, . Bezugspreiſe: zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: 80 Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Preite Colonelzeilg;„ceite Zeil Für im Lenheits⸗Anzeigen beſonder das Erſcheinen von Anzeigen onderen Plätzen und für telephoniſch— Gerichtsſtand Mannheim. Norgen⸗Ausgabe Montag, 7. Dezember 193 142. Jahrgang Nr. 567 * Baſel Man muß mit neuen Quertreibereien Frankreichs rechnen, da es ſeine Sonderintereſſen wahren will Die Volkspartei in Oppoſition Ein ſonderbarer Vorſchlag . Der kritiſche 29. Februar Drahtbericht unſeres Berliner Büros A Berlin, 6. Dez. Den Franzoſen iſt ein neuer Einfall gekom⸗ men, wie ſie bei den jetzigen Verhandlungen über die deutſchen Auslandsſchulden ihre Sonder⸗ intereſſen wahren könnten. Die franzöſiſchen Vertreter auf der Stillhaltekonferenz wollen näm⸗ lch, wie der„Voſſ. Zeitung“ berichtet wird, empfeh⸗ leu, daß die auf die tatſächlichen Waren verſchiffun⸗ gen aufgebauten deutſchen Auslandskredite(die ſo⸗ genannten Rembours⸗Kredite) verlängert, alle übrigen Finanzkredite aber am 29. Februar zurückgezahlt werden ſollen. Wer an dieſem Stichtag nicht zurückzahlen könnte, ſei ehen inſolvent und entſprechend zu behandeln. Es braucht nicht erſt auseinandergeſetzt zu wer⸗ den, daß, falls die Franzoſen wirklich mit dieſem Vorſchlag in Baſel erſcheinen und an ihm feſtzu⸗ halten entſchloſſen wären, die Stillhaltekonferenz von vornherein zum Mißlingen verurteilt wäre. Dann hätten wir die ganze Prozedur uns ſbaren können. Sämtliche Finanzkredite am 29. Februar zurückzuzahlen, iſt für Deutſchland ein Ding der Unmöglichkeit. In Berliner politiſchen Kreiſen iſt man einſt⸗ wellen nicht geneigt, dieſe Gerüchte allzu tragiſch zu nehmen. Man hält es für ziemlich ſicher, daß Eng⸗ länder und Amerikaner die Franzoſen von dieſen Forderungen, die ja nur die Geſamtinter⸗ eſſen der Gläubiger ſchädigen müſſen, werden abbringen können. Daß man aber in Paris derlei kühne Pläne wälzt, wird kaum zu beſtreiten ſein. Es zeigt ſich doch immer mehr, daß mit der Ent⸗ sendung des Herrn Riſt nach Baſel der Stillhalte⸗ konferenz eine böſe Belaſtung zugefügt wurde. Bielfach glaubt man, daß es zu einem einheitlichen Bericht überhaupt nicht kommen wird, vielmehr, daß man in Baſel nicht viel anders auseinander⸗ gehen wird als im Sommer im Haag: Mit einem uns abgünſtigen Mehrheitsbericht und einem anderen, der den Standpunkt der uns gerecht wer⸗ denden Minderheit wiedergibt, wobei wir nach Verluſt kaum wieder einzubringender Wochen ſo klug wären wie zuvor. Die Vaſeler Tagung Erſte Sitzung am Montag — Baſel, 6. Dez. Die Führer der ſieben Delegationen des Beratenden Sonder⸗Ausſchuſſes, der die Zah⸗ lungsunfähigkeit Deutſchlands nachzuprüfen hat, ud in Baſel eingetroffen. Der Sonderaus⸗ ſhuß hat bekanntlich das Recht, ſich durch Zuwahl Um weitere vier Mitglieder zu vergrö⸗ bern. Wie die Schweizeriſche Depeſchen⸗Agentur er⸗ führt, werden in Kreiſen der im Sonderausſchuß bertretenen Zentralbanken folgende Namen ge⸗ Munt: Dr. E. Bindſchedler, Vizepräſident der Schweizeriſchen Creditanſtalt, der holländiſche Wirt⸗ ſchaftsführer Colijn, Bankier Rydbeck, der in eiger Verbindung mit Kreuger und Toll ſteht, ſo⸗ wie ein jugoflawiſcher Finanzmann. Dieſe Vor⸗ ſchläge ſind jedoch nicht unbeſtritten, und es hat darüber im Laufe des ganzen Tages ein lebhafter Meinungsaustauſch ſtattgefunden. Die erſte offizielle Sitzung wird vormittag 10.30 Uhr ſtattfinden. Die engliſch-franzöſiſche Zollkontroverſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters — Paris, 6. Dez. Wie Havas berichtet, hat die engliſche Regie⸗ zung in ihrer Antwort auf die franzöſiſche Anregung betreffend die Aufnahme von franzöſiſch⸗engliſchen Zollverhandlungen zwar ſich grundſätzlich mit der Aufnahme freundſchaftlicher Verhandlungen einver⸗ anden erklärt, jedoch hervorgehoben, daß ſolche VBer⸗ handlungen verfrüht erſcheinen, da gegenwärtig eine Aenderung an dem neueingeführten engliſchen Zolltarif nicht im Bereich der Möglichkeit liege. Die ſranzöſiſche und die engliſche Regierung hätten daher am Montag erkannt, daß es unter dieſen Umſtänden beſſer ſei, 9 ben Augenblick abzuwarten, in dem zweck⸗ mäßigerweiſe Verhandlungen aufgenommen werden könnten. Daher ſei beſchloſſen worden, die Abreiſe Im Reich und in Preußen Haunover, 6. Dez. Der Reichsausſchuß der DVP. trat am Samstag zur Vorbereitung der heutigen Tagung des Zentralvorſtandes zu einer Sitzung zuſammen. Anweſend waren die dem Reichsausſchuß angehö⸗ renden Mitglieder des Parteivorſtandes, die Wahl⸗ kreisvorſitzenden und die Wahlkreisgeſchäftsführer der Partei ſowie zahlreiche Mitglieder der Frak⸗ tionen. Den einleitenden Bericht über den Kurs der Partei und die politiſche Lage erſtattete der Partei⸗ führer Abg. Dingeldey. Seine Ausführungen, die ſich auch mit den aktuellen Tagesfragen beſchäf⸗ tigten, fanden den ſtürmiſchen Beifall der ganzen Verſammlung. Wie die Preſſeſtelle der DVP. mitteilt, ergab die dann folgende Ausſprache, daß die Deutſche Volks⸗ partei den feſten Willen beſitzt, ihre politiſche Arbeit in Geſchloſſenheit fortzuſetzen, und eine ſelbſtän⸗ dige Oppoſition gegen die jetzigen Re⸗ gierungen im Reich und in Preußen zu führen. Dieſe Grundgedanken wurden von den Vertretern aller Landesteile einmütig hervor⸗ gehoben. Verkrauen für Dingeldey Eigener Drahtbericht 4 Hannover, 6. Dezember. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volks⸗ partei faßte in ſeiner heutigen Tagung folgende Ent⸗ ſchließung: „Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei billigt die Ausführungen des Partei⸗ führers über die politiſche Lage und den Kurs der Partei. Er ſpricht dem Parteiführer ſein vo b⸗ les Vertrauen aus. Der Zentralvorſtand iſt der Auffaſſung, daß die Rettung Deutſchlands aus ſeiner heutigen bedrängten Lage nur in Abkehr Polen und Vedeutſame Annäherung Telegraphiſche Meldung — Warſchau, 6. Dez. Ueber die zwiſchen dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki und dem jugoflawiſchen Außenminiſter Marinkowitſch in Warſchau geführten Unter⸗ redungen wird offiziell u. a. mitgeteilt: „Die beiden Staatsmänner haben die allgemeine Lage erörtert, wobei ſie zu ihrer gegenſeitigen Zu⸗ friedenheit die vollkommene Einmütigkeit der Anſichten über die wichtigſten Probleme der Gegen⸗ wart feſtſtellen konnten. Dieſe Unterredungen boten zu wiederholten Malen Gelegenheit, zu unter⸗ ſtreichen, daß die beiden Länder, zwiſchen denen keine Mißverſtändniſſe beſtehen, in Zukunft in einer noch engeren und erfolgreichen Annäherung zuſammenarbeiten ſollen. Auf politiſchem Ge⸗ biete haben die beiden Staatsmänner beſchloſſen, ſich gegenſeitig ihre Anſichten über ſämtliche Probleme, die die Minderheitenangelegenheiten, die Abrü⸗ ſtungsfrage und die Einhaltung der Verträge be⸗ treffen, mitzuteilen in der Ueberzeugung, daß einzig und allein die Inkrafthaltung der inter⸗ nationalen Verbindlichkeiten das allgemeine Ver⸗ trauen wieder erwecken und dadurch zur Ueberwin⸗ dung der gegenſeitigen Kriſe beitragen kann. Die Miniſter konnten ſchließlich beſtimmte poſitive Erfolge der ſtändigen Zuſammen⸗ von der Sozialdemokratie erfolgen kann. Er hält die Bildung einer auf die breiten na⸗ tionalen Kräfte des deutſchen Volkes geſtütz⸗ tem Reichsregierung für dringendes Erfordernis. Aus dieſer Erkenntnis ſteht die Deutſche Volks⸗ partei unter Wahrung ihrer Selbſtändigkeit mach allen Seiten in entſchloſſener Oppoſi⸗ tion zu der gegenwärtigen Reichsregierung und der Regierung in Preußen. Von allen Gliederungen der Partei fordert der Zentralvorſtand ſtraffe Zu⸗ ſammenarbeit, von der Reichstagsfraktion in allen wichtigen politiſchen Entſcheidungen Einheit. und Geſchloſſenheit als Vorbedingung jeden Erfolges.“ Ein Antrag des Reichstagsabg. Dr. Schneider⸗ Dresden wurde ebenfalls angenommen. Er hat fol⸗ genden Wortlaut: „Der Zentralvorſtand fordert: 1. mit allen Kräften und mit ſtärkſter Wirkung iſt dafür einzutreten, daß erſt die Verzinſung und Tilgung der privaten Verſchuldung Deutſchlands geregelt ſein müſſe, ehe die Tribut⸗ frage wieder erörtert werden darf. 2. die Tilgung der privaten Verſchuldung er⸗ ſchöpft die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands, ſo daß auch aus dieſem Grunde von einer Weiter zah⸗ lung der Tribute keine Rede ſein kann. 3. die beſtehende Währung iſt mit aller Ent⸗ ſchiedenheit zu ſchützen. Alle Experimente und jede Entwertung der Reichsmark iſt abzu⸗ lehnen.. a 4. die Deutſche Volkspartei ſetzt ſich ein für die Erhaltung des ſelbſtändigen Unter ⸗ nehmers, für das Privateigentum und den ſelbſtändigen Einzelbetrieb, der vom Eigentümer ge⸗ leitet werden kann, gegen Zuſammenballung, gegen Wettbewerb den die öffentliche Hand der Wirtſchaft bereitet, ſowie gegen zwangswirtſchaftliche Verſuche, gegen jede Sozialiſierung.“ Es waren 344 ſtimmberechtigte Teilnehmer an der Tagung zugegen. 14 Mitglieder haben gegen die Entſchließung des Zentralvorſtandes geſtimmt. Jugoflawien arbeit zwiſchen Polen und Jugoſlawien in Mittel⸗ und Oſteuropa feſtſtellen, deren Ziel der allgemeine politiſche und wirtſchaftliche Wiederaufſtieg iſt und die in Zukunft fortgeſetzt werden ſoll“. Die Unterzeichnung der Verträge im polniſchen Außenminiſterium Rechts: der jugoflowiſche Außenminiſter Marin ⸗ kowitſch(), links: der polniſche Außen⸗ miniſter Zaleſki(). „— der franzbſiſchen Delegation, die anfänglich auf Mon⸗ tag vorgeſehen geweſen ſei, vorläufig zu verſchieben. Im übrigen veröffentlicht die Agentur Havas Er⸗ klärungen des franzöſiſchen Handelsminiſters Rol⸗ lin. Dieſer betont, daß die franzöſiſchen Kompen⸗ ſationstaxe ſich nicht gegen England allein richte, ſon⸗ dern berechtigt ſei und gegen alle Länder mit ent⸗ werteter Währung zur Anwendung komme. Begleitkommentare Die Tatſache, daß die franzöſiſcherſeits gewünſch⸗ ten unmittelbaren Verhandlungen mit England nicht aufgenommen werden, macht nicht nur in wirtſchaft⸗ lichen, ſondern auch in polttiſchen Kreiſen ſtarken Eindruck. So erklärt der„Temps“, daß die Rede Runecimans eine Atmoſphäre des Unbehagens ge⸗ ſchaffen habe. Das„Journal de Deébats“ vertritt den Stand⸗ punkt, daß ſich die Notwendigkeit ergebe, über die Geſamtheit der polttiſchen Probleme, die Europa beherrſchen, eine franzöſiſch⸗engliſche Ausſprache einzuleiten. Wie ſo oft, denkt ſich das nationaliſtiſche Blatt die Ausſprache nur im Hinblick auf das, was ſich in Deutſchland ereignet und im Hinblick auf die Reparations zahlungen. Man vergeſſe offenbar zu leicht, erklärt es, daß der Krieg geführt wurde, um dem Verſuch der german i⸗ ſchen Beherrſchung() zu entgehen und daß der Frieden von der Hoffnung beſeelt war, daß etwas Aehnliches der Welt in Zukunft erſpart blei⸗ ben müſſe. Hitlers, Kaiſerhof⸗Konfe renz Scharfmacherei um Brüning Berlin, 6. Dez. Hier und da in der Preſſe, aber nicht nur in ihr, äußert ſich eine wachſende Erregung darüber, daß Adolf Hitler vor ein paar Tagen in Berlin im Kaiſerhof abgeſtiegen iſt und dort eng⸗ liſche und amerikaniſche Journaliſten zu einer Preſſekonferenz geladen hat. Dagegen, meint man, hätte der Reichskanzler einzuſchreiten. Die Erregung ſcheint uns fehl am Platze. Man kann über Preſſekonferenzen ſehr verſchiedener Mek⸗ nung ſein. Wir für unſer Teil ſind nur mäßige Freunde dieſer Inſtitution. Jeder politiſche und wirtſchaftliche Verband, mitunter auch durchaus un⸗ maßgebliche Privatleute, fühlen ſich ſeit geraumer Zeit bemüßigt, bisweilen zu den unmöglichſten Ta⸗ geszeiten zu ſogenannten Preſſekonferenzen zu laden. Das grenzt bisweilen ſchon an rechtſchaffenen Unſug, aber wie will man ihn verhindern? Es gibt doch, will uns ſcheinen, nur einen Ausweg, daß die Preſſe⸗ leute dieſen Ladungen nicht folgen, oder aber, wenn ſie ihre Neugier durchaus nicht bezwingen können, das Gehörte für ſich behalten. Jedenfalls wird, was Herrn Lunatſcharſki oder irgend einer anderen zugereiſten Sowjetgröße bereitwilligſt ge⸗ währt wird, wohl auch Adolf Hitler geſtattet ſein müſſen. Manche wieder wenden ein: Hitler hätte den aufhorchenden anglo⸗amerikaniſchen Journaliſten erzühlt, was er tun würde, wenn er an die Regie⸗ rung käme. Das ſei der eklatanteſte Verſuch, eine Neben⸗ oder Neuregierung aufzutun: Reichs kanzler, wehre Dich! Hier finden wir wieder jenen beklagenswerten Mangel an Logik, der nach⸗ gerade zum Hauptübel dieſer betrüblichen Zeitläufte wurde. Auch andere Leute als Herr Hitler pflegen gelegentlich in größerem oder engerem Kreis aus⸗ einanderzuſetzen, was ſie anſtellen würden, wenn ſte ans Staatsruder kämen oder wenn man ihnen auch nur das eine oder andere gewichtigere Amt anver⸗ traute. Das ſind an ſich harmloſe Uebungen, gegen die unſeres Wiſſens bislang noch niemand den Schutz der Geſetze oder der Polizei angerufen hat. Etwas anderes iſts, wenn man auf dem Stand⸗ punkt der Sozialdemokratie ſteht, die den National⸗ ſozialismus und nur ihn unter ein Ausnahme⸗ geſetz geſtellt ſehen möchten. Von der Soztaldemo⸗ kratiſchen Partei iſt in der Nacht zum Sonntag land⸗ auf, landab und Stadt für Stadt ein Flugblatt verbreitet worden, das— wir zitieren den„Vor⸗ wärts“—„an der Hand der Boxheimer Dokumente zeigt, was das Dritte Reich beginnen will.“ Das ſo⸗ zialdemokratiſche Zentralorgan ſchildert die mühe⸗ volle Nachtarbeit dieſer Flugblattverteiler und fährt dann fort:„Hut ab, Herr Reichskanzler, Hut ab vor dieſen Männern und Frauen, die hungernd für die Freiheit kämpfen. Was würde ohne ſie aus Deutſchland? Was würde ohne ſie aus Ihnen, Herr Reichskanzler?“ Und an einer anderen Stelle noch kräftiger, noch deutlicher:„Herr Reichskanzler, wenn Ste ſich in der Rolle des Papageno gefallen, können Ste ſich dann wundern, wenn das Ausland von den Machtverhältniſſen und Zukunftsausſichten Deutſch⸗ lands ein ganz ſchiefes Bild bekommen? Und können Sie ſolche Mißverſtändniſſe verantworten an den Tagen, an denen die Stillhalteverhandlun⸗ gen in Baſel beginnen! Herr Reichskanzler, die deutſchen Arbeiter geben Ihnen die Möglichkeit, ſich dem Ausland als Chef einer verhandlungsfähigen Regierung vorzuſtellen. Machen Sie von ihr Ge⸗ brauch!“ Das iſt doch ſchon das regelrechte Trommelfeuer, Aber iſt es nicht möglich zugleich am Ende auch ein bischen Neben regierung? Der Londoner Veſuch Roſenbergs London, 6. Dez. Die engliſchen Abendblätter vom Samstag beſchäftigen ſich eingehend mit dem Londoner Beſuch des Nationalſozialiſten Roſenberg, den ſie als zu⸗ künftigen deutſchen Außenminiſter einer Hitlerregie⸗ rung bezeichnen. Roſenberg ſoll erklärt haben, mit einer Anzahl von engliſchen Perſönlichkeiten über verſchiedene Fragen, darunter auch die einer Strek⸗ chung der Reparationen konferiert zu haben, er ſtellte jedoch in Abrede, ſich bemüht zu haben, Baldwin oder ein anderes Mitglied des engliſchen Kabinetts zu ſprechen. Ueber eine zukünftige nationalſozialiſtt⸗ ſche Regierung habe er erklärt, ſie werde ſeiner An⸗ ſicht nach ſchon in ſechs Monaten ans Ruder kommen und keine Diktatur, ſondern eine„ſtarke verfaſſungs⸗ mäßige Regierung“ ſein. Zu dem bereits von den Morgenblättern ganz groß aufgemachten Interview Hitlers im Kaiſerhof erklärte er, die Wichtigkeit der Erklärung Hitlers liege darin, daß ſie formell gegenüber den Vertretern der Auslandspreſſe erfolgt ſei. ..— — 2. Seite/ Nummer 567 Neue Maännheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Dezember 1931 Die Nolverorönung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Dez. hat heute mit einer frühen Morgen bis Morgen vormittags Das Reichskabinett kurzen Mittagspauſe vom abends gegen acht Uhr getagt. ſoll es weitergehen. Man nimmt an, daß dann die Arbeiten an der Notverordnung endgültig abge⸗ ſchloſſen werden können. Der Reichspräſident wird ſie dann noch am Montag abend oder am Dienstag unterzeichnen, ſo daß ſpäteſtens Mittwoch mit der Veröffentlichung zu rechnen iſt. Aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach wird der Reichskanzler vorher vor den Vertretern der Preſſe die neuen Maßnahmen in großen Zügen erläutern und be⸗ gründen. Vorläufig hüllt man ſich an den zuſtändigen Stellen nach wie vor in undurchdringliches Schweigen und bezeichnet alle Angaben, die über den vorausſichtlichen Inhalt der Beſtimmungen ge⸗ macht werden, als Vermutungen und Kombinatio⸗ nen. Immerhin dürfte der„Berliner Börſencour.“ kaum fehl gehen, der von einer durchgängigen, un⸗ gefähr 10prozentigen Senkung der Kar⸗ tellpreiſe, Eiſenbahn⸗ Poſttarife, Arzneimittel und ſtädt. Tarife ſpricht, die nur bei Frachten und Paketgebühren etwas niedri⸗ ger, bei—8 Prozent, liegen ſoll. Auch ein Ein⸗ griff in die Mietverträge, der ſich nicht nur auf die Neubauten erſtrecken wird, ſei vorgeſehen. Sicher ſcheint zu ſein— das hat ja kürzlich auch die„Germania“ gewiſſermaßen offiziös beſtätigt—, daß die Preisſenkung und die Kürzung der Beamten beſol dungen, der Gehälter und Löhne, gleichzeitig in Angriff genommen werden. Miniſterwechſel in Strelitz der ſämtliche Reſſorts im mecklenburg⸗ſtrelitzſchen Stgatsminiſterium verwaltete, wurde durch ein Mißtrauensvotum zum Rücktritt gezwungen. Er gehört zur Sozioldemokratiſchen Partei. An ſeine 5 Slelle trat der Deutſchnationale v. Michael Gewalttaten und Selbſtmord eines fran⸗ zöſiſchen Unteroffiziers — Paris, 6. Dez. Wie der„Matin“ aus Oran meldet, hat ein mit Arreſt beſtrafter Unteroffizier eines franzöſiſchen Artillerie⸗Regiments den vor ſeinem Arreſtlokal ſtehenden Wachtpoſten er⸗ ſchoſſen. Einen darauf herbeieilenden Major verwundete er durch einen Schuß und beging dann Selbſtmor d. „Im weißen Rößl Die große Operettenreyue im Nibelungenſaal Liebes altes Weißes Rößl! Die Zeiten ſind nicht mehr, in denen du, aufgezäumt von deinen Ver⸗ faſſern Blumenthal und Kadelburg, über die deutſchen Bühnen trabteſt, an vieltauſend Aben⸗ den das Publikum ergötzteſt und nach dem tüchtigen Regenguß des erſten Aktſchluſſes patſchnaß in deinen Theaterſtall zurücktrollteſt, um alsbald wieder luſtig drauf los zu galoppieren. Du haſt gewiehert und das Publikum hat gelacht. Inzwiſchen forderte einmal ein Mannheimer Theaterleiter von ſeinem Publikum: lerne lachen ohne zu wiehern! Das hat man dann eine Weile geübt, hat aber darüber den Theaterbeſuch vergeſſen, uud als der neue Theatermann Herbert Maiſch kam, hatte er alle Hände voll zu tun, die Leute von dieſen Aunrentablen und anſpruchsvollen Lachübungen abzu⸗ bringen; denn heute, liebes altes Rößl, gibts ſowieſo mit und ohne Wiehern nicht viel zu lachen, und dem Theater iſts in dieſer Zeit doppelt ernſt zumut. Aber gerade deshalb muß es ſich darauf beſinnen, 3 wie es ſeinen Theſpiskarren aus dem Defizit ziehen kann, und da iſt es auf dich, liebes Rößl, verfallen. Darauf kannſt und mußt du ſtolz ſein; du ſiehſt nämlich, daß du keineswegs als alte Mähre giltſt, daß man dir vielmehr gerade heute wieder eine ganze Menge PS zutraut. Nur darfſt du dich nicht wundern, wenn man dir dabei nach heutigem Brauch einen Kompreſſor in deine bewährten Pferdekräfte einbaut, um dich möglichſt hochtbourig zu machen. Denn man hängt eine rieſengroße Zuglaſt an deine Riemen. So viel haſt du gewiß noch nie zu ſchleppen gehabt. Allein man zäumt dich prächtig auf, du auch Spaß an der ganzen Sache haſt. So kommſt du, liebes altes Rößl, denn zur Jahreswende 1931/32 wieder in die Theaterſtadt am Neckar und am Rhein und hältſt einen Einzug, der zeigt, daß kannſt gewiß ſein, daß trammen Galopp zu ergötzen! ö 5 Ja, nel Hitze gebacken wurde, und der eine Weile aus reicht, damit u zeitentſprechend wie ganz wenige Dinge aufge⸗ wertet worden biſt. Und nun trabe fröhlich weiter, hilf dem Theaterwagen ins neue Jahr hinüber. Du ſich viele Tauſende aus Mannheim und Umgebung auf dein Karuſſell im ibelungenſaal ſetzen werden, um ſich für ein paar tunden an deinem neuen Geſchirr und an deinem da hat der Nikolaus einen rieſigen Leb⸗ kuchen im Nibelungenſaal abgegeben, an dem mit ganze Verlängerung des Feierjahres — Wien, 6. Dez. In der„Neuen Freien Preſſe“ äußert ſich Muſſo⸗ lini über den Beſuch Grandis in Waſhington und deſſen Beſprethungen mit Hoover. Der Beſuch, ſo erklärt Muſſolini, galt der Dar⸗ legung des italieniſchen Standpunktes in der Welt⸗ kriſe und der Betonung der italieniſchen Beſtrebun⸗ gen zur Förderung des Friedens und einer wirk⸗ ſamen Abrüſtungspolitik. Dieſe beiden Hauptprobleme der Zeit erfordern die Zuſammen⸗ arbeit aller Staatsmänner. Die von Amerika gefor⸗ derte Einſchränkung der Rüſtungen iſt die wichtigſte Vorausſetzung des internationalen Wiederaufbaues. Italien betrachtet daher auch die Abrüſtung als erſte Vorausſetzung künftige Verhandlungen. für Es iſt bereit, das Rüſt ungsfeierjahr zu ver⸗ längern. Die Unzufriedenheit mit der europäiſchen Lage iſt mannigfaltiger Natur. Der Vertrag von Ver⸗ ſailles, mit dem Europa beſchwert iſt, verlegt jedem Fortſchritt den Weg. Aber ehe wir an die Erörterung dieſer Schwierigkeiten gehen, müſſen wir unſer Bemühen darauf konzentrieren, einen praktiſchen Plan zur Verminderung der Mili⸗ tärausgaben zu finden, die an den Energien faſt aller Völker zehren. Der unlösbare Mandſchureikonflikt Immer neue Schwierigkeiten Telegraphiſche Meldung 8= Paris, 6. Dez. Der Zwölferrat hat ſich am Samstag nach⸗ mittag in einer nichtöffentlichen Sitzung mit dem durch die neuen japaniſchen Inſtruktionen und das neue chineſiſche Memorandum