1 ö r * 7 3 Bezugspreiſe: zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 138, Fe Hauptſtraße 63, Ve Friedrichſtraße 4, Erſcheinungsweiſe 8e Suiſenſtraße 1.— wöchentlich W Oppauer Straße 8, 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile, Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. November 93 8 2 142. Jahrgang— Nr. 537 Der ſozialiſtiſche Deputierte Grumbach eröffnet die Offenſive gegen Laval und die Regierungsmehrheit Verhüngnisvolle Kriſe im Orient Ein Machtkampf zwiſchen Frankreich und England um Mandatsgebiete Eine Rede Lavals über wirtſchaftliche Fragen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Nov. Der hinter den Kuliſſen tobende Kampf der Op⸗ poſttionsparteien gegen die gegenwärtige franzö⸗ ſiſche Regierungsmehrheit wird durch einen Vorfall in der auswärtigen Kommiſſion der Kammer dra⸗ ſtiſch beleuchtet. In nationaliſtiſchen Kreiſen iſt man über die neuen„Intrigen“ gegen die Regierung außerordentlich erboſt. In der ge⸗ ſtrigen Sitzung der auswärtigen Kommiſſion der Kammer, in der der bisherige Präſident und zum Senator gewählte ſozialiſtiſche Deputierte Paul⸗ Boncour zum letzten Mal den Vorſitz führte, er⸗ öffnete der ſozialiſtiſche Deputierte Grumbach die Offenſive gegen die Regierung, indem er dem Miniſterpräſidenten Laval vorwarf, er hätte bei ſeiner kürzlichen Dar⸗ ſtellung der außenpolitiſchen Lage vor den Kommiſſionsmitgliedern wichtige Tatſachen verſchwiegen. Grumbach ſchlug eine ſofortige Intervention des Kommiſſionspräſidenten bei Laval vor, um ihm mit⸗ zuteilen, daß er einen unzureichenden Bericht geliefert hätte. Ein Deputierter der Regierungs mehrheit wollte dieſen wenig höflichen Schritt mildern und ſchlug vor, Laval zur Beantwortung eines Frage⸗ bogens aufzufordern, eine Anregung, die mit Stimmengleichheit abgelehnt wurde. Dagegen wurde ein etwas abgeänderter Vorſchlag im Sinne Grum⸗ bachs angenommen, demzufolge Laval nach ſeinen er⸗ warteten Erklärungen neuerdings vor der Außen⸗ kommiſſion der Kammer zu erſcheinen hat. Die Kom⸗ miſſion iſt beſonders neugierig, die Hinter⸗ gründe der letzten Finanzanleihe für Ungarn und Jugoſlawien zu erfahren und verlaugt die Vorlegung der diesbezüglichen Akten. Man iſt in Deputiertenkreiſen erſtaunt dar⸗ über, daß gerade das wenig frankreichfreund⸗ liche Ungarn während der Parlamentsferien ohne Wiſſen der Kammer Geld aus Frank⸗ i reich erhielt. Die Mitglieder der Außenkommiſſion verlangten ſerner vom Außenminiſter die Veröffentlichung eines „Gelbbuches“, das die letzten diplomgtiſchen Verhand⸗ lungen Frankreichs enthält. Auf Vorſchlag eines Kommiſſionsmitgliedes ſollen demnächſt die Fragen des Rüſtungsfeier jahres, der Abrüſtungs⸗ konferenz und des chineſiſch⸗japaniſchen Konfliktes behandelt werden. Der zurücktretende Präſident der Außenkommiſ⸗ ſion, Paul⸗Boncour, wird ſich vorausſichtlich im Senat nicht der ſozialiſtiſchen Gruppe anſchließen, ſon⸗ dern ſich als unabhängiger Senator eintragen laſſen. In Mehrheitskreiſen der Kammer erregt es ſtar⸗ kes Aufſehen, daß die franzöſiſche Regierung ein altes Projekt aus den Aktenſchränken hervorholt, um auf dem Wege von Sparmaßnahmen und Steuererleich⸗ terungen vielleicht das Eiſenbahndefizit zu beſeitigen. Allem Anſchein nach hat die Regie⸗ rung alſo die Abſicht, einem neuen Kammervotum über die Erhöhung der Eiſenbahntarife aus dem Weg zu gehen. Miniſterpräſident Laval ergriff geſtern abend auf dem Bankett einer großen Wirtſchafts vereinigung das Wort, um über die gegenwärtige Wirtſchaftslage Frankreichs zu ſprechen. Die franzöſiſche Kriſe bezeichnete er als einen Rückſchlag der Weltkriſe. Von Frankreich hänge es nicht allein ab, das unbedingte Vertrauen zur Wiederherſtellung der alten Be⸗ ziehungen zu ſchaffen. Laval ſchilderte fortlaufend die Vorteile des fünfjährigen Aufrüſtungsplans und übernahm die Verteidigung der gegenwärtigen Außenhandelspolitik der Regierung.„Ein Land“, ſo erklärte er,„das jeden Tag die Einfuhrkontingente einer Rohſtoffe erhöhen muß, das gleichzeitig Unter⸗ ſtützungsmaßnahmen für die Währung und den Kredit anderer Völker durchführen muß, den es ſelbſt nie erhalten hat, beſitzt genügend Diskuſſions⸗ themen. Frankreich kann und will verhandeln. Aber in einem Augenblick, in dem niemand daran denkt, die Zollmauern abzubrechen, hat Frankreich zuallererſt die gebieteriſche Pflicht, ſeinen In⸗ landsmarkt zu ſchützen. Der franzöſiſche Landwirt muß ein Intereſſe haben, auf Scholle zu bleiben und ſie zu bebauen“. ſeiner Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Nov. Die in Paris tagende Sonderſitzung des Völker⸗ bundsrats wird ſich heute mit einer Grenz ⸗ frage zu beſchäftigen haben, die auf dem Papier recht harmlos ausſieht, in Wirklichkeit aber große Tragweite verbirgt. Die engliſche und die franzö⸗ ſiſche Regierung haben gemeinſam den Völkerbunds⸗ rat erſucht, eine Kommiſſion nach Arabien zu ent⸗ ſenden, um die unbefriedigende Grenzziehung zwi⸗ ſchen dem franzöſiſchen Mandatsgebiet und den eng⸗ liſchen Mandatsländern Frak und Transjorda⸗ nien zu revidieren. Man weiß, daß England ſich bereit erklärt hat, das Jrakmandat im nächſten Jahr aufzugeben, ſo daß dieſer arabiſche Staat als ſelbſtändiges Mitglied in den Völkerbund vertreten ſein kann. Aehnliche Pläne werden auch in Frankreich hin⸗ ſichtlich Syriens erwogen, da die ſyriſche Unab⸗ hängigkeitsbewegung den franzöſiſchen Kolonial- behörden viel zu ſchaffen macht. Wie man weiß, liegen im Irakſtaat die Er dölquellen von Moſſul, während in Syrien der geeignete Hafen für das Moſſulöl liegt. Franzöſiſche Kreiſe ſind nun auf den Gedanken gekommen, beide arabiſche Länder möglicherweiſe mit Einſchluß Trausjordaniens zu vereinigen und unter die Regierung des Königs Feiſal von Irak zu ſtellen. 5 Dieſer franzöſiſche Griff nach den Erdöl⸗ quellen des Iraks wird in England mit größ⸗ ter Aufmerkſamkeit beobachtet, da er den arabiſchen Nationalbeſtrebungen in gefähr⸗ licher Weiſe in die Hände ſpielt. Es iſt undenkbar, daß England einer arabiſchen Föderation zuſtimmen könnte, die unter fran⸗ zöſiſchem Einfluß zuſtande kommt. Worauf die franzöſiſchen Pläne hinauslaufen, geht aus dem Ge⸗ danken hervor, daß König Feiſal ſeine Reſidenz von Bagdad nach Damaskus, d. h. aus dem engliſchen in das franzöſiſche Einflußgebiet verlegt. König Fei⸗ ſal war kürzlich in Paris und hat eine glänzende Aufnahme gefunden. Offenbar hat man mit ihm dort über das oben geſchilderte Projekt geſprochen und franzöſiſche Beamte haben die Unterhaltungen in Arabien ſelbſt fortgeſetzt. Die franzöſiſche Re⸗ gierung hat zwar ſoeben erklärt, daß ſie mit dieſen imperialiſtiſchen Plänen nichts zu tun habe, aber das iſt doch wohl nur mehr eine Formſache. Es ſteht ganz außer Zweifel, daß ſich die fran⸗ zöſiſchen Kolonialkreiſe mit aktiver Sympathie der franzöſiſchen Regierung der arabiſchen Nationalbewegung bemächtigt haben, die auf einen neuen arabiſchen Bundesſtaat abzielt, der von Meſopotamien bis nach Paläſtina gehen würde. Dieſe Pläne ſtehen in ſchroffem Gegenſatz zu den Anſprüchen des Königs Ibn Saud von Hedſchas, der ein Verbündeter Englands iſt. Man ſteht alſo vor einem großzügigen Vor⸗ ſtoß Frankreichs gegen das engliſche Einflußgebiet im vorderen Orient. In der ganzen mohammedantſchen Welt ſpitzen ſich die Vorgänge in dieſen Wochen zu einer großen Kriſis zu und das Eingreifen Frankreichs kann für den Ausgang der Dinge nicht folgenlos bleiben. An⸗ dererſeits muß man ſich aber ſagen, daß England kaum der Veränderung des Mandats für Irak zu⸗ geſtimmt hätte, wenn es nicht ausreichende Garan⸗ tien dafür gehabt hätte, daß der status quo in Ara⸗ bien im engliſchen Sinne erhalten bleibt. Der eng⸗ liſche Oberkommiſſar für Jrak war kürzlich in Paris und dürfte über den geſamten Fragen⸗ komplex mit der franzöſiſchen Regierung verhandelt haben. Wieweit aber die Pariſer Regierung mit einer Hand Zuſicherungen an England gibt, wäh⸗ rend ſie mit der anderen Hand Umſturzpläue unter⸗ ſtützt, die den ganzen vorderen Orient in Flammen ſetzen können, bleibt dahingeſtellt. Die Pariſer Sondertagung des Völkerbundsrats Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Nov. geſtrigen Verhandlungen des Völker⸗ bundsrats wurden keine fühlbaren Fort⸗ ſchritte erzielt. Während japaniſche Truppen Tſitſikar und Anganchi beſetzten und den chineſiſchen General Ma zu überſtürzter Flucht veranlaßten, ſetz⸗ ten ſich die Ratsherren zuſammen und arbeiteten einen Fragebogen für Japan und China aus. An die Japaner wurde die Frage gerichtet, welches ihrer Meinung nach die Verträge ſeien, die ſich mit dem Problem der Sicherheit beſchäſtigen, während der chineſiſche Delegierte beantworten ſollte, was er unter„Achtung der Verträge“ verſtehe. Die Antworten des chineſiſchen u. des japaniſchen Delegier⸗ ten haben nicht die gewünſchte Entſpannung ge⸗ bracht. Moſhizawa, der über das Verfahren des Rates nicht beſonders begeiſtert ſchien, hat auf Grund ſeiner neueſten Inſtruktionen 8 In den die japaniſchen Forderungen voll aufrecht er⸗ halten. Außerdem zeigte er ſich in ſeinen Erklärungen über die Verträge ſehr zurückhaltend. Für ihn kommt eine Diskuſſion der unterzeichneten chineſiſch⸗zapani⸗ ſchen Verträge überhaupt nicht in Frage. Nanking müſſe ſie en bloc ratifizieren. Der chineſiſche Ver⸗ treter beſtritt demgegenüber die Tragweite des Ver⸗ trages von 1905, vor allen Dingen die Geheim⸗ klauſel dieſes Vertrages. Jedoch konnte er nicht leugnen, daß ſeine Regierung Jahre lang die heute zur Debatte ſtehenden Verträge geachtet und aus⸗ geführt hat. a Der Völkerbundsrat wird heute vormittag eine neue Geheimſitzung abhalten. Allgemein kommentiert wurden geſtern die Ergeb⸗ niſſe einer langen loyalen Unterhaltung zwiſchen dem zweiten japaniſchen Delegierten Matſudeira, dem japaniſchen Botſchafter in London und dem als Beobachter der Ratstagung in Paris weilenden General Dawes. Matſudeira ſoll am Schluß ſeiner Beſprechung die Möglichkeit direkter Fühlung⸗ nahme zwiſchen China und Japan über die for⸗ melle Auslegung gewiſſer Verträge zugegeben haben. Ferner ſetzte er ſich für die Teilnahme der Regie⸗ rung von Nanking an den direkten chineſiſch⸗japoni⸗ ſchen Beſprechungen ein, während ſein Kollege Poſht⸗ zawa mit der immer noch hypothetiſchen Mandſchu⸗ Regierung unterhandeln möchte. Die Schlacht bei Tſitſikar Telegraphiſche Meldung — London, 19. Nov. Ueber die Niederlagr der chineſiſchen Truppen in der Mandſchurei berichtet der Sonderkorreſpondent der„Daily Mail“ in Charbin: Die Japaner griffen um fünf Uhr früh mit 5000 Mann aller Waffengattungen— Jufanterie, Kaval⸗ lerie, Tanks, ſchweren Bombenflugzeugen und Pan⸗ zerzügen— an und durchbrachen die Front der Chine ſen, die auf dem Rückzuge hartnäckigen Widerſtand leiſteten. Ein Gegenangriff vor Agan⸗ tſchi verzögerte das japaniſche Vordringen. Der Nonni⸗Fluß iſt jetzt zugefroren; Chineſen wie Japa⸗ ner leiden ſchwer unter der bitteren Kälte. Reuter meldet aus Mukden: Kurz nach Son⸗ nenaufgang eröffnete die japaniſche Artillerie das Feuer. Die Japaner ſtanden einer fünffachen Ueber⸗ macht gegenüber, waren aber in der Feldartillerie und der Luftwaffe dem Gegner überlegen, während die Chineſen über den Vorteil ſtarker Kavallerie⸗ maſſen verfügten. 5 Die japaniſchen Militärbehörden erklärten, daß ſie in keiner Weiſe die ruſſiſchen Intereſſen beein⸗ trächtigen werden, wenn es auch möglich ſei, daß die Schwungkraft der japaniſchen Aktion die japaniſchen Streitkräfte zeitweilig bis über die Eiſen bahn⸗ linie hinaus führen werde. Auf beiden Seiten ſchwere Verluste Telegraphiſche Meldung Tokio, 19. Nov. Nach hier eingetroffenen Meldungen ſollen geſtern in der Schlacht zwiſchen den Chineſen und den Ja⸗ panern beide Teile ſchwere Verluſte erlitten haben. Dem Generalſtab der Heilungkiang⸗Armee ſollen fünf ſowjetruſſiſche Offiziere zugeteilt geweſen ſein. Die engliſche Einfuhreinſchränkung — London, 19. Nov. Das Unterhaus nahm in zweiter Leſung das Geſetz über die Einfuhrbeſchrän⸗ kungen mit 376 gegen 47 Stimmen an. neuen Kampf zur Anterhausfragen Telegraphiſche Meldung London, 18. Nov. Der Arbeiterparteiler Wedgwood bat den Staatsſekretär für Auswärtige Angelegenheiten heute im Unterhaus um eine Mitteilung über die Fortſchritte der franzöſiſch⸗deutſchen Ver⸗ handlungen bezüglich der Priorität bzw. der Rückzahlung der im Februar fälligen Kre⸗ dite durch Deutſchland gegenüber den ſpäter an Frankreich fälligen Reparationen. Unterſtaats⸗ ſekretär Eden erwiderte, die gegenwärtigen Ver⸗ handlungen zwiſchen der franzöſiſchen und der deut⸗ ſchen Regierung bezögen ſich, wie verlautet, lediglich auf eine Frage des Verfahrens, nämlich wie die Be⸗ ſtimmungen des Moungplanes über die Einſetzu ang eines beſonderen beratenden Ausſchuſſes zur Prü⸗ fung der Finanzlage Deutſchlands den gegenwärtigen Umſtänden anzupaſſen ſeien. Er ſei nicht in der Lage, irgendwelche Mitteilung über die Beſprechungen des Staatsſekretärs für auswärtige Angelegenheiten in Paris zu machen. Wedgwood fragte hierauf: Iſt dem Staats⸗ ſekretär klar, daß die öffentliche Meinung in Eng⸗ land viel beſorgter darüber iſt, ob wir im Februar bezahlt werden, als über den mandſchuriſchen Streit? Eden erwiderte, die Regie⸗ rung ſei ſich der Bedeutung der kommerziellen Kre⸗ dite und kommerziellen Anleihen voll bewußt. Indien will Selbſtherrſchaft Meldung des Wolffbüros Kalkutta, 18. Nov. Der Führer der Swaraj⸗Bewegung Nehru er⸗ klärte in einer heute hier abgehaltenen öffentlichen Kundgebung, es ſei unmöglich, daß Indien ohne Selbſtherrſchaft komme. Der Ausbruch dieſes Kampfes könne in nicht allzu langer Zeit erwartet werden. Der augenblickliche Waffenſtillſtand ſchaffe eine unhaltbare Lage, und es ſei Gebot der Stunde, ihr raſch ein Ende zu ſetzen. Nehru fügte hinzu:„Wenn es ſich als notwendig erweiſen ſollte, ſo werden wir die allindiſche paſſive Reſiſtenz wieder aufleben laſſen, ohne erſt Gandhis Zurückkunft zu erwarten. Wir ſind dazu bereit, obwohl wir wiſſen, daß Gandhi Terror⸗ akte als Ausdruck der Verzweiflung ablehnt.“ Grandis Veſuch in Waſhington Telegraphiſche Meldung — Waſhington, 19. Nop. Stimſon teilte in der geſtrigen Preſſekonferenz mit, daß er mit Grandi 27 Stunden im Weißen Hauſe konferiert habe. Weiter erklärte er, deß Hovver und Grandi ſämtliche aktuellen Fragen ſowohl über die wirtſchaftlichen Probleme als auch über die Gen⸗ fer Abrüſtungskonferenz diskutiert hätten. Hoover habe von Grandi einen ſehr guten Ein⸗ druckge wonnen. Die Unterredung habe den ge⸗ wünſchten Zweck erreicht, durch informelle Ausſprache den Standpunkt des anderen genau kennenzulernen. Wahrſcheinlich werde Hoover nochmals mit Grandi konferieren. Wieder ein Korruplionsfall Telegraphiſche Meldung Berlin, 18. Nov. ö Wie verlautet, hat die Stagatsanwaltſchaft die Er⸗ öffnung der Vorunterſuchung gegen den In haber einer großen Berliner Tiefbaufirma wegen Betrugs und Beſtechung beantragt. Der In⸗ haber der Firma wird beſchuldigt, Aufträge für Straßenbauarbeiten beim Bezirksamt Berlin⸗Lich⸗ tenberg durch aktive Beſtechung erhalten zu haben. Dieſer neue Korruptionsfall iſt durch den Selbſtmord des Stadtbaurates Keil auf⸗ gedeckt worden, der ſich Ende Oktober in ſeinem Büro im Bezirksamt Lichtenberg eine Kugel in die Schläfe jagte. Im Zuſammenhang mit dem Selbſt⸗ mord wurde bekannt, daß Keil, der Tief bhau⸗ Dezernent dieſer Behörde war, ſich ſchwerer Verfehlungen ſchuldig gemacht und größere Unter⸗ ſchlagungen begangen hatte. Durch die Ermittlungen der Berliner Kriminalpolizei ſtellte ſich aber heraus, daß nicht nur der Verdacht der Unterſchlagung, ſon⸗ dern auch der Beſtechung vorlag. Dieſer Verdacht lenkte ſich vor allem gegen eine Firma im Oſten der Stadt, deren Bücher beſchlagnahmt wurden. Die Staatsanwaltſchaft ſcheint den Tatbeſtand be⸗ reits derart geklärt zu ſehen, daß ſie die Eröffnung der Vorunterſuchung beantragt hat. 2. Seite/ Nummer 587 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. November 1931 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Nov. Einige Zeitungen, welche geſtern berichteten, noch im Laufe des Tages, ſpäteſtens am Donnerstag würde der deutſche Antrag auf Einberufung des Sonderausſchuſſes geſtellt werden, ſind damit, wie wir uns überzeugt haben, den Dingen um ein Stück vorausgeeilt. Der deutſche Antrag wird vielmehr erſt am Freitag erfolgen, unter Umſtänden vielleicht auch noch einen Tag ſpäter. Es iſt anzunehmen, daß vor dem endgültigen Beſchluß 5 moch einmal das Kabinett mit der Angelegenheit ſich 19 beſchäftigen wird. Donnerstag vormittag treten be⸗ kanntlich die beiden Ausſchüſſe des Wirtſchafts⸗ beirats wieder zuſammen, und der Kanzler wird, wie ſtets bisher, das Präſidium in einem der Kon⸗ zilien übernehmen. Die Ausſchüſſe werden ſicherlich bis in den ſpäten Nachmittag beiſammen bleiben, ſo daß erſt für Donnerstag abend oder Freitag früh die Kabinettsſitzung ſich anberaumen läßt. 1 Die Dinge werden dann ungefähr ſo ſich abſpielen: Die Reichsregierung wird, wie es im Poungplan vorgeſehen iſt, der Bank für internationalen Zah⸗ lungsausgleich in Baſel den Antrag auf Einberufung des Sonderausſchuſſes unterbreiten, Gleichzeitig wer⸗ den von dieſem Schritt die am„Neueſten Plan“ be⸗ teiligten Mächte durch unſere diplomatiſchen Vertre⸗ ter im Ausland unterrichtet werden. Mit dem An⸗ trag wird ein längeres Memorandum ver⸗ 1 bunden ſein,— wir haben erſt kürzlich hier geſagt, „ daß die Texte bereits fertig in der Schublade lie⸗ „ gen—, in dem die deutſche Auffaſſung über die Kom⸗ petenzen des Sonderausſchuſſes niedergelegt iſt. In der Formulierung unſeres Standpunktes wird man das Ergebnis der Pariſer Beſprechungen zu ſehen Haben. Neben dem Sonderausſchuß wird, ſo erklärt man 145„ Uns jetzt an den hieſtgen zuſtändigen Stellen— und „ damit dürfte wohl der weſentliche Inhalt der Pariſer Konkordienformel gekennzeichnet ſein— zur gleichen Zeit ein internationales Komitee tagen und mit der deutſchen Privatverſchuldung ſich befaſſen. Wie ſchon mehrfach geſagt, wird zehn bis zwölf Tage, nachdem der Antrag überreicht worden iſt, der Sonderausſchuß ſich verſammeln. Seine Bera⸗ tungen dürften ebenfalls nicht mehr als eine Woche in Anſprüch nehmen, ſodaß er noch vor dem Weih⸗ nachtsfeſt ſeine Tätigkeit abſchließen kann. Ob dann ſofort oder erſt im neuen Jahr die internationale Konferenz, die ohne Zweifel die Folge der Aus⸗ ſchußberatungen ſein dürfte, berufen wird, bleibt den diplomatiſchen Beſprechungen der kommenden Woche vorbehalten. Einige