1 .. E 182188 1. — züglich Zustellgebühr.— Abholſtellen: ge Luiſenſtraße 1.— gspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, de Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 48.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 2490 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm Breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile, Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 8. November 1931 — 142. Jahrgang— Nr. 536 Der Angriff beginnt Telegraphiſche Meldung = London, 18. Nov. Der Sonderkorreſpondent des Reuterſchen Büros in Mukden berichtet, daß heute bei Tages⸗ anbruch die japaniſche Offenſive gegen Mat⸗ ſchangſcheneingeſetzt hat und nach einer amt⸗ lichen Mitteilung die geſamten Streitkräfte des Nonnigebietes in den Kampf verwickelt ſind. Angantſchi genommen Telegraphiſche Meldung = Tokio, 18. Nov. 1 a a Wie aus Mukden berichtet wird, befindet ſich die eadt Au gantſchi, die an der Kreuzung der pſt⸗ bhineſiſchen und der ſüdmandſchuriſchen Bahn liegt, eit 1 uhr nachmittags in den Händen der Japaner. Die Exeigniſſe in der Mandſchurei gehmen den Verlauf, der vorauszuſehen war. Die Japaner greifen an, unbekümmert um die Pariſer Verhandlungen. General Ma, der ſtellvertretende Gouverneur der nördlichſten Mandſchureiprovinz Heilungkiang, ſetzt ſeinen Widerſtand gegen die japa⸗ hiſchen Angreifer fort. Die japaniſchen Kriegsflug⸗ zeuge, die inzwiſchen in großer Anzahl eingetroffen zd, werden aktiv in den Kampf eingreifen und bald wird Japan wohl der Welt zeigen, wie der aller⸗ Ro dernſte Giftgaskrieg ausſieht. In Moskau verfolgt man den Vormarſch der Japaner mit einer ſich ſtündlich ſteigernden Span⸗ nung, Der Volkskommiſſar des Aeußeren, Lit⸗ wan ow, hat eine neue ernſte Mahnung an Japan gerichtet, woraufhin ſich der japaniſche Botſchafter in Waſhington, Debuchi, beeilt hat zu erklären, daß es leinen einzigen ruſſiſchen Soldaten in der Man⸗ Iſchurei gäbe, und daß alle Gerüchte über eine Unter⸗ 1 8 Kfützung der Chineſen durch die Ruſſen nicht der Wirk⸗ 2 lichkeit entſprächen. Offenbar möchte Japan einen Krieg mit Rußland vermeiden. Es gibt aber Lagen im Leben eines Menſchen wie der Völker, wo der Gang der Ereigniſſe ſtärker iſt als der Wille, ihn zu heherrſchen. Wird es im fernen Oſten ohne großen Krieg abgehen? Aber in Paris Telegraphiſche Meldung 5= Tokio, 18. Nov. Hier verlautet, daß die japaniſche Delegation in Paris einen Plan über die Beilegung des Kon⸗ flktes in der Mandſchürei ausgearbeitet und der Regierung unterbreitet hat. Im Außenmink⸗ ſtetium lehnt man es jedoch ab, Einzelheiten des Planes bekanntzugeben oder zu ihm Stellung zu nehmen. Pereſſeempfang im Weißen Haus Telegraphiſche Meldung — Waſhington, 18. Nov. Präſident Hoover erklärte geſtern auf der 5 Preſſekonferenz, daß der italieniſche Außenminiſter Grandt als Gaſt des amerikaniſchen Volkes in Wa⸗ ington weile und am Nachmittag mit ihm und Stimſon eine Reihe von Unterredungen haben werde. Grandi empfing dann die Preſſevertreter und betonte, ſein Ziel ſei die friedliche Zuſammenarbeit aler Völker, um bald wieder zu Gedeihen und Wohlstand zu gelangen. Er betrachte die Abrüſtung als das brennendſte Problem, und es ſei hohe Zeit, man zu praktiſchen Ergebniſſen komme. Das üſtungsfeteriahr ſei ein ermutigender Beginn und le ſtarke Unterſtützung, die ſein Vorſchlag in Ame⸗ ka gefunden und die das Zustandekommen des Feierjahres erſt ermöglicht habe, mache ſeinen Vor⸗ lag zu einem Gedanken, der ſich in Italien und merika gemeinſam entwickelte. Muſſolinis Stand⸗ dunkt in der Reparationsfrage habe ſich ſeit 7922 nicht verändert und ſei ſo bekannt, daß er ihn nicht du wiederholen brauche. 0 Zum Schluß ſagte der Miniſter, daß Italien in Aibeloktenfrage auf eine Einigung mit Frank⸗ eich hinarbeite und auf ein günſtiges Ergebnts hoffe. — Friedrichshafen, 18. Nov. Bei dem Luftſchiff Graf Zeppelin“ wurde heute auf dem Werſtgelände 5 etwa einſtündiger Verſuch angeſtellt, die großen ndetaue ſtatt durch Haltemannſchaften durch Trak⸗ uren ſeſthalten zu laſſen. Der Verſuch verlief be⸗ kiebigend. Der deulſche Sonderausſchuß⸗Ankrag Späleſtens Donnerstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Nov. Nach den hier vorliegenden Mitteilungen aus Paris glaubt man in unterrichteten Kreiſen, daß, wenn nicht ſchon heute, ſo doch ſpäteſtens am Donnerstag die Reichsregierung den Autrag auf Einberufung des Sonderausſchuſſes ſtellen werde, dem, wie nunmehr feſtzuſtehen ſcheint, tatſſchlich d weterlei Funktionen übertragen werden ſollen, ſo daß der Zuſammentritt eines zweiten Ausſchuſſes ſich erübrigen würde. Hoeſch bei Flandin Paris, 18. Nov. Botſchafter von Hoeſch hat nach der Kammer⸗ ſitzung am geſtrigen Abend Finanzminiſter Flandin einen Beſuch abgeſtattet, der der Fortſetzung der Verhandlungen über die Einberufung des Sach⸗ verſtändigenausſchuſſes zur Prüfung der Zahlungs⸗ fähigkeit Deutſchlands galt. Die Konferenz Laval-Simon Telegraphiſche Meldung — Paris, 18. Nov. Der Staatsſekretär des Foreign Office, Sir John Simon, hatte geſtern mit Miniſterpräſident Laval eine Ausſprache. Nach dem„Echo de Paris“ ſoll Sir John Simon in der Frage der Repara⸗ tionen und kurzfriſtigen Kredite einen anderen Standpunkt vertreten haben, der von dem Stand⸗ punkt Baldwins, wie er ihn im Unterhauſe entwickelt hat, und den die franzöſiſche Regierung ſich nicht zu eigen machen könne, abweicht. Immerhin würden noch Verhandlungen notwendig ſein, und die eng⸗ liſche und franzöſiſche Regierung einen Ausgleich ihrer Anſicht über die Frage der Reparationen und Privatſchulden finden. Telegraphiſche Meldung Newyork, 18. Nov. Hieſige Bankkreiſe äußerten, ſie ſeien durchaus bereit, bet der Unterſuchung der deutſchen Zahlungs⸗ fähigkeit mitzuwirken. Man erwartet, die Federal⸗ Reſervebank in Newyork werde demnächſt zwei Mit⸗ glieder für das Baſeler Komitee ernennen, wobei als beſonders wünſchenswert bezeichnet wird, daß auf dieſe Weiſe bei den Auseinanderſetzungen über Reparationsſchulden und Privatſchulden auch die amerikaniſchen Gläubiger dieſer letzteren Gruppe im Prüfungskomitee vertreten ſind. Briands Geſundheitszuftand — Paris. 18. Nov. Außenminiſter Briand machte bei ſeiner geſtri⸗ gen Interpellgtionsdebatte in der Kammer über die auswärtige Politik der Regierung einen ſehr mitden Eindruck. Wie man jetzt erfährt, war er von einem Unwohlſein befallen worden, ſodaß der Kammerpräſident deswegen einem Augenblick unterbrach. Briand benutzte die Gelegenheit, um ſich in einem beſonderen Raum des Kammergebäudes zu erholen und alsdann an der Sitzung wieder teilzu⸗ nehmen. N In einigen Blättern wird vorſichtig angedeutet, daß Briand möglicherweiſe einen leichten Schlaganfall erlitten habe. Ein franzöſiſcher Fünfjahrplan Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Paris, 18. Nov. Der franzöſiſche Studienausſchuß für die euro⸗ päiſche Zollunion hielt unter dem Vorſitz von Le Trocquer eine Sitzung ab, um zu prüfen, in welcher Form er der Aufgabe nachkommen könne, ſeine private Hilfe für die Arbeiten des deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Wirtſchaftsausſchuſſes zur Verfügung zu ſtellen. „Die weſentliche Bedingung für den Frieden und ihre logiſche Ergänzung ſei die Beſeitigung der Han⸗ delshemmniſſe durch Zollunion, in dieſem Geiſte nahm der franzöſiſche Studienausſchuß für die europäiſche Zollunion die Grundlagen eines Expoſes an, das der Generaldelegierte Lucian Coquet in Form eines Fünffahrplanes für Europa ausgear⸗ beitet hat. Dieſer Plan würde zwei Mittel ins Werk zu ſetzen ſuchen, nämlich einmal die allmäh⸗ liche Herabſetzung der Zolltarife und auf der an⸗ deren Seite die Kontingentierung. Der Fünfjahrplan ſoll in zwei Perioden zerfallen. Die erſten beiden Jahre würden dazu dienen, ein dokumentariſches und ſtatiſtiſches Amt zu ſchaffen und arbeiten zu laſſen, ſowie auch ein Kompenſie⸗ rungs⸗ und Arbitrageamt. Das erſtgenannte Amt würde die Aufgabe haben, die vom Völkerbund bereits begonnene Unterſuchung über den genauen Charakter des intereuropäiſchen Warenaustauſches zu Ende zu führen, wobei dieſer vom Standpunkt der einander Konkurrenz machenden Produkte und der einander ergänzenden Produkte ins Auge ge⸗ faßt werden würde. Das zweitgenannte Amt würde die Möglichkeit bieten, alle diejenigen zu beruhigen, die befürchten, daß eine Zollunion, ſelbſt, wenn ſte nur allmählich durchgeführt werden würde, gewiſſe künſtliche Induſtrien, die bisher nur dank dem Schutzzoll beſtanden hätten, ſchädigen könnte. Die letzten drei Jahre des Fünfjahrplanes würden da⸗ zu verwandt werden, gegenſeitig allmählich die Zoll⸗ ſchranken abzutragen, und zwar in Verfolg der Em⸗ pfehlung der internationalen Wirtſchaftskonferenz von 1927 Der franzöſiſche Studienausſchuß für die euro⸗ päiſche Zollunion hat dann die Möglichkeiten ge⸗ prüft, zu einer konkreten Löſung zu gelangen, die bei ſofortiger Durchführung geeignet wäre, das Vertrauen wieder herzuſtellen. Der Stu⸗ dienausſchuß brachte den Wunſch zum Ausdruck, daß die deutſch⸗franzöſiſche Wirtſchaftskommiſ⸗ ſton ſich mit der Durchführung größerer inter⸗ nationaler Arbeiten öffentlicher Induſtrien beſchäf⸗ tigen möge, wobei ſie den Behörden die Sorge über⸗ laſſen wolle, zu prüfen, in welcher Reihenfolge dieſe Arbeiten in Angriff genommen werden könnten. Der Studienausſchuß beſtimmte dann eine Delega⸗ tion, die bei Miniſterpräſident Laval, Außen⸗ miniſter Briand und Unterſtaatsſekretär Gig⸗ non x um Unterredungen nachſuchen wird, um die⸗ ſen das Ergebnis der Beratungen zu unterbreiten. „— Das Wahlprüfungsgericht tagt Berlin, 18. Nov. Das Wahlprüfungsgericht beim Reichstag trat geſtern zur Prüfung der Reichstagswahlen in Wahl⸗ kreisverbänden V(Schleſten), VIII(Niederſchleſien), X(Heſſen) und XIV(Bayern⸗Nordweſt) zuſammen. Von den vorliegenden Wahlbeſchwerden waren die meiſten unbegründet. Die wenigen Fälle, in denen Beſchwerden für begründet erachtet wurden, waren ohne Einfluß auf das Wahlergebnis. Fraglich war u.., ob ſolche Stimmzettel gültig ſind, in denen der Wahlvorſchlag, dem der Wähler ſeine Stimme geben will, durch Anbringung eines Fragezeichens kenntlich gemacht iſt. Das Wahl⸗ prüfungsgericht ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß bei aller Freiheit, die dem Wähler für die Art der Kenntlichmachung gewährt werden muß, die Anbrin⸗ gung eines Fragezeichens den Willen des Wählers nicht zweifelsfrei erkennen laſſe, daß im Gegenteil auf dieſe Weiſe Zweifel ausgedrückt würden. Des⸗ halb erklärte das Wahlprüfungsgericht in Ueber⸗ einſtimmung mit den Entſcheidungen der Abſtim⸗ mungsvorſtände ſolche Stimmzettel für ungültig. Die Wahlen ſelbſt wurden alle für gültig erklärt. Schreckensſzenen auf einem Pangtſe⸗Dampfer — Schanghai, 18. Nov. Auf dem Fluß⸗Motor⸗ ſchiff„Itu“ brach heute mittag infolge der Exploſion des Petroleumtanks ein Brand aus, der unter den 200 chineſiſchen Paſſa⸗ gieren eine Panik hervorrief. Der Geiſtesgegen⸗ wart des Kapitäns gelang es, das Schiff auf eine Sandbank laufen zu laſſen, ſodaß außer 14 Per⸗ ſonen, die durch die Exploſton gethtet wurden oder über Bord gesprungen und ertrunken ſind, alle Paſſagiere gerettet werden konnten. Amerika und die Reparationsfrage Algemeines Vorrücken der Japaner— Die geſamten Streilkräſte am Nonni bereits in den Kampf verwickelt Japanisches Doppelſpiel in Paris Japans Sieg in Paris Schon vor dem Beginn der außerordentlichen Ratstagung des Völkerbundes am 16. November in Paris wurde jedem klar, daß Japan nichts zu befürchten habe. Der Ton der franööſiſchen Preſſe ließ keinen Zweifel darüber, wie der Wind weht. Mit einem Zynismus ſondergleichen hieß es, die Aufgabe des Völkerbundrates ſei, China mürbe zu machen und es zur Nachgiebigkeit zu veranlaſſen. Die kurze Eröffnungsrede des Ratsvorſitzenden Briand hat dieſe Erwartungen be⸗ ſtätigt und das Ergebnis der Beratungen von vornherein feſtgelegt. Briand hielt es für möglich, als Ziel der außerordentlichen Ratstagung die Bildung eines Kompromiſſes zwiſchen Japan und China zu bezeichnen. Da Japan laut Völkerrecht als Angreifer gelten muß, bedeutet die programmatiſche Erklärung Briands nichts anderes als eine Ver⸗ beugung vor der bewaffneten Macht der Japaner. Hiermit iſt China dem Gegner ausgeliefert Dieſe Tatſache kommt für niemand überraſchend. Denn der Völkerbund hat ſchon in den erſten Tagen des Mandſchureikrieges ein abgekartetes Spiel ge⸗ führt. Die zweimalige Vertagung der Entſcheidung gab den Japanern die Möglichkeit, nur noch weiter in der Mandſchurei vorzudringen. Als Vorwand diente ihnen dabei die angebliche Bekämpfung des chineſiſchen„Banditentums“. Japan ließ offiziell in den europäiſchen Hauptſtädten eine ſtatiſtiſche Auf⸗ zählung der mandſchuriſchen„Banden“ verbreiten. In ſieben Gruppen eingeteilt, zählen die Räuber 12 900 Mann, nicht mehr und nicht weniger. Es iſt merkwürdig, wie leicht es iſt, einen Vorwand für unrechtmäßige Handlungen zu finden, wenn man eine ſtark bewaffnete Großmacht iſt. Der Völkerbund iſt nunmehr bereit, die Dinge in der Mandſchurei, wie ſie ſich heute geſtalten und noch weiterhin geſtalten werden, zu dulden und hiermit praktiſch die Japaner in ihrer Angriffspolitik zu unterſtützen. Was die Chineſen betrifft, ſo iſt es klar, daß ſie, wie der Pariſer„Temps“ ſo ſchön ſagt, nur dann zu Konzeſſionen bereit ſein werden,„wenn ſie die Ueberzeugung gewinnen, daß ſie keinen unmittel⸗ baren politiſchen Vorteil von einer Intervention des Völkerbundes zu erwarten hätten“. Mit anderen Worten: Man muß den Chineſen zeigen, daß man gegen ſie iſt. Dann werden ſie ſchon verſöhnlicher geſtimmt ſein und einen Teil ihres Landes preis⸗ geben. Soweit ſind wir ſchon im Jahre 1981, im 14. Jahr ſeit Kriegsende und im 13. Jahr des Völkerbundes. oſhiza wa, der