1 Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: 80 Luiſenſtraße 1.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, r Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 12. November 1931 142. Jahrgang— Nr. 526 iktatur Wie der Verliner Korreſpondent der Londoner Times“ die gegenwärtige Lage Deutſchlands anſieht Wlrkſchafts⸗ Differenzen mit Rußland Eine ruſſiſche Delegation verhandelt in Berlin mit Warmbolot Hoffnungsvoller Ausblick Telegraphiſche Meldung London, 12. Nov. In einem zwei Spalten langen Aufſatz des Ber⸗ liner„Times“⸗Korreſpondenten über die Lage Deutſchlands heißt es u..: Die Umſtände haben nach Anſicht vieler Deutſcher dem Lande bei den kommenden internationalen Ver⸗ handlungen eine Ueberlegenheit gegeben. Mau hoffe, daß Deutſchland nur ſehr wenig Reparationen zu bezahlen haben werde und den größten Teil da⸗ von in Sachlieferungen, während die Til⸗ gung ſeiner privaten Schulden in erträglichen Jah⸗ tesraten erfolgen werde, ſo daß die vormaligen poli⸗ tiſchen Gläubiger direkt ein Intereſſe daran haben bürften, ſich Deutſchland gegenüber gut zu beneh⸗ men. Die Ausſichten darauf, daß die deutſchen Ver⸗ bindlichkeiten eine erhebliche Herabſetzung erfahren werden, haben die Führer der deutſchen Oeffentlich⸗ keit veranlaßt, die Nation aufzufordern, die jetzigen Opfer als den Preis einer beſſeren Zukunft zu tragen. Die ganze Lage hat ſich zweifellos vorwärts entwickelt, unbedingt zum Beſten Deutſch⸗ lands und vielleicht auch zum Beſten der Welt. Bezeichnend iſt, daß ein Nationaliſt kürzlich ſeine An⸗ hänger aufforderte, energiſch jetzt nach der Macht zu ſtreben, weil„alles reif für die Löſung unſerer aus⸗ wärtigen Probleme“ iſt. Wenn ſich bei der Rechten eine zunehmende Bereitſchaft zur Zuſammenarbeit zeigt, mag dieſe Bereitſchaft ſehr wohl auf den Wunſch zurückzuführen ſein, dabei mitzuhelfen, die Früchte des Erfolges einzuſammeln. Ferner bemerkt der Korreſpondent: Inzwischen geht das Leben in Deutſchland ſo ziem⸗ lich ſeinen gewohnten Gang. Das Land leidet unter Einſchränkungen, aber die Einſchränkungen ſind nicht übertrieben. Es hat noch niemals eine ſo wohlwollende Diktatur gegeben. Die Notlage, der ſeit 18 Monaten mit Notverordnungen begegnet wurde, war nicht eine bevorſtehende Re⸗ volte oder Kataſtrophe, ſondern die Unfähigkeit des Reichstages mit ſeiner Unzahl von Grup⸗ pen und Parteien als geſetzgebender Körper zu ar⸗ beiten. Notverordnungen, die einen ſehr extremen Eindruck machen, ſind im Geiſte der Mäßigung zur Anwendung gebracht worden. Verſtändigung mit Paris? Heute eutſcheidende Ausſprache v. Hoeſchs mit Laval 5 Berlin, 12. Nov. Die Meldung der Pariſer Ausgabe der„Chi⸗ cago Tribune“ über eine bereits erzielte deutſch⸗ ftanzöſiſche Einigung wird an den hieſigen zuſtändi⸗ gen Stellen noch nicht beſtätigt. Man meint indes auch hier— wir deuteten das bereits an— daß die Verhandlungen kurz vor dem Abſchluß ſehen. Herr von Hoeſch hat aufs neue mit Berlin ühlung genommen und wird ſicher heute zu einer letzten entſcheidenden Ausſprache mit dem ſrauzöſiſchen Miniſterpräſidenten ſich begegnen. Im übrigen haben wir den Eindruck, daß die Ver⸗ mutungen des amerikaniſchen Blattes über den In⸗ halt des deutſch⸗franzöſiſchen Kompromiſſes nicht ganz abwegig ſcheinen. Wie Amerika über die Abrüſtung denkt Telegraphiſche Meldung Newyork, 12. Nov. Die Carnegie⸗Friedensſtiftung, der Völkerbunds⸗ verband und verſchiedene andere Friedensverbände veranſtalteten auläßlich des Waffenſtillſtandstages in größeren Städten Kundgebungen für die Abrüſtung. Auf der Kundgebung in Newuyork regte der ehemalige Botſchafter in Berlin und London, Houghton an, unabhängig von rankreich zwiſchen den Vereinigten Staaten und anderen Mächten eine Vereinbarung zur brüſtungsfrage zu treffen. Frankreich, ſo erklärte er, werde ſich ſicher einer Abrüſtung zu 10 ſſer und zu Lande widerſetzen. Die Abrüſtungs⸗ nferenz in Genf dürfe aber nicht an dem Wi⸗ erſtand Frankreichs ſcheitern. Präſident Butler von der Columbia⸗Univerſität ührte aus, daß nicht eine Verminderung, ſondern bie Beſeitigung der Rüſtungen die Aufgabe der Mächte in Genf ſein ſollte. Nachdem alle Natio⸗ en durch ihre Zuſtimmung zum Kelloggpakt den rieg verurteilt hätten, fehlte jede Rechtferti⸗ gung für Rüſtungen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Nov. Geſtern hat die erſte Fühlungnahme zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter Warmboldt und den ruſſiſchen Delegierten ſtattgefunden, die nach Berlin gekommen ſind, um über eine Reihe von Wirt⸗ ſchaftsfragen zu verhandeln. Die offiziellen Beſprechungen beginnen am Samstag unter dem Vorſitz des Reichs wirtſchaftsminiſters. Der Anſtoß zu dieſer Konferenz geht bekanntlich von den Ruſſen aus. Geſtützt auf den Artikel 1 des deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsabkommens erheben ſie die alte Forderung nach der Steigerung einer Anzahl ruſſiſcher Einfuhr⸗ kontingente und verlangen, daß die Reichs⸗ regierung entſprechende Maßnahmen treffe. Die deutſchen amtlichen Stellen ſcheinen aber diesmal den völlig unberechtigten Forde⸗ rungen der Ruſſen nicht nachgeben zu wollen. Sie lehnen die Interpretation, die die ruſſiſchen Un⸗ terhändler dem Artikel 1 geben, ab und begründen ihre Auffaſſung damit, daß es unmöglich wäre, den Ruſſen von Reichswegen Vorteile einzuräumen, die unſerem Prinzip der Meiſtbegünſtigung widerſprechen. Es iſt mithin wohl anzunehmen, daß die Beratun⸗ gen wie das Hornberger Schießen ausgehen werden. Drei Fragen ſtehen in der Hauptſache zur Dis⸗ kuſſion: Die Steigerung des ruſſiſchen induſtriellen Im⸗ ports, ihrer landwirtſchaftlichen Einfuhr und ſchließ⸗ lich die Zoll⸗, Eiſen⸗ und Hafentariffragen. Zur Be⸗ handlung dieſer drei Komplexe werden vorausſichtlich drei verſchiedene Kommiſſionen eingeſetzt werden, die ſich aus Vertretern der Wirtſchaft beider Länder unter Hinzuziehung von Regierungsvertretern zu⸗ ſammenſetzen werden. Die Berliner deutſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen ſtehen in keinerlei unmittelbarem Zuſammenhang mit den diplomatiſchen Fühlungnahmen über die Haltung der Ruſſen zu den Präferenzverträ⸗ gen mit Rumänien und Ungarn. Zu dieſer Frage haben die Ruſſen bisher noch keine Beſchlüſſe gefaßt. Man hat aber das Empfinden, daß ſie mit der Ablehnung drohen wollen, offenbar zu dem Zweck, um auf uns einen Dru bei den gegenwärtigen Beſprechungen auszuüben. Beginn der Parlaments⸗Seſſion in Frankreich Telegraphiſche Meldung — Paris, 12. Nov. Das franzöſiſche Parlament nimmt heute nach 4% monatiger Pauſe ſeine Tätigkeit wieder auf. Die außerordentliche Seſſion wird gegen Weihnachten zu Ende gehen. Sie zeigt eine ſtark belaſtete Tages⸗ ordnung, da innerhalb der kurzen Friſt gewiſſe Finanzgeſchäfte, namentlich betreffend die Bewilli⸗ gung von Sonderkrediten für Arbeiten im Intereſſe der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit verabſchiedet werden müſſen. Vorläufig nehmen die Interpellationen, deren Beratung die Regierung zweifellos ſofort vornehmen wird, und die ſich auf die Außenpolitik beziehen, das größte Intereſſe in Anſpruch. Es handelt ſich vorläufig um etwa zehn Interpellationen, die ſich auf die Außenpolitik und das Hooverfeierfahr, auf die Verhandlungen Hoovers mit Laval, die Lage in Deutſchland, die Abrüſtung, die franzöſiſcherſeits geführten Ver⸗ handlungen mit den Sowjets beziehen. Unter den Interpellanten nehmen die linksſtehen⸗ den Abgeordneten den breiteſten Raum ein; ſo näm⸗ lich die Abgeordneten Pierre Cot, Miſtler und Bergery. Fünf Interpellationen beſchäftigen ſich mit der Wirtſchaftskriſe, vier beziehen ſich auf die Arbeitsloſigkeit und endlich wünſchen vier Abgeordnete die Regierung über ihre allgemei⸗ nen Pläne, d. h. über die Innenpolitik zu befragen. Zweifellos wird Miniſterpräſident Laval ſchon morgen den Antrag ſtellen, die Interpellationen, die ſich auf die Außenpolitik beziehen, ſofort zur Ver⸗ handlung zu ſtellen, was ihm geſtatten würde, ſich unmittelbar über die Unterhaltungen auszuſprechen, die er in Waſhington mit Präſidenten Hoover ge⸗ führt hat und über die Verhandlungen, die er augen⸗ blicklich mit der Reichsregierung führt. Es wird allgemein angenommen, daß dieſe Inter⸗ pellationen, wenn ſie nicht ſchon morgen unmittelbar nach der Eröffnung beſprochen werden, am Freitag erörtert und vielleicht mehrere Sitzungen in An⸗ ſpruch nehmen werden. Eine Mahnung an Brüning Der Vorſitzende der Berliner Schlichtungs⸗ kammer, die das beſtehende Lohnabkommen in der Berliner Metallinduſtrie bis zum 13. Dezember ver⸗ längert hat und ſo eine Lohnkoſtenſenkung ent⸗ ſprechend der Lage dieſer Induſtrie verweigerte, hat der Brüningſchen Politik des ack hoc und des Weitertaſtens eine Lehre erteilt. In der Begrün⸗ dung des Schiedsſpruchs heißt es: „Die Geſtehungskoſten in der Berliner Metollindu⸗ ſtriemüſſen weſentlichgeſenkt werden, wenn insbeſondere die auf die Ausfuhr angewieſenen Be⸗ triebe wettbewerbsfähig bleiben ſollen., aber. ſo⸗ lange die Lebenshaltung nicht durch eine Her⸗ abſetzung der Lebensmittelpreiſe weſentlich verbil⸗ ligt wird, oder wenn dies aus agrarpolitiſchen Er⸗ wügungen nicht erreichbar iſt, ſolange nicht die Mie⸗ ten geſenkt und die Tarife für die ſtädtiſchen Unter⸗ nehmen, Gas, Waſſer, Elektrizität, Ver⸗ kehr, herabgeſetzt und die Abzuge für Steuern und Sozialverſicherung verringert werden, iſt eine weitere Kürzung der Bezüge der Arbeitnehmer nicht möglich. Vor allem muß die Fahrt von der Wohnung zur Arbeitsstätte und zurück verbilligt werden“ Man kann Verſtändnis haben für das Grun d⸗ motiv der bisherigen Brüningſchen Politik: vor allem Erſchütterungen und über⸗ mäßige Spannungen zu vermeiden und nur dort und erſt dann einſchneidende Maßnahmen durch⸗ zuführen, wenn die Stimmungsgrundlage im Volk ſie als tragbar erſcheinen läßt. Aber die Zuſpitzung der Lage bringt den Zeitpunkt bedrohlich nahe heran, wo dieſes Weitertaſten nicht weiterhilft, wo dieſe taktiſch klug ſcheinende Methode ſich feſtfährt. Dann hilft über einen ſolchen toten Punkt hinweg nur, wenn auch kein Programm, ſo doch programmatiſch vorwärtsreißendes, zielbewußtes Handeln des Führers. 5 Die Politik des Weitertaſtens hat, wie die Köln. Ztg. treffend betont, ein Gegeneinander von Inkonſequenz geſchaffen, das ſich in den Dar⸗ legungen des Schlichters erſchreckend offenbart. Trotz aller Erklärungsgründe bleibt es ein Unding, daß die Preiſe der freien Waren geſenkt worden ſind, während die öffentlich bewirtſchafteten Lebens⸗ bedürfniſſe— Gas, Waſſer, Elektrizität, Verkehr— im Preis hochgehalten werden und ſogar noch zu ſteigen drohen, daß man durch Lohn⸗ und Gehalts⸗ ſenkung die Lebenshaltung der Arbeitnehmer ein⸗ ſchneidend beſchränkt, während die durch den Verwaltungsaufwand hochgehaltene Haus⸗ zinsſteuer eine Senkung der Mieten verhindert. Es iſt ein Unding, Koſtenſenkung zu planen und zu predigen, während man durch überſpannten Zoll⸗ ſchutz die Lebenshaltungskoſten hochhält. Man kann ſicher nicht ſchematiſch und gleichmäßig eine Senkung aller Preiſe entſprechend der Senkung der Löhne herbeiführen, das wäre unmöglich und in vielen Fällen wirtſchaftlich widerſinnig. Aber was an Inkonſequenzen durch die Politik des Weitertaſtens auf wirtſchaftlichem und finanziellem Gebiet ent⸗ ſtanden iſt, das führt jetzt zu Spannungen, die jene Politik doch gerade vermeiden wollte. Wir ſtehen vor einer bedenklich verworrenen Lage. Die angekündigte neue Wirtſchaftsnotverord⸗ nung ſoll nach Aeußerungen des Kanzlers kein „Programm“ enthalten, aber ſie wird konſequent „programmatiſch“ ſein müſſen, wenn ſte endlich einen Schritt vorwärts führen will. Schiedsſpruch für das ſchleſiſche Transport⸗ und Verkehrsgewerbe — Breslau, 12. Nov. Die Schlichterkammer hat in dem Manteltarif⸗ und Lohnſtreit im Transport⸗ und Verkehrsgewerbe von Schleſien einen Schieds⸗ ſpruch gefällt, der den Manteltarifvertrag unver⸗ ändert wieder in Kraft ſetzt und die Löhne um fünf vom Hundert kürzt. Alle Tarifver⸗ träge laufen am 15. Februar 1932 ab. Glidtirol und die Reichsgenojſen Von Richard Bahr An demſelben ein wenig herben Oktobermontag, an dem zwiſchen Berlin und Potsdam der Kanzler mit Herrn Grandi die Möglichkeiten deutſch⸗ italieniſchen Zuſammenwirkens abtaſtete, wurde zu Köln unter den Auſpizien des Oberbürger⸗ meiſters Adenauer eine Anſtalt eröffnet, die dem nämlichen Ziel, der Vertiefung deutſch⸗italie⸗ niſcher Zuſammenarbeit dienen ſollte. Man hat von der Weihefeier, obzwar von dem Beherrſcher Kölns Proſpekte nicht und nicht Maſchinen geſchont wurden, nicht viel Aufhebens gemacht. Man druckte die Be⸗ richte, die aus Adenauers Stadt kamen, gutgläubig ab und überließ es dem Leſer, über das neue Band ſich zu freuen, das ſich da um die beiden Völker zu ſchlingen ſchien. Denn nicht nur bei dem einen deutſch⸗italieniſchen Inſtitut ſollte es bleiben, das man irgendwie mit der Kölner Univerſität verknüpft und auf den Namen Petrarcas getauft hatte. Ein Goethehaus, ſozuſagen als Huldi⸗ gung des italieniſchen Genius vor dem deutſchen, ſoll im kommenden März in der Ewigen Stadt ſeine Pforten öffnen. Dann wird man doppelgleiſig fahren: in dem Kölner Inſtitut die italieniſchen Studien für das Reich zentraliſteren, in Rom die germaniſtiſchen für Italien. Beide zuſammen aber, ſo las man in den Vorankündigungen, würden„den geiſtigen und kulturellen Gedankenaustauſch zwiſchen dem weſtlichen und ſüdlichen Europa zu fördern haben.“ So weit, ſo gut. Wenn wir, obſchon die deutſche Minderheit in Ungarn immer noch nicht geſtreichelt wird, ein magyariſches Inſtitut in Berlin haben, warum ſollen die Kölner nicht ein italieniſches bei ſich beherbergen? Weniger behaglich ſchon klang, was man uns über die Finanzierung erzählte. Die ſei in„durchaus annehmbarer Weiſe“ erfolgt. Aber war dieſe Weiſe der deutſchen, als einer immerhin noch großen Nation auch würdig? Wie ſich nämlich herausſtellte, war in beiden Fällen die italte⸗ niſche Regierung die Spenderin. Sie ſchenkte in Rom eine Villa mit Garten für das dortige Inſtitut. Sie gab die erforderlichen Gelder aus Staatsmitteln auch für das kölniſche her. Mehr noch: dieſes deutſch⸗italieniſche Kulturinſtitut um⸗ ſchließt eine Bücherei von rund 10 000 Bänden, die ſamt und ſonders„in hochherziger Weiſe“ von der italieniſchen Regierung und italieniſchen Verlegern geſtiftet wurden:„die beſte Italien⸗Bibliothek in Deutſchland“. Das iſt ſo der Stil Herrn Adenauers. Er hat etwas Amerikaniſches an ſich. Bei ihm und in ſeinem Umkreis muß alles„the most big of the world“ ſein. Er baute das größte Stadion, ſonderte für die verkrachte Preſſa das größte Ausſtellungs⸗ gelände aus. Aber kann man altmodiſchen Leuten verübeln, wenn ſie an alledem ein bißchen Anſtoß nehmen? Wenn es ihnen wider den Strich geht, Deutſchland ſo durchaus in der Rolle des Almoſen⸗ empfängers zu ſehen? Schließlich: zu den Lebens⸗ notwendigkeiten gehört dieſes italieniſch⸗deutſche Kulturinſtitut doch wohl nicht. Warum nicht warten, bis ihre finanzielle Lage den Deutſchen wieder ver⸗ ſtattete, Gleiches mit Gleichem zu vergelten? Wo⸗ fern nicht etwa Italien durch einen entſprechenden Verzicht auf ſeine Reparationen den Weg vorher freizumachen wünſchte. *** Das Unbehagen iſt damit noch keineswegs er⸗ ſchöpft. Im Frühjahr, als die Entwürfe für die Eröffnungsfeier zwiſchen Köln und Rom und dem amtlichen Berlin hin⸗ und herzuflattern begannen, tauchte die Nachricht auf, zum italieniſchen Sprecher ſei Herr Giovanni Gentile auserſehen. Das hielt man in den Kreiſen, die um die Nöte und Qualen und die Empfindungen Südtirols wiſſen, für unmöglich und untragbar. Denn dieſer Herr Gentile iſt nicht nur Profeſſor an der Univerſität Rom und Philoſoph, in welcher Eigenſchaft er ſich erſt neulich beim Hegelkongreß den Berlinern prä⸗ ſentierte. Er hat auch nicht bloß eine„Pedagogia come scienza filosofica“ geſchrieben. Von ihm rührt auch jenes durchaus unpädagogiſche und unphiloſo⸗ phiſche, das ſchlechthin grauſame Dekret her, durch das— Herr Gentile war zu dieſer Friſt Unterrichtsminiſter im nicht lange zuvor faſziſtiſch gewordenen Italien— 1924 mit einem Federſtrich das blühende deutſche Schulweſen Süd⸗ tirols vernichtet wurde. Seither hört man zwiſchen Brenner und Salurner Klauſe in der Schule kein deutſches Wort mehr Selbſt der ſchaffen, kantig und knorrig, manier. 