zohng hlacht⸗ u vm 96 an Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüiglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, e Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, ge Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von denfeierjahr einzulegen, zugetragen haben. Die opti⸗ Gegenteil. Am 13. Juli habe einegroße deutſche geſetzt. vor, der den franzöſiſchen Miniſtern von der deut⸗ hen franzöſiſchen Staatsmänner hätten auch bei den deutſchen Behörden den herzlichſten Empfang gefun⸗ den, Dann beſprach der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent den Vorſchlag einer deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Wirtſchaftskommiſſion, deren erſte Fühlungnahme am 19. November erfolgt ſei. Dieſe erſte Unterredung geſtatte, die beſten Hoffnungen für die die größten Hoffnungen habe aufkommen laſſen. Heute könne keine Nation behaupten, daß ſie den Ge⸗ ſahren entrückt ſei, die die Welt bedrohen. Hoover habe ſeine Regierung an den Maßnahmen beteiligen wollen, die die Umſtände in der geſamten Welt not⸗ wendig machten. Starker Beifall bis in die Reihen der Radikalen.) Man wiſſe auch, daß Frankreichabgerüſtet() ſei Zwiſchen den beiden Regierungen ſei jedes Miß⸗ berſtändnis nach dieſer Richtung hin von nun an be⸗ eitigt. Andererſeits ſei Frankreich jetzt auch gegen ede Initiative geſchützt, die etwa in der ante der Initiativen liege, die der Vekeinigten Staaten hinſichtlich der Schulden und 9 K 8 ſchloſſen, am Goldſtan dard feſtzuhalten. dumer alles ſchöner zu geſtalten und die nationale üsrüſtung zu vervollkommnen, aber in dem Au⸗ genblick, in dem man zahlen ſolle, ſich für zahlungs⸗ alähig zu erklären, das ſei die Gewohnheit bärteien und der R ieſe duc da echten) Dieſer folgten, Unterſtützung fänden. Er, Laval, verſtehe das Elend teil der denken, wenn Frankreich genau ſo handeln würde, pie man in Deutſchland handle? Die Welt ſei gewiß 0 betroffen; J ueſchont. Es ſei eine Wahrheit, die man angeſichts en berechtigt ſei, daß nämlich Frankreich ſich ge Mittag⸗Ausgabe Freitag, 27. November 1031 142. Jahrgang— Nr. 551 Die ewig Geſtrigen Telegraphiſche Meldung — Paris, 26. Nov. Nach Erledigung einer ganzen Reihe von Geſetz⸗ entwürfen ging die Kammer zu Beginn der heutigen Nachmittagsſitzung dazu über, die Beratung der außenpolitiſchen Interpellation fort⸗ zuſetzen. Als letzter Interpellant ſprach der kom⸗ muniſtiſche Abgeordnete Doriot. Er ſprach vor allem über den chineſiſch⸗japaniſchen Kon⸗ flikt, kritiſterte das Verhalten des Völkerbundes und wandte ſich vor allem gegen Japan. Nach ſeiner Rede füllte ſich der Sitzungsſaal und in dem Augen⸗ llic, als Miniſterpräſident Laval die Tribüne be⸗ Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten dauerten etwa eine Stunde. Er begann damit, chronologiſch die Ereigniſſe zu ſkizzieren, die ſich ſeit dem Vorſchlag Hoovers, ein Reparations⸗ und Schul⸗ miſtiſchen Vorausſagen, die man an das Hoover⸗ Feierjahr geknüpft habe, hätten ſich nicht erfüllt. Im Bank, fuhr Laval fort, ihre Schalter geſchloſſen und damit habe eine Periode der Beunruhigung ein⸗ In ſeiner Rede kam Laval nach dem Pariſer Beſuch Brünings und der Londoner Konferenz auf die Reiſe zu ſchen Bevölkerung bereitet wurde. Kein Mißton habe die ſchwerwiegenden Unterredungen geſtört. Die bei⸗ ſich die Zukunft zu hegen. Laval ſprach alsdann von ſeiner Reiſe nach Waſhington, Dieſe Zuſammenkunft ſei die ſchönſte und nützlichſte Propaganda geweſen, die Frank⸗ teich jemals in den Vereinigten Staaten unternommen habe. Heute wiſſe man dort, welche Opfer Frankreich durch die Herab⸗ ſetzung ſeiner Rüſtungen gebracht habe. Präſident der eharationen im Juni ergriffen habe. Was die ährung aubetreffe, ſo habe man beiderſeits be⸗ u den Reparationen, auf die Frankreich ein eiliges Recht habe, müſſe er ſagen, daß Deutſchland als Schuldner eine gewiſſe Groß⸗ mannsſucht bewieſen habe. neutſchlands.(Starker Beifall bei den Mittel⸗ Zuſtand werde durch verſchlimmert, daß Kundgebungen er⸗ die bei zu vielen Menſchen in Deutſchland s deutſchen Volkes; aber wenn nun das Gegen⸗ Fall wäre, was würde man in Deutſchland ürch eine beiſpielloſe Kriſe in Mitleidenſchaft ge⸗ bogen. Deutſchland ſei am ſtärkſten davon aber andere Länder ſeien auch nicht harmoniſchen Gleichgewichts Frankreich hervor⸗ rn müſſe, ſein Geld zu vergeuden. Frank⸗ ſein, erklärt ſtehenden Kredite Bankdepoſiten, die für die Finanzierung des deutſchen Handels unentbehrlich ſind. ſächlich die einzige Quelle, aus der ſelbſt bei beſten Konjunkturumſtänden Reparationen bezahlt werden Angeſichts dieſer Lage ſei es ſinnlos, in dieſem Augenblick das Wort Priorität zu benutzen, könnten.“ legen. egviſtiſche und nachher Herriot, und Kreditſrage Eine deutliche Lektion für Laval Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 27. Nov. Der franzöſiſche Miniſterpräſident erhält heute aus London eine ſcharfe Antwort auf ſeine Kammer⸗ erklärung Reparationen“. lichkeit erklären die„Times“, Zurückſetzung ſeiner 5 1 ineswegs gefalle f ſteigt, iſt das Haus voll beſetzt. 935 2 keineswegs gefallen laſſe. über die„Unantaſtbarkeit „Solange man von Deutſchland irgend welche Reparationen in unmittelbarer Zukunft ver⸗ langt, ſei es in Bar⸗ oder in Sachleiſtungen, ſolange kann keine Rede von einer Wieder⸗ herſtellung des Vertrauens ſein“, ſchreiben die„Times“. Das bedeutet nicht unbedingt, daß alle Reparations⸗ anſprüche für die Dauer annulliert werden müſſen, aher es bedauert unter allen Umſtänden, daß . 85 5 ſämtliche Reparationsanſprüche vor⸗ ſprechen, 5 8 und e Beans nach läufig aufgeſchoben werden müſſen, erlin unternommen haben. Deutſchland ſich ſoweit erholt hat, daß eine Er hob den ausgesprochen herzlichen Empfang her⸗ neue Veranlagung ſeiner Zahlungsfähigkeit Folge auch Frankreich nicht werde ziehen können“. Die„Times“ widerſprechen daun mit großer Schärfe der franzöſiſchen Behauptung, daß Deutſchland übermäßig viel geborgt habe und die geliehenen Gelder für unproduktive Zwecke verwandt habe, weshalb die Gläu⸗ biger jetzt für ihre eigene Unvorſichtigkeit leiden müßten. „Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt in Frage teils das engliſche Blatt. Die ſind teils Wechſelkredite, reich dürfe auch nicht Beweiſe einer ge⸗ wiſſen Großmut geben, wie gewiß es Länder von ihm verlangen. Frankreich habe ſeine Pflicht er⸗ füllt. Wir haben, ſo fuhr Laval fort, in Weiſe die Verpflichtung der internationalen Solida⸗ rität verletzt; aber es gibt Grenzen, die zu über⸗ ſchreiten wir nicht das Recht haben. Zum Schluß ſeiner Rede ſagte Laval, ohne die Pflicht der Solidarität zu verkennen, müßte man die Intereſſen Frankreichs verteidigen. Frankreich werde nur für die Periode der wirtſchaftlichen Depreſſion ein neues Abkom⸗ men annehmen. Es ſei bereit, eine Herabſetzung von dem, was man ihm ſchulde, nur in dem Maße zu bewilligen, in dem Mit bemerkenswerter Deut⸗ daß England ſich die Anſprüche an Deutſch⸗ Es ſei klar, daß s Stillhalteabkommen Ende Februar erneuert werden müßte, wenn nicht die finau⸗ zielle Stabilität Europas und Amerikas einen ſchwe⸗ ren Stoß erleiden ſoll. Aber die Gläubiger würden nur dann zu weiterer Prolongierung bereit ſein, wenn das Vertrauen in die Zukunft Deutſch⸗ lands wiederhergeſtellt werde. neue ſtatt⸗ finden kann. Es werde eine viel längere Atempauſe eintreten müſſen als das einjährige Hoovermorato⸗ rium. Wenn Frankreich darauf beſtehe, daß die Re⸗ parationen Priorität über die kommerzielle ſchuldung haben müßten, ſo werde die vollſtändiger Zuſammenbruch und eine neue ſchwere Erſchütterung in den Finanzen Europas ſein, der ent⸗ Ver⸗ Dieſe Kredite ſeien tat⸗ keiner weil jede Reparationszahlung unmöglich ſei, ſolange die Maſchinerie der Handelskredite nicht vollkommen wiederhergeſtellt ſei. „Die wahre Frage des Augenblicks iſt nicht, ob die unbedingten Reparationszahlungen Priorität über die privaten Anſprüche ge⸗ nießen ſollen, ſondern ob Deutſchland den Weg zur Zahlungsfähigkeit zurückſchreiten könne, oder ob man das deutſche Wirtſchafts⸗ leben zu vollkommener Lähmung durch Ban⸗ kerott treiben will“. Dieſe Aeußerungen der„Times“ entſprechen nicht nur der einſtimmigen Anſicht der Lon⸗ doner City, ſondern in ziemlich weitgehendem Maße auch der Auffaſſung der Regierungs⸗ kreiſe. Es wird in dieſen Kreiſen immer wieder betont, daß alle gegenwärtigen Unterſuchungen über Reparationen und private Kredite nur als Vor⸗ arbeiten für die allgemeine Konferenz aner⸗ kannt werden können, die in wenigen Wochen ſtatt⸗ finden müſſe und das geſamte Problem der deutſchen Verſchuldung von Grund auf zu prüfen habe. Eine Erklärung des engliſchen Außenminiſters Drahtung un. Londoner Vertreters § London, 26. November. Außerordentliche Bedeutung kommt einer kurzen Unterhauserklärung des Außenminiſters Sir John Simon zu, in der er feſtſtellte, daß England die jetzt eingeleitete Unterſuchung des Bafler Ausſchuſſes über die Fähigkeit Deutſchlands, Reparationen zu zahlen, lediglich als Vorarbeit für eine allgemeine Dis⸗ kuſſion der geſamten Verſchuldungsfrage betrachte. Die Reparationsunterſuchung könne alſo in keinem Fall die privaten engliſchen Kredite gefährden. In dieſer lakoniſchen Erklärung kommt mit aller Klarheit der Standpunkt zum Ausdruck, den der Premierminiſter Macdonald bereits in ſeiner Guildhall⸗Rede umriſſen hat. England erwartet, daß alle beteiligten Mächte vollkommen ungebunden zu der internationalen Konferenz kommen, die das ganze Verſchuldungsproblem von Grund auf prüfen ſoll. Die Ergebniſſe der Baſeler Ausſchußberatungen und der Bankierkonferenz über die privaten Kredite erkennt England lediglich als Vorarbeiten an. Es iſt erfreulich, daß England auf dieſe Weiſe von den politiſchen Druckverſuchen in der Reparationsfrage abrückt, aber es bleibt abzuwarten, ob es ſtark genug ſein wird, die geforderte Aktions⸗ freiheit zu einer wirklichen Führung auszunutzen, wenn es zu der Konferenz kommt. 7 dD!!!!!!!!!!!!!WW!..õã.õõ d auch ihm ein gleicher Nachlaß von ſeinen Gläubigern bewilligt werde, und werde den Privatſchulden keine Priorität vor den Reparationen zuerkennen. Laval ſchloß, indem er erklärte, Frankreich, deſſen Preſtige unvergleichlich ſei, könne die Rolle ſpielen, die es ſich durch ſeine Vergangenheit verdient habe. Es habe keine Hegemonieabſichten, es habe nur ein Ideal, nämlich die alte Ziviliſation zu verteidigen, die durch ſoztale Kataſtrophen in Gefohr gebracht ſei. Man mütſſe den wirklichen Frieden wiederherſtellen und für dieſe Aufgabe, die ſeine Regierung im Auge habe, verlange er das Vertrauen der Kammer. Beim Verlaſſen der Rednertribüne zollte die Re⸗ gierungs mehrheit dem Miniſterpräſidenten Beifall. Nachtſitzung bis 4 Ahr früh Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 27. Nov. Die Nachtſitzung der Deputiertenkammer brachte keine weitere Stellungnahme Lavals zu den Er⸗ klärungen der niſterpräſident verzichtete darauf, die herkömmlichen grotesken Verdächtigungen, die der Hetzapoſtel Frank⸗ lin Bouillon gegen Deutſchland erhob, zu wider⸗ Als Franklin Bouillon die Einigung aller Franzoſen gegen den ſogenannten Erzfeind als Ziel aufſtellte, proteſtierten Dann ſprachen noch der ſozialiſtiſche Führer Blum, deſſen Verdammungsurteil ſich gegen die Reparationspolitik Frankreichs richtete rechten oppoſitionellen Redner. einige der Führer des Der Mi⸗ Linksgruppen. Leon Flügels der radikalen Partei. Die Kritik Herriots an der Außenpolitik der Regierung fiel ziemlich ſanft aus, obwohl die Radikalen aus wahlpolitiſchen Gründen das Miniſterium Laval bekümpfen müſſen. Um ſich aus der Affäre zu ziehen, kündigte Her⸗ riot an, daß ſeine Freunde ſich der Stimme ent⸗ halten werden. Endlich ging man, es war ſchon etwa vier Uhr früh, zur Abſtimmung über. Die Priorität des ſozialiſtiſchen Antrags wurde mit 325 gegen 240 Stimmen zurückgewieſen, die des Entſchließungs⸗ antrags der radikalen ſozialiſtiſchen Partei mit 310 gegen 265 Stimmen. Die Regierung nahm eine Tagesordnung der Laval über Frankreichs Außenpolitik Programmatiſche Rede des Miniſterpräſidenten Scharfe Spitzen und Vorwürfe gegen Deutſchland Zum Schluß ein Vertrauensvotum „Die wahre Frage des Augenblicks Scharfe engliſche Stellungnahme gegen die franzöſiſche Auffaſſung der Tribut⸗ Miniſterium den Schutz der Rechte Frank⸗ reichs zu ſichern, für Frieden und Zuſam⸗ menarbeit zu wirken habe. Die Abſtimmung über dieſen Entſchließungsantrag ergab 925 gegen 150 Stimmen bei 135 Stimmenthal⸗ tungen. Die Morgenpreſſe veröffentlicht zu Lavaks Expoſé keine längeren Kommentare. Die program⸗ matiſchen Stellen— Frankreichs Vorrecht auf Repa⸗ rationen, Unantaſtbarkeit des Houngplans— werden in Schlagzeilen hervorgehoben.„Man konnte die all⸗ gemeine Stimmung des franzöſiſchen Volkes nicht klarer und offenmütiger zum Ausdruck bringen,“ ſchreibt zuſtimmend der„Matin“.„Die Ausfüßh⸗ rungen Lavals haben erwieſen, daß ſich die Regie⸗ rung Frankreichs in guten Händen befindet.“ Die Morgenpreſſe ſtellt ſich geſchloſſen hinter Laval, der, wie ſich das„Echo de Paris“ ausdrückt, aus den Fehlern der vergangenen Jahre zu retten ſuche, was noch für Frankreich zu retten ſei. Die Kommentare der nationaliſtiſchen Blätter ſprechen Laval großes Lob aus und benutzen die Gelegenheit, um den Außen miniſter Briand, der infolge einer Grippe der Kammer⸗ ſitzung nicht beiwohnen konnte, auf perfide Weiſe anzugreifen. Auf der Linken finden die Ausführungen des Miniſterpräſidenten keinen beſonderen Widerſpruch, da ſich die Blätter klar dar⸗ über ſind, daß Laval angeſichts der Mehrheits⸗ verhältniſſe der gegenwärtigen Kammer und der be⸗ vorſtehenden Neuwahlen nicht anders ſprechen konnte. Leerlauf, Arbeiten im Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros 3 8 Berlin, 26. Nov. Der Reichstag war am Donnerstag vorüber⸗ gehend aus ſeinem Dornröschenſchlaf erwacht. Neben dem Haushaltsausſchuß, der als„Plenar⸗ erſatz“ ſeine übliche Sitzung abhielt, tagten noch zwei andere Ausſchüſſe, der ſozialpolitiſche und der Wohn ungsausſchuß. Der Haushaltsausſchuß führt ein ausgeſproche⸗ nes Schattendaſein. Seine Tätigkeit erſchöpft ſich in nutzloſen Debatten und allenfalls in der An⸗ nahme von ſozialdemokratiſchen Agitationsanträgen. Auch heute war das einzige poſitive Ergebnis die Annahme eines ſozialdemokratiſchen Abänderungs⸗ antrags zur dritten Notverordnung, der die Abzüge der Beamtengehälter anders, natürlich zu ungunſten der höheren Gehälter regeln will. Zu einer Plenarſitzung mit umfangreicher Tages⸗ ordnung, die ſich bis in die Abendstunden hinzog, hatte ſich ferner der Reichsrat verſammelt. Im Obergeſchoß tagte derweilen die Fraktion der Deutſchen Volkspartei, die ſchon ſeit Be⸗ ginn der Woche damit beſchäftigt iſt, ihre Stellung⸗ nahme zu den wichtigſten wirtſchafts⸗ und ſozial⸗ politiſchen Problemen zu fixieren, um für die bevor⸗ ſtehenden Kämpfe gerüſtet zu ſein. Schließlich hatte ſich auch noch der Aelteſten⸗ rat zu einer Ausſprache zuſammengefunden. An ihr nahmen die Nationalſozialiſten wiederum nicht teil, während die Deutſchnationalen einen Vertreter ent⸗ ſandt hatten. Es ſtand zur Erörterung einmal die Frage einer Herabſetzung der Diäten während der parlamentsloſen Zeit. Die Anregung dazu war vom Landvolk und von den Kommuniſten ausgegangen. Man kam indes im Aelteſtenrat nach langem Hin und Her dahin über⸗ ein, daß es Sache des Plenums ſei, die Diäten⸗ ordnung zu ändern, und daß der Aelteſtenrat von ſich aus in dieſer Angelegenheit nicht vorgehen könne. Ein gleichfalls negatives Ergebnis hatten Diskuſſionen über einen kommuniſtiſchen Antrag auf Einberufung des Reichstags. Die Kommuniſten rückten nicht nur bereits mit einem feſtſtehenden Termin, dem 2. Dezember, ſon⸗ dern auch mit einer beſtimmten Tagesordnung an, nämlich der Stellungnahme zur Wirtſchafts⸗ und die Finanzlage und zu den beabſichtigten neuen Notver⸗ ordnungen, einer außenpolitiſchen Debatte beſon⸗ ders zum chineſiſch⸗japaniſchen Krieg und Austritt aus dem Völkerbund. Zentrumsgruppe an, in der es heißt, daß das Die kommuniſtiſche Forderung fand lediglich Unterſtützung bei den Deutſchnation a⸗ len. Bei den übrigen Parteien ſtieß ſie teils auf Ablehnung, teils auf Widerſprüche und Bedenken. Verſchiedene Mitglieder des Aelteſtenrats erklärten, ohne Rückſprache mit ihren Fraktionen eine Ent⸗ ſcheidung nicht treffen zu können. Man beſchloß am Ende, den Antrag zunächſt von der Tagesordnung abzuſetzen. Die Kommuniſten kündigten aber an, daß ſie in der nächſten Woche erneut die Einberu⸗ fung des Aelteſtenrats verlangen und alsdann ihren Antrag wiederholen würden. — mulierung liegt, ſcheint auch uns durchaus beachtlich. „Solche Torheiten“, meint der„Jungdeutſche“, Menſchen mit Machtfimmel gibt.“ wieviel oder wie wenig an den Verſicherungen, das gefundene Dokument ſei 100prozentig echt und ohne Zweifel authentiſch, wahr iſt. wie von Preußen hier vorgegangen wurde, iſt doch ſo viel Rätſelhaftes und Widerſpruchs volles, und dem gleichfalls ſozialdemokratiſch verwalteten preußiſchen Innenminiſterium ähnliche Aktionen un⸗ ternommen worden ſind, die 2. Seite/ Nummer 551 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 27. November 1981 Das Echo des Vorheimer Manifeſtes Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 27. Nov. Der„Berliner Börſen⸗Courier“, be⸗ kanntlich ein demokratiſches Blatt, ſagt zu der Boxheimer Angelegenheit:„Viel Lärm um Wirrköpfe“. Die Mahnung, die in dieſer For⸗ „ſind nie zu vermeiden, ſolange es phantaſiebegabte Man mag es einmal ganz ununterſucht laſſen, In der ganzen Art, daß man vielleicht vorerſt gut tut, nähere Er⸗ gebniſſe der reichsgerichtlichen Unterſuchung abzuwarten, ehe man in Erregungen ſich hineinredet, die nur noch mehr Verwirrung in die ohnehin verwirrten Maſſen hineintragen. Dieſe Taktik empfiehlt ſich umſomehr, als ja auch ſchon in früheren Fällen von der Berliner Polizei nachher wirkungslos verpufften und bei denen zum Schluß ſich heraus⸗ stellte, daß es nicht nur Lärm um Wirrköpfe, daß es vielmehr Lärm um nichts gegeben hatte. Es iſt vor allem zunächſt noch völlig dunkel, wie Herr Dr. Schäfer, dem man die Kenntnis des Dokuments zu verdanken hat, zu den Nationalſozialiſten und hernach zum Frankfurter Polizeipräſidium gekommen tt. Die heſſiſchen Behörden ſollen das Dokument ſchon ſeit vierzehn Tagen gekannt haben. Auf einmal aber befindet ſich Dr. Schäfer in den Händen der Frankfurter Polizei— Polizeipräſident iſt dort der Soztaldemokrat Steinberg— und wird schließlich nach Berlin transportiert. „Liegen irgendwelche zwiſchenſtaatliche Abkommen,“ ſo fragt der„Lokal⸗ Anzeiger“,„zwiſchen Preußen und Heſſen vor, daß im Verdacht des Hoch⸗ verrats ſtehende Angehörige der Polizei des anderen Landes zugeſtellt werden? Oder wie klären ſich die Dinge?“ Es macht offen geſtanden keinen behaglichen Eindruck, daß der Oberreichsanwalt, der dem Vertreter eines Telegraphen⸗Büros, wie das schließlich ſeine Pflicht iſt, auf Grund des erſten in ſeine Hand gelangten Materials in ruhiger und ob⸗ jektiver, rein furiſtiſcher Bewertung ſeine Eindrücke mitteilte, nun ſofort mit Ingrim von der Linken geſtäupt wird. Das„B..“ kanzelt ſeine Erklärung als„mindeſtens voreilig“ ab. Der„Vorwärts“ überſchreibt dieſes Interview: „Das iſt der Oberreichsanwalt!“ und fügt dann hinzu:„Die Erklärung des Oberreichsanwalts iſt ein Plädoyer gegen den preußiſchen Innenminiſter für die heſſiſchen Putſchiſten“. Wir ſagen das alles, nicht etwa um für die Na⸗ kiftälſozialiſten Partei zu nehmen— von ihnen trennt uns eine Welt— oder um gar für die zum wenigſten aus dem Häuschen geratenen Verfaſſer des Manifeſts zu plädieren, aber— wir wieder⸗ holen— wir möchten nicht, daß man ſich in eine leidenſchaftliche Erregung hineinredet, umſo weniger, als man bis zur Stunde noch nicht weiß, ob zu ihr wirklich Grund iſt. Eine Seite der Angelegenheit iſt von uns bisher nur geſtreift worden: die politiſchen Folgen. Zu dieſem Kapitel ſchreibt die D. A..: „Die Legalität der Hitlerbewegung, ſo folgert man in Preußen, ſei durch die heſſiſche Entdeckung reſtlos zerſtört.“ Der Pferdefuß wird bereits ſicht⸗ bar: Es wird ganz offen ausgeſprochen, das Zentrum könnte nunmehr natürlich nicht mehr daran denken, mit den Nationalſozialiſten zuſammen zu regieren. Darüber hinaus zirkulieren aber auch noch andere ſehr ſeltſame Gerüchte. Wiederholt iſt davon die Rede geweſen, daß gewiſſe preußiſche Stellen nach einem Vorwand ſuchen, um die preußiſchen Wahlen, die im Frühjahr drohen, verſchieben zu können. Wir ſtellen ausdrücklich feſt, daß nach unſerer Kenntnis Miniſterpräſident Dr. Braun die⸗ ſen Tendenzen fern ſteht, ja, daß er ſie eindeutig ab⸗ gelehnt hat. Schon daraus geht aber hervor, wie lebhaft ſie an ihn herangetragen worden ſind. Es liegt der Verdacht nahe, daß man auch die jetzige, in ihrer Bedeutung und in ihrem Umfang planmäßig aufgebauſchte Aktion gegen die nationalſozialiſtiſchen „Hochverräter“ dazu benutzen will, eine derartige Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu konſtruieren, daß Wahlen vor der Hand nicht ſtatt⸗ finden könnten.“ Auch dieſe Stimme verzeichnen wir, ohne uns ihre Argumente zu eigen zu machen. Aber um das Bild zu vervollſtändigen, muß auch ſie gehört werden. Aſſeſſor Dr. Beſt, in dem man den Autor der e vermutet, iſt, wie der Lokalanzeiger“ ſich aus Darmſtadt berichten läßt, ſeit Mittwoch abend verſchwunden, ohne von Vorgeſetzten oder Kollegen Abſchied zu nehmen,„mit unbekanntem Aufenthalt“ in Urlaub gegangen. Dr. Beſt iſt im übrigen nicht mit dem be⸗ kannten Führer der Aufwertler, Landgerichts⸗ direktor Dr. Beſt, verwandt. Er ſtammt aus einer rheinheſſiſchen Familie. ſein Vater iſt Dramaturg am Mainzer Stadttheater. Die„Voſſiſche Zeitung“ glaubt zu wiſſen, daß die nationalſozialiſtiſchen Führer in Heſſen be⸗ Neue Verſicherung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Die nationalſozialiſtiſche Partei⸗ leitung hat ſich nunmehr in aller Form von dem Manifeſt einiger ihrer heſſiſchen Funktionäre diſtan⸗ ziert. Der Reichstagsabg. Goering war im Auf⸗ trag Hitlers in Berlin und hat den Reichsinnen⸗ miniſter erneut der„ſtrengſten Legalität“ der Nationalſozialiſten verſichert. Gegen jeden, der dieſe Weiſung nicht befolge, werde rückſichtslos vor⸗ gegangen werden. Auch die heſſiſche Gaulei⸗ tung der NSDAP. hat eine ähnliche Erklärung abgegeben. Die Parteileitung werde, ſo heißt es, eine Diſziplinarunterſuchung gegen die geſamten Führer der Partei wegen evtl. Beteili⸗ gung an einer illegalen Bewegung einleiten. Zu⸗ mächſt jedoch werde das Ergebnis der behördlichen Unterſuchung abgewartet. Dieſe Einſtellung der heſſiſchen Nationalſozia⸗ liſten wird von der„Germania“ mit beachtlicher Schärfe kritiſiert.