). 2 iche 8 1 33600 1 — a gangen ſind, ſich nicht äußern könne. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, ge Luiſenſtraße 1.— Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeten Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, gonprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: KR 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 70 Pf, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm Preite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Dezember 1931 142. Jahrgang— Nr. 562 Das Nütſelraten über die neue No droͤnung L Der Kanzler hat heute dem Reichspräſidenten über den gegenwärtigen Stand des Winter⸗Wirtſchaftsprogramms Bericht erſtattet Die Taktik der Sozialdemokratie Noch immer alles in der Schwebe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dez. Der Reichspräſident hat heute vormittag den Reichskanzler empfangen, der ihm über den Stand der Wirtſchaftsberatungen im Kabinett berichtete. Ein Termin für den Empfang der ſozialdemo⸗ kratiſchen Vertreter, der vom„Vorwärts“ für heute angekündigt war, ſteht, wie wir hören, noch nicht feſt. Es iſt nicht anzunehmen, daß mit den Sozialdemokraten noch im Laufe des heutigen Tages die in Ausſicht genommene Unterredung ſtattfinden wird. Im übrigen vertritt man an maßgebender Stelle nach wie vor die Auffaſſung, daß man im gegenwärtigen Zeitpunkt, da die Beratungen des Kabinetts noch nicht abgeſchloſſen ſind, zu den zahl⸗ teichen Angaben über den Inhalt der Not⸗ verordnung, die bereits durch die Preſſe ge⸗ Es ſcheint ſich indes zu beſtätigen, daß neuerdings u. a. auch der Plan der Herabſetzung des ſteuerſreien Einkommens, das bislang 100 Mark beträgt, erwogen wird. Endgültige Entſcheidungen ſind indes, wie hier ausdrücklich feſtgeſtellt ſei, bisher im Kabinett noch nicht getroffen worden. Die beſonderen Forderungen“ der Länder Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dezember. Die Konferenz der Finanzminiſter war, wie in dem amtlichen und im übrigen recht inhaltloſen Kommuniqué ausdrücklich hervorgehoben wird, ſtreng vertraulich. Wir vermögen daher im Augenblick nur ſoviel feſtzuſtellen, daß der Reichs⸗ finanzminiſter ſich gegenüber den Ländern in kei⸗ ner Weiſe gebunden hat. Die Finanzminiſter der Länder haben, nachdem ſie in großen Zügen über den Inhalt der neuen Notverordnung unterrichtet wurden ihre be⸗ ſonderen Forderungen geltend zu machen geſucht. Daß man in dem Zuſammenhang gegen den Plan des Kabinetts ſich wandte, die Erſparniſſe aus einer elwaigen neuen Gehaltskürzung allein für das Reich zu verwenden, liegt auf der Hand. Im übrigen, ſo wird uns erzählt, iſt kaum damit zu rechnen, daß die Notverordnung bis zum Wochen⸗ ende fertig wird. Mit den Innenminiſtern der Länder iſt bei der lüngſten Konferenz im Reichsinnenminiſterium, wie wir ſeinerzeit erwähnten, u. a. auch die Frage ven⸗ liliert worden, ob nicht dem politiſchen Terror auch durch eine weitere Verſchärfung ber Beſtimmungen über den Waffengebrauch und Waffenbeſitz zu be⸗ gegnen wäre. Im Reichsinnenminiſterium hat man gemäß dem Berſprechen, daß Herr Groener damals den Län⸗ erreglerungen gegeben hatte, inzwiſchen ſich um die Ausarbeitung einer entſprechenden Vor⸗ lage bemüht. Das Reichsinnenminiſterium will auch welter ſeine Arbeiten in engſter Fühlungnahme mit den Regierungen der Einzelſtaaten fortführen. So hat heute, wie wir hören, im Reichsinnenminiſterium unter dem Vorſitz Dr. Grveners eine Konferenz ber beteiligten Reſſortbeamten und der Berliner Ver⸗ treter der Länderregierungen in dieſer Angelegenheit ſtattgefunden. Rats-Abgeſandte nach der Mandſchurei? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dez. 5 Der in den Pariſer Verhandlungen des Völker⸗ undsrates aufgetauchte Vorſchlag, eine erweiterte Unterſuchungskommiſſion nach der Mandſchurei zu entſenden, findet in der Wilhelmſtraße keine nſtige Aufnahme. Man iſt hier der Mei⸗ bre daß einer ſolchen Kommiſſion nicht mehr als rei Mitglieder angehören dürften. Die Erfahrung at gezeigt, daß ſolche Kommiſſionen umſo beſſer ge⸗ arbeitet haben, je kleiner ſie waren. Jedenfalls legt man auf deutſcher Seite keinen Wert darauf, einen Delegierten zuſtellen, da man alles zermeiden möchte, was der einen oder anderen Partei anlaß zu Mißverſtändniſſen geben köunte. Sollte üdes der Völkerbundsrat mit Mehrheit beſchließen, 17 die Kommiſſion über die jetzige Zahl ihrer Teil⸗ Hamer hinaus erweitert werden ſoll, ſo kann ſich eutſchland ſeiner Pflicht als ſtändiges als mitglied nicht entziehen und wäre in dem Aale genötigt, einen Abgeſandten zu ſtellen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dez. Der„Vorwärts“ bringt heute einen Artikel „Probleme des Machtkampfes, über⸗ legene Taktik ſichert den Sieg“, von dem man annehmen möchte, daß er die Auffaſſungen der ſozialdemokratiſchen Partei⸗ und Fpaktionsleitung wiedergibt. Die Ausführungen des ſozialdemokra⸗ tiſchen Zentralorgans ſind um deswillen recht auf⸗ ſchlußreich, als in ihnen zum erſten Male verſfucht wird, ſo etwas wie eine taktiſche Linie für den Fall einer Betei⸗ ligung der Nationalſozialiſten an der Regie⸗ rungsgewalt feſtzulegen. Beachtlich iſt auch der Optimismus(man weiß nur nicht genau, ob er tatſächlich vorhanden iſt oder ob er etwa nur die gute Miene zum böſen Spiel bedeutet), mit dem man den heranziehenden Aus⸗ einanderſetzungen entgegenſieht. In dem„Vor⸗ wärts“⸗Artikel heißt es: „Beſtände die Sicherheit, daß die Nationalſozta⸗ liſten die Spielregeln der Demokratie, nach denen ſie zur Macht kommen wollen, auch beachten werden, wenn ſie an der Macht ſind, dann wären wir alle bereit, ſie lieber heute als morgen an die Regierungsmacht„heran zulaſ⸗ ſen“. Der ganze Schwindel wäre dann ſehr ſchnell zu Ende. Solange jedoch gegen die nationalſozialiſti⸗ ſche Partei das begründete Mißtrauen beſteht, daß ſie jede ihr anvertraute Machtpoſition zu ver faſ⸗ ſungs feindlichen Zwecken gebrauchen wird, be⸗ deutet jede Beteiligung der Nationalſozialiſten an der Macht Bürgerkriegs gefahr.“ Nach dieſer im Stil der bisher gepflegten„anti⸗ faſziſtiſchen“ Geſänge gehaltenen Einleitung wendet ſich der„Vorwärts“ in einem herz⸗ bewegenden Appell an die ſonſt ſo verachteten bürgerlichen Mittelparteien: „Es entſpricht der Verfaſſung, wenn die Parteien der Mitte die Bedingungen beſtimmen, unter denen ſie mit den Flügelparteien eine Mehrheit und eine gemeinſame Regierung bilden wollen. Die Ver⸗ antwortung dafür, daß ein Abrutſchen in den Faſzis⸗ mus und in den Bürgerkrieg verhindert wird, liegt alſo noch immer bei der Mitte, und daran wird ſich wohl, auch ſoweit die Parlamente in Frage kommen, ſobald nichts ändern. Die Mitte trägt die Verantwortung dafür, daß keine wichtige Macht⸗ poſition in die Hände der Verſaſſungsfeinde kommt und daß jedem Verſuch, die Staatsautorität durch terroriſtiſche Methoden zu zermürben, der ſtärkſte Widerſtand entgegengeſetzt wird.“ Und zum Schluß rafft man ſich dann zu einem, wie geſagt, ſehr optimiſtiſchen Ausblick auf: „Ein raſcher Ueberblick über die gegebenen Mög⸗ lichkeiten zeigt uns ein günſtiges Kampfgelände. Er zeigt, daß wir uns den Sieg ſichern können, wenn wir zwei Fehler vermeiden: nämlich wenn wir uns nicht auf eine zu ſtarre Taktik feſtlegen und wenn wir nicht den Kopf verlieren. Die geſchloſſene Front der Partei, der Gewerkſchaften, des Reichs⸗ banners, der Sportorganiſationen ſteht bereit zur Abwehr und zum Vormarſch. Wir ſind ſtark. Wenn wir ſtark und unter ſorgfältiger Ausnutzung aller taktiſchen Möglichkeiten den uns heimiſchen Boden der demokratiſchen Legalität verteidigen, werden wir unüberwindlich ſein!“ Es ſcheint alſo doch allmählich bei der Sozial⸗ demokratie die Einſicht ſich zu verſtärken, daß ſelbſt eine fortgeſetzte Tolerierungspolitik oder beſſer und genauer die Methode des Aushandelns ſtillſchwei⸗ gender Unterſtützung der Regierungsmaßnahmen gegen Konzeſſionen den unvermeidlichen Gang der Ereigniſſe nicht mehr werde aufzuhalten vermögen, eine Einſicht, von der man bisher allerdings im Lande Preußen noch keinen Hauch zu verſpüren be⸗ kam. Nun ſtößt man in die Poſaune und ſchickt ſich an, die Baſtion zur Verteidigung zu ſtärken. Ein Beweis für dieſe Taktik ſcheint uns auch in der ſeit ungefähr Wochenfriſt verſtärkten Agitation und Propaganda zu liegen, für die man die in Heſſen gefundenen Dokumente als willkommenen Anlaß benutzt. Obgleich erſt am Sonntag in allen Teilen der Stadt Reichs hannerkundgebun⸗ gen ſtattgefunden haben, war geſtern der Sportpalaſt der Schauplatz eines neuen Reichs bannertreffens. Man hatte diesmal, um den nach außen hin ja immer noch„überparteilichen“ Charakter dieſer Organiſa⸗ tion zu demonſtrieren, Konzeſſionsſchulzen von der Staatspartei und dem Zentrum ſich ver⸗ pflichtet. Es ſprach der ſtaatsparteiliche Landtagsabg. Major a. D. Hauf, der das Verhalten des Reichs⸗ anwalts rügte und zu„ſchonungsloſem Vorgehen gegen Hochverräter und Wirtſchaftsverderber jeder Art“ aufrief. Der Vorſitzende der Berliner Zen⸗ trums partei, Schulrat Kellermann, wandte ſich direkt an den Reichskanzler und rief aus: „Dieſe Tauſende von Menſchen, die hier verſam⸗ melt ſind, einmütigen Willens, ſich für die Republik bis zum Letzten einzuſetzen, dürfen nicht enttäuſcht werden durch ein Schwachwerden der Führung.“ Die nach dem„Vorwärts“„erhebende“ Kund⸗ gebung fand mit einem Treuegelöbnis auf die Repu⸗ blik und dem Reichsbannerlied ein„erhebendes“ Ende. Im übrigen bot die Verſammlung ein recht kriegeri⸗ ſches Bild. Der„Vorwärts“ zeigt unverhohlene Freude beſonders darüber, daß die Stafo, Schufo und Jungba⸗Organiſationen„in voller Ausrüſtung mit Torniſter und Sturm⸗ riemen herunter“ unter den Ovationen der Verſammlung einmarſchierten.()) zwijchenfall nach einer Noichsbannerkundgebung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 3. Dez. Im Anſchluß an eine Kundgebung des Reichs⸗ banners im Sportpalaſt iſt es geſtern abend zu einem merkwürdigen Zwiſchenfall gekommen. Ein Miniſterialrät, der im Reichspoſt⸗ miniſterium einen führenden Poſten be⸗ gleitet, brachte, als die Teilnehmer an der Kund⸗ gebung in dichten Scharen den Verſammlungsraum verließen, auf der Straße ein Hoch auf den preaßi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Dr. Braun aus. Er wurde daraufhin auf Veranlaſſung des Polizeimajors Lewit, der mit der Aufrechterhaltung der Ordnung und den polizeilichen Schutzmaßnahmen in Zuſam⸗ menhang mit der Kundgebung beauftragt wac, ver⸗ haftet. Als der Miniſterialrat den Major dacauf aufmerkſam machte, daß es ſich nicht um eine anti⸗ republikaniſche Demonſtration handele, ſondeen alle Leute„Hoch die Republik“ und„Frei Heil“ riefen, ſoll Mafſor Lewit erwidert haben, daß dadurch die öffentliche Ruhe, Sicherheit und Ordnung geſtört würden. Der Miniſterialrat wurde auf das Polizeirevier gebracht und erſt nach längerer Zeit wieder entlaſſen. Wie wir hierzu erfahren, iſt Polizeimajor Le⸗ wit auf Grund der geſtrigen Vorgänge in der Potsdamerſtraße nach der Reichsbannerkundgebung im Sportpalaſt ſeines Poſtens als Leiter der Polizeiinſpektion Tiergarten ent⸗ hoben worden. Der Miniſter des Innern hat ſich diſziplinariſche Maßnahmen vorbehalten. Wer der Nachfolger des Offiziers ſein wird, und wohin Major Lewit verſetzt werden wird, ſteht noch dahin. Treviranus über Everling Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dez. Herr Prof. Everling, eine Sohn des deutſch⸗ nationalen Reichstagsabgeordneten, iſt, wie erinner⸗ lich im Auguſt dieſes Jahres aus ſeiner Stellung als Fachreferent im Reichsverkehrsminiſterium ausge⸗ ſchieden, weil ihm vorgeworfen war, daß er für eine ausländiſche Firma zu Ungunſten der Junkerswerke ein Gutachten ge⸗ liefert habe. Wie jetzt bekannt wird, hat der Reichsverkehrs⸗ miniſter Treviranus auf die Anfrage eines Reichstagsabgeordneten hin geantwortet, daß nach den bisherigen Feſtſtellungen Everling bei der Er⸗ ſtattung ſeines Gutachtens vaterländiſche Geſichts⸗ punkte nicht verletzt habe. Eine Wiedereinſtel⸗ lung könne indes nicht erfolgen, da Everling vor Abfaſſung dieſes Gutachtens nachdrücklichſt darauf hingewieſen worden ſei, daß eine ſolche Betätigung den Beſtimmungen ſeines Dienſtver⸗ trages widerſpreche. Eine Wiedereinſtellung Everlings ſei nicht möglich, zumal über ſeinen Poſten bereits verfügt ſei. Einem Wirken als Sachverſtän⸗ diger auf dem Gebiete des Luftfahrtweſens außer⸗ halb des Miniſteriums oder auch an der Hochſchule würde der Miniſter indes keinerlei Schwierigkeiten bereiten. Der Henker flort die Diplomatie Von unſ. oſtoberſchleſiſchen Mitarbeiter Kattowitz, 30. November. Polens einziger militäriſcher Marſchall, Joſeph Pilſudfki, ſollte vor wenigen Wochen auch Titel und Rang eines rumäniſchen Marſchalls er⸗ halten. Das wußten wenigſtens rumäniſche Blätter zu berichten, die der Bukareſter Regierung nahe⸗ ſtehen. Einzelne polniſche Blätter druckten dieſe rumä⸗ niſche Nachricht zwar nach, verhielten ſich ihr gegenltber aber doch ſehr kühl und zurückhaltend. Dieſe Zurück⸗ haltung war begreiflich, weil in der gleichen rumä⸗ niſchen Nachricht auch geſagt wurde, daß Marſchall Pilſudſki im Kriegsfalle den Oberbefehl über das vereinigte rumäniſch⸗polniſche Heer führen ſolle. Natürlich konnte man hier nur einen Krieg mit Rußland im Auge haben, mit dem⸗ ſelben Rußland, mit dem erneut Verhandlungen über den Abſchluß eines polniſch⸗ruſſiſchen Nicht⸗ angriffspaktes ſchweben, die fetzt auch nicht mehr von Moskau beſtritten werden. Da war die Nach⸗ richt über die Verleihung der rumäniſchen Mar⸗ ſchallswürde an Pilſudſki natürlich reichlich peinlich. Pilſudſki brach ſeinen damaligen Aufenthalt in Ru⸗ mänien plötzlich ab und kehrte, völlig unerwartet, nach Polen zurück. Seitdem iſt die Diskuſſion über die polniſch⸗ruf⸗ ſiſchen Verhandlungen in der Preſſe Polens eine recht lebhafte geworden. Man erinnert ſich, daß dieſe Verhandlungen bereits im Jahre 1926 ihren Anfang nahmen, infolge gewiſſer polniſcher Anſprüche aber für einige Jahre einſchliefen. Noch im vergangenen Sommer beſtritt der ruſſiſche Außenkommiſſar Lit⸗ winow auf der Durchreiſe in Berlin gegenüber Preſſevertretern das Beſtehen von irgendwelchen polniſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen. Heute iſt ein ſol⸗ ches Dementi nicht mehr möglich. Die polniſche Re⸗ gierung hat ein ausführliches Kommuniqus über dieſe Verhandlungen ausgegeben, das in der pol⸗ niſchen Preſſe lebhafte Kommentare ausgelöſt hat. Man geht heute davon aus, daß Rußland durch den japaniſch⸗chineſiſchen Konflikt im Fernen Oſten ge⸗ neigter ſein müſſe, einen Vertrag nach den Wün⸗ ſchen Polens zum Abſchluß zu bringen. Beſonders der„Kurj. Polſki“, das Organ der polniſchen Groß⸗ induſtrie, ſuchte eingehend nachzuweiſen, daß Ruß⸗ land das größte Intereſſe habe, den Frieden an ſet⸗ nen europäiſchen Grenzen zu ſichern und dauerhaft zu fundamentieren. Die Schwierigkeiten für den Abſchluß des Vertrages ſind in der Zwiſchenzeit jedoch nicht ge⸗ ringer geworden. Polen hat nach ſeinen Regie⸗ rungsblättern nach wie vor den Wunſch, daß die baltiſchen Staaten zu den Verhandlungen mit heran⸗ gezogen werden. Es hat weiter immer noch den Wunſch, daß Rußland in irgendeiner Form die deutſch⸗polniſchen Grenzen garantiert und daß drit⸗ tens ein ähnlicher Nichtangriffs⸗Pakt auch zwiſchen Rumänien und Rußland abgeſchloſſen wird. Noch vor wenigen Monaten hatte das Warſchauer Regie⸗ rungsblatt, die„Gaz. Polſka“ geäußert, daß die beſſarabiſche Frage kein Hindernis für den Abſchluß eines Vertrages mit Rußland ſein könne und ſein werde. Man ließ damals erkennen, daß man für die Erfüllung der eigenen Wünſche zur Preisgabe des rumäniſchen Verbündeten bereit ſei. Seitdem war der Bruder des rumäniſchen Königs hier zu Beſuch, wo er Beſprechungen mit zahlreichen führenden Männern, auch mit Pilſudſki, hatte. Marſchall Pil⸗ ſuͤſki war dann im Oktober einige Wochen in Rumänien, wo er umgekehrt nicht minder zahlreiche Beſprechungen mit führenden Rumänen hatte. Und heute wiſſen die polniſchen Blätter zu berichten, daß man an der rumäniſchen Liebe feſthalten will, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, daß der polniſche Geſandte in Bukareſt die rumäniſche Regierung fortgeſetzt über die von Polen mit Rußland geführ⸗ ten Pakt⸗Verhandlungen informiert. