1 wagen 8591 13,0 fa — rationen getan werden ſchließlich bei Frankreich. note, in der England erklärt Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen die 79 mm breite Zeile. beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗ Ausgabe Montag, 14. Dezember 1931 142. Jahrgang— Nr. 580 Auf eine Kursänderung der franzöſiſchen Politik— Begründete Ausſicht auf Beſſerung der Lage, wenn Die Forderungen des Senators Vorah Telegraphiſche Meldung — London, 14. Dez. Der Sonderkorreſpondent des„Daily Herald“ berichtet aus einer Unterredung, die er mit Senator Borah hatte, daß dieſer der Anſicht ſei, eine Beſſe⸗ rung der europäiſchen Lage könne nur durch eine Annäherung Frankreichs und Deutſch⸗ lands auf der Baſis eines ſolchen Programms er⸗ folgen, das Deutſchlaud wieder Lebens⸗ möglichkeiten gäbe. Was bezüglich der Repa⸗ könne, liege faſt aus⸗ Allerdings ſetze die Durchführung eines ſolchen Pro⸗ gramms, auf das die ganze Welt warte, eine Kursänderung der jetzigen franzöſiſchen Politik voraus. Senator Borah, der betonte, er glaube nach wie vor an die Notwendigkeit einer Reviſion des Verſailler Vertrages, legte im Laufe der Unterredung dann dar, daß er deshalb für die Ge⸗ währung des Hoover⸗Moratoriums eingetreten ſei, um Europa die Möglichkeit zu geben, ſich einen ge⸗ ſunden Wirtſchaftsplan zu ſchaffen. Er ſei jedoch nur für ein einjähriges Moratorium geweſen, denn, ſo ſagte er, im gegenwärtigen Augenblick ſei ein Punkt erreicht, wo eine Moratoriumsregelung, die die Zah⸗ lungsfähigkeit zur Grundlage habe, die Schwierig⸗ keiten nicht aus der Welt zu ſchaffen imſtande iſt. Helfen könne jetzt nur mehr eine Schul⸗ denſtreichung. Borah ſchloß, er wolle noch die Abrüſtungskon⸗ ferenz abwarten, die ſeiner Meinung nach in Wirk⸗ lichkeit eine Wirtſchaftskonferenz ſei. Ohne eine Verminderung der Rüſtungen ſei eine Wirtſchafts⸗ konferenz zwecklos. Hingegen beſtehe begrün⸗ dete Ausſicht auf Beſſerung der Lage, wenn die Reparationen und die Kriegs⸗ ſchulden geſtrichen und die Kriegsrüſtungen herabgeſetzt würden. Die Regierungen müßten ihre Politik darauf umſtellen, weil es ſonſt keinen Zweck hätte, überhaupt Delegationen zur Konferenz zu entſenden. Engliſche Enitäuſchung über Amerika Drahtung un. Londoner Vertreters i§ London, 14. Dez. Mit wachſender Enttäuſchung verfolgt die engliſche Oeffentlichkeit die politiſchen Ereigniſſe, mit denen das amerikaniſche Parlament ſeine Seſſion begonnen hat. Man hatte trotz aller Bedenken doch noch eine gewiſſe Hoffnung, daß Präſident Hoover ſich zu mutiger Führung aufſchwingen würde und damit nicht nur den Vereinigten Staaten, ſondern darüber hinaus der leidenden Welt neue Zuverſicht geben werde.„Hoovers Botſchaft war nicht ermutigend, ſchreiben die„Times“ und ihre Aufnahme hat geradezu enttäuſcht“. Noch immer habe Amerika nicht eingeſehen, daß ſeine eigenen Wirtſchaftsnöte eine Folge des allgemeinen wirtſchaftlichen Zuſam⸗ menbruches in der Welt iſt. 2 Dieſe peſſimiſtiſche Auffaſſung iſt in England allgemein verbreitet und die Waſhingtoner Korreſpondenten der engliſchen Preſſe war⸗ nen Tag für Tag ihre Leſer vor der Hoffnung auf einen Fortſchritt in der Sache der Schuldenſtreichung. Den„Times“ wird aus Waſhington gemel⸗ det, daß ſelbſt die von Hoover vorgeſchlagene Wieder⸗ einſetzung der Schuldenkommiſſion auf ſchärfſten Wi⸗ derſtand ſtoße und wahrſcheinlich nicht durchgehen werde. Einigen Eindruck hat die Erklärung Mel⸗ lons über die ſchwierige Lage Englands gemacht. Der amerikaniſche Schatzſekretär hat bekanntlich in Ausſicht geſtellt, daß die Bezahlung der eugliſchen Kriegsſchulden an die neue Lage der engliſchen Wäh⸗ rung angepaßt werden würde, da England von ſeinen eigenen Schuldnern Zahlungen in entwerteten Pfun⸗ den erhält und ſeinerſeits an Amerika in Golddollars bezahlen müſſe. Hier rechnet man jetzt damit, daß die engliſch⸗ amerikaniſchen Abmachungen über die Rück⸗ zahlung der Kriegsſchulden in diplomatiſchen Verhandlungen revidiert werden. Wahrſ i d die bekannte Balfbur⸗ ahrſcheinlich wir i mehr Zahlungen von feinen Schuldnern verlange, als es ſeinerſeits an Amerika zu zahlen habe, neu formuliert werden. Der Sonderausſchuß der B. J. Z. berät Rechts von der Spitze des Tiſches die deutſchen Vertreter Dr. Melchior(c) und Miniſterialrat Graf Schwerin⸗Kroſigk( 0E Verreter Colijn und der Franzoſe Dr. Riſt. Weiter nach links der holländiſche Rechts von Dr. Melchior: Stewart(U. S..), der Italiener Beneduce, der das Präſidium des Sonderausſchuſſes übernommen hat, Franequt (Belgien) und der Engländer Sir Walter Layton. Ganz links als erſter Dr. Bindſchedler (Schweiz). e N Der Sonderausſchuß der B. J.., der über die Frage der Wiederaufnahme der deutſchen Schuldenzahlungen berät, nahm nach einer erſten Ausſprache das Referat des Vertreters des Reichsfinanzminiſteriums, Graf Schwerin⸗Kroſigk, entgegen, der einen Ueberblick über die deutſche Wirtſchaftslage gab. Der Schweizer Handelsvertrag gekündigt Telegraphiſche Meldung Bern, 14. Dez. Nach Kenntnisnahme des negativen Ergebniſſes der Wirtſchaftsverhandlungen mit Deutſchland hat der Bundesrat beſchloſſen, den Handelsvertrag mit Deutſchland am 18. Dezember 1931 zum 4. Februar 1932 zu kündigen. In der Note, in der er die Kündigung mitteilt, wird der Bundesrat der Hoffnung Ausdruck geben, daß durch neue Verhandlungen eine neue Geſtal⸗ tung der gegenſeitigen Handelsbeziehungen möglich ſein wird. Es iſt übrigens zu betonen, daß durch dieſe Kündigung nicht ohne weiteres ein Zollkrieg eingeleitet wird. Deutſch⸗franzöſiſches Wirtſchafts⸗ komitee Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 14. Dez. Die Beratungen des erſten Unterausſchuſſes des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftskomites beginnen morgen vormittag um 10 Uhr im Reichswirtſchaftrat. Der Unterausſchuß ſetzt ſich aus zwei Sektio⸗ nen zuſammen, von denen die erſte den deutſch⸗frau⸗ zöſiſchen Handels vertrag und die zweite die Frage der wirtſchaftlichen Ententen und Kar⸗ telle behandeln ſoll. Nach dem Statut des Wirt⸗ ſchaftskomitées ſtehen die Verhandlungen des Unter⸗ ausſchuſſes unter deutſchem Vorſitz, in dieſem Falle alſo dem des Staatsſekretärs z. D. von Sim⸗ ſon. Man erwartet, daß im Laufe des heutigen und morgigen Tages etwa 25 bis 30 franzöſiſche Teilneh⸗ mer in Berlin eintreffen werden, alſo neben einer Reihe von Sachverſtändigen ſozuſagen ſämtliche Mit⸗ glieder dieſes größten Unterausſchuſſes der Kom⸗ miſſion. Außerdem werden auch die beiden franzöſi⸗ ſchen Generalſekretäre hier erwartet. Man gedenkt nach einer kurzen Eröffnungsſitzung ſofort in die De⸗ tailberatung einzutreten, deren Dauer auf mehrere Tage berechnet wird. Kriſenſtimmung in Oeſterreich — Wien, 14. Dez. Die Generaldirektion der ſtie nicht ſofort zu verbrauchen, da es noch ungewiß ſei, ob am 1. Januar die volle Flüſſigmachung der Gehälter möglich ſein wird. Angeſichts der Lebensverbundenheit des größten Betriebs der Wirtſchaft mit dem Staat ſagt die „Reichspoſt“, daß dieſer Alarm nicht nur den An⸗ geſtellten der Bundesbahnen, ſondern allen gelte. Die Schuld an dem Widerſpruch zwiſchen der Wei⸗ ſung der Regierung an die Generaldirektion der Bundesbahnen, die Sonderzuwen dung zu Weihnachten auszuzahlen, und dem genannten Ratſchlag der Generaldirektion an ihre Angeſtellten liegt dort, wo ſeit Jahr und Tag die Unentſchloſſen⸗ heit und Tatenloſigkeit zu Hauſe ſind, nämlich im Parlament, deſſen unſichere Verhältniſſe die Regierung immer wieder zwingen, Einſichtsloſigkeiten Opfer des Intel⸗ lekts zu bringen. Gerade jetzt, da die notwen⸗ digen Geſetze über die Sanierung der Bundesbah⸗ nen und die Reglung des Credit⸗Anſtalt⸗Problems im Nationalrat zur Beratung kommen werden, ſehe es aus, als ob die Mehrheitsbindung nur mehr an einem dünnen Faden hing, der jeden Tag zu reißen droht. Mag ſein, daß es vor Neujahr noch zu kriti⸗ ſchen Spannungen kommen kann, aber wenn es zu einer Kriſe käme, würde dieſe vor allem eine Kriſe des Parlaments werden, gegen das es mehr als je im Volk gewittert. Schiffsunglück bei der italieniſchen Marine Rom, 14. Dez. In den Gewäſſern des nördlichen Sardinien iſt geſtern ein Schiff der italieniſchen Kriegs⸗ marine, der Schlepper„Teſeo“, in dem raſenden Sturm, der ſeit Samstag nachmittag im ganzen weſt⸗ lichen Mittelmeer herrſcht, mit einem Teil ſeiner Beſatzung geſunken. 5 Die Zahl der Opfer iſt noch nicht bekannt gegeben worden, doch dürfte ſie nicht unbeträchtlich ſein. Der „Teſeb“ befand ſich auf dem Wege von Sardinien nach Civitavecchia, als ihn der Surm überraſchte. Der Seegang hatte das Steuer gebrochen und das eindringende Waſſer hat die Maſchinen ſtillgelegt. Auf die Notrufe des Dampfers liefen zahl⸗ reiche Schiffe herbei, als erſtes der deutſche Handelsdampfer„Trapani“. Aber infolge der rieſigen Wellen waren alle Ret⸗ tungsverſuche vergeblich. Gleichzeitig lief das ſchnellſte Schiff der italteniſchen Kriegsmarine, der Kreuzer„Trieſte“ aus und erreichte den„Teſeo“ in den Abendſtunden. Er verſuchte vergeblich, das ſinkende Schiff in Schlepptau zu nehmen. Nach eini⸗ gen Stunden ging der„Teſeo“ unter. Es gelang der Beſatzung des„Trieſte“, einen Teil der Schiffbrüchi⸗ gen an Bord zu nehmen und ſie nach dem nächſten ſardiniſchen Hafen zu bringen. Bundesbahnen gegenüber wird die diesjährige Weihnachtszu wendung an ihre Angeſtellten mit dem Rat begleiten, 5 5 75 9 9 5 ſchen Schulden und den drüben von Deutſch⸗ Politik in A. S. A. Hvovers Botſchaft an den Kongreß— Die demokrati⸗ ſche Welle ſteigt— Vorgefechte für die Präſidentenwahl Die kürzlich von Präſident Hoover an den ameri⸗ kaniſchen Kongreß gerichtete Jahres botſchaft wird man nicht mit Unrecht als einen erſten Zug in dem großen Schachſpiel um die Wahl des künf⸗ tigen US A⸗Präſidenten bezeichnen dürfen, die ſich zwar erſt im kommenden November entſcheidet, aber ſchon ein volles Jahr vorher ihre Schatten voraus⸗ wirft. Nicht umſonſt legt Hoover ſolchen Nachdruck auf das Wirtſchaftsprogramm, mit deſſen Hilfe er nicht nur ſein Land, ſondern auch die übrige Welt zur Geſundung und zum Wohlſtand zurückzu⸗ führen hofft. Weiß er doch nur zu gut, daß er nur dann auf ſeine Wiederwahl rechnen kann, falls die Kriſe im kommenden Sommer wenn auch nicht völlig überwunden iſt, aber doch wenigſtens ein baldiges Eintreten beſſerer Zeiten ſicher erwarten läßt. Inzwiſchen ſind die Ausſichten für einen Wahl⸗ erfolg der Republikaner im Augenblick nicht gerade roſig zu nennen. Die Kongreßwahlen vom 3. No⸗ vember und die Nachwahlen in Texas haben im Re⸗ präſentantenhaus die bisherige Mehrheit der republikaniſchen in eine ſolche der demo⸗ kratiſchen Partei verwandelt. Mag auch dieſe Mehrheit— ſie beträgt nur zwei Stimmen— recht gering ſein, ſo macht ſie ſich für den Präſidenten doch inſofern nachteilig fühlbar, als jetzt ſeine Gegner nach zwei Jahrzehnten wieder den Speaker, den Vor⸗ ſitzenden, ſtellen und Geſchäftsoroͤnung und manches andere in ihrem Sinne zu revidieren vermögen, wo⸗ durch dem Präſidenten erhebliche Unannehmlichkeiten entſtehen können. Allerdings nimmt die ſiegreiche Partei damit eine nicht geringe Verantwortung vor dem