„Es iſt bezeichnend“, ſchreibt das Organ des Kanzlers,„daß die nationalſozialiſtiſche Parteileitung trotz des ungeheuerlichen Inhalts der von führenden heſſiſchen Nationalſozialiſten ent⸗ worfenen Schriftſtücke, die formal⸗juriſtiſch vielleicht kaum zu finden ſind, nicht ſofort das Bedürfnis nach einer wenigſtens politiſchen und diſziplinären Be⸗ reinigung dieſer Angelegenheit empfinden. Es han⸗ delt ſich doch ſchließlich, ganz abgeſehen von der Frage der Legalität oder Illegalität, auch darum, ob die nationalſozialiſtiſche Reichsleitung es polttiſch duldet oder gar billigt, daß derart wahnſin⸗ nige Methoden einer nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierungskunſt in maßgebenden Parteikreiſen erörtert und vorbereitet werden.“ Zur gleichen Zeit erhebt Dr. Beſt, der ſich jetzt auch ohne Scheu als Verfaſſer des Manifeſtes bekennt, durch die nationalſozialiſtiſche Gaupreſſeſtelle in Darmſtadt ſchwere Anſchuldigungen gegen Dr. Schäfer. reits Mitte Oktober, als das Kabinett Brüning be⸗ droht ſchien und man im Reichstag nicht wußte, wie die Abſtimmung ausfallen würde, mobil gemacht und zu einem Putſch gerüſtet hätten. Verſtärkungen aus Norddeutſchland ſeien in der Nacht durch den Guts⸗ pächter Dr. Wagner auf dem Boxheimer Hof zu⸗ ſammengezogen worden. Man erwartete mit Un⸗ geduld den Sturz Brünings und wollte dann los⸗ ſchlagen. Das Signal aus Berlin blieb indes aus. Dr. Schäfer ſei zum heſſiſchen Innenminiſter oder zum Landtagspräſidenten auserſehen worden. Die „Voſſiſche Zeitung“ atteſtiert ihm„reinſten Indivi⸗ dualismus“ und meint, ſeine eigenen Parteigenoſſen wüßten ganz genau, daß er einen einmal als richtig erkannten Weg auch dann gehen würde, ſelbſt auf die Gefahr hin, auf dieſem Weg an Leib und Leben be⸗ droht zu werden. Die„Deutſche Zeitung“ iſt über den Charak⸗ ter Dr. Schäfers freilich anderer Auffaſſung. Sie erzählt, daß man ihn im Braunen Haus für einen Spitzel halte und daß er das„Dokument“, das den Anlaß zu der Aktion der preußiſchen und heſſiſchen Regierung bildete, der Polizei bereits am 15. Sept. übergeben haben ſoll. Zur gleichen Zeit hatte er je⸗ doch nichts dagegen, als Vertreter der National⸗ ſozialiſten für den heſſiſchen Landtag zu kandidieren. Bei der„Hochverratsaktion“ handle es ſich alſo um ein von langer Hand vorbereitetes Unternehmen. Das Blatt weiß auch zu berichten, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Parteileitung über die ganze Ange⸗ legenheit eigene Unterſuchungen anſtellen werde und zu dem Ende den Reichstagsabg. Dr. Frank II, den bekannten Verteidiger, nach Darmſtadt entſandt habe. „ſtrengſter Legalität Schäfer habe, ſo erklärt Beſt, ſeine Kandidatur für den heſſiſchen Landtag und ſeine Stellung in der Par⸗ tei erſchwindelt durch Verſchweigen der Tatſache, daß er wegen Wechſelfälſchung vorbeſtraft ſei. Herr Beſt wird ſich zu dieſen Vorwürfen vor den mit der Unterſuchung betrauten amtlichen Stellen zu äußern haben. Die„Voſſiſche Zeitung“ weiß ſchließlich mit⸗ zuteilen, daß der durch ſeinen Beleidigungsprozeß gegen die linksſtehende Berliner Zeitſchrift„Tage⸗ buch“ bekannte Reichsanwalt Jorns der zuſtändige Dezernent des Reichsgerichts für die Unterſuchung der Angelegenheit iſt.. Das Berliner Reichs banner hat, wie das „Berliner Tageblatt“ mitteilt, für den kommenden Sonntag zu Proteſtkundgebungen aufgerufen, in denen unter der Parole„Jetzt iſts genug, Staatgreif' zu“, die Vorgänge in Heſſen behan⸗ delt werden ſollen. Es war vorauszuſehen, daß das Reichsbanner das beſchlagnahmte Dokument als willkommenen Anlaß zu politiſchen Demonſtrationen benutzen würde. Strafantrag gegen Severing — Berlin, 27. Nov. Der nationalſozialiſtiſche preu⸗ ßiſche Landtagsabgeordnete Kube hat beim Ober⸗ ſtaatsanwalt beim Landgericht 1 Berlin Strafantrag gegen den preußiſchen Innenminiſter Severing„we⸗ gen Gefangenenbefreiung und Störung einer Amts⸗ handlung der Berliner Polizei“ geſtellt. Er begrün⸗ det dieſen Antrag mit den Vorgängen nach dem Vor⸗ trag des Miniſters am 24. November. König Alfous reiſt nach München Spanien, Alfons, hat geſtern Fontainebleau ver⸗ laſſen, um ſich zu einem dreitägigen Aufenthalt nach München zu begeben. — Paris, 27. Nov. Der ehemalige König von Vadiſche Politik Verwarnung des„Hakenkreuz-Vanners“ Amtlich wird mitgeteilt: Der Miniſter des In, nern hat die in Mannheim erſcheinende national⸗ ſozialiſtiſche Tageszeitung„Hakenkreuz⸗Banner“ ver, warnt. Anlaß dazu gaben die an den Artikel „Kleine Anfrage an Herrn Remmele“ geknüpſten Bemerkungen, welche im Sinne der Notverordnung des Reichspräſidenten eine Gefährdung der öffent⸗ lichen Sicherheit und Ordnung darſtellen. 5 Das Dienſtſtrafverfahren gegen Pfarrer Eckert Wie die„Bad. Preſſe“ erfährt, iſt die mündliche Verhandlung vor dem kirchlichen Diſziplinargericht gegen Pfarrer Eckert, der gegenwärtig in Rußland weilt, auf Freitag, 11. Dezember feſtgeſetzt worden. Die Anklage mit dem Antrag auf Ent, laſſung unter Verluſt aller Rechte fußt auf dem Gedanken, daß die Mitgliedſchaft zur kirchenfeind⸗ lichen kommuniſtiſchen Partei mit der Stellung eines evangeliſchen Geiſtlichen unvereinbar ſei. Pfarrer Eckert kehrt vorausſichtlich noch in dieſer Woche nach Deutſchland zurück. General Sit von Armin 80 Jahre Friedrich Sixt von Armin, der frühere Kommandeur des 4. Armeekorps, begeht am 27. November ſeinen 80. Geburtstag. Sixt von Armin machte den Krieg 187% 1 als Fahnenjunker des Grenadier⸗Regiments mit, durchlief dann raſch bie militäriſche Karriere und wurde 1903 zum Di⸗ rektor des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsminiſterium ernannt. Im Weltkriege führte er das 4. Armeekorps. Sixt von Armin iſt Ritter des Schwarzen n des Ordens Pour e merite. Die Arbeitsloſigkeit in Frankreich — Paris, 27. Nov.„Oeuvre“ hat beim Allge⸗ meinen Arbeiterverband(CGT) Erkundungen über die Arbeitsloſigkeit in Frankreich eingezogen. Das Blatt gibt die Zahl der pöllig Arbeitsloſen mit gegenwärtig 300 000, die der Kurzarbeiter mit 1500 000 an. Gasunglück in Warſchau— Sechs Tote — Warſchau, 26. Nov. Von der ſtädtiſchen Ret⸗ tungsgeſellſchaft wurden heute aus einem Hauſe ſechs Tote geborgen, die durch Leuchtgas umz Leben gekommen waren. Fünf Vergiftete liegen hoffnungslos darnieder. g Das Gas war aus dem Hauptrohr in zwei Keel lerwohnungen eingedrungen. Da unter den Be; wohnern der Kellerwohnungen Streit entſtanden war, hält man es für möglich, daß das Gas roh angefeilt worden iſt. Die Unterſuchung dauert an. J y wVVDVDwwdããũũ d d Raſt am Harzquell Von Ludwig Hartmann Gering an Zahl waren die warmen Tage, die uns der heurige Sommer unſeres Mißvergnügens beſchie⸗ den hat. Und nur ſelten geſchah es, daß die Sonne den Wandersmann zwang, den Schatten der eruſten, dunklen Tannen aufzuſuchen, an deren Füßen die blit⸗ zenden Wellen hurtig vorübereilen. Doch ſelbſt wenn die himmliſche Lichtſpenderin ihr Antlitz hinter Wol⸗ ken verbirgt und Schwermut über die Natur gebreitet iſt, lädt der murmelnde Quell den Pilger zur Er⸗ gufckung ein. Lauter und voller aber erſchallt der vielſtimmige Chor der Waſſergeiſter, wenn ſie dem Tagesbogen des Sommers entronnen ſind und wenn der Herbſtwind um die Höhen brauſt. Zwar ins tiefeingeſchnittene Gebirgstal taucht er ſelten hinab, das die gewaltigen Leiber der Berge ſchützend umſtehen. Um ſo will⸗ kommener iſt dem rüſtig daherſchreitenden Pilger, der ſveben noch droben auf der ragenden Klippe von der ungeſtüm heranbrauſenden Windsbraut zerzauſt wurde und der all die Schönheit der klar dahin⸗ gebreiteten, nun nicht mehr im ſommerlichen Sonnen⸗ glanz zerfließenden Landſchaft in ſich aufnehmen konnte, die geruhſame Einkehr drunten im ſtillen, dunklen Tal, in dem nur die munteren Waſſergetſter lärmen. Haben Sie ſchon einmal mit Bewußtſein dem Rau⸗ ſchen eines Harzbächleins gelauſcht? Vielleicht glau⸗ ben Sie, das ſei nichts Beſonderes. Weshalb ſollten die Waſſer im Harz anders rauſchen als etwa in Thü⸗ migen und im Schwarzwald? Und doch— wer das deutſche Mittelgebirge, dem kein anderes auf der weiten Welt gleichkommt, mit wachen Sinnen durch⸗ wandert hat, im heißen Sommer ſowohl, da es den fahrenden Mann unausweichlich in den Bann der kühlen Flut zwingt, wie im Herbſt, wenn die Laub⸗ bäume ihr buntes Kleid in dem klaren Spiegel be⸗ trachten, wer ſein Ohr dem Leben und Weben in der Natur öffnet, der wird gar bald erkannt haben, daß auch das Rauſchen des Baches keine eintönige Melodie iſt, ſondern daß ſelbſt dieſes Muſtkinſtrument des großen Weltenmeiſters einen überraſchenden Klang⸗ veichtum beſitzt. N Sicherlich iſt der Harz nicht ſo waſſerreich wie beiſpielsweiſe der Schwarzwald, wo das helle Naß faſt in jedem Blickfelde unter irgend einer mäch⸗ tigen Baumwurzel herausſickert oder aus den Ritzen eines verwitterten Geſteins hervorſprudelt. Mir ſcheint, als habe das Baches rauſchen dort im Südweſten unſeres Vaterlandes einen volleren Klang als unter den Kindern des Vaters Brocken und ſeiner Geſellen. Und das mit gutem Grunde. Steht doch der Harz nicht umſonſt in dem Rufe, das intereſſanteſte Gebirge der Erde zu ſein. Ja⸗ wohl, der ganzen Erde! Alle jene gewaltigen Ge⸗ ſchehniſſe, die ſeit den Urtagen der Schöpfung das Antlitz der Mutter Erde zerfurcht haben, hinter⸗ ließen in dieſem Waldgebirge ihre Spuren, die vul⸗ kaniſchen Gewalten der in ewiger Glut kochenden Tiefe wie das Gletſchergeſchiebe der bitterböſen Eiszeit. Wunderlich geſtaltete Klippen blicken von den ſteilen Höhen ins Tal hinab, ein luſtiger Anreiz für die allzeit rege Phantaſie des Volkes, das in dem einen Felsblock die Geſtalt eines Kamels, in dem andern gar das Antlitz des Kaiſers Napoleon— wohlverſtanden des Dritten mit dem mächtigen Bartwuchs— erblickt. Aber mit nie nachlaſſender Wut rüttelt der Sturm an den verwitterten Blöcken und ſchleudert ſie in die Tiefe, wo der Bach ſie aufjubelnd in die Arme nimmt. Im Früh⸗ ling, zur Zeit der Schneeſchmelze, und im Spät⸗ herbſt, wenn der Himmel ſeine Schleuſen öffnet, müſſen ſich auch die von ihren luſtigen Thronen Herabgeſtürzten zum Wandern bequemen. In der übrigen Jahreszeit aber, wenn die We en zornig gegen die faul im Bachbett liegenden Blöcke anren⸗ nen, im ziſchenden Anprall zu tauſend blitzenden Waſſerfunken zerſtäuben, in überſchäumender Le⸗ bensfreude über ſie hinwegſtürzen, dann ſind es dieſe vierſchrötigen, finſteren Rieſen, die— völlig gegen ihren Willen— den Melodien ihre eigentüm⸗ liche Note verleihen. Es iſt weniger ein harmoniſcher Klang, was aus dem Rauſchen der Harzbäche an unſer Ohr dringt, als vielmehr eine trutzige Weiſe von Arbeit und Kampf. Man denkt an den rußigen Schmied, der den Hammer auf das Eiſen herabſauſen läßt, an Jung⸗ Siegfried. Dann wieder gemahnt die Melodie an den eiſernen Takt der Roſſeshufe, die auf der nahen Landſtraße vor dem Knarren der Holzfuhren einher⸗ ſtampfen. Sie erinnert auch an das Schwertgeklirr des germaniſchen Altertums, da ſich die freien Sach⸗ ſen am Fuße des Gebirges verſammelten, um ſich der Feinde zu erwehren; auch ins Mittelaltertum ſchweifen die Gedanken zurück, in jene glanzvolle Zeit, da die ſächſiſchen und dann die fränktiſchen Kai⸗ ſer mit reiſigem Gefolge ihre Pfalzen am Rande des Harzes auſſuchten, da der erſte Heinrich am Vogel⸗ herde ſaß und der vierte dieſes Namens flüchtend den Kaiſerweg entlang irrte. Kampfesfrohe Geſellen waren es, die auf den Burgen des Harzes horſteten. Selten nur erklang dort die Harfe des Minneſän⸗ gers. Und doch iſt es neben dem trutzigen Wagemut ſprühende Heiterkeit, die aus den Melodien der Harzquellen an unſer Ohr dringt und in dem bekann⸗ ten Sprüchlein ihren Niederſchlag gefunden hat: Es grüne die Tanne! Es wachſe das Erz! Gott ſchenke uns allen ein fröhliches Herz! Wußten Sie ſchon? Nach Berechnung eines deutſchen Aſtronomen nimmt die Sonne innerhalb 100 Jahren etwa 8 Ki⸗ lometer an ihrem N ab. Die alten Aegypter kannten ſchon den Gebrauch des Raſiermeſſers. * Die erſte elektriſche Eiſenbahn Europas wurde im Jahre 1880 von Siemens errichtet. Sie verband den Ort Groß⸗Lichterfelde mit dem dortigen Bahnhof. * g Mit Beihilfe des Aſtronomen Sorigines und des Seriba Flavius führte Julius Cäſar eine Reform des Kalenders durch. Der älteſte gedruckte Kalender wurde 1439 von Johann de Garmidia(Hans von Schwäbiſch⸗Gmünd) herausgegeben. Er iſt Eigentum der Königlichen Bibliothek zu Berlin. * 1 Der Mahradjy von Ghonor, einer der reichſten Inderfürſten, kann ſich rühmen, die koſtbarſte Staats⸗ karoſſe der Welt zu beſitzen. Der Wagen iſt aus purem Golde angefertigt. Die Bauzeit des Hafens von Cherbour 74 Jahre. Die Koſten W 70 000 000 betrug ark. In Spanien zibt es 81 Herzöge, und 675 Per⸗ 0 ſonen bekleiden die Marquiswürde. Geibel und der„Drehpunkt“ der Welt Ein bisher unbekanntes Geibel⸗Gedicht Den berühmten Dichter Emanuel von Gel⸗ bel hatte man zu einer auserleſenen Geſellſchaft ge⸗ laden, in deren Verlauf die einzelnen Teilnehmer aufgefordert wurden, einen kleinen erheiternden Beitrag— möglichſt in Gedichtform— vorzutragen! Reichlich floß der Wein. Man befand ſich in vor⸗ züglichſter Stimmung.— Ein anweſender Aſtronom fand mit ſeiner gereimt vorgetragenen Behauptung, der Welt Lauf ſei nur durch völlige Nüchternheit ge; ſichert, keine Zuſtimmung. Geibel— der ſich als nüch, ſter erhob— erwiderte als Sprecher der Geſellſchaft mit folgendem, bisher nie gedrucktem Gebith, das rauſchenden Beifall hervorrief: Tee beherrſchet die Bezirke, Wo die„lange Mauer“ ſteht, Starken Kaffee trinkt der Türke, Und der Perſer ſchlürft Sorbet. Bei des Kumiß hellem Guſſe Wird der Sohn der Steppe froh, Kwas und Wodki trinkt der Ruſſe, Walfiſchtran der Eskimo. Schwärmt der Franzmann beim Champagner Glotzt der Brite ſtumm ins Ael, Heißes Waſſer trinkt der Spanier, Aber kaltes das Kamel.— Wir jedoch, bekränzten Hauptes, Trinken unſeres Stromes Wein. Soll die Welt ſich dreh'n, o glaubt es, Muß die Welt auch trunken ſein!.. Ein Planet„Ediſon“. Der im Jahre 1013 von F. Kaiſer aufgefundene kleine Planet 742 erhielt vom Entdecker zu Ehren des verſtorbenen amerikaniſchen Erfinders Thomas Alva Ediſon den Names „Ediſona“. f Mit Hilfe der feinen chemiſchen Waagen kann man ſehr kleine Stoffmengen im Gewicht beſtimmen, So wiegt die durch Anhauchen einer Metallplatte nie dergeſchlagene Feuchtigkeit des Atems etwa 5 Millionſtel Gramm. In einem Kubitzentimen (1 Gramm) Waſſer laſſen ſich noch ein Trilliouſ Fluoreſzin nachweiſen. * 13 31 In onal⸗ 5 8 1 tikel pften nung fent⸗ g — Freitag, 27. November 1931 ——— Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 551 Weihnachten in den Rhein⸗Neckarhallen Chriſtkindelsmeſſe in Vergangenheit und Gegenwart Am kommenden Sonntag iſt erſter Advent. Wer nicht weiß, daß wir mit ſchnellen Schritten dem Weihnachtsfeſt entgegeneilen, wird durch die Schau⸗ jenſterauslagen darauf aufmerkſam gemacht. Durch piele Geſchenkartikel, die das ganze Jahr über ihre Werbekraft erproben und bewähren, aber auch durch die typiſchen Sachen und Sächelchen, die mit Lichterglanz und Tannenduft untrennbar verbunden ſind, die wir ſchon in der Jugendzeit kannten und ſchätzten. Wird nicht unwillkürlich die Erinnerung an das eigene kindliche Hochgefühl erweckt, wenn wir Knecht Rupprecht aus Schokolade ſtehen oder die leckeren Lebkuchen liegen ſehen? War es nicht ein Ereignis, wenn wir an der Hand der Mutter oder des Vaters an einem Spaziergang durch die Geſchäftsſtraßen oder durch die Budenreihen des Weihnachtsmarktes kellnehmen durften? Die Schaufenſter waren da⸗ mals noch nicht ſo mächtig, wie heute, ſtrahlten noch nicht in ſo blendender Helle, die Auslagen waren noch nicht ſo mannigfaltig und umfangreich, aber ſie prieſen trotzdem ebenſo zugkräftig die Dinge an, die man unter den Chriſtbaum legte. Nur die Buden auf dem zuſammengeſchrumpften Weihnachtsmarkt welſen keine weſentlichen Veränderungen auf. Lebiglich der Lichtſchimmer, den ſie ausſtrahlen, iſt moderner geworden. Die Oellampen ſind durch neu⸗ zeitliche Beleuchtungsmittel erſetzt. Der altgewohnten Anziehungskraft folgend, wer⸗ zen von heute ab bis einſchließlich nächſten Donners⸗ lag ſicherlich viele Tauſende ihre Schritte nach den Rhein⸗Neckarhallen draußen an der Seckenheimer Anlage lenken, in denen der Gewerbeverein und Handwerkerverband E. V. Mannheim eine Weihnachts meiſe veranſtaltet. Wer erſt in den Abendſtunden Zeit zu einem Beſuch dieſes modernen Weihnachtsmarktes findet, dem weiſt der Turm den Weg, der wie eine Rieſenfackel weithin leuchtet. 55000 Kilowatt ſtrahlt dieſes Wahrzeichen der Rhein⸗Neckarhallen aus, eine Lichtreklame von eindringlichſter Werbekraft. Der Gewerbeverein und Handwerkerverband hat diesmal das Riſiko allein auf ſich genommen, weil die Ausſtellung, die er im Mal mit dem Mannheimer Hausfrauenbund veran⸗ ſtaltete, für manchen Ausſteller geradezu über⸗ raſchende Ergebniſſe zeitigte, Ergebniſſe, die ſo glän⸗ zend waren, daß ſie, wie ſie meinen, nicht mehr nötig haben, ſich empfehlend in Erinnerung zu bringen. Aber wenn die Liſte der Ausſteller und Verkäufer auch weſentliche Veränderungen aufweiſt, kleiner iſt ſie nicht geworden. Als wir geſtern nachmittag, einer Einladung der Meſſeleitung folgend, eine Vor⸗ heſichtigung vornahmen, wurde uns geſagt, daß uns die genaue Zahl der Firmen noch nicht angegeben werden könne, weil ſich immer noch neue meldeten. Aber es waren geſtern ſchon rund 150, die die große und kleine Halle völlig mit Beſchlag belegt haben. Wenn wir gefragt werden, wie uns diesmal das Arrangement gefällt, ſo müſſen wir antworten: Man hat ſeit Mai viel gelernt. Die Stadtverwaltung hat zwar keinen Zuſchuß ge⸗ leiſtet, dafttr aber in der Perſon des Stadtbaurats Müller einen Berater delegiert, der in dem Arrangement der Stände und in der Aus⸗ ſchmückung der Hallen wieder Hervorragendes leiſtete. Wenn man an der Brüstung der vorderen Empore der großen Halle ſeht und die Blicke über die vielen Stände und Kojen ſchweifen läßt, entdeckt man ſofort die Fortſchritte, die in der kurzen Zeit ſeit der erſten Ausſtellung er⸗ delt worden ſind. Stadtbaurat Müller hat vor allem Gruppen von Kojen zuſammengefaßt, die durch Gänge unterbrochen ſind Dadurch verteilt ſich das Publikun Mehr, das diesmal nicht gezwungen iſt, ſich durch die Gaſſen hindurchzuquetſchen. Zugleich iſt dadurch ein heguemeres Beſchauen ermöglicht. Das vorteilhaftere re xx ee Arrangement kommt aber auch den Wünſchen des Ausſtellers entgegen, der die Waren beſſer an das Publikum heranbringen kann. 22 000 Kerzen er⸗ ſtrahlen in der großen Halle. Selbſtverſtändlich nicht einzeln oder zu Lichtguirlanden vereinigt, ſondern in 44 mächtigen Lampen, von denen jede 500 Kilowatt ſtark iſt. Aber dieſe Lichtfülle, die die Meſſe in das gewohnte ſchimmernde Gewand hüllt, würde zu kalt wirken, wenn es Stadtbaurat Müller nicht ver⸗ ſtanden hätte, geſchmackvollen A us putz aus⸗ zuwählen. Mehrere Kilometer imprägniertes Papier, eines Zelluloſe⸗Präparats, waren zur Aus⸗ ſchmückung der Silbertoilette nötig. Blau ſind die Papierbahnen, die ſich von der Decke grazibs zu den breiten Seitenfenſtern ſchwingen. Rot iſt die Um⸗ rahmung der Kofenränder. Weiß iſt die ſtändige Farbe der Wände. Reiht man dieſe drei Farben in der richtigen Reihenfolge aneinander, ſo ſieht man —— ͤ— ͤ———— ͤ? ͤ3ñͤ—ͤ 2 Das Ehrengrab eines großen Erfinders Die Abbildung ſtellt das Ehrengrab von Dr. Carl Benz auf dem Ladenburger Friedhof dar. Der Lorbeerkranz mit Schleife, den man auf dem Bilde des unvergeßlichen Erfinders am 26. November von dem Schnauferlklub niedergelegt, dem Dr. Benz als Gründer und Ehrenpräſident angehörte. die große Halle mit vielen Fahnen in den ſtädtiſchen Farben geſchmückt. Während ſich auf der vorderen Empore ein Wein⸗ und Bierreſtaurant etabliert hat, das von Herrn Frankenbach, dem Vorſitzenden der hie⸗ ſigen Gaſtwirte⸗Vereinigung, bewirtſchaftet wird, iſt auf der gegenüberliegenden ein ebenſo geräumiges Kaffee durch die Konditorei Vorbach⸗Neuer eingerichtet worden. Beide Gaſtſtätten werden mit ihren zeitgemäßen Preiſen nicht vergeblich werben. Zu dem Kaffee führt vom Parterre aus eine breite Treppe, die von Kirſchlorbeer flankiert wird, wäh⸗ rend zu beiden Seiten wundervolle Teppiche die Eſtrade herabwallen, zwiſchen denen friſches Aſpi⸗ diſtragrün ſich wirkungsvoll ausnimmt. Die immer⸗ grünen Pflanzen wurden von Gartendirektor Kirchberg aus der Stadtgärtnerei zur Verfügung geſtellt. Der ſtrahlende Höhepunkt aber iſt ein mächtiger Chriſtbaum, der an der Rückwand des Kaffees vor einer in mehreren Farben funkeln⸗ Theater und Muſik Spielplan des Nationaltheaters: Sonntag, 6. November, nachmittags,„Das dumme Englein“, Sonntag, 29. November, abends(Miete B)„Leben bes Oreſt“, Montag, 30. November(Miete P)„Tar⸗ küff“, Dienstag, 1. Dezember(Miete B, Sonder⸗ miete B)„Don Carlos“, Mittwoch, 2. Dezember Miete O, Sondermiete G)„Don Pasquale“, Don⸗ herstag, g. Dezember(Miete A, Sondermiete&) Das dumme Englein“, Freitag, 4. Dezember(Miete I Sondermiete F)„Die Entführung aus dem Serail“, Samstag, 5. Dezember, nachmittags„Das mme Englein“, Samstag, 5. Dezember, abends Miete D, Sondermiete D)„Don Giovanni“, Sonn⸗ tag, 6. Dezember(Freie Volksbühne) nachmittags, „Die drei Musketiere“, Sonntag, 6. Dezember, abds., außer Miete, Vorrecht B,„Hoffmanns Erzählungen“, ontag, 7. Dezember(Miete E, Sondermiete 15) „Der Hauptmann von Köpenick“.— Im Neuen Theater, Roſengarten(Muſenſaal): Samstag, 28. November, 1. Gaſtſpiel Konrad Dreher mit Enſemble„Der Schuſternazi“, Sonntag, 29. No⸗ bember, 2. Gaſtſpiel Konrad Dreher mit Enſemble Das Paragraphenkind“. Im Nibelungen⸗ gal: Samstag, 5. Dezember, zum erſten Mal die Revue⸗Operette„Im weißen Rößl“, Sonntag, b. Dezember,„Im weißen Rößl“.— Die von der Firma Leopold Verch⸗Berlin für die Aufführungen es weißen Rößl“ im Nibelungenſaal hergeſtellten f aſtüme ſind zum größten Teil zur Zeit in Schau⸗ 15 85 der Firmen Hirſchland und Fiſcher⸗Riegel uwie neben dem„Univerſum“ ausgeſtellt. Der zo rverkauf für die erſten fünf Vorſtellungen, ie am.,., 12. und 13. Dezember ſtattfinden, be⸗ Gr am Montag, und zwar außer an den üblichen Lerkaufsſtellen auch in der Buchhandlung Dr. Kurt Billmann, P 7, u. im Radiohaus Wilhelm Mohnen J 1. O Dentſche Bühnenwerke im Ausland. Als ein 2 8 Erfolg deutſcher Bühnenkunſt in Amerika kann le Aufführung von„Elektra“ von Richard Strauß unter Leitung von Fritz Reiner a“ der Philadelphia Rand, Opera verbucht werden.— Walter Haſen⸗ 5„Napoleon greift ein“ iſt für die franzöſiſche ühne bearbeitet worden und gelangt, wie Rudolf zothars„Die Republik befiehlt“ in Lyon zur erſt⸗ ini, Donizetti und Verdi bis Puccini, ſulligen Aufführung.— Franz Werfels„Schweiger“ im Pariſer„Theatre de'Deuvre“ oder im „Théatre Montparnasse“ in Szene gehen.