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Jahrgang— Nr. 573 Der Kampf um die eroroͤnung Die Reichsregierung verlangt eine entſprechende„Stillhaltefriſt“ zur Auswirkung ihrer Maßnahmen Die Parteien lei Prüfung des Materials Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Dezember. Der parlamentariſche Kampf um die Notverord⸗ nung wird regelrecht erſt in der nächſten Woche ein⸗ ſezen, da die Fraktionen ſich zunächſt ſelbſt eingehend mit der Materie beſchäftigen müſſen. Die ſtaats⸗ horteiliche Fraktion hat geſtern vormittag eine Eihung abgehalten, in der man ſich aber natürlich it dem Inhalt des Dekrets nur oberflächlich be⸗ ſoſen konnte. Am Donnerstag tritt die Fraktion der Pirtſchaftspartei, am Freitag die der Bolkspartei zuſammen. Am Montag verſam⸗ 0 meln ſich die Sozialdemokraten, am Diens⸗ 4 lag hält das Zentrum und am Mittwoch die Frak⸗ on der Deutſchnationalen eine Beſpre⸗ chung ab. Die Regierung verlangt eine angemeſſene Friſt, in der ſich die Auswirkungen ihres Wirtſchaftsprogramms zeigen ſollen, nnd die Sozialdemokraten ſcheinen, wenn gicht alle Anzeichen trügen, in ihrer Mehrheit ge⸗ leigt, dieſem Wunſch zu willfahren. Die Rundfunk⸗ ide mit dem ſcharfen Vorſtoß des Kanzlers gegen ie Nationalſozialiſten hat bei ihnen gauz ſſenkundig die Stimmung für eine weitere Duldung es Kabinetts Brüning verſtärkt. Immerhin darf licht verkannt werden, daß ein nicht unbeträchklicher gell der Fraktion, der eine Aenderung des Kurſes kerbeiführen möchte, nach wie vor auf die Ein⸗ lerufung des Reichstages drängt. Ungewiß iſt auch noch die Haltung des Land⸗ bolkes und der Wirtſchafts partei, die wie⸗ ger einmal Oppoſitionsgelüſte verſpürt, weil ihr der Abbau der Hauszinsſteuer nicht ſchnell genug geht. Ueber die Abſichten der Deutſchnationalen hacht der„Lokal⸗Anzeiger“ einige aufſchlußreiche Andeutungen. Brüning und Dietrich, ſo führt er dus, hätten jetzt zugegeben, die letzten finanziellen lerven erfaßt zu haben. Daher ſei alſo politiſch ales auf die eine Möglichkeit abgeſtellt, daß die Einigung über Tribute und Kredite zu⸗ fande kommt, die dem deutſchen Volk wenigſtens feinen herabgezwungenen Lebensſtandard beläßt. Sheitere eine ſolche Einigung, ſo verfüge Brüning Aüsgeſprochenermaßen über keine Reſerve mehr. Aas sei ſelbſtverſtändlich für die Haltung der natio⸗ Alen Oppoſition von entſcheidender Bedeutung. Weniger verklauſuliert ausgedrückt: Herr Hugen⸗ lerg ſetzt alle ſeine Hoffnungen, an die Macht zu ummen, nunmehr nur noch auf einen außen⸗ holitiſchen Mißerfolg Brünings. dietrich über die Notveroronung E Berlin, 10. Dez. Der Reichsfinanzminiſter Dietrich, der heute lrmittag im Haushaltsausſchuß des Reichstags lber die Etatslage ſpricht, hat geſtern abend im Ber⸗ er Rundfunk die Notverordnung ſehr wirkſam and wie ſtets ſehr temperamentvoll verteidigt. Deetrich begann ſein Plaidoyer mit dem Hinweis, daß r uns in einem wirtſchaftlichen Kriegs⸗ iüſtand erſter Ordnung befänden, in dem den mit den ſonſt gewohnten Maßnahmen einfach licht auskommen könne. Daher griffe die Notver⸗ Ahnung in die wirtſchaftlichen und privatrechtlichen jältniſſe in einem Maße ein wie nie zuvor. Das Aelret brächte aber nicht nur Zwangs maßnahmen. e gebe der Bevölkerung auch gewiſſe Frei⸗ genarti⸗ 1 10 eiten zu rück, ſo die auf dem Wohnungs⸗ i ee berkt. Dietrich hob dann hervor, daß für die n e knkung des Preisniveaus doch ſchon viel geſchehen 4 50 h wie der In dex beweiſe, der von ſeinem Höhe⸗ 1 dukt von 156 heute bereits auf 131 herunter⸗ gangen ſei. Ebenſo dürfe man doch nicht über⸗ hel, chen, 1 daß die eigentlichen Reichsausgaben heute 12 ſchon geringer ſeien als 1913. f Mi aller Entſchiedenheit erklärte der Miniſter auch in dieser Stelle, daß die Regierung unter keinen uſtänden ſich dazu hergeben werde, irgend etwas unternehmen, was für die Währung ge⸗ ituich werden könnte. Mit der Regelung des bung“ küls für 1932/33 ſei unſere Verhandlungsfähigkeit re nicht a die bevorſtehenden Mächtekonferenzen geſichert. dangurg etrich ſchloß mit den Worten: 5 Man muß dem deutſchen Volke immer wieder 9 ben, daß ein im Innern geſ paltenes 9 lk, das ſich in Parteikämpfe auflöſt und ſeine fte in inneren Kämpfen verpulvert, allemal in er Weltgeſchichte ſchwach geweſen iſt, daß es nicht Aljekt, ſondern Objekt der Politik war und Lurch zur Beute ſeiner Gegner wurde“. Das Echo bei den National ſozialiſten „Völkiſcher Beobachter und„Angriff zur Kanzlerrede und Nolverorönung Meldung München, 10. Dez. Der„Völkiſche Beobachter“ beſchäftigt ſich in ſeiner Ausgabe vom 10. Dezember mit der Funk⸗ rede des Kanzlers. Er ſpricht von einem offen⸗ ſichtlichen Vorſtoß gegen die nationalſozialiſtiſche Freiheitsbewegung und ihrer Führer, deſſen Un⸗ beherrſchtheit und Maßloſigkeit Er⸗ ſtaunen weckte. Daß dieſer Vorſtoß eine Antwort geweſen ſei auf die nie dageweſene Niederlage, welche das Syſtem Brüning durch den Sieg der national⸗ ſozialiſtiſchen außenpolitiſchen Aktion in der Welt⸗ meinung erlitten habe, bedürfe wohl keiner beſonde⸗ ren Feſtſtellung. Hier habe ein Mann geſprochen, der ſein Spiel als Politiker verloren gebe und nun alle Regiſter ziehe, um dem Ausland wie dem eige⸗ nen Volk zu zeigen, daß noch er der Herrſcher ſei. Das Blatt ſagt weiter, es glaube nicht, daß es mit ſolchen Mitteln möglich ſei, eine abhanden ge⸗ kommene Autorität wieder zurückzugewinnen. Immerhin hätte man dem Politiker Brüning ge⸗ wünſcht, daß er im Augenblick einer deutſchen Schick⸗ ſalsſtunde von nie geahnter Tragweite ſich einen beſſeren Ausklang verſchafft hätte. Die kommende nationale Regierung werde durch Anſchwär⸗ zungsverſuche weder innen⸗ noch außenpolitiſch gehemmt werden können. Wohl aber werde dieſe Rede Brünings dazu beitragen, ſeinen eigenen Fall zu beſchleunigen. Durch die rein poli⸗ tiſchen Maßnahmen der neuen Verordnung fühle ſich die nationalſozitaliſtiſche Bewegung im übrigen nicht berührt. Das allgemeine Uniformverbot treffe in erſter Linie das Sklarek⸗Banner. Die Verſchärfun⸗ Sparkaſſen und Telegraphiſche Meldung Berlin, 9. Dezember. Die Sparkaſſen ſtehen den in der Notverordnung vorgeſehenen Maßnahmen auf Senkung der Aus⸗ leihzinſen und der Habenzinſen ſympathiſch gegen⸗ über, zumal ſich dieſe Maßnahmen mit Vorſchlägen decken, die der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giro⸗ verband vor mehreren Wochen den bezüglichen Stel⸗ len zugeleitet hat. Allerdings ſei von der Sparkaſſen⸗ orgamiſation das Schwergewicht auf die Senkung der Ausleihzinſen gelegt worden, weil dies im vordringlichen Intereſſe der Wirtſchaft liege und weil damit zwangsläufig die Auswirkung auf die Einlagezinſen gegeben ſei. Mit der Regelung der Zinsſätze allein ſei es aber nicht getan, ſondern auch die Proviſionen müßten mit einbezogen werden, weil davon ganz weſentlich die effektive Belaſtung des Kreditnehmers abhänge. Nach Anſicht der Sparkaſſen kommt es vor allem darauf an, eine Ermäßigung des überhößh⸗ Telegraphiſche gen gegen Waffenmißbrauch würden hoffentlich die roten Mörder in Schach halten. Hinſichtlich des Schutzes gegen Verunglimpfungen von im öffent⸗ N lichen Leben ſtehenden Perſonen müßten die Natio⸗ nalſozialiſten erwarten, daß derartige Verunglimp⸗ fungen auch dann ihren ſtrengen Richter finden, wenn ſie etwa in die unzweideutig erklärte Lega⸗ lität der nationalſozialiſtiſchen Führer Zweifel ſetzten. „Programm der Verzweiflung“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros g Berlin, 9. Dez. Von den Abendblättern, die ſich faſt alle noch ſehr ausführlich mit den Einzelheiten der neuen Notveroroͤnung beſchäftigen, verdient der„An⸗ griff“ inſofern eine gewiſſe Beachtung, als er den Eindruck in nationalſozialiſtiſchen Kreiſen widergibt. Das Blatt ſpricht von einem„Pro⸗ gramm der Verzweiflung“. Solange man ohne Tributregelung in weiteſtem Sinne mit einer ſo zuſammengeſchrumpften Decke rechnen müſſe, daß dieſe den Namen„Decke“ überhaupt nicht mehr ver⸗ diene, ſei eine Arbeit an Sparmaßnahmen eigentlich ein Jonglieren im luftleeren Raum. Mit mechani⸗ ſchen Maßnahmen könne man das organiſche Wer⸗ den in der Wirtſchaft nachhaltig nicht bekinfluſſen. Die Notveroroͤnung und alle Notverordnungen vor⸗ her ſeien bürokratiſche Maßnahmen, die am Leben vorbeigingen und ſchlimmer noch, Lebenswichtiges abſchnitten. Aber nichts geſchehe, um die Lebenskraft zu ſteigern. 5 Nolverorönung ten Zinsniveaus auf die Dauer zu er⸗ reichen. Für die Geldinſtitute ergebe ſich der Zwang, ihrer Zinspolitik eine klare Kalkulation zugrunde zu legen. Wichtig ſei, daß die feſtgeſetzten Zinsſätze allgemeinverbindlich würden, d. h. auch für die Außenſeiter in der Geldwirtſchaft. Außerdem müſſe die Regelung der Zinspolitik auf die regionalen Unterſchiede Bedacht nehmen. Gegenüber der Zins⸗ ſenkung auf dem Kapitalmarkt nehmen die Sparkaſſen dagegen die gleiche Einſtellung nicht ein, da man hierbei ſchematiſch und unter Ausſchaltung der beteiligten Inſtitute eine Zinskonverſion auf alle feſtverzinslichen Werte verfügt habe. Es werde auf die zweifellos ſehr verſchieden gelagerten Ver⸗ hältniſſe keine Rückſicht genommen. Beſonders ſei darauf hinzuweiſen, daß die Regelung der Zins⸗ politik die Rentabilität der Geldinſtitute einſchneidend berühre. Wichtig ſei die Frage, ob durch die geſetzlichen Eingriffe nicht die Kapital⸗ bildung außerordentlich ſtark betroffen werde. Diskontherabſetzung auf 7 Prozent Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 9. Dez. Die Reichsbank hat mit Wirkung ab Donnerstag, den 10. Dezember, den Diskontſatz von 8 auf 7 v. H. und den Lombardſatz von 10 auf 8 v. H. herab⸗ geſetzt. * Begründung In der heutigen Zentralausſchußſitzung begrün⸗ dete der Reichs bankpräſident den Beſchluß des Reichsbankdirektoriums, mit Wirkung vom 10. Dezember d. J. den Diskoutſatz um 1 v. H. und den Lombardſatz um 2 v. H. zu ermäßigen, wie olgt: g Bei einer Nachprüfung des bei der Reichsbank gegenwärtig geltenden Diskont⸗ und Lombardſatzes auf ſeine Berechtigung hin, muß man auf der einen Seite dem Umſtand Rechnung tragen, daß unſere Währung infolge der beſtehenden Deviſenordnung und des Stillhalteabkommens ſich zurzeit nicht in un⸗ behindertem Wechſelverkehr mit den ausländiſchen Währungen befindet, wobei zu beachten iſt, daß ein großer Teil dieſer ausländiſchen Währungen infolge der in dieſen Ländern beſtehenden Vorſchriften ſich mehr oder weniger dem Charakter einer Binnen⸗ währung nähert, während noch andere Währun⸗ gen gegenwärtig ohne die Grundlage einer feſten Münzparität ſind. Auf der anderen Seite wäre es falſch, anzunehmen, daß der deutſche Geldmarkt mit den ausländiſchen Märkten überhaupt nicht mehr kommuniziere, vielmehr findet, und zwar beſonders inſoweit es ſich um die Wiederinanſpruchnahme der durch das Stillhalteabkommen offen gehaltenen Kre⸗ ditlinien handelt, eine Wechſelwirkung zwiſchen den von den ausländiſchen Gläubigern und abgeforderten Zinsſätzen und dem Diskontſatz der Reichsbank ſtatt. Ob in dieſem Geſamtbild der jetzige Diskont⸗ und Lombardſatz der Reichsbank beizubehalten iſt, beſteht beſondere Veranlaſſung zu unterſuchen, nachdem durch die erlaſſene Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten die bisher beſtehende Unſicherheit über den Ausgleich des Haushalts für den Reſt des Haushaltsjahres 1931 behoben worden und ein Haushaltsplan in Kraft getreten iſt, der den Reſt des Jahres 1931 abdeckt, dies alles in Verbin⸗ dung mit tiefgreifenden wirtſchaftspolitiſchen Maß⸗ nahmen, zu denen das Reichsbankdirektorium keine Stellung nehmen kann, die aber den Willen der Reichsregierung, die wirtſchaftliche Grundlage für die Aufrechterhaltung der Währung zu ſichern, be⸗ kunden. Insbeſondere gilt es zu prüfen, ob es nicht bei voller Beachtung der währungs⸗ und deviſen⸗ politiſchen Geſichtspunkte, die trotz der eingangs ge⸗ ſchilder en Beſonderheit der derzeitigen Lage der deutſchen Reichsmark ihre Geltung behalten, möglich iſt, durch entſprechende Herabſetzung der beſtehenden Diskont⸗ und Lombardſätze, die in der Entwicklung liegenden preisſenkenden Tendenzen zu atuterſtützen, die neben oder aufgrund der Not⸗ verordnung durch beſchloſſene oder geplante Maß⸗ nahmen verſchiedener Stellen, wie der Reichsbahn, anderer Unternehmungen oder innerhalb der Geld⸗ wirtſchaft einen neuen Antrieb erhalten. Dieſe Prüfung hat die Möglichkeit einer Senkung des Diskontſatzes um 1 v. H. und einer Senkung des Lombardſatzes um 2 v. H. ergeben, wodurch die früher übliche Spanne von 1 v. H. zwiſchen Dis⸗ kont⸗ und Lombardſatz wieder hergeſtellt würde. Der Zentralausſchuß ſchloß ſich einſtimmig den Ausführungen Dr. Luthers an. Senkung des Sollzinsſatzes um 2% — Berlin, 9. Dez. In Anbetracht des durch die heutige Notverord⸗ nung gekennzeichneten Ernſtes der gegenwärtigen Wirtſchaftslage und in dem Beſtreben, die Notmaß⸗ nahmen der Regierung zur Geſundung der deutſchen Wirtſchaft ſoweit wie irgend möglich zu fördern und zu unterſtützen, haben die Mitglieder von Berliner Banken und Bankiers(Stempelvereinigung) im Ein⸗ vernehmen mit den maßgebenden öffentlich⸗rechtlichen Kreditinſtituten des Reiches, der Länder, ſowie den maßgebenden auswärtigen Banken und Bankhäuſern beſchloſſen, den Sollzinsſatz, der gegenwärtig 2 v. H. über dem jeweiligen Reichsdiskontſatz d. h. 10 v. H. p. a. beträgt, auf 1 v. H. über den je⸗ weiligen Reichs diskonſatz zu ſenken. Im Zuſammenhang mit den Maßnahmen der Reichs⸗ bank iſt ſomit eine Senkung der Sollzinsſatzes um volle 2 v.., alſo von 10 auf 8 v. H. erzielt. Blutiger Auftakt a 5 58 55 zum„Weihnachtsfrieden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Dez. Der politiſche Weihnachtsfrieden, den die Notver⸗ ordnung dekretiert, hat in Berlin nicht eben verhei⸗ ßungsvoll begonnen. Im Laufe des geſtrigen Abends iſt es an zwei Stellen der Reichshauptſtadt zu blu ⸗ tigen Zuſammenſtößen zwiſchen Kom⸗ nruniſten und Nationalſozialiſten gekom⸗ men. In der Treskowſtraße wurden bei einem Rekontre mit Kommuniſten drei Nationalſozialiſten ſchwer verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Noch ſchlimmer verlief ein Streit, der ſich etwas ſpäter in Charlottenburg zwiſchen etwa 20 Kommuniſten und ebenſoviel Nationalſozialiſten abſpielte. Es fielen dabei Schüſſe, durch die vier Perſonen getroffen wurden, von denen eine ihren Verletzungen erlag. Auch bei den drei ande⸗ ren Verletzten beſteht Lebensgefahr. In beiden Fäl⸗ len nahm die Polizei zahlreiche Verhaftungen vor. K Wie die„Deutſche Zeitung“ hört, fällt unter die Beſtimmungen zur„Sicherung des Weihnachts⸗ friedens“ auch jede Verſammlung einer politiſchen Organiſation, zu der nur ein Gaſt oder Nicht⸗ mitglied Zutritt hat. Demnach werden auch Weihnachtsfeiern politiſcher Verbände oder Par⸗ teien nicht genehmigt, wenn ein Gaſt an der Ver⸗ anſtaltung teilnimmt. Dr. Eckeners Beſuch bei engliſchen Miniſtern Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 9. Dez. Dr. Eckener war geſtern der Gaſt des Luft⸗ fahrtminiſters Lord London Derry bei einem Eſſen, dem auch der Außen miniſter Sir John Simon und verſchiedene engliſche und amerika⸗ niſche Sachverſtändige beiwohnten. Dr. Eckener hat in den letzten Tagen die beiden engliſchen Luftſchiff⸗ werften in Howdon und Cardington beſichtigt und ſoll den Plan haben, dieſe Hallen mit den dazu ge⸗ hörigen Werkſtätten für den Bau von neuen Traus⸗ atlantikluftſchiffen auzukaufen. In einem Inter⸗ view mit dem„Daily Herald“ erklärte Dr. Eckener: 8 4 „Ich beabſichtige in Howdon und Carding⸗ ton Luftſchiffe für den Ozean verkehr zu bauen. Sie werden nach dem Vorbild des „Grafen Zeppelin“ konſtruiert, aber min deſtens 260 Meter lang ſein.“ Dem genannten Blatt zufolge wird ein Trans ⸗ ozeandienſt im Luftſchiff ſchon ſehr bald von einer engliſch⸗amerikaniſchen Geſellſchaft begonnen werden, die in Verbindung mit den Zeppelinwerken in Friedrichshafen ſteht. Nach einer anderen Infor⸗ mation wird eine deutſche Geſellſchaft die Führung in dem Konzern haben. Die Pläne Eckeners dürften jezoch oben im ganzen richtig wiedergegeben ſein. 9 7 4* 1 uns 290 2. Seite Nummer 573 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Dezember 1931 Kammer⸗Nachſpiel zum Trotadero⸗ Skandal Herriot ſagt ſeinen Landsleuten die Wahrheit Paris, 9. Dez. Die Wiederaufrollung des ſkandalöſen Troc a⸗ dero⸗Zwiſchenfalls anläßlich der Partſer Tagung der internationalen Abrüſtungsfreunde führte am Schluß der geſtrigen Kammerſitzung zu lärmenden Kunde igen und Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen Regierungsparteien und der außerordentlich geſchloſſen auftretenden Oppoſttion. Miniſterpräſident Laval mußte wiederholt in die Debatte eingreifen. Es gelang ihm jedoch nicht, die Oppoſition mit ſeinen Argumenten zu überzeugen. Seit geſtern dürfte auch der radikalſoziale Depu⸗ tierte und Bürgermeiſter von Lyon, Herriot, deſſen kompromißbereite Haltung gegenüber den Regierungsparteien kein Geheimnis war, wieder in die Reihen der erbitterten Regierungsgeg⸗ mer zurückgekehrt ſein. Miniſterpräſident Laval ſah ſich gezwungen, die Vertrauensfrage zu ſtellen und die Ver⸗ tagung der Trocadero⸗Interpellation zu be⸗ antragen. Er erzielte mit 324 Stimmen gegen 266 Stimmen eine bemerkenswerte Mehrheit. Dem Hauptduell Herriot⸗Laval gingen Wortge⸗ fechte zwiſchen den bekannteſten nationaliſtiſchen Füh⸗ rern der Kammer und den Führern der Linksoppo⸗ ſition voraus. Der radikalſoziale Deputierte No⸗ gar leitete die tumultvolle Debatte ein, in dem er ſich an den Miniſterpräſidenten Laval wandte und ihn aufforderte,„das entſetzliche Miß⸗ verſtändnis des Trocaderoabends zu beſeitigen, das die franzöſiſche Friedenspolitik ſchwer zu gefährden drohe.“„Die Welt muß es wiſſen, daß die Depu⸗ tiertenkammer und Frankreich ſich in dem Frie⸗ dens willen einig ſind, und der Miniſterpräſtident muß die Verſicherung abgeben, daß über die Abrü⸗ ſtungsformel die franzöſiſche Politik auf die Organi⸗ ſtierung eines vollkommenen und ewigen Friedens gerichtet iſt.“ Dieſer Antrag wurde von den Rechtspar⸗ teten mit einem ohrenbetäubenden Lärm begrüßt und der blinde nationaliſtiſche Deputierte Scapini bemühte ſich, die Trocadero⸗Zwiſchenfälle zu entſchul⸗ digen. Der Führer der nationaliſtiſchen Jugend⸗ bewegung, der Pariſer Abgeordnete Taittinger, mußte ſich gefallen laſſen, mehrere Male vom Kam⸗ merpräſidenten als Lügner hingeſtellt zu werden. Schließlich griff Herriot in die Debatte ein. In Ausdrücken tiefſter Erbitterung nahm er zur Stö⸗ rung der Trocadero⸗Kundgebung Stellung. Für ſeine Perſon verwahrte er ſich dagegen, als Anhänger der unbedingten Abrüſtung bezeichnet zu werden. Noch am Vorabend habe er in der Kammer die Idee der einſeitigen Abrüſtung bekämpft. Herriot bezeichnete es als eine Schande, daß Mitglieder des Völkerbundsrats am Spre⸗ chen verhindert werden und daß die Sicher⸗ heit einer engliſchen Delegierten, die im Namen aller Frauenverbände der Welt ſpre⸗ chen wollte, bedroht war. Als Antwort auf die lärmenden Einwendungen der Rechtsgruppen rief Herriot in den Saal: „Frankreich verdankte im Jahre 1918 ſeinen Sieg nicht nur dem Heldenmut ſeiner Söhne, ſondern vor allen Dingen auch dem moraliſchen Beiſtand, den ihm ſo viele andere Na⸗ ttonen lieferten“. Unter den Ovationen der Linken beendete Her⸗ piot ſeine Ausführungen. Zum Reden gedrängt, be⸗ ſtieg Laval die Tribüne, um ſich in geſchickten di⸗ plomatiſchen Wendungen zunächſt einer klaren ein⸗ deutigen Stellungnahme zu den Trocadero⸗Zwiſchen⸗ fällen zu entziehen. Die Polizei habe ihre Pflicht ſo gut wie möglich erfüllt. Der Preſſefreiheit und dem Verſammlungsrecht konnte die Regierung kein Hindernis in den Weg legen. Laval verwahrte ſich dagegen, von einem imperialiſtiſchen und kriege⸗ riſchen Frankreich zu ſprechen, das der Abrüſtungs⸗ konferenz Schwierigkeiten bereiten wolle. „Die Abrüſtungskonferenz iſt für den nächſten Febrnar angeſetzt. Die franzöſiſche Regierung wird nicht den Verſuch machen, ſie zu vertagen.