Londoner Zeitungen haben wiſſen wollen, daß der engliſche Botſchafter in Berlin die⸗ ſer Tage im Auftrag ſeiner Regierung gegen eine angebliche deutſch⸗franzöſiſche Einigung ohne Befra⸗ gung Englands oder der übrigen Mächte überhaupt proteſtiert habe. Ein ſolcher Einſpruch hat indes, wie wir hören, nicht ſtattgefunden. Er wäre auch ein immerhin ungewöhnliches diplomatiſches Mittel und zum anderen völlig ſinnlos geweſen, denn die deutſch⸗franzöſiſchen Unterhaltungen der letzten Wochen— wir ſagten das bereits ſchon einmal— drehten ſich allein um den modus procedendi, mit dem das Thema der deutſchen Zahlungsfähigkeit aufzurollen ſei. Darüber haben jetzt Deutſche und Franzoſen ſich geeinigt. Darüber und über nichts anderes. Vor allem noch nicht irgendwie in der Sache ſelbſt. England hat alſo wie jede andere der an dieſen Fragen intereſſierten Mächten durchaus Auffaſſung kundzutun und noch Gelegenheit, ſeine Durchzuſetzen. Pläne und Schwierigkeiten Englands Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Nov. Die bisher noch unbeſtätigten Nachrichten, daß die deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen zu einer Eini⸗ gung über die Methoden der Unterſuchung des deut⸗ ſchen Verſchuldungsproblems geführt haben, löſte in England allgemeine Befriedigung aus. Unterrichtete Kreiſe nehmen an, daß das Eingreifen des Außenminiſters Sir John Simon in die Pari⸗ ſer Verhandlungen entſcheidend zu der Einigung bei⸗ getragen hat. Für England iſt es die Hauptſache, daß die Türe zu der internationalen Kon⸗ ferenz offen bleibt. Auf dieſe' Konſerenz ſetzt man hier große Hoffnungen. Die engliſche Regierung wird ſicherlich den Verſuch machen, eine Geſamtregelung der deutſchen politiſchen und privaten Schulden zuſtande zu bringen. Der eigentliche Kampf um die Prioritätsfrage wird erſt dann be⸗ ginnen. Neuaufrollung der Tribut⸗ und Kreditfrage Man darf nicht verkennen, was für England auf dem Spiele ſteht. Wenn die privaten Schulden nicht durch einen internationalen Plan konſolidiert wer⸗ den können, muß mit der Möglichkeit eines deut⸗ ſchen Moratoriums gerechnet werden. In die⸗ ſem Fall würde eine ganze Anzahl großer engliſcher Kreditinſtitute ruiniert werden. Namentlich ein be⸗ kanntes Bankhaus in der Londoner City, das ſich ganz beſonders um die Kreditgewährung an Deutſch⸗ land verdient gemacht hat, wäre unhaltbar verloren Obwohl man hier die Hoffnung auf eine vernünftige Regelung noch keineswegs aufgegeben hat, bereitete man doch, wie ich höre, in der City ſchon jetzt die Bildung eines Bankenkorſortiums vor, das wenigſtens einen Teil der gefährdeten Juſtitute ſtützen ſoll. Hieraus erſieht man, wie lebenswichtig für Eng⸗ land die gemeinſame Regelung der poli⸗ tiſchen und privaten Verſchuldung iſt. Man darf hinzufügen, daß die Londoner Eity voll⸗ kommen einſtimmig der Meinung iſt, daß Deutſch⸗ land in abſehbarer Zeit überhaupt keine Re⸗ parationen mehr zahlen könne. Innenpolitiſche Streitfragen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 19. Nov. Im Reichstag verſammelt ſich heute der Frak⸗ tionsvorſtand des Zentrums. An der Sitzung wird vorausſichtlich auch, wenigſtens für einige Zeit, der Kanzler teilnehmen. Das Verhalten des Zen⸗ trums zu den Nationalſozialiſten wird natürlich in dieſer Fraktionsvorſtandsſitzung nicht irgendwie entſcheidend geklärt werden, ebenſowenig, wie das kürzlich im Zentralvorſtand geſchehen iſt. Wir haben hier ſchon des öfteren ausgeführt, daß man im Reich kaum vor dem Frühjahr ernſthaft und endgültig mit der Frage einer Regierungs⸗ heteiligung der Nationalſozialiſten ſich auseinander⸗ ſetzen wird. Vielleicht wird irgendwie draußen in den Ländern, vor allem dort, wo man neue Land⸗ tage wählte, noch vorher das Eis gebrochen. Herr Treviranus, nunmehr Reichsverkehrsminiſter, hat am Dienstag in Oppeln erzählt, die Regierung ſei der Auffaſſung, daß die Stärke der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung für die ſchwebenden außen⸗ politiſchen Verhandlungen ein ſo großer Vorteil ſei, daß es falſch wäre, dieſen Faktor zu binden. Das mag gar nicht falſch gedacht ſein. Doch will uns ſcheinen, der Wert dieſes Mittels für all die kritiſchen Auseinanderſetzungen dieſes Winters wird Null, wenn man es den anderen erzählt. Herr Tre⸗ viranus hat dem Kanzler, der ihn wohl immer noch liebt, wieder einmal einen rechten Bärendienſt er⸗ wieſen. Am Dienstag hat auch die ſtaatsparteiliche Reichstagsfraktion die Zweckmäßigkeit einer Verbindung zwiſchen der Regierung und den Na⸗ tionagſozialiſten erörtert. Die Meinungen waren, wie das„Berliner Tageblatt“ zu berichten weiß, geteilt. Für die Unterſtützung einer ſolchen Kombination ſoll ſich in der Staatspartei wenig Neigung gezeigt haben. E Heute wird dann im Reichstag auch der Haus⸗ haltsausſchuß ſich verſammeln, um die letzten Notverord nungen, die bekanntlich an ihn überwieſen worden ſind, zu behandeln. Zunächſt dürfte es zu einer allgemeinen Debatte kommen, in der die geſamte innerpolitiſche Lage von den Rednern der verſchiedenen Parteien kritiſch beleuchtet werden wird. Dieſe Ausſprache wird auf mehrere Tage be⸗ rechnet. Was unter den inzwiſchen wiederum weſent⸗ lich veränderten Verhältniſſen mit der Zuſage des Kanzlers vor dem Reichstag geſchieht, daß„beſondere Härten“ der Notverordnung abgeändert werden könn⸗ ten, wird abzuwarten ſein. Eine vernünftige Anordnung Die heſſiſche Polizei ſoll Ruhe haben Der Wahlkampf in Heſſen, der verhältnismäßig früh eingeſetzt hat und ein Höchſtmaß an öffent⸗ licher Verſammlungstätigkeit mit ſich brachte, hat— ſo ſchreibt die Darmſtädter Zeitung— die Kräfte der Polizei derart in Anſpruch genom⸗ men, daß man von einer Ueberanſtren gung ſprechen darf. Allgemein wird man darum billigen, daß der Polizei eine Ruhepauſe gegönnt wird. Schon im Sommer dieſes Jahres wurde in dem ſtarken Verſammlungsbetrieb der Parteien und Ver⸗ bände eine mehrwöchige Pauſe eingelegt, eine Maß⸗ nahme, die in der Bevölkerung allgemein Zuſtim⸗ mung fand. Dieſes bewährte Vorgehen ſoll nicht nur der Erholung der Polizei dienen, auch die Be⸗ völkerung wünſcht nach den politiſch erregten Kämpfen eine Zeit der Beruhigung. Der Miniſter des Innern hat darum in Er⸗ gänzung des Umzugs verbots die Kreis⸗ und Poli⸗ zeiämter angewieſen: daß zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung in der Zeit vom 18. November bis 15. Dezember 1931 einſchließlich die politiſche Verſammlungstätigkeit vor⸗ übergehend einzuſchränken iſt. Es ſind in dieſer Zeit auf Grund des§ 1 Ziffer 4 der Verord⸗ nung gegen politiſche Ausſchreitungen vom 28. März 1931 und des Art. 123 der Reichs verfaſſung alle öffentlichen politiſchen Verſammlungen“ in geſchloſ⸗ ſenem Raum zu verbieten, ferner auch Mitglieder⸗ verſammlungen, die lediglich als Erſätzverſammlun⸗ 15 gen zur Umgehung dieſes Verbots abgehalten wer⸗ den und eines beſonderen polizeilichen Schutzes be⸗ dürfen. In der Tat, ſo möchten wir hinzufügen, hat die Bevölkerung genau ſo wie die überlaſtete Polizei ein Anrecht darauf, einige Zeit verſchnaufen zu dürfen. Während des Wahlkampfes hat die Regie⸗ rung im Vertrauen auf die Einſicht der Bepölke⸗ rung der Verſammlungsfreiheit keinerlei Beſchrän⸗ kung auferlegt. Der Kampf iſt vorüber. Die vier Wochen Ruhe, die nun kommen ſollen, reichen hinein in die ſtille und ernſte Adventszeit und es bleibt zu fragen: ob man die Ferien von Ver⸗ ſammlungen nicht bis zum Feſte bis zum Sylveſter⸗ tag ausdehnen ſollte. Reiſende ſchwer verletzt. — Eine Doktor⸗Fabrik in Wien Umfangreicher Schwindel mit Diplomen a Wien, 18. Nov.(Eig. Bericht Von der Wiener Sicherheitspolizei wurden Kar Hütter und Dr. Noah Leiſer Pohorillez verhaftet, die ſeit vielen Jahren gewerbsmäßig akg, demiſche Diplome an titelſüchtige Perſonen gegen gute Bezahlung abgaben. Es handelte ſich um Doktor⸗ und Profeſſo, rentitel, ſowie Ingenieurdiplome zweier ausländiſcher Inſtitute, und zwar der Univerſits Philotechnique in Brüſſel und der Univerſits Non⸗ velle in Paris, die beide amtlich nicht anerkannt und daher zur Verleihung akademiſcher Grade nicht berechtigt ſind. Auf Grun von Anzeigen, in denen die Erwerbung akademiſcher Grade angeboten wurde, erhielten die Beiden zahlreiche Anfragen, die in den meiſten Fäl⸗ len mit der Verleihung eines Titels ihren Abſchluß fanden. Der Form halber wurde zunächſt die Vor⸗ lage eines Abiturientenzeugniſſes verlangt, ſowie der Nachweis einiger Hochſchulſemeſter, ſowie die Aeſe⸗ rung einer rtation. Das Thema der Doktor⸗ arbeit war wahlfrei, ſo wurde beiſpielsweiſe auf Grund einer Arbeit über„Roſtſchutz von Metallen durch Anſtreichen“ der Doktorgrad des Brüſſeler In⸗ ſtituts vergeben. Mindeſtgebühr für die Erwerbung des Diploms waren 1430 Mark, wovon jeweils 50 v. H. an das Brüſſeler bezw. Pariſer Inſtitut abge⸗ führt wurden. Aus dem Kundenverzeichnis der beiden Verhaf⸗ teten wird erſichtlich, daß die Kandidaten ſich nament⸗ lich aus Kaufleuten und Gewerbetreibenden aller Art aus den verſchiedenſten Ländern— Deutſch⸗ land, Spanien, Schweiz, Polen uſw.— zuſammen⸗ ſetzten U. a. fand man in dem Wohnung sverzeich⸗ nis nachſtehende Orte: Dresden, Weimar, Bremen, München, Berlin, Frankfurt, Mannheim, Leip⸗ zig, Bautzen, zahlreiche weſtfäliſche und ſchleſiſche Städte, Warſchau und andere polniſche Orte, Städle in der Schweiz, Rumänien, der Tſchechoflowakei, Java, Auſtralien uſw. Des Geſchäft war ſelbſt in den gegenwärtigen ſchweren Kriſenzeiten ſo einträg⸗ lich, daß Hütter im Frühjahr dieſes Jahres eine aus⸗ gedehnte Vergnügungsreiſe bis nach China und Japan unternehmen konnte. Bereits vor einiger Zeit war eine Unterſuchung gegen Pohorilles eingeleitet worden. Da die belgiſche Regierung auf Anfrage erklärte, daß ſie die Philo⸗ techniſche Univerſttät nicht hindern könne Titel zu verleihen, wurde damals das Verfahren eingeſtellt Es wurde nunmehr auf Grund einer Anzeige aus Pforzheim, wo der Beſitzer eines ſolchen Diploms unter dem Verdacht der Urkundenfälſchung in Unterſuchungshaft genommen wurde, erneut auf⸗ genommen und führte zur Verhaftung des Hütter und Pohorilles unter Betrugsanklage. Der Betrug wird darin geſehen, daß Hütter und Pohorilles es unterlaſſen hätten, ihren Kunden mit⸗ zuteilen, daß die von ihnen gelieferten Diplome wertlos ſind. Schreckliche Familientragödie infolge Erbſchafts⸗ ſtreitigkeiten — Koblenz, 19. Nov. Ein in Kobleuz⸗Litzel bei ſeinem Bruder, einem Bäckermeiſter, und ſeiner Mütter wohnender Kraftfahrer tötete geſtern abend ſeinen Bruder durch einen Kopfſchuß, Dann ſchoß er ſeine Mutter in den Mund und verletzte ſeine Schwägerin durch einen Schuß, der Wirbelſäule, Lunge und Herz traf, lebensgefährlich, Der Täter brachte ſich ſelbſt einen lebensgefährlichen Kopſfſchuß bei. In der Familie beſtanden Erb⸗ ſchaftsſtreitigkeiten. Schwerer Eiſenbahnunfall in der Station Eger — Eger, 18. Nov. In der Station Eger ſtieß heute um 13 Uhr eine in das Heizhaus einfahrende ſchwere Schnellzugslokomotive rückwärts auf einen zur Ab⸗ fahrt bereit ſtehenden vollbeſetzten Perſonenzug der Strecke Eger Karlsbad. Dadurch entgleiſten die zwei letzten Wagen und der dritte Wagen von hinten wurde beſchädigt. 16 Reiſende wurden leicht, vier Ernſt Krenek ſpricht Zur heutigen Erſtaufführung der Oper„Das Leben des Oreſt“ im Nationaltheater Die Geſellſchaft für neue Muſik in Maunheim veranſtaltete zuſammen mit dem Nationaltheater geſtern einen Vortragsabend als Präludium für die heutige Erſtaufführung der Oper„Das Leben des Oreſt“. Der Autor des Werks, Ernſt Kreuek, erſchien(nicht zum erſten Mal) am Pult des Harmonieſaals, beſſer geſagt an einem gemütlichen Tiſch, auf dem er ſeine Manu⸗ ripte und ſeine Gedanken ausbreitete. Er ſprach mach der Begrüßung durch den Vorſitzenden der Neuen Muſik⸗Geſellſchaft, Dr. Hartlaub, zunächſt über die Grundfragen des muſikaliſchen Schaffens in der Gegenwart. Man kennt Krenek aus einer Reihe von Ver⸗ öffentlichungen als einen grundgeſcheiten Publi⸗ ziſten, der ſeinen Gedanken eine haarſcharfe Prä⸗ gung zu geben weiß. Sie zeichnete auch ſeine eſtrigen Darlegungen aus, die mit der notwendigen Offenheit die Schwierigkeiten des heutigen Kunſt⸗ ſchaffens darlegten. Ernſt Krenek ſelbſt hat ſich einmal durch ſeinen gut ſpekulierten„Jonny“ über das Elend des heutigen Kunſtverbrauchs hinweg⸗ geſetzt; aber das Stück mit den weißen Bergen und dem ſchwarzen Geiger blieb eine Saiſon⸗Angelegen⸗ heit, die ſchon längſt zu vergangenen Dingen gehört. Inzwiſchen hat Ernſt Krenek erkannt, daß es um anderes geht, nämlich um die Schaffung von Kunſt⸗ werken, die das zerſtörte Weltbild des heutigen Menſchen auf ihre Art erſetzen, bis ſich die Zeit er⸗ füllt, in der die Welt wieder ein Ganzes und die unſt in ihr nur ein ſinnvoller Teil dieſes Ganzen Komponiſten und komponierenden Schreibers drang als Leitmotiv die künſtleriſche Sehnſucht nmäch einer meuen Grundlage des Schaffens in letzten Bin⸗ dungen immer wieder an unſer Ohr. Das will viel bedeuten. Krenek nannte die Bin⸗ ngen ſogar mit Namen, ſprach von der ſtets vor⸗ ten Schaffens in einem religiöſen Erdreich nach. aſtehen muß, da ſie ſolcher Bindungen ent⸗ a andenen menſchlich⸗politiſchen Beziehung des Künſt⸗ viſchen und wies ſchließlich die Verankerung alles iſt. Aus dem geſtrigen Vortrag des ſchreibenden reift man, daß die heutige Kunſt arm und behrt und eine ungeheure Kraft aufbringen muß, ſie durch die Geſtaltung ſelbſt zu erſetzen. Beſitzt der einunddreißigjährige Krenek dieſe Kraft? Er führt uns heute abend ſeine Oper„Das Leben des Oreſt“ vor, nachdem er geſtern freimütig die Grundlagen ſeines Schaffens darlegte. Seine neue Oper will, wie er bekennt, nicht allein aus dem BVerſtande kommen. Er will darin Menſchliches menſchlich geben. Darauf kommt es ihm am meiſten an. So greift er zu den großen tragiſchen Stoffen aus der Antike zurück, nimmt die Geſtalt des Oreſt und baut deſſen Leben als Theaterſtück mit Muſik, als vielfältig geſchichtete Oper auf. Aber er rückt das Schickſal des Agamemnonſohnes nicht in mythiſche Ferne, ſondern will es dem heutigen Hörer ganz nahe bringen, wie auch die Inſzenierung verſuchen wird, in den Formen der Wiedergabe die FJahrtauſende zu überbrücken und Heutiges anklingen zu laſſen, wobei der Zuſchauer nicht bachſche Parodien der Antike denken darf.— Aus Agamemnon wird bei Krenek der letzte ruhmgierige Vertreter des ſterbenden Imperialis⸗ mus, aus ſeinem Sohn Oreſt der neue Menſchentyp eines humaneren Zeitalters. Oreſt wandert durch Griechenland, das Land der Heimat mit der Seele ſuchend. Aber dieſe Heimat empfängt ihn mit grau⸗ ſiger Tatenfeier; Agamemnon ſtarb durch den Gift⸗ becher des Aegiſtos. Da wird der Rächer Oreſt, deſſen Art es iſt dreinzuſchlagen, zum Mörder der Mutter, den die Rachegeiſter verfolgen. Fern, im verträumten, magiſchen Eisland lebt ſeine Schweſter Iphigenie bei Thoas, dem nordiſchen Magus. Dorthin führt Oreſts Weg; ſie gibt ihm die Kraft, ſich den Richtern zu ſtellen, deren Urteil durch ein unſchuldiges Kind zum Freiſpruch wird. Vom Aufbruch Agamemnons nach Troja bis zum Prozeß gegen Oreſt vor dem Arevpag reicht die Oper; in acht Szenen wird dieſes Geſchehen vorge⸗ führt. Es wechſelt zwiſchen dem vereiſten Traum⸗ reich des Thoas und dem Griechenland des Südens mit ſeinem atheniſchen Jahrmarkt und ſeinem Hirtenidyll. Dieſer Wechſel bedingt das Bunte der Muſik, die ſich einer Fülle von Ausdrucksmitteln be⸗ dient. Durch das Beſtreben, ſie dem heutigen Hörer unmittelbar nahe zu bringen, wird der Beſucher der heutigen Vorſtellung ſeltſame Klänge in der Welt dieſes Märchens, wie Krenek geſtern ſein Werk nannte, vernehmen. Wie ſich dieſe Muſik und die an Offen⸗ ganze Stilart der Oper mit dem künſtleriſchen Empfinden unſerer Zeit vereinbaren läßt, ſoll der morgigen Betrachtung der Oper vorbehalten bleiben. — Der geſtrige Vortragsabend hat jedenfalls gezeigt, daß das Werk durch einen klaren Geiſt 1 Maunheimer Kunſtverein E.., L 1, 1, Breite⸗ ſtraße. Der Mannheimer Kunſtverein veranſtaltet im Dezember d. Is. wiederum eine Ausſtellung der Kunſtſchaffenden Mannheims in ſeinen Räumen.— Die jetzige Ausſtellung bleibt nur noch bis einſchließlich Sonntag, den 22. d. Ms. geöffnet. Um den Abban der pädagogiſchen Akademien. Entgegen den Gerüchten, daß ſämtliche oder doch ein großer Teil der pädagogiſchen Akademien stillgelegt werden ſollen, wird jetzt von zuſtändiger Stelle er⸗ klärt, daß es ſich lediglich um Einſchränkungen des Studienbetriebes handelt, der als natürliche und logiſche Folge der Abbaumaßnahmen im Staate über⸗ haupt angeſehen werden muß. Durch die Entfernung eines großen Teils der Junglehrerſchaft aus den Schulbetrieben ergibt ſich automatiſch die Herabmin⸗ derung der Zahl von Schulamtsbewerbern und im Zuſammenhang damit die Einſchränkung der pädago⸗ giſchen Akademien. Zurzeit ſchweben die Verhand⸗ lungen in dieſer Frage noch zwiſchen den Mini⸗ ſterien, und wenn auch mit weitgehenden Sparmaß⸗ nahmen gerechnet werden muß, iſt eine Stillegung der pädagogiſchen Akademien nicht anzunehmen. Der Frauenüberſchuß in der Welt. Nach den neueſten Statiſtiken der Volkszählungen in den ver⸗ ſchiedenen Ländern hat ſich faſt durchweg für die europäiſchen Reiche ein Ueberſchuß der weib⸗ lichen Bevölkerung feſtſtellen laſſen. So weiſen den größten Frauenüberſchuß Deutſchland und Frankreich, wo zwei Millionen Frauen mehr als Männer gezählt wurden. Ein ähnliches Ver⸗ hältnis der Zahlen beſteht in England und auch in Oeſterreich und Spanien überwiegt die weibliche Bevölkerung die männliche. Im Gegenſatz dazu wird in den außereuropäiſchen Ländern, ſy in „Amerika, Auſtralien, in afrikaniſchen und aſiatiſchen Ländern und auch im aſiatiſchen Teil Rußlands ein Männerüberſchuß feſtgeſtellt. n Theater und Muſik Margit Stoehr, früher Mitglied des Mann⸗ heimer Nationaltheaters, iſt nach Auflöſung ihres Vertrags mit Zwickau wieder an das Deutſche Theater nach Brünn zurückgerufen worden. e Die Moderniſierung Shakeſpeares in Eng⸗ land. Der engliſche Theaterunternehmer Coch gen. Um Shakeſpeare heute zu ſpielen, müſſe man die modernſte Bühnentechnik verwenden, außerdem ſei Shakeſpeare nicht ohne ein Enſemble von beſten Schauspielern zu ſpielen. Die höüchſte Technik und die größte Schauſpielkunſt ſeien gerabe für Shakeſpeare gut genug. Cochran kündigt übrigens an, daß er im nächſten Jahr ſelbſt auf einer ſeiner Londoner Bühnen zwei Neuinſzenie⸗ rungen von Shakeſpeare⸗Stücken herausbringen werde. 