FF 1 0 8 25 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in eren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, uns zuzüglich Zustellgebühr.— Abholſtellen: Ktonprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, de Friedrichstraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 8e Lutſenſtraße 1.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breites Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Dienstag, 24. November 103 urtung der neuen Nolverordnung 142. Jahrgang— Vr. 546 Die Kabinettsberatungen darüber ſind in vollem Gange Des Kanzlers Zuſicherungen an die Sozialdemokraten Anlifaſziſtiſche Kundgebung in Newyork Billiges Fleiſch für Erwerbslose Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Nov. Der Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich hat heute im Haushaltsausſchuß die angekündigten Darlegun⸗ gen über den Stand der Reichsfinanzen nicht machen können und zwar deswegen, weil das Reichskabinett ſc bereits um 11 Uhr verſammelte, um die Bera⸗ kungen über die neue Notverordnung zu beginnen. Infolgedeſſen war der Reichsfinanz⸗ AMlniſter nicht in der Lage, die Sitzung des Ausſchuſſes zu beſuchen. Er wird ſeine Rede vermutlich morgen halten. Im Kabinett iſt man, wie wir hören, ſofort in die materielle Beratung eingetreten, da ja die Ge⸗ neraldiskuſſtion, die bekanntlich im Rahmen der Be⸗ ſprechungen des Wirtſchaftsbeirates erfolgte und an ber auch der Kanzler und die Miniſter Dietrich und Stegerwald teilgenommen haben, bereits ſeit vierzehn Tagen im Gange iſt. Das Kabinett wird nach einer Mittagspauſe am Nachmittag erneut zuſammenkommen. Es iſt beab⸗ ſichtigt, daß jetzt und in den folgenden Tagen das Kabinett ſeine Beratungen vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend fortführt. Im übrigen beſtätigt es ſich, daß die Reichsregierung den Sozialdemokraten in der Fleiſch⸗ und Brot⸗ frage beſtimmte Zuſicherungen gegeben hat. Der Reichsernährungsminiſter Schtele hat, wie wir hören, dem Kabinett bereits einen Entwurf zu⸗ geleitet und ſich mit der Verbilligung der Fleiſchpreiſe befaßt. Der Entwurf unterliegt zur Zeit der Nachprüfung im Kabinett. In ſozial⸗ demokratiſchen Verlautbarungen hieß es, daß beab⸗ ſichtigt ſei, den Erwerbsloſen das Fleiſch um 30 Pf. das Pfund billiger zu laſſen. Die Regierung wird aber nach unſerer Kenntnis andere Wege gehen, nämlich verſuchen, eine Verkürzung der Preisſpanne herbeizuführen. Auch auf den Brotpreis will man einwirken. Es iſt in dem Zuſammenhang die Aufhebung des Nachtbackverbots und eine Beeinſluſ⸗ ſung des Roggenmarktes in Ausſicht genommen. 3 282 Leinert wieder Präſident des Preußenparlaments? Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 24. Nov. Das Preußenhaus hat ſich heute zu einer kurzen Zwiſchentagung verſammelt, die bereits am Freitag wieder ihr Ende erreichen ſoll. Den Hauptpunkt der Hergtungen bildete der Mißtrauensantrag der Deutſchnationalen gegen den Kultusminiſter Grimme, über den aber erſt morgen debattiert und am Freitag dann abgeſtimmt werden ſoll. Heute würde lediglich der Bericht einiger Ausſchüſſe ent⸗ gegengenommen. Vom 14. bis 19. Dezember tritt der Landtag dann abermals zuſammen, um die erſte Leſung des bis dahin dem Hauſe zugeſtellten Etats vorzunehmen. Die morgige Sitzung erhält inſofern noch ihre be⸗ ſondere Bedeutung, als man einen neuen Präſi⸗ denten küren wird und zwar vorausſichtlich in der Perſon des Abg. Leinert. Die Sozialdemokraten hahen keine Bedenken gehabt, Herrn Leinert, der ja ſrüßer bereits das Präſidium inne hatte, abermals zu präſentteren, obwohl Herr Leinert durch ſeine Penſtonsaffäre recht übel kompromitiert iſt, Wie erinnerlich, hatte ſich Leinert als Oberbürger⸗ meiſter von Hannover ſein Amt ſozuſagen gegen Vollpenſionjerung abkaufen laſſen. Dieſe höchſt pein⸗ liche färe iſt ſelbſt von Partei wegen offiziell miß⸗ ligt worden, aber die Sozialdemokratie beſitzt ja in dieſen Dingen ein ſehr weites Herz, und es iſt be⸗ keachrend. daß auch die bürgerlichen Koalitionspar⸗ elen, das Zentrum und die Staatspartei gegen Herrn Leinerts Wahl keinen Einſpruch erheben Aus der Volkspartei . J Berlin, 24. Nov. Die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ berichtete geſtern ber angebliche Vorgänge in der Deutſchen Volks⸗ 1 5 Darnach habe ſich eine Fronde gebildet, der 10 a der frühere Reichstagsabg. Dr. Mittelmann, r Univerſitätsprofeſſor Dr. Graf zu Dohna, der f Ribe s und Gewerkſchaftsſekretär Glatzel und N der Berliner Rechtsanwalt Dr. Kunz an⸗ 3 ren ſollen. Dieſe Opposition wolle es auf der ben kalvorſtandsſitzung in Hannover am 6. Dezem⸗ er zum Bruch treiben. Aus volksparteflichen Kreiſen wird uns mit⸗ geteilt, daß an irgend eine Separation aus zwin⸗ denden Gründen nicht zu denken iſt. Die Ent⸗ 18 5 verläuft ſehr ſchnell, und ſie ſchreitet über e dieſe Scheidungs⸗ und Fuſionsgelüſte hinweg. Einſtweilen hat man übrigens in der Reichs⸗ lansfrakt ion die heute zu einer Sitzung zu⸗ . iſt, an dieſe Dinge noch gar nicht rt. Telegraphiſche Meldung Newyork, 24. Nov. Bei einer Vorſtellung im Metropolitan Opern⸗ haus, der der italieniſche Miniſter des Auswärtigen, Grandi, beiwohnte, wurden in dem Augenblick, da nach dem Abſpielen der italieniſchen Nationalhymne die Zuſchauer„Es lebe Grandi“ riefen, von der Galerie herab roſa und gelbe Zettel geworfen, die die Worte„Nieder mit Grandi“ trugen. Die Manifeſtanten, zwei Antifaſziſten, wurden verhaftet. Grandi zur Schuldenfrage Telegraphiſche Meldung — Newyork, 24. Nov. Der italieniſche Außenminiſter Grandi hielt heute auf einem ihm zu Ehren gegebenen Bankett des Council of Foreign Relatians eine Anſprache, in der er eine zufriedenſtellendere Löſung des Kriegsſchul⸗ denproblems ſowie Rüſtungsbeſchränkungen als wünſchenswert bezeichnete. Europa ſei während der Nachkriegszeit von ſchweren wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Störungen heimgeſucht worden, die ſich durch eine vernünftigere und gemäßig⸗ tere Politik hätten vermeiden laſſen. Grandi erinnerte daran, daß Muſſolini bereits im Jahre 1922 anläßlich der Londoner Konferenz die enge Verbindung von Kriegsſchulden und Repa⸗ rationen betonte und ſagte, daß, wie immer ſich dieſes Problem geſtalten werde, Italien ſtets bereit ſei, die weitherzigſte Löſung zu unterſtützen. Seiner Ueberzeugung nach werde eine ſolche Löſung auch die beſte ſowohl für die Schuldner wie für die Gläu⸗ biger ſein. Aus dieſem Grunde ſei Italien auch willens, bei einer Neuregelung des Fragenkomplexes entſprechende Opfer zu bringen. Vor ſchweren Wirtſchafts⸗ verhandlungen mit Italien Drahtbericht unſeres Berliner Büros [J Berlin, 24. Nov. Wie ſeinerzeit bei dem Aufenthalt Grandis in Berlin vereinbart wurde, werden demnächſt Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen mit Italien auf⸗ genommen werden. Die italieniſche Regierung hat bekanntlich Ende September zur Behebung des nunmehr auf 235 Millionen Lire angewachſenen De⸗ fizits eine 15prozentige Erhöhung des Wertzolles auf alle eingeführten Waren beſchloſſen. Dadurch iſt die ganze Grundlage des deutſch⸗ italieniſchen Handelsvertrages verſchoben worden. Ein Proteſtſchritt Deutſchlands hatte bisher keinen Erfolg. Wie das B. T. ſich aus Rom melden läßt, wird eine deutſche Delegation zur Führung der Wirtſchaftsbeſprechungen bereits in den nächſten Tagen dort eintreffen. Englands neue Indienpolitik Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 24. Nov. Der Ausgang und die Folgen der Londoner In⸗ dienkonferenz laſſen ſich jetzt mit einiger Sicherheit überſehen. Der große Verſuch, Indien eine Bun⸗ desverfaſſung mit verantwortlicher Zentralregie⸗ rung zu geben, iſt auf unabſehbare Zeit auf⸗ geſchoben worden. Da die indiſchen Delegierten ſich nicht auf eine gemeinſame Forderung an Eng⸗ land einigen konnten, hat ſich auch England nicht an die Verſprechungen gebunden erachtet, die es im Laufe der Jahre immer wieder gegeben hat. Die Diskuſſionen der Konferenzausſchüſſe werden noch bis Anfang nächſter Woche fortgeſetzt werden, aber lediglich zu dem Zweck, den verſchiedenen Inter⸗ eſſengruppen Gelegenheit zur Niederlegung ihrer Anſprüche zu geben. Dann wird die ganze Geſetz⸗ gebung für die Indienreform aus den Händen der Konferenz genommen und wieder, wie in alter Zeit, von der engliſchen Regierung und dem eng- liſchen Parlament geleiſtet. Praktiſch wird man jetzt wieder auf den Simo nbericht zurück⸗ greifen, indem man die Reformen beſchränkt und die autokratiſche Regierung des Vizekönigs und des Londoner Indienminiſters für die Zentralregierung beſtehen läßt. In einer Einleitung zu dem Reform⸗ geſetz, das im engliſchen Parlament eingebracht wer⸗ den wird, ſoll das Verſprechen der verantwortlichen Zentralregierung wiederholt werden, aber dies dürfte nur theoretiſche Bedeutung haben. Die ungeheuere konſervative Parlaments⸗ mehrheit hat zu einer völligen Schwenkung der engliſchen Indienpolitik geführt. Während Macdonald noch an der Spitze einer Arbeiterregierung ſtand und Lord Irwin in Delhi regierte, wurden große Pläne für einen ehrenvollen Frieden ausgearbeitet. Die politiſche Schwenkung in England hat aber alle dieſe Projekte über den Haufen geworfen. Indien wird nach dieſer Konferenz mehr denn je in Gruppen und Parteien geſpalten ſein, da die Erbitterung zwiſchen Hindus und Mohammeda⸗ nern durch die langwierigen ſeparatiſtiſchen Diskuſſto⸗ nen dieſer Konferenz ſehr geſtiegen iſt. Die von England jetzt vorgeſchlagenen Reformen werden we⸗ der vom Nationalkongreß noch von den liberalen Hindus anerkannt werden. Sie müſſen alſo mit Hilfe der Mohammedaner und den übrigen mit Gewalt durchgeführt werden. Man erwartet in Indien jetzt einen Rück⸗ ſchritt zu den Regierungsmethoden der Vor⸗ kriegszeit. Es wird ſich jetzt zeigen, ob die Ratgeber Recht behal⸗ ten haben, die ſchon lange der Regierung geſugt haben, daß Indien nichts weiter wolle, als m it feſter Hand regiert zu werden. Es gibt jeden⸗ falls auch in Kreiſen, die der engliſchen Staatsleitung ſehr naheſtehen, Perſönlichkeiten, die mit außer⸗ ordentlicher Sorge der indiſchen Zukunft entgegen⸗ ſehen und ſchwere Konflikte erwarten. unüberbrückbare Gegenfütze im Mandſchureikonflilt V Paris, 24. Nov. Die Ausſichten auf eine poſitive Löſung des japa⸗ niſch⸗chineſiſchen Konfliktes, die im Anſchluß an die öffentliche Ratsſitzung vom letzten Samstag durchaus vorhanden zu ſein ſchienen, haben ſich im Laufe des geſtrigen Montag ſchnell verflüchtigt. Am Montag vormittag fand eine vertrauliche Sitzung der zwölf Ratsmitglieder mit Ausnahme Ehinas und Japans ſtatt, in der ein Reſolutions⸗ entwurf des Generalſekretärs Sir Erie Drum⸗ mond vorgelegt wurde. In dieſer Reſolution, die in ihren großen Richtlinien von den Ratsmitgliedern genehmigt wurde, wollte der Generalſekretär eine Kompromißlöſung zwiſchen dem chineſiſchen und dem japaniſchen Standpunkt finden. Beide Mächte ſollten ſich neuer kriegeriſcher Handlungen enthalten, um eine Erſchwerung der Lage zu vermeiden. Ferner ſah der Reſolutionsentwurf eine„Studienkommiſſian vor, die mit der Ausarbeitung einer fundamentalen und definitiven Löſung„an Ort und Stelle“ beauf⸗ tragt werden ſollte. Direkte chineſiſch⸗japaniſche Ver⸗ handlungen, ſowie militäriſche Aktionen beider Par⸗ teien gehörten nach Anſicht Japans nicht in den Be⸗ richt der Kommiſſion. In der Faſſung der Völker⸗ bundsbelegierten trug der Reſolutionsentwurf dem japaniſchen Standpunkt in weiteſtem Ausmaß Rech⸗ nung, zumal die von China geforderte Räumung der beſetzten mandſchuriſchen Gebiete überhaupt nicht Erwähnung fand. Hier ſetzten geſtern auch die Schwierigkeiten ein, die der franzöſtſchen und amerikaniſchen Preſſe Ver⸗ anlaſſung geben, bereits von dem To de des Reſolutionsentwurfes zu ſprechen. Beide Delegierte überſandten dem Völkerbundsrat Doku⸗ mente, in der ſie ihre ſattſam bekannte Haltung noch einmal wiederholten. Dr. Sze legte ein Memorandum vor, in dem er ſeine verſöhnliche Haltung vom letzten Samstag aufgab und ſich weigerte, die Ein⸗ ſetzung der Kommiſſion überhaupt zu disku⸗ tieren, ſolange nicht Japan die Feindſelig keiten einſtelle und mit der Zurückziehung der Truppen aus 9 Mandſchurei begonnen g tte. a Im Laufe des Montag abend begab ſich Dr. Sze nacheinander zum Außenminiſter und zum General⸗ ſekretär Drummond, der ihm den Reſoluttionsentwurf des Völkerbundsrats vorlegte.„Ich will meiner Regierung den Text gerne unterbreiten“, äußerte Dr. Sze,„obwohl ich ihre Antwort ſchon jetzt kenne.