Ausgleich des Wärme⸗ bedarfs bringen. Hierzu gehören Krankenhäuſer, Schwimmbäder, Großgärtnereien und Milchzentra⸗ len. Dieſe haben auch im Sommer einen beträcht⸗ lichen Wärmebedarf, während andere Abnehmer, wie z. B. Geſchäftshäuſer und Wohnraumhefzungen, im Sommer vollkommen ausfallen. Die Unkoſten der„Zentralſtelle für ſtädtiſche Energiewirtſchaft“ ſind verſchwindend gering gegen⸗ über den hierdurch erzielbaren Erſparniſſen, die ganz beträchtlichen Umfang annehmen können. Dipl.-Ing. T. Amſchau im Reich der Technik Inlereſſante lechniſche Neuerungen aus aller Welt Von Ziv.⸗Ing. Haus Woltereck, Leipzig Wolkenkratzer— Tiefenkratzer Was ein„Wolkenkratzer“ iſt, weiß heute jedes Kind; aber daß es ſeit neueſtem auch einen„Tiefen⸗ kratzer“ gibt, dürfte ſogar den meiſten Architekten und Ingenieuren noch unbekannt ſein. Dieſes merkwürdige Gebäude, das gewiſſermaßen einen Wolkenkratzer mit umgekehrtem Vorzeichen dar⸗ ſtellt, befindet ſich in der japaniſchen Hauptſtadt Tokio und macht äußerlich einen recht unſchein⸗ baren Eindruck; wer davor ſteht, ſieht nichts als ein niedriges, einſtöckiges Haus und würde niemals auf den Gedanken kommen, daß die darunter liegenden Kellerräume ſich volle 35 Stockwerke tief in den Boden bohren. Der ganze Bau hat die Form eines rieſigen in die Erde gerammten Zylin⸗ ders aus Stahl und Beton, mit einem Schacht von etwa 25 Meter Durchmeſſer in der Mitte, der zur Beleuchtung und Entlüftung der unterirdiſchen Zimmer und Korridore dient. Sinnreiche Spiegel⸗ vorrichtungen ermöglichen es, das Tageslicht nahezu ungeſchwächt bis auf den tiefſten Grund dieſes Schachts herabzureflektteren, ſodaß die Bewohner des„Tiefenkratzers“ keineswegs ausſchließlich auf künſtliche Lichtquellen angewieſen ſind, obwohl dieſe natürlich ebenfalls zur Genüge vorhanden ſind. Den Anſtoß zur Entwicklung dieſer eigentlichen Bauform gab die in Japan ſtets lauernde Er d⸗ bebengefahr, der oberirdiſche Gebäude mehr oder weniger ſchutzlos ausgeſetzt ſind. Demgegen⸗ über hatte man die Beobachtung gemacht, daß unter⸗ irdiſche Bauwerke, wie z. B. die Tunnels und Bahnhöfe der-Bahnen, ſelbſt durch die ſtärkſten Beben faſt garnicht in Mitleidenſchaft gezogen wurden. So kam man auf den Gedanken, in Zu⸗ kunft ſtatt in die Höhe in die Tiefe zu bauen, und man ſetzte dieſe kühne Idee durch den beſchriebenen „Tiefenkratzer“ alsbald in Wirklichkeit um. Tokio hat damit eine techniſche Attraktion erſten Ranges erhalten. Speziell die Amerikaner zeigen größtes Intereſſe für die neue Bauweiſe, da ſie einmal in manchen Teilen ihre Landes(San Fran⸗ cisco!) ſelbſt ſtark mit Erdbebengefahr zu rechnen haben, und da zweitens die horrenden und immer noch ſteigenden Bodenpreiſe im den amerikaniſchen Großſtädten zu intenſivſter Ausnutzung des koſt⸗ baren Baugrunds zwingen. „Durchſichtiger Stahl Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen: dieſe Ueber⸗ ſchrift iſt nicht ſo zu verſtehen, als ob es der Tech⸗ nik gelungen wäre, veritablen durchſichtigen Stahl herzuſtellen. Zwar iſt es möglich, gewiſſe Metalle, wie z. B. Gold, durch Hämmern oder Walzen zu ſo dünnen Blättern auszuarbeiten, daß ſie, gegen das Licht gehalten, in blaugrüner Farbe burchſchimmern; hier jedoch handelt es ſich um etwas anderes. Der Ausdruck„durchſichtiger Stahl“ ſtammt von den Amerikanern, die darunter eine beſtimmte Sorte Glas verſtehen, das infolge ſeiner beſonderen Her⸗ ſtellungsart eine ungewöhnliche Wider⸗ ſtands fähigkeit gegen mechaniſche Be⸗ anſpruchungen jeder Art beſitzt. Im Prinzip verfährt man dabei genau ſo, wie bei Herſtellung der bekannten„ſplitterſicheren“ Scheiben für Autos, Flugzeuge und dgl., d. h. man legt zwiſchen zwei Glasſcheiben eine beiderſeits mit Klebſtoff be⸗ ſtrichene, farbloſe Zelluloidfolte und preßt das Ganze unter hohem Druck zu einer einheitlichen Platte zuſammen. Während jedoch die normalen ſplitterſicheren Scheiben nur aus drei Schichten(zwei aus Glas, eine aus Zelluloid) beſtehen, iſt dieſe Zahl beim „durchſichtigen Stahl“ erheblich größer und außer⸗ dem wird als Glas ein beſonderes Hartglas ver⸗ wendet, das an ſich bereits gegen Stoß oder Schlag weitgehend unempfindlich ift. Dieſe Kombination aus Härte und Zähigkeit(des Zellulbids) ergibt ein Material, das tatſächlich in vollftem Maße den Na⸗ men„durchſichtiger Stahl“ verdient. Von amts⸗ wegen angeſtellte Verſuche haben ergeben, daß ſelbſt ein aus nächſter Nähe abgefeuerter Piſtolen⸗ ſchuß eine derartige Glasplatte nicht zu dur ch⸗ ſchlagen vermag, ſondern lediglich feine Haarriſſe an der Aufſchlagſtelle hervorruft. Auch durch Be⸗ arbeitung mit einem Hammer oder dgl. läßt ſich das Glas nicht in Trümmer ſchlagen. Die amerikaniſchen Banken, die in füngſter Zeit häufiger denn je Ueberfällen durch bewaffnete Banditen ausgeſetzt ſind, haben die Bedeutung des „durchſichtigen Stahls“ für ihre Zwecke raſch erkannt und gehen mehr und mehr dazu über, die Glasver⸗ ſchalungen in ihren Schalterräumen aus dem neuen Material anfertigen zu laſſen. Die Beam⸗ ten ſind auf dieſe Weiſe bei eventuellen Ueber⸗ fällen hinter ihren Glaswänden vollſtändig in Sicherheit und können in aller Ruhe und bei voller Sicht ihre Maßnahmen zur Unſchädlichmachung der Verbrecher treffen. Da bekanntlich auch bei uns die Raubüberfälle auf Bankftilialen neuerdings in er⸗ ſchreckender Zunahme begriffen ſind, dürfte das amerikaniſche Beiſpiel hier raſch Schule machen, zu⸗ mal nachdem es einigen europätſchen Glashütten gelungen iſt, kugelfeſtes Glas in mindeſtens glei⸗ cher Qualität und Feſtigkeit wie das amerikaniſche auf den Markt zu bringen. Eiſenbahnen auf Pneumatik Der Luftreifen galt bisher geradeſo als charak⸗ teriſtiſches Merkmal des Kraftwagens, wie das ſtäh⸗ lerne Spurkranzrad für das des Schienenfahrzeugs. Die Idee, einen Eiſenbahnwaggon auf Pneumatiks zu ſetzen, mag den meiſten ſchlechthin abſurd erſchei⸗ nen. Doch warum eigentlich? Ein Vergleich zwi⸗ ſchen dem weich federnden, lautlos dahinrollenden Luftreifen und dem mit Donnergetöſe über Stoß⸗ fugen, Weichen und Kreuzungen polternden Stahl⸗ rad fällt ſo ſehr zugunſten des erſteren aus, daß man ſich nur wundern kann, warum man dieſer Frage bislang ſo wenig Beachtung geſchenkt hat. Der franzöſiſchen Reifen⸗Firma Michelin gebührt das Verdienſt, den Gedanken der„Pneumatik⸗Eiſen⸗ bahn“ als erſte aufgegriffen und in jahrelanger, zielbewußter Konſtruktions⸗ und Verſuchsarbeit zur praktiſchen Reife durchgebildet zu haben. Die„Mi⸗ cheline“, auf welchen Namen das neue Fahrzeug getauft worden iſt, hat ihre öffentlichen Probefahr⸗ ten bereits hinter ſich und ſich dabei in jeder Hin⸗ ſicht vorzüglich bewährt. Ihrer äußeren Erſcheinung nach ähnelt die „Micheline“ ſehr den bekannten Triebwagen, nur daß ſie nicht von Akkumulatoren⸗Batterien und Elektromotoren, ſondern von einem im Vorderteil eingebauten 20 PS Benzinmotor angetrieben wird. Der ca. 13 Meter lange Wagenkörper enthält Sitze für 24 Fahrgäſte und ruht mit beiden Enden nach Art der D⸗Zugswaggons auf einem Drehgeſtell, von denen das vordere 3, das hintere 2 Achſen be⸗ ſitzt. Insgeſamt ſind alſo 10 Räder vorhanden, die mit ſchmalen, genau der Schienenbreite angepaßten Hochoͤruck⸗Pneumatiks von 6 Atmoſphären Innen⸗ druck bereift ſind. An der Innenſeite jedes Reifens iſt eine Stahlblechſcheibe von etwas größerem Durch⸗ meſſer angebracht, die als Spurkranz dient und das Entgleiſen des Fahrzeugs verhindert. Der ganze Wagen wiegt etwa 4,5 Tonnen, ſo daß pro Fahrgaſt noch nicht einmal 200 Kg. entfallen, gegen 11002000 Kg. beim normalen Eiſenbahnzug. Dieſes geringe Gewicht im Verein mit den günſtigen Reibungsverhältniſſen zwi⸗ ſchen Luftreifen und Schiene ergibt ein hervor⸗ ragendes Beſchleunigungs⸗ und Brems⸗ vermögen, ſowie einen verblüffend niedrigen Brennſtoffverbrauch. Bei den offiziellen Verſuchsfahrten wurden auf 100 Km. Fahrſtrecke knapp 20 Liter Benzin verbraucht. Schon 600 Meter nach dem Anfahren aus dem Stillſtand hatte der Wagen eine Geſchwindigkeit von 80 Stunden⸗ kilometern erreicht, und innerhalb weniger als 100 Metern konnte er aus dieſem Tempo wieder zum Halten gebracht werden. Die Höchſtgeſchwin⸗ digkeit wurde mit über 100 Stundenkilo⸗ metern gemeſſen, wobei die„Micheline“ abſolut ruhig und ſicher, und vor allem vollſtändig geräuſch⸗ los fuhr.