aufgeworfenen Fra⸗ genkomplex beſchäftigt, ohne daß eine als Ausgleich anzuſprechende Kombination möglich geworden wäre. Die Japaner verlangen, daß Punkt 5 des Reſolutionsentwurfes über die Befugniſſe der Studienkommiſſion herausgenommen werde, in dem ſie eine indirekte Befriſtung der Räumung erblicken. Der Rat, der auf einen entſprechenden Paſſus nicht verzichten zu können glaubt, ſieht kei⸗ nen anderen Ausweg, als Punkt 5 zwar aus der Reſolution fort zu laſſen, aber ihn in dem Kom⸗ mentar zur Reſolution in ſchärferer Form aufzu⸗ nehmen, a 1 Eine weitere Schwierigkeit beſteht darin, daß die Japaner die für den Kommentar vorge⸗ ſehene Erklärung über die Bekämpfung des Ban⸗ denweſens(Polizeiaktion) formulierter zu ſehen wünſchen. Der Rat hat das aber abgelehnt und es vorgezogen, anheim zu ſtellen, in einer mündlichen Erklärung einen Vorbehalt zu formulieren. Beide Parteien haben zu dieſen beiden Vor⸗ ſchlägen noch nicht Stellung genommen und werden erſt neue Inſtruktionen von ihren Regierungen einholen. am Wolfgangſee daran ſatt gegeſſen hat. Schon ſeit Wochen künden die Lebkuchenplakate die neue Rößl⸗Parade an, überall in der Stadt flattern die Fahnen der luſti⸗ gen Kavallerie, die jetzt ihre große Attacke auf das Publikum ritt. Mit einem Bombenerfolg. Was wird da nicht alles aufgeboten! Schon am Eingang beginnt es mit einem ſehr rot montierten Hotelportier, der zeigt, daß die alten Rößl⸗Zeiten vorüber ſind und man ſich auf den modernen Fremdenverkehr umgeſtellt hat. Saalhüter in Ge⸗ birgstracht, ſchmucke Mägdelein von Salzkammer⸗ güte empfangen die Scharen der Beſucher und geben ihnen ein Geleit von vorbildlicher Freundlichkeit. Der Saal ſelbſt trägt bereits volle Faſchingstracht. Seine Pfeiler ſind mit rieſigen Blumen verkleidet, und auf dem Podium erhebt ſich die friſch fröhlich hingepinſelte Landſchaft, in der das neue weiße Rößl munter graſt: Häuſer und Berge am Wolfgangſee. Er lächelt auf Revueart mit Silberflitter und ladet auf dieſe Weiſe zum Bade; aber keiner wird an ſei⸗ nem grünen Geſtade einſchlafen, denn da iſt ſtändig alles in Bewegung. Zuweilen verſchwindet der See; dann ſchieben ſich zwei Baumkuliſſen ineinander und wenn ſie ſich wieder teilen, erſcheint das Seebad oder der Kuhſtall, die beide an dieſem Fall von glei⸗ cher poeſievoller Trockenheit ſind. Die vielen bunten Farben hat die Freie Aka⸗ demie über die rieſigen Leinwände ausgegoſſen. Dabei verfuhr ſie nach den Entwürfen ihres Mei⸗ ſters Albert Henſelmann, der in der ganzen ſchwierigen Aufteilung des Raumes und in der Wahl der friſchen Farben eine ſehr geſchickte Hand zeigte. Die auf verhältnismäßig knappen Raum ge⸗ ſtellten Dekorationen werden erſt vollſtändig durch das weſentlichſte Schauſtück der Aufführung; das ſind die Koſtüme. Farbe bedeutet Leben, und nach dieſer Wahrheit hat man die Revue der Trachten zuſammengebaut. Wie oft ſich allein die Tänzerinnen umziehen müſſen! Der techniſche Divektor Walther Unruh ſorgt dafür, daß das Rieſenrößl richtig in Trab kommt. Da heißt es hölliſch aufpaſſen, damit die Folge von Landſchaft und Witterung richtig ab⸗ läuft und nirgends eine Stockung eintritt. Sogar ein Auto mit den Fremden kommt herangebrauſt. 1 a Dieſer gewaltige Apparat wird zuſammengehalten durch den Spielleiter Alfred Landory, der eine gigantiſche Arbeit geleiſtet hat. Da kann man ſich nicht einfach auf ſo ein Rößl ſchwingen und luſtig zuſſolini für brüſtung Hugenberg lobt Italien Dr. Hugenberg gewährte dem Berliner Ver⸗ treter des„Reſto del Carlin o“ in Bologna, eine Unterredung, in der er u. a. ausführte: „Italien iſt das erſte Land geweſen, das die Unmöglichkeit der Tributverträge und der neu ge⸗ zogenen Grenzen ebenſo erkannt hat, wie die Ge⸗ fahr, die in der Ungleichheit der Rüſtungen der ein⸗ zelnen Staaten liegt. Auch in den anderen Ländern wächſt dieſe Erkenntnis. Die ſchuldet den amerikaniſchen Hiſtorikern Dank dafür, daß ſie dazu beigetragen haben, die Lüge von der deutſchen Kriegs ſchuld zu entlarven. Frankreich fordert den Vorrang der politiſchen vor den kommerziellen Schulden. Das Tributſyſtem und der franzöſiſche Militarismus ſind untrennbar verbunden. Deutſchland aber, gerade weil es ſeinen kommerziellen Verpflichtungen nachkommen will, ſoweit es in ſeinen Kräften ſteht, wird weitere Tri⸗ butzahlungen ablehnen. Es muß mit größter Entſchiedenheit ausge⸗ ſprochen werden: Tribute oder Schulden! In der Abrüſtungsfrage begrüßen wir die Erklärung Muſſolinis, daß er die Un⸗ gleichheit der Rüſtungen in Europa als die ſchwerſte N Wel Gefahr für den Frieden anſieht. Führt die kom⸗ mende Abrüſtungskonferenz nicht zu einem Ergeb⸗ nis, das die Abrüſtungsgleichheit wieder herſtellt, dann ergibt ſich für Deutſchland das Recht, die not⸗ wendigen Schritte zu ergreifen, um die Gefahren der Rüſtungsungleichheit zu beſeitigen. Gerade wir Nationaliſten erſehnen nichts ſo ſehr als Frieden für unſer Volk, für Europa und die Welt“. Ku und Sze treten zurück — Nanking, 6. Dez. Die politiſchen Kreiſe der Hauptſtadt wurden durch die Nachricht überraſcht, daß der chineſiſche Außenminiſter Dr. Hu und der Vertreter Chinas bei den Verhandlungen des Völkerbundsrates in Paris, Dr. Sze, zurückgetreten ſind. Prä⸗ ſident Tſchiangkaiſchek hat Dr. Sze telegraphiſch ge⸗ beten, von dem Entſchluß zurückzutreten und hinzu⸗ gefügt, die chineſiſche Regierung würde ihn in ſeinen Bemühungen zugunſten Chinas energiſch unter⸗ ſtützen. Der Präſident hat ebenfalls den Außen⸗ miniſter gebeten, auf ſeinen Poſten zu bleiben. Letzte Warnung Honjos Telegraphiſche Meldung = Tokio, 6. Dez. Nach einer Meldung aus Mukden hat der japa⸗ niſche Oberbefehlshaber, General Hon jo, eine letzte Warnung an Tſchanghſuehliang gerichtet, in der er auf der Zurückziehung aller Truppen aus ſchintſchau und dem Gebiet öſtlich von Tſchintſchau beſteht, da„das fortgeſetzte Zuſammenziehen von Truppen in hohem Grade herausfordernd wirke“. Starke Pfundkäufe in Tokio a Tokio, 6. Dez. Hier wurden überraſchend ſtarke Pfundkäufe vor⸗ genommen. Sie werden darauf zurückgeführt, daß man glaubt, eine Wiedereinführung des Goldausfuhrverbotes in Japan ſtehe un⸗ mittelbar bevor. ſein, bis es die richtige Gangart hat. Sie wurde erreicht. Landory weiß ſeine Maſſen ausgezeichnet zu bewegen, nirgends eine leere Stelle, nie ein toter Punkt; dabei geht alles mit einer ſehr zwangloſen Leichtigkeit. Der ganze Raum iſt einbezogen. Da finden Umzüge ſtatt, wie wenn der Feuerio in tief⸗ ſter Friedenszeit auf dem Plan erſchiene. Das größte Aufgebot zeigt ſich in der Szene, wenn der Kaiſer Franz Joſeph(verkörpert durch ſeinen ehe⸗ maligen Untertanen Wilhelm Kolmar) nach St. Wolfgang ins Weiße Rößl kommt. Da erfolgt ein Aufmarſch, wie ihn der Nibelungenſaal noch nicht geſehen hat. Bauern und Bäuerinnen in ſchmucker Revuetracht, Schulkinder, Feuerwehr mit eigener Muſikkapelle, alles zieht in langer Reihe durch den Saal und ſteht genau mit der letzten Note des ſchnei⸗ digen Feſtmarſches auf ſeinem Bühnenplatz. Franz Joſeph entſteigt dem Schiff und ein gewaltiger Be⸗ grüßungsapplaus ſetzt ein, während die Muſik ſpielt: o du mein Oeſterreich. Die große Apotheoſe iſt da. Aber da ſind noch eine Menge anderer Senſa⸗ tionen, die man unmöglich alle aufzählen kann. Wer hat bisher gewußt, daß es in Mannheim eine rich⸗ tige Schuhplattlerinnung gibt? Sie iſt in Vertretern des„Oberbayriſchen Gebirgstrachten⸗Erhaltungsver⸗ eins Bergler Burſchen Stamm Mannheim“(Aus⸗ ſchank, wenn wir nicht irren, in Neckarau) zu ſehen. Sie bringen das Urwüchſige in die ganze Geſchichte. Dabei wird es Zeit, der Gruppe zu gedenken, die mit das meiſte an Arbeit hat. Das ſind die Tän⸗ zerinnen des Nationaltheaters, die nach ihrer emſigen Meiſterin die Steinweg⸗Girls be⸗ nannt ſind. Steinig mag ihr Weg bei ſo häufigem Koſtümwechſel und der ſtändigen Beanspruchung auf der Bühne ſein. Ihnen gehört ein Ehrenplatz in der Rößl⸗Manege. Die Maſſen könnten in dieſer Revue faſt vor⸗ gehen, wenn nicht auch in den Soliſten eine Reihe von trefflichen Rößlſpringern auf dem Podium ſtände. Sie wird eröffnet durch die ſchmucke Rößl⸗ Wirtin, die Sophie Karſt durch einen ſchönen Stimmklang und ihr friſches Spiel mit Heimat⸗ klängen reizend dekoriert. Walter Jooß als Zahl⸗ kellner Leopold hat gegenüber der alten Faſſung des Stücks die Einnahmen zwar wenig, aber dafür um ſo mehr die Ausgaben vergrößert. Dieſes Zeit⸗ gemäße der Rolle kommt in einem hübſchen Couplet zum Ausdruck, das der beſte Einfall der muſikali⸗ ſchen Erweiterung des Ganzen iſt. Jooß gibt es ausgezeichnet wieder und läßt auch ſonſt ſeinen Großtter will zunächſt einmal gezähmt und dreſſiert — Vadiſche Politik „Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen Weitere Maßnahmen Der badiſche Miniſter des Innern hat angeſichts der Tatſache, daß in den Verſammlungen radikaler Parteien und Organiſationen nach wie vor in beſorgniserregender Weiſe zu Gewalttaten auf⸗ gefordert oder angereizt wird, im Intereſſe der Staatsautorität Anweiſung gegeben, daß Ver⸗ ſammlungen, in denen, wenn auch nur in ver⸗ ſchleierter Form, zu Gewalttätigkei, ten aufgefordert oder angereizt wird, ſofort aufzulöſen ſind. Verſammlungen bei denen ſolche Verſtöße befürchtet werden müſſen, kön⸗ men vorbeugend verboten oder jedenfalls nur unter Ausſchluß ſolcher Redner zugelaſſen werden, welche zu Gewalttätigkeiten auffordern. Des weiteren wird eine beſchleunigte Ahn⸗ dung aller in Verſammlungen begangenen Ver⸗ ſtöße gegen die Strafgeſetze, gegebenenfalls Straf⸗ verfolgung im Schnellverfahren gefordert. Den angeblich geſchloſſenen, politiſchen Verſamm⸗ lungen, insbeſondere angeblichen Mitglieder⸗ verſammlungen, die ſich häufig als ver⸗ kappte öffentliche politiſche Verſammlungen zur Umgehung des Anmeldezwangs und der polizei⸗ lichen Ueberwachung darſtellen, ſoll in Zukunft eine beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet werden. An Stelle beanſtandeter öffentlicher Veranſtaltungen ſpontan einberufene Mitgliederverſammlungen dür⸗ fen nur zeitlich oder örtlich ausreichend getrennt abgehalten werden. Der Innenminiſter bei der Polizei Am vergangenen Freitag fand bei der Karls⸗ ruher Polizei ein Beſuch des Innen⸗ miniſters ſtatt. Die Polizei⸗ und Gendarmerie⸗ beamten hatten in der Polizeiturnhalle Aufſtellung genommen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Karls⸗ ruher Polizeidirektor, der zugleich namens der Polizei⸗ und Gendarmerieſchule dem Innenminiſter für den Beſuch dankte, und ſich für die treue Pflichterfüllung der Beamten gegenüber Staat und republikaniſcher Verfaſſung verbürgte, wies der Miniſter in einer Anſprache auf die Schwere der Zeit und die allſeits beſtehende Not hin. Dieſe Notzeit führe auch zu ſtarken Angriffen auf die öffentliche Ordnung. Die Beamten ſollten gradlinig und tren ihre Pflicht tun. Pflichtmäßig handelnde Beamte würden beim In⸗ nenminiſter ſtets Rückhalt und Schutz finden. Der Miniſter verwies ferner auf die von dem Reichsinnenminiſter betonte Notwendigkeit der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ord⸗ nung im Intereſſe der Wiederaufrichtung unſerer Wirtſchaft. Er erwarte, ſo ſchloß der Miniſter, daß der ſtaatliche Sicherheitsdienſt in Baden und ins⸗ beſondere in Karlsruhe auch in der Zukunft ſeine Pflicht tun wird. Hierauf beſichtigte der Miniſter die Einſatzbereit⸗ ſchaft in Ausrückformation. Anſchließend folgte noch ein Beſuch des Landeskriminalmuſeums und eine Beſichtigung des Landespolizeiamts. * Der„Deutſche Volkskurier“, das neue Berliner Blatt Hörſings, hat wegen„Mißdeutungen inner⸗ halb der republikaniſchen Front“ bereits am Sams⸗ tag das Erſcheinen eingeſtellt. * Der cubaniſche Präſident Machado hat ſich zum Rücktritt entſchloſſen. 22 Auch Ernſt Langheinz, dem zentralen Ko⸗ miker der Aufführung, bleibt der Erfolg den ganzen Abend lang dicht auf den Ferſen, bzw. Hufen. Sein Gieſecke, der ſich die Glühſtrumpffabrikation von früher zugunſten eines Trikotagengeſchäfts(und wohl ein wenig zuungunſten des Geſchmacks) ab⸗ gewöhnt hat, wird zu einem Hauptanziehungspunkt der Vorſtellung. Er hat mit Sophie Karſt das hüb⸗ ſcheſte Dub zu ſingen:„Im Salzkammergut“ mit der Muſik von Ralph Benatzky. Ellen Philips und Helmuth Neugebauer ſind das Liebespaar Otti⸗ lie und Dr. Siedler. Sie haben in hübſchen Duetten Belegenheit, den Luſtſpielcharme von früher ins Operettenhafte abzuwandeln, was ihnen mit beſtem Erfolg gelingt. Walter Friedmann und Henny Liebler ſtehen ihnen darin als Buffopaar nicht nach. Den Profeſſor Hinzelmann gibt Hugo Voiſin mit viel Humor; geſtern löſte ihn der höchſt ori⸗ ginelle Joſeph Offenbach in dieſer Rolle ab. Zu den reizendſten ſoliſtiſchen Epiſoden gehört Anne⸗ marie Schradieks köſtlicher Piccolo. Die ühri⸗ gen Vertreter der Einzelrollen, darunter die ſchön⸗ ſtimmige Nora Landerich als Briefträgerin, mögen ſich mit einem Geſamtlob begnügen. 3 ö Das ſind nur ganz wenige Stationen vont Triumphzug des Weißen Rößls, deſſen Revue⸗ wiederkehr für die kommenden Wochen gewiß den Nibelungenſaal zu einem Wanderziel für viele Be⸗ ſucher ber bunten Schau vom Wolfgangſee machen wird. Die Muſiker, das Mannheimer Phil⸗ harmoniſche Orcheſter unter der ausgezeich⸗ neten Leitung von Kapellmeiſter Karl Klauß haben ſich in ihre ſchmuck koſtümierte Rolle des Kur⸗ orcheſters vorzüglich eingelebt, und der Roſengarten wird ſich eine Weile zum Kurgarten verwandeln, in dem man ſich ergötzen und auch erholen kann. Daß man das Stück dorthin und nicht wie z. B. in Frankfurt ins eigentliche Theaterhaus verlegt, iſt nicht nur eine Frage des Raumes, vielmehr au ein Zeichen für den Takt, mit dem die Intendanz erneuerte Rößl behandelt. Der Erfolg wird gewiß der Beſuch bereits ausgezeichnet. Und bald wird fein! Kk. * zum„Weißen Rößl“ entſtammt dem Koſtümbaus bis ſich alles Theaterhungrige in die Gegend traben, ſondern ſo ein widerſpenſtiges von einſt treten. Leopold in beſte Beziehung zu ſeinem Urbild die Firma Engelhorn u. Sturm. ſichs herumſprechen: da muß man dabei geweſen 5 Der Entwurf und die Ausführung der Koſtüme Verch, Berlin⸗Charlottenburg. Die modernen Klei- der der Soliſtinnen lieferte die Firma Fiſchek!? Riegel, die Sportkoſtüme mitſamt der Ausrüſtung die Frage nach der richtigen Rennbahn für das nicht ausbleiben. Am Samstag und Sonntag war 1 g Montag, 7. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 567 Der„kupferne Sonntag nahm einen ganz anderen Verlauf, als man eigent⸗ lich erwartet hatte. Er ſtand vollkommen unter der Diktatur des Wetters, das ſich von ſeiner aller⸗ ſchlimmſten Seite zeigte. Wer hätte gedacht, als es am Samstag nach der Sturmnacht aufheiterte und ein ſonnenüberglänzter Nachmittag von einer ſternenhellen Nacht abgelöſt wurde, daß der Sonntag vollkommen verregnen würde. Der Vormittag ging gerade noch an, denn es rieſelte nur einige Male ganz fein vom Himmel herab. Dagegen öffnete der Himmel in dem Augen⸗ blick kräftig ſeine Schleuſen, als die Ladengeſchäfte ſich für den Sonntagsverkauf rüſteten. Gegen 2 Uhr nahm der Regen wolkenbruchähnliche Dimenſionen an, die den Straßenverkehr vollkommen lahmlegten und vielen die Luſt am Ausgehen verdarben. Wenn guch die Intenſität des Regens im Laufe des Nach⸗ mittags etwas nachließ, ſo konnte man es doch nicht wagen, ohne Schirm das Haus zu verlaſſen. Sa zog man denn mit dem Regendach bewaffnet in die Stadt, da man auf den traditionellen Weih⸗ nachtsbummel nicht verzichten wollte. Die Menge ſtaute ſich in den Warenhäuſern und in ſolchen Kaufhäuſern, in denen man ohne beſonders aufzu⸗ fallen auch durchgehen konnte, ohne etwas zu kaufen. So weit wir feſtſtellen konnten, beſtätigte auch der geſtrige„kupferne Sonntag“ wieder die Regel: in erſter Linie ein Sonntag der„Sehleute“ geweſen zu ſein. Der Straßenverkehr erreichte bei weitem nicht die Ausmaße früherer Jahre. Das Durchkommen war nicht allzuſchwer, wenn man von wenigen Stel⸗ len abſah, an denen ſich die Maſſen ſtauten. Das Nachlaſſen des Regens in den frühen Abendſtunden brachte eine weitere Belebung des Straßenverkehrs und neuen Zuſtrom in die Geſchäfte. Der Verkehr über die Rheinbrücke— die Linksrheiner ſtellten immer einen großen Teil der„Seh“- und„Kauf“⸗ Leute an den Vorweihnachtsſonntagen— war ganz minimal. Dagegen waren die Straßenbahnen von Ludwigshafen nach Mannheim durchweg über⸗ füllt. Den Beſuch der Weihnachtsmeſſe in den Rhein⸗ Neckarhallen darf man nicht gerade als ſchlecht bezeichnen, wenn man auch hier wieder das Wetter in Betracht zieht, das viele davon abgehalten hat, überhaupt das Haus zu verlaſſen. Wir werden auf die beiden letzten Tage der Ausſtellung im Abendblatt noch zurück⸗ kommen. So viel kann jetzt ſchon geſagt werden, daß die Veranſtaltung ein voller Erfolg ge⸗ weſen iſt. Wenn bei einigen Ausſtellern nicht ganz die gehegten Erwartungen in Erfüllung gegangen ſind, ſo lag das in erſter Linie daran, daß die Kaufkraft des Publikums ſehr be⸗ ſchränkt war. Andere Ausſteller dagegen ſind reſtlos zufrieden und berichten, daß ihre Erwar⸗ tungen bei weitem übertroffen wurden. Die Gaſtſtätten und Kinos hatten in den Abend⸗ ſtunden nach Ladenſchluß einen außergewöhnlich guten Beſuch aufzuweiſen. Zahlreiche Vereine be⸗ gingen über das Wochenende ihre Weihnachts⸗ feiern in einem ſchlichten, den Zeitverhältniſſen angepaßten Rahmen. Ferner ſtand der Sonntag noch im Zeichen des Nikolaus, der von den Kin⸗ dern geliebt und gefürchtet wird. In vielen Fa⸗ milien hatte man auf das Erſcheinen des Nikolaus und auf ſeine zünftige Aufmachung beſonderen Wert gelegt.* 40 343 Arbeitsloſe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 30. Nov. insgeſamt 40 543 Arbeitsloſe, davon 32 493 Männer und 8050 Frauen. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende Induſtriegruppen: Männer 161 8624 403 1462 652 412 3271 270 299 1643 Frauen Landwirtſchaft Metallimduſt rie Lederinduſtrie u. Verarbeitung Holzinduſtrie Nahrungs⸗ und Genußmittel Bekleidungsgewerbe Baugewerbe Veryielfältigungsgewerbe Gaſt⸗ und Schankwirtsgewerbe Verkehrsgewerbe Hausangeſtellte aller Art Ungelernte Arbeiter Kaufmänniſche Angeſtellte Techniſche Angeſtellte 1109 3 Alle anderen Berufsgruppen 1015 28 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 25 366 Männer und 6253 Frauen, auf die Landgemeinden 7127 Männer und 1656 Frauen. Un⸗ terſtützung bezogen 19 197 Arbeitſuchende, und zwar 9066 Arbeitsloſen⸗ und 10 131 Kriſenunterſtützung. Zu den Unterſtützungsempfängern kamen noch 23 621 zuſchlags berechtigte Angehörige. Vom Mannheimer Hilfswerk Ueber 3000 Anweiſungen auf Einzelſtücke wurden in den erſten drei Wochen nach Schluß der Samm⸗ lungen beim Mannheimer Hilfswerk eingelöſt. Be⸗ ſonders begehrte Artikel, wie Anzüge, Kinderſtiefel und Bettzeug, ſind ſchon„ausverkauft“. Im Lager wird immer noch eifrig an der Herrichtung defekter Stücke gearbeitet, womit ſechs Näherinnen, drei Schneider und drei Schuhmacher als Pflichtarbeiter beſchäftigt ſind. Etwa hundert Hilfsbedürftige kom⸗ men täglich nach E 5, wo ſich das Lager des Hilfs⸗ werks befindet. Leider müſſen die dort ehrenamtlich beſchäftigten Hilfskräfte manche unberechtigte Vor⸗ würfe hinnehmen, weshalb nochmals ausdrücklich rauf hingewieſen ſei, daß ſie für ihre Tätigkeit keinerlei Vergütung erhalten. * * Schaufenſter durch Auto zertrümmert. Sonn⸗ lag mittag ſtießen an der Ecke O 1/ R 2 zwei ſerſonenkraftwagen zuſammen. Der eine kam aus Richtung R 2/2 2, der andere von 1 /R 2. Bei dem Zuſammenſtoß geriet der eine Kraftwagen auf den Gehweg und zertrüm⸗ merte ein Eckſchaufenſter des Sübfrüchte⸗ geſchäfts von Reitlinger. Beide Autos erlitten leichte Beſchädigungen. Perſonen kamen nicht zu Schaden. 