2. Seite/ Nummer 526 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 12. November 1931 deutſche Religionsunterricht ward aus ihr ver bann t. Nun erteilen die Geiſtlichen ihn tim Pfarrhaus, in der Sakriſtei, gelegentlich wohl auch an britten Orten. Sie dienen tapfer und treu, nach beſten Kräften, auch ſo ihrem Volkstum. Doch ihr redliches und hingebendes Wollen ſtößt vielfach auf ein unüberſteigliches Hemmnis: die Kinder kön⸗ nen überhaupt nicht folgen, weil ihnen die deutſchen Begriffe fehlen. Und das bißchen Katakombenunter⸗ richt, beargwöhnt zudem, ſtändig bedroht und oft genug wider Geſetz und Recht verhindert(denn die private Unterweiſung von zwei bis drei Kindern iſt ſelbſt unter dem herrſchenden Syſtem noch geſtattet), vermag natürlich an den paar verſtohlenen Nachmit⸗ tagsſtunden nicht den Schaden wieder gut zu machen, den der italieniſche Schulbetrieb in Hirnen und Herzen anrichtet. Das alles hat man damals in Köln und auch in Berlin vorgetragen und es ſchien, als ob dieſe zum Teil recht lebhaften Proteſte nicht ganz ohne Ein⸗ druck blieben. Man beſchwichtigte da und beſchwich⸗ tigte dort und gelobte eifervoll Beſſerung. Gentile würde in Köln nicht ſprechen. Nur kein Aufſehen machen. Um Himmels willen keine lauten und lei⸗ denſchaftlichen Kundgebungen. Und nun hat Herr Gentile doch die Feſtrede gehalten. Hat ſogar die Grüße der italieniſchen Regierung überbracht, iſt dementſprechend gefeiert und zum Kurator des Inſtituts beſtallt worden. In Südtirol aber hat man dgs bittere und ach wie wehe Gefühl, wie⸗ der einmal, immer wieder, vom Mutterland ver⸗ raten zu ſein * In einem Bericht, der letzthin von unſerer Bot⸗ ſchaft am Quirinal der vorgeſetzten Berliner Stelle erſtattet wurde, ſoll die Wendung vorkommen: in Südtirol lägen Deutſche und Italiener einander in Schützengrabenſtellung gegenüber. Das Bild, ſofern es gebraucht wurde, iſt falſch, die Schilderung ſchief und irreführend. Die Deutſchen haben weder Unterſtände noch Baſtionen noch überhaupt nur die beſcheidenſte Organiſation. Sie ſind ein zerſtreuter, ungeregelter Haufe, den, mit der ganzen Staatsmacht umgürtet, der Faſzis⸗ mus widerſtandslos vor ſich her treibt. Wer wiſſen will, was in Südtirol vorgeht, ſoll das erſchütternde und aufrührende Buch leſen, das Emil Lucka ſoeben bei Heſſe und Becker in Leipzig erſcheinen ließ(Der blutende Berg“). In der Form eine aus gekränktem und zürnendem Ethos ge⸗ ſchöpfte Dichtung. In der Sache die nackte, mitleids⸗ loſe Wahrheit. Es iſt ſchon ſo: von allen deutſchen Minderheiten traf unſere Brüder in Süd⸗ ttrol das härteſte Los! Sie ſind nicht nur in der Schule, ſofern ſie ihr Volkstum ſchützen wollen, auf ein Katakombendaſein angewieſen. Ihre Briefe werden geöffnet, ihre Telefongeſpräche überwacht, Ausreiſe und Heimkehr ſcharf kontrolliert, an Be⸗ dingungen geknüpft, wenn ſichs machen läßt, über⸗ haupt verhindert. Mißliebigen wird, um ſie vor dem reichsdeutſchen und dem öſterreichiſchen Sender zu bewahren, ſelbſt das Radid abgeſchnitten. Es gibt keine deutſchen politiſchen Zeitungen mehr im Lande, nur ein unappetitliches, ſchlecht geleitetes und inhaltloſes Reptil. Und keine Möglichkeit eines Zuſammenſchluſſes auch nur für kulturelle Zwecke. Der Durchſchnittsreichsdeutſche ſcheint von alledem nichts zu wiſſen. Kaum etwas zu ahnen. Bozen und Meran, nach Aufhebung der unglückſeligen Hundert⸗ mark⸗Sperre, waren im September und Oktober voll von Reichsgenoſſen. Juſt in dieſer Friſt aber war ber italieniſche Peiniger doppelt rührig. Das Kon⸗ gert der Erfurter Sängerknaben wurde, da ſie ſchon am Brenner ſtanden, unterſagt. Tſchechiſche Sänger, die zur gleichen Zeit zu konzer⸗ tieren wünſchten, erfuhren keinerlei Unbill. In Meran wollte der Katholiſche Geſellenverein, der ein ſehr hübſches Dilettantentheater pflegt, eine Vorſtel⸗ lung veranſtalten: proibito. Eine ähnliche Vorſtel⸗ lung in Brixen: ebenſo. Ein harmloſes, ausgeſpro⸗ chen kirchliches Sonntagsblatt im nämlichen Brixen verftel der Beſchlagnahme, weil es in zwei Klein⸗ zeilen mitzuteilen ſich erdreiſtet hatte, daß den öſter⸗ —..—.—.—k—..᷑᷑—...—— Erweiterung der Anklage in Lübetk Telegraphiſche Meldung — Lübeck, 12. Nov. Die Verhandlung im Lübecker Tuberkuloſeprozeß wurde heute mit einer Erklärung des Oberſtaats⸗ anwalts Dr. Lin au eingeleitet, der den offiziellen Antrag auf Erweiterung der Anklage ſtellte. Der Oberſtaatsanwalt begründete dieſen Antrag u. a. damit, daß ſich im Laufe der Hauptver⸗ handlung ein hinreichender Verdacht ergeben habe, daß ſich die Angeklagten Profeſſor Dr. Deycke und Dr. Altſtaedt auch inſofern ſtraf bar ge⸗ macht hätten, als ſie ſich durch die Einführung des Calmetteverfahrens der fährläſſigen Tötung und Körperverletzung ſchuldig gemacht hätten. Man werde Profeſſor Deycke und Dr. Alt⸗ ſtaedt nunmehr weiter anklagen, bei der Ein⸗ führung des Calmetteverfahrens in Lübeck im Winter 1929/0 durch Fahrläſſigkeit unter Außerachtſetzung der durch ihren Beruf erforder⸗ lichen Aufmerkſamkeit den Tod beziehungsweiſe die Körperverletzung der im Eröffnungsbeſchluß be⸗ zeichneten Kinder verurſacht zu haben, und zwar Prof. Deycke, indem er die Züchtung der BCG⸗ Kulturen und die Herſtellung der BCG⸗Emulſionen übernahm, ohne ſich vorher durch eigene Forſchun⸗ gen und Unterſuchungen von der Unſchädlichkeit der aus Paris bezogenen BCG⸗Kulturen überzeugt zu haben, und Dr. Altſtaedt, weil er die Einführung des Calmetteverfahrens in Lübeck erwirkte, ohne vorher beim Reichsgeſundheitsamt und bei anderen Stellen ſich über die dort gewonnenen Erfahrungen und angewandten Vorſichtsmaßnahmen eingehend zu informieren. 4 Die Verteidiger der Angeklagten er⸗ klärten im Auſtrage ihrer Klienten das Einver⸗ ſtändnis zur Anklage⸗Erweiterung. Der Verteidiger Dr. Altſtaedts kündigte umfangreiche Beweisanträge art 5 Das Gericht verkündet den Beſchluß, daß es das Verfahren gemäß dem Antrage des Staats⸗ anwaltes erweitere. Jorderungen der Eltern — Litbeck, 12. Nov. Die Eltern der infolge der Tuberkuloſe⸗ Impfung geſtorbenen Kinder verſammelten ſich geſtern abend zu einer Ausſprache. Es wurde die Forderung aufgeſtellt, daß in der Gerichtsverhand⸗ ſtrafrechtliche lung mehr die Seite des reichiſchen Nationalratsabgeordneten Kolb, den tap⸗ feren, aus dem Lande ſtammenden Fürſprech Südtiroler, eine päpſtliche Auszeichnung erreichte. Meine Reiſegefährten aus dem Reich hörten davon nichts, ſahen nichts, ſpürten nichts. Tagsüber machten ſie ihre Ausflüge und Spaziergänge. Abends— bei Wein oder Bier— vertieften ſie ſich ins Heimat⸗ blättchen. Im übrigen bemühten ſte ſich dem herr⸗ ſchenden Staatsvolk hold und gegenwärtig zu fein. Keinem dieſer biederen Zeitgenoſſen würde es ein⸗ fallen, von Firenze zu reden, von Venezia oder Mi⸗ land. Ausgerechnet hier, wo es darauf ankommt, die alten deutſchen Namen, die zugleich doch auch gemein⸗ deutſche Geſchichte verſinn bildlichen, im Volksbewußt⸗ ſein zu erhalten, ſcheinen ſie nur Bolzano zu kennen und Soprabolzano. Vipiteno und Breſſanone. Und wenn ſie eine Karte für die doch noch überwiegend deutſch geführte Rittenbahn erſtehen wollen, kauder⸗ welſchen ſie ein vorgebliches Italieniſch, daß einem ſpeiübel wird. Den Südtirolern iſt das Schauſpiel nicht mehr fremd. Sie preſſen die Lippen zuſammen und ſchwei⸗ gen. In dem einen oder anderen Fall aber ſetzt ſich Impfungsunglücks und nicht die mediziniſch⸗ wiſſenſchaftliche Seite in den Vordergrund geſtellt werden möge. In der zum Teil recht erregten Ausſprache wurde von den Eltern immer wieder darauf hingewieſen, daß ihnen das Impfungsmittel ſeinerzeit mit der Bemerkung angeboten wurde, es werde doch bald geſetzlich in Lübeck eingeführt werden und es ſichere dem Kinde einen lebensläng⸗ lichen Schutz gegen Tuberkuloſe. Sklarek⸗Prozeß Telegraphiſche Meldung — Berlin, 12. Nov. Im Sklarek⸗Prozeß wurde heute die Frage der Zuwendungen der Sklareks an die einzelnen An⸗ geklagten weiter erörtert. Zunächſt wurde der An⸗ geklagte Gäbel gehört. Bei Schilderung ſeiner Ein⸗ kommenverhältniſſe beziffert er ſein damaliges mo⸗ natliches Einkommen auf 900 bis 1000 Mark, das ſich aus ſeinem Gehalt, ſeinem Monatsgehalt von der KPD., ſeiner Aufwandsentſchädigung als Stadt⸗ verordneter und aus journaliſtiſcher Betätigung zu⸗ ſammenſetzte. Daß er gelegentlich bei den Sklareks in den Geſchäftsräumen geweſen ſei, gibt er zu. Seinen Sommerurlaub hat er im Jahre 1928 in Miſtroy mit Leo Sklarek verbracht. Leo Sklarek erklärt, Gäbel ſet oft mit ihm im„Kakadu“, im„Valencia“ uſw. geweſen. Wenn Gäbel wolle, könne er Namen von Leuten nennen, die dabei waren, und die jetzt noch in höheren Seſ⸗ ſeln ſitzen. Solch ein Abend habe ihn über 1000 Mk. gekoſtet. Im weiteren Verlauf des Sklarekprozeſſes wurde der behandelnde Arzt des Angeklagten Kohl, Prof. Dr. Kornfeld, als Sachverſtändiger über die Frage der Verhandlungsfähigkeit gehört. Profeſſor Kornfeld vertritt den Standpunkt, daß Kohl unter einer mantſch⸗depreſſiven Pſychoſe leide, und für mindeſtens vier Wochen nicht verhand⸗ lungsfähig ſet. Von dem erwähnten Selbſt⸗ mordverſuch trage Kohl noch heute eine Kugel im Kopf. Der Gerichtsarzt, Medizinalrat Dr. Störmer, erklärte, daß er ſich dem Gutachten nicht anſchließen könne und vertrat die Auffaſſung, daß Kohl bei ſcho⸗ nender Befragung ver handlungsfähig ſei. Es wäre wohl möglich, daß er wieder in Weinen ausbräche, aber ſchließlich könne man auch mit je⸗ der manden verhandeln, der weine. doch jener Groll feſt, aus dem eines Tages die Ver⸗ achtung erwachſen mag. Man ſoll kein Gefühlsathlet ſein: ich weiß es. Politik iſt eine harte, nüchterne, realiſtiſche Kunſt. Aber ganz nüchtern geſprochen: glaubt man im Ernſt, durch Herzens härte ge⸗ gen das eigene Blut den Reſpekt der Fremden ſich zu eyſchleichen? 5 2 788 8 1775 Wiederaufnahme der deutſch⸗ſchweizeriſchen Handelsvertragsverhandlungen — Berlin, 12. Nov. Heute vormittag traten die beiden Delegationen für die deutſch⸗ſchweizeriſchen Handelsvertragsverhandlungen, die vor kurzem in Bern begonnen haben, in Berlin im Auswärtigen Amt wieder zuſammen. Miniſterialdirektor Dr. Köpke begrüßte namens der Reichsregierung die ſchweizeriſche Delegation und gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß die Verhandlungen zu einem beide Tetle befriedigenden Ergebnis führen werden. Nach einer Erwiderung des ſchweizeriſchen Ge⸗ ſandten in Berlin, Dr. Rütenacht, der ſich dieſem Wunſche anſchloß, wurde in die ſachlichen Verhand⸗ lungen eingetreten. Das Volksoratorium von der heiligen Elisabeth Muſik von Joſeph Haas nach der Dichtung von Wilhelm Dauffenbach Die Uraufführung in Kaſſel f Jeder kann nicht der erſte ſein, viele wollten es diesmal ſein. Spricht es nicht Bände, daß dieſes Werk von vierzig deutſchen Städten zur Aufführung angenommen war, ehe noch die letzten Seiten der Partitur gedruckt waren. Daß die Kaſ⸗ ſeler den Vorrang bekamen, hat ſeine Berechti⸗ gung, ging doch die Anregung und der Auftrag für dieſes Werk von dort aus. Aber heute ſchon iſt eine zweite Aufführung in Münſter, am Sonntag eine in Frankfurt. Die Tatſache des Eliſabeth⸗ Jubiläums allein genügte nicht, die Nachfrage gerade nach dieſem Werk ſo ſtark werden zu laſſen. Das Intereſſe ging darum: Haas ſchreibt ein Oratorium. Man wußte wohl von Plänen um eine „Bergpredigt“, aber das heurige Eliſabeth⸗Jubiläum ließ ein Eliſabeth⸗Oratorium vordringlicher ſein. Haas mußte ein Oratorium ſchreiben, das konnte man erwarten; wie man heute ſchon ſieht: Die „Deutſche Beſper“ und die„Deutſche Singmeſſe“, nicht zu vergeſſen die„Speyerer Domfeſtmeſſe“, ſie waren Etappen auf dem Wege zu dieſem Ziele. Dauffenbach wurde wieder der Textdichter; er kennt Haas, er kennt ihn wie kaum ein anderer. Eine hiſtoriſche Behandlung des Stoffes ſchied von vornherein aus. Es mußte ein Gegenſatz zum Liſzt⸗ ſchen Werke geſchaffen werden. Die Heilige mußte in die Gegenwart geſtellt werden, ſie ſoll die Helferin, Heilerin für unſere ſo bedrängte Zeit ſein; ſie hat in Liebe die Welt überwunden, ſie ſoll helfen, daß die Welt, die in Feindſchaft geſchieden, in Chriſtus heglückenden Frieden finde; nicht die ſtrafende Macht Gottes(die apokalyptiſchen Reiter) rettet die Menſchen aus Not und Verderben, die chriſtliche Liebe Eliſabeths trägt den Sieg davon. a Dauffenbach hat einen ausgezeichneten Text ge⸗ in alter Holzſchnitt⸗ Klug aufbauend, ſteigernd, ſtark drama⸗ tiſch in den Szenen der apokalyptiſchen Reiter, wuchtig und eindringlich in den Hymnen. Dieſe⸗ Heilige iſt ebenſo deutſch wie chriſtlich. Es wurde hier ſchon angedeutet: man muß den Haas der„Deutſchen Singmeſſe“, der„Deutſchen Veſper“, der„Speyerer Domfeſtmeſſe“ kennen und wird dann das neue Werk als eine wunderbare Syn⸗ theſe betrachten. Man muß aber auch das Wort wiſſen, das er einmal geprägt: Für mich iſt die Muſik immer die Schweſter der Religion geweſen— um dann klar zu ſehen, mit welcher Inbruſt hier ein großes Werk entſtanden iſt. Das Handwerkliche ver⸗ ſteht ſich bei ihm von ſelbſt, darin kommt ihm kaum einer in unſeren Tagen gleich. Aber auch das machen ihm recht wenige nach: wie er den Ton für ein echtes Volksoratorium findet, wie er Kinder und Er⸗ wachſene aktiviert, wie er ſogar die Hörer auffordert zur Teilnahme, wie er das Ganze und die Teile dramatiſch mit ſtärkſter Intenſttät geſtaltet. Was für den, der die oben erwähnten Werke kennt, nichts Neues bedeutet. Und doch iſt das Dynamiſche ſtärker, geballter, fanatiſcher geworden. Welch ſchöne Auf⸗ gaben hat er da dem Männerchor, demgemiſch⸗ ten Chor und nicht zuletzt dem Kinderchor ge⸗ geben. Ueber alles aber leuchtet ſeine Eliſabeth, der er mufikaliſch eine Aufgabe gegeben hat, wie ſte ſchöner kaum einer Frauenſtimme zugedacht werden kann. * Die Aufführung war ein ungewöhnlicher Erfolg. Ein übervolles Haus. Alles in Feſtesſtimmung mit Ausnahme des Orcheſters. Die Chöre ſangen aus⸗ gezeichnet, hervorragend ſchön die hohen Frauen⸗ ſtimmen(Naſſeler Chor vereinigung). Die Kinderchöre klangen wie ein Beten. Wuchtig und außerordentlich diſzipliniert die Männerchöre(Kaſ⸗ ſeler Männerchor). Der Leiter der Aufführung, Bartholomäus Ständer, war ein liebevoller ge⸗ wandter Ausdeuter, der Chroniſt— ein Kaſſeler Staatsſchauſpieler— fand für ſeine nicht leichte Auf⸗ gabe richtig Ton und Temperament. Alles überragte eine Leiſtung: Frau Mia Neu⸗ ſitzer⸗Thönniſen als Eliſabeth. Worte des Lobes ſind kaum zu finden für dieſes Singen. E. T. A. Hofmann ſchrieb einmal über eine Sängerin, deren Singen ihn im tiefſten berührte:& sia dene⸗ detto dal cielo: ſie ſei wahrhaft gottbegnadet. Nur ein grenzenloſer Dank für dieſes Singen iſt da am Platze. 5 — Der Beifall war jubeind, ekſtatiſch. Rührend, wie die Kinder dem Komponiſten Blumen brachten. Der Erfolg und die Auswirkung: Wir haben ein Werk geſchenkt bekommen, das wie kaum ein zweites künſt⸗ leriſch und menſchlich unſerer Zeit nahe ſteht. U. H. „Mademoiſelle Dotleur“ Uraufführung im Württ. Landestheater In ſeinem Buche„Spionage“ ſchildert H. R. Berndorff die geradezu fantaſtiſchen Erlebniſſe von Deutſchlands angeblich größter Spionin vor und während des Weltkrieges. Die Franzoſen und Bel⸗ gier nannten ſie Mademoiſelle Docteur, Berndorff behauptet, ihr Name wäre Annemarte Leſſer ge⸗ weſen. Von verſchiedenen Seiten, die es wiſſen müßten, ſind aber nicht nur Zweifel, ſondern ſogar ſtrikte Ablehnungen gegen dieſe Figur ausgeſprochen worden. Mag ſein, daß der Verfaſſer die Schickſale, Erlebniſſe mehrerer Spione oder Spioninnen zu⸗ ſammenfaßte, jedenfalls übertreffen ſie bei weitem die kühnſte Phantaſie. Kein Wunder, daß ſich der Dramatiker dieſer dankbaren Figur annahm. Obwohl es ungeheuer ſchwer iſt, aus der kaum zu bewältigenden Fülle der Geſchehniſſe und Abenteuer heraus eine tragende Linie zu ziehen, mit knappen Szenen eine blutvolle Geſtalt und geſteigerte Handlung zu formen. Otto Alfred Pallitzſch hat es verſucht. Die Geſtalt iſt ihm gelungen, die Handlung nur zum Teil. Trotzdem hat er ein Bühnenwerk geſchaffen, das ein ganz großes Zugſtück und damit für die notleidenden Theater ein voller Kaſſenerfolg werden wird. Und beſtimmt wird ſich auch der Film dieſer Figur be⸗ mächtigen. Der Vergleich mit der„Affäre Dreyfus“ liegt nahe. Findet man in der„Affäre Dreyfus“ noch eine ſtraffe, ſteigendere Handlung, wirkliche Szenen⸗ folge, ſo kann man das bei Pallitzſch nur bis zur Pauſe behaupten. Denn er hat, filmmäßig ſchon, 10 Bilder aneinandergehängt, von denen aber nur die erſten fünf(das Werden der Spionin) eine ſtraffe ſzeniſche Folge, eine dramatiſche Entwicklung aufweiſen, während die letzten fünf nur jeweilige, gut gezeichnete Abenteuer behandeln und mit einem leider etwas ſchwachen Epilog enden. Nichts deſto⸗ weniger iſt Pallitzſch'„Mademoiſelle Docteur“ ein ganzes und brauchbares Bühnenwerk geworden, nicht nur des geheimnisvollen Hintergrundes r Angariſche Ehrung für Hindenburg — Berlin, 12. Nov. Unter Führung des Regimentskommandeurz 5 Oberſt von Koos, wird am kommenden Sonnta kume eine Abordnung des 3. Königlich u ngariſchen Hänk Infanterie⸗Regiments Stuhlweißen, u le burg in Berlin eintreffen, um dem Reichspräſiden⸗ gelt ten die Inhaberſchaft dieſes Regiments an. komr zubieten. Dieſe Ehrung des Reichspräſtdenten erfolgt im Auftrage des Reichsverweſers y. Hort Bislang iſt außer dem Reichsverweſer ſelbſt nur der italieniſche König Inhaber eines Regiments, der nach dem Vertrag von Trianon ſtark verkleinerten ungari⸗ ſchen Armee. Bevor ſich die Regimentsabordnung zum Empfang beim Reichspräſidenten begibt, wird ſie zu Ehren ihrer im Kriege gefallenen Waffengefährten in der Gedächtnishalle Unter den Linden einen Kranz niederlegen. 