2 04 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in ren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— unſe zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: 8e Luiſenſtraße 1.— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Je Frledrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe zal über das Freitag, 13. November 1931 142. Jahrgang— Nr. 527 Pericht vor den Ausſchüſſen der Kammer Frankreich behält ſich alle Handlungsfreiheit vor Grund ſätzliche Einigung mit Deulſchland? Eröffnungsſitzung der Kammer „Das fortgeſetzte Anwachſen der Arbeitsloſigkeit in Frankreich“ Vertrauensvotum für Laval Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. Nov. Unter dem Vorſitz des Deputierten Mal vy traten die vereinigten Kamm erausſchüſſe für auswärtige Angelegenheiten und Finanzen am Donnerstag abend zuſammen, um den Bericht des Miniſterpräſidenten Laval über das Reparationsproblem zu hören, wie es ſich ſeit der Hooverbotſchaft und dem einjährigen Moratorium entwickelte. Laval erſchien in Begleitung des Außen⸗ miniſters Briand und des Finanzminiſters Flandin vor der Kommiſſion. Sein Be⸗ richt dauerte 172 Stunden. Den Ausgangspunkt des Expoſes bildete die Hooverbotſchaft, aus der ſich bekanntlich ein Meinungsaustauſch zwiſchen Paris und Wafhington ergab. Laval betonte, daß bereits in dem damaligen Notenwechſel die grund⸗ ſätzliche Einſtellung Frankreichs zur Reparations⸗ frage fixiert worden iſt. Mit einem einjährigen Moratorium außer⸗ halb des Noungplans habe ſich die franzöſi⸗ ſche Regierung nur unter dem Druck der Hooveraktion einverſtanden erklärt, ſich jedoch die weitere Handlungsfreiheit für die Klä⸗ rung des Reparationsproblems vorbehalten. Der franzöſiſche Miniſterpräſident reſümierte ſodann die Arbeiten der Pariſer Vorkonferenz, die in An⸗ wesenheit des Reichskanzlers und des ehe⸗ maligen Außenminiſters Dr. Curtius ſtattfand. In dieſem Zuſammenhang betonte er, daß bereits Richtlinien für die Unterſuchung des Reparations⸗ problems noch im Laufe des Hoover⸗Moratoriums von den betreffenden Staatenvertretern erörtert worden ſeien. Auf der Londoner Konferenz habe man die Modalitäten des Reparationsfeierjahres ſeſtgeſtellt. Ausführlich ſprach ſodann Miniſterpräſident Laval über die Eindrücke, die er während ſeines Berliner Aufenthaltes gewinnen konnte und hob die Nützlichkeit der mit dem Reichskanzler gepflogenen Beſprechungen hervor. Die Schilderung der deutſchen Finauznot bildete den Gegen⸗ ſeand längerer Ausführungen des Miniſterpräſiden⸗ ten. Seine Verhandlungen in Waſhington charakteriſterte Laval dahin, daß Frankreich, wie bereits erwähnt, für die Weiterbehandlung der Re⸗ parationsfrage Verhandlungsfreiheit er⸗ halten wollte. Dieſe Bemühungen ſeien mit Erfolg gekrönt worden. Schon in Waſhington habe man ſich über die Zweckmäßigkeit des beratenden Aus⸗ ſchuſſes der B. J. Z. verſtändigt. Laval ließ durchblicken, daß eine grund ſätzliche Einigung über dieſe Frage mit Berlin zu erwarten ſei. Damit fanden die Ausführungen Lavals ihren Abſchluß. Franzöſiſche Anleihen für Deutſchland? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters a Paris, 13. Nov. Im Anſchluß an ſeine Ausführungen vor den ver⸗ einigten Finanz⸗ und Außenkommiſſionen der Kam⸗ mer gab Miniſterpräſident Laval Antwort auf eine Reihe von Fragen, die von ſeiten der Kommiſſionsmitglieder an ihn gerichtet wurden. Ein putierter wollte wiſſen, ob der Miniſterpräſident erklärt habe, daß Frankreich bereit geweſen ſei, an einer deutſchen Anleihe unter gewiſſen BVor⸗ behalten teilzunehmen und welcher Art dieſe Vor⸗ behalte geweſen ſeien. Laval erwiderte, daß er ſeiner Zeit im Monat Juli die Beteiligung Frank⸗ reichs an einer internationalen Anleihe für Deutſchland unter den folgenden drei Bedingungen in Ausſicht geſtellt hätte: Alle an den Reparationsverhandlungen beteiligten Mächte ſollten die Anleihe zeichnen, die deutſchen Zölle ſollten als Garantien dienen und Deutſchland hätte zur Eutſpaunung zwiſchen beiden Ländern Sicherheitsgarantien geben müſſen, die ſich auf den Danziger Korridor und die öſterreichiſche Anſchlußfrage bezogen. Damals, o bemerkte Laval weiter, hätten die deutſchen Unter⸗ händler dieſe Bedingungen nicht ange⸗ nommen, und das Projekt ſei geſcheitert. In ſeinem Expoſé vor der Kammerkommiſſion hatte Laval bezüglich der Eventualität franzöſiſcher Darlehen an Deutſchland erklärt, eine derartige Möglichkeit müſſe ausgeſchloſſen werben, da in einer Anleihe für Deutſchland kein Heil läge un Telegraphiſche Meldung Paris, 13. Nov. Die Kammer iſt heute nachmittag nach 4½ mona⸗ tiger Pauſe wieder zuſammengetreten. Die Winter⸗ ſeſſion wird ſtets als eine außerordentliche bezeich⸗ net, und ſie hat diesmal eine beſondere Bedeutung, weil die innen⸗ und außenpolitiſchen Verhältniſſe es mit ſich gebracht haben, daß rund 100 Inter⸗ pellationen eingereicht wurden, um den Mi⸗ niſterpräſidenten zur Stellungnahme zu zwingen, einmal auf dem Gebiete der Außenpolitik, dann auf dem der Arbeitsloſigkeit und ſchließlich wegen der Frage der von der Regierung einzuſchlagenden Agrarpolitik. Anläßlich der heutigen erſten Sitzung hatten die Arbeitsloſen eine Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude angekündigt, weshalb das Palais Bourbon im weiten Umkreiſe von Polizei bewacht wird. Nur die dürfen das Gebäude betreten, die mit Ausweiskarten ver⸗ ſehen ſind. Die angeſagte Kundgebung iſt jedoch im Sande verlaufen, da ſich nur wenige Teilnehmer ein⸗ gefunden hatten. Nach Verleſung der Interpellatio⸗ nen fragte Kammerpräfident Bouiſſon den Mini⸗ ſterpräſidenten, wann die Regierung ſie zu beant⸗ worten gedenke. Miniſterpräſident Laval ſchlägt vor, die Interpellationen über die Außenpolitik vom kommenden Dienstag an zu diskutieren; die Interpellationen über die Lage in der Landwirtſchaft und über die Arbeitsloſigkeit könnten ange⸗ ſchloſſen werden. Die Kammer beſchloß, über die Interpellationen zur Außenpolitik nach dem Vorſchlage des Miniſter⸗ präſidenten zu verfahren. Hinſichtlich der Inter⸗ pellationen über die Arbeitsloſigkeit entſpann ſich aber eine lebhafte Debatte. Der Abg. Leon Blum beantragte, daß ſchon mor⸗ gen nachmittag mit der Diskuſſion dieſer Interpel⸗ lationen begonnen werde, und daß hierzu auch die Vormittage verwendet würden. Er unterſtrich das fortgeſetzte Anwachſen der Arbeitslosigkeit in Frankreich. Alle Induſtrien „außer der des Herrn Maginot“ ſeien davon betroffen. Die Erhöhung der Axbeitsloſenunterſtützung ſei notwendig.»Er bemängelte die veröffentlichten Zif⸗ fern, da nach ſeiner Anſicht die Statiſtik nicht die wahre Lage wiedergebe. Was wäre aus England und Deutſchland geworden, ſo fragte er, wenn dieſe Länder nicht die obligatoriſche Arbeits⸗ loſenunterſtützung durchgeführt hätten! Mit den von der Regierung geplanten Notſtandsarbeiten könne man nur 100 0000 Perſonen auf ein Jahr Ar⸗ beit beſchaffen. Miniſterpräſident Laval widerſetzte ſich der ſofortigen Diskuſſion der Inter⸗ pellationen über die Arbeitsloſigkeit nicht, jedoch widerſprach er der Behauptung, daß die Regierung nicht ihre Schuldigkeit getan habe. Er hob hervor, daß er mit allem Nachdruck die Sozialverſicherung für Alter und Krankheit verteidigt habe, aber von der Arbeitsloſenverſicherung nichts wiſſen wolle. Weil England und Deutſch⸗ land die Verſicherung in einer gewiſſen Art und Weiſe aufgefaßt hätten, hätten dieſe Länder beſon⸗ ders unter der Arbeitsloſigkeit zu leiden. Laval ſtellt die Vertrauensfrage 39 Stimmen Mehrheit für die Regierung Dieſes Hin und Her der Auseinanderſetzung er⸗ weckte lebhafte Kundgebungen und Gegenkund⸗ gebungen. Der eigentliche Kampf entbrannte um die Forde⸗ rung Daladiers, die Auseinanderſetzung über die Eiſenbahntarife ſchon heute abend zu er⸗ öffnen. Laval widerſetzte ſich ſehr heftig. Er widerſprach auch der Auffaſſung, daß nach den geltenden Ge⸗ ſetzen die Kammer darüber zu befinden habe. Das ſei Sache des Miniſters für die öffentlichen Arbeiten. Deſſen Verordnungen könnten dann nachträglich vom Parlament gebilligt oder kritiſtert werden. In dem Bewußtſein, in dieſem Augenblick eine ſichere Kam⸗ mermehrheit hinter ſich zu haben, forderte er die Ab⸗ lehnung von Daladiers Vorſchlag und warf dabei ſehr geräuſchvoll die Vertrauensfrage in die Waagſchale. Die Forderung Daladiers wurde mit 312 gegen 273 Stimmen abgelehnt. Es ergab ſich alſo eine Mehrheit für die Regierung von 39 Stimmen. Das bedeutet eine leicht, aber nicht entſcheidend geſchwächte Mehrheit. Die Sozialradikalen und die Sozialiſten hatten ſich einſtimmig gegen die Regie⸗ rung ausgeſprochen. CCC ã ò ͥↄ ˙t e ⁊ę⁊ꝗð pff ð ß ñ dx man in Frankreich nicht einen einzigen Anleihezeichner finden würde. Frankreich ſei voll guten Willens, aber es könne nicht neue Riſt⸗ ken auf ſich nehmen, nachdem ſeine berechtigten For⸗ derungen ſo häufig beſchnitten worden ſeien. In der Zuſammenarbeit der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ kommiſſion ſieht der franzöſiſche Miniſterpräſident den wirklichen Weg, Deutſchland zu helfen und eine beiderſeitige Annäherung durchzuführen. Havas zum Expoſé Lavals Telegraphiſche Meldung Paris, 13. Nov. Havas beſchäftigt ſich in einer Betrachtung mit der geſtrigen gemeinſchaftlichen Sitzung der Ausſchüſſe für auswärtige Angelegenheiten und Finanzen, vor denen Miniſterpräſident Laval Bericht erſtattete. Der allgemeine Eindruck ſei, daß die Regierung eine internationale Zuſammenarbeit wünſche mit dem einzigen Vorbehalt, daß den weſentlichen Rechten Frankreichs kein Ab⸗ bruch getan werden. So habe der Miniſterpräſident namentlich auf die Möglichkeit einer deutſch⸗ franzöſiſchen Zuſammenarbeit wieſen, wobei er an die bei ſeinen Beſprechungen mit Reichskanzler Dr. Brüning ſich abzeichnenden Aus⸗ ſichten erinnerte. Er habe insbeſondere betont, daß man mit Nutzen etwas für die Einſchränkung der internationalen Konkurrenz der Schif⸗ fahrtsgeſellſchaften unternehmen könnte. Eine Entente über die Ausgabereduzierung dieſer Geſellſchaften würde ſich in der Folge auf die Luft⸗ fahrtgeſellſchaften und die anderen Induſtriezweige ausdehnen können. Zu den mit den ausländiſchen Mächten eingeleiteten und ſortzuführenden Ver⸗ handlungen habe der Miniſterpräſident ſich aller⸗ dings nur ganz ſummariſch äußern können, zumal hinge⸗ die im Verlauf dieſer Beſprechungen in Ausſicht ge⸗ nommenen verſchiedenen Löſungen noch keine feſte Form erhalten hätten. Verſchtedene Ausſchußmit⸗ glieder hätten nach Schluß der Sitzung darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß Außenminiſter Briand ſich namentlich die Ausführungen des Miniſterpräſiden⸗ ten über die deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit zuſtimmend zu eigen gemacht habe. Die Meinung der Pariſer Preſſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 13. Nov. In ihren Kombinationen über den Ausgang der deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen ſind die Pariſer politiſchen Kreiſe ganz auf die aus Ber lin einlau⸗ fenden Informationen angewieſen. Die Tatſache einer Einigung wird in Paris als verfrüht bezeichnet, obwohl man in weiten Kreiſen mit einer bevorſtehenden Einberufung des beratenden Aus⸗ ſchuſſes der B. J. Z. durch Deutſchland rechnet. Hin⸗ ſichtlich der erſten Unterhaltung des nach Berlin zu⸗ rückgekehrten Botſchafters Francois Poncet mit dem Unterſtaatsſekretär von Bülom berichten die Morgenblätter, daß die beiden Parteien ihren bis⸗ herigen Standpunkt unverändert aufrecht erhalten. Die Verhandlungen müßten alſo noch fortgeſetzt wer⸗ den. Den zuverſichtlichen deutſchen Preſſeinformatio⸗ nen gegenüber, daß mit einer abſchließenden Eint⸗ gung für Samsag oder Montag zu rechnen ſei, er⸗ klärt das„Journal“, die Parteien könnten ſich glücklich ſchätzen, wenn ſie nach Ablauf der kommenden Woche zu einer Verſtändigung gelangten. Der in Paris erſcheinende Newy o rk Herald“ gibt einige in der franzöſiſchen Hauptſtadt umlau⸗ fende Gerüchte über den Standpunkt der franzöſiſchen Politiker in der Reparaionsregelungsfrage wieder. Danach ſoll es in den Abſichten der franzöſiſchen Re⸗ gierung liegen, die unbedingt von Deutſchland zu zahlende Annuität von 660 Millionen Mark auf die Dauer von zwei, drei oder fünf Jahren in Form eines Darlehens zurückzugewähren. Frankreich wolle alſo auf keinen Fall grund⸗ ſätzlich auf die Anſprüche aus dem Youngplan ver⸗ zichten. Für die an Deutſchland als Darlehen zurückgewährte Annuität erwäge man in Frankreich Garantien in Form einer Verpfändung der deutſchen Tabakſteuer. Das„Echo de Paris“ charakteriſtert den Stand der Dinge folgendermaßen: Der Mythos des Poung⸗ plans bleibt aufrecht erhalten. Indeſſen iſt der Weg für eine neue internationale Konferenz geöffnet. ——— Mat donalds Jugeſtändniſſe an die Schutzzöllner Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. Nov. Macdonald verſprach, am kommenden Mon⸗ tag die Abſichten der Regierung hinſichtlich der „übermäßigen Wareneinfuhr“ bekanntzugeben. Man nimmt hier an, daß die Regierung eine General⸗ vollmacht zur Beſchrän kung der Einfuhr in beſonderen Fällen auf dem Wege der Notverordnung verlangen wird. Angeſichts der be⸗ ſtehenden Handels verträge kann dieſe Voll⸗ macht nur dann angewandt werden, wenn es ſich um ausgeſprochene Dumpingwaren handelt, b. h. um die Einführung dieſer Waren unter dem Geſtehungs⸗ preis. Die Regierung wird keinerlei Schwierig⸗ keiten haben, das Ermächtigungsgeſetz in wenigen Tagen durch alle Phaſen der Geſetzgebung zu jagen, da ihr dieſe Methode ja von der konſervativen Unterhausmehrheit geradezu aufgedrängt worden iſt. Die Schwierigkeit wird vielmehr darin liegen, daß die Rechte von der Regierung ein klares Ver⸗ ſprechen verlangen wird, daß ſie die Zollvollmacht auch wirklich benutzen wird. Die Vollmacht wird ſich übrigens ebenſo auf im⸗ duſtrielle Fertigwaren wie auf land⸗ wäirtſchaftliche Produkte beziehen. Zu den letzteren gehören u. a. auch Butter, neue Kartoffel, Tomaten, Erdbeeren und Blumen. Das Hauprk⸗ gewicht liegt aber bei den induſtriellen Fertigwaren. Macdonald hat ſich offenſichtlich durch die dro⸗ hende Haltung des konſervativen Schutzzollblockes zur Eile antreiben laſſen. Es bleibt dabei abzuwarten, ob das Ermächtigungs⸗ geſetz wirklich zur ſofortigen Einfuhrbeſchränkung führt. China wieder Kaiſerreich? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 13. Nop. Amtlichen franzöſiſchen Preſſemeldungen aus Tientſin zufolge hat die aus chineſiſcher Quelle ſtammende Nachricht der Ankunft des jungen Mand⸗ ſchu⸗Exkaiſers Hſuen Tung in Dairen in der chineſiſchen Bevölkerung ungeheures Aufſehen er⸗ regt. Der im Jahre 1912 entthronte Monarch will ſich nach Mukden begeben, wo alle Vorbereitungen zur Wiederherſtellung des Kaiſerreichs getroffen ſind. Einem Telegramm aus Charbin zufolge teilen die chineſiſchen Behörden mit, daß am Diens⸗ tag abend 760 japaniſche Soldaten weſtlich von An⸗ ganchi etwa 100 Kilometer vorrückten und mit 100 chineſiſchen Gendarmen zuſammengeſtoßen ſeien. Die letzteren haben ſich auf die oſtchineſiſche Eiſenbahn zurückgezogen. Ferner ſollen nach chineſiſchen Mel⸗ dungen zwei japaniſche Flugzeuge eine Kavallerie⸗ abteilung, die den Gendarmen zu Hilfe kommen wollte, mit Bomben beworfen haben. Demgegenüber melden die Japaner offiziell, daß die chineſiſchen Poſten bei Anganchi an der oſt⸗ chineſiſchen Eiſenbahn in beträchtlichem Umfang ver⸗ ſtärkt worden ſeien. Starke Munitions⸗ und Materialſendungen ſeien eingetroffen. Das Kommuniquee fügt hinzu, daß eine chineſiſche Ka⸗ vallerieformation den linken japaniſchen Flügel um⸗ gangen und eine für die Japaner ſehr kri⸗ tiſche Lage hervorgerufen habe. Schiffsunglück im Panama⸗Kanal — Newyork, 12. Nov. Wie Aſſociated Preß aus Balboa in der Kanalzone meldet, funkte der Kapi⸗ tän des amerikaniſchen U⸗Boot⸗Tenders„Swan“, er habe die in Rettungsbooten treibende Beſatzung des coſtarikaniſchen Hilfsſchoners„Baden⸗Baden“ auf⸗ genommen, von der elf Mann am Leben und fünf tot geweſen ſeien; der Kapitän ſei ſchwer verletzt. Die „Baden⸗Baden“ iſt ein früheres Rotorſchiff und wurde ſpäter nach Punta⸗Arenas verkauft. 2. Seite/ Nummer 527 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 13. November 1931 28 Der politiſche Kampf 4 u auf der Straße Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Nov. Am Donnerstag abend kam es nach dem„Vor⸗ wärts“ in Nowawes zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Nattonalſozialiſten und Kommuniſten. Vier Kommuniſten, die einen Platz über⸗ guerten, wurden von einem National⸗ ſoßgfaliſten beſchoſſen. Hierbei erhielt der Kommuniſt Herbert Ritter, 17 Jahre alt, einen Herz⸗ ſteckſchuß. Der Verwundete lief noch ungefähr 500 Meter zur nächſten Arbeiterſamariterwache, wo er zuſammenbrach. Auf dem Transport nach dem Krankenhaus verſtarb der Verletzte, Ein 22jähriger, der keiner Partei angehören ſoll, erhielt einen linken Oberarmſchuß. Der Täter, ein 19 jähriger, konnte verhaftet werden. Er iſt geſtändig. In den ſpäten Abendſtunden kam es verſchie⸗ bentlich zu Aufläufen, wobei der Schaukaſten eines Papierladens eingeſchlagen wurde, wo der„Völ⸗ kiſche Beobachter“ aushängt. Wiederwahl Montagues Norman Drahtung un. Londoner Vertreters 8 London, 13. Nov. Montague Norman iſt als Gouverneur der Bank von England wiedergewählt worden. Die Wahl bedarf noch der Beſtätigung durch die Bank⸗ Montague Norman inhaber, unter denen der engliſche Staat die Haupt⸗ rolle ſpielt. Die Amtsperiode des Gouverneurs läuft erſt im April ab. Norman wird dann ununter⸗ brochen 12 Jahre an der Spitze der Zentralbank ge⸗ ſtanden haben. Mit ſeiner Wiederwahl wird das in der letzten Zeit verbreitete Gerücht zerſtreut, daß er infolge des Mißerfolges ſeiner Währungspolitik zurückzutreten beabſichtige. Daß Montague Norman wiederum an die Spitze der engliſchen Notenbank berufen wurde, wirb in Deutſchland ebenſo viel Befriedigung auslöſen, wie es in Frankreich Mißfallen erregen wird. Sein mutiges Eintreten für eine internationale Regelung der Kreditpolitik hat in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, noch ſchlimmere Kriſen zu ver⸗ meiden, als tatſächlich aufgetreten ſind. Neben ihm iſt übrigens auch der ſtellvertretende Gouverneur, Sir Erneſt Harvey, für ein weiteres Jahr wieder⸗ gewählt worden. Generalausſprache im Wir tic Faaftsrat Sie wurde geſtern vorläufig beendet und auf eine Woche vertagt Drahtbericht unſeres Betliner Büros Berlin, 13. Nov. Wirtſchaftsbeirats haben geſtern ihre teralausſprache beendet und ſich dann auf eine Woche vertagt. An den zuſtändigen Stellen erklärt man, daß die Arbeits⸗ pauſe lediglich 1s techniſchen Gründen erfolge. Auch die Rüc die außerhalb Berlins woh⸗ nenden Mit Wirtſchaftsbeirats habe mit⸗ geſprochen. 8 ner Tageblatt“ weiß noch zu berichten, daß die für die nächſten Tage in Ausſicht genommenen Einzelbeſprechungen grup⸗ penweiſe vor ſich gehen ſollen, d. h.