Lande auf ſich, und wenn geſagt wird, die Republikaner ſähen dieſe Verſchiebung der Machtverhältniſſe im Unterhauſe gar nicht einmal ſo ungern, ſo mögen die Vertreter dieſer Anſicht wohl im Recht ſein. Zu vier verſchie⸗ denen, teilweiſe recht knifflichen Fragen werden die Demokraten in nächſter Zeit Stellung zu nehmen ha⸗ ben. Die Frage des Hawley⸗Smoot⸗ Tarifs, der eine Herabſetzung verſchiedener wichtiger Zollſätze vorſieht— in den Vereinigten Staaten ſtets ein ge⸗ fährliches Problem— tritt dabei in den Hintergrund der Reparations⸗ und Kriegs⸗ ſchuldenfrage, den kurzfriſtigen deut land untergebrachten Anleihen. Die Anſichten über dies alles gehen in Waſhington noch ſo durch⸗ einander, daß niemand vorausſagen kann, wie die Demokraten ſich im einzelnen entſcheiden werden. Einſichtsvolle Politiker würden ja am liebſten auf die ganzen Kriegsſchulden verzichten aber das geht nicht ſo ohne weiteres wegen der damit nicht einverſtande⸗ nen Steuerzahler, die— hier kommen wir zum drit⸗ ten Problem— über den ihnen eben mitgeteilten Fehlbetrag im Staatshaushalt von neun Mil⸗ liarden Mark— für das kommende Jahr wird auch ſchon mit ſechs Milliarden gerechnet— keines⸗ wegs entzückt ſind. Und endlich gibt die Frage, wie die Notlage der Farmer zu mildern iſt, den Demokraten eine weitere harte Nuß zum Knacken auf. Wenn etwas die Partei über die Schwierigkeiten dieſer Probleme hinwegtröſten kann, ſo iſt es die. Tatſache daß ihre republikaniſchen Gegner auch nicht damit fertig werden können. Aus dieſer Erkenntnis ſind auch die Zeichen zu erklären, die auf ein deut⸗ liches Anſteigen der demokratiſchen Welle im Volke hindeuten. Selbſt eine ſo unbedingt für Hoover ſich einſetzende Zeitung wie die Newyorker„Herald⸗ Tribune“ bezeichnet die eingangs erwähnten Wahl⸗ ergebniſſe als Ausdruck des Un willens des Volkes mit den republikaniſchen Regierungsmetho⸗ den in Waſhington wie in den einzelnen Staaten. Hvovers einzige Ausſicht auf eine Wiederwahl beſteht in einem rechtzeitigen Umſchwung der Wirtſchaftslage. Dieſer Umſchwung— und das iſt auch für uns tröſtlich— beſteht nun in der Tat. Allerlei Anzeichen ſprechen dafür. Das plötzliche Anziehen der Getreidepreiſe, das zwar in⸗ zwiſchen durch einen neuen Rückgang wieder wett gemacht iſt, hat eine nicht zu unterſchätzende Wir⸗ kung ausgelöſt. Handel und Induſtrie haben eine Belebung geſpürt, die nicht ſo ſchnell wieder ver⸗ ſchwunden iſt wie die ſie auslöſende Urſache. Das panikartige Mißtrauen vom Oktober hat einer ruhi⸗ geren Auffaſſung Platz gemacht Die Stahlinduſtrie arbeitet mit 40 v. H. ihrer Kapazität, was zwar noch land begeben wollte. 2. Seite/ Nummer 580 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 14. Dezember 1931 weing iſt, aber immerhin einen kleinen Aufſchwung bedeutet. Die auf eine zehnprozentige Lohnſenkung abzielenden Verhandlungen der Eifenbahnen mit ihren Gewerkſchaften verſprechen einen günſtigen Ausgang. Die Preiſe wichtiger Rohſtoffe wie Kupfer, Baumwolle, Häute, Zucker haben nach ſachkundiger Anſicht ihren tieſſten Punkt erreicht, die für Petro⸗ leum und Benzin merkbar angezogen. Kurz, dos wirtſchaftliche Schwungrad, das am toten Punkte ſtand, hat einen fühlbaren Anſtoß erhalten. Bald muß ſich herausſtellen, ob dieſer ſtark genug war, um das ganze Wirtſchaftsgetriebe wieder in Gang zu ſetzen. Das wiedererwachende Vertrauen äußert ſich nicht zum geringſten darin, daß vornehmlich in den Großſtädten die kleineren und mittleren Kapital⸗ Heſitzer ihre Gelder wieder den Banken anzuver⸗ trauen beginnen. Sollten alle dieſe Anzeichen einer Beſſerung anhalten, ſo erſcheint eine Wiederwahl ungeachtet des derzeitigen Vordringens der Demo⸗ krgten keineswegs ausgeſchloſſen. Viel hängt natürlich von den Sonderausſchußver⸗ handlungen in Baſel ab, deren für Deutſchland ungünſtiger Ausgang auch empfindliche Rückſchläge für die Vereinigten Staaten auslöſen müßte. Sagte doch Hoover in ſeiner Botſchaft vom 7. Dezember ganz richtig, daß jede einzelne der Störungen, die Europa im zu Ende gehenden Jahre durchzumachen hatte, ihre Rückwirkungen auf die Union gehabt hätte. Es iſt zu wünſchen, daß dieſe Einſicht ſo ſtark wäre, daß ſie die Vereinigten Staaten veranlaßte, in Baſel und anderswo Frankreich zu bewegen, „vernünftige Schritte zur Wiederherſtellung des Weltvertrauens und des wirtſchaftlichen Gleichge⸗ wichts zu unternehmen“. Worin dieſe Schritte zu beſtehen hätten, braucht hier nicht weiter erörtert zu werden. In ihrem Gelingen läge für den amerika⸗ niſchen Präſidenten die ſicherſte Gewähr für ſeine Wiederwahl. Hausſuchung bei dem Geſandten 3. D. von Reichenau — Wiesloch(Baden), 14. Dez. Auf Schloß Rotenberg bei Wiesloch, das dem der nationalſozialiſtiſchen Bewegung naheſtehenden Geſandten z. D. Reichenau gehört, wurde geſtern nachmittag eine Hausſuchung durch die Schutzpolizei vorgenommen. i Die polizeiliche Aktion erfolgte, als auf dem Schloß eine Beſprechung ſtattfand, an der Herren und Damen verſchiedener Partefrichtungen und auch Perſonen ohne aus geſprochen politiſche Tendenz teilnahmen. Der Geſandte und ſeine Frau wurden polizeilich verhört und ein Teil des vorgefundenen ſchriftlichen Materials beſchlagnahmt. Ueber den Grund zu der Hausſuchung war von den Poli⸗ zeibeamten keine Auskunft zu erhalten. Tendenzmeldungen über eine Luftflotte Hitlers Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 14. Dez. Die Meldung eines linksradikalen Blattes, daß Bütler eine„eigene Luftflotte“ zu errich⸗ len beabſichtige, erweiſt ſich als ſenſationell aufge⸗ Httuſcht. Es kann an ſich keiner privaten Organi⸗ ſation verwehrt werden, ſich auf flugſportlichem Ge⸗ biet zu betätigen. Wie erinnerlich iſt auf dieſem Wege das Reichsbanner vorangeſchritten, das ſich in dem„Sturmvogel“ eine Staffel für ſozial⸗ demokratiſche Propaganda geſchaffen hat. Daß gerade dieſe Kreiſe ſich darüber aufregen, daß nun Hitler ſich in ähnlicher Weiſe betätigen will, iſt nicht recht verſtändlich. An den maßgebenden Stellen ſteht man jedenfalls keinen Anlaß zu irgend einem Einſchreiten gegeben. Vom Reichs verkehrsminiſterium wird uns erklärt, daß es lediglich ſeine Aufgabe ſei, die Zulaſſungsbeſtimmungen zu überwachen, die ſich auf die drei Vorbedingungen erſtrecken: 1. daß das Flug⸗ zeug lufttüchtig ſei, 2. daß der Beſteller die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzt und 3. daß die Haftpflicht garantiert ſei. „Deulſcher Feldzug gegen Parijer Börse Neue franzöſiſche Hetzkampagne gegen Deutſchland nach der Melhode „Haltet den Dieb!“ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 13. Dez. Die andauernde Verſchlechterung der Pariſer Börſe hat wieder einmal eine Kampagne gegen Deutſchland hervorgerufen, das man beſchuldigt, durch Verbreitung von Panikgerüchten das franzöſiſche Publikum zu entmutigen und zum Maſſenverkauf von Effekten zu veranlaſſen. In der Finanzkommiſſion der Deputiertenkammer ſpielte Miniſterpräſident Laval auf dieſe„Manöver von außen“ an und erklärte, daß die Staatspolizei eingreifen werde. Eine leitende Perſönlichkeit des Finanzminiſteriums ſprach die Meinung aus, daß „der Feldzug gegen die Pariſer Börſe von Deutſchland ausgeführt werde“. Es iſt alſo zu erwarten, daß die Polizei, deren„Nach⸗ forſchungen“ am Montag die erſten Ergebniſſe zei⸗ tigen ſollen, mit einigen„deutſchen Panikanſtiftern“ der Oeffentlichkeit aufwarten wird. Es iſt ſtark zu bezweifeln, daß es ſich bei der kataſtrophalen Baiſſe an der Pariſer Börſe um Panikgerüchte handelt. Die Regierung verſucht dieſer Legende wie bei früheren Fällen wieder Ein⸗ gang zu verſchaffen, um die Kardinalfehler ihrer Politik ſo gut und ſo ſchlecht wie möglich zu ver⸗ kleiſtern. Der Tatbeſtand läßt ſich aber aus Mitteilungen unabhängiger Leute erklären und folgendermaßen darſtellen: Die franzöſiſche Politik hat einen Zuſtand größter Beunruhigung geſchaffen, weil ſie„eingefroren“ iſt. Laval leiſtet ſeiner Kammermehrheit jeden Ge⸗ fallen. Der Miniſterpräſident verſicherte vor jeder Reiſe, daß er den„franzöſiſchen Standpunkt“ nicht um ein Jota preisgeben werde. In der Abrüſtungsfrage ſtellte er ſich bedingungslos auf die Seite der Natio⸗ naliſten. Gegen die Propaganda der Rechtsgruppen, die heute erklären, daß man mit der deutſchen Regie⸗ rung nicht verhandeln könne, weil ſie„niemanden hinter ſich habe“, erhebt Laval keinen Einſpruch. Da Kalaſtrophales Unwetter Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 14. Dez. Das ſeit einigen Tagen an der franzöſiſchen Küſte herrſchende Regenwetter hat am Samstag faſt den Charakter einer Sintflut augenommen. Nach den unaufhörlich eintreffenden Hiobsbotſchaften ſind die Provinzen Algier, Conſtantine und die Ko⸗ lonie Tunis am ſchwerſten heimgeſucht worden. Am Samstag abend wurde in Tunis plötzlich der elektriſche Strom unterbrochen und die Straßen in tiefſtes Dunkel getaucht. Der Sturm war ſo ſtark, daß die Fußgänger mit Leibeskräften dagegen an⸗ kämpfen mußten, um nicht gegen die Häuſerwände geſchleudert zu werden. Gefällte Baumſtämme und Telegraphenmaſten vergrößerten das allgemeine Durcheinander. Die Zeitungen konnten nicht erſchei⸗ nen, da ſie ohne Nachrichten blieben und die Strom⸗ verſorgung für die Druckmaſchinen fehlte. Ebenſo heftig wütete das Unwetter auf dem Lande. Tauſende von Bäumen wurden entwurzelt. An der Küſte wurden die kleineren Fahrzeuge von den Ankern losgeriſſen. Drei Fiſcher wurden von einer Landungsbrücke gefegt und fan⸗ den den Tod in den Wellen. Einen kataſtro⸗ phalen Anblick bietet die Stadt Bicerta, wo ebenfalls alle Eiſenbahn⸗, Telephon⸗ und Tele⸗ graphen verbindungen unterbrochen ſind und die elektriſche Stromverſorgung eingeſtellt iſt. Meh⸗ rere Häuſer ſind ein geſtürzt und haben die Bewohner unter ſich begraben. Die 2 das Verhältnis zwiſchen dem Miniſterpräſi⸗ denten und dem Außenminiſter Briand ſehr ſchlecht iſt und ſich wegen der Bindung Lavals an die Kammernationaliſten nicht ändern kann, ſo ſind die Möglichkeiten eines Kurswechſels in der fran⸗ zöſiſchen Außenpolitik vorderhand gleich Null. Dieſe Politik hat nun tiefe Beſorgnis und Befürchtungen in der Hochfinanz geſchaffen. Das Publikum befindet ſich unter dem Ein⸗ druck einer mit Gefahrſymptomen erfüllten Atmoſphäre und ſorgt in aller Eile für die Sicherung der Barmittel. Daher kommt es, daß die Banken und Poſtſparkaſſen mit geradezu aſtronomiſchen Geldmaſſen aufgefüllt ſind. Die Banken halten Rieſenbeträge bereit, um im Falle einer Panik einem Run Widerſtand leiſten zu können. Die Poſtſparkaſſe weiſt 72 Milliarden Papierfranken Einlagen auf— 42 zur ſelben Zeit des Vorjahres.