. 223 Bezugs preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unferen Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— ö Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: 80 Luiſenſtraße 1.— Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim elmer Seil Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. November 1931 142. Jahrgang— Nr. 539 en Conder⸗Ausſchuſſes Die Reichsregierung wird heute dieſen Antrag ſtellen— Gleichzeitig werden neue Verhandlungen mit den Ausſchüſſen der ausländiſchen Gläubiger über die privaten Verſchuldungen vorgeſchlagen Keine Einigung im Wirbichaftsbeirat Eine Denkſchrift der Reichsregierung — Berlin, 19. Nov. Die Reichsregierung hat beſchloſſen, nunmehr den Antrag auf Einberufung des im Neuen Plan des Haager Abkommens vorgeſehenen Beratenden Sonderausſchuſſes zu ſtellen. Der Antrag wird im Laufe des Freitags der Bank für Inter⸗ nationalen Zahlungsausgleich in Baſel und den Re⸗ glerzugen der Gläubigerländer in Form einer Denkſchrift übergeben werden, welche die Ur⸗ ſache und den Zweck des Antrags darlegt. Der Wortlaut der Denkſchrift wird veröffentlicht werden, ſobald ſie der Bank in Baſel und den Gläu⸗ bigerregierungen übergeben iſt. Wie man ferner hört, hat der Aus ſchuß der deutſchen Schuldner ſich gleichzeitig an die an dem Stillhalteabkommen beteiligten Ausſchüſſe der ausländiſchen Gläubiger gewandt und im Hinblick auf den Ablauf des Stillhalteabkommens am 20. Februar 1932 den Beginn alsbaldiger Ver⸗ handlungen über eine Neuregelung vor⸗ geſchlagen. Regierungskonferenz noch vor Weihnachten? Draßtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Nov. Der Termin, zu dem der Sonderausſchuß bei der ..3. ſich verſammeln ſoll, wird von Baſel feſtgeſetzt werden. In Berlin wird offenbar damit gerechnet, daß die Beratungen ſchon En de dieſes Monats aufgenommen werden können und nimmt an, daß ſchon in etwa 14 Tagen das Gut⸗ achten des Sonderausſchuſſes fertig geſtellt ſein wird. So wäre es immerhin möglich, daß ſich noch vor Weihnachten die Regierungs konferenz kon⸗ itutert, an der Deutſchland, die Vereinigten Staaten und die an den deutſchen Reparationszahlungen Hirekt intereſſierten Länder, mit Rückſicht auf die private deutſche Verſchuldung aber wahrſcheinlich auch die Schweiz und Holland, beteiligen werden. Das Begleitſchreiben, das die Reichsregierung ihrem Antrag beigegeben hat, umfaßt nach der„D. A..“ vier Schreibmaſchi⸗ nenſetten. Es gibt eine hiſtoriſche Darſtellung des Verlaufs der deutſchen und internationalen Wirtſchaftskriſe, weiſt auf die ſchweren Erſchütterun⸗ gen hin, die das deutſche Wirtſchaftsleben im Som⸗ mer dieſes Jahres erlitten hat und leitet dann auf die Hoover⸗Aktion über und auf die Londoner Kon⸗ ferenz, die praktiſch bereits die völlige Aufhebung der bisherigen Tributregelung anerkannt habe. Das Schreiben geht weiter auf die Unterſuchungen des Wigains⸗Komitees ein und ſtellt feſt, daß ſich die internationale Kriſe und damit auch die Lage Deutſchlands noch weſentlich verſchlechtert habe. Es ſei daher notwendig, das⸗ ganze Pro⸗ lem in ſeiner Geſamtheit zu prüfen. In dieſer Wendung iſt die Anſpielung enthalten, daß 4 vorſteher z nicht bloß die Aufgabe des Poungausſchuſſes ſein könne, innerhalb der ihm nach franzöſiſcher Aus⸗ lezung gezogenen Grenzen zu arbeiten, ſondern daß auch die Frage der privaten Verſchuldung einbezogen werden müſſe. In dem Stillhalteausſchuß, deſſen Ein⸗ berufung von Deutſchland beantragt worden it, ſol⸗ len die Möglichkeiten für die weitere Behandlung der deutſchen kurzfriſtigen Schulden geprüft werden, die ja im Poungausſchuß nur als Beſtandteil der nden geſamten Leiſtungsfähigkeit zu beurteilen Lelephoniſche Unterredung zwiſchen Muſſolini und Grandi Walhington, 19. Nov. Der italieniſche Außen⸗ miniſter Grandi hatte heute mit Muſſolini eine tele⸗ phoniſche Unterredung, in der Muſſolini die bis⸗ herigen Ergebniſſe der Beſprechungen mit Präſident ober als überaus zufriedenſtellend bezeichnete.. i „ Glückwunſch des Reichspräſidenten an Haus Bechlu. Der Herr Reichspräſident hat dem Verbands⸗ 1 des Deutſchnationalen Hand⸗ ungsgehilfen verbandes, Hans Bechly, erlin⸗Wilmersdorf, zur Vollendung ſeines 60. Le⸗ bensjahres telegraphiſch ſeinen Glückwunſch aus⸗ geſprochen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Nov. Die beiden koordinierten Ausſchüſſe des Wirt⸗ ſchaftsbeirat ſind am Donnerstag nach einwöchiger Pauſe in das Endſtadium ihrer Beratungen einge⸗ treten. Die in der Zwiſchenzeit geführten inoffiziellen Verhandlungen haben, ſoweit wir unterrichtet ſind, eine Annäherung nicht gebracht. Das gilt namentlich für das Probbem der Lohn⸗ und Preisſenkung. Es hat ſich in den Gruppenbeſprechungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern herausgeſtellt, daß ſich die Anſchauungen hüben und drüben ſchroff gegenüberſtehen. Die Vertreter der Unternehmerſchaft halten eine ſofortige weitere Herabſetzung des Lohnniveaus zur Entlaſtung ihrer Betriebe und der Verminderung der Geſtehungskoſten für uner⸗ läßlich. Auf der andern Seite verharren die Ver⸗ treter der Gewerkſchaften auf dem Standpunkt, daß erneute Lohnkürzungen nicht tragbar ſeien, weil da⸗ mit eine weitere Verminderung der Kauf⸗ kraft verbunden wäre, die in dem bekannten Kreis⸗ lauf der Dinge wieder den Abſatz und damit die Pro⸗ duktion hemmen würde. Die Unternehmer haben im Prinzip die Notwendigkeit einer Lebenshaltungs⸗ koſtenſenkung für den Fall einer neuen Lohnminde⸗ rung anerkannt, ſind aber der Anſicht, daß in dieſem Punkt die Regierung die Initiative ergreifen müſſe. Der Kanzler hält an der von ihm wieder⸗ holt vorgetragenen Auffaſſung feſt, daß eine Lohn⸗ ſenkung nur in Verbindung mit einer entſprechenden Senkung der Preiſe in Betracht käme, aber auf irgendwelche richtungweiſenden Leitſätze zur Errei⸗ chung dieſes Zieles hat man ſich in den Ausſchüſſen nicht einigen können. In der Debatte hat der Gedanke offenbar eine Rolle geſpielt, die Löhne im allgemeinen auf den Stand eines beſtimmten frühe⸗ ren Jahres zu reduzieren. Der Regierung ſchwebt dabei das Jahr 1927 vor. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß die Ausſchüſſe womöglich ſchon heute ihre Arbeiten be⸗ enden würden. Zu einheitlichen Vorſchlägen, das läßt ſich bereits mit einiger Sicherheit ſagen, dürften ſie nicht gelangen. Beſtenfalls wird man das Re⸗ ſultat der Beratungen in einem Kommuniqus zu⸗ ſammenfaſſen, in dem beide Anſchauungen zu ihrem Recht kommen. Die Vollſitzung des geſamten Beirats, der dem Gutachten der Ausſchüſſe die abſchlie⸗ ßende Formulierung zu geben hätte, iſt auf Montag feſtgeſetzt. Das Kabinett wird dann ſogleich daran gehen müſſen, die letzten Ent⸗ ſcheidungen zu treffen, bei denen es natür⸗ lich an die Stellungnahme des Wirtſchafts⸗ beirats nicht gebunden iſt. Es iſt möglich, daß in dieſem letzten Ahſchnitt vor Fertigſtellung der Notverordnung die Regierung noch mit den politiſchen Parteien Fühlung nimmt. So ſollen die Sozialdemokraten, die neuer⸗ dings eine beſondere Betriebſamkeit entwickeln, be⸗ reits den Wunſch geäußert haben, ihre Beſprechungen mit dem Kanzler in der nächſten Woche fortzuſetzen. Daß die Annahme des ſozialdemokratiſchen Antrags auf eine zuſätzliche Winterhilfe im Haus⸗ haltsausſchuß des Reichstags zu akuten Differenzen mit der Regierung führen werde, iſt wenig wahr⸗ ſcheinlich. Es handelt ſich zunächſt um eine Entſchlie⸗ zung, in der eine Auseinanderſetzung über dieſe Frage im Ausſchuß verlangt wird. Die Regierung wird vermutlich die Gegenfrage aufwerfen, wie ſich die Antragſteller die Finanzierung einer ſolchen Maßnahme denken. Aus der ſozitaldemokratiſchen Antwort wird ſich dann ſehr deutlich ergeben, daß es ſich bei der ganzen Sache um einen rein agita⸗ toriſchen Vorſtoß handelt. Unerfüllbare Anſprüthe der Schweiz an Deutſchland Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Nov. Der Stand der deutſch⸗ſchweizeriſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen in Berlin iſt nicht gerade als zufriedenſtellend zu bezeichnen, wenn auch die Mel⸗ dungen ſchweizeriſcher Blätter, daß ein Abbruch un⸗ mittelbar bevorſtehe, nach unſeren Informationen übertrieben ſind. Tatſache iſt jedenfalls, daß die ſchweizeriſche Delegation ihre urſprünglichen For⸗ derungen nach Kontingentierungen zurückgeſchraubt hat, aber doch längſt nicht ſoweit, als von deutſcher Seite verlangt werden muß, damit auch nur die Möglichkeit einer Einigung beſteht. Noch immer will die Schweiz für etwa zwei Dutzend wichtiger Poſitionen ihres Zoll⸗ tariſes eine direkte Kontingentierung durch⸗ ſetzen und für einen großen Teil der übrigen Warengattungen fordert ſie die Freigabe der Zollbindung. Da die Beſprechungen zwiſchen den beiden Delega⸗ tionen auf dem toten Punkte angelangt ſind, hat man ſich entſchloſſen, eine mehrtägige Pauſe einzulegen, in der die beiderſeitigen Unter⸗ händler mit ihren Regierungen Rückſprache nehmen und ſich gegebenenfalls neue Inſtruktionen erbitten ſollen. Die Reichsregierung ſträubt ſich— und mit Recht—, der Schweiz Konzeſſionen zu machen, die auch andere Staaten veranlaſſen konn⸗ ten, ähnliche Zugeſtändniſſe von Deutſch⸗ land zu beanſpruchen. FVTVTVTVTVTVTVTVTVDVDVUVUVUVCVUVUVCUVUVUVUVCVCVCVUVUVUVUVUVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVTͤVUUUVUVCVCVCVVVVVe Pariſer Gegner einer wirklichen Verſtändigung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Nov. Während die meiſten franzöſiſchen Morgenblätter nach der geſtrigen Ausſprachs Laval—-von Hoeſch die Einigung der deutſchen und franzö⸗ ſiſchen Unterhändler als erreicht betrachten, greift der„Excelſior“ von neuem das Problem der kurzfriſtigen deutſchen Schulden auf. Das dem Finanzminiſter ium naheſtehende Blatt er⸗ klärt ausdrücklich, die franzöſtſche Regierung ſei feſt entſchloſſen, ſich jeder Verquickung der Reparationen mit den privaten Handelsſchulden Deutſchlands ent⸗ gegenzuſtellen. Wenn dieſe von der deutſchen Regierung in ihrem Zuſatzmemorandum über die privaten Schuldenverpflichtungen entwickelte Theſe von dem beratenden Sonderausſchuß der B. J. Z. an⸗ genommen würde, hätte Frankreich das Recht, die Berückſichtigung der deutſchen Aus ⸗ landsguthaben zu fordern und ſie bei der Auf⸗ ſtellung der deutſchen Zahlungsfähigkeit einzube⸗ ziehen. Das Blatt fordert Aufhebung des Bankgeheimniſſes für die im Ausland lie⸗ genden deutſchen Guthaben. Senſationelle Anklage im Breſt⸗Litowſker Prozeß 5— Warſchau, 19. Nov. In ber Verhandlung des großen politiſchen Pro⸗ zeſſes von Breſt⸗Litowſk gab es heute abend ein e Senſation. Der als Zeuge verhörte General Kukiel, ein intimer Freund des ehemaligen Mi⸗ utſterpräſidenten und mehrmaligen Kriegsminiſters General Sikorſkt, ſagte aus, daß im Jahre 1925 nach der Bildung der Koalitionsregierung des Grafen Skrzynſki, der Sikorſki nicht mehr angehörte, ein Offizier des Pilſudſki⸗Kreiſes General Sikorſki den Vorſchlag gemacht hätte, einen Staatsſtreich zu unternehmen und Ban⸗ den zu bilden. Ferner hätte ihm dieſer Offizier auch verſprochen, die für den Staatsſtreich und et⸗ waige Sprengungen in der Hauptſtadt notwen⸗ digen Waffen und Munition zur Verfügung zu ſtellen. Nach dem Namen des Offiziers be⸗ fragt, erklärte General Kukiel, daß dies der heutige Miniſter des Innern, Oberſt Pie racki, geweſen wäre. Loucheur ernſtlich erkrankt — Paris, 20. Nov. Loucheur leidet an einer Lebererkrankung und Herzbeſchwerden. Die Aerzte können vorläufig über die Entwicklung der Krauk⸗ heit keine Vorausſagen machen. Hugenberg im Sportpalaſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Nov. Im Sportpalaſt hat auf einer Kundgebung der Deutſchnationalen Volkspartei wieder einmal Herr Hugenberg, der landauf, landab redend durch die Lande zieht und Taten von der Regierung fordert, zu ſeiner Berliner Anhängerſchaft geſprochen. Er ließ die alte Walze ſpielen: Die Hauptſchuld trägt das Zentrum, das in den letzten dreizehn Jah⸗ ren die Außen⸗, Innen⸗ und Wirtſchaftspolitik in Reich und Ländern gedeckt habe. Beſonders eingehend beſchäftigte ſich Hugenberg mit der Heſſenwahlrede des Kanzlers. Alles, was Dr. Brüning an augen⸗ blicklichen Notſtänden in ihr erwähnt habe, entſpreche dem wirklichen Sachverhalt, werde aber gerade da⸗ durch zu einer ſchweren Anklage gegen ſeine eigene Partei. Als Hugenberg erklärte, im ſchwarz⸗roten Banner der Gemeinſchaft des Zentrums und der Sozialdemokratie fehle die Farbe Weiß, die Farbe der Sauberkeit, kam es zu einem Zwiſchenfall. Der wachhabende Polizeihaupt⸗ mann trat ans Rednerpult und erhob Ein⸗ ſpruch gegen dieſe Worte. Der Verſamm⸗ lung bemächtigte ſich eine ungeheure Erregung. Ste erging ſich in wütenden Kundgebungen des Miß⸗ fallens, die ſich erſt nach geraumer Zett legten. Hugenberg verurteilte dann weiter aufs ſchärfſte den neueſten deutſchen Schritt in der Tributpolitik, die eine erneute Anerkennung des Poungplans bedeute und damit zu einem völlig verfehlten Ausgangspunkt für die kommenden Verhandlungen werde. Nebenbei rieb ſich Hugenberg auch ein wenig an ſeinen nattonalſoztaliſtiſchen Freunden. Auf ſte bezog ſich die Warnung vor den„Wirrköpfen“, die fich des Volkes bemächtigten und es in einen Strudel trieben, der alles wegriſſe, was ruhige menſchliche Hände geſchaffen hätten. Die„Deutſche Zeitung“ notiert mit beſonderer Befriedigung, daß man als Ehrengäſte den Prinzen und die Prinzeſſin Oskar, ſowie Prinz Eitel Friedrich von Preußen bemerkte. * Einige Berliner Blätter hatten an die geſtrige Sitzung des Fraktionsvorſtandes des Zen⸗ trums die Vermutung geknüpft, der Vorſtand werde auch zu der Lage in Heſſen Stellung nehmen. Demgegenüber weiſt die„Germania“ daraufhin, daß es nicht Aufgabe der Reichstagsfraktion ſein könne, in die Angelegenheiten der heſſiſchen Zen⸗ trumsfraktion einzugreifen. Die heſſiſche Polktik ſei allein Sache des heſſiſchen Zentrums und der Geſamtpartei. Aufaſſung und Stand⸗ punkt des Zentrums ergäben ſich aber aus dem Ver⸗ lauf der letzten Tagung des Reichsausſchuſſes des Zentrums. ——— Der Lohnkonflikt bei Noröweſt Meldung des Wolffbüros — Eſſen, 19. Nov. Die Verhandlungen über Lohn und Arbeitszeit in der Metallinduſtrie Gruppe Nor dweſt, die heute in Eſſen ſtattfanden, ſind nach längerer Debatte ergebnislos abgebrochen worden. Die Ar⸗ beitgeber forderten die Wiederherſtellung der Löhne vom Jahre 1925. Danach ſoll der Ecklohn des Handwerkers 70 Pfennig und der der Hilfsarbeiter 55 Pfennige betragen. Der gegenwärtige Lohn beträgt für den Hand⸗ werker 75 Pfg. plus 4 Pfg., alſo 79 Pfg. und für Hilfsarbeiter 60 Pfg. plus 3 Pfg. gleich 63 Pfg. Die Arbeitnehmer hatten ihrerſeits die Beſeiti⸗ gung aller über 48 Stunden hinausgehende Arbeits⸗ zeit, insbeſondere auch die Beſeitigung der Sonn⸗ tagsarbeitszeit gefordert. Eine geborene Deutſche als Cortes⸗Abgeordnete — Paris, 20. Nov. Wie Havas aus Madrid berichtet, iſt das Mandat der Cortes⸗Abgeorduetin Frau Nelken beſtätigt worden. Frau Nelken, die von deutſchen Eltern ſtammt, hat auf Wunſch des ſpaniſchen Parlaments ihre Naturaliſierung voll⸗ ziehen laſſen müſſen und iſt nach dieſer nunmehr endgültig Mitglied der ſpaniſchen Cortes. 2. Seite/ Nummer 539 ß als Berlin, 19. Nov. Die Tatſache, daß der frühere Oberbürger⸗ meiſter Böß als Zeuge gehört würde, hatte einen wahren Publikumsſturm auf den Schwurgerichtsſaal zur Folge. Sogar die Tribünen waren voll beſetzt. Das Publikum mußte jedoch bis 11 Uhr warten, ehe der Oberbürgermeiſter aufgerufen wurde. Vorher wurde zwei Stunden lang der frühere Geſchäftsführer der KFVG., No⸗ war va, heute infolge eines Selbſtmordverſuchs ein ſchwerkranker Mann, gehört, der jedoch in den ent⸗ ſcheidenden Punkten, nämlich über die Beſchaffenheit der Lagerbeſtände, nichts Aufklärendes zu ſagen weiß. Im Saal würde man das Fallen einer Nadel ge⸗ hört haben, ſo lautlos ſtill war es, als Böß ein⸗ trat. Gegenüber früher iſt er ſehr gealtert und bleich. Nach Erledigung der Formalien äußert ſich der Zeuge über ſeine perſönlichen Beziehungen 3u den Sklareks. Er erklärte hierzu mit großer Beſtimmtheit, daß er weder perſönliche noch geſellſchaftliche Beziehungen zu den Sklareks gehabt habe. Alles was über Geſchenke an ihn und ſeine Frau behauptet worden ſei, ſei unwahr. In der früheren KVG. war er Kunde, wie die andern Beamten der Stadt. Das Kundenverhältnis blieb auch der KBG. der Sklareks beſtehen, dadurch habe er Max Sklarek kennengelernt. Später habe er nicht mehr bei den Sklareks gekauft, da er ſchlecht bedient worden ſet. Die Preiſe hielt er für billig, aber nicht un⸗ angemeſſen. Davon, daß die Sklareks an andere Be⸗ amte Geſchenke gegeben haben, war ihm nichts bekannt, ſonſt wäre er eingeſchritten. Als Böß die bekannte Pelzangelegenheit ſchil⸗ derte, blieben bei dem Zuhörer doch Zweifel zurück. Die Pelzjacke koſtete nur 375 Mark. Da ihm der Preis zu niedrig erſchien, kaufte er einem notlei⸗ denden Künſtler ein Bild für 800 Mark ab, das in ſeinen Privatbeſitz überging. Ferner gab er je 100 Mark an zwei notleidende Ver⸗ wandte. So ſelbſtverſtändlich das für Böß eine einwandfreie Erledigung der Sache war, ſo wenig ſelbſtverſtändlich iſt das für den Unbeteiligten. Die⸗ ſer Punkt war heute der ſchwächſte in den Ausſagen on Böß. Daran gibt es wohl nichts zu deuteln. Auch in der Frage ſeiner Telegramme aus Amerika an den Magiſtrat, daß ſeine Frau keinen Pelz erhalten und man gegen die politiſche Mache ſcharf durchgreifen ſoll, blieb ein Widerſpruch mit den Tatſachen zurück. Der Vorſitzende ließ dies aber auf ſich beruhen. Ueber das Spendenweſen befragt, beſtritt Böß, daß ein ſolches beſtanden habe. Wohl habe. ex ſich wegen Spenden für Wohltätigkeitszwecke an einen kleinen Kreis wohlhabender Perſonen ge⸗ wandt, ebenſo habe er die Direktoren der Werke veranlaßt, an die mit ihnen arbeitenden Groß⸗ trmen heranzutreten. Er beſtritt, daß dieſe Spenden in Zuſammenhang mit der Berückſichtigung hei ſtädtiſchen Lieferungen gebracht worden ſeien. Auf eine Reihe von Fragen der Verteidigung und des Vorſitzenden zu dieſem Thema gibt der Zeuge ausweichende Antworten. Anſcheinend iſt die von Böß angeordnete Linie doch nicht immer ein⸗ gehalten worden. Ueber Klagen aus Wirtſchafts⸗ kreiſen gegen dieſe Spenden iſt ihm nichts bekannt geweſen. Die Sklareks gaben einmal 2000 Mark für den Feſtſpielfonds und 600 Mark für den Wilhelm⸗ Pilchner⸗Fonds, außerdem ſpendeten ſie zu Weih⸗ machten Kleider für arme Kinder. Die 50000 4 für die Attiſche Statue wurden aus dem Kunſtfonds der Stadt bezahlt. In einem Fall wurden aus einem Fonds 300000 Mark zum Ankauf des Kronprinzenſilbers verwandt. Das Geld aus den eingegangenen Spen⸗ den wurde für wohltätige Zwecke verwandt, wobei namentlich Frau Böß alles tat, um das der Stadt zu lindern. Elend in Dini von Eſſen Tanzabend im Saal des Kolpinghauſes Vox einem Publikum, das den großen Saal des Kolpinghauſes nahezu gänzlich füllte, gab die an⸗ ſcheinend aus Holland ſtammende Tänzerin Dini von Eſſen Proben ihrer mimiſchen Kunſt. Von Seiten der Tournéleitung war alles geſchehen, um den Abend geſchickt vorzubereiten. Der Saal des Kolpinghauſes erwies ſich auch für tänzeriſche Vorführungen ſehr geeignet. Licht⸗ und Beleuchtungseffekte funktionier⸗ ten vorzüglich. Eine Beſprechung eines holländiſchen Kritikers ſollte auf das Weſentliche der Tanzbegabung des neuen Sterns vorbereiten. Schon die Darbietungen nach der franzöſiſchen Sufte von Bach in-moll hinterließen einen recht befremdlichen Eindruck, Es handelte ſich zumeiſt um ausgeſprochen mimiſche Studien, die mit der Muſik meiſt nur den zeitlichen Ablauf gemeinſam hatten. Bis auf einige ruckartige Bewegungen, die mit den muſikaliſchen Akzenten zuſammenfielen, gingen die mimiſchen Darbietungen eigene Wege, meiſtens ganz unabhängig und abſeits von der Muſik. Wohl ver⸗ fügt Dini von Eſſen über einen ſchlanken, biegſamen Körper und ausgeprägtes Gefühl für alle erdenklichen Bewegungs möglichkeiten, das ſogar die Finger in das mimiſche Spiel mit einbezieht. Auch die Koſtüme waren geſchickt, mitunter recht draſtiſch unter Zuhilfe⸗ nahme von Masken entworfen. Es fehlte eben nur an der ſpezifiſch tänzeriſchen Auffaſſung und Wiedergabe. Dini von Eſſen tanzte nach Klavierwerken fran⸗ zöſiſcher und ruſſiſcher Meiſter— vor allem die Ruſ⸗ ſen waren ausgiebig vertreten— ließ aber die Klaſſi⸗ ker der deutſchen Tanzkompoſition, wie z. B. Strauß, Lanner und Waldteufel vollkommen unbe⸗ rückſichtigt. Es bleibt nur anzunehmen, daß ihrer Auffaſſung jedes Empfinden für klaſſtſche Tanzmuſtk abgeht, mit der ſich jeder, der auf die Bezeichnung „Tänzer“ Anſpruch erhebt, nun einmal auseinanderſet⸗ gen muß Als Poſitivum ſei verzeichnet, daß die Muſik Unangetaſtet, aber auch unausgedeutet blieb. Als Be⸗ gletterin am Flügel waltete, von einigen überhetzten Zeitmaßen bei Bach abgeſehen, ſehr geſchickt und an⸗ ſprechend Carry de Bruyn. 