ff 1 * Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, de Frlebrichſtraße 4, e Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zustellgebühr.— 8⁰ Luiſenſtraße 14. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und filr telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe * Wiriſchaftspolitiſche Ausführungen des Reichsbankpräſidenten Luther und des Wirtſchaftsführers Silverberg Zins⸗ und Diskontſenkung? Telegraphiſche Meldung Berlin, 4. Dez. In der geſtrigen Hauptausſchußſitzung des Deulſchen Induſtrie⸗ und Handelstages ſprach Dr. Sllverberg⸗Köln über die wirtſchaftspolitiſche Lage. Die gegenwärtige Kriſe— ſo führte Dr. Sil⸗ verberg aus— laſſe die der Wirtſchaft und Wirt⸗ ſchaftspolitik inne wohnenden Fehler beſſer erken⸗ nen, als in Zeiten normaler Konjunktur, nämlich le Ueberſpannung der öffentlichen Finanzbeanſpruchung und die zu einem großen Teil durch ſie bedingte Erſtarrung der Ko⸗ ſten und Preiſe ſei die Aufgabe der Gegenwart, hieſe Fehler zu beſeitigen. In der Staatswirtſchaft ſel ein Ausgleich der öffentlichen Haus⸗ halte unerläßlich. Die Ueberſpannung der öffent⸗ lichen Laſten wie der ſozialpolitiſchen Staats⸗ eilngriffe aber habe zu einer Erſtarrung det Verwaltungskoſten der Wirtſchaft geführt, deren Beſeitigung unter dem Druck des Wettbewerbs und der ſchlechten Geſchäftslage ſchon weit vorgeſchritten iſt, auf dem Lohngebiet aber noch ſtaatlicher För⸗ derung bedarf. Eine Lockerung von der Koſtenſeite her führt von ſich aus zur Preislockerung. Die Möglichkeften des gegenwärtigen Kartellrechts ge⸗ nülgen, um offenſichtliche Mißſtände zu beſeitigen. Es wäre verfehlt, hierüber hinaus zu gehen. Zur Frage der Zinsſenkung erkannte Dr. Silverberg durchaus die bedenk⸗ lichen Wirkungen der Zinshöhe an, wandte ſich aber gleichermaßen aus rechtlichen wie wirtſchaft⸗ lichen Gründen gegen jeden gewaltſamen Einbruch. Wohl aber ſei eine Verringerung der Habenzinſen zu prüfen, um den Abſatz feſtverzinslicher Werte und hierdurch den Hypothekenmarkt zu ſtärken. Dr. Silverberg betonte weiter, daß die Erholung der Wirtſchaft nur durch Ausweitung ihrer Tätigkeit möglich ſei und daß ſie erzu die Erweiterung des Kredit⸗ bolumens bedürfe. Hierzu ſei ein geeignetes Mittel auch die Senkung des Diskontſatzes. Man könne geradezu ſagen, je höher der Zinsſatz, beſto kleiner der Betrag von guten Handelswechſeln, der bei der Reichsbank eingereicht werde. Darauf nahm Reichsbankpräſident Dr. Luther das Wort und führte aus, daß die Reichsbank ſtets bereit ſei, der Wirtſchaft jede Erleichterung zu ge⸗ währen. Sie ſei ſich auch bewußt, daß der Zins⸗ ſatz neben der Regulierung der Kapitalbildung und ihrer Verwendung ein gewichtiges Koſtenelement harſtelle und nach dieſer Richtung jede mögliche Er⸗ leichterung erwünſcht ſei. Die Reichsbank habe dieſe ihre Auffaſſung fortgeſetzt in der Praxis bestätigt, wofür Dr. Luther Einzelbeiſpiele heran⸗ zog. Die Möglichkeit einer Diskontſenkung müſſe aber jeweils aus den Geſamtumſtänden beur⸗ teilt werden. Bei der Beurteilung der gegenwärti⸗ gen Diskontlage könne nicht von der Annahme einer bollkommenen deviſenpolitiſchen Abdichtung aus⸗ gegangen werden. Deutſchland müſſe auch die letz⸗ ten Möglichkeiten ausnützen. Die dem Ausland gegenüber offenen Kreditlinien betrugen jetzt ſchon etwa 600 Millionen Mark. Hierfür ſei der Zinsſatz gewiß nicht der einzige Grund, ſondern die geſamte politiſche und weltwirtſchaftliche Lage 4 iegele ſich darin. Aber ebenſowenig ſei der Zins⸗ ſatz bedeutungslos. Erfahrungen in Deutſchland wie in Amerika hätten übrigens gezeigt, daß in Zeiten inkender Konjunktur durch Niedrighalten oder Sen⸗ len der Zinſen eine Belebung der Wirt⸗ ſchaft nicht gewährleiſtet ſei. Das ſei ſelbſtverſtändlich kein Geſichtspunkt, der die Reichs⸗ uk auch nur einen Augenblick zurückhalten würde, wenn die Möglichkeiten einer Diskontſenkung ſich zeigten. Die Reichsbank müſſe bei ihrer Politik in hohem Maße auch die pfychologiſche Einſtellung des 5 Volkes zu Währungsfragen in Betracht ehen. Dr. Luther betonte hierbei, wie notwendig es ſei, für die nationale Bedeutung der Deviſengeſetzgebung in immer weiteren Kreiſen Verſtändnis zu ſchaffen und die Durchführung dieſer Vorſchriften gemäß den Abſichten der Reichsregierung und der Reichsbank zu ſichern. 5 Dr. Silverberg ſtellte auch ſeinerſeits feſt, daß der Verſuch, eine beginnende Kriſe durch Zins⸗ enkung aufzuhalten, in Amerika und Deutſchland zu Mißerfolg geführt habe. Dr. Luther wies darauf hin, daß niemand wiſſen könne, von welchem Zeitpunkt an die 5 Ueberwindung der Kriſe beginne und wieder⸗ pbhliolte, daß das Primäre die pfychologiſchen ö brausſetzungen des Wiederauflebens, alſo das Vertrauen ſei, praktiſch geſprochen, die Aufträge. Freitag, 4. Dezember 193 Paris zu Roſenbergs Englandreiſe Meldung des Wolffbüros Paris, 4. Dezember. Die Anweſenheit des Chefs des„Völkiſchen Be⸗ obachters“ Roſenberg, in London findet in der franzöſiſchen Preſſe ſtarke Beachtung. Ueber⸗ einſtimmend laſſen ſich die Blätter melden, daß Ro⸗ ſenberg in London den Boden im Hinblick auf die baldige Uebernahme der Regierung durch die Na⸗ tionalſoztaliſten vorbereite. Der Londoner Berichterſtatter des„Matin“ will von einer, Roſenberg naheſtehenden Seite, er⸗ fahren haben, daß er nicht Träger einer Botſchaft ſei, ſondern lediglich gekommen ſei, in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Preſſechef der Nationalſozialiſtiſchen Partei, um eine offiziöſe Unterſuchung über die Einſtellung der öffentlichen Meinung gegenüber der Hitlerbewe⸗ gung und die Rückwirkungen, die ein eventueller Sieg der Nationalſozialiſten haben würden, anzu⸗ ſtellen. Eine franzöſiſche Radioagentur läßt ſich berichten, daß Roſenberg dreimal in der Wohnung Stanley Baldwins vorgeſprochen, dieſer jedoch abgelehnt habe, ihn zu empfangen. Nach anderen Meldungen ſoll er jedoch eine Unterredung mit dem Gouver⸗ neur der Bank von England, Montagu Norman, und auch mit einem, der Konſervativen Partei an⸗ gehörenden Unterſtaatsſekretär gehabt haben. Der faſchiſtiſche Profeſſoreneid Telegraphiſche Meldung — Rom, 4. Dez. „Oſſervatore Romano“ veröffentlicht die Schwurformel die die italieniſchen Pro⸗ feſſoren, wenn ſie ihr Amt übernehmen, zu leiſten haben, und in der es u. a. heißt: Ich ſchwöre, dem König, ſeinem königlichen Nach⸗ folger und dem faſziſtiſchen Regime treu d u dienen. Das Blatt bemerkt hierzu, daß man zweifeln könne, ob Katholiken einen derartigen Schwur leiſten könnten. In der Eidesformel würden der König, ſein königlicher Nachfolger und das faſzi⸗ ſtiſche Regime auf dieſelbe Linie geſtellt, was klar beſage, daß das faſziſtiſche Regime mit„Regierung des Staates“ gleichbedeutend ſei. Der Staatsregie⸗ rung ſei man aber nach den katholiſchen Prinzipien Treue und Gehorſam ſchuldig, wobei ſelbſtverſtänd⸗ lich, wie bei jedem von Katholiken geleiſteten Schwur, den Rechten Gottes und der Kirche Rech⸗ nung getragen werden müſſe. Fb ã yAdͥaͥãbbbdbbbbVbTbGTGä⁵ä ͤ⁵⁰ͤ ũDll!!!!!!!!!.!ãõũũũã yd Die Reichsbank werde ſich ſchon in den Dienſt der Wirtſchaftsförderung ſtellen, ſelbſtverſtändlich inner⸗ halb der Grenzen, die einer Notenbank durch ihre Pflicht zur unbedingten Aufrechterhal⸗ tung der Währung gezogen ſeien. In der Ausſprache wurde anerkannt, daß die Regierung Brüning er⸗ hebliche Sparmaßnahmen mit größtem Ernſte durch⸗ geführt hat. Das Streben nach Ausgleichung des Reichshaushalts wurde angeſichts der Geldmarkt⸗ lage und der kommenden internationalen Verhand⸗ lungen als notwendig anerkannt. Dieſer Ausgleich würde aber nach den Plänen der Regierung mit ſchweren Belaſtungen für die Wirtſchaft erkauft werden, wenn nun die Umſatzſteuer weſent⸗ lich erhöht und durch eine zuſätzliche Ka⸗ pitalertragſteuer auf feſtverzinsliche An⸗ lagen eine Wegſteuerung von Kapital mit ſehr be⸗ denklichen Folgen für Kapitalbeſtand und Ver⸗ trauenslage eintreten würde. Eine ſolche Belaſtung der Wirtſchaftskraft ſei um ſo mehr zu bedauern, als die Zuſchüſſe hätten vermieden werden können, wenn rechtzeitig mit der Erkenntnis der Lage die notwendigen Maßnahmen Hand in Hand gegangen wären. Auch jetzt ſei auf dem Gebiete der Staats⸗ und Verwaltungsreform weder eine durchgreifende Tat noch ein einheitlicher Plan zu ſehen. Dazu wurde mit tiefer Beſorgnis auf die Ge⸗ fahren hingewieſen, die aus der Oſtverord⸗ nung ſich für Kreditweſen und Wirtſchaftsleben im Oſten ergeben und verlangt, daß gemäß den Be⸗ ſchlüſſen des Reichstagsausſchuſſes wenigſtens die unentbehrlichſten Maßnahmen zu Abwendung ver⸗ meidbarer Schädigungen der Gläubiger, insbeſon⸗ Auf dieſer Bahnlinie erfolgte dere der gewerblichen Wirtſchaft, eingebaut würden. Mit ſtärkſtem Nachdruck wurde davor gewarnt, ähnliche Maßnahmen für andere Teile des Reiches zu treffen. Zur Frage der Preiſe wurde darauf hingewieſen, wie dieſe mit dem Sinken der Koſten, dem Rückgang der Kaufkraft und der Verſchärfung des Wettbewerbs faſt durchweg ſtark geſunken ſind. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß in Ausſicht ſtehende Preisſenkungen ben wichtigen Grundſtoffen wie die notwendigen Preisſenkungen öffentlicher Betriebe, namentlich der Reichsbahn, in dieſem Sinne nach den inneren Geſetzen der Preisbildung weiter wirken würden. Dagegen glaubte man, von einem ver waltungsmäßigen Eingreifen an vielerlei Stellen natürlicher Preisbildung weder wirtſchaftlich noch ſtimmungsgemäß eine günſtige Wirkung erwarten zu können. Anſchließend ſprach Fabrikant Wilhelm Vögele, Mitglied des Reichswirtſchaftsrats, Vizepräſident der Handelskammer Mannheim, über die gegen⸗ wärtige handelspolitiſche Lage. Er verwies auf den gegenwärtigen gewaltigen Aus⸗ fuhrüberſchuß, der weſentlich die Folge der Zah⸗ lungsverpflichtungen Deutſchlands ſei. Weiterer Druck der Kapitalgläubiger auf Deutſchland mit gleichzeitiger Abſperrung der Gläubigerländer wie dritter Länder gegenüber der deutſchen Ausfuhr wi⸗ derſpreche ſich ſelbſt. Das Sinken des Pfundes und die Schutzzollpolitik Englands bedeuteten auch für Deutſchland eine ernſte Beeinträchtigung der Aus⸗ fuhrmöglichkeiten. Die Ermöglichung der Deviſen⸗ Terminſicherung ſei zur Erleichterung der Ausfuhr wiederholt zu fordern. Eine Einpreſſung der Ein⸗ fuhr in ſtaatliche Kontingente ſei abzulehnen. Eine mikliche Geſundung ſei nur möglich, wenn der inter⸗ nationalen Wirtſchaftsverflechtung wiederum Raum gegeben wird. Japans entſcheidender Vorſtoß 2 1 Japaniſche Infanterie rückt über die Eiſenbahn linie am Nonnifluß vor Der japaniſche Sieg, durch den die chineſiſche Oſtbahn in den Beſitz der Japaner kam, iſt in doppeltem Sinne entſcheldend für die Weiterentwicklung des mandſchuriſchen Konflikts geworden. Einerſeits wurden die chineſiſchen Truppen des Generals Ma aufgerieben, andererſeits aber begannen ſich jetzt die europäiſchen Staaten ſowie Amerika und Sowjet⸗ rußland für den ſchwelenden Brand im Fernen Oſten zu intereſſieren. 142. Jahrgang— Nr. 564 auf dem Induſtrie⸗ und Handelstag Im ſchwerſten Exiſtenzkampf * Mannheim, 4. Dez. Jeder einzelne von uns fühlt ſich in ſeiner Exiſtenz heute aufs engſte verbunden mit der polt⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung. So kommt es, daß faſt für alle Deutſchen die großen aktuellen Fragen der Politik und Wirt⸗ ſchaft nicht nur, wie vielleicht früher einmal, Pro⸗ bleme akademiſcher Art oder der Zukunft ſind, ſon⸗ dern Fragen, die in banger Ungewißheit jedem unmittelbar auf den Nägeln brennen, Fragen, von denen die Exiſtenz von vielen Mil⸗ lionen Menſchen abhängig iſt. Bei der allerengſten Wechfelwirkung, die heutzutage zwiſchen Politik und Wirtſchaft beſteht, ſind dieſe Zuſammenhänge und Abhängigkeiten ohne weiteres verſtändlich. Aus wirtſchaftlichen Gründen oder erzwungenen Rückſichten geht die große Politik eines Landes mehr oder minder freiwillig dieſe oder jene Wege, wie an⸗ dererſeits aus poläitiſchen Sympathien oder Not⸗ wendigkeiten die Wirtſchaftspolitik der Länder ihre Impulſe empfängt. Man denke z. B. nur an die alles beherrſchende Rolle, die der franzöſiſche Gold⸗ ſchatz in den politiſchen Beziehungen zwiſchen Frank⸗ reich, Amerika und Eugland ſpielt, an die Abhängig⸗ keit Polens und der Balkanſtaaten von Paris, an die neidvolle Konkurrenz aller großen Wirtſchaftsſtaaten in den doch ſo ſehr problematiſchen Geſchäften mit Rußland. So verwirrend groß aber auch die Fülle der Probleme iſt, die heute auf unſeren Nerven häm⸗ mert, zwei aktuelle Probleme ſind es vor allem, die augenblicklich im Brennpunkt der allge⸗ meinen politiſchen Erörterungen ſtehen. Es iſt dies das Rätſelraten über den vorausſichtlichen Inhalt der kommenden Not verordnung und die Diskuſſion darüber, wann, unter welchen Umſtän⸗ den und Ausſichten die Hakenkreuzler an und in die Regierung kommen. Auch dieſe beiden Fragen hänger enger zuſammen, als es auf den erſten Blick ſcheinen mag. Inſofern nämlich, als durch die Zauderpolitik des Kanzlers und ſeine durch Arbeitsüberlaſtung und die Forderungen und Drohungen von links und rechts, von Induſtrie und Landwirtſchaft, von Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗ ſeite gehemmte Aktivität, die in weiten Kreiſen vorhandene un zufriedenheit mit dieſem von allen Schichten immer neue Opfer fordern⸗ den„Syſtem“, in den letzten Wochen immer mehr um ſich gegriffen hat. So kam es ganz von ſelbſt, daß die mit größter Eindringlichkeit vorgetragene Agi⸗ tation der Nationalſozialiſten immer mehr und leich⸗ ter Boden gewann. Nicht nur viele Idealiſten, ſon⸗ dern noch ungleich mehr hoffnungslos, ja verzwei⸗ felt gewordene deutſche Menſchen erblicken in einer Herrſchaft der Nationalſozialiſten die einzige uns noch gebliebene Rettungsmöglichkeit. Die meiſten Befürworter dieſer Idee haben zwar nur ſehr vage Vorſtellungen darüber, wie und wodurch dieſe Ret⸗ tung, z. B. die Befreiung von der ſo unendlich ſchwer auf unſerem geſamten Leben laſtenden Geißel der Ar beitsloſig keit, die ſelbſt in den reichen Ländern der Sieger von deren befähigtſten Köpfen bisher immer noch vergeblich verſucht wurde, denn kommen ſoll. Die Idee iſt jedoch da und ver⸗ langt immer gebieteriſcher nach ihrer Erfüllung. So kommt es, daß jetzt auch ſolche Kreiſe zu den Befür⸗ wortern dieſes Experiments gehören, die ſich vor kurzem noch dagegen geſperrt haben. Einer Sturm⸗ flut kann ſich niemand in den Weg ſtellen. In dieſen Tagen hat ſich ſogar der„Vorwärts“ unter ge⸗ wiſſen Bedingungen für die Zulaſſung der Hitlexr⸗ leute zur Regierung ausgeſprochen. Durch alle dieſe Entwicklungen und Exeigniſſe wird die Frage einer Mitbeteiligung der Habenkreuzler an der Reichsregie⸗ rung täglich aktueller. Darüber ſind ſich vor allem die Nächſtbeteiligten klar, nämlich die Hitlerpartei ſelbſt und das Zentrum. Erhöhte Aktivität auf bei⸗ den Seiten und nach allen Richtungen hin iſt die unmittelbare Folge. Prälat Kaas, der Ver⸗ trauensmann des Kanzlers und der Zeutrums⸗ partei hat ſich nach Rom begeben, um, wie es in einer Meldung unſeres heutigen Mittagblattes heißt,„mit dem Vatikan über die politiſchen Folgen zu ſprechen, die ſich aus einer Beteili⸗ gung der Nationalſozialiſten an der Reichsregie⸗ rung ergeben könnten“ und Herr Roſenberg, der Vertrauensmann Hitlers, und Chefredakteur des„Völkiſchen Beobachters“, iſt noch einen Schritt weitergegangen, indem er ſich garnicht lange mit 2. Seite/ Nummer 564 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 4. Dezember 1931 Vorverhandlungen aufhielt ſondern als außenpoli⸗ tiſcher Sachverſtändiger und als Kandidat Hit⸗ lers für den Poſten des Außen⸗ miniſters gleich unmittelbar an die Weg⸗ bereitung für ſein zukünftiges Wirkungsfeld heranging und ſich in„diplomatiſcher Miſſion“ nach England begab. Vielleicht geſchah das aus der Hoffnung heraus, daß die augenblickliche engliſche Rechtsregierung für den Abgeſandten einer Par⸗ tei, die in Deutſchland irrtümlich bei vielen als rechtsſtehend, ja als rechtsradikal gilt, beſonderes Intereſſe zeigen werde. In dieſer Hoffnung mußte ſich Herr Roſenberg jedoch getäuſcht ſehen. Die maßgebenden Miniſter Englands haben ihn nicht empfangen. Wenn der Abgeſandte Hitlers bei ſeiner Anweſenheit in England tatſächlich jene Pläne ver⸗ folgt haben ſollte, die ihm die engliſchen Zeitungen unterſtellen, und die von unſerem Londoner Bericht⸗ erſtatter als„Primanerpläne“ charakteriſiert werden, dann kann man es nur begrüßen, daß es Herrn Roſenberg nicht gelungen iſt, zu den Mit⸗ gliedern des engliſchen Kabinetts vorzudringen. Eine unnötige Bloßſtellung und Abſage von offizieller Seite iſt ihm und uns dadurch erſpart geblieben. Denn daß das in größte wirtſchaftliche und politiſche Sorgen verſtrickte England ſchon aus Selbſterhaltungstrieb nicht daran denken kann, ſich unter Brüskierung und auf Koſten Frankreichs mit einem ſo armen, völlig wehrloſen und ſo jämmerlich uneinigen Volke wie Deutſchland zu verſtändigen, weiß heute nicht nur jeder Primaner, ſondern jeder aufgeweckte Quartaner Ueberdies fügt es der ſogenannte Zufall, daß am ſelben Tage, an dem Roſenberg in London Fühlung ſuchte, der bekannte franzöſiſche Deputierte Frank⸗ in⸗ Bouillon die bisher geheim gehaltenen Ge⸗ danken ſeiner ſchwarzen Seele für den Fall ent⸗ hüllte, daß die Anhänger Hitlers an die Re⸗ gierung kämen und die vertraglichen deutſchen Verpflichtungen verletzen. Falls dies geſchehen ſollte, verlangt Franklin⸗Bouillon eine völlige wirt⸗ ſchaftliche Abſchließung nicht nur Frankreichs, ſon⸗ dern auch Englands und Amerikas von Deutſchland. Seine brutale Drohung mit einem hun⸗ dertprozentigen Einfuhrzoll auf alle deutſchen Waren wird uns zwar nicht daran hindern können, unſere innerpolitiſchen Verhältniſſe ſo zu regeln, wie es uns ſelbſt in Berückſichti⸗ gung aller Faktoren am beſten erſcheint. Immer⸗ hin zeigt ſie wieder einmal mit aller nur wünſchens⸗ werten Deutlichkeit auf was wir gefaßt ſe in müſſen. Zwar haben auch die führenden Män⸗ mer der Hitlerpartei wiederholt erklärt, daß auch ſie ſich mit Frankreich in irgend einer Form zu ver⸗ ſtändigen wünſchen, und daß ſie auch die Bezahlung der privaten Schulden nicht verweigern wollen, nie aber können die in der Regierung ſitzenden Natio⸗ nalſozialiſten daran denken, der Forderung Frank⸗ lin⸗Bouillons gemäß die vertraglichen deutſchen Ver⸗ pflichtungen(worunter der genannte Franzoſe doch zweifellos die uns aufgezwungenen Tributverpflich⸗ tungen des Verſailler Vertrages verſteht) unverletzt einzuhalten. Schade nur und zweifellos ein Nachteil für uns, daß wir in dieſer auch außenpolitiſch ſo ungemein Hhewegten Zeit auf einen beſonderen Außen⸗ mini ſter verzichten müſſen und Kanzler Brü⸗ ing, an dem ſchon ſo unendlich viel hängt und laſtet, auch noch dieſes Reſſort in Perſonalunion ver⸗ walten muß Ob freilich Hitlers Kandidat Roſenberg der geeignete Mann für dieſen Poſten ſein würde, ſteht auf einem anderen Blatt. H. A. Meißner. Unterzeichnung deutſch⸗luxemburgiſcher Abkommen — Berlin, 4. Dez. Am 2. Dezember ſind in Luxem⸗ burg von dem deutſchen Geſandten als Vertreter des Deutſchen Reichs und von Vertretern des Großher⸗ zogtums Luxemburg zwei Abkommen zur Ausglei⸗ chung der in⸗ und ausländiſchen Beſteuerung, ins⸗ beſondere zur Vermeidung der Doppelbeſteuerung auf dem Gebiete der direkten Steuern und über Rechtsſchutz und Rechtshilfe in Steuerſachen unter⸗ zeichnet worden. Die Abkommen bedürfen der Rati⸗ fikation und werden dem Reichstag vorgelegt werden. Das„Theater“ im Sklarel-Prozeß — Berlin, 4. Dez. Zu Beginn der heutigen Verhandlung des Stkla⸗ rek⸗Prozeſſes richtete der Vorſitzende an den Ange⸗ klagten Sakaloffſki die Frtage:„Unterhalten Sie ſich mit Leo Sklarek auf dem Flur?