er. * 3 85 18 11 2 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, ge Luiſenſtraße 1.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 71 0 Pf. ill Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. November 193 142. Jahrgang— Nr. 535 emarthe des deutſchen Volſthaſters in Paris Wie v. Hoeſch dem Finanzminiſter Flandin mitteilte, wird die Reichsregierung die Einberufung des beratenden Ausſchuſſes der B. J. 3. beantragen Konflikt Laval-Briand Die Kammerdebatte über auswärtige Politik And England? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. Nov. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch erſchien am Dienstag nachmittag im Finanzminiſterium, um dem Finanzminiſter Flandin den ſoeben einge⸗ laufenen Text des Briefes mitzuteilen, durch den die Reichsregierung die Einberufung des be⸗ tatenden Ausſchuſſes der B. J. Z. bean⸗ tragen wird. In franzöſiſchen Regierungskreiſen ſieht man in dieſer Mitteilung einen einfachen Höf⸗ lichkeitsakt, da franzöſiſche Stellen ſelbſtverſtändlich dieſe Initiative der deutſchen Regierung weder zu billigen noch zu mißbilligen haben. Gleichwohl kommt der Demarche des deutſchen Botſchafters in den Augen der Franzoſen ſehr große Bedeu⸗ tung zu, weil hierdurch jedes Mißverſtändnis über den Charakter und die Befugniſſe des beratenden Ausſchuſſes vermieden wird, das vielleicht zu Vor⸗ behalten auf franzöſiſcher Seite hätte führen können. Ein dem franzöſiſchen Finanzminiſterium ſehr naheſtehendes Blatt weiß zu melden, daß der⸗ artige Vorbehalte auf Grund der von dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch übermittelten Daten nicht erforderlich ſcheinen. Andererſeits glaube man in Paris mit einer nochmaligen Ausſprache zwiſchen hem Staatsſekretär von Bülow und dem Miniſter⸗ präſidenten Laval rechnen zu können. Sollte Laval, der geſtern ebenſo wie Außenminiſter Briand durch die Kammerberatungen feſtgehalten war, keine Hinderniſſe mehr ſehen, ſo ſei mit der Abſendung des Briefes nach Baſel zu rechnen. Die Befürchtungen informierter franzöſiſcher Po⸗ litiker, die engliſche Regierung werde in der Re⸗ harationsfrage ſich von den Anſichten Macdo⸗ galds, Baldwin s und Runeymans leiten laſſen, d. h. eine möglichſt weitgehende Erleichterung der deut⸗ ſchen Reparationsverpflichtungen verlangen, inden durch die geſtrige Ausſprache des britiſchen Außenminiſters Sir John Simon mit Miniſter⸗ präſident Laval ihre Beſtätigung. Die Morgen⸗ blätter ſprechen von recht erheblichen Diffe⸗ tenzen in der beiderſeitigen Beurteilung des Re⸗ baratlonsproblems. Der engliſche Standpunkt iſt gicht geeignet, um von der franzöſiſchen Regierung angenommen zu werden, erklärte man geſtern ohne Zaudern in den Wandelgängen der Kgammer. Man gechnet mit weiteren Beſprechungen zwiſchen der bri⸗ tiſchen und franzöſiſchen Regierung, um ein Kom⸗ promäß in der Reparations⸗ und Schuldenfrage herbeizuführen. Dabei laſſen die franzöſiſchen Zei⸗ tungen die Möglichkeit weitgehender finanziel⸗ ler Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Staaten offen. Der beratende Ausſchuß der B. J. Z. wird nach den hier vorliegenden Informationen voraus⸗ sichtlich in den erſten Dezembertagen zuſam⸗ mentreten. Parallel mit dem beratenden Ausſchuß wird nach ſranzöſiſcher Anſicht die Fin anzkommiſſion tagen, in der Gläubiger⸗ und Schuldnerbanken über die eingefrorenen Kredite verhandeln ſollen. Dieſe unabhängige Kommiſſion könnte dem beratenden Ausſchuß Unterlagen für die Beurteilung der deut⸗ ſchen Geſamtſituation liefern. Die letzten Ent⸗ scheidungen kämen auf jeden Fall den Regierungen zu, die auf diplomatiſchem Wege oder im Laufe einer Konferenz, deren Zeitpunkt noch nicht feſtliegt, miteinander in Fühlung treten werden. 1 1 i Prof. Dr. Kurt Wegener wieder in Berlin Berlin, 18. Nov.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ luer Büros.) Nachdem am Samstag bereits der größte Teil der Grönlandexpedition in Ber⸗ lin eingetroffen war, iſt geſtern abend auch das letzte Mitglied, Prof. Dr. Kurt Wegener, der nach dem Tode ſeines Bruders die Leitung der Expedition übernommen hatte, aus Dänemark mit dem Kopen⸗ hagener Zug angekommen. Zur Begrüßung hatten ich neben der Witwe des Prof. Alfred Wegener ſämt⸗ liche Mitglieder der Grönlandexpedition eingefunden. Unterredung Hoover⸗Grandi verſchoben — Waſßington, 18. Nov. Die für geſtern um Uhr nachmittags geplante Unterredung Hoover⸗ Grandi wurde auf heute verſchoben. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 18. Nov. Der erſte Tag der Kammerdebatte über die aus⸗ wärtige Politik Frankreichs verlief intereſſelos. Im Sitzungsſaal herrſchte eine gelangweilte Stimmung. Kein einziger Reoner vermochte die Aufmerkſamkeit in beſonderem Maße auf ſich zu lenken. Zeitweilig leerten ſich die Bänke und die Deputierten ſtrömten in den Friedensſaal, um ſich über die eigentliche Senſation des Tages, nämlich die merkbare Zu⸗ ſpitzung der Gegenſätze innerhalb der Regierung zu unterhalten. Das ängſtlich gehütete Geheimnis kann nicht länger gewahrt werden: Zwiſchen Laval und Briand beſtehen ſtarke Meinungsdifferenzeu. Die Beiden ſprechen nicht mehr miteinander. Der Miniſterpräſident kehrte während der Sitzung dem Außenminiſter den Rücken. Ueber die Urſache dieſer zunehmenden perſönlichen Spannung gehen die Meinungen ſtark auseinander. Die einen behaupten, Briand wünſche eine Umbil⸗ dung des Kabinetts nach der Linken, die andern ver⸗ ſichern, daß Laval den jetzigen Außenminiſter mit Hilfe einer Regierungskriſe los werden und ſelbſt dieſen Poſten übernehmen wolle. Es tauchen aber auch noch andere Verſionen auf. Viel Glauben findet die folgende: Laval ſoll eine paſſende Gelegenheit ſuchen, um ſich ſtürzen zu laſſen und einer Regierung Tardieu⸗Flandin Platz zu machen, denn die Schwie⸗ rigkeiten, denen Laval in der jetzigen Regierung be⸗ gegnet, ſeien ſo ſtark, daß er, beſonders auf außen⸗ politiſchem Gebiet, nicht aktionsfähig ſei. Das Fiasko der Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 18 Nov. Die Londoner Indienkonferenz iſt noch einmal für einige Tage verlängert worden. Das Ende ſollte morgen kommen, aber die Arbeiterpartei hat einen ſtarken Druck auf die Regierung ausgeübt, um wenigſtens den Anſchein eines völligen Fehlſchla⸗ gens zu verhüten. Die Regierung hat dem Druck ſofort nachgegeben, da ihr daran lag, G andhi über die grundſätzlichen indiſchen„Vorbehalte“ ſprechen zu hören. Nun hat Gandhi geſtern über die Ar⸗ meen geſprochen und der Regierung keine Freude gemacht. Er verlangte rundweg den Abzug der engliſchen Truppen aus Indien. In den anderen noch beſtehenden Vorbehalts⸗ fragen, nämlich in den Fin anz⸗ und Handels⸗ fragen, dürfte die Haltung Gandhis ebenſo rigo⸗ ros ſein, da er ſich nach wie vor auf den Standpunkt ſtellt, daß er lediglich die Reſolutionen des National⸗ kongreſſes zu vertreten habe. Immerhin liegt darin, daß Gandhi gezwungen wurde, ſich klar und deutlich über dieſe Fragen auszuſprechen, ein Fortſchritt. Daß in der ſogenannten Minderheitenfrage, die auf die wahlrechtliche Einigung von Hindus und Mohammedaner hinausläuft, noch in den letzten Tagen der Konferenz ein Schein von Fortſchritt er⸗ zielt werden kann, iſt außerordentlich unwahr⸗ ſcheinlich. Es bleibt jetzt der engliſchen Regierung vorbe⸗ halten, nachzuholen, was ſie ſeit Wochen verſäumt hat, nämlich ihre Abſichten klarzumachen. Der unglückliche Ausgang der Konferenz iſt von der engliſchen Regierung weitgehend verſchuldet worden, da ſie durch die inner⸗ politiſchen Angelegenheiten zu ſehr in An⸗ ſpruch genommen war, um ſich ernſthaft mit den indiſchen Problemen zu beſchäftigen. Wenn Macdonald nicht wochenlang unentſchieden den Diskuſſionen der Delegierten zugeſehen hätte, ſo wäre es möglich geweſen, zu brauchbareren Reſul⸗ taten zu kommen. Seine Untätigkeit in dieſer Be⸗ ziehung hat es den Konſervativen ermöglicht, auf der Indienkonferenz einen Rückzug auf der ganzen Linie durchzuſetzen. Damit iſt man jetzt in den wich⸗ tigſten Fragen wieder bei den Empfehlungen des Simonsberichtes angelangt, der den eigentlichen Anſtoß zu dem paſſiven Widerſtand in Indien ge⸗ geben hat. Was jetzt in Indien erfolgen wird, kann man nur mit Peſſimismus betrachten. Gandhi glaubt Die Pariſer Sondertagung des Völkerbundsrats Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. Nov. Während Außenminiſter Briand geſtern nach⸗ mittag den Sitzungen der Kammer folgte, nahmen die privaten Verhandlungen zur Löſung des chine⸗ ſiſch⸗japaniſchen Konfliktes im Rahmen der Völker⸗ bundstagung ihren Fortgang. General Dawes ſoll bei dieſen Beſprechungen eine hervorragende Rolle geſpielt haben. Bisher war nur immer die Rede davon, zur Beilegung des Konfliktes den Völ⸗ kerbundspakt und das Briand⸗Kéllogg⸗Abkommen heranzuziehen. In ſeinen geſtrigen Beſprechungen hat nun General Dawes ſowohl den Vertreter Ja⸗ pans wie den chineſiſchen Delegierten auf das Vor⸗ handenſein des Vertrages von Waſhington von 1922 hingewieſen, deſſen erſter Artikel folgendermaßen lautet:„Die vertragſchließenden Mächte verpflichten ſich, die Souveränität und Unabhängigkeit ſowie die territoriale und verxrwaltungs⸗ mäßige Unverletzlichkeit Chinas anzu⸗ erkennen.“ a Im Laufe des Tages hatte General Dawes weitere Beſprechungen mit dem Direktor der fran⸗ zöſiſchen Völkerbundsabteilung Maſſigli und Ge⸗ neralſekretär Drummond. Nach ſeiner Rückkehr aus der Kammer empfing Außenminiſter Briand den japaniſchen Delegier⸗ ten Yoſhizawa und unterhielt ſich längere Zeit mit ihm über die Löſungsmöglichkeiten des Kon⸗ fliktes. Indienkonferenz nicht, daß der paſſive Widerſtand wieder aufgenom⸗ men wird. Dagegen fürchten alle, daß nun im Laufe der allernächſten Zeit die Tätigkeit der ter⸗ roriſtiſchen Geheimgeſellſchaften in furchtbarem Umfange wieder aufleben wird. Die Zu⸗ kunft der indiſchen Verfaſſungsreform iſt in den letz⸗ ten Wochen den inneren engliſchen Angelegenheiten geopfert worden. 8 Englands neue Jollpolitik Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 18. Nov. Die Einführung der erſten engliſchen Sperrzölle wird unter Umſtänden ſchon Ende dieſer Woche er⸗ folgen. Die Regierung wird in den nächſten drei Ta⸗ gen das Ermächtigungsgeſetz, das dem Handels⸗ miniſter in gewiſſen Fällen die Vollmacht zur Er⸗ höhung von Zöllen bis zu 100 Prozent gibt, durch alle Stadien der Geſetzgebung jagen. Am Freitag dürfte das Geſetz von beiden Kammern verabſchiedet und vom König beſtätigt werden. Der Handelsminiſter Runcyman hat darüber hinaus bereits angekün⸗ digt, daß„ſein Miniſterium während des Wochen⸗ endes nicht untätig ſein werde.“ Die Meinungen darüber, ob mit dieſer Aeußerung bereits die Ein⸗ führung oder nur die Vorbereitung der Zölle gemeint war, gehen auseinander. In jedem Fall iſt der Anfang des Zoll⸗ experiments nur noch eine Frage von Tagen. Es muß jedoch beſonders darauf hingewieſen wer⸗ den, daß es ſich bei dem Ermächtigungsgeſetz nicht um Schutzzölle im eigentlichen Sinne handelt. Die Ausarbeitung des Schutzzolltarifs, der die verſchie⸗ denſten engliſchen Induſtriezweige gegen Auslands⸗ konkurrenz auf dem inneren Markt ſchützen ſoll, hat bereits begonnen. Die Fertigſtellung des Tarifs wird jedoch mindeſtens ein halbes Jahr, vielleicht aber noch viel länger dauern. Die jetzt unmittel⸗ bar bevorſtehende Zollaktion ſoll lediglich verhin⸗ dern, daß engliſche Importeure die Verzögerung der Schutzzölle dazu benutzt, um Auslandswaren in „anormalen Quantitäten“ einzuführen und auf Lager zu legen. i Das Ermächtigungsgeſetz gilt vorläufig nur für ſechs Monate und bezieht ſich lediglich auf „ganz oder faſt ganz fertigfabrizierte Waren“. Nur in Fällen, in denen in den letzten Wochen tat⸗ ſächlich bedeutend höhere Quantitäten importiert worden ſind als normalerweiſe zu erwarten wäre, wird das Handelsamt eingreifen. Die Höchſtgrenze von 100 Prozent dürfte nur in ganz beſonderen Fällen erreicht werden. Intereſſant iſt die Tatſache, daß die Einfuhr aus den britiſchen Reichs⸗ ländern von den Notzöllen vollkommen befreit werden ſoll. Hier beginnt alſo zum erſten Mal der Verſuch, den Warenhandel mit dem Weltreich auf zollpolitiſchem Gebiet zu fördern. Die Chanten ſind 23000:1 Drahtung un. Londoner Vertreters § London, 18. Nov. Aus allen Ländern der Welt richten ſich heute Wünſche und Hoffnungen auf die Hauptſtadt des Iriſchen Freiſtaates, wo heute die Ziehung der größten Lotterie der Welt ſtattfindet. Mehr als ſechs Millionen Loſe zu je 10 Shil⸗ ling ſind verkauft worden. Die kleinen Papier⸗ ſtücke liegen bereits in der rieſigen Ziehungstrom⸗ mel, die mit den Fahnen des Jriſchen Freiſtaates, grün und orange, geſchmückt und von einer ſchwer bewaffneten Abteilung der Bürgergarde umgeben iſt. Die Trommel der Träume wird heute über die Beſtimmung der 3200 Preiſe entſcheiden, deren Geſamtſumme mehr als 200 000 Pfund Ster⸗ ling beträgt. Die Chancen für den einzelnen Los⸗ käufer ſind 23 000:1. Auch nach Deutſchland ſind zahlreiche Loſe verkauft worden. Die eigenartige Verbindung der Lotterie mit einem Pferderennen hat offenbar in aller Welt Anklang gefunden. Haftentlaſſung Katzenellenbogens gegen Kaution Telegraphiſche Meldung — Berlin, 17. Nov. Auf Antrag der Verteidigung fand heute vor dem Unterſuchungsrichter ein Haftprüfungstermin ſtatt. Die Verteidiger beantragten die Haftentlaſſung Lud⸗ wig Katzenellenbogens gegen Sicherheitslei⸗ ſt ung von 100 000 Mark. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft widerſprach dieſem Antrage, weil ſie eine Kau⸗ tion in Höhe von 500 bis 600 000 Mark für er⸗ forderlich hielt. Demgegenüber betonten die An⸗ wälte, daß Katzenellenbogen vermögenslos ſei und daß die Summe nur von ſeinen Freunden beſchafft werden könne. Der Unterſuchungsrichter, Landge⸗ richtsrat Buſſe, beſchloß, den Haftbefehl weiter aufrechtzuerhalten, Katzenellenbogen jedoch mit der weiteren Vollſtreckung der Unterſuchungshaft zu ver⸗ ſchonen, wenn er eine Kaution von 100 000 Mk. ſtelle, ſeinen Reiſepaß abliefere und ſich zweimal täglich beim zuſtändigen Polizeirevier melde. a Auf Grund des Ergebniſſes des Haftprüfungs⸗ termins hat Ludwig Katzenellenbogen inzwiſchen das Unterſuchungsgefängnis ſchon wieder verlaſſen. Wenige Minuten vor Geſchäftsſchluß der Gerichts⸗ kaſſe wurden die 100 000% Kaution für ihn hin⸗ terlegt. Die ausführlichen Vernehmungen Katzen⸗ ellenbogens und der übrigen vier Schultheiß⸗Direk⸗ toren durch den Unterſuchungsrichter werden noch im Laufe dieſer Woche beginnen. Das erſte Verhör war nur im Hinblick auf den Antrag der Staatsanwalt⸗ ſchaft auf Erlaß eines Haftbefehls vorgenommen worden. Die Staatsanwaltſchaft hat gegen den Beſchluß des Unterſuchungsrichters Beſchwerde eingelegt mit dem Ziel, daß die Leiſtung einer höheren Sicherheitsleiſtung als 100 000 Mark für die Verſchonung von der Unterſuchungs⸗ haft erreicht werde. Ueber dieſe Beſchwerde wird am Donnerstag entſchieden werden. Zulaſſung von Glücksſpielen in Badeorten? — Berlin, 18. Nov. Nach verſchiedenen Zeitungs⸗ meldungen ſoll Reichsfinanzminiſter Dietrich an⸗ läßlich ſeiner Anweſenheit in Heſſen ſich für die Einführung von Glückſpielen in Badeorten ausge⸗ ſprochen haben. Dieſe Mitteilung iſt unrichtig. Rich⸗ tig iſt vielmehr, daß Reichsfinanzminiſter Dietrich während ſeines Aufenthaltes in Heſſen Anregungen und Wünſche über Zulaſſung von Glückſpielen in Badeorten entge zen genommen hat, ohne ſelbſt dazu Stellung zu nehmen. 5 Beendigung des Warſchauer Verkehrsſtreiks — Warſchau, 18. Nov. Den Bemühungen des Arbeitsminiſters iſt es gelungen, den Streik der Straßenbahner und Autobusſchaffner beizulegen. Der Verkehr wird heute früh wieder ordnungsgemäß einſetzen. 