armod, piegel⸗ dor Belt⸗ chwer bie ſie 5 nicht erden und 3 Zimm, erhalt, ſogar 5 05 altes 3 nich paßt, ut ek⸗ ruſchel S255 iheim⸗ euſtr. rik] uptbhl. 7 Ut oe ) fle Auf; eigne nt il, 4257 Katl ſtr. 2. fn en. 11800 tr. A, ts. — el inder⸗ Not 115 . Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 19, Je Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 80 Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien- u. 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Es han⸗ belt ſich dabei allerdings nicht um fertige Löſungen, die die Reichsregierung dem Wirtſchaftsbeirat vor⸗ schlägt und über die er ſich dann nur gutachtlich zu äußern hätte, ſondern nur um eine Dispoſition für den Gang der Verhandlungen, um ein Verzeichnis der Fragen, die angefaßt werden müſſen, wenn man die Ziele erreichen will, die in den erſten Plenar⸗ stungen des Wirtſchaftsbeirates vor 10 Tagen guf⸗ gezeigt wurden. Der Wirtſchaftsbeirat wird alſo von ſich aus Wege zeigen müſſen. Dabei kann man aber wohl annehmen, daß das Reichskabinett ſei⸗ nen eigenen Standpunkt zu den Problemen bereits gewonnen hat. Die geſtrigen Beratungen des Kabinetts dauer⸗ ten bis gegen Mitternacht, und ſchon aus dieſer lan⸗ gen Zeit ergibt ſich eigentlich, daß die Reichsregie⸗ kung die einzelnen Fragen bereits recht gründlich behandelt hat. Es ſcheint, daß das Kabinett gewiſ⸗ ſermaßen den Spielraum ausgemeſſen hat, der zwi⸗ ſchen einem Maximal⸗ und einem Minimal⸗Pro⸗ gramm möglich wäre, und daß die Löſungen, die aus deg Bergtungen des Wirtſchaftsbeirates herauskom⸗ men, ſich innerhalb dieſes Rahmens bewegen müſſen. Hätte der Kanzler fertige Vorſchläge vorgelegt, ſo wäre die Regierung takttſch vielleicht in die Gefahr gekommen, daß bei den Verhandlungen nur eine negative Kritik das Feld beherrſchte. Dann würde man wahrſcheinlich ſehr bald in einer Sackgaſſe angekommen ſein. Durch die Methode, die der Kanzler jetzt an⸗ wendet, wird dieſe Gefahr vermieden. Allerdings werden ſich die Schwierigkeiten, die wirk⸗ ſamen Löſungen ſachlich und vom Standpunkt der verſchiedenen Intereſſen aus entgegenſtehen, nun ſchon zu Anfang der Verhandlungen zeigen. Aus all dein, was bisher an Kritik und Vorſchlägen an die Regierung herangetragen worden iſt, ſollen jetzt die Konſequenzen gezogen werden; und da wird ſich nach Auffaſſung gutunterrichteter Kreiſe ſchon ſehr ſchnell zeigen, daß die vielbeſprochene Beſeitigung ober auch nur Auflockerung der Bindungen auf ſehr viel mehr Schwierigkeiten ſtößt, als die Kri⸗ tiker ſelbſt vielleicht erwartet haben. Es dürfte ſich ferner erweiſen, wie richtig die Politik des Kanzlers war, die immer dahin geht, die Dinge fachlich und pſychologiſch erſt aus reifen zu laſſen. Inmitten der zu erwartenden Schwie⸗ rigkeiten hat die Reichsregierung es aufgrund hrer eingehenden Beſchäftigung mit den Problemen cher doch in der Hand, die Diskuſſion des Wirt⸗ ſchaftsbeirats in beſtimmte Richtungen zu führen, und ſo ſind immerhin die Mögichkeiten für ein poſi⸗ tives Ergebnis vorhanden. Bekämpfung des kommuniſtiſchen Terrors Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Nov. Wie die„Deutſche Zeitung“ wiſſen will, hat der eichsiunenminiſter Groener die Innenminiſter der Länder für Ende dieſer Woche zu einer Beſpre⸗ ung eingeladen, in der über die Bekämpfung es kommuniſtiſchen Terrors geſprochen werden ſoll. Es iſt anzunehmen, daß Groener den änderregierungen eine ſcharfe Anwendung der otverordnung zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen vom Oktober vorigen Jahres empfehlen wird. In der Tat iſt von dieſer Notverordnung ver⸗ Mints mäßig geringer Gebrauch gemacht worden. eiter ſoll der Reichsinnenminlſter beabſichtigen, in tegelmäßigen Abſtänden eine amtliche Stati⸗ küber die Urheber und Opfer politiſcher zeſſe zu veröffentlichen. Der preußiſche Innen⸗ minister Severing hat bisher eine ſolche Statiſtik ſtets wegen angeblicher Ueberlaſtung der polizei⸗ cchen Dienſtſtellen abgelehnt. Die„Rote Fahne“ befällt ſich in der Rolle des verfolgten Edelwildes und entrüſtet ſich über die„drakoniſchen Maßnah⸗ nen zur Verfolgung der Kommuniſtiſchen Partei ie Groener angekündigt habe. 8 Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 10. Nov. In ſeiner Thronrede anläßlich der heute mittag erfolgten feierlichen Eröffnung des Parlaments er⸗ klärte der König:„Meine Beziehungen zu den aus⸗ wärtigen Mächten ſind nach wie vor freundſchaftlich. Meine Regierung beabſichtigt, ſich weiterhin der För⸗ derung des Friedens und der Verſtändigung zu wid⸗ men und tätigen Anteil an den Arbeiten des Völker⸗ bundes zu nehmen. Insbeſondere ſchenkt meine Re⸗ gierung den Vorbereitungen für die bevorſtehende Abrüſtungskonferenz große Aufmerkſamkeit und ich bin überzeugt, daß ein glückliches Ergebnis dieſer i großen Nutzen für die ganze Welt ſtiften würde. Die ernſte Finanz⸗ und Wirtſchaftslage der Welt bildet eine ſchwere Sorge meiner Re⸗ gierung, die ihr möglichſtes tun wird, um mit den anderen Regierungen im Geiſte gegenſeitiger Hilfsbereitſchaft die Mittel zur Wiederherſtellung des früheren Umfanges des internationalen Handels zu finden. Die indiſche Konferenz am Runden Tiſch ſetzt ihre Arbeiten fort und die Konferenz mit den Vertretern von Birma wird demnächſt zuſammentreten. Es iſt mein ſehnlichſter Wunſch, daß die Beratungen dieſer zwei Konferenzen von Erfolg gekrönt werden. Ent⸗ ſprechend dem den Vertretern meiner Dominten im Jahre 1930 gegebenen Verſprechen werden dem Par⸗ lament Maßnahmen zur geſetzlichen Verankerung gewiſſer Erklärungen und Entſchließungen der Reichskonferenzen von 1926 und 1930 vorgeſchlagen werden. Dieſe Maßnahmen ſollen die Befugniſſe des Parlaments der Dominien klären und den Geiſt der freien Zuſammenarbeit unter den Mitgliedern des britiſchen Gemein⸗ weſens der Nationen fördern. Meine Regierung hat von der kanadiſchen Regierung den Vorſchlag entgegengenommen, daß die im Jahre 1930 vertagte Wirtſchafts konferenz ſobald wie möglich nach Ottawa einberufen werden ſoll. Dieſe Ein⸗ ladung iſt von meinen Miniſtern begrüßt worden und wird mit dem größten Wohlwollen und dem dringenden Wunſche zur Herbeiführung einer gegen⸗ ſeitig vorteilhaften Verſtändigung mit den Regie⸗ rungen der Dominien geprüft werden.“ Die Reparatlons⸗ und Schuldenfrage Nur eine enogültige Löſung kann durchgreifende Hilfe bringen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Nov. Ueber den augenblicklichen Stand der Pariſer Verhandlungen über die Raparations⸗ und Schul⸗ denfrage hören wir, daß es zwar verfrüht wäre, von einer Annäherung der beiderſeitigen Auffaſſungen zu ſprechen, daß man aber in Kürze mit einer Klärung rechnet. Der Streit konzen⸗ triert ſich, wie wir ja hier ſchon wiederholt dargelegt haben, auf die Kompetenzen des Sonderausſchuſſes. Frankreich hält an dem im Voungplan für den Son⸗ derausſchuß vorgeſehenen Mechanismus feſt, wäh⸗ rend die deutſche Regierung eine wirkliche Prüfung der deutſchen Zahlungsfähigkeit nur im weiteſten Rahmen für möglich erachtet. Sobald dieſe Diffe⸗ renz beſeitigt iſt, wird, und zwar wie man annimmt in 10 oder 14 Tagen, der beratende Sonderausſchuß zuſammentreten können. Nach der Beendigung der Arbeiten dieſes Gremiums wird die noch weit ſchwie⸗ rigere Tätigkeit der Regierungskonferenz beginnen und zwar vorausſichtlich noch vor Weih⸗ nachten. Während der Feiertage dürfte eine kurze Ruhepauſe eingelegt und dann die Beratungen ſofort weitergeführt und mit möglichſter Beſchleunigung zu Ende gebracht werden. Je nachdem ſich dieſe Ver⸗ handlungen entwickeln, wird ſich erſt überſehen laſ⸗ ſen, ob Ausſicht für eine endgültige oder für eine proviſoriſche Regelung beſteht. In Berlin vertritt man nach wie vor die Anſchauung, daß nur eine endgültige Löſung Zweck und Sinn habe und geeignet ſei, über die gegenwärtigen Schwierigkeiten hinweg⸗ zukommen. Abſolut falſch iſt die Behauptung des„Matin“, daß Deutſchland eine proviſoriſche Löſung vorgeſchlagen habe. Der deutſche Standpunkt findet ſeine Unter⸗ ſtützung bei England. Maedonald hat in ſeiner geſtrigen Rede ausdrücklich und ganz konform mit den Anſichten der Wilhelmſtraße betont, daß nur eine endgültige Regelung die Welt von dem finanziellen Druck befreien könne, der zur Zeit auf ihr laſtet. Auch die Haltung Italiens entſpricht dieſen Darlegungen, und wenn Amerika ſich noch nicht geäußert hat, ſo iſt das wohl nur darauf zurück⸗ zuführen, daß vor dem Zuſammentreten des Kon⸗ greſſes der Präſident Hoover ſich eine gewiſſe Zurück⸗ haltung auferlegen muß. Von deutſcher zuſtändiger Seite wird entgegen anderslautenden franzöſiſchen Meldungen nochmals mit allem Nachdruck hervor⸗ gehoben, daß der franzöſiſche Botſchafter Frangois Poncet keinerlei Vorſchläge der deutſchen Regie⸗ rung dem Quai'Orſay übermittelt habe. Politiſcher Rund funk⸗Konflikt zwiſchen Preußen und Reith Berlin, 10. Nov. Zwiſchen dem Reich und Preußen iſt es zu einem ſcharfen Rundfunkkonflikt gekommen. Den Anlaß hat ein Vortrag des Mitgliedes des Bundesvorſtan⸗ des des Reichs banners in Magdeburg, Paul Hölter mann, gegeben, der geſtern um.25 Uhr zur Feier des 9. November über das Thema „Arbeiterſchaft und Staat“ ſprach. Im Ueberwachungsausſchuß des Berliner Rundfunks, der ſich aus zwei Vertretern Preußens und einem Ver⸗ treter des Reiches zuſammenſetzt, hat dieſer, der Miniſterialdirektor Scholz vom Reichsinnenmini⸗ ſterium, gegen die Faſſung des Vortrages Einſpruch erhoben und zwar unter Hinweis auf die ein⸗ ſeitig parteipolitiſche Einſtellung, die in dieſen Betrachtungen zutage tritt. Die Mehrheit des Ausſchuſſes iſt den Beanſtandungen nur zu einem Teil gerecht geworden. Mit den Stimmen der preußiſchen Vertre⸗ ter, des Führers der ſozialdemokratiſchen preußiſchen Landtagsfraktion, Heilmann, und des demokratiſchen Landtagsabgeordneten Riedel, hat man beſchloſſen, den Vortrag ungeachtet des Proteſtes des Reichsvertreters abhalten zu laſſen. Scholz hat daraufhin dem Reichsinnenminiſter über die Angelegenheit Bericht erſtattet und Herr Groe⸗ ner hat noch geſtern nachmittag an den preußiſchen Miniſterpräſtdenten ein Schreiben gerichtet, in dem er den Tatbeſtand feſtſtellt und erklärt, daß nach Einſichtnahme in das Manuſkript auch er der Meinung ſei, das Referat Höltermanns trage in der von der Mehtheit gebilligten Faſſung par⸗ teipolitiſchen Charakter und ſei mit den Richtlinien des Rundfunks nicht in Einklang zu bringen. Groener verweiſt in ſeinem Schreiben dann weiter darauf hin, daß ihm nach der geltenden Regelung ein Recht, die Zulaſſung des Vortrages zu verbieten, nicht zuſtehe und fährt dann fort: „Bei der politiſchen Bedeutung der Angelegenheit halte ich es für notwendig, Ihnen meine von der Anſicht des Ausſchuſſes ab⸗ weichende Auffaſſung ſofort zur Kenntnis zu brin⸗ gen, damit Sie Ihrerſeits die Angelegenheit prüfen und Ihre Vertreter im Ausſchuß mit Inſtruktionen verſehen können, bevor der Vortrag ſtattfindet.“ Dieſer Brief iſt von dem Referenten ſelbſt im preußiſchen Staatsminiſterium um 4 Uhr zu Händen des Staatsſekretärs Weis mann abgegeben wor⸗ den. Um 7 Uhr traf im Reichsinnenminiſterium die Meldung ein, daß Herr Weismann erſt jetzt den Brief erhalten habe, ſo daß der Vortrag nicht habe inhibiert werden können. Der Reichsinnenminiſter hat daraufhin ſofort die Erklärung an den preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten gelangen laſſen, daß die Organi⸗ ſation des Rundfunks in der gegenwärtigen Zuſammenſetzung ihm unmöglich erſcheine und daß er beſchleunigte Schritte unter⸗ nehmen werde, um ſie zu ändern. Man wird das energiſche Eingreifen Groeners be⸗ grüßen können, deun die politiſche Aus⸗ nutzung des Berliner Rundfunks durch die Soztaldemokratie hat gerade in den letzten Tagen unerträgliche Formen angenommen. Allgemeine Zinsſenkung? Von Dr. Cremer, M. d. R. Wenn Deutſchland entſchloſſen iſt, an der Gold⸗ parität der Reichsmark feſtzuhalten, ſo wird durch die Senkung des Goldwertes des engliſchen Pfundes, der ſkandinaviſchen Währungen und der Währungen in den engliſchen Kolonien, ein weiterer wichtiger Grund denjenigen Erwägungen hinzu⸗ gefügt, die ſchon bisher zu einer bewußten Senkung der deutſchen Selbſtkoſten gedrängt haben. Die Er⸗ kenntnis hat ſich durchgeſetzt, daß dieſe Selbſtkoſten⸗ ſenkung unmöglich nur durch den Druck auf den einen oder anderen der Selbſtkoſtenfaktoren erzielt werden kann, daß ſie vielmehr aus einer ganzen Reihe von Gründen möglichſt gleich ⸗ zeitig an allen in Gang gebracht werden muß, um als Endergebnis die Anpaſſung der deutſchen Selbſtkoſten an die Selbſtkoſten der hauptſächlichſten mit Deutſchland auf den Weltmärkten konkurrieren⸗ den Ländern zu erreichen. Die Pfundentwertung hat einen großen Teil der bisherigen Bemühungen in dieſer Richtung leider illuſoriſch gemacht. Eine beſondere Rolle ſpielt die Frage der Verminde⸗ rung des Zinſes, d. h. desjenigen Teils der Selbſtkoſten der Produktion, der auf die Herhaltung des Anlage⸗ und Betriebskapitals entfällt. Die unverhältnismäßige Höhe des Zinſes in Deutſchland im Vergleich zu anderen Ländern erklärt ſich vor allem aus der außerordentlichen in Deutſch⸗ land herrſchenden Knappheit an flüſſigem Kapital, die zur Heranziehung fremden Kapitals fortgeſetzt nötigt. In der Tat hat der hohe deutſche Zinsſtand in der Zeit von 1924 bis 1929 überhaupt erſt das Einſtrömen der kurz⸗ und langfriſtigen Aus⸗ landskapitalien ermöglicht, aus denen wiederum im weſentlichen neben den Tributlaſten die hohen In⸗ veſtitionen der öffentlichen Hand und der Wirtſchaft in dieſer Zeit finanziert wurden. Seit 1929 iſt es immer ſchwieriger und ſchließlich unmöglich gewor⸗ den, durch erhöhte Verzinſungsmöglichkeit Auslands⸗ gelder nach Deutſchland zu ziehen. Statt deſſen hat der Kapitalsſtrom die bekannte, unheilvolle Rückläufigkeit nach dem Ausland hin genom⸗ men, durch die die außerordentlich ſchwierige Lage des Kredits und die Blutentleerung des Wirtſchafts⸗ körpers in Deutſchland entſtanden iſt. Deutſchland iſt darauf angewieſen, ſich mit ſeinen eigenen knappen Mitteln, ſogut es kann, zu helfen. Auslandsanleihen ſind ihm ſo gut wie verſchloſſen, ebenſo wie anderer⸗ ſeits dem Abfluß deutſcher Gelder ins Ausland ſtärkere Riegel vorgeſchoben ſind als je zuvor. Die Rückſicht auf das Ausland und ſeine Kredit⸗ willigkeit braucht die deutſche Zinspolitik alſo in der Gegenwart nicht beſonders zu beeinfluſſen. Um ſo ſtärker iſt ſie genötigt, auf die Lage im Inneren bei ihren Entſchlüſſen Rückſicht zu nehmen. Unzwei⸗ felhaft iſt das Mißtrauen gegen die deutſche Kredit⸗ wirtſchaft auch im Inland unter dem Eindruck der Ereigniſſe dieſes Jahres außerordentlich gewachſen, mag auch das Vertrauen in die Währung im weſent⸗ lichen noch unerſchüttert ſein. Man ſchätzt den Be⸗ trag, der den Kreditinſtituten von deutſchen Sparern entzogenen Mitteln auf mindeſtens eine Milltarde, die nunmehr zinslos von den Spa⸗ rern verwahrt werden, ſoweit ſie nicht in Vorrats⸗ ware umgeſetzt ſind. Die Rückkehr dieſer Milliarde in das Kreditſyſtem würde ohne Zweifel eine fühl⸗ bare Erleichterung mit ſich bringen. Man darf jedoch wohl unbedenklich ſagen, daß dieſer Prozeß nicht ſo leicht durch die Verheißung eines hohen Zinsertra⸗ ges wird in Gang gebracht werden können. Weit ausſchlaggebender wird es ſein, daß man den Spa⸗ rern die zuverläſſige Ueberzeugung von der abſolu⸗ ten Sicherheit ihrer Anlagen zu verſchaffen vermag. Ob dazu heute ſchon die unbedingte Garantie des Reichs für die Sicherheit ſolcher Einlagen in die betreffenden Kaſſen genügt, iſt eine Frage für ſich. Eine Erleichterung des kurzfriſtigen Kapitalmarktes wird ihren Ausdruck in einer entſprechenden Zins⸗ verbilligung finden können, deren Ausmaß man ſich allerdings mit Rückſicht auf die große Nachfrage nach Leihgeld nicht allzugroß vorſtellen darf. Von einer bedeutenderen Wirkung für die Wirt⸗ ſchaft würde es ſein, wenn ſich in größerem Umfange eine Zinsverbilligung der lang⸗ und mittelfriſtigen Kredite erreichen ließe. Sie könnte in großem Um⸗ fang eingeleitet werden, wenn durch eine genügende ſteuer liche Entlaſt ung des Hau s⸗ und Grun oͤbeſitzes ein größerer Teil dieſer Kredite mit voller Sicherheit auf dem Unterpfand FFG ſituierten. gel ö 2. Seite/ Nummer 522 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 