1. Zeuge Beſonders eigenartig berührte es den Zu⸗ hörer, daß der Oberbürgermeiſter über nichts unterrichtet war, was an außergewöhulichen Dingen in ſeiner Verwaltung vor ſich ging. Noch nicht einmal der Monopolvertrag war ihm bekannt. Erſt nachträglich erhielt er davon Kenntnis. Er ſtellt entſchieden in Abrede, Warnungen vor den Sklareks erhalten zu haben. Von der Mißwirtſchaft Kieburgs habe er erſt durch die Zeitungen er⸗ fahren. Ebenſowenig wußte er davon, daß die Sklareks begünſtigt und daß dadurch die BAG. in tiefe Schulden geriet. Dem Vorſitzenden erſchien dies alles unfaß⸗ bar, um ſo mehr als auch das Stadtparla⸗ ment ſich damit beſchäftigt habe. Böß bleibt bei ſeinen Ausſagen. Die Beziehungen zwiſchen ſeinen Beamten und den Sklareks würde er gerügt haben, wenn er gewußt hätte, wie weit ſie gingen. Erſchwerend für die Lage Gäbels war die Erklärung von Böß, daß Gäbel zum Abſchluß des Monopolvertrags nicht berech⸗ tigt war und daß ein ſolcher Vertrag weder im In⸗ tereſſe der Stadt noch in ſeiner politiſchen Linie ge⸗ legen habe. Weiter war die Ausſage von Böß für die Angeklagten belaſtend, die behaupten, die Gelder der Sklareks von ſich aus zu wohltätigen Zwecken verwandt zu haben. Dazu hatten ſie keine Berechti⸗ gung. Wohin die Gelder der Sklareks dann gefloſſen Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. November 1931 rozeß ſind, iſt demnach nicht mehr zweifelhaft. Das Hotel Exzelſior hatte einen Straßentunnel vom Anhalter Bahnhof direkt in das Hotel gebaut. Böß hatte ſich dafür eingeſetzt. Monate nachdem der Bau fertig war, hielt ſich Böß mit ſeiner Familie auf einer bay⸗ riſchen Beſitzung des Hotelinhabers auf, mit ihm der verſtorbene Reichsbahnpräſident Stapf. Darüber gab es eine lebhafte Auseinanderſetzung, in der die Frage aufgeworfen wurde, ob Böß damit korrekt ge⸗ handelt. Er erklärte ja und würde es heute wieder tun.. Die große Aufklärung durch Böß iſt ausgeblieben. Man iſt nach dem Eindruck, den er heute in der Verhandlung machte, verſucht, ihm in mehreren Punkten zu glauben, daß er tatſä ch⸗ lich nichts gewußt hat. Dem Eingeweihten im Berliner Rathaus iſt ja bekannt, daß dort jeder für ſich arbeitete, daß alle, angefangen vom Oberbürgermeiſter bis zum kleinſten Beamten, in der Furcht des Herrn, nämlich vor den mächtigen Rathausparteien lebten. Nur in dieſer Atmoſphäre, die keinen großen freien Entſchluß zuließ, konnte ſich die Aera Böß entwickeln. Außerdem war ja die Stellung des Oberbürgermeiſters damals nicht ſo ſtark wie heute, wo dem Berliner Stadtoberhaupt durch das neue Geſetz eine gewiſſe Machtfülle ge⸗ geben iſt. Trotzdem bliebt der Eindruck, daß es auch damals eine Sache der Perſön lichkeit war, ſich durchzuſetzen. Und dieſe Perſönlichkeit war Böß nicht. Das iſt ſeine Tragik und die der Stadt. Deulſche Fabriken in England Eine Auswirkung der neuen engliſchen Jollpolilik Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 20. Nov. Das Ermächtigungsgeſetz für den Handelsminiſter iſt mit 328 gegen 44 Stimmen vom Unterhaus verabſchiedet worden und wird heute vormittag in wenigen Minuten vom Oberhaus durch alle Phaſen der Geſetzgebung gejagt werden, ſo daß es noch heute die königliche Beſtätigung erhalten kann. Damit er⸗ hält der Handelsminiſter Runeiman freie Hand zur Einführung von Wertzöllen bis zu 100 Prozent auf dem Verordnungswege. Wie ſchnell der Miniſter die Generalvollmacht be⸗ nutzen wird, wird verſchiedentlich beurteilt. Man darf annehmen, daß der„Daily Telegraph“ recht infor⸗ miert iſt, wenn er ſchreibt, die erſte Zollvor⸗ lage würde am kommenden Dienstag in Kraft treten. Weniger ſicher erſcheint jedoch die weitere Vorausſage des konſervativen Blattes, daß ſich die Notzölle mit wenigen Ausnahmen auf die ge⸗ ſamte Liſte der„Fertig⸗ und Faſtfertig⸗ waren“ der Klaſſe 3 der engliſchen Ein⸗ fuhrſtatiſtik erſtrecken würden. Hierüber dürfte allerdings die Regierung ſelbſt noch keine endgültige Entſcheidung gefällt haben. Aeberſpannter Patriotismus oder unverſöhnlicher Haß? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Nov. Nach einem Gaſtſpiel in Holland wollte der Zir⸗ kus Sarraſani in Brüſſel ſein Zelt auf⸗ ſchlagen. Nach längerem Suchen einigte man ſich auf einen größeren Platz, der den militäriſchen Behör⸗ den unterſtand. In der belgiſchen Preſſe erhob ſich daraufhin ein Sturm der Entrüſtung gegen das Kriegsminiſterium dem man vorwarf, es geſtatte Theater⸗Spielplan für die kommende Woche. Sonntag, 22. Nov., nachmittags, 3. Vorſtellung für Erwerbsloſe„Ein Sommernachtstraum“; Sonntag, 22. Nov., abends(Miete 4, Sondermiete&)„Leben des Oreſt“; Montag, 23. Nov.(Miete C, Sondermiete C) zum letzten Male„Vom Teufel geholt“; Dienstag, 24. Nov.(Miete E, Sondermiete E)„Otello“; Mitt⸗ woch, 25. Nov.(Miete D)„Don Carlos“, Donnerstag, 26. Nov.(Miete 4)„Don Pasquale“; Freitag, 27. Nov.(Bühnenvolksbund)„Tannhäuſer“; Samstag, 28. Nop., nachmittags, zum erſten Male„Das dumme Englein“; Samstag, 28. Nov.(Miete C)„Nina“; Sonntag, 29. Nov., nachmittags„Das dumme Eng⸗ lein“, abends(Miete B)„Leben des Oreſt“; Montag, 30, November(Miete D)„Tartüff“.— Im Neuen Theater(Roſengarten): Montag, 23. Nov.(für die Jungtheatergemeinde des Bühnenvolksbundes)„Don Pasquale“; Dienstag, 24. Nov.(Freie Volksbühne) Nina“; Samstag, 28. Nov., 1. Gaſtſpiel Konrad Dreher„Der Schuſternazi“; Sonntag, 29. Nov, 2. Gaſtſpiel Konrad Dreher„Das Paragraphenkind“. In den Kʒammerſpielen im Univerſum: Donnerstag, 26. Nov.,„Intimitäten“; Freitag, 27. Nov.,„Intimitäten; Samstag, 28. Nov.,„Wie werde ich reich und glücklich“, Nachtvorſtellung.— In Lu d⸗ wigs hafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalz bau: Donnerstag, 26. Nov.„Tartüff“; Freitag, 27. Nov. „Tartüff“. 8 Die Ausgrabungen in der Bucht von Korinth. Aus dem Jahresbericht der engliſchen Archäblogen⸗ Schule in Athen geht hervor, daß die Ausgrabungen bei Perachora in der Korinbher Bucht noch weitere überraſchende Funde erwarten laſſen. So konnte man auf dem Meeresgrunde, eineinhalb Kilometer von der Küſte entfernt, Stadt erblicken, die zweifellos noch große archäo⸗ logiſche Werte in ſich birgt. s weiteren Ausgrabungen äußerſt koſtſpielig ſein, ſo daß man kaum daran wird denken können, in den nächſten Jahren dieſe Arbeit fortzuſetzen. In dieſem Jahre hat man eine Figur der Nike, einen Bronze⸗ ſpiegel, der von Eros und Aphrodite flankiert iſt und der aus der Zeit etwa 500 v. Chr. geſchätzt wirs gefunden. Eine Reihe Gegenſtände, die dieſes Jahr gefunden worden ſind, zeigten zweifellos phöniziſchen Urſprung. Großes Intereſſe findet hier die Abſicht deut⸗ ſcher Firmen, beiſpielsweiſe der Offenbacher Lederwareninduſtrie, ihre Produktionsſtätte nach England zu verlegen, weil ſonſt ihr Exportgeſchäft nach England ruiniert wäre. Tatſache iſt, daß in verſchiedenen engliſchen Induſtrie⸗ gebieten in der letzten Woche zahlreiche Anfragen teils aus Deutſchland, teils aus Amerika und anderen Ländern nach Fabrikgelände und Gebäuden für Fabrikbauten eingetroffen ſind. Die allgemeine Begeiſterung über das ſchnelle Eingreifen der Regierung in die Importſituation wird beträchtlich gedämpft durch die Auswirkungen der franzöſiſchen„Notzölle“ von 15 Pro⸗ zent, die ſich in der engliſchen Exportinduſtrie ſtark bemerkbar machen. Die Preſſe hat die franzöſiſche Aktion, obwohl ſie ſich hauptſächlich gegen Eng⸗ land richtet, bisher beinahe totgeſchwiegen. Jetzt iſt der Kohlenbergbau bei der Regierung vor⸗ ſtellig geworden und hat verlangt, daß in Paris Proteſt eingelegt werde. Es iſt mehr als wahrſchein⸗ lich, daß ein ſolcher Proteſt in den nächſten Tagen erfolgen wird. Die zollpolitiſche Vollmacht wird in dieſem Sinne zum Druck auf die franzöſiſche Regie⸗ die Umriſſe eiyer Allerdings werden die rung benutzt werden. das Gaſtſpiel eines deutſchen Unternehmens auf dem gleichen Platz, auf dem während des Krieges die engliſche Spionin Cavell, ſowie eine Reihe belgiſcher Bürger erſchoſſen worden ſeien. Unter dem Druck der Proteſte ſah ſich das Kriegs miniſterium genötigt, die ur⸗ ſprünglich erteilte Konzeſſion wieder rück⸗ gängig zu machen. Schließlich mußte ſogar der deutſche Geſandte intervenieren, und man einigte ſich dahin, daß Sarraſani erſt in anderen Städten Belgiens ſein Gaſtſpiel abſolviert, um dann im kommenden April das für Dezember vorge⸗ ſehene Auftreten nachzuholen. Der Ruſſe Stravinsky ſchuf die Oper vom Vatermörder Oedipus; der Wiener Kreuek ſchrieb die Oper vom Leben des Muttermörders Oreſt. Sie trat mit dem geſtrigen Abend in den Spielplan des Nationaltheaters. Das Werk Stravinſkys mit ſeinen pſalmodierenden Chorgeſängen fußt auf dem Rhyth⸗ mus als dem Urtakt der antiken Tragödie; mit ihr ſteht der Ruſſe durch ſeine Sprache und den(etzt untergehenden) Kirchengeſang ſeines Volkes in einem unmittelbaren, die Jahrtauſende überbrücken⸗ den Zuſammenhang. Die Verbindung Kreneks mit der Autike, aus der er ſich den Stoff für ſeine Oreſtoper holte, muß vieles überbrücken. Die typiſche Wiener Griechen⸗ erneuerung half ihm dabei. Hermann Bahr hat ſie einmal mit dem Wort gedeutet: das Land der Skythen(d. h. in dieſem Fall der dumpfen, angſt⸗ erfüllten, nicht der klaren, gottſeligen Griechen) mit der Seele ſuchend. Hofmannsthal ſchrieb aus dieſem Geiſt ſeine Elektra, die Richard Strauß in Muſik aufgehen ließ; dann modulterte Hofmannsthal, zu⸗ gleich der Verfaſſer der Alkeſtis, die Egon Welleſz komponierte, zurück zur romaßtiſchen Schönheit der ägyptiſchen Helena. Welleſz, der Freund Hofmanns⸗ thals, ließ dafür in ſeinem jüngſten Werk den trunkenen Zug der Bacchantinnen vorüberziehen. Das Grunderlebnis all dieſer Werke iſt auf der dichteriſchen Seite die Bildungswelt. Ganz anders Krenek in ſeiner Oreſtesoper. Er ſieht von der bil⸗ dungsmäßigen Wiedergewinnung der Antike ab. Was bei Hofmannsthal tiefe Kenntnis uralter Sym⸗ bole— aber Kenntnis, nicht Beherrſchung war, wird bei ihm zum Anreiz unmittelbaren mu⸗ ſikaliſchen Schaffens. Er will nichts anderes als ein altes tragiſches Geſamtgeſchehen, vereinigt in der Sagengeſtalt des Oreſt, ganz nah an den Zuſchauer und Hörer heranrücken. Immerhin iſt auch dieſe letzte und ſelbſtändigſte Deutunz des Atridenſchick⸗ ſols durch das Bildungsmäßige hindurchgegangen, wenn ſie ſich auch davon in der Geſtaltung völlig davon befreit hat. 5 Ernſt Krenek: Das Leben des Erſtaufführung im Mannheimer Nationaltheater Vadiſche Politik Aus dem Landtag Der Landſtändiſche Ausſchuß hat am Donnerstag eine etwa einſtündige Sitzung abgehalten. Der Abg. Hofhein zz(Staatspartei erſtattete Bericht über den Domänengrundſtock, der Abg. Seubert(3tr.) über den Repräſentations, fonds und die Amortiſationskaſſe. Der Abg. Rük⸗ kert(Soz.) über die Eiſeubahnſchuldentilgungskafe Die Berichte wurden zur Kenntnis genommen und bezüglich der Badiſchen Bauernbank beſchloſſen, die Angelegenheit nach der bedingungsloſen Rückgabe der Bürgſchaft für erledigt zu erklären. Danach tagte der Vertrauensmännerauz⸗ ſchuß. Man kam überein, den Vormittag des 24. Nov. für Fraktionsſitzungen frei zu laſſen und die erſte Plenarſitzung am Nachmittag abzuhalten. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Wahl des Pri ſidiums und der Ausſchüſſe, ſodann die Entgegen⸗ nahme der Berichte über den Domänengrundſtock und die Amorttſationskaſſe. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung tritt das Haus nochmals zuſammen Staatspräſidenten und ſeines Stellvertreters Das Amt des Staatspräſidenten wird wohl ernent dem Juſtizminiſter Dr. Schmitt übertragen werden. Zur Präſidentenwahl übergibt die nationalſozialiſtiſche Land⸗ tagsfraktion der Preſſe eine Erklärung in der ez u. a. heißt: „Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterparkef im Badiſchen Landtag iſt durch den Uebertritt der beiden Landbundabgeordneten zur drittſtärkſten Fraktion geworden. Nach parlamentariſchem Brauch würde ihr die Stelle des 2. Vizepräſidenten zuſtehen, Die Fraktion lehnt es unter den gegenwärtigen Verhältniſſen im Badiſchen Landtag ab dieſes Amt zu beſetzen. Der Landtag entſpricht in ſeiner heuti⸗ gen Zuſammenſetzunz in keiner Weiſe mehr dem Willen des badiſchen Volkes. Die NS DA p. wäre bei einer Neuwahl unſtreitig die ſtärkſte Partei in Baden. Sie muß es daher ablehnen, in dieſem Land⸗ tag eine Stelle zu beſetzen, die nicht der wirklichen Stärke der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, wie ſie zur Zeit in Baden vorhanden iſt, entſpricht.“ Weiter erklärt die nationalſozialiſtiſche Fraktions⸗ führung, ſie könne es keinem der Mitglieder ihrer Fraktion zumuten, mit dem Abg. Reinbold(Soz. in einem Präſidium zuſammenzuſitzen. Großfeuer auf einem Luxusdampfer Drahtung un. Londoner Vertreters 8 London, 20. Noy, Im Hafen von Belfaſt brach geſtern auf dem Luxus dampfer„Bermuda“ ein gefährliches Schadenfeuer aus, das das ganze rieſige Hafengebiet in roten Feuerſchein hüllte. Die„Bermuda“ iſt ein Paſſagierdampfer von 20 000 Tonnen, der für Luxus⸗ reiſen um die Welt und für den Sommerverkehr zwi⸗ ſchen Newyork und Bermuda verwendet wurde Im Juni brach auf dem Dampfer ein Feuer aus, das auf Brandſtiftung zurückgeführt wurde, Die Reparatur, die in den letzten Monaten in Belfast durchgeführt wurde, war jetzt beinahe beendet und daz Feuer, das zur Stunde noch nicht niedergekämpft it, dürfte einen außerordentlich hohen Schaden verur⸗ ſacht haben. Der große Dampfer, ſtand gegen Mitter⸗ nacht in ſeiner ganzen Ausdehnung in hellen Flammen. ——— „Do XIII vor der Vollendung — Konſtanz, 20. Nov. Das Flugſchiff Do XII, das wie Do XII auf Reparationskonto für Italien gebaut wird, geht ſeiner Vollendung entgegen. Man rechnet beſtimmt damit, daß die Probeflüge noch vor Weihnachten begonnen werden können. Do VII wird in der Werft in Altenrhein gebaut. Oreſt Aber nun galt es, das rein Menſchliche zu ſor⸗ men, Das ſollte durch das abſichtlich Primitive, bas bewußt Volkstümliche der Darſtellungsart geſchehen. Stravinſky nahm zu ſeinem Oedipus das Vulgär⸗ latein als Text, das den Sophokles vereinfachen ſollte. Krenek ſchrieb ſeinen Oreſt in einer klaren, unmißverſtändlichen Sprache, die das Geſchehen ver⸗ deutlicht. Stravinſky hat den anſagenden Sprecher, Kreuek den anſagenden Chor. Was aber bei Stra⸗ vinſky lebendige Verbindung mit dem Griechiſchen war, wird bei Krenek zur abſichtlichen Einfachheit, Gibt es das? Krenek ſelbſt vergleicht ſeine At, das Leben des Oreſt in Form der großen Oper zu erzählen, mit den Bildern des Mittelalters, die das bibliſche Geſchehen in das Gewand ihrer Zeit gekleidet darſtellen. Er überſieht bei dieſem Ver⸗ gleich nur eines: daß dieſes Ueberſpringen der Zeiträume unbewußt geſchah, ohne Organ für ben geſchichtlichen Ablauf, deſſen wir uns nur allzuſeht bewußt ſind. Eine Abſicht, primitiv zu ſein, wie Krenek es will, kann es darum nicht geben. **. Die gewollte Einfachheit des Ablaufs wendet fich jedoch zunächſt gar nicht an das Publikum; ihr 3 iſt vielmehr die Muſik. Je bunter das Geſchehen, deſto größer die klangliche Möglichkeit. Nicht der Dramaturg, der Muſiker Krenek bleibt für die kext liche Grundlage entſcheidend. Er beſitzt die Kraft des Unmittelbaren und ſchreibt ſeine Muſtk ſenk, recht auf die einzelnen Szenen nieder. Er arbeitet nicht leitmotiviſch und nicht eigentlich thematiſch, er läßt vielmehr die Bühne in ihrer jeweiligen Für bung des Vorgangs die Muſik bilden. Er kompb⸗ niert den dramatiſchen Augenblick. Um ihn zu ek reichen, läßt er die Leidenſchaften toben, hetzt die Geſtalten aufeinander, ſtellt den Chor dagegen u ſo entſteht eine Art Erneuerung der Großen Obe, in der ſich durch die Singſtimmen in ihrer Häufung und durch ihre Antwort im Chor das finnfälliſe Ganze zuſammenſetzte. 5 Dabei will Krenek ein Menſch von heute ein Er nimmt den Jazz auf. Der iſt nichts ander zur Wahl des — — ö e 4 0 Nen tei der ſten hen. gen mt uti⸗ dem järe in ind⸗ chen ſie Ns⸗ jrer 033 vor Vll Freitag, 20. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5 3. Seite/ Nummer 539 —— Die Mannhein * zer landſiedlungen Die Vertreter des Mannheimer Handwerks nehmen zu dem Projekt eine ablehnende Stellung ein Auf Veranlaſſung der Handwerkskammer für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach nahm geſtern nachmittag eine von den Vertretern von 7 Mannheimer Organiſationen beſuchte Verſamm⸗ lung zu zwei aktuellen Themen: Randſied⸗ lungen Erwerbsloſer und Richtlinien über das Ordnungsſtrafrecht der In⸗ nungen Stellung. Handwerkskammerpräſident Kalmbacher eröffnete die im großen Sitzungsſaal der Kammer abgehaltene Ausſprache mit der Begrüßung der Er⸗ ſchienenen, insbeſondere der Vertreter des Arbeits⸗ amtes, Oberregierungsrat Dr. Jäck und Stadtrat Kuhn, des Vertreters des Bezirksamtes, Regie⸗ rungsrat Dr. Compter, des Leiters des ſtädtiſchen Hochbauamts, Oberbaudirektor Zizler, und des Vertreters des ſtädtiſchen Fürſorgeamts, Inſpektor Schmitt. Beigeordneter Dr. Zeiler, der durch die Stadtratsſitzung abgehalten wurde, hatte ſich ent⸗ ſchuldigt. Bei der Beſprechung des von der Reichs⸗ kegierung ausgehenden Planes, Randſied⸗ lungen für Erwerbsloſe zu ſchaffen, ſtellte Herr Kalmbacher feſt, daß die Ausführung dem Handwerk abſolut nicht gefalle, weil es übergangen werde. Die Handwerkskammer habe die Abſicht gehabt, eine große Proteſtverſammlung abzuhalten. Man ſei aber davon abgekommen, weil die Bevölkerung ſchon ohnehin genug unter Auf⸗ regungen und Nöten zu leiden habe. Andererſeits müſſe das ſelbſtändige Handwerk zum Ausdruck bringen, daß es nach wie vor gewillt ſei, an dem Aufbau unſeres Wirtſchaftslebens mitzuarbeiten. Auf die Einzelheiten des Siedlungsprojektes ein⸗ gehend, teilte der Redner u. a. mit, daß die Stadt⸗ gemeinde einen Zwiſchenkredit von 150 000 Mk. zur Verfügung geſtellt habe. Zur richtigen Ver⸗ wendung der Mittel wurde die Gemeinnützige Bau⸗ geſellſchaft als Treuhänderin beſtellt, die die Bauſtoffe beſchafft. Der Gruppenbau unter ſachverſtändiger Leitung hat bereits im Stadtteil Neckarau begonnen. Bauamtmann Kolb vom ſtädtiſchen Hochbauamt iſt der fachmänniſche Berater. Präſident Kalmbacher warf die Frage auf, wer die Beiträge zur Be⸗ kufsgenoſſenſchaft bezahle, da man bei der Art und Weiſe der Bauarbeiten mit Unfällen rechnen müſſe. Schon jetzt machten ſich in Siedler⸗ kreiſen Stimmen bemerkbar, die mit dem von der Reichsregierung vorgeſchriebenen einfachen Charakter der Häuſer nicht einverſtanden ſeien. So würden anſtelle der flachen Dächer Satteldächer ver⸗ langt, damit man noch ein Zimmer einbauen könne. Es werde wohl ungefähr ſo gehen, wie bei der Pfingſtherg⸗Siedlung. Da die für jede Siedlung auf⸗ zuwendenden 1500 Mark mit 3% v. H. verzinſt und mit 67 v. H. amortiſiert werden müßten und der jährliche Pachtzins für das 15 Ar große Gelände .50 bis.50 Mk. je Ar betrage, hätte jeder Siedler 15—18 Mk. im Monat zu zahlen. In Bayern ſei das von Mannheim akzeptierte Syſtem von Anfang an abgelehnt worden. In anderen badiſchen Städten hahe man ſich von Unternehmern oder eigenen Bau⸗ ämtern Projekte in der Richtung ausarbeften laſſen, oh die Siedlungen nicht auf dem normalen Wege über das Handwerk ausgeführt werden könnten. Anderwärts habe man von Wohnſiedlungen ganz abgeſehen und nur Gelände zur Verfügung geſtellt. Präſident Kalmbacher ſchloß ſeine Ausführungen, indem er der Erwartung Ausdruck gab daß ſich durch die Ausſprache ein Ausweg finden laſſen werde, der das Siedlungsprojekt in die dem Handwerk dien⸗ lichen Bahnen lenke. Syndikus Eiermann wies in Ergänzung der Ausführungen des Vorred⸗ ners darauf hin, daß der Reichsverband des deutſchen Handwerks zu dem Problem ſchon vor Bekanntgabe der Richtlinien in dem Sinne Stellung genommen hahe, daß man nicht grundſätzlich dagegen ſei, viel⸗ E————.—— ,, a mehr lediglich fordere, daß das Handwerk bei der Durchführung des Siedlungsplanes in möglichſt weitem Umfange herangezogen werde. Viel weiter gehe die von der Preſſe veröffentlichte Entſchließung des pfälziſchen Handwerks. Es ſei zu befürchten, daß bei dieſen Randſiedlungen die Schwarzarbeit in ganz beſonderem Maße gefördert werde. Anzu⸗ erkennen ſei das Hauptmotiv, die Arbeitsloſen all⸗ mählich wieder in die Arbeit hineinzubringen, Leuten die ſchon jahrelang ohne Arbeit ſind, einen Aufgaben⸗ kreis zuzuweiſen, in dem ſie ſich produktiv betätigen können. Dieſe Zweckbeſtimmung der Siedlung könne wohl das Handwerk nicht ohne weiteres auf die Seite ſchieben. Aber man könne das Projekt auch auf andere Weiſe in die Praxis umſetzen. Die Richtlinien würden ſchon darauf hinweiſen, daß es in erſter Linie darauf abgeſehen ſei, eine große An⸗ zahl von Kleingärtnern zu ſchaffen. Von den 200 000 Siedlungen ſollen 180000 Kleingärten ſein. In Eſſen habe man dieſen Weg ſchon längſt in großem Maßſtabe beſchritten. 