“ „Schicken Sie den Text trotzdem ab,“ lautete die dringende Entgegnung Sir Erie Drummon d 8. Blick aufs Volksganze * Mannheim, 24. Nov. So wie bisher kann es nicht mehr weitergehen. Und immer noch mehr koſtbare Zeit dürfen wir mit der Vorbereitung des ſchon vor Monaten angekün⸗ digten großen Winterprogramms“ der Reichsregierung auch nicht mehr verlieren. In dieſen beiden Punkten find ſich alle Deutſche, ſo ſchrecklich uneinig ſie ſonſt auch ſind, vollkommen einig. Ohne jede Spitze gegen den Kanzler, ohne alle peſſimiſtiſche Wehleidigkeit und ohne jede ach ſo echt deutſche Sucht zu einer alles beſſer wiſſenden Nörgelei muß das feſtgeſtellt werden. Da redet man fortgeſetzt vom Vertrauen als der unerläßlichen Voraus⸗ ſetzung, als den unentbehrlichſten Kitt und Mörtel für jegliche Wiederaufbauarbeit, in der rauhen Praxis des politiſchen und wirtſchaftlichen Alltags aber werfen auch die Kreiſe, die alles Intereſſe an der Erhaltung und Rückenſtärkung des Kanzlers Brüning haben, fortgeſetzt Felsblöcke in den Weg, die den guten Willen der Regierung zur Wiedererweckung und Feſtigung von Vertrauen ebenſo wenig zur Entfaltung kommen laſſen wie die gerade in dieſer verworrenen und korrupten Zeit tief in allen Volksſchichten ſitzende Sehnſucht, wie der glauben und vertrauen zu können. Diete Felsblöcke ſind neben der maßloſen Selbſtſucht der politiſchen Parteien, die gottſeidank im Augenblick zwangsweiſe abgekapſelt iſt, die anſcheinend un⸗ überbrückbaren Gegenſätze zwiſchen den wirtſchaftlichen Intereſſentengrup⸗ pen, zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft, zwiſchen Arbeitgebern und Lohn⸗ und Gehaltsempfängern. Dieſe Gruppen, von denen keine entbehrt werden kann, ſind nicht in der Lage, von ſich aus zu einer im Intereſſe des Volksganzen gelegenen Einigung über ihre gegenſeitigen Lebensbedingungen zu kom⸗ men. Die ſoeben abgeſchloſſenen Beratungen des Wirtſchaftsbeirates haben das wieder ein⸗ mal beſtätigt. Das dieſem Beirat vom Reichspräſi⸗ denten geſteckte Ziel zu„einheitlichen Vorſchlägen hinſichtlich eines wirtſchaftlich wirkſamen und ſozial gerechten Wirtſchaftsprogramms zu gelangen“, iſt nicht erreicht worden. Zu einer einheitlichen Mei⸗ nungsbildung iſt man nur in den ſeltenſten Fällen gekommen und wenn nicht zum Schluß der Reichs⸗ kanzler in ſehr geſchickter Weiſe verſtanden hätte, das ſehr dürftige Ergebnis der dreiwöchigen Beratungen in einem wenigſtens äußerlich wohl geordneten Ueberblick zuſammenzufaſſen, dann wäre der Miß⸗ erfolg des mit der Einberufung dieſes Wirtſchafts⸗ beirates gemachten Experiments noch viel kraſſer in Erſcheinung getreten. Auch war es offenbar höchſte Zeit, daß mit den Verhandlungen Schluß gemacht wurde. Bei einer noch längeren Dauer hätte man zweifellos befürchten müſſen, daß die vorhandenen Gegenſätze und Reibungen noch zu weiteren Auf⸗ ſehen erregenden und Schaden verurſachenden Ge⸗ fühlsausbrüchen geführt hätten. Die Berichte über den„peinlichen Zwiſchenfall“ beim Abſchluß der Tagung geben in dieſer Hinſicht zu berechtigter Sorge Anlaß. Wenn ſich auch herausgeſtellt hat, daß die vom„Vorwärts“ darüber in die Welt geſetzten Mitteilungen nicht den Tatſachen entſprechen, ſo ſind die innerhalb der Gewerkſchaften vorhandenen Strö⸗ mungen gegen die Lebensnotwendigkeiten der deut⸗ ſchen Geſamtwirtſchaft doch unverkennbar. Der geſtrige Beſuch der ſozialdemokrariſchen Führer beim Reichskanzler und die dabei geſtelten Forde⸗ rungen laſſen über deren egoiſtiſchen und demagogt⸗ ſchen Charakter keinen Zweifel. Dieſe Feſtſtellung ſoll keinesfalls, wie wir ausdrücklich bemerken lund wie wir bei etwaiger Zitierung in der ſezialdemo⸗ kratiſchen Preſſe nicht zu vergeſſen bitten), ein eim⸗ ſeitiger Vorwurf gegen die deutſche Arbeiterklaſſe ſein. Nein, nicht nur die Arbeiterklaſſe iſt ſo egoiſtiſch, ſondern alle anderen Klaſſen und Schichten ſind es auch. Alle denken faſt durchweg nur an ſich und ihre Intereſſen, ſehen nur, was in ihrem eng begrenzten Geſichtskreis vor ſich geht und verſäumen und ver⸗ lernen darüber den Blick auf und über das groß Ganze, das Deutſchland heißt. Und wenn dann die Reichsregierung, da ſie doch auch nur aus ſterblichen Menſchen beſteht, ſich außer⸗ ſtande ſieht, alle die vielen, ſich gegenſeitig wider⸗ ſprechenden und aufhebenden Forderungen der In⸗ tereſſentengruppen zu erfüllen, dann wird ihr Fehde angeſagt, dann wird ihr die Mitarbeit verweigert, dann wird das ſo mühſam aufgebaute Vertrauen zur Regierung und zu ihrer Autorität mit ſelbſt⸗ mörderiſcher Unbekümmertheit ſabotiert. Das alles 2. Seite/ Nummer 546 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 24. Novemver 1991 aber hindert dieſe ſo kurzſichtigen und egbiſtiſchen Herrſchaften durchaus nicht daran, wenn ſie eines Tages völlig feſtgefahren ſind und nicht mehr ein noch aus wiſſen, in wehleidiger oder trotziger Gemütsver⸗ faſſung hilfeſuchend zur Reichsregierung zu kommen. Obwohl man bis dahin nichts getan hat, um die Reichsregierung nach innen und außen zu ſtützen und zu ſtärken, ſondern im Gegenteil an ihr kritiſiert und durch die Zerſtbrung des Vertrauens auch ihre mate⸗ rielle Leiſtungsfähigkeit untergraben hat, kennt man nun in ſeinen Anſprüchen an dieſe Regierung kaum noch Grenzen. Keiner will der Regierung rich⸗ tig helfen, faſt alle politiſchen Parteien diſtanzieren ſich von ihr aus egoiſtiſchen Gründen, alle aber wollen von der Regierung geholfen haben. Dazu ge⸗ bören die Banken und die Induſtrie, die Landwirte, die Handwerker und die Arbeiter, als deren Sprecher erſt geſtern wieder die ſozialdemokratiſchen Partei⸗ führer nicht nur Brotpreisſenkung und zu⸗ ſätzliche Winterbeihilfe gefordert haben, ſun⸗ dern gleichzeitig auch noch die Sicherung der Invaliden verſicherung gegen akute Zah⸗ lungsſchwierigkeiten. Woher aber ſoll die Regierung die geldli ch en M ittel nehmen, um all dieſen Forderungen Ge⸗ nüge zu tun, zumal gleichzeitig infolge der allgemei⸗ nen Wirtſchaftsnot die Staatseinnahmen immer ge⸗ ringer werden und obendrein noch eine kräftige Her⸗ abſetzung der bisher geltenden Steuerſätze verlangt wird? In dieſem unentwirrbaren Knäuel kann der Kanzler ſich nur zurechtfinden, wenn er ihn wie einen gordiſchen Knoten behandelt, wenn er nicht länger mehr Zeit und Nerven verliert, um des Knäuels ſorgſame Entwirrung zu verſuchen, ſondern wenn er ihn mit mutiger Entſchloſſenheit mitten durchſchlägt, d. h. in dieſem Falle, wenn er dem Volksganzen zum Nutzen auch nicht vor Verletzung der mehr oder minder berechtigten Son⸗ derintereſſen zurückſcheut.: Nach dem koſtbaren Zeitverluſt mit dem fehl⸗ geſchlagenen Experiment des Wirtſchaftsbeirates muß jetzt ſo ſchnell und kraftvoll wie nur irgend möglich gehandelt werden, ſonſt wird nicht nur jeden Tag der noch vorhandene Jond an Vertrauen verbraucht, ſondern auch unmittelbarer und gerade jetzt beſonders verhängnisvoller volks⸗ wirtſchaftlicher Schaden angerichtet. Schon klagen nämlich große Wirtſchaftsverbände in Entſchließun⸗ gen, die ſie an die Reichsre zierung richten, über einen nach Lage der Dinge nicht berechtigten Käu⸗ ferſtreik, weil durch das nun ſchon wieder ſeit vielen Wochen anhaltende Gerede von einer unmit⸗ telbar bevorſtehenden eventuell ſogar zwangsweiſen Preisſenkung die Zurückhaltung der Käufer, die aus nahelſegenden Gründen ohnedies ſchon ſehr groß iſt, ins unerträgliche geſteigert wird. Wir wol⸗ len deshalb hoffen, daß gemäß der von Hinden⸗ burg in der geſtrigen Schlußſitzung des Wirtſchafts⸗ beirates ausgeſprochenen Erwartung die Reichs⸗ regierung nunmehr ohne Scheuklappen nach rechts und links, nach Arbeitgebern oder Arbeitnehmern mit den von hoher Warte aus gerichteten Blick auf das Volksganze die Maßnahmen be⸗ ſchließt, die ſie zur Wiedergeſundung unſerer Wirt⸗ ſchaft und zur Aufrechterhaltung des ſozialen Frie⸗ dens für notwendig hält. H. A. Meiner. Der Reichspräſtdent empfängt Profeſſor Dr. Wegener — Berlin, 24 Nov. Der Reichspräſident empfing heute vormittag Prof. Dr. Kurt Wegener, den ſtellvertretenden Leiter der deutſchen Grönland⸗ expedition, Bruder des in Grönland verunglückten Führers dieſer Expedition, Prof. Dr. Alfred Wegener. Groener empfängt Höltermann Berlin, 24. Nov.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ Uiner Büros.) Der Reichsbannerführer Höltermann, deſſen Rundfunkrede am 9. November zu dem be⸗ kannten Konflikt zwiſchen Groener und Preußen Anlaß gab, hat, wie das„Berliner Tageblatt“ zu berichten weiß, um eine Unterredung mit dem Reichsinnenmintſter Groener nachgeſucht, die heute vor ſich gehen ſoll. — Berlin, 24. Nov. Der Korruptionsſkandal beim Potsdamer Tief⸗ bauamt, deſſen Aufdeckung am Samstag mit der Verhaftung des Stadtbau amtmannes Kiß⸗ ling und des Stadtoberbauführers Ger⸗ bracht begonnen hat, wird ſich allem Anſchein nach zu einer der größten Skandalaffären der letzten Zeit auswachſen. Gegen den Potsdamer Magiſtrat wird der Vorwurf erhoben, er habe gegen die Vor⸗ gänge im Tiefbauamt nichts unternommen, obwohl ſie den zuſtändigen Stellen längſt bekannt ge⸗ weſen ſeien. Die Vorgeſchichte des Skandals iſt folgende: Bei dem Finanzamt Potsdam ſchwebten ſeit geraumer Zeit Steuerhinterziehungs verfahren gegen mehrere Beamte des Tiefbauamtes und eine Anzahl von Privatperſonen. Dieſe Verfahren nah⸗ men allmählich einen ſolchen Umfang an, daß das Finanzamt ſich gezwungen ſah, ſie der Staatsan⸗ walt abzutreten. Auf Grund ihrer Ermittlungen beauftragte die Staatsanwaltſchaft ihrerſeits die Potsdamer Kriminalpolizei, ſich mit der Her⸗ kunft des beträchtlichen Vermögens, das u. a. der Stadtbauamtmann Kißling beſitzt, zu beſchäftigen. Außerdem wurde auch das Ermitt⸗ lungsverfahren gegen Gerbracht eingeleitet. Es ſtellte ſich heraus, daß Kißling von der Tiefbaufirma Dübener in Michendorf, die auf Grund eines Potsdamer Beſtechungspkandal öffentlichen Wettbewerbs mit den umfangreichen Erdarbeiten am Potsdamer Brauhausberg beauf⸗ tragt worden iſt, 12000 Mark, Gerbracht 800 Mark erhalten hatte. Außer über dieſe 12 000 Mark verfügte Kißling noch über ein Vermögen von 18 000 Mark, das er in ſeiner Stellung nicht er⸗ worben haben kann und über deſſen Herkunft er keine Auskunft zu geben vermag. Die beiden Beſchuldigten wollen die Geldzuwen⸗ dungen von der Firma Dübener für Zeichnungen und Berechnungen erhalten haben, die ſie in ihrer freien Zeit herſtellten. Dem ſteht jedoch die Aus⸗ ſage des Bauunternehmers Dübener entgegen, der angibt, daß er allein nach Potsdam mehr als 80 000 Mark Beſtechungsgelder gezahlt habe. Dü⸗ bener führte in ſeiner Steuererklärung dieſe 80000 Mark als Werbungskoſten auf. Der Beſtechung liegt folgende Tatſache zugrunde: Die einzige Abrechnung über den Durchſtich am Brauhausberg wurde von Kißling gegengezeich⸗ net, nachdem Gerbracht ſie aufgeſtellt hatte. Nach den bisherigen Ermittelungen haben beide Be⸗ amte gemeinſame Sache gemacht und die Rechnungen ſo gefälſcht, daß ſie erhebliche Be⸗ träge für ſich behalten konnten. Der Brauhausberg⸗ ſkandal ſcheint jedoch nicht der einzige bleiben zu wollen. Der Sklarel-Prozeß Telegraphiſche Meldung — Berlin, 24. Nov. Zu Beginn der heutigen Verhandlung im Sklarek⸗ Prozeß wies der Vorſitzende Ausſtellungen an ber Gutachtertätigkeit des medtziniſchen Sachverſtändigen, Medizinalrat Dr. Störmer auf das entſchiedenſte zurück. Dr. Störmer erklärte, daß eine erneute Un⸗ terſuchung Willy Sklareks geſtern abend eine fehler⸗ hafte Funktion der Leber ergeben habe. Darin liege der Beweis, daß die Krankheit nicht abſichtlich herbeigeführt worden ſei. Bei der Geſamtverhand⸗ lung werde man mit einer längeren Dauer als vor⸗ geſehen rechnen müſſen, da Willy Sklarek größeren Anforderungen während der nächſten Monate nicht gewachſen iſt. Im weiteren Verlauf der Verhandlung gaben die beiden mediziniſchen Sachverſtändigen, Medizi⸗ nalrat Dr. Störmer und Prof. Citron, der behandelnde Arzt Willy Sklareks, ein Gut⸗ achten über die Verhandlungsfähigkeit Willy Skla⸗ reks ab. Das Gericht beſchloß, die für heute gelade⸗ nen elf Zeugen auf die nächſten drei Verhandlungs⸗ tage zu verteilen und die für Donnerstag in Aus⸗ ſicht genommene Vernehmung des Bürgermeiſters Scholz und der übrigen Magiſtratsmitglieder er⸗ neut auf den kommenden Montag zu verſchieben, da ſtie für Willy Sklarek vermutlich mit Aufregungen verbunden ſein dürfte. Bei der Vernehmung des Zeugen Breitkopf, eines Lagerbuchhalters der Sklarekſchen KVG, kam Willy Sklarek plötzlich auf die Vernehmung von Schüning zu ſprechen und erklärte äußerſt auf⸗ geregt, daß es nur den Vorhaltungen der Sklareks zu verdanken ſei, wenn Schüning keinen Meineid geleiſtet hätte. Staatsanwaltſchaftsrat Weißenberg, der in dieſem Zuſammenhang von Willy Sklarek angegriffen wor⸗ den war, erklärte aber unter großer Bewegung im Verhandlungsſaal, daß Schüning eingeſchüch⸗ tert worden ſei, und daß der Rechtsvertreter Schü⸗ nings erklärt habe, Schüning werde ſeine Ausſage nicht mehr aufrechterhalten. Daraufhin erklärte der Vorſitzende:„Das Gericht kennt nur die Ausſage, die er hier gemacht hat. Etwas anderes iſt für uns nicht in der Welt.“ Ein Dresdener Sklarek-Fall Beſtechungen bei der Straßenbahn — Dresden, 23. Nov. Polizei und Staatsanwaltſchaft beſchäftigen ſich zurzeit mit einem Beſtechungsfall bei der hieſigen Straßenbahn. Als Hauptbeteiligter iſt der Ver⸗ walter der Bekleidungskammer, Martin Reichert, verhaftet worden. Er hatte der Ver⸗ ſorgungsſtelle geeignete Lieferanten für die Dienſt⸗ kleidung der Straßenbahner vorzuſchlagen. Die be⸗ auftragten Firmen veranlaßte er dann, höhere Rechnung en auszuſchreiben, als dem Wert der Lieferungen entſprach. Den überſchießenden Be⸗ trag ließ er ſich ſelbſt auszahlen und verwandte ihn für ſich. Die Firmen und Schneidermeiſter gewann er für dieſe Machenſchaften dadurch, daß er ihnen künftig größere Lieferungen in Ausſicht ſtellte, und ſie fürchten mußten, ſonſt nicht mehr berückſichtigt zu werden. Die vorgeſetzte Stelle Reicherts iſt von keiner einzigen der beteiligten Firmen von dem Anerbieten Reicherts benachrichtigt worden. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft wird daher ihre Unterſuchung auch auf dieſe Firmen erſtrecken. Erſt bei einer Re⸗ viſion durch eine Treuhandgeſellſchaft wurden die Unredlichkeiten aufgedeckt. Vermutlich reichen ſie mehrere Jahre zu rück.: Außer Reichert, der früher Schneider und dann Straßenbahnſchaffner war, iſt noch ein zweiter Beamter feſtgenommen worden. Ferner ſind die Bücher verſchiedener Firmen beſchlagnahmt worden. Das Arkeil gegen die Weltbühne — Leipzig, 23. Nov. Reichsgerichtsrat Dr. Baumgart verkündete am Montag mittag folgendes Urteil des vierten Straf⸗ ſenats im Landesverratsprozeß gegen die„Welt⸗ bühne“. Der Schriftſteller Walter Kreiſer und der Schrift⸗ leiter Karl von Oſſietzky werden wegen Ver⸗ brechens nach Paragraph 1 Abſatz 2 des Geſetzes ge⸗ gen den Verrat militäriſcher Geheimniſſe vom 3. Juni 1914 jeder zu einem Jahr ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Der Senat er⸗ kannte auf Unbrauchbarmachung Artikels„Windiges aus Luftfahrt“, wegen deſſen Veröffentlichung Am klage erhoben wurde. Die Begründung des Urteils erfolgte in nichd öffentlicher Sitzung wegen Gefährdung der Stagts⸗ ſicherheit. T der Platten dez Unterſchlagung bei der Commerz und Privatbank — Berlin, 23. Nov. Auf einer Depoſitenkaſſe der Commerz⸗ und Privatbank in Pankow iſt man ſchweren Veruntreuungen eines Nas ſierers auf die Spur gekommen. Dieſer, 900 30jährige Willi Prüſſing, wurde feſtgenommen Der Richter hat Haftbefehl erlaſſen. Der Kaſſierer hat eingeſtanden, Unterſchlagungen in Höhe von 80 000/ begangen zu haben. Bet einer Kontrolle hat ſich ergeben, daß Prüſſing über die Konten von Bankkunden Geſchäfte für die eigene Taſche gemacht hat. Die Unterſchlagungen ſollen bis in das Jahr 1924 zurückreichen. Die Prüfungen der Bücher ſind noch nicht abgeſchloſſen. Profeſſor Biers 70. Geburtstag Drahtbericht unſeres Berliner Bürdz 7 Berlin, 24. Noy. Tauſend Berliner Studenten vereinigten ſich zu Beginn der heutigen Vorleſung von Prof. Bier in einmütiger und begeiſterter Begrüßung des 70jähri⸗ gen. Der ſchlichte Hörſaal in der Ziegelſtraße hatte ſeinen größten Tag und ſah ſchon lange vor Beginn ein Meer von freudig erregten Geſichtern. Eine halbe Stunde vor Vorleſungsbeginn gab es ſchon keinen Stehplatz mehr und ſelbſt auf dem Fußboden kauerten die gratulierenden Hörer. Unter den Stn⸗ denten viel frühere Schüler Biers, viele, die eigenz zur Ehrung des Jubilars nach Berlin gekommen waren. der deutſche ren Wen porſorg fand Et ſtehen, der Hä ihnen erhalten hausſac hundert ſuche a! in 0 5% Hürodi rung le in die fügung Glei Der Le meterp! wenige! liegend 41 d zu 20 Ausnal Anſchla blachte. him lie unter in den Standg Bei zwi Biers Eintritt wurde durch dröhnendes Beifalgz⸗ getrampel ſignaliſiert. Bier dankte ſichtlich ergriffen. Dann ehrte im Namen der Aſſiſtenten Prof. Ifrgel den 70jährigen Meiſter. Die offizielle Feier findet im Langenbeck⸗Vircho, Krankenhaus ſtatt. Die Feſtanſprache hält Prof, Dr. Lexer aus München, für das Miniſteriun ſpricht Miniſterialrat Richter, für Univerſität und Fakultät der Sohn des Chirurgen von Bergmann, Prof. Guſtav von Bergmann. Eine Vielzahl weiterer Redner ſchließt ſich an und überbringt Glückwünſche, Feſtſchriften und Feſtgaben. Letzte Meldungen Der Einzelhandelstarif gekündigt — Mannheim, 24. Nov. Wie uns vom Gewerk⸗ ſchaftsbund der Angeſtellten mitgeteilt wird, hat der Verband des Einzelhandels E. V. Mannheim die beſtehenden Gehaltsſätze zum 31. Dezember 1931 ge⸗ kündigt. i Beleidigungsprozeß Schobers gegen Fürſt Starhemberg — Linz, 24. Nov. Vor dem Linzer Bezirksgericht hat heute die Verhandlung über die Beleidigungs⸗ klage begonnen, die Vizekanzler Dr. Schober gegen Fürſt Starhemberg wegen der bei Verſammlungen in Linz und Graz gefallenen Aeußerungen an⸗ geſtrengt hat. Exploſionen in einem Tonloner Fort — Paris, 24. Nov. In dem alten Fort St. Catha⸗ rina von Toulon ereigneten ſich geſtern abend z wei Exploſionen. Drei verdächtige Perſonen wur⸗ den feſtgenommen.— Es wurde nur Sachſchaden an⸗ 1 gerichtet. 24 Tote bei einem Schiffszuſammenſtoß — Diambi(Sumatra), 24. Nov. Infolge eine Zuſammenſtoßes zwiſchen einem Perſonendampſet und einer Dampffähre ſind 24 Perſonen ums Leben gekommen. Aufgaben der Handelshochſchule Bedeutſame Rede des Rektors Die zweite Immatrikulationsrede, in der der Rektor der Handels⸗Hochſchule, Profeſſor Dr. Tuckermann, 58 Studierende durch Handſchlag auf die Satzungen der Hochſchule verpflichtete, ging von dem Aufgabenkreis der Handels⸗Hochſchulen gus. Mit ihrer Begründung ſollte dem Kaufmann der Zugang zu den für ihn wichtigen Wiſſenſchafts⸗ gebieten ermöglicht werden, wie aber weiter auch die Hochſchulen ſelbſt eine Pflegeſtätte der Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaften werden ſollten. Profeſſor Dr. Selz umſchrieb in einer Immatrikulationsanſprache die Eigenart der Handels⸗Hochſchulen nach der Richtung hin, daß ihre Aufgaben der Forſchung, Lehre und Bildung um den Kreis der Wirtſchaftswiſſenſchaften zentriert ſeien, Damit ſoll wohl geſagt ſein, daß ſich auch die Handels⸗Hochſchulen ebenſo wie die Tech⸗ niſchen Hochſchulen ſich der Möglichkeit, allgemeine Bildung zu übermitteln, nicht verſchließen ſollen. In ihrem Programm hat ja auch unſere Hoch⸗ ſchule die Pflege der Geiſteswiſſenſchaften und der allgemeinen Bildung in der gebotenen Beſchränkung aufgenommen. In der Oeffentlichkeit wie auch bei den Studierenden ſelbſt werden dieſe Ausbildungs⸗ möglichkeiten noch nicht in der richtigen Weiſe ge⸗ würdigt. Auf der einen Seite, die offenbar dem Univerſitätsſtandpunkt naheſteht, hört man öfters, daß der Aufgabenkreis der Handels⸗Hochſchulen nicht den allgemeinen geiſtigen Grundlagen der Hochſchul⸗ bildung Rechnung trage. Der Hochſchule fehle damit eine letzte Weihe in höherem Sinne. Auf der anderen Seite ſieht man zwar dasjenige, was im Dienſte der allgemeinen Bil⸗ dung getan wird, man erachtet es aber für überflüſſig, da es nicht in den engeren Aufgabenkreis der Fach⸗ hochſchule gehöre. Man ſieht alſo, welcher Wider⸗ ſpruch ſich gerade nach dieſer Richtung in der Oeffentlichkeit kund tut. Die Hochſchulen haben aber nicht nur die Aufgabe, der Forſchung zu dienen und Lehrſtätten zu ſein, ſondern ſie ſollen auch über den engeren Aufgabenkreis hinweg allge⸗ meine Bildung vermitteln, die Verbindung mit den geiſtigen Strömungen ihrer Zeit pflegen. hre Aufgabe iſt nicht erſchöpft, ein enges, Franzbſiſch. wiſſenſchaftlich gebildetes Speztaliſtentum, daß es ſich nur in den jeweiligen Fachgebieten auskennt, zu ſchaffen, ſondern Perſönlichkeiten, die auch dem Zuſammenhang mit den Regungen und Strömungen ihrer Epoche nicht aus dem Wege gegangen ſind. Gerade bei den Handels⸗Hochſchulen, der jüngſten Hochſchulgattung, iſt die Gefahr noch keineswegs überwunden, daß man allzuſehr in der engen berufs⸗ wiſſenſchaftlichen Sphäre ſtecken bleibt. Wer wünſcht, daß auch die Studierenden unſerer Hochſchulen die Fühlung mit dem Geiſt unſerer Zeit nicht verlieren, wird es wohl bedauern dürfen, daß die Möglich⸗ keiten der Belehrung im allgemein geiſtig kulturel⸗ len Sinne nicht in der wünſchenswerten Weiſe aus⸗ gebaut werden können. Natlrlich iſt es nötig, daß auch die Studierenden ſich über die bisher vorhan⸗ denen Möglichkeiten unterrichten und ſie auszu⸗ nutzen ſuchen. Daran mangelt es noch ſehr, was ja freilich heute auch ſonſt bei der ſtudierenden Jugend bemerkt werden kann. Die Folge iſt ein auffallen⸗ des Verſagen gerade in Dingen, die ſchlechtweg zur allgemeinen Bildung gehören, wie man das in den Hochſchulübungen feſtſtellen kann. Der Rektor richtete den Appell an die Studie⸗ renden, ſich die Ausbildungsmöglichkeiten allge⸗ meiner Art, die ihnen die Hochſchule biete, zunutze zu machen. ö. Deutſch wieder Hauptſprache in belgiſchen Schu⸗ len. Das belgiſche Kultusminiſterium hat eine Ver⸗ ordnung erlaſſen, wonach die Hauptſprachen in den belgiſchen Schulen künftighin Deutſch, Flämiſch und Franzöſiſch ſein werden, und zwar Deutſch als Hauptſprache in Gebieten, in denen der überwiegende Teil der Bevölkerung deutſch ſpricht, Flämiſch da⸗ gegen in den Orten, in denen die Mehrheit der Be⸗ wohner flämiſch ſpricht. Dasſelbe gilt für die fran⸗ zöſiſche Sprache in den hauptſächlich von Wallonen bewohnten Orten. In Orten wie Brüſſel, die zwei⸗ ſprachig ſind, haben die Eltern die Entſcheidung, in welcher Sprache ihr Kind zu unterrichten iſt, zu tref⸗ fen. Hierbei haben die Direktoren das Recht, ſich zu vergewiſſern, ob das betreffende Kind fähig iſt, dem Unterricht in der angegebenen Sprache zu folgen. In den walloniſchen Bezirken iſt die zweite Pflicht⸗ ſprache Deutſch, Engliſch oder Flämiſch, in den flä⸗ miſchen Bezirken dagegen Deutſch, Engliſch oder 5 5 Profeſſor Vier 70 Jahre Geheimrat Prof. Dr. Au gu ſt Bier, der be⸗ rühmte Chirurg der Berliner univerſi⸗ tätsklinik, begeht am 24. November ſeinen 70. Geburtstag. Als Erfinder der Rückenmarkanäſtheſie, die ihm zahlreiche internationale Ehrungen einbrachte, hat Bier ſich einen Ehrenplatz in der Geſchichte der „ modernen Medizin geſchaffen. Auguſt Bier wurde in Helfen(Waldeck) geboren. Er abſolvierte das Gymnaſium in Corbach und ſtudierte dann in Berlin, Leipzig und Kiel Medizin. Er approbierte 1888 in Kiel und erwarb ſich den mediziniſchen Doktortitel, arbeitete darauf als Aſſi⸗ ſtent bei Profeſſor v. Esmarch, habilitierte ſich 1889 für Chirurgie und wurde 1894 g. o. Profeſſor. Am 1. 4. 1894 folgte er einem Ruf als Honorarprofeſſor und Direktor der chirurgiſchen Klinik nach Gr eifs⸗ wald, ging 1903 in gleicher Eigenſchaft nach Bonn und wirkt ſeit 1907 als Nachfolger des Profeſſors v. Bergmann an der Univerſität Berlin, zugleich auch als Leiter der chirurgiſchen Univerſitätsklinik. Durch die Einführung neuartiger Behandlungs⸗ methoden hat Bier die mediziniſche Wiſſenſchaft ganz hervorragend gefördert. Schon beine erſten wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeiten betrafen operativ techniſche Ver⸗ beſſerungen, die mit der Zeit zu ganz neuartiger Be⸗ bandluns beſonders der Amputationsſtümpfe führten. Der Verfaſſer dieſes Kriegsbuches war vom 20. Seit 1897 trat er mit Arbeiten auf dem Gebiete des Kollateralkreislaufes hervor und gelangte auch hier zu einer ganz neuen Behandlungsweiſe der ver⸗ ſchiedenſten Krankheiten mit aktiver und paſſtver Hyperämie. Die dritte Erfindung Biers, die als die gemalte auf dem Gebiete der Anäſtheſie bezeichnet wird, iſt die Lumbalanäſtheſie. Sie beſteht darin, daß be⸗ täubende Mittel in den Rückenmarkskanal eingeſpritzt werden. Dadurch wird eine Lähmung und vollkom mene Schmerzunempfindlichkeit der unteren Körper⸗ hälte bewirkt, an der nun jede Operation bei vollem Bewußtſein des Patienten ausgeführt werden kann. In neuerer Zeit hat Bier eine Behandlungs⸗ methode von infektiöſen Leiden wieder aufgenommen; die nicht durch Neuheit, ſondern durch ehrwürdiges Alter ausgezeichnet iſt. Er nahm das Ausbrenſen von Wunden nach dem Verfahren verfloſſener Jahr⸗ hunderte wieder auf und hat bei ſchwerſten infektt“ ſen Zuſtänden überraſchende Erfolge erreicht. W neueſter Zeit hat Bier ein Syſtem der Heilkunde aus gearbeitet, das unter dem Titel„Harmoniſches Syſtem der Heilkunde“ bei J. F. Lehmann in München erſcheint. ö * Elſe Hinzelmaun: Ma⸗Re⸗ il. Ein Buch füt junge Menſchen. Otto Maier, Verlag, Ravensburg. Ma⸗Re⸗Li iſt ein Jungmädchenbuch von außerordentliche Friſche und Lebendigkeit, das wirklich einmal die Wünſche der Jugend erfüllt: es iſt von heute! Es erfüllt aber auch die Forderungen der Eltern, denn es iſt kerngeſund, 19 1 verantwortungsbewußt. Frei von Romantik und Sentt⸗ mentalität der höheren Tochter von ehedem zeigt es 5 12—16jährigen ihren heutigen Weg durch die neuen Pro bleme einer auch für die Jungen ſchweren Zeit. Schweſtern Marianne, Regt und Lilian ſtehen im M 10 punkte der Handlung, die flott und anregend iſt und a ihre Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Geſchehniſ ein ſtarkes Inereſſe hervorruft. 5 4 Viktor Kaluza: P G 3717 in franzöſiſcher Krieh gefangenenſchaft. Apalun⸗Verlag, Hellerau bei galt dis 2, März 1920 in franzzſiſcher Gefangenschaft den din drei Jahre und 225 Tage, über die er ausführlich berich Er bat während dieſer Zeit Unglaußliches ausgeſta ce Einmal glückte ihm die Flucht bis dicht vor die def Front, wo er jedoch im letzten Augenblick in einem fete zöſiſchen Dorfe noch geſchnappt und wieder in das fangenenlager zurücktransportiert wurde, um neuen entgegenzugehen. Der Leſer wird dieſe Geſchehniſſe ut ſo raſch vergeſſen 8 N 3 Den N ein M nebenl den. W kämpfe Plätze Die 1 Eckplät f blteben Johne( murdei daß ei kommt Neckar einiz Anſchle hier 7 80 ang Neckar Platz mit le zahlen von de gehen * 11 geſtrig vorgen wurdet zuläfſt ſchlecht ſchildes fahr bruch 58 Ra 31 hend Am icht ats⸗ ö fuhren. 7 Dienstag, 24. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 546 —— 1 Chriſtbaumplätze verſteigert Wenn von der zweiten Dezemberwoche ab die porſorgenden Hausfrauen und die ſich um den Haus⸗ and kümmernden Väter einen Weihnachtsbaum er⸗ ehen, denken ſie nicht daran, daß es für einen Teil der Händler gar nicht ſo einfach geweſen iſt, den ihnen zuſagenden oder gewünſchten Standplatz zu erhalten. Bei der heute vormittag im alten Rat⸗ bausſaal erfolgten Verſteigerung hatten ſich etwa hundert Intereſſenten eingefunden, die in der Haupt⸗ ſuche auf einen Platz an den kleinen Planken, alſo u 0 5/0 6, reflektierten. Inſpektor Hol m, der mit Bürobirektor Friedlin zuſammen die Verſteige⸗ zung leitete, mahnte vergebens, ſich nicht gegenſeitig iu die Höhe zu bieten, da genügend Plätze zur Ver⸗ fügung ſtehen würden. Gleich um den Eckplatz bei O 5 ſetzte ein heißer Kampf ein. Der Letztbietende hatte ſchließlich für den 25 Quadrat⸗ meterplatz, der für 10/ veranſchlagt war, nicht weniger als 51 ¼ zu zahlen. Da er für den neben⸗ liegenden Platz noch Intereſſe hatte, mußte er noch a dazulegen. Weſentlich beſſer kam ſein Nachbar beg, der für ſeine beiden Plätze nur 11 bzw. 13 4 zu zahlen hatte. Die nachfolgenden Steigerer muß⸗ den 14 und 18 aufwenden. Erſt für den nächſten Edplatz wurden wieder 30/ geboten. Die an der Kunſtſtraße gelegenen Plätze gingen durchſchnittlich zu 20% weg. Ein einziger machte hiervon eine Ausnahme, der aus Verſehen dem Bieter gleich zum Anſchlagspreis zugeſchlagen wurde. Die Eckplätze hlachten es dann wieder auf 37 bzw. 57. Immer⸗ zm liegen die erzielten Preiſe zum Teil erheblich unter den letztjährigen, ſo daß zu erwarten iſt, daß in den Preis der Weihnachtsbäume nicht allzuviel Standgeld einkalkuliert zu werden braucht. Bei der zweiten Hälfte der kleinen Planken zwiſchen O 6 und N 6 blieben die Preiſe noch etwas mehr zurück. Den Rekord erzielt hier nicht ein Eckplatz, ſondern ein Mittelplatz mit 27 Mark, während ein Teil der gebenltegenden Plätze zu 10 Mark abgegeben wur⸗ den. Während um dieſe Plätze durchweg harte Wort⸗ kämpfe tobten, wurde es bei dem Ausbieten der Plätze auf den Zeughaus⸗Planken ſehr ruhig. Die meiſten Plätze zingen zu 10 Mark, drei der Eckplätze zu 25,14 und 10 Mark ab und ſchließlich blieben von den 28 Plätzen 14, darunter ein Eckplatz, ohne Gebot. Die anweſenden Chriſtbaumhändler wurden ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß eine nachträgliche Vergebung nicht in Frage kommt, Die Händler, die auf dem Neumarkt in der Neckarſtadt ihre Geſchäfte tätigen wollen, waren ſich einig und zahlten überhaupt grundſätzlich nur den Anſchlagspreis. Von den 16 Plätzen werden auch hier 7 nicht bezogen. Insgeſamt blieben von den 0 angebotenen Plätzen ſomit 21 frei. Die von Neckarau erſchienenen Intereſſenten, die auf einen Platz auf dem Kirchweihplatz reflektierten, zogen mit leeren Händen wieder ab, da ſie nur 5 Mark zahlen wollten, während die Verſteigerungsbeamten von dem feſtgeſetzten Preis von 10 Mark nicht ab⸗ gehen konnten.* * 102 Fahrzeuge beanſtandet. Bei einer in den geſtrigen Vormittagsſtunden auf dem Parkring vorgenommenen Laſtkraftwagenkontrolle wurden 4 Laſtkraftwagen wegen Ueberſchreitung der zuläſſigen Belaſtung und je 1 Laſtkraftwagen wegen schlechter Gummibereifung und Fehlens des Typen⸗ ſchildes beanſtandet. Eine Kontrolle der Rad⸗ fahrer in den geſtrigen Abendͤſtunden nach Ein⸗ bruch der Dunkelheit führte zu dem Ergebnis, daß n Radfahrer ohne Licht und 74 ohne Rückſtrahler 0 Philologiſches „Mutter, was iſt menſendiecken?