japaniſche Botſchafter in Paris links) und Matſudeira, der japaniſche Bot⸗ ſchafter in London, zwei der japaniſchen Vertreter auf der Pariſer Ratstagung. Die Ratstagung weiſt im übrigen eine glänzende Beſetzung auf. Aus England iſt der neue Außen⸗ miniſter Sir John Simon anweſend. Die Ver⸗ einigten Staaten ſind, da der Pariſer Botſchafter Edge augenblicklich in Amerika weilt, durch den Londoner Botſchafter, General Dawes, den Vater des erſten Reparationsplans, vertreten. Japan hat nicht weniger als vier Diplomaten aufgeboten, um die von vornherein gewonnene Sache zu„vertei⸗ digen“. Es ſind dies der Londoner Botſchafter Matſu⸗ detra, der Pariſer Botſchafter Yoſhiſawa, der Wiener Botſchafter Arita und der Vertreter Japans beim Völkerbundsſekretariat Sawada. Der arme Chineſa Sze ſieht ſich in Paris vor dieſelbe Situation ge⸗ ſtellt, wie ſeine Landsleute in der Mandſchurei. Er hat ſchon bei den vorigen Völkerbundsberatungen in 1 1 5 1 ieee eee 2. Seite/ Nummer 536 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 18. November 1991 Genf nicht zu muckſen gewagt und es wird ihm auch letzt nichts anderes übrig bleiben, als ſich ſtill zu ver⸗ halten. Zwar iſt China nicht nur Völkerbunds⸗, ſondern ſogar Ratsmitglied. Zwar iſt China ganz nebenbei das völkerreichſte Land der Erde. Aber man muß gut bewaffnet ſein, um im friedliebenden Völkerbund ein wahres Anſehen zu genießen. Einfuhrdroſſelung in aller Welt Mit Unterſtützung der Regierungen wird das britiſche Werbeamt(Empire Marketing Board) für den Verkauf von Waren des britiſchen Reiches in den nächſten Wochen einen großen Werbe⸗ feldzug eröffnen. Allein in England werden 1 Mil⸗ lion Plakate mit der Aufſchrift„Kauft britiſche Waren“ verteilt, die nicht nur in allen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Anſtalten, ſondern auch in allen Ge⸗ ſchäften, in den Eiſenbahnen uſw. ausgehängt wer⸗ den ſollen. In 3000 engliſchen Lichtſpieltheatern wird ein kurzer Sprechfilm gezeigt werden, der ebenfalls für den Verkauf britiſcher Erzeugniſſe wirbt. Der Gemeinderat von London nahm vor einigen Tagen eine Entſchließung an, nach der alle der Stadt London gelieferten Waren möglichſt britiſcher Her⸗ kunft ſein müſſen. Des weiteren müſſen ausländiſche⸗ Waren künftighin als ſolche bezeichnet werden. 4 Die Handelskammer von Lille und von Straßburg haben von der Regierung einſchnei⸗ dende Maßnahmen zur Erſchwerung der aus⸗ ländiſchen Einfuhr gefordert. Für die wich⸗ tigſten Einfuhrartikel ſollen Kontingente feſtgeſetzt werden. Die frauzöſiſche Regierung plant weiterhin die Schaffung eines Anti⸗Dumping⸗Ge⸗ ſetzes, deſſen Vorſchriften ſo dehnbar gehalten werden ſollen, daß damit die Einfuhr wirkſam ge⸗ droſſelt werden kann. 1 Die holländiſche Regierung verlangt in einem Geſetzentwurf die Ermächtigung zur Kon⸗ tingentierung der Einfuhr auf der Grundlage der Einfuhr der letzten drei Jahre. Der Geſetzent⸗ wurf wird damit begründet, daß infolge der Wert⸗ verritigerung des engliſchen Pfundes und der ſkan⸗ dinaviſchen Kronen, ſowie der Einfuhrdroſſelung in einer Anzahl von Ländern die Gefahr einer ver⸗ ſtärkten Einfuhr nach„ beſteht. Die Regierung von Eſtland hat beſchloſſen, zur Einſchränkung der Einfuhr außerordentliche Maß⸗ mahmen zu treffen. Ein Geſetzentwurf, der dem Landtag vorgelegt wurde, gibt der Regierung das Recht, die Einfuhr der einzelnen Waren durch ein Monopol zu regeln, das den ganzen privaten Außenhandel in die Hand der Regierung legt. ** Mitte Oktober wurde in Wien die„Oeſter⸗ reichiſche Geſellſchaft zur Förderung des Verbrauchs von inländiſchem Getreide“ begründet, der die Ver⸗ treter der landwirtſchaftlichen Verbände, der Mühlen⸗ verbände, der gewerblichen⸗ und induſtriellen Brot⸗ und Gebäckherſteller; ſowie der Konſumenten⸗ und Hausfrauenorganiſationen angehören. Außerdem haben das Bundeskanzleramt und die zuſtändigen Bundesminiſterien, ferner die Handels⸗ und Arbei⸗ terkammern Vertreter entſandt. 1. In einer Konferenz, an der die Vertreter der Wirtſchaftsminiſterien und der Induſtrie teilnahmen, exklärte der rumäntſche Verkehrsminiſter u.., die Eiſenbahnverwaltung werde künftighin in ihren Aufträgen nach Möglichkeit ausſchließlich die heimiſche Induſtrie berückſichtigen. Im Auslande ſollten lediglich ſolche Materialien gekauft werden, die das Inland nicht herzuſtellen vermöge, oder die auf Reparationskonto zu liefern ſeien. *. Die ſchwediſche Regierung hat Weiſung ge⸗ geben, Vorſchläge für eine Einfuhrregulierung ans⸗ Zuarbeiten. enorönung der Oſthilje Nolveroͤnung zur Ernteſicherung und Entſchuldung Der neue Oſtkommiſſar, Miniſter Schlange⸗ Schöningen, ſtellte ſich am Dienstag zugleich mit dem Erſcheinen einer neuen Notverordnung über die Oſthilfe der Preſſe vor. Die Notverordnung, die mit großer Beſchleuni⸗ gung ausgearbeitet iſt, bedeutet eine völlige Neuorganiſierung der Oſthilfe. Es wird für den Oſten in der Praxis ein Moratorium verkündet, und es wird eine Zins⸗, ja teilweiſe eine Kapital⸗ konvertierung angebahnt. Miniſter Schlange⸗ Schöningen ſelbſt faßte in ſeiner Erklärung den In⸗ halt der Notverordnung in drei Punkten zuſammen: 1. Die kleinen Gläubiger der Landwirt⸗ ſchaft des Oſthilfegebietes, die bei dem jetzigen Zu⸗ ſtand in Gefahr ſind, ihre geſamten Außenſtände zu verlieren, ſollen durch die Neuorganiſierung ge⸗ ſichert werden. Mit Hilfe von Reichsmitteln und Mitteln der Induſtrieobligationsbank wird verſucht werden, die kleinen Gläubiger zum Teil in bar, zum Teil in Anweiſungen und Gutſchriften auszu⸗ zahlen. 2. Da Bargeldmittel durch das Fehlen der Aus⸗ landskredite für eine große Umſchuldung nicht in ge⸗ nügendem Umfange vorhanden ſind, muß die Sanierung der öſtlichen Betriebe durch ein Ver⸗ gleichs verfahren mit den Gläubigern herbei⸗ geführt werden. Dabei ſoll zunächſt das Zinsvolumen der Betriebe geſenkt werden. Gute Betriebe würden unter vernünftiger Leitung ſchon dadurch exiſtenz⸗ fähig werden. In den meiſten Fällen würde deshalb der Zinsvergleich genügen. In Ausnahmefällen ſoll aber auch zu einem Kapitalvergleich ge⸗ ſchritten werden, wobei die Rechtfertigung für dieſes Verfahren in der jahrelangen Zinsüberhöhung ge⸗ ſehen wird, die erſt zu einem immer höheren An⸗ wachſen der Schuldͤbeträge geführt hat. 3. Das Kapital der Realkreditinſtitute und der erſten Hypotheken ſoll unter allen Umſtänden unangetaſtet bleiben. Gerechnet wird aber auch dort mit einem freiwilligen Ent⸗ gegenkommen in der Zinsfrage, da bei einem Zu⸗ ſammenbruch der Schuldnerbetriebe die Gläubiger dieſer Inſtitute ſchwerer geſchädigt würden, als es bei einer Einigung der Fall wäre. Zur Erläuterung dieſer tiefgreifenden Neuord⸗ nung muß hinzugefügt werden, daß man unter dem Begriff kleiner Gläubiger vor allem die Kaufleute, Handwerker und ſo weiter verſteht, die mit unge⸗ Dänemark will ſeine Währung ſchützen Telegraphiſche Meldung f— Kopenhagen, 18. Nov. Der Handelstag brachte in der heutigen Vormit⸗ tagsſitzung des Folkeſting eine Vor lage ein, die Maßnahmen zum Schutze der däniſchen Währung baorſieht. Der Handelsminiſter wird darin ermäch⸗ tigt, die Umwechſlung der Auslandsguthaben däni⸗ ſcher Exporteure in däniſche Währung anzuordnen, ſowie Vorſchriften über die Einfuhr von Wertpapie⸗ ren aus dem Auslande und den Verkauf ſolcher Pa⸗ piere für ausländiſche Rechnung ſowie über die Ueberführung von Wertpapieren und Geld ins Aus⸗ land zu erlaſſen. Der Miniſter wird ferner ermäch⸗ tigt, Angaben über das Vorhandenſein ausländiſcher Valuten und Wertpapiere zu verlangen. Die Ueber⸗ tretung der Vorſchriften ſoll mit Geldſtrafen von 500 bis 50 000 Kronen oder mit Gefängnis geahndet wer⸗ den. Das Geſetz ſoll ſofort in Kraft treten und bis Ende Februar nächſten Jahres gelten. ſichertem Perſonalkredit gearbeitet haben und die deshalb durch einen Zuſammenbruch am ſchwerſten geſchädigt würden. Das Vergleichsverfahren wird vor allem die Gläubiger treffen, die hinter den erſten Hypotheken und vor den kleinen Gläubigern ſtehen. In dieſem Falle ſoll man zunächſt einen friedlichen Vergleich und, falls er nicht gelingt, den Zwangs vergleich zur Anwendung bringen. Dabei ſind einige Sicherungen in der Notverord⸗ nung vorgeſehen. Bei Kapitalvergleichen bedarf der Entſchuldungsplan der Beſtätigung der Landſtellen. Die Herabſetzung des Kapitalbetrages ſoll nur er⸗ folgen, ſoweit ſie zur Durchführung der Sanierung unbedingt notwendig iſt, bei Hypotheken insbeſon⸗ dere nur dann, wenn ſonſt die Forderung im Falle eines Konkurſes doch nicht ausgezahlt werden könnte. Für die Hypotheken der Genoſſenſchaften und ſo weiter iſt als beſondere Sicherung noch vor⸗ geſchrieben, daß eine Kapitalherabſetzung nur mit Zuſtimmung des Kreditgebers vorgenommen wer⸗ den kann. Ebenſo iſt die Zuſtimmung des Gläubi⸗ gers notwendig, wenn das Kapital um mehr als 50 Prozent oder die Zinſen unter 4, Prozent heruntergeſetzt werden ſollen. Der neue Staatskommiſſar erwartet von dieſen Maßnahmen vor allem eine Sicherung der nächſten Erute, die ihm bei dem jetzigen Zuſtande ſchwer bedroht erſcheint. Es ſoll durch eine Beſchleunigung des Verfahrens dafür geſorgt werden, daß ſchon in der allernächſten Zeit Pfändungen unmöglich gemacht werden. Für kleine Betriebe bis zu 40 000 Mark Betriebswert kann der Landrat ſofort eine Beſchleunigung ausſtellen, die vor der Pfändung ſchützt. Große Betriebe erhalten entſprechende Be⸗ ſcheinigungen nach Prüfung durch die Landſtellen, wobei man Irrtümer im Intereſſe einer Beſchleuni⸗ gung des ganzen Verfahrens und der Ernteſicherung in Kauf nehmen will. Man iſt ſich darüber klar, daß mit dieſen tief⸗ greifenden Eingriffen in das ländliche Kreditweſen des Oſtens ein ſehr gefährliches Experi⸗ ment für die künftige ländliche Kreditgeſtaltung gemacht wird; aber der neue Staatskommiſſar glaubt, daß im Intereſſe der Getreideverſorgunz dieſes Experiment unerläßlich iſt. Er hofft, daß ſich durch die Bilanzehrlichkeit, die aus der Ab⸗ ſchiebung völlig eingefrorener Kapitalien hervor⸗ 11555 muß, eine allmähliche Geſundung ergeben wird. Pc ã ĩͤddddwwbdwwGßwwwwwGwGßwä ä ãĩ/wßwbWTbTßwwTbGTbGbGbGbGbGbbßG bbb Die Preiſe im photographiſchen 10 000 Dollar⸗ a Wettbewerb — Geuf, 18. Nov. In dem photographiſchen 10 000 Dollar⸗Wetthewerb iſt nunmehr die Ent⸗ ſcheidung gefallen. Das internationale Preis⸗ gericht ſprach den großen Weltpreis in Höhe von 10 000 Dollar und die ſilberne Statue dem Eng⸗ Länder Charles W. Powell, einem jungen Textilarbeiter zu. Der große Weltklaſſen⸗ preis für Zieraufnahmen fiel an den Deutſchen, Max Seibel, Bühnenmaler aus Brieg bei Breslau. Der große Weltklaſſenpreis bringt dem deutſchen Preisträger außer der golde⸗ nen Medaille insgeſamt 5200 Mark. Die übrigen Preisträger, von denen jeder 1000 Dollar und die goldene Medaille erhielt, ſind in Braſilien, den Vereinigten Staaten und Dänemark ſowie Frank⸗ reich beheimatet. Schiffszuſammenſtoß — London, 18. Nov.„News Chronicle“ zufolge ſtieß in dichtem Nebel bei Traveſend der 8000 Tonnen große Lloyddampfer„Trave“ mit dem briti⸗ ſchen 10000 Tonnen⸗Dampfer„Jlandaff Caſtle“ zuſammen. Beide Schiffe kamen mit leichten Beſchä⸗ digungen davon. Der Landes⸗Buß⸗ und Bettag und ſein geſetzlicher Schutz Der evangeliſche Landes⸗Buß⸗ und Bettag stete; 5 19 5 ag ſteht, ſe wird uns geſchrieben, in Baden unter beſonderemn ſtaatlichem Schutz durch die landesherrliche Verorh. nung vom 18. Juni 1892„die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feiertage betreffend“, und zwar in ihrem 8 7. Danach iſt in den Gemeinden, in denen die evan geliſche Konfeſſion Pfarrechte beſitzt, die Veranſtzl. tung von öffentlichen Aufzügen, Muſikaufführungen Geſangs⸗ und deklamatoriſchen Vorträgen, Schau⸗ ſtellungen, theatraliſchen Vorſtellungen oder ſonſtigen Luſtbarkeiten während des ganzen Buß⸗ und Bettages unterſagt. Die zuſtändige Polizeibehörde kann aber für die Zeit von 3 Uhr nachmittags an die Erlaubnis für die Veranſtaltung von Muſik⸗ und Theaterauſ⸗ führungen geben, wenn es ſich dabei um ernſte Muſit und Theaterſtücke ernſten Inhalts handelt. Zu den Veranſtaltungen von öffentlichen Aufzügen und Schauſtellungen gehören auch Turn⸗ und Sportfeſte ſoweit ſie ganz oder teilweiſe ſich in der Oeffentlich keit abſpielen. Demzufolge ruhen am Bußtag die ſonntäglichen Fußball⸗Wettſpiele. In dieſem Jahre taucht nun in Kreiſen der Turner und der Sportsleute der Gedanke auf, am Bußtag keitsveranſtaltungen zugunſten der Win⸗ ternothilfe zu machen. Dabei wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Staats⸗ und Kirchenbehörden gewiß bereit ſein werden, ihre Bedenken gegen einen Sportbetrieb am Bußtag zurückzuſtellen, wenn ſte überlegen, welch edlem Zweck er dienen ſoll. Solches Anſinnen muß die Evangeliſche Landeskirche ableh⸗ nen. Es handelt ſich beim Bußtag um einen Tag der Selbſtbeſinnung, der nicht durch ablenkende Veranſtaltungen irgendwelcher Art beeinträchtigt und verkürzt werden darf. Winternothilfe iſt unumgäng⸗ lich nötig. Das weiß auch die Kirche, die ihre Liebes kräfte bis auf das Aeußeſte anſpannen will, um der großen Not zu begegnen. Aber Selbſtbeſinnung it auch not in einer Zeit, da Verneiner und Verächter des Glaubens das Heiligtum niederreißen wollen, da unſer Volk auf der ſchiefen Bahn der Entſittlichung abgleitet. Und dieſer Selbſtbeſinnung ſoll ein einziger Sonntag im Jahre gewidmet ſein. Darum das be⸗ rechtigte Verlangen der Kirche: Stört den Bußtag nicht! Neuerungen bei der Friebrichsbrücke Seit undenklichen Zeiten ſteht das Wellblech⸗ häuschen vor der Anlage in U 1 bei der Fried⸗ richsbrücke! Es gab einmal eine Zeit, in der man eifrig die Entfernung dieſes Häuschens erſtrebte, denn es gereichte keinesfalls zur Zierde der Gegend, Außerdem war es überflüſſig geworden, nachdem eine hygieniſch einwandfreiere Bedürfnisanſtalt direkt gegenüber in der Straßenbahnwartehalle ein⸗ gerichtet wurde. Die Beſtrebungen, die ſ. Zt. auf Entfernung des Häuschens hinzielten, verliefen er⸗ gebnislos. Im Laufe der Zeit ſtellten ſich andere Sorgen ein, ſo daß man das Wellblechhäuschen überhaupt nicht mehr beachtete, zumal es auch außer⸗ halb der Gehwegflucht ſtand. Die Mannheimer machten aber doch große Augen, als geſtern einige Arbeiter anrückten und das Häuschen in kür⸗ zeſter Zeit umlegten. Bald war nur noch ein mächtiger Haufen Wellblech vorhanden, der auf Ab⸗ transport harrte. Man denkt aber nicht daran, das Gebäude wieder in neuem Stile aufzurichten, ſon⸗ dern man wird eine Telefonzelle erſtellen, die an dieſem Platze angebracht iſt und die auch der Anlagenecke mehr zur Zierde gereichen wird als die Wellblech⸗Vorgängerin.