— Dieſe Zahlen ſind ſo günſtig, daß man auch bei uns ſchleunigſt daran gehen ſollte, das Ver⸗ ſäumte nachzuholen und Verſuche mit luftbereiften Triebwagen anzuſtellen. Denn es handelt ſich hier um einen Fahrzeugtyp, der ſpeziell für verkehrs⸗ ſchwache Nebenlinie, auf denen ſich mit dem heutigen Zugmaterial kaum noch eine Rentabilität heraus⸗ wirtſchaften läßt, von außerbrdentlicher Bedeutung zu werden verſpricht. Ein Förderer des deutſchen Ingenieur⸗ und Maſchinenbauweſens geſtorben Der württembergiſche Staatsrat Prof. Dr. Karl von B och, dem die deutſche Technik unendliche Förderung verdankt, iſt 84jährig geſtorben. Neuzeitliche Kabelreparaturen. Jeder hat ſchon einmal in den Straßen die kleinen Zelte ſtehen ſehen, unter denen Kabelarbeiter Reparaturarbeiten an den in allen Straßen liegenden Elektrizitäts⸗ kabeln vornehmen. Um das Eindringen von Waſſer in das Innere der Kabel zu vermeiden, haben alle Kabel einen waſſerdichten Bleimantel. Eine der ſchwierigſten Arbeiten war bisher das ſichere Ver⸗ löten der Reparaturſtellen an dieſen Bleimänteln. Es dauerte oft viele Stunden, bis ein geübter Ar⸗ beiter eine betriebsſichere und waſſerdichte Lötung vornehmen konnte. Heute werden dieſe Arbeiten nach einem neuartigen Verfahren in wenigen Mi⸗ nuten bewältigt. Um die Reparaturſtelle wird eine Schelle gelegt, die in die Sekundärwicklung eines Transforntators eingeſchaltet iſt. Da ein ſtarker Strom, allerdings mit geringer Spannung, durch dieſe Schelle fließt, wird ſie in kürzeſter Zeit er⸗ wärmt, und das im Innern einer Hohlkehle lie⸗ gende Lot wird flüſſig. Der Strom wird ausge⸗ ſchaltet und nach Erkalten die Lötſchelle abgenom⸗ men. Dann iſt die ſichere Muffenverlötung bereits fertig. Die Naht wird dabei ſo dicht, daß ſelbſt bet mikroſkopiſchen Unterſuchungen eine Treunfuge nicht erkennbar iſt. —————————— . Chefredakteur, Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polftik: 5. A. Mehner genillelon, Ddr, Ste ſan Kapſer- tommunalpolltle en. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteſl: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannhelmer Zeitung G. m. b. H. Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto HANDELS- vn Donnerstag, 5. November 1931 der Neuen Mannheimer Zeitung rscharrs-ZHTTU NG. Abend-Ausgabe Nr. 514 BVerlangſamter Golezugang bei der Schweizeriſchen Nationalbank Der Goldbeſtand der Schweizeriſchen Nationalbank Hat ſich nach dem Aus weiſe für die vierte Oktoberwoche wiederum vermehrt. Die Erhöhung, die in der zweiten Oktoberwoche noch 370,2 Millionen und in der dritten 85 Millionen betrug, hat ſich jedoch weſentlich verlangſamt und beläuft ſich auf nur 5,8 Millionen Franken, ſodaß der Gol 0 beſtand jetzt 2,187 Milliarden Franken beträgt. Die Verminderung der Golddeviſen— diesmal 5,9 Mill.— hat weiter angehalten, ſodaß ihr Beſtand gegenwärtig nur 100,24 Millionen beträgt gegenüber beiſpielsweiſe 355 Mill. Ende der erſten Oktoberwoche. Der Noten umlauf, der in der dritten Oktoberwoche ſeine Abwärtsbewegung aufgab, hat ſich, wohl infolge der ſtarken Nachfrage des Auslandes nach Franken und des Abzuges fremder Gut⸗ haben, um 71 Millionen erhöht auf 1,497 Milliarden. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten zeigen zum erſten Male auch eine rückläufige Tendenz und zwar von 994 Millionen in der dritten Oktoberwoche auf 934 Millionen. Die Notendeckung iſt von 160 v. H. in der dritten Sktoberwoche auf 153 v. H. in der vierten zurückgegangen. ? Vergleichsverfahren über die Darmstädter Volksbank eröffnet. Nachdem die geſetzlichen Vorausſetzungen erfüllt ſind, wurde geſtern vom Amtsgericht das gerichtliche Ver⸗ gleichsverfahren über die Darmſtädter Volksbank Genoſſen⸗ ſchaft mbH. eröffnet. () Vergleich bei der Hanſabank Oberſchleſten AG. in Beuthen beſtätigt. Beuthen, 5. Nov.(Eig. Dr.) Das Beuthener Amtsgericht hat den Vergleich der Hanſabank Oberſchleſten AG. beſtätigt. Mit der Auszahlung an die kleinen Gläubiger, die 60 v. H. ihres Guthabens be⸗ kommen, wird ſofort begonnen. f * Münchener Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft, München. Noch den Informationen der„Münchener Zeitung“ dürfte mit einer Dividende von 10—12 v. H.(i. V. 12 v..) für das Jahr 1930⸗31 zu rechnen ſein. Verluſtabſchluß der Stock Motor Pflug A. G. O Berlin, 5. Nov.(Eig. Dr.) Der in der Bilanzſttzung des AR vorgelegte Abſchluß für 1930 ermöglicht wieder keine Dividendenausſchüttung, nachdem die Geſellſchaft erſt 19290 ihr Kapital von 2,425 auf 0,242 Mill. 4 herabgeſetzt und auf 1,6 Mill.& erhöht hatte. Es hat ſich, wie wir erfahren, vielmehr wieder ein Verluſt ergeben, der jedoch durch die mit 1,682 Mill., 1929 ausgewieſenen Rückſtel⸗ lungen gedeckt wird. Dieſe Rückſtellungen werden aber nicht ganz in Anſpruch genommen. Gegenwärtig arbeitet das Unternehmen ſtark eingeſchränkt. Ungenügende Beſchäftigung bei Enzinger⸗Unionwerke Ach, Mannheim. Die Beſchäftigung der Werke war in den verfloſſenen Monaten des Geſchäftsjahres 1931 ungenügend, da die Geſellſchaft unter dem durch die allgemeine Wirt⸗ ſchaftskriſe verurſachten Rückgang des Brauexreigeſchäftes leidet. Das Inlandsgeſchäft geſtaltete ſich daher ſchwierig und unbefriedigend, während das Auslandsgeſchäft bet allerdings 57 Preiſen noch relativ zufriedenſtellend iſt. Der Vorfahrsumſatz dürfte wohl kaum erreicht wer⸗ den. Durch weitgehende Rationaliſierungsmaßnahmen und Betriebseinſchränkungen hofft man auch weiterhin Un⸗ koſtenerſparniſſe zu erzielen, die einen gewiſſen Ausgleich für die erlittenen Umſatzausfälle bieten ſollen(i. V. 7 v. H. Dividende nach 8 v..) 0. Leberhandlung und Kommiſſions⸗ irma S. Schloß. Offenbach a. Mm. Frankfurt, a.., 5. Nov.