* 12 a 8 8. Beingspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in uuſeren Geſchäfts ſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Je Frlebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für 80 Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 25. November 193 142. Jahrgang— Nr. 548 Kriliſche Zujpitzung des Mandſchureikonflikts Angeſichts der Anfähigkeit des Völlerbundsrats zur Beilegung des Konflikts fürchtet man, daß es zu einem Eingreifen Rußlands kommt Leinerts Wahl verhindert Eine moraliſche Niederlage der Sozialdemokratie Man ſucht einen Sündenbock Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, W. Nov. Wüßrend die meiſten engliſchen Zeitungen fort⸗ fahren, Japans Vorgehen in der Mandſchurei mit Verſtändnis und ſogar mit Sympathie zu behandeln, macht ſich in leitenden außenpolitiſchen Kreiſen ein gewiſſer Stimmungsumſchwung bemerkbar. Zum erſten Mal ſeit dem Beginn der mandſchuriſchen Feindſeligkeiten findet man in dieſen Kreiſen ernſt⸗ Dr. Wellington ⸗Koo, der langjährige Vertreter Chinas im Völkerbund, iſt jetzt zum Außenminiſter der Nanking⸗Regierung ernonnt worden. hafte Beunruhigung über die möglichen Auswir⸗ kungen des Konflikts. Die Informationen aus der Mandſchurei ſelbſt und namentlich aus Moskau lauten offenbar ſeit einigen Tagen beſonders be⸗ ſorgniserregend. Bisher glaubte man den Ereigniſſen mit einiger Ruhe zuſchauen zu können, weil man überzeugt war, daß Rußland unter keinen Umſtänden aktiv eingreifen würde. Dieſe Ueber⸗ zeugung iſt anſcheinend nicht mehr ſehr ſtark. Der Verlauf der Pariſer Ratsverhandlungen hat die Hoffnung auf eine friedliche Beilegung nicht gerade bestärkt und gleichzeitig die Ausſicht auf irgend eine gemeinſame Aktion der Mächte in ſehr ferne Zukunft verſchoben. Angeſichts der Uneinigkeit der Ratsmitglieder iſt Japan in eine beinahe unangreifbare Stel⸗ lung geraten. Man fürchtet hier, daß es dieſe Bewegungsfreiheit ſehr ſtark ausnützen werde, do daß Rußland zum Eingreifen gezwungen würde. Die Peſſimiſten rechnen bereits aus, wie dieſer konflikt von einem zum anderen Lande ſich über ben größten Teil der Welt ausdehnen könnte. Es iſt bezeichnend, daß heute zum erſten Male eine ſcharfe Verurteilung der japa⸗ niſchen Politik in einem Londoner Blatt erſcheint.„News Chronicle“ veröffentlichen einen Artikel von einem unbekannten„hervorragen⸗ den Diplomaten, der ſoeben aus Paris zurückgekehrt it, Es heißt darin, daß Japan bisher jede An⸗ tegung und jeden Appell des Völkerbundes miß⸗ achlet habe und auch weiterhin nicht die geringſte Abſicht habe, ſich an die Empfehlungen des Rates zu halten. Es wäre viel beſſer, wenn der Völker⸗ bund Japan ausdrücklich zum Angrei⸗ fer erklären würd e, wenn auch keine poſitive Aktion erfolgen könne, als daß ein Kompromiß zu⸗ ſande komme, der Japan ein moraliſches Recht gebe, in der Mandſchurei zu bleiben. Der Verfaſſer des Artikels erklärt, Japan habe die feſte Abſicht, in die innere ongolei einzumarſchieren und keine Droh⸗ ung des Völkerbundes und kein Verſprechen, daß es ſelbſt geben werde, könne es von der Ausführung dieſer Abſicht abhalten. Die japanſſche Politik wird als ein Beiſpiel orien⸗ laliſchen Zynismus verdammt und die engliſche Re⸗ Kierung aufgefordert, nicht an einem Kompromiß keilzunehmen, der den Völkerbund reſtlos miskreditieren könne. Dem Artikel kommt an ſich wenig Bedeutung zu, aber als ein Zeichen des Stim mungsum⸗ chwung es iſt er immerhin bemerkenswert. Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 25. Novy. Der Verſuch der Sozialdemokraten, den arg kom⸗ promittierten Herrn Leinert dem preußiſchen Landtag als Präſtdenten aufzuzwingen, ſcheint ge⸗ ſcheitert zu ſein. Gleich nach Eröffnung der Sitzung beantragte nämlich das Zentrum die Abſetzung dieſes Punktes von der Tagesordnung. Wie man inzwiſchen erfahren hat, haben die Deutſchnationalen und die Deutſche Volkspartei er⸗ klärt, daß ſie für den Fall der Wahl Leinerts ihren Vizepräſidenten gus dem Landtags⸗ präſidium zurückziehen würden. Andere Frak⸗ tionen der Oppoſition haben durchblicken laſſen, daß ſie aus demſelben Grunde ihre Beiſitzer zurück⸗ ziehen würden. Unter dieſen Umſtänden war das Zentrum in ſeiner Haltung ſchwankend geworden. Dieſer Vorfall bedeutet eine ſchwere moraliſche Niederlage für die Sozialdemokraten, in deren Reihen ſich größte Beſtürzung geltend machte. Sie waren vollzählig erſchienen, um Herrn Leinert in den Sattel zu heben. Selbſt der preußiſche Mi⸗ niſterpräſident Braun hat es ſich nicht nehmen laſſen, perſönlich zur Stelle zu ſein. Der Vertagungs⸗ antrag des Zentrums wurde gegen die Stim⸗ men der Kommuniſten angenommen. Nach dem, was ſich heute abgeſpielt hat, erſcheint es kaum mehr möglich, daß Herr Leinert im Ernſt noch in Frage kommen könnte. Wie die Sozialdemo⸗ kraten ſich zu der neuen Situation verhalten werden, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Die Fraktion wird am Nachmittag zu einer Sitzung zuſammentreten. Es verlautet, daß die Sozialdemokraten nunmehr auf die Kandidatur Leinerts verzichten und als Präſidenten den Abg. Winzer ⸗Breslau präſentieren wollen, der im Preußenhaus wenig bekannt iſt. Robert Leinert Der ungenannte Diplomat teilt übrigens mit, daß Amerika in den Pariſer Verhandlungen eins höchſt zweideutige Stellung eingen-mmen habe. Es ſei unmöglich geweſen, von dem amerikaniſchen Dele⸗ gierten General Dawes präziſe Angaben über die amerikaniſchen Abſichten hinſichtlich des mandſchuri⸗ ſchen Konflikts zu erhalten. Darauf ſei die ſchwan⸗ kende Haltung des Rates zum großen Teil zurück⸗ zuführen. Eine japaniſche Siegesmeldung Mukden, 25. Nov. Wie eine japaniſche amtliche Mittei⸗ lung beſagt, hat die japaniſche Schutztruppe der Tſchuliuho⸗Eiſenbahn eine 350 Mann ſtarke chineſiſche Abteilung nach einem heftigen Gefecht geſtern bei Haotſiſchan zurückgeworfen. Die Chineſen ließen 60 Tote zurück. Die Verluſte der Japaner be⸗ laufen ſich auf vier Tote und neun Verwundete. Alf der Suthe nach Ausreden zur Sabotage der Abrüſtung Drahtung un. Londoner Vertreters § London, 25. Nov. Die„Times“ beſchäftigen ſich heute in einem Leitartikel mit zwei Landes verratspro⸗ zeſſen vor deutſchen Gerichten, aus denen das Blatt mit bemerkenswerter Biegſamkeit Argu⸗ mente für den Aufſchub der Abrüſtungskon⸗ ferenz zu ziehen verſucht. Es handelt ſich erſtens um das Breslauer Gerichtsurteil gegen einen unhe⸗ kannten Ausländer, der als Agent einer fremden Macht der Stahlhelmparade am 22. Mai bei⸗ gewohnt hat und zweitens um das Reichsgerichts⸗ urteil gegen den Herausgeber der„Weltbühne“ und den Verfaſſer eines Artikels über das deutſche Flugweſen in dieſem Blatt. Die Gerichtsverhandlungen, die zu dieſem Urteil führten, haben ſchon vorher in England beträchtliches Aufſehen erregt, aber die engliſche Preſſe hatte es bisher vermieden, ſich in die ſchwebenden Prozeſſe einzumiſchen. Die„Times“ brechen nunmehr dieſe vernünftige Zurückhaltung und äußern ſich folgender⸗ maßen: „Die Reichsregierung hat auf einen polniſchen Proteſt gegen die Breslauer Stahlhelmparade ze⸗ antwortet, daß der Stahlhelm eine private Vereinigung ohne militäriſche Ziele ſei. Trotzdem ſei es bekannt, daß ein polniſcher und zwei tſchechiſche Agenten verhaftet wurden, weil ſie bei dem Aufmarſch ſpiontert hätten. Die Breslauer Polizei und das dortige Gericht, das einen ver⸗ hafteten Ausländer verurteilte, hätten offenſichtlich eine andere Auffaſſung über die Bedeutung des Stahlhelm.“ Die„Times“ ſehen in dem Reichs⸗ gerichtsurteil gegen die Berliner Zeitſchrift gleich⸗ falls einen Widerſpruch zu den offiziellen Regie⸗ rungsäußerungen. Das Urteil müſſe, ſo behauptet das Blatt, im Ausland den Eindruck hervorrufen, daß Deutſchland wichtige militäriſche Geheimniſſe zu verbergen habe. Während der Breslauer Prozeß den Eindruck erweckte, daß der Stahlhelm als eine Art Hilfsarmee unter dem Schutz der Reichsregierung ſtehe, enthalte der Leipziger Prozeß die Andeutung, daß das deutſche Zivilfluzweſen entweder eine ver⸗ ſteckte militäriſche Luftflotte darſtelle oder wenigſtens zu ſchneller Konverſion für mili⸗ täriſche Zwecke beſtimmt ſei. Die„Times“ geben vor, zu befürchten, daß dieſes Vorgehen den Nachbarſtaaten teils guten Grund, teils gute Ausreden für die Erhaltung ihres gegenwärtigen Rüſtungsſyſtems gebe. Die deutſchen Leſer werden darin bereits die Art der Argumente erkennen, mit denen auf der Abrü⸗ ſtungskonferenz gearbeitet werden wird, um die Herabſetzungen der Rüſtungen hinauszuſchieben. Scharfer Proteſt gegen Verſchiebungsmanöver Berlin, 25. Nov. Von Genf aus werden neuerdings wieder Ge⸗ rüchte über eine Verſchiebung der Abrü⸗ ſtungs konferenz verbreitet, deren Beginn regu⸗ lär auf den 2. Februar angeſetzt iſt. Jetzt heißt es, daß man ſich ſchon darüber einig geworden ſei, die Konferenz erſt nach der Maitagung des Rates, alſo am 30. oder 31. Mal ſtattfinden zu laſſen. Be⸗ gründet wird eine ſolche weitere Hinausſchiebung da⸗ mit, daß dann volle Klarheit über die Entwicklung der inneren Politik in Preußen⸗Deutſchland und in Frankreich beſtehen werde. Gegen dieſes offenkundig aus franzöſiſcher Quelle ſtammende Argument wendet ſich, was immerhin be⸗ merkenswert iſt, die„Voſſ. Ztg.“ mit betonter Schärfe: „Wenn der Hinweis auf mögliche innerpolitiſche Veränderungen in Deutſchland die Unterſtellung enthalten ſollte, daß ein deutſches Kabinett, in dem die Nationalſozialiſten maßgeblichen Einfluß haben, in der Abrüſtungsfrage einen ſachlich anderen Standpunkt einnehmen könnte als die Regierung Brüning, ſo dürfte das ein Irrtum ſein. Der deutſche Standpunkt, der auf der Abrüſtungskonferenz, wann auch immer ſie ſtattfinden möge, ſehr unzweideutigen Ausdruck finden wird, kann ſich garnicht ver⸗ ändern. Es handelt ſich ſehr einfach darum, daß eine allgemeine Abrüſtungskonvention, die die Unter⸗ ſchrift Deutſchlands finden ſoll, in allererſter Linie dem auf die Dauer unerträglichen Zuſt an d von zweierlei Recht auf dem Gebiet der Lan⸗ des verteidigung ein Ende machen muß. Das wird die deutſche Delegation, die ihre Vollmacht von einem Kabinett Brüning erhält, ebenſo verlangen müſſen, wie irgend ein deutſcher Vertreter, den Adolf Hitler perſönlich entſenden ſollte.“ Japan in der Mandͤſchurei Die wirtſchaftlichen Hintergründe des chineſiſch⸗ japaniſchen Konfliktes Von Dr. Artaſches Abeghian Der Konflikt zwiſchen Japan und China in der Mandſchurei iſt in eine Phaſe getreten, von der keine Rückkehr mehr zu dem früheren Zuſtand möglich iſt. Auch wird es der außerordentlichen Pariſer Rats⸗ tagung des Völkerbundes ſchwerlich gelingen, den status quo wiederherzuſtellen. Man wird ſich viel⸗ mehr mit einer Kompromißformel egnügen müſſen. Dieſe wird freilich mit nichten die Rechte Chinas verteidigen und Japan zur Räumung der beſetzten Gebiete zwingen können. Ganz abgeſehen ſchon da⸗ von, daß einige Großmächte augenſcheinlich im fern⸗ öſtlichen Konflikt ihre eigennützigen Intereſſen ver⸗ folgen und mit dem Enderfolg Japans wirtſchaftliche und handelspolitiſche Vorteile verbinden. Desgleichen werden die kürzlich von Litwinoff erhobenen Vorſtellungen kaum die japaniſchen Kriegspläne be⸗ einfluſſen können. Die gegenſeitigen Ultimaten ſind nur andere Ausdrücke der zunehmenden Verſchärfung. Daß Japan feſt entſchloſſen ſcheint, die für ſeine Pläne ſo günſtige gegenwärtige Weltlage auszu⸗ nützen und noch feſter als bis jetzt in der Man⸗ dſchurei Fuß zu faſſen, geht auch daraus hervor, daß die„Unabhängigkeit“ der Mandſchurei geplant iſt. Ob unter der nominellen Oberherrſchaft des früheren chineſiſchen Kaiſers Pyi oder eines anderen militä⸗ riſchen Strohmannes, iſt ziemlich gleichgültig. Japan wird in wenigen Jahren ebenſo leicht die„kaiſer⸗ liche“ Mandſchuret verſchlingen können, wie es vor dem Kriege mit dem ebenfalls„kaiſerlichen“ Korea verfahren und ſie zu ſeiner einfachen Kolonie ver⸗ wandelt hat. Japan hat auch im Laufe der letzten drei Jahr⸗ zehnte politiſch und noch mehr wirtſchaftlich derart tiefe Wurzeln in der Mandſchuret ge⸗ ſchlagen, daß es geradezu unmöglich iſt, dieſe in abſehbarer Zeit der unumſchränkten chineſiſchen Herrſchaft zurückzuführen. Die japaniſchen Anſprüche dort fußen hauptſächlich auf dem Vertrag von 1895, 1905 und 1915, welch letzterer zwar 1921 in Waſhing⸗ ton zugunſten Chinas einigermaßen geändert wurde, es wurden Japan immerhin weitgehende Rechte zu⸗ geſprochen. Dort wurde auch ſeine Sonderſtellung anerkannt. Abgeſehen aber davon, daß es gleich den anderen imperialiſtiſchen Mächten in Schanghai, Hankau,, Tientſin und einigen anderen Zentren des eigentlichen China weitgehende Konzeſſions⸗ und Ex⸗ territorialrechte genießt, aber auch einſeitige Han⸗ delsverträge China aufgezwungen hat. Japan beſitzt eine derartig feſte Stellung in der Südmandſchurei, mit der bei weitem nicht die ruſſi⸗ ſche in der Nordmandſchurei verglichen werden kaun. Noch mehr: Die japaniſche Politik verſolgt das End⸗ ziel, auch das ruſſiſche Einflußgebiet dem ſeinigen einzuverleiben.