10. November 1991 des Grund und Bodens fundiert werden könnte, während unter den augenblicklichen Umſtänden ſelbſt die erſten Hypotheken nicht überall mehr voll ge⸗ ſichert erſcheinen. Aber die Beſtrebungen zur Senkung der Hauszinsſteuer haben is zum Augenblick nur einen recht geringen Erfolg gehabt. Es gibt nun heute Vertreter einer radikalen, nicht nur parteimäßig vertretenen Auffaſſung, die den Plan einer zwangsmäßigen allgemeinen Zins⸗ ſenkung verfechten. Unzweifelhaft würde es eine große Erleichterung für alle Schuldner bedeuten, wenn auf ſolche Weiſe von heute auf morgen die Zinsbelaſtung z. B. um 2. v. H. auf der ganzen Limite geſenkt würde. Allerdings würde eine ſolche Senkung zugleich die Folge haben, daß alsbald in entſprechendem Umfang auch der Zinsfuß für Pfandbriefe zu ſenken wäre, und der Ver⸗ beſſerung des Vermögensſtandes der Schuldner ein entſprechender Verluſt der Gläubiger, erſter Linie der Sparer, gegenüberſtände. Denn der Kurs der Pfandbriefe, der auf dieſem Vermögens⸗ gebtete richtunggebend iſt, würde ohne Zweifel auf längere Zeit durch eine ſolche Rechtsänderung ſehr ſtark herabgedrückt werden, ebenſo derjenige der Kommunalobligationen, der öffentlichen Anleihen uſw., und damit würde das Vertrauen gerade derjenigen Schichten der Bevölkerung aufs ſtärkſte erſchüttert werden, die an dem Wiederaufbau des deutſchen Kapitalvermögens durch Sparſamkeit und Vorſorge in den abgelaufenen ſieben Jahren am ſtärkſten beteiligt waren. Gewiß wird jeder ver⸗ ſtändige Gläubiger einer ſchwierigen Lage ſeines Schuldners ſchon aus dem eigenen Intereſſe heraus Rechnung tragen. Eine allgemeine Herabſetzung des Zinsfußes würde aber dem gutſituierten Schuldner nicht weniger zugute kommen als dem ſchlecht⸗ Ein ſolcher allgemeiner Schritt dürfte daher keine erträgliche Löſung für das hier behandelte Problem darſtellen, vielmehr zu einer noch ſchwereren Erſchüt⸗ terung des noch vorhandenen Vertrauens führen, und für die Zukunft den inländiſchen Kapitalmarkt un⸗ ergiebiger machen als bisher ſchon. Es dürfte nicht mur dem Rechtsgefühl und der geſchäftlichen Moral, ſondern auch den Grundſätzen einer vorausſchauen⸗ den Kapitalpolitik mehr entſprechen, die Notwendig⸗ keit einer Ermäßigung der Zinsſätze auf ein eman⸗ deren Wege zur Geltung zu bringen. Es müßte eine allgemeine Gelegenheit zur Konverſion der beſtehenden lang⸗ und mittelfriſtigen Schulden und Kredite geſchaffen werden in der Art, daß den Schuldnern das Recht zu einer vorzeitigen Kündi⸗ gung dieſer Verbindlichkeiten zugeſprochen wird, und daß ſie den Gläubigern die Wahl zwiſchen einer Zins⸗ ermäßigung oder einer Rückzahlung der geſchuldeten Beträge ſtellen dürfen. Dieſe Schuldenkonverſion wird mit entſprechenden Opfern der Schuldner zur Sanierung ihrer Unternehmungen zu verbinden ſein, die insbeſondere in der Zuſammenlegung von Aktien, der Beſeitigung von Vorrechten gewiſſer Aktionär⸗ gruppen und dergleichen zu beſtehen härten. Unter Umſtänden wird es dann auch möglich ſein, größere Teile der ſchwebenden Schuldverbindlichkeiten in Aktienbeteiligungen und dergleichen umzuwandeln und hierdurch von der Kapitalſeite her die Wirtſchaft erheblich zu entlaſten. Eine allgemeine Regelung dieſer Art würde geſtatten, daß der beſonderen Lage jedes einzelnen Rechnung getragen werden kann. In erſter Linie iſt es jedenfalls Sache der Eigen⸗ tümer der in Frage kommenden Unternehmungen, Opfer für die Geſundung ihrer finanziellen Lage zu bringen, keineswegs aber Sache der Gläubiger, die meiſt noch dazu die erſte Hypothek auf den verſchul⸗ deten Unternehmungen haben, einſeitig und gewiſſer⸗ maßen durch einen Federſtrich der Geſetzgebung für die Rückſchläge der Unternehmungen zu büßen, auf deren Verwaltung und geſchäftliche Dispoſitionen ſie keinerlei Einfluß hatten. Dieſe Auffaſſung entſpricht nicht nur dem geltenden Recht, ſondern auch dem ge⸗ funden Gefühl weiteſter Kreiſe des Volkes. 1. Sinfoniekonzert der Volksmuſikpflege Werke von Brahms, Bruch, Beethoven In den Novembertagen beginnt alljährlich auch die Volksmuſikpflege ihre Arbeit. Sie tut es, wie aus den einführenden Worten ihres Leiters Karl Eberts hervorging, in dieſem Jahre unter dem Zeichen der Zeitnot, aber ſie konnte dennoch geſtern abend eine für die heutigen Verhältniſſe erſtaunlich große Gemeinde im Nibelungenſaal verſammeln. Der ſehr weitgeſteckte, anſpruchsvolle Arbeitsplan zeigt den klugen Aufbau in der Art des Gebotenen durch die ſtetige Steigerung in der Wahl der Werke. Die Mitglieder der Volksmuſtkpflege beſuchen auf dieſe Art gewiſſermaßen zwanglos eine Muſikakade⸗ mie, die ſie im Lauf der Jahre durch das große muſi⸗ kaliſche Schaffen der Vergangenheit und zum Teil auch der jüngſten Zeit führt. Dieſesmal ſtehen große ſinfoniſche Werke im Mittelpunkt; dafür war der geſtrige Eröffnungsabend ſogleich ein Beiſpiel. Er begann mit dem ſinfoniſch bedeutendſten Va⸗ riationenwerk, das bis auf Reger nach Beethoven geſchrieben wurde, den Haydn⸗ Variationen von Brahms. Der Leiter des Abends, General⸗ muſikdirektor Joſeph Roſenſtock vermittelte es, wie die das Konzert beſchließende Sinfonie, frei aus dem Gedächtnis. Das bezeugt eine beſondere Ver⸗ trautheit mit einem ſo verzweigten Werk und ſchafft zugleich eine Verdichtung der Wiedergabe, deren Wirkung auf den Hbrer nicht ausbleiben kann. So wurde das gewiß nicht leicht zugängliche Tonſtück den mit vorbildlicher Aufmerkſamkeit lauſchenden Hörern in einer überaus klaren, klanglich wohl⸗ geformten und dynamiſch fein abgeſtuften Vermitt⸗ lung dargeboten. Das Nationaltheaterorcheſter ſpielte es vor kurzem im zweiten Akademiekonzert unter Furtwängler. Die geſtrige Aufführung war ſach⸗ licher, ruhiger, aber darum nicht weniger eindrucks⸗ voll; es kam mehr das Inhaltliche der tiefſchürfen⸗ den Kompoſition als ihre klangliche Arabeſke zum Ausdruck. Mit am überzeugendſten in dieſer ang der Schluß. den Fünften Sinfonie alſo in Art Dieſe Eigenſchaften der Ver⸗ ttlung waren auch in der den Abend beſchließen⸗ von Beethoven erkennen, die ebenfalls Furtwängler in dem ge⸗ muten Konzert zur Aufführung gebracht hatte. Neue Wirtſchaftswege Muſſolinis Staatliche Finanzierung der italieniſchen Induſtrie Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 10. Nov. Auf Beſchluß des heutigen Miniſterrats iſt unter ſtärkſter Beteiligung des Staates ein großes Finanzinſtitut, das Inſtituto Mobiliare Italiano gegründet worden, deſſen Aufgabe es iſt, die bisher von den Großbanken durchgeführte Finanzierung der italieniſchen In⸗ duſtrie zu übernehmen, ſei es durch billige Kre⸗ dite mit leeren Lauffriſten, ſei es durch Hypotheken auf induſtrielle Unternehmungen. Damit greift der Staat in einer bisher nicht da⸗ geweſenen Weiſe in die Finanzierung der Induſtrie ein und ſichert ſo dem faſßziſtiſchen Korporations⸗ ſyſtem einen entſcheidenden Einfluß auf die Produk⸗ tion. Die Banken werden damit zu reinen Kredit⸗ inſtituten für den Handel, während gewaltige Pakete induſtrieller Effekten indirekt in den Beſitz des Staates kommen, wenigſtens ſoweit es ſich um Induſtrien handelt, deren Erhaltung und Ausbau im öffentlichen Intereſſe liege. Selbſtverſtändlich übernimmt das neue Inſtitut die jüngſt von der Banca Commereiale Italiana abgeſtoßenen Effekten⸗ maſſen, ferner alle Vorräte von induſtriellen und landwirtſchaftlichen Titeln. Das Anfangskapital beträgt 500 Millionen Lire, kann aber bis auf fünf Milliarden Lire erhöht werden, was an ſich ſchon beweiſt, welch gewaltige Wirkungsmöglichkeiten dem Junſtitut vorbehalten ſind. Die Hälfte des Anfangskapitals zeichnet die ſtaat⸗ liche Caſſa Depoſiti e Preſtiti, der haupt⸗ ſächlich die Poſtſparkaſſengelder zufließen, einen weiteren großen Teil die Notenbanken. Das Ka⸗ pital ſoll durch Ausgabe von Obligationen vermehrt werden, die durch beſtimmte Gruppen von im Beſitz des Inſtituts befindlichen Effekten(alſo Zwiſchenfälle im Eine ſehr erregte Sitzung Telegraphiſche Meldung — Lübeck, 10. Nov. Die heutige Verhandlung begann damit, daß der Vorſitzende an alle Prozeßbeteiligten die dringende Bitte richtete, ſich bei der Stellung von Anträgen und Anfragen immer bewußt zu ſein, daß Gegenſtand dieſes Prozeſſes ausſchließlich die Frage ſei, ob ſich die Angeklagten durch ihre Handlungen oder durch Unterlaſſungen der fahrläſſigen Tötung beziehungsweiſe Körperverletzung ſchuldig ge⸗ macht hätten. Vor allem erſcheine es unangebracht, wenn ſchon vor Abſchluß der Beweisaufnahme von einem Prozeßbeteiligten darüber ein Urteil ausge⸗ ſprochen werde, wer als Schuldiger am Lübecker Un⸗ glück anzuſehen ſei. Es folgte die Vernehmung des Sachverſtändigen Dr. med. Mögling. Nachdem die Sachverſtändigen⸗ äußerungen zu den Befunden der an der Fütterung verſtorbenen Säuglinge abgeſchloſſen ſind, äußert ſich jetzt Dr. Mögling über die ärztlichen Befunde bei den Säuglingen, die an den Fütterungen erkrankt ſind. Im weiteren Verlauf der Vormittagsverhand⸗ lung kam es zu Der geſtrige Dirigent trat wohltuend hinter dem Werk zurück, gab keine Willkürlichkeiten, wie ſie dem Boden eines ſtarken Perſönlichkeitsbewußtſeins entwachſen, ſondern hielt ſich an die ſinnvolle Aus⸗ deutung der vorzüglich beherrſchten Partitur, ohne dabei des Individuellen zu entraten. Dabei ſchienen im Finale einige geringe Unſtim⸗ migkeiten zwiſchen kapellmeiſterlicher Abſicht und orcheſterlicher Wiedergabe unerheblich gegenüber den zahlreichen Feinheiten, die dieſe Vermittlung auszeichneten. Hierzu gehörte vor allem der vom Orcheſter meiſterlich geſpielte zweite Satz, deſſen majeſtätiſches Schreiten überzeugend zum Ausdruck kam, ferner, nur als Beiſpiel, die werkgetreue Ueberleitung vom dritten zum vierten Satz, die einſt einen E. T. A. Hoffmann in geiſterhafte Schauer verſetzte. Zwiſchen beiden ſehr beifällig aufgenommenen ſinfoniſchen Werken, hatte man mit einem glück⸗ lichen Griff in die heutzutage entlegenere Violin⸗ literatur ein Werk des empfindungsreichen Melodi⸗ kers Max Bruch hervorgeholt, das zwar die„“. Linie Brahms, Beethovens des Abends dem Werte nach nicht einhielt, aber eine wohltuende orcheſtrale Poeſie vermittelte. Die Fantaſie für Violine mit Orcheſter und Harfe weiſt auf jene ſchöne Zeit zurück, in der vor dem Kriege der Geigen⸗ virtuoſe mit melodiſchen Künſten ein ſorgenloſes Publikum in einen wohligen Konzerttraum wiegen konnte. Die Geiger von der Art Saraſates gaben der Konzertkultur dieſer Art das Gepräge. Ihm iſt auch das Werk von Bruch gewidmet Es hält ſich konzertartig an eine Haupttonart und greift auf die empfindſame Melodik der ſchottiſchen Volksmuſik zurück, bei der melodiebegeiſterte Mmſiker immer wieder Anleihen machen. Die reiche Poeſie, die von einem erleſenen Geſchmack der Satzkunſt und des geigeriſchen Stils ausgebreitet wird, erhöht ſich klanglich durch die in der Begleitung ſtark bevor⸗ zugte Harfe, die in der geſtrigen Wiedergabe von Meiſter Johannes Stegmann zu ſchönſtem Er⸗ klingen gebracht wurde. Das Werk vermittelte zugleich die nähere Be⸗ kanntſchaft mit dem Nachfolger unſeres unvergeß⸗ lichen Richard Heſſe: Konzertmeiſter A. Nauber erwies ſich in dieſem erſten ſoliſtiſchen Auftreten als ein Geiger von gediegenem Geſchmack. Nicht nur das geſpielte Werk, auch ſeine ganze Art der Ton⸗ entfaltung zeigte, daß er der typiſche Geigenmelodiker nicht durch die Geſamtheit dieſer Effekten) garan⸗ tiert ſind. Um die Bildung ſolcher Gruppen zu erleichtern, werden durch ein zweites Dekret die bisher ſchon für induſtrielle Fuſionen beſtehenden fiska⸗ läſchen Erleichterungen auch auf ſolche Zu⸗ ſammenſchlüſſe ausgedehnt, bei denen keine Kapital⸗ zuſammenlegung ſtattfindet. Wenn es ſich bei dieſen Gruppen um Induſtrien handelt, deren Erträgniſſe im öffentlichen Intereſſe liegt, kann der Staat für die entſprechenden Obligationen eine beſondere Ga⸗ rantie übernehmen. Präſident und Vizepräſident des Inſtituts, mehrere Verwaltungsrats⸗ und Auf⸗ ſichtsratspoſten werden vom Staat beſetzt. Finanz⸗ und Korporationsminiſterium erhalten ſogar das Recht, unter Umſtänden einen Verwaltungsrat auf⸗ zulöſen. In hieſigen wirtſchaftlichen Kreiſen betrachtet man dieſe Gründung des Staates als einen entſcheidenden Schritt zur Trennung von Banken und Induſtrie und zur Herſtel⸗ lung direkter Verbindungen zwiſchen der Pro⸗ duktion und den arbeitenden Maſſen. So wird jetzt erſt klar, was Muſſolini gemeint hat, als er in ſeiner Neapeler Rede ſagte, man müſſe dem Volke näher kommen und gewiſſe„Scheide⸗ wände“ müßten fallen. Dieſe Scheidewände ſind nach faſziſtiſcher Auffaſſung die Banken die ihre gro⸗ ßen induſtriellen Intereſſen zu ihrem eigenen Scha⸗ den und zum Schaden des Landes in den Wirtſchafts⸗ gang eingeſchaltet hätten. Vermutlich ſteht der ſo wichtige Beſchluß des Miniſterrats nur am An⸗ fang des neuen Weges, den das faſzi⸗ ſtiſche Italien auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biete gehen will. Er wird vielleicht auch auf anderen Gebieten viel Neues bringen. Es beraten zur Zeit in Rom der große Korporationsrat und der Kongreß der italieniſchen Handelskammer im Aus⸗ land. Sie werden ſich insbeſondere mit der italieni⸗ ſchen Außenpolitik zu befaſſen haben, ein Gebiet, auf dem vielleicht ebenfalls Ueberraſchungen bevor⸗ ſtehen. Lübecker Prozeß — Tumultartige Szenen einem ſehr erregten Zwiſchenfall, dem ſich tumultariſche Szenen anſchloſſen, ſodaß der Vorſitzende ſich genötigt ſah, die Sitzung zu unterbrechen. Als Dr. Wittern erregt in den Saal ſpricht, ſagt der Vorſitzen de:„Ich habe die Sitzungs⸗ polizei im Saal, kein anderer. Ich nehme Ihnen das Wort, Herr Dr. Wittern. Dr. Wittern:„Dann muß ich mich an anderer Stelle äußern!“ Rechts⸗ anwalt Dr. Frey bittet den Vorſitzenden, die nächſte Frage an den Sachverſtändigen mit einer ſcharfen Zurückweiſung der Aeußerung des Rechtsan⸗ waltes Darboven zu ſtellen, der hier in einer die Elternſchaft provozierenden Weiſe erklärt habe, daß eine Infektion eine Wohltat ſei. Es er⸗ tönen Zwiſchenrufe der Elternſchaft. Der Vorſitzende erregt:„Ich muß darauf hinweiſen, daß hier eine Gerichtsverhandlung ſtatt⸗ findet. Es ſei nicht üblich, daß Zwiſchenrufe gemacht werden. Das gehört nicht in eine Gerichtsverhand⸗ Lung hinein.“ Unter der Elteruſchaft entſteht ein tumultua⸗ riſcher Lärm. Der Vater eines Kindes ruft in den Saal:„Nun haben wir unſere Kindern geopfert und ſollen uns hier auch noch ver⸗ dummen laſſen!“ Der Vorſitzende iſt nicht in der Lage, die Ruhe wieder herzuſtellen und vertagt die Sitzung. Nach Wiederaufnahme der Sitzung gab der Vor, ſitzende eine Erklärung ab, in der es u. g. heißt: „Es hat ſich hier ein bedauerlicher Zwiſchenfall ereignet. Dieſer Zwiſchenfall iſt durch die Schuld des Rechtsanwaltes Dr. Darboven enſ⸗ ſtanden, der ſich bei ſeiner Frageſtellung an den Sachverſtändigen in ungewöhnlichem Maße vergriffen und durch ſeine Aeußerung eine he⸗ greifliche Erregung der Elternſchaft hervorgerufen hat. Für dieſe Erregung hat das Gericht Verſtänd⸗ nis. Es iſt meine Pflicht, für Ruhe im Sagle zu ſorgen. Es ſteht aber nicht in der Macht des Vor⸗ ſitzenden, zu verhindern, daß ein Verteidiger in ſei⸗ nen Worten ſich vergreift und dadurch ſolche Zwi⸗ ſchenfälle hervorruft. Umſomehr muß ich bitten, daß man in der Verhandlung Ausdrücke vermeidet, dur welche Zwiſchenfälle hervorgerufen werden können. Rechtsanwalt Dr. Darboven erklärt, daß ihm eine Provozierung der Elternſchaft vollkommen fern⸗ gelegen habe.