5 3 Ie Nag 5 Noaue Putſchyläne Dr. Pfriemers“ Telegraphiſche Meldung München, 12. Noy, Die„Münchener Zeitung“ berichtet heute in Zu⸗ ſammenhang mti dem Aufenthalt Dr. Pfriemerz in München aufgrund von zuverläſſigen Nachrichten aus Wien, die einer genauen Nachprüfung unter⸗ zogen worden ſeien u. a. Dr. Pfriemer ſcheine tat⸗ ſächlich in München Vorbereitungen für ein neues politiſches Abenteuer getroffen zu haben. Er habe zu dieſem Zweck öfter mit dem Gra⸗ fen Lamberg, einem Teilnehmer an dem Steier⸗ märker Putſch, Unterredungen gepflogen. In Wien vermute man, daß eine Aktion von Bayern aus für die Nacht vom letzten Sonntag auf den Montag geplant geweſen ſei. Die Münchener maßgebenden Stellen ſeien von Wien aus auf dieſe vermeintlichen Abſichten Dr. Pfrie⸗ mers aufmerkſam gemacht worden, und dieſer müſſe ſich fetzt innerhalb kurzer Friſten fortlaufend auf der Polizeidirektion melden. Graf Lamberg habe übrigens München bereits wieder verlaſſen und Dr, Pfriemer beabſichtige, in nächſter Zeit nach Sübd⸗ ſlawten auszuwandern. Letzte Meldungen Kommuniſt Böning verſchwunden — Karlsruhe, 12. Nov. Der kommuniſtiſche Landtagsabgeordnete Böning ſollte in dieſen Tagen eine viermonatige Gefängnis⸗ ſtrafe antreten, die der Schnellrichter im Zu⸗ ſammenhang mit den am 1. Oktober d. J. in ber Karlsruher Altſtadt ſtattgefundenen Ausſchreitungen gegen ihn verhängt hatte. Als man ihn feſtnehmen wollte, ſtellte es ſich heraus, daß Böning abgereist war. Sein heutiger Aufenthalt iſt unbekannt. Strafanträge im Henning ⸗Prozeß — Hamburg, 12. Nov. Zu dem Prozeß wegen der Tötung des kommuniſtiſchen Bürgerſchaftsmitgliedes Henning beantragte der Oberſtaatsanwalt gegen Angeklagten Hueckmeyer wegen Totſchlags zehn Jahre Zuchthaus, gegen Janſen neun Jahre Zuchthaus und gegen Bammel acht Jahre Zuchthaus. Entſpannung der Lage in Tientſin — Tientſin, 12. Nov. Wie der hieſige Vertreter der Agentur Reuter aus zuſtändiger Quelle erfährt, iſt ſoeben ein Abkommen geſchloſſen worden, das innerhalb 24 Stunden zur Entſpannung der Lage in der Stadt Tientſin führen dürfte. Einzelheiten ſeien jedoch noch nicht zu ermitteln geweſen. Eine kom izierte Note Japans an Waſhington — Waſhington, 12. Nov.(Reuter.) Staatsſekretär Stimſon teilte mit, er habe von Japan eine ſehr konziliante Note über den mandſchuriſchen Konflikt erhalten. wegen, ſondern, weil es ſich hier um eine Fran handelt, die heldiſche Taten vollbringt. Die Stuttgarter Uraufführung vor ausverkauf⸗ tem Hauſe war glänzend, eine Meiſterleiſtung ſowohl des Spielleiters Friedrich Brandenburg, wie aller Mitwirkenden. Die Künſtler hatten einen dankbaren Stoff und ſie übertrafen ſich ſelbſt. Ueber⸗ ragend, ganz groß, war Elſa Pfeiffer als Made⸗ moiſelle Docteur. Man hat von dieſer Künſtlerin ſchon viele Glanzleiſtungen erlebt. Mit dieſer Anne⸗ marie Leſſer hat ſie alle früheren überboten. Ihre Annemarie war nicht mehr Bühne, ſondern echteſtes Leben; erſchütternd ihr Zuſammenbruch beim Tobe des Geliebten, hinreißend als harmloſe oder rafft⸗ nierte Spionin, furchtbar in den Wahnvorſtellungen vor dem Ende. Pallitzſch verdankt diefer Darſtel⸗ lungskunſt ſehr viel. Wenn auch die Mademoſſelle Docteur durchaus Stück und Bühne beherrſcht und den männlichen Darſtellern nur in kürzeren Auf, tritten Gelegenheit zur Wirkung gibt, dürfen zwei Figuren nicht übergangen werden. Zuerſt der eis⸗ kalte Matheſius, Leiter der deutſchen Spionage, Un⸗ heimlicher konnte dieſe Figur nicht geſtaltet werden, wie durch Kurt Junker. Chriſtian Kayß⸗ Ler, der Geliebte, erfüllte dieſen begabten, aber von Schickſal geſchlagenen Offizier mit eindringlichem Leben, beſonders in der nicht gut gezeichneten Zwangswandlung vom Offizer zum immerhin 855 unter Offizieren verächtlichen Spion. Da war Darſtellungskraft. Das Württembergiſche Landestheater braucht um verſchiedene volle Häuſer nicht mehr beſorgt zu ſein. W. E. O Vortrag des Abts von Neipperg. Der Bene diktiner⸗Orden, über deſſen Beziehung zur allge: meinen Kulturentwicklung Montag, dem 16. Novem: ber, Abt Adalbert von Neipperg ſprechen wird, wurde von Bonifatius nach Deutſchland ver pflanzt und hat den germaniſchen Völkern mit dem Chriſtentum auch neue kulturelle Werte vermittelt Der Vortrag ſtellt ſich nicht die Aufgabe, hiſtoriſche Tatſachen aus einer fünfzehnhundertjährigen Ge⸗ ſchichte zu bringen. Der Abt der Abtei Neuburg wird in ſeinem Vortrag im weſentlichen die dieſen Tatſachen zu Grunde liegende Weſensſtruktur des Ordens und die Bedeutung der Mönchsregel St Benedikts für die Kultur darſtellen. t im ty. der Hach gari⸗ nung vd ſie rten ranz 87 op. Zu⸗ mers chten nter⸗ tat⸗ r ein n zu Gra⸗ teier⸗ Wien ern tag Die Wien frie⸗ miiſſe auf habe d Dr, Sübd⸗ 1 * Donnerstag, 12. November 1931 3. Seite/ Nummer 526 —— Novembermarkt Die Stille auf dem heutigen Hauptwochenmarkt war nicht allein der ſchwachen Kaufkraft des Publi⸗ kums zuzuſchreiben. Um dieſe Jahreszeit hatten die Händler ſchon immer unter ſchlechterer Geſchäftslage u leiden, denn mit dem November zog auch die win⸗ terliche Ruhe ein. Die Preisgeſtaltung dürfte in den kommenden Wochen kaum eine Aenderung erfahren. Obſt⸗ und Gemüſemarkt wichen heute in nichts von dem Bild der vergangenen Tage ab. Lediglich der Wildmarkt ſtand in der Zufuhr auf der Höhe. Leider brachte das heutige Ge⸗ ſchäft noch nicht einmal die Speſen ein. Auf dem Blumenmarkt haben ausländiſche blüten die Vorherrſchaft übernommen. Inländiſche Erzeugniſſe ſpielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Ein wenig erfreulicher Markttag endete in der Klage, daß der Donnerstagmarkt der unren⸗ labelſte Tag in der Woche ſei. Wenn ſich ihm nicht die Märkte am Anfang und Ende der Woche zugeſellen würden, würden ſich die Reihen der Händler auf dem Markt immer mehr lichten. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ ende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 44,5; Salatkartoffeln 12; Wirſing—8; Weiß⸗ kraut—8; Rotkraut 8; Blumenkohl, Stück 10—60; Ka⸗ kotten, Bſchl. 8; Gelbe Rüben 8; Rote Rüben 10; Spi⸗ nat 810; Mangold—10; Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen 7075; Felöſalat 40—60; Kopfſalat, Stück 10—18; Endivienſalat, Stück—10; Oberkohlraben, Stück—7; Ro⸗ ſenkohl 1215; Tomaten 540; Radieschen, Bſchl. 78; Kettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 15—5, Hagebutten 3025 Hagebuttenmark und Kern 50; Suppengrünes, Gſchl.—6; Peterſtlie, Bſchl.—6; Schnittlauch, Bſchl. 5 bis 10 Lauch, Stück—7; Aepfel—20; Birnen 725; Trauben 40—60; Preiſelbeeren 50; Zitronen, Stück—8; Hrangen 25; Bananen, Stück—12; 5 180) Landbutter 190—150; Weißer Käſe 40—50; Eier, Stück 816; Hechte 120; Karpfen 80—90; Schleien 120—140; Hackfiſche 40—60; Kabeljau 40—50; Schellfiſche 50 Gold⸗ barſch 50; Grüne Hering 35; Seehecht 80; Stockfiſche 50; Hahn, geschlachtet, Stück 160350; Huhn, geſchlachtet, Stück 350600; Enten, geſchlachtet, Stück 400—800; Tauben, ge⸗ ſchlachtet, Stück 80—100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800 bis 1700; Gänſe, geſchlachtet, 150—160; Rinofleiſch 80; Kuh⸗ ſtelſch 4860; Kalbfleiſch 80100; Schweinefleiſch 80—90. Wer hat beſtanden? Zu den Prüfungen der Handels⸗Hoch⸗ ſchule Mannheim zu Beginn des Winter⸗ Semeſters 1931/32 waren 51 Kandidaten zugelaſſen, von denen 12 vor Beginn der Prüfung zurückgetreten find. Beſtanden haben 31 Kandidaten und zwar 1. die Kaufmänniſche Diplomprüfung: Willi Bauer von Ludwigshafen a. Rh., Hilde⸗ gard Cohen von Köln a. Rh., Alb. Gauer von Raſtatt, Lothar Goldſchmidt von Karlsruhe, Wilhelm Grüßer von Villingen, Emil Heß von Geislingen(Württ.), Walter Huſſong von Mannheim, Walter Jehle bon Dauchingen, Maria Thereſia John von Karls⸗ ruhe, Heinz Kleinau von Gardelegen, Pr. Emil Kreiſel von Worms a. Rh., Willi Lay von Freiburg, Hans Link von Ludwigshafen, Johannes Löwer von Haßloch, Hans Ruchti von Mannheim, Fried⸗ tich Schaar von Holzhauſen bei Düſſeldorf, Robert Schweitzer von Forbach, Luiſe Stautz von Worms, Guſtav Würth von Mannheim; 2. die Handelslehrer⸗Diplomprüfung: Hermann Hohn von Ladenburg, Paula Hold von Heidelberg, Horſt Kluge von Mannheim, Edgar Köppl von Marktbreit a.., Fritz Krug von Mark⸗ dorf, Jrene Pfirrmann von Ludwigshafen, Ar⸗ thur Schnepf von Muggenſturm, Arthur Seifer von Freiburg, Wilhelm Ulshöfer von Edelfingen(Wttb.), Curt Vetter von Mannheim, Heinrich Weiß von Pirmaſens; g. der Kaufmänniſchen Fachprüfung hat ſich ein Kandidat mit Erfolg unterzogen. * Stadtrat Feit zurückgetreten. Wie die„Volks⸗ ſtimme“ erfährt, hat der nationalſozialiſtiſche Stadt⸗ kat Feit ſein Amt niedergelegt. * Radfahrer ſchwer verunglückt. Ein Lieferkraft⸗ wagen aus Heidelberg ſtieß geſtern nachmittag an der Straßengabel Dürer⸗ und Seckenheimerland⸗ ſtraße mit einem Radfahrer, der die Dürerſtraße übergueren wollte, zuſammen. Der Radfahrer er⸗ litt einen Nervenchock und einen komplizierten Bruch des linken Unterſchenkels, ſo daß er nach An⸗ legung eines Notverbandes auf der Polizeiwache Neuoſtheim mit dem Krankenwagen nach dem all⸗ gemeinen Krankenhaus verbracht werden mußte. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht völlig geklärt. * Auf einer Zigarettenſchachtel ausgerutſcht. In der vergangenen Nacht erlitt eine Frau aus Stutt⸗ gart beim Verlaſſen des Hauptpoſtamts dadurch einen Bruch des linken Fußknöchels, daß ſie auf einer Zigarettenſchachtel ausrutſchte. Die Verunglückte wurde mit dem Sanitätswagen nach dem Krankenhaus verbracht. * Lieferwagen nicht unbeaufſichtigt ſtehen laſſen! Zu dieſer Mahnung werden wir erneut durch die Meldung veranlaßt, daß am 5. Nov. von einem Fuhrwerk bei O7 zwei Pakete mit je einem abioapparat und am darauffolgenden Tag von einem Lieferwagen zwiſchen Wallſtadt und Viernheim ein Paket mit 62,90 Meter Windel⸗Biber⸗ ſtoff verſchwanden. * Kleintierdiebſtähle ſind gegenwärtig an der Tagesordnung. So wurden in der Nacht zum 6. Nov. aus dem Anweſen Elfenſtraße 32 zwei etwa 9 Monate alte ausgewachſene Stallhaſen, der eine weiß und ſchwarz und der andere weiß, in der Nacht zum 1. Nov. aus einem Gartenhaus im Gießengelände zwei graue Haſen, in der Nacht zum 4. Nov. aus einem Hühnerſtall in der Wilhelmſtraße in Feuden⸗ heim ſechs rotbraune Hühner und in der Nacht zum Nov. auf dem Gelände der Schützengeſellſchaft 5 Tauben und ein männlicher Pfau ent⸗ Süßrahmbutter 160 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Niktelftandes Nach einem Vortrag in der Volkshochſchule Die Geſtaltungskräfte, die in dem Kapitalismus wirkſam waren, haben auch ihre Wirkung auf das alte Gefüge des Mittelſtandes gehabt, zu dem man urſprünglich die mittleren Gewerbe⸗ und landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe und den Einzelhandel rechnete. Wie war nun hier die Wirkung? Welche Veränderun⸗ gen ſind geſchehen? Wie ſind in der Zeit des Hoch⸗ kapitalismus die Ausſichten für die Zukunft? Das ſind tatſächlich Fragen des Schickſals für den Mittel⸗ ſtand, über die Prof. Dr. Karl Röß le, Bonn, im Rahmen der Vorträge in der Volkshochſchule Aufklä⸗ rung zu geben ſuchte. Das Kennzeichen des Mittelſtandes iſt zu ſehen in der wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit, obgleich man heute dazu übergeht, auch Angeſtellte und beſtimmte Beamtengruppen dazu zu zählen. Von politiſcher Seite aus geſehen, hat der Mittelſtand eine Vermittlerrolle zwiſchen den kapitaliſtiſchen Großunternehmern und der Lohnarbeiterſchaft, die eigentlich von allen Parteien anerkannt wird. Zu dieſer Mittelſtellung gehört auch die kulturelle Sendung, die man ihm zuſchrieb; indem man Mit⸗ telſtand mit Bürgertum gleichſetzte, ſah man in ihm die Schicht, aus der Menſchen aufſtiegen in die Schicht der Wiſſenſchaftler und großen induſtriellen Führer, in die aber auch Leute aus der Arbeiterſchicht auf⸗ ſtiegen. So hatte der Mittelſtand im geſellſchaftlichen Gefügeſeine ganz beſondere Aufgabe. Die Veränderungen an den Grenzen geſchehen auch heute noch, wobei allerdings eher eine Rückbewegung aus den höheren Schichten feſtzuſtellen iſt infolge der Er⸗ ſetzung des Unternehmers durch anonyme Geldgeber und eine Hemmung des Aufſtiegs durch die Schemati⸗ ſierung des Berechtigungsweſens. In den weiteren Ausführungen beſchränkte ſich der Redner auf das Handwerk, von dem in Deutſch⸗ land ungefähr 8 Millionen Menſchen leben. Das iſt ein Beweis für die Notwendigkeit der Handwerksbetriebe auch in der hochkapitaliſtiſchen Zeit und ein Hinweis auf die beſondere Aufgabe des Handwerks im Rah⸗ men der Geſamtwirtſchaft. Eine rein techniſch ein⸗ geſtellte Zeit glaubte zwar, daß durch die Einführung von Maſchinen und durch die Normierung der Er⸗ zeugniſſe das Handwerk vernichtet würde. Induſtrie und Handel lagen im Wettbewerb. Die Erfahrung zeigte aber, daß der Handwerksbetrieb dem Groß⸗ betrieb in mancher Beziehung überlegen iſt. Es war die große Spekulation der Rationaliſierung, durch Maſchinen Arbeitskräfte frei zu machen und die Ware zu verbilligen. Es zeigte ſich aber, daß der Markt nicht die Aufnahmefähigleit beſitzt, die der Leiſtungs⸗ fähigkeit der techniſierten Großbetriebe angemeſſen iſt. Der Abſatz der Erzeugniſſe bereitet große Koſten und die feſtgelegten großen Kapitalien bringen nicht den geforderten Umſatz. Der kleinere Betrieb kann ſich der Nachfrage leichter anpaſſen, er iſt viel elaſtiſcher in der Geldwirtſchaft und in notwendigen Umſtellungen und gibt vor allem dem Menſchen eine größere Werkfreude. Hier iſt die Technik nicht Selbſtzweck, die Unterſtützung der menſchlichen Tätigkeit. bezeichnend für die wachſende Schätzung der mittleren Betriebe, daß die Wiſſenſchaft ſich ihnen in neueſter Zeit mehr als bisher zuwendet und daß auf großen Verkaufs⸗ meſſen ihre Erzeugniſſe vorgeführt werden. Die Zerlegung des Warenpreiſes zeigt, daß im Handwerksbetrieb durchſchnittlich 60—75 v. H. der Koſten auf den Rohſtoff entfallen, daß alſo hier der Großbetrieb durch Einſparung den Preis ver⸗ ſondern iſt Es iſt beginnt. ringern kann. Was er aber hier ſpart, das wird durch die Steigerung der Abſatzkoſten wieder auf⸗ gezehrt, wie man das an Markenartikeln leicht nach⸗ weiſen kann. Die Vorteile, die der Großbetrieb beim Einkauf hat, kann das Handwerk ſehr leicht ebenfalls haben, wenn ſich ſeine Betriebe zu Ge⸗ noſſenſchaften zuſammenſchließen. Die Mittelſtandspolitik verfolgt bewußt Maßnahmen zur Pflege und För⸗ derung der Mittelſtandsbetriebe. Die Grundlage bildet die Beſtimmung der Reichsverfaſſung, daß der ſelbſtändige Mittelſtand vor Aufſaugung zu ſchützen iſt. Die private Politik geht aus von den Organiſationen, die ſich heute ſchon international zuſammenzuſchließen beginnen, da man in allen Ländern auf die kleineren Betriebe zurückzugreifen Die Politik ſoll allerdings nicht nega⸗ tiv ſein, ſoll nicht die Schuld für Schwierigkeiten allein bei andern ſuchen und ſich auf das Schimpfen verlegen. Vielmehr ſoll der Mittelſtand ſich durch beſondere Vertretung in die ſtaatliche Politik ein⸗ ſchalten, Maßnahmen zur Förderung des Gewerbes durchſetzen und dem Einzelnen raten, wie er ſich den veränderten Verhältniſſen anpaſſen kann. Be⸗ ſondere Aufgaben liegen für die Organiſation der Handwerksbetriebe vor bei der Ver⸗ gebung von ſtaatlichen Aufträgen und bei der Ge⸗ währung und Verteilung von Krediten. Sehr wichtig iſt auch eine andere Regelung des Zah⸗ lungsweſens und die Frage der Ausleſe für den Beruf, da hier das Vorurteil noch zu überwinden iſt, als ob der werktätige Menſch min⸗ derwertig ſei. Gerade hier ſind Menſchen mit eigenem Urteil und ſelbſtändigem Auftreten ſehr notwendig. Zu den Großbetrieben ſteht das Gewerbe heute nicht mehr in ſchroffer Kampfſtellung. Denn es nimmt einen großen Teil der dort hergeſtellten Ma⸗ ſchinen ab und bildet die induſtriellen Facharbeiter aus. In der ſeeliſchen Grundhaltung klafft allerdings zwiſchen beiden eine Kluft. Während der Großbetrieb die Rente für das anonyme Kapital her⸗ auszuwirtſchaften ſucht, kommt es dem Handwerker auf die Erzielung ſeines Einkommens an, für ihn iſt ſein Betrieb die Arbeitsgelegenheit, wo er ſeine Perſönlichkeit ſich verantwortlich auswirken laſſen kann. Der Handwerker iſt mit ſeinem Werk un⸗ mittelbar und persönlich verbunden und kann ſeine ſchöpferiſchen Fähigkeiten beſſer ent⸗ falten als der Angeſtellte des Großbetriebes. * Mit dieſen Ausführungen, für die die Hörer freundlich dankten, hatte der Redner allerdings mehr den augenblicklichen Zuſtand und die tatſächliche Lage als das Schickſal des Mittelſtandes behandelt. Schickſal iſt aber nicht nur Gegenwart, ſondern eigentlich noch mehr Bergangenheit und Zukunft. Man kann ſich vor⸗ ſtellen, daß es beſonders zum Nachdenken angeregt hätte, wenn die Wandlung des handwerklichen Mit⸗ telſtandes von den alten Zünften über die Gewerbe⸗ freiheit zu den heutigen Zwangsinnungen dargeſtellt worden wäre. Es hätten ſich da gewiß Berührungs⸗ punkte zu der Entfaltung der geſtaltenden Kräfte im Kapitalismus finden laſſen, die eine Vertiefung in die Grundlagen handwerklichen Schaffens geſtattet hätten. So blieb der Redner zu ſehr an Begriffen und Einzeltatſachen haften, ſtatt einen Blick in das Werden und damit in das Weſen des handwerklichen Mittelſtandes zu vermitteln, deſſen Entfaltung, ſein Schickſal iſt.