“ Laval ſchloß ſeine kurzen Ausführungen mit der Aufforderung an die Regierungspärteien, aufs Land hinauszugehen und zu verkünden, daß ſie „leidenſchaftliche Anhänger des Frie⸗ dens und der Sicherheit“ ſind. Herriot griff ſeine Worte auf und rief Laval zu, er habe nicht das Recht, das Monopol des Pa⸗ triotismus für ſeine Partei in Anſpruch zu nehmen. Dem Lande gegenüber behaupten die Regierungs⸗ parteien, Friedensfreunde zu ſein, im Trocadero aber beleidigten ſie die Vorkämpfer des Friedens. Telegraphiſche Meldung Waſhington, 9. Dez. In ſeiner Jahresbotſchaft an den Bundeskon⸗ greß kündigte Präſident Hoover an, daß er die außenpolitiſchen Fragen in einer ſpäteren Sonder⸗ botſchaft ausführlicher behandeln werde. Heute be⸗ ſchränkte er ſich auf einen kurzen Rückblick und er⸗ klärte, die Weltdepreſſion habe auch Amerika ſchwer getroffen und jede Bemühung um die eigene Er⸗ Präſident Garner Der Hemokratiſche Texas wurde vom des amerikaniſchen erſten Mal ſeit 12 John Garner aus Abgeordnete Kongreß zum Präſidenten(Sprecher) Repräſentantenhauſes gewählt. Zum Jahren konnten die Demokraten mit 219 gegen 214 Stimmen der Republikaner und eine Farmer⸗Labvur⸗Stimme eine Mehrheit im Parlament erringen. holung gebiete auch eine Zuſammenarbeit mit den anderen Nationen zur Wiederherſtellung des Ver⸗ trauens und der wirtſchaftlichen Stabilität. Die Wirtſchaftskriſe in Deutſchland und in Mitteleuropa habe im Juni das Ausmaß einer allgemeinen Panik angenommen und es ſei klar geworden, daß dieſe Nationen ohne auswärtige Hilſe zuſammenbrechen würden. Die Furcht vor einem derartigen Zuſammenbruch hatte ſowohl unſeren Wertpapiermarkt als auch das Laval, ſichtlich beſtürzt über dieſe ſchlagfertige Antwort Herriots, erwiderte, daß er die unglück⸗ ſelige Initiative der Veranſtalter bedauere, was einen Tu multaus bruch auf der Linken heraufbeſchwor. Der Miniſterpräſident fügte hinzu, daß er die Anweſenheit ausländiſcher Vertreter bei den peinlichen Zwiſchenfällen bedauere. Noch einmal eilte Herriot aus Rednerpult und führte aus, die Meinungsverſchiedenheiten zwi⸗ ſchen der Regierung und ſeinen Freunden ſeien un⸗ überbrückbar. Vergeblich habe er von Laval eine Mißbilligung gewiſſer Unhöflichkeiten erwartet. Aber der Miniſterpräſident habe nur diejenigen Männer getadelt, die es zehn Jahre nach dem Krieg gewagt hätten, über gewiſſe Dinge zu reden.„Die Regierung will manche Tradition nicht mit uns zuſammen ver⸗ teidigen. Wir werden es gegen die Regierung tun.“ Jahresbotſchaft des Prüfidenten Hoover Aeber die Wirtſchaftskriſis in Deutſchland und..A.— Hoover rechnet beim amerikaniſchen Staatshaushalt mit einem Defizit von über 2 Milliarden Dollar Geſchäft in landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen er⸗ ſchüttert. Vor allem aber war es von größter Wich⸗ tigkeit dabei mitzuhelfen, daß das deutſche Volk von der unmittelbar bevorſtehenden Kataſtrophe bewahrt und Deutſchlands Stabilität erhalten bliebe. Zu dem mandſchuriſchen Konflikt er⸗ klärte Hoover, weiterhin dabei mitzuwirken, daß eine Löſung im Geiſte des Kelloggpaktes und des Neunmächtevertrages gefunden werde. Zur A b⸗ rüſt ungsfrage führte er aus: Wenn die Welt zu einer angemeſſenen Lebenshaltung zurückgelan⸗ gen will, ſo muß ſie ſowohl die Flotten als auch die anderen Rüſtungen weiterhin verringern. Eine allgemeine Reviſion des Zolltarifes lehnte Hoover ab, da dadurch die Depreſſion nur verlän⸗ gert werden würde. Das gegenwärtige Syſtem ſcharfer Einſchränkung der Einwanderung durch Verwaltungsvorſchriften wünſchte er auf eine geſetzliche Baſis geſtellt zu ſehen, ferner verlangte er eine Verſtärkung der geſetzlichen Beſtimmungen über die Ausweiſung von Ausländern. Im übrigen kündigte er Geſetzentwürfe für höhere Steuern als Not⸗ maßnahme für die nächſten zwei Jahre an, desgleichen eine Erleichterung der Antitruſt⸗ geſetze ſowie eine Fuſion der unter der De⸗ preſſion ſchwer leidenden Eiſenbahnen. Als weitere Maßnahmen ſind vorgeſehen der Aus⸗ bau der Landbanken, die Errichtung von Hypo⸗ thekenbanken zur Erleichterung des Baues von Eigenheimen und eine Verſchärfung der Bankbe⸗ ſtimmungen zur Einſchränkung der Spekulation in Wertpapieren, die Gründung einer großen Kredit⸗ anſtalt nach dem Muſter der Kriegsjahre zur Fi⸗ nanzierung der Ausfuhr und Unterſtützung der landwirtſchaftlichen Kreditgenoſſenſchaften ſowie der Eiſenbahnen. Unter erneuter Betonung der notwendigen Erhaltung des traditionellen Prinzips indi⸗ vidueller Betätigung lehnte Hoover die Ar⸗ beitsloſenunterſtützung in direkter oder in⸗ direkter Form ab und verwies dabei auf den Fehlſchlag derartiger Experimente in Europa. Ueber die Bundesfinanzen teilte Hoover mit, daß der Rückgang der Steuereinkünfte und die ver⸗ mehrten Ausgaben für Notſtandsarbeiten zu einem Defizit geführt hätten, das ſich Ende Juni dieſes Jahres auf 903 Milli Dollar belaufen hätte und Ende Juni nächſten Jahres etwa 2128 Dollar betragen dürfte. De Millionen D n öffentliche Schuld werde ſich am Ende des laufenden Etatjahres um 1711 Millionen Dollar erhöhen. Dies ſei eine untragbare Situation, die teils durch die Aufnahme von Anleihen, teils durch erhöhte Steuern korrigiert werden müſſe. Badiſche Politik Sicherung der Oroͤnung Der Miniſter des Innern hat die Polizeidienſt⸗ ſtellen angewieſen, das in der neuen Notverordnung des Reiches enthaltene Verbot der Abhaltung öffentlicher politiſcher Verſammlungen mit ſo⸗ fortiger Wirkung durchzuführen. Ebenſo iſt das Tragen aller Parteiuniformen verboten. Weiter wurde auf Grund des Polizeiſtrafgeſetz⸗ buches folgendes beſtimmt: In der Zeit von 17 Uhr bis 7 Uhr ſind Gelände⸗ und Ordnungs⸗ übungen(Geländeſpiele, Geländeſport uſw.) und Vorbereitungen dazu ſowie alle Märſche in ge⸗ ſchloſſener Ordnung unter freiem Himmel, ſoweit ſie von Angehörigen politiſcher Parteien und Orgniſationen, ihren Hilfs⸗ und Nebenorganifg⸗ tionen ausgehen, verboten. Veranſtaltungen der he⸗ zeichneten Art ſind, wenn ſie in der Zeit von 7 Uhr bis 17 Uhr abgehalten werden ſollen, bei dem für die Veranſtaltung zuſtändigen Bezirksamt(Polizeidirek⸗ tion) mindeſtens 24 Stunden vorher anzumelden. Sie können verboten werden, wenn eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu beſorgen iſt. Wer der Verordnung zuwiderhandelt, wird mit Haft bis ſechs Wochen oder mit Geldͤſtrafen bis 150 RM. beſtraft, ſoweit nicht die Tat nach anderen Vor⸗ ſchriften mit einer höheren Strafe bedroht iſt. Die Verordnung tritt mit Ablauf des 31. März 1932 außer Kraft. Die Diſziplinarverhandlung gegen Eckert Keine Oeffentlichkeit Wie ſchon mitgeteilt worden iſt, findet die münd⸗ liche Verhandlung vor dem kirchlichen Diſsiplinar⸗ gericht gegen Pfarrer Eckert am Freitag,. Dezember, ſtatt. Wie wir hierzu erfahren, iſt die Verhandlung nicht öffentlich. Die Anklage wird von dem Oberkirchenrat Dr. Friedrich vertreten, der in ſeiner Anklageſchrift den Antrag auf Entlaſſung des Pfarrers Eckert unter Verluſt aller Rechte aus der Evangeliſchen Landeskirche ſtellen wird. Ueber die Anklage wird das aus neun Per⸗ ſonen beſtehende kirchliche Diſziplinargericht zu be⸗ ſchließen haben. Die Anklage gründet ſich darauf, daß die Mitgliedſchaft zu der kirchenfeindlichen kom⸗ muniſtiſchen Partei mit der Stellung eines evan⸗ geliſchen Geiſtlichen unvereinbar iſt. Dieſe Mitglied- ſchaft habe Pfarrer Eckert in mehreren öffentlichen Verſammlungen bezeigt. Rechtsanwalt Dr. Dietz wird, wie ſchon bei dem erſten Diſziplinarverfahren, auch am Freitag Pfar⸗ rer Eckert verteidigen. .—— Zufammenſtoß zwiſchen Zug und Autobus 10 Todesopfer — Wien, 10. Dez. Ein Perſonenzug, der bei dem Bahnhof Cilli mit einem ſtädtiſchen Autobus zuſammenſtieß, zertrümmerte den mit 20 Perſonen beſetzten Wagen vollſtändig. Sieben Perſonen waren auf der Stelle tot, während die übri⸗ gen Inſaſſen mehr oder weniger ſchwer verletzt wur⸗ den. Drei von den Verletzten ſind auf dem Traus⸗ port ins Krankenhaus geſtorben, ſodaß die Zahl der Toten bereits 10 beträgt. Einige Schwer⸗ verletzte ringen mit dem Tode. Einige Leichen ſind bis zur Unkenntlichkeit zerſtümmelt, ſodaß ſie noch micht identifiziert werden konnten. Einſtimmige Annahme der ſpaniſchen Verfaſſung — Madrid, 10. Dez. Die Cortes haben mit 368 gegen null Stimmen den endgültigen Text der Ver⸗ faſſung angenommen. Konzerte in Heidelberg Ein neues Werk von Fortner „Die vier jungen Künſtler, die ſich zum Ko⸗ liſch⸗QOugartett zuſammengetan haben, nehmen unter ihren Kollegen eine gewiſſe Sonderſtellung ein, nicht nur rein äußerlich durch ihr Auswendig⸗ Spielen, ſondern auch durch die friſche Art ihres muſtkantiſchen Draufgängertums, das auch nicht vor muſikaliſchem Neuland zurückſchreckt. Zu ſolch muſi⸗ kaliſchem Neuland gehören die lyriſchen Stücke für Streichquartett von Alban Berg. Dieſe lyriſchen Stücke gehören in die Reihe der modernen Muſik, die— Gott ſei Dank— heute ganz überwunden iſt, am tönendſten ſind noch die ſchmückenden Beiworte, die den einzelnen Sätzen zugeſellt ſind. Man ſollte dieſe Beiſpiele muſikaliſcher Experimentiererei auf mathematiſcher Grundlage heute ganz ruhig in die hiſtoriſche Ecke ſtellen. Wir haben heute mehr denn je das Bedürfnis, uns durch poſitive Muſik erheben zu laſſen, was das Quartett durch Mozart und Beethoven ja auch getan hat. Zu wirklich muſikaliſchen Feierſtunden werden immer die Abendmuſiken, die uns Adolf Mül⸗ ler mit den Klaſſen der Mädchenrealſchule und des Mädchenrealgymnaſiums dar⸗ bietet. Man ſpricht heute ſoviel vom Kollektivcharak⸗ ter der Muſik, vom Gemeinſchaftsgeiſt, der durch die Muſik gehoben werden kann. Hier haben wir die geſunden Grundlagen dazu: eine grundmuſikaliſche Erziehung im Gegenſatz zum üblichen Schul⸗Ge⸗ ſangunterricht, ein friſch⸗fröhliches Muſizieren, aus dem die Freude am Dargebotenen, nicht der Zwang der Unterrichtsſtunde hervorleuchtet. Müller macht ſich ſeine Aufgabe nicht leicht, er vermeidet aus⸗ getretene Wege, und jede Abendmuſtk ſchafft den Eindruck: hier wird nicht nur unterrichtet, hier wird bei Haupt und Gliedern gearbeitet, hier wird ge⸗ ſchaffen, nicht nur„geſchafft“. Im Mittelpunkt des überaus reichhaltigen Programms der Abendmuſik ſtand ein neues Werk von Wolfgang Fortner, der ſeit einigen Monaten am Heidelberger Evange⸗ Iiſchen kirchenmuſikaliſchen Inſtitut als Lehrer wirkt. Es iſt eine Kleine Weinachtskantate“ nach Worten aus„Des Knaben Wunderhorn“(„O Jeſu⸗ lein zart“) für Sopran⸗ und Altſtimmen mit Be⸗ gleitung von Violinen und Bratſchen(Flöte ad lib.) Die Kantate beginnt mit einer kleinen, zügigen Sin⸗ fonia für Streicher, linear gedacht und durchgeführt; kanonartig ſetzen im erſten Chor„O Jeſulein zart“ die drei Stimmen ein, die Inſtrumente löſen als Echo gleichartig die Singſtimmen ab, hauchzart in feiner Empfindung klingt der Chor mit den Worten aus:„Schlaf und gib uns die ewige Ruh'“. Im zweiten Chor, dem Wiegenlied, iſt die Stim⸗ mung an der Krippe ganz wunderbar eingefangen, einige Soprane ſingen und werden vom immer gleichen unisono-piccikato der Streicher begleitet. In dieſen fünfundzwanzig Takten ſteckt eine muſi⸗ kaliſche Erfindungskraft, die erſtaunlich iſt. Wie man mit beſcheidenſten Mitteln ſtärkſten Ausdruck geben kann, wenn man nicht auf muſikaliſche Konſtruk⸗ tionen angewieſen iſt, zeigt der Chor„Seraphin und Cherubin“. Wenn St. Joſeph an der Krippe ſteht, wird einem einſtimmigen kleinen Chor der drei⸗ ſtimmige große Chor gegenübergeſtellt, eine Art poeſievoller Pſalmodie mit vokaler Untermalung. Mit Reminiſzenzen aus der Sinfonia und dem erſten Chor ſchließt die kleine Kantate, die Zeugnis ablegt von der ſtarken Muſikalität ihres Schöpfers. Auch hier haben wir es mit ſog. moderner Muſik zu tun, aber mit eine Muſik, die erfüllt und nicht konſtruiert iſt. Daß Adolf Müller an ſolcher Muſik Freude hat, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß aber auch Chor und Orcheſter mit ſolcher Freude und ſplchem Erfolg das neue Werk demonſtrieren konn⸗ ten, iſt ein ſicherer Beweis für die Kraft, die in der Kantate ſteckt. Die Wiedergabe war eine Urauf⸗ führung, die in ihrer Bedeutung für Schule, ja auch für das Heidelberger Muſikleben viel zu wenig gewürdigt wurde. N K. Ein Nordiſches Reallexikon. Das Nordiſche Inſtitut bei der Univerſität Greifswald berei⸗ tet gegenwärtig als Gemeinſchaftsarbeit deutſcher und nordiſcher Gelehrter die Herausgabe eines „Nordiſchen Reallexikons“ vor, das dazu beſtimmt iſt, zuverläſſige Auskunft über alle Fragen der nordiſchen Kultur zu geben. Das Nordiſche Inſtitut, das neben der Zeitſchrift„Nordiſche Rundſchau“ ſeit einigen Jahren auch eine Nordiſche Bibliographie herausgibt, hat gleichzeitig eine Sammlung von Quellenmaterial für künftige geſchichtliche, wirt⸗ ſchaftsgeſchichtliche und ſonſtige Arbeiten angelegt. die Volksoratorium im Rundfunk Joſeph Haas:„Die heilige Eliſabeth“ Von München wurde geſtern das Volksora⸗ torium von Joſeph Haas„Die heilige Eliſa⸗ beth“ aus dem Odeon übertragen, die erſte Auf⸗ führung des Werkes in der Heimat des Kompo⸗ niſten. Voran gingen einführende Worte, mit denen Dr. Karl Laux(Mannheim) dem Werk in die Welt der Funkwellen den Weg ebnete. Er umſchrieb in ſchlichter, klarer Rede, die dem Gehalt des Werks entſprach, deſſen aus dem bloß Konzertmäßigen her⸗ austretende Art; es will ein Volksoratorium durch den unmittelbaren Anteil der Hörer ſein. Es ſoll wecken und weiſen, nicht ſchildern und betrachten. Wie in der Urform des Dramas tritt auf der idealen Lehrbühne dieſes gewaltig im al kresco⸗ Stil hingemalten Tonbilds von der Macht der ſelbſt⸗ loſen, gläubigen Liebe nur die eine Stimmgeſtalt der Eliſabeth dem Chor, dem ewigen Widerpart des Ein⸗ zelnen gegenüber. Wo ſich der Wechſel zwiſchen Chor⸗ und Einzelgeſang am ſtärkſten zeigt, in der muſikaliſch groß gefaßten Peſtviſion, erreicht das Werk eine un⸗ mittelbare Wucht, die es für die Wiedergabe im Rundfunk ſehr geeignet erſcheinen ließ. Die Hymnen werden von den Zuhörern mitgeſungen,— die einzige unmittelbare Teilnahme, die ſich der Rundfunkhörer geſtern verſagen mußte. Die Aufführung unter der Leitung von Pro⸗ feſſor Hans Knappertsbuſch entſprach dem weiten Raum des Werks und der melodiſchen Kraft ſeines einfachen, geraden Aufbaus. Ein biegſamer Sopran, Eliſabeth Feuge, ließ die Partie der Eliſabeth in ihrer reichen Melodik erſtehen, der Sprecher Kurt Stieler trug ſeine Chronik etwas zu getragen vor; Schlichtheit iſt das oberſte Geſetz dieſes Werkes, dem der Münchener Männer⸗ geſangverein und das dortige Staats⸗ theaterorcheſter eine liebevolle, mit reichem (und lang geſendetem) Beifall bedachte Arbeit ge⸗ widmet hatten. Der Chormeiſter Prof. Zengerle verdient dabei beſondere Hervorhebung. Die Bad. Heimat E. V. Ortsgruppe Maun⸗ heim veranſtaltet morgen abend im Caſino⸗ ſaale einen Heimatabend. Der bekannte r Literaturhiſtoriker Profeſſor Dr. Oeftering, Karlsruhe, wurde zu einem Vortrage gewonnen; er wird über die„Frauengeſtalten der Heidelberger Romantik“ ſprechen. Der Redner verſteht es, in feinſinniger Weiſe die Zeit vor über 100 Jahren zu ſchildern und Menſchen⸗ ſchickſale erleben zu laſſen. Gewiß ſteht die Heidel⸗ berger Landſchaft mit ihrem reichen poetiſchen und kulturellen Leben jener Zeit einzig da, auch heute noch, wo ehrfürchtige Erinnerung das grandioſe Bild in ſeiner urſprünglichen Geſtalt faſt völlig rekon⸗ ſtrutert hat. Es ſind die Kreiſe um„Des Knaben Wunderhorn“ der Arnim und Brentanv und der Brüder Boiſſeree. Eingeſtreut in den Vortrag wer⸗ den Lieder, geſungen von Frau Erna Oefte⸗ ring, zu Gehör gebracht. So verſpricht der Hei⸗ matabend eine würdige Veranſtaltung zu werden. Das Programm der Salzburger Feſtſpiele 1932. In einer dieſer Tage abgehaltenen General ⸗ verſammlung der Salzburger Feſtſpielhaus⸗ gemeinde wurde das Programm der Feſtſpiele für das nächſte Jahr feſtgelegt. Danach werden in der Zeit vom 31. Juli bis 31. Auguſt 22 Aufführungen ſtattfinden; wobei das Schauſpielprogramm gegen über dem Opern⸗ und Muſikaufführungs⸗Spielplan zurücktritt. Ob außer der„Jedermann“ ⸗Aufführung unter Leitung Reinhardts noch eine weitere Rein- hardt⸗Inſzenierung im Spielplan vertreten ſein wird, iſt noch nicht beſtimmt. Vorgeſehen ſind dre neue Operninſzenierungen und zwar„Entführung aus dem Serail“,„Oberon“ und Glucks„Orpheus Zur Aufführung gelangen ferner„Der Roſenkapg⸗ lier“, Frau ohne Schatten“,„Figaros Hochzelt „Coſi fan tutte“,„Fidelio“ und„Zauberflöte 55 Dirigenten ſind neu gewonnen worden 1 Strauß, Fritz Buſch und für die Leitung je eine Konzertes die Dirigenten Gaubert(Paris) un Stodowfky(Newyork). Daneben werden auch 1 kommenden Jahr Clemens Krauß und Bruno Wal ter dirigieren.— Im Hinblick auf das Deſizit des letzten Feſtſpieljahres ſind für das neue Prücnen erhebliche Einſparungen vorgeſehen, und deme ſprechend ſind auch bereits wegen der Herabſetzung der Gagen Verhandlungen eingeleitet worden. Dot In hunde ten G: der b den S angen dern l weil e ſei. 2 eitſtwe ließen ſich da Oppoſi Am gelege: Beklag Mark Koſten begrün ſatzung menme mehrhe nicht des V rung! bleibe Von d Mitgli geſtim! Annah der U kechtze gericht Streit! De⸗ und de Vormi ſeine fielen erkenn durchſe kräftig ſteigen haupte verzeic Den lung Beſicht ſchleſie Haupt! loſten nehme in„Si Form anzure nehme Au ſtellen zogen enthal zum B ſind. verfüg einer 3 Jaht Au letzten Württ reits g Kirche befinde Kartof fehlen drin ſahrt, günſti⸗ preisn Befi Dit Eiſenb ing, men; der Der Zeit chen⸗ idel⸗ und heute Bild ekon⸗ aben der wer⸗ fte⸗ Hei⸗ en. piele eral⸗ aus⸗ für t der ngen egen⸗ plan rung Rein⸗ 5 3 2 Donnerstag, 10. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 578 „Schubertbund erhält den Sonderbeitrag In der Mitgliederverſammlung des Schubert⸗ bundes e. V. vom 11. Juni d. Is. war aus bekann⸗ ten Gründen die Erhebung eines einmaligen Son⸗ derbeitrages vom Vorſtand beſchloſſen und von den Stimmberechtigten mit 187 gegen 120 Stimmen angenommen worden. Eine Anzahl von Mitglie⸗ bern beſtritt die Rechtsgültigkeit dieſes Beſchluſſes, weil er nicht mit Dreiviertelmehrheit angenommen ſei. Mit der Zahlung des Sonderbeitrages wurde einſtweilen zurückgehalten und vier Mitglieder ließen es auf eine Klage ankommen; es handelt ſich dabei um vier Ludwigshafener Herren, die der Oppoſitionsbewegung gegen die Leitung angehören. Amtsgerichtsrat Dr. Trunk hat in dieſer An⸗ gelegenheit geſtern das Urteil verkündet, wonach die Beklagten an den Verein den Betrag von je 50 Mark zu zahlen haben; außerdem werden ihnen die Koſten des Verfahrens auferlegt. Die Urteils⸗ begründung ſtellt feſt, daß gemäß der Vereins⸗ ſatzung bei der Abſtimmung die einfache Stim⸗ menmehrheit entſcheidend war, nicht die Dreiviertel⸗ mehrheit. Eine Zweckänderung des Vereins liege nicht vor, da der Zuſatzbeitrag zur Sanierung des Vereins erhoben werde, und weil die Sanie⸗ zung des halb erfolge, damit der Verein erhalten bleibe und ſeine Zwecke weiter verfolgen könne. Von den in jener Verſammlung anweſenden 307 Mitgliedern haben 187 für den Vorſtandsbeſchluß geſtimmt, was nach§ 17d der Vereinsſatzung zur Annahme genügte. Wer ſich einer ſolchen Gefahr der Ueberſtimmung nicht ausſetzen wollte, konnte kechtzeitig austreten. Eine Berufung ans Land⸗ gericht dürfte nicht in Frage kommen, da ſich der Streitwert im Einzelfalle unter 100 Mark bewegt. Es iſt wärmer geworden Der geſtrige Stand des Thermometers bei 0 Grad und das leichte Flockengerieſel, das ſich im Laufe des Vormittags einſtellte, ließ erwarten, daß der Winter ſeine Herrſchaft antreten würde. Die Schneeflocken fielen aber bald mit Regen vermiſcht. Eine mehrfach erkennbare Aufheiterung konnte ſich nicht reſtlos zurchſetzen. In den Abendſtunden ging wieder ein kräftiger Regen ohne Schneebeimiſchung nieder. Die ſeigende Tendenz der Temperatur konnte ſich be⸗ haupten, ſo daß heute früh wieder 5 Grad Wärme zu verzeichnen waren. Anſiedlung in Oberſchleſien Der evangel. Südweſtdeutſche Sied⸗ lungsdienſt unternimmt am 12. Dezember eine Heſichtigungsfahrt nach„Simmenau““ in Ober⸗ ſchleſten. Die Teiluhmer treffen ſich um 19 Uhr im Hauptbahnhof Mannheim an der Sperre. Die Reiſe⸗ loſten betragen etwa 100 4. Bei größerer Teil⸗ gehmerzahl iſt Verbilligung zu erreichen. Wer ſich in„Simmenau“ ankauft, erhält die Reiſekoſten' in Form von Inventar zurückerſtattet. Es iſt dringend anzuraten, eine Wolldecke und Reiſepropiant mitzu⸗ nehmen. Auf„Simmenau“ handelt es ſich um 60 Morgen⸗ ſtellen mit ſchlüſſelfertigen Gebäuden, die ſofort be⸗ zogen werden können. Der Ernteanteil iſt im Preis enthalten und ſo berechnet, daß die Familie und das zum Betrieb notwendige Vieh bis zur Ernte verſorgt nd. Zur Zeit ſind rund 23 bezugsfähige Stellen berfügbar. Es iſt erreicht worden, die jährliche Rente einer 60 Morgenſtelle auf etwa 1000/ in den erſten Jahren nach dem Freijahr zu ſenken. Auf dem Gute„Simmenau“ haben ſich bei der letzten Beſichtigungsfahrt Pfälzer, Badener und Württemberger angekauft. Weſtfalen ſind dort be⸗ keits anſäſſig. Das Dorf Simmenau hat ewangeliſche Kirche und Schule mit drei Lehrern. Am Ort ſelbſt befinden ſich eine Brennerei, eine Getreidemühle, eine Kartoffelflockenfabrik und eine Sägerei. Wir emp⸗ ſehlen unſeren Badener Siedlungsintereſſenten dringend die Teilnahme an der Beſichtigungs⸗ fahrt, weil„Simmenau“ wohl die letzte beſonders günſtige Gelegenheit iſt, Siedlerſtellen mit fertigen hreiswerten Gebäuden zu erwerben. Beförderung Schwerkriegsbeſchädigter im Gepäckwagen Die Ständige Tarifkommiſſton der Deutſchen Eiſenbahnen hat zufolge einer Anregung des Reichs⸗ herbandes Deutſcher Kriegsbeſchädigter und Krieger⸗ Hhiunterbliebener eine Aenderung des Deutſchen Eiſen⸗ bahn Perſonen⸗ und Gepäcktarifes dahingehend be⸗ ſchloſſen, daß bei Beförderung von Schwerkriegs⸗ leſchädigten, die wegen ihres Leidens im Gepäck⸗ wagen befördert werden müſſen, eine beſondere Bergünſtägung hinſichtlich der Gebührenberech⸗ zung eintreten ſoll. Es bedarf hierzu neben der Zu⸗ ſtimmung der Hauptverwaltung der Deutſchen eichsbahn⸗Geſellſchaft auch der Zuſtimmung der an „ m Tarif beteiligten Privatbahn⸗Verwaltungen, hoch dürfte nach einer Mitteilung der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft mit einem Widerſpruch von diefer Seite kaum noch zu rechnen ſein. Konzeſſionierter und wilder Milchhandel Aufklärende Ausſprache im Rahmen einer Preſſekonferenz Die Mannheimer Milchverſorgung war das Thema einer Preſſebeſprechung, die geſtern mittag unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr. * 1 5 2 2 5 8 Walli im Turmſaal des Rathauſes abgehalten wurde. Man hatte den Kreis der Eingeladenen in⸗ ſofern erweitert, als außer den leitenden Perſönlich⸗ keiten der Mannheimer Milchzentrale Vertreter des badiſchen Molkereiverbandes und des organiſterten Mannheimer Milchhandels erſchienen waren. Bürgermeiſter Dr. Walli fußte in ſeinen Ausführungen auf dem Artikel, den wir in der gleichen Angelegenheit im Dienstag⸗ Abendblatt veröffentlicht haben. Gleichzeitig unter⸗ zog er eine in hieſigen Zeitungen erſchienene Aus⸗ laſſung der nichtkonzeſſionierten hieſigen Milch⸗ händler, die ſich zu einem Verein zuſammengeſchloſſen haben, einer Unterſuchung auf ihre Stichhaltigkeit. Man dürfe, ſo führte Dr. Walli u. a. aus, den Monopolcharakter der Mannheimer Milchzentrale mit Recht einer abfälligen Kritik unterziehen, wenn die Milchzentrale von dieſer Vor⸗ zugsſtellung einen unrichtigen Gebrauch machen würde. Die Stadtverwaltung übe auf das Unter⸗ nehmen keinen maßgeblichen Einfluß aus, da ſie nur 48 Proz. des Aktienkapitals beſitze. 52 Proz. ſeien in Händen des organiſierten Handels und der Landwirtſchaft. Die Milchzentrale bezahle an die Stadtkaſſe lediglich die üblichen Zinſen für das Ge⸗ lände und die Gebäude, ſoweit ſie von der Stadtver⸗ waltung errichtet ſind. Irgendein Finanzzuſchlag werde von der Stadtverwaltung nicht erhoben. Es werde in der Oeffentlichkeit bei der Stellungnahme zu der Milchverſorgung nicht genügend beachtet, daß wir ſeit Jahren keinen freien Milchhandel mehr be⸗ ſitzen. An die Konzeſſionspflicht müſſe man ſich ebenſo gewöhnen wie an die der Gaſtſtätten und Apotheken. Dr. Walli ging dann auf die Verhältniſſe ein, die ſich durch die Eröffnung von nichtkonzeſſionierten Milchverkaufsſtellen in Mannheim herausgebildet haben, wobei er betonte, daß die Geſchäfte nach wie vor nicht konzeſſionspflichtig ſeien, die von Angehörigen oder Angeſtellten des Milcherzeu⸗ gers betrieben würden. Aus Dr. Wallis Ausfüh⸗ rungen war deutlich zu entnehmen, daß zwiſchen Bezirksamt und Stadtverwaltung anfänglich keine Uebereinſtimmung bezüglich der Behandlung der„wilden“ Milchgeſchäfte beſtand. Klarheit wurde erſt durch die Verfügung des Mini⸗ ſteriums des Innern geſchaffen, das die Praktiken der Gutshöfe bei der Beſetzung der Milchverkaufs⸗ ſtellen für unzuläſſig erklärte. Man wird zugeben müſſen, daß von einem Angeſtelltenverhältnis keine Rede mehr ſein kann, wenn, wie es vorgekommen iſt, der„Angeſtellte“ die Geſchäftseinrichtung beſchaffen mußte. Wenn die Polizeidirektion, ſo bemerkte Dr. Walli, ſchon früher energiſch zugegriffen hätte, ſo wären den Inhabern der nichtkonzeſftonierten Milch⸗ verkaufsſtellen unnötige Ausgaben erſpart geblieben. Im Laufe dieſes Jahres ſind beim Stadtrat außer⸗ ordentlich viele Geſuche um Erlaubnis zum Millch⸗ handel eingereicht worden, die zumteil genehmigt, zumteil abgelehnt wurden. Es iſt klar, daß man ſich die Geſuchſteller inbezug auf ihre Eignung genau an⸗ geſehen hat. Die Stadtverwaltung iſt gegen eine allzu große Vermehrung der Milchverkaufsſtellen, weil die Ueberwachung nicht erſchwert wer⸗ den darf. Ueber die Ergebniſſe der Unter⸗ ſuchung der„wilden Milch“ iſt alles Wiſſens⸗ werte in dem erwähnten Artikel bereits mitgeteilt worden. Bei der Feſtſtellung des Fettgehalts, der an den der Milch der Milchzentrale nicht heranreicht, trat der Verdacht der Entrahmung zutage. Ein wiſſenſchaftliches Gutachten, das von einem Heidelberger Profeſſor eingeholt wurde, kommt zu der Schlußfolgerung, daß Sammelmilch in rohem Zuſtande nicht zur Verſorgung der Bevöl⸗ kerung zugelaſſen werden dürfe. Grundſätzlich ſei auch der Bearbeitungszwang der Sammel⸗ milch zu fordern. Direktor Ludwig Schmitt, der Leiter der Milchzentrale, reagierte ſofort auf die Anfrage, aus welchen Poſten ſich der Verkaufs⸗ preis der Milch zuſammenſetzt, mit längeren Ausführungen, die er mit der Bemerkung einleitete, daß die Milchzentrale keine Veranlaſſung habe, be⸗ züglich ihrer Preisbildung Zurückhaltung zu üben. Der Erzeugerpreis betrage ab Stall oder frei örtlicher Sammelſtelle durchſchnittlich 17,20 Pfg. je Liter. Im weiteren Verlauf der Aus⸗ ſprache wurde dieſe Mitteilung dahin ergänzt bezw. erläutert, daß die Landwirte nicht durchweg dieſe 17,20 Pfg. bekommen. Für die ſogen. Werkmilch, die, weil ſie als Friſchmilch nicht abgeſetzt werden kann, verarbeitet werden muß, werden nur 13—15,5 Pfg. je Liter bezahlt. Die Milchzentrale findet die Erzeuger in der Weiſe ab, daß ſie zwei Drittel als Friſchmilch und ein Drittel als Werk⸗ War eine sehr billige, aber ganz vorzügliche Zi- milch berechnet. Jeder Erzeuger bringt die Morgen⸗ und Abendmilch getrennt zur örtlichen Sammelſtelle. Die Unterhaltung dieſer Sammelſtelle koſtet ein⸗ ſchließlich Fuhrlohn, Speſen des Außendienſtes, Kon⸗ trolle und Tiefkühlung in einer der 20 Tiefkühl⸗ ſtationen der Milchlieferungsbezirke 195 Pfg. je Liter. Die Bahnfracht beträgt je Liter 1,40 Pfg. Die Speſen des Mannheimer Betriebs einſchließlich aller ſteuerlichen Belaſtungen belaufen ſich auf 2,70 Pfg. Der Milchhändler muß infolgedeſſen für den Liter 23,25 Pfg. bezahlen. Da der Verkaufspreis auf 28 Pfg. feſtgefetzt iſt, ſtellt ſich die Händlerſpanne auf 4,75 Pfg. In dieſem Bruttobetrag ſind die Koſten für den Transport der Milch von der Zentrale zur Verkaufsſtelle mit 0,75 Pfg. je Liter enthalten. Wenn man, ſo führte Direktor Schmitt weiter aus, berückſichtige, daß der Mannheimer Milchpreis vor dem Kriege immer—2 Pfennig je Liter höher lag als in anderen Städten, ſo könne man den heutigen Preis als nicht zu hoch bezeichnen. Wenn man weiter berückſichtige, daß ſeit der Wieder⸗ befeſtigung der deutſchen Währung der hieſige Preis vielfach noch tiefer lag, als der in anderen Städten, ſo ſei hieraus zu entnehmen, daß die Mannheimer Milchverſorgung das äußerſte getan habe, um den Verbraucherpreis tief zu halten. Möglich ſei dies nur geworden durch die ſtraffe Ein⸗ zugs⸗ und Betriebsorganiſation und durch das prak⸗ tiſche Zuſammenarbeiten der Stellen, die an der Milchzentrale beteiligt ſind. Durch die bisherige U m⸗ ſatzſteuer wurde der Liter Milch mit 0,581 Pf. belaſtet, wovon 0,146 Pf. auf den Landwirt, 0,197 Pf. auf die Milchzentrale und 0,238 Pf. auf den Handel entfallen. Bei der Erhöhung der Steuer auf 2 v. H. erhöht ſich die Belaſtung um 0,788 Pf. je Liter. Dr. Sätzler, Karlsruhe der Vertreter des badiſchen Molkereiverbandes, ver⸗ trat den Standpunkt der organtſierten Land⸗ wirtſchaft. Der Redner wandte ſich entſchieden gegen das Vorgehen der Außenſeiter. Die Differenz, die ſich aus der Verwertung der Friſch⸗ und Werk⸗ milch ergebe, müſſe von der geſamten Landwirtſchaft getragen werden. Der Gedanke, daß die geſamte Landwirtſchaft bei der Verwertung der Milch gleich behandelt werden müſſe, habe auch zum Zuſammen⸗ ſchluß geführt. Gegen die egoiſtiſche Abſicht, ſich außerhalb der Geſamtorganiſation bei dem Abſatz der Rohmilch beſandere Vorteile zu verſchaffen, müſſe ſich die Landwirtſchaft ablehnend verhalten. Andererſeits müſſe der Landwirt Butter herſtellen, ganz gleich, ob er dabei ſchlecht wegkomme, um die Millioneneinfuhr von Auslandsware zu verhindern. Milchhändler Joſef Beck der Vorſitzende des Milchhändlervereins E.., Mannheim, machte darauf aufmerkſam, daß in der Sitzung der Kreisbauernkammer der Pfalz erklärt worden ſei, daß durch die Pfälzer Erzeuger Milch —4 Pf. billiger als durch die Mannheimer Milch⸗ zentrale abgegeben werden könne. Demgegenüber müſſe feſtgeſtellt werden, daß dieſe billigere Pfälzer Milch in Wirklichkeit teurer ſei, weil ſte nicht den Fettgehalt der Milch der Milchzentrale erreiche. Durch die weitere Zulaſſung von Milchhändlern ſei die Durchſchnittsmenge, die der einzelne Milchhänd⸗ ler täglich verkaufe, auf etwa 260 Liter zurückge⸗ gangen. Auf eine Anregung bemerkte Dr. Walli, daß beabſichtigt ſei, die Flaſchenmilch ins Haus tragen zu laſſen. Das Austragen offener Milch laſſe das am 1. Januar in Kraft tretende Reichs⸗ milchgeſetz nicht zu. Sch. * Schwerer Autounfall. Unter dieſem Stichwort berichteten wir im geſtrigen Mittagsblatt. Wie wir hören, hat ſich der Vorgang anders zugetragen, als zuerſt berichtet wurde. Der Zuſammenſtoß erfolgte in der Dämmerung und im Nebel, ſodaß heute noch nicht geſagt werden kann, wen das Verſchulden trifft. Die Fahrerin wollte infolge der Schwere der Ver⸗ letzungen im Intereſſe des Verunglückten ihn nicht ſelbſt in ihrem Wagen ins Krankenhaus bringen, ſondern ſie ging ſo raſch wie möglich ans nächſte Telephon und beſtellte den Sanitätswagen. Um für dieſen Platz zu machen, wollte ſie ſodann ihren Wagen auf die andere Straßenſeite ſtellen. Mittler⸗ weile kam ein anderes Auto und brachte den Ver⸗ letzten ins Krankenhaus, bevor das Sanitätsauto eingetroffen war. * Scheuendes Pferd rennt gegen Straßenbahn. Durch Umfallen eines Fahrrades, das vor einem Haus vor J 1 am Gehwegrand aufgeſtellt war, ſcheute Dienstag nachmittag das Pferd eines Einſpän⸗ nerfuhrwerks, das in unmittelbarer Nähe des Fahr⸗ rades ſtand. Es rannte gegen einen im gleichen Augenblick vorbeifahrenden Straßenbahnzug, wobei die Deichſel des Fuhrwerks gegen die vordere Platt⸗ form des Anhängewagens ſtieß, deſſen Fenſter⸗ ſcheiben und rechte Seitenwand ſtark beſchädigt wur⸗ den. Das Pferd wurde am Kopf leicht verletzt. Der Sachſchaden iſt beträchtlich. Er hört das Gras wachſen Prof. Reich⸗Göttingen führte bei einer Tagung der Göttinger Geſelkſchaft für techniſche Phyſik aufſehenerregende Verſuche mit Elektronenröhren vor, die allerfeinſte Meſſungen geſtatten. Durch die von Prof. Reich angeſtellten neuen Experimente iſt es u. a. möglich geworden, das Wachs⸗ tum einer Pflanze hörbar zu machen. Der Kurszeltel der Hausfrau Vom Ludwigshafener Wochenmarkt Der Charakter des Ludwigshafener Wochen⸗ marktes wurde am geſtrigen Tage von Obſt, vor allem Aepfeln, beſtimmt. Die gute Zufuhr wirkte ſich auf die Preiſe aus, die weiter gedrückt blieben. Nachſtend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe: Kartoffeln—5, Rotkraut—8, Weißkraut —6, Wirſing—6, Mangold—8, Gelberüben—8, Spinat—10, Schwarzwurzeln 2535, Grünkohl 812, Roſenkohl 12—15, Erdkohlrabi—7, Karotten —6, Rettiche—10, Meerrettich 1530, Kohlrabi—5, Blumenkohl 15—50, Kopfſalat—25, Endivienſalat —8, Feldſalat 40—50, Tomaten 25—35, Zwiebeln 1012, Sellerie 10—30, Lauch—8, Peterſilie—5, Eßäpfel(1. Sorte) 12—15, Kochäpfel—7, Birnen (1. Sorte) 10—18, Orangen 18—22, Zitronen—6, Eier—13, Landbutter.40—.60, Süßrahmbutter .60.80, weißer Käſe 3035. Froſtwelter im Schwarzwald Auf den Sturmeinbruch gegen Ende der Woche war im Schwarzwald ein trübes, mildes, jahreszeit⸗ lich ſogar recht mildes, meiſt regneriſches, überall trü⸗ bes, vielfach nebliges, jedenfalls als Ganzes aber recht unluſtiges Wochenende zu verzeichnen. Umſo überraſchender kam der abermalige Wetterwechſel, der ſich am Montag abend noch vollzog. Mit ungemein ſchnell ſteigendem Luftdruck, der von Weſten und Nordweſten ſich einſtellte, wurden Wolken und Nebel ſchnell aufgelöſt, ſodaß genau ſo plötzlich wie letzthin das Sturm⸗ und Tauwetter gekommen war, diesmal in umgekehrter Reihenfolge das ſchöne Wetter wieder hergeſtellt wurde. Bei mäßiger Luftbewegung war die Nacht zum Dienstag bereits vollkommen klar. Der Dienstag, im Schwarzwald weithin Feier⸗ tag, verlief in überaus angenehmer Weiſe. Den gan⸗ zen Tag über klarer Himmel, tagsüber warm, wo die Sonne hinſchien, ausgezeichnet für Ausflüge und Wanderungen, wundervolle Fernſicht. Nachts und in den Schattenlagen auch tagsüber war es dagegen wieder kalt. Infolge der plötzlichen Auf⸗ klärung und der nächtlichen Ausſtrahlung waren die Temperaturen raſch zurückgegangen, ſodaß weitver⸗ breitete Nachtfröſtſe zu verzeichnen waren. Auch in Mittellagen wurden zwei bis drei Grad unter Null gemeſſen, die aber auch noch unterſchritten wurden, je nach Lage der Meſſungen. Die Froſtverteilung iſt bis⸗ her normal. Temperaturumkehr hat ſich bis jetzt noch nicht gezeigt. Die hohen mittäglichen Meſſungen, die bis auf 11 Grad Wärme gehen, zeigen deutlich den Einfluß der Sonneneinſtrahlung. Auch die Baar hat keine beſonderen Nachtfröſte von größerer Stärke zu verzeichnen, ſondern paßt ſich derzeit in das Bild des Ganzen ein. Der Süden des Landes war im all⸗ gemeinen klarer. Im Donauquellgebiet und in der unteren Rheinebene war teilweiſe Nebelbildung zu beobachten.— Oe— * * Kraftfahrzeugkontrolle. Bei einer vorgeſtern ver⸗ anſtalteten Kontrolle der Kraftfahrzeuge mußten 5 Fahrzeuge wegen ſchlechter Bereifung und 1 wegen unleſerlichen Kennzeichens beanſtandet werden; 3 Kraftfahrzeugführer waren ohne Steuerkarte. * Verkehrsſtörung auf der Rheinbrücke Infolge Rutſchens der Ladung eines mit Tabak hochbelade⸗ nen Pferdefuhrwerks wurde geſtern vormittag der Verkehr auf der Rheinbrücke behindert. Um ein Umfallen des Fuhrwerks zu vermeiden, mußte es mit Stangen auf der bedrohten Seite geſtützt wer⸗ den. Der Straßenbahn⸗ und Laſtkraftwagenverkehr in Richtung Ludwigshafen war etwa acht Minuten geſperrt. N A Dl e 1 EDER PREI STAGE Sie sparen? Uberflüssige Frage, denn: cLun ist garette; CLUB ist ja viel feiner als Sie vermuten. J. Seite/ Nummer 573 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Dezember 1981 — Veranſtaltungen St. Nikolaus im St. Nikolaus⸗Schifferverein Ueber 350 Schifferkinder wurden am Sonntag nachmittag von St. Nikolaus in den Friedrichspark zu Kaffee und Kuchen geladen. Das war ein großes Feſt für die Kleinen. Hell erſtrahlte der Chriſtbaum und hell leuchteten die Augen der Kinder, die erwartungsvoll der Dinge harrten, die da kommen ſollten. Sie hatten in den letzten Wochen ſehr flei⸗ ßig gelernt und machten ihre Sache ſo ausgezeichnet, daß auch die Erwachſenen ihre Freude daran hatten und ſich in die Zeit ihrer Kindheit zurückverſetzt fühlten. Als gar Nikolaus auf der Bühne erſchien und ſpäter die Geſchenke austeilte, war der Jubel ſehr groß. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt, denn das Nikolausfeſt iſt immer ein Ereignis für die Familie des Schiffers. Vertreter benachbarter Vereine waren erſchienen. Große Freude erweckte die Anweſenheit des Gründers des Nikolaus⸗Schiffer⸗Vereins Mannheim und des großen rhei⸗ niſchen St. Nikolausverbandes, Prälat Bauer, der mit mehreren Prieſtern dem Feſte beiwohnte. Der erſte Teil der Veranſtaltung trug mehr ernſten religiöſen Charakter. Nach einem Feſtgruß an die Schiffer wurden von den Damen des Luiſen⸗Stephanienhauſes lebende Bilder geſtellt. Einer Huldigung an St. Nikolaus folgte eine ſolche an St. Eliſabeth und an Antonius von Padua. Die hübſchen Bilder riefen großen Beifall hervor. Der Vorſitzende des Vereins, Rektor Frickhofen, be⸗ grüßte hierauf die Anweſenden im Namen des St. Nikolaus⸗ Schiffer⸗Vereins, hieß insbeſondere Prälat Bauer im Kreiſe der Schifferfamilien herzlich willkommen und gab unter dem Beifall der Anweſenden dem Wunſch Ausdruck, daß er noch lange der Schirmherr des Nikolausverbandes und der geiſtliche Vater der Katholiken Mannheims ſein möge. Die Feſtanſprache hielt Profeſſor Kloe, ber ein ſcharf umriſſenes Bild von St. Nikolaus gab und hervorhob, daß von St. Nikolaus ein eigenartiger Zauber ausgehe. Nikolaus bilde ein Feſt für Kinder. Unter den Menſchen herrſche viel Neid und Mißgunſt. Lerne man doch von den Kindern. Vom Materialismus müſſe man zu den Idealen der Kirche zurückkehren. Die Freude am Kind müſſe wieder in unſer Volk hinein: Das Kind müſſe im Mittelpunkt ſtehen. Dann erſt ſei ein geſunder Unterbau für den Aufbau unſeres Volkes vorhanden. Prälat Bauer erinnerte an die vielen Nikolausfeſte in den Anſtalten, denen er beigewohnt hat. Heute aber vollziehe ſich das Nikolausfeſt in nahezu grandioſer Weiſe. Was die Feier auszeichne, ſei die große Zahl der Teilnehmer. Der Redner begrüßte hierauf in beſonders herzlicher Weiſe die Vertreter der Preſſe, dankte dem Vorſitzenden für die freundlichen Begrüßungsworte und dem Feſtredner für ſeine hochbedeut⸗ ſamen Ausführungen, die man ſich merken wolle. Wenn wir wie die Kinder werden, ſo werde auch manches Welträtſel gelöſt. Für ihn als alter Prieſter, der ſchon ſeit vielen Jahrzehnten für den Schifferſtand tätig iſt, ſei es ein großer Troſt, ſagen zu können: unſer Werk geht vorwärts und es wird vorwärts gehen, da viel daran gearbeitet wird. Die Anſprachen fielen, wie der herzliche Beifall bewies, auf fruchtbaren Boden. Der zweite Teil der Veranſtaltung enthielt eine Reihe heiterer Szenen und Aufführungen, dargeſtellt von den Schifferbuben des St. Joſeph⸗Heimes. Daß Nikolaus⸗Lied und die Verteilung der Gaben bildeten den Schluß der familiären Feier. ch. Geflügel⸗ und Kaninchen⸗Ausſtellung Der Vereinigte Kaninchen⸗ und Geflü⸗ gelzucht⸗Verein Waldhof hielt ſeine diesjährige Schau am Sonntag im Lokal„Deutſcher Michel“ ab. Es waren 120 Nummern in gutem Material vertreten. Für Hühner erhielten Preiſe: Ehrenpreitz, ſehr gut 1 und ſehr gut 2: Ludwig Venuleth(Sundheimer); für Rhode⸗ länder Ehrenpreis, ſehr gut 1 und ſehr gut: A. Rother ⸗ mel, ſehr gut und gut 2: Karl Eck; Otto Klemmer für gute Barnefelber: Ehrenpreis und ſehr gut. Für rebhuhn⸗ farbige Italiener erhielt V. Hörter zwei Ehrenpreiſe; Otto Lehnhardt zweimal ſehr gut, ebenſo für ſchwarze Italiener Oskar Braun. Für Hamburger Goldſprengel erreichte Otto Thomas ſehr gut 1 und ſehr gut, desgl. für Leghorn Karl Braun. Einen Ehrenpreis und ſehr gut 1 erhtelt Karl Eck für Deutſche Zwerge; auch für Berliner Kurze konnte ihm ein Ehrenpreis und ſehr gut zuge⸗ ſprochen werden. Für Brieftauben erreichte Otto Jeonhardt ſehr gut. Auch in der Abteilung Kaninchen konnten für vor⸗ zügliches Zuchtmatertal anſehnliche Anerkennungen zuge⸗ ſprochen werden. Für Rieſen⸗Silber erzielte Johann Gröner Ehrenpreis, 1. und 2. Preis und Ludwig Vennleth einen Ehrenpreis. In belgiſchen Rieſen er⸗ hielten Otto Klemmer und Hch. Reichert je einen 1. Preis. Johann Gröner konnte mit ſeinen Klein⸗ Silber einen 1. und 2. Preis erringen. Die Ausſtellung Kriegs⸗ und Inflationsopfer proteſtieren Der Reichsbund der Kriegsbeſchädig⸗ ten, Kriegsteilnehmer und Krieger hinterbliebenen, Bezirksverein Manu⸗ heim, und der Deutſche Rentnerbund, Ortsgruppe Mannheim, hatten auf geſtern abend in den Ballhausſaal eine Proteſtver⸗ ſammlung einberufen, in der die Herab⸗ ſetzung der Richtſätze in der gehobenen Fürſorge, ſowie die Nichtgewährung von Winterhilfs maßnahmen eingehend zur Sprache gebracht wurden. Der Vorſitzende des Reichsbundes, Herr Wagner, ſtellle in ſeinen Er⸗ öffnungsworten mit Bedauern ſeſt, daß der Ein⸗ ladung zu der Verſammlung weder der Oberbürger⸗ meiſter, noch der Stadtrat und der Landeskommiſſär Folge geleiſtet hätten. Der Oberbürgermeiſter habe ſich allerdings bereit erklärt, im Laufe der Woche noch eine Kommiſſion zur Entgegennahme der Wün⸗ ſche zu empfangen. Erſchienen waren von der Be⸗ zirksfürſorgeſtelle Mannheim⸗Land Herr Roelke und von der Fürſorgeſtelle Mannheim⸗Stadt in Ver⸗ tretung von Direktor Schumacher Ober⸗Inſpektor Beiſel. Ueber Zwecke und Ziele des Rentner⸗ bundes ſprach zuerſt Frau Leins von Derb⸗ lin, die mit Nachdruck die Forderung ſtellte, die Gemeinden von dem zu der gehobenen Fürſorge ge⸗ hörenden Perſonenkreis zu entlaſten und dieſe Leute in die Obhut des Reiches zu nehmen. Die neueſten Verordnungen haben einen Richtſatz von 47 Mark gebracht, wodurch die Fürſorgeempfänger an den Rand des Abgrundes geſtellt wurden. Mit dieſer Summe kann niemand auskommen, wenn er außer ſeinem Lebensunterhalt auch noch die Miete beſtrei⸗ ten muß. Das Hauptreferat hielt Gaugeſchäftsführer Hölter, der zunächſt darauf hinwies, öͤaß der Anſpruch auf Fürſorge eine Gegenleiſtung für die unermeßlichen Opfer an Gut, Geſundheit und Leben, die dem Staate in ſeiner größten Not gebracht wurden, dar⸗ ſtelle. Bedauerlicherweiſe denke man heute nicht mehr daran, auf die frühere Lebenshaltung auch nur einigermaßen Rückſicht zu nehmen. Mit allem Nachdruck müſſe dagegen gekämpft werden, daß die gehobene Fürſorge der Armenfürſorge gleichgeſtellt würde. Der Redner richtete dann an das Fürſorge⸗ amt Mannheim die dringende Bitte, ſich endlich den Reichsgrundſätzen anzupaſſen. Gerade bei der Fürſorgeſtelle Mannheim⸗Stadt iſt die gehobene Fürſorge auf das Niveau der allgemeinen Für⸗ ſorge geſunken, ja es wird für die Empfänger der allgemeinen Fürſorge noch mehr geſorgt. Die Füſorgeleiſtungen werden in den meiſten Fällen überhaupt nicht nach den Reichsgrundſätzen ausge⸗ führt. Daß es anders geht, beweiſen zunächſt die Beiſpiele von Karlsruhe und zahlloſen anderen deutſchen Städten. Es beweiſt aber auch das Vor⸗ Kommunale Chronik Bürgerſteuer in Hirſchhorn * Hirſchhorn a.., 8. Dez. Die hieſige Gemeinde⸗ verwaltung läßt zur Zeit der Einwohnerſchaft die Steuerbeſcheide über die Bürgerſteuer zuſtel⸗ len. Die Bürgerſteuer kommt in Höhe von 150 v. H. der Normalhöhe zur Erhebung. * ? Heddesheim, 9. Dez. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die All⸗ mendverteilung auf Ableben des Landwirtes Joſef Klemm 2 wurde vorgenommen und genehmigt.— Der Koſtenanſchlag des Oberſtraßenmeiſter Herlan in Weinheim über Straßenunterhaltungskoſtenbei⸗ trag wurde unterzeichnet. Das Kiesfahren wird nochmals verſteigert. Die Rüben⸗ und Strohliefe⸗ rung für den Farrenſtall wurde genehmigt.— Die war während des ganzen Tages und abends ſehr gut be⸗ ſucht.* Einführung der dreifachen Bürgerſteuer in CbC(ã ͥ VVVVVTVVwVVVVbTbCbCbcCbCbCcCCcCCcCcGGTGTPbcbCVTVTVGTVTVTTVTTTTTTTTT Mannheim⸗Land, gehen des Fürſorgeverbandes geführt über den von den Betreuten kaum Klage wird. An Hand von einigen beſonders kraſſen Fällen zeigte der Redner das Verhalten und die Einſtel⸗ lung der Fürſorgeſtelle Mannheim⸗Stadt. Die er⸗ regten Zurufe aus der den Ballhausſaal bis auf den letzten Platz füllenden Zuhörerſchaft ließen er⸗ kennen, wie allgemein die Verbitterung über das Verhalten der betreuenden Stellen iſt. Die weiteren Ausführungen von Herrn Hölter wurden dann in einer großen Entſchließung zuſammengefaßt, die am Schluß der Verſammlung einſtimmige Annahme fand. In der Entſchließung heißt es u.., daß die Notlage der in der gehobenen Fürſorge betreuten Perſonen nicht wie in der Ar⸗ menfürſorge ein vorübergehender Zuſtand, ſondern eine bleibende Erſcheinung iſt, die auf Grund der von dieſen Kreiſen beſonders gebrachten Opfer ent⸗ ſtanden iſt und deren Abſtellung Aufgabe jeder Re⸗ gierung ſein dürfte. Ferner wird auf die Beſtim⸗ mungen des 8 3a, Abſ. 1 der Fürſorgepflichtverord⸗ nung in der Faſſung vom 5. 6. 1931 ausdrücklich ver⸗ wieſen. Es geht nicht an, daß die Stadtverwaltung entgegen den klaren Beſtimmungen weſentliche, grundſätzliche Aenderungen in der Fürſorge ohne Anhörung der auf Vorſchlag der Betreuten und durch den Stadtrat gewählten Vertreter vornimmt. Es muß von den maßgebenden Stellen verlangt wer⸗ den, daß unverzüglich alles Notwendige unternom⸗ men wird, daß auch für die Zukunft eine gehobene Fürſorge, die zum mindeſten den 88 14—32 der Reichsgrundſätze entſpricht, gewährleiſtet wird. Die in der Fürſorgepflichtverordnung und in den Reichs⸗ grundſätzen über Vorausſetzung, Art und Maß der offentlichen Fürſorge niedergelegten Sätze ſollten das Mindeſte darſtellen, was an Fürſorge geleiſtet werden muß. In 8 35 der Reichsgrundſätze iſt aus⸗ drücklich vorgeſehen, daß den Hilfsbedürftigen über die Reichsgrundſätze hinaus Hilfe gewährt werden kann. Gefordert wird, daß bei allen Hilfsbedürftigen ohne Anrechnung auf die zu zahlende Unterſtützung die Gebäudeſonderſteuer nachgelaſſen wird, da bei den ohnedies außerordentlich geringen Uunterſtützungsſätzen die Fortſteuerung der Fürſorge⸗ unterſtützung widerſinnig iſt. Gegen eine Anrechnung der nachgelaſſenen Gebäudeſonderſteuer auf die Un⸗ terſtützung muß man ſich entſchieden verwahren, da eine ſolche Maßnahme die Exiſtenz dieſer Kreiſe ver⸗ nichtet. Es muß ferner verlangt werden, daß die Organe der Fürſorgeſtellen dem Vorbringen der Hilfsbedürftigen mehr Verſtändnis entgegenbringen und insbeſondere Unterſtützungsanträge mit tunlich⸗ ſter Beſchleunigung erledigen. Nach einer Diskuſſion ſtellte der Referent in ſei⸗ nem Schlußwort feſt, daß die Ausſprache die Aus⸗ führungen beſtätigt habe.* hieſiger Gemeinde wurde abgelehnt. Der Bür⸗ germeiſter ordnete in gleicher Sitzung auf Grund Artikel 11 der Haushaltsnotverordnung vom 12. 10. 1931 an, daß dieſe dreifache Bürgerſteuer mit Wir⸗ kung vom 1. Dezember 1931 in hieſiger Gemeinde eingeführt wird. Gegen dieſe Anordnung erhob die Mehrheit des Gemeinderats ſofort Widerſpruch— Von der Verfügung des Bezirksamts über den Vollzug des Milchgeſetzes wurde Kenntnis ge⸗ nommen. Es ſoll entſprechend berichtet werden.— Die Bildung einer Notgemeinſchaft zur Durchführung der Winterhilfe in hieſiger Gemeinde wurde beſchloſſen. Die Mitglieder aus den einzelnen Fraktionen werden alsbald ernannt, damit im Laufe der kommenden Woche mit der Sammlung begonnen werden kann. Von der Verfügung des Bezirksamts Weinheim über die Neufeſtſetzung der Orts⸗ löhne gemäß 8 149 R. V. O. wurde Kenntnis ge⸗ nommen. Die in der Verfügung feſtgeſetzten Löhne ſollen nicht geändert werden. Konſervaliv „Schrecklich, wäs die Leute jetzt wieder für neue Hüte brauchen ich hab' meinen ſchon zwanzig Jahre und er iſt noch nicht kaputt!“ Neue Kalender * Elſaß⸗Lothringen. Ein Kunſt⸗ und Heimatkalender ſür das Jahr 1932. Lieferung für Deutſchland E. H. W. Meyer, Verlag, Berlin W 30. Der Kalender erſcheint nunmehr im 7. Jahrgang. Es handelt ſich um einen gur ausgeſtot⸗ teten großen Wochenabreißblock mit einer Fülle elſäſſiſcher und lothringer Bilder und Gedichte. In den Kreiſen der Elſaß⸗Lothringer im Reiche bedarf der ſchöne Kalender, der ihnen das ganze Jahr über wie ein ſchöner Gruß aus der verlorenen Heimat ſein mag, ſicher keiner Empfehlung mehr. Die vielen Illuſtrationen, insbeſondere die Ein⸗ ſchaltbilder auf Kunſtoruckpapier erregen allgemeines Inter⸗ eſſe und ſichern dem Kalender im deutſchen Gebiet eine freundliche Aufnahme. Donnerstag, 10. Dezember Nationaltheater:„Nina“, Schauſpiel von Frank, Miete A 15, Anfang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Don Pasquale“, Kom. Oper von Donizetti, für den Bühnenvolksbund, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; 20 Uhr Vor⸗ trag mit Filmvorführung„Die phyſikoliſchen Vorgänge im Rundſunk⸗Gerät“. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dir. Dr. G. F. Hartlaub, Mannheim, über„Siu und Unſinn der Neuen Sachlichkeit“, 20.15 Uhr, Abtei⸗ lung AK. Kaffee Schleuer J 1, 6: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstonz und Kabaretteinlagen al 20.30 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee; 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Arm wie eine Kirchenmaus“. — Alhambra:„Hurra, ein Junge!“„Schau ⸗ burg:“.— Roxy ⸗ Theater:„Im weißen Rößl“. — Palaſt⸗Theoter:„Marokko“. Capitol: „Der Teufelsbruder“. Scala⸗Theater:„Die Drei⸗Groſchenoper“.— Gloria⸗Palaſt:„Tabu“. Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 1416 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Sonderausſtel⸗ lung: Alte Fibeln— alte Vorſatz⸗Papiere.—, Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im 0 Geöffnet von 15—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Als nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr:? Sonntags von 11—16 Uhr durchgehend.— Sternwarte am Friebrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick geöffnet von—12 und von 14—16 Uhr. E ec Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner euilleton: Dr. Stefag Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelde Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Leil: Franz ftir cher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſümtlich in Mannheim— een Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haag Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim K 1,—8 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückvorte 1 Traurige Heimkehr Von Gottfried Kölwel Aus dem ſoeben im Frundsberg⸗Verlag, Berlin erſchienenen Novellenband von Gottfried Kölwel „Dertödliche Sommer“, ein Buch von Liebe, od und Leben veröffentlichen wir mit Genehmi⸗ ng des Verlages nachfolgenden Abſchnitt: Als er am Bahnhof ausſtieg, das zementgraue Ge⸗ bäude und die großen Birkenbäume zu beiden Seiten unverändert erblickte, fühlte er, je näher er ſeinem gleichfalls unveränderten Heimatdorf kam, daß er ſelbſt, ob er nun wollte oder nicht, doch ein anderer war als jener, der in der Chaiſe des Onkels aus den Gaſſen hinausfuhr. Sein Blick war, obgleich er die⸗ ſelben wohlbekannten Dinge ſah, den kuppeligen Turm, die giebeligen Häuſer, die geſchwärzten Kamine, doch irgendwie verändert. Vor allem ſah er auf der in großen Kurven in das Tal abfallenden Straße mit einer gewiſſen Scheu, um nicht zu ſagen mit einer heimlichen Furcht vor ſich hin. Er wäre wohl blutrot geworden, wenn ihm Amelie plötzlich begegnet wäre, als hätte ſie ihm vom Geſicht ableſen können, warum er ſo raſch zurückgekehrt ſei. Und er war doch nur zurückgekehrt, weil er ſie, die Schönſte, Reeinſte, die er über alles liebte, wieder ſehen wollte. Er ſah ſie, wenn auch nicht mehr am ſelben und auch nicht am nächſten Tag, weil er ſich zuerſt faſſen und ſtärken mußte, ſo doch am übernächſteu Tag wieder; diesmal allerdings nicht drunten im Tal, wo ihn die Erinnerung an Vergangenes vielleicht irgendwie gehemmt hätte, ſondern draußen auf der Höhe, auf dem Burgberg, den man nach etwa drei⸗ viertelſtündigem Weg von Hemmſtadt aus erreicht. Man geht zuerſt durch den engen Rabengraben, einen holperigen Hohlweg, der ſich in das an den Hängen hauptſächlich mit Haſelſtauden beſtandene Michaelstal weitet. Wärend hoch oben in der blauen Luft muntere Vögel ſingend und trillernd 1 dahin, da und dort ringeln ſich Nattern ne, 5 0 umherſchießen, huſchen auf den ſonnnigen Wegen, wiſchen Jurageſtein und kurzem Gras, blitzende echſen herum, Blindſchleichen winden ſich träg in der uter Getier, das ſich gerade an hellſten en Tagen aus ſeinen dunklen Löchern Lukas erſchrak ſehr davor, als er, trotz aller Faſ⸗ ſung noch immer ſehr verſonnen dahingehend, bei⸗ nahe auf eins dieſer unheimlichen Reptilien getreten wäre; er war froh, endlich hinaufzukommen in das Hochland, aus dem ſich der Burgberg kegelartig er⸗ hebt. Zuerſt auf einem Steig durch reifende Felder, dann durch einen kühlen, grüngoldenen Buchenwald, zwiſchen hautglatten Stämmen dahin, an bemooſten, mit Efeu überwucherten Felſen vorbei, kam Lukas allmählich auf die Bergſpitze hinauf, wo ſich ganz von Bäumen umwachſen das weiße Geſtein einer Ruine zeigte. Es war überall ſtill, als er durch das verfallene Burgtor in den mit Gras und Gebüſch bewachſenen Schloßhof trat, nur das Raſcheln eines Gichhörnchens war dann und wann zu vernehmen. Lukas mußte ſich, während er nach allen Richtungen ausſpähte, ſehr zuſammennehmen, um das Schlagen des Herzens etwas zu beſänftigen; es gelang ihm auch wirklich, plötzlich fehr zu überlegen und gefaßt zu ſein, als er nach kurzer Zeit Amelie, hinter Buſchwerk verborgen, auf einem Baumſtamm ſitzen ſah. Er ging nun auf⸗ fallend raſch, aber doch ohne zu eilen, auf ſie zu, um ſie zu begrüßen. Merkwürdig war es nun, daß er, obgleich er es doch wollte, ſich nicht ſo eng neben ſie zu ſetzen vermochte, um mit ihr in Berührung zu kommen, ſondern daß eine deutliche Kluft zwiſchen beiden da war, als ob ſie ſich plötzlich wieder fremder geworden wären, ſo, wie ſie vor ihrer Begegnung drunten im Tal geweſen waren. Amalie, die dies merkte, errötete faſt, denn ſie hatte ſich während ſeiner Abweſenheit ſtark nach ihm geſehnt und ſich auf die heutige Zuſammenkunft auf der Ruine ſehr gefreut. Statt aber nun von dem Geliebten umfaßt und geküßt zu werden, ſah ſie, wie Lukas nach einer erſten freundlichen und herzlichen Aufwallung etwas verſonnen, ja bisweilen ſogar wortkarg neben ihr daſaß und den Boden zwiſchen Er erzählte wieder nach dem aber, lauter als je das Herz wie eine unent⸗ wegte Uhr ging. Sie ſchloß die Augen als hätte ſie das Gefühl, das nicht ſehen zu wollen, was nun ge⸗ ſchah. Denn daß jetzt etwas ganz Unerwartetes ge⸗ ſchehen würde, das empfand Amelie mit einem Male. Sie ſpürte es in der jähen Müdigkeit ihres Körpers, im pulſenden Lauf des Blutes, es prickelt ihr die Haut, der Gaumen ſchien ihr austrocknen zu wollen, etwas wie Feuer war plötzlich in und außer ihnen. Im ſelben Augenblick erhob ſich Lukas auch ſchon von ſeinem Sitz und ſtand da, unentſchloſſen, nach welcher Richtung er ſehen ſollte, wie etwas, das jäh von ihr abgebrochen war. Er war ſehr bilf⸗ los dabei, das merkte man ihm deutlich an, denn er zagte, ob er ſich im nächſten Augenblick nachdem er ſich erhoben hatte, nicht doch wieder neben Amelie ſetzen ſollte. Er wollte es auch, aber er konnte es nicht. Er wollte nämlich Amelie lieben wie vorher, aber er konnte die Nacht in Fünfmühlen nicht ver⸗ geſſen. Die Erinnerung daran war, ſeinem eigent⸗ lichen Willen zuwider, mit einem Male gewaltiger als alles andere. Da er aber nicht falſch ſein wollte, ſondern ehrlich, wie er es Amelie ſchuldig zu ſein glaubte, umgekehrt aber unmöglich von dem ſprechen konnte, was ge⸗ ſchehen war, erfaßte ihn ein Zittern, das ſich, von den Lippen angefangen, über den ganzen Körper ver⸗ breitete; Lukas ſpürte dieſes Zittern deutlich über den Rücken laufen, bis in die Kniegelenke und Sohlen hinab. Gleichzeitig fiebrierte auch alles vor ſeinen Augen. Die Sonne im Laub der Bäume, das weiße Mauergeſtein, ſelbſt der blaue Himmel ſchien von dieſer lautloſen, zitternden Erregung ergriffen zu ſein. Es war mit einem Male eine Schwüle da wie vor einem nahen ſommerlichen Gewitter. Amelie ſpürte, obgleich Lukas kein Wort über die Lippen brachte, dennoch einen deutlichen Bruch, der im Innern des Geliebten geſchehen war. Bis ins Tiefſte erſchrocken, wurde auch ſie von dieſer ſchwü⸗ len Stimmung erfaßt, aber ſie zwang ſich gleichfalls zu ſchweigen. Sie ſtand ebenfalls auf, um gerade ſo ratlos dazuſtehen wie Lukas. 5 Aber auch jetzt ſagte Lukas noch nichts, und ſo ging Amelie plötzlich von ihm weg und trat ohne umzuſehen aus dem Burghof hinaus. Lukas, der auf den Baumſtamm zurückſank, ver⸗ g zweifelt ob ſeiner Schwäche, der Geſtebten nicht 9185 8 anders begegnet zu ſein, hörte noch ihren Schritt im raſchelnden Laub des Waldes. Dann wurde t völlig ſtill. Plötzlich erſchrak er furchtbar. Wie ein Verirrter ſah er um ſich her. Doch es war weiter nichts geſchehen, als daß ein Stein ſich von dem verfallenen Mauerwerk gelöſt und in den Burg⸗ graben hinabgerollt war.. Das Nationaltheater teilt mit: Auf Einladung des Süddeutſchen Rundfunks hat Intendant Herbert Maiſch die Inſzenierung der Funk⸗Operette„Die Fledermaus“ von Johann Strauß übernom men, die mit Kräften des Mannheimer National- theaters am Freitag, den 18. Dezember vom Mann⸗ heimer Senderaum aus zur Funkſendung gelangt — Das neue Drama für Muſik„Das Herz“ von Hans Pfitzner, das am Sonntag zur Erſt⸗ aufführung in Mannheim gelangt, hat als text⸗ liche Unterlage eine Dichtung von Hans Mahner⸗ Mons, einem früheren Schüler Pfitzners, die in enger Zuſammenarbeit mit dem Komponiſten ent⸗ ſtanden iſt und einen frei erfundenen Stoff unter Anlehnung an Motive der geſchichtlichen Vergangen- heit behandelt. Die Hauptgeſtalt des Wunderdoktorz Athanaſius trägt fauſtiſche Züge, ſie iſt aber ſpätel als der geſchichtliche Fauſt und verwandte Geſtalten in die Zeit des Abſolutismus an einen ſüddeutſchen Herzogshof verlegt. Das Grundmotiv der Handlung berührt ſich inſofern mit Pfitzners dramatiſchem Frühwerk, den„armen Heinrich“, als auch hier künſtliche Verlängerung eines verlorenen Lebens nur durch die Preisgabe eines anderen Lebens er⸗ reicht werden kann. Die muſikaliſche Leitung der Aufführung hat Joſeph Roſenſtock, die Inſzenierunsg Herbert Maiſch. Die Bühnenbilder ſind von Dr. Eduard Löffler entworfen. Die techniſche Leitung hat Walther Unruh. g e Sinn und Unſinn der Neuen Sachlichkeit. Heute, abends 87˙ Uhr, beginnt Dr. G. F. Hartlaub ſei⸗ nen zweiſtündigen Vortragszyklus in der Kunſthalle (Freier Bund) über die Entſtehung und die Auf⸗ löſung der ſogenannten Neuen Sachlichkeit als Le⸗ bensgeſtaltung und Weltanſchauung, in Architektur und bildender Kunſt, Muſik, Dichtung und Drama Zur Erläuterung werden Lichtbilder eg Schallplatten vorgeführt. Wiederhol Vortrages am morgigen Freitag. 