2. Seite/ Nummer 535 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. November 1981 Die Konferenz der Länderminiſter Ein Störungsverſuch durch eine Anzahl Frauen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Nov. Wir haben hier von vornherein geſagt, daß irgendwelche Ueberraſchungen von der Aus⸗ ſprache der Inneuminiſter nicht zu erwar⸗ ten ſeien. Dieſe Unterhaltungen, zu denen man noch vor einem Jahr mit einiger Regelmäßigkeit ſich zu⸗ ſammenfand, haben ja auch in erſter Linie den Zweck, ſich gegenſeitig zu informieren, Erfahrungen auszutauſchen und in gewiſſen entſcheidenden Fra⸗ gen, dann vielleicht auch über ſo etwas wie eine ein⸗ heitliche Linie, ſich klar zu werden. Und ſo unge⸗ fähr war es auch diesmal wieder. Daß das Reich von ſich aus weder ein allgemeines Demonſtrations⸗ noch ein Uniformverbot herbeiführen oder ſonſt die Länder zu einem gemeinſchaftlichen Vorgehen zu er⸗ muntern beabſichtigt, iſt ja ſchon des öfteren geſagt worden. Man hat am Dienstag von dem politiſchen Terror im allgemeinen und von den kommuniſtiſchen Umtrieben im beſonderen geſprochen hat, wie ja auch Herr Groener in ſeiner Rebe, den Zerſetzungsbeſtrebungen ſein Augenmerk zugewandt, mit denen die Jünger Moskaus die Organe der ſtaatlichen Sicherheit zu unterhöhlen ſuchen, iſt ſich ſchließlich darüber klar geworden, daß man im Notfall in der Reichsverfaſſung, die den Ländern ein Demonſtrations⸗ und Verſammlungs⸗ verbot einräumt, in der Notverordnung vom 28. März, die ſie zu einem Uniformverbot ermäch⸗ tigt und in der Hauptſache mit der Verfügung über die Polizei ſelbſt die nötigen Mittel an der Hand habe, gegen derart bedrohliche Machenſchaften energiſch ſich zur Wehr zu ſetzen. Wir haben aber den Eindruck, daß man im all⸗ gemeinen glaubt, dieſer„Notfall“ ſei noch nicht ein⸗ getreten. Herr Groener hat, wie wir zu wiſſen glauben, mit Nachdruck gegen das„Bürgerkriegs⸗ gerede“ der Zeitungen ſich verwahrt. Einmal lebten wir noch nicht im Zuſtande des Bürger⸗ krieges, zum andern trage das Gerede von ſolchen Dingen nur dazu bei, die immerhin vorhandenen deſtruktiven Tendenzen zu ſtärken und zu fördern. Uns ſcheint dieſer Optimismus nicht mehr ganz am Platze. Die Todesopfer, die faſt täglich die poli⸗ tiſche Hetze fordert, reden doch eine zu deutliche Sprache. Die Länder jedenfalls werden(nicht zuletzt wohl auf Grund der beruhigenden Worte Dr. Groeners) ein generelles Verſammlungsverbot kaum durchfüh⸗ ren. Demonſtrationen ſind ja ſchon faſt überall unter⸗ ſagt. Auch von der bisher nur von Bayern benutz⸗ ten Ermächtigung zum Uniformverbot dürften die übrigen Länder keinen Gebrauch machen. Noch viel weniger iſt bei ſolcher Betrachtung der Lage natür⸗ lich von einem Verbot der Kommuniſtiſchen Partei überhaupt oder einzelner ihrer Organiſgtionen die Rebe geweſen. Man iſt lediglich, ſo wird uns erzählt, einhellig der Auffaſſung geweſen, daß der „wirkliche Terror“ wirkſam bekämpft wer⸗ den müſſe. Aus den Kreiſen der Länderregierungen iſt dem Reichsinnenminiſter eine Anzahl von Anregungen unterbreitet worden, die er in der nächſten Zeit näher zu prüfen verſprochen hat. Neben den Mög⸗ lichkeiten und der Notwendigkeit eines allgemei⸗ men Uniformverbots hat man dabei vor allem neue und ſchärfere Beſtimmungen gegen den Waffenbeſitz gefordert, wie auch gegen die Sprache vieler links⸗ und rechtsradikaler Zeitungen, die trotz der Preſſenotverordnung ihre recht unverhüllte Mordhetze fortſetzen könnten. Es liegt auf der Hand, daß die verſchiedene Parteizugehörigkeit der Innenminiſter auch zu recht unterſchiedlichen Ur⸗ teilen über die Lage führte, wodurch ein poſitives Ergebnis der Konferenz nicht gerade gefördert Willi Sohl und Adolf Abel Ausſtellung im Mannheimer Kunſthaus Zwei junge einheimiſche Künſtler ſind diesmal die Ausſteller. Abel iſt aus Heidelberg. In ſeinem Fall ſind wir aber gern geneigt, die Grenzen unſeres Lo⸗ kalpatriotismus um ein weniges auszudehnen. Zwei ausgeſprochene Fachbegabungen im Sinne einer urſprünglichen Materialgerechtigkeit. Sohl iſt ganz Maler. Fläche und Farbe ſind die Elemente ſeiner Kunſt; Körper und Raum werden durch ſte fil⸗ triert, ſind Objekte, die den Malprozeß anregen, nicht aber beſtimmen. In den Aquarellen wird die Land⸗ ſchaft erſt durch die Farbe zum Raum, erhält allein von ihr Durchſichtigkeit und Tiefe. Alles Gegenſtändliche wird von der Farbe gleich⸗ ſam aufgeſogen, ſchimmert non verſchwommen heu⸗ durch, aber darf ſich nicht als Plaſtiſch⸗Außerf irb⸗ liches behaupten. Daher die Vorliebe für naſſes Pa⸗ pier, auf dem die Konturen zerfließen. Die Oelbilder weichen nicht weſentlich von der in den Aquarellen dokumentierten Grundeinſtellung ab. Nur daß der beſtimmte Farben immer wiederkehren, die zuſam⸗ men einen eigenartigen Akkord geben. Blaugrün herrſcht vor, als lichtſpendende Farbe; alle andern Töne erſcheinen dec ſie gebrochen. Die Körper der Mädchen ſind zaxt gelblich, bläu⸗ liche Schatten lagern über Rücken und Geſichtern, ſie in einen unwirklichen Schimmer tauchend. Zinn ber iſt für die Lippen verwandt, eines der Mädchen trügt rotblondes Haar. Auf ähnliche Farbeffekte, nur etwas matter, iſt das Bild des Mädchens am Strand ge⸗ timmt. g Angeſichts des rokokohaft aufgemachten Kopfes drängt ſich die Frage auf, ob über den Impreſſionis⸗ mus hinweg eine Verbindung zum 18. Jahrhundert angeſtrebt wird. Eine ähnliche Sublimierung des Gegenſtändlichen durch die Farbe begegnet nur bei den Franzoſen im 18. Jahrhundert. Gefahr bedeutet die Grenze des Süßlichen. Sohl wird ſie meiden, ſo⸗ lange ſein Intereſſe auf die Farbe beſchränkt bleibt. Die Loslöſung von fremder und die Auffindung eige⸗ ner Gegenſtändlichkeit wird aber notwendig werden, ſoll dieſe auf das Maleriſche gerichtete Begabung ſich ganz erfüllen. Abel iſt Bildhauer. Plaſtiker richtiger, denn ſeit⸗ dem das weiche Material des Tons auch die Endform wurde. Man braucht ja nur zu bedenken, daß zu einer Unterhaltung über das delikate Thema„poli⸗ tiſcher Terror“ Herr Klagges und Herr Seve⸗ ring am gleichen Tiſche ſaßen. Severing und die Miniſter der Regierungen mit ähnlicher politiſcher Baſis haben in dieſem Zuſammenhang gegen den Ton der nationalſozialiſtiſchen Preſſe ſich gewandt, die genau ſo wie die kommuniſtiſche dazu beitragen, die Unſicherheit des politiſchen Lebens zu vermehren und die gereizte und zu Tätlichkeiten ſtets geneigte Stimmung immer mehr zu verböſern. Während im Reichsminiſterium des Innern die Innenminiſter ſich verſammelten, erſchienen, wie die „Voſſiſche Zeitung“ berichtet, vor dem Hauptportal des Miniſteriums etwa 60 Frauen, die erregt forderten, den Reichs⸗ innenminiſter zu ſprechen. Sie behaupteten, die Frauen politiſcher Gefangenen zu ſein und wollten anläßlich der Konferenz die Be⸗ freiung ihrer Männer erwirken. Sie drängten den Pförtner zur Seite und ſtürzten die große Frei⸗ treppe zum erſten Stockwerk empor. Inzwiſchen hatte der Pförtner Polizeibeamte alarmiert, denen es nach kurzer Zeit gelang, die Frauen aufzuhalten und ihr Vorhaben, die Konferenz zu ſtören, zu ver⸗ hindern. Die Sozialdemokraten beim Kanzler Berlin, 18. Nov. Der Reichskanzler Brüning hat geſtern abend die führenden Vertreter der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion zu einer Ausſprache empfangen, die längere Zeit dauerte, und zwar waren die Abg. Wels, Breitſcheid, Hilferding und Hertz an der Unterredung beteiligt. Außerdem nahmen Reichsinnenminiſter Groener und der preußiſche Innenminiſter Severing daran teil. Die ſoztaldemokratiſchen Abgeordneten legten umfangreiches Material vor, durch das der Nachweis geführt werden ſoll, daß führende National⸗ ſozialiſten zu Mordtaten und Terror aufreizen, und daß von den SA. Gewalttätigkeiten begangen werden. Sie betonten, daß auf dieſe Weiſe der Bürgerkrieg heraufbeſchworen werde. Die Auf⸗ gabe der Staatsgewalt ſei es, die friedliche Bevölke⸗ rung gegen ſolche Ausſchreitungen zu ſchützen. Der Reichskanzler ſowohl als auch Reichs⸗ innenminiſter Dr. Groener verurteilten die poli⸗ tiſchen Ausſchreitungen und erklärten, daß alle mög⸗ lichen und ausſichtsreichen Schritte unternommen werden ſollen, um Gewalttätigkeiten zu verhindern.— Das Material ſoll dem Reichs⸗ innenminiſterium ſchriftlich übermittelt und dort ſorgfältig geprüft werden. Einſeitigkeiten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Nov. Das parteioffiziöſe Kommuniqus der Sozialdemo⸗ kraten über die geſtrige Unterredung ihrer Führer mit dem Kanzler enthält im Grunde genommen nichts weiter als die Tatſache, daß der Kanzler ſich die Kla⸗ gen der Sozialdemokraten über Gewalttätigkeiten der Nationalſozialiſten angehört und ein Ein⸗ ſchreiten gegen den Terror im allgemeinen zugeſagt hat, wie das ja ſchon in der Rede des Innen⸗ miniſters Groener auf der Konferenz mit den Lündervertretern angekündigt wurde. Im Reichs⸗ innenminiſterium wird man ja nun die von den Sozialdemokraten beigebrachten Belege prüfen und mit dem von Hitler überwieſenen Material ver⸗ gleichen. Auch die„Germania“ führt den Sozial⸗ demokraten die Einſeitigkeit ihrer Beſchwerde zu Gemüte, wenn ſie ganz in unſerem Sinne be⸗ merkt: „Es iſt nicht gerade leicht, in dem Wirrwarr der gegenſeitigen Beſchuldigungen, wie wir ſie gerade jetzt von den feindlichen Verbänden hören müſſen, den Gedanken der Gerechtigkeit und Ueberparteilich⸗ keit unbeſchädigt hochzuhalten. Nicht jeder, der heute als Ankläger auftritt und Klageſchriften überreicht, ſpricht immer für Unſchuldige.“ g Von einem ſozialdemokratiſchen„Ultimatum“, das in einigen Blättern angekündigt wurde, iſt jedenfalls geſtern keine Rede geweſen. Ein ultima⸗ tives Auftreten der Sozialdemokraten hätte auch vermutlich wenig Eindruck auf den Kanzler gemacht in dem Augenblick, da die Sozialdemokraten von den Kommu⸗ niſten, an die Herr Breitſcheid Anſchluß geſucht, ſich einen deutlichen Refus geholt haben. Die ſozialdemokratiſch⸗kommuniſtiſche Diskuſſion über die Bildung einer„roten Einheitsfront“ darf vorläufig wohl als abgeſchloſſen gelten. Der„Vor⸗ wärts“, der das ganze negative Ergebnis eines ſolchen Verbrüderungsvorſchlages nach der ganzen bisherigen Haltung der Kommuniſten doch eigentlich hätte vorausſehen können, ſchließt ſeine Betrachtun⸗ gen mit folgendem Reſums: „Die KPD. kann tun was ihr beliebt. Wenn ſie in Uebereinſtimmung mit der Harzburger Front in der Sozialdemokratie den Hauptfeind ſieht, ſo mag ſie dies ruhig ſagen und dementſprechend handeln. Wir begrüßen die Offenheit der„Roten Fahne“. Ste klärt die Situation. Die Arbeiter ſtehen vor der entſcheidenden Frage, ob ſie mit der Sozigldemokra⸗ tie gegen den Faſzismus kämpfen oder mit der KPD. den Bruderkampf zwiſchen den Arbeitern weiter führen und damit Klaſſenverrat treiben wol⸗ len zum Nutzen des Faſzismus.“ Die„Rote Fahne“ aber, ungerührt von den ſozialdemokratiſchen Vorhaltungen und Beſchwörun⸗ gen, kennzeichnet den kommuniſtiſchen Standpunkt nochmals ganz unzweideutig dahin:„Kampf gegen den Faſzismus heißt Kampf gegen die Sozialdemokratie genau ſo wie es Kampf gegen Hitler und die Brüningparteien heißt.“ — Der Wirtſchaftsbeirat Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Nov. Die beiden Ausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirats tre⸗ ten, wie vorgeſehen, am Donnerstag wieder zuſam⸗ men. In der Zwiſchenzeit haben interne Be⸗ ſprechungen der beteiligten Reſſorts mit den Mitgliedern des Wirtſchaftsbeirats unter teilweiſer Hinzuziehung auch noch anderer Sachverſtändiger ſtattgefunden. So iſt, wie wir hören, auch in den letz⸗ ten Tagen unter dem Vorſitz des Reichswirtſchafts⸗ miniſters Warmboldt über die Kreditfrage verhandelt worden, während man im Reichsarbeits⸗ miniſterium unter Leitung Stegerwalds das Problem der Löhne und Preiſe erörtert hat, insbeſon⸗ dere in der Eiſeninduſtrie. Zweck all dieſer gruppen⸗ weiſen Beratungen, die in loſer Form vor ſich gingen, war die Vorbereitung der neuen Ausſchußſitzungen, die, wie man hofft, am Samstag beendet werden können. beſtimmt, iſt von Bild⸗hauen ja nicht mehr die Rede. Eine Zeitlang war die Plaſtik matertialbetont. (Scharf ſuchte den Bronzecharakter, Lehmbruck mehr den des Tons herauszuſtellen.) Abel kehrt wieder zu einer gewiſſen Indifferenz des Materials zurück. Seine Arbeiten vertrügen eine Uebertragung in Marmor. Er iſt wieder klaſſiſch; ſchon der Torſo beſagt es. Die Bruchſtücke antiker Plaſtik gewannen nicht mur für forſchungsbegeiſterte Archäologen einen be⸗ ſonderen Reiz; Künſtler gingen ſogar ſoweit, Torſi zu ſchaffen, die fertige Kunſtwerke waren. Erſt dem Impreſſionismus war das möglich; der Klaſſizismus ergänzte vielmehr. Abel ſteckt noch in dieſer Tradi⸗ tion, öͤoch mit anderem Wollen. War der Torſo für Rodin z. B. Mittel, ein über ſich ſelbſt Hinauswol⸗ len, eine Steigerung ſubjektiver Kräfte auszu⸗ drücken, ſo iſt er für Abel eine ſchon im Teil fertige, auf ſich beruhende Form. Die Ruheſtellung wird wieder ſtudiert; das be⸗ weiſen vor allem die Zeichnungen. Reifer Nieder⸗ ſchlag ſolchen Studiums: der ſitzende Jüngling. Ge⸗ löſte Haltung, die doch auf ſtrenger Rectangularität beruht, ſo daß von der Geſtalt in gleicher Weiſe Ruhe und Kraft ausgeht. Wenn Abel einen Boxer darſtellt, ſo genügt ihm der Oberkörper. Jeder Muskel verrät Spannung, der Kopf iſt energiſch zur Seite gewandt. Gliedmaßen fehlen, ihr Vorhanden⸗ ſein würde das Zuſtändliche unnötig aktivieren. Wohl das Schönſte: der Kopf eines Knaben. Wie hier weiches Lächeln auf ein kindliches Geſicht ge⸗ zaubert iſt, hält den Vergleich mit Meiſterwerken aus. jb. Das Nationaltheater teilt mit: Heute im Harmonieſaal Einführungsabend in Leben des Oreſt“ von Ernſt Krenek mit Vortrag des Komponiſten.— Für die morgen unter muſikaliſcher Leitung von Joſeph Roſenſtock und unter Regie von Dr. Richard Hein ſtattfindende Erſtaufführung des Werkes hat Dr. Eduard Löffler die Bühnen⸗ bilder entworfen. Die techniſche Einrichtung iſt von Walther Unruh. Die umfangreichen Chöre ſind von Karl Klauß einſtudiert.— Die heutige Auffüh⸗ rung der Operette„Das Spielzeug Jhrer Majeſtät“ beginnt um 20 Uhr. Viertes Akademie⸗Konzert 5 Soliſtin: Maria Jvogün Drei Orcheſtervirtuoſen beherrſchten das Pro⸗ gramm, eine Geſangsvirtuoſin nahm das Publikum reſtlos gefangen. Die Vortragsfolge begann nach einer feierlichen Einleitung mit einem friſchen be⸗ wegten Satz und mancher Zuhörer, der mehr auf ſein Stilgefühl als auf die gedruckte Vortragsordnung gab, mochte ſich von der faſt Haydn zuzuſprechenden Muſizierſeligkeit wohlig gefangennehmen laſſen. Aber ſchon die mitunter trivialen Themen, die ſich im langſamen Satz auf dem Orgelpunkt D A der Pauken aufbauten, belehrten eines beſſeren. So empfand und inſtrumentierte nur jemand, deſſen Können für die große Symphonieform nicht ganz zureichte. Der unvermittelte Tonartenwechſel— f⸗-moll— nach dem vorangegangenen A⸗dur und d⸗moll riß aus allen Himmeln. Im Ungetüm und Ungeſtüm des Schluß⸗Satzes bricht Guſtav Mah⸗ ler vollends durch und hier wird der Zwieſpalt ſeines Weſens offenbar, wenn nach einer himmel⸗ ſtürmenden Steigerung blechgepanzert ein herzlich unbedeutendes Thema einherſtolziert. Hier bei Mahler und bei der ungemein ſchmiſſig und ausge⸗ ſprochen virtuos hingelegten Römiſchen Carneval⸗ Ouvertüre, in der Berlioz ſüdliche Lebensulſt und Sinnenfreude auf ſeine Art in Töne bannte, konnte ſich unſer Nationaltheater⸗Orcheſter nach Herzensluſt ausleben, ſicher geführt unter der alle Schwierig⸗ keiten leicht überwindenden Leitung Roſenſtocks. Die Pauſe, die nach dem letzten dröhnenden -dur-⸗Akkord der Sinfonie eingelegt war, trennte zwei Welten voneinander, zwiſchen denen ſich keine Brücke ſchlagen läßt. Mozartſche Sinnigkeit offen⸗ barte den Zauber reinſter Liebe. Seine Melodien erklangen, getragen von der glockenklaren Stimme, die Maria Jvogün ihr Eigen nennt. Noch konnte ſte ſich nicht ganz frei entfalten, ſie hatte den Wettſtreit mit der konzertierenden Solo⸗Violine Max Kergls zu beſtehen. Was Maria Jvogün in der Kadenz leiſe andeutete, das feierte in dem folgen⸗ den Recitativ und der Arie der Zerbinetta aus „Ariadne auf Naxos“ Triumphe, ihre beiſpielloſe Kehlfertigkeit. Man wußte nicht, was mehr Be⸗ wunderung verdiente, das anmutige Geplauder, mit dem ſie den unberechenbaren Frauencharakter ſchil⸗ Bad iſche Politik Beamte und Notverordnungspolitſt Kürzlich fand in Karlsruhe eine Tagung der Ar⸗ beitsgemeinſchaft der ſüdd. Verbände der Beamten des geh. mittl. Dienſtes ſtatt, die ſehr ſtark von Vertretern aus Bayern, Württemberg, Heſſen und Baden beſucht war. Vorwiegend wurden die Notverordnungen des Reiches und der ſüdd. Länder auf allgemein⸗beamtenrechtlichem und beſoldungs⸗ rechtlichem Gebiet behandelt. Mit allen Mitteln ſel die Wiedererlangung der durch die Notverordnungen preisgegebenen Einheitlichkeit der Beſol, dung der Reichs⸗ und Landesbeamten anzuſtreben. In der Ausſprache kam zum Ausdruck, der he⸗ ſchrittene Weg, alle möglichen Beſtimmungen durch Notverordnung zu regeln, ginge ſelbſt bei größter Auslegungskunſt über den Rahmen des in Artikel 48 der Reichsverfaſſung Gewollten hinaus. Hingewie⸗ ſen wurde auf die Tagung der Staatsrechtslehrer in Halle a.., wobei feſtgeſtellt wurde,„daß es die Auf⸗ gabe der Regierungen des Reiches und der Länder ſei, ſtrenger als bisher darüber zu wachen, daß das Mittel der Notverordnung nicht mißbraucht werde durch die Einfügung von Beſtimmungen, welche weder mit dem Schutze der öffentlichen Ord⸗ nung und Sicherheit noch mit der Behebung der gegenwärtigen Notlage auch nur in unmittelbarem Zuſammenhang ſtehen.