“ Saka⸗ lofffki:„Ja. Vorſitzender:„Haben Sie ſich auch über die Zukunft unterhalten?“ Angeklag⸗ ter:„Nein“. Vorſitzender:„Hat Leo Sklarek zu Ihnen die Aeußerung getan:„Mein lieber Sakaloffſki, ganz egal, wie das Theater aus⸗ geht, wir machen wieder einen Laden auf, und Sie ſind doch wieder dabei!“ Hat Leo Sklarek ſo etwas geſagt?“ Sakaloffſki:„Mit dieſen kraſſen Worten nicht. Er hat ſich wohl geäußert darüber, was werden ſoll, wenn der Prozeß zu Ende geht, aber daß ich dabei ſein ſollte, hat er nicht geſagt. Das Wort„Theater“ iſt wohl nicht gefallen. Er hat nur davon geſprochen, daß er wieder ein Geſchäft aufmachen würde, aber ohne mich.“ Leo Sklareb erklärt, er erinnere ſich nicht, ein⸗ mal von einem Theater geredet zu haben, Er habe höchſtens geſagt, es ſei traurig, daß er hier ſttzen müſſe und daß der Prozeß nicht zu Ende gehe. Der Verteidiger von Leo Sklarek ſagt: „Wenn ein Mann wie Leo Sklarek, deſſen Worte man nicht auf die Waagſchale legen ſoll, von Theater ſpricht, ſo bitte ich, das nicht ſo wörtlich zu nehmen. Ich kann verſichern, daß die Sklareks ſich wirtſchaftlich in einer derartigen Lage befinden, daß ſte nicht wiſſen, wovon ſie ihre Frauen und Kinder morgen ernähren ſollen.“ Vorſitzender:„Dagegen, daß ſich die Prozeß⸗ beteiligten begrüßen, habe ich nichts. Wenn aber Leo Sklarek draußen von einem Theater ſpricht, würde das auf eine Einſtellung hindeuten, die für ihn jedenfalls keine günſtigen Konſequenzen haben würde.“ Leo Sklarek ruft erregt:„Das iſt eine Verleumdung!“ Lübecker Prozeß In der heutigen Verhandlung des Lübecker Tuber⸗ kuloſeprozeſſes wurden die Aerzte Dr. Riſſom und Dr. Janaſch einander gegenübergeſtellt, um ſich nocheinmal über die Verſammlung des Aerztevereins vom Januar 1929 zu äußern. Dr. Riſſo m ſagte auch heute wieder, er müſſe das aufrecht erhalten, was er ſchon ausgeſagt habe, und beſtätigte den Wortlaut ſeiner protekollariſchen Ausſage. Es entwickelte ſich eine längere Ausſprache darüber, was Dr, Riſſom mit dem Ergebnis der wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen gemeint habe, und der Zeuge erklärte dazu, er habe damit ſagen wollen, daß man abwarten ſollte, was in den großen Univerſitäts⸗ u. Krankenanſtalten feſt⸗ geſtellt wurde. Das Reichsgeſundheitsamt habe er damit nicht gemeint. Burgfrieden während der Weihnachtszeit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Dez. Wie uns von zuſtändiger Seite beſtätigt wird, trägt ſich die Reichsregierung mit dem Plan, vom 20. Dezember bis wahrſcheinlich 6. Ja⸗ nuar eine Art zwangsweiſen Burgfrieden zu verfügen. In dieſer Zeit ſollen alle Kundgebungen durch öffentliche Verſammlungen, aber auch durch Flugblätter und Plakate verboten werden. Man will ſo erreichen, daß wenigſtens während der Weihnachts⸗ pauſe politiſche Beunruhigungen möglichſt von der Bevölkerung ferngehalten werden. In dieſem Sinne ſind die Ländervertreter geſtern bereits verſtändigt worden. Der entſprechende Erlaß iſt für das geſamte Reichsgebiet vor⸗ geſehen. Selbſtverſtändlich wird von dem Verbot die Preſſe nicht betroffen. Auch fallen etwaige Mäniſterreden im Rundfunk nicht unter dieſe Verfügung. Ueber die geſtrige Konferenz im Reichs⸗ innenminiſterium, über die wir bereits be⸗ richten konnten, iſt ergänzend noch nachzutragen, daß die Groenerſche Notverordnung wahr⸗ ſcheinlich eine Ermächtigung für die Länder enthalten wird, die ſie berechtigt, für beſtimmte, beſonders ge⸗ fährdete Gebiete eine Ablieferungspflicht für Waffen durchzuführen. Die Beratungen ſind indes noch nicht abgeſchloſſen. Das Reichskabinett ſetzt heute die Beſprechungen über das Wirtſchaftsprogramm fort, die morgen beendet werden ſollen. Möglicherweiſe wird am Sonntag noch eine abſchließende Redigierung des Textes ſich als notwendig erweiſen. Daß dann am Montag die Unterzeichnung erfolgt, dürfte als ſicher angeſehen werden. Ein Termin für die Empfänge derſozialdemo⸗ kratiſchen Führer iſt entgegen der Behauptung des„Vorwärts“ bis zur Mittagsſtunde noch nicht feſt⸗ geſetzt worden. Probleme der Ozean- und Rheinſchiffahrt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Dez. Ueber die Verhandlungen in der Verkehrs⸗ kommiſſion des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ komitees hören wir noch, daß auf Wu nſſch Frankreichs über die Einſchränkung der Neubauten für die großen Ozean⸗ dampfer, wie überhaupt einer Rationaliſierung des Ueberſeeverkehrs verhandelt worden iſt. Die franzöſiſche Regierung möchte von den hohen Su b⸗ ventionen herunterkommen, die ſie den Reede⸗ reien bisher zahlen mußte. Die Beſprechungen ſind über eine erſte Fühlungnahme nicht hinausgelangt, man will ſie aber demnächſt fortſetzen. Dabei iſt man ſich von vornherein darüber einig geweſen, daß etwaige Abmachungen in keiner Form etwa gegen dritte Mächte gerichtet ſein ſollen. Die deutſche Schiffahrt denkt nicht daran, Ver⸗ einbarungen zu treffen, die ihr Verhältnis zu den engliſchen, belgiſchen und holländiſchen Geſellſchaften in irgend einer Weiſe ſtören könnten. Wenn eine Verſtändigung mit Frankreich erfolgt— man rechnet damtt für den März oder April nächſten Jahres— ſo würden von Berlin aus entſprechende Parallelverhandlungen mit den Engländern, Holländern und Belgiern eingeleitet werden. Wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, hat man ſich im ſelben Ausſchuß auch ſehr eingehend über Mittel und Wege unterhalten, das Mißverhältnis von Tonnage und An⸗ gebot in der Rheinſchiffahrt zu beſeitigen. Auch in dieſer Frage iſt man zu Beſchlüſſen noch nicht gelangt, weil die deutſchen Reeder erſt unter ſich eine Einigung herbeiführen müſſen. Die Franzoſen haben eine bindende Erklärung abgegeben, daß ſie über jeden Vorſchlag einer Kartellierung verhandeln wür⸗ den, und die deutſchen Reder ſind gebeten worden, bis Anfang Januar ihre Anſichten zu äußern. Dann ſol⸗ len auch die Schweizer Intereſſenten hinzugezo⸗ gen werden. Die Schwierigkeit einer Verſtändigung freilich iſt nicht gering, da fünf verſchiedene Staaten an dem Problem intereſſiert ſind, r Die Anführer des geſcheiterlen Putſchverſuchs in Angarn F. K. Hozmetz F. G. Molnar — Budapeſt, 4. Dez Die Polizei hat die Verhöre in der Angelegenheit des Putſchverſuchs noch nicht abgeſchloſſen. Die Häft⸗ linge ſind beſtrebt immer neue Namen in die Affäre einzubeziehen. Sie erwähnen dabei auch hochgeſtellte Perſönlichkeiten. Geſtern iſt die Gattin des Präſt⸗ denten der ungariſchen Hitler⸗Partei, Ladislaus Te⸗ mesvary, verhört worden. Es iſt begründeter Verdacht vorhanden, daß ſie an den Vorbereitungen des Putſchplanes teilgenommen hat. Sie wurde im Militärgefängnis zurückbehalten. Letzte Meldungen Polizeimajor Lewit nach Gleiwitz verſetzt — Berlin, 4. Dez. Wie wir erfahren, iſt in den geſtrigen und heutigen Verhandlungen im Mini⸗ ſterium des Innern, an denen auch Miniſterialdirek⸗ tor Klauſener und Polizeioberſt Majewſki teilnahmen, von der Einleitung eines förmlichen Diſziplinarverfahrens gegen den Polizeimafor Lewit abgeſehen worden. Lewit iſt vielmehr mit ſofortiger Wirkung nach Gleiwitz verſetzt worden. CCC 722 Aff 0. Flecktyphusepidemie in Polen — Warſchau, 4. Dez. Wie aus Wilna gemeldet wird, iſt im dortigen Gebiet eine Flecktyphusepidemie ausgebrochen. Gegenwärtig erkranken drei bis vier Perſonen täglüth. Es ſind eine Reihe geſundheits⸗ polizeilicher Maßnahmen getroffen worden, um die Seuche zu erſticken. Mexikos neuer Geſandter in Berlin — Newyork, 4. Dez. Wie Aſſociated Preß aus Mexiko(Stadt) meldet, hat das Außenamt die Er⸗ nennung des früheren Unterſtaatsſekretärs des Innenamtes, Mendoza Gonzales, zum Geſandten in Berlin bekanntgegeben. Brandkataſtrophe in einer kaliforniſchen Stab — Berkeley(Kalifornien), 4. Dez. Bei einem geſtern abend hier in einem Gelände ausgebroche⸗ 5 nen Feuer ereignete ſich eine Gasexploſion, Zwei Perſonen wurden getötet, eine ſchwer und 60 leicht verletzt. Drei Perſonen werden ver⸗ mißt. Die große Zahl der Verletzten erklärt ſich daraus, daß brennende Haus⸗ und Möbelteile durch die Exploſion auf die Menge geſchleudert wurden, die ſich in den Straßen um das brennende Haus geſammelt hatten. Lloyd George in Bombay eingetroffen — Bombay, 4. Dez. Lloyd George iſt auf der Reiſe nach Colombo hier eingetroffen. Die japaniſchen Geſamtverluſte in der i Mandſchurei — Tokio, 4. Dez. Nach einer Mitteilung dez Kriegsminiſteriums betragen die Geſamtverluſte der Japaner ſeit dem Beginn des mandſchuriſchen Kon⸗ fliktes am 18. September 210 Tote, darunter 12 Offiziere, außerdem 473 Verletzte, darunter Offiziere. Matuſchkas Geſtändnis Die Darſtellung ſeiner Vernehmung vor der Wiener Kriminalpolizei Sveben erſcheint im Verlag Dieck u. Co., Stuttgart, ein Buch des durch ſeine Veröfſentlichungen„Spionoge“,„Di⸗ plomgtiſche Unterwelt“ und das intereſſante Buch über die Ahrüſtungskomödie„Sie rüſten!“ bekannt gewordenen Schriftſtellers H. R. Berndorff mit dem Titel„Was iſt das für ein Menſch! Das Rätfſel Ma⸗ tkuſchka,ſeine Verbrechen und ſein Doppel⸗ leben“.(Preis 3 Mark.) Das Buch iſt in erzählender Form geſchrieben, beginnt mit der Schilderung von der Ausfahrt des Unglückszuges von Big⸗Torbagy und ſtellt die bekannte Auffindung der Spur Matuſchkas dar. Dann zieht das Leben des jungen Matuſchka am Leſer vorſtber, die kleine ehemals ungariſche, fetzt jugoflawiſche Stadt Cſantaver taucht auf, in der Ma⸗ tuſchko aufwuchs, bis er in ſeinem fünfzehnten Lebensjahr in eine Präparandenanſtalt kam. In dieſer Zeit hatte Matuſchka ein Erlebnis, das viel⸗ leicht für die Folgezeit von entſcheidender Bedeutung blieb. Er hatte Beziehungen zu der Tochter des Lehrers von Cfſäntaver, die ſpäter ſeine Frau wurde. Nun kam er in der Stadt, in der er ſich während ſeiner Studienzeit auſ⸗ hielt, auf einmal auf einem Jahrmarkt in Berührung mit einem Gaukler, der unter freiem Himmel hypnotiſche Kunſt⸗ ſtücke zeigte. Plötzlich ſah ſich der junge Matuſchka auf dem Podium, der Hypnotiſeur fragte ihn, ob er ein Mädchen liebe, Matuſchka antwortete ja, ſie wohne weit von hier. Darauf ſuggerierte ihm der Hypnotiſeur, Matuſchka ſäße jetzt in der Eiſenbohn und ſahre zu dem Mädchen, er blicke aus dem Fenſter und ſähe Schienen und nichts als Schtenen. In dieſem Augenblicke fiel der plötzlich ohn⸗ mächtig gewordene Matuſchka um und hatte wochenlang mit der ſchreckhaften Szene bei dem Hypnotifeur zu ringen. Vielleicht iſt damals die ſeltſome Fixierung Matuſchkas an den Schienenſtrang mitbeſtimmt worden. Das Erlebnis mit dem Hypnotiſeur als Quelle für die ſpäteren Verbrechen Matuſchkas aufzufaſſen, dürfte wohl micht angehen. Irgendeine furchtbare, geheimnisvolle Ver⸗ anlagung muß in dem Unmenſchen geſchlummert haben, der ſich nach der Aufgabe ſeiner Stellung als Lehrer zuerſt recht ordentlich hocharbeitete, ſich dann in Spekulationen einließ und ſchließlich vor dem Ruin ſtand, juſt in der Zeit in der er an ſeine letzten Attentate ging. Ueber das ſeeliſche Rätſel Matuſchka kann auch Bern⸗ dorff keine eigentliche Antwort geben. Dieſe weſentlichſte Seite der ganzen Frage bleibt in ſeinem Buch unbehandelt. Dabei müßte man gerade hier mit der Unterſuchung ein⸗ ſetzen: wie wirkt der Schienenſtrang auf den Menſchen, was bedeutet es, wenn ſchon das Kind mit der Eiſenbahn ſpielt, und was will es im letzten Grunde beſagen, wenn am Rand der Menſchheit eine ſo grauenvolle Figur wie dieſer Matuſchka auftritt und zum Verderben eines ganzen Kontinents ausholt? Berndorff ſtellt die Tatſachen, wie ſie ſich bisher er⸗ geben haben, zuſammen, das iſt das wertvollſte an ſeinem Buch. Die eigentliche Klärung aller Einzelheiten wird wohl erſt die bevorſtehende Verhandlung geben. Wir gäben nachſtehend oͤen intereſſanteſten Abſchnitt des Buches als Beiſpiel für die Darſtellungsart Berndorffs das ſchaurige Geſtändnis wieder, das Matuſchka über ſein Attentat bei Bia⸗Torbagy abgelegt hat: 12. September. Das iſt der Tag des Attentats! An dieſem Tag vollendeten ſich die Matuſchkas. Er hat vor der Polizei über dieſen Tag folgendes ausgeſagt: 5. „Ich weiß nicht, wann ich mich in der Frühe die⸗ ſes Tages von meinem Lager erhoben habe. Ich weiß auch nicht, ob ich in der Nacht vorher ſchlief. Ich weiß es nicht, denn vor mir war es dunkel. Bin ich auf der Landſtraße gegangen oder habe ich auf einer Wieſe gelegen? Sicher iſt, daß ich an dieſem Morgen in der Gegend herumgegangen bin. Aber wie war es möglich, daß mich niemand ge⸗ ſehen hat? Kann es ſein, daß ich dort niemand aufgefallen bin? Haben ſich bei Ihnen, Herr Polizeirat, nicht Zeu⸗ gen gemeldet, die ſagten, daß dort ein Menſch durch lange Tage vor dem Attentat in der Nähe des Via⸗ dukts herum gelegen, geſeſſen und gelaufen iſt? Wirklich, mich hat keiner geſehen? Fünf Minuten vor dem Winzerhäuschen, in deſſen Nähe ich in dieſen Tagen gelebt habe, iſt das Bahn⸗ wärterhäuschen entfernt. 5 Kann er mich wirklich nicht geſehen haben, der Bahnwärter? Das verſtehe ich nicht! Iſt es nicht, Herr Kriminalrat, die Pflicht des Bahnwärters, ſich in der Nähe umzuſehen? Muß er nicht manchmal die Naſe aus ſeinem Häuschen herausſtrecken, um nachzuſehen, ob drau⸗ ßen auch alles in Ordnung iſt? Sehen Sie, Herr Kriminalrat, das iſt doch ganz intereſſant. Alle die Tage, die ich dort geweſen bin, habe ich mich mit der Frage befaßt: iſt der Bahn⸗ wärter nicht verpflichtet, für die Sicherheit der Strecke zu ſorgen? Muß er nicht alles, was ſich in der Nähe abſpielt, beobachten? Taten Sehen Sie, mit dieſen Gedanken habe ich immer geſpielt. Das Ganze, Herr Kriminalrat, das Ganze war für mich ein Spiel, ein Verſteckſpiel. Aber ein Ver⸗ ſteckſpiel, das ſpielen die Kinder. Das eine verſteckt ſich hinter einem Baum und das andere muß ſuchen. Aber bei dem Spiel, das ich getrieben habe, ging es um einen gewaltigen Einſatz. Ich ſetzte mein Leben auf dieſes Spiel. Ich konnte es verlieren, aber ich konnte gewaltig viel gewinnen: meine Viſion. Ich wollte außerdem ein gewaltiger Menſch wer⸗ den. Sicher im Böſen, aber trotzdem gewaltig. Ich vernichtete, wenn es mir gefiel. Niemand konnte mir etwas anhaben. Ich war Herr über Leben und Tod, ich war ein Souverän. Die Aufmerkſamkeit der Welt lenkte ſich auf mein gewaltiges Spiel. Wiſſen Sie nicht, Herr Kriminalrat, daß in Buda⸗ peſt die Arbeiter demonſtrieren wollten. Am 6. Sep⸗ tember. Die Polizei hat es nicht zugelaſſen. Ich war ſelbſt in Budapeſt. Ich bin den ganzen Tag auf und ab gelaufen und habe kontrolliert, was dort geſchah. g Es iſt nichts geſchehen. i Jetzt wollte ich die Welt aufrütteln. Sie ſollten erwachen, die Verfolgten und Unterdrückten. Sie ſollten das Empfinden haben, Lin großer, unſichtbarer Freund ſteht an ihrer Seite und weckt das Gewiſſen der Welt. Zuerſt wollte ich das Attentat am Abend des Demonſtrationstages machen.. Ich wollte, daß die Arbeiter in Budapeſt, daß die Arbeiter der ganzen Welt wiſſen ſollten, daß auf ihrer Seite ein großer Unbekannter ſteht, der für ſie im ſtillen arbeitet. Später wollte ich mich der Welt offenbaren. Deshalb habe ich den Brief geſchrieben, der in Torbagy ſpäter gefunden wurde und der die Unter⸗ ſchrift trägt:„K kordité, auf deutſch, Der Ueberſetzer'“. Aber, Herr Kriminalrat, das heißt nicht Der Ueberſetzer. Da haben Sie ſich geirrt. Das heißt „Der Umwälzer', der Weltverbeſſerer, und das bin ich. Deshalb habe ich auch meine Schrift in Jüterbog zurückgelaſſen, damit ich ſpäter beweiſen kann, wenn ich mich offenbart habe, daß ich das war, der das alles wollte. Wenn ich mich offenbart hatte, dann * mußten die unterdrückten Völker der ganzen Welt zu mir pilgern. Ich ſtehe da, und von allen Seiten, rieſig und gewaltig, kommen in einem furchtgebietenden Marſch, im gleichen Schritt die Völker der Welt herbei, um mir zu huldigen. Ich aber wachſe und wachſe bis in die Wolken. Ich ſtaune ſelbſt über meine Größe und gewaltig ſtehe ich da und ſchaue herab zu den Menſchenmaſſen, zu den ungeheuren Menſchenmaſſen, die vor mir auf den Knien liegen und mich anbeten.