991 Fehngöpreiſe: Durch Trager frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Ktonprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zustellgebühr.— Abholſtellen: 8e Lulſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 11. November 1931 142. Jahrgang— Nr. 524 Nähere Mitteilungen über die Vorgeſchichte des heute vormittag veröffentlichten amtlichen Dementis Starke Beunruhigung in Newyork Mißglückter Antifaſchiſtenflug Noch alles in der Schwebe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Nov. Das eigenartige Kommuniqus, das die Regierung geſtern über die Zinſenkonvertierung herausgegeben hal, erklärt ſich fetzt wenigſtens zum Teil aus der Vorgeſchichte dieſer amtlichen Auslaſſung. Geſtern nachmittag iſt nämlich die Berliner Regierung von perſchiedenen Stellen darauf aufmerkſam gemacht worden, daß in Newyork ſtarke Beunruhigung durch Nachrichten aus Deutſchland entſtanden ſei, wonach die Reichsregierung beabſichtige, die auslän⸗ biſchen Anleihen herabzukonvertieren. Eine ſolche Maßnahme könnte eine ſchädliche Wirkung haben. Daraufhin iſt dann jenes Dementi nach Newyork ge⸗ kabelt worden, deſſen eigenartige Faſſung in Deutſch⸗ land ſtarkes Befremden ausgelöſt hat. Die amtliche Verlautbarung bezieht ſich demnach nicht auf die inländiſchen Anleihen. Die Regierung hat in dieſer Frage noch keinerlei Be⸗ ſchlüſſe gefaßt. Es wird uns beſtätigt, daß zur Zeit Vorſchläge, die weit weniger auf die Herabkonver⸗ lierung der Auslandsanleihen als auf eine all⸗ gemeine Senkung des feſten Zins fußes abzielen, an die Regierung herangebracht worden. ind. Zugleich wird von zuſtändiger Seite nochmals betont, daß eine offizielle Erörterung in dieſer Frage noch nicht ſtattgefunden hat. Gleichzeitig aber gibt man zu— und mehr haben wir ja auch nicht be⸗ hauplet,— daß die Mitglieder des Reichs kabi⸗ netts untereinander, wie das ja auch ſelbſtverſtänd⸗ lich iſt über die Möglichkeit einer Zinsſenkung diskutiert haben. Auf der Tagesordnung des Kabinetts hat die Zinſenſenkung noch nicht geſtanden. In⸗ ſolgedeſſen liegen auch noch keinerlei Be⸗ ſchlüfſeder Regierung vor, die erklären läßt, daß ſie zunächſt noch die verſchiedenen Sachverſtän⸗ digen anhören will. Es ſcheint danach, daß der bedenkliche Plan einer Zinsherabſetzung doch noch nicht völlig begraben iſt, obwohl offenbar in dem zweiten Ausſchuß des Wirtſchaftsbeirats gleichfalls ſehr ſtarke Bedenken gegen einen ſolchen Schritt erhoben worden ſind. Natürlich bildet dieſes Problem nur eines von denen, die in den Ausſchüſſen des Wirtſchaftsbeirates augenblicklich behandelt werden, deſſen Aufgaben⸗ kreis ja weitergezogen iſt. Der Wirtſchaftsbeirat hat, um ſein Mandat auf eine kurze Formel zu bringen, ganz allgemein zu unterſuchen, was in der deutſchen Mirtſchaft geſchehen kann, um ſie gegenüber den Vor⸗ gängen, die ſich in den Selbſtkoſtenfaktoren anderer Länder unter dem Einfluß der Währungsver⸗ änderungen vollzogen haben, ohne eine Wäh⸗ kungsverſchlechterung konkurrenzfähig zu erhalten. Au dieſem Zuſammenhang hat man ſich über alle Selbſtkoſtenfaktore unterhalten, alſo die Rohſtoffe, die Löhne, die Frachten, die Abgaben und die Zinſen. In dem Zuſammenhang wird man auch über die Frage der Zinſenſenkung ſprechen. Dagegen wird von maßgebender Seite nach wie vor auf das entſchiedenſte beſtritten, daß die Regierung 15 Ausſchuß beſtimmte Vorſchläge unterbreitet e. Es beſtehe kein Plan des Kabinetts, der die Zinſenſenkung zum Gegenſtand habe. Die Regierung ſei ſich auch durchaus bewußt, daß den Argumenten, die ſich vom Produktionsſtandpunkt aus für eine ſolche generelle Aktion anführen laſſen, chwer wiegende Einwände gegenüberſtehen, ſo vor allem der, daß eine derartige Maßnahme einen ſehr bedenklichen Einfluß auf den redit ausüben würde. Die Finanznot der Kirchen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 11. Nov. Auch die Berliner Stadtſynode hat ſich nun zu drakoniſchen Sparmaßnahmen entſchließen müſſen. In einer außerordentlichen Tagung wurde geſtern ein Notprogramm zur Sicherung der kirchlichen Finanzlage verabſchiedet, das vor allem eine beträchtliche Herabſetzung der Pfarrer⸗ gehälter enthält, die über die bei den Staatsbeamten verfügten Kürzungen noch hinausgeht. Weiterhin ſoll ſämtlichen kirchlichen Angeſtellten gekündigt werden, mit dem Ziel, ihre alten Verträge auf einer neuen Baſis zu regeln. Wie ſchwierig die finanzielle Lage der Kirche iſt, geht daraus hervor, daß nach einer Erklärung des eneralſuperintendenten man mit einem Ausfall von Kirchenſteuern in Höhe von 30 Prozent glaubt rechnen zu müſſen. Telegraphiſche Meldung Konſtanz, 11. Nov. Zu der Landung eines Flugzeuges auf dem hie⸗ ſigen Fluglatz das anutifaſchiſtiſchen Zwecken dienen ſollte, erfahren wir von zuſtändiger Stelle: Am Samstag iſt das Junkersflugzeug D 2155 um 4 Uhr nachmittags auf dem Flugplatz Konſtanz gelandet, angeblich wegen Bruchs eines Bandes am Benzintank. Die Inſaſſen waren ein ge⸗ wiſſer Viktor Haefner aus Berlin als Flugzeug⸗ führer, und ein zweiter Mann der ſich als Belgier ausgab. Am Sonntag wurde das Flugzeug mit ſchwerem Gepäck beladen, das von einem Auto mit franzöſiſchen Kennzeichen hierher in ein Hotel ge⸗ bracht worden war. Beim Start am Sonntag vor⸗ mittag, den der angebliche Belgier allein vornahm, ſtellte ſich das Flugzeug auf den Kopf und erlitt geringen Schaden. Da die Flieger aber offenbar Befürchtungen wegen näherer Kontrolle ihres Flugzeuges und ihres Gepäcks hegten, luden ſie mittags in Abweſenheit des Monteurs des Flug⸗ platzes ihr Gepäck wieder aus und ſchafften es in ihr Hotel, weil nun erſt am nächſten Tage abgeflogen werden ſollte. Am Montag vormittag wurde jedoch der Weiter⸗ flug vom Bezirksamt Konſtanz bis zur Klärung der Flugberechtigung unterſagt. Bei der Dur ch⸗ ſuchung des Gepäckraumes fand der Mon⸗ teur zwei Flugblätter in italieniſcher Sprache. Da die beiden Flieger ein auffallendes Beſtreben gezeigt hatten, ſich der Kontrolle auf dem hieſigen Flugplatz zu entziehen ſuchten und auch Waffen beſaßen, wurden ſie zur weiteren Aufklä⸗ rung der Staatsanwaltſchaft übergeben. Es war auch bekannt geworden, daß das Gepäck am gleichen Nachmittag in dem Auto mit dem franzöſiſchen Keunzeichen weggeſchafft worden war. Durch ſo⸗ fortige Benachrichtigung der Polizei in Freiburg gelang es, das Auto mit drei Juſaſſen bei der Ein⸗ fahrt nach Freiburg anzuhalten. Bei der Durch⸗ ſuchung des Gepäcks fand man tauſende von Flugſchriften in italieniſcher Sprache, in denen zur Bildung von antifaſziſtiſchen Gruppen mit genau vorgeſchriebener Organiſation zum Zwecke der Bekämpfung des Faſzismus aufgefordert wird. Die drei Inſaſſen des Autos waren drei Ita⸗ liener. Obwohl die Verhafteten leugnen, beſteht kein Zweifel, daß der Zweck des Fluges nur der ge⸗ weſen iſt, mittels Flugzeuges von Konſt anz aus iiber Italien antifaſziſtiſche Flugblät⸗ ter abzuwerfen. Die beteiligten Ausländer haben falſche Päſſe. Der Deutſche iſt wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe mit fünf Jah⸗ ren Zuchthaus vorbeſtraft. Die Unter⸗ ſuchung iſt im Gange. Sie kamen aus Tempelhof Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 10. Nov. Die in Konſtanz verhaftete Flugzeugbeſatzung, die angeblich Flugblätter über Italien abwerfen ſollte, iſt, wie die„B..“ zu berichten weiß, Ende der vorigen Woche vom Flughafen Tempelhoferfeld, wo ſie ſich ſeit zehn Tagen aufhielt, mit einer Junkers⸗ Junior⸗Sportmaſchine nach Konſtanz geſtartet. Bei dem Piloten Haefner handelt es ſich um eine höchſt fragwürdige Perſönlichkeit, Er iſt der Beſitzer meh⸗ rerer Maſchinen. Sein Begleiter, der belgiſche Graf De Loos, iſt in Berlin unbekannt. Im übrigen wird uns vom Reichsverkehrsminiſterium beſtätigt, daß wiederholte Geſuche Haefners um einen Flug⸗ ſchein vom Miniſterium zurückgewieſen worden ſind. eee K ĩðͤ Das Programm für die vorſtädtiſchen Kleinſſedelungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 11. Nov. Der vom Reichspräſtdenten zum Reichsſiedlungs⸗ kommiſſar beſtellte Oberpräſident von Trier, Dr. Saaſſen, informierte am Dienstag einen Kreis von Preſſevertretern über die Richtlinien, die von ihm zur Durchführung des Plans der ſogenannten vorſtädtiſchen Kleinſäedlung aufgeſtellt wurden. Wir möchten uns an dieſer Stelle damit be⸗ gnügen, aus ſeinen Darlegungen die leitenden Ge⸗ danken herauszuheben. Der Umfang der Arbeit wird bezeichnet durch die Abſicht, rund 20 000 Er⸗ werbsloſe auf Siedlerſtellen unterzubrin⸗ gen und ungefähr 80 000 einen Kleingarten zu verſchaffen. Die dazu notwendigen Reichs⸗ darlehen betragen bei den Siedlerſtellen im Durchſchnitt je 2000 Mark, bei den Gärten je 100 Mk. Insgeſamt ſtehen für die erſten ſechs Monate je acht Millionen, insgeſamt alſo etwa 50 Millionen zur Verfügung. 8 Dr. Saaſſen hat, was man auf alle Fälle wird begrüßen können, nicht die Abſicht, bürokratiſch und zentraliſtiſch bei der Ingangſetzung ſeines Werkes zu verfahren, vielmehr ſollen im weiteſten Umfang die Landesregie⸗ rungen, mehr noch die Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände eingeſchaltet werden, weiter zur Verwertung ihrer Erfahrungen in Woh⸗ nungs⸗ und Heimſtättenbau die Siedlungs⸗ und Wohnungsfürſorgegeſellſchaften, zu einem gewiſſen Grade auch die privaten Baugeſellſchaften und zur Auswahl der Kleingärten schließlich deren Intereſſenverbände. Bei der Höhe der ausgeworfe⸗ nen Mittel wird man ſich auf eine Siedlung recht primitiver Art zwangsläufig zu beſchränken haben. Es iſt zu bedenken, daß von den 2000 4 Reichs dar⸗ lehen, die durch andere, ſelbſt durch eigene Mittel des Siedlers(um ihn nicht mit unnötig hohen Zin⸗ ſen und Tilgungsverpflichtungen zu belaſten) auf nicht mehr als 3000/ ſich erhöhen dürfen, einmal das Haus und dann noch Ackergeräte und Kleinvieh wie das für die erſte Ernte notwendige Saatgut be⸗ ſtritten werden ſollen. 5 Dennoch, ſo meint Herr Saaſſen, ſoll der Pri⸗ mitivitätsgedanke nicht überſpannt werden. Eine gewiſſe Behaglichkeit des eigenen Beſitzes müſſe auf jeden Fall erſtrebt werden, damit wenn auch bei uns einmal wieder beſſere Zeiten kom⸗ men, keine Maſſenabwanderung von dem Siedlungs⸗ land erfolgt. Die rationellſte Ausnutzung der vorhan⸗ denen Mittel ſcheint immerhin dadurch ermöglicht zu werden, daß alle zur Siedlung erforderlichen Arbeiten, ſoweit es irgend geht, vom Siedelnden ſelbſt ausgeführt werden müſſen. Hier iſt durch die Arbeits dienſtverſuche verſchiedener Verbände bereits eine richtungweiſende, erfolgver⸗ ſprechende Vorarbeit geleiſtet worden. Der Reichskom⸗ miſſar konnte ſich, wie erinnerlich, in einer Reihe von Beſprechungen mit den Vertretern der Länderregie⸗ rungen, der Gemeinden und Kreiſe über ſeine Richt⸗ linien im großen und ganzen bereits verſtändigen. Es ſoll daher, wie man uns verſichert, ſehr bald an die praktiſche Arbeit geſchritten werden, und man hofft, daß die zur Durchführung des Werkes geſchaffene kleine Behörde ſchon in wenigen Monaten ihre Auf⸗ gabe beendet haben wird. Erwähnt ſei noch, daß kein ſtarrer Schlüſſel für die Verteilung der 50 Millionen unter die verſchiedenen Länder aufgeſtellt worden iſt. Der Kommiſſar hat lediglich den einzelnen Landesregierungen mitgeteilt, mit welcher Summe ſie bei ihren erſten Vorſchlägen rechnen möchten, ohne allerdings ſelbſt an dieſe Ziffer ſich irgendwie binden zu wollen. Zeppelin⸗Vilanz Friedrichshafen, 11. Nov. Nach einer Zuſammenſtellung des Luftſchiffbaues Zeppelin hatten die bisher durchgeführten 232 Fahrten des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ eine Geſamtdauer von 3588 Stunden oder 149 Tage und 12 Stunden. Dabei wurden 549 827 Km zurückgelegt. An Bord befanden ſich insgeſamt 15472 Per⸗ ſonen, davon waren 8778 Paſſagiere. An Fracht wurden insgeſamt einſchließlich der Arktisaus⸗ rüſtung 33 147 Kg, an Poſt 11899 Kg. befördert. Die Geſamtnutzlaſt betrug 198 447 Kg., während die Ge⸗ ſamtbetriebslaſt ſich auf 3 788 890 Kg. belief. Halleſche Studenten zur Jena⸗Proteſt⸗ kundgebung — Halle, 11. Nov. Etwa 700 Studenten der hieſi⸗ gen Univerſität verließen heute mittag im Sonder⸗ zuge Halle, um ſich an der heute in Jena ſtattfinden⸗ den Studentenkundgebung„Wider den undeutſchen Geiſt an den deutſchen Hochſchulen“ zu beteiligen. Die Geſamtzahl der in Halle Immatrikulierten beträgt ungefähr 3000. Licht in der Finsternis * Mannheim, 11. Nov. Wohin wir auch augenblicklich blicken mögen, alles um uns herum iſt undurchſichtig und trübe: Das Wetter, die Wirtſchaft, die Politik, Gegenwart und Zukunft. Probleme, Sorgen und Konflikte überall. Gerade augenblicklich haben ſich alle uns umgebenden Verhältniſſe wieder einmal ganz beſonders zuge⸗ ſpitzt. Noch ſchlimmer aber und herzbeklemmender als alles das, was wir um uns herum zu ſehen und zu erkennen vermögen, laſtet die Ungewißheit auf uns. So jetzt vor allem die Ungewißheit darüber, auf welche tief in das Wirtſchaftsleben ein⸗ greifenden ſtaatlichen Zwangsmaßnahmen ſich Wirt⸗ ſchaftsbeirat und Reichsregierung einigen werden, ob und wie vor allem das jetzt im Brennpunkt der öffentlichen Erörterungen ſtehende Problem von unabſehbarer Tragweite, das Problem einer z wangsweiſen Herabſetzung der Zins⸗ ſätz e behandelt werden wird. Die für ſich allein ſchon ſchier eroͤrückende Fülle unſerer finanzpoli⸗ tiſchen, wirtſchaftlichen und innerpolitiſchen Sorgen wird noch ins Maßloſe geſteigert durch die