— Daraus erſieht man, daß die Anhäufung von totem Kapital ſchier ins Ungemeſſene zu wachſen beginnt. Die Hochfinanz iſt mit der nationaliſtiſchen Poli⸗ tik ſehr unzufrieden. Sie drängt im Intereſſe einer Beſſerung an der Börſe und einer Lockerung der ſterilen Rieſenkapitalien zu einer ä entſchloſſenen Regelung der Reparationsfrage, die im Verhältnis zu den auf dem Spiel ſtehenden Opfern faſt keine Bedeutung mehr beſitzt. Es iſt ja bekannt, daß die Regierung in der letzten Zeit genötigt war, umfangreiche Stützungsaktionen vorzuneh⸗ men, um die Lage an der Pariſer Börſe nicht ins Grundloſe ſich fortſetzen zu ſehen. Dieſe Stützungs⸗ politik muß aber bald ihr Ende haben. Aus dieſem Grund erwartet man eine zunehmende Aktivität in maßgebenden franzöſiſchen Finanzkreiſen. Der Gegenſatzzwiſchen der Außenpolitikder Regierung und den Wünſchen der Finanzkreiſe iſt immer deutlicher zu erkennen und dürfte in der nächſten Zeit die Entwicklung im franzöſiſchen Parlament entſcheidend beeinfluſſen. in franzoͤfijchen Kolonien Zahl der ertrunkenen Matroſen und Fiſcher iſt bis⸗ her noch nicht feſtgeſtellt. In der Provinz Con⸗ ſtantine ging ein mit ſchweren Schneeſtürmen verbundenes Unwetter nieder und richtete unge⸗ heueren Schaden an. —— Blutige Zuſammenſtöße auf dem Hamburger Dom Telegraphiſche Meldung Hamburg, 14. Dez. Auf dem Hamburger Dom, kurz vor Abſchluß des Weihnachtsmarktes, kam es am Sonntag abend gegen 19 Uhr zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen An⸗ hängern der K PD. und einem Polizei⸗ poſten von fünf Mann. Die Kommuniſten hatten verſucht, aus der über den Platz wogenden Men⸗ ſchenmenge heraus einen Demonſtrationszug zu bilden. Auf dem Podium vor den verſchiedenen Schauſtellerbuden erſchienen plötzlich Kommunt⸗ ſte n, die Anſprachen an die Menge hielten, Rufe gegen Brüning ausbrachten und ſchließlich die Inter⸗ nationale anſtimmten. Raſch hatte ſich ein Zug von vielen hundert Perſonen formiert. Als die Dom⸗ wache dem Zug entgegen trat, kam es zu Tätlich⸗ keiten, bei denen auch Steine und Eiſenſtücke gegen die Beamten geſchleudert wurden. Nach einigen Schreckſchüſſen feuerten die Beamten ſcharf in die Menge, wobei ein Mann getötet, vier Perſonen ſchwer und eine Anzahl leichter ver⸗ — 2 1—ůů— letzt wurden. Nach etwa 1½ Stunden war die Ruhe wieder hergeſtellt. Amtlich wird dazu berichtet, daß die Polizei von den Teilnehmern der Demonſtranten angegrif⸗ fen, mit Latten geſchlagen und Steinen beworfen wurde, als ſie einen Redner feſtgenom⸗ men hatte, ſo daß die Beamten ſchließlich von der Schußwaffe Gebrauch machen mußten. Tödlich verletzt wurde der 22 Jahre alte in Altona ditt Der eine Reduer und vier andere Demonſtranten konnten feſtgenom⸗ men werden. 8 8 2 7 Vadiſche Politik Der Fall Eekert Die Begründung des Urteils Das Kirchl. Dienſtgericht enthält folgende Ge, dankengänge: „Der internationale Kommunismus und damit auch die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands ſeien ausgehend vom Materialismus als der Grundlage ihrer Weltanſchauung nicht nur programmatiſch atheiſtiſch und kirchen⸗ und religions feindlich eingeſtellt, ſie betätigten dieſe ihre Grundeinſtellung auch praktiſch durch eine hef⸗ tige antireligiöſe Propaganda. Insbeſon⸗ dere ſei in den letzten Jahren unter Führung der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands eine Reihe Organiſationen mit dem ausgeſprochenen Zweck ins Leben gerufen worden, gegen Religion und Kirche den Kampf zu führen. Es ſei auch nicht er⸗ kenntlich, daß darin etwa in der letzten Zeit eine Aenderung eingetreten ſei. Es könne nun dahingeſtellt bleiben, ob die Zu⸗ gehörigkeit zur Kommuniſtiſchen Partei Deutſch⸗ lands als ſolche ſchon unvereinbar ſei mit den Pflichten eines evangeliſchen Geiſtlichen. Sie ſei es jedenfalls dann, wenn der Geiſtliche, wie Pfarrer Eckert das tue, in ſtarker Weiſe agitatoriſch für die Partei tätig ſei und zugleich erkläre, nicht als Pfarrer, ſondern lediglich als revolutionä⸗ rer Mar rxiſt zur Partei zu kommen. Eine ſolche Stillhaltebindung gegenüber den religionsfeind⸗ lichen Beſtrebungen der Kommuniſtiſchen Partei, wie ſie dieſe Erklärung enthalte, ſei nicht zu ver⸗ einbaren mit den Pflichten eines evangeliſchen Geiſtlichen, der ſich überall und jederzeit zum Evangelium und zur Kirche zu bekennen habe. Pfar⸗ rer Eckert habe auch keinerlei Wandel in dieſer ſeiner Stellungnahme in Ausſicht geſtellt. Als diſziplinäre Folge dieſer Stellung könne nur die Eutlaſſung aus dem Kirchendienſt in Frage kom⸗ men, mit der die übrigen in der Entſcheidung er⸗ wähnten Nebenwirkungen kraft Geſetzes verbunden ſeien. Mit dieſem Urteil ſei keine ethiſche Bewertung der Perſönlichkeit Eckerts gegeben, ſondern lediglich die Unvereinbarkeit ſeiner oben dargelegten politiſchen Betätigung mit dem Amt eines Geiſtlichen ausgeſprochen. Wie bereits kurz mitgeteilt, iſt Eckert aus der Landeskirche und dem Bund religiöſer Sozialiſten ansgetreten. Letzte Meloͤungen Der frühere Direktor der Oeſterreichiſchen Ereditanſtalt in Portugal verhaftet — Wien, 14. Dez. Nach einer Meldung aus Liſ⸗ ſabon wurde dort am Samstag der frühere Direk⸗ tor der Kreditanſtalt Fritz Ehrenfeſt aufgrund eines öſterreichiſchen Steckbriefes von der Hafen⸗ polizei verhaftet, als er ſich an Bord eines Ueberſee⸗ dampfers begeben wollte. Eine Auslieferung Ehrenfeſt's dürfte kaum in Frage kommen, da er nur wegen fahrläſſigen Ban⸗ kerotts verfolgt wird, auf das ſich das portugieſiſch⸗ öſterreichiſche Auslieferungsabkommen nicht erſtreckt. Tſchiangkaiſchek zurückgetreten — Schanghai, 14. Dez. Der Präſident der chineſiſchen Republik, Tſchiangkaiſchek, iſt zurückgetre⸗ ten. Der Rücktritt wurde augenommen. Man er⸗ wartet auch den Rücktritt des Finanzminiſters und zahlreiche weitere Perſonalveränderungen. N Maſtelli Wie der„Frankfurter Zeitung“ gemeldet wird, iſt der berühmte, auch in Mannheim durch ſeine Gaſt⸗ ſpiele im Apollotheater wohlbekannte Varieteékünſt⸗ lex, deſſen Jongleurakte in allen Erdteilen die leb⸗ hafteſte Bewunderung erregten, Enrieo Raſtel⸗ I, in der vorvergangenen Nacht in ſeinem Hei⸗ matsort Bergampv in Italien ar einer plötzlich gufgetretenen Gehirnblutung geſtorben. Maſtelli, der in wenigen Tagen 35 Jahre alt ge⸗ worden wäre, war in Deutſchland zuletzt in Nürn⸗ berg aufgetreten. Gegen Ende ſeines dortigen Gaſt⸗ ſpiels zog er ſich beim Zähneputzen eine Verletzung im Munde zu, die zu ſtarken Blutungen führte. Er Hatte ſich dann nach Italien begeben, und zwar einem alten Wunſche folgend, nach ſeinem Heimat⸗ orte Bergamo in Oberitalien, von wo aus er ſich ſchon am 10, Dezember zu einem Gaſtſpiel nach Mai⸗ Drei Tage, nachdem er in Bergamo wieder die Bühne betreten hatte, wurde ex nach der Vorſtellung von einem Unwohlſein be⸗ fallen. Der Arzt ordnete Bettruhe an, und Raſtelli mußte ſein Auftreten in Mailand verſchieben. Er ſelbſt und ſeine Familie— Raſtelli hinterläßt eine Frau mit zwei Töchtern von 9 und 10 Jahren und ein 2½jähriges Söhnchen— legten der Erkrankung zunächſt keine große Bedeutung bei. Sein Zuſtand pverſchlimmerte ſich jedoch ſchnell, und in der Nacht 5 zum Sonntag trat eine Gehirnblutung ein, die den Tod uerd damit das Ende der glänzenden Karriere dieſes berühmten Artiſten berbeiführte. — 0 Der Meiſter in der Kunſt ſchöner Geſchicklichkeit, der überaus ſympathiſche Enrico Raſtelli iſt tot. Seltſam berührt dieſe Kunde, wenn man an das ubeſchwerte koſende Spiel dieſes ſonnigen Menſchen nit der immerwährenden Fröhlichkeit ſeines Weſens ſenkt, die vielleicht das eigentliche Geheimnis ſeiner beiſpielloſen Kunſt war. Was er mit ſeinen Bällen und Stäben zeigte, ſchien die Geſetze der Phyſik zu überwinden. Und doch ging alles, was Raſtelli vollbrachte, mit den natürlichſten Dingen zu; nichts anderes war die Löſung der Rätſel, die er mit jeder Einzelheit ſeiner Künſte aufgab, als unbeirrte Uebung. Man mußte ihn auf den Proben geſehen haben, umgeben von ſeiner Familie, die er nach echter Italierart ſtets mit ſich führte, wenn er im einfachen Kittel trainierte. Ein neuer Trick konnte hundert, tauſend Mal mißglücken, immer wieder ſetzte Raſtelli von neuem an, ohne auch nur einen Augen⸗ blick die geſchmeidige Ruhe zu verlieren. Er hatte die Tugend edler Gelaſſenheit ſeiner lateiniſchen Vor⸗ afhren in die kunſtvolle Tat umgeſetzt. Aber ſeine Sinne blieben dabei wach. Seine Augen folgten den Gegenſtänden, ſein leichter, behender Körper, sportlich durchtrainiert in jeder Sehne, jeder Muskel, ließ ſich willig mit dem Spiel der plötzlich lebendig gewor⸗ denen Bälle und Stäbe in eine beiſpielloſe Einheit von Menſch und Ding dirigieren,—— und vielleicht wollte hier, an dieſer Stelle letzter, fortgeſetzter In⸗ anſpruchnahme der an die Subſtanz greifenden über⸗ ſteigerten Aufmerkſamkeit das Gehirn nicht mehr mit, vielleicht iſt Raſtellis Schickſal eine Warnung für ähnliche Inanſpruchnahme der Kräfte unſerer Bewußtſeinspräſenz Wie dem auch ſei, die Welt verliert mit ihm einen ganz großen Künſtler, der das Spieleriſche zur Kunſt erhob und damit die große Vergangenheit ſeines Volkes der Aug und Sinn erfreuenden Spieler ruhmvoll fortſetzte. In Deutſchland, wo ſtets für ſeinesgleichen ein ſehr großes Verſtändnis herrſchte, reiſte er beſonders gerne. In ſeiner Hei⸗ mat Bergamo, der romantiſchen Bergſtadt des ſtolzen Condotttere Bartolomeo Colleont, iſt er geſtorben: dort beſaß er ein Gut, auf das er⸗ſich ſtets gerne mit ſeiner Frau, einer Dänin, und ſeinen Kindern zu⸗ rückzog. Jetzt iſt der begnadete Menſch in das Reich eingegangen, das jene Geſetze irdiſcher Schwer⸗ kraft nicht mehr kennt, mit denen er ein ſo ſchönes, ſie faſt überwindendes Spiel mit höchſter Kunſt zu treiben wußte d— Aus dunklem Reich Vor kurzem vernahmen wir die Botſchaft Pfitz⸗ ners vom Jenſeits der Seelen, vom dunklen Reich der Abgeſchiedenen, deren Stimmen mit apokalyp⸗ tiſcher Gewalt zu uns drangen. Aus dunklem Reich ſteigt auch der Traum vom geopferten Herzen empor, der Pfitzners neues Opernwerk bildet.) Sein Weſen iſt nicht beſchloſſen im diesſeitigen Zauber der Kuliſſe; wer es nur von dieſer Seite ſieht, wird es nicht erkennen. Dieſe Oper vom Herzen, die der Komponiſt ein Drama für Muſik nennt, hat ihren eigentlichen Urſprung in anderen Bezirken. Pfitzners Frau ſtarb, und der Kompontſt ließ ſeinen Schmerz in dem Lethegeſang verſtrömen, den wir jüngſt als Präludium zum dunklen Reich ver⸗ nahmen, holte in dieſem Werk zur großen Viſion der Toten aus und fand nun ſeine Vereinigung mit dem Jenſeitigen in dem erſchütternden und jeder bloßen Bühnenverklärung fernliegenden Schluß ſei⸗ ner Oper„Das Herz“. Der Meiſter Athanaſius hat ſeines eigenen Weibes Herz unwiſſend und im Trug der Zauberei geopfert und vereint ſich durch letzte Sühne wieder mit der teuren Abgeſchiedenen; ihr wird das den Krallen des Böſen überantwortete Herz durch den Sühnetod des Mannes zurückgegeben. So ſchreiten beide, nicht unähnlich dem verklär⸗ ten Aufſtieg des Holländers und der Senta, oder dem Liebesſterben Triſtans und Iſoldens, am Schluß des Werks jenem dunklen Reich entgegen, das zum Reich des Lichtes und der Gnade wird. Löſerin Muſik Schien nicht das Schaffen Pfitzners mit der Pa⸗ leſtrinahöhe beſchloſſen? Das war ſein Meiſtergeſang, aber nicht wie der Richard Wagners in der Wendung zum klaren Leben, ſondern im einſamen Verdämmern der gotiſchen Seele. Und nun dringt die Muſik eines *] Der Gong der Handlung wurde in unſrer Somstag⸗ abend⸗Ausgabe(Nr. 578) ausführlich wiedergegeben. * Erſtaufführung Das Herz von Hans Pfitzner im Mannheimer Nationaltheater neuen Dramas zu uns, eines Werks theatraliſcher Phantaſtik, das eine oberflächliche Betrachtung allein in ſolcher ſich erſchöpfend finden kann. Da nahen ſich die ſchwankenden Geſtalten aus dem Schattenreich, die Sehnſucht nach Vereinigung mit dem hinieden Unerreichbaren wird wach, und nun beginnt das Herz zu ſchlagen, deſſen Pochen der Rhythmus des muſika⸗ liſchen Ablaufs heißt. Die Muſik wird zur Löſerin, wie bei Richard Wagner, der die Sinngeſtalten ſeines Werkes vorfühlt, dann durch das Erlebnis hindurch⸗ ſchreiten muß, um zur Löſung im Klang, zur Muſik zu gelangen. 