1 *. 8 3 Donnerstag, 10. dezember 1931 Aus Baden 700 Fahrräder werden jährlich in Karlsruhe geſtohlen! ö * Karlsruhe, 9. Dez. Unter der Anklage wegen Fahrraddiebſtahls ſtand geſtern der neunmal vorbeſtrafte 26 Jahre alte Knecht Willi Gläſemann aus Zerbſt vor dem Einzel⸗ richter. Es wird ihm zur Laſt gelegt, am Abend des 20. Oktober aus der Einfahrt der Alten Brauerei Kammerer das einem Automechaniker gehörige Fahrrad geſtohlen zu haben. Der Angeklagte be⸗ ſtreitet den Diebſtahl. Er will das Rad an jenem Abend zwiſchen 10 und 11 Uhr auf dem Bahnhof Bruchſal von einem Wanderburſchen für 10 Mark ge⸗ kauft und ſich nicht gedacht haben, daß das Rad geſtoh⸗ len ſein konnte. Am andern Morgen bereits bot er das Rad in Heidelberg zum Kaufe an. Der Wanderburſche heiße Schulz und ſtamme aus Magde⸗ burg. In der angegebenen Straße in Magdeburg konnte man aber einen Schulz nicht feſtſtellen. Der „Verkäufer“ des Rades war alſo wieder einmal der große Unbekannte“, wenn nicht der Angeklagte ſelber der Dieb war. Im Verlaufe der Verhandlung wies der Richter darauf hin, daß im Laufe eines Jahres in Karlsruhe durch⸗ ſchnittlich 700 Fahrräder geſtohlen werden und daß gegen die Fahrraddiebe— ebenſo wie gegen die Hehler, die den Diebſtahl von Fahr⸗ rädern fördern—exemplariſche Strafen am Platze ſeien. Der Diebſtahl von Fahrrädern ſei nur möglich, wenn die Räder wieder verkauft werden kön⸗ nen, daher müſſen die Hehler genau ſo beſtraft werden wie die, die die Fahrräder ſelber ſtehlen. Der Staatsanwalt beantragte, lt.„Karlsr. Tagbl.“, gegen Gläſemann wegen Diebſtahls fünf Monate Gefäng⸗ nis. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Hehlerei zu 4 Monaten Gefängnis. * * Ilvesheim, 8. Dez. Der Männergeſangverein „Aurelia“ veranſtaltete am Sonntag zu Gunſten der Winternothilfe ein Konzert im Gaſthaus zum „Schiff“. Das Programm war ſehr reichhaltig. Be⸗ ſonders der Männerchor für erſchwerten Volks⸗ geſang„Bergmannslos“ von Heußer hinterließ einen gewaltigen Eindruck. Aber auch die lyriſchen Geſänge wie„Liebesklage“ von Neumann und „Drei Nelken“ von Pracht kamen unter Chormei⸗ ſter Muſikdirektor Din and⸗ Mannheim mit den duftigſten Pianos heraus. Die Soliſtin, Frau Lau x⸗Ludwigshafen, begeiſterte durch ihre Lieder zur Laute, Der Vereinsvorſtand, Gemeinderat Wagner, ſprach den wohlverdienten Dank aus. =I Leimen, 8. Dez. Nach eingehenden Vor⸗ arbeiten konnte die vom proviſoriſchen Ausſchuß einberufene Gründungsverſammlung des Ver⸗ kehrsvereins ſtattfinden. Anweſend waren Ver⸗ tteter der Induſtrie, des Handwerks und des Ge⸗ werbes, der freien Berufe, der Schulen, der Gaſt⸗ ſtätten ufw. Nach reger Ausſprache wurde die Vor⸗ ſtandſchaft gewählt. Dieſe ſetzt ſich zuſammen aus dem 1. Vorſtand: Adam Müller, Weinbau und Weinhandlung, 2. Vorſtand Architekt und Gemeinde⸗ aa Haug, Schatzmeiſter Schmidt, Kaufmann und Hauptlehrer Menzer als Schriftführer. Außer⸗ dem wurde ein Aköpfiger Ausſchuß gewählt. 88. Nußloch, 8. Dez. Geſtern wurde hier wie alljährlich am erſten Montag im Dezember der ſchon Uralte Spätjahrmarkt abgehalten. Dieſer iſt noch ein Ueberbleibſel aus jener Zeit, wo die Land⸗ leute ſich nach dem Verkauf ihrer Feldfrüchte mit ihrem Bedarf an Waren für den Winter eingedeckt haben. Der Markt war mit Verkaufsbuben gut be⸗ ſchickt, doch war der Umſatz bet der herrſchenden großen Arbeitsloſigkeit nicht beſonders, * Philippsburg, 9. Dez. In einer hieſigen Wirt⸗ ſchaft verunglückte der verheiratete Metzger Ernſt Hildenſtab dadurch, daß er die nur wenige Dritt hohe Steintreppe herunterftel und bewußtlos liegen blteb. Der Wirt verbrachte den Schwerverletzten nach ſeiner Wohnung, wo er geſtern früh kurz nach 9 Uhr ſtar b, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zn haben. Hildenſtab hinterläßt Frau und 7 un⸗ verſorgte Kinder. vorgekommen ſeien, irgendwelche Weinbücher Weinprozeß Breiling Erſter Tag * Landau, 9. Dezember. Vor dem Schöffengericht Landau hat ein Wein⸗ prozeß ſeinen Anfang genommen, der über zwei Tage dauern ſoll. Angeklagt ſind die 68 Jahre alte Ehefrau Anna Breiling und vier ihrer Söhne, Alfred, Ernſt, Fritz und Hermann, wegen eines ge⸗ meinſchaftlichen Vergehens des Nachmachens von Wein und Inverkehrbringens von nachgemachtem Wein. Weiter ſind die vier Söhne angeklagt eines weiteren Vergehens gegen das Weingeſetz hinſichtlich der Bücherbeſeitigung, eines Vergehens des Ver⸗ ſtrickungsbruches in Verbindung mit einem unſelb⸗ ſtändigen Vergehen des Siegelbruches, ferner eines Vergehens der Urkundenfälſchung. Der Anklage liegen die bekannten Beſchlagnah⸗ mungen bei der Firma Breiling, die in Maikammer eine Weingroßhandlung betreibt, im Monat Januar d. J. zugrunde. Seinerzeit kam auf, daß Angehörige der Firma bei einer Mannheimer Drogerie Chemikalien bezogen und man vermutete, daß dieſe zur Weinherſtellung Verwendung fänden. Dar⸗ aufhin wurde der geſamte Weinbeſtand der Firma in ihren Kellereien in Höhe von über 100 000 Liter beſchlagnahmt, wovon allerdings in der Zwiſchenzeit die weitaus größte Menge wieder freigegeben wurde. Heute ſind noch 35 000 Liter verdächtigen Weines beſchlagnahmt. Dieſer ſeinerzeit verdächtigte Wein iſt in der Zwi⸗ ſchenzeit und nach dem Ergebnis der neuerdings vorgenommenen Unterſuchung als nicht mehr ver⸗ dächtig bezeichnet worden. Das Gericht nimmt an, daß durch fremde Hand während der Beſchlagnahme des Weines eine Aenderung daran vorgenommen worden iſt und hat deswegen ein Verfahren wegen Verſtrickung und Siegelbruches mit angeſtrengt. Zunächſt wurde der älteſten Sohn Alfred Brei⸗ ling vernommen. Er gab zu, mit ſeiner Mutter ge⸗ meinſam aus Mannheim Chemikalien bezogen zu haben. Von dieſen Bezügen hätten ſeine Brüder nichts gewußt, ſie ſeien auch nicht im eigenen Be⸗ trieb verwendet worden. Er habe damit ein Han⸗ delsgeſchäft betrieben, weigerte ſich aber, An⸗ gaben über ſeine Abnehmer zu machen. Im übri⸗ gen beſtreitet er wie auch ſeine übrigen Brüder, daß in dem Betrieb der Firma Breiling irgendwelche Weinfälſchungen zur Seite geſchafft wurden und irgendwelche Chemika⸗ lien bei der Weinzubereitung Verwendung fanden. Durch eine Reihe von Zeugen wurde am erſten Tage feſtgeſtellt(vornehmlich waren es Angeſtellte und Arbeiter der Firma), daß tatſächlich keine Che⸗ mikalien in den letzten Jahren, ſeit die Leute dort beſchäftigt find, verwendet wurden. Sie betonen, daß das Geſchäft auf reeller und ehrlicher Ba⸗ ſis immer geführt worden ſei. Die in der Angelegenheit tätigen Unterſuchungs⸗ beamten wurden gleichfalls als Zeugen vernommen. Ein Gendarmerie⸗Kommiſſar ſchilderte, wie ihm von vertrauter, nicht genannt ſein wollender Seite Anzeige über die Chemikalienbezüge gemacht wor⸗ den ſei. Weil dadurch Verdachtsmomente für eine Weinfälſchung vorgelegen hätten, habe man aus Vor⸗ ſicht den geſamten Weinvorrat der Firma Breiling beſchlagnahmt und ſeinerzeit drei der vier Söhne und auch die Mutter in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen. Seine Unterſuchungen hätten Beweis für Fälſchungen innerhalb des Betriebes Breiling ergeben. Auch hinſichtlich des Siegel⸗ bruches waren ſeine Ermittlungen ergebnislos. Die von ihm angebrachten Siegel auf den Fäſſern ſeien unverletzt geweſen. Ebenſo bekundete ein von der Staatsanwaltſchaft beauftragter Küfer, daß an den von ihm unterſuchten Fäſſern keinerlei Verſuche irgendeiner fremden Abzapfung vorgenommen wor⸗ den ſeien. Der Weinmakler Fahrenſchon bekundete, daß bei einer Zungenprobe, die er nach der Be⸗ ſchlagnahme angeſtellt hatte, die Weine noch ſüßlich waren, jedoch ein endgültiges Urteil nicht gefällt werden konnte, da ſie nicht genügend ausgegoren geweſen ſeien. Lediglich die Tatſache des Chemikalten⸗ bezugs habe zur Vorſichtsmaßnahme der Beſchlag⸗ nahme der Weine geführt. Es war im Verlauf der Verhandlung des erſten Tages kein poſitiver Beweis für eine Weinfälſchung erbracht worden. Allerdings bekundeten die Zungen⸗ ſachverſtändigen— oft mit Widerſprüchen— daß die Weine zu beanſtanden geweſen ſeien. So hatte eine Probe, die am 11. Febr. 31, alſo rund einen Monat nach der Beſchlagnahme ſtattgefunden hat, durchweg ergeben, daß die Weine nicht von den Zungenſach⸗ verſtändigen beanſtandet wurden. Eine zweite Probe, die am 20. März ſtattfand, hat, nachdem das Ergebnis der Unterſuchungsanſtalt in Speyer vorlag, eine Abänderung des erſten Gut⸗ achtens iuſofern ergeben, als Weine, die ſeinerzeit bicht beanſtandet wurden, nunmehr auch von den Zungenſachverſtändigen verworfen wurden. Eine Klärung hat am erſten Tage die Ausſage der Sachverſtändigen noch nicht ergeben. Vernommen wurden lediglich die drei vereidigten Sachverſtän⸗ digen der Staatsanwaltſchaft. Ein größeres Auf⸗ gebot von Sachverſtändigen, die von der Verteidigung geladen wurden, wird am Donnerstag vernommen werden. Es gab in dem Prozeß am erſten Tag oft Zuſammenſtöße zwiſchen Verteidigung und Anklage. Ein von der Staatsanwaltſchaft geladener Sachver⸗ ſtändiger wurde von der Verteidigung als befangen abgelehnt, da angeblich Konkurrenzgründe bei ſeinen Beurteilungen mitſpielen könnten. Der Antrag wurde aber als unbegründet vom Gericht zurückgewieſen. Der Prozeß geht am Donnerstag weiter, man hofft, ihn in den ſpäten Abendſtunden zum Abſchluß bringen zu können. keinen poſitiven FFECCCTCCõãòĩitwuͤẽ-iococoGococGöococGGoGGGcooVVVVVV—VPGPGPGVTPPVVVVVPTT————TWTWTWWTWTTTTTPWPTW—TW————————————————ꝓ9ꝗ+ßÿece Einweihung des Pofineubaus h Mosbach, 10. Dez. Im Beiſein des geſamten Gemeinderats, der Spitzen der Behörden und der Beamten der Poſt aller Grade erfolgte geſtern die einfache ſchlichte Feier der Einweihung des Poſtneubaus. Bür⸗ germeiſter Dr. Boulanger übergab mit einer kur⸗ zen Anſprache, bei der er betonte, daß in elfmonatlicher Bauzeit der Bau errichtet und von nahezu allen Ar⸗ beiten 90 v. H. von dem einheimiſchen Handwerk ge⸗ leiſtet worden ſei, den Neubau dem Präſtdenten der Oberpoſtdirektion Karlsruhe, Gies, der der Stadt Mosbach für die Erſtellung des Gebäudes dankte. Oberpoſtmeiſter Lehn übernahm aus den Händen des Präſidenten den Schlüſſel, worauf der Rundgang durch das Gebäude begann, wobei Architekt Bleß führte. Im„Prinz Karl“ fand ein einfaches Eſſen ſtatt, wobei der frühere Präſident Lämmlein, der noch den Bau bearbeitet hatte, das Wort ergreift. Regierungsrat Götz vom Bezirksamt wünſchte eine Senkung der Poſttarife. Als Vertreter des Hand⸗ werks ſprach Inſtallateurmeiſter Wegener, der der Gemeinde Mosbach für die Berückſichtigung des ein⸗ heimiſchen Handwerks dankte. Neue Brücke * Boxtal(Amt Tauberbiſchofsheim), 9. Dez. Am 7. Mai d. Is. wurde die hieſtige Brücke mit vier an⸗ deren Brücken durch das Unwetter weggeriſſen. Der Durchgangsverkehr wurde durch einen verhältnis⸗ mäßig ſchmalen Weg umgeleitet. Dank eines Staats⸗ zuſchuſſes von 10 000 4 und mit Hilfe des Kreiſes Mosbach konnte eine neue ſtarke Eiſenbeton⸗ brücke hergeſtellt und am 1. Dezember dem Verkehr übergeben werden. 142. Jahrgang/ Nummer 875 Aus der Malz 2: Frankenthal, 10. Dez. Der Kaſſenſchrank, der im Willerſinnweiher gefunden worden iſt, erwies ſich als aufgebrochen und ausgeraubt. Näheres über den Fund iſt noch nicht bekannt. :: Speyer, 8. Dez. Geſtern wurden der 18 Jahre alte ledige Johann Blauth und der verheiratete Eiſendreher Johann Fritz, beide von Kaiſerslautern, hier feſtgenommen, als ſie hier und in Berghauſen ge⸗ ſchmuggeltes Zigarettenpapier auf dem Hauſterwege abſetzen wollten. Es wurde Strafanzeige erſtattet. 2: Lachen⸗Speyerdorf, 10. Dez. Am Mittwoch früh wurde der Uhrmacher Ludwig Quell aus Lachen im ſogen. Flittgraben tot aufgefunden. Er erlitt offen⸗ bar einen Schlaganfäll, wobei er in den Graben ſtürzte und ertrank. * Neuſtadt a. d.., 9. Dez. Hier fand eine Ver⸗ ſteigerung durch die Erben der verſtorbenen Anna Wagner, Ehefrau von Adam Wagner, ſtatt, bei der infolge ungenügendem Gebot überhaupt kein Zu⸗ ſchlag erfolgte. Für ein Geſchäftshaus, Hauptſtr. 42, wurden 30 000 /, für 14 Ar Aecker in Guckins land 700/ und für 41 Ar Weinberg mit großem Garten⸗ haus und 200 tragfähigen Obſtbäumen 1200% ge⸗ boten. Das letzte Objekt hatte beim Kauf im Jahre 1895 11 000/ ohne Gartenhaus gekoſtet. :: Mittelbexbach, 10. Dez. Vermißt wird ſeit letzten Donnerstag der 19 Jahre alte Erich Göttel, Sohn des Eiſenbahnbeamten Ludwig Göttel von hier. Der junge Mann war in Saarbrücken bei einer dor⸗ tigen Firma beſchäftigt und iſt von dort nicht mehr zurückgekehrt. :: Venningen bei Landau, 10. Dez. Der von ſeinem Stiefſohn mit der Axt angegriffene und ſchwer ver⸗ wundete Maurer Auguſt Kühn iſt im Laufe des Mittwoch im Krankenhaus Edenkoben ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Die Staatsanwaltſchaft hat die Beſchlagnahme der Leiche und ihre Obduktion an⸗ geordnet. :: Landſtuhl, 10. Dez. Am Dienstag abend zogen ſechs Männer aus dem nahen Wieſenbach zum Hol z⸗ frevel in den Wald. Hierbei wurde auch eine un⸗ gefähr 20 Meter große und faſt einen halben Meter dicke Kiefer gefällt. Der fallende Baum verfing ſich jedoch in einem jungen Stamm. Als mit den Aexten Luft geſchaffen wurde, ſchnellte die Kiefer plötzlich aus ihrer Lage, ſtürzte zu Boden und begrub den 36 Jahre alten verheirateten Muſiker Albis Fath aus Wie⸗ ſenbach unter ſich. Der Mann war auf der Stelle tot. Der ſchwere Stamm hatte ihm u. a. den Bruſtkorb eingedrückt. — Nleine Miiteiſungen rdv. Frankfurt a.., 9. Dez. Im letzten Jahre hatten die Geſchäftsinhaber der Goetheſtraße in Frankfurt a. M. zum erſten Mal den Verſuch ge⸗ macht, durch eine gemeinſchaftliche weihnachtliche Straßendekoration auf das kaufende Puhli⸗ kum eine beſondere Anziehungskraft auszuüben. Dieſer Verſuch gelang glänzend und wird jetzt für die Weihnachtswochen wiederholt. Sämtliche Ge⸗ ſchäftshäuſer haben ihre Schaufenſter mit geſchmück⸗ ten Weihnachtsbäumen eingerahmt. Von Haus zu Haus ziehen ſich außerdem Tannengutirlanden. Dieſe weihnachtliche Dekoration erſtrahlt in den Abend⸗ ſtunden im Lichterſchein und verwandelt die Ge⸗ ſchäftsſtraße in eine ſtimmungsvolle„Weihnachts⸗ ſtraße“. * Mainz, 9. Dez. Durch Gas vergiftet hat ſich in der vergangenen Nacht der verheiratete 64⸗ jährige Bankdirektor der Dresdner Bankfiltale in Mainz, Albert Benfrey. Die Urſache des Selbſt⸗ mordes iſt noch unbekannt. — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel 5. 7. 8. 0 10 IRedar- Pegel] 7 8. 9. 10. Ba fel. 5,155,175. 0,240 12 f Schuſterinſel 0,710.75 0,85 081.74 e 12 15 795.205 e 44940 ee 149 125 6280525 Mannheim..22.02 298 201.00 Plochingen. 0,48 0,88 0,400,837 Caub 14202 2,19 77 50 Köln„.84 1463 2,11,2,71 286 rauh, rissig und unschõn wird. Seeed ee 8 Das beste Schutzmittel für hre Hauf ist Creme Mouson. Die balsamischen feſte der Creme Mouson durchziehen den ganzen Hautorgonismus: reinigend · nöhrend und geben ihm Schutz gegen die hautschädigenden Witterungseinflüsse. Creme Mouson glänzt und fettet nicht, weil die hochw/irksamen Fette und Oele eine chemische Umwandlung erfahren haben. Sie höllen den Körper in wärmende Wolle und Pelzwerk- Wes- halb sollen Gesicht und Hände schutzlos der Kälte und Nässe preisgegeben sein? Sie wissen doch selbst, wie rasch die Haut eee eee e eee eee * 7 4 1.. ö 2 4 Mie lau, Anleitung för richtige Hautpflege: Waschen Sie Ihr Gesicht mit lauwarmem Wasser und Creme Mouson-Seife, massie- ren Sie dann, solange die Haut noch etwas feucht ist, reichlich mit Creme Mouson. Nach wenigen Minuten fragen Sie erneut eine dönne Schicht auf und lassen diese einziehen. N Vor jedem Ausgang Creme Mouson in kur- zen Abständen einreiben. N VVV 4 NS Donnerstag, 10. Dezember 1931 ELS UD WIRTSCHAFT-ZE der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- 573 Babiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei Durlach Der der GV am 19. Dez. vorzulegende Geſchäftsbericht über das am 30. Juni 1931 abgelaufene Geſchäfts jahr be⸗ merkt, daß ſich der ig in noch erträglichen Grenz 1 durch die Bemühungen auf angemeſſer 0 ſtehungskoſten gelang es ein Reſultat zu erzielen, das zwar nicht voll dem vorjährigen entſpricht, das aber unter Berückſichtigung der Geſamtlage befriedig Im ftsjahr erhielt die Geſellſchaft nicht unerheb⸗ naufträge. bezeichnet werden dürfe. Maſchinenbau⸗ und Gießereibetrieb 18 512) // zurück, während der Wohn⸗ (17 428)/ ſtieg. Betriebsunkoſten⸗ beanſpruchten 651 525(807 353), Handlungsunkoſten, Ge⸗ hälter und Patentgebühren 1072 191(1 120 215), Zinſen, Diskont, Skonti 45 334(60 053), Abſchreibungen 210 046 (229 744„l. Der Jahresgewinn beträgt 437 560 548 319) /, wozu der Vortrag von 113 772(113 604) 4 tritt. Auf die Anlagekonten, die einen Netto⸗Zugang von 71 048„/ verzeichneten, werden 210 046(229 744)/ geſon⸗ bert abgeſchrieben, ſodaß der GV 341 286(432 178)„ zur Verfügung ſtehen. Beantragt wird, wie bereißs kurz ge⸗ meldet, die Verteilung einer un v. Dividende von 6. v H. auf die VA und 8(9) v. H. auf die StA. Die 69 100/ Genußrechte erhalten 4(6) v. H. Zinſen. Zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben 81 262(113 772) l. In der Bilanz erſcheinen in 1000 4: AK unv. 3221, Reſerve unv. 500, Obligationen 137,52(137,53), Beamten⸗ und Arbeiterunterſtützungskonto 100(75), Anzahlungen, Proviſionen uſw. 213,9(336,2), Kreditoren 1365,7(1644,8), andererſeits: Immobilien 1624,6(1711), Betriebsmaſchinen 20,86(24,8), elektriſche Anlage 62,6(78), Werkzeugmaſchinen 468,6„Gießerei⸗Einrichtung 89,2(109), Patente 1428 1593), Maſchinenbau⸗Vorräte 28,9(42,2), allgemeine Vor⸗ räte 35/6(46,2), Kaſſa 7,58(7,19), Wechſel 389,46(566,74), Effekten 40,61(40,27), Kontokorrentkonto einſchl. Bankgut⸗ haben 1637,3(1600,57). Die Bürgerſchaftsavale hat ſich auf 528 565(352 113)/ erhöht. * Mecklenburgiſche Hypotheken, und Wechſelbauk, Schwerin i. M. Die Geſellſchaft hielt geſtern eine AR.⸗ Sitzung ab, in der der Vorſtand über das Ergebnis der verfloſſenen 11 Monate des Geſchäftsjahr 1931 berichtete. Der etwa in Vorfahrshöhe erzielte Gewinn könne als gufriedenſtellen bezeichnet werden. Ob der Reingewinn zur Ausſchüttung an die Aktionäre verwendet werden ſoll, hänge von der Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhält⸗ hiſſe ab.(1930 12 v. H. Dividende aus 567 787 Ueber⸗ schuß). Trotz der erheblichen Verſchlechterung der Ver⸗ Hältniſſe am Grundſtücksmarkt hätten die Zinsrückſtände eine weſentliche Steigerung nicht erfahren. Ueber die Aus⸗ wirkungen der Beſtimmungen der Oſthilfe auf den Zins⸗ eingang der ländlichen Beleihungen könne heute noch nichts Endgültiges ausgeſagt werden. Mit Rückſicht auf die völlige Umwälzung am Kapitalmarkt könne das Inſtitut in abſehbarer Zeit ſeine Geſchäftstätigkeit als Realkredit⸗ geberin nicht wieder aufnehmen. Jacob Iſaac Weiller Söhne, Vergleich beſtätigt. Der Vergleichsvorſchlag der inſolven⸗ ten Frankfurter Bankſirma wurde heute vom Amts⸗ gericht Frankfurt a. M. beſtätig t. Danach werden die Gläubiger bis zu 900“ voll befriedigt, während auf die übrigen Forderungen eine Quote von 30 v. H. entfällt. Hiervon kommen 10 v. H. ſoſort zur Auszahlung, während die Ausſchüttung der reſtlichen 20 v. H. von der Verwer⸗ tungsmöglichkeit der Grundſtücke und dem Eingang der Außenſtände abhängen wird. Die Depotgläubiger erhalten noch eine Zuſatzquote von etwa 4 v. H. Ergibt ſich bei der Viquſdation eine höhere Quote als 30 v.., ſo kommt der Mehrbetrag ebenfalls an die Gläubiger zur Verteilung. * Moratorium einer holländiſchen Bank. Die Natio⸗ nole Emiſſie⸗Bank N. V. zu Amſterdam hat infolge größerer Rückforderungen ihrer Gläubiger und Sparer ſich veranlaßt geſehen Zahlungsaufſchub zu bean⸗ trogen. Die Aktiven betragen 10,7 Mill., denen Paſſiven von rund 7,7 Mill. Gulden gegenüberſtehen. Bamag-Meguin AG. Berlin Die Sanierungsvorſchläge Die Bilanz für 1930/1 ſchließt nach Abſchreibungen von 629 327(638 681)„/ mit einem Verluſt von 2161 145/ ab. In der geſtrigen AR.