“ Die in der bad. Haushaltsnotverordnung vom 9. Oktober 1931 angeoronete Zulagenſperre iſt in der Zwiſchenzeit von andern Ländern für ihre Beamten aufgehoben bzw. gemildert worden. Heſſen, das als einziges Land außer Baden die Ge⸗ haltsnachzahlung verfügt hatte, ſolle dieſe wieder aufgehoben haben. Die badiſche Regierung, die die Auffaſſung vertritt, daß die unterſchiedliche Behand⸗ lung von Reichs⸗ und Landesbeamten vermieden werden muß, wird daher, wie auf der Tagung erklärt wurde, nicht umhin können, die Folgerungen daraus zu ziehen. Die Nollage der badiſchen Land- und JForſtwirlſchaft Eine Eingabe an die Regierung In dieſen Tagen haben ſich die badiſchen landwirt⸗ ſchaftlichen Organiſationen, nämlich die Badiſche Landwirtſchaftskammer, der Badiſche Bauernverein, der Badiſche Grundbeſitzerverband, der Badbiſche Landbund, der Badiſche Waldbeſitzerverband und der Verband badiſcher Gutspächter an die Badiſche Re⸗ gierung in einer gemeinſamen Eingabe ge⸗ wandt, in der ſie erneut auf die Notlage der badiſchen Land⸗ und Forſtwirtſchaft hingewieſen haben. Sie haben auf diegroße Schwierigkeit, die durch die Witterung des Jahres in zahlreichen Gemeinden entſtanden iſt, ebenſo wie auf den kata⸗ ſtrophalen Zuſammenbruch vor allem auf dem Holzmarkt hingewieſen, der es zahllosen Landwirten unmöglich macht, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Gerade in letzterer Hinſicht iſt ein erneut aufgegriffener Vorſchlag bemerkenswert, auch in Baden die Abgeltung öffentlicher Laſten, und zwar ſowohl Steuern, als auch Fürſorge⸗ und Wohlfahrtslaſten durch Naturalien zu ermög⸗ lichen. Die täglich einlaufenden Anfragen, Geſuche Beſchwerden und Klagen bei dieſen Organiſakio⸗ nen zeigen in erſchreckendem Maße das Fortſchreiten der Kriſe, die nunmehr auch die bäuerlichen Kreiſe in Deutſchland in ſchärfſter Weiſe erfaßt hat. Während man mit großen Reichsmitteln Er⸗ werbsloſenſiedlungen aufzieht, bricht die noch vor kurzem in ihrem Kern geſunde Bauernſchaft zu⸗ ſammen. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat deshalb den alsbaldigen Zuſammentritt der ſüd⸗ deutſchen Landwirtſchaftskammern, in denen die meiſten Bauernbetriebe ihre Vertretung ſin⸗ den, verlangt, um gemeinſam beim Reich Vorſchläge für die Stützung dieſer Bauernbetriebe zu machen, Die ſüddeutſchen Regierungen ſollen gebeten werden an dieſen Verhandlungen teilzunehmen. dert, oder die muſikaliſche Sicherheit, mit der ſie ſich zwiſchen den Irrwegen der überſpitzten Harmonik des Straußſchen Reeitativs hindurchwand, bis ſie auf dem ſicheren Boden des Rondothemas„Als ein Gott“ landete. Ihre Stimme glitzerte in den verwegenſten Höhen, man gab ſich dem Zauber gepflegten Zier⸗ geſanges bedingungslos gefangen. Beſonders be⸗ ſtrickend war die äußerliche Ruhe des zierlichen Per⸗ ſönchens, das von der Schule weg, ohne die blitere Lehrzeit kleiner Provinzbühnen durchmachen zu müß⸗ ſen, in führende viel beneidete Stellungen einrückte⸗ Das Publikum verlangte nach mehr, ſie wiederholte den Rondoſatz und hätte vielleicht noch mehr Triumphe gefeiert, wenn ſie z. B. ihre Kunſt im „Frühlingsſtimmen⸗Walzer“ des großen Johann hätte ſchildern laſſen. So ſtand der ganze Abend im Zeichen blendender Orcheſterbeherrſchung bei Mahler, Berlioz und Strauß, nur unterbrochen von Mozarts keuſcher Sinnigkeit. Dazwiſchen leuchtete die Geſangs⸗ beherrſchung des kleinen Singvogels. An den Bei⸗ fallſtürmen nahmen mit Recht neben Maria Jvogün auch die unermüdlichen Künſtler unſeres herrlichen Orcheſters teil. Ganz in ſeinen vielzeiligen Parkli⸗ turen und ihrer Ausdeutung aufgehend, leitete Roſen⸗ ſtock mit überlegener Ruhe und Sicherheit den ge⸗ waltigen Orcheſter⸗Apparat. Dr. Ch. „Von Ur bis Babylon“, Vortrag im Freien Bund. Seine mit großem Intereſſe aufgenommenen Darlegungen über die Kunſt und Religion des an⸗ tiken Orients ſetzt Dr. Alfred Hacke l(Berlin) am morgigen Donnerstag, abends 8 Uhr, in der Kunſthalle(Freier Bund) fort. Der Redner behan⸗ delt an dieſem Abend vor allem die alt⸗babylb⸗ niſche Kunſt.— Viele Lichtbilder.— Wieder⸗ holung des Vortrags am Freitag. O Die Bibel in der Zigennerſprache. Zu den 180 lebenden Sprachen, in die das Neue Teſtament bereits überſetzt worden iſt, kommt jetzt als letzte auch die Zigeunerſprache hinzu. Von dem in Rigg anſäſſigen Zigeuner⸗Organiſator Leimanis iſt ein Kulturverband für die Bildung der Zigeuner ins Leben gerufen worden, der auch eine Bibliothek in der Zigeunerſprache herausgeben wird. Als erſtes Buch iſt die Ueberſetzung des Neuen Teſta⸗ mentes vorgeſehen. — 3 4 * D Belet hat il ba u gefüh Zu aus Are ſchen nahez ten d den ſc ſteuer legun ſeitde überh ſomit nne 6 3 Filkalen zuſammen. Mittwoch, 18. November 1931 g. Seite/ Nummer 535 Werkmeister ohne Werk Die noch immer anhaltende Verminderung der Belegschaften bei den Mannheimer Induſtriefirmen hat im Laufe des Jahres zu einemgrößeren Ab⸗ bau von Werkmeiſtern und Technikern geführt. 8 Zu Beginn des Jahres waren 102 Werkmeiſter aus der Metallinduſtrie beim Arbeitsamt gemeldet. Ihre Zahl iſt jetzt auf 133 geſtiegen. Aus der chemi⸗ ſchen Industrie ſind 25 Werkmeiſter gekommen, nahezu die doppelte Zahl gegenüber den erſten Mona⸗ len des Jahres. Nur in der Zigarrenbrauche wur⸗ den ſchon zu Beginn des Jahres angeſichts der Tabak⸗ ſteuernotverordnung und der darauffolgenden Still⸗ legungen 25 Werkmeiſter arbeitslos, deren Zahl ſich ſeildem nicht vermindert hat, ſondern um 2 geſtiegen it. Das Schickſal der erwerbslos gewordenen Werk⸗ meiſter iſt beſonders tragiſch, da es ſich hier faſt durch⸗ weg um ältere Angeſtellte handelt, die aufgrund ihrer Tüchtigkeit während einer langen Reihe von Jahren ſich schließlich einen Meiſterpoſten errungen haben. Auch die Zahl der arbeitsloſen Techniker iſt immer noch im Steigen begriffen und beträgt zur Zeit bereits über 1100. Hier iſt die vermehrte Zahl der Techniker aus dem Baugewerbe beſonders beacht⸗ lich, der Architekten und Polierer, die infolge des völligen Daniederliegens das Baugewerbes ihre Arbeitsſtellen verloren haben. Ihre Zahl hat ſich ſeit Beginn des Jahres beinahe verdoppelt und iſt guf 241 angeſtiegen. 05 Blindenarbeit Unter dieſer Bezeichnung wird, ſo ſchreibt man uns, ſchon länger, ganz beſonders aber in der letzten geit, von Hauſierern Ware, wie Bürſten, Körbe uſw., angeprieſen und dadurch meiſtens der Eindruck er⸗ weckt, als würden dieſe Waren von hieſigen ſelb⸗ ſtändigen Blinden oder vom Blindenheim hergeſtellt. Zum Teil gaben ſich die betreffenden Perſonen als für das Blindenheim kommend aus, was durchaus nicht zutrifft, da dieſe Anſtalt bis jetzt keine Reiſen⸗ den hat, ihre Waren auch nicht durch Hauſierer ver⸗ tteiben läßt. Auch die ſelbſtändigen blinden Hand⸗ werker, die in der hieſigen Bezirksgruppe des Badi⸗ ſchen Blindenvereins zuſammengeſchloſſen ſind, ver⸗ treiben ihre Waren direkt, alſo ohne Vermittlung anderer. Da nun neuerdings das Auftreten der Hauſierer Formen angenommen hat, die dem Blindengewerbe Schädigungen verurſachen, ſehen ſich die hieſigen ſelbſtändigen Blinden und das Blindenheim genötigt, durch die Preſſe an die Oeffentlichkeit zu gehen. Die Induſtrie, insbeſondere aber auch die Hausfrauen, mögen deshalb bei ihren Einkäufen dies freundlichſt beachten, da gerade in Haushaltungen die Hauſierer außer Bürſten und Körben noch Waren, wie Seife, Putzmittel uſw., anbieten, die in Blindenwerkſtätten überhaupt nicht erzeugt werden und aus deren Erlös ſomit den Blinden nichts zufließt. Mannheimer! Kauft daher beim Blindenheim oder bei den ſelbſtändigen Blinden! Rudolf Altſchüler 7 Im Alter von 72 Jahren iſt dieſer Tage in Locarno Herr Rudolf Altſchüler, der Gründer und Seniorchef des Schuhhauſes R. Altſchüler G. m. b.., geſtorben. Der Heimgegangene, der von langjährigem Leiden erlöſt wurde, war einer der Pioniere bei der Einrichtung von Filialbetrieben im Schuhhandel. mungsgeiſt und Tatkraft, daß ſchon zu Beginn dieſes Jahrhunderts die Firma als größtes rein deutſches Unternehmen überragende Bedeutung hatte. Im Jahre 1914 ſetzte ſich die Firma unter Einſchluß der elſaß⸗lothringiſchen Zweiggeſchäfte aus 40 eigenen Gegen Ende des Krieges über⸗ trug der Verſtorbene die Leitung des Unternehmens ſeinen beiden Söhnen Dr. Roland und Ernſt Alt⸗ schüler, denen er mit Rat und Tat zur Seite ſtand, bis er ſich aus Geſundheitsrückſichten völlig ins Privatleben zurückziehen mußte. Die mehr als 50⸗ jährige Geſchichte des Schuhhauſes R. Altſchüler ſpiegelt zugleich die Geſchichte des deutſchen Schuh⸗ handels wider, in der der Name des Verſtorbenen immer ehrenvoll verzeichnet bleiben wird. * * Schiedsspruch abgelehnt. Die Hafenarbeiter von Mannheim Ludwigshafen lehnten in einer fark beſuchten Verſammlung den Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes, der eine ſechsprozentige Lohnſenkung vorſtieht, einſtimmig ah. Ferner wurde beſchloſſen, die Arbeit ein⸗ Er entwickelte dabei ſoviel Unterneh⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 50 Jahre„Soziale Votſchaft Anläßlich der 50 jährigen Wiederkehr des Tages, an dem Kaiſer Wilhelm J. die„Soziale Botſchaft“ ver⸗ kündigte, veranſtaltete der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗ Verband, Orts⸗ gruppe Mannheim„ im Kolpinghaus eine öffentliche Kundgebung, in deren Mittel⸗ punkt eine Anſprache des Landtagsabgeordneten Menuth ſüber „50 Jahre Soziale Botſchaft gegen Sozial reaktion“ ſtand. Obmann Kaiſer wies in kurzen Worten auf die Bedeutung dieſes Tages hin, nachdem er die Er⸗ ſchienenen begrüßt hatte. An die Einführungsworte anknüpfend, ſprach dann Landtagsabgeordneter Menth von der„Sozialen Botſchaft“, die den Ausgangspunkt alles deſſen bil⸗ dete, was man unter Sozialpolitik verſteht. Der Red⸗ ner ging kurz auf die Gründe ein, die dazu geführt haben, die„Soziale Botſchaft“ zu erlaſſen, an die ſich dann die ſegensreichen ſozialen Einrichtungen an⸗ ſchloſſen. Es iſt zweifellos das große Verdienſt Bis⸗ marcks, der es verſtanden hatte, die Spannungen zu mildern. Daß dieſe Spannungen nicht durch Revo⸗ lutionen beſeitigt worden ſind, verdanken wir in erſter Linie den rechtzeitig einſetzenden Reformen. So iſt die„Soziale Botſchaft“ auch der Ausgaftgs⸗ punkt für eine neue politiſche Entwicklung Deutſch⸗ lands geworden. Trotz der Erfolge, die die immer mehr einen Ausbau erfahrende Sozialpolitik zu ver⸗ zeichnen hatte, muß immer noch gerungen werden. Der Kampf gegen die ſozialen Einrichtungen iſt zu⸗ gleich ein Kampf gegen die Exiſtenz des deutſchen Staates, deſſen Arbeitskraft das koſtbarſte Kapital iſt, über das wir noch verfügen. Herr Menth ſkizzierte kurz, wie die Zuſtände jener Zeit waren, in die der Staat durch Geſetz, durch einen ſegensreich wirkenen Zwang eingriff. Der Staat, der die Verpflichtung hat, ſozial zu ſein, ſorgte dafür, daß auch der Beſitzloſe ſich mit dem Staat verbunden fühlte. Die rechtzeitige Erkennung der Tatſachen ge⸗ hört mit zu den größten Taten Bismarcks, der ſich in dem Sinne zum ſozialen Staat bekannte, daß ſeine ganze Sorge der Geſchloſſenheit und Einheit des deutſchen Volkes galt. Bedauerlicherweiſe wird heute wieder in ſtärkſtem Maße gegen die ſozialen Einrichtungen Sturm gelaufen. National ohne ſozial zu ſein iſt für ein Kulturvolk undenkbar. Wer anders ſagt, verfündigt ſich an dem ſozialen Gedanken. Heute geht es nicht mehr um Einzelfragen, über die man reden kann, ſondern es geht um das Ganze. Die Fronten ſcheiden ſich: entweder Sozialreaktion oder Sozialpolitik, Hörigkeit oder Anerkennung als gleich⸗ berechtigte Faktoren. Wer behauptet, unſere Wirt⸗ ſchaftskriſe ſei durch die Sozialpolitik hervorgerufen worden, iſt unſer Feind und wird bekämpft. Wir wollen keinen Wohlfahrtsſtaat und glauben auch nicht an die Allmächtigkeit des Staates, denn er kann nicht alles mollen und ſoll es auch nicht. Staatshilfe kann nur die Aufgabe haben, den Weg zur Selbſthilfe freizumachen. Wir bejahen mit allem Nachdruck die von Bismarck geſchaffene Sozialpolitik. Der Weg muß aber ein dem bisherigen entgegen⸗ geſetzter ſein, zumal es gilt, dem ſozialen Gedanken einen engeren Anſchluß an die realen Kräfte des Volksweſens zu verſchaffen. Durch Umſtellung auf Selbſtverwaltung werden beſſere Leiſtungsmöglich⸗ keiten geſchaffen. Es ſteht feſt, daß auch auf die Ge⸗ biete der Arbeitsloſenverſicherung, genau ſo wie bei den Berufskrankenkaſſen, höhere Leiſtungen erzielt werden können, als durch öffentliche Kaſſen. Der Redner ſtreifte ſchließlich noch die Agrar⸗ und Schutzpolitik, um ſie in Verbindung mit der Sozialpolitik zu bringen. Die Arbeitnehmer⸗ ſchaft iſt nicht gewillt, ſich die Früchte einer 50jähri⸗ gen ſozialen Tätigkeit nehmen zu laſſen. Wenn man bedenkt, daß ohne Sozialpolitik die Entwicklung unſeres Volkes zum Weltvolk unmöglich geweſen wäre, kann man verſtehen, daß man ſich nicht nur gegen die Beſeitigung der Sozialpolitik wehrt, ſon⸗ dern ihre Vertiefung fordert. Sozialpolitik iſt der Schlüſſel zum Vertrauen, auf das kein Führer ver⸗ zichten kann. Als Herr Menth ſeinen großangelegten, von gründlichen Kenntniſſen zeugenden Vortrag mit den Worten„Einigkeit und Recht und Freiheit e⸗ ſchloſſen hatte, ſtimmten die Teilnehmer der Kund⸗ gebung ſpontan das Deutſchlandlied an. Abſchied von Hauptlehrer Malſch Die Lücke, die das Ableben von Hauptlehrer Ludwig Malſch geriſſen hat, zeigte ſich mit beſon⸗ derer Eindringlichkeit bei ſeiner Feuerbeſtattung, die neben den Angehörigen und den nächſten Freun⸗ den ſeine Berufskollegen und Schüler auf dem Friedhof vereinte. Um den Leidtragenden die Teil⸗ nahme an der Trauerfeier zu ermöglichen, war der Sarg auf der Freitreppe zum Krematorium aufge⸗ ſtellt worden, flankiert von den Fahnen der Fleiſcherinnung Mannheim⸗Stadt, der Fleiſcherin⸗ nung Mannheim⸗Land, des Benzſchen Männerchors und des Sängerbundes Käfertal. Das Hornquartett der Kapelle Seszer leitete die Trauerfeier mit dem Choral„Wie ſie ſo ſanft ruh'n“ ein, worauf der Benzſche Männerchor mit dem Chor der Fleiſcherinnung zuſammen unter Stabführung von Adam Michel ⸗ Sandhofen das Silcher⸗Lied„Still ſchläft der Sänger“ vortrug. Pfarrer Rothenhöfer von der Melanchthonkirche, der ſeinen Worten den ., 10. und 13. Vers des 39. Pſalmes„Nun Herr, weß ſoll ich mich tröſten, ich hoffe auf dich...