“ 0 Der vernehmende Kriminalbeamte, Polizeirat Dr. Schweinitzer, ſieht Matuſchka, als er nun für einige Augenblicke ſchweigt, an.„Was iſt für eig Menſch dort, was iſt das für ein Menſch?“ Er hat ſich dieſe Frage nicht ſelbſt beantwortet, Er kann nicht weiter darüber nachdenken, denn Ma⸗ N 5 tuſchka redet ſchon weiter: 2 „Sie müſſen mir jetzt alles glauben, alles, was ich Ihnen jetzt erzähle, ſo wahr mir Gott helfe. Es war ſchon in der Nacht. Ich weiß nicht gang genau, wieviel Uhr es war, aber der Grazer Zug wär gerade vorbeigefahren. Da bin ich ganz ſtill und leiſe aus dem Winzer häuschen herausgekommen. Ich trug in meinen Händen die Höllenmaſchine. Schnell bin ich die Böſchung hinaufgekrochen, da mit niemand meine Silhouette ſehen konnte. Ich kam an die Stelle, an der die Schienen vom Viadukt wieder auf das Erdreich laufen, an der Seite des Viadukts, die nach Budapeſt zu liegt, Ich brauchte nur ein paar Augenblicke, um die Bombe zu montieren. 5 Ich legte die Taſchenlampenbatterien auf eine Schwelle. Das Ekraſti verpackte ich neben der Schwelle an die Schienen. f. Jetzt liegt die Bombe da, meine Arbeit iſt gelal, der Zug kann kommen.“ it Dr. Schweinitzer ganz ſchnell:„Wieviel Ekraſi haben Sie da hingelegt?“ „Das wiſſen Sie noch nicht? Sieben Kilogramm Ekraſit habe ich dort hingelegt. Haben Sie denn noch nicht erkannt, mit welch un, geheurer Wucht dieſe Sprengung ausgeführt bee Haben Sie das an dem Erfolg nicht beobachte können?“ 5 5 Dez enheit Häft⸗ Affäre eſtellte Präſi⸗ 8 T E= ndeter ungen de im zt in oͤen Mini⸗ direk⸗ wſki lichen major yr mit etzt meldet idemie 8 vier dheits⸗ im die ü 5 auß ie Er⸗ des andten Stadt einem broche⸗ ſion. r und n ver⸗ t ſich durch urden, Haus · uf der Welt g und Narſch, ei, um ken. waltig naſſen, tir auf izeirat in für ür ein portet. n Ma⸗ „ was fe. t ganz r Zug zinzer⸗ hine. . 1 1 * * 1 f n, da- n vom n der gt. eine lle an m die 1 fahrzeugführer Freitag, 4. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 564 J Holt die Gewinne ab! Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gutſcheingewinne der Volkshilfe⸗ Lotterie des Verbandes des Einzelhan⸗ dels mit dem 31. Dezember ihre Gültigkeit ver⸗ lieren. Sie können nach dieſem Termin nicht mehr zum Einkauf in den Mannheimer Geſchäften ver⸗ wendet werden. So groß das Intereſſe, das die Lolterie in allen Bevölkerungskreiſen gefunden hat, auch iſt, ſo muß doch überraſchen, daß nochtauſende von Gewinnern ihre Gutſcheine nicht abgeholt haben. 5 5 Die Gutſcheine können von heute ab nicht mehr bei der Badiſchen Bank, ſondern nur noch auf dem Geſchäfts zimmer des Verbandes des Einzelhandels in L 1. 2 während der Stunden von 11—1 und—5 Uhr gegen Ablieferung der ent⸗ ſprechenden Gewinnloſe in Empfang genommen werden. Dort werden auch die noch nicht abgeholten Sachgewinne bis zum 31. Dezember aufbewahrt. Neuer Wetterſturz im Schwarzwald Aus dem Schwarzwald wird uns telephoniert: Im Schwarzwald hat ſich heute um die Mitternachts⸗ ſtunde ein Wetterſturz von einer Heftigkeit vollzogen, wie er zu den Seltenheiten gehört. In Lagen, wie Triberg, St. Blaſien und auch auf der Baar, wo geſtern noch acht bis zehn Grad Kälte herrſchten, iſt heute ein Umſchlag zu ſechs bis ſieben Grad Wärme zu verzeichnen. Der Umſchlag vollzog ſich kurz vor Mitternacht mit dem Eintritt von Nie⸗ derſchlägen und ſtürmiſchen Südweſtwinden, wobei der Regen in tieferen Lagen wegen der kalten Luft zunächſt noch als dichter Eisregen fiel, ſo daß eine Schneedecke ſich bildete. Nach Mitternacht ſetzten dann indeſſen ſehr ſtarke Regenfälle und ein gewaltiger Transport von warmer Luft ein, ſo daß im Handumdrehen der Schnee wieder ver⸗ ſchwunden war. Bei fortgeſetzt ſtürmiſchen Winden halten die Niederſchläge im ganzen Schwarzwald, zu⸗ gächſt auch im Hochſchwarzwald, noch bei leichter Wärme an. Die Niederſchläge ſind in der vergan⸗ genen Nacht derart groß geweſen, daß die Gebirgs⸗ flüſſe plötzlich ſtarke Anſchwellungen zu Tal bringen. Bei nachgebendem Luftdruck iſt damit zu rechnen, daß angeſichts der ſtürmiſchen Luftbewegung raſch hinter der Warmluft Abkühlung folgt, ſo daß von den höheren Lagen her wohl allmählich mit Schnee ge⸗ technet werden kann. Der Wetterſturz kam, nachdem noch geſtern Oſtwind herrſchte, vollkommen unver⸗ mittelt. Lediglich gegen Abend war leichte Bewölkung aufgetreten. Durch den Wetterſturz ſind auch die vor der Eröffnung ſtehenden Eislaufmöglichktiten, wie Triberg, Titiſee uſw., zunächſt hinfällig geworden. Soweit bis jetzt bekannt wurde, ſind durch den Sturm Schäden und Verzögerungen im Fernſprechverkehr usw. nicht aufgetreten. N * Evang. Kirchendienſtnachrichten. Durch Ent⸗ schließung der Evang. Kirchen regierung wurde die Wahl des Vikars Dr. Hans Barner in Mannheim zum Pfarrer der Pfarrei Wiesloch 1 und die Wahl des Pfarrers Karl Maurer in Mannheim⸗Neckarau zum Pfarrer in Wolfenweiler beſtätigt. Ernannt bburde Pfarrer Karl Walter an der Südpfarrei der Friedenskirche zum Pfarrer der Südpfarrei der Lutherkirche in Mannheim. Verſetzt wurde Pfarr⸗ verwalter Oskar Fränkle in Singen a. H. als Vikar der Oſtpfarrei der Chriſtuskirche nach Mann⸗ heim. Zur Wiederbeſetzung durch die Ev. Kirchen⸗ regierung iſt die Pfarrſtelle in Mannheim⸗Neckarau ausgeſchrieben. * FFahrzeugkontrollen. In den geſtrigen Abend⸗ ſtunden wurden 32 Radfahrer feſtgeſtellt, die ohne Licht fuhren, und 39, an deren Fahrzeugen die Rückſtrahler ſehlten. Wegen Fahrens mit über⸗ mäßiger Geſchwindigkeit wurden geſtern 6 Kraft⸗ angezeigt. Wegen ſchlechter Bereifung mußten bei einer geſtern vorgenomme⸗ nen Kontrolle 8 Laſtkraftwagen beanſtandet wer⸗ den, Bei 8 weiteren Kraftfahrzeugen wurden ſon⸗ ſtige Vorſchriftswidrigkeiten ſeſtgeſtellt.? Kraftfah⸗ ter waren ohne die erforderlichen Papiere. Wilhelm Buſch uff'r Meſſ Des war e Sach, als geſchtern middag uff'r Weihnachtsmeß for die Kinner widder was Extras gemacht worre iß.'ſchtoppte voll war nadierlich der Saal, weil's nix gekoſcht hott. Unn des ſchenſchte war, daß nit bloß die Kinner ſich for Wilhelm Buſch intreſſiert hawwe, ſonnern aach die Große. Do ſinn alſo Kleene unn Große erwar⸗ tungs voll uff de Schtiehl geſeſſe wer keen Schtuhl mer gekriggt hott, hott ſchtehe miſſe— unn hawwe gebaßt, bis die'ſchicht losgange iß. Wer uff de Nikolaus gebaßt hott, der hott lang baſſe könne, denn der hott jo am Mittwoch ſchun ausverkaaft unn hott blobs e paar Fähncher iwwerig geloſſe, die dann geſchtern die Kinner gekriggt hawwe. Das Waarde hott'r ſich ſchun'falle loß könne, denn in dem Saal war's ganz anſchtännig warm unn recht gemietlich. Wie es dann endlich dunkel worre iß, hawwe die Kinner laut„Ah“ unn„Oh“ 'ſaacht, weil Kino geſchpielt worre iß. Des war e Iwwerraſchung, als uff'r Leinwand do ſo aller⸗ hand Märche runnergeraſſelt worre ſinn. Genes hinner dem annere, ohne Paus. Was awwer werk⸗ lich ſcheen war, was des, daß's bloos Bilder ware unn keen Text. Gar nix hott'r zu leſe brauche, denn'r hott jo ſowieſo alles gewißt, was do giſchpielt werd. Immer wenn e neues Märche ge⸗ kumme iß, hawwe die Kinner laut'ſaacht wie des Märche heeßt. Domit wollte ſe de annere zeige, wie'ſcheit ſie ſinn. Gleichzeitig hawwe ſe des denen ſage wolle, wo nit ſo'ſcheit ware unn den Name vun dem Märche nit gewißt hawwe. Wie die Märchefilm vorbei ware, iß's e Zeitlang hell ge⸗ 0 * Schon wieder ein Kind durch Verbrühen lebensgefährlich verletzt. Geſtern nachmittag iſt ein 2% Jahre altes Mädchen beim Spielen in der großelterlichen Wohnung in der Garniſonſtraße in einen mit heißem Waſſer auf dem Boden ſtehenden Topf gefallen und hat ſich ſo ſchwere Brandwunden zugezogen, daß es lebensgefährlich ver⸗ letzt in das Städt. Krankenhaus eingeliefert werden mußte. * Brand in der Backſtube. In vergangener Nacht gerieten in der Bäckerei Mittelſtraße 27 durch zu nahes Lagern von Brennmaterial an der Feuerung des Backofens Briketts, eine Wandver⸗ kleidung und ein Sack Mehl in Brand. Das Feuer konnte von der um 11. 41 Uhr alarmierten Berufs⸗ feuerwehr mit kleinem Gerät gelöſcht werden. * Meinungsverſchiedenheit mit dem Meſſer aus⸗ getragen. Geſtern abend entſtand in einer Wirt⸗ ſchaft der Mittelſtraße unter Wanderburſchen eine Schlägerei, die mit Meſſern und einem Spa⸗ zierſtock ausgefochten wurde. Die Polizei machte der Schlägerei ein Ende. Einer der Verletzten hatte einen Stich in den Naſenrücken erhalten, ein ande⸗ rer verſchiedene Stichverletzungen am Kopf, ſodaß die Verletzten ins Krankenhaus verbracht werden mußten, wo einer verblieb. Die beiden anderen würden ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Veranſtaltungen Der Weihnachtsverkauf zugunſten des Mutterhauſes für ev. Kinbderſchweſtern und Gemeindepflege E.., Mann⸗ heim, Schwarzwaldſtraße 14, findet wie alljährlich am kom⸗ menden Samstag und Sonntag ſtatt. Die Veranſtaltungen, die das Mutterhaus in ſeiner der Allgemeinheit zugute kommenden Arbeit in Kindergarten und Fürſorgetätigkeit unterſtützen ſollen, beginnen Samstag vormittag 11 Uhr mit der Eröffnung des Weihnachts verkaufs in den Gemeindeſälen und endigen Sonntag abend 8 Uhr mit einer muſikaliſchen Feikerſtunde in der Johan⸗ niskirche, zu der die Erwerbsloſen auf der Empore unent⸗ geltlich Zutritt haben. * Der Verein Mannheimer Brieſmarkenſammler E. V. veranſtaltet am morgigen Samstag eine Ausſtellung der Arbeiten der Jugendgruppe.(Weiteres Vereinskalen⸗ der.) worre unn als des Licht widder ausgemacht worre iß, do hawwe ſe de Zeppelinfilm gezeigt.'r hott'ſehe, wie dr Zeppelin voriges Johr in Mannem gelandet unn widder uffgeſchtiege iß. Als er dann fortgeflooche iß, hawwe die Kinner ihre Sacktichelcher rausgezooche unn hawwe dem Zeppelin noochgewinkt. So ſcheen wars. Dann iß e kleene Paus kumme. Damits nit lang⸗ weilig werre ſollt, hott Fraa Hirtler mit de Kinner 'ſunge. Die Große hawwe ach mitſinge könne, wenn ſe gewollt hawwe. Die hawwe ſich awwer ſcheniert. Dodefiehr hawwe die Kinner um ſo lauter geſunge unn zwoor alles dorchenanner vun der Schtille Nacht bis zum Jäger aus Kurpalz. Vun de Kinnerlein, die kumme ſolle, bis zum Fuchs, wo die Gans 'ſchtohle hott. Die Hauptſach iß awwer erſcht zum Schluß kumme, als die Bilder vun„Max nun Moritz“ unn„Hans Huckebein“ gezeicht worre ſinn. Des war ſo ſcheen, wie'r die Bilder, die mir daheem ausm Buch kenne, aach emool ganz groß uff'r Leinwand hott ſehe könne. Richtig kloor war es, daß Fräulein Fuld⸗Traumann die ſcheene Verſelcher vorgeleſe hott, die wo der Wil⸗ helm Buſch zu denen Bilder gedichtet'hatt hott. Am liebſchte wär'r noch gar nit fortgegange, wie die Sach rum war, denn'r hätt ganz gut noch e Vorſchtellung verdrage könne. Awwer es iß jo verſchproche worre, am Samsdag die Geſchicht noche⸗ mool zu mache. Sicher iß dann awwer, daß'r Saal noch voller werd, weil all die, wo geſchtern dodo ware, aach nochemvol kumme wolle. 0 * Winterſport im Schaufenſter. In der großen Flucht ihrer ſchönen Weihnachts⸗Fenſter fällt dieſes Jahr bei der Fa. Engelhorn u. Sturm, Heidelbergerſtraße, beſon⸗ ders das Winterſport⸗Fenſter wieder auf. Es ſtellt den Bahnhof Garmiſch⸗Partenkirchen dar, mit dem Blick nach der Zugſpitze. Die Zugſpitzbahn und die Kreuz⸗ eckbahn ſind plaſtiſch und beweglich. Die ebenſo wahrheits⸗ getreue wie künſtleriſche Darſtellung gewährt einen Blick in das deutſche Winterſport⸗Paradies und vermittelt zugleich dem Beſchauer eindrucksvoll die Vielſeitigkeit und Leiſtungs⸗ fähigkeit der Winterſport⸗Abteilung der Fa. Engelhorn u. Sturm. Wir hörten Pfälzer Sendeſtunden Nach längerer Pauſe kam die Pfalz im Bayeriſchen Rundfunk wieder einmal zu Wort. Aus dem Stadttheater Kaiſerslautern hörte man unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Fritz Cecerle die Komiſche Oper„Der Widerſpenſtigen Zähmung“ von Hermann Götz. An der künſtleriſch ausgefeilten Wiedergabe der Oper und an der techniſchen Güte der Uebertragung konnte man ſeine Freude haben. Das Vorhandenſein der Uebertragungseinrichtungen die Pfalz hat eigenartigerweiſe trotz des Senders Kaiſers⸗ lautern keine eigene Beſprechungsſtelle— nützte man zu einer Reportage aus der Zuckerfabrik Franken⸗ tha l. Das akuſtiſch ſehr plaſtiſch gehaltene Hörbild leitete Otto Freundorſer, dem Direktor Ludwig und Ingenieur E. Kunz von der Zuckerfabrik erläuternd zur Seite ſtan⸗ den. Man vergaß nicht, zu betonen, daß in Frankenthal auf eine Reinigung des Zuckers mit Knochenkohlen großer Wert gelegt wird. Es gelang in der der Uebertragung zur Verfügung ſtehenden halben Stunde, die Hörer nicht nur durch die Hauptbetriebsräume des Werkes zu führen, ſon⸗ dern ihnen auch noch den Werdegang des Zuckers ein⸗ gehend zu erklären. Der Pfälziſche Heimatforſcher, Oberſtudienrat Dr. Albert Becker, Zweibrücken, hatte unter dem Titel „Pfälzer Kulturbilanz“ eine Aufſtellung geſchaf⸗ fen, in der er die Vereine, Verbände, Geſellſchaften und Korporationen der Pfalz, die ſich die Pflege des Heimat⸗ gedankens und die Betonung ſowie die Belebung kulturel⸗ len Eigenlebens zum Ziele geſetzt haben, einer gebühren⸗ den Würdigung unterzog. Leider wurden die ſehr um⸗ fangreichen und gehaltvollen Ausführungen von einem Münchener Sprecher recht unperſönlich nach dem Mann⸗ ſkript geleſen. Prenn hat geheiratet Der deutſche Meiſterſpieler Daniel Preun hat ſich mit einer Berliner Photographin, Lotte Schmidt, vermählt. Weller. Vorausſage für Samstag, 5. Dezember: Fortdauer des meiſt trüben und regneriſchen Wet⸗ ters, ſtark weſtliche Winde und anhaltend mild, Hoch⸗ ſchwarzwald Niederſchläge, allmählich in Schnee übergehend. Melter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags — S Luft⸗ Wi See 2 Wind höh. 0 885 5— Wetter 5 525 5 8 wicht Stärke Wertl eim 181—- 8 5 S NV leicht Reden Königsſtuhl] 563 760% 2 2 2 SW leicht Nebel Karlsruhe 12007600 7 7 1 SW ſchwach Nebel Bad ⸗Bad 213760,3 8 8 1 S/ ſchwach Nebel Villingen 7127695 7 8 9 89 leicht Nebel Bad Dürrb. 701— 3 8 0 80 leicht Nebel St. Blasen 780 3 3 1 SV, leich! Nebel Badenwell. 422 63.8 7 7 1 SY ſchwach bedickt Jeldbg. Ho 127805840 5 5—1 SW. ſtürm. Regen 1 Eine nördlich von England herangezogene atlan⸗ tiſche Zyklone hat ihren Wirkungsbereich über⸗ raſchend ſchnell auch auf die Witterung Mitteleuropas ausgedehnt. In unſerem Gebiet brachte daher der Einbruch ozeaniſcher Warmluft von heute nacht den völligen Umſchlag zu Weſtwetter. Unter auffriſchen⸗ den Südweſtwinden ſetzte dabei allenthalben Regen ein. Gleichzeitig ſtiegen die Temperaturen um etwa zehn Grad in tiefen und mittleren Lagen. Die weſtliche Luftzufuhr und damit das milde und zeitweiſe regneriſche Wetter werden nun⸗ mehr bis auf weiteres anhalten, da über dem Ozean noch weitere Zyklonen folgen. Uberraschend schnelle Schmerzbeseſtigung durch das von vielen Aerzten bestens em- pfohlene Citrovanille gegen Kopfschmerzen jeglicher Art, Migräne, Neuralgien und theu- matischen Beschwerden. 30 Jehre bewöhrt. Unschöclſich für Herz und Magen. 6 Pulver oder Oblaten-F Kriminalrat Dr. Schweinitzer:„Wieviel Ekraſit war es in Jüterbog?“ Matuſchka:„In Jüterbog waren es drei Kilo⸗ gram Ekraſit. Ich hatte insgeſamt zehn Kilogramm in Wöllersdorf gekauft. Aber das wiſſen Sie doch bereits, nicht wahr? Aber unterbrechen Sie mich doch nicht immer. Laſſen Sie mich doch erzählen!“ Er ſtreicht mit den Händen die Haare aus der Stirn, iſt für ein paar Augenblicke verwirrt, ſammelt ſich dann wieder und fährt mit raſchen Worten fort, wobei ſein Atem ſtoßweiſe geht und er ſich öfters unterbricht.. Im Verlauf des weiteren Berichtes ſieht er den bernehmenden Beamten Dr. Schweinitzer ununter⸗ brochen an und ſucht zu erforſchen, was die Schilde⸗ zung ſeiner grauſamen Tat auf den Beamten für einen Eindruck macht. Er erzählt: „Habe ich Ihnen ſchon erzählt, wie ich den Brief angebracht habe? N f Mit a kordité“ der Umwälzer, war er unterzeich⸗ net. Ich habe das noch nicht geſagt? Ich ſehe es Ihnen an, ich habe es noch nicht ge⸗ ſagt. Alſo hören Sie. 5 Fünfzehn Schritte mußte ich gehen, ſo befahl es mir. Ich ging fünfzehn Schritte, genau fünfzehn, in der Richtung nach Budapeſt. Ich nehme zwei Steine. An einem Hochſpaunungs⸗ maſt lege ich den Brief nieder und beſchwere ihn mit zwei Steinen. Mein Werk iſt getan. Ich war jetzt ganz ruhig, ganz gefaßt. Ich gehe fort von dem Viadukt, fort von den Sthienen, auf die Böſchung hinunter und klettere auf einen kleinen Hügel, unmittelbar bei der Böſchung. Von hier oben überſehe ich die ganze Landſchaft, überblicke und beherrſche ich die ganze Situation. Ich nehme hier Aufſtellung neben einem großen, ohen elektriſchen Hochſpannungsmaſt. Hier bleibe ich jetzt ſtehen und ſehe ins Tal. Ich nehme meine Uhr aus der Taſche, ſtelle ſeſt, wo der Zeiger ſteht. ö Ich warte auf die Erfüllung der Zeit. Aber, was iſt das? f Oh, Herr Kriminalrat, Sie können ſich nicht vor⸗ ſtellen, was ich für einen Schrecken bekommen habe. Was iſt das, der Zug kommt nicht rechtzeitig? Drei Tage lang habe ich mir jeden Abend die eiten der Züge gemerkt. Ich weiß, daß die Eiſen⸗ bahnen pünktlich auf die Minute auf ihren Strecken verkehren. Was iſt da geſchehen, daß mein Zug nicht kommt? Habe ich etwas Ungeſchicktes getan, das mich ver⸗ raten hätte? 