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die ruſſiſch⸗polniſchen Verhandlungen nur im Ein vernehmen mit Paris geführt werden. Der polniſche Außenminiſter iſt geſtern von einem mehrwöchentlichen Aufenthalt in Paris nach Warſchau zurückgekehrt. Er hatte nach der polniſchen Preſſe reichlich Gelegenheit, Kenntnis von dem Stande der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen zu nehmen. Darüber hinaus ſollte Herr Zaleſki die polniſchen Wirtſchaftsſorgen zu verringern ſuchen. Die von ihm begonnenen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen werden von einem in Paris verbliebenen Ab⸗ teilungsleiter des polniſchen Handelsminiſteriums fortgeſetzt. Immer noch wünſcht man, daß Paris bie Diskontierung der im Beſttz der oſtoberſchleſiſchen Hütten⸗Induſtrie befindlichen Ruſſen⸗Wechſel über⸗ nimmt. Die eingeſtellten oſtoberſchleſiſchen Lieferun⸗ gen nach Rußland können und ſollen erſt dann wieder 2. Seite/ Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Dezember 1931 aufgenommen werden, wenn eine Möglichkeit ge⸗ ſchaffen wird, für die ruſſiſchen Wechſel bares Geld zu bekommen. Hier aber zeigt Paris den Polen nach wie vor die kalte Schulter. Man will den Polen gern einen Nichtangriffs⸗Pakt mit Rußland gönnen, aber er darf den Pariſer Geldbeutel nicht berühren! In dieſem Augenblick mußte die Henkersarbeit in dem aus dem Weltkriege dem Namen nach be⸗ kannten Baranowitſchi empfindlich ſtören. Wenn poluiſche Gerichte maſſenweiſe Todesur⸗ teile gegen polniſche Staatsbürger wegen Spio⸗ nage zu Gunſten Sowjet⸗Rußlands fällen, dann ergibt das erhebliche Mißklänge. Nachdem erſt kürz⸗ lich erneut ein Offizier erſchoſſen wurde, weil ihm Spionage für Rußland nachgewieſen worden war, mußten acht Todesurteile an einem einzigen Tage beſondere Aufmerkſamkeit beanſpruchen. Das Lemberger Standgericht verurteilte einen Ukrainer zum Tode. Die weiteren ſieben Todesurteile wur⸗ den in dem genannten Barannowitſchi gefällt und durch den Strang ſofort vollzogen. Die ſieben Ver⸗ Täter hatten vergeblich die Gnade des polniſchen Staatspräſtdenten angerufen. Es handelt ſich hier um Eiſenbahner, die ihre Spionagetätigkeit bereits ſeit dem Jahre 1926 ausgeübt haben ſollen. Sie haben nach und nach die Pläne von einer Reihe von öſtlichen Eiſenbahnſtationen den Ruſſen ausge⸗ liefert, wozu ſie beſondere Gelegenheit hatten, da ſie auf nach Rußland verkehrenden Zügen Dienſt taten. Erſt als ſie umgekehrt dem polniſchen Spionage⸗ dienſt Nachrichten aus Rußland anboten und man im Warſchauer Generalſtab erkennen mußte, daß die ſo gelieferten Nachrichten und Pläne von ruſſiſchen Stellen eigens für dieſen Zweck fabriziert waren, entdeckte man auch die verräteriſche Tätigkeit der ſteben Eiſenbahner im Dienſte des ruſſiſchen Nach⸗ barn. An drei Galgen kam das Urteil zur Durch⸗ führung und die polniſche Preſſe berichtet mit faſt behaglicher Breite, daß dieſe Maſſen⸗Hinrichtung mehr als vier Stunden dauerte Beide Nachbarn können aus der tragiſchen Henkersarbeit von Baranowitſchi lernen: Ruß⸗ land kann erkennen, daß der polniſche Staat auch in der Zeit der emſigſten biplomatiſchen Verhand⸗ lungen über den Abſchluß eines gut nachbarlichen Vertrages keine Gnade gegenüber Verrätern im Solde der Sowjets übt. Und umgekehrt wird den führenden Männern Polens in draſtiſcher Weiſe die Erkenntnis aufgezwungen, daß alle Pakt⸗Verhand⸗ lungen für die Moskauer Machthaber kein Grund ſind, die Spionagetätigkeit in Polen einſtellen oder auch nur einſchränken zu laſſen! Herriot über den Tumult im„Trotadero“ Drahtung unſeres Parlſer Vertreters V Paris, 3. Dez. Der Führer der radikalen Sozialiſten und De⸗ putierte Herriot, unter deſſen Vorſitz die Schluß⸗ kundgebung der internationalen Ahrüſtungsfreunde im Trocaderoſaal ſtattfand, nimmt heute zu den ſkandalöſen Vorgängen Stellung. „Welche Schande wurde mir zugefügt, als ich ohnmächtig an der Seite der ausländiſchen Diplomaten und der weiblichen Delegierten den Sturm der franzöſtſchen Hitlerleute zuſehen mußte. Was iſt aus der franzöſiſchen Tradt⸗ tion und Höflichkeit geworden? ſo ruft Herriot ent⸗ rüſtet aus. Der radikale Führer bezeichnet die Freude ber franzöſtſchen Rechtsverbände als ver⸗ ſtändlich, verlangt aber eine Stellungnahme der Republikaner, der Friedensfreunde und der Demo⸗ kraten zu der ihnen zugefügten Beleidigung. In der Provinz und in der Hauptſtadt dürfe man die fürchterlichen Auswirkungen der Tumulte und die Bedrohung des Frie⸗ dens nicht verkennen. Dürfe man denn in Frank⸗ reich von einer Organiſation des Friedens unter dem Schutze der Gewalt ſprechen?“ Herriot fügt hinzu, daß zahlreiche Aus⸗ länder, von Ekel erfüllt, die Trocaderv⸗ Kundgebung verlaſſen hätten. Was ſich an jenem Abend ereignete, wäre nicht der Ausdruck der Ge⸗ fühle Frankreichs geweſen. Der Vauer Vortrag in der Volkshochſchule Die beſondere Art, in der ſich die Geſtaltungs⸗ kräfte des Kapitalismus bei dem Bauern aus⸗ wirken, verſuchte Prof. Dr. Käthe Bauer⸗Men⸗ gelberg, Frankfurt, in einem Vortrag über die Wirtſchaftsgeſinnung der Bauern dar⸗ zuſtellen. Was den Bauern vor dem in die Indu⸗ ſtrie verflochtenen Menſchen auszeichnet, iſt das eigentümliche Erlebnis des Eigentums, deſſen ſee⸗ liſche Tragweite dem Nichtbauern kaum verſtändlich iſt. Er iſt mit ſeinem Gut verwachſen, es beſtimmt ſeine perſönliche Haltung und ſeine ſoziale Geltung, der Beſitz hat einen höheren Wert als das Geld, Die ſrühkapitaliſtiſche Ueberlieferung der Einheit von Haushalt und Betrieb wirkt immer noch, weil die ganze Arbeit nicht dem Reinertrag, ſondern der Bedarfsdeckung dient. Unter kapitaliſtiſchen Ge⸗ ſichtspunkten geſehen, mit Verrechnung von Kapital⸗ verzinſung und Stundenlohn, lebt der Bauer von der Subſtanz, ſein Verdienſt iſt lächerlich gering, ehenſo gering wie die Ertragsfähigkeit ſeines Be⸗ ſitzes. Der Bauer will ſich in erſter Linie ſeine Unabhängigkeit ſichern, der Anreiz zur planmäßigen Bewirtſchaftung und Einführung von Neuerungen fehlt, da die Konkurrenz hier nicht im gleichen Maße wie bei der Induſtrie wirkt, das erzieheriſche Moment zum wirtſchaftlichen Denken alſo faſt ganz zurücktritt. Der Rohertrag iſt entſcheidend, nicht der Reinertrag. Zeit und eigene Arbeit werden nicht eigentlich als Erzeugungskoſten in Rechnung geſtellt, die Ar⸗ beit befriedigt als ſolche und trägt ihren Lohn in ſich. Gegen die Umgeſtaltung dieſer„idylliſchen“ zu Gewerbebetrieben ſetzt wobei das Bewußtſein der Abhängigkeit von unbe⸗ rechenbaren Faktoren wie Klima und Wetter mit⸗ wirken mag. Auch ziehen die Bodenbeſchaffenheit und die Unerſetzlichkeit der menſchlichen Arbeits⸗ kraft der Techniſterung Grenzen, Der Bauer führt kein Maſſendaſein, er bleibt immer ein Einzelner, der höchſtens nachbarliche Hilfe, aber nicht die Zu⸗ ſammenſchweißung durch die Solidarität kennt. Er ſteht außerhalb der Klaſſenordnung, iſt weder Unter⸗ nehmer noch Proletariar, führt ein mehr pflanzen⸗ * treten, hat die ſich der Bauer zur Wehr, Hörfing als Zeitungsgründer Darob große Verſtimmung bei den Sozialdemokraten Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 3. Dez. Ueber die Vorgeſchichte eines Konfliktes, der zwiſchen dem Reichsbannerführer Hörſing und der ſozialdemokratiſchen Parteileitung entbrannt iſt, weiß das chriſtliche Gewerkſchaftsorgan „Der Deutſche“ einige intereſſante Einzelheiten zu melden. Hörſing hat eine neue Tageszei⸗ tung, den„Deutſchen Volkskurier“ gegründet, an der nicht nur die ſozialdemokratiſchen Parteiinſtanzen, ſondern das Reichsbanner ſelbſt Anſtoß genom⸗ men hat. Trotzdem wirbt Hörſing bei den Funk⸗ tionären der S. P.., den freien Gewerkſchaften und dem Reichsbanner für das Blatt und das darin ver⸗ fochtene Wirtſchaftsprogramm, deſſen Hauptſtück ein Arbeitsbeſchaffungsplan in Höhe von rund fünf Milliarden Mark iſt. Offenbar befürchtet die Parteileitung, daß dieſe Pro⸗ paganda dem„Vorwärts“ Abbruch tun und daß es mit Hörſing am Ende ähnlich ſo gehen könnte wie mit der ſezeſſioniſtiſchen Gruppe der Roſenfeld und Seydewitz. Der Forderung des Parteiausſchuſſes, daß Hör⸗ ſing ſein Vorhaben aufgeben ſolle, ſcheint ſich der Bundesführer des Reichsbanners keineswegs fügen zu wollen. Die erſte Nummer des „Deutſchen Volkskuriers“ iſt bereits erſchie⸗ nen. Die Redaktion befindet ſich in Berlins ſtattlich⸗ ſtem Hochbau, dem Europahaus. Außerdem ſoll Hör⸗ ſing bereits langfriſtige Verbindlichkeiten eingegan⸗ gen ſein und erhebliche Bürgſchaften übernommen haben. Es geht auch das Gerücht, daß hinter der Hörſingſchen Zeitungsgründung ein größerer aus ⸗ ländiſcher Truſt ſtünde. Das würde ein höchſt bedenkliches Licht auf das Unternehmen werden. Hörſing ſelbſt erklärt in der ihm befreundeten Preſſe, er wolle keineswegs die republikaniſche Front „angreifen, noch ſtören, noch zerſetzen.“ Seine Zei⸗ tungsgründung ſei eine Privatangelegen⸗ heit und ſein Arbeitsbeſchaffungs⸗ und Wirtſchafts⸗ programm habe die Zuſtimmung von Tauſenden von Volksgenoſſen erhalten. Trotz dieſer Verſicherungen iſt anzunehmen, daß Hörſings Rolle beim Reichsbanner ausgeſpielt iſt. Darauf deutet auch die Tatſache hin, daß der ſtellver⸗ tretende Bundes vorſitzende Hölter mann, deſſen Auftreten im Rundfunk wie erinnerlich zu einer ſcharfen Kontroverſe zwiſchen dem Reich und Preußen führte, zum techniſchen Bundesleiter be⸗ ſtellt worden iſt. ** Der große ausländiſche Truſt, der die neue Zei⸗ tung des Reichsbannerführers Hörſing finanziert oder zum mindeſten finanziell unterſtützt haben ſoll, iſt, wie die„Rote Fahne“ behauptet, der Zün d⸗ holztruſt Jvar Kreuger.()) England als Schrittmacher für die Abrüſtung Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 3. Dez. Um den Bemühungen franzöſiſcher Kreiſe für die Verſchiebung der Abrüſtungskonferenz entgegenzu⸗ engliſche Regierung ſchon heute eine vorläufige Liſte der Delegation veröffent⸗ licht, die ſich am 2. Februar nach Genf begeben ſoll. Die engliſche Delegation für die Abrüſtungskonferenz wird nicht weniger als ſechs Kabinetts mit⸗ glieder einſchließen und zwar den Premierminiſter Macdonald, den Außenminiſter Sir John Si⸗ mon, den Kolonialminiſter Thomas, den Kriegs⸗ miniſter Hails ham, den Luftfahrtminiſter London Berry und den Marineminiſter. Durch die Ankündigung dieſer außergewöhnlich ſtarken Beſetzung hat die engliſche Regierung mit erfreulicher Deutlichkeit die große Bedeutung betont, die ſie der Abrüſtungskonferenz beimißt. Die Liſte iſt übrigens nicht vollſtändig. Beiſpiels⸗ Tragödien der Zeit Telegraphiſche Meldung Frankfurt a.., 3. Dez. Als ein Gerichtsvollzieher geſtern aus einer Wohnung in der Rudolfſtraße Möbel ab⸗ transportieren laſſen wollte, die wegen rück⸗ ſtändiger Miete gepfändet worden waren, fand er die Wohnung verſchloſſen vor. Er ließ die Tür aufbrechen. Nachdem ſchon mit dem Abtragen der Möbel begonnen worden war, fand man in der Küche die beiden Wohnungsinhaber, eine 49jährige Frau und ihren 41jährigen Ehemann, auf Matratze liegend, tot auf. Sie hatten ſich Zyankali vergiftet und den Gashahn öffnet. Aus einem hinterlaſſenen Schreiben geht hervor, daß der Gram über die Pfändung ihres letzten Etgentums die beiden Eheleute in den Tod getrieben hat. einer mit ge⸗ haftes Daſein und iſt an der großen Politik unbe⸗ teiligt. Nur in wenigen Gegenden haben ſich die kapitaliſtiſchen Grundſätze eines Gewerbebetriebes unter beſonderen Verhältniſſen durchzuſetzen ver⸗ mocht. Solange das Eigentum beſteht, wird es aber keine entſcheidende Umgeſtaltung geben. Verbeſſe⸗ rungen ſind möglich durch Ausgeſtaltung der beruf⸗ lichen Vor⸗ und Weiterbildung und durch ſtaatliche Unterſtützung des Bauerntums. Der Großgrund⸗ beſitz wird ſich nicht halten laſſen. Die mit freundlichem Beifall aufgenommenen Ausführungen arbeiteten beſonders ſcharf die Gegen⸗ ſätzlichkeit der geiſtigen Haltung des kapitaliſtiſch denkenden Menſchen, ſei es Unternehmer, ſei es Ar⸗ beiter, und des unkapitaliſtiſchen Bauern heraus. Dazu wurde der„idylliſche“ Betrieb des durch Schutz⸗ zölle wohlgeſicherten durchſchnittlichen europäiſchen Bauern herangezogen. Doch auch der ſcheint heute bei weitem mehr zu„rechnen“, als der Vortrag es zum Ausdruck brachte. Der Bauer iſt heute dazu gezwungen einmal durch die Konkurrenz des Aus⸗ landes, um die heute auch der Bauer weiß, ſodann aber durch das auf dem Ertragswert aufgebaute Ab⸗ gabenſyſtem und durch die von der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft beſtimmten Preiſe der Düngemittel, Ma⸗ ſchinen und Haushaltgegenſtände, die der Bauer not⸗ wendig hat. Der heutige Jungbauer denkt tatſächlich ſchon rational und techniſch, viel mehr als ſein Vater. Ob allerdings auch der Betrieb ſich kollektiviert, d. h. die Großbetriebsform ſich durchſetzt, iſt eine große Frage, die Natur⸗ und Eigentumsverbundenheit wurde mit Recht hervorgehoben. Es läßt ſich aber auch denken, daß der Ausgleich der bäuerlichen und induſtriellen Betriebsform ſich vollzieht durch eine„Rückentwicklung“ der indu⸗ ſtriellen Groß⸗ und Maſſenbetriebe, indem ſie durch eine größere Zahl von Mittel⸗ und Kleinbetrieben erſetzt werden. Eine Angleichung wird erfolgen. Die Behauptung, daß der Bauer ein Einzeldaſein führe, dürfte wohl auch viel Widerſpruch finden. Es gibt Menſchen, die in der Verbundenheit der Dorfgemein⸗ ſchaft eine urſprünglichere und feſtere, weil boden⸗ ſtändige Bindung ſehen als in der Intereſſenſolidari⸗ tät der Unternehmer bezw. Arbeiter. Doch ſind das Dinge, worüber nicht die wiſſenſchaftliche Literatur, ſondern allein der im Beruf ſtehende Bauer zu ſprechen vermag, weil er erlebt hat und erlebt. weiſe iſt immer noch unbeſtimmt, ob Arthur Hen⸗ derſon Präſident der Abrüſtungskonferenz wird. Der Völkerbund hatte im vorigen Jahre ihm dieſe Auf⸗ gabe übertragen und nur der Völkerbund kann dieſe Ernennung zurückziehen. Inzwiſchen iſt aber