— fügt das Blatt erläuternd hinzu— es wird mit Vertretern der im Wirtſchaftsbeirat vertretenen Gruppen im Zuſammenhang verhandelt werden. Wenn darunter die Einſchaltung der unterſchiedlichen Wirtſchafts⸗ organiſation in die V dlungen verſtanden wer⸗ Die beiden Verha den ſoll, wird man den Entſchluß des Reichskabinetts zu bedauern haben. Die Bedeutung der Beratungen und der von ihnen erhofften Entſcheidungen des Beirats ſollten ja gerade darin liegen, daß jedes ſeiner Mitglieder allein auf die eigene Verantwortung geſtellt wurde. Um aufs neue die Intereſſen der verſchiedenen Gruppen einfach gegeneinander auszuhandeln hätte es der Schaffung einer beſonderen Organiſation wahrhaftig nicht bedurft. Man wird indes abzu⸗ warten haben, was die Regierung nun tatſächlich im Einzelnen zu tun gedenkt. Ueber den bisherigen Verlauf der Ausſprache in den Ausſchüſſen bewahren alle Beteiligten Still⸗ ſchweigen. Nach unſerer Kenntnis hat der Kanz⸗ ler ſie dazu noch beſonders und perſönlich verpflich⸗ tet. Niemand weiß daher, wie die Dinge laufen und wieweit die Arbeiten ſchon gediehen ſind. Es er⸗ ſcheint uns daher abwegig, wie es nicht ohne Be⸗ hagen die Hugenbergblätter tun, aus der Tatſache der Vertagung die Folgerung zu ziehen, daß die Hoff⸗ nung des Kanzlers, aus dem Wirtſchaftsbeirat be⸗ ſtimmte Vorſchläge für die Löſung der akuten wirt⸗ ſchaftlichen und finanzpolitiſchen Probleme zu erhal⸗ ten, ſich nicht erfüllt haben. Allsklang der Londoner Indienkonferenz Ghandi reiſt am 29. November von Genua zurück Vielleicht kommt er vorher noch nach Deulſchland Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. Nov. Die round table-Konferenz über die Verfaſſungs⸗ reform für Indien ſteht unmittelbar vor dem Ab⸗ ſchluß. Anfang der nächſten Woche werden die Ple⸗ narſitzungen beginnen, in denen die Arbeiten der letzten Wochen zuſammengefaßt und mit den üb⸗ lichen Anſprachen verſchönert werden. Man rechnet damit, daß die Konferenz ungefähr am Diens⸗ tag zu Ende ſein wird. 5 Was in den konfliktreichen Debatten der Kon⸗ ferenz erreicht worden iſt, kann weder als Erfolg, noch als völliger Fehlſchlag der Konferenz be⸗ zeichnet werden. Große Enttäuſchung herrſcht wegen der fehlgeſchlagenen Einigung der Hindus und Mo⸗ hammedaner über das Wahlrecht. Man hatte erwartet, daß es Gandhis Einfluß gelingen wird, dieſes dornige Problem zu löſen und tatſächlich ſtanden die Delegierten der verſchiedenen Religionen und Minderheiten ſchon einmal unmittelbar vor der Uebereinſtimmung. Rückſchläge folgten, die den Konflikt wieder von neuem aufriſſen. Man iſt in dieſer entſcheidenden Angelegenheit nicht viel klüger als zu Beginn der Konferenz. Inzwiſchen aber iſt der Entwurf für die neue bundesſtaatliche Ver⸗ faſſung Indiens in den Grundzügen ausgearbeitet worden. In den wichtigſten Fragen des künftigen Verhältniſſes zwiſchen England und Indien iſt wenigſtens die Grundlage zu einer Verſtändigung gelegt worden. Man erwartet jetzt in unterrichteten engliſchen Kreiſen, daß die Regierung vor dem Abſchluß der Konferenz eine Erklärung abgeben wird, in der ſie die ſofortige Einführung der Selbſtverwaltung in den indiſchen Provinzen verſpricht und die Einführung des verantwortlichen Regierungsſyſtems in der Zentralverwaltung von ere der Einigung zwiſchen Hindus und Mohammedanern abhängig macht. Gleichzeitig wird die Ausarbeitung der neuen Bundes verfaſſung, die wohl noch ein Jahr in Anſpruch nehmen wird(Sir John Simon hat ſeiner⸗ zeit in ſeinem berühmten Bericht erklärt, es werde noch etwa 200 Jahre dauern) in Ausſchüſſen teils in England, teils in Indien fortgeſetzt werden. Auch die wichtige Frage des Anteils der Inder an der Armee und der Fin anzverwal⸗ tung bleibt noch endgültig zu löſen. Gandhi ſoll dem vorliegenden Plan zugeſtimmt haben, jeden⸗ falls hat er an ſeiner Ausarbeitung entſcheidenden Anteil genommen. Man hofft deshalb, daß trotz der begreiflichen Unzufriedenheit der indiſchen National⸗ bewegung mit den Londoner Ergebniſſen ein neuer Ausbruch des paſſiven Widerſtandes vermieden werden wird. Gandhi hat übrigens die Abſicht, wenn irgend möglich am 24. November in Ham ⸗ burg einen Vortrag zu halten und dann mit Auf⸗ enthalt in Berlin und Stuttgart in Richtung Schweiz zu fahren. In jedem Falle will er am 29. November von Genua aus nach Indien fahren. Es iſt daher noch unbeſtimmt, ob er vorher Zeit zu der Deutſchlandreiſe finden wird. Die kommuniſtiſche Zerſetzungsarbeit in Dresden — Dresden, 12, Nov. Wie das WB in Zuſam⸗ menhang mit dem Fall des Dresdener Fahnenjun⸗ kers Eberhardt erfährt, haben die Verſuche der Kommuniſten, Einfluß auf die Wehrmacht und Po⸗ lizei zu gewinnen, in letzter Zeit auch bei der Dres⸗ dener Polizei in verſtärktem Maße eingeſetzt. Die Beamten der Schutzpolizei wurden mit kommuniſti⸗ ſchen Propaganda⸗ und Zerſetzungsſchriften in den letzten Wochen förmlich überſchwemmt. Die Schrif⸗ ten ſind von den Beamten unverzüglich bei den zu⸗ ſtändigen Stellen abgeliefert worden. Die Schuldigen ſind bisher noch nicht ermittelt. * P Die verzweifelte Jinanzkriſisz der Stadt Berlin Drahtbericht unſeres Berliner B fl og Berlin, 18. Noy. Der Berliner Oberbürgermeiſter hat geſtern bor der Stadtverordnetenverſammlung eine ſehr beach. liche und ſehr ernſte Rede gehalten. Seine langen und eingehenden Darlegungen über die finanzielle Situation der Reichshauptſtadt, über alte und neue Sparmaßnahmen, laſſen ſich im Grunde auf die la⸗ koniſche Feſtſtellung reduzieren: Wir ſind am Ende. Der Verwaltungsappu⸗ rat der Stadt Berlin lund, ſo ſcheint uns, in dem Falle iſt„Verwaltungsapparat ein recht inhalts⸗ reiches und vielſtnniges Wort) habe, ſo erklärte Dr. Sahm, mit anerkennenswertem Freimut,„eine Auf⸗ blähung erfahren, die nicht im richtigen Verhältnis züt der Leiſtungsfähigkeit der Stadt geſtanden haben.“ Doch aus dieſer ſpäten, allzu ſpäten Erkenntnis läßt ſich kein Kapital mehr ſchlagen. Heute herrscht in Berlin bitterſte Not. Der Magiſtrat macht unter der Leitung ſeines neuen Chefs wahrhaft unerhötte Anſtrengungen, dem Uebel zu ſteuern. Aber die schon bei Beginn der Kriſe in Grund und Boden gewirt⸗ ſchaftete Stadt iſt nicht mehr in der Lage, der Ver⸗ hältniſſe Herr zu werden. Einem Bittgang an den preußiſchen Staat blieb der erhoffte Erfolg verſagt. Dr. Sahm teilte mit, daß er beantragt habe, der Stadt aus den Mitteln des Landes die Summe von 20 Millionen zu überweiſen und davon zum Ultimo Oktober 3 Millionen zu zahlen. Der Stadt it davon aber nur 1 Million zugegangen. Der letzte Hoffnungsanker iſt die„weitere dringende Hilfe“ um die der Oberbürgermeiſter noch einmal an Reich und Staat beweglich appellierte. Ein Schlaglicht auf die wirklich verzwei⸗ felte Situation wirft die Erklärung des deutſch⸗ nationalen Abg. Steiniger, daß man in einge⸗ weihten Kreiſen ſpäteſtens zum 1. Februar mit einem Moratoriumsgeſuch der Stadt rechnet. „Früher, ſo meinte Dr. Steiniger, wäre eine ſolche Mitteilung ja einer Kreditſchädigung gleichgekommen, Heute bekommt die Stadt ja ſo wie ſo nirgends mehr Kredit ohne Sicherheit. Da kann man es ruhig ſagen“ Letzte Meldungen Kündigungsbeſchluß des Zechen verbandes — Eſſen, 12. Nov. In der heutigen außerordent⸗ lichen Hauptverſammlung des Zechenverbandes wurde beſchloſſen, auf allen Bergwerken des rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirkes die Einzel⸗ arbeitsverträge zum 30. November vorſorglich zu kündigen. Die Kündigung hat den Zweck, für den Fall des nicht rechtzeitigen Zuſtandekommens eines neuen Tarifvertrages den Werken die Möglichkeit zu geben, ab 1. Dezember neue Löhne feſtzuſetzen. Nach der Rechtſprechung würden ſofort, falls die Einzel⸗ arbeitsverträge nicht gekündigt ſind, die alten Lohn⸗ ſätze auch bei Nichtzuſtandekommen einer neuen Lohnordnung nachwirken. Deviſenſchiebung? — Berlin, 13. Nov. Auf Veranlaſſung von Privatperſonen wurde geſtern abend hier am An⸗ halter Bahnhof ein Oeſterreicher unter dem Verdacht der Deviſenſchiebung feſtgenommen. Man fand bei ihm 4000 Schillinge und größere Mengen deutſchen Geldes. Die Polizeibehörde hat eine Unterſuchung eingeleitet. Die Chemiker Vergius und Bosch erhallen den Nobelpreis Der Nobelpreis für Chemie an zwei deutſche Gelehrte Stockholm, 12. Nov. Die Akademie der Wiſſenſchaften hat heute abend beſchloſſen, den dies⸗ jährigen Nobelpreis für Phyſik nicht zu ver⸗ teilen, ſondern bis zum nächten Jahre zuriick zu ſtellen. Die Akademie hat ferner beſchloſſen, den diesjährigen Nobelpreis für Chemie zwi⸗ ſchen den Profeſſoren Karl Boſch und Fried⸗ rich Bergius zu verteilen wegen ihrer Er⸗ forſchung ber Entſtehung und Entwicklung der Hochdruckmethobe. Die alte Kurpfalz ſteht mit dieſer gemeinſamen Auszeichnung der beiden Forſcher mit einem Mal im Mittelpunkt des internationalen neuen Lebens der Wiſſenſchaft. Man muß geſtehen, daß die ſchwediſche Akademie einen außerordentlich feinen Takt zeigt, wenn ſte die beiden räumlich und fachlich benach⸗ barten bedeutenden Vertreter der chemiſchen Theorie und Praxis zugleich auszeichnet. Beide wohnen in Heidelberg, wohin damit bereits viermal der Nobelpreis entfiel. 5 In dieſem Jahr ſind zum erſten Male die Zinſen zur Nobelſtiftung zur Verteilung gelangt. An die⸗ ſem internationalen Kulturbarometer gemeſſen, ſteht Deutſchland weitaus an der Spitze aller Länder. Deutſchlaud hat nicht weniger als 37 Preiſe erhalten. An zweiter Stelle ſteht Frankreich mit 24 Preiſen. Auffällig iſt die deutſche Führerſtellung in den Chemiepreiſen. Hier ſind bis jetzt im ganzen 27 Preiſe verteilt wor⸗ den, wovon Deutſchland 14 erhalten hat. An zweiter Stelle folgt Frankreich mit vier Preiſen. Dr. Friedrich Bergins Friedrich Bergius wurde am 11. Okt. 1884 in Goldſchmieden bei Breslau als Sohn des Be⸗ ſitzers der dortigen chemiſchen Fabrik geboren. Unter ſeinen Vorfahren befindet ſich eine namhafte Reihe von Gelehrten. Er ſtudierte in Breslau unter den Profeſſoren Abegg und Ladenburg, promovierte 1907 in Leipzig bei Profeſſor Hantzſch, war Aſſiſtent in Berlin bei Profeſſor Nernſt und in Karlsruhe bei Profeſſor Haber. Im Jahre 1909 habilitierte er ſich an der Hochſchule in Hannover. Seine Privatarbeit im eigenen galt ſchon frühe der Flüſſigmachung von Kohle und im Jahre 1913 konnte er ſeine erſten Verſuche patentieren laſſen. ald darauf einten. Laboratorium Gleichzeitig wurde er Leiter des Wiſſenſchaftlichen Laboratoriums der Th. oldſchmidt Ach, in Eſſen, in deren Vorſtand er 8 . 5 lahr erfolgte die Inbetriebnahme einer großtech⸗ Dieſes Kohleforſchungs⸗Laboratorium wurde 1916 nach Mannheim⸗Rheinau verlegt und ſtand an führender Stelle in der Kriegschemie. Es folgte die Errichtung einer halbtechniſchen Verſuchsaulage und in den weiteren Jahren gründliche Durchbil⸗ dung des Kohleverflüſſigungsprozeſſes, gemeinſam Prof. Friedrich Bergius(Heidelberg) mit der Erdil⸗ und Kohlenverwertungs⸗AG. in Berlin, und ſeit 1921 mit der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. Die Nachkriegszeit brachte dieſer An⸗ ſtalt finanzielle Schwierigkeiten. Nachdem Bergius ſein eigenes nicht unbeträchtliches Vermögen ge ⸗ opfert hatte, wurde zuerſt ein Konſortium für Koh⸗ lenchemie mit hauptſächlicher Beteiligung der Fürſt⸗ Donnersmarckſchen Verwaltung, ſpäter die Inter⸗ nationale Bergin Co. im Haag gegründet, welche die Koſten für das Inſtitut in Rheinau übernahm. Während der Inflation gewährte die engliſche Re⸗ gierung eine namhafte Subvention. Bei der deut⸗ ſchen Regierung fand Bergius keine Unterſtützung. Die Bedeutung der Bergiusſchen Arbeiten er⸗ kennend, übernahm nach der Inflation die J. G. Farbeninduſtrie das Bergin⸗Verſahren. Im Früh⸗ niſchen Anlage zur Herſtellung flüſſiger Brennſtoffe aus Kohle in den Leuna⸗Werken bei Merſe⸗ burg. Dieſe inzwiſchen weſentlich vergrößerte An⸗ lage bringt die Produkte in ſteigendem Umfange auf den Markt, wodurch laut amtlichen Nachrichten bereits ein Rückgang der Einfuhr ausländiſcher Triebſtoffe feſtzuſtellen iſt. Im Sommer 1928 trat Bergius auf der Tagung des Vereins Deutſcher Chemiker mit neuen, auf⸗ ſehenerregenden Forſchungsreſultaten auf dem Ge⸗ biet der chemiſchen Auswertung des Holzes hervor. Schon vor dem Krieg hatten Willſtätter und Zechmeiſter Laboratoriumsverſuche diefer Art durchgeführt, auf denen Bergius weiter aufbaute und ſchon 1916 ſeine erſten Reſultate erzielte, die ſchon damals der Viehfütterung zugute kamen. In vierzehnjähriger techniſcher Forſchungsarbeit iſt es ihm dann gelungen, einen einfachen und öko⸗ nomiſchen Prozeß zu entwickeln, der die in dem Holz enthaltenen zelluloſeartigen Stoffe, die als ſolche unverdaulich ſind, in verdauliche Kohlehydrate überführt und auf induſtriellem Wege den größten Teil des Holzes in einen Nahrungsſtoff umwandelt. Der ſogenannte Holszucker, nicht ohne weiteres ver⸗ gleichbar mit dem Rübenzucker, herſtellbar aus min⸗ derwertigem und Abfallholz, kann zu zwei Drittel ſeines Gewichts in ein Futtermittel überführt wer⸗ den, das dem Futtergetreide nährwertgleich iſt. Der Reſt, das ſogenannte Lignin, ergibt gepreßt ein heizkräftiges Hausbrandbrikett, außerdem wird nebenher eine nicht unweſentliche Menge Eſſigſäure gewonnen, ſo daß durch den neuen Prozeß das Holz annähernd 100prozentig in Wertſtoffe umgewandelt wird. Bergius wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte von der mathematiſch naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſttät Heidelberg die Würde eines Ehrendoktors und Ehrenſenators verliehen. Er iſt Mitglied der verſchiedenſten wiſſenſchaftlichen Geſell⸗ ſchaften, außerdem Generaldirektor und Vorſtand der Deutſchen Bergin⸗AG. in Heidelberg. Dr. Karl Boſch Generaldirektor der J. G. Farben⸗Induſtrie in Ludwigshafen Karl Boſch wurde am 27. Auguſt 1874 in Köln am Rhein geboren, wo ſein Vater ein Inſtallations⸗ geſchäft betrieb. Schon als Schüler betätigte er ſich an freien Nachmittagen für ſeine väterliche Firma als Hilfsarbeiter, wobei er den für ihn ſo charakteriſti⸗ ſchen Blick für praktiſche Arbeitsgeſtaltung frühzeitig ausbilden konnte. Er durchlief die Oberrealſchule und arbektete dann ein Jahr lang praktiſch in der Ae det Naktendütze eu Koenen in Schleſzen. hängend, äußerſt zurückgezogen in Heidelberg, Alsdann ſtudierte er von 1894—96 in Charlottenburg Maſchinenkunde und Hüttenweſen. Danach ſtudierte er in Leipzig Chemie, wo er 1898 bet Wislicenus mit einer Arbeit aus der organischen Chemie promovierte; er blieb dann noch ein Jahr als Aſſiſtent in Leipzig, bis er Ende 1899 bei der „Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik“ in Ludwigshafen als Chemiker eintrat, wo er in der gerade ſehr auf⸗ blühenden Indigo⸗ Abteilung Verwendung fand und ſein konſtruktives Talent verwerten konnte. Noch mehr war das der Fall, als im Jahre 1008 von Profeſſor Fritz Haber das Verfahren zur ſynthetiſchen Darſtellung von Ammoniak erworben Geheimrat Prof. Dr. Carl Boſch wurde. Hier galt es, ein Verfahren, das bisher nut mit kleinſter Apparatur ausprobiert worden war, auf die Stuſe großinduſtrieller Maſſenproduktion zu heben. Dies war im weſentlichen Boſchs Werk wäh⸗ rend der folgenden Jahre, was ſich dann insbeſon⸗ dere während wies. So kam Boſch naturgemäß raſch in leitende Stel lungen bei ſeiner Firma; 1911 erhielt er Prokurt, im Jahre 1914 wurde er ſtellvertretender Direktor, 1916 Vorſtandsmitglied und ſeit Juni 1919 iſt er Vorſitzender des Vorſtandes und damit der Leiter einer der wichtigſten deutſchen Produktionsſtätten. Boſch lebt im übrigen, nur ſeiner Arbeit nach⸗ der Kriegsjahre als äußerſt wichtig er⸗ bayeriſche Regierung verlieh ihm den Titel Gehel⸗ mer Kommerzienrat. 8 8 5* r og Op. vor dacht. ingen zielle neue e la⸗ Appg⸗ dem alts⸗ Dr. Auf⸗ is zu 3 ntnis rrſcht unter hörte ſchön wirt⸗ Ver⸗ den rſagt. Stabt n 20 zum it iſt letzte um und vei⸗ utſch⸗ inge⸗ inem chnet. ſolche men. mehr gen.“ nur wat, u zu wäh⸗ eſon⸗ g er⸗ Stel⸗ ura, ktot, ſt er eiter n. fach⸗ Die chei⸗ . Freitag, 13. November 1931 —J— Der Kreisrat beſchließt Zurückſtellung der freiwilligen Leiſtungen In der letzten Kreisratsſitzung, die vor einigen Tagen in Weinheim ſtattfand, wurde be⸗ ſchloſſen, daß die Auszahlung der in der Kreisver⸗ ammlung genehmigten freiwilligen Zu⸗ ſchüſſe an Gemeinden, Vereine und andere Inſtitutionen vorläufig zurück⸗ eſtellt werden muß. Man verſucht, ſich zunächſt Klarheit über die finanziellen Verhältniſſe des Krei⸗ ſes zu verſchaffen. Ein Zuſchuß zur Bernhard⸗Kahn⸗ geſehalle wurde genehmigt; er konnte jedoch nicht in der Höhe des Vorjahres gehalten werden. Auch das Kreiskinderheim in Laden⸗ burg hat unter der verſchlechterten Wirtſchaftslage zu leiden. Der Ausſchuß mußte drei Angeſtellten kündigen. Dieſer Kündigung hat der. Kreisrat ſeine Zustimmung erteilt. Anſtelle der zurückgetretenen lommuniſtiſchen Kreisabgeordneten Frau Wagner wurde Kreisabgeordneter Menrad⸗ Ladenburg in den Ausſchuß für das Kreiskinderheim gewählt. Ein Antrag auf Herabſetzung der Pflegeſätze ber Kreispflegeanſtalt Weinheim mußte abgelehnt werden, weil die jetzt geltenden täglichen Sütze in Höhe von 1,60 J zu den billigſten Sätzen in Baden gehören. Zugeſtimmt wurde dem Anſuchen bes Kreiswegwärters Jungmann in Ilvesheim um Verſetzung in den Ruheſtand.. Zwei Veſtaltungen Oskar Menzel Unter zahlreicher Beteiligung von Freunden und Bekannten, von Mitgliedern der St. Bonifatius⸗ Gemeinde und Beamten der OEG wurde geſtern nachmittag der im 81. Lebensjahr verſtorbene Ober⸗ hahuhofvorſteher Oskar Menzel zu Grabe getragen. Biele Blumenſpenden, darunter ein prächtiger Kranz der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, bedeckten den Sarg. Das Mannheimer Hornquartett leitete bie Trauerfeier mit dem Choral„Jeſu meine Zu⸗ perſicht“ ein. Dann ſprach nach einem Harmonium⸗ porſpiel von Organiſt Lenz Pfarrkurat Pater Rainer Klüber von der St. Bonifatius⸗Kuratie den Segen. Am Grabe dankte im Auftrage der Direktion der Oe Eiſenbahnbetriebsinſpektor Hans Mer zin⸗ sky dem Verſtorbenen, der 35 Jahre lang im Dienſt der OEG ſtand, und zwar von 1891 bis 1893 als Vor⸗ ſteher des Bahnhofs Viernheim, von 1893 bis zum 1 Mat 1918 als Vorſtand des Bahnhofs Neckarſtadt. Dreizehn Jahre konnte er ſich eines wohlverdienten Ruheſtands erfreuen. Im Namen des Stiftungs⸗ tats der St. Bonifatiuskuratie, die in dieſem Jahr zum zweiten Male eines ihrer Mitglieder verliert, legte Stiftungsratsmitglied Stadtbauamtmann Gu⸗ tan Scheuble einen Kranz nieder. Der Choral „Wie ſie ſo ſauft ruhen“ beſchloß die Trauerfeier. Haus Wilhelm Bentzinger Eine große Trauergemeinde erwies auch dem nach kurzer ſchwerer Krankheit im Alter von 88 Jahren verſtorbenen Landwirt Hans Wilhelm Hentzinger die letzte Ehre. Bentzinger war in ber Jugend als Mitglied des Vereins für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim ein hervorragender Fuß⸗ ballſpieler. Später wandte er ſich der Leichtathletik und dem Turnen zu. Auch bei dieſer ſportlichen Betätigung war er ſehr erfolgreich. Befand er ſich doch noch im vorigen Jahre als Mitglied des Turn⸗ vereins„Badenia“ Feudenheim unter den Preis⸗ kägern des Mannheimer Landesturnfeſtes. Im Geſangverein„Teutonia“ Feudenheim bewährte er ſich als erſter Baß im Chor, im Quartett und als Soliſt. Dem evang. Kirchenchor gehörte er als zweiter Vorſitzender an. Sein landwirtſchaftliches Anweſen iſt ein Muſterbetrieb, ein Beweis dafür, daß ihn ſeine umfangreiche Vereinstätigkeit nicht dem Berufe entzog. Bel der Trauerfeier auf dem Feudenheimer Friedhof legte Vikar Störzinger ſeiner Ge⸗ Hächtnisrede die Bibelworte„Seid getroſt, ich bins, fürchtet euch nicht“ aus dem Matthäus⸗Evangelium zugrunde. Der evang. Kirchenchor ſang unter Muſik⸗ direktor Schellen bergers Leitung vor der Kapelle Ueber den Sternen“ und der Geſangverein „Teutonia“ am Grabe„Stumm ſchläft der Sänger“. Kränze wurden mit ehrenden Worten von den Ver⸗ tretern der Vereine niedergelegt, denen der Ver⸗ ſtorbene mit Tatkraft und Hingabe angehörte. Die Schützenabteilung des Feudenheimer Krieger⸗ vereins nahm mit drei Ehrenſalven von ihrem Mit⸗ glied Abſchied. * * um die Bezugsgreunze der„Schüler“ monats⸗ karten für Lehrlinge. Schüler und Studierende er⸗ halten die ſogenannten Schülermonatskarten zur Hälfte des Preiſes für ordentliche Monatskarten ohne Beachtung ihres Alters. Lehrlinge genießen dieſe Ver⸗ günſtigung aber nur bis zum 20. Lebensjahr. Die Altersgrenze für Lehrlinge hat den Nachteil, daß die von den höheren Schulen kommenden Lehrlinge nach Vollendung des 20. Lebensjahres den vollen Monats⸗ kartenpreis entrichten müſſen. Der GDa hat des⸗ halb auf Anregung aus ſeinen Mitgliederkreiſen an die Reichsbahn⸗Hauptverwaltung eine Eingabe ge⸗ richtet, die die Beſeitigung des beſtehenden Unrechts fordert. Mindeſtens ſei eine Angleichung der Alters⸗ grenze an die allgemein in der Sozialverſicherung übliche von 21 Jahren gefordert. 