1e Oberregierungsrat Dr. Jäck bemerkte unter Bezugnahme auf eine Aeußerung des Präſidenten Kalmbacher, daß der Bund deutſcher Zimmermeiſter wegen der Zulaſſung von Holz⸗ häuſern vorſtellig geworden ſei, die Siedler hätten eine. Abneigung gegen Holzhäuſer, weil ſie maſſiv bauen wollten. Bei der Erörterung der ideellen Seite des Siedlungsplanes betonte der Redner, daß man endlich Schluß machen müſſe mit dem Gedanken, daß die Fürſorge dazu da ſei, für, Jeden pon der Wiege bis zum Grabe zu ſorgen. Der Grundſatz „Hilf dir ſelbſt, ſo hilft dir Gott!“ müſſe wieder Geltung erhalten. Man ſei deshalb von dem Ge⸗ danken ausgegangen, die Leute auf eigene Füße zu ſtellen. Man laſſe auch keinen Zweifel darüber, daß Alles auf Heller und Pfennig zurückbezahlt werden müſſe. Er hätte es deshalb lieber geſehen, wenn man 6 v. H. Zins und 4 v. H. Amortiſation genommen hätte. Die Praxis habe gezeigt, daß bei einem Holzhaus es nicht möglich ſei, mehr als 20 v. H. eigene Arbeit zu leiſten, während bei einem Steinhaus, wie es hier vorgeſehen iſt, bei 1500 Mk. Materialkoſten eigene Arbeit in gleicher Höhe auf⸗ gewendet werde. Die Arbeitsloſenunterſtützung, die der Siedler weiter erhalte, wandle ſich infolgedeſſen in eine produktive Ausgabe um. Man müſſe ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß jeder Siedler eigene Werte im Betrage von 10001200 Mk. ſchaffe, dieſen Betrag aber wieder verlieren könne, wenn er un⸗ begründete Forderungen ſtelle. Die Aufſicht habe lediglich darüber zu wachen, daß die 1500 Mk. rationell verwendet werden. Zwei Zimmer mit Küche ohne Ausbaumöglichkeit ſeien für kinderreiche Familien etwas unvollſtändiges. Es hätten ſich Erwerbsloſe mit—8 Kindern gemeldet. Was könnten derartige Familien mit zwei Zimmern anfangen. Die Richt⸗ linien der Reichsregierung entſprächen überraſchend genau den Mannheimer Abſichten. Präſident Kalmbacher bemerkte, er bewundere den Optimismus des Vorredners. Er ſtehe guf dem Standpunkt, daß es bei den 1500/ Baukoſten nicht bleiben werde. Auch beim Holzhausbau könne eine große Anzahl ungelernter Hilfskräfte beſchäftigt werden. Nach ſeiner Meinung ſei die Preisdifferenz zwiſchen Holz⸗ und Steinhaus ganz geringfügig. Oberbandirektor Zizler betonte, daß mit dem Bau der Siedlungshäuſer hier ſchon begonnen worden ſei, weil man gewußt habe, daß die Reichsrichtlinien den Mannheimer Abſichten entſprächen. Die ganze Idee baue ſich auf der Selbſt⸗ hilfe auf. Er verſtehe durchaus den Proteſt der Handwerker, weil die Baufachleute auf dem Stand⸗ punkt ſtehen, daß derartige Bauten von handwerk⸗ lichen Unternehmungen ausgeführt werden müßten. Die Stadtverwaltung habe anfänglich das Holzhaus für den richtigen Typ gehalten. Es wurde deshalb als eine Art der Inſtrumentation. Aus ihr ſtammt der Banjo, der den Orcheſterklang der Oreſtesmuſik Kreneks an entſcheidenden Klängen färbt. Man bernimmt ihn bei den Worten der harten Willkür Agamemnons, aber ſeine Saiten erklingen auch in der zarten Idylle des arkadiſchen Herbſtabends, wenn Oreſt, der Wanderer auf Bergeshöhe raſtet und Einkehr bei ſeiner Seele hält, bis eine Hirten⸗ weiſe in der ſummenden Natur ihm antwortet und die Heimatſehnſucht in ihm erwacht. Zu einem Flötenpaſtorale ſingen die Banjoklänge ihr ſehn⸗ ſüchtiges Lied, das den alten hölderlinſchen Traum vom Land der Griechen wunderſam erneuert. Hier geht die Inſtrumentierung in der Idee auf. An ſolchen Einzelheiten iſt das Werk nicht arm; der erſte, groß geſehene Aktſchluß gehört dazu: ein Bettler ſpielt auf der Ziehharmonika(Harmonium im Orcheſter), während das Heer Agamemnons ins Feld zieht. Aber der Jazz wird auch rhythmiſch und melodiös verwertet, wenn das Volk bei dem Jahr⸗ markt von Athen in einen richtigen Gaſſenhauer äüsbricht; hier blickt mit einem Mal Jonny über die athenſſchen Jahrmarktsbuden und ſpielt nach er⸗ brohter Weiſe recht kräftig auf. Das Choriſche, die Maſſe tritt hier in Wirkung; ſie wird überſteigert in der Totenfeier Agamemnons, einem wüſten Traum von furienhafter Schrecknis, der Todesgraus und Siegesrauſch in einem wilden Bacchanal des in ein Heer von Nachtmahren verwandelten Chors ver⸗ eint. Hier wird eine Grenze erreicht und über⸗ ſchritten. 5 Dieſer Szene, in der Oreſt die Mutter tötet, ſollte der Freiſpruch vor dem Areopag folgen, um den ſich in der Sage die Götter ſelbſt bemühten, und ber anſtelle der Göttin Athene hier durch die Hand eines unſchuldigen Kindes gefällt wird. Aber die Szene ſchweift hier(wie vorher) ab in das Nord⸗ land des Königs Thoas, wohin Iphigenie vom pferaltar des grauſamen Vaters weggezaubert wurde. Dieſes Nordland, das dem ſonnigen Süben, Griechenland, gegenübergeſtellt werden ſoll, über⸗ zeugt nicht. In ſeiner düſteren Eiswelt erfriert das Jutereſſe der Zuſchauer; auch die Tochter des als agier dargeſtellten Thoas, die mondbeglänzte mediale Thamar, kann das Publikum nicht feſſeln. Ihr wird außerdem die nicht nur mythologiſch, ſon⸗ dern auch dem Sinn des Werks nach recht frag⸗ würdige Aufgabe zuteil, den verfolgten Oreſt in Liebe zu gewinnen. Hier darf die Hauptgeſtalt des Werks füglich nicht mehr Oreſt heißen. ***. Auf den Gegenſatz zwiſchen Süd⸗ und Nordland ſollte auch die Szene geſtellt ſein. Zumal das Süd⸗ land verlangte Farben. Sie ſind in der Mann⸗ heimer Aufführung auch vorhanden, beſonders in den Bildern von Athen. Aber die Präludien der Diapoſitive, deren Lichtbilder vor den Sznen auf dem Horizont erſcheinen und die einmal ſogar in die Geſchmackloſigkeit verfallen, durch eine Photomon⸗ tage Muſſolinis den Imperialismus Agamemnons zu verbildlichen, ſtimmen in ihrem Schwarzweiß wenig zu der in immer neuer kräftiger Farbengebung auch ein Muſterholzhaus hergeſtellt. Nachher habe ſich herausgeſtellt, daß die Siedler Wert darauf leg⸗ ten, Steinhäuſer zu erbauen. Die Stadtverwaltung habe keinen Anlaß, dagegen einzuſchreiten. Hätte man das Holzhaus noch mehr propagiert, als es ge⸗ ſchehen iſt, dann hätte man von einem großen Teil des Unternehmertums Proteſte erhalten. Seien doch auch die Plattenbauweiſe und der Stahlhausbau an⸗ geboten worden. Wenn befürchtet werde, daß die Baugruppen zu wenig Fachleute beſäßen, ſo habe er darauf zu erwidern, daß ſich die Siedler ſchon die Mithilfe von befreundeten Maurern geſichert hätten. Das Haus, das ſich aus zwei Zimmern mit Wohn⸗ küche, Abort und Stall zuſammenſetze, während ein dritter Schlafraum im Dachgeſchoß eingebaut werden könne, werde etwa 3000/ koſten. Rechne man den Arbeitswert ab, ſo komme ein Materialaufwand von 1500/ in Frage. Im ganzen ſollen mindeſtens 200 Siedlungen in Neckarau, Friedrichsfeld, bei Käfertal und am Lampertheimer Weg zwiſchen Käfertal und Waldhof geſchaffen werden. Vom volkswirtſchaft⸗ lichen Standpunkt aus betrachtet ſei die Aktion gon großem moraliſchen Wert. Präſident Kalmbacher führte aus, in der nächſten Woche ſolle von den Spitzenverbänden des Handwerks in Berlin Proteſt gegen den Siedlungs⸗ plan eingelegt werden. Das Mannheimer Handwerk bezeichne die ganze Angelegenheit als Schwarzarbeit. Hauptwunſch ſet, daß das Unternehmertum Berückſichtigung der ſtaatlich ſubventionierte (Lebhafte Zuſtimmung.) Der der Bau der Siedlungen über gehe unter weitmöglichſter Siedler. Maler⸗Obermeiſter Grelle ſtimmte dem Vor⸗ redner zu, daß die Randſiedlungen ſtaatlich ſubven⸗ tionierte Schwarzarbeit ſeien. Man müſſe einig ſein in der Proteſtbewegung gegen alle Maßnahmen, mit denen der letzte Lebensfaden des ſelbſtändigen Hand⸗ werks abgeſchnitten werde. Die Südweſtdeutſche Bauberufsgenoſſenſchaft ſchrecke ſelbſt vor Zwangs⸗ verſteigerungen nicht zurück. Eine Beitragserhöhung von 100% ſei geplant. Durch die Spitzenverbände des Handwerks müſſe deshalb erreicht werden, daß wenigſtens die ſozialen Beiträge zu Laſten der Naud⸗ ſiedlungen gehen. Der Redner bewundert ebenfalls den Optimismus des Direktors des Arbeitsamtes. Wer garantiere denn dafür, daß die Bauſummen zu⸗ rückbezahlt werden? Er glaube auch nicht, daß der Siedler einen Ueberſchuß aus dem überlaſſenen Ge⸗ lände herauswirtſchafte. Er ſei grundſätzlicher Geg⸗ ner der Randſiedlung. 100 Siedler ſeien in Mann⸗ heim ein Tropfen auf einen heißen Stein. Es gebe Mittel und Wege, die nutzbringender zur Ankurbe⸗ lung der Wirtſchaft ſeien. Man brauche pur auf die Notwendigkeit der Verwendung der Gebäudeſonder⸗ ſteuer zu Reparaturen in alten Häuſern zu ver⸗ (Lebhafte Zuſtimmung.) weiſen. Stadtrat Kuhn ſteht auf dem Standpunkt, daß die Belebung des Handwerks nicht von der Randſiedlung beeinflußt werden kann, weil es ſich um zu geringe Beträge handelt. Im ganzen Reich ſollen 48 Mill./ auf⸗ gewendet werden. Für Großſtädte wie Mannheim kommen nur wenige hunderttauſend Mark in Frage. Damit könne man die Bauwirtſchaft nicht ankurbeln. Mit den Randſiedlungen ſollten auch die wilden Stedlungen eingedämmt werden. Schreinermeiſter Baumann verwies darauf, daß ſchon ſeit Jahren der Gedanke der Großſde d⸗ lungen auf dem platten Lande propagiert werde, ohne daß man zu Taten geſchritten ſei. Man hätte für die jungen Leute ſchon längſt die Arbeits⸗ dienſtpflicht einführen müſſen. Obermeiſter Stemmle möchte wiſſen, ob noch polniſche Landarbeiter nach Deutſchland ge⸗ laſſen würden. Oberregierungsrat Dr. Jäck er⸗ widerte, bis vor wenigen Jahren ſeien noch einige tauſend Wanderarbeiter in Deutſchland beſchäftigt auftretenden Muſik. Man gebe das Stück als das, was es iſt, als reines Theater und laſſe die pis⸗ catoriſchen Anklänge an das Heutige weg.(Das man in dieſem Fall wieder einmal mit dem Aktuel⸗ len verwechſelt.) Farbe verlangt die Inſzenierung, und Dr. Richard Hein gab ſie in der Art, wie er die Ge⸗ ſtalten des Werks gegeneinander bewegte, wie er das Geſchehen aufbaute, mit außerordentlicher Kunſt der Regie. Wenn das Publikum die Vorgänge auf ſich wirken läßt, ſo nur durch das Sinnfällige, und das war erreicht. Dabei muß der Spielleiter Rück⸗ ſicht auf die Singſtimmen legen, von deren Ent⸗ faltung viel abhängt. Selten haben Regie⸗ und Erstaufführung der Oper„Das Leben des Orest“ im Nationaltheater. dem zweiten Akt: Der Jahrmarkt von Athen; Komödianten spannen den in der Fremde e f umherirrenden Orest(Wilhelm Trieloſf) vor ihren Wagen. Malers Pellbezioler gu 20 Pfuuniiy Wenn sle die ETneuefung des Abonnements für den Dezember bis uin il. 25. Noon ui bel ihrem Brlefträget vefrnlessen und den Bezugspreis von Nl. 5. zuzüglich Bestell- geld bezahlen Nach dem genannten Termin erhebt die post für verspätete Bestellung einen Zuschlag. worden. In dieſem Jahre ſeien es noch 600 geweſen. Für das nächſte Jahr ſei überhaupt kein derartiger Arbeiter mehr vorgeſehen. Im Mannheimer Bezirk ſeien noch 80—90 Arbeiter beſchäftigt worden. Fach⸗ leute hätten erklärt, daß aus den 15 Ar, die jede Randſiedlung umfaſſe, Lebensmittel im Großeinkaufs⸗ wert von 300/ herausgewirtſchaftet werden könn⸗ ten.(Widerſpruch.) Oberbaudirektor Zizler be⸗ merkte, es ſei durchaus die Meinung der Stadtver⸗ waltung, daß für die Altwohnviertel mehr geſchehen müſſe. Aber auch hier ſei man auf Reichsmittel an⸗ gewieſen. Präſident Kalmbacher faßt zuſammen Präſident Kalmbacher ſtellte in ſeinem Schluß⸗ wort feſt, daß man im großen und ganzen darüber einig ſei, daß beim Randſiedlungsprojekt das Hand⸗ werk wieder einmal nicht gefragt und übergangen worden ſei, momentan aber keine Möglichkeit beſtehe, das Handwerk einzuſchalten. Mit aller Gewalt müſſe dogegen proteſtiert werden, daß in Zukunft derartig verfahren wird. Der Redner ſprach alsdann den ſcheidenden Herren Dr. Jäck und Kuhn den Dank aus, worauf Dr. Jäck erklärte, daß er auf ein wei⸗ teres gedeihliches Zuſammenarbeiten zwiſchen Ar⸗ beitsamt und Handwerkskammer zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit den größten Wert lege. Die Verſammlung behandelte alsdann Die Aufſtellung von Richtpreiſen und die Feſtſetzung von Ordnungsſtrafen durch die Innungen“. Wir werden darüber im Abendblatt berichten. Seh. Erziehungsbeihilfen für Kriegerwaiſen Die Kürzung der Erziehungsbeihilfen für in Berufsausbildung ſtehende Kriegerwaiſen hat in manchen Kriegsopferfamilien bedauerliche wirtſchaft⸗ liche Schwierigkeiten hervorgerufen. Um ſo mehr iſt es daher zu begrüßen, daß nach einer Mitteilung des Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener, Berlin NO 18, der Reichsarbeitsminiſter in einem Erlaß vom 8. Okt. 1931 die Gewährung einer einmaligen Unter⸗ ſtützung in beſonderen Fällen angeordnet hat. Durch den genannten Erlaß werden die Hauptver⸗ ſorgungsämter ermächtigt, in beſonders dringenden Fällen für begabte und fleißige Kriegerwaiſen, die nach Vollendung des 21. Lebensjahres und Wegfall der Waiſenrente eine Hoch⸗ oder Fachſchule beſuchen, auf Vorſchlag der Hauptfürſorgeſtellen eine einmalige Unterſtützung bis zur Höhe von 100 Mk. zu bewil⸗ ligen, wenn aus Fürſorgemitteln nicht ausreichend geholfen werden kann. Weitere Auskunft erteilen gern die Beratungsſtellen des Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterblie⸗ bener, im Verſorgungsgerichtsbezirk Mannheim: Geſchäftsſtelle K 1, 16, Zimmer 2. 2 6 a 8 Schu von ö Ansfeccung Seson ces He. Frlesſtungsge feht, Grippe Us Dirigentenpult ſo zuſammenzuarbetlten wie hier. Es gelang. Das vielfältige Werk erſtand auch muſi⸗ kaliſch mit emer außerordentlichen Genauigkeit der Vermittlung, durchgearbeitet bis ins letzte. Gene⸗ ralmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock, ein Mann äußerſter Disziplin, beherrſcht ein ſolches Werk und ſeine Wiedergabe mit einer ungewöhnlichen Ueber⸗ legenheit. Ihm half Kapellmeiſter Karl Klauß bei der Vorbereitung der Chöre, die ein Meiſterſtück darſtellten. Vom Chor wird ungewöhnlich viel in dieſem Werk verlangt; ſein Anteil an der anerken⸗ nenswerten Geſamtarbeit ſei doppelt unterſtrichen. Die Bühnenbilder Dr. Eduard Löfflers hatten in den Koſtümen die Anklänge an das Heutige der Hintergrundprofektionen fortgeſetzt, beſonders in den Monturen der Armee. Man kann darüber ver⸗ ſchiedener Meinung ſein; immerhin geſchah es nicht geſchmacklos. Aber es kommt allein auf das Menſch⸗ liche an. Darin war der Oreſt von Wilhelm Trie⸗ Io ff mit ſeiner ſtarken Sonderart ganz groß. Die klare Stimme ließ die Freuden und Leiden des Kö⸗ nigsſohns Oreſt eindrucksvoll erklingen. Erik En ⸗ derlein ſtellte(in der unnötigen Maske Muſſo⸗ linis) den Machtmenſchen Agamemnon mit kraft⸗ voller Zeichnung und geſanglicher Heftigkeit dar. Irene Ziegler gab als Klytämneſtra eine eigen⸗ artige Studie von der unglücklichen Königin, die nicht nur die Mörderin des Gatten, ſondern auch eine angſtvolle Mutter war. Die Damen Schulz und Doer rer teilten ſich in die Wiedergabe der Agamemnonstöchter Iphigenie und Elektra mit gutem Gelingen. Helmuth Neugebauer gab einen ſcharf gezeichneten Aegiſth, Nora Lan derich eine liebevolle Amme Anaſtaſia, Chriſtian Könker ſang die Hirtenweiſe mit ſchöner Stimme. Das Eis⸗ land konnte auch durch Werner Hof⸗Hattin gen und Ellice Illiard nicht erweckt werden. Der Beifall war beſonders vor der großen Pauſe ſtark, wenn auch viele Zuhörer zunächſt nichts rechtes mit der ſeltſamen Welt des Werkes anzufan⸗ gen wußten. Der Komponiſt erſchien ſchon vor der Pauſe und konnte ſich am Schluß mit den Hauptver⸗ antwortlichen zeigen, denen er für die ſehr fleißige Vorbereitung ſehr dankbar ſein kann. Dr. K. eee, 4. Seite 7 Nummer 539 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. November 1991 Die Ergebniſſe der kommunalen Sparaktlon Präſident Mulert berichtet darüber in Darmſtadt Gelegentlich der Vorſtandsſitzung des Heſſiſchen Städtetages empfing der Präſident des Deutſch Städtetages Dr. Mulert in Darmſtadt die ſche Preſſe. Dr. Mulert führte u. a, folgendes Die kommunalen Spitzenverbände— Deutſcher Städtetag, Deutſcher Landkreistag, Reichsſtädtebund und Deutſcher Landgemeindetag— gingen, als ſie der Reichsregierung Vorſchläge für die Sanierung der Kommunalfinanzen machten, bekanntlich davon aus, daß vor jeder anderen Maßnahme eine umfaſſende kommunale Selbſthilfe ſtehen müßte. Die Abbauaktion großen Stils iſt im Auguſt für den Bereich der mittleren und großen Städte im Finanz⸗ und Wirtſchaftsprogramm des Deutſchen Städtetages vorgeſehen worden. Da die Vorſchläge des Städtetages nicht ohne weiteres für die übrigen Gemeinden und Gemeindeverbände zu übernehmen waren, machten die anderen kommu⸗ nalen Spitzenverbände entſprechende Vorſchläge für ihre Kommunen. Nachdem drei Monate ſeit dieſen Beſchlüſſen ver⸗ gangen ſind, läßt ſich ein ungefährer Ueberblick über die Ergebniſſe der Abbaumaßnahmen gewinnen. Die Vorſchläge der kommunalen Spitzenverbände ſind im weſentlichen durch Rechtsverordnungen der Länder legaliſtert worden. Kein Gebiet kommunaler Tätig⸗ keit konnte dabei verſchont werden. Auch das Schul⸗ weſen ließ ſich nicht davon ausnehmen. Die Kom⸗ munen hatten gewünſcht, daß durch den Abbau nicht in erſter Linie die Junglehrer und die Stu⸗ bienaſſeſſoren betroffen werden möchten. Die⸗ ſem Wunſche iſt leider nur im kleinen Umfange burch Ermöglichung freiwilliger Penſionierungen Rech⸗ nung getragen worden. Die Hauptauswirkungen der Sparmaßnahmen werden ſich in finanzieller Hinſicht erſt 1932 zeigen. Man barf aber davon ausgehen, daß bei den höheren, mittleren und Volksſchulen und den Berufs⸗ und Fachſchulen auf der Seite der Gemeinden und Gemeindeverbände etwa 50 Millionen& für den Reſt des Haus⸗ haltsjahres 1931/2 eingeſpart worden ſind. In der Oeffentlichkeit iſt mit Recht immer wieder betont worden, daß dieſe Maßnahmen ſo einſchneidend ſind, daß ſie auf die Dauer nicht zu halten ſind. Auch die Bauwirtſchaft mußte durch haumaßnahmen in Mitleidenſchaft gezogen Die Bauunterhaltungsfonds, die Mittel für Stra⸗ ßenbau und für Unterhaltung der Stra⸗ ßen und Wege ſind im allgemeinen, vor allem auch in den ‚Gemeindeverbänden für die Kreisſtraßen, geradezu dezimiert. Da in Tauſenden von Gemein⸗ den und Hunderten von Gemeindeverbänden Er⸗ neuerung und Unterhaltung der Straßen gröblichſt vernachläſſigt werden müſſen, kann es nicht ausblei⸗ ben, daß in künftigen Jahren un verhältnismäßig grö⸗ ßere Mittel aufzuwenden ſind, um die jetzt entſtehen⸗ den Schäden wieder zu reparieren. Daß neue Ver⸗ waltungsgebäude nicht mehr errichtet werden, war jedenfalls in den Kommunen auch ohne die Be⸗ ſtimmungen der Notverordnung eine Selbſtverſtänd⸗ Ilchkeit. Ein völliger Wandel iſt im Wohnungsbau eingetreten. Man hat ſich darauf beſchränken müſſen, mit den noch vorhandenen Hauszinsſteuermitteln die ſchon im Gange befindlichen Bauvorhaben abzuwickeln. Gerade auf dieſem Gebiet hat es ſich übrigens gezeigt, daß die teilweilſe Ausſchaltung der Kommunen als Auftraggeber für die private Wirtſchaft kataſtrophale Folgen auf dem Arbeitsmarkt gezeitigt hat. Zehntauſende von Bauarbeitern und Arbeitern verwandter Betriebe ſind aus dem Arbeitsprozeß gausgeſchteden und fallen in ſteigendem Maße der öffentlichen Fürſorge zur Laſt. Man darf annehmen, daß in den Gemeinden und Gemeindeverbänden die Mittel für die laufenden Ausgaben im Hoch⸗ und Straßenbau ausſchließlich des Wohnungsbaus um etwa 125 Millionen Mark für den Reſt des Jahres gekürzt worden ſind. Unter den Sparmaßnahmen leiden alle Gebiete des kulturellen Lebens beſonders ſchwer. Mit ſo warmem Herzen ſich die Gemeinden von jeher gerade der kulturellen Aufgaben angenommen haben, ſo konnte es doch nicht ausbleiben, daß bei Theatern und Orcheſtern, Muſeen und Volkshochſchulen, Bü⸗ chereien und Erholungsſtätten fühlbare Abſtriche vor⸗ genommen werden mußten. Zahlreiche Inſtitute werden geſchloſſen oder in ihrer Leiſtungsfähigkeit erheblich geſchwächt. Die Sparmaßnahmen werden Hier etwa 25 Millionen.