“ „Das ist.. man macht es, um dünner zu werden.“ „Warum heißt es denn da nicht menſen⸗ dünnen?“ Lopyklgnt 95 0 Wah. Köplet, Minden 1M. e ltef mit eiligem Zeiger auf die vierte gen tagsſtunde zu. Die Küchenbullen hatten müht 3 Und richtigen Bohnenkaffee ge⸗ 915 te Dickwänſte waren ganz zärtlich zu den bt mergelten Frontſoldaten, denen das nahende chtige Wüten ſchon wieder ins Blut kroch. Er⸗ 5 die in den letzten Tagen abgeſunken nen, ſtiegen herauf, und es gab außer Tycho von Fözar vielleicht keinen, der nicht insgeheim wenig⸗ 1 in Richtuerg Heimat! 5 uch lehnte am Zaun ſeines Quartiers mit zwei er Unteroffiziere. Er ſprach nur von dem kom⸗ menden Kampf. 5 hocken wir uns in den Graben— was da viel Führung?“ ſagte einer der Unter⸗ offtztere. . 2 12 1 Leute müſſen immer ſpüren, daß ſie ſich auf en Führer verlaſſen können. Ich werde jeden ib 1 tens eine Minute lang dachte: Oh! jetzt abhauen nichtig kennen lernen.“ e Stelle würde ich nicht viel im Gra⸗ gesch umſpazieren. Zumal wir eine neue aus⸗ f 5 8 Stellung beziehen, in die man von Höhe 1 üngelang hineinblicken kann. Sie ſind doch zwei eter groß.“ 5 Zwei Meter ſechs Zentimeter. Na, wir abe da ſehen. Natürlich will ich keine Zielſcheibe geben. Wo haben Sie das E. K. bekommen?“ . das kriegt man ſo im Laufe der Zeit.“ „Sie genieren ſich“. 8 „Ach, die Dinger ſind ja nichts mehr wert“. brdena ram entwertet die Front alles: en, Führertum?“ begehrte Tycho auf. Wen eam, Weil wir keine Raubritter mehr ſind 5 55 Einſatz zu hoch iſt, mit dem die Könige und 0 enten ſpielen. Und weil wir langſam müde hit— So 18 Monate wie ich von Frontab⸗ it zu Frontabſchnitt. Langemark, Reims, Ar⸗ anzelnen aufſuchen und da vorn werden wir uns Heldengeiſt, 8 Die Mannheimer Rechtsanwältin, Frau Emy Rebſtein⸗Metzger hielt auf Einladung des Bereins Mutterſchutz am Montagabend in dem dicht beſetzten Saal der„Handelskammer“ einen Vortrag über das Thema „Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Ehe und das geltende Familienrecht“. Es wurden die beſtehenden Geſetze, die nach der Auf⸗ faſſung der Rednerin nicht mehr mit der veränder⸗ ten Stellung der Frau übereinſtimmen, verglichen mit Vorſchlägen, die Frau Dr. Rebſtein⸗Metzger auf Einladung des Deutſchen Juriſtentages in einem Gutachten gemacht hatte. In ihrer Einführung ſkizzierte die Referentin die Urſachen, aus denen heraus die Forderung auf Neugeſtaltung des Familienrechts im letzten Jahr⸗ zehnt Gemeingut aller Frauen geworden iſt. Dabei ſtehen auf der einen Seite die realiſtiſchen Gründe der betroffenen Frauen, auf der andern die idealen Gründe der in der Frauenbewegung zuſammen⸗ gefaßten, am geiſtigen Fortſchritt intereſſierten Frauen. Mit Gelaſſenheit und wohlwollender Neu⸗ tralität ſtehe dieſer Frauenfront eine Front der Männer gegenüber, die ſich in der Lübecker Tagung des Deutſchen Juriſtentages, wie Frau Dr. Rebſtein⸗ Metzger ausführte, für die Anerkennung des Gleich⸗ berechtigungs⸗ Gedankens in der Ehe ausgeſprochen haben. Die Ausführung müſſe aber auf beſſere Zei⸗ ten verſchoben werden. Das Ideal der Gleichberechtigung dürfe aber, wie hier einſchränkend bemerkt wurde, ebenſowenig als Norm gelten wie bisher das patriarcha⸗ liſche Eheideal als Norm zugetroffen hatte. Es ſollte nach der Meinung der Referentin den Ehe⸗ gatten die Wahl zwiſchen dieſen beiden Eheformen überlaſſen bleiben. Die Berufsfrauen⸗Ehe ſtehe heute neben der Hausfrauen⸗Ehe. Das bibliſch⸗patriarchaliſche Verhältnis von Mann und Frau iſt, wie dargelegt wurde, zugunſten einer auf Gleichberechtigung beruhenden Ka⸗ meradſchaft aufgelockert worden. Ein neuer Frauentypus hat ſich durchgeſetzt, der zur gebieteri⸗ ſchen Forderung zwingt, das Eherecht mit dem Leben in Einklang zu bringen. Drei Teilgebiete müſſen von Grund auf neu geſtaltet werden: das perſönliche Eherecht, das eheliche Güterrecht und die Dr.! elterliche Gewalt. leform des Familienrechts Es könne aber nur eine ſinnvolle Gleichberechtigung von Mann und Frau, nicht eine ſchematiſche Aufteilung der Rechten und Pflichten, in Frage kommen. Bei der Unterhaltspflicht ſind die Beſtimmungen des BGB. nur auf den Typus der Hausfrauen⸗Ehe abgeſtimmt. Es müßten auch die ganz anderen Vorausſetzungen der Berufsfrauen⸗ Ehe berückſichtigt werden, z. B. die Pflicht der Ehe⸗ frau mit Beruf zum Unterhalt ihres Ehemannes, wenn er ſelbſt dazu nicht im Stande ift. Als Kom⸗ penſation zu dieſem Zugeſtändnis an den Mann muß die Pflicht zur häuslichen Arbeit der Frau eine ihrem Nebenberuf entſprechende Aenderung erfahren. § 1354, der das Entſcheidungsrecht des Ehemannes regelt, ſollte nach der Auffaſſung der Rednerin ge⸗ ſtrichen werden, ebenſo 1358. Die Arbeit der Frau im Hauſe ſollte der des Mannes außerhalb des Hau⸗ ſes geſetzlich gleichgeſtellt werden. Neben die Eigen⸗ tumsgemeinſchaft ſollte die beiderſeitige Verwaltungs⸗ gemeinſchaft treten. Hinſichtlich der elterlichen Ge⸗ walt über die Kinder ſollte das Geſetz endlich zu dem gemacht werden, was das Wort ausſagt, zu einem gleichmäßigen Recht und Pflicht von Vater und Mut⸗ ter. Bei geſchiedenen Ehen ſollte die Erziehung der Kinder dem geeignetſten Elternteil überlaſſen werden. Im Schlußteil der objektiven Betrachtungen kam Frau Rebſtein⸗Metzger auf die Bedenken zu ſprechen, die durch den Gleichberechtigungs⸗Gedanken in Rich⸗ tung einer Auflockerung der Ehe erhoben würden. Sie machte geltend, daß die Tendenzen nach indivi⸗ dueller Freiheit ſchon lange um Geſtaltung ringen und die Menſchen in ihrem perſönlichſten Leben nicht mehr bereit ſind, ſich allzu ſtarken Bindungen zu un⸗ terwerfen. Den Frauen erwüchſen aber aus der Anerkeunung der Gleichberechtigung der Ehegatten in einem neuen Familienrecht der feſte Glaube, daß dieſe Kameradſchaftlichkeit der Ehe und dem Familien⸗ leben nur zugute komme. Aus dem intereſſiert lauſchenden Publikum her⸗ aus wurden einige Anfragen geſtellt, die beantwortet wurden. Frau Blauſtein, die erſte Vorſttzende des Mutterſchutz E.., dankte der Referentin dafür, daß ſie mit Leichtigkeit die ſchwierigen Fragen des Rechtes ſo gründlich beleuchtet habe. Sie ſchloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß bald eine beſſere Zeit kommen möge, in der das Eherecht in dem auf⸗ gezeigten Sinne einer Reform unterzogen würde. O PPPPPPPbCCoC0oCob0G0bGbGbTGbGTbTGTGTPTGTGTGTGTbTGTuPTò'.“ ßfßfßßf.·ů·ů Bau und Biloͤ Die Deutſche Geſellſchaft für Bauweſen, der Bund Deutſcher Architekten, der Zirkel u. der Verein deutſcher Diplom⸗ Ingenieure hatten gemeinſam Prof. Dr. Hans Hildebrandt von der Techniſchen Hochſchule Stuttgart zu einem Referat über das Thema„Bau und Bild“ nach Mannheim gebeten. In ſeinen von größter Sachkenntnis getragenen Ausfüh⸗ rungen warf Profeſſor Hildebrandt die Frage nach dem Ver⸗ hältnis des vom Maler geſchaffenen Wandbildes zu dem vom Baumeiſter geſchaffenen Baubild auf. Er ging hierbe. von den Grundgeſetzen der Wandmalerei aus, daß ein Wandbild zugleich ein Werk der Malerei und der Architek⸗ tur iſt. Aufgabe wird es ſtets ſein, die Freiheit des Bild⸗ kunſtwerkes mit der Freiheit des Baukunſtwerkes ſo zu ver⸗ einen, daß ein neues organiſches Gebilde entſteht. Ohne geiſtige, formale und raumgeſtaltende Angliederung geht es allerdings nicht; Malerei und Architektur müſſen beide Opfer bringen. In Wirklichkeit iſt es ſo, daß der Architekt das Thema ſtellt, während der Wandmaler es abwandelt. An Hand von Lichtbildern zeigte der Redner die Stadien der Wandmalerei im Laufe der Jahrhunderte und warf hier⸗ durch Streiflichter auf die einzelnen Schaffensperioden. Ausgehend von den Aegyptern, die alles auf Einfachheit der Linie zurückführten, leitete er über zu der Barockepoche des Altertums, der byzantiniſchen Kunſt, den einzelnen Bau⸗ ſtilen des Mittelalters, um dann ſchließlich über die Wand⸗ malerei unſerer Tage zu ſprechen. Die Wandmalerei darf nur in geiſtigem und formalen Einklang ſtehen mit der Ar⸗ chitektur. Es fällt ſehr ſchwer, Neues zu geſtalten, beſon⸗ ders dann, wenn frühere Vorbilder den Weg in die Zukunft verſtellt haben. Wir kommen zu dem Ergebnis, daß wir in gonnen, Belgrad, Hartmannsweilerkopf, La Baſſee und jetzt Verdun—“ „Ob man ſich nicht wieder zuſammenraffen kann — das Unmenſchliche menſchenmöglich machen— „Aber— wir ſind doch keine Feiglinge, Fähnrich. Das iſt klar, daß wir nicht ſchlapp werden.“ „Na alſo.“ „Aber nicht ſo: mit Gott für König und Vater⸗ land. Das iſt vorbei.“ „Ich will euch zeigen, was ein Führer iſt“, ſagte Tycho hart. Mit feurigen Augen und ſäbelſcharf gekniffenen Lippen. „Nicht zu ſtürmiſch, Fähnrich. Aber auf uns können Sie ſich verlaſſen. Wenn Sie keine Pour le meérite-Patrouillen laufen, ſondern als guter Kame⸗ rab ſich mit uns durch den Dreck beißen, dann—“ Sie drückten ſich die Hand. In dieſem Augenblick ertönte die Trillerpfeife des Feldwebels: das Signal zum Antreten der Kompagnie. Carola hatte ſchon ſeinen Brief und dachte in dieſer Stunde an Lutz. Sah den kleinen tapferen Jungen nach vorn ſtapfen in dies grauſige, heimat⸗ loſe Land, das man Front nennt. Sie wanderte vor ſich hinſinnend durch den La⸗ zarettgarten. Wie kam ich nur dazu, dem Jungen ſo all meine Liebe zu ſchenken? Zu Haus, in Han⸗ nover, da wäre doch die Tochter des Generals v. Theden mit hohem Haupte an ihm vorübergeſchrit⸗ ten—— ach, wie gut der Krieg macht. Wie wunder⸗ bar er Unüberbrückbares überbrückt. Nie wieder werde ich einen Mann ſo beglücken wie dieſen, der faſt ein Knabe war— Sie ging in ihre kleine Kammer und ſuchte nach einem Bild. Fand nur eins, auf dem ſie mit Erhard v. Eyſern zuſammen photographiert war. Sie griff nach der Schere und ſchnitt den Männerkopf fort. Noch haſt du mich nicht—— ich kann noch machen, was ich will einem Zeitalter mit einer mehr architektoniſchen Geſtaltung leben. Da radikale Architekturen vorherrſchen, kann die Wandmalerei kein eigenes Gepräge haben. Die Zahl der vollgültigen Leiſtungen iſt recht gering, da ſich die meiſten Wandmaler nicht zum Bekennermut entſchlteßen können. Die neue Wandmalerei ſpiegelt die Wandlungen der Malerei und der Architektur wider, wobei aber nicht ver⸗ geſſen werden darf, daß die Malerei frei und die Architektur gebunden iſt. Bis jetzt ſind in der neuen Wandmalerei nur Anfänge vorhanden, die aber verheißungsvoll für die Zu⸗ kunft ſind. Wie es aber auch ſei: Die Formen der Kunſt wechſeln, ſie ſelbſt bleibt in allen ihren weſentlichen Erſchet⸗ nungen unvergänglich. 2 Film⸗Nundſchau Schauburg:„Wo die Wolga fließt“ Leo Tolſtois bekannter Roman„Auferſtehung“ lieferte den Vorwurf für dieſen Film, dem man den voll⸗ kommen unmotivierten Titel„Wo die Wolga fließt“ gegeben hat. Dem in Amerika gedrehten Film ſtand man von allem Anfang an etwas mißtrauiſch gegenüber, denn man zweifelte nach dem, was man bisher von der amerika⸗ niſchen Tonfilmproduktion zu ſehen bekam, daran, daß 18 den Amerikanern gelungen ſein könnte, eine aus ruſſiſchem Weſen entſtandene und in ruſſiſchem Milieu ſpielende Ge⸗ ſchichte ſo zu verfilmen, daß ſie allen an ſie geſtellten Anfor⸗ derungen gerecht werden würde. Die Ruſſen hätten die Sache natürlich anders angepackt; denn viele unzeitgemäße Sentimentalitäten erinnern einen daran, daß man damit dem breiten Publikumsgeſchmack jenſeits des großen Teiches entgegenkommen wollte. Darüber hinaus iſt der Bild⸗ Und während Lutz mit Melchthal, Wynfrith und Tislar der Kompagnie voranzog, aus dem ver⸗ träumten Mirmidon⸗le⸗Grand heraus, an der Kirche mit dem weltverlorenen Madonnenbild vorbei lo jetzt Orgel ſpielen, eine Hymne auf ſiel!) da gedachte Schweſter Carola ihres kleinen 313ers und kritzelte ein paar zärtliche, faſt mütterliche Worte hin, die ihn hoffentlich noch erreichten. 59. Conſen voye d Von Efeu umblüht, leuchtete ſo abſeits⸗friedlich das Schild des Bahnhofs im Abendſonnenglanz den 313ern entgegen. Die Transportzüge des ganzen III. Bataillons hatten ſich hier zuſammengefunden und wurden nun ausgeladen. Es war in dieſem Frontabſchaitt der letzte Bahnhof vor der Front, bis zu dem die Eiſenbahn fuhr. Sowie die Hügel überſchritten ſind, begann das Trichterland, die Mordei, Malebolge—— „Verfluchter Quatſch, wenn wir jetzt weiter⸗ fahren, nur im Bummelzugtempo, wären wir in einer guten halben Stunde in Verdun— ſtatt deſſen waten wir durch Blut und Blut dort hin, Monate ſchon, Jahre vielleicht—“ ſagte einer Die ihn hörten, nickten verdrießlich. Auf allen Mienen: Was nun? Ein wenig fiebernd eines jeden Augen—— ſehr glanzig ſchauten ſte drein— Es war acht Uhr. Die Front knurrte und mur⸗ melte unaufhörlich. Bald wird ſie bellen. Und ſchließlich brüllen! Wegtreten! Drei Feloküchen kamen im Galopp angeſprengt. Noch einmal gab es gutes, warmes Eſſen. Aber es ſchmeckte nicht recht. Alle Gefühle waren ſchon ab⸗ geſtumpft. Eine faſt unüberwindliche Müdigkeit er⸗ griff die Glieder. Doch als die Trillerpfeife ſchrillte, erhoben ſich alle und traten an. 5 Ohne Tritt marſch— die Hügel empor—— Tauſend arme Schächer nehmen ihr Gewehr wie ihr Kreuz auf ſich und ſteigen gen Golgatha. Ihr ſtilles männliches Ehrgefühl läßt ſie da auf den Höhen Toter Mann und 304 ihr Kreuz aufrichten, damit Männer eben Männer bleiben. Freilich be⸗ wieſen ſie lieber an friedlichen Dingen, an Erfin⸗ dungen wie Wynfrith, an Dichtungen wie Lutz, an Schiffs maſchinenheizen wie Pechtler, an Sturm⸗ fahrten zum Maränenfang wie Szimkat, an all den ſtreifen eine erfreuliche Angelegenheit, denn er bringt neben ſchönen Bildern beachtenswerte ſchauſpieleriſche Leiſtungen. Er zeigt vor allem eine große Schauſpielerin, derentwegen man ſich dieſen Film anſehen ſollte: Lupe Velez. S ſpielt das ruſſiſche Bauernmädchen, das von einem Fürſten verführt und im Stiche gelaſſen wird. Als ſie ſpäter von einem Gericht, dem dieſer Fürſt als Geſchworener angehört, unſchuldig zur Zwangsarbeit nach Sibirien verurteilt wird, läßt ſie ſich nach ihrer Begnadigung von dem freiwillig und reuig Mitziehenden nicht zurückholen, ſondern bleibt bei den Verurteilten. Am ſtärkſten wirkt die Darſtellungskunſt von Lupe Velez im Mittelteil des Filmes auf den Beſchauer ein, denn hier zeigt ſie ſich als Tragödin ganz großen Formats. Wie ſie die alternde Dirne in der Gefängnisſzene eindrucksvoll der jungen Katjuſcha gegenüberſtellt, iſt ebenſo erſtaunlich, wie die ſpätere Wandlung durchaus glaubhaft iſt. Der nach⸗ gearbeitete deutſche Dialog iſt ſtellenweiſe recht bedeutungs⸗ los, wurde aber offenbar ſo gewählt, um die Mundbewe⸗ gungen der Darſteller einigermaßen in Uebereinſtimmung mit dem deutſchen Text zu bringen. Im zweiten Film ſteht Conrad Veidt im Mittel⸗ punkt der Ereigniſſe. Der Bildſtreifen ſtammt aus der Amerikazeit des Schauſpielers und bringt eine recht phan⸗ taſtiſche Geſchichte von dem„Mann der lacht“. Wäre die Handlung etwas ſtärker zuſammengefaßt, könnte man un⸗ eingeſchränktes Lob ausſprechen. So aber muß man Veidts Mimik, der oft nur mit der oberen Geſichtshälfte geſtaltet, ganz beſonders hervorheben. Der gute Wille der Theaterleitung, den Beſuchern ein umfangreiches Programm zu bieten, ſei anerkannt. Zwei eindrucksſtarke Großfilme und ein Beiprogramm zu ſpielen iſt doch etwas zu reichlich, wenn man bedenkt, daß eine Vor⸗ ſtellung beinahe vier() Stunden dauert. Familienchronik * Das Feſt der filbernen Hochzeit feiert heute Stadt⸗ arbeiter Pius Herold mit ſeiner Gattin Karoline geb. Humhlet, Sandhofen, Siedlung A 4, 3 wohnhaft, * Seinen 75. Geburtstag kann am morgigen Mittwoch in geiſtiger und körperlicher Friſche Wagnermeiſter Jakob Kempf, Hohwieſenſtraße Nr. 19, begehen. Der Jubilar iſt ſchon über 30 Jahre Bezieher der N. M. Z. Vorausſage für Mittwoch, 25. November: Meiſt bedeckt, zeitweiſe Regen und mild. Hochſchwarz⸗ wald Schneefall. Lebhafte füdweſtliche Winde. Wetter ⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 7—— See duft. Se S Wind 6d, d Se: e eee we n un S 85 8 nicht. Stärke Wertkelm 1 1 5 9 ſtin— Nebel Königsſtuhl] 5687620 4 2 1 SW. leicht dedeckt Karlsruhe 120076238 2 6 1 ſtin 1 Nebel Bad ⸗Bad 219 762,7 3 5 0 80 leicht Nebel Villingen 712 765,1 1 3 0 8 leicht wolkig Bad Dilrrh.] 