1 N N N Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 527 Neue Außwertungsßfriſten Verlängerung bis zum 31. Dezember 1934 moglich Die bereits ſeit einiger Zeit abgelaufene Auf⸗ wertungsfrage wird wieder aktuell. Durch die neue Notverordnung iſt es möglich, daß der Schuldner abermals bei der zuſtändigen Aufwertungsſttelle einen Antrag auf weitere Befriſtung der Barzahlung ſeiner Hypothekenaufwer⸗ tungsſchuld ſtellen kann. Dieſer Antrag des Schuldners muß aber bis zum 30. November 1931 ſpäteſtens bei der Aufwertungsſtelle geſtellt ſein. Der Schuldner hat Ausſicht mit dem Stundungs⸗ antrag, ganz oder teilweiſe durchzudringen, wenn er folgende Vorausſetzungen nachweiſen kann: Der Schuldner kann über die Mittel zu einer Rückzahlung des Aufwertungsbetrages nicht bar verfügen. Er iſt außerdem nicht in der Lage, ſie ſich zu vertretbaren Bedingungen zu verſchaffen. Ver⸗ fügt der Antragſteller über die erforderlichen baren Mittel, ſo iſt ſein Antrag ausſichtslos. Es kommt nicht darauf an, ob der Antragſteller ſich„ſchlecht von ſeinen Mitteln trennen kann“, wie man land⸗ läufig zu ſagen pflegt. Auf der anderen Seite ſind aber auch die Intereſſen des Gläubigers zu wahren. Daher iſt die Zahlungsfriſt nicht zu bewilligen, wenn deren Bewilligung für den Gläubiger eine unbillige Härte bedeuten würde. Dies liegt z. B. vor bei hohem Alter, Krankheit oder Hilfs⸗ bedürftigkeit des Gläubigers. Es können auch ſehr gut andere Fälle darunter fallen, wenn der Gläu⸗ biger z. B. das Geld für eine Geſchäftserweiterung oder für eine dringend nötige Kur für ſich oder ſeine Angehörigen, vielleicht auch für Ausbildung ſeiner Kinder, benötigt. Es ſind alſo bei den Aufwertungsſtellen Intereſſen genau abzuwägen. Die Zahlungsfriſt ſelbſt darf ſich nur auf das Kapital erſtrecken. die Sie iſt nur möglich bis ſpäteſtens 31. Dezember 1934; ſie iſt nicht möglich für die Zinſen. Der Zins⸗ ſatz iſt für alle Hypotheken, die über den 1. Januar 1932 aufgrund Entſcheidung der Aufwertungsſtellen verlängert werden, 774 Prozent. Die Schuldner kön⸗ nen aber die Befriſtung nur darauf ſtützen, daß ſie durch die neue Veränderung der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe, die bekanntlich im Sommer d. J. eingeſetzt haben, überraſcht worden ſind und eine neue Prüfung des Stundungsgeſuchs hierauf, eben auf Grund dieſer neuen Verhältniſſe, geſtützt wird. Es können, wenn dieſe neuen Wirtſchaftsverhält⸗ niſſe noch nicht geprüft ſind, ſehr wohl auch bereits rechtskräftig abgewieſene Stundungsgeſuche noch⸗ mals bei der zuſtändigen Aufwertungsſtelle erneuert werden. Wenn aber keine neuen Tatſachen, die erſt auf Grund der Ereigniſſe ſeit dem Sommer einge⸗ treten ſind, vom Schuldner bezüglich ſeiner Ver⸗ hältniſſe dargelegt werden können, dann wird das neue Stundungsbegehren kaum mit Erfolg durch⸗ geführt werden können. Wenn die allgemeine Wirt⸗ ſchaftslage früher ſchon geprüft wurde, dann iſt ein neues Stundungsverfahren für den Schuldner kaum von Erfolg. Außerhalb bleiben ſelbſtverſtändlich alle privaten Vereinbarungen zwiſchen Gläubiger und Schuldner und auch alle vor den Aufwertungsſtellen geſchloſ⸗ ſenen Vergleiche. Gegen die Entſcheidungen der Amtsgerichte als Aufwertungsſtellen, die eine Zah⸗ lungsfriſt nicht bewilligen, iſt Entſcheidung des Land⸗ gerichts als Beſchwerde möglich. Das Kapital, das durch die Umſchuldung in Frage kommt, iſt ſchwer zu ſchätzen. Nach Angaben iſt der Geſamtbetrag der Aufwertungshypotheken in Deutſchland 7,5 bis 8,5 Milliarden Mark. Davon ſind organiſierter Kredit 4,16 Mill. Mark und freie Hypotheken etwa 3,34 bis 4,34 Milliarden Mark. Durch die Befriſtungsmöglichkeit des erſten Januar 1935 wird wohl auch die Rückwirkung auf Sparkaſſen und Hypothekenbanken, ſo⸗ weit dieſe Gläubiger von weiter befriſteten Aufwer⸗ tungshypotheken ſind, kaum ausbleiben können. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon. Aus dem Mannheimer Bezirksrat Aenderung der Nahrungsmittel vorſchrift für Eier— Verlängerung der Ausverkaufszeit Dem Bezirksrat Mannheim lagen geſtern nicht weniger als 19 Wirtſchaftsgeſuche vor, von denen allerdings vier zurückgeſtellt wurden. Das Geſuch um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirt⸗ ſchaft mit Branntweinſchank„Zum Rheinfels“, Jungbuſchſtraße 14, wurde vertagt, bis die äußerſt primitive Abortanlage entſprechend umgebaut iſt. Genehmigung fanden die Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb folgender Schankwirtſchaften mit Branntweinſchank:„Zum Löwen“, Obere Ried⸗ ſtraße 28 in Käfertal;„Zum Rennershof“, Renners⸗ hofſtraße 12;„Zum Fernfahrer“, Dalbergſtraße 10; „Kinzinger Hof“, N 7, 8„Zum Odenwälder“, Mit⸗ telſtraße 121;„Zur Baugenoſſenſchaft“ in Plank⸗ ſtabt;„Zum Poſthorn“ in Schwetzingen;„Zum Schiff“ in Brühl und der Schankwirtſchaft im Hauſe Mosbacherſtraße 30 in Wallſtadt. Genehmigt wur⸗ den ferner die Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„Zum Burggrafen“ im Hauſe Mittelſtraße 88, zum Handel mit Branntwein im Hauſe Stolbergerſtraße 18 in Waldhof und im Haufe Seckenheimerſtraße 110. Ein Geſuch um Er⸗ laubnis zum Ausſchank von Limonade, Sodawaſſer und Milch in einem Verkaufshäuschen Ecke Mann⸗ heimer Straße und Bäckerweg in Käfertal wurde ebenfalls genehmigt, dagegen wurde die Erlaubnis zum Betrieb eines Kaffees im Hauſe Luzenberg⸗ ſtraße 86 in Waldhof nicht erteilt, da die Bedürfnis⸗ frage vom Stadtrat und vom Reviervorſtand ver⸗ neint iſt und ſeit 1927 zum achten Mal der Inhaber wechſelt. Als unbegründet verworfen wurde die Klage der AG. Schwanenbrauerei Kleinſchmitt in Schwetzingen gegen die Stadtgemeinde Mannheim wegen eines ſtrittigen Betrages von 333.50 Mark Gebäudeſonder⸗ ſteuer für 1930 auf das von der genannten Firma am 30. Dezember 1930 erworbene Haus Meßplatz 1. Gine Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Köln⸗Stadt gegen den Bezirksfürſorgeverband Mannheim⸗Stadt wegen Erſatz von Fürſorgekoſten beſteht zu Recht, da der in Köln aufgegriffene Jugendliche R. R. ſeinen Wohnſitz in Mannheim hat. Abgewieſen wurde eine Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Mannheim⸗ Stadt gegen den Landesfürſorgeverband Kreis Mannheim wegen Erſatz der Krankenhauskoſten für einen Wanderburſchen. Einer Klage des gleichen Klä⸗ gers gegen den Kreis Mannheim wegen Erſatz von 643.50 Mark Krankenhauskoſten für einen geſchlechts⸗ kranken Matroſen, deſſen Wohnſitz ſtreitig iſt, wurde ſtattgegeben. Die Gebühr für die nunmehr motoriſterte Boots⸗ überfahrt des Joh. Michel⸗ Mannheim, Mittel⸗ ſtraße 121, über den Altrhein wurde auf 10 Pfg. für Erwachſene und 5 Pfg. für Kinder feſtgeſetzt. Einem Vermittlungsagenten für Immobilien, Darlehen und Hypotheken, dem der Gewerbebetrieb wegen einer Beſtrafung unterſagt werden ſollte, wurde lediglich eine Verwarnung erteilt. Eine ähnliche Sache(Un⸗ terſagung des Gewerbebetriebes als Rechtsagent) wurde behufs weiterer Erhebungen vertagt. Der 8 19 der Nahrungsmittelvorſchrift für den Amtsbezirk Mannheim erhielt eine neue Faſſung, aus der hervorgeht, daß der Stempel auf Trink⸗ eiern das Legedatum zeigen muß und daß „vollfriſche Eier“ höchſtens zwei Wochen alt ſein dür⸗ fen. Der Bund der Geflügelzüchter hatte acht Tage vorgeſchlagen, doch gelten im ganzen Freiſtaat Baden vierzehntägige Eier noch als friſch. Kühlhaus⸗, Kon⸗ ſerven⸗ Kalk⸗ und ähnliche Eier ſind als ſolche zu be⸗ zeichnen. Auch die Herkunftsbezeichnung der Aus⸗ landseier iſt in deutlicher Schrift anzubringen. Der Bezirksrat hat dieſer Neufaſſung der bezirkspolizei⸗ lichen Vorſchrift vom 12. 10. 1911 zugeſtimmt. In der anſchließenden nichtöffentlichen Sitzung hat der Bezirksrat einem ſchon früher vorgebrachten, aber ſeinerzeit abgelehnten Wunſch des Mannheimer Ein⸗ zelhandels entſprochen, indem er die Dauer des Ausverkaufs in Mannheim von zwei Wochen auf 15 Tage verlängerte. Dieſe Aenderung der Ausverkaufsordnung ermöglicht die Einbeziehung von drei Samstagen in den Ausverkauf, eine Re⸗ gelung, wie ſie in Ludwigshafen bereits beſteht. Bel. Vor dem Blumenladen Vor einem Blumengeſchäft in einer der Haupt⸗ ſtraßen der Stadt ſtehen zwei Mädchen von etwa ſieben Jahren. Da auch mich die herrlichen Blumen feſſeln, bleibe ich ſtehen und wurde ſo unfreiwillig Zeuge ihrer Unterhaltung: „Mei Dante hot mer zehn Pennig giſchenkt, ich ſoll mer ebbes kaafe. Ich glaab, ich kaaf en Blumeſchtock for mei Mudder!“—„Jo meenſcht?“— „Hei, jo! Ich nemm der denn do!“ Damit zeigte die Kleine auf ein prächtiges Alpen⸗ veilchen und verſchwand im Laden. Die andere und ich warteten außen. Ich wollte doch ſehen, wie ſich die Sache entwickelte. Durch das Schaufenſter ſahen wir die Verhandlung. Man ſah ordentlich das Er⸗ ſchrecken des kleinen Mädels, als es den Preis für den Alpenveilchenſtock vernahm. Aber der Ver⸗ käufer hatte anſcheinend Verſtändnis für den Schmerz der kleinen Kinderſeele. Er nahm einen kleinen, leuchtend roten Primelſtock, band ein ebenſo ſchönes Papier darum und gab ihn ihr für die zehn Pfennige. Das verlegene, aber unendlich ſüße dank⸗ bare Lächeln des Kindes wird mir unvergeßlich ſein.. W. Teure Weihnachtsbäume? Wie aus dem Taunus, dem Weſterwald und dem Odenwald berichtet wird, hat dort der Handel mit Weihnachtsbäumen ſchon begonnen. Die Händ⸗ ler der Großſtädte haben zum Teil ſchon größere Poſten gekauft und für gutgewachſene Bäume 30 Pfg. bis zu 1,50 Mk. bezahlt. Durch den Fällerlohn und den Transport werden ſich die Preiſe ſtark erhöhen, ſodaß man in dieſem Jahr mit recht teuren Weih⸗ nachtsbäumen rechnet. Dieſe Meldungen kommen für die gegenwärtige Zeit reichlich überraſchend. Die allgemeine Kaufkraft iſt doch wohl nicht derart gut, daß die Händler damit rechnen können, ihre Weih⸗ nachtsbäume zu höheren Preiſen abſetzen zu können, als ihnen das im vergangenen Jahre möglich war. Man erinnert ſich der zahlloſen Bäume, die auf den Märkten des letzten Jahres nicht verkauft werden konnten, ſodaß der Händler⸗Optimismus hinſichtlich der zu erzielenden Verkaufspreiſe eigentlich fehl am Platze erſcheint. Vekämpfung der Geſchlechtskrankheiten gefährdet? Die Deutſche Geſellſchaft zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechts krankheiten beſchäftigte ſich in einer Sitzung von Sachverſtändi⸗ gen mit den Sparmaßnahmen, die bei der Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten vorgenom⸗ men werden können. Die wirkſamſte Sparmaßnahme auf dieſem Gebiete iſt die möglichſt frühzeitige Erfaſſung aller Erkrank⸗ ten und ihre ſofortige ſachgemäße Behandlung. Das iſt fetzt viel beſſer zu erreichen, weil die Kran⸗ ken auf Grund des Reichsgeſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten(RGBG) früher und gründlicher behandelt werden können. Mit Hilfe des RGB können auch die krankheits⸗ verdächtigen Perſonen, die andere zefährden, weit beſſer überwacht und zur Behandlung herangezogen werden als es mit den früheren geſetzlichen Beſtim⸗ mungen möglich war. Dadurch wird die weitere Uebertragung verhindert und Folgeerkrankungen vorgebeugt, die nicht nur zu ihrer Beſeitigung viel erheblichere Mittel erfordern, ſondern die auch zum Verluſt der Arbeitsfähigkeit und zu vorzeitigem Siechtum führen und die Allgemeinheit wirtſchaftlich außerordentlich ſtark belaſten. Die Geſundheits⸗ behörde und Beratungsſtellen leiſten mit ihren Fürſorgekräften im Verein mit der Aerzteſchaft in dieſer Beziehung ausgezeichnete Arbeit. Eine Ein⸗ ſtellung dieſer Arbeit würde ſich ſchnell und bitter rächen, denn ſchon das Ausſchalten einer einzigen Infektionsquelle bedeutet Vermeidung von vielen weiteren Anſteckungen. Durch die Reichszählung des Jahres 1927 iſt feſt⸗ geſtellt worden, daß in jedem Jahre in Deutſch⸗ land mit etwa 400000 neuerkrankten Ge⸗ ſchlechtskranken zu rechnen iſt. Dieſe Zahlen zeigen, daß die Geſchlechtskrankheiten leider heute noch zu den am ſtärkſten verbreiteten anſteckenden Krank⸗ heiten zehören. Sie gehören aber auch zu den folgen⸗ ſchwerſten, denn chroniſche Unterleibsleiden der Frauen, ernſte Seh⸗ und Gehſtörungen, Herz⸗ und Gelenkerkrankungen ſind vielfach, Rückenmark⸗ ſchwindſucht und Gehirnerweichung immer auf eins frühere Geſchlechtskrankheit zurückzuführen. Geſpart werden kann heute noch in der Durch⸗ führung der Behandlung, insbeſondere bei ben Verordnungen und Verwendungen der Heil⸗ mittel. Einweiſung in das Krankenhaus ſoll nur angeord⸗ net werden, wenn die Art der Erkrankung und die häuslichen Verhältniſſe des Kranken es erfordern, oder wenn nur auf dieſem Wege einer Weiterver⸗ breitung vorzubeugen iſt. Alle Sparmaßnahmen müſſen vor ihrer Einführung im Kreiſe Sachver⸗ ſtändiger auf das eingehendſte geprüft werden. Die Erfahrung hat gelehrt, daß durch den Zuſammen⸗ ſchluß der beteiligten Kreiſe, der Gemeinden, Ver⸗ ſicherungsträger, Aerzteſchaft und freien Wohlfahrts⸗ pflege in Arbeitsgemeinſchaften, viele Doppelausgaben und Doppelarbeiten erſpart werden können. Deswegen liegt es durchaus im Rahmen des Sparprogramms, dieſe Arbeitsgemeinſchaften dort, wo ſie noch nicht beſtehen, unverzüglich ins Le⸗ ben zu rufen, zumal da ſich in verſchiedenen Gegen⸗ den ſchon gezeigt hat, daß ſie ohne weſentlichen Ko⸗ ſtenaufwand wirkſame Arbeit leiſten. Die Beratungsſtelle für Geſchlechtskranke in Mannheim befindet ſich im Alten Krankenhauſe, R 5, 1, parterre, Zimmer Nr. 1, und iſt werktäglich von 10—1 Uhr zur unentgeltlichen Beratung ge⸗ öffnet. 5 * * Ernannt wurden Landgerichtsrat Hans von Frankenberg und Ludwigsdorf in Mann⸗ heim zum Amtsgerichtsrat in Baden⸗Baden, Amts⸗ gerichtsrat Dr. Max Silberſtein in Mannheim zum Landgerichtsrat und Staatsanwalt Hermann de Millas in Mannheim zum Amtsgerichtsrat hierſelbſt. Bei Erkältungskrankheiten, bei Schmerzen rheumatiſcher, gichtiſcher und nervöſer Art haben ſich Togal⸗Tabletten hervorragend bewährt. Togal be⸗ ſeitigt die Krankheitsſtoffe auf natürlichem Wegel Fragen Sie Ihren Arzt.— In all. Apothek. M..40. 12, Lith., 0,46 Chin., 74,3 Acid. acet. salic. Schutz und Pflege, das wichtigste für die Haut in rauher Jahreszeit. Pfellring · Lanolin- creme wꝛird seit 40 Jahren von Spezlalisten und Sachverständigen als wirles amstes Hautpflegemittel bezeichnet. 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Reiſepaß, ſonſtiger polizeilicher Lichtbildausweis, Poſtausweis Wandergewerbeſchein, Legitimationskarte uſw.), oder ob auch Urkunden ohne Lichtbild als Perſonalaus⸗ weis angeſehen werden könnten. ü Hierzu vermerkt der Nachrichten⸗Dienſt der Vela (Vereinigung der leitenden Angeſtellten e. Vo), daß in der Regel als Perſonalausweis nur ein von einer Behörde ausgeſtelltes Ausweispapier aner⸗ kannt werden kann. Ein Lichtbild brauchen dieſe Ausweiſe nicht zu tragen. So ſind z. B. anzuerken⸗ nen: Standesamtliche Urkunden, Studentenkarten, Arbeitsbücher, Invalidenkarten, Militärpapiere und ähnliche Ausweiſe, aus denen die erforderlichen An⸗ gaben über Perſon, Geburtstag, Geburtsort ein⸗ wandfrei hervorgehen. Hingegen ſind Vereins⸗ karten, die kein Lichtbild tragen, Beſuchs⸗ karten, Briefe u. a. nicht als Perſonalausweis anzuſehen. Der Führer eines führerſcheinfreien Kraftrades, der nur mit ſolchen Ausweiſen, wie Ver⸗ einskarten uſw., ſich ausweiſen kann, iſt alſo nach der obengenannten Verordnung ſtrafbar. * * Keine Geldgeſchenke mehr. Einem Beſchluß des Babiſchen Staatsminiſteriums zufolge muß im Hin⸗ blick auf die derzeitige Finanzlage bis auf weiteres die Ehrung von Ehepaaren aus Anlaß ihrer goldenen, diamantenen oder eiſernen Hochzeit, ferner von Einzelperſonen bei Erreichung ihres hundertſten Geburtstages auf die Erteilung von Glückwunſch⸗ ſchreiben beſchränkt werden. Geldgeſchenke können alſo nicht mehr gewährt werden. Veranſtaltungen Landſchaft und Wirtſchaft im Gebiet des Weißen Nils In der Aula ber Handelshochſchule veronſtaltete die Ge⸗ ſellſchaft für Erd⸗ V ebenſo intereſſanten wie lehrreichen Lichtbildervortrag über die„Landſchaft und Wirtſchaft im Gebiet des Weißen Nils“. Herr Ing. agr. Carl von Hoffer⸗Reichenau verſtand es ausgezeichnet, durch ſehr gut ausgewählte Bilder und Einen feſſelnden, mit Humor reichlich gewürzten Vortrag die zahlreich erſchienenen Beſucher in die Landſchaft des Weißen Nils zu verſetzen, nicht nur ihre Schönheit offen⸗ barend, ſondern zur Hauptſache ihre Wirtſchaft, die zu er⸗ forſchen der Zweck ſeiner Reiſe war. Mit Abſicht wählte Baron von Hoffer⸗Reichenau ſeinen Weg, von unſerer Hochkultur ausgehend, über Nordafrika, um über deſſen Halbkultur nach dem Süden zu den primitiven Völkern zu een, an denen man erſt lernen könne, welchen weiten eg wir in Jahrtauſenden machen mußten. Gerade für bie Entwicklungs⸗ und Wirtſchaftsgeſchichte iſt das Gebiet des Weißen Nils hochintereſſant, da deſſen durch ein reiches Stromſyſtem zergliederte Landſchaft bei einer Fläche von ber Größe Deutſchlands und 2 Millionen Einwohnern ein Pflanzenbild aufbaut, das von der Sandwüſte über die Grasſteppe ſich zu fruchtbarem Sumpfland und Wald entwickelt. Eine ſelten reine Demokratie herrſcht bei die⸗ ſen halbnackten Völkern, die nur ihre Hütten und Geräte, ihre Frauen und Kühe als Eigentum betrachten. Neben Halbnomaden in der Steppe gibt es im Gebirge ſtolze, freiheitsbewußte„Schweizer“, die intelligent und kunſtvoll ihre kleinen Fleckchen Land anzubauen vermögen. Für B 0 Kühe kauft der Mann eine Frau, in der Hoffnung, recht viele Kinder, Mädchen, zu erhalten, die er wieder gegen Kühe vertauſcht, die Kälber bringen. So amortiſiert er ſein Kapital, das repräſentiert wird durch den Vieh⸗ ſtapel. Wenn die Miſſion bis jetzt wenig Erfolg hatte bei ieſen Heiden, unter denen ein Teil der Stämme trotz des Einfluſſes des Iflams Schweinezucht betreibt und eine Art Waſſertaufe vornimmt, dann läge das daran, ſo meinte ber Vortragende witzig, daß den Miſſionaren die Wirt⸗ ſchafts⸗ und Geſchlechtspſychoſe mehr oder weniger nicht geläufig war. Erſt die Wirtſchaft, dann die Kultur. Mit dem Zweifel, ob die geiſtige Ziviliſation mit all ihren üblen Folgen dieſe tanzenden, ſingenden, faſtenden Natur⸗ phlker glücklicher macht, ſchloß Baron von Hoffer⸗Reichenau den beifällig aufgenommenen Vortrag.