— Hanſi Nieſe iſt eingeladen worden, im März 1932 mit dem Luſtſpiel von Leonhard Frank„Sturm im Waſſer⸗ glas“ in Newyork zu gaſtieren. Ein Enſemble aus Berliner und Wiener Künſtlern wird ſie begleiten. Italieniſche Opern als Tonfilme. Eine Gruppe ttalteniſcher Finanzleute unter Führung von Aufaldo plant unter Mitwirkung der Matländer Scala die Tonfilmbearbeitung italieniſcher Opern von Bel⸗ Mascagnti und der italieniſchen Moderne. Das ſtädtiſche Schloßmuſeum Mannheim zeigt von Sonntag, den 29. November ab in ſeinen Son⸗ derausſtellungsräumen eine von der Bibliophi⸗ lengeſellſchaft veranſtaltete Ausſtellung:„Alte deutſche Fibeln“ verbunden mit einer Ausſtel⸗ lung von künſtleriſchemm Vorſatzpapier vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Den Aufbau der Ausſtellung hat das Schloßmuſeum übernommen. Die Fibelausſtellung gewährt einen Ueberblick über die vierhundertjährige Entwicklung des Elementarbuches und zeichnet ſich durch eine Fülle reizvoller Illuſtra⸗ tionen und durch die Vielſeitigkeit origineller Druck⸗ anordnung aus. Sie reicht von den erſten gedruckten Fibeln des 16. Jahrhunderts bis etwa 1830, mit wel⸗ chem Jahr eine völlig neue Lehrmethode mit dem alten Lautierſyſtem und damit auch mit der alten Fibel aufräumt.— Zur Zeit bereitet das ſtädtiſche Schloßmuſeum eine neue große Sonderaus⸗ ſtellung vor; ſie betitelt ſich: Die Preſſe im Spiegel der Kunſt. Literatur * Georg Eugel:„Das Gericht“,(Paul Franke Verlag, Berlin.) Der Titel„Das Gericht“ umfaßt nicht die gonze Fülle vielfältigen Lebens, die hier vor uns gufgerollt wird. Aber es gibt den Kern, auf den es dem Autor am meiſten ankam: zu zeigen, wie Menſchenrecht und Menſchengericht irren oder Unſegen ſtiften können, wenn ihnen Böswillig⸗ keit oder auch tragiſche Zufälle ein ſchuldloſes Opfer zutrei⸗ ben, wenn die Murter unbarmherzig bloßlegenden Verhörs an Innerſtes kaſtet, dos Menſchen ſich ſelbſt kaum zu ge⸗ ſtehen wogen, wenn heiligſtes Gefühl vor kalten Poragrg⸗ phen und Formeln ſich verteidigen und erklären muß. Gleichzeitig wird gezeigt, daß es ſelbſt für die genialſte Natur eine Vermeſſenheit bedeutet, in unſerer alles ein⸗ fangenden Ziviliſation ein Einzeldaſein führen zu wollen. Wieviel mehr die fremdeſte, unbekonnteſte Exiſtenz die unſere erheben oder vernichten kann. Und wie der Menſch des Menſchen Schickſal bleibt. den Wand aufgeſtellt wurde. Er ſoll nach Schluß der Meſſe am Waſſerturm leuchten. Auf den Ver⸗ auſtalter der Meſſe macht die Standarte des Ge⸗ werbevereins und Handwerkerverbandes Mannheim aufmerkſam, der im nächſten Jahre ſein 90jähriges Beſtehen feiern kann. Da das Wahrzeichen infolge ſeines Alters ſehr ſchonungsbedürftig iſt, wurde es am Fuße der in die große Halle führenden Treppe unter Glas und Rahmen ausgeſtellt. Der Raum unter der hinteren Empore iſt in ein Kinderparadies umgewandelt worden. Frau Hirtler, die als Kindergärtnerin ausge⸗ bildet wurde und ſich durch ihre reizenden Kinder⸗ nachmittage bei Schmoller und Fiſcher⸗Riegel bekannt und beliebt gemacht hat, wird hier die Kleinen be⸗ treuen, die ihr von den die Meſſe beſuchenden Müt⸗ tern überlaſſen werden. Frau Hirtler ſorgt für im Vordergrunde ſieht, wurde am 86. Geburtstage muſikaliſche Unterhaltung durch Lieder zur Laute und ſpielt mit den Kindern. Sogar ein Kaſperle⸗ theater iſt vorhanden. Tiſche und Stühle für die kleinen Gäſte hat das Fröbelſeminar geliehen. Efeu⸗ wände umrahmen den Spiel⸗ und Zuſchauerplatz, um den mehrere Buden mit Süßigkeiten und ſonſtigen Dingen gruppiert ſind, die das kindliche Herz er⸗ freuen. Aber damit ſind die Vergnügungsgelegen⸗ heiten noch nicht erſchöpft. Im Hofe iſt ſogar eine Schiffsſchaukel aufgeſtellt und in der kleinen Halle, die ebenfalls von den Ausſtellern völlig in Anſpruch genommen wurde, eine Schießbude. Was bietet die Meſſe? Die Liſte würde ſehr lang, wenn man die Artikel aufzählen wollte, die des Käufers harren. Aber alle Waren haben trotz ihrer Mannigfaltigkeit eine Zweckbeſtimmung: ſie ſind Feſtgeſchenke. Zum Gutſelbacken gehört, um nur ein Beiſpiel anzu⸗ führen, Mehl. Deshalb iſt der Hauptbeſtandteil dieſer Leckerei ebenfalls vertreten. Da der Ein⸗ trittspreis von 50 Pfg. dazu berechtigt, einen Aus⸗ ſtellungsgegenſtand im Werte von 25 Pfg. auszu⸗ wählen, hat man eigens verſchiedene Artikel zu dieſem Zweck angefertigt. In der überwiegenden Mehrzahl haben hieſige Firmen ausgeſtellt und zwar Gewerbe und Einzelhandel im Verhältnis von 3 zu 7. Aber auch einige auswärtige Firmen, die hier Filialen beſitzen, wurden zugelaſſen. Man ſieht viele bekannte und beliebte Artikel in wirkungsvollſtem Arrangement. Der Beſucher wird aber auch auf manche praktiſche Neuheit ſtoßen, die ſich vorzüg⸗ lich als Weihnachtsgeſchenk eignet. Jede Eintritts⸗ karte, die mit der Zahl 33 endet, berechtigt zur Ent⸗ gegennahme eines Päckchens mit Gervaiskäſe. Ohne vorläufig auf weitere Einzelheiten einzugehen, ſei zuſammenfaſſend geſagt, daß die Meſſe der Lei⸗ ſtungsfähigkeit des Mannheimer Gewerbes und des Einzelhandels das günſtigſte Zeugnis ausſtellt. Um die Vorbereitungen haben ſich außer Stadt⸗ baurat Müller Dr. Hietſchold, der Geſchäfts⸗ führer des Gewerbevereins und Handwerker⸗Ver⸗ bandes, und der Verkehrsverein große Ver⸗ dienſte erworben. Das wirkungsvolle Plakat, das an den Litfaßſäulen klebt, wurde in 318 Poſt⸗ anſtalten und in einer Anzahl Autobuſſe aufgehängt, die bis Heilbronn und Stuttgart und in der Pfalz verkehren. Der Verkehrsverein, dem die Propa⸗ ganda oblag, hat den Aktionsradius wieder ſo weit gezogen, daß mit Sicherheit auf einen ſtarken Beſuch der Meſſe von an is gerechnet werden kann. Es iſt wohl nicht zu hoch gegriffen, wenn man den U m⸗ ſatz, der durch die Veranſtaltung erzielt wird, auf eine Million Mark ſchätzt. Iſt das Intereſſe für die Meſſe, wie wir zuverſichtlich hoffen, auch hier ſo rege, wie bei den bisherigen zwei Veranſtaltungen in den Rhein⸗Neckarhallen, dann kann der Gewerbe⸗ verein und Handwerker⸗Verband auch mit einem ſo zufriedenſtellenden finanziellen Erfolg rechnen, daß die Meſſe zu einer ſtändigen Einrichtung 1 8 Sch. * Konſulariſche Vertretung Mexikos. Der zum Wahlkonſul von Mexiko in Mannheim ernannte Herr Theodor Landauer iſt zur Ausübung kon⸗ ſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen Aus der Bezirksratsſitzung Nicht weniger als 33 Punkte umfaßte die Tagen ordnung der geſtrigen Bezirksratsſitzung. Den brei teſten Raum nahmen wieder die Wirtſchaftskonzeſſionen ein, von denen etwa 20 zu erledigen waren. Da es ſich in den meiſten Fällen um Inhaberwechſel han⸗ delte, konnten die Genehmigungen ohne weiteres erteilt werden. So wurden folgende Geſuche geneh⸗ migt: Johann Jung Ehefrau für die Wirtſchaft „zum Rebſtöckl“ in Friedrichsfeld; Karl Gäng für die Wirtſchaft„zum alten Reichskanzler“ in 8 6, 20; Jakob Engel für die Wirtſchaft im Hauſe Große Wallſtadtſtraße 18; Heinrich Küſter für die Wirt⸗ ſchaft„zum Zollhafen“, Rheinſtraße 97 Hermann Maurer für die Wirtſchaft im Hauſe 8 6, 1; Ru⸗ dolf Zippe für die Wirtſchaft im Hauſe R 4, 11; Karl Werner für die Wirtſchaft„zum kühlen Krug“ Lutherſtraße 27; Karl Winter für die Wirtſchaft„zur neuen Mannheimer Bierhalle“ K 2, 9; Hermann Ruffler für das Rhein⸗Cafs, Schwarzwaldſtraße 38; Wilhelm Mayfarth für die Wirtſchaft„jum fliegenden Holländer“ in Neckarau, Fiſcherſtraße 58 Karl Götzinger für die Wirtſchaft„zum Brauſtübl“, B 6 12; Johann Hambrecht für die Realwirtſchaft„Olymp“ G 5, 19; der Kathol. Kirchengemeinde Friedrichsfeld zur Beſtellung von Willi Lenz als Stellvertreter des Kirchengemeinderats für die Wirtſchaft im Kath. Vereinshaus„zum Bernhardushof“ in Friedrichs⸗ feld. Ferner erhielten die Erlaubnis zum Klein⸗ handel mit Branntwein in Flaſchen: der Konſumverein für ſeine neu errichteten Vertei⸗ lungsſtellen in Käfertal, Neckarau und Waldhof; Alfred Bardo D 4, 6; Hermann Hufnagel O 7, 11; und Hans Heep, Meerwieſenſtraße 25. Ohne weiteres wurde die Genehmigung für den Betrieb eines Verkaufshäuschens in Schwetzingen er⸗ teilt, da es ſich nur um eine durch die Verkehrsver⸗ hältniſſe bedingte Verlegung des Häuschens von den Planken nach dem weſtlichen Schloßgartenſportplatz handelte.— Auf keinen Widerſpruch ſtieß auch die ge⸗ plante Uebertragung der verliehenen Rechte zur Waſſerbenützung des Altrheins bei der Diffenebrücke bzw. zum Betrieb einer ſchwimmenden Bootsverleih⸗ anſtalt mit Wohngelegenheit nebſt einem ſchwimmenden Bootsſchuppen an einen neuen Eigentümer. Genehmigt wurde die Bau⸗ platzumlegung zwiſchen dem alten Friedhof und der Mönchwörthſtraße in Neckarau, nachdem von den in Betracht kommenden Grundſtückseigentümern das Einverſtändnis gegeben worden war. In einer wenig beneidenswerten Lage befindet ſich ein Ko⸗ Lo niſt, der ſich auf einem noch nicht in Plan gelegten Gelände im Gewann Friedrichsfelder Eck ein Häus⸗ chen erbaute. Nachdem er den Bau einmal begonnen hatte, erteilte man ihm, obgleich das ſonſt nicht ge⸗ macht wird, die Genehmigung, allerdings auf Wider⸗ ruf und ohne Rechtsanſpruch. Gegen dieſe Verfügung hatte der Mann Beſchwerde eingelegt, da man ihm nicht zumuten könne, in Ungewißheit zu leben. Fer⸗ ner machte er geltend, daß er doch auf Grund dieſer Verfügung damit rechnen müſſe, eines Tages ohne Entſchädigung aus ſeinem Hauſe vertrieben zu wer⸗ den. Nachdem ihm klar gemacht worden war, daß die Klauſeln unmöglich rückgängig gemacht werden kön⸗ nen, er aber damit rechnen dürfte, daß von dem Widerruf in den nächſten zehn Jahren kein Gebrauch gemacht würde, zog der Mann ſeinen Einſpruch zurück. 5 Ein Streit zwiſchen der Stadt und der Reichs⸗ bahn wegen Unterhaltung der Gehwege an der Karlsruherſtraße in Rheinan konnte nicht entſchieden werden, da erſt eine Orts⸗ beſichtigung vorgenommen werden muß. Die Stadt verlangt von der Reichsbahn die Unterhaltung des an der Bahnlinie entlang ziehenden Gehweges der Karlsruherſtraße vom Bahnhof Rheinauhafen aus, während die Bahn geltend macht, daß hierzu die Stadt verpflichtet ſei. Die beiden Vertreter der Be⸗ hörden vertraten ſehr temperamentvoll und mit Nachdruck ihre Anſichen und griffen u. a. hierbei auf i ähnlicher Art aus dem Jahre 1892 zurück. Der Bezirksrat hatte ferner über einige Ver⸗ waltungsſtreitſachen zu entſcheiden. In einer Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Stendal⸗Stadt gegen den Landesfürſorgeverband Kreis Mannheim wegen Erſatz von 313 Mark Krankenhauskoſten für einen Wanderburſchen wurde die Klage abgewieſen, Der Bezirksrat hatte ſich wegen des gleichen Für⸗ ſorgebedürftigen mit anderen Städten bereits aus⸗ einanderzuſetzen gehabt, da der Wanderburſche be⸗ reits in 16 Krankenhäuſern wegen eines chroniſchen Beinleidens behandelt wurde. Die Klage mußte wie in den vorhergegangenen Fällen als unbegründet ab⸗ gewieſen werden, da feſtgeſtellt wurde, daß die Hilfs⸗ bedürftigkeit nicht zum erſtenmal in Mannheim ein⸗ getreten iſt. 605 * * Belehrung über die Einfuhr von ausländiſchem Obſt. Das Unterrichts miniſterium hat die ihm unterſtellten Schularten angewieſen, die Schüler und Schülerinnen in entſprechender Weiſe zu belehren, daß infolge der ſtarken Einfuhr von aus⸗ ländiſchem Obſt und von Südfrüchten Millionenbeträge deutſchen Geldes ins Ausland wandern und ſo die deutſche Volkswirtſchaft ſchädi⸗ gen. Das ſei um ſo weniger angebracht, als in die⸗ ſem Jahre die Obſternte in Deutſchland ſehr gut ausgefallen iſt und daher das deutſche Volk in der Lage iſt, den Bedarf an Obſt von der reichen heimi⸗ ſchen Ernte decken zu können. * Seinen 70. Geburtstag begeht am morgigen Sams⸗ tag Friſeurmeiſter Joſef Schreiner, Mitinhaber des bekannten Damen⸗ und Herren⸗Friſeur⸗Geſchäftes, ders ſich ſeit 1888 im Hauſe D 2, 14 befindet. Coffeinfreier Kaffee Hag: niemals schädlich, immer vorüglich. coffeinfreĩ und Hag, worden. darauf kemmt's an! Freitag, 27. November 1081 Freie Bahn! Am 17. November 1931 machte der Führer eines Perſonenkraftwagens an der Straße am Friedrichsplatz einem zu einem Brand⸗ platz fahrenden Fahrzeug der Berufsfeuerwehr, das ſich durch Läuten mit der Glocke kenntlich machte, bei der Annäherung keine freie Bahn, ſo daß beide Fahrzeuge zuſammenſtießen. Gegen den Führer dieſes Kraftfahrzeuges iſt inzwiſchen eine em⸗ pfindliche Geldſtrafe ausgeſprochen worden. Außerdem wurde ihm der Führerſchein Dauer von Monaten entzogen. dieſer Fall allen zur Warnung dienen! Fahrzeugen der Polizei und Feuerwehr, die ſich durch beſondere Zeichen(Läuten mit der Schlagglocke) kenntlich machen, iſt ſchon bei ihrer Annäherung freie Bahn zu ſchaffen. Es muß verlangt werden, daß bei der Durchfahrt von Polizei⸗ und Feuerwehrfahrzeugen der geſamte Verkehr anhält. auf die ſechs Möge Der Gewinner des Autos hat ſich gemeldet Der Hauptgewinn der Volkshilfe⸗Lotterie des Einzelhandels⸗Verbandes iſt, wie ſich endlich heraus⸗ geſtellt, einem kleinen Eiſenbahnbeamten zu⸗ gefallen, der in der Friedrichsfelderſtraße wohnt. Aber ſo recht zufrieden iſt er doch nicht, denn aus langjähriger Gewohnheit ſcheint ihm nur das Sicher⸗ heit zu bieten, was auf Schienen rollt. Und ſo ver⸗ zichtet er gerne auf ſein neues Auto und tauſcht es gegen klingende Münze um. Die Zie hungs läſten gingen geſtern ab wie warme Semmel. Die Bevorzugten waren zunächſt einmal die Sach⸗ und Kunſtgegenſtand⸗Gewinnler. Sie konn⸗ ten ſchon im Laufe des geſtrigen Tages ihre Gewinne abholen. Das Ausſtellungslokal in N 2 ſah gegen ſchon ziemlich ausgeräumt aus. Sic Abend bis zum Abend noch nicht ſeinen Herrn gefunden hatte, mußte nach der neuen Ausgabeſtelle in P 3, 12 trans⸗ portiert werden, da der Laden geräumt werden mußte. Die Gutſcheine werden von heute ab an den Schaltern der Badiſchen Bank in vorgeſchrie⸗ bener Reihenfolge ausgegeben. Daß nicht alle Gewinne nach Geſchmack und Wunſch ausfielen, iſt eine Folgeerſcheinung des Lotterteſpiels, das ſehr oft das Groteske liebt. Es iſt doch ſicher heimtückiſch, wenn eine angehende Braut, die noch nichts ihr eigen nennt, ein Bild ge⸗ winnt und ein Ehepaar ein Kaffeeſervice, nachdem Was es ſchon zwei zu Hauſe als„teures“ Andenken ſtehen hat. Beide korrigierten Fortuna, indem ſie ihre Gewinne gegenſeitig austauſchten. Aber noch weit ſchlimmer erging es einem glücklichen Beſitzer von hundert Loſen, der, nachdem er ſich die Mühe des Suchens gemacht hatte, erkennen mußte, daß ihn das Glück zum Narren gehalten hatte. Da war jener ſchon beſſer daran, der mit drei Loſen auch drei Ge⸗ winne hatte, Das Glück läßt ſich eben nicht zwingen und das iſt ſchließlich noch der einzige Troſt für all die vielen anderen, die auch gerne etwas gewonnen hätten. Sie haben wenigſtens die Hoffnung auf das nächſte Mal. punch, Blindenarbeit Man ſchreibt uns: Da der in Nr. 535 ver⸗ öffentlichte Artikel in der Oeffentlichkeit eine ganz falſche Meinung aufkommen läßt und den Hauſie⸗ rern das Arbeiten erſchwert, kann er nicht unwider⸗ ſprochen bleiben. Schreiber dieſes beliefert eine größere Anzahl Hauſierer und war dadurch in der Lage, einer Mannheimer Blindenfamilie ſtändig Arbeit zu geben und auch verſchiedenen anderen Blinden der hieſtgen Gegend Aufträge zuzuteilen. Da die Hauſierer jedoch allein mit Blindenwaren nicht auf ihre Rechnung kommen, führen ſie gleich⸗ zeitig auch andere Artikel mit, unter denen ſich wiederum ſolche von Kriegsbeſchädigten uſw. befin⸗ den. Nur die Waren, die von Blinden hergeſtellt ſind, führen den Blindenſtempel. Im übrigen hat die badiſche Blindengenoſſenſchaft ſelbſt Hauſterer beſchäftigt, die ebenfalls Waren mit⸗ führten die nicht von Blinden hergeſtellt wurden, ſondern Maſchinenarbeit ſind. Wer den Hauſierern, die die Richtigkeit der Blindenarbeit beweiſen kön⸗ nen, Waren abkauft, ſchädigt in keiner Weiſe das Blindengewerbe, ſondern er unterſtützt in erſter Linie die Mannheimer Blinden und hilft anderer⸗ ſeits dem Hauſierer das Los der Erwerbsloſigkeit mildern. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Schickjale der deutſchen Wirticha und die Reform des Aktienrechts Ein Vortrag von Rechtsanwalt Dr. Dr. h. c. Hachenburg, Mannheim Die Juriſtiſche Geſellſchaft in Mannheim hatte zu ihrer zweiten Winterveranſtaltung ihre Mitglie⸗ der und Freunde aus Juriſten⸗ und Wirtſchaftskreiſen in die Aula der Handel hſchule eingeladen. Der erfreulich ſtarke Beſuch war zohl durch die Bedeutung der Perſön⸗ lichkeit des Redners, Herrn Rechtsanwalt Dr. Dr. h. c. Max Hachenburg, Mannheim, als auch durch den tand ſeiner Ausführungen,„Die Schickſale der deut⸗ Birtſchaft und die Reform des Aktienrechts“, bedingt. Große wirtſchaftliche Ereigniſſe, wie ſie als Folge⸗ erſcheinungen von Kriegen regelmäßig einzutreten pfl verfehlen nicht, Wirkung auf die bedeutendſte liche Unternehmun unſeres Wirtſchaftslebens, die Aktiengeſellſchaft, ar ſo * ihre Der Krieg von 1870/1 hatte die Aktienrechtsnovelle von 1884 zur Folge, der Weltkrieg gab den Anſtoß zu einer neuerlichen Aktienrechtsreform, die jetzt zum Teil und mit einigen Aenderungen durch die ſog. kleine Aktienrechtsreform(Verordnung des Reichs⸗ präſidenten vom 19. September 1931) Geſetz geworden iſt Ein Unterſchied von einſchneidender Bedeutung liegt allerdings darin, daß der Krieg von 1870/71 gewonnen, der Weltkrieg von uns verloren wurde. wirtſchaftlichen Auswirkungen des Weltkriegs ſind Reparationszahlungs⸗ pflicht, Inflation als Zwiſchenerſcheinung, danach Kapital- knappheit und Arbeitsloſigkeit, während nach 1871 ein ele⸗ mentarer wirtſchaftlicher Aufſchwung einſetzte, weniger durch die von Frankreich als Kriegsſchuld bezahlten 5 Mil⸗ liarden, als durch das allgemeine Vertrauen in die Zu⸗ kunft und Größe des neuen Deutſchen Reiches. Die hier⸗ aus reſultierende ſtarke Kapitalbildung hatte die Inveſtitton von großen Kapitalien in Aktiengeſellſchaften zut Folge. Der mangelhafte geſetzliche Ausbau der Aktiengeſellſchaft ermöglichte aber auch Gründungen, die nicht auf geſunder Baſis ſtanden, was zu den großen Krachs der ſog. Gründerzeit der 7ber Jahre geführt hat. Die⸗ ſen Mißbräuchen wollte die Aktienrechtsnovelle von 1884 ſteuern. Die Aufbringung und Erhaltung des Grund⸗ kapitals mußte geſichert, die Gründerverantwortlichkeit er⸗ höht und die Publizität erweitert werden. Aber bald nach Erlaß dieſer Novelle trat ein im Verhält⸗ nis von Geſetzgebung und Praxis häufig zu beobachtender Umſtand ein, der bei den Aktienrechtsreformplänen der gegenwärtigen Zeit eine noch aufzuzeigende Parallele fin⸗ det. Die Sukzeſſivgründung einer Aktien⸗ geſellſchaft, durch die Novelle von 1884 umfangreich ergänzt und verſchärft, verlor jede Beziehung zur Praxis, ſoweit nicht die Beſtimmungen im Falle der Kapitalerhöhung entſprechende Anwendung zu finden hatten. Ihre Bedeutung wurde ſo gering, daß in dem Entwurf zur gegenwärtigen Aktienrechtsreformvon 1930 die Vorſchrift des 189 H G B. geſtrichen wurde. Die Die Kapitalknappheit der jüngſten Zeit jedoch läßt die Sukzeſſivgründung wieder aufleben, einer Treuhandgeſellſchaft durch die im September dieſes ſo bei der Gründung rheiniſch⸗weſtfäliſchen Rechtsanwälte Jahres. Aehnlich ſteht es mit der zu Beginn der jetzigen Aktien⸗ rechtsreform im Brennpunkt des Intereſſes ſtehenden Frage der Mehrſtimmrechtsaktien. Nachdem in der Inflationszeit einerſeits das valutaſtarke Ausland und andererſeits— eine Folge der ſozialen Umſchichtung die Neuinhaber von Kapftalien als Käufer bedeutender Aktienpakete aufgetreten waren, entſtanden aufgrund einer bisher wenig beachteten geſetzlichen Beſtimmung als Schutz⸗ mittel gegen Ueberfremdung die Mehrſtimmrechtsaktien, die nicht den Aktionären, ſondern den Organen der Verwaltung, Vorſtand und Aufſichtsrat, zur Verfügung ſtehen. Die Neu⸗ aktionäre haben aber nach der Markſtabiliſierung vielſach ihre ſpekulativen Aktienkäufe liquidiert, ſodaß nach der Meinung Hachenburgs hente der Frage der Mehrſtimmrechtsaktien nicht mehr die urſprüngliche Bedeutung zukommt, der entſprechenden Beſtim⸗ kleine Aktienrechtsnovelle weshalb wohl eine Aufnahme mungen des Entwurfs in die unterblieb. Als vom Jahre 1924 ab die deutſche Wirtſchaft zur Aufnahme ausländiſcher Kapitalien ſchritt, glaubte man das Vertrauen des Auslandes zu den deutſchen Unternehmungen dadurch ſtärken zu müſſen, daß man eine Anlehnung an den anglo⸗amerikaniſchen Rechtskreis anſtrebte(Wandelſchuldverſchreibung und Erweiterung des Inſtituts der Vorzugsaktien ohne Stimm⸗ recht). Noch auf den Juriſtentagen in Heidelberg im Jahre 1926 und in Köln im Jahre 1928 galt das Intereſſe vor⸗ züglich dieſem Gegenſtande. In der kleinen Altienrechts⸗ novelle hat man jedoch auf eine ſolche Einrichtung ver⸗ zichtet. Der Redner zeigte ſo on Hand der oben aufgeführten Fälle, wie Reformentwürſe häufig ſchon nach kur⸗ zer Zeit durch die wirtſchaftliche Entwicklung überholt werden. Selten entſteht eine Reſorm um juriſtiſcher Mängel eines Geſetzes ſpillen, deren entweder die Rechtſprechung Herr wird, oder in die man ſich ſchließ⸗ lich fügt. Aber eine ſtrukturelle Veränderung der Wirtſchaft muß zu einer Aenderung des Rechts führen. sreſorm hat nur den⸗ im Wege der Notverord⸗ werden der Reichsregierung Aktienrecht le geboten erſt ingen über die Publizität von ochenen Ak⸗ Zukunft und wahrſcheinlich dem ge vorbehalten mancher Seite geforderte Aktionärs. Die kleine ferner die für Verſicherungs⸗ durch das ſog. Verſicherungsauſ⸗ 1931 eingeführte Inſtitution der Aktienrechtsreform aktiengeſellſchaften ſichtsgeſetz vom 6. 6. brachte ſchon obligatoriſchen Prüfung der Bilanz durch beſtellte Pr Pri üfer. Die Prüfung der Bilanz durch die r, die die Prüfungspflicht des Auſſichts⸗ aufhebt, ſondern daneben ſelbſtändig be⸗ ſtehen läßt, e ckt ſich nicht nur auf die Uebereinſtim⸗ mung der Bilanz mit der Buchführung. Sie hat ſich viel⸗ mehr gerade mit der Prüfung der Geſchäfts vor⸗ gänge anhand der Korreſpondenz zu befaſſen, ſtellt alſo eine materielle Prüfung dar. Die Bilanz darf nicht mehr in der bisherigen jeden genaueren Einblick verſagenden knappen Form veröffentlicht, ſondern muß nach eingehenden Detailvorſchriften gegliedert werden. Eigene Aktien durften bisher im regelmäßigen Geſchäftsverkehr von der Aktiengeſellſchaft nicht erworben werden. Nach der Novelle kann die Geſellſchaft zur Ab⸗ wendung eines ſchweren Schadens ſolche erwerben, aller⸗ dings nur bis zum Geſamtnennbetrag von 10 v. H. des Grundkapitals. In einer weiteren Verordnung(8. Notverordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Fi⸗ nanzen und zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen vom 6. Oktober 1931) werden für eine Uebergangszeit bis zum 30. Juni 1932 Beſtimmungen über genannten rats nicht Kapitalherabſetzung in erleichterter Form getroffen. Den Anſtoß hierzu dürfte nach Hachenburg die Beteiligung des Reichs bei der Dresdner Bank gegeben haben. Erfolgt die Herabſetzung durch Einziehung der Aktien, welche der Geſellſchaft unmittelbar oder mittelbar gehören(Vorratsaktien und eigene Aktien im Beſitze der Geſellſchaft), ſo genügt die einfache Stim⸗ menmehrheit des in der Generalverſammlung vertretenen Grundkapitals, wenn ſie zugleich die Mehrheit der abge⸗ gebenen Stimmen darſtellt. Der Redner bedauerte gegen Ende ſeiner aus der Fülle einer umfaſſenden Sachkunde geſchöpften und hier nur aus⸗ zugsweiſe mitgeteilten Ausführungen, daß im Nolverordnungswege nur ein Teil der großen Reformpläne des Aktienrechts verwirklicht wurde. Nach ſeiner Anſicht wäre es zweckgeboten geweſen, wenn der Entwurf in ſeiner Geſamtheit Geſetz geworden wäre. Die Regelung von Einzelpunkten aus dem Ge⸗ dankengut der im Schrifttum vielfach und eingehend er⸗ örterten Reformpläne gereiche der Einheit und Geſchloſſenheit des Geſetzes werkes zu m Schaden. 