„Japan hat die Südmandͤſchuret ziemlich gut verdaut, jetzt iſt die Nordmandſchurei an der Reihe“, ſchrieb die Sowjetpreſſe noch 1927, wäh⸗ rend der Interventionsverſuche Chamberlains in die chineſiſchen Angelegenheiten, denen ſich aber Japan fernhielt, um das gleiche ſelbſt ſpäter zu unterneh⸗ men. Japan hat vertragsmäßig vor allem das ganze Kuantung⸗Gebiet„in Pacht genommen“, und zwar bis zum Jahre 1997. Aber auch überall ſonſt in der Mandſchurei haben die japaniſchen Bürger das Recht, Ländereien zu pachten, Gebäude zu errichten, Siedlungen zu gründen, Handel zu treiben, indu⸗ ſtrielle Unternehmungen zu errichten, Bodenſchätze auszubeuten und desgl. mehr. Die Japaner haben auch alle dieſe Möglichkeiten nach Kräften ausgenutzt. Eines iſt ihnen jedoch nicht gelungen: die be⸗ völkerungsmäßige Koloniſierung des Landes. Denn während ſie im Laufe von Jahrzehn⸗ ten kaum eine Million Siedler in der Mandſchurei wohnhaft gemacht haben— und davon ſind 800 600 feindlich geſinnte Koreaner— haben die Chineſen dagegen in der Nachkriegszeit fertiggebracht, durch maſſenhafte Einwanderungen ihre Zahl dortſelbſt von 3 auf 30 Millionen zu ſteigern. Grund genug, 1 japaniſche Mandſchureipolitik ſich beunruhigt fühlt. Die wirtſchaftliche Bedeutung der Mandſchurei für Japan iſt außerordentlich groß. Als Abſatzgebiet und noch mehr als Liefe⸗ rant einer Reihe von Rohſtoffen, ohne die einige Zweige der japaniſchen Induſtrie nicht exiſtieren können. Die Mandſchurei liefert aber auch große Mengen von Lebensmitteln für die Bevölkerung Japans, das bekanntlich ein von Natur aus armes Land iſt. Wenn man ferner in Erwägung zieht, daß Japan zuſammen mit Korea 82 Mill. Einwohner zählt, daß der jährliche Ueberſchuß ſeiner Bepölke⸗ rung etwa 1 Million erreicht, Amerika aber ſeine Tore vor den japaniſchen Einwanderern verriegelt 0 2. Seite/ Nummer 548 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 25. November 1991 hat, ſo wird auch die Stärke des japaniſchen Aus deh⸗ nungsdranges erklärlich, wenn auch nicht gerecht⸗ fertigt. Der unmittelbare Hintergrund des japaniſchen Einmarſches in die Mandſchuret iſt aber ſeine dortige Eiſenbahn politik. Die japani⸗ ſchen Eiſenbahnen in der Mandſchurei ſtellen ja das Rückgrat ſeiner wirtſchaftlichen und geſamten Politik in dieſem zukunftsreichen Lande. Die Konzeſſton der Südmandſchuriſchen Bahn ging bekanntlich infolge des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges 1905 auf die Japaner Über. Sie läuft bis zum Jahre 2002. Japan iſt im Beſitz auch anderer Bahnkonzeſſionen. Es hat ferner daß Prioritätsrecht zur Anlegung von anderen Linien, wenn nicht die Chineſen ſelbſt es tun werden. Noch mehr: Japan hat vertragsmäßig das Recht, 15 000 Mann„Eiſenbahnſchutztruppen“ in der Mandſchurei zu halten. Auch bauten die Chineſen bis vor wenigen Jahren, unterſtützt von Japan, nur ſolche Linien, die den ruſſiſchen Intereſſen zuwiderlaufen und im Ge⸗ genteil diejenigen Japans fördern. Die wichtigſte iſt die weſtöſtliche Linie mit dem Ausgangspunkt Kirin und dem Endpunkt Seiſchin in Korea, am Ja⸗ paniſchen Meer. Dieſe Strecke iſt nur teilweiſe, bis Tunkhua ausgeführt worden. Mit japaniſchem Ka⸗ pital haben ferner die Chineſen auch die Süd⸗Nord⸗ bahn gebaut. Dieſe und noch geplante andere Linien ſind gegen Rußland gerichtet und ſtellen auch Röhren⸗ leitungen der politiſchen und wirtſchaftlichen Expan⸗ ſion Japans in der Mandſchureti und den Nachbar⸗ gebieten dar. Die Chineſen wollen ſich aber von den Ja⸗ panern unabhängig machen und verfolgen auch in den letzten Jahren ihre eigene Bahnpolitik in der Mandſchurei. Die einzige Bahn, die ſie bis vor wenigen Jahren dort ihr eigen nennen konnten, war die Mukden—pPeking⸗Linie. Eine Zweigſtrecke führt zum Meer. Seit 1925 haben die Chineſen angefangen, ſelbſtändig ihre Bahnlinien au bauen. Von Bedeutung ſiend die folgenden Strecken, die die Japaner als Konkurrenzlinien be⸗ trachten: vor allem die Mukden—Kirin⸗Linie, die der japaniſchen Südmandſchureibahn im Oſten pa⸗ rallel läuft. Eine zweite, direkte Linie läuft in ſüd⸗ Rördlicher Richtung, wiederum eine Parallellinie derſelben und teilweiſe auch der ruſſiſchen Oſtbahn. Was endlich als eine notwendige Ergänzung der genannten Bahnbauten gedacht iſt, iſt die Errichtung des neuen Hafens Hulutau am Gelben Meere, unweit von der Mukden⸗Peking⸗Bahn. Er wird mit holländiſchen Kräften gebaut. Dieſem Hafen ſteht die Aufgabe, als dem Konkurrenten des japa⸗ niſchen Dairen und des ruſſiſchen Wladiwoſtok den mandſchuriſchen Handel in das unbeſtritten chine⸗ ſiſche Staatsgebiet zu lenken. Angeſichts deſſen, daß die Bevölkerung der Mandſchureti ſo gut wie gänz⸗ lich aus Chineſen beſteht, daß ferner dieſe ſich im Wirtſchaftsleben des Landes als erfolgreich erwie⸗ ſen haben, kann man auch ſagen, daß die chineſiſchen Bahnbauten in der Mandſchurei mit der Zeit tat⸗ ſächlich die japaniſchen und ruſſiſchen Unternehmun⸗ gen leicht zurückdrängen könnten. Was alſo die Ja⸗ paner in erſter Linie beunruhigt, iſt dieſe Bahnpoli⸗ kik der Chineſen in ihrem eigenen Souveränitäts⸗ gebiet. Die Reichsbahn als Auftragsgeber Drahtbericht unſeres Berliner Büros DE Berlin, 25. Nov. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn⸗ Geſellſchaft hat geſtern und vorgeſtern in Berlin ge⸗ tagt und ſich vor allem mit der ſehr aktuellen Frage befaßt, wie der Ertrag der Reichs bahnanleihe, der für zuſätzliche Aufträge der Reichs⸗ bahn verwendet werden ſoll, auf die einzelnen In⸗ buſtrien zu verteilen ſei. Dabei hat der Verwaltungs⸗ rat ſeine Bedenken gegen eine ſofortige Herausgabe der Aufträge zurückgeſtellt, obwohl die einzelnen Termine für die Anleihe bis zum Auguſt 1932 laufen und immerhin mit der Möglichkeit zu rechnen iſt, daß die Raten nicht in vollem Umfang eingehen. Frankreichs Wirkſchaft in ſchwerer Sorge Durch Englands Schutzpolitik und den Ausfall Deulſchlands als Käufer Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 24. Nov. Unter dem Druck der Notſchreie und Proteſtrufe aus Induſtrie⸗ und Handelskreiſen hat ſich die fran⸗ zöſiſche Regierung zu einer ſchnellen Initiative ent⸗ ſchloſſen, um den Stoß der engliſchen Schutzzollpoli⸗ tik und die Auswirkungen der neuerlichen Pfundbaiſſe nach Möglichkeit abzuſchwächen. Auf Veranlaſſung des Handelsminiſters Rollin wurde eine Kommiſſion aus Vertretern aller inter⸗ eſſierten Miniſterien eingeſetzt, die ſich heute zum erſten Mal mit dem Problem der franzöſiſchen Gegenmaßnahmen befaßt hat. Die Schlußfolgerun⸗ gen dieſer Kommiſſion, die zur Stunde noch nicht vorliegen, ſollen der Regierung die Unterlagen für die neuen Maßnahmen liefern. Angeſichts der außen⸗ politiſchen Lage, wurden in den letzten Tagen viele Stimmen laut, es nicht auf einen Zollkrieg mit England ankommen zu laſſen und nach Möglich⸗ keit eine Verſtändigungsgrundlage zu ſuchen, um bei den großen internationalen Verhand⸗ lungen der nächſten Monate England an der Seite Frankreichs zu halten. Nach Mitteilungen der Regierung ſind jedoch alle bisherigen Verſtändigungsverhandlungen mit Eng⸗ land ergebnislos verlaufen. So iſt damit zu rechnen, daß die Anhänger ſcharfer Gegen⸗ maßnahmen der engliſchen Schutzzollpolitik gegenüber im Kabinett mit ihrer Meinung durch⸗ dringen werden. Wie es heißt, ſind Vorbereitungen für einen Regierungserlaß im Gange, der ſcharfe Kontingentierungsvorſchriften für die engliſche Ware ne in uhr nach Frank⸗ reich vorſieht. Man will den franzöſiſchen Gegen⸗ ſchlag ſo ſchnell wie möglich ausführen und hat aus dieſem Grunde von vornherein die Beratung der zu erlaſſenden Maßnahmen in Kammer und Senat ausgeſchaltet.. Wie ſtark die Auswirkungen des fünſprozen⸗ tigen Schutzzolles, der in Wirklichkeit unter In der Berückſichtigung der ſchon beſtehenden Zölle eine Höhe von 85 v. H. erreicht, auf die franzöſiſchen Induſtriezweige ſind, geht aus einer Umfrage hervor. Glasinduſtrie beiſpielsweiſe mußten in einem der wichtigſten Bezirke von 60 Firmen 24 allein unter dem Einfluß der Pfundbaiſſe ihre Be⸗ triebe ſtillegen. Nach Inkrafttreten der neuen Schutzzölle wird auch die Schließung der übrigen Betriebe unvermeidlich werden. Die franzöfiſche Wollinduſtrie iſt zu 50 v. H. auf den Export ange⸗ wieſen. Chiffon ging bisher zu 25 v. H. nach Eng⸗ land. Die kataſtrophale Auswirkung der engliſchen Maßnahmen für dieſen wichtigen Induſtriezweig liegt auf der Hand. Aehnlich ſoll es in der fein⸗ mechaniſchen Induſtrie ausſehen. Keiner beſonderen Erwähnung bedarf es, daß das franzöſiſche Mode⸗ gewerbe, die Schmuck⸗, Parfüm⸗ und Seifen⸗ induſtrie, für die England ſtets der Hauptabnehmer war, einen nicht zu erſetzenden Schaden erleiden. Neben den engliſchen Schutzzollmaßnahmen bedeutet die immer mehr nachlaſſende Kauf⸗ kraft der deutſchen Importeure eine ſchwere Einbuße für die franzöſiſche Wirtſchaft. Unter dieſen Umſtänden hat ſich in Frankreich heftiger Widerſpruch erhoben gegen die deutſchen Maßnahmen, die Einfuhr nach Frankreich zu heben. Mit allen Mitteln wird gegen das deutſche Waren⸗ dumping Sturm gelaufen. Zum Schutze der fran⸗ zöſiſchen Produktion werden neue Schutzzölle und Urſprungszeugniſſe auf alle deut⸗ ſchen Waren verlangt. Dieſe Forderungen werden beſonders von der franzöſiſchen Möbel⸗ induſtrie erhoben, die ſich durch die deutſche Möbel⸗ und Furnierholzeinfuhr ſchwer geſchädigt fühlt. Miniſterpräſident Laval wird erſt am Don⸗ nerstag nachmittag zur Beantwortung der außenpolitiſchen Interpellationen das Wort ergreifen. Der Lübecker Tuberkuloſe⸗Prozeß Telegraphiſche Meldung Lübeck, 25. Nov. Zu Beginn der heutigen Verhandlung im Tuber⸗ kuloſeprozeß ſtellt Rechtsanwalt Hoffmann, der Verteidiger Dr. Altſtaedts, den Antrag, darüber Be⸗ weis zu erheben, daß bis zum 1. Oktober 1930 in einer ganzen Reihe von Ländern über eine Mil⸗ lion Kinder ohne Schädigung mit dem Calmette⸗Mittel gefüttert worden ſind. Es ſollen Unterlagen herangezogen werden, die ſich beim Reichsgeſundheitsamt befinden und Dr. Hoffmann nannte eine unendliche Reihe von Aerzten aus faſt allen Ländern der Welt— darunter Japan, Kuba, Uruguay uſw.— und ſtellt dem Gericht anheim, ſich dort Auskunft zu holen. 1. Die Erörterung des Beweisantrags des Rechts⸗ anwalts Dr. Hoffmann wird zu einem ſcharfen Vor⸗ ſtoß von Rechtsanwalt Dr. Frey benutzt, der u. g. erklärt: Das Gericht wird zu entſcheiden haben, ob die Beweisanträge nicht nur geſtellt ſind, um den Prozeß zu verſchleppen. Wenn nämlich Hunderttau⸗ ſende von Kindern mit dem Calmettemittel gefüttert worden ſind, ohne daß Schädigungen eingetreten ſind, dann ſoll uns doch endlich Aufklärung zegeben wer⸗ den über die Lübecker„Giftküche“. So frage ich denn auf Ehre und Gewiſſen die drei Herren, ob ſie nicht in der Lage ſind, durch eine offene Erklärung dieſen Prozeß abzukür⸗ zen. Gerade weil der Prozeß ſo lauge dauert, liegt doch die offene Erklärung förmlich in der Luft. Rechtsanwalt Dr. Ihde, der Verteidiger von Prof. Deycke, weiſt demgegenüber auf die offene Er⸗ klärung hin, die Profeſſor Deycke am 19. Oktober ab⸗ gegeben hat. Prof. Deycke habe auf Ehre und Ge⸗ wiſſen erklärt, daß er inzwiſchen zu einer an⸗ deren wiſſenſchaftlichen Ueber zeugung gelangt ſei. Dr. Frey könne verlangen, daß Dr. Deycke aufgrund ſeiner wiſſenſchaftlichen Ueberzeu⸗ gung rückhaltlos das ſagt, was er für richtig hält; aber dieſer Ueberzeugung habe ja Dr. Deycke ſchon Ausdruck gegeben, um Haaresbreite von der ſubjektiven Wahrheit ab⸗ gewichen. Das wiſſe jeder, der die Perſönlichkeit Dr. Deyckes kenne.: 5 Rechtsanwalt Hoffmann: Auf Ehre und Ge⸗ wiſſen, ſagt Dr. Frey, möchten ſich die Angeklagten dazu äußern, ob ſie wiſſen, wodurch das Lübecker Unglück entſtanden iſt, und auf Ehre und Gewiſſen habe ich für Dr. Altſtaedt die Erklärung abzu⸗ geben, daß er das nicht wiſſe. Dieſe Erklärung iſt mir außerordentlich ſchwer gefallen, weil die Forde⸗ rung Dr. Freys unangebracht iſt. Die ganzen Aus⸗ führungen Dr. Freys zeigen deutlich Unter⸗ ſtellungen. Die Worte klingen dahin, als ob er den Angeklagten gut zureden möchte, von ihrem bis⸗ herigen Leugnen abzulaſſen und ein Geſtändnuts ab⸗ zulegen. Ich habe dieſe Erklärung hier abgegeben, um Weiterungen zu verhindern. Prof, Dr. Deycke ſei gewiß nicht Vadiſche Politil Eingänge im Landtag Dem Landtag ſind folgende Anträge zugegangen: Vom Evangeliſchen Volksdienſt zur K onkordatz, frage, von den Deutſchnationalen betr. die Zu⸗ ſammenſetzung des Staatsminiſteriums und den Geſchäftskreis der Miniſterien, von den Nattonalſozialiſten betr. die Not der badiſchen Landwirtſchaft, des gewerblichen Mittel. ſtandes und des Hausbeſitzes, von den Kom⸗ muniſten betr. die Haushaltnotveroroͤnung und die Gemeindebeſoldungsordnung, ſowie betr. Amneſtierung aller proletariſchen politiſchen Gefan⸗ genen. Die Kommuniſten haben weiter Interpella⸗ tionen eingebracht über die Gebührenerhöhungen an den Univerſitäten, über die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe der Beamten des ſtaatlichen Sicherheitsdienſtez und über die Notlage der bäuerlichen Familien⸗ betriebe ſowie über die Zwangsverſteigerungen. Sehr zahlreich ſind die eingekommenen Geſuche, Der Verband der Gemeindebeamten und ⸗angeſtelllen Badens wird zur Haushaltsnotverordnung vorſtellig, Eingaben aus den Kreiſen des neuen Hausbeſitzes beſchäſtigen ſich mit deſſen Notlage. Das Eiſenbahn⸗ komitee Waldshut⸗Hohentengen⸗Jeſtetten macht das Eiſenbahnprojekt Waldshut—Tiengen— Hohentengen — Jeſtetten zum Gegenſtand einer Eingabe. Die Handelskammer Konſtanz und die Induſtrievereini⸗ gung des Seekreiſes beſchäftigen ſich mit der Frage der Zuſammenlegung der Handelskammern. Die Beſoldung der badiſchen Beamten iſt Gegenſtand einer Denkſchrift des Badiſchen Be⸗ amtenbundes. Die Badiſchen Wald⸗ und Grund⸗ beſitzer machen auf die Notlage der badiſchen Wald⸗ wirtſchaft aufmerkſam und fordern entſprechende Maßnahmen. In gleicher Sache iſt auch die Land⸗ wirtſchaftskammer vorſtellig geworden. Der Badi⸗ ſche Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen be⸗ handelt die Auswirkungen der Wirtſchaftskriſe auf die Wohnungswirtſchaft, der Oberrheiniſche Kanal⸗ ſchiffer⸗Verband befaßt ſich mit der Kleinſchiffernot⸗ hilfe, der Landesverband der Polizeibeamten Badens hat Wünſche zum Staatsvoranſchlag 1932/33. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim hat eine Eingabe an den Landtag gerichtet wegen Theateraufführungen am Karfreitag. Sklarek⸗Prozeß Telegraphiſche Meldung — Berlin, 24. Nov, Bevor die heutige Sitzung des Sklarekprozeſſez geſchloſſen und auf Donnerstag vertagt wurde, er⸗ mahnt der Vorſitzende die beiden Hauptzeugen Er⸗ wert und Wick, aus deren Ausſagen u. a. hervor⸗ geht, daß die einzelnen Bezirksämter ihre Läger bei der Firma geleßzentlich kontrollierten, daß aber der Tag der Kontrolle vorher bekanntgegeben worden ſei. Max Sklarek habe dann angeordnet, daß alles in Ordnung gebracht werde. Die Beamten hätten nur oberflächlich kontrolliert. Regelmäßig habe man mit ihnen Kaffee getrunken. Verſchiedent⸗ lich ſeien Geſchenke in die Wohnungen einzelner Leute getragen worden; u. a. zu dem jetzigen An⸗ geklagten Schmidt Anzüge, Frottierhandtücher, Badelaken, Lebensmittel, Rehkeulen uſw. Die Sachen ſeien auch manchmal mit Geſchäftswagen ge⸗ liefert worden. Man habe Waren zu dem Bür⸗ germeiſter Schneider und auch zu Bürger⸗ meiſter Otto nach Charlottenburg gebracht. Der Wagen hätte nicht vor dem Hauſe halten ſollen, damit man nicht die Firma KVG ſehe. Verſtändigungsverſuch Argentiniens und Chiles über die Abrüſtung — Paris, 24. Nov. Nach einer Havasmeldung auß Buenos Aires hat Argentinien die Einladung Chiles zu einer Konferenz, auf der eine Verſtän⸗ digung über die Abrüſtungsfrage vor der allge⸗ meinen Abrüſtungskonferenz erzielt werden ſoll, günſtig aufgenommen. Miniaturen Von Johannes Schlaf Symphonie Im Dahinbrauſen dieſer gewaltigen Symphonien, die ich da höre, ſind viele Tonkombinationen; viele, o, viele! Adagio, Andante, Allegro, Scherzo, Diſſonanzen, Vorti, Piani, Stakkati, Pizzikati, Synkopen, o, was weiß ich! Und was alles für nüaneierende Inſtrumente! Welch' ungeheure, rhythmiſch bewegt wechſelnde Mannigfaltigkeit! Ste ſtellt ſchon ihre Anforderungen an dich. ö Doch könnteſt du ſie aus dem monotonen Surren zweier Mückenflügelchen heraus hören. Sonnenkringel Im ländlichen Gaſthausgarten ſitzen wir, Nach einem Spaziergange, Bei einer Taſſe Kaffee. In einer alten, vielhundertjährigen Linde raunt Der Wind und Bienengetön. Und wir ſehen nur ſo zu, Wie auf der alten, gelben Hauswandtünche Die Sonnenlichter mit blauen Schatten ſpielen. Nach dem Tode Ich weiß nicht, was nach dem Tode kommt. Die Ausſagen darüber ſind ſo verſchiedene. Manche entwerfen ja eine ganze, ſehr ausführliche und, ſcheint's, genau beſchlagene„Topographie des Jenſeits“, Oder wiſſen bis ins kleinſte hinein über das Leben und die Erlebniſſe der„Geiſter“ Beſcheid. Wodurch ſie das aber auch immer für verbürgt er⸗ achten mögen, Und ſelbſt wenn ihre Ausſagen die durchaus un⸗ beanſtandbare Wahrheit offenbarten: Es kann dir— und wird dir tatſächlich— nach deinem Tode, Wo und wie du dich nach ihm in deiner unver⸗ fußerlichen Ewigkeit auch wiederfindeſt, f Schlechterdings kein weſentlicheres Erlebnis werden Als das, was dir vor deinem Hingang, hier, im hiesſeits, ſchon geworden: Das Erlebnis, und lim beſonderen, auserleſenen, Daß du mit Gott und in Gott ein Seiender biſt. Hagebutten Durchs Herbſtfeld geh' ich. Am Wegrand zwiſchen vergilbtem Gras Letzte gelbe, weiße, rote, blaue Blümchen. Durchs Herbſtfeld; Umhauſt vom einſamen Sonnenwind, Unter großen, ſehr weißen, ziehenden Wolken; Ein Volksliedchen in der Seele. Von einem Heckenroſenbuſch Pflück' ich mir ein Reislein Mit ein paar großen, rotleuchtenden Hagebutten dran. Im Weitergehen ſeh' ich ſie mir immer ſo an. Das genügt mir völlig. Uraufführung am Mainzer Stadttheater. Das Mainzer Stadttheater brachte geſtern im Rahmen einer Morgenveranſtaltung, bei der vier junge heſ⸗ ſiſche Autoren aus eigenen Werken laſen, die Urauf⸗ führung eines Einakters„Nebel über der Maas“, deſſen Verfaſſer ein in Gonſenheim bei Mainz wohnender Dichter K. G. Walter Beſt iſt.— Das Motiv zu dieſem Spiel deſſen Handlung ganz realiſtiſch geſehen, und deſſen Milieu mit klaren, ſicheren Federſtrichen geſtaltet iſt, boten die Giftgas⸗ nebel, die im Dezember vorigen Jahres das untere Maastal heimſuchten und zu einer Kataſtrophe für die ganze Bevölkerung wurden. Vier Einwohner eines kleinen belgiſchen Ortes und ein zugereiſter Fremder beobachten, in ländlich⸗einfacher Gaſtſtube zuſammengedrängt, das Näherkommen des weißen Geſpenſtes, das mit klammernden Armen nach ihnen greift und ihnen die Bruſt zuſammenpreßt. Und mit ihm, dem würgenden Nebel, erwacht die Erinnerung an die Schrecken des Gaskriegs, den die ängſtlich Harrenden 12 Jahre vorher in den Schützengräben an der Somme durchkoſtet haben. Beſt, der ſchon mehrfach mit lyriſchen und epiſchen Arbeiten her⸗ vorgetreten iſt, hat hier ſeinen erſten dramatiſchen Verſuch gemacht und damit eine Probe ſeines beacht⸗ lichen Talents abgelegt. Er führte ſelbſt die Regie. Um den Erfolg der Uraufführung bemühten ſich mit gutem Gelingen Auguſt Springer(Pierre), Her⸗ mann Weiße(Charles), Rolf Müller(Martin), Heinz Hammans(Wirt) und Hans Joachim Schif⸗ ferdecker(Legrand). 5 5 Ing Seidel lieſt Veranſtaltung der Buchhandlung Tillmann Es war ein beachtenswerter Kreis, der ſich um Ina Seidel in der Harmonie ſcharte. Gerade bei dieſer Dichterin iſt es ſo wichtig und ſo bedeutſam, daß man zu dem Eindruck aus den Werken noch den Eindruck der Perſönlichkeit fügen kann. Beide er⸗ gänzen ſich. Unter einer hohen Stirne und unter hochgewölbten Augenbrauen blicken zwei Augen ſtarr und ſtreng in eine ferne Weite, ſie ſcheinen nicht von dieſer Welt, ſie glänzen aber von innerem Leben und künden von der Kraft einer Schau in ſeeliſche Tiefe und geiſtige Höhe. Ein ſtreng geſchloſſener herber Mund iſt Zeugnis der Kraft und Selbſtändigkeit, des ſuchenden Strebens, ſich eine eigene Welt auf⸗ zubauen. Er gibt auch Zeugnis von dem inneren Kampf um die Ruhe der lebensdürſtigen Seele, von dem Ringen nach einer geiſtigen Verankerung des Daſeins. Der Stimme fehlt alle Süßigkeit und ein⸗ ſchmeichelnde Weichheit, der herbe Klang kann nicht die Sinne betören, die feſten, wohlgefügten Worte ſind für den Geiſt berechnet, der zu erkennen ſucht. Erkennen aber iſt ihr, das kam in der noch un⸗ gedruckten Erzählung von dem Lebens weg dreier Geſchwiſter zum Ausdruck, mehr als das bloße Bewußtwerden. Ste meint damit das Er⸗ faſſen des Sinnes der Erſcheinungen, das Heraus⸗ hören und Erfühlen der tiefſten Lebensregungen, die uns nur in Symbolen zugänglich ſind. Gerade darin zeigt ſich die Kunſt dieſer Dichterin, wie ſie von der Außenwelt der Dinge zu dem Innern des Menſchen die Brücken ſchlägt, wie ſelbſt kalte, nebenſächlich ſcheinende Dinge Leben gewinnen, da ſie zu Menſchen gehören. Zu höchſter Kunſtfertigkeit geſteigert zeigte ſich dieſe Eigenart in der Geſchichte, die nur von Dingen handelt. Nur Dinge werden da geſchildert, faſt breit und behäbig, aber doch mit einer unübertrefflichen, faſt nüchternen Sachlichkeit. Sie werden in Beziehung zueinander gebracht und in deren Ablauf entrollt ſich vor uns der tragiſche Ver⸗ lauf eines Frauenlebens, an deſſen Ende allein die Dinge bleiben als Erinnerung, als Symbole eines Geweſenen.. a. Wie hier durch die Dinge hindurch die Menſchen gefehen werden, wie die Dichterin ſie uns darſtellt in ſo kleinen bedeutungsvollen Einzelheiten, das verrät immer wieder die Verbindung von dem erſchütterten — Blick in die Wirklichkeit des Lebens und von der er⸗ rungenen Schau in die geiſtige Welt, die jene trägt Wenn ſo das Schaffen der Dichterin ſcheint auf den Nenner gebracht werden zu können: Alles Vergäng⸗ liche iſt nur ein Gleichnis, ſo iſt es begreiflich, dag ihre Gedichte, die ſie zu Beginn des Abends verlas; ſprachlich und inhaltlich keine leichte Nahrung waren. Ob ſie die Pflanze, den Berg, das Ziel des Lebens, nicht eigentlich beſang, ſondern vielmehr bedachte, es war immer das Gleichnis für ein Ewiges, das ſie darzuſtellen ſuchte. Zu leicht fehlt dann hier die ſinnliche Friſche, das natürliche Hinfließen det Worte, nicht immer gelingt hier die vollendete Klang⸗ harmonie von Idee und Erſcheinung. 5 Die Darbietungen der Dichterin fanden herzlichen Beifall. Man darf wohl ſagen, daß der darin auz⸗ geſprochene Dank für den nachhaltigen Eindruck von dem Abend auch dem Vexanſtalter, der Buchhandlung Dr. Tillmann galt. 1885 O Mannheimer Künſtler auswärts. Die zun Zürcher Tänzerin Thusnelda Walter gab vor kurzem im dortigen Schauſpielhaus unter Mit wirkung der Mannheimer Pianiſtin A leide Montijn mit gutem Erfolg ihren erſten großen Tanzabend. Wir geben nachſtehend einige Preſſe⸗ ſtimmen. Die„Neue Zürcher Zeitung“ menarbeit mit der Pianiſtin Aleida— (Mannheim) ausgearbeitet worden, die einige 15 Stücke ſelbſt komponiert hat und die durchweg ern gerichtete, moderne Muſik vorzüglich ſpielte. Der 15 leitende Marſch von Prokofieff bot der Tänzerin Ge⸗ legenheit, ein prächtiges, federndes Schreiten und einen frohmütigen Schwung der Bewegungen zu i auch der„Rote Tanz“ zeigte eine Fülle phantaſtevo 5 Motive, die in ſtraffer gymnaſtiſcher Schulung ihr Grundlage haben.“„Tages⸗ Anzeiger“:„ 15 Flügel begleitete Aleida Montijn. Sie war nicht u eine fein nachſchaffende Vermittlerin, ſondern ſühcte ſich auch als eigenartige, rhythmiſch intereſſante Kom poniſtin kleiner Suiten ein.“ * Karl Heſſelbacher: Der ſilberne Auhänger und anden Geſchichten. Quellverlag Stuttgart. Wie die neueſte Buches von Heſſelbacher, ſo wird ſich auch dieſer acer Geſchichtenband ſehr raſch aller Gunſt erwerben. Heß Ge. der bekannte badiſche Dichterpfarrer, erzählt köſt u mit ſchichten von bleibendem Werte Das Buch, das mat großer Freude lieſt, wird überall willkommen ſein. ſchreibl- „... Das Programm iſt offenbar in enger Zuſan 4 * ſchraubten Mittwoch, 25. November 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 548 —— Stadtverband Mannheimer Frauenorganiſationen Am 20. November fand unter dem Vorſitz von Frau Julie Baſſermann bei ſehr guter Beteili⸗ gung in der Handelskammer die Generalver⸗ ſammlung des Stadtverbandes ſtatt. Aus . Tätigkeitsbericht, den die Schriftführerin, Frau Alice Bensheimer, gab, erſah man die Daſeinsberechtigung des Stadt⸗ verbandes. Während der abgelaufenen Geſchäfts⸗ periode wurden verſchiedene Eingaben gemacht, die 1. dl. die Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, den 5 Uhr⸗Ladenſchluß an Weihnachten und die Beſetzung der Direktorſtelle an der Hans⸗Thomaſchule betrafen. Vor den Landtags⸗ und Gemeindewahlen ſuchte der Stadtverband die Frauen Mannheims über ihre ſtaatsbürgerlichen Pflichten zu unterrichten. Er war beſtrebt, bei den Stadtverordnetenwahlen Frauen auf die Liſten zu ſetzen und Frauen in die ſtädtiſchen Aus⸗ ſchüſſe zu bekommen. Auch zur regen Mitarbeit am Winterhilfswerk forderte der Stadtverband auf. Die Mitgliederverſammlung gedachte in ehrender Dank⸗ barkeit der beiden heimgegangenen Vorſtandsmitglie⸗ ber Maria Scheffelmeier und Dr. Eliſabeth Altmann⸗Gottheiner. Die Zahl der Vor⸗ ſtandsmitglieder wurde wieder ergänzt und außer⸗ dem durch zwei Mitglieder erweitert. Der übrige Vorſtand wurde wiederewählt. Ausgetreten aus dem Stadtverband ſind 11 Vereine, neu hinzugekom⸗ men 10 Organiſationen. Beſtrebungen und Ziele der neuen Mitglieds⸗ vereine Ein Teil der dem Stadtverband neu beigetretenen Vereine legte alsdann in intereſſanter Weiſe ſeine Beſtrebungen und Ziele dar. Fräulein Luiſe Sauer ſprach für den Verband evangeliſcher Wohlfahrts⸗ pflegerinnen, Ortsgruppe Mannheim; die zufällig hier weilende Verbandsvorſitzende, Fräulein Phi⸗ lipps, für den Evangeliſchen Hausgehilfinnenver⸗ ein; Frau Janna Schraeder für die Frauengruppe des Deutſchen Offiziersbundes und für den Verein für das Deutſchtum im Auslande; Fräulein Maria WVegerle für den Bezirksverband der katholiſchen Zungfrauenvereinigungen; Fräul. Paula Immets⸗ berger für den Erſten Mannheimer Damen⸗ ſchwimmklub; Fräulein Dr. Ulm für die Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Akademikerinnenbundes. Daran anſchließend konnte die Vorſitzende des Staatsbürgerinnenverbandes, Frau Dr. Dorothee bon Velſen, Heidelberg⸗Berlin, aus ihrer reichen Erfahrung kurze Ausführungen geben über die Vor⸗ bereiltungen zu der im Februar 1932 in Genf ſtatt⸗ findenden Abrüſtungskonferenz. Auf der Tagung des internationglen Weltbundes in Belgrad wurde von den Vertreterinnen aller Länder die internationale Rechtsgleichheit gefordert. Es wurde der Beſchluß ge⸗ faßt, in allen Ländern Unterſchriften zu ſammeln für eine Kundgebung an die internationale Abrüſtungs⸗ konferenz. Dieſem allgemeinen Beſchluß fügt Deutſchland eine beſondere Entſchließung bei, da es ſich mit dem der Genfer Abrüſtungskonſerenz zugrunde gelegten Kon⸗ venttonsentſchluß nicht einverſtanden erklären kann. Die blauen Liſten zur Unterſchriftenſammlung wur⸗ den am Schluß der Verſammlung an die verſchiedenen Vereinsvorſtände verteilt. Nähere Auskunft in der Geſchäftsſtelle des Stadtverbandes, I 12, 18. Es iſt Iflicht und Aufgabe aller deutſchen Frauen, die Liſten nicht nur mit ihrer eigenen Unterſchrift zu verſehen, ſondern auch für Unterſchriftenſammlung in weiteſten Kreiſen zu werben. In der Schweiz haben bereits 6 p. H. der Bevölkerung durch Unterſchriften ihren Willen zur Abrüſtung kundgegeben. Deutſche Frauen und Männer dürfen nicht zurückſtehen. ** * Freiwilliger Tod. Geſtern vormittag hat ſich ein lebiger, 66 Jahre alter Metzger in ſeiner Wohnung der Innenſtadt erhängt. Geiſtige Störun⸗ gen dürften den Anlaß zur Tat gegeben haben. Cepyrigdt 1928 b Wik. Köflor, Minden 10 Als er aufſah, merkte er, daß ſchon die g. Kom ⸗ 1 an ihm, zwei und zwei Mann hintereinander, 5— er machte kehrt und lief mit ſo 4 chem Schwung nach vorn, daß einer im Vor⸗ übergehen ihn anknurrte:„Du kannſt wohl nicht eilig genug den verfluchten Zunder riechen“. 