8 8 Einrichtung ſtändiger Muſikfeſtſpiele in Flo⸗ renz. Die italieniſche Regierung hat beſchloſſen, das in dieſem Frühjahr zum erſtenmal abgehaltene ſikfeſt zu Florenz zu einer ſtändigen Einrichtung. auszugeſtalten. Vom Jahre 1933 an ſollen mit Un⸗ terſtützung des Staates alle dret Jahre Florentine. Muſik⸗Feſtſpiele ſtattfinden. Zu dieſen Muſikfeſten, in deren Rahmen auch Opernvorſtellungen verauſtal⸗ tet werden ſollen, werden eine Reihe ausländi⸗ ſcher Dirigenten, wie Furtwängler und Mengelberg und namhafter Soliſten eingeladen werden. 8 5 Euten in Berlin Irgendwo, in einem Dorftümpel, hatte ein Bauer ganz hervorragend ſchöne Enten ſchwimmen. Ein Fremder ſah ſie und fragte ihn: „Haben Sie eine Ahnung, was dieſe Enten wert ſind, wenn ſie ſie zu uns nach Berlin bringen könnten?“ 8 7 Der Bauer erwiderte: „Haben Sie eine Ahnung, was das Waſſer n — dieſem Tümpel wert wäre, wenn ich es in die Hölle bringen könnte?“ 1 eingre der F. 88, der ſich au zu ben Der Arbeit Freize ſetzt. L giſche Fortbi ach einzuſt permit Verſtä J Reichs beit! ausſchl ſchüſſe keit zu ſtaltun men d Hausn rung Beſchä die wi Famil das al Hausa Erwer Ausbi! ämter! durchg loſe at bereit ür di für di dig w ichtb den L niſche iſt zu niſche Baſts Na denten der loſer 15 Ma Beitra Zentre Kriege obe für all tung! trag v beſchäs Weiſe freie 2 alle V iſt die beſchät bliebe Um gleich, wirkli immer ſehr v. durch heltere und Dorfe. ſah ſit derſch hatte belegt hungr ging Num ja nich 1 4 5 1 0 — für dieſe Vorträge zu ſorgen, für die Beſchaffung von Rednern und des notwen⸗ 1 nach dem Donnerstag, 19. November 1931 3. Seite/ Nummer 537 eee Geſund heitliche Belehrung der Erwerbslosen Mehr denn je iſt in der heutigen Zeit der wirt⸗ ſchaftlichen Not, die zu ſtarken Einſchränkungen auf alen Gebieten der ſozialen Fürſorge geführt hat, für jeden die Erhaltung der Geſundheit und der Arbeitskraft von größter Wichtigkeit geworden. Je ugreifender die Einſchränkungen auf dem Gebiete ber Fürſorge ſind, umſo bedeutungsvoller erſcheint 85, den Einzelnen darüber aufzuklären, was er von ich aus tun und laſſen muß, um ſich vor Krankheit zu bewahren und ſeine Geſundheit zu erhalten. Der Arbeitsloſe, und vor allem der jugendliche Arbeitsloſe, iſt durch die zwangsmäßig bedingte Freizeit beſonders geſundheitlichen Gefahren ausge⸗ ſett. Die Anregung des Reichsausſchuſſes für hygie⸗ niſche Volksbelehrung, im Rahmen der beruflichen Fortbildungslehrgänge für jugendliche Arbeitsloſe düch hygieniſche Aufklärungsvorträge einzuſchalten, hat bei der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ permittlung und Arbeitsloſenverſicherung das größte Verständnis und Entgegenkommen gefunden. Die Reichsanſtalt hat die Landesarbeitsämter und Ar⸗ heitsümter angewieſen, das Vorhaben des Reichs⸗ gusſchuſſes und ſeiner Landes⸗ und Provinzialaus⸗ ſchüſſe für hygieniſche Volksbelehrung nach Möglich⸗ keit zu fördern. In erſter Linie kommt die Veran⸗ taltung hygieniſcher Aufklärungsvorträge im Rah⸗ men der beruflichen Fortbildungslehrgänge für das Hauswirtſchaftsperſonal in Frage, wo die Beleh⸗ zung über die Pflege, Ernährung, Erziehung und Beſchäftigung des Säuglings und Kleinkindes und die wichtigſten Gebiete der Geſundheitspflege in der Familie berückſichtigt werden könnten. Bildet doch das alles einen Teil der beruflichen Aufgaben der Hausangeſtellten. Aber auch für andere jugendliche Erwerbsloſe können an die laufenden beruflichen Ausbildungskurſe, Vorträge über Geſundheitslehre angeſchloſſen werden, ferner Vorträge über Ge⸗ ſchlechtskrankheiten, Tuberkuloſe, über allgemein⸗ hygieniſches Verhalten uſw. Man kann mit Befriedigung feſtſtellen, daß der Gedanke der hygieniſchen Aufklärung der Erwerbs⸗ losen überall lebhaften Anklang gefunden hat. Eine Reihe von Landesarbeitsämtern bezw. Arbeits⸗ ämtern hat bereits in die Programme der von ihnen durchgeführten Fortbildungslehrgänge für Arbeits⸗ loſe auch hygieniſche Vorträge aufgenommen und ſich bereit erklärt, für die Bereitſtellung von Räumen während die Sorge lig werdenden Lehr⸗ und Anſchauungsmaterials Cichtbilder, Filme uſw.) vom Reichsausſchuß bezw. gen Landes⸗ und Prozinzialausſchüſſen für hygie⸗ niſche Volksbelehrung übernommen worden iſt. So it zu hoffen, daß im kommenden Winter die hygie⸗ niſche Belehrung der Erwerbsloſen auf breiteſter Baſis durchgeführt wird. PA. Anrechnung der Mente auf die Arbeitsloſenunterſtützung Nach der zweiten Notveroronung des Reichspräſi⸗ denten vom 5. Juni 1931 wurde die Rente aus der Reichsverſorgung auf die Arbeits⸗ loſenunterſtützung bis auf einen Betrag von 15 Mark monatlich angerechnet. Auf Grund der Beitragspflicht und der Beitragsleiſtung forderte der Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und riegerhinterbliebener e.., Berlin NO 18, die Ubllige Anrechnungsfreiheit der Rente für alle Verſorgungsberechtigten. Die Reichsregie⸗ kung war zunächſt bereit, den anrechnungsfreien Be⸗ trag von 15 Mark auf 25 Mark monatlich für Schwer⸗ heſchäbigte zu erhöhen. Dieſe Zuſage konnte in keiner Peiſe befriedigen. Es iſt nunmehr der anrechnungs⸗ fkeſe Betrag von 15 Mark auf 25 Mark monatlich für alle Verſorgungsberechtigten erhöht worden. Damit iſt die Milderung der Beſtimmungen auch auf Leicht⸗ heſchädigte und auf erwerbstätige Kriegerhinter⸗ bliebene ausgedehnt worden. Beſuch Skizze von Alfred Semerau Um zehn Uhr kam die Depeſche.„Erwarte Euch hleich, Tante Anna.“ Lühns berieten raſch. Stand es wirklich ſchlecht mit der Tante? Sie fürchtete doch ümer gleich das Schlimmſte. Aber ſie waren ihr ſchr verpflichtet. Sie mußten fahren. „Und der Junge?“ ſagte Fränze Lühn. Sie konn⸗ ten doch Gert nicht allein laſſen. Das Mädchen war gerade zur Hochzeit ihrer Schweſter verreiſt. „Gert,“ ſagte ihr Mann,„mit ſeinen ſechs Jahren kann die paar Stunden ſchon allein verbringen. Außerdem hat er ja Molli, den Spitz, zur Geſellſchaft.“ Noch ein kurzes Hin und Her, dann gab ſich Fränze überwunden, traf ſchnell alle Vorbereitungen, und lch einer Flut von Ermahnungen brachen Lühns auf, Gert ſah ihnen nach, wie ſie durch die Wieſen Walde gingen. Hier winkten ſie ihm zum letzten Mal zu. 0 Früh hatte es geregnet, dann brach die Sonne urch das triibe Gewölk, und jetzt ſpannte ſich ein elteres Blau über die Erde. Fern über den Feldern und Wieſen erhoben ſich verſtreut die Gehöfte des Dorſes, über die der ſchlanke Kirchturm ragte. Gert ſah ſich zum erſten Mal ganz allein. Das Haus war zerſchloſſen, aber jedes Zimmer offen. Im Eßzimmer hatte ihm die Mutter eine feine Mahlzeit aufgebaut, belegte Brote, Obſt, Milch, Kuchen. Aber er war nicht ungrig. Er hatte vor kurzem Mittag gegeſſen. Er ging hin und her. Molli neben ihm. Laufen, Molli? Mama hatte das Laufen nicht gern. Aber jetzt war ſie in nicht da.„Los, Molli!“ Nun ging die wilde Jagd an bis ſie atemlos auf einem kurzen Teppich aus⸗ zutſchten. Was nun? Bilderbücher, Soldaten? Nein. gert holte ſein Boot vor und veranſtaltete in der adewanne eine tolle Fahrt, bis das Boot kippte und einen Schiffer verlor. der Studenten mütze über den Rapieren und der Reife auf. Aber ſie hing zu hoch. Auch die wunder⸗ bare Glaskugel im Wohnzimmer konnte er nicht her⸗ unterlangen. Sie war mit Waſſer gefüllt und innen land ein Haus mit Bäumen und einem ⸗Hund davor. und wenn man die Kugel ſchüttelte, gab es ein Flockengeſtöber. Aber aus Klavier konnte er. Es Kummte und quiekte; Molli heulte. Er klappte den In Papas Zimmer ſah der Kleine begehrlich zu, Neuhausbeſitz und Mieter geſchrieben: b Es erſcheint zum mindeſten verwunderlich, daß ein maßgebendes und deshalb an exponierter Stelle ſtehendes Mitglied der Stadtverwaltung gerade in einem Zeitpunkt mit ſeiner„perſönlichen Anſicht“ Aus den Kreiſen des Neu⸗Hausbeſitzes wird uns in die Oeffentlichkeit tritt, in dem die vom Stadtrat eingeſetzte Kommiſſion ſich anſchickt, ihre Arbeit zu beginnen. Es gilt als unzuläſſig, durch öffeutliche Erklärungen in ſchwebende Verfahren einzugreifen. Man hätte eine gleiche Haltung auch im vorliegen⸗ den Falle erwarten dürfen. Es iſt nicht meine Ab⸗ ſicht, mich mit den Ausführungen des Vexfaſſers in allen Einzelheiten zu beſchäftigen. Nur zu einigen Punkten ſei in Kürze Stellung genommen: „Die Aufteilung der Mittel würde für die ſtädtiſche Rechnung eine teilweiſe Ver⸗ mögensaufzehrung bedeuten, und das Geld wäre für künftige Wohnbauzwecke verloren“. Herr Büchner hat dem Baugewerbe in der erſten öffentlichen Verſammlung der Vereinigung Neu⸗ Hausbeſitz den Vorwurf gemacht, zu viel ge⸗ baut zu haben. In einigen Jahren ſtehen ſeiner Anſicht nach tauſende und abertauſende von Woh⸗ nungen leer, weil der Bevölkerungsausfall infolge Krieg und Geburteneinſchränkung dann in der ver⸗ minderten Bildung von Haushaltungen zur Aus⸗ wirkung kommen müſſe. Nun wird der gegenteilige Standpunkt eingenommen. Dabei iſt dieſe Stellung⸗ mahme um ſo unverſtändlicher, wenn man daran denkt, daß gerade in Mannheim der Wohnungs⸗ überfluß ein beſonders ſtarker zwangsläufig werden muß, weil Handel und Induſtrie, die die hieſtgen Menſchenmaſſen in Nahrung ſetzen ſollen, von Tag zu Tag mehr abwandern. Herr Büchner hat offenbar auch keine Kenntnis von dem Standpunkt der organiſierten Mieterſchaft, die in der„Badiſchen Mieterzeitung“ vom 1. Sep⸗ tember ſchreibt:„Es dürfte doch kaum verantwortbar ſein, neue Wohnungen zu erſtellen, ſolange nicht alle vorhandenen Wohnungen vermietet ſind und die Gefahr beſteht, daß im Laufe der nächſten Zeit noch mehr Wohnungen frei werden und wegen der hohen Mieten unvermietbar bleiben.“ Die Forderung, verfügbare Gelder nicht mehr in zweckloſen Neu⸗ bauten zu inveſtieren, ſie vielmehr zur Verbilligung der Mieten und zur Erleich⸗ terung der Laſten für die vorhandenen, zum Teil ſchon unvermietbaren Häuſer zu ver⸗ wenden, iſt ein Verlangen der nächſtbeteiligten Kreiſe, das unter volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten nicht nur berechtigt iſt, ſondern ſogar als der einzige Ausweg erſcheint, um einen Zuſammenbruch zu verhindern und nutzloſe weitere Fehlinveſtitionen des für die deutſche Wirtſchaft ſo bitter notwendigen Kapitals zu vermeiden. Herr Büchner iſt der Anſchauung, daß„dieſe Steuermittel mindeſtens durch Erhaltung als Ver⸗ mögen möglichſt für jetzt und für ſpäter zum Nutzen der großen Allgemeinheit zu verwenden“ ſeien. Wie das geſchehen ſoll, wird leider nicht geſagt. Der klare Menſchenverſtand ſagt dem Geſchäftsmann, daß er überhöhte Anlagekoſten ab⸗ ſchreiben muß. Es hat keinen Zweck, daß er ſich ein Vermögen vortäuſcht, das nicht vorhanden iſt. Tut er es doch, ſo wird er ein unangenehmes Er⸗ wachen durch Zuſammenbruch erleben. Es hat keinen Zweck, daß die öffentliche Hand ſich einredet, Vermögen zu erhalten, das in Wirklichkeit nicht da iſt, das vielmehr nur in wirtſchaftsfremder Vorſtellungs⸗ welt exiſtiert. Die Wohnungsneubauten waren von Anfang an nicht das wert, was ſie gekoſtet haben. Sie ſind es heute noch viel weniger. Es bleibt alſo nichts übrig, als im Intereſſe der Klarheit und der Bereinigung ſchädlicher Auffaſſungen zuzugeſtehen, daß Milliarden im Wohnungsbau inveſtierter Gelder faktiſch verloren ſind. Will die öffentliche Hand ihren juriſtiſchen Anſpruch an die nominellen Eigentümer der mit öffentlichen Darlehen belaſteten Häuſer auf⸗ recht erhalten, ſo unterwirft ſie die deutſche Wirtſchaft einer äußerſt gefährlichen Belaſtungsprobe. Ein ſol⸗ ches Verhalten mutet an wie der hyſteriſche Schrei der Franzoſen nach Reparationen. Sie wiſſen, daß nichts zu holen iſt, aber ſie beſtehen mit krankhafter Hartnäckigkeit auf ihrem Schein, auf die Gefahr hin, Deutſchland und die Welt ins Chaos zu ſtürzen. So tritt die Stadt ihren Bürgern aus Kreiſen der Neuhausbeſitzer und der Neubaumieter mit feindlicher Schärfe entgegen, ſtatt die tiefgehende Bewegung dieſer Kreiſe als will⸗ kommenen Bundesgenoſſen zu begrüßen. Die Gebäudeſonderſteuermittel ſind durchaus nicht ſo verteilt worden, daß jede Gemeinde und jeder Kreis nach ihrem Bedürfnis und ihrer Leiſtung bei der Aufbringung der Steuer bedacht worden wären. Wenn Mannheim nach Angabe der Stadtgemeinde für Wohnbauzwecke eine größere Zahl von Milli⸗ onen auf dem Anleiheweg hat beſchaffen müſſen, ſo iſt das Beweis dafür, daß unſere Stadt bei der Verteilung ſchlecht weggekommen iſt. Dieſe Be⸗ nachteiligung wieder gut zu machen, iſt jetzt Anlaß und Gelegenheit. Für eine ſolche Löſung mögen die Stadtverwaltung und ihre Funktionäre ſich ein⸗ ſetzen, nicht aber für die Verewigung und Verſchär⸗ fung eines Unrechts, das nicht nur den Haus⸗ beſitzern, ſondern in gleicher Weiſe den Mietern angetan wird. Nicht Verzögerung, nicht Mahnung zum Warten, ſondern klare Erkenntnis und vernünftiger Erkenntnis geborenes Handeln not. Die Stadt zetze ſich vertrauensvoll mit den Or⸗ ganiſationen der Nächſtbeteiligten an den Verhand⸗ lungstiſch und höre die Vorſchläge dieſer Kreiſe, die wohl als ſachverſtändig angeſprochen werden dürfen, mit offenem Ohr an, geleitet von dem ernſten Willen, das drängende Problem im Intereſſe der Wohl⸗ fahrt der Stadt ſelbſt einer baldigen Löſung zuzuführen. Der große Kreis der Neuhausbeſitzer hat zu einer Zeit Wohnungen und Heimſtätten geſchaffen, da ein ſolches Beginnen eine wirtſchaftliche und ſoziale Tat war. Und die Neubaumieter haben Jahre lang Mieten gezahlt, die wegen hoher Grundſtückspreiſe und wegen der Belaſtung der Hauszinsſteuer— Dar⸗ lehen mit Zinſen und Tilgungsraten unnötig verteuert waren. Es geht nicht an, dieſe Kreiſe durch Aufrechterhaltung überholter Anſprüche weiter⸗ hin einer Sonderſteuer zu unterwerfen, die darin beſteht, daß Abgaben bezahlt werden müſſen auf Darlehen aus Steuermitteln, die zum Zweck der Erleichterung und Verbilligung der Wohnungspro⸗ duktion von Althausbeſitzern und Althausmietern aufgebracht werden mußten. Nicht das„non possumus“ wollen wir von den Stellen, die zur Führung berufen ſind, immer nur hören. Es iſt auch nicht mit kleinen Mittelchen ge⸗ holfen— das Gebot der Stunde iſt die Sanierung großen Stils. tut * Aus dem Stadtteil Wallſtadt. Am Sonntag gerieten zwei Burſchen von Wallſtadt in Streit. Auf dem Nachhaufeweg wurde der eine von ſeinem Gegner mit einem harten Gegenſtand auf den Kopf geſchlagen. Eine klaffende Wunde war die Folge. Die Eltern fanden den Verletzten am nächſten Morgen bewußtlos in der Küche liegen. Der Gashahn war geöffnet. Ob Gasvergiftung oder eine Gehirnerſchütterung vorliegt, wird die Unterſuchung im Krankenhaus ergeben, wo der Burſche jetzt noch bewußtlos darniederliegt. Deckel zu. Jetzt wurde es langweilig. Er nahm eine Birne und ſah aus dem Fenſter. Eben trat ein Mann aus dem Walde, an dem Vater und Mutter vorbei zum Bahnhof gegangen waren. Der Fremde blickte erſt nach dem Dorfe hin und kam dann auf das abge⸗ legene Haus zu. Gert reckte ſich: Der Mann kam zu ihm. Jetzt ſtand er vor dem Garten, klinkte an der Tür. Sie war geſchloſſen. Molli bellte wütend. Der Mann ſprang über den Zaun, kam, die Mütze in der Hand, raſch ans Fenſter, ſagte etwas. Molli tanzte vor Erregung an den Scheiben hin und her. Gert packte ihn und ſchleifte ihn ins Schlafzimmer. 755 Jetzt hörte er, was der Mann ſagte.„Hunger Gert lief nach einem Brot und reichte es ihm durch das Fenſter. Der Mann dankte und ſchlug ſeine kräf⸗ tigen Zähne ins Brot.„Wollen Sie mehr? Ich habe einen ganzen Teller.“ Und ehe der Mann noch er⸗ widerte, brachte der Kleine den Teller.„Eſſen Sie nur!“ Der Mann griff zu.„Ich habe heute noch nichts gegeſſen, bin immerzu gewandert und jetzt müde und hungrig, junger Herr.“ Gert ſah vergnügt zu, wie es dem Fremden ſchmeckte, und hörte begierig, wie der Mann erzählte. Er war immer draußen, immer unterwegs. Im Sommer machte das Wandern Freude. Da ſchlief man im Wald, auf Garben, im Stroh. Da war es wunderbar ſtill, bis die Vögel den Schläfer weckten. Vom Frühling bis zum Herbſt war's ſchön in Feld und Wald. Aber wenn der Winter kam, wurde es ſchlimm, ſagte der Mann und ſah vor ſich hin. Dann ſchlief er in einem Stall, einer Scheune, einer Hütte von Holzfällern oder Kohlenbrennern im Walde. Als fröſtele ihn ſchon jetzt, zog der Mann ſeinen ab⸗ getragenen Rock zu. Gert ſah ihn aufmerkſam an. Der Mann hatte kurzes, braunes Haar, ein friſches, rundes Geſicht, große, braune Augen, zwei Narben und viele Falten auf der Stirn, um Augen und Mund. Gert war alſo ganz allein mit dem Hund? fragte der Fremde. Gert erzählte. Der Mann gefiel ihm. Nun, wenn die Eltern erſt um ſechs Uhr kamen, konnte man ſich ja bei ihm ein wenig ſetzen. Behend ſtieg der Mann durchs Fenſter. Molli polterte wütend gegen die Tür.„Ich bringe ihn ſchon zur Ruhe, junger Herr.“ Der Mann öffnete plötzlich die Tür, packte den Spitz und ſchüttelte ihn:„Still, dummer Kerl!“ Mit letz⸗ tem Knurren verkroch ſich Molli unterm Sofa.„Jein wohnſt Du hier.“ Der Mann ſetzte ſich an den Tiſch. „Wie heißen Sie?“ „Karl. Auf den andern Namen kommt's nicht mehr an.“ „Ich heiße Gert. Gert Manz.“ Karl ſah ihn nachdenklich an, ſchüttelte den Kopf: „Manz? So, ſo.“ „Erzählen Sie mir weiter vom Wald und von den Tieren!“ bat Gert. Karl erzählte, der Wald wurde lebendig mit ſeinem vielfältigen Getier, Gerts Augen glänzten. Nie hatte Papa ſo erzählt! Nach einer kurzen Pauſe fragte Gert aufmunternd: „Wollen wir reiten?“ Reiten war wundervoll. Aber man konnte es nur, wenn Mama nicht daheim war. Karl lächelte, kniete nieder, Gert hockte auf. Erſt gings langſam durch die Stuben, dann im Trab und Galopp, bis Roß, Reiter und Molli, der mitgejagt war, auf dem Teppich in der Wohnſtube überein⸗ ander lagen. Dann holte Karl die Glaskugel herab, und Gert ließ wilde Schneeſtürme auf Haus, Bäume und Hund niederwirbeln. Konnte Karl Klavier ſpielen? Ja? Da ſaß er auch ſchon vor den Taſten, ſuchte die Töne zuſammen und ſummte:„Lang, lang iſt's her...“ Er ſchüttelte unwillig den Kopf, griff feſter in die Taſten und ſang:„Hier ſind wir ver⸗ ſammelt zu löblichem Tun.“ Aber mittendrin brach er ab.„Ich habe auch mal ſchöne Stuben gehabt, junger Herr, ja, ja.. lang iſt's her.“ Wieder glitten die Finger über die Taſten:„Und in Jene lebt ſich's bene, und in Jene lebt ſich's gut..“ Er klappte heftig den Deckel zu. Er ſtand auf, an der Schwelle von Lühns' Zimmer ſtutzte er, als er die Studenten⸗ mütze und die Rapiere ſah. Dann trat er an ſie heran und fuhr zärtlich über den Stahl:„Jena ei „Die trug Papa früher“, Gert wies auf die Mütze, „und damit hat er geſchlagen.