* K * Beim Spiel verunglückt. Beim Handballſpiel in der Turnhalle der Kurfürſtenſchule glitt geſtern abend ein 18 jähriger Schüler aus und ftel gegen die Glasfüllung einer Türe. Der junge Mann erlitt an der linken Hand durch Splitter der zerbrochenen Glasfüllung ſtark blutende Schnittwunden. Er wurde nach dem Luiſenheim verbracht, wo die Wunden ge⸗ näht wurden. Alsdann konnte er ſich in ſeine Woh⸗ nung begeben. VVTVTTTTVTVTCVCVCCVCVCVCVCTVCVCVCTPTVTTVTVTbTVTbbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTTTfTͤrkrkrk''rk'''!„!'!!:!::!:: pßpßßßßßßßpp Thealer und Muſik Das Heidelberger Kammerorcheſter vertritt heute neben dem Bachverein am ſtärkſten das muſi⸗ kaliſche Eigenleben Heidelbergs. Kapellmeiſter Max Sinzheimer⸗ Mannheim und das Rückgrat des Streichkörpers, Lene Heſſe, haben das Verdienſt, in zäher, muſikaliſcher Arbeit aus dem Kammer⸗ orcheſter einen ernſt zu nehmenden Kunſtfaktor ge⸗ macht zu haben. Der Bachverein hat das durch Mit⸗ glieder des ſtädtiſchen Orcheſters verſtärkte Kammer⸗ orcheſter unter ſeine Fittige genommen. Es gab ein etwas bunt ſchillerndes Programm. Von Stamitz hörten wir zuerſt die Sinfonia in Es⸗dur, op. 4, Nr. 6: ſolid gebaute Muſik aus der Art der Mannheimer Schule, die für das Kammerorcheſter durchweg geeignet iſt und deshalb eine ſtark an⸗ ſprechende Wiedergabe fand. In muſikaliſches„Neu⸗ land“ aus impreſſioniſtiſcher Zeit führten dann Debuſſys„Dauſes“ für Klavier und Streich⸗ körper, Klangſpielereien, die das Ohr gerne auf⸗ nimmt, aber kaum weitergibt. In Paul Hinde⸗ möths vier Stücken für Streichorcheſter, op. 44, Nr. 4 ſteckt eine vitale Kraft, die mehr vom kombina⸗ toriſchen Intellekt als vom rein muſikaliſchen Gefühl geleitet wird. Zum reinen Genießen kam man erſt durch Mozarts Klavierkonzert, Es⸗dur(K. V. 271). Bei Debuſſy und Mozart ſpielte Rudolf Müller⸗ Chappuis den Klavierpart, beide mit reſpektabler 8 Technik, beide aber in Auffaſſung des Inhalts ganz gleich, weil dem jungen Künſtler allem Anſchein nach noch keine Auf⸗Faſſung von Mozart zuteil gewor⸗ den iſt. Wenn ein Muſiker, der ſo weit in techniſcher und muſikaliſcher Beziehung gefördert iſt wie Müller⸗ Chappuis, Mozart mit einer faſt völligen inneren Unberührtheit ſpielt, dann iſt das geradezu ſtau⸗ nenswert. Sinzheimer und das Kammerorcheſter haben das Konzert ausgezeichnet begleitet. Ik. O Kolbenheyer⸗Uraufführung in München. Das 5 Reſidenztheater in München brachte E. G. Kolbenheyers neues Schauſpiel„Das Ge⸗ ſetz in dir“ zur Uraufführung. Kolbenheyer er⸗ weiſt ſich darin wiederum als ein gründlicher und rechtſchaffener Denker— ſeine Begabung als Dra⸗ matiker wurde nicht erhärtet. In der Geſtalt des Profeſſors Markus Bödding hat er einen jener Menſchen geſchaffen, die unter den Dilemmen un⸗ ſerer Zeit leiden und ſich mit ihrem ſubjektiven Rechtsempfinden gegen das Allgemeingültige, gezen den Rechtsapparat der Geſellſchaft auflehnen. Dieſe Revolte geſchieht bei Kolbenheyer freilich nicht in der üblichen Form, ſondern ſein Markus Böbdding iſt ein Grübler von ſolcher Tiefe des Empfindens und ſolcher Intenſität der Zerfallenheit mit der Welt, daß ſeine richterliche Selbſtherrlichkeit mehr theore⸗ tiſch bleibt; trotzdem will er am Ende für dieſen ſeeliſche Alleingang büßen und überliefert ſich dem Gericht, das ihn für einen Mord aburteilen ſoll, den er praktiſch gar nicht begangen hat. Man ſieht, das Ganze iſt in ſeinem Grundgedanken eine Konſtruk⸗ tion, die ſich wohl für einen Eſſay, vielleicht auch fütr einen Roman, nicht aber für die Bühne eignet. denn die Bühne iſt auf klarere und in gewiſſer Be⸗ ziehung ſogar gröbere Wirkungen angewieſen. Kol⸗ benheyer, vom Drange ſich zu äußern, verführt, hat dieſe Bedingungen außer Acht gelaſſen, und zwar in einem Grade, daß ſein neues Stück nicht mehr als einen Hochachtungserfolg erringen konnte, für den der Dichter ſich mehrfach bedankte. Die Aufführung unter Ulmers Spielleitung war nicht bemerkens⸗ wert und wurde in Tempo und Stimmung auch durch das Buch gehemmt, das in den erſten andert⸗ halb Akten lediglich philoſophiſche Zwiegeſpräche bringt, denen es an innerer und äußerer Spann⸗ kraft fehlt. Kommende Uraufführungen. Das Schauſpiel „Der Held vom Walde“ von H. Eſſig wurde von den Städtiſchen Bühnen Leipzig zur alleinigen Ur⸗ aufführung erworben.— Die Komödie in Dres⸗ den bringt Bjedas Luſtſpiel„Herkules am Creek“ zur Uraufführung.— In Magdeburg, Wup⸗ pertal⸗Barmen und Gießen wird gleich⸗ zeitig die Uraufführung des Kammerſpiels„Mary und Liſa“ von Siegmund Graff ſtattfinden.— Von P. P. Peterſen kommt das Luſtſpiel„Kapitaliſten“ am Nordͤmark⸗Landestheater Schleswig zur Ur⸗ aufführung.— Das Volksſtück„Till Eulenſpiegel“ von Friedrich Hedler wird an den Städtiſchen Büh⸗ nen in Chemnitz uraufgeführt werden.— Das Stadttheater Stettin hat für die kommende Spiel⸗ zett an modernen Werken in Ausſicht genommen „Penelope“ von Julius Berſtl und„U. B. 116“ von Karl Lerbs. Zauberei Von Alexander v. Gleichen⸗Rußwurm -Die Perſon muß verheiratet werden, ſie bringt meinen ganzen Hof durcheinander“, ſagte mißmutig Ludwig XIV. zu ſeinem vertrauten Miniſter Lionne. „Ihr ſeid ja alle des Teufels.“ i „Wohl zu entſchuldigen, Mafeſtät. Eine Tänzerin auf der Bühne, ein Weib aus Fleiſch und Blut, wo bisher nur Männer ihre Kunſt und ihren Leib zur Schau ſtellten. Die erſte Tänzerin der Welt!l“ „Und dafür ſind drei verliebte Eſel im Duell ge⸗ fallen. Ein unerhörter Unfug. Ich brauche meine Offiziere zum Krieg.“ Dann ſpitzte der König neu⸗ gierig den Mund und warf läſſig die Frage hin: „Wer iſt denn der Begünſtigte?“ „Niemand, ſagt man.“ Der König trat ans Fenſter und blickte in den Frühlingsabend. Schweigend.„Sehen Sie nur, Lionne“, rief er plötzlich,„ſehen Sie nur!“ 5 Sechs Edelleute in Federhüten, den Degen zur Seite, zogen das Wägelchen, in dem die Tänzerin, Mademoiſelle Saulnier, von der Vorſtellung hatte abholen laſſen. Die Menge fjauchzte. Kopfſchüttelnd führte der Kutſcher die Gäule hinterher. Molière, der Kammerdiener, der ſich hüſtelnd im Zimmer zu ſchaffen machte, blickte über die Schultern der Herren.„Zehntauſend Livres hat ſie heute ein⸗ genommen,“ brummte er.„Dazu müßte ich mehr als 20 Komödien ſchreiben.“ 5 Ludwig wandte ſich um.„Du arbeiteſt mit Kopf und Hand, die Demoiſelle mit den Beinen. Das gibt mehr aus. Dann meinte o zum Miniſter, ärgerlich, daß der laute Jubel auf der Straße nicht ihm galt. „Die Perſon muß verheiratet werden oder ich ſtecke ſie in die Baſtille.“ a „Aus welchem Grund?“ wagte Lionne einzuwen⸗ den, der auf Ordnung in Rechtsſachen hielt. „Zauberei mit den Beinen! Der König lachte. „Mit den Fußſpitzen tanzt ſie meine beſten Kava⸗ ltere tot.“ 8 Eine Woche ſpäter ſtand die graziöſe Demoiſelle Saulnier vor der Wahl, den vermögenden Guts⸗ beſitzer Leon Pasquier, einen älteren Mann, zu het⸗ raten oder. ins Gefängnis zu wandern. Sie wählte Pasquier und tanzte von da an dem gutmütigen Mann auf dem Kopf, denn tanzen mußte ſie nun einmal Literatur * Aus Alt Heidelberg, Bilder aus der alten Kurpfalz, Von Wilhelm Sig mund. Verlag Heidelberger Ber⸗ lagsanſtalt und Druckerei, Friedrich Schulze G. m. b. h. Heidelberg. Soeben erſcheint in neuer dritter Auflage das bei der Jugend und bei Erwachſenen ſo beliebte Werk von Sigmund, das ſich durch ſeinen reichen, lebendigen Juhalt einen dauernden Platz in Schule und Haus geſichert hat. Das Werk erfuhr eine vollkommene Neubearbeitung würdig ausgeſtattet und mit 16 prächtigen Bildern 115 ſtriert. Das intereſſante Buch eignet ſich beſonders al. Geſchenk für die Jugend.. * O. Gmelin:„Das neue Rad“. Eugen Diederichs 1 lag, Jena. Dieſer Roman von Gmelin rollt ein 1 tiges Weltbild auf, das heute noch voll unaufgeklärte Völkerrätſel iſt: auf der einen Seite die Geſchehniſſe 5 Völkerwanderung, die zuſammenbrechende Kulturwelt de römiſchen Imperiums, auf der anderen ſeine Umfo mme durch die Germanen. Mit großer Sicherheit und Kan nis des geſchichtlichen Materials meiſtert Gmelin die Fü 0 des Stoffes. Im Mittelpunkt ſteht Alarich der ache Gotenführer, der Träger der Idee des Neuen Rechte Sie iſt nicht nur der gemeinſame geiſtige Grund, der 5 Völkerwanderung bewegt, ſie iſt auch nicht unſer heutige, Problem allein, in die Vergangenheit überſetzt, e die, Grunokraft jedes geſchichtlichen Lebens übertau Kaiſer Valens ſieht ſie als Viſton der Römer als Mitte die Zeit im Gleichgewicht zu erhalten, für Alarich aber 3 ſie das innere Gefetz, die Wirklichkeit der Zukunft. 5 Alles, was das 4. Jahrhundert an Spannungen in 97 barg, wird hier lebendig: die Hunnen brechen ein, die 1 manen drängen, Byzanz iſt entartet, Rom in Abwehr, d Chriſtenheit in furchtbaren Kämpfen, Ueber allen Gesche, niſſen aber ſteht die große Idee des neuen Werbens, 5 dem Einzelnen wie den Völkern Schickſal wird. Dari liegt die große Wirkung dieſes Buches. Leop Ziegler ſchrieb darüber:„Hier iſt nun in der nichts mehr„hiſtoriſches“, wenn wir darunter d 15 ſchehene, Geweſene verſtehen, das erledigt iſt. Im Gege ganze Buch wie der atemraubende Bericht von Vero ageg le nd wir „Mein guter Mann“, ſagte der Arzt,„Sie brau⸗ chen ſich keine Gedanken zu machen. Ihr Herz ist in Ordnung. Mit ſo einem Herzen können Sie ſtebölg Jahre alt werden.“ i „Aber ich bin doch ſchon ſiebzig, Herr Doktor“ „Na, ſehen Sie!“. 5 1 macht ſeine Kraft aus und ſeine Wirkung in die Zei turneriſche oder ſportliche Wohltätig⸗ nebe gang 1g verſt halt Teil low Dan 100. 7 hier in d Run Ame wur der ſorz ſchlo 3 . geſtr teile muß fuhr ſtant * 1 Mittwoch, 18. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 536 — ̃——„—„— Winterruhe auf dem Neckar Schon längſt hat der Neckar ein winterliches Ge⸗ präge angenommen, das hauptſächlich durch die An⸗ weſenheit der Möven und durch das Fehlen der pielen kleinen Ruderboote hervorgerufen wird. Nun iſt auch zeſtern noch die Bootsverleih⸗ Anſtalt Albeißer in den Winterhafen geſchleppt worden, ſo daß es auf dem Fluß immer öder wird. In den nächſten Tagen dürfte die Bootsverleih⸗Anſtalt Klein folgen, da auch dieſe bereits ihre Boote ins Pinterlager überführen ließ. Der Abtransport der Steiger wird auch nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Mit ihnen werden dann ebenfalls die Paſſa⸗ gierboote verſchwinden, die immer noch vertäut liegen. Ausländer in Fürſorgeunterſtützung Das Mannheimer Fürſorgeamt hat neben den einheimiſchen Hilfsbedürftigen im ver⸗ gangenen Jahre 631 frem de Staatsangehö⸗ rige kürzere oder längere Zeit betreut. Es waren perſchiedene Perſonen darunter, denen der Aufent⸗ halt im Krankenbaus ermöglicht wurde. Der größte LTeil der ausländischen Hilfsbedürftigen war tſchecho⸗ lowakiſcher Staatsangehörigkeit und zwar 256. Dann folgten Polen mit 102, und Oeſterreicher mit 100. Franzöſiſche Staatsangehörige waren es 34, hierbei in der Hauptſache Elſäſſer. Schweizer ſind 29 in der Liſte verzeichnet, Holländer 29, Italiener 19, Rumänen 7, Belgier, Spanier, Dänen, Engländer, Amerikaner und Ungarn zuſammen 20. Staatenloſe wurden 31 betreut. Die Unterſtützung der Auslän⸗ der erfolgte aus den Mitteln der einfachen Für⸗ ſorge. Von der gehobenen Fürſorge ſind ſie ausge⸗ ſchloſſen. O * 4 167 Fahrräder beauſtandet. Bei einer in den gestrigen Abendſtunden in den verſchiedenen Stadt⸗ teilen vorgenommenen Radfahrer kontrolle mußten wiederum 60 Radfahrer, weil ſie ohne Licht ſuhren und 107, weil der Rückſtrahler fehlte, bean⸗ ſtandet werden. Aus den Parteien Ausſpracheabend im Hindenburgbund In Fortſetzung der beifällig aufgenommenen Ausſprache⸗ abende des Hindenburgbundes(Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei), die Bauſteine zum politiſchen Denken liefern ſollen, ſprach Freitag abend im Wartburg⸗ Hoſpiz Direktor G. Mayer Dinkel über Politik Iimallgemeinen und im beſonderen. In über⸗ aus feſſelnder Weiſe ging der Redner aus den Erfahrun⸗ gen ſeines Lebens an den Begriff der Politik und der politiſchen Unterſchiede heran. Er ſtellte in den Vorder⸗ grund, daß jede politiſche Betätigung der Sorge um das Gemeinwohl dient und dienen müſſe, wobei ſelbſtverſtänd⸗ lich ſubjektive Unterſchiede beſtehen. Der politiſch auf an⸗ derer Baſis ſtehende Gegner ſei aber, weil auch er das Ge⸗ meinwohl erſtrebe, als gleichberechtigt zu betrachten und zu behandeln. Der Redner ſprach ſich aus dieſem Grunde für eine grundlegende Beſſerung der Sitten und Beziehungen der politiſchen Parteien untereinander aus. Notwendig iſt aher für die Durchſetzung der von der Jugend erkannten politiſchen Ziele, oͤaß ſie ihre Bewegung ebenſo ſehr tragen läßt von einem unbeirrbaren Idealismus, ohne der Diſziplin zu ermaugeln. Sind dieſe Vorausſetzungen ge⸗ geben, dann wird auch die Gedankenfreiheit, d. i. Meinungs⸗ ſteiheit, die durch die Verwirrung der letzten Jahre bedenk⸗ lich inchefahr geraten iſt, zerſchlagen zu werden, als Poſtulat ſreiheitlicher Demokratie ſich auswirken könne. Die Jugend dürfe ſich nicht von Faſſaden u. Kuliſſen täuſchen laſſen, weil ſonſt die