1 Da war er wieder bei ſeiner Zwölften— und un ſchwatzte er ſich langſam nach vorn, fragte die 1 nach ihren Namen— und wenn einer von 1375 ihn bange aushorchte, wie es da vorn wäre, 85 eie er ihn: Es ſei alles zu ertragen. Vor drei 5 als er denſelben Weg allein zur Front lief, in hätte er mit einem Fluch geantwortet. . graugewandeten Männer in langer Kette, un ſchon die Munitionskolonnenſtraße entlang gag deren am Feſſelballon, der noch in den Lüften 18 vorbei, ſahen alle auf den erſten Blick ſo gleich 5 5 7 in ihrem Auto vorüberflitzende Offiziere e fühlten auch nur dies mit einem kurzen N 9 Menſchenmaterial. Prüften, ob dieſes 1 35 brauchbar war als Mordwerkzeug oder Aber ſchaut einmal unter die Helme, ihr Herren Au Stäbe, Generäle und Fürſten! Da iſt in jedem leihe 55 anderes Licht einer an eurer Kampfwut ei enden Menſchenſeele aufgegangen— hier haltet mal Parade ab: eine Parade der Menſchlichkeit 8 ein ſtumm aufſchreiendes Heimweh Anti. er Vorkriegszeit wird euch aus Antlitz um mi liz entgegenleuchten— oder aber ſchon gleich⸗ tige gedankenverworrene Stumpfheit. e der kilometerlangen Ablöſungsſchlange Aebi Bataillons kehrten in Geſchwadern die an e und Bombenflieger von der Front 5„Doch den friedlichen Heimflug ſtörte plötz⸗ es Geknatter—— zwei der deutſchen Flugzeuge ze ſich verfolgt von einem franzöſiſchen, ker⸗ engerade in die Lüfte empor, um über den kecken erfolger zu kommen. Nachwort zum Nachtkabarelt Ein paar Ziffern aus der Samstag-Veranſtaltung im Friedrichspark Am vergangenen Samstag fand im Mann⸗ heimer Stadion das Fußballwettſpiel Nationaltheater Mannheim gegen Oaſe Berlin ſtatt, das nicht nur mit einem ſchönen Sieg der Mannheimer Mannſchaft, ſondern auch mit einem beträchtlichen Reingewinn ſchloß, der in Höhe von 900 Mk. ſoeben der Winterhilfe zugeführt wurde. Ein ſehr erfreuliches Ergebnis, wenn man be⸗ denkt, daß ja auch noch die Reiſe und der Aufenthalt der Berliner Gäſte getragen werden mußte. * Von dieſer Veranſtaltung, die mit der dankens⸗ werten Ueberweiſung an die Winterhilfe ihren Ab⸗ ſchluß gefunden hat, völlig zutren nen, iſt das ſeltſame und an dieſer Stelle bereits gekennzeichnete Satyrſpiel, das abends im Friedrichspark als ſogenanntes Nachtkabarett zu einer ſkandalöſen Angelegenheit wurde. Man konnte immerhin noch bis zu einem gewiſſen Grade Nachſicht üben, als dieſes Kabarett ſeinen Ertrag ebenfalls der Winterhilfe zugute kommen laſſen wollte und von vornherein das Signum der Wohltätigkeit 10 der nicht ganz unbeſchädigt gebliebenen Stirn rug. Es dürfte daher die Oeffentlichkeit intereſſieren, einen Blick hinter die Zahlenkuliſſen der ganzen Veranſtaltung zu werfen. Ausgegeben wurden im Ganzen 1583 Karten, was an ſich ſchon eine Ungeheuerlichkeit iſt, da nur Platz für 800 Beſu cher zur Verfügung ſtand. Dieſe Karten er⸗ zielten folgende Eintrittseinnahmen: 800 Karten zu je 1. 6800.% 183 1„ ie, 600 55%„%.80„„„ 180.— Geſamteinnahmen 1199.60% Beſonders der letzte Poſten dieſer Rechnung wird unſere Leſer intereſſieren, weil er zeigt, daß zu einer Wohltätigkeitsveranſtaltung, die durch ihre Propaganda mit einem rieſigen Beſuch rechnen konnte— wenn ſie auch ihre Verſorechungen der Reihe nach wieder abgebaut hat— Karten zu ſage und ſchreibe dreißig Pfennigen ausgegeben wurden! Die Inhaber bzw. Nichtinhaber der vor⸗ beſtellten Tiſche können ſich bei den Erfindern dieſer Preispolitik nachträglich bedanken. Nun kommt die Gegen rechnung. Den Ein⸗ nahmen ſtehen an Ausgaben gegenüber: Abgeführte Kartenſteuer 220.—. Honorar für einen Leiter 200.— Muüfitrape lese 160.— Geſamtunkoſten für die Veranſtalter 580.—% Dieſe von den Einnahmen abgezogen bleiben Reſt 619.60 Mark. Was iſt nun mit dieſen reſtlichen rund 620 Mark Reingewinn geſchehen? Dieſe Frage könnte noch intereſſanter werden, weil mit Beſtimmtheit anzunehmen iſt, daß der Sü d⸗ deutſche Rundfunk, der nichts umſonſt haben will, noch ein erhebliches Honorar auch für die Uebertragung der wenig ſendewürdigen Nachtdar⸗ bietung als Zuſchuß gezahlt hat. Ferner ſind noch Anſichtskarten von Lien Deyers(mit und ohne Augenaufſchlag) für je 50 Pfg. verkauft worden. Nach unſeren genauen Erkundigungen ſind bis jetzt weder an die Winterhilfe, noch an irgendeine andere dafür in Frage kommende Stelle irgendwelche Beträge aus der Rein einnahme abgeführt worden. Dagegen wurde an die Steuerbehörde ein Geſuch gerichtet, das die 220 Mark Steuerertrag der Winterhilfe zu⸗ leiten möchte, worauf das Steueramt zunächſt natür⸗ lich nicht eingehen wird, bevor nicht die Winterhilfe ihren Anteil erhalten hat. Wir fragen deshalb: wo iſt der Reingewinn hin⸗ geraten, bezw. wann wird er ſeiner eigentlichen Beſtimmung zugeführt, damit die unerfreuliche Ge⸗ ſchichte wenigſtens noch einen einigermaßen ſegens⸗ reichen Ausgang findet? Ausdrücklich betont ſei, daß weder das Friedrichsparkreſtaurant, das nur die Räume zur Verfügung ſtellte, noch die Leitung des Nationaltheaters mit dieſer Seite der ganzen Angelegenheit das Geringſte zu tun hat. Aber wer iſt der Verantwortliche? Der trete vor oder begebe ſich gleich zur Win⸗ terhilfe, damit nicht wir noch einmal mit dieſer Sache hervortreten müſſen! Keine Allgemeinverbindlichkeits⸗ erklärung der Tarifverträge für die Rheinſchiffahrt Durch Schiedsſprüche vom 28. März und 11. Mai 1931 wurde der deutſchen Rheinſchiffahrt lediglich eine Senkung der Löhne um 5 Prozent zugeſtanden und die Lohnregelung im Gegenſatz zu allen ande⸗ ren Lohnabkommen bis 31. März 1932 feſtgelegt. Alle Bemühungen der Arbeitgeber, im Hinblick auf die große Stillegung in der Rheinſchiffahrt dieſe Entſcheidung abzuwenden, waren vergeblich. Die ſeit Juli ſo außerordentlich verſchärfte Kriſis hat die Bewirkung dieſes Schiedsſpruches noch erheblich verſtärkt. Schon das bekannte Rheingutachten hat feſtgeſtellt, daß die Lohnkoſten bei holländiſchen Kähnen nur 66,7— 76,1 Prozent und bei Schrauben⸗ dampfern 82,3 Prozent der deutſchen Lohnkoſten be⸗ tragen und die Konkurrenzverhältniſſe der deut⸗ ſchen Rheinſchiffahrt im Vergleich mit belgiſchen und franzöſiſchen Rheinſchiffahrts⸗- Unternehmungen noch weſentlich ungünſtiger liegen. Alle dieſe Gründe waren bei der Entſcheidung des Schlichters und bei der Verbindlichkeitserklä⸗ rung für die Reedereien vorgetragen, aber un⸗ berückſichtigt geblieben. Die Gewerkſchaften haben den Antrag geſtellt, die Lohnregelung durch eine auch für die Allgemeinverbindlichkeitserklärung I. 2 W „Nicht ſtehen bleiben— weiter gehen—“ ſchrien die Kompagnieführer und Unteroffiziere. Aber ſie ſahen doch alle hoch. Einem der deutſchen Flieger war es gelungen, den Franzoſen unter ſich zu kriegen— jetzt verſchloß der Franzoſe mit Maſchinengewehr für den andern den Aufwärtsflug an ihm vorbei. Der oben kreiſende Deutſche beſchoß nun den Franzoſen, der Franzoſe den unter ihm kreiſenden Deutſchen— die andern deutſchen Flieger wendeten und kamen den Kameraden zu Hilfe, aber ehe ſie ein wirkſames Feuer eröffnen konnten, brach dem Fran⸗ zoſen ein Flügel— er ſtürzte— doch die letzte Schußgarbe des franzöſiſchen Flugzeug⸗Maſchinen⸗ gewehrs hatte den unterhalb kreiſenden Deutſchen in den Motor getroffen, faſt gleichzeitig folgte auf⸗ flammend die deutſche Taube in die Tiefe. „Wer hat nun geſiegt?“ knurrte Melchthal. „Beide verſchütt“. i „Das kommt davon, wenn gehen trödelt—“ witzelte Töz. „Jetzt aber weiter— kommandierte Wynfrith. Tislar hatte einen grimmigen Zug um den Mund. Wenn er hier ein paar Monate bei der Infanterie bewieſen hatte, daß er im ſchlimmſten Kleinkampf ſeinen Mann ſteht, wollte er ſich auch zu den Fliegern melden.— Da gab es noch das ritterliche Einſetzen ganzer Kraft gegen ganze Kräfte: Ich oder du— ein Turnier der Lüfte „Da ſind nun wieder Zehntauſende von Mark in der Luft verblaſen, und zu Hauſe hungern die Kin⸗ der—“ einer aus des Fähnrichs drittem Zug ſagte das immerhin ſo laut, daß es Tycho hörte. Er wollte ſchon barſch dazwiſchenfahren, doch einer der Unteroffiziere, mit denen er geſtern die Unterhaltung am Gartenzaun geführt, ſah ihn be⸗ ſchwichtigend an: Hier muß man jedem ſeine Mei⸗ nung laſſen. Hier iſt Front.. Keine Kaſernen⸗ diſziplin, nur tiefe Kameradſchaft hält hier Führer und Mann zuſammen man im Nachhauſe⸗ Außenſeiter auszudehnen. Es iſt bemerkenswert, daß das Reichsarbeitsminiſterium inzwiſchen offen⸗ bar ſeinen früheren Mißgriff eingeſehen und den jetzigen Antrag der Gewerkſchaften mit folgender Begründung abgelehnt hat:„Unter den derzeitigen Wirtſchaftsverhältniſſen und bei der beſonders ſchwierigen Lage der Rheinſchiffahrt beſtehen Be⸗ denken, Ihrem Antrag auf Allgemeinverbindlich⸗ keitserklärung Folge zu geben. Ich habe daher das Verfahren eingeſtellt.“ * * Badiſche Verwaltungsakademie, Abteilung Mannheim. Der Abſchlußprüfung der Badiſchen Verwaltungsakademie zur Erlangung des Akademie⸗ ſtudien⸗Zeugniſſes haben ſich im November zwei Kandidaten unterzogen. Beide haben die Prüfung beſtanden. Unter ihnen befindet ſich der im Dienſt der Stadt Mannheim(Städiſches Fürſorgeamt) ſtehende Oberſekretär Hermann Becker. * Seuchenſtand. Nach den Mitteilungen der Be⸗ zirkstierärzte wurde am 15. November in 38 Ge⸗ meinden von neun Amtsbezirken(darunter ins⸗ beſondere die Bezirke Heidelberg und Mann⸗ heim) die Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt. In acht Gemeinden, die ſich auf fünf Amtsbezirke ver⸗ teilen, herrſchte die Schweinepeſt. Aus Lahr⸗Stadt und Kippenheim bei Lahr wird immer noch Milz⸗ brand gemeldet. Voshaftes Frage ⸗ und Antwortſpiel Was iſt eine ſchöne Ausſicht? Ein durch Kaffee, Kuchen, Limonade oder Bies ſchmackhaft gemachtes Stück Natur. * -Was iſt eine Reiſe? a Eine etwas koſtſpielige Art, die Reize der eigenen Heimat ſchätzen zu lernen. * Was iſt ein Kind? Ein Weſen, das ſeinen Mitmenſchen zeigt, wenig Erziehungstalent ſeine Eltern haben! 21. Was iſt eine Schwiegermutter? Eine durchaus irdiſche Erfindung, da man ſie ja im Paradies noch nicht kannte. d Was iſt ein Beſuch? Ein Ereignis, das zweifache Freude verbreitet 1 erſtens, wenn er kommt— zweitens, wenn er geht! d Was iſt ein Strohwitwer? Ein Mann, der mit einem Auge noch weint, wäh⸗ rend er bereits mit dem anderen lacht! eK Was iſt eine Lachsforelle? Ein Fiſch, den man„blau“ kocht, um ihn„roſa“ zu ſervieren! wie * Was iſt eine Familienferienreiſe? Ein Verſuch, häusliche Langweile und Szenertie⸗ wechſel zu beleben! eie Was iſt ein Dienſtmädchen? Eine Hoffnung, wenn es kommt, eine Erleichte⸗ rung, wenn es geht! J. Adams * * Fahrzeugkontrollen. Eine Kontrolle der La ſt⸗ kraftwagen in den geſtrigen Vormittagsſtun⸗ den auf dem Parkring führte zum Ergebnis, daß zwei Laſtkraftwagen und eine Zugmaſchine ſchlecht bereift waren, an einem Laſtkraftwagen der Rückblickſpiegel und an einer Zugmaſchine das Typenſchild und die Bergſtütze fehlten. Zweit Führer von Laſtkraftwagen und der Führer von einer Zugmaſchine wurden angezeigt, weil ſie die erforderlichen Papiere nicht bei ſich hatten. Bei einer in den geſtrigen Abendſtunden vorgenomme⸗ nen Beleuchtungs kontrolle mußten 31 Radfahrer, die ohne Licht fuhren, und 46, wetl der Rückſtrahler fehlte, beanſtandet werden. Wir hörten Mannheimer Darbietungen Zwei Sendungen voll ſtärkſter Gegenſätze vermittelte geſtern die Mannheimer Beſprechungsſtelle. Man muß auch hier wieder ſein Bedauern darüber ausſprechen, daß man die beiden Veranſtaltungen an den Schluß des Tagespro⸗ grammes legte, ſo daß bei den Hörern, die um dieſe Zeit überhaupt noch an den Apparaten ſaßen, nicht mehr die nötige Friſche und die volle Aufnahmefähigkeit vorhanden war. In weiteſtem Maße gilt dies für die letzte Sendung, die neben einem Trio für Flöte, Oboe und Klavier zwei Quintette von Hayoͤn und Beethoven brachte. Die Bläſer⸗ vereinigung des Mannheimer Nationaltheaters, die Herren Max Fühler, Otto Kramer, Ernſt Schmidt, Otto Lenzer, Max Schellenberg und Joſef Roſenſtock ließen ſich eine künſtleriſche Wiedergabe angelegen ſein, wie man dies ſchließlich auch nicht anders erwartet hatte. Die Schönheit der Meiſterkompoſitionen trat dadurch noch ſtärker hervor, daß dieſem Bläſerkonzert ein Konzert inbiſcher Muſik vorausging, das von dem Orcheſter der Hindu⸗Gruppe Üday Shan Kar, die durch ihre Manu⸗ heimer Gaſtſpiele noch in beſter Erinnerung ſteht, beſtritten wurde. Man hat der Leitung der Mannheimer Beſpre⸗ chungsſtelle beſonderen Dauk dafür zu ſagen, daß ſie ein Wiederhören mit dieſen fremoͤländiſchen Künſtlern und be⸗ ſonders mit ihrer eigenartigen Muſik, die in ihren rhyth⸗ miſchen Formen und dynamiſchen Abſtufungen auch dieſes Mal ihre Wirkung nich' verfehlte, vermittelte.. Schönheit verpflichtet. Wer ſchön iſt, muß erſt recht darauf ſehen, daß er durch regelmäßigen Gebrauch der guten Chlorodont⸗ Zahnpaſte ſchöne weiße Zähne erhält. Hüten Sie ſich vor billigen, minderwertigen Nachahmungen. Kaum einen halben Kilometer rechts querfeldein kroch eine zweite feldgraue Raupe nach vorn— und die Front begann heut viel früher laut zu werden als ſonſt— ſie tobte alſo ſchon tüchtig. Munitionskolonnen raſten von den Artillerie⸗ ſtellungen zurück— das ganze Bataillon ſprang in die Straßengräben— bſching— was, ſchon hier—? da war auf der Kolonnenſtraße ein ſchweres Ding aus einem der franzöſiſchen Feſtungsgeſchütze ge⸗ landet. Wynfrith gebot Halt. Er ſchickte Melchthal nach hinten zu Hauptmann Stahlbaur, der die 10. Kom⸗ pagnie und bis zu Koeſels Eintreffen das Bataillon führte— ob man nicht querfeldein einſchwenken ſolle, ehe man in das ſchwere Granatenfeuer auf der Straße geriet. Bald darauf wurde von Stahlbaur der Befehl ge⸗ geben: Halblinks marſch— Cumieères aber links liegen laſſen, vor der alten Februarſtellung rechts um in den Laufgraben hinein— Einer der Unterführer rief es dem andern zu: Halblinks marſch!!!— die Melder brachten den gan⸗ zen Anmarſchbefehl ihren Kompagniechefs. Nun ging ein Gehopſe über rieſige Erdkrumen und Feld⸗ ſteine los und das ganze Bataillon geriet außer Rand und Band, an den Enden vermiſchten ſich die einzelnen Verbände, Leute von der 9. gingen im Trupp der 12., aber als man die alte Februarſtel⸗ lung, aus der der erſte Vorſtoß gegen die Feſtung hervorſprang, erreicht hatte und nun in die beiden Kanäle der hier nach vorn führenden Laufgräben ſich verteilte, da hatte wieder jeder ſeine Kompagnie gefunden, und trottete nun— ſchon umgab ſie mondloſe ſchwarze Nacht— langſam Schritt für Schritt den Graben entlang. Die Melder bekamen zu tun: nachſehen, daß die Kompagnie nicht ab⸗ reißt, den Unteroffizieren ſagen: vor dem Amſel⸗ wäldchen im Laufſchritt aus dem Graben raus, aber nicht mehr als fünf Meter nach links, dann be⸗ gänne Sumpf(vom J. Bataillon waren vier Mann ſtecken geblieben und abgeſackt, ehe man es im Dunkel bemerkte)— die erſten Granaten ſpritzten auf, die Neuen wurden unruhig wie junge Pferde — die Alten bekamen das zeitloſe, nervengeſpannt blaſſe Frontgeſicht— nur dann und wann noch ein Wort— mit verbiſſenem Ernſt ſchlug ſich jeder ſchlecht und recht durch. ö Tislar dachte: Sprung auf marſch, marſch— nach vorn fliegen müßte das Bataillon— und er der ganzen Front die deutſchen Batterien hörlich. Wieder einmal war das Land umgepflügt. Zum tauſendſten Male. Und Menſchenleiber wurden hineingeſät mit verſickendem Blut. uns? Eine Blechmarke, die regiſtriert wird. Und die zitternden Hände in den Schoß troſtlos traurige Mutter—— ſah ſich die Fahne vorantragen——— aber ſie ſind alle ſo vorſichtig, ſo abtaſtend— jetzt wieder halt? Was iſt denn los? Sanitäter trugen in langer Ko⸗ loeine, ſieben Bahren hintereinander, Schwerver⸗ wundete nach hinten—— „Aaſiges Getrommel, was?