—b— Mittwoch-Nachmittag bei den Kindern Von den unzähligen Kindern, die am Mittwoch⸗Nach⸗ mittag ſich an den Weihnachtsſchaufenſtern der Waren⸗ häuſer und Spielwarengeſchäfte die Naſen platt drückten oder die Herrlichkeiten in den Sonderausſtellungen der einzelnen Häuſer beſtaunten, ſoll hier nicht die Rede ſein. Sondern von denen, die es fertig brachten, dem Vater einige Groſchen abzubetteln, um eine der Vorſtellungen beſuchen zu können, die ganz auf Unterhaltung für die Jugend abgeſtimmt waren. Auswahl war ja vorhanden, ſo daß man ſich nur zu entſcheiden hatte, welcher man den Vorzug geben ſollte. Da war zunächſt das „Apollo⸗Theater“, das eine richtiggehende Theateraufführung verſprochen hatte, und zwar unter Mitwirkung der Künſtler, die gegenwärtig mit großem Erfolg das Abendprogramm für die Erwachſenen beſtreiten. Das Theater war verhältnis⸗ mäßig gut beſetzt, als zuerſt„Elly u. John“ ihre Späſſe zum Beſten gaben und ſchließlich die„Drei Akryeros“ in Alt⸗Wiener Tracht mit einem Walzer und mit einem Marſch erfreuten. Die Kinder waren für dieſe einleiten⸗ den Nummern weniger empfänglich, denn ſie warteten ja mit Ungeduld auf den Beginn des Märchenſpiels„Lü⸗ gen mäulchen u nd Wahrhefjtsmündchen!“. Kauf hatte aber das Spiel begonnen, da war man ſchon mit J ifer bei der Sache, vergaß vollkommen die Umwelt und K bte mit jugendlicher Phantaſie ganz in die Vorgänge auf der Bühne hinein. Wie proteſtierten die Zuhörer, wenn Lügenmäulchen gar zu ſehr log und dem wahrhetts⸗ liebenden Trinchen alle möglichen Schlechtigkeiten in die Schuhe ſchob. Mehr als einmal ertönte aus dem Saal der entrüſtete Zuruf:„Lügebeitel“. Die anderen Kinder, die ſich ſtets mit dem Rufer ſolidariſch erklärten, zögerten nicht, ihre hörbare Zuſtimmung zu geben. Als dann der dicke Müller, der auch ſo ſehr lügen konnte, von den Wald⸗ geiſtern verprügelt wurde, da tobte die Zuhörerſchaft vor Vergnügen. Zum Schluſſe ſchrien ſich die Kinder ſogar heiſer, als ſie aufgefordert wurden, zu ſagen, wer von den beiden Mädchen eine Lügnerin ſei. Mit glühenden Wangen verließen ſie das Theater, um auf der Straße feſtzuſtellen, daß„die Lügebeitel awwer for drei Penning de Ranze vollgekriggt hawwe.“ Für die jungen Filmfreunde hatte die Schauburg einen Märchen nachmittag angeſetzt, der ſich eines ganz außergewöhnlichen Zuſpruchs erfreute. Bis auf den letzten Platz war das Lichtſpieltheater beſetzt, als die Vor⸗ ſtellung mit einiger Verſpätung beginnen konnte, die da⸗ durch hervorgerufen wurde, daß die Kaſſe dem Anſturm kaum gewachſen war, da ganze Kinderſcharen mit und ohne elterliche Begleitung angerückt kamen. Denen, die keine Eintrittskarte mehr bekommen konnten, ſei verraten, daß eine Wiederholung ſtattfindet, damit auch ſie die Mär⸗ chen von„Brüderchen und Schweſterchen“ und von„Hans im Glück“ bewundern können. Sie werden dann genau ſo ihre Freude an dem friſch⸗fröhlichen Bur⸗ ſchen Hans haben, der ſeinen Goldklumpen ſo lange ein⸗ tauſcht, bis er gar nichts mehr übrig hat und mit leeren Händen, aber ganz glückſelig nach Hauſe kommt. Oder ſie werden die Schickſale der Geſchwiſter miterleben und froh ſein, wenn die ganze Geſchichte ein gutes Ende genommen hat. Genau ſo wie die Großen froh ſind, wenn in ihren Filmen der Böſewicht beſtraft wird und die guten Men⸗ ſchen ihr Glück finden. Natürlich wird auch die Hutzi⸗ Putzi nicht fehlen, eine Freundin von der Micky⸗Maus, die aber genau ſo tolle Sachen machen kann. Eine gonze Anzahl Kinder hatte aber keine Zeit weder für das Theater noch für das Kino, denn ſie mußten zu Hirſchland ehen, um nachzuſehen, ob nicht die Glücksgöttin beim uppen⸗Schönheitswettbewerb ihnen hold geweſen und ſie mit einem Preis bedacht hatte. Große Plakate an den Schaufenſtern erleichterten dieſes Vorhaben. In fieberhaf⸗ ter Erregung ſuchte man nach ſeinem eigenen Namen auf den gedruckten Gewinnliſten. Den drei erſten Preisträge⸗ rinnen war dieſe Mühe erſpart worden, denn ſie hatten be⸗ reits brieflich die Freudennachricht zugeſtellt erhalten, ſo daß ſie lediglich dieſes Benachrichtigungsſchreiben vorzu⸗ bekommen. unter den 10 ſich nicht weniger als 15 auch der männlichen Jugend n eweis dafür, daß 8 Intereſſe für großen Schritten die die Gewinne in Empfang nehmen zu können. U. 0. die leer ausgehen mußten, ſtellten ſich am Gabenti um wenigſtens zu ſehen, was die anderen bekommen Kurz nach oͤrei Uhr meldete ſich die Gewinnerin des 31 ei ten Preiſes, ein 1Ijähriges Mädchen. Unbeſchreiblich die Freude, die dem Kind bei der Uebergabe der Puppe aus den Augen ſtrahlte. Doppelt groß aber die Freude bei den Beobachtern dieſer Szene, denn der Preis war in rich⸗ tige Hände geraten: Mädels Vater iſt ſchon lange arbeitslos und hätte wohl niemals ein derortig wertvolles Stück kaufen können. Gerne kam das Mädel der Auffor⸗ derung nach, ihre Rokokodame„Minna“ herumzuzeigen⸗ Man merkte, wie ihre Freude noch größer wurde, als die Puppe gebührende Bewunderung fond. Auch der erſte Preis dürfte koum in unrechte H eraten ſein: ein zehnjähriges Arbeitermädel aus der etzingerſtadt durfte „Suſi“ in Empfang nehmen. 8 edame„ a“ ent⸗ führte der Zufall in ein er Milieu: ein 7 Jahre altes Mädchen aus der 1 Wählerinnen ausgeloſt. Das iſt nun vorüber. Die Jugend aber erkundigte ſich ber:„Sie, wann mache ſe wiöͤder ſo was, mir wolle aach emool was eee 21 8 des Vom Ludwigshafener Wochenmarkt Der geſtrige Ludwigshafener Wochenmarkt brachte als Ueberraſchung ein leichtes Anziehen der Kartoffelpreiſe, die durchſchnittlich mit 5 Pfg. notiert wurden. Die Obſtzufuhr iſt weiter ſehr gut. Leider kann nur ein ſehr geringer Teil der angelieferten Mengen abgeſetzt werden. Man macht überhaupt die Feſtſtellung, daß das Publikum in immer ſtärkerem Maße dem Markt fernbleibt. Be⸗ ſonders ſchlimm war es am vergangenen Montag. Zeitweiſe konnte man die Käufer und das Seh⸗ publikum an den Fingern abzählen. Leider muß man heute damit rechnen, daß faſt ein Drittel der noch erſcheinenden Händler nicht mehr auf ſeine Rechnung kommt und kaum ſo viel einnimmt, um die Unkoſten zu decken. Die Preiſe ſind bisher nicht geſtiegen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe: Kartoffeln—5, Rotkraut—8, Weißkraut 5, Wirſing—7, Mangold—10, gelbe Rüben—7, weiße Rüben 5, rote Rüben—7, Spinat 710, Schwarzwurzeln 2030, Roſenkohl 1245, Erdkohl⸗ raben 5, Karotten—7, Rettiche—10, Meerrettich 200, Kohlrabi 5, Blumenkohl 10—25, Kopfſalat -10, Endivienſalat—10, Feldſalat 40—60, Tomaten 2030, Zwiebeln 10—12, Sellerie 15—25, Lauch—5, Peterſilie—5, Eßäpfel 1. Sorte 10—15, 2. Sorte 710, Kochäpfel—7, Birnen 1. Sorte 1045, 2. Sorte—10, Quitten 20, Trauben 2540, Zitronen—8, Eier—14, Landbutter 140460, weißer Käſe 30—35, Schwämme 40—50, Nüſſe 30 bis 85 Pfg.* Was hören wir? Freitag, 13. November Frankfurt .15: Frühkonzert auf Schollplatten.— 12.05: Schall⸗ plattenkonzert.— 17.05: Nachmtttagskonzert.— 19.05: M. Peterſen: Arbeitnehmerſchaft und Deutſche Woche.— 19.40: Dr. Riezler: Das deutſche Kunſthandwerk.— 20.05: E. Leitz: Die optiſche Induſtrie.— 20.30: Wert und Ehre deutſcher Arbeit.— 21.45: Deutſche Tänze.— 22.50: Tanzmuſtk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.30: Konzert auf einer Menzenhauer⸗Gitarre.— 16.15: Frauenſtunde. 16.45: Unterhaltungskonzert.— 18.30: Bücherſtunde.— 20.15: Bruchſtücke aus Operetten. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 10.15: Gymnaſtik für Frauen. — 13.05: Mittagskonzert.— 15.30: Kinderſtunde.— 16.20: Jugendfunk.— 17.00: Veſperkonzert.— 20.15: Die Freier v. J. v. Eichendorff. München 12.30: Unterhaltungskonzert.— 13.25: Unterhaltungs⸗ konzert.— 15.05: Stunde der Frau.— 16.20: Fränk. Kom⸗ poniſten.— 16.45: E. Mahr: Die Mutterſprache in der neu⸗ zeitlichen Volksſchule.— 17.20: Veſperkonzert.— 19.80: Militärmuſik.— 20.40: Fröhliche Muſik aus Niederbayern. — 21.25: Bläſer⸗Kammermuſik. Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.35: Schallplattenkonzert. — 13.30: Die Oper von heute Abend. Anſchließend: Buntes Programm.— 17.05: Nachmittogskonzert.— 18.40: Warum Berufsberatung in Kriſenzeiten? Geſpräch. 19.05: Häus⸗ liche Trink⸗ und Bodekuren. Siehe Frankfurt. Aus Mannheim 19.30: Dr. J. P. Buß gibt Informattonen über die Lage am ſitoͤweſtoͤeutſchen Landesproduktenmarkt. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Mittagskonzert.— 16.00: Aus Ope⸗ retten und Tonfilmen.— 18.30: Schlager von heute Schlager von geſtern.— 21.20: Unterhaltungskonzert. Mailand: 19.20: Buntes Konzert.— 21.15: Kammermuſik. Prag: 18.25: Deutſche Sendung: Rich. Sanneck: Das Reiſen und ſeine kulturelle, polttiſche und wirtſchaftliche Bedeutung. Rom: 17.30: Konzert.— 21.00: Die Czardasfürſtin. Ope⸗ rette von Kalman. Straßburg: 17.00 und 18.00: Inſtrumentalkonzert 19.45: Schollplottenkonzert.— 20.30: Inſtrumentalkonzert. Generalvertrieb: Wallensfaäffer& Co. N 4, 21 Telephon 273 78/79 N 4, 21 SODENER 1 Pes fillen Deugen vos Delus Naclisdilben vou MAS EL Würze e vou ſireui liduidlet duicii- Es gibt fur Aosche M O W 2 3 ee .. 5 * 1 Gutscheln 145 Gutscheine 550 N 4. Seite/ Nummer 326 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Aus Mannheimer Gerichtsſälen Die Geſchichte eines Fahrrades Der 26 Jahre alte J. Pf. erzählte am Mittwoch vor dem Mannheimer Schöffengericht den Roman eines Fahrrades. Am 26. September will er mit einem Freunde in der Mittelſtraße ſpazieren ge⸗ gangen ſein. Dort hätten ſie am Randſtein ein Fahr⸗ rad geſehen, das der Freund mitgenommen und in den Hof von Pf. gebracht habe. Später habe man eine Radtour gemacht. Pf. will den Freund immer wieder erſucht haben, das Rad wegzuſchaffen. Als eines Tages ein Bekannter kam, um ein gebrauch⸗ tes Fahrrad zu kaufen, war Pf. ſofort damit ein⸗ verſtanden,„ſein“ Fahrrad, das angeblich der Freund, der als Zeuge auftrat, geſtohlen haben ſollte, als ſein Eigentum zu verkaufen. In Wirklichkeit wurde das Fahrrad aber bereits am 18. September aus einem Hausgang geſtohlen, obwohl es mit einer Kette ſehr gut angeſchloſſen war. Der Verkäufer iſt ſchon oft vorbeſtraft. Er wurde erſt am 27, Februar 1931 nach Verbüßung einer zweijäh⸗ rigen Gefängnisſtrafe aus der Strafanſtalt entlaſſen. Auch mit dem Arbeitshaus hat der Burſche bereits Bekanntſchaft gemacht. Seine Verteidigung war in allen Fällen faſt die gleiche, er iſt natürlich an allem unſchuldig. Der Käufer F. des Rades will in gutem Glauben gehandelt haben, da ihm Pf. immer wieder verſichert Habe, daß das Rad ſein Eigentum ſei. F. verkaufte das Rad wieder an einen Fahrradhändler weiter, der ſich bei der Kriminalpolizei erkundigte, ob das Rad nicht geſtohlen ſei. Dort war aber dieſes Rad bereits als geſtohlen gemeldet worden. F. wurde wegen Hehlerei verhaftet. In der Verhandlung blieb Pf. auf ſeinen Aus⸗ ſagen beſtehen. F. iſt ſich keiner Hehlerei bewußt. Staatsanwalt Dr. Weinreich beantragte für Pf. 10 Monate Gefängnis, bei F. ſtellte er die Strafe in das Ermeſſen des Gerichts. Das Urteil lautete bei Pf. auf 10 Monate Gefängnis und bei F. auf Freiſpruch. * Unterſchlagung und Beſtellſcheinſchwindel ., ein 25 Jahre alter Kaufmann, hat es mit dem Inkaſſo, das er für einen Uhrmacher vornehmen mußte, ſehr genau genommen, allerdings in ſeine egene Taſche. Im Februar 1931 unterſchlug er nach und nach über 295 Mark, die er für ſich ver⸗ brauchte. Vom Februar bis März fälſchte er 5 Be⸗ ſtellſcheine über 315 Mark. Die Ware, die er ſelbſt erhielt, wurde ſofort verſetzt. Der Uhrmacher erlitt durch die„Tätigkeit“ ſeines Kaſſiers einen recht erheblichen Schaden. G. gab ſeine Gaunereien ohne „weiteres zu. 1. Statsanwalt Dr. Gerar derachtete eine Strafe von 4 Monaten für angemeſſen. Das Ge⸗ richt verurteilte G. zu 2 Monaten Gefängnis. Aus Baden Um die Getränkeſteuermarken Weinheim, 12. Nov. Gegen etwa 60 hieſige Gaſtwirte war ſ. Z. von der ſtädtiſchen Verwal⸗ tung Weinheim ein Strafbeſcheid von je 25 4 er⸗ gangen, weil ſie ſich weigerten, für die Erhebung der Gemeindegetränkeſteuer Steuermarken zu be⸗ nützen. Auf Einſpruch hatte ſich geſtern das hieſige Amtsgericht mit dieſer Angelegenheit zu befaſſen. Das Gericht erkannte auf Freiſprechung, indem es ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß die Stadtver⸗ waltung nicht befugt ſei, das Syſtem der Steuer⸗ marken einzuführen. Die Entſcheidung dürfte eine grundſätzliche Bedeutung für das Badiſche Gaſtwirts⸗ gewerbe haben. 1 Kommuniſtiſche Zerſetzungsverſuche * ſtarlsruhe, 11. Nov. Wie der Polizeibericht mel⸗ det, wurden in der Nacht zum Mittwoch an den Ein⸗ gängen verſchiedener Polizeiwachen kommuniſtiſche Zerſetzungsſchriften niedergelegt, die für die Poligetbeamten beſtimmt waren. Die Täter ſind bis jetzt noch nicht ermittelt. * W. Bammental, 12. Nov. Als hier am Samstag bei einer Beerdigung der Sarg ins Grab verſenkt wurde, verlor der am Grabesrand ſtehende Toten⸗ gräber plötzlich das Gleichgewicht und ſtürzte in das Grab. Der Sturz hatte zwar für den Totengräber keine ernſthafte Folgen, aber unter den Trauergäſten löſte der Vorfall Beſtürzung aus. W. Rot bei Wiesloch, 12. Nov. Die neue Klein⸗ kinderſchule iſt im Rohbau fertiggeſtellt. Gegen⸗ wärtig wird die Dampfheizung eingebaut. Da ſich das neue Gebäude in der Nähe der Kirche befindet, wurde von der hieſigen Einwohnerſchaft angeregt, auch das Gotteshaus der Dampfheizung anzuſchlie⸗ ßen, wodurch erhebliche Heizungskoſten erſpart wer⸗ den könnten. Vor dem Einzelrichter Wieder ein Ueberfall auf einen Gerichts vollzieher Erſt in den letzten Tagen berichteten wir von einem Ueberfall auf einen Gerichtsvollzieher, der in Ausübung ſeines Amtes von fünf Perſonen be⸗ droht worden war. Der Beamte kam ſeinerzeit je⸗ doch noch ziemlich glimpflich aus der bedrohlichen Situation. Viel übler wurde einem Gerichtsvollzieher mit⸗ geſpielt, der in der Rheinhäuſerſtraße bei dem Rei⸗ ſenden Ad. K. erſchien. Er hatte dort eine Steuer⸗ ſchuld von.38 Mark abzuheben und pfändete man⸗ gels Geldes das Büfett im Speiſezimmer. Als der Beamte ſich am Tiſch niederließ, um ſein Protokoll aufzuſetzen, erhielt er plötzlich von hinten einen hef⸗ tigen Schlag auf den Kopf, daß er bewußtlos zu⸗ ſammenſank. Nach wenigen Minuten konnte er ſich jedoch wieder aufraffen und ſah K. mit einem meter⸗ langen Kabel in der Hand zu neuen Schlägen aus⸗ holen. Der Gerichtsvollzieher ſetzte ſich zur Wehr. Es entſpann ſich zwiſchen den beiden Männern ein Kampf, während dem jeder ziemlich viel Schläge ab⸗ bekam. K. ſteigerte ſich in einen wahren Tobſuchtsanfall hinein. Er wollte den Beamten abſolut die Treppe hinunterwerfen. Selbſt auf dem Treppenhaus ging das Ringen der beiden Männer weiter, ſodaß Haus⸗ frauen nicht den Mut fanden, in ihre eigene Wohnung zu gehen. Endlich konnte ſich der Beamte freimachen und ſich zu einem Arzt ſchleppen. Von dort benach⸗ richtigte er die Kriminalpolizei, die dann ſofort einen Beamten nach dem Kampfſplatz entſandte. Doch der Kriminalbeamte hatte wenig Glück, es wurde ihm nicht aufgemacht. Er kam noch einmal, als die Frau anweſend war. K. lag nun im Bett und ſpielte den kranken Mann. Kein Mittel konnte ihn bewegen, den Mund aufzutun, um irgendeine Auskunft zu ge⸗ ben. Das Ueberfallkomman do rückte an und bezweckte vorerſt, daß K. in einen erneuten Tobſuchts⸗ anfall verfiel. Aber die Beamten machten kurzen Prozeß mit ihm. Sie trugen ihn die Treppe hinunter und lieferten ihn im Gefängnis ab. Vor dem Einzelrichter ließ K. durch ſeine wiederholten Tempe⸗ ramentsausbrüche ahnen, wie rabiat er ſich damals benommen haben mag. Wiederholte Zurechtweiſun⸗ gen des Richters nützten nichts, bis der Staatsanwalt eine Ordnungsſtrafe beantragte. K. entſchulbigte ſein Benehmen damit, daß er die Beſinnung verloren habe, als der Gerichtsvollzieher für die geringe Schuld ausgerechnet das Büfett pfändete. Das Ge⸗ richt verurteilte K. wegen Körperverletzung und Widerſtand zu 4 Monaten Gefängnis. Aus der Pfalz Falſchgeld * Ludwigshafen, 12. Nov. Geſtern wurden hier in drei verſchiedenen Fällen falſche Geldſtücke zu fünf und zwei Mark angehalten und beſchlagnahmt. Während das Zweimarkſtück, das die Jahreszahl 1926 trägt, ſchlecht nachgemacht iſt, ſind die beiden Fünf⸗ Markſtücke, die die Münzzeichen F und die Jahres⸗ zahl 1928 bezw. 1929 haben, täuſchend ähnlich nach⸗ gemacht. 600700 Mark geſtohlen * Rülzheim, 12. Nov. Dem Geſchäftsagenten Johann Jakob Duttenhöffer wurde in ſeiner Wohnung aus einem Schrank ein Zigarrenkiſtchen mit 600—700 Mark Inhalt geſtohlen. Der Beſtohlene iſt 84 Jahre alt und bewohnt allein ſein Haus. Der Dieb hat jedenfalls eine Zeit der Abweſenheit des alten Mannes benutzt, um in ſeine Wohnung einzu⸗ dringen. Pfälziſcher Handwerkstag * Kkaiſerslautern, 12. Nov. Am kommenden Sonntag, 15. d. Mts., findet im Proteſtantiſchen Vereinshaus am Fackelrondell der 4. Pfälziſche Handwerkstag ſtatt, der als 5ffentliche Kundgebung des pfälziſchen Handwerks geplant iſt. Die Frage„Das Handwerk zu der künftigen Geſtaltung der deutſchen Wirtſchaft“ wird Geueral⸗ ſekretär Karl Hermann Berlin, Mitglied des Reichstages und Mitglied des Vorl. Reichswirt⸗ ſchaftsrates, in einem Vortrag ausführlich be⸗ handeln. * * Wachenheim, 12. Nov. Das Geſuch um Auf⸗ ſtellung eines Verkaufsſtandes von Johannes Vogt wurde vom Gemeinderat nur unter der Bedingung ge⸗ nehmigt, daß in der Haupterntezeit ausſchließlich deutſche Trauben und deutſches Obſt ver⸗ kauft wird. Aus der badiſchen Turnerſchaſt Nachdem am Samstag der Kreisturnrat der Badiſchen Turnerſchaft in Karlsruhe tagt, am Sonntag vormittag am Orte des Turntages ſich die Gauvertreter und Gaugeld⸗ warte zu ihren Beratungen und Beſprechungen verſam⸗ meln, geht am Sonntagnachmittag in der neuerbauten Turn⸗ halle des TV Grötzingen der diesjährige Kleine Kreisturntag vor ſich. In ſchwerſter Not⸗ zeit wird dieſe fällige Vertretertagung des badiſchen Turn⸗ kreiſes für die Beteiligten verantwortungsvolle Arbeit bringen, bei welcher geprüft und gewägt werden muß, wie die ſchwierige Wirtſchaftszeit ohne Hemmungen überwunden werden kann. Daneben wartet das Wochenende aber auch mit einer Reihe von Veranſtaltungen in den Turngauen und Vereinen auf, Lehrgänge und Uebungsſtunden in den verſchtedenſten Gaugebieten, Turnwarteverſammlungen und Ausſcheidungsturnen ſtehen auf der Tagesordnung, neben dem Jungmannenfechten der mittelbadiſchen Gaugruppe. Dazu kommt noch ein Kunſtturnwettkampf in Feudenheim zwiſchen TV 62 Weinheim— Tbd. Germania Oppau und TV Badenia Mannheim⸗Feudenheim. Der Tho. Wilfer⸗⸗ dingen ſeiert ſein Bjähriges Beſtehen und das 10lährtge ſeiner Sängerabteilung. Die Tgde. Offenburg tritt mit einem großen Schau⸗ und Werbeturnen an die Oeffent⸗ lichkeit. 