5 Nun zittere ich am ganzen Leib vor Aufregung, Furcht und Erwartung. Es war, Herr Kriminalrat, eine kalte, naſſe Nacht. Aber trotzdem ſtand mir der Schweiß auf der Stirn. Ich wiſche ihn mit dem Taſchentuch ab. Ich glaube, ich habe es auch an dieſer Stelle verloren. Da höre ich etwas. Es rattert in der Ferne. Kann es ſein, daß das der Zug iſt? Erſt als die Scheinwerfer auftauchten, wagte ich zu glauben, daß das mein Zug iſt. Da erſt wußte ich, daß mein Zug herankommt, mein Zug, auf den ich wartete. Ich riß ein Streichholz heraus und leuchtete das Zifferblatt meiner Uhr ab. Und nun, hören Sie wieder gut zu, Herr Krimi⸗ nalrat. Das war die Nacht vom 12, zum 13., und die Uhr zeigte ganz genau 12 Uhr 13 Minuten. Da hatte ich die große Erkenntnis, daß das kein Zufall war, ſondern das war für mich der Beweis, daß überirdiſche Mächte mein Tun rechtfertigten. Das war ein Fingerzeig. Der Zug kam heran. Seine Scheinwerfer beleuchten hell die Schienen. Mein Herz ſchlägt im Takt des Geräuſches, das die Maſchine ausſtößt. Es iſt vollkommen dunkel, nur die Scheinwerfer leuchten, Herr Kriminalrat.. Jetzt iſt der Zug an der Stelle, an der die Bombe liegt. Ich kann das nicht genau erkennen, aber ich fühle es. Jetzt kommt die Exploſion. Die Bombe hat funktioniert. Da habe ich den Maſt, neben dem ich ſtand, vor Glück umklammert. 5 Ich preßte mich an den Maſt. Es iſt geſchehen.“ Matuſchka bricht zuſammen. Der vernehmende Beamte ſchiebt ihm ſchnell einen Stuhl hin, daß er nicht zu Boden ſtürzt. Er ſitzt in ſich zufammengeſunken auf dem Stuhl, er ſchwitzt ſtark, ſein ſonſt ſo braunes Geſicht iſt ganz weiß. Er 4 fängt an zu zittern, und wimmernd ſagt er, kaum verſtändlich, in abgeriſſenen Worten: „Wie— viel— Uhr— iſt— iſt——— Herr Polizeirat? Die— Zeit— erfüllt— ſich. Heute—— vor einem— Monat— iſt— es- ſchon— ſo— weit—“ Er ſtößt unarttkulierte Laute aus, zittert ſtärker und droht vom Stuhl zu fallen. Er weint hemmungslos, ſinnung zu ſein. Auf einen Wink des vernehmenden Beamten faf⸗ ſen ihn die beiden Detektive, die an der Tür ſtehen, und ſetzen ihn in einen Seſſel. Er weint haltlos zwei Stunden. Als er etwas ruhiger wird, ſagt Kriminalrat Dr. Schweinltzer: „Jetzt haben Sie ſich beruhigt. Jetzt wünſche ich, daß Sie fortfahren. Was alſo, Silveſter Matuſchka, haben Sie von Ihrem Standort an dem Hügel geſehen von den Folgen des Verbrechens, das Sie ſelbſt begangen haben?“ Silveſter Matuſchka ſchreit, hält ſich die Hände vors Geſicht: „Nicht, nicht!“ Kriminalrat Dr. Schweinitzer:„Ich verſtehe Sie nicht. Sie haben das Verbrechen begangen, Ste ha⸗ ben es ſich angeſchaut und jetzt wollen Sie ſo empfindlich ſein?“ Silveſter Matuſcha ſchreit und weint ſtärker. Nach einiger Zeit ſpricht er weiter, läßt aber bie Schilderung der Kataſtrophe aus und fährt fort: Ich laufe zur Talſohle. Auf dieſem Lauf begegne ich einem Mann, der ſich in dieſem Augenblick von der Böſchung herab begibt. Er ſagt zu mir: „Ich habe mein Zigarettenetui verloren. Haben Sie eine Zigarette für mich?“ Ich gab ihm meine letzte Zigarette, meine aller⸗ letzte, trotzdem ich ſelbſt Luſt hatte, zu rauchen.“ Kriminalrat Dr. Schweinitzer:„Ich bin davon überzeugt, daß der Graf Palffy⸗Daun, denn das iſt der Mann, von dem Sie ſprechen, Ihnen den Wert der Zigarette gern erſetzen wird.“ Kriminalrat Dr. Schweinitzer gibt Matuſchka eine Zigarette: „Die Schuld iſt alſo zurückgezahlt, hier haben Sie Feuer. Sie dürfen rauchen.“ er ſcheint ohne Be⸗ — „Ich bin dann in den Bahnhof gegangen und habe mein Geſicht zerſchnitten, um ſpäter ſagen zu können, daß ich mit dieſem Zug verunglückt ſei. 5 Dann ging ich zu der umgeſtürzten Lokomotive, faßte mit der Hand in Ruß und beſchmierte mein Geſicht. Dann ſprach mich ein Mann an, der mir anbot, mich bei ihm zu waſchen, da er in der Nähe wohne. Ich ging mit, und dieſer Mann hat dann geſehen, daß meine Wäſche zerriſſen war. Wie das aber gekom⸗ men iſt, ob ich ſie in meiner großen Erregung zer⸗ riſſen habe, weiß ich nicht. Sie erinnern ſich, Herr Polizeirat, daß ich daun überall erzählte, ich ſei in glücklicher Weiſe bei dem Unglück gerettet worden. Erinnern Sie ſich auch noch, Herr Kriminalrat, daß Sie mich dann ſelbſt angeſprochen und von mir verlangt haben, ich ſoll einmal meine Fahrkarte vorzeigen? Das habe ich getan. Dabei fiel mir ein, daß es mir wohl gelingen würde, mit dieſer beſchmutzten Karte, die nur bis Györ Gültigkeit hatte, bis nach Wien zu kommen. Das Geld wollte ich ſparen. Ich hatte auch für das Attentat ſo viel Geld ausgegeben, daß ich kaum noch welches beſaß.. Ich bin dann in einen Zug geſtiegen und mit der Karte tatſächlich bis Wien gekommen. 5 Meine Frau war nicht zu Hauſe. Sie weilte mit meinem kleinen Mädchen Gabi in Eichgraben bei Anzbach. 5 Am Abend ging ich ins Terraſſenkaffee. Dort habe ich allen Bekannten erzählt, daß ich in dem ver⸗ unglückten Zug geſeſſen bin. Da ſich meine Be⸗ kannten über die Oertlichkeit nicht klar waren, habe ich eine Skizze der Stelle bei Bia⸗Torbagy au⸗ gefertigt. 5 Am nächſten Tage bin ich herausgefahren nach Eichgraben zu meiner Frau und zu meinem Kind. Sagen Sie, Herr Kriminalrat, was geſchieht mit meiner Frau und mit meinem Kind? Wer ſorgt für ſie? Was iſt mit meinen Eltern in Eſantavers“ Wußten Sie ſchon? In China gelten als beliebtes Heilmittel Eidech ſen, die getrocknet und ſorgſam auf Bambusſtäbe aufgezogen werden, und„die man nur bei ſich zu tragen braucht, um allen Schmerzen ledig zu ſein“. Freitag, 4. Dezember 19 31 Die Goloͤwährung Die Reichsfachgruppe Banken im DV., Orts⸗ gruppe Mannheim, veranſtaltete im Kaufmannsheim einen Vortragsabend über dieſes intereſſante Thema. Der Vor⸗ ſitzende, Herr Kuch, konnte eine anſehnliche Beſucherzahl begrüßen. Als Redner war Dr. Funke gewonnen, der zunächſt den Begriff des Geldes und ſeine Funktionen, vom Tauſchhandel angefangen bis zum heutigen modernen Giro⸗ verkehr eingehend erklärte. Daraufhin gab er einen Ueber⸗ blick über die verſchiedenen Währungsſyſteme, wobei er in inſtruktiver Weiſe die Vor⸗ und Nachteile der Goldwährung, Silberwährung, Doppelwährung, hinkenden Währung und Papierwährung gab. An Hand der Quantitätstheorie wurde erläutert, daß eine Papierwährung noch längſt keine In⸗ flatton bedeute, ſondern daß im Gegenteil es auch eine Gold⸗ und Silberinflation gibt. Bei dieſer Gelegenheit brachte der Redner an Hand um⸗ fangreichen Zahlenmaterials die Gefahren zur Darſtellung, die ſelbſt in der zur Zeit als abſolut ſicher geltenden fran⸗ zöſiſchen Währung ſtecken. Wenn die in Frankreich geham⸗ ſterten Zahlungsmittel plötzlich an den Markt kämen, müß⸗ ten ſich dort inflatoriſche Wirkungen ergeben. Frankreich bedroht aber auch ſtändig die ausländiſchen Währungen. Es unterhält z. B. zur Zeit über 15 Milliarden Franken tägliches Geld im Ausland, die den anderen Währungen ge⸗ fährlich werden können. Der neue Pfundſturz dürfte nicht zuletzt auf ſolche Manipulationen zurückzuführen ſein. Nach einem genauen Ueberblick über den Währungsverfall in den einzelnen Ländern und die Verſchiebung der Weltgold⸗ beſtände ſeit 1913 ſtellte der Redner feſt, daß, auf den Kopf des Einwohners gerechnet, ſich die Goldbeſtände in den grö⸗ ßeren Ländern wie folgt verteilen: 1915 1930 1. 10. 1931 Deutſchland G. A. 64.— 36.— 22.— England 0 93.— 66.— 60.— Frankreich„ 150.— 214.— 235.— U. S. A.„ 86.— 161.— 172.— Die Tatſache, daß wir in Deutſchland nur noch einen geringen Goldbeſtand haben, braucht nicht unbedingt zur Kataſtrophe zu führen. Für das Inland könnten wir theo⸗ retiſch ohne Goldbeſtände auskommen. Inflation würden wir dadurch ſolange nicht haben, als die Notenpreſſe nicht in Tätigkeit geſetzt wird. In unſeren Beziehungen zum Ausland liegen die Dinge aber anders. Im internationalen Verkehr und Warenaustauſch müſſen alle Währungen bzw. Werte miteinander verglichen werden können. Ein Ameri⸗ kaner muß wiſſen, für wieviel Reichsmark Ware er für einen Dollar in Deutſchland bekommt. Der deutſche Kaufmann muß wiſſen, ob die Dollar für Warenlieferungen nach USA. aus⸗ reichen, um Rohſtoffe und Löhne zu bezahlen. Deshalb wer⸗ den alle Währungen auf Gold baſieren, das international einen feſten Preis hat, weil die Notenbanken zu feſten Preiſen Gold ankaufen. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß Geld nur ein Tauſch⸗ mittel iſt und jede Zahlung letzten Endes nur durch Gegen⸗ leiſtung in Waren oder Dienſtleiſtungen erfolgen kann. Das normale internationale Zahlungsmittel, die Deviſe, iſt ja weiter nichts als das Ergebnis einer bereits erfolgten Warenlieferung. Da wir den internationalen Zahlungs⸗ verkehr nicht durch Verſchickung von Banknoten bewerkſtelli⸗ gen können, erfolgt er durch Austauſch von Deviſen bzw. telegraphiſche Zahlungsanweiſungen. Ein Land kann alſo von apdern Ländern nur ſoviel kaufen, als es ſelbſt an das Ausland verkauft, weil ihm ſonſt die Depiſen fehlen und gegen die eigene Währung im Auslande nur in ganz be⸗ ſchränktem Umfange etwas zu kaufen iſt. Wenn nun trotz⸗ dem ein Land mehr an das Ausland bezahlen muß, ſei es, weil es mehr einführt, oder ſonſtige Zahlungsverpflichtun⸗ gen(Reparationen) hat, dann kann es ſich Deviſen durch Auslandskredite ſchaffen. Wenn das nicht möglich iſt, bleibt als letzter Ausweg die Bezahlung durch Goldausfuhr, denn Mold iſt ja eine Ware, die internationale Notenbanken zu feſtem Preiſe kaufen müſſen, ſo daß alſo jederzeit durch Verkauf von Gold an die Bank von England engliſche Pfunde beſchafft werden können. Deutſchlands Golddeckung hat ſich in den letzten Monaten immer mehr vermindert. Die Reichsbank hat deshalb mit Recht Reſtriktionsmaßnahmen durchgeführt, die den einzel⸗ nen zwar hart treffen mögen, die im Intereſſe der Geſamt⸗ heit aber unvermeidbar ſind, wenn nicht der letzte Reſt unſeres Goldes ins Ausland abwandern ſoll. Alt⸗katholiſche Gemeinde Am letzten Sonntag nachmittag fand im großen Saale der Harmonie ein ſehr gut beſuchter Familienabend der Alt⸗katholiſchen Gemeinde ſtatt, bei dem Stadtpfarrer Dr. Stein wachs in herzlichen Worten Freunde und Gemeindeglieder begrüßte. Den Reigen der künſtleriſchen Darbietungen eröffnete die Organiſtin an der Schloßkirche, Emmy Baſtian, die in den Mozart⸗ pariationen in D⸗dur wie ſpäter in der„Forelle“ von Schubert wieder Proben ihres hohen Könnens gab, wle ſie ſich auch bet den Violinvortröägen von Otto Wellen⸗ reuther als fein einfühlende Begleiterin erwies. Der alt⸗katholiſche Kirchenchor bot unter der ſicheren Stabfüh⸗ rung von Hauptlehrer Oskar Schlageter das ſtim⸗ mungsvolle Adventslied„O du, mein Troſt“ von J. W. Franck und brachte dann mit ſeinem„Glocken läuten in allen Landen“ von Hermann Sonnet einen weihnachtlichen Klang in die Feier, der ſich auch durch das reizende Spiel von Eberhard König„Wie Lieſel in des Herrgotts Apotheke kam“ hindurchzog. Hatte hierin zumal die Schuk⸗ jugend das Ihre zu bieten verſucht, ſo zeigte der Jugend⸗ bund in dem Märchenſpiel von M. Kuhlmann„Doktor Allwiſſend“, daß die alten Märchen noch immer ihren Reiz ausüben auf alt und jung. Eine Verloſung zu Gunſten der Winternothilfe innerhalb der Gemeinde fand großen Zuſpruch. r Beilage euUen 888851 Vortragstätigkeit des GDA 2 2 2 Aeber die wirtſchaftliche Vedeutung der Mannheimer Vörſe berichtete im Gewerkſchaftsbund der(GDA der Syndikus der Mannheimer Börſe Dr. Phil. Bu ß. Der Perſonenkreis der Mannheimer Börſe iſt durch ihre Satzung genau umriſſen. Vollkaufmann, Landwirt und Müller kann ihr angehören. Auch landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften, alſo Antipoden, ſind vertreten. Maun⸗ heim hat ja beſondere Bedeutung als Getreidehandelsplatz und Sitz der Großmühleninduſtrie, die an der Börſe Ge⸗ treide kauft und dort ihre Produkte verkauft, alſo vor allem Mehl und Futtermittel. Im Börſenvorſtand müſſen außer den H iller und Landwirte(von der Landwirtſchaftskammer ernannt) vertreten ſein. Auch die auswärtigen Beſucher haben eine Vertretung im Börſen⸗ vorſtand. Wählbar ſind aber nur Inhaber oder Proku⸗ riſten einer Firma. Alle Streitigkeiten unter den Be⸗ ſuchern der Börſe erledigt unter Ausſchluß des ordent⸗ lichen Rechtsweges das Schiedsgericht der Produktenbörſe bzw. das Oberſchiedsgericht. Die wirtſchaftli duktenbörſe wird vie Angeſtellten Jeder e Bedeutung der Pro⸗ fach unterſchätzt. Die Geſchichte der Entwicklung des N theimer Getreidehandels zeigt deutlich die große B g, die dieſer Zweig der Mann⸗ heimer Wirtſchaft für die geſamte Entwicklung Mannheims hatte und immer noch Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts dehnte er Mannheimer Getreidehandel nach Oſten, der 0 d, Ungarn, Rumänien, Galizien aus. Mit Eiſe k nd Kahn wurde das hoch⸗ wertige Getreide über die Schweiz nach Holland befördert. Südruſſiſches Ge de kam von den Häfen des ſchwarzen Meeres über Rotterdam und Antwerpen. Die Umſtellung Deutſchlands vom Agrar⸗ zum Induſtrieſtaat machte aus ihm ein wichtiges Importland für öſtliches und amerikani⸗ ſches Getreide. Beſonders Argentinien, Kanada, Auſtra⸗ lien, Indien, Südafrika waren an dieſer Einfuhr beteiligt. Große Welthandelshäuſer entſtanden in Mannheim. Der Höhepunkt des Mannheimer Produktenhandels wurde zu Beginn unſeres Jahrhunderts erreicht. Württemberg, Bayern, Elſaß⸗Lothringen wurden von Mannheim aus mit Getreide verſorgt. Die Schweiz und ganze Teile Ober⸗Oeſterreichs, Holland und Belgien wurden laufende Großabnehmer. Bis Aſien und Aegypten wurden Pro⸗ dukte verkauft. Günſt'ge Umſchlagsbedingu igen geſtatteten extenſive Abſatzerweiterung. Auch die Rheinkanaliſierung konnte Mannheims Vorſprung wohl ſtören, aber nicht be⸗ ſeitigen. Erſt nach dem Kriege kam der Straßburger Schiffsverkehr mit Getreide dem Mannheims nahe. Der Niedergang begann nach dem Kriege durch See⸗ hafen⸗Ausnahmetarife, die Hamburg und Bre⸗ men durch die Reichsbahn gewährt wurden. Die Tarifpolitik der deutſchen Reichsbahn benachteiligte Mannheim, um die Konkurrenz von Marſeille und Genua ausſchalten zu kön⸗ nen. Durch die Seehafen⸗Ausnahmetarife wurde es z. B. möglich, Getreide nach Bayern von Hamburg und Bremen aus genau ſo billig zu liefern, wie von Mannheim nach Bayern. Neben der Kriſe und dem ſtarken Kapital⸗ und Subſtanzverluſt und der Verdrängung des Großhandels aus ſeinen früheren ökonomiſchen Funktionen durch eigene Ein⸗ käufe der Großmühlen ſind es dieſe Eingriffe geweſen, die die Mannheimer Getreidewirtſchaft ſo ungeheuer belaſteten. Ein neuer Ausbau der Mannheimer Getreidewirtſchaft und des Mannheimer Getreidegeſchäfts iſt nur denkbar, wenn es gelingt, die drohenden Monopolbeſtrebungen und den ſtaatlichen Wirtſchaftseingriff abzuwehren, um der Getreide⸗ wirtſchaft ein freies Feld zu eröffnen. Aufgabe der Mann⸗ heimer Produktenbörſe war es, durch unzählige Eingaben uſw. dahin zu wirken, daß zwangswirtſchaftliche Wieder⸗ belebungsverſuche und Monopolbeſtrebungen unterbleiben. Man hat feſtgeſtellt, daß ein Getreidemonopol teurer arbei⸗ ten würde als der freie Handel. Eine Geſundung iſt nur denkbar durch Aufhebung der ungeheuren Zoll⸗ ſätz e, die für Weizen und Roggen 25 Mk. bzw. 20 Mk. be⸗ tragen, während der internationale Weizenpreis 10 Mk., der Roggenpreis 7 Mk. beträgt. Das größte Aktivum für einen Wiederaufbau der Mann⸗ heimer Getreidewirtſchaft dürfte der gute Ruf der Mann⸗ heimer Getreidefirmen ſein. Praktiſch geſehen beſteht die Möglichkeit, Mannheim ſowohl in den Tranſitverkehr von Saar/ Schweiz und umgekehrt vom Oſten nach dem Weſten wieder einzuſchalten. Mannheim ſchickt ſich an, dieſes Ge⸗ ſchäft jetzt beſonders auszubauen. Die Abriegelung vom Ausland hat ſich außerordentlich ungünſtig ausgewirkt. Die Futtermittel ſind ungeheuer verteuert. Es iſt unbedingt notwendig, Mais und Futtergerſte für die Viehhalter hereinzubringen. Die Beſtrebungen auf Herbeiführung einer Wirtſchaftsautarkie ſind für Deutſchland völlig un⸗ angebracht und würden den Zuſammenbruch der Geſamt⸗ wirtſchaft endgültig beſiegeln. Wir möchten wünſchen, daß die Befürworter des Autarkiegedankens mehr in der Praxis ſtehen und ſehen würden, was ſchon durch das Gerede eines völligen Abſchluſſes des deutſchen Wirtſchaftsgebietes dau⸗ ernd für Schaden angerichtet wird. Deutſchland iſt auf in⸗ ternationalen Austauſch angewieſen, Abbau der Zölle und der Kartelle kann uns allein zur Geſundung führen und uns das ermäßigte Preisniveau ſchaffen, das wir brauchen. Sonſt kommen wir auch um Brotpreiserhöhungen nicht herum. Eine lebhafte Diskuſſion bewies das beſondere Intereſſe, das die Mannheimer Angeſtellten dem Problem ihres Wirt⸗ ſchaftsgebietes entgegenbringen. Mit herzlichen Dankes⸗ worten für den wohlgelungenen Informationsabend ſchloß der Vorſitzende, Herr Schönbein, die Verſammlung. * 3 annh itun N Vom Reibſtein zur modernen Großmühle Im Rahmen der Berufsbildungsarbeit der Reichs⸗ vereinigung Deutſcher Techniker im Gewerk⸗ ſchaftsbund der Angeſtellten(GDA), Gruppe Mannheim, ſprach in der November⸗Monatsverſammlung Ingenieur Rud. Schloſſer⸗Karls e über:„Vom Reibſtein zur modernen Groß ihle“. Da die Länder Ba⸗ den und Pfalz durch ihre modernen Walzmühlanlagen Welt⸗ ruf genießen, deren Beſichtigung demnächſt durchgeführt wird, iſt auch das Intereſſe, das dieſem Vortrag gewidmet wurde, erklärlich. Der Vortragende führte u. a. aus, daß bet keinem anderen Gewerbe die Entwicklungsgeſchichte ſo⸗ weit zurückverfolgt werden könne, wie gerade bei der Mülleret. Während die älteſte Menſchheitsepoche durch Gräberfunde vertreten iſt, zeigen Aufzeichnungen aus dem Altertum und Mittelalter die erſten bildlichen Darſtellun⸗ gen aus dem Mühlengewerbe. Während noch bis zum 19. Jahrhundert England und Frankreich durch Nutzbar⸗ machung der Dampfmaſchine und des Peltonrades ſich um die Vormachtſtellung ſtritten, gelang es Deutſchland erſt im 20. Jahrhundert, durch ſeinen fabelhaften induſtriellen Auf⸗ ſchwung, ſich