8— o 00 e 15 2 e 9979 3193 I . ſionierter Gendarmeriekommiſſar. Die badischen Brauer prokeſtieren gegen die untragbare Aeberbeſteuerung des Bieres f Am 2. Dezember fand im Tiergartenreſtaurant in Karlsruhe eine überaus ſtark beſuchte Lan⸗ des verſammlung der badiſchen Brauer ſtatt, an der auch Vertreter der Landwirtſchafts⸗ kammer, Handelskammer, Handwerkskammer, des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Induſtrieller, der Malz⸗ fabriken, und des Hopfenhandels teilnahmen. Der Vorſitzende, Brauereidirektor Karl Schrempp, wies einleitend darauf hin, daß die dringende Not des Braugewerbes die Zuſammenkunft erfordert habe. Die Zunahme der Arbeitsloſigkeit und die geſchwächte Kaufkraft der Bevölkerung in Deutſch⸗ land mache ſich ſeit 1929 im Bierabſatz fühlbar, der durch die ſeit 1930 wiederholt vorgenommenen Erhöhungen der Reichs- und Gemeindebierſteuer und das dadurch bedingte Hinaufſchrauben des Bierpreiſes jetzt ſo erſchreckende Ausmaße ange⸗ nommen habe, daß die einſt blühende Brauinduſtrie raſch dem Ruin entgegengeführt werde, wenn nicht ſchleunigſt Abhilfe geſchaffen wird. Von einer ſol⸗ chen Kataſtrophe würden außerdem auch die Hopfen und Gerſte bauende Landwirtſchaft, das Gaſtwirts⸗ gewerbe, die Malz⸗ und Maſchineninduſtrie und nicht zuletzt weite Kreiſe des Handels und Hand⸗ werks betroffen. Demnach gelte es jetzt flammenden Proteſt zu erheben. und den Reichs⸗ und Länder⸗ regierungen, den Gemeindeverwaltungen und der geſamten Bevölkerung vor Augen zu führen, daß es allerhöchſte Zeit iſt, die gänzlich verfehlte Bier⸗ ſteuerpolitik zu ändern. Dieſe Ausführungen ergänzte noch ein eingehendes Referat des Syndikus der Zentralſtelle der badi⸗ ſchen Brauinduſtrie, Rechtsanwalt Dr. Huber, der die ruinöſen Auswirkungen der unvernünf⸗ tig hohen Bierſteuer in unſerm ohnehin ſchwer darniederliegenden Grenzland beleuchtete und die Abhilfeforderungen des Braugewerbes näher um⸗ riß. Nach ſehr anregender und aufſchlußreicher ſach⸗ licher Ausſprache faßte die Verſammlung einſtim⸗ mig folgende Entſchließung: In höchſter Not richten die in Karlsruhe am 2. De⸗ zember 1931 aus allen Landesteilen zahlreich zuſam⸗ mengekommenen badiſchen Brauer an die zuſtändigen Inſtanzen den Hilferuf, noch in letzter Stunde das Steuer herumzuwerfen und den mit der dreimali⸗ gen Bierſteuererhöhung des letzten Jahres be⸗ ſchrittenen Irrweg, der zu einem völligen Fehlſchlag in fiskaliſcher Beziehung und zu einer ſchweren Er⸗ Angeeigneter Der Rottenmeiſter a. D. Karl N. iſt am 30. März 1904 in Kirchheim bei Heidelberg geboren und iſt der Urkundenfälſchung und des Betruges angeklagt. N. hat in ganz leichtſinniger Weiſe Schulden ge⸗ macht und dabei mit falſchen Angaben vperiert, um die Waren zu erhalten. Kaum hatte er dieſe im Beſitz, ſo wanderten ſie auch ſchon ins Leihamt. Durch ſeine Angabe, daß es ihm als Polizei⸗ beamter leicht falle, in Monatsraten zu bezahlen, bekam er überall gerne Kredit. Er war aber ſo verſchuldet, daß er jeweils außer einer kleinen An⸗ zahlung überhaupt keine Raten bezahlen konnte, wodurch auch eine Anzahl Mannheimer Geſchäftsleute geſchädigt wurde. Der Angeklagte ſtammt aus guter Beamtenfami⸗ lie. Sein Vater, eine hochragende Geſtalt, iſt pen⸗ N. beſuchte 27 Jahre lang die Realſchule und trat dann 1924 in die Polizeiſchule in Karlsruhe ein. Seinem Polizei⸗ hauptmann beichtete er ſeine Schulden. Dem an⸗ gehenden Schupo wurde geholfen. Aber bald darauf geriet er erneut wieder in finanzielle Schwierig⸗ keiten. Der junge Mann war eben ein ſehr ſchlech⸗ ter Mathematiker. In Freiburg wurden zwei Fahrradhändler hereingelegt. 30 Mark zahlte er für zwei Räder an, den Reſt blieb er ſchuldig. Die Räder wanderten ins Verſatzamt in der Breisgauſtadt, worauf ſich N. Wäſche im Werte von 91 Mark anſchaffte. Der Lieferant erhielt die erſte Rate mit 23 Mark bezahlt. Als Rottenmeiſter nach Mannheim verſetzt, galt ſein erſter Beſuch einem Warenhaus, wo er unter Berufung auf ſeine Eigenſchaft als Polizeibeamter die von ihm gewünſchten Gegenſtände anſtandslos erhalten hat. Meiſtens verpfändete er ſofort die Waren, um Bargeld zu haben. Bei einer anderen Firma kaufte er einen Anzug um 108 Mark, ein Paar Schuhe und ein Sporthemd zum Geſamtpreis von 28 Mark. Eine Firma, die klagend vorging, er⸗ hielt den vollen Betrag ihrer Forderung. Bei der Vernehmung des Angeklagten ſtellte ſich heraus, daß dieſer i in zwei Monaten ſechs Anzüge auf Abzahlung bei hieſigen Firmen gekauft hatte. Mehrere der Anzüge wanderten ins Verſatzamt. Ebenſo verhielt es ſich mit zwei Photoapparaten und mit, einer Armbanduhr. Außerdem gelang es ihm, Darlehen in drei Fällen in Höhe von zuſammen 380 Mark zu erhalten. Wie der Vorſitzende des Schöffengerichts, Amtsgerichtsdirsktor Dr. Kley, feſtſtellte, handelte es ſich im ganzen um 1611 Mark, von denen N. 350 Mark bezahlt hat. Der Angeklagte iſt reuig und geſtändig und teilte mit, daß er während ſeiner Unterſuchungshaft zehn Gläubiger voll befriedigt habe. Er werde verſuchen, auch ſeine übrigen Schulden bald zu be⸗ gleichen. Obwohl 27 Jahre alt, machte er einen faſt knabenhaften Eindruck. Er iſt nicht unſympathiſch und war auch beſtrebt, die vielen Fragen des Vor⸗ ſitzenden wahrheitsgemäß zu beantworten, ſo daß die beiden Belaſtungszeugen entlaſſen werden konnten. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey zog ſtrafmil⸗ dernd die Leichtigkeit in Betracht, mit der N. überall Kredit erhielt. Strafverſchärfend aber ſei der Um⸗ ſtand, daß der Angeklagte als Rottenmeiſter ſich ſeiner ſtrafbaren Handlungen bewußt geweſen ſei. Sein Antrag lautete auf ſechs Monate Gefängnis. Das Urteil: Der Angeklagte wird wegen Unterſchlagung in ſechs Fällen zu einer Geſamtgefängnis⸗ ſchütterung und Exiſtenzgefährdung des Braugewer⸗ bes geführt hat, endlich aufzugeben. Der durchſchnitt⸗ liche Abſatzrückgang von 40,8 v. H. im letzten Kalendervierteljahr im Reich iſt in Baden und Heſſen mit 52 v. H. weit überholt worden und hat jetzt in unſerm Grenzland erſchreckende Ausmaße, vielfach bis zu 8a v., angenommen. Zugegeben, daß die allge⸗ meine wirtſchaftliche Depreſſion, die Arbeitsloſigkeit und der Einkommenſchwund den Bierkonſum ungünſtig beeinfluſſen; die jetzige Abſatzkataſtrophe iſt und bleibt jedoch eine Folge der weit überdrehten Bierſteuer⸗ ſchraube, wie der Verlauf der Abſatzkurve ſeit dem Inkrafttreten der Reichsbierſteuererhöhung am 1. Mai 1930 deutlich vor Augen führt. Durch die unvernünftige Finanzpolitik hat man das Vier, das deutſche Volksgetränk ſeit Jahrhunder⸗ ten, wettbewerbs- und konſumunmöglich gemacht und damit den Grundſatz der gerechten Steuerverteilung aufs gröblichſte verletzt. Dabei iſt badiſchen Gemein⸗ den, mehrfach gegen ihren Willen, die Gemeindebier⸗ ſteuer mit dem Höchſtſatz von der Reichs⸗ und Länder⸗ regierung, im Gegenſatz zu Württemberg und Bayern, aufgezwungen worden unter der Androhung, ihnen ſonſt die ſtaatlichen Zuſchüſſe für Wohlfahrtslaſten zu perren. Dieſe das Siebenfache der Vorkriegs⸗ belaſtung betragende und den Vorkriegspreis der Brauereien überſteigende Doppelbeſteuerung hat die Abſaßzmöglichkeiten ſyſtematiſch zerrüttet und außerdem dem Reich keine Mehr⸗, ſondern Mindererträge ge⸗ bracht. Die Not unſerer Brauereien, vor allem auch der gerade in Baden noch überwiegend vorhandenen mitt⸗ leren und kleineren Betriebe nimmt täglich größeren Umfang an und führt von der bereits ſehr ſtark vor⸗ geſchrittenen Schrumpfung zum Zuſammenbruch, wenn nicht auf raſcheſtem Wege Abhilfe erfolgt. Die⸗ ſes ſyſtematiſche Zugrunderichten eines Gewerbes ſteht in ſchroffem Widerſpruch zu der von der Reichsregie⸗ rung wiederholt betonten Mittelſtandsfreundlichkeit, wobei zu berückſichtigen iſt, daß auch unſere Gaſt⸗ ſtätten mit ihren zahlreichen Angeſtellten und Ar⸗ beitern ebenfalls zum Mittelſtand zählen. Mit dem Ruin des Braugewerbes, das in der Volkswirtſchaft eine wichtige Schlüſſelſtellung einnimmt, iſt auch das Brotloswerden zahlreicher Arbeitnehmer, neben ſchwer⸗ ſter Schädigung des Gaſtwirtsgewerbes auch eine ſolche der Landwirtſchaft, der Malzfabriken, der Brauerei⸗ maſchineninduſtrie und des Handwerks und damit ein Verſiegen vieler früher ergiebigen Steuerquellen ver⸗ bunden. Statt Stützungsaktionen belebe man den Gerſten⸗ und Hopfenmarkt durch Förderung des Bier⸗ abſatzes. Dem fiskaliſchen Mißerfolg der Ueberbeſteuerung und den damit verbundenen erſchreckenden Wirtſchafts⸗ ſchaden kann nicht anders abgeholfen werden, als durch einen radikalen Abbau der Bierſteuer. Roltenmeiſter ſtrafe von ſechs Monaten und zu den Koſten verurteilt. Zwei Monate der Unterſuchungshaft werden abgerechnet. Der Haftbefehl wird aufgehoben. In der Begründung des Urteils wurde aus⸗ geführt, daß ein Gnadenerlaß nur dann gewährt wer⸗ den kann, wenn ſich N. in der Folgezeit ſehr gut führe. Der Vorſitzende ermahnte den Angeklagten, ſich deſſen ſtets eingedenk zu ſein und ſeinem alten Vater keine Schande und keine Sorgen mehr zu be⸗ reiten. Hocherfreut über den glücklichen Ausgang dieſes Prozeſſes erklärte ſich der Vater unter Tränen ſo⸗ fort bereit, ſeinen Sohn wieder in ſeinem Hauſe aufzunehmen. Vater und Sohn konnten dann zu⸗ ſammen den Gerichtsſaal verlaſſen. ch. Strafkammer In Nr. 437 vom 22. September wurde über den Fall Hofmann bzw. den Konkursfall der Labora⸗ toriumsbedarfs⸗ GmbH. in Mannheim berichtet. Der Angeklagte wurde, nachdem er von verſchiedenen An⸗ klagen freigeſprochen worden war, lediglich wegen eines verſuchten Betrugs und wegen des Konkurs⸗ vergehens der nicht genügenden Buchführung ver⸗ urteilt. In dieſen Tagen fand nunmehr über die von dem Angeklagten eingelegte Berufung Verhandlung vor der Strafkammer des Landgerichts ſtatt, wobei der Angeklagte unter Aufhebung des Urteils des Schöffengerichts von der Anklage des Betrugsver⸗ ſuchs freigeſprochen und wegen des Konkurs⸗ vergehens zu einer Geldſtrafe verurteilt wurde, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gilt. Die Koſten der Berufungsinſtanz fielen der Staatskaſſe zur Laſt. In dem Bericht über die Verhandlung vor dem Schöffengericht wurde ausgeführt, daß es zu heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Kuhn⸗Ludwigshafen a. Rh. und dem Vorſitzenden wegen der häufigen Einwürfe des Verteidigers gekommen ſei. Dieſe Bemerkung hat zu verſchiedenen Mißdeutungen geführt. Der Verteidi⸗ ger hat aber lediglich im Intereſſe ſeines Mandanten gehandelt. Weihnachts und Neujahrsverkehr bei der Poſt Die Poſt bittet, mit der Verſendung der Weihnachtspakete möglichſt frühzeitig zu beginnen, ſonſt ſtauen ſich die Pakete in den letzten Tagen vor dem Feſt und gelangen mit Verzögerung in die Hände der Empfänger. Ferner wird gebeten, für die Pakete recht dauerhafte Verpackungsſtoffe zu verwenden, die Aufſchrift haltbar anzubringen und den Namen des Beſtimmungsortes, ſoweit notwen⸗ dig unter näherer Bezeichnung ſeiner Lage, beſon⸗ ders groß und kräftig niederzuſchreiben. Auf dem Paket iſt die vollſtändige Anſchrift des Abſenders anzugeben und in das Paket obenauf ein Doppel der Aufſchrift zu legen. Ebenſo müſſen die Päckchen haltbar verpackt und gut verſchnürt werden. Etwaige Hohlräume ſind mit Holzwolle oder anderem Füllſtoff auszufüllen, damit die Sendungen bei der Beförde⸗ rung in Säcken und beim Stapeln nicht eingedrückt werden können. Sie müſſen deutlich als„Brief⸗ päckchen“ oder„Päckchen“ bezeichnet ſein. Am Donnerstag, 24. Dezember, wird bei den Poſtanſtalten wie in den Vorjahren der Dienſt im Verkehr mit dem Publikum eingeſchränkt. U. a. wer⸗ den die Poſtſchalter im allgemeinen nur bis 16 Uhr offengehalten. Im Telegrammannahme⸗ und Fern⸗ ſprechdienſt treten keine Beſchränkungen ein, Abbau der ſtädtiſchen Tarife wird vom G. D. A. gefordert In einer Vertrauensmännerſitzung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, Ortsgruppe Mannheim, berichtete Gau⸗ geſchäftsführer Kempf über die Tariflage in Mannheim und die damit zuſammenhängenden Ge⸗ haltskürzungen, außerdem über das Ergebnis u den Verhandlungen des Wirtſchaftsbeirates. Nach einer ſehr lebhaften Ausſprache ſind die Angeſtellten der Auffaſſung, daß die Stadtverwaltung bei der Preisſenkung mit gutem Beiſpiel vorangehen müſſe. Es wird deshalb gefordert, daß die ſtädtiſchen Tarife für Gas und elektri⸗ ſchen Strom eine Herabſetzung erfahren müßten. Der von der Stadt neuerdings wieder veröffentlichte Stromverbilligungstarif bringe für die Arbeitneh⸗ mer inſofern keine Erleichterung, als dieſer Tarif aufgebaut ſei nach einem Groß⸗ und Luxusver⸗ brauch. Dieſer Stromtarif enthält auch inſofern eine Ungerechtigkeit, als er ſich nicht nach der Größe der Wohnung, ſondern nach dem Mietpreis richtet, wo⸗ bei alſo die Neubaumieter, die ohnehin ſchon die hohen Mieten zu zahlen haben, benachteiligt wer⸗ den. Nachdem nun auch in den öffentlichen Betrieben der Gemeinden die Rationaliſierung und Mechani⸗ ſierung durch die Einführung der modernſten Ma⸗ ſchinenanlagen geſichert und damit eine Verbillt⸗ gung von Gas und Elektrizität ohne weiteres ge⸗ währleiſtet iſt, müſſen jetzt auch die Auswirkungen dieſer Maßnahmen durch verbilligte Preiſe den Ein⸗ wohnern zugute kommen. Die Ortsgruppe Mann⸗ heim des G. D. A. wird deshalb mit einer entſpre⸗ chenden Eingabe an die Stadtverwaltung heran⸗ treten. * * Geſellſchaftsfahrten zu Weihnacht. Die Reichs⸗ bahndirektion Berlin macht darauf aufmerkſam, daß die Fahrpreisermäßigung für Ge⸗ ſellſchaftsfahrten, ebenſo für Schul⸗ und Jugendpflegefahrten, auch während der bevorſtehenden Weihnachtszeit gewährt wird. Es wird jedoch dringend empfohlen, die Fahrten beim Abgangsbahnhof rechtzeitig anzumelden. Dieſe Be⸗ kanntmachung der Reichsbahn wird vielen Weih⸗ nachtsreiſenden, vor allem den in Gruppen reiſen⸗ den Winterſportlern, ſehr willkommen ſein. Für Geſellſchaftsfahrten wird ſchon von 15 Teilnehmern ab eine Fahrpreisermäßigung von 25 Prozent ge⸗ währt. Bei größerer Teilnehmerzahl erhöht ſich auch die Ermäßigung. * Kellerbrand. Samstag vormittag geriet ver⸗ mutlich durch Einwerfen eines noch brennenden Gegenſtandes in ein Kellerloch das zum Ausſtopfen benutzte Stroh in Brand. Die Gefahr wurde durch die um 10.04 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem kleinen Löſchgerät beſeitigt. Jamilienchronik * Ihren 80. Geburtstag feiert am heutigen Montag Frau Kath. Brunner Wwe., die frühere Inhaberin der Privat⸗Penſion in 8 2, 1, in voller geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit. Die jetzige Wohnung iſt 0 7, 1. Der„Kupferne Sonntag in Ludwigshafen —0— Ludwigshafen, 6. Dez. Der„kupferne Sonn⸗ tag“ zeigte auf den Straßen wohl ſtärkeren Betrieb als an ſonſtigen Sonntagen. Aber die Kaufluſt war in allen Geſchäftszweigen gering. Der Beſuch aus⸗ wärtiger Käufer ſtand hinter dem der Vorfahre ganz erheblich zurück. Viel Schuld an dem ungünſtigen Er⸗ trag des zweiten Adͤventsſonntags trug die abſcheu⸗ liche Witterung, die vor allem den Fremdenverkehr beeinträchtigte. —— Was hören wir? Montag, 7. Dezember Frankfurt .15: Frühkonzert auf Schallplatten.— 12.05: Schall⸗ plattenkonzert.— 15.20: Welche Bücher ſchenke ich meinen Kindern?— 16.00: Unterhaltungskonzert.— 18.40: F. Zin⸗ kand: Ein Gefangener des Alltags.— 19.45: Dr. Laven: Rund um die Hauptwache.— 20.05: V. Montagskonzert. — 21.50: Ludovie, Novelle von E. Hello. Sprecher O. Berm⸗ ſtein. Heilsberg .30: Turnſtunde für dite Hausfrau.— 11.15: Wie ver⸗ werte ich am rentabelſten meine Kaninchen?— 19.05: Mit⸗ tagskonzert.— 16.15: Knabenchor der Rechtſtädt. Mittel⸗ ſchule.— 16.45: Unterhaltungsmuſik.— 18.50: Gedenktage der Woche.— 19.90: Bunte Stunde.— 21.15: Flötenkonzert. — 22.50: Tanzmuſik. J Langenberg ö .05: Morgenkonzert auf Schallplatten.— 13.05: Mit⸗ tagskonzert.— 15.50: Für die Kleinſten.— 16.20: Jugend muſiziert für öte Jugend.— 17.00: Veſperkonzert.— 20.003 Collegium muſicum.— 29.00: Konzert. München 12.30: Unterhaltungskonzert.— 13.10: Aus neueren Operetten.— 16.20: Konzertſtunde.— 17.20: Veſperkonzert. — 19.30: Unterhaltungskonzert.— 21.20: Virtuoſen als Komponiſten. Sübfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.95: Pietro Mascagni. — Anſchl. Ilja Livpſchakoff und ſein Orcheſter(Schallplot⸗ ten].— 13.30: Die Oper von heute abend.— 17.05: Nach⸗ mittagskonzert.— 18.40: Dr. Dinkel: Vom Schenken, Kau⸗ en und Umtauſchen.— Weiteres Programm ſiehe Frank⸗ furt. Wien 11.30: e e— 13.10: Bauernmuſik.— 18.202 Brüderchen und Schweſterchen— Märchenſpiel für Kin⸗ der— 15.55: Jugendſtunde— 17.10: Nachmittagskonzert.— 19.45: Wiener Volksmuſik— 21.15: Freiluftmuſik und Tänze— 22.35: Tanzmuſik. Aus Mannheim i 19.40:„Hanns Glückſtein⸗Gedenkſtunde“.„Funkſchprüch aus de Palz“. Mitwirkende: Dr. Heinz Orbe fein leitende Worte) Fritz Fegbeutel, Elſe Wagner. Das Flora⸗ Quartett unter Leitung von Muſikdirektor Fr. Gellert, Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: 18.30: Volkstüml. Muſik aus auderen Ländern.— 20.00 Italieniſche Opernmuſik. . 16 1 0 5 rag: 18.30: Deutſche Sendung: H. Weinhuber: Stor⸗ ſchutz beim Rundfunkempfang. 19 95 5 1 5 17.30: Konzert.— 21.00: Leichte und volkstümliche uſtk. Sottens: 18.00: Orcheſterkonzert. Straßburg: 18.00 und 19.00: Inſtrumentalkonzert,— 21.30: Humoriſtiſcher Abend. RADIO Breitestr.. 6 31.7 MOHNEN Konzert. Neueſte Schallplatten.: Kaller, Erna 4. Seite/ Nummer 567 — Montag, 7. Dezember 1931 — Geſchäftsſtenographen⸗Prüfung An der 22. Prüfung des Stenographi⸗ Ich en Pr uf ungsamtes, die am Samstag, 21. November in der Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule ſtattfand, nahmen insgeſamt 151 Prüflinge(letzte Prüfung: 212) teil, von denen 101867 v. H. beſtanden(letzte Prü⸗ fung: 149 70 v..). In der Vorprüfung für 120 Silb en waren insgeſamt 113 Teilnehmer zu verzeichnen. Die Arbeiten folgender 76 Teilnehmer konnten für beſtanden erklärt werden: Hedwig Binder, Friedrich Black, Helmut Boſſert, Eliſa⸗ beth Brand, Maria Breunig, Hellmut Brunner, Martha Buchter, Elfriede Danner, Sofia Deckers, Anna Dick, Hed⸗ wig Dietrich, Maria Dinges, Gertrud Döpke, Lotti Ehret, Ferdinand Elſer, Maria Fiſcher, Hermine Frank, Erna Franke, Hedwig Frick, Gertrud Gärtner, Gertrud Geier, Johanna Gottmann, Marie Greulich, Gertrud Günnemann, Irmgard Hartmann, Mathilde Heinz, Hildegard Hemmlein, Hanni Hennig, Maria Hennrich, Maria Hiemenz, Lotte Hiller, Ing Honacker, Gertrud Huber, Erna Jakob, Ernſt Jakob, Roſa Katſer, Luiſe Keppel, Wilhelm Kiefer, Hanni Klein, Gertrud Klibſtill, Gertrud Koch, Maria Kühnle, Elfriede Leber, Roſel Metz, Richard Oechsner, Elfriede Peter, Otto Pfiſterer, Friedrich Wilh. Preſtel, Gertrud Pütt, Ella Rudy, Marianne Rümmelin, Erna Scharer, Käthe Schließmann, Katharina Schmich, Gertrud Schmid, Ludwig Schmidt, Julius Schneider, Maria Schreck, Eliſabeth Schu⸗ lex, Erika Schütt, Heinrich Spendler, Wilhelm Spendler, Eliſabeth Staiger, Fritz Staudinger, Annelieſe Teſſendorf, Otto Ullrich, Ferdinand Unſer, Friedel Unſer, Paul Walter, Wilhelmine Wedemann, Maria Weippert, Erna Welker, Karl Winkler, Gerhart Wolf, Rolf Zabel, Guſtav Zepp. In der Abteilung für 150 Silben ſchrieben 25 Teilnehmer. Davon beſtanden die nach⸗ ſtehend bezeichneten 18 Prüflinge: Emilie Fauſt, Olga Herrmann, Anny Hildenbeutel, Gliſabeth Jung, Irma na Klötzke, Hedwig Lehmann, Irmgard Leypoldt, Willi Lieſer, Arthur Mayer, Irma Munz, Franziska Pichel, Anna Roos, Maria Scheurer, Wil⸗ Helm Schmitt, Luiſe Schneider, Valerie Spieß, Wil⸗ helm Stutz. Die Abteilung für 180 Silben hatte 9 Teilnehmer. Die Arbeiten der folgenden 4 Prüflinge genügten den geſtellten Anforderungen: Elſa Garther, Hugo Gekeler, Erna Kweſeleit, Liſa Walther. In der Klaſſe 200 Silben ſchrieben 2 Teil⸗ nehmer, von denen 1 beſtand: Käthe Eckardt. Die Abteilung 220 Silben hatte 2 Teil⸗ nehmer, die beide beſtanden: Märta Hoerz, Luiſe Müller. Wir hörten Die Handelskammer 1 Im Rahmen des Gemeinſchoftsprogrommes„Aus dem Teben in Staat und Wirtſchaft“ der deutſchen Schulſunk⸗ ſender brachte Frankſurt ein von faſt ſämtlichen deutſchen Sendern übernommenes Hörbild„Die Handelskammer“. Dr. Paul Laypen hatte das Mikrophon in dem Fronk⸗ ſurter Handelskammergehäude aufgeſtellt, um in einem Zwiegeſpräch mit ihrem Vorſtand das Weſen der deutſchen Handelskammern, die öffentlich⸗rechtliche Verbände zur Ver⸗ tretung der Intereſſen des Kaufmannsſtandes ſind, klarzu⸗ legen. Nicht beſſer hätten die Hörer eingeführt werden können, als durch dos Belauſchen einiger Unterredungen des Leiters der Kammer mit auskunftheiſchenden Mit⸗ gliedern. Durch das Ungezwungene der Unterhaltungen wirkte die Uebertragung, die Einblicke in den vielſeitigen Aufgabenkreis gaben, ſehr lebendig. Der Börſe, deren Verwaltung in Frankfurt die Handelskammer unter ſich hat— die Frankfurter Handelskammer entwickelte ſich aus dem ſchon ſeit dem Jahre 1707 beſtehenden Kollegium der„Börfenvorſteher“—, wurde ebenfalls ein kurzer Be⸗ ſuch obgeſtattet. Allerdings mußte man ſich hier auf einige Erläuterungen beſch ken, da die immer noch herrſchende Börſenruhe einen Ausbau des Hörbildes nicht zuließ. Weihnachtsoratorium 5 Bel einiger Fühlungnahme der Programmleitungen Hätte es eigentlich nicht vorkommen dürſen, daß zwei deut⸗ ſche Sender on ein und dem ſelben Tag das gleiche Werk in Uraufführung herausbrachten. Hamburg und München ſand⸗ ten das„Weihnachtsorgtorium“ op. 17 von K. Thomas in ein⸗ ſtündigem Abſtand. Der Komponiſt, der ſich ſehr erfolgreich Jer alten Chormuſik zuwandte, die er neu belebte und zu Werken umſchuf, die modernes Empfinden mit alter Muſik⸗ Fultur auf das wirkungsvollſte verbinden, hat ſein neues Weihnachtsoratorium nach den Worten des Evangeliſten ür ſechsſtimmigen-cappella⸗Chor geſchrieben. Obgleich dgs Werk klanglich außerordentlich viel zu bieten hat und eine Aufführungszeit von nicht einmal einer Stunde er⸗ fordert, verlangt es von dem Hörer ſtarke Konzentration und Aufmerkſamkeit. Kleine Nachrichten Todesſturz aus dem Fenſter * Karlsruhe, 6. Dez. Der frühere Rektor der Lindenſchule, Karl Kirſch, iſt auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen. In der Nacht zum Samstag ſtürzte er aus einem Fenſter ſeiner im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung in der Gartenſtraße in den Hof und zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzun⸗ gen zu, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. Herr Kirſch, der ſeit geraumer Zeit ſchwer leidend war, mag wohl in einem Anfall von Atemnot ans Fenſter gegangen ſein und infolge Schwäche das Gleichgewicht verloren haben. Er hat ein Alter von 80 Jahren erreicht. Gebürtig in Gütenbach(Amt Mosbach) als Hauptlehrersſohn, hat Rektor Kirſch 50 Jahre im Dienſte der Volksſchule zugebracht, davon allein 45 Jahre in Karlsruhe, wo er 1919 in den Ruheſtand trat. Die Finanzlage Frankfurts * Frankfurt a.., 6. Dez. In der füngſten Sitzung des Hauptausſchuſſes der Stadt⸗ berordnetenverſammlung machte der ſtell⸗ vertretende Kämmerer, Stadtrat Müller, auf Grund eines volksparteilichen Antrages eingehende Mitteilungen über bie Finanz⸗ und Kaſſen⸗ age der Stadt Frankfurt. Danach beträgt die Geſamtverſchuldung der Stadt 278 Millionen Mk. Darunter befinden ſich als kur zfriſtige Schulden etwa 74 Millionen Mark, die nach wie vor die Finanz⸗ lage der Stadt ſchwer gefährden. Was die Kaſſen⸗ machkommen könne und er glaube, daß man über die nächſten Schwierigkeiten hinwegkommen werde. In der Sitzung ſtand auch die Frage der Wechſel⸗ proteſte zur Debatte, nachdem die Stadtverord⸗ metenverſammlung verlangt hatte, daß derartige Vorkommniſſe, die den Kredit und das Anſehen der Stadt ſchädigten, in Zukunft zu vermeiden ſeien. Der ſkellvertretende Kämmerer gab die beruhigende Er⸗ klärung ab, daß alle Maßnahmen in dieſer Hinſicht getroffen ſeien. 