5 Vom Mannheimer Turngau Die bevorſtehenden Wintermonate werden im Mann⸗ heimer Turngau wieder eine Reihe von Gerätewett⸗ kämpfen bringen. Am nächſten Sonntag iſt es der T V Badenia Feudenheim, der einen ſolchen durchführt und der ſich dazu zwei Kunſtturnriegen verpflichtet hat, die über gute Kräfte verfügen. Es iſt der Tb d. Germania Oppau und der T1862 Weinheim beteiligt. Die Riege der Weinheimer ſteht im Badiſchen Neckarturngau an führender Stelle, während Germania Oppau erſt am ver⸗ gangenen Sonntag in Frankfurt einen bedeutenden Erfolg erringen konnte, durch den Sieg über TV Frankſurt⸗ Bockenheim und TV Völklingen⸗Saar. Die Feudenheimer haben ſich für dieſen Wettkampf eine ſchwere Aufgabe geſtellt. Am Sonntag darauf wartet der TVvon 18 46 mit einem weiteren Wettkampf auf, an welchem die bekannten auswärtigen Riegen von Mainz⸗Kaſtell und Aſchaffenburg beteiligt ſind. Schauturnen auf der Rheinau Die Turngenoſſenſchaft Mannheim⸗Rheinau führt am nächſten Sonntag im Badiſchen Hof ihr zweites Bühnen⸗ ſchauturnen durch, das wiederum die geſamte Aktivität unter den Mitwirkenden ſieht. Die ſinngemäße Glie⸗ derung der turneriſchen Vorführungen geben der Arbeits⸗ und Vorführungsfolge eine beſondere Note. Die unlerbadiſche Kreisliga Am kommenden Sonntag ſpielen: Phönix— Friedrichsfeld Neckarſtadt— Weinheim 1— Edingen 07 1913— Feudenheim Auf dem Mannheimer Phönixplatz ſteigt wieder einmal einer der alten Mannheimer Kreisligaſchlager. Tra⸗ ditionsgemäß müßte Friedrichsfeld dieſen Kampf ſogar ſehr ſicher gewinnen. Im Vorſpiel hat aber Phönix mit der Tradition in Friedrichsfeld gebrochen, es iſt daher auch zu erworten, daß in dieſem Kampf der Sieger Phönix heißen wird. Für beide Vereine bedeutet dieſer Kampf ſehr viel. Wir werden auf dem Monnheimer Phönixplatz be⸗ ſtimmt ein ganz großes Spiel ſehen, bei dem wir Phönix Mannheim infolge ſeiner Formverbeſſerung in Front er⸗ warten. 8 Das Spiel auf dem Neckarſtadtplotz zwiſchen Neckar ⸗ ſt at und Weinheim bringt den Tabellenführer vor eine ſehr ſchwer zu löſende Aufgabe, die aber wohl von Weinheim gelöſt werden dürfte.. In Neckarhauſen gibt es zwiſchen Neckarhauſen und Edingen wohl einen heißen Kampf um den Abſtieg. Die Bedeutung dieſes Treffens ſteht wohl außer jedem Zweifel. Der Platzvorteil wird wohl für einen knappen Sieg von Neckarhauſen ausſchloaggebend ſein. 07 Mannheim empfängt die Mannheimer Tur⸗ ner. Der Sieger wird wohl 07 Mannheim heißen. Feudenheim ſpielt auf ſeinem eigenen Platze das Rückſpiel gegen 1913 Mannheim. Hier haben die 18er Ausſicht durch eine Niederlage das Tabellenende weiterhin zu zieren. Kegler⸗Verband Mannheim Vom 29. Oktober bis 7. November wurden folgende Freundſchaftsſpiele mit 8 Mann zu je 50 Kugeln ausge⸗ tragen: Präziſe Acht— Goldene Sieben 2238:2198 Holz, Roland— Feger Waloͤhof 2258:2117 Holz, Goldene Sieben — Präziſe Acht 2324:2168 Holz. Bei dem Klubkampf Fidela 28 erſte Mannſchaft gegen zweite Mannſchaft zu je 6 Mann wurde die ſchöne Holzzahl 3405:3117 erzielt. Anläßlich der Kegelſportwoche in Franken⸗ thal konnte der Senior Franz Heß das Goldene Bun⸗ desſportabzeichen mit 547 Holz erringen. Gehrig von Kurpfalz hat am 6. November auf der Stierle⸗Bahn mit 100 Kugeln 637 Holz geworfen. 5 Borſport- Allerlei Carnera— Gühring am 15. Dezember Wie ſchon gemeldet, hat der italleniſche Boxrieſe Primo Carnera einen Vertrag unterzeichnet, der ihn zu einem Kampf Mitte Dezember in Berlin verpflichtet. Auch der Gegner des„Elefantenbabys“ ſteht jetzt in dem Stuttgarter Schwergewichtler Ernſt Gühring, der während ſeiner Betä⸗ tigung im Dollarlande noch keine Niederlage erlitten hat, feſt. Als Termin für den Carnera— Gühring Kampf iſt der 15. Dezember vorläufig anberaumt worden. Schau⸗ platz des allſeitig mit größter Spannung erwarteten Tref⸗ fens wird die Berliner Kaiſerdamm⸗Halle ſein. Unſere Vermutung, daß der Amerikaner Jeff Dickſon der Ver⸗ anſtalter ſein dürfte, war nicht ganz zutreffend, vielmehr iſt es eine bekannte deutſche Großhandelsfirma, die das Riſiko einer derartigen Veranſtaltung auf ſich nehmen will. Die Kampfbörſe ſoll 50 000/ betragen, von welcher Summe Carnera 60, Gühring 40 v. H. erhalten ſollen. 1 5 7 Amerikas Boxer in Dublin geſchlagen Die amerikaniſchen Amateurboxer beendeten ihre Reiſe nach Europa in Dublin mit einem Länderkampf gegen Ir⸗ land, Anſcheinend ᷣurch die vielen Starts in den letzten Wochen etwas abgekämpft, mußten ſie eine verdiente Nie⸗ derlage von 10:6 Punkten einſtecken. Jahreshauptverſammlung Feldberg Mit der diesherbſtlichen Jahres hauptverſammlung auf dem Feldberg iſt die Skizunft Feldberg in das zehnte Jahr ihres Beſtehens eingetreten. Die Verſammlung verlief bei ſtarkem Beſuch und ſchönem Wetter, teilweiſe ſchneebedech⸗ ten Hängen und Alpenſicht in knapp drei Stunden har⸗ moniſch und erzielte gute geſchäftliche Ergebniſſe. Die Be⸗ richte wurden nach den Ausführungen des Vorſtandes ohne Einwendungen genehmigt und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. In verſchiedener organiſatoriſcher Hinſicht hat der Beſitz des Opelhauſes der Zunft eine ſtraffere Fafſung verlangt, ſo verſchiedene Satzungsänderungen, die Schaf⸗ fung einer Benützung⸗ und Hausordnung des Opelhaufez ö der Milarbeit der Sportabteilung, der Arbeitsverkellung in die Vorſtandsherren uſw., Punkte, von denen beſonders die Hausordnung und Benützung des Opelhauſes längere Ausſprache von Belang brachte. der Skizunſt Die Neuwahlen ergaben: erſter Vorſitz Dr. Br 0 Hl. Toòtnau. wieder, zweiter Vorſitz Otto Klausmann Freiburg, Kaſſe Dr. Gelpke⸗Donaueſchingen, Opelhaus⸗ verwalter Willi Uhl⸗Freiburg, Kursleitung Bren ner⸗ Freiburg, ſportliche Leitung Baue r⸗Freiburg und W ag ner⸗ Freiburg, Beiräte Dr. Mo ck⸗Freiburg, Dr. Geß⸗ ner⸗ Freiburg, Thale r⸗Freiburg, Oskar Maler, Feldbergerhof, Der Beitrag iſt wieder 10 /, in der Sport, abteilung 5 4. Der Mitgründer der Zunft Otto Klaus⸗ mann wurde mit dem goldenen Ski der Zunft geehrt. Ge⸗ ſchäftsſtelle iſt künftig ausſchließlich im Feldbergerhof. Weller. 2 8 Vorausſage für Freitag, 13. November: Im weſentlichen Fortdauer der unbeſtändigen Wit⸗ terung. Abflauende, aber noch zeitweiſe ſtärkere Weſtwinde. Vorübergehend trocken und heiter Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags deere— See Luft⸗ 28 2 Wind Hb. u Se S ette a Se Nicht. Stärke Wertheim 1 5 NO leicht Reaen ſcönigsſtuhl] 563 750,2 5 SW leicht Nebel Karlsruhe 120 750.4 8 SW ſtark Regen Bad Bad 213 751,6 8 S ſtürm. Regen Villingen 712751,7 2 SW ſchwach halbbebeckt Bad Dürrh.] 701— 9 80 jriſch heiter St. Blaſien 780— 0 0 leicht date Badenweil. 422 754.0 7 PSW.ſtark edeckt Feldbg. Hof 1275 626,8—1./ ſteif bedeckt Die über Island herangezogene Sturmzyklone wandert jetzt entlang der norwegiſchen Küſte nach Nordoſten ab. In ihrem Bereiche ſind die Tem⸗ peraturunterſchiede nahezu ausgeglichen, ſo daß ſie ſich weiter verflachen werden. Randſtörungen folgen aber noch im Weſten und werden das unbeſtändige Wetter bei uns erhalten. Sübdweſtlich von Island folgt außerdem eine neue Zyklone, daher müſſen wir vorausſichtlich für mehrere Tage mit dem im allgemeinen raſch veränderlichen windigen und relativ milden Weſtwetter rechnen. —— Geſchäftliche Mitteilungen * Trinkt Fachinger. Wie die Erfahrung lehrt, wird bei Entfettungskuren die diätettſch⸗phyſikaliſche Behandlung oͤurch Heilquellenkuren häufig wirkſam unterſtützt. Trink⸗ kuren mit dem altbewährten rein natürlichen Geſundbeits⸗ waſſer„Staatl. Fachingen“ ſind daher auch in dieſer Hin⸗ ſicht beſonders empfehlenswert. S495 Der Aufstieg qus wirtschaftlicher Mot Verblllgung der TLebenshalfung ird gefördert AIAAHa IIA dem Eimamf im Nuònsimmperein] Sin Sie Mitgſied? Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politit: H. A. Melßner- Feuilleton: Dr. Stefan ayſer- Kommunalpolifik und Lokales: Richard Schön felber ⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Furt are Anzeigen und geſchäftliche Mitleilungen: Jakob Faude, ſämllich Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b... Mannheim, R 1, 45 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rücksendung nur be. Nückports DAs IST DER RI denn er führt zum Kaufe eines Mantels, der nach Qualitat, Ausarbeitung und Ele- ganz viel teurer sein müßte, als er ist. Unsere neue Leistungssteigerung ist so enorm, dag sie sogar dem Laien sofort ins Auge springt. Betrachten Sie unsere Fenster Ulster-Paletois seide, mit Samtkragen El SombER- Ad EBOr 8 und graubraun Fischgräts, ganz auf —— Ulster-Paletots aus reinwollenen, modernsten molligen Dia- Si u. 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J * Tfuſchung und unerlaubte Handlungen vor und will in Die National City Bank über den Goloſtandard Die National City Bank of Newyork ſtellt ſich in ihrem Monatsbericht auf den Standpunkt, daß die Welt den Goldſtandard trotz aller A nungen aufrechterhalten werde, wenn auch eine Abk r nicht aus⸗ geſchloſſen ſei. Die Wel Gründen immer wieder auf den 5 denen es ihn vor Jahrhur geſchaffen und J ihn nach dem Kriege wiederhergeſtellt hat. Die eine ungeſunde Goldkonzentration in einigen Ländern 1 ten anderer Länder ſtattgefunden habe, ſei nicht die Golöf die unvermeidliche Anſicht Bank daß Stand 1 d gün⸗ eintreten würden. igkeit internationaler rteſiger i l ch er Schul denz a hlungen, die unzäl uiſſ je dem int tionalen Handel aufer! acht und der 2 feid ſeien die wirkl keiten. Was den Newyorker Ge die Bank, er befinde ſich in einer ſo feſten Poſition, daß er jeder abſehbaren Gold nachfrage aus dem Auslande ge⸗ wachſen wäre. N Aktiva: Deviſen 774 950, f * Stand der Badiſchen Bank vom 7. Nov. Fold beſtand 8 123 609, deckung j Wechſel und Schecks 21 401 383, Deutſche 1, Noten anderer Banken 3817 755, Lr 2951 220, Wertpapiere 9 202 7 Paſſiv a: tſtige 8 300 000, 23 48 gen 70 528 966.— lagen 8 300 000, Betrag der umlauf ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 22 Aktiva Grund Kündigungsfriſt gebundene undlichke ſonſtige Paſſivo 2 900 460, Verbindlie t iter gebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 1 493 494 l. * Deutſche Schiffsbeleihungs⸗Bank AG, Hamburg. Die Bonk gibt den Beſtand ihrer Teilungsmaſſe für die Li⸗ guidationspfandbrieſe bekannt und ſchreitet fetzt zur Aus⸗ ſchüttung. Der Borbeſtand der lungsmaſſe beträgt 101 28„, der Beſtand an Aufwertungsforderungen 40 137 Mark, zuſammen 171385 //. Der Goldmarkausgabewert der beiden 4½prozentigen Anleihen von 1919 und 1920 be⸗ ragt 1,01 Mill. J. Danach ergibt ſich eine Quote von 100 v. H. Der geſamte Beſtand der Teilungsmaſſe wird ah 13. November bar ausgeſchüttet. Es entfallen auf je 1000 Papiermark der Anleihe von 1910 ein Barbetrag von 1760„, bei der Anleihe von 1920 von 10,50 l. Gebr. Gutbrod gegen Südweſtbank AG. Frankfurt, 12. Nov.(Eig. Dr.) Die Stahl⸗ Chemie Gmb H ols Rechtsnachſolgerin der Gebr. Gut⸗ brob Gmb hat unter Aufrechterhaltung des bekannten, Ende 1930 geſchloſſenen Vergleichs mit der Süd weſt⸗ bank AG in Frankfurt a. M. gegen dieſes Inſtitut Schadenerſatzkloge angeſtrengt, über die vor der zweiten Kammer für Handelsſachen in Frankfurt a. M. verhandelt wurde. Die Klägerin wirft der Südweſtbank den Mittelpunkt des Prozeſſes die Frage geſtellt haben inwieweit eine Prozeßpartei ihre vollen Kenntniſſe über Handlungen und Perſön⸗ lichkett von Zeugen dem Gericht und auch ihrem Prozeßgegner mitteilen muß Es liege der Fall zu⸗ grunde, daß der frühere Direktor der Südweſtbank, Sauer⸗ brey, eine Avalprämie von 86 000/ für ſich unterſchlagen habe, welche Tatſache der Südweſtbank beim Vergleich be⸗ kannt war, Die Südweſtbank gab dieſe Kenntnis zu, er⸗ klärte aber, öͤaß auch ihrem Prozeßgegner dieſe Tatſache ſchon aus dem Reviſionsbericht der Favag bekannt war. (Reuer Termin am 13. Dezember.) O Deniſche Zuckerbank AG., Berlin.— Wieder 15 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) Der AR beſchloß, der HV am 11. Dez. vorzuſchlagen, aus dem Reingewinn des Ge⸗ ſchäfts jahres 1980/1 in Höhe von 0,132(0,131) Mill. hel angemeſſenen Rückſtellungen eine Dividende von wieder 15 v. H. zu verteilen. () Rhein, Bauernbank AG., Köln.(Eig. Dr.] Die Geſellſchaft, ödie vor kurzem ihre Zahlungen eingeſtellt hat, beruft eine Gläubigerverſammlung auf den 19. November zwecks Stellungnahme der Gläubiger zu dem Vergleichs⸗ antrag ein. Wie hoch ſich die Ausſchüttung belaufen wird, ſteht im Augenblick noch nicht feſt, jedenfalls aber dürfte eine 100 proz. Befriedigung der Gläubiger nicht mehr in Frage kommen. Doch iſt beabſichtigt, wenigſtens die klei⸗ neren Gläubiger unverzüglich zu befriedigen. Maſchinenfabrik Augsburg-Nürnberg 1,2 Mill./ Gewinnvortrag München, 12. Nov.(Eig. Dr.) In der AR⸗Sitzung der M. AN. wurde mitgeteilt, daß ſich nach Abzug der or, Abſchreibungen von 1,36(1,42) Mill./ einſchl. des Vor⸗ trags von 1,01(1,84) Mill.& für das Geſchäftsjahr 1980/1 ein Reingewinn von 1,20(2,21) Mill./ ergibt. Der 5am 17. Dez. wird vorgeſchlagen, den ausgewieſenen Gewinn vorzutragen. „0 Kölſch⸗Fötzer⸗Werke Acc, Siegen.— Verluſtabſchluß. (Eig. Dr.] Aus der noch tagenden AR⸗Sitzung verloautet einſtweilen, daß die Geſellſchaft einen Verluſtabſchluß vor⸗ legen wird,(Ack 6,8 Mill..) b Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke AG, Berlin. Abweifung der Anfechtungsklage. In der Anfechtungs⸗ loge des Juſtizrats Gottſchalk gegen die HB⸗Beſchlüſſe der Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke AG, Berlin, wurde in bem geſtrigen Termin vor dem Landgericht auf koſten⸗ hlichtige Abweiſung der Anfechtungsklage erkannt. Gebr. Stollwerck AG, Köln. Wie wir hören, ſind die Abſchlußarbeiten bei der Geſellſchaft un im großen und guazen beendet, ſo daß die Bilanzſitzung des AR, in der guch über die angekündigte Sanierung durch Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals Beſchluß gefaßt wird, wahrſchein⸗ lich noch im Iduſe dieſes Monats ſpäteſtens Anfang des nächſten Monats ſtattfinden kann. Weiter hören wir, daß die Verhandlungen der Goldin a Ac, Bremen, deren Detriebe teilweiſe bereits ſtilliegen, über eine Verlegung der Tafelſchokolodenfabrikation mit der Gebr. Stollwerck Ach hieſer Tage zu einer Einigung geführt haben. Wahr⸗ ſcheinlich wird auch die Produktion der Golding Ach keil⸗ 0 weſſe auf zie Gebr. Stollwerck AG überführt werden. Hoffnungen auf Vörſenwiedereröffnung Hauptwerte um—2 v. H. gebeſſert Ab Berlin, 12. Nov.(Eig. Dr.) Nachdem durch die neue Deviſenverord⸗ nung wieder eine Lücke, die ſich in der Deviſenſituation der Reichsbank ungünſtig ausgewirkt hatte, ausgefüllt iſt, tauchte im heu Vormittagsverkehr als hauptſächliche auf, wie ſich jetzt die Reichsbank zur Wieder⸗ ik Obwohl ſicherlich warten ſei kungen der ne doch ſchon allein börſenloſen? feet ere Telephonverkehr zur Folge. Das eher ſchwächere Newyork und die weiteren Preisrückgänge an den Waren märkten fanden keine Beachtung, dagegen verwies man auf die angeblich gebeſſerten Ausſichten der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Finanzbeſprechungen. Man ſieht die Vorverhandlungen für abgeſchloſſen an, ſo daß der Weg zur praktiſchen Arbeit frei wäre. Allerdings hat das Geſchäft als ſolches durch die er⸗ ſchwerenden Beſtimmungen für den Handel mit Auslän- dern, in Auslandswerten und in beutſchen Werten auf ausländiſche Währungen lautend, erheblich nachge⸗ laſſen, zumal man ſich über einzelne Beſtimmungen noch nicht ganz klar geworden iſt. Auch die Beſtimmungen der neuen Auſwertungsnotperordnung wurden mit Inter⸗ eſſe zur Kennt genommen, Beſonders der Paſſus, daß In⸗ duſtriegeſellſch, die ihren Obligationsverpflichtungen in den nächſten drei Jahren nicht nachkommen wollen, in dieſer Zeit keine Dividende zahlen dürfen, fand ſtärke Be⸗ achtung. Man hat die Hoffnung, auf eine Konjunkturbele⸗ bung nicht aufgegeben, zumal das bisherige Anziehen der Preiſe trotz der ſeit geſtern zu beobachtenden Abflauung auch heute ſchon für die Produzenten recht weſentlich iſt und manchen Vorteil gebracht hat. Die ſtarke Aufwärtsbewe⸗ gung der ſüdamerikaniſchen Deviſen in der letzten Zeit wäre hierfür der beſte Beweis. So fanden alle dieſe Ueberlegungen heute auch rein kursmäßig ihren Nieder- ſchlag. Die Hauptwerte zogen gegen geſtern nach⸗ mittag um—2 v. H. an, auch Reichsbank und Schultheiß lagen etwas feſter, nur Deſſauer Gas blieben recht ſchwach veranlagt. Der Pfandbriefmarkt hatte ruhiges Geſchäft, aber auch hier ſetzten ſich meiſt Beſſerungen bis zu 1 v. H. durch. Auch in den Mittagsſtunden blieb das Geſchäft im Telefonverkehr ruhig, bei nicht unfreundlicher Grundſtimmung. Die Aktienmärkte waren wenig verändert, während Pfandbriefe ſich weiter be⸗ feſtigen konnten. Die Spanne zwiſchen den 8⸗ und 7prozentigen Emiſſionen hat ſich inzwiſchen ſchon wieder auf zirkon v. H. vergrößert. Auch Altbeſitzanleihe waren weiter gefragt. Reichsſchuldbuchforderungen lagen bis zu 1 v. H. höher, Geld unverändert. Am Deviſen markt notierte das Pfund und Kairo je 5 Pfennige niedriger, Amſterdam, Kopenhagen und Spanien verloren je 10 Pfen⸗ nige, Oslo gab um 40 Pfennige und Stockholm um 75 Pfennige nach. Berliner Devisen Diskontsätza: Relchsbhank 8, Lombard 10 v. f. ng des jetzigen Stimmung im Amtlich in Rm. Dis-] 11. Nopember 12. Nopember Parität für kont Geld Brief Geld Brief M Buenos⸗Aires 1Peſo 7.188.142.128.132.286 ftanada ikan. Dollar—.7763, 784.776.784 4,798 apan.. Ien 6,75.058.082.058.082.089 alro.. 1ägypt. fd. 16,34] 16, 38 16.29 16,88 21,91 Türkei„. türk Pfd.