einmal errungene politiſche Freiheit Gefahr läuft, verloren zu gehen. Selbſtdiſziplin und noch einmal Selbſt⸗ olſziplin iſt erforderlich, um die ſchweren Zeiten zu über⸗ winden, weil nur dadurch der Intereſſenſtandpunkt vor der dee zurücktreten kann. Aufrechterhaltung ohne Ueberheb⸗ lichkeit oder Unterwürfigkeit, ein Erkennen und Maßhalten der eigenen Kräfte, ein bewußtes, unerſchütterliches Heran⸗ arbeiten an die Ziele, das werde und müſſe der Jugend die Möglichkeit geben, mitzuhelfen, daß wir die Kriſe im Innern überwinden und Deutſchlands Stellung nach außen lüärken, ſodaß jeder wieder ſich mit Stolz, aber ohne Ueber⸗ hebung als Deutſcher fühlen könne. ſchloß K. 10 An die dankbar aufgenommenen Ausführungen ſich eine anregende Ausſprache. N Die Kneippſche Bewegung für naturgemäße Lebens⸗ und Heilweiſe umfaßt heute 50 000 Mitglieder in der ganzen Welt- Unter den 400 Ortsgruppen des Kneipp Bun des iſt auch Mannheim. Für Montag abend hatte die Ortsgruppe zu einem Vortrag von Frau J. Schleiter⸗ Wörishofen eingeladen. Herr Stecha, der Schriftführer der Ortsgruppe, begrüßte die ſehr zahlreich erſchienenen Zuhörer, unter denen ſich auch einige Herren befanden, mit herzlichen Worten. f Frau Schleiter machte in ihren Einleitungsſätzen mit einigen Grunbregeln der Kneippſchen Heilweiſe bekannt. Sie trat der falſchen Auſicht entgegen, als würde nur mlt kaltem Waſſer behandelt. Es gibt auch warme Anwen⸗ dungen, beſonders um veraltete und verhärtete Leiden auf⸗ zulöſen. Ein wichtiger Punkt der Kneipp⸗Lehre iſt die Diätfrage. Jede überſchüſſige Nahrung wird nach der Auffaſſung von Pfarrer Kneipp in Krankheiten umgebildet. Darum die Forderung: einfach und vernunftgemäß leben, Licht, Luft, Waſſer anwenden. Mit größter Aufmerkſamkeit lauſchten nun die Frauen dem, was über die Frau als Hausärztin“ geſagt wurde. Alle Aufklärung über die Technik der Waſſeran⸗ wendung nützt nichts, führte die Referentin aus, wenn die Frauen nicht verſtehen, die ärztlichen Verordnungen richtig anzuwenden. Bei fieberhaften Erkrankungen kann auf alle Fälle mit Woſchungen dem Patienten Erleichterung ver⸗ ſchafft werden. Damit wirb nichts verdorben, bis etwa der Arzt kommt. Mit Wickel muß in ſolchen Fällen vorſichtig umgegangen werden. Sie dürfen auch nicht heiß, ſondern müſſen oftmals erneuert werden. Die beliebte„Lraftnahrung“ durch Fleiſch⸗ und Hühner⸗ ſuppen fand durch die Verkünderin der Kneippſchen Heils⸗ lehre keine Billigung. Im Gegenteil, keine Speiſen auf⸗ drängen, wenn der Patient nichts will. Obſt, Fruchtſäfte, Salate, Gemüſe ſind in Krankheitsfällen die beſte Nahrung. Für regelmäßige Verdauung iſt zu ſorgen, aber Abführ⸗ tees dürfen nur kalt angeſetzt werden, damit ſie die Darm⸗ bewegung nicht lähmen. Gegen die verſchiedenen Krankheiten nannte dann die Referentin die einzelnen Heilmittel, die nach der Kneippſchen Frau als Hausärztin Theorie und erfolgreicher Praxis meiſtens in Waſſer⸗An⸗ wendungen beſtehen. Es war höchſt intereſſant, die einzel⸗ nen Abſtufungen von Warm und Kalt, von Halb⸗ und Ganz⸗ bädern, von Güſſen und Badezuſätzen zu vernehmen, eine wundervoll erdachte und der Natur abgelauſchte vernünftige Bekämpfung des Dämons Krankheit, für die die Kneipp⸗ Bewegung eigentlich noch mehr Freunde beſitzen ſollte, als ſte in Wirklichkeit ſchon hat. Beſonderes Intereſſe gebührte dem Kapitel 5 Kinder⸗ und Frauenkrankheiten, bei dem die Rednerin gegen manches Vorurteil mit ſtichhal⸗ tigen Argumenten kämpfte. Zur Erhaltung der Friſche und eines jugendlichen Ausſehens ſind für die Frau gerade die Waſſeranwendungen der Kneipp⸗Lehre gut geeignet, die er⸗ gänzt werden durch Dämpfe, Gymnaſtik, Luftbad— Mittel, die nach den Ausführungen der Rednerin nur etwas Mut und Ausdauer verlangen. Man könne auch nicht früh genug mit der Körperpflege in dieſem Sinne beginnen. Die Frauenkrankheiten wurden im einzelnen durch⸗ genommen und immer die entſprechenden Milderungs⸗ oder Bekämpfungsmittel gegenübergeſtellt: die böſen Geſchwulſte, Schrecken aller älteren Frauen, die Verſtopfung, Hauptübel aller Frauenleiden, das übrigens mit einfachen und regel⸗ mäßigen Mitteln zu bekämpfen iſt— ferner die Nervoſität, unſere Zeitkrankheit, für die Luftbad und Waſchungen gute Dienſte tun, und ſchließlich das Geſpenſt des Frauenlebens: die Wechſeljahre, denen durch einfache, reizloſe Koſt und frühzeitige Waſſeranwendungen ihre Schrecken genommen werden können. Gläubig und hoffnungsvoll hörten die Frauen dieſe Mit⸗ teilungen an, dezent, ohne Aufdringlichkeit und vom Hinter⸗ grund einer großen erfolgreichen Bewegung vorgetragen. Nach einer Pauſe wurden Fragen beantwortet, die in gro⸗ ßer Zahl abgegeben worden waren. Auf den Zetteln ſtan⸗ den alle die körperlichen Bedrängniſſe des Frauenlebens, für die Frau Schleiter ſich bemühte, das wirkungsvollſte Gegenmittel anzugeben. Heute Mittwoch abend werden die angegebenen Wickel⸗ und Waſſeranwendungen durch prak⸗ tiſche Vorführungen ergänzt. O bei dieſem Vortragsteil Iſt die Reichsmark geſund? Vortrag von Prof. Dr. Schuſter in Ludwigshafen Um der Vertrauenskriſe entgegenzuwirken, die ängſt⸗ liche Gemüter gegenüber unſerer Währung befallen hat und veranlaßt, ihr Geld zum Schaden der Allgemeinheit zurückzuhalten, lud der Han dwerker⸗ und Ge⸗ werbeverband gemeinſam mit dem Handels⸗ ſchutzver band in Ludwigshafen geſtern abend einen beruſenen Fachmann zu Gaſt. Prof. Dr. Schuſter von der Handelshochſchule Mannheim, von Gewerberat Kuhn namens der großen, den Saal des Geſellſchaftshauſes fül⸗ lenden Verſammlung begrüßt, ſprach über „Die Reichsmark und die Wirtſchaftskriſe“ Die ſcharfdurchdachten, unbedingt überzeugenden Dar⸗ legungen des Redners gingen aus von der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe, deren Schwere ſchon aus der Zahl der Konkurſe(monatlich etwa tauſend) und der Nieſenſumme der Arbeitsloſen erhellt. Da fragt ſich jeder: muß denn alles in den Strudel gezogen werden— auch die Reichs⸗ mark? Wäre gar eine neue Inflation zu fürchten? Da⸗ rum fühlen wir der Reichsmark auf den Puls: iſt lie ge⸗ ſund? Prüfen wir iheen äußeren Geldwert: die Kurſe in ausländiſcher Währung, ſo ergibt ſich: die Reichsmark hat ihre Parität an den ausländiſchen Börſen gehalten. Kleine Schwankungen ſind durch den auch im Ausland graſſierenden wirtſchaftlichen Niedergang bedingt. Aber auch der innere Geldwert, der Markwert im In⸗ land iſt feſt. Der Großhandels Preisindex ſiel ſett 1924 ſtetig von 124 auf gegenwärtig 108. Alſo die Kauf⸗ kraft des Geldes hat ſeither zugenommen. Wir können für eine Mark um mindeſtens 20 v. H. mehr Waren kaufen als 1924 Warum aber denn die Geldkriſe im Juli d..? Weil die Reichsbank erklärte: die Mark bleibt aus der Kriſe heraus, ſie wird gehalten! Sodann hat zwei⸗ tens auch das Ausland ſein Geld zurückverlangt: die Skandalprozeſſe machten es um ſeine in Deutſchland inveſtierten Kapitalien beſorgt. Das iſt die Folge der Schrumpfung unſerer Wirtſchaft. Außer der paſſi⸗ ven Schrumpfung durch die Zuſammenbrüche von Unter⸗ nehmungen gibt es auch eine aktive: Die Lohnkürzungen bedeuten ja nichts anderes, als daß die Kaufkraft der Be⸗ völkerung und ſo der Verbrauch verringert wird. Und ſo ſchrumpfen auch die inveſtierten Kapitalien zufſammen. Da⸗ her kam es zu der kataſtrophalen Def lationskriſe, zu einer Subſtanzendämmerung. Sie iſt das Gegenteil einer Inflation! Haben nun aber die Kapitalverluſte nicht auch etwas mit den Kreditſchwierigkeiten der Reichsbank, alſdo der Markwährung, zu tun? Keineswegs! Die„Konſtitution“ der Reichsbank iſt durchaus geſund. Sie hängt nicht von der Goldwährung ab. Die Reichsbank ebenſo wie die Sparkaſſen ſind vorzüglich gedeckt, nicht nur durch die mechaniſche Sicherung der Golddeckung, der erfſtſtelligen Hypotheken und der Primawechſel, ſondern auch durch eine mehr„organiſche“ Sicherung: die Reichsbank kann ze nach dem Stand des Preisindex den Diskont herauf⸗ ober her⸗ abſetzen und ſo die Mark ſtützen. Wie können wir ein weiteres Fortſchreiten des wirtſchaftlichen Schrumpſungs⸗ prozeſſes verhüten? Einmal, indem wir das Geld in Umlauf bringen. Jeder, der ſein Geld ins Schub⸗ fach legt oder das Geld falſch ausgibt(indem er nutzloſe, tote Anlagen macht), trägt dazu bei, daß die Deflation ſich vergrößert. Es könnte dann ſein, daß die Reichsmark gefund, aber die Wirtſchaft kaput iſt! Man ſoll ſich nicht durch die en gliſche Pfundkriſe irre machen laſſen. England hat keine Inflation, die Preishaltung hat ſich uſcht geſenkt! England hat ſeine Ausfuhr ſeit Aufhebung der Goldwährung geſteigert; unſere Induſtrie dagegen hängt vom Binnenmarkt ab. Alſo müſſen wir die Kauf⸗ kraft im Innern heben, d. h. Geld in Umlauf bringen. An die mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Darlegun⸗ gen des Prof. Dr. Schuſter ſchloß ſich eine kurze Anſprache, die ſeine Gedankengänge im weſentlichen beſtätigte. o- * Ständchen. Am vergangenen Sonntag erfrente, wie ſchon öfters, der vollzählige Chor des Männer ⸗ geſangvereins„Sängertreue“ e. V. Mann⸗ heim die Wöchnerinnen und Kranken der St. Hedwig⸗ Klinik durch mehrere Vorträge. Der Vorſtand und der rührige Chordirektor Hartmann, unter deſſen Leitung die Veranſtaltung ſtand, hatten mit beſonderem Geſchick alte und neuere Volkslieder ausgewählt, die mit feinem muſikaliſchen Verſtüändnis zum Vortrag gebracht wurden. Reicher Applaus der Patienten war den wackeren Sängern der Dank dafür, daß ſie ihren Sonntag vormittag den Kranken und Leidenden gewidmet haben. 90 Velgnt 1929 5 WII. Kohler, Minden 1 1 85 Geſichter, die da mit frechem Behagen den 8 b in ſich ſchlangen, ekelten ihn an. Er zog ſeinen nuſt Kommißbrot hervor, dazu ein Stück Käſe, das ſie heute früh empfangen hatten, ſetzte ſich auf einen altlervorſprung an einer der Haustreppen und aß. Mißbilligender Miene ging manches Etappen⸗ 2 5 vorbei. Mit der ureigenen wurſchtigen Frech⸗ Ku wie ſie jeden Frontſoldaten überkommt,(was un mir noch viel paſſieren?) ſaß Lutz da und ſtarrte unbekümmert die Vorbeiſpazierenden an. Ja, hier nerte man; die weit ausgebuchteten Reithoſen und blanken Stiefeletten, das war alles prima Eleganz 9 1 77 und wann flitzte, mitten auf der Straße, wo Autos und Fouragewagen(manchmal auch ein zanitätsauto) vorüberfuhren, ein franzbſiſcher Zivt⸗ „ blaß, in zerlotterter Kleidung vorbei, ängſtlich nach den Offizieren ſchielend. 1 Trupp Kavallerieoffiziere kam vorüber. Einer 15 utz ſo unverſchämt auf dem Mauervorſprung en und es paßte ihm, ſich darüber aufzuregen. . re Stube—“ 5 0 habe keine, Herr Oberleutnant.“ Lutz erhob 0 85 nahm gemächlich eine höchſt läſſige ſtramme tung ein, dabei weiterkauend: „Ach ſo— von vorn—“ ber wobl, Herr Oberleutnant.“ Er ſah mit gro⸗ i kritiſchen Augen an der pikfeinen Uniform des alles nolkizlers herunter. Der legte ein bißchen 5 s die Hand an die Mütze und zog los. Die an⸗ n Offiziere waren längſt mit ſchneidigem Sich⸗ 5 üßen, Hackenzug, Monokelblitz, Bügelflatenziehen 5— in das„Stabs⸗Caſino“ eingekehrt. neh aß ſeinen Stinkkäſe weiter und dachte: der f t wie Veilchen gegen euch Peſtſäcke hier. 52. a 5 Ja, die Etappe ſtank. Ein paar von denen, die ler herumlungerten, mochten notwendig ſein. Nicht 8 Sie ſich gefälligft mit ihrem Stinkküſe aber dieſe Ueberfüllung in Schreibſtuben, Sanitäts⸗ depots und Verpflegungsarſenalen. Das bhockte herum wie zu Hauſe in den Aemtern, ehe der Krieg ausbrach: ſich belauernd, ob der andere nicht zu wenig tat, damit man ihn verpetzte und in ſeine Stelle auf⸗ rücken konnte, ſelber gerade ſo viel„arbeitend“, daß es nach viel Arbeit ausſah.„Kollegen“ waren das alles hier, keine Kameraden Kämpfen wir etwa dafür, daß dieſe Schweine, die zu Hauſe vielleicht nicht die Butter aufs Brot haben, Fettlebe machen? Lauf ich vielleicht für dieſe vollge⸗ präpelten Säcke durch das Amſelwäldchen? Dafür verblutet ihr an der Sappe?! Er ſchaute in eine der Schreibſtuben hinein. Man warf ſich mit Brotkanten und goß ſich übermütig den Kaffee in den Kragen. Und vorn dürſten ſie jetzt— hungern— ſterben—— „Was glotzt du, dämlicher Hund?“ pfiff ihn ein Unteroffizter an. „Wer iſt hier ein dämlicher Hund?“ fragte Lutz und ging weiter. „Wieder ſo ein neidiſcher Saukerl von vorn— Dann ging das Gejohle weiter, bis der Herr Hauptmann die Straße entlang kam. Da nahm jeder irgendein Blatt vor und markierte Dienſt. Lutz war plötzlich auf dem Bahnhof. Ein ganzer Zug, Viehwagen und Perſonenwagen im Durchein⸗ ander verkoppelt, hielt hier mit wartenden offenen Türen und ringsum ſtanden und lagen auf dem freien Boden und im Warteſaal, auf Schwellenſtapeln und an die Zäune gelehnt Hunderte von Schwer⸗ und Leichtverwundeten. Frontgeſichter— 5 Lutz lächelte—— er ſah auf die Achſelklappen, aber es waren alles fremde Regimenter. Dennoch ſo vertraut— 5 „Grüß Gott—“ „Grüß Gott, Kamerad— auch einen verpaßt ge⸗ kriegt? Heimatſchuß? fragte einer, dem es trotz der verbundenen Schulter recht gut zu gehen ſchien. Dauernd traf da irgendwo ein Stöhnen das Ohr „Nein, leider nicht,“ ſagte Lutz. „Nerven?“. „Nein, nein— ich komm nicht mit—“ „Ach, du haſt ja auch kein Lätzchen—“ Das Lätzchen, das war eine Karte, die jeder an der Bruſt angeheftet bekam nach der Unterſuchung und auf der die Verletzung und alles Sonſtige vermerkt war „Hier, ſiehſt du, ich komme nach Hannöverſch⸗Mün⸗ den ins Lazarett—“ „Hannöverſch⸗Münden—“ ſagte Lutz und ſchmeckte das friedenbringende Wort. Dann lächelte er müh⸗ ſam dem Kameraden zu und ging abſeits. Er hörte ein Aufſtöhnen, ſo gequält. Da lag im Bahnhofsvorgärtchen auf einer Zeltbahn einer mit Zuckungen— ja, der ſtöhnte ſo. Er trat heran. Die Augen des Mannes von Regi⸗ ment 203 waren geſchloſſen. Er atmete fiebrig. Kein Menſch ſonſt ringsum. Erſt fünfzehn Schritte weiter plauderten ein paar Leichtverwundete, an den Zaun gelehnt. Das Kärtchen klauen— dachte Lutz— und den Nervenkaputten markieren und abhauen nach Deutſch⸗ land. Er beugte ſich— ein Riß— der Nervenzerrüttete ſtöhnte gerade auf— aber ſchon hielt Lutz die Karte in der Hand und lief fort. 53. Lutz wagte zunächſt nicht, die Verwundetenkarte zu betrachten, geſchweige ſich anzuhängen. Er irrte plan⸗ los in der Stadt umher, fragte, ſich des Zwecks ſeines Hierſeins erinnernd, nach der optiſchen Station und ließ ſich dort die Brille verpaſſen. Noch immer han⸗ delte er ſo, als wenn er zur Front zurückkehren wollte, obwohl ihn eine nicht mehr abzudämmende elende Feigheit überfallen hatte, vermiſcht mit einem ſinnlos wütenden Haß auf die Etappenkerls, für die allein er kämpfen zu müſſen glaubte. 