791— 2 983 8 lelcht bedeckt St. Blaſten 780— 0 4 0 till— bedeckt Badenweil. 422 783.1 8 7 8 NòWW leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 635,8 2 7 2 W. ſtart wolkig Das kontinentale Hochdruckgebiet iſt über Mittel⸗ europa zerfallen, ſo daß eine von Weſten herange⸗ zogene Randſtörung der großen Islandzyklone nun⸗ mehr Einfluß auf unſere Witterung erhalten hat. Damit iſt der Umſchlag zu Weſtwetter bei uns noch raſcher erfolgt, als geſtern zu erwarten war. Die Aufheiterung vor dem Einſetzen der Störung be⸗ ſchränkte ſich nur auf die letzte Nacht. Der eigent⸗ liche Einbruch milder ozeaniſcher Luft ſteht noch be⸗ vor und wird uns unter auffriſchenden Südweſtwin⸗ den im Laufe des heutigen Tages Erwärmung bringen. eM 7.= Dingen, zu denen ſie ſich berufen fühlten, welche Energie in ihnen wohnt und wie ſie ihre Kräfte bis zum äußerſten anſpannen können. Gewiß— mußte jeder ſofort zugeben: das Letzte, das Ueber menſch⸗ lichſte und darum vielleicht fürs Leben Stählendſte holt dieſer Krieg aus mir heraus! Fürs Leben! Doch für den Tod? Man redet in den Zeitungen ſo viel von„anfeuerndem Beiſpiel des Todes unſerer Helden“. Doch wie wenig dleſer Tod die Seelen daheim und in der Etappe hochſtimmte, das hatten ſie alle ſchon erlebt. Sie ſtarben einſam, nur von ihren Frauen beweint. Und mancher ganz einſam. Wer weiß wo. Nur einer aus den tauſend der kriegsſtark zum Sturm aufgefüllten Bataillone(die ſauberen feld⸗ grauen Uniformen der„Neuen“ leuchteten überall aus den Reihen des Bataillons zwiſchen den dreck⸗ vergilbten der„ollen Krieger“ hervor), nur einer auch von den Neuen fühlte das Schlachtfeld ſich nahen als das ſinnvollſte Schachbrett der Menſchen, als den Triumph aller Dinge, als Krönung alles Menſchengeiſtes, der Fähnrich Tycho von Tislar. Das Lächeln um ſeine Lippen war nicht gemacht, wie er ſo aufrechten Hauptes dahinſchritt, alle andern gingen unter der unheimlichen Laſt des im Heranmurren der Front nahenden Grauſens ein wenig geduckt. Tycho dachte: Mutter, nun werde ich würdig des tapferen Geiſtes meiner Väter, der Ahnen; Lutter am Barenberge 1628, Torgau 1760, Auſterlitz 1805, Beaune la Rolande 1814, Königgrätz 1866, Grave⸗ lotte 1870, immer war ein Tislar oder von Mutters Geſchlecht, den Hohenelbes, einer dabei. Und nun: Tycho von Tislar— Verdun. Er wußte, es war die furchtbarſte Schlacht aller Zeiten und Völker, die hier wütete. Immer aber noch lächelte er, und in ſeinem Ohr klangen fritziſche Märſche. Neben ihm Lutz lächelte leiſer— aber leicht⸗ beſchwingt ſchritt er dahin wie Tislar. Oben auf der Hügelkante— da am Horizont ſchon erſte Wölkchen und Raketen— aber Lutz wendete den Blick zurück — fern im Dunſt der herannahenden Nacht ein ſchwarzer Waldſtreif— die Wälder von Montmédy, Carolas Wald. Ein letzter Schimmer der über der murmelnden Front ſinkenden Sonne traf die Wipfel: Es ruht eine Krone in Frankreich. und ſeine Seele begann Verſe um den Wald der Liebe zu träumen(Jortſetzung folgt.) 4. Seite/ Nummer 546 Neue Mannheimer Zeitung/ uvenv⸗ Ausgabe Der Javag-Prozeß * Frankfurt, 23. Nov. In der Montagsverhandlung im Favag⸗Prozeß wurde noch einmal mit der Vernehmung von zwei Zeugen die Angelegenheit Wys Muller aufgerollt. Zunächſt wurde der frühere Zweigſtellenleiter der Induſtrie⸗Kredit in Berlin, Dr. Simon ⸗Erlangen, vernommen. Der Zeuge ſchilderte die Vorgeſchichte des Erwerbs der Auskunftei Wys Muller und ſagte u. a. aus, daß Kirſchbaum von vornherein ein Gegner des Kaufes geweſen ſei. Kirſchbaum habe ihn ſpäter aufgefordert, Frankl doch einmal tüchtig Beſcheid zu ſagen, daß er die Frankfurter in dieſes Geſchäft hin⸗ einhetze. Hierauf erfolgte die mit großer Spannung erwartete Vernehmung des Kaufmanns Frankl aus Berlin, der ſ. Zt. die Auskunftei an die Favag weiterverkaufte. Frantl läßt ſich ſehr eingehend über das Zuſtande⸗ kommen des Geſchäfts aus. Eines Tages ſei ein Agent der Auskunftei zu ihm gekommen, um ein Abonnement zu verkaufen. Im Verlaufe des Ge⸗ ſprächs habe ihm der Agent erklärt, er, Frankl, wäre der richtige Mann für die Auskunftei. Am nächſten Tag wurde er mit dem Beſitzer der Auskunftei zu⸗ ſammengebracht, mit dem Frankl wegen des Kaufs der Auskunftei verhandelte. Nachdem erſt große Summen genannt worden ſeien, kam Frankl mit dem Beſitzer der Auskunftei, einem Holländer, dar⸗ über überein, daß dieſer ihm die Auskunftei ohne Zahlung eines Entgeltes übergebe. Darüber hinaus ſollte Frankl einen Kredit von 100 000 4 erhalten. Dieſer Betrag wurde ſpäter nicht als Kredit, ſondern als Belrag zur freien Verfügung gegeben. Frankl hat mit dieſem Kapital dann die neue Wys Muller G. m. b H. gegründet und 75 v. H. des Geſchäfts⸗ anteils an die Favag gegen Zahlung eines Betrages von 200 000/ verkauft, während Frankl 25 v. H. für ſich erhielt. Als Frankl von den Vergleichsverhand⸗ lungen in den Differenzen mit der Favag ſprach, kam es zu lebhaften Auseinanderſetzungen zwiſchen Kirſchbaum und Frankl, als letzterer behauptete, daß er Lei den Vergleichsverhandlungen von Becker trotz der früheren Vorkommniſſe ſehr freundlich empfan⸗ gen worden ſei. Becker habe Kirſchbaum einen ge⸗ meinen Lumpen genannt, der ihn in dieſe Sache hin⸗ eingeritten habe. Kirſchbaum verwahrte ſich gegen dieſe Ausſage Frankls, die er als nicht richtig bezeichnete und aus der er einen Schluß auf den Wert der übrigen Ausſagen Frankls ziehen müſſe. Schließlich verlas Kirſchbaum eine Ausſage Beckers, die bezüglich der Vergleichsverhandlungen weſentlich von den Auoſagen Frankls abweicht. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung wurde der Buchhalter Hahn vernommen, der bei der Firma Kahnheimer u. Co., die ſpäter von der Favag übernommen wurde, angeſtellt war. Der Zeuge, der einen wenig intelligenten zurückhalten⸗ den Eindruck macht, ſchildert, wie Sauerbrey ihn ge⸗ fragt habe, ob er noch ein ähnliches Buch wie das Konto⸗Korrent⸗Buch habe. Auf Anweiſung von Sauerbrey habe er dann ein paar Seiten aus dem alten Buch herausgeriſſen und durch neue erſetzt. Auf ben neuen Blättern änderte er dann den Na⸗ men Heltos in Bensheimer u. Hermann um. Auf Befragen erklärt der Zeuge offenherzig, daß er nie auf den Gedanken gekommen ſei, daß da etwas Un⸗ rechtes geſchehe. Nun wirb die Angelegenheit Norden G. m. b. O. erörtert. Sauberbrey ſagt aus, daß er alleiniger Inhaber bieſer Geſellſchaft war, daß er aber ſeine Sekretä⸗ Tin bei der Gründung hinzugezogen habe, damit ſie nach außen hin als Inhaberin in Erſcheinunz trete. Einziger Zweck der Geſellſchaft ſollte ſein, den Licht⸗ ſpiel⸗Geſellſchaften(Gloria⸗Palaſt Frankfurt a..) ein Darlehen zu geben. Die Lichtſpiel⸗Geſellſchaft m. b. H. hatte zwar 1928 mit einem Verluſt von 30 000 Mark gearbeitet, dieſer Verluſt ſollte aber auf Fehldispoſitionen zurückzuführen ſein. Im allgemei⸗ nen glaubte Sauerbrey, daß das Geſchäft lukrativ ſei. Er habe durch die Norden G. m. b. H. insgeſamt 55 000 Mark Kredit gegeben. Bei der Abtretung der Geſchäftsanteile habe er ſeine Schweſter vorgeſchickt, damit er nach außen hin nicht in Erſcheinung trete. Die Anklage wirft Sauerbrey vor, daß er Kredite bewilligte, für die ihm keine Bewilligungsbefugnis zuſtand. In der Nachmittagsſitzung kam der Fall Aenne Weidmann zur Sprache. Wie allgemein bekannt, hat Sauerbrey ſeinerzeit in Pfaffendorf bei Koblenz das Hotel„Rhein⸗Hotel“, ſpäter Hotel„Blondes Kind vom Rhein“ genannt, für Rechnung von Fräulein Weidmann gekauft. Sauerbrey betonte, daß er zu Fräulein Weidmann„weder freundſchaftliche noch darüber hinausgehende Beziehungen unterhalten habe“. Die Mutter von Aenne Weidmann, die den bekannten„Haferkaſten“ in Frankfurt a. M. betrieb, mußte dieſes Reſtaurant infolge Schwierigkeiten auf⸗ geben. Als damals das„Rhein⸗Hotel“ günſtig zu ver⸗ kaufen war, kam Fräulein Weidmann auf die Emp⸗ fehlung zweier Herren zu Sauerbrey. Dieſer ſah ſich das Hotel an und kaufte es zu dem Betrage von 73 000 Mark, während er es auf einen Verkehrswert von 100 000 Mark ſchätzte. Später wurde das Hotel durch einen amtlichen Taxator auf 130 000 Mark ge⸗ ſchätzt. Durch eine umfangreiche Transaktion zwiſchen Sübbank und Norden G. m. b. H. wurde der Kauf finanziert und Sauerbrey übernahm der Norden gegenüber die Bürgſchaft. Von der Staatsanwalt⸗ ſchaft wird Sauerbrey Fahrläſſigkeit bei der Gewährung von Krediten vorgeworfen. Ferner wird ihm das Recht abgeſpro⸗ chen, der Nordengeſellſchaft Kredite zu gewähren. Sauerbrey verteidigt dieſe Transaktion mit dem Hin⸗ weis darauf, daß der Kauf ein ſehr gutes Geſchäft ge⸗ weſen ſei. Auf die Frage, wie er die dieſerhalb bei der Norden gemachten Schulden abdecken wolle, antwor⸗ tete Sauerbrey, er habe gehofft, daß es bald wieder einmal ein Konſortialgeſchäft geben werde, bei dem er etwas verdienen würde. Bei dem Syſtem, das bei der Favag herrſchte, hätte er dies mit Sicherheit an⸗ nehmen können. Die Verhandlung drehte ſich nun um die Frage, ob Sauerbrey den Notaren in Koblenz, dte den Kauf abſchloſſen, Anweiſung gegeben hatte, die Hypothekenbriefe nach der Kaufpreiszahlung an die Nordbank auszuhändigen— was ſehr zu ſeinen Gun⸗ ſten ſprechen würde— oder ob er die Abſicht hatte, die Briefe in ſeinen Beſitz zu bringen. Sauerbrey behielt ſich in dieſem Punkte die Beweisführung vor. Ueber die Hypothekenrangordnung bei einer evtl. Verſteigerung von Grundſtücken kommt es zu einer kurzen Auseinanderſetzung zwiſchen Sauerbrey und dem erſten Staatsanwalt. Sauerbrey, der ſich ſehr geſchickt verteidigt, gelingt es ſchließlich, die Prozeß⸗ teilnehmer von der Richtigkeit ſeiner Theſe zu über⸗ zeugen. Nun kommen noch zwei Fälle zur Sprache, in denen Sauerbrey fahrläſſigerweiſe, wie die Anklage behauptet, Kredit gewährt hat. Im Falle Lämmer⸗ ſpieler Metallwerke wird Sauerbrey außerdem vor⸗ geworfen, daß er der Südbank wertvolle Lämmer⸗ ſpieler Aktien im Betrage von 67 000 Mark abgab, während die Norden den vollen Gegenwert erhielt. Als Sauerbrey vorgehalten wird, daß er doch damit rechnen mußte, daß es eines Tages auch einmal ſchief gehe, daß er ſich doch nicht insgeſamt 120 000 Mark ſelbſt bewilligen dürfe, hat Sauerbrey immer wieder darauf geantwortet, daß er durch das Syſtem bei der Favag ſtets wieder zu dieſen Geſchäften verleitet worden ſei. Aus Vaden Bräune L. 8. Nov. Ein Brand in der Scheuer und bem Schlachthaus des Gaſthauſes„zum Hirſchen“ brachte große Aufregung in die Einwohnerſchaft, da in dem Feſtſaal der Wirtſchaft eine Theaterauffüh⸗ rung ſtattfand. Es gelang, die Theaterbeſucher ohne Schaben zu retten, während Scheuer und Schlacht⸗ haus eingeäſchert wurden. Der Freiw. Feuerwehr gelang es im übrigen, den Brand zu lokaliſteren. Gengenbach, 28. Nov. Sonntag früh brach in dem Anweſen des Landwirts Huber auf dem Wiegelehof in Fuß bach Feuer aus. Das Gebäude wurde völlig eingeäſchert. Das Haus wurde erſt vor drei Jahren neu aufgebaut, nachdem es auch da⸗ mals durch einen Brand zerſtört worden war. Die Urſache ſoll Kurzſchluß geweſen ſein. * Triberg, 28. Nov. Der prakt. Arzt Dr. Rücker verübte aus unbekannten Gründen Selbſtmord, indem er ſich die Pulsadern öffnete. Aus der Pfalz Streckenſperre burch entgleiſte Lokomotive * Frankenthal, 28. Nov. Die Reichsbahndirektion Dubwigshafen teilt mit: Am Montag, 28. November um 15 Uhr entgleiſte in Frankenthal, nahe der Zuckerfabrik, die Lokomotive bes Lokalbahn zuges 1879 von Oppau—Edigheim nach Frankenthal. Die Entgleiſungsurſache iſt noch nicht geklärt. Da die Strecke geſperrt war, mußten die Lokalbahnzüge 1878, 1881 und 1882 zwiſchen Oppau—Edighetm und Frankenthal ausfallen. * * Grünſtadt, 23. Nov. Im Zuſammenhang mit den politiſchen Zuſammenſtößen am Freitag abend wurde der Händler Paul Klag von hier noch feſt⸗ genommen. s Pirmaſens, 22. Nov. Das bayeriſche Miniſterium für Unterricht und Kultus hat für die Ausmalung der neuen Kirche St. Anton in Pirmaſens für alle in Bayern lebenden Künſtler einen Wettbewerb ausgeſchrieben. Das Thema der Ausmalung lautet: Die Erlöſung der Welt durch Chviſtus. Neue Wege im 3 Beim Bundestag des DFB. in Bonn hat Dr. Bau⸗ wens, der geſchätzte deutſche Schiedsrichter, allen Fußball⸗ führern eindringlich ins Gewiſſen geredet: wir müſſen neue Wege ſuchen, neue Wege zur