zwangs⸗ läufig notwendig gewordene Neuaufrollung des Reparations⸗ und Schuldenpro⸗ blems, das gerade augenblicklich in ein Stadium hineingelangt iſt, das von entſcheidender Wichtfg⸗ keit für unſere ganze Gegenwart und Zukunft iſt und deshalb ſchon für ſich allein den vollen Einſatz des Geiſtes und der Nerven aller derer reſtlos ver⸗ langt, die dazu berufen und dafütr verantwortlich ſind, daß dieſe für das ganze deutſche Volk ſo un⸗ gemein lebenswichtigen Probleme jetzt endgültig ſo gelöſt werden, daß uns wenigſtens von dieſer Seite her die Möglichkeit zum Weiterleben und für eine beſſere Zukunft nicht von vornherein genommen wird. Inmitten dieſer Ungewißheit und Dunkelheit ehen wir plötzlich ein helles Licht auf⸗ leuchten. Vielleicht iſt es freilich nur ein trü⸗ geriſches Irrlicht. Da es jedoch auch heutzutage noch immer ſo iſt, daß man gar zu gerne das glaubt, was man gerne möchte, wollen wir dieſes Licht für eine gute heilige Flamme halten und es nicht etwa mit einer vollgefüllten Schale ätzenden Spottes auslöſchen, ſondern eingedenk der unvergeßlichen Worte Streſemanns, daß Politik auch das Streben nach Idealen iſt, von unſerer Seite aus alles tun, um dieſes Licht im Dunkeln nicht nur am Brennen zu erhalten, ſondern ihm zu noch ſtär⸗ keren Strahlenglanze zu verhelfen. Wenn dann, ſo glauben wir, überzeugt von dem weltenweiten Einfluß der Preſſe, nicht nur bei uns in Deutſchland, ſondern überall auf dem Erdenrund die Zeitungen aller Völker und Sprachen in der gleichen Richtung wie wir am Werke ſind, dann kann es ſchließlich doch nicht fehlen, daß dieſes im Dunkeln aufleuchtende Licht zu einem ſtrahlenden Leuchtfeuer wird, daß alle menſchliche Dummheit, Bosheit, Niedertracht und Kriegshetze ſo abſchreckend grell beleuchtet, daß alle Menſchen, die den Frieden leben wie ihr Leben und ihre Freiheit, aufs tiefſte angewidert ſich von allen Kriegshetzern abkehren. Was iſt das nun für ein Licht, das uns ſo hoff⸗ nungsvoll ſtimmt und das wir gar zu gern zum Leuchtfeuer ausbauen möchten? Es iſt kein Phan⸗ tom, ſondern ſtrahlt gerade heute am 13. Ge⸗ denktag des Waffenſtillſtandes aus jenen Ländern, auf die wir in unſeren Hoffnungen auf die Solidarität der Völker in erſter Linie angewieſen ſind, aus England und Frankreich, Von der überſchwenglichen Begeiſterung, mit der in jenen Ländern, beſonders in England, dieſer Gedenktag alljährlich gefeiert wird, können wir Deutſche, für die alle Erinnerungen an jenen ſchmachvollen Tag im Walde von Compiegne höchſt niederdrückend ſind, uns kaum einen richtigen Begriff machen. In einer Londoner Meldung unſeres heutigen Mittags⸗ blattes haben wir näheres darüber mitgeteilt, Nicht auf dieſe Aeußerlichkeiten aber kommt es uns in dieſem Zuſammenhang an, ſondern auf den Geiſt, der dahinterſteckt. Geborene und geſchworene Mieſe⸗ peter und Skeptiker werden es bei dem weit ver⸗ breiteten Peſſimis mus freilich leicht haben auch dies alles„mulmig und madig“ zu machen, wie der Volksmund ſagt. Wir aber wollen bis zum letzten Atemzuge unbetrrbar daran glauben, daß die Vernunft und der geſunde Menſchen⸗ verſtand ſchließlich doch noch einmal ſiegen wind über den kraſſen Unverſtand und die in den Völ⸗ volle Sonderfragen aus — 2. Seite/ Nummer 524 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 11. November 1051 kern ſchlummernden Raub⸗ und Mordgelüſte. Und ſo begrüßen wir es denn aus zukunftsgläubigen Herzen heraus, daß von einem in der ganzen Kul⸗ turwelt bekannten Engländer, daß von John Galsworthy, der die engliſche öffentliche Mei⸗ nung ſicherlich ſtärker widerſpiegelt als irgend ein Regierungs: itglied, anläßlich des heutigen Gedenk⸗ tages des Waffenſtillſtandes Worte geprägt worden ſind, von denen unſer Londoner Berichterſtatter ſelbſt ſagt, daß ſie„noch vor wenigen Jahren un⸗ denkbar“ geweſen wären. Es ſind dies die Worte: „Unſere Toten ſind gefallen, weil die Welt wahnſinnig wurde.“ Nichts ſehn⸗ licheres wünſchen wir, als daß dieſe Worte mit der Popularität, wie ſie nur eine ſo ſchlagwortartige Aeußerung aus dem Munde eines in der ganzen Welt bekannten Schriftſtellers haben kann, ihre Runde um den ganzen Erdenball machen werden. Durch die gewiß ſehr traurige Tatſache, daß gerade jetzt wieder ein blutiger Zuſammenſtoß zweier großer Völker im fernen Oſten im Gange iſt und daß der ſeinerzeit mit ſo großen Hoffnungen begrüßte Völkerbund bisher noch immer nicht in der Lage war, dieſen Konflikt von unabſehbarer Tragweite zu ſchlichten, dürfen wir uns keinesfalls entmutigen laſſen. Immer wieder und wieder muß der mit Vernunft und Kultur begabten Menſchheit ins Ge⸗ wiſſen gehämmert werden, daß ſie ſolange keinen An⸗ ſpruch darauf erheben kann, aus dem Barbaren⸗ z uſtande heraus zu ſein, bis ſie nicht ein für alle Mal davon abgekommen iſt, mit Pulver und Blei, mit Feuer und Gift ſich gegenſeitig hinzu⸗ morden. Verachtet und verfemt müßte ſein, wer anders denkt und lehrt. Denn ſolche Forderung hat nichts gemein mit irgend welchem„verächtlichen Pazifimus“, wie das Schlagwort heißt, das viele fürchten, ſondern müßte die elementarſte Forderung aller derer ſein, die nach dem Bilde Gottes geſchaffen und mit Vernunft begabt ſind. Beſtärkt werden wir in unſerem zuverſichtlichen Glauben an eine ſchließliche Bändigung, an eine dauerhafte Feſſelung der brutalen Machtgelüſte und Mordinſtinkte in den Beziehungen der Kulturnatio⸗ nen untereinander, durch eine gleichfalls am heutigen Waffenſtillſtandstage vorltegende Meldung aus Paris. Der bekannte Politiker Guſtave Herve ſchreibt in einer Betrachtung zu dieſem Gedenktage, daß bei uns„in Deutſchland 99 Prozent aller Einwohner ebenſo unſchuldig an dem Ausbruch des Krieges ſind wie die einzelnen Franzoſen.“ Wir Deutſche müſſen alles aufbieten, um ſolchen Meinungsäußerungen eines Franzoſen einen mög⸗ lichſt großen Widerhall zu geben. So iſt die Wahr⸗ heit und nicht anders. Wenn aber dieſe nichtswür⸗ digſte aller Verleumdungen nicht mehr zu halten iſt, warum gehen unſere unverſöhnlichſten Feinde dann immer noch mit der Kriegsſchuldlüge hauſie⸗ ren, auf der bekanntlich der ganze Schand⸗ und Schmachvertrag von Verſailles aufgebaut iſt? Wa⸗ rum dann jetzt wieder das zähe Feſthalten an jenem aus Habgier und Furcht gemiſchten Willen, uns durch weitere Forderungen von Tributlaſten immer aufs neue zu demütigen und unſerer Wirtſchaft das Blut zu entziehen, auf das ſie lebensnotwendig an⸗ gewieſen iſt? Wenn auch Frankreich an die enge Verflochtenheit der Weltwirtſchaft glaubt und es muß daran glauben, und wenn es dazu von dem Willen zur Solidarität der Völker beſeelt iſt, wie Laval jetzt alle Tage der Welt glauben machen will, warum dann auch jetzt noch die ſchäbige Augſt, man könnte bei einer während der jetzigen allgemeinen Depreſſion ſofort erfolgenden endgül⸗ tigen Löſung der Reparations⸗ und Schuldenfrage vielleicht zu kurz kommen? Warum nimmt man uns dieſen Stachel nicht, der unſeren nationalen Stolz ſo unerträglich ſchmerzhaft verwundet und große Maſſen des deutſchen Volkes, die ſich aus tiefſtem Herzen heraus ehrlich nach einem wahrhaften Frieden ſehnen, an eine dauerhafte und für uns nicht ehrloſe Verſtändigung mit unſerem franzöſiſchen Nachbarn nicht glauben läßt? Oder ſind all dieſe Aeußerungen von franzöſiſcher und engliſcher Seite, die wir inmitten dieſer Finſter⸗ nis als ein verheißungsvolles Licht empfinden und an das wir glauben müſſe n, wenn anders wir uns Eduard Engel 80 Jahre Am 12. November 1931 iſt es Profeſſor Dr. Eduard Engel vergönnt, in voller geiſtiger und körperlicher Friſche auf 80 Jahre eines reichen Lebens zurückzuſchauen. Aus dieſem Anlaß erſcheint es berechtigt, des vielſeitigen Mannes und ſeines ſteten Kampfes vor allem für die Reinerhaltung der deutſchen Sprache auch an dieſer Stelle zu gedenken. Eduard Engel ſtammt aus Pommern: in dem kleinen Städtchen Stolp erblickte er am 12. Novem⸗ ber 1851 das Licht der Welt. In Stolp verbrachte er auch die erſten 18 Jahre ſeines Lebens, bis er 1870 die Univerſität Berlin bezog und dort bis 1874 alte und neue Sprachen ſtudierte. Dann war er während faſt dreier Jahrzehnte als Vorſtand des Stenogra⸗ phenbüros im Reichstag tätig, und zwar von der erſten Sitzung(21. 3. 1871) ab. Engels Lebensarbeit galt vor allem der Literatur⸗ geſchichte. Zunächſt gab er von 18791883 das an⸗ geſehene„Magazin für, Literatur“ heraus, wobei ſein Leitgedanke war: das Kunſturteil darf nicht nach ſelbſtherrlicher eigener Geſchmackslaune gebildet wer⸗ den, ſondern nur nach den aus der Weltliteratur ſelbſt gewonnenen unerſchütterlichen Maßſtäben. Von dieſem Geſichtspunkte aus ſchrieb Engel dann auch zu Anfang des neuen Jahrhunderts auf Anregung des Verlegers Georg Freytag eine zwei⸗ bändige„Geſchichte der Deutſchen Litera⸗ tur“, die jetzt in über 100 000 Exemplaren verbreitet iſt. Es folgten umfangreiche Darſtellungen der franzöſiſchen und engliſchen Literatur, ebenfalls Zeugniſſe der gründlichen Sprachkenntniſſe und umfaſſenden Beleſenheit des Verfaſſers. Reiz⸗ den Gebieten der Welt⸗ literatur beſchäftigten Engel leidenſchaftlich und haben der Wiſſenſchaft wertvolle Beiträge aus ſeiner Feder beſchert. So kam zu der Erörterung der Baecon⸗Frage ſein Shakeſpeare⸗ Buch, zu den „Griechiſchen Frühlingstagen“ ein Werk über die Ausſprache des Griechiſchen, dann folgten Schriften über Byron, italieniſche Liebeslieder, einige Novellenbände, ſein Goethe ⸗Buch und eine Goethe⸗Ausgabe und als ſein letztes Buch erſchlen ſoeben der urkundliche Roman:„Kaſpar Hauſer, Schwindler oder Prinz?“ Hervorzuheben ſind ferner ſeine Schriften über Sprachreinheit, beſonders ſeine epochemachende Teéelegraphiſche Meldung 5 Berlin, i Nov. Im Reichs juſtizminiſterium haben geſtern und vorgeſtern mit der tretern der Juſtiz⸗, Woh⸗ nungs⸗ und Wirtſchaft rts der Länder Verhand⸗ lungen über die Frage künftigen Entwicklung des Mietsrechts ſtat D Verordnung des gefunden. Die Reichspräſidenten vom 1. Dezember vorigen Jahres ſchrieb vor, daß vor Beſeitigung der Wohnungs⸗ zwangswirtſchaft eine Ausgeſtaltung der mietrecht⸗ lichen Vorſchriften des unter ſozialen Geſich eine ſolche Regelung in Be keiten wurden eingehend er Uebereinſtimmung, daß ei Neuregelung in ſedem Falle neben den ſoz 2 ſen auch den wirt⸗ ſchaftlichen Notwendigkeiten ſorgſam Rechnung zu tragen hat. Wie der„Börſenkurier“ berichtet, gingen die Meinungen in einzelnen Punkten zum Teil noch weit auseinander. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Die Bürgerlichen Geſetzbuches kten erfolgen ſoll. Die für kommenden Möglich⸗ örtert. Dabei herrſchte Berlin, 11. Nov. Im Zuſammenhang mit den Meinungsverſchie⸗ denheiten, die ſich über die Behandlung des Vor⸗ trages des Reichsbannerführers Hölter mann im Ueberwachungsausſchuß des Rundfunks zwiſchen dem Reichsinnenminiſterium und Preußen ergeben haben, iſt wie wir aus Kreiſen des Reichsinnen⸗ miniſteriums erfahren, eine mündliche Ausſprache zwiſchen Reichsinnenminiſter Groener und Mi⸗ niſterpräſident Braun verabredet worden. In dieſer Ausſprache hofft man die ganze Angelegen⸗ heit, die nach Auffaſſung der amtlichen Stellen durch die teilweiſe ſenſationelle Aufmachung in der Preſſe autfgebauſcht worden ist, ſchnell erledigen zu können. Von einem Konflikt zwi chen dem Reich und Preu⸗ ßen kann in keiner Weiſe die Rede ein. Zu der Erklärung des Mitgliedes im Ueber⸗ wachungsausſchuß, Landtagsabgeordneter Riedel, der Vertreter des Reichsinnenminiſteriumus im Ausſchuß, habe den Vortrag Höltermanns mißver⸗ ſtanden, wird vom Reichsinnenminiſterium erneut betont, daß Reichsminiſter Groener ſelbſt den Vor⸗ trag in der Form, wie ihn der Ueberwachungsaus⸗ ſchuß durch Mehrheitsbeſchluß gebilligt hat, geprüft habe und zu dem Ergebnis gekommen ſet, daß er mit den Richtlinien für die Behandlung von Rund⸗ funkvorträgen nicht zu vereinbaren ſei. Wie hierzu uns noch von unſerem Berliner Büro gedrahtet wird, hat Miniſterpräſident Braun inzwiſchen auch mit dem Reichskanzler Fühlung genommen. Wenn von preußiſcher amt⸗ Angelegenheit ſoll von den Reichsreſſorts weiter ge⸗ prüft werden. Der Zentralverband Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine hat eine Eingabe an die Reichsregierung gerichtet, in der er betont, daß die geſamte Tendenz der Geſetzgebung im Woh⸗ nungsweſen darauf hinausgehe, die noch immer beſtehende Wohnungszwangswirtſchaft bis zur völli⸗ gen Beſeitigung abzubauen und die Vertrags⸗ freiheit wieder aufzurichten. Das Ziel müſſe ſein, für die Zukunft eine geſunde Kalkulation zwiſchen Renten und den Belaſtungen des Hausbeſitzers ſteuerlicher und hypothekariſcher Art wieder möglich zu machen. Dieſer Grundſatz iſt aber nicht durchführ⸗ bar, wenn nicht baldigſt die Zwangsbewirtſchaftung im Wohnungsweſen reſtlos abgebaut werde. Dem Gedanken einer Aenderung des Mietrechts des Bür⸗ gerlichen Geſetzbuches im Sinne eines ſozialen Miet⸗ rechts müſſe notwendigerweiſe ein ſoziales Hypothe⸗ kenrecht folgen. Groener und Braun licher Seite jetzt verſucht wird, die Angelegenheit als eine Bagatelle hinzuſtellen, die ſehr ſchnell ſchon im Sinne der preußiſchen Regierung bereinigt werden würde, ſo geht dieſe Darſtellung bewußt um den eige⸗ nen Kern der Sache herum. Die Diskuſſion droht nämlich dahin abzugleiten, daß ſich beide Parteien Zitate aus dem bean⸗ ſtandeten Vortrag Höltermanns vorhalten, um ſo ihren Standpunkt zu begründen. Das Referat läßt ſich aber auf ſeine parteipolitiſche Einſtellung hin natürlich nur im Zuſammenhang beurteilen. Immerhin iſt es nicht unintereſſant, daß der Reichsinnenminiſter Groener ſich genötigt geſehen hat, den im Felde gefallenen Reichstagsabgeordneten Frank in Schutz zu nehmen gegen die Darſtellung des Kriegsteilnehmers Höltermann, der ange⸗ deutet hat, daß Frank nicht aus reinem Idealismus, ſondern auch um parteipolitiſcher Vorteile willen in den Krieg gegangen ſei. Das alles iſt indes nicht die Hauptſache. Der Fall Höltermann, dem ſehr viele, vielleicht noch viel gravierende Fälle an die Seite geſtellt werden kön⸗ nen, hat die Aufmerkſamkeit wieder einmal auf den unmöglichen Zuſtand gelenkt, daß ein politiſcher Einwand der Reichsregierung im Ueber⸗ wachungsausſchuß einfach durch eine Mehr⸗ heit beiſeite geſchoben werden kann. Das iſt auf die Dauer nicht tragbar und es werden Mit⸗ tel und Wege gefunden werden müſſen, um, wie Groener es ja anſtrebt, in der Organiſation des Rundfunks eine Aenderung herbeizuführen. 