dieſen Ländern gleichzuſtellen. Die von dem Vortragenden im Anſchluß an die mündlichen Darlegungen gezeigten Lichtbilder brachten den Beweis, daß gerade deutſche Ingenieure bahnbrechend auf dem Gebiete des Mühlenbaues waren und als die Erbauer der bedeutendſten in⸗ und ausländiſchen Großmühlenanlagen bekannt wurden. Der inſtruktive Vortrag fand eine ſehr günſtige Aufnahme bei der intereſſierten Zuhörerſchaft. Die berufstätige Frau und die Ehe Wiederum hatte die rührige Gruppe der weiblichen Angeſtellten im GDA, Ortsgruppe Mannheim, zu einem ärztlichen Vortrag eingeladen. Geſchäftsführerin Fräulein Leonore Schulz hieß mit warmen Worten die zahlreich erſchienenen Mitglieder und Gäſte willkommen, unter denen die Vorſitzende des Mannheimer Mutterſchutz e.., Frau Blauſtein, Vertreterinnen der Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle, des Hausfrauenbundes und einige Aerztinnen beſonders begrüßt wurden, und forderte zur Unterſchriftsleiſtung einer Kundgebung zur Internationa⸗ len Abrüſtungskonferenz 1992 in Genf auf. Der Mannheimer Frauenarzt Dr. Laemmle ſprach unter dem Titel:„Die berufstätige Frau und die Ehe“ über moderne Frauenfragen. Der erſte Teil des Vortrags handelte von der Frau, die nicht zur Ehe kommt und zeichnete in klaren A ührungen das ſchwere Frauenſchickſal, das in dem Brachliegen der weiblichen Naturanlage liegt. Im zweiten Teil beſaßte ſich Dr. Laemmle mit den modernen Beſtrebungen der Ehereform. Er behandelte das äußerſt zarte Thema mit großem Takt vom ärztlichen und ſozialen Standpunkt aus und ließ der Frau, die die Leidtragende in der Hauptſache iſt, Gerech⸗ tigkeit widerfahren. Er ſkizzierte die modernen Beſtrebun⸗ gen der Hochehe, Kameradſchaftsehe uſw. Trotz ſeiner ob⸗ jektiven Schilderung kam er zu einer ſcharſen kritiſchen Ablehnung dieſer modernen Reſorm, weil er ſie für die Frauennatur für unwürdig hält und reſumierte, daß nach wie vor die Ehe in der alten Form die naturgemäße und ollein mögliche Geſchlechtsverbindung zwiſchen Mann und Frau iſt. Der Vortragende hat in ſeinen ſehr intereſſanten Aus⸗ führungen ein großes ernſt Kapitel Frauenkunde den zahlreichen Zuhörerinnen näher gebracht. Sie dankten dem Arzt für ſeine Mühe durch reichen Beifall. Volksbildung oder Funktionärbildung? Im Rahmen der bekannten Montag⸗Ausſpracheabende des Gewerſchaftsbundes der Angeſtellten (GDA), Ortsgruppe Mannheim, hielt Dr. Epp⸗ ſtein, der Leiter der Vollshochſchule Mannheim, einen Vortrag über obiges Thema. Der Redner ging davon aus, daß bei der Volksbildung d Ziel ſei nicht vom Volke aus, ſondern zum Volke hin. Er ſtellte die Frage: Gibt es noch eine Realität des Volkes? und beanwortete ſie mit ja; denn Kultur, Sprache, Wille und Geſinnung prägen die Einheit eines Volkes. Wir ſind gefühlsmäßig mit dieſem Volk verwurzelt und bereit, Opfer zu bringen. Die Bil⸗ dung hängt ab von der Geſellſchaft und umgekehrt prägt die Bildung auch wieder die Geſellſchoft. Wir haben heute eine bürokratiſche Geſellſchaft, in der die Menſchen, die viel können, den Vorzug haben. Das Weſentliche iſt dabei die Fachbildung oder Ausbildung. Der Redner behandelte dann ſehr anſchaulich den Unterſchied zwiſchen Neuhuma⸗ nismus der Bildung, der ſagt:„Werde, der du biſt“— alſo was der Menſch innerlich iſt, das muß er mit ſeinem Be⸗ wußtſein erfüllen— und dem Realismus, der die techniſchen Fertigkeiten in der Vordergrund ſtellt. Wir kommen heute ohne öte realtiſtiſche Bildung oder Fachbildung nicht mehr aus, do der Spezialiſt, der berufsgebildete Menſch, im Vordergrund ſteht, während der Allgemeingebildete ſich viel⸗ fach weniger Geltung verſchafft. Deshalb ſei es die Auf⸗ gabe der heutigen Bildung den Fachmann zu kultt⸗ vieren. Entſcheidend iſt, daß man bei der ganzen Bildung nicht exkluſiv iſt, ſondern poſitiv vorgeht, alſo auch den Gegner anerkennt, auch vom Gegner lernt, mit ihm ringt und ihn in der Gemeinſchaft einzureihen verſucht. Dies ſetzt natürlich eine große geiſtige Beweglichkeit voraus. Für die Weiterbildung bzw. Erwachſenenbildung brauchen wir auch Funktionäre, d. h. bewußte Menſchen in ihrem Berufs⸗ kreiſe. Man kann alle Funktionärbildung bejahen im Rah⸗ men einer Volksbildung, eines großen Ganzen, auf einer Plattform, auf der ſich elle Schichten treffen. Die Reſer⸗ ven dieſer Funktionärbildung zu ſammeln in einer wah⸗ ren Willensgemeinſchaft, führt im Geſamten geſehen zur weiteren Volksbildung und auch zur Bejahung des Staates. 3 142. Jahrgang/ Nr. 364 Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Mannheim Der Reichs bahn⸗Turn⸗ und Sportverein Mannheim hielt am vergangenen Samstag ſeine dies⸗ jährige Generalverſammlung ab. Der überaus gute Beſuch der Verſammlung bewies, daß man eifrig be⸗ müht iſt, den 300 Mitglieder zählenden Verein weiter aus⸗ zubauen. Aus dem Jahresbericht des Vorſtandes war zu erſehen, daß im vergangenen Jahre viel Arbeit geleiſtet wurde. Der Kaſſenbericht iſt zwar nicht roſig, aber immerhin hat der Verein keine Schulden und konnte im Auguſt mit dem Bau ſeiner eigenen Turnhalle beginnen. Ein ſtillgelegtes Elektrizitätswerk, das genügend Räume hat, um eine Gymnaſtik⸗ und eine Turnhalle herzurichten, wurde durch die unentgeltliche Mithilfe der Mitglieder ſchon 0 weit ausgebaut, daß Ende Februar 1932 das eigene Ver⸗ einsheim bezogen werden kann. Der Turn⸗ und Sportbetrieb ſtand auf beachtlicher Höhe, Das Turnen in der Mollſchule wies ſtets eine ſtarke Betei⸗ ligung auf, was auch vom Handballſpiel geſagt werden kann. Die Fußball⸗Abteilung, die in der B⸗Klaſſe ſpielt, nimmt jetzt beim Abſchluß der Vorrunden den erſten Platz ein und hat noch kein Spiel verloren. Eine Schwerathletikabteilung wurde im Laufe des Jahres dem Deutſchen Athletik⸗Sport⸗ verband von 1891 angeſchloſſen und konnte ſchon ſehr ſchöne Erfolge buchen. Unter anderem errang die Muſterriege bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Karlsruhe den 4. Preis. Bei den Bundesmeiſterſchaften konnten die Kameraden Haier und Albrecht erſte Plätze belegen. 8 Mitglieder des Vereins erwarben ſich den Grundſchein der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft und 5 Mitglieder das deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen. Ein Werbeausſchuß unter dem Vorſitz des Maſchineninſpektors Baumgartner wird verſuchen, alle Eiſenbahner von dem hohen Wert der Lei⸗ besübungen zu überzeugen, um dem Verein neue Mitglle⸗ der zuzuführen. Die Kameraden Honikel, Schecher und Wittmacher dank⸗ ten der Vorſtandſchaft für die geleiſtete Arbeit und bekun⸗ deten, daß man ein gut Stück vorwärts gekommen iſt unter der Führung des 1. Vorſitzenden Albrecht, was auch durch die einſtimmige Wiederwahl bekundet wurde. Im übrigen ſetzt ſich der Vorſtand wie folgt zuſammen: 2. Vor⸗ ſitzender Maſchineninſpektor Schecher, 1. Rechner L. Frei, 1. Schriftführer L. Seelinger, Abteilungs⸗ leiter für Fußball Gerſtner, Handball Stadelhofer, Turnen Weckeſſer, Grabinger, Preisler und Layer, Schwerathletik Haier und Hauſer, Schwim⸗ men Zietſch und Jugendwart Gerſtner. Mit einem „Sport Heil“ auf die neue Zuſammenarbeit ſchloß der Vor⸗ ſitzende die überaus harmoniſch verlaufene Verſammlung. Rsp. Deutſcher Bankbeamten-Verein Als Auftakt für ſeine Winterarbeit veranſtaltete der Deutſche Bankbeamten⸗Verein, Zweigver⸗ ein Mannheim, einen Vortragsabend mit dem Thema „Bürgerliche u n d proletariſche Revo⸗ Iution“. Der Vortrag wurde von Dr. Peterſen ge⸗ halten, der es ausgezeichnet verſtand, die zahlreich An⸗ weſenden zu feſſeln. Schilderungen aus der franzö⸗ ſiſchen und ruſſiſchen Revolution zeigten, daß die Revo⸗ lution das größte Unglück iſt, von dem ein Volk heim⸗ geſucht werden kann und immer der Mittelſtand und die Intellektuellen die Hauptleidtragenden ſind. Der Redner warnte in eindringlicher Weiſe vor dem Spiel mit dem Revolutionsgedanken, zu dem ſich derzeit manche Volks⸗ kreiſe durch Not und Verzweiflung verführen laſſen. Lang⸗ anhaltender Beifall bewies Dr. Peterſen, der ſich als aus⸗ gezeichneter Redner erwies, daß ſeine Ausführungen tiefen Eindruck auf die Verſammelten gemacht hatten. Verantwortlich: Richard Schönfelder. NN2 VEREINS- KALENDER Samstag, 3. Dezember Marine⸗Verein„Der letzte Mann“, Mannheim⸗Neckarſtadt: Abends 8 Uhr: Verſammlung im Vereinslokal Biton, Schimperſtraße 1. Verein Mannheimer Briefmarkenſammler E..: Ausſtellung von Arbeiten der Jugendgruppe des Ver⸗ eins im Wartburg ⸗Hoſpiz, F 4. 7/9, nachm.—7 Uhr, Eintritt frei, Gäſte willkommen! 2 Dienstag, 8. Dezember Dentſcher Rentnerbund E.., Ortsgruppe Mannheim: Verſammlung.00 Uhr, Ballhaus. Philharmoniſcher Verein: uſenſaal, 8 Uhr: Joſepha Roſanfka. Donnerstag, 10. Dezember Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrt⸗Verein E.., Mannheim: Vereinsabend jeden Donnerstag, 20.30 Uhr im 50 einslokal, Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof, gelber Saal. Vorträge und Beſprechungen über aktuelle Fragen der Luftfahrt und ihrer Hilfswiſſenſchaften. Nichtmik⸗ glieder als Gäſte zwanglos willkommen.— Mots a ſchule täglich ab 16.30 Uhr ouf dem Flugplatz. Nicht, mitglieder erbitten ſich Führung(unentgeltlich). — Nachdruck verboten.— Budapeſter Streichquartett und — Praktische seschenke Hausjacken Pullover Sport- strümpfe— Sportkleidung Knabenkleidung 30 Paletots Anzüge Ein erstaunlich billiges Sonder- Angebot. Ein Slick in unsere Fenster und Sie erkennen das Augergewönntiohe unserer Leistungssteigetung- Wahren Sie Ihren Vorteil, kommen Sie zu uns. Sonntag von 1 bis 6 Uhr geöffnet! N PLAN KEN each bringen wir Gutespez. 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Mannheim wird uns zu dem Boxklufkampf folgendes mitgeteilt: Der völlig einſeitige und den Tatſachen in vielen Fällen widerſprechende Bericht über dieſen Klubkampf, zwingt uns als Gründer und ehrlicher Verfechter des Mannheimer Boxſportes umſomehr zur Stellungnahme, als er auch durch die bedauerlichen Vorkommniſſe an dieſem Abend dem nicht befangenen, neutralen Publikum eine große Enttäuſchung bereitete, die nicht ſo bald wieder gut zu machen ſein wird. Wir müſſen zunächſt darauf hinweiſen, daß das Er⸗ gebnis des Kampfes, das bei der Veranſtaltun'g überhaupt nicht bekannt gegeben wurde, nicht 1210 geweſen iſt, wie der Bericht beſagt. Bei einwandfreier Durchführung des Klubkampfes hätte das Reſultat 818 ge⸗ lautet. Dieſes Ergebnis hätte auch dem Kräfteverhältnis der beiden Vereins mannſchaften entſprochen. Der Berichterſtatter hat unbeſchadet des von Herrn Gückinge r⸗os dem Publikum mitgeteilten Gewichts von Tiſchner ⸗08 mit 105 Pfund im Fliegengewicht dieſen Kampf, bei dem Tiſchner Punktſieger wurde, als für 08 ge⸗ wonnen gerechnet, obwohl dieſer Boxer 372 Pfund Ueber⸗ gewicht hatte. Ebenſo wurde der Punktſieg von Mae r⸗VfR im Halbſchwergewichtskampf gegen Jakob⸗ big 88 von dem Berichterſtatter für o8 gewertet, ktotzdem dieſes reffen nicht zum Klubkampf zählen konnte, sondern lediglich deshalb ſtattfand, weil 98 in dieſer Klaſſe keinen Gegner ſtellte. Der Berichterſtatter ſpricht von einem„Kampf um die Vorherrſchaft bezw. Führung im Mannheimer Boxſport“, unterläßt aber merkwürdigerweiſe dabei zu erwähnen, daß ein ſolcher Kampf doch unbedingt von einer Vereinsmann⸗ ſchaft, beſtehend aus 8 Kämpfern vom Fliegen⸗ bis Schwer⸗ gewicht beſtritten werden muß. Die Mannſchaft des Vfg 50 war bei der Vorſtellung im Ring vollſtändig angetreten, während 08 nur 6 Kämpfer entgegenſtellte, ſodaß der Kampf im Bantamgewicht, wo Gräß ke⸗Vfk 86 keinen Gegner hatte, ausfiel. Im Halbſchwergewicht konnte das Treffen Maier⸗VfR gegen Jakob⸗Vfe 86 nur als Ein⸗ lagekampf gelten. Nachdem 08 trotz aller Einwendun⸗ Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 564 führer wiederholt einem höchſt gen des Mannſchaftsführers vom, Bf regulären Austragung des Mannf ließ, war es kein Wu gerten, in den Ring z und den Bemühung nicht zur K 8 ſich fes bereitfinden ka nder, wenn f 9 dem Teilung des ltung drohte, war arten nieden blieb. r der VfK⸗ er ermeſſen vertraut iſt. N In welcher Verfaſſung ſich die ei Mannſchaft zum Kampfe können, der mit der Materie! Daß die Boxer des Vfg 86 an uſchafts⸗ ehmen von e daß es die trotz wieder⸗ nebenbei be⸗ lich mit zur en, und die auch bleiben konnten, Zuſchauern der Galerie au Veranſtaltungsleitung oder holter Verſuche abzuſtellen merkt. Von dieſen Vi Herabwürdigung des Kampfal nicht ohne Einfluß auf die Gäſt e erwähnt der Berichterſtatter kein Wort. Wenn in dem Bericht davon geſprochen wird, daß ſämt⸗ liche Siege überlegen gen wurden, ſo ſtimmt das nicht. Wahrheitsgemäß iſt zu ſagen, daß von ſämtlichen . 85 und Halb mit einem ſicheren Punktſieg en en waren ſo ausgeglichen, knapp waren. Mannheimer Keglerverband Die Klaſſenkämpfe brachten verſchiedene Ueberraſchun⸗ gen. Der Stadtmeiſter Edelweiß erhielt von Rhein⸗ Neckar auf der Bahn im Keglerheim mit 2098:2103 ſeine zweite Niederlage. Goldene 7 gewann in Feudenheim gegen 1926 Feudenheim mit 2088:2006. In der A⸗Klaſſe verlor Fride 8 J gegen 1. KC Waldhof mit 1602:1668. Eintracht tal hatte bei Ro⸗ land keine Ausſicht auf Sieg und verlor mit 1521:1658. Präziſe Acht mußte zu Rheinpfalz und gewann mit 1667:1561. Einen ſpannenden Verlauf nahm der Kampf Roland— Präziſe Acht. Präziſe Acht konnte mit 6 Mann hwergewicht 0 Alle anderen Kämpfe aß die Entſcheidungen äußerſt mit einem Holz gewinnen, muß aber die Punkte abgeben, 1 0 1929 b WIR. Köhler, Minden „Vielleicht ſind wir verdammt, in alle Ewigkeit in dieſem Granatloch zu hocken. Ob wir einen Schuß haben und ſchon in der Hölle ſind?“ ſagte einmal Dahlmeyer. „Quatſch keinen Stuß—“ knurrte Bernöckel. Doch als das große Trommelfeuer um ſie herum klometerweit auf das Fort Eiſen und Erde zu ſpritzen begann, da jagten bald über ſie die letzten Ueberlebenden der vorderſten franzöſiſchen Stellun⸗ gen hinweg querfeldein— einer kippte tot in ihr Grauatloch— ein anderer Franzoſe, der neben ihnen raſtete, erkannte plötzlich den Feind in ihnen —ſchrie auf, riß aus und entſchwand im nächſten Augenblick im Rauch und Erdregen— da brüllte Bernöckel nur noch einmal ſeinen Gefährten an: „Hier können wir unſer Teſtament machen!“ Dahl⸗ meyer ſtierte wie irrſinnig vor ſich hin. Die Unter⸗ lippe hing ihm laſch herunter. Ganz zuſammen⸗ gerutſcht ſaß er da. In der Stellung haben die viel Fraß liegen ge⸗ laſſen, dachte Bernöckel. Aber dahin kriechen, iſt der ſſchere Tod. Alſo hungern, durſten und warten, bis es trifft. So waren die nächſten, die auf franzöſiſcher Seite am Feind lagen, indes ſich auf den geräumten vor⸗ berſten Graben der Franzoſen noch immer Schuß um Schuß entlud, ſo daß bald nur noch ein ewiges Umpflügen, alte Trichter in neue wandelnd, die einſtige Grabenlinie kennzeichnete, dieſe beiden Deulſchen. Am zweiten Tage des Trommelfeuers, gegen 9 Uhr abends, ſchlug eine ſchwere Granate unmittel⸗ har neben dem Trichter, den die beiden bezogen hatten, ein. Als Bernöckel aufſah und der Qualm und Staub ſich verflüchtete, hatte Dahlmeyer keinen Kopf mehr. Auch die linke Schulter war ganz zer⸗ matſcht. 12 e VOM verdqumd, von Alfred Hein 59 gegen Fidele 12 auf einen knappen Sieg mit 1568:1543 erringen kon: gold gewann auf der eigenen Bahn gegen Flottwe 1604:1588. In den Ausſcheidungskämpfen gab es keine große Veränderungen. Weingärtner hat bei 400 Ku⸗ geln mit 2 noch die Führung. Es folgt Holzapfel mit 2246 1 Reis mit 2222. Um die Frauenmei⸗ nd ſterſchaft iſt nach Abwurf von Kugeln folgender Stand zu verzeichnen. Fra 1531, Frau Kraft 1690 und Frau Maier e Seniormei⸗ nehmen ſterſchaft dü mehr zu ſein, da er mit Am verge größte Kegelſporthalle O vollzog der Gauvorſitzende unter Teilnahme von eines Vertreters der der Preſſe uſw. Freiburg die 8 Stadt Freiburg, des Ortsausſchuſſes, Verein der Behörden und Firmenſportler November brachte noch keine Spitzenvereine der Gruppe und B mußten empfindliche Niederlagen hinnehmen, ſodaß eine Vorausſage heute noch nicht möglich iſt. Der Monat Dezember iſt für Privatſpiele frei. Die Meiſterſchafts⸗ ſpiele werden erſt im neuen Jahre Anfang Januar fort⸗ geſetzt: Die Ergebniſſe vom letzten Sonntag: Werner u. Nicola gegen Schmoller 713— Mannheimer Gummi— Lanz AG. :3— Bad. Aſſee.— Dapolin:0— Schwitzgebel VfR— Der letzte Sonntag im Klärung der Lage. Beide Städt. Werke 1. 413— inix Priv.— Städt. Werke 2. :0— Landesbank— Theatermannſchaft:0. Frankreichs Tennislehrer in Hannover Die franzöſiſchen Tennislehrer Plag und Ramillon trafen am Mittwoch erneut in der Ausſtellungshalle zu Hannover mit ihren deutſchen Kollegen zuſammen. Leider mußte Najuch wegen Erkrankung abſagen. Für ihn ſprang Otto Bartelt ein. Im erſten Spiel ſchlun Nüßlein den Franzoſen Ramillon 612, 10:8, dagegen konnte Plaa in überlegener Weiſe Bartelt 611, 68 abfertigen. Sehr ſpannend verlief das Doppel zwiſchen Plaa⸗Ramil⸗ lon und Nüßlein⸗ Bartelt, das die Franzoſen erſt nach ſchwerem Fünfſatzkampf:6,:6,:3,:5, 10:8 ge⸗ wannen. Der beſte Mann im Viererfeld war Otto Bartelt. Hallentenniskampf Hamburg-London Vor nur ſchwachem Beſuch begann am Mittwoch abend in der UÜhlenhorſter Tennishalle der Städtekampf zwiſchen Hamburg und London. Erwartungsgemäß zeigten ſich die engliſchen Spitzenſpteler Perry und Hughes der Ham⸗ burger Vertretung Frentz⸗Dr. Deſſart glatt überlegen und holten bereits am erſten Tage eine:0⸗Führung heraus. Perry ſchlug Frentz:2,:0, 628 und Hughes entſchied den zweiten Kampf gegen Dr. Deſſart mit 618,:6,:2, 618 zu ſeinen Gunſten Schön/ Göbel ſiegen in Koln Der Abſchluß des 4. Kölner Sechstagerennens Wie nach dem Verlauf des Rennens in den letzten 48 Stunden zu erwarten ſtand, hat die deutſche Mannſchaft Schön⸗Göbel das 4. Kölner Sechstagerennen ſiegreich be⸗ endet. Mit Schön⸗Göbel gewann die wirklich beſte Mann⸗ ſchaft des Feldes. Schön war, wie ſchon in Berlin, der ſtärkſte Fahrer überhaupt, der vor allem in den Jagden ganz hervorragende Leiſtungen zeigte. Göbel war nach an⸗ fänglicher Schwäche für den Wiesbadener ein ausgezeichne⸗ ter Partner. Bemerkenswert an dem Ergebnis iſt noch der gute zweite Platz, den der gut disponierte Hürtgen trotz des Ausſcheidens von Rauſch zuſammen mit dem Er⸗ ſatzmann Miethe beſetzen konnte. Erwähnt werden muß auch noch die hervorragende Fahrweiſe von Oſzmella, der ſich endlich auch zu einem Jagdenfahrer entwickelt hat und heute als einer der beſten deutſchen Sechstagefahrer anzu⸗ ſprechen iſt. Der letzte Abend des Kölner Rennens brachte vor gut beſuchtem Haus keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeu⸗ tung mehr. Verſchtedentlich wurden zwar Ausreißverſuche unternommen, aber die Spitzenpaare paßten ſehr ſorgſam auf und ließen niemanden entwiſchen. Buſchenhagen gab wegen einer plötzlich auftretenden Grippe auf, eine Stunde ſpäter ſchied dann auch ſein Partner Frankenſtein aus. Neun Paare gingen in die letzte Stunde, die noch inter⸗ eſſante Wertungskämpfe brachte. Das Endergebnis des Rennens lautete: 1. Schön⸗ Göbel 269 Punkte, 2. Hürtgen⸗Miethe 92 Punkte.