Hen⸗ derſon nicht mehr engliſcher Außenminiſter und nicht einmal Abgeordneter des Unterhauſes. Es wird deshalb allgemein angenommen, daß Henderſon nicht mehr das nötige Anſehen hat, um die Abrüſtungskonferenz mit Erfolg zu leiten. Wie aber auch dieſe perſonelle Frage gelöſt werden mag, es iſt unverkennbar, daß eine gewaltige Mehr⸗ heit des engliſchen Volkes hinter der Regie⸗ rung ſtehen wird, wenn ſie einen entſchloſſenen Verſuch macht, die europäiſche Abrüſtung einen Schritt vorwärts zu bringen und ſei es nur durch eigene Opfer. r Aufklärung von Villeneinbrüchen Telegraphiſche Meldung — Berlin, 3. Nov. Einer zweiköpfigen Diebesbande, die es nur auf Villen abgeſehen hatte, iſt man auf die Spur ge⸗ kommen. Zwei Einbrecher und der Haupthehler wurden verhaftet. Mehrere große Einbrüche in Dresden, Leipzig und Berlin ſind ihnen nachge⸗ wieſen. Die Einbrecher ſind der 33 Jahre alte frühere Kaufmann Wenzel, der 26 Jahre alte Schriftſetzer Zachmielewſki. Der Hehler iſt der 38 Jahre alte Juwelier und Goldwarenhändler Wieſe in Berlin unter dem Namen„Trauring“⸗Wieſe“ be⸗ kannt. Sieben Einbrüche in Leipzig und acht in Dres⸗ den ſind nachgewieſen. Die Einbrecher ſchoben die Jalouſien hoch, ſteckten ſie und ſchlugen die mit Seife eingeſchmierten Fenſterſcheiben ein. Angeklagter Tell Dem„Tag“ entnehmen wir dieſe Zeitſatire: Bericht des Polizeiwachtmeiſters Frieshardt über die Ver⸗ haftung des Hofbeſitzers Wilhelm Tell, n Zur Perſon: Ich heiße Sebaldus Frieshardt, bin Polizeiwachtmeiſter in Altdorf, dortſelbſt auch wohnhaft. Verheiratet. Zur Sache: Ich trat um 12 Uhr mittags des genannten Unruhetages zuſammen mit dem Wacht⸗ meiſter Leuthold meinen Dienſt auf der Wieſe von Altdorf an, woſelbſt auf Verordnung des Herrn Landvogts Geßler ein Hut auf einer Stange ange⸗ bracht war, den zu grüßen der Bevölkerung durch Maueranſchlag befohlen worden iſt. Irgendwelche verdächtigen Anſammlungen von Demonſtranten habe ich zunächſt nicht bemerkt. Einige Frauen und Kinder verſuchten allerdings, den Hut mit verbo⸗ tenen Ausdrücken zu belegen, doch wurden dieſelben von mir verſcheucht und die Ruhe wiederhergeſtellt. Etwa gegen 2 Uhr nachmittags näherte ſich der Hofbeſitzer Tell, mir nach Namen und Perſon noch nicht bekannt, der Stelle, an der ich Poſten gefaßt hatte. Er ſchien ſich mit ſeinem Knaben zu unter⸗ halten, den er an der Hand gefaßt hielt; ich hatte jedoch den Eindruck, als ob er abſichtlich an dem Hut vorüberſah. Als er ſich mir auf etwa fünf Schritte genähert hatte, richtete ich die Aufforderung an ihn, ſtehenzubleiben. Er antwortete mir etwa in dem Sinne: Was geht das mich an? Daraus entnahm ich, daß er einer radikal⸗politiſchen Partei angehörte, und erſuchte ihn nunmehr, mir zur Wache zu folgen. Durch die in lautem Tone geführte Unterhalt ang ſammelte ſich eine Menſchenmenge an, welche ich pflichtgemäß zum Auseinandergehen aufforderte. Unter ihr bemerkte ich den Pfarrer Röſſelmann und andere Parteigenoſſen des Angeklagten. Auch der diesſeits bereits bekannte Melchthal ſtieß beleidigende Rufe aus, welch letztere ich jedoch aus dem Gedächt⸗ nis verloren habe. Auch weiß ich nicht mehr zu ſagen, was der Angeklagte Tell für Bemerkungen gemacht hat. Jedenfalls nahm die Menge eine bedrohliche Haltung an und verſuchte, mir den Gefangenen zu entreißen. Ich wollte gerade von meiner Waffe Ge⸗ —— Gegen die Deutſchen Leltlands! Es iſt noch in Aller Erinnerung, wie glänzen der letzte Wahlſieg der baltiſchen Deut. ſchen bei den letzten Parlamentswahlen geweſen ſind, wo ſie dank ihrer Diſziplin durch das organi⸗ ſierte Hinüberwerfen von deutſchen Wählern aus einem Wahlkreiſe in einen andern, das durch das Geſetz erlaubt iſt, aber nur bei der Opferwilligkeit und Geſchloſſenheit der deut⸗ ſchen Wählermaſſen ſich in praxi ermöglichen läßt trotz der erheblich angewachſenen Zahl der lettiſchen Wähler wieder 6 Abgeordnete durchbringen konn⸗ ten. Der Aerger im Lager der lettiſchen Chauviniſten war denn auch ſehr groß und ſo haben ſie ſich kurzer Hand und ſkrupellos entſchloſſen, nach bewährter Methode durch ein ad hoe zu machendes Geſetz d. h. durch einen Gewaltſtreich den Deutſchen in Lettland zu beweiſen, daß das Geſetz in Lettland für Deutſche nicht gilt. So haben denn das Demo⸗ kratiſche Zentrum und ſeine Gefolgſchaft im Parla⸗ ment einen Antrag eingebracht, daß durch Abände⸗ rung des Wahlgeſetzes, das ſeit 1925 in Kraft beſteht und niemals angefochten worden if, jetzt nach ſechs Jahren() dem„deutſchen Unfug“ ein Ziel geſetzt werde. Bezeichnend für den brutalen Nationalismus, der heute in Lettland Trumpf iſt, iſt die Tatſache, daß dieſer ungeheuerliche Antrag mit den Stimmen aller lettiſchen Parteien nach giftigen Hetzreden als„undemokratiſch“, ja als „verfaſſungswidrig“, da das Wahlgeheimnis nicht gewahrt bleibe, der öffentlich⸗ rechtlichen Kommiſſion mit dem Auftrage überwieſen wur⸗ de, das Wahlgeſetz abzuändern. Das hat dem deutſchen Abgeordneten Schoeler die Gelegenheit geboten, in ſcharfer Weiſe die ganze Hinterhaltigkeit und Verlogenheit, mit der ſich heute der lettiſche Nationalismus drapiert, an den Pran⸗ ger zu ſtellen und nachzuweiſen, daß die Wähler⸗ transporte, denen die Deutſchen ihre 6 Abgeordneten verdankten, nur das Prinzip der Proportionalität wahren und damit der Gerechtigkeit näher kommen, Das neue Geſetz ſei ein aus kleinlichem Neide ent⸗ ſprungenes ausſchließlich gegen die Deutſchen ge⸗ richtetes Aus nahmegeſetz. Sollte es angenom⸗ men werden, ſo würden ſeine Urheber doch nichts erreichen— die Deutſchen würden das nächſte Mal mit 7 Abgeordneten wiederkehren! 8. Jugendliche Giftdiebe verhaftet — Frankfurt a.., 3. Dez. Der Kriminalpolizei gelang es, zwei 17 und 19 Jahre alte Burſchen feſtzunehmen, denen bisher 18 Einbrüche nachgewieſen werden konn⸗ ten. In der Wohnung der beiden fand man ein großes Lager mit ſchweren Giftſtoffen, wie Veronal, Pikrin⸗ und Phoſphorſäure, Strichnin, Lu⸗ minal und Kokain. Die Verhafteten hatten dieſe Gifte aus dem Pharmazeutiſchen Inſtitut geſtohlen. Sie er⸗ klärten, ſie hätten die Gifte gebraucht, um che⸗ miſche Verſuche anzuſtellen, mit denen ſie ſich ſchon ſeit ihrem 12. Lebensjahr beſchäftigt hätten. Vadiſche Politil Vorbereitung auf die Abrüſtungskonferenz In dem Beſtreben, unſere Vertreter in Genf bei der am 22. Februar 1932 oder„ſpäter“ beginnenden Internationalen Abrüſtungskonferenz nach beſten Kräften zu unterſtützen, haben ſich Verbände aller Richtungen zu gemeinſamer Arbeit vereinigt, um einen einheitlichen Volkswillen in der Ab⸗ rüſtungsfrage herbeizuführen. Der Badiſche Kriegerbund und der Deutſche Offiziers⸗ ſich an die Spitze einer ſolchen Bewegung geſtellt und veran⸗ bund, Landesverband Baden, haben ſtalten zu dieſem Zwecke überall im Lande Kund⸗ gebungen. In Karlsruhe findet vorausſichtlich am Sonntag, 10. Januar 1932 die erſte große Kundgebung ſtatt. brauch machen, als der Herr Landvogt perſönlich er⸗ ſchien. N Nachdem ich demſelben dienſtlichen Bericht erſtattet hatte, erkundigte ſich dieſer in höflichem Tone nach der Schießkunſt des Angeklagten Tell. Es fiel mir auf, daß Tell ſichtlich zurückhaltende Ausſagen dar⸗ über machte. Auf die Bitte des Herrn Landvogts, nunmehr einen Apfel vom Kopfe ſeines Sohnes Walter Tell zu ſchießen, geriet der Angeklagte in große Erregung. Bald darauf aber ſah ich, wie er die Armbruſt anlegte. Das Weitere konnte ich nicht verfolgen, da ſich unter den Zuſchauern eine gewiſſe Unruhe bemerkbar machte. Ich hörte nur noch, daß der Meiereibeſitzer Stauffacher rief:„Der Apfel iſt gefallen!“ N Da der Angeklagte Tell kurz darauf aber eine Bemerkung machte, die als tätliche Bedrohung des Herrn Landvogts aufzufaſſen war, ſo wurde derſelbe verhaftet. Wo der Apfel hingekommen iſt, vermag ich nicht zu ſagen. v. g. u. Sebaldus Frieshardl. Vorentwurf für den neuen Glaspalaſt in München. Das Bayeriſche Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus hat jetzt den Profeſſor des Techniſchen Hochſchule in München, Adolf Abel beauftragt, einen Vorentwurf für den Neubau des Glaspalaſtes in München herzuſtellen. Für den Bau des neuen Kunſtausſtellungsgebäudes kommt als Platz das Gelände des ehemaligen Glaspalaſtes in Betracht. Der Vorentwurf ſoll über das Bau⸗ programm für den Neubau und über eine ent⸗ ſprechende Koſtenberechnung einen Ueberblick bieten. Nach Fertigſtellung des Vorentwurfes wird die Frage einer Möglichkeit für ein Preisausſchreiben erörtert werden. 5 * Paul Barſch: Von einem, der auszog. Ein Seelen⸗ und Wanderjahr auf der Landſtraße. Beraſtabtv nag Breslau. Detlev von Liliencron nannte das Buch jute Barſch„ein Volksbuch, das gleichzeitig eines der ſch barſten Kunſtwerke, eine der innigſten Proſadichlugger iſt“. Der Literaturhiſtoriker Prof. Engel ſchrieb 15 diefes klaſſiſches Buch,„er kenne wenige deutſche 1 die ſich, ganz abgeſehen von dem Inhalte, mit ſo eber Kunſtvergnügen leſen“. Die deutſchen Schulleſeh haben dem Buch daher Stücke entnommen. feile Ausgabe des 416 Seiten ſtarken in denen Buches iſt zu begrüßen. Leinen gebun⸗ Die neue wohl- S W. e e e „„ T„ re„ e e oa und enen onn⸗ ein wie Lu⸗ dem er⸗ che⸗ ſich . 9 Donnerstag, 3. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 562 Weihnachtsmeſſe Der geſtrige Mittwoch brachte wiederum eine Er⸗ höhung der Beſucherzahl um nahezu ein halbes Tauſend. Annähernd 3500 Karten wurden verkauft, darunter etwa 1000 Kinderkarten. Somit kommt allein ſchon zahlenmäßig zum Ausdruck, daß der in dem Filmvorführungsraum abgehaltene Kindernachmittag ein voller Erfolg war. Anfänglich fehlte zwar die ubtige Skimmung, denn in dem an ſich ſchon recht nüchternen Saal war es nicht beſonders warm. Schließlich hätte auch ein Weihnachtsbaum ſinnvoll gewirkt. Aber vergeblich hielt man nach einem ſol⸗ chen Ausſchau. Dennoch gelang es Frau Hirtler, die dieſen Nachmittag leitete, ſehr raſch, die Kinder in ihren Bann zu ziehen. Sie las ihnen ſchöne Märchen vor, ſang mit ihnen Weihnachtslieder und zauberte ſo eine Weihnachtsſtimmung in den Raum, der ſich ſelbſt die zahlreich erſchienenen Erwachſenen nicht verſchließen konnten. Mit der Ruhe der Kinder war es aber vorbei, als der Nikolaus mit Geſchenken beladen den Saal betrat. Immerhin konnte er ſich noch etwas Ruhe verſchaffen. Er ließ ſich von den Kindern Weihnachtsgedichte aufſagen. Hierbei zeigte es ſich, daß nicht nur für Weihnachten, ſondern auch für den Nikolaustag bereits fleißig gelernt worden iſt. Die beſonders fleißigen Kinder erhielten wert⸗ volle Belohnungen, auf die die Kameraden nicht wenig neidiſch waren. Als ſchließlich noch Knecht Ruprecht mit einem weiteren Bündel voll Geſchenken erſchien, war es mit dem Reſpekt vorbei. Ein Ge⸗ dränge ſetzte ein, denn jedes Kind war darauf aus, nicht mit leeren Händen den Saal zu verlaſſen. Am ſchlimmſten waren aber die Erwachſenen, die ſich zum Teil rückſichtslos durchzuſetzen verſuchten. Um die zur Verteilung gelangenden Reklamehütchen und Reklameſpiele tobte der gleiche Kampf, obgleich ſo viel Vorrat vorhanden war, daß kein Kind leer aus⸗ zugehen brauchte. Wenn dennoch einige Wünſche nicht befriedigt werden konnten, weil einige glaubten, alles haben zu müſſen, ſo lag das nicht an der Orga⸗ niſation, ſondern an der Unvernunft der Kinder, in erſter Linie an der Un vernunft der Eltern. Das Drängen war immerhin begreiflich, wenn man einen Blick in die Geſchenkkiſte warf. Ueber 1000 Stiftungen waren von den einzel⸗ nen Ausſtellern eingelaufen. Darunter befanden ſich ſehr wertvolle Stücke, die ihren neuen Beſitzern ſo wertvoll erſchienen, daß ſie ſich mit ihnen ſchleunigſt aus dem Staube machten, weil ſie einen Irrtum vermuteten und eine Rück⸗ gabe befürchteten. Die Ausſteller, die keine Waren geben konnten, hatten Geldbeträge geſtiftet und ſo den Einkauf von Süßigkeiten ermöglicht. Als der Nikolaus und Knecht Ruprecht ihren Ausverkauf anzeigten, gab es nur langſam wieder Ruhe in dem Sgal. Das Photohaus Breunig hatte inzwiſchen den Lichtbildapparat aufgeſtellt und erfreute dann beinahe eine Stunde lang Groß und Klein mit allerlei Lichtbildern von deutſchen Landſchaften, von Märchen und von vielen anderen Dingen. * * Steuerkarten 1932. Der Anzeigenteil enthält eine Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters über die Steuer karten 1932, auf die beſonders hin⸗ gewieſen ſei. * Laßt keine Fahrzeuge mit Waren uubeauf⸗ ſichtigt! Dieſe Warnung iſt vor allem in der Weih⸗ nachtszeit angebracht, wie die jüngſte Liſte unauf⸗ geklärter Diebſtähle zeigt. Am 25. Nov. verſchwan⸗ den von einem Handwagen in der Kleinen Merzel⸗ ſtraße 20 halbe Flaſchen Sekt mit der Bezeichnung Henkel Trocken“, und vor N 7 zwei Pakete mit Radiogeräten, am 1. Dez. aus einem Perſonenauto zor NJ 7 ein Vulkan⸗Fibrekoffer und zwei braune Ledertaſchen mit Pralinen⸗ und Gebäckmuſtern, Oſterhaſen und Oſtereiern und am 30. Nov. von einem Beſtättereiwagen in der Innenſtadt eine Kiſte mit 29 Kilo Schokolade, Marke Suchard. Am 25. Nov. wurde außerdem aus einem Eiſenbahnwagen in Seckenheim eine Kiſte der Firma Gebr. Stoll⸗ werck in Köln und dem Zeichen G 8 65 408 mit Scho⸗ koladewaren entwendet. Mielſenkung um 20 v. fordern die Neubaumteter der Gartenvorftadt⸗Genoſſenſchaft Mannheim Die am 25. November einberufene Verſamm⸗ lung der Neubaumieter der Garten vorſtadtgenoſſenſchaft Mannheim be⸗ faßte ſich, ſo wird uns geſchrieben, unter der Leitung des Vorſitzenden des Mieterausſchuſſes der Almen⸗ ſiedlung, Herrn Klaiber, mit der gegenwärtigen Lage der Neubauten und den Mietzinsverhältniſſen. Es wurde die von der Stadt Mannheim geplante Maßnahme, die Tilgungen und die über 3,5 v. H. hinausgehenden Zinsſätze der ſtädtiſchen Gelder zu ſenken, beſprochen, die ſich auf die geſamte Miethöhe in durchaus ungenügender Weiſe auswirkt. Die Senkung durch dieſe Erleichterungen macht noch nicht 5 v. H. der gegenwärtigen Mietſätze aus. Ver⸗ ſchiedene andere Möglichkeiten, die Mieten durch Einſparungen im Etat der Genoſſenſchaft zu ſenken, werden immer wieder durch von außen kommende Einflüſſe durchkreuzt. So machen allein die jetzt erſtmalig anfallenden Steuern für die in den Jahren 1920½1 erſtellten Häuſer etwa 15000 Mark aus, mit denen ſich ſchon eine weitere Senkung der Mieten ermöglichen ließe. Weiter wurde mit vollem Recht über die von der Stadt geforderte unterſchied⸗ liche Höhe der Erbbauzinſen geklagt. Während das flach bebaute Gelände einen Erbbau⸗ zins von 20 Pfg. je Quadratmeter im Jahr zu zahlen hat, verlangt die Stadt für das unmittelbar daneben gelegene Gelände an der Speyererſtraße 1 Mark je Quadratmeter, alſo das Fünffache, nur weil hier Hochhausbebauung im Bebauungsplan vorgeſehen iſt. Und dabei befinden ſich gerade in dieſen Hochhäuſern durchweg Kleinwohnungen, deren Inhaber durch die fortwährenden Gehaltskür⸗ zungen beſonders ſchwer betroffen werden. Hier ſollte die Stadt in ihrer Grundſtückspolitik endlich eine etwas ſozialere Haltung einnehmen. Senkung dieſer hohen Erbbauzinſen und Verlängerung der Steuerfreiheit für die Nachkriegsbauten auch über die vorgeſehenen