“ betragen. Auf dem Gebiet des Wohlfahrts⸗ und Geſund⸗ heitsweſens iſt der Hauptaufgabepoſten die Laſt der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſenfürſorge, die trotz ſcharfer Herabſetzung der Richtſätze für die Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen von Monat zu Monat ſteigt. Die Richtſätze ſind in den Gemeinden und Gemeindeverbän⸗ den nach den Vorſchriften der Länderſparverordnun⸗ gen erheblich geſenkt worden und ſchon vielerorts ungefähr wieder auf dem Niveau von 1925/26 ange⸗ die Ab⸗ werden. kommen. Die Gemeinden haben für den Reſt des Haushaltsjahres 1931/½32 auf dem Gebiet des Wohlfahrtsweſens und des Geſundheitsweſens ungefähr 75 Millionen R. geſpart. Der Arſprünglich für die Aufhebung der gehobenen Für⸗ ſorge eingeſetzte Halbfahresbetrag von 25 Millio⸗ nen Reichsmark hat ſich wegen der geſetzlichen Beibe⸗ haltung dieſes Fürſorgezweiges nicht einſparen laſſen. Alle Fonds für die Verwaltung und Gemeinden und Ge⸗ Wirtſchaft der e „ 5 1 5 d 4 be 1 1 5 meinde verbände ſind in einer Weiſe beſchnit⸗ ten worden, von der man ſich ſchwer eine Vorſtel⸗ lung machen kann. Die Gehälter der leiten⸗ den Beamten ſind unter die vergleichbaren Sätze der Reichs⸗ und Staatsbeamten und vielfach ſogar erheblich unter die Vorkriegsſätze geſenkt wor⸗ den. Die Reviſion der kommunalen Beſoldungsord⸗ nungen wird in dieſen Wochen abgeſchloſſen und bringt eine Herabſtufung überall dort, wo Ueber⸗ höhungen und Ueberſchneidungen ſtattgefunden haben. Die geſamte finanzielle Auswirkung dieſer Herabſtufungen wird allerdings in der Oeffentlich⸗ keit vielfach übertrieben dargeſtellt, da es ſich, wie auch jetzt wieder feſtgeſtellt wurde, nur um ver⸗ hältnismäßig wenige Fälle gerechtfertigter Bean⸗ ſtandungen handelte. Die Minderausgaben bei den Gehältern der leitenden Beamten z. B. belaſten zwar den Einzelnen bis zu 35 v. H. bedeuten aber für die perſönlichen Ausgaben der Gemeinden eine Erleichterung von noch nicht 0,5 v. H. Die Gemeinden und Gemeindeverbände rechnen bei den Gehältern, zuſammen mit den Ausgabeabſtri⸗ chen, die bei ſonſtigen Aus gabepoſitionen noch ge⸗ macht worden ſind, mit einer Einſparung von ins⸗ geſamt 25 Millionen Mark. Wahrſcheinlich haben die Gemeinden und Gemeindeverbände den Geſamt⸗ ſparbetrag von 325 Mill. /, den ſie ſelbſt für möglich bezeichneten, bis auf 25 Millionen A, die infolge der fehlenden Reichsermächtigung in der gehobenen Fürſorge nicht erſpart werden konnten, erreicht. Nachdem die kommunalen Spitzenverbände vor kurzem dargelegt haben, daß die Reichs hilfe von 170 Mill. Mk. aus der Dritten Notverordnung vom 6. Oktober zum großen Teil durchneue Verſchie⸗ bungen des Laſtenausgleichs verloren gegangen ſind und alſo keine Hilfe in dem not⸗ wendigen Ausmaß bedeuten, und nachdem in der darauf folgenden Erklärung des Reichsfinanzmini⸗ ſters dieſe Tatſachen nicht beſtritten worden ſind, haben die kommunalen Spitzenverbände nunmehr ge⸗ meinſame Beratungen der Reichsregierung und der Länderregierungen mit den Vertretungen der Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände beantragt, um ein ſolidariſches Vorgehen aller öffentlichen Körperſchaf⸗ ten ſicherzuſtellen. Reich und Länder müſſen den Gemeinden für den Reſt des Haushaltsjahres noch weitere Hilfe kringen, um die Aufrechterhaltung der Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge zu ſichern. Beſtimmte Vorſchläge hierüber ſind vom Deutſchen Städtetag bereits gemacht worden. Die kürzliche gemeinſame Kundgebung der kom⸗ munalen Spitzenverbände über die Finanzlage der deutſchen Kommunen iſt in der Oeffentlichkeit vielfach als ein Angriff auf die Reichsregierung gedeutet worden. Das iſt irrig. Man muß Wert legen auf die Feſtſtellung, daß es nach unſerer Meinung auf gemeinſame oder auf einander abgeſtimmte Maß⸗ nahmen aller öffentlichen Körperſchaften ankommt, und daß es verfehlt wäre, die Finanzen eines Teils der öffentlichen Körperſchaften dadurch zu beſſern, daß man den anderen Teil belaſtet. Die Kommunen er⸗ heben keine Vorwürfe, ſondern fordern gemeinſame Beratungen und Handlungen. * In der Ausſprache nahm Präſident Mulert auch zur Frage der Randſiedlung Stellung. Er ſprach ſich aus ſozialpolitiſchen Gründen für das Projekt aus, forderte aber eine genaue Durch⸗ arbeitung der Pläne und des Koſtenvoranſchlages und warnte vor einer Hurra⸗Stimmung. Mannheim, die„gegründete“ Stadt Die Mannheimer Ortsgruppe des Go ſetzte Mittwoch den Zyklus der Vorträge„Kennen Ste Mann⸗ heim“ durch einen Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Wal⸗ ter im Saalbau fort. Auf der Leinwand zog die Entwick⸗ lung des Stadtbauplanes vorüber mit den vielerlei Aen⸗ derungen, die er im Laufe der Jahrhunderte erfahren hat. Eine alte Karte aus dem Ende des 18. Jahrhunderts ver⸗ zeichnete bereits„Kefferthal“ und„Ogersheim“. Die „Rheinſchantz“ iſt ebenfalls eingezeichnet. Rhein und Neckar ziehen ſich in grotesken Verſchlingungen durch die Land⸗ ſchaft. Verſtändlich wird die Bezeichnung Oberſtadt für den höhergelegenen Stadtteil. Hier ſtanden übrigens die erſten Hütten des Dorfes Mannheim zu Beginn des 17. Jahr⸗ hunderts. Die damalige Feſtung Mannheim iſt auf dem Reißbrett eines Ingenieurs entſtanden. Die Stadt war der Ausbruck des Willens des Landesfürſten. Die Zitadelle, getrennt von der Bürgerſtadt, die Häuſer⸗ gruppen in Rechtecken angelegt, mit dem Lineal ausgerichtet und militäriſchem Zweck dienend: die Truppen ſollten mög⸗ lichſt ſchnell zu den Baſtionen kommen. Freie Plätze ent⸗ ſtanden durch Nichterrichtung von Wohnblocks. Stadtbilder aus dem 17. Jahrhundert, nach dem Wiederaufbau nach dem 30jährigen Krieg, zeigen Windmühlen, Galgen, Türme als Silhouetten der hinter den Wällen liegenden Bürgerſtadt. Eine fliegende Brücke führte über den Neckar. 1720 wurde die kurfürſtliche Reſidenz innerhalb des Feſtungsrings aus⸗ gebaut, das Quadratſyſtem auf die ganze Stadt übertragen. Die Planken waren durch Baumreihen eingefaßt. Die Ba⸗ ſtivnen waren nach Heiligen und Apoſteln benannt und um⸗ ſchloſſen Frtebhöfe. Auf den Wällen machten die Mann⸗ heimer ihre Spaziergänge an den Sonntagnachmittagen. Urſprünglich waren die Häuſer im Grundbuch mit Quabraten und Nummern bezeichnet, im Stadt⸗ plan nach Namen. Viele militäriſche Einquartierungen ließen allmählich die Grundbuchbezeichnungen in den ortsüblichen Gebrauch über⸗ gehen. Man nahm dann noch das Alphabet zu Hilfe. So entſtand die Bezeichnung nach Quadraten, aber nicht den Straßenfluchten entlang, ſondern um das Quadrat herum. Mit der quadratiſchen Bebauung hat alſo dieſe Bezeichnung nichts zu tun. Das heutige Schloß, das in den Jahren 1720 bis 1760 erbaut wurde, war als Krone der nach ihm ſtreben⸗ den Straßenfluchten gedacht, hinderte aber mit ſeiner Lage den Weg nach dem Rhein. Nach der Schleifung der Feſtungs⸗ anlagen, die ſich den Anſtürmen nicht gewachſen gezeigt hat⸗ ten, entwickelte ſich die Stadt in die Breite. Die Hafen⸗ anlagen entſtanden im 19. Jahrhundert und im neuen Jahr⸗ hundert kamen die bekannten Eingemeindungen hinzu. Eine Reihe von Bildern zeigte Einzelheiten des Stadt⸗ bildes: das alte Kaufhaus am Paradeplatz mit den einheit⸗ lichen Häuſerfluchten, die Planken, durch Holzgeländer ils Promenade eingefaßt, die Schiffbrücke über den Neckar als Vorgängerin der Kettenbrücke, das Rheintor mit der Schiff⸗ brücke, die Rheinſchanze als Brückenkopf der Feſtung, die Neckargärten im Gelände der heutigen Neckarvorſtadt, die man auch quabratiſch bebaute und die Schwetzingergärten im Gebiet der heutigen Schwetzingervorſtadt. Intereſſant war noch die ſtatiſtiſche Feſtſtellung, daß von den 260 000 Einwohnern nur 54000 im alten Stabtkern innerhalb des Ringes wohnen, 127 000 dagegen in den Außenſtadtteilen und 79 000 in ben Vororten. Dieſer zahlenmäßige Beweis der Dezentraliſte⸗ rung der Mannheimer Stadtſiedelung ergänzt den durch den Gemarkungsplan aufgezeigten. Die Lichtbilder und Er⸗ läuterungen waren ein anſchaulicher Rückblick auf die Ent⸗ wicklung unſerer Heimatſtadt. Der ſtarke Beſuch und der lebhafte Beifall bewieſen das Intereſſe der Zuhörer. Der Vorſitzende der Mannheimer Ortsgruppe des Gd, Herr Schönbein, dankte in deren Namen für den Vortrag. O Mohr Sauberkeit beim Möwenfültern Als im vergangenen Frühjahr die Möwen ab⸗ gezogen waren, mußte erſt einmal die Neckarwieſe gründlich geſäubert werden. Es war dies eine Not⸗ wendigkeit, die heute ſchon wieder akut iſt, obwohl die Möwen erſt kurze Zeit wieder hier ſind. Jeder Möwenfütterer glaubt nämlich verpflichtet zu ſein, das Papier, in dem er ſeine Spenden eingewickelt hatte, in die Tiefe werfen zu müſſen. Geſchieht dies über dem Flußlauf, dann iſt die Sache nicht ſchlimm, denn das Waſſer ſorgt für das Verſchwinden der leeren Tüten und Papierfetzen. Anders dagegen iſt es bei der Neckarwieſe. Man kann nicht gerade be⸗ haupten, daß der Papierbelag, der am rechten Ufer bet beiden Brücken ſehr erheblich iſt, ſehr ſchön aus⸗ ſieht. Von Tag zu Tag nimmt die Verſchmutzung größere Ausmaße an, ſo daß an die Möwenfütterer ernſthaft die Bitte gerichtet werden muß, das Papier bis zum nächſten Papierkorb zu tragen. Ein klein wenig ſollte man ſich die Sauberkeit der Stadt doch angelegen ſein laſſen. Ein weiteres Kapitel ſind die Futterbretter, die mit ihrem verſchiedenen Belag keinen erfreulichen Anblick bieten. Beſonders dann nicht, wenn in ſpäter Stunde noch Futter ausgelegt wurde, das die Nacht über liegen bleibt. An dieſen Zuſtänden wird ſich nichts ändern laſſen, da man keine Aufſichtsperſon anſtellen kann, die einige Male im Tag die Breiter ſäubert.* * * Der Schiedsſpruch für die Hafenarbeiter, der eine Lohnkürzung von 6 v. H. vorſah, iſt vom Schlich⸗ ter für verbindlich erklärt worden. * Neuer Schiedsſpruch für die Mannheim⸗Lub⸗ wigshafener Metallinduſtrie. Die Lohnbewegung in der Metallinduſtrie Mannheim⸗Ludwigshafen iſt da⸗ mit beendet worden, daß der von den Parteien hier⸗ zu ermächtigte Schlichter für Südweſtdeutſchland unter Abänderung des am 3. November er⸗ gangenen Schiedsſpruches, der mit Gültigkeit bis 28. Februar 1932 eine Senkung der Zeitlöhne um 5 Prozent und der Akkorde um 6 Prozent vor⸗ ſah, eine neue bindende Entſcheidunz fällte, der zu⸗ folge mit Wirkung vom 16. November 1931 ab eine Senkung der Zeitlöhne und Akkorde um 6 Prozent eintritt, kündbar mit 14tägiger Friſt, erſt⸗ mals zum 31. Januar 1932. * Eine wichtige Friſt für Verſorgungsanwärter. Nach den Beſtimmungen der Anſtellungsgrundſätze müſſen Verſorgungsanwärter, die ihre Bewerbung aufrechterhalten wollen, dies alljährlich zum 1. Dez. an die die Bewerberliſte führende Behörde mitteilen. Bewerber, die eine ſolche Meldung unterlaſſen, werden in den Vormerkliſten geſtrichen. Der Preſſedienſt des Reichsverbandes Deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener, Berlin SW 68, Charlottenſtr. 85, bemerkt hierzu, daß in der Vergangenheit dieſe Beſtimmung vielfach nicht die erforderliche Beachtung gefunden und zu erheblichen Nachteilen geführt hat. Geſtrichene Verſorgungsanwärter werden erſt wieder mit dem Tage des Neueingangs eines Antrages ein⸗ getragen. Den Leſern unſeres Blattes wird auf An⸗ fordern an den Reichsverband die Novemberausgabe des Verbandsblattes koſtenfrei geliefert, die nähere Informationen enthält. —— 40 456 Arbeitsloſe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 15. Novem ber insgeſamt 40 456 Arbeitsloſe, davon 32 266 Män⸗ ner und 8190 Frauen. Die Zunahme l beträgt im Vergleich zum letzten Stichtag vom 31. Oktober 1386 Perſonen. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende Induſtriegruppen: Männer Frauen Landwirtſchaft 152 21 Metallinduſtrie 8627 20¹ Lederinduſtrie und Verarbeitung 391 90 Holzinduſtrie 1519 9 Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe 652 194 Bekleidungsgewerbe 375 478 Baugewerbe 3192 2 Vervielfältigungsgewerbe 265 70 Gaſt⸗ und Schankwirtsgewerbe 304 757 Verkehrsgewerbe 1627 83 Hausangeſtellte aller Art— 1458 Ungelernte Arbeit 9909 1407 Kaufmänniſche Angeſtellte 3127 1675 Techniſche Angeſtellte 1106 8 Alle anderen Berufsgruppen 1020 720 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 24983 Männer und 6583 Frauen, auf die Landgemeinden 7283 Männer und 1607 Frauen. Unterſtützung bezogen 18 806 Arbeitſuchende, und zwar Arbeitsloſenunterſtützung 8673 Perſonen und Kriſenunterſtützung 10 133 Perſonen. Zu den Unter⸗ ſtützungsberechtigten kamen noch 28 488 zuſchlags⸗ berechtigte Ehegatten und Kinder. Der Neuzu⸗ gang von Unterſtützten beträgt für die Zeit vom 16. Oktober bis 14. November 6745 Arbeitslose und der Abgang 5554 Arbeitsloſe. * * Die Mannheimer Sängervereinigung wird am kommenden Sonntag, dem Totenſonntag, in einer beſonderen Feier auf dem hieſigen Ehrenfriedhofe ſeiner Toten gedenken. Die von Stadtpfarrer Emlein in dankenswerter Weiſe übernommene Ge⸗ dächtnisrede wird von Chören, die die Sänger der Vereinigung zum Vortrag bringen, umrahmt. Die Feier, zu der die der Vereinigung angehörenden Vereine mit ihren Fahnen erſcheinen, beginnt um 3 Uhr nachmittags. Ihr folgt ein kurzes Gedenken am Grabe Heinrich Weinreichs, des ehemaligen Vorſitzenden der Sängervereinigung. * Schubertbund klagt um die Beitragserhöhung Der Mannheimer Schubertbund hatte, wie erinner⸗ lich, da er wegen Uebernahme des Vereinshauſes in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, von ſeinen Mitgliedern einen Sonderbeitrag in Höhe von 50 Mark erhoben, um ſo ſeinen dringendſten Ver⸗ pflichtungen gerecht werden zu können. Dieſe Son⸗ derbelaſtung hat ein Teil der Mitglieder, der ſchon in der Generalverſammlung Proteſt erhoben hatte, abgelehnt. Gegen ſie hat der Verein jetzt den Weg der Klage beſchritten. Das Gericht wird am 9. De⸗ zember ſeine Entſcheidung verkünden. Gemeinderatswahlen L. Rohrbach bei Sinsheim, 18. Nov. Da die hieſt⸗ gen Gemeinderatswahlen für ungültig erklärt wor⸗ den waren, fand am Sonntag zum zweiten Mal Wahl ſtatt. Bei ſtarker Beteiligung(88 Prozent) wurden gewählt: 2 Vertreter der nationalen Be⸗ wegung, 3 Vertreter des Bürgerblocks und 1 Ver⸗ treter des Zentrums. Tageobaleucles Freitag, 20. November Nationaltheater:„Don Pasquale“, Kom. Oper von G. Donizetti, Vorſtellung für Erwerbsloſe, Anſaug 14.90 Uhr.—„Don Carlos“, von Schiller, Miete F 11, Son⸗ dermiete F 4, Anfang 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater:„Emil von der Infanterie“ und„Hilſe, eln Kind!“, ſowie Varieté⸗Programm, Anfong 20.18 Uhr. Nibelungenſaal: Gaſtſpiel Jack Hkton mit ſeiner Jazz⸗ kapelle, 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; 20.80 Uhr Rundfunkkonzert für Erwerbsloſe. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: 1 von Dr. A. Hackel, Berlin, über„Von Ur bis Babylon II“ mit Licht⸗ bildern, 20.15 Uhr, Abteilung I— 2. Kaffee Schleuer J 1, 6: Künſtlerkonzert aß 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlagen ob 20.30 Ubr. 5 alaſthotel: Tanztee 20.30 Uhr. lugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee— abends Tanz. Lichtſpiele: Schauburg:„Madam Satan“.— Roxy! Theater:„Liebe und Weltrekord“.— Univerſun: „Der Kongreß tanzt“.— Alhambra:„Menſchen hinter Giktern“.— Gloria⸗Poalaſt:„Die Nacht der Entſcheidung“.— Scala ⸗Theater:„Eliſabelh von Oeſterreich“,— Palaſt⸗ Theater:„um eine Naſenlänge“. Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr, Städt. Schioßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Ausſtellung: „Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntog vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freilagz 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus- nahme Montags) geöffnet von 10—13 und 14—10 Uhr Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung: „Schöpferiſche Kopien“, 11 Uhr. Schwe rzKopf 25 krocleen Shaun qede Imhöllung eines MASGIL-Soppen- Wörfels gilt- auch Wenn sie noch nicht mit Gutschein- Aufdruck versehen ist- als 1 Gutschein. W 7 e Fre 2 1 2 Freitag, 20. Nov E ember 1931 S8 Hs Baden Schiffsheizer im Neckar ertrunken Eberbach, 20. Nov. Der 54 Jahre alte Heizer gohann Schwenger, in Haßmersheim wohnhaft, fiel nachts bei der Rückkehr auf ſein Boot vom gaufbrett in den Neckar und ertrank. Die Leiche konnte geborgen werden. Fünf Jahre Zuchthaus für einen Totſchläger * Offenburg, 19. Nov. Das Schwurgericht Offen⸗ burg verurteilte den 36 Jahre alten verheirateten Glasmacher Karl Ott von Sasbach bei Bühl unter Berſagung mildernder Umſtände wegen Totſchlags zu ö Jahren Zuchthaus und den entſprechen⸗ den Nebenſtrafen. Ott hatte 1920 eine übel beleu⸗ mundete Frau geheiratet. Mit ſeinem Kriegskamera. den Joſef Madlinger und deſſen Familie unterhielten er und ſeine Frau freundſchaftliche Beziehungen, die eine empfindliche Störung dadurch erlitten, daß Frau Ott mit Joſeph Madlinger ein Verhältnis anfing. Frau Madlinger und die Angehörigen von Mad⸗ lnger verſuchten alles zu tun, um dieſe unheilvollen Beziehungen zu löſen. Als ſich am 138. Juli Mad⸗ linger wieder bei Frau Ott befand, verſuchten ihn ſeine Brüder Heinrich und Karl nach Hauſe zu brin⸗ gen. Ott erſchien in der Haustür und im Nu war ein Streit entſtanden, in deſſen Verlauf Karl Madlinger pon Ott durch einen Stich ins Herz mit einem Küchenmeſſer getötet wurde. Das Gericht verſagte Ott die mildernden Umſtände, weil in der heutigen Zeit die Strafen für Totſchlag nicht ſtreng genug ſein könnten. Neue Brände in Oberbaden Pfullendorf, 19. Novy. Dreimal hatten es glück⸗ liche Umſtände verhütet, daß in Burgweiler Brände mit ſchwerwiegenden Folgen entſtanden. Jetzt wird aus dem benachbarten Riedhauſen erneut ein Brandfall gemeldet. Diesmal aber hat das wütende Element großen Schaden angerichtet. Das ſtattliche Wohnhaus und das umfangreiche Oekonomiegebäude des Landwirts Fetſcher brannte völlig nieder. Brandſtiftung muß wohl angenommen werden. * Mainwangen(Amt Stockach), 19. Nov. Ge⸗ ſtern nachmittag brach in der Scheune des Land⸗ wirts Adolf Müller ein Brand aus, der auch das Wohnhaus erfaßte und beide Gebäude ein⸗ äſcherte. Die Fahrniſſe konnten zum größten Teil gerettet werden. Der Geſamtſchaden beträgt etwa 2000 Mark und iſt durch Verſicherung gedeckt. Der Brand iſt durch Fahrläſſigkeit eines Elektromon⸗ teurs entſtanden, der in der Scheune bei Repara⸗ turen unvorſichtig mit einem offenen Licht hantiert hatte. * * Plankſtadt, 20. Nov. Zu einer ſchlichten Feier⸗ ſtunde verſammelten ſich in der hieſigen Volksſchule Bürgermeiſter Helmling, die Geiſtlichen beider Kon⸗ ſeſſiunen, Rektor Fleuchhaus, Schularzt Dr. Gold⸗ hofer ſowie Vertreter des Gemeinderates und das geſamte Lehrerkollegium. Den Anlaß bildete das 40⸗ jährige Dienſt⸗ und Ortsjubiläum der Haupt⸗ lehrerin Maria Hört h. Rektor Fleuchhaus be⸗ tonte in ſeiner Anſprache das erfolgreiche pädago⸗ giſche Geſchick, den unermüdlichen Fleiß, die Pflicht⸗ treue und Gewiſſenhaftigkeit der Jubilarin und dankte ihr im Namen der Schule für ihre treue Mitarbeit. Gleichzeitig übergab er ihr ein ehrendes Schreiben des Staatsminiſteriums. Bürgermeiſter Helmling widmete hierauf der Jubilarin eben⸗ falls herzliche Worte des Dankes und der Anerken⸗ nung für ihre ſegensreiche Arbeit in der Gemeinde. Fräulein Hörth dankte in bewegten Worten für die Ehrung und die ihr entgegengebrachten Glück⸗ wünſche. Karlsruhe, 20. Nov. Der ledige 29 Jahre alte Hilfsarbeiter Ludwig Kober aus Neuburg a. Rh. iſt bei der Arbeit am hieſigen Rheinhafen ſo un⸗ glücklich geſtürzt, daß er eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung erlitt. Der Mann iſt nach wenigen Stunden im Städtiſchen Krankenhaus geſtorben. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Wirkſchaftliche Tagesfragen des Handwerks * Karlsruhe, 20. Nov. Der Vorſtand der Handwerkskammer für die Kreiſe Karlsruhe und Baden beſchäftigte ſich in ſei⸗ ner letzten Sitzung mit den verſchiedenſten wirtſchaft⸗ lichen Tagesfragen. Er brachte zum Ausdruck, daß die Neuregelung der Kurzarbeiterunterſtützung die Zuſtimmung des Handwerks nicht finde. Der von der Reichsregierung vorgelegte Geſetzentwurf zur Bekämpfung des Zugabeweſens be⸗ rückſichtigt die Wünſche des Handwerks nicht in dem erforderlichen Umfange. Die in der zweiten Notverordnung des Reichs⸗ präſidenten erlaſſenen Richtlinien über das Ordnungsſtrafrecht der Innungen ver⸗ anlaßten die Kammer, zu dieſer Frage wiederholt Stellung zu nehmen. Sie hält es durchaus für an⸗ gängig, daß die Innungen im Intereſſe der Erhal⸗ tung der Exiſtenz ihrer Mitglieder aus ſittlichen und wirtſchaftlichen Gründen einen gewiſſen Preisſchutz anſtreben. Es gehe nicht an, die Innungen in einem Atemzuge mit den Truſts und Kartellen zu nennen. In der Tat ſeien von 17000 Innungen insgeſamt 164 Ordnungsſtrafen wegen Wettbewerbshandlungen verhängt worden. Man dürfe das Handwerk nicht dafür büßen laſſen, daß es nicht gelinge, die Vertru⸗ ſtung und Kartellierung der Rohſtoff⸗ und Halb⸗ zeugproduktion aufzulockern. Der Vorſtand verlangt des weiteren Maßnahmen gegen das Ueberhandnehmen der Haus⸗ ſchlachtungen auf dem Lande, die das Metzger⸗ gewerbe vor die Exiſtenzfrage ſtelle. Er begrüßt auf das lebhafteſte das Vorgehen des württembergiſchen Staatsminiſteriums, wonach das Reich durch Not⸗ verordnung Vorſchriften erlaſſen möge, die die Bezeichnung als Einheitspreisgeſchäft nur auf ſolche Geſchäfte beſchränken, die nur zu ganz wenigen beſtimmten Preiſen verkaufen. Die Ver⸗ nichtung des Mittelſtandes werde einen erſchrecken⸗ den Fortgang nehmen, wenn der Staat ihm nicht zu Hilfe komme. Notwendig ſei die Zinsſenkung und der Abbau der Steuern und ſozialen Laſten. Anſchließend an die Vorſtandsſitzung eröffnete Handwerkskammerpräſident Jſenmann den drit⸗ ten Redner⸗ und Inſtruktionskurſus der Handwerks⸗ kammer im Badiſchen Landesgewerbeamt, an dem 75 junge Handwerker teilnehmen. Schöffengericht Ludwigshafen Zuchthaus für Autodieb Nicht weniger als 19mal, darunter mehrmals we⸗ gen Diebſtahls, iſt der Tagner Ernſt Lorenz, geb. 1909 zu Oggersheim, mit den Strafgeſetzen in Konflikt ge⸗ raten. Er ſpielt gern den wilden Mann und den Nervenkranken. Der herbeigerufene Gerichtsarzt ſtellte aber die Verhandlungsfähigkeit feſt. Lorenz war wegen Körperverletzung und Diebſtahl, ferner wegen ſeiner Spezialität, nämlich Autodieb⸗ ſtahls, angeklagt. Im März nahm er von der Straße ein Perſonenauto und vom Parkplatz des Marktes einen Lieferwagen weg. Er fuhr beide Male nach Mainz, wo er die Wagen ſtehen ließ. An dem Lieferwagen iſt ein Schaden von 1000 Mk. entſtanden. Heute mochte der Angeklagte ſich an nichts erinnern, die Beſtohlenen erkannten ihn aber beſtimmt wieder. Er wurde zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Geſtohlenes Holz zum Gartenhausbau Der Tagner Georg Jutzi, geb. 1898 zu Neuſtadt an der Haardt, iſt bereits mehrfach wegen Diebſtahls verurteilt. 