* Neue Mitten in der großen Not unſeres Volkes iſt „Siedlung“ zu einem vielgeprieſenen Heilmittel ge⸗ worden, über deſſen praktiſche Durchführung in wei⸗ ten Volkskreiſen noch große Unklarheit beſteht. Die ländliche Siedlung hat durch die Notverord⸗ nung der Reichsregierung vom 6. Oktober 1931 eine weitere Ausgeſtaltung erfahren. Beſonders beach⸗ tenswert iſt die Schaffung von Staatskommiſſaren, die aufgrund beſtimmter Vollmachten der vereinfach⸗ ten Aufhauſiedlung im kommenden Frühjahr die Wege ebnen ſollen. Der alte Weg der Siedlung, die Herſtellung bezugsſertiger einzelner Bauernſied⸗ lungen mit großen Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäuden, der Verkauf dieſer Stellen an einzelne Siehler je nach Kapitalvermögen kann nicht mehr begangen werden. Zahl der ernſthaften Siedlungsbewerber wird immer größer, je mehr ehemalige Landwirte aus ſtädtiſchen Berufen wieder zur Rückkehr aufs Land gezwungen werden. Das als Anzahlung notwendige Kapital dagegen iſt in immer geringerem Umfange vorhanden. In Zukunft werden daher landsmannſchaft⸗ lich und konfeſſionell geſchloſſene Sted⸗ lergruppen ſchon im Winter und Frühjahr jeden Jahres zuſammengeſtellt, die die weſentlichſten Ar⸗ beiten der„Zwiſchenwirtſchaft“ des Gutes, des Auf⸗ baues der neuen verkleinerten Gebäude und des Um⸗ baues der alten Wirtſchaftsgebäude ſelbſt vornehmen, um durch eigener Hände Arbeit die Koſten einer Siedlerſtelle zu vermindern. Die Anſprüche an Wohnraum werden auf das allernotwendigſte einge⸗ ſchränkt werden müſſen. Auch die von Paſtor Guſtav von Bodelſchwingh in der Stille geförderte und zu großer Vollendung in den Verſuchsſiedlungen in Weſtfalen gebrachte Lehmbauweiſe wird zur Verbilli⸗ gung beitragen.„Aufſtiegſiedlung“ in der Art, wie durch die Mitarbeit der Inneren Miſſion die Deutſchruſſenſiedlung Suckwitz in Mecklenburg geſchaffen wurde, wird das Loſungswort für die nächſten Jahre ſein. Den Staatskommiſſaren, die in E Die allererſter Linie alle einſchränkenden Baubeſtimmun⸗ gen außer Kraft ſetzen können, um die Durchführung Probleme und Aufgaben der mediziniſchen Wiſſenſchaft Am Dienstag eröffnete Direktor Dr. Harms, der Lei⸗ ter des Lungenſpitals, ſeine Vortragsreihe über„Die Probleme und Aufgaben der medtziniſchen Wiſſenſchaft“. Der Redner begann in dem dichtge⸗ füllten Saal der Handelshochſchule mit der Erklärung des Themas. Er ſprach von dem Lübecker Prozeß und der Teil⸗ nahme der Oeffentlichkeit daran. Beſonders betonte er, daß er durch ſeine Vorträge dem Laien dazu verhelfen wolle, ſich ein Bild über ſolche Fälle zu machen. Er ſchilderte dann in erzählender, leicht verſtändlicher Weiſe den Aufſchwung der Medizin nach dem Weltkrieg Vorher war Medizin nur eine Art Naturwiſſenſchaft und Biologie geweſen, bis dann zuerſt Prof. Runge, den Mut fand, zu ſagen:„Der Phyſiologe muß auch zugleich Pſychologe ſein,“ und ſpäter der Anatom Braus:„Die Biologie ſteht mit einem Fuße auf dem Boden der Chemie, und mit dem andern auf dem der Soziologie und Pſychologie“. Der Reoͤner kam dann zum Thema ſelbſt, wobei er u. a. ausführte: Durch die Erkenntniſſe der praktiſchen Meoͤlizin wollen wir ben Glau⸗ ben an uns ſelbſt und an das Daſein, das uns durch ver⸗ ſchiedene Lehren(Haeckel uſw.) verloren gegangen iſt, zu⸗ rückgewinnen. So muß auch der Arzt die Seele bes Men⸗ ſchen berückſichtigen und ſagen: Es iſt nicht nur eine ein⸗ zelne Stelle, ſondern der ganze Menſch, der Organismus, der krank iſt. Wir haben die Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß gerade heute in der wirtſchaftlichen und ſeeliſchen Not geſunde und geiſtig klar ſehende Menſchen heranwachſen H. H. * „Lebendige Kirche.“ Univerſitätsprofeſſor Dr. Köberle, deſſen Vorträge im letzten Winter eine ſo große Anziehungskraft ausübten, wird am Samstag, dem 15. November über:„Schickſal und Gottes glaube“ ſprechen und am Sonntag, dem 15. November über:„Gemeinſchaft als Gabe und Aufgabe“. Beile Vorträge finden wie gewöhnlich bei freiem Eintritt in der Trinitatiskirche ſtatt. Bege in der ländlichen Siedlung des vereinfachten Verfahrens zu ſichern, iſt große Machtbefugnis gegeben. Die landwirtſchaftliche Sied⸗ lung, die Tauſenden in den nächſten Jahren die Rück⸗ kehr zur Landwirtſchaft ermöglichen ſoll, wird erſt auf dieſem Wege zur Volksbewegung werden und al⸗ len Vorwürfen begegnen können, die ſie bisher als reichlich kapitaliſtiſch aufgezogen kennzeichneten. Auch der freiwillige Arbeitsdienſt kann zur Unterſtützung des Siedlungsaufbaus herangezogen werden, um weitere Verbilligung zu ſchaffen. Gemeinſchafts⸗ und Genoſſenſchaftsgedanke wer⸗ den ſtärker als bisher das neue, von den Siedlern ſelbſt geſchaffene Dorf beherrſchen müſſen. Die Sied⸗ lerberatung und Vermittlung ſteht damit vor völlig neuen Aufgaben. Stärkſter Ausbau der halbamt⸗ lichen Beratungsſtellen wird mit zunehmender Ar⸗ beit der Pfarrerſchaft, der Landes⸗ und Provinzial⸗ ſtellen des Evangeliſchen Siedlungsdienſtes(Biele⸗ feld, Altſtädterkirchplatz 2a) Hand in Hand gehen. Die Vorarbeiten für die Siedlung in der Heimat tre⸗ ten in den Vordergrund und können nicht ohne ſchärfſte Auswahl der Siedler, nicht allein nach land⸗ wirtſchaftlichen und finanziellen Geſichtspunkten, durchgeführt werden. Auf die innere Einſtellung des Menſchen zu ſeinen Mitſiedlern, zum von ihm ſelbſt zu ſchaffenden Werk, wird es ankommen. Enge Verbindungslinien ziehen ſich zu der ge⸗ planten Klein⸗Gartenſiedlung ber Erwerbsloſen, die zwar nicht völlig der Umſtellung der Arbeitsloſen auf die Landwirtſchaft dienen ſoll und kann, aber doch manchen aneifern wird, vom Kleingartenbeſitzer in langen Jahren vielleicht wieder zum Kleinbauern zu werden. Aus der Not des deutſchen Volkes wird ſo auch wiederum Segen erwachſen, Segen für den deut⸗ ſchen Oſten, deſſen menſchenleerer Raum endlich wie⸗ der„koloniſiert“ wird, und Segen für den einzelnen Menſchen, der zurückfindet zu den Quellen der Natur, die ihm bei freudiger Arbeit den Lebensunterhalt bietet. Dr. Schultz- Bielefeld. Jahresfeier im Pfalzbaukaffee Am Donnerstag abend hatte der Pächter des Pfalzbau⸗ kaffees in Ludwigshafen, Herr Guido Ottmann, zur Feier der zweijährigen Führung ſeiner Betriebe eingela⸗ den, die dank der Sachkunde des jetzigen Inhabers einen unleugbaren Aufſchwung genommen haben. In großer Zahl waren Stammgäſte und Freunde erſchienen. Der Konzertſaal reichte eben aus, um den tanzluſtigen Paaren Bewegungsfreiheit zu gönnen. Die Beſucher des Kaffees wurden angenehm überraſcht durch die Geſangsvorträge Maxim Roſſis, eines weitgereiſten Künſtlers, der ſeiner Wirkungen ouf ein ihm gern lauſchendes Publikum ſicher iſt. Der klangſtarken baritonalen Tenorſtimme Maxim Roſſis wor kaum eine Ermüdung anzumerken, obwohl er mit einer langen bunten Reihe von Opernarien, Operetten⸗ ſchlagern, deutſchen und italieniſchen Liedern und Balladen erfreute. Das Gaſtſpiel wird ſeines Erfolges wegen bis 22. November verlängert. Die bewährte Hauskapelle „Spring⸗ Boys“ iſt beſonders wegen ihrer ohne vor⸗ angehende Probe geglückten Begleitkunſt zu loben.— 0 —— Wir hörten Das Wiener Volkslied Unter dem Titel„Das Wiener Volkslied“ brachte der Südfunk eine muſikaliſche Plauderei, die von Wiener Kräften beſtritten wurde und in der Art ihrer Durchfüh⸗ rung beachtenswert erſchien. Der Sprecher Dr. Erich Fortner traf an ſich ſchon den richtigen Plauberton und erhöhte noch die Lebendigkeit der Sendung durch Einſchalten einiger Fragen oder Ausrufe, die durch weitere Mitwir⸗ kende ſcheinbar zwanglos dazwiſchen geworfen wurden, die ſich aber doch ſtraff in den ganzen Aufbau der Darbietung einfügten.„In der Biedermeierzeit“,„Im Vormärz“,„Nach dem achtundvierziger Jahr“,„Die Aera der Volksſänger⸗ innen“ und die„Blſittezeit des Wiener Volksliedes“ im 19. Jahrhundert waren die einzelnen Stationen der Hör⸗ folge, auf deren in Ausſicht geſtellte Fortſetzung wir gerne warten. 22 Der Bürgermeiſter muß diktieren mp. Ladenburg, 11. Nov. Für die Gemeind Ladenburg hat das Bezirksamt mit Verfügung 95 28. Mai 1931 die Einführung der doppelten Bier ſteuer mit Wirkung vom 1. Juni 1931 ab und die Einführung der doppelten Bürgerſteuer für das Rechnungsjahr 1931 angeordnet. Nunmehr it durch das unaufhaltſame Anwachſen der gemeind⸗ lichen Wohlfahrtslaſten die Erhöhung der Bürger⸗ ſteuer auf den dreifachen Betrag und die Einführung einer zehnprozentigen Getränkeſteuer mit Wirkung vom 1. Dezember 1931 ab zum Ausgleich des Ge⸗ meindevoranſchlags 1931 nicht mehr zu umgehen geweſen. Der Gemeinderat hat ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit dem Voranſchlag für das laufende Rechnungsjahr und damit auch mit den ge⸗ nannten Steuererhöhungen befaßt. Er hat den Ge, meindevoranſchlag für das Rechnungsjahr 1931752 einſtimmig abgelehnt. Infolgedeſſen iſt der Bürgermeiſter nach Artikel 11 der Haushalten verordnung vom 9. Oktober 1931 verpflichtet, die hiernach erforderlichen Anordnungen ſelbſtändig zu treffen. ages haleſicles Freitag, 13. November Nationaltheater:„Tartüff“, Komödie von Molſere, Mlele F 10, Anfang 19.30. Uhr, Bühnenvolksbund: Tanzgaſtſpiel Uday Shan Kar im Ni⸗ belungenſaal, 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Kunſtansſtellung im Ballhaus: Gemälde⸗Ausſtelkung des Münchner Künſtlerbundes„Ring“. Geöffnet von 10 biz 18 Uhr. i Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Vortrag von Dr. A. Hackel, Berlin, über„Von Ur bis Babylon“(Die großen Ausgrabungen des altteſtamentlichen Morgen landes) 20.15 Uhr, Abtl... Kaſſee Schleuer J 1, 6: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabarettzinlagen ol 20.30 Uhr. Palaſthotel: Tanztee 20.30 Uhr. fylugplatzkaſino: Tanztee ah 16 Uhr und abends. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee— abends Tanz. Lichtſpiele: Schauburg:„Trara um Liebe“.— Roxy Theater:„Der ungetreue Eckehart“.— Capitol! „Die denkenden Affen von Suchum“.— Al hambrg; „Viktoria und ihr Huſar“.— Univerſum„Der Kon⸗ greß tanzt“.— Gloriao⸗Palaſt:„Schneider Wibhel“ — Scala⸗Theater:„Der Zinker“.— Pal aſte⸗ Theater:„Um eine Naſenlänge“. Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr, Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Ausſtellung; „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſentt für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Auß⸗ nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Sondergusſtellung: „Schöpferiſche Kopien“, 11 Uhr. Gesundes Herz, 3 starke Nerven,„ ruhiger, tiefer Schlaf. des sind Slũcksgũtet, die man etst zu schtzen welh, wenn man sie nicht oder nicht mehr hat. Das Coffein im Bohnenkaffee ist bekanntlich elß klerz- und Nervenreizmittel, das bei Mißbrauch Schaden onrichten leann. Irotzdem kann heute jeder feinsten Bohnenkeſles genießen, der völlig unschädlich st: den welt, bekannten Kaffee Hag. a für Krenke und Gesunde nichts Besseres es det coffeinfreie Hag. 6 Aber der echte Keffee Hag muß es seil. In jedem paket ein Gutschein für Kaffee Hog oder Hag. porzeſſan. Die Millionenerbſchaft Skizze von Klaus Hardenberg Er war ein alter Mann und ſtand an der Ecke der Kleiſt⸗ und Bülowſtraße. Mit blaugefrorenen Händen bot er ſeine Zeitungen feil. Doch die Leute liefen im haſtigen Treiben der Weltſtadt an ihm vorbei. Denn ſeine Stimme war dünn und zitterig, und er wußte ſeine Zeitungen nicht ſo auszurufen wie andere Ver⸗ käufer. Mehr aus Mitleid kaufte Jürgen Peters dem Alten eines Abends ein illuſtriertes Blatt ab. Der zitternde Dank war wie ein Hilferuf zugleich, und deshalb gewöhnte Jürgen Peters ſich an, nie ohne einen kleinen Kauf an dem alten Zeitungsmann vor⸗ überzugehen. Eine ſtumme Freundſchaft entwickelte ſich zwiſchen den beiden, Eines Tages wartete der Jüngere auf die Stra⸗ ßenbahn. Er ſtand neben dem alten Zeitungsverkäu⸗ fer und wechſelte ein paar Worte mit ihm. Natürlich ſprach er vom ſchlechten Wetter, vom kalten Wind, der durch die Straßen fegte:„Ich wünſchte Ihnen von Herzen, Sie brauchten hier nicht mehr zu ſtehen.“ Da war der Alte förmlich aufgetaut:„Danke, danke! Ich hoffe, ich werde es auch nicht mehr lauge nötig haben. Denn mir ſteht“— er beugte ſich vor, und ſeine Greiſenſtimme ſank zu vertraulichem Flü⸗ ſtern—„eine große Erbſchaft bevor. Eine Millionen⸗ erbſchaft! Ja, da ſtaunen Sie!“ Die Straßenbahn kam, und Jürgen Peters hatte nicht Zeit, noch länger mit dem Alten zu ſprechen. Er dachte aber in den nächſten Tagen verſchiedent⸗ lich an die Millionenerbſchaft des alten Zeitungs⸗ verkäufers. Er glaubte nicht daran. Aber er wollte doch verſuchen, etwas Näheres zu erfahren, und als er das nächſte Mal wieder an ſeinem Bekannten vor⸗ überkam, lud er ihn zu einem kleinen Imbiß in einer billigen Schenke ein:„Sie haben ſchon lange geung gefroren, und Sie ſehen nicht aus, als hätten Sie heute ſchon etwas Warmes in den Leib bekommen.“ Der Alte ſah ihn erſtaunt an.„Nein, nein“, „Sie haben recht. Ich konnte es nicht. Ich hatte kein Geld.“ Dann folgte er Jürgen Peters mit der verlegenen Miene des verſchämten Armen. Doch in der warmen Wirtshausecke verlor er hald alle Befangenheit. Er aß langſam, als wollte er den ungewohnten Genuß recht auskoſten. Endlich legte er Meſſer und Gabel bei Seite. Er bat um Entſchuldigung, daß er ſo ins Eſſen ver⸗ tieft geweſen ſei und ſeinen Gaſtgeber faſt vergeſſen habe:„Es kommt ja ſo ſelten vor, daß ich mich ſatt eſſen kann. Aber“— ſein Körper ſtraffte ſich unwillkürlich ein wenig—„aber es wird nicht mehr lange dauern, dann kann ich mir ſo ein Eſſen jeden Tag leiſten. Dann werde ich auch in der Lage ſein, Ihnen meinen Dank abzuſtatten.“ „Sie meinen die Millionenerbſchaft, die Sie er⸗ hoffen?“ „Erhoffen? Nein Herr, erhoffen iſt nicht der rich⸗ tige Ausdruck. Ich weiß, daß ich die Erbſchaft machen werde, Ich weiß es ganz genau. Es kann ja gax nicht anders ſein. Seit zehn Jahren lebe ich ja nur noch dieſer Erbſchaft wegen. Sie glauben noch nicht recht daran? Hören Sie zu! Schon im Vaterhaus war die Rede davon. Ein Großonkel hatte drüben in Hol⸗ ländiſch⸗Indien eine Pflanzung gehabt. Er ſtarb vor rund hundert Jahren ohne Kinder. Der Staat nahm das Erbe. Die Verwandten, die erſt Jahre ſpäter davon erfuhren, forderten es. Mein Großvater hatte kein Geld. zum Prozeßführen, und als er geſtorben war, verblaßte inder Familie die Erinnerung an das Erbe. Dann und wann wurde noch davon ge⸗ ſprochen, aber es war mehr zur Sage geworden. Ich träumte als Junge davon, was ich mit dem Gelde anfangen würde, wenn es einmal zu uns käme, Später hatte ich keine Zeit mehr zu langem Trän⸗ men, weil ich arbeiten, ſchwer arbeiten mußte. Ich habe es in meinem Leben nie gut gehabt und mich immer nur zur Not durchſchlagen können. Vor zehn Jahren hatte ich es ſoweit gebracht, daß ich auskam. Da erhielt ich einen Brief von einem Holländer. Der Mann ſchrieb, er ſei als Juſtizinſpektor auf eine alte Akte geſtoßen, die ſich mit der Erbſchaft des auf Java verſtorbenen Pflanzers Kauert befaßte. Er hahe daraus erfahren, daß Erben einmal Anſprüche kundigt hat.“ erhoben, doch nicht durchgefochten hatten. Ein neuer eines glücklich Träumenden, Prozeß würde aber ohne jeden Zweifel zum Sieg führen. Ich fuhr hin, ſprach mit dem Mann. Die Akte war da. Ich las ſie. Er wollte den Prozeß für mich führen. Er ſagte, die Entſcheidung würde lange auf ſich warten laſſen, denn der Staat werde ſich ſträuben, die angeſammelten Millionen herauszurücken. Herr, ich weiß, ich werde dieſen Prozeß gewinnen. Es tut mir nicht leid, daß ich zehn Jahre gedarbt habe, um den Prozeß führen zu können, daß ich mein Ge⸗ ſchäft verlor, weil ich immer an die Erbſchaft denken mußte. Für das alles werde ich bald entſchädigt. Wenn ich erſt Millionär bin, mehrfacher Millionär, dann 5 Er erzählte lange, was er dann anfangen wollte. Er tat Jürgen Peters leid. Unb doch mußte der Alte glücklich ſein in dieſem Glauben.— Deshalb machte ſich Jürgen Peters beinahe Vor⸗ würfe, als er eines Tages einen Anwalt beauftragte, die Richtigkeit der Angaben dieſes holländiſchen Ju⸗ ſtizinſpektors nachzuprüfen. Ihn ging ja die Sache eigentlich nichts an. Aber aus irgend einem, ihm ſelbſt nicht ganz klaren Gefühl heraus mochte er den Auftrag nicht rückgängig machen. Zwei, drei Wochen ſpäter vermißte er den alten Zeitungsverkäufer. Er wandte ſich an den Schutz⸗ mann an der Ecke:„Wiſſen Sie nicht, wo er iſt?“ „Doch. Geſtern wurde er überfahren und ins Luiſenſtift gebracht. Es ſoll ſchlecht um ihn ſtehen.“ Die Schweſter im Krankenhaus ſagte Jürgen Peters das Gleiche:„Ex wird nicht mehr lange leben. Aber wenn Sie ihn noch einmal ſehen wol⸗ len... Sie ſind der Einzige, der ſich nach ihm er⸗ Der Alte erkannte Jürgen Peters ſofort, Er lag mit blutloſem Geſicht in den Kiſſen und verſuchte doch zu lächeln:„Ich habe Pech gehabt. Aber der Arzt ſagt, ich werde durchkommen. Und dann daun bin ich ja auch Millionär.“ Er phantaſierte eben ſchon ein wenig. Er ſprach von allem, was er ſich noch gönnen wollte, was er vom Leben und von ſeinen Millionen erhoffte. In der Nacht ſtarb er. Sein Geſicht war das Jürgen Peters folgte als einziger ſeinem Sarg Er trug in ſeiner Taſche einen Brief, der ehen bet ähm eingetroffen war. Darin ſchrieb ihm ſein Anwalt, der Holländer ſei ein Betrüger, die Erbſchaft ein Märchen. n Und doch hatte ſie einen Menſchen glücklich gemacht. 5 Das Mannheimer Liebhaber⸗Orcheſter hatte ſich bei ſeinem Herbſtkonzert weſentlich ſchwerere Aufgaben geſtellt, denen es nicht immer vollauf ge wachſen war. Während die Ouverture zu„Mignon recht anſprechend gebracht wurde, und auch der Wal⸗ zer„Krolls Ballklänge“ einen freundlichen Eindruck hinterließ, konnte man ſich mit der Wiedergabe der 2, Suite von Giulio de Micheli und der Fantaſte nach Motiven der lyriſchen Oper Polanthe von Tſchal⸗ kowſky(⸗Weninger) nicht in allen Einzelheiten ein⸗ verſtanden erklären. Manches litt unter gedehntem Zeitmaß, auch hätte das Zuſammenſpiel bei emſtger Vorbereitung an Exaktheit noch gewonnen. Doch verdient das Beſtreben des emſigen und umſichtigen Leiters Herrn Karl Ilg, die junge Orcheſter⸗Ver⸗ einigung trotz der Ungunſt der Zeit leiſtungsfähig zu erhalten und zu immer höheren Zielen zu führen, alle Achtung. Von den Mitwirkenden traten Frl. Grete Erl mit einem geſchmackvoll gebrachten Har⸗ fen⸗Solb hervor und fand auch in den folgenden Enſemble⸗Sätzen Gelegenheit, eine reſpektable Akkord⸗Technik auf der Harfe zu entwickeln. Das Streichquartett der Herren Karl Ilg(1. Violine! Alfred Huber(2. Geige), Joſef Imhof(Bratſche und Hans Colmorgen(Cello) hatte ſich mit Mozarts kleiner Nachtmuſik eingeſtellt, die bis auf den etwas übereilt und nicht immer akkurat gerate⸗ nen Schluß⸗Satz ſehr anſprechend vorgetragen wurde, Ilg und Colmorgen erwieſen ſich überdies in Enſem⸗ bles mit Harſe auch als tüchtige Einzelſpieler mit tragfähiger Tonbildung. Das Mannheimer Lieb: haber⸗Orcheſter hat in früheren Vorführungen 0 erfreuliche Proben ſeiner Leiſtungsfähigkeit abgelegt, daß man nur wünſchen kann, es möge bei ſorgfälti⸗ ger Auswahl der Vortragsſtücke in ſeinem bisher an den Tag gelegten Eifer nicht nachlaſſen. Sache der Mitwirkenden iſt es, durch emſiges Studium ſich im exakten Zuſammenſpiel immer mehr zu 8 kommnen. . ren einde vom ter⸗ d die für r it eind⸗ rger⸗ rung kung Ge⸗ ehen einer das 1 ge⸗ Ge⸗ 31792 der znut⸗ die g zu * Freitag, 18. November 1931 7 Aus Baden Der Mord im Odenwald Weinheim, 13. Nov. Einer der drei Handwerks⸗ zurſchen, die in der Angelegenheit des Elsbacher Mordes von der Staatsanwaltſchaft geſucht werden, und zwar der Arbeiter Lie ſe, hat ſich geſtern hier aufgehalten, hat beim Fürſorgeamt vergeblich um ein Paar Schuhe gebettelt und iſt dann weitergezogen. Die Gendarmerie iſt von dem Auftreten Lieſes be⸗ nachrichtigt und hat die Spur aufgenommen. Es ver⸗ lautet auch, daß ſich der Arbeiter Lieſe vergeblich um einen Krankenſchein im hieſigen ſtädtiſchen Krankenhaus bemüht und daß er von Dienstag auf Mittwoch in einem hieſigen Gaſthauſe übernachtet hat. Großfener in Münzesheim.