5 In einer muffigen Gaſſe zog er die Karte hervor. Windau hieß der, dem er die Karte geklaut. Das konnte falſch gehört ſein: Lindolf—— Windau— — 203—— ſchon machte er mit dem mechaniſch unter einem ſeltſamen Zwange hervorgeholten Blei⸗ Anerhört „Sie haben das Motorrad bisher immer noch nicht bezahlt, Herr Meier! Heute komme ich nun⸗ mehr zum fünfundzwanzigſten Male mit der Rech⸗ nung!“ „Ohne Blumen?“ ——— Was hören wir? Donnerstag. 19. November Fraukfurt .15: Frühkonzert auf Schallplatten.— 12.05: Franz Schubert. Schallplatten.— 18.00: Zum 700. Todestag der Heiligen Eliſabeth aus Königswuſterhauſen.— 18.40: Zeit⸗ fragen.— 19.05: Muſikaliſche Neuheiten im Staatstheater Wiesbaden.— 19.35: Muſikaliſche Grundbeg— 20.00: Opern⸗Konzert.— 20.45: Kalteiſergeiſt. Volksſtlück.— 22.59: Tanzmuſik. Heilsberg .80: Turuſtunde für bie Hausfrau.— 12.00: Unterhal⸗ tungsmuſik.— 15.45: Aus Immonuel Kants Kindheit und Jugendjahren.— 16.15: Konzert.— 17.45: Bücherſtunde.— 19.30: Kurzgeſchichten.— 20.05: Tanzabend. Langenberg .05: Morgenkonzert auf Schallplatten.— 13.05: Mit⸗ tagskonzert.— 15.50: Kinderlieder.— 16.20: Die ſtaats⸗ bürgerliche Erziehung in der Volksſchule.— 17.00: Veſper⸗ konzert.— 19.30: Dr. Moſt: Aufgaben und Probleme der Induſtrie⸗ und Handelskammern.— 20.00: Religiöſe Ge⸗ ſänge aus aller Welt. 20.45: Das Hörſpiel von der Heiligen Eliſabeth.— Anſchließend Nachtmuſik. München 11.30: Werbeſtunde auf Schollplatten.— 13.40: Unter⸗ haltungskonzert.— 15.10: Zithertonzert.— 15.40: Zum 75. Todestag des Nürnberger Mundartdichters J. W. Weickert. — 156.20: Ernſte Volkslieder zur Laute.— 16.45: Worin liegt das Schickſal unſerer Zeit? R. Kornmann.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.30: Ein Bildungsprogramm für die Arbeitsloſen.— 19.30: Abend konzert. Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.35: Franz Schubert.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.30: Dr. Beermann: Lebensnahe Weltweisheit.— 17.05: Nachmittags konzert.— 18.40: Prälat Dr. Kreutz: Die heilige Eliſabeth.— 19.15: Wetheſtunde zum 700. Todestag der heiligen Eltſabeth.— 20.15: Aeltere Tänze.— Weiteres Programm ſiehe Fronkfurt. Wien 11.90: Mittagskonzert.— 12.40: Lucrezio Bort. Schall⸗ platten.— 15.30: Kinderſtunde.— 17.00: Nachmittagskon⸗ zert.— 19.35: Die Legende von der heiligen Eliſabeth. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Konzert.— 15.30: Wenn die Sol⸗ daten.— 18.30: Berühmte Ouvertüren.— 20.00: Werke alter und moderner Meiſter. Mailand: 17.10: Buntes Konzert. 5 Prag: 18.25: Deutſche Sendung: Prof. Hlauſchek: Zum e Beſtand der Deutſchen Techn. Hochſchule in rag. Nom: 17.30: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert.—.00: Sinfoniekonzert. Straßburg: 18.00 und 19.00: Inſtrumentalkonzert. 20.00: Jagzmuſtk.— 21.30: Konzert. Nadio Meins Meune E53. 0 Sermspr. 3126 Für höchste Empfengsſelstung Memens 35 Doppelte Entdämpfung, daher stöbere Vetstäſkung und ethohte Trennschätfe — ſtift eine 318 daraus— Völliger Nervenzuſammen⸗ bruch——— war er nicht nahe daran? War das überhaupt Betrug, nicht nur ein wenig corriger Ia fortune? Pfui, ſagte eine Stimme. Und er dachte an Wyn⸗ frith, Melchthal, den Skatklub— als nähme er ſchä⸗ digen Abſchied von ihnen— Doch auf einmal überfiel ihn peinigende Angſt, eine quälende Müdigkeit und haltloſe Erſchlaffung— er ſtand auf—— ja, er wankte wirklich— ihm war mordübel——„Oh“— ſtöhnte er im Tonfall des zu⸗ ſammengebrochenen. Und wie ſchickſalsbeſtimmt las er plötzlich, durch die Straße ſchlaff trottend, das Wort„Lazarett“ an einem Gartentor.— Er trat ein—— Das Lazarett befand ſich in einem ehemaligen franzöſiſchen öffentlichen Gebäude, dem Gericht viel⸗ leicht, alle Wände waren aber von deutſchen Händen licht und freundlich geſtrichen und atmeten nun fried⸗ liche Kühle beruhigend aus. Im Vorraum kein Menſch. An einer Tür ſtand der Name eines Feld⸗ webels und„Anmeldung hier“. Doch Lutz blieb in dieſer atemloſen gütigen Stille traumverloren ſtehen: Ja, hier will ich bleiben— bis ans Ende meiner Tage a Noch immer tobten die Nervenſchmerzen durch ſei⸗ nen frontzerwühlten angſtgejagten Leib(morgen abend wieder dies Schritt für Schritt nach vorn? Nimmermehr!) und er freute ſich dumpf, mit dieſen Schmerzen einen Grund zu haben für die Krankmel⸗ dung. Er ſchritt in einen der kühlen Gänge hinein, durch die Fenſter grünte ein weltenferner Garten mit einer ſpieleriſchen Fontäne inmitten. O, hier nur eine einzige Woche bleiben dürfen! Noch immer herrſchte in dem ganzen leiſen Hauſe die Stille der frühen Nachmittagsſtunden. Die Aerzte hatten ihre Beſuche hinter ſich. Das Eſſen war verteilt. Die Schweſtern holten die Ruhe der verlorenen Nächte nach. Selbſt die ſchwer fiebernden Kranken atmeten ruhiger in den ſauften ſonnigen Maientag, der um das dämmernde Haus zärtliche Winde trug, die durch die alten Linden und Eichen des Gartens wiegenltied⸗ ſacht wogten. „Lazarett—— flüſterte Lutz vor ſich hin wie der Verdurſtende in der Wüſte das Wort Oaſe. (Fortſetzung folgt.) 4. Seite/ Nummer 536 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 18. November 1981 St 2 Karlsruhe, 17. Nov. Am Sonntag wurde hier bei ſehr zahlreicher Be⸗ teiligung aus dem ganzen Lande die Delegiertenver⸗ ſammlung des Badiſchen Verbandes für Frauenbeſtre⸗ bungen abgehalten. Die Vorſitzende, Frau Dr. Jel⸗ linek erſtattete den Geſchäftsbericht. Darauf wurde eine Entſchließung angenommen, die ſich dagegen wendet, daß den Lehrerinnen an ihrem Gehalt und an ihrer Stundenzahl ein Zehntel ge⸗ kürzt werden ſoll. Die Frauen, ſo heißt es, legen aufs ſchärfſte Verwahrung ein gegen eine Son⸗ der behandlung der Frauen und weiſen mit Entrüſtung die kränkende und verletzende Art zurück, mit der dieſe Behandlung begründet iſt. Es wird er⸗ wartet, daß die Regierung die Verfügung zurück⸗ nimmt. Frau Bensheimer als Schriftführerin berich⸗ tete über die im Oktober in Leipzig abgehaltene Ge⸗ neralverſammlung des Bundes. Frau Luiſe Riegger hielt einen Vortrag über das Thema:„Der Menſch und die Wirtſchaft“. Eine zweite Entſchließung, die gleichfalls einmütig An⸗ onderbehandlung weiblicher Angeſtellten nahme fand, bittet die Regierung dringend, die in der Haushaltsverordnung vorgeſehene Kürzung der Hinterbliebenenbezüge wieder aufzuheben. — Ueber das akute Kapitel„Doppelverdiener“ ſprach Frau Prochaska. Frau Dorothee v. Velſen er⸗ läuterte die Fragebogen zur Ermittlung des augen⸗ blicklichen Standes der Durchführung und Hand⸗ habung des Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten. In der darauffolgenden Wahl der erſten Vorſitzenden erklärte Frau Dr. Jellinek, die langjährige verdiente Vorſitzende, ihres Alters we⸗ gen keine Wiederwahl mehr annehmen zu können. Frau Dr. Jellinek wurde alsdann zum Beratsmit⸗ glied des Vorſtandes und Frau Luiſe Riegger zur erſten Vorſitzenden gewählt. Frau Kromer, die Vorſitzende des Landesver⸗ bandes Baden der Hausfrauenverbände, ſprach über die„Sozialabgaben für die Hausange⸗ ſtellten.“ In der Ausſprache wurde angeregt, daß Fortbildungskurſe auch für weibliche Erwerbsloſe und namentlich für erwerbsloſe kaufmänniſche An⸗ geſtellte eingerichtet werden. Aus Baden Goldene Hochzeit * Malſch, 18. Nov. Die Eheleute Friedrich Weidner und Katharina geb. Ittemann feierten in körperlicher und geiſtiger Friſche das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Von den weltlichen und kirchlichen Behörden wurden dem Paar herzliche Glückwünſche ausgeſprochen. Großes Hofgut für 8000/ verſteigert * Wettersdorf(Amt Buchen), 18. Nov. Bei der hier abgehaltenen Zwangsverſteigerung des ehemali⸗ gen Landwirtſchaftskammergutes erhielt die Land⸗ wirtſchaftskammer mit einem Gebot von 80900 J 50 Zuſchlag. Zum Gut gehören 17 Hektar Grund⸗ eſitz. Studentenſchaft gegen Kolleggeld⸗Erhöhung * Freiburg, 16. Nov. Hier fanden zwei ſtark be⸗ ſuchte Verſammlungen der Studentenſchaft der Unt⸗ verſität Freiburg ſtatt, in denen Stellung genommen wurde zu der zu Beginn des Winterſemeſters er⸗ folgten Kolleggeld⸗Erhöhung, die als un⸗ tragbar bezeichnet wurde. In einer Abſtimmung ſprachen ſich 772 Studenten für den Zahlungs⸗ ſtreik aus, während 143 dagegen waren. Ein von den Verſammlungen gebildeter Ausſchuß ſoll ver⸗ ſuchen, mit der badiſchen Regierung über eine Er⸗ mäßigung der Gebühren zu verhandeln. Falls dieſe Verhandlungen bis zum 15. Dezember ohne Erfolg bleiben ſollten, ſollen wiederum Verſamm⸗ lungen abgehalten werden, in denen die weitere Taktik des Vorgehens feſtgelegt werden ſoll. Hamburger Autodiebe an der Schweizer Grenze feſtgenommen * Singen a.., 18. Nov. An der Rauſener Zoll⸗ ſtelle wurden zwei Autodiebe verhaftet, die in Hamburg einen Wagen im Werte von 12000 Mark geſtohlen hatten und damit bis hierher ent⸗ kommen konnten. Zwei zur Diebesbande gehörende Mitglieder konnten in die Schweiz entkommen. * * Ilvesheim, 16. Noy. Das Programm für die Durchführung der Winternothilfe iſt aufgeſtellt. Die Sammlerinnen werden von Haus zu Haus gehen, um die Spenden in eine Liſte einzutragen. Die Geld⸗ ſpenden werden nach den Angaben des Gebers abge⸗ holt, während Naturalien direkt beim Geber geholt werden, ſodaß ſie nicht durch mehrere Hände gehen oder irgendwo bis zur Verteilung gelagert werden müſſen. * Waldshut, 18. Nov. Der frühere Mitinhaber der Maſchinenfabrik Chriſtian Mann, Fabrikant Emil Mann, erlitt am Montag einen Hirnſchlag, dem er ſofort erlag. Mann hat ein Alter von 62 Jahren erreicht. Er ſpielte im öffentlichen Leben der Stadt eine große Rolle und war lange Zeit Mit⸗ glied des Bürgerausſchuſſes und Gemeinderats. Als Gemeinderat war er auch Bürgermeiſterſtellver⸗ treter. In der Inflationszeit hat er ſich große Ver⸗ dienſte um die Kinderſpeiſung und um die Ablöſunz der Schweizer Milchſchulden erworben. 4 Schreibti außerdem Sichern Sie sich einen festen Kun- denkreis durch Einführung von Zwangs- Versteigerung Donnerstag, den 19. Nov. 1931, nachm. 2 Uhr werde ich im 5 bare Zahlung verſteigern: 1 kompl. Herrenzimmer, 1 Klavier, doe 3 Schreibmaf Herren⸗ und Kinderſtrümpfe. Mannheim, den 18. November 1931. Aus der Pfalz Das Ehedrama in Maikammer vor der Verhandlung * Maikammer, 18. Nov. Gegen die verhaftete Ehefrau M. Endlich aus Maikammer iſt nunmehr Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge er⸗ hoben worden. Frau Endlich hatte am 16. Juni ds. Is. im Laufe einer Auseinanderſetzung ihren Mann, einen 60jährigen Schuſter, erſchlagen. Die Verhandlung gegen die Angeklagte wird in der nächſten Landauer Schwurgerichtsperiode Anfang Dezember ſtattfinden. ** * Wörth a. Rhein, 18. Nov. Die pfälziſchen Rhein⸗ fiſcher klagen über außerordentlichen Preis⸗ ſturz der Rheinfiſche. Während normalerweiſe vom Fiſchhandel für Gutfiſche(Hechte, Schleien und dergleichen) 90 Pfg. bis 1 Mk. bezahlt wurden, er⸗ halten die Fiſcher heute bei ſchwacher Nachfrage nur noch 60 Pfg. für das Pfund. Die meiſten Fiſcher haben deswegen die Fiſcherei eingeſtellt, da der Er⸗ lös nicht einmal die Unkoſten der Fiſcherei deckt. Fortdauer des beſtehenden Witternngscharakters. Höchſtens leichte Niederſchläge(im Gebirge als Schnee). Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags — ö 8 Wind 18s e Wetter Richt.] Stärke Wertheim 1510.— 1 5 9 ſtil— Nebel Nönigsſtuhl] 563 769,8 0 2 0 ſtill— bedeckt Karlsruhe 120 770.4 8 7 2 till— Nebel Bad ⸗Bad 213 70,1 2 6 1 ſtau— Nebel Villingen 7127/2 1 5 1 N leicht bedeckt Bad Dürrt. 701]— 0 8 2 N leicht bedeckt St. Blaſtien 780— 1 4 0 ſtell— bedeckt Badenwell. 422 770.8 2 8 2 0 lelcht bedeckt Feldbg. Hof 127563936—1—6 NW leicht bedeckt Das über dem europäiſchen Kontinent ausgebrei⸗ tete Hochdruckgebiet hat uns bisher keine durchgrei⸗ fende Aufheiterung bringen können, da im Oſten Tiefdruckreſte erhalten bleiben, von denen in der Höhe feuchte Mittelmeerluft mit öſtlichen Winden bis zum Rhein Bewölkung heranführt. Dabei iſt es in unſerem Gebiet noch vorwiegend trocken geblieben; Bayern und Mitteldeutſchland hatten dagegen leichte Regen⸗ und Schneefälle. Neuerdings iſt nun auch eine atlantiſche Zyklone bis nach England vor⸗ geſtoßen und wird die Luftzufuhr aus Oſten bei uns zunächſt verſtärken. Infolgedeſſen ſteht auch mor⸗ gen wolkiges Wetter bevor. ieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen im Vollſtreckungswege öffentlich inen u. Sonſtiges, eſtimmt: 1 größerer Poſten Damen⸗, * 2478 Tisch-Tennis Wir bleten Ihnen an: Tennis-Tische komplett mit Gestell u. la Sperr- holzp latte Mk. 78.