— Elne Runde zurück: g. Tietz⸗Rieger 316 Punkte, 4. Pifnen⸗ burg⸗Bulla 284 Punkte, 5. Oſzmella⸗Braſpenning 194 Punkte.— Zwei Runden zurück: 6. Schorn⸗Bühler 145 Punkte.— Drei Runden zurück: 7. Damm⸗ Dumm 115 Punkte.— Vier Runden zurück: 8. Duray⸗Martin 166 Punkte. 9. Zims⸗Perelaer 91 Punkte. Zurückgelegt wurden in den 145 Stunden 3571,650 Klm. ee. Chefredakteur: Kurt Flſche: Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton! Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelben Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Miitellungen: Jakob Faude, ſümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr- Rückſendung nur bei Rückvorte Da ſprang Bernöckel von Entſetzen gejagt auf, rannte, bis er nach ein paar Minuten in einen friſch geſchoſſenen Trichter niederſank und die Sinne ihm ſchwanden. Doch auch die Reſerveſtellung der Franzoſen rund um die Höhe 304, in einer ſchmalen Talſenke, erreichte das maſſierte Feuer des Majors Schmidt. Die drei bis vier Meter tiefen Unterſtände, die hier ſchon in Friedenszeiten ausgebaut waren, und die mehr als zwei Meter hohen Gräben, in denen es ſonſt faſt eine Luſt war zu hauſen, wurden langſam, aber mit mathematiſch errechneter Gewißheit ſo lange unter Feuer genommen, bis die Schulter⸗ wehren bröckelten, die Grabenwände barſten, die Unterſtände ſich zuſchütteten, die Grabenſohle um⸗ gepflügt war und alles ſich allmählich in ein Trich⸗ terfeld wandelte, in dem da und dort noch irr vor ſich hinglotzende Ueberlebende hockten; Krieg, Feind, Gott und die Welt verfluchend, warteten ſie auf das Ende. Und noch am dritten Tag raſten die Geſchoſſe über das meilenweite Terrain zwiſchen Höhe 304, Toter Mann und Fort Marre— mit dem gleichen Höllengebrüll wie am erſten Tage, an allen Ecken und Enden dauernd nur Trichter bohrend, die, ein jeder ein Vulkan, Eiſen und Erde herumſpritzten. Bis Köln, bis Paris war das furchtbarſte aller Frontgewitter zu hören. Bernöckel erwachte wieder. Er betrachtete ſich: Alles noch ganz. Eine Weile hockte er da. Er wußte nicht wie lange. Es mochte von Morgen bis Mit⸗ tag, es konnten auch nur 10 Minuten geweſen ſein. Welt und Leben erfüllten ſeine Seele nicht mehr. Sein letztes heißes Ich ſchwamm haltlos in dieſem kochenden Keſſel. 8 Doch dies letzte bißchen Ich trieb zu irgendeinem Tun, das dem verteufelten Sich⸗drein⸗geben in das Höllengetöſe ein Ende bereitete. Kriechen— ſo weit du kommſt— dachte das Hirn. Er kroch— ſtoppte mechaniſch oder rollte ſich in einen Trichter, wenn die Dinger zu ſehr einſchlugen. Kroch weiter. Was, ſchon? Ja, das iſt die alte deutſche Stellung. Die Sappe van Heuſens. Leer? Kaum zwanzig Meter entfernt hatte er tagelang gelegen und konnte nicht hinüber. Er ſprang hinein. Welche Ruhe— welche Ganzheit hier noch.(Dabei waren es doch arg zu⸗ gerichtete, zerklüftete Gräben.) Aber gegen das Wüſtenhafte der franzöſiſchen Stellungen im Trom⸗ melfeuer ein Paradies. Er tappte weiter. Da war einer im Loch. Unbekannt. weiter. Kameraden— war ſein erſter mit dem er wieder zu ſich kam. Im nächſten Augenblick ſchaute ihn das biedere Geſicht Tözens an, der von ſeinen Karten aufblickte, gerade als er einen Buben ausſpielen wollte. Bernöckel lächelte und ſtürzte in ſich zuſammen. Pechtler, Pogoflawſki, der vom Urlaub zurückgekom⸗ men war und Töz zogen ihn zu ſich hinein. „Schütt ihm Rum in die Schnauze—“ brüllte Pechtler Pogoſlawſki an. „Ja, ja pieronnle.— Nein, ſo was— kommt das dumme Schwein zurück—“ „Ob hier, ob drüben— das iſt doch alles eine große Sauwirtſchaft—“ ſagte Töz. „Nein, bei euch iſt's doch ſchöner, Kamerad“— Bernöckel drückte allen die Hand. 67. Die zwölfte Kompagnie war die dritte Welle im großen Sturm. Voran ſollten Flammenwerfer und Leute des erſten Bataillons mit Handgranaten gehen. Unmittelbar hinter dieſen würden die Kom⸗ pagnien des zweiten Bataillons mit aufgepflanztem Bajonett nachdrücken. Das dritte Bataillon, da⸗ runter Wynfriths Kompagnie, ſich in die Lücken ſchteben, die im Kampfgemenge entſtanden. Van Heuſens MG.⸗Leute beſetzten ſofort nach dem Stop⸗ pen des Trommelfeuers wieder die Sappe und be⸗ ſtrichen den ganzen Hang der Höhe 304. „Anna Forellenangeln 48,83“, hieß die Mittags⸗ meldung, die Lutz und Melchthal nach vorn brachten. Er ging Gedanke, Und mündlich meldeten ſie van Heuſen, daß Koeſel um 74 bei ihm ſein werde.„Der bleibt nicht hinten“, ſchrie ein MG.⸗Schütze— noch immer tobte das Trommelfeuer—„wie der Herr Graf!“ „Ja, und wißt ihr, wen er nach vorn geſchleift hat, wer im Bataillonsunterſtand hockt?“ lachte Lutz. „Na—“* „Die ganze Sanitätsmannſchaft Stabsarzt an der Spitze“. „Stinkt'?“ „Wieſo?“ „Nach angſtvollen Hoſen“. „Dem möcht ich nicht unters Meſſer geraten, Der zerſchneidet einen vor lauter Wut. Das iſt dem dicken Aſpirin⸗Admiral noch micht paſſiert, daß er Zunder zu riechen bekommt.“ Van Heuſen und Wynfrith ſaßen im Erbloch. Das Feuer ließ eine Weile nach, um kurz vor und der dicke Beginn des Sturmes noch einmal mit aller Kraft loszubrechen. „Menſch, was gehen Sie heute noch in der Schlammaſſel hinein, wo Sie ſo ſchön bei Ihrer netten Frau ſitzen könnten und friedlich arbeiten 1 „Ich habe es ſo im Gefühl, daß ich hierher gehöre—“ „Sentiments, für bie Sie das Leben opfern—1“ „Kamerabſchaft, van Heuſen. Das Höchſte, was es gibt. Meine Leute ſollen nicht einmal ſagen können, der Wynfrith hat Schwein gehabt, daß er abhauen durfte, indeſſen ſie hier ihr Schlimmſtes Ich hab's 18 Monate ausgehalten Es Dann ſollen wir durchmachen. wird auch noch drei Tage gehen. ja ſofort abgelöſt werden“. „Auch Agate konnte Sie nicht nach hinten locken?“ „Locken mein lieber van Heuſen, Agathe iſt nicht das, was man verlockend nennt—“ Wynfrith ſetzte ſich zurecht, das Bein war ihm vom ſtundenlangen Hocken eingeſchlafen. Bet diefer Bewegung kniſterte es in ſeiner Bruſttaſche. Ach, Madeleine iſt auch noch da—— ja, die war eher verlockend; doch wie lange hatte er ſchon Hirſchfelds Zeichnung nicht mehr betrachtet „Sie ſind offenherzig und machen ſich nichts vor“, ſagte van Heuſen. (Fortſetzung folgt.) Proktlsch, schwarzer Sbengens chuh für 3⁵⁰ Damen Farbige Schnürschuhe 5⁴⁰ für Damen 6⁰⁰ Schulstiefel für Knaben 8 U. Mädchen schw/ Eindbox Sröbe 29.50.40 51.35.90, 54 35 Elegante Spangen schuhe, in braun, echt Chevresu«x .40 2728 Schwatzer Ain d- box Schnürschuh, füt den Hemm. Fleg. Herrenschuhe in Lock...90, Echt Rsmenerbeft Heftenschuh, in Schwerz Boxkeltf 5⁵⁰ 60⁵⁰⁰ 7⁰⁰ Freitag „4. Dezember 1931 Die Abſchlüſſe im Michel Konzern Die von den Gewerkenverſammlungen bereits ge⸗ nehmigten Abſchlüſſe der Braunkohlen⸗Gewerk⸗ ſchaften des Michel⸗ Konzerns zeigen durchweg verminderte Gewinnerträge, aber auch weſentlich reduzierte Unkoſten. Bei der Gewerkſchaft Michel betrugen die Ge⸗ ſamterträge im Geſchäftsjahr 1930 5,09(6,2) Mill. I, bei der Gewerkſchaft Veſta 4,7(5,98) Mill. /, bei der Ge⸗ werkſchaft Leonhardt 5,5(6,1) und bei der Gewerk⸗ ſchaft Gute Hoffnung 18(2,2) Mill./ Da zumeiſt größere Gewinnvorträge zur Verfügung ſtanden und die Unkoſten ſtark ermäßigt werden konnten; ſind die Aus⸗ beuten trotz eines erheblichen Abſatzrückganges bei den drei erſtgenannten Gewerkſchaften höher ausgefallen als im Ge⸗ ſchäfts jahr 1929. Michel verteilte 0,55(0,4) Mill. /, Veſta 0,375(0,3) Mill.„ und Leonhardt 0,55(0,4) Mill. /. Bei Gute Hoffnung war die Ausbeute mit 0,2. Mill.„ unver⸗ ändert. Die Rohkohlenförderung der vier Ge⸗ werkſchaften ging von 4,7 Millionen auf 3,8 Millionen To., alſo um 19,15 v. H. und die Briketterzeugung von 1,49 auf 1,11 Mill. To., alſo um 25,5 v. H. zurück. Im Bericht wird bestätigt, daß der Michel⸗Konzern jetzt die Majorität bei der Niederrheiniſchen Bergwerks Ac. beſitzt. * Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz AG.— Gläubigerſchnz. In einer neuen Gläubigerver⸗ ſammlung der Berliner Bank für Handel und Grund⸗ Heſitz AG., Berlin, wurden die Satzungen für den zu grün⸗ denden Gläubigerſchutzver band von der Ver⸗ ſammlung einſtimmig angenommen. Der durch Zuruf ein⸗ ſtimmig gewählte Vorſtand des Gläubigerſchutzverbands ſetzt ſich zuſammen aus den Herren Mentz, Müller⸗Gepfert, Höffler, Konietzka, F. W. Schmidt, Waſſervogel und Beyer⸗ Stettin. Wie in der Verſammlung noch feſtgeſtellt wurde, hat die Steuerbehörde weiteſtgehende Erleichterung ohne große Zinserhebung bei den Zahlungen verſprochen. Außerdem will, wie ſchon angekündigt, die Reichsbank den Gläubigern entgegenkommen und die Wechſel nicht zu Proteſt gehen laſſen. * Jnſolvenz der Bankfirma Alfred Lercheuthal, München. Infolge der anhaltenden Abhebungen ſeit Juli und der Unmöglichkeit ihre Außenſtände und ſonſtigen Aktiven an⸗ gemeſſen zu verwerten, hat ſich die Firmo gezwungen ge⸗ ſehen, ihre Schalter zu ſchließen. Obwohl die Firma aus eigenen Kräften ſeit der Kriſe ca. 2,2 Mill. zurückzahlte, liegt auch heute keine Ueberſchuldung vor. Sümtliche Depots ſind vollſtändig in Oröonung. Wenn der Firma Zeit gelaſſen wird, ihre Außenſtände in normaler Weiſe flüſſig zu machen, und ſie nicht gezwungen wird, dieſe zu verſchleudern, dürften ſich aller Vorausſicht nach, Verluſte für die Kuncdſchaft vermeiden Jaſſen. * Badiſche Lokal⸗Eiſenbahnen AG, Karlsruhe.— Um die Betriebsfortführnung. Nach Mitteilung des Konkursverwal⸗ ters wurde von öritter Seite die Bereitwtlligkeit aus⸗ geſprochen, die Betriebe weiter zu führen, doch hänge die Weiterführung ab von der Opferbereitſchaft der Städte und Kreiſe, die an der Weiterführung Intereſſe hätten. ( Ein weiteres Urteil in Sachen Clericus, Ziehl u. Co., Nürnberg.— Dedibank.(Eig. Dr.) Nachdem der im Jan. 6. Is. auf die Zahlung von 25 000/ geſtellten Teilklage ſtatlgegeben worden war, hat nunmehr die 1. Zivilkammer des Landgerichts Nürnberg entſchieden, daß die Dedibank, Filiale Nürnberg weitere 75 000 1 an die Treuhandmaſſe des Vergleichsverfahrens Clerieus, Ziehl u. Co. zu zahlen hat. der Neuen Mannheimer Zeitung Probleme der Devalvalion Von Geheimrat Prof. Dr. Ernſt Wagemann, Präſident des Ju dem neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung ergreift Geheimrat Wagemann das Wort, um die Frage, ob Deutſchland den geſetzlichen Außenwert ſeiner Währung herabſetzen könne(Deval⸗ vation), zu unterſuchen. Den intereſſanten Ausführun⸗ gen entnehmen wir folgendes: Gegenüber einem abgrundtiefen Peſſimismus, der all⸗ mählich alle Kreiſe der Wirtſchaft erfaßt hat, wird der Volks⸗ wirt zu einem ähnlichen Troſt greifen können wie der Arzt, der einem Patienten klar macht, daß ſein Leiden nicht orga⸗ niſcher, ſondern nur funktioneller Art ſei. Er wird auf das Paradoxon verweiſen, das dieſe Kriſe mehr als jede andere kennzeichnet: niemals iſt ſchärfer als diesmal der„Unfug des wirtſchaftlichen Sterbens“ zutage getreten. Inmitten der Ueberfülle von Arbeitskräften und Produktionskapazi⸗ täten, bei überfüllten Lägern von lanzdwirtſchaftlichen und induſtriellen Produkten krachen in ber ganzen Welt die Banken und öffentlichen Finanzen, brechen die Unterneh⸗ mungen zuſammen. Die Produktivkräfte ſind in keiner Weiſe geſchwächt; wohl aber ſind die Regulatoren der Wirt⸗ ſchaft in Unordnung geraten. Nicht die motoriſchen Kräfte der Wirtſchaft ſind geſtört, ſondern ihre Steuerung verſagt. Und ſo iſt es ganz folgerichtig, daß die ſich berghoch türmen⸗ den Projekte und Programme zur Sanierung zumeiſt bei den Problemen der Finanzen, des Kredits und der Währung anſetzen. Neuerdings wird insbeſondere die Frage der „Devalvation“ erörtert und neben und mit ihr die For⸗ derung der„Abkehr vom Goldſtandard“ erhoben. Nachfol⸗ gende Ausführungen ſollen die Argumente„für“ und „wider“ die einzelnen Profekte gegeneinander abwägen; es ſollen vor allem Begriffe geklärt, Materiallen geboten und die Gefahrenpunkte aufgedeckt werden. Vor allem iſt zu beachten, daß Devalvation und Inflation an ſich nicht das geringſte miteinander zu tun haben. Im Gegenteil, Devalvation verknüpft ſich, wenn man die Wäh⸗ rungsgeſchichte betrachtet, ſehr viel häufiger mit einer De⸗ flation. Die Devalvation wird gewöhnlich in der Form durchgeführt, daß das Geſetz den Goldgehalt oder Gold⸗ anſpruch der Währungseinheit herabſetzt. Bisher hat eine Devalvation immer nur zur Stablliſierung einer durch Inflation entwerteten Währung gedient.— Etwas grund⸗ ſätzlich anderes iſt die„Abkehr vom Goldſtandard“. Hier wird die geſetzliche Verkoppelung von Währungseinheit und Goldwert überhaupt aufgehoben. Der entſcheidende Unter⸗ ſchied gegenüber der Devalvation liegt darin, daß die neue Parität gegenüber Gold und Golddeviſen nicht von vorn⸗ herein feſtgelegt iſt. Daraus ergibt ſich ein ſchwankender Außenwert der Währung.(Hier bietet das engliſche Pfund ein klaſſiſches Beiſpiel. D. Red.) Wenn nun von verſchiedenen Wirtſchaftspolitikern für Deutſchland eine endgültige Devalvation der Währung um ein Fünftel bis ein Viertel oder gar Abkehr vom Goldſtan⸗ dard gefordert wird, ſo ſind hierfür in erſter Linie kon⸗ junkturpolitiſche Geſichtspunkte maßgebend. Man hofft mit dieſer Maßnahme den wirtſchaftlichen Folgen der Deflation entgegenwirken zu können. Vornehmlich wird hierbei auf Berliner Freiverkehr erholt Kommunale Umſchuldungspläne ein Fiasko 4 Berlin, 4. Dez.(Eig. Dr.) Obwohl ſich die endgültige Veröffentlichung der Notver⸗ broͤnung etwas zu verzögern ſcheint, ſodaß nur ein Teil bis zum Sonntag fertiggeſtellt ſein dürfte, hofft man doch, daß es möglich wird, in allen Hauptfragen zu einer befriedigen⸗ den Löſung zu kommen. Dieſe Ueberlegung und eine feſtere Tendenz an der geſtrigen Newyorker Börſe ließen im heu⸗ ligen Vormittagsverkehr eine freunbdlichere Grun d⸗ ſtimmung aufkommen. Die weitere Schwäche der deut⸗ ſchen Papiere im Auslande glaubte man nicht übermäßig tragiſch nehmen zu müſſen, da bekanntlich eine Interventionstätigkeit oder auch nur eine Arbitrage auf Grund der beſtehenden Notverordnung nicht möglich iſt, vondeutſcher Seitealſofür die Kurſenichts getan werden kann. Die Reichsbank ſtellt nach wie vor Deviſen nur zu Tilgungskäufen in ſolchen Werten zur Verfttgung. In den Newyorker Kurſen der deutſchen Bonds drücken ſich eben immer noch die Beſorgniſſe wegen einer Unterbrechung des Transfers aus. So konnten ſich die Aktienkurſe gegen geſtern nach⸗ mittag meiſt um 1— 2 v. H. erholen und haben damit ungefähr den Stand der geheim gehaltenen Liquidations⸗ kurſe wieder erreicht. Bei Rhein. Braunkohlen, für die weiter ſtarke Nachfrage beſteht, wurde dieſer Kurs ſogar noch um 2 v. H. überſchritten; auch Handelsanteile blieben ge⸗ ſucht und gingen 4 v. H. höher um. Nicht ganz ſo zuverſichtlich war dagegen auch heute die Stimmung am Pfandhbriefmarkte, an dem immer noch Angebot feſtzuſtellen iſt. Die kommunalen Umſchuldungspläne ſcheinen ein Fiasko zu er⸗ leiden, da die Differenzen zwiſchen der Regterung und der Reichsbank einerſeits und den Kreditinſtituten andererſeite immer noch nicht beigelegt ſind. Man befürchtet, daß das ganze Umſchuldungsproblem hierdurch in Frage geſtellt wird und von der Regierung ein neuer Plan ausgearbeitet werden muß. Die Hauptdifferenzen ſcheinen in den zu ge⸗ bingen Zugeſtändniſſen betreffs der Steuerfreiheit und dem als zu gering bezeichneten Zinsfuß(5 v..) zu liegen. Die Sproz. Goldpfandbriefe konnten ſich daher auf geſtriger Baſis etwa behaupten, auch 7proz. lagen recht widerſtandsfähig, da⸗ gegen gingen Stadt⸗ und Kommunalanleihen eher noch wei⸗ ter bis zu 1 2. H. ca. zurück.. In den Mittagsſtunden konnten ſich die leicht erholten Kurſe des Vormittagsverkehr gut behaup⸗ ten, das Geſchäft ſtagnierte aber faſt vollkommen. Am Pfandbriefmarkte war im Laufe des Tages weiter ſtärkere Abgabeneigung zu beobachten(Zinsaus⸗ gleichſteuer). Der Geldmarkt war heute unverändert, Tagesgeld lag in der unteren Grenze jedoch verſchiedentlich ſchon bei 8½ v. H. Auch der Deviſen markt wies heute nur kleine Abweichungen auf. Amſterdam und Dan⸗ zig notierten je 10 Pfg. höher, Schweiz plus 15 Pfg, wäh⸗ rend Liſſabon 15 Pfg., Kopenhagen und Oslo ſe 25 Pfg. und Stockholm 35 Pfg. verloren. Die Pfundnotitz ſtellte ſich auf 14,18, das heißt 2 Pfg. niedriger. Amſterdam ſtetig ib Amſterdam, 4. Dez.