— Zwei Scheunen und ein Wohnhaus eingeäſchert Münzesheim bei Bruchſal, 13. Nov. Unſer Ort wurde geſtern nachmittag 3 Uhr durch Feuer⸗ alarm in Schrecken verſetzt. Es brannten die Dop⸗ pelſcheune von Peter Hermann und der Witwe Macher ſowie Anweſen und Scheuer des Eugen Herzel bis auf den Grund nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Münzesheimer Orts⸗ wehr konnte durch anſtrengende Arbeit eine Weiter⸗ verbreitung des Feuers verhüten. Ueber die Brand⸗ ursache erfahren wir, daß das Feuer vermutlich durch einen Knaben entſtand, der ſich in einer der Scheunen mit einem Licht zu ſchaffen machte. Der rote Hahn * Pforzheim, 12. Nov. In Neubulach bei Calw ſind die Anweſen des Malers Kempf und der Witwe Braun in der Nacht in Flammen aufge⸗ gangen, Die Brandurſache iſt unbekannt. Schwerer Verkehrsunfall Durlach, 13. Nov. Am Mittwoch abend prallte auf der Eiſenbahnbrücke beim Bahnhof Durlach ein von Durlach nach Karlsruhe fahrender Perſonen⸗ kraftwagen auf einen von drei Perſonen geſchobenen Handwagen von hinten auf. Alle drei erlitten Prellungen an den Füßen; eine Frau aus der Wie⸗ ſenſtraße in Durlach außerdem noch eine erhebliche Schädelverletzung. In einem Privatkraftwagen brachte man die Verletzten nach dem Städt. Kranken⸗ haus in Durlach. Der Perſonenkraftwagen wurde zur techniſchen Prüfung ſichergeſtellt. Die Schuld⸗ frage bedarf noch der Klärung. Zur Bluttat in Zell Zell a.., 12. Nov. Der Landwirt Bühler, ber wie gemeldet, am Dienstag vormittag den Ge⸗ richtsvollzieher Füger aus Offenburg erſchoſ⸗ ſen hatte, machte bei ſeiner Feſtnahme einen ſehr gefaßten Eindruck und zeigte auch keinerlei Reue. Es hat jetzt den Anſchein, als ſei die Tat vorbereitet geweſen. Verſchiedene Teile des Hauſes waren gut verbarrikadiert. Es ſcheint auch nicht ausgeſchloſſen, daß die Ehefrau des Bühler, die zur Zeit der Tat abweſend war, um das Vorhaben ihres Mannes gewußt hat. So war auch bei früheren Schwierig⸗ keiten die Bühler den Behörden bereitete, ſeine Frau als Anſtifterin bekannt geworden. * ? Heddesheim, 12. Nov. Die beiden 20 und 21 Jahre alten, aus Stuttgart gebürtigen Artiſten Joſef Neuner und Emil Traber haben hier in Häu⸗ ſern Spitzen und dergl. zum Verkauf angeboten. Dabei ſtahlen ſie in einem Hauſe einen Geldbetrag von 15 Mark, worauf beide flüchteten. Neuner konnte in einer hieſigen Druckerei feſtgenommen werden, Traber erſt zwiſchen Heddesheim und La⸗ denburg. Beide Burſchen kamen in das Gefängnis nach Mannheim. . gliche Berichte der Neuen Mannheimer FJeitung Gemeinderatsſitzung in Lampertheim i Lampertheim, 12. Nov. Die Sitzung wurde durch Bürgermeiſter Keller geleitet. Zu Urkundensperſonen wurden die Ge⸗ meinderäte Joſt und Zöller beſtimmt und dann be⸗ ſchloſſen, alle Punkte der Tagesordnung bis auf die Geſuche um Bürgſchaftsübernahme durch die Ge⸗ meinde öffentlich zu beraten. Da die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters auch durch den Heſſi⸗ ſchen Landtag abgelehnt wurde, hatte ſich der Ge⸗ meinderat bereits in ſeiner letzten Sitzung mit der Feſtlegung des Wahltages zur Wahl eines Ehren⸗ bürgermeiſters beſchäftigt, kam aber zu kei⸗ nem Beſchluß. In der der Gemeinderatsſitzung vor⸗ gehenden Finanzkommiſſionsſitzung einigte man ſich auf den Wahltag zu Anfang Januar 1932. In der Vollſitzung legte man ſich einſtimmig auf den 10. Januar 1932 feſt.— Ein Geſuch der Adam Rupp 7. Ehefrau um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank⸗ wirtſchaft wurde einſtimmig gutgeheißen, da es ſich um eine Uebernahme handelt.— Ludwig Tauben⸗ ſchmidt zu Neuſchloß war an die Gemeinde mit der Bitte herangetreten, ihm zu geſtatten, etwa 100 Meter dürres Brennholz im Walde fällen und auf⸗ arbeiten zu dürfen. Man konnte ſich damit nicht ein⸗ verſtanden erklären und empfahl dem Geſuchſteller, ſich von der Gemeinde geſchlagenes Dürrholz von Fall zu Fall zu kaufen, da ſich bei Zuſtimmung un⸗ liebſame Konſequenzen ergeben könnten. Die Geſuche um Erlaubnis zur Erſtellung von Wohnhäuſern außerhalb des Ortsbauplanes mehren ſich immer mehr. Der Gemeinderat legte deshalb feſt, daß das von Adam Mehner einge⸗ reichte das letzte iſt, das Berückſichtigung findet, und ab 1. Januar keine Genehmigung mehr erteilt wird, da noch innerhalb des Ortes genügend Gelände zur Verfü zung ſteht.— Als Pacht für das dem Polizei⸗ und Schutzhundeverein überlaſſene Dreſſurgelände werden 10/ im Jahr feſtgeſetzt. Hierbei gibt die Verwaltung auf eine Anfrage aus voriger Sitzung bekannt, daß die Rhenania⸗Geſellſchaft für das ihr früher überlaſſene Gelände 175/ als Einebnungs⸗ koſten bezahlt hat. Die Arbeiten wurden durch Wohlfahrtserwerbsloſe ausgeführt.— Der Win⸗ ternothilfe wurden für die Volksküchen im Kinderheim und dem kath. Krankenhaus die nötigen Brennmaterialien einſtimmig bewilligt.— Die zuſtändige Deputation hatte beſchloſſen, daß durch öffentliches Ausſchreiben für den Faſelſtall 350 Ztr. ausgeleſene Kartoffeln beſchafft werden ſollten. Trotzdem wurde gleich andern Tags dieſe Menge angefahren, weshalb die Verwaltung durch ein Mit⸗ glied der Deputation interpelliert wurde. Sie er⸗⸗ erklärte den Fall für erledigt. Um für die Folge derartiges zu unterbinden, wurde beſchloſſen, daß alle Lieferungen von Futtermitteln in öffentlicher Submiſſion zu vergeben ſind und die Anlieferung nur gegen Beſcheinigung der Bürgermeiſterei erfol⸗ gen darf. Bei der Vergebung ſollen Einheimiſche in erſter Linie berückſichtigt werden.— Von einigen Mietern von Wohnungen in Gemeindehäuſern wird nur der ermäßigte Mietſatz gezahlt. Da der Voran⸗ ſchlag für 1931 infolge Ablehnung noch nicht in Kraft getreten iſt, wird der Differenzbetrag als Reſtſchuld verbucht, bis die Voranſchlagsfrage geregelt iſt. Schwurgericht in Konſtanz * Konſtanz, 12. Nov. Das Schwurgericht Konſtanz verurteilte den 56 Jahre alten verheirateten Landwirt und Taglöhner Auguſt Wehrle von Altſimonswald, zuletzt in Linach wohnhaft, wegen vorſätzlicher Brand⸗ ſtiftung zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Wehrle hatte aus Rache das An weſen ſeiner Schwiegermutter in der Nacht zum 23. Juni in Neukirch in Brand geſteckt. Wegen Leiſtung eines falſchen Offenbarungs⸗ eides wurde der 31 Jahre alte verheiratete Land⸗ wirt Eugen Stocker aus Ludwigshafen a. See zu ein Jahr Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und dauernder Eides unfähigkeit verurteilt. Der An⸗ geklagte wurde ſofort in Haft genommen. Den falſchen Offenbarungseid leiſtete er, um ſich der Unterhaltspflicht gegenüber einem unehelichen Kinde zu entziehen, obwohl er wußte, daß die Mutter in großer Not war und an den Folgen erkrankte und ſtar b. Der 43 Jahre alte Kaſſierer Wilhelm Klaiß wurde wegen Totſchlagsverſuchs zur Min⸗ deſtſtraſe von ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Klaiß hatte als Einzieher des Gaswerks Radolfzell Gelder veruntreut und war deswegen entlaſſen worden. Das nahm er ſich ſo zu Herzen, daß er beſchloß, mit ſeiner Familie aus dem Leben zu ſcheiden. Er öffnete zwei Gashähnen, doch wachte ſeine älteſte Tochter auf und konnte die Folgen ab⸗ wenden. CCC ã ACC ã ãdàdaàdaVVVbGbVVbGTGbTbTGTGTbGbGTGTbGäGäwbGTGTGVbFbGbGTGbGGFbVbTbTVbGbGbTGVGTGTbFVbVUVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVVVVVVV—VV——VVVVVVVV—WSWS—— Ein vielſeiliger Ehemann * Kehl a. Rh., 13. Nov. Der deutſche Staatsangehörige Albert Ern⸗ wein, 49 Jahre alt und zurzeit im benachbarten Straßburg⸗Neudorf wohnhaft, hat ſich eines eigen⸗ artigen Bigamiefalles ſchuldig gemacht. Nach⸗ dem er bereits zwei Mal verheiratet und einmal ge⸗ ſchieden war, wollte er gerade wieder eine neue Ehe eingehen, als man ihm auf die Sprünge kam. Sein Leben iſt ſehr abwechſlungsreich. Zuerſt war er in Mannheim verheiratet, ließ ſich aber nach kurzer Zeit wieder ſcheiden. Dann heiratete er zum zweiten Male, ließ dieſe Frau nach kurzem Eheglück im Stich und begab ſich nach Straßburg, wo er, ohne geſchieden zu ſein, bald eine dritte Ehe einging. Auch dieſe dauerte nicht lange. Ernwein ließ bald dieſe Frau ſätzen und holte ſich eine frühere in Straßburg Geliebte aus Oeſterreich nach Kehl mit dem Verſprechen, ſie zu heiraten. Er beſaß die Unverfrorenheit, ſeine Ge⸗ liebte in Kehl bei Verwandten ſeiner dritten Frau als ſeine Stiefſchweſter einzulogieren. Als nun aber dieſe ſogenannte Stiefſchweſter merkte, daß es Schwierigkeiten bei der Beſchaffung ihres Paſſes gab und daß Ernweins Liebe zu ihr erheblich er⸗ kaltete, erzählte ſie die Geſchichte ihren Gaſtgebern, die nun ihrerſeits ſchleunigſt Anzeige erſtatteten, worauf der Eheliebhaber verhaftet wurde. * Karlsruhe, 12. Nov. Nach kurzem ſchweren Leiden iſt Finanzrat Heinrich Hauck im Alter von 58 Jahren geſtorben. Er war Vorſtand der Evange⸗ liſchen kirchlichen Stiftungen⸗Verwaltung. * Kuppenheim(Amt Raſtatt), 12. Nov. Hier wurden vier lang geſuchte Wilderer, die zum Schaden der Pächter ihr Unweſen trieben, durch die Gendarmerie verhaftet und ins Raſtatter Ge⸗ fängnis eingeliefert. ahrgang/ Nummer 527 142.7 Aus der Falz Maſſenbeſuch des Martini⸗Marktes * Wachenheim, 12. Nov. Der diesjährige Martini⸗Markt brachte einen Be⸗ ſuch, wie ihn Wachenheim noch nicht geſehen hatte. Faſt alle Gaſtſtätten, beſonders aber die beiden Win⸗ zervereine, waren an beiden Tagen überfüllt. Am Sonntag nachmittag wurden allein an beiden Winzer⸗ vereinen 78 Perſonenautos gezählt. Auch das Forſt⸗ haus Rotſteig hatte großen Beſuch aufzuweiſen, da einige Pfälzerwaldvereine die Rotſteig und Wachen⸗ heim als Ziel ihrer Wanderungen ausgeſucht hatten. Der Fremdenverkehr in Wachenheim iſt in beſtändigem Wachſen begriffen. Was die Fremden beſonders anzieht, ſind die gemütlichen neuzeitlichen Lokale und der raſſige bekömmliche Naturwein, der überall in beſter Qualität zum Ausſchank gelangt. Zu dem großen Fremdenverkehr, wie ihn unſer altes Weinſtädtchen aufzuweiſen hat, trägt ſehr viel dis Propaganda bei, wie ſie ſowohl vom Verſchöne⸗ rungs⸗ und Verkehrsverein als auch von der Sdadt⸗ verwaltung entfaltet wird. Gut abgelaufener Fahrradunfall * Ludwigshafen, 12. Nov. Geſtern wurde in der Ludwigsſtraße ein verhetrateter 50 Jahre alter Handwerker von hier, der auf ſeinem Fahrrad in Richtung Bahnhof fuhr, in Höhe des Uniontheaters von einer nachkommenden elektriſchen Straßenbahn angefahren und zu Boden geworfen. Der Radfah⸗ rer fiel ſo, daß er zu gleicher Zeit zwiſchen eine ent⸗ gegenkommende Straßenbahn der Linie 3 kam, ſo daß er nahe daran war, überfahren zu werden. Die Straßenbahnwagen wurden von ihren Führern faſt ſofort geſtellt. Der Radfahrer trug unbedeutende Verletzungen davon. 8 Verzicht auf Karneval * Ludwigshafen, 13. Nov. Der Karneval⸗Verein „Rheinſchanze“ hat in ſeiner Generalverſammlung auf Vorſchlag ſeines Präſidenten Roth einſtimmig beſchloſſen, in der kommenden Saiſon von jeder karne⸗ valiſtiſchen Veranſtaltung Abſtand zu nehmen. Unterſtützungsbetrug * Ludwigshafen, 12. Nov. Wegen Betrugs wurde ein verheirateter 26 Jahre alter Schuhmacher von hier angezeigt, der ſchon ſeit zwei Jahren vom Wohlfahrtsamt hier unterſtützt wird und dabei in Rheingönheim eine gutgehende Schuhreparaturwerk⸗ ſtätte betrieb. K „0 Ludwigshafen, 13. Nov. Am Sonntag nach⸗ mittag 2 Uhr wird die neue evangeliſche Kirche in der Gartenſtadt feierlicheingeweiht werden. Abends findet ein Konzert in der Kirche ſtatt. nd. Oggersheim, 13. Nov. Der Unbekannte, der, wie gemeldet, geſtern früh auf der Strecke Oggers⸗ heim Ludwigshafen vom Zuge überfahren und getötet wurde, konnte durch die Oggers⸗ heimer Polizei als der am 5. 10. 1872 geborene Ar⸗ beiter Valentin Ingelbach aus Bensheim, zuletzt wohnhaft in Ludwigshafen, Seilerſtraße 35, feſtge⸗ ſtellt werden. Ingelbach hat aus wirtſchaftlicher Not in einem Anfall von Schwermut Selbſtmord verübt. Dicke Menschen erreichen Gewichtsabnahmen von 15—20 Pfd. in Kürze durch Ebus⸗Tee. Verlangen Sie aber nur den echten Ebus⸗Tee. 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H. des Vorjahres beträgt. Fortſchritte wurden erzielt im In⸗ und Auslande im Ge⸗ ſchäft mit den. Dieſellaſtwagen und neuerdings mit dem neuen kleinen Mercedestyp 170(Schwingachſenwagen, der 4400/ als Limouſine koſtet und von dem bereits mehrere Hundert verkauft worden ſind). Entſprechend dem Geſchäftsrückgang wurden meitere er⸗ hebliche Einſparungen bei den Geſchäftsunkoſten vor⸗ genommen, namentlich in dem zur Zeit beſonder s vVerluſtreichen Auslandsgeſchäft. Auch die Vorräte wurden ſtark verringert; ſie belaufen ſich jetzt noch auf 33 Millionen 1 gegen 39 Millionen 4 Ende des vergangenen Jahres. Die Liquidität der Geſell⸗ ſellſchoft hot ſich neuerdings verbeſſert. Das freundſchaftliche Verhältnis zu den Bayeriſchen Motorenwerken, das bereits in einer Zuſammen⸗ arbeit im Verkauf von Automobilen zum Ausdruck gekom⸗ men war, iſt durch eine weitere Verſtändigung Über das beiderſeitige Produktionsprog ram m ausgebaut worden. Das Karoſſeriewerk von Daimler⸗Benz in Sindelfingen wird in Zukunft die ſerienmäßige Beliefe⸗ rung von Karoſſerien für die Bayeriſchen Motorenwerke Übernehmen, wie dies ſeither ſchon für die Wandererwerke der Fall war. Bayeriſche Motorenwerke.⸗G., München In der geſtrigen AR⸗Sitzung berichtete der Vorſtand über das Ergebnis des 3. Quartals des laufenden Geſchäftsjahres, das ſich im weſentlichen ähnlich geſtaltete wie dos 1. Halbjahr, worüber anfangs September berichtet wurde. Der AR genehmigte die Anträge des Vorſtandes, nach denen das ſeit Jahren beſtehende Einvernehmen zwi⸗ ſchen der Geſellſchaft und der Daimler⸗Benz A Gim Automobilverkauf weiter ausgebaut werden ſoll. In den Vorſtand wurde als ſtellvertretendes Vor⸗ ſtands mitglied Herr Franz Klebe ⸗ Mannheim berufen. * Emiſſionsgenehmigung für 100 Mill./ Ablöſungs⸗ ſcheine der Induſtriebank. Nach einer im Reichsanzeiger veröffentlichten Bekanntmachung haben die zuſtändigen preußiſchen Miniſterien unter dem 9. Nov. d. J. der Bank für deutſche Induſtrieobligationen in Berlin nunmehr die im Rahmen des Oſthilfe⸗ programms vorgeſehene Genehmigung zur Ausgabe von mit 7 v. H. verzinslichen Inhaberſchuldverſchreibungen (Ablöſungsſcheine) im Geſamtbetrage von 100 Mill. 4 er⸗ teilt. Die Schuldverſchreibungen, die in Stücken von 10 000 4 ausgegeben werden, haben eine Laufzett von 5 Jahren. Für die Befriedigung der Inhaber der Schuld⸗ verſchreibungen, die bekanntlich zur teilweiſen unbaren Auszahlung der bei der ſogenannten inneren Umſchuldung zu gewährenden Darlehen Verwendung finden, wird, wie ſeitens der genehmigenden Stellen ausdrücklich bemerkt wird, eine Gewährleiſtung des Preußiſchen Staates nicht übernommen. * Diskonterhöhung der Notenbank der Südafrikaniſchen Union. Pretoria, 12. Nov. Die South African Reſerve Bonk hat den Diskontſatz von 5 auf 6 v. H. erböht. Amt⸗ lich wird erklärt, daß für die Aufgabe der Goldwöhrung keine Notwendigkeit beſtehe. * Das Schickſal der im Konkursverfahren befindlichen Maſchinenfabrik⸗ und Eiſengießerei Saaler AG. Teningen. ur vorerſt pachtweiſen Uebernahme der Anlagen der in Konkurs geratenen Saaler AG. Teningen wurde ſoeben die„Eiſen, und Hammerwerk GmbH. in Teningen“ neu⸗ gegründet. Am 16. ds. Mts. ſoll mit einer zunächſt noch kleinen Anzähl von Arbeitern der Betrieb aufgenommen werden. Das Konkursverfahren erfährt daneben ſeine ord⸗ nungsgemäße Abwicklung. Nach erſolgter Abwicklung ſollen bie letzt pachtweiſe übernommenen Liegenſchaften und Ein⸗ richtungen des alten Unternehmens als Eigentum er⸗ worben werden. Die bisherigen Fabrikattonszweige wer⸗ den weitergeführt und ausgebaut. Es werden weiterhin Gasreinigungsapparate und Gebrauchsgeſchirre aller Art ſowie Grauguß hergeſtellt. Hinter der Gründung ſteht offenbar das Aluminiumwerk Tſcheulin GmbH. in Teningen. * Betriebsſchließung der Tonwareninduſtrie Wiesloch. Die Tonwareninduſtrie Wiesloch AG. wird in der nächſten Woche ihren Betrieb während der kalten Winter⸗ monate ſchließen, nachdem ſie trotz der ungünſtigen Vage auf dem Baumarkt mehrere Monate hindurch bis etzt die Fabrikation uneingeſchränkt aufrecht erhalten hat. Durch die Schließung werden rund 150 Arbeiter betroffen. Zinſendämmerung? Das Gewicht der deulſchen Verſchuldung- Amſchuldung oder Zuſammenbruch? Das ſehr bedeutſame Problem der Zinsbelaſtung der deutſchen Wirtſchaft iſt in den letzten Tagen in den vielfachen Proteſten gegen einen zwangsweiſen Eingriff in die langfriſtigen Schuldverhältniſſe ſichtlich ſehr einſei⸗ tig dargeſtellt worden; es wurde dadurch die Vorſtellung erweckt, als wolle ſich die ſog. Zinsaktion im weſentlichen auf eine Beſchneidung der Kapitalzinſen beſchränken. Tat⸗ ſachlich iſt jedoch nicht anzunehmen, daß verantwortliche Kreiſe glauben, mit einer einfachen Zinsköpfung ein außerordentlich ſchwieriges Problem löſen zu können. Es tſt notwendig, ſich einige Vorſtellungen von den ver⸗ ſchtedenen Seiten der Zinsfrage im Zuſammenhang mit der allgemeinen wirtſchaftlichen Entwicklung zu machen. Dabei iſt jedenfalls von der Feſtſtellung auszugehen, daß der Koſtenbeſtandteil Zins in der Nachkriegszeit eine ſehr viel ſtärkere Belaſtung als vor dem Kriege darſtellt. Die Anleiherendite der letzten 15 Vorkriegs jahre wird auf 3,5 bis etwas über 4/ errechnet, in den Jahren 19½24—1930 betrug die Rendite der Goldpfandbrieſe dagegen 9,90 bis 7,75 Prozent. Berechnungen über die Geſamt⸗ höhe der deutſchen Zins laſten ſtimmen nicht ganz überein. Der Präſident des Statiſtiſchen Reichsamts, Prof. Wagemann, errechnet für 1929 eine Zinslaſt von insgeſamt etwa 6,3 Milliarden Mark gegen etwa 4,3 Mil⸗ liarden 1913. Inzwiſchen hat ſich aber die Zinsbelaſtung ſuwohl dem Betrage nach erhöht und iſt außerdem ihrem Gewichte nach infolge der Goldwertſteigerung umetwa ein Drittel des Wertes drückender geworden; auf der anderen Seite muß ſie von einer Wirtſchaft getragen werden, deren Erzeugung um ein Drittel gegenüber derjenigen von 1913 zu⸗ rückbleibt. In einem der ſehr lebhaften Proteſte gegen die angeb⸗ lichen Abſichten einer Zinsbeſchneidung, der von der Ber⸗ liner Induſtrie⸗ und Handelskammer ausging, wurde ver⸗ ſucht, die Bedeutung der Belaſtung zu verkleinern. So hieß es, der Zins ſatz für fremdes Geld mache, auf den Umſatz der Induſtrie berechnet, höchſtens 8 v. H. aus, während der Arbeitslohn bei der ver⸗ arbeitenden Induſtrie mit annähernd 30 v.., bei der In⸗ duſtrie der Rohſtoffe weit höher auf dem Umſatz laſte. Und weiter wird in der gleichen Eingabe an die Regierung das Bild verfälſcht, wenn es heißt:„Die durchſchnittliche Nominalverzinſung der in den Jahren 1924 bis 1930 auf⸗ genommenen langfriſtigen Inlandsanleihen betrug 6,66 v..