5* Durlach, 5. Dez. Eine bieſige Witwe machte dle Anzeige, daß ſie von einem Lokomotivführer und einem Händler aus Karlsruhe durch Vorſpiegelung 3000 Mark bewogen und um dieſen Betrag ge⸗ lage betrifft, ſo erklärte Stadtrat Müller, daß die Stadt Frankfurt nach wie vor ihren Verpflichtungen falſcher Tatſachen zur Herausgabe von insgeſamt Nikolausfeſt beim Hausfrauenbund Am Samstag war St. Nikolaus ein vielbeſchäftigter Mann. Der Mannheimer Hausfrauen bund hatte ihn gleich für den ganzen Nachmittag beſchlagnahm und die Kinder der Mg lieder zu einer fröhſichen Unter⸗ haltung eingeladen. Lautenſchläger ſang als Weihnachtsengel das Wiegenlied von Reger und„Chriſt⸗ Nr Frl. nacht“ von Cornelius. Dann ſpielte das Jazz⸗Orcheſter des Fröbelkindergartens die Ouvertüre mit *. Triangel und Trommelſchlag, worauf ſſch auf der Bühne die Geſchichte vom Struwwelpeter und ſeinen Geſährten abſpielte. Es war ein lebendiges Bilderbuch, zu dem Frau Kolmar die Verſe las. Da fehlte nicht der böſe Friede⸗ rich, der mit ſeiner Peitſche gar fürchterlich wütete, und auch nicht Paulinchen mit dem Feuerzeug. Die drei böſen Buben, die den Mohrenknaben verſpotteten, wurden vom großen Nikolaus ins Tintenfaß getunkt. Ebenſo betrüb⸗ lich war das Ende beim Daumenlutſcher, dem der Schnei⸗ der mit der großen Schere einfach die beiden Daumen ab⸗ ſchnippte und gar die Geſchichte mit dem Suppenkaſpar. Da waren die kleinen Zuſchauer doch froh, als die ganze Geſellſchaft wieder heil und ganz ſich zum Schlußbild verſammelte. Schülerinnen der Schule für Körperbildung und Tanz non Flora Weil füllten mit paſſenden Darbietungen das Programm aus. Hier gefielen beſonders der Hampel⸗ männertanz und der Tanz der Zwerge. Und dann kam Nikolaus mit dem großen Sack und der Rute, verlas aus einem ſchwarzen Buch die Miſſetaten der böſen Buben und Mädels, vergaß aber auch nicht Lob zu ſpenden für die Kinder, die im goldenen Buch eingetragen waren. Einige beherzte Knirpſe ſagten Gedichte auf, wobei ſich ihre Spe⸗ külation auf ein beſonderes Honorar als richtig erwies. Als ſich dann der„Belzenickl“ anſchickte, ſeinen Rundgang durch den Saal zu machen, wurden die Buben etwas klein⸗ lauter und die Mädels noch ängſtlicher. Aber es iſt keinem etwas geſchehen. Der Griff in den Krabbelſack wurde ſo⸗ gar den kleinen Sündern geſtattet, die ſich vorſichtshalber unter den Tiſch verkrochen hatten. So nahm der Nikolaus⸗ Nachmittag, der den Goldſaal des Apollo⸗Theaters voll⸗ beſetzt ſah, für alle Beteiligten ein gutes Ende. Daß ein⸗ mal der Ehriſtbaum umfiel, ſtand zwar nicht auf dem Pro⸗ gramm, zeigte aber, daß elektriſche Kerzen für zum Um⸗ follen neigende Weihnachtsbäume beſonders geeignet ſind. el. Der Vazar des Diakoniſſenmutterhauſes am 2. und 3. Dezember bekam dadurch eine künſtleriſche Note, daß an beiden Abenden eine mu ſikaliſche Unterhaltung dargeboten wurde. In dankenswerter Weiſe haben ſich Künſtler von Ruf zur Verfügung geſtellt, um damit dem Werk zu dienen und dem Zweck des Bazars zum Ziele zu verhelfen. So bot Fräulein Luiſe Frank aus Neuſtadt a.., eine feinſinnige Pianiſtin, mit dem Vortrag„Der heilige Franziskus über die Wogen ſchrei⸗ tend“ von Liſzt einen ebenſo eigenartigen wie ſeltenen Genuß. Frau Major Rode, die ihre prächtige Alt⸗ ſtimme für Lieder von Reger und Wolf in den Dienſt der guten Sache ſtellte, iſt allmählich bei allen caritativen Ver⸗ anſtaltungen in Mannheim eine bekannte und begehrte Perſönlichkeit geworden. In Frau Dr. Gumper z, die in dieſem Kreis zum erſten Mal künſtleriſch auftrat, konnte man eine ebenſo ſympathiſche wie anſprechende Sopranſängerin kennen lernen, die mit ihren Schubert⸗ liedern reichen Beifall erntete. Bei Hauptlehrer Helmut Müß ig, einem alten Freund des Diakoniſſenhauſes, der mit feinem warmen und kraftvollen Bariton das Früh⸗ lingsfeſt von Schumann und den ſchwierigen Nöck von Loewe zum Vortrag brachte, erkannte man das ſorgfältige Studium und die künſtleriſche Reife. Auch die Lichtbilder des Landgerichtsrats v. Frankenberg zeigten eine ganz perſönliche Note und übten darum auf die dankbaren Juſchauer eine nicht geringe Wirkung aus. Der zwette Abend war anderer Art, aber er ſchuf doch die gleiche Atmosphäre einer erfreulichen Höhenlage. Herr und Frau Dr. Klavehn brachten die Schubert⸗Sonatine g. moll in ſeinſtem Zuſammenklang ſehr ſympathiſch zum Vortrag, während Frau Eliſabeth Helffer ich mit ihrem Melodrama„Enoch Arden“, 2. Teil, Enochs Heimkehr, die Herzen erſchütterte und bei vollem Einſatz ihrer Perſön⸗ lichkeit die Hörer im Bann hielt, wobei das kongenitale Spiel von Frau Luiſe Schatt⸗Eberts den Eindruck wunderbar vertiefte. Daß ein kleines Orcheſter von Schü⸗ lern des Gymnaſiums mit Flöte, Horn, Klavier, Geige und Cello ſich in den Dienſt der Diakonie ſtellte, war etwas ganz Neues und wirkte durch die Friſche des Vor⸗ trags ſehr erfreuend. Dadurch, daß die Nothilfe ſo viel⸗ ſach ihre Gaben, auch die des Geiſtes und der Kunſt, ſo ſelbſtlos zur Verfügung ſtellt, gibt dieſem Winter ein ganz beſonderes Gepräge, das geeignet iſt, die harten Hem⸗ mungen ſiegreich zu überwinden. Elternabend der Handelsſchule Mannheim „Niemand tauget ohne Freude!“— Dieſen kleinen und doch ſo inhaltsſchweren Satz prägte einſt Walter von der Vogelweide. Dieſe vier ſinnvollen Worte wählte Direktor Mich. Hauck als Parole für den Elterna bend, den die Höhere Handelslehranſtalt und Han⸗ dels ſchule 1 am Mittwoch im großen Saale des Kol⸗ pinghauſes veranſtaltete. Das überraſchend große und gut beſetzte Orcheſter unter der bewährten Leitung des Handels⸗ ſchulaſſeſſors K. E. Gersbach eröffnete die reichhaltige Programmſolge mit Schuberts Ballettmuſik zu„Roſa⸗ munde“, die bel der guten Schulung und nicht zuletzt einiger über dem Durchſchnitt ausgebildeter und führender Spieler anſprechend zum Vortrag kam. Dieſes Orcheſter, zuſammen⸗ geſetzt aus den z. Zt. zur Anſtalt gehörenden und, was be⸗ ſonders hervorgehoben ſei, ehemaligen Schülern und Schü⸗ lerinnen, bezeichnete Direktor Hauck in ſeiner trefflichen Anſprache als das 5 Symbol der Einheitlichkeit. Rauh und ſtürmiſch ſeien unſere Tage. Feindliche Brüder bekämpften ſich, haßten ſich bis in den Tod. Da gälte es, ſich auf ſein Menſchentum zu beſinnen. An dieſem großen Ziele mitzuarbeiten ſet gerade der Schule gegeben, die mit glei⸗ cher Liebe ihre Kinder liebe und Gemeinſamkeit erſtrebe. Daß dieſe gepflegt und gehegt werde, davon lege neben der Theatergruppe das Orcheſter, das eine Schule in der Schule darſtelle, in der der Baß nicht ſeine eigenen Wege brum⸗ mend gehen und die Trompete losſchmettern könne, Zeugnis ab. Daß der Ruf des Orcheſters über die Wände der Schule gedrungen ſei, beweiſe der überfüllte Saal, der ein wohl⸗ tuendes und harmoniſches Bild der Einheitlichkeit gebe mit den Eltern, den Freunden und beſonders den vielen ehe⸗ maligen Schülern und Schülerinnen, die immer willkom⸗ mene und ſehr gern geſehene Gäſte ſeien. Nicht aus der Moderne, ſondern aus dem frühen Mittelalter habe er die Parole„Niemand tauget ohne Freude“ genommen. Taugen und Tugend ſeien desſelben Stammes. Wenn er von Freude ſpreche, ſo meine er, wie der ſinnigſte und minnigſte aller Sänger nicht jenen tollen Sinnesteufel, ſondern jene reine, helle, kindliche Freude, die aufſauchzt und wie ein Lichtſtrahl beim Durchgang durch ein Prisma ſich in vielfältige Farben bricht. Man fühlte aus den warmen Worten des allſeits beliebten Direktors eine Freude heraus, die auf die Schü⸗ ler und Gäſte überſprang und ein Band knüpfte zwiſchen den Spielenden und den begeiſterten Zuhörern. Vorzügliche ſoliſtiſche Darbietungen . Der Adventszeit Rechnung tragend, ſang Frau Irmgard Gersbach mit ihrem wohl durchgebildeten Sopran Regers 7 ſchädigt worden ſei. und Dr. Alfred Schweickert(Violon⸗ Mit einer„Romanze für zwei Violoncello“ von die drei talentierten Schüler Harry Prokſch⸗ JI. Cello(A I), Georg Zeller II. Cello (III 10) und der feinfühlig begleitende Pianiſt Albert Schönemann(A I J) reichen Beifall. Zwei ehemalige Schüler ſtellten ſich vor in Michael Günther, der das melodiſche„Wiegenlied“(Berſeuſe) von B. Godard ein⸗ drucksvoll und liebevoll auf ſeiner Flöte wiedergab, begleitet von Thea Schmidt. Einen auserleſenen Kunſtgenuß bot das„Trio in-moll“ von A. Arenſky, das mit tiefem muſi⸗ kaliſchen Gefühl und wohlgepflegter reifer Technik wir⸗ kungsvoll zu Gehör gebracht wurde. Ein harmoniſch auf⸗ einander eingeſpieltes Trio bilden der Muſiklehrer der Realſchule Feudenheim, Erwin Stieß, deſſen virtuoſe Technik und Vortragsvermögen ſich feinfühlig anpaßte an das ruhige Spiel des Studienrats Auguſt Krott(Violine) und des temperamentvollen Handelsſchulaſſeſſors Dr. Alfred Schweickert, der neben einer ausgezeichneten techniſchen Reife über einen großen edlen Ton verfügt. Nach dieſen ſoliſtiſchen Darbietungen ergötzte die Theatergruppe mit dem Schwank„Meiſter Schlich“. Handesſchulaſſeſſor Dr. Marx verſtand es als Spielleiter, nicht nur ein paſſendes, leichtes Stück auszuſuchen, ſondern es beſonders humorvoll und ohne„Theater“ aufzuführen. In den reichen Beifall teilen ſich die ehemaligen Schüler R. Hirſch, ein mit allen Waſſern gewaſchener Advokat mit einer umfangreichen Mimik und Verſtellungskunſt, E. Bitſch als Frau Rechts⸗ anwalt und K. Haas, der einen üblen Geſchäftsmann und dummen Lammſtallbeſitzer trefflich mimte, ferner die Schü⸗ ler K. Schmid, der ſeinen Richterdienſt ſchlecht und recht verſah, und E. Diſt ler, ein ebenſo ſchmucker wie geriſſe⸗ ner Hirte. Mit der„Symphonie Dadur No. 104“, unter der ſtraffen Stabführung von K. E. Gersbach eindrucksvoll wiedergegeben, fand der Elternabend einen guten Schluß. 2 1. Karl Riehl cello). Herm. Wenzel fanden Sohn erſticht den Vater * Freudenſtadt, 6. Dez. In Wittendorf wurde der verheiratete Holzhauer Chriſtian Gai⸗ ſer am Vorabend ſeines 60. Geburtstages im Ver⸗ laufe eines Streites von ſeinem 27jährigen Sohn, dem Dachdecker Chriſtian Gaiſer, durch einen Stich ins Herz getötet. Zwiſchen Beiden herrſchte ſeit langem ein geſpanntes Verhältnis, das zurückzu⸗ führen war auf Meinungsverſchiedenheiten wegen der Abtragung des Kaufſchillings für das vom Vater an den Sohn verkaufte Haus und wegen der gemeinſamen Benützung der Geräte. Der gute Freund „Du, haſt du geſehen? Die junge Dame eben hat mich angelächelt.“ „Mach' dir nichts draus. Als ich dich daz erſte⸗ mal ſah, hab' ich direkt vor Lachen gebrüllt!“ * Schwanheim bei Annweiler, 6. Dez. In der vergangenen Nacht entſtand im Anweſen des Land⸗ wirts Philipp Kuntz ein Schadenfeuer, das die Scheune ſamt Inhalt vollkommen einäſcherte. Auch das Wohnhaus hat teilweiſe ſchwer gelitten. Der Schaden wird auf 5000 Mark beziffert. Der Brandgeſchädigte iſt nur gering vexrſichert. DSageolzaleucles Montag, 7. Dezember Nationaltheater:„Der Hauptmann von Köpenick“, Märchen von Carl Zuckmayer, Miete E 14, Sondermiete E 5, An⸗ fang 19.30 Uhr. Planetarium: 20.15 Uhr vierter Experimentalvortrag über „Die Eigenſchaften der Lichtwellen“. Harmonie D 2, 6: Violinkonzert Vaſa Prihoda, 20 Uhr. Kaffee Schleuer J 1, 6: Geſellſchaftstanz, 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlagen ob 20.30 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee; 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Uuniverſum:„Arm wie eine Kirchenmaus“. — Alhambra:„Der brave Sünder“.— Schau⸗ burg:„Dienſt iſt Dienſt“.— Ro xy⸗Theater: „Mitternachtsliebe“.— Gloria⸗Palaſt:„Die große Attraktion“.— Secalo⸗Thenter:„Bomben auf Monte Carlo“.— Palaſt⸗Theater:„Das Ekel“. — Capitol:„Frauen in Gefahr“. Partie Nr. 464 (Gespielt beim Wettkampf Capablanca-Euwe am 16. Juli 1931 in Amsterdam). Weiß: Capablanca. Schwarz: Dr. Euwe. 1. d2 dd 8885 17. KI 12 Sc ce) 2. C2-c 67—e6 18. Dds bx Sb= a6 3. 8108 18 b. 19. Db-bi) Dds b! 4. Ddi-e d7 ds 20. Tal—bi Se3- e 5. C4 d e dh 21. 323—24 Tas—b8 6. LSI—g5 DdsS- d 22. Tb bs 1bS b 7 2 83 Sf e 23. Thi—bi 118 e8 3. 854 Dd6- g6) 24. Se2- 83 16 f6 9. 42 a3 Lba cc HE 25. 1555 116 b6 10. bac 18-15 26. Tbi b a7 bs 11. Des b—0 27. 883 el 176 12. 1213 Sed-d 28. b2- h4= c 13. g2— 84 15 da 29. h4—h5 Kg-/ 14. Dba d5 Ldg I 30. LA l) Tes-es 15. Kel 5 Dgé- d3. 31. Se- 85-+E Schw. gibt auf. 16. 8g1- e2 Sd-e 1. Besser De7.— 2. Sehr gut, wird aber pariert. — 3. Weiß erzwingt Damenabtausch.— 4. Noch ein, facher hy-hG6.— 5. Versehen infolge Zeitnot. Partie Nr. 465 (Gespielt im Wettkampf Capablanca-Euwe am „ 28. Juli 1931 in Amsterdam). Weiß: Capablanca. Schw rz: Dr. Euwe. 1. d2- dd d7- ds 19. LfA E55 fö Nes 2. Sg 13 8g8 60 20. Se4 85 LbA4-e 3. C2— 64 7= c 21. Dbz2 2 Leb 5 4. Sbl ca db cl 22. Lgz2— e 87-86 5. à2— a4 Leg 15 23. De- a/) Kg 7 6. S3-es Sb- d 24. Ibl& b/7-- 1d- d7 7 Ses x4 Dds- 7 25. Tal- bl Das a6 8. g2— 83 27 e 26. Daꝛ2— bas) ITd7 Kb 7 9. dA Nes Sd xe 27. Dba cb Dab 10. Lei- 14 Sto= d 28. Tbl& b7-- Kg7- g8 11. LII— 82 Ls- e 29. Lea co 118—d8 12. Sca ce Sd x eb 30. Tb7 af ds- do 13—0 Der- 85 31. Le6—e4 LS-d/ 14. Sc-e Tag- ds 32. 52—h4 Leg- di 15. DdI e II8—e7) 33. Ta7- 48. Kg8—g7 16. b2—b4 Lei bad 33. e2— es Lida- 17. Dez bz 1716 35. Le-3 Schw. gibt auf. 18. TfI-b) 00 1. Bis hierhin hat sich Schwarz mit Geschick ver- teidigt. Der letzte Zug aber war schwach. Anstatt Le7 mußte Lb geschehen. Nach dem Textzuge kommt Schwarz in Nachteil.— 2. Erheblich besser War Talib. Der Textzug gestattet Schwarz, durch Rochade die Lage etwas zu entspannen.— 3. Dbꝰ bd kann nicht geschehen, wegen der Drohung TdS- di. — 4. Nun erhält Capablanca durch seine geistvolle Spielführung starken Angriff.— 5. Noch energischer waren Tb7xd7 und Dag-ag. Partie Nr. 466. (Gespielt im Großmeisterturnier in Bad Veldes (Bled) am 3. September 1931). Weiß E. Bogoljubow. Schwarz: Dr. A. Aljechin. „Mariä Wiegenlied“, diskret begleitet am Flügel von Dr. 8 1. d2—d4 Sg8 16 ele Le 18 2. 2c 27e 30. Le f= g4 18 3. Sbl es.18—b4 n Kg Is 4. Ddl- 2 d/- ds 32. Les 3 Ks- gb 5. 42 43 Iba es 33, Ib4- ga Kg 7 6. Dez x es Sbs= 6 34. 184 h4 Tds—h8 7. Sg 13 ds ea 35. JTh4-b4 b7= bo 8. Dea x c4—0 36. a8- a4 Tad- 8 9. Lel- 5 h/-h 37. ad- aß bb A 10. LS5— 54 87 5) 38. Tb bf 852 1. Lha-g3 85—4 59. Kei- dl Kf7- 12. Sts es Ddg d 40. Tbs as Thz bz 13. Det dd Scb da 41. Tas a6 Jes 8 14. Tal—el Sd 15 42. Tab x a7 ITfa—hs F h-h5 43. Kd ei 1b2—g2 16. 22—e3 Stö- ds 44. Ta- d7 ese 17. Ter- el 17 16 45. 113—f1 1615 18. Ses-ab 11848 46. Pd7-d 15818 19, e3—e4 Sks g 47. Ids- de. T8 6 20. b2 4 3 Kgs—g7 48. Tde ds K86—17 21 Sgö- 14) Sad 49. 1d8- d 74 Kd7- eb 22 g NI Kg7- 80 50. TId/- 7 Keb—e5 23 2 13 Les d 51. II- di 116 cb 24. 1 4 5 84 52. Kcl-b! Tc6= c3 25. 11-54 eb 5 53. Idl fl Tes 26. A Kg 5 54. III—cl 1133. 27, 82-83 Ld7-c 55. Kbl-aIl Tb xcg8 28. LI e2 Lee 56. W. gibt auf. ö * 1. In einem ernsten Turnier ein recht gewagten Zug, der seinen Grund in der Absicht des Welt. meisters hat, einen Bauern zu gewinnen und die Dame zu tauschen.— 2. Hier kam Sg6— es in Be- tracht.— 3. Bis hierhin hatte Bogoljubow dem Welt⸗ meister gegenüber ein gutes Spiel behauptet. Aben der Textzug ist ein grober Fehler, durch den Alle- chin in Vorteil kommt. Mit f4 ces hatte Bogoljubow das bessere Spiel und gute Aussicht auf Gewinn ge. habt. Nach dem Textzug behält schließlich der Weltmeister das materielle Uebergewicht, das er in genjalem Endspiele zum Siege auszumünzen weiß. Miniatur im Schachspiel. Partie Nr. 240 (Gespleft am 27. Juni 1930 in Swinemünde im Meisterturnier. Weih: H. Wagner. Schwarz: L. Rellstab, 1. e2— e 8g8 16 12. Led da LI—d 2. 4 es So—d5 13. Scg- e2 Sbs=d7 3. d- dad d7= di 14. Lei- Sd-8 4. 881-13 g7= g) 15. Df3— 83 Ldb 4 5. S13—85 h7-h6) 16. Sed 16—15 6. Sg A/ Kessef7 17. fl eit T5888 7. Ddi 13 Sd5—f6 18. C264 dg 8. 25 16 e 19. Lds cod 1g8 8 9. Li- c K7/ 87 20. Tei-es) Dd8—850 10. 0—= c 21. Dga- es h= h 11. Sb 03 d- d 22. Des— es Schw.gibt auf. 1. Besser Les—g4. Der Textzug findet seine 80. sortige Widerlegung.— 2. Hier War dödces und Sbs-es geboten. Der Textzug verliert.— 3. Sehwarz hat keine rechte Verteidigung mehr, die durch den erzwungenen Läuferabtausch stark abgeschwächt worden ist.— 4. Drohend Sb5-+ und Sf6-E mit Damenverlust.— 5. Der Bdd darf nicht geschlagen werden, wegen Matt in drei Zügen. Schachweltmeister Dr. Alexander Aljechin hat durch seinen überlegenen Sieg in Bad Veldes(Bled) im Grobmeisterturnier eine erneute strahlende Probe seines Könnens abgelegt. Dadurch daß Aljechin mit 20% Punkten weitaus die übrigen Großmeister über- flügelte, von denen Bogoljubow mit 15 Punkten den zweiten Platz belegte, hat Aljechin wieder gezeigt, daß er eine Klasse für sich bildet. Fester als je sitzt er im Sattel seines Weltmeistertitels. Alle Versuche, inm diesen zu entreißen, mögen sie kom- men von welcher Seite immer, können nur ein mit- leidiges Lächeln erwecken. ———— Ranneforths Schachkalender 1932. Das für alle Schachspieler wichtige Hand- und Nachschlagebuch Wird für das Jahr 1932 völlig neu bearbeitet am 1. Dezember 1931 erscheinen. An neuen Beiträgen wird der Schachkalender, außer dem bekannten wichtigen Inhalt Wie Kalendarium, Spielregeln, Tur: nieropdnung, Formulre usw. folgende interessante Aufsatze enthalten: Verborgene Eröffnungsfehler (Fortsetzung). Zeitgewäle Turniersysteme von Bf. Buchholz. Ein neues Paarungssystem von J. Qual⸗ ter. Einen theoretischen Aufsatz für Partiefreunde von Rellstab und einen Aufsatz für Problemfreunde. Die Entwicklung der Weltmeisterschaftskämpfe und das Londoner Protokoll. Uebersicht der Schachzel tungen und Schachspalten der ganzen Welt, Schach- ereignisse des Jahres 1931 usw. Zur Ver vollstän- digung des Adressenverzeichnisses werden Schach- vereine und bekannte Schachspieler unverbindlich um Mittellung ihrer Anschriften gebeten bezw. eine Fragekarte zu Verlangen, die kostenlos zugestellt wird. Bestellungen auf den neuen Kalender(Preis kart. Mk.—, gebunden Mk..50) und Anfragen an Schachverlag Hans Hedewig's Nachf., Curt Ronniger, Leipzig C 1, Perthesstraße 10, Deutsche Schachzen⸗ trale, erbeten g Die Intereſſ Meiſter ſind. 9 einem nach no hruch o frage n dium l. das Sp nis ben hatte ke werten war fit! dadurch wurde. Verein zuſchnei konnte falls ka konſtatie ganz re Valdho Mühe dings n Stil un Den griffsſy ten Erf dem ret den. E die unt miterlel Bei Anfang locker, e ners di! mußte Höhe u ſo kann haftbar auf gen Morlock nes Sp Gegner, N. Eine Begegn Platz Maunh die beit und Ne Falles jedoch d 2. 