zehn Jahre hinaus ſind die dringendſten Forderungen, durch deren Bewilligung die Stadt von ſich aus in der Lage iſt, die Neu⸗ baumieten wirkſam weiter zu ſenken. Ein weiterer Einfluß auf die allgemein zu hohen Zinsſätze der Hypotheken und Baugelder kann nur vom Reich kommen. Die mit Recht hierbei von den Neubau⸗ mietern zu ſtellenden Forderung fand ihren Nieder⸗ ſchlag in der folgenden, aus der Verſammlung her⸗ aus eingebrachten Entſchließung, die an die maßgebenden Körperſchaften der Stadt und des Landes zu richten iſt und die einſtimmige Annahme fand. Die Verſammlung der Neubaumieter der Garten⸗ vorſtodt⸗Genoſſenſchaft Mannheim hat davon Kenntnis genommen, daß die Stadt Mannheim wenigſtens den Verſuch gemacht hat, öͤurch Ermäßigung der Tilgungs⸗ ſätze der von der Stadt gegebenen Hausbaudarlehen mit oͤer Senkung der unter der heutigen Wirtſchoftslage nicht mehr tragbaren Neubaumieten zu beginnen. Die Auswirkung dieſer Senkung iſt jedoch von ſo geringem Einfluß auf die Mieten— ſie macht im Höchſtfall noch nicht 5 v. H. des Mietzinſes aus—, daß damit den berechtigten Forderungen auf Senkung der Neubau⸗ mieten in keiner Weiſe Rechnung getragen wird. Eine wirkſame Senkung müßte mindeſtens den Satz von 20 v. H. erreichen, um ſich den durch Abbau geſenkten Einkommensverhältniſſen der betroffenen Bevölke⸗ rungskreiſe einigermaßen anzupaſſen und den ohnehin ſchon beſtehenden Gegenſatz zwiſchen Alt⸗ und Neubau⸗ mieten mit Rückſicht auf die Einkommensminderung nicht noch mehr zu verſchärfen. Die Verſammlung iſt ſich bewußt, daß die Senkung der Tilgungsſätze allein nicht genügt, ſondern daß eine durchgehende Beſſerung nur von der erheb⸗ lichen Senkung der Zins ſätze, beſonders für die von der Städt. Sparkaſſe gegebenen Hypothe⸗ ken, zu erwarten iſt. Ein Sotz von 7,5 v. H. für erſtſtellig geſicherte Hypotheken iſt in der heutigen Zeit wirtſchaftlich nicht tragbar und auch im Intereſſe der Volkswirtſchaft nicht zu verantworten. Da die Herab⸗ ſetzung der Zinsſätze jedoch nicht von einer einzelnen Kommune, wie der Stadt Mannheim, zu erreichen iſt, ſo verlangt die Verſammlung, daß ſich die Stadt⸗ gemeinde mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln ſowohl beim Land Baden, wie beim Reich mit Hilfe der kommunalen Verbände(Städtetag uſw.] ener⸗ giſchſt für eine generelle ev. zwangsweiſe Sen⸗ kung der Zinsfätze einſetzt. Die Verſammlung weiß ſich in dieſer Forderung mit allen Neubaumietern im ganzen Reiche einig und erwartet, daß die Stadt auch in dieſem Punkte endlich von der theoretiſchen Behandlung innerhalb der ſtädtiſchen Verwaltung zu aktiver Betätigung im angeführten Sinne übergeht. en. Markt unter Null Es weihnachtet ſchon ſtark auf dem Markt. Ver⸗ frorene Geſichter, kerzengeſchmückte Adventskränze, Tannenzweige und Tannenbäumchen waren heute auffallende Neuerſcheinungen. Die wenigen In⸗ tereſſenten gingen durch den Gemüſemarkt, be⸗ ſahen ſich viel und kauften wenig. Am Obſtmarkt konkurrierten füdländiſche Früchte mit dem einheimi⸗ ſchen Obſt. Die wundervollen Tapfeläpfel und ⸗Bir⸗ nen, Orangen und Mandarinen, vereint mit Nüſſen und Kaſtanien machen ſchon auf Weihnachten auf⸗ merkſam. Vom Fiſch⸗ und Geflügelmarkt kann eine erfreuliche Tatſache gemeldet werden. Hier hat ein bemerkenswerter Preisabſchlag den Zu⸗ ſpruch vergrößert. An den Ejerſtänden iſt man nicht gewillt, an der ſinkenden Preistendenz feſtzu⸗ halten. Der Preis der Trinkeier iſt von 16 auf 18 Pfennig gehüpft. Am lebenden Geflügelmarkt ſtellen ſich zwar immer die meiſten„Schauintereſſenten“ ein, aber die Käufer bleiben zum Bedauern der Händ⸗ ler immer noch in dem gewünſchten Maße aus. Der Blumen markt ſtellt durch ſeine gut kultivierten Alpenveilchen, Primeln, herrlichen Chry⸗ ſanthemen und ſonſtigen deutſchen Schnittblumen die ausländiſchen Erzeugniſſe in den Schatten. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 44,5; Salatkartoffeln 12; Wirſing 8— 10 Weiß⸗ kraut—10; Rotkraut—12; Blumenkohl, Stück 20—60; Karotten, Bſchl.—7; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10; Spinat 1012, Mangold—10; Zwiebeln 10—12; Feldſalot 40—80; Kopfſalat, Stück 15—20; Endivienſalat, Stück 8 bis 10; Oberkohlraben, Stück 8— 10, maten 5060; Roſenkohl 15—18; To⸗ Radieschen, Bſchl.—8; Rettich, Stück 8 bis 0 FFC Copyt! 91 1929 5 Jb. WIIh. Köper, Minden IW. Und wie alle Verantwortlichen im Kriege, die bis ius Herz hinein die Dinge durchdachten, kam der Augenblick, nun kurz bevor der von ihm ausge⸗ arbeitete Plan Wirklichkeit werden ſollte, auch für dieſen Major Schmidt: die Zahlen und Buchſtaben auf den Karten wurden lebendig, Abſchnitt K E 4 4200: 13,5 1800: 7,5 10: 38,5 pro Tag— 6010 Granaten auf ein Grabenſtück mit vielleicht 200 Mann Beſatzung— 18 000 Granaten auf 200 Mann in drei Tagen— wer ſoll da noch übrig bleiben! Der Tapferſte nicht. Noch eher der Feigling, der ausreiſt oder überläuft. Vielleicht aber keiner. Mord. Wahnſinn. Verkehrung aller ſittlichen Gefühle. Er wird zu Exzellenz gehen und um Ablöſung litten. Er ſei krank. Der Major betaſtete ſeine Stirne, ſeine Wangen. Sie waren glühend heiß. Henker, ſagte eine Stimme zu ihm. Ja, er wird mit dem nächſten Lazarettzug von Montmédy nach Deutſchland fahren. Montmédy— da fiel ihm der kleine Infanteriſt ein, den er auf der Straße nach irmidon traf. Ob der noch lebte? 4 uhr. Noch eine halbe Stunde. Der öſter⸗ keichſſche Kommandeur der Mörſerbatterie trat mit den beiden ihm beigegebenen deutſchen Artillerie⸗ Oberleutnants ein. „Alles fertig, Herr Major“, meldete der eine der berleutnants. %s könnt ſchon losgehen— von mir aus— te der Oeſterreicher. Autohupen. Exzellenz ſtieg aus dem Wagen. — 5 lieber Schmidt, es wird doch alles klap⸗ „Ja— jawohl, Exzellenz— natürlich— aber—“ „Was— Ueberraſchungen an der Front?“ „Nein, Exzellenz. Nur ich—“ f „Halten Sie durch. Ich weiß, ſchlafloſe Nächte gehabt. Das Trommelfeuer müſſen Sie noch leiten. un wollen wir Ihnen ein ruhigeres Kommando geben. Machen Sie's gut, lieber Schmidt“. Es war 10 Minuten vor 4 Uhr. Major Schmidt ſtarrte vor ſich hin. Draußen vor dem Unterſtand war alles ſchon bereit, den erſten Schuß abzu⸗ ſchießen. Der ſchwere Mörſer ſollte das Zeichen geben für den Beginn des ſiebzigſtündigen Trom⸗ melfeuers. Mutter— wohin treibt uns das Leben? In welche Pein und Marter jagen einander Menſchen den Menſchen? Wer hat mich auf dieſen Platz geſetzt und mir befohlen, Werkzeug dieſer Tat zu ſein? Gott? Ich habe Bücher über den Dreißigfährigen Krieg geſchrieben und trotz des Totentanzes, der mir da aus der Hiſtorie entgegentanzte,— es gab da heldiſche Gipfelung: der Führer führte Seelen gegen Seelen, gewiß zu einem harten, aber doch ritterlichen Handwerk: Kühnheit, Mut und Ent⸗ ſchloſſenheit entſchieden. Hier aber kommandierte er Maſchinen. Nein, die Maſchinen wurden nicht menſchlich beſeelt durch die Menſchen, die ſie bedien⸗ ten. Die Menſchen wurden Knechte der Maſchinen. Es war wirklich nur eine Rechenaufgabe. Perſön⸗ licher Mut der Führer? Die Barriere der Front ſchützte die Stabsquartiere hier ſicherer als in der Heimat. 8 Wenn er heimkehrte, wollte er ein Buch gegen die Mechaniſierung des Menſchen ſchreiben. Geh hindurch durch die Qual und Pein, ſagte eine Stimme. Leide an dem Wahn dieſer Martern. Er⸗ fülle die Seele mit Abſcheu vor dem, was du tuſt. Damit der Abſcheu rieſengroß wird, um auf Kind und Kindeskinder nachzuwirken, ſo tue das Grauſige und Furchtbare, gerade weil du es nicht willſt. „Es iſt eine Minute vor 4 Uhr, Herr Major“, meldete ein Unteroffißier. „Gut.“ N Er trat vor den Unterſtand. Alle, Offiziere un Mannſchaften, um den Mörſer, der den Signalſchuß geben ſollte, verſammelt, ſahen auf ihn. 15; Meerrettich, Stück 15-35; Hagebutten 25; Hagebutten⸗ mark und Kern 50; Suppengrünes, Bſchl.—6; Peterſtlie, Bſchl.—6; Schnittlauch, Bſchl.—10; Lauch, Stück—7; Aepfel 720; Birnen 720; Trauben 55—60, Nüſſe 28 bis 35; Schwarzwurzeln 9095; Zitronen, Stück—8 Orangen 2530; Bananen, Stück—12; Süßrahmbutter 140—160; Landbutter 120—190; Weißer Käſe 4050; Eier, Stück 8 bis 16; Hechte 120; Barben 80; Karpfen 80; Schleien 120; Bre⸗ ſem 70—80; Backfiſche 40—60; Kabeljau 4050; Schellfiſche 40—50; Goldbarſch 50 Grüne Hering 25; Seehecht 70; Stockfiſche 40—50; Hahn, geſchlachtet, Stück 150—140; Huhn, geſchlachtet. Stück 800600; Enten, geſchlachtet, Stück 400 bis 700; Gänſe, ge⸗ Tauben, geſchlachtet, Stück 80— 100; 150—160; Gänſe, geſchlachtet a * 74 Radfahrer beanſtandet. Bet einer geſtern abend vorgenommenen Radfahrerkontrolle wurden 40 Radfahrer erwiſcht, die ohne Licht fuhren, und 34, an deren Fahrzeugen die Rückſtrahler fehlten. * Feinkoſtgeſchäft heimgeſucht. In der Nacht zum 29. Nov. wurden aus einem Feinkoſtgeſchäft in den S⸗Quadraten eine Kaſſette aus Weißblech, 30 zu 20 zu 10 Zentimeter groß, mit einem größeren Geld⸗ betrag, ferner Zigaretten, wie Overſtolz u. Salem, Kaffee, Schokolade verſchiedener Marken, fleiſch und 100 Rabattſparhefte mit Marken mit der Aufſchrift Goedecke G. m. b. H. Heidelberg und Manheim, entwendet. * Ein Zimmerbrand brach geſtern abend im Hauſe Hangſtraße 5 in Neckarau durch fahrläſſigen Umgang mit einem offenen Licht aus. Die Gefahr war beim Eintreffen der um 7,56 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr bereits beſeitigt. Ein Bett und eine Matratze wurden beſchädigt. Rauch⸗ Film⸗Rundſchau Schauburg:„Dienſt iſt Dienſt“ Die Militärlieferungen der Filminbuſtrie ſind imme noch nicht zu Ende und man muß ſich nur wundern, daß es immer wieder gelingt, den an ſich ſchon ſo breit gewalzten Stoff ſo zu geſtalten, daß er ein aufnahmefreudiges Publi⸗ kum findet. Der Regiſſeur Carl Boeſe iſt Fachmann in Militärfilmen und er hat es auch in dieſem Falle wieder verſtanden, leichtgefügte Vorgänge in wirkungsvolle Bilder umzuſetzen und den Wirbel der wechſelnden Situationen in ein richtiges Zettmaß zu bringen.„Die n ſt iſt Dien ſt⸗ iſt eine Neuauflage des Schreckens der Garniſon. Nur daß in dieſem Falle der Unglückswurm von Fritz Schulz dargeſtellt wird, der einmal ſein ſtets liebenswürdiges Draufgängertum aufgegeben hat und zum liebenswürdigen Trottel umſattelte. Man freut ſich wirklich, dieſen Künſtler in einer Aufgabe zu ſehen, die abſeits ſeines früheren Rollen⸗Bereiches liegt. Ob Fritz Schulz dumms⸗dreiſt ſich mit ſeinen Vorgeſetzten unterhält, ob er auf Befehl küßt oder flaſchenweiſe Parfüm trinkt, ſtets hat ſeine Geſtaltung Niveau. Die an ſich ſchon ſehr geſchloſſene Leiſtung wird gerundet durch die Sprache, in deren Geſtaltung ſich Fritz Schulz ebenfalls von einer neuen Seite zeigt. Lucie Eng⸗ liſch weicht in dieſem Film, von der aus unzähligen Filmen gleicher Art bekannten Anlage ihrer Rolle nicht ab. Ralph Artur Roberts hat auch dieſes Mal wieder die Lacher auf ſeiner Seite, zumal er in der Rolle des Majors eine dankbare Aufgabe gefunden hat. Maly Delſchaft, Berte Oſty n, Hugo Fiſcher⸗Köppe und Fritz Spira fügen ſich ausgezeichnet in das Enſemble ein. Ein luſtiger Film, der nichts anderes als nur unter⸗ halten will und der nur den einen Fehler hat, wieder ein Militärfilm zu ſein, allerdings ohne Kaſernenhof. Die Tonwiedergabe dürfte beſſer ſein. Auf der Bühne unterhält die Zauberſchau Groaſ⸗ ſer das Publikum aufs Allerbeſte. Ueber eine Stunde lang ziehen die mannigfaltigen Illuſtonen, die nicht alle den Stempel der Neuheit tragen, vorüber. Der Ambau des Cafaſös“ wurde geſtern nochmittag für das Publikum gewiſſermaßen „freigegeben“, ſo daß man gleich die Probe aufs Exempel machen konnte. Es iſt, das war der allgemeine Eindruck, durchaus geglückt. Zunächſt iſt einmol durch die Umver⸗ legung des Eingangs ein neuer Blickfang geſchaffen wor⸗ den. Wer ihn zufälligerweiſe auch jetzt noch nicht finden ſollte, wird wohl durch das Licht der neuen Kugelompeln, die das Gebäude der alten ehemaligen kurpfälziſchen Münze in ſtrahlenden Glanz tauchen, auf den richtigen Weg ge⸗ bracht werden. Durch die Verlegung der Kleiderablage in die Tiefe des erſten Raumes iſt eine ſchöne, lichte und weite Diele geſchoffen worden, ſo daß der Beſucher ſchon beim Betreten des Kaffees einen Geſamtüberblick bekommt. Die Neu⸗ bedeckung mit gedämpften, ruhigen Farben verſtärkt den behaglichen Eindruck, der den Beſucher ſchon bei den erſten Schritten umfängt. Das ebenfalls im Erdgeſchoß befind⸗ liche„Cafaſö⸗Stübl“ ſoll zu einem„Kaffe eſt ü bl“ umgewondelt werden, in dem mon fortan Kofſee und Hörm⸗ chen für nicht mehr als 30 Pfennige erhalten kann.(Alſo gewiſſermaßen Volkskafſeeküche im Schmuckraum.) Von den ſonſtigen Veränderungen im Erdgeſchoß fällt der Umbau des dritten großen Raumes ſofort ins Auge, in dem ſich jetzt die Muſikkapelle zu ebener Erde befindet. Durch die Ueberdachung des Treppenhauſes ſind die frühe⸗ ren Treppenplätze geblieben. Darüber aber iſt ein gerode⸗ zu idealer geſchloſſener Raum entſtanden, in dem Tanz ⸗ teſe mit eigener Kapelle ſtattfindet. Kleinere Geſellſchaften finden hier den erwünſchten Raum für intime Veran⸗ ſtaltungen. Wie im ganzen Lokal, ſo herrſchen auch hier die gedeckten Farben vor. Auch die oberen Räume haben durch die Neueinrichtung ungemein gewonnen. Wer in dieſen ſo unternehmungsunluſtigen Zeiten dos Wagnis unternimmt, dennoch nicht nur notwendige Ver⸗ beſſerungen, ſondern unzweifelhafte Verſchönerungen ſeines treibt auf ſeine Art ein Der friſche Wagemut, den Unternehmens vorzunehmen, Stück praktiſche Winterhilfe. Herr Carl Faß bisher ausgezeichnet hot, verdient daher auch bei ſeiner jüngſten Betätigung volle Anerkennung. m Langs Badiſcher Geſchäftskalender. J. Lang, Karls⸗ ruhe. Der Kalender enthält auch dieſes Jahr in gewiſſen⸗ hafteſter Weſſe alle Verſetzungen, Neuernennungen, Titel⸗ und ſonſtige Aenderungen. Er iſt durch die Neuaufnahme von Dienſtſtrafgerichte für richterliche Beamte, Dienſtſtraf⸗ kammer, Dienſtſtraſhof, Gerichtsärztlicher Dienſt, Stadt⸗ bauämter uſw. bereichert worden. Der Kalender, der von Jahr zu Jahr an Verbreitung gewinnt, iſt Stagts⸗ und Gemeindebeamten ein unentbehrliches Taſchenbuch, Kauf⸗ leuten bietet er mit ſeinem großen Ad reſſenmaterial wert⸗ volles Propagandamaterial. 4 27 92 Pastillen gegen Sikältungen In die lautloſe Stille der Waldlichtung, in der der mächtige Mörſer ſtand, gab er das Zeichen, in⸗ dem er, bleich, aber mit verbiſſener ſchickſals⸗ . Eutſchloſſenheit, ſeine feine, ſchmale Hand ob. Der Schuß löſte ſich und rollte mit erſt gewalti⸗ gem, dann immer ſchwächer werdendem Getöſe, lang⸗ ſam durch den Himmel. Den Aufſſchlag hörte man nicht mehr. Der Orkan aus Tauſenden von Ge⸗ ſchützen hatte begonnen. 