“ Mit einer ſolchen ſchematiſchen, das Gewicht der einzelnen Anleihegruppen nach ihrem kapital⸗ mäßigen Umfang gänzlich unberückſichtigt laſſenden Durchſchnittsberechnung wird das Zinsproblem geradezu als nicht ſo vordringlich hingeſtellt. Die gleiche Verkennung des wirklichen Zinsdruckes kommt in dem Hinweis zum Ausdruck, daß der Realkredit der deutſchen Landwirtſchaft nur etwa 6,1 v. H. der ge⸗ ſamten innerdeutſchen Verſchuldung ausmache. Jeder Ken⸗ ner der Verhältniſſe weiß, daß die Realverſchuldung der deutſchen Landwirtſchaft nur den kleineren Teil der landwirtſchaftlichen Geſamtverſchuldung ausmacht, daß wei⸗ terhin nicht, was ganz allgemein gilt, der nominelle Zinsfuß die eigentliche Zinslaſt darſtellt, ſondern das dazu auch die ganz erheb⸗ lichen Zinskoſten zu rechnen ſind. Wenn ſchon für Ende 1929 eine Zinsbelaſtung der Land⸗ wirtſchaft in Höhe von etwa 1 Milliarde I jährlich feſt⸗ geſtellt wurde bei einer Verſchuldung von 11—11,5 Milltar⸗ den, ſo muß die nach den letzten Erhebungen jetzige Ver⸗ ſchuldung pon 13,8 Milliarden& naturgemäß dieſe Laſt noch erhöht haben. Gleichzeitig hat ſich aber nach einer Schätzung des Inſtituts für Konjunkturſorſchung ein Kaufkraft⸗ ausfall für die Landwirtſchaft von einer halben Mil⸗ liarde ergeben. Nach der vor einigen Wochen veröffentlich⸗ ten Erhebung der Rentenhankkreditanſtalt kann nicht ein⸗ mal die Hälfte aller landwirtſchaftlichen Betriebe mehr die Zinſen aus dem Reingewinn bezahlen. Die Zins ⸗ belaſtung der Landwirtſchaft betrug bereits in den letz⸗ ten Jahren durchſchnittlich an die 10 v. H. Für die landwirtſchaftlichen Preiſe errechnet daraus Prof, Wage⸗ mann eine Belaſtung von 39 v. H. It die Obligationenaufwertung wirklich eine Laſt? Bekanntlich hat der Reichsverband der deutſchen In⸗ duſtrie bet der Reichsregterung den Antrag geſtellt, die Fälligkeit der aufzuwertenden Schuldverſchreibungen um weitere fünf Jahre hinauszuſchieben. So weit man bis jetzt gehört hat, ſtellt ſich die Reichsregierung auf einen a b⸗ lehnenden Standpunkt. Unſerer Meinung nach mit Recht. Denn ſelbſt der Geſamtbetrag iſt ſelbſt unter ben heutigen Verhältniſſen nicht als eine untragbare Laſt anzu⸗ ſprechen. Während es für die bis zum 1. Jan. 1932 ver⸗ ktröſteten Schuldverſchreibungsbeſitzer gerade unter den gegenwärtigen Zuſtänden eine neue und unhillige Härte be⸗ deuten würde, wollte man ihnen die geringen Barbeträge, die ſte überhaupt zu erwarten haben, aufs neue vor⸗ enthalten. Der Reichsverband gibt die Geſamtſumme, die am 1. Jan. 1932 fällig wäre, mit rund 100 Millionen& an. Wonach dieſe Summe berechnet wurde, konnte bisher nicht erfahren werden. Wenn man aus den Verloſungstabellen und Abſchlüſſen der wichtigſten in Deutſchland amtlich notierten Geſellſchaft— es ſind 151 Firmen— die am Jahresende fällig werdenden Schuldverſchreibungen zu⸗ ſammenrechnet, ſo kommt man auf rund 66 Millionen. Dabei kommt man, ſelbſt wenn es insgeſamt 100 Mill./ ſein ſollten, noch zu dem überraſchenden Ergebnis, daß dieſe fälligen Beträge in den meiſten Fällen nur einen ge⸗ ringen Bruchteil des Aktienkapitals ausmachen. Nach einer Berechnung des BBB ſtellen-ſich die auszuzahlenden Be⸗ träge auf 10. v. H. und mehr des Aktienkapitals bei 7,2 v. H. aller Firmen, 12,5 v. H. haben 59,0 v. H. auszuſchütten, 20,6 v. H.—4,95 v. H. und 59,7 v H. nur 0,13 v. H. Es ergibt ſich alſo, daß bei 52 v. H. der Firmen(iusge⸗ ſamt 79) die letzte ausgezahlte Dividende oder ein Bruch⸗ teil davon ausreicht, um die fälligen Beträge zurückzu⸗ zahlen, Nur bei 13 Firmen überſteigt der rückzuzahlende Betrag 1 Million /. Man kann alſo ſagen, daß nur eini⸗ gen Kleinbahnen, Mansfeld und verſchiedenen in Schwie⸗ rigkeiten geratenen Geſellſchaften(z. B. Badiſche Lokalbahn, Badiſche Maſchinenfabrik) die Rückzahlung eine Härte be⸗ deuten würde. Jedoch muß allgemein auch berückſichtigt werden, daß die fälligen Beträge in ſehr vielen Fällen ja gar nicht an Außenſtehende zu entrichten ſind, da beſonders bei den durch Verloſung zu tilgenden Serien eine Ver⸗ minderung des Fälligkeitsbetrages durch Abſetzung von durch die Geſellſchaft erworbenen Titeln nicht möglich iſt. Andererſeits ſoll zugegeben, daß die Flüſſigkeit verſchie⸗ dener Unternehmen durch die Rückzahlung in Mitleiben⸗ ſchaft gezogen werden kann. Dem iſt jedoch entgegenzu⸗ halten, daß man ja mit der Auszahlung am Jahresende ſeſt langem rechnen mußte. Doch ergibt ſich aus den oben er⸗ rechneten Verhältniſſen deutlich, wie ungerechtfertigt ein allgemeiner Zahlungsaufſchub für die fälllgen Auf⸗ wertungsbeträge der Schuldverſchreibungen iſt. Das geht auch weiter aus der nachſtehenden kleinen Auſſtellung her⸗ vor, die die für den Mannheimer Platz beſonders in Be⸗ tracht kommenden ſüdweſtdeutſchen Unternehmen und einige allgemein wichtige umfaßt. Af bzw. aus⸗ am..32 letzte fällige gewleſenes fällige Divi⸗ Oblig. Name ber Geſellſchaft Kapital Obligatlon dende in vp. in Millionen Rm. des Ak. Babiſche Lokalbohn 0,9 0,078— 108 Ulmer Brauerei 0,036 0„ 0,000 21 Papierfabrik Hegge 1,512 0,148— 9,8 Haſenmühle Frankfurt 2,04 0,108 0,„1 8,2 Rhein. Elektr. Mannh. 14 1,06 1,6 7,0 Bremer Oelfabriken 1,4 0,088— 6,25 Joh. Haag 00 0,057— 6 Ver. Freiburger Uhren 2,66 6,15— 5,6 Schuckert 60 3,1 6,6 5,2 Walchenſee 5 6,25 0,25 5 Bayernwerk 6 0,284 0„ 4,7 Klein, Schanzlin u. Becker.587 0,12 0,182 4,65 Mech. Weberei Fichtelbach 0,8 0,037— 4,5 Natronzellſtoff a 6,028— 4,3 Bad. Maſchinenfabrik 0,187„92 4,2 Laurohütte 1,6— 4,2 Mansfeld 1,6— 4,2 Geffürel⸗Löwe 4,193 9 4,19 Bergmann elektr. 1,75— 4 Buckau⸗R. Wolf 2 0,284 12 3,6 Pfälz. Mühlenwerke 5 0,184 0, 3, Oberbedarf 27.8 0,918— 9,2 Dit. Telefon und Kabel.2 0,23— 971 Oberbayer, Ueberlandzentr. 77 0,216 0,539 2,8 Deſſauer Gas 75 1 6,75 2,8 Siemens Glas 12,75 6,856 1,02 2,8 Lindes Eismaſchinen 16,6 6,41 2,40 2,45 Elektr. Lieferungen 40 0,96 4 2,4 Stuttgarter Straßenbahnen 11,9 6,28 0,952 2,34 Klöcknerwerke 110 2759 6,6 2,32 El. Licht u. Kraft 30 0,67 8 22 FJ. A. Hilpert 2,44 0,03 6,5177 1,8 Felten u. Guillaume 60.028 3,95 177 Württ.⸗Hohenz. Brauereig. 4,5 0075„.ẽ 1,65 Ver. f. Zellſtoffind. 1171 0,18 6567 1,2 Brown, Boveri 0,392 1,25.6 Ver, f, chem. Induſtrie 051 0,„48.58 Ach 2,89 14 1788 Dh. Goldſchmiöt 0,25— 1,85 Vogtl. Maſchinen 6579— 1751 Grube Leopold„¹9— 1,07 Enzinger Union Werke 6,066 0,45 1706 Monnesmann 1,53 10,26 60583 Hapag 17332 9,7 0,782 Bremen⸗Beſigh. Oelfabr. 0,082.— 0,75 Nordd, Lloyd 171 9,9 6567 Oberkoks 0,„5 4 0562 Lahmeyer 0,1 2,16 0, Orenſtein u. Koppel 0,72— 0,55 Magtrus 0,016 5.82 Sachſenwerk 0,05 1,84 0,26 Deutſche Kabel 0,196— 0,19 Phönix 0,393.22 9,10 Gelſenkirchen 0,412 21 0,18 Für die nötige Wirtſchaft und vor allem die kurzfriſtigen Kredite eine außerordentliche Laſt geworden. Sie werden für 1930 auf etwa 31 Milliarden 1 geſchätzt gegen etwa 17,6 Milliarden„ vor dem Kriege, während die langfriſti⸗ gen deutſchen Schuldverhältniſſe 58,5 gegen 100 Milliarden vor dem Krieg betragen. Für die kurzfriſtigen Kredite iſt zumeiſt der Reichs⸗ bankdiskont maßgeblich, der ungefähr das Doppelte der Vorkriegszeit beträgt. Die bankmüßigen Kre⸗ dite ſind aber darüber hinaus noch mit ganz erheb⸗ lichen Zuſchlägen belaſtet. Normalerweiſe berechnen die Banken 3 v. H. über Reichs⸗ bankdiskont, während der Aufſchlag vor dem Kriege nur 1 v. H. neben einer geringen Proviſion betrug. Dazu kom⸗ men dann aber heute noch andere Aufſchläge, die man früher nicht kannte, ſodaß der Zuſchlag zum Diskont—6 v. H. beträgt. Wenn allein die großen Kreditbanken noch etwa 7 Milltarden/ Kontokorrentkredite ausweiſen, ſo kann man ſich leicht die darauf ruhende Zinslaſt errechnen. Für ganz große Schuldnergruppen hat ſich die Lage ſo zugeſpitzt, daß mit der Gefahr des Ausfalls der Zinszahlungen gerechnet werden muß. Das betrifft nicht nur die Landwirtſchaft, ſondern auch die Städte oder den Hausbeſitz u. a. Da iſt es nicht mehr mög⸗ lich, die Neuregelung der Schuldverhältniſſe der privaten Abſprache zwiſchen Gläubiger oder Schuldner oder der Zwangsvollſtreckung zu überlaſſen. Das Mittel müßte an⸗ geſichts des enormen Umfangs der zu bewältigenden Auf⸗ gabe verſagen. Ein Eingriff des Staates iſt er⸗ forderlich, ſoll nicht eine unabſehbare Kataſtrophe ent⸗ ſtehen. Wie etwa vorzugehen iſt, hat die Stellungnahme der Hypotheken banken angedeutet, die in ihrem „Proteſt“ gegen die Konvertierungspläne ſich weſentlich von anderen derartigen Kundgebungen unterſcheiden. Sie ſehen den Weg richtig in der Zinsperbilligung über eine ſtarke Diskontſenkung. die angeſichts der Abſchnürung des deutſchen Gold⸗ und Kapitalmarkts durchführ⸗ bar erſcheint und auch währungspolitiſch heute keine grundſätzlichen Bedenken mehr wachruft. Eine energiſche Beſchneidung der Zinsſpanne iſt dabei ebenfalls anzuſtreben. Das Ganze iſt eine ſtufenweiſe durchzuführende ge⸗ waltige Umſchuldung.„Sobald die Lage es zu⸗ läßt, müßten die Umwandlungen der hochverzinslichen An⸗ leihen— natürlich nur auf vertraglichem Wege— verſucht und mit allen Mitteln gefördert werden“. So heißt es auch in dem„Proteſt“ der Hypothekenbanken. Ein ſolches Mittel iſt der Ausgleich eines niedrigeren Zinſes durch anderweitige Vergünſtigungen. Die Eiſenbahnanleihe und die in Erwägung gezogene kom⸗ munagle Umſchuldungsanleihe zeigen ja, wie derartige Ver⸗ günſtigungen geſchaffen werden können, nämlich durch einen weiteren Abbau der Belaſtung des Ka⸗ pitalverkehrs. Beide Anleihen ſind übrigens „Zwangsanleihen“, und die notwendige Umſchuldung wird der ſtaatlichen Führung und eines gewiſſen Druckes ohne⸗ hin nicht entbehren können. Selbſtverſtändlich muß dieſe Aktion begleitet ſein von einer allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Entlaſtung bzw. einer darauf gerich⸗ teten Wirtſchaftspolitik. Dies ſind auch wohl im Kerne die tatſächlichen Erwägungen, die über das in der Oeffentlich⸗ zeit ſehr verzerrte Thema„Zinsabbau“ angeſtellt werden. Ihn ſich ſelbſt überlaſſen, würde in dem Zuſtand, in dem 5 unſere Wirtſchaft befindet, einer Kakaſtrophe gleich⸗ ommen. Herrenmühle vorm. C. Genz AG. Heidelberg Der Abſchluß auf 31. März 1931 verzeichnet einſchl. 67 000 (5203)/ Gewinnvortrag einen von 778 708 auf 732 602, ermäßigten Rohertrag. Der Konkurrenzkampf mit den für Inlandweizen günſtig gelegenen Mühlen hielt die Mehl⸗ preiſe das Jahr über unter ſtarkem Druck und bewirkte eine verringerte Ausnutzung der Leiſtungsfähigkeit, was das Ergebnis ungünſtig beeinflußte. Handlungsunkoſten be⸗ anſpruchten 136 419(147 436), Betriebsunkoſten 218 716 (244 986), Steuern und Umlagen 79 623(84 116), Zinſen 89 064(117 631) und Verſicherungen 9 899(11527) l. Nach 88 656(96 536)% Abſchreibungen verbleibt einſchl. des er⸗ wähnten Gewinnvortrages ein Reingewinn von 110 225 gegen 76 536 i.., d. h. der effektive Reigewinn ging von rund 61 000 auf rund 23 600„/ zurück. Der GV. am 25. No⸗ vember wird vorgeſchlagen, 2 161.(8 562)/ der geſetzlichen Rücklage zuzuführen und nach Abzug von wieder 6 000 Ver⸗ gütungen und Gratifikationen den verbleibenden Betrag von 102 063 auf neue Rechnung vorzutragen, ſo daß das Un⸗ ternehmen wiederum ohne Dividendenausſchüttung bleibt. Die Bilanzſumme hat ſich von 2,99 auf 2,72 Mill. Mark ermäßigt. Immobilien ſtehen mit 902 872(900 000) zu Buch und Inventar mit 463 552(493 513); Waren ſind mit 1046 435(1 060 616)„ bewertet. An Kaſſe waren 34 679 85 205)/ vorhanden, das Wechſelkonto ſenkte ſich von 57 646 auf 23 338, während Effekten von 19 826 auf 27 808 ſtiegen. Debitoren verzeichnen eine Senkung von 402 651 auf 220 636 /, dagegen auf der Gegenſeite die Kreditoren eine ſolche von 1004 150 auf 747 711 /; allerdings ſtiegen Avale auf beiden Seiten von 29 000 auf 125 000 J. Das Trattenkonto ſteht mit 745 276 gegen 797 965„ bei un, 1020 000% AK. zu Buche. Neue Schutzverbandverſammlung der Schultheiß⸗ Aktionäre In der vom Schutzverband der Schultheiß⸗Aktionäre auf Donnerstag einberufenen Verſommlung wurde u. a. aus⸗ geführt: Den Minderheitsaktionären könne nur an einer Förderung des Unternehmens gelegen ſein, da⸗ mit ihr Aktienbeſitz wieder rentabel werde. Der Verein wolle daher das Unternehmen gegen ungerechtfertigte For⸗ derungen ſchützen. Der Verein wolle ferner für Schädi⸗ gung der Geſellſchaft Regreſſe ſuchen und ſchließlich eine Reinlichkeit der Verwaltung ſchaffen. Zu dieſem Zweck ſei er bereit, mit dem AR⸗Delegierten, der volles Vertrauen verdiene, zuſammenzuarbeiten. Daher hätten an der Kon⸗ trolle durch die Minderheitsgktionäxe die Geſellſchaft und nicht zuletzt die Oeffentlichkeit und die Verwaltungsſtellen alles Intereſſe. Ueber die Rechtslage der Aktionäre im einzelnen führte Dr. Heyern aus, daß der Generaldirektor Katzenellen⸗ bogen die Schultheiß⸗Patzenhofer Ac, eine In d u ſt rte ⸗ geſellſchaft mit ſpekulotiven Forderun⸗ gen von rund 40 Mill. J belaſtet habe. Es handle ſich hierbei zum Teil praktiſch um den Ankauf eigner Ak⸗ tien. Die Aktienkäuſe ſeien nach dem Muſter einer„So⸗ cietas Leonina“ erfolgt, wobei den Oſtwerken das alleinige Riſikb aufgebürdet worden ſei. Es erſcheine undenkbar, daß die Vertreter der Bonken die betreffenden Geſchäfte nicht gekannt haben ſollten, zumal da ſie aus Vorgängen der früheren Jahren(Kahlboum, Induſtriebon Held u. Francke uſw.) wußten, daß der Generaldirektor eine höchſt ſpekulgtive Perſönlichkeit war. Neben der Bilanzverſchleſe⸗ rung im Falle Nutria müſſe noch die 10 Mill. ⸗ Br 8 chaft für die Norddeutſche Hefe Induſtrie Ach geklärt werden, die ſchon zur Zeit der Fuſion mit den Oſtwerken beſtanden habe, während die Bürgſchoftserklä⸗ rung erſt noch der Proſpekt veröffentlichung bekanntgegeben wurde. Die Minderheitsaktionäre wollten die Geſellſchaft wieder geſund machen, der Schutzverband betrachte ſich nicht als öſſentliche Anklagebehörde, er erſtrebe vielmehr auf dem Verhondlungswge von den Banken einen gonzen bzw. teil⸗ weiſen Nachlaß ihrer Forderungen an die Schultheiß⸗ Potzenhoſer A. 12 v. H. Dividende der Grüner Brän Ach, Nürnberg⸗ der für den 7. Dez. einzuberufen⸗ den G die Norteilure einer Dinſdende non 12 y. H. i, B. ii o, d, und 3 d.. Be us] in Vorſchlag zu bringen. 8 8 Süsddeutſche Lederwerke St. Ingbert Wieder 5 v. H. Dividende Noch dem vorliegenden Geſchäftsbericht brachten die er⸗ ſten Monate des am 30. Junt abgelaufenen Geſchäftsjahres erhöhten Umſatz bei ſteigenden Rohhautpreiſen. Doch ſchon im November begann der Preisabbau und dieſe Bewegung hielt ſtetig bis zum Ende d 5 J an. Die fortſchreitende Abwertung r Warenpreiſe täuſchte die Hoffnungen auf ein Gewinnergebnis. Die Vorräte der Bilanz, die mengen⸗ mäßig die Höhe der Vorfahresbilanz erreichen, blieben wertmäßig um 300 000 Franes zurück. Dieſer Abwertungs⸗ verluſt konnte ausgeglichen werden. Der mengenmäßige Umſatz übertraf den vorjährigen, der R 0 hertrag ſtellt ſich auf 712 981(879 839) Fr. Generalunkoſten beanſpruchten 619 525(602 464) Fr., Reparaturen 53 179(50 569), während die Verluſte an Außenſtänden auf 37 056 gegen 122 080 be⸗ ſchränkt werden konnten. Der Reingewinn ſtellt ſich darnach auf 102 619 gegen 104 719 Fr. i. V. Der G am 21. Nov. wird vorgeſchlagen 46840(27 740) Fr. als Abſchrel⸗ bungen zu verwenden, wieder 5 v. H. Dividende zu verteilen und 5778(26 979) Fr. der Ausgleichs rücklage zu⸗ zuführen. Aus der Bilanz: Vorräte 1673 017(1 880 059), Debi⸗ toren 970 173(370 574), Wechſel 51073(3816), Gebäude 517658(334 876), Maſchinen 303 574(313 995), dagegen bei 1 Mill. Fr. Act und unverändert 152 549 o. Rücklage ſowſe 50 000 Erneuerungsrückloge, Akzepte 381 889(539 103) Krebi⸗ toren 724 982(857 287) Fr. * Erſte Kulmbacher Aktien⸗Exportbierbraueret, Kulm⸗ bach. Anſtelle der für geſtern vorgeſehenen AR-Sitzung fand zunächſt eine Vorbeſprechung ſtatt, in der be⸗ ſchloſſen wurde, in Anbetracht der unſicheren Verhältniſſe noch bis Mitte nächſten Monats mit der Abhaltung der beſchlußfaſſenden AR⸗S ng zu warten, um vor allem die bis dahin ergehenden Notverordnungen kennen zu lernen, * Oſtertagwerke Ver. Geldſchrankfabriken AG, Aalen [Württemberg].— Grundlegende Reorganiſation. Die G8 der Geſellſchaft für das Geſchäftsjahr 1929⸗30 am 11. 5. 1081 hatte bekanntlich den Beſchluß gefaßt, zur 90 des da⸗ mals ausgewieſenen Unterbilanz von 273 661 1 das At von 800 000 auf 500 000/ herabzuſetzen. Da das Regiſter⸗ gericht gegen die Eintragung der Kapitalreduktion auß for⸗ mellen Gründen Beanſtandungen erhob, ſollte dieſer Punkt einer neuen auf den 14. Nov. anberaumten GW unterbreitet werden. Nunmehr hat ſich die Verwaltung zu einer grundlegenden finanziellen Reorgani⸗ ſation der Geſellſchaft entſchloſſen mit der gleichzeitig umfaſſende Rationaliſierungsmaßnahmen vorgenommen werden ſollen. Die GV wurde auf den 19. Dez. verſchoben. Auf der TO ſteht neben der Erledigung der Regularien für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjohr ein Antrag, das Grundkapital anſtatt auf 500 000 a uf 400 000% herabzuſetze n. * Dresden⸗Leipziger Schnuellpreſſen⸗Fabrik AG, Coswig (Bez. Dresden). Die GV genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1930⸗31 und beſchloß, den Ver luſt von 99 953/ aus dem Reſervefonds zu decken, ſo daß dieſer dann noch rund 400 000/ beträgt(i. V. Rein⸗ gewinn 271 223 /, der nach geringen Zuweiſungen an den Delkredere⸗ und den Wohlfahrtsfonds vorgetragen wurde), Nach Mitteilung der Verwaltung haben ſich die Sparmaß⸗ nahmen erſt im neuen Jahre auswirken können. Die Un⸗ koſten ſeien jedenfalls jetzt erheblich geſenkt worden. Wenn das Geſchäft ſich nicht beleben ſollte, ſo müſſe man neue Abbau maßnahmen treffen. In den erſten 5 Mongten des neuen Geſchäftsjahres habe ſich der Umſatz gegenüber dem Vorjahre wertmäßig behaupten können. Für die im Laufe des Jahres ausgeſchiedenen AR⸗Mitglieder wurde eine Erſotzwahl nicht vorgenommen. * Auguſt Wegelin AG.— Etwa 0,75 Mill./ Verluſt. Bei der Auguſt Wegelin AG, Kalſcheuren, wird die Bilonz⸗ ſitzung vorausſichtlich in etwa 14 Tagen ſtattfinden. Die Bilanz wird lt.„BT“ einen Verluſt von etwa 0,75 Mill. ausweiſen, do ſich erhebliche Abſchreibungen auf verſchie⸗ dene Poſten der Bilanz als notwendig erwieſen haben. Das am 30. Juni 1930 abgelaufene Geſchäftsjahr ſchloß mit einem Reingewinn von 0,18 Mill. /, aber ſchon eine Zwi⸗ ſchenbilanz per 31. Dez. 1930 ergab einen buchmäßigen Ver⸗ luſt von 0,15 Mill.]. Der HW wird eine Kapitalzu⸗ ſammenlegung im Verhältnis von 81 oder ſogar von 10:1 ͤ vorgeſchlagen werden, Daß Stammaktienkapital beträgt bisher 2,48 Mill. /. Die Ver⸗ handlungen über eine etwaige Wiedererhöhung des Ax ſind noch nicht abgeſchloſſen, doch ſoll die Kapitalherabſetzung auch dann vorgenommen werden, wenn ſich die Zuführung neuer Mittel vorläufig nicht ermöglichen laſſen ſollte, * Weitere Kriſenwirkungen in Oberbaden. Die Sei⸗ denweberei Lörrach Gmb.(gen. Saraſin) will den Betrieb ſtillegen, in dem gegenwärtig noch 76 Arbeitskräfte beſchäftigt ſind.— Die Gebr. Großmann Ach Bro pf bach bet Lörrach, mechaniſche Weberet, Bleicherei, Fär⸗ berei und Appretur hat ſoeben 70 Arbeitern gekündigt und wird bis Ende d. J. 250 Arbeiter entlaſſen haben, Be⸗ kanntlich arbeitet der Betrieb ſeit Jahren mit Verluſten und erſtattete erſt kürzlich Anzeige lt. 8 240 HGB von Verluſt von über die Hälfte des Aktienkapitals. Belebung im engliſchen Außenhandel Die Einfuhren nach England belteſen ſich im Okt, auf 80 685 000 Pfund gegenüber 68 318 000 Pfund im Sept. und 90 857 000 Pfund im Okt. 1930. Die Ausfuhren beliefen ſich im Okt. auf insgeſomt 38 109 000 Pfund im Ver⸗ gleich zu 98 607 192 Pfund im Sept. und 54 191 090 Pfund im Okt. 1930. Hiervon entftelen im Oktober 1991 auf Wiederausfuhren 5 277 000 Pfund im Vergleich zu g 761 000 im September und 7 209 000 Pfund im Oktober 1930. Für die er ſten 9 Monate d. J. ſtellen ſich die Elnfuh⸗ ren auf 701 976 000 Pfund im Vergleich zu 875 820 000 Pfund in der gleichen Zeit des Vorſahres, die Aus fuh⸗ ren auf 325 223 000 Pfund gegen 488 037 000 Pfund im Vorjahr. Die Wiederausfuhren betragen 53 532 000 Pfund gegenüber 74888 000 Pfund im Vorfahr. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be⸗ trägt am 12. November 1931 für eine Unze Feingold 100 fh 3 d gleich 86,9084 /, für ein Gramm Feingold demnach 42,1406 Penee gleich 2/7947 l. Mannheimer Probuktenbörſe vom 12. Nob, Amtliche Notierung per 100 Kilo waggonfrel Mannheim Weizen, inländiſcher 24,25/½4,75 J Trockenſchnitzel 6,25 ausländiſcher— Erdnußkuchen 127 5 Roggen, inländiſcher 22,—½2,50 Wieſenhenuz. 380% ausländiſcher— Rot leehhen 40400 Hafer, inl. 16,5019. Lnzernkleeheen.80ʃ“0 ausſündiſcher— Preßſtroh, Rogg. Weiz 30..0 Gerſte, Sommer, inl.. 19.50/19.50 Hafer, Gerſte Ausſtchware über Notiz] Geb. Stroh, Rogg.„Weiz. pfälziſche— Hafer, Gerſte ausländiſche.— Weizenmehl, Spezial 0 5 Juttergerſte. 17.75/18,50 mit Sack(neue.) 35˙9 Mals, auf Bezugſchein— mit Auslan dsweizen 87 Saatmais— Roggenmehl 60% m. S. 9870105 Spyaſchroet 12,75 Weizenkleie mit Sack. 8,25, Blertr eber 18 25 * Tabakverkäuſe. Philippsburg, 12. Nov. Heute vormittag wurde hier der Tabak angekauft. Bezahlt wurden für Sandblatt 45 /, für Grumpen 25/ per Zentner. Doſſenheim, 12. Nov. Am Dienstag wurden hier die erſten Sandblätter aufgekauft und zwar zum Preiſe von 55 bis 60.— Meckesheim(Amt Heidelberg), Dieſer Tage wurde das Tabakerträgnis der letzten Ernte von den Anbaugemeinden Meckesheim, Mönchzell und Lobenfeld ver⸗ lauft. Käufek ist die Firma Scherrer in Walldorf. Alz Durchſchnittspreis für Sandblatt wurden pro Zentner 50 bezahlt, während die Grumpen für 22/ abgefetzt wurden. Die Qualität kann als vorzüglich bezeichnet werden.— Auch in der Nachbargemeinde Mauer wurde der Ertrag des Sondblottes, insgeſamt 117 Zentner, verwogen. Als Preis wurden hier 63/ bezahlt, zu denen noch Zuſchläge bis zu 15 v. H. gewährt wurden. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 12. Nor. Dag Geſchäft erfuhr an der heutigen Vörſe gegen geſtern keine Aenderung. Es wurden im großen und ganzen 970 885515 Reiſen vergeben. Die Tal'rachten blieben mit 5 bis 30 Pfg. nach Rotterdam und 1201,30„ nach Ant, werpen⸗Gent einſchl. Schleppen unverändert. Eine Berg⸗ rachtnotſerung fand nicht ſtolt, doch iſt beute ven aller Seiten, die Kähnraum angenommen haben, 80—95 Pfg. be zahlt worden. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben ebenfalls unverändert. 0 2 bur halt an. wen Er Fre Han 0 Er mög Kün wur bu Bar Vor nich 0 auf Ber per Luft die eind ſein Ir gere hilf wu 0 rich die ger 4 — 88888 0 ne * * 7 Freitag, 13 Mang a 37 Neue M Aung — Gerichts zeitung Arbeitsgericht * Schlagkräftige Beweisführung Das muß man ſagen: der 47 Jahre alte Haus⸗ urſche hat Pech im Leben. Er war früher Buch⸗ burſ he 1 halter, wurde arbeitslos und nahm nun jede Arbeit an. Er iſt ein Schaffer, ein Wühler, aber hatte zu wenig pſychologiſches Verſtändnis für ſeine Umwelt. Er war in einem kleinen Gaſthof beſchäftigt, deſſen Fremdenverkehr ſich aus vorübergehend nächtigenden Handwerksburſchen zuſammenſetzte. Eines Tages geriet er mit der Wirtin in Streit. Er ſoll ſie beleidigt haben mit der Aufforderung, ſie möge die„Goſchen“ halten. Dann kam er um ſeine Kündigung ein, weil er des Diebſtahls bezichtigt wurde. Er halte das nicht aus. Keinesfalls habe er zu der Wirtin„Goſchen“ geſagt. Denn er ſei ein Bayer, der in ſolchen Fällen„Maul“ ſage. Der Vorwurf, er ſei ein heimlicher Trinker, ſtimme auch nicht, er trinke nur Kaffee. Das Arbeitsgericht war ſchon nahe daran, ſich auf 30„ zu einigen. Das Gericht hatte ſich zur Beratung zurückgezogen, da machte eine Zeugin ihrer perſönlichen Mißſtimmung gegenüber dem Kläger Luft. Ein Wort gab das andere und ſchon landete die Handfläche der Frau, diesmal glaubhaft eindrucksvoll, auf der Wange des Klägers. Dieſer ſeinerſeits griff, da die Zeugin kleiner war, in deren Friſur. So verbunden gab es eine kleine Schlä⸗ gerei am ungewohnten Ort, die ſchließlich durch Zu⸗ hülfenahme der männlichen Anweſenden abgebrochen wurde. Beide ordneten Kravatte und Friſur. Das Ge⸗ ncht machte einen Vergleichsvorſchlag auf 30 I und die Arbeitsrichter nahmen den wibderſtrebenden Klä⸗ ger einzeln ins Gebet, bis er zuſagte. Die leidigen Erbſchaftsſtreitigkeiten Während eines Zeitraumes von 17 Jahren war die ältere Klägerin bei ihrer Tante geweſen. Dann wurde in der Familie das Vermögen geteilt, und ſie ging leer aus. Man vertröſtete ſie auf das Teſt a⸗ ment der Tante. Inzwiſchen zog dieſe eine jüngere Nichte zu ſich heran und ſetzte ſie bei ihrem Tode zur Alleinerbin ein. Die ältere Nichte klagte nun zu⸗ nächſt beim Landgericht und ging jetzt mit der Forde⸗ tung von 2000/ für geleiſtete Arbeit ans Arbeits⸗ gericht. Es handelte ſich nun darum, ob die ältere Nichte hei ihrer Tante auch wirklich gearbeitet habe, oder nur zu Beſuch dort geweſen iſt, ſo daß Koſt und Unterkunft als Lohn zu gelten haben. Das konnte nicht klar feſtgeſtellt werden, da die Haupt⸗ zeuginnen inzwiſchen geſtorben ſind. Der Vormund der Alleinerbin hätte etwas von der Erbſchaft ab⸗ getreten; aber das Mädchen ließ ſich nicht darauf ein, obwohl die Klägerin ſich auch mit der Ueberlaſſung von Möbelſtücken einverſtanden erklärt hätte, denn ſie ſteht in Fürſorgeunterſtützung. Das Arbeitsgericht mußte die Klage abweiſen, denn der Lohnanſpruch war verjährt. Dann fehlten guch die Nachweiſe, daß ein Verſprechen einer Lolnzahlung vorgelegen hat. Einzig die Hoffnung, als Erbin eingeſetzt zu werden, rechtfertige noch keinen Klageanſpruch. * Lampertheim, 10. Nov. In der Wirtſchaft von Schwarz in Neuſchloß wurde ein Einbruch ver⸗ übt, Der Dieb nahm im Hausflur einen Mantel und eine Fahrradlaterne an ſich, im Nebenzimmer ein Opernglas und eine wollene Weſte, in der Wirt⸗ ſchaft Schokolade und Zigaretten, während er die Zigarren ſtehen ließ. Sein Suchen nach Geld war erfolglos, obwohl er alle Schubläden durchwühlte. 7. Seite/ Nummer 527 2 8* A— 4 NP Auller-Gloſſen Die 30⸗Tage⸗ Prüfung Nürburgring hat berei i Ergebniſſe gezeitigt. immer der billi Wagen der pr kaner erwies ſich(was Fachleut ſchlucker. Auch die Abnützu fahrt ſind bemerkenswert. der Fahrt berichten). ter techniſcher daß nie ** Der Automobilclub von Deutſchland be⸗ treibt zurzeit wieder eifrige Propaganda für die fran⸗ zöſiſche Rallye Monte⸗Car lo. Konſul Fritſch als Sportleiter v A. v. nasz he 1 perſönliche Acquiſition für d ommen. Als deutſches Wer ck wurde 30 en die N ng Karl Kapplers g 0 d gus⸗ ſichtlich nicht ſtarten. Die er lehnen jede Be⸗ teiltgung an der Rallye Monte⸗Carlo en rücklich ab. An⸗ gebliche Meldungen— auch von Brennabor— ſind nur durch die perſönlichen Vorſtellungen der A. v..⸗Herren er⸗ reicht worden. Daß der dem A. v. D. als größter Kartell⸗ Klub angehbrende' Bayeriſche A. C. über dieſe Werbearbeit der A. v..⸗Leitung, die ſchon ſeit Jahren und zum Schaden der vom Bayeriſchen A. C. jetzt mit dem A. D. A. C. ver⸗ anſtalteten Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen durchgeführt wird, verbittert iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. ** Dem groben Unfug des einſeitigen Abblendens ſollte ſeitens der zuſtändigen Verkehrsbehörden mit An⸗ bruch des Winters energiſch zu Leibe gegangen werden. Statt deſſen nimmt der preußiſche Verkehrsreferent in einem Berliner Mittagsblatt zur Unſitte des einſeitigen Abblen⸗ dens Stellung und verurteilt ſie. Nicht die Unſitte verurtei⸗ len, ſondern die Uebeltäter, bitte! Es geht um Menſchen⸗ leben * Preußens Hauptverkehrsſtraßen erhalten jetzt fein ſäuberlich Nummern. Was ſie bedeuten wird allenfalls dem klar, der von Köln über Berlin nach Königsberg fährt und immer wieder die Straßen Nr. 1 findet. Ob den Fah⸗ rern, die keine Quer⸗durch⸗Deutſchland⸗Strecken fahren wol⸗ len, mit der in die Hunderte gehenden Numerierung gehol⸗ fen iſt, muß beſtritten werden. Zudem: dieſe Numerierung und die gelb⸗ſchwarzen Verkehrsſchilder koſten das Geld des deutſchen Steuerzahlers. Dem Reichsverkehrsminiſterium und dem preußiſchen Innenminiſterium aber war koſtenloſe Aufſtellung der in ihrer Sichtbarkeit und Wegweiſung über⸗ ragenden Kompaß⸗Wegweiſer angeboten worden. Ohne ſach⸗ liche Gründe wurde der Kompaß ausgeſchaltet. Der Büro⸗ kratie iſt es gleichgültig, wer die Koſten für die Wege⸗ markierung zahlt. a. Noch ein Meiſterſtück von St. Bürokratius: nachdem Holzpflaſter ſich ob ſeiner Glätte(bei Regen) als reſtlos unmöglich für die Anforderungen des heutigen Verkehrs er⸗ wieſen hat, hat die ſtädtiſche Straßenbauverwaltung in Breslau ſoeben beſchloſſen, die Kaiſerbrücke nicht mit deutſchem, ſondern mit ſchwediſchem Holz pflaſtern zu laſſen! * Und weiter: mit erheblichen Koſten hat der Agrippina⸗ Verſicherungskonzern ſeine jedem Kraftfahrer bekannten wirkungsvollen Warnungstafeln, die„Blaue Hand“ in allen Teilen des Reichs allda aufſtellen laſſen, wo ſich wirkliche Gefahrſtellen befinden. Nur dort! Einige Ortsſchulzen laſſen dieſe Warntafeln entfernen. Die oberen Behörden geben mitunter ihren Segen dazu. In Bensberg bei Köln gab es in dieſem Jahre an einer Kurve ſchon über 500 Unfälle. Die„Blaue Hand“ aber wurde entfernt. Mag es Tote geben... St. Bürokratius lebt! ** Einige Tatſachen aus Kraftfahrinduſtrie und Handel: daß für gebrauchte Wagen über 12 Steuer⸗Pö, wie tadellos ſie immer ſein mögen, bei Verkauf noch über 3000 Mark ge⸗ zahlt werden, gehört zu den großen Seltenheiten. Ge⸗ brauchte offene Wagen über 10 Steuer⸗Ps haben keinerlei Verkaufs⸗Ausſichten. Es iſt Tatſache, daß ausſichtsreiche Verhandlungen zwi⸗ Motorradfabriken ſchen den ſächſiſchen Automobil⸗ und Audi, DK We(Zſchopauer Motorenwerke), Wanderer im Gange ſind, die mit Vertruſt! zügiges, einheitliches Produktions f Konzernbildung wäre auch für die A fahrzeuge von Bedeutung. . hat ſich der Kraftfahrz beſtand ſeit dem Vorjahre um 22 000 vermehrt. In der Tſchechoſlowakei einer Statiſtik am 1. Oktober 130 000 Kraftfahrzeuge in Betrieb. Im Jahre im Gebiet der heutigen Tſchechoſlowakei der Kraft⸗ zeuge. Trotz dieſes erheblichen Aufſchwi fahrzeugbeſtand der ganzen Tſchechoſlowakei nicht mehr als nur ein Drittel größer als der Ber 3. Praga iſt mit 18 570 Fahrzeugen das in der Tſchechoflowakei meiſ ufte Fabrikat. ETs folgen Skoda mit 10 983 Fahr Tatra mit 9032, Walter mit 2216. Von niedlichen und leiſtungsfähigen A der 10 000 Km.⸗Fahrt von ſich reden machten, nur ſechs! Von Auslandswagen iſt mit 5 206 Wagen weit mehr gekauft als Chevrolet mit 2483. Von deutſchen Fabrikaten, Wagen und Motorräder zuſan ngezählt, laufen zurzeit in der Tſchechoſlowakei: 1346 Diet 890 D⸗ Räder, 834 NSu, 699 Wanderer, 698 BMW, 638 Ardie und 225 Mercedes⸗Benz⸗Wagen. Das deutſche Exportgeſchäft nach der Tſchechoſlowakei iſt im Frühjahr ds. Is, durch rigoroſe Zollbeſtimmungen ſchwer gehemmt worden. S. D. Das Reitturnier in Berlin Frl. Vierling⸗Mannheim ſiegt im Amazonenſpringen Was wird nicht alles gemacht, um Gelder für die ſo dringend nötige Winterhilfe zu beſchaffen. Sollte da der Reitturnierſport zurückſtehen, der fälſchlicherweiſe als ein exkluſiver Sport bezeichnet wird? Major Hausmann, der Leiter der großen Turniere, griff die Sache auf und ſtellte ſich in den Dienſt der Wohltätigkeit. Die Autohalle, wo man ſchon ſo manche herrliche reiterliche Bilder geſehen hat, wurde der Schauplatz des erſten ſogenannten Spring⸗ turniers. 5 Die Eröffnung geſchah durch eine Rede des Berliner Oberbürgermeiſters Dr. Sahm, der zwiſchen dem Chef der Heeresleitung Irh. v. Hammerſtein und dem Inſpekteur der Kavallerie Oberſt Hirſchberg Platz ge⸗ nommen hatte. Um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, ihre Pferde an die Bahn und die Umgebung zu gewöhnen, gab es am erſten Abend nur ein mittelſchweres Springen, natürlich als Ausgleich. Mehr als hundert Pferde wurden geſtartet, aber nur ein Dutzend kam fehler⸗ frei an das Zielband. Frau v. Opel auf dem Pracht⸗ ſchimmel Nanuk und dem Hannoveraner Bosco erzielte mit 57 Sekunden dabei die beſte Zeit. Dahinter rangterte der mächtige Chineſe, der für nächſtjährige Auslandsexpe⸗ ditionen vorgeſehen iſt, unter Obl. v. Noſtiz und der herrliche Wotan, der aber nicht von ſeinem Beſitzer Obl. v. Nagel geritten wurde, da das Reiten der Ofſiztere von der Reitſchule Hannover nicht geſtattet wurde, ſondern von Obl. a. D. Sah la, der ihn auch in Rom ſteuerte. Der zweite Tag ſtand unter der Deviſe Preſſe und Sport. Es waren denn auch zahlreiche Vertreter aller Sportarten und eine Reihe Zeitungsleute vertreten. Die Anforderungen der Springhahn waren geſteigert, aber die Anlage der einzelnen hübſch geſchmückten Hinderniſſe ſo einladend, daß nur ein Pferd von ſämtlichen Startern ausſchied. Wieder wurden fünf Abteilungen gebildet, aus allen Abteilungen ergaben ſich aber nur ſieben fehlerloſe Ritte und zwar: die Dänin Frau Haſſelbalch auf Baladine, Herr Freeſe auf dem in Köln eingeſprunge⸗ nen Blakker, Obl. v. Lewinſky auf Kanada, Frau v. Opel auf Bosko, der Hamburger Herr Schmidt mit ſeinem kapitalen Springer Sigrid, der vorjährige Spring⸗ champion Herr Lange aus München auf dem Iren Lady Pride, und Wotan unter Obl. Sah ha. Sechs Hinderniſſe wurden dann bis 1,60 Meter erhöht, dies ſchafften aber nur noch Baladine und Wotan. Nun ging es für dieſe nochmals 10 Ztm. höher. Das wurde aber zuviel, beide Pferde machten je einen Fehler, zudem blieb Baladine einmal ſtehen. So wurde alſo Wotan der Geſamtſieger dieſes ſchweren Springens. Der nächſte Abend hieß dann Bühne un d F. 1 m, die auch eintge Vertreter geſandt hatten; die Oper ſteht be⸗ kanntlich vor der Uraufführung des neueſten Werkes von Pfitzner, betitelt„Das Herz“. Alſo, zur Entſcheidung ka ein mittelſchweres Amazonenſpringen. Frl. [Vierling⸗ Mannheim, die längere Zeit ausgeſetzt hatte, kam mit einer Neuerwerbung heraus, Flick, der gut ging; den Ehrenpreis brachte ihr aber der mächtige Balmung, den ſie in den Ecken herum warf, daß es nur ſo eine Art war. Die dadurch gewonnene Zeit konnte keine der Kon⸗ kurrentinnen unterbieten. Zweiter zwiſchen dieſen beiden Pferden Nanuk(Frau v. Opel), Frau Franke(Ber⸗ lin) ritt nicht mit, ſondern hatte das Amt des Schiedsrich⸗ ters übernommen. Max Aldenhoven. Altes und Neues vom Skilauf Dr. Heury Hoek ſpricht in Mannheim Für die große Gemeinde der Winterſportler unſerer Vaterſtadt und ihrer näheren Umgebung wird die Nach⸗ richt, daß Dr. Henry Hoek, der Pionier des Skiſportes, in Mannheim in einem Lichtbildervortrag über„Altes Neues vom Skilau““ ſpricht, ſeltene Freude Intereſſe auslöſen. Nicht nur als a 8gezeich⸗ 1 iufer, als der erſte deutſche Skimeiſter vom Jahre 01, iſt Dr. Hoek bekannt, vielmehr iſt, der Ruf des weitgereiſten Mannes als Schriftſteller, Dichter, 1250 teiger und Skiläufer zugleich begründet. Er iſt der große Wanderer, deſſen Nagelſchuh die höchſten erreichbaren Gip⸗ fel der Gebirge der Erde betrat— der, ſeit mehr als einem Menſchenalter mit nie zu ſtillender Sehnſucht, in ine und Sturm die Spur durch weißes Land zieht. Der roße Wanderer, dem das Ziel nichts, der Weg alles iſt. Durch ſeinen Lichtbildervortrag wird Dr. Hoek am kom⸗ menden Samstag obend im großen Saale des Turnvereins 1846 die lockenden ſchönſten Berge zei⸗ gen und zu allen Freunden des Winterſportes ſprechen von „Der Skier feinem Singen und der Sonne ſtrahlendem Glanz über fernen blauen Firnen“. Vienna gewinnt den Milropa-Pokal WAc Wien:1(:0) geſchlagen Vor 25 000 Zuſchauern wurde am Donnerstag in Wien auf der Hohen Warte das zweite Entſcheidungsſptel zwiſchen Vienna Wien und WA im Mitropa⸗Cupwettbewerb aus⸗ getragen. Die beſſere Mannſchaft der Vienna gewann auch dieſen Kampf verdient mit:1(210) und gelangte da⸗ mit erſtmalig in den Beſitz des heiß umſtrittenen Pokals. Die erſte Spielhälfte war die intereſſantere, ſchon nach 6 Minuten ging Vienna durch Erdl, der eine Flanke von Broſenhauer verwandelte in Führung. Zwei Minuten vor der Pauſe war es abermals Erdl, der ſeine Mannſchaft mit:0 in Front brachte. Nach dem Wechſel konnte der 00 — 9 auf dem rechten WAC⸗Flügel als Exſatz ſpielende alte Internationale Cutti ein Tor aufholen, das jedoch der gute italteniſche Schiedsrichter Barlaſani wegen abfetts nicht anerkannte. Erſt in der 21. Minute gelang es dem früheren Breslauer Hanke, das Ehrentor für den WA zu erzielen. 55 * Zell, 10. Nov. Am Sonntag wurden die neuen Glocken der Wallfahrtskirche St. Philipp durch Biſchof Dr. Sebaſtian von Speyer geweiht. Die große Glocke wiegt 15, die kleine 875 Zentner. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November — Rhein⸗Pegel[9. 10. 11 12 18.] Necar⸗Pegelf 10. 11. 12. 18. Bafel 7000 170, 1070.25 f Schuſterinſel 0 740.70 745 935 2735 Aae 9% 1. 8 Gehl-81 389:89.84 308 Heilbronn 1611.2 189 155 Maßabelim..65.64.35.79.82 Blochingen. 0,48 0,82 0,4% 6% Mannheim..682,64 2,8 2,79.82] 5 gen. 5„ 5 Caub..83 1,781.88 1,841.96 Köln 1,72 1468 1,62 1,68 1,81 schützt Ihre Gesundheit ———— Fug Chefredakteurt Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Ste fan Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher - Sport und Vermischtes: Willy Müller- Handelsteil; Kurt Ehmer ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker ünd Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung, G. m. b... Mannheim, R 1, 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur be Rückporto Warum Wir den Fuß messen: Weil die Messung Sewöhr für ufsſtzende„hasalti· Schuhe ſetet, vollendet in Schönheit und Form. Well Ehabdaffu'· Schuhe feriſg nach Mes die föſse gesünd erhalten. Uberzeugen Sie sich von der anerkannten Qualität und Preis wör digkeit! e Tuckerkranke sehr zu empfehlen:* Moselwein Teller Schwarze Kalz“ Wachstum J. Stein in Zell a. d. Mosel Im Ausschank ½ Ltr. 35 H 5, 21 Plälzer Weinprobe n.21 Inhaber Karl Singer In meinen Verkaufstellen Ltr. 1,25 Neckarstadtiittelstr. 35. BIindenhofMeerſeldstr. 2 Neckarau: Frtedrichstr. 8a. I Waggon Pfälzer Tafeläpfel eingetroffen. Verkauf konkurrenzlos billig. Lieferung frei Haus. 