7 ã!!!! ³² AyAã d und die ganze Menſchheit nicht völlig verloren geben wollen, nur Heuchelei? Nein, ſo abgrundtief verlogen können ſolche Männer, die auf der Menſch⸗ heit Höhen wandeln und ihre Führer find, nicht ſein. Zweifellos meinen ſie es ehrlich mit dem, was ſie ſagen. Warum dann aber di eſe entſetzliche Kluft zwiſchen Wollen und Können? Lähmt ein Dämon die menſchliche Willensfreiheit, ſo⸗ bald ſie Gutes will? Oder laſtet wie ein ewiger Fluch das grauſame Verhängnis über aller Menſch⸗ heit, daß der Willen zur Macht ſtets ſtärker iſt als der Wille zum Frieden? H. A. Meißner. Japaniſche Kreuzer nach der Mandſchurei entſandt — Tokio, 11. Nov. Jufolge der Verſchärfung der Lage in der Mandſchurei ſind vier Kreuzer von Kure nach Port Arthur entſandt worden. — Polniſcher Offizier wegen Spionage erſchoſſen — Thorn, 11. Nov. Vor dem Standgericht in Thorn fand geſtern eine Verhandlung gegen einen Leutnant der Reſerve ſtatt, der Spionage zugunſten eines Nachbarſtaates betrieben haben ſoll. Das Ge⸗ richt verurteilte ihn zum Tode. Da der Staats⸗ präſident von ſeinem Gnadenrecht keinen Gebrauch machte, wurde der Verurteilte geſtern erſchoſſen. Exploſton in einer Brauerei— Ein Mann getötet — Breslau, 11. Nov. Im Betrieb des Brieger Brauhauſes explodierte heute mittag einer der bei⸗ den Dampfkeſſel. Durch den gewaltigen Druck ſtürzte die Vorderwand des Keſſelhauſes in den Hof. Ein Heizer wurde auf den Hof geſchleudert und war ſofort tot. Seine Ehefrau, die ihm gerade das Mittageſſen gebracht hatte, wurde ebenfalls fort⸗ geſchleudert und ſchwer verletzt. r Verkehr auf der Friedrichsbrüche Wie fährt man? Die Friedrichsbrücke mit ihren zwei Aufgänges iſt einer der ſchwierigſten Verkehrspunkte der Stadt Mannheim. Wenn auch die Zahl der Verkehrsunfälle dort— wie an. allen gefährlichen Kreuzungen— in. folge der beſonderen Vorſicht der Fahrer nicht üher⸗ mäßig groß iſt, ſo wäre doch zu wünſchen, daß u m⸗ faſſende Verkehrsverbeſſerungen vor⸗ genommen werden. Die Pläne hierfür liegen ſchon ſeit Jahren bereit; ſie ſehen notwendige große Aen⸗ derungen an Brückenfahrbahn und Brückenzufahrt und Vorplatz vor, die mehrere hunderttauſend Mark erfordern. Dieſe Mittel können in abſehbarer Zeit nicht aufgewendet werden, ſodaß wir für die nächſte Zeit mit der vorhandenen Brücken⸗ und Straßen⸗ anlage auskommen müſſen. Die Stadtverwaltung hat im Benehmen mit der Polizeidirektion die not⸗ wendige Abſchränkung des Brücken vor, platzes vorgenommen. Fahrbahn kann daher dort von den Fußgängern nur an beſtimmten Stel⸗ len überquert werden, während der übrige Teil der Fahrbahn dem Verkehr allein vorbehalten iſt. Unter den Kraftfahrzeugführern, Fuhrwerkslenkern und Radfahrern beſtehen immer noch Zweifel, wie die Brücke zu befahren iſt. Es erſcheint daher angezeigt, darüber 851 Die einige Leitſätze zu veröffentlichen: 1. Pferdefuhrwerke, Handwagen und ſonſtige langſame Fahrzeuge fahren auf der Brücken⸗ mitte(links von den Straßenbahngleiſen)., Ueber⸗ holen untereinander nur bei ganz geringem Ver⸗ kehr zuläſſig. 2. Kraftfahrzeuge jeder Art fahren auf den Straßenbahngleiſen hinter den Straßenbahn⸗ zügen. Ueberholen von Straßenbahn und Kraftfahr⸗ zeugen untereinander iſt bei ganz geringem Verkehr zuläſſig. Langſam fahrende Fahrzeuge(links) wer⸗ den rechts überholt, Radfahrer dagegen links. 3. Radfahrer fahren auf den Straßenbahn⸗ gleiſen, unter Umſtänden(wer es kannl) auf dem Fahrbahnſtreifen zwiſchen Gleis und Brückenkon⸗ ſtruktion. Bei Annäherung einer Straßenbahn muß der Radfahrer, wenn er nicht ſo raſch fährt, daß er die Straßenbahn nicht behindert, nach links auf die freie Fahrbahn ausweichen, ſodaß er das Gleis und das darüber hinausgehende Profil der Straßenbahn (etwa 60 Zentimeter beiderſeits des Gleiſes) völlig freimacht und die Vorbeifahrt der Straßenbahn er⸗ möglicht. „Sklareks in Mannheim“ Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit:„Das hieſige „Hakenkreuzbanner“ veröffentlicht in der Nummer vom 11. November unter der Ueberſchrift„Skla⸗ reks in Mannheim“ einen Artikel über den im Jahre 1925 erfolgten Erwerb der Sammlung Karl Baer für das Städt. Schloßmuſeum. In dieſem Artikel werden der damaligen Stadtverwaltung und einzelnen beteiligten Perſönlichkeiten„Korruption und Anwendung ſklarekſcher Methoden“ vorgeworfen ohne daß auch nur das Geringſte zur Begründung dieſes ſchweren Vorwurfs angeführt wird. Wegen dieſer verleumderiſchen Beleidigungen wird gegen das„Hakenkreuzbanner“ Klage erhoben werden“ * * Flugpreisermäßigung für Schwerkriegsbeſchä⸗ digte. Die Deutſche Luft⸗Hanſa hat ſich entſchloſſen, den Schwerkriegsbeſchädigten, Kriegs⸗ und Zivil⸗ blinden eine Ermäßigung von 25 v. H. zu gewähren. Zur Erlangung dieſer Ermäßigung muß der Inter⸗ eſſent den Ausweis der Eiſenbahn, der der Einfach⸗ heit halber als vollgültige Legitimation gilt, vor⸗ zeigen. Außerdem muß ein beſonderes Antragsfor⸗ mular, das bei den hieſigen Reiſebüros erhältlich ist, ausgefüllt werden. 2 „Deutſche Stilkunſt“, an die mach Engel ſeinen eigenen Worten„ein Menſchenalter unabläſſiger Mühe des Vorbereitens, Sammelns, Ausführens neben allen ſonſtigen Arbeiten ſeines Berufs⸗ und Neigungslebens gewandt“ hat. In wirkungsvoller, läſſigkeit und Roheit in der Behandlung der deut⸗ ſchen Sprache und zeigt friſch und erfriſchend an einer ungeheuren Fülle von Beiſpielen aus allen 0 Gebieten der Literatur, wie man ſchreiben muß, um ſeine Gedanken in gutem, klarem, Deutſch gefällig und wirkſam auszusprechen. 7 Neben allen dieſen literariſchen Werken wollen wir aber auch eine andere Arbeit Engels nicht ver⸗ geſſen, nämlich ſeine Tätigkeit als„Eiſenbahn⸗ mann“. Er war es, der den einheitlichen Kilo⸗ metertarifen und der dritten Schnellzugsklaſſe den Weg bereitet hat, der die Bahnſteigkarte erfand, der die„Sommerzeit“ entdeckte und der dafür ge⸗ ſorgt hat, daß die Schaffner nicht mehr auf wind⸗ umbrauſten, glitſchigen Trittbreitern entlangzutur⸗ nen haben. 5 Daß ein ſo langes, vielſeitiges und arbeitſames Leben Engel in Verbindung mit vielen führenden Geiſtern ſeiner Zeit bringen mußte, iſt wohl ein⸗ leuchtend. So hat Engel noch mit Gottfried Keller im gelaſſenen Geſpräch zuſammengeſeſſen, mit Paul Heyſe oft ſtreitbar die Meinung ge⸗ tauſcht, dem werdenden Roſegger das Ohr der Welt erobert, den alten und wenig beachtet ge⸗ bliebenen Fontane entdeckt, mit Liliencron, 4 Viſcher und Sudermann, mit Zola und Daudet in Briefwechſel geſtanden. Auch ſeine be⸗ rufliche Arbeit brachte für Engel viel Ungewöhn⸗ liches mit ſich, wenn z. B. Bismarck ihm dankte für die genaue und, verſtändnisvolle Aufnahme ſeiner Reden— denn den grollenden Bergſturz einer Bismarckrede aufzunehmen war nicht leicht—, wenn er im Reichstag Moltke, Schmoller, Bebel, Bülow, Hertling u. v. a. jahrelang aus nächſter Reichstagsnähe„aufnahm“. Einige ſolcher Erinnerungen hat Engel ſelbſt in ſeinem vor zwei Jahren erſchienenen Werke„Menſchen und Dinge“ in liebenswürdiger und anregender Weiſe erzählt. Daß Engel trotz aller Vielſeitigkeit immer gründ⸗ lich war, und ſich ſtets als ein ernſter und ernſtzuneh⸗ mender Forſcher, ein peinlich gewiſſenhafter Samm⸗ ler, ein ehrlicher und kluger Deuter erwies, wird auch von denen nicht beſtritten, gegen die ſein teilweiſe bitterer Spott und ſein hartes Wort ſich richteten. Denn ſobald es um die Reinheit der deutſchen Sprache ging, war dieſer ſonſt ſo anerkennungsfreudige Menſch unverſöhnlich, wenn es ihm auch bei allen ſei⸗ nen Kämpfen immer nur um die Sache zu tun war, die er vertrat, niemals um Perſonen oder um Vor⸗ teile für ſich ſelbſt. Im übrigen hat Engel die ganze Streitfrage nach der Berechtigung der Fremdwörter ſchon dadurch erledigt, daß er alle ſeine Bücher in reiner deutſcher Sprache geſchrieben hat. Damit iſt Eduard Engel für die gottlob immer wachſende Bildungswelt, die ſich nach edler Sprachform aller Literaturwerke ſehnt, ſeit einem Menſchenalter der Schriftſteller mit der ſtärkſten erziehlichen Wirkung. Und wenn wir ihn zu ſeinem 80. Geburtstag erfreuen wollen, ſo kön⸗ nen wir es nicht beſſer tun als durch die Beherzigung ſeiner ſteten Mahnung: Behandelt das koſtbare Gut unſerer deutſchen Sprache mit Sorgſamkeit und Ehr⸗ furcht! f Kr. Kundgebung der deutſchen Künſtlerverbände. Im ehemaligen preußiſchen Herrenhaus zu Berlin fand eine Kundgebung der deutſchen Künſtlerver⸗ bände ſtatt, die gegen die Benachteiligung der Künſtlerſchaft durch die rigoroſen Ab⸗ ſtriche an den Etats der Länder und Gemeinden ſich wandte. Prof. Freiherr von Pechmann, Walter von Molo und Prof. Rudolf Boſſelt charak⸗ teriſterten im einzelnen die Not der geiſtigen Ar⸗ i beiter. Boſſelt wies darauf hin, daß etwa 20 000 freiſchaffende Geiſtesarbeiter in Deutſchland die „geiſtigen Kapitaliſten“ für eine Million Handar⸗ beiter und Angeſtellte ſeien. In einer Reſolution fordern die Künſtlerverbände Sitz und Stimme bei der Neugeſtaltung des deutſchen Volks⸗ und Wirt⸗ ſchaftslebens. Der Reichskunſtwart und der preußi⸗ ſche Kultusminiſter waren zu der Kundgebung er⸗ ſchienen. O Wagner⸗Begeiſterung in Paris. Nachdem vor einigen Monaten durch ein Londoner Abendblatt die wachſende Wagner⸗Begeiſterung des Londoner Puh⸗ likums beſtätigt wurde, berichtet jetzt die Zeitſchriſt für Muſik„Melos“ über eine ähnliche Erſcheinung in Paris in einer Schilderung von Willi Schmid über ſeine Eindrücke des Pariſer Muſiklebens. Es heißt da u..:„Die Erſtarrung einer geſellſchaft⸗ lichen Formel des vergangenen Jahrhunderts kann man nirgends beſſer ſtudieren als in der Oper. Die große Oper, wie die opera comique haben beide kaum Intereſſantes geſchweige denn Ueberragendes zu bieten. Sie erſticken am Herkömmlichen. Die Wagner⸗Begeiſterung in Paris erfaßt das bürgerliche Publikum und ſicher iſt der Gipfel des Wagner⸗Kulls auch noch nicht erreicht. Der große Zauberer er⸗ obert ſich die Franzoſen. Und ähnlich wie mauche Italiener, die Verdi um Wagners willen vernach⸗ läſſigen, machen es viele Franzoſen: ſie führen Rameau, Couperin und Debuſſy im Mund und haben Wagner im Herzen. Ein Vergang der Akzent⸗ verſchiebung im innereuropfiſchen Geiſtesleben, der ſtändigen Aufmerkſamkeit wert.“ Die Auflöſung der großen Bücherſammlun⸗ gen. Auf dem Kunſtmarkt erſcheinen in letzter Zeit verſchiedentlich große Bibliotheken, die infolge der heutigen Wirtſchaftslage nicht mehr geſchloſſen auf⸗ recht erhalten bleiben konnten. Auch für die Bib⸗ liotheken von Wernigerode und die gemeinſamen Bibliotheken Kaiſer Napoleons und der Kai⸗ ſerin Marie⸗Louiſe muß die Hoffnung auf ihre Erhaltung als Ganzes jetzt aufgegeben werden. hat ſich als unmöglich erwieſen, dieſe beiden Samm⸗ lungen trotz ihrer koſtbaren Beſtände ſelbſt nach dem Auslande geſchloſſen zu verkaufen. Zeit mußte auch die große Bibliothek aus anhalti⸗ niſchem Fürſtenbeſitz, die hiſtoriſche Werke umfaßte, aufgelöſt werden. Vor einiger zahlreiche bedeutende Unio bei ſen enthe dem iſt.“ läſſig gabe ders Gege ſache Sozi verſa ſind der größ prüf fördt nter und die eigt, ſtige cken⸗ her⸗ Ver⸗ Mittwoch, 11. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Anzuläſſige Briefſendungen nach Rußland Nach einer Mitteilung der Poſtverwaltung der it. Die ruſſiſche Poſtverwaltung ſchickt ſolche unzu⸗ läſigen Sendungen ohne weiteres nach dem Auf⸗ gabeort zurück. Die Abſender werden daher beſon⸗ ders darauf aufmerkſam gemacht, daß zollpflichtige Gegenſtände— abgeſehen von zollpflichtigen Druck⸗ ſachen— mit der Briefpoſt nach der Union der Eozialiſtiſchen Sowjet⸗Republiken überhaupt nicht perſandt werden dürfen. Die deutſchen Poſtanſtalten ind angewieſen worden, offene Briefſendungen nach der Union der Sozialiſtiſchen Sowjet⸗Republiken in größerem Umfang als bisher auf ihren Inhalt zu prüfen und verbotwidrige Sendungen von der Be⸗ ſörderung auszuſchließen. Volkshilfe-Lolterie Samstag iſt der letzte Ausgabetag der Loſe Die Volkshilfe⸗Lotterie des Verban⸗ des des Einzelhandels, die bekanntlich mit zur Unterſtützung des Mannheimer Hilfswerkes pberanſtaltet wird, geht mit Samstag, 14. No⸗ pember, zu Ende. Dem Publikum wird hiermit nochmals in Erinnerung gebracht, daß ein Anſpruch auf Loſe nicht erſt dann entſteht, wenn über 3 Mark eingekauft wird, ſondern die Kunden haben viel⸗ mehr für je 3 Mark Barzahlung Anſpruch auf ein Freilos, alſo bei einem Einkauf von z. B. 30 Mark Anspruch auf 10 Freiloſe. Die Freiloſe werden allerdings nur im Falle der Barzahlung abgegeben. Die Lotterie iſt bekanntlich ausgeſtattet mit etwa 9000 Gewinnen, darunter ein Auto, eine Schlafzim⸗ mereinrichtung, eine Kücheneinrichtung, ein Motor⸗ vob, im ganzen etwa 100 Sachgewinne. Die übrigen Gewinne ſind Gutſcheine, die zum Einkauf bei den Mitgliedern des Verbandes des Einzelhandels, die allen Gewinnern noch bekanntgegeben werden, be⸗ kechtigen. Die Sachgewinne, darunter etwa 60 wektvolle Schöpfungen Mannheimer Künſtler und ktünſtlerinnen, ſind im Laden N 2, 11(neben Bar⸗ beth ausgeſtellt. Eine Verlängerung der Lotterie iſt unter allen Umſtänden aus⸗ geſchloſſen. Die Ziehung findet am 20. November ſtatt. 