Wiedererſtarkung. Alles deutet auf Stillſtand und Rückgang im deutſchen Fußball hin. Bis heute iſt es bei dieſem Appell geblieben. Es ſcheint faſt, als fände er kein Echo. Keiner vermag zu widerſprechen, daß die übertrieben große Zahl der erſtklaſſigen Vereine die Schuld trägt am Nachlaſſen der deutſchen Spitzenvereine. Selbſt der DB. gibt es ja in ſeinem Jahresbericht zu. Aber niemand findet den Mut, einen neuen Weg zu gehen. Zur Zeit laufen die Verhandlungen über die Reform des Mitropacup⸗Wettbewerbes. Man hört zwar nicht, daß Deutſchland eingeladen werden ſoll. Zu oft und zu deutlich hat ja der DB. abgewinkt. Aber gerade in der augenblick⸗ lichen Situation ſcheint es ein Gebot der Stunde zu ſein, dieſem Problem ernſtlich näher zu treten. Bei allen Beden⸗ ken, die gewiß nicht grundlos ſind. Die Eingliederung der deutſchen Spitzen⸗ mannſchaften in den Mitropacup⸗Wettbewerb— das iſt alſo die Spielrunde der beiden beſten Mannſchaften von Ungarn, Oeſterreich, der Tſchechoſflowakei und Italien— würde nicht nur die Bedeutung dieſer Einrichtung erhöhen, ſondern auch viele Vorteile für Deutſchland haben. All⸗ gemein hat man eingeſehen, daß nur im Kampf mit großen Gegnern eine Leiſtungsſteigerung zu erzielen iſt. Den deutſchen Klubs haben dieſe großen Gegner Jahre hindurch gefehlt. Ferner würden die beiden betreffenden Mannſchaf⸗ ten in einem regelmäßigen Spielverkehr mit den Spitzen⸗ vereinen Mitteleuropas gelangen, wo ein Spielverkehr mit engliſchen Mannſchaften praktiſch— der ebenſo erſtrebens⸗ wert iſt— nie in Frage kommen wird. Die techniſchen Schwierigkeiten, Termin⸗Sorgen etc. ſind zwar nicht zu unterſchätzen, aber ſie ſollten nicht entſchei⸗ dend ſein. Teilnahmeberechtigt wären die beiden Finaliſten der Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft, alſo in dieſem Jahre hätten Hertha BSc. und München 1860 die deutſchen Far⸗ ben vertreten müſſen. Die deutſche Endrunde würde da⸗ durch noch an Reiz gewinnen, wenngleich nicht verkannt werden darf, daß der veraltete Austragungsmodus keine ſichere Gewähr gibt, die beſten Mannſchaften wirklich ins Endſpiel zu bringen. Vielleicht wird eingewendet, Deutſchland habe keine Thance in dieſem Gremium. Selbſt wenn es ſtimmt— und die Reſultate im Kampf mit ausländiſchen Klaſſenmann⸗ ſchaften laſſen allerdings die Befürchtungen berechtigt er⸗ ſcheinen— kann das auf keinen Fall ein Hinderungsgrund ſein. Deutſchland ſoll ſich nicht kleiner machen als es iſt. In den erſten Nachkriegsjahren waren wir ja dieſen Mit⸗ ropa⸗Staaten ebenbürtig— warum ſollen dieſe Zeiten nicht wiederkommen. Und ſie kämen ja ſchneller wieder, je eher wir uns dazu entſchließen könnten, uns dem Mitropacnp⸗ Wettbewerb anzuſchließen. Selbſt die Tatſache, daß die deutſchen Mannſchaften als Amateur⸗Teams benachteiligt wären, darf nicht abſchrecken; viele Jahre hindurch hat ſich ſelbſt die Schweiz— ſußballeriſch nicht einmal die Klaſſe Deutſchlands darſtellend— mit ihren Amateurklubs betei⸗ ligt. Und nur Profit davon gehabt. Eruſter zu nehmen ſind ſchon die Mahnungen, daß die Spiele um den Mitropacup im letzten Fahre ſehroftſportlichentartete n. Dr. Bauwens kann ein Lied davon ſingen. Tatſächlich haben ſich gerade bet die⸗ ſen Kämpfen üble Szenen abgeſpielt, die nicht gerade ſport⸗ werbend waren. Aber genau geſehen, dürften das Aus⸗ nahmeerſcheinungen bleiben und gerade die Endſpiele der beiden Wiener Vereine, Vienna und W. A. C. haben bewie⸗ ſen, daß ſogar ein Finale ein muſtergültiges Werbeſpiel ſein kann. Von ben Treffen auf deutſchem Boden wäre ein neuer Propaganda⸗Impuls zu erwarten. Und ſolche An⸗ reize können nicht genng gegeben werden. Was die Härte dieſer Spiele angeht, ſo paßt dies ja ſehr gut zu dem neuen Syſtem des Deutſchen Fußball⸗Bundes, ſich auf Kondition und Härte umzuſtellen. Es wird aller⸗ dings verſchiedentlich beſtritten, ob dieſe Methode in ihrer derzeitigen Form nicht übertrieben wird. Nerz andererſeits weiſt immer wieder auf die Mitropaſpiele hin, um ſeine Gegner von der Richtigkeit ſeiner Theſen zu überzeugen. An Kampferfahrung würden jedenfalls die deutſchen Mann⸗ ſchaften erheblich gewinnen. Und das übertrüge ſich von den zwei Teilnehmern mehr oder weniger auf die anderen Spitzenklubs des Reiches. Der Augenblick ſcheint jedenfalls günſtig. Es dürfte ge⸗ nügend Wege geben, um mit den Ländern Fühklung zu be⸗ kommen. Möglicherweiſe würde dem deutſchen Beiſpiel noch ein anderes Land folgen und wir näherten uns langf im dem oft zitterten Ideal, einer Meiſterſchaft des Kontinents. Unter den gleichen Geſichtspunkten wäre die Frage zu beurteilen: ſollen wir uns auch am Länder ⸗Cup⸗ Wettbewerb beteiligen? Das ſind alſo die Spiele der Ländermannſchaften der vier Nationen, benen ſich nach wie vor die kleine Schweiz anſchließt. Das Länderſpiel⸗Pro⸗ gramm des D. würde feſter ſtrukturtert und aus all den eben angedeuteten Gründen wäre auch hier für Deutſchland mehr Licht als Schatten. Doch bieſes Problem iſt nicht ſo ſpruchreif wie der Ein⸗ tritt in die Mitropa⸗Cupſpiele der Spitzen mannſchaften, denn wie man aus eingeweihten Kreiſen hört, beftudet ſich der Cupkampf der Nationen ſelbſt in einer Kriſe, wie Ver⸗ ſuche zeigen, die Spiele auf einen größeren Zeitraum aus⸗ zudehnen. Schweizer Ruderer in Los Angeles Der Schweizeriſche Ruderverband hielt am Sonntag in Thun ſeine fällige Jahrestagung ab. Hinſichtlich der Teil⸗ nahme an den Olympiſchen Spielen wurde beſchloſſen, den einzelnen Klubs die Ausrüſtung von Expeditionen frei⸗ zuſtellen, da der Verband ſelbſt nur in der Lage iſt, einen deutſchen Fußball Das Problem des Mitropatups Zuſchuß von nur 4000 Franken zu leiſten. Dafür wurbe aber eine offizielle Beteiligung des Verbandes an den Ruder⸗Euxopameiſterſchaften in Belgrad beſchloſſen. Die Schweizeriſche iſterſchafts Regatta 1982 findet Neuenburg ſtatt. In der Zuſammenſetzung der ſchweizeriſchen Bob⸗Expt, dition nach Lak lacid iſt eine Aenderung eingetreten, Die erſte Mannſchaft iſt mit René Fonjallaz, Guſtav Fonjalgz Buchheim und Gaſton Fonfallaz beſetzt, während die zweit Mannſchaft ſich Donald Unger, Geier, Scherer un Stauffer zuſammenſett. * Das„Album des Deutſchen Rennſports 981%, ßer, ausgegeben vom Verlag der„Sport⸗Welt“, bietet für dle zahlloſen Anhänger des Pferdeſports einen wertvollen Rundgang durch das Jahr 1931. Die Geſchehniſſe ber Saiſon 1931, die bedeutſamen pferdeſportlichen Ereigniſſe ſind in feſſelnder lückenloſer Form von Fachleuten geſchildert worden. Wertvolle, lehrreiche und hochaktuelle Photographien tragen dazu bei, die Erinnerung an die großen Momente des Jahres 1931 nochmals wach zu rufen. Die weiteren Beſchreibungen: Das Deutſche Derby— Von den Hindernisrennen— Die Hoppegartener Pferdeklinik— Traberſport— Turnierſport— Sport in Rot. Das Rennſport⸗Album 1931 kann gewiſſermaßen alt ein Repräſentationsſtück betrachtet werden— alſo kung geſagt, es handelt ſich um eine Glanzleiſtung in del Pſerdeſportliteratur. Verlag der„Sport⸗Welt“, Berlin 0 7 Was hören wir? Mittwoch. 25. November Frankfurt .15: Frühkonzert auf Schollplatten.— 12.05: plottenkonzert.— 15.15: Jugendſtunde.— 16.00: Tanzmuffk, — 19.45: Kleiner Wegweiſer durch Weihnachtsbücher. 20.15: Bunter Abend. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Unter haltungsmuſik.— 15.45: Kinderfunk.— 16.45: Konzert. 19.00: Stunde des Kaufmanns.— 23.30: Tanze Langenberg .05: Morgenkonzert auf Schallplatten.— 13.05: Mit⸗ tagskonzert.— 16.30: Dr. 1 Edgar Allan Poe.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.00: Dr. Breddin: Neue eih⸗ geſchichtliche Forſchungsergebniſſe. Junge Bodenbewegungen im Rheinland.— 18.20: Schmidt: Einflüſſe der Arbeſtz⸗ loſigkeit auf junge Menſchen.— 20.25: Konzert der Geſell⸗ ſchaft für neue Muſik. Anſchl. Nacht⸗ und Tanzmuſik, München 12.30: Unterhaltungskonzert.— 13.10: Hompoſitionen ür Jazzſpieler.— 13.35: Unterhaltungskonzert.—.0. ür die Jugend.— 15.40: A. Binder: Pflege dess Hundes im Winter.— 17.20: Veſperkonzert.— 18.30: Gruß auß der Oberpfalz.— 19.20: Werkleute.— 20.20: Der Liebestrank. — 22.00: Auf eigener Scholle. Geſpräch mit einem Siehlet aus der bayeriſchen Oſtmark.— 22.45: Konzert und Tanz muſik. Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.35: Joſeph Rheinber⸗ ger. Schallplatten.— 18.00: Tiroler Weiſen.— 16.00: f. Clad: Wie das Elſaß im oͤreißigjährigen Krieg franzöſiſch wurde. 17.05: Nachmittagskonzert. 18.35: Dr. A. Behne: Kann die Kunſt im Leben aufgehen?— Weiteres Programm ſiehe Frankfurt. Wien 11.30: Mittags konzert.— 12.40: Lotte Schöne. Schol⸗ platten.— 13.10: Ein Ausflug nach Bayern.— 16.90; Ju⸗ gendſtunde.— 17.00: Berühmte Sänger.— 20.40: Wieller Tanzweiſen.— 22.15: Tanzmuſtik. Aus Mannheim 19.00: Vortrag von Prof. Hermberg, Jeng:„Deutſchlands Stellung auf dem Weltmarkt“. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Konzert.— 15.30: Ländliche Mul — 20.00: Volkslieder und Sleder im Volkston.— W Konzert. Mailand: 17.10: Sinfonie⸗ und Kammermuſtk.— f Die verlorene Frau. Oper. Prag: Deutſche Sendung: Kinderfunk. Märchen. Rom: 17.30: Buntes Konzert.— 21.00: Baſtien ung Baſtienne: Oper von Mozart. Sottens: 20.25: Jazz auf 2 Klapteren. Straßburg: 18.00 und 19.00: Jazzmuſik. 20.45: Schallplattenkonzert. Raclio-Pilz Mannhelm d 1, 7 Dos erste Spezlelgeschöſt —..00 und 8 N 1 5 Ueberraschend ist die Lelstung U 137 50 des neuen loewe- Appefates Il. 1 mit Lautsprecher Vorführung unverbindlich jedetzeſt Chefredakteur: Kurt Flſcher 4 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Paungege deer Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: R e Schön leer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Ehmer Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kur! 11 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude,** Mannheim Sealer Drucker und Verleger: Druckerel Dr Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, Jür unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bel Rl Ihams.Garis., Icigwaren! Eler-Band-Nudeln, lose, ungefärbt, 1 Pfd. nur 39 3 Eler-Maccaronl, lose, ungefärbt, 1 Pfd. nur 39.3 Eler-Spaghetti, gepackt, ungefärbt, 1 Pfd. nur 48.3 Thams& Gars: N 5, 1 Mittelstraße 32(1, 16 fable Maensge Am 10. Dezember, abends 6 Uhr wird, wie allfährlich, für unſere Zöglinge in unſerem Vereinshauſe R 7. 24 eine Channkah⸗Feier ſtattfinden, zu welcher wir alle Freunde und Gönner unſerer Anſtalt freundlichſt einladen. Mit der Feier iſt eine 15 696 Besdienkung unſerer Kinder verbunden. Dieſem Zwecke zugedachte Gaben werden dankend entgegengenommen von den nachbezeich⸗ neten Damen des Frauenvorſtandes: Frau Auna Darmſtädter, Vors., Aug.⸗Anlage 23 15004„ Flora Bernheim, Friedrſch⸗Karlſtr. 13 * Teppiche BRVNM, B 1, 2 Plissee Rücke 2 Mk. an Schmale Plissee Meier 20 Pfg. an StofkKnüpfe Hohls aum und Kanten Meter 25 Pfg. Schammeringer, I 1, 10 Gertrud Billigheimer, Waldparkſtr. 12 Johanna Goldſchmidt, Colliniſtraße 41 Paula Jacobi, Hebelſtraße 11 Luiſe Lefo, Werderſtraße 20 Helene Meyer⸗Gerngroß, Otto⸗Beckſtr. 38a Carola Nahm, Leibnizſtraße 23 „ Thekla Netter, Auguſta⸗Anlage 23 und von Herrn Karl Leopold, Walſenhausleiter R 7. 24. Geldspenden können auf unſer Poſt⸗ ſcheckkonto Nr. M 151 Poſtſcheckamt Karlsruhe überwieſen werden. N N 1** Horgen Schlachlkest Ffeinsheimer Winzer-Verein Garantiert naturreine Weine Heute Stimmungs- Abend im Rose Stets krieche Süßß-Bücklünge Reklamepreis 3 1 Pfund nur bolle dard, 25. .12 E Lange Nacht! Hauptausschankstelle: 1% Zum Neu- Ausschank gelangt: tes 1930er Rupp. Reiterpfad ½ Ltr. 80 4 1980er Wach. Hä gel Ltr. 38 3 (Wachstum Bürklin-Wolf Wachenheim.) Ainagtagunentsttug tat gtudtnaentepagtdattnergtmumnhnmamm mm Weinhaus„Graf Teppelin“? * in gutem geſucht. K 4, 9 Heute: lange Nerht P fiechte-Lunus- Ermäßigung! Etagenhaus gegen Barzahlung von Privat zu kaufen Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. ee 83, 1a Weinhaus Schlupp 8 3, 7a Flechte- Lupus ER:zem 1010 ſelbſt ſchwerſte veraltete Fälle, ſind ſicher heilbar. Monogramm⸗ funf ann dfan hmm Pe b err dicht babe rr dige Somme) ne für. Flickerel 1 8 Taſi- zeſter Zeit, ſelbſt 30 Jahre alte Leiden. Viele K. tle, N Fpeier': MWeinslube rage 11 Hertennenden.- Anka t koßenkos. Seh. K. 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Davon entfallen für Abſchreibungen 161 000 (158 00) A, ferner auf neue Reſerverückſtellung 220 000 (150 000)„ aus der bekannten überhöhten Warenvorträge aus ber letzten Bilanz, ſodaß als reiner Betriebsverluſt 2b. 250 000, gegenüber einem Vorjahrs⸗Reingewinn von 01 000“ vorliegt. Infolge der Differenzen wird der ge⸗ ſamte Adi der nächſten GV ſein Mandat zur Verfügung ſtelen und es auch dem neuen AR überlaſſen, Beſchlüſſe über die Sanierung zu faſſen. Eine Zuſammenle⸗ gung im Verhältnis:1, wie ſie bisher in der Oeffent⸗ lichkeit genannt wurde, ergebe ſich nur dann, wenn man ſämtliche Anlagen und Werte unter Berückſichtigung der gegenwärtigen Kriſe auf den Gegenwartswert abſtelle. Ueber die ammenſetzung des neuen AR beſteht noch keine Klarheit, da die Majoritätsverhältniſſe bei dem Un⸗ ternehmen noch nicht offen erkennbar ſind. Auf eine Wie⸗ derwahl wird der bisherige ſtellvertretende Vorſitzende Leopold Merzbach⸗⸗Frankfurt a. M. ſowie Bankier Baron von Schröder, t. Fa. Stein⸗Köln verzichten. Zahlungseinſtellung einer Lübecker Bank ) Lübeck, 24. Nov.(Eig. Dr.) Die im Jahre 1862 ge⸗ ründete Vorſchuß⸗ und Sparvereinsbank in Lübeck hat beute ihre Schalter geſchloſſen. Die Leitung der Bank, die bor allen Dingen von Mittelſtandskreiſen und Gewerbe⸗ kreibenden in Anſpruch genommen wurde, gibt eine Er⸗ Hüärung heraus, in der es u. a. heißt, daß nach der Zah⸗ lungseinſtellung der Darmſtädter Bank auch bei der Vor⸗ ſchuß⸗ und Sparvereinsbank in Lübeck ſtarke Abhebungen und Kündigungen erfolgt ſeien, denen entſprechende Ein⸗ gänge nicht gegenüberſtanden. Verſchiedene Verhandlungen ur Aufnahme eines größeren Kredits ſeien fehlgeſchlagen. uch Verhandlungen mit dem Lübeckiſchen Staat hätten keinen Erfolg gehabt, da dieſer die Hergabe einer beſtimm⸗ len Anzahl von Aktien gefordert habe, wozu die Bank nicht in der Lage geweſen ſei. Ueber die weitere Abwicklung schweben noch Verhandlungen. Das mit 1 Mill. J arbel⸗ tende Inſtitut verteilte 1929 eine Dividende von 5,5 v. H. nach 7 bezw. 8 v. H. a Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz AG, Ber⸗ Un.