0 66. Die Deutſchen ſchrien ebenſo erſchreckt auf wie die Franzoſen, als das Toſen des großen Trommel⸗ feuers losging. Wie ein immerfort die Erde hori⸗ zontal entlang ſchießender Blitz funkten die Ge⸗ ſchütze, und an dieſem ſonnenloſen, grauen Tag kennzeichnete ein ewig flackernder Feuerſchein die Linie der Batterien. In jeder Sekunde ſauſten Hunderte von Granaten über die Stellungen hin⸗ weg, um die Franzoſengräben zu zermalmen. Die vorderſte deutſche Linie wurde überall da, wo der Grabenſtand weniger als 30 Meter betrug, geräumt. Tislar und van Heuſen waren in der„Kammzinke“ neben der übrigen zwölften Kompagnie unter⸗ gebracht, die nun am dichteſten dem Feinde gegen⸗ überlag. Bald miſchten ſich in das ſcharfe Platzen der Bri⸗ ſanzgranaten die dumpfen Knalle der Gasgeſchoſſe. Dann aber wurde alles ein einziges kochendes Ge⸗ räuſch, wahrhaft wie in einem gauriſankartiefen Hexenkeſſel. Lutz ſah auf die Uhr. 745. Drei Tage, heißt es, ſoll dies Getöſe über die Gräben toben. Dann und wann platzte eime franzöſiſche Granate in der Nähe. Doch die deutſchen Batterien entſandten Heu⸗ ſchreckenſchwärme von eiſernen, Menſch und Erde zu einem Brei zermalmenden Teufeln. Melchthal, der zwei Schritte von Lutz auf der Grabenſohle ſaß, ſchrie ihn an:„Haſt du Zi⸗ garetten?“ ö Nur an den Lippen ſah Lutz, was Melchthal wollte. Er warf ihm die letzten, die er beſaß, zu. „Bald müſſen wir weg mit der Abendmeldung“, brüllte Lutz nach einer Weile zu Melchthal hinüber. Doch der hörte nicht. Alles war in dem übermenſch⸗ lichen Brauſen der tauſend Geſchütze rundum er⸗ trunken. Dieſes Himmel und Erde erfüllende Ge⸗ töſe drang durch die letzten Nervenfaſern— eine Verwundete und Tote. Stunde, zwei, drei— wie ein körperlicher Schmerz, wie ein Fieber,— dann aber plötzlich war alles in eittem taub. Als die Trommelfeuer⸗Geſchütze gegen 10 Uhr abends das erſte Mal ſtoppten und Reſervegeſchütze mit wieder unterſcheidbaren Abſchüſſen und Ein⸗ ſchlägen die Pauſe füllten, da kratzte ſich Pechtler das Schmalz aus den Ohren:„Kinder, det war doch ſy ſcheene Muſikkel Nu ſoll Feierabend ſind?“ Nach einer halben Stunde jedoch ging es wieder los. Und tobte die ganze Nacht. Volle ſieben Stun⸗ den ohne Unterlaß. Die Luft ſtank nach Pulver und Schwefel. Alle Vorſtellungen der Hölle waren über⸗ troffen. Aber die Herzen ſchlugen noch. Geiſtlos, doch immer noch lebendig ſtarrten ſich die Front⸗ geſichter aus fahlen Augen an. Die Augenlider be⸗ wegten ſich mechaniſch. Lutz und Melchthal ſetzten wie immer beim üblichen Meldelauf Schritt vor Schritt. Keiner ſprach mehr von dem Feuer. Auch Hauptmann Koeſel nicht, als die Jungens ankamen. Im Bataillonsunterſtand konnte man ſich wenig⸗ ſtens verſtändigen, ohne ſich heiſer zu brülle. „Da bleibt doch kein Schwanz übrig!“ Melchthal zum Hauptmann. „Der Sturm wird danach ein Spaziergang nach 5 Marre werden“, meinte Käsbaum, der Adju⸗ ant. g „Na, na“, Koeſel kraulte ſeinen fußligen Sauer⸗ kohl,„im aaſigſten Feuer bleiben immer noch ein paar übrig“. 8 Und von dieſem Granatenregen überſchüttet, hock ten Bernöckel und Dahlmeyer noch immer in einem der Grauattrichter hinter der vorderſten franzöſi⸗ ſchen Stellung. Sie hatten ſchon ein richtiges Syſtem, hier das Leben zu friſten, gefunden, bis das Geaaſe losſchlug. 1 Tagsüber lagen ſie wie Geier auf der Lauer, wo beſönders ſcharf das deutſche Feuer auf die zoſengräben niederging. Dort gab es dann ja ſtet Und die hatten faſt imme in ihren Brotbeuteln das ſchöne franzöſiſche Welzen brot und in ihren Feldflaſchen roten Wein, nur ſelten Kaffee. Stundenlang freilich baldoverten ſie in der Nacht dann, den Franzoſenhelm aufgeſtülp aus, wo ſo ein armer Toter lag, dem ſie das Brot, das dieſer nicht mehr brauchte, klauen konnten Wenn ſie ſich dann den gröbſten Hunger und Durſt geſtillt hatten, ſchliefen ie. Fortſetzung folgt.) ſagte ſr. bei allen feinen Unternehmungen 4. Seite/ Nummer 562 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Dezember 1931 0* Karlsruhe, 3. Dez. Für den Kirchenpräſtdenten D. Wurth geſtaltete ſich ſein 70. Geburtstag am 1. Dezember zu einem ſonnigen Tag größter Freude. Von allen Sei⸗ ten her kamen Segenswünſche, Ehrungen und Feſt⸗ gaben in einer ganz außerordentlichen Fülle als Zeugniſſe der großen Wertſchätzung, die er ſich im Laufe ſeiner 40 Dienſtjahre in ſeinen verſchiedenen kirchlichen Dienſtſtellungen und in den letzten 7 Jah⸗ ren in der Kirchenleitung erworben hat. Am Vor⸗ abend ſpielte im Hof des Oberkirchenratsgebäudes der Poſaunenchor des Chriſtlichen Vereins Junger Män⸗ ner von Karlsruhe Choräle. Am Geburtstag erſchienen mehrere Abordnungen. Zuerſt kamen die Mitglieder der Oberkirchenbehörde, um ihre Segenswünſche zu überbringen; ihr Sprecher als dienſtälteſtes Mitglied des Kollegiums, Ober⸗ Kirchenrat D. Rapp überreichte zugleich als Geſchenk des Kollegiums ein wertvolles theologiſches Werk. Dann kam eine Abordnung der Beamten des Ober⸗ kirchen rats, beſtehend aus Pfarrer Gebhard, Finanz⸗ rat Feſenbeckh und Oberrechnungsrat Gund; ihnen hatten ſich die Leiter des Kirchl. Preſſeamtes, Kirchen⸗ rat Hindenlang und der Letier des Sozialamts Dr. Faber angeſchloſſen. Die Kirchlich⸗poſitive Vereinigung hatte ihre Vor⸗ ſtandsmitglieder, Landeskirchenrat Bender ⸗Mann⸗ heim, Landeskirchenrat Dittes⸗ Emmendingen, Pfarrer Kobe⸗Knielingen und Pfarrer Hauß⸗Karlsruhe ent⸗ ſendet. Den Evang. Pfarrverein vertraten Kirchenrat Renner⸗Karlsruhe, Pfarrer Kobe⸗Knielingen, Pfar⸗ rer Zier⸗Pforzheim und Pfarrer Löffler⸗Gaggenqgu. Den Gruß des Karlsruher Kirchengemeinderats über⸗ Hrachte ſein Vorſitzender, Landgerichtspräſident g. D. Dr. Dölter. Als Vertreter der Landesſynode erſchien ihr Vizepräſident Kirchenrat D. W. Schulz⸗ Karlsruhe, Unter denen, die ihre Glückwünſche perſönlich über⸗ bringen ließen, ſind weiter zu nennen: die Karls⸗ ruher Altkatholiſche Kirchengemeinde durch ihren Geiſtlichen Pfarrer Dr. Keuſſen, der Oberrat der r Aus Baden Staatlich Perſonal veränderungen Ernannt wurde Oberlehrer Karl Weber in Bühlertal zum Rektor in Waldkirch. Großfeuer Gemmingen bei Bretten, 3. Dez. Geſtern mor⸗ gen gegen 6 Uhr ertönte Feueralarm. In der Scheune des Landwirts H. Ottenheimer war ein Bran d aus⸗ gebrochen, der ſich mit großer Schnelligkeit auch auf die Schreinerwerkſtätte Walch ausdehnte. Beide Ge⸗ bäulichkeiten ſind völlig niedergebrannt. Die Brand⸗ urſache iſt unbekannt. Drei Verkaufsſonntage vor Weihnachten X Karlsruhe, 3. Dez. Der Miniſter des Innern hat, der Bitte der Handelskammer Karlsruhe fol⸗ gend, geſtattet, daß auch am Kupfernen Sonntag die Läden für das Weihnachtsgeſchäft offengehalten wer⸗ den dürfen. Raffinierter Gaunertrick Karlsruhe, 3. Dez. Am 1. Dezember machte ſich im Gebäude der Städtiſchen Sparkaſſe ein bis jetzt noch unbekannter Täter an einen 77 Jahre alten Be⸗ amten a.., der einen Betrag von 450 Mk. abgehoben hatte, heran. Der unbekannte Mann zeigte dem Be⸗ amten ein mit Bleiſtift beſchriebenes Schriftſtück und bat ihn, bei der Entzifferung eines unleſerlich ge⸗ ſchriebenen Wortes behilflich zu ſein. Während der Angeſprochene ſein Augenmerk auf das Schriftſtück richtete, nahm ihm vermutlich ein zweiter Mann von dem abgehobenen Geld 400 Mark weg. Der Geſchä⸗ digte vermißte das Geld erſt, als der Mann mit dem Schriftſtück verſchwunden war, ſodaß er über Klei⸗ dung und Ausſehen des Täters keine Beſchreibung geben konnte. Zwelfellos handelt es ſich um ein Ver⸗ Precherpaar, deſſen Zuſammenarbeit der Beamte zum Opfer gefallen war. b Guter Fang e Karlsruhe, 3. Dez. In einem Gaſthaus in der Altſtadt wurde ein 37 Jahre alter Maſchinentechniker feſtgenommen, der wegen Diebſtahls ſteckbrieflich ver⸗ folgt wird. In ſeinem Beſtitz befanden ſich verſchiedene Handwerkszeuge, Zangen und Schraubenzieher und fünf Taſchenuhren, über deren Erwerb er ſich nicht ausweiſen konnte und die ſehr wahrſcheinlich durch ſtrafbare Handlungen erlangt worden ſind. Fer⸗ ner wurde ein früherer Einbrecher ſeſtgenommen, der auf dem Pfandleihhaus hier ein Eßbeſteck im Wert von 75 Mark und eine Damenarmbanduhr im Wert von 24 Mark unter falſchem Namen verpfändete und die Pfandſcheine an einen Althändler für 10 Mk. verkaufte. Zweifellos rühren die Sachen aus einem Diebſtahl her. * g. Ilvesheim, 3. Dez. Die Sammlungen für die Winterhilfe ſind ſoweit beendigt, ſodaß der Wohl⸗ fahrtsausſchuß in den nächſten Tagen die Verteilung nach dem Grade der Bedürftigkeit und nach den ein⸗ gegangenen Fragebogen vornehmen kann. Zuerſt werden Kartoffeln verteilt und die andern Na⸗ turalien, ebenſo Kohlen und Briketts. Das Ergebnis der Sammlung kann man als gut bezeichnen. Die Barmittel werden zum großen Teil zum Ankauf und zur Beſohlung von Schuhwerk verwendet, da die mei⸗ ſten Wünſche ſich in dieſer Richtung bewegen. Die Verteilung der Lebensmittel wie Fleiſch, Brot uſw. wird vorausſichtlich kurz vor Weihnachten geſchehen. Der Männergeſangverein„Aurelia“ wird am kom⸗ menden Sonntag ein Wohltätigkeitskonzert in ſeinem Vereinslokal, Gaſthaus zum„Schiff“ ver⸗ anſtalten, wobei Frau Edeltraut Laux⸗Ludwigs⸗ Hafen Lieder zur Laute vortragen wird. Der Chor⸗ dirigent, Muſikdirektor Din and⸗ Mannheim, hat ein guserleſenes Programm zuſammengeſtellt. * Schwetzingen, 3. Dez. Unſer Mitbürger Theodur Hick iſt an den Folgen der ſchweren Verletzungen, die er kürzlich bei einem Autounfall in Keiſch erlitten hat, geſtorben. Iſraeliten durch Dr. Stein, der Karlsruher Orts⸗ verein der Kirchlich⸗poſitiven Vereinigung und das Pfarramt der Mittelpfarrei von Karlsruhe. Am Abend des Feſttages erſchien noch eine größere Ab⸗ ordnung der Kirchengemeinde von Bretten mit Stadt⸗ pfarrer Lie. Dr. Heinſius an der Spitze. Im Hofe des Oberkirchenratsgebäudes bließen am ſpäten Nach⸗ mittag die Poſaunenchöre von Teutſchneureut und Bretten.— Allen dieſen Abordnungen und Einzel⸗ vertretern dankte der Herr Jubilar aus bewegtem Herzen mit herzlichſten Worten. Eine gewaltige Fülle telegraphiſcher und ſchrift⸗ licher Feſtgrüße ſind im Laufe des Tages eingegangen. In huldvollen Worten gedachte Großherzogin Hilda und Mark⸗ graf Berthold des Jubilars. Von ſtaatlicher Seite gratulierten der Staatspräſident Dr. Schmitt, das Staatsminiſterium, der Kultusminiſter Dr. Baumgärtner, der Finanzminiſter Dr. Mattes, der Präſident des Verwaltungsgerichtshofes und der Präsident des Oberlandesgerichts. Schriftliche Grüße ſandten die Herren Oberbürgermeiſter von Karlsruhe und von Heidelberg. Beſonders zahlreich waren die Glückwunſchſchreiben, die von kirchlicher Seite eingingen: es grüßten der Präſident des Deutſchen Evang. Kirchenausſchuſſes D. Dr. Kapler, der Biſchof der Brüdergemeine Dr. Jenſen, der Präſident der Württembergiſchen Landes⸗ kirche D. Wurm, der Deutſch⸗Evangeliſche Frauen⸗ bund und ſeine Präſidentin Frau SD. Müller ⸗Ot⸗ fried, der Präſident der Baſler Miſſionsgeſellſchaft Dr. Hartenſtein, der Badiſche Landesverein für Innere Miſſion, der Verein für Innere Miſſion a. B. in Baden, der Badiſche Guſtav⸗Adolf⸗Verein, dann die Heidelberger Theologiſche Fakultät, die Theo⸗ logenſchaft und die Kandidaten des Bad, theol. Se⸗ minars in Heidelberg, fämtliche Dekanate, die frü⸗ heren Gemeinden des Jubilars auch ſein Vorgänger im Brettener Pfarramt, der 96jährige Kirchenrat Specht in Heidelberg und eine überaus große Zahl von Krichengemeinden. Kleine Nachrichten Ein harmloſer Studentenaufmarſch * Darmſtadt, 3. Dez. Roßdorfer Wald bei Darmſtadt etwa 150 Studenten auf Grund des Umzugs⸗ und Aufmarſchverbots feſt⸗ genommen. Bei der Vernehmung ſtellte es ſich je⸗ doch heraus, daß es ſich um eine Veranſtaltung des Am Sonntag wurden im Amtes für Leibesübungen an der Techni⸗ ſchen Hochſchule handelte, die keinen politiſchen Charakter trug und ſomit nicht unter die Notver⸗ ordnung fällt. In früheren Fällen waren die Auf⸗ märſche allerdings bei der Polizei angemeldet wor⸗ den. Auch war aufgefallen, daß ein Teil der Stu⸗ denten das nationalſozialiſtiſche Partetabzeichen trug, ſodaß man eine verbotene Veranſtaltung vermutete. Die Feſtgenommenen wurden nach Aufklärung des Tatbeſtandes ſofort wieder in Freiheit geſetzt. Raubüberfall auf einen Droſchkeuchauffeur Straßburg, 3. Dez. Am Sonntag abend wurde hei der Wirtſchaft„Zum Anker“ auf dem Heyritz der 37 Jahre alte Droſchkenchauffeur Auguſt Hermann von zwei Unbekannten überfallen und ihm mit einem 35 Zentimeter langen Eiſenſtück mehrere ſchwere Verletzungen am Kopf beigebracht. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen eilten Fußgänger herbei, doch gelang es den Tätern, unerkannt zu enbkommen. Dem Chauffeur hatten ſie etwa 50—60 Franken Kleingeld aus den Taſchen geraubt. Eine größere Summe, die er noch bei ſich hatte, entging ihnen in der Eile. Die polizeilichen Unterſuchungen ergaben, daß zwei jüngere Leute die Droſchke mieteten und ſich in verſchledene entlegene Wirtſchaften in den Außenbezirken fahren ließen, wo ſie angeblich jeman⸗ den ſuchten. Am anderen Tage wurde einer der beiden Täter, der 26 Jahre alte Friedrich Tonner aus Offen hurg, in dem Augenblick verhaftet, als er ſeine im Spital liegende Braut beſuchen wollte. Dem anderen Täter iſt man auf der Spur. Die Ver⸗ letzungen des Chauffeurs ſind ſchwer, lebensgefährlich. ſedoch nicht Vorausſage für Freitag, 4. Dezember: Auffriſchende Südwinde. In tiefen Lagen milder und zeitweiſe aufheiternd. Hochſchwarzwald Tempe⸗ raturrückgang. Niederſchläge vorerſt höchſtens im Norden des Landes Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.86 Uhr vormitiags 8 Luft⸗ 2 A 25 See a Se A Wind db. deu s.—S. n un 83 8 mich. Stärke Wert eim 151%— 2 e S leicht bedeckt rünigsſtuh 5637710 6—5 6 80 leicht bedeckt Rarlsruhe 120771 1 2 1 2 W leicht bedeckt Bad ⸗Bad 18.770.922 S tkeicht bedeckt Villingen 7127716 1„589(eich! bedeckt Bad Dürrb. 7011— 5 8 8 leicht Nebel St. Blaſten 780— 82 10 leicht holbpedecht Badenwell. 422694 2 114 leich! bedeck! Jeidbg. Ho 1275 088 4—2 8 1 ſtill— wolkenlos Auch heute liegt eine ziemlich geſchloſſene Hoch⸗ nebeldecke über den Niederungen, die morgens allenthalben 2 bis 6 Grad Froſt hatten. Der Hoch⸗ ſchwarzwald hat wolkenloſes Wetter mit 2 bis 3 Grad Wärme und Alpenſicht über 200 Kilometer. Eine große Zyklone, die geſtern über dem Ozean heranzog, hat England erreicht und verurſfacht dort verbreitete Regen bei ſtürmiſchen Winden. Sie wird zwar den Abhau des kontinentalen Hochdruckgebie⸗ tes über dem mitteleuropäiſchen Feſtland bewirken, uns aber morgen höchſtens im Norden des Landes Niederſchläge bringen. 