— Tennis-Rlatte einzeln l. 88. Komol. Tennls-Splele zum Auflegen auf Iisch Auf Wunsch in 20monatl. Raten über Gaswerk Haostaurant 2. Frankeneck, M 2, 12. Nolgen Donnerstag Schlachtfest Es ladet freundlichst ein Wilh. Karcher, Metzger u. Wirt. „ VBoxkämpfe in Lamperlheim Bf 86 Mannheim ſchlägt Stughg Lampertheim 814 Am Sonntag abend weilte eine Kampfſtaffel des Vfck 86 Mannheim in Lampertheim und ſchlug die talentierte Mannſchaft des dortig emm⸗ und Ringklub nach un⸗ gemein harten Kü Ueber 400 ſchauer doku⸗ mentierten im Rhei dſaal das Intereſſe, das dieſer Kampf erweckte, unheimlich zähe Fights und das gute Können der Beteiligten ließen es auch nicht einen Augen⸗ blick erlahmen. Die Heſſen boxten in großer Form, aber die 86er übertrafen ſie noch. Ganz hervorragend wax Ex⸗ meiſter Lutz, der im pf e 2 ergew Knußmann⸗Lamperthei n Beide lieferten den ſchönſten Kampf des der wieder zum Vſch 86 zurückgetehr den Ring akng, konnte einen Dop boxwart Ulmrich⸗Mannheim rin: Die Ergebniſſe: Papiergewicht: Götz⸗Vfck 86— Hoffmann⸗Lampertheim. Der Mannheimer verriet gute Schule, konnte aber ſeinem 16 Pfund ſchwereren Gegner auf die Dauer nicht ſtand⸗ halten und mußte nach harten Kopfſchwingern in der 2. Runde aufgeben.— Bantamgewicht: Wehe⸗Lampertheim— zwang Gräßke⸗Vick 86 zur vollen Herausgabe ſeiner Re⸗ ſerven. Erſt in der Endrunde konnte ſich Gräßke durch präziſe Treffer den Punktſieg ſichern. Federgewicht: Wölfling⸗VfK 86 war Franz⸗Lampertheim klar überlegen. Anfänglich mußte man die Härte von Franz bewundern, jeoͤoch in der 2. Runde zeigte er Wirkung und mußte die Waffen ſtrecken.— Leichtgewicht: Spirka⸗VfK 86 verſtand nicht, den ungeſtüm angreifenden Württemberger⸗Lampert⸗ heim zu ſtoppen. Er mußte harte Kopfſchwinger kaſſieren und gab den Kampf noch in der 1. Runde auf. Ge⸗ miſchtes Gewicht: Lutz⸗Vfek 86, in blendender Verfaſſung, konterte mit ſeinem Linken die wuchtigen Angriffe ſeines körperlich überlegenen Gegners Knußmann⸗Lampertheim und ließ einen harten Rechten folgen. Knußmann, der zweimal zu Beden geſchlagen wurde, erreichte ſchwer zu⸗ gerichtet noch den Schlußgong. Punktſieger Lutz.— Mittel- gewicht: Wetzel⸗Lampertheim Bahr⸗VfK 86. Wetzel rettete ſich oft durch Halten, während Bahr erſt in der 3. Runde in Fahrt kam. Nach einem wuchtigen Magen⸗ haken gaben die Lampertheimer Sekundanten für ihren Schützling den Kampf auf, ſo Bahr den Sieg überlaſſend. Miſchgewicht: Der mit ungeheuerer Wucht ſchlagende Württemberger⸗Lampertheim traf diesmal in Wölfling⸗ Vic 86 auf einen Gegner, der ſich auf ihn einzuſtellen wußte. Der Lampertheimer unterlag offenſichtlich der Technik Wölflings, der ſeinen Punktſieg durch wirkungs⸗ volle Konterſchläge ſicherſtellte. Englands Tennis-Mangliſte Bunny Auſtin und Fearnley Whittingſtall an der Spitze Für die verfloſſene Tennis⸗Saiſon hat jetzt auch der engliſche Tennis⸗Verband ſeine Rangliſte aufgeſtellt, die ſich durchaus im Rahmen des Erwarteten hält. Bei den Herren führt der ſoeben vermählte Bunny Auſtin vor ſei⸗ nem in dieſer Saiſon mächtig in den Vordergrund gerück⸗ ten Landsmann Perry und Hughes die Liſte an. Bei den Damen hat Fearnley Whittingſtall in dieſem Jahre die Führung übernommen, und zwar vor Betty Nuthall und Mudford. Allerdings iſt zu berückſichtigen, daß ſowohl bei den Herren als auch bei den Damen in Dr. Gregery und Fr. Godfree einige ausſichtsreiche Tennisgrößen mangels genügender Ergebniſſe unberückſichtigt blieben. Die Rang⸗ liſte hat folgendes Ausſehen: Herren: 1. Bunny Auſtin; 2. Perry; g. Hughes; 4. Lee; 5, Kingsley; 6. Leſter; 7. Olliff; 8. David; 9. Sharpe; 10. Avory. Damen: 1. Feornley Whittingſtoll; 2. Betty Nuthall; 8. Mudford; 4. Round; 5. Heeley; 6. Pittman; 7. Ridley; 8. Sterry; 9. Michell; 10. Jameſon. Tennis-Rangliſte von Heſſen Heſſen⸗Naſſau Die„kleine“ Rangliſte des 9. Tennisbezirks(Heſſen⸗ Heſſen/ Naſſau), die im ganzen 104 Herren und 71 Damen umfaßt, zeigt in dieſem Jahre folgendes, im Vergleich zum Vorjahre nur unweſentlich verändertes Ausſehen: Herren: 1. Froitzheim⸗Wiesbaden, 2. Goſewich⸗Frank⸗ furt, 3. Tüſcher⸗Kaſſel, 4. Erwen⸗Frankfurt,.—7. Tlaß⸗ Darmſtadt, Henke⸗Frankfurt, Kleinlogel⸗Darmſtadt,.—12. Bermann⸗Frankfurt, Endres⸗Darmſtadt, Halberſtadt⸗Frank⸗ furt, Hamel⸗Hanau, v. Knoop⸗Wiesbaden. 13. Hammacher⸗ Wiesbaden, 14.—19. Baun⸗Frankfurt, Reinhardt⸗Wiesbaden, Dr. Scholz⸗Mainz, Seebohm⸗Kaſſel, Weber⸗Höchſt, Werner⸗ Darmſtadt. Damen: 1. Frau Friedleben⸗Frankfurt, 2. Frl. Horn⸗ Wiesbaden, 3. Frl. Menges⸗Frankfurt, 4. Frl. L. Fiſcher⸗ Frankfurt, 5. Frl. Zint⸗Frankfurt, 6. Frl. S. Fiſcher⸗ Darmſtadt,.—8. Frau Ewald⸗Kreuzuach, Frau Höſch⸗ Frankfurt,.—18. Frl. Krafft⸗Frankfurt, Frl. Kuhlmann⸗ Kaſſel, Frl. A. Lefeldt⸗Frankfurt, Frau Lefeldt⸗Frankfurt, Frau Schüller⸗Höchſt. Oskar Kreuzer und Frau Richter⸗Weihermann ſind mangels genügender Wettſpiel⸗Reſultate in dieſem Jahre nicht mit aufgenommen worden. Unter ben jüngeren Spielern zeigen ſich einige Fortſchritte, die auch in der Wertung zum Ausdruck kommen, während bei den Damen bis auf die Spitzengruppe kaum Verbeſſerungen rangliſten⸗ mäßiger Natur zu erkennen ſind. zzeit erinr Abends. Wölfling, ſt und zweimal in lg erzielen. Kreis, ichterte einwandfrei. Küche gebr. Vor einigen Tagen mußt. wir v. ein. Koblenzer Fam. (Dr.⸗Fam.) eine Küche 18³⁰⁴ Netz, 2 Schläger und Bälle von Mk. .60 bis 12.— SHorEAblellung Mannheim O ,. 47 5 in bester Ausführung leert billigst die Druckerei Dr. Haas, G. m. h. H. 6 f l, 4 6 Der Name Binzenhöfer sehon allein, bürgt für Qualitäts-Möbel preiswert und fein Besichtigen Sie bitte meine Aus- stellungstäume ab 25. Nov. 1931 Schwetzingerstraßle 33 Meine Lager u. Verkaufsräume Augarten- straße 38 u. 68 werden in unveränderter Weise weiter geführt. 269 Heute Verlängerung NMS I 1 Heule u. Freifeg Verlängerung g 5 fund jetzt nuit 70 Wurstwaren är, icht 5 ö zurücknehm. 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Bei den Herren holte ſich der Schwede Allan horen den Endſieg mit 6˙1, 629 :6 über den däniſchen Meiſter Ulrich, der mit ſeinem Landsmann Spen perling im Doppel über die Gebrüder Thore n⸗Schweden in fünf Sätzen mit 527 624 521 er blieb. In der rein dänlſchen e des Gemiſchten Doppels waren Frl. Sperling mit:0,:6,:4 über Frl. d. 5 Das 35 8 5 Damen⸗ Doppel iſchen ck⸗Roberg mit holten ſich d 1 i Ig über die norwegiſche Kombination einem 611, Frl. Berg⸗With. Carnera Gühring nicht genehmigt Die vor kurzem in der deutſchen Preſſe verbreitete Mel⸗ dung über den abgeſchloſſenen Kampf zwiſchen dem italfe⸗ niſchen Boxerrieſen Primo Carnera und dem Stuttgarter Ernſt Gühring am 15. Dezember in den Berliner Auß⸗ ſtellungshallen ſcheint doch etwas verfrüht geweſen zu feln. Wie uns von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, liegt für den 15. Dezember weder eine Genehmigung des Kampftages vor, nech hat der Sportausſchuß der Borxſporthehörde Deutſchlands und des Verbandes Deutſcher Fauſtlämpfer zu der angekündigten Paarung ſeine Genehmigung erteilt Literatur * Der„Deutſche Turn⸗ und Sportkalender 1932“ ſucht aufs neue den Weg zu ſeinen Freunden. Mithelſen will der Kalender an der körperlichen und ſeeliſchen Erneuerung unſeres Volkes, erzählen von der Tüchtigkeit des Weſens, das in unſeren deutſchen Leibesübungen liegt. Jeder Ka⸗ lenderempfänger wird mit Freuden beim Durchblättern feſtſtellen müſſen, daß es doch nichts Schöneres auf dieſem Gebiete gibt. Er hat ſich diesmal— und ſo ſoll es auch in Zukunft bleiben— ganz und gar auf die Leibesübungen eingeſtellt. So gern man ſchöne Landſchaftsbilder auch im „Turn⸗ und Sportkalender“ ſah— er hat ſich jetzt ganz auf ſein eigentliches Gebiet beſchränkt: Turnen, Sport und Spiel. Unſere deutſchen Leibesübungen bieten ſo viel des Schönen, daß an Bildern wirklich kein Mangel beſteht. Dieſe Bilder wollen Freude wecken durch ihre Schönheſt, wollen anregen mitzutun, wollen alltäglich vor Augen hol⸗ ten, den Körper nicht zu vergeſſen und wollen zeigen, daß es zwiſchen Himmel und Erde noch andere Dinge gibt, als immer dem Dienſt, dem Geſchäft nachzujagen. Nicht aß⸗ holten wollen ſie von den Berufspflichten, ſondern ſie wol⸗ len durch Anreiz zur Leibesübung auch des Alltags Ge⸗ ſchäfte leichter tragen helfen. Der reichhaltige Text auf den Rückſeiten der Bilder, bearbeitet von Fritz Winter(Leip⸗ zig), will anregen, auch über Gedanken nachzuſinnen, die über das eigene kleine Ich hinausreichen, will dabei aber auch Aufklärung und Belehrung ſchaffen, freilich ohne die Anmaßung, Geſchichtsbuch oder umfaſſendes Lexfkon zu ſein. Der Kalender iſt durch jede Buchhandlung oder direkt beim Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden ⸗A 1 erhältlich. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einfendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung furiſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtia⸗ 1895. Sämtliche Kinder ſind unterhaltungspflichtig. Den Steuerabzug kann beim Finanzamt beantragt werden, Ho. Eine Verwandtſchaft beſteht hier nicht. Nr. 29. Das iſt nicht der richtige Ort zum Abkühlen der Wäſche. Der Hausbeſitzer muß das dem Mieter unter⸗ ſagen. 5 O. B. 100. 1. Der Vertrag muß eingehalten werden. Vielleicht verſuchen Sie eine gütliche Einigung zu erreichen. 2. Dieſe Gegenſtände können nur angerechnet werden, wenn der Hauseigentümer ſie übernimmt. 3. Sie können fämt⸗ liche Gegenſtände, die Sie eingebaut haben, entfernen, doch darf die Wohnung dadurch nicht beſchädigt werden. P. G. 1. Laſſen Sie ſich die Lichtrechnung zeigen, und zahlen Sie dann den auf Sie entfallenden Anteil, 2. Auch hier Vorlegung der Rechnung. Sehen Sie im Vertrag nach, ob dieſer Poſten überhaupt enthalten iſt. 8. Gegen das Spielen in dieſer Zeit iſt nichts einzuwenden. K. Ho. Eine Göttin des Unheils gibt es nicht. M. Sch. Das Verſailler Schloß iſt das größte Schloß Eurcpas.— Das Mannheimer Schloß zählt zu den größten Schlöſſern Europas. SDI; PB. Chefredakteur: K. Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Sport und Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt 1 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämiiſch in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporis preise meiner Überaus beſiebten] „Pfd. 70 % Pfd. 20 Weder frisch Hausm. Leber- u. Grlebenwurst zum Pfd. 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J. die Höhe von 25,5 Mr. l. er⸗ Sie ſetzt ſich zuſammen aus Verpflichtungen des Reiches, der Kander, Hanſeſtädte und Gemeinden, Die Entwicklung der Iſſentlichen le ker in 1 55 1 Johren geht aus Achſtehender Tabelle hervor(in Mill.): kachſtehend. Fan f 2. 1928 61. 3. 1529 Ai. 5880 i 7130 8228 9 629 15 1500 1928 2090 anſeſtädte 420 498 644 meinden 6 541 8 763 10.284 114246 15 591 19 417 22 647 25 472 Die Neuverſchuldung des Reiches betrug Ende März 9, J. 6,61 Mrd. /: ſie war mit 69,8 v. H. langfriſtig ge⸗ deckl. Bei den Ländern ſtellt ſich der Betrog der Neuver⸗ auf 2,13 Mrd.„ und die langfriſtige Fundie⸗ 81.8 1891 11 842 2227 657 bzw. 50,8 v. H. und e. J 5 H. Die Neuverſchuldung beſteht gegenwärtig zu rd. 73 v. H. aus Inlandsverpflichtungen und 27 v. H. aus Auslandsſchulden. Britiſh Overſeas Bank.— Starke Dividendenkürzung. Die in der Nachkriegszeit gegründete engliſche Großbank perteilt auf ihre K⸗Aktten für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr eine Schlußdividende von 3 v. H. was einer Jahres⸗ zipidende von wieder 6 v. H. entſpricht. Auf die B⸗Altien kommen jedoch nur 2 v. H. Jahresdividende zur Aus⸗ ſchnttung gegenüber 6 v. H. in den Vorjahren. Das In⸗ ſiitut arbeitet mit einem Geſamtkapital von 2 Mill. Hſtr. National Credit Corporation.— 400 Mill. Dollar ge⸗ zeichnet. Newyork, 11. Nov. Die auf Veranlaſſung der Kegterung Anfang Oktober errichtete amerikaniſche Akzept⸗ krebltbank teilt mit, daß die Zeichnungen auf den Kredit⸗ ſonds ſeitens der Banken bisher 400 Mill. Dollar erreichten, wovon 10 v. H. bisher eingezahlt wurden. Nachdem ſich die gage an Börſe und Geldmarkt etwas beruhigt hat, glaubt man in Wallſtreet, daß es nicht notwendig ſein wird, Dar⸗ lchen größeren Umfangs gewähren zu müſſen. * Chemiſche Fabrik Harburg⸗Staßfurt AG.— 25 v. H. iguidationsguote. Die Geſellſchaft berichtet, daß das Staß⸗ futter und Harburger Werk liquidiert, Anlagen und Vor⸗ tüte verkauft worden ſeien. Die Forderungen wegen der Grundſtücksverkäufe an die Stadt Harburg⸗ Wilhelmsburg beliefen ſich auf insgeſamt 172 000 J. Sie werden bis zum 5. Dezember 1982 bezahlt. Die Geſellſchaft beantragt eine Tellausſchüttung von 25 v. H. des Aktienkapitals. * Gründung einer Schutzgemeinſchaft der Minderheits⸗ üktionäre der Lingner⸗Werke. Die in der Oeffentlichkeit ethobenen Vorwürfe gegen Vorſtand und AR der Lingner⸗ Merke Ach, Dresden, haben zur Gründung einer Schutz⸗ gemeinſchaft der Minderheitsaktionäre geführt, die auf gesetzlichem Wege verſuchen will, eine Nachprüfung der mit der Sternberg⸗Gruppe Seen en Geſchäfte und Ab⸗ mochungen zu erzwingen. Ferner ſoll die Schutzgemein⸗ schaft unter Führung des Dresdner Rechtsanwalts Dr. Hans Grohmann es ermöglichen, gegen den An und Vor⸗ fand, auch in der GV, geſchloſſen vorzugehen. 1 Lanbkraftwerke Leipzig AG in Kulkwitz.— 5,5(6,5) 3, H. Von der Verwaltung wird vorgeſchlagen, für 193031 an 16 Mill. An eine Dividende von 5,5(6,5) v. H. zu verteilen. Nach 0,960(0,902) Mill. 4 Zuweiſung zu ben Erneuerungs⸗ und Tilgungsrücklagen 0,057(0,058) Mill.„ Abſchreibungen auf Werkzeuge, Inventar und 10 ſowie wieder 90.150 Mill.„ Abſchreibungen auf olloronleihedisagio ſtellt ſich der Reingewinn auf 0,931 (110 Mill. 4. Der Stromabſatz iſt um etwo 10 v. H. auf 79 772(88,529) Mill. kWh zurückgegangen. Im laufen⸗ den Geſchäftsjahr war der Stromverkauf bisher etwa 10 v. 9 n. riger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Fuſtonsbeſtrebungen in der engliſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie. Der größte engliſche Stahlkonzern Dorman Long n. Co.(Kapital 11,25 Mill. Eſtg) ſoll neuerdings den Zuſammenſchluß der Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie Nordenglands betreiben. Man erwartet bereits in den nächſten Wochen das Zuſtandekommen einer größeren Fuſion. Bei den Zuſammenſchlußverhandlungen, an denen J Stahlunternehmungen beteiligt ſind, liegt die Leitung in Händen Sir Arthur Dormans, der er⸗ klärte, daß man mit einem baldigen poſitiven Abſchluß techn. Auch die Furneß⸗ Gruppe nimmt an den Ver⸗ handlungen teil, was allerdings den Verwaltungserklärun⸗ gen auf der letzten HV einer der Furneß⸗Geſellſchaften wölberſprechen würde, wonach der Furneß⸗Konzern Fuſions⸗ angeboten ablehnend gegenüberſtehe. „Rembrandt“ Karoſſeriewerke AG, Bremen.