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Ganz beſtimmt) mußte man aber das Spiel gegen Sandhofen als ein ernſtes Hinder⸗ nis bewerten, denn außer den beiden Spitzenmannſchaften hatte keine Mannſchaft in der Nachrunde ſolche beachtens⸗ werten Erfolge errungen wie das Sandͤhofener. Allerdings war für Sandhofen nun eine gewiſſe Entſpannung ſchon baburch eingetreten, daß der Abſtieg außer Gefahr geſetzt wurde. Es blieb lediglich das Intereſſe, das für jeden Verein vorhanden iſt, gegen die Spitzenmannſchaft gut ab⸗ zuſchneiden. Auch die hohe Niederlage des Vorſptiels konnte anſtachelnd für die Gaſtmannſchaft wirken. Jeden⸗ falls kann man nach Verlauf und dem obigen Ergebnis konſtatieren, daß Sandhofen trotz dieſem:1⸗Reſultat eine ganz reſpektable Leiſtung zeigte. Bis zur Pauſe konnte Paldhof nach der früh erlangten Führung der Gäſte mit Mühe einen:1⸗Stand herausbringen, dann aber aller⸗ kngs wuchs mit den Erfolgen der Rheinmeiſter in ſeinem Stil und trieb auch dieſen Kampf auf ein hohes Ergebnis. Den weſentlichſten Ausſchlag gab das wendigere An⸗ geiffsſpiel der Platzmannſchaft mit ihrem entſchieden beſſe⸗ ten Erfaſſen und Schuß. Beide Mannſchaften hatten unter dem regenglatten Raſen und Erdreich empfindlich zu lei⸗ den, Erſtaunlich war der Beſuch mit mehreren Tauſend, die unter einem Wall von Schirmen die Sache unentwegt miterlebten. Bei Sandhofen war der gewohnte große Eifer von Anfang an zu bemerken. Die Mannſchaft ließ auch nicht locker, als Schlag um Schlag unter den Erfolgen des Geg⸗ gers die Ausſicht zuſammenſank. Dieſe ſportliche Zähigkeit mußte imponieren. Die Leiſtung hielt ſich auf ſeitheriger Hohe und wenn das nicht im Reſultat zum Ausdruck kam, do kann man nur die Schußunſicherheit des Sturms dafür haftbar machen. Auch das einzige erzielte Tor fiel nicht auf genauen Schuß, ſondern infolge ſchlechter Stellung von Morlock. Im Feld aber zeigte Sandhofen ein ſehr gediege⸗ ges Spiel, ſowohl im ſtetigen Angreifen des einzelnen Gegners, im Deckungs⸗Stellungsſpiel als auch techniſch. Phönir Ludwigshafen Eine für die Placierung in der Tabelle äußerſt wichtige Hegegnung war für Sonntag nachmittag auf den Phönix⸗ lag in Ludwigshafen angeſetzt worden. Sowohl VfR Maünheim als auch Phönix Ludwigshafen kamen zwar für bie beiden erſten Plätze nicht mehr in Betracht, da Waldhof und Neckarau bereits mehr Punkte haben, als jene beſten Falles erreichen können. Der Kampf in Ludwigshafen ſollte ſeboch die vorausſichtliche Entſcheidung für die Beſetzung des „Platzes zwiſchen den beiden relativ punktgleichen Rivalen bringen. Da beide Mannſchaften ſich von jeher ſpannende Kämpfe geliefert hatten, ſtand auch ein intereſſanter Kampf bepor, jedoch wurde der einheimiſchen Sportgemeinde durch den Wettergott ein dicker Strich durch die Rechnung gemacht. Obwohl bereits gegen Mittag der Regen eingeſetzt hatte, waren 2000 Zuſchauer auf dem Phönixplatz erſchienen, die auch krotz des vollkommen aufgeweichten Bodens ein ver⸗ Haälknts mäßig ſchönes Spiel zu ſehen bekamen. Vor allem ber Bit enttäuſchte nach der angenehmen Seite, denn die leichten Mannheimer fanden ſich mit den naſſen, ſchlechten Bodenverhältuiſſen viel beſſer ab, als die ſchwereren Gegner und lieferten vor allem vor der Pauſe eine ausgezeichnete Parkte. Der Ball wanderte in vorbildlicher Kombination don Mann zu Mann, ſodaß die Linksrheiniſchen oft macht⸗ los daſtanden, da ſie bei dem raſchen Kombinationsſpiel nicht mehr mitkamen. Wenn der VfR⸗Innenſturm nur einigermaßen vor dem Tor hätte ſchießen können, wäre Phöniy bereits in den erſten 20 Minuten überfahren wor⸗ den, aher nur Langenbein ließ mitunter einen kräftigen Schuß los, hatte dann aber ziemlich Pech. Sehr gut hielten ſich dagegen die beiden Außenſtürmer Löſch und Schlungs, Ile brauchbare Flanken hereingaben. Ein hervorragendes Spiel lieferte zuerſt auch die Läuferreihe Eberle—-Kamen⸗ zin--Willler. Eberle war zwar weniger beſchäftigt, dagegen kellte Wilier den gefährlichen linken Ludwigshafener Flü⸗ gel lange Zeit kalt. Kamenzin konnte ſich ganz dem Aufbau der Angriffe widmen und verſah vor allem die Flügel mit gefährlichen, ſteilen Vorlagen. Gegen Schluß der erſten und zu Beginn der zweiten Halbzeit ließen jedoch alle 3 Spieler nach, ſodaß Phönix jetzt beſſer aufkommen konnte. Fleiſch⸗ mann und Hoßfelder bildeten wieder das ſchlagſichere Ver⸗ kbigerpaar wie früher, ſodaß das Mißgeſchick des letzten Sonnlags nur eine Ausnahmeerſcheinung zu ſein ſcheint. Beiſch hielt verſchiedene gefährliche Schüſſe ſicher. Das Ausgleichstor geht nicht auf ſein Konto. Der beſte Mann von Phönix war Zettl im Tor, der, dlerdings mit Glück, immer wieder rettete. Klett übertraf einen Partner in der Verteihigung, während in der Läufer⸗ telhe Lindemann der beſte Spieler war. Allerdings ſollte gerade er ſich ſeine ziemlich harte Spielweiſe abgewöhnen. Der Sturm von Phönix fand ſich lange Zeit mit dem Boden gürnicht zurecht. Nur Hörnle und Neumüller II leiſteten auf den Flügeln befriedigende Arbeit, jedoch wurden gerade ſe ziemlich vernachläſſigt. Wenn ſie aber mit dem Ball durch⸗ kämen, wurde es ſtets gefährlich vor dem Mannheimer Tor. Degen in der Mitte ließ viel von ſeiner ſonſtigen Durch⸗ ſchlagskraft vermiſſen und auch die beiden Verbinder Schell und Gußner fanden keinen richtigen Kontakt mit ihren Nebenleuten. Schell ⸗Pirmaſens war wieder der energiſche, unpar⸗ liche Leiter, als der er bekannt iſt. Lediglich ſeine Ab⸗ leltsentſcheidungen ſtimmten manchmal nicht ganz. Phönix: Zettl— Weber, Klett— Links, Plocher, Linde⸗ mann— Neumüller II, Gußner, Degen, Schell, Hörnle. Bin: Betſch— Fleiſchmann, Hoßfelder Willier, domenzin, Eberle— Schlungs, Lechleiter, Langenbein, Schmidt, Löſch. 5 Sofort bie erſten Minuten bringen auf beiden Seiten wier e Situationen, da beiderſeits mit großem Eifer bekämpft wird. Vor allem der linke Vfgi⸗Flügel kommt derſchiedene Male ſehr ſchön durch, aber Zettl rettet gut. Aiſt kombiniert ausgezeichnet; flaches, kurzes Pasſpiel von ann zu Mann, die beſte Spielweiſe auf dem naſſen Boden, läßt Phönix oft lange nicht an den Ball kommen. Aber vor gem Tor fehlt der Schuß; durch Ueberkombination werden ie beſten Chancen verdorben, zudem verfehlen verſchiedene Schüſſe und Kopfbälle nur ganz knapp das Ziel. Erſt eine Ranke des Rechtsaußen Schlungs bringt durch Langenbein, er frei vor dem Tore einſchießt, das Führungstor für Mannheim. Bereits die nächſte Minute bringt Vi wieder V Waldhof Sp. Vg. Sandhofen:1 Sehr zügig war meiſt das Abſpiel; ließ zu wünſchen übrig. Vorn fehlte der häufigere Wech⸗ ſel wie bei Waldhof. Glänzend ſchlug ſich wieder Witte⸗ mann 3 im Tor, der ein Haupthalt der Elf iſt, ihm aſſiſtie⸗ ren Leonhardt und Baier K. nach Kräften. Bajer Fr., in gleichbleibender Ruhe als Mittelläufer, wurde von Siff⸗ ling und auch Brezing wenig behelligt. Verſtändnisvoll arbeiteten auch die Außenläufer, wobei Ignor das Pech hatte, zum 4. Trefſer behilflich zu ſein. Ausgezeichnet war Baier A. am linken Flügel. em Spiel der Beſte der Fünferreihe. Dann Barth. Jedenfalls hätte die Ge⸗ ſamtarbeit der Mannſchaft ein knapperes Reſultat verdient. In der Nachrunde hat ſich Sandhofen wie erwartet mächtig emporgearbeitet. Bei Waldhof ſagte vor allem Brezing offenbar der nur die Genauigkeit 5 Bet dieſ Boden nicht zu. Er machte ſehr viel Bekanntſchaft mit dieſem. Infol ſſen litt die Präziſion des Zuſpiels wie des Deckens. wach und fehlerhaft war das zeitweiſe kurze Zuſpiel von ihm im Strafraum bei bedrängten La⸗ gen. Jederzeit iſt der befreiende Schlag hinten heraus vorzuziehen. Leider muß man auch anfügen, daß das viele Reklamieren mit ſeiner Mannſchaft nie von Nutzen iſt. Das Spiel leidet nur darunter. Fehlerlos iſt ſchließlich niemand. Sein Anfeuern im allgemeinen, mit dem ſeine Vorlagen nicht immer Schritt halten, iſt nur anzuerken⸗ nen. Lange brauchte es, bis ſich das Waldhofſpiel unter der ſichtbaren Schwäche ihres Angelpunktes durchzuſetzen wußte. Morlock trug aber auch ſein Teil durch recht un⸗ ſicheres Stellungsſpiel bei. Meiſt ſtand er auf der Torſeite des anxrollenden Angriffes. Folge— das erſte Ueber⸗ rumpelungstor und zeitweiſe Kopfloſigkeit und Nervoſität der Mannſchaft. Die Hauptſtütze hinten war Preininger, dem ſich Leiſt mehr und mehr anpaßt. Auf alle Fälle ſteht die Verteidigung beſſer als vorher. Kiefer und Haber er⸗ reichten bei dem Boden auch nicht die Leiſtung wie gegen Mundenheim. Steigern konnte dieſe dafür dann Siffling, der einen großen Tag hatte und zur eindrucksvollen Wen⸗ dung des Kampfes einen Hauptanteil trägt. Die Flügel ſchnappten nicht ſo ein, was aber verſtändlich war. Nach der Pauſe, beſonders gegen Ende lief die Waloͤhofmaſchine tadellos, und man kann annehmen, daß für ſie, ſolange ſie die⸗ ſen Stil zu finden und dann zu behaupten weiß, irgend eine Niederlage nicht in Frage kommt. Kläger ⸗ Offenburg war wohl nicht das Ideal eines Schiedsrichters, aber er brachte die Sache annehmbar durch. August Mügßle. „V. f. R. 11(abgebr.) vor dase Phönixtor, aber Schlungs verſchießt freiſtehend. Dann kann Zettleinen Bombenſchuß gerade noch über die Latte fauſten. Bft hat dauernd etwas mehr vom Spiel, denn die Läuferreihe iſt ſehr gut. Kamenzin gibt ausgezeich⸗ nete Vorlagen. Bei Phönix ſind die Flütgelſtürmer zwar wiederholt frei, aber Phönix verſteht nicht die Außenſtürmer richtig einzuſetzen. Immer wieder wird verſucht, in der Mitte durchzukommen, da aber das Zuſpiel nur ungenau iſt, kann die Bfgi⸗Verteidigung die Angriffe alle ſicher zer⸗ ſtören. Ein ausgezeichneter Durchbruch von Langenbein wird vom Schiedsrichter abgepfiffen. Abſeits? Ein tot⸗ ſicheres Tor iſt dadurch verhütet. Ueberraſchend kommt Phönix dann zum Ausgleich. Der rechte Flügel kommt gut durch und Gußner ſchießt ſcharf auf Tor. Willier ſtoppt den Ball, obwohl Betſch direkt hinter ihm ſteht, bringt den Ball aber nicht weg und Schell braucht ihn nur noch in das leere Tor einzuſchieben. In der nächſten Minute iſt Halbzeit. Phönix beginnt die zweite Halbzeit mit heftigen An⸗ griffen, ſodaß VfR etwas zurückgedrängt wird, Einen Fernſchuß kann Betſch gerade noch über die Latte lenken. Den Eckball klärt Fleiſchmann durch Kopfſtoß. Einen wei⸗ teren Eckball von rechts vereitelt Eberle. Allmählich findet ſich auch VfR beſſer. Ein Durchbruch von Langenbein wird durch Abſeits unterbunden. Dann wird Langenbein ver⸗ letzt und geht auf den rechten Flügel, wodurch der VſR⸗ Sturm an Gefährlichkeit ziemlich verliert. Die nächſten Minuten bringen dann den vorzeitigen Schluß. Im Ein⸗ verſtändnis mit beiden Mannſchaften bricht der Schieds⸗ richter das Spiel ab, eine unter den vorherrſchenden anor⸗ malen Bodenverhältniſſen nur zu begrüßende Handlung. „H. Der Stand der Tabelle Vereine Spiele gew. unentſch. verl, Tore Punkte Sportverein Waldhof 16 13 2 1 6644 28.4 V. f. L. Neckarau... 17 11 5 1 s Phönix Ludwigshafen 16 8 4 4 42.29 20.12 B. f. R. Mannheim 15 8 2 5 42-25 1812 Sp. g Mundenheim 17 8 2 7 39:88 18.16 Amieitia Viernheim 16 6 2 8 30:32 14:18 1908 Mannheim 16 4 5 7 25:29 13:19 Spielvg, Sandhofen 16 5 3 8 19:24 13:19 .⸗V. Sandhauſen. 16 2 2 12 1871 6˙26 F. G. Kirchheim 17 2 1 14 25.756 5729 Wie wenig wir in dieſem Jahre bisher unter der Un⸗ gunſt der Witterung zu leiden hatte, kam einem an dieſem Sonntag ſo recht zum Bewußtſein, denn der Kampf auf dem Lindenhofplatz wäre wirklich beſſer unterblieben, da ſich das Spielfeld in einem derart ſchlechten Zuſtande be⸗ fand, daß man nicht einſehen konnte, warum Schloſſer⸗ Wiesbaden das Treffen dennoch durchführen ließ, obwohl für beide Vereine eigentlich nichts mehr auf dem Spiele ſtand und eine Terminnot hier ebenſo wenig zu befürchten war. So mußten die beiden Mannſchaften während andert⸗ halb Stunden auch noch gegen die Tücken des Bodens an⸗ kämpfen und bei dem ununterbrochenen Regen aushalten, was man Spielern und Zuſchauern eigentlich hätte erſparen können. Immerhin erhielt 1908 Mannheim die endgültige Gewißheit, daß ſelbſt im ungünſtigſten Falle der Verbleib in der Bezirksliga unbedingt geſichert iſt. Das Spiel— wenn man überhaupt von einem Spiel reden kann— litt natürlich beträchtlich unter der Ungunſt der Witterung, noch mehr aber unter den äußerſt ſchlechten Platzverhält⸗ niſſen, mit denen ſich die wendigeren und techniſch beſſeren Leute der Platzherren noch eher abfinden konnten. So wur⸗ den vor allem vor dem Wechſel noch recht anſprechende Lei⸗ ſtungen gezeigt, während ſich ſpäterhin beiderſeits Ermü⸗ dungserſcheinungen bemerkbar machten. Eine Einzelkritik wird ſich bei bieſem Treffen im Schlamm wohl erübrigen. Bei 1908 ſah man auf Rechtsaußen einen neuen Mann; Lang(früher Phönix Mannheim) führte ſich ſehr vielver⸗ ſprechend ein, während man Winkler die lange Ruhepauſe ſichtlich anmerkte, zumal er auf Halbrechts auch noch auf ungewohntem Poſten ſtand. Die übrigen Leute taten durchweg ihre Pflicht, kämpften unverdroſſen und ließen ſich trotz aller Widrigkeiten die Luſt am Spiel nicht neh⸗ Die Lage in den anderen Verbänden Nach dem neueſten Tabellenſtand liegen in der Gruppe Saar F V Saarbrücken und Fa Pirmaſens an der Spitze. Pirmaſens hat durch den Spielausfall zwei Spiele weniger, liegt aber nur 1 Punkt zurück. Pirmaſens und FV Saarbrücken werden die Gruppe Saar in den Endſpielen vertreten. Abſteigen müſſen VfR Pir⸗ maſens und Weſtmark Trier. In der Gruppe Heſſen führt Mainz 05 mit 26 Punk⸗ ten vor Wormatia Worms mit 24. Beide Vereine können von den anderen nicht mehr eingeholt werden. Die Ab⸗ ſteigenden heißen hier Vikt. Walldorf und SV 98 Darmſtadt. Die Gruppe Main hat bis jetzt nur einen Vertreter für die Endſpiele: Eintracht Frankfurt. Rotweiß ver⸗ lor gegen den F S V Frankfurt. Zwiſchen dieſen bei⸗ den Vereinen geht der Kampf um den zweiten Platz. Dem Abſtieg verfallen ſind Griesheim 02 und Ger⸗ mania 94 Frankfurt und im äußerſten Falle noch Hanau 9g. N 567 2 Auch die Gruppe Baden hat bis jetzt in dem Meiſter Karlsruher F W nur einen Vertreter ermittelt. Um den 2. Platz bewerben ſich FV Raſtatt, Freiburger F C und VfB Karlsruhe. An den Abſtieg wer⸗ den FC Rheinfelden und F C Villingen glau⸗ ben müſſen. In der Gruppe Württemberg iſt die Lage noch nicht ge⸗ klärt. F C Pforzheim liegt z. Zt. wohl klar in Füh⸗ rung, ſo daß er wohl Meiſter werden wird. Für den 2. Platz kommen noch 5 Vereine in Frage: SV Feuer⸗ bach, Germ. Brötzingen, Union Böckingen, VfB Stuttgart und SpFr Eßlingen. Eine Mittelgruppe gibt es hier nicht. Die übrigen Vereine ſind vom Abſtieg bedroht; am meiſten Birkenfeld und Heil⸗ bronn. In der Gruppe Nordbayern konnte SpVg Fürth durch den neueſten Sieg über den 1. FC Nürnberg wieder etwas aufholen. Der 1. Fc Nürnberg und die SpPg Fürth werden Nordbayern vertreten. Abſteigen müſſen wahrſcheinlich SpVg Weiden und Bayern Hof. Auch in der Gruppe Südbayern liegen Bayern München und 1860 München dicht beiſammen. Ste werden die Vertreter der Endrunde ſein. S V Ulm, Schwaben Augsburg werden mit FC Strau⸗ bing um den Abſtieg kämpfen müſſen. In der Gruppe Rhein iſt die Lage geklärt: Waldhof und Neckarau ſind Endſpielteilnehmer. San dhau⸗ ſen und Kirchheim ſteigen beſtimmt ab. Be Neckarau- Amititia Viernheim:3 Es hat den Anſchein, als ob die für den Fußball ungün⸗ ſtigen Witterungsverhältniſſe gerade gewartet hätten, bis die beiden erſten und letzten Tabellenplätze in feſten Händen ſind. Der Sonntag war wenig einladend für das Fußball⸗ ſpiel und auch die Platzverhältniſſe waren nicht überall am beſten. Das Bedauerliche iſt und bleibt, daß bei einem ſol⸗ chen Wetter und ſolchen ungenügenden Platzverhältniſſen überhaupt geſpielt werden muß. Als der Schiedsrichter Urnau⸗ Saarwellingen das Spiel an der Altriper Fähre freigab, regnete es ſtark. Daß der waſſergetränkte Boden beiden Parteien ſchwer zu ſchaffen machte, bewies der Spiel⸗ verlauf eindeutig. Freunde des techniſch reifen Spiels eamen nicht auf ihre Rechnung, denn Technik war bei dieſem Boden zur Erfolgloſigkeit verurteilt. Der Vf. L. Neckarau, der bis zum Wechſel mit Technik und engmaſchiger Kom⸗ bination den Gegner bezwingen wollte, mußte die Erfolg⸗ loſigkeit dieſes Beginnens einſehen und konnte noch froh ſein, daß der Gegner durch die unfreiwillige Hilfe des Viernheimer Torwarts nur zu der knappen:2⸗Führung kam. Als die Neckarauer nach der Pauſe endlich ihre Taktik änderten, konnte Viernheim wieder froh ſein, daß ſo manche klare Chance des..L. mit Glück in der allerletzten Se⸗ kunde vereitelt wurde. Alles in allem: Der Sieg des.. L. iſt verdient, ſchon deshalb verdient, weil der Großteil der Mannſchaft ſich körperlich in einer beſſeren Verfaſſung be⸗ fand. Ueberzeugend waren die Leiſtungen des Siegers keineswegs, auch wenn man die Platzverhältniſſe noch ſo ſehr in den Vordergrund ſtellt. Inu erſter Linie verantwortlich für den Sieg zeichnet die Läuferreihe, die im entſcheidenden Stadium des Komp⸗ fes das Mittelfeld beherrſchte. Größle bewies erneut ſeine große Klaſſe. Sein Stellungsspiel blieb ohne Tadel und ſeine Ballaufnahme erweckte Bewunderung. Er war der techniſch reifſte Spieler. Auch Lauer als Mittelläufer zeigte ein recht anſprechendes und produktives Spiel. Schmidts Leiſtung mußte neben dieſen beiden verblaſſen. Sein Kön⸗ nen ſcheint ſich auf der Abwärtskurve zu befinden, denn wir haben ihn ſchon bedeutend beſſer geſehen. Das Schlußtrio hatte am meiſten unter den Platzverhältniſſen zu leiden, blieb aber beſſer als dos des Gegners. Der Sturm zeigte ziemlich wenig. Alles blieb zuſammenhanglos. Einen ſtarken Ausfall bildete diesmal die rechte Seite, die kaum gefährlich war. Im Gegenſatz zum Vorſenntag ließ Zellner ſeine forſchen Angriffe vermiſſen, mit Ausnahme einiger ſchönen Flanken war von ihm nichts zu ſehen. Sein Spiel wirkte ziemlich behäbig. Benners Leiſtung mußte bei die⸗ ſen Platzverhältniſſen ſchwach bleiben, denn er iſt ein aus⸗ geſprochener Techn, ker. Hambſch blieb zu langſam in ent⸗ ſcheidenden Momenten und ſchwach im Schuß. Freude am Spiel ſchienen nur Striehl und Nagel zu haben. Beſon⸗ ders Nagel war, einmal am Ball, immer gefährlich, hatte aber mit ſeinen Aktionen reichlich Pech. Viernheim lieferte bis zum Wechſel eine recht an⸗ ſprechende Partie. Die Elf bewies, daß ſie etwas gelernt hat und ſie eine Mannſchaft repräſentiert, die zu kämpfen verſteht. Man legte weniger Wert auf Technik als auf forſche, raumgreifende Flügelangriffe. Man verſtand es ſehr gut, den Ball flott abzuſpielen und blieb daher bis zum Wechſel gefährlicher. Nach der Pauſe forderte der ſchwere Boden ſeine Opfer. Das Kämpferiſche erlahmte all⸗ mählich und der Widerſtand der Läuferreſhe bröckelte ab. Die Geſamtleiſtung war anſprechend, denn erſt nach Kampf gab man ſich geſchlagen. Krug im Tor hat zwei Tore auf dem Gewiſſen, dafür hielt er aber andere Sachen ganz her⸗ vorragend. Die Läuferreihe hielt ſich bis zum Wechſel über⸗ raſchend gut und gab dem Angriff genügend Bewegungs⸗ freiheit. Nach dem Wechſel allerdings ließen die Kräfte nach. was letzten Endes dem Kampf die entſcheidende Wendung gab. Im Sturm zeigte Vallendor wieder einmal eine an⸗ ſprechende Sturmführerleiſtung. Er verteilte ſeine Bälle genau und zeigte auch, daß er zu kämpfen verſteht. Die übrigen Vier kamen über den Durchſchnitt nicht hinaus. Schiedsrichter Urnau⸗ Saarwellingen leitete guk. Viernheim zeigte das forſchere Spiel, ſo daß die Mann⸗ ſchaft etwas in Vorteil kam. Nach 12 Minuten konn Schmitt entſchloſſen Viernheim in Führung bringen, aber ſchon 3 Minuten ſpäter führt eine direkte Flanke von Nagel zum Ausgleich. Viernheim kommt durch Pfenning, der ein Ge⸗ oͤränge auszunutzen verſteht, erneut in Führung. Dleſes⸗ mal kann Striehl trotz Bedrängnis die Portie erneut remis ſtellen. Eine Minute vor dem Wechſel ſtellt Kiß 2 das Halbzeitreſultot von:2 für Viernheim her. Die zweite Halbzeit bringt die forſchen Angriffe des Vs. Nach 11 Minuten führt eine Energteleiſtung von Größle und Nagel zum Ausgleich und in der 25. Minute führt ein Schuß von Benner durch verfehlte Fußabwehr von Krug zum 479 führ den Vf. Eine Verbeſſerung des Reſultates liegt ver⸗ ſchiedentlich in der Luft, das Glück iſt aber auf Seiten der Viernheimer. Bie Neckarau: Dieringer; Mayfahrt, Meiſter; Schmiöt, Lauer, Größle; Zellner, Benner, Hambſch, Striehl, Nagel. Viernheim: Krug; Kiß 1, Faltermann; Martin, Mandel, Ehrhardt; Kiß 3, Schmitt, Vallendor, Pfenning, Kiß 2. Byyg. 52 Sandhauſen Sp. Bg. Mundenheim:3 Sandhauſen hatte es diesmal durchaus in der Hand, einen Sieg gegen Mundenheim herauszuholen, denn es lag zweimal im Vorteil und vergab ſeine Chancen zwei⸗ mal. Obwohl die Mannſchaft umgeſtellt und mit Leuten aus der zweiten Mannſchaft ergänzt war, zeigte ſie ein viel beſſeres Zuſammenſpiel als in den vorherigen Treffen. Auch der Eifer war größer. Mundenheims Stärke war der ausgezeichnete Mittelläufer Deuſchel, der beſonders in der zweiten Halbzeit ſeinen Sturm immer wieder nach vorn drückte. Schon vier Minuten nach Spielbeginn er⸗ zielte Sandhauſens Halblinker Plättl die Führung für ſeinen Klub. In der 29. Minute glich Reſtanus auf einen Fehler der gegneriſchen Verteidigung aus, doch konnte in der 37. Minute der Sandhauſer Halbrechte Beilhardt auf Vorlage ſeines Mittelſtürmers abermals die Führung erzielen. Die zweite Halbzeit ſah dann ein ganz großes Spiel von Deutſchel im Mundenheimer Mittellauf. Er war nicht mehr nur in der Defenſive ganz groß, ſondern wurde auch zuſehends aktiver. Mundenheims Sturm lag infolge⸗ 08 Mannheim 36 Kirchheim:2 men. Kirchheim war vor allem in der Geſamtleiſtung ſchwächer und hat ſelbſt in dieſer Höhe verdient verloren. Beide Mannſchaften konnten ſich zunächſt auf dem glatten und aufgeweichten Boden nicht recht zuſammenfinden. Ob⸗ wohl die Platzherren zuerſt zu einigen guten Kombina⸗ tionszügen kamen, erzielten die Gäſte dennoch nach 10 Min. den Führungstreffer; der Halbrechte ſchoß ſcharf aufs Tor, der Ball prallte von einem Verteidiger in die Torecke. Vom Anſpiel weg ging dann 1908 durch, Theobald umſpielte zwei Gegner und erzielte mit unhaltbarem Schrägſchuß den Ausgleich. Kirchheim bietet ſich alsbald eine weitere gute Chance, aber der Rechtsaußen ſchießt aus 5 Meter Ent⸗ fernung daneben. Nach einer weiteren Viertelſtunde kann Teufel im Anſchluß an die erſte Ecke die Platzherren in Führung bringen. Bereits 5 Minuten ſpäter erhöht der Linksaußen Teufel nach raffiniertem Täuſchen auf 311, während Lang den 4. Treffer erzielt; der Gäſtetorwart nimmt eine Rückgabe auf, Lang greift ihn an und kommt in den Beſitz des Balles, den er ins leere Tor befördert. Nach dem Wechſel haben die Gäſte einige gute Torgelegen⸗ heiten. Bei einem ſcharfen Schuß ſteht die Latte dem Tor⸗ wart rettend zur Seite, aber dann verhilft ein Mißverſtänd⸗ nis in der Abwehr den Gäſten doch zum zweiten Gegen⸗ treffer. Beiderſeits wird das Spiel etwas matter, was unter dieſen Verhältniſſen auch nicht wundernehmen kann. Kirchheim iſt noch einmal nahe am Erfolg, aber der Rechts⸗ außen kann aus kürzeſter Entfernung den Ball nicht über die Torlinie befördern. Wenige Minuten vor Schluß er⸗ zielt 1908 den 5. und letzten Treffer; Teufel war durchge⸗ brochen, wurde aber unfair zu Fall gebracht, worauf Schalk den 11 Meter unhaltbar verwandelt. E 5 deſſen dauernd vor dem Tor der Platzherren und kam durch zwei Erfolge ſchließlich auch zu einem nicht ganz unver⸗ dienten Sieg. 15 Minuten nach dem Seitenwechſel erzielte Keil den Ausgleich und in der 25. Minute der Mittel⸗ ſtürmer Gürſter den ſiegbringenden