5 85 . In monatelangem Auf und Nieder, das erſt mit dem letzten Novembertermin ſeinen Hauptabſchluß fand, haben ſich im neuen Spielſyſtem Waldhof und Neckarau als Rhein gruppen vertreter für die ſüddeutſchen Schlußſpiele durchgeſetzt. Da auch die beiden Ahſteigen⸗ den in Kirchheim und Sandhauſen ſo gut wie feſtſtehen, iſt die Entſcheidung gefallen. Es handelt ſich jetzt nur noch um die Ermittelung des Meiſters, der außer dem Titel, im neuen Syſtem ja keine beſondere ſpieleriſche Be⸗ günſtigung genießt. Beide Vertreter ſtehen gleichberechtigt nebeneinander. Waldhof wird der Titel auch in dieſem Jahre kaum zu nehmen ſein und man wird wohl keinem Verein zu nahe treten, wenn man deſſen Mannſchaft als die zur Zeit immer noch beſte bezeichnet. Das erweiſt das Torverhältnis. Es tritt in dieſem Jahre der ſeltene Fall ein, daß für die eigentlichen Schlußkämpfſe Lud wigs⸗ hafen ganz ausſcheidet, ſodaß Mannheim die Haupt ⸗ vertretung in den Schlußrunden zufällt, denn die neuerlich wieder eingeführten Verbands ⸗Pokal⸗ kämpfe geben den Siegern nur die Gewähr ſich mit den Zweit plazierten der beiden Schlußrundenabteilungen (Bayern, Main⸗Heſſen und Württemberg⸗Baden, Rhein⸗ Saar) um den dritten Teilnehmer an den deutſchen Runden zu meſſen; alſo auch hier muß die Teilnahme des Einen aus den Pokalrunden erſt noch erkämpft werden. Rückblickend auf die Gruppenkämpfe kaun man ſagen, doß unter mannigfachen Fährlichkeiten die Herausſtellung Mannheims für die Endtreffen vor ſich ging und daß es abſolut nicht ſicher ſtand, daß Waldhof und Neckarau die Spitze halten werden. Ganz bedenkliche Er⸗ gebniſſe ſtellte der Rheinmeiſter mit ſeiner 310⸗N ederlage in Mundenheim und ſeinem noch glücklichen 110-Sieg über Viernheim im Stadion auf. Es war die GEtaype in der Brezing noch in der Mannſchaft fehlte und man geht— ohne dieſen Spieler abſichtlich herausſtreichen zu wollen— he⸗ ſtimmt nicht fehl, wenn man behauptet, daß ohne dieſe voch rechtzeitige und einſchneidende Wandlung, Waldhof heute baum an der Spitze ſtehen würde. Neckarau wieder hatte einen beſonders harten Stand durch die Platzſperre, ſowie die längere Ausſchaltung von Broſe, denn es ging gegen den Hauptkonkurrenten Phönixr⸗ Ludwigshafen recht hart und knapp her, denn dieſem Mitbewerber gegenüber konnte Neckarau nur einen Punkt herausholen. Sehr wichtig für den lange ſchwankenden Kampf am Tabelkenkopf war der Umſtand, daß Phönir und VfR Mannheim nicht mehr die letzt⸗ jährige Schlagkraft entwickeln konnten, da dauernde Ver⸗ letzungen und Abwanderungen von Spielern eine Mann⸗ ſchaft ſchwächen müſſen. Die ſehr guten Geſamtleiſtungen der beiden Spitzenvereine ſollen damit nicht geſchmälert, aber auf das wirkliche Maß und die Urſache ihrer Auswir⸗ kungen zurückgeführt ſein. Viernheim hat ſich er⸗ wartunasgemäß und gewiß ſehr gut gehalten— aber die Fehlſchüſſe, die es aus dem Turniererfolg im Frühfahr über VfR und Neckarau wohl zog, haben im Verlauf der Verbandsſerfe ihre einwandfreie Korrektur erfahren. So ſpiegelt der Ablauf des diesfährigen Grupvenringens den bleibenden Wandel und Wechſel auch im Fußball. auf denen der ganze Reiz, aber auch der Anſporn alles Ungewiſſen beruht. Auch der Fußballſport würde zur Einöde, wenn er dieſes variierenden Reizes entbehrte. Hinter dem ſinken⸗ den Schatten dieſer Bezirksligaſpielzeit ſtehen bereits die Wünſche und Hoffnungen für das— nächſte Jahr. Die ſüddentſchen Schlußrunden Der Gruppe Rhein bietet ſich zweifellos eine ganz große Gelegenheit in das deutſche Meiſterfingle zu kommen, da die Abteilung in der die Mannheimer öͤteſesmal kämpfen aus den Bezirken Württember g⸗ Baden und Rhein ⸗Saar zuſammengeſetzt iſt. Die unmittelbare Konkurrenz Frankfurts, Nürnberg⸗Fürths und Münchens ſcheidet dieſesmal aus. In der glücklichen Miſchung der Rheingruppenvertretung, den techniſch aus⸗ gezeichneten Waldhöfern mit den kämpferiſchen Neckarauern, ſollte in gegenſeitiger taktiſcher Aſſtſtenz unbedingt ein Er⸗ folg für den Rhein herauszuholen ſein. Sei es als A b⸗ teilungsmeiſter, der ja ohne weiteres ſüddeutſcher Vertreter in der deutſchen Meiſterſchaft wird(mit dem Ab⸗ tetlungsſieger I, Bayern, Main⸗Heſſen]; ſei es als Zweit⸗ v klazierter in der Abteikung, der berechtigt iſt, mit dem Verbandspokalſieger und dem Zweiten der andern Ahtei⸗ lung den dritten füddeutſchen Vertreter herauszu⸗ ſpielen. Außer Zweifel iſt die Ausſicht für unſere Ver⸗ tretung gut, und ebenſowenig wird es aus dieſem Grunde zu bezweifeln ſein, daß die kommenden Endrunden— trotz des diesmaligen Wegfalls der Mannſchaften der ſeitherigen Siegerzentren— von lebhafter Teilnahme begleitet ſein werden. Noch nie bot ſich ſeit dem Gruppenſyſtem eine ſolche Gelegenheit, auch vom Rhein aus wleder in den Be⸗ reich des Endspiels vorzuſtoßen. Ein Erfolg wäre doppelt erfreulich und doppelt möglich, da vergangenes Fahr ſe lost Phönix Ludwigshafen haarſcharf an dieſem großen Ziel vorbeizog. Aber eine weitere Möglichkeit, wenn auch weſentlich ſchwächere, ſchlummert in der Wiedereinführung der Verbandspokalrunden mit dem vorhin geſtreiften und in der Tat immerhin trag⸗ fähigen und lockenden Ziel, daß der Ver bands pokal ſieger um den dritten füddeutſchen Vertreter kämp⸗ fen darf. Allerdings ein weiter, beſchwerlicher Weg, der das geſamte Verbandsgebiet(alle vier Bezirksmeiſter) und nicht nur eine Abteilung zur Baſis hat. Vom dritten bis einſchließlich achten Verein der Gruppe werden die Pokalſpiele beſtritten und man kann ſchon die Frage auf⸗ werfen; Warum ſollte es einem Phönix Ludwigs⸗ hafen oder BfR Mannheim nicht zum Bezirksſieger reichen? Warum ſollten dieſe Mannſchaften und felbſt andere nicht in der Lage ſein, den Gruppen dritten anderer Bezirke die Stange zu bieten? Gerade die Mann⸗ ſchaften vom Rhein mit ihren doch nur lokglen Charakter tragenden und harte Anforderungen ſtellenden Treffen, ſollten vor dem Einſatz nicht zurückſchrecken. Die Vor⸗ kämpfe gehen bekanntlich innerhalb des Bezirks nach Punktwertung im Einrunden⸗Syſtem; den Ver⸗ bandsſieger ermitteln dann die vier Bezirksmeiſter im Pokalſyſtem.(Ausſcheiden des Unterlegenen.) Ge⸗ rade dieſer Pokalcharakter zum Schluß bietet einer friſch⸗ wagenden Mannſchaft beſondere Chaneen. Vereinen mit einer Traditton, wie ſie Phönix oder fg beſitzt, dürfte ein wirkliches Ziel wie diefes hier Zu verzweigt, oder zu ſehr in die Ferne gerückt ſein. Jedenfalls bergen auch die Pokalrunden ſo viel Abwechſlung und Möglichkeiten, um ſie der ſeitherigen Faſtenzeit der an den Schlutztämpfen nicht beteiligten und zum größten Teil ganz kalt geſtellten Vereine vorzuziehen Dieſe weſentlich gehaltene Betrachtung ſon nicht abge⸗ ſchloſſen werden, ohne nicht auch eines ganz wichtigen Faktors und weſentlichen Beſtandteils der ſchon zum öffentlichen Programm gewordenen ſportlichen Veranſtel⸗ tungen, nämlich 85 der Tätigkeit der Schiedsrichter zu gedenken. Gerade die rheiniſche Preſſe hat keine leichte Aufgabe der unbedingt autoritativen Bedeutung des Schiedsrichterweſens gerecht zu werden, indem man die bewährten internen Kräfte wohl nach auswärts verlangt und verſtändlicherweiſe auch dirigiert, ohne jedoch einiger⸗ maßen gleichwertiges Material in unſere Gruppe zu ſen⸗ den. Gerade aber die beiſpiellos ineinandergepreßte rßei⸗ niſche Gruppe mit ihren zündſtoffgeladenen lokalen Kämpfen erfordert vollwertiges Schiedsrichtermaterial, das Die Entſcheidung in Gruppe Rhein gefallen Was entrollen die fü 5 5 ddentſchen Endſpiele? allerdings wieder nur dünn geſät ſein kann, denn ein wirklich guter Spielleiter mußte ſchon immer und 1 heute erſt recht ein„ganzer Kerl“ ſein. Aber es ſoll auch nicht vergeſſen werden, daß gerade in der nervenzerreiben⸗ den jetzigen Wirtſchaftsepoche, in der die Luft von ſelbſt ſozuſagen mit Spannungen geladen iſt, gan, große Anforderungen an die Schiedsrichter geſtellt werden, Anforderungen, wie man ſie vorher überhaupt nicht konnte. Dieſe Tatſache möge auch auf die kritiſchen Be⸗ trachtuugen zurückwieen, wenn ſie auch kein Freibrief ſür ganz ofſenſchtliche Schwächen ſein kann. Jedenfalls ſteh zu unfere Spielleiter in einer unſichtbaren Brandung, ſtehen auf expontertem Poſten, an dem ſich die unterbewußten vielfältigen und reizbaren Stimmungen nur zu leicht eyt⸗ laden und ſo auch deſſen Leiſtungen nicht ſelten beeinfluf⸗ ſen. Man ſchimpft über die Menge unzulänglicher Schieds⸗ richter— wäre dieſe Unzulänglichkeit aber nicht halb zy ſchltmm, wenn Zuſchauer und Spieler ſich jederzeit be⸗ wuüßt wären, daß Schiedsrichtern im Grunde ein ſehr un⸗ dankbares Amt, und daß der Spielleiter auch nyr Menſch iſt? Auf alle Fälle ſoll der wichtigen, den Fuß hall überhaupt erſt ermöglichenden Arbeit der Schieds⸗ richter bei dieſer Gelegenheit dankbar gedacht werden. August Mügle. Neue demſche Tennisſiege in Chile Die beiden Kölner Spitzenſpielerinnen Cilly A uße n und Irmgard Roſt hahen nach Schluß des Tennistuf⸗ niers in Santiago ihr Tätigkeitsfeld nach Vina del Mar verlegt, wo ſie weitere leichte Siege errangen. Eilly Außem beſiegte Loret Lizang ohne Spielverkuſt 60, dug und Frl. Roſt war über Ans Lizana 671,:1 ſiegreich. I einem als Schaukampf ausgetragenen Gemiſchten Doppel ſiegten Roſt⸗Schönherr 618 über Außem⸗Condon. Deutſche FTurnſchule nach Amerika Einen ehrenvollen Auftrag hat Carl Loges, der Leiter der bekannten Hannoverſchen Muſterturuſchule, gus Ame⸗ rika erhalten. Loges iſt mit ſeinen Schülerinnen zu einem f fünfwöchigen Lehrgang nach Milwaukee am Strande des Elkhardt⸗Sees verpflichtet worden und wird im Anſchluß daran noch eine längere Vorführungsreiſe in verſchiedenen ö Der Lehrgang nordamerikaniſchen Städten unternehmen. wurde für den Monat Juli 1932 vereinbart. Clubkampf Mannheimer Turngeſellſchaft— Turn 0 verein Mannheim von 1846:9 1 Ueber das Spiel der erſten Herrenmannſchaften, daß 111 endete, wurde bereits berichtet. Die Damen des Turnvereins konnten nach ſtets überlegenem Spiel leicht 510 gewinnen. Die 1b des TV war 20, die dritt Herren:2 und die Junioren 411 erfolgreich. So konnt im Rahmen dieſes Clubkampfes der Turnverein ein Un⸗ entſchieden und vier Siege erringen. Was hören wir? Freitag, 4. Dezember Frankfurt .15; Frübkonzert auf Schallplatten.— 12.05: Schallplet⸗ tenkonzert.— 15.20: Kinder⸗ und Schulhumor.— 16.00; Unterhaltungskonzert.— 17.05: Konzert.— 19.85; Die Landwirtſchaft in der Weltkriſe. Dr. H. Wilbrandt.— Wei teres Programm ſiehe Südfunk. Heilsberg .30; Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Bloswyſik. — 16.15: Frauenſtunde.— 19.00: Der unbelannte Schußert 19.35: Die blaue Marie. Spiel von M. Jungnickel. 20.45: Sinfoniekonzert. Langenberg .05: Morgenkonzert auf Schallplatten.— 13.05: Mit⸗ tagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkon⸗ zert.— 18.00: Bücherſtunde.— 19.20: Drei Deutſche ſpre⸗ chen miteingnder.— 20.00: Abendmuſik.— 20.45: Wiener Bildniſſe. Franz Grillparzer. München 12.30: Unterhaltungskonzert.— 13.25: Unterhaltungs⸗ konzert.— 15.05: Stunde der Frau.— 16.20: Konzertſtunde. — 17.20; Unterhaltungskonzert.— 18.30: Gedanken zur rufswahl. Der Linkshänder. 19.30: Nora C. Wolff⸗ Lingen ſingt alte deutſche Lieder.— 21.95: Uraufführung: Weihnachts⸗Oratorium nach den Worten der Evangelisten für ſechsſtimmigen Chor a capellg. Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert. 12.35: Volksmusik.— 13.30: Die Oper von heute abend.— 18.40: Prof. Hilden⸗ 99 Geſchichte der Lithographie(zu Senefelders Gedächt⸗ nis). Diät und Körper.— 20.05: Unterhaltungs konzert. As: Kämpfer und Führer.— 22.00; Heitere Chöre.= Wit Tanzmufik, Wien N 11.30: Mittagskonzert.— 13.19: Berühmte e* 15.90: Kinderſtunde.— 15.55: Mozartſtunde für die Zu⸗ gend.— 19.40: Lieder des Traumes.— 20.10: Der Feld⸗ prediger.— 22.30: Tanzmuſik. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Konzert.— 16.00: Kreuz und quer durch Operetten.— 20.00: Aus dem Berner Skadtthegſer Der Kuhreigen, Oper von Kienzl. Mailand: 17.10: Buntes Konzert.— 21.15: Kammer⸗ muſtk. Prag: 18.25: Deutſche Sendung. Rom: 17.30: Konzert.— 21.00: Maskenball, Oper von Mascagni. Straßburg: 18.00 und 19.00: Inſtrumentolkonzert.= 21.30: Vipkla⸗Alto⸗Konzert. Wir hörten Mannheimer Darbietungen zu mitternächtlicher Stunde, außerdem noch mit eine Hahbſtündiger Verſpätung, meldete ſich wieder die Maun⸗ heimer Beſprechungsſtelle. Emmy Joſeph ſang von Juiſe Schatt⸗Eberts am Klavier begleitet Alk; engliſche Lieder von Carey, Monro, Mpung u Brown. Die ſchlichte, von Wärme befeelte Aussrucksweife kam dem Klangcharakter der Lieder ſehr entgegen und ir auch weſentlich zu ihrer eindrucksvollen Wiedergabe hei Die einfühlende Klapierbegleitung darf beſonders erwähnt werden. Gerne hätte man eine beſſere Textbehandlung ge⸗ Worte beſtimmt non Vorteil geweſen wären. NMechels Nadio-Asteilung 0 3, 70 Kunststræsse) bilnst modefnste Madioger te Telefunken. Stemens, Ssbs, Sachsenwelk, Hlende Föchmöänn Bedienung Elgene geperstuwerkstätte 19.05: Aerztevortrag; Wechſelbeziehung zwiſchen b 8 wünſcht, wie auch einige einführende oder erläuternde Nan veilenge kostenlosen Veitietefbesuch Chefredakteur; Kurt Fiſche: Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton; Dr. NN Fayſer Kommunalpolitif und Lokales: Richard e 90 b Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir che port und Vermischtes: Willy Müller: Handelsteil! Kut Ehmer nzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämilich Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Ha Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Maunhelm F 1, 48 Für unverlangte Beiträge leine Sewähr ⸗Mücſendung nur bei Rügvorte — — — 2 e. — 3 Donnerstag, 3. Dezember 1931 ELS. uv Badiſche Aſſekuranz-Geſellſchaſt Mannheim Einzug von 800 Stück Sta genehmigt— Bisheriger Geſchäftsgang gut In ber heutigen a. o. GV gedachte der Vorſ. Laden⸗ burg zunächſt in warmen Worten des durch Tod ausge⸗ ſchiedenen AR⸗Mitgliedes Alexander Werner, deſſen An. denken von der Verſammlung geehrt wurde. Die a. o. GV, in der 669 600„ StA und 400 000„ VA vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Einziehung von 800 Stück nt je 300 4 voll eingezahlter StA auf Grund der Notver⸗ üronung vom 19. Sept. 1931, ſowie die dadurch bedingte Satzungsänderung. Dieſe 800 Stück Sta A. wurden anläß⸗ lch der letzten Kapitalerhöhung der Badiſche Aſſekuranz von deren Tochtergeſellſchaft, der Badiſchen Schiff⸗ ſahrts⸗Aſſekuranz⸗Geſellſchaft zur Stützung des Kurſes der Badiſchen Aſſekuranz übernommen. Sie waren zunächſt mit 25 v. H. einbezahlt. Die Badiſche Schiff⸗ ſahrts⸗Aſſekuranz hat jedoch die beſtehende Nachzahlungs⸗ perpflichtung von 180 000„ aus einem Bankguthaben er⸗ füllt und die Aktien wurden jetzt von der Badiſchen Aſſe⸗ kuranz zu pari übernommen. Am 1. 12. hat die Schiffahrts⸗Aſſekuranz auch die in ihrem Heſitz befindlichen, bisher mit 25 v. H. einbezahlten nom. 400 00„ VA der Badiſchen Aſſekuranz⸗Geſellſchaft voll bezahlt. Der Geſchäftsgang iſt bisher gut geweſen. Wie die Währungsſchwankungen und Notverordnung ſich aus⸗ wirken werden, laſſe ſich noch nicht überſehen und damit auch noch nicht, ob eine und eptl. welche kleine Dividende in Frage kommen könne. Die Schaden⸗ und Prämien⸗ zeſerve werde man wieder um einige Prozent erhöhen können. 0 Zur Inſolvenz Jakob Iſak Weiller Söhne, Frank⸗ ſurk a. M. Frankfurt a.., 3. Dez.(Eig. Dr.) Eine Gläu⸗ Igerverſammlung dieſer Bankinſolvenz, deren gerichtliches Vergleichsverfahren noch nicht beſtätigt wurde, befaßte ſich nochmals mit der gegebenen Situation. Die Depotgläubiger mit Forderungen von 380 000& ſollen aus den noch vorhan⸗ denen Effektenwerten 26 v.., außerdem einen 4proz. Zu⸗ ſchuß von verwandter Seite erhalten. Die Kontokorrent⸗ ſorderungen mit 255 000/ ſollen daher nur mit 10 v. H. be⸗ ſrlebigt werden, dabei Forderungen mit 300/ voll, die Reſtforderungen der Depotgläubiger wurden in der Ver⸗ ſammlung den Kontokorrentgläubigern gleichgeſtellt. O Bergleichsverfahren der Stargarder Hausbeſitzerbank. Stettin, 3. Dez.