“ Karl nickte mit ge⸗ ſenktem Kopf, nahm ein Stück Papier vom Schreib⸗ tiſch, ſchrieb etwas darauf und ſteckte es an ein Ra⸗ pier. Dann ſetzte er ſich im Wohnzimmer nieder, zog eine halbgerauchte Zigarre aus dem Rock, ſteckte ſie an und ſagte:„Nun mußt Du Deine Milch trinken, Gert... Gert Manz!.“—„Warum ſind Sie jetzt ſo ſtill?“—„Mir kam etwas aus alter Zeit in den Sinn.“—„Können Sie Ringe blaſen?“— Karl blies ſte kunſtreich rund und voll.„Jetzt muß ich fort,“ ſagte er mit einem Blick auf die Uhr. Nun ſchenkſt Du mir ein Stück Brot und Wurſt, dann gehe ich.“ — Gert begleitete ihn in die Küche, und Karl ſuchte aus Weihnachtsmeſſe Durch die rege Beteiligung der Geſchäftswelt as der Weihnachtsmeſſe, die vom Gewerbe verein und Handwerkerverband e. V. Mannheim in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen vom 27. November bis einſchließlich 3. Dezember veran⸗ ſtaltet wird, ſind die Plätze bis auf wenige vergeben. Es hat ſich gezeigt, daß der Gedanke des veranſtal⸗ tenden Vereins, unter Ausnützung der Ausſtel⸗ lungshallen durch ſein Unternehmen zur Hebung und Belebung des Mannheimer Geſchäftslebens bei⸗ zutragen, richtig war und allgemein Anklang ge⸗ funden hat. Durch die umfangreichen Werbemaß⸗ nahmen zur Schaffung eines guten Beſuches iſt be⸗ ſtimmt auch damit zu rechnen, daß die Veranſtaltung zur vollſten Zufriedenheit verläuft. Eventuelle An⸗ fragen ſind an die Geſchäftsſtelle M 5, 5 zu richten. Schon von außen her leuchten durch die obere Verglaſung der Rhein⸗Neckarhallen rote und blaue Farben. Es ſind die ſchmalen farbigen Papierbän⸗ der, die von der Decke herunter nach den Seiten⸗ wänden gezogen ſind und im Wechſel der roten und blauen Farbe dem grau⸗weißen Saal einen warmen Ton geben. Im Parterre ſind die Kojen bereits im Rohzuſtand aufgeſtellt, in neuartiger überſichtlicher Anordnung mit einem breiten Zugang in der Mitte, dann ſich verfüngend. Aber überall mit der nötigen Bewegungsfreiheit, damit ſich die Beſucher die Aus⸗ lagen anſehen können. Auch die Säle im Seiten⸗ flügel werden für die beſonderen Zwecke der Weih⸗ nachtsmeſſe hergerichtet. Warum eure Weihnachtsbäume? Aus dem Schwarzwald wird uns geſchrieben: Mit Erſtaunen lieſt man oben im Gebirge die Nachrichten aus der unteren Rheinebene, aus Odenwald und Taunus, wonach man mit„teuren Weihnachts⸗ bäumen“ rechnen müßte. Die Händler hätten für gute Bäume bis.50 Mk. angelegt und müßten, Transporte uſw. hinzugerechnet, hohe Preiſe vom Verbraucher verlangen. Wenn man das gänzliche Darniederliegen des Holzhandels in jeder Form im Schwarzwald berückſichtigt, ſo wird man einer ſolchen Notiz mit dem geringſt möglichen Verſtänd⸗ nis gegenüberſtehen. Jedenfalls ſollte man meinen, daß die Forſtſtellen, die mit der Hergabe von Weih⸗ nachtsbäumen zu tun haben, aber auch alles ver⸗ ſuchen, um in dieſen Zeiten jegliche unnütze Ver⸗ teuerung gerade der Weihnachtsbäume zu unter⸗ binden, damit nicht dem Aermſten der Armen die kleine Freude des brennenden Baumes auch noch unmöglich gemacht wird. K * Ein neuer Triebwagen für Schnellzugbetrieb. Ein für die Deutſche Reichsbahn beſtimmter neu⸗ artiger Triebwagen machte kürzlich ſeine erſte Probefahrt auf der Strecke Friedrichs⸗ hafen Ulm. Dieſer Wagen iſt von der Waggon⸗ fabrik Wismar und dem Maybachmotorenbau in Friedrichshafen erbaut und wird von einem 12 Zylin⸗ der⸗Dieſelmotor von 410 PS mit elektriſcher Kraftübertragung(Bauart Maffei⸗Schwartz⸗ kopff) angetrieben. Der vierachſige Triebwagen iſt etwa 22 Meter lang, hat 56 Plätze 3. Klaſſe und 16 Plätze 2. Klaſſe. Er ſoll im Pendelverkehr z wiſchen benachbarten Großſtädten Ver⸗ wendung finden und kann mit einem vierachſigen Anhänger im Eilverkehr 90 Kilometer Höchſtgeſchwin⸗ digkeit erreichen. Frauen-Anmut und Schönheit ſind von körperlichem Wohlbefinden abhängig!— Unzählige Frauen leiden an Störungen der Ver⸗ dauungsorgane, aber Laxin verſchafft ihnen Wohl⸗ befinden und Lebensfreude, die ſich unverkennbar in ihrem Antlitz widerſpiegeln. Laxin iſt das ideale Mittel zur Regelung des Stuhlgangs und ſchmeckt wie das feinſte Konfekt. Eine Doſe Laxin für 4.50 reicht 24 mal. n ſich alles zuſammen.„Nun leb wohl, mein Junge, und bleib geſund!“ Er gab ihm die Hand, ſtrich ihm über den Kopf und war dann aus dem Fenſter. Gert ſah ihm nach, wie er raſch dahin ging. Einmal wandte er ſich noch, winkte, dann war er im Walde ver⸗ ſchwunden. Nicht lange danach kamen die Eltern zurück. Mit der Tante ſtand es ſo gut, daß ſie bald wieder hatten abfahren können. Mama umarmte Gert zärtlich und brachte ihm eine große Tüte als Belohnung. Papa kniff ihn ſauft ins Ohr:„Na, wie war'?“ Aber ehe Gert noch antworten konnte, rief Mama beſtürzt: „Hier riechts ja nach Zigarren!“ Wirklich! Auch Papa ſtellte es feſt. Gerts Geſicht ſtand in hellen Flammen. Mama riß den Jungen auf den Schoß und fragte ihn erregt aus, und Gert erzählte. Mama ſchüttelte faſſungslos den Kopf. Papa aber ging durch die Zimmer, kam zurück und ſagte:„Es iſt kein Märchen. Der Menſch hat nichts angerührt.“ Gert riß ſich von Mama los und zog Papa zu der Mütze und den Rapieren.„Sieh, da hat Karl was geſchrieben!“ Papa zog das Stück Papier ab und las:„Zu flüchtigem Beſuch Dein einſtiger Kommilitone Karl Berk.“ * Lita zu Putlitz,„Aus dem Bilderſaal meines Leben“, Koehler u. Amelang, Leipzig 1931. Es iſt ein reicher Bil⸗ derſagl, der ſich in dieſen Erinnerungen einer altpreußt⸗ ſchen Ariſtokratin, Tochter und Schweſter der bekannten Karlsruher und Stuttgarter Thegter⸗ intendanten, vor uns auftut. Sie iſt eine begabte Porträtiſtin der Feder, dieſe Cole Herrin zu Putlitz; ihre Vertrautheit in höfiſchen wie in Künſtlerkreiſen, ihre Liebe zu fernen Ländern wie zur heimatlichen Scholle geben Ge⸗ legenheit, dieſe Kunſt vielſeitig und abwechſlungs reich an⸗ zuwenden. Ob ſie ihr Elternhaus in Karlsruhe oder im märkiſchen Retzin, ob ſie die Großen dieſer Welt, ob Fürſten des Geiſtes oder der Kunſt ſchildert, immer weiß ſie mit einigen wenigen Strichen das Charakteriſtiſche hervorzu⸗ heben, dem Leſer ein einprägſames und farbenprächtiges Bild vor Augen zu führen. Enge freundſchaftliche Be⸗ ziehungen verbanden ſie vor allem mit der Königin Bik⸗ toria von Schweden und deren Mutter, der Groß her⸗ zogin Luiſe von Baden, Tochter Kaiſer Wil⸗ helms., mit dem Hohenzollernhauſe und der Geſamtheit des märkiſchen Adels. Sie iſt überhaupt eine typiſche Ver⸗ treterin preußiſchen Junkertums, die bei aller Schönheit ſerner Länder, die bei dem an Kunſt und Anregungen o reichen Karlsruher Leben nie von der Sehnſucht nach der heimiſchen Prignitz, nach märkiſchem Sand und märkiſcher Kieſer frei wird, die über Weltkrieg und Inflatton hinweg ſich heute noch als Vertreterin altpreußiſcher Tradftivn fühlt, die manchem bereits veraltet erſcheint, nach deren Stil und Größe ſich aber doch viele noch den Erlebuſſſen der letzten Jahre zurückſehnen. a 4. Sette/ Nummer 537 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. November 1091 klerverſammlung Wie vor acht Tagen berichtet, haben ſich die Mieter der Genoſſenſchaftsbauten in Waldhof der Mietpreis⸗ ſenkungsaktion des Zentralmieterausſchuſſes der Ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaft angeſchloſſen. In einer geſtern im Reſtaurant Brückl abgehaltenen Mieter⸗ verſammlung ſtellte Herr Matzner zunächſt feſt, daß ſich bereits 94,6 v. H. aller Mieter der Ge⸗ noſſenſchaftsbauten ſchriftlich verpflichtet hätten, vom 1. Dezember ab die Miete nicht mehr im Voraus zu bezahlen und vom 1. Januar ab, falls vorher keine Einigung erzielt werden kann, nur 75 v. H. des Miet⸗ preiſes zu entrichten. Der Vorſtand berichtete dann über die Verhandlungen mit Architekt Mündel, der volles Verſtändnis für die Lage der Mieter ge⸗ zeigt habe. Allerdings erklärte er ſich außerſtande, entgegenzukommen, ſo lange nicht die Stadt mit den Zinſen heruntergehen würde. Nach Lage der Dinge mußte auch Bürgermeiſter Büchner, mit dem an⸗ ſchließend verhandelt wurde, mit Verſprechungen ver⸗ tröſten. Bürgermeiſter Büchner, der zu der geſtrigen Mieterverſammlung eingeladen worden war, hatte ſchriftlich mit der Begründung abgeſagt, daß es ihm unmöglich ſei, an den vielen Mieterverſammlungen teilzunehmen und daß er prinzipiell auf dieſem Standpunkt verharren müſſe. Der Hauptreferent des Abends war wieder Stadtrat Ihrig, der in fachlicher Weiſe auf die Verhältniſſe näher einging. Ueber ſeine Ausfüh⸗ rungen zu berichten, erübrigt ſich, da ſie ſich im weſentlichen mit benen deckten, die in früheren Ver⸗ ſammlungen bereits erörtert wurden. Im zweiten Teil der Rede kam er auf die Sitzungen der Miet⸗ ſenkungskommiſſton zu ſprechen. Obgleich es ſich ge⸗ zeigt hat, daß erhebliche Mittel zur Verbilligung der Mieten bereitgeſtellt werden konnten, dürfen die Erwartungen nicht zu hoch geſchraubt werden, denn die Mittel ſind im Verhältnis zu der notwendigen Senkung zu gering. Die Sitzungen haben kein poſitiyes Ergebnis gebracht und eine Hilfe von Reich und Land iſt nicht zu erwarten. Selbſtverſtändlich wird man jede, auch die geringſte Herabſetzung, an⸗ in Waldhof nehmen, dabei aber nicht von der geſtellten derung ablaſſen. Herr Joſt vom Zentralmieterausſchuß der Ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaft ſtellte feſt, daß ſich auch die Mieter des Hanbuch-Blocks und der Bauhütte dem Vorgehen der Neubaumieter angeſchloſſen und ihre Zuſtimmung zu der in der letzten Verſammlung gefaßten Entſchließung gegeben haben. Nach einer längeren Ausſprache wurde folgende * For⸗ Entſchließung augenommen: Die am 18. November im Brückl verſammelten Mieter der embH. nehmen von den mit Herrn Bürgermeiſter Büchner gepflogenen Verhandlungen Kenntnis und weiſen mit aller Entſchiedenheit jedes Verſchleppungs⸗ manöver ab. Die in größter Not befindlichen Mieter verlangen nach wie vor: 1. Zahlungen der Mieten nur am Monatsende. 2. Herabſetzung der Mieten um 25 v. H. mit ſoforti⸗ ger Wirkung ab 1. 12. 31. Wenn die Mieten bis Ende Dezember nicht um un⸗ ſere Forderungen ermäßigt ſind, ſo werden die Mieter ihre Miete nur in Höhe von 75 v. H. leiſten. Mit Ent⸗ rüſtung erfahren wir, daß die Neubaumieter der Ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaft ſeitens der Stadtverwal⸗ tung Zahlungsbeſehle und Pfändungsan⸗ drohungen erhalten haben. Wir proteſtleren mit aller Schärfe gegen dieſes rigoroſe Vorgehen der Stadt⸗ verwaltung, die durch ihr Vorgehen die Notlage der Neubaumieter aufs Neue verſchärft und unnötige Koſten aufbürdet. Wir ſchließen uns der Forderung der am 16. 11. im Kolpinghauſe verſammelten Mieter auf ſo⸗ fortige Rückziehung der erlaſſenen Zahlungsbefehle voll und ganz an. Die heute verſammelten Mieter geloben in dieſem von der Preſſe als berechtigt anerkanntem Kampfe einig und geſchloſſen bis zum Siege durchzuhalten. Kein Mieter wird am 31. November ſeine Dezembermiete zahlen! Kein Mieter wird am 1. Januar mehr als 75 v. H. der Miete zahlen! Wir beauftragen den Zentral⸗ mieterausſchuß, in dieſem Sinne erneut Verhandlungen mit der Stadtverwaltung zu führen. Die heute ver⸗ ſammelten Mieter erwarten von ſämtlichen Parteien, daß ſie in der morgigen Stadtratsſitzung für unſere Intereſſe eintreten! des Reſtaurants Genoſſenſchaftsbau Saale CCC ã VVVVVVPPVPVPPPPPPVPbPGTPTGTCTPpPbGpGPGTPTGGpGGGPGPTPTPpPTPGGPCbTPTPTGTPTPTPTPPTPTGTGTGTGTGTGTVTVTGVTbTGVGTGTGVbGTVTbTVTbTGTGTGTbTGTCTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVT(TVTVTTVTVTVTVTTW—wVw—ww—ww—ww—ꝓꝓ—— Jamilienchronik Ihren 75. Geburtstag begeht heute Donnerstag Frau Magdalena Borberger, Werftſtraße 21. Ihren 70. Geburtstag feiert am morgigen Freitag Frau Reaina Süßkind Wwe., geb. Keller, U 1, 11 wohn⸗ haft, in voller Rüſtigkeit. Seinen 70. Geburtstag feiert am heutigen Donnerstag Metteur Johann Schuler, J 6, 11, in voller Rüſtigkeit. Veranſtaltungen Das Hohelied der Kraft Die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen des Relchbundes Deutſcher Technik zuſammen mit dem Planetarkum hatte zu einem Filmabend mit dem Thema„Das Hohelied der Kraft“ einge⸗ laben. Der Beſuch iſt für bie hieſigen Verhältniſſe als ſehr gut zu bezeichnen. Ziv.⸗Ing. Dr. P. Wittſack hatte es in liebenswürdiger Weiſe übernommen, den Abend mit einem einleitenden Vortrag zu eröffnen. Die intereſſanten Ausführungen des Reoͤners, die ſpäter durch den Film er⸗ gänzt wurden, trugen in erheblichem Maße dazu bei, das Vertrauen zur Technik zu heben und ſie nicht als die Ur⸗ heberin unſerer jetzigen Kriſe zu betrachten. Der Film ſelbſt, ſorgfältig bis ins Einzelne ausgearbeitet, gab den Anweſenden Gelegenheit, die geſchichtlichen Momente der Elektrizität nachzuerleben. Ueberwältigend waren die Bil⸗ der, die in geordneter Reihenfolge einen Einblick gaben vom Weſen, Werden und Wirken der Elektrizität. Die letzten Teile des Films zeigten immer mehr, wie ſich die Technik in den Dienſt der Menſchheit ſtellt, als Mittel zum 7 50 eblere menſchliche Kräfte fret zu machen für höhere lele. Das iſt das Hohelied der Kraft, daß ſie der Menſchheit diene. Hierin liegt die kulturelle Bedeutung des Films, deſſen Aufführung der Ortsgruppe neue Freunde zuführen wird. Den muſikallſchen Teil hatte Herr E. Winter über⸗ nommen, der es ausgezeichnet verſtand, die einzelnen Stellen muſikaliſch zu untermalen. Dr. Wittſack und Herrn E. Winter ſei auch an dieſer Stelle der herzlichſte Dank ausgesprochen, wobei nicht unerwühnt ſet, daß ſich die Herren in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt baben. * Jack Hylton, ber humorvollſte Führer aller Jazz⸗ Orcheſter, wird mit ſeinen weltberühmten Boys zu einem Gaſtſpiel nach Mannheim kommen, das morgen abend im Nibelungenſaal ſtattfindet. Lilian Harvey kommt nicht nach Mannheim. Die„ufo“ keilt uns folgendes mit: Unſer Star Lil lan Har ey wird, entgegen anderweitigen Pußlikationen, denen wir fernſtanden, an der Fußball⸗Woßhltätigkeits⸗ veranſtaltung des Mannheimer Notionaltheagters am A. November nicht teilnehmen, da ſie in Berlin durch Filmaufnahmen in unſerem Atelier unabkömmlich iſt. Film⸗Rundſchau Schauburg:„Madame Satan“ Die Schauburg bringt in ihrem gegenwärtigen Pro⸗ gramm zwei amerikaniſche Filme, von denen der Hauptfilm ein tönender Bilbſtreifen jüngſten Datums iſt, während ber andere aus der guten alten Stummfilmproduktion ſtammt. Ohne Bedenken geben wir dem ſtummen Film den Vorzug, denn er vermag trotz ſeiner nicht gerade überwältigenden Handlung ſehr zu intereſſieren, zumal im Mittelpunkt der ausgezeichnete Charakterdarſteller Lon Chaney ſteht. Der 5 Hauptfilm,„Madame Satan“, der von Cecil B. de Mille inſzeniert worden ſein ſoll, iſt eine alberne An⸗ gelegenheit, die unſerem Geſchmack gar nicht zuſagen kann. Der erſte Teil iſt nichts anderes als verfilmtes Theater, denn er bringt endloſe Atelier⸗Szenen, durch unzählige Titel unterbrochen. Den Ton hat man herausgenommen, ſobaß hierdurch— die Mimik der Schauſpieler läßt dies er⸗ kennen—, ſehr viel verloren geht. Freunde eines Sen⸗ ſationsfilms werden im zweiten Teil auf ihre Rechnung kommen, wenn ein Rieſen⸗Luftſchiff mit 500 Perſonen an Bord vom Ankermaſt losgeriſſen wird und manövrier⸗ Aunfähig in der Luft herumgewirbelt wird. Natürlich wer⸗ den die 500 Luftſchiff⸗Ballbeſucher auch durcheinandergeſchüt⸗ telt, ehe ſie der Reihe nach mit Fallſchirmen abſpringen. Der Film weckt Erinnerungen an Duponts„Atlantic“, denn er welſt verſchiedene Parallelen hinſichtlich des Konfliktſtoffes und der Behandlung der Kataſtrophe auf. Was aber bet Dupont zum Erlebnis wurde, wird hier zur Farce. Es ſoll nicht beſtritten werden, daß die Trick⸗Luftſchtffaufnahmen ſehr gut gemacht worden ſind, wie auch die Tanzpantomime an Bord des Luftrieſen ausgezeichnet gelungen iſt und mit zu den eindrucksvollſten Bildern des Films zählt. Der ganze Maskenball in der Luft, die Darſtellung des Unglücks und das unvermeidliche happy end ſind aber eine Kette von Geſchmackloſigkeiten, die ans Banale grenzen. Wo bleiben amerikaniſchen Spitzenfilme? Sollte vielleicht dieſer dſtreifen dazu gehören? Kommunale Chronik Aus dem Neckargemünder Stadtrat K. Neckargemünd, 17. Nov. Auch im hieſigen Stadtrat hat man ſich lebhaft mit der Frage be⸗ ſchäftigt, ob infolge des Ausfalles von 20 670 Mark gegenüber den Berechnungen des Haushaltsplanes man nicht auch hier an die Einführung der ſogenann⸗ ten Notſteuern denken müſſe. Genaue Berechnungen von Bürgermeiſter Müßig haben jedoch ergeben, daß dieſer Ausfall durch zufällige Mehreinnahmen von 10 730 Mark und Einſparungen in Höhe von 9940 Mark reſtlos gedeckt iſt.— Die Sammlung für die Notküche ergab in Bar und Naturalien zu⸗ ſammen etwa 4000 Mark. Um eine weitere Beſchäfti⸗ gung von etwa 20 Wohlfahrtserwerbsloſen zu garantieren, wird nunmehr der urſprünglich heiß umſtrittene Bau der Waldſtraße durchgeführt. * kr. Heidelberg, 17. Nov. Auch hier ſind, wie das H. T. hört, Unterſuchungen im Ganze, ob die Auf⸗ hebung des Wohnungsamts möglich iſt. Im Gegenſatz zu Mannheim hat Heidelberg immer noch einen Zuzug von auswärts, auch der Mangel an Kleinwohnungen iſt noch ſtark ſpürbar, ſodaß das Wohnungsamt noch immer erheblich in An⸗ ſpruch genommen wird. Das Wohnungsamt iſt heute nur noch eine kleine Dienſtſtelle mit drei Beamten, die ſich um Wohnungen über 100 Mark Monats⸗ miete überhaupt nicht mehr kümmert. Eventuell wird die ganze Tätigkeit dem Fürſorgeamt über⸗ wieſen. Der Stadtrat wird ſich in der nächſten Zeit mit der Frage beſchäftigen. Kleine Mitteilungen Der Bürgermeiſter von Rot(Amt Wiesloch) hat von ſich aus den vom Gemeinderat abgelehnten Voranſchlag für 1931/32 mit einem Umlageſatz von 70 Pfg. für das Grundvermögen in Kraft geſetzt. Der Gemeinderat machte von ſeinem Einſpruchsrecht keinen Gebrauch. Am Sonntag fand in Oetigheim(bei Raſtatt) der Volksentſcheid über öite Auflöſung des Bürger⸗ ausſchuſſes ſtatt, der durch Abgabe von 839 Stimmen lerforderlich waren 805) ſeine Annahme fand. Der Bür⸗ gergusſchuß iſt auf Grund dieſes Abſtimmungsergebniſſes außer Tätigkeit geſetzt. Der zweite Wahlgang der Bürgermeiſterwahl für die Orte Kreimbach, Kaulbach, Rutsweiler und Fran⸗ kelbach hatte folgendes Ergebnis: Von 40 abgegebenen Stimmenzetteln lauteten 29 auf den Gemeindeſchreiber Otto Ullrich⸗Kreimbach, 19 auf den Landwirt R. Scheidt ⸗Kreimbach, ein Zettel war leer. Da Ulrich mehr als die Hälfte aller abgegebenen gültigen Stimmen 5 auf ſich vereinigte, iſt er zum 1. Bürgermeiſter gewählt. Donnerstag, 19. November Nationaltheater:„Leben des Oreſt“, Große Oper von Ernſt Krenek, Miete D 11, Anfong 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater:„Emil von der Infanterie“ und„Hilfe, ein Kind!