2. 5 5 8 Begrüßenswerten Einzelbeſtimmungen als Reſultante der auf breiter Grundlage erarbeiteten Ergebniſſe führender Wirtſchafter und Juriſten ſtänden andere geſetzgewordene Beſtimmungen gegenüber, die allzuſehr den Charakter der Gelegenheitsgeſetzgebung tragen. Hachenburg gibt der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß die in der gegenwärtigen Kriſenzeit dauernd ſich wandelnde Struktur der Wirtſchaft, deren Wege nicht vorherbeſtimmbar ſind, das bisher nichterledigte Reſtprogramm der Aktienrechtsreform bis zu ſeinem geſetzlichen Niederſchlag günſtig und in einer ſich zum Gan⸗ zen fügenden Weiſe beeinfluſſen möge. Den Referenten, dem durch reichen Beifall der Dank und die Zuſtimmung ſeiner Hörer zu Teil wurde, feierte der Leiter des Abends, Landgerichtspräſident Dr. Wetz ar, in einer feinſinnigen Anſprache. Als Dis⸗ kuſſtionsredner ſprach Rechtsanwalt Profeſſor Dr. Geiler, Mannheim⸗ Heidelberg. Er arbeitete aus der Problematik der Wirtſchaftsform der Aktiengeſellſchaft drei Intereſſenskreiſe heraus, den der Allgemeinheit, den des Unternehmens und den der ſonſt an dieſem Beteiligten (Aktionär, Arbeitnehmer). Wohl berühren ſich dieſe Inter⸗ eſſenskreiſe, zum Teil aber auch ſtoßen ſie ſich. Bei jeder geſetzlichen Geſtaltung des Aktienrechts müſſe das Markt⸗ wirtſchaftsintereſſe des Einzelunternehmens ſeine Grenze beim volkswirtſchaftlichen Allgemeinintereſſe, das Inter⸗ eſſe des Aktionärs und des Arbeitnehmers ſeine Grenze bei der Intereſſensſphäre des Unternehmens finden. Das Problem ſei es, einen gerechten Ausgleich die⸗ ſer teilweiſe entgegengeſetzten Intereſſenskreiſe herbeizuführen. —— Veranſtaltungen Bunter Abend im Palaſthotel Die Schoffung einer Parkett⸗Tanzfläche in dem für von nehme Geſellſchaftsveranſtaltungen geeigneten Geſellſchofts⸗ ſgal des Palaſthotels hat ſo großen Anklang gefunden, daß ſie ſchon nach dem erſten Abend vergrößert werden mußte. Am kommenden Samstag findet ein Geſellſchafts⸗Sonder⸗ Abend unter der Deviſe„Bunter Abend“, verbunden mit künſtleriſchen Dorbietungen, luſtigen Tanzſpielen und ein neuartiger Ideenwettbewerb mit Prämiierung ſtatt. Die Geſamtleitung wurde Tanzmeiſter J. Stündebeek üßer⸗ tragen. Es empfiehlt ſich rechtzeitige Tiſchbeſtellung. * * Im Pfalzbau⸗Kaffee gaſtiert am Freitag, Samstag und Sonntag der deutſche Meiſter⸗Improviſator Norbert Stein, der erſt kürzlich in Karlsruhe ſeinen Meiſterfitel erfolgreich verteidigte. Er wird auch im Pfalzbau⸗Koffee Proben ſeiner Schlagfertigkeit, ſeiner eminenten Ge⸗ dächtniskraft, ſeines Witzes und Geiſtes ablegen.(Weiteres Anzeige.) Wir hörten Mannheimer Darbietung Ueber„Deutſchlands Stellung auf dem Weltmarkt“ ſprach vor dem Mannheimer Mikrophon Profeſſor Hermberg⸗ Jena, der von der Tatſache aus⸗ ging, daß der Verkauf ins Ausland lediglich eine erweiterle Abſatz möglichkeit der deutſchen Produkte darſtellen und nur 15 v. H. des Geſamtabſatzes ausmachen würde. Durch Ge⸗ genüberſtellung der Ausfuhrziffern der drei Länder Deutſch⸗ land, England und Amerika war erſichtlich, daß Deutſchland im Jahre 1913 mit den beiden anderen Ländern in gleicher Linie lag, durch den Krieg zurückgeworfen wurde, 1995 nur die Hälfte der Ausfuhrziffer Amerikas erreichte, 1930 Eng⸗ land und 1931 ſogar Amerika überflügelte. Dadurch it Deutſchland das größte Exportland der Welt geworden. Das Schwergewicht für die Ausfuhr Deutſchlands liegt in Europg und zwar hauptſächlich in den nord⸗öſtlichen Nachbarlän⸗ dern. Wollen wir unſere Waren verkaufen, ſo müſſen wir mit unſeren Nachbarn gut ſtehen. Daher iſt es falſch, auf der einen Seite die Einfuhr zu verwerfen und auf der an⸗ deren Seite eine ſtarke Ausfuhr zu fordern. g 5 Gewandhaus⸗Feſtkonzert Anläßlich des 150 jährigen Beſtehens des Leipziger Ge⸗ wandhauſes übernahmen eine Reihe deutſcher Sender das große Feſtkonzert, das mit Dichterworten von Ludwig Wüllner eingeleitet wurde. Mit der Es-dur⸗Sinfonie von Mozart eröffnete das Gewandhausorcheſter unter Leitung von Bruno Walter den ſinfoniſchen Reigen. Mit Beet⸗ hopens V. Sinfonie in-moll fand das Feſtprogramm ſeine Fortſetzung, um dann mit dem„Wach auf“⸗Chor und Schluß, ſdene aus Richard Wagners„Meiſterſinger von Nürnberg! deſſen Solopart Hermann Hans Niſſen vom Nationaltheater München üerbnommen hatte, ſeinen eindrucksſtarken und in Klangfülle ſchwelgenden Abſchluß zu finden. Es waren wirklich zwei Feier⸗ und Feſtſtunden! Bunter Abend Zu Gunſten der Winterhilfe veranſtaltete Frankfurt einen Bunten Abend, der trotz ſeiner zeitlichen Ausdehnung die Hörer bis zum Schluß an die Apparate bannte. Dieſe Veranſtaltung war allein ſchon in künſtleriſcher Hinſicht ein voller Erfolg, denn die Mitwirkenden verſuchten ſich mit ihren Darbietungen zu übertreffen. Als Anſager fungierte kein Geringerer als Paul Morgan, der nicht nur witzig und ſatirtſch über alle Maßen, ſondern auch hochaktuell war Als erfolgreicher Konkurrent trat Adam Müller⸗München auf. Nachhaltigſten Eindruck riefen die Darbietungen von Erik Wirl, Tenor der Berliner Staatsoper, hervor. Neben ihm die Chanſonette Irene de Noiret, die weiblichen Co⸗ median Harmoniſts, die„Singing Babies“, das Rundfunk⸗ orcheſter und eine Jazzkapelle. Die 3½ Stunden der Ueber⸗ tragung vergingen wirklich wie im Fluge. Jeuljthe Volksparlei Heute Freitag abend.30 Uhr findet im Saal des Kaufmanusheims, C 1, 10/11, eine(8 443 Mitgliederverſammlung ſtatt, in der Stadtrat Ludwig über kommunalpoll⸗ tiſche Fragen ſpricht. Der Vorſtaub, hegen amen uch wor Eck ung! K Unsere reppich- Ausstellung in der grohen Vitrine 8, der Breitenstraße ist sehenswert fn SOADE 0 in unserem Hause beginnt am Samstag, den 28. Nevember An allen Abteilungen ANSEBOIE Wweinnschts- Geschenken Die Auswehl ist suherordenſſich groh, unsere Preise sind sterk verbilligt. Das ganze Haus ist festlich dekoriert! DER GHNROSSE IS-AITHAIIT Sellafziner Jetzt wird aber ge⸗ heiratet werd. ſicherl, Ziele Brautleute ſa⸗ gen, wenn ſie d. Zei⸗ tung aufſchlagen 1. leſen, daß ſie f. RM. 85.— ein komplettes Schlafzim, bekommen, An den Möbeln feblt Preise: stages ang Stele sage Weihnachts- Kinder- preis ausschreiben Manis Aud. Buban kommt zum Rafen.— Unser großer Lichthof haf sich in ein riesiges Mörchepbuch verwandelt. Zehn großs Mörchenbilder sind zu sehen und Ihr soſſt mit Euren Eltern kommen und raten, was diese Bilder vorstellen. retet, winken Euch folgende schönen Fllr Mädchen: 1. Preis: I Puppenwagen mit Summirsdern 4 Preis: Kino mit elektr. Beleuchfung 3. Preis: 1 elektr. Frage- d. Antworispief Außerdem 25 rostpreise in Fotm von guten die jugengschriften.— Befeiligungsberechliigt sind alle schulpflichtigen Kinder bis 14 Jahre.— Stimm- zeſfel u. Bedingungen sind an d. Kassen zu haben. es näml. ſchon lange u. ohne Möbel kann man ſchließl. keinen Hausſtand gründen e e Ihnen hier an 1 hat 1 groß. Aürigen Kleiderſchrk., d. erf. Jahre reichl. Platz f Wäſche u. Kleider.? Bettſtellen m. Pol⸗ ſterröſten, Sie brau⸗ chen alſo nur noch h. Federnbett., 1 Waſch⸗ tiſch m. 1 groß. 5 gel, 2 Nachtiſſche n Stühle u. 1 Hand- tuchhalter, und 95 Sie berückſichtigen.. Wenn ihr richtig a 2. Preis: 1 Kaufstand mit Eintichiun das Zimm, von un Im Parterre Im grogen Lichthof in der l. Etage das 1 5 b 1 u.. el, 56 m koſtenl. i. 51 1 der neue Taschen- der Riesen Walh⸗„Breis: 1 Küche mit guter Einrichfung gebracht wird u. da tuch-Pavlllon nachtsmann Labkuchennaus t agg wied. Für Knaben: daß Sie wirkl. in den nächsten Tagen erhalten Sie mit Ihrer Zeitung unseren 1. Preis: f elekt., Eisenbshn m. end. 2 Wagen anſtäbtd. Amid 60 aus Uhrlichen 4seliigen Weilhnachts-Brospekt 2. Preis: 1 Mörklin-Dempfmaschine 1 8 10 00 wa 2 eee 3. Preis: 1 Mstklin-Beukssten Nr.! She beute f. partes Geld bekomm, könn. wenn Sie richtige. 1 gehen. 5 Landes, (Alte Selfabrit) dir hint. Hauptbahh e 5 geöffnet v. 8 U Maunbeinz Lindenhof. W 3 —— Frt 2 1 von aftse daß ußte. tder⸗ nden und Die iber⸗ und bert titel affe Ge⸗ leres dem phon aus⸗ terle nur Ge⸗ ütſch⸗ and icher nur Eng⸗ “ iſt Das lropg rlän⸗ wir „ auf r an⸗ Ge⸗ das dwig von tung Beet⸗ ſeine hluß; erg, eater d in zaren — Freitag, 27. November 1931 Aus Buden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurden Rektor Peter Kiefer an der Volksſchule in Bruchſal zum Direktor der Volks⸗ und Fortbildungsſchule daſelbſt; Rektor Karl Gidel an der Volksſchule in Offenburg zum Direktor der Volks⸗ und Fortbildungsſchule daſelbſt. Tödliches Autounglück * Buchen, 26. Nov. Am Dienstag vormittag fuhr am Unterneudorfer Weg, jenſeits der Brücke, das Auto des Sattlermeiſters Beuchert aus Walldürn infolge Verſagens der Bremſe, in der Kurve gegen die Fichten und wurde zertrümmert. Herr Beuchert ſelbſt wurde im Geſicht uerd durch Armbruch ſchwer verletzt, während ſein Sohn ſofort tot war. Die Verunglückten wurden ins Kranken⸗ haus verbracht. Der Weg des geſtohlenen Fahrrads * Karlsruhe, 25. Nov. Am Freitag vergangener Woche wurde einem Kaufmann in der Lenzſtraße ein Fahrrad geſtohlen. Am Montag begegnete der Beſtohlene in der Bismarckſtraße zufällig einem Mann mit einem Fahrrad, das er ſofort als das ſeinige erkannte. Er verſtändigte die nächſte Polizei⸗ wache, die den neuen Beſitzer mit ſamt dem Rad nach der Wache brachte. Dort ſtellte ſich heraus, daß dieſer, ein Goldſchmied, das Rad für 25 Mark von einem Mann erſtanden hatte, von dem er außer dem Vornamen nur die Beſchreibung geben konnte. An⸗ hand dieſer Beſchreibung gelang es der Polizei, den Unbekannten in Perſon eines Artiſten in der Durxlacherſtraße feſtzu nehmen. Aber auch er konnte einen Mann namhaft machen, von dem er das Rad für 12 Mark gekauft hatte. Auch dieſer wurde ſeſtgenommen, und ſiehe da— er gab an, daß er das Fahrrad für 5 Mark von einem Unbekann⸗ en gekauft und dann wieder verkauft habe. D man nun endlich an dem„großen Unbekannten“ an⸗ gelangt und es unwahrſcheinlich war, daß das Fahr⸗ kad innerhalb dreier Tage noch öfters ſeinen Be⸗ ſitzer gewechſelt habe, nahm die Polizei die beiden Letzten als die mutmaßlichen Diebe feſt und lieferte ſte ins Bezirksgefängnis ein. In der Badewanne verbrüht * Altſchweier(Amt Bühl), 26. Nov. Schwer heimgeſucht wurde die Familie des Johann Bauer jun. Während die Mutter von der Küche in das Wohnzimmer ging, um ein Kind zu betten, ſtürzte das älteſte in die Badewanne voll heißen Waſſers, wo es ſich faſt gänzlich verbrühte. Nachdem das Kind in das Krankenhaus verbracht war, ſtarb ſes nach einer halben Stunde. Hotels in Not * Baden⸗Baden, 26. Nov. Auf der Tagung des Vereins Schwarzwälder Gaſthofbeſitzer in Freiburg berichtete der Vorſitzende des Landesverbandes der ladiſchen Hotelinduſtrie, Fritz Gabler⸗ Heidelberg, über die Bemühungen des Verbandes, die kataſtro⸗ bhale age der Hotels zu beſſern und gut ge⸗ leitete Betriebe wieder exiſtenzfähig zu machen. Die Preisſenkungen, die ſchon unter den Selbſtkoſten lägen, hätten die Einnahmeumſätze des Jahres 1931 gegenüber dem Vorjahre etwa um 35—60 v. H. durch⸗ ſchnittlich verringert und ſomit einen Tiefſtand er⸗ leicht, der nur noch einen Bruchteil des inveſtierten Kapitalvermögens darſtelle. Die Umſatzbelaſtung an Zinſen betrage zwiſchen 15—35 v. H. Zum Schluß forderte der Redner energiſche Maßnahmen zur möglichſt baldigen Behebung der Not im Hotel⸗ gewerbe. Reviſion im Schüttprozeß Offenburg, 26. Nov. Nunmehr hat auch der Verteidiger des angeklagten David Schütt, der be⸗ kanntlich zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt worden üſt, Reviſton eingelegt. Damit wird der 1 5 Schüttprozeß das Reichsgericht zu beſchäftigen n. Landeskommiſſär Dr. Hartmann geſtorben “ Konſtanz, 27. Nov. Landeskommiſſär Dr. Hart⸗ mann iſt unerwartet verſchieden. Er war am 29. April 1870 in Laden burg geboren. Nach Beendi⸗ gung ſeiner jnriſtiſchen Studien wurde er 1892 Rechts⸗ braktikant, 1895 Referendar. In den Jahren 1901 war er als Amtmann in Karlsruhe, Baden⸗ en und Triberg tätig. Von 1908 bis 1912 leitete er das Bezirksamt Triberg und übernahm 1912 als Oberamtmann und Amtsvorſtand den Amtsbezirk Veinheim. 1920 wurde er Oberamtmann in Ett⸗ lingen und 1924 Landrat in Konſtanz. Seit 6. Dez. 1025 ſtand er an der Spitze des Landeskommiſſariats Konstanz. In Landeskommiſſär Dr. Hartmann ver⸗ tert das Land einen ſeiner pflichttreueſten und fähig⸗ ſten oberen Beamten. * 1575 Weinheim, 25. Nov. Aus dem Lagerraum eines Obſthändlers in der Grundelbachſtraße waren n vergangener Nacht zwei Zentner Nüſſe Reoh len worden. Aufgrund ſofort angeſtellter achforſchungen gelang es der Gendarmerie, die 1 Täter, darunter einen Jugendlichen, zu id e en Die Beute konnte ihnen abgenommen 5 dem Eigentümer wieder zugeſtellt werden. Der ile der Täter entpuppte ſich als ein Verwandter s Beſtohlenen üooͤweſtdeutſche Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Dritter Verhandlungstag * Grünſtadt, 26. Nov. Gleich nach Eröffnung des dritten Verhandlungs⸗ tages im Heim⸗Förſter⸗Prozeß gab es neue Vor⸗ ſtößſe der beklagten Partei. Der Beklagte Förſter legte Juſtizrat Dr. Warmuth, dem Rechtsbeiſtand Dr. Heims, die Frage vor, ob er in Aktenſtücken be⸗ tont habe, daß der Gewährsmann für die Behaup⸗ tung Förſters der Domkapitular Hildebrand geweſen ſei. Dr. Warmuth erklärte hierauf, daß er den Fall Hildebrand in einem Prozeß Held gegen Hildebrand erledigt habe und die ganze Angelegenheit durch einen Vergleich beendet worden ſei. In ſeinen Aktenſtücken ſei Domkapitular Hildebrand nicht als Gewährsmann Förſters genannt worden. Förſter fragte darauf, ob Dr. Warmuth nicht be⸗ kannt ſei, daß am 23. Nov. 1923 in einer Ausſchuß⸗ ſitzung der Bayeriſchen Volkspartei, die in München ſtattgefunden habe, ein Beſchluß gefaßt worden ſei, daß man die Pfalz preisgebe Dabei hätte Geheimrat Dr. Bayersdörfer erklärt, Berlin habe ſich bereit erklärt, die Pfalz preiszugeben. Dr. Warmuth entgegnete, daß es ſich hier um eine Fraktionsſitzung handele, die die Quelle der drei Prozeſſe, die Dr. Held führte, geweſen ſei. Der neue Vorwurf ſei ungeheuerlich. Dr. Warmuth verlangte, daß man Dr. Bayersdörfer als Zeugen über dieſen Vorfall lade. Gerades Miniſterpräſident Dr. Held und Geheimrat Dr. Heim ſeien nach einer früheren Zeugenbekundung des Legationsrats Dr. Knoch die geweſen, die ſich dafür eingeſetzt hätten, an der Pfalz dürfe nicht gerüttelt werden. Auch Dr. Bayersdörfer habe die ihm in den Mund gelegten Bemerkungen nicht gemacht. Fräulein Barth, eine gewiß unverdächtige Zeugin, habe in einer früheren Zeugenausſage beſtätigt, daß bayeriſche Kreiſe niemals daran dachten, an der Pfalz irgend⸗ wie rütteln zu laſſen. Intereſſant waren die Ausſagen des als Zeugen vernommenen Prinzen Pſen burg über ſeine Tätigkeit mit den Franzoſen. Im Herbſt 1919 ſei er im Einvernehmen mit dem damaligen heſſiſchen Staatspräſidenten Ullrich mit dem franzöſiſchen Verbindungsofflzier Voiſant in Fühlung getreten, um die Verbindung zwiſchen der heſſiſchen Regierung und der Beſatzung zu vermit⸗ teln. Dabei ſei er im Einvernehmen mit der heſſi⸗ ſchen Regierung auch mit Dorten zuſammenge⸗ kommen. Er habe in Mainz anläßlich eines Be⸗ ſuches, den er zuſammen mit Voiſant gemacht habe, zunächſt General Degoutte und dann Dorten ken⸗ nen gelernt. Man habe auch über die ſeparatiſtiſche Bewegung geſprochen. Dorten habe ſeine Pläne ent⸗ wickelt, aus dem Rheinland und der Pfalz einen Pufferſtaat unter deutſcher Oberherr⸗ ſchaft zu entwickeln. Bezüglich der Pfalz ſei auch betont worden, daß ſie aus dem gegenwärtigen bayeriſchen Staatsverband nicht ausſcheiden könne. Weiter machte der Zeuge die intereſſante Mittei⸗ lung, daß ihn General Degoute beauftragt und er⸗ mächtigt habe, mit den zuſtändigen Perſönlichkeiten des Deutſchen Reiches darüber zu verhandeln, die Rheinprovinz zu einem Bundesſtaat zu machen, von dem dann die franzöſiſche Beſatzung ſofort abrücken würde. Das Saargebiet ſollte an⸗ gegliedert werden. Er habe über dieſen Wunſch auch mit maßgebenden franzöſiſchen Perſönlichkeiten geſprochen und darauf hingewieſen, daß das Ruhr⸗ gebiet keineswegs aus dem deutſchen Staatsverband gelöſt werden könne, da durch die Wegnahme Ober⸗ ſchleſtens die Kohlenreviere Deutſchlands damit ver⸗ ſchwinden würden. In Stuttgart ſei dieſer Plan dann unter den ſüddeutſchen Staatspräſidenten he⸗ ſprochen worden. Die weiteren Verhandlungen über die Möglichkeit der Schaffung dieſes geplanten Staatengebildes ſeien an der Ablehnung Scheide⸗ matins geſcheitert. Der Zeuge erklärte, daß Dr. Heim⸗Regensburg allen dieſen Dingen fern ſtand und daß die Beziehungen Heims zu Dorten ſofort abgebrochen wurden, als man Dorten erkannt habe, Das Gericht beſchäftigte ſich dann mit den drei Beleidigungsprozeſſen, die Miniſterpräſident Dr. Held gegen das „Bayeriſche Vaterland“, gegen Vitus Heller und gegen den Domkapitulax Hildebrand geführt hatte. Dabei erklärte der Rechtsanwalt Förſters über⸗ raſchenderweiſe, die Informationen des Beklagten beruhten auf direkten und indirekten Informationen durch Domkapitular Hildebrand. Mein Mandant, ſo erklärte er, hat nach dem Abſchluß des Prozeſſes Dr. Held den Domkapitular Hildebrand über den Fall geſprochen und Domkapitular Hildebrand habe ihm eine Schilderung gegeben und geſagt, daß er nur gezwungenermaßen den Vergleich geſchloſſen habe. Er habe unter konfeſſioneller Disziplin ge⸗ handelt. Darauf wurde die kommiſſariſche Vernehmung Hildebrands, der krank in Freiburg liegt, verleſen. Die mit großer Spannung erwartete Vernehmung von Prälat Walzer⸗Ludwigshafen brachte eine reſtloſe Aufklärung. Der Zeuge beſtritt auf das entſchiedenſte, daß Sand von Dr. Heim einen Der Heim ⸗Förſter-Prozeß Auftrag bekommen habe, die autonome Regierung der Pfalz, insbeſondere auch Heinz, zu warnen. Er könne ſich die Entſtehung des Gerüchtes nur damit erklären, daß tatſächlich Dr. Sand vor ſeiner Speyerer Reiſe bei ihm war und ihm ſagte, er werde nach Speyer gehen. Aus dieſer tatſächlichen Aeußerung ſei dann wahrſcheinlich die bekannte Verſion ent⸗ ſtanden. Prälat Walzer beleuchtete auch die Glaubwürdig⸗ keit der Zeugin Barbara Heinz. Er ſagte wörtlich, daß er von der ganzen Darſtellung des Frl. Heinz kein Wort glaube. Bezeichnend ſei auch, daß trotz der vielen Be⸗ teuerungen von Frl. Heinz, ſie habe das Tagebuch niemals verkaufen wollen, er unter Eid nun bekunde, Fräulein Heinz ſei an ihn(Walzer) herangetreten und habe ihn gebeten, er möge verſuchen, für das Tagebuch bei dem Sozialdemokratiſchen Preſſedienſt 3000 Mark zu erhalren. Um dieſen Preis würde ſie das Buch hergeben. Auch wiſſe er, daß Frl. Heinz mit dem Prälaten Hildebrand über den Verkauf ver⸗ handelt und dort 5000 Mark für das Buch ver⸗ langt habe. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung wurde Prälat Walzer über ſeine Beziehungen zu Dorten gehört. Er ſagte dazu u. a. folgendes:„Dr. Dorten habe ich gekannt, auch den oft genannten Dr. Klin⸗ genſchmitt, aber in der eigentlichen Separatiſtenzeit habe ich mit Dorten nichts zu tun gehabt. Anfang 1920 habe ich die Mitteilung bekommen, daß es mit der Sache Dorten nicht ſauber ſei, und von da ab habe ich meine Beziehungen zu Dorten abgebrochen. Ich bin übrigens froh, daß dieſe Dinge hier zur Sprache kommen, damit endlich einmal mit manchem aufgeräumt wird. Unmittelbar nach der Beſetzung der Pfalz durch die Franzoſen wurde es oft möglich, hinter die Kuliſſen zu ſchauen. So konnte ich auch gemeinſam mit Prälat Hildenbrand Regierungsprä⸗ ſident von Winterſtein auf den erſten Separatiſten⸗ putſch aufmerkſam machen, der ihm noch nicht be⸗ kannt war. Winterſtein ging auf meine Mitteilung ſofort zu de Metz, der tatſächlich auch die„Freien Pfälzer“ hinderte, die Waffen zu ergreifen. Nach⸗ dem dieſer Putſchverſuch, die Ueberrumpelung der Pfalz, mißlungen war, hörten wir von weitergehenden Ab⸗ ſichten des Generals Gerard. Dieſe Pläne waren viel gefährlicher, als die vorhergehenden. Sie be⸗ trafen die Beeinfluſſung der pfälziſchen Bevölkerung im Sinne der Loslöſung der Pfalz von Bayern und dem Reich. Dr. Dorten habe ich noch zweimal zu⸗ fällig getroffen, aber Beziehungen zu ihm hatten wir nicht mehr. Ein Zufall iſt es, daß auch Dr. Heim zu gleicher Zeit mit mir die Beziehungen zu Dorten abbrach.“ Als Förſter an den Zeugen die Frage richtete, ob es nicht richtig ſei, daß der Biſchof von Speyer damals willens war, den Franzoſen gegenüber die autonome Regierung anzuerkennen, antwortete der Zeuge: Davon weiß ich aus eigener Erfahrung gar nichts. Juſtizrat Dr. Warmuth gab dazu folgende Er⸗ klärung ab:„Ich bin nicht der Vertreter des Bi⸗ ſchofs von Speyer. Nachdem die Frage aber einmal angeſchnitten worden iſt, halte ich es für unerläß⸗ lich, daß dieſe Frage geklärt wird und bitte, dazu Legationsrat Dr. Knoch zu vernehmen. Dr. Knoch hat mir wörtlich folgendes geſagt: In meinem Le⸗ ben werde ich ute vergeſſen, und es war für mich die erhebendſte Erfahrung, die ich während meiner pfälziſchen Tätigkeit gemacht habe, mit dem Biſchof von Speyer zu verkehren. Ich habe alle weſent⸗ lichen Dinge mit ihm beſprochen. Der Biſchof von Speyer war der Banner⸗ träger des deutſchen Gedankens in der Pfalz geweſen. Der Zeuge Prälat Walzer kam zum Schluß noch auf das Verhalten Dr. Heims und Dr. Helds zu ſprechen und behandelte dabei die Ergebniſſe der be⸗ kannten Beleidigungsprozeſſe. Er ſtellte feſt, daß Miniſterpräſident Dr. Held niemals an eine Ab⸗ trennung der Pfalz von Bayern gedacht habe. Frl. Heinz wurde darauf dem Prälaten Wal⸗ zer noch einmal gegenübergeſtellt, um die Bekun⸗ dungen des Prälaten über die Verkaufspläne des Tagebuches zu klären. Die Zeugin blieb auf ihrem alten Standpunkt beſtehen. Der Widerſpruch in den beiden Ausſagen war alſo nicht zu klären. Der Vor⸗ ſitzende ließ unter dieſen Umſtänden das Thema des Tagebuchs vollſtändig fallen. Das Ende des heutigen Verhandlungstages brachte die Gegenüberſtellung des Landgerichtsrats Jung mit Rechtsanwalt Dr. Endres, die wegen eines Geſprächs über ein Angeſtelltenverhältnis Dr. Sands zu Heim eine dramatiſche Zuſpitzung erfuhr. Dann kam es zwiſchen Hamm und Landgerichtsrat Jung zu einem ſchweren Zuſammenſtoß. Hamm warf Jung vor, daß ſeine vertraulichen Mitteilun⸗ gen in andere Hände geſpielt worden ſeien, für die ſie nicht beſtimmt waren. Die Verhandlung wurde daun auf Freitag vormittag vertagt, Wie wir auf Anfrage vom Gerichts vorſitzenden erfahren, dürfte der Prozeß ſehr wahrſcheinlich Freitag abend zu Ende gehen. 