— Nachdem ſich der Sachverſtändige Dr. Mögling noch zu den einzelnen Krank⸗ heitsbefunden geäußert hatte, trat eine Mittagspauſe Baodiſche Politik Der Landtag wird nach neueren Dispoſitionen nicht am 17, ſon⸗ dern erſt acht Tage ſpäter, Dienstag, 24. November, vormittags zu ſeiner erſten Sitzung der kommenden Tagungsperiode zuſammentreten. Am 17. Novem⸗ ber ſoll der Landſtändiſche Ausſchuß tagen. Die ſtaatlichen Anſtellungsgrundſätze Im Geſetz⸗ und Verordnungsblatt(Nr. 67) wird das Verzeichnis der den Verſorgungsanwärtern im badiſchen Staatsdienſt vorbehaltenen Stellen für Beamte und Angeſtellte veröffentlicht und gleich⸗ zeitig die Neuregelung der Anſtellungsgrundſätze bekanntgegeben. Damit tritt das bisherige Stellen⸗ verzeichnis außer Kraft. Von ber Sozialdemokratie zum Nationalſozialismus Der bisherige Fraktionsführer der Sozialdemo⸗ kratiſchen Stadtverordneten in Neuſtadt i. Schw Blaſius Müß le, der bekanntlich aus der Sozial⸗ demokratiſchen Partei unter Mandatsniederlezung ausgeſchieden iſt, hat, wie der„Hochſchwarzwald“ meldet in einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung in Altglashütten geſprochen und dabei ſeinen Ein⸗ tritt in die Nationalſozialiſtiſche Partei erklärt. Letzte Meldungen Landwirt erſchießt einen Gerichtsvollzieher — Offenburg i. Baden, 10. Nov. Der Ge⸗ richtsvollzieher Füger aus Offenburg wurde hente vormittag von dem Landwirt Bühler im Weiler Ney⸗ hauſen bei Zell a.., zu dem er gekommen war, um ein Kalb zur Verſteigerung abzuholen, erſchoſſen. Bühler verſchanzte ſich nach der Bluttat in ſeinem Hauſe, wo er im Augenblick von Gendarmerie und Polizei belagert wird. 67 Schafe vom Zuge getötet — Regensburg, 10. Nov. Zwiſchen den Bahn⸗ höfen Landshut und Ergolding geriet nachts eine un⸗ bewachte Schafherde auf den Bahnkörper. Von einem Perſonenzuge, der in die Tiere hinein⸗ fuhr, wurden 67 Schafe getötet. Da auch ſpäter noch immer Tiere auf dem Bahnkörper umher⸗ irrten, mußten die Züge verſchiedentlich anhalten. iſt. Der Wohllaut und die Feinheit ſeines Spiels verfehlten ihre Wirkung auf die Hörer nicht. Der ſchlanke Ton ſeines Inſtruments verband ſich mit der Eigenart des Fantaſieſtückes ſehr glücklich, das auch im Orcheſter eine liebevolle Interpretation fand. Der Beifall zeigte, wie empfänglich eine ſolche Muſikgemeinde für Werke dieſer Art iſt. k. Indiſche Muſik Zum morgigen Auftreten Uday Shan⸗Kars im Nationaltheater Die klaſſiſche indiſche Muſik hat nie ab⸗ geſchloſſene, unveränderliche Kompoſitionen gebildet wie die Muſik des Abendlandes. Die unzähligen Rags, die ihr Erbe ausmachen, ſind bloß Leit⸗ motive, Themen, welche— ſtreng an Tages⸗ und Jahreszeiten gebunden— die Eſſenz eines ent⸗ ſprechenden Seelenzuſtandes enthalten. Sie unter⸗ ſcheiden ſich von einander nach Art und Geſchlecht, Charakter und Farbe und werden als lebende Per⸗ ſonen mit Seele und Schickſal gedacht und in Ge⸗ dichten, Legenden und Malerei als ſolche ſymboliſch dargeſtellt. Wenn der Muſiker einen Rag ſpielt, verſenkt er ſich zunächſt präludierend in deſſen Gefühlswelt, um ihn dann ſeiner Inſpiration folgend zu variieren, zu entwickeln und fugenmäßig auszubauen. Die Schönheit eines Muſikſtückes wird daher faſt ausſchließlich von der Erfindungs⸗ gabe und dem Gefühlsreichtum des Spielenden abhängig ſein. Seine Geſtal⸗ tung iſt frei, muß ſich aber an beſtimmte Kompoſi⸗ tionsgeſetze, an die urſprüngliche Tonalität und an den Chrakter ſeines Rags halten. Jeder Muſiker von einiger Bedeutung hat ſeine eigene Methode, ſein Geheimnis des Improviſierens, das er nie⸗ manden, außer etwa einem auserwählten Schüler mitteilt. g In der klaſſtſchen indiſchen Muſik wird die Me⸗ lodie meiſt durch die Saiteninſtrumente, eine Flöte oder einer Singſtimme geführt und die Begleitung geſchieht durch Tabla Banya, Trommeln, welche ſelber dumpfe Tonleitern enthalten und mit den Fingern und Handflächen geſpielt werden. Sie fol⸗ gen erſt unmittelbar der Melodie, unterſtreichen ſie, löſen ſich dann von ihr, ebenfalls improviſierend, bearbeiten ſie in Kontrapunktbewegungen, um bei jedem Som(Ende einer Periode, Höhepunkt und 2 unmerklichen Halt vor Wiederaufnahme der Melo⸗ die) wieder in ſie einzufallen. Dies führt zu einet kunſtvollen Polyrhythmie. Das indiſche Orcheſter enthält eine große Anzahl anderer Trommeln aus Metall, Holz, gebranntem Ton, von den verſchiedenſten, ungeahnteſten Klang⸗ farben. Die Saiteninſtrumente ſcheinen der Proto⸗ typ unſerer alten Violen zu ſein, unſerer Gui⸗ tarren und Mandolinen. Sie haben außer den Saiten, die geſtrichen oder gezupft werden, zahlreiche andere, die nur zur Vibration dienen. Die indiſchen Inſtrumente ſind uralt; ſie haben ſich im Laufe der Jahrtauſende kaum verän⸗ dert, und manche— die auf den ſelteſten Skulpturen dargeſtellt und in den Veden ſchon genannt werden ſind noch heute im Gebrauch. i Das Orcheſter Shan⸗Kars enthält 56 ver⸗ ſchiedene Arten von Inſtrumenten, die allein oder in verſchiedenen Zuſammenſtellungen geſpielt wer⸗ den, je nach dem Charakter der Muſik und der Tänze. f Die Tänze Shan⸗Kars ſtammen aus verſchie⸗ denen Quellen. Es gibt da Volkstänze, naiv und ſchelmiſch, traditionelle Tänze in Erinnerung an heimiſche Gottheiten, wie jener, der die Liebe Kriſhnas und Radhas feiert, lyriſche und kontempla⸗ tive Tänze, die durch eine ganz beſondere rhythmische Intuition mataphyſiſche Anſchauungen des indiſchen Volkes offenbaren, wie die Tänze Indras u Gandharvas. Es gibt da auch Tänze wie der große „Tandava Mrittya“, deren Urſprung ſich in der Nacht der Zeiten verliert, in welchen ſich ein ganzes Drama in ſymboliſchen Geſten(Mudras) abſpielt. Dies Bewegungsſprache iſt von den brahmaniſchen Völ⸗ kern zu einer Nuancierung und Vollendung ent⸗ wickelt worden, die ans Wunderbare grenzt. O Neue„Werbeausſtellungen“ in der Kunſthalle Im Rahmen der fortlaufenden„Werbeausſtellungen für junge Kunſt“ zeigt die Kunſthalle nunmehr(na Schluß der Carl Moritz Schreiner⸗Schau) einen Zyklus Zeichnungen, dem die Künſtlerin Hann Nagel. Heidelberg, den Titel„Eine Selbſtbio⸗ graphie“ gegeben hat.— Gleichzeitig ſind im wel⸗ lichen Anbau Portrait⸗Köpfe der Bildhauerin Elle Fränkel, Hannover, aufgeſtellt. Endlich führt die Kunſthalle in denſelben Räumen eine größere An zahl von Oelgemälden und Aquarellen von Franz Lenk, Berlin, vor. 1 in⸗ o ſt⸗ ie 3 Dienstag, 10. November 1931 3. Seite/ Nummer 522 —— Deulſcher Strafſchutz⸗Verband Mit dem Sitze in Mannheim wurde hier der Deutſche Strafſchutz⸗Verband(DS..)“ *— 2 7 5 4.— 1 errichtet. Zweck des Verbandes iſt: Therapeutiſch⸗ pädagogiſche Hilfeleiſtung für die gerichtlich oder polizeilich beſtraften Perſonen und ihre Angehöri⸗ gen, Hebung der ſtraffällig gewordenen Perſonen in ihre Würde als Menſch und 5 Gewährung weit⸗ gehendſten Schutzes in der menſchlichen Geſellſchaft. Unterſtützung in dem Exiſtenzſtreben des Einzelnen, insbeſondere: a) mündliche und ſchriftliche Bera⸗ tung und Vertretung in allen Fragen der Exiſtenz⸗ und Menſchenrechte, d) bei Geſundheitsſchädigung, Krankheit oder Tod während oder nach der Ver⸗ büßung einer Fretheitsſtrafe, e) bei Fragen ſach⸗ licher oder perſoneller Art gegenüber Staats⸗ und Kommunalbehörden, öffentlichen Körperſchaften uſw., insbeſondere die aus Juſtiz, Polizei⸗, Militär⸗ und Kriegsverhältnis, Altmentations⸗ und Wohlfahrts⸗ pflege begründet ſind.. Der Vorſtand des Verbandes beſteht aus drei und der Verwaltungsrat aus ſechs Perſonen. In dieſer Zahl befinden ſich zwei Stellen, die auf Vorſchlag öffentlich⸗rechtlicher Körperſchaften beſetzt werden können, um dadurch im Kontakt mit den ſtaatlichen Behörden zu ſein. Der Verband hat unter Leitung * einer Frau eine beſondere Abteilung für weibliche Mitglieder. Das konfeſſionelle und politiſche Empfin⸗ den der Mitglieder bleibt unberührt. Die Geſchäfts⸗ elle befindet ſich vorerſt in Mannheim Verſchaffelt⸗ traße 5. Sprechzeit: 10—12 und—5 Uhr, Sams⸗ tags nur vormittags. Ff * „ Guter Obſtverkauf. Der Beſuch des heute vor⸗ mittag im„Großen Mayerhof“ eröffneten Obſt⸗ verkaufs der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer war ſchon am Vormittag recht gut. Es waren fortlaufend Käufer da, denen bei der großen Auswahl guter Sorten die Wahl nicht leicht fiel. Am meiſten wurden Goldparmänen und Boskoop ver⸗ langt. Von dieſen Sorten iſt auch genügender Vor⸗ rat vorhanden. Bis heute nachmittag gegen 3 Uhr war bereits etwa ein Drittel der geſamten zum Verkauf geſtellten 600 Zentner ab⸗ gesetzt. Es iſt zu erwarten, daß auch der Reſt voll⸗ ſtändig geräumt wird. * Vorfahrtsrecht reſpektieren! Um die geſtrige Mittagszeit ſtieß an der Straßenkreuzung H 4 und Jg ein Kraftradfahrer mit einem Liefer⸗ kraftwagen zuſammen. Hierbei wurde das Kraftrad zur Seite geſchleudert und ſtark beſchädigt. Der Kraftradfahrer erlitt Verletzungen am Hinterkopf und am rechten Fuß und Prellungen an der linken Hüfte. Die Schuld an dem Zuſammen⸗ ſtoß trifft beide Führer, da ſie die nötige Vorſicht außer Acht ließen und außerdem der Führer des Laſtkraftwagens dem Kraftradfahrer das Vorfahrts⸗ recht nicht einräumte. * Durch Sturz vom Rad lebensgefährlich verletzt. Geſtern vormittag fuhr ein 70 Jahre alter Fri⸗ ſeur mit ſeinem Fahrrad an der Straßenkreuzung M5 und N 6 infolge nichtbeachtender Verkehrs⸗ kegeln auf einen Perſonenkraftwagen auf, wobei er zu Boden ſtürzte und einen Schädelbruch erlitt. Der Verunglückte liegt lebensgefährlich verletzt im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Speicherbrand. In vergangener Nacht wurde um.34 Uhr die Berufsfeuerwehr nach Huthorſtweg 27 in der Neckarſtadt gerufen. Infolge fehler⸗ hafter Anlage eines Rauchabzugsrohres waren auf dem Speicher die Fußbodenbretter und ein Balken in Brand geraten. Das Feuer konnte mit kleinerem Lhſchgerät gelöſcht werden. Seinen 75. Geburtstag feierte am geſtrigen Tag Schuh⸗ machermeiſter Georg Thron in Neckarau. Der Jubilar iſt Gründungsmitglied der Neckarauer Freiwilligen Feuer⸗ wehr und wurde nach dem Tode ihres erſten Kommandanten Franz Anton Noll deſſen Nachfolger. Vor zwei Jahren wurde Herr Thron zum Ehrenhauptmann ernannt. Möge dem Jubilar ſeine gute Geſundheit noch viele Jahre er⸗ halten bleiben. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Veranſtaltungen in Mannheim Wohltätigkeitsbazare Es iſt eine alte Tatſache: viel Gutes geſchieht in der Stille. So verſammeln ſich jahraus, jahrein die Mitglieder der Evangeliſchen Frauenvereine an ihren wöchentlichen Arbeitsabenden, um nützliche Gegenſtände für die Bedürftigen der Gemeinde herzuſtellen. Der Ertrag dieſer Arbeit wird dann jeweils bei beſonderen Veranſtal⸗ tungen der Oeffentlichkeit zum Kauf angeboten. Was die Frauengruppe des Evangeliſchen Volksvereins bei ihrem Bazar in dem oberen Konfirmandenſaal G 4, 17 am Sonntag und Montag anbot, verdient dankbare An⸗ erkennung. Der Verkauf ſelbſt begann jeweils nachmittags um 2 Uhr. Er wurde am Sonntag eingeleitet durch einen Chor der Männerabteilung des Volksvereins unter Leitung von Muſikdirektor Leonhardt. Stadtpfarrer Renz be⸗ grüßte u. beglückwünſchte die Veranſtalter u. die Gäſte. Der Verkauf ſei nicht dem Nachahmungsbedürfnis entſprungen, noch weniiger der Abſicht, dem Vergnügen zu dienen, ſondern aus der Not und aus der chriſtlichen Liebe hervorgegangen. Dieſe Not ſei vielgeſtaltig und wachſe täglich. Es gelte, ihr ſeeliſche Kräfte entgegenzuſtellen. Dazu habe auch der Ver⸗ ein zu ſeinem Teil beitragen wollen. Die Veranſtaltung war erfreulich gut beſucht. Auch war für Erfriſchung ge⸗ ſorgt. Nicht ohne Erfolg. Denn ausgiebig wurde von der Kaffeebewirtung Gebrauch gemacht. Auch die Not macht er⸗ finderiſch. So war es ein ſpaßiger Gedanke, den Namen einer Puppe raten zu dürfen, in der Erwartung, beim Er⸗ raten des Namens die Puppe zu gewinnen. Das koſtete natürlich viel Zeit und erfreulicherweiſe auch viele Groſchen! Geſtern abend ſchloß der Verkauf. Man kann der Veranſtal⸗ terin zum guten Verlauf gratulieren. Der Frauenverein der Melanchthongemeinde hatte ebenfalls zu einem Bazar am Sonntag eingeladen. Auch hier waren es Handarbeiten, Kleidungsſtücke, Wäſche und Haushaltungsgegenſtände, die preiswert angeboten waren. Daß mehrere Geſchäfte ſich durch Stiftungen an der Sache beteiligten, ſoll bei der ſchlimmen Lage der Dinge beſonders erwähnt werden. Der Beſuch des Bazars war erfreulich gut. Man merkte: hier wirkt ſich das Gute der Tradition und der Geiſt der Gemeinde aus. Abends ſorgten die Mädchenjugendbünde beider Pfarreien durch Spiele und Aufführungen für gute Unterhaltung. Beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit fand ein wohlgelungenes Märchenſpiel. Geſänge und Klaviervorträge umrahmten das Ganze. In einer An⸗ ſprache dankte Stadtpfarrer Heſſig dem Verein und ſei⸗ ner Leitung für die geleiſtete Arbeit. Freude zu machen ſei für Chriſten ſelbſtverſtändlich. Iſt doch das Evangelium die Religion der Freude. Im Uebrigen müſſe alle Not der Zeit den Geiſt der Gemeinſchaft und das Gefühl der Zuſammen⸗ gehörigkeit ſtärken und feſtigen. So wandle ſich die Not in ein Stück Segen. Bei Kaffee und Kuchen erfreuten ſich auch hier die Gäſte edler Geſelligkeit. Der äußere Ertrag der Veranſtaltung dient der Weihnachtsbeſcherung der Armen und Bedürftigene Möge er die Erwartungen übertroffen haben! Dr. B. Turnverein Mannheim 1846 Seit einer Reihe von Jahren veranſtaltet die Sänger⸗ viege des Turnvereins Mannheim von 1846 gemeinſam mit der Muſtkriege allzährlich ein Konzert, das immer einem der Großen im Reiche der Tonkunſt gewidmet iſt. Nach Beethoven, Schubert und Weber war es diesmal Anton Bruckner, von dem Werte verſchiedener Art wiedergegeben wurden. Eine ſtatt⸗ liche Anzahl Mitglieder hatte ſich am Samstag abend im großen Saal des Vereinshauſes eingefunden und wurde vom 1. Vorſitzenden Karl Groß im Namen der nunmehr ſeit 32 Jahren beſtehenden Sängerriege begrüßt. Der Red⸗ ner ſchilderte auch in großen Zügen das Leben und Wirken Anton Bruckners, dann erklang unter Leitung von Muſik⸗ direktor W. Sieder die g⸗moll⸗Ouvertüre, ein feſtlicher Auftakt für den Abend. Den Männerchor„Tröſterin Mu⸗ ſik“ trug die Sängerriege unter derſelben Leitung wirkungs⸗ voll vor, wie aus die Männerchöre„Abendhimmel“ und „Mitternacht“ großen Beifall fanden. Die zahlenmäßig ſtarke Männerriege bedarf noch einiger guter Tenöre, um allen Forderungen gerecht zu werden und jene Ausgeglichen⸗ eit der Stimmen zu erreichen, mit der ein derartiger langkörper ausgeſtattet ſein muß.— Zwei Geſänge für Te⸗ nor ließen erneut das ſchöne Material unſeres einheimi⸗ ſchew Konzertſängers Eugen Schleich erkennen, deſſen umfangreiche Stimme in der Tiefe wie in der Höhe an⸗ genehm anſpricht; ihn begleitete am Flügel mit delikater Einfühlung Max Umſtätter. Mit dem Andante aus der 4. Symphonie von Bruckner hatte ſich die Muſikriege on eine Aufgabe herangewagt, mit der ſich im allgemeinen nur Berufsorcheſter auseinanderzuſetzen pflegen. Auch die Wiedergabe der Silberſteinſchen Dichtung„Helgoland“ für [Männerchor und Orcheſter war eine faſt zu ſchwere Aufgabe. Anerkennenswert iſt dos Streben aller Beteiligten um die beſtmöglichſte Leiſtung und es iſt zu hoffen, daß man für das nächſte Konzert die Werke eines leichter verſtändlichen Tondichters vornimmt.