———..—— 210 London.. ISterl. 6 15,94] 15.98 15,89 15.93 20,893 New Vork„ 1 Dollar 4 4,209 4,217.209.217 4,1780 Rio de JaneirolMillr.—.259 0,261.259 0,261 0,503 Uruguay 1 Goldpeſo.868 1872.869.872“[.421 Holland 100 Gulden 3 169,83 170,17 169,78 170,07 168,48 Athen 100 Drachmen 12.195 5, 205 5,195.205 5,445 Brüffel 100 B50 f 2½ 58,68 58.78 58,66 88.76 858,855 Bukareſt... 100 Lei 9%.527.533 2,522 2,528—.— Ungarn. 100 Peng 10 78,28 78.42 73,28 78,2—.— Danzig 100 Gulden 6 82,27 82,43 82,22 82,38 81,555 Helſingfors„100 8M 8 8,29.31 8,29.31 10,512 Italien... 100 Lire 7 21.78 21,82 21,73 21.77 22,025 Jugoflavieni00 Dinar 7¼ 7,473 7,467.478 7,487.85 owno 100 Kronen 6½ 42,11 42,19 42,16 42,24—.— Kopenhagen. 100 Kr. 8 90.41 90,59 90.81 90.49 112,06 Liſſabon 100 Eskudo 7 14,49 14,51 14,49 14,51 17,485 Oslo 100 Kr. 6 89.41 8959 89,01 89,19 111.74 Paris.. 100 Fr. 2½ 4685 158,59 186.55 16.590 15,445 Prag... 100 Kr.% 12.47 12.40 12.47 5 12.49 2,88 Schweiz.. 100 Fr. 2 62,24 62,40 62,22 82,88 80,515 Sofia.. 100 Lewa 8.057.068.057 J, 083.01 Spanien., 100Peſeten 6½ 86,78 38,84 86,66 36,74 89,57 Stockholm. 100 Kr. 7 90,168 90,84 88,41 89.59 112,05 Eſtland.. 100 Eſtm.— 112.89 113,11 112.79 113,01—.— Wien„ 100 Schilling 10 58,94 59,06 58,9459, 58,79 Amſterdamer Börſe gut behauptet a Amſterdam, 12. Nov.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe verkehrte in ruhiger Haltung, doch waren die Kurſe ziemlich gut behaup⸗ tet. Philips gingen heute auf 98 zurück, doch konnten ſie ſich auf Deckungskäufe der Spekulation wieder auf 102 er⸗ holen. Zuckerwerte waren angeboten und ſchwächer. Poung⸗ anleihe war vernachläſſigt. Pfund weiter ſchwach, Dollar behauptet, Reichsmark etwas leichter An den internationalen Deviſen märkten war bas Pfund heute, nachdem es mit 3,80 gegen den Doll. unverändert eröffnet hatte, wieder ſchwach und ging auf 3,77% zurück, gegen den Gulden auf 9,30, gegen Paris auf 90, gegen Zürich auf 19,30 und gegen die Reichsmark auf 15,97%. Nach den geſtrigen Erklärungen Churchils beur⸗ teilt man in internationalen Deviſenkreiſen die Lage in England wieder etwas ungewiſſer und iſt der Meinung, daß im engliſchen Kabinett hinſichtlich der Zollpolitik einige Differenzen beſtehen. Auch die engliſche Außen⸗ handelsbilanz für den Monat Oktober machte einen wenig ünſtigen Eindruck. Der Dollar konnte 18 gut be⸗ aupten, er lag eher eine Kleinigkeit feſter. Die eichs⸗ Die kommenden engliſchen Schutzzölle 1 Die Exporteure nach England haben nach dem Wahlſieg der Konſervattven in Erwartung der kommenden engliſchen Schutzzölle bereits einen möglichſt großen Teil ihrer Waren kechtzeſtig in Sicherheit gebracht: es hat eine wahre In⸗ vaſton von Waren nach England eingeſetzt. Die meiſten Firmen richten ſich große Läger in England ein, um dem Schutz zoll zuvorzukommen. Es tritt alſo zunüchſt das gerade Gegenteil von dem ein, was man nach der Aufgabe des engliſchen Goldſtandards erwartet hatte: anſtatt des ver⸗ muteten engliſchen Importrückganges eine enorme Zu⸗ e ungeachtet der engliſchen Valutaentwertung. Nament⸗ uch die ku ſſen ſind bemüht, ihre Lieferungen nach Mög⸗ ichkeit in die Zeit vor Inkrafttreten der engliſchen Schutz⸗ 80 vorzuverlegen. Selbſtverſtändlich ſpielt auch die Frage er zollpolitiſchen Vorzugsbehandlung der engliſchen olonſen in dieſe Erwägungen hinein. Man hat allen Grund anzunehmen, daß die ſolange diskutierte und immer wieder vertagte Ausweitung der Handelsbeziehungen inner⸗ 1 des britiſchen Imperiums jetzt endlich mit Energie in e Hand genommen wird. Die eigentlich erſt für das nächſte f hr angeſetzte Empire⸗Konferenz in Ottawa wird mbg⸗ herweiſe ſchon in dieſem Jahr ſtattfinden. Die„Empire⸗ projekte“, die man jetzt zu hören bekommt, gehen weit über Ales bisher Geplante hinaus. Man denkt ſogar an die 10 fung einer Empire Währungs⸗Unton, erbings ſind hier noch außerordentliche Schwierigkeiten, Vermutlich für Eiſen⸗, Stahl⸗, Wollfabrikate, Schneidewaren die beinahe unüberwindbar ſind. Trotzdem beſteht jetzt auch in den Dominions eine viel ſtärkere Neigung zu einer wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenarbeit mit dem Mutterland als etwa vor zwei Jahren. Die ausländiſchen Exporteure nach Eng⸗ land haben ſich nicht auf die Verſchiffung von Waren nach England beſchränkt, ſondern ſich vielfach bereits auf eine Verlegung der Produktion nach England eingeſtellt. Man hat bereits vielfach Grundſtücks⸗ käufe ausländiſcher Firmen in England be⸗ obachtet. Die vergrößerten Importe nach England haben zu ſehr lauten Proteſten der engliſchen Wirt ſchaft gegen die„Dumpingeinfuhr“ geführt, der man die Schuld an die Pfundſchwäche zu ſchtebt. Die Propaganda zugunſten eines geſteigerten Konſums heimiſcher Waren iſt ungeheuer geſteigert worden. Es iſt in erſter Linie mit neuen 3öllen auf Eiſen, Stahl und Wolle zu rechnen, die ſchon ſeit langer Zeit im Vordergrund der öffentlichen Diskuſſion ge⸗ ſtanden haben und deren Schaffung von verſchiedenen Enquete⸗Ausſchüſſen empfohlen worden iſt mit ziemlicher Sicherheit mit der Wiedereinführung ber im Laufe dieſes Jahres abgelaufenen Zölle zu rechnen, die von der Arbeiter⸗ regierung nicht erneuert worden waren. Es handelt ſich hier in der Hauptſache um Meſſerſchmiedezölle, die die Sheffielder Induſtrie in erſter Linie gegen die deutſche Konkurrenz ſchützten, um Zölle auf Spitzen und auf Hand⸗ ſchuhe. mark war unter Schwankungen etwas leichter und ging in Amſterdam auf 58,60 und in Zürich auf 120,90 zurück. Deviſe Madrid neigte ebenfalls z e, die Nord⸗ Deviſen waren knapp 0 wenig verändert, De Die holländiſchen Geſchäft faſt unverändert.— Die Arbeisloſigkeit in Holland nimmt noch immer zu. Aus verſchiedenen Teilen des Land n Nachrichten über Schwierig⸗ keiten bei der Arbeitsloſenunterſtützung. 5, 2proz. Erhöhung des engliſchen Preisniveaus Ar London, 12. Nov.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute bei geringem Geſchäft wieder in recht unſicherer Haltung. Inter⸗ nationale Werte und Mühlenaktien lagen ruhig. Das un⸗ geklärte Schickſal der kurzfriſtigen deutſchen Schulden über⸗ ſchattete die Effektenbörſe, an der weder Publikum noch Spekulation Unternehmungsluſt bekundeten, und wirkte ſich auch am Deviſenmarkte aus, an dem das Pfund unter Schwankungen ſchwächer lag. Der vom Handelsamt ausgegebene Großhandels⸗ index für Oktober bringt zum erſtenmal eine Unter⸗ brechung der ſeit Oktober 1929 feſtzuſtellenden Abwärts⸗ bewegung; er erhöhte von 59,7 auf 62,8 v. H.(1924= 100). Das Anſteigen um 3,1 Punkte kommt einer 5,2 v. H. Er ⸗ höhung des Preisniveaus gleich. Die Außen handelsziffern für Oktober zeigen, daß die Dumping⸗Gefahr durch foreierte Einfuhr vor Ein⸗ führung eines Zolltarifs zumindeſt ſtark übertrieben iſt. Die geſamte Einfuhr zeigt zwar wertmäßig gegenüber dem Vormonat eine Zunahme, die aber ſaiſonmäßig iſt und noch nicht einmal den Umfang wie zur gleichen Zeit des Vorjahres erreicht. Es darf allerdings nicht vergeſſen werden, daß in Anbetracht der Einſchrumpfung des geſam⸗ ten Außenhandelsvolumens die prozentuale Steigerung in dieſem Jahre etwas größer iſt. Am Londoner Metallmarkt gaben die Preiſe für Kupfer weiter nach, da in engliſchen Kupferkreiſen laum noch Hoffnung auf einen erfolgreichen Abſchluß der New⸗ norter Kupferkonferenz beſteht. Der Goldpreis zg um 38 Pence auf 109 ſh. 3 Pence per Unze an, Silber dürfte wahrſcheinlich um ½ Penny höher notiert werden. Ruhiger Verlauf des Einlagenverkehrs bei den Genoſſenſchaftsbanken O Berlin, 12. Nov.(Eig. Dr.) Nach Meldungen, die uns von genoſſenſchaftlicher Seite gemacht werden, iſt der durch die Beſtimmung der Notverordnung vom 8. Auguſt feſt⸗ gelegte Dreimonatsterm in für die Auszahlung ge⸗ kündigter Gelder über 1000 ruhig verlaufen. Eine Umfrage bei Genoſſenſchaftsbanken ergab, daß überhaupt bis jetzt der November im Unterſchied zu den Vormona⸗ ten verhältnismäßig normal verlaufen iſt. Es ſtellt ſich heraus, daß die Rückzahlung gekündigter Einzahlungen nur zu einem geringen Bruchteil tatſächlich erfolgt. Zum großen Teil findet eine Abhebung der Gelder überhaupt nicht ſtatt. * Gummiwarenfabrik Hutchinſon, Mannheim. Die Mannheimer Fabrikationsniederlaſſung der franzöſiſchen Gummiwarenfabrik Hutchinſon hatte beim Landeskommiſſar die Stillegung der Fabrikationsabteilung für Winterſchuhe angemeldet und genehmigt bekommen. Die Stillegung dieſer Abteilung iſt im allgemeinen ſaiſonmäßig bedingt und ſtellt eine alljährlich vorzunehmende Maßnahme dar. Die zur Entlaſſung kommenden Arbeitskräfte werden bei Ein. ſetzen der Saiſon in der Sommerſchuhabteilung wieder eingeſtellt werden. ZEITIT UN. Abend-Ausgabe Nr. 526 Philips Telefunken Amſterdamer Gerüchte Die Aktien der Philips Gloiellampenfabrieken hatten geſtern und vorgeſtern an der Amſterdamer Börſe eine Sonderhauſſe zu verzeichnen. Die kräftige Aufwärtsbe⸗ wegung ſchrieb man der Tatſache zu, daß die Ausſicht en des Unternehmens günſtiger zu beurteilen ſeien. Die Geſellſchaft ſolle außerdem mit einem aus ländiſch en Konzern in Verhandlungen ſtehen, doch habe ſich die Verwaltung hierzu noch nicht geäußert. Bei dieſem Kon⸗ zern handele es ſich angeblich um die deutſche Tele fun ⸗ ken⸗Geſellſchaft. Auch von Telefunken war eine Beſtätigung dieſer Meldung nicht zu erhalten. Immerhin iſt darauf hinzuweiſen, daß die Fühlungnahme zwiſchen der deutſchen Philips⸗Vertretung und Telefunken eigentlich nie abgebrochen war und auf manchen Gebieten auch äußeren Ausdruck fand. Es erſcheint alſo nicht ausgeſchloſſen, daß man nun zu einer Verſtändigung nach jahrelangen Kämpfen gelangt, zumal die Wirtſchaftskriſe die Bereitſchaft zu Kon⸗ zeſſionen auf beiden Seiten fördern dürfte. O Sitzverlegung der Bergbau Ac. Lothringen nach Bochum.(Eig. Dr.) Wie andere Geſellſchaften und Ver⸗ bandsorganiſationen ſah ſich auch die Bergbau Ac Loth⸗ ringen während ber Ruhrbeſetzung veranlaßt, ihren Sitz außerhalb des von den Beſatzungstruppen okkupierten Ge⸗ bietes zu verlegen, und zwar nach Hannover. Nach un⸗ ſeren Informationen ſoll dieſe Sitzverlegung nun rückgängig gemacht werden und mit Rückſicht auf die gebotene Verwaltungsvereinfachung der nächſten HW vor⸗ geſchlagen werden, als Sitz der Geſellſchaft Bochum zu beſtimmen. Die Ueberſiedblung der Verwaltung aus Han⸗ nover iſt bereits eingeleitet. O Zur Millioneninſolvenz Küchel⸗Rothmann.— 13 v. H. bzw. nur 6,5 v.. Quote.(Eig. Dr.) In der Konkurs⸗ ſache Küchel fand am Mittwoch vor dem Amtsgericht Gelſenkirchen Zwangsvergleichstermin ſtatt. Nach langen Verhandlungen kam ein Vergleich auf der Baſis von 138 v. H. zuſtande. Hiervon ſind 12,5 v. H. verbürgt, wäh⸗ rend das letzte halbe Prozent noch nicht geſichert iſt.— Im Konkurs Rothmann kam bekanntlich ein Vergleich auf ber Baſis von nur 6,5 v. H. zuſtande. Bei Küchel ſind etwa 1100 Gläubiger vorhanden. Die feſtgeſtellten For⸗ derungen belaufen ſich genau wie bei Rothmann auf run 11,5 Mill. A. * Dennis Bros., Otd., Gnildford.— Dividenbenkürzung. Dieſe engliſche Laſtkraftwagen⸗ und Omnibusfabrik ſchüttet für das Geſchäftsjahr 1980 eine Schlußdividende von 125 v. H. aus, ſodaß die Geſamtverzinſung des Aktienkapitals 175 v. 55 beträgt gegenüber 283 v. H. im voraufgegan⸗ genen Geſchäfts jahr. O Neue Reiſenverhandlungen.(Eig. Dr.) Wie wir er⸗ fahren, wird ſich die deutſche Reifeninduſtrie Ende bieſer Woche in Berlin über die Situation am Reifenmarkt be⸗ ſprechen. Durch den ſeit Anfang des Jahres beſtehenden vertragsloſen Zuſtand zwiſchen den Werken und Händlern hat ſich der Markt infolge größter Preisſchleuderei ſehr ungünſtig entwickelt. Man will nun erneut Verſuche über⸗ prüfen, um eine Geſundung zu ermöglichen. Die Preis⸗ frage am Reifenmorkt iſt inſofern verbeſſert, als die hohen Rabattſätze für die Händler von dieſen an die Kundſchaft weiter abgegeben wurden. Man könnte alſo bieſer Preis⸗ ſchleuderei dadurch begegnen, daß man die Bruttopreiſe für die Konſumenten öirekt ſtark herobdrückt. Ob es jedoch wie⸗ der zu einem Konventionsabſchluß zwiſchen der Induſtrie und den Händlern kommt, wird mit Rückſicht auf die Be⸗ ſtrebungen einer allgemeinen Kartellauflockerung bezweifelt. * Rekordbproduktionsziffern für Südafrika⸗Gold. Nach Meldungen aus Johannesburg erreichte die Golödgewin⸗ nung des Randgebietes im Monat Oktober mit 900 000 Unzen im Werte von 4 Mill. Eſtr. ſüdafrikaniſcher Währung eine neue Rekordziffer. Leichte Erholung am Getreidemarkt Aber ziemlich abwartende Haltung auf beiden Seiten/ Weizenexportſcheine ruhiger, Roggenexportſcheine erholt Berliner Produktenbörſe v. 12. Nov.(Eig. Dr.) Nachdem ſich im geſtrigen Nachmittagsverkehr die Preisrückgänge an den Getreidemärkten noch fortgeſetzt hatten, machte ſich heute bei Börſenbeginn eine leichte Erholung geltend, und auf dem ermäßigten Preis⸗ niveau war die Tendenz als ſtetig zu bezeichnen. Das Inlandsangebot von Weizen und Roggen hatte ſich wieder etwas verringert; da von Ueberſee infolge des geſtrigen Feiertages keine Meldungen vorlagen, ſtan⸗ den ſich Käufer und Verkäufer ziemlich abwartend gegen⸗ über. Soweit Umſätze zuſtande kamen, wurden im Promptgeſchäft etwa geſtrige Börſenſchlußpreiſe ge⸗ zahlt, am Lieferungsmarkte war Roggen leicht gedrückt. Für Weizen mehl haben die Mühlen ihre For⸗ derungen den geſtrigen Rohmaterialpreiſen angepaßt, die Kaufluſt iſt aber gering, Roggenmehl hatte nor⸗ malen Abſatz bei ſtetigen Preiſen. In Ha⸗ fer erfolgten auf die geſtrigen Untergebote nicht immer Zuſagen und bei verringertem Angebot waren die Preiſe im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft gut behauptet. Der Gerſtenabſatz hatte ſich nicht gebeſſert. Weizenexport⸗ ſcheine lagen ruhiger, dagegen hatten ſich die Preiſe für Roggenexportſcheine weiter erholt. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk., prompt ab Station 7576 Kg. 22225; Futterweizen 70—71 Kg. 208 bis 10; Sommerweizen 78—79 Kg. 224—27 ruhig; Roggen, prompt 72—79 Kg. 194—96; Warthe 206 cif Blu. Br. ab⸗ geſchwächt; Braugerſte 171—77 ruh. Futter⸗ und Induſtrie, gerſte 16770 matt; Hafer, prompt 14751 matt; Weizen⸗ mehl prompt 28,50—92,50 ruh. Roggenmehl 70proz. prompt 26,00—9,25 matt; Weizenkleie 10,50—11 ſtill; Roggenkleie 10,50—11 ſtetig; Viktorigerbſen 24—30; Kleine Speiſe⸗ erbſen 25—28; Peluſchken 17—19; Ackerbohnen 16,5018; Wicken 1720; Lupinen, blaue 1112,50; e gelbe 1815; Leinkuchen, Baſis 87 v. H, 13,90 14,20; Erdnuß⸗ kuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13,60—13,90; Eronuß⸗ kuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13,90—18,50; Trockenſchnitzel 6,206,390; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 12,10; öto. ab Stettin 12,70; Speiſe⸗ kartoffeln, weiße 1,80—1,40; rote 1,50—1,70; Odenwälder, blaue 1,66—190; andere, gelbfleiſchig 1,80—2,10; Fabrikbar⸗ toffeln in Pfg. 7— 7,5; allg, Tendenz abgeſchwächt. 11 15 dels rechtliches i eizen Dez. 2976/50) März 2476,75; Roggen Dez. 203,50 bis 202,75; März 2087,75; Hafer Dez. 161,75—59; März 171,50 68,50. * Mannheimer Produktenbörſe vom 12. Nov.(Eigen⸗ bericht. Am heutigen Produktenmarkt war Brotgetreide abgeſchwächt, Futtermittel weiter feſt, insbeſondere ölhal⸗ tige, Mehl eine halbe/ ermäßigt. Notiert wurden in I für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim; inl. Wei⸗ zen 24,5025; inl. Roggen 22,25—22,50; inl. Hafer 18 bis 19,50; Sommergerſte 19,25—19,50; Futtergerſte 1818,50; Biertreber 13,25; Erdnußkuchen 14; Sofaſchrot 12,50; Trockenſchnitzel 6,25—9,50; Malzkeime 10—11;, Weizenmehl ſüdd. 35,5, neue Mahlung; dto. mit Auslandweizen 37,25; Weizenbrotmehl 27,25 20,25; Roggenmehl 60proz. 91—32; Weizenfuttermehl 1010,50; Weizenkleie feine 9,25; Rog⸗ genkleie 8,25—9,50; Grünkern 4050. * Notterdamer Getreidekurſe vom 12. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5; Jan. 5: März 5,22 Mai 5,37%.— Mais lin Hfl. p, Laſt 2000 Kg.) Nov. 76 Jan. 75; März 8032; Mai 7977. * Liverppoler 0 vom 12. Non.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Dez. 5,97 (5,87); März 6,17(6,0%) Mat 6,3(6,276); Mehl un. — Mitte: ruhig: Dez. 5,9(5,8%) März 6,0%(6,0%); Mai 6,378(6,26); Mehl unv. Nürnberger Hopfenmarkt 8. Nürnberg, 11. Nov.