— Kapi⸗ lalherabſezung. Die Geſellſchaft, die 1929 einen Verluſt von ro. 51000„ aus der Reſerve deckte, hat 1930 einen weiteren Verluſt erlitten, zu deſſen Beſeitigung das Gtundkopftal von 750 000 auf 150 000 I zuſam⸗ Rengelegt und um 100 000, auf 250 000, wieder er⸗ 80 werden ſoll. Der zum 5. Dezember einzuberufenden 2118 Mitteilung gemäߧ 240 H GB gemacht werden. Keine Uebernahme der Kraftwagenfabrik Beutley Motors Std, durch Napier u. Son Ltd. Die geplante Ueber⸗ nahme her Kraftwagenfabrik Bentley Motors td. durch bie Flugzeugmaſchinenbaufabrik Napier u. Son td. wird kot Daily Telegraph“ nicht ſtattfinden. Die Aktiven der Bentley⸗Werke ſind geſtern unerwartet von der ritiſh Central Cauftoble Truſt erworben worden Da der Truſt ſelbſt der Automobilfabrikotion fern⸗ ſeht, nimmt man an, daß der im Auftrag einer nicht ge⸗ nannten Fabrikantenaruvpe gehandelt hot. * Schwediſche Geſellſchaft erhält bedeutende Elektrokon⸗ Uher in Rumänien. Die Elektroanlagen⸗ eſellſchaft in Schweden, die mit der Schwedi⸗ [chen Allgemeinen Elektrizitätsgeſell⸗ ſchaft AS e A eng verbunden iſt, erhielt kürzlich für 25 . len Mannheimer Ze — itung IAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 536 Eine europäiſche Farben⸗Entente England tritt dem deutſch⸗franzöſiſch⸗ſchweizer Pakte bei— Amerika der Außenſeiter Seit einigen Tagen werden zwiſchen Vertretern oer J. G. Farbeninduſtrie und dem engliſchen Chemietruſt, der Imperial Chemical Induſtries Old. Verhandlungen geführt, die einen endgültigen Beitritt Englands zur kontinental⸗europäiſchen Farbenunion zum Ziele haben. Wie man hört, iſt an dem Zuſtandekommen einer Verſtändigung nicht mehr zu zweifeln. Mit dem Anſchluß der britiſchen Farbeninduſtrie an das kontinentale Kartell, beſtehend aus Deutſchland Frankreich und der Schweiz, wird der Schlußſtrich unter die feit einem Jahrzehnt in Europa gemachten Bemühungen zwecks Her⸗ ſtellung einer Einheitsfront der Farbenproduzenten geſetzt. Das letzte Wort iſt allerdings noch nicht geſprochen, da die engliſche Regierung ihre Genehmigung zu dem Vertrags⸗ werk zu geben hat. Man geht aber wohl nicht fehl in der Annahme, daß der britiſche Truſt ſich diesmal der Zuſtim⸗ mung der offiziellen Stellen vergewiſſert hat. Will man die Gründe erforſchen, die gerade jetzt zum Friedensſchluß drängen, ſo muß man kurz auf die Lage der britiſchen Far⸗ beninduſtrie und die des Feſtlandes eingehen. Die Imperial Chemical Induſtrie verkörpert faſt die geſamte engliſche Teerfarbenfabrikation. Ste wurde im März d. J. noch erweitert durch eine Angliederung der Britiſh Alizarine Co. und beherrſcht ſomit das Mutterland, ſowie die von ihm belieferten Dominien. Unter dem Schutze der Dyeſtuffs Import Regulation Act, die nach Möglichkeit jegliche Einfuhr ausländiſcher Farben abhalten ſollte, ent⸗ wickelte ſich die engliſche Teerfarbeninduſtrie in der Nach⸗ kriegszeitt zu einem bedeutſamen Faktor. Ihre Erfolge ſind umſo höher zu bewerten, als die Schwierigkeiten, mit denen gerade dieſes Gewerbe zu kämpfen hatte, recht be⸗ deutende waren. Heute wird das brittſche Imperium, vor allem aber die Textilinduſtrie der einzelnen Glieder des Weltreiches, zu einem erheblichen Teil aus eigenen Far⸗ benerzeugniſſen verſorgt. Ihre Stellung am Inlandsmarkt iſt durch den Ausfall der Wahlen weſentlich geſtärkt, weil ein Abbau der Schutzgeſetzgebung nicht mehr in Frage kommt. Die Entwicklung der engliſchen Farbenproduktion läßt ſich an Hand nachſtehender Zahlen verfolgen:(in Ibs.) 1919 9 114 194 1928 50 907 080 1929 38 100 719 1929 55 785 032 1927 89 551 756 1930 42 810 000 Darüber hinaus gelang es auch, den Export zu ſteigern, der gegenwärtig einen Umfang von etwa 9000 bis 10 000 To., d. h. unter Berückſichtigung der Pfund Sterling⸗ Baiſſe einen Wert von etwa 18—20 Mill./ darſtellt. Nun iſt durch den Währungsverfoll Englands ſeine Poſition am Weltmarkt weſentlich geſtärkt worden und dies dürfte mit ein Grund ſein, der die engliſche Farbeninduſtrie ver⸗ anlaßt, gerade jetzt der feſtländiſchen Konvention Verſtän⸗ oͤtgungsvorſchläge zu machen. Trotz aller Fortſchritte kildete die engliſche Farbenindu⸗ ſtrie jedoch niemals einen ernſten Konkurrenten für den deutſchen Farbentruſt und ebenſowenig wor ſie in der Lage, auf die Einfuhr von Deutſchland zu verzichten. Denn es zeigte ſich, daß die Farbentönung nicht ganz den Anſprüchen genügt, die nun einmal von den verarbeitenden Indu⸗ ſtrien verlangt wird. Zum andern aber, und dies mag ein zweiter Punkt für die Verſtändigungsbereitſchaft ſein, muß geſagt werden, daß die engliſche Farbeninduſtrie rein ſinanziell ſchlecht arbeitet. Das Abſinken der Common Shares der Imperial Chemicol Induſtries Itd. iſt der beſte Beweis dafür, daß Errungenſchaften in techniſcher Be⸗ ziehung nicht immer von wirtſchaftlichen Erfolgen begleitet zu ſein brauchen. Die mit geringeren Geſtehungskoſten und nach ſeineren Methoden arbeitende J. G. Farbeninduſtrie konnte unter dieſen Umſtänden ungeachtet aller Subventionen, die man dem engliſchen Farbſtoffgewerbe zuteil werden ließ, in Großbritannien und ſeinen Kolonien Jahr für Jahr an Boden gewinnen. Zurzeit ſtammen faſt 70 v. H. aller nach England importierten Farbſtoffe aus Deutſchland; der Wert des deutſchen Exportes beläuft ſich auf 15—20 Mill. I. Im einzelnen zeigt das Bild etwa folgende Verhältniſſe: Die Ausfuhr von Anilinfarben nach England betrug in den erſten 9 Monaten d. J. 11 549 Dz. gegen 8472 Dz. in der entſprechenden Zeit 1930 und nur 8297 Dz. in 1929. Gleichzeitig nahm der deutſche Export nach den britiſchen Kolonien einen gewaltigen Aufſchwung. So bezog z. B. Britiſch⸗Indien in der Zeit vom Januar bis September d. J. 34 291 Dz. gegen 35061 Dz. im Vorjahr und nur 22 221 Dz. in den erſten 9g Monaten 1929. Mit dem Hinweis auf die Stellung der J. G. Facben⸗ induſtrie kommen wir zum kontinental⸗europäiſchen Far⸗ benkartell, deſſen Achſe Deutſchland bildet. Der Pakt ſtammt ſchon aus dem Jahre 1921. Er hatte Vereinbarun⸗ gen über den Austauſch von Patenten und eine Kontingen⸗ tierung des Abſatzes mit den Franzoſen(S. A. des Matie⸗ res Colorantes⸗Kuhlmann) zum Gegenſtand. Nach Beendi⸗ gung des Ruhrkampfes ging das Abkommen vorübergehend in die Brüche, erſtand aber im Jahre 1927 in neuer Form. Die J. G. Farbeninduſtrie und der Kuhlmann⸗Konzern garantierten einander den Abſatz auf Grund des vorhande⸗ nen Status. Im Jahre 1929 erhielt das Proviſorium eine feſte Grundlage und Erweiterung durch den Hinzutrttt der Schweiz. Der deutſchen, franzöſiſchen und ſchweizer Far⸗ beninduſtrie blieb die Selbſtändigkeit geſichert, ebenſo die Entwicklungsmöglichkeit auf techniſchem Gebiete. Im Ver⸗ kauf dagegen erfolgten Bindungen, wie ſie nach Lage der Dinge geboten waren. Die bisherige Entwicklung inner⸗ halb der europäiſchen Farbeninduſtrie hat ſich zur Zufrie⸗ denheit aller Beteiligten entwickelt.— Als einziger Außenſeiter der europäiſchen Farben⸗Entente bleiben die Vereinigten Staaten, auf deren Heranziehung vorläufig nicht zu rechnen iſt. Jahre die alleinige Konzeſſion für die Verteilung elektri⸗ ſcher Energte in der ſiebenbürgiſchen Stadt Kronſtadt (Braſſo). Der Verteilungsdienſt wurde bisher von 4 ver⸗ ſchiedenen Geſellſchaften ausgeführt. Die Elektro⸗Geſell⸗ ſchaft wird unverzüglich mit dem Bau eines zentralen Dampfbetriebes und der Anlage eines neuen Elektrizitäts⸗ netzes beginnen. Sämtliche Turbinen, Generatoren, Trans⸗ formatoren, Erdkabel und Inſtallationsmaterial wird von der ASA k geliefert werden, die hierdurch neue Aufträge im Betrage von etwa 2,5 Mill. Kr. erhält. * Brüggener AG. für 7750 e Brüggen (Niederrhein.— Dividende trotz Verluſtabſchluß. Die Ge⸗ ſellſchaft ſchließt per 30. Sept. 1931 mit einem Ver luſt von 3154/ ab, wobei die Abſchreibungen als regulär be⸗ zeichnet werden. Trotz des bilanzmäßigen Verluſtes hat der AR. fedoch beſchloſſen, der GV. am 19. Dez. die Aus⸗ ſchüttung einer öproz. Dividende auf das AK. von 500 000 Mark vorzuſchlagen, da aus dem Vorjahr noch ein Ge⸗ winnvortrag in Höhe von 0,11 Mill.„ zur Verfügung ſteht(i. V. 10 v. H. Dividende). * C. Poſe AG. Berlin.— Zahlungseinſtellung. Die Geſellſchaft, die eine Fabrik für Leder⸗ und Stoffverarbei⸗ tung beſitzt und den Vertrieb von Leder und Textilwaren betreibt, hat die Zahlungen eingeſtellt. Die Zahlungs⸗ einſtellung kommt. ziemlich überraſchend, da das Unter⸗ nehmen in den letzten Jahren günſtig gearbeitet hat und einen beträchtlichen Verluſtvortrag allmählich bedeutend herabörücken konnte, ſo im letzten Geſchäftsfahr 1929 von 124 000/ auf 73 000. Die Schwierigkeiten werden von der Verwaltung auf größere Verluſte bei den Außen⸗ ſtänden ſowie auf die unerträglichen Steuern und Sozial⸗ laſten zurückgeführt. * Goldina⸗Hauswaldt⸗Gaedke Gmb.— Neue Ver⸗ triebsgeſellſchaft. In Berlin iſt unter der Firma Goldina⸗ Hauswaldt⸗Gaedke GmbH. eine Vertriehsgeſellſchaft ge⸗ gründet worden, die ſowohl den Vertrieb der inzwiſchen nach Berlin verlegten Tafelſchokoladenfabrikation der Goldina AG. Bremen, als auch den Vertrieb der Haus⸗ waldt⸗Gaedke⸗Marken übernimmt. Eine einheitliche Ver⸗ triebsorganiſation war im Zuſammenhang mit den vor einiger Zeit aufgetauchten Plänen einer ſtrafferen Zu⸗ ſammenlegung der oben erwähnten Stollwerck⸗Gruppe be⸗ reits angekündiat. Die Meldungen, wonach die Goldina⸗ Fabrikation nach Köln verlegt werden ſollte, ſind daher unzutreffend. Die neue Phaſe in der Schullheiß⸗Affäre Katzenellenbogens holläudiſcher„Verſchiebebahnhof“ Nutria.— Nutria⸗Sumpfbiberratte Die Schultheiß⸗Skandal⸗Affaire iſt durch die Verhaftung des Hauptſchuldigen, des ehemaligen Generaldirektors Lud⸗ wig Katzenellenbogen, ſowie durch die Eröffnung der Vor⸗ unterſuchung gegen vier andere Mitglieder des General⸗ direktorſums des Schultheiß⸗Konzerns in eine neue ſen⸗ lationelle Phaſe eingetreten, zumal die Staatsanwaltſchaft auch Ermittlungen über die Mitſchuld der dem Auſſichts rat angehörenden Bankdirektoren anſtellt. Während Katzen⸗ klenbogen beſchuldigt wird, abſichtlich zum Nachteil der Ge⸗ lellſcaft gehandelt zu haben, wird den anderen Direktoren Berſchleierung der Verhältniſſe der Geſellſchaft vorgeworfen. Die Anſchuldigungen der Staatsanwaltſchaft gegen Katzen⸗ kenbogen betreffen hauptſächlich die Affafre der hollän⸗ Iichen Tochtergeſellſchaft des Schultheiß konzerns, der „Nutria“. Welch merkwürdige Namen haben ſich die Spekulanten“ für die Geſellſchaften ausgedacht, die ſie zu Verſchachtelungszwecken oder gar zur Ausplünderung hrer Geſellſcaften gründeten! Bei der Favag ſpielte eine Felios⸗Geſellſchaft“ eine große Rolle, bei der Norddeutſchen WBollkämmerei die holländiſche Tochtergeſellſchaft„Ultra⸗ mare“ von der die Kataſtrophe ihren Ausgang nahm. Lud⸗ wig Katzenellenbogen aber hatte einen beſonders klingenden Aumen erdacht, die„Nutria⸗Gefellſchaft“, die Ende 1921 von zwei Züro⸗Angeſtellten für den„Handel mit Lebensmitteln aller Art ſowie damit zuſammenhängende Bankgeſchäfte und Vermögensverwaltungen“ gegründet wurde. 5 In Südamerika hauſt in den Sümpfen ein rattenähn⸗ ches Nagetier: die Biberratte. Der Pelzhändler 7 ſte Nutria, er ſchätzt ihren Pelz ungemein, denn die 118 Frauenwelt legt für Nutriapelze hohe Preiſe an. 515„Nutria⸗Geſellſchaft“ war für den Schultheiß⸗Konzern eklich eine Sumpfbiberratte. Die Oſtwerke, die Katzen⸗ kRerbogen mit dem Schultheiß⸗Konzern fuſionierte, borgten er Nuitra, die nur ein Kapital von 100 000 holländiſchen 7 beſaß, 21 Millionen, damtt dieſe 6,2 Millionen Dial heiß Aktien für Katzenellenbogen erwerben konnte. I leſe Schuld der Nutria an die Oſtwerke von 21 Millionen ark wurde bei den Oſtwerken teils unter Debitoren, teils unter Bankguthaben verbucht. Jetzt mußte Schultheiß die Aktiven und Paſſiven der Nutria übernehmen. Der darauf ruhende Verluſt von 13% Millionen Mark ſtellt einen erheb⸗ lichen Teil des 60 Millionen Mark betragenden Abſchrei⸗ bungsbedarfes des Schultheiß⸗Konzerns dar.— Die Sumpf⸗ biber⸗Ratte hat ganze Arbeit geleiſtet: ſie hat den Aktionä⸗ ren von Schultheiß 13 Millionen Mark zernagt; die Nutria iſt jetzt ein leerer Mantel aus wertloſem Papier geworden. Die zweite Anklage, die der Staatsanwalt⸗-erhebt, bezieht ſich auf die Effekten⸗Konſortium⸗G. m. b. H. In dieſe Geſellſchaft brachte Katzenellenbogen bei der Fuſion der Oſtwerke mit Schultheiß 2 Millionen Mark Schultheiß⸗ Aktien ein, auf dieſe„Beteiligung“ mußte Schultheiß 3 Mil⸗ lionen Mark Abſchreibungen vornehmen. Die Hauptvorwürfe gegen die Bankdirektoren beziehen ſich auf die Tatſache, daß in der Bilanzſitzung von Schultheiß am 18. November 1930 ſeitens der Direktoren ein Status vorgelegt wurde, der weder den auf Akttenkäufen baſieren⸗ den Debetſaldo des Konzerns bei der Danatbank, noch den bei der Commerzbank enthielt, ohne daß die Bankdirektoren, denen dieſe Verpflichtungen genau bekannt ſein mußten, gegen dieſe falſche Bilanz Einſpruch erhoben. Es iſt zu begrüßen, daß der Staatsanwalt mit rauher Hand in dieſen Rattenkönig von Schiebungen, Verſchiebun⸗ gen, Verſchachtelungen und Spekulationen auf dem Rücken der Aktionäre eingegriffen hat. Das tief erſchütterte Vor⸗ trauen zum Aktienweſen, das dem deutſchen Namen im Auslande unüberſehbaren Schaden zugefügt hat, kann nur wiederhergeſtellt werden, wenn gründlich mit verantwor⸗ tungsloſer Wirtſchaftsgeſinnung aufgeräumt wird, die mit dem Gelde anderer ihre eigenen Spekulationen beſorgt. Noch notwendiger iſt freilich eine gründliche Reviſion des Auf⸗ ſichtsratsweſens, damit nicht wieder, wie im Falle Favag, Nordwolle, Schultheiß ete. Aufſichtsräte nur hohe Tantiemen und hohe Sondervergütungen einheimſen. Die Geſetz⸗ gebung muß gründlich in die dunklen, verworrenen Irr⸗ wege dieſer Finanzgeſchäfte hineinleuchten, um auf den Er⸗ gebniſſen eine Verſchärfung der aktienrechtlichen Beſtim⸗ mungen aufzubauen. & Dolfi AG für Likörfabrikation Kehl a. Rh.