⸗Sitzung wurde wie erwartet beſchloſſen, zur Deckung dieſes Verluſtes, der ſich durch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahre auf 2065 336% vermindert, die geſetzliche Rücklage von 400 000/ heran⸗ zuziehen und den Reſt vorzutragen(i. V. 100 589/ Rein⸗ gewinn der nach Verteilung von 6 v. H. Vorzugsaktien⸗ divibende mit 96 809/ vorgetragen wurde). Im Anſchluß ſoll das Stammaktienkapital(wie ebenfalls ſchon angekün⸗ digt) im Verhältnis 21 von 12 auf 6 Mill.„ zu⸗ ſammengelegt und alsdann durch Ausgabe von 500 000, neuen 6 v. H. Vorzugsaktien erhöht werden. Dieſe Vor⸗ zugsaktien werden den Stammaktionären im Verhältnis :12 zum Bezuge angeboten werden. Der burch die Kapi⸗ talherabſetzung freiwerdende Betrag ſoll zur Deckung des Verluſtes ſowie zu Abſchreibungen und Rückſtellungen auf einzelne gefährdete Forderungen und ſonſtige Vermögens⸗ werte ber Geſellſchaft verwendet werben. Das Julandsgeſchäft der Geſellſchaft hat 1990/81 empfindlich gelitten. Ein gewiſſer Ausgleich hat ſich im Auslanbsgeſchäft gefunden. Die durch ſtarke Abbau⸗ maßnahmen erzielten weſentlichen Erſparniſſe werden in vollem Ausmaße erſt in Zukunft wirkſam werden. Der Auftragsbeſtand iſt befriedigend und ſteht etwa auf der Höhe des Vorjahres. Frankfurt a. M.— Frankreichs neueſte Deviſe Nicht nur Reparationen, ſondern auch Zollſchranken! Aus Paris kommt eine Nachricht, wenn ſie ſich be⸗ wahrheitet, tatſächlich geeignet wäre, die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich bis zur Unerträglichkeit anzuſpannen. Es heißt nämlich, die fran⸗ zöſiſche Regierung erwäge nach dem Vor⸗ bild der Schweiz, die geſamte deutſche Ein ⸗ fuhr oder doch wenigſtens die Haupt⸗ gruppen des deutſchen Exportes nach Frank⸗ reich— unter ein Syſtem von Kontingents⸗ verträgen zu zwingen. Das würde prakttſch die Abdroſſelung eines großen Teils der deutſchen Ausfuhr be⸗ deuten. Der Plan— man darf wohl hoffen, baß die verantwort⸗ lichen Regierungsſtellen in Paris ihn noch reiflich über⸗ legen und es ſich zunächſt nur um einen Verſuchsballon han⸗ delt— iſt umſo unverſtändlicher, als Frankreich gerade zu denjenigen Staaten gehört, die die Weiterzahlung eines Teiles der Reparationen mit beſonderem Nachdruck verlan⸗ gen. Wie ſollen aber Reparationen letzten Endes geleiſtet werden, wie ſollen die zur Schuldenabtragung an das Aus⸗ land erforderlichen Deviſen anders aufkommen, als durch Exportleiſtungen Deutſchlands? Es iſt ja kein Zufall, daß der deutſche Export nach Frankreich in den letzten Jahren außerordentlich zugenommen hat und ſelbſt im Kriſenjahr 1981 mehr als 9 v. H. der geſamten deutſchen Ausfuhr aus⸗ machte. Die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern zeigen im einzelnen folgende Entwicklung: Einfuhr aus Frankreich in Mill. in v. des deut⸗ die, Ausfuhr nach Frankreich in Mill. in vH. des dentſchen Rm. ſchen Außenhandels Rm. Außenhandels 1928 74¹ 5,8 693 5,8 1920 642 4,8 935 6,9 1930 519 5,0 1149 9,5 19381 274(9 Mon.) 5,2* 644(9 Mon.) 9,0 * nachlaſſende Reparationslieferungen. In den abſoluten Ziffern des deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Außenhandels ſpiegeln ſich die eben ge⸗ ſchilderten Verhältniſſe allerdings weniger deutlich wider, da ja ganz allgemein infolge der geſunkenen Warenziffern ein Rückgang eintrat. Der Anteil Frankreichs an der geſamten deutſchen Exportleiſtung iſt aber, wie obige Tabelle zeigt, dauernd geſtiegen und gleichzeitig hat ſich die Aktivität der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsbilanz zugunſten Deutſchlands verſtärkt. Hierin kommt zum Ausdruck, daß Frank⸗ reich durch die deutſchen Reparatlonslei⸗ ſtungen in den Beſitz von Kapitalien ge⸗ langt iſt, die nach wirtſchaftlichen Geſetzen zu einer erhöhten Aufnahme deutſcher Waren ſeitens der franzöſiſchen Wirtſchaft führen müßten. Es iſt ein Akt von vollendeter Sinn⸗ loſigkeit und von erſchreckender Unkenntnis der ökonomiſchen Zuſammenhänge, wenn jetzt die Franzoſen verſuchen, die zwangsläufige Entwicklung, d. h. die ſteigende Ausfuhr Deutſchlands, wieder rückgängig zu machen, indem ſie neue Schranken gegen den aus Deutſchland kommenden Waren⸗ ſtrom aufrichten. Beſonders gefährlich iſt, daß das Beiſpiel Frank⸗ reichs in anderen Ländern ſehr ſchnell Schule machen könnte und auch dieſe verſuchen würden, ſich gegen die angebliche Ueberſchwemmung mit billigen deutſchen In⸗ duſtriewaren zu wehren. Es iſt bekannt, daß bereits in der Schweiz ähnliche Projekte, wenn auch zunächſt nur vorüber⸗ gehend, erwogen worden ſind. Die deutſche Regierung konnte in Bern mit guten Gründen darauf hinweiſen, wie gefährlich ſolche Beſtrebungen der Schweiz ſeien, weil bei jeder Einſchränkung des deutſchen Exports die Möglichkeit, die privaten Schuld⸗ und Zinsverpflichtungen der deutſchen Wirt⸗ ſchaft gegenüber dem Auslande abzudecken, eine Verringerung erfahren. Denn auch die privaten Verpflichtungen ſind, ebenſo wie die Reparations⸗ leiſtungen, nur aus dem Exporterlös Deutſchlands zu be⸗ zahlen. Frankreich hat bereits vor einigen Monaten, und zwar in Widerſpruch zu den beſtehenden Handelsverträgen, die Einfuhr beſtimmter Waren beſchränkt, indem es nur relativ kleine Kontingentsmengen zuließ. Es handelte ſich dabei ſpeziell um Lebensmittel und um Holz, alſo um Waren, die für den deutſchen Export nach dem Weſten von Bedeutung ſind. Man hat leider zu wenig darüber gehört, welches Schickſal die deutſchen Proteſte gegen dieſe Durchlöcherung des Handelsvertrages gehabt haben. Würde allen Wünſchen einiger franzöſtſcher Intereſſengruppen nachgegeben und würde die franzöſiſche Regierung die Ausdehnung des Kon⸗ tingents⸗Reglements durchſetzen, ſo müßte dies tatſächlich den Anfang und das Ende des deutſchen Exportes über⸗ haupt bedeuten, weil dann die entſprechenden Wünſche vie⸗ ler anderer Staaten nicht mehr abgewehrt werden können. Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte Ach für Bergban⸗ und Hüttenbetrieb. Die o. GVgenehmigte einſtimmig den Abſchluß für das am 30. Juni beendete Geſchäfts⸗ jahr, der abzüglich eines Verluſtes von 7 759 einen Gewinnvortrag von ausweiſt. Ferner wurde einſtimmig die von der Verwaltung vorgeſchlagene Ka⸗ pitalberabſezung um nom. H. 4 auf 95 166 700„ genehmigt, um das Grundkapital der Wirt⸗ ſchaftslage anzupaſſen. Da ſich dte Aktien bereits im Porte⸗ feuille der Geſellſchaft unter den Aktiven ausgebucht befon⸗ ban ergibt ſich nur eine buchmäßige Veränderung der Bi⸗ anz. Pfanobriefe im Nachmittagsverkehr gehalten Aktienmarkt nervös A Berlin, 9. Dez.(Eig. Dr.) Unter Schwankungen blieb die Tendenz des Ber⸗ liner Freiverkehrs auch in den Nachmittagsſtun⸗ den recht nervös, die Umſatztätigkeit beſchränkte ſich auf die Hauptwerte, wobei von einer einheitlichen Kurs⸗ entwicklung nicht geſprochen werden konnte. Immer wie⸗ der ſchien am Farbenmarkte Exekutions ware herauszukommen, auch Farben⸗Bonds lagen unter Druck, fodaß die Kurſe hier bis zu 2 v. H. unter den Vormittags⸗ ſtand zurückgingen. Bemerkenswert widerſtandsfähig lagen Siemens⸗Aktien auf die Meldung von einem größeren ſüdamerikaniſchen Auftrag. Bankaktien gingen dagegen auf niedrigſter Baſis um, nur Reichsbankanteile waren velativ gut behauptet. Später zeigte ſich auch für Kunſt⸗ ſeidenwerte auf höhere Amſterdamer Meldungen einiges Intereſſe. Am Pfandbriefmarkte konnten ſich die Kurſe auf ermäßigtem Niveau halten, infolge der Unklarheiten durch die Notverordnungsbeſtimmungen bielten ſich die intereſſterten Firmen vom Geſchäft zurück. Reichsbahn⸗ vorzüge fanden einige Beachtung, weil bei dieſen Papieren an der proz. Verzinſung nichts geändert wird, auch Reichsſchuldbücher wurden für ihre 6proz. Zinscoupons als billig angeſehen. Der Geldmarkt war in Erwartung der Zentral⸗ gutsſchußſitzung der Reichsbank ziemlich unſicher. Tages⸗ geld wurde mit ca. 8½ v. H. genannt. Privatdiskonte und Reichsſchatzwechſel gingen freibleibend, d. h. in Relation zum neuen Reichsbankdiskont um. Eine Auswirkung des Reichsfluchtſteuergeſetzes war bekanntlich eine kräftige Erholung der Reichsmark im Auslande, übrigens mit ein Umſtand, der für die Abſchwächung an den Aktienmärkten als Grund angeführt wurde. Ein an⸗ derer, die Börſe intereſſierender Punkt der Notverordnung iſt die verfügte Kompenſatfionsſteuer, die beſon⸗ ders von der Maklerſchaft begrüßt wird. Schwache Auslandsbörſen Au der Londoner Börſe konnten ſich britiſche Staats⸗ papiere, im Einklang mit der Beſſerung des Pfundes er⸗ holen, das Geſchäft war aber ſehr ruhig, die Geſamttendenz etwas unſicher. Bankaktien waren beſonders ſchwach ver⸗ anlagt.— Die Pariſer Börſe war auf der ganzen Linie ſchwach geſtimmt. Die Stimmung an der Brüſſeler Börſe war bei beträchtlichen Kursveränderungen luſtlos. Die Amſterdamer Börſe war bis zum Schluß ziemlich ſchwach, die Kursverluſte betrugen—5 v. H. Wien war bei ruhigem Geſchäft nicht einheitlich; zum Schluß lagen die Kurſe durchweg ſchwächer. Die Newyorker Börſe er⸗ öffnete in ſehr ſchwacher Haltung. Man erwartet mit Span⸗ nung Hoovers Budgeterklärung. Reichsmark weiter befeſtigt An den internationalen Deviſen märkten hat die Beſſerung der Reichsmark auch am Nachmittag angehalten, anſcheinend finden weitere Käufe von deutſcher Seite mit dem Zweck der Repartierung der Kapital⸗ fluchtgelder ſtatt. In London ſtellte ſich die Reichs⸗ mark auf 13,97, in Newyork auf 23,60, in Amſterdam auf 58, in Zürich auf 121% und in Paris auf 595. Das eng ⸗ Ilüſche Pfund hat ſich gleichfalls weiter befeſtigt; es zog bis auf 3,32 gegen den Dollar an, gab aber am Spät⸗ nachmittag wieder auf 3,28 nach. Die Verkäufe für fran⸗ zöſiſche Rechnung ſcheinen aufgehört zu haben, dagegen beobachtete man amerikaniſche Pfundkäufe. Gegen den Gul⸗ den zog das Pfund auf 8,15 an, gegen Zürich auf 16,96 und gegen Paris auf 84,06. Die Norddeviſen waren etwas feſter, ſonſt ergaben ſich kaum nennenswerte Veränderungen. Der holländiſche Getreidemarkt lag feſt, der Oelmarkt etwas ſchwächer, die übrigen Warenmärkte, ſowie die belgiſchen Märkte waren kaum verändert. * 4 v. H. Dividende bei Blohm u. Voß, Hamburg. In der geſtrigen.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der auf den 29. Dez. 1931 einzuberufenden GV die V lung einer Dividende von wieder 2% v. H. auf die Vorzugsanteile und von 4 v. H.(5 v..) auf die Stammaktien vor⸗ zuſchlagen. * Keine teilweiſe Schließung der Zigarrenfabrik Reiß. ten Meldung, B, Mann⸗ erfahren wir auf Anfrage, daß dieſe Mitteilung nicht den Tatſachen entſpricht. Lachener Betrieb, in dem 120 Leute beſchäftigt werden, wird nach wie vor aufrecht erhalten. Paulaner-, Salvator- und Thomas bräu Nach dem Bericht des Vorſtandes hat ſich der Sal⸗ vator⸗Verkauf zunächſt etwas beſſer angelaſſen, blieb aber ſchließlich ebenſo zurück, wie der Abſatz der übrigen Er⸗ zeugniſſe. Im April wurde die an der Ohlmüllerſtraße angrenzende Eisfabrik der Firma Vereinigte Män⸗ chener Eiswerke Ortlieb u. Edenhofer er⸗ worben. Der Erwerb war wichtig wegen der durch die⸗ ſes Grundſtück führenden unterirdiſchen Verbindung der Betriebe an der Ohlmüllerſtraße und an der Hochſtraße. Die Ausſichten für die Zukunft ſeien ſehr ſchle ch t. Im Laufe des Geſchäftsjahres iſt allgemein ein noch weit größerer Abſatzrückgang feſtzuſtellen als im Vorjahre, die ſteuerlichen Belaſtungen wachſen dadurch ins Unerträg⸗ liche. Der Bruttoerlös iſt von 11.69 auf 10.21 Mill.& zu⸗ rückgegangen. In der Bilanz erſcheinen: Vorräte mit 124(1,20), Bankguthaben, Kaſſe, Wechſel und Effekren mit 4,28(4,15), Debitoren mit 5,42(5,65), während Hypotheken mit 2,83(2,95), Kaufſchillings⸗Reſte mit 113(1,48), Kautio⸗ nen und Einlagen mit 1,01(1,03) und Kreditoren mit 2,62 42,12) Mill.& erſcheinen. Der Jahresüber ſchuß be⸗ trägt einſchließlich des Vortrages vom Vorjahre, wie be⸗ reits bekannt, 1,01(1,54) Mill., aus dem wie ebenfalls ſchon mitgeteilt 8(12 und 3) v. H. Dividende verteilt wer⸗ den ſollen. * * Hofbrauhaus Wolters u. Valhorn AG. Braun⸗ ſchweig.— 5(9) v. H. Dividende. Der AR ſchlägt der GV am 29. Dezember vor, von dem Betriebsüberſchuß des Geſchäftsjahres 1980⸗31 in Höhe von 423 893„ für Ab⸗ ſchreibungen, Rückſtellungen und Wertberichtigungen 223 89g Mark(i. V. Abſchreibungen 528 809 J. Rückſtellungen für etwaige Ausfälle in 1980⸗31 30 000„v) zu verwenden und 100 000/(180 000 /) als 5proz.(9 v..) Ge⸗ win nanteil auf das Aktienkapital von 2 Mill. zu zahlen. * Divpidendenkürzung beim Hofbrauhaus Coburg Abh., Coburg. Der AR der Hofbrauhaus Coburg. AG., Coburg, ſchlägt der auf den 21. Dez. einberufenen G die Vertei⸗ lung einer Dividende von 9 v. H.(17) für das am 30. Sept. 31 abgelaufene Geſchäftsjahr vor. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be⸗ trägt am 9. Dez. 1931 für eine Unze Feingold 126 ſh 6 d 87,0320, für ein Gramm Feingold demnach 48,8048 Pence= 2,7981 22 Rudolph Karſtadt AG. Hamburg Stark verminderte Umſätze im 3. Quartal Von der Verwaltung wird mitgeteilt:„Die Umſätze in den Kauf⸗ und Warenhäuſern i dritten Quartal 191, d. h. vom 1. Auguſt bis 31. Oktober 1931. betrugen 53,525 Mill./ und in den Ein reisläden(Epa) 23,588 Mill. Mark, mithin die geſamten D ſätze in dieſem Zeit⸗ raum 77,114 1. 1. Im zweiten Quartal 1981 betrugen die Umſätze 70,91 Mill./ und in den Einheitspreisläden 23,16 Mill., insgeſamt alſo 94,7 Mill. 4 * Bad Heidelberg AG, Heidelberg.— Erhöhter Verluſt⸗ vortrag. Die Geſellſchaft, deren Gegenſtand die Zugänglich⸗ machung der von der Stadt Heidelberg erbohrten Radium⸗ quelle durch Betrieb ein rdium⸗Heilbades ſowie ſonſtige Ausnützung der Radium hat auch das am 91. Dezember 1930 abgeſchloſſene ahr ungünſtig ab geſchloſſen. Zwar konnten die Betriebserlöſe auf 88 692 (86 008) andererſeits die Betriebsunkoſten geſenkt werden. a auf 4g 286 Die Zinſenlaſt hat ſich aber auf;!„, die Steuern ſogar auf 12 960 (4051)/ geſteigert. Abzug von 4406(—) 4 Hand lungsunkoſten und erſt 9099„ Abſchreibungen erhöht ſich der aus dem Vorjahr übernommene Ver Uu ſtvor⸗ trag von 16 253(5428) auf 31 439„ und liegt damit nur noch weniges unter dem Kapital von 35 000 1. In der Bilanz erſcheinen Gläubiger dd 288(92 539), Baudarlehen, Hypotheken 444 188(444 600), andererſeits Debitoren 548(18 960), Grundſtücke, Gebäude 513 970, Inventar und ſche 17 222. Auf beiden Seiten der Bilanz erſcheinen ferner 345 000% Grundſchulden und Avale. Die Berechnung des ſogenannten Grenzwertes Die Handelskammer Mannheim teilt uns mit: Bei der Berechnung des in den handelsſtatiſtiſchen An⸗ meldeſcheinen anzugebenden Grenzwerts von Ein⸗ und Ausfuhrſendungen, die in einer ausländiſchen Währung gekauft oder verkauft worden ſind, muß die Aufgabe des Goldwertes in einigen Ländern berückſichtigt werden. Es iſt nicht mehr angängig, den Grenzwert von z. B. in eng⸗ liſcher Währung fakturierten Sendungen durch Umrechnung des engliſchen Pfundes auf der Goldbaſis zu errechnen. Vielmehr iſt der Berechnung des Grenzwerts für die Zwecke der Handelsſtatiſtik jeweils zu Grunde zu legen: im Falle der Einfuhr derjenige Reichs maorkbetrag, den der Importeur zur Abdeckung ſeiner 3. B. in eng⸗ liſcher Währung ausgedrückten Verbindlichkeiten ſeiner Schätzung nach vorausſichtlich wird aufwenden müſſen; im Falleder Ausfuhr derjenige deb e den der Exporteur als Gegenwert für die von ihm z. B. in engliſcher Währung an das Ausland verkauften Waren ſeiner Schätzung nach vorausſichtlich erzielen wird. Sollten im Einzelfalle der Berechnung dieſes Betrages Schwierig⸗ keiten entgegenſtehen, ſo wird die in Frage kommende aus⸗ ländiſche Währung möglichſt zum Tageskurs Berlin zur Zeit der Ausſtellung der ſtatiſtiſchen Ein⸗ und Ausfuhr⸗ anmeldeſcheine oder der ſchriftlichen Zollanmeldung in Reichsmark umzurechnen ſein. * Hafenban in Würzburg— ein 12 Millionen⸗Projekt. In einer Sitzung der Stadtgemeinde in Würzburg nahm man zu der kurz bevorſtehenden Fortſetzung des Rhein⸗ Main⸗Donau⸗Konals Stellung. Die Bauarbeiten, die ſich auf etwa 2 Jahre erſtrecken, und mit 11,7 Mill.„ veran⸗ ſchlagt ſind, ollen in 2 bzw. 3 Bauabſchnitten durchgeführt werden. An dem Projekt beteiligt ſind die Stadt Würz⸗ burg, die Reichsbahn, der bayeriſche Staot und die Rhein⸗ Mafln⸗Donau AGG. Die Koſten des erſten Bauabſchnittes werden vorausſichtlich 4,3 Mill./ betragen. Waren und Märkte Karlsruher Produktenbörſe 9. Dez. Getreide, Mehl und Fut⸗ * Karlsruhe, ͤ 5 und 1 ter mittel. Die Marktlage iſt allgemein abgeſchwächt. uſt gering. Südd. Dementſprechend iſt die Unterneh 5 i 55 Sommergerſte 18 Weizen 24— 24,50; ſüdd. Roggen 23. bis 18,75; Futter⸗ und Sortiergerſte 17—18; deutſcher Faſer 1618; Platamais 17,75; Weizenmehl Spezial 0 Dez.⸗Febr. ſog. Austauſchmehl 26; Roggenmehl 60proz. 3131,75; Wei⸗ zenbollmehl(Futtermehl) 9,50—10, Weizenkleie fein prompt 8,25—8,75, dto. grob 8,75—9,25; Biertreher 18,25—13,75: Trockenſchnitzel loſe 6,25—6,50 Malzkeime 11,75—12,50: Erdnußkuchen loſe 13; Kokoskuchen 13; Sojaſchrot füdd. 1111,25; Leinkuchenmehl 14,50—15 Speiſekartoffel 5,50—9 Mark, Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenhen 5,20 bis 5,40; Luzerne 5,80; Stroh, Lrahtgepreßt 4,40—4,60 l. Alles per 100 Kg. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 9. Dez. Auf der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe notiert: Weißkraut 1,75—2; Rotkraut—9,25; Wirſing 1/75—2,25; Spinat 34,5; Karotten 22,5; Zwiebel 7 Krauskohl 2,5 bis 3; Roſenkohl—12; Feldſalat 12—20, Rotrüben 3,25; Blumenkohl 6; Kopfſellerie 19—15 und—4,5: Endivien⸗ ſalat 2,555; Suppengrün—8; friſche Eier 10. Nürnberger Hopfenmarkt S Nürnberg, 9. Dez.(Eigenbericht). Der Verkehr am Nürnberger Hopfenmarkte iſt auch in der laufenden Woche wieder recht ruhig. So wurden nur 20 Ballen zugefahren und an den erſten drei Geſchäfts⸗ tagen nur 50 Ballen verkauft. Der Dienstagsmarkt blieb überhaupt geſchäftslos. Die Nachfrage betraf vornehmlich wieder Hallertauer, für 56 Preiſe von 30—.45 per Zentner angelegt wurden. in kleinerer Poſten Tett⸗ für 75/ pro Zentner den Markt. Bei wanger 8 0 0 beſſeren Zufuhren iſt auch wieder regeres Geſchäft zu er⸗ warten, da der Bedarf unvermindert anhält. Stimmung weiterhin ruhig. Vom deutſchen Tabakmarkt Günſtiger Verlauf der 6. pfälziſchen Verkaufsſitzun — Befriedigende Preiſe bei der Einſchreibung un im freien Handel Der ungewöhnliche Vorgang einer Amſterdamer Wintereinſchreibung auf 3840 Packen Java⸗Tabak hatte das Intereſſe vorübergehnd vom deutſchen Markt ab⸗ gelenkt und man glaubte ſtärkere Rückwirkungen auf den Inlandsmarkt befürchten zu müſſen, weil in Amſterdam Bezoeki⸗ und Madura⸗Schneidetabake und Kadoe⸗Einlagen nur 10—15 hflets. und Loemadjang nur 1727 hflets. er- reichten, alſo auf einen Rekordtiefſtand herabgingen. Trotzdem nahm die geſtern in Speyer abgehaltene 6. Verkaufsſitzung des Landesverbandes bayeriſcher Tabak⸗ bauvereine bei lebhafter Beteiligung des Handels und der Fabrikanten einen ſehr angeregten Verlauf. Das ganze Angebot von 21 677 Ztr. Hauptgut aus 45 Orten mit 105 Tabakbauvereinen wurde faſt reſtlos verkauft. Die Preiſe hielten ſich in mittleren Grenzen, angefangen von 40/ aufwärts bis 61—62/ je Ztr. mit Qualitäts⸗ zuſchlägen bezw. ⸗Abzügen bis zu 20 v. H. Unter der an⸗ gebotenen Ware befanden ſich auch rund 5300 Ztr. ver⸗ hagelte Tabake. Dieſe waren nicht eingeſchrieben und es wurden dafür auch feſte Preiſe nicht genannt. Bei der Ab⸗ nahme ſollen die Preiſe für dieſen Tabak an der Wage ſeſtgeſtellt werden. 