5 Es iſt das Geheimnis aller romantiſch muſikali⸗ ſchen Schöpfungsart, das ſich hier auftut; der Genius ſteigt hernieder und weckt jene dunklen und ans Licht drängenden Gewalten, die im Herzen wunder⸗ bar ſchliefen. Ein neues Werk entſteht in über⸗ raſchend kurzer Zeit; der 62jährige Hans Pfitzner ſchreibt es in elf Monaten nieder.(In ſolchem Brauſen der drängenden Schaffenszeit ſchrieb einſt Mozart ſeinen Don Juan nach dem Tod ſeines Vaters.) Wagner konnte auch noch nach den Mer⸗ ſterſingern die Parſifal dichtung ſelbſt bilden; ſie wurde ſein Greifen nach dem Jenſeitigen, und mit ihr mußte er ſterben. Pfitzner konnte aus der Ein⸗ ſamkeit des alternden Paleſtrina nur durch einen Anreiz von außen befreit werden. 5 Ein befreundeter Schriftſteller, ſonſt im Bereich der Kriminalromane zuhauſe, aber auch als Bühnen⸗ autor erfolgreich, Hans Mahner Mons, ſpielt den Stoff der Oper an Pfitzner heran, das Schöpferiſche entzündet ſich daran mit einem Mal, das Erlebnishafte kommt entſcheidend hinzu, die romantiſchen Verwandlungen des Sinnbilblichen be⸗ ginnen, und die Löſerin Muſik macht die geſtalten⸗ den Kräfte frei. Sie wenden ſich aus der Paleſtring⸗ ſtille in ein Diesſeits des Schaffens zurück, aber die Welt der Geiſter ragt mächtig herein und nimmt ge⸗ fangen, bis die Befrefung vom Sündigen aller ſelb⸗ ſtiſchen Begehrniſſe die Brücke ſchlägt zum Reich. ö Zu gehört ihren! baum abend erſchie aktiver Treue ſchafts ſich do dern e Wit lien prächti Wiede weſent Schr Nacht“ Zeit“, Wieſet zerlied hatte Haupt! Chöre zu brit bie, d Reihe Die al riefen ſorgen mit ei Im An der an Vorſitz lichen Wunſc tigt u Militä nehme aus, Kreiſe Wir en glocken den, ſo Weihn heben man g auch e wieder des 2 nacht mens Sind einig ſchen hat un unterk nachts vornaß Kriege und 8 jährig, Has Verdie feierte bei be Lud wi Hoch a Hu Komik Zuhör Schlag 9 500 friſche Pfadi einfüh ton, zu gef inſtrul Frau Spielr wurde weſend Am in län worgu began: das 931 Ruhe t von rif⸗ inen genom- n der ltona eduer nom⸗ Ge⸗ damit ſeien dlage tiſch ns ⸗ dieſe e hef⸗ heſon⸗ 3 der Reihe k ins und ht ex⸗ eine Zu⸗ utſch⸗ den ſei es arrer ir die als o n ä⸗ ſolche feind⸗ axtei, ver⸗ iſchen zum Pfar⸗ dieſer Als die kom⸗ g er⸗ inden iſche geben, einer dem 8 der liſten Montag, 14. Dezember 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 38. Seite/ Nummer 580 Im Militärverin Mannheim Zu den ſchönſten Veranſtaltungen des Militärvereins gehört ſtets das Weihnachtsfeſt, das die Mitglieder mit ihren Angehörigen alljährlich unter dem brennenden Lichter⸗ baum vereinigt. 600 Perſonen waren zu dem am Samstag abend im großen Saale des Ballhauſes abgehaltenen Feſte erſchienen und erbrachten damit den Beweis, daß die in der aktiven Dienſtzeit und im Felde erprobte Kameradſchaft und Treue immer noch lebendig iſt. Obwohl die ſchlechte Wirt⸗ ſchaftslage auch auf dem Verein laſtet, ſo hat der Vorſtand ſich doch entſchloſſen, durch eine ſchlichte Feier den Mitglie⸗ dern eine ſinnige Freude zu bereiten. Wie im Vorjahr trug auch diesmal wieder der Cäci⸗ llenchor der Heiliggeiſtkirche durch ausgewählte prächtige Lieder, die durchweg eine beſonders glückliche Wiedergabe erfuhren, zur Erhöhung der Feſtſtimmung ſehr weſentlich bei. Der Chor ſang unter ſeinem Vorſitzenden Schreiner das alte Weihnachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht“, ferner den Feſtchoral„Aus Deutſchlands großer Zeit“, die„Duro⸗Wellen“(Ibriſche Volksweiſe),„Durch's Wieſetal“ und ſodann noch ein Rhein⸗ und das neue Pfäl⸗ zerlied. Anſtelle des erkrankten Dirigenten Alfred Häfner hatte die Stabführung der Chormeiſter der„Fidelitas“, Hauptlehrer Meyer, übernommen. Er verſtand es, die Chöre in feinſter Ausarbeitung und Schattierung zu Gehör zu bringen. Erwähnt ſei ferner die Schützenkapelle See z e r, bie, durch ihre ſchneidigen Militärmärſche bekannt, eine Reihe bemerkenswerter Weihnachtskompoſitionen vortrug. Die alten Soldatenlieder, die flott mitgeſungen wurden, riefen bei den alten Kameraden die Erinnerung an die ſorgenloſe Kaſernenzeit zurück. Frl. Voigt überraſchte mit einem ſinnigen Prolog. Im Mittelpunkt des Feſtes ſtand die bedeutſame Anſprache des ſtellv. Vorſitzenden Dr. Karl Eder, der anſtelle des durch Krankheit am Erſcheinen verhinderten Vorſitzenden Rektor Ludwig Haas die Anweſenden in herz⸗ lichen Worten begrüßte und unter Aller Zuſtimmung dem Wunſche Ausdruck verlieh, daß Kamerad Haas neu gekräf⸗ ligt und in alter Schafſensfreudigkeit ſeinen Poſten im Militärverein unter ſeinen Kameraden bald wieder ein⸗ nehmen möge. Wir wollen, ſo führte der Reoͤner weiter aus, auch dieſes Jahr das Weihnachtsfeſt miteinander im Kreiſe unſerer Kameraden und ihrer Angehörigen begehen. Wir wollen es, auch wenn das Geläute der Weihnachts- glocken in dieſem Jahre für uns alle nicht den hell jubeln⸗ den, ſondern einen gedämpften Klang haben mag. Aber die Weihnachtstage ſind es doch, die uns immer wieder empor⸗ heben aus dem Getriebe des Alltags. Es ſind die Tage, da man gern kurze Raſt macht auf ſeinem Lebensweg. Liegt auch ein ſchweres Jahr hinter uns, ſo haben wir uns doch wieder im Militärverein zum gemeinſchaftlichen Begehen des Weihnachtsfeſtes zuſammengefunden. Der Weih⸗ nachtsgeiſt, iſt es, der das Gefühl der Zuſam⸗ mengehörigkeit und der Einigkeit ſtärkt und belebt. Sind wir doch im Militärverein eine Gemeinſchaft, die einig und einzig iſt, wenn es ſich um die Treue zum deut⸗ ſchen Vaterlande handelt. Des Lebens wechſelvolles Spiel hat uns Deutſche hart angepackt, aber wir wollen uns nicht unterkriegen laſſen. Wir wollen das diesjährige Weih⸗ nachtsfeſt in Freude, Zuverſicht und Einigkeit begehen. An die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausfüh⸗ tungen ſchloß ſich der Geſang des Weihnachtsliedes„O du ſröhliche“. Der zweite Teil des Programms begann mit dem vom Spielmannszug ausgeführten Deutſchmeiſter⸗ marſch, worouf Gauvorſitzender Dr. Hieke die Auszeichnung verdienter Kameraden pornahm. Für 5öjährige Mitgliedſchaft im hadiſchen Kriegerbund wurden die Altveteranen Theodor Böhler und Karl Witzigmann ausgezeichnet. Für eine 15⸗ jährige Tätigkeit im Borſtande erhielten Rektor Ludwig Haas und Schriftführer Otto Mehlhemmer Has Verdienſtkreuz des Badiſchen Kriegerbundes. Dr. Hieke ſeſerte die vier Kameraden in längeren Ausführungen, da⸗ bei beſonders die erſprießliche Tätigkeit des Kameraden Ludwig Haas gebührend hervorhebend, und brachte ein Hoch auf die Dekorierten aus. 5 Humoriſt Toni Kunz, der zu den beſten hieſigen Komikern zählt, verſetzte durch ſeine Darbietungen die Zuhörer in die heiterſte Laune. Er brachte Schlager auf Schlager, die die Sorgen des Alltags raſch vergeſſen ließen. Aus dem Programm iſt noch zu erwähnen der jugend⸗ ſriſche Geſang der Abteilung Mannheim der Deutſchen Piadinderſchaft, wobei ſich die„Hrünen Jungs“ ſehr gut einführten, und die Begrüßungsworte von Kamerod Jan⸗ fon, mit denen er neue Freunde für ſeine wackere Schar zu gewinnen ſuchte. Der militäriſche Schwank„Straf⸗ inſtruktion“, eine urkomiſche Szene mit Geſang, die von Faun Mehlhemmer am Flügel begleitet und von dem Spielmannszug des Militärvereins lebensvoll Hargeſtellt wurde, errong ſich gleichfalls den ſtärkſten Beiſall der An⸗ weſenden. Am Schluß der Darbietungen dankte Dr. Karl Eder in längeren herzlichen Ausführungen allen Mitwirkenden, worguf die Tombolagewinne verteilt wurden und der Tonz begann. ch. Beihnac Bei den lern Der große Caſino⸗Saal reichte am Samstag abend nicht aus, um alle Kameraden, Freunde und Angehörige des Vereins ehemaliger 111er zu faſſen, die gekommen waren, um im Kameradenkreiſe einige genußreiche Stunden zu verleben. Der Vorſitzende Hermann QOuerengäſſer ſprach in ſeinen Begrüßungsworten von der in ſchwerſten zeiten zuſammengeſchmiedeten Kameradſchaft, von der Not⸗ gemeinſchaft, die auch heute noch alle Kameraden feſt zu⸗ ſammenhalten läßt. Während die Muſik leiſe das Vies von der Wacht am Rhein ſpielte, erinnerte der Veoͤner an die Tage von 1914, in denen in Einigtett dos Heer zum Schutze der Heimat ausgezogen iſt und ruhmreich kämpfte und ſiegte. Unſer Dank muß aber den Gefallenen gelten, dee ihr Herzblut für die Heimat vergoſſen haben. Zum chrenden Gedenken erhoben ſich die Anweſenden von ihren Sitzen, während die Muſik das Lied vom guten Kameraden ſptelte und auf der Bühne ein lebendes Bild den Ernſt dieſes Augenblickes verſtärkte. Herr Querengäſſer richtete an die Jugend die mahnenden Worte, mitzuhelfen an einer Geſundung Deutſchlands, damit die Opfer nicht vergeblich gebracht worden ſeien. Ehrfurcht, Gottvertrauen und Ge⸗ meinſchaftsgeiſt muß wieder die Oberhand bekommen. Wir alle müſſen mitarbeiten, getreu dem Vorbild Hindenburgs. Während auf der Bühne das lorbeerumkränzte Bild Hin⸗ denburgs ſichtbar wurde, ſtimmten die Verſammelten ſpontan das Deutſchlandlied an. In der Anſprache konnten beſonders begrüßt werden: Die Vertreter vom Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverband, die Herren Dr. Hieke und Voigt, Vertreter des Regiments⸗ Verbandes, der 111er Vereine Raſtatt, Eberbach, Schries⸗ heim, Reilingen, Ladenburg und Hockenheim, von acht Mannheimer Militärvereinen, des Bundes der Front⸗ ſoldaten, der Burſchenſchaft Alania, der Hanſeaten⸗Ver⸗ einigung, der Fröhlich Pfalz, des Bundes jüdiſcher Front⸗ ſoldaten, der„Liederpalme“. Ferner waren erſchienen der „Regimentsbabbe“ Studienrat Krumm, Raſtatt, Ehren⸗ mitglied Heidenreich und Kamerad Münte aus Alfeld, der es ſich nicht nehmen läßt, trotz ſeines entfern⸗ ten Wohnortes ſtets bei den Feſten der 111er anweſend zu ſein. Schriftliche Grüße waren eingelaufen von der Tra⸗ ditionskompagnie aus Meiningen, dem Offiziers⸗Verein Karlsruhe und dem Vorſitzenden des Regiments⸗Verbandes. Ein abwechflungsreiches Programm fand begeiſterte Aufnahme. Mit den Chören„Weihnachtsglocken“ von Sonnet und „Die Nacht“ von Abt bekundete das Doppelquartett der„Liederpalme“ unter Staabführung von Herrn Haag durch ſeine gepflegte Vortragsweiſe das hochſtehende muſikaliſche Empfinden der Sänger. Mit gleich ſtarkem Beifall wurden ſpäter die von Landhäußer vertonten Mundartgedichte„Die Weinrees“ und„Pfälzer Muſikante“ aufgenommen. Mit einem ſelbſtverfaßten Prolog erfreute Gerhard Helffenſtein. Fritz Appel ſang mit ſeinem ſtrahlenden Tenor„Am ſtillen Herd“ aus„Meiſterſinger“ und das unvermeidliche„Dein iſt mein ganzes Herz“. Nicht weniger gut gefiel das im humoriſtiſchen Teil dargebotene Lied vom Uhrmacher. Der Sohn des Sängers erwies ſich als ein umſichtiger Begleiter am Flügel. Die Kinder⸗ gruppe der Gymnaſtik⸗ und Tanzlehrerin Flora Weil(am Flügel Frl. Lotte Schwarz ſchil d) erfreute mit einem Teufelstanz, während die kleine Inge Hoffmann ſich in einem Phantaſietanz als Solotänzerin reichen Beifall holte. Recht belacht wurden die von der kleinen Irmgard Neßeler vorgetragenen Glückſteinſchen Mundartgedichte „E freudiges Ereignis“,„Jugend von heute“ und„Gut um⸗ ſchriwwe“. Portunelli, ein vielſeitiger Komiker, produzierte ſich in einer weniger geſchmackvollen Tanzſzene und in einem ſehr gut aufgemachten Malakt. Den Höhe⸗ punkt des Abends bildete die Aufführung der von Ver⸗ ten im Vereinskreiſe einsmitgliedern aus dem reichen Schatz ihrer Erfahrungen ſelbſt geſchriebenen Militärhumoreske„In der Inſtruk⸗ tionsſtunde“. Wahre Lachſtürme durchbrauſten den Saal, denn die Szene wurde mit einer Echtheit geſtaltet, wie es eben nur Kenner vermögen. Man lachte buchſtäblich Trä⸗ nen, beſonders über den Rekruten Mops, der nicht nur eine ſchauſpieleriſche, ſondern auch eine akrobatiſche Lei⸗ ſtung Portunellis war. Umrahmt wurden die einzelnen Darbietungen durch Muſikſtücke des Philharmoniſchen Orcheſters. Die umfangreiche Vortragsfolge war erſt in der erſten Morgenſtunde abgewickelt, ſo daß die Tanzluſti⸗ gen unter der Leitung von Tanzmeiſter Helm recht ſpät zu ihrem Rechte kamen. Bei einer Tombola konnte man allerlei praktiſche Gegenſtände und Lebensmittel gewinnen. 