“, ſowie Varieté⸗Programm, Anfang 20.15 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Ning“, Schauſpiel von Brund Frank, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Lichtbilder⸗ vortrag über„Gibt es eine Verjüngung?“. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Vortrag von Dr. A. Hockel, Berlin, über„Von Ur bis Babylon 11“ mit Licht⸗ bildern, 20.15 Uhr, Abteilung AK. Kaffee Schleuer J 1, 6: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchoftstonz und Kabaretteinlagen oc 20.30 Uhr. Palaſthotel: Tanztee 20.30 Uhr. 5 Flugplatzkaſino: Tanztee ab 10 Uhr und abends. Ace 5 ⸗Uhr⸗Tee— abends Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Schauburg:„Madam Satan“.— g o x Theoter:„Der ungetreue Eckehort“.— Capitok: „Wenn die Soldaten..“.— Alhambra:„Viktoria und ihr Huſar“.— Univerſum:„Der greß tanzt“,— Gloria:„Kopfüber ins Glück“. Scals Theater:„Nie wleder Fiebe— Palaſt⸗ Theater:„um eine Naſenlänge“. Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städt. Schloßmuſenm; Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Ausſtellung: ⸗Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 1113 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—10 Uhr: Sonntags non 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung: „Schöpferiſche Kopien“, 11 Uhr. 5 Kon⸗ —̃(— Eine ländliche Tragödie vor Gerich * Offenburg, 18. Nov. Vor dem Schwurgericht Offenburg begann heute der Prozeß gegen das Landwirts⸗ und Hauſierer⸗ ehepaar Schütt und den Dienſtknecht Wiederecht, ſämtlich aus Freiſtett, die gemeinſam des Mordes angeklagt ſind. Der Anklage liegt folgender Tat⸗ beſtand zugrunde: In der Zeit vom 12.—16. Juli d. Is. wurden der Mutter des Angeklagten Schütt Schlafmittel ein⸗ gegeben, um ſie auf dieſe Weiſe zu vergiften. Als die Schlafmittel wirkungslos blieben, wurde die alte in den 70er Jahren ſtehende Frau von dem Dienſt⸗ knecht und ihrer Schwiegertochter unter Duldung und im Beiſein ihres Sohnes erſtickt. Es liegt alſo ein glatter Mord vor. Sämtliche Angeklagte haben in der Vorunter⸗ ſuchung ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Im Jahre 1908 ſtarb der Vater des Angeklagten Schütt und ſetzte ſeine Frau und ſeinen Sohn zu gleichen Teilen als Erben ein, wobei der Sohn die Landwirtſchaft, die Mutter das Haus erhielt. 1921 heiratete Schütt ſeine mitangeklagte Ehefrau. Der Ehe entſproſſen fünf Kinder, von denen eines geſtor⸗ ben iſt. Zwiſchen Schwiegermutter und Schwieger⸗ tochter beſtand von Anfang an ein geſpanntes Ver⸗ hältnis, das ſich nicht beſſerte, als die Mutter nach längerem Aufenthalt in einer Heilanſtalt wieder zurückkehrte. nend war, daß die Eheleute Im Jahre 1930 wurde der Knecht Karl Wiedere eingeſtellt. Für die ſozialen Verhältniſſe bezeſch, Schütt, zwei ihrer Kinder und der Dienſtknecht Wiederecht in einem Raum zuſammen ſchliefen. Wiederecht trat bald in Beziehungen zu Frau Schütt, was von dem Ehemann geduldet wurde. Im Jahre 1930 beabſichtigte Schütt deſſen Landwirtſchaft ſehr zurückgegangen war unt der deshalb einen Hauſier⸗ und Wollhandel betrieh ſich im Allgäu anzukaufen. Seine Mutter ſollte die Mittel dazu durch die Aufnahme einer Hypothek auf ihr Grundſtück beſchaffen. g Die Kaufverhandlungen wurden von Wiederecht und Schütt gemeinſam geführt. Die Mutter weigerte ſich aber und im Juli wurde ihr mit der Ermordung gedroht, wenn ſie nicht in die Her, gabe der Hypothek einwillige. Schließlich faßten die drei den Plan, die alte Frau Schütt beiſeite zu ſchaffen. In Kehl wurden Schlaftabletten beſorgt, die der alten Frau in der Zeit vom 12. bis zum 16. Juli 1931 gegeben wurden. Als die Mittel nicht wirkten, wurde beſchloſſen, die Frau zu erſticken. Zu dieſem Zweck ſtopfte ihr die Schwiegertochter ein Taſchentuch in den Mund und Wattepfröpfchen in die Naſe, während der Knecht die Frau feſthielt. Auch der Sohn ber Ermordeten nahm daran teil. Der Knecht hielt her im Bett Liegenden mit einem weiteren Taſchentuc den Mund ſolange zu, bis der Tod durch Erſticken eingetreten war. Worms gewinnt einen Aufwertungsprozeß um 1 Million Entſcheidung des Reichsgerichts gegen Freinsheim * Worms, 19. Nov. Die„Wormſer Zeitung“ meldet: Im Jahre 1919 hatte die Gemeinde Freins⸗ heim der dazumal neugegründeten Wormſer Kreditanſtalt mehrere Darlehen im Geſamt⸗ betrage von rund 1 Million Mark gegeben, wofür die Stadt Worms die ſelbſtſchuldneriſche Bürg⸗ ſchaft übernahm. Für die gegebenen Gelder ver⸗ langte ſpäter die Gemeinde Freinsheim Aufwer⸗ tung von der Wormſer Kreditanſtalt, die ihren Sitz unterdeſſen nach Wiesbaden⸗Biebrich verlegt hatte und ſich Rheinlandbank nannte. Dieſer Forde⸗ rung ſtand jedoch 8866 des Aufwertungsgeſetzes gegenüber, wonach eine Aufwertung von Bankgut⸗ haben nicht in Frage kommt, wenn der Geſchäfts⸗ betrieb der Anſchaffung und Darleihung von Geld dient. Die Gemeinde Freinsheim hatte demnach keine rechtliche Unterlage, eine Aufwertung von der ehemaligen Wormſer Kreditanſtalt zu verlangen. Nunmehr ſtellte ſich die Geldgeberin aber auf den Standpunkt, daß die Aufwertung durch die Stadt Worms erfolgen müſſe, weil dieſe einerſeits die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft übernommen hat und weil außerdem das von der Gemeinde Freinsheim gegebene Geld tatſächlich der Stadt Worms zu Gute Aus Baden Schwerer Verkehrsunfall c Schwetzingen, 18. Nov. Geſtern nachmittag wurde auf der Hebelſtraße die ſieben Jahre alte Ella Gembe, Tochter des Arbeiters Friedrich Gembe, von einem hieſigen Taxameter überfahren und inner⸗ lich ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſofort im Schwetzinger Krankenhaus operiert werden mußte. Die Schuld an dieſem Unglück trifft einzig und allein den Führer des Kraftwagens, da er durch die geſperrte Hebel⸗ ſtraße fuhr, auf der gegenwärtig eine Teerauf⸗ lage aufgebracht wird. Als das Auto auf der ge⸗ ſperrten Strecke nicht mehr weiter konnte, ſtellte der Führer, ohne vorher Signal zu geben, den Rück⸗ laufgang ein und überfuhr dabei das Kind, das ahnungslos über die Straße ging. 5 Liebesdrama * Konstanz, 18. Nov Eine ſchwere Bluttat hat ſich heute nachmittag hier ereignet. Der 28 jährige Ausläufer Oßwald aus dem benachbarten ſchwei⸗ zeriſchen Ort Krenzlingen gab in einem hieſigen Ge⸗ ſchäft auf ſeine frühere Braut, die 22 Jahre alte Elſa Biller von hier, mehrere Revolverſchüſſe ab, durch die das Mädchen ſchwer verletzt wurde. Sie mußte mit einem Bauch⸗ und einem Lungen⸗ ſchuß ins Konſtanzer Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Der Täter beging Selbſtmord durch Kopfſchuß. Die Biller hatte das Verhältnis mit Oßwald vor längerer Zeit gelöſt, war aber immer wieder von ihm verfolgt worden und hatte erſt vor einigen Ta⸗ gen einen Drohbrief von ihm erhalten. * c Schwetzingen, 18. Nov. Beim geſtrigen Vor⸗ tragsabend der hieſigen Ortsgruppe des Landesver⸗ eins Badiſche Heimat ſprach Hauptlehrer Wolf aus Heidelberg über den der Mathematik zugewandten Naturforſcher Karl Friedrich Schimper, der un 1849 bis zu ſeinem Tode im Jahre 1867 in Schwet⸗ zingen lebte. Schimper iſt am 12. Februar 1803 in Mannheim geboren. scb. Schriesheim, 18. Nov. Demnächſt wird der hieſige Kleinkaliber⸗Schützenverein auf ſeinem neu errichteten Schießſtand ſein diesjähriges Abſchluß⸗ ſchießen mit Preisſchießen(drei Schuß liegend) abhalten. An dem Preisſchießen beteiligen ſich auch eine Reihe auswärtiger Schützenvereine, ſo aus La⸗ denburg, Handſchuhsheim, Doſſenheim, Leutershau⸗ ſen und Großſachſen. Unter Führung des Vorſtan⸗ des Jakob Schmitt hat der hieſige Verein in den letzten Jahren einen ſtarken Aufſchwung genommen. * Karlsruhe, 17. Nop. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden mehrere Bettler von der Polizei feſtgenommen. In einem Falle hatte ein auf der Wanderſchaft befindlicher Bettler ein Zjähriges Kind bei ſich auf dem Arm, das er, wie die Feſtſtellungen ergaben, ohne Wiſſen der Eltern von der Straße weggenommen hatte; um es zur Erhöhung des Mit⸗ leds auf ſeinen Bettelgängen mit ſich zu führen. gekommen und zu gemeinnützigen Zwecken verwen⸗ det worden iſt. Das Landgericht Frankenthal und auch das Oberlandesgericht Zweibrücken hatten die Forderung der Gemeinde Freinsheim abgelehnt. Freinsheim legte daraufhin Reviſion beim Reichsgericht in Leipzig ein, die nun kürzlich vor dem achten Zivilſenat des Reichsgerichts ver⸗ handelt wurde, ohne daß zunächſt ein Urteil gefällt worden wäre, da der geſamte umfangreiche Prozeß, ſtoff eingehend durchgearbeitet werden mußte, zumal das Reichsgericht über die zur Entſcheidung ſtehende Frage früher noch niemals entſchieden hatte und ein Urteil unter Umſtänden von aller größter Beden⸗ tung werden konnte.„ Der achte Zivilſenat des Reichsgerichtes verkün⸗ dete dieſer Tage nun folgendes Urteil: Die eingelegte Reviſion gegen das Urteil dez Oberlandesgerichtes wird koſtenpflichtig zu rück⸗ gewieſen. Worms iſt ſomit mit ſeiner Rechtz⸗ auffaſſung durchgedrungen, wonach ein Bürge nicht für eine Forderung einzutreten braucht, wenn die Forderung durch das Aufwertungsgeſetz dem eigent⸗ lichen Schuldner erlaſſen iſt. Die Urteilsbegründung des Reichsgerichts liegt noch nicht vor. Aus der Pfalz Aus Wirtſchaftsſorgen in den Tod * Neuleiningen, 19. Nov. Der in der ganzen Um⸗ gegend bekannte Weinkommiſſionär Hermann Buſch von Dackenheim ſuchte geſtern den Tod im Eeckbach⸗ weiher. Seine Leiche konnte geborgen werden, Der Mann ſoll durch ſchwere Sorgen zu der Tat getrieben worden ſein. Eine Gerichtskommiſſton von Grünſtadt weilte an Ort und Stelle, um die Todesurſache feſtzuſtellen. Buſch hat dieſen Schriſt aus Verzweiflung unternommen, weil die Zwangs verſteigerung ſeines Beſitzes bevorſtand. Et iſt 665 Jahre alt, verheiratet und hat mehrere Kinder. * * Speyer, 18. Nov. In Frankfurt, wo er Linde⸗ rung eines ſchweren Magenleidens ſuchte, ſtarb am Sonntag Sanitätsrat Dr. Thoenes, 26 Jahre lang leitender Facharzt für Chirurgie und Frauenkrank⸗ heiten am hieſigen Diakoniſſen⸗Krankenhaus. Der Elsbacher Mörder feſtgenommen ( Darmſtadt, 18. Nor, Der Elsbacher Mörder konnte geſtern in der Per⸗ ſon des 24jährigen Knechts Hans Trauth aus Straßburg, ſeit früheſter Jugend mit ſeinen Eltern in Herxheim bei Landau in der Pfalz wohnhaft, er, mittelt und überführt werden. Er hat die eingeſtanden. Am 7. November fand man, wie gemeldet, mor gens an einem Waldrand zwiſchen Elsbach und Er⸗ bach die Leiche des 18jährigen Knechts Adam Keri mer aus Güntersfürſt mit einer ſtarken Kopfwunbe in ſeinem Blute liegend. Dem Toten waren die Schuhe ausgezogen. Der Verdacht richtete ſich zu nächſt gegen vier Handwerksburſchen, die in der Um, gebung nach Schuhen gefragt hatten. Nunmehr iſt es gelungen, zehn Tage nach der Tal den Täter ausfindig zu machen. Dadurch, daß ma das Waſſer aus einem nahegelegenen Teich abließ, fand man die Mordwaffe, ein Stück Waſſer⸗ leitungsrohr. Das führte auf die Spur des Tlälerz, des 24jährigen Knechts Hans Trauth, der bei den gleichen Arbeitgeber wie der Ermordete beſchäftigt war. Nach hartnäckigem Leugnen gab er die Tat zu, Er will ſie wegen eines Arbeitskonflikts mit Krämer be; gangen haben. Vermutlich liegt auch Eiferſucht und gekränkte Eitelkeit vor, weil der 18fährige Krämer bei den vom Dienſtherrn beſchäftigten Mäg⸗ den bevorzugt wurde. Um die Tat zu verſchleſer, hat der Mörder dem Toten die Schuhe ausgezogen, ſie zerſchnitten und in den Abort geworfen, wo die Stücke jetzt auch gefunden wurden. eee, ſeinen Könn⸗ Donnerstag, 19. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Numemr 587 N 1 9 5 2 45 S 5 1 2 8 Die Mannſchaften der„Prominenten Oaſe Berlin Nationaltheater Mannheim Für das Spiel der Stag nach⸗ mittag im Mannheime 1 9 gte 9 Winterhilfe wurden jetzt die Mannſchaften bekannt gegeben. Für die Oaſe ſpielen: 8 Schmidt Werner Blaß Nüßlein Neppach Gombert Nehmer Trier 5 Für Mannheim. Friedmann Schickele Roſenſtock Dr. Gleißner Haberkorn J. Breitenbacher Au G. Breitenbacher Steinkamp Anger Die Mannſchaften ſcheinen ſich ziemlich ebenbürtig zu ſein, Berlin hat 8 fer ü here Internationale in feinen Reihen, die bei verſchiedenen Spielen ihr einſtiges Können unter Beweis ſtellten. Im 1. Schmidt Dr. Meiſl Poppovich Najuch Trieloff Tor R. ——— 2 2 Hanne Sobeck, der Schiedsrichter (Großkaufmann), als Mittelläufer Dr. Willt Meiſl (Sportjournaliſt), der früher für Oeſterreich repräſentativ tätig war und Poppovich als Sturmführer, gleichfalls ein alter öſterreichiſcher Internationaler. Daß die beiden Tennislehrer Nüßlein und Najuch körperlich in Form ſind, zeigte ihr Abſchneiden gegen Tilden und Kom⸗ pagnie in Hamburg, Berlin, Köln und Paris. Auch die anderen Spieler find nicht unbekannt. Die Mannheimer Mannſchaft iſt durch ver ſchiedene Spiele der letzten Zeit recht gut eingeſpielt. Am vergangenen Sonntag mußte der Poſtſportverein Ludwigs⸗ hafen mit 42 die Ueberlegenheit der Mannheimer Theater⸗ Mannſchaft anerkennen. Die einzelnen Spieler ſind zu bekannt, um noch eine nähere Beſchreibung liefern zu müſſen. Au und die Gebrüder Breitenbacher ſind aus früheren Jahren noch in guter Erinnerung. Trie⸗ loff, Friedmann, Roſenſtock uſw. haben nur zu oft gezeigt, daß ſie auch mit dem Fußball umzugehen ver⸗ ſtehen. Es iſt ſehr ſchwer, in dieſem Spiel eine Vorausſage zu treffen. Die Ausſichten dürften für beide Mannſchaften jaſt die gleichen ſein. Es kommt hier weniger auf das Ergebnis, als auf den Zweck des Spieles an. Daß die Künſtler, die am Samstag nachmittag im Mannheimer Stadion antreten, aus Freude am Fußballſport ſpielen, iſt ſelbſtverſtändlich. Hoffentlich wird der Beſuch ſo, daß der Winterhilfe ein anſehnlicher Betrag zugeführt werden kann. Schiedsrichter wird der bekannte Berliner Inter⸗ nationale Hanne Sobeck ſein. Als Linien richter treten Fleiſchmann⸗ VfR und Zeilfelder⸗ fe Neckarau auf.. Den Anſtoß in der erſten Halbzeit vollführt Inten⸗ baut Maiſch und den der zweiten Halbzeit die Filmdiva Line Dayers. Intendant Maiſch wird vor Beginn des Spieles eine kurze Anſprache halten. Bei jeder Halbzeit werden durch Flugzeuge(Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein und Gildehof) die Bälle aus einem Flugzeug abgeworfen. Beſonderes Intereſſe wird auch der 250 Meter lauſ der Damen in der Pauſe finden. Am Start werden die Damen Wolf, Stieler, Heuſer und Wehner Erscheinen. Lilian Harvey iſt durch anderweitige Verpflichtungen am Erſcheinen verhindert. Die erſte Halbzeit wird durch den Rundfunk Abertragen. In die Uebertragung werden Interviews mit den einzelnen Künſtlern eingeflochten werden.— Bilder der Oaſe⸗Mannſchaft ſind in den Schaufenſtern unſerer Hauptgeſchäftsſtelle am Markt im Baſſermannhaus ausgeſtellt. Jungflieger in der Werkſtätte Der Werkſtättenbetrieb des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins ein Muſterbetrieb In aller Stille, wie der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrt⸗ derein immer arbeitet, iſt in der Fruchtbahnhofſtraße eine Werkſtätte der Segelflieger entſtanden, die dem Verein alle Ehre macht. Hier iſt das eigentliche Arbeits⸗ gebiet der Jungflieger. In ſyſtematiſcher Arbeit werden die jungen Flieger praktiſch in der Werkſtätte ausgebildet. Jeder Jungflieger iſt verpflichtet, eine gewiſſe Anzahl Ar⸗ beitsſtunden zu leiſten, bevor er an das Fliegen ſelbſt kommt. Die gründliche und gewiſſenhafte Ausbildung der Jungflieger hat ſowohl in der Motorflugabteilung als auch in der Segelflugabtetlung keiche Früchte getragen, die in den großen Erfolgen bei berſchiedenen Wettbewerben nach außen hin ſichtbar zum Ausdruck kamen. Der Geſamtbetrieb des Badiſch⸗Pfälzi⸗ ſcen Luftfahrtvereins iſt nicht umſonſt vorbildlich in Deutſchlan d. Eine ganze Reihe von guten Flug⸗ ſchulen hat ihre ganze Arbeit nach dem Muſter des Mann⸗ heimer Vereins aufgebaut. Gerade in letzter Zeit haben die Erfolge ihre Anerkennung gefunden. Heinrich Schlerf, der Motorfluglehrer des Vereins, wurde mit dem Hindenburg⸗ Pokal ausgezeichnet und beim Deutſchen Zuverläſſigkeitsflug 1931 ſchnitt der Verein mit ſeiner Maſſenbeteiligung am beſten ah. Für dieſe Breiten⸗ und Spitzenletſtungen erhielt der Verein neben Geldpreiſen den Zuſatzpreis des Reichsper⸗ kehrsminſteriums, eine Sportmaſchine. f Dipl.-Ing. Hag ſt o tz, der Leiter der Jungfliegerabtei⸗ lung, hat in der Fruchtbahnhofſtraße mit primitivſten Mit⸗ teln eine Werkſtätte geſchaffen, die dem Verein noch manche Anerkennung einbringen wird. In einem alten Lagerhaus wurde eine zweiſtöckige Werkſtätte eingerichtet. Die Innen⸗ einrichtung wurde ſelbſt gemacht. In mühſeliger Arbeit walten die Jungflieger ihre Werkſtätte ſelbſt aus. Wir hatten am Dienstag Gelegenheit, die Werkſtätte im Betrieb zu beſichtigen. Sämtliche Arbeiten werden von Jungfliegern freiwillig ausgeführt. Der Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſche Luftſahrtyerein iſt in der Lage, jede Segelflugmaſchine dollſtändig in eigener Werkſtätte herzuſtellen. Einige Ma⸗ ſchinen ſind bereits außerhalb Mannheims mit Erfolg im Gebrauch. Reibungslos wie in einem Muſterbetrieb greift alles ineinander ein. Kunſtvoll geht die Anferkigung der Flügel, der Verſteifungen, des Rumpfbaus und der Beſpan⸗ nung vor ſich. 5 5 Man kaun ruhig von einer Normung der einzelnen 5 Arbeitsvorgänge ſprechen. i Da jeden Tag andere Jungflieger in der Werkſtätte tätig Aid, iſt die Gewähr gegeben, daß jeder Flieger an die ver⸗ chiedenen Arbeiten kommt. Obwohl kaum Jacharbeiter darunter ſind, muß man über die genaue Arbeit, die hier geleiſtet wird, ſtaunen. Man merkt den jungen Menſchen die Freude an dieſer freiwilligen Arbeit an. Dieſe Arbeitsfreude führt dieſe verſchieden veranlagten Menſchen zuſammen zu einem Knameradſchafts⸗ un d Gemeinſchaftsgeiſt, der für den Verein noch Gutes verſpricht. Aus ſolchem Nachwuchs muß etwas zu machen ſein. Die Liebe zur eigenen Arbeit veranlaßt dieſe jungen Menſchen von ſelbſt, auf ihre Maſchinen beim Flug zu achten, damit ſie keinen Schaden erleiden. Dieſe mühſelige Arbeit in der Werkſtätte wird durch das Ueben und Fliegen auf dem Fluggelände wieder gelohnt. Der erſte Flug, frei über das Gelände, entſchädigt für alle Ar⸗ beitsſtunden, die der Freizeit, meiſt abends, entnom⸗ men wurden. Von der großen Liebe zum Flugſport und von dem Idealismus zur Arbeit bei dieſen jungen Menſchen kann man ſich nicht leicht eine Vorſtellung machen. Die geſamten Arbeitsräume umfaſſen eine Fläche von 389 am. Ein genauer Arbeits plan, der am ſchwarzen Brett augeſchlagen iſt, gibt Aufſchluß über die Tätigkeit der einzelnen Jungflieger. Jeder Flieger hat ſein Arbeitsbuch, in dem die geleiſteten Stunden ein⸗ getragen werden. Wie ſyſtemvoll hier gearbeitet wird, zeigt ein Blick in die Werkzeugkammer. Ueberall Ordnung und peinlichſte Sauberkeit. Werkzeuge gibt es nur gegen Quittung. Immer nach Schluß der Arbeit muß das geſamte Werkzeug wieder in die Werkzeugkammer zurückgebracht werden. Die Werkſtätte macht trotz Hoch⸗ betrieb immer einen aufgeräumten Eindruck. Man war erſtaunt über das reibungsloſe Inein⸗ andergreifen der einzelnen Arbeiten und über die gauze Anordnung. Die Stadtverwaltung von Ludwigshafen hat die Wichtigkeit ſolcher Ausbildung erkannt. Eine ganze Anzahl Arbeits loſer wird bereits in dieſer Werkſtätte unentgeltlich ausgebildet. Auch an die Jung ⸗ fliegerkurſe an der Gewerbeſchule, die gleichfalls von Dipl.