“ „Kinder— es wird immer toller—“ Dann waren ſie vorbeigeſchwankt, einer der Ver⸗ wundeten wimmerte, eine Weile war das Wimmern noch zu hören— bſching— was gehen mich bie andern an?— bſching— bſching— einer ſchreit auf, das ſaß in unſerer Kompagnie? Wer? Einer von den Neuen! So— Märzfiſch und Dolligkeit hießen die neuen Sani⸗ täter der Zwölften— die beiden andern hatten ſich verſetzen laſſen in die Etappe. Märzfiſch war ein guter, braver Weſtfale. Faſt ſo groß wie Tislar, aber ſtämmig und breit, mit einer mutterweichen Stimme. „Wo— wo haſt du's denn gekriegt?“ „Ooh—“ ſtöhnte der Verwundete. „Ach— hier—“. An den Rippen unter dem Arm war der Splitter hineingegangen— „Ooh—0 „Wart, wir verbinden dich— es wird alles gut“. Märzfiſch hob ihn über den Graben, zog das Ver⸗ bandzeug heraus, beugte ſich herab—— „Iſt nicht mehr nötig—“ flüſterte er. „Wer iſt es?“ kam Lutz fragen. „Kunze heißt er, von den Neuen“. Name eines Namenloſen— „Weiter!“ kommandierte Wynfrith. Märzfiſch nahm Erkennungsmarke, Uhr und Brief⸗ taſche an ſich und brachte ſie zum Sanitätsunteroffi⸗ zter vom Hauſe denken ſie: —— wenn das deine Mutter wüßte, Kunze, daß mir dich einfach am Wege liegen laſſen— aber was ſollen wir tun? Bataillon. Heldentod— dachte er. Zu Trauermarſch und drei Salven Halbrechts in hundert Meter Nähe blitzten an unauf⸗ Was bleibt von legend, eine (Fortſetzung folgt.) 4. Seite/ Nummer Nachmittagsſitzung * Grünſtadt, 24. Nov. In der Nachmittagsverhandlung wurde die Zeu⸗ genvernehmung fortgeſetzt. Oefters kam es dabei zu Zuſammenſtößen der beiden Par⸗ teien. Die Art der Beweisführung des Privatbeklag⸗ ten wurde vom Vorſitzen verſchiedentlich bemän⸗ gelt.— Zunächſt wurde Dr. Nafziger, der ehe⸗ malige Geſchäftsführer der Freien Bauernſchaft, über ſeine ſeinerzeitigen Bekundungen im Meineidsprozeß gegen Bürgermeiſter Römer⸗Dirmſtein hinſichtlich der Erſchießung des Dr. Sand vernommen. Er ſtellte heute ſeine damaligen Ausführungen ſo dar, daß man ihn im Römer⸗Prozeß mißverſtanden habe. Er habe nie behauptet und nie behaupten wollen, daß Dr. Sand den Heinz⸗Orbis in Speyer vor einem gegen ihn geplanten Attentat gewarnt habe, ſondern Sand habe lediglich Heinz auf Grund ſeiner früheren Be⸗ kanntſchaft verwarnt, auf dieſem Wege weiterzugehen, denn dabei könnte er den Tod erleiden. Eine poſitive Warnung über ein geplantes Attentat habe er nie ausſprechen können. Auch die Unterhaltung, die er über dieſen Punkt mit Römer geführt habe, ſei un⸗ richtig wiedergegeben. Der Zeuge verwickelt ſich gegenüber früheren Ausſagen über eine Zuſammen⸗ kunft mit Gewerberat Echter in Speyer, in Wider⸗ ſprüche. Er ſoll Echter ſ. Zt. bei einer gemeinſamen Sitzung mit Heinz⸗Orbis die Frage vorgelegt haben, wie ſich Echter bei irgendwelchen Aenderungen der Lage, die erfolgen könnten, verhalten würde und da⸗ mit Andeutungen gemacht haben, um das Verhalten Echters zur Separatiſtenfrage zu erkunden. Dr. Naf⸗ ziger beſtreitet heute, dieſe Ausſage ſeinerzeit gem icht zu haben. Es wurde darauf die Ladung des Zeugen Echter für morgen angeordnet, um hier eine Klärung zu finden. Bürgermeiſter Römer⸗Dirmſtein wurde anſchließend daran vernommen. Er hat mit Dr. Sand in Dirmſtein zwei Geſpräche geführt. In dem einen habe er ſich Sand gegenüber über die Wendung in der Haltung des Heinz und über deſſen Verhalten in der Separatiſtenfrage mißbilligend ge⸗ äußert und zum Ausdruck gebracht, daß er dieſes Verhalten nie verſtehen könne, da Heinz ein kluger Kopf geweſen ſei. Daß Heinz von Sand gewarnt worden ſein ſolle, habe er erſt ſpäter erfahren. Ueber die Form der Warnung ſei ihm nichts Poſitives be⸗ kannt. In die Vernehmung Römers ſpielte auch die Verſorgung des hinterlaſſenen Sandſchen Kindes hinein. Die beklagte Seite hatte vormittags eingewendet, daß Dr. Heim ſich für eine Verſorgung des Kindes verwendet hatte, was Aus Baden Beerdigung von Regierungsrat Gramlich K. Neckargemünd, 25. Nov. Geſtern nachmittag wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von hier und der Umgebung, von Vertretern der Be⸗ hörden und von Kollegen aus dem ganzen Lande, Re⸗ gierungsrat Gramlich zur letzten Ruhe gebracht. Seit 1925 ſtand Gramlich dem Finanzamt Neckar⸗ gemünd vor, zuerſt als Steuerrat, dann als Regie⸗ rungsrat, nachdem er bereits von 1900 an, nach Er⸗ richtung des Steuerkommiſſariats, zwanzig Jahre als Steuerkommiſſär und Oberſteuerkommiſſär das Amt geleitet hatte. In dieſer langjährigen Tätigkeit hat ſich Gramlich als Muſter eines pflichtgetreuen und gerechten Beamten hohes Anſehen erworben. Nach dem üblichen Leichenzeremoniell widmete der Orts⸗ geiſtliche, Stadtpfarrer Schlindwein, dem Hin⸗ geſchiedenen einen warmen Nachruf, in dem er ihn als einen pflichterfüllten, verantwortungsvollen Be⸗ amten, als einen treuen Familienvater und aufrich⸗ tigen Chriſten ſchilderte. Im Auftrag der Reichs⸗ finanzverwaltung legte Direktor Dr. Müller vom Vandesfinanzamt einen Kranz mit den Reichsfarben nieder. Er betrauerte in dem Verſtorbenen den auf⸗ opfernden Mitarbeiter und verantwortungserfüllten Amtsleiter. Ehrende Nachrufe und Kranznieder⸗ legungen mit dem Gelöbnis dankbarer Erinnerung wurden ferner dargebracht von Bürgermeiſter Mü⸗ ßig im Namen der Stadtverwaltung Neckargemünd, Oberſteuerinſpektor Türck als Vertreter der Be⸗ amten und Angeſtellten des Finanzamts Neckar⸗ gemünd, Steuerrat Abele im Namen des Vereins der ehemaligen Steuerkommiſſäre und von dem Vor⸗ ſtand des Kriegerbundes Neckargemünd, Flaſchner⸗ meiſter Horbach. Die Brandfackel H. Neibenſtein, 25. Nov. Geſtern nachmittag er⸗ tönte Feueralarm. Das Anweſen des Bäckermeiſters Staudt brannte. Die Hilfsmannſchaft bekämpfte bis zum Eintreffen der Feuerwehr von Waibſtadt das Feuer. Die Automobilſpritze von Sinsheim brauchte nicht in Funktion zu treten. Die Fahrniſſe konnten gerettet werden, während ein Gebäudeſchaden von etwa 10 000 Mk. entſtanden iſt, der durch Ver⸗ ſicherung gedeckt iſt. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. * Pülfringen bei Tauberbiſchofsheim, 25. Nov. Montag früh brach in der Scheune der Witwe Bäbette Geiger, zum„Engel“, Feuer aus, das raſch auf die Stallung übergriff. Die beiden Gebäude lagen bald in Schutt und Aſche. Das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. Dagegen ſind die Hühner in den Flammen umgekommen. viel Getreide, Futter und Maſchinen dem verheeren⸗ den Element zum Opfer gefallen. * * Heddesheim, 24. Nov. Der 41 Jahre alte, ver⸗ witwete Gipſer Martin Bätz, Vater von 5 Kindern, die noch unmündig ſind, hat heute nachmittag ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Bätz hatte, nachdem er ſeine Arbeitsloſenunterſtützung mit etwa 21/ vereinnahmt hatte, in einer hieſigen Wirt⸗ ſchaft gezecht. Der Wirt mußte ſich in die Küche be⸗ geben. Dieſen Augenblick ſoll Bätz ausgenutzt und aus der Kaſſe einen Betrag von 7 entwendet haben. Da kein weiterer Gaſt in der Wirtſchaft war, mußte Bätz vorläufig von der Gendarmerie feſtgenommen und in den Ortsarreſt verbracht werden, woſelbſt Bätz ſeinen Leibriemen auszog und ſich an dem Gitter erhängte. Die ſofort angeſtrengten Wiederbelebungs⸗ verſuche waren erfolglos. Mit der Scheune ſind auch Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 25. November 1991 der Rechtsvertreter Dr. Heims beſtritten hatte. Nun ſtellte ſich durch die Vernehmung Römers heraus, daß dieſer(Römer) über Staatsrat Schmelzle ſich für das Kind verwendete, da das Geſuch um Unter⸗ ſtützung, die nach Angabe des Beklagten bereits ſeit Jahren durch die Staatsregierung erfolge, von der pfälziſchen Kreisregierung abgelehnt wurde. Es wurde die Ladung betreffenden Beamten der Kreisregierung, der dieſe Verfügung erlaſſen hat, beſchloſſen. Anſchließend erging weiter Gerichts⸗ beſchluß, Bürgermeiſter Sauer⸗Dirmſtein und Schlöf⸗ ſer⸗Dirmſtein zu laden, die mit Römer nach der Tötung Sands ein Geſpräch geführt haben ſollen, in dem Römer geſagt haben ſoll, Sand habe ihm vor dem Beſuch in Speyer von ſeinem geplanten Unter⸗ nehmen geſprochen. des Als weiterer Zeuge wurde Rechtsanwalt Dr. Endres⸗Ludwigshafen vernommen, über deſſen Anhörung vorher keine beſtimmten Be⸗ weisthemen geſtellt waren. Der Vertreter des Be⸗ klagten legte ihm die Frage vor, wer ihm den Auf⸗ trag erteilt habe, ſich für Beweismaterial, das die Beklagten hätten, zu intereſſieren. Dr. Endres er⸗ widerte darauf, daß er einen ſolchen Auftrag von keiner Seite hatte. Er habe in dieſer Richtung auch keinerlei Schritte unternommen. Im Verlaufe einer Auseinanderſetzung beider Rechtsbeiſtände, in die auch der Vorſitzende mit der Bemerkung eingriff, die Art des Vorgehens der beklagten Seite ſtelle eine Verſchleierung des Beweisthemas dar, ergab ſich, daß Dr. Endres einmal mit Landgerichts⸗ rat Jung ⸗ Frankenthal über dieſe Frage geſprochen hat. Auch die Verteidigung des Beklagten gab an, daß ſie dieſe Information von einem Gerichtsbeamten habe, deſſen Namen ſie nicht nennen könne, ohne hierzu Erlaubnis zu haben. Daraufhin wurde die kommiſſariſche Einvernahme des Landgerichtsrats Jung in dieſer Sache beſchloſſen. Letzter Zeuge war der frühere Angeſtellte der Pfalzzentrale, Betz⸗ Neckargemünd. Ihm wurde die Frage vorgelegt, ob ſ er Wahrnehmungen gemacht habe, ob Heinz durch Dr. Sand gewarnt worden ſei und weiter, ob Sand irgendwelche Beziehungen zu Heinz gehabt habe. Er betonte, daß nach ſeinen Er⸗ fahrungen Sand Separatiſt geweſen ſei, er jedoch ſeine Vermutungen nur auf Grund von Schlußfolge⸗ rungen gezogen habe. Poſitive Beweiſe könne er für eine Separatiſtenbetätigung des Sand nicht er⸗ bringen. Der Vorſitzende ſtellte zu den Aus⸗ ſagen des Betz feſt, daß es nur ſehr vage Schlüſſe ſeien. Auf die Frage von Juſtizrat Dr. Warmuth mußte der Zeuge erklären, daß er von einer Verbin⸗ dung Sands mit Geheimrat Dr. Heim nichts wiſſe. Die Bluttat von Neuenburg * Neuenburg, 24. Nov. Zu der Bluttat in Neuen⸗ burg werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Täter Johann Renetter(nicht Reneter) iſt der Sohn des Eiſenhändlers Joſeph Renetter von hier, bei dem der Arbeiter Johann Trapp in Stellung war. Renetter, Trapp und der Schwager des Letzteren ſaßen zuſammen in der Wirtſchaft, als es zum Streit kam. Vor der Tür wurde dann der Wortwechſel fortgeſetzt, wobei der Schwager des Trapp ſich be⸗ mühte, die Streitenden zu trennen. Trapp, der als gewalttätiger Menſch gefürchtet war, da er auf dem Radolfzeller Pferdemarkt vor gar nicht allzu langer Zeit ohne viel Federleſen einen Mann niederge⸗ ſtochen hatte, drohte nun,„heute Nacht müſſe noch einer dran glauben“, worauf Renetter ſeinen Revol⸗ ver zog und Trapp durch einen Leberſchuß nieder⸗ ſtreckte. Der Schwager des Trapp, der die Streit⸗ hähne trennen wollte, erhielt einen Schuß in die Aus der Pfalz Zwei tragiſche Todesfälle nd. Oggersheim, 24. Nov. Ein tragiſches Schickſal traf die hieſigen Familien des Metallarbeiters Tho⸗ mas Huber und Metzgermeiſters Haas. Die 56⸗ jährige Ehefrau Eliſe Huber geb. Leonhard hatte am Montag nachmittag ihren Bruder in der Nach⸗ barſchaft beſucht. Auf einem Stuhl ſich niederlaſſend, erlitt ſie ein Unwohlſein und bald darnach einen Herzſchlag, der zum ſofortigen Tod führte.— Metzgermeiſter Karl Haas wurde am Montag in Ludwigshafen am Ludwigsplatz beim Umſteigen in die Straßenbahn von einem Radfahrer überrannt. Er ſtürzte ſo unglücklich, daß er mit Nieren⸗ und Leberquetſchungen ſchwer verletzt ſofort in das Krankenhaus verbracht werden mußte, wo er heute früh ganz unerwartet ſtar b. Raubüberfall nd. Oggersheim, 24. Nov. Auf den hieſigen Buch⸗ halter Otto Reh der Sämerei Leonhardt wurde am Montag abend im Maxdorfer Wald an der Fuß⸗ gönnheimer Straßenmündung ein Raubüber⸗ fall verübt. Der Angreifer ſprang plötzlich auf das Trittbrett des Autos, in dem R. ſaß, und verſuchte den hinteren Wagenſchlag zu öffnen. Die Türe war jedoch verſchloſſen. Reh gab ſeinem Fahrzeug Voll⸗ gas und raſte davon, wobei der Täter vom Fahr⸗ zeug heruntergeſchleudert wurde und vermutlich Verletzungen erlitt. Reh hatte während ſeiner Dienſtfahrt einen größeren Betrag einkaſſiert. Trotz ſofortiger Fahndung konnte der Täter noch nicht ausfindig gemacht werden. Schiedsſpruch in der Metallinduſtrie * Frankenthal, 25. Nov. Am Montag wurde durch den Landesſchlichter, Oberregierungsrat Dr. Poever⸗ lein in Speyer, der Schiedsſpruch über die Lohnver⸗ hältniſſe in der Metallinduſtrie Frankenthal gefällt, der folgendes Ergebnis zeitigte: Der Ecklohn wird von 76 auf 77 Pfg. feſtgeſetzt. Die Laufzeit des Schiedsſpruchs beginnt nicht am 9. November, ſondern am 23. November. * Enkenbach, 24. Növ. In der vergangenen Nacht brach in der Seilerei H. Mayer Feuer aus, dem die Werkſtätts bis auf die Grundmauern zum Opfer ftel. Die Urſache iſt unbekannt. Die Ski- Saiſon ſteht vor der Türe Kommende Trainings⸗Verauſtaltungen Die„Merktafel für kommenden Winter“, wie ſie der deutſche Ski⸗Verband jetzt veröffentlicht, weiſt im Ver⸗ gleich zum Vorjahre inſoſern eine Verbeſſerung auf, als der Trainingsbetrieb, entſprechend den Richtlinien, die der Verband in Stuttgart gab, in den Vordergrund geſchoben wurde. Leider hat man die zweite Forderung, die bereits im Vorjahre von verſchiedenen Seiten erhoben wurde, nicht erfüllt und hat den Wettlauf⸗ und Wettkampf⸗ Betrieb nur unweſentlich ein hränkt. Die große Gefahr, die unſerem deutſchen S achwuchs droht, die des Uebertrainings, iſt alſo immer noch latent. Das Verſprechen der Ski⸗ Verantwortlichen, die zur Verfügung ſtehenden Mittel zur Ertüchtigung der Ski⸗Jugend zu ver⸗ wenden, wird ſchwer zu erfüllen ſein, wenn man gleich⸗ zeitig feſtſtellt, daß ſich an einem Sonntag die Termine in allen Gebieten häufen und daß eine Beſchickung beſon⸗ ders wichtiger, für das Stärkeverhältnis der Jugend be⸗ ſonders aufſchlußreicher Regtonalveranſtaltungen durch an⸗ dere Landesverbände angeſichts der Kolliſion wichtiger Lan⸗ des⸗ und Bezirksmeiſterſchaften zum ſelben Wochenende nur ſchwer durchführbar iſt. Um mit den DS V⸗Verbandskurſen zu be⸗ ginnen, ſo wird um die Weihnachtszeit in verſchiedenen Skigebieten Deutſchlonds ein reger Trainingsbetrieb herr⸗ ſchen, vorausgeſetzt, daß die Schneelage in den Mittelgebir⸗ den irs des Verbandes Mitteldeutſcher 8 ioch zu beſtimmenden alpinen Ge⸗ biet(Oetztal?) und die D Skilehrer⸗Prüfung im Walſer⸗ tal(Allgäu). Die ſchwäbiſchen Berufslehrer treffen ſich in Leutkirch⸗UUrach und die Springerſchulen des Schwäbiſchen Schneelauf⸗Bundes guf der rauhen Alp. Der Ski⸗Verband Eifel, von Kölner Ski⸗Intereſſenten vor einigen Jahren ge⸗ gegründet, wird in Daun einen Kurs abhalten. Im Januar fetzt die ſchwäbiſche Springer ⸗ ſchule ihre Verſuche zur Heranbildung tüchtiger Sprung⸗ läufer in Laichingen fort und als Abſchluß der Skizeit ver⸗ anſtaltet der ſchwäbiſche Bund zu Oſtern(23.