— Vergleichsverfahren beantragt. Nach der am 19. J. M. erfolgten Zahlungseinſtellung der Berliner Haus⸗ beſiterbank iſt nunmehr ein Antrag der Verwal⸗ tung beim Amtsgericht Berlin⸗Mitte auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichs verfahrens ge⸗ ſtellt worden. Durch dieſen Antrag ſeitens des Inſtituts werden 2 von Berliner Kleingläubigern geſtellte Anträge auf Konkurseröffnung wirkungslos. Die Statusarbeiten werden unter Leitung des neu in den Vorſtand delegierten Dresdner Bank⸗Direktor Scharpberg mit Hochdruck helrleben, ſo daß man hofft, in eintgen Tagen wenigſtens einen rohen Ueberblick über die Situation bei dem In⸗ ſtitut zu haben. Ermäßigung der Hypothekenunkoſten beim Berliner Pfandbriefamt Gemäß dem kürzlich veröffentlichten Sat⸗ zungsantrag hat das Berliner Pfandbrieſomt mit Wir⸗ kung gö 1. Jonnar 1991 den Verwaltungskoſtenbeitrag in ger üblichen Höhe von 0,5 v. H. auf 0,25 v. H. ermäßigt, in gleichem Umfange die einmaligen Beiträge bei der künf⸗ ligen Begebung von Hypotheken. Zum Ausgleich der für 1001 noch in üblicher Höhe von 0,5 v. H. geleiſteten Ver⸗ waltungskoſtenbeiträge brauchen für das Jahr 1932 die Eigentümer demzufolge überhaupt keinen laufenden Ver⸗ waltungskboſtenbeitrag zu zahlen. Ibdung⸗ Germania Konzern.— Vorfjahrsdividende wahrſcheinlich. Wie von der Verwaltung des Idung⸗Ger⸗ mania⸗Lebensverſicherungs⸗Ach und der Id unga⸗Germanta Allgemeine Verſicherungs⸗AG, Berlin, mitgeteilt wird, dürfte für das am 31. Dez. d. J. ablaufende Geſchäftsjahr aller Vorausſicht nach mit der Ausſchüttung der Vorjahrs⸗ bipidende von 6 bzw. 5.⸗H. zu rechnen ſein. Die Geſchäfts⸗ loge des Konzerns ſei angeſichts der ſchwierigen Wirtſchafts⸗ loge als durchaus befriedigend zu bezeichnen. Eine Verwaltungserklärung des Iduna⸗Germania Verſicherungskonzerns.(Eig. Dr.) An die Tatſache, daß das Reichsauſſichtsamt für Privatverſicherung beim Iduna⸗ Verſicherungskonzern eine außerordentliche Re⸗ ion beantragt hat, ſind verſchiedene Vermutungen ge⸗ knüpft worden, ſo insbeſondere die, daß der Hauptzweck der Revſſton die Prüfung der Bewertung der Aktiven ſet, die in die brei Geſellſchaften des Konzerns(Leben, Allgemeine, Holding) eingebracht ſind, da ſich die Notwendigkeit ſtärkerer Abſchreibungen ergeben habe. Hierzu wird uns von der Verwaltung der Iduna⸗Germania auf Anfrage folgende Erklärung gegeben:„Bei der Reviſion, die z. Zt. bei den Iuna⸗Germanla⸗Geſellſchaften vom Reichsaufſichtsamt für Prlvatverſicherung vorgenommen wird, handelt es ſich um eine im Reſchsaufſichtsgeſetz vorgeſehene Reviſion. Die mit dleſer Reviſion in Verbindung gebrachten Kombinationen treſſen nicht zu.“ * Hadiſche Eſſigwerke AG. vorm. Fr. Frank, Lahr.— Kapftalherabſetzung. Die GV. beſchloß Herabſetzu 9 des Aktlen kapital s von 220 000„ um 168 000 uf 55 000“. Von einer Wiedererhöhung iſt nichts bekannt. Die Bilanzen per 50. 9. 30 und 3. 90. 31 liegen noch nicht vor. Per 90, 9. 29 betrug der Verluſt 89 588 l. Freiwillige Exekutionen im Freiverkehr Bei kleinſtem Geſchäft um 1 v. H. ſchwächer 5 A Berlin, 24. Nov.(Eig. Dr.) Rochdem der Vorſtoß der Sozialdemokraten und ſchwir⸗ chere Newyorker Meldungen ſchon in den geſtrigen Abend⸗ ſtunden Kursrückgänge von ca. 1 v. H. zur Folge hatten, blieb die Sti m mung auch im heutigen telefoniſcheng Freiverkehr ſchwach. Es fehlte an Anregungen, due Auslaſſungen des Stahlvereins wurden zwar relativ gün⸗ ſtig kommentiert, ſo daß weitere ſogenannte freiwillige Exekutionen für die Kursbewegung ausſchlaggepend waren. Außenpolitiſch gibt es ebenfalls nichts Neues. Auf die Wirtſchofts⸗Notverordnung der Reichsregierung bleibt man geſpannt, aber auch reſerviert. Wie ſchon geſagt, hielt ſich das Geſchäft in engen G renzen und beſchränkte ſich hauptſächlich auf die Stan⸗ dardwerte. Dieſe gaben ziemlich einheitlich um ca. 1 v. H. nach. Als beſonders ſchwach ſind wieder Ac zu nennen, aber auch Reichsbankanteile, Schultheiß und Salzdetfurth waren etwas ſtärker rückgängig. Relativ gur gehalten lag der Montanmarkt. Auch feſt verzinsliche Werte gingen erneut um ca. 74—1 v. H. zurück, ohne daß allerdings übermäßiges Angebot vorgelegen hätte. Gs kam in den Rückgängen mehr die Aufnahmeluſt des Mork⸗ tes zum Ausdruck. Die Ausſichten für die Börſenwiederer tze nung werden heute plötzlich über Nacht wieder als weſenk⸗ lich geringer bezeichnet, nachdem bekannt wurde, daß die Bedenken der Reichsbank immer noch vorhanden ſind und 887 1 5 ſchwebenden Verhandlungen den Ausſchlag geben zönnten. An ber ſchwachen Veranlagung des Marktes änderte ich guch in den Mittagsſtunden nichts. Bei kleinſten Umſätzen bröckelten die Kurſe weiter ab. Auch; feſtverzinsliche Werte zeigten weiter rückgängige Tendenz, Altbeſitzanleihe ging um co. 2 v. H. zurück. Der Gela ⸗ markt war ziemlich unverändert, Tagesgeld eher leichter, man nannte einen Satz von 84974 v. H. 20 Pfennige auf 15,32 fort. Ausmaße zurück, während Liſſabon 40 Pfennige verlor. Die nordiſchen Deviſen lagen wieder ausgeſprochen ſchwach Kopenhagen und Oslo büßten je 2, Stockholm 2½ und Reykjavik 174 ein. Berliner Devisen Olskontsätze: felchsbank 8, Lombard 10 v, fl. Umtlich in Rm. Dis.“ 28 November 24. November J Parktät für kont] Geld Brief eld rief M Zuenos⸗Aires 1Peſo 7.058.057 1058.062 1,788 Kanada Itan. Dollar.656.684 3,886 3,644 4,7861 ——. Ihen 6,75.068.072.06.072.089 airo. lägypt. Bd.— 15.88 15,92 15,68 15,72 21,91 Türkei. IIürt.PfBöb.——.——.———.—.1807 London.. Sterl. 6 15,50 15.54 15.80 15,84 20,393 New Dork. 1 Dollar 4.209.217 4,209 4,217 4,1780 Rio deJaneirolMillr.—.264 90,266.254 0,258.503 Uruguay 1Goldpeſo—.848.852.798 1802.421 Holland. 100 Gulden 3 169,08 169,37 168.998 16932 168,48 Athen. 100 Drachmen 12 5,195.205 5,195 5,205 5,445 Brüffel 100-500 bf 2 58,39 88.51 58,489 59.81 858,855, Bukareſt... 100 Lei 9 ½ 2,517.523 25517.528—.— Ungarn. 100 Pengb 10 28,28 78,42 73,28 73.42—.— Danzig. 100 Gulden 5 81.97 82.18 81,97 32,18 81,558 Helſingfors. 100 8M 8 8,21 8,23 8,21.28 10.512 Italien... 100 Lire 7 21,88 21.72 21.68 21,72 22,025. 750 en 7%.458 7,467 7,448 7,457.85 owno„ 100 Kronen 6½ 42,16 42,24 42,16 42,24—.— Kopenhagen 100 Kr. 6 88,42 83 58 51.42 91,58 112,0 Liſſabon 100 Eskudo 7 14,29 14,81 18,89 13,91 17,485 Oslo. 100 Kr. 6 89,42 88.58 81.42 8158 111,74 Paris,„„ 100 Fr. 259 16.47 16.51 16.47 16,51 16,445 Prag.. 100 Kr. 6 12.468 12.489 12.488 12.488 12,38 Sch weſz... 100 Jr. 2 81.72 31,89 61,52 81,68 60,815 Sofia.. 100 Lewa 8.057 3,063 3,057.068 9,01 Spanien 100Peſeten 6½ 35,76 35,84 35,61 35,69 69,57 Stockbolm. 100 Kr. 7 83,42 83.58 80,9 81.08 112,05 Eſtland 100 Eſtm.— 112,79 118,01 112.79 113,01— Wien„100 Schilling 10 58.94 39. 58,94 59,08 l 58,79 Amſterdam erneut ſchwäche ib Amſterdam, 24. Nov.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe eröffnete ebenfalls bei ruhigem Geſchäft in ſchwächerer Haltung, da diez Rückvänge in Newnork, die wieder niedrigeren Getreibe⸗ preiſe und die Pfundſchwäche Abgaben hervorriefen. Dien Kaufluſt war ferner gehemmt durch die allgemeinen inter⸗ nationalen Beſtrebungen, neue Zölle einzuführen, bzw. die beſtehenden zu erhöhen, da man hieraus eine weitere: Verſchlechteruug der internationalen Wirtſchaftsſituation; herleitet g An den holländiſchen Waren märkten gingen die Getreide- und Zuckerpreiſe zurück, während ſich Kaffee gut behauptete.— Der Miniſter für Arbeit, Handel und Juduſtrie hat die Regierung erſucht, Maßnahmen zur Regelung der Ausfuhr von beſtimmten Waren im Zuſammenhang der Kontingentierung der Ein„ fuhr in verſchiedenen Ländern zu treffen. Pfund fällt weiter An den internationalen Deviſen märkten. hat ſich der Rückgang des engliſchen Pfundes auch heute weiter fortgeſetzt. Nachdem das Pfund gegen den Dollar zunächſt mit 3,65 nur eine Kleinigkeit leichter eingeſetzt hatte, ging es im Laufe des Vormittags auft 8,02% zurück, um ſich dann leicht auf 3,62 zu erholen. Brauerei-Abſchlüſſe Mälzereianweſen 2,32(2,36), Einrichtungen 0,25(0,28), Vox⸗ Brauereigeſellſchaft zum Engel Heidelberg Nach dem vorliegenden Bericht über das am 30. Sept. 4001 beendete Geſchäftsfahr brachte die Ueberſteuerung des res einen kataſtrophalen Rückgang des Bierabſatzes und demzufolge auch des Gewinnergebniſſes, weshalb die Ver⸗ waltung der Brauerei der auf den 28. Nov. 1981 anberaum⸗ Re G. vorſchlägt, über die Verwendung des erzielten Nr de win ne Beſchluß zu faſſen. Der Reingewinn rügt nach 28 649(22 300]/ Abſchreibungen 51443 4 und ehögt ſich zuzüglich des Gewinnvortrages von 10860 auf 11550* aus dem l. V. 10 v. H. Dividende ver⸗ ). für das laufende Geſchäftsjahr werden die Ausſichten des anhaltenden Steuerdruckes, des allgemeinen chaftlichen Niederganges und unter Berückſichtigung e reichen Obſt⸗ und Weinernte als die denkbar ſchlech⸗ ten bezeichnet. In Auswirkung dieſer kritiſchen Um⸗ 9580 hat das neue Geſchäftsfahr bereits mit einem wei⸗ ten Rückgang des Bierabſatzes begonnen erde der Bilanz erſcheinen: Immobilenkonto 1 812 000% 000), Immobilienkonto 2(Wirtſchaftsanweſen) 38 500% 500), Effekten unverändert 21 500 /, Kaſfa 21 306. Vorräte 21878/(87 788), Schulöner einſchl. Bank. Angaßen 986970/(1033 829), andererſeits Hypotheken 1 500 700 9 125 1. rücklage 200 000 50 000) u äubiger 10 20 816 745). e Freiherrlich von Tucherſche Brauerei Al5., Nürnberg. der Erlbs für Bier ſowie ſonſtige Einnahmen ſtellten oed de dem am 30. 6. 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr auf 1 0030 4 gegen 7 165 083% i. V. Nach Abfetzung aller Aer ſowie 379 878(420 570)/ Abſchreibungen verbleibt 3 66 630(64 257)/ Vortrag nur ein Reingewinn von 5 089 gegen 566 630/ i.., der zur Halbierung der küudende auf die 5 Mill.& Aktien auf ö v. H. zwingt, wo⸗ gi. ſich der Gewinnvortrag auf 44083/ ermäßigt. Der Tala wurde durch den allgemeinen Rückgang des Be⸗ kültiaungsgrades und die Folgen der Erhöhungen der 5 erſteuern ungünſtig beeinflußt. Der alte Kundenſtand dunte zwar erhalten und auch neue Abſatzſtellen geſchaffen berden, doch blieb eine Minderung des Abſatzes— wenn auch im Rahmen des allgemeinen Durchſchnitts— unver⸗ . Durchgreifende Sparmaßnahmen vermochten den mſatzrückgang nicht auszugleichen. Aus der Bilanz: Gaſt⸗ wirtſchaften und Häuſer 1,73(1,71) Mill.„, Brauerei⸗ und len. räte 1,18(1,53), Außenſtände 2,18(2,36), Aufwertungsaus⸗ gleich 0,19(0,31), anderſett. Verbindlichkeiten 1,19(1,65) und, Hypotheken 1,26(1,25) Mill.&.(. 4. Dez.) * Grüner Bräu AG., Fürth.— Starker Abſatzrückgang. Das am 30. Sept. 1931 abgelaufene Geſchäftsjahr hat einen; Abſatzrückgang von rd. 18 v. H. gebracht. Seit Juli bs. Js. iſt ein weiteres ſcharfes Abſinken der Abſatzkurve zu. beobachten, ſodaß im kommenden Geſchäfts jahn bei Fortdauer der derzeitigen Verhältniſſe voraus ſichtlich, mit einem Abſatzverluſt von 30 bis 40 v. H. ge⸗ rechnet werden muß. Die Ueberbeſteuerung und die dadurch hervorgerufene Ueberteuerung des Bierpreiſes liegen in, kraſſem Gegenſatz zu der ſtändig ſinkenden Kaufkraft der! Bevölkerung. Durch Anpaſſung an die veränderten Ver⸗ hältniſſe konnte die Geſellſchaft trotzdem ein befriedigendes Ergebnis erzielen. Nach 212 482„ Abſchreibungen ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 806 604 /, aus dem 12 v. H.(i. V. 14 v. H. und 3 v. H. Bonus) verteilt und 115 592/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſol⸗ Die Bruttoeinnahmen aus dem Bierabſatz betragen 4,59 Mill., Steuern beauſpruchten 2,06, Gehälter und Löhne 0,49, ſonſtige Unkoſten 0,58, Malz⸗ und Hopfenver⸗ brauch 0,79 Mill. In der Bilanz erſcheinen u..: An⸗ weſen⸗ und Betriebsanlagen 1,70, Bankguthaben 0,71, Hypo⸗⸗ theken und Darlehen 1,44, laufende Außenſtände 0,06, Wa⸗ renvorräte 0,11, dagegen Kautionen und Einlagen 0,34, noch nicht fällige Steuern und Abgaben 0,37, Rücklagen 0,17, Sonderrücklage für Steuern 0,10, Kreditoren 0,02, AK. 1,8, Reſervefonds 0,23 Mill. 1. GV. am 7. Dezember. * Brauerei Feldſchlößchen— Streitberg Ach. Braun⸗ ſchweig. Der AR. beſchloß, der GV. am 9. Jan. die Vertei⸗ lung einer Dividende von 10 v. H.(12 v..) vorzuſchlagen. Der Reingewinn beträgt nach 163 997(278 509)„ Ab⸗ ſchreibungen 238 136(898 439), wozu noch der Gewinnvor⸗ trag aus dem Vorjahre von 180 685(82 146) I tritt. * Sächſiſche Malzfabrik Ac, Dresden⸗Plauen Die G der Sächſiſchen Malsfabrik Ach, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1980⸗31 mit 8(12) v. H. Dividende. Wie mit⸗ geteilt wurde, hofft die Verwaltung, im laufenden Jahre den Umſatz des Vorfahres aufrecht erhalten zu können, Die Preiſe ſeien zurzeit, wie überhaupt in der Branche, gedrückt. e 5 Am Devi ſenmarkt ſetzte das Pfund ſeine Abwärtsbewegung um Auch Kairo ging in demſelben waltung der Geſellſchaft ö beim Reglerungspräſidenten in Kaſſel, an denen auch der Mühlen waren mittlung des Statiſt. In Amſterdam ging es auf 9,04%½ zurück, man wollte Ver⸗ käufe der Niederländiſchen Bank feſtſtellen. Gegen Paris ſchwächte ſich das Pfund auf 92,71 ab, gegen Zürich auf 18,70 und gegen die Reichsmark auf 15,32%, gegen Madrid auf 42,93 und gegen Brüſſel auf 26/6. Der Dollar blieb weiter feſt, die Reichs mark hat ſich wieder gut erholen können, in Amſterdam ging ſie auf 59 und in Zürich auf 122.20 an, während ſie ſich in Paris mit 605 eine Kleinig⸗ keit niedriger ſtellte. Die Norddeviſen blieben weiter im Angebot und ſchwach, die ſüdamertkaniſchen Deviſen lagen etwas feſter. Schwache Poſition des Londoner Deviſenmarktes 3 London, 24. Nov.