⸗Ing. Hagſtotz geleitet werden, er⸗ freuen ſich immer regeren Zuſpruchs. In anderen Staaten iſt die Unterſtützung dieſer Jungfliegerkurſe weit größer als bei uns in Baden, wo man bis jetzt noch nicht das richtige Verſtändnis hierfür aufbringen konnte. Es wäre wünſchenswert, wenn der Werkſtättenbetrieb wetteren Kreiſen zur Beſichtigung zugänglich gemacht werden könnte, damit vielen ein Einblick in die mühevolle Klein⸗ arbeit der Jung⸗ und Segelflieger gegeben werden könnte.— 1— 4 8 5 Ergebniſſe vom Bußlag Fußball Berlin: Tennisboruſſia— München 1860 9˙2 020); BSW 92— Eintracht Frankfurt:2(:); 1. FC Neukölln gegen Dy Prag:2(:); Vittoria 89— Preußen Stettin 10:0; Norden⸗Nordweſt— Chemnitzer BC:3; BW Lucken⸗ walde Eintracht Leipzig:3; Union Oberſchöneweide— Blau⸗Weiß:1. Pommern: Städteſpiel Stettin— Berlin B:1(:). Mitteldeutſchland: Dresdener SC— Hertha⸗BSC:8 (:); Städteſpiel Chemnitz— Leipzig:2(:); Städte⸗ ſpiel Leipzig— Halle(Reſerven):1(:); Städteſpiel Halle— Kaſſel:2(:); Fortuna Leipzig— Guts Muths Dresden:2; SpVg. Leipzig— S Merſeburg 99 62:6; Su BC Plauen— Slavia Prag:2(:); Meerane 07— L. Vogtl. FE Plauen 23; VfB Glauchau— Bſch Leipzig :2 in Erfurt: Nord⸗ gegen Oſtthüringen:1(:); in Nordhauſen: Kyffhäuſer— Wartburggau 31. Norddeutſchland: Städteſpiel Hamburg— Berlin:1 (:); Städteſpiel Hameln— Hannover:2(:); Phönix⸗ Polizei Lübeck— Holſtein Kiel 214; Arminia Hannover— Werner Hannover 910. Weſtdeutſchland: Schwarz⸗ Weiß Eſſen— Fortuna Düſſeldorf:3(:); Eſſen⸗Weſt 81— MB Linden 24; Werden 08— Weſtfalig Herne:2; BV Stoppenberg SV Höntrop 44; Bonner FV— 1. Bezirksklaſſe Bonn :3; Hagen: Sonderklaſſe— 1. Bezirksklaſſe 111. Ausland: Länderſpiel in Liverpool: England— Wales n Handball Städteſpiele: Stettin— Berlin:10(:); Hannover gegen Hamburg:8(:); Berlin— Dresden(Turner) 21(20. Hockey Städteſpiele: Hamburg— Berlin 38(:);(Alte Herren) 4·3(:); JG Sportverein Frankfurt— FSV Frankfurt:1; Eintracht Frankfurt— Techn. Hochſchule Darmſtadt:2; Höchſter HCE— TS Höchſt 513; Höchſter HC— TS Höchſt(Damen):0. t E Najuch und Nüßlein ſpielen Tennis⸗Schankämpfe im Ebertpark Wie bereits mitgeteilt wurde, werden die Tennispres feſſionals Najuch und Nüßlein außer ihrer Beteiligung an dem Fußballſpiel der Prominenten Oaſe Berlin gegen Mannheimer Nationaltheater auch einige Tennis⸗Schau⸗ kämpfe vorführen. Dieſe Schaukämpfe werden im Rahmen einer Tennismatinee am kommenden Sonntag vormittag in der Ebertpark⸗Halle in Ludwigshafen ſtattfinden. Von den beiden Berufsſpielern hat vor allem Nüßlein durch ſeine hervorragenden Kämpfe in den Tilden⸗Gaſtſpielen die Aufmerkſamkeit der Tenniswelt auf ſich gelenkt. Nüßlein iſt bekanntlich auch von Tilden für eine amerikoniſche Tennistournee verpflichtet worden. Sein Spiel in Mann⸗ heim wird alſe auf längere Zeit hinaus die letzte Gelegen⸗ heit bieten, einen der beſten Vertreter des Berufstennis ſpielen zu ſehen. Anſchließend an das Einzel zwiſchen Najuch und Nüß⸗ lein werden einige der beſten deutſchen Spielerinnen und Spieler im Amateurtennis ein gemiſchtes Doppel beſtreiten. An dieſem Mixed nehmen auch die beiden Mannheimer Spieler Dr. Buß und Oppenheimer teil und zwor wird Dr. Buß zuſammen mit Frau Fried⸗ leben gegen die Kombination Oppenheimer ⸗ Fraun v. Reenicek antreten. Hocken TV 1846 Mannheim— Hockey⸗Club Heidelberg (Damen):1(:1) Die in dieſer Spielzeit noch ungeſchlagene Damenelf des TVM trat erſatzgeſchwächt gegen den HEß in Heidel⸗ berg an und konnte das Spiel nur knapp:1 gewinnen. Der T ſpielte ſehr zerfahren und nur ger guten Ab⸗ wehrorbeit der linken Verteidigerin iſt es zuzuſchreiben, daß der HC bis zur Halbzeit nicht in Führung kam. Außer der linken Verteidigerin konnte nur noch die Mit⸗ telläuferin und die rechte Verbindungsſtürmerin gefallen. Die Halbrechte des Hockeyelubs, ſowie die rechte Verteidi⸗ gerin waten die beſten ihrer Mannſchaft. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November 6. — 7. 16 10[ Neckar- Pegel 10.17. 18. 19. Baſel Schuſterinſe eh! Maxau Mannheim. Caulbb Köln Mannheim. 2, Jagſtfeld. 1. Heilbronn 1. Plochingen. 0 ..62 00.9 711.2 600,8 8 0 2 8 e S888 S 22 88888 2D se Sie werden immer wieder beobachten, daſ Ohne Mundstück ist die Cigarette reiner und milder. Atikah auch von Dame bevorzugt wird, obgleich sie durchaus nicht zu den sogenannten„Damen- Cigaretten gezählt werden kann. Diese Tatsache ist in einem interessanten Vorgang begründet, der sich Diese Dariiellung ꝛcigl deutlich die falirierende V irtkung der Feuchtigkeit im Mundende einer A titah obne Mund. gtucl. Der Tabab ist sichtlich dunkler getborden ali bei der Mundetuch- Cigaretie, bei der das Mundstuch das Eindringen der Feuchtigbeit verhindert. ö 1 Arama 72 0 in der mundstücklosen Atikah abspielt. Das Mundende wird zu einem natür- lichen Filter, in dem die Feuchtigkeit. die durch das poròse Papier eindringt, den Rauch von scharfen, bitteren Bestand- teilen lautert die das Aroma beeintrãch- tigen. Der Rauch schmeckt angenehm kühl, mild und aromatisch, reizt die Kehle nicht 15 hat eine e an- tegende Wirkung, Deshalb wird Atikah von allen Rauchern mit feinem Ge- AuUsLESE-CIGARETTEN delbstyorstandlich OHNE MuNDSrück Anregelmäßige Auslandsbörſen Ab Berlin, 18. Nov.(Eig. Dr.) rſe war bei ſchleppendem Geſchäft Die Londoner unregelmäßig. Japaniſche Bonds lagen feſter, da die Be⸗ fürchtungen, daß Je dſtanddard abgehen wolle, ſich als grundlos erwi Deutſche Anleihen konn⸗ ten weiter im Kurſe anziehen. An der Pariſer Börſe hielt ſich das Geſchäft in engſten Grenzen; eine klare Ten⸗ denz vermochte ſich nicht herau lden, doch waren die Kurs veränderungen nur unbedeutend. Die Brüſſeler Börſe war nach widerſtandsfähtgem Beginn im Verlaufe ſchwächer, doch waren die Kursrückgänge nicht erheblich. Die Grundſtimmung an der Wiener Börſe war bei unregel⸗ mäßiger Kursgeſtaltung freundlich. Das Geſchäft an der Amſterdamer Börſe erfuhr bis zum Schluß keine Be⸗ lebung, die Kurſe bröckelten meiſt etwas ab. Deutſche Werte waren meiſt etwas feſter, beſonders die Re Sſchuldbuch⸗ forderungen, doch ſchwächten ſich 7proz. R. W. E. u. 652proz Ver. Stahlobligationen ab. Zu Beginn der New horker Börſe zeigte ſich wieder ſtärkere Zurückhaltung; Kupfer⸗ werte waren ſtark gedrückt. An den internationalen Deviſenmärkten ergaben ſich am Nachmittag kaum Veränderungen. Das enigliſche Pfund behauptete ſich auf ſeinem Stand ron 3,77% gegen den Dollar. Der Dollar zog leicht an, auch die Reichsmark konnte ſich wieder etwas befeſtigen und ſchloß in Amſterdam mit 59,17 und in Zürich mit 122.20. Die Nord deviſen waren unverändert; Mad pid ſchwächte ſich mittags ſtärker ab, konnte ſich aber dann ieder gut er⸗ holen. Buenos war knapp behauptet. Der ſcharfe Rückgang der Kupferpreiſe am Londoner Metallmarkt wird auf Verkäufe amerikani⸗ ſcher Rechnung zurückgeführt. Nach neueſten Nachrichten ſind die Vertreter der Katanga geſtern wieder aus Newyorkſabgereiſt, ſodaß man die Kupferkonferenz endgültig als geſcheitert anſehen kann. Die Newyork⸗ Times will jedoch wiſſen, daß die Katanga⸗Vertreter Vor⸗ ſchläge mitgenommen haben, die als Baſis für neue Ver⸗ handlungen dienen können. Eine Reihe großer amerikani⸗ ſcher Kupferproduzenten hat ſich jetzt ebenfalls gegen die be⸗ abſichtigte Produktionseinſchränkung ausgeſprochen. * Stand der Badiſchen Bank vom 15. Nov. Goldbeſtand 8 9 ſtige Wechſel 9 627, Noten Aktiva: deckungsfähige Deviſen 752 485, ſon⸗ 1 8 21 199 205, Deutſche Scheidemünzen anderer Banken 4970 470, Lombardforderun⸗ Wertpapiere 10 205 162, ſonſtige Aktiva 24 992 370. Paſſiva: Grundkapital: 8 300 000, Rück⸗ lagen 3 80„Betrag der umlaufenden Noten 24 581 050, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 21 385 702, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 12821 857, ſonſtige Paſſiva 2937 440, Verbindlichkeiten aus weiter be⸗ gebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 1109 245 ,. * Zwirnerei u. Nähfadenfabrik Hechingen J. Levi u. Co. Ac. Hechingen. Die Geſellſchaft(AK. 410 000%), die per 30. 6. 31 mit 4216/(i. V. 12 115) Gewinn abſchloß, nimmt eine Herabſetzung des Grundkapitals zwecks Rückzahlung an die Aktionäre und Bildung weiterer Reſerven(172 000) durch Zuſammer ung der Stammaktien im von 815 von 400 000/ auf 250 000/ vor. * Konkursantrag einer pfälziſchen Tabakwarenfirma. Die Firmo Emanuel, Feibelmann u. Sohn Gmbh, Zigarrenfabriken und Rohtabak⸗Großhandlung in Landau (Pfalz), die vor einiger Zeit verſucht hat, ſich mit ihren Gläubigern über einen Zohlungsauſſchub für die rückſtändi⸗ gen Raten aus der Abwicklung i 8 Vergleichs verfahrens zu verſtändigen, hat, da die Gläubiger hierauf nicht ein⸗ gingen, nunmehr Kon kursantra g geſtellt. 5 Verhältnis zern nahe⸗ olz, wurde nuf den 22. Dez 1 5 * Agrar⸗Induſtrie A. Freiburg i. Br. Die Liquida⸗ tionseröffnungsbilanz per 30. 6. 31 zeigt eine Erhöhung des Verluſtvortrages auf 97 165,(82 121) nach 6099% (20 031) Abſchreibungen. verſt Ausg. 2 5 Mittag- — abe Nr. 537 Hypothekenmarkt und Auſwertungsforderungen Von Dr. Gorenius, Berlin Unabhängig von der gegenwärtigen durch die Börſen⸗ unterbrechung hervorgerufenen Hypothekenſperre muß ſich der deutſche Grundbeſitz darauf einſtellen, daß auf lange Zeit neuer Hypothekenkredit nur noch in ganz geringem Ausmaß zur Verfügung ſtehen wird. Statt, wie bisher eines Kapitalzufluſſes aus dem Ausland, werden wir in den nächſten Jahren große Kreditrückzahlungen zu ver⸗ zeichnen haben. Darüber hinaus geht bei der Unſicherheit der deutſchen Verhältniſſe die Tendenz dahin, daß die Ka⸗ pitalbeſitzer möglichſt kurzfriſtig disponieren. Hinzu kom⸗ men Zwangsmaßnahmen, die ergriffen werden mußten, und die für den Kapitalmarkt von einſchneidender Wir⸗ kung ſein werden. Am bedeutſamſten iſt hier wohl die letzte Notverordnung, nach der die Sparkaſſen nur 40 v. H. ihrer Spareinlagen in Hypotheken anlegen dürfen. Wenn man nun den gegenwärtigen Stand betrachtet, ſo zeigt ſich, daß die Sparkaſſen über 45 v. H. der Spareinlagen in Hypo⸗ theken angelegt haben, während, wie erwähnt, die Not⸗ verordnung nur noch 40 v. H. zuläßt. Praktiſch bedeutet dies nun nicht etwa, daß die Sparkaſſen in kurzer Zeit zu umfangreichen Hypothekenkündigungen gezwungen ſein werden leine ſolche Maßnahme müßte zu ſchwerſten Stö⸗ rungen im Hypothekenkredit und ſomit am geſamten Grundſtücksmarkt führen); vielmehr wird lediglich ein künftiger Zuwachs an Spareinlagen anderweitige Anlage finden, ſo daß die Sparkaſſen nach und nach auf nur 40 v. H. Hypothekenanlage ihrer Spargelder kommen. In den letzten Monaten ſind überdies die Spareinlagen be⸗ kanntlich ſtark zurückgegangen, und zwar vom Juni bis September um etwa 1 Milliarde /, ſo daß es alſo ge⸗ raume Zeit dauern wird, bis die Sparkaſſen den geſetz⸗ lichen Anlagebeſtimmungen werden nachkommen können, und daß vor allen Dingen noch längere Zeit verſtreichen wird, bis die Sparkaſſen wieder einmal an neue Hypothe⸗ kengenährung werden denken können. Die Stockung am Hypothekenmarkt wäre an ſich nicht von ſo weitgehender wirtſchaftlicher Bedeutung, wenn nicht am 1. Januar 1992 die Fälligkeit eines großen Teils der Aufwertungsſorderungen vor der Tür ſtünde. Es iſt naturgemäß eine Unmöglichkeit, von den Schuldnern die Rückzahlung ihrer Aufwertungsverpflichtungen zu fordern, wenn ihnen keine Gelegenheit geboten wird, ſelbſt zu hohen und höchſten Zinsſätzen anderweitigen Kredit zu he⸗ kommen, mit deſſen Hilfe ſie die Aufwertungsgläubiger befriedigen können. Die Aufwertungsgläubiger vertreten demgegenüber den Standpunkt, daß ſie unbedingt auf Rückforderung der Kredite beſtehen müßten, da ja auch ſie ihrerſeits Verpflichtungen abzudecken hätten. Eine geſetz⸗ liche Neuregelung der Aufwertungsfrage iſt in allernächſter Zeit zu erwarten. Im allgemeinen herrſcht aber völlige Unklarheit darüber, um welche gewaltigen Beträge es ſich bei den Aufwertungsforderungen eigentlich handelt. Es ſei hier daher einmal kurz genaues Zahlen mate⸗ rial über die Höhe und die Gliederung der Auf wertungs forderungen gebracht: Der Geſamtumlauf von deutſchen Schuldͤverſchreibungen beträgt rund 30 Milliarden l. Hierpon ſind 7,8 Milliarden A, d. h. 26 v. H. Aufwertungs⸗ und Ablöſungsanleihen. Der Geſamtbeſtand an Hypotheken beträgt gegenwärtig rund 31 Milliarden&, hiervon 7,2 bis 8,2, alſo 25 v. H. Auf⸗ wertungshypotheken. Von den 7,2 bis 8,2 Aufwertungs⸗ hypotheken entfallen knapp 4 Milliarden auf organiſier⸗ ten Kredit, d. h. Hypotheken der Bodenkreditinſtitute, Spar⸗ kaſſen und Verſicherungen, während 3,25 bis 4,25 ſoge⸗ nannte freie Hypotheken ſind, d. h: Hypotheken, die ſich nicht im Beſitz von Geldinſtituten, ſondern vorwiegend in Privathand befinden. In den letzten Jahren haben ſich die Aufwertungshypotheken ſchon ſtark verringert. Bei den Bodenkreditinſtituten allein iſt von Ende 1925 bis zum 1. Oktober d. J. ein Rückgang um 600 Millionen/ oder 23 v. H. des Beſtandes von Ende 1925 feſtzuſtellen. Seit Mitte des Jahres ſtockt jedoch die Umwandlung von Auf⸗ Slaatswirtjchaft und Vankkrodit in Sowjetrußland 0 Moskau, Anfang November 1931. Die von der Sowjetregierung durch Dekret vom 30. Ja⸗ nuar 1930 eingeleitete Kreditreform hat bekanntlich zunächſt das Gegenteil von dem erreicht, was angeſtrebt worden war. Das Ziel der einſchneidenden Reform, die am 1. April 1930 in Kraft trat, war die Einbürgerung der„kauf⸗ männiſchen Betriebsführung“ und die Feſtigung der „Finanzdiſziplin“ in der geſamten Sowjetwirtſchaft. Sie ſollte die Kontrolle der Staatsbank über die Ausführung der Produktions⸗ und Finanzpläne verſtärken, die Bank in eine Berrechnungszeutrale der Sowjetwirtſchaft verwandeln und eine planmäßige Verteilung der Kreditmittel gewährleiſten. Tatſächlich hatte die Reform aber eine ſtarke Lockerung der Finanzdiſziplin bei den ſtaatlichen Wirtſchaftsorganen zur Folge. Es vollzog ſich der Uebergang zu der ſogenannten „automatiſchen Rechnungsbegleichung“, bei der die Staats⸗ bank ihre Mittel ohne Rückſicht auf die Durchführung der Pläne uſw. hergab. Bedeutende Ueberſchreitungen der Kre⸗ öitlimtte waren unter bdieſen Umſtänden an der Tages⸗ ordnung. Angeſichts dieſer unltebſamen Auswirkungen der Kredit⸗ reform ſah ſich die Sowjetregierung genötigt, oͤurch Verord⸗ nungen vom 14. Januar und 20. März 1931 wichtige Aenderungen in dem urſprünglichen Dekret vorzuneh⸗ men. Die weſentlichſten Beſtimmungen dieſer beiden Ver⸗ ordnungen beſtanden darin, daß die„automatiſche Rech⸗ nungsbegleichung“ abgeſchafft und die Kreditgewährung in Abhängigkeit von der Durchführung der Produktions⸗ und Finanzpläne gebracht wurde. Vom 1. Mai 1931 ging die Ruſſiſche Staatsbank zur Arbeit auf der neuen Grundlage über und es unterliegt keinem Zweifel, daß die Einſtellung der„automatiſchen Kreditgewährung“ eine gewiſſe Beſſerung der Verhältniſſe gebracht hat, da dadurch der kontrolloſen Verausgabung der Bankmittel Grenzen gezogen wurden. Ferner wurden die Wirtſchaftsorgane gezwungen, ihre gegenſeitigen Beziehungen durch Lieferungsverträge zu regeln, da ſie andernfalls keine Kredite erhielten. Allerdings wird auch in der Sowjetpreſſe darauf hingewieſen, daß dieſe Verträge von„keiner hohen Qualität“ ſind, da die über⸗ wiegende Mehrzahl davon unter dem Druck der Staatsbank und ausſchließlich zu dem Zweck abgeſchloſſen wurde, um einen Kredit zu erhalten. Das Ziel der Kreditreform,„mit⸗ tels des Rubels“ eine genaue Kontrolle über die Ausfüh⸗ rung der Finanzpläne und die Kapitalakkumulation der ſtaatlichen Unternehmungen zu erreichen, iſt auch durch die Abänderungsdekrete vom 14. Januar und 20. März 1931 nicht erreicht worden, und zwar vor allem deshalb nicht, weil die Staatsbank fortfuhr, den geſamten Bedarf der Wirtſchaftsorgane an Betriebsmitteln zu befriedigen. Auch wenn die eigenen Mittel der Wirtſchaftsorgane infolge der Nichtausführung des Planes der Selbſtkoſtenſenkung auf⸗ gezehrt wurden, ſind ihnen die ſehlenden Mittel von der Staatsbank ohne weiteres zur Verfügung geſtellt worden. Es beſtand alſo für die Wirtſchaftsorgane nach wie vor kein Anxeiz, ſich beſonders um die Senkung der Selbſtkoſten und um die Anſammlung eigener Kapitalien zu bemühen. Das Dekret vom 23. Juli d.., das durch eine ſoeben veröffentlichte Verordnung über„Neue Maßnahmen zur Einbürgerung der kaufmänniſchen Betriebsführung“ vom 21. Oktober d. J. ergänzt wurde, will in dieſer Hinſicht Wandel ſchafſen. Das neue Dekret ſtellt feſt, daß bei der bisherigen Durchführung der Kreditreform der Unterſchied Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter in der Verwendung der eigenen und der geliehenen Mittel der Wirtſchaftsorgane verwiſcht, ihre wirtſchaftliche Beweg⸗ lichkeit dadurch vermindert und das Intereſſe an den finan⸗ ziellen Ergebniſſen ihrer Arbeit geſchwächt worden iſt. Zur Beſeitigung dieſer Mängel werden den Wirtſchafsorganen für die Sicherſtellung ines Mindeſtvorrates an Rohſtoffen, Hilfs materialien, Brennſtoffen, Halbfabrikaten, Fertig⸗ waren uſw. eigene Betriebsmittel zur Verfü⸗ gung geſtellt. Der Mehrbedarf an Betriebsmitteln der ſtaatlichen Wirtſchaftsorgane, der durch die Entwicklung der Produktion und des Umſatzes hervorgerufen wird, ſoll nicht wie bisher von der Staatsbank, ſondern aus den etgenen Gewinnen der betreffenden Wirtſchafts⸗ organe gedeckt werden. Im Zuſammenhang mit der Ausſtattung der Wirtſchafts⸗ organe mit eigenen Betriebsmitteln, für deren richtige Ver⸗ wendung, Erhaltung und Auffüllung ſie die volle Ver⸗ antwortung tragen, ſoll auch die Kredit tgewährung durch die Staatsbank grundlegend geän⸗ dert werden. Die Staatsbank darf den ſtaatlichen Unter⸗ nehmungen künftig Kredite nur für die Bedürfniſſe ge⸗ währen, die mit der Finanzierung von unterwegs befind⸗ lichen Waren, der Bevorſchußung von ſaiſonmäßigen Pro⸗ duktionsprozeſſen, der ſaiſonmäßigen Anſammlung von Vorräten, Rohſtoffen, Brennſtoffen und Fertigwaren ſowie „an anderen zeitweiligen Bedürfniſſen, die ſich aus dem Gang der Produktion und des Warenverkehrs ergeben“, zu. ſammenhängen Dabei dürfen Bankkredite nur auf kurze, genau feſtgelegte Friſten und„nur bei Vorhandenſein von materiellen Sicherheiten“ gewährt werden. Durch die Reor⸗ ganiſation des Kreditierungsſyſtems will man ganz offen⸗ bar die Arbeit der Staatsbank wiederum der Tätigkeit der Banken in den kapitaliſtiſchen Ländern annähern, wobei man jedoch überſieht, daß die Verhältniſſe in der Sowjet⸗ wirtſchaft in dieſer Hinſicht ganz anders liegen Die Durch⸗ führung der Voranſchläge des Fünffahresplanes macht es notwendig, daß auch unrentable Unternehmungen von der Staatsbank finanziert werden. In der Verordnung vom 21. Oktober d. J. wird be⸗ kanntgegeben, daß die Feſtſtellung der für die Wirtſchafts⸗ organe notwendigen eigenen Betriebsmittel, und die Aus⸗ arbeitung des neuen Kreditierungsſyſtems nunmehr abge⸗ ſchloſſen iſt und die neue Form der Kreditgewährung be⸗ reits am 1. November 1931 in vollem Umfange in Kraft tritt. Darüber, wie die Zuweiſung eigener Betriebsmittel an die Wirtſchaftsorgane im einzelnen vor ſich gegangen iſt, liegen keine genaueren Angaben vor. Es iſt anzunehmen, daß man dabei u. a. einen Teil der bei den Wirtſchafts⸗ organen feſtgefrorenen Bankkredite ihnen nunmehr als eigenes Betriebskapital zugewieſen hat. Durch die Beſtim⸗ mung, daß die Staatsbank den Wirtſchaftsorganen künftig Kredite nur für ganz beſtimmte Zwecke gewähren darf, wird ofſenbar eine Einſchrän kung der Staats bank⸗ kredite angeſtrebt, die in Hinblick auf die geſpannte Währungslage an ſich auch geboten wäre. Andererſeits iſt jedoch zu berückſichtigen, daß eine ſehr große Anzahl der Wirtſchaftsorgane unter Kapitalmangel leidet und eine Ein⸗ ſchränkung der Bankkredite bei ihnen große Schwierigkeiten hervorrufen würde, denn daß ſich die Verhältniſſe hinſicht⸗ lich der eigenen Kapitalakkumulation in nächſter Zeit weſentliche ändern, iſt nach den gegenteiligen Erfahrungen der letzten Jahre nicht zu erwaren. wertungshypotheken in vollſtändig. anderweitigen Hypothekarkredit Höhe und Gläubiger der Aufwertungshypotheken Milliarden 4 A. Geſamtbetrag der Aufwertungshypotheken 72—8,2 davon freie Hypotheken 3,24—4,24 organiſierter Kredit 5 3,96 vom organiſierten Kredit entfallen auf Bodenkreditinſtitute 2,11 Sparkaſſen 1,80 Verſicherungen 0,55 E. Aufwert.