1930 entwendete er einem Schloſſermeiſter eine Kaſſette mit 12 Schweißbrennern im Werte von 35 Mark. Zweimal ſtahl er vom Lagerplatz eines Baumeiſters Holz und Latten, die er als Material zum Bau eines Gartenhauſes benutzen wollte. Er mußte aber auch etwas zum Decken des Daches haben, weshalb er ſich drei Rollen Dachpappe„holte“. Das Holz hatte er im Stadtpark verſteckt. Als er es mit Hilfe des 30 Jahre alten Schreiner E. W. holen wollte, wurden beide ertappt. Jutzi erhielt eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr fünf Mona⸗ ten; W. kam wegen Begünſtigung mit einem Mo⸗ nat davon. 5 4 Betrüger vor Gericht Der 49 Jahre alte Maurermeiſter N. W. in Rheingönheim veranlaßte einen 62 Jahre alten In⸗ validen, ihm 7500 Mark zu leihen und gab an, daß er das Geld als zweite Hypothek auf ſein Grund⸗ ſtück eintragen laſſe. Dies tat er aber nicht, ſondern verbrauchte das Geld anderweitig. W. befand ſich ſeit 1928 in äußerſt ſchlechter Vermögenslage, ſodaß er Geld brauchte. Wegen Betrugs wurde er zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten verurteilt. Der Kaufmann M.., geb. 1889 in Rumänien, mehrfach vorbeſtraft, Herſteller des Bügelunterſatzes „Wunderroſt“, ſuchte zum Vertrieb Bezirksvertreter. Es meldeten ſich mehrere Perſonen. W. ſchloß mit einem Bewerber in Edenkoben und einem in Lud⸗ wigshafen Verträge ab und gab jedem den Bezirk Pfalz. Sie mußten auch Waren beſtellen, die ſie aber nicht los werden konnten. Wegen Betrugs wurde W zu vier Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Noch ein Antofahrer verurteilt Der in Neulußheim wohnhafte Wäſchereibeſitzer J.., geboren 1885, erhielt eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten wegen fahrläſſiger Körperver⸗ letzung. Am 3. Mai d. Is. fuhr er mit ſeinem Lieferwagen von Oggersheim nach Ludwigshafen. Als er in die Frieſenheimerſtraße einbiegen wollte, ſtieß er mit einem Motorrad zuſammen. Zwei junge Leute, die auf dem Kraftrad ſaßen, wurben ſo ſchwer verletzt, daß einer von ihnen ſich noch jetzt im Krankenhaus befindet. Beerdigung von Altbürgermeiſter Stein * Wald⸗Michelbach, 19. Nov. Vorgeſtern trug man hier unter großer Beteiligung den früheren Bürgermeiſter Stein, der zugleich Ehrenbürger der Gemeinde war, zu Grabe. Ein Schlaganfall vollendete innerhalb vier Tagen dieſes arbeitsreiche, überall Früchte bringende Leben eines ſtets güti⸗ gen, freundlichen, offenen und humorvollen Man⸗ nes. Schon frühzeitig bekleidete Stein verſchiedene Ehrenämter der Gemeinde und des Kreiſes Hep⸗ penheim a.., der evangeliſchen Kirchengemeinde und einiger Vereine für Geſang, Turnen und Wan⸗ dern. Neben dem verſtorbenen Oberſtaatsanwalt Rudi Wunzer, einem ſeiner Freunde, war er einer der Wegbereiter für den Wandergedan⸗ ken des„Odenwaldklubs“. Es gibt kaum einen Weg im nördlichen Odenwald, den Bürger⸗ meiſter Stein nicht aus eigener Anſchauung kannte; es gibt aber auch kaum einen Ort in dieſem Gebiet, wo er nicht über Sitten und Gebräuche der Be⸗ wohner orientiert war. In der Sorge für ſeine Gemeinde zeigte Stein während ſeiner faſt 30jähri⸗ gen Tätigkeit eine ſtarke Energie. Er wirkte vor⸗ bildlich in der Ausgleichung ſozlaler Gegenſätze und war der geiſtige Schöpfer mehrerer Einrichtungen der Gemeinde wie des Wegenetzes, der Waſſer⸗ und Elektrizitätsverſorgung und des Schulhauſes. Sein Wirken wird hier unvergeſſen bleiben. B. 142. Jahrgang/ Nummer 839 Aus der Falz Heizwagen für den Weinverſand * Ludwigshafen, 19. Nov. Zur Vermeidung von Froſtſchäden bei Weinſendungen ſtellt die Reichs⸗ bahn auf Verlangen Heizöfen, die in den Eiſenbahn⸗ wagen angebracht werden, zur Verfügung. Sie brennen bis zu ſieben Tagen und ſchützen ſo das Gut ſelbſt für die längſte Transportdauer. Die Oefen werden für Wagenladungen und für größere Stück⸗ gutſendungen, für die ein beſonderer Wagen ver⸗ wendet wird, gegen niedrige Leihgebühr abgegeben. Sie ſind in Neuſtadt a. H. und in Landau(Hbf.) hinterſtellt und werden bei Verladung auf Zwiſchen⸗ bahnhöfen rechtzeitig übergeführt. Die Heizöfen ſind beim Verſandbahnhof zu beſtellen. Römiſche Funde * Speyer, 20. Nov. Bei Kanaliſationsarbeiten in der Heydenreichſtraße wurde ein von Oſten nach Weſten ziehender römiſcher Wallgraben ange⸗ ſchnitten. Im Schutt der freigelegten Grabenſtrecke wurden die Bruchſtücke einer römiſchen Amphora gefunden. Eine größere Anzahl Scherben terra sigillata(Gefäße mit römiſchen Töpferſtempeln) wurde ſchon vorher geborgen. Tragiſcher Tod * Bab Dürkheim, 20. Nov. In der Dienstagnacht iſt im Ludwigshafener Krankenhaus der 27jährige Winzer Georg Schwerdt aus Bad Dürkheim ge⸗ ſtorben. Dem„Dürkheimer Tageblatt“ zufolge dürfte ein Vorgang, der in ſeinen Einzelheiten noch nicht vollkommen aufgeklärt werden konnte, den Tod des jungen Mannes verurſacht haben. Am Sonntag abend fuhr Schwerdt mit dem Autobus nach Kallſtadt, anſcheinend zu einem Beſuch der Kirchweihe. Nach Mitternacht machte er ſich allein auf den Heimweg. Mehrere junge Leute aus Bad Dürkheim, die auch von Kallſtadt heimwärtsgingen, fanden Schwerdt auf dem Feldweg hinter Ungſtein, in der Nähe der Transformatorenſtation. Sie woll⸗ ten ihn mitnehmen, doch Schwerdt lehnte ſich dagegen auf. Am Morgen klagte der junge Mann zuhauſe über ſtarkes Kopfweh. Man rief den Arzt, der eine Verletzung am Hinterkopf feſtſtellte. Er wurde auf ärztliche Anordnung nach Ludwigshafen ins Kran⸗ kenhaus überführt. Nach ärztlicher Feſtſtellung hatte Schwerdt einen Schädelbruch erlitten, wodurch ein Bluterguß ins Gehirn eingetreten iſt, der ſeinen Tod verurſachte. Die polizeilichen Erhebungen wer⸗ den über den Fall Klarheit ſchaffen. Politiſche Schlägerei * Grünſtadt, 20. Nov. Geſtern abend kam es in der Altgaſſe in der Nähe des Schillerplatzes zu einer Schlägerei zwiſchen Anhängern verſchiedener politiſcher Parteien. Etwa 40—50 Mann gerieten aneinander. Die Polizei trieb die Streitenden mit dem Gummikaüppel auseinander, Treibjagden * Niedermohr, 19. Nov. Bei der Treibjagd auf hieſiger Gemarkung wurden von 15 Schützen 151 Haſen, drei Füchſe, vier Faſanen, drei Wildkatzen und 19 Feldhühner geſchoſſen. * Kuſel, 19. Nov. Bei der Treibfagd in der Gail⸗ bach und den angrenzenden Waldungen auf dem Banne von Blaubach wurden 140 Haſen erlegt, ein Ergebnis, das die früheren um faſt die Hälfte übertrifft. Es ſoll darauf zurückzuführen ſein, daß zur Hebung der Jagden fremde Haſen in größerer Anzahl ausgeſetzt wurden. * * Oggersheim, 19. Nov. Zu der Meldung im geſtrigen Mittagsblatt von dem Verſchwinden des 36 Jahre alten Stadtſekretärs A. Geiſert wird uns mitgeteilt, daß dieſer niemals bei der Ludwigs⸗ hafener Sparkaſſe beſchäftigt war. Dagegen war G. bei der Kaſſe der Städtiſchen Werke und ſollte von da nach dem Wohlfahrtsamt verſetzt werden, hat aber ſeinen Dienſt nicht angetreten. a e va Streuen 8 100 1 1 9 von Siedlungsgelegenheit, Seite/ Nummer 539 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Veranſtaltungen in Wozu die Kirche? Ueber dieſes aktuelle Themo ſprach am Dienstag in den Konfirmandenſälen der Chriſtuskirche Stadtpfarrer Frantzmann in der gut beſuchten Verſammlung des Vereins der evangeliſchen Poſt⸗ und Tele⸗ . und ⸗ Beamtinnen. In dem ußerſt inhalts⸗ und aufſchlußreichen Vortrag ging Pfarrer Frantzmann ausführlich auf die Gegner der Kirche ein, von denen zuerſt die evangeliſchen Glieder genannt wurden, deren Paſſivität die Kirche ihrer Stoßkroft beraubt. Von religiöſer Seite ſind es die Sekten, die ebenſo wie die Freidenker, deren Gottloſenbewegung von Moskau aus organiſiert iſt, den Wert der Kirche aufs ſtärkſte in Frage ſtellen. Die bei ernſter Betrachtung völlig haltloſen Schlag⸗ worte, die Kirche ſei gegen Fortſchritt und Wiſſenſchaft, würden widerlegt durch die Hinweiſe, daß die Reſormation von kirchlicher Bevormundung befreit habe. Gerade die größten Gelehrten hätten ſich nie ihres Glaubens geſchämt und erkannt, daß der Wiſſenſchaft Schranken geſetzt ſeien. Wenn die evangeliſche Kirche reaktionär ſei, dann nur egenüber dem Materialismus, der zur Verelendung und koſtloſigkeit, zur ſittlichen Entartung und zum Unter⸗ gong eines Voltes führe. Gerade der Glaube an ein beſſeres Jenſeits gebe den Ehriſten einen Halt auf dieſer Erde, die trotz Kommunis⸗ mus und Marxismus immer ein Reich der Unvollkommen⸗ geit bleibe, durch das der Ehriſt nicht durch die Lehre der Kirche als Himmelsträumer gehe, fondern im Gegenteil ihn pflicht⸗ und verantwortungsbewußt dagegen lämpfen laſſe. Wozu die Kirche da ſei, erklärte Pfarrer Frantz⸗ mann on dem Beiſpiel, daß ſie als Organtſation ſo not⸗ wendig ſei wie das Gerüſt bei einem Bau. Die evange⸗ liſche Kirche ſei nur Mittel zum Zweck. Nachdem Pfarrer Froantzmann noch ausführlich auf die Frage eingegangen war, was die Kirche tue, zeigte er, daß der Staat unmög⸗ lich in reichem Maße ſoziale Nöte lindern könne. Mit dem Hinweis auf die Werte, die das Gotteshaus ſpendet, das zu beſuchen zugleich ein öffentliches Bekenntnis ſei, ſchloß Pfarrer Frantzmann ſeinen Vortrag. c. xbr. Der Stratoſphärenflug Im Planetarium veranſtaltete am Sonntag abend der Arbeiter⸗ Bildungsverein Monnheim in Gemeinſchaft mit dem Ar beiter⸗Fortbildungs⸗ verein Ludwigshafen a. Rh. einen Vortrag nber „Piecards Stratoſphärenflug und ſeine Bedeutung“. Als Redner wurde Dr. Feurſtein gewonnen, der Sinn und Zweck des Piccardſchen Flu⸗ ges erörterte, der der Erforſchung der Quelle jener merk⸗ würdigen, kosmiſchen Strahlungen und der Stratoſphäre dienen ſollte. Die Stratoſphäre iſt die Luftſchicht, die in 15 000 Meter Höhe in unſeren Regionen beginnt. Die Ultraſtrahlen haben einen ähnlichen Charalter wie die Röntgenſtrahlen, aber weitaus intenſiver. Der Zeißappa⸗ rat, dieſes Wunderwerk der Technik, führte uns am Plane⸗ wriumshimmel die Sternenwelt vor. So wurde beſonders ſchön das Millionenheer von Sonnen in der Milchſtraße gezeigt. Der Redner ſchilderte dann die Vorbereitung zum Aufſtieg, die Dr. Piccard ſelbſt leitete unter Aſſiſtenz ſeines treuen Gefährten Kipfer, und alsdann den Auſſtieg ſelbſt, ber ſich raſcher vollzog, als der eines Flugzeuges. Der Vorſtoß in die Stratoſphäre hatte leider nicht den wiſſen⸗ ſchaftlichen Erfolg, den man erwartet hatte. Immerhin iſt den mutigen Forſchern für ihre ungeheure Mühe und Arbeit und ihren grenzenloſen Ideolismus zu danken. Dr. Feurſtein wurde für ſeine außerordentlich belehrenden und wiſſenſchaftlich bedeutenden Ausführungen mit herz⸗ lichem Beiſall gedankt. 8 Moderne Werke werden beſichtigt Einen weſentlichen Vorteil bei der Förderung des per⸗ ſönlichen und beruflichen Wiſſens ſeiner Mitglieder erblickt der Do in dem Anſchauungsunterricht, der bei Beſichti⸗ gungen verſchiedenſter Art erteilt werden kann. Beſonders für die ſtellenloſen Kaufleute iſt es außerordent⸗ lich anregend, wenn ſie zum Mindeſten durch die Beſichti⸗ gung moderner Werkanlagen mit der Wirtſchaft in Verbin⸗ Hung gebracht werden, von der ſie ohne ihre Schuld vor⸗ übergehend ausgeſchieden werden mußten. Die Werkleitung der J. G. Farben induſtrie Lu d⸗ wigshafen hatte es in dankenswerter Weiſe ermöglicht, eine größere Anzahl ſtellenloſer Kaufleute unter der Füh⸗ rung des Do einen Ueberblick über die Anlagen der J. G. Farben in Ludwigshafen und Oppau zu vermitteln. Der Eindruck, den die Teilnehmer von der impoſanten Ausdehnung der Werke bekommen konnten, war überzeugend. Ein ſchmerzlicher Gedanke ließ ſich allerdings nicht beiſeite ſchieben: ein großer Tel deſer prächtgen An⸗ lagen iſt zum Stillſtand gezwungen. Die eigentliche Be⸗ deutung des beſonderen Erzeugniſſes„Stickſtoff“ ſchil⸗ derte Dr. Kratze in einem kurzen Referat in Hörſaal des Werkes Oppau. Alle Teilnehmer hatten am Schluſſe der Beſichtigung durch die Führung des Herrn Schröer einen guten Ueberblick über eines der bedeutendſten Werke Deutſchlands erhalten. Eine zweite Beſichtigung führte der DHV mit ſeinen ſtellenloſen Mitgliedern beim Großkraftwerk Rheinau durch. Vor der Beſichtigung fand in der Werkskantine durch einen Vortrag die theoretiſche Einführung in die Art der Stromerzeugung und in die Bedeutung des Großkraft⸗ werkes ſtatt. Die Dipl.⸗Ing, von Liebenſtein und Vomſtein führten darauf die Teilnehmer in den ausge⸗ dehnten Anlagen des Kraftwerkes herum und gaben die er⸗ läuternden Erklärungen. Beſonders intereſſant war die neu errichtete Höchſtdruckkeſſelanlage mit Staubfeuerung. Die beiden 100 Atm.⸗Keſſel, die eine Temperatur von 470 C. haben, ſind in ganz Europa einzig daſtehend. Das Heran⸗ ſchaffen und Zermahlen der Kohle, die Zuleitung des Keſſelwaſſers durch verſchiedene Vorwärmer uſw. zeigten eindringlich, wie rationell man im Großkraftwerk zu arbei⸗ ten verſteht. Mit einer Spannung von 100 000 Volt wird der Strom in großen Ueberlandleitungen an die einzelnen Vertetlungsſtellen gebracht. Leider aber iſt es auch dem Großkraftwerk nicht leicht, in dieſer Notlage den Betrieb voll auszuwerten. Für die gute Führung dankte zum Schluſſe Diplom⸗Handelslehrer Fäßler für die Teil⸗ nehmer. Eine Abordnung der Fachgruppe Eiſen außerdem eine beſondere Beſichtigung des Städtiſchen Gaswerkes. Auch hier konnte feſtgeſtellt werden, daß die Anlage ſehr zweckmäßig iſt und auch die ſpäter eingeführten Verbeſſerun⸗ gen weſentlich zur Rentabilität des Werkes beigetragen haben. Obermeiſter Senz führte den Trupp der Beſucher an allen Plätzen vorüber, an denen die Gewinnung des Leuchtgaſes in ein beſonderes Stadium tritt. Bedeutſam war zweifellos für alle, daß bei der Auswertung der Stein⸗ kohle nicht der geringſte Teil verloren geht. Alle gewonne⸗ nen Gaſe und Nebenprodukte können ſo der Wirtſchaft wie⸗ der zugeführt werden. Die peinliche Sauberkeit im Werk machte einen vorzüglichen Eindruck. Auch die Beſichtigung induſtrieller Werke hat für den Kaufmann, der meiſtens an das Büro gebunden iſt, eine beſonbdere Bedeutung. Immer wieder wird der Wunſch in den Fachgruppen des De rege bleiben, durch ſolche Be⸗ ſichtigungen mit dem Handel und Wandel unſerer Stadt und deren Umgebung im engſten Kontakt gehalten zu werden. und Stahl hatte * Seute ſpielt Jack Hylton! Mit einem ganzen Möbel⸗ wagen voll von Inſtrumenten zieht heute Jack Hylton mit ſeinen 20 Boys in Mannheim ein. In dem Programm des heutigen Abends wird eine Ausleſe ſeiner ſchönſten und erprobteſten Stücke und eine ganze Reihe neuer Werke dargeboten. Das Konzert findet.30 Uhr im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengarten ſtatt. (J Planetarium. Im dritten Experimentalvortrag über die Natur des Lichtes und den Aufbau der Materie, der am Montag, dem 23. November ſtattfindet, ſpricht Profeſſor Dr. Feurſtein über„Das Licht als Wellen⸗ bewegung“. O Der Liederkranz e. V. Mannheim veranſtaltet am Samstag, dem 21. November, abends 8 Uhr im Mu⸗ ſenſaal ſein erſtes Vereinskonzert. Der gemiſchte Chor des Vereins bringt Erſtaufführungen alter Volks⸗ lieder in neuen Sätzen zu Gehör, der Männerchor ſingt— ebenfalls für Mannheim zum erſten Male— einen großen Chor von Franz Schubert„Gott in der Natur“ Die Leitung hat Kapellmeiſter Max Sinzheimer Neben einer Reihe von Vereinsmitgliedern wirkt ſoliſtiſch mit unſere einheimiſche Konzertſängerin Eliſe Meyer⸗ Fiſcher(Sopran), welche in dieſem Winter ſich erſtmals der Mannheimer Oeffentlichkeit vorſtellt. Die Künſtlerin, die vor kurzem ihren Wohnſitz nach Mannheim verlegt hat, wirkte früher mit durchſchlagendem Erfolg in großen Kon⸗ zerten in Berlin, Leipzig, Dresden, Chemnitz und in vielen rheiniſchen und Schweizer Städten. Erſt vor kurzem hatte Frau Meyer⸗Fiſcher einen großen Erfolg im 1. Konzert der Volksſingakademie. Man ſteht daher der Mitwirkung im Konzert des„Liederkranz“ mit Intereſſe entgegen. Wir hörten Mannheimer Darbietungen Dr. K. Menninger ſetzte ſeine kurzweilige und be⸗ lehrende Vortragsreihe„Luſtiges und vorteilhaftes Rechnen“ fort. Aus ſeinen Ausführungen war zu ent⸗ nehmen, daß dieſe Unterrichtsſtunde im„Schnellrechnen“ beibehalten und in gewiſſen Abſtänden zur Sendung ge⸗ bracht werden ſoll. Ueber das Thema„Der Aufgang des Abend⸗ landes“ ſprach Prof. Dr. H. Muckermann, der mit dem Unterton ethiſcher Durchdringung ſeine Ideen ent⸗ wickelte. In ſeinen ſcharfſinnigen auf der Eugenkk baſierenden Ausführungen behandelte er das Problem des Geburten⸗ rückgangs, wobet er durch Beiſpiele belegte, wie ſich die Kinderzahl in dem Maße verringert, als die Menſchen innerhalb der ſoztalen Schichten aufſteigen. Die Zuſam⸗ menſetzung des Nachwuchſes muß eine andere werden, denn wenn ſie bleibt, wird die Leiſtungsfähigkelt des Volkes verſiegen. Neben einer anzuſtrebenden Erziehung der Menſchen in den Jahren vor der Eheſchließung, einer Willensſchulung, die das Schickſal der eigenen Familie und das Volkes betrifft, hat der Staat die Aufgabe, die Erb⸗ eſunden, die in der Hauptſache auf dem Lande und in der og. Zwiſchenſchicht ſich befinden, zu unterſtützen. Schaffu Steuerdifferenzierung dur Ausgleichskaſſen, in die Ledige und Kinderarme zu Gunſten der kinderreichen Tüchtigen prozentual einzuzahlen haben, find Wege, die dem Staat die Möglichkeit geben, dieſe für die Volkszukunft entſcheidenden Maßnahmen e * Im Vorſtaöliheater 1 Hsu Gaotse NBA vo RAE. ö „Wünſcht der Herr ein Opernglas?“ „Danke ſehr! Ich trinke aus der Flaſchel“ Der Bräutigam in der Küche „Wie kommt es, Marie, daß ich nie einen Ton höre, wenn Ihr Bräutigam in der Küche Sie be⸗ ſucht?“ „Das kommt von ſeiner Schüchternheit, gnädige Frau; der ſpricht keinen Ton, der ißt vorläufig nur.“ Mit verſtärkter Gewalt pochen die Wellen der Not an die deutſchen Häuſer und Hütten. Sie drohen alles zu über⸗ fluten, erſcheinen in jedem Winkel, zwiſchen den vier Wän⸗ den und auch zwiſchen den vier Eckfahnen der deutſchen Fußballplätze. Nicht nur die Sportvereine ſelbſt, auch je⸗ des elnzelne Mitglied iſt von dieſer Sorge und Not erfaßt. Im Spiel ſelbſt weichen die Sorgen⸗ falten von den Spielern für einige Stunden des ſportlichen Wettkampfes. Aber auch dieſer noch nie ſo gut wie heute erkannte Wert des Sports droht allmählich verloren zu gehen. Warum?— Weil die Spieler bei ſcharfen Treffen in ſtetiger Beſorgnis ſind, verletzt zu werden. Es mag richtig ſein, daß dieſes Riſiko jeder eingehen muß, der ſich einem Kampf⸗ und Mannſchaftsſport widmet. Aber dieſes Riſiko einer vorübergehenden Verletzung iſt heute zu einem ſolchen dauernder Berufsſchädigung geworden. Nicht etwa deshalb, weil die Verletzungen ſo ſchwer ſind.