(Eig. Dr.] Dieſe Lederhandlung und Kom⸗ miſſtionsfirma hat heute die Zahlungen eingeſtellt und beabſichtigt eine außergerichtliche Regelung. Die Paſſiven dürften etwa 100 000 4 betragen. Deutſche Werte an den Auslandsbörſen gefragt Großbereinigung beim deutſchen Stahltruſt? Die Sünden der Kapitalverwäſſerung rächen ſich Trotz aller verſchänten Dementis iſt es heute ein offenes Geheimnis, daß die Vereinigten Stahlwerke, nach den J. G. Farben der größte deutſche Truſt, und der größte euro⸗ päiſche Montantruſt überhaupt, ſanierungs⸗ reif ſind. Uebertriebene Gerüchte über die Schwierigkei⸗ ten der Geſellſchaft, ſpeziell über die Notlage der Stahl⸗ könige Friedrich Flick und Otto Wolff, ſind geeignet, eine unnötige Panikſtimmung hervorzurufen, die in der tatſäch⸗ lichen Situation nicht begründet iſt. Aber es hieße doch Vogel Strauß⸗Politik treiben, wollte man die vorhandenen Komplikationen ignorieren. Bereits in der letzten General⸗ verſammlung der Vereinigten Stahlwerke war konſtatiert worden, daß der Kohlen⸗ und Koks⸗ Verkauf um 40 v. H. und die Stahler zeugung um 30 v. H. gegen⸗ über dem Vorjahre geſunken iſt. Gegenüber den Ein⸗ flüſſen der Kriſe konnten die Ruſſen⸗ Aufträge naturgemäß keinen genügenden Ausgleich ſchaffen, und es iſt nur allzu verſtändlich, daß die Vereinigten Stahlwerke unter demſelben Mißgeſchick zu leiden haben wie beiſptels⸗ weiſe die Zeche Ewald und der Klöcknerkonzern. Verſchär⸗ fend kommen hier anſcheinend noch die Vorgänge bei der Danatbank hinzu, da durch das Fälligwerden kurz⸗ kriſtiger, von der Danatbank gewährter Kredite, die jetzt nicht erneuert werden, die Beſchaffung neuer Kredite akut geworden iſt. Es wird jetzt wohl nirgends mehr beſtritten, daß bei der Gründung des Stahltruſts eine Verwäſſerung des Kapitals vorgenommen worden iſt, die ſich heute, im Stadium der Kriſe, rächen muß. Bei der Gründung im Jahre 1926 wurde das Eigenkapital bereits mit rund 1 Mil⸗ ltarde& angeſetzt, augenblicklich beträgt das Aktienkapital des Truſts 800 Millionen/ und die Obltgationsſchuld 500 Millionen 4; das iſt eine Ueber kapitaliſierung, die geradezu phantaſtiſch genannt werden muß. Im Freiverkehr werden Vereinigte Stahlwerke jetzt nur mit einem Sechſtel ihres Nominalwertes gehandelt, nachdem der Kurs zeitweilig ſogar bis auf ein Siebentel herabgeſunken war. Als beſonders gefährdet gilt die Situa⸗ tion der Flick⸗Gruppe, deren Beſitz in den Vereinig⸗ ten Stahlwerken, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht, eine abſolute Stimmenmehrheit gewährleiſtet. Beteiligung Flicks an den Vereinigten Stahlwerken: Charlottenhütte 20,0 Mill. 4 2,50 v. H. Gelſenkirchen 25270„„ 31,50„„ Phönix 192,8„* 24,10„„ Van der Zypen 0 2,37„„ 489,8 Mill. 50,47 v. H. Der Größenwahn blieb nicht auf die kapitalmäßige Ausſtat⸗ tung des Truſts beſchränkt. Nachdem die Vereinigten Stahl⸗ werke aus der großen Stinnes⸗Maſſe die Rehin⸗Elbe⸗Unton übernommen und mit den Thyſſenwerken, den Rheiniſchen Stahlwerken, dem Bochumer Verein, der Phönix AG. und den Stahl⸗ und Walzwerken Köln⸗Deutz einen vertikalen Montantruſt zuſammengeſchweißt hatten, begaun man mit einer techniſchen Ueberrationaliſierung. Man ſpekulierte in jenem Proſperitätsrauſche, der ein Cha⸗ rakteriſtikum des deutſchen Wiederaufbaues nach der In⸗ flation war, auf einen Abſatz, der in Wirklichkeit niemals erreicht werden konnte. Bei einer Ausnutzung der Die Befeſtigung der Weltwarenmärkte läßt Hoffnungen auf den Beginn der Kriſen⸗ Ueberwindung aufkommen Etwas belebteres Effektengeſchäft im Freiverkehr i Berlin, 5. Nov.(Eig. Dr.) Die Feſtigkeit, die unter dem Eindruck höherer Aus⸗ landsmeldungen ſchon in den geſtrigen Abendſtunden ein⸗ ſetzen konnte, machte heute zunächſt keine Fortſchritte, da die Spekulation infolge der unklaren politiſchen Lage und der Unſicherheit bezüglich der Aus wir⸗ kungen der Börſenvorſtandsbeſtimmungen, Zurückhaltung übte. Man fürchtete wohl Exekutionen oder Verkäufe zu Geldoͤbeſchaffungszwecken, da man bei dem ſchlecht funktionierenden Geldmarkt keine Lombardierungs⸗ möglichkeit für Effekten hätte, argumentierte dann aber, daß die überhaupt erſt in ca. 10 Tagen fälligen Beträge gar⸗ nicht ſo groß ſein könnten und ließ ſich mehr von wirtſchaft⸗ lichen Ueberlegungen leiten. So fand die Hauſſe an den internationalen Waren märkten, ſpeziell an der geſtrigen Chicagoer Getreidebörſe, ſtärkſte Beachtung. Vielleicht iſt dieſe Be⸗ wegung der Warenpreiſe ſchon als Zeichen eines Umſchwun⸗ ges von der beſtehenden Weltdeflation zu werten. Man verwies aber auch auf die feſte Haltung der beut⸗ ſchen Werte im Aus lande, die ebenſo wie die Be⸗ wegung der Mark ein Spiegel ſet für das Vertrauen, das man in die deutſche Situation ſetze. Allerdings iſt bei den Markkurſen zu berückſichtigen, daß die umlaufenden Beträge im Auslande nur ſehr klein ſind. Weſentlich iſt auch der Umſchwung in der fran ⸗ z öſtſchen Meinung bezüglich der kurzfriſtigen Kredite Deutſchlands; man ſcheint nunmehr eingeſehen zu haben, daß auch die Regelung dieſer Kurzkredtte in den allgemeinen Rahmen der Verhandlungen hineingehöre. All dieſe Momente regten an und hatten ein im Vergleich zu den Vortagen lebhafteres Geſchäft zur Folge. Die Kurſe zogen um 2 v. H. für die Hauptwerte an, wobei eigentlich nur die Montanpapiere nicht mitmachten. Pfan d⸗ briefe lagen weiter im Angebot und gaben erneut bis zu 1 v. H. im Kurſe nach. In den Mittagsſtunden ließ die Umſatztätigkeit am Telephon nach, und die Kurſe bröckelten gegen⸗ über ihrem Höchſtſtand leicht ab. Tendenzſtützend wirkten aber die feſten Eröffnungsmeldungen der heutigen Aus⸗ landsbörſen; beſonders in der Schweiz ſoll ſtarkes In⸗ tereſſe für die Effektenwerte beſtehen. Am Geldmarkte machte die Erleichterung nach dem Ultimo Fortſchritte und drückte ſich auch bereits in dem Satz für Tagesgeld aus, der heute mit 810 v. H. und vereinzelt darunter genannt wurde. Der Privatbiskont blieb mit 8 v. H. unver⸗ ändert. Am Deviſenmarkte waren die Veränderun⸗ gen heute minimal; Italien und Kowno notierten 10 Pfg. höher, Stockholm ſetzte allerdings ſeine Abwärtsbewegung um 50 Pfg. fort. 5 Amſterdam feſt i Amsterdam, 5. Nov.(Eig. Dr.) Auch die Amſterdamer Bor ſe war heute recht ſeſt. Nachrichten über die Beſſerung der Wirtſchafts lage in den Vereinigten Staaten, von der man ſich eine Rück⸗ wirkung auf die internationale Wirtſchaftsſituatlon ver⸗ ſpricht, regten natürlich an, ferner ſtimulierte die fe ſt e Tendenz der internationalen Getreide⸗, Baumwolle⸗ und Oelmärkte. Das Geſchäft war zwar nicht ſehr umfangreich, doch zogen faſt alle Papiere im Kurſe an. Pounganleihe war behauptet. 8 Kleine Schwankungen am Deviſenmarkt An den internationalen Deviſen märkten ergaben ſich heute keine größeren Veränderungen, das engliſche Pfund ſchwächte ſich unter Schwankungen leicht ab und ging, nachdem es mit 3,75% gegen den Dollar eröffnet tte, auf 3,746 zurück. Gegen den Gulden notterte das fund 9,28 gegen den Schweizer Frank 19,20% und gegen en franzöſtſchen Franc 95,18. Der Dollar war zu⸗ nächſt etwas feſter, im Laufe des Vormittags war er aber wieder eine Kleinigkeit leichter. Die Reichsmark war gut behauptet, in London ſtellte ſie ſich auf 15,79½, in Am⸗ ſterdam auf 58971 und in Zürich auf 121,45. Aus Paris war ein Kurs noch nicht zu hören. Die Norddeviſen waren ge⸗ halten, auch die ſüdamerikaniſchen Deviſen waren kaum verändert, Madrid tendierte eher etwas feſter. Die holländiſchen Getreidemärkte wieſen auf die feſten amerikaniſchen Meldungen hin Preisbeſſe⸗ rungen auf, die Kaffee⸗ und Zuckermärkte waren unverändert. Auch London befeſtigt Ab London, 5. Nov.