“ zu⸗ grunde legte, ſchilderte den Verſtorbenen als einen lebensfrohen Mann, der in der Vollkraft ſeiner Jahre aus einer ſegensreichen Tätigkeit als Lehrer, Erzieher und Meiſter des Geſangs herausgeriſſen wurde. Das von den vereinigten Männerchören ge⸗ ſungene„Sanktus“ von Schubert bildete den Ab⸗ ſchluß der religibſen Zeremonie. Kranzniederlegunget Als erſter legte Rektor Becker⸗Bender von der Gewerbeſchule J einen Kranz nieder, nicht ohne zuvor die menſchlichen und pädagogiſchen Eigen⸗ ſchaften des Toten hervorgehoben zu haben. Ludwig Malſch ſei der typiſche Vertreter eines verantwor⸗ tungsbewußten Erziehers geweſen, voller Treue gegen ſich ſelbſt und voller Hingabe für die Jugend galt ſeine ganze Sorge. Unſchätzbare Verdienſte habe er dem Gewerbe erwieſen, wie er auch innerhalb der Kräfte zuſammenzufaſſen. Am nächſten Sonntag wollte er einem größeren Kreiſe die Früchte dieſer muſika⸗ liſchen Erziehung in der Schule zeigen. Ein un⸗ erbittliches Geſchick ließ es nicht zu, daß er dieſen Erfolg noch erleben konnte. Metzgermeiſter Klein ſprach im Namen der Fleiſcherinnung Mannheim⸗Stadt, die den Heim⸗ gang des Freundes und Fachlehrers bedauerte, der ſtets für die Belange des Gewerbes eingetreten und weit über die Grenzen Badens hinaus bekannt ge⸗ worden iſt. Für den Singchor der Fleiſcherinnung ſprach Metzgermeiſter Beck, der hervorhob, daß Malſch bereits in jungen Jahren erkannt habe, was dem Handwerk nottut, und der ſich ſeither durch ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit unermüdlich für die Be⸗ lange des Fleiſchergewerbes einſetzte. Initiative war auch das Zuſtandekommen des Sängerbundes des badiſchen Fleiſchergewerbes und des Singchors der Mannheimer Metzger zu ver⸗ danken. Herr Beck legte auch im Auftrag des Sing⸗ chors Crefeld einen Blumengruß am Sarge nieder. Mit warmempfundenen Nachrufen wurden dann noch Kränze niedergelegt von Herrn Geißler für die Fleiſcherinnung Mannheim⸗Land, von dem Mannheimer Metzger⸗Gehilfenverein durch Vorſtand Innerts, von den Mitſchülern der Metzgerfach⸗ klaſſen Clla und IIIa durch Gg. Wolf, von Herrn Schur für die Geſellſchaft„Unter uns“, vom Vor⸗ ſtand Zapf für den Sängerbund Käfertal, vom Vorſtand Leicht für den Liederkranz Nußbach und ſchließlich noch von Gg. Kokes, der gelobte, dafür zu ſorgen, daß das Erbe des Verſtorbenen beim 1 Männerchor in ſeinem Sinne verwaltet würde. Unter den Klängen des Chorals„Jeſu meine Zu⸗ verſicht“, geſpielt vom Hornquartett, wurde der Sarg von Freunden des Toten in die Halle des Krema⸗ toriums getragen, wo Pfarrer Rothenhöfer die letzten Gebete ſprach. 0 * * Aus Feudenheim. Einem längſt gehegten Wunſche wird jetzt endlich Rechnung getragen. An der Halteſtelle(Endſtation) wird gegenwärtig ein Fernſprechhäuschen errichtet. Seiner Jun Jatesesoe 2E Callienotellliug bilten wir Anzeigen größeren Umfanges, die fur die Samolag-Abßeucl- Adogabe bes imm sind, mòõglichst bis Fre ſtag vormittag in unserer Baupigeschdſis- Sſelle aufæugeben. Eine frühgeiiige Be- Stellung sichert zudem auch eine ꝙ ute Plagjer ung der Anzeigen. Zuſammenſchluß ehemaliger Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsſchule I, Mannheim Dem Wunſche und Streben vieler ehemaliger An⸗ gehöriger der Höheren Handelsſchule J, Mannheim entſprechend, fand ſich am Samstag abend eine große Anzahl Abſolventen dieſer Schule aus den letzten Jahrgängen im Reſtaurant„Kaiſerring“ ein. Der über Erwarten ſtarke Beſuch bewies, daß für eine organifatoriſche Zuſammenfaſſung bei den ehemaligen Schülern allgemeines Intereſſe vorhanden war. In einer Art programmatiſcher Erklärung gab Herr Haas in längeren Ausführungen ein klares Bild von Sinn und Zweck des neuen Bundes. In den kommenden Wochen ſchon ſollen die erſten wiſſen⸗ ſchaftlichen Abende ſtattfinden, um den einzelnen Mitgliedern Gelegenheit zu geben, ſich über aktuelle Fragen des Wirtſchaftslebens zu orientieren. Nicht nur von den ehemaligen Schülern wurde die Grün⸗ dung des„Bundes ehemaliger Schüler der Höheren Handelsſchule!“ beifällig aufgenommen, ſondern auch von den anweſenden Lehrern. Möwen auf dem Kutzerweiher Wer einmal eine kleine Ausſpannung nötig hat, der gehe die Hildaſtraße hinauf bis zum Baſſer⸗ manndenkmal. Dort ſetze er ſeinen Weg gegen den Kutzerweiher fort. Hier wird er erſtaunt ſein, den ganzen See von großen und kleinen Schwänen, vielleicht 60—70 Stück, bevölkert zu ſehen. Das Er⸗ ſtaunen des Spaziergängers wird ſich vergrößern, wenn ſich einer der kleinen Schwäne aus dem Waſ⸗ ſer erhebt und ſich im raſchen Fluge auf eines der zahlreich herumſchwimmenden Brotſtücke ſtürzt. Wenn er ſich dieſe Waſſervögel genauer beſchaut, muß er feſtſtellen, daß er es nicht mit Schwänen zu tun hat, ſondern mit Möwen, die im erſten Augenblick große Aehnlichkeit mit ihren größeren Kameraden beſitzen. Wieſo fanden die neuen Gäſte den Weg zum Kut⸗ zerweiher? Die Antwort iſt leicht gegeben. Ein Teil der Möwen, der an der Friedrichsbrücke ſeinen Flugdienſt eingerichtet hatte, hat ein neues Be⸗ tätigungsfeld gefunden. Auf ihren Erkundungs⸗ flügen erblickten ſie den Weiher. Die Forſchungs⸗ expedition wurde ausgeſandt, die bald herausfand, daß es ſich hier gut leben ließe. So haben die Tiere ihre Jagdgründe auf dem Neckar verlaſſen und ſchwimmen und fliegen auf die Nahrungsſuche. Viele Menſchen ſtehen am Ufer und werfen ihnen und den Schwänen, die verächtlich auf ihre Konkur⸗ renten herabſehen, Brotſtücke und dergleichen zu. Es macht viel Freude, dieſen geſchickten Fliegern und Tauchern zuzuſehen. Man wird für den weiten Spaziergang voll entſchädigt, denn die Möwen führen allerhand Kunſtſtücke vor. Alles nur, um zu ihrem kleinen Stückchen Nahrung zu kommen. 1 1 0* * Norbexpreß und Orientexpreß mit 2. Klaſſe. Wie die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft mitteilt, werden der Nordexpreß, Paris-(Oſtende)Ber⸗ lin—Warſchau, und der Orientexpreß, Oſtende Wien—Bukareſt—Eſtambul, der über Stuttgart München läuft, vom 1. Dezember ab neben der 1. auch die 2. Wagenklaſſe führen. Die Doppel⸗ abtetle, die bisher ebenfalls als 1. Klaſſe verkauft wurden, werden vom 1. Dezember ab den Reiſenden 2. Klaſſe zugänglich gemacht. zuſtelle r Schiedsf⸗ nicht aufge⸗ 5 ben 1895 V 8 Schule darauf bedacht geweſen iſt, die muſikaliſchen 7 ee 555 0 7 1 Ja, das kommt vor im Haushalt: Umgefallene Tinte, Obst, Wein, Kaffee, Kakao und manches mehr verursacht mitunter hartnäckige Flecken. Wenn sie nicht ohne wel-„ teres in der Persilwäsche zu ent- fernen sind, dann versuchen Sie es am besten mit Sil. Verfleckte und vergilbte Wäsche erhält durch einmaliges Kochen in kalt ange- setzter Sillösung wieder ihr ur- sprüngliches gutes Aussehen. Vor- heriges Ein weichen in Henka- Bleidisoda empfiehlt sich. 2 5 5.. ,, L460/%ö81 8 eee 4. Seite/ Nummer 535 Schickſal und Ste hat ſich hier Heimatrecht erworben, die„Leben⸗ dige Kirch Darum haben es viele begrüßt, daß ſie auch dieſen Winter mit Vorträgen an die Oeffentlichkeit trat. Verſucht ſie es doch, zu den Nöten und Fragen der Gegenwart in onderer Weiſe Stellung zu nehmen. So ſprach an zwei Al ſchätzte Univerſitätsprofeſſor D. Köberle⸗Baſel zunächſt über„Schickſal und Gottesglaube“. Auch heute quält uns das„Warum“ der Dinge. Und der Hinweis auf das Eherne und Unabänderliche im Kreislauf des Ge⸗ ſchehens befriedigt weder den Kopf noch das Herz und Ge⸗ müt. Da werden denn in der Gegenwart von der Aſtrologie, der Raſſenforſchung und von der Vererbungslehre Antwor⸗ ken geſucht auf das„daß“ und auf das„Warum“ des Da⸗ ſeins und ſeiner Nöte. Keiner dieſer Verſuche kann indes das Letzte erklären. Man kann wohl Zuſammenhänge feſt⸗ ſtellen, Abhängigkeiten beſchreiben, Tatſachen aufzeigen, aber die Sache ſelbſt, das Weſen des Seins und Geſche 8, vermag kein Wiſſen zu enthüllen. Beſchreibung iſt nie Er⸗ klärung. Ganz abgeſehen von den Widerſprüchen und von den Wahrſcheinlichkeits⸗ und Unſicherheitsfaktoren, die ſich immer wieder in der Rechnung obiger Antworten vor⸗ finden. Freilich, die Sinnfrage des rätſelhaften Lebens ſtellen, heißt entweder der Skepſis oder im beſten Falle der Reſig⸗ nation ſich ausliefern. Griechenlands Dichtung und Roms Philoſophie liefern Beiſpiele dafür. Der Glaube der Bibel wehrt allem ſchweren, hoffnungsloſen Peſſimismus. Er lehrt heroiſchen Gehorſam im Alten Teſtament, wie die Ge⸗ ſtalt Hiobs ergreifend dartut. Und er bringt im Neuen Teſtament den Blick auf den gekreuzigten Chriſtus und da⸗ mit die Ueberwindung des Schickſals um deswillen, der uns geliebet hat.“ Solche Glaubensgewißheit verändert unſere Stellung zum Leben und ſeinem Leid. Sie macht frei von Furcht und Lebensangſt und läßt uns verzichten auf alle Neugierde, die mit okkultiſtiſchen Mitteln die Zukunft zu enthüllen meint. Solche Glaubensgewißheit muß ſich in der Gegenwart allerdings müde und wund laufen im Kampfe gegen alle furchtbaren Lebenserſcheinungen. Damit war der Uebergang zum Thema des zweiten Abends gegeben, wo mit der gleichen ſachlichen, gründlichen und wohltuend volkstümlichen Art die Frage: iden der weithin bekannte und ſehr ge⸗ Kommunale Chronik Zuſammenſchluß dreier Gemeinden Die zum Amtsbezirk Heidelberg gehörenden Ge⸗ meinden Wilhelmsfeld und Peterstal wollen unter Einbeziehung der zum Amtsbezirk Mannheim gehörenden Gemarkung Schrieshei⸗ mer Hof mit Ziegelhauſen vereinigt werden. Veranlaßt wurde dieſer Schritt durch die wirtſchaft⸗ liche Notlage beider Gemeinten. Das Bezirksamt hat das ihm eingereichte Geſuch an das Innenmini⸗ ſtertum befürwortend weitergeleitet. Eine glückliche Stadtgemeinde * Wolfach, 16. Nov. Die Stadtgemeinde Wolfach Hat z. Zt. faſt gar keine Unterſtützungsempfänger, da die Erwerbsloſen zum größten Teil bei den Gleis⸗ auswechſelungsarbeiten auf der Strecke Hauſach⸗ Schiltach Beſchäftigung finden konnten Aus dem Neuſtadter Stadtrat * Neuſtadt a.., 17. Nov. Zu einer ſtürmi⸗ ſchen Sitzung kam es im Stadtrat bei der Beratung des Beſchluſſes des Beſoldungsausſchuſſes, der dahin geht, daß die ſtädtiſche Beſoldungs⸗ ordnung den Vorſchriften der Reichsbeſoldungs⸗ ordnung im großen und ganzen entſprechen ſoll. So⸗ weit einzelne ſtädtiſche Beamte durch beſondere Ver⸗ träge angeſtellt ſind, ſtellt ſich der Beſoldungsaus⸗ ſchuß auf den Standpunkt, daß die Verträge zu achten ſeten, alſo daran nicht gerüttelt werden ſoll. Es bleiben alſo die Verträge mit Bürgermeiſter Dr. Forthuber, Direktor Mülhaus, Stadtſchulrat Dr. Wahrheit und Stadtbaurat Glückert unberührt. Der Beſchluß wurde angenommen gegen vier National⸗ ſoztaliſten, einen Kommuniſten, Stadtrat Stahmer (Wilo) und den Sozialdemokraten Melbert. 1 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe behandelt wurde. r früher der Einzelne ſozuſagen das e die Sie iſt alles, der Ein⸗ hren zu lebe e der 0 Maſſe. igem Ausgleich Aufgaben. innen nach ſonderung von Gott ziftet. Darum iſt Er⸗ ö zum Du. Gott hat mit wir uns mit dem Bruder wird geſtärkt durch„Wort t lebendiger Hoffnung Beide Vorträge fanden Dr. B. außen. gefällt, d löfung n ſich hinaus auf in der T ** Um das Familienrecht auf dem Deutſchen Juriſtentag 5 chriften des bürgerlichen Ge⸗ ſetzbuches ve Rückſicht auf die Gleichderechtigung der Geſchle 119) eine Ae Der 6856. Deutſche beck im r ſtottfand, hat ſich eingehend mit dieſer Frage be Ein Teil vertrat den der Verfoſſung gegebene Gleichbere standpunkt, daß die tigung der Ges Fomilienrechts nicht res von dieſer Seite in vielen tenden Beſtimmungen verlangt i wurde. Von anderer Seite (Dr. Marianne Weber⸗Heidelberg) wurde eine vollſtändig neue Faſſ gilienrechts, nicht nur die Korrektur einzelner ſtimmut angt. Ein Anſpruch auf ein beſtimmtes, dem einkommen entſprechendes Haus⸗ haltsgeld und ein ergeld altsgel für die perſönlichen Be⸗ dürfniſſe der Frou wurde verlangt, damit ſie nicht vom Belieben des Mannes abhängig ſei. Zu dieſen Familien⸗ rechtsfragen lagen zwei ſch he Gutachten vor. Das eine war verfaßt von Rechtsanwältin Frau Dr. Emmy Reb ⸗ ſtein⸗ Metzger, Mannheim. Sie wird über ödieſe Fra⸗ gen, die beſonders auch die Beſucher der Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle angehen, am Montag, 23. November, im großen Saale der Handelskommer, L 1 ſprechen unter dem 9 4, Thema„Gleich berechtigung von Mann und Frau in der Ehe und das gel⸗ tende Familienrecht“. Intereſſenten, auch Juriſten, ſind herzlichſt dazu eingeladen.(Weiteres Anzeige.) 2 5757 Dagesl Mittwoch, 18. November Nationaltheater:„Das Spielzeug Ihrer Majeſtät“, Operette von J. Königsberger, Miete E 12, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater:„Emil von der Infanterie“ und„Hilfe, ein Kind!“, ſowie Varieté⸗Programm, Anfang 20.15 Uhr. Märchen⸗Aufführung: Apolle⸗Theater:„Lügenmäulchen und Wahrheitsmündchen“, 16 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Ning“, Schauſpiel von Bruno Frank, für den Bühnenvolksbund, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Verführung. Harmonie D 2, 6: Vortrag von Ernſt Krenek über„Die Stellung der Kunſt in der heutigen Zeit“ als Einfüh⸗ rungsabend zu der Erſtaufführung der Krenekſchen Oper „Leben des Oreſt“, 20.30 Uhr. Volkshochſchule: Vortrag von Rechtsanwalt Prof. Dr. Karl Geiler über„Die rechtliche Organiſation der Wirtſchaft“, 20.15 Uhr im Muſenſoal. Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten N 7, 7: Vortrag von Prof. Dr. Walter über„Kennen Sie Mannheim“?“, 20.30 Uhr. Kolpinghaus U 1, 18: Tanzabend von Dini von Eſſen, 20 Uhr. Kaffee Schleuer J 1, 6: Geſellſchaftstang ab 16 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlagen al 20.30 Uhr. Palaſthotel: Tanztee 20.90 Uhr. Flugplaßkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. falgbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee— abends Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Schauburg:„Madam Satan“.— Roxy⸗ Theater:„Der ungetreue Eckehart“.— Capitol: „Wenn die Soldaten.“.— Alhambra:„Viktoria und ihr Huſar“.— Univerſum:„Der Kon⸗ greß tanzt“.— Gloria:„Kopfüber ins Glück“. — Scala⸗Theater:„Nie wieder Liebe“.— Palaſt⸗ Theater:„Um eine Naſenlänge“. Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städt. Schlioßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Ausſtellung: „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr;: Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung: „Schöpferiſche Kopien“, 11 Uhr. * 5 9 Eiche Sandhofen SW. 1910 Heidelberg 13:5 Obwohl dieſem Kreisligatreffen nicht deutung zukam, wie noch den Kämpfen am vorletzten Sonntag, wo V. f. K. 86 Mannheim durch ſeinen Sieg in Heidelberg und durch die Niederlage von Elche Sandhofen in Pirmaſens bereits Bezirksmeiſter wurde, gab es den⸗ noch am Samstag abend in Sandhofen wieder ein voll⸗ beſetztes Haus. Sportverein 1910 Heidelberg, ohne Be⸗ ſetzung im Halbſchwergewicht und mit Erſatz für ſeinen verletzten Federgewichtler Lauth, konnte Eiche Sandhofen, die für Sommer im Weltergewicht Erſatz ſtellen mußte, den Sieg nicht ſtreitig machen. Den zwei S hulterſiegen und zwei ſchwerer errungenen Punktſiegen von Sandhofen ſtellten die Heidelberger je einen Punkt⸗ und Schulterſieg Be⸗ mehr die entgegen. Das von beiden Teilen lebhaft und hart ge⸗ führte Treffen war recht intereſſant und nahm folgenden Verlauf: Bantamgewicht: Kleparz⸗Sandhofen holte ſich mit einer Soubleſſe in der 2. Minute eine Wertung, dann aber kam Redzig⸗Heidelberg durch Hüftſchwung, Schulterſchwung und Armzug ſtark auf und ſiegte nach Punkten. Federgewicht: Metz⸗Sandhofen— Gerlach⸗Heidelberg. Metz lag bereits bei Halbzeit knapp in Führung und wurde ſicherer Punkt⸗ fieger. Im Leichtgewicht gelang Diſch⸗ Heidelberg ein Schleuderer und in der angeordneten Bodenrunde endeten zwei Ausheber mit Ueberwürfen von Wehe ⸗ Sandhofen außerhalb der Matte. Wehe wurde Punktſieger. Im Welter⸗ gewicht ſiegte Rebſcher⸗ Heidelberg, der einen Rückfaller ſeines Gegners Wieland⸗Sandhofen auszunützen verſtand und dieſen nach 3,40 Minuten auf die Schultern drückte. Nach lebhaftem Standkampfe im: Mittelgewicht wurde Flechrim⸗ Heidelberg von Emering⸗Sandhofen mit Schulter⸗ drehgriff in 9,45 Min. beſiegt. Halbſchwergewicht: R. Rupp⸗ Sandhofen war wieder einmal ohne Gegner und erhielt kampflos den Sieg. Im Schwergewicht gab Benz⸗Heidel⸗ berg wegen Verletzung den Kampf auf und überließ Litters⸗ Sandhofen nach 4,30 Minuten den Sieg. Der Stand der Tabelle Kämpfe gew. verl. Kompf⸗ Mannſch. punkte punkte .f. K. 86 Mannheim 5 5— 58:85 10:0 Eiche Sandhofen 5 8 2 5432 6˙4 Roland Pirmaſens 6 2 4 44:62 4·8 S. V. 1910 Heidelberg 6 1 5 44:66:10 Fußball im Kreis Südheſſen Es kam diesmal anders als man ſonſt gewohnt iſt. Die Platzvereine konnten diesmal keine Lorbeeren an ihre Fahnen heften, ſondern mußten zuſehen wie die Gäſte die wertvollen Punkte wegführten. Es darf höchſtens als kleine Ueberroſchung die:2⸗Niederlage von Neuhauſen auf eigenem Platze gegen den Sportverein Horchheim gemeldet werden.