(Schwere Schädigungen ſind ja ſtatiſtiſch nachgewieſen ſehr ſelten.) Nein, weil der am Montag arbeitsunfähige Spieler, die Geſahr läuft, ſeine mit Mühe gehaltene Berufsſtellung zu verlieren. Trotz aller Variationen im Firmenſport kennt man bekanntlich im heutigen Wirtſchaftsleben keine Rück⸗ ſicht mehr. Wo einer fehlt, der am Montag infolge einer Sportverletzung nicht an ſeiner Arbeitsſtätte ſein kann, da warten tauſende auf dieſe„freigewordene“ Stelle. Und wo bleibt dieſe Stelle wirklich dem alten Inhaber? Das iſt etwa in der Praxis die Situation des Fußball⸗ ſpielers, beinahe überhaupt die des Sportlers in jedem Kampfſpiele[Handball, Hockey uſw.). Daß der Maſſenſport Fußball hier in erſter Linie genannt werden muß, erklärt ſich aus der Größe ſeiner aktiven und paſſiven Geſolgſchaft und Gemeinde. Auch aus der ſozialen Stellung der meiſten aktiven Spieler dieſes Sports. So ſieht es bei dem Spieler aus, der noch Arbeitsgelegenheit hat. Wie iſt es nun bei den vielen Tauſenden von Spielern, die arbeitslos ſind? Die Lage iſt natürlich keineswegs günſtiger. Schon haben die Krankenkaſſen bzw die Für⸗ ſorgeämter begonnen, die Hilfeleiſtungen bei Sportunfäl⸗ len zu beſchränken, von Vorausſetzungen abhängig zu machen, die mit Sport nichts zu tun haben. Der verletzte arbeitsloſe Spieler iſt alſo ebenſolls in furchtbarer Lage. Mit beſonderer Sorgfalt müſſen daher die Spielleiter ihr ſchweres Amt verſehen. Noch nie in der Geſchichte des Fußballs, bzw. der ihm ähnlichen Sportarten über⸗ haupt, war die Situation für den Schieds⸗ richter ſo ſchwer, die Verantwortung ſo groß. Neben der Ueberwachung der Regeln hat der Unparteiiſche die Geſundheit der Spieler zu ſchützen. Das iſt von jeher ſo geweſen und immer von den maßgebenden Stellen der Schiedsrichter⸗Organiſationen betont worden. Noch nie aber iſt dieſe Schutzpflicht ſo aktuell geweſen, wie im Augenblick. Schwer ſind die Endkämpfe im füsddeutſchen Fußboll, nervös die Vereinsleitungen, Spieler und Schiedsrichter, weil ſie elle perſönliche Sorgen haben, weil Nüßlein und Najuch in Mannheim Wie bereits angekündigt, haben die weltberühmten Ten⸗ nislehrer Najuch und Nüßlein, die in ihrer Spielſtärke allen deutſchen Amateuren überlegen ſind, die feſte Zuſage ge⸗ geben, am Sonntag(22. November) ab 11 Uhr vormittags in der großen Ausſtellungshalle des Ebertparks in Ludwigs⸗ hafen ſich der geſamten oberrheiniſchen Tennisgemeinde in verſchiedenen Wettkämpfen vorzuſtellen. Die beiden Spie⸗ ler werden ein Einzelſpiel und auch Doppel⸗ ſpiele beſtreiten. Bekanntlich haben beide im Doppel in den letzten Wochen zweimal gegen Tilden⸗Hunter überlegen gewonnen, ſodaß man ſie als das augenblicklich beſte Berufs⸗ ſpielerpaar der Welt bezeichnen kann. Ueber die Spielſtärke Nüßleins viel Worte zu machen iſt überflüſſig. Er iſt augenblicklich mit Tilden der beſte Tennisberufsſpieler der Welt, der gerade in den letzten Wochen eine beiſpielsloſe Serie von Erfolgen erringen konnte und ein Tennisſpiel, das gekenn⸗ zeichnet iſt durch unerhörte Härte und Schnelligkeit. Sein Partner Najuch hat ſich ſeit vielen Jahren allen anderen deutſchen Berufsſpielern weitaus überlegen gezeigt und auch er gehört durch ſein ſchnelles Angriffsſpiel zur Welt⸗ klaſſe der Berufsſpieler. Beide haben ſich in anerkennens⸗ werter Weiſe dem wohltätigen Zweck, dem die Veranſtaltung dient, gern zur Verfügung geſtellt und nur dadurch iſt es überhaupt möglich geweſen, den Tennisintereſſenten ihre Bekanntſchaft zu übermitteln. Ebenſo haben ſich der Mann⸗ heimer Tennislehrer Rauch und Meſſerſchmidt⸗ Frankfurt zur Teilnahme bereit erklärt. Außer dieſen Berufsſpielern werden auch hervorragende Vertreter des deutſchen Amateurtennis am Start erſcheinen und zwar neben den Mannheimer Spitzenſpielern Dr. Buß und Ofan bie Damen Frau von Re zutcek⸗Berlin und die hervorragende Vertreterin der füngeren Damen⸗ generation Frl. Horn ⸗ Wiesbaden. Der Spielplan iſt wie folgt feſtgeſetzt: 10 Uhr: Frl. Horn⸗Wiesbaden— Frau von Reznieek⸗ Berlin. 11 Uhr: Frl. Horn⸗Wiesbaden⸗Dr. Buß gegen Frau von Reznicek⸗Ofan. 11 Uhr: Najuch gegen Nüßlein. 12% Uhr: Najuch⸗Nüßlein gegen Meſſerſchmidt⸗Rauch, Stuttgarter Sechstage vor dem Abſchluß Rauſch⸗Hürtgen wieder an der Spitze— Nach 138 Stunden Die letzte Nacht des 5. Stuttgorter Sechstagerennens brachte vor gutem Beſuch die Entſcheidung des Rennens. Allerdings fiel ſie nicht in einer großen und zermürbenden Jagd. Nachdem um Mitternacht ein Vorſtoß von Peix nur den Schweizern Gilgen⸗Bühler einen Rundengewinn ein⸗ Schiedsrichter, denkt an die Arbeitsnol! die Not ein ſchattengleicher Begleiter geworden iſt. bringt eine Austragungsform der Spiele mit ſich, die immer rückſichtsloſer wird. Dieſer geſteigerten Härte, dieſem meiſt übernervöſen Verhalten aller am Spiel Beteiligten und Intereſſierten müſſen die Spielleiter rückſichtsloſe Härte eiſerne Strenge und ruhige Nerven entgegenſetzen. Die Gefahr von Verletzungen, auch wenn nicht einwandfrei rohes Spiel ſeſtgeſtellt wird, muß auf ein Minimum he⸗ ſchränkt werden. Rückſichtslos muß zur Entfernung ſolcher Spieler geſchritten werden. Ein dis qualifizierter Spieler verliert deshalb ſeine Stellung nicht, aber ein verletzter Begrüßen könnte man vor jedem Spiel eine Berufung beider Mannſchaften und der verantwortlichen Funktionäre denen der Schiedsrichter etwa ſagen könnte:„Allen ſſt be⸗ kannt, daß wer am Montag nicht mit heilen Gliedern on ſeiner Arbeitsſtätte erſcheinen kann, ſehr wahrſcheinlich om Dienstag arbeitslos ſein wird. Ich dulde daher kein küch⸗ ſichtsloſes Spiel und ſchreite im Intereſſe der Geſundheit der Spieler und angeſichts der allgemeinen Not ſofort ohne Verwarnungen zu Platzverweiſen. Der Charakter det Kampfes im Spiel muß ſich der heutigen außerordentlichen Lage anpaſſen!“ So oder ähnlich ſollte eine wirkliche Schiedsrichter⸗Nol⸗ verorönung die Unpartefiſchen inſtruieren. Durch Skraf⸗ ſtöße aller Art allein kann man dem Ernſt der Zeit nicht Rechnung tragen. Es iſt eben nicht ſo, daß der Schieds⸗ richter 22 an beſtimmte Geſetze gebundene Spieler ver ſich hat, ſondern Menſchen, die ſich in gleicher Not befinden. Menſchen, denen die 90 Minuten Spiel eine Freu de, ein Vergeſſen perſönlicher Nöte werden ſollen Wer in dieſen Tagen den hohen Wert des Sports ſtört muß ausſcheiden. Not kennt in dieſem Falle erſt recht kein Gebot! Auch Spielleiter, die in normalen Zeiten genügen mögen, finden, wenn ſie außer Regelkenntniſſen der außer⸗ ordentlichen Lage keine Rechnung tragen und ſich der hen⸗ tigen Lage nicht beſonders anpaſſen, keine Verwen⸗ dung mehr. Es gibt keinen Schiedsrichter, der es etwa verantworten könnte, wenn ein Spieler durch Arbeitsunfä hig⸗ keit eine mühſam gehaltene Arbeitsſtelle ver⸗ liert. Selbſt wenn er dann zum Platzverweis des im Augenblick„Schuldigen“ ſchreitet, ſo hat er damit garnichts getan, als den Regeln entſprechend gehandelt. Nein, es gilt den ganzen Charakter der Spiele in dieſer Notzeit zu verändern. Nachdem es in der Praxis wohl unmöglich it, den Kampf um die Punkte abzuſtoppen, muß der Schiegs⸗ richter die größte Aufgabe erfüllen, die ihm vielleicht bisher in Her Geſchichte des Sports, des Fußball beſonders, ge⸗ ſtellt wurde. Möge man ſich dieſen Anforderungen gewachſen zeigen, Bittere Not überſchattet die Gegenwart. Sportverletzungen dürfen nicht dazu beitragen, dieſe Not zu vergrößern. Ver⸗ nünftige Sportausübung ſoll ſie im Gegenteil mildern. Die Leiter der Spiele haben in der ſchwerſten Zeit des Sports ihre ſchwerſte Prüfung zu abſolvieren. Jetzt gilts, Daz 7 Es geht nicht nur um den Schutz des Spielers im Spiel, ſondern auch um den Schutz des Menſchen nach dem Spiel. gebracht hatte, holte der Kölner Rauſch kurz nach 2 Uhr zum großen Schlage aus. Ehe ſich das Feld verfah, war Rauſch auf nahezu eine halbe Bahnlänge davon und der geſchickt ablöſende Hürtgen vollzog die Ueberrundung inner⸗ halb ganz knapper Zeit. Rauſch⸗Hürtgen hatten ſich damft ihre alleinige Spitzenpoſition, die ſie ſchon an den beiden erſten Tagen inne hatten, zurückerobert und behaupteten ſich trotz mehrfocher Angriffe von Richli⸗Buſchenhagen. Peix⸗ Dayen und Merlo⸗Tonani verſuchten wiederholt, davo⸗ zukommen, wurden aber ſtets wieder eingeholt. Mehr Glück hotten Altenburger⸗Dumm, die kampflos zwei ihrer Ver⸗ luſtrunden aufholten, aber doch nicht vom letzten Platz weg⸗ kamen. Von den großen Prämien, ö te in täglichen Spurs ausgefahren wurden, gewannen Peix⸗Dayen und Charlier Deneef je zwei, Richli⸗Buſchenhagen eine. Der Donnerstag nachmittag brachte keine Er⸗ eigniſſe von Belang mehr. Nach der zweiten Nachmittags⸗ wertung verſuchten Richli⸗Buſchenhogen zwar wiederholt, vom Felde wegzukommen, aber Rauſch⸗Hürtgen woren ſtän⸗ dig am Hinterrad der Beiden und ſy änderte ſich in der Poſition der Spitzengruppe nichts mehr. Nach 188 Stunden, nachmittags 5 Uhr, waren 3159,250 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Rauſch⸗Hürtgen 84 P.— »Eine Runde zurück: 2. Richli⸗Buſchenhagen 450.; g. Chor⸗ lier⸗Deneef 209.; 4. Ehmer⸗Kroſchel 93 P.— Drei Run⸗ den zurück: 5. Gilgen⸗Bühler 192.; 6. Peix⸗Dayen 192 P. 7. Funda⸗Skupinſki 118 P.— Vier Runden zurück: 8. Ki⸗ lion⸗Pützfeld 185.; 9. Tonani⸗Merly 120 P.— Acht Runden zurück: Altenburger⸗Dumm 92 P. Briefkaſten 15 M. H. Ein Kündigungsgrund iſt das nicht. Viel⸗ leicht machen Ste noch einmal nachdrücklich auf die Haus, ordnung aufmerkſam. E. S. B. 1. Im allgemeinen Lene man einen Abſtand von 40 Zentimeter vom. Zaun. 2. Ueber die Höhe beſtehen keine Beſtimmungen. —— Geſchäftliche Mitteilungen Für die Geſundheit iſt das Beſte gerade gut geung, Minderwertige Mittel ſchädigen den Organismus und hel⸗ fen nur vorübergehend. Dagegen verdient das ſeit 1. Jahren eingeführte und von über 6000 Aerzten gerühmte Togal bei rheumatiſchen, gichtiſchen und Nerven⸗Schmerzen allſeitige Beachtung. Togal wirkte ſtets prompt und kief abſolut keine unangenehmen Nebenerſcheinungen 910 ä—— Wer's gut mit Ihnen meint wird Jhnen dringend abraten von Waſchmitteln mit allerhand gu⸗ 5 en, die Ihre ſchöne Wäſche zerfreſſen. Nur reine Seiſe wäſcht wir ich gut und ſchonend. iſt vollkommen rein und mild und ſo ſchaum⸗ und waſchträftig, daß man Ihnen gar nichts Beſſeres raten kann für Wäsche und Hausputz. Ein Blick in unsere Fenster lohnt sich 1 N 5 221 e Ser volle Stucke, dle den feinen Herr l n Zufriedenstellen. 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Vier Schupo⸗ beamte traten gegen Feit als Zeugen auf und be⸗ jundeten, daß dieſer ſich anläßlich einer Säuberung vor dem nationalſozialiſtiſchen Büro zu beleidigen⸗ gen Aeußerungen gegen einen Polizeikommiſſar hatte hinreißen laſſen. Feit beſtritt auf das Entſchie⸗ denſte, die behaupteten Ausdrücke gebraucht zu haben, obwohl ſeine Parteigenoſſen zu der Beſchimpfung des Beamten noch durch Bravorufen ihre Zuſtim⸗ Verworfene Berufung wurde nochmals vor der Großen Strafkammer ver⸗ handelt. Die Staatsanwaltſchaft hatte gegen das e Urteil, das auf Freiſpruch lautete, Berufung eingelegt. Der traurige Unglücksfall wurde, geſtützt auf einen großen Zeugen⸗ und Sach⸗ verſtändigenapparat, auch in zweiter Inſtanz noch⸗ mals in allen Einzelheiten erörtert. 8 Erſter Staatsanwalt Dr. Gérard trat wie der Staatsanwalt beim Schöffengericht wieder für Be⸗ ſtrafung des Feuerwehrmannes Bitſch ein. Dem Antrag auf 3 Monate Gefängnis ſchloß ſich Dr. war. Demgegenüber teilt uns Herr Gietzen mit, daß im Bericht gemeldet, wurde Herr Gietzen vom Schöf⸗ fengericht auch freigeſprochen. Kleine Nachrichten Inerlaubte Kundgebungen * Worms, 20. Nov. Trotz des für den Wahltag erlaſſenen Verbots marſchierte ein Trupp Jung⸗ kommuniſten aus Mannheim und Worms unter Ausrufung von Sprechchören durch die Stra⸗ ßen der Stadt. 18 Teilnehmer, und zwar 12 aus 8 e 15 5. 0 2 97 Ta 5 1 d St lle war, ſei ö 2 17 ö Der er eh 1 8 unfall an der Ebert⸗ 9 an dieſem Tage an a 5 erer i te! le 1 5 ein Kampf den Schönheitsſalons 5 755 brücke, bei dem die 20jährige Anna Bierreth libi nachweiſen konnte und deshalb mit dem 2 2 7 72* 8 3 1 FI 172 7 2 4 1 4 Aru: 2 c Drank Vor dem Einzelrichter durch ein Feuerwehrauto den Tod gefunden hatte Ueberfall überhaupt nichts zu tun hatte. Wie* Frankfurt a.., 20 Nov. In Frankfurt be⸗ U finden ſich zahlreiche Maſſage⸗Inſtitute und Schön⸗ heitsſalons, die ſich angeblich mit Körperpflege (Maſſage, Maniküre uſw.) befaßten. Welcher Art aber dieſe Körperpflege bei einer Anzahl dieſer In⸗ ſtitute war, ergaben die überraſchend durchgeführten kriminalpolizeilichen Durchſuchungen. Es wurden dort ſogen. Aſſtſtentinnen betroffen, meiſt 17—20⸗ jährige Mädchen, die in Wahrheit der Unzucht nach⸗ gingen. Gegen die Inhaberinnen der Maſſage⸗ Inſtitute iſt Anzeige wegen ſchwerer Kuppelei er⸗ ſtattet worden. nung äußerten. Walter als Nebenkläger der Verletzten Hilde Kühnelt Mannheim und ſechs aus Worms, wurden feſt⸗ 5 55 Der Verteidiger, Rechtsanwalt Ludwig Meyer, an. Die Verteidigung übernahm dieſesmal Rechts⸗ genommen. Nach Aufklärung des Sachverhalts und Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November zerſuchte vergeblich eine Vertagung der Ver⸗ anwalt Dr. Otto Pfeiffenberger. Sein nach verantwortlicher Vernehmung wurden die 5. f e bandlung zu erwirken, um für ſeinen Klienten Plädoyer endete mit dem Antrag, ſeinen Klienten Leute nach Beendigung der Wahl wieder entlaſſen. Rbein⸗Pegel 16. 17. 18 19 20. Iweckar-⸗Peget 17. 18. 19 20. kegenteiliges Beweis material zu kammeln. Der freizuſprechen. Wegen des am 10. November verübten Ueberfalls Sagan ena 0 614.500 860.59 f 080[Mannheim..82.57.82.49 Antrag wurde jedoch von dem Gericht abgelehnt. die Große Strafkammer, unter dem Vorſitz von auf den Vibliſer Nationalſozialiſten wurden im Sehr.11 2,8.42.4342, 10 Jasftfelv...0.0066 15 Bie bei ſeiner letzten Beleidigungsklage verſuchte Landgerichtsdirektor Dr. Mikel, kam aus tatſäch⸗ Fauſe des Samstag zwei weitere Anhänger der Maren..84..5029.4 Blochngen-.39 635.92 08 beit auch hier mit techniſchen und allgemein belang⸗ lichen Gründen heraus zu einem Freiſpruch. fommuniſtſchen Partei als Mittäter feſtgenommen. aud 182.82 178.78,1•80 E ſoſen Dingen den Tatbeſtand zu verſchleiern. Die erſte Inſtanz hatte ſeinerzeit den Freiſpruch mit Beide wurden in Haft genommen. Köln. 2, 18 2,08.88.751,66 Erſter Staatsanwalt Dr. Frey kam nach über⸗ rechtlichen Geſichtspunkten begründet. Tödlicher Motorradunfall eugender Ausſage der vier Polizeibeamten zu dem 0 0. ge 5 f Chefredakteur: K. Fiſcher zeugen 10 8 1 9* St. ert, 20. 3 Der Sei nteur 275 5 f Antrag, Feit wegen Beamtenbeleidigung zu einer Gietzen unbeteiligt 4. St. Ingbert, 20. Nor. Der Heizungsmonteur veranmworuf ſur port f. meet ner deumerge dr Stelen ol. N 9, eittraße zu verurteil 8 2 80 Max Joſ Stief von hier fuhr von einer Seiten⸗ Kaoſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder 15 ghenlſhen gelögrafe zn verurteilen. Tas ciericht.. In dem Gerichtsbericht in Nr. 500 vom Samstag, ſtraße einbiegen, seitlich auf einen Laſewagen auf. Fan aus gerne te Ader dene nee 5 sa eſf 3 E 1 9 7 52 0 rs 1 1 955 85 7 8 F 5 Sport 1 5 1. lsteil: eh icht urteftte 1 15 5 15 1 Antrag 31. Oktober heißt es u. a, daß der Dreher Oskar Er erlitt einen doppelten Schädelbruch. Im Kran⸗— eee er en ee ee eds⸗ ſt nd ve U klagten 2. 9 5 5 2 f; 5 8 8 annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: D ei Dr. Haas 15 e von 50 Mark geklag 5 iner 1 5 n an dem geplanten Raubüberfall auf einen kenhaus, wohin er gleich gebracht wurde, verſta 1 b eus Maße rines Setung(., Moine 8 5 Beldſtre 9. Kaſſenboten auf der neuen Autoſtraße beteiligt Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto er noch am gleichen Abend. Mir bringen die er- warteten billigen Preise Schon von Wockenrate an liefern wir: Metallbetten, Holz- und Kinderbetist., Matratzen, Schoner, Feder betten, Federkissen. Beutedern, Steppdecken, Chaiselong., Patentröste, Schlafdecken, Bettwäsche. Einzelmöbel us 2484 Klaine Anzahlung! Loderberger, H 7, 28 das beliebte Sperialge- schäft für Betten u Bett. weren. Lleferung aller- orts frei. Verlangen Sie unverbindl. Vertreter bes Tlal-Awanan N 2 Herren-NMormalhose od. 95 Jacke wollgem, guat worm. Or. 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Zu hoffen bleibt, daß die Bilanzveröffentlichung nach Möglichkeit beſchleunigt wird. Die Mitteilung lautet wie folgt: Der Prüfungsausſchuß unter dem Vorſitz des Staats⸗ ſekretärs Dr. Popitz hat ſeine Prüfung weitgehend geför⸗ dert, jedoch nicht abgeſchloſſen. Das Geſamtergebnis wird dem Aufſichtsrat vorausſichtlich Ende nächſter Woche zur Verfügung geſtellt. Der Abſatz der Schultheiß⸗Patzen⸗ hofer Braueret AG. zeigt eine normale Entwick⸗ Tung. Die Kundſchaft iſt der Brauerei dankenswerterweiſe treugeblieben. Die Abhebung von Depoſiten iſt, nachdem zu Beginn der unerwarteten Ereigniſſe verſtärkte Abhebungen ſtattgefunden hatten, weſentlich zurück⸗ gegangen. Die Klärung der Verhältniſſe iſt ſoweit er⸗ folgt, daß die Bilanz per 91. 8, 31 aufgeſtellt werden kann. Die Bilanz wird eine bereinigte Bilanz ſein, und auf dieſe Weiſe eine zuverläſſige Grundlage für die Geſundung und den Wiederaufbau der Geſellſchaft bilden. Einen beſonderen Raum nahm in den Ausführungen Dr. Schifferers die Er⸗ örterung der Finanzlage ein. Es iſt ein Fin anz⸗ und Zahlungsplan für die Zeit vom 1. 12. 1931 bis 31. 8. 1938 entworfen. Dabei iſt der für dieſe Zeit anzunehmende Abſatz in vorſichtiger Höhe eingeſtellt. In dem Zahlungs⸗ plan ſind die zu erwartenden Ausgaben auf Grund der bis⸗ herigen Erfahrungsſätze ſehr vorſichtig errechnet. Auf Grund dieſes Zahlungsplans kann bereits im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr eine beträchtliche Schulden ⸗ tilgung einſetzen, die im Jahre 1932/33 in verſtärktem Maße fortgeſetzt werden kaun. Die Herren Generaldirek⸗ toren Dr. Sobernheim, Funke und Kuhlmah ſtellten bem Aufſichtsrat mit Rückſicht auf die gegen ſie wegen Verletzung des 8 814 HGB. eingetretene gerichtliche Vor⸗ unterſuchung ihre Aemter zur Verfügung. Der Aufſichtsrat hat die Herren erſucht, in ihren Aemtern zu blei⸗ hen, um einen ungeſtörten Fortgang des Geſchäfts⸗ Hetriebs zu gewährleiſten. Dabei iſt der Aufſichtsrat auch von der Auffaſſung ausgegangen, daß er ſich bis zur Klar⸗ ſtellung durch die zuſtändigen Stellen einer Stellungnahme zu Perſonalfragen enthalten ſollte. * Schweizeriſche Nationalbank.— Weiterer Goldzugaug. Nach dem neueſten Ausweis der Schweizeriſchen Natio⸗ nabbank für die zweite November⸗Woche hat auch diesmal der Goldbeſtand wieder etwas zugenommen, und zwar be⸗ trägt er gegenwärtig 2199 Mill. Franken. Die Gold⸗ deviſen ſind auch etwas angewachſen und zwar um 9,76 auf 102,6 Mill, ffrs. Der Notenumlauf iſt um 30,2 auf 1431 Mill. ffrs. zurückgegangen. Die reine Golddeckung des Notenumlauſes beträgt gegenwärtig ea. 154 v. H. * Hoeſch⸗Köln⸗Reueſſen Acß für Bergban und Hütten⸗ betrieb, Dortmund. Die urſprünglich für den 12. Nov. Worgeſehene Bilonzſitzung der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen AG für Herabau und Hüttenbetrieb, Dortmund, wird erſt am 24. d. M. abgehalten werden. Eine Dividende wird bekannt⸗ lich nicht zur Verteilung kommen.(1929-30: Hoeſch 6 v. H. und Köln⸗Neueſſen 67 v. H. Dividende.) e TSCHAFTS-ZHTT UNO Mittag-Ausgabe Nr. 539 Wieder ein neuer Finanzſkandal Berliner Bank für Handel und Grunbbeſitz zahlungsunfähig/ Wieder eigene Geſchäfte des Vorſtandes/ Erhebliche Verluſte zu erwarten * Berlin, 19. Nov.(Eig. Dr.) Die Berliner Bauk für Handel und Grundbeſitz AG, Berlin(Kapital 2 Mill. 4 hat heute ihre Schalter geſchloſſen. Die Neichs regierung hat die erforderlichen Maßnah⸗ men ergriffen, um eine ruhige Abwicklung der Bank zu gewährleiſten. Es iſt beabſichtigt, die Abwicklung durch die Dresdner Bank vornehmen zu laſſen. Die Negierung wird zu dieſem Zweck der Dresdner Bank eine Summe zur Verfügung ſtellen, um mit ihrer Hilſe eine Vereinbarung mit den Kreditoren der Bank über die Art der Abwicklung herbeizuführen. Die Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz AG iſt aus der im Jahre 1912 gegründeten Genoſſenſchafts⸗ bank Berliner Haus beſitzer e Gmb entſtan⸗ den, die Umwandlung in eine AGerfolgte im Jahre 1923. Die Entwicklung der Geſellſchaft war keine geſunde, da der Kundenkreis von 1924 bis 1930 von 954 auf 38 000 angewachſen iſt, und die Bil au z ſu mme von 40 Mill. 1 auf 91,4 Mill., ohne daß das Aktien⸗ kapital von 2 Mill.„ erhöht worden wäre. Die Re⸗ ſerven belaufen ſich auf 1 Million 1. Die in ber letzten GWV ſveſchloſſene Kapitals erhöhung um 0,8 Mill., die im übrigen auch keine Erhöhung der Liquidität erbracht hätte, ſondern nur zum Erwerb der Barmer Kre⸗ öitbank und der Gewerbebank AG in Trier dienen ſollte, iſt nicht zur Durchführung gelangt. Das Unternehmen wor urſprünglich das Finanzinſtitut von den im Deutſchen Verband für Hausbeſitzer⸗ genoſſenſchaften zuſommengeſchloſſenen ca. 40—50 Haus⸗ und Grundbeſitzervereinigungen. Dieſe Kreiſe wer⸗ den aber von den Schwierigkeiten nur verhältnismäßig wenig betroffen, da ſie ihre Einlagen ſeit dem Juli in ſtärkerem Ausmaße zurückgezogen haben. Dieſe Ab⸗ hebungen ſollen auch der direkte Anlaß für die Illiquidität der Bank geworden ſein. Das Reich hatte ihr bereits drei Millionen 4 gegen Sicherheiten über die Dresdner Bank zur Verfügung geſtellt. Die Deutſche Reviſions⸗ und Treuhand AG. revi⸗ diert bereits ſelt drei Wochen im Auftrage des Reichs ⸗ bankkommiſſars die Bücher und Geſchäfte der Bank. Der Status dürfte einen erheblichen Verluſtſaldo aufweiſen. Schon jetzt läßt ſich ſagen, daß die Juſolvenz in der Hauptſache auf unrichtige Bi⸗ lanzierungen zurückzuführen iſt. So ſind z. B. in dem Poſten„Debitoren in laufender Rech⸗ nung“ Beteiligungen und Grundſtücke enthalten, d. h. Gut⸗ haben, die flüſſig zu halten ſind Große Ver bluſte hat die Bank auch beim Ankauf von Aktienpaketen der Mitteldeutſchen Bodenkreditbank in Greiz, der Deut⸗ ſchen Realkreditbank AG. in Deſſau und der verſchiedenen Hovad⸗Verſicherungen erlitten. So ſtehen z. B. die 10 Mill.