Treffer für Munden⸗ heim. Vor nur 300 Zuſchauern leitete Keßler ⸗ Mainz einwandfrei. Weitere Ergebniſſe Verbandsſpiele in Süddeutſchland: Nordbayern: Spielog. Fürth— 1. FC Nürnberg 311; Spog. Weiden— Würzburger Kickers:0; J 04 Würz⸗ burg— Fc Schweinufrth:6) FC Bayreuth— Bayern Hof 311. Südbayern: 1860 München— Bayern München 612; DSV München— Wacker München 111; Schwaben Augs⸗ burg— VfB Ingolſtadt:1; c Straubing— Teutonia München:6; SSB Ulm— Jahn Regensburg 122. Württemberg: F Pforzheim— Union Böckingen 510; Stuttgarter Kickers— Germania Brötzingen:0; BfB Stuttgart— Fe Birkenfeld 9010; FV Zuffentzauſen 115 8:1; Sportfreunde Eßlingen— S Fkeuer⸗ ach:1. Baden: Karlsruher FV— Fc, Nheinfelden 610 Phönix Karlsruhe— Sc Freiburg 714; Freiburger F FV Raſtatt:0; FC Villingen— Spog. Schramberg:8. Main: FSW Frankfurt— Rot⸗Weiß Frankfurt 328: Germania Bieber— Eintracht Frankfurt:4; Germanta 94 Frankfurt— Spog. Griesheim:2; Fe Hanau 93— FS 5:0; Vfs Neu⸗Jſenburg— Union Nieder⸗ rad 014. Heſſen: 1. Fc Langen— Alemannia Worms:1; SV 98 Darmſtadt— SV Wiesbaden:3; Wormatia Worms FSV 05 Mainz 90:0 abgebr. FVg Kaſtel 06— Olympia Lorſch:1; Viktoria Walldorf— Viktoria Urberach 22. Saar: Fir Pirmaſens— S 65 Saarbrücken ausgef.; 1. FC Ibar— Bft Pirmaſens 61; Sportfreunde Sagr⸗ brücken— Saar 05 Saarbrücken ausgef.; FV Saarbrücken gegen Weſtmark Trier 8107 Boruſſia Neunkirchen— 1. FC Kaiſerslautern ausgef. Kreisliga Unterbaden Weinheim— 1913 Mannheim 710; Neckarhauſen— Friedrichsfeld ausgef.; TV 46 Mannheim— Feudenhelm 0 7; Phönix Mannheim— Altrip ausgef.; 07 Mannheim Heddesheim ausgef.; Edingen— Neckarſtadt ausgef. Hallentenniskampf Mannheim-Budapeſt Die ungariſche Davis⸗Pokalmannſchaft am 12. und 13. Dezember in der Rhein ⸗ Reder Ha Am 12. und 13. Dezember findet in der Rhein⸗Neckar⸗ halle die erſte diesjährige Froße Hallentennisveranſtaltung ſtatt. Die ungariſche Davfs⸗Pokalmannſchaft wird gegen die Mannheimer Spitzenſpieler antreten. Die Spiele wer⸗ den nach den Beſtimm ungen des Davis⸗Pokals ausgetragen. eee, e und V. f. R. Mannheim zuſammenſetzte, hat noch ſelten den im Schwergewicht zwiſchen wieder ausgleichen, da Huber 08 Mannheim mit Ueber⸗ net, ſich den Schläger Barth auf Diſtanz zu halten. Sogar 6. Seite/ Nummer 567 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Dezember 191 Slüdte⸗Borkampf Mannheim-Stuttgart Stuttgart gewinnt den Rückkampf mit:7- Lennert Bf Mannheim liefert den ſchönſten Kampf des Abends Die beiden Städtemannſchaften Mannheim und gart ſtanden ſich zum erſten Male am 18. Oktober in Stutt⸗ gart gegenüber. Stuttgart konnte den erſten Kampf mit 1076 für ſich entſcheiden. Beide Mannſchaften traten damals nicht in ſtärkſter Beſetzung an. Am Samstag abend fand im Kolpinghaus der Rückkampf vor ausverkauftem Saal ſtatt. Stuttgart hatte im Mittelgewicht nur Bernlöhr, der in Irland gekämpft hatte, durch Haas erſetzt. Anſtelle von Haas kämpfte Hermann im Weltergewicht. Bei Mannheim trat nach langer Zeit wieder Wißler⸗ 08 Mannheim im Fliegengewicht an. Es zeigte ſich aber im Kampfverlauf, daß die Knieoperation von Wißler noch nicht ganz ausgeheilt iſt, ſonſt hätte Wißler den Kampf gewonnen. Stutt⸗ Mannheim überreichte bei der Vorſtellung im Ring der Stuttgarter Mannſchaft einen Blumenſtrauß in den Mann⸗ heimer Stadtfarben. Der Vertreter von Stuttgart gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſer Städtekampf zu einer ſtän⸗ digen Einrichtung werden möge. Erfreulich war diesmal das Verhalten der Zuſchauer, die in durchaus ſachlicher Weiſe jede gute Leiſtung anerkannten. Die Mißfallenskund⸗ gebung beim letzten Kampf, Thies gegen Raff, den man trotz Vorteil von Thies unentſchieden gab, war verſtändlich. Alle Kämpfe ſtanden auf ſportlich hoher Stufe. Mannheim, das ſich aus Kämpfern von 08⸗ Mannheim eine ſo gut vorbereitete Mannſchaft in den Ring gebracht. Bei der Gleichwertigkeit der beiden Mannſchaften war kaum mit einem Niederſchlag zu rechnen. Nur der Kampf im Leichtgewicht zwiſchen Häußer⸗ 0s Mannheim und Theurer⸗Stuttgart wurde vorzeitig beendet, da Theurer in der dritten Runde wegen einer Augenverletzung den Kampf aufgab. Drei Kämpfe wurden auf der Waage ent⸗ ſchie den. Im Fliegengewicht brachte Schmitt⸗ Stuttgart, im Bantamgewicht Huber⸗Mannheim und im Federgewicht Lennert⸗Mannheim Uebergewicht, ſo daß der Kampf von vornherein:2 für Stuttgart ſtand. Der Ringrichter Gol laſch⸗Worms war mit ſeinen Ent⸗ scheidungen viel zu langſam, ſehr oft mußten ihn die Zu⸗ ſchauer auf Fehler aufmerkſam machen. Es wäre zu empfehlen, das nächſte Mal einen anderen Ringrichter zu wählen. Mit den Entſcheidungen des Punktgerichts konnte man nicht in allen Kämpfen einverſtanden ſein. Im Wel ⸗ ter gewicht war Hermann⸗Stuttgart Barth 1⸗Mannheim ſchon durch ſeine größere Reichweite überlegen. Barth griff wohl tapfer an, Hermann hatte aber immer einen kleinen Vorſprung. Das Urteil unentſchieden wird der beſſeren Ge⸗ ſamtleiſtung von Hermann, der den Sieg verdient hätte, nicht gerecht. Im Halbſchwergewicht gab es das zweite Unentſchieden zwiſchen Bubeck⸗Stuttgart und Maier⸗ VfR. Wenn Bubeck durch ſeine beſſere Nahkampfarbelt vielleicht auch eine Kleinigkeit mehr vom Kampfe gehabt hatte, ſo kann man hier mit dem Unentſchieden noch ein⸗ verſtanden ſein. Fal ſch war aber das Un entſchie⸗ Thies⸗- Mann⸗ heim und Raff⸗Stuttgart. Thies hatte ſchon inden beiden erſten Runden einen knappen Vorſprung, ſeine Ueberlegen⸗ heilt wurde in der dritten Runde noch deutlicher. Er hätte den Sieg unbedingt verdient gehabt. Gleicht man aber dieſe Fehlentſcheidung mit der im Weltergewicht aus. ſo entſpricht das Ergebnis:7 für Stuttgart dem Kampf⸗ verlauf. Auch die beiden Einlagekämpfe brachten ſehr guten Sport. Im Miſchgewicht konnte der leichtere Stolz ⸗ Vit Mannheim Ziegler ⸗03 Ludwigshafen klar nach Punkten beſtegen. Eine ausgezeichnete Leiſtung bot Köhler ⸗Vfn Mannheim im Weltergewicht gegen Heuberger ⸗ 08 Mannheim. Nach ausgeglichener erſter Runde holte ſich Köhler die 2. und 3. Runde überlegen. Heu⸗ berger war in der dritten Runde ſtark angeſchlagen, nur ſeine große Routine rettete ihn über die Runde. Der Verlauf der Kämpfe Das Fliegengewicht war durch Uebergewicht von Schmitt ⸗ Stuttgart für Mannheim kampflos gewonnen. Wißler⸗ 08 Mannheim bot im Einlagekampf trotz ſeiner Beinverletzung eine gute Leiſtung gegen den harten Schlä⸗ ger Schmitt. Wißler mußte ſich diesmal nur auf den Nah⸗ kampf verlegen, da er ſeine ſonſtige Schnelligkeit nicht ent⸗ wickeln konnte. Mit dem Unentſchieden kann der Stutt⸗ garter zufrieden ſein. Wäre Wißler im Beſitz ſeiner vol⸗ len Bewegungsfretheit geweſen, hätte Schmitt nicht allzu viel zu beſtellen gehabt. Im Bantamgewicht konnte Stuttgart auf der Waage gewicht in den Ring ſtieg. Der Einlagekampf zwiſchen Huber und Rothenberger⸗Stuttgart brachte dauern⸗ den Nahkampf mit unheimlichem Tempo. Huber konnte alle drei Runden für ſich buchen. Ueberraſchenderweiſe konnte er in der dritten Runde das Tempo noch verſchärfen, ſo daß Rothenberger ſchwer in die Verteidigung gedrängt wurde Der Sieg von Huber, ber in einer ausgezeichneten Form antrat, war einwandfrei. Im Febergewicht ging Stuttgart wieder durch Ueberge⸗ wicht von Lennert⸗Vft Mannheim:2 in Führung. Im Einlagekampf bot Lenunert gegen Schepperle⸗Stuttgart die beſte 50 Leiſtung des Abends. Dex Kampf beginnt ſofort mit raſchen Schlagwechſeln. Schepperle macht den härteſten Eindruck. Lennert iſt tech⸗ miſch und taktiſch hervorragend. Er ſteht jede Blöße ſeines Gegners. Die erſte Runde war ausgeglichen. In ber zwei⸗ ten Runde ſtoppt Lennert die Angriffe von Schepperle fein ab. Lennert kommt immer wieder gut durch, er muß ver⸗ ſchiedene Schläge auf den Körper nehmen, da er zu offen kämpft. Dieſe wuchtigen Körperſchläge können Lennert nichts anhaben, der Schepperle immer wieder durch Kopf und Herztreffer erſchüttert. Gerade gegen Schluß der zwei⸗ ten Runde muß Schepperle viel einſtecken. Dieſe Runde war klar für den Mannheimer. In der dritten Runde wühlt Lennert dauernd, er geht vollkommen offen aufs Ganze. Schepperle muß weichen. Dieſe Runde war ganz groß für Lennert. Lennert konnte damit ſeinen Stuttgarter Sieg wiederholen. Bei richtiger Führung hat Lennert noch eine Zukunft, denn ſeine Anlagen und ſeine taktiſche Kampfein⸗ ſtellung ſind ſehr gut. Im Leichtgewicht trafen zwei Schläger, Häußer⸗ 08 Mannheim und Theurer ⸗Stuttgart aufeinander. Der größere Theurer ſucht den Angriff. Häußer ſtoppt mit lan⸗ ger Linken. Gleich in der erſten Runde ſchlägt Theurer ſchwach tief, Häußer kämpft weiter. Häußer kommt kurz darauf mit einem linken l genau nach Hauſe. Theurer bearbeitet dauernd die Magenpartie ſeines Geg⸗ ners. Runde gleichauf. e Runde eröffnet Häu⸗ ßer mit einem feinen Links⸗Rechts⸗Schlag, der klar durch⸗ kommt. Theurer ſucht den Nahkampf, Häußer ſticht ihm immer wieder Linke ins Geſicht. Im Nohkampf nimmt Häußer wieder Magenſchläge ohne Schaden. Häußer er⸗ wiſcht ſeinen Gegner oft ſchwer oben und unten. Theurer 15 bereits longſam zurück. Die zweite Runde brachte lare Vorteile für Häußer. In der dritten Runde kommt Häußer gleich wieder links durch. Theurer muß auf einen Schlag bis 3 zu Boden. Häußer nimmt im Nahkampf wieder Schläge auf den Magen. Häußer trifft Theurer am Auge, der daraufhin den Kampf wegen Verletzung aufgibt. An dem Sieg von Häußer hätte Theurer aber auch bei normalem Verlauf nichts ändern können. Mannheim hat auf:4 aufgeholt. r Im Weltergewicht war Herman n⸗Stuttgart Bar th l- 08 Mannheim in allen drei Runden überlegen. Barth ſucht immer den Nahkampf, Hermann verſteht es aber ausgezeich⸗ im Nahkampf hat der Stuttgarter knappe Vorteile. In der dritten Runde kann Barth einen großen Teil für ſich buchen. Er erwiſcht Hermann links und rechts am Kopf und erſchüt⸗ ſehr offen. Barth ſieht ſeinen Vorteil und geht nach. Gegen Schluß der Runde hat Hermann wieder die Oberhand. Das tert ihn. Hermann geht ſogar auf den Rückzug und kämpft Urteil unentſchieden iſt für Barth ſchmeichelhaft, da Her⸗ Im Mittelgewicht ſtieß Theilmann⸗ 08 Mannheim auf Haas ⸗Stuttgart. Wilder Nahkampf; Theilmann ſchlägt mehr, Haas aber wirkungsvoller. Die erſte Runde dürfte keinem der beiden Kämpfer Vorteile gebracht haben. In den beiden anderen Runden, die wieder dauernden Schlagwechſel brachten, dürfte Haas durch ſeine ausgefeiltere Technik Vorteile gehabt haben. Der knappe Punktſieg von Haas war verdient, wenn auch unentſchieden nicht falſch ge⸗ weſen wäre. Stuttgart führt:5. Genau wie in Stuttgart trennten ſich im Halbſchwer⸗ gewicht Bu beck⸗Stuttgart und Maie r⸗VfR. Mannheim unentſchieden. Bubeck, der körperlich Stärkere ſucht ſofort den Nahkampf. Maier ſtoppt ab und kommt ſchön durch. Bubeck kann aber durch beſſere Nahkampfarbeit wieder aus⸗ gleichen. In der zweiten Runde wühlt Bubeck, immer wie⸗ der dringt er auf Maier ein. Maier wird einige Male am Magen ſchwer erwiſcht und verrät Wirkung. Duch einige Kopfttreffer kann er ſich wieder etwas Luft ſchaffen. Bubeck dürfte in dieſer Runde ganz knappen Vorſprung gehabt haben. In der dritten Runde ſcheint Bubeck alles auf eine Karte ſetzen zu wollen; mit unheimlichem Tempo dringt er auf Maier ein. Dieſer hat ſich jetzt endlich ſeiner Reich⸗ weite erinnert und ſtoppt Bubeck immer wieder gut ab. Maier kann jetzt ſogar im Nahkampf Bubeck zuſetzen. Wenn man dieſe Runde knapp für Maier gibt, kann man mit dem Urteil unentſchieden einverſtanden ſein. Bei richtiger Ein⸗ ſtellung hätte Maier den Kampf gewinnen müſſen. Er hätte den körperlich ſtärkeren Stuttgarter auf Diſtanz aus⸗ boxen müſſen. Stuttgart führt 816. Mit einem Fehlurteil ſchloß der Abend ab Thies ⸗08 Mannheim trat im Schwergewicht gegen Raff ⸗ Stuttgart an. Thies bringt ſofort einen rechten Schwinger an, er muß aber dafür einen Linken auf das Ohr nehmen. Thies kommt dann einige Male ſchön links durch und beendet die erſte Runde mit knappem Vorſprung. Die zweite Runde bringt Schlagwechſel. Raff greift an. Thies ſtoppt ihn aber links ab. Thies landet im Nah⸗ kampf einen ſchweren rechten Schwinger. Thies hat jetzt deutliche Vorteile. Raff bringt einen linken Schwin⸗ gen ins Geſicht bei Thies durch. In der dritten Runde verſucht Raff ſofort den Angriff, wird aber von Thies gut abgeſtoppt. Im Nahkampf bearbeiten beide gegenſeitig die Körperpartien. Thies zwingt Raff zum Rückzug. All⸗ gemein wurde Thies als Sieger erwartet. Das Urteil Unentſchieden wurde mit Recht von den Zuſchauern mit Mißfallen aufgenommen. Stuttgart gewann den Städtekampf mit:7. Die Ergebniſſe: Wißler⸗08 Mannheim wird durch Fliegengewicht: ö 15 Der Uebergewicht von Schmitt⸗Prag⸗Stuttgart Sieger. Einlagekampf endete unentſchieden. Bantamgewicht: Hu be r⸗8 Mannheim verliert gegen Rothenberger⸗Prag⸗Stuttgart durch Uebergewicht. Im Einlagekampf wird Huber Punktſteger, Federgewicht: Lennert⸗Vſgi Mannheim verliert gegen Schepperle⸗ PSV Stuttgart durch Uebergewicht. Im Einlagekampf gewinnt Lennert nach Punkten. Leichtgewicht: Häu ß e r⸗08 Mannheim zwingt The u⸗ rer⸗Prag⸗Stuttgart in der dritten Runde zur Aufgabe. Weltergewicht: Barth 1⸗08 Mannheim und Her⸗ mann ⸗Stuttgart kämpfen unentſchieden. Mittelgewicht: Theilman n⸗8 Mannheim verliert gegen Ha a s⸗PSW Stuttgart knapp nach Punkten. Halbſchwergewicht: Malie r⸗VfR Mannheim und Beu⸗ beck⸗Prag⸗Stuttgart trennen ſich unentſchieden. Schwergewicht: Thies ⸗08 Mannheim und Raff⸗ PSV Stuttgart kämpfen unentſchieden. Einlagekämpfe Miſchgewicht: Stool z⸗Vfk Mannheim ſchlägt Zieg⸗ ler ⸗0g Ludwigshafen nach Punkten. Weltergewicht: Köhle r⸗VfR Mannheim beſiegt He u⸗ berger ⸗ 08 nach Punkten. —— 51—— VfR— Kickers Stuttgart:1(:0) Das Spiel der Raſenſpieler gegen die Stuttgarter Gäſte litt ſehr unter den überaus ſchlechten Platzverhält⸗ niſſen. Infolge des Regens ſtand faſt der ganze Platz unter Waſſer, nur dem Umſtand, daß die Gäſte eine weite Reiſe hierher hatten machen müſſen, iſt es zuzuſchreiben, daß überhaupt geſpielt wurde. Trotz der mißlichen Um- ſtände, unter denen natürlich beide Seiten zu leiden hatten, entwickelte ſich ein überaus ſchnelles Spiel, in dem die Mannheimer zuerſt überlegen waren, da Stuttgart längere Zeit brauchte um ſich an den naſſen Raſenplatz zu gewöhnen. Bis die Gäſte aber ſo weit waren, hatten die Bft⸗Stürmer ſchon für den nötigen Vorſprung geſorgt, ſodaß der Sieg bereits bei der Pauſe ziemlich ſicher ſtand. Beſonders erfolgreich war diesmal Heiler, der allein drei Tore ſchoß. Auf Halblinks konnte er ſich zudem beſſer entfalten wie in der Mitte, ſodaß er dieſen Poſten vorerſt beibehalten ſollte. Henſolt erzlelt noch vor der Pauſe das 4. Tor, ohne daß die Stuttgarter bis dahin zu einem Er⸗ folg kamen, da die Angriffe zu unzuſammenhängend waren, um die ſtockſichere Mannheimer Verteidigung ſchlagen zu können. Gut unterſtützt wurde der Sturm wie⸗ der durch den Mittelläufer Geyer, der die Vorderreihe immer von neuem gegen das gegneriſche Tor warf und durch ausgezeichnete Vorlagen dort ſtets en Si⸗ tuationen ſchuf. Gut unterſtützt wurde er dabei von ſeinem rechten Nebenmann Pfeiffer, nur Heerwagen war als linker Läufer etwas ſchwächer. In ganz großartiger Ver⸗ faſſung präſentierte ſich die Hintermannſchaft des Vfgt, in der Meyer diesmal der überragende Mann war, an dem die Stuttgarter faſt nicht vorbei kommen konnten. Auch Geyer 2 lieferte als linker Verteidiger ein ſehr gutes Spiel. Allerdings ſtawd in Arnold auch ein Mann hinter ihnen, auf den ſie ſich verlaſſen konnten. Vor allem in der 2. Halbzeit, als die Stuttgarter ſich gefunden hatten und ziemlich örängten, hielt er die gefährlichſten Schüſſe ſicher und nur einmal, als er ſtürzte, wurde er von dem Stuttgarter Halblinken überwunden. Der VfR⸗Sturm, der in der 2. Hälfte die ſchlechte Seite hatte, brachte jedoch nichts mehr zu Wege, da alle Angriffe und Kombinationen in dem Schlamm vor dem Stuttgarter Tor ſtecken blieben. Die Gäſte ſtellten eine gute Mannſchaft ins Feld, die nur etwas zu lange brauchte, ehe ſie ſich an den Raſenplatz ge⸗ wöhnt hatte. 8. In der 2. Halbzeit zeigte ſie jedoch, daß ſie etwas kann und nur ihrer vorzüglichen Hintermannſchaft haben die. Raſenſpieler es zu verdanken, daß das Reſultat nicht knapper wurde. Beide Verteidiger waren mit Ausnahme der erſten zwanzig Minuten, innerhalb welcher Zeit auch die 4 Tore fielen, ſehr ſicher, gleichfalls ausgezeichnet ge⸗ fiel der linke Läufer, ſowie im Sturm der Halblinke, der vor allem bei ſeinen überraſchenden Durchbrüchen ſehr ge⸗ fährlich war, jedoch etwas Schußpech hatte. Ziemlich ſchwach war nur der Mittelläufer, der genaue Vorlagen ſehr vermiſſen ließ und ſeinen Sturm überhaupt nicht ge⸗ nügend unterſtützte. Auch war er unſicher im Stoppen der Bälle, was aber mehr auf den ſchlechten Boden, als auf Mangel an Können zurückzuführen zu ſein ſcheint. Die AH⸗Elf der Raſenſpieler holte ſich wieder einen ſchönen Erfolg. Die Stuttgarter 2. Mannſchaft mußte ſich:3 ge⸗ ſchlagen bekennnen. Auch die BfR⸗Damen ſiegten;:1 ver⸗ loren die Gäſte aus Frankenthal. F. H. TV 46 Mannheim— Sc 80 Frankfurt:7(:4) Eine:7⸗Niederlage auf eigenem Platz iſt ſchmerzlich, aber ſie iſt beſtimmt kein Unglück und kann ſogar recht nützlich ſein, wenn man die nötigen Lehren daraus zieht. Da wäre zunächſt einmal etwas zu lernen, was unſere Mannheimer Mannſchaften alle nicht können: der kurze, ſchnelle Abſchlag. Hier liegt das Hauptgeheimnis der hohen Niederlage. Bis die Mannheimer Spieler zum Schlag ausgeholt hatten, war zumeiſt der Ball ſchon weg oder doch .7 5. 8 7 mann nach Punkten unbedingt vorlag. Stand des Kampfes zumindeſt ſoviel Zeit verſtrichen, daß der„günſtige Mo⸗ ment“ verpaßt war. Da dies nun allzu oft geſchah, ſo er⸗ 8 — Handball der Turner Tabellenführer Keiſch von Tgde. Heidelberg abermals geſchlagen Tade Heidelberg— Tgde Ketſch 52(:1) Das einzige Spiel des geſtrigen Tages in der Gruppe 1 der Handballmeiſterklaſſee ſah tatſächlich die Tagde Heidelberg auf eigenem Platze über den Ta⸗ bellenführer Ketſch auch im Rückſpiel und zudem mit einem klaren Ergebnis als Sieger. Schon beim Wechſel lautete der Spielſtand:1 für die Tgoe Heidelberg. So iſt denn der Vertreter des Bodiſchen Neckarturngaues in der Rhein⸗ talgruppe der Meiſterklaſſe zum Zünglein an der Waage geworden, der, nachdem durch ihn der TV 1846 Mann⸗ heim aus der Liſte der Anwärter verſchwinden mußte, nun⸗ mehr auch der Tage Ketſch im Vorſpiel wie auch im Rückſpiel einen Prügel zwiſchen die Beine warf. Lachender Dritter iſt der Neuling Hockenheim, der mit einigen Spielen im Rückſtond, nach Verluſtepunkten gerechnet, nun⸗ mehr die günſtigſte Stellung einnimmt und ſo für die wei⸗ teren Spiele die beſten Ausſichten hat. Nach der Lage der Dinge dürfte die Gruppenmeiſterſchaft noch nicht ent⸗ ſchieden ſein. Es muß vielmehr damit gerechnet werden, daß die noch ausſtehenden Spiele mancherlei unerwartete Ergebniſſe zeitigen werden. Die Tgde Heidelberg ſelbſt hat ſich durch dieſen Erfolg weiter emporgearbeitet und nimmt jetzt den dritten Platz ein. Während die 4 Spitzenmannſchaften der Gruppe dicht beieinander liegen, beſteht für die Folge zwiſchen dieſen und der Tg Ofters⸗ heim, die vorerſt geſperrt iſt, ſowie der Tg Rheinau ein deutlicher Abſtand. Der Tabellenſtand iſt folgender: Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Tgde. Ketſch.. 6 4 0 2 23.18 10 B 186068 3 2 2 27:25 8 Tgde. Heidelberg 8 4 0 4 19:25 8 TV Hockenheim 3 3 1 1 16:12 7 TG. Oftersheim 7 2 0 5 19:20 4 TG. Rheinau 5 1 1 8 12.16 8 Von ben ſpielfreien Mannſchaften hatte die Tg Rheinau ein Freundſchaftsſpiel mit dem TV Secken⸗ Handball im Rheinbezirk Pfalz ſpielt in Oftersheim nur unentſchieden 07 Mannheim— Polizei SV Mannheim 411(:6) Obiges, Spiel fand ſchon am Sonntagvormittag bei guten Platzverhältniſſen unter der ſicheren Leitung des V. R. lers Kraus ſtatt, der aber auch bei dem beiderſeitigen fairem Spiel der Gegner keine Schwierigkeiten machte. Die Poli⸗ ziſten traten aus unbekannten Gründen nur mit zehn Mann an und waren gezwungen, anſtelle des ausgebliebenen Tor⸗ wächters Becker in das Tor zu nehmen. Dieſer hinterließ auf dieſem Poſten einen ſehr guten Eindruck und hat we⸗ ſentlichen Anteil an dem Erfolg der Mannſchaft. Brachte ſo ſchon die Leiſtung dieſes Spielers eine Ueberraſchung, ſo ſorgte die mit nur 4 Mann ſpielende Angriffsreihe des Gaſtes für die zweite. Noch nie in dieſer Saiſon konnte der Polizeiſturm ſo gefallen wie geſtern. Es ſchien, als ob dieſe Leute über Nacht Zuſpiel und Schießen gelernt hätten. Allerdings hatten ſie auch bei der ſchwachen Leiſtung der gegneriſchen Verteidigung keine allzu große Abwehr zu überwinden. 5 a Das Spiel brachte anfangs eine klare Ueberlegenheit des Platzvereins, der bald in Führung geht, die die Polizei aufholen kann. Wiederum kann 07 die Führung an ſich reißen, aber auch jetzt währt die Freude nicht lange, denn Polizei holt auch dieſes Tor auf. Nachdem Neuoſtheim noch einige Lattenſchüſſe zu verzeichnen hatte, läßt ihre Ueber⸗ legenheit nach und die Gäſte kommen auf. Nacheinander er⸗ zielen ſie vier Tore, die ihnen eine klare 672⸗Halbzeitfüh⸗ rung verſchaffen. 