⸗Hypotheken auf ſtädt. Grunodͤbeſitz 5,4—6,15 dawon freie Hypotheken 2,49—3,24 organiſierter Kredit 2,91 Aufwert.⸗Hypotheken auf londw. Grundbeſitz 182,05 davon freie Hypotheken 0,73—0,98 organiſierter Kredit 1,07 Ganz unabhängig von der Frage, wann die— einfach unvermeidbare— geſetzliche Hinausſchiebung des Fällig⸗ keitstermins der Aufwertungs forderungen erfolgt, iſt die Zinsfrage. Ab 1. Januar nächſten Jahres erhöht ſich der geſetzliche Zins für die Aufwertungshypotheken auf 7% v. H.(bisher 5 v..) Ein großer Teil der Hypotheken⸗ gläubiger hat aber nur unter der Bedingung in den ver⸗ gangenen Monaten in eine Prolongation der Hypotheken eingewilligt, daß ihm ein höherer als der geſetzliche Zins zugebilligt wird. Man wird daher im großen Durchſchnitt annehmen können, daß die Auſwertungshypotheken ab 1. Januar nächſten Jahres eine mindeſtens 3proz. Zins⸗ erhöhung erfahren, d. h. alſo, daß die Zinslaſt, die gegen⸗ wärtig 360—410 Millionen„ beträgt, ſich am 1. Januar auf 575—.660 Millionen/ ſtellen wird. Dem ſtädtiſchen Grundbeſitz iſt als Ausgleich für die er⸗ höhten Zinslaſten für die Aufwertungshypotheken inſofern eine Erleichterung gebracht worden, indem vom 1. April 1932 an die Hauszinsſteuer um 20 v. H.(des Sollaufkom⸗ mens des Jahres 1929/30) ermäßigt wird. Das bedeutet einen Nachlaß von etwa 350 bis 400 Millionen ,. Die Mehr⸗ verzinſung der ſtädtiſchen Aufwertungshypotheken erfordert dagegen nur etwa 175 Millionen /, ſodaß alſo für den ſtäd⸗ tiſchen Grundbeſitz— im ganzen geſehen— eine Erhöhung der Gefahrmomente durch die Zinserhöhung für Aufwer⸗ tungshypotheken nicht zu befürchten iſt, da ja im Saldo, ab⸗ geſehen von Einzelfällen, infolge der Steuerermäßigung immerhin noch eine Erleichterung herausſpringt. Für die Landwirtſchaft hingegen werden wohl Maßnahmen erſt ge⸗ troffen werden müſſen, damit infolge der erhöhten Zinslaſt eine untragbare Zuſpitzung der Lage am Gütermarkt ver⸗ mieden wird. Schultheiß-Beratungen Sofort ganze Arbeit?— Kapitalherabſetzung? Vorgeſtern hat, wie die KZ. mitteilt, eine Beſprechung oer bei Schultheiß intereſſierten Banken ſtattgefunden, der heute eine Aufſichtsratsſitzung folgen ſoll. In dieſer Sitzung werden vermutlich die Herren aus dem Vor⸗ ſtand, gegen die die Vorunterſuchung eröffnet worden iſt, ihre Aemter zur Verfügung ſtellen. Es iſt aber nicht an⸗ zunehmen, daß der Aufſichtsrat einem ſolchen Erſuchen ſtattgibt, ſchon deshalb nicht, weil man für die bevor⸗ ſtehende Abſchlußſitzung und die Vorbereitung der HV. nicht auf ihre Mitarbeit verzichten kann. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß auch über die künftige Kapitalbemeſſung geſprochen werden wird. 1 Entſchließt man ſich dazu, jetzt reinen Tiſch zu machen, und alle Verluſte abzuſchreiben, ſo iſt möglicherweiſe mit einer Herabſetzung des Kapitals im Vebhältnis von etwa:3 zu rechnen, abgeſehen von der Ermäßigung des Kapitals, die durch die Einziehung der eignen 372 Mill.„ Aktien und der 14,5 Mill./ Aktien eintritt, die aus den bekannten Aktientransaktionen von Katzenellen⸗ bogen abzunehmen ſind. Die Abnahmeverpflichtung läuft aber bekanntlich bis 1934. Es wäre alſo an ſich nicht not⸗ wendig, die daraus entſtehenden Verluſte abzuſchreiben; man könnte das Disagio auf mehrere Jahre verteilen. Die Frage, wozu man ſich entſchließen wird, iſt noch offen, aber vielleicht iſt der Wunſch, die Geſellſchaft möglichſt bald wieder auf geſunde Grundlage zu ſtellen und den Ak⸗ tionären eine Rente zuzuführen, ſtärker. In dieſem Falle wäre mit einer Kapitalherabſetzung über 18 Mill. hinaus zu rechnen; das Kapital der Schultheiß AGG. würde ſich dann auf etwa 42 Mill.„ ſtellen. Dieſe Ermäßigung würde für Abſchreibungs⸗ und Rückſtellungszwecke neue 14 Mill. zur Verfügung ſtellen. * zwischen Weinleſe und Der Weinherbſt iſt jetzt auch dort, wo man am längſten und erfreulicherweiſe erfolgreich mit der Leſe zugewartet hat, beendet. Die Herbſt⸗Nachtfröſte haben eingeſetzt und das Blattwerk zum Abfallen gebracht. Für die diesjährigen badiſchen Moſte charakteriſtiſch ſind die verhältnismäßig hohen, den vorausgegangenen Jahrgang übertreffenden Oechſle⸗Grade, denen gleichzeitig ein hoher Süuregehalt gegenüberſteht. Dies eröffnet bei genügendem und ſorg⸗ fältigen Abbau der Säure die Außsſicht auf recht ſchöne Weine. Bezahlt wurden für gute Markgräfler⸗Weine 4050 4, für Breisgau⸗Weine etwa 2025, für Glotter⸗ täler 6068, Kaiſerſtuhler 4056, Ortenauer 50—58/ und für Taubertalweine 40—45/ je Hektoliter. In Franken verlief das Geſchäft ſchleppend; für die 100 Liter Moſt wurden 35—60 /, für Randersackerer Natur⸗ moſte 45—72/ angelegt. Zuletzt war das Geſchäft etwas beſſer; die Winzergenoſſenſchaft Iphofen konnte auf ihrer Naturmoſt⸗Verſteigerung bis zu 65„ pro Hektoliter er⸗ zielen.— Für Württemberg fiel das Geſamtergebnis befriedigend aus; die Weinmoſtverſteigerungen verliefen flott und auch freihändig konnten ſchöne Partien abgeſetzt werden. Je nach Beſchaffenheit wurde der Eimer(300 Liter) mit 105—270/ bezahlt. In der Pfalz trat etwas Nachfrage nach neuen Rot⸗ weinen auf, wobei für die 1000 Liter, je nach Lage, 180400 Mark bezahlt wurden. An der Unterhaardt erzielte man für 1931er Weißweine 220—300, für beſſere Sachen bis 360% Die kleinen Winzer haben aber noch ſehr über Abſatzmangel zu klagen. Sie ſuchen ſich durch den Betrieb von Strauß⸗ wirtſchaften zu helfen, die ſich regen Zuſpruches zahlreicher mit Kraftwagen die Pfalz beſuchender Intereſſenten aus deren Grenzgebieten erfreuen. Wie ungünſtig die Abſatz⸗ verhältniſſe aber trotzdem ſind, zeigt die Tatſache, daß man in Hambach das Viertelliter⸗Wein mit 15 Pfg. kaufen kann, ein Preis, bei dem die Exiſtenz der Winzer direkt gefährdet iſt. Birkweiler erzielte für die 1000 Liter 250 /, Leins⸗ weiler 240 und für beſſere Lagen 270.290„, bei im allge⸗ meinen ruhigen Geſchäft. In Rheinheſſen gingen etwas 1ggler Rotweine zu etwa 290—310„ je Stück von 1200 Liter und Moſte, je nach Qualität, mit 250—540 1 um. Im Rheingau und am Mittelrhein fehlt es an Nachfrage und das Geſchäft liegt ſehr ſtill. Das gleiche gilt für die Weinbaugebiete der Lahn, Nahe und Ahr, der Moſel, Saar und Ruwer. In den letztgenannten Bezirken dürfte der neue Wein in ſeiner Beſchaffenheit an denjenigen des Vorjahres herankommen. Wie die Weine ſich weiter ent⸗ wickeln, wird ſich bei den erſten Verſteigerungen zeigen, von denen man eine Belebung des geſamten Wein⸗ geſchäfts erhofft. In der Pfalz findet die erſte diesjährige Verſteigerung am 25. Nov. in Grünſtadt ſtatt. Die aus⸗ gelegten Proben haben den Beifall der Weinkenner ge⸗ funden. — Die Zinsbelaſtung der Wirtſchaft Die Summe der von der öffentlichen und privaten Wirt. ſchaft aufgenommenen Kredite dürfte nach einer Unter⸗ ſuchung des Inſtitutes für Konjunkturforſchung am 30. Juni 1931 etwa 95 Mer d./ betragen haben, d. ſ. 28 Mrd. weniger als Ende 1930. Die Verzinſung dieſer Kre⸗ dite erfordert jedoch jährlich über 2 Mrd. 4 m ehr, als im Jahre 1913 für die damalige Kreditverſchul⸗ dung an Zinſen(5,5 Mrd. /) aufgebracht werden mußte. Von der Geſamtſumme der Kredite entfielen zur Jahres. mitte ſchätzungsweiſe 62 Mr d. auf Langkre dite und rd. 33 Mer d. auf Kurzkredite. Bei einem Durchſchnittszinsſatz von 775 v. H. für die langfriſtigen und von 10 v. H. für die kurzfriſtigen Kredite ergibt ſich, auf das Jahr gerechnet, eine Zins laſt von 7,95 Mr d. Von dieſer Zinslaſt entfallen, roh geſchätzt, auf land wirtſchaſt⸗ lichen Grundbeſitz 1,00 Mrd. /, auf ſtädtiſchen Grundbeſttz 2,00 Mrd., auf Induſtrie, Handel, Gewerbe und Verkehr 2,55 Mrd.& und auf die öffentliche Wirtſchaft 2,00 Mrd. 4. Allerdings iſt die Höhe der Zinſen allein nicht ausſchlag⸗ gebend, eine entſcheidende Rolle ſpielt das Verhältnis von Umſatz und Zinslaſt. Der jährliche Umſatz der Hausbeſitzer iſt vielfach geringer als die Kreditſumme. Die Landwirl⸗ ſchaft ſetzt ihre Kredite im allgemeinen einmal im Jahre, die Induſtrie im Durchſchnitt zwei⸗ bis dreimal um. Dement⸗ ſprechend leiden Hausbeſitz und Landwirtſchaft weſentlich ſtärker unter hohen Zinſen als manche Induſtriezweige. * Hofer Bierbrauerei AG, Deininger⸗Kronenbrin in Hof i. B. Die Verwaltung beſchloß, der GV am 12. Dez. die Verteilung einer Dividende von 10(i. V. 1257) v. 9. vorzuſchlagen. i * Inſolvenz Auto Islinger⸗G. m. b.., Mannheim und Neuſtabt a. H.— 36 v. H. Quote geboten. Die Firma Auto Islinger G. m. b.., Mannheim und Neuſtadt a.., unter⸗ breitet durch ihren Rechtsbeiſtand RA. Max Kaufmann ihren Gläubigern das Ergebnis der Gläubigerverſamm⸗ lung und der daran anſchließenden Beſprechungen. Das Warenlager iſt laut Vertrag vom 15. März 1930 Eigentum der Frau Helene Jslinger. Dieſe Uebereignung erfolgte als Gegenleiſtung dafür, daß Frau Islinger G. m. b. H. bei der Dedi⸗Bank Mannheim dur hypothekariſche Belaſtung ihrer Grundſtücke mit 40 000 einen Kredit verſchaffte, der mit 33 000 4 in Anſpruch ge⸗ nommen worden iſt. Mit dieſer Forderung tritt nun Frau Islinger hinter die Quotenanſprüche der übrigen Gläubiger zurück. Außerdem überläßt ſie das Warenlager der Schuldnerfirma zur Verwertung und Zahlung einer Vergleichsqusote. dem eingeſetzten Gläubigerausſchuß wird ein gerſcht⸗ licher Vergleich, der beantragt iſt, durchgeführt auf der Baſis von 36 v. H. Forderungen bis 75& ſollen voll bezahlt werden. Nach dem Status vom 12. Okt, be⸗ tragen die Aktiven 62 553“, die ſich nach Abzug der be⸗ vorrechtigten Forderungen auf 38 797/ vermindern. Die Paſſiven werden mit 117 000“ angegeben, darunter 52228 Mark offene Forderungen und Akzepte. Im übrigen ſind noch Forderungen von Angehörigen der Geſellſchafter auf⸗ geführt, die aber hinter die übrigen Gläubiger zurück⸗ treten. * Parkhotel im Vergleichs verfahren. Ueber das Ver⸗ mögen der Parkhotel Embs iſt jetzt das gerichtliche Ver⸗ gleichsverfohren eröffnet worden. Vergleichstermin iſt auf den 10. Dezember angeſetzt. Bücherreviſor Stober⸗Mann⸗ heim wurde als Vertrauensperſon beſtellt. Es wird ein Moratorium angeſtrebt. Nürnberger Hopfenmarkt s. Nürnberg, 18. Nov.(Eigenbericht) Die Geſchäftslage om Hopfenmarkte hat auch in der lau⸗ fenden Woche noch keine Aenderung erſahren. Die Zu⸗ fuhren betrugen an den drei erſten Markttagen zuſammen rund 200 Ballen, während der dreitägige Umſatz faſt 80 Ballen erreichte. Bei ſeſtem Preisſtand wurden in der Hauptſache mittlere Hallertauer gehandelt im Preisrahmen von 35 bis 45 /, daneben aber auch prima Hallertauer zu 50 und 55 4. Mittlere Spalter brachten 88, gut⸗ mittel 50% und prima Spalter 60 /, Tettnanger gut⸗ mittel 55/ und einige Bollen Gebirgshopfen 40. per Zentner. Es beſteht fortgeſetzt Intereſſe, dagegen iſt die Auswahl bei den nur ſchwachen Zufuhren ſehr beſchränkt und unzureichend. Stimmung unverändert ruhig, feſt. * Stuttgarter Häuteverſteigerung. Auf der Stuttgarter Häuteguktion erlitten in Uebereinſtimmung mit der badi⸗ ſchen Auktion Großviehhäutepreiſe von 3 bis 17 v.., wo⸗ bei Kühe und Rinder in den Klaſſen 50 bis 79 Pfö. am ſtärkſten betroffen wurden. Kalbfelle konnten ſich behaupten. Die Urſoche für die Rückſchläge iſt nicht recht erſichtlich Man ſpricht von Streikausbruch in Backnang, was aber noch lange nicht ausreicht, um ſolche Rückſchläge zu rechtfertigen. Weinverſteigerungen * Tabakverkäufe an der Bergſtraße. In den Bergſtraß ortſchaften Großſachſen und Leutershauſen wurde dieſer Tage das diesjährige Tabakgut verwogen und verkauft. Für Sandchlatt wurden 66„ für den Zent⸗ ner bzw. 20 v. H. Zuſchlag oder Abzug je nach Quolltät erlöſt. Die Landwirte ſind mit dieſen Preiſen ſehr zu⸗ frieden. a L. Saudblattverwiegung. Walldorf, 18. Nov. In der vorigen Woche 1 7 durch den Qualitätstabakbau⸗ verein Walldorf mit der Sandblattverwlegung gonnnen. Das Quantum betrug 130 Zentner. Die auf den Grundpreis zugebilligten Zuſchläge erreichten 18 v. 5. der Durchſchnitt war 10 v.., ſodaß für den Zentner bi 65/ erreicht wurden. Für das leichtverhagelte Sand blatt, wovon 80 Zentner geliefert wurden, wurden 32/ bezahlt. Die Vereine Kempf und Kamm haben ihr Sandblatt⸗ gut in dieſer Woche verwogen. Es wurde dafür ein Dur ſchnittspreis von 60/ bezahlt. Das geſamte Gewicht he⸗ trug ca. 450 Zentner. Aufkäufer war die Firma Schwarz Landau. Auch der Tabak iſt bereits abgehängt und gebün⸗ delt und wartet auf den Käufer. * Obſtmarkt Bad Dürkheim vom 18. Nov. Auf dem heutigen Obſtmarkt koſteten: Birnen-10; Aepfel 97 To⸗ maten 1021. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 18. Noy Auf 55 heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe i Birnen—8; Tomaten 17; Rotkraut 1. Sorte 29 2. Sorte 1,5—1,75; Weißkraut 1,5—2; Wirſing 1 Ne; ſenkohl 12—15; Spinat—4; Karotten—3, Zwiebeln 7 Feldſalat 13—20; Rotrüben 3; Erdkohlrabi 1,8; Wümeneiſe J. Sorte 2432; 2. Sorte 14—19; 3. Sorte 48, Kopkſelen 1. Sorte 10—416,5; 2. Sorte—5; Kopffalat 1. Sorte-11 2. Sorte 3; Endivienſalat 1,5—4; Suppengrünes—5. * Vom Hanfmarkt. Berlin, 17. Nov. Am oberitaen⸗ ſchen Markt wurden in dem letzten Tagen zu erhöhten Prei ſen nicht unbeträchtliche Käufe getätigt. In Unteritalten dagegen bleiben die Preiſe weiterhin ruhig. In Jugoſlo⸗ wien wurden bei geringem Angebot Hänſe und Werge zu erhöhten Notierungen aus dem Markt genommen. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 14. Non.((et kaffee“ Hamburg 35.) Der Kaffeemarkt behielt auch in 9 abgelaufenen Berichtswoche ſeine ſtetige Haltung bei. Die Forderungen der Produktionsländer waren unver and wurden Untergebote nicht akzeptiert. Das deut Inland iſt weiter mit Käufen am Markt, wobei gering Qualitäten, deren Auswahl nicht mehr ſehr groß iſt, ſta bevorzugt bleiben. Es ſieht ſo aus, als wenn die ger 5 in Deutſchlond ſo beliebten feinen und doher 5 gewoſchenen Mittelamerikaner immer mehr vom braſi 0 niſchen Konſum⸗Kaffee verdrängt werden. Ein Zeichen de traurigen deutſchen Wirtſchaftskage. Und dabei iſt der 5 ringe Kaffee im Grunde genommen viel teurer als de hochwertige, da der Zoll für alle Quolitäten gleich i nämlich 1,60% das Kilo. Der Zoll für geringe Kaſſee it demnach doppelt ſo hoch wie der Wert der Ware a bei hochwertigen und daher auch ergiebigern Sorten 0 die Zollbelaſtung dagegen höchſtens ebenſoviel wie Warenwert. Im Einvernehmen mit arm über: Koffe berei Dieb an u — 4 1 1 2 Donnerstag, 19. November 1931 . eee „Das Wandern iſt des Müllers Luſt.