— Eine Tanzunterhaltung ſchloß ſich dem Konzert an. Man hatte noch einmal Gelegenheit, das prächtige Organ Eugen Schleichs zu bewundern, der neben einigen bekannten Operettenmelodien auch einen recht anſprechenden, von Max Umſtätter, einem jungen Mannheimer Muſiker, komponierten Engliſh Waltz 5 1. „Anter der blühenden Linde“ Operettenabend beim MG Liederkranz Mannheim⸗ Waldhof Am Sonntag abend hat der Männergeſang⸗ verein„Liederkranz“ e. V. Mannheim ⸗ Waldhof mit einer Aufführung der Operette„Unter der blühenden Lin de“ einen vollen Erfolg erzielt. Der Saal des Franziskushauſes war ſchon vor Beginn der Vorſtellung überfüllt. Das Publikum zeigte ſich ſehr beifallsfreudig. In den Hauptrollen des Malers Hans Rotter und ſeiner blonden Lotte glänzten Georg Büchler und Aenne Zoller mit angenehmen Stim- men und bühnenmäßiger Darſtellung. Die komiſchen Rollen des Juſtus Relling(Emil Lacombe), des durſtigen Schriftſtellers Tiburtius(Hans Brückl) und der Raffina (Helene Sommer) hatten die Lacher auf ihrer Seite. Ein beſonderes Lob gebührt der Regie(Arthur Blatte), die es verſtand, die reichlich zwei Dutzend Mitſpieler wirk⸗ ſam zu verwenden und zuſammenzuhalten. Unter der muſikaliſchen Leitung von Chormeiſter Max Ada m wickelte ſich das fröhliche Singſpiel, das Friedrich Gellert mit einer volkstümlichen Muſik verſehen hat, flott ab. Als am Schluß des dritten Aktes die zuſammen⸗ gehörigen Paare nach mancherlei Wirrungen und Irrun⸗ gen einander in den Armen hielten, erhob ſich ein ſtür⸗ miſcher Beifall, an dem auch der anweſende Komponiſt teil hatte. Der veranſtaltende Verein darf mit dem Erfolg zufrieden ſein; er wird. wie wir hören, die Aufführung an einem der nächſten Sonntage wiederholen, ſodaß alle, die am Sonntag keinen Platz mehr fanden, das Stück noch ſehen können. el. K Volkshochſchule Am Mittwoch abend, dem 11. Nov., ſpricht im Muſenſaal des Roſengartens Profeſſor Dr. Karl Rößle, früher an der Handelshochſchule Mannheim, fetzt Profeſſor der Betriebswirtſchaftslehre an der Univer- ſität Bonn und Leiter der kaufmänniſchen Abteilung des Forſchungsinſtituts ſür rationelle Betriebsführung und der betriebswirtſchaftlichen Abteilung des deutſchen Handwerks⸗ inſtituts, über:„Das Schickſal des Mittel⸗ ſt andes“. — Möbel-Laſtzug verunglückt Aus Hirſchhorn a. N. wird uns berichtet: In der Nacht zum 7. November ereignete ſich auf der Neckartalſtraße unterhalb Hirſchhorn ein Autdbunfall, der glücklicherweiſe kein Menſchenleben forderte. Ein Möbelauto einer Mannheimer Firma wollte den Laſtzug einer Neuwieder Transportfirma auf freier Straße überholen. Das Möbelauto, das eine beträchtliche Höhe hatte, ſtreifte das Geäſt der auf der linken Straßenſeite ſtehenden Obſtbäume und fuhr, als es auf gleicher Höhe war, den Laſtzug am Vorderrad hart an, ſodaß der Führer des Wagens die Gewalt über die Steuerung verlor und die ſteile, einige Meter hohe Böſchung hinabfuhr. Dadurch wurde der überholende Wagen ebenfalls die Böſchung hinabgeſchleudert und ſtark be⸗ ſchädigt. Der Führer dieſes Wagens ſprang im letzten Moment ab und kam ſo mit dem Schrecken davon. Dagegen trug ſein Beifahrer eine Gehirn ⸗ erſchütterung davon, ſodaß er in das hieſige Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Durch die eigene Schwere des Wagens, der beim Abkommen von der Straße ſofort tief einſank, und durch den An⸗ hänger, der noch rechtzeitig gebremſt werden konnte, wurde größeres Unheil verhütet. Die Aufräu⸗ mungsarbeiten, bei denen das Perſonal einer hieſigen Firma und das Laſtauto einer anderen Mannheimer Firma beſonders behilflich waren, nahmen mehrere Stunden in Anſpruch, wodurch der Verkehr ſtark be⸗ einträchtigt wurde. Erſt mittags gegen 3 Uhr waren die beiden Wagen wieder flott und konnten die Weiterfahrt antreten. „Siehſt du, das iſt der Große Wagenl“ „Wieviel P. S. hat denn der?“ * Wirtshausſchlägerei. Im Anſchluß an eine Schlägerei, die in der vergangenen Nacht in einer Wirtſchaft in der Unterſtadt ſich abſpielte, mußten durch das Notrufkommando einige daran beteiligte Perſonen feſtgenommen werden. Die geſtörte Ordnung war dadurch wieder hergeſtellt. Einem der Feſtgenommenen waren bei der Schlägerei am Ober⸗ kiefer drei Zähne eingeſchlagen und die Oberlippe verletzt worden. Ein anderer trug eine Beule am rechten Auge davon. * Perſonenauto wegen Angetrunkenheit des Fahrers beſchlagnahmt. In der vergangenen Nacht mußte auf dem Bahnhofsplatz ein Perſonenwagen polizeilich beſchlagnahmt werden, da der Wagen ⸗ führer angetrunken war und verkehrswidrig fuhr. * Kaffeediebſtahl. Vom 7. bis 9. November wurden aus einem Lager auf dem Lindenhof 40 Kg. ge⸗ brannter Kaffee verſchiedener Sorten, teils in 5 Kg.⸗Packungen entwendet. Für Ermittlung des Täters iſt eine Belohnung von 50 Mark ausge⸗ ſetzt. * Sparkaſſenbuch geſtohlen. In Mannheim wurde der Knecht eines Landwirtes in Ladenburg ver⸗ haftet, dem er ein Sparbuch geſtohlen hatte. Der Landwirt hatte den Knecht aufs Feld geſchickt, doch kam dieſer nicht mehr zurück. Als man in ſeiner Kammer nachforſchte, fand man einen Brief, in dem Selbſtmordgedanken zum Ausdruck gebracht waren. Erſt ſpäter, nachdem ſchon eine Vermißtenanzeige er⸗ laſſen war, entdeckte der Landwirt den Verluſt ſeines Sparkaſſenbuchs. Inzwiſchen hatte der Knecht auf der Bank Geld abgehoben, das reſtliche Guthaben gekündigt und ſich unter Hinterlegung des Spar⸗ kaſſenbuchs ein neues Motorrad gekauft, mit dem er in Begleitung guter Freunde die Gegend unſicher machte, bis ihn nach eifrigen Fahndungen der Gen⸗ darmerie in Mannheim das Schickſal der Verhaf⸗ tung erreichte. „Trotz Sorgen zorgenles leben“ des ist nech Elilty die Lebenskunst, zu der jecle- sich erziehen kenn. Sollte ein geschontes Herz, sollten rubige Nerven, gesunder tiefer Schlaf und körperliches Wohlbefinden cliese geistige Haltung nicht sehr erleſchtern? Versuchen Sie es mit Kaffee Hag. Dieser feine echte Bohnenkaffee ist coffeinfrei, schont Herz und Nerven und kenn niemels Schlef⸗ störungen oder andere unerwünschte Neben- wirkungen hervorrufen. Aber der echte Keffee Hag muß es sein. leicht ums Herz und mehr Genuß durch Kaffee Hag. in jedem poket ein Gutschein fur Koffee Hog oder Hag: Porzellan. F̃——:ꝛt.——gI]——̃ä̃äääͤ il 00 veignt 1929 b Wide Lefler, Minden I. W. 45. Die zwölfte und die Maſchinengewehrkompagnie kamen diesmal weit ins friedliche Hinterland hinein in Ruhe. Wo der Transportzug ſchon wieder ein ſchnelleres Tempo annimmt ohne viel Fliegerfurcht D und wo die lieblichen Höhen an der Maas ſtille Dörfer umſchmiegen. In Dun wurden ſie verpflegt. Vom ſteilen Ufer⸗ hang herab grüßte die Stadt, die(vor Wochen erſt?) jedem das an letzter Lebensluſt gegeben, was er darunter verſtand. Pechtler und Tölz begannen ſofort wieder bei der Sauerkohlſuppe, die ſie langzodrig in ihren Schlund ſchlurpſten, auf die verfluchte Sau zu ſchimpfen, die ihnen hier die Sinne aufgekitzelt habe. „Weiß der Teufel, wo all die hübſchen Meis jens ſtzen, die wir hier beim Vormarſch noch fanden? Entweder ſind ſie durch die Front gerutſcht oder ſie find eklige Geſtelle geworden. Pogoslawſki— ja der Skatklub hatte auch die Re⸗ ferveſtellung gut überſtanden;— ſchrie plötzlich:„Da! Da! Scheenes Weib! Pierunal“ Aus dem Bahnhofsgebäude kam eine vielleicht fünfunddreißigjährge, in Ueppigkeit erſchlaffte und don Sorgen früh verwelkte Frau mit zwei blaſſen Lindern heraus und ſchielte auf die gefüllten Eßnäpfe der Soldaten. Doch für Pogoslawfki verklärte ſich nach der lan⸗ gen Unſichtbarkeit alles Weiblichen in der Welt dieſe armſelige Frau, und wie Lutz oder Wynfrith in Träumen der Erinnerung an die Geliebte zu ſchwel⸗ gen, das gelang ihm doch nicht ganz. Pechtler war wähleriſcher. Viel iſt an der nicht u. Am Verhungern iſt das arme Aas. Die Bäl⸗ ger ſehen ganz ausgekotzt aus.“ . machte Pogoslawſki und zwinkerte mit den gen. Die franzöſiſche Mutter ſah ſcheu zur Seite, ſchickte dann einen noch ſcheueren Blick zur Stadt hin⸗ auf. Schon einmal war ſie vom Maire getadelt wor⸗ den, daß ſie das Eſſen von den deutſchen Schweinen aße. Er übernehme keine Verantwortung, wenn ſie durch die Prusslens vergiftet würde. Ihr Mann der ein braver Schuſter und ein ruhmreicher Soldat der großen Nation wäre, würde lieber ihren Tod als ihre Gemeinſchaft mit dem Feinde wollen. Der Maire hatte einen dicken Wanſt, aus dem gewichtig die Worte heraufſtiegen. Und ihre Kinder ſchrien die ganze Nacht nach Brot, und am Tage, während die anderen ſpielten, döſten ſie halb erſchlafft im Winkel der Kellerwohnung. Sie hatte ſchuldüberhäuft das Haupt geneigt, doch von den paar Centimes Unter⸗ ſtützung, die ihr der Maire auszahlte, davon konnten ſie wirklich nicht ſatt werden. So wagte ſie immer den Gang zu den deutſchen Soldaten. Pogoslawſkt rief ſie herau. Töz knurrte, als er ſie nahe ſah:„Arme Kanaillie!“ und streichelte den einen Jungen:„Na kleiner Karo⸗Bube?“ Mit plumpen Händen wollte Pogoslawſki ſie pak⸗ ken und auf den Schoß ziehen. Ein Unteroffizier ſchrie herüber:„Laſſen Sie das gefälligſt! Ueberhaupt, was will die Zivilperſon hier—?“ „Kaum ſind ſie draußen, müſſen manche wieder die Kaſernenhofſchnauze riskieren!“ Töz zog ſein wü⸗ tendſchiefes Weddingeſicht. „Laß ihm die Bolette!“ winkte Pechtler verächtlich ab.„Pogoslawſki, hier kommſt du her, verfluchter Lauſebengel!“ 5 Pogoslawſki gehorchte Pechtler:„No, no— ſo ein bißchen Begrabbeln, gleich regt ſich alles auf.“. Der Oſtpreuße Szimkat, der in der Nähe ſaß, rief mit der weichen Eei⸗Tönung ſeiner breiten gemüt⸗ lichen Sprache dazwiſchen, als fände er allein den Grund, weswegen ſich die Frau unter die Soldaten begab:„Aber Maunche, die Frau will doch niſcht ſo⸗ was, wie du denkſt, die hat doch man bloß e bißchen Hunger!“ Und Szimkat reichte ſeinen halb vollen Eßnapf der Frau. „Bravo—“ ſchrie Fahrenholz, der Balina.„Wir müſſen eine Aktion beim Küchenbullen unternehmen, der muß der Frau und den Kindern zu eſſen geben, bis ſie platzen! Jawohl!“ „Gib lieber ſelber ab, Großfreſſe!“ ſagte Pechtler. „Hier— ick kann det Zeug noch immer nicht ver⸗ tragen“ reichte Jelinneck, der Oberkellner aus dem Eſplanade, ſeinen blechernen Picknapf mit den in Fett und Speck ſchwimmenden Sauerkohlſträhnen hinüber. Szimkat, der mit ſeinem foſſrigen Vollbart wie der Chriſtus von Maſuren die Speiſung weiter„organi⸗ ſterte“, ſagte nun ſo drollig:„Aber jatzt die Kinderche!“ daß alles in ein Gelächter ausbrach,„Szimkat!“ hier und„Szimkat!“ da erſcholl, und nicht nur zehn Eß⸗ näpfe ſich um die verdutzten Kinder ſammelten, ſon⸗ dern auch Brocken von Schokolade, halbe Kommiß⸗ brote und ſogar eine ſträflicherweiſe abgegebene eiſerne Ration. Selbſt die abgehärmte Frau lächelte über den kleinen guten Mann aus Willwiſchkehmen mit dem ſo gar nicht feindſeligen Blick und dem Bart eines maſuriſchen Maränenfiſchers. Szimkat ſtopfte der Frau und den Kindern Schürze und Taſchen voll. Pogoslawſki, der ihr doch frech aufs Hinterteil klopfen wollte, wurde von Pecht⸗ ler zurückgehalten, der anſcheinend ſeinen ritterlichen Tag hatte:„Trommle deine Maruſchka, wenn du Ur⸗ laub haſt!“ 46. Auf dem rechten Maasufer, kaum zwei Tages⸗ märſche von der Grenze, in einem tief zwiſchen Kirſch⸗ blütenhügeln eingebetteten, ach, ſo lebensfroh ſtillen Dorf wurde die zwölfte Kompagnie mit van Heuſens MG.⸗Leuten(das heißt, noch ſtanden ſie einige Tage unter Blödhorns Kommando, der mit der ihm eige⸗ nen Bravour die Nöte und Aengſte der Reſerveſtel⸗ lung glücklich hinter ſich hatte) einquartiert. Wynfrith fand vier Briefe auf dem Tiſch liegen. Ach, keine Madeleine ſang im Garten:„Ei warum, ei darum, ei bloß—“ Eine alte mürriſche Bäuerin mit ihrem buckligen rothaarigen Sohn hockte faſt immer unſichtbar in dem Hinterzimmer ihres Hauſes, nur von Krauſe dann und wann in die Tür geſchubbſt: „Sie ſagt, ſie hat kein friſches Gemüſe— dabei iſt der Garten voll— ein Huhn will ſie auch nicht geben—“ „Sei nicht ſo verfreſſen, Krauſe!“ Wynfrith winkte ab. Das alte Weib wollte ihm die Hand küſſen mit der ſchadenfrohen Beglücktheit der Geizigen im Blick. Wynfrith wendete ſich ab, Krauſe puffte ſie raus. „Alte Ziege, krepieren ſollſt du am erſten Biſſen, den du von dem Huhn frißt, das du ihm nicht gönnſt—“ Und er beſchloß, den Skatklub anzuregen, eins der Hühner auf der Straße zu„finden“. Wynfrith öffnete den erſten der Briefe. Vom Kriegsgericht in Magdeburg. Amtlich. „... Der Grenadier Peter Wieſenberg, 12. Kom⸗ pagnie RR. 313, wird wegen Selbſtverſtümmelung unter Verweigerung mildernder Umſtände zu einem Jahre ſchweren Feſtungskerkers verurteilt. gez. v. Hohenforſt, Oberſtleutnant, Grieſe, Kriegsgerichts⸗ rat.“ Es wäre viel richtiger, ſolche verirrten Schwäch⸗ linge wieder an die Front zu ſchicken. Das wollte der arme Feigling doch nur. Ein richtiger Frontſoldat denkt mit Grauen an den Kommiß in der Garniſon. Wenn ſie mir den Jungen zurückgeſchickt hätten, ich würde ihn mir ſchon vornehmen. Jeder hat an dem Platz ſtehen zu bleiben und ſein Beſtes zu leiſten, wo ihn das Schickſal hinſtellt. Solche Dinge rächen ſich. Du fliehſt die Kugeln vor Verdun, die dich vielleicht gar nicht treffen ſollen, und in der Heimat kriegſt du die Krippe und verreckſt. Wynfrith warf den Brief ärgerlich beiſeite. Der Junge kommt ſich da mit ſeinem Feſtungskerker jetzt viel zu wichtig vor, hohes Kriegsgericht. Märtyrer für die kommende Revolution— Der zweite Brief vom Regiment. Leutnant und Kompagnieführer Werner Wynfrith ſoll ſich am 14. Mai beim Regimentskommandeur Grotfahn melden. Das war die Reklamation. Alſo morgen Ja, das war die Reklamation. Agathes feſte Handſchrift ſchmückte den dritten Brief. Er zog ſet⸗ nen Stuhl ans Fenſter(ſchon ſank der Abend des er⸗ ſten Ruhetages von den kärglichen vier) und ließ alle Glieder, krummgedrückt durch das Unterſtandsgehocke da vorne, ſich dehnen, ehe er Agathes Brief las. „— und daß du mir untreu geweſen ſein willſt mit einer ſchwarzen feurigen Madeleine, das ſoll meine Liebe erſchüttern? Oder ſagen wir: unſere Gemein⸗ ſchaft. Du weißt, ich bin kein Romanliebchen. Ich kenne nur eins: arbeiten und leben für dich, oder wenn dir das zuviel iſt, um dich. Und wenn das zu⸗ viel iſt: ganz von fern um dich. So wie Mond und Sterne um dich bleiben, auch wenn du tausend ſchwarze Madeleines küßt. Siehſt, du, wie wunder⸗ ſchön iſt das im Grunde, daß du mir das ſchreißſt. Spürſt du nicht, wie ſehr du mich erhöhſt dadurch d Denn du ſchreibſt es doch nicht, um mich los zu wer⸗ den, ſondern mit einem„Bleib trotzdem—“ Nein, Madeleine müßte eiferſüchtig auf mich ſein, die das, was vielleicht ihr ganzes Glück ausmacht, berichtet kriegt— na ja, du ſchreibſt ja ſelbſt es iſt ein Rauſch — eine Blume am Wege. (FJortſetzung folgt.) 5 uad Uu n Dienstag, 10. November 1931 0 6 Nia bi Jou lu Liu ſull Ich will Dir wieder einmal einen großen Brief ſchreiben, wie ich meine Ferien verbracht habe. In den erſten Ferientagen habe ich Tanzknopf geſpielt und mit meinen Kollegen Wettrennen gemacht. Dann ſagte mein Vater, daß wir eine Dampferfahrt auf dem Rhein machen wollen. Morgens um 6 Uhr bin ich da ſchon aufgeſtan⸗ den und habe mich gewachſen. Meine Mutter machte uns einen großen Ruckſack mit Inhalt zurecht und dann ging ich mit meinem Vater an den Rhein. Um 7 Uhr 30 ſollte der Dampfer von der Rheinbrücke ab⸗ gehen. Er hieß:„Rheingold“. Mit etwa einer vier⸗ telſtündigen Verſpätung fuhr dann der Dampfer ab. Wir konnten noch ſchön die Arbeiten bei der Rheinbrücke beobachten, denn dieſe wird eben ver⸗ größert und es ſind dazu große Maſchinen aufgeſtellt. Es war ſchönes Wetter und auf unſerem Schiffe war eine Muftkkapelle. Auch ein Komiker war da, der ſchöne Witze machte. Er hat ein Gedicht vorge⸗ tragen von L. Sommer. Dann hat er eine Frau mit Mann zu ſich gerufen, ging mit dieſen durch den Schiffsraum und die Leute mußten ſagen: Als Moſes durch die Wüſte ging— und er ſagte dann: führte er zwei Kamele mit ſich. Mit dem Schiff fuhren wir Oppenheim. Hier ſahen über Worms nach wir die Marienkirche mit den Spitztürmen. Wir fuhren dann weiter bis nach Mainz⸗Biebrich und ſtiegen dort aus. Mit dem Omnibus fuhren wir dann weiter nach Wiesbaden. Dort haben wir unſere Tante beſucht, die ſich ſehr über unſer plötzliches Kommen gefreut hat. Mein Bruder hat ihr ſeine Photographie geſchickt. Dieſe hat ſie an die Uhr geſteckt und, wenn die Uhr ſteht, ſchimpft ſie mit ihm, daß er nicht aufpaßt. Ben Rückweg haben wir wieder mit dem Dampfer gemacht. Es hat geregnet und der Komiker hat die Leute doch ſchön unterhalten. Wir aber haben ihn auch geutzt. Jemand hat ihm ſeine Mütze mit Ruß verſchmiert und als er beim Schwitzen die Kappe ab⸗ ſetzte und hinein langte, wurden ſeine Hände ſchwarz, und als er mit den Händen in das Geſicht langte, o weh, da war er ſchwarz und jetzt war er der Geutzte! Da, auf eimmal, zerriß er ſeine Mütze und warf ſie in den Kohlenraum. Als wir nach Hauſe gingen, hat es ſehr geregnet, aber ſchön war es doch. Herzlichen Gruß R. Sch. 9% Jahre. Mosla un s Wie peterle für den Tierſchutz arbeitete „Verſchenke meinen braunen Dackel„Waldine“, weil ich die Hundeſteuern nicht mehr bezahlen kann. Waldine iſt bei O. Müller, Königſtraße 15, ſofort ab⸗ zuholen!