2* Lebensgefährlich verbrüht. Geſtern vormittag in der Gutemannſtraße ein 37 Jahre altes ädchen in der Küche ſeiner Großmutter in ein mit heißer Waſchbrühe auf dem Boden ſtehendes Gefäß gefallen. Das Kind, das ſich lebens⸗ gefährliche Verbrennungen zugezogen hat, wurde in das ſtädt. Krankenhaus eingeliefert. * Zwei Rheinauer als Wilderer verhaftet. Aus Speyer wird uns gemeldet: Durch die Speyerer Gendarmerie konnten der am 19. Oktober 1910 ge⸗ horene Julius Scherer und deſſen Komplize, der am g. Januar 1906 geborene Otto Schneider, beide gus Mannheim⸗ Rheinau, auf friſcher Tat als Wilddiebe ertappt werden. Beide wurden in das Speyerer Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Die beiden Erwerbsloſen hatten beim Rinkenberger Hof im Banne von Speyer Kaninchen nachgeſtellt und da⸗ bel Frettchen und Fangnetze verwendet. Es liegt die Vermutung nahe, daß ſie dieſe Wiloͤdieberei gewerbs⸗ mäßig betreiben. Gelöſtes Problem Der kleine Bub ſitzt im Garten, dicht vor dem Hühnerſtall. Mutter,“ ſagt er,„warum machen denn die Hüh⸗ ner ſo einen Lärm?“ „Na— deshalb, weil ſie nach ihrem Frühſtück ver⸗ langen.“ „Ja, aber wenn ſte hungrig ſind, ſo brauchen ſie doch nur ein Ei zu legen.“ Aus ſchrieben: Hausbeſitzerkreiſen wird uns ge⸗ Der in verſchiedenen Zeitungen erſchienene Be⸗ richt über Mietpreisbildung und Miethöhe in Baden iſt geeignet, falſche Vorſtellungen über die Wirkung der auf Grund der Notverordnung des Reichspräſi⸗ denten er 1931 zu erwartenden aus⸗ zulöſen. Zur Klarſtellung der Verhältniſſe muß zu⸗ nächſt darauf hingewieſen werden, daß für die klei⸗ neren und mittleren W nungen faſt e vom 6. L Senkung der Gebäudeſonderſteuer ausſchließlich die„geſetzlich Miete“ maß⸗ gebend iſt, die nach S 2 des Geldentwertungsaus⸗ gleichsgeſetzes dem Hauseigentümer einen Ausgleich ſür die Steuern und ſonſtigen Betriebskoſten, die Inſtandſetzungskoſten und die Zinſen für das auf 25 Proz. aufgewertete fremde und eigene Kapital bieten ſoll. Bekanntlich werden die geſetzlichen Aufwer⸗ tungszinſen vom 1. Januar 1932 ab von 5 auf 7% Prozent erhöht. Wenn dieſe Zinserhöhung— eine anläßlich der Verabſchiedung des Aufwertungsſchlußgeſetzes vom 14. Juli 1930 im Reichstag angenommenen Ent⸗ ſchließung entſprechend— nicht durch eine Mietſteige⸗ rung, ſondern durch eine Senkung der Gebäude⸗ ſonderſteuer ausgeglichen werden ſoll, ſo iſt ab 1. Januar 1932 eine Ermäßigung der im Normal⸗ fall 36 Proz. der Friedens miete, betragenden Ge⸗ bäudeſonderſteuer um 10,42 Proz. der Friedensmiete notwendig. Nach der Notverordnung vom 6. Oktober 1931 wird aber die Gebäudeſonderſteuer günſtigſten Falles mit Wirkung vom 1. April 1932(alſo ein Vierteljahr nach der Inkraftretung der Zins⸗ erhöhung) um nicht etwa 20 Proz. der Friedens miete, wie fälſchlicher Weiſe vielfach angenommen wird, ſondern um 20 Proz. aus 36 Proz. der Friedens⸗ miete, alſo um 7,2 Proz. der Friedensmiete, ge⸗ ſenkt. Durch dieſe Senkung bekommt alſo der Haus⸗ eigentümer im günſtigſten Falle nur einen teilweiſen Ausgleich für die Zinserhöhung. Die fehlenden 3,22 Proz. der Friedensmiete muß er aus ſeiner Taſche zulegen, d. h. die Verzinſung ſeines Eigenkapitals wird ſich künftighin entſprechend verſchlechtern, obwohl ihm nach dem Geldentwertungsausgleichs⸗ geſetz Anſpruch auf eine Verzinſung in derſelben Nietpreisbildung und Abend ⸗Ausgabe he Höhe, wie dem Aufwertt ngshypothekengläubiger, zu⸗ ſteht. Der Eigentümer eines Hauſes in Vorkriegs⸗ ſteuerwert von 100 000 Mk. erhielt bisher in der ge⸗ ſetzlichen Miete für die Verzinſung des fremden und eigenen Kapitals 5 Proz. aus 25 000 Mk.= 1250 Mk. tig lund zwar ab 1. 1. 32) hätte er nach dem Geldentwertungsausgleichsgeſetz zu beanſpruchen: 7,5 Proz. aus 25 000 Mk.= 1875 Mk. In Wirklichkeit erhält er aber günſtigſten Falles, d.., wenn wirklich eine Senkung der Gebäude⸗ ſonderſteuer um 20 Proz. aus 36 Proz. 7, Proz. der Friedensmiete eintritt, vom 1. April 1932 ab nur 1250 Mk. pli 2 Proz. aus 6000 Mk= 432 Mk., zu⸗ ſammen 1682 Mk. In der Annahme, daß das Haus in Friedenszeiten zu 80 Proz. ſeines Wertes, alſo mit 80 000 Mk., belaſtet war und jetzt Aufwertungs⸗ hypotheken in Höhe von 20000 Mk. zu verzinſen ſind, müſſen als Zinſen für das fremde Kapital ab 1. 1. 32 7% Proz. auf 20 000 Mk., alſo 1500 Mk. aufgewendet werden, ſodaß für die Verzinſung von 5000 Mk. Eigenkapital 182 Mk.(ſtatt 375 Mk.) übrig bleiben. Mit anderen Worten: Der Hauseigentümer er⸗ hält in dieſem Falle für ſein Eigenkapital ſtatt 7 Proz. nur 3,64 Proz. Zins, alſo nicht einmal die Hälfte des Zinſes, der dem Aufwertungsgläubiger zu zahlen iſt. Dieſes Beiſpiel zeigt aber nur den günſtigſten Fall. Es berückſichtigt nicht die ſehr zahlreichen Fälle, in denen der Hauseigentümer zur Vermeidung einer Kündigung der Aufwertungshypotheken genötigt worden iſt, dem Gläubiger eine höhere, als die ge⸗ ſetzliche Verzinſung— vielfach 8 Proz. und mehr Prozent— zuzugeſtehen. Es geht aber auch von der Vorausſetzung aus, daß in Baden tatſächlich auch die in der ſchon mehrfach erwähnten Notverordnung vom 6. Oktober 1931 vorgeſehenen Senkung der Ge⸗ bäudeſonderſteuer um 20 Proz. eintritt. Wenn wir eine Aufrechnung machen würden über die heute vom Hausbeſitz zu zahlenden Steuern und Umlagen gegenüber den Steuern in Friedenszeit, wenn wir ferner eine Gegenüberſtellung brächten über die heutigen Koſten für Inſtandhaltung gegen⸗ über den Sätzen aus der Zeit vor dem Krieg, ſo würde ſich das Bild noch mehr zu Ungunſten des Hausbeſitzes verſchieben. Daß unter dieſen— leider viel zu wenig gekannten— Verhältniſſen die von Mieterkreiſen genährte Hoffnung auf eine Miet⸗ ſenkung enttäuſcht werden muß, iſt e 1 Bis zu 3000 RM. Belohnung Für die Aufdeckung der Falſchmünzerwerkſtatt, in der die falſchen Reichsbanknoten über 100 Mark der Ausgabe vom 11. Oktober 1924 her⸗ geſtellt werden, von denen einzelne Stücke in Bremen und Umgegend angehalten worden ſind, hat die Reichsbank eine Belohnung bis zu 3000 Mark ausgeſetzt. Für Mitteilungen, die auf Wunſch ver⸗ traulich behandelt werden, ſind die örtlichen Polizei⸗ behörden zuſtändig. Die falſchen Noten ſind an ihrer mangelhaften Ausführung leicht zu erkennen. * * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt ein 20 Jahre alter, verheirateter Kino⸗Operateur geſtern abend im Jungbuſch in der Wohnung ſeiner Schwiegermutter durch einen Schuß in die rechte Schläfe. Ein unheilbares Magenleiden ſoll die Urſache der Tat ſein. * 17 Fahrzeuge beanſtandet. Bei einer in den geſtrigen Abendſtunden in der Seckenheimer Land⸗ ſtraße vorgenommenen Beleuchtungskon⸗ trolle mußten acht Perſonenkraftwagen, zwei Laſtkraftwagen, zwei Lieferkraftwagen, drei Kraft⸗ räder und zwei Fahrräder wegen ungenügen⸗ der Beleuchtung beanſtandet werden. Wir hörten Lilian Harvey erzählt Ueber Berlin, leider nur ungünſtig zu empfangen, hörte man Lilian Harvey, die darüber plauderte, wie ſich das Leben eines Filmſtars normalerweiſe abwickekt und welche Anforderungen geſtellt werden. Selbſtverſtändlich iſt alles ganz anders, als ſich die große Maſſe das vorſtellt. Im Zuſammenhang mit ihrer Rolle in dem Film„Der Kongreß tanzt“ erzählte Lilian Harvey, daß ſich bei ihr das Koſtümlampenfieber nicht eingeſtellt habe, da ſie eine Be⸗ ziehung ihres Koſtüms mit der heutigen Frauenmode feſt⸗ geſtellt hatte, die ihr über die kritiſchen Augenblicke hin⸗ weghalf. Max Hermanu⸗Neiße Im Rahmen des in dieſer Woche beſonders ſtark aus⸗ geprägten literariſchen Programms des Frankfurter Sen⸗ ders hörte man Alfred Kerr, der zunächſt lobende Worte für die von Frankfurt eingerichtete Sendefolge „Dichtergalerie“ fand. Sie hat die Aufgabe, die weniger bekannten, von der breiteren Maſſe vernachläſſigte Dichter mehr ins Licht zu rücken. Alfred Kerr ſtellte dann Max Hermann⸗Neiße, als eine der ſympathiſchſten lyriſchen Begabungen der heutigen Dichtung vor und zeichnete ein kleines Lebensbild dieſes„lyriſchen Dichters in Rein⸗ kultur“. In ſeinen Verſen liegt Muſik wie auch aus ihnen die Gradheit einer Seele leuchtet. Im Anſchluß an dieſe Einführung las der Dichter ſelbſt aus ſeinen Werken und beſtätigte das, was zuvor in kurzen Sätzen feſtgeſtellt wurde. Welle Vorausſage für Donnerstag, 12. November: Fortdauer der unbeſtändigen und zeitweiſe ſtür⸗ miſchen Witterung. Etwas kühler und noch einzelne Regenſchauer(im Gebirge in Schnee übergehend). Weklter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags Richt, 8 12 5 Nx/ J.7 5 8 5[SW Karlsruhe 814 8 SW. Bad ⸗Bad 213/749,9 10 13 8 8 VBilli 71207524 5 9 48 10 5 8 2 8 750— 4 8 4 SW 422 781.70 8 13 7 SW 1278,625.5 6 3 SW. Die große, heute über England liegende Sturm⸗ zyklone verflacht ſich jetzt, beherrſcht aber noch in, weitem Umkreiſe die Witterung. Sie hat uns bei vielfach ſtürmiſchen Winden ſtrichweiſe Regenſchauer gebracht. Im übrigen blieb das Wetter mild. Auch morgen werden die Weſtwinde noch zeitweiſe ſtür⸗ miſch bleiben. Leichte Abkühlung ſteht jedoch bevor. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November .8, 10.11 f Necar⸗ Be Rhein⸗Pegel 6 Bafel.28 5D 7 Schuſterinſel 0,7 700,72 Manngeim. Kehl 2. 5 Jagſtfeld. Maxau.05 Heilbronn— Mannheim. 2,8804 Plochingen. Caub.. 201 Köln„„ 1,95 1,88 1,72] 1,65 —— Was hören wir? Donnerstag, 12. November Frankfurt .15: Frühkonzert auf Schallplotten.— 12.05: Schall⸗ plattenkonzert.— 14.00: Werbekonzert.— 15.30: Jugenb⸗ ſtunde.— 17.05: Nachmittagskonzert.— 18.40: D. Stern⸗ berger: Bauernliteratur.— 19.05: Dr. G. Böſe: Das Schlichtungsweſen.— 20.30: Aktuelles beim Vorliegen be⸗ ſonderer Ereigniſſe.— 20.45— 22.30: Siehe Süd funk. 8 Südfunk 10.00; Schallplattenkonzert.— 12.35: Blas muſik.— 15,801 Jugendſtunde.— 16.30: E. Franzſeph: Aus der guten alten Zeit: Gottesgerichte.— 17.05: Nachmittagskonzert.— 18.402 H. A. Maltzahn: Deutſche Dichtung in Frankreich.— 19.45? Rund um die Liebe! Bunter Abend.— 20.45: Deutſche Humeriſten. Schillers Humor.— 21.15: Der Arzt wider Willen. Oper von Gounod. Aus Maunheim 22.50—23.30:„Tanzmuſik“ der Kapelle Dr. Fiſcher übertragen aus dem Europa⸗Hof, Heidelberg. 1 5 22— Raclio-Pilz Mannheim U, 7 Das efste Spezlelgeschäft Ueberrsschend ist die Leistung des neuen Loew-e- Appardtes m. 137.50 mit Lautsprecher Vorführung unverbindlich jederzelt Das Erbe ſeiner Väter in Form ſchöner weißer Zähne kann man durch regelmäßiges Pußzen mit Chlorodont⸗Zahnpaſte bis ins hohe Alter erhalten. Hüten Sie ſich vor billigen, minderwertigen Nachahmungen, denn für das Edelſte was Sie beſitzen, die Zähne, iſt das Beſte gerade gut genug. 00 1 gt 1929 b Wild. Köfler, Minden 1 Wenn du Madeleine ſiehſt, grüß ſie von mir, das heißt: nur ganz ſtill. Ohne Worte. Das wäre takt⸗ eg. Ich danke ihr, daß ſie für Stunden das Schreck⸗ liche der Front dich vergeſſen läßt— ja, wenn ich es könnte—— jetzt bin ich doch auf ſie neidiſch— aber nein, nein, du kommſt ja bald, die Reklamation iſt unterwegs— vielleicht ſucht dich dieſer Brief ſchon auf der Rückfahrt— und du bringſt die Antwort mündlich...“ Madeleine——— Agathel!! Da war noch ein kurzer Brief ſeiner Frau:„Soll ich mich freuen, wenn du wiederkommſt? Ich weiß nicht ein noch aus. Wenn ſie doch fortginge— ich habe Vater gebeten, verzeih— ihr zu kündigen. Er ſchüttelte den Kopf. Er nimmt deine Partei. Warum mußt du mir das antun? Ich weiß, ich kann dir nichts helfen bei der Arbeit. Aber du ſagteſt doch ſelbſt, das ſei gar nicht nötig für eine ſo kleine, ſüße Frau. Und ich habe dich doch lieb! Werner, auf ein möglichſt ſchönes Wiederſehn—“ Kleine ſüße Frau——— Die Zeit hat Nägeln unter den Stiefeln und ſchrei⸗ tet über dich hinweg. Irr, mit leeren ruheloſen Händen ſtarrte Wyn⸗ frith in die Weite. Amſeln ſangen. Nicht verräteriſch wie im Amſelwäldchen. Heilſam und gütig. Und ſtreichelten auch dieſes Leutnants Herz. Am andern Morgen meldete ſich Wynfrith beim egimentskommandeur. Auch Graf Böchlarn und Blödhorn warteten im Vorzimmer. Blöd⸗ horn wurde natürlich prompt wieder„dringend ge⸗ braucht“ Und er hatte mit ſeinen Verbindungen dem krafen einen Poſten im badiſchen Heeresverpfle⸗ gungsamt verſchafft. „Vielleicht reiſen wir alle zuſammen, lieber Won⸗ „ keich—“ ſagte Graf Böchlarn wohlgelaunt, den Frontdreck von den Kavallerielackſtiefeln, die er als ehemaliger Gardemafor auch vorn trug, ſchütteln zu können. „Sollen ja fabelhaft wichtige Erfindung gemacht haben, hör ich—“ Blödhorn hatte bereits das Bändchen im Knopf⸗ loch. Er tippte darauf und ſagte dann:„Na, mir kön⸗ nen Sie auch gratulieren. Wiſſen Sie, meine MG. ⸗ Leute hätten doch den Flieger da neulich beinahe runtergeholt—“ Dafür gratuliert man unter Frontſoldaten nicht mehr— dachte Wynfrith— wie jeder Schreiberbengel vierzig Meilen vom Schuß ſich dieſes ſchöne Kreuz erſchmuſt. „Oh— ich gratuliere— ſagte Wynfrith. Da wurde er hineinbefohlen. Der Kommandeur war ſehr liebenswürdig. Im⸗ merhin ein Mann, für den ſich der Kriegsminiſter perſönlich ins Zeug legte.