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November 1931 die Vorbereitung der neuen Notberordnung 142. Jahrgang— Nr. 547 Man redet immer noch von Erhöhung der Amſatzſteuer und Wiedereinführung der Kapitalertragsſteuer Sozinldemokratischer Druck auf Briining Noch alles in der Schwebe Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 25. Nov. Das Reichskabinett hat Montag mit der Vor⸗ bereitung der neuen Notverordnung begonnen. Die Beſprechungen zogen ſich mit einer kurzen Unterbrechung den ganzen Tag hin. Sie gal⸗ len in erſter Linie der Ordnung der Materie, d. h. der Verteilung der einzelnen Probleme zur Bearbeitung in den verſchiedenen Miniſterien. Die Reſſorts wer⸗ hen nun mit größter Beſchleunigung daran gehen, die jn bereits im Rohbau fertiggeſtellten Entwürfe kabi⸗ hettsreif zu machen. Mitte der nächſten Woche, ſo nimmt man an, wird das Kabinett in die entſcheiden⸗ den Beratungen eintreten können. Zu den auch von uns wiedergegebenen Gerüchten über eine Er⸗ höhung der Umſatzſteuer und die Wieder⸗ einführung der Kapitalertragsſteuer, die am . Januar aufgehoben worden iſt, hat ſich die Regie⸗ rung noch nicht geäußert. Das konnte und kann ſie auch nicht, da ſie ja eben erſt ihre Beratungen begon⸗ nen hat. Eine Verdoppelung der Umſatzſteuer würde, wenn man den produktionsdroſſelnden Faktor der Maßnahme unberückſichtigt läßt, für 1932 etwa 275 Millionen Mark erbringen, eine Summe, die ſich bei der Hergufſetzung auf 2 v. H. auf 375 Millionen Mark erhöhen würde. Die Berechnungen über den zu erwartenden Rückgang der Steuereinnahmen des Reiches gehen aber ſtark auseinander. Im„Berliner Bör⸗ ſen⸗Courier“ wird das vorausſichtliche Defizit auf 70% Millionen Mark geſchätzt, während die offiziellen Kalkulationen beträchtlich darunter lie⸗ gen, Klarer wird man erſt ſehen, wenn der Reichs⸗ ſinanzminiſter Dietrich im Haushaltsausſchuß den Stand der Finanzen dargelegt haben wird. Die weit größeren Schwierigkeiten liegen ohne Zweifel bei den Ländern und Gemeinden, die allein an Reichsſteuern einen Ausfall von mindeſtens 200 Millionen Mark haben werden. Die Gemeinden haben außerdem errechnet, daß ſie auch nach Durchführung aller Erſparniſſe Fehlbeträge don etwa 300 Millionen Mark, namentlich als Aus⸗ wirkung der ſtändig wachſenden Wohl⸗ ſahrtserwerbsloſenfürſorge, erwarten müſſen. Sie ſind alſo auf die Erſchließung neuer Steuerquellen angewieſen. Die in den Leitſätzen des Murtſchaftsbeirats angekündigte Kürzung der Gehälter ſteht in ihrem Ausmaß noch nicht feſt, zumal noch nicht einmal die grundſätzliche Frage geklärt iſt, ob nicht vielleicht eine Erweiterung der Kri⸗ ſenſteuer einer klaren Gehaltskürzung vor⸗ zuziehen ſei. Parallel mit dieſen Maßnahmen, die in weiteres Sinken der Kaufkraft und ein Steigen der Preiſe notwendig zur Folge haben müſſen, geht als Regulativ die Verbil⸗ ligungsaktion der Regierung, die ſich zunächſt auf die wichtigſten Nahrungsmittel, alſo Brot und Fleiſch, erſtreckt. Die Angelegenheit Ladendorff Berlin, 25. Nobo. Der geſchäftsführende Vorſtand der Wirt⸗ ſchaftspartei trat am Dienstag im Reichstage zu einer Sitzung zuſammen, die ſich mit der gegen⸗ ien politiſchen Situation und parteiorganiſato⸗ Auer Fragen beſchäftigte. Der Vorſtand nahm kenntnis von der an ihn gerichteten Mitteilung des but siſchen Landtagsabgeordneten Ladendorff, daß er fämtliche Parteiämter bis zur Klar⸗ 3 der im Zuſammenhang mit dem Zuſammen⸗ 8 1 der Bank für Handel und Grund⸗ eſitz gegen ihn erhobenen Vorwürfe nieder⸗ 115 und daß er ſelbſt die Aufhebung ſeiner Immu⸗ la betreiben werde, um möglichſt raſch eine ge⸗ lächtliche Klarſtellung zu erzielen. * 165 nationalſozialiſtiſche Reichstags⸗ n hat an die Reichsregierung eine ſchrift⸗ 1 fal rase gerichtet, in der es u. a. heißt: Iſt es 97 ig, daß das Reich der Bank für Handel und lundbeſitz drei Millionen Mark gegen Sicherheiten über die Dresdner Bank zur Verfügung uutellt hatte? Iſt es richtig, daß die Reichsregie⸗ ung nach dem offenen Zuſammenbruch der Bank, 55 ane ruhige Abwicklung der Bank zu gewähr⸗ aten“ der Dresdner Bank eine Summe zur Ver⸗ e geſtellt hat und ſtellen wird? Hat die Reichs⸗ 0 gierung oder einzelne Mitglieder derſelben vor . er am 16. Oktober mit der Wirtſchaftspartei er deren einzelnen Mitgliedern über die Stützung 15 Bank verhandelt? Was wurde von beiden Sei⸗ u gefordert und was zugeſagt? 8 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Nov. Der„Vorwärts“ kommt in ſeiner geſtrigen Abendausgabe nochmals auf ſeine Falſchmeldung über den angeblichen Gewerkſchaftsproteſt in der Schlußſitzung des Wirtſchaftsbeirats zurück. Er geſteht ein, daß er einem„doppelten Mißverſtändnis“ unterlegen ſei, fährt dann aber bezeichnenderweiſe fort: „Durch unſere Veröffentlichung und die ihr folgende Interpretation Breitſcheids beim Reichs⸗ kanzler ſind die Fronten aufgehellt worden.“ Damit bekennt das ſozialdemokratiſche Haupt⸗ organ ganz offen— was nebenbei von den zuſtändi⸗ gen Regierungsſtellen bisher abgeſtritten wurde— daß beide Aktionen in einem urſächlichen Zuſammen⸗ hang geſtanden haben. Man darf alſo wohl von einem Spiel mit verteilten Rollen ſprechen. Und dieſes Spiel geht weiter. Geſtern hat der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion den Be⸗ richt Breitſcheids über die Unterredung vom Montag mit dem Kanzler entgegengenommen und ſich, wie nicht anders zu erwarten war, die bei der Gelegenheit von den ſozialdemokratiſchen Führern aufgeſtellten Forderungen zu eigen gemacht. Er hat ſie ſogar noch kräftig unterſtrichen, und alles deutet darauf hin, daß man das Neichs⸗ kabinett während der gegenwärtigen entſchei⸗ denden Phaſe ſeiner Beratungen noch weiter unter ſtärkſtem Druck halten will. Zu dem Ende iſt die Reichstagsfraktion und der Par⸗ teiausſchuß auf den nächſten Dienstag einberufen worden. Morgen tagt der Bundesausſchuß des All⸗ gemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, um ſich gleichfalls mit den neuen lohn⸗ und wirtſchaftspoliti⸗ ſchen Richtlinien der Reichsregierung zu befaſſen. So⸗ zialdemokratie und Gewerkſchaften brechen alſo in breiter Front gegen den Hauptartikel des von der Regierung aufgeſtellten Programms vor, in dem von den„unvermeidlichen“ Lohn⸗ und Gehaltsſenkungen die Rede iſt. Auch das weitere Sinken des engliſchen Pfundes könnte, meint der„Vorwärts“, als Argu⸗ ment für die Notwendigkeit einer neuen Senkung des Lohnniveaus nicht verfangen, und ſeine offenbar par⸗ teioffiziös inſpirierten Ausführungen klingen in die Warnung oder beſſer geſagt die Drohung aus, die Regierung möge ſich hüten, einen Weg zu beſchreiten, der nach ſozialdemokxratiſcher Ueberzeugung ein Weg der wirtſchaftlichen und politiſchen Selbſtvernichtung ſei. Wir deuteten ſchon an, daß man in parlamentari⸗ ſchen Kreiſen der Sozialdemokratie freilich ein wenig gar zu oſtentativ mit dem Gedanken einer kurzen Dezembertagung des Reichstages lieb⸗ äugelt, um Abänderungen der letzten Notverordnung durchzuſetzen und ſie vom Reichstagsplenum beſtäti⸗ gen zu laſſen. Der nationalſozialiſtiſche„Angriff“ freilich bezweifelt, daß im Ernſtfall die Sozialdemo⸗ kratie einem Antrag der Oppoſition auf Einberufung des Reichstags zuſtimmen werde. Auch in Regie⸗ rungskreiſen glaubt man ernſthaft an eine ſolche Ab⸗ ſicht nicht. Man ſagt ſich wohl mit Recht, daß nach dem Erlaß der Notverordnung um den 7. Dezember herum die Außenpolitik ſich wieder mit Macht in den Vordergrund drängen und das Bedürfnis nach einer Auseinanderſetzung im Reichstag weſent⸗ lich herabdämpfen werde. Der Deutſche Beamtenbund an die Reichsregierung — Berlin, 25. Nov. Der Deutſche Beamten bund hat am Dienstag folgendes Telegramm an die Reichsregie⸗ rung gerichtet: „Die Bundesleitung des Deutſchen Beamten⸗ bundes hat heute zu dem Ergebnis der Verhand⸗ lungen des Wirtſchaftsbeirates Stellung ge⸗ nommen. Da kein Vertreter der organiſierten Be⸗ amtenſchaft in den Beirat berufen wurde, war ſie bei ihrer Beurteilung auf den amtlichen Bericht ange⸗ wieſen. Danach iſt die Senkung der Löhne und Gehälter als unvermeidlich angeſehen wor⸗ den, während die für die Erhaltung des Realein⸗ kommens notwendige Senkung der Lebens hal⸗ tungskoſten auf den verſchiedenſten Gebieten zwar als richtig erkannt worden iſt, jedoch ohne daß durchgreifende Maßnahmen vorgeſchlagen werden. Dieſe Auffaſſung erfüllt uns mit ernſter Sorge, weil die Stärkung der Kaufkraft durch erhebliche Preisſenkung Vorausſetzung für die Wiederbelebung der Wirtſchaft und die Geſundung der Staatsfinanzen iſt. Außerdem hat die Art, wie die mehrfachen Ein⸗ kommensſchmälerungen und Rechtsminderungen in Reich, Ländern und Gemeinden vorgenommen wer⸗ den, die Beamtenſchaft außerordentlich erregt. Aus alledem haben wir den dringenden Wunſch nach einer Ausſprache mit dem Herrn Reichs⸗ kanzler, die wir mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Entſcheidungen der Reichsregierung für die nächſten Tage erwarten.“ Induftrie⸗ und Handelstag zur Ofthilfe⸗Notveroronung Telegraphiſche Meldung Berlin, 24. Nov. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handels⸗ tag hat in zwei Anträgen bei den zuſtändigen Reichsbehörden zu der Verordnung zur Sicherung der Ernte und der landwirtſchaftlichen Entſchuldung im Oſthilfegebiet Stellung genommen. Die eine Ein⸗ gabe behandelt in erſter Linie die als notwendig er⸗ achteten Maßnahmen auf dem Gebiete der Kredit⸗ wirtſchaft, während die andere Abänderungs⸗ und Ergänzungsvorſchläge zu der Oſthilfe⸗Not⸗ verordnung enthält. In dem Schreiben zur Lage der Kreditwirt⸗ ſchaft wird u. a. ausgeführt, es ſei unerläßlich, die Rahmenvorſchriften der Notverordnung durch ent⸗ ſprechende Durchführungsbeſtimmungen in Ueberein⸗ ſtimmung mit ihrer volkswirtſchaftlichen Grundrich⸗ tung ſo zu ergänzen, daß vermeidbare Gefahren für Gewerbebetriebe ausgeſchloſſen werden. Auf kredit⸗ wirtſchaftlichem Gebiete bedürfe es insbeſondere einer Anpaſſung der Kreditpolitik der Reichsbank an die durch die Notverordnung entſtandene ſchwierige Lage. Vor allem müſſe dieſer Notwendigkeit bei der Geltendmachung von Rechten aus Wechſeln Rechnung getragen werden, für die Gläubiger der unter die Oſthilfe fallenden Landwirte haften. Sicherungs verfahren und Entſchuldung ſollen auf diejenigen Fälle beſchränkt werden, in denen ſie nach Lage des Falles unumgänglich not⸗ wendig erſcheinen. Das Sicherungsverfahren dürfe nur dem zugebilligt werden, der nach wirtſchaftlichem und perſönlichem Verhalten ſchutzwürdig iſt und deſſen Betrieb nach ſorgfältiger Prüfung erhal⸗ tungsfähig erſcheint. Da die Verordnung kein Berufungs⸗ und Beſchwerdeverfahren vorſieht, wird vorgeſchlagen, eine Schiedsſtelle zu berufen, die mit dem Vorſitzenden des Bezirksausſchuſſes und je einem von der Landwirtſchaftskammer und der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu berufenden Schiedsrichter beſetzt werden ſolle. Da nach der Notverordnung die Antragsfriſt bis zum 31. Dezember 1931 läuft, beſteht bis dahin ein Zuſtand der Unſicherheit, der die Kreditfähig⸗ keit der Landwirtſchaft aufs äußerſte gefährdet, auch ſoweit ſie für die Vorbereitung der Einbringung der nächſten Ernte der Kredite bedarf. Um dieſer Un⸗ ſicherheit zu ſteuern und den Landwirten, die nicht beabſichtigen, vom Sicherungsverfahren Gebrauch zu machen, ſofort die Kreditfähigkeit wiederzugeben, wird eine Vorſchrift vorgeſchlagen, daß Schuldner und Gläubiger ſich in einer unwiderruflichen Erklä⸗ rung gegenüber der zuſtändigen Stelle darauf feſt⸗ legen können, von der Möglichkeit, die Einleitung des Sicherungsverfahrens zu beantragen, keinen Ge⸗ brauch zu machen. 8 4,84 Millionen Arbeitsloſe — Berlin, 24. Nov. Die Zahl der Arbeitsloſen in der erſten Hälfte des Monats November iſt um rund 220 000 auf rund 4 840 000 geſtiegen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger iſt um 63 000, die der Bezieher der Kriſenfürſorge um 30 000 gewachſen. wegen Ueberfalles auf National⸗ ſozialiſten verurteilt — Stade, 25. Nov. Das hieſige Schöffengericht verurteilte geſtern 21 Perſonen, die Ende Oktober ds. Is., von einer Berſammlung in Bliedersdorf kommend, Nationalſozialiſten überfallen hatten, zu Gefängnisſtrafen von 2 bis 9 Monaten. 21 Perſonen Gülerzugzuſammenſtoß in Rumänien 12 Schwerverletzte — Bukareſt, 25. Nov. In der Nähe von Targul erfolgte ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Güterzügen. Beide Lokomotiven und mehrere Waggons wurden aus den Schienen geſchleudert. Zwölf Bahnbedienſtete, unter ihnen die bei⸗ den Lokomotivführer, wurden ſchwer verletzt. entzwei zu ſchlagen.) Etwa ein Reichskommiſſar Der Kanzler am Scheidewege Von Richard Bahr Man hat, vor ein paar Monaten ſchon, dem Kanzler geraten, es über die Außenpolt⸗ tik zu machen, alſo erſt einmal einen wirklichen außenpolitiſchen Ertrag heimzubringen und dann der Sanierung und der Beunruhigung im Innern ſich zuzuwenden. Der Rat war gut und die ihn gaben, ſtanden, wenn auch nicht eben von Partei wegen, dem Dr. Brüning nahe. Nun, da er ihn zu befolgen ſich müht, hat man doch das Gefühl, daß es ſo allein nicht geht. Oder doch nur ſchwer geht. Die Dinge laſſen ſich nun einmal nicht iſolie⸗ ren, oder nur am Schreibtiſch und in der Studier⸗ ſtube erledigen. Nicht in dieſer krauſen und eigen⸗ willigen, von ſuchenden, irrenden, haſſenden und liebenden Menſchen dargeſtellten Wirklichkeit. Die Leute ſollen fein ſtill bleiben und zuwarten. Mit angehaltenem Atem lauſchen wie auf den Weg der Vorſehung durch die Geſchichte. Sonne ſtehe ſtill zu Gibeon. Aber ſie ſteht da ſchon lange nicht mehr ſtill. Und dieſe von Sorge und Not gepeinigten Deutſchen inmitten ihrer hinſchrumpfenden Wirt⸗ ſchaft, von der Angſt um das ungewiſſe Morgen ge⸗ plagt, von Egoismen geſchüttelt und einer hitzigen, leidenſchaftlichen, häufig wohl auch rüden Agitation durcheinander geworfen, bringen es überhaupt nicht zuſtande. Kein Zweifel, daß es, rein theoretiſch betrachtet, das Klügſte wäre, man ließe dem Kanzler erſt Zeit, wenigſtens die wichtigſten außenpolitiſchen Fragen zu bereinigen. Umſo mehr, als von ſolcher Bereini⸗ gung ja auch Wohl und Wehe unſerer ganzen Wirt⸗ ſchaft abhängen. Aber dies in vielerlei Betracht ſo geſchickte, füg⸗ und bildſame Volk war in politiſchen Stücken niemals diſzipliniert. Immer nur ein Haufe von Querköpfen. Und ſo viele Löcher öffnen ſich heute, die geſtopft werden ſollen. Täglich neue. Zu⸗ dem aber: das Volk iſt krank, verzweifelt, von allen Hoffnungen verlaſſen. In einer geiſtigen Verfaſſung, daß es jedem Geſundbeter zulaufen möchte. Man hat bisweilen die unbehagliche Empfindung, daß das nicht recht erkannt würde. Der Kanzler, ſagt man, ſei verärgert. Er grolle der Preſſe wegen ihrer fortgeſetzten„Indiskretionen“. Worauf er nun erſt recht ſich abſchließen und alles im Geheimkäm⸗ merchen regeln wolle.(Aus dem nur gelegentlich der Herr Verkehrsminiſter ausbricht, um in aller ſeiner Munterkeit bald da und bald dort das Porzellan Ein ſchmerzlicher Trugſchluß. Natürlich gibt es kümmerliche Seelen, die an jedem Kaminloch ſchnüffeln und nur ein Hochziel kennen: die ſenſationelle Nachricht, die Schlagzeile, koſte ſie, was ſie wolle. Der ernſthaften Publiziſtik geht es doch um ungleich anderes. Sie fühlt ſich mitverantwortlich für alles Geſchehen, weil ſie, in dieſen parlamentsloſen Zeitläuften mehr noch denn ſonſt, berufen iſt, das Urteil der Bevölkerung zu beeinfluſſen, wenn möglich es zu bilden. Sie möchte beruhigen, Zweifel zerſtreuen, weichendes Vertrauen wieder befeſtigen helfen. Vor allem hat ſie den ſo dringenden wie berechtigten Wunſch, zu verhin⸗ dern, daß Regierende und Regierte ſich völlig auseinanderleben. Aus derlei Zuſammenhängen ward der Gedanke geboren, doch einen„Reichspropagandacheſ“ zu ernennen. Ein wahrer Ungedanke. Das richtige Kind dieſer mechaniſtiſchen und mechaniſterten Zeit, die eine Aufgabe bezwungen zu haben glaubt, wenn irgendwo eine neue Amtsſtelle geſchaffen wurde. mit einem Miniſterial⸗ rat, zwei Regierungs⸗ oder Oberregierungsräten⸗ und ſoundſovielen Hilfsarbeitern, Schreibmaſchinen und Sekretärinnen als Beigabe. In Wirklichkeit handelt es ſich um ein volkspſychologiſches Problem, das nur von den zur Verantwortung Berufenen, verantwortlich Handelnden zu löſen iſt. Wie die Dinge heute ſich geſtaltet haben: allein vom Kanzler ſelber. Es iſt ſchade, daß durch die Unpopularität ſeines, durch die Notverordnungen nicht eben popu⸗ lärer gewordenen, Amts der Reichsfinanzminiſter in dem Belang ſo ziemlich außer Gefecht geſetzt worden iſt. Zum Teil auch: daß er ſelber ſich außer Gefecht ſetzte. In dieſem handfeſten Sohn der alemanniſchen Erde ſteckt ſo viel geſunde Urkraft, ein ſo unzerſtör⸗ barer Glaube an die Zukunft deutſcher Geſamtnation, daß man immer wieder, auch wenn Schwermut einen ſchier zu Boden drückte. getröſtet, erfriſcht, von neuem aufgerichtet von ihm geht. Aber dieſe Kraft verpufft, wenn ſie in Parteikonventikeln ſich veraus⸗ gabt, wo ſchon die Zuſammenſetzung der Hörerſchaft (der„Umſtand“ des alten deutſchen Rechts zu Polemiken verführt. Oder zu Darſtellungen, die(wie ſag ichs meinem Kinde?) viel oder wenig durch die Umgebung beſtimmt und gefärbt werden. Wir haben doch kein Parteiminiſterium mehr. Die Gruppen, auf die das Kabinett allenfalls ſich ſtützen könnte, ſind, das einzige Zentrum ausgenommen, aufgerie⸗ ben oder im Begriff, es zu werden. Mithin ſollte vr 5 J 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 25 Der Badiſche Landtag wählt den Staatspräfidenten Wieder Dr. Schmitt Z. Karlsruhe, 24. Nov. n Der Tag Die katho ten H Stu begann iſchen Abgeordne 0 e bei, das Prälat liſchen Abgeordneten, geführt vom Fi Dr. Mattes, beſuchten den Gottesdienſt inen Kirche, wo Stadt⸗ lichten des chriſtlichon In pfarrer Mondon über die Pfli Staatsbürgers ſprach. Das Haus an der Ritterſtraße prangte im Flaggen⸗ ſchmuck. Kurz nach 4 Uhr verſammelten ſich die Lan⸗ desboten; die Tribünen waren überfüllt und draußen harrten noch Unzählige, die keinen Eintritt gefunden hatten. Entſprechend den Umſchichtungen in einigen Par⸗ teien zeig die Sitzfolgen in verſchiedenen Bänken — 05 Die mit der Wirtſchafts⸗ partei eine Arbeitsgemeinſchaft gebildet und iſt nun, mit neun Abgeordneten, die drittſtärkſte Gruppe im Hauſe. Zwei frühere Land⸗ hündler haben ſich bekanntlich den Nativnalſozialiſten angeſchloſſen, die jetzt über acht Mandate verfügen. Das Zentrum erhielt ebenfalls landbündleriſchen Zuzug und damit eine Stimme mehr. Eine weitere Aenderung brachte der Rücktritt des volkspartei⸗ lichen Abg. Steinle von ſeinem Mandat. Ihm folgt Finanzminiſter Dr. Mattes, der ſein Man⸗ dat für den Wahlkreis Emmendingen⸗Lahr, deſſen Spitzenkandidat er war, niederlegte; an ſeine Stelle tritt, als der nächſte auf der Liſte dieſes Wahlkreiſes, Fabrikant Fritz Neſtler in Lahr. Wahl des Präſidiums Um 4% Uhr eröffnet der Vizepräſident Rein⸗ Hold(Soz.⸗Dem.) die Sitzung. Sein Vorſchlag, das Landtagspräſidium durch Zuruf zu wählen, wird von den Kommuniſten abgelehnt. Alſo folgt die Wahl durch Zettel. Von achtzig Abgeordneten beteiligen ſich daran achtundſechzig. Das bisherige Präſidium: Prä⸗ ſident Duffner(Zentr.), Vizepräſident Rein⸗ bold(Soz.⸗Dem.), zweiter Vizepräſident Dr. Wal⸗ deck(Deutſche Volksp.) wird wiedergewählt. Die Wahl der Schriftführer und Ausſchüſſe erfolgt durch Zuſtimmung der Mehrheit des Hauſes ohne Zettelabgabe. Abg. Seubert erſtattet den Bericht des Land⸗ ſtändiſchen Ausſchuſſes über die Prüfung der Amorti⸗ ſationskaſſenrechnung für das Rechnungsjahr 1930, umfaſſend die Zeit vom 1. 81. März 1931. Abg. Menth begründet einen Antrag des Ge⸗ ſchäftsordnungsausſchuſſes, der das Haus erſucht, ſeine Genehmigung zur Strafvollſtreckung an dem kommuniſtiſchen Abg. Böning zu geben, der belanntlich wegen ſeiner Beteiligung an den blutigen Tumulten im Karlsruher Rathaus vor einiger Zeit zu einer längeren Freiheitsſtrafe verurteilt wurde. Das Haus entſpricht dem Antrag. Böning, der vor⸗ her nicht anweſend war, jedoch nach der Pauſe er⸗ ſchien, wohnte der Abſtimmung bei, bei der die Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen und die Abgeordneten der Staatspartei weiße Zettel abgaben. Wahl des Staatspräſidenten Nach einer halbſtündigen Pauſe wurde die Wahl des Staatspräſidenten und des ſtellvertreten⸗ den Staatspräſidenten in einem Wahlgang vor⸗ genommen. Wiedergewählt wurden, mit je achtund⸗ fünfzig Stimmen, der bisherige Staatspräſident und Juſtizminiſter Dr. Schmitt(Zentrum) und ſein bisheriger Stellvertreter Innenminiſter Mater Soz.