— Erneute Kapitalzuſammenlegung. Einer ao. GV am 7. 12. wird eine erneute Kapitalzuſammenlegung in noch nicht genanntem Ausmaße vorgeſchlagen, nachdem erſt Anfang 1930 eine Sanierung durch Kapitalzuſammenlegung von 104 000/ auf 52 000„ ohne Wiedererhöhung erfolgt war. Das Geſchäfts⸗ jahr 1980 hatte bereits wieder mit einem Verluſt von 6977 Mark abgeſchloſſen. * Kondima⸗Fabrik AG., Karlsruhe. Eine ao. GV. der Geſellſchaft(AK. 250 000%) genehmigte die mit Rückſicht auf die ſchwierige Wirtſchaftslage berichtigte Jahresrech⸗ nung für 1930, die die ſ. Z. im April d. J. genehmigte und veröffentlichte Gewinnberechnung und» verteilung un⸗ berührt läßt. Es ſind jetzt bewertet(in): die Ma⸗ ſchinen 18 933(vorher 32 862), Fuhrpark 1(4132); anderer⸗ ſeits Selbſtverſicherung 56676(106 737), Son derrücklagen für Debitoren 89 650(57 650); in der Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung Abſchreibungen 69 069(51008), Sonderrück⸗ lagen für Debitoren 59 650(27 650), andererſeits Selbſt⸗ verſicherung 15 119 684 942 im Soll). Senkung der Gütertarife gefordert O Berlin, 18. Nov.(Eig. Dr.) Der Deutſche In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag richtete an die Haupt⸗ verwaltung der Deutſchen Reichsbahn ⸗Geſell⸗ ſchaft und die zuſtändigen Stellen die Bitte, dem dringen. den Bedürfnis der verfrachtenden Wirtſchaft auf baldige fühlbare Senkung der Beförderungs⸗ koſten durch eine allgemeine Senkung der um 10 v. H. entgegen⸗ keit ſtehe, ihre Koſten i Kaufkraft des In⸗ und Auslandes anzupaſſen. wird ferner, daß einer Großhandelsrichtzahl für Oktober von durchſchnittlich 107,1 eine Frachttarifrichtzahl ohne Ver⸗ kehrsſteuer von 141 gegenüberſtehe. * Zur Inſolvenz der Palaſthotel Gmbß., Wiesbaden. Sowohl die Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsver⸗ fahrens als auch des Konkursverfahrens über die Palaſt⸗ hotel GmbH., Wiesbaden iſt mangels Maſſe abgelehnt wor⸗ den. Die ungefähren Forderungen beziffern ſich auf 150 000 /, die Hypothekenſchulden auf 1,93 Mill. J. Vor einigen Wochen hat das Hotel ſeinen Betrieb eingeſtellt. Einvernehmen über das Rollfuhrweſen Ueber die Neuregelung des Rollfuhrweſens wurde unter dem Vorſitz des Reichsverkehrsminiſters Treviran us zwiſchen der Deutſchen Reichs bahn⸗Geſell⸗ ſchaft und den Vertretern des Speditions⸗ und Fuhr⸗ gewerbes abſchließend 7 Es wurde grundſätz⸗ liches Einvernehmen über die Bezuſchuſfung von Rollfuhr⸗ leiſtungen an Abrechnungsgemeinſchaften in Orten mit hohen Rollfuhrſelbſtkoſten erzielt. Die Spediteure und Fuhrhalter werden ſich bei größeren Güterabfertigungen zu Abrechnungsgemeinſchaften zuſammenſchließen. Nachdem auch über die Kraftfahrbetätigung der Spedi⸗ teure und Fuhrhalter Einverſtändnis erzielt worden war, wurde nach Paragraphierung der Richtlinien für Auftrags⸗ ſpediteure die Ausarbeitung der techniſchen Einzelheiten den Vertragsſpediteuren überlaſſen. Nähere Mitteilung wird der Miniſter vorausſichtlich am Donnerstag vor dem Verkehrsausſchuß machen. Poſtſcheckverkehr im Oktober Die Zahl der Poſtſcheckkonten erfuhr im Monat Oktober einen Zugang von 2108 auf 1010 964. Die Guthaben auf den Poſtſcheckkonten, die Ende Oktober 475,13 Mill. 1 be⸗ trugen, ſtellten ſich im Monatsdurchſchnitt auf 518,719 Mill. Mark. Bei einem Geſamtumſatz von 64 538 000 Stück über 10 813 Mill.& erfolgten 40 914000 Gutſchriften über 5413 Mill.„ und 23 624 000 Laſtſchriften über 5421 Mill.. Vom Geſamtumſatz wurden 8673 Mill. 1 bargeldlos be⸗ glichen. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Saargebtet und dem Ausland wurden 14,6 Mill. 4 umgeſetzt. Kaum noch zwei Drittel oͤes vorjährigen Zementabſatzes O Berlin, 18. Nov.(Eig. Dr.) Die völlige Stagnation des Baumarktes, die immer bedenklichere volkswirtſchaft⸗ liche Folgen zeitigt, ſpiegelt ſich im Zementabſatz getreulich wieder. Der Oktober brachte mit einem Zementabſotz von 287 000 To. einen Rückgang von rund 37 v. H. gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres, der ſeinerſeits bereits um 38 v. H. unter dem Oktoberabſatz 1929 lag, ſo daß ſich im Vergleich der beiden Jahre 1931 und 1929 ein rund 58prozentiger Rückgang ergibt. * Die nach dem 29. Februar 1932 fälligen deutſchen Rembourstratten. Ueber das Stillhalteabkommen iſt von dem Londoner Bankier⸗Ausſchuß eine Bekanntmachung ver⸗ öffentlicht worden. Darin heißt es, daß dem Londoner Bankier⸗Ausſchuß von der Reichsbank mitgeteilt worden iſt, daß die deutſche Reichsregierung an die Reichsbank in Uebereinſtimmung mit dem deutſchen Bankier⸗Ausſchuß ihre Zuſtimmung gegeben hat, daß im Falle eines neuen Ab⸗ kommens kein Unterſchied zwiſchen oͤen unter das Still⸗ halteabkommen fallenden Wechfeln gemacht werde, gleich⸗ gültig ob dieſe Wechſel vor voͤer nach dem 29. Februar 1032 fällig ſeien. Durch dieſe Mitteilung der Reichsregierung ſei den engliſchen Banken genügend Sicherheit gegeben, daß bei weiterer Annahme von Wechſeln bis zum 29. Fe⸗ bruar 1932 kein Unterſchied zwiſchen den Wechſeln, die noch nach dem 29. Februar und denen, die früher fällig würden, gemacht werden. Vörſen, Waren und Märkte Auslanosbörſen nicht einheitlich Amſterdam feſt An der Amſterdamer Börſe war das Geſchäft zwar ſehr gering, doch konnte man die Tendenz als feſt bezeichnen. Die meiſten Werte zogen im Kurſe an, im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden Montan⸗ papiere. Royal Dutch und verſchiedene Induſtriewerte wle Philipps und Aku konnten die Verluſte der letzten Tage wieder einholen. Pounganleihe konnte ſich gut behaupten. An den holländiſchen Waren märkten waren die Weizen⸗ und Schmalzpreiſe etwas ſchwächer, Gerſte blieb jedoch feſt. Die Zuckerpreiſe behaupteten ſich gut, die Kaffeepreiſe lagen höher. Wie jetzt bekannt wird, iſt der Preis des von den zentralen Verkaufsorganiſationen der Javaproduzenten in letzter Zeit verkauften Zuckers auf 7 Gulden pro 100 Kilo herabgeſetzt worden gegen 7,75 Gulden vorher. Ruhige Deviſenmärkte An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft heute ziemlich ruhig, nennenswerte Veränderungen ergaben ſich nicht, nur das engliſche Pfund ſchwächte ſich wieder leicht ab und ging auf ſeinen vorgeſtrigen Stand von 3,77% gegen den Dollar zurück, ſo daß alſo der Gewinn des geſtrigen Tages verloren war. Ein beſonderer Grund für dieſe Abſchwächung lag nicht vor. Gegen den Gulden ſtellte ſich das Pfund auf 9,40, gegen Paris auf 96,25, gegen Zürich auf 19,42 und gegen die Reichsmark auf 15,8933. Der Dollar lag unver⸗ ändert, die Nord⸗Deviſen behaupteten ſich, Buenos tendierte ſchwächer und ging auf 37½ in London zurück. London ruhig und ſtetig Ar London, 18. Nov.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute in ſtetiger Haltung. Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſehr ruhig, die Grundtendenz blieb aber ſtetig. Die Kurs⸗ veränderungen hielten ſich allgemein in ſehr engem Rah⸗ men; neben geringen Abſchwächungen waren auch Beſſerun⸗ gen im ſelben Ausmaße feſtzuſtellen. Royal Dutch lagen auch hier feſter, Mezican Eagle zogen an, Nounganleihe war mit 54% zirka 1 höher als geſtern. a Der Liverpooler Baumwollmarkt verkehrte bei ruhigem Geſchäft. in ſtetiger Haltung; es ergaben ſich Beſſerungen in geringem Ausmaße. Am Londoner Me⸗ tallmarkte tendierte Zinn und Kupfer ſchwach, wäh⸗ rend ſich Blei und Zink behaupteten. Die Kupferpreiſe waren zirka 2 Pfund, Zinn zirka 1 Pfund per Tonne niedri⸗ ger. Der Goldpreis konnte um 3 Pence auf 108 Schilling 9 Pence per Unze anziehen; für Silber kam eine Notiz noch nicht zuſtande, doch iſt die Tendenz eher ſchwächer. Am Liverpooler Getreidemarkte konnten die Weizen⸗ preiſe zunächſt zirka 77 Pence anziehen, ſpäter trat aber eine Abſchwächung ein, und die Preiſe gingen bis zu 171 Punkten unter die geſtrigen Schlußnotierungen zurück. Der Londoner Zuckermarkt war knapp gehalten, die Kaut⸗ ſchukpreiſe waren unverändert. Der preußiſche Effektenfreiverkehr und die norddeutſchen Warennotierungen e wegen des Buß⸗ und ettages. Süddeutſcher Saatenmar'kt Bei freundlicher Stimmung hielten ſich Nachfragen und Aufträge in mittleren Grenzen. Luzerne lag bisher ruhig, beinahe vernachläſſigt, immerhin konnten in unga⸗ riſcher Herkunft einige Abſchlüſſe gemacht werden. Starkem Intereſſe begegnet feiner ungariſch⸗ſiebenbürgiſcher Rot⸗ klee; für ſeinſte Sorten werden 27—90 Schilling je 100 Kg. verzollt frachtfrei Paſſau gefordert. Hanfſaat iſt außer⸗ ordentlich knapp, da die Donau⸗Kontrakte, die in Schillingen abgeſchloſſen woren, meiſtens zurückgekauft worden find. Man verlangt je nach Qualität 20—26/ je 100 Kg. eif Mannheim. Auch Leinſaat wird höher gehalten, ob⸗ wohl dieſer Artikel ziemlich ruhig liegt; die 100 Kg. koſten ca. gͤhfl. eif Rotterdam. Seſamſaat iſt ſehr knapp angeboten; für Bold Bombay, Dezember⸗Januar⸗Lieferung, werden 14 Eſtr. 10 fh. je 1016 Kg. gefordert. In deutſchen Kleeſgaten iſt das Angebot recht klein geworden, insbeſon⸗ dere ſind von Gelbklee ſchöne Partien kaum noch am Markte, wogegen Weißklee infolge zu hoher Preislage weniger beachtet wird Von Grasſamen haben Ray⸗ gras und Fuchs ſchwanz in den letzten Wochen Preiserhöhungen um etwa 20 v. H. erfohren. Man ver⸗ langt heute für die 100 Kg. ab deutſchen Stationen in 1 für Rotklee 105—142, Schwedenklee 92—110, deutſche Lu⸗ gerne 96—126, Eſparſette 52—58, Weißklee 170252, Gelb⸗ klee 56—70, Wundtlee 120—150, Fioringras 104190, engl. Raygras 45—55, ital. Raygras 40—48, Wieſenriſpengras 140160. 4 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,15; Jan. 5,15; März 5,35; Mai 5,4.— Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 7974; Jan. 80%; März 85 Mai 847% * Liverpooler Getreidekurſe vom 18. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: 55(100.) Tendenz ſtetig; Dez. 5,8% (5,8); März 6,0(6,0): Mai 6,3(6,24); Mehl(280 16.) 1 5 1 5 5 9 285 1 0 Weizenmehl 22—29.— e; ſtetig; Dez. 5,74(5,8); März 5,1176(6,0); Mai 6,(6,277); Mehl unv. 5 125 * Nülruberger Hopfenbericht vom 17. Nov. 60 Ballen Zu⸗ fuhr, 80 Ballen Umſotz, Hallertauer 35—50, Tettnanger 55, Spalter 50. Tendenz feſt. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol. Anfang: Dez.(31)— Jan.(392) 46268; März 405—06; Mat 471; Juli 47677; Okt.—; Tagesimport 12600; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez.(81) 464; Jon.(82) 464; März 466; Moi 471; Juli 476, Okt. 484; Nov. 488; Dez. 490; Jan.(39) 496; März 501; Loco 498; Tendenz ſtetig. Londoner Melallbörse vom 18. November 1931 Metalle in E pro To. Slüber Unze 8(197½%ù0 fein ctand. y, Platin Unze E ſkupfer, Standard] 35,65 Zinn, Standart 131,8 Aluminium—.— Monate.15 3 Monate 233,6 Antimon—.— Settl. Preis 35 75 Settl. Preis 132.0 Queckſilber—. Elektrolyt 43, Banka 144 0 Platin—.— beſt ſelected 37.2 Straits 159,2 Wolframerz 15.50 ſtrong ſheets—, Blei, ausländ. 1465 Nickel—.— El'wirebars 43— ink gewöhnlich 14— Weißblech—.— Tendenz: Kupfer, Zinn flau; Zink ſtetig; Blei willig. („) Die deutſche Kupfererzengung im Oktober 1931.(Eig. Dr.) Die deutſche Kupferhüttenprodultion ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deut⸗ ſchen Metallwirtſchaft Berlin aufgrund der Berechnung des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft Ach., Frankfurt am Main mitteilt, im Oktober 1931 auf 4696 Tonnen gegen 4969 Tonnen im Monat September 1981. Die deutſche Kupferraffinadeproduktion(Raffinade und Elektrolyt⸗ kupfer) betrug im Monat September 1991 12101 Tonnen gegen 19 469 Tonnen im Monat September 1931. 6. Seite/ Nummer 35386 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 18. November 1931 Karl Dreyſuss in seinem 69. Lebensjahre. Mannheim, den 16. November 1931 N 7, 1, Otto-Beckstr. 12 In tiefer Trauer: Fritz Dre yluss Custav Dreyluss 1 Enlelliind Nach einem arbeitsreichen Leben, erfüllt von der Liebe und Sorge für seine Familie, verstarb heute früh nach lungerem Leiden, jedoch unerwartet rasch, unser herzensguter Eugenĩe Dreyluss geb. May Hermann u. Mäte Dre yluss Die Einäscherung fand auf Wunsch des Entschlafenen in aller Stille statt.— Wir bitten herzlichst von Beileidsbesuchen abzusehen. Todes-Anzeige Unsere liebe, herzensgute Mutter, Großmutter, mutter, Schwägerin und Tante, Frau Uns gegangen. Greia Schmiii. Marg. Gerlach WWe. ist am 15. ds. Mts. nach kurzem, schwerem, mit großer Ge- duld ertragenem Leiden im Alter von nahezu 87 Jahren von Mannheim(Gabelsbergerstraße), den 18. November 1931 In tiefer Trauer: Familie Josel Gerlach Familie Jean Guijahr Familie Adolf Heinrich Schwieger- Die Beisetzung fand auf Wunsch der Entschlafenen in aller Stille statt. —— Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme beim FHinscheiden meines lieben Mannes sage ich allen auf diesem Wege meinen tieigefühlten Dank Mannheim(R 4,), 18. November 1931 Frau B. Rieg Wwe. Das bisher von meinem verstorbenen Manne geführte Geschäft wird von mir in unveränderter Weise weitergeführt. Das meinem Manne ge- schenkte Vertrauen bitte ich auch auf mich über- tragen zu wollen D Ihr chidksal 9 ſteht in Ihren Hand⸗ rauer 24 Un linlen. Laſſen Sie dieſelben leſen und ſich gewiſſenh beraten durch den Chirologen Klix⸗Witke. 25 Jahre Praxis(R..— N 2 Nr. 1. 2 Trepp. Sprech. 10—1—7. 2473 erhalten Sie bei Anruf Nr. 27851 sofort für joe Figur in allen Prelslagen zur Auswahl Neu- Anferfigung in wenge Stunden Perf. Schneiderin empf. ſich im Abifertig. v. ſämtl. 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