—30. März) eine Jugendfahrt ins Walſe Naturgemäß erſchöpft ſich der Trainingsbetrieb für die deutſchen Skiläufer nicht in den reichsdeutſchen Kurſen und Veranſtaltungen. Angeſichts der Bevorzugung der Tiroler und Schweizer Skigebiete durch deutſche Läufer muß man auch die in den Oſt⸗ und Weſtalpen anberaumten offiziellen und privaten Kurſe für Anfänger und Fortgeſchri im Auge behalten. Die Teilnahme an ſolchen Veran ungen iſt jetzt dadurch we⸗ niger„riskant“, als die ehrenamtlichen DSV⸗Skilehrer neuerdings ſehr mit Recht gegen die„wilden Skikursleiter“ Front machen und insbeſondere die üblichen Hotelkurſe kritiſch unter die Lupe nehmen. Das Außenſeitertum hat ſich in den letzten Jahren im Ski⸗Trainingsgebiet, beſon⸗ ders in den Alpen, derart breit gemacht, daß es den ge⸗ prüften Skilehrern nicht verdacht werden kann, wenn ſie gegen die unlautere und aus pädg ziſchen Gründen zu Konkurrenz energiſch ront machen. Ski⸗Vereine, in ei 7 cer Der genau, daß eine ſt tereſſe der Skilehrer, f ndern auch in dem der Skiſchüler nötig iſt, gewährleiſtet wird. Es wäre nur zu wünſchen, daß nun auch der Stand der Berufs ⸗Skilehrer endlich einmal gegen die unlautere Konkurrenz der wilden Holbamateure geſchützt und damit das Lehrweſen im deut⸗ ſchen Ski⸗Verband auf eine etwas gerechtere Baſis geſtellt würbe. Der Verbands⸗Fußballausſchuß warnt Der Verbandsausſchuß des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗-Verbandes folgt jetzt dem Beiſpiel des Ver⸗ bands⸗Schiedsrichterausſchuſſes und nimmt zu den Aus⸗ ſchreitungen auf den Spielfeldern wie ſolgt Stellung: „Die Ausſchreitungen auf den Spielfeldern, Tätlich⸗ keiten gegen Schiedsrichter und Spieler, Bedrohungen und Beläſtigungen vonſeiten der Zuſchauer nehmen fortgeſetzt in erſchreckendem Maße zu. Wir richten hiermit einen letzten Mahnruf an die verantwortlichen Vereinsleitungen und erwarten, daß kein Mittel unverſucht bleibt, um die⸗ ſen bedauerlichen, das Anſehen des Fußballſportes herab⸗ würdigenden Vorkommniſſen Einhalt zu gebieten. Die Schiedsrichter werden angewieſen, jeden Verſtoß gegen die Platzdiſziplin einwandfrei feſtzuſtellen und in erſchöpfender Weiſe zur Anzeige zu bringen, damit die Schuldigen ihrer verdienten Beſtrafung zu⸗ geführt werden können. Die zuſtändigen Spruchbehörden werden erſucht, den Vi A. in ſeinen Beſtrebungen zur Ab⸗ ſtellung dieſer Mißſtände durch rückſichtsloſes Durchgreifen zu unterſtützen, da eine Beſſerung nur durch Verhängung ſtrengſter Strafen zu erwarten iſt. Gelangt ein Schiedsrichter zu der Auffaſſung, daß bie von ihm gemeldeten Verfehlungen nicht in ausreichendem Maße geſühnt worden ſind, dann wolle der VV.(bei Be⸗ zirksligaſpielen Herr Wohlſchlegel, Offenburg, bei Spielen der Kreisliga, A und B⸗Klaſſe Herr Amtmann Schindel Worms) entſprechend benachrichtigt werden, damit die Nach⸗ prüfung des Urteils und eine evtl. Abänderung im Be⸗ rufungswege herbeigeführt werden kann. Außerdem werden wir künftig in jedem Einzelfalle bei Tätlichkeiten von Zuſchauern den ordentlichen Gerichtszwe freigeben, damit derartige Elemente, die erfahrungsgema mit längeren Freiheitsſtrafen zu rechnen haben, endgültig von den Sportplätzen verſchwinden.“ 155 Vier neue deutſche Automobil⸗ Weltrekorde 2 Stuttgarter erzielen auf der Pariſer Montlhory⸗ bahn 4 internationale Kleinwagenrekorde Dem deutſchen Automobilſport wird zum Saiſonabſchluß noch ein ſchönes Geſchenk beſchert: der bekannte ſüddeniſche Motorſportsmann Freiherr R. Koenig von Fachſen⸗ feld ⸗ Stuttgart hat— wie im April des Vorfahres ſchon einmal— in aller Stille und Heimlichkeit zuſammen mit ſeinem Landsmann May⸗Stuttgart auf dem Autodrom Linas⸗Montlhéry unweit von Paris neue Kleinwagen⸗ Rekordverſuche unternommen, die wiederum einen vollen Erfolg hat Das hierzu benutzte Fahrzeug, ein conti⸗ bereifter Frontantri vagen hatte als Antriebsquelle einen kleinen, nur 350 cem ſtarken Motor und war zur Verringerung des Luftwiderſtands mit einer beſonderen Stromlinienkaroſſerie verkleidet. Zum allgemeinen Erſtaunen der franzöſiſchen Offiziellen und Zeitnehmer erzielte der Kleinwagen Rundengeſchwin⸗ digkeiten von über 130 Stokm., ſo daß es mühelos gelang, 4 neue Weltbeſtleiſtungen zu ſchaffen: in der Kleinwagen⸗ kategorie bis 350 cem. konnten zwei internationale Rekorde weſentlich verbeſſert werden, in der Kategorie bis 500 cem vermochten die Deutſchen die 50⸗Meilen⸗Diſtanz in 88 Min. 491% Sek zurückzulegen, was einem Stundenmittel von 124,423 Kilometer entſpricht. Auch der bisherige Welt rekord für die 100-Kilometer⸗Diſtanz mit ſtehendem Start wurde um rund 6 Stokm. überboten und auf 123,434 Storm emporgeſchraubt. Die internationale Anerkennung de neuen deutſchen Weltbeſtleiſtung durch die AJ AER Hürſte ſchon in Kürze erfolgen. Kleine Nachrichten Der Darmſtädter Fabrikbrand * Darmſtadt, 25. Nov. Die chemiſche Fabrik Röhm u. Haag A G. Darmſtadt teilt mit, daß die Dar⸗ ſtellungen einiger Zeitungen über die Ausdehnung des Brandes nicht zutreffen. Tatſächlich wurde nur ein Betriebsgebäude, in dem eine Teilfabrikation betrieben wurde und ſich bedeutende Warenvorräte befanden, vernichtet. Dieſe Teilfabrikation kann ſo⸗ fort in einem anderen Betriebsgebäude weitergeführt werden, ſodaß Herſtellung und Lieferung der Waren keine Unterbrechung erfahren. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. * :: Gernsheim, 24. Nov. Infolge des niebrigen Waſſerſtandes blieb ein beladener Kahn, der von einem Schraubendampfer geſchleppt wurde, hei der Zuckerfabrik auf einer Sandbank ſtecken. Alle Be⸗ mühungen, den Kahn freizubekommen, blieben erfolg⸗ los, ſodaß man ihn wohl leichtern muß. Deutſche Volkspartei Freitag, 27. November, abds..30 Uhr, findet im Saale des Kaufmannsheims, C 1, 10/11, eine(8448 Mitgliederverſammlung ſtatt, in der Stadtrat Ludwig über kommunal⸗ politiſche Fragen ſprechen wird. Der Vorſtanb, Was hören wir? Donnerstag, 26. November Frankfurt .15: Frühkonzert auf Schallplatten.— 12.05: Schall⸗ plottenkonzert.— 15.30: Stunde der Jugend.— 16.00: 1— 17.05: Nachmittogskonzert.— 21.00: Studien⸗ onzert. Heilsberg .30: Turnſtunde der Hausfrau.— 13.00: Unterhaltungs⸗ konzert.— 15.45: Jugendſtunde.— 16.40: Teemuſik.— 19.15: Liederſtunde. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Die ſtaatsbürgerliche Erziehung in der Volksſchule.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.20: W. Deubel: Muſik als Gefahr.— 19.30: Drei Deutſche ſprechen miteinander.— 20.30: Europ. Konzert. Tſchechiſche Philhar⸗ monie aus Prag. München 12.30: Unterhaltungskonzert.— 13.10: Künſtlerporträt. Schallplatten.— 13.30: Unterhaltungskonzert.— 16.20: Kompoſitionen von C. Mehlich.— 17.20: Unterhaltungs⸗ konzert.— 18.30: Soziale Probleme.— 19.30: Funkorcheſter. — 21.35: Kammermuſik. Sitdfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.35: Kammermuſik. 13.30: Die Oper von heute abend.— 18.40: Dr. H. v. Bron⸗ ſart: Moderne gärtneriſche Kulturmaßnahmen: Bodenreint⸗ gung.— 19.45: Alt Wiener Theaterlieder.— 20.90: Dr. H. Binder: Eros und Sexus.— 21.00: Schlager und Songs. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 12.40: Erico Morini.— 13.10: Schallplatten.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.05: Frauenſtunde.— 21.00: Achtung, Probe— Vorhang auf!— 22.15: Abendkonzert.— Aus dem Ausland Beromünſter: Konzert.— 20.00: Chorkonzert.— 21.05: Heitere bunte Stunde. Mailand: 17.10: Operetten und Lieder.— 20.35: Gio⸗ vanni Gallureſe. Oper von Montemezzi. Prag: Deutſche Sendung: Fr. Kunz: Landw. Bildungs⸗ weſen in der Tſchechei. Rom: 17.30: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert.— 21.00: Violinkonzert. Sottens: Orgelkonzert. Straßburg: 18.00, 19.00 und 20.00: Inſtrumentalkonzert. — 21.30: Wohltätigkeitskonzert. 8 7„ eee n den Fachgeschäften erhältlich! Generalvertrieb: Wallensfätfter& Co. N 4, 21 Telephon 273 78/79 N A4, 21 Vorausſage für Donnerstag, 26. November: Meiſt wolkiges und nebliges Wetter, höchſtens leichte Niederſchläge. Temperaturen im Gebirge etwas zurückgehend, ſonſt wenig verändert. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittag See. Luft. 2 Wind böb. dr 8 8 828— ö un d 88 80 8 micht. Stärke Wertbeim I 3 8 ſtill— bedeckt Königsſtuhl 568764, 8 7 7 S leicht Nebel Karlsruhe 120 784. 10 9 8 SSwWY leicht bedeckt Bad ⸗Bad 218 765,1 9 11 9 fſtill— Nebel Dillingen 712768 3 5 8(leicht Nebel Dad Dürro. 7201—- 8 6 3 s¼/ leicht Nebel St. Blaſten 780— 7 8 6 0 leicht Regen Badenweil. 4227887 10 11 9 S/ leicht bedeckt Jeldbg. Hof 12786385 7 3 SW leicht Nebel Geſtern nachmittag iſt ozeaniſche Warmluft nach Südweſtdeutſchland gelangt und hat uns merklichen Temperaturanſtieg gebracht. In der Rheinebene wurden heute früh bis zu 10 Grad Wärme gemeſſen gegen 2 bis 3 Grad geſtern früh. Selbſt der Hoch⸗ ſchwarzwald hat 4 Grad Wärme, ſodaß die Nieder ſchläge auch in der Höhe als Regen fallen. Eine durchgreifende und kräftige Südweſt⸗ ſtrömung hat ſich auf dem Feſtland noch nicht duet ſetzen können. Bei meiſt ſchwachen Winden au wechſelnder Richtung herrſcht in Deutſchland un Frankreich gegenwärtig vielfach neblig⸗trübes Wel ter, vereinzelt mit leichtem Regen. Dieſe Wetter⸗ lage wird auch morgen im weſentlichen anhalten. TTT Chefredakteur: Kurt Fiſcher 1 Verantwortlich für Politit: H. A. Meißner Feuilleton: dr. e Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfe cher Südweftdeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz inge Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt ehm Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fäl Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewühr-Rückſendung nur bei Rückvorts — 5 Die notlei regie bahn gab d lung Bahn trags Mittwoch, 25. November 1931 ANDELS- W WIRTS der Neuen Mannheimer Zeitung —— die Verwendung der Reichsbahn⸗Anleihe tene Tarifänderungen Berlin, 25. Nov.(Eig. Dr.) Der Verwaltungsrat der Reichsbahn hatte ſich in ſeiner Sitzung am 23. und 24. November über die Verwendung der ſteuerfreien Reichs⸗ behnanleihe 1931 klar zu werden. In Ergänzung zu der im polttiſchen Teil gemachten Mitteilung iſt noch erwäh⸗ nens wert, daß von dem Geſomtbetrag von 250 Millionen Mork 80 Millionen& auf Oberbau entfallen, 59 Millionen Mark auf Neubauten, darunter die Elektrifizierung der Hannſeebahn und 60 Millionen auf ſonſtige bauliche An⸗ lagen, 35 Millionen dienen zur Beſchaffung neuer Fahr⸗ zeuge. Für die Fahrzeugverbeſſerung ſollen 12 Millionen ark und für maſchinelle Anlagen 4 Millionen/ auf⸗ gewendet werden. Der Ertrag der Anleihe wird entſprechend den Ab⸗ machungen mit der Reichsregierung für zuſätz liche Aufträge der Reichsbahn verwendet, um zur Lin de⸗ kung der Arbeits not nach Kräften beizutragen. Die Aufträge im Werte von 250 Mill./ ſollen unter Be⸗ kückſichtigung des Bedürfniſſes der Reichsbahn möglichſt notleidenden Wirtſchaftszweigen und Notgebieten im Reiche zugutekommen. Bei der Vergebung wird auch darauf ge⸗ achtet, daß Handwerk und Kleininduſtrie beſondere Berück⸗ ſichtigung finden. Der Verwaltungsrat beſchäftigte ſich ferner mit der laufenden Einnahmegeſtaltung bei der Reichs⸗ bahn. Von Jahresanfang bis Ende Oktober wurden gegen⸗ über der Vergleichszeit des Vorjahres rund 638 Mill. ber 16,5 v. H. weniger eingenommen. Mit die⸗ ſem Verluſt könen die Erſparniſſe bei den Perſonal⸗ ſowie Sachausgaben nicht Schritt halten. Trotz dieſer überaus enſten Finanzlage hat die Reichsbahn wie in den Vor⸗ jahren eine große Anzahl von Einzeltartfermäßigungen gewährt die der beſonderen Notlage Rechnung tragen und die Preisſenkung fördern ſollten. Darüber hinaus hat der Verwaltungsrat der Einführung von Netz⸗ und Be⸗ zürkskorten, ſowie einem um 33 v. H. ermäßigten Ausnahmegepäcktarif für Muſterkaffer vom 1. Januar 1052 zugeſtimmt. Weitere Tarifermäßigungen für beſtimmte Sondergebiete ſind entſprechend dem Wunſch der Reichs⸗ tegierung in Ausſicht genommen. Im Zuſammenhang mit der ſeit langem von der Reichs⸗ bahn erſtrebten Neuordnung im Spedktionsweſen gab der Verwaltungsrat ſeine Zuſtimmung zu einer Rege⸗ jung dahin, daß neben dem Vertrag mit der Deutſchen Hahnſpeditton auch beſondere Abmachungen mit den Auf⸗ kogsſpediteuren getroffen werden. * Um die Aufträge für die Waggoninduſtrie.