— Eigentlich dumm von Graf Böchlarn, daß er ihn noch nicht zum E. K. 1 vor⸗ geſchlagen hat— lange genug an der Front— ein bißchen Rebell— Philoſoph— ja, ſieht aus wie ſo ein Plato oder Goethe in Uniform. „Alſo, mein lieber Wynfrith, Sie ahnen wohl, weswegen ich Sie herbat—“ „Zu Befehl Herr Oberſt.“ „Wenn es Ihnen recht iſt, können Sie morgen Ihre Kompagnie an Leutnant Ebergardt abgeben.“ An den Fatzken, dachte Wynfrith—— „Ich bitte gehorſamſt, noch einige Zeit bei meiner Kompagnie bleiben zu dürfen—“ „Aber, Herr Leutnant! Der Herr Miniſter—“ „Ich werde meine Erfindung ſchon noch fertig krie⸗ gen, Herr Oberſt. Ich möchte bleiben, bis der Divi⸗ ſtionsſturm vorüber iſt. Meine Leute würden nicht verſtehen, wenn ich jetzt ginge. Sie würden ſagen: Wynfrith drückt ſich. Ich habe den Krieg natürlich ſatt wie wir alle.(Der Oberſt runzelte die Stirn). Aber, verzeihen Sie meine Offenheit, Herr Oberſt, — ich möchte meine Leute noch bei dem großen Sturm führen.“ „Ste ſollen ſehr— wie ſoll ich ſagen— ſehr kol⸗ legial mit Ihren Leuten umgehen— hörte ich— frü⸗ her einmal—“ „Herr Oberſt, ich fühle mich als Führer für die mir anvertrauten Menſchenleben ſo ſehr verant⸗ wortlich, wie ich eben nur kann.“ 5 „Ich ſoll alſo Seiner Exzellenz mitteilen, daß Sie — ſich noch das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe verdienen wollen?“ „Das iſt es wirklich nicht, Herr Oberſt. mir wirklich nur um meine gute Kompagnie.“ „So. Hm. Iſt gut— alſo ſagen wir, in drei Wochen. Sie ſind ein Patriot, Herr Leutnant.“ „Nur ein guter Kamerad möchte ich ſein, Herr Oberſt.“ Hackenzug. Verbeugung. Ehe der Oberſt den Grafen und den Abgeordneten kommen ließ, zündete er ſich ſeine Zigarette an und ſann vor ſich hin. Man kann nichts dagegen ſagen. Aber irgendwie iſt dieſer Wynfrith diſsziplinlos. Etwa ein Soziäldemokrat im Offiziersrock? Aber doch fabelhaft— ſo mir nichts, dir nichts vorn zu bleiben — guter Kamerad— ſehr jut.— Er klingelte. Die Ordonanz erſchien. Graf Böchlarn und Blödhorn traten ein und nun konnte der Oberſt wieder in der Sprache reden, die ihm geläufig war— und wurde von dieſen Herren auch„voll und ganz“ verſtanden. „Sagen Sie mal, Graf,“ fragte der Kommandeur beim Abſchiedshändedruck,„dieſer Wynfrith etwas unbequemer Geiſt—?“ „Herr Oberſt, darf ich mich ſchon nicht mehr als Wynfriths Bataillonskommandeur betrachten—?“ wich der Graf mit ſeinem gewinnendͤſten Lächeln der heiklen Frage aus. Es geht 47. Van Heuſen war ſchon aus der Reſerveſtellung in Urlaub gegangen. In Köln, wo er die erſte Station machte, warf er ſeine dreckfleckige Felduniform fort, kaufte ſich einen Zivilanzug und gab einem Schnei⸗ der den Auftrag, ihm eine neue Uniform zu fertigen und nach Wien ins Viktoria⸗Hotel zu ſchicken. Ach— was war das für eine Wonne, in der weißen Badewanne zu ſttzen, dann an lichten, blumenbeſtellten Tiſchen von zartem Porzellan zu eſſen, ſchöne Frauen am Nachbartiſch ſtill anzu⸗ ſchauen— und überhaupt weit vom Schuß zu ſein. Auf der Fahrt nach dem Urlaubsziel, Wien, machte er einen kurzen Umweg nach Wernigerode, um Wynfriths Grüße an deſſen Frau zu überbrin⸗ gen. Die bunte Stadt am Harz ſchlug ſich vor ſeinen Augen wie ein Bilderbuch auf. Und wenn wir nur für die Unberührtheit dieſer Landſchaft kämpfen, das hat eigentlich mehr Sinn, als man da vorn ſo wahr haben will. Doch ich will heute keine Grübeleien an⸗ ſtellen— er pfiff vor ſich hin, in Zivil ganz. wieder die elegant⸗graziöſen Bewegungen des Hofſchauſpie⸗ lers annehmend, ſah keck, als wäre er neunzehn, hold vorüberſchwebenden, aus den Augenwinkeln ihn anblinzenden jungen Damen nach und dachte im nächſten Augenblick: Hoffentlich war das nicht Wynfriths Frau oder deſſen Agathe— zu der ſollte er ja auch hin. Vera Wynfrith, geborene v. Köhler, empfing van Heuſen in ihrem japaniſchen Boudoir. Eine zier⸗ liche, mondän gepflegte, im Weſen vornehme Frau. Mit gemmenhaftem Geſicht, einer zerbrechlichen Figur und ſehr weißen, immer ein wenig müden Händen. Die Augen unruhig braun wie die eines Rehs, das ſich verlaufen hat. Aber als ſie den ele⸗ ganten raſſigen van Heuſen vor ſich ſah, da ward ſie völl heller Laune und lachte:„Das iſt famos, daß Sie kommen.“ Er mußte zum Eſſen bleiben, dann beſtellte ſie das Auto, und man fuhr in die Harzwälder von Drei Annen Hohne hinein. Keine Baumſtümpfe keine abraſierten Gehöfte— keine dreckigen Frau⸗ zoſenweiber— deutſcher hoher Wald, ſtille bunte Häuſer, Wieſeneinſamkeit und eine entzückende Frau neben ſich— ja, Wynfrith, was haſt du eigentlich gegen dieſe Frau? „Sie wiſſen, daß Wynfrith in mir nicht das ge⸗ funden hat, was er ſich wünſcht?“ „Ich ahne nur, gnädige Frau, aber offen geſtan⸗ den, ich verſtehe nicht—“ Er ſah ſie bewundernd an, küßte ihre Hande„Schließlich ſind doch die Frauen in erſter Linie zum Süß⸗und⸗verführeriſch⸗ſein da.“ „Ja, was ſagen Sie dazu? Was ſoll ich tun?“ „Wynfrith iſt ein einſamer Menſch. Ein guter Kerl. Ein Arbeitstier. Verzeihen Sie, daß ich ſo offen bin. Sie ſind geſellig. Ein heiteres, liebens⸗ wertes Weſen. Herzensgut—.“ „— aber dumm?“ (Fortſetzung folgt.) Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 11. November 1091 Hauenſtein, 11. Nov. Die geſtern durchgeführte Unterſuchun g über die Urſache des ſchweren Exploſionsunglücks hat fol⸗ gende Feſtſtellungen ergeben: Das Unglück iſt zweifellos durch eine geradezu ſträfliche Fahrläſſigkeit hervorgerufen worden. Zum Zwecke der Sprengung hatte man in den Felſen ein etwa 3,5 Meter tiefes Sprengloch gebohrt und dieſes mit Sprengſtoff gefüllt. Durch einen Riß innerhalb des Felſens ſickerte das Pulver nach unten durch, weshalb man dieſe Stelle im Sprengloch mit Lehm verſtopfte. Nach⸗ dem man dann eine neue Sprengladung eingelegt hatte, brachte man dieſe zur Entzündung. Die Explo⸗ ſion löſte jedoch nur einen kleinen Teil des Felſens Weg. Der Sprengmeiſter begab ſich mit einem Stein⸗ brecher entgegen den Vo rſchriften, nach denen im Falle einer unvollkommenen Sprengung die Sprengſtelle erſt nach 24 Stunden wieder betreten werden darf, nach einigen Minuten auf den überhängenden Felſen, während eine Anzahl Neugieriger aus dem Dorfe ſich unter der überhängenden Felswand aufhielten. Plötzlich ereignete ſich die unerwartete Exploſtion. Nach dem Urteil von Sachverſtändigen konnte dieſe Exploſion nur dadurch entſtanden ſein, daß ſich das in das dem Felsſpalt eingeſickerte Pulver entzündet hatte. Der Steinbruch war entgegen den Vorſchriften nicht abgeſperrt. Lediglich einige Warnungstafeln waren aufgeſtellt. Der Sprengmeiſter duldete ſchon eine zeitlang vor der Exploſion den Aufenthalt von Zu⸗ ſchauern in unmittelbarer Nähe der Sprengſtelle. Die Neugierigen ließen es ſich trotz wiederholter War⸗ nung nicht nehmen, das Schauſpiel einer Sprengung aus nächſter Entfernung mit anzuſehen. Der Sprengmeiſter und die übrigen Leute, die ſich nach der wirkungsloſen erſten Sprengung am Felſen aufhielten, waren, wie durch Zeugen feſtgeſtellt iſt, vor dem Betreten der Sprengſtelle gewarnt worden. Zuſammenfaſſend muß, wie aus den Ausführun⸗ gen der Sachverſtändigen und Zeugen, die am Diens⸗ tag von einer Gerichtskommiſſion aus Pirmaſens en der Unglücksſtelle gehört wurden, feſtgeſtellt werden, daß das Unglück durch grobe Fahrläſſigkeit verſchuldet iſt. Der Hauptſchuldige, Sprengmeiſter Müller aus Wernersberg, hat bei dem Unglück ſelbſt den Tod gefunden. Die Gemeinde Hauenſtein wäre nach Anſicht des Sachverſtändigen auf Grund der berufsgenoſſenſchaftlichen Vorſchriften verpflichtet geweſen, die notwendigen Abſperrungsmaßnahmen durchzuführen. Aus Baden Folgenſchwere Unfälle Walldürn, 11. Nov. Der 42jährige Metzger⸗ meiſter Otto Wörner hatte ſich eine Blaſe am Fuße zugezogen, die er mit der Schere öffnete. Es trat Blutvergiftung ein. Wörner mußte ins Würzburger Krankenhaus gebracht werden, wo er binnen kurzer Zeit am Starrkrampf ſtarb. Der 55 Jahre alte Hofbauer Franz Breunig verunglückte beim Aufſteigen auf ſein Fuhrwerk, in⸗ dem er ausglitt und ſtürzte. Das hatte eine Zer⸗ reißung der Leber zur Folge, die nach qualvollem Leiden den Tod herbeiführte. Der Brand im Kalibergwerk Buggingen gelöſcht * Buggingen, 11. Nov. Das Ergebnis der vor⸗ geſtrigen Unterſuchung der 800 Meter⸗Sohle führte dazu, eine Löſchmannſchaft in den Schacht ein⸗ fahren zu laſſen, die unter großen Anſtrengungen die letzten Reſte des Brandes löſchte. Die Flammen waren durch die Schließung des Schachtes erſtickt worden, doch herrſchte noch eine ſtarke Glut. Bei enormer Hitze und Steinſturzgefahr wurde der Brand, dem etwa 20 Meter Strecke und 40 Meter Bremsberg zum Opfer gefallen ſind, mit Feuerlöſchapparaten und Lauge, die anfänglich in Eimern, ſpäter mit einer kleinen Spritze gegen die Glut geſchleudert wurde, gelöſcht. Mit dem proviſoriſchen Ausbau der Strecke wurde ſchon begonnen. Die Arbeit dürfte jedoch nicht vor Donnerstag aufgenommen werden, da zunächſt die Hitze ein Arbeiten vor Ort unmöglich macht. Ertrunken aufgefunden Villingen, 11. Nov. In einer Kiesgrube, die zum Teil mit Waſſer gefüllt iſt, wurde vorgeſtern auf Gemarkung Marbach der 66 Jahre alte Landwirt Heinrich Haberer aus Obereſchbach ertrunken auf⸗ gefunden. Haberer hatte ſich ſchon am Samstag von daheim entfernt. Ob Selbſtmord oder ein verſehent⸗ liches Abkommen von der Straße bei Nacht vorliegt, ſteht nicht ganz feſt. Die Bergung der tief im Schacht ſteckenden Leiche geſtaltete ſich ſehr ſchwierig. 8 Alus der Pfalz Aus dem Pfälziſchen Sängerbund :: Speyer, 11. Nov. Die Jahresverſammlungen im Pfälziſchen Sängerbund finden ſtatt: Für den Speyer⸗ gau⸗Sängerbund am 22. November in Schifferſtadt und für den Geſamtbund am 29. November in Zwei⸗ brücken in der Feſthalle. Ein raſender Motorradler * Rimſchweiler bei Zweibrücken, 11. Nov. Ein rückſichtsloſer Motorradfahrer, der etwa 20 jährige Bäckersſohn Euler aus Hornbach, richtete in der Nacht auf Montag, kurz nach 12 Uhr, in unſerem Ort ſchweres Unheil an. Er fuhr aus der Richtung Zweibrücken in lebhaftem Tempo mit unbeleuch⸗ tetem Motorrad in Richtung Hornbach und befand ſich längere Zeit im Lichtkegel eines nachkommen⸗ den Kraftwagens, deſſen Beleuchtung der Straße er ausnutzte. Ungefähr in der Mitte des Ortes ver⸗ ſuchte der Ortspoliziſt, Oberwachtmeiſter Lehner, den Motorradler durch Lichtſignale anzuhalten, um ihn wegen Nichtbeleuchtung des Fahr zeu⸗ ges zu protokollieren. Euler fuhr aber direkt auf den Polizeibeamten los und rannte ihn über den Haufen, ſo daß der 49jährige Mann ſchauerlich zugerichtet wurde. Er trug u. a. einen Bruch des Oberſchenkels davon, ferner einen Knie⸗ und Beckenbruch, zwei Handͤbrüche und ſonſtige Ver⸗ letzungen. Der Fahrer, der wegen fahrläſſiger Kör⸗ perverletzung bereits vorbeſtraft iſt, kam ſelbſt zu Fall, wurde verhaftet und nach Zweibrücken ins Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. * nd. Speyer, 11. Nov. Der ſeit Ende voriger, Woche vermißt gemeldete 28 Jahre alte Metzger Ernſt Mangold wurde jetzt in Saarbrücken aufge⸗ griffen. Er hatte in Begleitung von zwei weib⸗ lichen Perſonen eine Abenteuerreiſe unternommen. In ſeinem Beſtitz befanden ſich 4500 Mark, die er ver⸗ mutlich ſeinen Angehörigen entwendete. Von dieſem Geld waren bei ſeinem Aufgreifen bereits 2000 Mark verpraßt. 