5 00 Vei der Mandolinata“ Im überfüllten Saal des Jugendheims in der Schwetzin⸗ gerſtraße waren am Samstag abend die Mitglieder und Freunde der„Mandolinata“ verſammelt, um in vor⸗ weihnachtlicher Stimmung die Not des Tages zu vergeſſen. Damit iſt, wie der 1. Vorſitzende Grambow in ſeiner Begrüßungsanſprache ſagte, eine derartige Veranſtaltung auch in ernſter Zeit gerechtfertigt. Den Beſuchern war Un⸗ terhaltung jeder Art geboten, im erſten Programmteil ge⸗ mütlich, familiär, ſpäter nach der humoriſtiſchen Seite hin. Herr L. Bauer ſprach einen von K. Lanz verfaßten Prolog. Dann erklangen unſere ſchönen Weihnachtslieder zu paſſenden Bildern auf der Bühne. Herr Paul Keßler ſang mit angenehmer Stimme den Prolog aus„Bajazzo“ und„Die Uhr“ von Löwe. Der reiche Beifall veranlaßte den Sänger zu einer Zugabe. Herr Karl Ruf hatte als Auguſte Strümpfel und mit einem komiſchen Vortrag in bayeriſcher Mundart einen großen Heiterkeitserſolg. Auch Herr P. Keßler wechſelte ſpäter ins komiſche Fach und bot einige philoſophierende Kuplets von Otto Reutter. Den Höhepunkt der humoriſtiſchen Darbietungen bildete die ge⸗ lungene Wiedergabe des bekannten Schwanks„Herr Lehrer, ich muß mal raus“, der eine Lachſalve nach der andern ent⸗ feſſelte. Alle Mitwirkenden gaben ſich redlich Mühe, um auf ihre Weiſe zum Gelingen der Veranſtaltung beizutragen. Zu den muſikaliſchen Genüſſen, die das Mandolinata⸗Orcheſter unter Leitung von Oskar Herrmann vermittelte, iſt nur immer wieder zu ſagen, daß dieſe Leute auf dem richtigen Wege ſind, indem ſie bei kluger Auswahl der Stücke auch beſtrebt ſindz den verlangten Klangwirkun⸗ gen durch Einfügung anderer Inſtrumente Rechnung zu tragen. Ergänzt durch Streicher, Bläſer und Schlagzeug, wird das Mandolinen⸗ und Gitarrenorcheſter zum vollwer⸗ tigen Klangkörper, an deſſen Pflege der Volksmuſik jeder Muſikfreund Gefallen finden kann. Die Leiſtungen der aktiven Mitglieder im Zuſammenſpiel und ſoliſtiſch ſind hervorragend. Daß der Vereinsvorſitzende einigen Spie⸗ lern für unermüdlichen Probenbeſuch eine Ehrengabe über⸗ reichen konnte, weiſt darauf hin, daß nur durch fleißige Arbeit und unter zielbewußter Leitung das Orcheſter der „Mandolinata“ zu einem der beſten Orcheſter dieſer Art in Süddeutſchland heranreifen konnte. Glückliche Ergänzung fand die Vortragsfolge durch den Männerchor des Eiſen⸗ bahner⸗Geſangvereins, deſſen Dirigent Albert Engelmann zu unſeren befähigten fungen Chormeiſtern gehört. Mit dem Chor„Weihnachtsglocken“ von Sonnet und zwei Volksliedern fanden die Sänger den Beifall der Zuhörer. Mit der Gewinnverteilung aus der reichhaltigen Tom⸗ bola fand die Weihnachtsfeier ihren Abſchluß. Ein treues auswärtiges Mitglied hat dem Verein einen wertvollen Pokal geſtiftet, der mit Dank entgegenommen wurde. el. 1 mn dd Verlaſſen, verlaſſen In Tagen wie dem geſtrigen fühlt man ſich im Strandbad auf ein Eiland verſetzt. Der Stadtrat hat ſich auf Totenſtille eingerichtet. Die Bedürfnis⸗ anſtalten ſind geſchloſſen ohne Rückſicht darauf, daß zwei Reſtaurants Sommer und Winter Be⸗ trieb haben. Warum ſind die Toiletten in einer gegen den Winter ungeſchützten Bauweiſe hergeſtellt worden, ſodaß man gezwungen war, die Häuschen zu ſchließen, obſchon ſie auch hierdurch nicht vor dem Einfrieren geſchützt ſind? Es iſt doch recht und billig, zu verlangen, daß für gewiſſe Notwendig⸗ keiten Sorge getragen wird, da ſich nur am Ein⸗ gange des Waldparks ein ſolches diskretes Häus⸗ chen befindet. Der Rhein hat einen ungewöhnlichen Tiefſtand. Die Betonpfähle ſind ſchon weit vom Waſſer entfernt. Auf weiter Flur allein tummelte ſich geſtern eine juno⸗ niſche Schönheit in ſportsmäßigen Uebungen, um nach einigen Minuten nicht abgetuſcht ins Waſſer zu ſpringen und von einem Reſtaurant zum andern zu ſchwimmen. Ihr Partner iſt aus einem ganz un⸗ bedeutenden Anlaſſe bedenklich erkrankt, während ihm das eiſige Waſſer nichts anzuhaben vermochte. Die Faſanen ſtören ſich nicht an den Menſchen. Sie ſuchen auf den Wieſen wie die Hühner nach Futter, während man dicht an ihnen vorüber⸗ ſchreitet. Erfreulicherweiſe haben ſich die Rehe vermehrt. Ohne Scheu kommen ſie auf die Wieſen, äugen, aber bleiben ruhig an ihrem Platz, wenn ſte wicht durch irgend eine Bewegung des Beobachters argwöhniſch werden. 125 Ueber Einsendungen 2 waren bis Samstag mitlag auf unser Meili. nachis- Preisausschreiben eingelaufen. Diese überraschend grosse Beteiligung und die Be- geisterung über unsere Veranstaltung, die er und da in Zuschriften unseter Leser noch besonders zum Ausdruch gelommen ist, nat uns aufrichitig er freut. Immer konnte die NM sich rlilimen, mit ihrem grossen Leser. kreis auſs innigste verbunden zu sein. Dit Tatsache, dass sich auch in diesen schweren Zeiten hieram nichts gedndert hat, soll uns ein Ansporn für küinflige Aufgaben sein. Das Ergebnis des Preisausschireibens wird in unserer PNeihnachisnummer begtannigegeben. Die eber weisung der Gewinne erfolgt nocſt vor dem Fest. Iuuiderruft,- Senlugtermin 8 für dis Lösungen: 5 abends 6 Uhr Labem * Kraftfahrzeugkontrolle. Am Samstag vor⸗ mittag wurden bei einer Kraftfahrzeugkontrolle auf der Neckarauerſtraße 9 Perſonenkraftwagen feſtge⸗ ſtellt, die mit übermäßiger Geſchwindigkeit fuhren. Die Führer wurden angezeigt. * Durch den eigenen Bruder ſchwer verletzt. In der vergangenen Nacht ſchlug ein 27 jähriger Tag⸗ löhner aus der Rheinvorlandſtraße auf dem Luiſenring auf ſeinen 23jährigen Bruder ein, der durch Sturz auf den Boden einen Beckenbruch davontrug. Der Verunglückte mußte mit dem Sant⸗ tätswagen ins allgemeine Krankenhaus verbracht werden. * Unruhige Nächte. Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung wurden in den letzten beiden Tagen 36 Perſonen angezeigt. * Sonderſchan des Schwetzinger Spargels. In einer gemeinſamen Beſprechung von Vertretern des Spargelbaues, des Verkehrsvereins und der Schwetzinger Stadtverwaltung wurde beſchloſſen, an der vom 31. Mai bis 5. Juni 1932 hier ſtattfin⸗ denden Wanderausſtellung der Deut ſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft teilzunehmen und eine Sonderſchau des Schwetzinger Spargels zu zeigen. Die Nachbargemeinden des Schwetzinger Spargelanbaugebietes ſollen gleichfalls zur Beteiligung eingeladen werden. In der Be⸗ ſprechung wurde ferner auf die Notwendigkeit hin⸗ gewieſen, auch in Schwetzingen eine Spargelanbau⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft zu gründen und die Schritte hierzu ſo zu beſchleunigen, daß die Gründung noch in dieſem Jahre erfolgen kann. Seinen 78. Geburtstag begeht am morgigen Dienstag Gärtnereibeſitzer Daniel Neckenauer in voller Rüſtig⸗ keit. Lr man in Apothekenu. Drogerien Gnade. Von der Hölle durch die Welt zum Himmel; das Aufgehen im Seraphiſchen Goethes und die 5 der Wagnerſchen Erlöſung vereinen Geiſter und Menſchen Der Prophet der neuen deutſchen Oper iſt E. T. A. Hoffmann. Er hat Wagners Stoffwelt mitge⸗ prägt und die Zweiſamkeit des Dichters und des Komponiſten im Falle Strauß und Hoffmannsthal borausgefordert. Sein Geiſt ſchwebt auch über dem neuen Opernwerk Pfitzners. Es vereinigt das Reich der Geiſter und der Menſchen in jener Zwiſchen⸗ ſphäre, die von jeher der Reiz des Romantiſchen umſpielte, ſeitdem es nach männiglichen Vorläufern in der deutſchen Muſikdramatik durch Glucks Armida die bis heute nachwirkende erſte Geſtalt gewann. Ein Zwiſchenreich, recht dazu angetan, der Muſik mit ihrer ſeltſamen Vereinigung von Ungreifbarkeit und Nähe den Boden zu bereiten. Da greift in Pfitzners neuer Oper der Wunder⸗ arzt Athanasius, kundig der Geſetze ſchwarzmagiſcher Welten, hinüber in jenes Geiſterreich und holt ſich den alten Bibeldämon Asmodi, der als Gegenweſen der Lichtwelt Zorvaſters ſeinen Weg ins neue Te⸗ ſtament als grauſamer Geiſt der Zerſtörung ehe⸗ lcher Vereinigung gefunden hat. Eine zweite Wolf⸗ ſchlucht der deutſchen Oper tut ſich auf. Mit allerlei Gerät wird hier wie dort hantiert, und es beginnt die Beſchwörung, die bei Weber zu der kühnſten Revolution in der deutſchen Tonkunſt führte. Auch Pfitzner ſpürt, daß hier anders zu muſizieren iſt als bisher, und ſo ſteigert er den Ausdruck ſeiner Mu⸗ ſik ins Ungeheure, läßt eine Sirene heulen und treibt die Stimmgewalt des Dämons ins Ueber⸗ große. Er erreicht hier die ſtärkſte Wirkung ſeines Werkes. Nicht die tieſſte. Vom Zauber zum Wunder Wo ſich bei Wagner die Inhalte der Sagenwelten kueuzen, im Tannhäufer vorgeahnt und im Parſifal klar erkannt und durchgeführt, ragt der Urgegenſatz zwiſchen Abendland und Morgenland in der Art des Grundgeſchehens herein. Es iſt wie in den Märchen beider geiſtigen Kreiſe; ſie mögen alleſamt aus per⸗ ſiſchen Inhalten ſtammen, wie die Mär vom Par⸗ ſifal deutlich beweiſt, deſſen Heimat nicht in Spanien, ſondern in Zoxoaſters altperſiſchem Land zu ſuchen iſt,— immer verwandelt ſich auf abendländiſchem Boden der morgenländiſche Zauber in das Wunder. Nur ſo konnte das Chriſtentum Raum gewinnen. Das Wunderreich des Grals ſtellt ſich dem Zauber⸗ garten Klingſors gegenüber, und dieſer Gegenſatz von Wunder und Zauber findet ſich auch in Pfitzners neuem Werke wieder. Die Geiſterbeſchwörung des Athanaſius iſt magiſcher, zauberiſcher Natur. Seine Befreiung von den dunklen Mächten geſchieht nach ſeiner Wendung zur Sühne durch das Wunder. Den Zauber ſchafft außermenſchliche Kraft, das Wunder wirkt inner⸗ menſchliche Liebe. Sie iſt die Brücke, auf der wir zum Jenſeits ſchreiten, wenn das Unausſprechliche Ereignis wird. Und dieſer Liebe und ihrer Wunder hat Pfitzner in ſeinem neuen Werk ein unbeſchreib⸗ lichlich ſchönes Denkmal geſetzt. Da tritt in die Reihe der Operngeſtalten von Paminens, Agathens, Leonorens und Eliſabeths Art die liebende Helge von Laudenheim, geſchmückt mit einem romantiſchen Märchennamen, der erſt klingt, wenn man ihn in der melodiſchen Veredelung durch Pfitzner hört. Zuerſt ſpricht ihn in dieſem zarten Melos der unheimliche Mann aus, der vom Hof des Herzogs kommt und den Meiſter Athanaſius in die Verſuchung verſtrickt, der er nicht widerſtehen kann. Dieſer Böſe begehrt das Mädchen, das ſchließlich ſelbſt naht und die Liebe des Athanaſius gewinnt. Eine von jenen Szenen eiligen Aufbruchs, in denen die muſikaliſche Phantaſie nach echter Opernart ſich die meiſte Zeit läßt. Dieſe Gefilde der Liebe, fonſt von Pfitzner nur noch auf Umwegen erreicht, beſchreitet er hier mit einer unendlichen Zartheit Der zweite Akt weiß in dem kurzen, aber durchaus feinen, rhyth⸗ miſch reizvollen Zwiegeſpräch Helges und Athanaſtus' das Schönſte davon zu künden. Ganz am Schluß wird dieſe Linie in der Verklärung durch das Wunder wieder aufgenommen und erreicht hier, nachdem die dramatiſche Kulmination längſt überſchritten iſt, den muſikaliſchen Höhepunkt. Hier liegt die tiefſte Wir⸗ kung beſchloſſen. 