⸗Dem.). April 1990 bis zum Präſident Duffner begrüßte die Wiedergewähl⸗ ten:„Wir hoffen, daß ſie das Steuer der Regierung mit ſo feſter Hand führen werden, wie es die Zeit erfordert. Aber ich will die Bitte daran knüpfen, daß es auch eine milde, offene Hand ſein möge, und daß der Landtag ihnen die Mittel bewilligen werde, zur Linderung aller Not, die wir mildern können.“ Dann nahm Staatspräſident Dr. Schmitt das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er u. a. ſagte: „Ich darf den heutigen Anlaß benutzen, um hier zwei Gedanken zum Ausdruck zu bringen, die ihnen allen, wie mir, heute am Herzen liegen. Das eine iſt die Freude über die Tätigkeit aller Volks⸗ genoſſen im Dienſt der Winternothilfe. Das Staatsminiſterium hat es unternommen, die zehn Hauptverbände der freien Wohlfahrtspflege zu⸗ ſammenzuführen und ſie zur badiſchen Notgemein⸗ ſchaft zuſammenzuſchließen. Wir hoffen, daß durch die praktiſche Zuſammenarbeit ein engeres inneres Verhältnis zwiſchen dieſen Einzelverbänden entſtehe und dauernde Geſtalt erhalte. Und nun noch ein anderer Gedanke: unerfreulich neben der Bruderhilfe iſt der Bruderkampf, die Hetze, VVCCVVCCVCCCCCCCVCVCVCVCVCVCVCCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCCCCCFVUCVCUCUVCVCVUVCUVUVUPUUCUVUTULULUÄůſe auch keiner der Miniſter mehr in Partei⸗ verſammlungen reden. Zum mindeſten nicht ſo, daß die Oeffentlichkeit von dieſen intimen und häuslichen Dingen erfährt. Hier wäre die Dunkel⸗ kammer am Platz. 1.** Der Plan des Kanzlers, ſo erzählt man ſich, ſei, in den nächſten Monaten ſich ausſchließlich den außenpolitiſchen Problemen zu widmen und daheim, etwa bis zum Vorfrühling, es bei behelfsmäßigen Löſungen bewenden zu laſſen. Bis dahin: Keinerlei Konflikte mit den Einzelſtaaten, am allerwenigſten mit Preußen. Daher denn auch der ſchnelle, faſt heimliche Friedensſchluß des Reichsinnenminiſters mit Dr. Brüning, bei dem Herr Groener, obſchon der Kanzler in der Sache ihm Recht gegeben zu ha⸗ ben ſcheint, ſichtlich nicht als Erſter durchs Ziel ging. Zwei Bedenken wären dagegen anzumelden. Das eine: wenn man ſchon den„Wanderpokal“ der Regierungsmacht— der Ausdruck ſtammt von Herrn Göbbels, aber er iſt bildhaft, beinahe geiſtreich— in dem Ausmaß, auf das ſie nach ihrer Stimmenzahl Anſpruch haben, mit den Nationalſozialiſten zu tei⸗ len entſchloſſen iſt: wozu erſt im Februar oder März? Weshalb ſollen nicht auch ſie ihre Unter⸗ ſchrift unter die internationalen Verträge ſetzen müſ⸗ ſen, die dann von der deutſchen Regierung zu unter⸗ zeichnen ſein werden? Warum der Agitation die billige Ausflucht laſſen: wir waren nicht dabei? Wir hätten, in Einfluß und Macht, es nie(oder es beſſer) getan. Das andere Bedenken vielleicht iſt noch dringlicher. In Preußen regiert man, als ob die heutigen Mehrheitsverhältniſſe ewig währen müßten. Mehr denn je nach der Parole: der Feind ſteht rechts, nur rechts. Bisweilen ſtaunt man, wie ſo kluge und an ſich beſonnene Leute wie die Herren Braun und Severing ſich ſo ſchlecht auf die Pſyche der Maſſen verſtehen können. Tag für Tag wird die breite Schicht der Gebildeten und Noch⸗Gebildeten, wird zumal auch ihre Jugend, da, wo ſie am empfindlich⸗ ſten iſt, in den Fragen des Takts, des Geſchmacks, der Freiheit des Denkens und Meinens, getroffen und gereizt. Und der Groll, der da aufſteigt, kehrt ſich auch gegen den Kanzler, der an alledem doch, weiß Gott, unſchuldig iſt. Dr. Brüning kommt in die Gefahr, zwiſchen die Stühle zu ge⸗ raten. Die Sonne ſteht nun einmal nicht ſtill. Selbſt zu Gibeon verzog ſie unterzugehen nur bei⸗ nahe einen ganzen Tag. die in ganz Deutſchland weite Kreiſe fieberhaft er⸗ regt. Ihr Ziel iſt die Zerſetzung des Volkes, die Herabwürdigung der Obrigkeit. Man greift Volks⸗ genoſſen grundlos an, es fließt Blut, man tötet den Mitbruder“. Der Staatspräſident erinnerte an beſonders ſchlimme Vorgänge der jüngſten Zeit, an Be⸗ amtenbedrohungen und an die Er mor⸗ dung eines pflichttreuen Beamten und fuhr dann fort:„Die Regierung bedauert mit ihnen dieſen moraliſchen Tiefſtand; ſie wird alle Mittel anwenden, um ihre Beamten und das ganze Volk zu ſchützen. Die Regierung vertraut auf ihre Macht⸗ mittel. Die badiſche Polizei und Gendarmerie haben ſich als ſichere und zuverläſſige Stütze der Regierung und der Verfaſſung erwieſen. Ihnen gebührt unſer Aller Dank. Seien ſie überzeugt, der badiſche Sicherheitsdienſt iſt jeder Auf kommende Winter ihm ſte Nach der Rede des Staatspräſidenten vertagte ſich der Landtag auf unbeſtimmte Zeit. ae Zur Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Volkspartei und der Wirtſchaftspartel im Landtag wird uns noch mitgeteilt, daß Vorſitzen⸗ der der Arbeitsgemeinſchaft Abg. Dr. Waldeg ſtellvertretender Vorſitzender Abg. Menth iſt. Die Selbſtändigkeit der Parteien wird durch die Frak⸗ tionsgemeinſchaft nicht berührt. Ebenſo tritt hier durch eine koalitionsmäßige Bindung der Wirtſchafts⸗ partei gegenüber der Regierung nicht ein. 5 Abg. Böning verhaftet Der kommuniſtiſche Landtagsabgeordnete Böning, der zur Verbüßung einer ihm zudiktierten Gefäng⸗ nisſtrafe von vier Monaten von den Krtminal⸗ behörden geſucht worden war, wurde beim Verlaſſen des Landtagsgebäudes von der Kriminalpolizei verhaftet und in das Gerichtsgefängnis einge⸗ liefert. 5 2 Abe ge Ach 1 5 gewach en, die der n wird. o iſt Wahrheit? Die japaniſche und chineſiſche Beleuchtung des Manoͤſchureikonflikts Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 25. Nov. der geſtrigen Beratungen des Völkerbundsrats zur Löſung des mandſchuriſchen Konfliktes iſt wenig ermutigend. Ein Fortſchritt ſcheint während des ganzen Tages nicht erzielt wor⸗ den zu ſein und in den Abendſtunden lagen zwei Nachrichten vor, die den Verhandlungsſtill⸗ ſtand charakteriſierten. Die Endͤbilanz Dr. Sz e, der chineſiſche Delegierte, hatte von ſeiner Regierung neue Inſtruktionen erhalten. Danach verlangt China, daß der Völkerbund ſofort wirkſame Maßnahmen ergreift, um ein weiteres aggreſives Vorgehen japaniſcher Streitkräfte zu ver⸗ hindern. Innerhalb von 14 Tagen nach der Ent⸗ ſcheidung des Völkerbundes ſollen die japaniſchen Truppen vollſtändig in die Eiſenbahnzone zurück⸗ befördert werden. Schließlich ſoll der Rückzug der Japaner durch neutrale Beobachter kon⸗ trolliert werden. Dieſe Haltung der chineſiſchen Regierung geht weit über den Standpunkt Dr. Szes hinaus. Ob⸗ wohl man in Ratskreiſen die diplomatiſche Geſchick⸗ lichkeit des chineſiſchen Vertreters kennt, glaubt man nicht, daß es ihm gelingen wird, in ſeinen Dar⸗ legungen vor dem Völkerbundsrat die Forderungen ſeiner Regierung weniger ſcharf erſcheinen zu laſſen. Auf der andern Seite haben die dem japaniſchen Delegierten Noſhizawa aus Tokio zugegange⸗ nen Weiſungen in Ratskreiſen eine gewiſſe Erleich⸗ terung ausgelöſt. Nach den letzten Beſprechungen Voſhizawas wie Matſudeiras mit Außen miniſter Briand hat man den Eindruck, daß der Wider⸗ ſtand Tokios zwar noch nicht völlig beſeitigt iſt, daß aber die Inſtruktionen Yoſhizawas bezüglich der „Einſtellung der Feindſeligkeiten“ ſehr maßvoll lauten. Vor dem gemeinſamen Eſſen, das die Rats⸗ mitglieder geſtern auf Einladung Briands am Quai d' Orſay einnahmen, teilte Noſhizawa dem Ratspräſidenten mit, daß die japaniſche Räu⸗ mung durch die Verlegung eines Infanterieregi⸗ ments von Tſitſikar nach Taonan ihren Anfang genommen hätte. Andererſeits ſchlägt Japan eine Zurückziehung der chineſiſchen Truppen weſt⸗ lich von Tſchintſcheu über die große Mauer hinaus vor. Der chineſiſche Delegierte hatte geſtern mit dem amerikaniſchen Beobachter Dawes eine ſehr bewegte Ausſprache, während der Chineſe dem amerikaniſchen Botſchafter mit aller Eindringlichkeit die Situation in ſeiner Hei⸗ mat vor Augen führte. In bitteren Ausdrücken ſchilderte Dr. Sze die Atmo⸗ ſphäre der Not und der Ueberreizung, die in ſeinem Lande herrſcht. Würden Tſchiangkaiſchek und der Kuomintang nicht in irgend einer Form die Erfül⸗ lung der chineſiſchen Ehren forderungen erhalten, ſo ſei es mit ihrem Einfluß vorbei. Morgen würden die Anhänger der Sowjets die Macht er⸗ greifen. Die ruſſiſche Regierung warte nur darauf, daß China vor dem Völkerbundsrat einen ſchweren Mißerfolg erleide, um ihre Propaganda in Ching umſo intenſiver aufzunehmen. Dieſe Darſtellung des Sachverhalts im fernen Oſten machte auf Dawes einen ſichtlichen Eindruck Nach einem Telegramm aus Peking haben ſich bie Militärattaches beim amerikaniſchen, engliſchen und franzöſiſchen Botſchafter auf Anordnungen ihrer Regierungen in die Mandſchurei begeben, um die Lage an Ort und Stelle zu prüfen. Letzte Meldungen Berliner Bankvorſteher mit einer Viertel Million geflüchtet — Berlin, 24. Nov. Der 40jährige Bank vor⸗ ſteher Hans Brüggemann aus Moabit, der in leitender Stellung der Depoſitenkaſſe der Com⸗ merz⸗ und Privatbank in der Frankfurter Allee 90 beſchäftigt war, ſoll, dem„Berliner Tageblatt“ zu⸗ folge, nach Unterſchlagungen in Höhe von mehr als einer Viertel Million, die ihm von Kunden zu Privatgeſchäften anvertraut worden woren, geflüchtet ſein. Brüggemann hatte im vori gen Monat ſeinen Urlaub angetreten und iſt von dieſem bis heute nicht zurückgekehrt. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen hat Brüggemann die ihm an⸗ vertrauten Gelder reſtlos mitgenommen. Diſziplinarverfahren gegen die Leiterin der Hamburger weiblichen Kriminalpolizei Hamburg, 24. Nov. Der Senat hat gegen die Lel⸗ terin der weiblichen Kriminalpolizei, Frau Regie⸗ rungsrat Erkens, das förmliche Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der Entlaſſung beantragt. Im Som⸗ mer dieſes Jahres hatten, wie ſeinerzeit gemelbet, zwei Hamburger Polizeibeamtinnen Selbſtmord verübt, was zur Aufdeckung von Mißhelligkeiten innerhalb der weiblichen Kriminal- polizei und zu Angriffen gegen Frau Erkens führte, Das vom Senat beantragte Verfahren wird ſich auf alle die Einwände erſtrecken, die in Zuſammen⸗ hang mit dem Selbſtmord der beiden Polizeibeamtin⸗ nen gegen das dienſtliche Verhalten der Frau Regis⸗ rungsrat Erkens erhoben worden ſind. 150 Jahre Leipziger Gewandhaus Von Konzertmeiſter a. D. Georg Schmidt „Res severa est verum gaudium“, dieſer ſinnvolle Wahlſpruch leuchtet in goldener Flammenſchrift über dem Muſtkpodium des altehrwürdigen Leipziger Ge⸗ wandhausſaales gleichſam als ein herrliches Symbol für die kommenden Geſchlechter. Jeder Künſtler, der als Soliſt mit ſeinen Leiſtungen vor dem ſehr kri⸗ kiſchen Leipziger Publikum in Ehren beſtand, konnte getroſt ſeinen Siegesflug auf ſtolzen Adlersſchwingen über die ganze Welt nehmen. Es iſt Ehrenſache, zur Feier des hundertfünfzig⸗ jährigen Jubiläums des Gewandhauſes am 25. No⸗ vember 1931 in pietätvoller Erinnerung des Be⸗ gründers dieſer weltberühmten Kon⸗ gerte zu gedenken, des hochſinnigen, weitblickenden Leipziger Bürgermeiſters K. W. Müller. Dieſer berief 1781 zum Dirigenten den geſchätzten Thomaskantor Johann Adam Hille r, dem Gott⸗ fried Schicht(17851810) folgte, nach dieſem Philipp Schulz(18111827). Nach dieſem wurde Auguſt Pohlenz gewählt, der von 18271835 wirkte. Als neu aufgehender Stern am Kunſthimmel erſchien 1835 der hervorragende Komponiſt und Piano⸗ virtuos Felir Mendelsſohn⸗ Bartholdy als glänzender Dirigent im Gewandhaus. Durch Gründung des Leipziger Konſer⸗ vatoriums 1843 begann eine neue Ruhmesepoche für die ſächſiſche Kunſtmetropole, Mendelsſohn als Direktor dieſes Weltruf genjeßenden Muſikinſtitutes berief als Lehrer den bedeutenden Spohr⸗Schüler, erſten Konzertmeiſter Ferdinand David, ſowie Robert Schumann und den großen Kontrapunktiker Moritz Hauptmann. Aus allen Erdteilen ſtrömten die Kunſt⸗ jünger herbei. Ein Jahr lang wurde Mendelsſohn von dem als Tonſetzer und Stabführer weitbekannten Ferdinand Hiller vertreten, der ſpäter die führende Stellung im Kölner Muſikleben einnahm. Nach Mendelsſohns leider viel zu früh erfolgtem Tode 1847 folgte der mit ſeiner„Oſſian“⸗Ouvertüre preis⸗ gekrönte däuiſche Meiſter Niels Gade, der jedoch 1848 als Muſikdirektor nach ſeiner Heimat Kopenhagen berufen wurde. An Gade's Stelle kam der bedeu⸗ tende Komponiſt und energiſche Dirigent Julius Rietz nach Leipzig, der das Orcheſter von 18481860 wiederholt zu glänzenden Siegen führte, jedoch 1861 den Poſten des verſtorbenen Hofkapellmeiſters Reißiger in Dresden erhielt. Nach Rietz wurde der hohes Anſehen genießende Klaviervirtuos, Hof⸗ pianiſt des Königs Chriſtian VIII. von Dänemark und ebenſo bedeutende Tonſetzer Karl Reinecke für das Gewandhaus verpflichtet. Unter ihm begann eine glanzvolle Aera des Leipziger Kunſtlebens, er wurde zum Profeſſor der Meiſterklaſſen für Piano und Kompoſition am Konſervatorium, ſpäter als deſſen Direktor ernannt; bald erhielt er von der Univerſität den Doktortitel, trat faſt alljährlich als Pianoſoliſt auf. Ebenſo wurden ſeine zahlreichen Kompoſitionen auf jedwedem Muſikgebiet im Ge⸗ wandhaus aufgeführt. Reinecke galt als erſte Autorität, ſeine großen Verdienſte für die Kunſt leben heutzutage noch in der Nachwelt fort. Sein Nachfolger, Arthur Nikiſch, war einer der gentalſten Meiſterdirigenten und ideal⸗ ſten Interpreten der alten, klaſſiſchen, romantiſchen und neumodernen Werke der Muſikliteratur; für Leipzig begann unter ihm eine vielleicht nie wie⸗ der ganz erreichte Ruhmesperiode. Als geborener Ungar war Nikiſch ſchon von Jugend auf mit der Muſik verwachſen, als Neunzehnjähriger abſolvierte er mit Auszeichnung das Wiener Konſervatorium, ſein Streichſextett wurde preisgekrönt. Zuerſt wirkte er als Geiger im Wiener Hofopernorcheſter, bildete ſich aber zugleich als Pianiſt und Dirigent eifrig fort, ſo daß ihn der bekannte Direktor Angelo Neu⸗ mann 1878 als Kapellmeiſter an das Leipziger Stadttheater berief, wo er ſeine erſten Lorbeeren erntete. 1889 ging er nach Amerika als Leiter des berühmten Boſtoner Sinfonieorcheſters, nach einigen Jahren als Operndirektor nach Budapeſt. Er ſtand im Zenith ſeines Ruhmes, als er 1895 ſeinen Einzug in das Gewandhaus hielt. Später wurde er als Direktor des Konſervatortums erwählt, zugleich feierte er größte Triumpke als Dirigent des Ber⸗ liner Philharmonie⸗Orcheſters, ſowohl in der Reichs⸗ hauptſtadt ſelbſt, als auch auf ausgedehnten Konzert⸗ reiſen. Inmitten ſeiner phänomenalen Laufbahn er⸗ eilte ihn der Tod 1922, tief betrauert von der ge⸗ ſamten Kunſtwelt. Ein prächtiges Denkmal vor dem „Neuen Konzerthaus“ in Leipzig ehrt ſein Andenken. Einen vollwertigen Nachfolger für Nikiſch zu finden, war ſehr ſchwierig, die Wahl fiel auf Dr. Wilhelm Furtwängler, deſſen Name als Diri⸗ gent von Wien, Mannheim, Hamburg, Berlin aus weit verbreitet war. Auch in Leipzig wurde er hoch⸗ gefeiert und umjubelt, ſeine Gaſtſpielverpflichtungen jedoch, die ihn früher ſchon bis nach Newyork, dar⸗ nach bis London, Paris, Brüſſel, Rom mit dem Berliner Philharmonte⸗Orcheſter führten, nahmen ihn zu ſehr in Anſpruch. Jufolgedeſſen verließ er nach etlichen Jahren Leipzig wieder und ſtedelte ganz nach Berlin über. Nach ſeinem Fortgang begann für das Gewand⸗ haus eine ſehr unruhige Zeit; es ſtellten ſich eine Anzahl hervorragender Stabmeiſter als Gaſtdirigen⸗ ten vor, wie Buſch, Dr. Muck, Abendroth, Straube, Krauß, Walter, Schuricht und andere Größen. Jeder erwies ſeine eigene Indi⸗ vidualität und fand reiche Anerkennung. Inzwiſchen bedrohte das Geſpenſt des Abbaues auch das Ge⸗ wandhausorcheſter, nach heftiger Zeitungspolemik, verſchiedenen Konferenzen der ſtädtiſchen Behörden und einigen Sanierungsproblemen wurde ein er⸗ freuliches Endreſultat erzielt, ſo daß die geheiligte Kulturſtätte, das Gewandhaus, hoffentlich für alle Zeiten dem Kunſtleben erhalten bleibt, umſo mehr, da der zielbewußte, geniale Profeſſor Bruno Wal⸗ ter als ſtändiger Leiter der internativnalen Ruf genießenden Konzerte verpflichtet wurde. Das Nationaltheater teilt mit: Im Pfalz⸗ bau Ludwigshafen wird morgen und übermorgen Molieres Komödie„Tartüff“ in der von Inten⸗ dant Maiſch für den Bibliothekſaal des Schloſſes ge⸗ ſchaffenen Inszenierung geſpielt.— Das Luſtſpiel „Intimitäten“ von Coward, hat in den bis⸗ herigen Aufführungen im„Univerſum“ regel⸗ mäßig ausverkaufte Häuſer erzielt. Es iſt nun mit Ilde Overhoff, Friedel Heizmann, Willy Birgel und Fritz Schmiedel in den Hauptrollen und in der Inſzenierung von Richard Dornſeiff für morgen und übermorgen als Abendvorſtellung im Univerſum in den Spielplan eingeſetzt. Der Vor⸗ verkauf für beide Vorſtellungen iſt im Gang. Ehrung des Komponiſten von„Ergo bibamus“. Zum hundertſten Todestag des Komponiſten der all⸗ bekannten Goethe⸗Lieder„Ergo bibamus“ und„Mich ergreift, ich weiß nicht wie= Ma x Eberwein, der in Rudolſtadt zur Goethe⸗Zeit Hofkapellmeiſter war, veranſtalteten Muſikgemeinde, Singakademie und Schwarzburgiſche Landeskapelle unter der Lei⸗ tung des Muſikdirektors Ernſt Wollong eine Ge⸗ dächtnisfeier mit zwei Feſtkonzerten in der Heidecks⸗ burg und in der hiſtoriſchen St. Andreas⸗Stadtkirche. O Die badiſchen Hochſchulgebühren. Entſprechen der in den übrigen deutſchen Hochſchulländern getrof⸗ fenen Regelung mußten mit Rückſicht auf die Not⸗ wendigkeit der Ausgleichung des Staatshaushalt auch die badiſchen Hochſchulgebühren neu fes geſetzt werden. Ueber das Ausmaß der damit ver⸗ bundenen Gebührenerhöhung werden in der Bevbl⸗ kerung unzutreffende Gerüchte verbreitet, Es ſeien deshalb nachſtehend die wichtigſten Ver⸗ änderungen bekannt gegeben: Die Immatrikulation, gebühr beträgt bei der erſtmaligen Immatrikulation 30 Mk. gegen bisher 20 Mk., bei früheren Beſuch einer andern deutſchen Hochſchule 15 Mk. ſtatt bisher 10 M. In Preußen beträgt dieſe Gebühr in allen Füllen 30 Mk. Die allgemeine Studiengebühr wurde von 60 Mk. auf 80 Mk. erhöht; ebenſo mußte die Gebüht für Unterrichtsſtunden mit Demonſtrationen nac einem Beſchluß der Hochſchulländer um 50 Pfg. erhöht werden. Gleichzeitig wurde aber das Unterrichtsgeld für die übrigen Unterrichtsſtunden von 3 Mk, au 2,50 Mk. geſenkt, ſodaß die tatſächliche Erhöhung der geſamten Studiengebühren ſich für den Durchſchnitt weſentlich ermäßigt. Für die Praktika gelangt ein Zuſchlag von 10 v. H. zur Erhebung, außerdem für Studierende der geiſteswiſſenſchaftlichen Fächer ein Seminargebühr von 5 Mk. Wenn auch angeſichts det geſunkenen Kaufkraft der Bevölkerung die Gebühren erhöhung zu bedauern iſt, ſo bleiben doch die 1 bühren der badiſchen Hochſchulen reh erheblich unter den Sätzen der meiſten übrigen Hochſchulverwaltungen; es fe beiſpielsweiſe darauf hingewieſen, daß die preußische Studiengebühr— bei gleicher Höhe des Satzes 1 10 einzelne Vorleſungsſtunde— 100 Mk. beträgt. Tro der erhöhten Gebühren muß die Allgemeinheit 155 heute noch ganz erhebliche Zuſchüſſe aus ee teln für jeden einzelnen Studierenden aufbringen Für minderbemittelte begabte Studierende iſt 5 bisher weitgehende ſtaatliche Hilfe durch Honor nachlaß und Stipendiengewährung vorgeſehen. Erſtaufführung einer Schubert⸗Oper. Am h theater in Baſel findet in der nächſten Spielzeit 9 Uraufführung einer komiſchen Oper von A Schubert ſtatt, die bisher nur als Fragment vorhal den war. Die Oper, die den Titel„Die Freun. von Salamanka“ führt, wurde von b Mörike und Guſtav Rainer in München textll und muſtkaliſch bearbeitet und vervollſtändigt. 1 hallen noch d Tbpf gibt e und d Blume alte V einen Ein A altem Die Weihn ſuntes 50 000 in den 20 000 Empo! aufgef die Li tere A Empo St. Aufhe Um. bie W it, her warte har in mittag keit b. ſchließ Abend front Im N mild ſportl all den lagen troffet halt k ſinken 1. No mo⸗ em der fül⸗ en gen Er⸗ Mittwoch, 25. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 547 —— Von der Weihnachtsmeſſe Auf der Weihnachtsmeſſe in den Rhein⸗Neckar⸗ allen kommt neben dem modernen Handwerk auch noch die alte Zunft zu Ehren. So wird eine Töpferwerkſtätte— im Bezirk Mannheim gibt es deren noch zwei— ihren Betrieb eröffnen und den Ausſtellungsbeſuchern die Entſtehung von Hlumenvaſen, Aſchbechern u. a. vorführen. Auch die alte Webergilde, die im Bezirk Mannheim noch einen einzigen Vertreter hat, kommt zu ihrem Recht. Ein Webſtuhl mit Handbetrieb wird zeigen, wie nach altem Brauch Textilprodukte hergeſtellt wurden. Die Rhein⸗Neckarhallen werden während der Beihnachtsmeſſe bet Dunkelheit ein beſonders impo⸗ gantes Bild bieten, wenn der Ausſtellungsturm ſeine 50000 Kerzenſtrahlen in die Umgebung ſendet und in den Hallen ſelbſt Lichtquellen in Stärke von über 20000 Kerzen in Tätigkeit treten. Auf der hinteren Empore wird ein Rieſen⸗ Weihnachtsbaum aufgeſtellt, vor einem funkelnden Hintergrund, der die Lichtſtrahlen in allen Farben wiedergibt. Wei⸗ lere Weihnachtsbäume befinden ſich auf der vorderen Empore und in der kleinen Halle. Erwärmung und Regen Statt der von den Wetterwarten verſprochenen Aufheiterung brachte uns der geſtrige Tag einen Umſchwung zum Weſtwetter. Damit wäre die Wetterlage, die für dieſe Jahreszeit charakteriſtiſch iſt, hergeſtellt. Wir werden wahrſcheinlich einige Zeit warten können, bis ein Hochdruckgebiet wieder merk⸗ bar in Erſcheinung tritt. Der Regen, der geſtern vor⸗ Mittag unerwartet einſetzte, hielt ſich mit Beſtändig⸗ eit bis in die Nachmittagsſtunden hinein und fand ſchließlich während der Nacht ſeine Fortſetzung. Gegen Abend wurde auch die Warmluft, die mit der Regen⸗ ſtont gleichzeitig eingebrochen war, ſtärker fühlbar. Im Verhältnis zu den letzten Tagen iſt es direkt mild geworden. Eine Tatſache, von der die Winter⸗ ſportler nur ungern Kenntnis nehmen, die aber von al denen, die mit ihren Kohlen ſparſam umgehen müſſen, freudig begrüßt wird. Das Thermometer zeigte heute früh 10 Grad Wärme an. Es beſteht Ausſicht, daß es noch weiter in die Höhe gehen wird. * *Der neue Mannheimer Generaltarif⸗Vertrag. Die Verhandlungen zwiſchen den Mannheimer An⸗ geſtellten⸗Verbänden und dem Arbeitgeberkartell über die Neugeſtaltung des Generaltarif⸗ Vertrags ſind abgeſchloſſen. Die Gehalts⸗ ſätze werden durchſchnittlich um 5 v. H. gekürzt. Eine Ausnahme tritt nur bei den Angeſtellten ein, die mehr als 15 v. H. kurzarbeiten. Die ſozialen Zu⸗ lagen werden von der Gehaltskürzung nicht be⸗ troffen. Bei verheirateten Angeſtellten darf das Ge⸗ halt bei Kurzarbeit nicht unter 150 Mk. im Monat ſinken. Die Vereinbarung tritt rückwirkend auf 1 November in Kraft. 4 Loblied auf die Kartoffel Der Mannheimer Wochenmarkt bietet in ſeinen Verkäufern ein hübſches Kunterbunt von Lands⸗ leuten. Aus der badiſchen Pfalz, von Heſſen, von der Bergſtraße, vom Odenwald, von den verſchiedenen Gebieten der linksrheiniſchen Pfalz kommen ſie mit ihren Waren angefahren. Schon die Art der Zu⸗ rüſtung der Wagen verrät jeweils eine andere Stammeszugehörigketit. Das Sonderbarſte und Auf⸗ fälligſte oder vielleicht das Trennende iſt die Sprache. Geht nach Edingen, das ſo nahe liegt, und ein fremder pfälziſcher Dialekt tritt euch entgegen. Schwetzingen ſpricht anders wie Mannheim, die Bergſtraße erſt recht. Geraten wir aber unter die„Ueberrheiner“, dann fühlen wir ſofort die trennende Schranke. Es iſt eine Freude, zuzuhören, wenn das Feilſchen und Handeln beginnt. Schöner iſt's noch, wenn die Zu⸗ gehörigen gleicher Landſchaften unter ſich verhan⸗ deln. Da kommen Wörter und Ausdrücke, die uns fremd ſind. Eine Probe dieſer Art finden wir in der „Bavaria“, einem älteren Werk über die Sitten, Gebräuche, Sprache uſw. der Bewohner der Pfalz. Die Dichtung ſtellt ein Loblied für die Kartoffel dar und dürfte auch unſern rechtsrheiniſchen Pfälzern willkommen ſein. Vor allem, was im Borem(Boden) ſteht, Die Grumbeer muß man ehre. Wann draus der Wei' wachs(Wein) ſchiewes geht, Hann mer doch hemſefehre: Do rumpelts unn do rappelt's doch Vum Bollerkarch ins Kellerloch— Der Grumbeerſtock is Meeſchter! Ja, fällt der Wei wachs raulich(ſchlecht) aus, Die Gumbeer dut gerore(geraten). Mer mache Schnitz und Stampes draus, Dun quelle, dun a brore(gequellte und gebratene Kartoffeln). Un for de Schleck, wie for die Stopp Is s beſchte noch der Grumbeerknopp— Der Grumbeerſtock is Meeſchter! Die Grumbeer is wie Bumberment, Die Löcher ausſeſtoppe, Der Wuppdich(Schnaps) a werd draus gebrennt, Der geht em glei zu Koppe! Unn werd kein Duwack net gebaut, Do raache mer halt Grumbeerkraut— Der Grumbeerſtock is Meeſchter! Ja, Meeſchter is der Grumbeerſtock Mit Klicker, Kraut und Quecke, Die Grumbeer mit unn ohne Rock Loßt's Vatterlann net ſtecke. Dann uf und druf, un Schlack uf Schlack, Do rappelt's aus m Grumbeerſack Der Grumbeerſtock is Meeſchter! In dieſen Tagen und Wochen, in denen in allen Straßen und Häuſern die Kartoffelſäcke zu ſehen ſind und ſich faſt jede Haushaltung mit Kartoffeln eindeckt, gewinnt dieſer alte Sang an die Kartoffel wieder an Bedeutung. * Gültigkeit der Sonntagsfahrkarten über Weih⸗ nachten. Die Reichsbahn hat dieſes Jahr erſtmals ſich entſchloſſen, die Gültigkeit der Weih⸗ nachts⸗Rückfahrkarten über Neujahr hinaus bis zum 4. Januar 1932 zu ver⸗ länger n. Die Karte iſt demnach vom 23. Dezember, mittags 12.00 Uhr bis zum 4. Januar 1932, vormit⸗ tags.00 Uhr gültig. Die Fahrpreisermäßigung be⸗ läuft ſich auf 337% Proz. Schnellzüge dürfen benutzt werden unter Löſung des normalen Zuſchlages. * Eine Mannheimer Schulklaſſe gratuliert Laden⸗ burgs älteſter Frau. Aus Ladenburg wird uns be⸗ richtet: Eine originelle Gratulation, der das Motto: „Vor einem grauen Haupte ſollſt du aufſtehen und die Alten ehren“ vorangeſtellt war, ſandte aus Mannheim eine Schulklaſſe an die älteſte Bürgerin, Frau A. Trill, zu ihrem 95. Geburtstag. Die Schüler ſchrieben, daß ſie im Sommer auf dem Weg nach Schriesheim den ſchönen Garten des Herrn Ruckelshauſen bewundert hätten. Sie ſeien vom Herrn Lehrer aufmerkſam gemacht worden, daß hier die Großmutter eines Studienfreundes, die älteſte Frau Ladenburgs, wohne. Die ganze Klaſſe wünſche der Jubilarin noch ein langes Leben. Familienchronik * 70. Geburtstag Fiſchermeiſter Guſtav Boos begeht am heutigen Tage im Kreiſe ſeiner ſtets treubeſorgten Kinder, Schwiegerſöhne und Enkel ſeinen 70. Geburts⸗ tag. Ueber 35 Jahre ſtand er mit ſeiner vor 11 Jahren heimgegangenen Lebensgefährtin am Eckplatz des Denk⸗ mals am Marktplatz, den heute noch ſeine Familie ein⸗ nimmt. Von Kollegen und Bekannten ob ſeines ofſenen Weſens hochgeachtet, hat der Jubilar in ſeinem ſchweren und arbeitsreichen Leben ſo manchen guten Zug getan (1 Lachs mit 35 Pfund, 1 Aal mit 12 Pfund). Aber den ſchönſten und beſten Zug tat er, indem er vielen ſeine ſtets hilfreiche Hand bot und ſie dem Leben wieder zurückgab. Die wohlverdiente Anerkennung hat er ſtets dankend abgelehnt. * 80. Geburtstag. Am morgigen Donnerstag feiert Frau Anna Müller geb. Reize, wohnhaft Beilſtr. 7, in körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche ihren 8 0. Ge⸗ burtstag. Im Mai vorigen Jahres konnte ſie mit ihrem jetzt 77jährigen Ehegatten Mathias Müller das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Verüchtigte Schwindlerin gefaßt Eine längere Zeit steckbrieflich verfolgte geriſſene Darlehens⸗ Penſions⸗ und Waren⸗ ſchwindler in konnte hier in der am 4. Juni 1903 in München geborenen Sekretärin Roſa Thereſia Dorn gefaßt werden. Die Schwindlerin hat ſich ſeit dem Jahre 1928 in Baden, Württemberg, Bayern und in der Pfalz herumgetrieben und gewohnheitsmäßig in katholiſchen Kreiſen ihre„Gaſtſpiele“ gegeben. Mit Vorliebe ſuchte ſie vorübergehend in katholiſchen Heimen ihre Zuflucht. Von da aus unternahm ſie jeweils ihre Streifzüge zu katholiſchen Geiſtlichen, Heimen und Klöſtern und den ihr dadurch bekannt gewordenen katholiſchen Familien. Sie erſchwindelte ſich unter allerlei Vorwänden Darlehensgelder, die ſie trotz ihres Verſprechens nicht mehr zurückzahlte. Soweit ihre Schwindelgeſchäfte ſchon aufgeklärt wer⸗ den konnten, hat ſie etwa 800 Mk. eingeheimſt. Sie benützte dazu ſtändig von ihr gefälſchte Schuld⸗ ſcheine. Dieſe Urkunden verſah ſie mit einem Stem⸗ pel des„Kath. Pfarramtes Forſt“(vermutlich Forſt bei Bruchſal), den ſie ſich eigens anfertigen ließ. Auch ihre Miet⸗ und Penſionsſchulden ließ ſie nach ihrem jeweils heimlichen Verſchwinden zurück. Die D. trieb auch einen raffinierten Waren⸗ ſchwindel, indem ſie ſich an ihren Aufenthaltsorten Wäſche und ſonſtige Waren auf Kredit zuſenden und die betreffenden Geſchäftsleute im Stiche ließ. Um den Verdacht von ihrem verwerflichen Treiben abzu⸗ lenken, legte ſich die Schwindlerin fortgeſetzt falſche Namen zu. Sie tauchte einmal unter dem Namen Lotte Duffenbacher, dann als Klara Hiedl, Thereſe Schoffer, Franziska Fröhlich, Hermine Kimmerle, Elfriede Grahm, Gretel Johler und Gretel Dorn⸗ reich auf. Die Schwindlerin wußte bei ihren gut⸗ gläubigen Opfern vollſtes Vertrauen zu erwecken, in⸗ dem ſie ſich als ſtreng religibſe Frauensperſon auf⸗ ſpielte. Die Opfer dieſer Schwindlerin konnten bis jetzt nur zum geringen Teil ermittelt werden. Der unten oͤrunter lag „Waren Sie denn auch in dem Auto, als der Unfall geſchah?“ „Nee— aber ich war der, der lag...“ unten drunter „Ä———, 72 ,,,, ,,. bbb neuleksuns lenRedlen e 9 8 ,,,,, ß, NedleR gung 2 2 22 2 2 7, ß ß ße meuenguke VV. N Um dem Raucher die Garantie eee, zu geben, dass er bei unserer 8 W Firma eine, eehte MAxOUl N Mischung'erhält, versehen wir 5 PFENNIG 22 2, 9 2 72 Das neue Echtheits- Zeichen von jetzt an die Packungen un- serer Marken OVERSTOILZ und RMNENKLAVU mit dem hier abge- bildeten, für uns geschützten Echtheits-Zeichen. OVERSTOILZ-RAVENRLAU 6 PFENNIG . Maæoulaischung Die Packungen unserer 8̊ und 10 Pf. Zigaretten Lõwenbrück und Güldenring haben wir nicht besonders gekennzeichnet, denn es versteht sich ja von selbst, dass wir für so hochwertige Marken kostbare Maxoul- Iabake verarbeiten. 9 1 und ein Aufenthalt auf der Reiß⸗Inſel umſo an⸗ am Flugloch? Wann begannen ſie ihren erſten Flug? tretenen gewöhnlichen Arten war die Ausfüllung dieſes Fragebogens und anderer Fragen bald er⸗ den Höhlenbrütern. 4. Seite/ Nummer 547 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 25. November 1991 Auf der Vogelwarte der Reißinſel Auf dem Lindenhof hatte ich meine Wohnung. Nur zwei oder drei Straßenzüge trugen Häuſer. In den übrigen tief liegenden Bauquadraten tummelle ſich die Jugend. Hier ſtanden noch viele Obſtbäume, deren Früchte im reichen Herbſt den Buben zugute kamen. Im Frühling und Sommer aber niſteten auf dieſen Bäumen und im nahen Schloßgarten viele Vögel und ſangen den Lindenhöflern der Gontard⸗ ſtraße ſchon in aller Frühe das Morgenlied. Was noch ſchöner war, das ſtellte ein Sonntag⸗Morgen⸗ ſpaztergang durch die Allee der Apfelbäume den Rheindamm hinaus dar in den Neckarauer Wald. Angeregt durch die herrliche Muſik der Vogel⸗ ſtimmen erſchien einmal anſchließend eine Arbeit „Freikonzert im Neckarauer Wald“ aus meiner Feder. Da ließ ich die bunte Welt der Sänger in ihren ſchönen Verslein daher ſpazieren, und mancher Mannheimer wurde dadurch angeregt, öfter ſeine Schritte dorthin zu lenken. Andern Tages ſchon erhielt ich ein Brieflein von Profeſſor Föh⸗ ner— ex war damals noch nicht Profeſſor— der meine Adreſſe ausfindig gemacht hatte, mit der Bitte, ihm eine Unterredung zu geſtatten. Mein Weg führte wu Kar an den Planken vorbei, wo er — ich glaube— in etnem Eckhaus wohnte, und ich ſtieg hinauf, klopfte an, und da lernten wir uns kennen. Ob ich mitwollte auf die Reiß⸗Inſel, die Vögel zu beobachten? Dieſe Frage brauchte er nicht zweimal zu ſtellen, denn die Inſel ſtellte damals ein„Blümchen⸗rühr⸗ mich⸗nicht⸗an“ dar, gut eingezäunt und unter Auſſicht eines Jägers. Nur beſonders Begünſtigte hatten Zutritt. In dieſes Paradies eintreten zu dürfen, war längſt mein Wunſch; denn der Neckarauer Wald, wie der Waldpark vor der Eingemeindung Neckaraus zu Mannheim hieß, zeigte keinerlei Spazierwege. wie heute. Alle Schönheiten entſtanden erſt nach der Eingemeindung. Darum war eine Wanderung genehmer. Ich kannte viele Vögel. trieb, das grenzte an die Arbeit einer Vogelwarte. Auf dem Bauch im Graſe liegend, das gute Glas vor den Augen, ſo lauerten wir irgendwo verſteckt and hatten unſer Sinnen nur nach einem Neſte gerich⸗ tet, oder beſſer geſagt, nach dem Flugloch in einem Baum, das oft zum Ein⸗ und Ausſchlüpfen von einem Vogelpaar benutzt wurde. Wer iſt der Vogel? Hat er Eier? Hat er ſchon Junge? An welchem Tage begann das Futterholen? Wann zeigten ſich (wielleicht) zum erſtenmal die Köpflein der Jungen Aber was Föhner hier Benutzten die Alten das Neſt zu einer zweiten Brut? Wann verließen ſie im Herbſte das Neſt ober den Wald überhaupt? Von den bei uns ver⸗ ledigt. Wer aber war der ſcheue, fremde Vogel, der ſich nie längere Zeit außen am Baum zeigte, ſondern irgendwo in der Nachbarſchaft ſich ſcheu verſteckte und vorſichtig Umſchau hielt, bis er ſich überzeugt hatte, daß„die Luft rein iſt“ und ſchwupp— ein raſcher Flug, im Loch verſchwunden war? Ein ſolcher Vogel reizte zur Beobachtung. Aber es gab deren viele, denn die Ruhe und Sicher⸗ heit des Platzes lockte zum Neſtbau. Oft lag man einne Stunde lang vor einem ſolchen Neſt, um end⸗ lich vielleicht das Glück zu haben, das Gefieder des fremden Gaſtes ſehen zu können und danach ſeine weiteren Beobachtungen fortzuſetzen. Numerierte Niſtkäſtchen und Bäume erleichterten die Arbeit an Neſter auf dem Boden oder in den Hecken und niederen Bäumen durften nur mit äußerſter Vorſicht beſucht werden, wollte man die Alten nicht vertreiben. Nur wer ſo innig mit dem Leben der Vögel ſich vertraut macht, der weiß, wie mit Profeſſor Wilhelm Föhner 7 wachſam, wie vorſichtig, wie überlegend, ja wie ſchlau und— durchtrieben manche gefiederten Gäſte ſein können. Man ſagt oft von böſen Buben:„Der tut, als ob er kein Wäſſerlein trüben könnte!“ Auch in der Vogelwelt gibt's ſolche Geſellen, die nie verraten, wo ſie ihr Neſt und ihre Jungen haben. Alle Verſtellungskünſte ſind ihnen eigen. Aber das muß der Vogel tun, ſonſt iſt ſeine Art dem Unter⸗ gang geweiht. Der an der Inſel vorbeiziehende Rhein ſchenkte der Inſel manchen ſeltenen Gaſt. Hier ſah ich den zweiten Eisvogel in ſeinem herrlich ſchimmernden blauen Rock. Da er ziemlich groß iſt, kann man ihn und ſeine Jagd mit bloßem Auge gut beobachten. In den weichen Erdwällen bei Brühl und Ketſch fanden wir die am Ende eines langen, engen Ganges liegende Bruthöhle mit weißen Eiern. Intereſſant iſt ſein Jagdzug. Er kann eine Stunde regungslos auf einem Aſt über dem Waſſer ſitzen, bis er ſich plötzlich mit angelegten Flügeln mit einem Ruck in das Waſſer fallen läßt, den Kopf voraus, um mit einem Stoße ſeines ſcharfkantigen Schnabels den Fiſch zu erfaſſen und zu erdrücken. Oft ſchlägt er dieſen gegen einen Aſt oder einen Baum, dann wird die Beute— den Kopf voran— hinuntergewürgt. So wird die Lebensweiſe dieſes farbenprächtigen Vogels zum verdienten Lohn für die Beobachtungen des Vogelfreundes. Welche Menge anderer Waſſervögel kamen auf ihrem Durchzug im Herbſt und Frühling hier vorbei. Ja, hätte man nur die Zeit gehabt, den ganzen Tag über da draußen liegen zu können. Aber damals war allen nur die freie Zeit vergönnt; dieſe wurde redlich ausgenützt. Eine große Vor⸗ arbeit hatte der Verein für Naturkunde geliefert; in regelmäßig erſcheinenden Jahrbüchern waren die Neſter vieler Vögel aus der ganzen Gemarkung von anderen Naturkundigen genau bezeichnet und beo⸗ bachtet worden. So trugen dieſe zur Vervollſtändi⸗ gung des Materials mit bei. Ein ſchöner Lohn wurde uns, als wir eines Tages einen Wiedehopf unweit des Birken⸗ häuschens entdeckten. Erſt die ausgeſpreitzte Federholle auf dem Kopf ver⸗ riet uns den Vogel, der ſich in der Gefahr durch das Ausſpreizen von Schwanz und Flügeln ſo ver⸗ ſtellen kann, daß man an ihm vorübergeht, ohne in dem vermeinten bunten Lappen einen Vogel zu er⸗ blicken. Schlüpft er in ſein Neſt hinein, ſo legt er ſeine zweireihige Federhaube mit den ſchwarzweißen Spitzen hinter den Kopf. Da das Neſt von dem Spazierweg abſeits lag, bekamen die Spaziergänger den feinen Duft nicht zu riechen, der ſich während der Brutzeit der Umgebung des Neſtes mitteilt. Die Inſel war damals noch Privateigentum von Generalkonſul Reiß, der das Betreten des Platzes vepboten hatte. Da kein hoher geſchloſſener Zaun die Inſel einfriedigte, konnte man gar leicht hineinkom⸗ men. Dies reizte dann und wann einen Verwegenen, den Haſen nachzuſpüren, die auch hier Schutz fanden, ſelbſt Rehe wurden gehegt. Aber die Wachhunde ver⸗ rieten einen fremden Eindringling nur zu bald. Die Vögel aber, die an offenen Lichtungen wohnten, ge⸗ wöhnten ſich bald an die Menſchen, die da unten ab⸗ und zugingen, außer den Fremdolingen, die ein ſcheues Weſen zeigten oder von Natur aus ſo begabt ſind. Welch herrliche Konzerte konnte man da oft hören. Da war das geſchäftige Volk der kleinen Meiſen. In ihrem ſchön blau, gelb und grün gefärbten Rock die Blaumeiſe. Die Sumpfmeiſe im braunen Gewand, trug die ſchwarze Kappe und die weißen Wangen. Die Spechtmeiſe verklebt den Eingang zu ihrer Niſthöhle bis auf ein kleines Schlupfloch und hat daher den Namen Kleiber bekommem. Das Hämmern der Spechte klang weit durch den waldigen Hain. Wie manches Mal benützten wir in Abweſenheit der Vögel eine Leiter, um das Neſt zu unterſuchen. Der Starmatz fand ſich ein, flötete und ſchwatzte. Der Zaunkönig ſchlüpfte durch die Hecken und ſchmetterte vom Aſt ſein Liedchen. Der Fink ſang, die Droſſel flötete. Grelles Gekreiſch des durch die Baumkronen raſſelnd dahinſchießenden Hähers oder der Ruf eines durch die Lüfte ſeine Bahn ziehenden Mäuſefalken brachte eine Diſſonanz in die melodiſche Schönheit des Konzerts. Der Weidenlaub⸗ ſänger oder Zilpzalp ruft dauernd nach Zimt. Das Grugrugu verrät die Ringeltaube, der Baumpiper ſingt wie ein Kanarienvogel. Da kommen Hänfling, Rotſchwänzchen, Blaukehlchen, Grasmücken, Raben, Krähen und Dohlen. Um die Pfingſtzeit verirrt ſich der Pirol, der Kirſchvogel, zu uns. Haubentaucher, Reiher, Störche, Wildenten, Schnepfen, Rebhühner, Neuntöter, Bachſtelzen, Lerchen— wer zählt die Namen all?