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Male jährte ſich die größte Schlacht die de auf deutſch⸗kolonialem Boden geliefert wurde, die viertägige Schlacht bei Tanga. i Während das Schutztruppenkommando auf ſofor⸗ liger Verteidigung der Kolonie beſtand, war dies bei der Zivilbehörde nicht der Fall, da nach deren Anſicht gemäß der von Deutſchland, England un Belgien mitunterzeichneten Kongo⸗Akten vom Februar 1885 die Kolonien bei Ausbruch eines europäiſchen Krieges neutraliſiert bleiben ſollten. eſer Zweifel wurden wir jedoch bald behoben, als die Engländer bereits am 8. Auguſt den Funkenturm von Daresſalam beſchoſſen und die Bel gier ſogar ſchon einen Tag früher einen Gouvernements⸗ beamten ſamt ſeiner Dhau⸗Beſatzung gefangen nahmen, als ſich der Beamte nach dem belgiſchen Ufer des Tanganyikaſees begab, um behördlicherſeits die Haltung der Belgier feſtzuſtellen. Wir wußten nun Beſcheid. In den erſten Kriegsmonaten ſpielten ſich nur Grenzgefechte ab, da wir ſowohl als auch unſere Gegner Vorbereitungen zu größeren Unternehmungen treffen mußten. Dares lala m und Tanga wurden von unſeren Truppen ge⸗ räumt, um den Engländern keine Veranlaſſung zur Beſchießung dieſer unbefeſtigten Hafenplätze zu geben, um ſo mehr, als ſich die deutſchen Frauen und Kinder aus dem Innern der Kolonie nach dieſen Städten zu begeben hatten. So hielten ſich beiſpiels⸗ weiſe in Daresſalam über 400 deutſche Frauen auf. Den erſten großen Vorſtoß zur Beſetzung unſerer Kolonie unternahmen die Engländer von der See⸗ ſeite aus mit der Beſetzung von Tanga. In der Nacht vom 2. zum 3. November 1914 landeten die am Tage erſchienenen zwei engliſchen Kreuzer und 14 DTruppentransportſchiffe einen Teil ihrer Truppen. In Tange ſelbſt ſtanden, wie bereits erwähnt, keine deutſchen Truppen. Einen Tagemarſch nördlich lag eine Kompagnie in Stärke von 125 Gewehren unter dem Befehl von Hauptmann Adler. Lettow ſtand mit der Haupttruppeumacht am Kilimandſcharo, alſo 352 Kilometer von Tango entfernt, wohin die eingleiſige Bahn Tanga Moſchi führte. Die Engländer verlangten bedin gungs⸗ loſe Uebergabe der Stadt. Bezirks⸗Amtmann Dr. Auracher lehnte es ab mit der Motivierung, er müſſe ſich erſt Anſtruktionen einholen. Inzwiſchen war Lettow drahtlich von dem engliſchen Vorgehen verſtändigt worden, worauf er ſofort ſeine 10 Kom⸗ pagnien vom Kilimandſcharo nach Moſchi, der Bahn⸗ ſtation, in Marſch ſetzte und Tag und Nacht nach dem 350 Km entfernten Tanga abrollen ließ. Am 3. November ging die inzwiſchen eingetroffene ein⸗ zige Kompagnie unter Hauptmann Adler gegen die Engländer vor. Im Laufe dieſes Tages trafen auch bereits die erſten zwei Kompagnien aus Moſchi ein. Die bis jetzt gelandeten 2000 Engländer zogen ſich vor dem ihnen entgegengeſetzten deutſchen Widerſtand bis an die Landzunge Ras Cazone Unter dem Schutz ihrer Schiffsgeſchütze zurück, um Di Die Siegerin oͤes Amazonen-Jago⸗ ſpringens beim Berliner Reitturnier Frl. Vierling⸗Maunheim die ausgezeichnete deutſche Turnierreiterin, gewann das Amazonen ⸗Jagdſpringen, das im Rahmen des Berliner Springturntiers ausgetragen wurde. die Landung weiterer Truppen ganzen landeten die Engländer abzuwarten. das Im Royal⸗Lanca⸗ ſhire⸗Rgt.(8 Kompagnien zu je 150 Mann) ſowie weitere indiſche Regimenter, im ganzen etwas über 10000 Mann mit den nötigen Spezialtruppen wie Pionieren, Signal⸗ detachements uſw. Demgegenüber waren am 4. November auf deutſcher Seite insgeſamt 1000 Mann mit 21.⸗G. verſammelt. Der Kommandeur ſelbſt traf in der Nacht vom 3. zum 4. November ein, um die Führung zu überneh⸗ men. Um 3 Uhr nachmittags gingen die engliſchen Das ehemalige Flettner⸗Rotorſchiff„Baden⸗Baden“, das als Küſtenfahrzeug nach Amerika verkauft wurde, iſt vor der Küſte von Columbien mit ſeiner Beſatzung untergegangen. Streitkräfte zum Generalangriff gegen uns vor. Gleichzeitig eröffneten die engliſchen Schiffsgeſchütze ihr Feuer. Für die Deutſchen war die bange Frage: Werden unſere Askari, die noch nie gegen einen weißen, modern ausgerüſteten Gegner gekämpft hatten, ſtandhalten? Vorweg ſei es zu ihrer Ehre geſagt: Sie hielten ſtand und kämpften heldenmütig. Straße um Straße wurde zurückerorbert, an der Spitze ſei⸗ ner Kompagnie fiel der alte noch unter Wißmanns Zeiten aktive Offizier, Hauptmann u Prince, der dank ſeiner Tapferkete die er in Ten erſten; Kämpfen deutſcher Kolonialtätigkeit Ende der 8ber Jahre bewies, den Namen„Bwana Sakkarani“(d. h. der von Kampfluſt Beſeelte) erhalten hatte. Er hatte ſich immer den Tod in ſeiner geliebten Kolonie gewünſcht, und er fand ihn da. Unſere M.., von deutſchen Unteroffizieren be⸗ dient, wirkten vernichtend auf den Gegner. Bei den indiſchen Truppen„die wie die Hammelherden an⸗ kamen, entſtand infolge der furchtbaren Verluſte durch unſere.G. Verwirrung, Die letzte Kompagnie, die bis jetzt in Reſerve ſtand, ſetzte Let⸗ tow auf unſeren rechten Flügel, an der Straße nach Pangani, ein. Unter dem verſtärkten Feuer der eng⸗ liſchen Schiffsgeſchütze wurde der fliehende Feind bis ans Meer verfolgt. Die Nacht brach herein und machte dem Kampf ein Ende. Die Deutſchen gingen bis zum Bahndamm zu⸗ rück, bezogen jedoch trotz der Nacht auf Befehl Let⸗ tows ihre alten Stellungen wieder. Ein inzwiſchen ebenfalls vom Kilimandſcharo hergeſchafftes, früher Vier Tage Tanga-Schlacht Von Theodor Freudenberger, Frankfurt a.., Mitkämpfer der Lettow⸗Truppe als Salutgeſchütz dienendes Geſchütz— es war eine mit Schwarzpulver ſchießende Kruppſche Kanone— beſchoß die im Hafen liegenden engliſchen Trans⸗ portſchiffe, die ſich darauf ſchleunigſt außer Schuß⸗ weite begaben. In der Frühe des 5. November erſchien ein engliſcher Parlamentär, der um die Erlaubnis zum Abtransport der Schwerverwundeten nachſuchte, was auch bewilligt wurde. Wir erkannten erſt hieraus die Abſicht des Feindes, abzuziehen, und begriffen die ganze Schwere ſeiner Niederlage. 8 7 ssen 8 5— SCS e. gilde t Son! odrid . * Karte des Golfs von Biscaya, wo der griechiſche Dampfer„Georgios“ mit 20 Mann der Beſatzung in einem ſchweren Sturm unterging(). Auch andere Dampfer im Atlantiſchen Ozean haben 7 S. O..⸗Rufe ausgeſandt. Gefangen wurden zwei indiſche Kom⸗ pagnien, tot und verwundet ließ der Feind über 3500 Mann auf dem Kampfplatze. Wir erbeuteten 10 Maſchinengewehre, über* Million Patronen und etwa 1000 engliſche Gewehre, viele Aus⸗ rüſtungsſtücke, Decken, Stoffe, Verpflegung, Tele⸗ phon und Telegraphenmaterial, das, wir ſehr gut gebrauchen konnten. f So endete der erſte große Verſuch der Engländer ſich ſchon im November 1914 in den Beſitz unſerer Kolnie zu ſetzen. Wir hörten ſpäter, daß die Engländer das Gerücht ausſtreuten, dreſſierte Bienen hätten uns geholfen, die ſich bei Kampfbeginn auf die anſtürmenden in⸗ diſchen Regimenter geſtürzt hätten. Dieſes Mär⸗ chen kann ich richtigſtellen. Es iſt wahr, daß ſich Bienen am Kampf beteiligten. Durch die Granaten der engliſchen Schiffsgeſchütze wurden nämlich einige Bienenneſter in den Kronen der Kokospalmen ge⸗ troffen. Wutentbrannt ſtürzten ſich die Bienen nicht nur auf die Inder, ſondern leiber auch auf die deutſchen Soldaten, was auch wir ihnen natürlich ſehr verübelten. Für unſere Askari war nach dieſen ſchweren Tagen unſer Führer Lettow der Unbeſieg⸗ bare, erlebten ſie doch, daß eine zehnfache Ueber⸗ macht die Deutſchen nicht beſiegen konnte. Die alten Mitkämpfer Lettows können nur wün⸗ ſchen, daß die Erinnerung an die Tage von Tanga die Deutſchen ſtets ermahnen möge: Vergeßt unſere alten Kolonien nicht! Millionärstochter als Lanoftreicherin Vor dem Richter in Mont⸗ Vernon in UAS ſtand vor kurzem ein junges hübſches Mädchen, Mary Worlith. Sie war von der Polizei in Newyork auf der Straße feſtgenommen und der Landſtreicherei angeklagt worden. Das 22 jährige Mädchen iſt die Tochter eines ſtein reichen Bankiers, der ſich vor 16 Jahren von ſeiner Ehe⸗ frau ſcheiden ließ. Das Kind wurde dem Vater zu⸗ geſprochen. Die kleine Mary ſehnte ſich ſehr nach ihrer Mutter. Um den Klagen des Mädchens ein Ende zu bereiten, erklärte ihr eines Tages der Vater, ihre Mutter ſei tot. Darauf ſandte er die kleine Mary zu einer Verwandten nach Kalifornien. Mary wuchs unter ſcharfer Aufſicht der Pflege⸗ mutter auf. Als dieſe geſtorben war, kehrte Mary nach Newyork zu ihrem Vater zurück. Die Erinne⸗ rung an die geliebte Mutter ließ dem jungen Mäd⸗ chen keine Ruhe. Ohne dem Vater ein Wort davon Der Panama⸗Kanal wegen Erdrutſchgefahr geſperrt Blick auf eine Schleuſenaulage im Panama⸗Kanal Wochenlange Gewitterſtürme haben das Erdreich an gelockert, daß die ſchwere Gefahr eines Erdrutſches beſteht. den Ufern des Panama ⸗ Kanals ſo Der Kanal mußte deshalb zum erſten Mal ſeit ſeiner Inbetriebnahme geſperrt werden. Der Warenverkehr zwiſchen der Oſt⸗ und Weſtküſte von Nord⸗ und Südamerika iſt dadurch erheblich verteuert worden. zu ſagen, wandte ſie ſich an Privatbetektive, die ihr über das wahre Schickſal ihrer Mutter Aus⸗ kunft erteilen ſollten. Groß war die Freude Marys, als es ſich herausſtellte, daß ihre Mutter am Leben war und in Newyork wohnte. Auf dieſe Nachricht hin verließ das junge Mädchen ſofort das väterliche Haus und begab ſich zu ſeiner Mutter. Die Frau wollte ihren Augen nicht trauen, als ſie eine entzückende und elegant gekleidete junge Dame vor ſich ſah, die ſich als ihre Tochter ausgab. Unglücklicherweiſe war aber die Frau ſo arm, daß ſie nicht für den Lebensunterhalt ihrer Tochter ſor⸗ gen konnte. Sie lebte in größter Armut. Trotzdem blieb Mary bei der Mutter. Sie verkaufte Obſt in den Straßen Newyorks, um ihr Auskommen zu fin⸗ den. Da ſie keinen Ausweis und keine Legitimation 1 wurde ſie als Landſtreicherin vor Gericht ge⸗ tellt. 600 000 M. für eine Gutenbergbibel Wie uns unſer Londoner Vertreter ſchreibt hat die Kunſthandlung Sotheby ſoeben eine der 3900 Johann Gutenberg, dem Erfinder der Buchdrucker, kunſt, gedruckten Bibeln verkauft. Von dieſer unt 1455 gedruckten Bibel exiſtieren in der ganzen Welt nur etwa vierzig Exemplare; wenn eines dieſer Stücke auf den Markt kommt, erregt es berechtigtes Aufſehen. Die letzte Gutenberg⸗Bibel, die den Be. ſitzer wechſelte, war die des öſterreichiſchen Kloſters Melk, die 1926 in Newyork verſteigert wurde und hundertſechstauſend Dollar erzielte. Der neueſte Verkauf iſt umſo intereſſanter, als die Bibel diesmal aus einer ungenannten europä⸗ iſchen Bibliothek kommt. Man wird bald erfahren, ob eine der Bibliotheken in Berlin, Leipzig, Frankfurt, München oder Göttingen ſich von dieſem wertvollen Beſitz getrennt hat. Neben dieſen ſind Gutenberg⸗Bibeln nur noch in Prag und Wien vorhanden, es ſei denn, daß ein bisher nicht erkanntes Exemplar auf den Markt gekommen wäre. Der Londoner Kunſthändler deutet an, daß eine halböffentliche Bibliothek das Buch zum Ver⸗ kauf geſtellt hat; es wird dabei von Sowjet⸗Rußland geſprochen. Der Käufer iſt ein Schweizer Privat⸗ ſammler, und der Preis, der nicht genau angegeben wird, dürfte ſich nach verſchiedenen Andeutungen guf etwa ſechshunderttauſend Mark belaufen. Wer andern eine Grube gräbt Der Kaufmann Heinrich M. beſaß im Norden Berlins ein kleines Kaffee, das er wegen allzu großer Unrentabilität aufzugeben gedachte. Unter den Intereſſenten, mit denen M. wegen Uebernahme ſeines„gutgehenden Geſchäftes mit garantiertem und nachweisbarem Mindeſtumſatz von ſoundſoviel Mark täglich“ verhandelte, befand ſich auch ein Hamburger Kaufmann., der ſich jedoch vor Unterzeichnung des Kaufvertrages ſelbſtverſtändlich perſönlich über die Beſucherzahl des Kaffees unterrichten wollte. Herr M. lernte nun in jenen Tagen den arbeitsloſen Kell⸗ ner Anton K. kennen, mit dem er folgenden Plan ausheckte: der Kellner wollte an dem Abend, den ſich der mutmaßliche zukünftige Beſitzer des verkäuflichen Kaffees zur Inſpizierung auserkoren hatte, etwa fünfzig ihm bekannte arbeitsloſe Kollegen und Kolleginnen zuſammenbringen, die gegen Erſatz des Verzehrgeldes im Laufe des Abends das Lokal als„Gäſte“ zu betreten hatten, um auf dieſe Weiſe„Betrieb“ vorzutäuſchen. Jede Perſon hakte ſich vertragsgemäß den Wanſt mit Torten, Schlag⸗ ſahne und anderen lieblichen Dingen im Werte von mindeſtens fünf Mark vollzuſchlagen. Der Kaufmann zahlte an ſeinen Manager, deſſen Schützlinge wahr⸗ haftig zu beneiden ſind, zu dieſem Zwecke 250 Mark aus. Wer nun an dem fraglichen Abend nicht erſchien, das waren die fünfzig armen, arbeitsloſen Kellner und Kellnerinnen, denen doch zwei Dutzend Torten⸗ ſtücke pro Magen in dieſen dürftigen Zeiten wirklich zu gönnen geweſen wären. Herr M. war natürlich außer ſich, denn bislang bevölkerten nur vier wirk⸗ liche Gäſte ſein Lokal, das der Herr aus Hamburg bald betreten mußte. Glücklicherweiſe war ſeine Be⸗ ſorgnis unnötig, denn Herr S. aus Hamburg bildete für Herrn M. an dieſem Abend die zweite Enttäu⸗ ſchung, da er ebenfalls nicht erſchien und dies auch kaum nachzuholen geſonnen ſein wird. Er hat näm⸗ lich allen Grund, ſein Erſcheinen auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken, da die Berliner Polizel neben einigen ausländiſchen Behörden bereits lebhaft nach ihm ſucht. Auch an ſeinem Bruder, dem„ar⸗ beitsloſen Kellner“, iſt man intereſſiert, der in der gleichen Woche in der Nähe von Berlin bei zwei an⸗ deren notleidenden Cafétiers je fünfzig arme Kollegen im Betrage von je zweihundertfünfzig Mark beköſti⸗ gen zu wollen vorgab. Mg. Erſtes Originalbild vom Abſturz des franzöſiſchen Militärluftſchiffs Die Trümmer des lenkbaren Luftſchiffs„VZ. 6“ In der Nähe des Flughafens Rochefort wurde, wie gemeldet, das Luftſchiff„V. Z. 6“ beim Landen vom Sturm abgetrieben und 1 N in den Erfreulicherweiſe wurden nur 2 Mitglieder Aeſten mehrerer Bäume zerſtört. der Beſatzung leicht verletzt. r ieſer igtes Be⸗ — —— — bens mittel- Besfellabteflung Ar. 210 18 Freitag, 18. November 1931 Neu e Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 5 27 24 — — H— 2 ſeemunt Pfund 79 75 Id. Maug Hollander 29. im Ganzen Vollhenage 10 Stück Lebaden Nell 10 e Pfund 52. Spezial., 5 b J. Tel däftscinken ½ fund Neue Banl-Mandel Pfund 115 Linsen mittelgroße 53. LAL gesalzen. ½% Pfund 50. 2 Pfund 5. Hatpare 115 32. unge kiten 2. Pfund Dose 33. Man Ann, 30, Hate geschnitten, 5. -Pfd.-D. 3 Pfund-Laib 90 3 Juppenbühner 555 69. Uablaullet blattertig... Pfund ülmops, Niamardk⸗ 53. Tober Morler lesling 52. Liter an im ganzen Fisch Pfund Neninge 1 Liter Dose 65. Wachenkeim. Weigwein 92² Liter Apen-Datna-Aeis 40 1 2 Pfund 3 115 1 MANN sagen wir allen herzlichsten Dank. die trostreichen Worte. nebsi Geschwisſer. Für die aufrichtige Anteilnahme anläßlich des Hinscheidens meines Ib. Gatten und Vaters, Herrn Bernhard Oswald Besonderen Dank dem Herrn Pfarrer Hessig für Ferntr danken wir der Stadtverwaltung, sowie den Herren Angestellten und der Kollegenschaft des Sport- Städtischen Gas- und Wasserwerke für die Kranz- und Blumenspenden und den Hausbewohnern. Mannheim, den 12. November 1931. Frau Marla Oswald u. Söhnchen Bernhard Vereins der EA exlre well gesdinlſten, aus strspezlerfähſgem Oltomane, gonz auf guler Kunstselde ge- ilünlert, mit warmer Zwlschen⸗ ſage, bis Größe 52, Slüc nur Damen-Sportsöokcheg relne Wolle, ange- Damen- Strümpfe Künstliche Waschselde ſelnfäcige Qual. od. echt Agypl. Neko P. Nur noch bis mor gen, Samstag, 3. Mark Ber- Einkeuf 1 Freilos der Volkshilfe-Loſterie! Wer mit Kander rechnet— kann sich mehr leisten! Winfer-Mänfel Elegante esche, jugendliche Form, aus 75 WI nter-N äntel gulem Velour-Flausch, mit reinwoll. 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Mannheim, den 12. November 10311 Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Amtl. Veröſtentlichungen der Stadt Want Verſteigerung der ſtädtiſchen Jagdbezirke, Soweit vor Schluß der öffentlichen Ver⸗ ſteigerung Angebote gemacht wurden, die den Anſchlag nicht erreichten, werden nachträgliche Angebote noch angenommen. Der Stadtrat wird vorausſichtlich am 19. d. M. über den Zuſchlag entſcheiben. Mannheim, den 12. November 1931. ſtelgert das Notariat auf Antrag des Teſtaments⸗ vollſtreckers im Nachlaſſe des Jakob Heinrich Müller, Bäckermeiſter in Edingen, am: ittwoch, den 25. November 1931, vormittags 9% Uhr im Rathauſe zu Edingen die folgenden zum Nachlaß gehörigen Gründſtücke der Gemarkung Edingen. Die Steigerungs bedingungen können beim Notariat eingeſehen werden. Grundſtücksbeſchrieb: 1. gb. Nr. 283, 2 Ax 38 qm Hofrekte mit Ge⸗ bäulichkeiten, Ortsetter an der Hauptſtraße. Schätzung: 10 000 R- 2. Lgb. Nr. 798, 16 Ar 98 am Ackerland, Im Kartenblatt. Schätzung: 700 R. 9. Lab. Nr. 21544, 14 Ar 93 am Ackerland, Außer den Frühmeßachtmorgen. Schätzung: . 750 R. 4. gb. Nr. 22236, 17 Ar 72 am Ackerland. Beim Kuhgraben. Schätzung: 900.“ 5. gb. Nr. 2529, 12 Ar 28 am Ackerland, Außer den Pfarrzwölfmorgen. Schätzung; 600 R. 6. gb, Nr. 2848, 11 Ar 17 am Ackerland, Schelmengrund. Schätzung: 650 R 7, gb. Nr. 3007, 10 Ar 28 qm Ackerland, Auf die Heidelbergerſtraße. Schätzung: 1500 R./ 8. Lgb. Nr. 348 ha, 13 Ar 59 am Ackerland, Mittlere Schenkengern. Schätzung: 800 R. 9. Sgb. Nr. 3480, 15 Ax 79 am Ackerland, Innere Spitzköpf, Schätzung: 750 R.- 10. Lgb. Nr. 3542, 25 Ar 32 am Ackerland, Münchſtück. Schätzung: 1200 R 11. Lgb. Nr. 509, 17 Ar 56 am Ackerland, Beim Diterloch. Schätzung: 800 R. 9/12. Lgb Nr. 604, 11 Ar 08 am Ackerland, Rechtz der Mannheimer Straße. Schätzg.: 650.. 19. gb. Nr. 1042, 10 Ar 41 qm Ackerland. Am Pfaffenbrunnen. Schätzung: 500., 14. Lgb. Nr. 1169, 8 Ar 61 am Ackerland, Bei der Kroktlach. Schätzung: 450 R. 15. Cab. Nr. 1264, 10 Ar 18 am Ackerland, Im Berlich. Schätzung: 500 R. 16. gb. Nr. 2336, 8 Ar 87 qm Ackerland, Im Seelig über der Bahn. Schätzung: 350 R. 17. gb. Nr. 2590, 21 Ar 85 am Ackerland, Außer den Pfarrzwölfmorgen. Schätzung: 1050 R. 18. Lgb. Nr. 2647, 11 Ar 91 qm Ackerland, Weiß⸗ gewann, Schätzung: 550 R. 19. gb. Nr. 3200, 14 Ar 25 qm Ackerland, Obere Grundgewann. Schätzung: 800 R./ 20. Egb. Nr. 3487 12 Ar 77 qm Ackerland, Außer den Spitzköpf. Schätzung: 600 R./ Mannheim, den 10. November 1931. Notariat Mannheim VI als Nachlaßgericht. Automarkt RHerreniahrer erhalten leihweiſe neuwertige Wagen günſtigen Bedingungen. 80 zu Stadt ⸗ Garage, Der Oberbürgermeiſter. 10 H 7. 30, Telephon 314 01. S4 f Bekannimachun Verkä N staunend Gebrauchte. Sage] Beſſerer 51002 Im Wege der freiwilligen nne ver⸗ 8 billige Möbel! Ahreibmaschinen Funk eee e 1 Küche, natur laſiert, beſteh, gus: 1 Büfett, 1 Anrichte, 1 Tiſch, 2 Stühle, 1 Hocker, nur RMk 180.—. 8805 1 echt. ind. 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Gesandter Michael Bohnen Viktoria, seine Frau Friedel Schuster Graf Terry, Viktorias Bruder WIIIi Stettner 0 Lia San, Ferrys Braut Else Elster Riauette, Kammerzofe Viktorias Gretl Theimer Michael Bohnen Else Elster Sreil Theimer Jullus Falkenstein Nach ots ortsefte . paul aaaAHn Musik: Paul Abraham Stefan Koltay, Husaren-Rittmeister Jvan Petrovich Janczi, sein Bursche Ernst Verebes 1. Kosax. Jul. Falkenstein 2. Kosak Jul. v. Szöreghi Taylor Ch. W. Kayser General. Eugen Neufeldt Birinsg iii n Tiend Sekretär.. Ernst Pittschau Die Original Musik mit den unvergeßlichen Melodien: Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände“-„Pardon Madame. „Ja so ein Mädel, ungarisches Mädel!“ in Wert, ron und Bllel wire dieses begeisternde Flimwerk zum Erlebnis unserer Tage!* Außerdem: „Da biegen sich die Balken“ Lustige Groteske. 5 Fox-Tonwoche Beste Wochenschau der Welt Von Gletschern und Firnen Kulturfilm. 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November 1931 Vorstellung Nr. 76— Miete F, Nr. 10 1 ART UF Komödie in 5 Akten von Molière Deutsche Uebertragung von Ludwig Fulda B Sxenierung: Herbert Maisch Bühnenmusic unter Benutzung von Motiven kranzösſscher Meister von Gustav Rudel usikalische Leitung: Helmut Schlawing Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 21,80 Uhr Mad Pers o nen: Cbstamne Fernelle Lene Blankenfeld son, ihr Sohn Raoul Alster me, seine Frau Elisabeth Stieler 1 0 seine Kinder Erich Musil arianne erster FBhe AnnemarieSchradiek 5 880 Mariannens Verlobter Bum Klüger Tarn Orgons Schwager Farl Marx artüff Hans Finohr deine, Mariannens Kammermädch. Martha Zifferer dpa, Gerichtsdiener Hans Godeck 10 Folſzeibeamter Georg Köhler Bote, Dienstmädch.d. Mad. Pernelſe Henny Liebler werden fein und ſauber geſtopft, angeſtrickt, Maſchen werden auf⸗ gefangen, aus 2 P. Strümpfen wird 1 Paar augeferti f gt. Strümpfe nicht ab⸗ ſcneiden, Annahme: D 4. 8, 1 Treppe. 21713 16624 Besucher in 6 Tagen vergaßen Arger u. 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