(Eig. Dr.) Die Bank für Han⸗ del und Grundbeſitz E..m. b. H. hat das gerichtliche Vergleichsverſahren beantragt. Die Bank betont, daß der Heſchäftsbetrieb nach wie vor aufrecht erhalten bleibt, doch kann über die alten Konten zur Zeit nicht verfügt werden. Die Bank glaubt, ein 100proz. Moratorium bieten zu können. 5 Munoſtützungskäufe auf engliſche u. amerikaniſche Rechnung Eſfektenmärkte im Schlepptau der Pfundbeweg ung Berlin im Verlaufe allgemein abbröckelnd Stärkeres Angebot am Pfandbriefmarkt Wie werden die Liquidationskurſed A* Berlin, 8. Dez.(Eig. Dr.) Da über bie wirtſchaftspolitiſchen Pläne der Reichsregie⸗ tung immer noch nichts Poſitives bekannt iſt, und da es uch ſonſt an Anregungen irgendwelcher Art fehlte, zeigte her heutige Freiverkehr von Telefon zu Teleſon fehr tuhlgen Charakter. Die Kurſe hielten ſich etwa auf dem auf Grund der Pfunderholung etwas be⸗ elligten Niveau von geſtern abend, wobei einzelne Werte kleine Schwankungen bis zu 1 v. H. nach beiden Seiten aufwiesen. Das wieder recht ſchwache Newyork und ein weiterer Rücgong der meiſten deutſchen Paplere blieben eindrucks⸗ und das Hauptintereſſe konzentrierte ich wieder auf die Pfundentwicklung. Da angeblich die geſtrige Erholung auf ein Eingreifen ameri⸗ kaniſcher Banken zurückzuführen war, ſprach man beretts wieder von politiſchewn Machinationen und glaubte an eine Elnfgung zwiſchen Frankreich und Eng⸗ Land, natürlich auf Koſten Deutſchlands. Man erwartet anſcheinend auch im Auslande von den bevor⸗ Aſtehenden B ⸗Sachverſtändigenverhandlungen ſehr viel und nur in Deutſchlond iſt man, auf Grund der bisherigen Enttäuschungen, etwas fkeptiſcher. Weiterhin ſtehen im Zu⸗ emmenhang mit der Pfundbewegung die handelspolitiſchen tagen im Vordergrunde der Diskuſſionen. mmerhin haben die Kurſe durch die Abſchwächungen ber letzten Zeit ein Niveau erreicht, auf dem für den Baiſſter eine gewiſſe Vorſicht am Platze ſein dürfte. Es zeigte ſich auch heute auf der ermäßigten Baſis her eher Kauf⸗ reſpektive Deckungsneigung, von ber u. a. Farben, Reichsbank, Schultheiß und Rhein. Btaunkohlen profitierten. Auch feſtverzinsliche erte lagen um eg. 1 v. H. gebeſſert, und die Stimmung ſcien on dieſem Markte ebenfalls etwas beruhigt zu ſein. Betreſſs der Veröffentlichung der heute vom Börſen⸗ dorſtande bekanntgegebenen Liquidationskur ſe ſind Bedenken gufgekaucht, ob dieſe, wie bisher, trotz der Not⸗ verordnung über die Verbreitung von Freiverkehrskurſen, für die Preſſe freigegeben werden dürfen. Es finden hier⸗ über z. Zt. Verhandlungen zwiſchen dem Börſenvorſtand und den zuſtändtiaen Regierungsſtellen ſtatt, deren Reſultat 5 Börſenvorſtandsſitzung bekanntgegeben wer⸗ Gegen Mittag bröckelten die Kurſe allge⸗ nein wieder ab, ohne daß das herauskommende Material größeren Umfang annahm. Nur am Pfand⸗ tlefmarkte kam im Laufe des Tages wleder ſtärker are heraus, ſodaß die Anfangserholungen wieder ver⸗ 861 gingen und neue—2proz. Verluſte eintraten. Der „ lag heute unverändert. Der Deviſen⸗ akt ſtand im Zeichen der Pfundbefeſtigung, London notierte 48 Pfennige höher, Kairo plus 50 Pfg., Kopen⸗ agen, Reyjavik und Stockholm erholten ſich um je 2 1, 910 plus 24„. Der holländiſche Gulden gewann aber⸗ 150 30 Pfg. Aus der heutigen Börſenvorſtandsſitzung iſt 1 eres über die Liquidation bis Redaktionsſchluß noch cht bekannt geworden. Amſterdam ſchwächer 0 A Amſterdam, 3. Dez.(Eig. Dr.) 1% dis Amsterdamer Börſe eröffnete in ſchwäche⸗ bien dea lt un a, die Kursverluſte der wichtigſten Papiere 2 gen—7 v. H. Kgl. Petroleum notterten 121,5—19,5— e 898748894, Unilevers 97—98,5, Handels⸗ 1 5 Amſterdam 17074. Durch beſonders ſchwache Airkten zeichneten ſich Zuckeraktien aus, verſtimmend bu Gerüchte, nach denen die Vereinigten Javazucker⸗ 085 zenten Zucker zu 6 Gulden per 100 Kg. ver⸗ ſt haben. Infolge der Entwertung des Pfundes ergibt Rio de Janeiro! Millr. h per 100 Kg. allein ein Verluſt von durchſchnittlich Gulden. gaigunz Amſterdam im Zuckergeſchäft erlitten hat, auf 5. Gulden. Kaffee war ſchwächer, Ge⸗ . unverändert. Infolge der ſtarken Zufuhr reif ändiſcher Heringe in Vlaadingen ſind die ic. e für Heringe ſo ſtark geſunken, daß die Reeder be oſſen haben, keine Schiffe mehr auszuſchicken. Schwankendes Pfund, Dollar und Frank leichter 5 internationalen Deviſen märkten we 1 75 und heute außerordentlich heftigen Schwan uit 125 ausgeſetzt. Es eröffnete, nachdem es geſter 93894 geſchloſſen hatte, d. h. der Dollar in Londot „ bihrend das Pfund in Newyork geſtern abend 3,33 notierte, wiederum mit 3,33, ging dann auf 3,31 zurück, um ſich Man ſchätzt den Verluſt, den die Handelsver⸗ r Zeitung N Mieder langſame Verflauung der Nheinverkehrslage Weiter rückgängiger Waſſerſtand Die Beſſerung der Verkehrslage guf dem Rhein hielt dank der feſteren Haltung des Kohlenmarktes auch in der erſten Halfte des Monats November noch an. Bis dahin war das Angebot on Kahnraum verhältnismäßig gering, während nach dem Bericht der Niederrheiniſchen In⸗ duſtrie⸗ und Hondelskammer Duisburg⸗Weſel in der d weiten Novemberhälfte wieder mehr Kahn⸗ raum auf dem Markt war. Das Verxladegſchäft inner⸗ halb der Rhein⸗Ruhr⸗Häfen, das zu Beginn des Monats Bach ziemlich zufriedenſtellend war, ging gegen Ende Ser Berichtszeit wieder zurück und wurde noch durch den am 17. d. M. einſetzenden Streik der Hafenarbeiter und Kran⸗ maſchiniſten in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen erheblich gehemmt. Von dieſem Streik wurden die Verladungen an den Kippern ſowie fiskaliſchen Magazinen nicht berührt. Die Nachfrage noch Kahnraum ſchwächte ab und ſo konnte ſich auch die Fracht nuch dem Oberrhein und die Fracht für Exportkohle, die mit Monatsbeginn noch mit 1/ pro To. bzw. 0,75„ notiert wurde, nicht halten und ging um 0,20 4 bzw. 0,10/ herunter. 5 4 Für den Glterboots⸗ und Motorbootsver⸗ 88 r lag genügend Ladungsangebot vor, jedoch konnte die Ladefähigkeit der Fahrzeuge infolge des niedrigen Waſſer⸗ ſtandes nicht reſtlos ausgenutzt werden. Im Rheinſeedienſt hat ſich die Lage nicht geändert. Infolge des niedrigen Waſſerſtandes mußte auch während des ganzen Monats November ein großer Teil der Güter in Rotterdam ge⸗ leichtert werden, ſoweit die Dampfer nicht ihre geſamte Ladung bereits in Rotterdam in die Rheinſchiffe über⸗ ſchlagen haben. Der Waſſerſtand des Rheins, der zu Monatsbeginn om Cauber Pegel einen Stand von 2,07 Meter zeigte und zunächſt noch auf 2,36 Meter am 3. d. M. anſtieg ging dann abgeſehen von einem vorübergehenden geringfügigen Wie⸗ deranſteigen um die Monatsmitte infolge trockener nebe⸗ liger Witterung ſtetig und langſam bis auf 1,56 Meter am 30. zurück. Infolge des Abſinkens des Waſſerſtandes wurden besonders in der zweiten Monatshälfte Leichterungen in Salzig für zu tief abgeladene Kähne wie auch in Mann⸗ heim für nach dem Oberrhein beſtimmte Fahrzeuge er⸗ forderlich. Der Brennſtoffverſand nach dem Oberrhein, der zu Anfang des Monats noch recht lebhaft war, ließ zu Beginn der zweiten Monatshälfte merklich noch. Die Kohlenausfuhr nach den holländiſchen und belgiſchen Häfen hielt ſich anfänglich auf der Höhe des Vormonats, ging aber dann und beſonders auch während des Streiks ſehr zurück. i Am Oberrhein vollzog ſich der Verkehr nach Baſel über den Kanal, da die Fahrt auf dem offenen Strom wegen unzureichender Waſſerführung nicht möglich war. Gegen Monatsende hatte der Kanalverkehr wiederum mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da durch Verſandungen eine Leichterung der Kanalſchiffe kurz vor Baſel nötig wurde. Die oͤurch den abgeſunkenen Waſſerſtand eingetretene leichte Frachterhöhung für Getreide im Verkehr Antwerpen— Straßburg bot jedoch keinen Ausgleich für die erhöhten ſpäter in verhältnismäßig kurzer Zeit auf 3,39,5 zu be⸗ feſtigen. Das Geſchäft in Pfunden war nicht beſonders lebhaft, man führt die Befeſtigung wiederum auf Stüt⸗ gun gs käufe für Londoner Rechnung zurück. Gegen den Gulden befeſtigte ſich das Pfund auf 8,3672, gegen Parts auf 8633, gegen Zürich auf 17,82 und gegen die Reichsmark auf 14,223(heute morgen 14,06). Der Dollar lag international ſchwach, in Amſterdam ging er auf 247,95 zurück, nachdem er geſtern noch 248,35 notiert hatte. Der franzöſäſche Franc tendierte ebenfalls international leichter, die Nord⸗Deviſen waren gehalten. London unſicher A London, 3. Dez.(Eig. Dr.) Die Stimmung zu Beginn der Londoner Börſe war ziemlich unſicher, das Geſchäft bewgete ſich in engen Grenzen. Britiſche Staatspaptere lagen ſtetig. Inter⸗ ternationale Werte und Oelaktien waren auf das ſchwache Newyork hin matt. Im Verlaufe bröckelen die Kurſe zum Teil etwas ab, beſonders Radio Corporation waren ſtärker rückgängig. Rio Tinto ſtellte ſich auf 17,75, Royal Dutch auf 15, Canadian Pacifte auf 21,25, Courtaulds auf 38/1%, Preuger u. Toll auf 7,50 und Nounganleihe auf 48,50. Die Befeſtigung des Pfundes ſcheint haupt⸗ ſächlich techniſcher Natur zu ſein. Amerikaniſche Käufe gaben den Anſtoß zu dem Umſchwung der Tendenz, wodurch holländiſche Baiſſters zu überſtürzten Deckungen veranlaßt wurden. Im übrigen ſcheint auch eine der eng⸗ liſchen Großbanken für eigene Rechnung Pfunde im Markte aufzukaufen. Die Verminderung des Agios auf 3 Mo⸗ natsfrancen läßt vermuten, daß Pfundverkäufe gegen Francen gleichfalls zum großen Teil gedeckt wurden. Trotz der geſtrigen Beſſerung verhehlt man ſich allerdings in London nicht, daß die Lage weiter ernſt bleibt, und daß weder die internationale Situation noch der durch die ſaiſonmäßigen Motive weiter vorhandene Druck auf das Pfund einen übertriebenen Optimtsmus rechtfertigen würde. Die Rückzahlung von Krediten an das Ausland, die infolge der günſtigen Währungslage ſeit der Aufhebung des Goldſtandards in verſtärktem Maße erſolgt und einen günſtigen Faktor für das Pfund darſtellt, dürfte mit dem Jahresende zum großen Teil beendet ſein, während andererſeits die unter dem Druck der Reichsbank erfolgende neue Inanſpruchnahme von Kre⸗ diten unter dem Stillhalteabkommen, die bereits z. T. zurückbezahlt waren, geeignet ſind, einen weiteren Druck auf das Pfund auszuüben. Der Rückgang des Pfundes hat ferner zu einem erheb⸗ lichen Einſchrumpfen des am hieſigen Markte vor⸗ handenen erſtklaſſigen Wechſelmaterials ge⸗ führt. Die engliſchen Banken haben ſich verſchiedentlich nicht bereit gefunden, ausländiſche Geſuche nach Wechſel⸗ krediten in Dollar und Francen zu bewilligen, mit dem Reſultat, daß dieſe in anderen Zentren untergebracht wur⸗ den. Gegen Mittag war das Pfund wieder etwas leichter, es ſtellte ſich auf 3,3674 gegen den Dollar und auf 14,18 gegen die Reichsmark. Der Goldpreis ging in London auf 122 ſh 3 0 zurück. Berliner Devisen Olskontsätzs: Reichsbank 8, Lombard 10 v. f. Amtlich in Aim Dis-] 2. De emiber 3. Dezember Parltdt für kont Geld Brlef eld Bri⸗f M guenos⸗Aires 1Peſo 7.018.022 1028.032 19556 Ranada tan. Dollar Japan.. er Kairo.„ lägypt. Bid. Türkei. IIürk. Pfd. London... Sterl. New Nork. I Dollar Uruguay, Goldpeſo Holland 100 Gulden then. 100 Drachmen Brüſſel 1005-500 9 Bukareſt... 100 Le Ungarn.. 100 Ppengö Danzig. 100 Gulden 5 Belſingfors 100 M Sinkende Frachten Italien... 100 Lire Jugoſtavienio Dinar 7 Kowno 100 Kronen 5ʃ½ ſopenhagen 100 Kr. Liſſabon 10 Eskudo Oslo.. 140 Kr. Spanien, 100Peſeien Stuckholm.„ 100 Kr. 76,87„ Estland.. 100 Eſtm.— 112.70 14,1 112,79 113,01— Wien 100 Schilling 10 58.96 89.06 56, 506 58, 79 0 Unveränderte Schlepplöhne Koſten der Leichterung, die on Mitte des Monats für die meiſten Kähne oberhalb Mannheim nötig wurde. Der men. Die auf dem Rhein⸗Ruhr⸗Frachtenmarkt zu Beginn des N ats notierten Frachten konnten ſich infolge größeren an Kahnraum nicht halten. Die für die Verkeh ung Rhein⸗Ruhrhäfen Mann⸗ i m bis 0. notierte Fracht von 1/ ſank am 13. f je To, bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit, Stand bis onatsende zu verharren. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Herne⸗Kanal/ Mannheim no⸗ tierten die Frachten am 2. und 4. je 1,20, am 6. und 9. bis 11. 1,15% und von da ab bis Monatsende 0,95 4 je To. bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit. In der Verkehrs⸗ beziehung Rhein⸗Ruhrhäfen/ Rotterdam zeigten die an der Schifferbörſe täglich notierten Frachten bis zum 10. einen Stand von 0,80„ und von da ab bis zum Monatsſchluß einen ſolchen von 0,70 einſchließlich Schlepplohn. Die Fracht ab Rhein⸗Zechenhäſen lag entſprechend 9,05 4 tiefer, die ab Rhein⸗Herne⸗Kanal 0,15/ höher. Im Schleppgeſchäft haben ſich die Verhältniſſe gegenüber dem Vormonat nicht weſentlich geändert. Eine gewiſſe Belebung war in der Berichtszeit beſonders ab der Ruhr nach dem Oberrhein feſtzuſtellen. Allerdings hatte dite Schleppſchiffahrt unter dem niedrigen Waſſerſtand und dem häufigen Auftreten von Nebel zu leiden. Hierdurch und durch die kurzen Tage wurde die Reiſedauer der Boote noch bedeutend verlängert. An verſchiedenen Tagen ruhte die Schleppſchiffahrt berg⸗ und talwärts infolge Auftretens von ſtarkem Nebel faſt gänzlich. Die Schlepplöhne konn⸗ ten ſich nicht erholen und wurden während der ganzen Be⸗ richtszeit an der Schifferbörſe zu Duisburg⸗Ruhrort mit 0,90/ bis 1 Baſis Ruhrort/ Mannheim notiert. Leipziger Wollkämmerei Die Geſellſchaft(Stöhr⸗Konzern) ſchließt bekanntlich per 90. September 1981 einſchl. Gewinnvortrag von 43 374 1 (44 478% mit einem Ueberſchuß von 753 477(660 473) l. Die Abſchreibungen wurden auf 457 388(367 098) erhöht. Nach Ausſchüttung von wieder 5 v. H. Dividende ſollen 46 088/ vorgetragen werden. Nach dem Geſchäfts bericht habe der Verfall der Wollpreiſe die allgemeine Lage in der Wollkämmerei ſtark bedrängt. Auch die völlig ungenügende Veredelungsmarge in allen Zweigen der Wollverarbeitung ſei von Einfluß auf das Ergebnis geweſen. Kundenverluſte hätten zu Ver⸗ luſten geführt, jedoch ſeien dieſe voll abgeſchrieben worden. Das Bauprogramm ſei erledigt. Die dafür in früheren Bi⸗ lanzen ausgewieſenen Vorauszahlungen ſind auf die An⸗ lagekonten übertragen worden. Das gegenüber dem Vor⸗ jahr beſſere Ergebnis wurde dadurch ermöglicht, daß die Erzeugniſſe der Geſellſchaft durch Qualitätsverbeſſerung einer regeren Nachfrage unterlagen. Das Werk war während des ganzen Jahres reichlich beſchäf⸗ tigt. Ein Teil der Maſchinen mußte ſogar in Nachtſchicht arbeiten. Die Ausſichten für die Zukunft könnten nur ſchwer beurteilt werden, allerdings ſei feſtzuſtellen, daß der Abruf der Erzeugniſſe in der letzten Zeit beſonders groß war und die Zugbeſtände ſtark zurückgegangen ſind. Die Geſellſchaft glaube, daß infolge der Veränderung der Verhältniſſe auch ſie ſich mehr als bisher ſelbſt der Roh⸗ wolleinfuhr zuwenden müſſe. Die Bilanz verzeichnet in Mill. 4: Grund und Bo⸗ den 0,3(unv.), Wohngebäude 0,035(0,036), Fabrikgebäude 1,655(1,448), Kämmereimaſchinen 1,070(1,097), Dampfkeſſel uſw. 1,142(0,501), elektriſche Anlagen 0,490(0,465), Ma⸗ terialien, Beſtände 1,729(1,294), Kaſſe 0,068(0,068), Wechſel 0,328(0,186), Beteiligungen und Wertpapiere 0,371(0,372), Schuldner einſchl. Uebergangspoſten 1,260(3,081). Anderer⸗ ſeits bei 5,0 Aktienkapital und unv. 0,5 geſetzl. Rücklage Gläubiger 2,614(2,970), Akzepte 0,087(0,118). * Tuchfabrik Aachen vorm. Süskind u. Sternan AG., Aachen. Der AR beſchloß, der auf den 88. Dez. einzuberu⸗ fenden HV aus der, wie die Verwaltung mitteilt, ſehr flüſſigen Bilanz die Verteilung einer Divi⸗ dende von 5 v. H. vorzuſchlagen(i. V. 12 v..). An Stelle des verſtorbenen Direktors Auguſt Keppler iſt Herr Willi Rüggeberg. Aachen, als neuer Vorſtand berufen worden. * Kontingentierung der franzöſiſchen Zuckereinfuhr? Nach Poriſer Verlautbarungen ſoll die franzöſiſche Regie⸗ hohen Zuckerzolles eine Kontingentierung der Einfuhr frem⸗ den Zuckers durchzuführen. 