— waren unſere Gäſte, nicht zu vergeſſen die Nachtigall. So ſonderbar es ſcheint, auch die Raubvögel wurden geduldet, denn gerade ihre Lebensweiſe freund Beachtung ab. Unter ſolchen lieben Gäſten hatten wir unſer Lager aufgeſchlagen, zogen einzeln oder zu zweien durch die Inſel, unterſuchten Hecken und Geſtrüp, kletterten auf den Steinzeilen der Uferböſchungen herum, horchten, ſchauten, unterſuchten, erwägten. Nicht viel wurde geſprochen; jeder war mit ſich beſchäftigt, und erſt am Abend tauſchte man die Erfahrungen und Beobachtungen aus. Man ſagt, die Vogelſtimme ſoll Gemütsbewegungen, Triebe und Begierden, Angſt und Aerger, Neid u. Haß u. Eiferſucht, Verlangen u. Befriedigung ausdrücken, Hilferufe, Warungsſignale, Schreckrufe erkennen laſſen. So hatten wir auf un⸗ ſerer Vogelwarte Gelegenheit, uns von der Wahrheit dieſes Satzes zu überzeugen. Daneben reizen ſchnur⸗ rige Gebärden, ewige Verbeugungen, das Ausbreiten und Einziehen von Schwanz⸗ oder Kopffedern, das Werben und Tänzeln, das Nachahmen von Lauten zum Lachen. Wenn dann die Jungen ausgeſchlüpft waren und die Alten auf Suche nach Nahrung gehen mußten, dann ging ein ewiges Hin⸗ und Herfliegen über den Rheindamm nach den nahen Feldern und Gärten vor ſich; im Laub wurde gebohrt, im Rhein gefiſcht oder im Flug geſammelt. Plötzlich gewannen die Erfahrungen und Beob⸗ achtungen unſerer Streifzüge feſtere Geſtalt: nach der Abreiſe der Vögel wurde eine Sammlung von Vogelneſtern angelegt. Von intereſſanten Arten ſuchten wir aus den ſom⸗ merlichen Gelegen je ein Ei zu ſtibitzen zu einer Sammlung und ſchließlich wurde das ganze Aſt⸗ gefüge ſamt Neſt und Eiern(leer) abgenommen, um damit die Halle des Muſeums zu ſchmücken, beſſer geſagt, den Beſuchern die Natur vorzuführen. Um nötigt dem Vogel⸗ aber die Inſel durch ſolche Plünderungen nicht zu verſchandeln, bediente man ſich der Vermittlung von Forſtämtern oder anderer Behörden, die unter Anleitung von ſach⸗ und fachkundigen Leuten faſt ganze Bäume mit den Wohnungen der Vögel her⸗ beiſchafften. Alle dieſe vielen Einzelheiten in rich⸗ tiger, der Natur abgelauſchten Weiſe zu einem ein⸗ heitlichen Ganzen ohne ſtörende Fehler zuſammen⸗ zuſetzen, das war Föhners Werk. Als ſtiller Mann von tiefem Wiſſen paßte er in die Natur; hier war der rechte Mann an den rechten Platz geſtellt wor⸗ den. Aller Ueberhebung und jeder Reklamemacherei abhold, fügte er Stein um Stein zu dem großen Bau des naturkundlichen Werkes im Zeughaus. Einen großen Schatz weiterer Sammlungen hatte er wohl vorbereitet. Es mangelten nur die Räume. Hier die tote und doch lebendige Schöpfung, draußen am Rhein das Vogelparadies mit den jubelnden Stimmen der Sänger. Dort draußen war Föhners Welt, der Anfang zu ſeinem großen Werk, zu deſſen ganzer Vollendung ihn der Tod zu früh abrief. e 2 Königin Luiſe⸗Bund Die Ortsgruppe Mannheim des Königie Lunſe⸗Bundes hatte ins Wartburg⸗Hoſpiz zu einen „Deutſchen Abend“ eingeladen, der in ſeiner äußeren Aufmachung weihnachtlichen Charakter trug. Die Tiſche waren mit blauen Bändern geſchmückt und mit Tannen⸗ zweigen ſinnvoll belegt. Nach einleitenden Muſikſtückhen eines Trios begrüßte die Ortsgruppenführerin Frau N Ranke die Erſchienenen und verlieh ihrer Freude 505 über Ausdruck, daß es möglich ſei, einem größeren Krelg zu zeigen, was die Kameradinnen vom Königin Luile⸗ Bund wollen. Die Frauen, die ſich den Leitſpruch: Beten Arbeiten und Kämpfen zu eigen gemacht haben, müſſen ſih in erſter Linie dafür einſetzen, daß das Vaterland wieder zu innerer und äußerer Freiheit kommt. Sie müſſen ſih neben die Männer ſtellen und dafür eintreten, daß ein neues deutſches Volkstum geſchaffen wird. Daß der Kön! gin Luiſe⸗Bund, der vor 8 Jahren gegründet wurde und z u m größten nationalen Frauenbund Deutſchlands angewachſen iſt, auf dem rechten Wege iſt, haben die bisherigen Erfolge bewieſen. Dr. Hermann, der die Grüße der Ortsgruppe Mann⸗ heim des Stahlhelm überbrachte, ſprach über die Zuſam⸗ menarbeit ſeiner Organiſation mit dem Luiſe⸗Bund, 1555 ſich zum Motto geſetzt habe: Ichdien'. Für den Landez⸗ verband des Stahlhelms ſprach Herr Neldig, der betonte daß die national geſinnte Frau alles einzuſetzen habe, zum Erſtarken der Nation. Der Königin Luiſe⸗Bund gehe 105 gar über das geſteckte Ziel noch hinaus, denn er wirbt und erzieht auch die Jugend im Geiſte unſever Väter. Die Feſtrede des Abends hielt Ober⸗Studien⸗ direktor Schlimmer, Ludwigshafen, der in breit angelegten Ausführungen die Frage auſwarf wie wir ein neues größeres Vaterland bekommen können und dabei auf die politiſche und wirtſchaftliche Lage näher einging. Er beleuchtete die Lage Deutſchlands unter dem Geſichtswinkel des Verſailler Vertrags und betonte, daß wir die Pflicht haben, den Dingen, wie ſie heute ſind, klar und deutlich entgegenzuſehen, daß wir heraus müſſen auz der Vernebelung und hinein in die rauhe, aber lichte Wirklichkeit. Wir verzweifeln nicht, weil wir wiſſen, was unſer Ziel iſt. Wir müſſen aber aufräumen mit Wahn⸗ ideen und den Glauben haben, daß wir aus ber Not ber heutigen Zeit wieder herauskommen. Wir leben nicht uns, ſondern dem großen deutſchen Volk. Wenn wir aber dos deutſche Volk wiederherſtellen, leiſten wir den größten Dienſt an der Menſchheit. Mit dem Deutſchlandlied klang die mit ſtarkem Beifall aufgenommene Rede aus. Im Laufe des Abends erfreute Frau Eb le, Bruchſal, mit einigen Liedern, von denen beſonders„Mahnung“ ſo ſehr gefiel, daß es wiederholt werden mußte. Frau Sturm, die ſich als umſichtige Begleiterin am Flügel gezeigt hatte, trat mit ſoliſtiſchen Klaviervorträgen, die auf künſtleriſcher Höhe ſtanden, hervor. Rezitatoriſche Dar⸗ bietungen, das Schattenſpiel„Pechvogel und Glückskind“ und das Melodram„Die Königspalme“ ergänzten die Vortragsfolge. Die Pauſe wurde mit Liedervorträgen der Singſchar ausgefüllt. Krabbelſäcke mit hübſchen Uebe raſchungen wurden dankbar begrüßt. +* Ihr Herz macht meht els 100000 Zusammenziehungen(Schlage) tglich und des Ihr genzes Leben lang, ohne Ruhe, oßne Pause. Doran ist zu ermessen, wie wichtig die Pflege und Schonung dieses lebensnotwendigen Organes ist. Schonen Sie Iht Herz, trinken Sie den bewährten coffeinfreien Kaffee Hag! ir Arzt wird lhnen denselben Rat geben, wenn Sie Ihn regen. Die Substenz im Kaffee, die schädliche Wir⸗ kungen haben kenn, ist einzig und allein das Coffein, und des ist dem Kaffee Hag entzogen. Geschmack und Arome sind genau so, wie beim gewöhnlichen Kaffee, die entbehren also nichts. Koffee Hag schmeckt ganz vorzüglich. Kaffee Hag ist gesund! in ſadem paket ein Cutschein ld nag- Potzellen oder Neffe Hag. Die Söhne Erzählung von K. Kretzſchmer Dies iſt die Stunde, wo Mutter von ihren Söhnen beſucht wird. Ste hat nun die ſchwarze Schürze um⸗ gebunden, die bequemen Schuhe angezogen, das be⸗ mutzte Kaffeegeſchirr iſt zuſammengeſtellt, und das Abendbrot kann noch ein wenig warten. Es iſt gut, daß Mutter nicht viel Zeit hat für ihre Söhne. Den ganzen Tag hat ſie zu laufen und zu tun, zu rechnen und zu ſorgen. Es genügt ihr ja auch ein Stündchen am Tage, um mit den großen Jungens zu plaudern. Sie ſtellen ſich ganz von ſelber immer zur gleichen Zeit ein, lautlos kommen ſie und ſitzen 5 am Nähtiſch, an dem die große Zimmerlinde ſteht. 5 Aber heute ſchaut Mutter immer wieder unruhig hinaus in den grauen Herbſt. Plötzlich ſteht ſie auf und ruft in das anliegende Zimmer, aus dem ein bläulicher Zigarrenrauch aufſteigt:„Vater, ich geh' noch einen Augenblick hinaus.“ Und fort iſt ſie, die Gangtüre ſchnappt. Mutter kann ſich kaum ein Tuch umgehängt haben. Der Abend iſt nun ſchon ganz grau, und in die Feuchtigkeit und in den feinen Nebel ſchmiegt ſich die zarte kleine Geſtalt der alten kleinen Frau. Zwar iſt ſie in Wirklichkeit noch gar nicht ſo alt, aber wenn ſie ſo mit den kleinen ängſtlichen Schritten dahin trippelt, ſieht ſie ſchon recht alt aus. Sie huſcht durch die Straßen des Städtchens mit merkwürdig ſcheuen Bewegungen, ihr Gang verlangſamt ſich erſt, als ſie vor dem Stadttor iſt. Ja, nun iſt es, als begrüße ſie jemand im Nebel. Ihre Söhne haben hier auf ſie gewartet, und nun ſchreitet ſie zwiſchen ihnen und ſpricht mit ihnen, und ſie geben beide Antwort, er⸗ zählen von ihrem Leben, ihren Erfolgen. Sie haben wacker gearbeitet, die braven Jungens, und auch etwas aus ihrem Leben gemacht, der Oskar und der Hans. Natürlich war das manchmal hart, zwei Söhne auf einmal ſtudieren zu laſſen; aber was half das, wenn ſie beide ſo geſcheit waren, daß man ihnen als Eltern es bald wie ein Unrecht vorhielt, wenn ſie ſich ihnen in den Weg geſtellt hätten mit ihren Be⸗ denken. Aber trotz der Stipendien gleich zwei auf einmal auf der Hochſchule! Und die Anzüge für die langen Jungens, und die Wäſche, und die vielen, vielen Futterpakete!l Aber was waren ſie bloß für als darin ſtand. Erft ˖ l i Pläne; ich zitterte oft, Ihr könntet mich wegen ungens geworden! Sie hatten auch gar nichts vom Vater und von ihr. Sie, die Eltern, waren doch beide ſchlichte beſcheidene Leute ihr Lebtag. Aber der Oskar hatte von jeher etwas Beſon⸗ deres, er wollte immer Anführer ſein. Und der Hans lernte eigentlich nie, er lief immer auf den Sportplatz, war ſtets unter der Klubmannſchaft und beſtand trotzdem ſein Examen mit Auszeichnung. Er war einer, der in der Nacht doppelt ſo viel ſchaffte wie ein anderer am Tage; er ſchien gar keinen Schlaf zu brauchen. Er blieb ein ſtiller, be⸗ ſcheidener Junge, während der Oskar ein bißchen danach ſchaute, daß man ihn auch bemerkte, was gar nicht nötig war, denn mit zwei Metern wird man ſowieſo mehr als gebfthrlich beachtet! Ach was war das für ein Leben, wenn die Jun⸗ gens in die Ferien kamen! Allerdings kamen ſie nicht ſo lange und ſo oft wie die anderen; ſie waren beide Werkſtudenten. Aber ab und zu waren ſie doch da und pfiffen und ſangen im Haus herum und trugen die kleine Mutter um den Eßtiſch oder ins Bett. Und wie es ihnen damals ſchmeckte! Mutters Hefeplinſen mit Kompott; nein, es war faſt unmöglich, daß ſie ſolche Schüſſeln leer bekamen. Und wie praktiſch die Jungens waren, und was ſie alles nach Hauſe ſchleppten zum Stopfen und Auf⸗ bügeln, und wie ſie ſich über einen alten geſchenkten Anzug freuen konnten, und wie blank ſie ihre Stie⸗ fel putzten! Marke Lackſchuhe, ſagte Oskar. Ja, nicht wahr, Oskar, Du warſt eben immer ein feiner Junge, bei Dir ſah alles gleich nach etwas aus. Hans hielt die Sachen nicht ſo gut wie Du, er glich eben dem Vater Ganz ſtolz marſchiert die kleine Frau zwiſchen den Söhnen; ſie haben ſich bei ihr untergehakt, da iſt es wärmer. Und dann wißt Ihr noch, wie Ihr beide zur gleichen Zeit, denn der Oskar hatte zwei Jahre durch den Krieg verloren, den Diplom⸗Ingenieur mit Auszeichnung machtet! Die beſten Examina, die ſeit Jahren gemacht wurden, ſchrieb der Pro⸗ feſſor, eine ſofortige Anſtellung ſei Euch ſicher. Kin⸗ der, nein, Vater und ich haben es kaum faſſen können, daß wir gleich zwei ſo geſcheite Jungens haben. Wenn Ihr nach Hauſe kamt, dann fand ich immer, daß ich meine Zeitung nicht mehr zu leſen brauchte, denn Ihr wußtet ja immer viel Neueres, All dieſe Erfindungen, all dieſe meiner dummen Fragen einmal auslachen, aber Ihr großen Jungens wart immer geduldig mit Eurer kleinen Mutter und erklärtet ihr die merk⸗ würdigſten Dinge, und dabei leuchteten Eure Augen. 5 Der Oskar mußte nach dem Examen natürlich wieder etwas Beſonderes haben. Er hatte es ſich in den Kopf geſetzt, noch in Amerika zu ſtudieren; und er ſetzte es natürlich auch durch, daß man ihn im Austauſch hinüberſchickte. Hans aber hatte da⸗ mals ſchon eine Braut, und die Stelle, die ihm ſein Profeſſor verſchaffte, war wirklich erſtaunlich gut. Nicht wahr, Hans, das hätteſt Du auch nicht gedacht, daß Du gleich ſo großartig anfangen würdeſt, be⸗ kamſt gleich mehr als Vater. Der Oskar hätte das freilich auch haben können, aber der war ja nun immer für das Ausgefallene. Die kleine Frau hielt inne. Sie ſtand vor dem Friedhof. Der Nebel iſt ſo dicht, daß man die Na⸗ men auf den Gräbern gar nicht mehr leſen kann. Das Vitamin„D“ entdeckt Prof Adolf Windaus der berühmte Vitaminforſcher, der 1928 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde hat fetzt das Vi⸗ tamin D rein darſtellen können. Dieſes Vitamin, das in enger Verbindung mit Blattgrün vorkommt, hat in kleinen Mengen eine ſpezifiſch äntirachitiſche Wirkung, während es in größeren giftig wirkt. ö Sieh einmal, Oskar, dort unter der großen Tanne könnte Dein Grab ſein; ſie iſt eben ſo groß und ſtark wie Du, es iſt beſſer hier als in Amerika, wo Mutter Dich doch nie beſuchen kann. Und paß ein⸗ mal auf, Hans! Dort hinter den dichten Zweigen des kleinen Baumes, da hätten wir beſſer Deine zerbrochenen jungen Glieder hineingebettet als in dem oſtpreußiſchen kleinen Städtchen, in dem mit dem Auto verunglückt biſt. Nicht wahr, Ihr Jungens, dieſe Gräber hier würden Euch auch recht ſein? Verſunken ſtand die kleine Frau und ſchaute fra⸗ gend in die graue Wand.„Mutter“, ſagte Bürb⸗ vorſteher Schraube, als ſie haſtig eintrat,„es iſt gut, daß Du da biſt; ſtell Dir vor, als Du fort war, ſind die Jungens bei mir geweſen, ich habe ſie deut⸗ lich geſehen; der Oskar war ſo vergnügt wie immer voller Pläne; Hans war ſtiller, er hatte ſeinen klei⸗ nen Jungen auf dem Arm.“ „Ach, Vater, Du haſt geträumt, Du haſt das Licht nicht angemacht und biſt eingeſchlafen“— und mi größerer Beſtimmtheit—„das iſt ja ganz unmög⸗ lich, daß die Jungens bei Dir waren.“ „Laß nur, Mutter, das kannſt Du mir nicht aus reden. Ich komme nun auch allmählich dahinter, was Gott uns damit ſagen wollte; man muß nut einmal erſt hindurchgehen durch den Schmerz, dan verſteht man es leichter. Nein, Mutter, es iſt ſ daß Du fort warſt, am Ende hätteſt Du ſie dann 8 7 auch geſehen, unſere Jungens. * Der„Photofreund“, die bekannte Holbmonatsſchee für Freunde der Photographie, bringt in ſeiner zwe. November⸗Nummer eine ſehr intereſfante Ueberſicht üer die moderne Photographie bei jedem Licht. e kann man heute mit der modernen photographiſchen 155 und mit dem modernen Aufnahmematerfal bei allen 1100 lichen Lichtorten photographieren. Wie man dos mocht n in der neueſten Nummer des„Photofreund“ in zahlres Auſſätzen und Bildern eingehend geſchildert. 105 Leitartikel fordert der Schriftleiter des„Photofren Fr. Willy Frerk, die Leſer auf:„Photographiere bei; 5 Licht!“ Außerordentlich intereſſant iſt ein Auſſatz 11 B. Worſtat„Wir blättern im neuen„Phoſozele⸗ Jahrbuch“, in dem dieſes neue beachtenswerte 1 die gehend gewürdigt wird.„Reproduktionen bei Kunſtlich 197 auch vom Amateur gern gemacht werden, weiß. dem Leſer nahezubringen. In der Anfängerecke Rubriken Leſern das Arbeiten mit Blitzlicht erläutert. Die Ru „Neues aus der Photomelt“, der immer intereſſanie„ nungsaustauſch“ und„Aus der Photvinduſtrie“ und 100 den Organiſationen“ ergänzen den reichhaltigen 5 dieſes Heftes. a 5 1 Aus Mittwoch, 25. November 1931 — 8 Heidelberg, 24. Nov. Am Abend des 9. Auguſt d. Is. ſtieß der von Mühlhauſen bei Wiesloch kommende 54jährige Ra d⸗ fahrer Zimmermann Schäffner aus Walldorf mit einem entgegenkommenden Lieferauto zu⸗ ſammen. Der Radfahrer verblutete infolge der er⸗ littenen Verletzungen auf der Stelle. Der Führer des Lieferautos war der 27 Jahre alte Kraftwagen⸗ führer Karl Joſef Müller aus Mühlhauſen bei Wiesloch, der von einem Feuerwehrfeſt kam. Geſtern hatte er ſich wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Müller ſchob die Schuld dem Schäffner zu, der infolge Trunkenheit ſtark ge⸗ ſchwankt habe. Dr. med. Buhtz vom Inſtitut für gerichtliche Medizin ſtellte feſt, daß Schäffner, der reichlich Alkohol genoſſen gehabt habe, an einer zer⸗ riſſenen Halsſchlagader verblutete. Polizeioberleut⸗ nant Bieſer beanſtandete als Fahrſachverſtändi⸗ ger, daß der Angeklagte die Straßenmitte eingehal⸗ ten habe. Nach ſeiner Anſicht hätte er zwiſchen ſich und dem ſchwankend daherkommenden Radfahrer einen größeren Abſtand nehmen müſſen. Diplom⸗ ingenieur Givant⸗ Mannheim ſchloß von der Lage des Fahrrads nach dem Unfall, daß der An⸗ geklagte habe annehmen können, daß er vorbei⸗ komme. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme hielt der Staatsanwalt den Angeklagten für mitſchuldig. Unter Bezugnahme auf eine Vorſtrafe wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung beantragte er gegen Mül⸗ ler eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten. Rechts⸗ anwalt Dr. Bähr vertrat die Auffaſſung, daß der Radfahrer ſeinem Mandanten ins Auto gefahren ſei. Das Schöffengericht ſah aber die größere Mit⸗ ſchuld bei dem Angeklagten und verurteilte ihn ite/ Nummer 547 2 D 2 8 Neue Mannheimer Zerrung/ Mittag⸗Ausgabe Jahrläſſige Tötung Schöffengericht Heidelberg wegen fahrläſſiger Tötung an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von ſechs Monat zu 210 Mark Geldſtrafe. Ein gefährlicher Schneider Ein kleiner, harmlos dreinblickender Mann nimmt auf der Anklagebank Platz, um ſich wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall und Brandſtiftung zu verant⸗ worten. Es handelt ſich um den 44 Jahre alten Schneider Wilhelm Kuhnle aus Gemmingen, deſſen Vorſtrafenregiſter 33 Vorſtrafen, darunter Zuchthausſtrafen, ausweiſt. Verſchiedentlich befand er ſich auch ſchon in einer Irrenanſtalt. Das letzte Gutachten von dort bezeichnet ihn aber als voll ver⸗ antwortlich für ſeine Taten. Im Dezember v. J. aus dem Zuchthaus entlaſſen, verbüßte er zwei neue Strafen. Am 9. Oktober d. J. ſchlug er dann mit einem Beil die Türe eines einer Wieslocher Schützengeſellſchaft gehörenden Gebäudes ein, um, wie er ſelbſt zugibt, Geld zu ſuchen. Er fand nichts— und ſteckte vermutlich aus Wut darüber das Gebäude in Brand. Der dadurch verurſachte Schaden belief fich auf 2000 /. In einem früheren Fall brach Kuhnle in einem Gebäudeſchuppen der Anſtalt in Wiesloch ein und ſchlug, als er nichts fand, ſämtliche Fenſterſcheiben zuſammen. Kuhnle gab die Tat zu und will nichts dabei gedacht haben. Der Staatsanwalt ſtellte die Gewährung mildernder Umſtände für den gemeingefährlichen Dieb in das Ermeſſen des Gerichts. Nach einer Entſchuldigung für ſeine Tat befragt, bat Kuhnle lediglich um die volle Anrechnung der Unterſuchungshaft. Das Ge⸗ richt berückſichtigte die Anormalität des Angeklagten und verurteilte ihn wegen Brandſtiftung und ſchwe⸗ ren Diebſtahls im Rückfall zu einer Geſamtgefäng⸗ kisſtrafe von einem Jahr, abzüglich fünf Wochen Unterſuchungshaft. Kommunale Chronik Der Baden⸗Badener Stadtrat lehnt die neue Beſoldungsordnung ab Baden⸗Baden, 25. Nov. Der hieſige Sta dt⸗ rat beſchäftigte ſich dieſer Tage in fünfſtündiger Sitzung mit der neuen Beſoldungs ordnung. Die geplanten Gehaltskürzungen, die mit Wirkung vom 1. November 1931 ab in Kraft treten ſollten, be⸗ ziffern ſich auf insgeſamt 86 181 Mk. Der Stadtrat konnte die neuerlichen Einkommensverminderungen nicht gutheißen und lehnte den Antrag der Ver⸗ waltung a b, worauf der Oberbürgermeiſter erklärte, die Beſoldungsordnung gemäß Artikel 11 der Haus⸗ haltsnotverordnung verfügen zu müſſen. Der Stadt⸗ rat gab hierauf eine Erklärung ab, wonach er von ſeinem Recht des Einſpruchs bei der Staatsaufſichts⸗ behörde(Jandeskommiſſär) Gebrauch machen wird. * * Heddesheim, 25. Nov. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die vor⸗ gelegte Allmendverteilung auf Ableben des Gg. Jak. Jöſt wurde genehmigt.— Von dem Erlaß des Bad. Miniſterium des Innern in Karlsruhe vom 1. 10. 31 über Gewährung von Reichs⸗ und Staatsbetihilfen zum Wohlfahrtsaufwand der Gemeinde Heddesheim wurde Kenntnis genommen. In dieſem Erlaß wurde die Gewährung von Zuſchüſſen aus dem Gemeinde⸗ ausgleichsſtock unter der Vorausſetzung in Ausſicht geſtellt, wenn die Erhebung der Getränkeſteuer in Höhe von 10 v. H. des Kleinhandelspreiſes ſofort beſchloſſen wird. Der Gemeinderat hat die Einfüh⸗ rung der Gemeindegetränkeſteuer mit 10 v. H. a b⸗ gelehnt. Daraufhin machte der Bürgermeiſter von der ihm nach Artikel 11 der bad. Haushaltungsnot⸗ verordnung vom 9. Okt. Gebrauch und ordnete ſelb⸗ ſtändig die ſofortige Erhebung der 10 v. H. Gemeinde⸗ getränkeſteuer an. Der Gemeinderat erhob gegen bieſe Anordnung des Bürgermeiſters Einſpruch an Me Staatsaufſichtsbehörde.— Von mehreren Verfü⸗ gungen des Bezirksamts Weinheim über Haushalt⸗ notverordnungen wurde Kenntnis genommen, ebenſo 5 der Verfügung des Bezirksamts über Strom⸗ E. „Geneba Möbel⸗Ausſtellung Die Möbelfirma Gebrüber Reis M ſtellt z. Zt. Möbel der„Heneba“(Geſellſchaft für neue Bauweiſen, Karlsruhe und Barmen) aus, die ſich mit der Herſtellung moderner fachlicher Möbel und Wohnungen befaßt. Die gusgeſtellten Möbel ſind für Kleinwohnungen bezw. Kleinſt⸗ wohnungen beſtimmt, bei denen es vor allem darauf an⸗ kommt, den zur Verfügung ſtehenden Raum vielſeitig aus⸗ zunutzen, ſodaß der bezahlte Wohnraum möglichſt ver⸗ 5 der benutzte Wohnraum erhöht werden un. Die ausgeſtellten Möbel ſind für ein in Bau befindliches Eigenheim in Wiesloch beſtimmt, das unterkellert, aus Vorraum, Küche und einem Wohnraum beſteht. Nach ame⸗ rikaniſchem Muſter iſt das Bett verſenkbar. Der bedeutende Fortſchritt dieſer typiſierten Möbel beſteht nun vor allem darin, daß das Zimmer am Tag reſtlos als Wohnzimmer benutzt werden kann. Wird das Bett benö⸗ tigt, ſo genügt ein Griff, um es aus der Wand heraus⸗ zuziehen. Dabei verſchwindet Tiſch und Sitzbank unter dem Bett, ſodaß nicht erſt ein umſtändliches Wegräumen not⸗ wendig wird. Dem Bedenken, daß das Bett nicht genügend gelüftet werden kann, wird Rechnung getragen, indem man in die Band eine Lüftungsanlage einbaut, die mit Klappen ver⸗ ſehen iſt. Die durch die Lüftungsklappen ziehende Luft ſtreicht dann beſtändig über die Betten, ſo daß eine hygie⸗ niſch einwandfreie Durchlüftung ermöglicht iſt. Das Bett⸗ zeug wird mit Hilfe eines darüber geſpannten Netzes feſt⸗ gehalten. Eine weitere Neuheit iſt der neben dem Bett befindliche Kleidereinbauſchrank. Der eingebaute Schrank benötigt ſelbſtverſtändlich we⸗ niger Platz als der aufgeſtellte, aber er darf keine Schwie⸗ rigkeiten bieten, um zu den darin aufbewahrten Gegen⸗ ſtänden zu gelangen. Deshalb hat man den unteren Teil des ſeitlich des Bettes befindlichen Wandſchrankes für Wäſche eingerichtet, den oberen Teil für die Kleider. Um dleſe mühelos erreichen zu könn zn, hängen ſie an einem ausſchwenkbaren Kleiderbügel. Zur behaglichen Ausgeſtaltung des Raumes gehören natürlich Stühle, die ein bequemes Sitzen erlauben. Auch dieſe dürfen nicht zuviel Raum benötigen, wenn der Raum für die Nacht hergerichtet wird. Die„Geneba“ ſtellt deshalb Satzſtühle her, die man beim Wegräumen in beliebiger Zahl inein⸗ ander ſtellen kann. Durch ſinngemäße Konſtruktion haben die Stühle trotzdem gleiche Größe. Für größere Kleinwohnungen, z. B. 2 Zimmer und Küche, wird ein Wohnzimmertiſch mit ſeitlichen Roll⸗ ſchlenen und Doppeltiſchbrett eingebaut. Auf ihnen läßt ſich das obere Tiſchbrett bequem durch ein Schiebefenſter auf den Küchentiſch ſchieben, der wieder in direkter Verbindung mit dem Spültiſch ſteht. Ueber dem Küchentiſch, der an der Wand befeſtigt iſt, befindet ſich ein geräumiger Wandſchrank für das Geſchirr. Der Hausfrau werden dadurch außer⸗ ordentliche Erſparniſſe an Zeit ermöglicht. Während die Satzſtühle ſich ſelbſtredend in jedem Wohn⸗ raum verwenden laſſen, muß natürlich für die eingebauten Möbel auch das Haus entſprechend gebaut werden. Bet Kleinwohnungen kommt es dabei darauf an, möglichſt billig und doch gut zu bauen. Auch hierin iſt die„Geneba“ mit ihren typiſierten Kleinſtwohnungen bahnbrechend. Sie ermöglicht es durch ein beſonderes Ver⸗ fahren, ein billiges, wohnliches Steinhäuschen zu errichten, das zunächſt ein ſchräggeneigtes Dach beſitzt. Auf Wunſch kann aber das Dach gehoben und zu einem Giebeldach aus⸗ gebaut werden, wobei zwei bis drei Schlafkammern ge⸗ wonnen werden. So iſt ſeine Verwendungsmöglichkeit auch für die kinderreiche Familie gegeben. W Sageskaleicles Mittwoch, 25. November Nationaltheater:„Don Carlos“, von Schiller, Miete D 12, Anfang 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater:„Der Liebesfimmel“, 20.15 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Volkshochſchule: Vortrag von Prof Dr. Paul Hermberg, Jena, über„Arbeiter“ im Muſenſoal des Roſengartens, 20.15 Uhr. Palaſthotel: Tanztee 20.90 Uhr. Kaffee Schleuer J 1, 6: Geſellſchaftstanz ab 16 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstonz und Kabaretteinlagen ab 20.30 Uhr. Flugplatzkaſinb: Tanztee ab 16 Uhr und abends. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee; 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Capitol:„Trader Horn“.— Uni⸗ verſum:„Tabu“.— Alhambra:„Die Mutter der Kompagnie“. Glorio⸗Palaſt:„Berge in Flammen“.— Scala Theoter:„Eliſabeth von Oeſterreich“.—„„Wo die Wolga fließt“.— Palaſt⸗Theater:„D⸗Zug 18 hat Ver⸗ ſpätung“.— Roxy⸗Theater:„Liebe und Welt⸗ rekord“. Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und —17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 1719 ihr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags) geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Für die deutſche Olympiawerbung Die Pläne des DRA Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen hatte am Dienstag in Berlin die Führer der einzelnen Verbände zu einer Beſprechung eingeladen, um die Richtlinien über die geplonten Veranſtaltungen zu ſten des Olympiafonds aufzuſtellen. Man war ſich dorüber einig, dieſe Sportfeſte in allen größeren deutſchen ten zu veranſtalten. Sie ſollen aber nicht einen ausſchließlich ſportlichen Charakter tragen, ſondern von Schaunummern umrahmt werden. Den Kern ſollen jedoch Wettkämpfe in der Hauptſache der Leichtathleten und Schwimmer bilden. Nach Möglichkeit ſollen die Kämpfe abends bei Scheinwerferlicht ſtattfinden. Im Rahmenprogramm ſollen beſonders Reichs⸗ wehr, Marine, Schupo, Eiſenbahn und Poſt zur Geltung kommen. So iſt eine Staffel zwiſchen dieſen For onen vorgeſehen, ferner ein Fußballſpiel zwiſchen dem Landheer und der Flotte. Bei Wettkampfbahnen mit einem dazu ge⸗ hörigen Schwimmbecken, ſollen Pioniere mit Pontons Brücken über das Baſſin bauen, auf denen eine Schwadron Reiter in den Innenraum zieht und dort reiterliche Vor⸗ führungen bietet. Den Beſchluß einer jeden ſolchen Ver⸗ anſtoltung ſoll ein Zapfenſtreich bilden. Das erſte Olym⸗ piaſportfeſt ſoll im Berliner Grunewalöſtadion am 4. Ju ni vor ſich gehen und am Abend des nächſten Tages wieder⸗ holt werden. Eine Woche ſpäter ſollen die Ortsgruppen des DRA in allen größeren Städten mit gleichartigen Ver⸗ anſtaltungen aufwarten. Die Waſſerſportverbände haben ſich ſchon bereit erklärt, ein ähnliches ihrem Charakter an⸗ gepaßtes Werbe⸗Sportfeſt auf der Regattabahn in Berlin⸗ Grünau zu veronſtalten. Norwegens Olympiaſtreitmacht Für die Winterſpiele in Lake Placid Eine recht umfangreiche Expedition rüſten die Norweger, die auf faſt allen Gebieten des Winterſports eine her⸗ vorragende Rolle ſpielen, für die nächſten Olympiſchen Win⸗ terſpiele in Lake Placid aus. Ein ſicherer Olympiaſieg ſteht den Norwegern im Eiskunſtloufen der Damen in Ausſicht, in dem die junge Weltmeiſterin Sonja Henie keine ihrer Gegnerinnen zu fürchten braucht. Ein gutes Ab⸗ ſchneiden iſt auch von den hervorragenden norwegiſchen Eisſchnelläufern Bernd Evenſon, Ivor Ballan⸗ grund, Haakon Pederſen und Thorſten Stenbeck zu erwarten, obwohl es in Lake Placid keine Einzelläufe gibt, da alle Rennen mit Maſſenſtart gelauſen werden. Für den Ski⸗Langloauf über 50 Km. biete Nor⸗ wegen ſo erprobte Könner wie Oskar Aas⸗Haugen, Arne Ruſtadſtuen, Ole Stenen und Sigurd Ve⸗ ſta d auf, an der Spitze der norwegiſchen 18 Km.⸗Skiläufer ſteht der St. Moritzer Olympiaſieger Johann Gröt⸗ tums bragten, der von Kriſtin, Hovde, Ru⸗ ſt ad ſtuen und B e ſtad ins Rennen begleitet wird. Im Aufgebot der norwegiſchen Skiſpringer ver⸗ mißt man überraſchenderweiſe Sigmund Ruud, denn als Teilnehmer ſind nur ſein jüngerer Bruder Birger Ruud, ſowie Reidor An derſon. Hans Beck und Kaare Wal⸗ berg, alles Vertreter der füngeren Generation, aufgeſtellt worden. Fußball im Kreis Südheſſen Der letzte Sonntag galt als Ruhetag für unſere Vereine. Infolge des Totenſonntages wurden keine Spiele aus⸗ getragen. Dennoch wurde in Lampertheim ein Wohltätig⸗ keitsſpiel ausgetragen. Olympia empfing den Sport⸗ klub Mannheim ⸗Neckarſtadt. Der Reinerlös dieſes Spieles kommt der notleidenden Bevölkerung von Lampertheim zugute. Die Verpflichtung von Neckarſtadt war ein guter Griff. Die Gäſte entpuppten ſich als eine flinke Mannſchaft, die bis zum Schl zu kämpfen verſteht. Auch in Technik waren die Mar imer den Platzherren voraus. Es iſt ſehr zu bedauern, daß faſt mit dem Schluß⸗ pfiff auch die Niederlage eintraf. Ein Unentſchieden wäre ein gerechteres Reſultat geweſen. Lange Zeit ſtand das Spiel:1. Beide Mannſchaften hatten öfters Gelegenheit zu Erfolgen zu kommen, doch waren die jeweiligen Hinter⸗ mannſchaften auf der Hut. Kurz vor Schluß erzielte Lam⸗ pertheim im Anſchluß an einen Eckball das ſieg⸗ bringende Tor. Auch der Sportverein Weinsheim und Norman ⸗ nia Pfifflighei m ſtellten ſich in den Dienſt der guten Sache. Beide Mannſchaften lieferten ſich vor einer zahl⸗ reichen Zuſchauermenge einen hartnäckigen aber jederzeit fairen Kampf, den Pfiffligheim knapp:3 für ſich ent⸗ ſcheiden könnte. Am Samstag abend ſtanden ſich die Erſatzligamann⸗ ſchaft von Wormatia Worms und Olympia Wo rms in einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Das Spiel zeigte nichts beſonderes und endete:3. Der kommende Sonntag zeigt erſtmals wieder ein volles Programm. Die angeſetzten Spiele ſind für viele Vereine von weittragender Bedeutung. Die beiden Tabellenführer haben eine ſchwere Reiſe nach auswärts zu machen. Gerade in Biblis und Worms hängen die Punkte hoch, und es ſoll uns nicht wundern, wenn die Platzvereine ſiegen. Folgende Spiele werden ausgetragen: Olympia Worms— Bürſtadt; Hofheim— Horchheim; Vſe Lampert⸗ heim— Heppenheim; Biblis— Olympia Lampertheim; Neuhauſen gegen Abenheim; Pfiffligheim— Hochheim. Hotkey an der Aniverſität Univerſität Heidelberg— VfR Mannheim[„Alte Herren“]:8 Beide Gegner lieferten ſich am Samstag nachmittag in Heidelberg einen ſchönen und flotten Kampf. Vfgt., durch einige Spieler der erſten Mannſchaft verſtärkt, konnte ſehr gut gefallen. Schon bald nach Beginn lag Mannheim mit 3 Toren in Führung; erſt in der zweiten Hälfte konnte Univerſität einen Treffer erzielen. Der Sturm der Studen⸗ ten zeigte keine beſonderen Leiſtungen und ließ den nötigen Zuſammenhang vermiſſen. Das Verteidigerpaar Krebs und Gegner vom VfR war hervorragend. Am 1. Dezember ſpielt die Hockeymannſchaft der Uni⸗ verſität in der Vorrunde zur Sübdweſtdeutſchen Hochſchul⸗ meiſterſchaft gegen die Techn. Hochſchule in Dar m⸗ ſta d t. Darmſtadt iſt Deutſcher Hochſchulmeiſter des Vor⸗ jahres. Die Heidelberger werden ſich alſo gewaltig an⸗ ſtrengen müſſen, um erfolgreich abzuſchneiden. Am kommenden Mittwoch ſpielt die Hand ball⸗ mannſchaft der Univerſität ihr erſtes Spiel um die Kreismeiſterſchaft in Heidelberg gegen die Techn. Hoch⸗ ſchule Karlsruhe. Das Spiel findet auf dem Sport⸗ platz der Univerſität an der Jahnſtraße ſtatt. Vorher ſpielt auf Platzanlage 2 die Erſatzmannſchaft der Univerſität. Die Fußballmannſchaft der Univerſität tritt gegen die der T. H. Karlsruhe zu einem Freundſchaftsſpiel an. Blau⸗Weiß Speyer— Turnverein Mannheim 1846:6 Der Turnverein von 1846 Mannheim weilte am Sonn⸗ tag mit zwei Herrenmannſchaften in Speyer und konnte dort erfolgreich abſchneiden. Beim Spiel der erſten Mann⸗ ſchaft ſah man ein flüſſiges Kombinationsſpiel, das aller⸗ dings durch den Umſtand des großen Spielfeldes etwas beeinträchtigt wurde. T 46, ohne Morgenroth, für den Metz eintrat, zeigte recht anſprechende Leiſtungen. Der Spielaufbau läßt zwar immer noch zu wünſchen übrig, was ja bei der immer wieder veränderten Mannſchafts⸗ aufſtellung nicht weiter Wunder nimmt. Hingegen zeigte ſich die Verteidigung jeder Situation gewachſen. Der Sturm, der zuweilen von der Läuferreihe recht gut unter⸗ ſtützt wurde, kombinierte blitzſchnell, er konnte durch gute Zuſfammenarbeit 6 Tore erzielen. Spener wehrte ſich energiſch, konnte jedoch keines der ſechs Tore verhindern. Aus der Mannſchaft ragten nor allem der Mittelläufer ſowie der Halblinke durch techniſche Einzelleiſtungen hervor. Allerdings müſſen ſich gerade dieſe beiden Herren eines weniger harten Spieles befleißi⸗ gen. Die beiden Unparteiiſchen von Turnverein Speyer leiteten korrekt. 1b⸗Mannſchaften:4. E. H. Cilly Außem argentiniſche Meiſterin Auch im Damen⸗Einzel Zu der erwarteten rein deutſchen Angelegenheit wurde das Endſpiel des Damen⸗Einzels um die argentiniſche Meiſterſchaft. Die beiden Kölnerinnen Cilly Außem und Irmgard Roſt hatten in den Vorrundenkämpfen keine Mühe, die ſchwachen Gegnerinnen auszuſchalten und trafen ſchließlich im Finale aufeinander. Dem Kampf wohnten in Buenos Aires über 5000 Zuſchauer bei. Eillyy Außem war in guter Spiellaune und ſiegte nach intereſſan⸗ tem Verlauf mit:1, 624. Damit holte ſich die Kölnerin die zweite argentiniſche Meiſterſchaft. Kommende Amateur⸗Vorkämpfe Holländer und Franzoſen in Deutſchland Nach den Beſuchen der Amerikaner, Polen, Italiener und Tſchechen werden ſich im Dezember auch Amateurboxer aus Frankreich und Holland vornehmlich in weſtdeutſchen Ringen betätigen. Am 3. Dezember ſtartet in Düſſel⸗ dorf die holländiſche Nativnalmannſchaft gegen eine weſt⸗ deutſche Auswahlſtaffel, während die drei Franzoſen Laplaze, Ollivan und Zigan nur noch die Startgenehmt⸗ gung ihres Verbandes benötigen, um einer Einladung nach Köln Folge leiſten zu können. Kein Boxländerkampf gegen England Die Bemühungen des Deutſchen Reichs⸗Ausſchuſſes für Amateurboxen um das Zuſtandekommen eines Länder⸗ kampfes im Boxen zwiſchen Deutſchland und England ſind abermals geſcheitert. Der engliſche Verband hat die Ein⸗ ladung erneut abgelehnt, ſo daß ſich die Beziehungen zwi⸗ ſchen den beiden Ländern auch in dieſem Jahre nur auf die Polizeiboxer beſchränken. Vor oem Kölner Sechstagerennen Die endgültige Beſetzung Die europäiſche Sechstageſaiſon wird nach den Rennen in Berlin und Stuttgart in den Tagen vom 27. November bis 3. Dezember in der Rheinlandhalle mit dem Kölner 145 Stundenrennen fortgeſetzt. Die endgültige Beſetzung für dieſe Veranſtaltung liegt jetzt vor. Beſonders inter⸗ eſſant an ihr iſt die Paarung des Holländers Pijnen⸗ burg mit dem Wiener Bul ha, der bei den großen Straßenrennen der letzten Sommerſaiſon eine ſo hervor⸗ ragende Rolle ſpielte. Pijnenburg, der in Köln ſein erſtez Sechstagerennen der neuen Saſſon beſtreitet, hat in dem Wiener wieder einen Partner vom„Typ Schön“ gefunden. Im einzelnen nehmen folgende Paare an dem Kölner Rennen teil: Rauſch⸗Hürtgen, Frankenſtein⸗Buſchenhagen, Linari⸗Miethe Damm⸗Dumm, Oſzmella⸗Braſpenning, Du⸗ ray⸗Martin, Schön⸗Göbel, Bulla⸗Pijnenburg. Rieger ⸗Tietz, Zims⸗Perelger, Jan v. Kempen⸗Hout, Schorn⸗Bühler. Für den Sieg dürften u. E. die drei ſtarken Mannſchaf⸗ ten Schön⸗Göbel, Bulla⸗Pijnenburg und Rauſch⸗Hürtgen im Frage kommen. Die von anderer Seite ebenfalls ſtark fa⸗ voriſterten Paare Frankenſtein⸗Buſchenhagen, Rieger⸗Tletz und Jan van Kempen⸗v» Hout werden wohl nur in den erſten Tagen eine Rolle ſpielen können. Sechstageſchluß in Minneapolis Stübecke⸗Anderſen Zweiter In der letzten Nacht des Sechstagerennens in Min⸗ neapolis gab es noch lebhafte Jagden, die große Verände⸗ rungen brachten. Durch das Ausſcheiden ihrer Partner bildeten Peden⸗Audy eine neue Mannſchaft, die das lange Rennen mit 1322 Punkten und 3827,8 Kilometer als Sieger beendete. Stübecke⸗Anderſen wurden drei Runden zurück mit 1759 Punkten Zweiter. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtio K. K. Schreiben Sie an die Hauptverwaltung des Zl kus Buſch in Berlin. N. 100. Stundenlohn iſt z. Zt ohne Verpflegung 50 Pfg., mit Verpflegung 40 Pfg. G. B. Friedrichsfeld. Wenn keine Marken geklebt wurden, beſteht auch kein Anſpruch auf Rente. R. G. 100. Wenden Sie ſich an das Amtsgericht. O. Sch 27. 1. Am beſten wäre natürlich bei einem Möbelhändler. 2. Die Preiſe ſind uns nicht bekannt. 3. Wegen der Verſicherung müſſen Sie ſich einmal bei Ihrer Verſicherung und dann bei der betr. Firma, bei der Sie unterſtellen, erkundigen. 4. Wenn Sie kein Geſchäft fin⸗ den, das Ihnen das Zimmer aufbewahrt, dann wenden Sie ſich an eine Speditionsfirma. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November .—— Rhein⸗Pegel 2021. 23. 23. 25[Neckar⸗Pegelſ 21.28. 24. 25. Baſel 0,070 040,04 0,02.08 Schuſterinſel 0 600 55 950 040 0,48 Mann helm.48.0.96283 Kehl..112,10 2,2.022,19 Jagſtfeld...879,83, 78 0,85 Maxau 3783.77.712,63 8,62 Heilbronn„1,251.2.20124 Mannheim..46.45 2,382,3.34] Blochingen, e.260,28 Caub..89 1,64.59 1551.52 Köln.6 2. 58.47.40.87 VTVCPCPPCPPPPPCPPTPTPCGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTCTGTGTCTbTTbTCTGTCT(TVTCTCTCTbTGT(TVT(TbTTVTTTT—TWT Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kay ſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und! Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim erausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bel Rückporte Dela Nachibii bleu vou Me SL Würze die von iteut lidudtet duuali- gs gibt fü eine Nasche ½ Gutschein . 5 M 2 Zu 77 Es* 2 Mittwoch, 25. November 1 931 Aus Baden Der Neu⸗Hausbeſitz in Baden * Karlsruhe, 23. Nov. Unter Vorſitz des 1. Vorſtandes, Architekt Leon⸗ hardt⸗ Mannheim, fand am vorletzten Sonntag in Karlsruhe eine Tagung der Arbeitsgemeinſchaft des Badiſchen Neuhausbeſitzes ſtatt, in der die Orts⸗ gruppen: Mannheim, Weinheim, Heidelberg, Schwet⸗ zingen, Karlsruhe, Bruchſal, Pforzheim, Raſtatt, Ett⸗ lingen, Baden⸗Baden, Achern, St. Georgen vertreten waren. In mehrſtündiger Sitzung wurden alle den Neuhausbeſitz berührenden Fragen eingehend beſpro⸗ chen. Die Satzungen wurden einſtimmig genehmigt. Bei der Gründung der„Reichsarbeitsgemeinſchaft des privaten Neuhausbeſitzes“ in Berlin am 24. Ok⸗ tober war die Badiſche Arbeitsgemeinſchaft vertreten. F. Baumberger ⸗ Mannheim berichtete eingehend über den Verlauf dieſer Sitzung, die bisherigen Ver⸗ handlungen mit dem Reichsarbeitsminiſterium und die künftigen Maßnahmen der Berliner Zentralſtelle. Architekt W. Leonhardt⸗ Mannheim referierte Über die Eingabe der Arbeitsgemeinſchaft an den Badiſchen Landtag und die darin zum Schutze des Neuhausbeſitzes erhobenen Forderungen. Die Vertreter verſchiedener Bezirke brachten Be⸗ ſchwerden über das rigoroſe Vorgehen der Bezirks⸗ wohnungsberbände bei Beitreibung der Schuldner vor und über die bei Zwangsverſteigerung neuer Häuſer zu Tage tretende Wertverſchleuderung. Mit Befriedigung konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich die Bewegung des Neuhausbeſitzes nunmehr über ganz Baden ausdehnt und daß, ſoweit noch nicht ge⸗ ſchehen, überall in Stadt und Land ſich neue Orts⸗ gruppen bilden, die den Anſchluß an die Arbeits⸗ gemeinſchaft des Badiſchen Neuhausbeſitzes wünſchen. Staatliche Perſonal veränderungen Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Prof. Jakob Weißheimer an der Rotteck⸗ORS. in Freiburg i. Br. Verhängnisvolles Kinderſpielzeug * Schriesheim, 24. Nov. Der 12jährige Sohn der hieſigen Familie Wagner hatte aus der Schule einen Teſching mitgebracht. Als er die Waffe aus der Taſche zog, um ſie ſeinen Eltern zu zeigen, ent⸗ lud ſie ſich und traf die Mutter in den Rücken, wobet die Kugel in der Lunge ſtecken blieb. Frau Wagner wurde ſofort nach Heidelberg überführt. Die Aerzte hoffen, ſie am Leben zu erhalten. Den Vater totgefahren * Mühlhausen, 23. Nov. Der 25jährige Chauffeur Karl Müller von hier kehrte heute abend mit ſei⸗ nem Lieferwagen von einer Tour zurück, auf die er ſeinen 58 Jahre alten Vater mitgenommen hatte. Zwiſchen Reilingen und Walldorf verfehlte er bei der Straßenkreuzung nach St. Leon den Weg und wollte wieder nach Walldorf einbiegen. Der Vater, der ausgeſtiegen war und dem Sohn bei der einbrechen⸗ den Dunkelheit die Fahrtrichtung angeben wollte, wurde beim Rückwärtsfahren vom Hinterrad erfaßt und überfahren. An den erlittenen ſchweren Kopfverletzungen verſtarb er auf dem Heim⸗ transport. Drei Brände an einem Tag * Weiher(A. Bruchſal), 24. Nov. Kaum hatten ſich die Bewohner von dem nächtlichen Brand im „Hirſchen“ etwas beruhigt, als geſtern mittag um 12 Uhr die große Scheune des Landwirt⸗ ſchaftlichen Konſumvereins in Flammen ſtand. Das große Gebäude mit etwa—500 Zentnern Heu und Stroh wurde völlig eingeäſchert. Nach⸗ mittags gegen 4 Uhr ſtand die benachbarte Scheune des Landwirts Hemberger in Flammen und brannte ebenfalls mit den Vorräten nieder. Nur das Wohnhaus konnte gerettet werden. Es liegt in allen brei Fällen Branbſtiftung vor, wie auch bei dem Brande vor acht Tagen. Zwei junge Bur⸗ ſchen wurden verhaftet. — * * Heibelberg, 25. Nov. 1. Bürgermeiſter Wie⸗ land, ſeit 30 Jahren Leiter der ſozialen und kultu⸗ rellen Aemter der Stadt, feiert am heutigen Mitt⸗ woch den 60. Geburtstag. kr. Heidelberg, 23. Novy. Ueber den ſchweren Autvo⸗ Unfall eines hieſigen Möbelhändlers iſt noch zu be⸗ richten, daß die Karoſſerie des von dem OCG⸗Zug er⸗ faßten Autos vollſtändig abgeriſſen wurde. Von den fünf Inſaſſen des Autos wurde ein ſechsjähri⸗ ger Junge am ſchwerſten verletzt. Ein 19jähriger junger Mann trug innere Verletzungen davon. Die übrigen kamen erfreulicherweiſe mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Das Läuteſignal iſt in dem geſchloſſenen Wagen nicht gehört worden. Vielleicht entſchließt ſich die OEch, wie auch an den anderen Straßenkreuzungen, an dieſer gefährlichen Ecke Blinklichter einzurichten, die ſich bisher ſehr gut be⸗ währt haben. * Karlsruhe, 23. Noy. Unter den Einwirkungen des Alkohols zertrümmerte ein 20jähriger Stein⸗ hauer den Toilettenſpiegel einer Wirtſchaft und die Scheibe der Eingangstür zum Wirtslokal. Er zog ſich dabei an der Hand erhebliche Ver⸗ letzungen zu. Einem 27 Jahre alten Arbei⸗ ter, der ihn verbinden wollte, ſchlug der Betrunkene mit einem Weinglas auf den Handrücken. Der Hilfs⸗ bereite, dem zwei Sehnen der rechten Hand durch⸗ ſchnitten wurden, mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Der inzwiſchen erſchienene Notruf nahm den Rabiaten feſt. * Pforzheim, 23. Nov. Heute früh wurde hier bei Ausgrabungsarbeiten in der Enz unterhalb der Auerbrücke eine Leiche männlichen Geſchlechts ge⸗ funden. Man wird wohl in der Annahme nicht ſehl⸗ gehen, daß es ſich um die Leiche des beim letzten Hoch⸗ 5 waſſer anfangs Auguſt von den Fluten mitgeriſſenen und ſeither vermißten Goldſchmieds Wilhelm Stahl von Brötzingen handelt. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Der Heim⸗-Jörſter⸗Prozeß Die Vorgeſchichte * Grünſtadt, 24. Nov. In dem Prozeß, den der ehemalige Bürger⸗ meiſter Römer aus Dirmſtein gegen den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Schriftleiter Heinrich Förſter wegen Beleidigung anſtrengte, wurde die Frage durch den Beklagten aufgeworfen, ob nicht er den beteiligten Dr. Sand beauftragt habe, Heinz⸗Orbis zu warnen und ob Römer nicht dafür einen Auftrag einer Münchener Stelle oder Münchener Perſönlich⸗ keit hatte. Dr. Nafziger, der frühere C fts⸗ führer der Freien Bauernſchaft, dem dieſe Frage zur Beantwortung»orgelegt worden war, bekunde! tber ein Geſpräch, das Römer mit ihm geführt hatte, und aus dem hervorging, wie er ihm einige Tage nach der Erſchießung des Heinz ausführlich berichtete, daß Dr. Sand bei der Erledigung des Auftrages der Warnung erſchoſſen worden ſei, zu dem ihm Römer Auf⸗ trag gegeben hätte. Ob Römer im Auftrag einer Münchener Stelle oder Perſönlichkeit gehandelt habe, ſei ihm nicht bekannt. In ſpäteren Verſammlungen ſtellte Förſter auf, daß die in Frage ſtehende Münchener Perſönlichkeit Dr. Heim ſei. Er ſtellte dabei weitere Behauptun⸗ gen auf, wonach Heim Beziehungen zu ſeparatiſtiſchen Kreiſen gehabt habe. In Veröffentlichungen der nationalſozialiſtiſchen Zeitung„Rheinfront“ wurde wiederholt die Frage nach der Münchener Perſönlich⸗ keit, die Auftrag zur Warnung gegeben haben ſoll, aufgerollt und Auslaſſungen von Dr. Jung, dem Münchener Rechtsanwalt, der bei der Erſchießung des Heinz dabei geweſen ſein will und des Ritters von Eberlein von der Heidelberger Abwehrſtelle hin⸗ gewieſen und erneut die Vermutung ausgeſprochen, daß mit dem„H“ in Heinz' Tagebuch nur Dr. Heim gemeint ſein könne. Dr. Heim übergab nach dieſen Angriffen der Preſſe eine Erklärung und ſagte darin: „In dem Römer⸗Prozeß wird Bezug genommen auf ein Tagebuch des Heinz⸗Orbis, in dem von einer Per⸗ ſönlichkeit„I“ die Rede iſt. Ich habe bereits feſt⸗ geſtellt, daß ich in meinem Leben nur einmal Heinz geſehen habe und zwar in einer Sitzung der Landes⸗ bauernkammer in Bad Dürkheim in Gegenwart zahl⸗ reicher Perſönlichkeiten, ohne mich mit ihm in eine Unterhaltung eingelaſſen zu haben. Dagegen habe ich die Freie Bauernſchaft des Heinz⸗Orbis, die ſich im Rechtsrheiniſchen einzuniſten verſuchte, ſcharf be⸗ kämpft. Von den Plänen einer Beſeitigung des Heinz⸗ Orbis hatte ich keine Kenntnis.“ Dr. Heim hat gegen Schrifleiter Förſter darauf⸗ hin Privatbeleidigungsklage erhoben, die den Gegenſtand der Grünſtadter Verhandlung bildet. Dr. Heim kann nicht erſcheinen Der Prozeß begann heute vormittag vor dem Amtsgericht Grünſtadt. Den Vorſitz führt Amtsgerichtsrat Dr. Mattinger. Dem Beklag⸗ ten Förſter ſtehen der Rechtsanwalt Beaufort⸗ Ludwigshafen, Dr. Weinmann Ludwigshafen und Dr. Jung⸗ Worms zur Seite. Der Privat⸗ kläger Dr. Heim⸗Regensburg iſt durch Juſtizrat Warmuth ⸗ München vertreten. Der Vorſitzende leitete die Verhandlung mit einigen Worten an die Preſſe ein, die er um größte Sachlichkeit in der Berichterſtattung bat. Juſtizrat Warmuth bat nach Aufruf der Parteien um das Wort. Er führte aus: Das Gericht hat das per⸗ ſönliche Erſcheinen der Parteien angeordnet mit der Begründung, daß das Erſcheinen notwendig ſei, um Aufklärung in dem Fall zu bringen. Nach einem amtsärztlichen Zeugnis vom 19. November ſei der Privatkläger, Geheimrat Dr. Heim, nicht reiſe⸗ fähig. Er könne keine größeren Reiſen mehr machen und langen Verhandlungen anwohnen, ohne daß ſeine Geſundheit Schaden erleide. Er ſei von einem chroniſchen Augenleiden befallen, das ihm den Aufenthalt an anderen Orten nicht gut möglich mache. Dr. Warmuth verlas einen Brief, durch den Dr. Heim ſeine Ausführungen beſtätigt. Am Schluſſe des Schreibens betont Dr. Heim, daß er ſeit dem Jahre 1923 in keinem Fall mehr bei den vielen großen politiſchen Prozeſſen, die er führte, im Gerichtsſaal erſchienen ſei. Im gegebenen Fall ſei ja auch der Sachverhalt, um den es ſich dreht, voll⸗ ſtändig klar. Angeſichts dieſer Umſtände und des ärztlichen Zeugniſſes beantragte Dr. Warmuth, die Anord⸗ nung des Amtsgerichts zum perſönlichen Erſcheinen aufzuheben. Dr. Warmuth gab dann eine eidesſtattliche Verſicherung des Privatklägers Dr. Heim bekannt, in der u. a. ausgeführt wird: „Mir iſt nicht das Geringſte davon bekannt, daß Heinz Orb jemals ſchriftlich oder mündlich in Be⸗ ziehungen mit mir getreten iſt. Das Gleiche bekunde ich bezüglich eines Sand oder Dr. Sand, an deſſen Namen ich mich überhaupt nicht erinnere, auch ſolche nicht, die meine Korreſpondenz und meinen Verkehr dienſtlich kennen, z. B. mein Sekretariat. Ich wurde am 10. September 1923 an einem Auge operiert und war von da ununterbrochen Patient. Da dieſe Opera⸗ tion fehlſchlug und das Auge vollſtändig erblindete, das andere Auge erblindet war, mußte ich mich mehrere Wochen ſpäter noch einmal einer Operation unterziehen. Die erſte Operation ſchlug wegen ſchwe⸗ rer Herzkrankheit nach meinem Wiſſen fehl. Ich lag in der Klinik und bekam gelegentlich eines Herz⸗ anfalls einen Bluterguß ins operierte Auge. Von September 1923 bis März 1924 und darüber hinaus konnte ich mich weder politiſch noch geſchäftlich irgend⸗ wie betätigen. Die Gefahr der Erblindung machte mir die größten Sorgen. Damit fällt alles, was in Zuſammenhang mit dieſen Namen behauptet wird, in ſich zuſamen Ich hatte von der Abſicht, daß Heinz⸗ Orbis ermordet werden ſollte, vorher keine Kennt⸗ nis. Erſt nachträglich hörte ich, daß der Mordplan am zweiten Weihnachtsfeiertage 1923 beſchloſſen wor⸗ den ſein ſollte. Damit iſt auch die Frage beantwortet, ob ich durch irgend jemand von der bayeriſchen Re⸗ gierung von der Sache verſtändigt wurde.“ Dr. Heim wird vom Erſcheinen vor Gericht entbunden Juſtizrat Dr. Warmuth beantragte dann noch⸗ mals die Aufhebung der Anordnung auf perſönliches Erſcheinen des Privatklägers. Der Vertreter der Ge⸗ genpartei, RA. Beaufort⸗Ludwigshafen, ſtellte das Erſcheinen in das Ermeſſen des Gerichts. In einer Replik bemerkte Dr. Warmuth, daß ſchon die lange Prozeßdauer das Erſcheinen des kranken Privat⸗ klägers nicht möglich mache. Dr. Wein mann⸗ Ludwigshafen, der weitere Vertreter des Beklagten Förſter, betonte, daß Heim nicht genügend entſchuldigt ſei. Der Prozeß könne nicht durchgeführt werden, wenn das perſönliche Erſcheinen des Privpatklägers nicht angeordnet werde. Das Gericht zog ſich zur Be⸗ ratung zurück und verkündete, daß die Anordnung des Amtsgerichts Grünſtadt auf perſönliches Er⸗ ſcheinen des Privatklägers angeſichts der vorgelegten ärztlichen Atteſte aufgehoben wird. Daraufhin beantragte RA. Beaufort, den Pro⸗ g eß auszuſetzen, bis ſich der Geſundheitszuſtand Dr. Heims ſo gebeſſert habe, daß er perſönlich er⸗ ſcheinen könne. Das Gericht lehnte dieſen Antrag ab, da der Zuſtand des Privatklägers eine baldige Beſſerung nicht erwarten laſſe. Daraufhin verlangte die beklagte Partei eine Pauſe, um ſich zu beraten. Im Verlaufe der Pauſe war der Beklagte Förſter aus dem Gerichtsſaal ver⸗ ſchwunden. Bei Wiedereröffnung der Verhandlung war er nicht zugegen. Einer ſeiner Verteidiger gab die Er⸗ klärung ab, daß Förſter dem weiteren Prozeß nicht beiwohnen könne, wenn Dr. Heim nicht perſönlich erſcheinen werde. Daraufhin erließ das Gericht einen Vorführungsbefehl, weil es nicht an⸗ gängig ſei, daß ſich der Privatbeklagte dem Gericht entziehe, das ihn zur Verhandlung des Falles ge⸗ laden habe. Gendarmen wurden in die Stadt ge⸗ ſandt, um Förſter zu ſuchen, der während des Weiterganges der Verhandlung auf Grund des Vor⸗ führungsbefehls dann auch in den Gerichtsſaal zu⸗ rückgebracht wurde. Er war in einer Grünſtadter Wirtſchaft geweſen. Förſter wiederholte nun zu⸗ nächft die Erklärung ſeines Anwalts, worauf der Vorſitzende mitteilte, daß die Verhandlung fortgeſetzt werde. Die erbetene Aufhebung des Vorführungsbefehls gegen Förſter wurde bewilligt, nachdem der gegneriſche Anwalt ſein Einverſtändnis erklärt hatte. Allerdings mußte ſich Förſter ehren⸗ wörtlich verpflichten, daß er ſich aus der Verhand⸗ lung nicht mehr entfernen werde. Daraufhin gab der Vorſitzende bekannt, daß von Geheimrat Dr. Heim ein erweiterter Strafantrag gegen den Beklagten Förſter eingelaufen ſei, weil Förſter auch in Regensburg in zwei Parallel⸗Verſammlun⸗ gen die unter Klage ſtehenden Behauptungen auf⸗ geſtellt habe. Das Gericht genehmigte den Antrag. Von der Gegenſeite wurde nun die Ladung ſechs weiterer Zeugen verlangt, und zwar ſollten neu ge⸗ laden werden zu Bekundungen über Bemühungen Dr. Heims hinſichtlich ſeparatiſtiſcher Umtriebe: Re⸗ gierungsdirektor Dr. Jolas⸗München, Regierungs⸗ direktor Wappes⸗München, Regierungspräſident von Kahr, Miniſterpräſident Dr. Held, Miniſter Stützel, Ritter von Eberlein und Geheimrat Dr. Bayers⸗ dörfer. Dieſe Zeugen ſollten insbeſondere bekunden, daß ein Kind des erſchoſſenen Dr. Sand auf Ver⸗ anlaſſung Dr. Heims auf Staatskoſten erzogen werde. Das Gericht lehnte den Antrag ab mit dem Hinweis, es ſei nicht angängig, durch hohe Staats⸗ beamte die früheren Abſichten der deutſchen Re⸗ giterungen über Abwehrmaßnahmen bekannt werden zu laſſen. Anſchließend wurde in die Beweisaufnahme eingetreten und zunächſt lediglich die Tatzeugen über die Ver⸗ ſammungen, in denen Förſter ſeine Behauptungen über Geheimrat Dr. Heim aufſtellte, vernommen. Erſter Zeuge war Studienrat Martin Frank⸗Grün⸗ ſtadt, der bekundete, daß in der Grünſtadter Verſamm⸗ lung die Aeußerungen durch Förſter ſo gefallen ſeien, wie ſie unter Klage geſtellt wurden. Schriftleiter Werner⸗Grünſtadt und Schriftleiter Sander⸗ Grünſtadt, die gleichfalls in der fraglichen Verſamm⸗ lung waren, machen über die Ausführungen Förſters die gleichen Ausſagen. Die beiden nächſten Zeugen, Joſef Stettmeyer und Fritz Funk, beide aus Regensburg, berichten über die dortigen Verſamm⸗ lungen, in denen Förſter ähnliche Behauptungen auf⸗ ſtellte wie in Grünſtadt. Förſter habe betont, daß man es Heim acht Tage ſpäter in Grünſtadt beweiſen werde, daß er den Separatiſten Heinz gewarnt habe. Der Zeuge Funk bekundete weiter, daß auch Reichs⸗ tagsabgeordneter Bürckel eine ähnliche Erklärung wie Förſter abgegeben und betont habey man werde„dieſen Burſchen“(gemeint iſt Dr. Heim) in Grünſtadt blaue Wunder erleben laſſen. Auf Antrag des Rechtsbei⸗ ſtandes Dr. Heims wurde dieſe Bekundung zu Pro⸗ tokoll genommen. * Landau, 23. Nov. Stadtrat Ludwig J b erger iſt am Samstag abend nach längerem Leiden ge⸗ ſtorben. Er ſpielte im gemeindepolitiſchen und geſellſchaftlichen Leben unſerer Stadt eine Rolle und war beliebt als ruhig und ſozial denkender Menſch. * Ilbesheim bei Landau, 23. Nov. Auf dem Heim⸗ weg von der Arbeitsſtelle nahm der Schloſſer Georg Matz an ſeinem Fahrrad am Straßenrand eine Reparatur vor. Ein mangelhaft beleuchtetes Motor⸗ rad überfuhr ihn dabei. Der Ueberfahrene und der Motorradfahrer erlitten ſchwere Verle tz un⸗ gen und mußten mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus gebracht werden. klübler N 142. Jahrgang/ Nummer 547 Aus der als Schießende Kartoffeldiebe * Gönnheim, 23. Nov. Als der Gutsbeſtitzer Joh, Jak. Ludw. Blaul von hier, dem in einigen Näch⸗ ten etwa 30 Zentner Kartoffeln aus den Mieten geſtohlen worden waren, ſich in der Nacht auf Frei⸗ tag auf die Lauer legte, konnte er die Spitzbuben zwar überraſchen, jedoch gaben die Burſchen, etwa ein halbes Dutzend, Schüſſe auf Blaul ab, ſodaß ſie unerkannt entkommen konnten. Wegen Veruntreuungen des Dienſtes enthoben * Kaiſerslautern, 24. Nov. Oberlehrer Wagner, der Leiter der Städtiſchen Volkshochſchule Kaiſerz⸗ lautern und der Vortragsvermittlungsſtelle des Pfälziſchen Volksbildungsverbandes, wurde ſeines Dienſtes enthoben, da er ſich Veruntreuungen bei der Führung der Kaſſengeſchäfte zuſchulden kommen ließ. Die Reviſion der Bücher und Belege, die durch einen vereidigten Bücherſachverſtändigen und durch das Re⸗ viſionsamt der Stadt Kaiſerslautern vorgenommen wurde und noch weiterhin durchgeführt wird, förderte belaſtendes Material zu Tage, ebenſo eine Haus⸗ ſuchung, die geſtern durch die Kriminalpolizei in der Wohnung Wagners erfolgte. Anzeige iſt erſtattet. * :: Speyer, 23. Nov. Am Donnerstag ertrank bei Rheinhauſen ein etwa 35jähriger hieſiger Schiffs⸗ mann. Dieſer war vor einigen Tagen mit einem Schlepper talaufwärts gefahren und ließ ſich in einem Nachen, den er an einem Boot angehängt hatte tal⸗ abwärts treiben. Hier wendete das Boot zum Lan⸗ den, was aber anſcheinend von dem Schiffsmann in der Dunkelheit nicht bemerkt wurde. Der Nachen kippte hierbei um und der Inſaſſe verſchwand in den Fluten. Die Leiche wurde geländet. * Pirmaſens, 24. Nov. Diebe drangen in ein Ko⸗ lonialwarengeſchäft in der Gersbacherſtraße ein und entwendeten aus dem Laden neben rund 80 Mk. Bar⸗ geld große Mengen Zigarren, Zigaretten Tabak, Lebensmittel, Weine und Spirituoſen in er⸗ heblichem Werte. Die Täter ſind unerkannt ent⸗ kommen. Nleine Mitteiſungen Deutſche Bau- und Siedlungs⸗Gemeinſchaft )(Darmſtadt, 23. Nov. Die Deutſche Bau⸗ und Siedlungs⸗Gemeinſchaft Darmſtadt, eine der größten Bauſparkaſſen, hielt am Sonntag hier eine außer⸗ ordentliche Generalverſammlung ab, die von 107 Ver⸗ tretern aus dem ganzen Reiche beſucht war. Die Ver⸗ handlungen ſtanden unter Leitung von Profeſſor Dr. Werner⸗Butzbach. Neben einer Reihe interner An⸗ gelegenheiten war zu entſcheiden über den Beſchluß des Aufſichtsrats, der die Amtsenthebung des Vorſtandsmitglieds Philipp gemäߧ 40 des Ge⸗ noſſenſchaftsgeſetzes fordert. Dieſe wurde mit 87 Stimmen gebilligt. Anſtelle Philipps wurde das Auf⸗ ſichtsratsmitglied Bankdirektor Bachmann ⸗Dil⸗ lenburg in den Vorſtand gewählt. * A Lampertheim, 24. Nov. Von einem Einwohner der Filialgemeinde Hüttenfeld wurde im hieſigen Walde ein junger Mann aufgefunden, der ſich er⸗ hängt hatte. Die Feſtſtellung ergab, daß es ſich um den 24jährigen Otto Jlshöfer als Hüttenfeld handelte, der vor kurzem angeblich auf Wanderſchaſt ging. Die Leiche wurde nach dem Leichenhaus in Hüttenfeld verbracht. Es wird angenommen, daß Ilshöfer in einem Anfall geiſtiger Umnachtung Hand an ſich gelegt hat.— Sein 10 jähriges Stiftungsfest beging die Ortsgruppe des Oden waldklubs im Saale des„Kaiſerhof“. Der Vorſitzende, Herr Meyer, begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere die Vertreter der benachbarten Ortsgruppen Mann⸗ heim, Worms und Bürſtadt. Für den Hauptaus⸗ ſchuß des Odenwaldklubs überbrachte Oberſtudien⸗ direktor Dr. Hinrichs die Glückwünſche. Im Auf⸗ trag der Vertreter der anweſenden auswärtigen Ortsgruppen gratulierte Poſtmeiſter Groß ⸗Bür⸗ ſtadt. Das weitere Programm des Abends wurde durch Muſik, Geſang, Theater und humoriſtiſche Vor⸗ träge ausgefüllt. 21 Alt⸗ und 10 Jungodenwald⸗ erhielten das goldene Wanderabzeichen, Weiter wurden zwei Wanderer für fünfmalige Aus⸗ zeichnung mit dem Wanderſtock bedacht. Dem offi⸗ ziellen Teil ſchloß ſich der gemütliche mit einem Tanz an. ö * Worms, 23. Nov. Feſtgenommen wurde hier ein 32 Jahre alter Bürgermeiſteret⸗ ſekretär aus Lampertheim, der von der Staatsan- waltſchaft Darmſtadt wegen Verbrechens und Ver⸗ gehens im Amt ſteckbrieflich verfolgt wird. (Wiesbaden, 24. Nov. Die allgemeine Notlage der deutſchen Bäder hat dieſer Tage zu einem in⸗ tereſſanten Zuſammenſchluß geführt. Die drei großen Taunusbäder Wiesbaden, Nauheim und Homburg haben eine„Intereſſengemeinſchaft der Heilbäder Wiesbaden, Nauheim un Homburg“ gegründet mit dem Zwecke gemein⸗ ſamen Vorgehens in allen verkehrswirtſchaftlichen und werbetechniſchen Fragen. Dem Arbeitsausſchuß dieſer Intereſſengemeinſchaft, die ſämtliche an der Kurinduſtrie intereſſterten Kreiſe und Verbände die⸗ ſer drei Heilbäder in ſich ſchließt, gehören Vertreter der Aerzteſchaft, der Kurverwaltung, der Hotelerie und der Kaufmannſchaft an. Der VPorſtand ſetzt ſich zuſammen aus folgenden Herren: Stadtrat Glücklich Wiesbaden, Kurdirektor Höfner⸗Bad Homburg, Dipl⸗ Ing. Weniger⸗Bad Nauheim. eie eee Nimm SODEN FER Minerel Pastillen 7 Schlie Vergl. 47 ei⸗ n 7 In der geſtrigen Gläubigerverſammlung erſtattete Pro⸗ reuhand von ins⸗ r a werkes vor⸗ orſchlag ſollen Forderungen rzugt befriedigt werden. Die zen verteilen ſich auf 753 Gläubiger. ein Beſchluß dahingehend gefaßt, daß die en gegen die Firr Rüderer u. Lang, fter Franz Lang und die Geſell⸗ ria Lang Surch den gerichtlichen Vergleich be⸗ Der Geſellſchafter Franz Paul Lang lei⸗ eid. Ueber eine evtl. herauskom⸗ n in der Verſammlung keinerlei An⸗ gaben gemacht. Es ſoll lediglich aus der Maſſe heraus⸗ geholt werden, was herau tholen ſei. Das Marmorwerk Gundelsheim habe ſtark begründete A 5 chten einen um⸗ fangreichen Lieferungsvertrag für das Völkerbundsgebäude in Genf zu erhalten. Schließlich Vergleichs ve gegen den ſchafterin M ſätigt werden. ſtete den Offenbaru mende Quote wurden * Wieder Zunahme des Goldbeſtandes der Schweizeri⸗ ſchen Nationalbank. Der Ausweis der Schweizeriſchen Na⸗ Honalbank vom 23. Nov. zeigt eine erneute Zuwahme des Goldbeſtandes und der Goldoͤeviſen, und zwar haben ber Goldbeſtand um 1 Mill. auf 2201 Mill. ffr. und der Folddeviſenbeſtand um 10 Mill. auf 112 Mill. ffr. zu⸗ genommen. Der Notenrückfluß in die Bank hält weiter an und erreichte in der Berichtszeit 14,6 Mill. ffr. Der Notenumlauf beträgt noch 1414 Mill. ſfr. Viktoria zu Berlin Allgemeine Verſicherungs⸗AG, Berlin. Bei der Geſellſchaft iſt das Neugeſchäft in den abgelaufenen Monaten des Geſchäftsjahres 1931 befriedi⸗ gend geweſen. Der Geſchäftsgang in den einzelnen Ver⸗ ſicherungszweigen war bisher zufriedenſtellend. Das finan⸗ zielle Ergebnis des Geſchäftsjahres kann naturgemüß erſt bel Auſſtellung der Jahresbilanz errechnet werden(i. V. 18 v. H. Dividende aus 11,7 ill./ Geſamtüberſchuß). * 0 15 Mobiliare Italiano.— Kapital voll unter⸗ gebracht. Das zur Gewährung mittelfriſtiger Kredite an die italieniſche Erzeugungswirtſchaft errichtete ſtaatliche Kreditinſtitut, das vor allem den bisherigen Beſitz an In⸗ buſtriebeteiligungen der ſoeben reorganiſierten Banca Com⸗ mereiale Jtaltong übernehmen wird, hat bei ſeiner Aktien⸗ begebung vollen Erfolg gehabt. Das geſamte Kapital von 800 Mill. Lire, von dem die ſtaatliche Depoſiten⸗ und Dar⸗ lehenskaſſe die Hälfte übernommen hat, iſt voll unter⸗ gebracht worden. Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe Weitere Verluſtſteigerung Der vorliegende Abſchluß der Geſellſchaft für 1930 weiſt einen neuen Verluſt in Höhe von 738 480(i. V. Verlust 974 000)„ aus, ſodaß ſich der Geſamtver luſt auf 2,23(1,49) Mill.„ erhöht. Bei 2,78 Mill. J AK. wer⸗ den nach Auflöſung der Reſerve von 274 000„ 1,95 Mill. Verluſt weiter vorgetragen. Die Abwickelung der Geſellſchaft war bis Ende Dezember nur zum Teil möglich. Die Ma⸗ schinen und Einrichtungen wurden für 900 000/ an eine Bremer Firma verkauft; es erſcheinen deshalb Anlagen nur mehr mit 5 000„(2,86 Mill. /) für Modelle. Die Immo⸗ bilien konnten noch nicht abgeſtoßen werden, ſie bleiben mit 9,0 Mill.„ unverändert. Vorräte wurden bis auf einen keſtlichen Wertbeſtand von 30 000/(623 889) liquidiert und Debitoren bis auf 16 904(579 765)/ eingezogen. Kredito⸗ ten bleiben ziemlich unverändert mit 1,14 Mill./(1,25), während Bankſchulden auf 368 995„(1,54) zurückgingen, da die eingezogenen Beträge zu deren Verminderung ver⸗ wendet wurden. Im Vorjahr erhielten die ungeſicherten Gläubiger eine Quote von 5 v. H. Eine weitere Befriedi⸗ gung der nichtbevorrechtigten Gläubiger wird von der Ver⸗ wendungsmöglichkeit der Immobilien abhängen, da ſonſtige Aktiva nicht mehr vorhanden ſind. Die Geſellſchaft macht jeboch über eine in abſehbarer Zeit beſtehende Ausſicht, die Grundſtücke abzuſtoßen, keine Mitteilung. Pyeſch⸗Köln⸗Neueſſen AG für Bergban und Hütten⸗ betrieb, Dortmund.— Verluſtabſchluß beſtätigt ſich. Der AR ber Geſellſchaft hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den Bericht des Vorſtandes über das am 30. Juni 1931 beendete erſte Geſchäftsjahr der durch den Zuſommenſchluß von Hoeſch⸗ und Köln⸗Neueſſen gebildeten Geſellſchoft entgegengenom⸗ men und gutgeheißen. Die vom AR genehmigte, der G vorzulegende Bilanz weiſt noch Abſetzung der Unkoſten einen Rohgewinn von 7 532 036% aus. Nach Vornahme von Abſchreibungen auf Werksanlagen von 10 746 801/ ſo⸗ wie nach Abſchreibungen auf eigene Aktien von 769 247, und nach Zuweiſung von 2095 926/ an eine neugebildete Friſenrücklage ergibt ſich, wie wir bereits mitteilten, ein erluſt von 5807 235 /. Der AR wird der GV vor⸗ ſchlagen, dieſen Verluſt aus der mit 93 822 280/ ausgewie⸗ ſenen geſetzlichen Rücklage zu entnehmen(i. V. verteilte beſch 6 v.., Köln⸗Neueſſen 67 v. H. Dividende auf die Stammaktien). GV am 18. Dezember in Dortmund. Gebr. Pfeiffer, Barbaroſſawerke AG, Kaiſerslautern. 90 8 gegen 10 v. H. Dividende. Einſchließlich 44 309 winnvortrag ergab ſich für das abgelaufene Geſchäfts⸗ ahr 193091 ein Rohgewinn von 902 303 J. Nach Abzug ble 959 044 Unkoſten und 101 118/ Abſchreibungen ver⸗ eibt ein Reingewinn von 142 141(164 658), wo⸗ raus der GV eine Senkung der Dividende von 10 den 8 v. H. vorgeſchlagen wird. 46141/ werden auf neue chnung vorgetroagen. Der In land sumfatz vermin⸗ der Neuen Mannhei C mer Zeitung —— AFTS-ZETITW. 0 Mittag-Ausgabe Nr. 547 Ausländiſche Effektenmärkte freundlicher Berliner Freiverkehr gut behauptet— Pfund wieder etwas erholt 17 Berlin, 24. Nov.