(Eig. Dr.) Die freundliche Grundſtimmung an der Londoner Börſe, die bei der unter lebhaftem Geſchäft ſich voll⸗ zogenen Eröffnung abzeichneten, erhielt ſich auch im Ver⸗ laufe und es ergaben ſich weitere Kursbeſſerungen. Beſon⸗ ders feſt lagen Oelaktien und internationale Werte. Deutſche Bonds tendierten feſter, dagegen gaben japaniſche Werte weiter nach. Am Londoner Metallmarkte zogen die Kupfer⸗ preiſe heute um über 1 Pfund per Tonne an. Der Gold⸗ preis blieb mit 110 Schilling 3 Pence per Unze unverän⸗ dert. Für Silber kam eine Notiz nicht zuſtande, doch ta⸗ riert man den Preis ½s6 Pence höher. Der Liverpooler Baumwollmarkt tendierte ebenfalls feſter bei Preis⸗ ſteigerungen bis zu 5 Punkten. Im Anſchluß aon die feſte Haltung der amerikaniſchen Getreidemärkte war auch der heutige Liverpooler Getreidemarkt recht feſt ver⸗ anlogt, die Weizenpreiſe konnten fich bis zu 396 Pence be⸗ feſtigen. Berllner Devisen Ulskontsstze: Relchsbank 8, Lombard 10 v. fl. Amtlich in Rm. Dis. 4. November 5. November Parltät für kont] Geld Brief Geld ref M guenvs⸗Aires 1Peſo 7 1018.022.028.032 1,788 Kanada itan. Dollar.796.804.798.804 4,788 ate.. I en 6,75.058.062.048.052.089 alro.„ lägypt. d.— 16,18 16,22 16.18 16,22 21,91 Türkei. Itürk Pfd. 5 8. N 2130 London... Sterl. 15,78 15,82 15,78 15.82 20, 898 New Hork. 1 Dollar 4 4,209 4,17.2098.217 4,1780 Rio de JanelrolMillr.— 0,250 0,281.259.261.503 Uruguay 1 Goldpeſo.748.752.748.782.421 Holland. 100 Gulden 3 170,03 170,37 170,03 170 37 1868.48 Athen 10 Drachmen 12.19. 5,20 5,1.205 5,445 Brüſſel 100-500 P 2½ 89,74 58.86 59,74 58,88 58,855 Vukareſt... 100 Lei 9½ 2,547 2,553 2,55 2,563—.— Ungarn. 100 Peng 10 173,28 73.42 78,8 73,42 Danzig 100 Gulden 65 82,37 84,535 82.37 82.53 1,555 Helſingfors 100 FM 8 8,19.21 8,19 8,21 10.512 talen... 100 Lire 7 21.68 21,72 21,78 21.82 22,025 ugoſtavienio0 Dinar 71% 7,473 7,487.473 7,487 85 owno 100 Kronen 6½ 42,11 42,19 42,21 42,29 85 5 Kopenhagen 100 Kr. 6 90.91 91,09 90,91 91,09 112,08 Liſſabon 100 Eskudo 7 14.34 14,38 14,20 14,31 17,488 Oslo. 100 Kr. 6 88.91 89.09 88,91„9 111.74 Paris. 100 Ar. 2½ 16,58 16,62 16.58 16.62 16,445 Prag. 100 Kr. 6[12,47 12.49 12.47 12.49 12,38 Sch welz.. 100 Fr. 2 82,12 82,28 82.12 82,28 80,515 Sofia.. 100 Lewa 8 3,072.078.072 3,078 3,01 Spanien 100 Beſeien 6½ 36.91 36,99 86.91 36,99 69,57 Stockholm. 100 Kr. 7 91.91 92, 91,41 91.59 112,05 Eſtland. 100 Eſtm.— 112.89 113,21 112.89 113,11 Wien 100 Schilling 10 58,94 59,0 58.94 89. 58,79 * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis beträgt am 4. November 1931 für eine Unze Feingold 110 fh 3 8 leich 87,0975, für ein Gramm Feingold demnach 42,5354 enee gleich 2,80025 4. Marktbericht des Drahtverbandes. Eſſen, 5. Nov. (Eig. Dr.) Nach Mitteilung des Drahtverbandes Gmbh. in Düſſeldorf hat ſich im Oktober die Marktlage gegenüber dem Vormonat nicht geändert. Im Exportgeſchäft war ſaiſonmäßig eine beſſere Nachfrage zu verzeichnen. * Verpachtung ungariſcher Monopole? Budapeſter Blät⸗ ter berichten, daß Morgon und Kreuger ein An⸗ gebot auf das ungariſche Telephonnetz gemacht haben. Angeblich ſoll in Newyork der Budapeſter Bankdirektor Jakobi wegen Verpachtung des ungariſchen Tabakgefälles verhandeln. 5 Kapazität mit nur 40 v.., wie es heute der Fall iſt, blieben alle die koſtſpieligen In veſtitionen totes Inventar, das den großen deutſchen Montan⸗ truſt mit fixen Koſten belaſtet, die weit über ſeine Tragfähigkeit hinausgehen. Jedenfalls iſt eine baldige Bereinigung Vor⸗ ausſetzung für die Wiedererringung einer rentablen Baſis. Die Aktionäre, die ihre Papiere vielfach zu dem Emiſſionskurs von 125 v. H. gekauft hatten, haben ſchwere Verluſte erlitten. Es ſei daran erinnert, daß die United States Steel Corp., die in vieler Hinſicht mit den Vereinigten Stahlwerken weſensverwandt iſt, ſcharfe Sanierungen durch Kapitalherabſetzungen vornehmen mußte, bevor ſie ſich zu einem Status durchgerungen hat, der ſelbſt der gegenwärtigen Kriſe ſtandzuhalten vermag. Kraftwerk Albbruck Dogern AG., Waldshut Die Geſellſchaft legt den Bericht für das zweite, am 30. Juni 1931 abgelaufene Geſchäftsjahr vor, Danach ſind die im Bau befindlichen Anlagen mit 20,50(6,10) Mill. I. die Schuloͤner mit 31,40(42,75) Mill. 4 ausgewieſen. Auf der anderen Seite beträgt das Aktienkapital unverändert 10 Mill., ſchweiz. Anleihe von 40 Mill. Fres. mit 32,05 22,55) Mill. /, Anleihezinſen(0,81(—), Gläubiger 2,57 (0,3) Mill. /. Nach dem Bericht war auch dieſes Geſchäfts⸗ jahr ein reines Baujahr. Das Stauwehr kam zur Ver⸗ gebung, die Kiesbauarbeiten des erſten Stadiums lonnten programmäßig fertiggeſtellt werden. Die zweite Bau⸗ ſtation auf badiſcher Seite ſei in vollem Gunge. Die Ar⸗ beiten im Staugebiet oberhalb des Wehres ſeien auf der Schweizer Seite nahezu beendet. Am badiſchen Ufer ſind dagegen die Arbeiten noch im vollem Gange. Der Ober⸗ waſſerkanal ſowie die Tiefbauarbeiten des Maſchinen⸗ hauſes und des Unterwaſſerkanals ſowie die maſchinelle Ausrüſtung bis auf die Generatoren ſeien vergeben und bereits in Angriff genommen. Wie im Vorfahre ſind auch diesmal die Bauanlagen mit ſämtlichen Unkoſten, einſchl. Bauzinſen, aber abzuzüglich der Einnahmen und der Habenzinſen belaſtet. Von der Aufſtellung einer Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurde wiederum bis zur Betriebs⸗ eröffnung Abſtand genommen. * Dipidendenverdoppelung bei Riley Motors. Die eng⸗ liſche Automobilfabrik Riley Coventry td. ſchüttet für 1990 eine Dividende von 20 v. H. aus, was einer Verdoppe⸗ lung des Vorjahrsſatzes entſpricht. O Vereinigte Schuhfabriken Berneis⸗Weſſels AG., Nürnberg. Nürnberg, 5. Nov.(Eig. Dr.) Im Rahmen der organiſatoriſchen Umwandlungen beabſichtigt das Un⸗ ternehmen, wie wir bereits meldeten, die Herausnahme des Werkes Augsburg⸗Oberhanſen aus dem Produktionspro⸗ gramm der Fu. Verhandelt wurde über die Gründung einer beſonderen Geſellſchaft in Verbindung mit der Firma Auguſt Weſſels, Augsburg⸗Lechhauſen, in die das Augs⸗ burger Werk von Berneis u. Weſſels eingebracht werden ſoll. Wie wir nunmehr hören, ſollen dieſe Verhandlungen in den nächſten Tagen zum Abſchluß gebracht werden. * Tüll⸗ und Gardinen⸗Weberei AG, Plauen. Nach Be⸗ rückſichtigung der Abſchreibungen(i. V. 41 198 /) ergibt ſich ouf 30. Juni 1931 eine Verringerung des Verluſtſaldos von 1562 auf 745, * Braunſchweigiſche AG für Jute⸗ und Flachs⸗Induſtrie, Brannſchweig. Die G genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsfahr 1930⸗31 und beſchloß, den Verluſt von 111 190 Mark auf neue n vorzutragen(i. B. 4 v. H. Divpi⸗ dende auf 2,01 Mill./ Stammaktien auß einem Rein⸗ gewinn von 104 991]. Es würde mitgeteilt, daß das AR⸗ Mitglied C. Trapp ſein Mandat niedergelegt hat. Der AR⸗ Vorſitzende wurde ermächtigt, gemäß der Notverorödnung einen Bilanzprüfer zu ernennen. Starke Zurückhaltung am Produktenmarkt Einengung des Geſchäftsumfanges/ Uneinheitliche Preisbildung Berliner Produktenbörſe v. 5. Nov.(Eig. Dr.) Die ſcharfen Preisſchwankungen der letzten Tage an den überſeeiſchen Terminmärtten haben hier eine gewiſſe Un⸗ ſicherheit ausgelöſt, ſo daß ſich im heutigen Produkten⸗ verkehr ſtärkere Zurückhaltung zeigte, die in einer erneuten Einengung des Geſchäftsumfanges zum Ausdruck kam. Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft ſetzte Weizen zwar bis 1,50% höher ein, bei Roggen war die i e bereits uneinheitlich, be⸗ ſonders oa im Vormittagsverkehr Abgaben von beſonderer Seite erfolgt ſind. Nur März⸗Roggen blieb zunächſt gut behauptet. Am Promptmarkt hat ſich das Angebot wieder etwas zurückgezogen und die Forderungen waren hoch gehalten, nennenswerte Preisbeſſerungen waren aber infolge der vorſichtlgen Kaufpolitikder Müh⸗ len, was zum Teil durch die Verhandlungen über den Brotpreis begründet iſt, nicht durchzuholen. Weizen wurde etwa 1% höher als geſtern bewertet, während das Roggen⸗ pretsniveau als behauptet zu bezeichnen war. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten kleines Bedarfsgeſchäft bei wenig veränderten Preiſen. Hafer und Gerſte blieben weiter knapp offeriert. Infolge des ſchleppenden Konſumgeſchäftes bewilligt der Handel nur zögernd höhere Forderungen. Weizenexvportſcheine waren gefragt und es war 1 4 feſter, Roggenexportſcheine wurden auf geſtrigem Nivea angeboten.. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. prompt 75 bis 76 Kg. 227—280; Futerweizen 70—71 Kg. 213— 215; Som⸗ merweizen 78—79 Kg. 233— 235 feſter; Roggen prompt 72 bis 73 Kg. 198—200 ſtetig; Braugerſte 177—180; Futter⸗ und Induſtriegerſte 178—177 ſtetig; Hafer prompt 152—157 feſter; Weizenmehl prompt 23,75—33 ſtetig; Roggenmehl 70proz. prompt 28—30 ſtetig; Weizenkleie 10,50—11 ſtetig; Rogenkleie 10,25— 10,75 ſtetig; Viktoriaerbſen 24—90; Kleine Speiſeerbſen 25—28; Peluſchken 17—19; Ackerbohnen 16,50 bis 18; Wicken 17—20 Lupinen, blaue 1112,50; Lupinen, gelbe 18—15; Leinkuchen 13,90— 14,10; Erdnußkuchen 13,20 bis 19,50; Trockenſchnitzel 6,20—6,30; extr. Sojaſchrot ab Hbg. 12,10; Sofgextractlonsſchrot ab Stettin 12,60; Speiſe⸗ kartoffeln, weiße 1,35—1,45; rote 1,60—1,80; Odenwälder, blaue 1,70—.2,00; andere, gelbfleiſchig außer Nieren 1,90 bis 2,20; Fabrikkartoffeln in Pfg. 6,55; allg. Tendenz feſter. Handels rechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 241,50 u. Br.; März 250— 251,50; Roggen Dez. 207,50 207,75; März 212,75—213, Haſer Dez. 170 169,75; März 180,75—181,75. * Mannheimer Produktenbörſe vom 5 Nov.(Eigen⸗ bericht). Der heutige Produktenmarkt war nach vorüber⸗ gehender Abſchwächung erneut befeſtigt. Notiert wurden in für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 24,75— 25,25; inl. Roggen 22,50—22,75; inl. Haſer 1819,50; Sommergerſte 19—20; Futtergerſte 18—19; Bier⸗ treber 12,50—12,75; Erdnußkuchen 13; Sofaſchrot 12, Trockenſchnitzel—6,50; Malzkeime 10—11; Weizenmehl ſüdd. 35,75 neue Mahlung; dto. mit Auslandweizen 37,75; Weizenbrotmehl 27,75— 29,75; Roggenmehl 60proz 31,50—2; Weizenfuttermehl 10; Weizenkleie feine 9,5; Roggenkleie 8,25—9,50; Grünkern 40—50. * Rotterdamer Getreibekurſe vom 5. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,40; Jon. 5,57%; März 5,85; Mai 5,85.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 87; Jan. 88; März 93; Mai 927. * Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Nov.(Eig. Dr.) Anſang: Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Dez. 6(5,118); März 6,5(6,57); Mai 6,9(6,5); Mehl unvp.— Mitte; ſtetig; Dez. 6,2(5,1176); März 6,576(6,27); Mai 6,896 (6,5); Mehl unv. Nürnberger Hopfenmarkt s Nürnberg, 4. Nov.(Eig. Dr.) Zu Beginn der laufenden Woche ſetzte erfreulſcherwetſe am Markte eine erhöhte Nachfrage ein, ſo daß ſich die Hal⸗ tung des Marktes weſentlich angenehmer geſtaltete als bisher. Gefragt waren vor allem mittlere Hallertauer, die 9545„ per Zentner erbrächten. Daneben fanden aber Keine Veſitzveränderungen im Küchen. meiſter Konzern O Berlin, 5. Nov.(Eig. Dr.) Wie wir von unterrichtete Seite erfahren, ſtehen die N. V. Küchenmeiſters Internalio⸗ nale Maatſchappfi voor Acconſtiek, die N. V. Küchenmeiſterz Internationale Maatſchappjt voor ſpreckende Films den Veröffentlichungen eines Berliner Blattes über eine Ver⸗ wertung des Tobis⸗Patets fern. Den genannten Gefell ſchaften ſind keine Verhandlungen wegen der Veränderung der bisherigen Beſitzverhältniſſe bektannt. Die in anderer Richtung mit den Bonken ſchwebenden Verhandlungen wer⸗ den unter Wahrung derfenigen Intereſſen geführt, die für die Parteien beſtehen. Denſelben Stondpunkt hat auch auf Anfrage die Tobis Ton⸗Bild⸗Syndikat AG. gegenüber den kurſierenden Gerüchten eingenommen. „ Lingner⸗Werke AG in Dresden. Abbruch der Verhand⸗ lungen mit Rückfert. Wie gemeldet wird, ſind die Ver⸗ kaufsverhandlungen zwiſchen der Mehrheitsgruppe der Lingner⸗Werke Ac(Sternberg⸗Amſterdam) und der Ferd. Rückforth Nachf. A, Stettin, vorläufig abgebrochen wor⸗ den. Das Angebot der Rütgerswerke AG, Berlin, das ſſch beträchtlich unter Part hielt, iſt von der Sternberg⸗Gruppe, oͤſe bekanntlich einen großen Teil ihres Beſitzes lombgr⸗ diert hat und nicht unter Pari verkaufen möchte, abgelehnt worden, jedoch nimmt mon in eingeweihten Kreiſen an, daß doch noch eine Einigung zuſtande kommt. Das Inter⸗ eſſe der Leo⸗Werke Gmb, Dresden, bonzentriert ſich in letzter Zeit vor allem auf das Aus landsgeſchäft der Lingner⸗ Werke, das trotz aller 1 durch die alle ⸗weine Kriſe noch recht befriedigend iſt. 4 Emil 998719 Ac, Berlin.— Herabſetzung des Ag auf 50 000 4. Die Emil Jacoby AG in Berlin, gegt. 1872, die bekanntlich vor einigen Wochen mit ihren Glau⸗ bigern einen Vergleich auf der Baſis von 35 v. H. geſchloß⸗ ſen hat, beruft nunmehr eine Gläubigerverſammlung auf den 14. Nov. 1931 ein. Auf der Tagesordnung ſteht u. 9. die Herabſetzung des Grundkapitals(bisher 200 000% 50 000 l. 8 3 Vereinigte Weingutsbeſitzer Weingroßhaudlung und Sektrellerei Gmb, Koblenz. Frankfurt a.., 5. Nov.(Eig. Dr.) In der Gläubigerverſammlung wurde ein Status vorgelegt, wonach die Vermögenswerte 1 553 800 1 betragen. Davon ſind abgetreten 1036 600 A1, ſo daß nach Abzug der nicht geſicherten und der bevorrechtigten Ver⸗ tragsforderungen 421 600 4 frei ſind. Die Schulden betra⸗ tragen 1 638 700 /. Davon wurden geſichert 721 800 140 An Waren find vorhanden 850 000 Flaſchenweine, 400 000 Flaſchen Sekt und 693 000 Liter Faßweine. Man kechnet mit einer Quote von 60 v.., die ſich bei ruhiger Ver⸗ wertung der Vorräte erhöhen dürfte. Ein Gläubigeraus⸗ ſchuß ſoll die Lage prüfen und einen Vergleichsvorſchlag unterbreiten. 400 Mk. Prob uktionskoſten für ein Fahrrah in Rußland a Obwohl die Ruſſen über ſo niedrige Arbeitslöhne ver⸗ fügen, wie kein anderes europäiſches Land geheurem Einſatz von Geldmitteln ihre Induſtrie auf die Stufe der übrigen Länder zu heben verſuchen, ſtellen ſich die Produktionskoſten doch um ein Vielfaches höher als in den kapitaliſtiſch⸗orientierten Staaten. Ein klaſſiſches Bei⸗ ſpiel hierfür gibt die Sowjet⸗Union in dem Bericht über die Entwicklung ihrer Moskauer Fahrradfabrik. Dieſe ſoll, wie ſtolz verkündet wird, im Jahre 1932: 50 000 Fahrräder im Werte von 9,75 Mill. Rubel(20,16 Mill.