(Eig. Dr.) Auch die Amſterdamer Börſe wurde durch Wall⸗ ſtreet zu Beginn beeinflußt und eröffnete etwas ſtetiger als geſtern, doch konnten ſich im Verlaufe die Kurſe nicht voll behaupten, obwohl beſondere Momente nicht vorlagen. Sehr feſt lagen Gummiaktien, da Ge⸗ rüchte anregten, nach denen die niederländiſch⸗indiſche Gummiinduſtrie und die niederländiſche Reglerung mit der engliſchen Regierung in Verhandlungen ſteht. Königl. Petroleum notierten 119,5—120,5—118,75—119,25, Unilevers 9895, Philips 89—87,5, Handels vereinigung Amſterdam 172 169,5 170,5 und Amſterdamer Kautſchuk 50. Die holländiſchen Getreidemärkte lagen leichter, 55 es war ziemlich umfangreiches Angebot vorhanden, was mit den großen Verladungen von Argentinien zuſammen⸗ hängt. Zucker und Kaffee waren gut behauptet. Zu der Pfundtransaktion der Niederlän⸗ iſchen Bank und der niederländiſchen Regierung er⸗ Pfandbriefe weiter angeboten klärte der Finauzminiſter der 2. Kammer, der bei der Transaktion zugrunde gelegte Kurs ſei der 8 Tage vorher notierte Tageskurs geweſen, er habe ſich zwiſchen 9,25 und 9,45 Gulden bewegt. Pfund behauptet, Dollar u. Reichsmark etwas ſchwächer An den internationalen Deviſen märkten eröff⸗ nete das engliſche Pfund heute nur wenig gegen geſtern verändert mit 3,35 gegen den Dollar, nach mehrfachen Schwankungen zog es dann auf 3,36 an. Gegen den Gul⸗ den ſtellte es ſich auf 8,31½, in Amſterdam aber ging das Pfund, nachdem es zunächſt 8,35 notiert hatte, ſpäter um 10 Cents auf 8,25 zurück. Gegen Zürich ſtellte ſich das Pfund auf 17,22%, gegen Paris auf 85,81, gegen Brüſſel auf 24,18 und gegen die Reichsmark auf 14,227. Der Dollar ag international wiederum ſchwächer, desgl. die Reichsmark, da im Auslande in Erwartung der neuen Notverordnung und ihren Konſequenzen eine gewiſſe Un⸗ ſicherheit herrſcht. In Amſterdam ſtellte ſich die Reichsmark auf 58,47%, in Zürich auf 121,30. Die Norddeviſen neigten wieder eher etwas zur Schwäche, während ſich die Südamerikaner gut behaupteten. London träge 4 Berlin, 4. Dez.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute aufgrund des freundlichen Schluſſes in Newyork in zuverſicht⸗ licherer Stimmung. Internationale Werte tendierten feſter, britiſche Staatspapiere dagegen eher ſchwächer. Im Verlaufe ward die Grundſtimmung dann wieder ziem⸗ lich träge, die Spekulation zeigte keinerlei Neigung, Neuengagements einzugehen. In Anbetracht ber Tatſache, daß der Notenumlauf nach dem geſtrigen Bankausweis eine weſentlich geringere Zunahme zeigt als in der entſprechen⸗ den Woche des Vorjahres, haben die Hoffnungen, daß eine weitere Steigerung des Notenumlaufes vielleicht vermieden werden könne, neue Nahrung gefunden. De Beers gingen auf 3% zurück, da die Diamantenausbeute wenig befriedi⸗ gend war; 2 proz. Konſols ſchwächten ſich auf 51 v.., Royal Dutch auf 146, Shell auf 178, unverändert blieb Nounganleihe mit 487, während Canadfan Paeifie mit 2194 etwas feſter lagen. Am Londoner Metallmarkte ſtellte ſich der Gold⸗ preis auf 122 Schilling per Unze, d. h. 3 Pence niedriger als geſtern. Die anderen Metalle waren knapp behauptet, eher etwas ſchwächer. Am Liverpooler Baumwoll⸗ markte zogen die Preiſe bis zu 6 Punkte an, die Weizen⸗ preiſe waren bis 74 Pence höher. Berliner Devisen Oiskontsätze: Reſchsbank 8, Lombard 10„. f. Amtlich in Rm. Dis-] 3. Dezember J. De ember Parität für kont] Geld Brief Geld Brief M Buenos⸗Aires 1Peſo 7 102.082.028.082.786 Ranada Akan. Pollar 8,616.624.616.624.786 Japan en 6,75 2..08.058.062.089 Kairo. lägypt. Pd.— 14.53 14,57 14.51 14,55 21,91 Türkei„„ Ilürk Pfd. 8 7 81—.— 2130 London... Sterl. 8 14,18 14.22 14.16 14.20 20,393 New Hork, 1 Dollar 4 4,209 4,17.209.217 4,1780 Rio deJaneirolMillr.— 0,289.241.230 0,241„503 Uruguag. 1Goldpeſo.798 1.798.802.421 Holland 100 Gulden 3 169.73 170,07 169,88 170 17 16g, 48 Athen 100 Drachmen 12.195 5,205 5,195.205 5,445 Brüſſel 100-500 bf 2% 88 53.51 58.39 59,51 58,855 Bukareſt.. 100 Lei 9%.517.529 27517.529 Ungarn, 100 Peng 10 73.28 73.42] 73,28 78,42—.— Danzig 100 Gulden 5 82,02 32,18 82.12 52,28 81,555 elſingfors 100 8 7,093.107 7,098.107 10.512 talien... 100 Lire 7 21.68 21,72 21,68 21.72 22,025 Jugoflavieni0% Dinar 7½ 7,3938 7,407.398.407 85 Kowno 100 Kronen 8½ 41,88 41,84 41.86 41.94 5 Kopenhagen 100 Kr. 8 78.42 18,58 18,17 78.88 112,08 Liſſabon 100 f᷑skudo 7 12.94 12,96 12.79 12,81 17.465 1„ 100 Kr. 5 79.42 78 58 78,17 78.39 111,74 100 Fr. 2½ 18,48 18,52 16.48 16.52 16,44 ag 100 Kr. 6% 12.47 12.49 12.47 12.49 12,39 Schweiz:. 100 Fr 61, 1,03 1,2 32,08 60,581 100 Lewa 8 9,057 8,068.057 3,083 9,01 Spanien 100 ceſeten 6 35,16 35,24 35,16 35,24 89,57 Stockholm, 100 Kr. 7 78,67 78,88 78,82 78.48 112,05 Eſtland. 100 Eſtm.— 112.79 113,01 112.79 113,01—— Wien„100 Schilling 10( 58,94 8% den 50.06 58,78 Statiſtiſchen Reichsamtes und Direktor des fung bedeutet aber für Inſtituts für Konjunkturforſchung die Verbeſſerung der Koſtenrelation gegenüber dem Aus⸗ land hingewieſen. Die Exportfähigkeit Deutſchlands ſoll dadurch erhöht werden. Daneben ſoll— durch Herabſetzung des Goldanſpruchs der Noten— die Bewegungsfreiheit der Reichsbank wiedergewonnen und eine Kreditausweitung ermöglicht werden. Dabei überſieht man, daß Veränderun⸗ gen des Außenwerts der Währung als ſolche den Defla⸗ tionsdruck durchaus nicht beſeitigen. Dies würde nur dann der Fall ſein, wenn die Kaufkraft auf dem Binnenmarkt zu⸗ nähme und damit die Preiſe hochgetrieben würden. Der Rückgang des Außenwerts einer Währung kann aber ſowohl von ſteigendem als auch von gleichbleibendem oder ſinkendem Binnenwert begleitet ſein. Die Devalvation könnte alſo unter Umſtänden mit einem verſchärften Deflationsdruck einhergehen, z. B. dann, wenn ſie mit Kreditreſtriktionen oder mit Zurückziehung oder Zurückhaltung der Geldkapita⸗ lien verbunden wäre, wie es ſich zurzeit in England an⸗ zubahnen ſcheint. Das iſt für Deutſchland zu befürchten. Es iſt jedenfalls fraglich, ob die Tatſache ſinkenden Außenwerts der Mark die unfruchtbare Geldhortung, die Kapitalflucht und die Kreditkündigungen, ſo ſtark vermindern wird, daß die Reichsbank größere Bewegungsfreiheit gewinnt. Als einen der Hauptvorteile einer Devalvation ver⸗ ſpricht man ſich die erhöhte Konkurrenzfähigkeit deutſcher Waren auf dem Weltmarkt. Die Erfüllung dieſer Hoffnung ſetzt jedoch dreierlei voraus:.) Die deutſchen Inlandspreiſe dürfen nach Herabſetzung des Markwertes überhaupt nicht ober nur wenig ſteigen..) Die Auslandsmärkte müſſen für einen deutſchen Export aufnahmefähig ſein und.) Der Export müßte ſo groß werden, daß er einen entſcheidenden Einfluß auf den Abſatz der Produktionswirtſchaft erlangt. Von dieſen Vorausſetzungen wäre wohl die erſte am leich⸗ teſten zu ſchaffen. Bei der Abſchließung der Länder von⸗ einander muß die deutſche Ausfuhr auf wachſende Schwie⸗ rigkeiten ſtoßen, und zwar auf Schwierigkeiten, die durch Herabſetzung des Markwertes nicht überwunden werden können. Aber ſelbſt wenn man davon abſieht, dürfen die Möglichkeiten einer Exportſteigerung nicht überſchätzt wer⸗ den. Seit 1927— alſo innerhalb von 4 Jahren— konnte ſich die deutſche Ausfuhr mengenmäßig um 13 v. H. erhöhen. Jedes Jahr konnten im Durchſchnitt rd. 100 000 Arbeits⸗ kräfte für den Export eingeſtellt werden. Nimmt man an, daß es Deutſchland gelänge, das Tempo der Exportſteige⸗ rung trotz der Weltkriſe zu verdoppeln, würde das für 1932 immer erſt eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes um 200 000 Perſonen ermöglichen.— Sicherer laſſen ſich die Wirkungen einer Devalvation auf die Einfuhr beurteilen. Niedrigerer Goldwert der Mark— bei gleichen Nominaleinkommen des Inlandes— bedeuten: Zwang zur Verminderung der Ein⸗ fuhr. Nun beſteht aber ein überwiegender Teil der Im⸗ porte aus Rohſtoffen und Nahrungsmitteln, die im Inlande nicht hergeſtellt werden können. Ihre Knappheit würde einerſeits die Beſchäftigung und die Ausfuhr zahlreicher Induſtrien verringern, anderſeits die Preiſe hochtreiben. Zweifellos würde eine Senkung des Außenwertes der Mark die Handelsbilanz etwas verbeſſern können. Jedoch dürften die Hoffnungen dabei nicht allzu hoch geſpannt wer⸗ den. Vielleicht könnte ein um einige hundert Milltonen Mark höherer Aktivſaldo der Handelsbilanz erzielt werden.— Im Falle einer Devalvation iſt mit einer Belebung des Binnenmarktes zunächſt kaum zu rechnen. Abſatzſchrump⸗ die Induſtrie Erhöhung der fixen Koſten, damit aber entweder Steigerung der Preiſe oder Verminderung der Erträge. Das muß natürlich die Mög⸗ lichkeit ſchmälern, den Export entſprechend zu ſteigern. Von den langfriſtigen Auslandsanleihen, die am 31. Auguſt 1931 noch in Umlauf waren, linsgeſamt etwa 8,48 Mrd.), entfallen 5,4 Mrd.„ oder 64,1 v. H. auf die⸗ jenigen Auslandsanleihen, die vom Reich, Ländern, Ge⸗ meinden, öffentlichen Körperſchaften, öffentlichen Unterneh⸗ mungen und anderen Trägern der öffentlichen Wirtſchaft aufgenommen worden ſind. An den langfriſtigen Auslands⸗ anleihen iſt die Induſtrie nur mit 24,6 v. H. beteiligt. Ein Reſtbetrag von 11,3 v. H. entfällt auf die Landwirtſchaft und den ſtädtiſchen Grundbeſitz. Schuldner der Auslandsanleihen ſind alſo gerade diejenigen Wirtſchaftsteile, die von der Devalvation keinerlei Vermehrung ihrer Einnahmen als Ausgleich für die neue„Hinaufwertung“ der Schuldverbind⸗ lichkeiten erwarten können. Dieſe Träger der Auslands⸗ ſchulden können den Ausgleich für die in Reichsmark er⸗ höhte Belaſtung für den Dienſt der Auslandsſchulden nur dadurch finden, daß ſie die Steuern und Werktarife erhöhen. Bei den Banken würde eine Herabwertung der Mark um 20 v. H. Paſſippoſten der Bilanz bis zu 2 Mrd. I ſchaffen. Die Hauptgefahr jeder Devalvation liegt aber darin, daß ſie das Uebel, unter dem die Wirtſchaft heute am meiſten leidet, nämlich die Störung der Produktionsſteuerung, noch verſtärkt. Der Kreditapparat würde durch eine Devalvation von neuem belaſtet. * Die Eröffnung des Vergleichsverfahrens im Gutt⸗ mann⸗Konzern verſchoben. Der Vergleichstermin im Ver⸗ gleichsfahren der fünf Firmen im S. Guttmann⸗Konzern— Quoten bis zu 45 v. H.— wurde auf 16. Dezember ver⸗ tagt. Abend-Ausgabe Nr. 564 Amperwerke Elektrititätswerke A. München Vorjahrsdividende In der Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der 1 den 29. Dez. einberufenen o. HV für dos Geſchäftszaht 193031 wiederum die Verteilung einer Diofdende von 7 v. H. auf die Stammaktten und 6 v. H. auf die Vorzugs⸗ aktien in Vorſchlag bringen. 1 Bei der Neuen Amperkraftwerke A6 München, wird ebenfalls die Vorfahrsdividende von 7 bzw. 6 v. H. vorgeſchlagen. O Vor der Kapitalzuſammenlegung bei Bamag⸗Meguin. (Eig. Dr.) Das am 30. Juni 1931 beendete Geſchäflssahr wird, wie ſchon gemeldet, mit einem erheblichen Verluft abſchließen. Dieſer Verluſt ſei vor allem auf den etwg 20 proz. Umſatzrückgang zurückzuführen, der in erſter Linie auf das Inlandsgeſchäft entfällt. Zur Deckung des Verluſtes ſoll neben dem Gewinnvortrag von rund 0,1 Mill./ die Reſerve von 0,4 Mill./ herangezogen werden. Eventuell wird auch dem in den nächſten Tagen zuſammentretenden AR vom Vorſtand die bereits erwähnte Zuſammenlegung des Stammkapitals, das jetzt 12 Min. beträgt, vorgeſchlagen werden. 5 * AG. für Verkehrsweſen, Berlin. In der geſtrigen AR.⸗Sitzung der AG. für Verkehrsweſen, Berlin, wurde über den bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahtes 1931 berichtet. Die Betriebsein nahmen der von der Geſellſchaft betriebenen Bahnen blieben entſprechend der allgemeinen Wirtſchafts⸗ und Verkehrslage um etwa 20 v. H. hinter denen des Vorfahres zurück. Die Ausgaben ſan⸗ ken um ungefähr 15 v. H. Die Neben⸗ und Kleinbahnen haben auch in dieſem Jahre ihre wirtſchaſtliche Bedeutung erwieſen. Die Induſtriebau⸗ Angelegenheit iſt durch den abgeſchloſſenen Vergleich endgültig erledigt. Der Geſellſchaſt fließen dadurch 2,8 Mill. // eigene Aktien ſowie zirka 550 000 Mark bar zu. Die Beſchlußfaſſung über die Verwendung dieſer Beträge bleibt der Zukunft überlaſſen.(1980; 2, Mill. Mark Gewinn, der vorgetragen wurde.) * Allgemeine Baugeſellſchaft Lenz u. Co.(Kolonialgeſell⸗ ſchaft), Berlin. In der AR.⸗Sitzung wurde mitgeteilt, daß die Geſellſchaft im Jahre 1931 vorausſichtlich ihre geſam⸗ ten Unkoſten ſowie die Geräte⸗Abſchreibun⸗ gen aus der Arbeit dieſes Jahres decken kann. Die Erzielung eines Reingewinnes kommt angeſichts der rück läufigen Baukonjunktur nicht in Frage. (IJ Frankfurter Bauſtoffbeſchaffungs AG., Frankfurt am Main.(Eig. Dr.) In der GV. wurde beſchloſſen, den Verbuſt von 6668 // aus 1930 vorzutragen. Die Bilanz zeigt u. a.(in Mill.): Grundſtücke und Ge⸗ bäude 0,11, Maſchinen und Einrichtungen 0,½714, Debitoren, Beteiligungen und Kaſſe 0,15 Vorräte 0,07, andererſeits bei 0,3 AK. Bankſchulden 0,073 und Kreditoren und Ak⸗ zepte 0,058. Im lfd. Geſchäftsjahr gelang es, durch die ein⸗ geleiteten Maßnahmen die Unkoſten dem durch die ver. ſchärfte Wirtſchaftslage rückgängigen Umſatz anzupaſſen, ſo⸗ daß anzunehmen iſt, daß das neue Geſchäftsjahr voraus ſichtlich günſtiger abſchließen wird. 5 * Geſchäftsbericht der Bamberger Mälzerei Ach vorm, Carl J. Deſſauer in Bamberg. Das mit 1, Mill.„ kapi⸗ taliſierte Unternehmen beantragt bekanntlich ür 1930 ⸗1f aus einem Gewinn von 185 955(220 909)„ eine Div dende von 6 gegen 9 v. H. im Vorjahr zu verteilen und nach Sonderrücklagen von wieder 0,06 Mill. 4 53 955„ vorzutragen. Der Malzverſand hat ſich dem weiteren Rück⸗ gang des Bierobſatzes entſprechend vermindert. Mit Rück⸗ ſicht hierauf wurde die Produktion eingeſchränkt. Der Rohgewinn hat ſich auf 0,54(0,76) Mill. 1 ermäßigt. Steuern erforderten 0,16(0,16) Mill. J, Handlungsunkoſten 0,15(0,21) Mill. /, Gebäude, Maſchinenerhaltung 003 (0,11) Mill, //. Abſchreibungen wurden mit 77 000 70 00 Mark vorgenommen. Bilanz: Außenſtände 2,20(150 Mill. /, Kaſſe, Wechſel, Wertpapiere 0,22(0,23) Mill. A Vorräte 0,38(1,06) Mill. J. Schulden 1/01(4/6) Mill., Akzepte 0,05(0,50) Mill., Rücklagen 9%(0,24) Mill. Mark. Die 0 für 15 97 8 Jahr werden uß⸗ ünſtig beurteilt.(§V 19. ez. l 5(0 Jahlungseinſtelung einer der größten Molkereien Südbayerns.(Eig. Dr.) Die Zentralmol kerei (Coma), mit vielen Filialen eine der größten und an⸗ geſehenſten Firmen der Branche in Südbayern, hat wegen der ſchwierigen Verhältniſſe am Geldmarkt die Zahlungen eingeſtellt. Den Status erſtellt die Süddeutſche Treuhand AG., Augsburg, die den Gläubigern vorausſichtlich ein ge⸗ richtliches Vergleichsverfahren vorſchlagen wird. OH der„Nordſee“ Deutſche Hochſeefiſcherei. Bremen⸗ Cuxhaven AG.(Eig. Dr.) Die HW erledigte die Regularſen für 1930⸗31. Der KAgi⸗Vorſitzende, Gen.⸗Dir. Gläſſel⸗ Bremen, gab noch Aufklärung auf verſchiedene Bilanzpoſi⸗ tionen. Gen.⸗Dir. Wriedt hat ſein Amt aus eigeler Initiotive zur Verfügung geſtellt. Der AR habe hierzu noch keine Stellung genommen. * Dr. Fritz Blüthgen 50 Jahre alt. Am heutigen Tage kann Generaldirektor Dr. Fritz Blüthgen ſeinen 50. Ge⸗ burtstag ſeiern. Unter Blüthgens tatkräftiger Leitung wurde der Glanzſtoff⸗Konzern zu einem Weltunternehmen und dann ſchließlich zu dem internationalen Kunſtſeide⸗ konzern der Aku ausgebaut. An der Spitze des größten deutſchen Unternehmens dieſer Induſtrie wurde Blüthgen zum eigentlichen Führer der deutſchen Kunſtſeidenwirtſchaſt. Auch der internationale Ausbau des Konzerns mit ſeinen Beteiligungen in den Vereinigten Staaten, die Dr. Blüth⸗ gen gerade jetzt wieder beſucht hat, ſowie die in dieſen Jahre erreichte Konſolidierung des deutſchen Marktes durch das Viskoſeſyndikat gehen zum guten Teil auf die Ini⸗ tiative und die Arbeit Dr. Blüthgens zurück. Blüthgen gehört auch dem Aufſichtsrat der Deutſchen Bank und Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft an. Elilles Produktengeſchäft bei behaupteten Preiſen Berliner Produktenbörſe v. 4. Dez.(Eig. Dr.) An den Grundlagen des Produktenmarktes hat ſich kaum etwas geändert. Da beſondere Anregungen fehlten und die Unſicherheit bezüglich der weiteren wirtſchaftlichen Entwicklung ſich keineswegs vermindert hat, blieb das Ge ſchäft äußerſt ſtil l. Nachdem im geſtrigen Nach⸗ mittagsverkehr noch eine weitere Abſchwächung eingetreten war, zeigte die heutige Börſe wieder ſtetige Tendenz. Infolge der Preisrückgänge der letzten Tage hatte ſich das Inlandsangebot wieder vermindert, ſo daß die an ſich ge⸗ ringe Nachfrage der Mühlen nur zu geſtrigen Mittags⸗ preiſen befriedigt werden konnte. Am Lieferungsmarkte eröffnete Weizen kaum verändert, Roggen war zu⸗ nächſt gut behauptet. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten weiter ſtilles Geſchäft. Der Abſatz von Hafer und Gerſte läßt gleichfalls zu wünſchen übrig; der Konſum bekundete nur geringe Nachfrage, andererſeits erfolgten auf die abgegebenen Untergebote auch kaum Zuſagen. Weizenexportſcheine lagen ruhiger, dagegen wurden Roggenexportſcheine vereinzelt hüher als gechern bezahl. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 7576 Kg. 217—219 u. Br.; Futterweizen 7071 Kg. 200—202 u. Br.; Sommerweizen 7879— matter; Roggen 72-78 Kg. 195—198 u. Br. matter; Braugerſte 158168; Futter⸗ und Induſtriegerſte 153—157 matter; Hafer 188 his 145 matt; Weizenmehl prompt 27,75—92 ruhig; Roggen⸗ mehl 70proz. prompt 27—29 ſtill; Weizenkleie 9,90—410,25 ruhig; Roggenkleie 10,25— 10,75 matter; Viktoriaerbſen 23 bis 30; Kleine Speiſeerbſen 24—27; Futtererbſen 1719; Peluſchken 17—19; Ackerbohnen 16,5018; Wicken 1720; Lupinen, blaue 1112,50; Lupinen, gelbe 18—15; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 12,90— 13,10; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,70— 12,90; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H am Hamburg 12,70—12,90; Trockenſchnitzel 16,1016, 20; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,90; dto. ab Stettin 11,50, allg. Tendenz abgeſchwächt.