— Die beiden Lampertheimer Vereine mußten auswärts antreten und erfreuten ihre Anhänger mit eindrucksvollen Siegen. Der VfL Lampertheim hatte das weit ſchwerere Spiel auszutragen, er ſiegte gegen Worms mit:0. Olympia Lompertheim hatte weſentlich leichter zu kämpfen. Zwar mußte ſie ſich ebenfalls anſtrengen, um die Heppenheimer Mannſchaft 31 ſchlogen zu können. — Die Bibliſer Mannſchaft iſt wieder im Kommen. Die beiden letzten Spiele haben das erneut beſtätigt. Bib⸗ lis mußte beim Tabellenletzten in Pfiffligheim an⸗ treten und konnte das Spiel mit reichlich Glück:0 für ſich entſcheiden.— Der Sportverein Abenheim ſpielt wacker drauf los und läßt ſich durch die letzten Vorkomm⸗ niſſe keineswegs aus dem Konzept bringen. Gegen den Sp Hochheim zeigte ſich die Elf ſehr eifrig und ſpielte unentſchieden:2. Ludwigshafener Hockeyerfolge Ty— VfR Heilbronn:2 HEs— Baden⸗Baden 20 Beſſer als ihre Mannheimer Kollegen ſchnitten am Sonntag die Ludwigshafener Hockeyvereine gegen auswär⸗ tige Mannſchaften ab. Der Tc hatte den VfR Heilbronn zu Gaſt. Wie am letzten Sonntag reichte es wieder trotz überlegenen Feldſpieles nur zu einem Unentſchieden, da der Sieg in letzter Minute noch aus der Hand gegeben wurde und wieder war es die ſonſt ſichere Verteidigung, die zeitweiſe ſehr ſchwach war. Einen ſchönen Erfolg konnte der 2. Ludwigshafener Vertreter, der Hockey⸗Club, erringen. Die Ludwigs⸗ hafener ſind dem Beiſpiel der anderen einheimiſchen Mann⸗ ſchaften jetzt auch gefolgt und haben ihre Elf durch Herein⸗ nahme verſchiedener Jugendſpieler erheblich verjüngt. Allerdings war das Erſetzen von 5 älteren Spielern viel⸗ leicht auf einmal etwas zu viel, was ſich auch darin zeigte, daß die Mannſchaft gegen Baden⸗Baden in der 1. Halbzeit ſich nicht zuſammenfinden konnte, ſodaß die Gäſte etwas mehr vom Spiel hatten, ohne aber zu Torerfolgen zu ge⸗ langen. Erſt nach der Pauſe klappte das Zuſammenſpiel bei dem Hockey⸗Club beſſer. ſodaß durch zwei ſchöne Tore — 2 Mittwoch, 18. November 1931 — der Endſieg ſichergeſtellt werden konnte. Gegen Schluß ließ Baden⸗Baden ziemlich nach, da einige Spieler bereits am Vormittag gegen den VfR Mannheim(:1) in einer komd Mannſchaft geſpielt hatten. Die Gäſte zeigten ein eifrigez Spiel und konnten daher den beſten Eindruc und ruhiges S hinterlaſſen. Gegen die 2. Mannſchaft des Hockey⸗Clubs Ludwigs, hafen kam der TB Germania Mannheim zu feinem 2. Sieg ſeit ſeinem Beſtehen. Bereits bei Halbzeit führte Germania 03 nach beſſerem Spiel. Nach der Pauſe kam Ludwigshafen mehr auf. Auf beiden Seiten fielen noch 2 Tore, womit der Endſieg der Mannheimer mit 225 geſichert war. Gegen die körperlich weit überlegene 2 Mannſchaft von Germania holte ſich die Ludw aſenet Jugend einen überlegenen 10:0 Sieg, der dem eifrigen Ludwigshafener Nachwuchs das beſte Zeugnis ausſtellt F. H. Stuttgarter Sechstagerennen Nach 91 Stunden— Richli⸗Buſchenhagen an der Spitze Nach den großen Jagden am Montagabend verlief die vierte Nacht des Stuttgarter Sechstagerennens vor müßi⸗ gem Beſuch verhältnismäßig ruhig. Erſt bei der 2 Ühr⸗ Nachtwertung gaben Altenburger⸗Dumm das Signal zu einer Jagd, in deren Verlauf außer dem vorgenannten Paar noch die Mannſchaften Richli⸗Buſchenhagen, Tonant⸗ Merlo, Gilgen⸗Bühler und Peix⸗Dayen eine Runde ge⸗ wannen. Richli⸗Buſchenhagen waren damit zur Spitzen⸗ gruppe aufgelaufen und hatten gleichzeitig dank ihrer grö⸗ ßeren Punktzahl auch die Führung erlangt. Nachdem am Abend Piet van Kempen ausgeſchieden war, gab im Ver⸗ lauf der Nacht auch ſein Partner Frankenſtein auf. Der Dienstagnachmittaäg verlief bis 4 Uhr ruhig. Dann entfeſſelten wiederum Altenburger⸗Dumm eine neue Jagd, bei der ſie dem Felde eine Runde ab⸗ nehmen konnten. Vorſtöße von Funda⸗Skupinſki blieben ohne Erfolg. Nach 91 Stunden, Dienstagnachmittag 5 Uhr, waren 2125,00 Km. zurückgelegt. 5 Der Staud des Rennens: 1. Richli⸗Buſchenhagen 248 P. 2. Charlier⸗Deneef 200 P. 3. Rauſch⸗Hürtgen 46 P.— Eine Runde zurück: 4. Ehmer⸗Kroſchel 60 P.— Zwei Runden zurück: 5. Kilian⸗Pützfeld 148 P. 6. Funda⸗Skupinſki 883 P.— Drei Runden zurück: 7. Gilgen⸗Bühler 139 P. 8. Tonani⸗Merlo 86 P.— Vier Runden zurück: 9. Peix⸗Dayen 988 P.— Acht Runden zurück: 10. Altenburger⸗Dumm 72 P. Strausberg(17. November): 1. Cſardas⸗Hürdenrennen. Verkaufsrennen. 1800. 2809 Meter: 1. G. Kucklicks Hauptmanns Schweſter(Murphy); 2. Eiland; 3. Hunding. Toto: 51, Platz: 14, 14, 18. Ferner: Ledum, Till Eulenſpiegel, Morgenrot, San Marecv, Borgia, 2. Tannkönig⸗Jagdreunen. Ausgleich 3. 1800 J. 8800 Meter: 1. Frau G. Maunes Hol Gulden(Müſchen); 2 Trumpfkönig; 3. Lohland. Toto: 84, Platz: 25, 18, 24. Ferner: La Margna, Kriegsſpiel, Fafner, Randgloſſe, Kern, Patras, Eilbrief, Negus, Tauperle. 3. Pergoleſe⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 1800. 2800 Meter: 1. Graf C. A. Wuthenaus Blankenſtein (Hauſer); 2. Garde; 3. Prinzeſſin. Toto: 74, Platz: 2, 16, 23. Ferner: Königsſonne, Limpurg, Wanda, Hykſos, Aurelian, Eyklop. Anker. 4. Rheinland⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrpr. und 2200 Mark. 4100 Meter: 1. M. Smirnas Rote Nelke(Wolſh 2. Faſeiſt; 3. Kermak. Toto: 22, Platz: 18, 15. Ferner; Poſtmeiſter, Inſtructor, Manfredia. 5. Cardinal.⸗Jagdrennen. 1800, 8400 Meter: W. Ehrenfrieds Zarenkind(Wolf); 2. Mika; 3. Paroli. Toto; 24, Platz: 10, 10, 10. Ferner: Marcion, williger, Comet. 6. Hanswurſt⸗Jagdreunen. 2200. 3800 Meter: 1. Frhr. von Reitzenſteins Barfuß(Buſchke); 2. Girigare TVI 3. Signora. Toto: 18, Platz: 11, 12. Ferner: Dorado 2. ? 5 Chefredakteur: Kurt Flſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den Übrigen Tell: Franz Kircher - Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber Drucker und Verleger: Druckereſ Dr, Haas, Neue Mannheimer Zeſtung, G. m. b. H. Mannheim, f 1.—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur be. Rückports eee Schötze den Heils pflege ihn täglich— gurgle trocken 2 8 S 0— Die deutſche Heilige Zum 700. Todestag der Landgräfin Eliſabeth von Thüringen Beim ehrfürchtigen Aufblicken zu der ſeraphiſchen Huldgeſtalt der Landgräfin Eliſabeth von Thüringen, in deren Wandel ſich mit allen chriſtlichen auch die ſpezifiſch weiblichen Tugenden helfend⸗heilender Wohltätigkeit zu ſublimer Vollkommenheit entfaltet haben, ſchweigt aller Zwieſpalt konfeſſioneller Mei⸗ nungsverſchiedenheiten. Im Verein mit der katholi⸗ ſchen Chriſtenheit, gedenkt auch die geſamte prote⸗ ſtantiſche Welt der am 19. November zum ſteben⸗ hundertſten Male ſich jährenden Wiederkehr des Todestages Eliſabeths, die— als einzige proteſtanti⸗ ſcherſeits legitimierte Heilige— auf der Wartburg und in Marburg als Schutzpatron in der Karitas verehrt wird. Als eine gekrönte Diakoniſſin, an deren Mantel ſich Bettler und Kranke mit hilfeheiſchend erhobenen Händen ſchmiegen, als huldvoll herablaſſende und zu⸗ gleich minniglich liebreizende Fürſtin, der Schenk⸗ kanne und Brotlaib als obligate Attribute ihres Wohltuns beigegeben ſind, iſt Eliſabeth von der Renaiſſance bis zur Romantik des 19. Jahrhunderts durch die Malerei in allen lichten und Leidvollen Epiſoden ihres kurzen, nur 24 Jahre umfaſſenden Erdenwandels verewigt worden. In faſt rebelliſchem Gegenſatz zu dieſer Ab⸗ weichung von der ſeit Hans Holbein d. J. markt⸗ gängigen, bis zu Moritz v. Schwind, dem Schöpfer der Wartburgfresken, unterbrechungslos fortgeſetz⸗ ten, ſchließlich zur Schablone verflachten idylliſchen Auffaſſung, ſteht ein hier wiedergegebener Holz ⸗ ſchnitt von Baldung Grien, der Eliſabeth zeigt, wie ſie, aller höfiſchen Gepflogenheit Hohn ſyrechend, im Kreiſe niederer Mägde Wolle ſpinnt. In dieſem Bild dämmert zum erſten Mal die Ahnung von Eliſabeths wahrem We⸗ ſen, von ihrer, durch das franziskaniſche Armuts⸗ ideal freiwilliger Selbſterniedrigung geformten menſchlichen Erſcheinung. Die romantiſch glorifizierende Eliſabeth⸗Auf⸗ faſſung iſt eine fromme Geſchichtslüge, un⸗ vereinbar mit dem verhärmten, durch Nachtwachen und Faſten verzehrten eigentlichen Geſicht der bar⸗ füßigen Poverella von Marburg, deren von blutigen Geißelſtriemen zerſchundener Leib ein bäuerlich gro⸗ ber Wollkittel umhüllte. Eliſabeth war keine im literariſchen oder dichteri⸗ ſchen Sinn ſchöpferiſche Heilige. Im Unterſchied von anderen gottſeligen Frauen der Hohenſtauferzeit, 1 2 Darstellung der heiligen Elisabeth nach einem Holzschnitt von Hans Baldung Grien 1511; Erklärung im Text von den prophetiſchen Viſionärinnen Hildegard von Bingen, Eliſabeth von Schöngu oder Mechthild von Magdeburg ſind von ihr keinerlei Selbſtzeugniſſe über ihre Erleuchtungen und Ekſtaſen überliefert. Niemals hat ſie— wie ſpäter Tereſa a Jeſu in Spanien und Caterina von Genua in Italien— als Ordensgründerin oder ⸗Reformerin aktiv in das geiſtliche Leben ihrer Zeit eingegriffen. Weniger durch ihr Wirken und Sagen, als durch ihr Leben und Dulden, durch die unbeirrbare Be⸗ harrlichkeit, mit der ſie ihren Idealen treu blieb, hat ſie die Aureole der Heiligkeit errungen. Solche ſelbſterwählte Armut und Weltentſagung bedeutet eine proteſtleriſche Anklage gegen die höfiſche Sitte und die Gepflogenheiten der feudalen Etikette. Die erbitterte Feindſchaft ihrer Sippe und ihrer Standesgenoſſen hat Eliſabeth ſich zugezogen, weil ſie ſich, entgegen aller Konvention, beim Gottesdienſt un⸗ ter das niedere Volk miſchte, weil ſie mit überfließen⸗ der Gebefreudigkeit alles, was Truhen und Vorratskammern bargen, ſogar Linnen und koſtbare Seidenſtoffe, an Bedürftige wegſchenkte. Die Wart⸗ burg, in deren Hallen zu Landgraf Hermanns Zeit Wolfram von Eſchenbach und Walther von der Vogel⸗ weide bei prunkvoll rauſchenden Feſten ihre von Weltluſt erſtrahlenden Minnelieder angeſtimmt hat⸗ ten, wurde von Eliſabeth in ein Aſyl für Bettler um⸗ gewandelt, in ein Hoſpital für die ſouſt mit Abſcheu gemiedenen Leprakranken, deren Geſichter ſie ſich zu küſſen unterſtand. Die Kraft zur Sprengung der letzten weltlichen Bindungen gewann Eliſabeth an dem Tage, als ſie mit ihren beiden Kindern die Wärtburg verließ, um — als eine ſchnöd Verſtoßene, beſchimpft wie eine landfahrende Bettlerin— in dem düſteren Schuppen einer Eiſenacher Schenke, zwiſchen Gerümpel hauſend, des Hochgefühls des„vollkommenen Reich⸗ tums der allerheiligſten Armut“ und der beſeligenden Wonnen unmittelbarſter Gottesnähe teil⸗ haftig zu werden. Dieſer Genuß ihrer religibſen Autonomie war nur von kurzer Dauer. Eliſabeth war eine autoritäts⸗ und anlehnungsbedürftige Griſeldisnatur. Den Höhenflug, die Ausweitung und Vollentfaltung ihrer wunderbar reichen Seele hemmte ihr fanatiſcher Beichtvater Konrad von Marburg durch die Tyrannis ſeiner grauenvollen Seelſorge. Mit un⸗ erhörter Spannkraft und unerſchütterlich gleichgemu⸗ ter Heiterkeit hat Eliſabeth den Raubbau, welchen dieſer Unhold durch entehrende Geißeldiſziplinen und quälſüchtige Schikanen an ihrer Seele verübt hat, als gottgewollte Prüfung hingenommen. Konrad, der ſpäter als Ketzerverfolger durch Mörderhand gefal⸗ len iſt, ging ſoweit, nicht nur ihre beiden Begleiterin⸗ nen, die zugleich ihre Jugendgeſpielinnen waren, aus ihrer Nähe zu entfernen, ſondern er nahm ihr ſogar ihren Sohn, an dem ſie mit allen Fibern ihres Her⸗ zens hing. Dies hat ihre Lebenskraft erſchöpft. Ihr Tod war kein ſieghafter Hinübergang; er glich dem ſanften Verlöſchen einer erſchöpften Flamme. 5 Gerade weil ihre verklärte Duldergeſtalt nicht in unerreichbare Ewigkeitshöhen entrückt iſt, wurde die leidgeprüfte arme Frau Eliſabeth zur volkstüm⸗ lichſten deutſchen Heiligen. Ihr Ruhm gründete ſich weniger auf die unmittelbaren Aus⸗ ſtrahlungen ihres Menſchlichen als auf die Wunder⸗ und Heilwirkungen, die unmittelbar nach ihrem Heimgang von ihrer entſeelten Leibeshülle ausgin⸗ gen. Daß dieſer zu ihren Lebzeiten unbekannten und entrechteten, in der Verborgenheit ihres Marburger Spitals wirkenden Märtyrerin ſchon vier Jahle nachihrem Tode, ohne daß ſie zuvor ſelig geſpro⸗ chen war, die Kanoniſierung zuteil wurde, it das Werk der einflußreichen Deutſchordens⸗ herren, der Hüter und Nutznießer ihrer wunder⸗ wirkenden Grabſtätte. Durch Geltendmachung dyna⸗ ſtiſcher und machtpolitiſcher Druckmittel haben ſie vom Papſt die Erhöhung Eliſabeths in den Stand der eiligen zu erwirken vermocht. e William v. Schroeder. „ Guſtan Frenſſen,„Der brennende Baum“(Groteſche Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher Schrifiſteller don 189). Im Lebenswerk des großen niederdeutſchen Dich iſt dieſe Erzählung etwas gänzlich Neues: Zum erſtenme zieht Frenſſens künſtleriſche Proſo ein hiſtoriſches Gewa an und wählt als grondioſen zeitlichen Hintergrund den Dreißigjährigen Krieg. Mitten in dem Drama des e europäiſchen Religionskrieges, deſſen verderbliche Fackeln auch in die Stille der Lüneburger Heide getragen werden, ſteht das Schickfal eines ungleichen Brüderpaares in 7 bolhafter Gegenfätzlichkeit; hier der von Glück und Liebe verfolgte, dem Augenblicke dienende Londsknecht, dort 155 von Not und Tod umgebene, um ewige Werte ringen Gottesſtreiter, und zwiſchen ihnen die Frau. Szenen vn unerhörter Eindringlichkeit ziehen vorüber, Plünde run Brandſtiftung, Hungersnot, Flucht in die Wälder, zu ſter und erſchütternſter Wirkung geſteigert in dem Gema 10 des zerstörten Magdeburg; zermarterte Menſchheit wi irre om Glauben und kehrt zu alten heioniſchen Bräuchen zurück, hängt Gott zum Spotte den Lichterbaum in 115 Haus. Aber was als Spott gedacht war, fällt durch 55 Tot des mutigen Prieſters zum Segen aus und als 979 liches Friedenszeichen gewinnt der Weihnachtsbaum d Abtrünnigen zurück. Perſea, Frei⸗ 3 5 14 1 3 31 Bad nung berg Maſſe alſo tot, verkü Die wie ken! cherte bis 6 ſtellte Hypo ger d delbe Höhe beim Hilſe Baua FT S Fr AA. S K 5 1 1 4 I wegen verſchiedener Diebſtähle verbüßt hatte Mittwoch, 18. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 535 Aus Baden um Konkurs der Siedlungsgeſellſchaft 8„Badiſche Pfalz“. Heidelberg, 18. Nov. Zum Konkurs der Siedlungs⸗Geſellſchaft Badiſche Pfalz“ wird jetzt bekannt, daß die Eröff⸗ nung des Konkurſes durch das Amtsgericht Heidel⸗ berg abgelehnt wurde, weil keine realiſierbare Naſſe vorhanden iſt. Die Geſellſchaft als ſolche wird alſo beſtehen bleiben und die allmähliche A b⸗ toßung ihrer Werte verſuchen. Zu Zwaungs⸗ perkäufen wird es dabei aber keinesfalls kommen. Die hauptſächlichen Hypothekengläubiger werden wie folgt angegeben: Rheiniſche Hypothe⸗ kenbank⸗Mannheim 800 000900 000 Mark(geſi⸗ gerte erſte Hypotheken); Stadt Heidelberg 500 000 51s 600 000, Reichs verſicherungsanſtalt für Anze⸗ ſtellte etwa 150 000 und dazu noch einige weitere Hypothekenbeträge. Als einzige größere Heidelber⸗ ger Forderung beſteht noch ein Anſpruch der Hei⸗ delberger Handwerker⸗Baugenoſſenſchaft in Höhe von etwa 120 000 4, weil dieſe Genoſſenſchaft beim Bau des letzten Häuſerblocks mit Kapital zu Hilfe kommen mußte, um ihren Mitgliedern die Bauaufträ ze zu erhalten Zehn Jahre Zuchthaus wegen Totſchlags vor elf Jahren * Offenburg, 17. Nov. Im erſten Fall der geſtern begonnenen Schwur⸗ gerichtsperiode hatte ſich der 29 Jahre alte Fried⸗ tich Störk, Maler in Emmingen(Amt Engen) wegen erſchwerten Totſchlags zu verantworten. Störk hatte am 2. März 1920 den Nachtwächter Jung einer Offenburger Automobilfirma, der ihn beim Autodiebſtahl überraſchte, durch zwei Schüſſe getötet. Für dieſe Tat wurde nun Störk zu der gesetzlichen Mindeſtſtrafe von zehn Jahren Zucht⸗ baus verurteilt, wobei ihm fünf Monate Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet wurden. Das Verbrechen kam dadurch ans Tageslicht, daß in Paris ein Deutſcher, namens Fiſcher, der ſteckbrieflich wegen der Tötung des Jung geſucht wurde, verhaftet worden iſt. Aus ſeiner Mitwiſſer⸗ ſchaft erklärte aber Fiſcher, daß er nicht der Täter ſei, ſondern Störk. Dieſer geſtand dann bei ſeiner Vernehmung vor fünf Monaten nach anfänglichem geugnen die Tat ein. Störk war ſeit 1924, nachdem Strafe und auf Wohlverhalten für den Reſt der Strafe entlaſſen worden war, in Emmingen als Maler tätig, hatte dort geheiratet und erfreute ſich dort eines ſehr guten Rufes. Ehrung des Miniſterialrats Profeſſor Dr. Hirſch * Schwetzingen, 18. Nov. Miniſterialrat Prof. Dr. Fritz Hirſch⸗Karlsruhe, der ſchun im De⸗ zember 1929 in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Erhaltung des Schwetzinger Schloſſes und der Schloßgartenhauten zum Ehrenbürger der Stadt er⸗ nannt wurde, iſt, wie ſchon kurz berichtet, aus An⸗ laß des 60 jährigen Jubiläums des Verkehrsvereins auch zum Ehrenmitglied dieſes Vereins er⸗ nannt worden. Dieſe Auszeichnung iſt als ein Akt des Dankes an Miniſterialrat Dr. Hir ſch per⸗ sönlich und an die badiſche Staatsregierung aufzu⸗ ſaſſen. Man weiß in Schwetzingen die in den letzten Jahren durchgeführten Renovationsarbeiten an den ſtaatlichen Bauten wohl zu ſchätzen und iſt dankbar dafür, daß dieſe Baudenkmäler und Kulturdoku⸗ mente kurpfälziſcher Geſchichte vor dem Verfall ge⸗ rettet worden ſind. Beſtrafte Schwarzbrenner er eine 3* Karlsruhe, 14. Nov. Der Landwirt Maximilian Höll aus Steinbach, der Metzger und Wirt Otto Pfisterer aus Speyer und der Taglöhner Hermann Baumann aus Maxau, die in Geroldsau und Büh⸗ lextal eine Schwarzbrennerei unterhielten und die Erzeugniſſe in den Handel brachten, waren vom Schöffengericht in Baden⸗Baden wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz zu hohen Geld⸗ ſtrafen und geringeren Gefängnisſtrafen verurteilt worden. Die Strafkammer als Berufungsinſtanz hat die Geldſtrafen etwas ermäßigt und wie folgt erkannt: Höll 93 344/ Geldſtrafe, erſatzweiſe 100 Tage Gefängnis, ſowie zwei Wochen Gefängnis und 6000/ Werterſatz, Pfiſterer 22 828/ Geldſtrafe, erſatzweiſe 25 Tage Gefängnis und zwei Wochen Ge⸗ füngnis ſowie 7800/ Werterſatz, Baumann 2 680 1 Geldſtrafe, erſatzweiſe 60 Tage Gefängnis und zwei Wochen Gefängnis ſowie 8000/ Werterſatz. Außer⸗ bem wurde auf die Einziehung der Brennereieinrich⸗ tungsgegenſtände erkannt. Rauferei mit tödlichem Ausgang Konſtanz, 18. Nov. Im Verlaufe eines Streites, der in einer Wirtſchaft in Arbon begonnen hatte und auf der Straße ſeine Fortſetzung fand, erhielt der qlährige Stadler von Guntershauſen von ſeinem Hegner, dem 20 jährigen Hilfsarbeiter Hanſelmann nen Schlag in die Schläfengegend. Der Getrof⸗ ſene brach bewußtlos zuſammen. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Die am Raufhandel beteiligten Perſonen waren alle ange⸗ 9 5 Ste wurden noch im Laufe der Nacht ver⸗ let, * O Weinheim, 16. Nov. In das Wochenendhäus⸗ n einer Mannheimer Familie wurde ein Ein⸗ bruch verübt. Als der Beſitzer geſtern ſein Häus⸗ hen aufſuchte, entdeckte er, daß daraus Einrich⸗ tungsgegenſtände im Werte von etwa 200 Mk. entwendet waren. Auch ein zweites hieſiges Wochen⸗ endhäuschen wurde von unerkannten Tätern aufge⸗ beatden. Der Gendarmerie iſt Anzeige erſtattet wor⸗ „ Mingolsheim(Amt Bruchſal), 17. Nov. Beim Ortsausgang wurde ein Mann aus Malſch von einem Auto überfahren. Der Verunglückte, der ſcwere Verletzungen erlitt, fand Aufnahme in der beidelberger chirurgiſchen Klinik. Karlsruhe, 18. Nov. Die Studentenſchaft an der Techniſchen Hochſchule zu Karlsruhe hat beſchloſ⸗ 55 in dieſem Winter von allen äußeren Feierlich⸗ 4 der akademiſchen Sitte Abſtand zu nehmen. 1185 wird den durch den Ausfall des Fackelzuges an⸗ äßlich des Relloratswechfels freiwerdenden Betrag m Prorektor Prof. Dr. Plank für wohltätige wecke zur Verfügung ſtellen. Troſtloſe Lage der Pfälzer Landwirkſchaft Vollſitzung der Kreisbauernkammer Drohungen verſchiedener Reoͤner Warnung des Regierungsvertreters 2: Kaiſerslautern, 18. Nov. a Die Kreisbauernkammer Pfalz trat am Dienstag in ihrem Kammergebäude zu einer Vollſitzung zu⸗ ſammen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende, Oekonomierat Helck, der Toten, wo⸗ rauf zum ſtellvertretenden Präſidenten Weinguts⸗ beſitzer Spindler⸗Forſt gewählt und verſchiedene Ausſchüſſe beſetzt wurden. Dr. Unckrich hielt darauf einen Vortrag über die troſtloſe Lage der Pfälzer Landwirtſchaft. An die Ausführungen anknüpfend, erfolgte die An⸗ nahme folgender Entſchließung: 5 Die Lage der pfälziſchen Landwirtſchaft wird von Tag zu Tag kataſtrophaler. Die Preiſe für Vieh, Schweine, Milch, Molkereiprodukte und Wein ſind in einem Ausmaß gefallen, wie man es in der Vor⸗ kriegszeit nicht erlebt hat. Beſonders verheerend haben ſich die Preisrückgänge beim Vieh eingeſtellt. Faſt alle landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe liegen unter den Friedenspreiſen. Dazu kommt, daß die ungeheuren Ernteſchäden einen weiteren Einnahmeausfall hervorgerufen haben. Dem⸗ gegenüber ſind die Ausgaben nicht geringer gewor⸗ den, vielmehr ſind die öffentlichen Abgaben geſtiegen. Eine ſtets wachſende Zinsbelaſtung, verbunden mit übermäßigen Steuern, Abgaben und Soziallaſten helfen den Druck noch verſchärfen. Es müſſen daher auf ſchnellſtem Wege durchgreifende Maßnahmen an⸗ gewandt werden, f um den völligen Zuſammenbruch der Land⸗ wirtſchaft zu verhindern. Die verzweifelte Stimmung, die in der pfälziſchen Landwirtſchaft Platz gegriffen hat, kam in der Vollverſammlung der Kammer lebhaft zum Aus⸗ druck. Allenthalben wurde die Selbſthilfe der Landwirtſchaft verlangt. Die deutſche Wirtſchaft müſſe einer grundlegenden Beſſerung entgegen⸗ geführt werden, du ſich die Landwirtſchaft bewußt iſt, daß eine enge Verbundenheit innerhalb der deutſchen Wirtſchaft herrſcht. In der Ausſprache hatten verſchiedene Red⸗ ner Drohungen ausgeſprochen, als ob ſie nicht mehr in der Lage wären, die von ihnen vertretenen Bauernkreiſe zu führen und jede Verantwortung für das Kommende abgelehnt. Ihnen gegenüber be⸗ tonte der Regierungs vertreter mit aller Energie, ja nicht mit dem Feuer zu ſpielen, denn wenn die von verſchiedenen Rednern herbei⸗ geſehnten Verhältniſſe eintreten würden, könne ge⸗ rade der Bauernſtand am meiſten ver⸗ lieren. Nachdem noch ein Vertreter der Bauernkammer die Grüße des ſaarländiſchen Bauernparlaments überbracht hatte, ſchloß Präſi⸗ dent Helck die Sitzung mit der Mitteilung, daß ſehr wahrſcheinlich im kommenden Frühjahr eine gemein⸗ ſame Sitzung der Bauernkammern der Pfalz und des Saargebiets in Homburg ſtattfinden wird. ſaarländiſchen Der Javag-Prozeß * Frankfurt a.., 17. Nov. Zu Beginn der heutigen Dienstag⸗Verhandlungen im Favag⸗Prozeß ſtand zunächſt die Brüning⸗ Anleihe im Mittelpunkt der Erörterungen. Es handelt ſich dabei um die Brüning ⸗A.⸗G., eine Pots⸗ damer Sperrholz⸗ und Fournier⸗Fabrik, die eine Organiſationsanleihe in Höhe von 125 000 engliſchen Pfund auflegte. Einen Teil dieſer Anleihe, und zwar in Höhe von 42 000 Pfund, übernahm die Fa⸗ vag gemeinſchaftlich mit der Firma Andreae& Co. Wie in früheren Fällen wurde bei der Favag auch hier wieder ein Konſortium gebildet, das ſich aus Dumcke, Becker und Sauerbrey zuſammenſetzte. Durch Lombardgewinne, die mit dieſer Anleihe erzielt wurden, und ebenſo durch ein Kursagio verdiente die Favag an dieſer Anleihe 61.000 Mark. 600 Mark wurden dem Kapitalertragskonto gutgeſchrieben, der Reſt wurde unter Becker, Dumcke und Sauerbrey verteilt, von denen jeder über 20 000 Mark bekam. Der nächſte Fall betraf die Rückbürgſchaft Wron⸗ ker. Die Société internationale des grandes basars- Lüttich beſaß die Geſchäftsanteile des Frankfurter Kaufhauſes Hanſa und der Nürnberger Geſellſchaft Kraus. Die ebenfalls in Frankfurt anſäſſige Wronker⸗AG. war nun an dem Erwerb der beiden Geſellſchaften intereſſiert und ſtrebte unter Mitwir⸗ kung der Dresdener Bank Verhandlungen mit der Lütticher Geſellſchaft an. Als jedoch die Genehmi⸗ gung der Zentraldirektion der Dresdener Bank ausblieb, ſprang die Favag ein. Man hatte dort auf Grund der günſtigen Bilanz der Lütticher Geſellſchaft feſtgeſtellt, daß eine Million zu verdienen ſei und ließ ſich das Geſchäft nicht entgehen. Als aber die Genehmigung der Berliner Zentrale der Dres⸗ dener Bank eintraf, einigte man ſich dahingehend, daß unter Führung der Dresdener Bank Wronker und Favag gemeinſchaftlich den Erwerb der beiden Geſellſchaften betreiben ſollte. Mit einem Aufwand von 7,75 Millionen/ wurde ſchließlich das Geſchäft mit der Société internationale des grandes basars in Lüttich perfekt. Es war da⸗ bei vereinbart worden, daß die Dresdener Bank und die Favag eine Abſchluß⸗ und Avalprämie von insgeſamt 4,5 v. H. erhalten ſollten. Mit einem Zinsgewinn erhielt die Favag denn auch einen Betrag von rund 150 000 l. Von dieſer Summe erhielten Dumcke und Becker je 47000 /, während Sauerbrey 31000 4 als Verdienſt einſtecken durfte. Der Reſtbetrag wurde in 10 000% Gratifikationen für die Angeſtellten und 11000„ zum Differenzausgleich des Interims⸗ Kontos der Favag verwandt. Dieſe Gewinnverteilung verteidigte Sauerbrey damit, daß eine derartige Unterverteilung nach An⸗ ſicht von Dumcke und Becker gang und gäbe waren. In der Nachmittagsverhandlung kamen die ver⸗ ſchiedenen unberechtigten Entnahmen aus dem Ver⸗ mögen der Javag zur Sprache, die Sauerbrey zum Vorwurf gemacht werden. Als Sauerbrey davon Kenntnis bekam, daß Dumcke, Becker und Maedje aus dem Cohag:; Geſchäft je 50 000 Mark ſchluckten, dachte er ſich, was er zugibt, warum er nicht auch einen ſolchen Betrag ſich verſchaffen ſolle. Er gab damals an, daß die Bankkommandite Kahnheimer einen großen Verluſt habe und ihr ein Zuſchuß ge⸗ währt werden müſſe. Unter Belaſtung des Kontos der Städtiſchen Girokaſſe Stuttgart deichſelte Sauer⸗ brey die Sache und benutzte zur Verdeckung der An⸗ gelegenheit eine Gewinnreſerve. Von den 50 000, hat er 20 000% der Norden⸗ Gmb. als Geſchäfts⸗ kapital überwieſen. Die Norden⸗Geſellſchaft war faſt vollkommen in ſeiner Hand; ſie finanzierte Kino⸗ betriebe. Auch die reſtlichen 30 000% benutzte Sauer⸗ brey für Kinozwecke.— Die Verhandlung wurde auf Donnerstag vertagt. Aus dler 8 lx Bauſparerkundgebung in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 18. Nov. Am Montag hielten auf Veranlaſſung der Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot die Bauſparer von Ludwigshafen und Umgebung im Bürgerbräu eine außerordentlich zahlreiche Kundgebung ab. Es ſprachen Landtagsabg. Burger Ludwigshafen und Direktor Dr. Schuon⸗ Ludwigsburg. Es wurde von beiden Rednern hervorgehoben, daß durch die Bauſparkaſſe, Gemeinſchaft der Freunde, Ludwigsburg, dem Baugewerbe die nötige Beſchäftigungs⸗ möglichkeit geboten werde, da die Zahl der Bauſparer ſtändig zunimmt. Die Finanzierung von Neubauten iſt alſo durch ſolide Bauſparkaſſen gewährleiſtet. Von der Verſammlung wurde Proteſt dagegen erhoben, daß die Steuerbehörde jetzt 2 v. H. Ver⸗ ſicherungsſteuer beanſprucht, da die Bauſparer neuerdings Verſicherungsſchutz genießen, ſo daß die Witwe beim Todesfall durch dieſen Verſiche⸗ rungsſchutz in der Lage iſt, das Heim zu halten und nicht genötigt iſt, es zu verſchleudern. Dieſer Schutz iſt eine Sparanlage und kein Verſicherungsvertrag. Die Gemeinſchaft der Freunde wird alle Schritte unternehmen, dieſe lähmende Belaſtung abzuſchaf⸗ fen. Im übrigen bemies die Kundgebung, daß der Bauſpargedanke durchaus lebt, und ſich 8 Dr. S. Jugendliche Ausreißer * Speyer, 18. Nov. Ein 16 Jahre altes Mäd⸗ chen von hier, das ſich grundlos von zu Hauſe ent⸗ fernt hatte und ſich ſeit einigen Tagen in der Gegend herumtrieb, wurde aufgegriffen und dem Jugendamt zugeführt.— Ein 17 Jahre alter Burſche von hier, der ſeinen Eltern entlaufen war, wurde in Duis⸗ burg mittellos und ohne Papiere aufgegriffen. Schwer verunglückt * Kaiserslautern, 18. Nov. Der Juhaber der In⸗ ſtallationsfirma Pfalz⸗Elektra, Julius Ziehmer, verunglückte bei Ausführung einer Montagearbeit. Ein ſchwerer Elektromotor fiel ihm auf den Fuß. Im Krankenhaus mußte ihm ſofort der vollkommen zerquetſchte Fuß amputiert werden. Seit acht Tagen vermißt * Oggersheim, 18. Nov. Der 38 Jahre alte Stadtſekretär A. Geiſert iſt ſeit acht Tagen ſpur⸗ los verſchwunden. Die Nachforſchungen über ſeinen Verbleib ſind bisher ergebnislos verlaufen. Geiſert hat ſich mehrere Unredlichkeiten zuſchulden kommen laſſen. Bei der Ludwigshafener Stadtſpar⸗ kaſſe wurde Geiſert friſtlos entlaſſen und iſt nun geflüchtet, um ſich der Rechenſchaft zu entziehen. Er betrieb einen gewiſſenloſen Scheckſchwindel und hat durch ſeine Betrügereien mehrere Leute ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Nußhag⸗Konzeſſion abgelehnt * Neuſtadt a.., 18. Nov. Der Senat der Stadt Neuſtadt a. H. hat ſeinerzeit das Gesuch des Groß⸗ ſchlächters Nußhag um Konzeſſion für den Hotel⸗ betrieb und den Ausſchank von Wein und Bier in dem von ihm erworbenen Hotel zum Alten Löwen abgelehnt. Daraufhin erhob Nußhag Einſpruch beim Regierungsſenat in Speyer, der geſtern die Entſcheidung dahin getroffen hat, daß der Einſpruch infolge Mangels eines vorhandenen Bedürfniſſes abgelehnt wird.— Dem Großſchlächter Nußhag ſteht noch die Berufung nach München offen. * * Breitenbach, 18. Nov. An der nahen franzöſi⸗ ſchen Zollſtelle Lautenbach wurde eine Schmuggler⸗ bande erwiſcht, die verſuchte, 49 Pakete Seiden⸗ wäſche im Gewicht von ca. 8 Ztr. über die Grenze in das Saargebiet zu bringen. Von mehr als einem Dutzend franz. Zollbeamten wurde das Auto mit den Waren beſchlagnahmt und der Wagenführer ſowie der beim Schmuggel beteiligte Kaufmann B. aus Jägers⸗ burg verhaftet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rbein⸗Pegel 18 14.16 17.18 fee bene if 15 r 18. Bafel 5,1 0 Tf öeſſl 7 Schuter insel 0,780 770 616,600.68 Manndeim 105 2 5 15 7 70 Kehl..39 2,30 2, 112,19.13 Japftfeld. 5 1 Maxanßn..95.883.875.80 Hei bonn.. 1 3732 5. Mannheim. 282.79.64.51.56 Plochingen. 