0 mſ⸗ J dau 142. Jahrgang/ Nummer 5581 Aus der Falz Kundgebung des Bayeriſchen Kriegerbundes * Frankenthal, 26. Nov. In der Turnhalle am Foltzring veranſtaltete die Bezirksobmannſchaft Frankenthal⸗Grünſtadt Bayeriſchen Krieger⸗ bundes am Sonntag nachmittag eine ſtarkbeſuchte große Kundgebung für Deutſchlands Recht auf Sicherheit. Nach einem Muſtikſtück der Schutzpolizei⸗ Kapelle Ludwigshafen begrüßte Obmann Bretz in einer herzlichen Anſprache vor allem die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und der nahe⸗ des ſtehenden Organiſationen und erteilte dann dem Redner des Tages, Oberſt Ritter von Fücht⸗ bauer ⸗ Nürnberg, das Wort, der in nahezu zwei⸗ ſtündigen Ausführungen ſich über das Thema „Rüſtungsausgleich— eine Lebensfrage des deutſchen Volkes“ verbreitete. In einer Entſchließung wird Gleichberechtigung in den Verhandlungen der Ab⸗ rüſtungskonferenz, gleiches Maß der Sicherheit und das Recht verlangt, unſere Wehr nach eigenem Er⸗ meſſen innerhalb der alle Staaten in gleicher Weiſe bindenden Vereinbarungen zu geſtalten. Das von der Verſammlung ſtehend angehörte niederländiſche Dankgebet und das Deutſchlandlied geſtalteten die Annahme der Entſchließung zu einem feierlichen Akt. Ein wirkungsvoller Film zeigte dann noch die Rüſtungsungleichheit zwiſchen Deutſchland und den übrigen Staaten. Vor der Kundgebung hatte die Kapelle auf dem Marktplatz ein Standkonzert veran⸗ ſtaltet. Die genoſſenſchaftliche Erfaſſung des pfälziſchen Weinbaues * Neuſtadt a. d. Hdt., 26. Nov. Wie uns mit⸗ geteilt wird, iſt der pfälziſche Weinbau auf genoſſen⸗ ſchaftlicher Grundlage durch die Winzergenoſſen⸗ ſchaften nunmehr zu etwa 12 v. H. in der Anbau⸗ fläche und zu etwa 15 v. H. hinſichtlich der Produk⸗ tion erfaßt. Die Ernte und der Abſatz erfahren da⸗ durch eine fühlbare Erleichterung. Hebung des Qualitätsobſtbaus im Bezirk Speyer * Speyer, 26. Nov. Die Förderung des eLinheit⸗ lichen Qualitätsobſtbaues im Bezirk Speyer macht außerordentliche Fortſchritte. In den Gemarkungen von Speyer, Berghauſen und Heiligenſtein wurde eine etwa 200 Morgen Land umfaſſende ertrags⸗ reiche Erdbeeren⸗ Kultur geſchaffen. Eine Pfirſichkultur in einheitlicher Sorte wurde in einem Umfang von etwa 15000 Bäumen in dem Gemarkungen Berghauſen, Heiligenſtein, Duden. hofen und Harthauſen angelegt. Eine gut gedeihliche Mirabellenaulage in einem Umfange von etwa 4000 Bäumen kam in den Gemarkungen Berg⸗ hauſen und Heiligenſtein zuſtande. Nach Eintritt der Ernten in den nächſten Jahren dürften ſich dieſe Kulturen namentlich dem angeſtrebten Erwerbs⸗ obſtbau dienſtbar machen und den Pflanzern eine gute Ernte abwerfen. Um die Ware abzuſetzen wer⸗ den die Pflanzer mit der Schifferſtadter Gemüſe⸗ zentrale in engſte Arbeitsgemeinſchaft treten. Der Abſchuß von Rehgeißen in der Pfalz * Speyer, 26. Nov. Der Abſchuß der Rehgeißen hat in der Pfalz eine beſondere Regelung dadurch erfahren, daß die Bezirksämter den Abſchuß vielfach für die Zeit nach dem 30. September bis 31. Dezem⸗ berber erteilt haben. Dieſe verlängerte Abſchußzeit bedingt jedoch den Abſchuß auf Pürſch und Anſtand und nur mit der Kugel. Bei Treibjagden iſt der Rehgeißenabſchuß nicht geſtattet. Zuwiderhandlun⸗ gen können dem ſofortigen Entzug der Jagdkarte zur Folge haben. Kommuniſtiſcher Stadtrat vermißt * Pirmaſens, 27. Nov. Wie die Polizei mitteilt, wird ſeit Dienstag der kommuniſtiſche Stadtrat Suck vermißt. An dieſem Tage war Suck als Zeuge bei einer Schwurgerichtsverhandlung in Frankenthal. Nachts gegen 1 Uhr hat er ſich von Freunden in Pirmaſens verabſchiedet, um nach Hauſe zu gehen. Seitdem iſt er verſchwunden. Man hat für ſein Verſchwinden vorläufig keinerlei An⸗ haltspunkte. Mit dem Urteil iſt in den Abendſtunden zu rechnen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Begel[ 23. 24. 25 26 27. l reckar⸗ Pegel 24. 2528. 27. Baſel. 0,04 0,020.08 0,140 10 7 1 Schuſterinſel 0,50 0,49 0,45 9420049 Mannheim. 30 2,342.39.88 Kehl 2,02.02 2,19.97 1,86 Jagſtfeld.. 0,790.85.780,80 Maxau. 371.633,62 3,363.61 Heilbronn„1,9124 1,181.27 Mannheim..88 2,86.34.87 2,30 Plochingen. 0,28 1 0531 Caub 147 710.52.51, 1,54 Köln..47.40 1,871,831 1,81 Schufz vor Anslecun V S Sohnes pe Sf HesHngesgershg, SOA... Geſchäftliche Mitteilungen *Die Möbelfirma Gregor Binzenhöfer eröffnete vor einigen Tagen neben ihren bisherigen Lager⸗ Verkaufs⸗ und Fabrikationsräumen, die ſich Augartenſtraße 38 und 68 befinden, ein Ladengeſchäft im Haufe Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 53. S419 Vertretung u. Fabriklager: Julius Geiger, Mannheim,, 9 Telephon 33040 Freitag, 27. November 1931 22 Deutſchland wird arm Die Rache des Krieges Es iſt eine unendlich oft gepredigte Binſenweisheit, daß die Welt nach einem Kriege, deſſen Geſamtkoſten auf 2000 Milliarden Mark geſchätzt werden, nicht rei⸗ cher ſein konnte als vor demſelben. Dieſe 2000 Milliarden ſind eine ganz furchtbare Ziffer, und es gibt auf die Dauer keine Möglichkeit, ihr zu entrinnen. Ein ganzes Jahr⸗ zehnt hat aber die Welt vor ihr die Augen verſchloſſen. Da ſich in Amerika, Frankreich und einigen anderen Län⸗ dern Reichstümer auhäuften, glaubte ſich die Welt überhaupt reicher, überſah aber, daß dieſe Reichtum⸗ anſammlung ihr Gegenſtück in einer ungehenren Verarmung hatte, die von Mitteleuropa über Ruß⸗ land bis zum fernſten Aſien reichte. Amerika, Frankreich und bie übrigen Gläubigerländer ſättigten ſich auf Koſten der übrigen Welt. Aber die Rache der Verarmten folgte unerbittlich; die ganze Wirtſchaftsentfaltung der Nachkriegszeit erwies ſich als auf Sand gebaut, und eines Tages erlebte der„Wohlſtands⸗Taumel“, der in der amerikaniſchen„proſperity“ ſeine größten Orgien feierte, ein jahes Erwachen. Was ſich ſeit nun zwei Jahren vollzieht, iſt nichts anderes als ein rieſenhafter Abbau des babyloniſchen Wirt⸗ ſchaftsturmes der Nachkriegszeit und die nackte Herausſtel⸗ lung ber brutalen Tatſache, daß die Meuſchheit ärmer ge⸗ worden iſt. Ein Land, eine Wirtſchaft, ein Unternehmen, eine Organiſation, ein Einzelner mag ſich dagegen ſträu⸗ ben, ſo ſehr er will, die Walze des mächtigeren Geſchehens geht über ſeinen lächerlichen Widerſtand hinweg. Jedes Programm, jeder Rettungsplan, jede großartigſte An⸗ ſtrengung iſt ſolange vergebens, als nicht der Ausgleichs⸗ zuſtand zwiſchen der Weltverarmung als Geſamtheit und dem damit noch möglichen Wirtſchgftskörper wiederhergeſtellt iſt. Alles, was inzwiſchen geſchehen iſt und geſchieht, hat nur die Wirkung, dieſe Anpaſſung in einigermaßen geordneter Jyorm ſich vollziehen zu laſſen, ein ungeheures Chavs zu verhüten. Hat man ſich einmal ganz klar gemacht, daß die ver⸗ armte Nachkriegswelt ihre tatſächliche Verarmung nun auch wird zeigen müſſen, daun ergeben ſich ſehr bedeutungs⸗ volle, wenn auch unerfreuliche Folgerungen. Ein Wort des Reichskanzlers wird heute viel zitiert:„Ein armes Land muß billig ſein.“ Die Auslegung iſt nun gewöhnlich die, daß in dem armen Deutſchland die Preiſe möglichſt ſinken müßten, um auf dieſe Weiſe die Kaufkraft zu ſtär⸗ ken bzw. zu erhalten. Lange Zeit iſt ja die Vorſtellung, daß ein Einkommensabbau keine Verringerung der Kauf⸗ kraft bedeuten dürfe, programmatiſch in dem Sinne vertre⸗ ten worden, daß Senkung der Einkommen und Senkung Der geborgte Lebensſtandard— Billig, aber arm der Preiſe gleichlaufend erfolgen müßten, daß alſo die ein⸗ mal vorhanden geweſene Realkaufkraft erhalten bleiben müſſe. Eine ganz einfache Ueberlegung zeigt, wie ſehr dieſe Vorſtellung in die Irre gegangen iſt. Die Ausweitung der dentſchen Kaufkraft hat ihren Höhepunkt 1929 erreicht, alſo zu einer Zeit, als die Konjunktur bereits in ſtarkem Abfall war. Dieſe Kaufkraft war aufgebaut auf der Konjunkturblüte von 1927 und 1928. Heute wiſſen wir nun allzu deutlich, daß jene Konjunktur eine Scheinblüte war, die unr durch kurzfriſtige ausländiſche Gelder finanziert worden iſt. Wir können heute aus ſehr eingehenden Berechnungen feſtſtellen, daß im Jahre 1927 die 1929 Mill./ betragenden Repara⸗ tionen und Zinsverpflichtungen nur zu 964 Mill./ mit deutſchen Leiſtungen bezahlt worden ſind, während die übrigen 965 Mill.„ und darüber hinaus 2960 Mill. I für die Erhöhung des deutſchen Lebensſtandards vom Ausland geborgt wurden; im Jahre 1928 betrugen die zu leiſtenden Reparationen und Zinſen 2562 Mill. /, gezahlt hat Deutſch⸗ land aus eigener Leiſtung 480 Mill. /, 2082 Mill.„ borgte es und darüber hinaus noch 2216 Mill.„ zur Erhöhung ſeines Lebensſtandards. Die ganzen Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen ſeit 1924 ſind tatſächlich nur mit geliehenem Auslandsgeld möglich geweſen. Inzwiſchen iſt die Entwicklung rückläufig geworden: Deutſchland hat, wie bereits in der Vorwoche betont wurde, ſeit Anfang 1930 nicht nur über 4 Milliarden/ Repara⸗ tionen und Zinſen aus eigenem Ertrage gezahlt, damit alſo ſeine eigene Kaufkraft geſchmälert, ſondern auch von ſeiner Geſamtverſchuldung im Saldo zwiſchen 2 und 3 Milliarden Mark abgedeckt. Alle dieſe Zahlungen erfolgten aber in ſtark erhöhtem Geldwerte, ſodaß Deutſchland obendrein noch faſt eine Milliarde mehr gezahlt hat, als es dem ur⸗ ſprünglichen Geldwerte nach zu leiſten hatte. Dieſen Unter⸗ ſchied hat Deutſchland aus ſeiner eigenen Kaufkraft darauf gelegt. Es ergibt ſich mit aller Klarheit(man kann ſogar die Berechnungen ziemlich genau weiterführen), daß die heutige geſamte beutſche Kaufkraft ganz erheblich niedriger iſt als vor zwei Jahren. Bei einer inzwiſchen geſtiegenen Volkszahl bleibt aber für den Einzelnen nur ein ſtark ver⸗ mindertes Einkommen übrig. Ja, die bisherige, wenn auch verminderte Höhe der Einkommen der Beſchäftigten und Erwerbstätigen iſt nur dadurch noch gehalten worden, daß faſt fünf Millionen Menſchen ſich nur mit einem Hunger⸗ anteil begnügen müſſen. Das Ringen um die Wirtſchaftlichkeit Der im Stich gelaſſene Kanzler— Die katholiſche Geiſtlichkeit zur Lohnbewegung im Ruhrbergbau Sind die Unternehmer wirklich ſo dumm? Uns wird geſchrieben: Drei ſchwerwiegende wirtſchaftspolitiſche Ereigniſſe folg⸗ ten knapp hintereinander: Lohnverhandlungen in der Eiſeninduſtrie des Induſtriegebietes und Kündigung des Vohntarifes im Ruhrbergbau, Stellungnahme der Katholi⸗ ſchen Geiſtlichkeit dieſes Gebietes zu der Kündigung, ſo⸗ wie Schlußſitzung des vom Reichskanzler eingeſetzten Wirtſchaftsbeirates. Die Ergebniſſe der Arbeit des Wirtſchafts⸗ beirates, in die nicht nur Dr. Brüning ſo große Hoff⸗ nungen ſetzte, haben enttäuſcht. Was er ſagte bzw. dem Kanzler als das Ergebnis ſeiner wochenlangen Be⸗ ratungen unterbreitete, hat Dr. Brüning und ſein Kabi⸗ nett ſchon früher und entſchiedener ausgeſprochen, iſt die Forderung der Wirtſchaft ſchon ſeit langem. Um dieſe Feſtſtellungen zu machen, hätte es des Beirates nicht be⸗ durft. Freilich, viel anders konnte ſeine Arbeit ja auch nicht ausfallen, weil ſich Dr. Brüning bei der Schaffung des Wirtſchaftsbeirates wieder umſtimmen ließ und aus einem engen Rat wirklicher Wirtſchaftskenner einen ver⸗ keinerten Reichswirtſchaftsrat, eine Art berufsſtändiſche Vertretung machte— bei der nur die ſüdweſtdeutſche Ver⸗ edelungsinduſtrie fehlte! Nun wiſſen wir doch zur Ge⸗ nüge aus der Arbeit anderer größerer Vertretergruppen, vor allem vom Reichstage her, daß ſich eben bei ihnen das alte Sprichwort immer wieder bewahrheitet,„viele Köche verderben den Brei“. Jedenfalls iſt der Reichskanzler von der von ihm zu ſeiner Entlaſtung geſchaffenen Einrichtung faſt völlig im Stiche gelaſſen worden, darüber helfen die höflichen Worte des Herrn Dr. Brüning nicht hinweg. Und nutzt es auch nichts, daß zum ſoundſovielten Male be⸗ ſtätigt wird, was alle nun ſchon unumwunden zugeben: unſere Wirtſchaft kann den Druck nicht länger aushalten, ihre Laſten müſſen ſchleunigſt vermindert werden, das ganze Volk iſt wieder kaufkräftig zu machen. Darüber herrſcht Einmütigkeit. Der Streit geht nur gleich an über die einzuſchlagenden Wege. Dieſe Wege ſollte der Wirt⸗ ſchaftsbeirat zeigen. Er hat ſich darum gedrückt und Über⸗ läßt es nun der Reichsregierung, allein den Ausweg aus dem Dornengeſtrüpp der Meinungen zu ſuchen. Wirklich, der Kanzler iſt zu bedauern. Wäre er nur feſt geblieben, als er in ſeinen Wirtſchaftsbeirat nur die beſten Köpfe beruſen wollte. Hätte er das getan, ſtatt wieder den Ge⸗ werkſchaftsforderungen nach den bekannten Erweiterungen — um ja alle zu Worte kommen zu laſſen— nachzu⸗ geben, beſtimmt beſäße er ſchon ſeit einer Woche das, was er erwartete, genaue und durchführbare Vorſchläge zur Ueberwindung der Schwierigkeiten. Immerhin kann nun die erneute Feſtſtellung des Wirt⸗ ſchaftsbeirates, in dem bis auf den Vertreter des Afa⸗ Bundes auch die Gewerkſchaftsmitglieder zuſtimmten, daß im Rahmen des Geſomtplanes eine entſprechende Senkung der Löhne und Gehälter unvermeidlich iſt, eine der om heftigſten umſtrittenen Frage einer Löſung zugeführt wer⸗ den, wenn ſie auch beſtimmt nicht alle Teile befriedigt. Und utelleicht fällt ſchon die Lohnbewegung im Induſtriegebiet und dem Ruhrbergbau unter dieſe neuen Auffaſſungen. Da nun durch eine jahrzehntelange Uebertreibung, jo man kann ruhig ſagen Hetze, die rheiniſch⸗weſtkä⸗ lüſche Schwerinduſtrie zum Exponenten des deutſchen Unternehmertums hinſtellte, jetzt ſogar unter dem Biſchof von Paderborn die geſamte katho⸗ liche Geiſtlichkeit des Induſtriegebietes dieſe Unternehmer vor einſeitigen Schritten warnt, Kohle und Eiſen die wich⸗ tigſten Rohſtofſe ſind, iſt es Pflicht, einmal die dortigen Verhältniſſe genauer anzuſehen. Eiſeninduſtrie ſowohl wie Bergbau haben eine weitere Ermäßigung der Tarife ver⸗ langt. Die Eiſeninduſtrie mit der näheren Begründung, daß damit die Löhne erreicht würden, die bis zum 1. März 1927 in Kraft geweſen ſind, der Ruhrbergbau ſtellt feſt, daß nach der gewünſchten Herabſetzung die Löhne je Schicht ſich noch immer auf dem Stande von etwa November 1929 hal⸗ ten würden. Mit anderen Worten, die von beiden Gruppen als notwendig erachteten Löhne ſtellen ſich nach der gefor⸗ derten Herabſetzung auf den Stand, auf den nach den Aus⸗ führungen des Reichsorbeitsminiſters wie des Reichskanz⸗ lers die geſamte deutſche Wirtſchaft zurückgeführt werden müſſe. Dieſe Jahre woren bekanntlich die Zeiten der deut⸗ ſchen Hochkonfunktur, während heute der Umfang der deut⸗ ſchen Wirtſchaft bereits auf den Stand von 1918 geſunken iſt. Weiter weiſen die Unternehmer darauf hin, daß der früher immer von den Ge kſchaften herangezogene Le⸗ bensholtungsindex, der in dieſon Jahren zwiſchen 138 und 145 ſchwankte, bereits auf 133 abgeſunken iſt. 5 Nun wiſſen doch die Unternehmer des rheiniſch⸗weſtfälf⸗ ſchen Induſtriegebietes auch ganz genau, daß ihre Arbeiter gegenwärtig nicht auf Roſen gebettet ſind. Wenn ſie trotz⸗ dem auf eine weitere Senkung der Tarife beſtehen, ſo müſſen ſie wohl ſchwerwiegende Gründe dafür haben. Es iſt doch nicht ſo, wie man von beſtimmter Seite die Schlot⸗ und Kohlenbarone immer hinſtellt: Tag und Nacht darüber ſinnend, wie man aus den Arbeitern noch mehr heraus⸗ preſſen kann! Wenn es ſo wäre, dann würden ſie beſtimmt nicht ſo dumm ſein und in Zeiten derartiger Hochſpannung ihre Haut zu Markte tragen, mit der Tarifkündigung ſich neuen Haß zuziehen. Und wenn ſie die immer wieder be⸗ Hauptete eigentliche deutſche Regierung darſtellten, dann fänden ſie doch beſtimmt genug Mittel und Wege, anderen die Fingr verbrennen zu laſſen ſich nicht ſelbſt mit dem Geruch der Arbeiterfeindlichkeit zu beladen. Die Gründe, die ſie zu weiterer Tarifermäßigung zwin⸗ gen, ſind da. Die allgemeinen ſind ja eben vom Wirt⸗ ſchaftsbeirat erneut beſtätigt wopdden. Hinzu kommen für Kohle und Eiſen noch die beſonderen durch die Entwertung des engliſchen Pfundes, denn damit iſt der Wettbewerb nicht nur im Inlande bedeutend erſchwert ſondern im Auslande nahezu unmöglich gemacht worden, ganz zu ſchweigen von den Verluſtgeſchäften, die noch aus den in Pfundwährung abgeſchloſſenen Verträgen entſtehen. Auf jeden Fall muß daher der Ruhrbergbau und die Schwereiſeninduſtrie au eine erhebliche Senkung der Herſtellungskoſten gehen, wenn ſie nicht erliegen wollen. Dieſe Gefahr iſt aber größer, unmittelbarer, als wir im allgemeinen annehmen. Die Zahlungseinſtellung des Siegen⸗Solinger Gußſtahl⸗ Aktienvereins ſollte doch auch denen zu denken geben, die bis jetzt immer behaupten, im Induſtriegebiet würde nach wie vor„dick“ verdient. Die vor⸗ eingenommene Meinung, die man dem Induſtriegebiet gegenüber erzeugt hat, hält das für Uebertreibungen. Bis vor kurzem wurden aber auch Mahnungen, Hinweiſe auf unſere geſamtwirtſchaftliche Lage als eigennützige Ueber⸗ treibungen angeſehen. Bis man plötzlich vor dem Abgrunde ſtand. Die bis jetzt vorliegenden zwei Abſchlüſſe großer berg⸗ und hüttenmänniſchen Unternehmungen über das Geſchäftsjahr 1930/1 ſollten jedoch denen, die nicht zu den Voreingenommenen gehören, zeigen, wie weit wir bereits ſind. Die Klöckner⸗Werke AG weiſen 5000/ Reingewinn aus gegen 6,84 Millionen 4 im Vorjahre, und die Gute⸗ hoffnungshütte, die noch im Vorjahre über 5 Millionen Ueberſchuß hatte muß ſich jetzt zu rd. 3 Millionen„ Ver⸗ luſt bekennen. Viele betrübliche Einzelheiten aus dieſen beiden Abſchlüſſen wären anzuführen: ſie gipfeln alle darin, ſtarker Umſatzrückgang, drückendſte Laſten. Das größte deutſche berg⸗ und hüttenmänniſche Unter⸗ nehmen, das zweitgrößte der Welt, die Vereinigte Stahl⸗ werke AG., konnte zwar einen Abſchluß noch nicht vorlegen, doch wird im letzten Vierteljahrsbericht ausgeführt, daß der Umſatzrückgang im Geſchäftsjahre 1930/1 mit Fremden (alſo ohne den Umſatz innerhalb des Konzerns ſowie der eigenen Beteiligungen) von insgeſamt 1,26 Milliarden auf 842,6 Millionen& oder um volle 33 v. H. zurückgegan⸗ gen iſt! Nicht etwa, wie von gewiſſer Seite behauptet wird, Die Einkommen müſſen alſo mit unerbittlicher Notwen⸗ digkeit ſinken. Die Preiſe können aber nicht im gleichen Verhältnis folgen. Sie haben ja die ſtark geſtiegenen öffent⸗ lichen Belaſtungen aller Art zu tragen, die in irgend einer Form auf ſie abgewälzt werden. Nun iſt wiederum klar: je mehr der Geſamtumfang der wirtſchaftlichen Betätigung und das Ausmaß der Gütererzeugung einſchrumpft, umſo größer iſt der Anteil der einzelnen Wareneinheit an dieſer öffentlichen Belaſtung. Anders ausgedrückt: je ſtärker die Deflation wird, umſo weniger können die Preiſe für die Fertigwaren zurückgehen, ſolange nicht eine entſprechende Senkung der öffentlichen Laſten erfolgt. Die Erhaltung der Realkaufkraft durch Angleichung der Preiſe an das ver⸗ ringerte Einkommen iſt alſo volkswirtſchaftlich unmöglich. Die deutſche Verarmung zeigt ſich eben darin, daß die geliehene Kaufkraft jetzt zurückgezahlt werden muß.„Arm“ ſein bedeutet aber gerade, daß ſich das Verhältnis der Ein⸗ kommen zu allen Gütern ungünſtiger ſtellt, daß man alſo tatſächlich weniger für ſeine Kaufkraft bekommt.„Ein — armes Land muß billig ſein“— gewiß, billig nämlich hin. ſichtlich der perſönlichen Koſten; in einem armen Lande ſind die Waren immer ver⸗ hältnismäßig teuer, die Einkommen aber verhält⸗ nismäßig niedrig; das iſt ja eben das Weſen der Armut. Billig wird alſo die Arbeitskraft, das iſt die Bedeutung der Einkommensverminderung. Es iſt ſicherlich nicht angenehm, derartige Feſtſtellungen machen zu müſſen, die in einem gewiſſen Gegenſatz zu weit verbreiteter Meinung ſtehen. Aber gerade angeſichts der erwarteten neuen Maßnahmen zur Angleichung der Koſten⸗ lage der deutſchen Wirtſchaft an die von dem valutaſchwach gewordenen Ausland diktierten Bedingungen iſt es notwen⸗ dig, vor Illuſionen zu warnen, die niemals Wirklichkeit werden können. Die Armut des deutſchen Volkes kommt nach und nach in ihrer kraſſen Härte zum Vorſchein und kann auf keinem anderen Wege wieder als dem der Arbeit und Sparſamkeit überwunden werden. Der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen-Abſchluß Der erſte Hoeſch⸗Abſchluß nach Zuſſon mit dem Köln⸗ Neueſſener Bergwerksverein weiſt, wie ſchon mitgeteilt, für das am 30. Juni 1931 abgelaufene G einen Verbuſt von 5 807 235/ aus, der aus der mit 33,82 Mill./ aus⸗ gewieſenen geſetzlichen Rücklage gedeckt werden ſoll. Die Vergleichsmöglichkeiten der vorliegenden Ertrags- rechnung mit der des Vorjahres ſind infolge der Fuſion nur begrenzt. In einer Preſſebeſprechung wurden die Zinslaſten für 1930⸗31 mit 3,75 Mill./ angegeben, die Sozialabgaben mit 9,28. die laufenden Steuern mit 8,23 (i. V. 9,09 Mill.„ und die Handlungsunkoſten mit 3,70 6,15) Mill., wobei als Vorjahrszahlen die in der erſten Gemeinſchaftsbilanz zum 90. Juni 1930 eingeſetzten Be⸗ träge genommen ſind. Unter Zugrundelegung dieſer Ge⸗ meinſchaftsrechnung ergab das Vorjahr bei 12,43 Mill. 4 Abſchreibungen, die wegen der damals noch umfang⸗ reicheren Neubauten höher angeſetzt werden mußten, einen Reingewinn von 8,91 Mill.. Die Hoeſch⸗Aktionäre er⸗ hielten eine Dividende von 6 v. H. die Köln⸗Neu⸗en⸗Ak⸗ tionäre eine Dividende von 67% v. H. auf die StA. 272 653 Mark Reſtgewinn wurden vorgetragen. Der bei der Fuſion durch Uebernahme des Reſerveſonds und der Rücklagekonten aus der Köln⸗Neueſſener Bilanz entſtandene Buchgewinn belief ſich auf 24,238 Mill.. Hinzuzurechnen iſt die in der letzten Hoeſch⸗Bilanz aus⸗ gewieſene Rücklage zor Hochofen⸗Erneuerung, die aufgelöſt wird, mit 4,5 Mill. /. Von dem Geſamtbetrag von 28,783 Mill.„ werden die Fuſionskoſten mit 1,42 Mill. 4 abgebucht, ferner die Aufwendungen für die Beſchafſung der den Köln⸗Neueſſen⸗Aktfonären gegebenen Zuſatzaktien mit .08 Mill., weiter eine Zuführung an das Bergſchäden⸗ Konto mit 181 Mill./(nunmehriger Stand 4 Mill. 1 und eine Zuführung für die neugebildete Kriſenrücklage mit 5,90 Mill./ lin der Bilanz iſt di Kriſenrücklage in⸗ folge der Neuzuweiſung aus dem di rigen Rohgewinn mit 8 Mill.