“ Ahnungslos lag die kleine braune Hündin Waldine in ihrem Körbchen und träumte von dem großen Kalbsknochen, den der kleine Bub ihres Herrn, Peterle, ihr geſtern beim Gutenachtſtreicheln verſpro⸗ chen hatte. So lag ſie da und wußte nichts von jenem braunen Zettel, den der Schuſter Müller heute mor⸗ gen vor dem Laden ausgehängt hatte. Ebenſo ahnungslos ſaß Peterle bei ſeiner alten Freundin, der Köchin Minna in der ſchmucken Gaſthausküche, die ihm den großen Kalbsknochen für Waldine ver⸗ ſprochen hatte und wartete. Lebhaft erzählte er von dem gewaltigen Drachen, den er mit Freund Hans zuſammen gebaut und der nun endlich in den Ferien zu ſeinem Recht kommen ſollte. Und Waldine, wie würde ſie ſich freuen, wenn ſie mit ihren kurzen Bein⸗ chen bewundernd hinter dem Drachen hertrappeln und manchmal leiſe mit ihrer feuchten Schnauze an⸗ erkennend an den langen bunten Drachenſchweif ſtoßen konnte. Inzwiſchen hatte ſich für Walbine ein neues Herr⸗ chen gefunden. Heute morgen hatte Frau Lehmann beim Kaffeetrinken in ihrer Zeitung über den„Tier⸗ ſchutztag in aller Welt“ am 4. Oktober geleſen und ſich vorgenommen, irgend etwas Tierſchutzfreundliches zu tun. Als ſie dann ihre Schuhe zwecks Grademachens ihrer ſchlefen Abſätze zu Schuſter Müller trug und den Zettel las, war ihr Entſchluß gefaßt. Sie wollte dem Hund ein treues Herrchen ſein. Mit Freuden war Herr Müller einverſtanden, Waldine auf der Stelle wegzugeben; die Mutter ſeufzte zwar, wenn ſie an Peterle dachte, wagte aber nicht, ihrem Manne zu widerſprechen... Nur die Hauptperſon war nicht einverſtanden... Waldine! Unſanft wurde ſie aus ihrem Kalbsknochentraum geriſſen, was ſie ſehr un⸗ gnädig ſtimmte.. und ſollte einer fremden Frau in die Arme gedrückt werden. Mit einem Satz war Wal⸗ dine aus der Stube gelaufen.. fort, ſchnell fort zu Peterle. Gott ſei Dank, da bog er eben um die Ecke.. In der Hand trug er den Kalbsknochen.. das witterte Waldine ſofort. Aber ſo groß auch ihr Hunger auf ein gutes Frühſtück war, ſie rührte den Knochen nicht an, ſondern wimmerte nur wie ein kleines Kind, das Zahnſchmerzen hat. Peterle verſtand. Da mußte irgend etwas Furchtbares in Waldines treuem Hunde⸗ herzen vorgehen. Peterle wußte genau, wie Waldine in ſolchen Fällen zu behandeln war. Er führte ſie auf die Drachenwieſe, begann ſie ſanft zu ſtreicheln, und auf dieſes Zureden hin nahm Waldine den Knochen, wobei dahingeſtellt ſein mag, ob aus Liebe zu Peterle ober aus übergroßem Hungergefühl. So getröſtet, trottete Waldine neben Peterle, der ſofort das Schild am Hauſe hängen ſah... Nein, das durfte nicht ſein! Als Peterle der dicken Frau Leh⸗ mann anſichtig wurde, die ſich mit dem Vater erregt zu unterhalten ſchien, erkannte er ſofort, daß es ſich um Waldine handele und faßte einen großen Ent⸗ ſchluß.„Frau Lehmann,“ ſagte er und machte die von der Mutter mit unendlicher Geduld anerzogene Ver⸗ beugung,„liebſte Frau Lehmann, nehmen Sie meinen bunten Drachen, aber laſſen Sie mir meine Waldine. Was ſoll ich denn ohne Waldine anfangen?“ Und Frau Lehmann verſtand. Sie wäre nicht nur eine gute Hundeherrin geworden, ſondern ſie war ſeit zehn Jahren eine gute Mutter und wußte, woran ein Kinderherz hängt.„Behalte Deine Waldine und Dei⸗ 4 en Mannhei eituns 9 rr ee N Ein 15jähriges Mädchen fliegt mit dem Luftſchiff Der Luftſchiffbau Zeppelin in Friedrichshafen hatte mich zu der am 11. September ds. Is. ſtatt⸗ findenden„Schweizfahrt“ eingeladen, weil ich vori⸗ ges Jahr, als das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ über Heidelberg flog, von einem Auto überfahren wurde. Ich ſollte ſchon am 10. Sept. abends 8 Uhr zur Fahrkartenausgabe im Kurgartenhotel in Friedrichs⸗ hafen ſein und mußte daher mit dem Schnellzug 11.21 Uhr von Heidelberg abfahren Da ich noch nie⸗ mals allein und noch dazu eine ſo große Strecke ge⸗ fahren bin, brachte mich mein Onkel an die Bahn und ſuchte mir in einem durchgehenden Wagen einen Fenſterplatz aus. Und ſo fuhr ich direkt über Stutt⸗ gart Ulm nach Friedrichshafen, wo ich gegen 4 Uhr nachmittags eintraf. Ich begab mich ſofort in das Kurgartenhotel, wo die Hamburg⸗Amerika⸗Linie be⸗ reits ein Zimmer für mich reſerviert hatte. Nachdem ich mir dann eine Weile Friedrichshafen angeſehen hatte, kehrte ich um 7 Uhr wieder ins Hotel zurück und erhielt dort die Fahrkarte für die Jeppelinfahrt nebſt einem Verſicherungsſchein aus⸗ gehändigt. Die Paſſagiere werden nämlich für alle vorkommenden Unfälle gegen jeden Schaden ſehr hoch verſichert. Als ich dann das Abendbrot zu mir genommen hatte, begab ich mich auf mein Zimmer. Am nächſten Morgen wurden alle Fahrgäſte um 8 Uhr mit einem Omnibus abgeholt und nach der Luftſchiffhalle gebracht. Ich war ſehr erſtaunt über die große Halle und das mächtige Luftſchiff, das ich zum erſten Male aus allernächſter Nähe bewundern konnte. Als alle Paſſagiere ſich in der Gondel be⸗ ſanden, wurde das Luftſchiff von der Bedienungs⸗ mannſchaft aus der Halle gezogen. Vor der Halle waren viele Zuſchauer, welche dem Aufſtieg des Luft⸗ rieſen beiwohnen wollten. Jetzt wurden die Halte⸗ taue eingezogen und langſam ſtieg das Luftſchiff in die Höhe. Ich hatte mir davon eine ganz andere Vorſtellung gemacht und war überraſcht, wie leicht und angenehm das Luftſchiff aufſtieg. Auch das Motorengeräuſch war längſt nicht ſo ſtark in der Gondel zu hören, wie von der Erde aus und abſolut nicht ſtörend. An Bord befanden ſich die Kapitäne Lehmann, Flemming und von Schiller. Es nahmen im ganzen 40 Paſſagiere an der Fahrt teil. Wir flogen von Friedrichshafen zunächſt über den Bodenſee nach Kouſtanz und dann wieder über den See zurück in Richtung Lindau⸗Bregenz. Bei dieſer Fahrt konnte ich ſo recht erkennen, wie groß und ausgedehnt der Bodenſee iſt. Ich hatte mir ihn viel kleiner vor⸗ geſtellt. Man muß erſt einmal darüber geflogen ſein, um ſich eine Vorſtellung von der ungeheuren Waſſerfläche machen zu können. Wir ſahen die Breg mit ihrem vielen Sand in den Bodenſee münden und auch den Rhein, der viel Schlamm und Geröll vor ſeiner Mündung ablagerte. Gegen 10 Uhr näherten wir uns der Schweizer Grenze. Die Fahrt ging von Bregenz nach Ror⸗ ſchach, Romannshorn, Bürgeln, Marſtetten, Frauen⸗ ſeld, Winterthur nach Zürich. Leider war es ſehr neblig, ſo daß wir nicht viel ſehen konnten. Vor allem fehlte die Fernſicht auf die Berge. Plötzlich tauchte der große Züricher See vor uns auf. Das Luftſchiff kreiſte über dem See, und aus allen Häu⸗ ſern wurde uns zugewinkt. Dann ging die Fahrt nochmals über Zürich, und weil der Nebel immer ſtärker wurde, gab die Luſtſchiffleitung die weitere Schweizfahrt auk und ſteuerte in Richtung Schaff⸗ hauſen. Geſchichte des öſtern erzählen. Ich war der jüngſte Zeppelingaſt. Ich durfte nicht nur die ganze Gondel mit ihren Einrichtungen eingehend beſichtigen, ſon⸗ dern auch in den Führerſtand gehen und dort die vielen Apparate und Inſtrumente bewundern, die zur Leitung des Luftſchiffes notwendig ſind. Die Gondel hat eine Länge von 12 Metern, iſt ſehr ge⸗ räumig und beſitzt eine ſehr ſchöne Inneneinrichtung. Die Kabinen ſind ziemlich groß und bequem ein⸗ gerichtet. Bald ſahen wir wieder den Rhein, wie er ſich durch die Berge ſchlängelt, und erlebten dann das wunderbare Bild des Rheinfalls von Schaffhauſen. Nun fuhren wir über Singen und den Hohentwiel, deſſen Kegelform wir ſchon von weitem aus dem Boden hervorragen ſahen. Es wird da überall Landwirtſchaft betrieben, und wir konnten deutlich ſehen, wie die Felder beſtellt wurden. Dann über⸗ querten wir die Donau, überflogen Hohenzollern in Richtung Pfullingen, kamen über den Neckar und Böblingen nach Stuttgart. Es war gegen 1 Uhr, als wir über Stuttgart ankamen. Wir aßen gerade zu Mittag, aber alles ging an die Fenſter und be⸗ trachtete die wunderſchöne Stadt. Nun drehte das Luftſchiff wieder um, denn es wurde gegen 4 Uhr wieder in Friedrichshafen zu⸗ rückerwartet. Es flog jetzt etwas ſchneller dem Hafen zu. Bald waren wir wieder über der herrlich ge⸗ legenen Inſel Reichenau mit ihrem Schloß, das wir ſehr gut ſahen. Dann ging es über den Bodenſee nach Friedrichshafen. Wir kamen langſam tiefer und tiefer. Die Mannſchaft ſtand auf dem Lande⸗ platz ſchon bereit, die Taue wurden heruntergewor⸗ fen und das Luftſchiff langſam in die Halle gezogen. Unſer Omnibus wartete bereits auf uns und brachte uns ſchnell wieder ins Kurgartenhotel zurück. Frieda Karch. nen Drachen, Peterle,“ antwortete ſie freundlich, ob⸗ gleich Meiſter Müller ein ſehr böſes Geſicht machte. „Und Ihnen, Herr Müller, ſoll auch geholfen werden. Die Hundeſteuer will ich bezahlen, und wenn Peterle mit Waldine meine kleine Lore manchmal beſucht und zum Drachenſteigen und anderen Spielen mitnimmt, können wir uns alle mit Waldine freuen.“ M. R. Uu aue Foun ſul Gute Bekannte meiner Eltern, die eine Vogel⸗ züchterei hatten, verſprachen mir. einen Kanarien⸗ vogel. Meine Mutter kaufte einen Käfig für den Piepmatz. Freudeſtrahlend nahm ich den Vogel in Empfang. Behutſam trug ich ihn nach Hauſe und hängte den Käfig an einem Nagel auf. Ganz ver⸗ ſchüchtert ſaß der kleine Matz da. Aber nicht lange. Piep, piep machte es auf einmal. Am nächſten Tage ſang er ſchon. Ziemlich frech war er. Steckte man einen Finger zwiſchen die Stangen des Käfigs, gleich pickte er hin⸗ ein und nachher, wenn man den Finger wieder her⸗ auszog, fing er ein ohrenbetäubendes Schimpfen an. Ti, ti, ti, ti, ganz ſchnell hintereinander und ſein Schwanz wackelte immer dabei, was ſehr drollig aus⸗ ſah und auch jetzt noch drollig ausſieht; denn er hat bin keineswegs ſeine Frechheit verloren, im Gegen⸗ tei Ich laſſe ihn oft fliegen und wenn ich den Mund weit aufmache, dann ſetzt er ſich mir direkt auf die Naſe. Aber manchmal, wenn er ſchlecht gelaunt iſt, fliegt er ganz lautlos umher und pickt mir in die Naſe oder in den Finger ſo feſt, daß mir(manchmal) unwillkürlich die Tränen kommen. Kürzlich wäre er beinahe geſtorben. Hanſel ſpielt nämlich gerne mit Fäden. Er fand einen und ſpielte damit, verwickelte ſich aber hinein und flog, oder viel⸗ mehr torkelte in der Luft herum, bis er an die Wand ſtieß, auf den Boden fiel und dort wie tot liegen blieb. Mein Vater machte den Faden los; aber er blieb immer noch ſitzen und verdrehte die Aeuglein, ſo daß wir dachten, es wäre um ihn geſchehen. Als mein Vater ihn aber in den Käfig ſetzte und dann den Finger zwiſchen die Stäbe ſteckte, gleich war er wieder frech, und es war nichts mehr von ber ausgeſtandenen Todesangſt zu ſehen. Kurz und gut, unſer Hanſel iſt ein drolliges Tierchen, und wir haben ihn alle ſehr lieb. K. K. 5 19 Qnonubul aue fuuiguie un Mötyn In den letzten freien Tagen vertrieb ich mir die Zeit durch baſteln. Ich zimmerte ein Vogelshäuschen, machte mir ſelbſt Futterringe aus Fett und Vogel⸗ futter, ſo wie man ſie fertig kaufen kann. Das Futterhäuschen ſtellte ich in den Garten und tat Futter hinein. Die Futterringe hängte ich an die nebenſtehenden Johannisbeerbäumchen. Um nun be⸗ obachten zu können, ſtellte ich mich im Zimmer an das Fenſter und ſchaute hinaus. Und ſiehe da, bald kam das erſte Vögelein, pickte eifrig und flog wieder davon. Ich holte meine Mutter und rief ihr zu:„Heute bin ich ganz glücklich.“„Warum?“ fragte die Mutter. „Das erſte Vögelein iſt in meinem FJutterhäuschen geweſen,“ ſagte ich. Wir gingen nun an das Fenſter und ſchauten mit Freuden zu, wie die vielen kleinen Vögelein Körnlein für Körnlein aufpickten. Ich glaube, das erſte Vögelein hat all die vielen andern mitgebracht. Es waren Kohlmeiſen, Buchfinken, auch der freche Spatz fehlte nicht. Einige pickten im Fut⸗ terhäuschen, andere an den Futterringen und die ganz Beſcheidenen auf dem Boden; dieſe pickten die heruntergefallenen Körnchen auf. Ich wünſchte, daß in jedem Garten oder am Fen⸗ ſter ein ſolches Futterplätzchen wäre, damit ſich Groß und Klein an dem frohen Hin⸗ und Herfliegen der kleinen Geſchöpfe freuen könnten. Kommt dann der Frühling in's Land, dann ſingen die kleinen Vögelein morgens in aller Frühe ihr Danklied. 8 f W. M. 12 Jahre. ain Hluiun Mond oliun Eine wahre Geſchichte Mutter darf ich dich auf deinem Geſchäftsgang begleiten? Ich erhielt die Erlaubnis, und freudig zogen wir von dannen. In den meiſten Familien mußten wir unverrichteter Sache wieder weiter⸗ ziehen. Was mich bei unſerer Wanderung traurig ſtimmte, war ein Erlebnis in einer armen Familie, die einſtmals beſſere Tage geſehen. Die Mutter eine Witwe, durch Krankheit und Entbehrung geſchwächt, konnte ihren täglichen. Verpflichtungen nicht mehr nachgehen, und war daher auf die Hilfe ihres Sohnes angewieſen. Und mit dieſem kargen Einkommen friſtet die Familie ihr Daſein. Bei dieſer Gelegenheit lernte ich die jüngſte Toch⸗ ter kennen, ein 24 jähriges Mädchen, welches den Eindruck einer 14jährigen machte. Von der Natur aus ſtiefmütterlich behandelt, im Wachstum zurück⸗ geblieben, ein armes Weſen. Eins gute Singſtimme, welche der Kleinen viel Freude bereitet, Der Her⸗ zenswunſch des Mädchens iſt eine kleine Mandoline, um ihr freudloſes Daſein erträglicher zu machen. Der Wunſchzettel an Weihnachten und Geburtstag wurde in all den Jahren nicht erfüllt, denn die arme Mutter konnte bei den geringen Mitteln, keine beſchaffen. In wieviel Familien liegt in einem Winkel oder Rumpelkammer, eine längſt vergeſſene Mando⸗ line. Wie würde das arme Weſen ſich freuen über ein unverhofftes Geſchenk; es wären die winzigen Töne ein Sonnenſtrahl in ihrem armen Leben, eine kleine Mandoline! F. M. (Wer ein ſolches Inſtrument abgeben kann, wird gebeten, es in der Redaktion der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ R 1, für„Tante Lieſel“ abzugeben, die die Weiterbeſorgung übernimmt.) 5 Während der Fahrt frugen mich die Fahrgäſte, weshalb ich mitfahren durfte und ließen ſich meine Olen alu; Pu zou Ein Spieler iſt der„Schaubudenbeſitzer“, einer der„Beſucher“. Die übrigen ſind Tiere(Bären, Elefanten, Wölfe, Schlangen uſw.). Der Beſitzer zeigt dem Beſucher die einzelnen Tiere, wobei jedes Tier, das genannt wird, ſeine Stimme ertönen laſſen muß und ſich überhaupt ſeinem Weſen nach be⸗ nimmt. Plötzlich ruft der Beſitzer:„Der Löwe bricht aus!“, oder auch:„Die Schlange— der Wolf kommt!“ oder ſo ähnlich. Der Beſucher flieht, von dem Tier verfolgt. Wird er ereilt, ſo wird er Tier, das Tier wird Budenbeſitzer und dieſer Beſucher Erreicht ihn das Tier nicht, ſo wird letzteres„beſon⸗ ders eingeſperrt“, bis ein anderes Tier mehr Glück hat. Dann beginnt das Spiel von neuem. Zeichne hebe eins dei dei Ind schon komm OO Dez göbktöperſepfeleber Moͤ ndin winch en geenteber n K 85 2 Selchne fichlict 80 And o, ich Zum dal fat Ene. LN Noi ul Nun Menufſolg⸗Röl aul Wiie kann man mit ſechs Streichhölzern vier gleich große Dreiecke bilden? (Zerbrechen gilt nicht!) N N pee ens pied Leia ah javg uuva usmmohne dodge dig geguvujouv ſcpog inv dpa Spesen Sole uepch die inv aeeiggcpreases loag udnoguv did ine gun i ug Inv posea us uaseiggclenis a0 ut bog: Bun giin Bilder⸗Rätſel re, 5 Beſuchskartenrätſel R. G. I. DIESTER NBISEM Welches Theaterſtück will ſich dieſer Herr näch⸗ ſtens anſehen? * Silben⸗Rätſel Aus den Silben: am— arm— bal— bruſt dam— e— ger— ha— han— heim— im is— ka kur— lam— me— me— ne— ni— 0 ri rich ſe— ſter— ſpit— tall— ter— ve— ze— zug ſind 13 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben von oben nach unten geleſen den Namen eines In⸗ ſtrumentes ergeben. Fragen: 1. Höchſter Berg in den bayriſchen Alpen 2. Inſekt 1 a 3. Mädchenname 4. großer Feldherr der Carthager ums J. 200 v. Chr. 5. Wild 6. Waffe 7. Juſtizbeamter 8. Produkt der Erde 9. Verwandter 10. Menſchenraſſe 11. Religion 12. ſcharfer Bogen 18. Stadt in Holland Briefkaſten Adreſſe erbeten von Gottlob B.„Ich möchte gerne Schornſteinſeger werden.“ dte Friedrich Schm. Neckarau. Das von Dir elngeſan et Krelsſprichworträtfel konn in dieſer Form nicht geörn werden. * den B ſchran! eines 90 Jal Kehl wollte. heran. wagen Bahnft Etr der C recht geri malt ter zu dem 2 kranke putier worde geriſſe keiten, hem Verunglückten Dienstag, 10. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 522 e Aus Baden gum Unglück beim Bahnübergang Hugsweier Lahr, 10. Nov. Zu dem im Samstag Abendblatt gemeldeten Un⸗ glück am Samstag vormittag, das den Perſonenzug Nr. 943 Freiburg— Offenburg am Bahnübergang bugsweier in ſchwere Gefahr brachte, erfahren wir noch folgendes: Kurz vor Paſſieren dieſes Zuges, der 8,29 Uhr den Bahnhof Dinglingen verläßt, öffnete der Hilfs⸗ ſchrankenwärter die Schranke, worauf der Lenker eines aus Freiburg kommenden Laſtkraftwagens, der 90 Jahre alte Adolf Held, der auf der Fahrt nach Kehl begriffen war, den Bahnübergang paſſieren wollte. Im gleichen Augenblick brauſte der Zug heran. Die Maſchine erfaßte den ſchweren Laſtkraft⸗ wagen und ſchleifte ihn 125 Meter auf der Hahnſtrecke mit. Etwa 20 Meter unterhalb des Uebergangs wurde der Chauffeur aus dem Führerſitz geſchleudert; der rechte Fuß wurde ihm oberhalb des Knöchels ab⸗ geriſſen und das linke Bein vollſtändig zer⸗ mal mt. Der Perſonenzug wurde auf etwa 150 Me⸗ ter zum Halten gebracht. Das Zugperſonal leiſtete die erſte Hilfe. Im Bezirks⸗ krankenhaus Lahr wurden Held beide Beine am⸗ putiert. Der Laſtwagen iſt vollſtändig zertrümmert worden und die Schranke am Bahnübergang ab⸗ geriſſen. Auch die Lokomotive des Zuges iſt beſchä⸗ bigt. Es beſteht Hoffnung, den Verunglückten, der herheiratet und Vater von zwei Kindern iſt, am Leben zu erhalten. Eine Puppenſchau * Karlsruhe, 9. Nov. In der Landesgewerbehalle wurde am Samstag nachmittag eine Ausſtellung eröffnet, die in ihrer Art ein ſeltenes Gepräge hat. Es iſt eine Puppenſchau, die in 14 reizenden Gruppenbildern Ausſchnitte aus Badens Volks⸗ leben, Geſchichte und Sage wiedergibt. Veranſtalter iſt der katholiſche Fürſorgverein, der den Erlös für ſein Obdachloſenheim verwenden will. Die Ausſtel⸗ lung dauert bis zum 22. Nov. Prälat Dr. Stumpf dankte in einer kurzen Anſprache allen Perſönlich⸗ leiten, die zum Gelingen dieſes Werkes der Näch⸗ ſtenltebe beigetragen haben. Brandſtiftung Unterwittighauſen, 9. Nov. Nach den bisherigen Erhebungen iſt der Brand in der Scheune des Land⸗ wirts Markus Henneberger böswillig gelegt worden. Die Brandverſicherungskaſſe hat 1000 ¼ Helohnung ausgeſetzt, für den, der aufklärende Angaben machen kann. * * Lengenrieden(Amt Tauberbiſchofsheim), 9. Nov. Am Freitag nachmittag iſt das Anweſen des Land⸗ wirts Kuhn, Gaſthaus„Zum Pflug“, nieder⸗ gebrannt Fahrniſſe und Vieh konnten gerettet wer⸗ den, Das Feuer iſt in der Scheune vermutlich durch Kurzſchluß entſtanden. Das Sprengunglück bei Hauenſtein 6 Tote, darunter ein Vater von ſechs Kindern * Hanenſtein(Bezirk Pirmaſens), 10. Nov. Zu dem im heutigen Mittagsblatt bereits gemel⸗ deten Sprengunglück bei Hauenſtein erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Unglücksſtelle liegt in einem Waldtal unweit des Ortes. Beim Bezinn des Kirchenneubaues wurde dort an einer ſteinreichen Felsſtelle ein Steinbruch angelegt, in dem die Steine zum Kirchen⸗ neubau gebrochen werden. Am Montag abend kurz vor der Feierſtunde ſollte noch eine Sprengung aus⸗ geführt werden. Es waren an der Sprengſtelle nur noch wenige Arbeiter und einige Zuſchauer an⸗ weſend. Anſcheinend wurden auch nicht die nötigen Abſperrungsmaßnahmen getroffen. Etwa 5 Minuten vor 5 Uhr ſollte die Sprengung vorgenommen wer⸗ den. Die Entzündung der Sprengladung verzögerte ſich jedoch und nach weiteren 10 Minuten gingen zwei Arbeiter zu der Sprengſtelle, um zu erkunden, woran die Verzögerung läge. Im gleichen Augen⸗ blick erfolgte die Exploſion und warf einige hundert Kubik⸗ meter Erde und Geröll auf. Die beiden Arbei⸗ ter, die an der Sprengſtelle waren, flogen in die Luft und wurden in Stücke geriſſen. Fahr⸗ wurden Von einer Paſſantengruppe, die auf einem weg unterhalb des Steinblocks ſtanden, mehrere Perſonen von Sand⸗ und Steinmaſſen über⸗ ſchüttet. Von ihnen wurden drei Perſonen ge⸗ tötet und mehrere teils ſchwer, teils leichter ver⸗ letzt. Auch einige Kinder trugen Verletzungen davon. Ueber die Urſache der Exploſion verlautet noch nichts Näheres. Heute vormittag wird eine Unter⸗ ſuchungskommiſſion am Tatort erſcheinen. Die Un⸗ glücksſtelle zeigt ein Bild wüſter Verhee⸗ rung., Bäume liegen entwurzelt oder umgeknickt umher, Felsblöcke ſind abgebrochen und ſtoßen ſich gegen Baumſtümpfe. Eine große Sandlawine hat ſich über den Fahrweg ergoſſen. Unter einem ſchweren Felsblock liegt noch die letzte Leiche, die noch nicht geborgen werden konnte. Von den abtransportierten Verletzten iſt inzwiſchen der Landwirt Gabriel Burkhardt aus Werners⸗ berg, der einen Nervenſchock erlitten hatte, auf dem Heimweg geſtorben, ſodaß ſich die Zahl der To⸗ ten auf ſechs erhöht. Bei dem Vermißten handelt es ſich um den 20jährigen Karl Creim aus Hauen⸗ ſtein. Schwerverletzt wurden der zehnjährige Sohn des Schuhfabrikanten Joſeph Seibel, Hauenſtein, und der Kartonagenfabrikant Johannes Seibel eben⸗ falls aus Hauenſtein. Hauenſtein, ein Ort von 2700 Einwohnern mit etwa 20 Schuhfabriken, befindet ſich in größter Auf⸗ regung und Beſtürzung. Aus der Walz Motorradunglück * Rheingönheim, 10. Nov. Der hier wohnende ledige Bäcker Ernſt Weigel rannte zwiſchen Speyer und der Rehhütte mit ſeinem Motorrad beim Ausweichen vor einem Fuhrwerk gegen einen Tele⸗ graphenmaſt und erlitt eine ſchwere Schädelverletzung. Sein Soziusfahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Weigel wurde ins Speyerer Diakoniſſen⸗ krankenhaus eingeliefert. Beim Rangieren verunglückt :: Vuſtadt, 10. Nov. Am geſtrigen Montag, kurz nach 11 Uhr, entgleiſte im Bahnhof Luſtadt beim Ran⸗ gieren des Güterzuges 8652 ein Güterwagen. Der auf dem Fußtritt ſtehende Schaffner Jakob Poh aus Queichheim wurde durch die Erſchütterung herab⸗ geſchleudert und vom Wagen erfaßt. Poh erlitt einen Unterſchenkelbruch und wurde in das ſtädtiſche verbracht. Lebensgefahr be⸗ Krankenhaus Landau ſteht nicht. Selbſtmord wegen ſchweren Leidens :: Dahn, 10. Nov. Am Freitag nacht begab ſich der ledige Fabrikarbeiter Georg Bloch kurz nach 9 Uhr auf den Heimweg. Er wohnte bei ſeiner Braut in Salzwoog, wo er mit deren zwei jungen Brüdern ein Zimmer bewohnte. Um 10 Uhr wurden plötzlich die Brüder, die bereits ſchliefen, durch einen Doppel⸗ ſchuß aus dem Schlafe geweckt und ſtellten feſt, daß ihr Schwager ſich mit einem Browning erſchoſſen hatte. Der junge Bloch ſtand im 21. Lebensjahre und war in einer hieſigen Fabrik beſchäftigt. Er hatte mit einem tückiſchen Ohrenleiden zu tun. Man iſt all⸗ gemein der Anſicht, daß er ſich deshalb das Leben nahm. * * Speyer, 10. Nov. Am Samstag abend wurden bei dem Wirt Gensheimer zwei wertvolle Jag b⸗ hunde hieſiger Jäger vergiftet. Die beiden Hunde befanden ſich in einem Zwinger, in den von außen her ein mit Strychnin vergifteter Fleiſch⸗ brocken geworfen wurde. Beide Tiere ſind alsbald verendet.. Lokomolive begräbt Maſchiniſten * Miltenberg im Odenwald, 10. Nov. Beim Ab⸗ transport einer Lokomotive von der Bauſtelle an der Stauſtufe Klein⸗Heubach ſtürzte die Ma⸗ ſchinee um und begrub den Maſthiniſten Rothen⸗ bücher unter ſich. Der Verglückte erlitt ſtarke Quetſchungen und wurde auch von dem aus der Lokomotive auslaufenden Waſſer verbrüht. Im Miltenberger Krankenhaus iſt Rothenbücher kurz nach ſeiner Einlieferung geſtorben. Was hören wir? Mittwoch, 11. November Frankfurt .15: Frühkonzert auf Schallplatten.— 12.05: Schollplat⸗ tenkonzert.— 15.15: Jugendſtunde. 17.05: Nachmittogs⸗ konzert.— 19.05: Präf. Hepp: Landwirtſchaft und Deutſche Woche.— 20.35: Bunter Abend.— 23.00: Was leiſtet ein Auto? Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 11.40: Platzmuſtk. 15.45: Kinderfunk.— 16.45: Unterhaltung 8 18.30: Aus der Neuroßgärtner Kirche: Königsberge tette.— 22.15: Tanzmuſik.—.30: Nachtkonzert. Langenberg .05: Morgenkonzert auf Schallplatten.— 11.20: Muſt⸗ kaliſcher Schulfunk.— 13.05: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderturnen.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.20: Selma La⸗ Mo⸗ gerlöf: Unter den Kletterroſen.— 19.30: Wirtſchaft und Geſellſchaft im Buch.— 20.00: Muſikaliſches Durcheinander. München 11.30: Werbeſtunde auf Schallplatten.— 12.30: Unter⸗ haltungskonzert.— 13.10:„Martha“, Kurzoper von Flotow. — 16.20: Kinderſtunde.— 17.20: Veſperkonzert.— 18.50: Gedanken zur Berufswohl.— 19.45: Bunte Stunde.— 21.05: Luſtiges Durcheinander.— 22.45: Konzert⸗ und Tanz⸗ muſik. Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.35: Melodien großer Meiſter. Schallplatten.— 16.00: Baſtelſtunde für Kinder.— 17.05: Nachmittagskonzert.— 18.40: Dr. F. Burger: Todes⸗ zauber der Primitiven.— 19.05: Dr. A. Haag: Hegel. Zum 100. Todestag des Philoſophen am 14. November.— 19.85: Kammermuſik des Kleemann⸗Quartetts.— Weiteres Pro⸗ gramm ſiehe Frankfurt.— 23.20: Tanzmuſtk. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 12.40: Duſolinga Giannink. Schallplatten.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 19.20: Achte Sinfonie von G. Mahler.— 22.15: Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromüunſter: 12.40: Sinfoniekonzert.— 18.30: Moderne Kompoſitlonen.— 21.00: Mozort⸗Abend. Mailand: 17,00, 19,10, 19.30: Schallplatten konzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.30: Buntes Kor zert. Sottens: 20.50: Soliſtenkunzert. Straßburg: 15.00: Schallplatten.— 17.00: Konzert.— 18.00: Schallplatten.— 18.45: Hiſtoriſches Choralkonzert. Das Erbe ſeiner Väter in Form ſchöner weißer Zähne kann man durch regelmäßiges Putzen mit Chlorodont⸗Zahnpaſte bis ins hohe Alter erhalten. Hüten Sie ſich vor billigen, minderwertigen Nachahmungen, denn für das Edelſte was Sie beſitzen, die Zähne, iſt das Beſte gerade gut genug. EIN NT UE R OUAILITATS-BTGRI F: .——. 2 8 ee IN N. 0 N 0 VM OVERSTOIZ und RMNENRLAU MAX OUL, so nennt man in Ost⸗ macedonien die kleinen hoch- aromatischen Blãtter an der Spitze der Iabak- Pflanze. Sie sind beson- 1 ders kostbar und waren bisher nur den teuersten Zigaretten vorbehal tengletzt haben auch die Marken eine echte Maxoul Mischung, das heisst, einen starken Prozentsatz an Maxoul-Iabaken erhalten. So tritt eine Qualitãts Veredelung in Erscheinung, die jedem geschulten Raucher sofort auffallen wird OVERSTO TLZ SN RAVENR TAU in Mauoulilischung . ler Neuen Mannheimer Zeitung Hppolhelenbanken gegen zinsabwertung „O Berlin, 10. Nov.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informa⸗ tionen war in einer Sitzung des Sonderaus⸗ ſchuſſes für das Hypothekenbankgewerbe am Montag in Berlin u. a. das Problem der Zinsabwer⸗ tung Gegenſtand der Erörterung. Die Hypotheken⸗ bonken ſprachen ſich gegen die jetzigen Be⸗ ſt r e bu ngen ei ner Zins abwertun gau s. Ob eine öffentliche Erklärung erfolgt, ſteht einſtweilen dahin. Im übrigen hören wir aus Hypothekenbankkreiſen, daß neben der Gefährlichkeit einer Zinsherabſetzung mit Rück⸗ ſicht auf den Vertrauensſchwund der Sparer eine Zins⸗ herabſetzung nur den augenblicklichen Pfand⸗ 5 riefbeſitzer trifft durch eine gewiſſe Enteignung infolge ſtarken Kursverfalls der Pfandbriefe. Der neue Pfandbriefverkäufer hat inſofern keinen Nachteil, als der Erwerb von Pfandbriefen mit ermäßigtem Zins eben auch zu billigen Kurſen erfolgt. Ob die Geldzwangswirtſchaft einen tatſächlichen Erfolg bedeutet, wird bezweifelt, da ſchon erfahrungsgemäß ſich Geld immer beſſer als die Ware geſetz⸗ lichen Vorſchriften gegenüber labiler erweiſt. —— * Wer hat nun die Anteile der Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft erworben? New york, 9. Noy. Gegenüber den Berliner Meldungen, daß eine amerikaniſche Banken⸗ Aruppe ein Paket von Anteilen der Berliner Handels⸗ geſellſchaft käuflich erworben habe, wird dem Vertreter des Wi in Newyork erklärt, daß weder die Inter⸗ nabional Acceptance Bank noch die Bank of Manhattan Truſt Co. oder irgend eine andere Ge⸗ ſellſchaft der Manhattan⸗Gruppe ein Intereſſe an dieſen Aktien habe. Die Bank of Manhattan Truſt Co. handelte nur als Agent für Privatkäufer. OMotoreufabrik Darmſtadt AG, Darmſtadt.— Hal⸗ bierter Reingewinn.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, iſt das Geſchäftsjahr 1930⸗31 noch befriedigend verlaufen. Die Be⸗ ſchäftigung war durchweg gut. Es wird nach den üblichen Abſchreibungen ein Reingewinn von etwas über 20 000 Mark(41 865 /, davon vorgetragen 21 385 /) ausgewieſen, woraus 6 v. H. Dividende auf die VA verteilt werden. Das Stammkapital von 582 000/ bleibt wieder dividenden⸗ Jog. Der Kurs war zuletzt an der Frankfurter Börſe geſtrichen.(GW 26. November.) O Hoher Verluſt bei der Dürkoppwerke Ac, Bielefeld. (Eig. Dr.) Die erhöhte Arbeitsloſigkeit, der Rückgong der Exporte und ein Streik om Ende des Berichtsjahres führ⸗ ten 1030 zu einem verſchärften Umſatzrückgang. Einſchl. 0,5 Mill., Verluſt aus dem Vorjahr verbleiben 3,22 Mill. Mark Verluſte, die ſich nach Auflöſung der Rücklagen auf 2,28 Mill.„ vermindern. Dieſer Betrag ſoll vor⸗ getragen werden. Die Verpflichtungen wurden um 0,6 Mill.„/ vermindert. Im lfd. Jahr wurde die Fabrikation won Hausholtsnähmaſchinen und die Gießerei als Zuſchuß⸗ betriebe ſtillgelegt. * Bamag⸗Meguin AG in Berlin. Die Bilanzſitzung des At wird vorausſichtlich in der erſten Dezemberwoche ſtatt⸗ finden. Wie ſchon früher gemeldet, wird beſtimmt ein Verluſt ausgewieſen werden(i. V. 6 v. H. Divi⸗ dende gleich 3780/ aus 100 589% Reingewinn). Wenn auch dem ſchlechten Auftragseingang aus dem Inland im Auslandsgeſchäft einigermaßen befriedigende Beſtellungen gegenſtber ſtanden, ſei der Umſatz in dem am 30. Juni ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr 1930⸗31 um etwa 20 v. H. hinter dem Vorfahr zurückgeblieben. Zur Zeit ſei die Beſchäf⸗ tigung erträglich. Die finanzielle Lage des Unternehmens ſei nach wie vor geſund. J Zahlungseinſtellung der E. F. Ohle's Erben.⸗G. in Breslau.(Eig. Dr.) Die Firma hat infolge Auftrags⸗ mangel und niedriger Abſatzpreiſe ihre Zahlungen ein⸗ geſtellt. Die Verwaltung hofft, das Unternehmen wieder zu rekonſtruieren. * Deutſche Linoleumwerke Acc).— Werk Maximiliansan stillgelegt. Mit dem 7. November wurde das Werk Maxi⸗ miliausau der Deutſche Linoleumwerke AG., Bietigheim, stillgelegt und die Fabrikation eingeſtellt. Ein Teil der Belegſchaft, die früher etwa 450 betrug und inzwiſchen bis auf etwa 60 Mann zurückging, wird vorläufig noch weiter⸗ beſchäſtigt werden können, um die zuletzt hergeſtellte Ware verſandfertig zu machen. Heinrich Hollmann u. Co. AG, Burg Solms a. d. Lahn.(Eig. Dr.) Dieſe Fabrik land wirtſchaftlicher Ma⸗ ſchinen und Eiſengießerei A, Burg Solms, beantragt Oiquidatton. keine Seltenheit. A Berlin, 10. Nov.(Eig. Dr.) Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. No br. hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die ge⸗ ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 306,7 auf 4 045,3 Mil⸗ lionen/ verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels wechſeln und Schecks um 179,4 auf 3 830,1 Mill. I und die Lombardbeſtände um 127,2 auf 112,3 Mill. J abgenommen. Reichsſchatzwechſel, an denen am Ende der Vorwoche keine Beſtände vorhanden waren, werden mit 30 000/ ausgewieſen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 211,4 Mill./ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 204,3 auf 4 54,6% Mill. ,, derjenige an Rentenbankſcheinen um 7,1 auf 414,2 Mill./ ver⸗ ringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 13,2 Mill., er⸗ höht. Die fremden Gelder zeigen mit 398,9 eine Abnahme um 119,2 Mill. J. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 13,3 auf 1 261,9 Mill./ ver⸗ mindert. Im Einzelnen haben die Gold beſtände um 48,2 auf 1101,3 Mill./ abgenommen un die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 29,9 auf 160,6 Mill. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen beträgt 27,8 v. H. gegen 26,9 v. H. in der Vorwoche. 1** Die erſte Novemberwoche hat der Reichsbank eine recht erhebliche Entſpannung gebracht, die ſich ſowohl beim Wechſelbeſtand wie bei den Lombard forderungen aus⸗ Entſpannung bei der Reichsbank gewirkt hat. Darüber hinaus iſt ein erfreuliches Zeichen, daß die Einreichung neuer Wechſel ſtark zurückgegangen iſt, was ſich aber erſt ſpäter auswirken wird, wenn der derzeitige Wechſelbeſtand fällig wird. Die durchſchnittliche Laufzeit der Wechſel iſt ja ſicherlich etwas größer als zu normalen Zeiten, ſie wird aber als nicht ungünſtig be⸗ zeichnet. Bei einem Rückgang des Notenumlauſes um 204 Mill. hat ſich der geſamte Zahlungsmittelumlauf von 6513 Mill. in der Vorwoche auf 6271 Mill. ermäßigt, olſo um 242 Mill. Dieſe Ermäßigung iſt erheblich größer als zur gleichen Zeit des Vormonats, wo ſie nur 99 Mill. betrug. Der Zahlungsmittelumlauf iſt aber immer noch u m 391 Mill. höher als zur gleichen Zeit des Vorfahres. Die Beruhigung in der Bevölkerung macht aber ſichtbare Fortſchritte, was auch daraus hervorgeht, doß von Seiten der Sparkaſſen die Reichsbank erneut nicht mehr in Anſpruch genommen worden iſt. 8 5 In der Gold⸗ und Deviſenlage ſind leider noch keine Merkmale einer Beſſerung zu verzeichnen. Die Deckungs mittel haben auch in der vergangenen Woche um 13 Mill. abgenommen. Die Deviſen allein weiſen einen Zugang von 30 Mill. auf. Der Goldabzug bon 43 Mill. hat in der Hauptſache ſeinen Weg nach New⸗ hork, zum geringeren Teil nach Amſterdom genommen. Die Beanſpruchung der Reichsbank in der vergangenen Woche entfällt zum größten Teil auf Importdeviſenbedarf, der ſehr erheblich geweſen ſein ſoll. Die volle Erfaſſung der anfallenden Exportdeviſen ſcheint immer noch nicht gelungen zu ſein. Anhaltende Konverſſonsſorgen Neues Abgleiten der Pfandbriefe, auch Aktien ſchwächer A Berlin, 10. Nov.