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute in ſehr un⸗ ſicherer Haltung, das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen, die Schwäche des Pfundes verſtimmte. Der neue Rückgang des Pfundes allen führenden Deviſen gegenüber hat das ſeit einigen Tagen in der Londoner City herrſchende Ge⸗ fühl der Beſorgnis noch erheblich verſtärkt. Es waren auch in der Hauptſache heute wieder Abgaben des Kon ⸗ tinenks, die das Pfund drückten. Die Gerüchte wollen nicht verſtummen, das bei den Verkäufen für franzöſiſche Rechnung— die Hauptverkaufswelle geht zweifellos von Paris aus— in hervorragendem Maße politiſche Mo⸗ tive eine Rolle ſpielen. Andererſeits beginnt man auch zu verſtehen, daß die augenblickliche engliſche Handels⸗ politik kaum dazu angetan iſt, das Vertrauen des Auslandes zu ſtärken. Man verſucht auf der einen Seite, den Wert des Pfun⸗ des künſtlich hoch zu halten durch die Einführung von Zöllen und durch die„britiſche Warenbewegung“, anderer⸗ ſeits ſucht man wiederum ein erhebliches Anziehen des Pfundes zu vermeiden, um nicht des Vorteils der Export⸗ prämie verluſtig zu gehen. Die Poſftion des Londoner Deytſen⸗ matrktes iſt jedenfalls ſehr ſchwach, er hat die Führung an den kontinentalen Plätzen abgegeben. Die Schwäche des Pfundes hat alle Hoffnungen auf eine bal⸗ dige Herabſetzung des Diskontſatzes vernichtet. im Gegenteil, man rechnet jetzt ſogar wieder mit einer Er⸗ höhung. Daß die offiziellen Finanzkreiſe ſich der Not⸗ wendigkeit einer Knapphaltung der kurzfriſtigen Kredite nicht verſchließen, geht aus der geſtern zu Tage getretenen Unwilligkeit der Bank von England hervor, einigen Häuſern unter die Arme zu greifen, die am offenen Markt keine Gelder erhalten konnten. Am Londoner Metallmarkt ging der Gold⸗ preis um 1,8 Schilling auf 113 Schilling 5 Pence herauf, die Kupfer⸗ und anderen Metallpreiſe lagen ebenfalls feſter, auch die Getreide⸗ und Baumwollpreiſe in Liverpool waren durchweg höher. * O Diskontſenkung in Danzig.(Eig. Dr.) Die Bank von Danzig hat mit Wirkung ab 24. November den Diskont⸗ ſatz von 6 auf 5 v. H. und den Lombaroſatz von 7 auf 6 v. H. herasgeſetzt. Brown, Boveri u. Cie. AG., Mannheim. Zu Mel⸗ dungen über einen Umſatzrückgang und über einen mög⸗ lichen Dividendenausfall wird von der Verwaltung erklärt, daß der Auftragseingang in den erſten 10 Monaten des laufenden Jahres den gleichen Zuwachs wie i. V. erfahren habe. Die Reſtriktion der Reichsbank bei der Diskontierung von Ruſſenwechſeln wirke ſich aller⸗ dings inſofern unangenehm aus, als die Geſellſchaſt nur ſchwere Inſtallationen liefere, die mit ſehr lange laufen⸗ den, nun nicht diskontierbaren Wechſeln bezahlt werden. Man erwarte aber, daß für die geſamte Starkſtrominduſtrie in dieſer Frage bald eine einheitliche Regelung erfolge. Ueber den Abſchluß für 1931 laſſe ſich noch nichts ſagen, da die geſetzlichen Beſtimmungen für die Bilanzierung noch nicht feſtſtehen. * Vorerſt keine Stillegung der Deutſchen Dunlop AG., Hauau⸗Main. Die Verhandlungen über den von der Ver⸗ eingereichten Stillegungsantrag Landrat und der Oberbürgermeiſter von Hanau teilnahmen, haben inſofern ein günſtiges Ergebnis gebracht, als die Ha⸗ nauer Verwaltung bei der engl. Muttergeſellſchaft Schritte zur Aufrechterhaltung des Betriebes im bisherigen Umſang unternehmen will. Das Werk bleibt bis zum Abſchluß dieſer Verhandlung bzw. bis zur Erledigung der Lohnver⸗ handlungen in Betrieb. TSCHAFTS-ZETITUNG Abend-Ausgabe Nr. 546 Die deutſchen Tributzahlungen aus Enteignung deuiſchen Eigentums 24 Milliarden Goldmark Der Schutzverband geſchäbigter Auslandsdeutſcher weiſt mit Recht auf die Notwendigkeit hin, bei den kommenden Verhandlungen über die Reparationen die durch Zurücklaſfung, Beſchlagnahme und Enteigwung des deutſchen Privateigentums den ehemaligen Feind⸗ ſtagten geleiſteten Tributzahlungen geltend zu machen. Der Gegenwert dieſes deutſchen Privateigentums, das den ehemaligen Feindſtagten als erſte Tributleiſtung ausgelte⸗ fert wurde, wird auf rund 24 Milliorden Gol bd⸗ mark geſchätzt. Er iſt vom Deutſchen Reich den Geſchädig⸗ ten gegenüber als liquidiertes und entſchädigungsberechtig⸗ tes Eigentum mit ca. 11,3 Milliarden Goldmark aner⸗ kannt. Das Deutſche Reich hat die Pflicht, den ehemaligen Feindſtagten den vollen Betrag der dieſen überlaſſenen Werte an Rechnung zu ſtellen, da die ehemaligen Feind⸗ ſtaaten dem Reiche die Verpflichtung der vollen Schadlos⸗ haltung der Enteigneten auferlegt haben. OHB. der Braunkohlen⸗ und Brikettinduſtrie Ach. (Bubiag).(Eig. Dr.) Die HV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß mit wieder 10 v. H. Stammdividende. Von der Ver⸗ waltung wurde betont, daß man hoffe, auch künftig ohne Bankkredit durchkommen zu können. Die großen Neu⸗ bauten würden in Raten aus laufenden Eln⸗ nahmen bezahlt. Der Brikettbeſtand ſet gegenwärtig ſehr gering. Die Zwiſchenrechnungspoſten der Bilanz ent⸗ hielten teilweiſe ſtille Reſerven. Im lfd. Jahre hätten ſich die verfloſſenen Monate verhältnismäßig gut angelaſ⸗ ſen. In letzter Zeit ſei jedoch der Abſatz erheblich zurück⸗ gegangen. (J Wieder Reichsbahnaufträge für die Lokomotivfabrik Arnold Jung Gmb. Kirchen.(Eig. Dr.) Die Reichs⸗ bahngeſellſchaft hat der Lokomotivfabrik Arnold Jung GmbH. in Kirchen innerhalb ihres Beſchaffungsprogramms den Auftrag zum Bau von 4 Lokomotiven erteilt. Damit iſt die Lokomotivfabrik Jung wieder gleichberechtigt in den Kreis der von der Reichsbahn mit Aufträgen verſehenen deutſchen Lokomotivfabriken eingetreten, was bisher unklar erſchien. * Samſon Apparatebau AG., Frankfurt⸗Main.— Ver⸗ lnſtabſchluß. Die Geſellſchaft(Kapftal 400 600) schließt 198031 nach 18 145(25 900)/ Abſchreibungen mit einem vorzutragenden Verluſt von 52 260 4 gegenüber 45 000 Reingewinn l.., woraus 8 v. H. Dividende verteilt wur⸗ den. Der Inlandsumſatz iſt infolge des ſchlechten Bau⸗ marktes ſtändig zurückgegangen. * Porzellaufabrik Lorenz Hütſchenreuther A.., Selb in Bayern. Im Geſchäftsjahr 1930/1 konnte die Liqui⸗ dität aufrecht erhalten werden, doch brachte die Kriſe eine fortſchreiteude Minderung der Umſätzé und des Ertrages mit ſich. Einnahmen von insgeſamt 4,24(5,74) Mill., davon 4,14(5,63) Mill. 4 aus dem Verkauf von Waren, ſtehen Generalunkoſten mit 3,64(4,87) Mill. Fe ſodaß nach Abſetzung von 286 000(296 000) bſchreibungen zuzüglich 102 622(88 555) 4 Vorjahres⸗ vortrag ein Reingewinn von 418 958(667 222)/ ver⸗ bleibt, aus dem, wie bekannt, eine Dividende von 4 v. H. (7 v..) auf 8 Mill. 4 St. A. und von wieder 6 v. H. auf die V. A. vorgeſchlagen wird. 94 393/ ſollen vorgetragen werden. Aus der Bilanz(in Mill.): Aktiphypotheken 0,03(0,15), Wechſel 0,16(0,12), Effekten und Beteiligungen, darunter 190 700 4 eigene Aktien und 1 Mill. 4 Vor⸗ tragsaktien, 1,31(1,18), Waren 1,52(1,55), davon Fertig⸗ fabrikate 1,08(1,16), Halbfabrikate 0,06(0,05) und Roß⸗ materialien 0,39(0,33), Debitoren 3,52(4,39), darunter Bankguthaben 1,26(1,14), andererſeits Kreditoren 0,80 (1,34) Mill. I. O RNenangliederung der Aktienbrauerei„zum Haſen“ in Augsburg.(Eig. Dr.) Die Aktienbrauerei„zum Haſen“ in Augsburg, die ſchon in den letzten Jahren mehrere Brauereiunternehmungen fuſionsweiſe übernahm, ſteht in ausſichtsreichen Verhandlungen mit der altangeſehenen Privatbrauerei Prügelbräu, Inhaber Leonhart und Michael Gebler, über Ankauf bzw. Uebernahme dieſetz Be⸗ triebes. Die Verhandlungen ſind ziemlich weit vor⸗ geſchritten. Das AK. der Aktienbrauerei„zum Haſen“, das in den letzten Jahren jeweils 6 v. H. Divicende erhielt, be. trägt 6 Mill.„ und 6000/ Vorzugsaktten. * C. Naumanns Druckerei, Frankfurt a. M.— Betrieb vollſtändig ſtillgelegt. Dieſe vor einigen Monaten in Kon⸗ kurs geratene bekannte Frankfurter Druckerei iſt voll⸗ ſtändig ſtillgelegt worden, nachdem die vorliegenden und laufenden Aufträge fertiggeſtellt worden ſind. Die Arbeiter⸗ ſchaft iſt entlaſſen und konnte, da es ſich meiſt um hoch⸗ qualifiziertes Perſonal handelte, in früheren Konkurrenz⸗ betrieben der C. Naumanns Druckeret eingeſtellt werden. Mit dem Ausverkauf der Maſchinen iſt begonnen wor⸗ den. Vorausſichtlich iſt mit einer vollen Befriedigung der bevorrechtigten Gläubiger zu rechnen. Weiterhin ftarke Unsicherheit am Getreidemarkt Oſthilfegeſetz beunruhigt/ Mehr Verkaufsluſt der Landwirtſchaft/ Geringe Aufnahmeneigung Berliner Produktenbörſe v. 24. Nov.(Eig. Dr.) Die Erörterungen über die Auswirkung des neuen Oſſthilfegeſetzes beanſpruchen weiterhin das Hauptintereſſe des hieſigen Produktenmarktes und auch der Börfenvorſtand wird ſich in ſeiner heutigen Sitzung in der Hauptſache mit dieſem Problem beſchäftigen. Die Umſatz⸗ tätigkeit leidet naturgemäß weiterhin unter der herrſchen⸗ den Unſicherheit. Angeſichts der ſchwierigen Kreditbeſchaf⸗ fung für die Landwirtſchaft zeigte ſich bereits etwas mehr Verkaufsluſt, insbeſondere für kurzfriſtige Ware. Da aber die Aufnahmeneigung, teilweiſe auch infolge des ſchleppenden Mehlabſatzes äußerſtge⸗ ring blieb, fand das herauskommende Material von Protgetreide nur auf etwa 2/ niedrigerem Preisniveau als geſtern Unterkunft. Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 2,25 1, Roggen bis 2„. ſchwächer ein. Weizen⸗ und Roggenmehle hatten ſtilles Geſchäft; die vereinzelt zu Preiskonzeſſionen bereit. Hafer lag bei Zurückhaltung des Konſums ebenfalls ruhiger; am Lieferungsmarkte betrugen die Preisabſchläge gleichfalls bis 2 4. Gerſte im Anſchluß an die All⸗ gemeintendenz eher ſchwächer. Weizen⸗ und Roggen⸗ exportſcheine waren zu höheren Preiſen gefragt. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. prompt ab Sta⸗ tion 75—76 Kg. 225—228; Futterweizen 70—71 Kg. 208 bis 210 Sommerweizen 78—79 Kg. 228— 231 matter; Roggen prompt 72—78 Kg. 199—201 matter; Braugerſte 165175 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 160—164 matt; er 145—150 matter; Weizenmehl prompt 28,25—32,25 ſchwächer; Roggenmehl 70proz. prompt 27,15— 29,50 k. beh.; Weizen⸗ kleie 10,25—10,75 matter; Roggenkleie 10,50—11 ſtill: Vik⸗ toriaerbſen 29—90; Kleine Speiſeerbſen 25—28; Futter⸗ erbſen 17-20; Peluſchken 17—19; Ackerbohnen 16,50—18 Wicken 1720, Lupinen, blaue 11—12,50; Lupinen, gelbe 13 bis 15; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 13,60— 13,90; Erdnuß⸗ kuchen Baſis 50 v. H. 13,20 13,60; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13,10— 13,30; Trockenſchnitzel 6,10 bis 6,20 Extrahlertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 11,70; dto. ab Stettin 12,0; Rauhfutter ſtetig und ſtill: örahtgepreßt. Roggenſtroh 0,80— 1,00; Weizenſtroh 0,60 bis 0,75; Haferſtroh 0,70—0,85; Gerſtenſtroh 0,65—0,75; gebund. Roggenlangſtroh 0,65—0,90; bindfadengepr. Reggenſtroh 0,50 bis 0,70; Weizenſtroh 0,50—0,60; Häckſel 1251,45; han⸗ delsübl. Heu, geſ. trocken 1,20—1,40; gutes Heu lerſter Schnitt) 1,70 2,00; Luzerne, loſe 2,40 2,70; Thymotee, loſe 2,35—2,65; Kleeheu, loſe 2,25 2,55; ödrahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 30; allg. Tendenz ſchwächer.— Handelsrecht⸗ liches Lieſerungsgeſchäft: Weizen Dez 23850, März 247.78: Roggen Dez. 208,50—208; März 29,75 213; Hafer Dez. 160; März 169 u. Br. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.] Nov. 4,70; Jon. 4,75; März 4,97 Mai 5,07%.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 77; Jan. 76% März 80%; Mai 80. * Liverpooler Getreidekurſe vom 24. Non.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100(.) 5 0 ſtetig; Dez. 5,375 (5,%; März 5,8%(5,8): Mat 5,10%(5,107]; Mehl unv. — Mitte: ſtetig; 015 5,9%(5,3%); März 5,8%(5,8); Mai 5,10%(5,10): Mehl un. * Gute Qnalität der deutſchen Getreideernte. Nach Ex- Reichsamts ergeben ſich folgende Qualitätsbeurtetlungen: Winterroggen 50 v. H. gut, 84 v. H. durchſchnittlich, 16 v. H. gering; Winter⸗ weizlen 42,5 v. H. gut, 34,8, v. H. durchſchnittlich, 22,7 v. H. gering; Sommergerſte 40 v. H. gut, 36,7 v. H. durchſchnittlich, 23,3 v. H. gering; Hafer 37,3 v. H. gut, 96 v. H. Hurchſchnittlich, 26,7 v. H. gering. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 24. Nov.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Nov.⸗Dez. 31,50; Tendenz ruhig. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht voͤm 21. Nov.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.) Auch in der abgelaufenen Berichts⸗ woche hielt die ſtetige Haltung am Kafſeemorkt au. Die Gerüchte über eine geplante Erhöhung der Exporttaxe in Braſilien erholten ſich und unterſtützen Braſillen darin, weiter feſt auf Preis zu halten. Gewaſchene Mittelameri⸗ kaner haben hiervon ihren Vorteil und werden ebenfolls nur zu guten Preiſen verkauft. Der Abzug nach dem In⸗ land blieb nach wie vor rege. * Bremer Baumwolle vom 24. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midcl.(Schluß) 7,29. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol. Anfang: Dez.(31) 461; Jan.(32) 460461; März 462; Mai 4067; Juli 47071: Okt. 478, Tagesimport 15 700; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez.(91) 463; Jan.(32) 463; März 465; Mai 470, Auguſt 474; Okt. 480; Dez. 484; Jan.(33) 486; März 492, Mai 496; Loco 494; Tendenz ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 24. November 1931 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld dez. Brief] Geid dez Brief] Geld anuar.]. 32.50 51.75—.— 23,— 21,—.— 22,[ 21,50 —. 0 8 2380 27.50 2 März—— 4— 250—— 24, 22. 23½5 2275 April—.— 55.— 88,.——— 24, 22.—.— 24 23.25 at—.— 85,25 54.—.— 24.50 22.80. 2475 7330 5—.— 88.7..50—.— 24.23.—— 25,50 24,— uli.. 58.2 88,50—— 2. 22.50—— 26.— 24.50 Auguſt]—.— 86,75 86.——.— 24.50 23.——.— 26.2 2478 Sept.—.— 37.2 86.25—— 2450 23,—.— 26.50 28, Skiober“—.— 57,7 58.7—.— 24.— 23/26— 27.— 28. Nov.—.. 3450 875—— 21,50 20.50—.— 21.80 20.50 Dezemb.J 51 50 51,75 581,25—— 22, 20.50—— 21.50 20.75 * Tendenz: Kupfer abgeſchwächt, Blei luſtlos, Zink ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 24. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 64,75 für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 5657,50; Skandard⸗ kupfer loco 5254; Standard⸗Blei per Nov. 20—22, Origt⸗ nal⸗Hütten⸗Aluminium 170; desgl. in Wolz⸗ oder Draht⸗ barren 174; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 223; Reinnickel 98—99proz. 350) Antimon⸗Regulus 50—52; Silber in Bar⸗ ren ca. 1000 fein per Kg. 42—45,50 J. Londoner Meiallbörse vom 24. November 1931 Metalle in H pro To. Silber Unze§(1370 fein ſtand.), Platipy Unze g Kupfer, Standard 33,65 Zinn, Standart 135,7 Aluminium—.— 3 Monate 34.15 3 Monate 138,2 Antimon—.— Settl. Preis 33 65 Settl. Preis 135.7] Queckſilber 17,50 Elektrolyt 39,— Banka 1477 Platin—.— beſt ſeleeied 35,25 Straits 1390 Wolframerz 7 ſtrong ſheets—,[Blei, ausländ. 1485 Nickel—.— El'wirebars 41.— Zink gewöhnlich 14.50] Weißblech— Tendenz: Kupfer, Zink willig; Zinn unregelmäßig; Blei ſtetig. 6. Seite/ Nummer 546 Neue Mannheimer Zreiſ ung/ Abend⸗Ausgabe Pikrine Schway⸗Klavier. Schreibtiſch. 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