755 um auf dieſem LETIT UNO Abend-Ausgabe Nr. 562 Die Sanierung der Auguſt Wegelin AG., Kalſcheuren Falſche Anlagebuchungen— Kapitalſchnitt mindeſteng 821 O Köln, 3. Dez.(Eig..) Die Santierungsnot⸗ wendigkeit der Auguſt Wegelin AG. führte bekanntlich zu erheblichen Differenzen innerhalb des AR., die den Rücktritt des geſamten AR. veranlaßten. Wie uns von Aktionärſeite jetzt mitgeteilt wird, liegt die Haupt⸗ urſache in notwendigen Aenderungen der Bilanz gegenüber den früheren Aufſtellungen. Der von dem frit⸗ heren Vorſtandsmitglied Hahn errechnete Verluſt für 193031 in Höhe von 792 000/ enthält zunächſt die Abſchreibungen von 150 000 4 für aufgenommene Warenvorräte, die nicht vorhanden waren. Außerdem ſeien noch Poſten von üher 100 000„ und Anlagen erſchienen, die auf Betriebskonto gehören, z. B. ein Sackkonto von 58 000 4, ein Konto für Faßdauben mit 54000. Beabſichtigt iſt dazu eine neue Reſerveſtellung von 220 000 /, ſo daß nach den regulären Abſchreibungen von 161 000/ ſich ein Betriebsver⸗ lu ſt von über 300 0 0 0 4 ergibt, der an ſich zum größ⸗ ten Teil durch die offene Reſerve von 190 000% abgedeckt werden könnte. Wenn aber der Vorſtand jetzt trotzdem einen Kapi⸗ talſchni;t von mindeſtens 811 vorſchlage, ſo ſet das begründet in der notwendigen Bilanz korrektur hinſichtlich der überhöhten Anllage bewertung. Außerdem iſt eine rentable Geſchäftsentwicklung wegen des ſtarken Preisverfalls für Ruß nur durch eine finan⸗ zielle Neuordnung zu erreichen. Die bisher vom Verwal⸗ tungsrat auf Anfrage in früheren Generalverſammlungen verweigerte Spezifikation der Anlagen, wobei zuletzt Grundſtücke mit.576, Gebäude.998 und Maſchinen und Apparate mit.527/ balancierten, ergibt, daß die Vor⸗ Iriegsfabrik in Riga noch mit über 100 000 4 zu Buch ſtüht, obwohl heute hier weder Gebäude noch Maſchi⸗ nen vorhanden ſind und der Grundſtückswert lediglich etwa 2000„ erreiche. Dieſe Tatſache mußte dem AR. und Vor⸗ ſtand bekannt ſein. Weiterhin war die ſeit Jahren ſtill⸗ liegende Fabrik in Porz bei Köln mit über 150 000 Mark verbucht, ebenſo die ſeit Jahresfriſt ſtilliegende Rußfabrik in Kahl mit dem Einſtandswert von 250 000 J. Dieſe Fabrik ſei dem Vorbeſitzer und jetzigen Auſſichtsratsmitglied Wellhäuſer, der außerdem eine auf 10 Jahre bemeſſene jährliche Entſchädigung für den Ver⸗ kauf ſeiner Fabrik an Wegelin in Höhe von 25 000 erhält, zu einem weſentlich niedrigeren Preis zwecks Rück⸗ kauf angeboten worden, jedoch ergebnislos. Das Haupt⸗ werk in Kahl erfordert aus einem Einheitswert von 360 000/ gleichfalls erhebliche Abſchreibungen. Angeſichts des Preis verfalls von Ruß ſei eine Rendite für das Unternehmen nur nach bereinig⸗ ter Bilanz und gefeſtigter finanzieller Baſis möglich. Wie wir noch erfahren, wird von oppoſitlonel hen Kleinaktionären die Regreßfrage für den alten Vorſtans und für den AR, der nach dem Niedergang des Unternehmens ſein Mandot einfach niedergelegt habe, in der nächſten HV angeſchnitten werden. Es ſei merk⸗ würdig, daß der AR die früheren Vorſtandsmit⸗ glieder ohne weiteres in Konkurrenzfirmen habe gehen laſſen. So iſt Direktor Habermann bei den Zementwerken Brockhues, Direktor Geilenkirchen bei den Farbwerken Hoſpelt in Köln beſchäftigt. O Neue Textilinſolveunz in Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die Textilgroßfirma Hermann Cahn u. Eo. in Frankfurt a. M. iſt mit nicht unerheblichen Verpflich⸗ tungen in Schwierigkeiten geraten. Ein Status liegt nicht vor. Verſtändigungsverhandlungen mit den Großgläubi⸗ gern ſind eingeleitet. Allgemeine Gläubigerverſammlung am 7. Dezember. Nürnberger Hopfenmarkt In der laufenden Woche zeigt ſich am Hopfenmarkt äußerſte Ruhe. Während ſich am erſten Geſchäftstage die Zufuhren und Umſätze mit je 30 Ballen(mittlere Haller⸗ tauer von 85 bis 45 /, beſſere Spalter zu 50% und prima Tettnanger zu 75 /) noch ausgeglichen haben, ſind die zwei übrigen Geſchäftstage mit Ausnahme von 50 Ballen Bahnzufuhren überhaupt ohne ſeden Verkehr geblieben. Es zeiat ſich jetzt auch om Markte der gewaltige Rückgang des Bierkonſums, der durch die ſinnloſe Bierſteuererhöhung veranlaßt wurde. Die Brauereien, die vielfach noch vom Aneinheitlicher Getreidemarkt Weizen über Bedarf angeboten und dementſpr echend matter/ Roggen dagegen leicht erholt Berliner Produkten börſe v. 3. Dez.(Eig. Dr.) Die Preisgeſtaltung am Probuktenmarkte war heute etwas uneinheitlich. Weizen wurde vom Inlande weiterhin über Bedarf angeboten und da der Weizenmehlabſatz keine Belebung erfahren hat, lauteten die Gebote der Mühlen etwa 1 1 niedriger. Der Lieferungsmarkt eröffnete 117 ſchwächer, zumal die heute beſichtigten etwa 800 To. für kontraktlich lieferbar erklärt wurden. Bei Roggen war gegenüber den niedrig⸗ ſten Preiſen der geſtrigen Börſe eine leichte Erho⸗ lung feſtzuſtellen. Das Inlandsangebot blieb mäßig, und da die Mühlen ſchwach verſorgt ſind, vermochten die heute erfolgten beträchtlichen Andienungen keinen Druck auf das Preisniveau auszuüben, beſonders da annähernd 25 v. H. der begutachteten Mengen als nicht lieferbar zu ⸗ rückgewieſen werden mußten. Im Promptgeſchäft war das Preisniveau wenig verändert. Am Lieferungsmarkte ſetzte die Dezemberſicht etwas feſter ein. Weizen mehl trotz vereinzelt ermäßigter Forderungen ſtill, Roggenmehl hatte kleines Bedarfsgeſchäft, die billigeren Provinzroggenmehle waren etwas gefragt, aber nur ſpärlich angeboten. Das Offertenmaterial in Hafer blieb ausreichend, die Kauf⸗ luſt des Konſums aber nach wie vor gering. Gerſte faſt völlig geſchäftslos. Weizen⸗ und Roggenexport⸗ ſcheine lagen ſehr ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen märk prompt ab Sta⸗ tion 75—76 Kg. 21820 Br. matt; Futterweizen 70—71 Kg. 202—4; Sommerweizen 78—79 Kg.—;: Roggen 72—73 Kg. 195—08 Br. matt; Braugerſte 16070 ruhig; Futter⸗ un Induſtriegerſte 155—59 ruhig: Hafer 140—45 matt; Weizen⸗ mehl prompt 28—32 ruh. Roggenmehl 70proz. prompt 27,15 bis 29 ſtill; Weizenkleie 9,90—10,25 ſchwächer; Roggenkleie 10,50—11 k. beh.; Viktorigerbſen 23—30;: Kleine Speiſe⸗ erbſen 25—28; Futtererbſen 17—20; Peluſchken 17—19; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 17-20; Lupinen blaue 11 bis 12,50; Lupinen, gelbe 13—15; Leinkuchen Baſis 37 v H. 1819,20; Erd nußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,80 bis 18; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,80 bis 183; Trockenſchnitzel 6,10—6,20; Extrahiertes Soja⸗ bohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 11; öto. ab Stettin 11,60; Speiſekartoffeln, weiße 1,40—1,50; rote.50—.70; Oden⸗ wälder, blaue 1,70—1,90; gelbfleiſchig 1,90 2,20; Fabrik⸗ kartoffeln in Pfg.—8,50; allg. Tendenz uneinheitlich.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 232 bis 32,50 Br.; März 241,50— 40,50; Roggen Dez. 203,75 bis 5 211—10,50; Hafer Dez. 158 58,507 März * Maunheimer Produktenbörſe vom 3. Dez.(Eigen⸗ bericht! Am Getreidemarkt herrſchte nach wie vor Ge⸗ ſchäftsruhe in allen Abteilungen. Die Preiſe zeigten gegen⸗ über der letzten Börſe kaum eine Veränderung. Angeboten wurden in/ für die 100 Kilo netto waggonfrei Mann⸗ heim: inl. Weizen 24— 24,50; inl. Roggen 22,50; inl. Hafer 1718,50; Sommergerſte 1818,75; Futtereerſte 17; Bier⸗ treber 13,50—14; Erdnußkuchen 13,50; Sofaſchroth 12; Trockenſchnitzel 6; Malzkeime 11,50—12; Weizenmehl ſüdd. 34,50 neue Mahlung; dto. mit Auslandweizen 36,50; Wei⸗ zenbrotmehl 26,50— 28,50; Roggenmehl 60proz. 30,50—31,50; Weizenfuttermehl 10,25—10,50; Weizenkleie feine 8,75—9; Roggenkleie 1010,50; Grünkern 50—60, Leinſaat 17. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,5; März 4,45; Mai 4,75; Juli 4,82/.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 71; März 757; Mai 75½; Juli 76ʃ½. * Liverpooler Getreidefurſe vom 3. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 sh.) Tendenz ruhig; Dez. 5,875 (5,876); März 5,8%(5,898); Mai 5,10%(, 102] Mehl unv. — Mitte: ſtetig; Dez. 5,374(5,376); März 5,896(5,896); Mia 5,1096(5,10); Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 3. Dez.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Dez. 31,50; Wetter ruhig. * Bremer Baumwolle vom 3. Dez.(Eig. Dr.] Amerik. Univ. Stand. Midodl.(Schluß) 7,22. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Dez.—; Jan. (82) 475—77; Mürz 475—76; Mai 477-79; Juli 481—82; Okt. 489; Tagesimport 7200; Tendenz ruhig, ſtetig.— Mitte: Dez.(31) 475; Jan.(32) 474; März 474; Mat 476: Juli 479; Okt. 485; Dez. 488; Jan.(33) 489; März 494; Mai 498; Loco 505; Tendenz ruhig, ſtetig. * Viehmarkt in Mannheim vom 3. Dezember. Zufuhr insgeſamt 1097 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1 172 Kälber b) 40—43; c) 34—38; 8) 28—32. 35 Schafe, b] 1822. 29 Schweine, nicht notiert. 860 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—7; über 4 Wochen—13; Läufer 15—19. 1 Ziege. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt, mit Ferkeln und Läufern mittel. Berliner Meiallbörse vom 3. Dezember 1931 ———— upfer Ble Zunt bez. Brief Geld bez. Brief] Geid J bez Brief] Geld Januar 53.75 88.——, 22, 20,—.— 24,50 21,80 Jebruar.„ 21.50—.— 22.75 22, März 21.75—. 23 25 22 25 April 22.—.— 24 25 22.7 Mai 22,25—.— 2480 22,75 Full 3 22.——.— 25,50 23 25 uli 27 Auguſt 22,.—. 26.75 25,50 Sept. 5 22,.——.— 27.— 26.— Oktober 5 5 22,.——.—,75 286.75 Nov.—— 59 78 58 50—.— 24,22.—.— 28. 27. Dezemb.] 83 25 53.25 53,.———.25 20.— 12175 21,75] 21,25 * Tendenz: Kupfer ſtetig; Blei, Zink ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 3. Dez.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 65,25% für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 56—57; Stondardkupſer loco 5253: Standord⸗Blei per Dez. 19—21; Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 170; desgl. in Walz oder Drahtbarren 174; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 203; Reinnicket 98—9oproz. 350; Antimon⸗Regulus 5052; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 39,50—43 /. Londoner Mefallbörse vom 3. Dezember 1931 detalle in E pro To. Silber Unze E(137/40 fein tand, Platin Unze g upfer, Standard 35,65 Zinn, Standart 136,5 Aluminium—.— 2 Mongte 27 3 Monate 139,4 Antimon—.— Settl. Preis 36 75 Settl. Preis 136.5 Queckſilber—.— Elektrolyt 425— Banka 148 0 Platin—.— deſt ſelee ed 38,2: Straits 139.2] Wolframerz—— ſtrong ſheets—. Blei, ausländ. 15,25 Nickel—.— El'wirebars 45— ink gewöhnlich 1485 Weißblech—.— 1 77 Tendenz: Kupfer, Zinn unregelmäßig; Blei und Zink ſtetig. 6. Seite Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Dezember 1951 Sensationelle Weihnachls- Ueberraschung! Bekanntes Teppichhaus verkauft Aus seinem reichhaltigen Lager K en K Teppiche in versch. Grögen und Qualitäen zu auher- Sewönnlich billigen Preisen und gewährt KHrealt ohne breisauisdilag. Auswahlsen- Aungen auch nach auswärts franko. Unver- bindliche Besichtigung. Schreiben Ste sol. u. E F 159 a. d. Geschäfſtsst. Scharf& Hauk Pianos u. 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Dynamidon⸗Werk Engelhorn& Co. Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim⸗ Waldhof. Hans Engelhorn und Albert Meyer⸗ hofer ſind nicht mehr Geſchäftsführer. Joſef Birnbaum, Mannheim. Die Prokura der Auguſte Birnbaum iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. Rühl& Hamberger, Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt und in Liquidation getreten. Zu Liquidatoren ſind beſtellt die Geſellſchafter Kaufmann Willy Rühl in Mannheim und Kauf⸗ mann Karl Hamberger in Mannheim. Dieſelben Karl Hamberger, Mannheim. Inhaber iſt Kaufmann Karl Hamberger in Mannheim. H. Schowalter, Seckenheim. Die Firma iſt ſind nur gemeinſam zu handeln befugt. erloſchen. 8 5 G. Fetzer, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Ladenburg. Kaufmann Richard Strauß Sozial- oder Mehrere wohnschöne Zimmer möbliert. zu 50-75 Mk. Monatspension an alleinstehende Damen, ferner eln leeres Zimmer im Altersheim früh. Pfarrhaus- mit voller Pension an ältere Dame od. 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Michael Würzburger Facharzt für Frauenkrauk-⸗ heiten und Geburtshilfe Mannheim., E 3, 14 Telephon 25365 1 Krankenkassen-Kommission 8 der Gesellschaft der Arzte in 1 des zelgemsbde N Wieihnschts- Geschenke, Geräumige 3 Zimmer-Wohnung mit Küche, Speiſek., Bad u. Zubeh., in Neubau auf 1. 1. 1932 zu verm. Miete zeitgemäß. Näh.: Käfertal, Kurze Maunheimerſtr. ga, 1. St. 4388 1 Einzelbone ſofort zu vermieten. * 4354 8 6, 41. part. Büro m. Lagerkeller monatl. Mietpreis 25 ., ſowie ſchön e 3 Zimmer undd Küche mit Gasbeleuchtung, 3. St., zu vermieten. Näheres 4884 Luiſeuring Nr. 50. Laden Nähe Breiteſtr., auf 1. Jan. zu vermieten. Auch als Büro ge⸗ eignet. 8897 Zu erfragen U 2, J, parterre. Schöne ſonnige B4474 3 Zimmer. Kück Diele, Bad. Speiſek., Loggia, auf 1. 1. zu verm. Prs. 84 Mark. Neckarauerſtr. 243. b. der Almenſiedlung. 2 Zimmer Alkoven und Küche. part., Nähe Markt⸗ platz, ſofort zu ver⸗ mieten.— Angeb. u. 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Oktober 1931 ihren Wohnſitz oder Aufenthalt in Mannheim hatten und bis 12. Dezember 1981 von ihrem Hauseigentümer eine Steuerkarte für das Jahr 1932 nicht erhalten haben, wollen dieſe bei der zuſtändigen ſtädtiſchen Dienſtſtelle und zwar: g für die Altſtadt und für den Vorort Waldhof bei der Steuerkartenſtelle des ſtädtiſchen Steueramts, N 2. 8, Erdgeſchoß, für die übrigen Vororte bei den Gemeinde⸗ ſekretariaten, innerhalb der üblichen Dien ſtunden abholen. Bei dieſen Stellen ſind vom 11. Dezember 1031 ab auch die Anträge auf Berichtigung der Steuerkarten zu ſtellen unter Einſchluß der An⸗ träge, welche Aenderungen des Familienſtandez betreffen. Perſönliches Erſcheinen wird emp, fohlen, weil die ſchriftlichen Anträge erfahrungz⸗ gemäß häufig unvollſtändig ſind und daher um⸗ ſtändliche Rückfragen erfordern. Aenderungen auf der Steuerkarte dürfen nur von den zu⸗ ſtändigen Stellen vorgenommen werden. Die Eintragung mittelloſer Angehöriger, we auch die Erhöhung der Pauſchſätze für Wer⸗ bungskoſten und Sonderleiſtungen in denSteuer⸗ karten geſchteht bei dem zuſtändigen Finanzamt, und zwar für Stadtteile links des Neckars beim Finanzamt Mannheim⸗ Stadt, FE 6. 20, rechts des Neckars einſchließlich der Vororte Secken⸗ heim und Friedrichsfeld beim Finanzamt Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt, Kronprinzenſtraße 93. Mannheim, den 30. November 191. Der Oberbürgermeiſter, 10 3% Ausl. 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