0,40 0,36 0,88 0,35 Caub.61584 1 55.75 ö 1581, 2,08 2,182,084.68 Köln Für den Liebhaber einer Zigarette ohne Mundstück 5 8 8 für den Freund ger Goldmundstück- Tigaretten . did ovaf N 5 HANDELS- up Mittwoch, 18. November 1931 Bank für Hausbeſitz und Gewerbe Ludwigshafen Ein neuer Vergleichsvorſchlag In einer Preſſebeſprechung am legte die Verwaltung der am 17. gewordenen Genoſſenſchaftsbank die derzeitigen V iſſe dor. Inzwiſchen hat die Ludwigshafener Handelskammer ihr Gutachten erſtattet, in welchem der bisherige Vergleichs⸗ g als hinreichend bezeichnet wurde, in dem aber le der Fortführung der Bank nach Anhörung von änd igen eine Erhöhun g der Genoſfen⸗ 0 anteile auf 1000% vorgeſchlagen wird Die Verwaltung will aber nicht ſoweit auch mit einer Erhöhung auf nur 600 ichende Mittel zu einer Weiterführung zu erhalten. Sie hat dem Vergleichsrichter nunmehr einen neuen Verg lheichsvorſchlag unterbreitet. Hiernach ſollen die Glä: Dienstag nachmittag Auguſt d. J. i lvent gehen, ſie hofft Albisher 2) zer ber Banken einmal einen Nachlaß, zum anderen ne Stundung gewähren. Der Nach laß ſoll nur für diejenigen Sparer und Einleger gelten, die ein Gut⸗ haben von über 100 4 haben. Sie ſollen auf ihres Guthabens verzichten. Die Stundung ſo in folgender Weiſe gewährt werden: 5 v. H.. ten Guthabens werden vier Wochen nach Rechte Vergleiches ausbezahlt, 10 v. H. am 1. Auguſt 1 am 1. Februar 1933, 15 v. H. am 1. Auguſt 1 am 1. Februar 1934, 20 v. H. am 1. Auguſt 198 2 am 1. Febr. 1935. Guthaben bis 100/ ſollen mit om erſten Termin, alſo vier Wochen nach Vergleichse 5 kraft, mit W v. H. am 1. Auguſt 1932 und mit den reſt⸗ lichen 50 v. H. am 1. Februar 1933 ausbezahlt werden. Die Einlagen ſollen für das erſte Jahr(bis 1. Auguſt 1032] un verzinslich bleiben, für das zweite Jahr werden 4 v. H. vergütet, vom dritten Jahr an foll der bei der Bank in normalen Zeiten übliche Zinsſatz gewährt werden. Die während der Stundungsdauer auflaufe n Zinſen werden nach Ablauf der Stundungsfriſt zuſammen mit dem Kapitol ausbezahlt. Bei einer Regelung nach den Vorſchlägen der Handels⸗ ammer würde ein Eigenkapital von 750000% für die Fortführung der Geſchäfte neben einem etwa erforderlichen Ueberbrückungskredit zur Verfügung ſtehen. Bei einer Er⸗ höhung auf nur 600 /, wie ſie die Bank durchführen will, errechnet ſie ein Eigenkapital von 441 738 /, das zuſammen mit der freien Haftſumme von 600 000/ als ausreichend du erachten iſt. Man rechnet domit, daß der Vergleichsrichter noch in 1 0 Woche bas gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnen wird. “ Vergleichs verfahren bei H. F. Lehmann, Halle a. S. Ueber das Bankhaus H. F. Lehmann, Halle a.., iſt nun⸗ mehr das Vergleichsverfahren eröffnet worden Gleichfalls wurde das Vergleichsverfahren über das Privatvermögen der Bankherren Karl Pank, Kurt H. Kayſer und Heinrich Dehmann owie weitere neun mit ihrem Privatvermögen haftende Geſellſchaft eröffnet. * Bochumer Bank⸗Inſolvenz. Die Gewerbebank Gmb, Buchum, hat ihre Schalter geſchloſſen. Die Ein⸗ lagen der Kundſchaft, die ſich hauptfſächlich aus Bochumer . zuſommenſetzt, betragen einige 100 000 ark. 25 v. H. l. Weiterer Abbau bei Mannheimer Motoren⸗Werken. Nachdem bei den Motoren⸗Werken Mannheim Ac, vorm. S tler Neuen Mannheimer Leitung 2 NN Mittag-Ausgabe Nr. 535 Maßnahmen gegen Verringerung des Devijenbeſtandes Schärfere Kontrolle der Export⸗Deviſen Berlin, 17. Nov.(Eig. Dr.) Die ungünſtige Entwicklung der Deviſenlage, wie ſie be⸗ ſonders in dem neueſten Reichsbankausweis in Erſcheinung tritt, legt der Reichsregierung und der Reichsbank die Ver⸗ pflichtung auf, alles zu tun, um der weiteren Verringerung des Deviſenbeſtandes Einhalt zu bieten, auch wenn es aus den der Oeffentlichkeit bereits bekannten Zahl deutlich hervorgeht, daß die Urſache der ungün entwick⸗ lung weit ger auf der nicht ganz vo indigen Deviſen⸗ erfaſſung als vielmehr auf den zerordentlich hohen Kreditrü ngen, die fortgeſetzt ſtattfinden. Da insbeſondere die Abwicklung deviſen nicht in vollem der Export⸗ mfange der Entwicklung der deutſchen Ausfuhr in den letzten Monaten entſpricht, wobe ſelbſt hrung zu Ausfuhr der Deviſenhbewirtſchaſtung ſchärfer zu kontrollieren. In einer Durch⸗ führungs verordnung zur Deviſenverordnung wird daher beſtimmt, daß künftig alle Waren, die aus dem deut⸗ ſchen Wirtſchaftsgebiet ausgeführt werden, durch Uebergabe einer Exportvalutaerklärung nach vorgeſchrie⸗ benem Muſter der Reichsbank anzumelden ſind. Außerdem haben die Exporteure dreimal monatlich der örtlich zuſtändigen Reichsbankanſtalt mitzuteilen, an welche Deviſenbank ſie die eingegangenen Exportvaluten abgelie⸗ fert haben oder von welcher Reichsbankanſtalt ihnen die De⸗ viſen freigegeben wurden. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden mit ſchmeren Strafen bedroht. Da ferner die für die deutſche Einfuhr auch jetzt noch zur Verfügung ſtehenden Kredite, zu deren Aufrechterhaltung die ausländiſchen Gläubiger ſich in dem[lhalteabkommen ausdrücklich verpflichtet haben, us nicht in vollem Umfange aus⸗ genutzt werden, ſollen die IAmportfirmen darauf verwieſen werden, von Gebrauch zu machen. deren Nachdruck zu verleihen, dieſen Möglichkeiten ſtärkeren Um dieſer Aufforderung beſon⸗ ſind die Deviſenbewirtſchaf⸗ dererſeits AK. 5000, Reſerve 20 000, Verbindlichkeiten und Rückſtellungen 302 790(316 231). Vom Vorjahre beſteht noch ein Gewinnvortrag von 5054 l. * Vereinigte Elektrotechuiſche Fabriken F. W Buſch u. Gebrüder Jäger AG., Lüdenſcheid. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 30. April 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Bruttogewinn von 2,99(2,83) Mill., von dem Un⸗ koſten 2,75(2,72) und Abſchreibungen 0,19(0,16) Mill. ¼ erforderten. Nach Deckung des vorjährigen Verluſtvor⸗ trages von 44 212/ verbleibt ein kleiner Gewinn von 2565 /, der vorgetragen werden ſoll. In der Bilanz (in Mill.) erſcheinen: Hypotheken 0,32(0,37), Verpflich⸗ tungen 1,70(1,84) darunter langfriſtige 1,18(96). Anderer- ſeits betragen Debitoren 1,41(1,27). Wertpapiere und Be⸗ en im Verwaltungswege angewieſen worden, die „die im Beſitze einer allgemeinen Genehmi⸗ erb von Deviſen ſind, anzuhalten, daß ſie en Teil des in dieſer Genehmigung feſt⸗ trag durch In anſpruchnahme der nen ditlinien beſtreiten; inſofern werden en zur Barzahlung nicht mehr zur Verfügung geſtellt itſchen Banken muß erwartet werden, t Importeuren bei der Ausnutzung der des Stillhalteabkommens weiteſt ent⸗ ich die bisherigen Strafvorſchriften der De⸗ erordnung weiſen einige Lücken auf. Dieſe Lücken eine ſpeben ergangene neue Verordnung des Reichs⸗ ten. Danach finden die in der Deviſenverordnung enen Strafen auch dann Anwendung, wenn jemand äuſchungen oder irreführende Angaben die nach den ſenvorſchriften erforderliche Genehmigung der zuſtän⸗ digen Stellen erſchlichen oder zu erſchleichen verſucht hat. Bei Verſtößen von Firmen gegen die Deviſenvorſchriften konnten bisher die Inhaber oder Leiter der Unternehmen der Strafe dadurch entgehen, daß ſie ſich darauf beriefen, ſie hätten von der Zuwiderhandlung ihrer Angeſtellten oder Beauftragten keine Kenntnis gehabt. Dem wirkt die neue Verordnung dadurch entgegen, daß ſie das Reichswirtſchafts⸗ gericht ermächtigt, gegen den Inhaber oder Leiter eines Un⸗ ternehmens unbeſchadet ſeiner ſtrafrechtlichen Verantwort⸗ lichkeit Oroöͤnungsſtrafen bis zu 300 000% zu verhängen, wenn er nicht nachweiſt, daß er die im Verkehr erforderliche Sorgfalt zur Verhütung der ſtrafbaren Handlungen an⸗ gewendet hat. Um eiß raſches Zugreifen zu ermöglichen und der ſtrafgerichtlichen Ahndung beſonderen Nachdruck zu verleihen, läßt die neue Verordnung ſchließlich die Aburtei⸗ lung aller Vergehen gegen die Deviſenvorſchriften im Schnellverfahren zu. Gleichzeitig iſt die Reichsregierung an die Länder mit dem Erſuchen herangetreten, auch im Verwaltungswege, z. B. durch Einrichtung von Sonder⸗ dezernaten, die Strafverfahren in Deviſenſachen beſonders zu beſchleunigen. * Haueiſen u. Co., AG., Stuttgart⸗Caunſtatt und Ba⸗ lingen. Das am 30. 6. 1931 abgelaufene Geſchäftsjahr der Gefellſchaft(Schuhfabriken) war der techniſchen und kauf⸗ männiſchen Reorganiſation gewidmet, die unter dem Ein⸗ fluß der Kriſe Verluſte bringen mußte jetzt aber in der Hauptſache vollendet iſt. Für das laufende Geſchäftsjahr wird deshalb ein etwas günſtigeres Ergebnis erwartet, wenn auch die allgemeine Wirtſchaftslage den Geſchäfts⸗ gang ſtark beeinträchtigt. Bei einem Fabrikation 3. gewinn von 2,60 Mill. 4 ſchloß die Geſellſchaft nach Auf⸗ wendung von 2,7 Mill./ für Unkoſten und Steuern ſowie nach Abzug von 0,21 Mill./ für Abſchreibungen mit einem Verluſt von 3 ab. In der Bilanz werden Grundſtücke und Gebäude mit 1,4, Maſchinen mit 0,30, aben mit 0,42, Debitoren mit 3,51 und Waren⸗ 28proz. Abnahme des Welthandels im 1. Halbjahr 1931 Im 1. Semeſter 1931 hat der Welthandel unter Zu⸗ grundelegung des Außenha je ehen es geſamten We gegenüber yhme iſt annähernd doppelt ihr 1929 zum 1. Halbjohr dels betrug im 1. Halbjahr 31 um ber ein weniger als i leichen Zeit 1928 und dürfte um etwa jöher gelegen haben, als im ahrsdurchſchnitt 3. Dor Außenhandlsumſatz det n 5 r war folgender(in Milliarden 10 v. 1 1930 1931¹ 108,1 77,8 89,2 64,2 zum großen Teil durch die gerufen; der Rückgong Semeſter 1931 dürfte etwa zur 3 in. Der Welthandel ſcheint mengenmäßig nur noch um eiwg vom 1. K Hälfte hierauf . Halbjt H. über dem des Johres 1913 gelegen zu haben. An dem Außenhandel der 48 L waren 25 europäiſche mit einer Einfuhr von 27,8(i. V. Mrd.„ und einer Ausfuhr 28 von 21,2(28,7) Mrd. beteiligt. Die 23 außereuropiiſchen Länder verze einen Import von 18,0(21,5) Mrd. 0 Mrd. I. * Gebr. Vetter AG. Ziegelwerke, Pforzheim⸗Mühlacher Nach von Abſchreibungen und Heranziehung 21555 10. 0 He vortrag aus 1929 ergibt ſich für 195) 2990% Ge * 5, der HV vorzuſchlagen, naß (130 000)„ und Dotierung 0(i. V. Reſerpefonds 50 000 0 /) eine Dividende von wie⸗ N. idende der Würzburger Brauhaus Würzburger Brouhous AG. Würzburger beſchloß in ſeiner geſtrigen Bilanz, ſitzung, die 49. GV auf Donnerstag, den 17. Dezember 1051 einzuberufen und dieſer eine Dividende von 876(., B. 11) v. H. in Vorſchlag zu bringen. * Stettiner Bergſchloß⸗Brauerei, Stettin. Bei der zum Rückforth⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft iſt mit einer Dividende von 10(14) v. H. zu rechnen. Der Abſotz⸗ rückgang war erheblich geringer als das durchſchnittliche Ausmaß bei den deutſchen Brauereien. Die Geſellſchaſt konnte ihre Verbindlichkeiten beträchtlich verringern, was auch für die übrigen Brauereien des Rückforth⸗Konzernz ilt. 8 e Konkurs der Siedlungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz mangels Maſſe abgelehnt. Zu dem Konkurs der Siedlungs, geſellſchaft Badiſche Pfalz wird jetzt bekannt, daß die Er⸗ öffnung des Konkurſes Heidelberg abgelehnt worden iſt, weil keine realiſter⸗ bare Maſſe vorhanden iſt Die Geſellſchaft als ſolche wird alſo beſtehen bleiben und die allmähliche Abſtoßung ihrer Werte verſuchen. Zu Zwangsverkäufen wird es dabei aber keinesfalls kommen. Die hauptſächlichſten Hypotheken⸗ gläubiger werden wie folgt angegeben: Rhein. Hyp⸗ von 150 8 mit 1 ispoſitions 98 der 3½ v. H. zu vert durch das Amtsgericht Benz Abt. ſtationärer Motorenbau, in der letzten Zeit ſchon sorräte mit 307 M angegeben. Auf der Paſſivſeite 2 Mannhei bis 900 000/(geſicherte erſte Hypo⸗ EHlsabet etwas 60 Arbeiter entlaſſen worden ſind, hat die Geſell⸗ teiligungen ſind mit 0,08(0,05) und Vorräte mit 1,98(2,18) stehen e 15 9 5 e 5 Dunk⸗ 9 7010 10 e 19 109 000 4 Neigen Gral V. ſchaft neuerdings um die Genehmigung zur Entlaffung] bewertet. GV 20. Nov. ſchulden, 1,54 Mill,“ Kreditoren und ein Wertberichti- run sanſtalt für Angeſtellte etwa 150 000, dazu kommen Mot weiterer 120 Arbeiter beim Landeskommiſſär nachaeſucht.* Farbenbeſprechungen in Baſel. Die JG. Baſel Che⸗ gungskonto mit 0,20 Mill.„. Die GV. genehmigte ein⸗ 0 12 j 5 hothekenbeträge Als einzige große der k „ AZſchoppaner Motorenwerke J. S. Rasmuſſen Ac, miſcher Farbeninduſtrie AG. be ſtätigt, daß die in der ſtimmig und ohne Debatte die Regularien. 5 5 8 e 281 21 5 5 Anfpenc Teodof Zſchoppau.— Die Abtrennung des Kühlwaſſerbaues. Unter engliſchen Preſſe verbreiteten Meldungen ſtber Be⸗. ne denen ene 5 15 0 100 1 55 Nr Fa. Deut ſche Kühl und Kroftmaſchinen[ſprechungen mit der Imperial Chemical* Dresdner Gardinen und Spitzen⸗Manufaktur Ach, delberger Handwerksbaugenoſſenſchaft in Höhe von 120 00h N Geſellſchaft mb, wurde das Zweigwerk Induſtrie Lito. London zutreffen, und daß dabei Dresden. Die GW der Geſellſchaft beſchloß, den ſich nach Mark, weil dieſe Genoſſenſchaft beim Bau des letzten Hän⸗ der 0 Schar fenſtein der Zſchoppauer Motorenwerke J. S. weſentliche Fortſchritte im Hinblick auf ein allgemeines Verrechnung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre von ſerblocks mit Kapital zu Hilfe kommen mußte, um ihren Peine Rasmuſſen Ach(Da W) in ein ſelbſtändiges Unternehmen[ Abkommen betr. das Farbſtoffgebiet erzielt worden ſeien. 32 056/ ergebenden Verluſt von 564 440„ auf neue Mitgliedern die Bauaufträge zu erhalten 9 1. 3 9 7 85 e Der Arbeits⸗* Oberbayeriſche Zellſtoff und Papierfabriken Ac, hnung vorzutragen. Die Verwaltung ei ihr Be⸗ k ir ertcht öteſer Firma umfo e Herſtellung von elektriſchen Aſchaffenburg. Die Werkse gen ſind bekanntli an die[dauern darüber daß ſie zum erſten Male ſeit f Alo dd automattſchen Haus haltskühlſchränken und ge⸗ 200 15 Zelkſtoff und Papierfabrikation, Af Beſtehen f t einen dividendenloſen A b⸗ Geringerer Strom onſum Enischk 1 5* f f 2 2 N d 2 2 Der Wiederanſti S 3 5 N 5 werblichen Kühlanlogen, die Herſtellung von Die⸗ verpachtet. Durch Aufſtellung eines neuen K ſchlu ß wurden aus 582 557/ 6 v. H. auf Der Wiederanſtieg der Stromerzeugung nach dem ſom Nukolai e 1 0 n Bauart Junkers und anderen Kraftmaſchi⸗ weiſen die Anlagekonten einen Zugang von 104 550% auf. Jas 9 Mill./ ragende AK verteilt) vorlegen müſſe. 1 e dieſem. De e 1 0 nen. as Werk verfügt außerdem über eine Zieherei und 5 den Pachterträgniſſen vo i. V. 375 006 1 3 2 88 3 5 25 1 5 auernden Wirtſchaftskriſe ſehr zögernd. Die arbeitstäglt Phar Stanzerei zur Herſtelung 99 Zubehörteilen ſürebte Anke. 75 1 e e 1 70 940(78 850 und Ab.„%% ͤwHvwTôô Jar i Stromerzeugung war im Seglenber nur un d e. 85 mobtl. und Motorradinduſtrie. Die Beſchäftigungszahlſchreibungen 250 000(300 000), ſo daß ſich einſchl. Gewinn⸗ 31. Mai. J Wheendeten Geſchäftsjahr einen effektiven als im Juli, während dieſe Steigerung im Vorjahr 7 v. H. Peltrel⸗ betrug in der giesfährigen Soiſon rund 1100 Angeſtellte] vortrag aus 1929⸗90 ein Reingewinn von 99 916 Verluſt von rund 360 000„, erlitten, der ſich durch die Ab⸗ und 1929 ſogar 12 v. H. ausmachte. Die Erzeugung war um Maniels und Arbeiter. An dem Unternehmen bleibt die Zſchoppauer(89 856)/ ergibt, der auf neue Rechnung vorgetragen 5 5 5 8 Nieten 1. N 62 9 0 8 7 n e 2 H. niedriger Dicnitro Motorenwerke J. S. Rasmuſſen Ach maßgeblich beteiligt werden ſoll. In der Bilan erſcheinen Debitoren und ſchreibungen und beſonderen Rückſtellungen(i. V. 62 339 /] 12 v. H. geringer als im Vorjahr und um 22 v. H. nie 115 Musolt J.— AE 9 1 terligt. In 8 10 8 E E ü U D Abſchrei 8 F 8 47 hö Einſchließli 8 92 21. 5 erz .der Düſſeldorfer Eiſenhütte A5. Ratingen.(Eig. Beteilgungen mit 2,38(2,44) Mill. 4 und Kreditoren und Abſchreib zen auf rund ain en ee, als 1020. Die Geſamtſtromerzengung der ane Dr.) In der HV., in der der bekannte Abſchluß mit rund 5000 J Verluſtvortrag genehmigt wurde, wurde mitgeteilt, daß ſich oͤte Situation auf dem Kleineiſenmarkt bisher nicht gebeſſert habe. Ausland s aufträge ſeten faſt über⸗ 417 ncht zu erhalten. Dagegen ſtehen ſeitens der eichs bahn größere Aufträge in Ausſicht, die worgusſichtlich eine Beſchäftigung des Werkes mit 50—60 v. H. ermöglichen. Oscar Miller u. Cie Ach. Schwenningen a. N. Bei dleſer Fabrik von elektrotechniſchen Bedarfsartikeln ver⸗ Tingerte ſich per 30. 6. 81 der Gewinnvortrag v. V. auf 158„(28 886) Reingewinn von 8886 nach 47772 Mark(27 390) Abſchreibungen. Aus der Bilanz(in): Harmittel und Debitoren 185 562(198 665), Waren 106 492 (188 710): andererſeits AK. 200 000(unv.), Reſerven 49 179 42 179“. Kreditoren 186 888(217 024). Draht, und Kabelwerke AG. Freiburg i. Br. Die Geſellſchaft legt, nachdem ſie bekanntlich durch Fuſion die Wego⸗Werke AG. Freiburg i. Br. und deren Fabri⸗ kationsprogramm ſowie den Firmennamen übernahm(wo⸗ 0 das AK. auf 100 000/ halbiert und auf 105 000/ er⸗ ht wurde), nunmehr noch den Abſchluß für den 90. 