(Eigenbericht.) In der Geſchäfts⸗ lage des Hopfenmarktes hat ſich in der laufenden Woche 518 fetzt nichts geändert. Die Zufuhren haben etwas nach⸗ gelaſſen und betrugen an den erſten drei Markttagen nur 150 Ballen, denen ein Umſatz von 200 Ballen gegenüber ſteht. Gefragt und verkauft wurden vornehmlich Haller⸗ tauer in gutmittlerer Qualttät von 85—45 und prima zu 50, daneben auch mittlere und prima Spalter von 40—60 4 per Ztr. Die Marktvorräte ſind äußerſt knapp und genügen keinesfalls zur Befriedigung der ſtändig vor⸗ handenen Nachfrage. Stimmung unverändert ruhig be feſten Preiſen. en, * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis Nov.⸗Dez. 31,50; Melaſſe⸗Roßzucker 1,15—1,10; Tendenz Fand * Rückſchlag im Sanbblattverkauf. Rot bei Wie gs⸗ Loch, 11. Nov. Bet der in den letzten Tagen vorgenom⸗ menen Sandblattverwiegung kam es zu Meinungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen Käufern und Tabakpflonzern, da ſich die Käuferfirma weigerte, den gebotenen Prei zu bezahlen. Der urſprünglich gebotene Preis betrug 60, nunmehr wurden nur bis zu 25„ herab geboten. Da keine Ver⸗ ſtändigung erzielt wurde, mußte die Verwiegung abgebro⸗ chen werden. * Bremer Baumwolle vom 12. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Micdl.(Schluß! 7,79. * Liverppoler Baumollkurſe vom 12. Nov.(Ec, Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Dez.(81) 409 bis 470; Jan,(82) 472; März 475; Mai 480; Juli 485 Okt. 400; Tendenz ruhig.— Mitte: Dez. 474; Jon.(88) 474; März 476; Mai 481; Juli 486; Okt. 494; Dez. 408; Jon. (83) 500; März 506; Mai 511; Loco 502; Tagesimport 12 100; Tendenz 1 * Viehmarkt in Mannheim vom 12. November. Zufuhr insgeſamt 1250 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebewdgewicht in I 108 Kälber, 5b) 42—46; c) 36—40; d) 30—35. 52 Schafe, b) 22—24. 43 Schweine, nicht notiert. 1046 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—7; über 4 Wochen—12; Läufer 1419. 1 Ziege. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Berliner Metallbörse vom 12. November 1931 Kupfer Ble! Zink bez. Brit Geld bez. Brief] Geld bez J Brief] Geld anuar.—..-,. 28, 21,75—.— 23,50 22,50 b——— 1— 0 225 250 24,.— 23,25 3.—.——.—— 1—.— 2, 5.50 24.75 24.25 al—.— 88.25 88.—. 24, 23.50—,— 2828 24.58 at. 84, 68,50—.— 25, 23,50 2550 24,75 uni. 64.75 64.——.—25.— 23.75—— 286. 25,.— Juli.—.— 65.— 64,50—.— 28.— 24.—— 28,50 28. Auguſt 63.— 65,59 68,.——.— 25,.—24.— 27 27.— Sept.—.— 5,75] 65.25 24.50 25.—24,——.— 27,75 27.25 Oktober.—.— 68,50 85,50—.— 28,2824,— 27.75 28,— 27,50 Nov. 6 0 50—— 22,— 2125 22,.— 22,50 22. Dezemb.] 81.— 61,25 61. 22,80 21,50—.— 22,75 2225 1 Tendenz: Kupfer und Zink ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 12. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 70% für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 6566; Stoandordkupfer loco 6001; Standard⸗Blet p. Non. 2121,75; Original⸗Hütten⸗ Aluminium e in Blöcken 170; desgl. in Walz oder Drahtborren 174; Banko⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 228; Rein⸗ nickel 98—99 proz. 350; Antimon⸗Regulus 5153. Londoner bieiallbörse vom 12. November 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze 8(137/40 fein ſtand), Platin Unze ſkupfer, Standard 37,25 e 132, Aluminium—.— Monate 585 Monate 234,7] Antimon—.— Settl. Preis 87.28 Settl. Preis 132.7 Queckſilber—.— Elektrolyt 41,50 Banka 144.7 Platin—5 beſt ſelecied 38,50 Straits 156.2 Wolframerz 5 ſtrong ſheets—, Blei, ausländ. 1465 Nickel—.— El'wirebars 43.— Zink gewöhnlich 13,70 Weißblech—.— 8 N Kupfer ſtetig; Zinn, Zink unregelmäßig; ei willig. 0 Prelsermüßigung für Thomasmehl.(Eig. Dr.) Der Verein der Thomasmehlerzeuger teilt mit, daß die Preiſe für Thomasmehl, Frachtgrundlage Aachen— Rote Erde, mit Wirkung ab 12. November, bis auf weiteres auf 225 3 je Kilogramm ermäßigt werden. Mit Wirkung vom gleichen Tage ab wird bis auf weiteres eine Bezugsvergütung von 45.“ je 10 Tonnen für Aufträge auf ſofortige Ab⸗ lteferung gewährt. Donnerstag, 12. November 1931 Der geiſtige Diktator Deulſcklands In Bogels 100. Todestage am 14. November 1931 Man hat den Philoſophen Hegel zu ſeinen Leb⸗ seiten den geiſtigen Diktator Deutſchlands genannt und damit zum Ausdruck gebracht, welch einen ge⸗ waltigen Einfluß er auf das deutſche Geiſtesleben ausgeübt hat. Dieſes geſchah vor allem während ſeiner Lehrtätigkeit an der Berliner Univerſität. Georg Wilhelm Friedrich Hegel ſtammt aus Süddeutſchland; er wurde im Jahre 1770 in Stuttgart geboren. Er beſuchte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und ſeit 1788 das Tübinger Stift für Theologen; darauf war er Hauslehrer in Bern und in Frankfurt a. M. Im Jahre 1801 habilitierte er ſich in Jena mit einer lateiniſchen Arbeit über den Umlauf der Planeten; hier gab er dann mit dem Philoſophen Schel⸗ ling, an deſſen Lehre er ſich eng anſchloß, das „Britiſche Journal der Philoſophie“ heraus. In der Nacht vor der Schlacht bei Jena beendete er die Niederſchrift ſeines erſten größeren Werkes, der„Phänomenologie des Geiſtes“. Im Jahre 1805 wurde er in Jena außerordentlicher Profeſſor, mußte aber dieſe Stelle aus wirtſchaft⸗ lichen Gründen aufgeben und war nun ein Jahr lang Zeitungsredakteur in Bamberg. Von dort kam er 1808 als Gymnaſialdirektor nach Nürnberg, wo er bis 1816 tätig war. In dieſem Jahre wurde er als Profeſſor der Philoſophie nach Heidelberg und zwei Jahre ſpäter nach Berlin berufen. Hier entwickelte er die ausgebreitete und glänzende Wirkſamkeit, die Windelband mit folgenden Worten kennzeichnet:„Er ſah nicht nur die Scharen ſeiner Jünger ſich von Jahr zu Jahr mehren und die Spitzen des Staates und der Ge⸗ ſellſchaft ſich in ſeine Vorleſungen drängen, ſondern er fing namentlich durch Vermittlung des Miniſters Altenſtein an, bei der Regierung ſolchen Einfluß zu gewinnen, daß ſeine Lehre als die preußiſche Staatsphiloſophie galt und daß ſich auch die übrigen Untiverſitäten mit ſeinen Schülern bevölkerten. An der Spitze dieſer Schule, deren Organ ſeit 1827 die Berliner Jahrbücher für wiſſenſchaftliche Kritik bil⸗ deten, wurde er zeitweilig eine Macht in dem geiſti⸗ gen Leben Deutſchlands, wie es kaum Kant geweſen war, und der enzyklopädiſche Charakter ſeiner Lehre Hrachte es mit ſich, daß alle Wiſſenſchaften in dieſe Bewegung hineingezogen wurden“. Den erſten Hauptteil bildete die Logik; ſte iſt die Wiſſenſchaft der Idee an und für fich, ſie iſt das Syſtem der reinen Ver⸗ nunft, das Reich des reinen Gedankens;„ſie ſoll die Darſtellung Gottes ſein, wie er in ſeinem ewigen Weſen vor der Erſchaffung der Natur und eines endlichen Geiſtes iſt“.(Zeller.) Als zweiter Haupt⸗ teil folgt in Hegels Syſtem die Naturphiloſophie; ſte zeigt uns die Idee„in ihrem Andersſein“, ihre Entwicklung in der Natur. Warum die Idee über⸗ haupt in die Endlichkeit eintritt, bleibt unerklärlich; diteſer Teil des Syſtems iſt der am wenigſten be⸗ deutende. Die größte Bedeutung hat dagegen deſſen dritter Hauptteil erlangt, der die„Philoſophie des Geiſtes“ umfaßt, die uns die aus ihrem Andersſein in ſich zurückkehrende Idee zeigt. Die drei Entwicklungsformen des Geiſtes ſind der ſubjektive oder individuelle, der objektive oder allgemeine und der abſolute oder göttliche Geiſt. Den tieſſten Einfluß auf das deutſche Geiſtes⸗ leben hat Hegels Lehre vom objektiven Geiſt ausge⸗ übt. Dieſer iſt die Vernunft im menſchlichen Gat⸗ tungsleben, und ſo umfaßt Hegels Lehre vom objek⸗ tiven Geiſt im weiteſten Sinne das ganze Gebiet der heutigen Soziologie. Jene zeigt die Entwick⸗ lungsformen auf, in denen die Freiheit des Geiſtes ſich im wirklichen Menſchenleben verwirklicht. Zu feſter Geſtaltung gelangt dieſe Freiheit in der Sittlichkeit und bildet hier das Leben behar⸗ rende Zuſammenhänge. Solche ſind Familie, Geſell⸗ ſchaft, Staat. Die Familie iſt die Grundform der Sittlichkeit; als die Vollendung der Sittlichkeit aber erſcheint Hegel der Staat. Der Staat iſt nach ihm ſchlechthin„die Wirklichkeit der sittlichen Idee“,„das an und für ſich Vernünftige“, „das ſittliche Ganze“,„die Verwirklichung der Frei⸗ heit“; er iſt„abſoluter unbewegter Selbſtzweck“. In⸗ dem Hegel ſo den Staat zum Selbſtzweck und zur Vollendung des ganzen ſittlichen Lebens erhebt, ver⸗ langt er demgemäß ein völliges Aufgehen des ein⸗ zelnen, ſeiner Zwecke und Intereſſen im Staat. Eine ſolche Lehre kam der damaligen Reaktionszeit mit ihrer Demagogenfurcht ſehr zuſtatten, und dieſem Umſtunde hat die Philoſophie Hegels nicht zum min⸗ deſten die Förderung zu verdanken, deren ſie, ſich von ſeiten des damaligen preußiſchen Staates erfreute. Doch bald fing man an zu erkennen, daß in Hegels Lehre die Staatsidee zum Nachteil der Individuen . Überſpannt und durch ſie die Selbſtändigkeit und Ur⸗ ſprünglichkeit des Lebens arg gefährdet wird. Das zeigte ſich auch in der Art, in der die Lehre Hegels auf das preußiſche Erzjehungsweſen und speziell auf die höhere Schule eingewirkt hat. Daß dieſes in ſo tiefer und nachhaltiger Weiſe geſchah, iſt vor allem auf den Umſtand zurückzuführen, daß Jo⸗ hannes Schulze, der in das preußiſche Kultusmini⸗ ſterium berufen und dem im Jahre 1818, alſo in dem⸗ ſelben Jahre, in dem Hegel nach Berlin kam, der Ausbau des preußiſchen Gymnaſiums übertragen des Hegelſchen Syſtems Blädt. Sparkaſſe mannheim Georg Friedrich Wilhelm Hegel, der größte ſyſtematiſche Philoſoph des 19. Jahr⸗ hunderts, ſtarb vor 100 Jahren, am 14. November 1831 im Alter von 61 Jahren. wurde, ein Freund Hegels und ein überzeugter An⸗ hänger ſeiner Philoſophie war und deshalb auch in Fragen des höheren Unterrichts deſſen Rat gern und oft einholte. Man kann nicht behaupten, daß ſich Hegels Ein⸗ fluß auf die Entwicklung des preußiſchen höheren Schulweſens in jeder Beziehung günſtig auswirkte. Der Politismus(die Ueberſpannung der Staats⸗ idee) und der Intellektualismus und Hiſtorismus (Ueberſchätzung des formalen Denkens und der Geſchichte), welche die Lehre Hegels kennzeichnen, haben im höheren Schulweſen Schäden gezeitigt, die ſelbſt heute noch nicht ganz überwunden ſind. Hier⸗ her gehört der Mangel an individueller Bildung und Erziehung, der eit Hegels Zeit ſich in den höheren Schulen bemerkbar gemacht und der beſon⸗ ders in der Form der ſogenannten„allgemeinen Bildung“ in dieſen Schulen wertvolle individuelle Eigenart unterbunden oder gar vernichtet hat. Ein zweiter Schaden iſt die ſeit Hegels Zeit in den höheren Schulen auftretende einſeitige Bewertung und Pflege von Verſtand und Gedächtnis, durch die dieſe Schulen aus der Bahn höherer Bildungs⸗ anſtalten in diejenige philologiſcher Gelehrten⸗ ſchulen gedrängt worden ſind. So hat Hegel unmittelbar durch ſeine akademiſche Wirkſamkeit und mittelbar durch ſeine Einwirkung auf das preußiſche Unterrichtsweſen auf die Ent⸗ wicklung des deutſchen Geiſtes lebens einen außerordentlich tiefen, noch heute nachwirken⸗ den Einfluß ausgeübt, ſo daß man ihn nicht mit Un⸗ recht den geiſtigen Diktator Deutſchlands genannt hat. Das wäre trotz vielleicht günſtiger Zeit⸗ umſtände noch nicht möglich geweſen, wenn Hegel nicht ein gewaltiger Denker von überragender Größe geweſen wäre, deſſen Syſtem nicht ein bloßes Programm, ſondern ein„Rieſenwerk einer ſtreng gegliederten und feſt geſchloſſenen Arbeit“ iſt. 1 Dr. G. B. om Binn der Sorge Von Hanns Martin Elſter Die Sorge herrſcht in Deutſchland. kein Haus und kein Herz. Sie ſchleicht durch die of⸗ fenen Türen der Armut oder durch die Schlüſſel⸗ löcher der verſchloſſenen Türen des Reichtums. Sie wohnt unter uns und in uns. Sie quält uns bei Tag und Nacht. Sie macht uns blind, wie ſie Goethes Fau ſt erblinden machte. Sie wirkt ſich wie das Ge⸗ wiſſen und die Reue in uns aus: mit dem Blick in die Zukunft hinein. Sie übt ihre„grimmige Gewalt“ zin verwandelter Geſtalt“,„auf den Pfaden, auf der Welle— Ewig ängſtlicher Geſelle— ſtets gefunden, nie geſucht“ in immer neuen Masken, ein Dämon der Todesfurcht und der Vernichtung; als ein Nacht⸗ geſpenſt, ein„trauriger Nachtvogel“ hemmt ſie das Leben, ſtört ſie jede Tatenluſt, lähmt ſie Bewegung, Entſchluß, Tat, macht ſie ziellos und hindert ſie alles Planen und Wirken. Sie iſt das Vernichtungsgefühl, das dem Sterben vorangeht.„O Sorge, die du vor der Zeit den Mord beginnſt, laß ab!“ ſeufzt Egmont ſchlaflos im Gefängnis und Fauſt wird von ihr über⸗ fallen, als Todesahnung ihn nach dem Verbrechen an Philemon und Bauus umſchwebt! Fauſt aber überwindet die Sorge! Sie verſchont Durch die Tat! Durch die Tat der Liebe! Durch das Er beweiſt, ſterbend, helle Licht in ſeinem Innern. den Segen der Sorge! In Fauſt ſah Goethe die Sorge nicht, wie wir im Alltag ſie nehmen und er⸗ leben. Sondern wie ſie iſt, in ihrer Doppelnatur: vernichtend und ſegnend. Wie die reine Welt des Geiſtes die Sorge von jeher ſah. Wie wir Deutſchen der Gegenwart ſie gerade jetzt in dieſen Zeiten der Sorge ſehen ſollten! g* 1* Hygin erzählt uns die Sage, die Herder 1787 in Verſe gebracht und Konrad Burdäach verdeutſcht hat: „Als einſt die Sorge über einen Fluß ging, ſah ſie tonhaltiges Erdreich; ſinnend nahm ſie davon ein Stück und begann es zu formen. Während ſie bei ſich darüber nachdenkt, was ſie geſchaffen, tritt Jupiter hinzu. Ihn bittet die Sorge, daß er dem geformten Stück Ton Geiſt verleihe. Das gewährte Jupiter ihr gern. Als ſie aber ihrem Gebilde nun ihren Namen beilegen wollte, verbot das Jupiter und verlangte, daß ihm ſein Name gegeben werden mütſe. Während über den Namen die Sorge und Jupiter miteinander ſtritten, erhob ſich auch die Erde und begehrte, daß dem Gebild ihr Name beigelegt werde, da ſie ja doch ihm ein Stück ihres Leibes dargeboten habe. Die Streitenden nahmen Saturn zum Richter. Und ihnen erteilte Saturn folgende anſcheinend ge⸗ rechte Entſcheidung: Du, Jupiter, weil Du den Geiſt gegeben haſt, ſollſt bei ſeinem Tode den Geiſt, Du, Erde, weil Du den Körper geſchenkt haſt, oͤen Körper empfangen. Weil aber die Sorge dieſes Weſen zu⸗ erſt gebildet, ſo möge, ſo lange es lebt, oͤie Sorge es beſitzen. Weil aber über den Namen Streit be⸗ ſteht, ſo möge es„homo“(Menſch) heißen, da es aus humus“(Erde) gemacht iſt.“ Dieſe tieffinnige Fabel, die auf griechiſche Quel⸗ len zurückgehen ſoll, veranſchaulicht unſere un⸗ entrinnbare Haftung an die Sorge, zu⸗ gleich aber auch unſere Freiheit von ihr: Körperlich durch den Tod, der uns der Erde wiedergibt, leben⸗ dig aber durch den Geiſt, der uns Gott zugehörig macht. Dieſe Gottzugehörigkeit faßte der Grieche, indem er neben die lateiniſche Bezeichnung homo= Hauptstelle],-5 und.8 Unter Bürgschaft der Stadt Nennheim „Erderſchaffener“,„nach oben Blickender“, zu Gott aufblickender, Gottſuchender ſetzte. Wer aber Gott ſucht, d. h. dem geiſtigen Lebensprinzip gehört, dem kann die Sorge nichts anhaben, für den kann die Sorge nur der ſtete Antrieb ſein, das Gute, das Gotlähnliche zu tun. Darum predigt ja auch Ehriſtus:„Sorget nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine ſorgen. Es iſt genug, daß ein jeglicher Tag ſeine eigene Plage habe“. Er meinte damit die Sorge um das Leibliche, um das Irdiſche, um Geld und Gut. Solche Sorge um Gewinn und Macht, Beſitz und Reichtum zerſtört den Menſchen in ſeinem höheren Streben nach Gott, zieht ihn her⸗ unter, verſtrickt ihn in das Materielle, drückt ihn in den Staub, macht ihn zur Erde. Jene andere Sorge aber, die ſich um das ſeeliſche Leben müht, um Gott quält; ſie iſt von Chriſtus nie geleugnet wor⸗ den!“ Alle Sorge werfet auf ihn, denn Er ſorget für euch“, heißt es im 1. Petrusbrief. 1** Fauſt hat in ſeiner Titanenzeit, in ſeinem Uebermenſchenglauben die Sorge nur als die nie⸗ derziehende Macht gefühlt, die ihn zum Wurm im Staube macht, ihn an den Boden heftet. Er will durch Selbſtmord, dann durch Mephiſto ſich vor ihr retten, gerät freilich gerade durch ſeinen Vertrag mit dem Teufel von neuem auf den Weg, der ihn wieder zum Wurm im Staube macht. Er entrinnt dem Dämon Sorge nicht. Als er, ein Hundert⸗ jähriger, glaubt, endlich die Sorge überwunden zu haben, da er ſein Werk im meerabgewonnenen fruchtbaren Erdreiche überſchaut, erſcheint die Sorge nach dem Verbrechen an Philemon und Bauus(im fünften Akt) vor ihm neu. Fauſt ruft ihr zwar zu: „Doch deine Macht, o Sorge, ſchleichend groß, Ich werde ſie nicht anerkennen“. Aber die Sorge antwortet, ihn anhauchend: „Erfahre ſie, wie ich geſchwind, Mich mit Verwünſchung von dir wende! Die Menſchen ſind im ganzen Leben blind, Nun, Fauſt! werde dus am Ende.“ Fauſt erblindet! Und ſiegt doch über die Sorge, denn:. „Allein im Innern leuchtet helles Licht.“ Die Sorge konnte ihm zwar das Glück der Augen nehmen, dem Lynkeus, der Türmer, noch ſoeben ſein herrliches Danklied geſungen. Aber ſie konnte ihm nicht das innere Licht rauben: die göttliche Kraft in ſeiner Bruſt! Sie iſt es, die Fauſt jetzt zur letzten Hingabe an die Menſchen, zur altruiſtiſchen Liebe, zur Fürſorge, zu ſeiner letzten Tat bringt. Er über⸗ windet durch dies letzte, höchſte Wagen den lebenzerſtörenden Todesdämon, der in der Sorge ſteckt, und macht ihn zu einem Mittel, die Forderung des Geiſtes, der göttlichen Liebe zu erfüllen. Sein bisher beherrſchtes Reich ſoll künftig dem freien Volk auf freiem Grunde gehören, der durch den„Gemeindrang“ gegen alle Flutgefahren geſichert wird nach dem Geſetz: „Nur der verdient ſich Freiheit wie das Leben, Der täglich ſie erobern muß.