7 3 2 4— 9 Spiele vom vergangenen Sonntag: Wallſtadt— Brühl:8 8 Leutershauſen— Wallſtadt:0 0 eigenen Platze nichts rchten ſtand das Reſultat ſchon 4: erzielt als es das Reſultat Leutershauſen dage weit härter zu kämpfen a Halbzeit ſtand die Partie haben. :0. heim und nach Bei Die-Klaſſe im Abſchluß der Vorrunde— Leutershauſen Herbſtmeiſter Wallſtadt hat bewieſen, daß die Leute auf ihrem Halbzeit r Sieg wurde alſo ſicherer hatte mit ſeinem Gegner Reſultat beſagt. Leutershauſen erſchaft errungen. ft reichen wird, i ß noch nach Ilves⸗ Bei iſt reis Anterbaden über 14, zum Teil teht ältigen, tretzdem waren die orderungen e Mitte zu e Leiſtungen im Verhä recht gut. Man beka ſehen, ſo daß zum Ab wurde. Im Geſamterge unter Oblt. Hocken Turnverein Mannheim von 1846— Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft(Damen):2 2˙2 ebracht wer 5 ſtes auswärtiges el iſt noch Gartenſtadt dieſe Tatſache könnte für Wallſtadt zur Meiſterſchaft reichen. Der Stand der Tabelle am Schluß der Vorrunde: Am kommenden Sonntag ſpielen: Seckenheim— Wallſtadt Brühl— Leutershanſen Gartenſtadt— Ladenburg Laudenbach— Poſt Rheinau— Ilvesheim Die Favoriten müſſen alle auf auswärtige Plätze. Am ſchwerſten hat es dabei Ilvesheim. In Rhein au haben die Ilvesheimer zwar im vergangenen Jahr auch gewonnen und damals waren die Ilvesheimer noch nicht ſo gut wie heute. Aber auch Rheinau hat ſich gewaltig ge⸗ beſſert. Der Spielausgang iſt daher ganz offen. Wallſtadt muß nach Secken heim. Das war ſchon immer ein heißes Pflhaſter für die Wallſtädter. In dieſem Jahr benötigen die Seckenheimer auch noch dringend Punkte. Daher wird der Seckenheimer Kampf beſonders ſchwer werden. Brühl hat Leutershauſen auf ſeinem Platz. Die Aufgabe iſt für die Brühler ſehr ſchwer, aber nicht unlösbar. Die Leutershauſener haben beſtimmt die beſſere HKampfmannſchaft und das kann das Spiel ſchon entſcheiden. Gartenſtaödt empfängt Ladenburg und wird einen ſicheren Sieg landen. Der Poſtſportverein muß nach Laudenbach. Auf dem Platze von Brühl hat ſich der Poſtſportverein nicht gerade ruhmreich geſchlagen. as könnte in Laudenbach auch ſo kommen, wenn ſich die Poſtler nicht endgültig ein⸗ mal zu einer gewiſſen Beſtändigkeit aufraffen. Das Zeug ſteckt unbedingt in der Poſtmannſchaft. Verliner Spring⸗Turnier Frau v. Opel gewinnt das Jagdſpringen Außer der Reihe der üblichen Reitturniere wird zur Zeit in Berlin ein Springturnier abgewickelt, das im Zei⸗ chen oer Winterhilfe ſteht, denn ſein Erträgnis iſt dieſem Zweck gewidmet. Das hat die Aktiven veranlaßt, die Ver⸗ anſtaltung reich zu beſchicken, und ſo kam eine Beteiligung zuſtande, wie ſie beſſer und ſtärker kaum gewünſcht wer⸗ den konnte. Am erſten Tag gelangte ein Ausgleichs⸗Jagd⸗ ſpringen in ſechs Abteilungen zur Abwicklung. Bisher ſiegloſe Pferde mußten zwölf Hinderniſſe nehmen. Pferde, die nicht mehr als drei Springen gewonnen hatten, ſpran⸗ gen 14, alle übrigen 16 Hinderniſſe. Der Sieg fiel an Frau J. von Opel, die Bosko und auch Nanuk fehler⸗ los in der beſten Zeit des Abends von 57 Sekunden über die Bahn ſteuerte. Der zweite Tag Vor leider nur ſchwachem Beſuch ging der zweite Tag des Berliner Springturniers von ſtatten. Erfreulicherweiſe wurde diesmal das Programm recht flott abgewickelt. Der Abend wurde mit dem Preis von Erlenhof, einem Jogd⸗ ſpringen für die ſchwere Klaſſe ausgefüllt. Die Pferde Iodes-Anzeige Nachricht, daß mein lieber Mann Ceorg Nieg Olenseizer .45 Uhr sanft entschlafen ist. Mannheim(K 4,, den 11. Nov. 1931 Frau B. Rieg WVe. Allen Freunden und Bekannten die traurige nach schwerer Krankheit Montag nachmittag Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Vergebung der Fahrradwache beim Herſchelbad. tags von 8 bis 12% Uhr vormittags beſetzt ſein. Im Sommerhalbjahr beginnt die Oeffnungszeit bereits um 7 Uhr. Die für ein Fahrrad zu er⸗ hebende Gebühr beträgt 10 Pfg. wache eingegangene iſt zu über⸗ nehmen. Angebote mit Angabe des Betrages, der dem Herſchelbad im Falle der Uebertragung zuge⸗ ſichert wird, ſind verſchloſſen mit der Auſſchrift: „Angebot Fahrradwache Herſchelbad“ bis läng⸗ ſtens. 25. November 1931 beim Städt. Maſchinen⸗ amt, U 3. 1 abzugeben. 84 Städtiſches Maſchinenamt. erſicherung um 2 Uhr statt Die Feuerbestattung hindet am Donnerstag nachm. 4. Süddeutsche Freizeit(80. Tagung) vom 12. bis 15. November in Schriesheim 5 11 1 Die Bekämpfung der Maul- und . Klauenſenche, Wegen der ſtarlen Weiterausbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche in dem Vorort Mann⸗ 5 1 8 9 17 1 17 5 E G beim Seckenheim wird gemäß 8 105 ff. der Aus in Rand zu nehmen, Redner: Ft. d. R. Dr. 3 Frankfurt/ M. führungsvorſchriften zum Viehſeuchengeſetz der da ich für nichts auf⸗ Dr⸗ Ie F. M, ahn, Stuttgart ganze Vorort zum Sperrgebiet erklärt. 9 komme, ſei es jetzt Pro ae, Wannheim! Mannheim, den 9. November 1031. oder bei meiner Pauptmaum a, D. Erich Suren 5 Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Rückkehr. 1588 Pred. C. Breidenbach, Sondershauſen Die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche Nachdem in dem Gehöft des Landwirts Jakob Warnung! Ich warne hiermit jedermann, Fran Käthe Freitag, Viehhofſtraße 12, II, etwas zu leihen oder Charles Froſtag 2. Zt. 0/0 Motor Mart Eldoret Kenya Colony (öfitishb kast- Afrika), Deffentliche Hauptversammlungen jeden Abend 8 Uhr und Sonntag nachm. 3 Uhr im Erholungsheim„Edelſtein“, Talſtraße. Am Freitag vorm. 10 Uhr und nachm. 4 Uhr ſowie Sonntag vorm. 10 Uhr Bibelbetrachtungen und meiner Landſtraße 317 g bei Her bſt. Thema: „Unsere Sendung“ e E. Reich, Ludwigshafen Prediger Sauter, Schriesheim u. and. Zu den Veranſtaltungen iſt jedermann, insbe⸗ ſondere ehemalige Soldaten herzl. willkommen. Huber III. in Neulußheim, Altlußheimerſtr. 35, die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anordnungen getroffen: g A] Sperrbezirk Die Altlußheimerſtraße in Neulußheim bildet einen Sperrbezirk i. S. der 88 161 ff. der Aus⸗ Uhrungsvorſchriften des Bundesrats zum eichsviehſeuchengeſetz. Zwängsver steigerung Donnerstag, 12. Nov. 1931, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Eiutritt frei. 15 226 Krampfadern mächen die Beine 10 Jahre Alter! E Schwell 5 5 5 22 B] Beobachtungsgebiet 1 Sl dechrant, ee 5 ots 1. Noob.. N bre 3 Eugen Beck, Metzgernieister. Um den Sperrbezirk(&) wird ein Veobach⸗ 2 Schreibtiſche 5 Run dehelten been, dann eien Meine Pleischpreise: Meine Wurstpreise: tungsgebiet im Sinne der 8d 165 ff. der Aus⸗ 1 Betts 15 Sonſtig 2 b 0 Raten ede e Noch nie 80 billig 1 Oohsenffeisc 58886 75 Gek. Schinken ½ Pfd. 40 kühn kosvorſcheiſten zum Reichsvtehſenwengeſe Pannbeim 11. 11 31 stärksten rampfadern zurück und n 8 5„ Aual. Pfd. 0 Lungen wurst ½„ 4 beſtehend aus der Gemeinde Neulußheim, ge⸗ Bär, Gerichtsvollzieher regulieren die Blutstrkulstton, be- vie jetzt 8349 1 U f 5 Schinken wurstiſ„ 30 bildet, 8 3 besen ase n cee e 5 Nein gutes ualitätsfseisch vr. 50, F Aufschnitt g„ 84 *. 22 2 2 286 u r 15 C) 15 km Umkreis Lelt. ficht Jchne'erin atrümpfe fallen nicht auf une werden reg D 5 che ohweinefleisch: Praten Pfd. 25 Kroner J½ Pfd. 20% In den Umkreis 8 1 8 1 e 2 5 ſich für A nur nach aß angefertigt. 8363.* g 1 Pfd. 8 5 im Pfund Neulußheim entfernt(8 168 der Ausführungs⸗ du e Institut für Fußorthopädie ö 113 5 olslett Pfd. 909 2 5 vorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz) fallen A end 1 4 18 1998 5 im Jubiläums- Verkauf Kalbfleisch nur beste 70.80 Thür. Rotw.) 75 4 fämtliche Gemeinden in dieſer Umgebung. e 5 5„WI tenberg 8 Bree Kälber Pfd. 5 5 1 10 18 1 9„Ar hor—* 5 8 1 8 1 2 a Mannheim, den 9. Nopenber 1981. de 8 8 0 an Maxmnriri. Meiserring 46 bei Brym, 8 7. 2, Stralle Hackfleisch 5 951 1 1 180 ie Geſchäftsſt. 51517 8 eee eee„ f 5 Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Telephon 41289. Autl. Veröfentlatungen der dtaut Mannheim“ Die Bedienung der Fahrraödwache ſoll mit alsbaldiger Wirkung neu vergeben werden. Die Wache muß während des Winters werktags von vormittags 8 Uhr bis abends 11 Uhr und Sonn⸗ Die von dem 10 er Inhaber der Fahrrad⸗ 5 f benccie ch macht f. Jenutzroddg-Me gon Miſſionsverſammlungen im Verſammlungs haus Wennſhnen gegen Hrampfadern und Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Leutershauſen 9 6 2 1 20.11 14:4 Ilvesheim 9 6 1 2 3914 13:5 eiii 5 2 2 3718 12:6 Rheinau 3 6— 3 28616 12.6 Gartenſtabt. 9 4 2 3 24:18 10.8 Ladenburg 9 4— 5 11:22.10 t 3 3 25 5 20.29 711 Secken heir 9 2 2 55 1 62 8 2* 6 ldi 513 Laudenbach 9 1 1 7 942 3215 Auch die MrG⸗Damen mußten die Ueberlegenheit det Turnvereinself anerkennen und ſich nach einem ſchnellen Spiel:2 geſchlagen geben. Der Turnverein hot zu bie⸗ ſem Spiel eine Umſtel im Sturm vorgenemmen, die ſich in der zweiten He t beſonders bewährte. Durch Unſicherheit der Läuferreihe und rechten Verteidigerin des TVM konnte die MT anfangs leicht drängen und in oͤteſem Zeitpunkt ein Tor vorlegen. Kurz vor der Halb⸗ zeit wurde die Hintermannſchaft des TVM beſſer, ſe konnte den Sturm immer wieder mit guten Vorlagen per ſehen, ſo daß der Ausgleich nicht ausbleiben konnte In der zweiten Halbzeit fielen in regelmäßigen Apſtn⸗ den 4 Tore, die von den beiden Halbſtürmerinnen des Turnvereins geſchoſſen wurden. Mi unternahm in die⸗ ſer Hälfte des Spieles im Sturm nur noch Einzelaktſonen, die jedoch bei der immer beſſer ſpielenden Hintermann⸗ ſchaft des Gegners keinen Erfolg hatten. Winterturnier des Mannheimer Schachklubs Das diesjährige Winterturnier des Mannheimer Schach⸗ klubs weiſt eine quantitativ wie qualitativ ſehr ſtarke Be ſetzung auf. Den 29 Meldungen des Vorfahrs ſtehen die⸗ ſes Johr 36 gegenüber. In der 1. Klaſſe nehmen am Kampf um die Klub⸗ meiſterſchaft die Herren Vogt, W. Lauterbach, G. Heinrich, Dr. Staeble, Müller, Römmig und Ochs teil. Es wird eine Vor⸗ und eine Rückrunde geſpielt, alſo hat jeder Teilneh⸗ mer 12 Partien auszutragen. In der 2. Klaſſe ſind die Herren Andrießens, Gayer, Glas, Dr. Krauß und R. Heinrich beteiligt. Es ſind Runden zu ſpielen, alſo für jeden einzelnen 12 Partien, Die 3. Klaſſe iſt mit 6 Spielern beſetzt und zwar den Herren Walter, Miller, Sandritter, Bommarius, Heger und Baus. Auch in dieſer Klaſſe wird dreirundig geſpiell, ſo daß jeder Teilnehmer 15 Partien zu erledigen hat. Eine erfreulich hohe Teilnehmerzahl hat die 4. Klaſſe Nicht weniger als 18 Spieler— ſe viel wie 13. Klaß zuſammen!— kämpfen um den Aufſtieg. Es ſind: Fran Dr. van Taack, die Herren Egger, Schaum, Wey, Herd, Scheib, Dr. van Taack, Rall, Albrecht, Richner Weber, Man⸗ ger, Pfeuffer, Burkewitz, Fränkel, Pfeifer, Günther und Herwig. Hier werden 17 Runden ausgetragen. 1 1 Nüßlein⸗Najuch ſchlagen Tilden⸗Hunet Etwa 8000 Zuſchauer hatten ſich am Montag abend im Pariſer Sportpalaſt eingefunden, um die Tennis, kämpfe der Tilden⸗Truppe, zu der ſich der deutſche Berufs⸗ ſpieler⸗Meiſter Hans Nüßlein geſellt hat, zu verfolgen. Im erſten Spiel des Abends ſiegte der frühere Weltmelſter der Berufsſpieler, Karel Kozeluh über den 1 0 Meiſter Martin Plaa in drei Sätzen 613,:4, 671. Im zweiten Spiel ſtanden ſich Tilden und Nüßlein gegenüber. Tilden ſtegte 612,:3,:3. Im Doppel ſchlugn Nüßlein⸗Nafjuch die Amerikaner Tilden⸗Hunter 97g, 326,:1. Das Publikum applaudierte lebhaft die Leiſtun⸗ gen Nüßleins, der im Doppel von Najuch glänzend unter ſtützt wurde, 0 SSS Y—————rrrr...——...———— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feujflleton: Dr, Stefan Kayſer-tommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spo u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmet Gerl und alles übrige Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Das gute Sperlalgeschäft in der Kunststrage Weidner& Weiss Mannheim/ N 2, 8 In der Trinitatiskirche spricht jeweils abends 8 Uhr bei freiem Eintritt 5 ͤeatptoles os Ur. Aobere „Volkswohl“ Krankenunterstützungs-Kasse— Sitz Dortmund Denkbar größte Freiheit in der Behandlungswahl Arzt oder Heilkundiger ba Großzügige Erstattungsmethoden trotz niedriger Beiträge. Schnellste Abwieklung. Vertreter allerorts gesucht. Verlangen Sle Pro- spekte dureh die Bezirksdirektion Ernst Lotz, Frankfurt-M, Lortzingstraße 28 Telephon 589 80 Samstag, den 14. November 1931 5 über: „Schicksal und Gottesglaube“ Sonntag, den 15. November 19315 über: 15204 Gemeinschaft als babe und Aufgabe“ * 22 3 Berufs-Mänkel für Damen u. ferren Adam Ammann, Qu 3, 1. Tel. 33 789 Spezlalhaus für Berufskleidung. Donnersiag früh 7 Uhr eröffne ich dale nar, Nahr nud Schvehe-Aeaa im Hause J 2, 1, Martest. nach vollständiger Renovierung Motto: Gut und billig. 41580 pld. 25 r Ar mäß keicht 100, verkel erzen ginn * N* erfolg fortge wird den e en, die Durch rin des und in Haß er, ſie en ver⸗ Abſtän⸗ en des in die⸗ tionen, rmann⸗ Schach⸗ ke Be⸗ en die⸗ Klub⸗ eintich, rd eine eilneh⸗ Gayer, ſind 8 arten. zwar Heger eſpielt, chlugn er 674, etſtun⸗ unter⸗ ö tefan Ge eri e Mit⸗ geber. Zeitung nur bel 54558 2 — 20 4 h, I 931 Entwicklung des Jahrzeugbeſtandes in der deutſchen Binnenſchiffahrt Die Kriſis in der Binner fahrt hat im Jahre 1930 zu einer Verminderung der Zahl der im Betrieb befindlichen der Binnenſch b geführt. Die Zahl der Fahrzeuge mit eigener T af ging um 62 und die der T bkraft ſogar um 201 zurück. Der 13 in den letzten Jahren folgendermaß Beſtand am ei 1 Januar 1913 4218 1. Januar 1927 1108 1. Jan: 1928 4296 1. Janu 1 4613 1. Januar 1 4872 1. Januar 1 4810 Auch auf der Binnenſchiffahrt iſt der Verkehr mengen⸗ näßig im Jahre 1930 beträchtlich zurückgegangen. Er er⸗ geichte(in Mill. To.) nur die Höhe von 105,15(Vorjahr 110,7). Der Anteil von Steinkohlen am Binnenſchiffahrts⸗ perkehr betrug 1930: 29,7 v. H. und der Anteil von Eiſen⸗ etzen 18 v. H. Am geſamten deutſchen Güterverkehr iſt die bpiunenſchiffahrt mit etwa 17—18 v. H. beteiligt. Eine ao. der Ge⸗ slage an kurzer etätigten zweite befürwortete die Bildu Mitgliedern, das die Möglichkeit einer geſünderen Baſis für den Weiterbeſtand der Volksbank ſtudieren und damit die Unterlagen beſchaffen ſoll für die endgültige Entſchei⸗ dung der Exiſtenzfrage durch die nächſte Mitglicderver⸗ ſammlung. Beide Anträge wurden mit großer Mehrheit angenommen. Bei Wieder, vendung des vollen Ver⸗ krauens der Genoſſen iſt es möglich, das Inſtitut zu erhalten. ) Schalterſchließung einer Hildesheimer Bank. Hil⸗ desheim, 11. Nov.(Eig. Dr.) Das Bankhaus A. Meyer u. Co., Kommandit⸗Geſellſchaft, hat ſeine Schalter geſchloſſen und ſtrebt einen Vergleich an. Die Aktiven be⸗ ſragen 0,17, die Paſſiven 0,24 Mill. X. Verringerter Kohlenexport ermöglicht Ermäßigung der Umlage. Die Pfundbaiſſe hat für den deutſchen Kohlen⸗ 11155 zunächſt eine günſtige Wirkung gehabt, als das Kohlenſyndikot zum erſten Mal ſeit längerer Zeit die Um⸗ loge ermäßigen konnte, und zwar von 3,62/ im Septem⸗ ber auf 3,51 pro To. im Oktober. Die Entwertung der Mundwährung hat ſich nämlich bereits in einer Verringe⸗ tung der Auslandskontrakte des deutſchen Syndikates aus⸗ gewirkt, ſo daß die Ausgleichsgobgabe, die die Verluſtpreiſe eim Export decken ſoll, herabgeſetzt werden konnte. Es er⸗ ſübt ſich alſo die parodoxe Tatſache, daß das verminderte Eportgeſchäft eine Ermäßigung der deutſchen Inlands⸗ pteiſe begünſtigt. Es liegt allerdings auf der Hand, daß die Wirkungen der Pfundboiſſe auf längere Sicht gerade für den beutſchen Kohlenbergbau nur ungünſtiger Natur ſein können. J Rheiniſche Nadelfabrik, Aachen.