(Eig. Dr.) Nach widerſtandsfähiger Eröffnung erfuhr die Tendenz im heutigen Freiverkehr eine Abſchzpächung. Die feſte Tendenz der Auslandsbörſen hatte aller⸗ dings in den Vormittagsſtunden die Hoffnung wach wer⸗ den laffen, daß ſich für Aktien wenigſtens eine freundliche Grundſtimmung würde erhalten können zumal auch Rohſtoff⸗ märkte weitere Preisſteigerungen auſweiſen konnten. Da aber alles für die deutſche Wirtſchaft von dem Reſultat der deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen abhängt und bei dieſen augenblicklich gerade gewiſſe Schwierigkeiten aufgetreten ſein ſollen, ſo wirkte ſich die ſchwache Veranla⸗ gung einiger Spezialpapiere, vor allem aber die anhaltende Schwäche des Pfandbriefmarktes, allgemein ungünſtig aus. Obwohl die geſamte Handelspreſſe ſich energiſch gegen den angeblichen Plan einer Zwangskonverſion wendet, kenne man die ⸗Entſcheidung der Reichsregierung nicht, ſo⸗ daß eine Klarheit auf dleſem Gebiete, welcher Art ſie auch ſei, unbedingt beruhigend wirken muß. Das Niveau der 8proz. Pfandbriefe hat ſich übrigens in der letzten Zeit erheblich ermäßigt und ſchon faſt einem Gproz. Zin s⸗ fuß angepaßt. Heute gingen die S8proz. Emiſſionen wiederum—2 v. H. zurück, aber auch am Aktien markt waren Rückgänge in dieſem Ausmaße Bei Schultheiß ging der Kursverluſt ſo⸗ gar bis zu 5 v. H. Auch der relativ günſtige Reichsbank⸗ ausweis für die erſte Novemberwoche konnte hieran nichts ändern. Auch in den Mittagsſtunden erfuhr das Geſchäft von Telephon zu Telephon keine Belebung, die Kurſe hiel⸗ ten ſich aber trotzdem recht gut auf dem ermäßigten Ni⸗ veau, beſonders Bankaktien zeichneten ſich durch Wider⸗ ſtanoͤsfähigkeit aus. Nur die 8proz. Gold pfand⸗ briefe bröckelten weiter ab, während ſonſt feſtverzins⸗ liche Werte ſich ebenfalls behaupten konnten. Das Geſchäft in Dollarbonds war heute ruhiger als an den Vor⸗ tagen. Am Geldmarkt nannte man geſtrige Sätze. Auch am Deviſen markt waren die Veränderungen heute gering. Das engliſche Pfund und Deviſe Kairo no⸗ Der Fehljchlag des planwirtichaftlichen Wohnungsbaus Falſche Bedarfserrechnung— Milliardenabſchreibun gen— Kapitalvergeudung Der frühere Berliner Kämmerer Dr. Karding, heute Direktor der Preußiſchen Centralbodenkreditbank, be⸗ zeichnete kürzlich den Abſchreibungs bedarf beim Wohnungsneubau mit 3 von den 5 Milliarden bisher ge⸗ währten Hauszinsſteuerhypotheken. Eine andere Schätzung, die Dr. Nawratzki in einer neuen, mit außerordent⸗ lichem ſtatiſtiſchem Material verſehenen Unterſuchung über „Bevölkerungsaufbau, Wohnungspolitik und Wirtſchaft“ (Verlag Heymann, Berlin) anſtellt, beziffert den Abſchrei⸗ Dungsbedarf ſogar auf 5 Milliarden, d. h. auf etwa 30 w. H. der geſamten Aufwendungen für den Wohnungsneubau bis 1930 einſchließlich; je nach der Bauzeit müßten ſogar bis zu 40 v. H. der Baukoſten abge⸗ ſchrieben werden. Dieſe außerordentlich unerfreuliche Not⸗ wendigkeit iſt eine Folge der verfehlten Woh⸗ mungspolitik der Nachinflationszeit, die mit Kapttalaufwendungen von 17—18 Milliarden auf der einen Seite den Grundbeſitz, der— allein in den Städten— etwa 25 v. H. des beutſchen Vorkriegsvolkspver⸗ mögens ausmachte, auf weniger als die Hälfte entwertete, auf der anderen Seite infolge eines falſch errechneten Wohnungsbedarfs ein Uehberangebot an Wohnungen geſchaffen hat, ohne gleichzeitig den wirk⸗ lich ſozialen Wohnbedarf zu befriedigen. Das größte plauwirtſchaftliche Experiment, das außerhalb Rußlands gemacht wurde, der deutſche Wohnungsbau, erweiſt ſich mehr und mehr als ein ungeheurer Fehlſchlag. Zu dieſen Folgerungen kommt die erwähnte Unter⸗ ſuchung, die mit außerordentlicher Gründlichkeit alle mit dem Wohnungsbau zuſammenhängenden Fragen behandelt. Es wird die erhebliche Falſchſchätzung beim Wohnungsbedarf nachgewieſen, die dadurch entſtand, daß mangels genügender ſtatiſtiſcher Unterlagen und unter falſchen Schlußfolgerungen gebaut wurde, ohne genügende Berückſichtigung wichtiger Veränderungen im Altersaufbau ber deutſchen Bevölkerung und der wirtſchaftlichen Zuſam⸗ menhänge. Die Städte bauten, beſeſſen von dem Glauben an ihr ſtändiges Wachſen (Berlin ſah ſich bereits bei 10 Millionen Einwohnern!), während die Bepölkerungslinie deutlich zeigen mußte, daß der Grund ihres eigentlichen Wachstums, die Zuwanderung, mit 1926/27 wegen der rückläufigen Geburten ihren Höhe⸗ punkt überſchritten hatte und mit 1930 ganz wegfallen würde; ſeitdem geht ja auch die Bevölkerung einer immer größer werdenden Zahl von⸗Städten zurück. Es wurde ſer⸗ ner überſehen, daß die Sterblichkeit in Wirklich⸗ keltgrößer war, als die Vorſchätzungen gelautet hatten, daß wegen der hohen Zahl alter verwitweter Perſonen mehr Wohnungen durch Todesfall fret wurden, als man er⸗ rechnet hatte, daß weiterhin auch die E heſchließungs⸗ zffern nicht den Schätzungen entſprachen. Aus dieſen und anderen Gründen überſchritt die Menge der neugeb zu⸗ ten Wohnungen weſentlich den wirklichen Bedarf, ſoweit er wirtſchaftlich überhaupt auf Befriedigung rechnete; es wur⸗ * gebaut als vor dem Kriege, dagegen hatte die Er⸗ ſtellung moderner Mittelwohnungen mit öffentlichen Gel⸗ dern eine ſteigende Nachfrage nach ſolchen auch von bisheri⸗ gen Beſitzern von Großwohnungen zur Folge, während dem den aber erheblich weniger Klein wohnungen wirtſchaftlich ungünſtig geſtellten Wohnungsſuchenden Ermtietung ſolcher Wohnungen unmöglich blieb. Eigenartig iſt, daß gerabe in den großen Städten, wo der Wohnraum am ungünſtigſten verteilt war, im Verhältnis am wenigſten Kleinwohnungen gebaut worden ſind. Die falſche Errechnung des Wohnungsbedarfs entſtand zum Teil auch aus einer„ungeheuerlichen“ Ueberſchätzung des Wohnungsbaus in der Vorkriegszeit. Es betrugen nämlich die Ausgaben für Wohnungsneubau in den letzten Jah⸗ ren je etwa 3 Milliarden Agegen etwa 1,3 Milliarden für das gleiche Gebiet vor dem Kriege, wozu damals aber etwa 500 Millionen 4 für Reparaturen, Erneuerungen, Umbauten kamen. Die Koſten des Wohnungsbaus beſchränken ſich aber nicht auf die reinen Baukoſten. Hinzu kommen die Auf⸗ wendungen für Straßen, Bahnen, Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerverſorgung, Schulen uſw. Nawratzki berechnet dieſe zuſätzlichen Koſten auf fährlich etwa 900 Millionen Mark. Außerordentlich groß war der Umfang der Schulbauten; aber die Schülerzahl der näüchſten 20 Jahre iſt falſch berechnet worden, in weni⸗ gen Jahren wird ſie nur noch etwa 60 Prozent der Vor⸗ kriegszeit betragen und nicht nur vorübergehend. Die weitauseinander gezogenen neuen Stadt⸗ teile machen die Verkehrs⸗ und Energie ⸗ anlagen unwirtſchaftlich; die Geſamtheit der Bevölkerung muß mit hohen Tarifen den dortigen Aus⸗ fall ausgleichen. Die geſamten zuſätzlichen Kapitalaufwen⸗ dungen für die erwähnten Anlagen in Verbindung mit dem Wohnungsbau ſchätzt Nawratzki auf etwa 900 Millio⸗ nen Mark jährlich, ſo daß aber Wohnungsbau ſeit 1924 etwa 23 Mil⸗ liarden Mark insgeſamt beanſprucht hätte. Hier⸗ von iſt ein erheblicher Teil verloren. Weiterhin hat der verſtärkte Wohnungsbau In du⸗ ſtrien groß gezüchtet, die nun von dem Rück⸗ ſchlag am ſtärkſten betroffen ſind. Damit hat ſich aber auch der Wohnungsbau, wie er bisher betrieben wurde, nicht als ein geeignetes Mittel erwieſen, um die Wirtſchaft anzukurbeln. Und was den Einfluß des ver⸗ ſtärkten Wohnungsbaus auf die Geburten häufig ⸗ keit betrifft, ſo iſt feſtzuſtellen, daß gerade die Städte mit ſtärkerer Bautätigkeit einen größeren ſtatt geringeren pro⸗ zeutualen Rückgang der Geburten aufweiſen.(Eine Ende 1990) von den Frankfurter Schulbehörden durchgeführte Unterſuchung in 14000 Siedlungswohnungen ergab, daß die Hälfte der Familien kinderlos war und kaum ein Drittel nur ein Kind hatte.) 5 Trotzdem der deutſche Wohnungsbau in einer bis⸗ her nicht gekaunten Weiſe planmäßig betrieben wurde, iſt in Wirklichkeit an dem tatſächlichen ſozialen Bedarf vorbeigebaut worden; es wurden ungeheure Kapitalien feſtgelegt und damit der Wirtſchaft entzogen, Zins, Bau⸗ materialien und Löhne zogen überdurchſchnittlich an, der deutſche Hausbeſitz ſieht ſich um 30— 40 Milliarden Mark entwertet, entſprechend ent⸗ ſtanden Steuerausfälle. die 1 In einer Zeit, in der ſo viel von Planwirtſchaft geredet wird, ſollte dies größte Beiſpiel elner Planwirtſchaft in Deutſchland und ſein Fehlſchlag ſehr zu denken geben. tierten der internationalen Bewegung entſprechend le 2 Pfg. höher, auch Liſſabon zog um 10 Pfg. an, während Amſterdam 10 Pfg. verlor und Kopenhagen und Stockholm je 25 Pfg. niedriger notierten. Berliner Devisen Diskontsatze: Reichsbank 8, Lombard 10 v. fl. Amtlich in Rm. Dis- 9. November 10. November Parität für kont] Geld Brief eld Brief M guenos⸗Aires 1Peſo 7 1063].067.098.102 1,788 ſtanada itan. Dollar 3,786.804.796.804 4,786 5 7 5 I en 6,15.048].052.058.082 17089 alro,„ lägypt. Pfd. 16,32 16,86 16.34 16,88 21,91 Türkei. IIürk. Pfd..— 5—.——.—.130 London„ Sterl. 6 15,92] 15,96 15,94 15.98 20,398 New Hork. 1 Dollar 4 4,00 417.09 4,217 4,1780 Rio de JaneirolMillr.— 0,259 0,261.259.261.503 Uruguay. 1Goldpeſo—.898 1902.868.872.421 Holland, 100 Gulden 3 169,98 170,32 169,88 170.22 168,4 Athen 100 Drachmen 12 5,195 5,205 5,19.205 5,445 Brüſſel 100-500 P 2½ 58,69 58.81 58,69 58,81 58,855 Bukareſt.. 100 Lei 9½ 2,547.553 2,88.543—.— Ungarn, 100 Peng 10 73,28 73.42 73,28 783,42—.— Danzig„100 Gulden 6 82,32 92,48 82.27 82.43 81,555 Helſingfors 100 FM. 8 8,34.36 8,81 8,88 10,512 talien 100 Lire 7 21.78 21,82 21.78 21.82 22,025 ane ee 7 7,473 7,487.473 7,487 35 owno 100 Kronen 6% 42,16 42,24 42,16 42,24.— Kopenhagen 100 Kr. 6 90.91 91,09 90,68 90,84 112,06 Liſſabon 100 Cskudo 7 14,39 14,41 14,49 14,51 17,485 Oslo 100 Kr. 6 89.41 89.59 89,41 89,59 111,74 Paris„. 100 Fr. 2½ 16,58 16,60 16.58 16.60 186,445 Prag..„ 100 Kr. 6½ 12.47 12.49 12,47 12.49 12,38 Schweiz„ 100 Fr. 2 82,24 82,40 82.24 82,40 60,515 Sofia. 100 Lewa 8.672.078.062 8,088 8,01 Spanien 100Ppeſeten 6½ 86,76 36,84 36,76 36,84 69,57 Stockholm„100. Kr. 7 91.16 91,34 80,91 91.09 112,05 Eſtland.. 100 Eſtm. 12.99 113,21 112,89 113,11—— Wien 100 Schilling 10 58,94 59,08 58. 59.06 58,79 Amſterdamer Börſe behauptet zi Amſterdam, 10. Nov.(Eig. Dr.) An der Amſterdamer Börſe konnten ſich die Kurſe auf geſtrigem Schlußniveau etwa behaupten, die feſte Haltung der geſtrigen Newyorker Börſe blieb ohne Einfluß auf die Tendenz. Pounganleihe war mit 4072 eher angeboten. Die Tendenz der holländiſchen Getreide⸗ märkte war etwas ſchwächer; auf Angebot aus dem Donaugebiet gingen die Preiſe zurück. Der Kaffeemarkt tendierte ebenfalls in ſchwächerer Haltung, während ſich der Zuckermarkt behauptete. Pfund etwas erholt, Dollar angeboten und Reichsmark behauptet Sehr ruhiges Geſchäft am Getreidemarkt Unſicherheit in Erwartung der Regierungsmaßnahmen/ Grundſtimmung aber ſtetig Berliner Produktenbörſe v. 10. Nov.(Eig. Dr.) Das Geſchäft im Produktenverkehr war wie ſeit den letzten Tagen wieder ſehr ruhig. Die Unſicherheit bezüglich der Regierungsmaßnahmen auf wirtſchaftlichem und insbeſondere auf agrarpolitiſchem Gebiet läßt nur ge⸗ ringe Unternehmungsluſt aufkommen, andererſeits hat ſich auch das In landsangebot kaum nennenswert ver⸗ ſtärkt. Die Grundſtimmung des Marktes war als ſtetig zu bezeichnen, auf die geſtern abgegebenen Unter⸗ gebote erfolgten kaum Zuſagen, ſo daß im Prompt⸗ geſchäft für Weizen und Roggen geſtrige Preiſe ſchlank bewilligt wurden. Am Lieferungsmarkte ſetzte auch nur Weizen 3/ niedriger ein. Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle lagen bei unveränderten Forderungen ziemlich ruhig. Hafer bei mäßigem Angebot am hieſigen Platze ſtetig, der Konſum kauft allerdings nur vorſichtig; an der Küſte zeigt ſich vereinzelt mehr Abgabeneigung. Das Ge⸗ ſchäft in Gerſte ſtagniert faſt völlig, das Angebot iſt zwar durchaus genügend. Umſätze kommen aber kaum zuſtande, da Forderungen und Gebote ſchwer in Einklang zu bringen ſind. Wetzenexportſcheine waren bei ruhigem Ge⸗ ſchäft ziemlich behauptet, Roggenerportſcheine wurden gegen das geſtrige Börſenniveau etwa 1½%/ niedriger bewertet. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. prompt ab Station 75—76 Kg. 227—30 ruhig; Futterweizen 70—71 Kg. 210—12; Sommerweizen 78—79 Kg. 231—34; Mecklenburger 75—76 Kg. 239 eif Berlin Br.; Roggen prompt 72—73 Kg. 198— 200 ruhig; Mecklenburger 72 Kg. 209 eif Berlin Br.; Warthe⸗Netze 210 eif Berlin Br.; Braugerſte 174—78 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 170—73 matt; Hafer, prompt 150—55 ruhig; Weizenmehl prompt 28,75— 32,75 abgeſchwächt; Roggenmehl 70proz. prompt 27,75—29,90 matter; Weizen⸗ kleie 10,75—11 ſtill; Roggenkleie 10,50—11 ſtill; Viktoria⸗ erbſen 24— 30; Kleine Speiſeerbſen 2528; Peluſchken 17 bis 19; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 17—20; Lupinen, blaue 1112,50; Lupinen, gelbe 13—15; Rapskuchen 6,20 bis 6,30; Leinkuchen 1414,30; Eronußkuchen 19,7014; extrah. Sofaſchrot ab Hbg. 12,10; dto, ab Stettin 12,80; Rauhfuttermittel ſtetig und ruhig: drahtgepr. Roggen⸗ ſtroh 0,80—1,00; Weizenſtroh 0,55—0,75; Haferſtroh 0,70 bis 0,85; Gerſtenſtroh 0,60 0,75; gebund. Roggenlangſtroh 0,65 bis 0,90; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,50—0,70; Weizen⸗ ſtroh 0,50—0,60; Häckſel 1,25—1,45; handelsübl. Heu, geſ. trocken 1,30—1,60; gutes Heu lerſter Schnitt) 1,80— 2,10; Luzerne, loſe 2,40—2,70; Thymotee, loſe 2,35—2,05; Kleeheu loſe 2,25—2,55; drahtgepr. Heu in Pfg. über Nottz 90; allg. Tendenz ruhig.— Handels rechtliches Liefe⸗ 0 Weizen Dez. 242—41; März 250: Roggen Dez. 206,754; März 21210; Hafer Dez. 165,50 bis 65; März 174. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 10. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5 47 Jon. 5,2257 rz 5,42%; Mai 5,57.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nop. 80, Jan. 77; März 81; Mai 811. Liverpooler Getreidekurſe vom 10. Nov.(Gig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Dez. 5,1096 l 12255 An den internationalen Deviſenmärkten konnte das engliſche Pfund ſich heute nach ſeinen Rückgang am geſtrigen Tage wieder erholen, da die Ausführungen Maedonalds über die Stabiliſierung des Pfundes allgemein mit Befriedigung aufgenommen wurden Gegen den Dollar eröffnete es mit 3,8123, ging dann ghber leicht wieder zurück und ſtellte ſich auf 3,7994. In Amſterdan zog das Pfund auf 9,44 an, in Zürich auf 1952 und in Porz In de auf 967. Der Dollar war eher ängeboten und an den per⸗ nen Ath ſchiedenen Plätzen eine Kleinigkeit leichter, die Reichs Vordergr mark war im allgemeinen gut behauptet und notierte in Bochen London 16, in Amſterdam 58,70 und in Zürich 121. Nac Weltbeſt mehrtägiger Unterbrechung war in Paris heute wieder ein den fame Kurs für die Reichsmark zu hören, der ſich auf 602 ſtellte um den gegen 601 in der vergangenen Woche. Dieſer Kurs entſpricht 15,8 Me genau der Berliner Parität des Frances. Die Nord⸗Deviſen waren wieder etwas ſchwächer. Wieder Effekten⸗Terminhandel in London 1604 Me A London, 10. Nov.(Eig. Dr) lam. Ur In der Londoner City hat man den Beſchluß, den et Terminhandel in Effekten wieder zuzy⸗ 0 laſſen, Prolongations⸗ und Prämiengeſchäfte aber vor, or Me läufig weiter zu verbieten, allgemein begrüßt. Man iſt her 186 5 i Anſicht, daß durch die Wiedereinführung des Terminyer⸗ de kehrs die Gefahr für eine zu ſtarke Ausſchweifung des mt 135 ſpekulativen Geſchäfts nicht mehr beſtehe, dagegen dürfte 1 der Beſchluß viel dazu beitragen, dieſe Enge des Markles 95 1 zu beſeitigen. Die letzten Kurserhöhungen waren nämlich de 1155 hauptſächlich auf Materialknappheit zurückzuführen, da zu 0 den niedrigen Kurſen nur wenig Abgabeneigung beſtand. Ahtbeſ⸗ Ein langſames Anziehen der Kurſe dürfte dieſem Zuſtand 15 5 5 abhelfen und auch den im nächſten Monat fälligen Bilanzen. zugute kommen.. Hochf Die Milderungen im Effektenverkehr kommen den Be⸗ 108 Me ſtrebungen zur Aufhebung der Beſchränkungen 107 Met des Deviſenhandels ebenfalls zugute. M an weit 107 Met darauf hin, daß zu ſtarke Schwankungen kaum noch zu er⸗ 105 Met warten ſein dürften. Man erinnert ferner daran, daß ika 1,94 der Grund für die Deviſenbeſtimmungen der war, die 1 Flucht britiſchen Kapitals ins Ausland zu verhindern, da Weit aber nach dem günſtigen Wahlausfall dieſe Gefahr kaum 758 Met noch beſtehe. Man verſpricht ſich von der Beſeitigung der 78 Me Deviſenbeſchränkungen ferner einen günſtigen Einfluß auf 751 Met den Terminverkehr, der immer noch hinter den Anforde⸗ 7 Me rungen der Wirtſchaft zurückbleibt, doch verkennt man an⸗ 751 Met dererſeits nicht, daß ein befriedigender Zuſtand erſt wieder, 5 kehren wird, wenn die allgemeine internationale Ver, Stab! trauenskriſe behoben iſt. Amerika Harnes⸗ poble⸗A Blechwarenſyndikat vorläufig im alten Rahmen O Berlin, 10. Nov.