5 Un wirklichkeit der Bühne Er erſcheint furchbar einfach, dieſes neue Werk Pfitzners als ein Beiſpiel überkommener Romantik abzutun. Man braucht dazu nur die Ohren zu ver⸗ ſchließen und lediglich nach den Vorgängen auf der Bühne zu ſehen, die ganz gewiß ohne die Veredelung durch den Komponiſten äußerlich bleiben. Aber die Einheit eines Kunſtwerks bleibt entſcheidend, und hier ſteht die Aufführung vor hohen Aufgaben. Des⸗ halb iſt es der Inſzenierung von Herbert Maiſch ganz beſonders anzurechnen, daß ſie es ſtreng ver⸗ mieden hat, irgendeine Realiſtik im ſzeniſchen Rah⸗ men zu geben. Die Bünenbilder Dr. Löfflers ſind vielmehr ganz und gar auf Phantaſtik angelegt, finden hier wieder den barocken Anknüpfungspunkt und leben ſich darob in ſchwungvollen Linien und klug abgeſtimmten Farben aus. 5 Es entſteht ein Zwiſchenreich, eine unwirkliche Welt, in der nicht das Bildliche, ſondern das Sinn⸗ bildliche ſeine Heimat beſitzt. Dabei ſind einige Dinge beſonders ſchwer zu löſen, ſo die Erſcheinung des Dä⸗ mons Asmodi im zweiten Akt und der von einer ab⸗ ſonderlichen Phantaſie geſchaute Tanz der Herzen. Hier mußten die Mittel des Nationaltheaters durch die materiellen Beſchränkungen notgedrungen aus⸗ ſetzen; ſonſt hätten ſich dieſe geiſterhaften Einzelheiten auch am Schluß gewiß noch organiſcher in die ge⸗ glückte Grundanlage des Ganzen einfügen laſſen. Sonſt war das Unwirkliche überall durchgeführt. Das kam beſonders in dem nach echt barocker Sym⸗ bolik ſehr geiſtreich in das Ganze eingefügten antiken Götterſpiel zum Ausdruck, in dem ſich Pfitzner eben⸗ falls auf ein ihm neues Gebiet begibt und reizvolle Klangwirkungen dabei erzielt. 5 Der düſtere, menſchlich jedoch immer näher rückende Held des Werks, Athanaſius, findet in der Mannheimer Aufführung durch Wilhelm Trieloff eine ins Dämoniſche geſteigerte, aber auch in der Sühne des Schluſſes echte und überzeugende Geſtal⸗ tung, die durch die ſtimmliche Ausdruckskraft noch um eine Dimenſion erhöht wird. Zu ihm tritt die poetiſche Helge von Elſe Schulz, ihm zur Seite ſteht die rührende Geſtalt des Wendelin, der durch Guſſa Heiken eine ergreifende Verkörpe⸗ rung findet. Der Widerpart des Böſen tritt in der ſcharfen Charakteriſierung Erik Enderleins plaſtiſch hervor; er muß im Sinn des Stückes auch der Träger der künſtlich heim Erſcheinen des Dämons vergrößerten Stimme ſein, in der ſein Organ einen metalliſchen Klang offenbart. keit umſpielt war die Herzogin von Irene Zieg⸗ ler, der Herzog Werner Hof⸗Hattingens verlor ſich ein wenig im Dunkel dieſer Erſcheinung. Die kleine Hannelore Lorbeer war ein bild⸗ ſchönes Prinzlein. Von den übrigen Mitwirkenden ſeien noch die Herren Kuppinger und Weig genannt. Der Chor hat eine kurze, aber markant gelöſte Aufgabe; im übrigen iſt der Techniker, ver⸗ treten durch den kundigen Direktor Unruh einer der Hauptmitwirkenden im Spiel. Wahrheit des Muſikaliſchen Je unwirklicher die Bühne bleibt, deſto klarer muß das Muſikaliſche erſcheinen. Es lebt hier in einem eigenartigen Stil der geſchloſſenen Linienfüh⸗ rung auf. Das Orcheſter muſiziert wie nirgends ſonſt bei Pfitzner mit der Deklamation der Bühne, die mit der Muſik zugleich entſtand und deshalb ihren Atem beſitzt, nicht umgekehrt. Dadurch er⸗ gibt ſich die Notwendigkeit, den Geſamtklang zu runden und mit dem Wort auf einzige muſikaliſche Phraſe zu erzeugen. Das iſt dem Leiter Joſeph Roſenſtock durch 5 durch die peinlich genaue, nur dem Werk dienende Art ſeiner Führung ausgezeichnet gelungen. Eine große Mühe der Vorbereitung muß zu dieſer unge⸗ wöhnlich einheitlichen Linie des Muſikaliſchen ge⸗ führt haben. Die Muſiker des Orcheſters verdienen höchſtes Lob für die hervorragende Geſamtleiſtung. Im Muſikaliſchen lag auch die Hauptwirkung des Abends beſchloſſen. Muſik ſeine innere Wahrheit erhält, ſo kann auch nur von ihr die eigentliche Wirkung ausgehen, die nach dem erſten und beſonders nach dem ſetzten Akt⸗ ſchluß deutlich zu verſpüren war. So wuchs der Beifall zu ehrlicher Begeiſterung empor und das vollbeſetzte Haus wollte noch lange nicht von den er⸗ folgreichen und liebevollen Vermittlern des Werks Abſchied nehmen, die immer wieder vor dem Vor⸗ hang erſcheinen mußten. Dr.. Von echter Fraulich⸗ der Bühne eins Wie das Werk erſt durch die 8 4. Seite/ Nummer 580 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 14. Dezember 1931 Zum Tode Johann Gremms Wie wir bereits im heutigen Morgenblatt mit⸗ teilten, iſt Herr Johann Grem m, der Verleger des „Neuen Mannheimer Volksblattes“, geſtern mittag nach kurzem Krankenlager einem Schlaganfall er⸗ legen. Wir haben den ſchaffensfrohen Mann zum letzten Male bei der Eröffnung der Weihnachtsmeſſe geſprochen. Damals hoffte er noch zuverſichtlich, im nächſten Jahre ſeinen 70. Geburtstag zu begehen. Ueber den Lebensgang Johann Gremms iſt folgendes nachzutragen: Am 3. Mai 1862 in Heppen⸗ heim an der Bergſtraße geboren, kam Gremm nach Mannheim in die kaufmänniſche Lehre. Im Jahre 1886 wurde vom Männerverein Zentrum beſchloſſen, in Mannheim eine eigene Zeitung herauszugeben. Die erſte Nummer des„Neuen Mannheimer Volks⸗ blattes“ erſchien im Oktober 1888. Das Blatt mußte aber bald wieder ſein. Erſcheinen einſtellen. Im Jahre 1892 wurde Gremm veraulaßt, mit Herrn Joſef Lorenz den Verlag der Zeitung zu über⸗ nehmen. Zwei Jahre ſpäter ſchied Lorenz aus. Das Unternehmen entwickelte ſich unter Gremms uner⸗ mitdlicher, ſachkundiger und zielbewußter Leitung ſo vaſch, daß bereits im Jahre 1899 die bisherige Ar⸗ beitsſtätte, die frühere Beutelſche Druckerei in J 2, 1, in das jetzige Geſchäftshaus in S 2, 3 verlegt werden mußte. Als die Zeitung im Jahre 1928 ihr 40jäh⸗ riges Beſtehen beging, konnte Gremm mit voller Be⸗ friedigung auf ſeine Lebensarbeit zurückblicken. Es iſt klar, daß der Verſtorbene im katholiſchen Vereinsleben eine führende Rolle ſpielte. So war ex Vorſtands⸗ bezw. Ehrenmitglied des Katholiſchen kaufmänniſchen Vereins„Columbus“, des Katho⸗ liſchen Geſellenvereins Mannheim und des Katho⸗ liſchen Arbeitervereins. An der Gründung dieſer Vereine war er zumteil ſelbſt beteiligt. Ebenſo ge⸗ Hörte er dem Vorſtand der Mannheimer Zentrums⸗ partei und dem Aufſichtsrat der Gewerbebank an. Sein wohltätiger Sinn betätigte ſich viele Jahre in der ſtädtiſchen Armenpflege, in der er als Bezirks⸗ vorſteher ſegensreich wirkte, Die Verdienſte Gremms um die katholiſche Kirche wurden ſchon 1921 durch die Verleihung des päpſtlichen Ordens„Pro ecolesia et pontifice“ anerkannt. 38 Jahre lebte Gremm in glücklichſter Ehe mit ſeiner treubeſorgten Lebensgefährtin Klara geb. Bertſche. Zwei Söhne, Dr. Alfred Gremm und Diplom⸗Kaufmann Viktor Gremm, ſind ſchon länger im väterlichen Geſchäft tätig. Die Nachfolge iſt in⸗ folgedeſſen geſichert. Der älteſte Sohn iſt den Helden⸗ tod fürs Vaterland geſtorben. Mit Gremm ſinkt ein Mitbürger ins Grab, der ſich aus kleinſten Anfängen zu einer hochgeachteten Poſition emporgearbeitet hat. Viel trug dazu auch ſein liebenswürdiges, ſchlichtes Weſen bei, das ihn zu einem beliebten Geſellſchafter machte. Gern erinnern wir uns noch der fröhlichen Stunden, die wir im Kreiſe des Mannheimer Jour⸗ Haliſten⸗ und Schriftſteller⸗Vereins, dem er lange Jahre als Vorſtandsmitglied angehörte, mit ihm verleben durften. Ein arbeitsreiches Leben hat einen raſchen Abſchluß gefunden. N. i. p. Sch. Festnahme eines Wettbetrügers Anfang voriger Woche erſchien in einer Frankfur⸗ ter Gaſtwirtſchaft ein Mann, der ſich als Jockei vom „Elub de France“ ausgab. Im Laufe der Unterhal⸗ kung erzählte er, daß er einen großen Pferdetrans⸗ port von Belgien nach Baſel ausgeführt und auch für einen Rennſtall in Niederrad Pferde geliefert habe. Nebenbei ließ der Jockei durchblicken, daß er gute Tips wiſſe und gern bereit ſei, auch andere Leute Geld verdienen zu laſſen. Um den Gaſtwirt ſicher zu machen, zeigte er ihm einen Ausweis mit Lichtbild, unter dem die Unterſchrift„Charly Sawers“ ſtand. Der Jockei ließ ſich für die Ver⸗ mittlung eines guten Tips 25/ geben. Er wollte damit eine Depeſche nach Frankreich bezahlen. Als der Jockei die Gaſtwirtſchaft verlaſſen hatte, kamen dem Wirt aber Bedenken. Er lief dem Jockei nach und ließ ihn durch die Polizei feſtnehmen. Es ſtellte ſich heraus, daß man es mit einem Be⸗ trüger zu tun hatte, der in vielen Fällen zum Teil recht hohe Beträge durch ſeine Schwindeleien ergaunert hatte. Es handelt ſich um den Jockei Karl Biesgen, deſſen ſtändiger Wohnſitz Düſſel⸗ dorf iſt. B. iſt ſeit September dieſes Jahres in Frankfurt aufgetreten, zum Teil im Sportdreß als Jockel. Er ließ ſich für gute Tips, die er zu ver⸗ mitteln hätte, jeweils Telephongebühren in Höhe von 20 bis 25/ geben. In anderen Fällen erbat er ſich einen Reiſekoſtenvorſchuß zu einer Reiſe nach Paris, um an dem dortigen Rennen teilzunehmen. So erhielt er einmal 200, ein anderes Mal 300 l. Um die Geldgeber ſicher zu machen, erzählte er u.., daß ſein Vater in Belgien einen Rennſtall habe, ſeine Schweſter in Rom mit einem italieniſchen Grafen verheiratet ſei und er von einem Baron aus Paris einen größeren Geldbetrag erwarte. So trieb der Mann ſein Unweſen in Franfurt, Worms, Mainz, Wiesbaden und Mannheim, ſo⸗ weit zur Stunde feſtgeſtellt werden konnte. Mitt. woch wurde der Schwindler, lt.„Wiesbadener Ztg.“, i 15 einer Frankfurter Wirtſchaft überraſcht und ver⸗ aftet. „Bray, Hans, daß du wieder da biſt. wieder ganz geſund?“ „Ja, Herr Lehrer.“ „Seit wann haſt du eigentlich gefehlt?“ „Seit dem Dreißigjährigen Krieg, Herr Lehrer.“ Biſt du * Henriette Brey: Das gelbe Blatt. Novellen. Verlag tanz Borgmeyer, Hildesheim. Das ſprachliche Gewand der ovellen iſt meiſterhaft. Henriette Brey iſt längſt als eine der beſten unter den lebenden Schriftſtellerinnen erkannt und gewürdigt. Ihre Leſergemeinde wird auch gern zu dieſem ihrem neueſten Werſe greifen, das überall Anklang und Freude hervorrufen wird.. ſagen, was ich früher ſchon geſagt habe: röberſuch an den Schwiegereltern Schwurgericht Mannheim Unter ungewöhnlich ſtarkem Andrang von Zu⸗ hörern, hauptſächlich aus Oftersheim und Schwetzin⸗ gen, wurde heute vormittag 9 Uhr unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Bär die 5. Tagung des Schwurgerichts Mannheim mit der Vereidigung der Geſchworenen eröffnet. 