11. 30 or. Danach ergab ſich bei einem Bruttogewinn von 64 986 Mark 26 202) nach Abzug von 23 401 4(81 5388) Unkrſten ein Reingewinn von 41 585/(l. V. 5886„, Verluſt). In der Bilanz werden ausgewieſen(in 44): Werte mit Mass(858 312), Guthaben und Waren 76 188(61 721); an⸗ Hererſeits Ag. noch 200 000, Verbindlichkeiten 140 087 (225 989). * Wego⸗Werke AG., Freiburg i. Br. Dieſe Telephon⸗ kondenſatorenfabrik, deren Firma durch Uebertragung von Fabrikation, Vermögen und Namen an die ehemaligen Draht, und Kabelwerke A G. Freiburg in⸗ zwiſchen formal erloſchen iſt. ſchließt in der letzten Bi⸗ Lanz für 1930 mit 17291%(8927) Reingewinn. Einem Bruttogewinn von 1 175 666„(797 880) ſtehen allaem. Fa⸗ brtkations⸗ und Handlungsunkoſten mit 1158 376/ (708 454) gegenüber. Aus der Bilanz(in): Anlagen 41 861(29 723), Guthaben und Waren 308 273(316 562); an⸗ Rückſtellungen mit 0,14(0,29) Millionen /. Hypothek darlehen werden mit 2,38(2,43) Mill. /, das.̃ tungskonto mit 1,90(1,65) Mill.„ genannt. Die anlagen ſtehen mit 4,34(4,23) Mill. 4 zu Buche. * Kallenberg u Feyerabend AG. Ludwigsburg. Da das Warenkonto bei dieſer Blechwarenfabrik(AK. 210 000) per 30. 6. 31 nur 155 438(214 149) erbrachte, während Unkoſten und Abſchreibungen 186 934(234 659) erforderten, ging der Gewinnvortrag von 62 381/ auf 30 884/ zurück.(J. V. ſank er von 82 892/ auf 62 381). Aus der Bilanz(in Mark): Guthaben 82 361(94663), Waren und Vorräte 104 083(142 279); andererſeits Geſchäftsguthaben 111851 (147 197). Die Reſerve verminderte ſich um die Differenz zwiſchen Warenertrag und Unkoſten= 31 497 auf 30 884 (62 881%). * Deutſche Michelin⸗Pueumatik⸗AG. Karlsruhe. Die Sitzverlegung von Mainz nach Baden, Karlsruhe, iſt nun⸗ mehr ins Handels regiſter eingetragen worden umd die Geſellſchaft damit in die Reihe der badiſchen Aktiengeſellſchaften eingetreten. deren geſamtes Aktien⸗ kapital ſich damit um den Betrag von 4,4 Mill./ erhöht. Als Gegenſtand des Unternehmens wird die Herſtellung von Gummi⸗ und Kautſchuk feder Art ſowie von entſpr. Waren, insbeſondere von Pneumatiks ete. nach dem Miche⸗ linſchen Verfahren angegeben. Den Vorſtand bilden Kfm. Andre Machern, Mainz, Ing. G. E. Bienvenu, Karlsruhe und Kfm. H. Valentin, Mainz. * Baer Sohn AG., Berlin.— Konkurs eröffnet. Die erforderlichen Sicherheiten für die Gläubiger, mit denen laut Mitteilung von zuſtändiger Stelle erfolgverſprechende Vergleichsnerhandlungen auf der Baſis einer Quote von 31—92 v. H. geführt worden waren, werden nicht beſchafft werden, ſo daß am 12. November 1931 von dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte das Konkursverfahren über das Vermögen der mit 500 000„ Kapital ausgeſtatteten Geſellſchaft er⸗ öffnet werden mußte. Erſte Gläubigerverſammlung am 11. Dez. mit der Tagesoröonung: Aufbringung eines Vor⸗ ſchuſſes zur Vermeidung der Einſtellung des Verfahrens mangels Maſſe. des Verluſtvortrages aus dem Vorjahr von rund 199 000/ ffektive Verluſt d Geſchäftsjahres 1929⸗30 betrug und verminderte ſich um den Gewinnvortrag aus 928⸗29 auf 198 819), wird ein Geſamtverluſt von rund 669( 1 ausgewieſen. Der GV am 10. Dezember ſoll vorg gen werden, zur teilweiſen Deckung des Ver⸗ luſtes den Reſerveſonds von 127 000% zu verwenden und den Reſt des Verluſtes vorzutragen. Der ſtillgelegte Teik der Spinnerei ſoll wieder in Betrieb geuommen werden. Werke im erſten bis dritten Vierteljahr belief ſich auf 106 Milliarden kuh gegen 12,0 Mrd. kw in der gleichen Zeit des Jahres 1930. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis beträgt am 17. November für eine Unze Feingold 108 ſh 6 ö gleich 86,5830, für ein Gramm Feingold demnach 41,8602 Pezee gleich 2,7871 l. Waren und Märkte Die deutſche Getreideernte 1931 * Berlin, 17. Nov.(Eig. Dr.) Die endgültigen, auf Grund von Druſchproben vorgenommenen Schätzungen durch die amtlichen Ernteberichterſtatter haben nach Feſt⸗ ſtellung des Statiſtiſchen Reichsamtes folgende Geſamtmen⸗ gen für das Deutſche Reich ergeben(in Mill. To.): Winter⸗ roggen 6,592, Spelz 0,133, Sommerroggen 0,088, Winter⸗ gerſte 0,507, Winterweizen 3,669, Sommergerſte 2,511, Som⸗ merweizen 0,564, Hafer 6,205. Gegenüber der(vorläufigen) Getreideſchätzung zu An⸗ fang September d. J. bleiben die Erträge bei allen Haupt⸗ getreidearten etwas zurück, und zwar beim Roggen um rund 300 000 To.(4,4 v..), an Weizen einſchließlich Spelz um 36 000 To.(0,8 v..), an Sommergerſte um rund 1000 To.(0,1 v..) und an Hafer um 192 000 To.(3 v..). An Wintergerſte haben ſich die Erträge gegenüber der Vor⸗ ſchätzung um rund 18 000 To.(3,7 v..) erhöht. Im Vergleich zu den Ergebniſſen der vorjährigen Ge⸗ treideernte(1930) ſind die diesjährigen Erträge an Roggen um 1 Mill. To. gleich 13 v. H. geringer. Bei allen übrigen Getreidearten übertrifft die diesjährige Ernte die vor⸗ jährigen Ergebniſſe, und zwar bei Weizen einſchließlich um 440 000 To.(11,2 v..), an Sommergerſte um 127 000 ordnung die Wiedereinführung der Einfuhrſcheine für Er zeugniſſe aus Hafer(Haferflocken uſw.) feſtgeſetzt. Lebig⸗ lich gequetſchter oder gewalzter Hafer bleibt von der Ertel, lung von Einfuhrſcheinen ausgeſchloſſen. Der Wert ber Einfuhrſcheine beträgt bei der Ausfuhr von Hafererzeug⸗ niſſen 8/ je Dz. verarbeiteten Hafers. Eine Verteuerung der Gerſten⸗ und Hafererzeugniſſe tritt durch dieſe Maßnahme nicht ein, da erſt die Wleder⸗ erſchließung der Ausfuhrmöglichkeit eine volle und damit rentablere Beſchäftigung der Gerſte und Hafer verarbeiten, den Betriebe geſtattet. Starker Rückgang der Zuckererzeugung O Berlin, 16. Nov.(Eig. Dr.) Auf Grund von 579 An worten in Betrieb befindlicher europäiſcher Fabriken wird die Rübenverarbeitung auf Zucker in dieſer Kampagne auf 25,38 Mill. To. gegen 39,54 Mill. To. i. V. geſchäht Die Zuckererzeugung wird mit 4,17 gegen 6,26 Mill. To. veranſchlagt. Die Rübenanbaufläche hat ſich um 03 Mil. Hektar vermindert. In Deutſchland haben auf die Um: frage 216 Fabriken geantwortet, die den geſamten Rüben⸗ anbau mit 0,35 gegen 0,47 Mill. Hektar i. V. veronſchlagen, To.(3,3), an Wintergerſte um 31000 To.(6,6 v..), und 4 1 Die Rübenverarbeitung wird mit 99,73 gegen 161/38 95 1 nen, ar an Hafer um 550 000 To.(9,7 v..). Gegenüber den Ernte- Dz. i.., die Rübenerzeugung mit 15,35 gegen 25,47 Mil, a5 Sg erträgniſſen im Durchſchnitt der letzten ſieben Jahre iſt die] Dz. in der vorjährigen Kampagne veranſchlagt. melben 1 5 E mar III I n 1 ber E E 1 er neue Getreideernte nur an Roggen und Hafer geringer 5 6 (um 9 bzw. 12 v..). An Weizen einſchließlich Spelz A Berlin, 17. Nov.(Eig. Dr.) Die weiter feſte und verhältnismäßig lebhafte Tendenz des Pfandbriefmarktes regte auch in den Nachmittagsſtunden die Aktienmärkte an, die, ohne daß das Geſchäft weſentlich an Umfang zunahm, ebenfalls noch Kursgewinne von ca. 1 v. H. erzielten. Wei⸗ terhin ſtanden Spezialwerte im Vordergrund, von Kaliaktien waren Burbach beſonders gebeſſert. Am Pfandbriefmarkt ging das Intereſſe von den Goldͤpfand⸗ briefen mehr auf die Nebenwerte dieſes Marktes über, d. h. Induſtrieobligationen, Kommunalanleihen und Reichs ſchuldbuchforderungen rückten auf. Späte Sichten der Reichsſchuldbuchforderungen gewannen bis zu lv H. Am Geldmarkt war der Medio immer noch nicht über ⸗ wunden. Im Gegenteil, das Tagesgeld zog eher noch wei⸗ ter auf 8,5—10 v. H. an, Monatsgeld wurde mit—11 v. H. und Warenwechſel mit—10 v. H. genannt. Der Privat⸗ diskontſatz blieb trotz weiter zunehmendem Angebotes un⸗ verändert 8 v.., da die kursregulierende Stelle aufnahm. Die Londoner Börſe ſchloß nach vorübergehender Erholung allgemein luſtlos, britiſche Staatspapiere waren erneut rückgängig, dagegen tendierten deutſchen Bonds ſtetig. Engliſche Induſtriepapiere ſchloſſen ſchwächer. An der Pariſer und Brüſſeler Börſee machte ſich bei ruhigem Geſchäft eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit be⸗ merkhur. Die Kursveränderungen hielten ſich in engem Rahmen. Die Amſterdamer Börſe war im allgemei⸗ nen gut behauptet, doch hielt ſich das Geſchäft, da das Publikum gänzlich am Markte fehlte, in engen Grenzen. An der Wiener Börſe war heute wieder eine freund⸗ licheree Stimmung zu beobachten. Die heutige New⸗ horker Börſe eröffnete in. unregelmäßiger Haltung, doch betrugen die Kurs veränderungen nur Bruchteile eines Dollars. An den internationalen Deviſenmärkten hat ſich das engliſche Pfund am Nachmittag unter kleinen Schwankungen weiter leicht befeſtigt und zog wieder auf 3,794 gegen den Dollar an. Der Dol kar war am Nachmittag nicht einheitlich, in Amſterdam ſchwächte er ſich leicht ab, doch zog er in Zürich und Paris eher eine Kleinigkeit an. Die Reichsmark konnte ſich leicht beſſern, in Newyork ſtellte ſie ſich wieder auf 28,75, in Amſterdam auf 5976, in Zürich auf 12154. Die Nord⸗ deviſen tendierten leichter, Buenos ſchwächte ſich nach vorübergehender Erholung wieder ab, ebenfalls neigte Rio zur Schwäche, auch Madrid lag an allen inter⸗ nationalen Deviſenmärkten niedriger. * * Um die Börſen⸗ Wiedereröffnung. Berlin, 18. Nov. Wie der„BBE“ zu berichten weiß, ſind die Mitglieder des Präſidiums der Berliner Börſe geſtern abend beim preußiſchen Handelsminiſter vorſtellig ge⸗ worden, um nochmals die Gründe vorzutragen, die gegen den weiteren börſenloſen Zuſtand ſprechen. Der Miniſter hat indes noch keine Entſcheidung über die Wiedereröffnung der Börſe getroffen, ſondern betont, daß er vorher mit der Reichsregierung in Verbindung treten wolle. Man kann alſo erwarten, daß ſich noch im Laufe der Woche das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium zu der Frage äußern wird. Falls das Ergebnis negativ ſein ſollte, wollen die am Berliner Efſektenhandel beteiligten Kreiſe in der nächſten Woche eine große öffentliche Proteſtkundgebung veranſtalten. ſtellt ſie ſich dagegen um 30 v.., an Sommergerſte um 3,5 v. H. und an Wintergerſte um 37,7 v. H. höher. Ueber die Beſchaffenheit der neuen Getreideernte wird demnächſt berichtet werden. Wieder Einfuhrſcheine für Fabrikate aus Gerſte und Hafer * Berlin, 17. Nov.(Eig. Dr.) Um die beſonders in den Hauptproduktionsgebieten Süddeutſchlands ungünſtigen Preisverhältniſſe am Braugerſtemarkt, die eine Folge der im Verhältnis zum Verkaufsbedürfnis der Land⸗ wirtſchaft ungenügenden Nachfrage der Brauereien und Mälzereien ſind, günſtiger zu geſtalten, hat der Reichs⸗ miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Schiele, Mit⸗ tel zur Verfügung geſtellt, die die Durchführung einer Stützungsaktion für Braugerſte in Süddeutſch⸗ land unter Mitwirkung von Landesregierungen, Handel und Genoſſenſchaften ermöglichen. Zur weiteren Entlaſtung des Braugerſtenmarktes werden durch eine am 19. Nov. im Reichsanzeiger erſcheinende Verordnung die Einfuhrſcheine für Malz und für Erzeugniſſe aus Gerſte, mit Ausnahme von Gerſtenmehl, das nicht bei der Herſtellung von Graupen entſtanden iſt, wieder eingeführt. Der Wertbeſtim⸗ mungsſatz beträgt bei der Ausfuhr von Malz 10 J,, je Doppelzentner verarbeiteter Gerſte, bei der Ausfuhr von ſonſtigen Gerſteerzeugniſſen 8/ je Doppelz. verarbeiteter Gerſte. Um am Hafermarkt eine beſſere Verwertung von Qualitätshafer zu erreichen, wird durch die gleiche Verord⸗ Badiſch⸗pfälziſche Zentral-Häuteauktion 8 Die geſtern in Mannheim abgehaltene Auktion brachte bei gutem Beſuch ungleichmäßige Tendenz, ſodaß der. kauf teils flotten, teil ſchleppenden Verlauf nahm. Di gleiche Unregelmäßigkeit zeigte ſich bei der Preisgeſtaltung, deun während die Preiſe für Kalbfelle ſich auf der Hohe der vorausgegangenen Auktion halten konnten, gingen f für Großviehhäute um—20 v. H. zurück. Im einzelnen erzielten je Pfo. in Pfennigen: 30— 45 50 30 50 75 80 2 5 Kuhhäute——— 1 Ochſenhäute. 38 40 51—54½ 6062 845 Rinderhäute. 515833 6184 56 86 60 65 Farrenhäute. 3338 8539 8539 32—38 Kubhänte: o. K. in allen Gewichtsklaſſen Ar, Ochſenhäute: o.., bis 20 Pfund 42,50. Rin 8 häute: o.., bis 59 Pfund 34—37; 60—79 e bis 42,50; r. v. K. bis 29 Pfund 42,50. Bullen„ 9.., alle Gewichtsklaſſen 27,50—28 Schußhäute 3 Kalbfelle: bunte o.., bis 9 Pfund 49,5055, bis 15 Pfund 4448; rote o. K. bis 9 Pfund 6375,50 9, 10 Ffuns 6060, 48 0 fund 4648, Schuß ea 40; Freſſerfelle 33; Schaffelle, bunte mit Kopf, nalen 2630; halbwollige 24— 28,50. Das Angebot betrug. 14405 Stück Großvieh⸗Häute; 22 857 Stück Kalbſelle und 1 Stück Schaffelle. Frachtenmarkt Duisburg⸗Muhrort 17. Nob. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe wieder 1 tin Es waren faſt keine Reiſen am Markt. Die Jauner, 8 die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben u ert. 1 * * Jeerfränlein Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 535 Mittwoch, 18. November 1931 Operette IKT Darsteller: Ivan I nend Die lg eich ele als Tonflim der Saen RIA und ihr Husar Regie: Rich. Oswald Musik: Paul Abraham Petrovieh der vergötterte Frauen- Liebling als Husaren-Rittmeister Michael Bohnen- Ernst Verebes Brett Theimer- Friedel Schuster Auf der Bühne: ü Hobenschau Persönliches Auftreten der Original- Tanzgruppe I itadilig-Girlz“ A alle Saal- u Balk.- Plätse Hur 50 Pfg. 1 10 Ab heute, nur kurze Zeit ein Meisterwerk Ceeil de Milies Sat ine grandiose, überwältigende Sache. ein Aufgebot von bildlichen und dramatischen Effekten, wie man sie im Film auch nur ähnlichen Ausmaßes niemals sah. Ein Fest in einem Riesen- zeppelin. Der Sturm reist das Luftschiff vom Aukermast. Tu- multszenen, Angst und Ent- setzen. Den Höhepunkt des Films bildet der Fallschirmabsprung von 500 Menschen aus einem brennenden Zeppelin! Im stummen und tönenden Beiprogramm Inden Händen der Polizei Ein Sensations- und Abenteurerflim mit ungeheurer Spannung Beginn: 8 1 IAN 0 5 U* e I jugendliche haben Zutritt! 0 1 .30.15 Uhr M8 A 12 4 0 1111 Ahab 1115 rede 10 53 5 5 Emelka- Tonwoche Vorzugs karten gelten! long! Theater Mannheim Mittwoch, den 18. Vorstellung Nr. 83— Miete E Nr. 12 Das Splelzeug Ihrer Majestät Operette in Nach Oskar Felix und Musik von Josef Musikalische Leitung: Karl Klauß Inszenierung: Alfred Landory Choreographie und Tanzleitung: Bühnenbilder: Eduard Löffler Ende 22.30 Uhr Certrud Steinweg Anlang 20 Uhr Pers o Elisabeth, Zarin von Rußland Sophie Karst Gral Valokf, Polizeiminister Walther Friedmann Major Petrow, Kommandeur det Festung Schlüsselburg Hugo Voisin Feodota, seine Tochter AlexisRazumowsky, Leutnant Helmuth Neugebauer Ivan jurko witsch, Leutnant der Garde Mister Petrowitsch Toronzky, Tartaren-Oberst Karl Zöller Chevalier de la Rose Pawlow Erischka Noli ergei Stephan Soldaten Babuschka, Festungsköchin Aenne Brenndahl Polizei-Oflizier Manielski, Wirt g. Zigeunerkneige Adolf Jungmann Dicnitrow, ein Bauer Musoff, ein alter Zigeuner Katia, eine Zigeunerin Netäscha, eine Tänzerin 500 8 Uhr DO, Lacherfolg Unite ein King!! mit B RRND MEN RIeRsS uad Emi von der Infanterie Heute dalttwock 4 Uhe: Lügenmäulchen und Wahrheitsmündchen Preise 20 Pfg. bis Mk..— einem Stoff von Bayard und Lafont von November 1931 3 Akten Fritz Holders Königsberger n e n: Ellen Philips Walther Joob Hans Köppen Alfred Landory Michael Chrutschoff Joseph Gerkharts Adoli Effelberger Hans Harm Adolf Albrecht Robert Walden Willy Resenmeyer Albert Weig Henny Liebler Irmgard Wehner Minder mürden 8249 Mittwoch Holpingnaus U 1. 18 f großer Saal, abds. 9 Ubr die holländische Tänserin 5 Dini von Ergen Carry de Bruyn tallzt 0 Uarten eiu..50 is.50 an der ktons ert. nasse H. Ferd. Heckel. O 3, 10; im Maunh. Musikhaus. O 7. 18 und an der Abendkasse Hannneimer Nenzeridirekton Heinz Ronimeister, N T. 32. . 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