(Eig. Dr.) Bekanntlich ſchwebt ſeit einigen Wochen zwiſchen der Blechwarenvertriebsgeſellſchaſt und fünf Außenſeitern Beitrittsverhandlungen zum So dikat. Trotz der zunächſt erfolgten grundſätzlichen Ein gung konnten, wie wir erfahren, die Verhandlungen niht zu Ende geführt werden, da die infolge Zuſpitzung der gal gemeinen Kriſis immer geringer werdende Aufnahmefähig⸗ keit des Marktes es unmöglich macht, die beſondereg Wünſche der Außenſeiter mit den Intereſſen des Syndikatz in Einklang zu bringen. Bei dieſer Sachlage iſt zumächt damit zu rechnen, daß das Syndikat, wenn auch bei grun ſätzlicher Aufrechterhaltung ſeines bisherigen ee in den ſtrittigen Gebieten einer labileren Preispolſt Raum geben muß. O Das Ermittlungs verfahren in der Schultheiß⸗Angele⸗ genheit.(Eig. Dr.) Zu dem in einer geſtrigen Versaut lung von Schultheiß⸗Aktionären gegen die Staatsanwal⸗ ſchaft erhobenen Vorwurf der Verſchleppung teilt die Juſti 5 preſſeſtelle mit, daß das Ermittlungsverfahren nach Hera ziehung der in Betracht kommenden Bücher, Korreſponden⸗ zen und ſonſtigen Unterlagen durch tägliche Vernehmung der Beſchuldigten und der Zeugen weſentlich gefördert wor den iſt. Neben dem Verfahren gegen den ehemaligen Ge neraldirektor Katzenellenbogen und die übrigen Mitgliedes des bisherigen Generaldirektoriums werde geprüft, ob der Verdacht ſtrafbarer Handlungen auch gegen weitere Per⸗ ſonen begründet iſt. Die mit dem Ermittlungs verfahren betrauten Beamten ſind von allen anderen Dienſtobliegen⸗ heiten befreit. 0 * Liquidation der Lederfabrik Alpina Ach beſchloſſen Die am Montag in Bern ſtattgefundene ao. G8 der Lederfabrik Alpina Ac, Gümligen⸗Bern, beſchloß die Nl quidation des Unternehmens. (8,1096); März 6,27(6,274): Mai 6,57%(0,574); Mehl unt, — M tte: ruhig; Dez. 5,104(5,1056; März 6/274 627% Mai 6,5%(6,5%); Mehl unv. l * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 10. Nov. 1 Dr.) Gemahl. Mehlis per Nov.⸗Dez. 31,50; Tendenz fil. * Nürnberger Hopfenbericht vom 9. Nov. 100 Ballen 1 fuhr. 70 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert ruhig 1 wurden bezahlt: Für Hallertauer 45, für Spalter 40—45 7 * Tabakverkäufe. Schwetzingen, 10. Nov. Der Jan en bond badiſcher Tabakbauvereine teilt mit, daß die 1 blätter der beiden Vereine Kirchheim bei Heiden 5 bei der Schwetzinger Einſchreibung zurückgezogen 199279 1 J nunmehr zu 52/ mit den üblichen Zuſchlägen 5 find. An Freibau⸗Preiſen wurden weiter bekannt. 15 Sandblatt 5560 /; Feudenheim bis zu 65/ Wallſtah bis zu 70; Käfertal 65..* „Bremer Baumwolle vom 10. Nov.(Eig. Dr.) Amer, Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,99. Or] * Liverpooler Baumwollkurſe vom 10. Nov.(Eig. 2 Amerkk. Univ. Stand. Middl. Anfong: Dez.(0 Jon.(32) 477; März 480 Mai 485; Juli 490; Okt. 00 Tagesimport 10 600; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez. 473, Jon.(82) 474; März 478; Mai 488 Juli 40. 406; Dez. 500; Jan.(33) 502; März 508; Mai 513; Loeg Tendenz ruhig. Berliner Meiallbörse vom 10. November 19351 Nupfer Blei Zint, bez. Brief Geld bez. N ee umar 88250 80 0 0 205 ebruar 658.— 65,.— 64.78—.— 25,— 23.50—.— 25 256 1 8—.— 65.75 65,.——.— 25,— 23,50. 255 2 April. 68,85 65,50— 25,— 24. 0 6 Mar 6675 8, 89.75—— 38.89%% Jun!. 680 67—.— 28.2024.—.—%% Juli..—.— 68,25 67.50 ,.— 28.50 24,50—.— 2 50 25 Auguſt—.— 69, 08.——— 27.— 25.—— 5%%, Sept... 68,5 89.——.— 27 25% 0 5 Oktober.] 68.25 60,78 69.50—.— 34.50 25,50—— 40 Nov. 6475 64.——.— 23,78 23.50—— 8 2— Dezemb.] 64 28 64,25 64,25—.— 24.— 28,25—— 24 * Tendenz: Alles ſtetig. Berliner Metall⸗Notierungen vom 10. Non(% Amtlich: Clektrolytkupfer(wirebars) prompt für 100 Kg.; Raffingdekupfer loco 666750 Sende, kupfer loco 6864; Standard⸗Blei per Nov. 2 590 501 ginal⸗Hütten⸗Aluminſum 98 90proz. in Blocken u neh in Walz oder Drahtbarren 174; Banko⸗, Straits Aug zinn 229; Reinnickel 98—99proz. 350, Antimon⸗Reg un 51—53; Silber in Barren ca. 1000 ſein per Kg. 40,50. Londoner Meiallbörse vom 10. November 19³⁵¹ 5 Metalle in E pro To. Silber Unze P(1370 fein stand.), Platin U Kupfer, Standard 39,15 Zinn, Standart 134,6 Aluminium 5 eig o) 2 Monate 39,75 8 Monate 136,5 Antimon 8 Settl. Preis 39.15 Settl. Preis 134.5 Queckſilber 8 Elektrolgt 43,50 Banka 148 5 Platin beſt ſelected 40,25 Straits 180.0] Wolframerz 8 1185. Blei, ausländ. 15.35] Nickel El'wirebars 44 50 Zink gewöhnlich 14.65 l * Tendenz: Kupfer, Zinn, Zink feſt; Dienstag, 10. November 1931 Neue Mannheimer Zei 5 Die zehn Beſten der Welt tung/ Abend⸗Ausgabe . Wood⸗Amerika 47 Meter, Berliner⸗Amerika 4,16 Meter. Dreiſprung: Oda⸗Japan Coyler⸗Amerika 4,17 Meter, 15,48 Meter, Oſhima⸗Japan 15,43 Meter, Spenſſon⸗Schweden 15/13 Meter, E. Järvinen⸗ Finnland 14,90 Meter, Küttis⸗Eſtland 14,88 Meter, Mä⸗ kinen⸗Finnland 14,75 Meter, Bacſalmaſi⸗Ungarn 14,75 Mtr., Winter⸗Finnland 14,66 Meter, Rafaſaari⸗Finnland 14,65 Meter, Tuulos⸗Finnland 14,64 Meter. Kugelſtoßen: Douda⸗Tſchechoſlawakei 46,04; Briy⸗ 15,92; Hirſchfeld⸗Deutſchland 87; ze was ⸗Deutſchlan d„65; Munn⸗ Amerika 15,64; Kalle Järvinen⸗Finnland 15,55; Dargnuji⸗Ungarn 15,43; Rhea⸗Amerika 15,42; Sexton⸗Amerika 15,42; Schneider⸗ Amerika D des — 4 2 0 Im Springen, Werfen und Zehnkampf dam an den techniſchen Uebungen hat ſich in der abgelaufe⸗ ah hen Athletik⸗Saiſon eine Nation ganz beſonders in den 55 gordergrund ſchieben können: Japan! Erſt vor einigen 8 5 haben zwei Vertreter dieſes Landes zwei neue in 8 beſtleiſtungen aufſtellen können. Es handelt ſich um dach zen ſamoſen Weitſprung von Nambu mit 7,98 Meter und ein um den Dreiſprungrekord des Olympiaſiegers Oda mit elle 1 Meter. Im Hoch⸗ und Spathochſprung ſind die Ameri⸗ richt 1 nach wie vor unerreicht. Weltrekordmann Emil iſen feld hat es in dieſem Jahre im Kugelſtoßen„nur“ 87 Meter gebracht, beſſer waren die Amerikaner mit 15,92 Meter und der Tſcheche Douda, der mit 1001 Meter dem Hirſchfeldſchen Weltrekord beinahe gleich⸗ 0 lum. Ungarn hat in Remecz den beſten Diskuswerfer des 8 8 90 mit 48,43 Meter. Im Speerwerfen iſt der Finne den pentllä der Beſte, der mit 69,80 Meter aber den Welt⸗ ö u. lord ſeines Landsmannes M. Järvinnen von vor. 8g Meter auch nicht annähernd erreichte. Bleibt das der zammerwerfen. Der bekannte Ire'Callaghan übertraf ver⸗ it 5008 Metern zwar den Finnen Förhölä erheblich, des ſounnte den Weltrekord des Amerikaners Ryan, der ſeit irfte 1018 auf 57,77 Meter ſteht, nicht gefährden. Erfreulich iſt tes ile Leiſtung unſeres neuen Zehnkampf⸗Rekordmannes ali Siebert⸗Hamburg. Der erſt 21 Jahre alte Norddeutſche zu bat unbedingt eine Zukunft. Heute ſteht er bereits den and. Heltbeſten nicht viel nach, im abgelaufenen Jahre hat er tand die brittheſte Leiſtung vollbracht. ngen Hochſprung: Spitz⸗Amerika 2,02 Meter, Spenecer⸗Amerika 8 108 Meter, S ewart⸗Amerika 1,97 Meter, Burg⸗Amerika 1995 1% Meter,'Connor⸗Amerika 1,07 Meter, Marty⸗Amerika weit 107 Meter, Halvorſen⸗Norwegen 1,95 Meter, Kiuma⸗Japan er⸗ 105 Meter, Dahlmann⸗Finnland 1,94 Meter, Osborn⸗Ame⸗ daß kika 104 Meter. 5 Neitſprung: Nambu⸗Japan 7,98 Meter, Boyle⸗Amerika dab 18 Meter, Peacock⸗Amerika 7,87 Meter, Thomſon⸗Amerika Deutſchland 15,39 Meter. Sperrwerfen: Penttilä⸗Finnland 69,80; Sule⸗Eſtland 69,54; Churchill⸗Amerika 69,19; Matti Järvinen⸗Finnland 68,433 Nummi⸗Finnland 66,80; Liettu⸗Finnland 66,54; Lundquiſt⸗Schweden 66,13; Sippala⸗Finnland 65,96; Willi⸗ ams⸗Amerika 65,07; Steingroß⸗Deutſchland 65,04 Meter. Diskuswerfen: 48,83; Winter⸗Frank⸗ reich 48,80? Nöel⸗Frankr Schenfeld⸗Am 48,65; Madaracz⸗Ungarn 48,527 8 Amerika 48,52; Kivi⸗ Finnland 48,46; Marvpalitz⸗Ungarn 48,03; Donogan⸗Ungarn 47,99; Hall⸗Amerika 47,81 Meter. Hammerwerfen:'Callaghan⸗Irland 56,08; Pörhölä⸗ Finnland 53,77; Connor⸗Amerikg 53,66; Sköld⸗Schweden 52,25; Wright⸗Amertka 52,03; Janſſon⸗Schweden 51,81; Erikſon⸗Finnland 50,76; Koutanen⸗Finnland 50,27; Malm⸗ brandt⸗Schweden 49,27; Stenerud⸗Norwegen 49,13 Meter. Zehnkampf: Mortenſen⸗Amerika 819,290; Achilles Jär⸗ vinen⸗Finnland 8160,3457 Sievert Deutſchlan d 7875,205; Bauſch⸗Amerika 7846,220 Dimza⸗Lettland 7889,415; Berliner⸗Amerika 7782,500; Charles⸗Ame 7744,20; Bacſalmaſi⸗Ungarn 7659810 Fritſch⸗Deutſchlan d 7 636,375; Coffmann⸗Amerika 7 586,716 Punkle. Berlin; 3 mal 800 Meter⸗Frauenſtaffel in:48 Nürnberg(Zöllner, Gutbrod, Dollinger). au 20. September in Nürnberg. Die letzte Leiſtung wur Anerkennung als Weltrekord dem Internationalen Frau ſport⸗Verband zugeleitet. Sportpflicht in der Tſchechoſlowakei Die Regierung der Tſchechoſlowakei hat dem Parlament ein Geſetz über die pflichtme e körperliche Erziehung vor⸗ gelegt, das jetzt in Behandlung ſteht und demnächſt ver⸗ abſchiedet werden wird. Dieſes Geſetz beſtimmt, daß männliche Staatsangehörige vom 6. bis 24., weibliche vom 6. bis 21. Lebensjahre zur Teil⸗ nahme an Uebungen verpflichtet ſind, die der körperlichen Erziehung dienen. Bei den Frauen wird dieſe Verpflichtung allerdings durch Heirat oder Mut⸗ terſchaft unterbrochen. Die Durchführung obliegt den Schu⸗ len, der Militärverwaltung, den ſtaatlichen und privaten Einrichtungen für Körpererziehung, nur gilt für die letz⸗ teren die Beſchränkung, daß nur unpolitiſche Vereine ſich mit körperlicher Erziehung beſchäftigen dürfen. Die Ge⸗ meindeämter werden angewieſen, durch Matrikeln alle zu Leibesübungen Verpflichteten zu erfaſſen. Von den Uebun⸗ gen können nur jene Perſonen befreit werden, deren körper⸗ liche Fehler ihnen dieſe unmöglich machen. Für Unfälle, die ſich bet den Uebungen ereignen können, übernimmt der Staat die Haftung. Die Gemeinden ſind verpflichtet, Spiel⸗ und Sportplätze einzurichten. Wer dieſe Verpflichtung, ſich an den Körperübungen zu beteiligen, nicht erfüllt, ſteht unter Strafſanktion. Briefkaſten P. Hi. Erkundigen Sie ſich bei der Auskunftsſtelle des Amtsgerichts. Oe. Hübner. Mittel geben. L. B. Rh. 1. Sozialdemokraten, liberale, Konſervative, Fortſchrittl. Volkspartei uſw. 2. Heſſen hatte am 13. 11. 1927 Wahl. Es erhielten Sitze: Soz. 24. Heſſ. Landbund 9, Deutſche Volkspartei 7, Kom⸗ muniſten 6, Demokraten 5, Deutſchn. 3, Zentrum 8 und Aufwertler 3. Bayern hatte am 20. 5. 1928 Wahl. Es erhielten Sitze: Bay. Volkspartei 46, Soz. 34, Bauern⸗ bund 17, Deutſchn. 18, Nationalſoz. 9, Deutſche Volks⸗ partei 4, Kommuniſten 5. Die Wahl findet wieder 1932 ſtatt. 3. Nein, hier beſteht keine Verwandtſchaft. 4. und 5. Uns unbekannt. Vielleicht erkundigen Sie ſich einmal bei der Stadtverwaltung. 6. Siehe Artikel in der Mittagaus⸗ gabe vom 5. 11. 1931. N. N. Erkundigen Sie ſich im Städtiſchen Schloßmuſeum. C. Sch. Wenn Sie das Golsdſtück einwechſeln erhalten Sie den Kurswert, beim ſonſtigen Verkauf den Metallwert. F. G. Wenn das Zimmer nicht zu gewerblichen Zwecken vermietet iſt, brauchen Sie an den Hauseigentümer keine Abgabe zu zahlen. Hierfür kann Ihnen jede Drogerie ein Zentrum, National⸗ Vorausſage für Mittwoch, 11. November: Raſch veränderliches, mildes Wetter. Starke und in der Höhe ſtürmiſche Südweſtwinde. Zeitweiſe Regen⸗ ſchauer(Hochſchwarzwald Schnee). Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags — ä——————— 2 Luft⸗ 8 See. 1 Wind Höh. d 111—— Wetter e 8 icht, Stärke Wertheim 1510— 66 5 Reaen Königsſtuhl 568 744,9 N 4 Y bedeckt Karlsruhe 120744 10 10 4 bedeckt Bad ⸗Bad 213/746, 10 10 4 SWV, ſchwach wolkig Villingen 7120748,9 5 9 4 SW. leicht bedeckt Bad Dürrh. 701]— 6 9 2 8 leicht halbbebeckt St. Blaſten 780— 6 9 2.[SW leicht Regen Badenwell. 422 749.3 8 12 7 SW. ſchwachf bedeckt Feldbg. Hof 1275 6248 1 7 o SywW/ ſtark Nebel Eine große atlantiſche Zyklone, die geſtern vor der europäiſchen Weſtküſte angelangt war, hat mit ihrem Zentrum heute früh England erreicht und auch uns unter ſtark auffriſchenden Südweſtwinden heute nacht verbreitete Regenfälle gebracht. Die Temperaturen ſind nach dem Einbruch ozeaniſcher Warmluft in tiefen und mittleren Lagen noch etwas geſtiegen; nur auf dem Hochſchwarzwald iſt Schnee gefallen. Die atlantiſche Zyklone wird unſere Wit⸗ terung auch morgen beherrſchen. r r—. T———B8———————— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton. Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder„ Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1.—6 Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto = empfiehlt der Arzt Fauna gegen Infektion 35 is Meter, Gray⸗Amerika 7,5 Meter, Barber⸗Amerkka auf% Meter, Fulner⸗Amerika 7,70 Meter, Gordon⸗Amertkas 4 N . 7758 Meter, Bates⸗Amerika 7,65 Meter, Brooks⸗Amerika Anerkannte Leichtathletik⸗Rekorde 10 751 Meter. Die Deutſche Sportbehörde hat nachſtehende Leichtathletik⸗ der Slabhochſprung: Graber⸗Amerika 4,32 Meter, Warner⸗ Höchſtleiſtungen als neue deutſche Rekorde beſtätigt: Amerika 4,27 Meter, Mac Dermett⸗Amerika 4,27 Meter, 5000 Meter in 14:49,6 von Max Syring(KTV. Witten⸗ Harnes⸗Amerika 4,24 Meter, Sturdy⸗Amerika 4,24 Meter,] berg), aufgeſtellt am 1. Oktober in Berlin; 10 000 Meter in Foble⸗Amerika 4,24 Meter, Jefferſon⸗Amerika 4,21 Meter,[81,268 von Max Syring, aufgeſtellt am 13. September in 5 Hähske Moche 9 f 1 8 a 5 g all Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die Uroge Wonllahris- ihn zahlreichen Kranz: und Blumenspenden beim Hinscheiden unseres 0 f J 5 . boten ikats unxyergeßlichen Gatten und Vaters, Herrn 0 10 Ziehung 19. November und⸗ 0 Wilbelm Kell 38000 iht 8 1 IIneim Eller 1— 90 5 sprechen wir hiermit allen innigen Dank aus. Besonders danken 2 5 n Wir Herrn Pfarrer Horch für die trostreichen Worte, der Stadtver- ö 10000 valt⸗ waltung Mannheim, dem Lehrerkollegium der Friedrichschule, dem ifi Beamtenverein, der Hausmeistervereinigung und den Schülern.* 5 00 O0 rant ö ö den. Mannheim, den 10. November 1931 i. nung F annhelm a 5 5 Stürmer 9 11 ge Frau Anna Keller u. Iödhter Liesel u. Wilma Lostech. 1704 Karlerihe b g 8 u. alle Wiederverkäufer der ö 5 15 Ihr Schicksal hren gen⸗ ſteht in Ihren Hand⸗ linien. Laſſen Sie dieſelben leſen und ſen. ſich gewiſſenh beraten der 7 durch den Chirologen Großvater, Herrn Statt besonderer Anzeige Sott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute nacht meinen lieben Gatten, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater und Oskar Menzel Klix⸗Witke. 25 Jahre Praxis(R%.— N. 2 Nr. 1. 2 Trepp. Sprechz. 10-1.—7. 1426 Dlissee Rüecke 2 Mk. an Söhmale Plissee Meter 20 Pig. an 35 Stoffknöpfe 526 Hohlsaum und Kanfen Meter 25 Pig. Schammeringer, J 1, 10 Abend ut und ſehr billig. ugo Schön. L 4. 3. 4975 ung. 550 Oberbahnhofsvorsfeher a. D. Eig. im Alter von 80 Jahren 5 Monaten, nach kurzem, schwerem, mit til. großer Geduld ertragenem Leiden, wohlversehen mit den bl. Sterbe- 15 Sakramenten zu sich in die ewige Heimat abzurufen 5 4. Mannheim ozzistraße), den 10. November 1931 ali. In tiefer Trauer: 9 Beria Menzel geb. Nidtlas 4 Arfur Menzel u. Frau Maria geb. volimer 0 Alfons Menzel ſta Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 12. November, nachm. 2 Uhr erk, von der hiesigen Leichenhalle aus statt Danlesagung anläßlich des Hinscheidens unseres Lieblings Kurt Familie Job. Dörr 2 SU gc in ek FHN F Von Beileidsbesuchen bittet man absehen zu wollen Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die zahlreichen Blumen- u. Kranzspenden, sprechen wir unseren tiefgefühltesten Dank aus. Mannheim(U 1, 20), 10. November 1931 Jaltob Kraus uu. Frau Friedl geb. Dörr Shneglen a f APOTHEKEN ONO SERIEN Kegeihahn gesuont mögl. Montag abend, evtl. Dienstag; zentr. Lage erwünſcht. 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