“ Jetzt iſt Fauſt mit Hilfe der Sorge zur höchſten Reife ſeines Lebens gelangt: die⸗ ſer höchſte Augenblick ſeines Seins und Wirkens iſt natürlicherweiſe auch ſein Ende und ſeine Er⸗ 9 Wit empfehlen kermit unsere 25 Zahlstelle n n ollen Stadtteilen und Vororten Selbstondige.,elgsteſſe im Stedttell Qheinau, denischer Tisch 12 n kinlegem dlese Spar- Eintiſchtungen zu reger Benützung löſung! Aus der Sorge ward die Fürſorge, die göttliche Liebe. Ihr weibliches Element, ihre weib⸗ liche Geſtalt umſchwebt nun in holden Genien, in der Mater gloriosa Fauſtens Seele und der Chorus mysticus verkündet:„Das Ewig ⸗ Weibliche zieht uns hinan. * Die Sorge hat ihr Grauen verloren für den, der Goethes Fauſt recht erlebte. Sie wird zur Segen⸗ ſpenderin bei allen Menſchen, die ſich durch ihre Einwirkung das innere Licht entzünden laſſen. Sie wird zur Fürſorge, zur allwalten⸗ den Liebe. Und ſie führt zu Taten der Liebe. Ez kommt nur darauf an, daß jeder Einzelne ſie recht nutze. „Dänemark— Schweden— Nor- wegen“ im Bilde Von Sven Hedin „Deutſchlands größter Lichtbildkünſtler“, Kurt Hielſcher, hat ſeinem im Verlag F. A. Brock⸗ haus, Leipzig, erſchienenen berühmten Bilderbuch „Deutſchland“ im gleichen Verkagshauſe jetzt ein neues großes photographiſches Werk folgen laſſen: „Dänemark, Schweden, Norwegen. Lande ſchaft, Baukunſt, Volksleben“. Dieſes im Format 29,5 430,5 Zentimeter gedruckte Werk beſteht in der Hauptſache aus 280 Seiten meiſt ganzſeitigen Abbil⸗ dungen in beſtem Kupfertiefdruck nach den eigenen Meiſteraufnahmen des Verſaſſers. Die Unterſchrif⸗ ten zu den Bildern ſind in ſechs Sprachen, deutſch, engliſch, franzöſiſch, däniſch, norwegiſch und ſchwediſch gehalten. Bedeutende Dichterinnen, Selma Lagerlöf Karin Michaelis und Sigrid Undſet, haben wunder⸗ ſchöne Geleitworte beigeſteuert. Im folgenden gibt der berühmte ſchwediſche Forſcher Sven Hedin ſeinem Urteil über das Buch Ausdruck. Verſtändlich, daß er beſonders liebevoll auf den ſch iſchen Teil des Buches eingeht, ober Kurt Hi r hat Dänemark und Norwegen nicht weniger berückſichtigt. Kurt Hielſchers prachtvolles Bilderwerk„Dänue⸗ mark, Schweden, Norwegen“, das im Verlag Brock⸗ haus, Leipzig, erſchienen iſt, liegt vor mir auf meinem Tiſch, und ich habe es mit Freude und Bewunderung durchgeſehen und von jedem einzelnen Bild einen großen wahren Genuß gehabt. Dieſe Bilder wirken nicht wie Photographien, die gewöhnlich tot und kalt ſind. Nein, ſie wirken wie Malereien, die von einem hochgebildeten Künſtler ausgeführt ſind. Sie ſind ſanft und lebendig, ſie heben das Charakteriſtiſche einer Landſchaft, eines Gebirges, eines Sees, einer Stadt hervor. Jedes einzelne Bild könnte eingerahmt und an die Wand gehängt werden. Mit Begeiſterung habe ich in Herrn Hielſchers Werk nochmals die Reiſe durch mein altes Schwedenland gemacht und dabei ge⸗ funden, daß er gerade die für jede Landſchaft am meiſten auffallenden Gegenſtände wiedergegeben hat, Denn zwiſchen Yſtad mit dem denkwürdigen Haus Karls XII. und Kebnekaiſe hoch im Norden breitet ſich eine Welt von verſchiedenen Landſchaften aus, von denen jede ihre prägnanten, eigenartigen Züge hat. Für Leute in allen Ländern die keine Zeit oder Gelegenheit haben, die lange Reiſe durch die drei nordiſchen Länder auszuführen, kann ich dieſes wun⸗ derbare Werk nicht genug warm empfehlen. Von der Natur, von der Baukunſt und von den Menſchen in Nationaltracht bekommen ſie einen ſehr mächtigen und tiefen Eindruck. Die Schlöſſer aus großen Zeiten in der Geſchichte Schwedens, die ich alle beſucht habe, die Kirchen in Stockholm und Uppfala, wo unſere großen Könige ſchlafen, und viele andere altertüm⸗ liche Kirchen im Lande, Feſtungen, Runenſteine, Ruinen, Dörfer, Straßen und Land⸗ güter— jedes einzelne Bild ruft Erinnerungen her⸗ vor, und man ſehnt ſich zurück mach dieſen lieben Gegenden. Wenn ich auf ein paar Bilder beſonders aufmerk⸗ ſam machen darf, ſo in der Mitte des Werkes, d. h. in Schweden: Nr. 1 iſt ein prachtvolles Bild des Stabthauſes in Stockholm, ganz neu und doch well⸗ berühmt. Auf Nr. 2 finden wir Karl XII., gegen Oſten zeigend, ex oriente periculum. Nr. 4, unſer Ritterhaus, gehört zu den ſchönſten Gebäuden der Welt. Nr. 13, Drottningholm, dort wohnte ich als Kind, und dort habe ich einmal als Fünfjähriger dem König Karl XV., als er morgens auf ſeinem weißen Pferd herausgeritten war, ein fröhliches„Guten Morgen der König!“ zugerufen. Nr. 15, Grips⸗ holm, eine Welt von Erinnerungen aus unſerer Ge⸗ ſchichte. Nr. 21, die Stadtmauer von Visby mit dem ſturmſchwangeren Himmel— und in dieſem Buch ein Meiſterſtück der photographiſchen Kunſt, Ja, man verliert ſich in dieſfem Reichtum von wunderbaren Bildern und bewegt ſich allmählich in einſamen, feierlichen Wäldern und wilden, maje⸗ ſtätiſchen Gegenden, um endlich in Lappland mit unſeren halbaſiatiſchen Nomaden in Berührung zu kommen. Es gibt wohl kaum ein anderes Land in Europa, wo die Gegenſätze o groß ſind wie in Schweden. Skäne(Schonen), Südermanland, Dalarna und Lappland ſind vier verſchiedene Länder, jedes mit ſeinen Eigentümlich⸗ keiten. Und dieſe Verſchiedenheiten kommen alle in Hielſchers Buch vorzüglich zum Ausdruck. Es würde meinem ſchwediſchen Herzen eine be⸗ ſondere Freude bereiten und auch unzähligen an⸗ deren Schweden, wie auch Däuen und Norwegern, wenn Kurt Hielſchers wunderſchönes Werk eine ſehr große Verbreitung finden könnte. Die meiſten, die dieſes Werk gründlich ſtudieren, werden den Wunſch haben, ſo bald wie möglich nach den drei Ländern zu reiſen. Da werden ſie mit eigenen Augen beſtätigen können, daß dieſe Wunderwelt, die Hielſcher uns bietet, auch in der Wirklichkeit vorhanden iſt. Verantwortlich: Dr. Stefan Kayſer Windmühlen, Die werd Wyn toriu in G 0 AH N el Donnerstag, 12. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe —— 2 right 19 2 9 b fülld, Cößler, Minden! 00 „Oh— Er küßte ihr wieder mit ſchon zärtlichem Blick die Hand. Wynfrith iſt ein Ekel, dachte er. Schief und luſtig ſaß der beigefarbige Hut auf dem zußbraunen, leicht gelockten Haar, der ſchottiſche Schal flog im Winde, die Naſe, das war die ſüßeſte, die er je geſehen, die zartgeſchnittenſte— Sie roch nach Frühlingswind und friſcher Seife. Wie ſte lachte! Sorglos wie ein Kindl! „Was machen die Kinder?“ „Ich hatte ſie gerade zu einer Freundin geſchickt. Die hat zwei Mädels. Wenn wir zurückkommen, werde ich ſie Ihnen zei zen. Glauben Sie, daß ich Pynfrith zurückgewinnen kann?“ Wenn es möglich wäre, aus ihm einen faulenzen⸗ den Grandſeigneur zu machen—. „So etwa wie Sie— lachte ſie auf. „Ehrt mich, Gnädigſte—“ Handkuß. Finkenſchlag. Blumen am Wege. Vor⸗ N überfliegende Tannen. Als ſie in den Hof zwiſchen Villa Wynfrith und der Fabrik einfuhren, ſtieß Vera van Heuſen an und ſchaute mit ſchrägem Blick zum Fabrikeingang: „Das iſt ſie!“ Agathe grüßte hinüber zum Auto. Aber Vera ah weg. Da kamen die Kinder angelaufen:„Fräu⸗ lein Agathe“, ſchrien ſie,„wir kommen ins Labora⸗ borium, laſſen Sie doch wieder die kleinen Püppchen in Glasröhren ſteigen—!“ „Liselotte! Jörg!“ Vera rief. Die Kinder ſahen jetzt erſt die Mutter.„Ja, fa, Mama— Agathe lief fort. Das hatte das Schickſal wieder zecht ſchlecht gemacht. Unzufrieden mit ſich und mit allem verließ ſie nachdenklich den Fabrikhof. Sie rte, wie die Blicke der Frau ſie hinausſtießen. Van Heuſen ſuchte am gleichen Abend noch Agathe af. Sie erkannte ihn wieder als den Herrn, der im Auto neben Frau Vera geſeſſen hatte, und mochte ihn daher nicht. Sie liebte dieſe Eleganz überhaupt nicht. VON 39 25 Von Alfred Hein Vercdur Und van Heuſen dachte: Wie Wynfrith ſich durch dieſes Mädel ausgerechnet weglocken laſſen kann von jener wirklich ſchönen vornehmen Frau „Was macht Wynfrith denn? Hat er noch immer nicht die Reklamation?“ „Das weiß ich nicht—“ „Es iſt Zeit, daß er kommt. ſehr auf ihn.“ „Sie nicht.“ „Das iſt eine ſekundäre Frage.“ Agathe holte ſich aus ihrer kleinen Küche das Abendbrot.„Entſchuldigen Sie ſchon, ich hab Hun⸗ ger—“ „Stör' ich?“ Van Heuſen wäre gern gegangen. Mit ſolch nüchternen klugen Frauen wußte er wenig anzufangen. „J wo. Erzählen Sie doch von der Front!“ „Ach—“ machte er wegwerfend.„Ich bin froh, den ganzen Schwindel für vierzehn Tage los zu ſein „Ach ſo. Ja.“ Schweigen. Eine ſpießige Kuckucksuhr tickte in dem Zimmer. Zu gelbe Gardinen am Fenſter. Und Blumentöpfe. Van Heuſen hatte ein Faible für mondäne Atmo⸗ ſphären. Dies deutſche blonde Weib da— rotbäckig wie eine Bäuerin, ſpitz in den Schultern, na ſa, hübſche tiefe Augen— dieſe unmögliche Männernaſe — Nein, er mußte etwas für die kleine entzückende Frau Vera tun! „Glauben Sie, daß Wynfrith ohne Sie fertig wer⸗ den könnte?“ „Eine etwas unverſchämte Frage. ſte beantworten: Natürlich.“ „Und Sie auch ohne ihn?“ „Ich glaube, wir ſind beide nicht ſenttmental. Es geht alles.“ i, wär's, wenn Sie heroiſch ein Opfer bräch⸗ en—2 Die Arbeit wartet Aber ich will „Ach?“ 7. Seite/ Nummer 526 id nicht abgeneigt?“ zynfrith es wünſcht——“ „Ich ſpreche nicht in Wynfriths Auftrag.“ „Für die Frau—?“ 1 „Ich habe viel darüber nachgedacht, Herr— wie war doch der Name— ja, van Heuſen. Wenn ich gehe, wird Wynfrith nicht mehr mit Elan arbeiten. Ich nehm' ihm ſo den ganzen Vorbereitungs⸗ und Abfalldreck bei der Arbeit ab, er ſchafft bloß die Endreſultate. Er wird natürlich in der gleichen an⸗ geſehenen Stellung ſich halten können. Aber der gei⸗ . „Ste fir ſtige Kämpfer, der Erfinder, geht zum Teufel. Er braucht jemand, der ihm den Diamant von den Schlacken befreit, ehe er Luſt bekommt, ihn zu ſchleifen.“ „Und dieſer Jemand ſind Sie?“ e „Aber er— liebt Sie— doch—“ „Mag ſein. Das kommt ſo bei der Arbeit.“ „Fräulein Schmidt, Fräulein Agathe— denken Sie auch daran, was eine andere Frau opfern muß für—“ „Und ich? Ich bin 29. Ich möchte gern ein Kind haben. Ich könnte Dr. Kolb zum Mann kriegen. Ich opfere auch, mein Herr— nicht nur dies— auch die Luſt, die ſchließlich jede Liebe haben müßte—“ Van Heuſen ſah etwas blöd drein. Donner⸗ wetter, ja. Er nickte nur vor ſich hin und drückte Agathe die Hand. Bald darauf ging er. Agathe ſah ihm verdroſſen nach. Wenn endlich Wynfrith zurückkäme. Man weiß ſich keinen Rat mehr. Alle Blicke und Worte rings um ſie waren voll Disharmonien. Wynfrith löſte mit einem Ak⸗ kord ſeiner hochgemuten reinen Seele die ſchrillſten Diſſonanzen des Lebens in Harmonie. Van Heuſen ſauſte noch mit dem Nachtſchnellzug nach Wien. Nun aber fort mit dieſen Wynfrithſchen Kom⸗ pliziertheiten—! Leben und leben laſſen! Das war die alte gemütliche Kaiſerſtadt. Hier, wo er beim Joſefſtädter Theater als Anfänger mit Mizzi Billon ſeine ſchönſten Zeiten verlebt hatte, ſollte ſein Urlaub zu einem einzigen Rauſch und Feſt werden. In Deutſchland nahmen doch alle den Krieg ver⸗ dammt ernſt. Ueber Wien im Mai 1916 aber lag wie zu altem Maizeiten die Heurigenſtimmung. No, no, es iſt a biſſerl Krieg— doch warum ſollen wir keinen Heurigen trinken? 48. Am zweiten Ruhetage hatten die Kompagnien in Mirmidon⸗le⸗Grand, ſo hieß das kirſchblütenum⸗ hügelte Dorf fernab der Front, Feldgottesdienſt. Die Proteſtanten im Freien, die Katholiken— es waren nur ganze zwölf, darunter Rinkel und Lutz — in der Dorfkirche. Rinkel war einer von den wenigen, die mit In⸗ brunſt Gott dankten. Blödhorn ſchien von der betu⸗ lichen Sorgfalt, mit der ſein Burſche in der Stellung ihn umhegt hatte, ſo entzückt, daß er für Rinkel ſo⸗ fortigen Urlaub beim Grafen Böchlarn ausgewirkt hatte— Morgen durfte Rinkel nach Haus— Der Kaplan ſuchte nach Worten, die zu Herzen gehen ſollten. Lutz ſaß mit ſehr verſchloſſenem Ge⸗ ſicht da. Die andern meiſt mit teilnahmsloſem. Nur ein badiſcher MG.⸗Schütze, Pogoslawſki und Rin⸗ kel, beteten mit offenſichtlicher Hingabe. „Das Unheil, das dieſer Krieg über die Welt ge⸗ bracht hat, ſoll uns mahnen, in uns einzukehren, ehe es zu ſpät iſt... In wenigen Tagen geht ihr wie⸗ der in das Verderben hinein.. gehorſam in ſolda⸗ tiſchem Pflichtbewußtſein und in Gehorſam gegen Gott! Dein Wille geſchehe—“ Am Nachmittag ging Lutz allein in die Kirche. Er ſchlich die Empore hinauf zum Harmonium. Seine Seele breitete die Flügel aus und flog fort aus aller Qual auf ſphäriſch⸗verklärten Klängen in ein wahrhaft himmliſches Land. In dem der Engel Michael Wynfriths urgute Züge trug und eine Adel⸗ heid ſylphidenſüß ihn umſchwebte— ein keuſches, leuchtendes Geſchöpf. Das waren nun Hände, die morden ſollten? Wie ſie über die Taſten wanderten und Dome aus Ton und Traum bauten! Wie ſie ſteil in den Himmel ſtießen und in den weißen Wolken bleiben wollten, wie ſie falterhaft tirilierend Blumen umflogen, die da draußen auf dem ſtillen Dorfkirchhof blühten! Geht nicht der Weg alles Lauten dennoch in die Stille des Ewigen und ſtirbt dort im Jubel des allhaften Schweigens. Zitternd im Diskant ſuchten die Klänge die Gipfelung friedſeliger Traumverlorenheit—— o Muſik, du kommſt von Gott— du rinnſt durch mei⸗ nen armen frontgemarterten Leib wie Labſal des ge⸗ lobten Landes— Mai wird es in der Seele, o Himmelskönigin.(Fortſetzung folgt.) hochverehrter Chef Herr Eugen Kuhn wohlwollenden und gerechten Chefs war. bewahren. 4 Am 11. ds. Mts, verschied unerwartet unser Tieferschüttert stehen wir an der Bahre des Entschlafenen, der uns immer das Vorbild eines Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken Die Prokuristen, Angestellten und Arbeiter der Firma Joseph Muhn, Manmheim Zart und matt mu die Haut sein Jecle rau weile es und achtet daraul. Kein unschöner Glanz darf die Schõnlleit der Haut stören. Mit Matt- Creme, dem edlen 27-Erzeugnis, ist es 50 leicht, diese erste und vielleicht wichtigste Forderung deer Schnlieitspllege zu erſüllen. leits· Cremes gibt dem Teint die begehrte zart matte Jönung, clie ihn 20 jugendlich, 0 mabellos gehllegt erscheinen lack. 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Georg Reuther in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt derart, daß er in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitglied oder ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied oder einem Prokuriſten die Firma vertreten und zeichnen kann. Katholiſches Vereinshaus Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Carl Eugen Landis iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Franz Sauer, Kaufmann in Mannheim, wurde zum Geſchäftsführer beſtellt. g Joſeph Vögele, Aktiengeſellſchaft Mannheim. Die Prokura des Albert Schmitt iſt erloſchen. Hugo Sohn, Mannheim. Adam Krämer in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. Erſte Mannheimer Faßfabrik Karl Bopp, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Lißner& Co. Mannheim. Die offene Han⸗ delsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Zum Liquidator wurde Apotheker Karl Heger in Mannheim⸗ Neckarau beſtellt. Die Prokura des Georg Lißner iſt erloſchen. „Arminka“⸗Kreditſchutz Dr. jur. Eugen Vaneker ee Mannheim in Mannheim. nhaber iſt Dr. jur. Eugen Vaneker in Hetdel⸗ berg. Dem Franz Lange⸗Hermſtädt, Kaufmann in Heidelberg iſt Prokura für den Geſchäfts⸗ betrieb der Zweigniederlaffung Mannheim er⸗ 102/08 Bab. Amtsgericht F. G. 4 Maunheim. Vergebung von Brückenbauarheiten Vergeben wird der Umban der Kraichbach⸗ brücke im Kreisweg Ketſch⸗Speyer auf Gemar⸗ kung Ketſch. Die Arbeiten umfaſſen unter an⸗ derem: Abbruch der beſtehenden Holzbrücke und Bau u. Wiederentfernen einer Notbrücke(6,00 n Stützweite), 200 obm Erdaushub, 280 ebm Stampfbeton, Fahrbahnherſtellung aus betonierten Walzeiſenträgern. Zeichnungen, Bedingungen uſw. e er⸗ und Straßenbauamt Heidelberg, teilt. beim ebendort Angebotsformulare gegen 50 R. Angebotseröffnung: Montag, den 23. No⸗ vember 1931, vormittags 10 Uhr. 15 258 Griesewässerle“ (Kirschwasser) N in bekannter Güte 2 18284 ehh 5 ein⸗ 5 5 im Rathaus die Gemeindejagd zum zweitenmal auf 6 Jahre ab 1. Februar 1932. Dieſelbe umfaßt 180 ha Wald und 428 ha Feld und hat folgendes Wild: Hirſche, Rehe, Haſen und Hühner. Nähere Auskunft u. Jagd⸗ bedingungen können vom Bürgermeiſteramt ein⸗ geholt werden. 15 282 Oberdielbach, den 10. November 1931. Gemeinderat Backfiſch, Bamſtr. Weis, Ratſchr. BIlliger Hausbrand Ia Nuß II.55 Mk per Ztr. Ia Brikefis.45 Mk. per Ztr. ies ab Lager.— Frei Keller 10 Pfennig mehr. ., Weiß, Uhlandstr. 24, Telephon 313 43 Mech, Stlickaei, N 4, 8 empfiehlt ſich in d. Anfertigung u. Reparaturen ſämtl. Strickwaren. Spez. Kinderkleidung. 41706 Schokatee f. Unsere Preise Immer noch billiger Hüfchen-Prallnen. Pfd. 18 Pig Kokosflocken.. 9 Pfd. 26 Pfg. punsch-Bohnen kstl./ Pfd. 48 Pfg. 3 III. Vollmlich à 100 Gr... 63 Plg. 4 III. Vollmilch à 50 Gr.. 30 Pig Schokoladespißkuchen /½ Id. 25 Pfg. Spritzgeb kk. Pfd. 43 Pig Viele neue Artikel zu konkurrenzlosen Preisen. Besicht. Sie bitte uns. Fenster Schokatee D 2, 33 K 1, 8 R 4, 24 Ludwigshafen, Ludwigstraße 31 S251 7 Ec 3 3. 2 2 8. Seite„Nummer 528 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 12. November 199 bis Sams 8 ein Freilos der Volkshilte. 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