„ angeſetzt), ſo daß 16,52 Mill./ verbleiben, durch eigenes Verſagen. Denn die amerikaniſche Eiſeninduſtrie ſteht noch viel ſchlechter! Noch im September entſprach die Leiſtungsausnutzung der deutſchen Stahlinduſtrie etwa 40 v.., in den Vereinigten Staaten jedoch nur 28 v..! Dabei hat die deutſche Stahl⸗ induſtrie trotz einer Halbierung ihrer monatlichen Roh⸗ ſtahlerzeugung gegenüber 1927(jetzt nur noch 600 000 To. gegen 1 200 000 monatliche Erzeugung in 1927) 45 00 0 Ar⸗ beiter mehr in den Betrieben, als es dem Rück⸗ gange der Erzeugung entſpricht. Ebenſo hat der Ruhr⸗ bergbau 25— 30000 Mann ſüber die eigent⸗ liche Abſatzmöglichkeit hinaus lediglich durch die Einlegung von Feierſchichten in Arbeit gehalten. Nun ſind auch dieſe Exponenten des deutſchen Unter⸗ nehmertums gar nicht der Anſicht, daß die Sen⸗ kung der Erzeugungskoſten allein von der Lohnſeite her vorgenommen werden kann, obwohl gerade bei ihnen durch die notwen⸗ dige große Arbeiterzahl der Lohn eine ſehr we⸗ ſentliche Rolle ſpielt. Aber an all die anderen Koſten punkte der Erzeugung können ja die Unternehmer gar nicht heran, nämlich an die Punkte, die der ſtaatliche Schlichter im Lohnſtreit der Ber⸗ liner Metallarbeiter in ſeiner Begründung des Schieds⸗ ſpruches vom 9. Nov. anführte: Senkung der Tarife der öffentlichen Hand, Verminderung der Abzüge für Steuern und Sozialverſicherung! Und auch nicht an die Neuordnung bzw. Beſeitigung der Reparationen, der Zinsſenkung, Miet⸗ ſenkung uff. Auch alles Punkte, die jetzt der Wirtſchafts⸗ beirat als unbedingt notwendig bezeichnet. In der Macht der Unternehmer ſteht auch nicht einmal die Lohnbeſtim⸗ mung, hier haben ſie nur gewiſſe Möglichkeiten. Die ſie als gewiſſenhafte Unternehmer auszunutzen verſuchen müſſen. Man muß die Sache alſo auch einmal von dieſer Seite her anſehen. Und kann da nur bedauern, daß ſich die Arbeiter nicht ſchon viel früher mit den Unternehmern in eine Front geſtellt haben, um auch die anderen Unkoſtenpunkte der Erzeugung herunter zudrücken. Hätten die Gewerkſchaften da die gleiche Leidenſchaftlichkeit ge⸗ zeigt, wie bei den Kämpfen um die Heiligkeit der Tarif⸗ verträge— nämlich ihrer Lohntarife—, dann wäre die deutſche Wirtſchaft beſtimmt ſchon früher entlaſtet. Dann wären nicht ſo erſchreckend viel Arbeitsplätze frei geworden! Man klammerte ſich aber bei den Gewerkſchaften mit dogmenhafter Inbrunſt on das Rührmichnichtan der Tarif⸗ verträge, gonz gleich, wieviel Arbeiter dadurch aus dem Ar⸗ beitsgang herauskamen, die Zahl der tatſächlichen Tarif⸗ empfänger immer kleiner wurde, Jetzt ſtehen nun die Ge⸗ werkſchaften vor dem Umſtand, alles das, was bei frei⸗ williger Beratung ſchmerzloſer geweſen wäre, aber von wirklicher Einſicht in die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und echter Arbeiterfreundlichkeit gezeugt hätte, auf dem Wege der Notverordnung doch hinnehmen zu müſſen, in vielleicht viel ſchärferer Form. Dieſe Starrköpfigkeit und Un⸗ belehrbarkeit hat den Gewerkſchaften viele, viele Mitglieder gekoſtet, der deutſchen Wirtſchaft Milliarden! Denn ein einziger Pfennig Lohnerhöhung oder Lohnherabſetzung macht allein bei einer Induſtrie⸗Arbeiterſchaft von etwa 15 Millionen nicht weniger als 400 Millionen/ im Jahre aus. Hoffen wir daher, daß die neuen Notverord⸗ nungen zur Wiederherſtellung der Wirtſchaftlichkeit in Deutſchland auch den Geiſt der Zuſammengehörigkeit auf Gedeih und Verderben und damit das gegenſeitige Ver⸗ ſtehen fördern. Matte Auslandsbörſen . Berlin, 26. Nov.(Eig. Dr.) Auch in den Nachmittagsſtunden war die Ten⸗ denz weiter eher ſchwächer. Es kam erneut etwas Ware heraus, und man glaubt, daß dieſe aus notwendigen Glatt⸗ ſtellungen zur Verwirklichung der geſtrigen Börſenvor⸗ ſtandsbeſchlüſſe hinſichtlich der Difſerenzenbegleichung her⸗ rührt. Der Ultimo machte ſich am Geldmarkte weiter fühlbar. Auch Tagesgeld zog(Termin für die Tabakſteuer) etwas an; der Satz von 8 bis 95/ v. H. änderte ſich aber nicht. Privatdiskonte waren ziemlich ſtark angeboten und wurden von der Reichsbauk mit unverändert 8 v. H. auf⸗ genommen. Reichsſchatzwechſel gingen wieder mit Fälligkeit per 20. Febr. nächſten Jahres um. Auch das Angebot am Pfandbriefmarkte erſcheint teilweiſe mit Ent⸗ laſtungsverkäufen zu Geldbeſchaffungszwecken zuſammen⸗ zuhängen. An der Londoner Börſe ergaben ſich bei ſchleppen⸗ dem Geſchäft in der letzten Stunde keine nennenswerten Veränderungen. Deutſche Anleihen lagen weiter unter Druck, dagegen waren britiſche Staatspapiere auf dem er⸗ mäßigten Niveau ſtetig.— Die Pariſer Börſe war auf Poſitionslöſungen zunächſt ſchwächer, doch konnte ein Teil der Werte auf Deckungen die Anfangsverluſte verſchiedent⸗ lich wieder einholen.— An der Brüſſeler Börſe hielt ſich die Unternehmungsluſt in engen Grenzen, die Kurſe gingen meiſt etwas zurück.— An der Amſterdamer Börſe ergaben ſich im Verlaufe gegen den Anfang keine weſentlichen Veränderungen; das Geſchäft war ſehr ruhig, Kursabſchwächungen waren auf faſt allen Märkten feſt⸗ zuſtellen.— Die Wiener Börſe war auch heute auf einen freundlichen Ton geſtimmt, die Aufwärtsbewegung machte ſtarke Fortſchritte. An den internationalen Deviſen märkten blieb das Pfund unter Schwankungen ſchwach und ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,604; in Amſterdam ſchloß es mit 8,9696 zum niedrigſten Tageskurs. Gegen Zürich ſtellte ſich das Pfund auf 1876, gegen die Reichsmark auf 15,18 und gegen Paris auf 92. Der Dol lar war gut behauptet, die Reichsmark war unverändert, Spanien tendierte aber ſchwächer. Die Norddeviſen konnten ſich auf ihrem niedri⸗ gen Niveau behaupten, die ſüdamerikaniſchen Deviſen blie⸗ ben unverändert. die als Fuſionsgewinn der geſetzlichen Rücklage aus der Hoeſch⸗Bilanz zugeführt werden, die damit auf 33 822 280 4 anwächſt. Im Bericht wird darauf hingewieſen, daß die Zerrüt⸗ tung der deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe ihre verhäng⸗ nisvolle Wirkung mit ganzer Wucht gerade auf die rheiniſch⸗weſtfäliſche Montan in du⸗ ſtrie ausgeübt habe. Bei der Geſell ft betrug die Roh⸗ ſtahler zeugung 1930-31: 671(i. V. 955 177] To, die Roheiſener zeugung 506 171(764 102) To. di Kohlenförderung 4179 206(5 882 439) Kokserzeugung 1251 170(1 806 414) To. 3 ſteinbergwerk Gewerkf t Eiſenzecherzug förderte 190745 (222 7150 To.— Die Minderbeſchäftigung habe ſich nicht gls das größte Uebel erwieſen; noch ſchlimmer habe ſich viel⸗ mehr die völlige Zerrüttung der Preis ver⸗ hältniſſe auf den Eiſenmärkten ausgewirkt. Leider ſeien die Preisermäßigungen, dieſe opfervolle Vorleiſtung, gänzlich ohne die erhoffte Wirkung geblieben. Die durch den Abſatzrückgang bedingte Einſchränkung habe zu ſtarker Verminderung der Belegſchaft gezwungen, ſie ging im Durchſchnitt des Berichtsfahres auf 25 774 Mann zurück gegen 31 405 Mann im Vorjahre. Trotzdem mußten in allen Betriebabteilungen regelmäßige Feierſchichten ein⸗ gelegt werden. In der Bilanz erſcheint(die Vorjahreszahlen aus der Gemeinſchaſtsbilanz zum 30. 6. 1930) das Aktienkapital mit(alles in Mill. /) unv. 142,76, Rücklage für Außen⸗ ſtände neu 2,50. Eine Summierung der Rücklagen ergibt den Betrag von 48,32 gegen 48,96, Anleihen 17,64(18,30), Hypotheken 2,68(2,48). Die Gläubiger ſtellen ſich auf 59 9 72,95), davon 43,41 Bankſchulden. Schuldner belaufen ſich auf 34,32(58,79). Vorräte ſeien— mit 21,99(19,78)— ſehr vorſichtig aufgenommen. Von dem in der vorjährigen Ge⸗ meinſchaftsbilanz mit 51,62 ausgewieſenen Poſten„Betei⸗ ligungen“ iſt in der vorliegenden Bilanz abgezweigt das Konto„Eigene Aktien“ mit 23,94(nom. 39,95 Aktien, die der Montan⸗Union⸗AG. für ſehr langfriſtig gewährte 28, ſicherungshalber übereignet ſind). Die„Dauernden Be⸗ teiligungen“ als ſolche ſtehen nunmehr mit 30,72 ein(i. V. nach Abzweigung der eigenen Aktien: 27,68). Wertpapiere ſind mit 0,14(0,82), Kaſſe mit 0,29(0,82) und Wechſel mit 1,20(0,75) ausgewieſen. Die Anlagen ſtehen mit 160,00 (165,85) zu Buch. Im laufenden Jahre haben ſich die erſten drei Monate ſehr ſchlecht angelaſſen. Tatſächlich ſei aber der . Geſchäftsgang, wie die Verwaltung der Ver. Stahlwerke in ihrer Verlautbarung ſchon hervorhob, im Oktober et was beſſer geworden, und zwar hauptſächlich men⸗ enmäßig und weniger preismäßig, obwohl der Anteil dez Inlandsabſatzes im Oktober möglicherweiſe wieder elwas größer geworden ſei. Im übrigen habe ſich das gebeſſerte Beſchäftigungs niveau auch im November gehalten. Jahlungseinſtellung des Siegen⸗Solinger Gußſtahl-Aktien⸗Vereins O Eſſen, 26. Nov.(Eig. Dr.) Der Siegen⸗Solin⸗ ger Gußſtahl Aktien ⸗Verein in Solingen hat ſeine Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt ein ge⸗ richtliches Vergleichs verfahren an. In den Runoͤſchreiben an die Gläubiger wird die Zahlungs einſſel⸗ lung hauptſächlich auf den rapiden Abſatzſchwund zurück⸗ geführt. Der Status und der Vergleichsvorſchlag werden vor⸗ bereitet. Die Gläubigerverſammlung iſt auf 4. Dezember anberaumt. In der HW am 9. Juli, in der beſchloſſen wurde, den Verluſt für 1830 von 1,59 Mill. I vorzutragen, wurde über Sanierungsmaßnahmen mitgeteilt, daß eine rein rechnungsmäßige Zuſammenlegung des Kapitals ohne Zuführung neuer Mittel keinen Sinn hätte. Die Verwol⸗ tung hat bekanntlich bereits im Frühjahr verſucht, Teile der Werksanlagen abzuſtoßen. Mit der Aufnahme der Feinblechproduktion hakte mon gehofft, als Außenſeiter zu günſtigen Bedingungen das Feinblechwerk verkaufen z können. * Zahlungseinſtellung des Bankhauſes Friedrich G. Schulz ſen., Stuttgart. Das Bankgeſchäft Friedrich g. Schulz ſen., Stuttgart, hat unter dem Druck der Verhälk⸗ niſſe am geſtrigen Nachmittag ſeine Zahlungen eingeſtellt Die Schwäbiſche Treuhandgeſellſchaft Stuttgart iſt mit det Feſtſtellung der Vermögensverhältniſſe und mit der Vor⸗ bereitung eines gerichtlichen Vergleichsverfahrens ſowie mit der Führung der Vergleichsverhandlungen mit des Gläubigern beauftragt worden. 8 O Motorenfabrik Darmſtadt AG., Darmſtadt.(Eig. Dt Das Unternehmen berichtet von noch günſtigem Geſchäfts⸗ verlauf 1930/1. Der Betriebsüberſchuß ſtellte ſic auf unverändert 0,435(0,43) Mill. /, Unkoſten erforderten gleichfalls faſt unverändert 0,329(0,33) Mill., Naß größeren Abſchreibungen von 0,102(0,071) Mill. ver bleibt ein durch GV.⸗Beſchluß vorzutragender Gewinn von 23 450(41 865). Eine Dividende wird wieder nicht verteilt. Die Bilanz verzeichnet(in Mill.): Gläu⸗ biger mit 0,36(0,25), Ausfuhrkredite bei der Goldbiskont⸗ bank unv. 0,1, andererſeits Vorräte 0,38(0,41), Außen- ſtände 0,30(0,19) und 0,03(0,13) Wechſel. Im lfd. Jahr habe ſich das Geſchäft ſehr erſchwert. OH der Stock⸗Motorpflug AG, Berlin.(Eig. 1 Die H genehmigte den Abſchluß für 1930 mit 887 000 0 Verlust, der aus den Rücklagen gedeckt wird, die ſich 75 auf 768 000„ vermindern. Im Vorfahr ergab ſich eis Geſamtverluſt von 2,17 Mill.„, der aus dem Buchgewin, der Kapitalzuſammenlegung gedeckt wurde, wobei 14 000 Reſtüberſchuß verblieben. Im Berichtsjahr beſchränkte 179 ſich angeſichts der ſchwierigen Lage der Land wirtſchaſt 15 die Aufarbeitung und Realiſiexung vorhandener 1 und die Verſorgung der Kundſchaft mit Erſfatzteilen. Motorradumſatz litt unter der zunehmenden Arbeitstag, keit und verminderten Kaufkraft. Im laufenden Je wurde der Betrieb weſentlich eingeſchränkt, woraus 16 weitere erhebliche Abſchreibungen ergeben. Im e ſes Jahres wurde die Produktion der Hauptmokorradthde an eine befreundete Firma abgegeben. Au⸗ * Aktienbrauerei Heidelberg dividendenlos. In 45 betracht des Darnfederliegens der Brauinduſtrie wird, 10 verlautet, die Aktienbrauerei Heidelberg, Heidelberg, 115 dieſem Jahr keine Dividende zur Verteilung 1 gen lin den Vorjahren wurden 12 v. H. verteilt), 1 obwohl der Abſchluß eine mene neee 5 würde, den Gewinn zur Stärkung des Unterne ens ve wenden. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 26. Nob. Dos Geſchäft an der heutigen Börſe war etwas rege, Es konnten einige Kähne mehr als geſtern untergebrag werden. Die Frachten notierten unverändert mit 70 Pfg. ab hier bzw. ab Kanal nach Rotterdam und„ ob hier und 95 Pfg. ab Kanal noch Mannheim. Der 96. ſchlepplohn notierte mit 90100 Pfg. nach Manußeim 0 folge Bodenmangel zog der Talſchlepplohn heute an, würden 9 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotte gefordert und auch bezahlt. K. anſch. der wand anſch! keiche 10 20 der meint Geträ ſind v der E behör. 5 ſparn hen u verſta 1228 7 gaben, 108 118 gegen! einen immer fſtark der Be Erhöht 240 000 falls 2 112 000 zuſam: Mehra 006 000 trag vi Reichs⸗ ſoll ein Stadt Monat gen V. lung d waltun bürger und La zu laſſt germei dener ſpäteren — 9 lb Sie er 4 11 0 zug ihren Mk. 2. Haran 1 5 V W n ge gehn Zuſchr al di ds. 5 Tone 1 K. Hat 3 aufe 8, n E. Sch nerſtr. 5 — Ka Plan ub ingen weit s der oſten⸗ hwach twen⸗ chkeit ommt und irbeit 94 getei⸗ das „ die 28,4 Be⸗ (i. B. piere mit 60,60 onate Freitag, 27. November 1931 f Kommunale Chronik Bammental die Bürgerſteuer um 50 v. H. erhöht K. Bammental, 25. Nov. Nachdem die im Vor⸗ anſchlag vorgeſehenen Mittel für die Unterſtützung der Wohlfahrtserwerbsloſen und den Fürſorgeauf⸗ wand aufgebraucht ſind und die Bierſteuer den vor⸗ anſchlagsmäßigen Betrag vorausſichtlich nicht er⸗ leichen wird, beſchloß der Bürgermeiſter entgegen ber Zuſtimmung des Gemeinderates die Er⸗ höhung der Bürgerſteuer um 50 v. H. für das Rechnungsjahr 1931/32. Mit den Jagdpächtern bes Jagddiſtrikts Nr. 2 iſt eine Vereinbarung ge⸗ troffen worden, nach der die Jagdpacht für 1931 um 25 v. H. ermäßigt wurde. Die Zwangsſteuern Ettlingen, 25. Nov. Hier iſt ein Fehlbetrag von 105 200 Mk. zu decken, was die Verdreifachung der Bürgerſteuer, die Verdoppelung der Ge⸗ meindebierſteuer und die Einführung einer 10proz. Getränkeſteuer notwendig macht. Dieſe Maßnahmen ind vom Bürgermeiſter angeordnet worden, wogegen der Gemeinderat Einſpruch bei der Staatsaufſichts⸗ behörde erhoben hat. Mit den vorgeſchlagenen Er⸗ ſparniſſen von 41.000 Mark in den ſtädtiſchen Betrie⸗ hen und Schulen erklärte ſich der Gemeinderat ein⸗ berſtanden. Kom miſſariſcher Bürgermeiſter * Rotzel(Amt Waldshut), 26. Nov. Nachdem rei Wahlgänge der hieſigen Bürgermeiſterwahl er⸗ ſolglos verlaufen ſind, wurde Gemeinderat Frido⸗ lin Lüttin für die nächſten zwei Jahre vom badi⸗ ſchen Innenminiſterium zum kommiſſariſchen gürgermeiſter ernannt. 10 000 Mk. Mehreinnahme im Landesgemeinde⸗ verband Ludwigshafen Ludwigshafen, 26. Nov. Der Landes⸗ gemeindeverband Ludwigshafen ſchließt das erſte Halbjahr des Rechnungsjahres 1931⸗32 mit 1250 765,58% Einnahmen und 1120 646,91/ Aus⸗ gaben, alſo mit einer Mehreinnahme von 105 118,67% ab. Im Jahre 1930 beſtand zum gleichen Zeitpunkte eine Mehrausgabe von 136 846,29 Mark. Die mißliche Finauzlage Frankenthals * Frankenthal, 26. Nov. In der Stadtrats⸗ sitzung gab kürzlich Oberbürgermeiſter Dr. Straſſer in längeren Ausführungen ein Bild der gegenwärtigen Finanzlage der Stadt, die einen äußerſt ungünſtigen Stand aufweiſt. Den immer noch anſteigenden Wohlfahrtslaſten ſtehen ſtark verminderte Einnahmen gegenüber. 28 v. H. der Bevölkerung ſtehen in öffentlicher Fürſorge. Die Erhöhung der Fürſorgeausgaben beziffert ſich auf 240 000 Mark. Die Steuerrückgänge betragen eben⸗ falls 240 000 Mark. Die ſtädtiſchen Werke liefern 112000 Mark weniger an die Stadtkaſſe ab, ſodaß ſich züſammen mit anderen Einnahmeausfällen und Mehrausgaben ein Geſamtfehlbetrag von 006000 Mark ergibt. Durch Einſparungen im Be⸗ trag pon 50—70 000 Mark und durch zu erwartende Reichs⸗ und Landeszuſchüſſe in Höhe von 320 000 Mk. ſoll ein Teil des Fehlbetrages gedeckt werden. Die Stadt iſt durch dieſe ungünſtige finanzielle Lage ſeit Monaten nicht mehr in der Lage geweſen, den fälli⸗ gen Verbindlichkeiten nachzukommen. Die Auszah⸗ lung der Löhne und Gehälter bereitet der Stadtver⸗ waltung große Sorgen. Zum Schluß richtete Ober⸗ kürgermeiſter Dr. Straſſer einen Appell an Reich und Land, die Stadt nicht finanziell zuſammenbrechen zu laſſfen. Von dieſen Ausführungen des Oberbür⸗ germeiſters nahm der Stadtrat ohne Ausſprache Kenntnis. 1 Flandschef Kleine Mitteilungen 1 In einer außerordentlichen Sitzung des Stadtrates Preiburg teilte Oberbürgermeiſter Dr. Bender mit, daß er von feinem Recht, die Verdoppelung der FJiler⸗ und die Verdreifachung der Bürger⸗ tewe velnzuführen, Gebrauch machen werde. Der Stadtrat Atzichtete auf das ihm zuſtehende Einſpruchsrecht bei der kaatsaufſichtsbehörde. Die Gemeinderechnung von Lachen⸗Speyerdorf ließt ab mit einer Geſamteinnahme von 280 391 I und einer Geſgmtausgabe von 268 264. Die Mehrausgabe beträgt alſo etwa 17000„, der aber 13 000/ Einnahmen⸗ küctünde gegenüberſtehen. Der Gemeindewald iſt ein Juſchußbetrieh geworden. Die einzige Gewinnmöglichkeit an Hebirgs wald iſt die Formfandgrube, die 1990⸗31 einen eingewinn von 1070 4 abgeworfen hakt. Zur Anfertigung 8 Weinpropagandafilms wurde vom Gemeinderat ein Beitrag von 50% bewilligt. Gegen fünf Stimmen wurde feſchloen, den 100 Prozent⸗Zuſchlag zur Bürger⸗ eier zu genehmigen mit der Begründung, daß er zur ſpäleren Erhaltung der Wohlfahrtszuſchüſſe notwendig ſei. r. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 551 Aeber Hürden und Barrieren Deulſchland an der Spitze des Turnier-Sports Von Oberleutnant a. Unſer Berliner Vertreter einem der bedeutendſten de atte Gelegenheit, mit en Turnierreiter, dem ſchon oft auf in⸗ und ausländiſchen Reittur⸗ mieren ſiegreich geweſenen Obe nant a. D. R. Sah la über den Stand des der chen Turnier⸗ ſportes zu ſprechen, der ſich darüber äußerte: „Es gab eine Zeit und ſie liegt noch gar nicht ſo lange hinter uns— da war es um den deutſchen Turnier⸗ ſport recht ſchlecht beſtellt. Das waren die erſten Jahre nach dem Kriege, wo das deutſche Pferdematerial dezimiert war und die Landwirtſchaft durch Entbehrungen aller Art erſt wieder Ordnung in die durcheinander geratenen Zuchtver⸗ hältniſſe bringen mußte. Denn es wird jedem einleuchten, daß der Stand der Pferdezucht eines Landes aufs engſte mit der Lage der Land wirtſchaft und der Zuchtver⸗ 0 ä ltniſſe verknüpft iſt. Aber all das, was damals im Argen lag, iſt in der Zwiſchenzeit längſt eingeholt wor⸗ den. Und wenn auch die Not der Landwirtſchaft noch längſt nicht überwunden iſt, ſo haben ſich dank einer grenzenloſen Energie, mit der auf dieſem Gebiete gearbeitet wird, die Zuchtverhältniſſe derart gebeſſert, daß wir heute nicht nur in der Lage ſind, mit unſerem Pferdematerial folgendermaßen dem Ausland Konkurrenz zu machen, ſondern mit an der Spitze der Pferdezucht treibenden Länder ſtehen. Daß wir aber ſo weit ſind, gereicht unſeren deutſchen Züch⸗ tern zu hohen Ehren, denn die Widerſtände, die dabei zu überwinden waren, ſind gewiß nicht zu unterſchätzen. 5 So unwahrſcheinlich es klingen mag, es iſt eine feſt⸗ ſtehende Tatſache, daß wir heute mehr Pferde in Deutſch⸗ land haben als vor dem Kriege. Der Siegeszug des Auto⸗ mobils hat alſo nicht das Pferd verdrängt. Im Gegenteil kehrt man an vielen Orten, wo man zum Automobil be⸗ ſonders für Laſtenbeförderung übergegangen war, reumütig zum Pferd zurück. Vor allem dort, wo ein öfteres Anhal⸗ ten mit ſchweren Laſten notwendig iſt.(Müllwagen, Bier⸗ wagen etc.). Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß dieſes oftmalige Anhalten den Transport außerordentlich ver⸗ teuert, ſodaß die Laſtenbeförderung durch Pferde weſentlich billiger zu ſtehen kommt. Auch unſere Reichswehr vermag das Pferd nicht zu ent⸗ behren. Wir haben heute ungefähr ein Drittel der Zahl von Pferden in unſeren Heeresbeſtänden, die wir vor dem Kriege beſaßen. Denn es hat ſich herausgeſtellt, daß allein mit dem Motoriſieren die Beweglichkeit der Truppe nicht gewährleiſtet wird. Die Aufgaben unſerer Kavallerie haben ſich ja durch die Technik des Krieges ganz weſentlich ge⸗ ändert. Unſere moderne Kavallerie hat heute die Aufgaben einer berittenen Infanterie, um möglichſt beweglich zu ſein. Auch zum Transport von Laſten kann unſere R eich s ⸗ wehr das Pferd nicht entbehren, weil das Auto nicht in jedem Gelände zu benutzen iſt. Mit der Zunahme des allgemeinen ſportlichen Intereſſes beim Publikum ging auch eine Zunahme des Intereſſes für den Pferdeſport Hand in Hand, das umſo größer wurde, je mehr Qualität herausgeſtellt werden konnte. Das zeigte ſich in einer Zunahme des Beſuches bei den Flach⸗ und Hin⸗ dernisrennen, bei den Trabrennen und beim Turnierſport. Noch vor wenigen Jahren wäre es unmöglich geweſen, ein Reitturnier von achttägiger Dauer zu veranſtalten, bei dem nur Springkonkurrenzen gezeigt werden. Dieſes Riſiko hätte kein Veranſtalter übernehmen können, Heute iſt das ganz anders, wenn auch die Reit⸗ und Fahrturniere meiſtens eine noch ſehr farbige Zuſammenſtellung zeigen. Da ſind Eignungs⸗ und Materialprüfungen, Dreſſuren aller Art in verſchiedenen Klaſſeu, Rekordſprin⸗ gen, Jagoſpringen und Schaunummern, damit jeder zu ſei⸗ nem Rechte kommt. Eine große Rolle ſpielt dann auch der Totaliſator, der für viele einen ſtarken Anreiz bildet. Wenn ſoeben bei dem Springturnier zugunſten der Berliner Win⸗ terhilfe zum erſtenmale der Verſuch gemacht wurde— und erfolgreich gemacht wurde— auf alles Beiwerk einſchließlich des Toto zu verzichten und lediglich mit Springkonkurren⸗ zen das Programm zu füllen, ſo bedeutet das ein Bewußt⸗ ſein der überlegenen Qualität des Pferde⸗ und Reiter⸗ materials, die allein imſtande iſt, das Publikum ſportlich zu begeiſtern und mitzureißen. Dieſer Erfolg iſt ein Erfolg des deutſchen Halbblutes, das ſich in den letzten Jahren einen inter⸗ nationalen Ruf zu erringen verſtand. Schon vor der letzten Olympiade in Amſterdam hatten deutſche Reiter bei großen ausländiſchen Turnieren aufſehenerregende Erfolge mit deutſchen Halbblütern zu verzeichnen. Inu Amſterdam haben wir gezeigt, was wir letſten konnten, wir haben gegen eine hervorragende aus⸗ ländiſche Konkurrenz ehrenvoll abgeſchnitten und auch unſere Erfolge in Rom haben der deutiſchen Pferdezucht hohe Ehre gemacht. Es iſt ſicher kein Zufall, daß nach dem letzten Turnier in Rom die Zahl der italteni⸗ ſchen Pferdehändler, oͤte in Deutſchland Halbblüter kaufen wollen, ſich vervielfacht hat. Die Holländer und die Skandinavier wiſſen auch, warum ſie faſt ausſchließ⸗ 2.— D. Richard Sahla lich deutſches Pferdematerial verwenden. So lange wir noch ſo hervorragendes Zuchtmaterial haben brauchen wir keine ausländiſche Konkurrenz zu ſcheuen. Es iſt bezeichnend daß gerade unſere Halbblüter hier und im Ausland ſo glänzend abſchneiden und das Vollblut ſehr ſtark in den Hintergrund ge⸗ drängt haben. Auf welche Höhe unſere Landwirtſchaft die Zuchtergebniſſ gebracht hat, zeigt ſich am beſten darin, daß ſelbſt die Eng⸗ länder häufig ihre Pferdekäufe in Deutſchland tätigen. Allerdings wählen ſie ſtets Tiere aus die keinen Stempel tragen und nach einiger Zeit werden die gleichen Tiere als engliſche Hunter verkauft. Will man unſere deutſchen Arten klaſſifizieren, ſo muß man ſagen, daß die Trakehner als die edelſtend Halbblüter am ſtärkſten bevorzugt werden, dann kommen die Hannoveraner, denen ſich die Oſtpreußen und Holſteiner anſchließen. Die Erfolge auf den großen aus ländiſchen Turnieren ſind ja deshalb ſo bedeutſam, weil ſie im⸗ mer neue Abſatzmöglichkeiten für den deulſchen Züchter ſchaffen. Unſere Landwirtſchaft hat das größte Intereſſe an dieſer Entwicklung und das ſportbegeiſterte Publikum nimmt immer ſtärkeren Anteil an dieſen Konkurrenzen, die ihm einen der edelſten Sportzweige in höchſter Vollendung vorführen.