— Wieder dividen⸗ benlos. Aachen 11. Nov.(Eig. Dr.) Das mit dem 90. Juni beendete Geſchäftsjahr ſtand im Zeichen der ſchwie⸗ rigen Wirtſchaftsverhältniſſe, die entſprechend Einfluß auf das Ergebnis gehabt haben. Eine Dividende wird nicht zur Ausſchüttung kommen. Die Bilanz iſt noch nicht fertig geſtellt, ſo daß genaue Angaben über den Abſchluß goch nicht gemacht werden können. Im Vorfahr wurde ein Reingewinn von rund 45 000 4 erzielt, der vorgetragen wurde. 5 Nene Schwierigkeiten bei Stvewer⸗Auto. Die Stoe⸗ wer⸗Werke A5. vorm. Gebr. Stoewer, Stettin, ſind laut „B..“ durch die Unmöglichkeit, ihre Lieferanten befrie⸗ Agen zu können, in erhebliche Bedrängnis geraten. Die Stabt Stettin, als Kreditgeberin und Aktionärin der Ge⸗ ſellſhaft, verſucht einen außergerichtlichen Vergleich zu⸗ bande zu bringen. Ein Lieferant drängt auf volle Be⸗ ſtlebigung aus ſtädtiſchen Mitteln. Dieſe Forderung hat die Stadt bisher abgelehnt. Sie will es, falls keine Eini⸗ hung zuſtande kommt, auf ein gerichtliches Ver⸗ gleichs verfahren ankommen laſſen. Für den Fall elner Einigung ſtellt ſie ihre erneute Hilfe bei einer Sa⸗ nierung in Ausſicht. Bisher iſt Zahlungseinſtellung nicht erſolgt. Die Verhandlungen mit den Lieferanten werden F fſortgeſetzt. Nach vorübergehender Stillegung des Werkes wird ſeit einigen Tagen wieder gearbeitet, und zwar wer⸗ ben einſtwetlen nur Montagearbeiten an Kleinwagen aus⸗ geführt, um Beſtellungen zur Ausführung zu bringen. „Kraftag“ Groß⸗Berliner Kraftdroſchken AG., Berlin. Kapitalzuſammenlegung mindeſtens 10:1. Das der N. S. U. Automobil AG., Heilbronn, naheſtehende Ber⸗ liner Kraftöroſchkenunternehmen wird die angekündigte Sanierung zu mindeſten mit einer Kapital⸗ zuſammenlegung im Verhältnis 101 ein⸗ leiten. Bekanntlich wies bereits der erſte Abſchluß des Ende 1929 gegründeten Unternehmens bei 2,5 Mill./ AK. ber 31. 12. 1930 einen Verluſt von rd. 0,254 Mill. aus. Angeſichts der Tatſache, daß der aus 1460 Wagen beſtehende Fahrzeugpark zuletzt noch mit 8,1 Mill.„ zu Buch ſtand, ergibt ſich die Notwendigkeit auf dieſes Hauptaktivum der Hezellſchaft angemeſſene Abſchreibungen vorzunehmen, um die Buchwerte mit dem Gebrauchswert in Einklang zu bringen. Ueber eine Wiedererhöhung des Kapitals läßt ſch im Augenblick noch nichts ſagen, da dieſe Frage völlig don der weiteren Entwicklung der Wirtſchaftslage und bes Berliner Kraftdroſchkengewerbes im beſonderen ab⸗ lüngig iſt. Zn berückſichtigen iſt, daß die Geſellſchaft einer Ergänzung ihres Wagenparkes für abſehbare Zeit ent⸗ hoben iſt, da bei Gründung des Unternehmens neue Fahrzeuge in Dienſt geſtellt wurden und die jüngſten Wa⸗ gen erſt ſeit etwa 3 bis 4 Monaten im Betrieb ſind. Oeopold Kaufmann, Lederfabrik Frankfurt a. M.(Eig. Am Erſten dieſes Monats ſind entſprechend des bis⸗ erigen Moratorfumsplanes an die Gläubiger mit For⸗ erungen von insgeſamt etwo 3,2 Mill./ 20 v, H. be⸗ zahlt worden. Nach unſeren Informationen ſtehen die des ündlungen mit den Banken wegen der Verlängerung es Moratortums um weitere 6 Monate vor einem günſti⸗ gen Abſchluß. Die Situgtion bei der Firma habe ſich nicht ungünſtig entwickelt. 4 Zeitung 8————— Freiverkehr bei kleinem Geſthäft gut behauptet Man e 55 8 5 Pfandbriefe im Verlaufe leicht erholt A Berlin, 11. Nov. (Eig. Dr.) Obwohl eine offizielle Bekanntgabe der zu erwartenden Notverordnung über den Handel in Dollarbon ds noch nicht erfolgt iſt, hatten die Banken der Stempelvereini⸗ gung ſchon geſtern abend freiwillig auf die Um⸗ ſatztätigkeit in dieſen Werten verzichtet. Vielleicht hängt damit auch der Rückgang der deutſchen Bonds im Au enigſtens., zuſammen, da nun⸗ mehr 20 2 indeſtens von deut⸗ 1 5 ſcher Seite, abflauen dürfte. Der telephoniſche Freiverkehr muß hierdurch zwangsläufig eine Einengung erfahren; der Dollarbonds zandel war gerade in den letzten Wochen recht umfangreich, und ſchon in den heutigen Vormittagsſtunden herrſchte große Geſchäftsſtil le. Trotz überwiegend ungünſtiger Momente(ſchwächeres Newyork, Preise ktuch am Chicagoer Getreidemarkt, Stocken der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen, unklares Dementi über die Zinskonverſionspläne des Reiches, er⸗ höhte Arbeitsloſenziffer uſw.), konnten ſich die letzten Kurſe aber ziemlich behaupten. Es fanden nur in wenigen Werten, wie Farben, Siemens, AEG., Reichs⸗ bank, Schultheiß und den Bankaktien wie Danatbank, Ber⸗ liner Handelsgeſellſchaft und Dedi⸗Bank einige Umſätze ſtatt. Auch am Markte der feſt verzinslichen herrſchte ſehr abwartende Haltung; zuverläſſige Pfandbrief⸗ kurſe waren heute überhaupt nicht zu hören. Das bereits erwähnte Dementi hatte in ſeiner undurchſichtigen Faſſung nur zur Folge, daß die Verkäufer ihre Orders zurückgezogen haben; Kaufintereſſe konnte es aber noch nicht hervorrufen. Einiges wurde aber in Reichsbahn⸗Vorzugsaktien, Farben⸗ Bonds und Reichsſchuldbuchforderungen, beſonders in ſpä⸗ ten Fälligkeiten, auf geſtriger Baſis umgeſetzt. Nach einer neuen Verſion wird heute zwar der Verkehr in Dollarbonds offiziell geregelt werden, während eine Notverordnung über den telephoniſchen Freiverkehr im allgemeinen nicht beabſichtigt ſei. Im weiteren Verlaufe konnten ſich donn am Pfandbriefmarkt leichte Erholungen durchſetzen, die allerdings nur im Umfange von—2 v. H. eintraten, aber oͤie ſeit Tagen anhaltende Schwäche dieſer Werte erſt⸗ malig unterbrachen. Hiervon ausgehend wurde es in den Werte Mittagsſtunden ouch an den Aktienmärkten etwas freundlicher, die Kurſe erſuhren meiſt Beſſerungen von—2 v. H. Relativ ſchwach lagen eigentlich nur Schiff⸗ fahrtsaktien und Deſſauer Gas. Der Geloͤmarkt hat unveränderte Sätze aufzuweiſen, am Deviſenmarkt hielt die Schwäche von Kopenhagen und Stockholm an, von denen erſtere 25 Pfg., letztere 75 Pfg., niedriger notierten. Das Pfund lag unverändert. I i Seriner Vevisen Olskontsätre: Reichsbank 8, Lombard 10 v. f. Amtlich in Rm. Dis-] 10. November 11. November[Parität für kont] Geld Brief Geld Brief M Buenos⸗Aires 1Peſo.098].102 11386.142 1,766 Kanada tan. Dollar—.796.804.776 3,784 4,786 Japan.. Iden 6,75.058.082.058.062.089 airo.„ 1ägypt. Pfd.— 16.34 16,38 16,84 16.38 21,91 Türkei„ Itürk Pfd. 5 5 8—.180 London.. Sterl. 6 15,94 15.98 15,94 15,98 20,393 New Pork. 1 Dollar 4.309].217 4,209 4,217 4,1780 Rio deJaneirotMillr.—.259 9,261 0,259 0,261].503 Uruguay 1Goldpeſo—.868.872.868.872].421 Holland 100 Gulden 3 169,88 170.22 169,88 170,17 169,48 Athen 100 Drack 12 5,195.205 5,195 5, 205 5,445 Brüſſel 100 8 2½ 58,69 358.81 58,66 88.7 58,855 Bukareſt. 9˙e 2,587 2,543.527.533—.— Ungarn.. 100 Pengö 10 78,28 78,42 78,28 78.42—.— Danzig. 100 Gulden 5 82.27 62.48 62,27 82,43 61,855 elſingfors„100 FM 8 8,81.88 8,29.81 10,512 talien... 100 Lire 7 21,78 21.82 21,78 21,82 22,025 Jugoflavieno0 Dinar 7½.478 7487 747/86 487.35 Kowno 100 Kronen 6% 42,16 42ð,24 42,11 42,19—.— Kopenhagen 100 Kr. 6 80.66 80.84 90.1 90,50 112.06 Liſſabon 100 Eskudo 7 14,49 14,51 14,49 14,51 17,485 Odlo„.. 100 Kr. 6. 89,41 89.59 89.41 8829 111.74 Paris. 100 Fr. 2½ 16.58 16.50 16.55 15,59 10,445 Prag. 100 Kr. 6% 12.47 12.49 12.47 12.49 12,38 Schweiz. 100 Fr. 2 82.2462, 40 62,24 62,40 30,515 Sofia.„ 100 Lewa 8.062 8,068 3,057.063.01 Spanien 100Peſeten 6 36,75 36,84 36,76 86,84 69,57 Stockholm.. 100 Kr. 7 80,91 91.09 90,16 90,34 112,05 Eſtland.. 100 Eſtm.— 112,89 113,11 112.89 113,11— Wien„00 Schilling 10 58.94 59.06 58,94 59, 58,79 Amſterdam matter ai Amſterdam, 11. Nov.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe war zunächſt auf die Schwäche der amerikaniſchen Effekten⸗ und Produktenbörſen ebenfalls ſchwächer, doch konnte ſich ſpäter wieder eine Erholung durchſetzen, da die feſte Haltung der Philips⸗ Aktien, die auf 102 anziehen konnten, anregte. Die geſtri⸗ gen Kurſe wurden allerdings nicht wieder erreicht. Poung⸗ anleihe lag mit 37,75 ſehr ſchwach. Die holländiſchen Warenmärkte tendierten im Zuſammenhang mit den Rückgängen auf den amerikani⸗ ſchen Getreidemärkten ſchwächer. In einer geſtrigen Sitzung des Ausſchuſſes der holländiſchen Kohlenbergwerksverwal⸗ tungen wurde betont, daß die Lage im holländiſchen Berg⸗ bau ſeit der Wertminderung des Pfundes ſehr ungünſtig geworden iſt, ſo daß wahyſcheinlich der Kollektivvertrag mit den Arbeitnehmern geändert werden muß. Pfund abermals ſchwächer An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft heute vormittag ſehr ruhig, zumal auch verſchiedene Plätze infolge des Feiertages(Waffenſttll⸗ ſtandstag) ausfallen. Das engliſche Pfund hat ſich nach ſeiner kräftigen Aufwärtsbewegung heute wieder ab⸗ geſchwächt und ging auf 3,79 gegen den Dollar zurück. Man betrachtet in internationalen Deviſenkreiſen dieſe Schwankungen des Pfundes als normal, die ſolange an⸗ halten werden, bis das Pfund ſtabtiliſtert iſt. Gegen den Gulden ſchwächte ſich das Pfund auf 9,41, gegen Paris auf 967, gegen Zürich auf 19,41 und gegen die Reichsmark auf 16,02 ab. Der Dollar lag international etwas höher, die Reichsmark konnte ſich behaupten, die Nor d⸗ »Deviſen neigten wieder zur Schwäche, die ſüdameri⸗ kaniſchen Deviſen lagen feſter, Wien tendierte leichter. Huglitätsverlagerung der feinkeramiſchen Induſtrie dle Der, Enguete⸗Ausſchuß, der bereits vor längerer Zeit fel raöuktions. und Abfotzbedingungen der Porzellanindu⸗ trie veröffentlicht hat, berichtet jetzt, alſo nach dem Abſchluß erk eigentlichen Arbeiten in einem Ergänzungsband te J. S. Mittler u. Sohn, Berlin) über die Wirt⸗ 0 lage der übrigen Zweige der feinkeramiſchen Indu⸗ 15 zeln gendem enthält der neue Band die Unterſuchungen ent en Welthandel in feinkeramiſchen Erzeugniſſen. Wir üinehmen ihm, daß einſchließlich der Porzelloninduſtrie im ahre 1928 der Produktionswert der feinkeramiſchen Induſtrie über 400 Mille/ betrug. Salheanwgren wurden für rund 200 Mill. 4 hergeſtellt. kinkerar, Lorkrzegszeit heben die einzelnen Zweige der Nane den Induſtrie ſich unterſchiedlich entwickelt. Der 10 ae e an Porzellangeſchirr, an Elektroporzellon, ener Spülwaren, an Zierſteingut iſt geſtiegen. In nim Norzung des Weltmarktes mit Haushaltsporzellan mt Deutſchland mit einem Geſamtwert von rund 70 127071 vor Japon, der Tſchechoſlowakei, Frankreich und 725 e den erſten Rang ein. Unter dem Einfluß . Geſchmoctswandlungen und infolge des Under 5 Porzellaninduſtrien in den een hat ſich die deutſche Industrie von Haushaltungs⸗ porzellan immer mehr von der Stapelware zu den mitt⸗ leren und höheren gewichtsmäßig leichteren Qualitäten hin verlagert. Die Richtung der Ausfuhr on Porzellan⸗ geſchirr hat ſich ſeit der Vorkriegszeit außerdem inſofern verſchoben, als die europäiſchen Märkte für die deutſche Ausfuhr immer wichtiger geworden ſind. Die Hauptkonkurrenzen der deutſchen Porzellan⸗ geſchirrinduſtrie ſind die böhmiſche und die japa⸗ niſche Induſtrie. Auch bei der Ausfuhr von Steingutgeſchirr nimmt die Heutſche Induſtrie in der Verſorgung des Weltmarktes einen hervorragenden Platz ein. Die deutſche Ausfuhr an Steingutgeſchirr und ſanitären Spülwaren erreichte im Fahre 1930 einen Wert von nahezu 25 Mill. A. Wie bei den Porzellanwaren geht die deutſche Ausfuhr an Stein⸗ gutwaren in der Hauptſache in europäiſche Länder, unter denen ſich die Niederlande und zuletzt auch Großbritannien (die Entwicklung wird wohl durch die allerletzten Ereigniſſe ziemlich raſch wieder obgeſtoppt werden) als beſonders auf⸗ nahmefähige Märkte erwieſen haben. Im Gegenſatz zu den genannten Zweigen der feinkeramiſchen Induſtrie hat ſie, wie aus den Ergebniſſen der Enquete hervorgeht, für den Feutſchen Außenhandel nur eine verhältnismäßig geringe Bedeutung. London weniger zuverſichtlich Ai London, 11. Nov.(Eig. Die Londoner Börſe eröffnete heute in unſtcherer Stimmung bei ruhigem Geſchäft, internationale Werte und Oelaktien lagen ſch her. Die Stimmung in der Lon⸗ doner City iſt heute gemein weniger zuverſicht⸗ Dr.) Dr. lich. Die Reden Macdonalds haben die Hoffnungen auf eine baldige Stabiliſierung des Pfundes zerſtreut und den reiſen die enge Ver⸗ des Pfundes mit ſchen und fi⸗ i vor Augen nzelt aus Paris tzöſiſchen Be⸗ aufnimmt, ſo iſt die engliſchen Finanz⸗ und Wirtſcha bun denheit des Schickſals den internationalen politi nanziellen ſſen w ge Wenn nur ver vorliegenden Nac die ſprechungen mit gewiſſen Skepſts Geſcheh n doch eine gewiſſe friedenheit unverkennbar, daß Verhandlungen ein greifbares Reſultat nicht erbracht haben. * Valencienne AG. Leuben bei Dresden.— Voraus⸗ ſichtlich Verluſtabſchluß. Wie verlautet, iſt mit der Aus⸗ ſchüttung einer Dividende für das am 30. Juni 1931 be⸗ endete GJ nicht zu rechnen, nachdem i. V. eine Senkung von 10 v. H. auf 7 v. H. vorgenommen wurde. Vielmehr iſt ein Verluſtabſchluß wahrſcheinlich. 5 * Bedeutende rheiniſche Weberei⸗Inſolvenz. Die ſeit itber 25 Jahren beſtehende bedeutende Cord⸗ und Velvet⸗ weberei F. H. Goeters in Vierſen hat laut„Kon⸗ fektionär“ ihre Zahlungen reſtellt und beabſichtigt, einen gerichtlichen Vergleich abzuſchließen. An der Auf⸗ ſtellung eines Status wird gearbeitet. Die Urſachen des Zuſammenbruchs werden auf gekündigte Bankkredite zu⸗ rückgeführt. * Kurzarbeit in der Heidelberger Zigarreninduſtrie. Die Zigarrenfabrik Firma Flegenheimer Heidelberg, die trotz der ſchwierigen Abſotzverhältniſſe ihren Betrieb bis in die letzten Tage in vollem Umfange aufrecht erhielt und in den vergangenen Wochen ſogar zahlreiche Arbeiter ein⸗ ſtellte, ſah ſich gezwungen, die Produktion einzu⸗ ſchränken und ihre etwa 70 Arbeiter zählende Beleg⸗ ſchaft in zwei Schichten von je einer Woche arbeiten zu laſſen. * Reichelbrän AG. und Kulmbacher Rißzibräu AG. in Kulmbach. Wie wir hören, ſoll die Bilanzſitzung in der zweiten Novemberhälfte abgehalten werden. Es ſoll eine Dividende von 15—16 v. H.