0 Die bei der Verkaufsſitzung der Unterbadiſchen Tabakbau vereine in Schwetzingen zurückgezogenen Tabake(die Preiſe hatten ſich für die zugeſchlagene Ware zwiſchen 5260/ für Hauptgut und 4062/ für Ober⸗ gut bewegt) ſind inzwiſchen zum größten Teil verkauft worden. Weitere Partien, zuſammen etwa 4000 Ztr., wur⸗ den verkauft in Heddesheim mit 50—52, Groß⸗Sachſen mit 54, Wimpfen mit 48, Plankſtadt bis zu 58, Staffort mit 62 und Friedrichstal mit 72/ je Zir. Von freihändigen Sandblattverkäufen wurden noch bekannt ſolche in Eckartsweier bei Kehl mit 54—61, Odelshofen bei Kehl mit 66/ und Zuſchlägen bezw. Abzügen; in Kirrlach mit 67 und in Ulm⸗Lichtenau mit 55 ,. Für Haupt und Obergut erzielten ſonſt noch die badiſchen Plätze Gau⸗ angelloch 50, Bammental 50—52, Schatthauſen 50, Baiertal 4850, Lorſch(Heſſen) 59% Die Sandblätter des Frei⸗[ mit 7,5—8 4 nach Rotterdam ebenfalls baues in der Gemeinde Sand(Baden) wurden zu 62.50. abgeſetzt. In der Pfalz verkaufte der Freiban in Dier⸗ bach ſein Obergut zu 45—50 /. Alte Tabake wenig gehandelt; Rippen blieben weiter zu bisherigen Preiſen verlangt. Die Beſchäftigung in der Zigarrenin⸗ duſtrie läßt ſehr zu wünſchen übrig. Weinverſteigerung Vad Dürkheim * Bad Dürkheim, 10. Dez. Das Weingut Dr. Ditt⸗ rich Nachfolger(Inhaber David Dornberger) Bad Dürkheim brachte geſtern 3 Stück und 3 Halbſtück 1980er, 5 Stück und 11 Halbſtück 1928er, 6 Stück und 13 Halbſtück 1929er, ſowie 600 Flaſchen 1921er Flaſchenweine aus beſſe⸗ ren und beſten Dürkheimer, Ungſteiner, Kallſtadter, Forſter und Deidesheimer Reblagen zum Ausgebot. Die Weine ſind alle naturrein und eigenes Wachstum. Auch dieſes Weinausgebot war gut beſucht. Die Steigluſt war von Anfang an recht lebhaft, doch konnte ſich der Eigner bei den Weinen des Jahrgangs 1928 und 1929 zum Zuſchlage nicht entſchließen. Für die Weine des Jahrgangs 1930 wurden durchweg zufriedenſtellende Preiſe erzielt, wenngleich manche Weine eine höhere Bewertung verdient hätten. Bewertet wurden pro 1009 Liter bow. pro Floſche 1990 er Naturweiß weine: Dürkheimer Spielberg 700; Ung⸗ ſteiner Spielb. Rsl. 980, Dü. Proppelſtein 1000, dto. Nl. 1020 Dü. Michelsberg Rsl. Ausl. 1460; Deid. Letten Ge⸗ würztr. 1100.— 1928 er Naturweiß weine: Dü⸗ Letten 700; Dü. Gerth Spielb. 750; Deid. Nennmorgen 70 Kollſt. Kobnert Rel. 50; Fo. Neuberg 720 zurück; Dü. Spielb. 710 zur.; Dü. Frohnhof Rsl. 840 zur. Ungſt. Spiel⸗ berg Rsl. 820 zur.; Dü. Michelsberg Rsl. 900 zur.) Daß, Hochbenn Rsl. Ausl. 900 zur.; Ungſt. Weilberg Rel. Ausl. 1000 zurück.— 1029 er Naturweißweine: Di. Haid⸗ feld Rsl. 980; Dü. Frohnhof 800 zur.; Dür. See Rel. 800 zur.; Kallſtadter Nill 1160, Ungſt. Spielb. Rs 900 zur.; Kallſtadter Kobnert Rel. 1350; Dü. Hochbenn Rosl. 1100 zur.; Ungſt. Weilb. Rsl. 1250 zur.; Dü. Michelsberg Rsl. Ausl. ohne Gebot zurück; Dü. Spielb. Ausl. 1880 zur.“ Dü. Michelsberg Rsl. Beerenausl. 5120 zurück.— 191er Dürkheimer Spielberg Rsl. Beerenausl. ohne Gebot zurück. * „ Weinprobe Bad Dürkheim, 10. Dez. Verſchiedene Mit⸗ glieder der Vereinigten Weinbergbeſitzer Weiſe mhei m am Berg hatten geſtern zu Bad Dürkheim eine Wein⸗ probe ſelbſigekelterter gut gepflegter Weine(eigene Ge⸗ wächſe der Jahrgänge 1980 und 1931) veranſtaltet, die einen guten Beſuch aufwies. Die aus beſſeren und beſten Lagen der Gemarkungen Weiſenheim om Berg, Leiſtadt und Herx⸗ heim om Berg ſtammenden volle, ſchmalzige Weine, fanden beſte Beurteilung der Problerer. Die Verſteſgerung findet am 16. Dez. im Saale der Winzergenoſſenſchaft zu Dürkheim ſtatt, bei der 10 900 Liter 1980er, 15 300 Liter 1991er Weißweine und 18 500 Liter 1991er Rotweine zum Ausgebot kommen. * Schlechtes Weingeſchäft in der Nordpfalz. Zell g. 12. Der neue Wein entwickelt ſich ſehr gut und vereinzelt hat man ſchon probeweiſe mit dem erſten Abſtich begonnen. Nachfrage nach dem„Neuen“ beſteht faſt ger nicht. werden wohl vereinzelt Angebote gemacht, doch liegen die gebotenen Preiſe noch weit unter den bereits als vollkom⸗ men ungenügend bezeichneten Herbſtpreiſen. Außer einigen Notverkäufen halten ſich die Bauern zurück. Auch in alten Weinen iſt das Geſchäft erſchreckend ruhig. Der Ausſcha preis für 193ler beträgt in den guten Weinbaugebieter des Zellertales im allgemeinen nur 20 Pfennige pro Liter, alter Wein koſtet 25 und 30 Pfennig. In den Wein⸗ bergen iſt man mit den Winterarbeiten raſch vorwärts ge⸗ kommen. Zur Düngung wurde faſt ausſchließlich Stall⸗ dünger verwendet. 1 * Vom Jutemarkt. Berlin, 9. Dez. Rohjutema b Calcutta und London williger. Firſts koſten: Nov. Dez.⸗Verſchiffung Lſtr. 22.5/— je To., Dez.⸗Jan.⸗Verſchif⸗ fung Lſtr. 22.5/— je To., Jan.⸗Febr.⸗Verſchiffung Iktr. 22.10%— je To. Fabrikatemarkt in Dundee: Ruhig, doch ſtetig. Deutſcher Markt: Die Nachfrate nach Garnen und Geweben iſt weiter zurückgegangen. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 9. Dez. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe äußerſt gering. Die Frachten erfuhren keine Aende; rung. Die Talfracht notierte mit 80—95/ ab hier 1115 ab Kanal nach Rotterdam und.01.45/ nach 15 werpen⸗Gent einſchl. Schleppen. Die Bergfracht wurde m 11.20 Baſis Monnheim notiert. Der Veraſckernlohn erfuhr mit.10/ nach Mannheim und der Talſchlepplo keine Aenderung. außgen verſchli länder herer; nalmat entſchte worden s erf 1 wenbig der en. tend if ſchaften ſtände können ihrer können Aus wa äußerſt knapp Da bn Loi jährige niſſen ungünf Verhäl andere ſteinha gepfleg Spanie gewohr „ re 1 e 2 Fra e Donnerstag, 10. Dezember 1991 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 573 England beſiegt Spanien:1 6 00 65 000 Zuſchauer beim Fußballkampf in London Der deutſche Schiedsrichter Dr. Bauwens bewährt ſich einer kontinentalen Ländermann⸗ ſchaft auf eugliſchem Boden hat das Ergebnis gebracht, das von den meiſten Fachleuten erwartet worden iſt: eine hohe Das erſte Gaſtſpiel Niederlage der Gäſte. Der engliſche Fußball hatte ſeine Auslandsbeziehungen auch im letzten Jahrzehnt darauf be⸗ ſchränkt, nach Abſchluß der heimiſchen Saiſon einige Gaſt⸗ ſptele von Club- und Repräſentativmannſchaften auf dem Feſtland auszutragen. Gegenbeſuchen war man bislang ausgewichen, England blieb den ausländiſchen Mannſchaften perſchloſſen. Erſt nachdem in den letzten Jahren die Eng⸗ länder auf dem Kontinent nicht mehr die hohen Siege frü⸗ herer Jahre erzielen konnten, nachdem die engliſche Natio⸗ galmannſchaft gegen Deutſchland und Oeſterreich nur un⸗ entſchteden geſpielt hatte und von Spanien ſogar geſchlagen worden war, trat eine Aenderung in dieſer Haltung ein. Es erſchten für das Preſtige des engliſchen Fußballs not⸗ wendig, bei einem Spiel im eigenen Lande zu beweiſen, daß der engliſche Fußball in ſeiner Qualität immer noch füh⸗ tend iſt und daß die ungünſtigen Reſultate britiſcher Mann⸗ ſchaften bei ihren Urlaubsreiſen nur auf beſondere Um⸗ ſtände zurückzuführen waren. Um dieſen Beweis führen zu können, luden ſich die Engländer jenen Verband ein, der ihrer Nattonalmannſchaft eine Niederlage hätte beibringen können. Bekanntlich wurde vor zwei Jahren eine engliſche Auswahlmannſchaft in Barcelona von Spanien nach einem zußerſt harten und wenig ſchönen Kampf mit 428 Treffern knapp geſchlagen. Das„Revanucheſpiel“ kam am Mittwochnachmittag im Londoner Stadtteil Highbury auf dem Platze des vor⸗ jährigen engliſchen Ligameiſters Arſenal unter Verhält⸗ niſſen zum Austrag, die für die ſpaniſchen Gäſte denkbar ungünſtig waren. Die Spanier ſind an andere klimatiſche Verhältniſſe, an eine andere Küche und vor allem auch an andere Platzverhältniſſe gewöhnt. Sie ſpielen zu Hauſe auf ſteinhartem Boden, in London fanden ſie einen weichen und gepflegten Raſen vor, auf dem ſich die Schnelligkeit der Spanier, eine ihrer weſentlichen Spieltugenden, nicht im gewohnten Maße entfalten konnte. Mehr aber noch ſchien ihnen das naßkalte, neblige„Londoner Wetter“ zuzuſetzen. Es nützte den Südländern nichts, daß ſie ſich bereits ſeit einer Woche in London aufhielten und täglich auf Raſen Unsere liebe Mutter, Frau geb. Beder wurde am 7. ds, durch einen Leiden erlöst. Marie Schatz sanften Tod von Die Beerdigung fand in aller Stille statt. Mannheim, den 10. Dezember 1931. Dr. phil. Josel Schatz Dr. phil. Johanna Schatz geb. Wolfarih trainiert hatten, eine ſo ſchnelle Gewönhung an die grund⸗ en ee de war ein 7 nicht ee 5 0 55 be 2018. 8 Spiel ie Gäſte trafen in von Urlaubs reiſenden, iſon hinter ſich hat, ſie be⸗ e fetzt mitten in der Saiſon e ſteht und die gegen die Spanier ſehr ernſt no London nicht auf eine Mann die eine lange und ſchwere gegneten vielmehr einer Elf, auf dem zud 80 den zur hne Schwung 1 5 Zu⸗ nenhang e ickwerk, das auch durch den ehr⸗ lichſten Willen und das ſchönſte Temperament nicht zu einer durchſchlagenden Aktion zuſammengeſchweißt werden Die engliſche Mannſchaft hatte die Weiſung erhalten, Ball halbhoch zu führen. Das geſchah mit einer Mei⸗ ſter ft, die einfach verblüffend war. Die gut zuſammen⸗ geſtellte Mannſchaft kombinierte glänzend und ließ ganze Serien von Tricks und eee enen los. Man ſah eine äußerſt eindrucksvolle Demonſtration britiſcher Fuß⸗ ballkunſt, der die Spanier in keiner Weiſe gewachſen war. Selbſt der in allen Fußball⸗ Länder rn vielgerühmte ſpaniſche Tormann, der Nationalheros Zamorra wurde zur Ohn⸗ macht verurteilt. Wohl hielt er zahlloſe ſcharfe Schüſſe, aber er mußte ſich doch ſiebenmal geſchlagen bekennen, weil ſeine Vorderleute gegenüber dem krickreichen Spiel des Gegners einfach verſagen mußten. Die Verteidiger ſetzten zwar ihre ganze Kraft und auch ein anſehnliches Können ein, aber ſie wurden immer wieder mühelos umſpielt und ehe ſich Zamorra verſah, hatte er immer wieder einen e und ſchußfertigen Gegner vor ſich. Das Spiel wickelte ſich natürlich meiſt in der Hälfte der Spontes ab. Die Engländer kamen ſchon vor der Pauſe zu drei Treffern, denen ſie nach der Pauſe vier wei⸗ tere anfügten. Smith, Johnſon und Crocks ſchoſſen je zwei Treffer, während der junge Sturmführer und„Schützen⸗ könig“ Dean nur einmal erfolgreich blieb. Den Ehren⸗ treffer der Spanier erztelte nach der Pauſe Goroſtiza. Das Spiel hatte, obwohl man in London allgemein mit einem glatten Siege der britiſchen Elf rechnete, doch einen Maſſenbeſuch gefunden. 65 000 Perſonen fanden Einlaß auf dem Arſenaolplatz, deſſen Faſſungsvermögen da⸗ mit erſchöpft war Zum erſtenmale hatte man ſich in England auch einen aus⸗ ländiſchen Schiedsrichter verpflichtet. Es mag für den deutſchen Fußball eine freudige Genugtuung ſein, daß der deutſche Schiedsrichter des Spieles, Dr. 1 Bau ⸗ wens aus Köln in jeder Hinſicht befriedigte. Bau⸗ wens leitete das Spiel ſehr unauffällig, aber 1 55 genauer Kenntnis und vernünftiger Auslegung der Regeln. Er fand damit den Beifall der beiden Mannſchaften und der Zuſchauer. Die A⸗Klaſſe im Kreis Anterbaden Gartenſtadt verliert 13:2 gegen Laudenbach Die Spiele vom vergangenen Sonntag: Gartenſtadt— Laudenbach:13 Rheinau Poſt:1 Wallſtadt— Ilvesheim ausgefallen Ladenburg— Leutershauſen ausgefallen Seckenheim— Brühl ausgefallen Nur zwei Spiele konnten ausgetragen werden, alle an⸗ dere en Spiele fielen der Witterung zum Opfer. Da kommt eine ganz unglaubliche Kunde vom Spiel Gortenſtadt— Laudenbach. Der Tabellenletzte Lau den⸗ bach konnte ſeinen zweiten Sieg auch noch auf auswär⸗ tigem Gelände und gegen einen Gegner, der der Papier⸗ form nach noch Meiſterſchaſtsfavorit war, mit dem Bomben⸗ reſultat von 13:2 feiern. Was iſt denn da plötzlich in die Monnſchaft von Gartenſtadt hineingefahren. Das um⸗ gekehrte Reſultat wäre eher möglich geweſen. Wenn ſich Laudenbach noch zuſammenreißen würde, dann könnte es ſogar 198 dem Abſtieg entrinnen. Das Spiel Rheinau gegen Poſt hatte den erwarteten Ae Der Stand der Tabelle: Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wallſ tat 1 7 2 2 4420 16:6 Leutershauſen. 11 7 2 2 25:13 16:6 Rhei nan 1 8— 4 34.23 16:8 Ilves hem 11 7 1 3 40:19 15.7 Ladenburg 11 6— 5 18:27 12.10 oft 33 5 1 6 25:34 11:13 Gartenſtabt. 12 4 2 6 27:88 10.14 Brühl!k! 8 1 28 Seckenhem 11 2 2 1 618 Laudenbach 12 2 1 9 25:51 519 Am kommenden Sonntag ſpielen: Poſt— Wallſtadt Brühl— Ilvesheim Leutershauſen— Gartenſtadt Laudenbach— Rheinau Seckenheim— Ladenburg Der Tabellenführer Wallſtoadt muß auf den Platz am Planetarium zur Po ſt. Poſt iſt die unbeſtändigſte Mannſchaft der A⸗Klaſſe. Auf eine haushohe Niederlage folgt eine feine Leiſtung gegen einen Spitzenverein. Des⸗ halb kann man das Spiel und ſein vorausſichtliches Ergeb⸗ nis auch nicht beurteilen. Die Waollſtädter haben wohl die techniſch beſſere Mannſchaft, ob ſie aber von dem Boden am Planetarium nicht ſchwer mitgenommen werden, das iſt doch ſehr fraglich. Ilvesheim muß nach Brühl. Hier handelt es ſich um Mei ſterſchaft und Abſtieg. Hinzu kommt der Um⸗ ſtand, daß 9 5 hlel auf dem Platze des Abſtiegsbedroht en iſt. Eine Vorausſage über den Ausgang 135 Treſſens unterblei Rheinau muß nach Le den bach. Das iſt iſt fü einauer eine bittere Pille. ie Lauden⸗ bacher haben ben gemerkt, daß ſie auch gegen Vereine der Tabellenſpitze und auch noch auf a tigen Plätzen gewinnen können. Das wird die Laudenbacher zu ganz großen Taten e Dieſes hohe el wird einen großen Kampf bringen. Die Rheingauer würden ins Hinter⸗ treffen ko mmen, wenn ſie verlieren würden. Leutershauſen hat Gar⸗ ie Leutershauſener dürfen ſich von tler gegen Laudenbach nicht be⸗ einfluſſen laſſen, da ſie ſonſt vielleicht eine Enttäuſchung erleben könnten. Normalerweiſe gewinnt aber Leuters⸗ hauſen das Spiel ſehr ſi— Seckenheim empfängt Laden bur Seckeng im ſteht 95 m Rande des Abſtiegs und wird daher den Platzvorteil ausnutzen, um ſich etwas aus der Gefahrenzone zu ſchaffen. Es iſt aber auch nicht ganz ſicher, ob dies gelingen wird, da die L odenburger ſich in der letzten Zeit ganz gewal tig herausgemacht haben. Der Platzvorteil könnte aber für den Enderfolg in dieſem Spiel doch ausſchlaggebend ſein. 14 Neue Beſprechung 2 5 der Endſpielteilnehmer Nachdem ſchon am letzten Sonntag eine Beſprechung der in der Gruppe Süd⸗Oſt als Teilnehmer für die ſüd⸗ deutſchen Fußballendſpiele in Frage kommenden Vereine ſtattgefunden hat, treffen ſich nun am kommenden Sonntag in Ma nnheim zu einer gleichen Be⸗ ſprechung die Vereine der Gruppe Nord⸗Weſt(Bezirke Rhein⸗Saar und Main⸗Heſſen). Die Zuſammenkunft findet auf Einlaoͤung des Verbands⸗Ausſchuſſes hin ſtatt. Auch in der Gruppe Nord⸗Weſt will man nach Möglich⸗ keit bereits am 23. Dezember mit den Endkämpfen be⸗ ginnen. Urbel Krauß begnadigt Die SpVg. Fürth trägt am 20. Dezember in Lud⸗ wigs hafen ein Privatſpiel gegen Phöuix aus. Dazu wird gemeldet, daß in dieſem Treffen erſtmalig wieder der vom Dy B begnadigte Urbel Kraus mitwirken wird. Die Begnadigung des Fürther Spielers iſt alſo an⸗ ſcheinend in aller Stille vollzogen worden. Endgültig in Leipzig Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz Einige Vorſtandsmitglieder des Deutſchen Fußball⸗ Bundes weilten in Leipzig, um an Ort und Stelle über ole Möglichkeiten der Durchführung des Fußball⸗Länder⸗ kampfes Deutſchland— Schweiz in der Pleißeſtadt ſich zu informieren. Man kam zu der Anſicht, daß Leipzigs Fuß⸗ ballſport aus propagandiſtiſchen Gründen ein beſonderes Ereignis, wie es dieſer Länderkampf dar ſtellt, dringend benötigt, und ſo blieb es bei der einmal getroffenen Wahl. Noch nicht entſchteden iſt nur, ob das Spiel auf dem Platze des VB oder im Wacker⸗Stadion ausgetragen wird. Der Termin ſteht mit dem 6. März bereits ſeit langem feſt. Dezember 1891 ihren F. Ghring peredepletz. UW eler Geschöftsgründung 1822— ununterbrochen in der gleichen Famile inh.: louis Söhring Seit 40 Jahten Aus dies em Anlaßg: Juwelen, Gold- und Silberw/eren Zzu besonders billigen Preisen. 5 Dezember 1931 — 2 5 Statt jeder besonderen Anzeige. Danksagung Fur die vielen Beweise dem Heimgang unseres lieben Gatten, Vaters und Groß- Vaters, sagen wir hierdurch unseren aufrichtigsten Dank Mannheim, im Dezember 1931 Im Namen der Hinterbliebenen: Katharina Walz herzlicher Anteilnahme bei B. Aletter, O A. 2 A A. 6 und K 1. 54 4 Uales den Weckauefl, dal: NNANNH EIN N SAGE UND GESCHICHTE Volkstümliche Etzöhlungen von Gustav Wiederkehr 7 550 Seſten stark mit zahlreſchen ꝗllustrationen Gd zleinen Helbleinen ese Zu bezlehen durch dle Buchhendlungen: Gebrüder Aletter. N 3, 13 A. Bender's Buehhendlung. O 5. 14 Brockhoff& Schwalbe. E 1. 9 Harl Bgg. Schwetsingerstraße 25 jqul. Hermann's Buchhandlung. 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Hühner.-3pf I 83 an Mastenten, 3. 4pfünd.& 98 an Sächs. Leber- u. Rotwurst 8 75 Neue Zuluhren in senen bac dlanseoen irenerlele Gek. Schinken ½ f 30 Hartwurst, grob u. fein g.20 Schweine- Schmalz f 30 Servela, Bierwurst. f 78 Gr. Mett-Kalbsleberwurst. 33 Frankfurt. Würste 4 Stück 27 88 an Gutsmolkereibutter ½ 8 68 Saftiger Schweizer Käse g.15 Im Ebkrlschunssraum eramtorten in bester„ 7.00 Gesch. Karotten 2. Dose 36 g. Schnittbohnen.-Dose 43 Erbsen, gem. Gemüse--D. 635 Del.-Bohn., fadenfr.--D. 68 Ananas 2. Bowle Dos. 48 u. 90 Pfirsiche, Aprikosen kl. D. 48 Helvetia-Marmelade Eim. 45 in Apfelgelee n. Himb. Johsb.--f. 90 Oelsardinen. Do. 35, 25, 18 Frisch ger. Ostsee-Aale 3 St. 53 Kaviar, Fischpaste, Lachs 4 Holl. Vollheringe. 10 St. 36 Ger., fette Sprott, Kiste 38, 35 Brat-Geleelleringe. D. 45 Appels“-Mayonn.-Hering D. 38 Salm große hohe Dose.10 D gebe Vwwrenhaue wd Ale danone„ Ftadep mts und Brune 380 Face t. 25 Ef. 