“ Handball der Turner Nach der Zwangspauſe am Buß⸗ und Bettag folgen die weiteren Rückrundenſpiele der Turner⸗Meiſter⸗Klaſſe und damit die fälligen Entſcheidungen Schlag auf Schlag. Wer oͤſe Gruppe 1 in den Enodſpielen um die Kreismeiſterſchaft als Gruppenſieger vertreten wird, iſt heute noch weniger zu ſagen als nach dem Vorrundenſchluß. Die Veränderun⸗ gen der letzten Wochen an der Tabellenſpitze haben den einen Anwärter TV Hockenheim gegenüber der Tgde Ketſch, als den zweiten Mitbewerber, etwas ins Hinter⸗ treffen gebracht. Nach dem heutigen Stand und den ſeit⸗ herigen Leiſtungen ſollte die eine dieſer beiden Mannſchaf⸗ ten letzten Endes den erſten Platz am Schluß der Spiele einnehmen, nachdem der TV 46 Mannheim ſich eine weitere Niederlage durch die ſtark aufgekommene Tgde Heidelberg leiſtete, öͤie, wie Tg Oftersheim und Tg Rheinau, weitere Erfolge den führenden Mann⸗ ſchaften ſchwer machen wird, zumal auch die Abſtiegsfrage noch völlig offen iſt. Drei weitere Treffen am nächſten Sonntag ſind in der Lage, das Bild grundlegend zu ändern. In der Begegnung Ta Oftersheim— Tgde Ketſch dürfte die wichtigſte gegeben ſein. Ein abermaliger Sieg der Ketſcher Elf würde das erfolgreiche Nehmen eines der ſchwerſten Hinderniſſe und einen ſchwerwiegenden Erſolg bedeuten. Das gleiche trifft für Hockenheim und das Spiel TV Hockenheim— Tode Heidelberg zu, mit dem Vorteil, daß Hockenheim Platzmannſchaft iſt. TV 46 Mannheim— Tg Rheinau trefen ſich im Luiſenpark. Eine Punkteteilung wie im Vorſpiel iſt nicht ausgeſchloſſen bei der Unbeſtän⸗ digkeit der 1846er; denn noch ſtarker Abſtiegsgefahr. In Gruppe 2 iſt das wichtigſte Spiel 62 Weinheim— Polizei Heidelberg, wobei der Kreismeiſter Gelegenheit Hat, ſeine Poſition zu beſſern, da die Polizei in dieſem Jahre nicht der ſtarke Gegner iſt. In Gruppe z müſſen die beiden Tabellenführer Turnerbund und TV Durlach auf des Gegners Platz. Die Spiele der Gruppe 4 können höchſtens die Mittellage der Tabelle beeinfluſſen, Rheinau befindet ſich in da Jahn Offenburg, der Tabellenführer ausſetzt, und in Gruppe 5 wird als Tabellenerſter Lahr ſich anſtrengen müſſen, um keinen Punktverluſt zu erleiden. Im übrigen iſt der Spielplan folgender: Gruppe 1: Tg. Oftersheim— Tgoöe. Ketſch; TV 46 Mannheim— Tg. Rheinau; TV Hockenheim— Tgde. Hei⸗ delberg. Gruppe 2: TV Rot— Jahn Weinheim; TV 62 Wein⸗ heim— Polizei Heidelberg. Gruppe 3: TW Ettlingen— Th. Brötzingen; TV Bruch⸗ ſal— TW Durlach; Tage. Pforzheim— Tho. Durlach. Gruppe 4: MT Karlsruhe— Tgde. Offenburg; Tod. Gaggenau— Polizei Karlsruhe. Im Turngau Mannheim Nach Abſchluß der Vorrunde konnten ſich die Vereine des Mannheimer Turngaues einer mehrwöchigen Pauſe erfreuen. Am kommenden Sonntag beginnen nunmehr in allen Gauklaſſen die Rückrundenſpiele, die am erſten Spieltag gleich einige Anwärter zuſammenführt. In der Aufſtiegsklaſſe empfängt der TV Secken⸗ heim den Tb. Viernheim, während der andere Ta⸗ bellenführer Tgde. Käfertal auf dem Platze des T V Sandhofen antreten muß. In der anderen Gruppe iſt das wichtigſte Spiel Germania Neulußheim— Tbid. Hockenheim. Die beiden anderen Treffen führen zuſammen TV Schwetzingen— Germania Mannheim, und TV Altlußheim— Jahn Neckarau. Die A⸗Klaſſe hat zunächſt das Treffen Ger⸗ mania Reilingen— Aufwärts Neckarau und die Begegnung TV Brühl— TV Walhof, wobei der Tabellenführer Waldhof auf des Gegners Platz auf der Hut ſein muß. Deutſche Turner im Ausland Das Turnfeſt des La Plata⸗Gaues Der noch junge Kreis Ausland der Deutſchen Turnes ſchaft macht faſt in aller Stille die größten Anſtrengungen. um auch außerhalb der deutſchen Grenzen für die gutz Sachs der Leibesübungen, inſonderheit aber für die D und ihre Ziele zu werben. Die außerdeutſchen Turnvereine ſind vielfach zu Gauen zuſammengeſchloſſen, von denen der La Plata⸗Gau in Argentinien kürzlich ſein 6. Tu n⸗ fe ſt in Quilmes abhielt. Die Leiſtungen und Darbietun⸗ gen fanden den vollen Beifall der zahlreichen Zuſchauer. Den Siebenkampf der Turnerinnen gewann Frau Volmer mit 137,25 P. vor Frl. Poch mit 104,25 P. Im Zwölftkampf der Männer ſiegte Ruegg⸗ ſegger mit 211,25 P. vor Heil mit 211 Punkten, den volkstümlichen Sechskampf gewann Heitzler mit 112,25 P. vor Lange mit 103,25 und Rietſchel mit 98,28 Punkte. Das Programm enthielt ferner elttkämpfe im Ringen, Gewichtheben, Fechten und das Enoͤſpiel um die Fauſtballmeiſterſchaft. Unter den Ehrengäſten bemerkte man u. a. den Deutſchen Geſandten Dr. v. Keller, ſowie den öſterreichiſchen Geſandten Dr. v. Knaffell⸗Lenz. Hein Domgörgen ohne Titel Eine unhaltbare Beſtimmung Gemäß den beſtehenden Beſtimmungen hat die Inter⸗ nationale Box⸗Union dem Kölner Hein Domgörgen den Titel eines Europameiſters im Mittelgewicht aberkennen müſſen, da er denſelben nicht innerhalb der feſtgeſetzten Friſt gegen den anerkannten He forderer Marcel Thil verteidigt hat. Die Mittelgewichts⸗Europameiſterſchaft iſt neu ausgeſchrieben worden. Bewerbungen werden bis zum 10. Januar entgegengenommen. Nach vielen vergeblichen Verſuchen im Laufe der letzten Jahre war Hein Domgörgen endlich im Auguſt der große Wurf gelungen, durch ſeinen Punktſieg über den Wiener Poldi Steinbach brachte er die Europameiſterſchaft an ſich, die ihm jetzt, nur um dem Buchſtaben genüge zu tun, wie⸗ der genommen wurde, ohne daß der Kölner Gelegenheit hatte, den Titel zu verteidigen. Es iſt höchſte Zelt, daß dieſer Paragraph in den JBl⸗Beſtimmungen geändert wird. In den metſten Fällen iſt der Meiſter am Verluſt des Titels ſchuldlos, ſei es, daß ſich kein Veranſtolter für den Titelkampf findet, ſei es, daß der anerkannte Heraus⸗ forderer den Meiſterſchaftskampf durch zu hohe Forderungen oder Auslandsreiſen unmöglich macht. Aehnlich wie Dom⸗ görgen, den Marcel Thil durch zu hohe Börſenforderungen um den Titel brachte, dürfte es auch unſerem Europameiſter im Schwergewicht Hein Müller gehen, da ſein Herausfor⸗ derer Otto von Porath eine Amerikareiſe dem Titelkampf mit dem Kölner vorzieht. Sage kalecicles Freitag, 27. November Nationaltheater:„Tannhäuſer“, Kom. Oper von Richord Wagner, für den Bühnenvolksbund, Anfang 19.30 Uhr. Kammerſpiele im Univerſum:„Intimitäten“, Komödie von Noel Coward, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater:„Der Liebesfimmel“, 20.15 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Tartüff“, Komödie von Moliere, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; Vierter Planetariumsabend für Erwerbsloſe. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Alfred Hackel, Berlin, über„Von Ur bis Baby⸗ lon“(III.), 20.15 Uhr(Abteilung). Rhein⸗Neckarhalle: Eröffnung der Weihnachtsverkaufsmeſfe, geöffnet von 11—19 Uhr. Palaſthotel: Tanztee 20.30 Uhr. Kaffee Schleuer J 1, 6: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlagen al 20.30 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee; 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Capitol:„Bomben guf Monte Carlo“.— Univerſum:„Tabu“.— Alhambta:„Die Mutter der Kompagnie“.— Schauburg:„Er und ſein Diener“.— Palaſt⸗Theater:„Das Lied iſt aus“.— Roxy Theater:„Der Storch ſtreikt“,— Scala⸗ Theater:„Die Bräutigamswitwe“. Gloria ⸗Palaſt:„Berge in Flammen“. 20 Uhr Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—19 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend. Sonderaus⸗ ſtellung„Schöpferiſche Kopien“. Fegg kuellahrilat Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗Feuflleton: Dr. 1 Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelber Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: Franz Kir cher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: e Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 46 ffür unverlangte Beitrüge keine Gewühr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 9 laben Jie of Sie erh. einſchl ſämtl. utaten auf Roßhaar zug o. Mantel nach ihren Maßen für nur 105.— angefertigt, 1 05 tadell. Sitz. einberg. Lndwigs⸗ hafen. Bismarckſtr. 35 8407 Schinkenspeck.28 Kokosnuß geraspelt. 0„36 Holl. Vollheringe 208.=,65 N Salami nach ungar, Art..&.45 Kronen-Patna-Reis 623 Sultaninen.. 0. 39 Orangen s. 3 6% 48 am z. 12. fit Lastwagen leer Gek. Saftschinken 1,65 Erbsen gelbe, halbe. 522 Camembert% Schachtel- 78 i druchsal oder Jg. Schnittbohnen 2 U Dose„48 Malz kaffee 622 Limburger o. Rinde M Block„50 Wader Gümmeldlnger Moerspiane E“.25 Wader Ruppertsberger Hoeburg.“.35 bung nag fie? Zuſchr unt. W V 79 alt di 5 05 13 Geſchäftsſtelle Jg. Erbsen fein m. Kar. 2& Dose, 88 Konfekt-Mehl 36.35 Dessertkäse, Schachtel-, 3 Lamberts-Printen 0„25 Blattes. 412 RHonogramm- Zwetschgen-Latwerge 2E. 85 Haselnugkerne 95 Salm im Ganzen„50 Nürnberger Allerlei.. 0„35 ztickerel X. Hautle, N r Sprotten geräuchert Qkistch. 5 lavler, br. % monatl. zu vm. „Schulz. Seckenhei⸗ tr. 4. III. 54483 Kasseler Rippenspeer. b-, 98 Kaufe 8 S483 ne Nordd. Plockwurst a 98 über Anzüu VK EL. 6 5. 5 Neue Bari-Mandeln s.18 Lebensmittel-Bestellabteſlung 21018 Kabeljau-Filet. 4 33 Vollmilch-Schok. 4 Tn. 2 50 fr„50 Suppenhühner. 88 Grieg- Makkaroni 26,68 8. Seite/ Nummer 55 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Aus dem diplomatic f Ein engliſcher Diplomat, der ſeinen Namen mit dem berufsüblichen Geheimnis umgibt, hat kürzlich ein Buch erſcheinen laſſen, das einen intereſſanten Blick hinter die Kuliſſen des diplomatiſchen Geheimdienſtes geſtattet. Es iſt nicht immer erſichtlich, wer die handelnden Perſonen ſind. Aber die Vorgänge ſind an ſich ſo lehrreich und bezeich⸗ nend, daß Namen nichts weiter zur Sache tun. Die Engländer unterhielten vor Jahren ein ge⸗ heimes Informationsbüro in Paris, dem engliſchen Botſchafter in der franzöſiſchen Hauptſtadt ſeine Nachrichten zuleitete, im übrigen aber auch mit verſchiedenen amtlichen Stellen in London in unmittelbarem Verkehr ſtand. Von dieſem Büro hatte die franzöſiſche Gegen⸗ ſpionage Kenntnis erhalten und es war ihr ge⸗ lungen, eine ihrer Agentinnen in dem Büro als Sekretärin unterzubringen. Soweit ſie irgend koernte, überwachte die Agentin den ganzen Betrieb. So kam ſie auch dahinter, daß eine ganze Anzahl von Aktenſtücken mit ſtreng vertraulichen An⸗ gaben über die franzöſiſchen Finanzen nach Lon⸗ don geſchickt werden ſollten. Die Akten waren in eine große Kiſte verpackt worden, die zur Ab⸗ sendung fertig in dem Büro ſtand. Die Agentin hatte überall in dem Büro perſön⸗ liche Beziehungen angeknüpft und war auch mit dem Anugeſtellten vertraut, der die wertvolle Kiſte bis zu ihrer Abholung zu überwachen hatte. Sie ge⸗ ſellte ſich ſcheinbar zufällig zu ihm, um ihr Früh⸗ ſtück in ſeiner Gegenwart zu verzehren, und malte mit einem der bereitliegenden Buntſtifte, nicht ohne einige ſchelmiſch⸗zärtliche Blicke, zwei Herzen auf die Außenſeite der Kiſte. Der Angeſtellte war nicht un⸗ empfänglich für dieſe zarte Anſpielung und fügte noch einen Pfeil hinzu, der die beiden Herzen durch⸗ bohrte. Nach dieſem ſcherzhaften Intermezzo wurde die Kiſte abgeholt. Ste erreichte niemals ihren Be⸗ ſtömmungsort. Denn die franzöſiſche Gegenſpionage, die mit der Agentin in Verbindung ſtand, hatte nichts Eiligeres zu tun, als die franzöſiſche Zoll⸗ behörde auf die Kiſte mit dem auffallenden Kenn⸗ zeichen aufmerkſam zu machen. Ein anderer Fall ſpielt in einer ſüdlichen eu ropäfſchen Hauptſtadt. Der Attaché einer ausländiſchen Botſchaft ſtand unter der ſtän⸗ digen Beobachtung der ein heimiſchen Ge⸗ heimpolizei, da man ſeine Spionagetätigkeit kannte. Der Geheimpoliziſt, der ihm unauffällig folgte, ſtellte eines Tages feſt, daß der Attaché in eine Lederwarenhandlung ging und dort eine Hand⸗ taſche mit ſeinen Initialen beſtellte. Ein paar Tage ſpäter war der Geheimpoliziſt im Beſitz einer voll⸗ kommen gleichen Handtaſche mit denſelben Initialen. Während der üblichen Verfolgung beſtieg er mit dem Attaché dasſelbe Abteil des Zuges, der den fremden Diplomaten nach ſeiner im Vorort gelege⸗ nen Wohnung brachte, und während der Fahrt ge⸗ lang es ihm, die beiden Handtaſchen zu ver⸗ tauſchen und noch vor dem Attaché den Zug zu verlaſſen. Die Liſt lohnte ſich, denn die Handtaſche enthielt äußerſt wertvolle Akten. Der Attachs war ahnungslos genug, um wegen ſeines Verluſtes die Polizei— natürlich vergeblich— zu bemühen. Einer der Fälle, in denen der engliſche Diplomat die Namen nennt, betrifft das Deutſchland der Vorkriegszeit. Bei einem der Beſuche, die der deutſche Kaiſer der engliſchen Hauptſtadt abſtattete, befand ſich in ſeinem Gefolge ein hoher Offizier von der deutſchen Admiralität. Die Engländer waren an⸗ geblich darüber unterrichtet, daß dieſer Offizier in dem deutſchen Geheimdienſt einen wich⸗ tigen Poſten bekleidete und ſtellten ihn deshalb während ſeines Aufenthaltes in London unter Be⸗ obachtung. Eines Abends ſpät verließ der Offizier in einem unauffälligen Zivil das Hotel, in dem er in London wohnte. Ein engliſcher Geheimpoltziſt folgte unauffällig ſeinem Wagen und war ziemlich über⸗ raſcht, als der Wagen die Richtung nach einem ärm⸗ lichen Vorort des Londoner Nordens einſchlug. Er hielt vor einem kleinen Laden, der natürlich längſt geſchloſſen war. Der deutſche Offizier wurde von dem Ladeninhaber offenbar erwartet, denn die Tür öffnete ſich, ſobald der Wagen hielt, und der Beſucher wurde ohne wei⸗ teres zugelaſſen. Er verweilte ziemlich lange in dem Haus, beſtieg dann ſofort wieder ſeinen Wagen und fuhr nach dem Hotel zurück. Der Inhaber des Ladens hieß Karl Guſtav Ernſt und war den engliſchen das Behörden bis dahin in keiner Weiſe aufgefallen. Man beobachtete ihn jetzt genau und kam angeblich dahinter, daß in ſeinem beſcheidenen Haus faſt die geſamten Fäden des deutſchen Geheimdienſtes in England zuſammenliefen. Bei Ausbruch des Krieges wurde der Deutſche verhaftet. Freitag, 27. November 1991 zen Geheimdienſt Inwieweit die letzterzählte Geſchichte auf Wahr⸗ heit beruht, läßt ſich ſchwer nachprüfen. Sie beweiſt aber jedenfalls ebenſo wie die vielen anderen Ge⸗ ſchichten, daß ſich in dem diplomatiſchen Geheimdienſt Vorfälle abſpielen, die ebenſo gut in jedem Detektiv⸗ roman ihren Platz finden könnten. 1 Hochwaſſernot in Rumäniens Hauptſtadt Ueberſchwemmung in einem Stadtteil von Bukareſt Die ſchweren Regengüſſe der letzten Wochen haben auf dem ganzen Balkan die Flüſſe ſo anſchwellen laſſen, daß überall Hochwaſſernot herrſcht. Auch die rumäniſche Hauptſtadt ſteht in ihren außen gelegenen Bezirken metertief unter Waſſer, ſodaß die Fahrzeuge ſich nur mit Mühe einen Weg bahnen können. Phänomenaler Jall im Rouletteſpiel Im Spielkaſino von San Remo exeignete ſich ein in der Geſchichte des Roulettes einzig daſtehender Fall. Die Nummer 35 fiel ſechsmal hinter⸗ einander. Die weiße Kugel blieb das erſte Mal auf der Zahl 35 ſtehen, während keiner der zahl⸗ reichen Spieler auf dieſe Nummer geſetzt hatte. Darauf verteilten die Anweſenden wiederum Geld auf verſchiedene Nummern. Niemand kam auf den Gedanken, auf die Zahl 35 zu ſetzen, die ſpeben ge⸗ wann. Das Rad ſetzte ſich in Bewegung, die weiße Kugel ſprang und der Croupier rief 35. Es kommt ſelten vor, daß eine und dieſelbe Zahl hintereinan⸗ der in dem Roulette gewinnt. Die überraſchten Spieler zuckten verwundert mit den Achſeln, ſetzten wiederum. Das Spiel begann von neuem und die Nummer 35 war wieder der Treffer. Eine allgemeine Erregung bemächtigte ſich des Publikums. Kein Menſch wagte es aber, zum vierten Male auf 35 zu ſetzen. In dieſem Augenblick drängte ſich ein junger Herr durch die Menge, die den Spieltiſch umſtellte und ſetzte 100 Lire auf die Num⸗ mer 35. Alle hielten ihn für einen Wahnſinnigen. Zur größten Beſtürzung gewann der junge Mann. Er ſetzte darauf tauſend Lire auf dieſelbe Zahl und war wiederum Sieger im Glücksſpiel. Als das Spiel zum ſechſten Male begann, und der junge Mann 10000 Lire auf 35 ſetzte, herrſchte im Saal des Spielkaſinos Totenſtille. Da paſſierte das Un⸗ glaubliche. Ein Fall ereignete ſich, der ſeit Jahr⸗ zehnten in der Chronik des Roulette⸗Spiels nicht zu verzeichnen war. Die Nummer 35 gewann zum ſechſten Male und der„leichtſinnige Hazardſpieler“ verließ den Spielſaal mit einigen hunderttauſend Lire in der Taſche. Der Stoff der Menſchenknochen beſitzt eine ſo hohe Widerſtandsfähigkeit, daß ein daraus geſchnittenes zylindriſches Stück von nur einem Quadratmillimeter Querſchnitt eine Zugfeſtigkeit von 34 Pfund, auf einen Quadratzoll berechnet 21.300 Pfund beſitzt. Ein gleich großes Stück von hartem Holz würde ſchon bei der Hälfte der Belaſtung auseinandergeriſſen werden. Amwälzende Erfindungen oder phantaſtiſche Spielereien? E. v. Caneghem, ein in Deutſchlond lebender Flame, will ein Verfahren erfunden haben, das die Ausnutzung ſtehender Gewäſſer zur Energiegewin⸗ nung ermöglicht. Durch eine verhältnismäßig ein⸗ fache Konſtruktion von Kapillaröhren ſoll es ge⸗ lingen, den Bodendruck einer Waſſerſäule ohne Gefälle in ganz erheblichem Ausmaße zu erhöhen, wodurch aus jedem Dorfteich phantaſtiſche Energien gewonnen würden. Die Doppelhochzeit der exotiſchen Fürſtenkinder in Nizza Nach der Trauung der Söhne des reichſten indiſchen Fürſten, des Ni zam von Haida⸗ rab ad, mit den Töchtern des letzten türkiſchen Kalifen Abdul Mediid. nach rechts: Prinz Azam Jah und ſeine Braut Prinzeſſin Durai Chevar. Von links Sitzend: Abdul Medfid, der letzte türkiſche Kalif. Rechts: Prinzeſſin Nilufer Hanim Sultana und ihr Gatte, Prinz Muzam Jah. Selten hat die Rivteraſtadt Nizza, geſehen N 0 ö der Luxus nicht ungewohnt iſt, eine ſolche Prunkentfaltung wie bei der Hochzeit der jungen Prinzen von Haidarabad mit den Töchtern des letzten Kalifen der Türkei, Abdul Medfid. Alfons Pietſch, der Berliner Raketenforſcher, arbeitet an der Konſtruktion eines Raketenflug⸗ zeugs, das bis zu 20 Kilometer in die 5 aufſteigen können ſoll. Mit Hilfe eines ſolchen Flugzeugs, das nach Angaben vom Pietſch gar kei⸗ ner beſonderen Tragflächen benötigt, ſoll es gelin⸗ gen, bie Entfernung noch Amerika innerhalb einer Stunde zu überbrücken. — 2 Eine hübſche Thronprätendentin Die Schauſpielerin Anna Maria von und zu Kuinda⸗Kleskoff, die vor kurzem in der ungariſchen Stadt Szegedin zur Schönheitskönigin gewählt wurde, erhebt auch auf einen anderen Thron Anſpruch. Sie behauptet, im Beſitze von Unbeſtreit⸗ baren Dokumenten zu ſein, die ihre direkte Ab. ſtam mung vom polniſchen König Sta⸗ nis laus beſtätigen. Stanislaus Leſchinſki iſt 1704 auf Wunſch des ſiegreichen ſchwediſchen Königs Karl XII. zum König von Polen erkoren worden. Einige Jahre nach der Niederlage Karls XII. bei Poltarg verlor Stanislaus ſeinen Thron. In Bubapeſt bildeten zahlreiche Verehrer der Diva eine Liga, die ſich zum Ziele ſetzt, der gefeier⸗ ten Schönheitskönigin und Thronkandidatin zu ihrem Rechte zu verhelfen. Es kam ſogar ſo weit, daß die hübſche Prätendentin auf den polniſchen Thron ihr Programm verkündete. Sie befürwortet die Einigung aller Völker Europas auf der Grundlage der Gleichberechtigung. Ob Maria Anna jemals in dem Warſchauer Schloß den Thron beſteigen wird, it höchſt zweifelhaft. Das Varietétheater aber, in dem ſie allabendlich ihre Chanſons ſingt, iſt ſtets ausver⸗ kauft. Und das iſt ſchließlich auch etwas wert, Ein Hund als Biloſachverſtändiger Der berühmte franzöſiſche Maler David malte während ſeines Romaufenthaltes das Porträt einer römiſchen Fürſtin. Die Angehörigen und Freunde der Auftraggeberin waren mit dem Bildnis unzu⸗ frieden. Sie behaupteten, daß das Porträt mit dem Original ſehr wenig Aehnlichkeit habe. David war dagegen überzeugt, daß die Arbeit außerordentlich gelungen ſei. Er ſchlug vor, die Entſcheidung in der Frage der Aehnlichkeit des Biloͤniſſes dem kleinen Hunde der Fürſtin zu übertragen. Am nächſten Tage verſammelten ſich die Familienmitglieder und die Freunde der Fürſtin in ihrem Haus. Das Bild, nis wurde am frühen Morgen von David zugeſchickt und in einem Salon aufgeſtellt. Der kleine Lieblings hund iſt darauf in den Salon hineingelaſſen worden. Als er das Bilönis ſeiner Herrin erblickte, begann er freudig mit dem Schwanz zu wedeln und zu ſpringen. Man konnte das Tier von dem Bildnis nicht wegbringen. Der Hund wollte es unbedingt mit der Zunge belecken, Das Ziel des Malers war dadurch erreicht. Die Anweſenden mußten zugeben, daß David Recht halte Das hohe Honorar wurde ihm anſtandslos aus⸗ gehändigt. Kurz nach ſeiner Rückkehr nach Pariz erzählte David ſeinen Freunden von dem Vorfall und fügte boshaft hinzu:„Bevor ich das Bilonis in das Haus der Fürſtin ſchickte, habe ich es mit Speck abgerieben.“ 5 Hungertod eines großen Erfinders Der vor einigen Tagen verſtorbene Profeſſor Red, der berühmte Erfinder des rauchloſen Pulvers, lebte die letzten Jahre in ſeinem Land⸗ haus in Surray. Er führte ein Einſiedlerleben und verließ nie ſeine Wohnung. Sein Haus verfiel und der große Garten verwilderte. Nur ein Fenſter war abends erleuchtet. Alle anderen Räume des großen Hauſes blieben im Dunkel und waren un⸗ bewohnt. Der Bäcker und der Milchhändler, die täg⸗ lich dem Profeſſor Milch und Brot ins Haus zu bringen pflegten, haben ihn ſeit Jahren nicht mehr geſehen. Sie ließen einfach die Produkte neben der Eingangstür ſtehen und fanden das Geld neben der leeren Milchflaſche liegen. Vor. einigen Tagen fand der Milchmann vor det Türe des Profeſſors die am Tage vorher gelteferte Milchflaſche unberührt. Er klopfte an die Tür, aber keine Antwort kam aus der Wohnung. Der Mann benachrichtigte die Polizei, die Tür wurde aufge⸗ brochen. Auf den Treppenſtufen lag Prof. Red. Er war bewußtlos. Der herbeigerufene Arzt ſtellte einen gefährlichen Schwächezuſtand feſt, der offenſicht⸗ lich auf Unterernährung zurückzuführen war. Prbf. Red wurde ins Krankenhaus gebracht. Trotz der Be⸗ mühungen der Aerzte konnte ſein Leben nicht mehr gerettet werden. Wußten Sie ſchon? Inſektenfreſſende Pflanzen beſitzen die Eigentüm⸗ lichkeit, durch ein beſonderes Sekret gewiſſer Drüſen kleine Inſekten in Löſung überzuführen und ſo als eiweißhaltige Nährſtoffe aufzunehmen. * Hooke(1665) und Huygens verdanken wir die Ex kenntnis, daß das Licht aus Schwingungsbewegungeg beſtehe.. Der traditionelle Weltlauf der Mioͤinetten Die Siegerin Frl. Madelaine Marion geht durchs Ziel,— aber ſie hat einen Schuh dabei verloren Wie alljährlich, fand in Paris am Vorabend des Feſtes der Heiligen Catherine, der Schutzherrin der Putzmacherinnen, der traditionelle Wettlauf der Midinetten ſtatt. mit einem Hutkarton bewaffnet diesmal von dem beliebten Filmſchauſpieler Albert Prejean, dem jungen Mädchen mußten zurücklegen und wurden Die eine 12 Kilometer lange Strecke Helden von„Sous les tofts de Paris“, auf die weite Reiſe geſchickt. 61 2 . 7. November 1931 5 5 5„„ 1 Freitag, 27— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 551 3 7m.. · 8 2 2 ech, ſſoſe, dckgürfei aus guſem Cre repe porter Jornſſur, 15 9 f inen sten und Bild⸗ ſchickt Mäntel 'onis aus molligen auf Taille mit. schwarz, marengo Ulster- Stoffen in Samikragen N mit Samſkrag. aus modernen Ferben ganz auf Seide soliden Stoffen den dem mute Der ecken. Die jalte. aus⸗ Jaris rfall s in 8 du Kunstseſde „„ WE NMS Herreniahrer Nut o,-Sitzer erhalten leihweiſe neuwertige Wagen zu 788 günſtigen Bedingungen. Stadt ⸗ Garage, von Kriegsbeſch. geg. H 7. 30, Telephon 314 01. S438 Abtretung ſ. Militär⸗ 9 0 rente zu kaufen ge⸗ Für Kraftwa en ſucht. Angebote unter 1 X D 84 an die Ge⸗ bietet ſich bill. Unterſtellmöglichkeit in geheizten ſchäftsſtelle. 8491 gau 1 v. e Straßenbahn⸗ N halteſtelle; Tag⸗ und Nachtdienſt, Wagenpflege; N 8 billige Breunſtoffe.— Bei genügender Beteilig. Vermis htes Unterſtellmiete für Perſonenwagen Mk. 10.— p. 5 2 Mon: für Kleinautos unter 5 St. P. S. Mk..— Pardinenspannerei pro Monat; Ueberwinterung Mk..— pro Mon. 2 . Eilanfragen erb unter I K 15 an die Ge⸗ Fritz Grauer, Qu 7. 5 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. B4 415; Telephon Nr. 300 75. „Ich bin ſo glücklich Siaſi Karfen! Meine liebe Tochter, unsere herzensgute Schwester Luise Heim wurde von ihrem schweren Leiden gestern abend durch einen sanften Tod erlöst. Mannheim, Pforzheim, Amné ville, den 26. Nov. 1981 Elisabethstr. 