(i. V. 20 v..) zum Vorſchlag kommen. * Zuckerfabrik Holland in Köthen(Anhalt).— Neuner Verluſtabſchluß. Die zum Konzern Halle⸗Roſitz⸗Holland gehörende Geſellſchaft(Aktienkapital) 1,26 Mill. /) schließt das Geſchäftsjahr 1930⸗31 mit einem Verluſt von 76 515 4 (i. V. 49 513„ Verluſt). (Der Frankfurter Börſenvorſtand gegen Ziusherab⸗ ſetzung.(Eig. Dr.) Der Börſenvorſtand zu Fran k⸗ furt a. M bat an den Reichskanzler, das Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium und den preußiſchen Handelsminiſter die nachſtehende Depeſche gerichtet: Zeitungsnachrichten zufolge wird das Projekt einer Zinsreduktion erwogen. Eine zwangsweiſe Herabſetzung der Zinſen würde eine neue Deroute auf dem Rentenmarkt herbeiführen, das Ver⸗ trauen im In⸗ und Ausland endgültig zerſtören und gerade in gegenwärtiger Lage unüberſehbare Folgen für das Wirtſchaftsleben nach ſich ziehen. Wir warnen daher dringend vor überſtürzten Maßnahmen. * Zinsſenkungsaktion in Württemberg. Die öffentlichen und halböffentlichen Geldinſtitute des Landes Württemberg haben nach einer Mitteilung des Württembergiſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes beſchloſſen, mit Wirkung vom 1. November an eine Ermäßigung der Soll⸗ und Haben⸗ zinſen durchzuführen. Der Verband hat bezüglich der Herabſetzung der Zinsſätze Richtlinien herausgegeben, an die ſich die überwiegende Mehrzahl der Sparkaſſeninſtitute in Württemberg halten wird. In Stuttgart iſt eine ein⸗ heitliche Regelung durchgeführt, nach der vom 1. November ab für Spareinlagen 6 v.., für Depoſiteneinlagen 7 v. H. Zinſen bezahlt werden. O Mißerfolg der däuiſchen Staatsauleihe. Kopenhagen, 11. Nov.(Eig. Dr.) Die Zeichnungen der däniſchen 50 Millionen Kronen Staatsanlethe ſind geſtern abgeſchloſſen worden. Wie gemeldet wird, ſoll nur die Hälfte davon gezeichnet worden ſein. Das Ausland ſoll ſich völlig zu⸗ rückgehalten haben. Das Bankenkonſortium, das die Zeich⸗ nung vornahm, wird den nicht gezeichneten Teil ſelbſt über⸗ nehmen. Die deutſchen Kartoffelernten in den Nachkriegsjahre um 1,11 ich höl f Kartoffelernte betrug Mill. To.): 1911 1927 1912 1928 1913 1929 192⁵ 1980 5 30,0 1931 ebenen Ziffern für die Jahre 19111913 bezieher ſich gleichfalls auf den Umfang des jetzigen Reichsgebie Einſchließlich der Beſtände aus der alten Ernte(in Mill. Tonnen) von 1,8 und nach Abzug des vor tlichen Sgatbedarfs von 6,4 und des zu erwartenden 1 „2 ſtehen aus der diesjährigen Karto 41,19(Vorjahr 42,38) für die 1 f biervon dür hecke 14(13,72) verwendet werden, ſi zwecke etwa 27,19(29,66) zur V A 5 ernte etwa landsmark und Fabri Verfütterungs ſtehen dürften. * Internationale Handelskammer und Pfundverträge. Der Verwaltungsrat der Internationalen Handelskammer beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit den Schwierig⸗ 85 keiten bei Erfüllung von Pfund⸗Sterling⸗Verträgen, die ſich aus der zeitweiſen Aufgabe des Goloſtandards durch Großbritannien ergeben. Der Verwaltungsrat hat im Hinblick auf die Notwendigkeit der Wahrung der vollen Unabhängigkeit des Schiedsgerichtshofs der Internatio⸗ nalen Handelskammer geglaubt, keine allgemeine Ent⸗ ſcheidung treffen zu ſollen. Der Schiedsgerich hof ſteht ollen Firmen— Mitgliedern und Nichtmitgliedern der Kammer— zur Verfügung, um alle internationalen ge⸗ ſchäftlichen Streitigkeiten auf dem Schlichtungswege durch Schiedsſpruch nach Billigkeit in möglichſt kurzer Zeit zu regeln. * 1,9 Tonnen Kohleverbrauch pro Kopf in Deutſchland. Der Kohleverbrauch Deutſchlands iſt gegenwärtig niedriger als während der Kriſe 1925⸗26 und entſpricht etwa dem Abſatz von Anfang 1924. Auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, dürfte er. in 1931 auf 1,9 To. zu ſchätzen ſein, gegen 2,09 To. in 1924 und 2,67 To. in 1929. Die jährlichen Ausgoben der Haushaltungen für Kohle bewegten ſich während der vergangenen Jahre ſchätzungsweiſe zwiſchen 70 und 100 J. Von 1929 auf 1930 gingen ſie infolge der großen Temperaturunterſchiede in den beiden Wintern um 23—25 v. H. zurück. In 1931 haben die Ausgoben für Kohle trotz der Schrumpfung der Einkommen den Vorjahrsumfang bereits überſchritten. * Automobilkonzerne wollen ein Wegebauſyndikat in Oſteuropa errichten. Die großen Automobilbonzerne Gene⸗ ral Motors, Chrysler und Hudſon⸗Motor werden auf Vor⸗ ſchlag der fronzöſiſchen Automobilfirma Citrosn und der engliſchen Automobilfabrik Auſtin ein großes Wegebauſyn⸗ dikat bilden, um in Oſteuropa Automobilſtraßen zu er⸗ richten. Auf dieſe Weiſe erhofft man einen neuen Abſatz⸗ markt für Automobile zu erſchließen. Dieſes Sen dikat beabſichtigt, ſolche Straßen vor allem in Polen, Rumä⸗ nien und auf dem Balkon zu hauen. Die Rückzahlung der aufgewandten Gelder ſoll durch Beſteuerung der Verkehrs⸗ linien geſichert werden. * Schwierigkeiten der niederländiſch⸗indiſchen Gummi⸗ pflanzer. Nach Meldungen aus Bandoeng hat der Vor⸗ ſtand des Niederländiſch⸗Indiſchen Gummipflanzerbundes dem Generalgouverneur über die ernſte Lage der Rubber⸗ Kulturen Bericht erſtattet. Dabei wurde die Befürchtung geäußert, daß. falls ſeitens Regierung nicht bald Hilfe geleiſtet wird, in wenigen Mo⸗ naten 4 der Unternehmungen geſchloſſen werden müßten, wodurch 800 bis 1200 guf den Gummipflanzungen beſchäftigte Arbeiter arbeitslos und ein Teil der eingeborenen Bevölkerung in Not geraten würde. * Schwediſcher Außenhandel weiter paſſiv. Der Monat September zeigt noch keine Einwirkung valutariſcher oder anderer Maßnahmen auf die ſchwediſche Einfuhr, die ſich auf der Höhe des Auguſt hielt. Die Ausfuhr zeigt men⸗ genmäßig eine größere Verminderung. Der Einfuhr ⸗ überſchuß für die erſten 9 Monate wird auf rund 250 Mill. Kr. berechnet, d. h. mehr als 100 000 Kr. höher als im Vorjahr zur gleichen Zeit. Die geſamte Einfuhr be⸗ trug ungefähr 1050,5(128,5) Mill. Kr., die Ausfuhr un⸗ gefähr 794,8(11502) Mill. Kr. Preiskonzeſſionen am Produktenmarkt Unter dem Eindruck flauer Ueberſeemeldungen Inlandsangebot verſtärkt/ Geſchäft belebter Berliner Produktenbörſe v. 11. Nov.(Eig. Dr.) Bereits in den geſtrigen Abendſtunden hatte ſich eine Verſtärkung des Angebotes von Inlandsbrot⸗ getreide bemerkbar gemacht. Auſgrund der flauen Schluß⸗ meldungen von Ueberſee waren die Verkäufer auch im heu⸗ tigen Produktenverkehr zu Preiskonzeſſionen be⸗ reit. Infolgedeſſen geſtaltete ſich das Geſchäft verſchie⸗ dentlich etwas lebhafter, obwohl die Gebote im Promptgeſchäft für Weizen etwa 3„, für Roggen—8 2 niedriger als geſtern lauteten. Die Preisideen der Käufer und Verkäufer waren allerdings nicht immer in Einklang zu bringen. Am Lieferungsmarkte ergaben ſich für Weizen Rückgänge um 3 /, während Roggen bis 2% niedriger einſetzte. Weizen⸗ und Roggen mehle ſtellten ſich in den Mühlenofferten bis 25 Pfg. niedriger; auch auf dieſem Niveau bekundete aber der Konſum nur vorſichtige Kauflust, da man zunächſt die weitere Preisentwicklung ad⸗ warten will. Hafer bei völlig ausreichendem Angebot und nur geringer Aufnahmeluſt des Handels gleichfalls ſchwä⸗ cher, Gerſte im Anſchluß an die Allgemeintendenz matt. Die Forderungen für Weizenexportſcheine waren um etwa 1% ermäßigt, Roggenexportſcheine finden ſelbſt bet ſtärkeren Preiskonzeſſionen nur wenig Beachtung. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. prompt ab Station 75—76 Kg. 22225 flau; Futterweizen 70—71 Kg. 20810; Sommerweizen 7879 Kg. 22528; Roggen prompt 7273 Kg. 196—98 matter; Pommern ceif Berlin 206; Warthe kahnfrei Berlin Br. 207; Braugerſte 172—77 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 168—71 matt; Hafer prompt 14752 matt; Weizenmehl prompt 28,50—32,50 matter; Roggenmehl 70proz, prompt 27,10—29,50 matt; Weizenkleie 10,50—11 ſtill; Roggenkleie 10,50—11 beh.; Vik⸗ torigerbſen 24— 30; Kleine Speiſeerbſen 25—28; Peluſchken 1719; Ackerbohnen 16,5018; Wicken 1720; Lupinen, blaue 1112,50; Lupinen, gelbe 13—15; Leinkuchen Baſis 87 v. H. 1414,30; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. 13,70 bis 14; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 19,30 bis 13,50; Trockenſchnitzel 6,20— 6,30; Extrahiertes Soja⸗ bohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 12,10; Extrahiertes Soja⸗ bohnenſchrot 46 v. H. ab Stettin 12,80; allg. Tendenz ſchwach Handels rechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 288—37.; März 247 46,50.; Roggen Dez. 204,50% März 2088,25; Hafer Dez. 10361; März 171,50 69,50. ( Fraukfurter Produktenbörſe vom 11. Nov.(Eig. Dr.) Weizen 237,50; Roggen 225—227,50; Sommergerſte für Brauzwecke 190; Hafer linländ.) 162,50—170; Weizenmehl füdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 37—88; dto. Sonder⸗ mahlung 35—36; niederrhein. Spezial d mit Austauſch⸗ weizen 3737,75; öto, Sondermahlung 3535,75; Roggen⸗ mehl 31,25— 32,50; Weizenkleie 9,25—9,75; alles für die 100 Kg.; Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,10; Jan. 5,10; März 5,32, Mai 5,45.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 77; Jan. 76; März 80%, Moi 80%. * Liverpooler Getreidekurſe vom 11. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Dez. verſt. 5,11) März 6,1%(6,2; Mai 6,3%(6,5%; Mehl unv.— tte: ſtetig; Dez. 5,9%(5,11); März 6,1%(6,2%) Mai (6,5%); Mehl unv. 1 „ i 6,475 Scharfer Preiseinbruch an den amerikaniſchen Getreidemärkten & Chicago, 11. Nov.(Eig. Dr.) An den Getreidemärkten erfolgte geſtern die ſeit longem erwartete Reaktion auf die zu ſchnellen und ſprunghaften Preisſteigerungen der Vorwochen. Die Bewegung nahm vom Roggenmarkt ihren Ausgang, an dem umfangreiche Realiſationen erfolgten, während die Aufnahmeneigung äußerſt gering blieh. Trotz der erheblichen Preisabſchläge vollzog ſich das Geſchäft ord⸗ nungsgemäß und die Transaktionen der Berufsſpekulation konnten in jedem Augenblick von den Börſenorgonen kon⸗ trolliert werden. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 11. Nov.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Nov. 31,50; Nov.⸗Dez. 31,50 Tendenz ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 10. Nov. Keine Zufuhr. 70 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig aber feſt. Hallertauer Hopfen koſtete 35—40 l. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 11. Nov. Bei gutem Abſatz und 110 Zentner Anfuhr wurden heute folgende Preiſe notiert: Birnen—10; Aepfel 4— 7; Tomaten 10—15 Pfennig. * Bremer Baumwolle vom 11. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,87. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Dez.(31) 468; Jan.(32) 46970; März 473—74; Mai 479; Juli 485; Okt. 492; Tagesimport 700; Tendenz ſtetig.— Mitte: (81) 469; Jan.(32) 470; März 473, Mai 479; Juli Okt. 493; Dez. 497; Jan.(33) 490, März 505; Mai Loco 498; Tendenz ruhig. Berliner Meiallbörse vom 11. November 1931 485 5107 Kupfer Blei ink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld J bez Brief] Gelb Januar. 65. 24.— 2250—— 24, 7. Februar—.— März. 63.— 1 5 5 8 4 Juni. 64,59 Jul! Auguſt 65.75 Sept.—.— Sktober. 67.— i Nov. 61. 23,.— 21.80—.— 28, 2278 Dezemb.(. 28,50 22.25 J 23—28,.— 22.75 * Tendenz: Kupfer flau, Blei ruhig, Zink abgeſchwächt⸗ * Berliner Metall⸗Notierungen vom 11. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 70,50 für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 6667,50; Standard⸗ kupfer loco 63—64; Standard⸗Blei per Nov. 28—24; Ori⸗ gingl⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 170; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 174; Banka⸗, Strnits⸗, Auſtral⸗ zinn 232; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 5153; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 50,7554 l. Londoner Melallbörse vom II. November 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze F(187/40 fein ſtand.), Platin Unze ſtupfer, Standard 36,35 Zinn, Standart 132,2 Aluminium—.— Monate 37,45 3 Monate 134.1] Antimon 55 Settl. Preis 37.85 Settl. Preis 132.0 Queckſilber 19.50 Elektrolgt 41, Banka 144 6 Platin.— beſt ſelecied 40,25 Straits 135.5 Wolframerz—.— ſtrong ſheets—. Blei, auständ. 1465 Nickel 22 20 Eliwirebars 43 int gewöhnlich 13.85 Weißblech 18.50 Tendenz: Kupfer, Zinn flau, Blei und Zink willig. 6. Sette/ Nummer 524 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 11. November 10 e Posten .. Bürstenwaten sehr günstig einkaufen und dazu noch 5 66 8500 3, part ein Auto, 1000 Mark in bar, ein Schlaf- zimmer, eine Küche und sonst viel Schönes und Nützliches MANNHEIM an den Planken neben der Hauptpost Sehlug der Losausgabe Ein 14. Heber! dull. Neem in der Oſtſtadt, Ax denken Gut, Finder. lohn. Abzugeben a Fundbüro, Wedge 1285 Schlachtfest in 2 dchneeberg 4 Im Ausschank: Sinner Tafelpler Ungstelner Dlemert- Riesig Besonders„ WInerges ed empfenlens-. fRuppertsberger Linsenbusch werte WInzergenossenschaft foheturg Weine Forster Pechstein Schlub der Losausgabe 14. November! Ie 4 UNirED noch 2 tüchtige und zuverlüſſige m. 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