(Eig. Dr.) Der Verwaltungsrat der Reichsbahn hat in ſeiner Sitzung am Montag und Dienstag Beſchlüſſe über Aufträge an die Waggoninduſtrie noch nicht gefaßt; ſie werden aber für Mittwoch erwartet. Dabei iſt anzunehmen, daß jedoch die Normalwünſche des Waggonbaus nicht voll befriedigt wer⸗ den können. Wie wir noch hören, ſind die Verhandlungen der Waggonbau⸗Vereinigung mit der Reichsbahn noch im Hang. Die Erneuerung des Vertrags kann unter gewiſſen, nicht ſehr weſentlichen geänderten Beſtimmungen erwartet werden. Für die neuzugründende D. W. V. wird eine Mit⸗ gliederverſammlung Mitte Dezember ſtattfinden. Mpidendenausfall bei der Vank elektriſcher Werle AG. O Berlin, 25. Nov.(Eig. Dr.) Der AR. dieſer Hol ⸗ ding⸗Geſellſchaft des A. E..⸗ Konzerns be⸗ ſchloß, der HV. am 22. Dezember vorzuſchlagen, aus einem Ueberſchuß von.047(.630) Mill. 4.8 Mill.„ auf das im TTUNG Abend-Ausgabe Nr. 548 Leichte Entſpannung der Reichsbank Berlin, 25. Nov.(Eig. Dr.) Nach g dem Aus weis der Reichsbank vom 2 3. N o v. 1931 hat ſich in der dritten Novemberwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſel und Schecks, Lombards und Effekten um 120,8 auf 38769 M ill. I verringert. Im einzelnen haben die Be⸗ ſtände an Handelswechſeln und ⸗Schecks um 126,4 auf 3655,0 Mill./ abgenommen, die Lombard⸗ beſtände um 5,6 auf 119,0 Mill./ zugenommen. Die Be⸗ ſtände an Reichs ſchatzwechſeln, die am Schluß der Vorwoche 10 000/ betragen hatten, werden mit 30 000% ausgewieſen. 5 An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 181,2 Mill./ in die Kaſſen der Reichs⸗ bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 176,3 auf 4277, Mill. /, derjenige an Rentenbankſcheinen um 49 auf 408,6 Mill./ verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Renten⸗ bankſcheine in Höhe von 0,1 Mill. 4 getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen auf 18,7 Mill. J erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 424,4 Mill./ eine Zunahme um 17,6 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 13,7 auf 1176,1 Mill./ ver⸗ mindert. Im einzelnen haben die Gold beſtände um 29,4 auf 1008,06 Mill.„ abgenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 15,7 auf 167,5 Mill. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen beträgt 27,5 gegen 26,7 v. H. in der Vor⸗ woche. de Auch der Ausweis der dritten Novemberwoche zeigt bei der Reichsbank einen Fortgang der ſeither feſtgeſtellten Entwicklung: auf der Pa eite eine recht erhebliche Einſchrän kung des Notenum laufs. In der⸗ ſelben Richtung wirkt ein Ueberſchuß an Sche id e⸗ münzen auf der Aktivſeite. Die aus Liquiditätsgründen eingereichten Wechſel verringern ſich mit Fälligkeit, da neue derarti l ch in Erſcheinung treten. Immer Verbindung mit dem D ſelbeſtand in Devi Die Gold⸗ ſind gegenüber der Vorwoche recht erheblich zurück⸗ gegangen. Im erſten Teil der Woche ergab ſich noch die Notwendigkeit, Gold nach Amſterdam und Newyork ab⸗ zugeben, im zweiten Teil überwog dann in Verbindung mit der weiterhin verſchärften Deviſenordnung der Depiſen⸗ und eingang, ſodaß per Saldo der Gold⸗ und Depiſenabfluß nur knapp 14 Mill. erreichte. Eine leichte Entſpan nung der Geſamt⸗ lage zeigt ſich auch darin, daß der geſamte Zahlungs⸗ mittelum lauf gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vormonats um nahezu 100 Mill./ zurückgehen konnte er betrug 5,06 Milliardem gegen 6,05 Milliarden/ im Vor⸗ monat, liegt aber immer noch um nahezu 500 Mill.& über demjenigen des gleichen Zeitraums des Vorjahres. In Bezug auf die Notenhamſterei iſt alſo der Bann noch immer nicht gebrochen. Trotz des Rückgangs der Deckungsmittel konnte infolge Einſchrumpfung des Notenumlaufs das Deckungsverhältnis ſich leicht von 26,7 auf 27,5 v. H. heben. C Addßddww//ßßGſã 6 ͥãͤãꝗ ͤâAVAVVVVddVVdVVTVTGTbwbVTbTGbGTGTGTGbGTGTGTGTGTGTGkbGbGTbTGVöͤFbGvbͤTGVbͤTGTbGböbTbVGöböbVbTGTGvbGbVTbTbTbTbTVTVTWTWTVTWTWTWTWTWTWTWTWTWVWTW—1TWTWW1W—WW1WWW—WW——WWWwWww...wwwpp Vorjahr mit 30.37 Mill./ bewertete Konto Effekten und Beteiligungen abzuſchreiben. Nach Ausſchüttung einer ſatzungsgemäßen 4%proz. Dividende auf die.2 Mill. VA. verbleiben.192(.083) Mill. I zum Vortrag. Die am 2. Januar fällig werdenden Teilſchuldverſchreibungen wer⸗ den einlöſt. Im Vorjahr wurden auf rund 23 Mill./ Stammaktien unverändert 10 v. H. Dividende verteilt. O100proz. Befriedigung der Einleger bei der Barmer Kreditbank AG geſichert. Barmen, 25. Nov.(Eig. Dr.) Die Verwaltung der Barmer Kreditbank Ach teilt uns mit: Die Leitung der Barmer Kreditbank hat ſich infolge der Schwierigkeiten der Berliner Bank für Handel und Grund⸗ beſitz AG nach Berlin begeben. Sie hat dort feſtgeſtellt, daß ie in Berlin hinterlegten Depots der Barmer Kreditbank unverletzt find. Der Statu 8 der Barmer Kreditbank iſt geſund, und es iſt in jedem Fall eine 100proz. Befriedigung der Einlagen ge⸗ ſichert. Die Verhandlungen mit den zuſtändigen Reichs⸗ ſtellen wegen einer Stützung der Barmer Kreditbank ſind aufgenommen. Die Dividendenausſichten im Salzdetfurthkonzern () Kaſſel, 25. Nov.(Eig. Dr.) Die Verwaltung des Salzdetfurthkonzerns teilt uns mit, daß ſie der in einem Berliner Blatt verbreiteten Meldung, daß die Verteilung einer Dividende bei Salzdetfurth in Frage geſtellt ſei, völlig fernſteht. Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen i ſt mit der Ausſchüttung einer Dividende bei Salzdetfurth zu rechnen. Ueber ihre Höhe läßt ſich naturgemäß vor Ablauf des Geſchäftsjahres noch nichts ſagen.(Im Vorjahr Kaliwerke Salzdetfurth AG. wieder 15 v.., Kaliwerk Aſchersleben wieder 10 v. H. und Konſolidierte Alkaliwerke Weſteregeln wieder 6 v..) Werft leine Wiedereröffnung des Vörſenberkehrs Aktjen im Freiverkehr unverändert, Pfandbriefe nachgebend A Berlin, 25. Nov.(Eig. Dr.) Vom AcG.⸗Markt ausgehend neigte die Tendenz ſchon in den geſtrigen Abendſtunden eher wieder zur Schwäche und blieb auch im heutigen Freiverkehr ziemlich matt. Es herrſchte völlige Geſchäftsloſigkeit, ba die Spekulation in Anbetracht der ungeklärten außen ⸗ und innenpolitiſchen Situation Zurückhaltung übt und das Kundengeſchäft als ſolches kaum noch ins Ge⸗ wicht fällt. Man will wiſſen, daß es ſich bei dem heraus⸗ kommenden Material der letzten Tage um Auslands ⸗ ware gehandelt hat, und glaubt, daß auch die Schwäche der deutſchen Werte an der geſtrigen Newyorker Börſe, die ſonſt im allgemeinen ziemlich feſt veranlagt war, hiermit zuſam⸗ menhängt. Die Unſicherheits⸗Momente, ie in dem Wirtſchafts⸗ rogramm der Reichsregierung liegen, wirken natür⸗ lich auf die Tendenz der Effektenmärkte und auch der feſt⸗ verzinslichen Werte ſtörend. Auch von dem Reichsbank⸗ ausweis konnte keine Anregung ausgehen, da er ein ziem⸗ lich normoles Ausſehen hat. Rein kurs mäßig war die eudenz für Aktien heute nicht weſentlich verändert, nur Ech logen weiter abgeſchwächt, während Pfandbriefe erneut um ca. 76—1 v. H. im Kurſe nachgaben, Auch das Angebot ſchien im Wachſen begriffen zu ſein. In den letz⸗ len Tagen haben eingehende Beratungen über die Wie⸗ dererhffnung der Wertpapierbörſen zwiſchen dem kreußiſchen Handelsminiſter, der Reichsregierung und dem Reichsbankdirektorium ſtattgefunden. Die Reichsregie⸗ zung und das Reichsbankdirektorium vertraten gierbel die Auffaffung, daß eine Wiedereröffnung der Wert⸗ dapierbörſen im gegenwärtigen Zeitpunkt der geſamten wirtſchaftlichen und politiſchen Lage Deutſchlands kachteilig wäre. Unter dieſen Umſtänden iſt es dem Miniſter für Handel und Gewerbe nicht möglich, einer Wie⸗ eraufnahme der Börſenverſammlungen zuzuſtimmen. Im Laufe des Tages bröckelten die Kurſe bei keinen Umſätzen weiter leicht ab. Am Pfandbriefmarkt ſielen Mitteldeutſche Boden durch ſtärkere Abſchwächung auf. Auch Reichsbahnvorzugsaktien zeigten ſchwache Ver⸗ anlagung. Verhältnismäßig am beſten gehalten waren die proz. Goldpfandbriefe. Der Geldmarkt lag unver⸗ 1 55 Am Deviſenmarkt gewann das Pfund im ene mit der internationalen Bewegung 14(15,46). alro beſſerte ſich um 13 3, Liſſabon um 20 3, Kopen⸗ dagen um 50, Oslo um 40 3, Raykjavik um 50 3 und Stockholm um.50. Amſterdam befeſtigt Ar Amſterdam, 25. Nov.(Eig. Dr.) Die Grundſtimmung an der Amſterdamer Börſe war auf Newyork hin feſter, die Kurſe zogen allgemein 720 au doch waren die Umſätze gering Sehr feſt agen Philips, in denen auch lebhaftes Geſchäft zu ver⸗ zeichnen war. Die Nachricht von einer neuen Erfindung 1 von dem Erwerb ausländiſcher Patente regte die Kauf⸗ ust in dieſem Papier an. 5 An den holländiſchen Warenmärkten war Getreide ehguptet, Kaffee lag etwas höher, Zucker dagegen ſchwächer. Dann, zem Aus wers der niedenländi ſch en 9 5 für die dritte Novemberwoche haben die ö ne um 5 Millionen Gulden zugenommen. Die Pri⸗ atbanken haben ihre Goldbeſtände, wie es vor einigen ochen gefordert wurde, zum Teil an die Niederländiſche ank abgegeben, und man betrachtet dies als ein Zeichen 5 wiederkehrenden Vertrauens. Die Deckung der oten durch Gold betrug 85,7 v. H. 56 A London, 25. Nov.(Eig. Dr.) Die Stimmung zu Beginn der heutigen Londoner 1 rſe war zuverſichtlicher und die Kurſe zogen algemein etwas an. Britiſche Staatspapiere und inter⸗ nationale Werte lagen ſtetig. In der Londoner City wird die Befeſtigung des . gegenüber dem Franc mit großem Intereſſe verfolgt. Man behauptet, daß noch erhebliche aiſlevoſtttonen in Dollars, wahrſcheinlich in Paris und anderen kontipentalen Plätzen vorhanden ſind, die zu um⸗ Gold⸗ fangreichen Deckungen führen müſſen. Es wird für durch⸗ aus wahrſcheinlich gehalten, daß die franzöſiſch⸗amerikani⸗ ſche Deviſenſituatiton eine Ausfuhr von franz ö⸗ ſiſchem Gold nach Amerika rentabel macht. Es wird abzuwarten ſein, ob die offiziellen franzöſiſchen Finangkreiſe ihre ſo oft geäußerte Bereitwilligkeit, Gold, wenn nötig abzugeben, nun wahr machen werden. Die ſtarke Fun ahme der Importe in letzter Zeit kommt in den Einnahmen aus Zöllen und Akziſen zum Ausdruck, die in der vergangenen Woche 9,2 Millio⸗ nen Pfund gegen nur 4,4 Millionen in der Vorwoche be⸗ tragen haben. Am Londoner Metallmarkt ging ber Goldpreis um einen Schilling ſieben Pence auf 111 Schilling 10 Pence per Unze zurück. Eine Wirkung des geſtrigen Beſchluſſes des internationalen Zinnkartells einer weiteren Produktions- herabſetzung auf dem Londoner Metallmarkt iſt noch nicht feſtzuſtellen, doch hat man mit dieſer Maßnahme bereits ſeit längerer Zeit gerechnet. Am Liverpooler Getreidemarkt waren die Wei⸗ zenpreiſe bis zu einem Penny niedriger, während ſich die Baumwollpreiſe in Liverpool bis zu 6 Punkten erhöhten. Berliner Devisen biskontsätze: Relchsbank 8, Lombard 10 v. fl. Amtlich in Rm. Dis- 24. November 26. November Parttät 1755 fen dec 1002 bes 100% 1755 8 Aires 1Peſo f 1 1 5 9 m J 5 9,686.844.676.684 4,786 apan.. 1er 6,75.088.072.056.072 989 10„ äghpt⸗Pid.— 15.68 15,72 15.81 15,88 21,91 Türkei. türk. Pfdb. 5 2 5—.— 2130 London.. Sterl. 15,80] 15.94 15,44 15.48 20,393 New ork, 1 Dollar 4 4,209 4,217 4..217 4,1780 Rio deJaneirotMillr.— 0,254] 0,256.254.256.503 Uruguay. 1Goldpeſo—.798 1.798.802.421 olland 100 Gulden 3. 16.98 169,32 168,98 169.32 168,40 then. 100 Drachmen 12.195 5,205 5,1 5. 5,445 Brüſſel 100 B50 P 2½ 58,4.81. 59,49. 88,81 58,985 Bukareſt... 100 Lei 9%.517 2,528 2,517 2,528. Ungarn.. 100 Pengb 10 23,8 79.42 738,26 73,422—.— Danzig. 100 Gulden 5 81,97 82,13 81.97 82.13 81,855 Helſingfors„100 M 8 8,21.28.99.01 10.512 Italien... 100 Lire 7 21.68 21,7 2,68 21.7, 22,025 ugoflavien lob Dinar 7½ 7,443 7,457.483 7,44 7,3 9 0 100 Kronen 6½ 42,16 42,24 428 42,24 Kopenhagen 100 Kr. 5 61.42 81,58 81.92 82, 112,08 Liſſabon 100 Cskudo 18,89 18,91 14,09 14,11 17,485 Oslo 00 Kr. 5 81.42 8158 61,82 61.998 111.74 Paris.. 100 Fr. 2% 15,47 19,51 16.47 16.51 186,445 rag 100 3 6 12.468 12. 12.468 12.488 12,38 chweig.. 100 Fr. 81,52 81.68 6157 81,8 515 Sofia.. 100 Lewa 8.057.068.057 3,063 8701 Spanten. 100 Peſeten 5½ 35,61 39,9 35,66 74 69,57 Stockholm. 100 Kr. 7 80,92 51.08 82,42 82.59 112,05 Estland. 100 Eſim.— 112.70 113,01 11 118,01 Seeg Wien 160 Schilling 10 58,94 59,06 88. 59. 59,79 Offizielle Deviſenkurſe in London An den internationalen Deviſen märkten hat das engliſche Pfund ſeinen hohen geſtrigen Abend⸗ ſtand im Laufe des heutigen Vormittags nicht ganz be⸗ haupten können, unter kleinen Schwankungen ging es auf 8,6734 wieder zurück. Von allgemeinem Intereſſe iſt, daß das Londoner Bankhaus Samuel Montagu n. Co. von Clearing⸗Houſe beauftragt wurde, offizielle Devi⸗ ſenkurſe feſtzuſetzen. Alle Kurſe, die von dieſem Bank⸗ haus, alſo im Laufe des Tages herausgegeben werden, tragen offiziellen Charakter. Die Differenzen zwiſchen dieſen offiziellen und den im freien Markt zu hörenden Kurſen ſind bisher minimal, nur Rio weiſt zwiſchen der amtlichen und der Freiverkehrsnotiz eine größere Spanne auf, die aber im Lauſe des Vormittags wieder ausgeglichen wurde. Gegen den Gulden ſtellte ſich das Pfund auf 9,10%, gegen die Reichsmark auf 15,46, gegen Zürich auf 18,93, und gegen Paris auf 93,93. Gegen mittag hat ſich das Pfund wieder auf 3,604 gegen den Dollar befeſtigen können. Der Dollar war eher etwas leichter, die Reichsmark hat ſich gut behauptet, die Norddevt⸗ ſen und die ſüdamerikaniſchen Deviſen ſind kaum verändert. * Konzentration in der engliſchen Antoinduſtrie. Wie offiziell mitgeteilt wird, iſt die Bentley Motor Co., die kürzlich von der Britiſh Central Equitable Truſt Ltd. erworben iſt, nunmehr in den Beſitz der Rolls Royce td. übergegangen, die die Bildung einer Tochtergeſellſchaft erwägt. Eine weitere Konzentration in der engliſchen Autoinduſtrie hat ſich in Mancheſter voll⸗ zogen, wo das Geſchäft und die Vorräte der Firma A. J. Stevens and Co Wolverhampton, durch Willys Overland Croßley Std., Mancheſter, über⸗ nommen worden ſind. O Die Anfechtungsklage Dyckerhoff⸗Wicking AG.(Eig. Dr.] Die angekündigte Anfechtungsklage gegen die Ent⸗ laſtung der alten Wickingverwaltung in der GV vom 12. Oktober iſt jetzt vom Geheimen Juſtizrat Bomke in Beckum und dem Augenarzt Dr. Brons in Dortmund erhoben. Erſter Termin iſt am 3. Dezember, 9 Uhr, beim Landgericht für Handelsſachen in Mainz. * A. Seydel u. Cie. AG., Berlin.