%) erzeugen. In 1983 will man die Produktion auf 300 000 Fahrräder im Werte von 58,5 Mill. Rbl. und in 1934 ſogar auf 450 00 Fahrräder im Betrage von 88 Mill. Rbl. ſteigern. Die Zah⸗ len ſprechen für ſich. Trotz Verneunfachung der Produktion in drei Jahren wird das einzelne Fahrrad in 1084(genau wie heute) über 400 4 koſten. Würde ſich Rußland nicht auf die Selbſterzeugung kaprizieren, ſo könnte das ruſſiſche Volk das gleiche Fahrrad 90 v. H. billiger durch Importe aus Deutſchland oder den anderen großen Induſtrieländern er werben. auch prima Hallertauer zu 5055, Spalter von 408 T und Tettnanger zu 65% Abnahme. Schon am erſten Tage mit einem Umſatz von 200 Ballen erhöhten die Eigner dee Forderungen und es galten um Mitte der Woche die Preiſe durchgehend als ſtark befeſtigt. Zugefahren waren an den erſten drei Tagen 180 Ballen, während der dreitägige Um ſatz nahezu 400 Ballen betrug. Stimmung ſehr ſeſt. Dem Nürnberger Platze wurden im Monat Oktober 16 715(im Vorjahre 35 450) Zentner und ſomit in den erſten 2 Monaten der laufenden Saiſon 37 622(96 653) Zenttet mit der Bahn zugefahren. Ab Nürnberg verfrachtet wür; den an den beiden Monaten 12 561(14 230) Zentner. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 7 Dr.) Gemahl. Mehlüls per Nov.⸗Dez. 31,50; Meloſſe⸗Koh⸗ zucker 1,077 1,15; Tendenz ruhig. 5 * Yremer Baumwolle vom 5. Nov.(Eig. Dr.) Ameril, Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,62. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Dez.— Jan. (82) 477478; März 48182; Mai 488; Juli 404; Okt. Tagesimport 5100; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez. 405 Jan.(32) 483; März 487; Mai 49g; Juli 499; Okt. del Dez. 510, Jan.(33) 512; März 518; Mai 528; Loco 517 Tendenz ſtetig. * Vom Intemarkt. Berlin, 4. Nov. Rohjute mark! Ruhig. Firſts koſten: Okt.⸗Nov.⸗Verſchifſung Li, 20.17/60 je To., Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung Lſtr. 20.17% ſe 7. Fabrikatemarktin Dundee. Das in der Berichts woche lebhafte Geſchäft zu anziehenden Preiſen iſt wieber ruhiger geworden. Deutſcher Markt. Ziemlich lebe haftes Geſchäft. 1 * Viehmarkt in Mannheim vom 5. Nov. Zufuhr ink geſamt 1227 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren ud erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in: 159 Kälber b) 44—48; e) 4044; e) 32—36. 47 Schafe, b) 2428. l Schweine, nicht notiert. 970 Ferkel und Läufer, 0715 bis 4 Wochen 46, über 4 Wochen 711; Läufer 19 1 Ziege. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam ge⸗ räumt, mit Ferkeln und Läufern mittel. Berliner Meiallbörse vom 3. November 1931 2 5 a Rupfer Blei 1 unt, Gelb 5 bez. Brief Geld J dez. Brief] Geld J bez I Brie G Januar. f 62. 51.25, 227 J 22705 Februar 62.— 62.25 82,—— 33.821604 85 März.862.500—— 23,502.50—— 5 Ari!—.— 88.25 68.— 2,502.5—— 27 5 Mat—— 36328—— 24.— 2275— 38 4 Ju—.— 64.80 63.50—.— 25.— 28.——— 28% 25 Juli..——.— 25.50 23,59—— 2855 2600 Auguſt]—— 88, 88.——— 25,5, 2,50—— 207%% Sept.—.— 65,50 65.——.— 28.50 28,50—.— 7775 3585 Oktober—.— 67.— 6885.50—.— 25,5% 28,50—.— 29,25 Nov. 61 75 82— 61 2150 20.50—— 60 25 Dezemb. 61,75 60,75[ 22.— 20.50— 22¼J5 4 * Tendenz: Kupfer feſter, Blei luſtlos, Zink At. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 5. Nov.(Eig. Be, Amtlich: Elektrolytkupſer(wirebors) prompt dh, upfer für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 6964; Standardkunk loco 59,50 60,50; Stan dord⸗Blei per Nov. 20—21; 1. in Hütten⸗Aluminium 98.99 proz. in Blöcken 170, deen un, Wolz⸗ oder Drahtbarren 174; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralihg 221; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 4 Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 4447,25. Londoner Meiabürse vom 3. November 1951. Metalle in E pro To. Silber Unze E(187/10 fein tand, Platin Ae 2 5 Kupfer, Standard] 3,75 Zinn, Standart 128,6] Aluminium 3 Monate 45 Monate 130,7 Antimon Settl. Preis 39 75 Settl. Preis 128.7] Quackſilber Elektrolyt 42,50 Banka 140(][ Platin deſt ſeleeted 38,75 Straits 132.2 Wolframerz ſtrong ſheets—, Blei, ausländ. 14.85 Nickel El wirebars 43 50 Zink gewöhnlich 13.8 Weißblech Tendenz: Kupfer, Blei, Zink feſt, Zinn ſtetig. 1 fuhren rend d I elte u und mit un⸗ 5. Nov.(Eig 4 1 klagen berkraf Die nen ro! „Hie Hier u Nicht n warten den hie Und m ſeine N 1 ö i . 1 ſehr bill 1188 514 — en. richteter ernatio⸗ meiſterz us den ne Ver⸗ Geſell⸗ derung anderer en wer⸗ die für zuch auf ber den zerhand⸗ ie Ver⸗ ope der r Ferd. en wor⸗ das ſich Gruppe, lombar⸗ bgelehnt iſen on, 5 Inter⸗ ſich in Lingner⸗ eweige des Ag n, gegr. n Gläu⸗ geſchlof⸗ ung auf ht u. a. 00 ung und ., b. urde ein 53 800% daß nach ten Ver⸗ en betra⸗ 1 800. „ 400 000 t rechnet ger Ver⸗ higeraus⸗ vorſchlag ahrrad hne ver⸗ mit un⸗ auf die tellen ſich r als in ches Bei⸗ über die 'eſe ſoll, Fahrräder erzeugen. räder im if 450 000 Die Zah⸗ roduktion 4(gengu nicht auf iſche Volk orte aus ndern er⸗ 4048 0 ſten Tage igner die zie Preiſe n an den 11 5 Um⸗ e Sttobe den erſten Zentnet htet wur⸗ er. ov.(Eig. laſſe⸗Roh⸗ Amerik. Eig. Dr.) 5 Jon. Okt.— Dez. 4 Okt, 5063 Loco 512 e markt, ung Ltr, 6 je To. Berichts iſt 1 mlich leb⸗ fuhr ins hren u 8 35 0 r. 1 er 1315. unſam ge⸗ 1931 unk, Biel! Gel, 5 . 1931 15 Unze K f Donnerstag, 5. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 514 Copyrigbt 1929 b Mike Kemer,, Minden 100 „Hör auf, Mutter—“ ſie hatte noch nie Mutter ge⸗ ſagt. In dieſer Stunde erſt verlobte ſie ſich mit ihm ſte waren ja nur Freunde, Hugo und ſie— in die⸗ ſer Stunde f ſchloß ſie den Bund mit einem Toten. Die Mutter ſtreichelte das Mädchen. „Er war ſo zartgeſtimmt— ſiehſt du, ach— nichts haben wir gehabt— nein, niemals haben wir uns „Er wollte es nicht. Er röche zu ſehr den Kom⸗ miß an ſich. Wenn Friede würde— dann ſollte es ein— dann ſei er wieder ganz er ſelbſt—“ „O Gott— armes Mädel—“ „Nichts von allem nun— nein, nein, ich will nicht lagen— es war ja ſo ſchön— wenn wir nach Buckow fuhren— und wir ſchwiegen lange zuſammen, wäh⸗ zend der Zeichenſtift die Dinge ringsum dahinſtri⸗ helte und auch mich hineinnahm mit behender Zau⸗ herkraft in das Bild.“ Die Frauen ſahen ſich lächelnd an, aber die Trä⸗ gen rollten doch. 5 Ver dur Von Alfred 1 ein 42. Lutz war nach einem ſtarren Se hweigen, mit dem er neben Wynfrith und dem Burf chen Krauſe ſaß, in einen ſchwarzen, leeren Schlaf gefallen. Abgeſackt. .„Was fehlt denn dem Jungen?“ fragte van Heu⸗ ſen, der wie üblich ſeinen 10⸗Uhr⸗Abendbeſuch bei Wynfrith machte.„Den Hirſchſeld hat's im Amſel⸗ wäldchen gehaſcht— er meint, der kleine Jude habe den Tod geſucht— „Böſer Schuß?“ „Rücken aufgeriſſen.“ n„Hm— na proſt. Ich kannte den Hirſchfeld gar nicht. Bei mir heut auch, das heißt bei Blödhorn na⸗ türlich— mein beſter Beobachter verſchütt gegangen, wie Pechtler ſagt— Unteroffizier Lederbogen— „Nun kann ich mir wieder einen neuen Melder ſu⸗ Uebrigens— der Alte will kundſchaften laſſen.“ ir? Das können die vorn doch beſorgen,“ N„Angeblich zu abgekämpft. Der Graf hat dem Re⸗ giment verſprochen, einer von ſeinem Bataillon wird's ſchon machen.“ che 5 W 32 „Leicht geſagt.“ „Iſt gut. Ich ſchick heut nacht 7 7 55 meinen Mel⸗ der rum. Wenn es Blödhorn erlaubt „Was macht denn der?“ „Ach, langſam bekommt er Mut. Er merkt, daß nicht jeder Knall ihm gilt. Michelau erzählte mir, er läßt ſich von Rinkel Geſchichten aus der vorderſten Stellung erzählen—“ „Von Rinkel, dem tapferſten aller Front⸗ kämpfer!“ lachte Wynfrith.„Na ja— ganz gut für Rinkel, daß einer neben ihm ſitzt, der noch mehr Bam⸗ mel hat als er. Das gibt Haltung. Nur ſchade, daß ſo ein Angſthaſe Offizier iſt.“ „Wynfrith, haben wir nicht alle manchmal hier die Hofen voll?“ „Ja, ja. Aber bei uns ſtinkt es nicht.“ „Die meiſten Jungs— auch dieſer Lutz— die ſind nur aus Verſehen in die Uniform geraten—“ „Wir nicht?