„ Aktien der Mitteldeutſchen Boden noch heute mit dem Ankaufspreis mit 200 v. H. zu Buche. Weiter hat die Bank auf ſchlechte Hypotheken Grundſtücke aufgekauft, die keinen Ertrag gebracht haben. Dabei ſind Zinſen als ein⸗ gegangen verbucht worden, die in Wirklichkeit nicht ein⸗ gegangen ſind. Der Erwerb der Mitteldeutſchen Boden geſchah durch eine Gmbcß. deren zu 35 v. H. eingezahlte Anteile von einem Nennwert von.5 Mill./ im Beſitz des alleinigen Vorſtandsmitgliedes Seiffert, der guch Großaktionär der Bank iſt, waren. Dieſer Gmb iſt von der Bank ein Kredit von 12 Mill. Mark zur Verfügung geſtellt worden. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft iſt heute über die ungeſetzlichen Vorgänge bei der Bank unterrichtet worden. Am Wendepunkt der Weltkriſe? r Beruhigung der Währungen— Das Preisbarometer— Deutſchlands Leiſtung einzelnen Betroffenen noch zu langſam, im Großen geren aber mit wachſender Beſchleunigung reift nun die Schürzung deß Kriſenknotens einer Löſung entgegen. Es wäre verwegen, ſich heute in Vermutungen über Art und Aus⸗ ſehen dieſer Löſung hingeben zu wollen; es wäre auch ungerechtfertigt, voreilig Hoffnungen wecken zu wollen, daß die tieſſte Stelle der Weltkriſe endgül⸗ tig durchſchritten ſei. Sollen neue Enttäuſchungen vermieden werden, ſo wird man ſich auch weiterhin für die Möglichkeit neuer Verſchärſungen wappnen müſſen. Aber ber Umſchwung und Aufſchwung tritt nicht plötzlich ein, er bereitet ſich langſam vor, er ſendet ſeine Boten aus, in pielfochen Anzeichen kündigt er ſich an. Allerdings ſind dieſe Anzeichen nicht eindeutig, ſie können ein Strohfeuer in der Nacht oder auch die beginnende Morgenröte ſein; mit Sicherheit laſſen ſie ſich nicht vorherdeuten. Es hängt auch weſentlich von weiteren Geſchehniſſen ab, ob das hier und dort aufflackernde Feuer von Beſſerungsanzeichen weitere Nahrung findet, um es durchzuhalten und zu einem großen Brand aus⸗ uweiten. An dieſem Punkte ſtehen wir heute, an er Schwelle des Schickſals, das es der Welt in die Hand gibt, eine Zeit des Elends abzuſchließen. Bwei dieſer Anzeichen blebben beſonders zu beachten. Ein⸗ mal kann feſtgeſtellt werden, daß die Periode der in⸗ ternationalen Geld⸗ und Goldeinkaſſie⸗ r ung, die die allgemeine Wirtſchaftskriſe ſo kataſtrophal verſchärfte und nach dem Zuſammenbruch des engliſchen Pfundes mit dem Angriff auf den Dollar im September und ihren Höhepunkt erreichte, etwa ſeit Ende Oktober vorläufig und hoffentlich endgültig ab⸗ eſchloſſen iſt. Daß Vertrauen in die Feſtigkeit des ollors iſt zurückgekehrt, damit hat auch der Gol b ſt ro m bereits wieder eine rückläufige Bewegung ein⸗ geſchlagen, die Weltwährungslage iſt ruhiger geworden. Das 4 iſt die erſte und notwendigſte Vorausſetzung für die * weiterhin zu erwartende Entſpannung. Allerdings hält öte Kaſſterung von zwangsweiſe zurück⸗ gehaltenen Guthaben, wie im Falle Deutſchland, an, und gergde Deutſchland hat ſich ofſenſichtlich immer ſchärſer gegen Verſuche zu wehren, über das Stillhalteabkommen hinaus Kredite zurückzahlen zu müſſen. Sind doch ins⸗ geſamt nach einer Aufſtellung der Reichsbank ſeit dem 1. September 090 Mill. 4 zurückgezahlt worden, weit mehr, als auf Grund des Stillhalteabkommens erwartet worden war. Das zweite Anzeichen ſind die vielfachen Zuckungen d uf den internationalen Märkten. Bei einer ganzen Reihe von Warengattungen haben ſich ſprunghafte Auſwärtsbewegungen gezeigt, Getreide, Baumwolle, Kupfer, Silber u. a ſind gegen die tiefſten Preiſe anſehnlich ge⸗ ſttegen, wenn auch die hohen Notierungen nicht behauptet weden konnten. Aber ſie ſind auch nicht auf den früheren Stand zurückgefallen, es iſt aus der ganzen Bewegung eine durchſchnittliche Hebung des Preis⸗ ſtandes verblieben. Das tſt ein für die Konjunk⸗ turbetrachtung ſehr auſſchlußreicher Vorgang, denn eine unter Zuckungen erfolgende langſame Hebung des Tief⸗ standes der Preiſe iſt erſt der Ausgangspunkt weiterer, ſpä⸗ terer Bewegungen; 5 erſt mit einer ganzen Reihe von kleinere reis⸗ bewegungen wird ſchließlich die Käuferwelle aus⸗ gelöſt, die ſich nach und nach verſtärkt und die Preis⸗ steigerung ſchließlich auf den gauzen Markt über⸗ greifen läßt. Preisſteigerung aber iſt nichts au⸗ deres als Ende der Deflation, ein wirtſchaftlicher Wiederauſſchwung kann nur von einer Wendung der die Wirtſchaft zufſammenpreſſenden Deflation kommen. Daher erſcheint es wenig folgerichtig, in Deutſch⸗ land eine Beſſerung der, wirtſchaftlichen Lage durch eine weitere ſtarke Preisſenkung zu erwarten, die im einzelnen zwar möglich iſt, für die geſamte Wirtſchaft aber nur eine weitere Krſſenverſchärfung bedeuten würde. Ob ſich die genannten Zeichen verſtärken werden, ob ſie einen e mit der in der ganzen Welt eingetretenen, allerdings durch Hamſterungen vorläufig zu⸗ rückgehaltenen Ausweitung der nominellen Kaufkraft an⸗ nehmen wird, indem mit wachſender Beruhigung der Währungslage dieſe gehamſterte Kaufkraft wirtſchaftlich nutzbar gemacht wird, das muß zunächſt noch offen bleiben. Es bleibt aber auch zu betonen, daß die Notwendigkeit eines inneren Laſtenausgleichs in der deutſchen Wirtſchaft auch durch eine Beſſerung der Weltmarktlage 9 tberflitſſig gemacht werden ann. Jnzwiſchen zahlt Deutſchland welter. Wie geſagt hat Deutſchland ſeit September 890 Mill. I kurz⸗ friſtige Kredite abgedeckt, daneben aber noch 187 Mill. 4 planmäßige Tilgungen vorgenommen und Zinſen gezahlt, zuſammen alſo faſt 880 Mill,. Das Ausland benutzt jede Lücke im Stillhalteabkommen, jede Möglichkeit, um über die Abmachungen hinaus Geld abzuziehen. Der Gegenpoſten findet ſich in der deutſchen Handelsbilanz. Jeder Monat ſeit Juni hat eine Steigerung des Ausfuhrüberſchuſſes ge⸗ bracht, jedesmal wurde der„Rekord“ überboten, bis im Oktober faſt 400 Mill. erreicht wurden. Genau beſehen iſt aber im Oktober der Ausfuhrüberſchuß eine Kleinigkeit geringer geweſen als im September; rechnet man ihn näm⸗ lich, wie es notwendig iſt, auf die Ausfuhrtage um, ſo fallen im Oktober 14,3 Mill.„ auf den Tag gegen 14,8 Mill.& im September. Da der November einen Aus⸗ fuhrtag weniger hat als der Oktober, iſt mit großer Wahr⸗ ſcheinlichkeit für den November ein geringerer Ge⸗ ſamtüberſchuß zu erwarten. Sehr bemerkenswert iſt, daß der Ausfuhrüberſchuß nicht nur durch eine entſprechende Verringerung der Einfuhr entſtanden iſt, ſondern auch durch eine mengenmäßige Steigerung der Ausfuhr. Mit 886 Mill.„ ohne Sachlieferungen) lag ſie im Oktober über dem Monatsdurchſchnitt von 1913(841 Mill. 4) bei nun⸗ mehr faſt wieder gleichem Vorkriegs(gold) wert. Tatſächlich haben alſo bisher die der deutſchen Ans⸗ fuhr in den Weg gelegten Hinderniſſe die Zunahme des Exports trotz der Weltkriſe nicht verhindern khunen, auch die Entwertung des Pfundes hat ihm bis jetzt insgeſamt keinen fühlbaren Abbruch getan — ein ungemein dentlicher Beweis für die außer⸗ ordentliche Gewalt, die in der Zahlungspflicht eines Landes liegt, der gegenüber es nur die Möglichkeit gibt, die Zahlung anzunehmen und zwar in Waren, oder auf ihren Empfang zu verzichten. Die Leiſtungen der deutſchen Wirtſchaft ſeit Anfang 1930 ſind ganz außerordentlich. Rechnet man nach den neueſten Ziffern die Poſten der deutſchen Zahlungs⸗ bilanz für 1930 und das 1. Halbjahr 1931 zuſammen, ſo hat Deutſchland in dieſer Zeit 2,6 Milliarden„ Reparationen und 1,2 Milliarden„ Zinſen, zuſammen 3,8 Milliarden 4 bezahlt, während ſich in der gleichen Zeit unter Aufrechnung aller Kapitalein⸗ und ausflüſſe ein Kapftalverluſt von 0,8 Milliarden ergibt; da ſich aber unter den Kapitalzuflüſſen von 1930 etwa 800 Mill. 4 Freigabegelder befanden, alſo in Wirklichkeit deutſche Gelder, ſo ſind insgeſamt in der fraglichen Zeit neben den 3,8 Milliarden noch etwa 1,8 Mill;⸗ arden Kapftalrückzahlungen erfolgt. Nach der gleichen Be⸗ rechnung ergibt ſich für die Zeit von Jult bis November neben 0,28 Milliarden 4 Reparationen und Zinſen eine Verringerung der deutſchen Verſchuldung um über 1 Mill. apde /, ſodaß 0 die deutſche Wirtſchaft ſeit Aufang 1930 insgeſamt 6,3 Milliarden 1 aus ihren eigenen Kräften ge⸗ leiſtet hat. 5 Dieſe Darſtellung wird voll und ganz durch die Mittei⸗ lung des Reichs bankkommiſſars beſtätigt, nach der die Zahlungsunfähigkeit hauptſächlich auf nicht ein⸗ wandfreie Handlungsweiſe des Vorſten⸗ des der Geſellſchaft zurückzuführen iſt; es ſind auch bereits die erforderlichen Schritte bei der Staats⸗ anwaltſchaft veranlaßt worden. Die Unregelmäßigkeiten beſtehen nach ben ergän⸗ zenden Angaben des Reichskommiſſars darin, daß in ber Bilanz vom 31. 12. 30 Debitoren in laufen⸗ der Rechnung mit 62 Mill.& ausgewieſen wur⸗ den, während tatſächlich in dieſer Poſition auch Beteiligungen und Grundſtücke enthalten waren. Außerdem ſind Zinseingänge verbucht worben, ohne daß die entſprechenden Zahlungen wirklich geleiſtet worden ſind. Die Bank befindet ſich bereits ſeit längerer Zeit in Schwierigkeiten, die ſich beſonders zu den Hauszinsſteuer⸗ terminen bemerkbar machten. Da nach den Angaben des alleinigen Vorſtandes Willy Seiffert, der gleichzeitig Hauptaktionär iſt, jedoch nur eine Illiquidität vorlag, hat das Reich bereits 3 Mill.& über die Dresdner Bank gegen Sicherheit zur Verfügung geſtellt. Eine weitere Stützungsaktion durch das Reich iſt jedoch nicht mehr möglich, weil ſich inzwiſchen herausgeſtellt hat, daß ein beträchtlicher ſaldo beſteht. Die Verluſte der Bank reſultieren in erſter Linte aus der Uebernahme von Grundſtücken auf Grund des Beſitzes ſchlechter Hypotheken, außerdem haben die großen Beteiligungen eine ſtarke Belaſtung ergeben. Die Bank war alſo, wie ſo manche Scheinblüte unſerer Wirtſchaft in den letzten Jahren ſehr expanſtv. Sie überzog nicht nur Berlin mit einem Netz von im ganzen 20 Zwei⸗ ſtellen, ſondern ihr Streben ging auch dahin, ſich einen Ein⸗ fluß und Kunden im Reich zu ſichern, wobet auch hier das Intereſſe der Genoſſen mit dem des Einzelnen verwechſelt wurde, die Verantwortung um die anvertrauten Gelder gleich Null war. Das Eigenkapital ſtand ſchon lange in keinem geſunden Verhältnis zur Geſchäftsausdehnung. Eine Kapitalverdoppelung um 2 auf 4 Mill./ war zwar be⸗ ſchloſſen, wurde aber nicht durchgeführt. nen Einlagebeſtand ebenſo wie der alleinige Vorſtand und der nur aus drei Köpfen beſtehende Aufſichtsrat mit der wachſenden Ausdehnung des Geſchäfts und der damit ſehr geſtiegenen Verantwortung für die Handhabung der Ge⸗ ſchäfte und die Sicherheit der Gläubiger nicht zu verein⸗ baren iſt. Wie notwendig es geweſen wäre, beizeiten den Vor⸗ ſtand zu ergänzen, wie bitter nötig ſchon viel früher eine Reviſton und eine Ueberwachung des Vor⸗ ſtandes durch ſichere Kontrollinſtanzen geweſen wäre, das ſtellt ſich erſt jetzt mit aller Deutlichkeit heraus. Es iſt vielleicht ein Troſt, daß dem Staatsanwalt die Dinge ſchon unterbreitet ſind, und daß der Schuldige ſchon bald zur Verantwortung gezogen wird, aber das bringt den Einlegern, deren Zahl ſich auf nicht weniger als 39 000 beläuft, ihr Geld nicht zurück. Wie die obige Mitteilung beſagt, ſoll, mit Hilfe der Dresdner Bank die Abwicklung vorgenommen wer⸗ den, aber die Dinge liegen kompliziert genug. Ein gro⸗ ßer Teil der Debitoren beſteht, wie erwähnt, aus Grundſtücken, die in die Form der mb gekleidet ſind, dürften alſo uneinbringlich ſein. Ein genaner Status, der ein Wegweiſer für die in Ausſicht geſtellte Hilfe ſein könnte, liegt noch nicht vor. Die Entwicklung der Bank geht aus folgenden Außzengen(in Mill. 4) hervor: unden Einkatzen Ausleihung Bilanz 1924 954 8,8 2,7.9 192⁵ 42¹9 18,5 10,8 14,7 192 12 894 21,6 15,5 23,0 1927 21 925 40, 25,3 42ů³õ1 1928 31 454 70,9 41,9 78,0 1929 34 880 79,1 54, 8273 1930 36 600 88,0 62,0 91,4 Trotz dieſer Entwicklung, aus der ein geradezu einzig⸗ artiges Vertrauen zu der Bank und ihrer Führung hervor⸗ geht, wurde nichts getan, um die Baſis der Bank zu feſtigen. Ankündigungen von Kapitalerhöhungen erfolgten zwar, aber die Durchführung blieb aus, und ſo ſtehen den Verpflichtungen, die heute noch über 70 Mill.& betragen, nur ein Kapital von 2 Mill. Mark und 1 Mill. 4 Rücklage gegenüber. Neue Anforderungen wurden an das Reich geſtellt, muß⸗ ten aber abgelehnt werden mit Rückſicht darauf, daß der in⸗ zwiſchen gewonnene Einblick einen ſehr erheblichen Millionenverluſt auswies. Definitive Zahlen lie⸗ gen darüber noch nicht vor, aber ein gut Teil der Einlagen dürfte abgeſchrieben werden müſſen. Unter den 62 Mill. Debitoren befinden ſich auch die erwähnten über eine eigene Geſellſchaft verbuchten Effekten pakete, alſo eine Bilanzverſchleierung, wie ſie ſchilmmer nicht gedacht werden kaun. Auf dieſen Geſchäften ruhen hohe Verluſte. Die 98 v. H. des Kapitals der Mitteldeutſchen Bodenkredit⸗Anſtalt(5 Mill. Mark) ſind zu nicht weniger als 200 v. H. gekauft worden, haben alſo allein ſchon faſt 10 Mill.& gekoſtet und ſtehen letzt noch mit dem Anſchaffungspreis zu Buch, bedürfen alſo ſtarker Abſchreibungen. Das Engagement Deutſche Real⸗ kreditbank beträgt 1,8 Mill. trotz 2 Mill. Kapital und iſt ebenſo abzubuchen, auch die nur mit 25 v. H. eingezahlten Hovad⸗Aktien ſtehen einſchließlich eines ſonderbaren„Hovad⸗ Unkoſtenkontos“ über Kurs zu Buch, etwa 8 Mill. Weitere Verluſte entſpringen aus dem Erwerb ſchlechter Hypotheken, die dazu führten, daß Grundſtücke erwor⸗ ben werden mußten, die keine oder keine ausreichende Ver⸗ zinſung brachten. Die Geſamtverpflichtungen ſtellen ſich auf 75 Mill. 4. Davon entfallen 3 Mill. auf Kapital und Rücklagen, 12—14 Mill. auf Lombardverpflichtungen von verſchtedenen Stellen, während 62 Mill. reguläre Einlagen betreffen. Die Quote, die für die Glänbi⸗ ger herauskommt, darf man als nicht zu hoch veranſchla⸗ gen, ihre Stquibierung wird nur ganz allmählich vonſtatten gehen können. Denn von den Debitoren von jetzt uoch etwa 55 Mill.„ entfallen nicht weniger als 25 Mill./ auf Grundſtücke, 10 Mill.& dürften überhaupt unein⸗ bringlich ſein. Wenn es gelingt, die Aktienpakete ziemlich ſchnell unterzubringen und damit einen Fonds zu ſchaffen, dürfte es vielleicht möglich ſein, an eine Bevor ſchuſ⸗ ſung der Einlagen zu denken. Von den gedeck⸗ ten Gläubigern ſind zu nennen die Mitteldeueſche Bodenkredit mit einer Forderung von 1,8 Mill., die Bau⸗ und Bodenbank mit einer ebenfalls geſicherten Forderung von 390 000 4, die Reichs bank mit einer ſolchen von 1 Mill., die Dresdner Bank(Reichshilfe) mit 8 Mill. 5* Die Landesbank für Haus⸗ und Grund ⸗ beſitz Karlsruhe mit Zweigſtellen in Mannheim, reiburg, Kehl und Pforzheim, bittet uns, darauf hinzuweiſen, daß ſie von der Inſolvenz des Ber⸗ liner Inſtituts in keiner Weiſe betroffen wird, do ſie keinerlei Forderungen an die Berliner Geſellſchaft at, noch dieſe an die Landesbank. Die Situation der ndesbank iſt befriedigend, da die Spareinlagen wieder zunehmen und die in den Kriſenwochen aufgekündigten Sparguthaben nicht abgehoben werden. Die Lage der Lan⸗ desbank ſei, wie uns verſichert wird, durchaus geſund. Paſſiv⸗ So beträgt das Kapital immer noch 22 Mill.„ und ſteht in einem außer⸗ ordentlichen Gegenſatz zu dem von Jahr zu Jahr gewachſe⸗ Maſchinenfabrik Kappel in Chemnitz Kappel Gründe des Zuſammenbruchs— Entlaſtung für Direktor Otto verweigert In der HV. wurde Mitteilung gemäß 8 240 HB. ge⸗ macht und Bericht über die durch die Kon kurseröfe nung geſchaffene Lage erſtattet. Der Bericht hebt hervor, daß die mißliche Lage der Geſellſchaft mit dem Beginn ber Wirtſchaftskriſe im Jahre 1929 zuſammenfällt. Die Lage habe ſich ſeitdem verſchärft, weil die erheblichen gere dite, die zur Finanzierung der in der guten Zeit von 1928½9 gemachten großen Umſätze in Anſpruch genommen worden ſind, von den Banken zurückgezogen wurden. Tie damals getätigten Geſchäfte wären in der Mehrzahl Ab, zahlungsgeſchäfte, deren Abwicklung ſich durch Jahre hinziehen wird. Der Aufſichts vat hat, als ihm Mitte Juni Verfehlungen des Vorſtandsmitglieds Dr. Otto he⸗ kannt wurden, welche die Pflichten eines ordentlichen Kauf⸗ manns verletzten, Herrn Otto friſtlos entlaſſen unter Vor⸗ behalt der Schadenerſatzanſprüche, die die Geſellſchaft an ihn zu ſtellen berechtigt iſt. Die HV. beſchloß einſtimmig, Direk⸗ tor Otto die Entlaſtung zu verſagen, erteilte ſie aber dem übrigen Vorſtand mit 4522 Stimmen bei 1920. Stimmenthaltungen und gegen 430 Stimmen. laſtung des Aufſichtsrats erfolgte mit 3119 Stimmen gegen 515 Stimmen bei 3330 Stimmenthaltungen. * Braunkohleninduſtrie AG, Zukunft, Weisweiler. Die GW eder Braunkohleninduſtrie AG Zukunft genehmigte ein⸗ ſtimmig den Abſchluß für 1930⸗31 mit 6(7) v. H. Divfdende, Wie von der Verwaltung zur Geſchäftslage mitgeteilt wurde entſpreche der augenblickliche Stand des Unternehmen etwa dem des Vorjahres. Die Förderung ſei zwar etwgz zurückgegangen, doch habe ſich der Abſatz beſſer als im Vor⸗ jahr geſtaltet, ſo daß die Beſtände verringert werden konnten. * Neue Aufträge für die Siemens⸗Schuckertwerke Die Siemens⸗Schuckertwerke hat für die Socſeta Elee⸗ triea Nazionale Milano vier Großgleichrichter für eine Gleichſpannung von 3500 Volt in Auftrog er⸗ halten. Die Gleichrichter ſind für zwei Unterwerke der Ueberlandbahn Modena—Cavezzo in der Nähe von Bo⸗ logno beſtimmt.— Für das Laboratorium der Ges ſellſchoft für drahtloſe Telegrafie, Tele funken Gmb H, haben die Siemens ⸗Schuckertwerke eine Großgleichrichteronlage für eine Gleichſpannung von 000 Volt zu lieſern; die Anlage iſt umſchaltbar für eine Gleich⸗ ſpannung von 14000 Volt. Der Gleichrichter iſt zur Pri fung der von der Telefunken Geſellſchaft zu lieferndeß neuen Rundfunkſender beſtimmt. * Gruſchwitz Textilwerke, Nauſalz(Oder).— Kapital einzug. Die Gruſchwitz Textilwerke beruft auf den 11. Dez, eine ao. GV ein, in der über die Herabſetzung des Grundkapitals von nom. 11,26 Mill.„ durch Ein ziehung von anzukaufenden nom. 1,12 Mill. StA. auf 10,14 Mill. 4 zum Zwecke der Vornohme von Abſchreibug⸗ gen Beſchluß gefaßt werden ſoll. * Mücktritt Franz von Mendelsſohns vom Präfidium des Inbuſtrie⸗ und Handelstages und der Induſtrie⸗ und Han delskammer in Berlin. Wie Wi erfährt, ſteht es je feſt, daß Herr Franz von Mendelsſohn zum Che des Jahres ſein e Aemter als Präſtdent des Deuiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages und der Induſtrie⸗ und Hau⸗ delskammer zu Berlin niederlegen wird. Die Frage der Nachfolge beim Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag wird in der Hauptausſchußſitzung am 3. Dezemßber, bes Nachfolge bei der Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin in den erſten Tagen des Monats Januar 1932 entſchieden werden.— Bezüglich des Vorſitzes der Inter⸗ nationalen Handelskammer, der ſich bekanntlich auch in den Händen des Herrn von Mendelsſohn befindet, wird eine Entſcheidung erſt Mitte März nächſten Jahres fallen. * Ziusverbilligung für Kredite auf Gerſte und Haſer, verlängert. Die Zins verbilligung für die zu Gerſte⸗ Haſerankäufen von getreide verarbeitenden Fabrikbetrieben in Anſpruch genommenen Wechſelkredite iſt bis zum 20 Dezember 1931 verlängert worden. Vorausſetzung der Zinz, verbilligung iſt, daß die zugrunde liegenden Käufe bis zun 20. Dezember 1931 abgeſchloſſen und erfürllt ſind. In des der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt einzureichenden Anträgen bedarf es der Angabe, ob eine Verarbeitung zu menſchlichen Ernährungszwecken erfolgen wird, In gleicher Weiſe iſt die Zinsverbilligung von Bevorſchuſſungen auf abgeſchloſſene Gerſte⸗ oder Haferlieſerungsverträge ne längert worden. Die Wechſel müſſen bis zum 0. Dez, 1931 diskontiert ſein. * Bertagung des Termins in der Neubeſiß⸗Klage gegen das Reich. Der geſtrige Termin in dem Prozeß, den ein Inhaber von Neubeſitz⸗Anleihe wegen der Trennung zwi⸗ ſchen Alt⸗ und Neubeſitz gegen das Reich angeſtrengt got, iſt auf Antrag von Juſtizrat Meidinger, der das Reſch vertritt, vertagt worden. Mannheimer Produktenbörſe vom 19. No, Amtliche Notierung per 100 Kilo wag gonfrei Mannheim Weizen, inl. 75/76 Kg. 24,75/8,25 Soyaſchrot 12,1128 ausländiſcher 24. 24,50 Hiertreber. 195 Rogge in ändiſcher 22.75/23,— Trockenſchnitzel 110 ausländiſcher— Erdnußkuchen..„ 19.78% bafer, in:? 16,—4028 Sieſen den 0 aus ländiſcher— Rot leeheen 179 Gerſte, Sommer, inl.. 18.—/19.