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Seite Nummer 3573 99 Bei den Verſuchen, die Verteidigungsmittel gegen einen Luftangriff auf London zu vervollkommnen, iſt die engliſche Heeresleitung auf eine neue licht⸗ techniſche Erfindung geſtoßen, von der man ſich eine Umwälzung der Fliegerabwehr verſpricht. Es handelt ſich um einen Scheinwerfer, der Muſter an den Himmel wirft, ſo daß das feindliche Flug⸗ zeug in der Luft ebenſo viſiert werden kann, wie Artillerieziele in Karteufeldern feſtgelegt werden. Der neue Scheinwerfer iſt bereits auf Veranlaſſung des Kriegsminiſteriums eingehenden praktiſchen Prü⸗ fungen unterworfen worden, und aus der Tatſache, daß jetzt Einzelheiten über die Erfindung in die Preſſe gelangt ſind, kann man wohl ſchließen, daß die Experimente erfolgreich verlaufen ſind. In der nachſtehenden Beſchreibung des Experimentes folgen wir den Angaben eines Sachverſtändigen in der „Times“. Der Hauptvorzug des neuen Rieſenſcheinwerfers iſt, daß er ermöglicht, die Geſchwindigkeit, Höhe und Richtung des Flugzeuges innerhalb einer Minute gu errechnen, nachdem es vom Strahl gefunden iſt. Das Strahlenmuſter, das bei den Verſuchen benutzt worden iſt, war ein Quadrat, das durch ſich kreuzende Linien wieder in ſechzehn kleinere Quadrate geteilt war. Dieſes Gitter hat die zweifache Wirkung, den Aeroplan auffällig ſichtbar zu machen, wenn er aus dem Dunkel in das Licht der Linien kommt, und zu geſtatten, die notwendigen Vorausſetzungen zur Einſtellung der Abwehr⸗ Geſchütze zu beſtimmen, ſobald er zwei der Linien gekreuzt hat. Das Flugzeug war überdies außer⸗ ſtande, einen neuen Kurs zu nehmen, um dem Licht zu entkommen; denn da es ein flacher Strahl war, konnte der Pilot ihn nicht ſehen, ehe er hineinkam, und er wußte dann nicht, welche Richtung er nehmen ſollte, um dem Gitter zu entkommen. Das Geheimnis dieſer Erfindung liegt in dem Umſtand, daß der Strahl— gleich welchen Mu⸗ ſters— aus dreihundert parallel gerichteten Ein⸗ zelſtrahlen beſteht, jeder durch einen Spiegel längs des betreffenden Weges abgelenkt, den ſein Anteil am Hauptmuſter verlangt. In dieſem Scheinwerfer sind die Erzeugung und die Uebertragung des Lich⸗ tes zwei getrennte Vorgänge. Die Form des Strah⸗ les wird durch die Uebertragung entſchieden, und die Beſtandteile des Strahles ſind ſo, daß auch bei der gebräuchlichen Kegelform nicht die ſonſt übliche Minderung der Intenſität eintritt, da er eigentlich aus einer Anzahl paralleler, alſo nicht ſtreuender Strahlen beſteht. Die verfügbare Lichtſtärke beträgt drei Mil⸗ liarden Kerzenſtärken, und der Kraft⸗ verluſt bei der Uebertragung iſt ſehr un be⸗ deutend. Er beträgt nur ungefähr fünf Prozent in Bezug auf die Ausſtrahlung und zweieinhalb Prozent wegen der winzigen Trennungslinien zwi⸗ ſchen den dreihundert Spiegeln. Der Apparat iſt auf einem benzin⸗elektriſchen Laſtwagen montiert, wel⸗ cher den Strom liefert und der Fortbewegung dient. Das Licht ſelbſt iſt in eine große Trommel gelegt die zwei Abteilungen hat— eine zur Erzeugung der Lichtmenge, die andere, um ſte in dreihundert Strahlen zu brechen und zu übertragen. Die Trom⸗ mel kann um einen ganzen Kreis geſchwenkt wer⸗ den und zwar auf elektriſchem Wege; ebenſo kann die Uebertragungs⸗Apparatur elektriſch gehoben und geſenkt werden. Beide Vorgänge können gleichzeitig — ſchnell oder langſam— geſchehen, und alle dieſe Bewegungen werden mit einem einzigen Hebel aus⸗ gelöſt. Für die Flugzeug⸗Sichtung hat das Him⸗ mels⸗Gitter eine Menge von Vorzügen. In Ver⸗ bindung mit bereits in Gebrauch befindlichen Schallſuchern kann man den Strahl unmittel⸗ bar und ohne Spielen auf den Feind lenken. Der Schallſucher legt den Standort einer Maſchine bis auf fünf Grad feſt. Der Rand des Gitterquadrates umfaßt einen Winkel von Zwanzig Grad und die Diagonale des Gitters einen Winkel von 28 Grad. Mit einem ſo großen Spielraum kann das Gitter, wohl im allgemeinen ſofort mitten auf das Flug⸗ zeug geſetzt werden. Dies gelang tatſächlich bei der offtziellen Prüfung die auf einem Militärflugplatz in Surrey abgehalten wurde. Das Gittermuſter mag nicht immer das ge⸗ eignetſte ſein. Die Militärbehörden können ſich das Muſter ausſuchen, das ſte wünſchen, es kann in ein⸗ undeinhalb Stunden hergerichtet und in den Schein⸗ werfer eingebaut werden. Es kann beſtehen aus einer geraden Linie, aus einer Serie von geraden Linien, aus konzentriſchen Kreiſen, Bogen, Ovalen Auch Frankreich muß jetzt eine Million Arbeitsloſe ernähren Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausg Donnerstag, 10. Dezember 1931 Von unſerem Londoner Vertreter oder was immer benötigt wird. Mehrere Muſter können gleichzeitig in die Trommel eingebaut wer⸗ den; der automatiſche Uebergang vom einen zum an⸗ deren beanſprucht nur vier Sekunden. Das Licht bann ebenſo Beleuchtung von Flug⸗ plätzen bei Nachtlandungen benutzt werden; in dieſem Falle gibt es eine wunderbare Beleuch⸗ tung: da die Dicke des Strahles nur 1,65 Meter be⸗ trägt, beleuchtet er nur den Boden, ohne den ankom⸗ menden Piloten zu blenden. Dieſe Flachſtrahl⸗Type kann einen Winkel von ſechzig Grad bedecken, und wenn ein Kriegsſchiff ſechs dieſer Scheinwerfer hat, kann es den ganzen Horizont beleuchten und gegebenenfalls feindliche Schiffe blenden. Die Kraft des Strahles kann man aus der Tatſache ſchließen, daß man in einer Ent⸗ Ein zur Links: aus 300 einzelnen Lichtbündeln. Kriegsamtes, die nach gelungenen Verſuchen jetzt allgemein in der engliſchen Armee ein⸗ geführt werden ſoll. neuer Rieſenſcheinwerfer in der engliſchen Armee Der Strahlenkegel des„Spinnenſcheinwerfers“ lieger über London“ fernung von etwa acht Kilometern in ſeinem Lichte Zeitung leſen kann. Der Erfinder des Apparates iſt Major Jack Savage, der bereits verſchiedene indungen auf dem Gebiete der Himmelsſchrift mit farbigem Rauch gemacht hat. Der Erfinder experi terte mit einer Art der Himmelsſchrift bei Nacht und kam dabei zu der Ausarbeitung des Scheinwerferſyſtems, das die engliſche Preſſe als die bedeutendſte Neuerung ſeit dem Kriege betrachtet. Bei den Prüfungen des Kriegsminiſteriums ſind Flugzeuge noch in einer Höhe von 4200 Meter aufgefunden und feſtgeſtellt worden, und wenn auch die modernen Bombenflug⸗ zeuge eine Höhe von 6000 Meter erreichen, ſo iſt es doch unwahrſcheinlich, daß ſie mit Genauig⸗ keit aus ſolch großer Höhe Bomben abwerfen können. (Fr Erf mit ſeinem eigenartigen Lichtnetz Rechts: Die neue Scheinwerferapparatur des engliſchen Aus dem Arwald in den Salon Kleine Plauderei über den Urſprung des Rhythmus Von Jack Hylton, dem bekannten Jazzdirigenten Die Ariſtokraten von heute ſind oft die Barbaren, nicht gerade von geſtern, vielleicht aber von vorgeſtern. Der Jazz, der heute die geſamte ziviliſierte Welt be⸗ herrſcht, beherrſchte ſchon lange vorher die unzivili⸗ ſierte, und er hat, ehe er ſich zu ſeiner heutigen Geſtalt emporläutern konnte, viele Formen, viele Wege und viele Zeiten durchwandern müſſen. Den Urſprung des Jazz müſſen wir wohl in den Urwäldern des dunkelſten Afrikas ſuchen. Dort ſaßen einſt am Lagerfeuer die Wilden, ſpäter vom Dichtermund etwas kühnlich als„die beſſeren Menſchen“ klaſſtfiziert, bei gemütlichem Schmatz zu⸗ ſammen. Die Befriedigung vortrefflichen Appetits mochte wohl manches Kannibalenbäuchlein ein wenig ſatt und ſchwer gemacht haben, weshalb ſein Eigen⸗ tümer das Bedürfnis nach Gymnaſtik verſpürte. Nun alſo konnten die Trommeln in Aktion treten. Pri⸗ mitive Inſtrumente, aus den Fellen erlegter Tiere kunſtvoll verfertigt, und dennoch die Geburts⸗ ſtätte vom Urelement der Muſik: vom Rhythmus.— Ach wie wunderbar tönte dieſe Muſik in die ebenholz⸗ farbenen Ohren! Wie rann ſie feurig in das Nigger⸗ blut, feuriger als der feurige Tokaier durch die Adern blaublütiger Magyaren!— Geſchwellt von neuem und freudigerem Mute, griff man noch einmal mit allen zehn Fingern in die Bratpfanne, und dann ſtürzten ſich die ſchwarzen Leiber mitſamt ihren noch ſchwärzeren Seelen hinein in den Tanz: ein Knäuel dumpfer Wildheit und ungebändigter Tieranmut. Da nur wenige Weiße Gelegenheit hatten, dieſen Tänzen, die häufig kultiſchen Charakter trugen, als Zuſchauer beizuwohnen und von dem Ge⸗ ſehenen Zeugnis abzulegen, blieben die Tanzſitten⸗ und formen der ziviliſterten Welt einſtweilen davon 7 Pariſe Arbeitsloſe warten vor einer Volks küche auf die Austeilung von warmem Eſſen Auch Frankreich kann ſich nicht der ſchweren Kriſe entziehen, die augenblicklich die Kräfte der Weltwirtſchaft lähmt. Jetzt müſſen auch franzöſiſche amtliche Stellen zugeben, daß d 05 5 5 Kabeltsdoſen ahl eres 0 Alilonen überſteigt. 85 3 unbeeinflußt. Aber im Laufe des 19. Jahrhunderts blühte an den Küſten Afrikas der Sklavenhan⸗ del auf. Gewiſſenloſe Abenteurer aus allen Rich⸗ tungen der Windroſe verdienten am ſchwarzen Fleiſch rieſige Vermögen. Wie Sardinen eingepfercht, zuſammengeſchmiedet, wurde die Negerware nach den Südſtaaten Amerikas transportiert. Viel Federleſens machte man nicht mit ihr, ja, eigentlich behandelte man dieſe Menſchen ſchlimmer als das Vieh. Erkrankte ein Negerſklave,— ſo wurde er geräuſchlos beſeitegeſchafft: man warf ihn ins Meer, den Haifiſchen zum Fraß. Die Ueberlebenden, auch ſie unglückliche Opfer einer barbariſchen Ziviliſa⸗ tion, zwang man zur Schwerarbeit auf den Plantagen. In den kargen Mußeſtunden, die ihre Herren ihnen gewährten, berauſchten ſie ſich an den Heimatklängen ihrer Muſik. Angefeuert durch den wilden Rhythmus der Negertrommel, löſte ſich ihre verzweifelte Sehnſucht nach der verlorenen Freiheit Afrikas in die Tanzgebärde hinein. Solchermaßen wurde der Negertanz nach Amerika importiert und erhielt ſich dort, freilich einſtweilen nur innerhalb der ſchwarzen Farbengrenze. Erſt kurz nach der Jahrhundertwende wurde der erſte Negertanz in Europa eingeführt. Die ſchmerz⸗ liche Süßigkeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts hatte man nun bis zur Neige gekoſtet. Man war ge⸗ nötigt, ſich nach anderen Zerſtreuungen umzuſehen, und da kam der Cakewalk gerade zu paß. Ver⸗ bannt zwar von den Höfen der Regierenden, eroberte er ſich dennoch raſch die öffentlichen Tanzſäle. Es iſt wenig bekannt, daß die franzöſiſche Muſik, und zwar keineswegs die wertloſe, bereits im Jahre 1998 eine Anleihe bei der Negermuſik aufgenommen hatte: Der Fremdenlegion entronnen Der Deutſche Wilhelm Zahanonski(mit Katze) nach ſeiner Flucht an Bord des engliſchen Dampfers„UÜſkbridge“ Claude Debuſſy komponierte eine Pavaphraſe des Cakewalk, ein reizvolles muſikaliſches Werk, das aber ſeltſamer Weiſe damals nur wenig Beachtung fand. Mitten im Weltkrieg, im Jahre 1915, erſchien in New Orleans ein gewiſſer Mr. Gorha m, der Ka⸗ pellmeiſter eines Neger⸗Orcheſters, das ſich„Brown Orcheſtra“ nannte. Es war eine Kapelle wunder⸗ lichſter Art: Ihre Mitglieder, durchweg ſpindel⸗ dürre Neger, verrenkten beim Spiel alles, was ſie an Gliedmaßen aufzuweiſen vermochten; ſie meckerten, johlten, pfiffen und heulten im Takte der Melodie, ſie ſchnalzten mit der Zunge und benahmen ſich durchaus ſo, als wären ſie vom Teufel beſeſſen. Trotzdem, und obwohl keiner von ihnen Noten leſen konnte, ſpielten ſie ausgezeichnet„muſtkaliſch“, und der primitiv ekſtatiſche Schwung ihres Vortrags ver⸗ ſetzte die geſamte Zuhörerſchaft in hellſtes Entzücken. Die Kapelle wurde über Nacht berühmt. Später erſt wurde das Wort„Jazz“ erfunden, unter welchem Namen ſich nach Kriegsende der Negertanz wie eine Epidemie über ganz Europa verbreitete. Ungeheuer war der Erfolg dieſer Rhythmen. Alles, was die muſikaliſche Kunſt bis dahin geſchaf⸗ fen hatte, mußte es ſich gefallen laſſen, verjazzt zu werden. Verdi, Gounod, Tſchaikowſki, ja, ſogar vor Wagner machte man nicht Halt. Gelang es dem Jazz doch auch, in die Kir che, obzwar nur in die amerikaniſche, einzudringen, näüm⸗ lich in der Form des„Spiritual⸗Jazz“. Den Weg hierzu hatte die Heilsarmee gewieſen. Aus prak⸗ tiſchen Gründen waren deren Leiter auf den Ge⸗ danken gekommen, populäre Schlager als Unterlage für religiöſe Texte zu benutzen. Sie kannten die Mentalität des Straßenpaſſanten gut genug, um zu wiſſen, daß ſeine Aufmerkſamkeit weit eher durch die lockeren Töne eines Schlagers als durch die majeſtätiſchen Weiſen eines Chorals ge⸗ feſſelt werden könne. Jazzmuſik erwies ſich für ihre Zwecke beſonders geeignet, weil ſie zeigt, wie die heitere Sinnenhaftigkeit des Negers ganz veibungs, los ihren Raum in ſeiner Religiosität behauptet So iſt ein Zweig der Jazzmuſik entſtanden, dem man immerhin Originalität nicht abſprechen kann. Wußten Sie ſchon? In den Vereinigten Staaten von Nordameriig erſcheinen alljährlich gegen 20 bis 30 000 Zeitungen und Zeitſchriften. Das Pfeilgift, welches die Eingeborenen Afrikas anwenden, iſt 40 mal ſo giftig, wie das Gift der Kreuzotter. 11 Das Gold, das im Waſſer aller Meere der Erbe aufgelöſt iſt, ſoll ſich nach wiſſenſchaftlicher Berech⸗ nung auf die ungeheure Menge von 100 000 Kilo⸗ gramm belaufen und da das Kilogramm Gold 273K gilt, ſo würde der ganze Goldgehalt der Meere einen Wert von 274 Millionen Mark repräſentieren. a 4 Idus iſt bei den alten Römern der 18. oder 15. des Monats geweſen. Der 13. in jedem Monat, außer März, Mat, Juli und Oktober(hier der 15). 8 Berlins Taxichauffeure greifen zum Selbſtſchutz gegen Raubüberfälle Chauffeure erhalten in einer Berliner Großgarage Unterricht im Jin⸗Jitſu Die Berliner Taxichauffeure haben, um in Zukunft gegen räuberiſche Ueberfälle gerüſtet zu ſein, einen Kurſus im Jin⸗Jitſu⸗Kampf eingerichtet. Die Chauffeure werden darin aus⸗ gebildet, ſich auch vom Führerſitz aus tatkräftig gegen jeden Ueberfall zu ſchützen. * 2 7* r e un. Marla Paudler- Werner Fütterer . DO SDI Arp IJ. ne Tas Dohnen% Dose 40, Id, 70 bis 00 Uürotten dezenten%%% ͤͤ ¾ 12 J Härotten Kleine ganz.. n Dose Ul Ange Erbsen m. barotten, Dose ib, 74. f,. 0 bomisente Uemüse.., Dose Jö,.öd,/ Donnerstag, 10. Dezember 1931 f 9 1 5 Nene Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ansgabe 9. Seite“ Nummer 578 77 N 705 AFB A 5 8 E 2 22 g BRA 5 55— 28 A Te el 8 lle D g 982 Endlose L. i f a 222 85 2 a chsalve n entfesseln 0 2 2 Nax Adalbert, Fritz Schulz, R. A. Roberts e eee ele Keen! oransgige! — 8 8g. Alexander, Lucie Engl* Freitag., 11. Dezember, abends.30 Uhr 1 88 5 le Eſig isch, ada Wüst in Der schönste aller Stumm-Filme U ri N 82 5 22 ngarischer Festabend 3 8 25 Hurra, 8 — 2 885 11 We 8 458 H unter Mitwirkung erstrangiger ungarischer Künstler: + 5 Ei 25 j 85 5 2 N 5 ede, mit Original-Natur-Aufnahmen von seltener Pracht u. Schönheit e e Hool. Virtuose e 8 5— 3 3 1 sgelassenster Lustig g Erl. Medak, Opernsängerin, Mitglied der 8 8 8 5 Im bunten Flimtell: em Hauptdarsteller: LIANE HAD— MAX HANSEN Münchener Staatsoper — 2 8 Felix im Orient 5 5 Im Filmte il führt 5 3 8 2 te Kultur-Fllm. 8 0 Großes Instrumenial- Orchester„„ G 82 5 5.— 8 2 S Beginn: zl. 3 7..30 Uh Ale Sal- U 8 ft f Eintrittspreise von 50 Pfg. ab aufwärts Jugendliche halbe Preise„H 1 II 28 11a Ungarland— 8 8 2— eee e„ Balkonplätzs nur 80 Pig. Beginn: b. 5. 7,.30 Uhr in eine schönheitstrunkene Welt 2 5 N 8 :— CCC 8 8 1 f E ational-Thsater Mannheim. —— 85 Donnerstag, den 10. Desember 1931 b. g——— eder ar 97. 5 8 Vorstellung Nr. 110— Miete A. Nr. 15 Schlafzimmer 133 a eee schlafzimmer 7 Komödie in 3 Akten von Bruno Frank Ab neute das große mich. mei N i 8525 5 Inszenſlerung: Hermann Albert Schroeder Meute letzter 121 Doppelprogramm! 180 breit f bareg Geld lle 1 E 5 Anfang 20.00 Uhr Ende 22 Uhr T 1 280 D tti 1 Spiegelschrank. ½ Wäsche. bekommen k. Selbſt . 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Nov. 30 abends werden die Zeugen gebeten, ihre Adreſſe umgehend d. Verunglückten mit⸗ zuteilen.*5031 Bernh. Späth. Eichen⸗ dorffſtraße 37, part. Für dle selbst. betätigte Naus musik S 426 ein PIANO Kauf oder Miete, neu und gesplelt. NEckEI Planolager odr 3, 10, Kunststr. Felnste Oberhessische Wurswaren Spezialität: Cervelatwurst Pfd..50, Pakate von 10 Pfd. an portofrei. Versand geg. Nachnahme 9041 Ohne Diät bin ich in kurzer Zeit 20 Pfd. leichter geword. dch. ein einf. Mittel. welch. ich ſed. gern koſtenl. mitteile. Fran Karla Mast, smotten Oberhessen Bremen 21 M. 288 Firchstr. 45 Lichthilder Zeugnisabschriften bedeuten heute für den Stellen⸗ ſuchenden nicht unerhebliche Wertobfekte und ſollten des⸗ halb ſo bald als irgend möglich zurückgegeben werden.— Mancher wirtſchaftlich ſchwächere Bewerber iſt nicht mehr in der Lage, ſich neue Bilder uſw. zu beſchaffen. Eine ſchnelle Rück⸗ gabe macht Reklamationen unnbtig und erſpart äuch uns Zeit und Unkoſten. Neue Mannheimer Zeitung Hh. Hromm I. Fabrihation feiner Wurst- unc Fleischwaren 10. 12. 1931 Börſenumſatzſteuer f. November 31. Amtliche Bekanntmachungen Die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſenche. Die am 27. November 1931 bezügl. des Rind⸗ viehbeſtandes des Straßenheimer Hofguts an⸗ geordneten Sperrmaßnahmen aufgehoben. Mannheim, den 7. Dezember 1991. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. werden hiermit 11 Klauenſeuche. Die am 8. September 1931 bezüglich der Rind⸗ viehbeſtände der Gemeinde Hockenheim angeord⸗ neten Sperrmaßnahmen werden hiermit auf⸗ gehoben. 5 11 Mannheim, den 7, Dezember 1931. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Ortspolizeiliche Vorſchrift. Die mit Zuſtimmung des Stadtrats Mann⸗ heim unterm 24. November 1931 erlaſſene und mit Erlaß des Herrn Landeskommiſſärs Mann⸗ heim vom 1. Dezember 1931, Nr. 18 025, für voll⸗ ztehbar erklärte ortspolizeiliche Vorſchrift über die Geltung orts⸗ und bezirkspolizeilicher Vor⸗ ſchrift in den Stadtteilen Wallſtadt, Seckenheim, Friedrichsfeld, Kirſchgartshauſen, Standtorf u. Straßenheim liegt vom Tage der Veröffent⸗ lichung ab bis einſchließlich 20. Dezember 1931 auf Zimmer 44 des Bezirksamts(Mannheim— L 6. 1) zur allgemeinen Einſicht auf. 1 Mannheim, den 8. Dezember 1931. Polizeidirektion— A. Steuerzahlung für Dezember 191. Oeffentliche Erinnerung. 5. 12. 1931 Lohnſteuer und Kriſenlohnſteuer für die Zett vom 16.—30. 11. 1931. 10. 12. 1931 Umſatzſteuervorauszahlung für No⸗ vember 1931, falls der Umſatz 1980 20000 R. und mehr betrug. Schon⸗ friſt bis 17. 12. 1981. 20. 12. 1931 Lohnſteuer und Kriſenlohnſteuer für die Zeit vom.—15. 12. 1931. 31. 12. 1931 Berſicherungsſteuer f. November 31. Ferner Abſchlußzahlungen nach den zuletzt zu⸗ geſtellten Steuerbeſcheiden. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 597 Verzugszuſchlag für jeden angefangenen halben Monat ab Tag nach der Fälligkeit berechnet; hier⸗ zu kommen noch die entſtandenen Nachnahme⸗ gebühren und Beitreibungskoſten. 30 Finanzamt Maunheim⸗Stadt und Neckarſtadt. Zwangs- Versteigerung Freitag, den 11. Dez. 1931, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Pianos, 1 a ine, 1 Küchen⸗ herd, 1 Eisſchrank, 2 Schreibmaſchinen, 1 Gram⸗ mophon, Waxenſchränke, Möbel aller Art u. Ver⸗ ſchiedenes. Ferner um 3 Uhr nachm in Sand⸗ lese Schönauerſtraße 13: 1 Kaſſenſchrauk, ver⸗ ſchtedene Wickelformen, Schränke, ibtiſche, 1 Transportwagen, 1 Dezimalwaage, Preßkäſten und Verſchiedenes. 6 416 Die Bekämpfung der Maul⸗ und Intl. Jeröffentiehungen der Stadt Maein Steuerkarten 1932. Vom 7. Dezember 1931 ab werden die Steuer⸗ karten den Hauseigentümern zugeſtellt. Die Hauseigentümer und deren Stellvertreter wer⸗ den erſucht, die ihnen übergebenen Steuerkarten an die in den Karten bezeichneten ſteuerpflich⸗ tigen Arbeitnehmer weiterzuleiten. Steuer⸗ karten, die wegen Wohnungswechſel der Steuer⸗ pflichtigen von den Hauseigentümern nicht zu⸗ geſtellt werden können, ſind innerhalb 3 Tagen den Polizeiwachen zurückzugeben. Die Steuerkarten ſind nach den Angaben aus⸗ geſtellt, die in den Haushaltungsliſten bei der Perſonenſtandsaufnahme am 10. Oktober 1981 gemacht ſind; die inzwiſchen erfolgten Aende⸗ rungen der Wohnung oder des Familienſtandes ſind nicht berückſichtigt, Lohnſteuerpflichtige Arbeitnehmer, die am 10. Oktober 1931 ihren Wohnſitz oder Aufenthalt in Mannheim hatten und bis 12. Dezember 1931 von ihrem Hauseigentümer eine Steuerkarte für das Jahr 1932 nicht erhalten haben, wollen dieſe bei der zuſtändigen ſtädtiſchen Dienſtſtelle, und zwar: für die Altſtadt und für den Vorort Waldhof bei der Steuerkartenſtelle des ſtädtiſchen Steueramts, N 2. 3, Erdgeſchoß, für die übrigen Vororte bei den Gemeinde⸗ ſekretarkaten, innerhalb der üblichen Dienſt⸗ ſtunden abholen. 1 Bei dieſen Stellen ſind vom 11. Dezember 103 ab auch die Anträge auf Berichtigung der Steuerkarten zu ſtellen unter Einſchluß der 106 träge, welche Aenderungen des Familfenſtande betreffen. Perſönliches Erſcheinen wird 9 5 fohlen, weil die ſchriftlichen Anträge erfahrunge⸗ gemäß häufig unvollſtändig ſind und daher um ſtändliche Rückfragen erfordern. Aenderungen auf der Steuerkarte dürfen nur von den zu⸗ ſtändigen Stellen vorgenommen werden. ie Die Eintragung mittelloſer Angeböriger ze auch die Erhöhung der Pauſchſätze für 5 bungskoſten und Sonderleiſtungen in den sten karten geſchieht bei dem zuſtändigen e und zwar für Stadtteile links des Neckars 9575 Finanzamt Mannheim Stadt, F 6. 20, 5 N des Neckars einſchließlich der Vororte Se 5 heim und Friedrichsfeld beim Finanzamt 10 heim⸗Neckarſtadt, Kronprinzenſtraße 93. Mannheim, den 30. November 1981. Der Oberbürgermeiſter. dem Es iſt beabſichtigt, den Feldweg m auf für Kleinſieblungen„Bei der Waldsee r Seckenheim vorgefehenen Grundſtück Lg 1061. 54 421 aufzuheben. Maunheim, den 8. Dez. 11 Der Oberbürgermeiſter. „ 3 Herſtellung der Entwäſſerungsanlagen in Zufahrtsstraße zur Rheinbrücke. 84 0 Pläne u. Auskunft: Amtsgebäude II, D 1 7 Zimmer 8. Einreichungstermin: Donner 12 5 den 17. Dezember 1931, vorm. 11 Uhr, 35 Nr. V8. Zuſchlagsfriſt ois 14. Januar 1882. „Dezember 1931. Mannheim, den 9 3 Tiefbauamt. Morgen frü Sommer, Obergerichtsvollzieher. h auf der Freibank auhfleiſg, Anfang Nr. 1. A Hezugs unſeren zuzügli. Kronpr Ne Fri ge Lu We r Drah In an det verord den ve nehmen wird i zwar i zent, 1 der er! ſie in währte gewan nicht f Gauge neuen Ertrag lion und 30 haus miniſte Die ordnut Unfa Mill ſiche Ausga Grund Maßn; werden Di enthäl dungs gedacht ten B licht;