“ Nach die⸗ ſem alten Volkslied ſcheint der 30 Jahre alte Müller . Sch. in ausgiebigem Maße gehandelt zu haben. Allerdings wanderte er nicht auf der Landſtraße, um ſich auf ehrliche Weiſe ſein Brot zu ſuchen, ſondern von Strafanſtalt zu Strafanſtalt, um ſeine kürzeren oder längeren Strafen zu verbüßen. Am 3. Juni 1931, 3 Tage vor ſeinem 30. Geburtstag, einer 35% jährigen guchthausſtrafe aus dem Zuchthaus Bruchſal In Stuttgart, wohin er ſich mit ſeinen „Erſparniſſen“ von 23.68/ wandte, wurde er wegen Unterſtützung nach Mannheim verwieſen. Mannheim mußte den Antrag auf Unterſtützung gleichfalls ab⸗ Einige Zeit arbeitete er bei der Heils⸗ Da Sch. bereits früher einmal kurze Zeit in Bretten gearbeitet hatte, ging er wieber dorthin. Sein eigener Vater ſorgte aber da⸗ für, daß er auf Grund ſeiner Vorſtrafen nirgends Sch. verfiel jetzt wieder auf den Gedanken, neue Diebſtähle zu begehen. Am g, Oktober ſtahl er in Bretten aus einem Hofe Wäſche, um dieſe zu verkaufen. überraſcht und mußte unter Zurücklaſſung ſeines Koffers und ſeiner Papiere flüchten. bereits erkannt worden war, ſagte er ſich, auf einen Diebſtahl mehr oder weniger kommt es nicht mehe an und ſtahl am 11. Oktober in Mannheim aus einem Gartenhäuschen alte Kleider uſw. und am gleichen Tage bei einer Firma Werkzeug, das er als Speztaliſt gut für weitere Einbrüche hätte verwen⸗ den können, wenn er nicht verhaftet worden wäre. Sch. gab die Gaunereien will die Diebſtähle und Einbrüche nur haben, weil ihn die Not dazu getrieben habe. Er habe den beſten Willen gehabt, nicht mehr rückfällig Staatsanwalt Oettinger ging auf das bewegte Vorleben des Angeklagten ein, der im wurde er entlaſſen. lehnen. i armee in Mainz. unterkommen konnte. zu werden. nach Verbüßung ohn⸗ weiteres zu, er icht 30 mal, ondern nur 7mal vorbestraft Schöffengericht Mannheim Er wurde aber Da er ja jetzt begangen ganzen 9 mal vorbeſtraft ſei, darunter 36 mal wegen Eigentumsdelikten. Sein Antrag lautete auf eine Zuchthausſtrafe nicht unter der letzten von 3 Jahren, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre und Stellung unter Polizeiaufſicht. Bei Sch. beſtehe keine Ausſicht mehr auf Beſſerung. In einem ſehr gut angelegten Schlußwort wies der Angeklagte darauf hin, daß er nicht 39 mal, ſondern in Wirklichkeit„nur“ 7 mal vorbeſtraft ſei da 33 Vorſtrafen als eine Gefamtſtrafe zu betrachten ſeien. Er habe für 33 Fälle eine Ge⸗ ſamtſtrafe von 5 Jahren Gefängnis erhalten, alſo müßten dieſe Fälle als eine Vorſtrafe gezählt wer⸗ den. Sehr geſchickt ging er auf ſein bisheriges Leben ein. Im ganzen habe er bis jetzt 10 Jahre 7 Monate Strafe verbüßt. Die erſte Strafe von 6 Wochen erhielt er 1918 wegen Diebſtahls. Dann kamen immer größere Strafen. Aus einem kleinen Fall entwickelte ſich eine Lawine, die Sch. mitriß und verſchlang. Er iſt dem Gefä nugnis verfallen und wird kaum mehr davon loskom⸗ men. Eine gewiſſe Sympathie kann man dieſem jungen Menſchen nicht verſagen. Er beſchönigt nichts, gibt alles zu und zeigt auch mit ſchonungsloſer Of⸗ fenheit die Urſachen ſeines verfehlten Lebens auf. Da er bis jetzt den Lockungen, Diebſtähle und Ein⸗ brüche zu begehen nicht widerſtehen konnte, iſt kaum anzunehmen, daß er ſich in Zukunft beſſern wird. Er wird immer ein ruheloſer Wanderer zwi⸗ ſchen den verſchiedenen Strafanſtalten bleiben. Der Entgegnung des Staatsanwaltes trat er nochmals in fachlicher und treffender Weiſe ent⸗ gegen. Entkräften konyte er natürlich die Ausfüh⸗ rungen des Staatsanwaltes nicht. Die Verteidigung Sch. war nicht ganz ohne Er⸗ folg, denn das Urteil des Gerichts fiel weit günſtiger aus als der Antrag des Staatsanwalts. Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) — 7. Seite Nummer 537 verurtei ihn zu 2 Jahren 6 Monaten Ge⸗ fängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Mit d ältnismäßig milden Urteil hat der Angek Glück gehabt. ** 38 700 Mark unterſchlagen Mit fremden Geldern recht großzügig um⸗ gegangen iſt der 41 Jahre alte Geſchäftsführer und Kaſſier Ph. R. Seit 27 Jahren war er in einer hieſigen Großfirma in der Betriebskrankenkaſſe tätig, ſeit einigen Jahren als Geſchäftsführer der Krankenkaſſe, der Sterbekaſſe und der Beamtenhilfs⸗ kaſſe. 1924 wurde er in einem großen Mannheimer N Als er in ſeiner Vereins⸗ Fußballverein Kaſſier. aſſe einen Fehlbetrag von 3000 Mark feſt⸗ ſtellte, will er den Kopf verloren haben. Er beging bei der Krankenkaſſe Unterſchlagungen, um den Fehlbetrag beim Verein decken zu können. Um die Unterſchlagungen zu verdecken, fälſchte er Quit⸗ tungen mit dem Namen des Hauptkaſſiers und machte falſche Eintragungen in die Bücher. Bei der Prü⸗ fung wurde durch die Sachverſtändigen ein Fehl⸗ betrag von 38700 Mk. bei den verſchiedenen Kaſſen feſtgeſtellt. R. ſcheint auch ſeiner Gutmütigkeit zum Opfer gefallen zu ſein, denn einer ganzen Anzahl Geſchäfts⸗ kollegen gab er aus der Krankenkaſſe Darlehen, ob⸗ wohl dies ſtreng verboten war. Als 1928 eine Re⸗ viſion einen Fehlbetrag von 1050 Mark ergab, legte er gefälſchte Quittungen vor, ſo daß der Be⸗ trag ſcheinbar gedeckt war. Die Verluſte bei dem Fußballverein ſollen durch Ueberarbeit und ſeine ſchlechte Buchführung gekommen ſein. Obwohl er nur ein monatliches Einkommen von 300 Mark hatte, konnte er Verpflichtungen von über 7000 Mark erfüllen. Wo das Geld hinkam, will er nicht wiſſen, für den Sportverein habe er es nicht verwen⸗ det.., der im Krieg einen Kopfſchuß erhalten hat, kann oder will keine genauen Angaben machen, ſeine ganze Verteidigung iſt ſehr merkwürdig. Die Unter⸗ ſchlagungen bei der Krankenkaſſe nahmen 1927 ihren Anfang, bei der Beamtenhilfskaſſe bereits 1924. R. wird überall als ein tüchtiger und nüchterner Menſch geſchildert, dem niemand dieſe Gaunereien zugetraut 3 0 8487 Sehlafzimmer in Birke, modern zeu, mit Tollette und 1 Paar Roßhaarmatratzen ſehr preiswert im Ankt. Seel. Qu 4. 5. Radio m. Anoden batterie u. erſtkl. Lautſprecher. f. 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Nach Feierabend hatten ſie immer noch nicht genug und ſetzten die Bierreiſe noch weiter fort. Am frühen Morgen waren ſie alle Vier total betrunken und be⸗ gletteten den B. ins Geſchäft, ſetzten ſich dort in die Kantine und leiſteten B. Geſellſchaft, damit er bis zu ſeinem Dienſtantritt nicht einſchlief. In der Kantine benahmen ſich dieſe betrunkenen Menſchen derart, daß es jeder Beſchreibung ſpottet. Sie erbrachen Schränke, nahmen daraus Rauch⸗ und Eßwaren, beſchmutzten ſich und die Wände damit, leerten Bierflaſchen und zuletzt noch eine Kaſſe mit 35 Mark Inhalt. Dann verließen ſie die Kantine um nicht nach Hauſe, ſon⸗ dern noch einmal in eine Wirtſchaft zu gehen. Ge⸗ richtsaſſeſſor Dr. Vaulont verurteilte B. zu fünf Monaten, H. zu vier und L. und K. zu je drei Monaten Gefängnis. Chefredakteur: K. Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Rſchard Schönfelber Slldweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fade, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hags Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Hechwertiges Bleikristall ren mundgeblasen u. am Schleifrad von Grund auf handgeschliffen F 8 Garantie, m. Auf- stellvorrichtg. u. Daumenstützer.95 Elektr. Bügeleisen ga. 3 Ro., 2 Jahre Holzwaren C ˙· A Löllelbrett mit aud lane r g. ale eld.. 2. 9 e 1 20 Putzschrank m. Wandkaffeem..95 8 HolEk gutes Mahlwerk. 5 4 Schublad., 99935.90 Rlelderleiste e t verzinnt, mi 5.95 versch. 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Hin und wieder ſtreikten ſie, weil das Wetter zu ſchlecht war; ſo, wenn die ſo häufig herrſchenden Stürme ihnen den Sand zu ſehr in die Augen trie⸗ hen, oder wenn irgendein Rädelsführer verſuchte, höhere Löhne für ſtie zu gewinnen. Doch waren ſie immer wieder leicht zu beruhigen und in Ordnung zu halten. Durch meine guten Beziehungen zu den großen nomadiſierenden Stämmen, die häufig genug auch nach der Gegend von Ras el Ain Raubzüge unternahmen, konnte ich meine Leute ſchützen. Von weit her kamen die Scheichs aller großen Beduinenverbände oder ihre Abgeſandten, um mich auf dem Tell Halaf zu be⸗ ſuchen, ſo von den Schammar, von den Aneze, von den Baggarat ez Zor und ſelbſtredend auch von meinen Freunden, den Söhnen Ibrahim Paſchas. Zeitweilig bildete ſich um unſer Grabungsgebiet ein rieſiges Zeltlager der Familien und Stammesge⸗ noſſen unſerer Arbeiter, in dem mehrere tauſend Menſchen hauſten. Im Expeditionshaus war neben den Grabungsaufſehern, die ich von auswärts hatte kommen laſſen, ſtändig eine Wache von zwölf be⸗ rittenen türkiſchen Soldaten untergebracht. Biswei⸗ len mußte die Expeditionsküche für insgeſamt 70 Leute ſorgen. Mitte 1918 waren die Arbeiten für den Bagdadbahn bau bis zum Tell Halaf vorge⸗ ſchritten. Die Ingenieure hatten in unſerer Nähe alle möglichen Schwierigkeiten. Vielfach wurden ihre Kolonnen durch Beduinen überfallen, und es gab manchmal Tote. Gerade um dieſe Zeit, drohte ein ſchwerer Krieg zwiſchen den Stämmen der Milli, der Schammar und Ane ze. Mein Ein⸗ fluß konnte den gefährdeten Lagern der Ingenieure wiederholt Hilfe leiſten, und es kam ihnen ſpäter auch zugute, daß ich die Macht der Tſchetſchen gebrochen und ſo den Erbauern der Bahn in unſerer Gegend, wohl dem größten Wetterwinkel Obermeſo⸗ potamiens, die Möglichkeit gegeben hatte, Arbei⸗ ter anzuwerben. Ich habe ſtets die beſten Beziehun⸗ gen mit den Herren des Bagdadbahnbaues unter⸗ halten, die mir ihrerſeits wieder durch Zufuhr von Materialien vielfach Freundlichkeiten erwieſen haben. Vor einem neuen Flug in die Stratosphäre Der belgiſche Phyſtker Max Coſyns, ein Schüler Prof, Piccards, wird demnächſt einen neuen Vorſtoß in die Stratoſphäre verſuchen. Die Vorberettungen für den Flug werden unter Lei⸗ tung Prof. Piccards bereits durchgeführt. Von Max Frhr. Oppenheim 2 22 * abungs⸗ e ſſchon wo ich gemacht Vo r⸗ Gleich von arbeiten vom erwähnt, die Grabung im Jahre 1899 meine hatte. Nach und nach kan derfaſſa de des ſchein. Kaum 20 igten ſich ſchon Steine. Dieſer für die Ent' Jung der Toten gew löſte die andere ab. Ne auf drei Tierkolo Umſtand war ſei Grund ckung Beerdi⸗ ſ ich ung en wir ver⸗ kleineren Orthoſtaten. Es ſtellte ſich heraus, daß der Tempelpalaſt auf einen i Lehmziegelmaſ⸗ ſiv errichtet war. Auch en anderen Seiten wurde der ö ygräben in Angriff genommen, die des Stadt⸗ gebietes aus in den Tell ben wurden. Später wurde auf der No Hügels ein anderer großer Palaſt entdeckt weitere Bauten der alten i Die große Kunſt war es, dem Zuge d reſte nachzu⸗ gehen. Das Aufſucher ter ſolchen Wäſſenſchaft. 75 Mauer iſt allein ſchon eine 2 Die Mauern des Tell Halaf waren ſämtlich aus „Karlsruhe geht auf die Wellreiſe Der Kreuzer„Karlsruhe“ im Nord⸗Oſtſee⸗Kanal Am 30. November wird der deutſche Kreuzer„Karlsruhe“ Kiel verlaſſen, um auf eine Weltreiſe, die ein Jahr dauern ſoll, zu gehen. ſchleierte Sphinxe und weitere Teile der Faſſade. Indem wir uns auf dem Pflaſter, auf dem die Steinbilder ſtanden, vorwärts taſteten, legten wir nach und nach die Mauerſtümpfe und Räume des Tempelpalaſtes frei. Der Leibung des Tordurch⸗ ganges in der großen Faſſade folgend, gelangten wir, genau wie einſt der Beſucher des Tempelpala⸗ ſtes, in den erſten Innenraum. Der Eſtrich desſelben war ganz mit dem Brandſchutt zuſammengeſunkener Balken bedeckt. In dem öſtlichen Teil des Raumes fanden wir das ſchmerzgekrümmte Skelett eines jungen Mädchens mit ihrem Schmuck, und in einem Seitenraum einen bronzenen Halbmond, der wohl zu einer auf dem Dache aufgepflanzten Standarte des Schloſſes gehört hatte. Zu unſerer großen Ueberraſchung ſtießen wir hinter der Toröffnung der Hauptfaſſade in der Lei⸗ bung eines zweiten Durchganges zu einem weiteren, größeren Raum abermals auf große Steinbilder. Indem wir den Außenwänden des Palaſtes folgten, fanden wir im idweſten des Gebäudes ein etwa 70 Zentimete das aufrecht unten nahe Mauerwerk ſaß. Solche Orthoſtaten. Im Süden des Palaſtes mit großen, baſtionene verſehen, und hier fanden wir zu un N Freude eine nicht enden wollende 3 Relief bild, ter außen im en nennt man ar die Außenmauer igen Vorlagen er großen von ſolchen Lehmziegeln errichtet, die ganz anders als Mauern aus Stein oder gebrannten Ziegeln zerbröckeln. Es war erſtaunlich, wie ſich unſere Beduinen mit der Grabungsarbeit abzufinden wußten. Im Grunde waren ſie nur nomadiſierende Räuber oder halbnomadiſierende Ackerbauern, aber ihre Anpaſ⸗ ſungsfähigkeit verſchaffte ihnen bald eine erfreu⸗ liche Fertigkeit. Die Tatſache, daß wir auch Frauen bei der Grabung hatten, brachte einen an⸗ genehmen Ton in die ganze Arbeit. Niemals kam es vor, daß Frauen von den arbeitenden Männern beläſtigt wurden. Zur Zeit der Mittagspauſe ruhten die Geſchlechter getrennt unter einem ſchat⸗ tenſpendenden Lehmmauerreſt und nahmen die kärg⸗ liche Mahlzeit ein. Die Spitzhackenarbeiter lockern bei der Grabung — ganz gleichgültig, ob es ſich um Suchgräber oder das Abſchälen einer beſtimmten Schicht handelt zuerſt die Erde. Dann kommen die Breithackenleute und kratzen ſie in die Körbe der Frauen und halbwüchſigen Jungen, die ſie unter dem Arm, auf der Schulter oder auf dem Kopf forttragen und an den ihnen bezeichneten P f n. Hierdurch entſtehen neue Berge, tannt. Die Aufgabe des Aufſehers iſt e ir zu ſorgen, daß die Träger nicht aus gegen die Frauen oder aus verwa chaftlich Gründen zu wenig Erde in ihre Körbe bekommen. 9 55 uftlichen Geheimnis eines Millionen⸗Geſchenks Vor einem Londoner Gerichtshof ſpielt ſich gegen⸗ wärtig ein Prozeß ab, durch den das Geheimnis eines Millionengeſchenks aufgeklärt werden ſoll. Im Frühjahr ſtarb an der Riviera ein Engländer namens Albert Drinan im Alter von mehr als ſiebzig Jahren. In ſeinem Teſtament ſetzte er ſeiner ein⸗ zigen Tochter nur eine geringe Jahresrente aus, während er den Hauptteil ſeines großen Vermögens den Armen büchſen der Londoner Polizei vermachte. Kurz vor ſeinem Tode verſchwanden von ſeinem Vermögen zwei Millionen Mark, die angeblich auf dem Wege der Schenkung in den Beſitz eines Amerikaners übergingen. Dieſe Schenkungsurkunde wird von dem Teſtamentsvollſtrecker angefochten. Es wird darauf hingewieſen, daß der alte Engländer ein Sonderling war, der trotz eines jährlichen Einkom⸗ mens von 250 000 Mark für ſich ſelbſt nicht mehr als ein paar tauſend Mark im Jahre verbrauchte. 25 Fahre Deutſches Muſeum in München 8 Blick auf das Deutſche Muſeum. Oben rechts: Exzellenz von Miller, Schöpfer des Muſeums Am 13. November waren es 5 Jahre her, daß in München das Deutſche Muſeum, heute eine der größten techniſchen Sammlungen der Welt, für das Publikum eröffnet wurde. Am ſelben Tage fand die Grundſteinlegung für den Neubau ſtatt, der heute vollendt iſt. Er wohnte in den billigſten Hotels und trug ſchäbige und abgenutzte Anzüge. Aus Geiz ließ er ſich nicht einmal falſche Zähne einſetzen, obgleich ſein Gebiß nur noch aus Bruchſtücken beſtand. So⸗ weit man ſich erinnern kann, machte er in ſeinem Le⸗ ben nur ein einziges Geſchenk. Er überreichte einer Bekannten eine Broſche, die er auf der Straße gefun⸗ den hatte. Man hält es für ausgeſchloſſen, daß dieſer Mann zwei Millionen verſchenkt hat. Vielmehr glaubt man, daß die Schenkungs⸗ urkunde entweder gefälſcht iſt, oder daß ſie dem Eng⸗ länder abgeliſtet wurde, als er ſich bereits im Zu⸗ ſtande der Geiſtesſchwäche befand. Der Amerikaner, auf deſſen Namen die Schenkungsurkunde lautet, iſt vor kurzem geſtorben. Der Prozeß richtet ſich gegen ſeine Frau. Schwere Sturmflutverwüſtungen an der engliſchen Küſte Hindenburg verleiht einer ſchottiſchen Lady die Role Kreuz⸗Medaille Lady Seaforth, die Witwe eines ſchottiſchen Lords, erhielt im Auf⸗ trage des Reichsvräſidenten durch den deutſchen Bot⸗ ſchafter in London die Rote Kreuz ⸗ Medaille erſter Klaſſe überreicht. Dieſe Auszeichnung iſt der Dank Deutſchlands für die Mildtätigkeit, mit der die Lad in den erſten Nachkriegsjahren zur Linderung der deutſchen Not beigetragen hat. Ein lohnendes Geſchäft In Nizza iſt eine Stelle freigeworden, die ein Einkommen von vielen Millionen Franken per⸗ ſpricht, die aber trotzdem noch keinen Liebhaber gefun⸗ den hat. Bisher wurde ſie von einem gewiſſen Am⸗ letto Battiſti eingenommen, einem reichen Ar⸗ gentinier, der ſich aus dem Geſchäft zurückgezogen hal, nachdem ihm ſeit vielen Jahren anſehnliche Gewinne zugefloſſen ſind. Es handelt ſich dabei um die Stelle eines Bankhalters in dem Bakkarat⸗ Saal des Spielkaſinos von Nizza. Nach dem fran⸗ zöſiſchen Geſetz kann weder der Beſttzer des Spiel⸗ kaſinos noch einer ſeiner Angeſtellten die Bank hal⸗ ten. Dazu bedarf es vielmehr eines Dritten, der an dem Kaſino nicht unmittelbar beteiligt iſt, der aber an den Gewinnen des Kaſinos in reichem Maße betel⸗ ligt wird. Man nimmt an, daß der Argentinier, der ſich ſetzt zur Ruhe geſetzt hat, während der Spielſaiſon zwanzig Millionen Franken und mehr in die Taſche ſtecken konnte. Die von ihm freigegebene Stelle hat nur eine Kehrſeite. Ihr Inhaber muß auch bereit und in der Lage ſein, den Verluſt zu tragen und aus zuzahlen, wenn die Bank einmal verlieren oder gar geſprengt werden ſollte. Aus dieſem Grunde hat ſich bisher noch kein Bewerber gefunden, der die Stelle des Ar⸗ gentiniers übernehmen will. Das Riſiko iſt indeſſen nicht allzu groß. Nach den bisher gemachten Exfah⸗ rungen befindet ſich die Bank faſt immer auf der Ge⸗ winnſeite. Zum 100. Todestag des preußiſchen Strategen von Clauſewitz General Carl von Clauſewitz, einer der bedeutendſten Strategen, ſtarb vor hundert Jahren, am 16. November 1831, in Breslau Als Ehef des Generalſtabs unter Feldmarſchall Gneiſenau leitete er die Umſtellung der preußiſchen Armee auf die moderne Taktik, die er in ſeinen berühmt ge⸗ wordenen Werken ausführlich darſtellt. Ein zerſtörtes Bootshaus bei Winchelſea(Südengland) Die engliſche Kanalküſte iſt von ſchweren Sturmfluten heimgeſucht worden, die überall die Dämme durchbrachen und die Fundamente der Häuſer fortriſſen. Alle tiefer gelegenen Wieſen ſtehen völlig unter Waſſer. Möglic hehbr, kaufen Geſchäſ E 67 Zim m. Zen Harzah Feuden Geſchäf 95 P, 110% 58, 19 fl, 1% P5, 12/30 85, an in P6 Fre 1 1 Lieſe Cd. 13 fer au 1 gebot die kleine ſufort v. cd. 5 gute E wenden Büro F 8 65. 1 Einfamilienhaus Donnerstag, 19. treusorgenden Vaters Fleischer Innung Crefeld, fachklassen CHa und IIIa, Liederkranz Nußba en dem Danksagung Da es uns unmöglich ist, jedem einzelnen für die herzliche Teilnahme bei dem Ableben meines lieben M Herrn Ludvig Malsd. zu danken, sprechen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank aus. Ganz besonders danken wir Herrn Pfarrer Rothenhöfer für die trostreichen Worte am Sarge, dem Benzschen Männerchor und dem Singchor der Fleischer Innung Mannheim unter der Stab- führung von Herrn Adam Michel, Sandhofen, für den ergreifenden Grabgésang, dem Stadtschulamt und dem Lehrerkollegium, der Fleischer-Innung Mannheim- Stadt, dem Singchor der Fleischer. Innung Mannheim, dem Bezirksverein Baden, dem Singchor der der Fleischer- Innun dem Mannheimer Metzgergehilfenverein, den Schülern der Metzger- Benz'schen Männerchor, Gesellschaft„Unter uns“, dem Sängerbund Mannheim-Käfertal, dem für die ehrenden Worte und vielen Kranz spenden, der Kapelle Seezer und nicht zuletzt den Schwestern des Diakonissenhauses für die liebevolle Pflege, für den tröstenden Beistand des Anstaltsgeistlichen Herrn Pfarrer Scheel. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Chr. Malsdi Wwe. annes, unseres guten, g Mannheim. Land, der Ottehe Stelle Aulomobilhandlung ſucht gewandten Verkäufer, der das Perſonenwagengeſchäft im Bezirk Mann⸗ heim vollſtändig beherrſcht und bei der Kundſchaft lettens eingeführt iſt, zu baldmöglichſtem Eintritt Angeb. mit Referenzen, Zeugniſſen u. Anſprüchen unter FT U 123 an die Geſchäftsſtelle. 15522 Junge int. Anfängerin 3 J aus gut. Hauſe, mögl. J. erkäuferin mit Mittelſchulbildg. für Spielwaren aus⸗ u. Kennba. in Steno⸗ graphie u. 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