— nzernkleehen 430870 Ausſtichware über Notiz] Preßſtroh, Rogg. Weiz——4 9 pſchziſche— Faß Gerſte 850 ausländiſche,— 8 ogg, Weiz. 9 6 1 2,0. afer, Gerſte 2802, als, auf Bezugſchein— Weizenmehl, Spezial 0 25 Saatmals— mit Sack(neue.) 1 mit Auslal bsweſzen 975 » beregnete mit Geruch Roggenmehl 60% m. S. 99—605 behaftete Ware Welzenkleie mit Sack. 9 * Schließung der Breslauer Probuktenbörſe. Der Vor⸗ ſtand der Breslauer Produktenbörſe hat am Donnerstag bekannt gegeben:„Die Auswirkungen der Verordnung „Zur at der Ente und der landwirtſchaftlichen 115 ſchuldung im Sſthilfegebiet“ auf den Handel in landwit ſchaftlichen Produkten und hieraus gewonnenen Gene niſſen laſſen ſich nicht überſehen. Der Vorſtand hat, 10 beſchloſſen, insbeſondere auch um die Durchführungsbeſlim mungen zu dieſer Verordnung abzuwarten, die e. lungen der Produktenbörſe bis einſchließlich Dienstag, 1 — 24. November ausfallen zu laſſen“. 7 „ Mannheimer Einſchreibung auf heſſiſche Tabake. Di von der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer geſtern in Mank heim verananſtaltete Einſchreibung auf die Taha ke det beſſiſchen Tabak bau vereine wies ſehr guten Beſuch auf. Auch das Kaufintereſſe war ſehr groß. Einige bei nicht befriedigenden Preiſen zurückgezogene Partien gelangten nochmals zum Ausgebot und wurden dann 15 verkauft. Die Qualität der vorgelegten 1981er Tabake wit als ausgezeichnet angeſehen. Im einzelnen erlöſten für daß angebotene Hauptgut je Zentner in 4 Lor ſch für 900 Zen 68.40) Hüttenfeld 450 Ztr. 67.25 Bternbein, 1700 Ztr. 58.255; Viernheim III 650 Ztr. 57.15 1 Großhauſen 30 Ztr. 58.35 l. U Frachtenmarkt Duisburg · Ruhrort 19. Nob. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der 15 Börſe etwas reger als an den beiden erſten Tagen 110 Woche. Es wurden einige Kanalkähne für Ervorkeoien Kanal⸗Zechenhäfen nach Rotterdam zur Beladung boeh Dagegen konnte nur vereinzelt Rheinkahnraum a men werden. Es iſt dies wohl darauf zurückzuführen, g infolge des Hafenarbeiterſtreiks in den hieſigen Häfen 9 Kohlen, die ſonſt an den hieſigen Kranenanlagen 1 0 10 labung gelangten, an den Kanalzechenhäfen umgeſch il werden. Das Berggeſchäft war immer noch ziemlich 0 Die Frachten erfuhren mit 7085 Pfg. ab hier l 1 Kanal nach Rotterdam und 8095 Pfg. bergwärts 85 g Mannheim keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn 1 i unverändert 90—100 Pfg. nach Mannheim. Der Talſch 110 lohn beträgt 7 Pfg. für größere beladene Kähne e Rotterdam.: 5 5 Die Ent⸗ 5 del ür „ ge⸗ e rvor, der Lage re: von men Die A U 1 urch Nitte be⸗ kauf⸗ Vor⸗ ihn irek⸗ e ſi 102²⁰ Ent⸗ men 1 * ande Freitag, 20 November 104 * F Fatben F Plüsch-Futter „% Lassende Jeiuaeß: Röcke Oorull ier 115 mit angerauhtem Futter, schöne Gr. 8 gefüttert mit Kunstseiden-Oecke 3 288 Er..70 Reine Wolle dle sehf beliebte gestrickte mod. anliegende Form, Gt. 3.75,.75 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 539 .55 .10 .50 Mengen be vob · heften. N kdufer wird nichts ab- e geben. Am Vormiſtog 2 Sie bequemer. Manm fem. S J, 6, Breitestraße Ludwigshafen, Ludigstraſbe 0d. Preise immer Russisch Brof Russen-Würiel 222 ½ Pfd. 25 Pfg punsch-Bohnen kstl./ Pfd. 48 Pfg. ... Pfd. 26 Pig. Hutchen- Pralinen ¼½ Pfd. 13 Pfg. Kokosflocken kagon-Pralinen u. Staniol 7 Pfd. 48 Pig pralinen ohne creme Ia Hlcung /. Pfd. 34 PIg. 8 3 III. 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Denn es iſt nicht ſo, daß aus dem geförderten Geſtein die Diamanten ſich einfach herausleſen ließen. Das gäbe ein müh⸗ ſeliges Suchen, entfällt doch auf 1000 Kilogramm Blaugrund nur ein zehntel Gramm des glasklaren, verhärteten Kohlenſtoffs, der die Diamanten bildet. Erſt ein eigenartiger, inter⸗ eſſanter Arbeitsgang bringt die koſtbaren Steine ans Tageslicht. Wir ſtehen am Rande der Dutoitspan⸗ Grube des Hauptſchachts, einer der größten der be⸗ kannten De Beers⸗Geſellſchaft. Jede Minute bringt der ſchwere Förderkorb zehn Tonnen Blaugrund nach oben, jenes harte, grünlich⸗blaue Geſtein, in dem ſich vor undenklichen Zeiten die Diamanten bildeten. Wöchentlich werden ſo 70 000 Tonnen gefördert, weniger als der zehnmillionſte Teil davon bildet die geſuchte Ausbeute. Vom Förderkorb geht der Blaugrund in die Ge⸗ ſteins mühle, eine gewaltige Anlage, welche die geförderte Maſſe zu zerkleinern hat. Schwarze Sträflinge, die meiſten„Lebenslängliche“, be⸗ dienen ſie. Man wird ſich vielleicht wundern, daß gerade Verbrecher in ſo nahe Berührung mit den koſtbaren Steinen gebracht werden. Der Grund iſt indeſſen ganz einfach. Angeſichts der Ausſichtsloſig⸗ keit, etwa gefundene und unterſchlagene Diamanten nach außen zu bringen und zu verwerten, verlieren die Schwarzen alles Intereſſe daran. Ein Stück Kautabak iſt ihnen jedenfalls lieber. Die Gruben⸗ verwaltung fördert dieſe unfreiwillige Ehrlichkeit zudem dadurch, daß ſie für jeden abgelieferten Stein eine Belohnung zahlt, die ſich nach der Größe des Fundes richtet. Obgleich höchſt ſelten ein Diamant offen zu Tage liegt, ſo daß man ihn nur aus dem Geſtein herauszunehmen braucht, kommt dies doch hin und wieder vor. Erſt im letzten Jahr rollte ein Stein von 250 Karat Gewicht auf dem Wege vom Förderkorb zur Zerkleinerungsanlage einem Schwarzen vor die Füße. Der Mann brauchte ſich nur zu bücken, und er hielt ein Ver⸗ mögen in der Hand. Das koſtbare Stück wurde in⸗ beſſen pry mpt abgeliefert. Diamanten ſind zwar härter als irgend etwas ſonſt auf der Welt, aber zugleich auch ſehr ſpröde. Da⸗ her erfolgt die Zerkleinerung des Blaugrunds nicht wie bei goldhaltigem Geſtein durch Zerſtampfen, ſon⸗ dern durch Walzen und immer wieder erneutes Wal⸗ zen. Auch der größte Stein gelangt bei dieſem Ver⸗ fahren unbeſchädigt zu der rotierenden Waſchmaſchine. Das aus ihr herausgehende zerkleinerte Geſtein be⸗ trägt nur noch 2 v. H. des in der Geſteinsmühle be⸗ arbeiteten Blaugrundes. In Karren, die unter Auf⸗ ſicht weißer Beamten verſiegelt wurden, geht's zum ſogenannten„Pulſator“, einem in ſtändiger ſchütteln⸗ der Bewegung gehaltenen, mit einer fettigen Maſſe— Vaſeline oder dergleichen— überzogenen Sortiertiſch, über den der Steingrieß mittels laufen⸗ den Waſſers hinweggeführt wird. Warum das wert⸗ loſe Geſtein nun dieſen Tiſch unaufhaltſam paſſtert, während Diamanten— und auch Metalle— an dem Fett haften bleiben, bildet ein bislang ungelöſtes Ge⸗ heimnis. Aber die Tatſache beſteht. Kaum iſt ein Edelſtein mit der Vaſeline in Berührung gekommen, ſo bleibt er auch ſchon wie feſtgebannt kleben. Das Verfahren entdeckte vor einigen Jahren durch Zufall ein Arbeiter, der dadurch zum reichen Manne wurde. Alle zwei Stunden wird die Fettſchicht mit den darran haftenden Steinen vom Sortiertiſch entfernt und die ganze Maſſe dann in poröſen Zylindern erhitzt, wobei das geſchmolzene Fett abfließt, wäh⸗ rend die Zylinder ins Hauptbüro wandern, um dort von ihrem koſtbaren Inhalt befreit zu werden. Man öffnet ſie. Das, was von einigen Tauſend Tonnen Geſtein übrig geblieben iſt, liegt als kleines Häufchen auf dem Tiſch. Alle noch darin befindlichen Fremd⸗ Englands Tennismeiſter heiratet ſeine Beſiegerin Bunny Auſtin mit ſeiner Braut, der Schau⸗ ſpielerin Phylis Conſtam In London fand die Trauung des fungen engliſchen Teunismeiſters Bunny Auſtin mit der Film⸗ ſchauſpielerin Phylis Conſtam ſtatt, die er auf einer Ueberfahrt nach Amerika kennengelernt hatte. Die Schauſpielerin hatte es ſertiggebracht, ihn bei einem Decktennisturnier zu ſchlagen. Von Theodor Lindenſtädt körper werden ſorgſam entfernt, wie z. B. kleine Metallſtückchen, die auf dem Wege von der Grube bis zum Sortiertiſch unter die Edelſteine ge⸗ raten ſind; Geldͤſtücke und wohl gar Uhren, die von Arbeitern verloren wurden, kommen hier wieder zum Vorſchein. Einmal entdeckte man ſogar einen gar nicht ſo kleinen geſchliffenen Diamanten bei dieſer letzten Prüfung; der Fund läßt ſich nur ſo erklären, daß ein Beſucher der Grube den Stein ver⸗ loren hatte. Der nach dem Herausleſen alles Wert⸗ vollen verbleibende Reſt wird noch einmal von Sträf⸗ lingen geprüft— könnte doch immer noch ein Dia⸗ mantſplitterchen überſehen worden ſein. Neben den Sträflingen, die den Gruben gegen Entſchädigung von der Regierung zur Verfügung geſtellt werden, beſchäftigt z. B. die erwähnte Du⸗ toitspangrube noch 5000 eingeborene Arbei⸗ ter, vorwiegend unter Tage. Die ganze Geſellſchaft hauſt in einem nach außen ſtreng abgeſchloſſenen Ba⸗ rackenlager nahe den Schächten. Die Bezahlung ſtellt ſich auf etwa 20/ die Woche, wovon ſich der Arbeiter, da er für Kleidung und Beköſtigung nur etwa—7/ zu rechnen hat, rund die Hälfte zurück⸗ zulegen vermag. Daß dies auch geſchieht, zeigt eine Aufſtellung der Weſſeltongrube, bei der 1200 Schwarze im Laufe eines Jahres faſt eine Million Eine ungariſche Offiziersdeputation in der Reichshauplſtadt Die ungariſchen Offiziere vor dem Reichsehrenmal In Berlin weilt zur Zeit eine Offiziersabordnung der ungariſchen Armee, die dem Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg die Regiment zu überbringen hatte. Ehrenurkunde he zariſch Nach der Ueberreichung der Urkunde führte der erſte Weg ſeines Protektorats über ein ungariſches der ungariſchen Gäſte zum Reichsehrenmal Unter den Linden, wo ſie einen Kranz nieder⸗ legten, deſſen rotweißgrüne Schleife die Inſchrift trug:„In dankbarem Andenken der treuen Waffenbrüderſchaft— Die Königlich Ungariſche Hon ved“, Die Steine gelangen ſchließlich, nachdem ſie zur Entfernung des Fettes und ſonſtiger Unreinlichkeiten in Aetznatron gekocht und in Alkohol gewaſchen ſind, ins Sortierzimmer. Die Kunſt, die Dia⸗ manten richtig zu bewerten, erfordert vielfährige Uebung. Muß der Sortierer doch dem ungeſchliffe⸗ nem Steine anſehen können, wie er ſich in geſchliffe⸗ nem Zuſtande ausnehmen wird. Und wie ſehr ver⸗ mag ſchon ein ganz leichtes Schwanken der Färbung den Preis zu beeinfluſſen! Nach Dutzenden von Größen, Formen, Farben in„Päckchen“ von je 750 Steinen ſortiert, geht die Ausbeute eines Monats an das Diamantenſyndikat, das den Ertrag aller Kimberleygruben aufnimmt, und ihn je nach der Lage auf den Markt bringt. Mark erſpart hatten. Da Glücksſpiel und Alkohol innerhalb des Lagers verboten ſind, gibt es ja auch nicht viel Gelegenheit, Geld auszugeben. Der Verkehr mit der Außenwalt iſt für dieſe Ein⸗ geborenen aus leicht verſtändlichen Gründen auf das äußerſte beſchränkt. Unterir diſche Gänge führen vom Lager an die Schachtmündungen, ſo daß der Arbeiter mit keinem nicht zum Werk Gehören⸗ den in Verbindung kommt. Will er ſeine Stellung aufgeben, ſo wird er noch drei Tage unter ſtrenger Aufſicht gehalten und erſt nach ſchärfſter Durch⸗ ſuchung entlaſſen. Der alte Trick, geſtohlene Dia⸗ manten zu verſchlucken und ſo im Innern des Kör⸗ pers nach draußen zu ſchmuggeln, läßt ſich heute daher nicht mehr durchführen. Eine Hochzeit aus 1001 Nacht An der blauen Küſte der franzöſtſchen Riviera ſpiegelt ſich in den Wellen des ſüdlichen Meeres eine von Palmen und Roſenſträuchern beſchattete Villa, die von dem ehemaligen türkiſchen Sultan Abd⸗ ul⸗Medſchid und ſeiner hübſchen jungen Tochter Durru Shahwar bewohnt wird. Vor einigen Tagen verließ die Prinzeſſin das väterliche Haus und begab ſich nach Paris, wo ihre Verlobung mit dem indiſchen Prinzen Azan, dem Sohne des Maharad⸗ ſchas von Haiderabad, ſtattfinden ſoll. Der Fürſt von Haiderabad gilt als der reichſte Mann der Erde. Die großen Pariſer Modeſalons befinden ſich im Zuſtand fieberhafter Spannung, die leicht zu ver⸗ ſtehen iſt, da die Gelegenheit, eine indiſche Märchen⸗ prinzeſſin zur Hochzeit auszuſtatten, ſich ſehr ſelten ereignet und die Möglichkeit eines Millionenge⸗ wänns bietet. Gold wird in einem breiten Strom jedem Modeſalon zufließen, in dem die junge Durru Shahwar ihre Toiletten beſtellen wird. Die goldblonde mohammedaniſche Prinzeſſin iſt hinter den Mauern des Harems aufgewachſen. Erſt vor einigen Jahren, ſeitdem ſie mit ihrem Vater nach Frankreich überſtedelte, legte ſie den dichten Schleier ab. Die Hochzeit, die in London ſtattfin⸗ den ſoll, wird mondänen europäiſchen Charakter tra⸗ gen. Es ſoll eine der herrlichſten und prunkvollſten Feierlichkeiten werden, die die engliſche Hauptſtadt in ihren alten Mauern ſeit Generationen je geſehen hat. Lübben hat wieder eine Garniſon erhalten Das Ausbildungsbataillon des Infanterie⸗ Regiments 9 marſchiert in das Spreewaldſtädtchen Lübben ein Auf ausdrücklichen Wunſch der Bevölkerung von Lübben iſt jetzt in die ſchöne Spreewaldſtadt ein Reichswehrbataillon gelegt worden, das bei ſeinem Einmarſch jubelnd begrüßt wurde. Freitag, 20. November 1931 Heimliche Enthüllung eines Kolonſa. dent mals in Bremen . 2 2.———— Das Denkmal für die gefallenen Kolonigl⸗ ſoldaten in Bremen, das ſeit Wochen fertig war, aber wegen des Ver⸗ 898 botes von Demonſtrationen nicht enthüllt werden 1 konnte, iſt jetzt von einigen jungen Leuten heimlich aus ſeinen Hüllen genommen worden. Das Verbot 1 der Enthüllungsfeier hatte ſeinerzeit unter der Bevölkerung große Empörung hervorgerufen. Freilich werden die zahlreichen Gäſte aus allen Lüu⸗ dern des Iſlams der Hochzeit ein beſonderes Gepräge geben. Sie werden die hohe europäiſche Geſellſchaft, die auf der Hochzeit vertreten ſein wird, daran exin⸗ nern, daß zwei der mächtigſten Geſchlechter der muſel⸗ maniſchen Welt ſich verſchwägern. ö Anläßlich der Hochzeit am Hofe von Hafderabgad ein Feſtprogramm aufgeſtellt worden, das viele Monate, man spricht ſogar von drei Jahren, in Anſpruch nehmen wird. Jagden, Schauſpiele Tanzveranſtaltungen, feſtliche Umzüge ſollen keig Ende nehmen. Zahlreiche engliſche Ariſtokraten beab⸗ ſichtigen, eine Reiſe nach Indien zu unternehmen, um dieſer Veranſtaltungen teilhaftig zu werden, die ag ein Märchen aus 1001 Nacht erinnern ſollen. 5 Der Rieſe und der Zwerg Der perſiſche Rieſe Siah Khan, ein achtzehn⸗ jähriger Jüngling von annähernd vier Meter Größe, will demnächſt eine Reiſe nach den eurd⸗ päiſchen Ländern unternehmen, um ſich ſehen zu laf⸗ ſen. Vorausſichtlich wird er dabei von einem perſi⸗ ſchen Zwerg im Alter von fünfzig Jahren begleilet werden, der es nur bis zu einer Größe von 19 Zo gebracht hat. Der Rieſe befindet ſich zur Zeit in Teheran in einem Krankenhaus in ärztlicher Be⸗ handlung. Es wird der Verſuch gemacht, ſeine Bein, muskeln zu ſtärken und zu kräftigen, da die unteren Gliedmaßen mitunter den Dienſt verſagten, wenn ſie das Schwergewicht des großen Oberkörpers tragen ſollten. Erweiſt ſich die Behandlung als er⸗ folgreich, ſo wird der Rieſe die geplante Reiſe au⸗ treten, und zwar in Begleitung des Zwerges Salim, der am Tage nur vier Unzen Nahrung zu ſich nimmt, Ein vorweltlicher Wal fiſch Im fernen Norden Sibiriens, auf der Halb⸗ inſel Jamal, in einer Gegend, die unter einer ewigen Schnee⸗ und Eisdecke liegt, entdeckte der Arzt Schubinſki, Mitglied der ruſſiſchen nord⸗ ſtbiriſchen Expedition, einen rieſigen vorhiſto⸗ riſchen Walfiſch. Das Tier lag unverſehrt und vollkommen erhalten in der vereiſten Erdſchicht in der Tiefe von etwa 2 Metern. Wie Dr. Schubinfki feſtſtellen konnte, war der Walfiſch bereits vor zwei Jahren von den Samojeden entdeckt worden. Im Laufe von zwei Jahren benutzten die Samo⸗ jeden dieſen Fund, um ihren Bedarf an Wal⸗ fiſchfett zu decken. Sie ſchnitten aus dem Rie⸗ ſentier Fettſtücke, um ſie als Köder beim Fuchs⸗Fang zu verwenden. Mit Hilfe der Samojeden ſchnitt Dr, Schubinſki einige Teile von Haut und Fett des Wal⸗ fiſches heraus und ſandte ſie dem Laboratorium des Moskauer zoologiſchen Muſeums zur Unterſuchung. Die Moskauer Gelehrten ſtellten feſt, daß der Wal⸗ fiſch der vorhiſtoriſchen Zeit entſtammt und vor Mil⸗ lionen von Jahren in der ewigen Eisſchicht einge⸗ froren iſt. * Vom Schauplatz des Krieges gegen die korſiſchen Banditen — Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe 11. Seite 7 Nummer 539 Freitag, 20. November 1931 EI ne FIIm gros fai Allerbesfen, sir Kksten For mais mit darstell 1 5 Sebi Pielesiseben Leistungen mit Gustav Diess— Egon v. Jordan— Anton Pointner paul Morgan— Uta pario— Wolfgang Zllzer— f. v. Twardorski Regie: Paul Fejos Zum ersten Male wird mit diesem künsflerischen Bildwerk ein Tonfilm gezeigt, dessen riesige Ausmaße an die giößten Zeiten des stummen Films erinnern. Die großen deutschen Schauspieler einerseits und die weltgepriesene amerikanische Technik andererseits schufen hier ein Kunstwerk allerersten Ranges! In hachenden Bildern zeigt der Fm das Leben der Strdlinge in den amerikanischen Gefungnissen und bringt als Hôhenunkt den Aufruli: von 3000 Zuchihduslern Im bunten Filmte il: Die Alham pre Dm Sramadda Neueste Fox-JTonwvoche Bis.30 Uhr ane Saal- und Balkon Plätze nur 80 pfg. Waldlessanßer Nalurfm HEUTE FREITAG U. MORGEN SAMSTAG 2 1 1 5 eee 33 eee eee Ia Hacker 8 Wily Fact DER AUF DER BUHNE: SAwWab As die groge japanische Sensation ALLE SAAL und RANCPLNTZ E (LOGEN 1. SO Mk.) INATLTLEN VORSTELLUNGEN JSENDLIcHE HABEN ZUUTRITT 824 Stürmischer Lacherfolg Haie ein Rind 1! mit BERND NAENMRIGMHs und Emi von der Inlanterie Montag, 23. Newbr., 20% Uhr: 3. Experimentalvortrag über die Natur des Lichtes Das Licht als Wollenbewegung Vortragender: Prof. Dr. Feurstein Dienstag, 24. 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MURNAU, der Schöpfer des„TABU-FILMs“ hat— vlellelcht— seine Tat— das„TABU“ der Südsee zu entschleiein— mit dem Tode büßen müssen Ein herrliches Werk— sein Film—„TaBU“— ein Märchentraum von den Menschen auf den inseln der Südsee— Überlebt ihn. DF SER HARCHF NFL- Ol SFS ZARTE UIFBES- DIL ZWISCHEN DFR YUNGEN PERIFSTERHN UND DEN PEELENFISC HHH AUF DFR SUDSEEINSEL BOERA-BORA— BEDFUIET EINE WUNDERBAR OEFENBA AUNS DEE FWLIIKUNST AB SoNNTAG, 22. Nov. Untexnsü Mational-Theater Mannhelm Freitag, den 20. November 1831 Nachmittags vorstellung 2. Vorstellunz für Erwerbslose Don Pas aua le Komische 2 in 3 Akten. Neue Bearbeitung von O. J. Bierbaum und W. Kleefeld Musik von G. Donizetti Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Richard Hein Bühnenbilder: Eduard Löffler e 14.30 Uhr Ende resten 16.50 Uhr Persone n: Bon Pasquale, ein alter Jungreselle Karl Mang Doktor Malatesta, Arzt ChristianRönker Ernesto, Neife des Den Pasquale Hch. Kuppinzer Ellice Illlard Hugo Voisin Ein Notal abds..80 Uhr. Nibelungensaal e Gastspiel Jack Hylton und seine Zoys Karten M..50 bis.50 Rechtzeitig Karten Kaufen!] in den Vorverkaufsstelle an der Aben kasse. . Freitag, den 20. November 1931 Vorstellung Nr. 885— Miete F, Nr. 11 und Sondermiete F 4 Don Carlos Infant von Spanien— Ein dramatisches Sedieht von Schiller Inszenierung: Herbert Maisch Bühnenbilder; Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.30 8 Personen: Philipp II., 5 Spanien Willy Birgel isabeth von Valois, seine Gemahlin Käthe Wolf Don Carlos, Kronprinz Fritz Schmiedel Alexander Farnese, Print von Parma Hans Simshäuser Herzogin v. 3 2 5 Oberhofmeisterin Lene Blankenfeld e 8 Maris Jos Prinzessin v. Eboli Elisabeth Stieler Marquis von Posa, ein Malt tor 5 Erich Musil Herzog von Alba Hans Godeck Graf von Lerma, Oberster der Leibwache, Grand von Spanien 5 Hans Finohr Herrog von Feria, Ritter des Vließes, Grand v.. Renkert Herrog von Medina Sidonis Admiral. Grand v Spanien Kurt Lieck Don Raimond v. Taxis, Oberpostmeister Georgs Köhler Domingo. Beichtvater d. Königs Wilhelm Kolmar Der Großbinquisitor des Königreichs Karl Marx e 111 In 1 Mild Al. Zane ö Heute letzter Tag 8 d 1 ie erhält man zich die Ein großer Ausstattungsfilm mit Reginald Denny und der 8 charmanten Kay Johnson Dazu: Lon chaney Der Meister der Maske in der ö großen Kriminalsensation Jin cen Hängen der Fotzeigz Emelka-Tonwoche! Beginn:.00.30 800. Vorzugskarten gelten! S N 5 bud Ane M Ab heute Freitag Einer der skärkslen 85 Tonfilme dieser galson! Eine Wucht dramatischer Vorgänge nicht erfunden, sondern Ge- schichte. LIIDago ver in? ruhiger Schönheit gibt einen Be. griff von der Gestalt der Kaiserin, dieser feinfühligen Romantikerin in dem deutschen rOoN-GROSSFIIN;: Iisabeth Osterreich 55 In den Hauptrollen: LI DbasOouER Marla Solveg/ paul Otto Ekkehard Arend. Mlerzu das auserwänte Relprogramm! Beglun: WO ½5 Uhr 80 1 0 Vorsugskarten haben Gültigheit! FFF afusò wa Dope Hongert Hapelle Buuſino-Band Haus opeſe Sandor CCC 12. Seite/ Nummer 539 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. November 1931 erer eee— 5* e 1 G. 0 2 U ſhst-, Femse- ung Knaben. Suwsater e 1 1 5 5 Wolle plattiert, bes. gute 8 in den von der Mode Ab heute wieder 2 auserlesene Kolonialw. 8 beschäft a 155 81 95 8 e! Großfüme: 10 2 Zim. u. Küche kl. Schönheitsfehlern, St. a e eſtens eingeführt, in E 18 1 8 15 f 7 U 1 Nn 9 Vorort Mannheims, 3 ein neues Meisterwerk ist unser 5 zu verkaufen; daſelbſt U 8 heutiger Tonfilm 1% 6 22622 Klelder-Boucle kinder Schirme g I f mit bunten Noppen- a ö Ine! Limusine Eflekten, gute Qualität 95 3 Cöper-Qualit. 4⸗Sitz., umſtändehal⸗. Meter N Stiele 43 ber preisw. zu verkf. e 0 Angeb. unt. M X 37 2 an die Geſchäftsſtelle. 8 1 2 St Strick 1 2 8 15 2 nſere Gelegenheitskauf! 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