8 Nach der Pauſe drängt 07 wiederum vorübergehend, kann aber nur zu einem Erfolg kommen. Die Poliziſten ſind glücklicher und nützen jede Torgelegenheit, während Neu⸗ oſtheim nicht einmal die Chance eines 13 Meter auszunutzen Votkey in Mannheim gab ſich hieraus, daß die Gäſte eben weit häufiger im Be⸗ ſitz des Balles waren und daß ſie auch ihre Chancen weit beſſer zu verwerten wußten. Sucht man nach weiteren Gründen für die Niederlage, denn das iſt doch immer noch das Wiſſenswerteſte, ſo muß man auch geſtehen, daß die Frankfurter die etwas beſſere Technik beſitzen, daß ſit aber vor allem taktiſch weit überlegen waren. Dies lag in erſter Linie in dem Mitwirken von Theo Haag, der als Mittelläufer taktiſch immer noch unerreicht iſt und das ganze Spiel dirigierte, der ſtets den am günſtigſten ſtehen⸗ den Mann bediente, der aber auch in ſeinen Handlungen faſt nie geſtört wurde. Und damit kämen wir zu den takti⸗ ſchen Fehlern der 46er. Der Mittelſtürmer, beſſer vielleicht noch der routinierte Sleenvoigt häte die Aufgabe gehabt, Theo Haag abzudecken, oder wenigſtens im Aufbauſpiel zu ſtören, nachdem Mannheims Mittelläufer ſowieſo genügend Arbeit in der Defenſive hatte. Dann wäre das Spiel von Theo Haag wohl nicht ganz ſo wirkungsvoll geworden und dumit wäre der gegneriſche Angriffsaufbau etwas erſchwert geweſen. Dazu kam, daß das Verſtändnis zwiſchen Läufer⸗ reihe und Verteidigung nicht reſtlos klappte, daß auch die Vorlagen aus der Läuferreihe— mehr ein techniſcher Man⸗ gel— zu ungenau waren, was vor allem Kohmann weid⸗ lich ausnützte, was aber den Läufern der Gäſte in gleichem Maße zuſtatten kam. Schließlich fehlt“ auch dem jungen Torwart Keller noch die Routine für derart ſchwere Spiele, er hatte eine zu ſchwierige Aufgabe zu löſen und wurde nervßs, was ſich zeitweiſe auch auf ſeine beiden Vorder⸗ leute übertrug, obwohl gerade dieſe ſonſt recht gut arbeite⸗ ten. Gegen den SC 80 in der heutigen Form war aller⸗ dings eine Niederlage unvermeidlich, da die in ſtärkſter Beſetzung erſchienene Elf wirklich eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot, ſodaß es ſchade war, daß der Beſuch bei der ungewöhnlich frühen Zeit nur ſehr ſchwach war.. Auch dieſes Spiel zwingt— leider dazu, die Schieds⸗ richterfrage erneut zu berühren. Die Regelauslegung bei unſeren Schiedsrichtern iſt derart unterſchiedlich, daß es ohne richtige Schiedsrichterkurſe nicht gehen dürfte. Es iſt ein Unterſchied, ob ein Spieler abſeits ſteht, aber nicht in das Spiel eingreift, oder ob der Ball gerade dieſem Spieler zugeleitet wird. Es iſt ein Unterſchied, ob ein Spieler angeſchoſſen wird, oder ob der Kick bezw. Körper⸗ ball auf eigene Ungeſchicklichkeit zurückzuführen iſt. Es iſt klar, daß die jeweils zuletzt angeführten Fälle unbedingt zu ſtrafen ſind, während die anderen Fälle nicht geahndet werden ſollen. Eine einheitliche Aufaſſung in der Regel⸗ auslegung läßt ſich aber nur durch Schiedsrichterkurſe er⸗ langen und deshalb ſei dieſe Forderung hier wiederum erhoben. 1 Turnverein 1846 Ib— Turnerbund Germania 1 21 Das Ergebnis entſpricht dem Spielverlauf. Beide Mannſchaften waren ſich gleichwertig bis auf die Srürmer⸗ reihen. Der Sturm von 1846 ſpielte zuſommen, der von Germania nicht. Bezeichnend war, daß der Torerfolg des Turnerbundes die Folge eines richtigen Stürmerſpieles war. Wäre das Zuſammenſpiel immer ſo produktiv ge⸗ weſen wie in dieſer Spielphaſe, ſo wären weitere Erfolge nicht ausgeblieben. Die Hauptſtütze bei Germanig war wie⸗ der der Mittelläufer, der ein ausgezeichnetes Spiel lieferte. Neben ihm ſind noch zu erwähnen der rechte Läufer, die Verteidigung und der Torwart. Dieſer klärte manche ge⸗ fährliche Situation vor dem Germaniator. Im übrigen war das Spiel trotz des aufgeweichten Bodens ſehr flott. Vorher traf ſich die 3. Mannſchaft von 1846 mit der 2. von Germania, 1846 ſiegte infolge beſſeren Spiels 610. Die hohe Torzahl wäre zu vermeiden geweſen, wenn der Tormann von Germanio in einigen Fällen entſchloſſener eingegriffen hätte. r. heim abgeſchloſſen, welches jedoch der Witterung zum Opfer fiel. Der TV 46 Mannheim weilte bei ſeinem Namensvetter in Bruchſal. Die Spiele im Maunheimer Turngau Auch die Gauſpiele hatten ſtark unter den ſchlechten Platzverhältniſſen zu leiden. In der Aufſtiegskloſſe fiel dos Treffen Tbd Viernheim— Tgde Käſertol aus, da Viernheim ſeine Mannſchaft von den Spielen zu⸗ rückgezogen hat. Das andere Spiel war weniger von Be⸗ deutung. Es ſtanden ſich hier gegenüber TV Sandho⸗ fen und TV 1846 2. Mannſchaft 1213. Auch in der Gruppe 2 der Aufſtiegsklaſſe kam ein Spiel nicht zur Durchführung. TV Schwetzingen — TV John Neckarau mußte nach 10 Minuten Spiel⸗ zeit der Bodenverhältniſſe wegen abgebrochen werden. In der Begegnung Tbd Germania Mannheim Germaniog Neulußheim 22:5 konnte der Tabellen. führer Neulußheim ſeinen Abſtand vergrößern. Die Mann⸗ heimer Germanen ließen mit Erſatz für den Mittelſtürmer im Sturm die ſonſtige Durchſchlagskraft vermiſſen, ſo daß die Niederlage trotz heftiger Gegenwehr nicht abgewendet werden konnte, zumal Neulußheim gegen Schluß der Spiel⸗ zeit ſtark aufkam und den Endſieg ſicher ſtellen konnte. Auf des Gegners Platz war es dem Turnerbund Hocken⸗ heim vergönnt, gegen TV Altlußheim einen verdien⸗ ten:4⸗Sieg herauszuholen. Das einzige Spiel der A⸗Klaſſe zwiſchen Auſ⸗ wärts Neckarau und TV Brühl ſah die aufſtreben⸗ den Neckarauer mit:1 als Sieger, nachoͤem die Partie bel der Pauſe bereits:0 für Neckarau ſtand. Die übrigen Spiele der Gauklaſſe zeitigten nachſtehende Ergebniſſe: Aufwärts Neckarau Jugend— TV Seckenheim Jugend, Seckenheim nicht angetreten; TG Rheinau 2 7 Seckenheim 2:0(Freundſchaftsſpiel)) T Schwetzingen Jug.— Jahn Neckarau Jug.:4; TW Schwetzingen 2 Dade Käfertal 2 016; TV Sondhofen 2— TW 1840 4 451. verſteht. Becker kann den Strafball halten, muß aber wenig ſpäter doch noch einmal hinter ſich greifen und das vierte Gegentor der Platzherren zulaſſen. Aber auch die Poltziſten ſind nicht müßig und ſchrauben die Torzahl bis 11 hinauf, ſomit einen 11:4⸗Sieg erringend. FV Oftersheim— Pfalz Ludwigshafen 22(221 Sch wa n⸗o7 Mannheim ließ die Mannſchaften trotz des ſtarken Regens und des moraſtiſchen Bodens zum fälligen Verbandsſpiel antreten. Daß unter dieſen Umſtänden kein reguläres und ſchönes Spiel zuſtande kommen konnte, war ſelbſtverſtändlich. Die Spieler mühten ſich 2 mal 80 Min. ſchlecht und recht ab, den Ball über die gegneriſche Mallinie zu treiben. Sichereres Zuſpiel oder Ballfangen war un⸗ möglich, ebenſo vereitelte der) glatte ſchwere Ball jedes plaziete Werfen. In der erſten Hälfte kann Pfalz 211 ge⸗ winnen, die zweite gehört Oftersheim mit 01, ſodaß bein Schlußpfiff ein:2 herauskam. Ein Unentſchteden, das der Platzverein für ſich als Erfolg buchen kann. Die reſtlichen drei Spiele: auf dem Bfsi⸗Platz gegen Phönix in Ludwigshafen 03 gegen Mr und das der Waldhöfer in Frankenthal gegen den Fußballverein fielen der ſchlechten Witterung zum Opfer. Die Tabelle hal nunmehr folgendes Ausſehen: Waldhof führt mit einem Punkt bei einem Spiel mehr vor dem RfR. Polizei führt dte Mittelgruppe an, zu der Pfalz, MT und 08 neben dem PW zählen. Das Ende zieren immer noch 07 und 08, wobei der ſchlechte Stand der Neuoſtheimer nicht ganz er, wartet wurde, wie umgekehrt der gute Stand der beiden linksrheiniſchen Vereine 03 und Frankenthal überraſcht; beſonders LF os hat ſich zu einem beachtlichen Gegner entwickelt. Silberſchiloͤzwiſchenrunde Nord- Weſt:1 Im letzten Ausſcheidungsſptel für die Endrunde um den Hockeyſilberſchild ſtanden ſich am Sonntag in Hamburg Nord⸗ und Weſtdeutſchland gegenüber. Vor 2000 Zuſchauern konnte der Norden einen recht glücklichen Sieg über Weſtdeutſchland mit:1(:1) davontragen und ſich damit die Anwartſchaft für das Endspiel gegen den Silberſchildverteidiger Brandenburg ſichern. Beide Mannſchaften mußten in letzter Stunde Erſatz einſtellen. Beim Weſten ſpielte für Müller der Duisbur⸗ ger Heller Rechtsaußen. Nord mußte auf den Mittelläufer Menke und den Verteidiger Ueberle verzichten, die durch Hobein Hannover bezw. Scheef nur unvollkommen erſetzt wurden. Die norddeutſche Mannſchaft bot eine große Enttän⸗ ſchung. Ste ſpielte weſentlich ſchlechter als in den letzten Kämpfen. Weſtdeutſchland war zum mindeſten ebenbürkig, dem Kampfverlauf nach ſogar überlegen. Noroödeutſchland beherrſchte in der erſten Viertelſtunde das Spiel und konnte in kurzer Zeit durch Lockemann und Jacobs zwei Tore vorlegen. An dieſen Toren war der weſtdeutſche Torhhüter Malzkorn nicht ganz ſchuldlos. Von nun ab drängte der Weſten ſtark, konnte aber nur wenige Minuten vor der Pauſe durch Reichert zum Ehrentor kommen. Auch nach dem Wechſel war der Weſten trotz Gegenwin⸗ des weiter überlegen, doch die ausgezeichnete Abwehrarbelt von Wöltj verhinderte weitere Erfolge. Während bie Weſtdeutſchen bei ihren Aktionen reichlich vom Pech verfolgt waren, gelang es dem Norden bei einem vereinzelten Vor⸗ ſtoß in der 30. Minute noch ein drittes Tor durch Heydel zu erzielen und damit war das Schlußergebnis hergeſtellt, Am den DB- Bundesvpokal Süddeutſchland⸗Berlin in Saarbrücken Die Vorbereitungen für die Zwiſchen runde um den Dey B⸗Pokal haben begonnen. Die Spiele werden am 10. Januar ausgetragen. Nord⸗ und Südoſtdeutſchland ſollen ſich in Hamburg, Süsdeutſchland und Berlin in Saarbrücken treffen. Der Verband Brandenburgiſcher Ballſpielvereine hat allerdings gegen den Austragungsort Saarbrücken Einſpruch erhoben, da er ſeiner Mannſcha eine ſo weite Reiſe nicht zumuten möchte. Der Bund dürfte Saarbrücken aus zwei Gründen gewählt haben. Einmal, weil gerade das Saargebiet auch einmal An⸗ ſprüche auf größere Bundes⸗Veranſtaltungen erheben kann, dann aber auch, weil erfahrungsgemäß Bundeß⸗ pokal⸗Spiele im Saargebiet einen größeren Publikums- zuſpruch finden als in den anderen ſüddeutſchen Zentren in denen das Publikum durch größere Fußballereigniſſe über⸗ füttert iſt und beſonders dem Pokalwettbewerb des Bundes nur noch ein geringes Intereſſe entgegenbringt. Hollands Vorſtaffel abermals geſchlagen Weſtdeutſchlaud mit 10:6 erfolgreich Der zweite Länderkampf der holländiſchen Amakeuk⸗ boxer gegen Weſtdeutſchland ging am Freitag abend in Efſen vor ſich, wo der Beſuch recht zufriedenſtellend aus⸗ gefallen war. Der gebotene Sport war durchweg ſehr dan vor allem ſeitens der Holländer, die in techniſcher Hinſich gegen die weſtdeutſchen Vertreter klar im Hintertreffen blieben. Außer zwei Unentſchieden im Welker⸗ und Halb⸗ ſchwergewicht konnten die Holländer zwei Stege verbuchen, Tage zuvor in Düfſſeldorf FFFFFFFPTTTTTTTTTTT'TbTbTbTbT'TbTbTb Chefredakteur: Kurt Flche ö Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Steſal Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelde Südweſtdeuſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kirchen Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil? Kurt Ehmet Anzeigen und geſchäftliche Müttellungen: Jakob Faude, ſümilich n Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim R 1, 4 5 Für unverlangte Beiträge leine Gewühr ⸗Rückſendung nur bel Rückports N und zwar im Leicht. und Schwergewicht. Der weſtdeutſche Erfolg fiel mit 10.6 Punkten faſt ſo hoch aus wie am 5 Die die Ve Spieles Witter! ſtatten gegnun die leit brachte kämpfe. Saiſon annehn Gruppe klub ſie des Ri Spiele ſodaß gleich Es den no werden beiden bei die gegen Ergänz finden Rus Spiele! wieder Boden ker, Rleörig Barret Einzel 69 Pu Mann! reicher, und O Mann! 8. Sin Punkte Hetdel! beiden Mann kätig. Der ſetzte ſeine arbeite Stut großes Zinnen Spiele demiſch aller 9 50 000 Freipt Schluß übliche mehrer meter arbeite wirtſch Kölner Die willige ſtand d überwi Die den getrage 1 2 1 bende Montag, 7. Dezember 1981 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 567 ugby in Heidelberg Sportklub Neuenheim Heidelberger Ruderklub:8 Die Herbſtſaiſon nähert ſich ihrem Ende und mit ihr bie Verbandsſpiele, die mit Ausnahme des abgebrochenen Spieles— HBC— Ruderklub— bei ſeltenen günſtigen Witterungs⸗ und Bodenverhältniſſen reibungslos von ſtatten gingen. Die für den Tabellenſtand wichtige Be⸗ gegnung der beiden Altmeiſter Sportklub— Ruderklub, die leider unter der Ungunſt des Wetters zu leiden hatte, brachte dem Ruderklub einen einwandfreien, hart er⸗ kämpfen Sieg über einen Gegner, der zu Beginn der Saiſon ein beachtliches Können zeigte, ſodaß man mit Rech: annehmen mußte, in ihm einen ernſten Anwärter um die Gruppenmeiſterſchaft zu erblicken. Heute mußte der Sport⸗ klub ſich wiederum dem techniſch und taktiſch beſſeren Spiel des Ruderklubs beugen. Für Klub galt es mit dieſem Spiele durch den Sieg zwei wertvolle Punkte zu erringen, ſobaß er nunmehr relativ mit der Rudergeſellſchaft punkt⸗ gleich ſteht. Es iſt nicht anzunehmen, daß die übrigen Vereine in ben noch ausſtehenden Spielen eine Ueberraſchung bringen werden, vielmehr darf man damit rechnen, daß ſich die beiden Rudervereine im Frühjahr 1932 im Endkampf, wo⸗ bei die RH den Vorteil des eigenen Platzes genießt, gegenlüherſtehen. Bis dahin iſt beiden Mannſchaften ein Ergänzungstraining zu empfehlen, um den ſeinerzeit ſtott⸗ findenden ſchweren Kampf aufnehmen zu können. Ruderklub erſchien in anbetracht der Wichtigkeit des Spieles in ſtärkſter Auſſtellung. Die Dreiviertelreihe war wieder der beſte Man itsteil und lief trotz des ſchweren Bodens und unaufhörlichem Regen zeitweise zu großer Form auf. Man merkte ſofort da Auch konnte der Sturm in jeder Hi ſchafſen. Die Halbs waren ſtets im Bild, ſo Haß die ſchnelle⸗ ren Dreiviertel reichlich in Tätigkeit treten konnten. Von ihnen brachte Botzong, neben Loos und Peters, eine ganz beſonders gute Lei ig, denn er war es letzten Endes, der dem Klub den eg und Punkte brachte. Sportklub lieferte beileibe kein ſchlechtes Spiel, nteil, er konnte des öfteren den Klub ſeiner lfte feſthalten. 1 ſeiner Läufer⸗ tte natürlich ſchwer anzu⸗ beide Gegner die Waage, intenſivere Traiing. icht erfreuliche Arbeit r 5 tn Gute Chancen wurden durch nervöſes Sp reihe vergeben. Der Sturm ha kämpfen, im Feldſpiel hielten ſick aber im Gedränge haperte es 1 mal bedenklich. In jeder Halbzeit fiel ein Verſuch. Klub konnte ſeine anfängliche Ueberlegenheit durch einen Verſuch ſeines Flu⸗ geldreiviertels Botzong ar ücken, den derſelbe Spieler zum Treffer erhöhte. N. mußte ſich in dieſer Periode emſig wehren, hatte mit gut eingeleiteten Gegenangriffen, die bis nahe an die Mallinie vorgetragen wurden, kein Glück. Immer wieder konnten ſich die Ruderer aus der Umklam⸗ merung befreien und durch famoſe Tritte der talentierten Spieler Loos und Peters Raum gewinnen. In die zweite Hälfte ging der Sportklub mit großen Kraftreſerven. Nach langem Drängen ſpielte Botzong, obwohl von Bender im letzten Augenblick gehalten, Peters frei, der ſich über die Linie warf. Die Erhöhung blieb aus.., das nunmehr etwas mehr vom Spiel hat, kann nach ſchönem Zuſpiel durch Melliſet einen Verſuch erringen und blieb weiter energiſch im Angriff, jedoch die Abwehr des Gegners hielt ſtond. We. 1846er Kunſtturner-Nachwuchs ſiegt in Heidelberg W 1846 Maunheim 2. Riege 402 Punkte— Tgde Heidelberg 1. Riege 390 Punkte Die 2. Riege des T V. 1846 Mannheim die gunmehr, nachdem Turnwart Endreß die erſte Wettkampf⸗ maunſchaft betreut, unter der Führung von Turnwart Müller ſteht, konnte am letzten Samstag abend in einem Pettkampf mit der 1. Riege der Tgde. Heidel⸗ beg einen weiteren ſchönen Erfolg buchen. Die beiden Siebener⸗Mannſchaften maßen ihre Kräfte in einem Vier⸗ kämpf, der durch eine Mannſchafts⸗Freiübung erweitert wurde. Die Mannſchafts⸗Freiübung brachte den Mannheimern 33 Punkte, der Tgde. Heidelberg 30. Hährend am Barren, am Pferd quer und im Pferd⸗ längsſprung die 46er ſich als die Beſſeren erwieſen, ſetzte ich am Reck die Tgde. Heidelberg an die Spitze. Am Jarren waren es Maier und Ehinger, die mit je Punkten den Vogel abſchoſſen, vor Schwarz, Mann⸗ heim, Deſterreicher, Weigel und Renner Hei⸗ helberg mit je 16 Punkten. Die Pferdſchwung⸗ Übungen ſahen Weigel, Heidelberg, mit 18 Punkten am beſten gewertet, wogegen Maker, Mannheim, als der nächſte mit 17 Punkten abging. Die beſte Wertung des Tages erhielt am Reck Renner, Heidelberg, mit 10 Punkten vor Weigel mit 18, Lenel, Mannheim, und O eſter reicher, Heidelberg mit 17 Punkten. Die Pferdſpr ünge ſehen wiederum etnen Mann⸗ eimer und einen Heidelberger als die Beſten. Ehinger, Mannheim, und Kümmerle. Heidelberg, kommen auf je 18 Punkte, Lenel, Mannheim, Weigel und Ren⸗ ger, Heidelberg, auf je 17. Nach Abzug der jeweils kledrigſten Wertung ergeben ſich folgende Punktzahlen: 95 Mannheim Heidelberg Barren 94 85 Pferd quer 89 86 Jeck 88 92 eröſprung 98 97 Mannſchafts⸗Freiübung 83 80 402 390 Punkte Der Vierkampf brachte für die beſten Turner im Einzelnen folgende Wertungen: 1. Weigel, Heidelberg, 00 Punkte; 2. Renner, Heidelberg, 68 Punkte; 3. Maier, Mannheim, 64 Punkte; 4. Ehinger, Mannheim und Oeſter⸗ teicher, Heidelberg, 63 Punkte; 5. Rhein, Ehinger, Schwarz und Lenel, alle Mannheim, je 61 Punkte; 6. Kuchenbeißer, Mannheim, 58 Punkte; 7. Kümmerle, Heidelberg, 55.; Singer, Mannheim, 52 Punkte: 9. Buſch, Heidelberg, 40 Punkte; 10. Braun, Heidelberg, 46 Punkte; 11. Frauenfeld, Heidelberg. 28 Punkte. Als Kampfrichter waren von den leiden beteiligten Vereinen die Turnwarte Adel mann⸗ 1 8 und Hermany⸗ Heidelberg zur Zufriedenheit Kunſtturnmeiſterſchaften 1932 in Berlin der Geſamtturnausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft lezte am Sonntag in der Deutſchen Turnhalle in Berlin ſeine Beratungen ſort, in deren Mittelpunkt die Vor⸗ Abelten für das Deutſche Turnfeſt 1933 in Stuttgart ſtanden. Den Abſchluß des Feſtes bildet ein großes Schauturnen, das mit einem Aufmarſch der Turne⸗ Zunen in Reihenſormationen eingeleitet wird. Es folgen chiele der Jugendlichen, ein Maſſenſpeerwerfen des Aka⸗ demiſchen Turnerbundes, die große Preisſtaffel, Aufmarſch aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die auf 40 bis 50 000 Perſonen geſchätzt werden. Totenehrung, allgemeine Neilübungen und noch der Siegerehrung der ſezerlepe Shlußakt. Am Vormittag des Schlußſonntag findet in üblicher Weiſe ein Feſtzug durch die Straßen Stuttgarts in mehreren Abteilungen ſtatt, deſſen Länge auf etwa 12 Kilo⸗ keter geſchätzt wird. Schon jetzt läßt der Stand der Vor⸗ arheſten erkennen, daß das Stuttgarter Turnfeſt trotz aller krtſchaftlichen Schwierigkeiten dem des vorangegangenen Kölner Turnfeſtes im Jahre 1928 kaum nachſtehen dürfte. Die Frage der Stellung von Wehrriegen und des frei⸗ willigen Pflichtturnjahres für die Jugend wurde dem Vor⸗ 5 Turnerſchaft zur weiteren Bearbeitung ieſen. Die Deutſchen Kunſtturnmeiſterſchaften wer⸗ en am 6. November 1932 in Berlin aus⸗ getragen. Zum VBorklubkampf Mg. 08 gegen Bf K. 86 Wif die Darſtellung des Bft 86 zu dem Boxklubkampf halten wir vom Mannheimer Fußball⸗ Club [ges eine Erwiderung, von der wir die wichtigſten Stel⸗ len bringen: Die erſten Abmachungen über die Zuſammenſtellung les Mannſchaftskampfes waren mit dem erſten Vorſitzen⸗ u vom Bft 86, Herrn Schmitt, ſowie mit unſerem ületungsleiter Herrn Fries und dem geſchäftsführen⸗ en Vorſitzenden Herrn Gückinger getroffen worden. Einige Zeit ſpäter ſchrieb uns der Bf, daß er noch eine weitere Ausſprache wünſche und daß der erſte Vorſitzende herr Schmitt ſowie Herr Beyerlein hieran teil⸗ Ben Von unſerer Seite nahm bei Beginn dieſer Aus⸗ bkache der geſchäftsführende Vorſtand Herr Gückinger ſo⸗ wie der Abteilungsleiter Herr Fries teil. Es wurde fol⸗ 5 Mannſchaftsaufſtellung vereinbart: Fliegen⸗ gewicht: Tiſchner, Federgewicht: Huber, Wel⸗ tergewicht: Barth 1, Bantamgewicht: fiel, wie ereinbart, aus, Leichtgewicht: Häußer, Mittel⸗ 5 1410 5 Theilmann, ein weiteres Mittelgewicht: Diehm, albſchwer gewicht: Maler Schwer ⸗ wicht: Thies.. Die Herren des Vfa 86 erklärten ſich mit dieſer Mann⸗ ſtsaufſtellung als Klubmannſchaft des Mö 08 vollkom⸗ len einverſtanden, obei ſie noch ſelbſt erwähnten, daß nun e Umſtellung mehr vorgenommen werden ſoll. Die Umſtellung nahm jedoch Vfö, vor, indem er das Mit⸗ (Bft), telgewicht Diehm ablehnte und erklärte, daß dieſer Kampf als Einlagekampf zum Austrag gebracht werden ſoll. Ent⸗ gegenkommenderweiſe erklärten wir uns hiermit einver⸗ ſtanden. Die Bemerkungen des Pf betr. des Ueber⸗ gewichtes und der damit an ſie fallenden Punkte ſtimmt nicht, da der Federgewichtler vom Bf ein Uebergewicht von 2 Pfund und der Fliegengewichtler Tiſchner⸗Is von 3 Pfund brachte. Da bei beiden Teilen ein Uebergewicht feſtzuſtellen war, erklärte ſich fe nach längeren Aus⸗ einanderſetzungen damit einverſtanden, daß die Gewichts⸗ differenz für beide Teile als aufgehoben betrachtet wird und der Kampf regulär zum Austrag gelangen ſoll. Im Halbſchwergewicht war Pfͤ damit einverſtanden, daß Maier ⸗ BfR für 08 ſtartet und ſomit auch die Punkte für 08 zu zählen ſind. Was die Vorſtellungen im Ring anbetrifft, ſo trot unſere Mannſchaft wie oben vereinbart im Ring on. Die Bemer⸗ kungen des Mannſchaftsführers von Vfc 86, daß es kein Wunder geweſen ſei, daß die Gäſteboxer nicht in den Ring gehen wollten, belegen wir damit, daß der Mannſchafts⸗ führer, Herr Ulmerich, in den Verhandlungen die wenigſte Diſziplin zeigte, denn anſtatt doß er ſeine Mann⸗ ſchaft beruhigte und ſie ſachlich aufklärte, bewirkte er ge⸗ rode das Gegenteil. Herr Schmitt hat im Beiſein des Herrn Gückinger nach dem Vorfall Theilmann⸗Handſchuh im Ring ſeine Leute wiederholt gebeten, anzutreten. Dies wurde von der Mannſchaft abgelehnt. Hierauf erklärte Herr Gük⸗ linger, daß er im Falle der Weigerung den geſamten An⸗ teil am Gewinn ſtreichen und die getroffene Abmochung als gelöſt betrachten werde. Erſt nach dieſer Erklärung kämpften die Leute von BfK 86 weiter. Die Bemerkung, daß die Boxer von Vik und deren Mannſchaftsführer wie⸗ derholt flegelhaftem Benehmen von Zuſchauern der Ga⸗ lerie ausgeſetzt waren, und daß die Veranſtaltungsleitung nichts dagegen getan habe, ſtimmt nicht. Der verantwort⸗ liche Leiter des Abends., Herr Gückinger, mahnte fort⸗ während zur Ruhe. Zu der Bemerkung, daß alle Kämpfe von uns über⸗ legen gewonnen worden ſeien und daß dies nicht ſtimme, erklären wir, daß laut der Punkttabellen, die von den Punktrichtern abgegeben wurden, bei faſt ollen Kämpfen einſtimmige Punktſiege für uns gefällt wurden. Die Ab⸗ machungen waren ſo, daß bei jedem ſolgenden Kampf die Punktrichter ausgewechſelt wurden, ſo z. B. beim erſten Kampf zwei Punktrichter unſeres Verbondes und ein Punktrichter des Verbandes des Bf 86. Beim zweiten Kampf ein Punktrichter unſeres Verbandes und zwei Punktrichter des Verbandes des Bf 86. Wir haben nun beiden Vereinen Gelegenheit gegeben, zu den Vorgängen Stellung zu nehmen und ſchließen damit die Debatte über dieſe Vorgänge. Fräulein Saſſeralh ſchwamm Rekord Im Rahmen des Diſſeldorfer Waſſerballturniers im dortigen Stadtbad unternahm Fräulein Elfriede Saſſe⸗ rath vom Schwimmverein Rheydt 03 unter offizieller Kon⸗ trolle einen Angriff auf ihren eigenen Rekord im 200 Meter Rückenſchwimmen, der auch vollauf glückte. Saſſe⸗ rath benötigte für die Strecke 309,8 Min. und blieb damit um 4,7 Sekunden unter ihrer eigenen Beſtleiſtung vom 2. Mai ds. Is. Die unterbadiſche Kreisliga Weinheim— 1913 Mannheim:0 Neckarhauſen— Friedrichsfeld ausgefallen TV 46 Mannheim Feudenheim 977 Phönix Mannheim— Altrip ausgefallen 97 Mannheim Heddesheim ausgefallen Edingen— Neckarſtadt ausgefallen Käfertal ſpielfrei. Im Kreis Unterbaden fielen faſt alle Spiele der Witte⸗ rung zum Opfer. Es fanden nur 2 Spiele ſtatt, die beide :0 endeten. Weinheim gewann gegen 1913 Mann⸗ heim und Feudenheim gegen TV 46 Mannheim. Bei den Turnern muß allerdings berückſichtigt werden, daß nur 2 Mann der erſten Mannſchaft antraten. Die anderen blieben wegen Differenzen dem Spiel fern. Kreis Neckar Abteilung! 