“ „Auch.“ „Und doch— was iſt dieſer kleine ſchmale Lindolf für ein fixer Jung hier vorn. Nur das mit Hirſchfeld — da, ſein Aermel iſt ganz beblutet— Krauſe, waſch ihm das ſofort ab, aber nicht aufwecken— das ging ihm an die Nerven—“ „Mehr freſſen ſollte dieſe Puppe, dann würde er nicht ſchlapp machen,“ ſchnauzte Krauſe. „Sei nur ſtill, Menſch, ſonſt laſſe ich dich auf Po⸗ ſten ziehen— du frißt natürlich dein Kommißbrot Tag für Tag auf—“ Das werden die Sanitäter ſchon zur Zeit Sollen wir beide dabei draufgehen? Da n beſſer, wenn ich für ihn ſchaffen. beſorgen. erfüll ich doch meine Miſſio zeuge.“ Ein Unteroffizier kam mit ein paar Eſſenholern vorbei. Sie brachten kalten Kaffee, Rum und Brot und Speck. Sie waren von der neunten. „Guten Tag, Lindolf, leben Sie noch— „Guten Tag, ach— Unteroffizier Liebetanz—“ „Schöner Morgen heute morgen—“ Dann zog der graue Trupp, bepackt, in geduckter Haltung durch den Graben weiter. Uebernächtigte Geſichter. Verdrießlich. Nichts von großartigem, aber viel von namenlos ſtillem Heldentum an ſich. Als ſie um die nächſten Grabenbiegung verſchwan⸗ den, ſann Lindolf Liebetanz nach. Wie lang iſt es her, daß er unter deſſen Führung nach Brieulles zog? Zu Oſtern... Und in acht Tagen iſt erſt Him⸗ melfahrt— Jahrtauſende moſaikartig ſich aneinanderſetzender Sekunden von Qual, Finſternis und Pein waren ſeither durch die Seele gewandert. Ja, Jahrtauſende —— ich ſoll erſt 20 Jahre alt ſein? Und erſt ein paar Wochen in dieſer Hölle? Für die Erkundungspatrouille hatte ſich Offizter⸗ ſtellvertreter Luchs gemeldet. Er hoffte, endlich da⸗ durch die Achſelſtücke zu bekommen. Und vielleicht das E. K. I. dazu! Nun ſuchte er den ganzen Morgen nach Freiwilli⸗ gen, die mit ihm gingen. Er merkte bald, daß keiner Fräulein 5 Uugerneſerzimmer K. Nene 5 709 er& iringer, „Hier iſt er nicht geſtorben, Sabine? Nicht wahr? bier wird er immer Nicht wahr? warten. Laß ſie ihre Und ſeine Bleiſtifte. erwartet. Abend fü Dann ſetzen wir uns zuſammen und Wir wer⸗ den hier die Stille bereiten, in die er einkehren kann. Und manchmal fahren wir nach Buckow hinaus auf seine Waldwieſe. Und nehmen ſeine Zeichnungen mit. Und legen das ſo hin, als wäre Mordluſt austoben. er ehen mal in den Wald gelaufen.“ Sabine lächelte nur mit ihren großen ſchwarzen zuckendes Weinen Augen, während der Mund ein mühſam unterdrückte. „Po mag er jetzt ſein? So ganz wirklich? Viel⸗ leicht ſchwebt ſeine Seele durch ſein Zimmer. wollen die Tür zu ſeinem Zimmer aufmachen. nicht, Mutter, als wenn er da hantierte? die Hadiernabel fort— er wird bald Abendbrot eſſen kommen—“ r Abend. junge. 7 N Wir Iſt es zehn Mann. Er wirft(feſtſtellen „Morgen. Wer?“ „Ich nich.“ „Ich auch nicht“, ſagte Wynfrith. Es iſt jetzt ziemlich aaſiges Feuer, als wenn die Schweine drüben wüß⸗ ten, daß der große Sturm bevorſteht.“ „Wann ſoll das ſein?“ Ach, ſchicken Sie doch Ihre Melder— nein?— alſo Blödhorns Melder überall bei den Of⸗ fizieren und Feldweheln rum für den „Großartig— ißt dicke Schinkenſtullen und ſäuft Rotſpon und verſpricht—“ „van Heuſen ſchlug ſich ſelbſt auf den Mund und grinſte frech wie ein Schul⸗ — Freiwillige Pa⸗ trouille: ein Offizier oder Offizierſtellvertreter und Sollen möglichſt bei Tage Vorſtoß weg kommenden Sturm auf Fort Marre zu— das iſt hier hinter Ihrer Sappe, van Heuſen,— die Höhe 304 bleibt rechts liegen!“ Horcher verbeten. Fiber 748 Für rentabl. nehmen bier Dame mit 2000/ ges. Sof. 25 Verd. Angeb. u. L 70 an die Geſch. Stellen besuche Mädchen 2., nimmt Waſch⸗ utzſtellen gin, geht auch als Aushilfe. 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Pflügers⸗ gründſtraße 23, part. 1782 weißes Paidybettchen, „Klar. mal dabei. ſtille wurde. füllte den Himmel. haucht. vorn. Trichterfeld ſproſſen. Artillerie ſchwieg. Da wachte Lut auf. Nur nicht an Hirſchfeld denken! men die Gedanken— und immer lag der Tote noch Scheinſtein ſchrieb zwar ſeinen Artikel, aber als er ihn bat, mit ihm den Toten zu holen, da ſagte er:„Was hat Hirſchfelds Leib mit ſeinem Geiſt zu Alles, was kommt wird aufgeſpachtelt.“ Der Morgen graute über den Stellungen. lag auf dürftigen Halmen, die dort und da aus dem Eine Feldblume ſogar manch⸗ Ganz vereinzeltes Gewehrgeknatter. Die Wetl es ſo Er kroch heraus. Wynfrith und Krauſe ſchnarch⸗ ten zuſammengekauert in ihre Mäntel gehüllt. nächſte ſichtbare Poſten döſte. Aber Ein grünes Licht er⸗ Wolken von Frieden zogen lang⸗ ſam dahin, vom erſten Roſaſchein der Frühe ange⸗ Luſt hatte, die verhältnismäßig große Sicherheit der Reſerveſtellung zu verlaſſen. Er bekam ſie nicht zu⸗ ſammen. Ja, wenn Wynfrith 1— aber dieſer eklige, eingebildete Luchs...„Dem ſollen wir nur die Achſelſtücke beſorgen,“ knurrte Pechtler. Luchs beriet ſich mit Ebergardt, ſeinem Kompag⸗ nieführer.„Ja, da müſſen eben welche beſtimmt wer⸗ den. Feldwebel Schmitz ſoll kommen!“ Ebergardts Melder holte den Feldwebel.„Luchs, braucht Leute für einen Spaziergang in die dicke Luft zwiſchen den Gräben.“ Man hatte denen, die freiwillig mitgingen, ſofor⸗ tige Ablöſung verſprochen. Da kamen die zehn zu⸗ ſammen. Um 5 Uhr nachmittags wollten ſie heraus. Luchs ahnte die furchtbare, faſt unlösliche Aufgabe. Aber ſein Ehrgeiz hielt ihn Aufrecht. Jetzt oder nie, (Fortſetzung folgt.) Tau Der ſofort ka⸗ 5* N Veredeln Sie Ihren Teint. Kein unschöner und matt mul ermöglicht es, diese wichtigste Forderung dler Schönbeitepllege au erfüllen. Ein Hauch dieses Klassischen Schönheits- Cremes gibt dem Teint rasch die begelirte zart matte Tönung. Aueh als Pudler- unterlage lot Matt. Creme vorzüglich geeignet. 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Dr. Fentzling Die Natur ęibt uns in keinem 1 dukt soviele Stoffe für die Erhaltung der Gesundheit u. zur Vorbeugung geg. Krank · heiten wie im Lebertran. Dieser ist am bes- ten verarbeitet u. am bekömmilichsten in SCOrTT's ENMULSION. Versuchen Sie Ori- ginal Scott u. Ihr Urteil ist gefällt. Fl. à.73 u. 3M. in allen Apotheken u. Drogerien. Löwen-Apotheke. Kraemer Stern-Apotheke, Melss Kurfürsten- Drogerie, von HEichstedt Drogerie Ludwig& Schütthelm, O4. 3, Filiale: Friedrichsplatz 19 Miebsells- Drogerie, Becker Storchen- Drogerie, GoB mann nene sehr billig Idegel U. Häcken von.— Mark an Die Beerdigung findet am 6. Nov., nachm. 2½ Uhr von der Leichenhalle aus statt i Braten[Vorderschlegel) ruhenden Gerücht teile ich mit. meine Praxis habe, sondern nach wie vor in vollem Um fang ausübe. Dr. Heddaeus Spe U. N Entgegen einem auf Verwechslung be- daß ich 15004 nicht aufgegeben Sprechst. ½8- ½6 Uhr. N 11-1 Uhr. 0 Pfund 1. Mk. Ragout, 60 pig. 9750 ganz und zerlegt Bruder, Schwager und Onkel, Herr im Alter von nahezu 67 Jahren. (Ladenburgerstr. 33) Nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief heute früh 4 Uhr mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- u. Groß vater, Bernhard Herrweril Mannheim- Käfertal, den 5. November 1981. Die trauernden Hinterbliebenen: Eva Herrwerſn geb. Brand mii Angehörigen Ragoui. 