(Eig. Dr.) Die Umſatztätigkeit an den Effektenmärkten ließ in den N a ch mittagsſtunden weiter nach, die Kurſe konnten ſich jedoch gut behaupten. Nur feſtverzinsliche Werte neigten weiter zur Schwäche. Mitteldeutſche Boden waren relativ ſtärker gedrückt und gaben ca. 2 v. H. nach. Einige Umſätze wurden heute mit Genehmigung der Deviſen⸗ abrechnungsſtelle auch in inländiſchen Stücken der Dol⸗ La rhbonds getätigt, wobei die Kurſe zirka 10 bis 15 v. H. über Newyorker Parität lagen. Am Geld mark te blie⸗ ben die Sätze ziemlich unverändert. Tagesgeld ſtand reich⸗ lich zur Verfügung, dagegen waren Privatdiskonten im Hinblick auf den Ultimo eher angeboten. Die Stimmung an der Londoner Börſe war im Ver⸗ laufe etwas frei her, trotzdem dos Geſchäft gering war 5 ſich eine nennenswerte Beſſerung nicht zeigte. An der 55 ariſer B bre konnte ſich nach ſchwächerem Beginn im Verloufe ebenfalls eine Erholung durchſetzen, der Schluß derte ſich um etwa 25 v.., während der Aus lands⸗ um ſatz auf vorjähriger Höhe gehalten werden konnte. Bei einigermaßen normalen Abſchlußpreiſen im Ausland muß⸗ ten jedoch ungewöhnlich lange Ziele eingeräumt werden. Der Ertrag wurde durch die weſentlich geſtiegenen ſozta⸗ len und ſteuerlichen Laſten noch in erheblichem Maße be⸗ einflußt. Zur Zeit liegen Aufträge vor, die dem Werk für einige Monate Beſchäftigung geben, doch ſei mit einem weiteren Rückgang der Aufträge zu rechnen. Vorausſagen ließen ſich ſchwerlich machen. * Meſſingwerk Unna AG, Unna i. W. Der AR ſchlägt der GW für das Geſchäftsjahr 1930⸗31 die Verteilung einer 2 Dividende von 4 gegen 6 v. H. i. V. vor. Auguſt Wegelin AG. Kalſcheuren 792 000/ Verluſt Ueber die Geſellſchaft ſind in den letzten Wochen ver⸗ ſchiedentlich falſche Mitteilungen durch die Preſſe gegangen, denen gegenüber der AR der Geſellſchaft folgendes feſt⸗ ſtellt:„Die Bilanz per 30. 6. 31 iſt einſtweilen nur durch das in den Vorſtand delegierte AR⸗Mitglied Lorenz Hahn dem AR vorgelegt, von einer Reviſionsgeſellſchaft jedoch noch nicht geprüft worden. Solange dies nicht der Fall iſt, kann von einem endgültigen Beſchluß über die Bilanzauf⸗ machung überhaupt noch nicht die Rede ſein. Selbſt nach⸗ dem von Herrn Hahn vorgelegten Abſchlußplan ergibt ſich für 1930/31 nicht, wie in der Preſſe mitgeteilt, ein Verluſt von rd. 750 000 /, ſondern, nach regulären Abſchreibungen von etwa 161 000(i. V. 157 743)/ und nach Reſerveſtellung von 220 000(20 000)„ ein Ver luſt von etwa 792 000 4. Dem ſtehen gegenüber der Vorjahresgewinnvortrag von 24 911/ und die ordentlichen Reſerven von 190 000 l. Der geſamte AR wird in der demnächſt ſtattfindenden GVezzurücktreten. Infolge des geplanten Rücktritts hält der AR in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung ſich nicht für berechtigt, der GV eine Kapital zuſammen⸗ legung vorzuſchlagen, um der zukünftigen Verwaltung nicht vorzugreifen. Eine Kapitalzuſammenlegung würde nicht etwa durch Betriebsverluſte veranlaßt, ſondern wäre nur dann im Ausmaße von:8 notwendig, wenn man der durch die allgemeine Wirtſchaftskriſe verurſachten Minder⸗ bewertung aller Anlagen Rechnung tragen würde. Der AR hält in ſeiner Mehrheit den Zeitpunkt für die Kapitalzu⸗ ſammenlegung noch nicht für gegeben. Nachdem Herr Lorenz Hahn aus dem Vorſtand ausgeſchieden und in den AR wieder eingetreten iſt, wurde Herr Max Goecke zum Vorſtandsmitglied der Geſellſchaft beſtellt.“ * Guſtav Schoder AG. Feuerbach. Bei dieſer Malz⸗ extraktfabrik(AK. 90 000 /) verringert ſich im Geſchäfts⸗ jahre 1930⸗31(31..) der Gewinnvortrag a. d. V. auf 7289 (9332)/ durch 2043/ Verluſt. Aus der Bilanz(in%): Außenſtände 13 684(17 646), Warenlager 51 487(58 241); andererſeits Reſerven 29000(unv.), Hypotheken 12 450 (unv.) und Gläubiger 35 511(29 251). * Zuckerfabrik Alex. Schöller u. Co. AG., Jülich. Die GV. genehmigte den Abſchluß für 1930⸗31 und ſetzte die Dividende auf 3(0) v. H. feſt. In dem Bericht des Vorſtandes wird ausgeführt, daß die verarbeitete Rüben⸗ menge gegenüber dem Vorjahre ganz weſentlich geſteigert worden iſt. s wurden insgeſamt 1,56 Mill.(i. V. 0,99 Mill.) Zentner mit einem Zuckergehalt von 15,4 v. H. ver⸗ arbeitet. Der Ausbau der Fabrik ſei nunmehr ſoweit be⸗ endet, daß weitere Inveſtitionen in abſehbarer Zeit nicht mehr erforderlich wären. Das Unternehmen dürfe heute als medern eingerichtete Fabrik angeſprochen werden. Man könne trotz ſchwerwiegender Entſcheidungen in der Zucker⸗ änduſtrie der Zukunft mit Ruhe entgegenſehen. * Frankonia Schokoladenwerke AG., Würzburg.— Ver⸗ minderter Verluſtvortrag. Das Unternehmen, das im Laufe des Sommers d. J. eine Sanierung durchführte, legt jetzt den Abſchluß zum 31. Mai 1931 vor. In dieſem wird der Warenrohgewinn für 19301 mit 1 323 343(i. V. 1345 301)„ ausgewieſen. Nach Abzug aller Unkoſten einſchl. 117 599(138 332)% Abſchreibungen vermindert ſich der Verluſtvortrag von 165 400(245 905)% weiter auf 184 832 J. Dieſer Verluſtvortrag verſchwinde nach buch⸗ mäßiger Durchführung der in der HV. vom 25. Juli be⸗ Außenhandels-Ueberſichten Die Schweiz und die Einfuhrbeſchränkungen der Welt 1 Bern, 24. Nov. Wie die Schweizeriſche Depeſchenagen⸗ un berichtet, ſind die Verhandlungen der Schweiz mit 5 über den Clearing⸗Verkehr abgeſchloſſen. Es 15 en demnach in Zukunft die ſchweizeriſchen Bezieher . die Fakturenbeträge bei der ſchweize⸗ 9 5 Nationalbank zu Händen der Ungariſchen National- 1 einzahlen. Ein Teil dieſer Beträge wird zur Ab⸗ rägung der alten ſowie neuen Warenſchulden ungariſcher 1 8 8 verwendet. Ein ähnliches Abkommen mit einem be eren Staat iſt in Vorbereitung.— Auf dieſe Tatſache 09 5 ſich die Bemerkung des Bundesrates Schulthes in einer Rede am vergangenen Sonntag in Ulſter. e die ſchweizeriſche Einſtellung zu den Einfuhr⸗ ſhräntungen der übrigen Länder berichtet die Schweize⸗ iſche Depeſchenagentur: Eine ganze Reihe von Staaten hat in der letzten Zeit einſchränkende Maßnahmen getrof⸗ ſen, ſo Holland und Frankreich, das die Einfuhr von Holz, 5 ein und Milchprodukten ſowie andere Waren kontingen⸗ zert hat. England iſt in aller Form zu ungeheuren Wondzöllen übergegangen, die auch den ſchweizeriſchen arenverkehr ſchwer zu treffen drohen. Der Export nach derſchiedenen anderen Ländern iſt durch Rückgang der 5 0 und durch die Deviſenbewirtſchaftung behindert. aß die Schweiz dazu gelangen muß, eine vermehrte Be⸗ weßungsfreiheit zurückzugewinnen, iſt klar, da zufolge der teiſtbegünſtigung jeder irgend einem Staat eingeräumte Vorteil ſich ohne weiteres auf die anderen überträgt. Die leerbanlungen mit Deutſchland ſind noch nicht abgeſchloſ⸗ en. Man hofft und wünſcht im Bundeshaus, daß die lerer Beſprechungen zu einem befriedigenden Ergebnis führen, das der Schweiz die nötige Bewegungsfreiheit ver⸗ ſcafft, ohne daß zu einer Kündigung des Handelsvertra⸗ ges geſchritten werden muß. i ä gegenüber hatte die Ausfuhr einen Wert von 111 Mill. gegenüber 120 Mill. Gulden im Vormonat. In den erſten 10 Monaten dieſes Jahres belief ſich die Einfuhr auf 16139 Mill. gegenüber 2072 Mill. Gulden im Vorjahr und die Ausfuhr auf 1130 Mill. gegenüber 1476 Mill. Gulden. * Der öſterreichiſche Außenhandel in den erſten 10 Mo⸗ naten 1931. In den erſten 10 Monaten des Jahres 1931 iſt die Einfuhr nach Oeſterreich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 446,3 Mill. Schilling, die Aus⸗ fuhr um 445,1 Mill. Schilling zurückgegangen. Das Paſſt⸗ vum der öſterreichiſchen Handelsbilanz beträgt 685,7 Mill. Schilling. 5. * Aktiver italieniſcher Außenhandel. Die italieniſche Handelsbilanz, die im September zum erſtenmal mit 31,77 Mill Lire aktiv war, weiſt auch im Oktober einen Ausfuhr⸗ überſchuß von 35 Mill. auf. Eingeführt wurden Waren im Werte von 790 Mill. Lire, ausgeführt wurden ſolche im Werte von 825 Mill. Lire. Im Oktober des Vorjahres iſt die Handelsbilanz bei 1,365 Milliarden Einfuhr und 1,065 Milltarden Ausfuhr mit 300 Mill. Lire paſſiv geweſen. Damit verringert ſich der Paſſivſaldo, der in den erſten zehn Monaten des Vorjahres 4, Milliarden Lire betragen hatte, für die gleiche Zeit des laufenden Jahres auf 1,65 Milllarden Lire. Ausgeführt wurde in dieſem Zeitraum für 8,236 Milliarden(i. V. 10,1) und eingeführt für 9,89 Milliarden gegen 14,43 Milliarden im Vorjahre. 5 * Aktiver ſchwediſcher Außenhandel. Der ſchwediſche Außenhandel zeigt im Oktober eine Steigerung ſowohl der Einfuhr als auch der Ausfuhr. Schätzungsweiſe belief ſich die Einfuhr auf 134, die Ausfuhr auf 108 Mill. Kr., die höchſten bisherigen Monatsbeträge d. Hiernach ſtellt ſich der Einfuhrüberſchuß der erſten zehn Monate auf etwa 280 Mill. Kr. Die Höhe der Einfuhr trotz Entwertung der Krone dürfte auf Befürchtungen wegen eines weitern Kronenfalls und Zollerhöhungen zu erklären ſein. Ein⸗ fuhrerhöhungen entfallen hauptſächlich auf Benzin, Stein⸗ kohle, Koks, Motoröl, Mais, Oelkuchen, Wolle und Kaffee Zurückgegangen iſt die Einfuhr von Automobilen, Roheiſen und Trägern. 5 Starker Rückgang des norwegiſchen Außenhandels⸗ umſatzes. Der Wert der norwegiſchen Einfuhr belief ſich im Oktober auf 68 Mill. Kr.(Oktober 1930: 100 Mill Kr.); die Ausfuhr auf 40(57) Mill. Kr. In Anbetracht der Entwertung der nowegiſchen Krone iſt alſo das Außen⸗ handelsvolumen Norwegens außerordentlich zuſammen⸗ geſchrumpft. war als freundlich zu bezeichnen. Die Brüſſeler Börſe verke in ſchwächerer Tendenz, das Geſchäft wur ſehr gering, und r überwiegende Teil der Werte hatte erhebliche Kursverluſte zu erleiden. Die Grundſtimmung an der Wiener Börſe war auch heute nicht unfreundlich. Im Verlaufe der Amſterdamer Börſe kam es allgemein zu K ſteigerungen, und die Börſe ſchloß zu den höchſten Tageskurſen. Die Newyorker Börſe eröffnete in ſteti⸗ ger Haltung. An den internationalen Deviſenmärkten hat ſich das engliſche Pfund am Nachmittag wieder gut er⸗ holen können und erreichte ſeinen Stand vom geſtrigen Abend. Es ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,66% gegen den Gulden auf 9,14, gegen Zürich auf 18,90, gegen Paris auf 9356 und gegen die Reichsmark auf 15.41/23. Der Dollar war leichter, er ging in Amſterdam 249,35 zurück in Ari ruf 5187 1 Narri r 567 75 zurück, in Zürich auf 516% und in Paris auf 25,564. Die Reichsmark hat ſich nach vorübergehender leichter Ab⸗ ſchwächung wieder befeſtigt, ſie zog in Newyork auf 23,75 an, in Amſterdam auf 59,11½¼ und in Zürich auf 122,30. Auch die Nord⸗Deviſen haben ſich etwas erholen können, während Buenos eher etwas ſchwächer tendierte. Die holländiſchen und belgiſchen Waren märkte waren ruhig und im Verlaufe nur wenig verändert. ſchloſſenen Zuſammenlegung der eigenen 1 Mill. Mark Stammaktien im Verhältnis 5 zu 1 des verbleibenden Stammkapitals von 1 Mill.„ im Verhältnis 2 zu 1 ſowie der Begebung von 200 000/ proz. Vorzugsaktien zum Kurſe von 110 v. H. Bei dieſer Transaktion ſtanden alſo insgeſamt 1,3 Mill. 4 Buchgewinn zur Ver⸗ fügung. Die in der erwähnten HV. beſchloſſene Kapital⸗ erhöhung um weitere 300 000/ gproz. Vor zugs⸗ aktien ſoll bei gegebener Gelegenheit durchgeführt wer⸗ den. Der aus der erwähnten Kapitalmaßnahme erzielte Buchgewinn wird zu Abſchreibungen auf Anlage⸗ werte und Vorräte ſowie auf Außenſtände Verwendung finden. * Aus dem Spenska⸗ Konzern.— Kapitalerhöhung der Federal Match Comp. Die International Match Corpo⸗ ration in Newyork, die von der Spenska Taendſticks kon⸗ trolliert wird, hatte in Ausführung ihres Planes, die Produktion von Zündhölzern in ihre Hand zu nehmen, die Kontrolle über die Federal Match Company, eine der größten Zündholzproduzenten Amerikas, erworben. Die Hauptverſammlung von Federal Match hat die Ausgabe von 200 000 neuen Vorzugsaktien zum Pariwerte von je 20 Dollar beſchloſſen. Die ganze Emiſſion wird von der Vulcan Match Corporation, dem Verkaufsagenten der Svenska, in Amerika übernommen. Die geſamten Aktien der Vulcan Match befinden ſich im Beſitz der International Match Corporation. Dieſe Operation ſoll der Federal Match neues Kapital zur Erweiterung ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit zuführen. Um die Reorganiſation bei der Sarlino Gründung einer treuhänderiſchen Betriebsgeſellſchaft Die Verwaltung der S. A. Remoiſe du Linoleum (Sarlino), Reims, wird in einer auf den 12. Dez. ein⸗ berufenen GWeden Aktionären mit Rückſicht darauf, daß die Unüberſichtlichkeit der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe eine endgültige Reorganiſation nicht geſtattet, die Gründung einer Vertretungs⸗Geſellſchaft vorſchlagen. Die treuhänderiſche Geſellſchaft ſoll die An⸗ lagen von der fünf Jahre pachten und das Waren e neue Geſellſchaft ſoll mit einem 11 5 Aktien dieſer Geſellſchaft werden den Aktionären der alten Geſellſchaft zum Bezuge angeboten, und ſoweit dieſe von ihrem Bezugsrecht keinen Gebrauch machen, wird auch den Inhabern der Parts de Fondateurs ein Bezugsrecht auf die Aktien der neuen Geſellſchaft eingeräumt werden. Die Verwaltung der neuen Geſellſchaft wird ſich im weſentlichen aus den gleichen Mitgliedern zuſammenſetzen, welche der alten Sarlino heute noch angehören. Die Geſellſchaft will auf dieſe Weiſe die endgültige Reorganiſation vorbereiten, um ſie durchzuführen, ſo bald ſich die wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe beſſer überſehen laſſen. Gebr. Simon Textil AG., Berlin Nach dem Geſchäftsbericht der Gebrüder Simon AG., Berlin, fielen im Geſchäftsjahr 1930/1 die der durch die Geſellſchaft verkauften Waren um durch⸗ ſchnittlich 20—30 v. H. Die durchſchnittliche Höhe der Kun⸗ deneinkäufe erfuhr gegenüber dem Vorjahr einen nicht unerheblichen Rückgang, während die hierfür erforderliche Arbeitsleiſtung kaum eingeſchränkt werden konnte. Die Geſellſchaft war genötigt, weitere erhebliche Abſchreibungen auf das Inventar und die durch den Umbau und die Ein⸗ richtung ihrer neuen Geſchäftsräume entſtandenen Koſten zu machen. Auf das bei der Gründung der Geſellſchaft auf das AK. erhobene Agio iſt ein für die Gründungs⸗ ſpeſen nicht verbrauchter Reſt von 123 739/ verblieben, der der geſetzlichen Rücklage zugeführt worden iſt, die ſich dadurch auf 126 061/ erhöht. Dem erhöhten Ueberſchuß aus Waren ſowie Zinſen von 2,03(1,30) Mill./ ſtehen erhöhte Unkoſten von 2,11 (1,18) Mill./ gegenüber. Nach Abſchreibungen von(0,13 (0,08) Mill., ergibt ſich unter Berückſichtigung des Ge⸗ winnvortrages von 44115/ für 1930/1 ein Verluſt von 167 220 /, der vorgetragen wird(i. V. 46 437/ Rein⸗ gewinn). Aus der Bilanz lin Mill.): Debitoren und Bank⸗ guthaben 4,24(6,95), Warenbeſtand 1,51(1,96), Hypotheken 0,20(—), Inventar und Einrichtung 0,65(0,42); anderer- ſeits: Kreditoren 0,63(2,64), Akzepte 1,05(1,51). Die GV. genehmigte den Abſchlüß. Anſtelle der aus⸗ geſchiedenen AR.⸗Mitglieder wurden neu gewählt: Guſtav Winkel, Direktor Neu und Ernſt Reiling(Commerzbank). Tertil Preiſe Iber-Illuſion ſſe der letzten Wochen iſt ſehr öſt worden, die den Londoner Silberpreis wieder auf das Niveau von 3/0 pro Standard⸗ unze herabgedrückt hat, d. h. auf den Stand von Anfang Oktober. Die Newyorker Hauſſe⸗Orgie— ſo bezeichnet die Londoner Edelmetallfirma Moecgtta and Goleſmith die un⸗ geſunde Si hamſterei— konnte ſich nicht halten, weil ſte in keiner fundiert war. e gründete ſich auf die trügeriſchen ungen auf eine teilweiſe Rehabilitierung des Silbers als Währungsmetall, und dieſe Illuſionen ſind nun wieder einmal zerſtört worden. Die Bedenken gegen eine Rückkehr zur Doppelwährung überwiegen im großen und ganzen die Vorteile, die ſich Die Liqui n der zahlreichen Die omatiſch zu führen und Es läßt ſich noch nicht überſe Reaktion auf die übrigen Warenmärkte ja gerade durch Silberpreisſteigerung in ihrer aufwärtigen Ten⸗ denz beſtärkt worden waren. Bereits jetzt iſt jedenfolls ein ſehr fühlbarer Rückſchlag anden Waren märkten eingetreten, der im Zuſammenhang mit dem Rückgang des chineſiſchen Silber⸗Taels ſteht. wie weit die rben wird, die 0 * Süddentſche Baumwollinduſtrie A. in Müichen Einzug von 505 000„ Aktien und StA⸗Zuſammenlegung :5. Die Geſellſchaft ſchlägt der GV vor, durch Ei n⸗ ziehung der in ihrem Beſitz befindlichen nominal 500 000 Mark StA und 5000% Va das 4 000 500 4 betragende Aktienkapital auf 3% Mill.„ herabzuſetzen und zwecks Vornahme von Abſchreibungen durch Zuſammenlegung der reſtlichen Stammaktien im Verhältnis:5, um eine weitere Mill. /, auf 2½ Mill. ¼ zu reduzieren. * Vogtländiſche Spitzenweberei AG, Plauen i. V. Von dem Bruttogewinn von 242 303(i. V. 490 786) 4 er⸗ forderten Handlungsunkoſten, Steuern und ſoziole La 178 211(291 809), für Abſchreihungen ſollen 31 500(66 Mark verwandt werden, ſo daß ein Reingewinn von 34 326(133 934) J verbleibt, woraus eine Dividende von 3(11) v. H. auf die StA. verteilt werden ſoll.— Aus der Bilanz lin Mill.): Waren 0,21(0,25), Debitoren einſchl. Bankguthaben 0,27(0,42), andererſeits Kreditoren einſchl. Rückſtellungen 0,02(0,10). * Valencienne AG, Leuben[Sa.). Der in der AR⸗ Sitzung vorgelegte Johresabſchluß für das Geſchäftsjahr 1980-31 weiſt nach Abſchreibungen auf Anlagen und Rück- ſtellungen(i. V. Abſchreibungen auf Anlagen 61827% und auf Beteiligungen mit 10 000) einen Verluſt von 129 868„ aus, dem der Reſervefonds mit 85 000/ gegen⸗ überſteht. Die Verwaltung wird der auf den 21. Dezem⸗ ber einzuberufenden G vorſchlagen, den ausgewieſenen Verluſt vorzutragen(i. V. Reingewinn 101 179 /, woraus 7 v. H. Dividende verteilt werden). * Kapitaleinzug bei der Meißner Ofen⸗ und Porzellau⸗ fabrik[vorm. C. Teichert), Meißen. Auf der Tagesordnung der auf den 15. 12. 31 einberuſenen ao. GV ſteht die Be⸗ ſchlußfaſſung über Kapitalherabſetzung auf Grund der Not⸗ verordnungsbeſtimmungen, und zwor von 4 020 000% guf 8 620 000„ durch Einziehung von nom. 400 000% ſeitens der Geſellſchaft zurückerworbener eigener Sta, ſowie über die Verwendung des ſich hieraus ergebenden Buchgewinns(Einſtellung desſelben als Reſervefonds oder Beſeitigung der Unterbilanz). Das Geſchäftsjohr 1930 ſchloß die Geſellſchaft nach 114957/ Abſchreibungen unter Ver⸗ rechnung von 15 603/ Gewinnvortrag mit einem Verluſt von 78 176 1 ab. Getreide-Induſtrie& Commiſſion AG. Berlin(G80) Die GVgenehmigte den wiederum dividendenloſen Abſchbuß und Sbericht für das Geſchäftsjahr 1930⸗51. 0 r Verwaltung entſprechend werden von dem einſchließlich des Gewinnvortroges 9,518(t. V. 1,110) Mill.„ betragenden Reingewinn 0,8(0,150) Mill.„ dem 5 geſetzlichen Reſervefonds zugeführt, der ſich dadurch auf 1 Mill./(10 v. H. des AK) erhöht. 0,219(0,278) Mill. werden auf neue Rechnung vorgetragen. Anſtelle des aus dem A der Geſellſchaft ausgeſchtedenen preußiſchen Finanzminiſter Klepper wurde der ſtellver⸗ tretende Präſident der Preußenkaſſe, Heinrich Albers ⸗ mann, neu in den AR gewählt, in dem er den ſtellver⸗ tretenden Vorſitz übernehmen wird. Als Vertreter der GEG⸗ Hamburg wurde Direktor Harry Everling Geſchäftsführer der Großeinkaufs⸗Geſellſchaft deutſcher Kon⸗ ſumpereine, Andreas Miras, in den AR gewählt. Wie wir außerhalb der GW erfahren, habe ſich das Geſchäft der Guck ſeit dem Bilanzſtichtage(30. 6. 31) befriedigend entwickelt. Das Geſchäftsergebnis im erſten Quartal des neuen Berichtsjahres war im Vergleich zum Vorjahre beſſer, obgleich die Geſellſchaft 1930 als Kom⸗ miſſtonär für die Deutſche Getreidehandelsgeſellſchaft in der Roggenſtützungsaktion tätig wor. 4* 10 v. H. Dividende bei der Saudlerbrän AG, Kulm⸗ bach. In der ſtattgefſundenen AR⸗Sitzung der Geſellſchaft wurde beſchloſſen, die Verteilung einer Dividende von 10 v. H.(i. V. 14 v..) aus dem Reingewinn von 185 462 (329 815), einſchließlich Vortrag aus 1929⸗30 der GV in Vorſchlag zu bringen. * Vereinigte Thüringer Brauereien AG., Artern. Der AR ſchlägt für das Geſchäftsjahr 1930⸗31 aus einem Rein⸗ gewinn von 111512(137 862), die Verteilung einer Di⸗ vidende von 7(10) v. H. vor. * Dividendenkürzung bei der Bamberger Mälgerei AG, Bamberg.— 6 gegen 9 v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der GV die Verteilung einer Dividende von 6(9) v. H. vorzuſchlagen. Für Sonderrücklagen werden wieder 60 000/ verwendet. Das Geſchäft ließ infolge des rück⸗ gängigen Bierkonſums zu wünſchen übrig. Die Hoffnun⸗ gen für die Zukunft ſind nicht ſehr ausſichts reich. Es wurde ausgeführt, daß erſt dann mit einer Geſchäftsbelebung zu rechnen ſein wird, wenn die Bierſteuer auf ein erträgliches Maß herabgeſetzt wird. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis beträgt am 24. November für eine Unze Feingold 119 ſh 5 d gleich 86,8772„, für ein Gramm Feingold demnach 43,7572 Pence gleich 2,79316 l. Waren und Märkte Wiedereröffnung der Breslauer Produktenbörſe Im Hinblick auf die ausdrückliche Zuſicherung des Reichskommiſſars für die Sſthilfe, Reichsminiſter Dr. Schlange⸗Schöningen, bei der Ausarbeitung der Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen zu der Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten zur Sicherung der Ernte und der landwirtſchaftlichen Entſchuldung im Oſthilfe⸗Gebiet zur Erhaltung der ge- ſamten Wirlſchaft die Intereſſen der Gläubiger gleich denen der Schuldner zu wahren und die Verlautbarung der Reichsbank, der durch die Haft verpflichtung im öffentlichen Agrarkredit ent⸗ ſtehenden ſchwierigen Lage Rechnung zutragen, will der Vorſtand der Produktenbörſe trotz der einſchneidenden Wirkung der Verordnung den Verſuſch machen, einen oroͤnungsmäßigen Verkehr in land wirtſchaftlichen Pro⸗ dukten und hieraus gewonnenen Erzeugniſſen wieder ingang zu bringen. Er hat deshalb beſchloſſen, die Verſammlungen der Produktenbörſe ab 25. Nov. wie vor⸗ gefehen, wieder ſtattfinden zu laſſen. Für den Fall, daß die vorerwähnten Vorausfetzungen nicht zutreffen, muß ſich der Vorſtand weitere Beſchlüſſe vorbehalten. .* Der Vorſtand der Berliner Probnktenbörſe gegen die Oſthilfe⸗Notverordnung. Der Börſenvorſtand der Ber⸗ liner Börſe, Abteilung Produktenbörſe, beriet heute über die durch die Oſthilfe⸗Notverordnung geſchaffene Lage. Hierbei wurde den ſchwerſten Bedenken gegen dieſe Ver⸗ ordnung Ausdruck gegeben und die Frage erbrtert, ob bet dem Inkrafttreten der Verordnung wegen der damit ver⸗ bundenen Unſicherheit der Geſchäftserfüllung und der Unterbindung des Kreditverkehrs eine Fortſetzung des han⸗ delsrechtlichen Lieferungsgeſchäftes an der Börſe möglich ſein würde. Die endgültige Entſcheidung wurde vertagt, bis feſtſteht, inwieweit die Ausführungsbeſtimmungen dagegen eine wirkſame Milderung der vorhandenen Befürchtungen enthalten. Der Börſenvorſtand beſchloß, bei der Reichs ⸗ regierung gegen die Verordnung vor⸗ teilig zu werden und die Zuziehung von Vertretern des Börſenvorſtandes bei der Ausarbeitung der Ausführungs⸗ beſtimmungen zu beantragen. * Sandblattverwiegung Nußloch, 24. Nov. In zͤteſer Woche wurde hier das Sandblatt von 99 Tabakpflanzern eingewogen. Die Firma M. Brinkmann⸗Speyer erhielt 5701 Kilo und die Firma Joſef Bußheimer⸗Man nh ei m 1994 Kilo. Der Preis bewegte ſich zwiſchen 50 und 52 pro Zentner. * Vom Haufmarkt. Berlin, 24. Nov. In Ober ⸗ italien trat eine merkliche Preiserhöhung ein. Auf dem Lande müſſen bei erſter Hand 20—30 Lire mehr angelegt werden. Die Preisforderungen der Exporteure waren teil⸗ weiſe weſentlich höher. Unteritalien iſt der ober⸗ italteniſchen Hauſſebewegung nur in mäßigem Umfange ge⸗ folgt. Die Beſitzer verhielten ſich den Preiſen der Ex⸗ porteure gegenüber weiter paſſiv. In Jugofla wien machte ſich der Mangel guter Qualitäten immer mehr gel⸗ tend. Werge ſind z. Zt. nur zu erhöhten Preiſen erhältlich. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 24. Nov. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe ſehr ſtil l. Die Fracht erfuhr mit 70—85 Pfg. einſchl. Schleppen keine Aenderung. Bergwärts wurde nur wenig Kahnraum an⸗ genommen. Die Bergfracht erfuhr mit 80—95 Pfg. Baſis Mannheim keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 90—100 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn be⸗ trägt immer noch 7 Pfg. für größere beladene Kähne von Ruhrort nach Rotterdam. * * Mainzer Hafenverkehr im Oktober. Noch den Mittei⸗ lungen des Städtiſchen Hafenamtes betrug der Güterver⸗ kehr in den Mainzer Häfen im Oktober d. J. 132 659 To, gleich 24 441 To. weniger wie im gleichen Monat des Vor⸗ jahres. Die Zufuhren betrugen zu Berg 356 To., zu Tol 6939 To. und 2297 To. die 2 hren zu Berg 1864 To., zu Tal 23 204 und 7802 To. Floßholz, 8. Seite/ Nummer 547 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 25. November 1931 Elefanten belieben zu ſcherzen Liebloſungen und Schlüſſelbeinbruch— Freundſchaft zwiſchen Dickhäutern und Rotkehlchen— Warum Oliver Ein Elefant im Londoner Zoo meinte es ohne jeden Zweifel recht gut mit ſeinem Wärter, als er kürzlich den Mann mit ſeinem Rüſſel umfing und liebevoll an ſich preßte. Das ſollte ſicher der Dank für einen beſonderen Leckerbiſſen ſein, den der Wärter ihm eben zugeſteckt hatte. Machten es nicht viele Menſchenpärchen, wenn ſie einmal allein vor ſeinem Gehege ſtanden, ebenſo? Nur daß ſie ſtatt des Rüſſels die Vorderbeine nahmen. Für den Wärter freilich war die Umarmung mehr ehrenvoll als angenehm. Denn ſie trug ihm ein ge⸗ brochenes Schlüfſelbein und ein paar ge⸗ guetſchte Rippen ein. Aber deshalb iſt er ſeinem Pflegebefohlenen noch längſt nicht gram. Eine merkwürdige Geſchichte, die lebhaft an die von Androkles und ſeinem Löwen erinnert, iſt die vom Zirkuselefanten und deſſen Freund. Sie trug ſich vor einigen Jahren in Indien zu. In einer der dortigen Großſtädte gab ein Wanderzirkus eine Vorſtellung. Ein Elefant hatte eine Nummer Hiervon allein zu beſtreiten. Gravitätiſch betrat er den Ring und machte,„um ſich den Herrſchaften zu zeigen“, erſt einmal die Runde. Dabei ſchien er ſich für die Zuſchauer ebenſo zu intereſſieren wie dieſe für ihn. Plötzlich blieb er aber ſtehen, was nicht zum Programm gehörte, ſtarrte mit allen Anzeichen freu⸗ digen und etwas ungläubigen Erſtaunens einen Inder an, der auf einem billigen Platz für drei Anna ſaß. Dann trat er vorſichtig zwiſchen die erſten Stuhlreihen, ſtreckte ſeinen Rüſſel aus, packte den Mann und ſetzte ihn behutſam auf einen leeren Sitz für eine Rupie, den beſten Platz, den es im Zirkus gab. Anſcheinend hoch befriedigt vollendete der Dickhäuter ſeinen Rundgang und beſtritt ſeine Programmnummer. Natürlich hatte der merkwürdige Vorgang helle Aufregung hervorgerufen. Der Inder wurde mit Fragen beſtürmt. Schließlich erfuhr man, daß auch er den Elefant wieder erkannte, dem er früher während deſſen Dienſtzeit als Arbeitselefant auf einer Pflanzung öfters kleine Leckerbiſſen zuſteckte. Allem Anſchein nach hatte das Tier begriffen, daß es ein Vorzug ſein mußte, in der erſten Stuhlreihe des Zirkuſſes zu ſitzen. So hatte er ſeinem alten Bekannten den Dank für genoſſene Wohltaten ab⸗ ſtatten wollen. Khartoum, der größte Elefant der letzten Zeit, der kürzlich im Alter von nur 29 Jahren im Newyorker Zoo einging, war im Gegenſatz zu ſeinem indiſchen Vetter ein ausgeſprochener Men⸗ ſchenhaſſer. Als Dreifährigen hatten ihn Ameri⸗ kaner im Sudan gefangen. Er konnte alſo noch nicht viel Erfahrungen mit den Menſchen gemacht haben. Und doch enttäuſchte er durch ſeine Haltung Der Reichspräſident beſuchte den Bußtags-Gollesdienſt Neichspräſident von Hindenburg verläßt die Dreifaltigkeits⸗Kirche, wo er der Morgenandacht am Buß⸗ und Bettage beigewohnt hatte. .— Feuerlöſchübn — ng der Hamburger Hafenfenerwehr das pollzeiliche Nonzbuch fraß Von Harris Brackett alle Hoffnungen. Er wollte in ſeinem Gehege nichts von den Menſchen wiſſen, und kein Wärter durfte ſich zu ihm wagen. Er verbrachte die Jahre ſeiner Gefangenſchaft damit, daß er allen Beſuchern die breite Kehrſeite zeigte und ſich nicht von der Stelle rührte. So war es auch kein Wunder, wenn er an Herzverfettung ſtarb. Doch auch Khartoum war nicht ohne alle Freunde. Er bewirtete in ſeinem Elefanten⸗ haus ſtändig ein paar Rotkehlchen die ſich unter dem Dach ihre Neſter gebaut hatten. Seine einzige Freude auf dieſer jammervollen Welt ſchien ſpielt, um ſich an den Menſchen für den empfindlichen Stoß in die Kehrſeite zu rächen. Auch Oliver, der Elefant eines engliſchen Wanderzirkus, ſcheint vom modernen Verkehr nicht reſtlos entzückt zu ſein. Sonſt hätte er ſich nicht vor wenigen Tagen in Richmond einen kleinen Streich geleiſtet. Er trottete im Verlauf eines Propaganda⸗ marſches mit anderen„Nummern“ des Zirkuſſes hinter ſeinem Wärter her durch die Stadt. An einer Straßenkreuzung wurde der Zug, mit Oliver an der Spitze, durch einen Verkehrsſchutz⸗ mann aufgehalten, weil einigen Kraftwagen das Deutſchlands einziges Krankenhaus für Aſthmakranke Das Ordenskrankenhaus der Kamillianer in Gladbach⸗Rheydt In Glabbach⸗Rheydt hat der Orden der Kamillianer ein großes Krankenhaus errichtet, das ſpeziell der Behandlung des Aſthmaleidens dient. Das Haus beſitzt 24 Spezialkammern, in denen die Kranken eine beſondere Luft einatmen, die allmählich immer mehr der gewöhn⸗ lichen Luft angeglichen wird. Es ſoll nach dieſem Verfahren gelungen ſein, mehrfach über⸗ raſchende Heilungen zu erzielen. es zu ſein, die zerbrechlichen Neſterchen mit ſeiner Rüſſelſpitze zu betaſten. Er beſchädigte ſie aber nie⸗ mals, und die Rotkehlchen bezeugten nicht die ge⸗ ringſte Angſt vor dem rieſigen Dickhäuter. Wenn Elefanten öffentliche Straßen benutzen, ſo iſt das in unſeren Zeiten ſteigenden Verkehrs immer eine kitzlige Sache, beſonders bei Nacht. Da die Dick⸗ häuter keinen natürlichen Rückſtrahler haben, gerieten in Indien oft genug Radfahrer und Kraftwagen mit den maſſiven Kehrſeiten friedlich heimtrottender Ele⸗ fanten in unangenehme Berührung. Um dies in Zu⸗ kunft zu vermeiden, ſchrieb das engliſche Gou⸗ vernement auf Zeylon vor etwa drei Jahren vor, ſämtliche Elefanten müßten nach Ein⸗ bruch der Dunkelheit auf öffentlichen Straßen mit einer Laterne am Schwanz verſehen werden. Leider hat dieſe weiſe Verfügung in Braſilien keine Geltung, ſonſt wäre nicht vor einiger Zeit in einer dortigen Großſtadt ein Zuſammenſtoß zwiſchen einer Straßenbahn und einem weiblichen Zirkusele⸗ fanten vorgekommen. Die Straßenbahn rannte in der Dunkelheit und auf abſchüſſiger Straße von hinten in die dicke Dame hinein, die eben in Begleitung ihres Ehemanns durch die Stadt ge⸗ führt wurde. Das Weibchen quiekte vor Schreck. ſtol⸗ perte ein paar Schritt und legte ſich dann ſtöhnend auf die Seite. Damit war das ſchönſte Verkehrshindernis ge⸗ ſchaffen. Denn das Weibchen war entweder tot oder zum mindeſten bewußtlos, und das Männchen ließ niemand an ſeine gefällte beſſere Hälfte herankom⸗ men. Auch den Bemühungen der Feuerwehr leiſtete es wütenden Widerſtand. Man war ſchon verzweifelt und wußte nicht, wie man das Hindernis aus dem Wege räumen ſollte, das nun ſchon über eine Stunde den Verkehr vollkommen lahm legte, als das Weib⸗ chen plötzlich wieder zum Leben erwachte, aufſprang und nach freudiger Begrüßung durch den Gatten dem Wärter ruhig folgte. Allgemein wurde behauptet, die Elefantendame habe die Ohnmacht nur gut ge⸗ Großbrand im Hamburger Hafen 8 In einer der letzten Nächte verauſtaltete die Hamburger Hafenfeuerwehr mit einem großen Aufgebot von Löſchbooten und Mannſchaften eine Uebung im Hamburger Hafen, die Wie alle großen Häfen, beſitzt Hamburg Spesialkommandos 85 ü wurde. gefilmt euerwehr, die nicht nur in allen Notfällen herautzerufen werden, ſondern 1 durch Patrouillenfahrten die im Hafen liegenden Schiffe überwa en. Vorfahrrecht zuſtand. Oliver aber ſchien die Ver⸗ kehrsvorſchriften nicht zu kennen, denn er kümmerte ſich nicht um die erhobene Schutzmannshand, ſon⸗ dern trottete weiter, der Wärter mit ihm. Beide blieben erſt mitten auf der Kreuzung ſtehen, nach⸗ dem ſie den Verkehrspoſten ſchon beinahe umge⸗ rannt hatten. Der zog nun die Stirn in amtliche Falten und ſein großes Notizbuch aus der Taſche, wollte zu ſchreiben beginnen:„Name?“ Entweder verſtand nun Oliver die Sache falſch und hielt das Notizbuch für einen Leckerbiſſen, oder er wollte ſich rächen. Auf jeden Fall ſtreckte er den Rüſſel vor, nahm dem verdutzten Schutz⸗ mann das Notizbuch mitſamt dem Bleiſtift und einigen Strafmandaten, die der Poliziſt nach ſeinem Dienſt verteilen ſollte, aus der Hand und verſchluckte alles auf einmal. Dann ging er ruhig weiter und der Schutzmann konnte nichts Beſſeres tun, als herzhaft in das Ge⸗ lächter aller Zuſchauer einzuſtimmen. Wie ſollte er auch den Elefanten ohne Notizbuch aufſchreiben? Wußten Sie ſchon? Idus war bei den alten Römern der 13. und 15. Tag des Monats; er war dem Jupiter heilig. An den Iden des März wurde bekanntlich Julius Cäſar ermordet. * Ein Schnellzug mit einer Geſchwindigkeit von 75 Kilometern in der Stunde würde, Tag und Nacht fahrend, nach 210 Tagen am Monde anlangen. Ein Fußgänger, der 5 Kilometer ſtündlich zurücklegt, müßte reſtlos 8 Jahre laufen bis zur Mondſtation. * Sämtliche Kraftwerke des Niagaradiſtrikts ent⸗ ziehen den Fällen 700 000 Pferdeſtärken. * Die Eiſenbahnen der Welt verſchlingen alljährlich die Hälfte der ganzen Stahlproduktion. —. Die niedergele gte Feſtungsan 4—— Sekt im Sarg ö Vor einigen Tagen zog durch den weſtlichen Voß ort von Chicago eine üppige Begräbnisprozeſſſon, Der Sockel, auf dem der Meſſingſarg aufgebahrt war, war von oben bis unten mit unzähligen Bly⸗ menkränzen bedeckt. Hinter dem Leichenwagen ſchritt eine Muſikkapelle, die Trauermärſche ſpielte. Eine Schar von Automobilen mit feingekleideten Damen und Herren in Trauergewändern ſchloß die Prozes⸗ ſion ab. Die Fußgänger zogen ehrerbietig die Hie Die Verkehrspoliziſten hielten an den Straßenkren⸗ zungen den Verkehrsſtrom auf. Alles verlief, wie es bei einem Leichenbegängnis eines reichen und angeſehenen Bürgers von Chicago der Fall zu ſein pflegt. Vor der Friedhofspforte ſtieß der Zug auf eien Polizeibeamten, der wiſſen wollte, wer rigentlich ſy feierlich zu Grabe getragen wird. Der Name des Toten wurde ihm genannt. Der Beamte konnte ſich aber nicht beſinnen, von dem Tode der ihm he⸗ zeichneten illuſtren Perſon irgend etwas gehört ober in den Zeitungen geleſen zu haben. Der Zug wurde aufgehalten, und das Bild pietätsvoller Feierlichkeit machte ſofort einem ganz anderen 1 Schauſpiel Platz. Die trauerbeflorten Damen und Herren ſtiegen aus ihren Autos, um durch die Querſtraßen unbemerkt zu ver, ſchwin den. Andere wendeten mit ihren Wagen, um in entgegengeſetzter Richtung in raſendem Tempo davonzufahren. Sogar der Chauffeur des Leichenwagens verließ ſeinen Platz und machte ſich davon. Die Kränze wurden heruntergeholt, die vielen Blumen auf die Erde geworfen, der Sarg ge⸗ öffnet. Statt eines Toten fand die Polizei Sekl⸗ Likör⸗ und Kognakflaſchen. Der beoͤauernswerte Zündholzkönig Der ſchwediſche Zündholzkönig Jvar Kyey⸗ ger ſuchte vor kurzem ſeine kleine He matſtadt der Provinz Smaland in Schweden auf. Während eines Spazierganges durch die Straßen der Klein⸗ ſtadt begegnete er einer alten Frau, die er aus ſeinen Kindheitsjahren ſehr gut kannte. Der Mil⸗ lionär tritt mit den Worten an die Greiſin heran; „Einen ſchönen guten Tag, Frau Darlen. Erinnern Sie ſich meiner?“ Die alte Frau konnte ſich gher nicht erinnern. Ivar Kreuger verſuchte ihr Gedächtnis dadurt aufzufriſchen, daß er den Namen feiner Eltern nannte und auch die Straße und das Haus be⸗ zeichnete, in dem er als Kind in dieſer Stadt wohnte. Jetzt war ſich die alte Dame im klaren ſo groß geworden. Was machſt Du jetzt eigentlich?“ „Ich habe ein Zündholzgeſchäft“, ſagte Kreuger he⸗ ſcheiden. Frau Darlen ſchüttelte mitleidsvoll den Kopf.“„So, ſo, die Zeiten ſind ſo ſchlecht. Vielen anſtändigen Leuten bleibt nichts anderes übrig, als Streichhölzer zu verkaufen. Wir wollen aber das Beſte hoffen.“ Berlins ehemaliger Oberbürgermeiſter als Zeuge im Sklarek⸗Prozeß 1 Der frühere Oberbürgermeiſter Dr. Böß bei der Ausſage im Sklarek⸗Prozeß In dem Prozeß gegen die Brüder Sklorek wurde 1 jetzt auch der frühere Oberbürgermeiſter von Berlin, Dr. Böß, als Zeuge vernommen. Böß unterhielt, wie ſeinerzeit bekannt wurde, mit den Skloreks freundſchaftliche Beziehungen, die ſchließlich auch zu ſeinem Sturz führten. Wieder mußte eine deutſche Feſtung geſchleift werden ge von Germersheim(Pfalz) Das Verſalller Diktat hat Deutſchland die Schleifung zahlreicher Feſtungsanlagen auferlegt, ſodaß beſonders der Weſten Deutſchlands Franzoſen ſchutzlos preisgegeben iſt. im Falle des Krieges einem Einmarſch der So wurden jetzt auch die Kaſematten der ehemaligen Feſtung Germersheim in der bayeriſchen Pfalz geſprengt. — ö „Um Gottes Willen, das biſt Du, Jvar? Du biſt a Inſan Mittwoch, 25. November 1931 — Der beliebte Humorist Feldwebel Stop Ein Tonfilm von Uberwälti Komik aus der frischfröhlichen Manöverzeit 8 Ganz Mannheim 85 12 hen— hen 5 enen! 9 zudeine werden Sie 50 neuesten urgelungenen Tonfilmschwank begrüßen! Weiss Ferdl vom„Münchner Platzt der beste bayrische Komiker als Ein Schalagerfilm, der dle Lachmuskeln der Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite 7 Nummer 547 WIT d Wie der gender Zuschauer nieht Zu Ruhe kommen lässt! In die Affàren der 6. Kompagnie sind verwickelt: Der Herr Hauptmann... Leo peukert Der Herr Feldwebel Stops Weiss Ferdl Der Herr Gefreite Maier Carl W. Reichhaltiges Ton- Beiprogramm! NEUESTE FOK-roNWoe HRE Anni, die Kellnerin„„ Grit Hald Der Herr Wirt v. Steinbock Paul Heidemann Meyer Eine Manäver-Bummlerin.. Betty Bird Bis 4. 30 Uhr ale Saal- und Balkonplätze y; Nr 80 Pfennig Anfangszeit National Theater Mannheim Mittwoch, den 25. November 1931 Vorstellung Nr. 91— Miete D Nr. 12 D On O a TI OS 9 von Spanien— Ein dramatisches Gedicht von Schiller Inszenierung: Herbert Maisch Bühnenbilder: Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Personen: Philipp II., König v. Spanien Willy Birgel Eisabetn von Valois, seine Gemahlin Käthe Wolf Don Carlos, Kronprinz Fritz Schmiedel Alexander Farnese, Prinz von Parma Hans Simshàuser Herzogin v. Ollvarez 12— Oberhofmeisterin 8 2 J less Blankenfeld Prinzessin y. Eboli Elisabeth Stieler Marguls von Posa, ein Malteserritter Herzog von Alba a von Lerma, Oberster der Leibwache, Grand Raa Spanien Hans Finohr We Feria, Ritter des Vlieges, Grand v. Spanien Joseph Renkert g von Medina Sidonia Adallral, Grand v. Spanien Kurt Lieck Don Raimond v. Taxis, derpostmeister Georg Köhler Domingo Beichtvater d. Königs Wilhelm Kolmar er Großinquisitor des Königreichs Marquisin v. i S N Motz Erich Musil Hans Godeck Karl Marx Tanzschule Geisler, 125 23 Telephon 1755 Vene Kurse 1. Dezember abends 8½ Uhr kreinskurse, Privatstunden jederzeit. I. Heinrichsdorff de führende Tanzschule Mannbeims P, Za Paradeplatz— Tel. 22933 8. Anfüängerkursus beg. am 27 Nov. Watst. ſederzeit. Anmeldungen erbeten —— en:.00,.00,.00,.30 Uhr Ee Ein Film in glücklichster heiten u. Vorzugskarten gelten! Beginn: Nur noch heule 8 morgen! 0 Brigitte Helm und Guslav Fröhlich in ihrer neuesten Schöpfung Lobe u. Wlrekort Sport, Sensationen, Humor, landschaftl. Schön- auch ein bißchen Liebe. 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Freitag, abds. 8 Uhr 2 ABENDO VORSTELLUNGEN DES NATIONALTHEATERHS INTIMITATEN (Hasseneröffnung.30 Uhr) von Noel Cowards Der Vorverkauf ist eröffnet! Fernur. 3011, ni Die luhrende Ianzsdinle Hannhelms konz-Weinlein mint Anmeld. enigeg. f. Kurse. Bias led. D 8, 2 1187. Die letzten Spieltage, das Riesen-Doppelprogramm Ein Tonfilm aus dem russischen Milieu, in deutscher Sprache, nach dem Roman „Aufersſehung“ v. Leo Tolsiol. 2. Film Der Mann, der lacht Ein historisches Filmwerk nach dem Roman von Viotor Hugo Mit Anfang: 2,50,.80,.00 Vorzugskarten gelten! Schon heute bringen wir Jaden Lulls Trenker- Tonfilm BergenTlammen Der monumentale Hochgebirgs- lim aus der Gipfelwelt der Dolomiten, Ein Erlebnis für jeden Beschauer — Hier das reich Tou- AelpgnguMA N 8 8 haltige Jugendliche haben bei diesem Programm Zutritt. Anfang:.30,.30,.20 Uhr Vorzugskarten gelten Weinhaus Bihlmaler Kepplerstraße 82 Eau latest Senule K. Helm 10 515 Dlenstag, den 1. 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Veröftantichungen der Stadt Mannheim Leichenſchauerſtelle für den Bezirk Neckarſtadt zu beſetzen; in der Neckarſtadt wohnende Bewerber wollen ihre mit Leumundszeugnis belegten Geſuche bis ſpäte⸗ ſtens 10. Dezember 1931 einreichen. 10 Mannheim, den 23. November 1981. Der Oberbürgermeiſter, Abt. V. Mannheimer Schifferverein B. V. Einladung zu der am Freitag, 4. Dezember 1931, abends .15 Uhr im Lokal„Rheinſchanze“, am e ſtattfindenden 15 68 ordentlichen Mitgliederversammlung Tagesordnung: 1. Erſtattung dez Jahres⸗ und Kaſſenberichts; 2. Neuwahl; 3. Verſchiedenes. Um vollzähliges Erſcheinen erſucht 1 Der Vorſtand⸗ Uhu üngg- Saadat beachtet die am 30. November 1934 ablaufende Frist zur Stellung von Stundungsanträgen. 1 Ferner bitten wir um umgehende Meldung von Mietnachlässen, Miet- verlusten und leerstehenden Räumen. Haus- l. Urundbegitzer-Verein g. J. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 25. November 1991 — l 725 8685 Bezr gehen nus noch aun 21 zuzu Haul auaun 729 Mi i q. 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