— Oppoſition. Die HV. genehmigte mit 8429 gegen 1561 Stimmen den Abſchluß für 1930 mit 12 v. H.(15 v..) Dividende. Mit dem gleichen Stimmenverhältnis wurde ein Antrag auf Beſtellung von Bilanzprüfern abgelehnt. Die Oppoſi⸗ tion erhob gegen die Genehmigung der Bilanz ſowie gegen die Ablehnung des obigen Antrags Einſpruch und forderte Auskunft über die wirtſchaftliche Entwicklung der Einzelgeſellſchaften und ihre Bedeutung im Rahmen des Geſamtkonzerns, insbeſondere über die Deutſche Buch ⸗ gemeinſchaft und deren Gewinne. Der Abſchluß zeige gegenüber der Rohbilanz auf der Paſſivſeite ein Mehr von 1% Mill. /; dies führe zu dem Schluß, daß der angegebene Gewinn um ein Vielfaches zu niedrig ausgewieſen ſei. Nach Angabe der Verwaltung beſtehen die Konzerngeſell⸗ ſchaften neben der Deutſchen Buchgemeinſchaft aus dem Tempel⸗ Verlag, der Deutſchen Spie lwaren⸗ Zeitung, dem Otto Hoffmann Verlag, dem Drogiſtenfachblat, dem Büchermarkt und zwei Grundſtücksgeſellſchaften, ſämtlich in der Rechtsform einer GmbH., ſowie der Buchdruckerei Guſtar Aſcher Gmbh. Weitere Auskunft lehnte die Verwaltung aus geſchäftlichen Gründen ab. Die Annahme der Oppo⸗ ſition, daß ſämtliche Konzerngeſellſchaften 1930 große Ge⸗ winne erzielt hätten, treffe nicht zu. Die Oppeſition be⸗ hielt ſich die Einberufung einer ao. HV. mit der Tages⸗ ordnung Abberufung des Aufſichtsrats vor. * Zum Konkurs des Hopfkonzerns. Tauberbiſchofsheim, 24. Nov. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Zentrale der Landwirtſchaftlichen Lagerhäuſer AG in Tauberbiſchofsheim wird mit Genehmigung des Gläubiger⸗ ausſchuſſes demnächſt die zweite Abſchlagsverteilung erfol⸗ gen. Zu dieſem Zweck ſind 60 000/ verfügbar. Zu berück⸗ ſichtigen ſind 1 174 566/ nicht bevorrechtigte Forderungen. 5 General Motors zu internationalen Wirtſchaſtsfragen Präſident Mooney fordert Abbau der Zölle— Bedeutung der Ausfuhrorganiſation Im Rahmen einer von der Adam Opel A G. in Rüſſelsheim veranlaßten Preſſebeſprechung ent⸗ wickelte Präſident Mooney von der General Motors Ex⸗ port Co. eine bemerkenswerte Stellungnahme zu den heute im Vordergrund ſtehenden weltwirtſchaftlichen Fragen. Er wandte ſich beſonders den jüngſten Zol lab ch nü⸗ rungs maßnahmen verſchiedener Länder der Erde zu, die ſich in der Weltwirtſchaftskriſe nur noch in einer die gegenwärtige Lage verſchlimmernden Form auswirken könnten. Noch im Oktober d. J. habe die Internationale Handelskammer in Paris verkündet, daß die international zuſammenwirkende Wirtſchaftspolitik über vorübergehende Bedürfniſſe einzelner Länder hinaus letzten End einem freien Austauſch von Gütern, Kapital, Perſonen u. Leiſtungen führen müſſe. Man könne die eingeriſſene Zoll⸗ politik nicht mehr ſo weiter treiben und es liege beſonders an den Gläubiger ländern, endlich eine Umkehr herbeizuführen. Es ſei in Ordnung, daß ſo viel von der militäriſchen Abrüſtung in der Welt ge⸗ ſprochen werde. Mindeſtens ebenſo wichtig ſei es, daß ernſtlich an die wirtſchaftliche Abrüſtung heran⸗ gegangen werde. Vertrauen in eine geſunde Weiterentwick⸗ lung könne nur aus der Herbeiführung eines Zuſtandes wiedergewonnen werden, der einen natürlichen Austauſch von Waren, Arbeit und Gütern für alle in Ausſicht ſtelle. Als Wirtſchaftler, der einen gewiſſen Ueberblick über den größten Teil der wirtſchaftlich⸗ intereſſierten Welt habe, müſſe er auch einiges über die Stellung Deutſch⸗ lands in weltwirtſchaftlicher Beziehung ſagen. Deutſch⸗ land werde nur dann in der Lage ſein, ſeine Zahlungs⸗ verpflichtungen an das Ausland durch Warenlieferungen oder Leiſtungen zu erfüllen, wenn das Ausland die längſt fälligen Folgerungen, auch ſolche politi ſcher Art, aus dieſer Erkenntnis ziehe. 5. In der Ausſprache kamen ſchließlich noch die näher⸗ ſichten der Adam liegenden Er zeugungs a Opel AG. zur Behanblang⸗ In der Beteiligung der General⸗Motors⸗Gruppe an Opel ſei nunmehr für die ganze Welt zwangsläufig eine Bezugsquelle für den General⸗Motors⸗ Kleinwagen geſchaffen. Opel rechne im nächſten Jahr damit, daß die Ausfuhr min⸗ deſtens ſo groß ſei, wie ſein Abſatzanteil am deutſchen Markt. Die vorteilhafte Vorausſicht für dieſe Abſicht liege darin, daß zu der bisher ſchon ziemlich ausgedehnten Ver⸗ triebsorganiſation diejenige der General⸗Motors⸗Gruppe hinzukomme und daß die jetzt auf 4000 Händler erhöhte Organiſation in gleicher Weiſe auch den Kundendienſt und eine vorteilhafte Erſatzteilbeſchaffung übernehme. Es ſet Opel von vornherein klar geweſen, daß der deutſche Markt niemals groß genug ſei, um die Enderzeugung auch nur zum größten Teil aufnehmen zu können. 4. Pfälzer Tabakverkaufslagung Wiederum rege Nachfrage bei feſten Preiſen— Ge⸗ ſamtumſätze erreichen den Rekordbetrag von rund 1 Million Speyer, W. Nov. Die 4. Verkaufsſitzung des Landes- verbandes bayeriſcher Tabakbauvereine für die Ernte 1981 brachte ſo ſtarken Andrang der Intereſſenten, daß der große Saal des Hotels„Wittelsbacher Hof“ kaum die Beſucher zu faſſen vermochte. Die Kaufluſt Her Händler und tabakverarbeitenden Fabrikanten war heute nicht min⸗ der rege als am 29. Sept., 17. Okt. und 3. Nov. ds. Js. Die Preiſe zeigten wieder feſte Ten denz, wiewohl ſie den Vorjahrsſtand natürlich nach wie vor nicht erreichen. Das geſamte Angebot fand faſt ausnahmslos ſchlanke Aufnahme Zurückziehungen waren erfreulicher Weiſe noch weniger feſtzuſtellen als ſonſt. Der Geſamtumſatz ſtellte ſich nach unſeren Berech⸗ nungen auf 12 410 Zentner Hauptgut des Schneidegut⸗ gebiets, 421 Zentner Hauptgut verhageltes Material(Be⸗ wertungsausgleich hierfür erfolgt an der Waage]; 3890 Zentner Angebot aus dem Zigarrengutgebiet, 1920 Zentner Obergut, 120 Zentner Sandblatt, 150 Zentner Mittelgut und 200 Zentner Hauptgut waren außerdem— ſozuſagen zu Gaſt— angeboten aus dem württembergiſchen Anbau⸗ gebiet(Pleidelsheim). Das Angebot fand ebenfalls glatte Aufnahme. Nimmt man nun den durchſchnittlichen Er⸗ lös roh mit je 55/ für den Zentner an,(zum Grund⸗ preis treten bekanntlich noch Zu⸗ bzw. Abſchläge), ſo be⸗ rechnen wir oͤen Geſamterlös der 4. Pfälziſchen Tabakein⸗ ſchreibung mit rund 1 Million 4. Die Erlöſe im Ein⸗ zelnen bewegten ſich zwiſchen 42 und 69. Sehr zögerndes Produktengeſchäft Käufer und Verkäufer äußerſt zurückhaltend/ Schleppendes Mehlgeſchäft/ Hafer ruhig Gerſte matt Berliner Produktenbörſe v. 25. Nov.(Eig. Dr.) An den Grundlagen des Produktenmarktes hat ſich kaum etwas verändert. Neben der Oſthilſeverordnung trägt auch die Unſicherheit bezüglich neuer Maßnahmen der Reichsregterung, die möglicherweiſe auf die Beeinfluſſung des Preisniveaus abzielen, zu der geringen Unternehmungs⸗ luſt bei. Die an ſich nicht reichlich verſorgten Mühlen nahmen daher nur ſehr zögernd Material aus dem Markte, und die Gebote lauteten wiederum etwa 2 1 niedri⸗ ger als geſtern. Das Inlandsangebot von Brot⸗ getreide hatte ſich zwar etwas verſtärke, die Abgeber waren zunächſt aber nur wenig zu Preiskonzeſſionen bereit, ſodaß ſich die Umſatztätigkeit weiter in engen Grenzen hält. Auch am Lieferungsmarkte war das Geſchäft ge⸗ ring; die Preisbewegung folgte der des Promtgeſchäftes. Weizen⸗ und Roggen meh le hatten nach wie vor ſchleppen⸗ den Abſatz, obwohl die Mühlenforderungen entgegenkom⸗ mender lauteten. Hafer lag bei ausreichendem Angebot und geringer Konſumnachfrage ruhiger. Der Abſatz von Brau⸗ und Induſtriegerſten war äußerſt ſchleppend bei matter Tendenz. Weizen⸗ und Roggenexportſcheine wurden angeſichts des geringen Exportgeſchäftes nur wenig angeboten und wurden bei guter Nachfrage eine bzw. zwei Mark höher bezahlt als geſtern. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 75—76 Kg. 222— 225 Br.; Futterweizen 70—71 Kg. 205 bis 207; Sommerweizen 78—79 Kg. 225228 matt; Roggen prompt 72— 73 Kg. 196—198 matt; Braugerſte 164—173; Futter⸗ und Induſtriegerſte 160—163 matt; Hafer prompt 144—149 ruhig; Weizenmehl prompt 28—32 matt; Roggen⸗ mehl 70proz. prompt 2729,35 ſchwächer; Weizenkleie 10 bis 10,50 matter; Roggenkleie 10,50—11 beh.; Viktoriaerbſen 280; Kleine Speiſeerbſen 25—28; Futtererbſen 1720; Peluſchken 17—19; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 1720; Lupinen, blaue 11—12,50; Lupinen, gelbe 13—15; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 13,60— 13,90; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13,20—13,60; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13,10— 13,30; Trockenſchnitzel 6,10 6,20; Ex⸗ trahtertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 11,70: dto, ab Stettin 12,30; allg. Tendenz ſchwach.— Handels⸗ rechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 237,50— 296,50; März 246245; Roggen Dez. 206— 204,75: März 211—209, Hafer Dez. 160; März 168 u. Br. 8 ( Frankfurter Produktenbörſe vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Weizen 230; Roggen 227,50; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 185; Hafer(inländ.) 160165; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 96,25—37,25; dto Sonder⸗ mahlung 34,25— 5,25; niederrhein. Spezial 0 mit Austauſch⸗ weizen 36,2537; dto. Sondermahlung 34,25—95 Roggen⸗ mehl 31,50—93; Weizenkleie 8,90; Roggenkleie 9,50—9,75; alles für die 100 Ka.; Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 4,60; Jan. 4,60; März 4,82% Mai 4,95.— Mois(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 757; Jan. 75; März 7874, Mai 784. * Liverpooler Getreidekurſe vom 25. Nor:(Eig. Dr.) Mitte: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Dez. 5,296 (5,396); März 5,76(5,70, Mai 5,9%(.10); Mehl unv. — Schluß: ruhig; Dez. 5,(5,396); März 5,7%(5,5); Mai 5,9(5,10%); Mehl unv, * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,50; Nov.⸗Dez. 31,50; Vendenz ruhig. * Nürnberger Hopſenbericht vom 24. Nov. 20 Ballen Zu⸗ fuhr, geſchäftslos. * Bremer Baumwolle vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midoͤl.(Schluß) 7,54. * Liverpooler Baumwollkurſe vom W. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Dez.— Jan. (82) 466— 468; März 468—70; Mai 478-74; Juli 478; Okt. 484; Tagesimport 500; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez. 465; Jan.(32) 465; März 468 Mai 472: Jult 477, Okt. 483; Dez. 487; Jan.(33) 489; März 495; Mai 499 Loco 497; Tendenz ruhig. Berliner NMefallbörse vom 23. November 1931 Kupfer Blei Zenk bez. Brief Geld dez. Brief] Geld dez Brief] Geld Januar, 55.50 54.50—,— 22,5021, 21.75 22,25 21,50 Februar 56.— 55,75—.— 23,.— 21,50. 22,75 21.80 März 57.— 56.——.— 23,50 22.——.— 23.50 22,25 April 57.50 56,25——24,— 22.50—,— 24.— 22,50 Mai 57,75 56,50—.— 24.50 22,50„42475 28.— Juni 57.25 57.——— 23,7523.——.— 25,50 28,80 Juli 57,50 57.—, 44.50 28,.——.— 26.— 24.— Auguſt 50,50 37,50—.— 24, 23,——.— 26,25 25,25 Sept. 59.— 57.50—.— 23,50 23,25—.— 26,75 25.50 Oktober 58,50 58,25—.— 24,— 28,—.— 27.— 28.50 Nov. 53 75 52 50—.— 21, 20.——.— 21,78 20.50 Dezemb. 55,.— 54,75—— 21,50 20,75—— 21,50 20,75 * Tendenz: Kupfer feſt; Blei luſtlos; Zink ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 64,75 für 100 Kg., Raffinadekupfer loco 55,50—56,50; Standard⸗ kupfer loco 52—84; Standard⸗Blei per Nov. 20,50 21,50 Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 170 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 174, Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 223; Reinnickel 98—99proz. 350 Anti mon⸗ Regulus 50—52; Silber in Barren co. 1000 fein per Kg. 4245,50 l. Londoner Meiallbörse vom 23. November 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze E(1387/0 fein ſtand.), Platin Unze E ſtupfer, Standard] 33,75 Zinn, Standart 187,1] Aluminium— 3 Monate 84,45 Monate 139,6 Antimon—.— Settl. Preis 33.75 Settl. Preis 137.2] Queckſilber 18.— Elektrolyt 39,— Banka 149 2 Platin—.— beſt ſelected 35,25 Straits 140.5 Wolframerz 123 ſtrong ſheets, Blei, ausländ. 1475 Nickel 225.0 El'wirebars 41— Zink gewöhnlich 14,—] Weißblech—.— Tendenz: Kupfer ſtetig; Zinn feſt; Blei u. Zink willig. ) Neue Produktionseinſchränkungen vom Juternatio⸗ nalen Zinkkartell beſchloſſen. Amſter dam, 25. Novbr. (Eig. Dr.) Das Internationale Zinkkomitee hat ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, den Regierungen der unter das Re⸗ ſtriktionsſchema fallenden Länder eine Verminderung der augenblicklichen Geſamtproduktion um 15000 To. jährlich zu empfehlen, beginnend ab 1. Januar 1932. Weiter haben ſich alle beteiligten Regierungen einverſtanden erklärt, den Reſearchplan ab 1. Januar 1932 in Kraft treten zu laſſen. Für das Reſearchwerk ſollen 28 000 Pfund Sterling jähr⸗ lich zur Verfügung geſtellt werden. Die nächſte Sitzung des Internationalen Zinkkartells ſoll in Paris am 18. oder am 22. Dezember ſtattfinden. 6. Seite/ Nummer 548 jähriger Werkmeister verstanden. gutes Andenken bewahren. 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Mit Zuſtimmung des Stadtrats und nach Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landes⸗ kommiſſärs vom 11. 11. 31, Nr. 16 508, wird 8 7 der ortspolizeilichen Vorſchrift vom 1. November 1918 betr. Bauordnung für die Stadt Mann⸗ heim, wonach die Errichtung von Bauten außer⸗ halb des Bereichs der hergeſtellten Ortsſtraßen und der amtlich feſtgeſtellten Ortsſtraßenpläne verboten iſt, bis 1. Januar 1935 erneuert. 5 ö Mannheim, den 3. November 1931. f. Bad. Bezirksamt— VI. Auf ſchuldenfreies Ge⸗ ſchäftshaus werden * 9245 NE DICAIO Mk. 15 000. Dsumologe— Graphologe als 1. Hypothek, am Spreehstunden bis inkl. 28. November 1 liebſt. v. Privat, ſof. LIudwiassndalen: Rotel Victoria g geſucht. Angeb. unter Zwangsver steigerung Bär. Gerichtsvollzieher. Donnerstag, 26. Nov. 1931 nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 4 Büfetts. 1 Kredenz. 3 Sofa, ca. 80 Mtr. Flanellſtoff, ca. 100 Mtr. Kleiderſtoff u. 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