80 Fasanen v. Mk. 2 50 an Genügel in größter Auswahl F aenite presst. . Knab Ja 14. Telephon 302 59 Dänischer 749 Schwelrerkäte etwas wundervolles Die Beerdigung findet Samstag, nachm..00 Uhr, von der Leichenhalle Käfertal aus, statt. Sehr zart und mild d 1 und Schwagers, Herrn Mannheim, November 1931 Für die große Anteilnahme an dem schmerz- lichen Verlust meines lieben Gätten und Vaters, unseres lieben Sohnes, Bruders, Schwiegersobnes Karl Ernst sprechen wir unseren tiefgefühlten Dank aus. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Ernst Wwe. und Mind t 5 baren g Ginn- lampen werden bei Kaul uon neuen Hampen' in Zahlung genommen! 517 RnRietbmaier, L 14, 7 am Tattersall feppiche 7 0 Lore Steindamm- Waldeck 4 Koch in Edingen, Neckarhäuſerſtraße 8, die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, wer⸗ bezirk i. vorſchriften des Bundesrats zum Reichsvieh⸗ ſeuchengeſetz. beſtehend aus der Gemeinde Edingen gebildet. Edingen entfernt vorſchriften Dr. Tomi Chrousf Verlobfe Würzburg 15002 NMenmheim November 10551 uliche Bekanntmaclunge Die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche Nachdem in dem Gehöft des Landwirts Fritz en folgende Anordnungen getroffen: A) Sperrbezirk Die Neckarhäuſerſtraße bildet einen Sperr⸗ deder Der große Erfolg Artikel ein * Stangenkss e 8 Kond. Milch... 2 Dosen perlbohnen, weiß Hartw,.-Grieß Grieh-Makkæroni. Kraflsülze Schweinekleinfleisch Weichkäse.. 5 Schachteln -Paket Ssuerkrauf. 4 tal. Iomatenmerk 4 Dosen Pralinen. K Blockschokelade 2 Stück Kokosmakronen 1 23 Kokosfeft 2 f Margarine 1 85 SchwWelzerkäse Linsens zusam. Bllligkeitsschlager Kaffee, gebrannt Schweinebacken Suppenhũühner Jeder ist Käufer Mastgönse Holl. Vollheringe Salm im Ausschnitt. ZwWelschen-Latwerge — 1 6 K* ½N „„ „„„ * pott. Oelserdinen 3 gr. Ds. . „ .8 g. Schnittoohnen 208. 8 2 f Wachenheimer Weißwein Lir.. 90 ute Lebensmittel zu Serien preisen! 1%. Essig- od. Salzgurken 2-D. Schokol.-Oeschm. ½ K . 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 S. der 8s 161 ff. der Ausführungs⸗ B) Beobachtungsgebiet Um den Sperrbezir 69 wird 315 Beobach⸗ ungsgebiet im Sinne 5 88 165 ff. der Aus⸗ ührungsvorſchriften zum Reiche viehſeuthe ngeſetz O) 15 Km Umkreis In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort (8 168 der ee zum Reichs viehſeuchengeſetz) fallen ämtliche Gemeinden in dieſer Umgebung. 9 Mannheim, den 4. November 1931. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. ver den sachgemüf entstaubt, 0 gerbinigt und roparlert Teppieh-Schramm Mannheim 7400 0 3. 11 Tel. 30478 f ſchränkter Haftung, 50 900 R. Handelsregiſtereinträge vom 4. November 1931: Jacob Hirſch& Söhne Geſellſchaft mit be⸗ Mannheim. Das Stamm- apital iſt gemäß dem Beſchluſſe der Geſell⸗ chafterverſammlung vom 29. September 1931 um erhöht worden und beträgt jetzt 250 000.. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Danlsagung Für unserer lieben Schwester, Fräulein Folie Maesen die wohltuende Teilnahme beim Tod Otto- Beckstraße bnd Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 29. September 1931 in den 88 7 und 13 entſprechend 6 der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert. Usdale Woche Mannheimer Hof Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Georg Koſſenhaſchen iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Durch Geſellſchafter⸗ NeAs weni- terte Lissung. H. rende 330 000 und Direktor Karl Weil in Mannheim ſind zu Geſchäftsführern beſtellt. Jeder dieſer beiden Ge⸗ beſchluß vom 27. Oktober 1931 iſt der Geſell⸗ ſchaftsvertrag in 8 7(Geſchäftsführer) abgeän⸗ bert. Wenn mehrere Geſchäftsführer vorhanden ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäfts⸗ führer oder durch einen Geſchäftsführer in Ge⸗ meinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Frau Georg Koſſenhaſchen Witwe, Marte⸗Luiſe geborene Bieringer in Magdeburg und Erfurt, ſchäftsführer iſt berechtigt, die Geſellſchaft ſelb⸗ Samstag, den 7. GESANGS-VORTRAGE MUSIK VORTRAGE: Konzert; „ M. Chrutschoff Schluß 3 Uhr V. ae 25 9 5 dude, Mobltätekelts-Konzert Und. Tanz „Liedertafel“ K 2 Int. Art, Verb S. W..“ Sekt. Mannheim Mitwirkende vom Nationaltheater Herr Hans Bahling Frl. Landerleh Begleitung Hr. Hesse Ir. Herr W. Frledmann: Lustige Lieder m. Tanz Herr Konzertmstr. Johs. Stegmann „ Harfen-Konzert „ Kammermusiker M. Fühler Flöten- .A. Kl. Kzmstr. Stegmann 55 Kammermusiker 55 Kren? Russische u. ital. Volkslieder Sowie Leder. Duette u. Humorist. Szenen von Mitgliedern des Verbandes Nachfolgend Tanz Eintritt inkl. Tanz.— Näheres siehe Plakate und Programm Hierzu ladet erg. ein Der Vorstand pRRKHOTET MANNHEINN Sonntag. den 8. Nov. 1931, nachmitt. 4 Uhr TEE-HACTHMNITTAe verbunden mit Tanzschau durch: Kürt Rudolf Weinlein u. Partnerin . rechtseit. erbet. unt. Tel.-Nr. 3 Heuſe Donnersfag Verlängerung Tbeate-Kaftee Goldener eln“, 1 1 Kaffee Schleuer 11.6 Mente umfer ADE = Fritz Feg beutel im gemütlichen 81 I. Heinrichsdortt Die führende Tanzschule Mannheims F 1, 33 Paradeplatz— Tel. 22938 Anmeldungen erbeten 8531 K 4, 9 für Kurse— Zitkel— Privatstunden danken wir allen von Herzen. gefunden hat. Ganz besonders danken wir den lieben Schwestern im Lauren- tianum für die Aufnahme und die so liebevolle Pflege, die unsere kranke Schwester bei ihnen Fromme Gebete begleiteten ibre Seele zu Gott. 10 5 beenden Hinterbliebenen 100 000 75 00 50690 Preis.:, Voppellos 2. porto und Liste 85 Pig. 7 Mannheim Slürmer, 0.11 . 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Nov. 1931, 1 2 Uhr fort. 2 gegen Mannheim⸗Wallſtadt iſt Prokura erteilt. Tafelkartoffeln „Edeltraut“, neue Sorte, haltbarer im Winter- Telephon Nr. 310 Sllddeutſche Autogeſellſchaft mit beſchränkter Haftung(Süda) in Liquidation, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Südd. Samenhaus Conſtantin& Löffler, Mannheim. Die Prokura des Max Conſtantin iſt erloſchen. Kaufmann Max Conſtantin in Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haf⸗ tender Geſellſchafter eingetreten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Auguſt 1931 be⸗ gonnen. Guſtav Müller, Robert Kohllöffel& Cie. W Mannheim. Die Firma iſt 1 t. J. Cappallo, Mannheim. Das Geſchäft kan Firma, jedoch ohne die Forderungen und Verbindlichkeiten, ging von Emma Detzel ge⸗ borene Cappallo auf Kaufmann Karl Puppe in Mannheim ⸗Wallſtadt über. Die Prokura des Jakob Detzel, jetzt in Mörlheim(Pfalz) beſteht Der Paula Puppe geborene Schwan in Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Alzen. Ortskrantenkaſſe Mannheim ZJahlungs⸗ Aufforderung Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ zur Zahlung fällig. Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ gefordert, einer Friſt von 8 Tagen vorzunehmen. Bel Ver⸗ ſäumnis dieſer Friſt wird eine Verſäumnis⸗ gebühr erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mah⸗ N die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. annhei m, den 5. November 1931. Der Vorſtand. Tafelohst S457 Verkäufe Fahrradgeschäft mit Werkſtätte. im entrum, ſehr gute undſchaft(b. Ueber⸗ nahme nur Ware u. 5 Einrichtg. 5700 A4 5 zu verkaufen. Angeb. unt. K E 64 an die Geſchäftsſt.* 740 verſſcherung für den Monat Oktober 1931 ſind die Einzahlung derſelben innerhalb u konkurrenzlos billigen Preiſen wird am Speisezimmer echt Eiche, ganz ſchwere Verarbeitung. Trotzdem es einige Jahre in einem aut bürgerl. Haushalt ge⸗ ſtanden hat, iſt es keinesfalls unmodern. 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