11 Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme anläßlich des Hinscheidens unseres lieben Schwagers und Onkels, Herrn Jalob Ries Schmiedemeisfer insbesondere für die Kranz- und Blumenspenden und die tröstenden Worte am Grabe seitens des Vereins ehem. Leibdragoner u. sonstiger Kavalleristen, sowie der Schmiedemeister-Zwangsinnung und den Hausbewohnern sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Beria Heim WwWe. Beerdigung: Samstag nachmittag ½8 Uhr. Bitte von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen, Mannheim(K 3, 27), den 26. November 1931 2 Die trauernden Hinterbliebenen üm⸗ daß mich jetzt alle um mein blühendes Aus⸗ ien ſehen beneiden, während ich früher wegen a meiner Bläſſe und ſchlechten Ausſehens im⸗ Unsere innigst geliebte Mutter, Frau 1* n 55 Hedwig Dietzsd geb. Giesecke ist Mittwoch, den 25. November in ihrem 88. Lebens- jahre sanft entschlafen. Mannheim(M 3,), den 27. November 1931. Im Namen aller Hinterbliebenen: Marie Piefzsch Danes agen Da es uns unmöglich ist jedem einzelnen für die herzliche Teilnahme bei dem Ableben unseres lieben, treusorgenden, unver- gehlichen Vaters, Herrn Cottlieb Hering zu dankten, sprechen wir auf diesem Wege allen Teilnehmenden unseren herzinnigsten Dank aus. Auch Dank der Fa. Bron, Boveri& Cie. A. G. Mhm.-Käfertal und seinen Mitarbeitern für die ehrenden Worte, dem Hornquartett der Kapelle Seezer, Herrn Kußmaul und nicht zuletzt den Diakonissen Schwestern der Neckarstadt. Dank allen denen, die unsetem teuren Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen und für die überaus zahlreiche Blumenspende. Die Einäscherung findet in der Stille statt. ö mer bedauert wurde. Ich bin nunmal von 95 3 a Natur blaß und kann nichts dafür. Aber jetzt, 0. wo ich„Jungrot“ benutze, ſehe ich immer 10 W res ddl BLW W 8 friſch und blühend aus, und das Schönſte iſt, 99 Tala A 125 daß kein Menſch, nicht mal mein Mann etwas 2 5 merkt. Er ſagt nur manchmal:„Du ſiehſt 5 Trauerkleidung 8 5 aber hübſch aus“ oder„Du wirſt ja immer N ö 2 jünger“. Ich habe früher alle möglichen Mee ü echallen Sie bel Anruf Ner. 278 51 2 Cremes, Puder und andere Sachen angewanbt, f N 2880 f er ee e e l 77 aber da ſah man angemalt aus. Ihr„Jung⸗ 8 3 15 45 1 rot“ dagegen fällt überhaupt nicht auf man 5 5 ſieht nur ſo jung und friſch aus. Deshalb bin Neu- Anker ſigung ich ſo glücklich, dieſes Wundermittel gefunden in wenigen Stun ges zu haben. Ihre N..“ Wir haben dieſen Brief bei unſerem Notar hinterlegt. Viele Damen ſchrieben uns eben⸗ ſo begeiſtert, weil die„Jungrot⸗Methode“ 1 2 55 jedem Geſicht ſofort ein unbeſchreiblich blühen⸗ Aue des und jugendliches Ausſehen verleiht, das 20 Monatsraten 5 5 5 5 25 e abſolut echt wirkt. cee e Tafel-Silber-Bestedie d de aalen Sr eie Felt ab Die trauernd Hinterbliebenen f 111i N 1 Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Babeiſe Montigel ist nach längerem Leiden heute nacht sanft ent- schlafen.. Aalek adden in Brief, u. Karten- form fertigen wir in Lampen jeder Art Mannheim(H 3,), den 26. November 1931. ö 5 Spielwaren, 5 N b 5 2 1 5 . 1 5 wenigen Stunden an N Weihnachts-Angebot zu Ausnahme-preisen sts 1 1 1 3 115 lg. 1 Die frauernden Hinferbliebenen i! 8 ee Sie e e f ea. 50 Tage. Wir zahlen Ipnen das eld rUckere! 3 3 5 100 gr Silberaufiage. Nur vornehme Wyse zurück, weun Sie nicht zufrieden find Origi⸗ . kleinste Juwelierware. Z. B. eine kompl. 72 teil. nalpa 2 Mk 38 Er⸗ Die Einsscherung fündet am Samstag, den 28. ds. Its. Dr. Haas langen Aber, 1, Garnier fur i 115. mit 50 Ar, schriktl ie 2 915 19955 8 3. 1 45 um 2 Uhr statt. Anoden⸗Batterſen Garantie gegen sehr günstige Ratenzahlung. 5 en einſchlägigen Fachgeſchäften, 8 5 R I,-6 ſäurefrei, mit Gar., 1. Rate ein Monat nach Lieferung. Katalog welche dieſes Inſerat im Schaufenſter aus⸗ ö 100 Volt,/.50. u. Preisl. kostenlos u. unverbindl. Erstkl. Ref. hängen haben. b 8. 12. mange Fritz einnon, sohlngen Ohligs 30 Queiſſer& Co,, Kaliklorafabrik, Hambg 19 „* 10. Seite/ Nummer 551 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 2 27. November 1931 e Lachgas über Mannheim natürlich durch Siegfried Arne dem juwel der Komik in seinem neuesten Lachschlager: NIuund Siegtriedd, der Matrose) Wieder ein Treffer, den das lachbegeisterte Publikum kreudlig begrüßen wird! T und sein Diener (Raffke wider Willen) Die lustige Geschichte einer häus- lichen Revolution mit Aan Oscar Sabo i 9 7 der schnell reichgewordene Spediteur, Friiz Schulz/ Ursula Grable H. Fischer-Köppe us. Else Neual— Alb. Paulig Max Ehrlich/ Hans ſunkermann seine allzu vollschlanke Gemahlin 5 paul Nenkels 5 8 Siegfried der über vornehme Herrschaftsdiener. Streikt zu Wasser und zu Lande— als Kinder- wagenverkäufer— als liebender Jüngling Das eee e Ein temperamentvoll und schmissig aufge-“CE usw. zogener Film mit zündendem Humor und viel SONNTAG, 29. November, vormittags 11.30 Uhr E rst-Auffü hrung: Derschaffende RHEIN Die Schönheiten unseres Rheines von der Quelle bis zur Mündung. Auf der Fahrt vorbei an Mannheim Ludwigshafen Basel Kehl- Sfraßburg- Karlsruhe Frankfurf a. N. Bodensee — Mainz Nheinfell Oberrhein- Mlffelrhein- Niederrhein bie Mose Deutschlands, reich an landschaftlichen Schönheiten und historischen Zeugen aus Klamauk Im tönenden und stummen Vor- Programm: Das Mädchenschiff; Außer dem: I Ein ungeheur spannender Film vom inter- nationalen Mädchenhandel. Emelka- Tonwoche er noch nicht Ein Lustspielschlager, wie da war! Das grosse interessante Beiprogramm und die neueste Emelka-Tonweche Vorzugskarten gelten.— Anfang:.00,.00,.00,.30 Uhr keltischer und römischer Zeit! ö Orafnester- Begleitung! ö W dugendliche haben Zutritt! Volkstümliehe Preise:! — Eirroſmöbg r an gebraten: 8 9. an Iiwang, 5. J2. dhaselongueg 725 9050 0. an Uouchs ar 50 een Aae g aan delegenheill zpeszenimmer beſtehend aus: großem Büfett mit Innenſchubkäſten, paſſender Kredenz ſchwerem Auszieh⸗ tiſch und 4 Rind⸗ lederſtühlen 58478 Adolf Freinkel, J 24 aggaaggenep Beginn: Wochentags.00 Uhr,.30 Uhr,.00 Uhr Beginn: Sonnt. J. 50 Uhr,.10 Uhr,.20 Uhr,.30 Uhr Vorzugskarten gelten! 1 1 U ſſſſ 1 Am Samstag, 28. November, nachmittags.30 Uhr Letzte Wiederholung der Märchen-Worslellung mit den Märchen: „König Drosselbart“ und„ fotkäppchen“ nach den Brüdern Micky-Maus Grimm. Preise: Kinder 30, 50 Pfg., Erwachsene 50, 70 Pfg. Mab- Malek Qualitätsware, per Pfund nur 60 Pfg. in allen Stücken Haxen. 50 Pfg. Metzgerei Gärtner H 7, 34 Jungbuſchſtraße. Perfekte Schneiderin empfiehlt ſich im An⸗ fertigen eleg. Damen⸗ garderobe. Wiener u. Pariſer Modelle. Spe⸗ zialität: Mäntel und Koſtüme, Ja. Refe⸗ renzen. Fran Anna Eſſert, Käfertalerſtr.17 (Nähe Meßpl.) 480 Ferner die National-Theater Mannheim Freitag, den 27. November 1931 Für dle Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes Abt.—6, 27, 3133, 37 39, 41 44, 4954, 69, 71, 7576, 81, 87-99, 416-418, 428427, 485, 451431, 501502, 511, 816, 521, 801803 901903: Tau mn haus er und der Sängerkrieg auf Wartburg Große romantische Oper in 3 Aufzügen von Richard Wagner Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Richard Hein Chöre: Karl Klauß Tanzleitung: Gertrud Steinweg Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 19.30 Uhr Ende nach 23 Uhr Personen: Hermann, Landgraf v. Thüring. Wern. Hof-Hattingen Tannhäuser Erik Enderlein Wolfram von Eschinbach Sydney de Vries Walter v. d. Vogelweide Helmuth Neugebauer Biterolf Albert Weig Heinrich der Schreiber Fritz Bartling Reinmar von Zweter Karl Mang Elisabeth, Nichte d. Landgrafen Else Schule Venus Elly Doerrer Ein junger Hirte Gussa Heiken Erster Edelknabe Ellen Philips Zweiter Edelknabe Gertrud Jenne Dritter Edelknabe Käthe Lautenschläger Vierter Edelknabe Nora Landeiich de Lenne iel Tangent In der 8506 Tanzschule Geisler, A 2, 3 Telephon 252 29. Neue Kurse 1. Dezember abends 8½ Uhr Vereinskurse, Privatstunden jederzeit. + 8 8 — 18 2 8 85 8 55 R Kammerspiele im Universum. Freitag, den 27. November 1931 „Inti mit äten“ Komödie in drei Akten von Noel Coward Deutsch von Bruno Frank Inszenierung: Richard Dornseiff Anfang 20.00 Uhr Ende geg. 22.00 Uhr Pers onen: Ide Overhoff Fritz Schmiedel Maria Motz Friedel Heizmann Willy Birgel Helen Prynne Viktor Prynne, ihr Mann Louise, Stubenmädchen Sibyl Chase Bennet Chase, ihr Mann Unrelnen Teint große Poren. Warsen, lästige Haare beseitige unter Garantie in kurser Zeit. Tlefe Falten, Nasenfehler in 12 Sitsungen, ohne Berufsstörung. 8486 Neuseitl. Blurichtung. Höhensonne Polina Pomaroli arztl. gepr. SI, 5 Breitestraße Tel. 27430 Ausk. u. Beratung kostenl. Ausbildungskurse i a c h mA ttag 200 In UR 5¹ Ui SbhblER-VogsfELTüns TaBU Ein Märchenfum von den insein der Südses. Regie: F. W. MURRNAU und das gesamte ungekürzte Programm! auf allen Plätsen 0 Pfg. *r SenurEg eee eee National- Theaters INTINITATEN von Noel Coward Femme Mümunmmunmum 8 8 5 ILE 21 Sonntag, 29. Nov., vorm. 11.830 Uhr Wunder der Tlerwelt im Wasser 15796 Exlra große frische Enten-Eier 10 Stuck Mi..15 H 7, 15 Nommeiss Auftreten des Meisterimprovisators Eintritt frei! (pfl Z BAU- CAFE, Ludwigshafen Freitag, Samstag und Sonntag, 27. 29. XI. NORBERT STEIN Nur 3 Tage! 40 Minuten Lachsalven. Au 2, 22 Tuch Jeans Spiele und Einzelteile kaufen Sie billig bei Sport- Weimann, Qu 3 Wer richtet Bad ein gegen Monatsraten? Nur 3 Tage! 1 Voranseige: Samstag, den 5, Desember kommt der Nikolaus in das Dialzbau- Cafe, um mittags die kleinen u abends die großen Hinder zu bescheren. Angebote mit Preis unter X H 88 an die 15466„ Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 3451 Die berohnte a e 5 ANNA STEN d HANS ALBERS Heinz Rühmann Otto Wallburg 5 in dem Spitzentonfllmwerk Hin Meisterwerk in 16 Akten 25 1 Das große Tonbeiprogramm! .15,.45,.30 Lichtspielhaus M U Brigitte Helm— Alb. Bassermann ALRAUNE dazu ein stummer Film:„Asphalt“. Verkaufe Schla beſtehend aus 1 Spiegelſchrank, 1 Waſchkommode mit Spiegel u. Aufſatz, mit echt. ital. Marmor, 2 Nachttiſche mit echtem Marmor, 2 Bettſtellen, 2 Stühle, 1 Handtuchhalter(äußerſt preiswert) für nur Mk. 325.— abzug.(Teilzahl. geſtattet). Möbel Giniger, Mannheim, Moltkeſtraße 7, am Tatterſall(kein Laden, dah. ſpottbillig). 15 740 3 Fabri S. Schmidt, Berlin Klevier Jbeles 2 behmert. veſenb. billig zu verk. Anzuſeh. bei J. Reichert Söhne, 1 Güterhallenſtr. 28. Schriftl. Preisang. an Heinr. Weill, Karlsruhe, Hirſchſtr. 156. V238 N, 3 2 , — ——— Mk. zum Verkauf bringen. Men 5 Wiederverkäufer wird nichts abgegeben. Wer am Vormittag uf K duft bequemer. damit sich jedermann den warmen Winter mantel kaufen kann.. För Sie haben unsere eigenen fabriken extra dreiserienfester wermer Wintermäntel angefertigt, die wir in unserem großen MANIEI- MARKT zu den außergewöhnlich niedrigen Preisen 1 Manmnfieim, 5, G, hreitestraße Ludwigshafen, Ludwigs. Io 40 enabgabe vorbehalten. Motor, 5 8 595 120 Volt ſehr billig. zu verkf. Bürgermſt.⸗ Fuchsſtr. 47/51, III. fands gebraucht, wie neu ausgezeichnet im Klang, enorm bill. u verk.* 8 8378 02,12, II., Frau J. Schmut k. Laden, Piauol. Smoking für eine ſehr ſtarke, 175 em große Figur, 1 Klavier, Marke„Ber⸗ dux“, beides gut er⸗ halten, preiswert zu verkaufen. Zu erfr. unt. Telephon 326 86, L 2. 3. 4. Stock. deues Schlafzimmer bill. zu verkf. 43474 Müller, E J. 2. Sehr ſchönes 3469 Tochterzimmer ſehr billig abzugeben. H 5. 2. Adler. Gebrauchte S433 Aleman billiaſt zu verkaufen Joſef Arzt, N 8, 7/8 * 423 An F Honte Tarfe ö Tafelfett 8 Margarine zum Backen. Pfd. 45 und 6 988 5 a inne, belt kene 8 2 Filialen: T 2, 22 und Mittelstraße 114 Hi Anfang: SIe Stürmischen Beifall Luis Trenker- Tonfilm findet der Flammen EZ U: Reichhaltiges Ton-Beipregrama 5.30,.30,.15 Uhr usw. Besichtigen Langstraße 4, am Citronat orangeat Schweineschmalz „ Konfektmehl (Werder& Nico VVorzugskarten gelten 5 Frede Panel 1 I pen-u Bratengelse A ALalbfeisch von guten schweren Kälbern f ervela, Krakauer Uu. Pleischw. 7. 88% 75 haltigen Schaufenster-Auslagen ochsen-, Kalbs- und Schweine-Metzgerelſ Franz Diekerhef ur Weinnachisbächerel 40, 56 70. Prima Qual. k. Kuhfl. Pfd. im Pfund Sie bitte meine reich“ Meßplatz. el. 52440 2 Haselnuf kerne Pfd. „ Auszugsmehl 00 la) ff. 10 Pfd..60 5 G Alle Backzut uten biIligst! ö Telep Alle Pfeferun Aufgrund des die Hauseigentümer aufgefordert, mit der Schnaken kämpfung ſind bei d ſtelle, Altes Rathaus, lich zu erhalten. Am 1 vorhandene Schnaken Verpflichteten zu ver rungsfalle entſtehen w Mannheim, den 5% Nabaft anf ate Waren Tl. Jeröfentichungen der Jtall Rade 8 b de betr. 3 g Vorſchrift vom 14. Januar 1911 werden hier die amtliche Nachſchau. 5 die in Frage kommenden Räume dem mit Aus weiſen verſehenen Perſonal zu öffnen, das on h, F 3, 10 hon 286 33 Haus! gen frei der bezirkspolizellichen und deren Stellverkrelet Vernichtung der in del Kellern, Schuppen und Ställen überwinternden zu beginnen. Anleitungen zur Be er Städtiſchen Schularzt F 1. und in den Vor⸗ orten bei den Gemeindeſekretariaten unentgelt⸗ . 4. Dezember 1931 beginn Zu dieſem Zweck ſind Koſten der ſofort auf Im Bech nichten hat. eitere Koſten. 28. November 1051. Der Oberbürgermeiſer nuar 1932 bis einſchl vorausſichtlich vorkom arbeiten einſchließlich arbeiten ſollen im We K 7. 1/2, Zimmer 415, friſt beträgt 4 Wochen. Direktion der ſt Elektri Waſſer⸗ und Gasrohrverlegungen. Die Ausführung der in der Zeit öffentlichen Ausſchreibung vergeben werden.— Die Unterlagen 16 gebung können in unſerem Verwaltungsge (Samstags—13 Uhr) eingeſehen bezw. 1 werden.— Die Angebote ſind ſpäteſtens Mit woch, den 2. Dezember 1931, vormittags 941 verſchloſſen, mit entſprechender Auſſchriſt n. ſehen, bei uns einzureichen. Die Gee sc Angebote erfolgt um 11 Uhr.— Die Zu vom 1. J ießlich 51, Dezember n menden Rohrverleguge, der erforderlichen Erd ge der Vet⸗ zur äude in der Zeit von 945 1 10 Uf 5 5 ädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und zitäts⸗ Werke. 5 .15 Uhr räumen des Hauſes R Mitglieder- ſtatt. Näheres wird kannt gegeben. Wir l glieder unter Hinweis hierzu höfl. ein und b ſcheinen. Der Lälrp- dad Menden Am Freitag, den 11. Dezember 1951, abel, r. findet in den oberen Geſellſchaſts⸗ 1. 1 die ordentliche Versammlusg durch Rundſchreiben f aden unſere vere. Mit auf 8 28 ff. der Sue itten um vollzählig Vorſtaud: A. Stoll 1.% . Freitag, 27. November 1931 eee Neue Mannheimer Zeitung? Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 551 Miet-Gesuche orie een 3 dl. 4 Zün.-Wohng.-3 Zimmer, dhe dies. Bezipisdfrekkfon 0d,. Wann 8 Ae vun ſucht zum ſofortigen Eintritt eine 3 Perſ. Nähe Bahnh., anſt. Dame gefucht. jüngere, per fekte Oſtſt. per 1. 12. ge⸗ 2 5555 e 5. an di Bſt 5 an e e ee an die Geſchäftsſtell 2 7 dss. Blattes 99445 gut möbl. Zimmer heigb., ey Zentralhg., Jung. kinderl. Ehen. geſucht. Angebote mii ſucht ſof. od. ſpäter Preis u. W U ß an die Geſchäftsſt. 88408 12 Ammer u. Küche] Berafst. rant. icht 5 möbl. Jule— Wageb. unter X J 80% müßt un 5 8 275 8 5 Tan 8 eä e e 2 gent. 8 en in Weinſtube geſucht. 5 dſs. Blattes. 8455 Angeb. mit Prei ace 9 220 5 eber 0 benadk Sele mit 5 pp Stenotypistin Bewerberinnen aus dem Verſicherungsfach erhalten den Vorzug.— Ausführliche Be⸗ werbungen werden erbeten unter B T 101 an die Geſchäftsſtelle 518. 835 15 784 n erfr. in der Geſch. 5 5 Unt. X B 82 an die 73450 Jüngere Frau Möbliertes Zimmer Geſchäftsſt. 78418 i Un Velour 11 Tdhesmädchen ſucht Stelle als Haus⸗ hell. ſep. gut hei⸗., Schön möbl. Zimmer Fantselespelt hälterin in frauenloſ.] bei kl. Fam. von ält. mögl. ſep. heizb., el. 1 , gut kochen u. etw. Haushalt. 3379 Angeſt. geſucht. Zahlg.., eytl. mit Bad, in nähen k. per 1. 12. Angeb, unt. W M 67 mon, voraus(Oſtſt.] zentr. Lage, von beff. geſucht. 13422 an die Geſchäftsſtelle bevorz.) Angeb. mit Herrn z. 1. 12, gef. Ateſſe in der Gesch.] dſs. Blattes erbeten. Preisang. u. W T 74 Preisang. u. X K 90 an die Geſchſt. 3400] an die Geſchſt. 88468 Kauf- Gesuche Vermietungen 5 5 f 2 1 erste e 2 eleg. möbl. Zimmer 5 855 tur dval und wein⸗ 5 5 Herren Schlafzimmer, auch einzeln, Bab, Tel., 5. 2 bkragen u e e e e e. a N an 0 atel a. teinw.. Magee. 286 T pair Aurnefalle. Schöner Laer Schone, here e ene 1 0 pour d e dat 1 0 ü b 55 7 5 1 rage tet. enorm Ag lg en. garter g 2rg f, i lr bene 1. r & Ruß Eiuſatz zu kf. 56 Elfenſtr. 12. Beſenkammer, ſofort ged. R 4, 10, Laden. 1 1 b 1 48456 1 1 B44 ähere ei Bar aus Privathand Klein. Büro Kobellſtr. 6. 28440 ſucht. Angebote erb. elr. 8697 Zu kaufen gesucht mit Lagerraum, im lichen Fagskertie a Angebote 1 WX 78 Souterr., zu vermiet. n ſchön. freier Lage ermit für Sprechzi 7 85 Dylleſchall. Lameyſtr. 5.„ e 5 7 trelet 10 prechzimmer zu an die Geschäftsstelle 2 Zimm. Rüche n. ein⸗ 5 eee f Diagonal, un 119 12 19 de der, dieses Blattes. 4 2 5711 gericht. Bad, ber fof N 99 8 5 9 8———— * uro zu vermieten. 1406— 5 enden d He belt d. Tel. 447. Zentralhz., 5 Zimmer. Scheffelſtraße Nr. 62 Latz i evtl. mit Lagerraum. Vor, Baze Waſchkom mode, Zinnteler Hafengebiet, ſof, zu FH 7 Nr. 3 29430 ell, Igerſſen, Linder gaunchen, auch ganze dern. Angeb. unter t f. 8 3 721 e e e bene e eee e e.. Ammer u. Küche arengo⸗ 5 0 105 d hand zu kaufen ge⸗ ö 8 Velour⸗ Aus keſucht. 23864] fach—— a 1 für Einzelperſon zu 3 i—— 1 5 2. rei selrt eee e eee e e en die g Laclen ohe büro ente dene 1 85 e buen eben 0 dcalkepferd 28416 ſchäftsſtele. 58415 ſofort zu vermieten. Nh. bei Koch, 3. St. ö. n dete Verarbets e n 25 84428 I. 8. 2.. 7 05 7 5 8 ö 2 leert Zimmer zu vermieten. 8478 Hypotheken gut erh., zu kfn. ges. Suche ſofor bröbert Werkstätte e „Je, 5 oder Lagerraum mit Müller. E 4 2 2 Ir 1952 un Leukon 4000 N Keller zu vermieten. L 4, 4, 5 1 5 letzte Ausgabe, zu* 1 2 1 b. 6. Gr. leeres Zimmer. el. Licht, Kochgel., ſof, zu 129 geſucht. Preis- auf erſte Hypothek 5 Zimmer 5 Wohnung werm. 533 möbl., b. mebote unter V W(135 ſtöckig. Landhaus) Krauß. Seckenheimer⸗ der, A i an die Ge⸗ Adreſſe in der Ge⸗ freie Lage am Rhein, ſtraße 28, T. rechts. ö 5. N E. 5 ene, ec ſchäftstele.„847 g. Geht, Se—.—. 55 A* 45 1 A1 Slelest, 2 K1. 1 3 „ 5 T 6. 38, bei Ritz, 10 Diele und Küche, bis 5. Stock. 28908 5 L 8 rie E Januar zu ver- Leeres Zimmer bis 1. 1d ˖ mieten bei 3464 85 1 25 e 7. 8 en au napp, N= . cht die richtigen Zeichen und Rupp. O 1. 14. 77 5 77 e 1 Nummern der betr. Anzeige enthalten, keſchweren die Weiterlei a elswertl 15 2. 8, 2 Trep Nee Waſeert 1 Fe ee es len de e Seckenheim! deue Sen m gel, immer Nähe Waszerlürml Lameystr. 9, 3 Tr.: 1 fl ungen. Zim. e ein möbl ſauß, Mopl. Zim, ev. Bad, 223 9 22859 an vm. Tel. zu vm. 4480 z. J.„2. bill, e en e ene me- Mann e Ste Lee. Li een de. e r mmer, gut möbl., Tel.⸗Ben. el. F. er. ſof. zu Zerm., auch m. Dauuf m. Pens, zu vermiet. 2 .„ b. Leichen u. Nummer e 7 8. e ee 5 8 1. 15. 2 Tr. 4465 Separ. möbl. Zimmer genau zu beachten, damit unliebſame Gartenanteil. zu 55% 07, 28, I 5 5 1 0 VVV 0 5 15 1 e die lungen vermieden werden. zu vermieten. 8520 8668 mbl. Herrn⸗ . 79454 Gut mößl. Zimmer an vermieten. 9 el. Licht, zu vermiet. urch 7, 8, 0 7, 8, l. W r 4 2 1 rr alte Möbliert, Samer a. O7. 12. 3 Treppen. f Georg Röſe. Immeb. u Schlafzim. ſepar. i Augartenſtr. Nr. 66, 55 5 Hrn. od. Frl. zu vm, 5 Geſchäftsſtelle der Taenen 92 45180 en 2 e e Seen. 1 tf fte.. Sl. Fus, 7340 Schön. Ker. Zimmer. 4437 9 5 Gut möbl. Wohn, und Möbliertes Zimmer mit kl. Küche. Gas, öbl Zimmer Schön möhl. Amer 246 8 Ammer 87151 Waſſer. el. Licht, zu 1 gut 5 N W. 128 mit 2 een ver gg. el.., 22 5 Garten u vermieten. 7 i vermieten. U 5. 2, I. Langer Schlag Nr. 27. 8 H g. 7. I.. 9 159 1 5 1 Die 5* 3 Mannheimer Zeitung h 1 Tr. rechts: Schlafz., mit 2 Bett. el.., ſep. King., für Möhl. Zimmer 5 12.„ „ möbl. Manſarde el. L 7* um..10 Tade zn verm. sep, el.. b Aug, 10 1 e e an o e en ate u. f . 13. Seite/ Nummer 551 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 27. November 1001 Speisezimmer (flämiſch. Stilmöbel, wird nie unmodern), dunkel Eiche, innen Mahagoni, günſt. zu verk. Anzuſeh. 11 Nahnfelsſtr. 10, prt., Waldpark. 3436 fir Urte Grammophon. Ver⸗ ſtärker mit Lantſpr., Schrankgrammophon mit Platten, elektr. Eiſenbahn, Spur 1, mit allem Zubeh. zu verkf. Schwetzingerſtr. Nr. 163. part. links. Faſt neue, verſenkb. Nähmaschine Rundſchiff deckbett. Aukt. Seel probier spiegeſ f. Damen⸗ o. Herren⸗ ſchneiderei billig zu verkaufen. Adͤreſſe in der Geſchäftsſt. 3442 Daunen⸗ 8707 Fahrräcler 2 5. Uhr, antit mit Glas⸗ ſabrikneu werden zu Spottpreiſen direkt an Privat abgegb. 3470 K 3. 2, Hinterhaus, Fahrradgroßhandlung Transport-Oreirad b. abzugeb. Schwetzin⸗ gerſtr. 134, Maſch.⸗H. * 9479 2 Nußb pol. Bettſtellen 1 Polſterroſt f. 25/ zu verkaufen. 448 Bürgermſtr.⸗Fuchsſtr. Nr, 7, part., links. Gut ausgeſtattete Pup⸗ penküche ebenſo Pup⸗ penſtube preisw. zu verkauf. Gontardſtr. Nr. 10. II. Carle. * 97 glocke, reizend. Weih⸗ nachtsgeſchenk. Salon⸗ Tiſchdecke, brokat, zu verkf. Anzuſ. 1012 Uhr. Bibienaſtr. 18, part., Iks. 3438 Preisabbau trotz unüb Sohren ene Versenkmaschinen Des deutsche Fäbrlkat Besſchtigen Sſe bitte unverbindiſch mein relchheltlges lager Günstige Zahlupgsbedingungen Martin N 2, 12 Srose gepatetutw Föbilkate Decker N 2, 1 etkstötte füt slle 18778 an alle, die jetzt oder in nächster Zeit Neuanschaffungen oder Ergänzungen ihres Kleiderbestandes vornehmen müssen., Nocſi nie In unserem war eine bessere Gelegenheit zum preis- werten Eim RJ als jetzt. finden Sie: Merten Auaũige Winter · Mãutel Wiuter· Jaletats AMectreu-Masen Eimseſme Modeſſe umd Ieristiiche zum faulen reis Heßr. 5 tern Cu J. 58 Marfteche „von Mk. 12.50 an von Mk. 15.0 an von Mk. 19. 00a von O5 pig an ... Mannfieim FCC ͤ Schuhe Im 11 Wegen Umzug zu verk.: Garnitur 115 3. u. 1 ban l. kinderbett 1 i 5: er chr D 5 1 N aparte 1 beſteh.: 8 1 5 1 Präzis.-feibzeug 3 ee Figur, Bücherschrank 1 kl. Sofa, 2 Seſſel, verkaufe ſolche zu ſed. f. Architekten od. In⸗ 1 Gas⸗Badeeinrichtg., 2 Stühle. 1 rd. Tiſch. annehmb. Preis ev. genieure bill zu ver⸗ kol. Anzuf 16 Uhr. La. 2 Mtr. faſt neuwert. zu verk. geg. Teilzahl. Schäfer. Aukt. Seel Q, 5. Waldhofſtr. 132. B4427 kaufen. 3457 Karl⸗Ludwigſtraße 14, ö Franz. A 3. 2, part. bart. links. 447 prachtv. maſſives Stück. 87 Aukt. Seel.., 5. ufe ene en 1 Küche faſt neu 145 /, gebr. Speiſezimmer 390, Schlafzimmer, Eiche, neu, 380 l.* 8476 Rudolf Landes Nachf., nur Qu 5. 4. Ausziehtiſch, Zu verkaufen: 78800 mittel Eiche. Anzuſeh. v. 1 bis 11, 16—18 Uhr. Adreſſe in der Geſch. 3 f 3461 2 Warenſchränke Malnerniine 320 e Gäu gut erhalt billia zu Schiebetüren. ſof. bill. 1 Cello gebr., zu verk. Näher.: 5 8 5 ei 1 zu verkaufen. 3363 Winſtel, Kiferiul 46461 0 3. 15. Tel. 24107. Baumſtr. 3. 8 In meinem Zentrallager Fabrikstatlon eingetroffen: 1 Waggon Orangen Piund 202 i waggon Mandarinen bnd 30 4 Ferner empfehle: WWirtschaftsäpfel eue Kranzfeigen 9 Tafelfelgen Cellophanpackg. 75 und 250 Muskat-Datteln ose gewogen Muskal-Daltein Pfund 10 und 8 3 Pfund.— Karton 75 0 Walnüsse- Haselnüsse-Krachmandeln Maronen srogstückis. Pfund 20 4 Große Huswahl in südweinen Besonders preiswert: Tarragona./ Flasche 90 Malaga 3% Rabatt ohne Glas ohne Glas „ 1 Flasche 98 3