— Han⸗ delsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 232 50231; März 240,75— 239,50; Roggen Dez. 203.202; März 211.210 Hafer Dez. 158156; März 165,25—163. 5 * Rolterdamer Getreidekurſe vom 4. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,327; März verst. Mai.70; Juli 4,80.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.] Jan. 68½4, März 73; Mai 73; Juli 7471. * 1 1 80 * Liverpooler Getreidekurſe vom 4. Dez.(Eig. Dr Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig, Dez. 11 (5,3940 März 5,0(5,84; Mai 5,1½(5,10 Meg unv.. Mitte: ruhig! Dez. 5,4%(5,394), März 5,87 (5,8%¼½); Mai 5,11,(5,10%); Mehl unv. i * Magdeburger Zucker⸗Rotierungen vom 4. Dez. 25 Dr.) Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,50 Dez, 81,50; Jan. 31,65; Tendenz ruhig. a * Bremer Baumwolle vom 4. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl(Schluß) 7,30. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Dez.(Eig. 1 Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Dez. 83; Jan un März(52) 480482; Mai 482, Juli 480) Okt. 4018; 1 85 denz ſtetig.— Mitte: Dez.(31) 484, Jan. eee 482, Mai 483; Jult 486, Okt. 401; Dez. 40%; Jan.(0 März 500; Mai 504; Loco 514; Tagesimport 25 5007 Te denz ſtetig. Berliner eſallbörse vom 4. Dezember 1951 8 JJJJCCCCFßF́FFFFTCTCTCTCTTTTCTT TTT Kupfer Viel Gant, bez. Brief geld dez. Brief] Geld bez I Brie! 4750 Januar 21 20,50—— 227 112 Februar 2175% 2225 März NV!!s April 28,50 21.800 238 4375 Mai 22.50 21.50—— 5 Jun 24.— 2150—— 7875 205 Juli 24.— 2 21 25 25.50 Auguſt 24.— 22.% 284 2650 Sept. 24.—23,— 26.80 50 5875 Sktober 24.—22.——.— 7 2 Nov. 27,„% Dezemb. 21.— 19.—— 21.ë 0 * Tendenz: Kupfer, Zink ſtetig; Blei luſtlos. Londoner Meſallbörse vom 4. Dezember 193¹ 1 Metalle in E bro To. Silber Unze g(137/10 fein tand), Platin lite upfer, Standard 3,75] Zinn, Standart 135,5 Alumintum 5 Monate 37.3] 3 Monate 133.2 Antimon 8 Settl. Preis 36 75 Sektl. Preis 136.5 Queckſilbet 11410 Elektrolyt 22, Hanka 150 5 Platin 5 beſt ſelected 38,22 Straits 139.2] Wolfram; ſtrong ſheets—.[ Biei, ausländ. 15.25 Nickel 9 El'wirebars(44— Jin gewöhnlich 14 4] Weißolech 5 Tendenz: Kupfer, Zinn, Blei ſtetig, Zink kräge „ ee r anf jahr e von zugs⸗ A G, bon 7 uin. jahr erluſt etwa tin ckung rund zogen Tagen jähnte i, 4 trigen wurde hes r von id der v. H. n ſan⸗ ahnen utung den lſchaſt 50 000 ndung Mill. geſell⸗ t, daß a m⸗ bun⸗ Die rück⸗ ukfurt loſſen, Die d Ge⸗ toren, erſeits d Ak⸗ e ein⸗ ver⸗ n, ſo⸗ hraus⸗ vorm. kapi⸗ 930⸗31 i vi⸗ n und 55 Rück⸗ Rück⸗ Der äßigt. koſten 0,03 .000 (1,54) ll. Mill. n un⸗ ereien ere d an⸗ wegen ungen uhand in ge⸗ emen⸗ larien el⸗ !öpoſi⸗ igener hierzu Tage . Ge⸗ zitung ehmen tſeide⸗ ßten ithgen ſchaft. feinen Zlüth⸗ ieſem durch Ini⸗ ithgen Dis⸗ nerik. Dr. 1. und Ten⸗ März 4057 Tenu⸗ 15 8 888888 al SSS — — . Freitag, 4. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 564 in tüchtiger“ Reiſender Schöffengericht Mannheim Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt, Beiſitzer: Amtsgerichtsrat Dr. Anklage: Staatsanwalt Dr. Wein rei ch. Der 30 Jahre alte Reiſende S. verſtand ſein Ge⸗ ſchäft. Er war für ſeinen Vater, der eine Manu⸗ fakturwarenhandlung hat, tätig. 1929 tätigte er 756 Heſtellungen und 1930 im ganzen 524. Während er 1029 nur 7 Beanſtandungen hatte, ſtieg die Zahl im Jahre 1930 auf 50. Der mitangeklagte Vater ſchnitt die Wäſche im Geſchäft zu und ließ ſie durch Heim⸗ arbeiterinnen fertigſtellen. Ein anſcheinend nicht ganz normaler Stiefſohn beſorgte die Buchhaltung und die Korreſpondenz. Der Sohn beſuchte aus⸗ ſchließlich Landkundſchaft, bei der er leichte Arbeit hatte. S. war einer der unangenehmen Reiſenden von einer widerwärtigen Aufdringlichkeit. Viele Leute beſtellten nur, um den Reiſenden aus der Wohnung zu bekommen. Die Beſtellſcheine wurden ſo unüberſichtlich ausgefüllt, daß die Be⸗ ſteller bei der Unterſchrift keinen Ueberblick haben konnten. Dem Reiſenden S. kam es auf alle Fälle auf eine Unterſchrift an. Sehr oft gab er an, e brauche die Unterſchrift nur, um zu beweiſen, daß er den Beſuch gemacht habe. Ein Zeuge ſah z.., daß nach der Unterſchrift verſchiedene Aende⸗ rungen vorgenommen wurden. Ein Kunde hatte 2 Pfund Wolle beſtellt, er erhielt aber 12 Kg. Eine Landwirtstochter hatte Waren für 35 Mark beſtellt, ſie erhielt aber Waren im Werte von 325 Mark. Eine Frau, die Waren für 71.60 Mark beſtellt hatte, bekam 636 Mark in Rechnung geſtellt. In einem anderen Falle ſollte er eine Zahl durchſtreichen, er unterſtrich ſie aber. Auf allen Beſtellungen ſtand „Kauf iſt feſt“. Genau ſo rückſichtslos wie der Sohn ſeine Be⸗ ſtellungen vornahm, betrieb der Vater die Kunden, die die nicht beſtellten Waren nicht annehmen woll⸗ ten. Er ſchreckte ſogar nicht vor Beleidigungen zurück. So ſchrieb er u. a. in einem Brief: „Wenn Sie mir ein Krankenatteſt beibringen von einem Stuttgarter Profeſſor, daß Sie gehirn⸗ krank ſeien, dann laſſe ich Sie aus dem Kauf heraus und trage ſelbſt den Schaden.“ Auf eine Beſchwerde in einem anderen Fall hatte das Antwortſchreiben folgenden Wortlaut: „Ich verkaufe meine Waren nicht, um die Ab⸗ nehmer hereinzulegen, wie es vielleicht andere Firmen machen, ſondern ich beliefere meine Kun⸗ den prompt und gewiſſenhaft aus; wonach Sie aber am wenigſten Grund zu Reklamationen haben, denn was Sie mir ſchon zu drehen verſucht haben, hat ſich noch kein Kunde erwagt.“ In dieſem herrlichen Deutſch ſind alle Schreiben abgefaßt. Viele Kunden nahmen die Waren, obwohl ſie nicht ſoviel, oder überhaupt nichts beſtellt hatten, ab, um nicht vor Gericht zu müſſen. In vielen Fällen wurde der junge S. noch ausfällig, zum Er⸗ folg kamer aber faſt immer. Bei der Verhandlung ſelbſt waren nur 8 Zeugen zugegen, die über das Geſchäftsgebaren des S. aus⸗ ſagten. 58 Zeugenausſagen wurden verleſen, da die Zeugen protokollariſch vernommen worden waren. E, ſchreckte in ſeinen Schreiben nicht vor Dro⸗ hungen und ſogar Erpreſſungen zurück. Et verlangte ſehr oft Erſetzung ſeines Gewinnes, dann werde er auf Lieferung der Waren verzichten. Rur ganz energiſche und deutliche Gegenwehr konnte vor Belieferung retten. In vielen Fällen ſchickte S. Ware, obwohl überhaupt nichts unterſchrieben und beſtelt worden war. Bei Nichtannahme erfolgte ſo⸗ fort eine gemeine Drohung.— Das Geſchäft eines Reisenden iſt ſchwer, durch ſolche Elemente wird es 4 1 Petters, Vertreter der noch ſchwerer gemacht, da das Mißtrauen der Käufer auf dieſe Art immer größer wird. Bei einer Frau wurde S. ſogar zudringlich und beleidigte ſie tätlich. In welcher Weiſe S. beim Beſuch der Kundſchaft gearbeitet haben muß, konnte man bei verſchiedenen Ausſagen erſehen. Seine Er⸗ regung über die„falſchen“ Ausſagen ſeiner Kunden war ſehr groß. Ein ganz unvercchämter Burſche, den nur die Drohung mit einer Haftſtrafe etwas zu⸗ rückhalten konnte. Den größten Teil der zweitägigen Verhandlung nahm die Verleſung der protokollariſchen Ausſagen in Anſpruch. Staatsanwalt Dr. Weinreich ging auf die merkwürdige Tätigkeit des S. näher ein. Er beantragte für den jungen S. wegen Betrugs, Ur⸗ kundenfälſchung und Erpreſſung 1 Jahr 2 Monate Gefängnis und für den Vater, der von dem Treiben gewußt haben mußte, 5 Monate Gefängnis. N Am Donnerstag abend um s Uhr fällte das Ge⸗ richt folgendes Urteil: Der junge S. wird zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, der Vater S. wurde freigeſprochen. Der junge S. wurde ſofort in Haft genommen.(Vertei⸗ diger: Rechtsanwalt Oskar Kaufmann).— Aus Baden Großfeuer— 3 gefüllte Scheunen abgebrannt * Roſen berg(Bauland) 4. Dez. Geſtern brach in der Scheune des Landwirts Fritz Egner Feuer aus, das raſch auf die zweite Scheune Egners und auf die Scheune des Bahnarbeiters Knittel übergriff. Die drei Scheunen wurden ſamt allen Vorräten und angebauten Ställen ein Raub der Flammen. Nur mit knapper Not konnte das Vieh gerettet werden. Sofort nach Be⸗ kanntwerden des Brandes nahm die hieſige Lö manuſchaft und die Einwohnerſchaft die Bekämpfung des Feuers auf. Alsbald trafen auch die Freiwillige Feuerwehr Oſterburken mit Motorſpritze und die Löſchmannſchaften von Hirſchlanden, Sindolsheim und Bronnacker zur Hilfeleiſtung ein. Mit verein⸗ ten Kräften gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Schaden iſt groß. Die Brandurſache iſt bis jetzt unbekannt. * * Karlsruhe, 4. Dez. Drei Burſchen im Alter von 19 und 20 Jahren gelangten zur Anzeige, weil ſie unter der Vorſpiegelung falſcher Tatſachen fünf Fa⸗ milien von hier zur Herausgabe der November⸗ miete bewegten und um dieſe Beträge betrogen. Zwei der Täter wurden wegen Verdunkelungs⸗ und Fluchtgefahr ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Von den eingezogenen Geldern konnten 126/ wieder bei⸗ gebracht und der zuſtändigen Stelle abgeliefert wer⸗ den. Die Summe won 86/ hatten die Drei bereits verausgabt. Ungejetzliche Ausgleichungen von Coll⸗ und Habenpoſten * Frankfurt a.., 3. Dez. Der heutige Verhandlungstag glich einem bilanz⸗ techniſchen Kolleg über einzelne Poſten aus der Bilanz der Südweſtdeutſchen Bank vom Jahre 1928, wobei in verſchiedenen Punkten— wie Sauerbrey ſich ausdrückte— ſeine Anſichten mit denen der Staatsanwaltſchaft wieder auseinandergingen, da ſeiner Meinung nach die bei der Bilanzierung ange⸗ wandten Methoden jeder Bilanzkritik ſtandhalten könnten. Becker, der die Bilanz geprüft hatte, fand hierbei nichts zu beanſtanden. Fila ſchon in anderen Fällen, ſind in der Jahres⸗ ilanz unberechtigte Kompenſationen von Soll⸗ und Habenpoſten vorgenommen worden, die ins⸗ geſamt einen Betrag von faſt fünf Millionen Mark erreichen. Eine Reihe von Hypotheken, Grundſchulden und Be⸗ teiligungen wurden in einen Poſten zuſammen⸗ gezogen und unter Debitoren verbucht. Sauerbrey gibt zwar zu, man könne nicht behaupten, daß Be⸗ teiligungen Debitoren ſeien, da man die Sachen aber ſchon früher ſo verbuchte, ſeien ſie zu einer zwangs⸗ läufigen Einrichtung geworden. Außerdem hatte das Schema für die Zweimonatsbilanzen der Bank, das man bei der Südweſtdeutſchen auch für die Jahresbilanz verwandte, keine beſondere Rubrik mit der Ueberſchrift„Beteiligungen“, ſo daß man ſich auf dieſe Weiſe behelfen mußte. In ſtundenlangen Erörterungen, an denen ſich auch der vom Gericht geladene Buchſachverſtändige Dit⸗ gen beteiligte, gab Sauerbrey dann ausführliche, in alle Einzelheiten gehende Erklärungen zu den ver⸗ ſchiedenen Bilanzpoſten, wobei man ſich hauptſächlich mit der Bewertung der einzelnen Grundſtücke be⸗ faßte. Sauerbrey führte aus, daß bei dieſen Bilanz⸗ poſten verſchiedene Verſehen unterlaufen ſeien. In einem Falle meinte er, die Differenz ſei nicht ſo bedeutend. Er wolle ſich nicht mit der Staatsanwaltſchaft wegen ein paar Mark ſtreiten. In der Nachmittagsſitzung wurde eine der Kom⸗ penſationen, mit denen ſich Sauerbrey der Bilanz⸗ fälſchung ſchuldig gemacht hat, eingehend erörtert. Sauerbrey hatte von einer bevorſtehenden Revi⸗ ſion erfahren und erklärt, daß er ſich dagegen ſträuben würde, weil er keinem Dritten Einblick in die Verhältniſſe bei der Südweſtbank geben wolle. Becker hatte ihn jedoch dazu bewogen, keine Wider⸗ ſtände gegen die Reviſion zu erheben. Der Revi⸗ ſtonskommiſſion wurden jedoch völlig andere Ziffern als die tatſächlichen vorgelegt. Gutbrodt ſchuldete damals der Südweſtbank 4,92 Millionen Mark, dagegen hatte die Heyl⸗Beringer⸗Geſellſchaft ein Guthaben von 800 000 Mk. Hier wurden in groß⸗ zügiger Weiſe ſogenannte Kompenſationen vorge⸗ nommen, ſodaß die tatſächlichen Verhältniſſe völlig verſchleiert wurden. Eine Grundſchuldforderung von 1,3 Millionen wurde nicht aufgeführt. Die Verhandlung wurde dann auf Freitag vor⸗ mittag vertagt. Motorradfahrer geht gegen ſein Opfer mit dem Meſſer vor * Langenbrücken bei Bruchſal, 4. Dez. Gegen Mitternacht wurde der Sohn des Ratſchreibers Frey auf der Heimfahrt mit dem Rad beim„Roten Ueber⸗ gang“ von einem unbeleuchteten Motorrad, deſſen Fahrer angetrunken war, angefahren, ſo daß er ſtürzte und den Arm brach. Trotzdem forderte der Motorradfahrer den Mann auf, ihm hinter ſeinem beleuchteten Rad bis Rot zu folgen. Der Rohling zog den Dolch und verſetzte dem am Boden lie⸗ genden Frey einen ſchweren Stich in die Herz⸗ gegend. Bewußtlos und blutend fand man den Geſtochenen eineinhalb Stunden ſpäter auf. Er wurde in die Klinik nach Heidelberg gebracht, wo er bedenklich darniederliegt. Der Meſſerheld wurde verhaftet. Was hören wir? Samstag, den 5. Dezember 1931: Frankfurt .15: Frühkonzert auf Schallplatten.— 12.05: Schallplat⸗ tenkonzert.— 15.15: Stunde der Jugend.— 16.00: Unter⸗ haltungstonzert.— 18.40: Bevolkerungsbewegung zwiſcher Stadt und Land. E. Kahn.— 19.45: Aus der Werkſtatt von Käte Kruſe. Ber. Dr. Laven.— Weiteres Programm ſiehe Süd funk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 11.40: Unterhal⸗ tungsmuſik.— 13.30: Schallplatten⸗Konzert.— 16.15: Blas⸗ muſik.— 17.45: Deutſchland im Urteil Frankreichs. Dr. Zill⸗ Volkstümliche mann.— 19.00: Klavierkonzert.— 20.10: Abendunterhaltung. Langenberg .05: Morgenkonzert auf Schallplatten.— 13.05: Mit⸗ tagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde: Nun iſt Niklas⸗Abend da!— 16.20: Frauenſtunde.— 17.00: Veſperkonzert. 19.30: Aus Mozarts letzten Tagen. Hörbild.— 20.15: Luſti⸗ ger Abend. München 12.30: Unterhaltungskonzert.— 14.25: Belauſchte Arti⸗ ſten.— 16.10: Schrammelquartett F. Hirner.— 16.45: Unterhaltungskonzert.— 17.55: Junge Leute erzählen.— 19.00: Der Nikolaus kommt zu den Kindern. 19.45: Unterhaltungskonzert.— 21.15: Luſtiges Durcheinander. Südfunk 10.00: Schallplottenkonzert.— 12.35: Unterhaltungskon⸗ zert.— 13.30: Die Oper von heute abend. Anſchl. leichte Unterholtungsmuſik.— 16.20: Liederſtunde.— 16.50: Hiſto⸗ riſche Märſche und Marſchmuſik.— 17.30: Haus muſik aus einem Stuttgarter Privathaus.— 18.40: Reichsbahnoberrat W. Dauner: Die Entwicklung der Perſonenſchiffahrt auf dem Bodenſee bis zum Propellerſchiff.— 20.15: Ein bunter Abend.— 21.15: Aeltere Tänze.— 21.45: Handharmoniko⸗ Konzert.— 22.40: Tanzmuſik.— 23.00: Nachtkabarett. Wien 12.00: Mozart⸗Gedenkſtunde.— 15.25: Fugendbühne.— 16.55:'ſchichten aus dem Wienerwald.— 19.30: Zu Mo⸗ zarts 140. Todestag: Aus Mozarts letzten Tagen.— 22.302 Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Franzöſiſche Sinſoniker.— 15.30: Konzert des Handharmonika⸗Orcheſters.— 18.30: Kammer⸗ muſik.— 21.00: Volkstümliche Stunde. Mailand: 19.15: Buntes Konzert.— 21.00: Bunter „Abend. Prag: 18.25: Deutſche Sendung. Rom: 17.30: Konzert.— 21.00: Adrienne Leconpreur, Oper von Cilea. Straßburg: 18.00 und 19.00: Inſtrumentalkonzert.— 20.00: Jazz⸗Muſik.— 21.30: Konzert aus Mühlhauſen. RADIO Breitestr. J. J. MOHNEN Geſchäftliche Mitteilungen * Kaun die Fran dem Mann helfen? Wie oft hatten ie iber dos leidige Raſieren diskutiert? Immer klagte über empfindliche rauhe Geſichtshaut, die ihm das Raſieren ſeines ſtarken Bartes direkt zur Qual machte und in betzter Zeit fing er ſogar an, nachläſſig zu werden— immer häufi⸗ ger wurden die Tage, an denen er unraſiert herumlief—, ein Anblick, den ſie ſchon gar nicht leiden konnte. Es gas doch andere Männer, die ſolche Beſchwerden anſcheinend gar nicht kannten. Wie ſauber und friſch raſtert ſah zum Bei⸗ ſpiel der Mann ihrer Freundin Elli immer aus!— Und ſo erkundigte ſie ſich einmal nach dem Geheimnis dieſer glatten Raſur und— ſtellte dann ihrem Wann ohne viel zu reden ein Stück Kaloderma⸗Raſierſeiſe in das Bade⸗ immer... Strahlend und gut gelaunt erſchien er zum Frühſtück.„Noch nie habe ich mich ſo mühelos raſtert“, er⸗ zählte er,„und auch keine Spur von dieſem läſtigen Haut⸗ brennen und⸗Spannen! Was für Eſel wir Männer manch⸗ mal ſind. Wie oft habe ich ſchon von dieſer glyzerinhaltigen Raſierſeiſe und ihrer wunderbaren Wirkung gehört— aber noch nie einen Verſuch gemacht. Ich muß ſagen, ſie übertrifft alle meine Erwartungen! Daß es ſolche Unter⸗ ſchiede in Raſierſeifen gibt, hätte ich nie geglaubt. Da muß erſt eine geſcheite kleine Frau kommen und es einem beibringen.“ S112 ErernohnfasRik sERIINER-. AbRtiNesTESLITZ T SlEMENSSTaAs SE 20 Beslemplohlene Fachgeschäfte Spezialisten und Instifule HONIG Kunststrafle garantiert echt und rein 1 Pfund-Glas Mk..40 Schokoladen-Rinderspacher N, 7 Telephon 318 02 KAFFEE-VHRSAND Teleph. 27⁵ 29 Brackenheimer 8 r bitte probieren Sie meine: Mallee-Snez.-Fiscun II. Tee, 100 gr. k.13. solange Vorrat Pfund.80 Mk. REFORM-HEILLAETHODE J 1 Artes Ambulatorium (inh.: Maturh. Arlt, in Amerika diplomiert) Sprechst. 12-16 Tel. 29447 Praxis seit 1895 Kropf nnn Mannneim R 7, 30 Amtliche Bekanntmachungen Die Erlaſſung einer neuen Freibankordnung. Die Freibankordnung für die Stadt Mann⸗ heim wurde unter dem 30. September 1931 neu erlaſſen und vom Herrn Landeskommiſſär unter dem 14. Oktober 1931 vollziehbar erklärt. Gemäß § 2 der Vollzugsverordnung vom 23. Juli 1919 [G. u. V. O. Bl. S. 420) bringen wir dies an Stelle der Verkündung des Wortlauts dieſer Vorſchrift mit dem Anfügen zur Kenntnis, daß der Wortlaut auf Zimmer 42 des Bezirksamts, L 6 Nr. 1, zur Kenntnis und Einſicht aufliegt. Mannheim, den 1. Dezember 1931. 9 Bad. Bezirksamt— Abt. IV. ö wählt als Gabe 271 Piano Ja. Marke, wen. ge⸗ fir eierf ſpielt, für, 550.—, Bekbeuchta., verſchied. verkf., 1 ſchön. Auſtr⸗„ a Gebrauchte Türen u. 1 ehr aut erhaltenes Grammophone mit n. Opoſſum⸗Kragen 25, 8. ene 1931, 7 59 Uhr daſelbſt(Treffpunkt Feuſter zu verkaufen. 380.— zu verkauf. ohne Platten. zu 1175 25410. 88 eee e e den 11 Dezbr 1951 0 5 b 5. 2 Preise iſch Garnit. 7⸗ smef Freitag, Deabr. 19 8 e 7 1 e e 9 teilig. 20„. 448 feſtgeſetzt. Mannheim, den 2. 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