1. Fc 05 Heidelberg— Wiesloch 511 Hockenheim— Plankſtadt:3 abgebr. Auch hier fielen die meiſten Spiele dem Regen zum Opfer. In Hockenheim mußte man den Verſuch, das Spiel durchzuführen, ebenfalls bald aufſtecken, da der Regen den Platz unbeſpielbar gemacht hatte. Das einzige Treffen, das durchgeführt werden konnte, endete mit einem unerwartet hohen 511⸗Sieg der Platzherren. Gemeinſom mit Wiesloch nehmen nun Heidelberger den vorletzten Tabellenplatz ein. Der Tabellenletzte Hockenheim liegt nicht weniger als vier Punkte zurück. Kreis Vorderpfalz Maxdorf— 03 Ludwigshafen:2 abgebrochen 04 Ludwigshafen— Hochfeld ausgefallen 1914 Oppan— J Frankenthal ausgefallen Kick. Frankenthal— AS hafen ausgefallen TV Frieſenheim— Bf Oggersheim:1 Infolge des Regens ſind im Kreis Vorderpfalz ſämtliche Spiele bis auf zwei ausgefallen, wobei das Spiel Ma x⸗ dorf— 03 Jud wigshafen bis 15 Minuten vor Schluß durch⸗ geführt, dann aber vom Schiedsrichter abgebrochen werden mußte, weil ein Spieler, der den Schiedsrichter beöroht hatte, den Platz nicht verließ. 03 Ludwigshafen hatte in jeder Halbzeit ein Tor erzielt, Der Torwächter von Max⸗ dorf wurde bei einem 03⸗Stürmer⸗Angriff tätlich, ſo daß er des Feldes verwieſen werden mußte. Ein Elfmeter für 03 konnte nicht ausgeführt werden, weil ein Mardorfer Spieler den Schiedsrichter durch Bedrohung daran hin⸗ derte. Auch dieſer wurde vom Platz geſtellt. Nachdem er der Aufforderung nicht Folge leiſtete, wor der Schiedsrichter gezwungen, das Spiel abzubrechen.— TB Frieſenheim und Vic Oggersheim teilten ſich in die Punkte mit 121. Kreis Südpfalz Herxheim— Vs Neuſtadt 91 Im Süsdpfalzkreis war nur obiges Spiel angeſetzt, das den Preismeiſter bringen ſollte. Vfs Neuſtadt benötigte zwar nur einen Punkt zur Meiſterſchaft, konnte aber mit einem knappen Sieg beide Punkte holen und damit Meiſter werden. Kreis Kaiſerslautern Pfalz Kaiſerslautern— Se RNitern:1 abgebrochen VfR Kaiſerslautern— Kindsbach:2 Hochſpeyer— Otterberg:2 Der Kreismeiſter VfR. c⸗ledigte ſein vorletztes Spiel und gewann nach Ueberlegenheit:2. Hochſpeyer mußte ſich von Otterberg auf eigenem Platze:2 ſchlagen laſſen, das Spiel Pfalz gegen Sc Kaiſerslautern wurde beim Stand :1 wegen ſchlechter Platzverhältniſſe abgebrochen. Kreis Pirmaſens TV 63 Pirmaſens— Waldfiſchbach 43 Auch hier fand nur ein einziges Spiel ſtatt, das die Turner von Pirmaſens nach abwechflungsreichem Kampf knapp für ſich entſcheiden konnen. TV 69 Pirmaſens hat ſich durch dieſen Steg auf den öͤͤritten Tabellenplatz vorge⸗ arbeitet. Am die Südwoſtdeutſche Hochſchul⸗ meiſterſchaft Univerſität Heidelberg— Univerſität Gießen:1(:1) Im Vorjahre, ols die Spiele um die Süsweſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft noch nach dem Pokalſyſtem ausgetra⸗ gen wurden, hatten die Heidelberger, gleichfalls auf eigenem Platz, gegen Gießen 90:1 verloren. An dieſe Begegnung wurde man am Samstag mittog recht lebhaft erinnert, denn ſeinerzeit hatte Heidelberg während der ganzen Spiel⸗ Ningkampf⸗Turnier in Lampertheim zu Gunſten der Lampertheimer Winterhilfe Es iſt dem ſich augenblicklich wieder ſehr rührig zeigen⸗ den Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim hoch anzurechnen, daß er ſich mit dieſer Veranſtaltung am Sams⸗ tag abend in den Dienſt der Wohltätigkeit ſtellte, um ſo auch ein Scherflein zur Winterhilfe beizutragen, für das man ihm gewiß dankbar ſein wird. Der Beſuch im Rheingold⸗ ſaal hätte allerdings ſchon im Hinblick auf den guten Zweck des Turniers ein beſſerer ſein dürfen, zumal die Eintritts⸗ preiſe volkstümlich gehalten waren und ausgezeichneter Sport an dieſem Abend geboten wurde, der die Zuſchauer ſchon beim erſten Kampf in die richtige Stimmung verſetzte. Lampertheim hatte aber auch eine glückliche Hand in der Zuſammenſtellung der Kampfpaare, zu denen eine Reihe der erfolgreichſten Ringer vom V. f. K. Schifferſtadt als Gegner verpflichtet waren. Erwartungsgemäß behielten die Gäſte bis auf zwei Treffen des Turniers die Oberhand, was aber die Kämpfe beſonders intereſſant und ab⸗ wechflungsreich geſtaltete, war das routinierte Können der Schifferſtädter und der von den einheimiſchen Ringern mit auf die Matte gebrachte Ehrgeiz. In Biundo⸗ Sd 06 Mannheim lag die Leitung der Kämpfe in beſten Händen; er traf jederzeit einwandfreie Entſcheidungen und fand damit wieder die volle Zuſtimmung ſeitens der Zuſchauer. Den Auftakt des Turniers bildete eine Anſprache des 1. Vorſitzenden Alberſtadt vom Sud Lampertheim, der mit herzlichen Worten die Gäſte und Preſſe begrüßte und dem Zweck des Abends gedachte. Im Gewichtheben warteten Moos, Kettler und Mehner vom Sugiet Lampertheim mit guten Leiſtungen auf. Zu beanſtan⸗ den war lediglich der reicheich verſpätete Beginn der Ver⸗ anſtaltung, wodurch die Ringzeit in den letzten Kämpfen verkürzt werden mußte. Dieſe Unpünktlichkeit, die in Lam⸗ pertheim ſchon zur Gewohnheit geworden iſt, ſollte endlich einmal abgeſtellt werden. Die Ergebniſſe: Mittelgewicht: Klingler⸗Lampertheim— K. Kolb⸗Schif⸗ ferſtabt. Beide ringen anfänglich ſehr vorſichtig. Kolbs ſeitlicher Ueberwurf parierte ſein Gegner, deſſen Unter⸗ hüftſchwung außerhalb der Matte endete. Weitere Angriffe ſcheiterten auf beiden Seiten an der guten Abwehr. Im aus⸗ geloſten Bodenkampf ſammelte ſich Kolb mit 5 verſchränkten Aushebern und Ueberwürfen, die Klingler in Gefahr und der Niederlage nahe brachten, reichlich Punkte. Nach dem Wechſel konnte ſich Kolb nach Ausheber mit Halbnelſon von Klingler zweimal aus gefährlicher Lage retten. Trotz aggreſſiven Angriffen in den reſtlichen 4 Minuten im Stand konnte Klingler den Vorſprung ſeines Gegners nicht mehr aufholen und verlor nach Punkten.— Bautamewicht: Kark⸗ Lampertheim— O. Kolb ⸗Schifferſtadt. Einen Armſchlüſſel⸗ grif von Kark parierte Kolb mit Schulterſchwung, der eben⸗ falls abgewehrt wurde. In der angeordneten Bodenrunde gelang Kark ein Aufreißer und Kolb ein Armzug. Nach dem Wechſel täuſcht Kolb einen Ausheber und ſtegt durch Nackenhebel in 18.35 Minuten. F. Wetzel⸗Lampert⸗ heim Bernatz⸗Schifferſtadt. Drei Hüftſchwünge von Bernatz landeten außerhalb der Matte, den vierten konnte Wetzel abfangen, ſodaß Bernatz parterre mußte, wo er durch Armzug in 9 Minuten zum Sieg kam.— Feder⸗ gewicht: Kettler⸗Lampertheim— Lochner⸗Schifferſtadt. Der Lampertheimer hielt ſich ausgezeichnet und machte Lochner mehr zu ſchaffen, als zu erwarten war. Nach mißglücktem Schulterſchwung mußte K. zu Boden, wo ſeinem Armzug eine prächtige Doppelbrücke folgte. Lochner ließ nicht locker, ging in wuchtigem Angriff durch Aufreißer in Führung und ſiegte durch Aufreißer in 16.50 Minuten. Hahl⸗Lam⸗ pertheim R. Kolb ⸗Schifferſtadt. Nach von Hahl abgefangenem Schulterſchwung mußte Kolb zu Boden, wo er ſeinen Partner zu keinem Griff kommen ließ. In der 7. Minute erhob ſich plötzlich Kolb aus der Unterlage und ſiegte durch eine blendend ausgeführte Soubleſſe in.10 Minuten. Jakob⸗Lamperteim-Krauſe⸗Schif⸗ ferſtadt. In der erſten Halbzeit gab es einen heftigen Standkampf ohne Ergebnis. In der Boden runde brachten zwei verſchränkte Ausheber von Krauſe den Lampertheimer in äußerſt brenzliche Lagen und da dieſer nach dem Wechſel nichts ausrichten konnte, ſich vielmehr auch in den letzten 4 Minuten im Stande verteidigen mußte. wurde Krauſe Punktſieger. Jakob, ein ausgeſprochener Defenſivringer, iſt bei ſeiner guten Veranlagung eine auf Erfolg eingeſtellte Ringweiſe ſehr zu empfehlen. Leichtgewicht: Mehner⸗Lampertheim— Schuſter⸗Schiffer⸗ ſtadt. Mehner wurde von dem Pfälzer förmlich zu Boden gedrückt, aber dieſer ließ manche günſtige Gelegenheit im Uebereifer aus. Ein Armzug und Aufreißer parierte Meh⸗ ner, der dem Tempo ſeines Gegners nicht gewachſen war. Schuſter ſiegte durch Armdurchzug in.50 Minuten.— Mittelgewicht: Abel⸗Lampertheim— K. Kolb-Schifferſtadt. Kolb wurde beim Rückfaller von Abel abgefangen und in der Brücke feſtgehalten. Abel ſiegte durch Eindrücken der Brücke in.45 Minuten. Die Niederlage Kolbs kam nach ſeinem Punktſieg über den kampfſtärkeren Lampertheimer Klingler ſehr überraſchend.— Federgewicht: Hahl⸗Lampert⸗ heim— Alfr. Heißler⸗Schifferſtadt. Hahl vermochte dem jungen unerfahrenen Gegner bis Halbzeit nichts abzurin⸗ gen. Die heftigen Angriffe von Hahl ſtteßen auf den ebenſo heftigen Widerſtand des Pfälzer. Hahl konnte da⸗ durch nur für beſſere Arbeit Punktſieger werden. Spiele der Kreisliga douer den Gegner in ſeiner Hälfte feſtgeholten, ohne zu einem Erfolg zu kommen, während die Gäſte bei einem plötzlichen Vorſtoß den Siegestreffer erzielen konnten. Auch diesmal führte Gießen durch ein Tor des Halblinken Nie⸗ mann bis eine halbe Stunde vor Schluß:0, dann aber kom endlich die entſcheidende Wendung; der Mittelſtürmer Jung verwandelte eine Flanke von links zum Ausgleich und Röth und Layer vom VfR Mannheim brachten Heidelberg bei einem Eckball in Front. Damit war der Widerſtond der Gäſte gebrochen. Häberlein erhöhte auf 345 dann folgten drei Treffer des Halbrechten Minges, während ſchließlich Layer den 7. und letzten Erfolg erzielte, indem er den Torwart anging, der den Ball fallen ließ, ſo daß Layer einlenken konnte. Damit hatte Heidelberg für die wirklich unverdiente Niederlage des Vorjahres eine ſichere und gerechte Revanche genommen, denn der:1⸗Sieg ent⸗ ſpricht ſelbſt in dieſer Höhe dem beiderſeltigen Können, da die Heidelberger eben doch techniſch klar überlegen waren. Strößner⸗ 1. FC 05 Heidelberg leitete den fairen Kampf korrekt. Neue Niederlage der Schweiz in Brüſſel In dem kurzen Zeitraum von nur 8 Tagen trug dke Schweiz mit ihrer Nationalmannſchaft einen zweiten Fuß⸗ balländerkompf am Sonntag in Brüſſel gegen Belgien aus. Im Heyſelſtadion hatten ſich zu dieſer Begegnung etwa 15000 Zuschauer eingefunden, die einen knappen, aber ver⸗ dienten Sieg ihrer Mannſchaft mit:1(:0) feiern konnten. Schon zur Pauſe führten die Belgier durch einen nach halbſtündigem Spiel erzielten Treffer ihres Mittelſtürmers Capelle mit:0. Der gleiche Spieler reihte nach dem Wechſel das 2. Tor an und erſt im Endſpurt konnten dle Etdgenoſſen durch ihren Sturmführer Ehrismann, der für den verletzten Trello Abegglen tätig war, zum Ehrentor kommen. Am die Vorherrſchaft in Heidelberg TG 78 Heidelberg— Hockeyelub Heidelberg:4(:1) Dieſer Lokalkampf im Stadion der Turngemeinde am Sonntag vormittag hatte inſofern beſondere Bedeutung, als er Aufſchluß geben ſollte darüber, wer eigentlich die füh⸗ rende ſüdbeutſche Mannſchaft iſt. Vor acht Tagen noch ſpielte die TG bekanntlich gegen 80 Frankfurt auf dem glei⸗ chen Platz unentſchieden:1, und kurz vorher hielten die Turner auch das Vorſpiel gegen den Hockeyelub auf beſſen Platz:1. Im Ergebnis des Rückkampfes ſteht nunmehr jedoch die Vorherrſchaft des HC, der ſeinem Gegner in techniſcher Hinſicht einwandfrei überlegen war, eindeutig feſt. Schon die erſte Halbzeit ließ die Vorzüge des HEch er⸗ kennen; es reichte aber nur zu einem einzigen Torerfolg durch den Linksaußen Krauſe, der aus geringer Entfer⸗ nung einſenden konnte. Nach dem Wechſel lief die Siegerelf zu einer beſtechenden Form auf und jetzt mußte der Platzbeſitzer noch dreimal ſich geſchlagen geben. Der Halbrinke des HC, Baudendiſtel, und der Halbrechte, Peter J waren zwei⸗ bzw. einmal erfolgreich. Obwohl auch die Turner, deren Torhüter etwas unſicher ſchien, eine recht gute Stocktechnik aufwieſen, blieb ihnen der Ehrentreffer verſagt. Ihr Sturm fand ſich nicht recht zuſammen und ließ auch den ſonſt von ihm gewohnten un⸗ geſtütmen Vorwärtsdrang zeitweiſe vermiſſen. Dagegen er⸗ ledigte der Mittelläufer Ueberle ſein Penſum wieder in zu⸗ verläſſiger Weiſe. Die Spielletter Baumann und Edel⸗ mann(beide Vfn Mannheim), verſahen ihr Amt korrekt. Sie hätten jedoch etwas energiſcher durchgreifen dürfen, wo⸗ durch vielleicht manche Härte vermieden worden wäre. Irmgard Roſt ſchlägt Cilly Außem Um die Meiſterſchaft von Chile a In den Schlußſpielen um die Teuntsmeiſterſchaften von Chile in San Diago war von den beiden Kölner Spitzen⸗ ſpielerinnen Irmgard Roſt am erfolgreichſten, denn ſie konnte ſich drei Titel ſichern, während es die indtsponierte Weltmeiſterin Cilly Außem nur zu einem erſten Platz Prachte. f Fräulein Roſt hatte einen guten Erfolg im Einzel, wo ſie gegen Eilly Außem nach heftigem Widerſtand im erſten Satz ſchließlich den Sieg mit:6,:2 an ſich reißen konnte. Die beiden Clubkameradinnen holten ſich dann die Met⸗ ſterſchaft im Doppel, ſpielend gegen das einhetmiſche Paar Loreto Lizana⸗Piza:0,:1. Im gemtiſchten Doppel holte ſich Fräulein Roſt mit dem Chilenen Egon Schönherr als Partner in einem :2,:6,:1⸗Sieg über die einheimiſche Kombination Fräu⸗ lein Piza/ Haus Conrads den dritten Titel. Leipziger Rugby⸗Sieg über Prag Im Rückſpiel am Sonntag in Leipzig ſiegte die Leipziger Sportfünfzehn wie ſchon im erſten Treffen diesmal mit 2518(22:3) über die verſtärkte Maunſchaft von Slavia Prag. Die Tſchechen waren ſehr eifrig, aber ihr Können iſt doch noch zu primitiv, ſo daß ſie abermals eine Niederlage in Kauf nehmen mußten. Angarns Vorſtaffel geſchlagen Bayern ſiegt mit 11:5 Punkten Bayerns Amateurboxer feierten am Freitag in München einen neuen großartigen Steg. Vor rund 3000 Zuſchauern wurde die ungariſche National⸗Mannſchaft, in der zwei Europameiſter mitwirkten, ſicher mit 11:5 Punkten ge⸗ ſchlagen. Ausgezeichnet hielt ſich vor allem der mehrfache deutſche Meiſter Ziglarſki, der den Europameiſter Enekes glatt nach Punkten abfertigen konnte. Die ein⸗ zelnen Ergebniſſe waren: Krämer⸗Bayern unter⸗ liegt gegen Kubin vi n.., Zig larſet ſchlägt Enekes n.., Schleinkofer ſchlägt Lovas n.., Nagl wurde gegen Fogas in der erſten Runde am Auge verletzt und gab auf Anraten des Ringarztes auf, ſo⸗ daß die Punkte an Jonas ftelen, Kugler ſchlägt Kerekes n. P, Boehm— Szigetti unentſchieden Lang ſchlägt Zſiscar n.., Schweitzer ſchlägt Keri n. P 5 Pferdeſport Mülheim⸗Duisburg ö 1. Julklapp⸗Hürdenrennen. 1600. 3000 Meter: 1. Frau M. Haßlinghaus Landesfreund(W. Winkler); 2. Blumen⸗ könig; 3. Helmzier. Ferner: Heuernte, Strona, Peloria, Laertes, Schwertleite. Fantaſia, Monarch. Toto: 37:10 Pl.: 16, 22, 82:10, l 2. Knecht Ruprecht⸗Jagbreunen. Für Dreijährige. 2000 Mark. 3900 Meter: 1. Frau L. Spelbergs Friſchling[(W. Krabbes); 2. Grandel; 3. Seiltrommel. Ferner:; Aka, Charakter, Erich, Lubelie, Wundergott. Toto: 107719 Pl.: 19, 39, 18:10. 8 5 3. Advent⸗Hürdenrennen. Verkaufsreunen. Für Drei⸗ jährige. 1600. 2800 Meter: 1. A. Morawez Gegenmine (E. Maeßig); 2. Saufeder; 3. Hederich. Ferner: Stronn, Gold und Silber. Patina, Negunde. Toto: 22:10; Pl. 14, 18, 33:10. i 5 4. St. Nikolaus⸗Jagbrennen. 2000 l. 3700 Meter: 1. Wegners Franziskus(Weber); 2. Roſenrot; g. Paſtete. Fern. Sankt Anton, Brotverdiener, Fähnrich, Enthuſiaſt, Flügel⸗ mann, Segur, Halde, Panzer, Mauerzinne. Toto: 70710 Pl.: 24, 43, 32:10. a a 5. St. Martin⸗Jagdrennen. Ausgleich 8. 1900/ gi Meter: 1. Frl. A. Liederers Lucca Mastaj; 2. Pechvogel; 3. Hofnarr. Ferner; Sankt Anton, Ingham, Augapfel Jlia, Die Deutſche, Janette, Lotteken. Toto: 42:10, 19, 19, 39:10. 6. Sylveſter⸗Jagbrennen. Ausgleich 3. 1600 /, 9000 Meter: 105 Lückes Clauswalde 025. Winkler 2. Chevy lier; 3. Nicolet. Ferner: Ordinaria, Völkerbund, Grie wart, Ahnenfürſt, Helmut. Toto: 26:10; Pl.: 15, 21, 2910. 7 * 567 8. Seite/ Nummer Neue Mannheimer Zeitung/ Heufe lelzfer Tag! Heinz Rühmann Dolly Haas in dem Groß Der brave 5 (Der Defraudant Regie: NMax Pallenberg Tonfilm Die heitere Geschichte eines vom Pech verfolgten Kassierers Fritz Kortner Peier Wolff ünder 0 Hlerzu wie immer das auserlesene Beiprogramm! Beginn 3. 5. 7, .25 U hr is 40 Uhr nur 80 pfg. lausschl. Logen Morgen⸗Ausgabe egember 1991 Adalbert v. Schlettow in Milflernachls liebe Ein packend gestalteter Kriminal- und Sittenfilm Pariser Original Szenen Hierzu der große bunte Filmteil! Emelka-Tonweche mit. Neueste Nächste Woche Rothenburger add Aale Ziehung 17. Dezember 38000 15000 10000 Danlele Parola Vorzugskarten gelten! preis 50 porto u. Liste 30 Beginn: 5. .00 atio nal-Theater Mannheim Montag, den 7. Dezember 1931 Vorstellung Nr. 107— Miete E Nr. 14 und Sondermiete E Nr. 5 Der Hauptmann von Köpeniek Ein deutsches Märchen von Carl Zuckmayer Inszenierung Herbert Maisch Bühnenbilder: Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 23,15 Uhr Szenenfolge: 1. Unitormladen in Potsdam. 2. Polizeibüro in Potsdam. 3. Café National. 4. Schuhfabrik„Axo⸗ lot“, 3. Möbliertes Zimmer. 6. Herberge zur Heimat. 7. Uniformladen in Potsdam. 8. Zucht- hauskapelle in Sonnenburg. 9. Wohnstube in Rixdorl. 10, Schlafzimmer des Bürgermeisters Obermüller in Köpenick. II. Polizeibüro in Rix dorf. 12. Stube mit Bett. 13. Festsouper bei Dressel. 14. Wohnstube in Rixdorf. I5. Kleider- laden, 16. Schles. Bahnhof. 17. Im Rathaus zu Köpenick. 18. Amtszimmer des Bürgermeisters Obermüller in Köpenick. 19. Im Polizeipräsi- dium Alexanderplatz. Personen: Un der Reihenfolge der Auftritte) Hauptmann von Schletto-w Willy Birgel Wabschke, Zuschneider Fritz Linn Wormser Raoul Alster Willi, sein Sohn Hans Fassott Wilhelm Voigt Ernst Langheinz Oberwachtmeister Hans Godeck Obermüller Hans Finohr Frau Hoprecht Hermine Ziegler Friedrich Hoprecht Karl Marx Frau Obermüller Elisabeth Stieler Hlavier-, Leder- u. Rezilalions- Nhend Heintich Meyer WIII/NÜüller Dlenslag, den 8. Dezember abends 8 Uhr(Einlaß ½8 Uhr) Harmonie(groger Saah Eintrittskarten Mk..—,.— u..— Vorverkauf: Hofmusthallenhandlg. Bugen Pfeiffer. Ng u. an der Abendkasse 4728 Amtl. Veröfentlichungen der Ftaut Mannnein Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— C 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: a] für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 9. Dezember 1991; b) für Kleider, Weißzeug, Stiefel und dergl. am Donnerstag, den 10. Dezember 1991. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffnung 13% Uhr). 32 Städt. Leihamt. Zwangs versteigerung Dienstag, den 8. Dezember 1931, nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Q 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öf⸗ fentlich verſteigern: 16 312 1 Poſten Bettwäſche, 1 Kaſſenſchrank, 1 Schreib⸗ maſchine, 1 Klavier, 1 Damenfriſiertoilette, 1 Flurgarderobe, 2 Zimmeröfen, 1 Waſch⸗ maſchine, verſchiedene Möbelſtücke u. a. Heizmann, Gerichtsvollzieher. Tel. 28474. Jchwind Schnittspahn, 8, 9 Neute Montag 2 abends 8 Uhr, Harmonle, D 2, 6 AugBer gewöhnliches Violinkonzert 9388 Prihode „Der neue Paganini“ Am Flügel: Otto A. Graef Berlin:„Stehſ als Virfuose für sich allein“ parls:„Ein zwelſer Paganini“ Neuyok:„Aehnliches war noch nich da“ Karten Mk..— bis.— an der Konzertkasse K. F. Heckel. O 3. 10, M heimer Musikhaus, O 7 und an der Abendkasse 0 Hleider-Reparalur-Bügelwerkslälte Tel. 3808?„Rapid“ N 7. 1 ff Neuzeitliche, fachm. Kleiderinstands etzung. Kunststopfen, Entglänzen, flelnlgen. 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