24 Zeugen und drei Sach⸗ verſtändige ſind geladen. Im Zeugenzimmer und im Vorraum ſtand eine große Menſchenmenge, der wegen Ueberfüllung des Saales der Eintritt ver⸗ wehrt werden mußte. Angeklagt iſt der am 25. Juni 1896 zu Plankſtadt geborene in Oftersheim wohnhafte und verheiratete Hilfsbetriebsaſſiſtent bei der Eiſenbahnwerkſtätte Schwetzingen, Heinrich Johann Klein, der ſich wegen Mordverſuchs ſeit 18. Auguſt im hieſigen Bezirksgefängnis in Unterſuchungshaft befindet. Er dabei das lebenslängliche Wohnungsrecht und den Nießbrauch verſchreiben laſſen. Im Januar 1931 wurde das Verhältnis mit den Schwiegereltern wieder ſtark getrübt. Als am 16. Auguſt die Ehefrau Eliſabeth Kurz das Mittageſſen kochte und Salz den Speiſen beimiſchte, fiel ihr auf, daß auf dem kochenden Waſſer eine eigenartige grünliche Schaummaſſe entſtand, was ſonſt nicht der Fall war. Nach dem Genuße der Speiſen mußten ſich alle drei übergeben. Neben furchtbaren Schmerzen ſtellten ſich große Schweißtropfen auf der Stirn ein. Der Angeklagte hatte urſprünglich behauptet, daß die Schwiegermutter ſelbſt Speiſen beigemiſcht hat. das Gift den Am Dienstag, dem 15. Dezember nachmittags 5 Uhr im Lichtſpielhaus Alhambra Ein Film vom fahnen Angarland Unter Mitwirkung erſtrangiger ungariſcher Künſtler: Violin-Virtuoſe Miklos rf aus Budapeſt Konzertfängerin Kato Seller aus Budapeſt Einleitender Vortrag von Dr. won Marffy, Direktor des ungariſchen Fremdenverkehrsbüros Einkeitliker Eintrittspreis 60 Pfennig Eintrittskarten nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden Plätze ab heute in der Hauptgeſchäftsſtelle der N M38(Baſſermannhaus) und an der Kaſſe der Alhambra zu haben.— Keine Abendkaſſel wird beſchuldigt, am Nachmittag des 15. Auguſt oder inn der Nacht vom 15. auf den 16. Auguſt in der Küche ſeiner Schwiegereltern, der Eheleute Kur z, im Hauſe Auguſtaſtraße 34 in Oftersheim, dem Kochſalz Arſenik beigemiſcht zu haben. Durch den Genuß der Speiſen, zu denen dieſes Salz am 16. Auguſt verwendet wurde, ſind die Eheleute Georg und Eliſabeth Kurz und deren Nichte Lydia Vobis alsbald unter Ver⸗ giftungserſcheinungen und Erbrechen erkrankt. Klein iſt verdächtig, daß er durch den Zuſatz von Arſenik jedenfalls die Eheleute Kurz aus der Welt ſchaffen wollte, um hierdurch in den Beſitz des Hauſes ſeiner Schwiegereltern und deren Vermögen zu gelangen. Zu Beginn der Verhandlung verwies der Vor⸗ ſitzende den Angeklagten auf die gegen ihn vorlie⸗ genden vielen Verdachtsgründe und erſuchte ihn, die Wahrheit zu geſtehen und ein Geſtändnis ab⸗ zulegen. Angeklagter: Ich kann auch heute nur das Ich habe die Tat nicht begangen! Vorſitzender zu Klein: Alles ſpricht aber dafür, daß Sie der Täter ſind. Wiſſen Sie, wer die Tat begangen hat? Angeklagter: Ich weiß es nicht. Die Vernehmung des Angeklagten ergab, daß ziemlich viel ü Meinungsverſchiedenheiten und Streitigkeiten zwiſchen den beiderſeitigen Eheleuten Klein und Kurz vorgekommen ſind und infolgedeſſen der zuerſt gemeinſam geführte Haushalt aufgelöſt worden iſt. Der Angeklagte iſt verſchiedentlich klagbar gegen die Eheleute Kurz vorgegangen. Er hatte aber dabei kein Glück. Einmal zeigte er ſeine Schwiegermutter wegen des Diebſtahls von Bier⸗ und Mineralwaſſer⸗ flaſchen und das anderemal ſeinen Schwiergervater wegen Blutſchande an. Beide Verfahren aber mußten wegen Beweismangels niedergeſchlagen werden. Da⸗ gegen wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte ſelbſt ver⸗ ſchiedentlich vor beſtraft iſt. Während aus vielen vor Gericht ſtehenden Perſonen oft kein Wort heraus⸗ zubringen iſt, redet der Angeklagte faſt zwei Stun⸗ den lang in überſtürzender monotoner Art, ohne daß er aber von ſeiner Unſchuld jemand überzeugen konnte. Seinen Darlegungen iſt zu entnehmen, daß er bei allen ſeinen Handlungen nahezu immer im Recht geweſen ſein will. Im Mai 1928 haben ſich die Eheleute Klein eini⸗ germaßen wieder ausgeſöhnt und in Oftersheim das Haus Auguſtaſtraße 34 erworben. Die Schwieger⸗ Bei der Vernehmung des Angeklagten ſtellte ſich heraus, daß er einen Nachſchlüſſel für die Küche der Eheleute Kurz und auch Gummihan d⸗ ſchuhe beſaß, um evtl. ein Fingerabdruckverfahren zu vereiteln. Klein iſt auch dringend verdächtig, mit einem elektriſchen Draht einen Tötungs ver ⸗ ſuch an der Lydia Vobis verübt zu haben. Die nahezu zweiſtündige Vernehmung des Ange⸗ klagten hinterließ den Eindruck, daß Klein ein un⸗ verträglicher, rechthaberiſcher und ſtreitſüchtiger Menſch iſt, mit dem niemand in Frieden leben kann. Dieſer Eindruck wurde noch verſchärft durch die den Angeklagten ſehr ſtark belaſtenden Ausſagen des Zeugen Klein. Die Zeugin, Frau Eliſabeth Kurz, die Schwiegermutter von Klein, ſagte aus, daß dieſer namentlich mit der Lydia Vobis, einer Enkelin ihrer Schweſter ſtets Streit gehabt hat. Acht Tage vor der Vergiftung ſei Klein ausnehmenh freundlich zu ihr geweſen, ſodaß ſie zu ihrem Mann äußerte: Der Rote(Klein hat rote Haare) iſt aber gegenwärtig ſo freundlich. Nach dem Genuß der Speiſen habe ſie geglaubt, ſterben zu müſſen. Sie habe ſogleich zum Arzt geſchickt. Feinde habe ſie keine im Ort; der Feind wohnte im Hauſe. Niemals habe ſie Selbſtmordabſichten gehabt. Die 17 Jahre alte Lydia Vobis erzählt, daß Klein ſie zweimal geſchlagen hat und ſie nie leiden konnte. Wiederholt habe er Drohungen gegen Frau Kurz ausgeſtoßen. Die Verhandlung geht weiter. ch. Die Todesopfer des Schluchſeewerkes * Schluchſee, 12. Dez. An der Einmündſtelle der neuen Hochſtraße in die alte St. Blaſierſtraße ſteht ein ſchlichtes Erinnerungsmal für die während des Baues tödlich Verunglückten. Die Zahl der Todes⸗ opfer, die der Bau des Schluchſeewerkes forderte, beträgt nach den Veröffentlichungen der maßgebenden Stelle nicht ganz zwanzig. Der größte Teil der Unglücksfälle betrifft die Notſtandsarbeiter. Unverhältnismäßig gering iſt die Zahl der Todes⸗ opfer, die die ſchwierige Arbeit der Stollendurch⸗ führung durch die Firma Dyckerkoff und Widmann forderte. Die Zahl von zwei Todesfällen liegt weit unter dem Durchſchnittsſatz des ſogen. Unfallriſikos. Auch die Arbeitsgemeinſchaft Schluchſeeſperre zu der ſich mehrere Firmen im oberen Bauabſchnitt vereinigt hatten, denen die Erſtellung der Hochſtraße und vor allem der Staumauer übertragen war, hatte nur vier Tote zu beklagen. Die Vorſorge der Baufirmen iſt durchaus anzuerkennen, denn die Arbeit mußte an ſteilen Bergabhängen, wo ſtändig der Steinſchlag drohte, wo die Leute angeſeilt werden mußten, eltern haben ihnen dazu 5000 Mark gegeben und ſich! ausgeführt werden. i Atikah⸗ Zigaretten. Aus Baden Totgefahren ler. Heidelberg, 14. Dez.(Eig. Ber.) Der Straßen, bahnſchaffner Kranz war geſtern abend in der Berg⸗ heimerſtraße hinter einem haltenden Straßenbahn⸗ vagen vorgekommen und wurde im gleichen Augen⸗ blick von einem aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ menden, falſch überholenden Perſonenkraftwagen zu Boden geſchleudert und überfahren. Der Ver⸗ unglückte wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht, wo er jedoch eine Stunde ſpäter ſeinen Verletzungen er⸗ lag. Außer Schädelbrüchen hatte er eine Reihe von Rippenbrüchen und anſcheinend auch innere Verlet⸗ zungen davongetragen. Die Schuldfrage iſt noch nicht völlig geklärt. Der Verunglückte war erſt 28 Jahre alt und hinterläßt Frau und ein Kind. Arbeitsbeſchaffung durch Bodenmelioration W. Dielheim(Kreis Heidelberg), 10. Dez. Im Bür⸗ gerſaal des Rathauſes fand eine gut beſuchte Land⸗ wirtſchaftliche Verſammlung ſtatt, in der Kreisland⸗ wirtſchaftslehrer Kirchgäßner und Diplomlandwirt Salm⸗Karlsruhe über das Ergebnis der auf der hie⸗ ſigen Gemarkung durchgeführten Bodenunterſuchun⸗ gen ſprachen. Um eine Beſſerung des Wieſengeländes herbeizuführen, wird in den Breitwieſen eine Graben⸗ regulierung und Entwäſſerung durchgeführt. Durch dieſe von der Gemeinde finanzierte Arbeiten ſoll den Ausgeſteuerten der hieſigen Gemeinde im Weihnachts⸗ monat einige Verdienſtmöglichkeit geboten werden. Von den 70 Ausgeſteuerten wird die Hälfte etwa zwei Wochen lang zu einem Stundenlohn von 4550 Pfg. beſchäftigt. Die andere Hälfte der Ausgeſteuerten fin⸗ det durch die Aufbereitung des Holzes im Gemeinde⸗ wald Verdienſt. Antounfall * Höpfingen(Amt Buchen), 14. Dez. Der hieſige Holzhändler Johann Gehrig verunglückte mit ſei⸗ nem Auto bei Miltenberg a. M. und erlitt einen Schädelbruch und einen Oberarmbruch und Ver⸗ letzungen im Geſicht. Er wurde in bedenklichem Zu⸗ ſtande ins Miltenberger Krankenhaus gebracht. Sein Sohn Rudolf als Lenker des Wagens kam mit heiler Haut davon. Ergebnisloſe Zwangsverſteigerung * Dinglingen, 13. Dez. Am Freitag ſollte auf dem hieſigen Rathaus die Zwangsverſteigerung der Lie⸗ genſchaften des Fabrikanten Hermann Honnef in Dinglingen und der Firma Honnef⸗Werke AG. Ding⸗ lingen ſtattfinden. Es hatten ſich zahlreiche Liebhaber eingefunden. Etwa 50 Objekte, darunter die großen Werkgebäude, die Fliegerkaſerne u. a. waren aus⸗ geboten. In keinem erfolgte der Zuſchlag, da die Ge⸗ bote weit unter den in der Notverordnung vorge⸗ ſchriebenen Höhe des Wertes lagen. Dem Antrag der Gläubiger auf einſtweilige Einſtellung des Voll⸗ ſtreckungsverfahrens wurde daher entſprochen. * Weinheim, 13. Dez. Der Männer⸗Geſaug⸗ Verein„Eintracht“ hielt geſtern abend mit einem ſehr reichhaltigen Feſtprogramm in der Müllheimer Feſt⸗ halle ſeine diesjährige Weihnachtsfeier ab. Im Ver⸗ laufe des Abends überreichte der Vorſitzende Wetzel den beiden Mitgliedern Joſef Zimmermann und Fritz Reinig für 25jährige aktive Mitgliedſchoſt im Namen des Geſamtvorſtandes je ein Diplom, das die Ernennung zum Ehrenmitglied enthält. Außer⸗ dem übergab er den beiden Sängern namens des Gauvorſ. Bauer⸗Seckenheim je eine Ehrennadel des Bad. Sängerbundes. Reinig dankte und gelobte weitere unverbrüchliche Treue zum deutſchen Liede. Aus der Pfalz Ehrenmal für die Landwirtſchaftsſchule * Frankenthal, 13 Dez. In einer in Freinsheim abgehaltenen Sitzung der Vorſtandſchaft, des Aus⸗ ſchuſſes und des Ehrenmalausſchuſſes des Vereins ehemaliger Landwirtſchaftsſchüler Frankenthal wurde endgültig Beſchluß gefaßt, für die 67 gefallenen Schulbeſucher ein Ehrenmal zu errichten. Mit der Ausführung wurde Bildhauer Perron ⸗Franken⸗ thal beauftragt. Die Aalſeuche * Speyer, 14. Dez. Wie uns der Kreisfiſchereirar der Pfalz mitteilt, beſteht begründete Sorge, daß die in einigen Seitengewäſſern des Rheines oberhalb der Pfalz aufgetretene Aal⸗Seuche auch zu uns über⸗ greift. Die Folgen für unſere pfälziſchen Rhein⸗ fiſchereien wären kaum abzuſehen, ſteckt doch allein in den pfälziſchen Aalkuttern ein Kapital von mehr als einer Viertelmillion Mark. Alle Pächter von Fiſchwaſſern am Rhein werden deshalb erſucht, ihre Waſſer auf abſterbende Aale durchzuſuchen und die toten Fiſche nach Möglichkeit dem Waſſer zu ent⸗ nehmen, mit Kalk zu übergießen und zu vergraben, Beſonders gefährdet ſind irgendwie verunreinigte Waſſer, oder ſolche, die eine Durchſpülung haben. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß der Genuß der erkrankten Aale für den Menſchen nicht gefährlich iſt. Beim Auftreten der Seuche iſt der Kreisfiſcherei⸗ rat ſofort zu verſtändigen. Chefredakteur: Kurt Fiſchet Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner: Feutleton. Dr. Stefan Kayſer Kommunakpolftik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kir cher Sport und Bermiſchtes: Willy Müller: Handelsteil: Kur: 19 9 Anzeigen und geſchäftliche Mitteflungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— e Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim N 1. 48 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückvorts Eine Anregung zum bevorſtehenden Weihnachtsfeſt „Herrn X. möchte ich zum Feſt eine kleine Aufmerk⸗ ſomkett zuteil werden laſſen.“—„Meiner Schweſter oder meinem Bruder möchte ich zur Abrundung meiner Wei nachtsgabe noch eine Kleinigkeit ſchenken, die nicht zuniel koſten ſoll, dabei aber durch ihren anerkonnten Wert nicht „billig“ wirkt. Ich weiß aber nicht, was ich wählen ſoll. Wle oft hört man ſolche und ähnliche Erwägungen. Eine Gabe, die jeder gern und mit gufrichtigem Danke akzeptiert und bei welcher Sie nie befürchten müſſen, d der Bedachte nichts damit anzufongen weiß, ſind gute Ziga⸗ retten. Wenn Sie etwas ganz Beſonderes tun wollen, geben Sie Atikoh⸗Zigaretten. Mit der Wahl dieſer Marke können Sie niemals fehlgehen. Sie iſt Deutſchlands meiſt⸗ gerauchte 6 Pfg. Zigarette ohne Munoſtück, eine Tatſoche, die Ihnen garantiert, daß Sie, ſelbſt wenn Sie von retten wichts verſtehen ſollten, keinen Fehlgriff tun, Für den vorgeſehenen Zweck eignet ſich vor allem die flache, gebogene 50⸗Stück⸗Blechpackung, deren äſthetiſcheß und ſtilvolles Aeußere dem qusglitativ hochſtehenden Inha einen würdigen Rahmen gibt. Alſo merken Sie 8 iga. Abe 2 Dim: Der L. ende in 2 geben der Borbereit Angeles Hände wa ihre Spor ben der und Süd fellvertre Ständige Tagung b tommende lehrer We ondere K ichen M Das L gemeldet, 9 Jul! chen Ma und am getreten. Die D nur an „ ul over f neiſterſche Der D aͤgeſchloſſ nicht feſt . 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Das Olympiſche Werbefeſt findet, wie bereits gemeldet, am 4. und 5. Juli in Berlin ſtatt. Am ull wird in Bremen vor der Abreiſe der deut⸗ hen Mannſchaft noch ein Abſchiedsſportfeſt durchgeführt und am folgenden Tage die Ueberfahrt nach Amerika an⸗ getreten. Die Deutſchen Meiſterſchaften werden diesmal zur an einem Tage durchgeführt und zwar finden am 1 ult die Titelkämpfe der Männer in Han⸗ over ſtatt, während der Austragungsort der Frauen⸗ nelſterſchaften noch nicht ſeſtſteht. Der D. S. B. hat 1932 nur z wei algeſchloſſen, während die Begegnung mit Amerika noch nicht feſtſteht. Beide Ländertreffen finden am 10. oder 1. September auf deutſchem Boden ſtatt und zwar gegen ie Schweiz in Weimar und gegen Frankreich in einer ſüd⸗ heutſchen Stadt. Der einzige Länderkampf gegen Oeſterreich kömmt am 28. Auguſt auf deutſchem Boden zum Austrag. Das Endſpiel um die Deutſche Handballmeiſterſchaft zwi⸗ hen dem Titelträger der D. T. und D. S. B. findet am 1. Juni ſtatt. Deutſche Leichtathletit⸗Termine 1932 Unter Berückſichtigung der Standardtermine der Deut⸗ ſhen Turnerſchaft ſteht die Terminliſte der Deutſchen Sport⸗ kehörde für Leichtathletik für das Jahr 1992 wie folgt aus: März: 13. Endſpiel um den Handhollpokal der DSB. April: 10. Verbands⸗Waldlaufmeiſterſchaften; 17. Kreis⸗ guppenſpiele der Dr; 24. Vorrunde zur Handbollmeiſter⸗ ſchaft(Männer); 24. Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft in Darmſtad t. a Mai: 1. Vorrunde zur Handballmeiſterſchaft der;: „Vorrunde zur Handballmeiſterſchaft der DSB(Frauen); „ gwiſchenrunde zur Hondballmeiſterſchaft der DSB(Män⸗ tet]: 8. Erſte Zwiſchenrunde zur Handhallmeiſterſchaft der . Zwiſchenrunde zur Handballmeiſterſchaft der DSB Frauen); 22. Vorſchlußrunde zur Harcballmeiſterſchaft der e(Männer); 22. Zweite Zwiſchenrunde zur Handöball⸗ neiſterſchaft der DT. Juni:.—5. Werbefeſt des Olympiſchen Ausſchuſſes in Ferltn; 5. Kreis⸗, Gau⸗ und Bezirksmeiſterſchaften der De, 5. Endspiele der Handballmeiſterſchaften der DSB und der D; 19. Deutſche Handballmeiſterſchaft; 19. Meiſter⸗ ſhaften der Landesverbände der DSB; 26. Vierverbände⸗ lampf in Sttodeutſchland. i Juli: 3. Deutſche Leichtathletikmeiſterſchaften(Männer) V Honnover; 3. Deutſche Frauenmeiſterſchafſten; 8. Ab⸗ ſhiebsſportfeſt der Olympiamannſchaft in Bremen; 9. Aus⸗ Länderkämpfe tilſe der deutſchen Mannſchaft nach Los Angeles. August: 27 28. Deutſche Schlag⸗ und Fauſtballmeiſter⸗ kaften; 28. Handballkampf Deutſchland— eſterreich. September: 10. oder 17. Leichtathletik⸗Länderkämpfe Neltſchland— Frankreich in Süddeutſchland und Deutſch⸗ land— Schweiz in Weimar. 0 Oktober: 2. Deutſche Meiſterſchaft im 50⸗Km.⸗Gehen in Berlin; 9. Querfeldeinläufe. Hellas Magdeburg wieder Waſſerballmeiſſer ellas Magdeburg holte ſich am Sonntag in Feklin zum 7. Male den Titel eines Deutſchen Waſſer⸗ Die Hellenen ſieg⸗ en im zweiten Spiel 513(:2) und im Gefamtergebnis kit ger, nachdem das erſte Treffen:4 ausgegangen war. Das Spiel wurde ziemlich hart durchgeführt, ſo daß zeit⸗ heilig vier Spieler vom Schiedsrichter herausgeſtellt waren. Partenkirchen, 1 3 Der Kraftfahrſport lebt! ADAc-Hauptſportverſammlung Echter Sportgeiſt ſprach aus der Hauptſporttagung des ADAC. Sie wurde im Berliner Vereinshaus des Vereins Deutſcher Ingenieure in ſportlichem Schnelltempo abge⸗ wickelt. Es gab keine Verſtimmungen. Die Adaciſten ſind. allen Schwerniſſen der Zeit zum Trotz, voll ſieghafter Zuverſicht! Und wenn auch nur 10 v. H. des ADAC.⸗Mit⸗ gliederbeitrages zur Pflege des Kraftfahrſports verwendet werden„ſo iſt das doch eine ſtattliche Summe, denn ſchon vor Jahresſchluß haben bis fetzt über 90 000 Adaeiſten ihre Mitgliederbeiträge von 20 und 30/ für 1932 bezahlt. Wirtſchaftlichen, techniſchen und juriſtiſchen und turiſtiſchen Belangen wird der ADAC. künftig noch ſtärker dienen als bisher. 1932 wird das Jahr der Wiedergeburt der ſchönen ſport⸗ lichen und ſchon ſportklaſſiſch gewordenen Reichsfahrt ſein. Die ADAC.⸗Reichsfahrt 1932 ſoll in 12 Fahrtagen ihre Teilnehmer durchs ganze deutſche Vaterland führen, von München über Stuttgart—Freiburg— Karlsruhe Mannheim durch die Pfalz ins Saargebiet, dann wieder durch Rheinheſſen nach Frankfurt und Gießen, weiter über Köln nach Bremen, Hamburg und Flensburg, durch Lübäack, Roſtock, Stettin, Danzig nach Königsberg i. Pr., dann wieder ſüdlich über Allenſtein durch den Korridor auf der Strecke Straßburg i. Weſtpr.—-Thorn—Bromberg— Schneide⸗ mühl, dann nach Berlin, und wieder abwärts über Cott⸗ bus nach Breslau—Gleiwitz—Neiße. Ab Oberſchleſien wird die Strecke über Görlitz Dresden Leipzig Halle gefah⸗ ren werden. Ziel der Reichsfahrt 1932 iſt Nürnberg. Für 1932 ſind beim ADAC. ⸗Hauptſportausſchuß bisher 82 genehmigungspflichtige Veranſtaltungen angemeldet worden. Saiſoneröffnung bildet die Winterfahrt Garmiſch⸗ Gemeinſchaftsveranſtaltung mit dem Bay⸗ riſchen AC., die diesmal durch ihre großen Sternfahrten um den Europapokal und um den Deutſchlandpokal be⸗ ſondere und internationale Bedeutung erhalten wird. Ge⸗ legentlich der Winterfahrt wird im Werdenfelſer Land auch ein Sonderwettbewerb„Winterfahrbarkeitswett⸗ bewerb“ zum Austrag gelangen. Auslandsfahrten werden 1992 nicht zur Durchführung gelangen. Anſtelle der Motorrad⸗Länderfahrt iſt Wiederholung der 144⸗Stunden⸗ fahrt auf dem Nürburgring, diesmal offen für Kraftwagen und Krafträder, geplant. Die in den letzten Jahren mit ſtets wachſendem Erfolg durchgeführte Oſtpreußenfahrt wird wiederholt werden, ebenſo die deutſche Schwerſtprüfung für Krafträder, die AD AC⸗g⸗Tagefahrt f. Krafträder im Harz. Um den„Preis des Nürburgrings“ wird im Sommer ein großes Wagen⸗ und Motorradrennen auf dem Nürburg⸗ ring zur Durchführung gelangen. Für den 22. Maj iſt Wiederholung des großen Avusrennens für Rennwagen auf der Avus bei Berlin geplant. Im Herbſt ſoll auf der Avus Motorradgroßkampftag ſtattfinden. Das internatio⸗ nale Rennen um den Bergrekord auf der Schauinsland⸗ ſtrecke bei Freiburg i. B. und das 10. Schleizer Dreieck⸗ rennen werden das Sportprogramm 1932 vervollſtändigen. An Motorbootregatten wird der ADAC. Ende Mai ſeine Frühjahrsregatta und Ende September die Herbſtregatta, beide auf dem Templiner See bei Potsdam, zur Durchfüh⸗ rung bringen. Dem Tourenſport wird eine großangelegte Veranſtaltung des Geſamtklubs anläßlich des Goethe⸗ Gedenkjahres nach Weimar und eine Deutſche Touren⸗ fahrt für Wagen und Räder Rechnung tragen. Die Neuwahlen im Hauptſporkausſchuß ergaben reſtlos Wiederwahl der bewährten Organiſatoren unter Leitung des Sportpräſidenten Ewald Kroth. Das bisher an 68 Fahrer verliehene goldene AD AC.⸗Sportabzeichen wird nunmehr weiteren 15 Fahrern verliehen, die in Wagen⸗ oder Kraftradrennen über 100 Gutpunkte für den Sportabzeichenwettbewerb erreichen konnten. Das ſind: Kurt Friedrich(Chemnitz), Freiherr von König⸗Fachſen⸗ feld(Stuttgart), Binder⸗Saam(Berlin), Albin Richter (Leipzig), Franz Seeles(Berlin), Paul Biſchoff(Hanno⸗ ver), Friedrich(Berlin), C. W. Andreae(Frankfurt), Heinrich Koch(Gleiwitz), Otto Ley(Nürnberg), Adolf Ro⸗ 65 8 8 Copheignt 1929 b W. Köfler, Minden 1 „Ich werde das Blockhäuschen beſetzen.“ „Und wer geht mit?“ „Pogoslawſki— Töz— Bernöckel— und dann cher Michelau und zwei von van Heuſens MG. Schützen—“ Lutz war gerade erſt richtig aufgewacht. Er hatte kaumlos tief, ganz in ſchwarze Bewußtloſigkeit ver⸗ ſunken, geſchlafen. „Ja— was iſt denn draußen los—?“ „Die gaſen ſeit 4 Uhr morgens die Stellung ein.“ „In der wir geſtern ſo ſchön ſpazieren gingen?“ Heut kannſte verſchütt gehen darin—“ os— raus Lutz Leicht geſagt raus— Herr Leutnant—“ Lutz kroch die Stufen empor. Hob die Zeltbahn. Verflucht— gleich die ganze Freſſe voll Staub und Eleine— ſchrie er. Da pauſterte das Feuer. Er ſprang heraus. Ja ud war der Graben? Hier ſtand doch geſtern, ſchön nit Sandſäcken und Balken verſteift, eine zwei Meter Wee im Radius ſich vorbiegende Schulterwehr? Es rollte heran— Lutz ſprang fort— in einen dichter— da landete ſchon das ſchwere Ding mit Meſemkrach— da— ſchon das nächſte— Er lief quer durchs Trichterfeld. Auf die Höhe zu, die manchmal aus dem Staub und Pulver⸗ kampf ſich hob. Dort in der Talſenke lag van Heuſen. Nun wird es dich doch haſchen— Carola— wie weit alles— Er kam in eine der die Front entlang taſtenden kangteneinſchlagslinien hinein verkroch ſich. Mutenlang? Eine Viertelſtunde? Raum und Zeit erwehten— das Ich zerſtob——— in einen Trich⸗ er—— dann lief er wieder— warf ſich hin— un⸗ ler den rollenden, zwiſchen den explodierenden Ge⸗ chen— endlich ſah er Stahlhelme aus Löchern ſich nähen— ein Geſicht— ja, das war einer von van 5 eſens Maſchinengewehrſchützen= 1 „Vo iſt der Leutnant?“ „Da rechts war er geſtern abend—“ „Hoffentlich iſt er noch da „Weiß ich— Lutz kroch nach rechts den zwiſchen Trichtern not⸗ dürftig ausgeſchippten Graben entlang. „Na, Lindolf— was wollen Sie?“ Ach, da ſaß ja van Heuſen im Erdloch. Er wäre beinahe vorbeigekrochen. „Ich ſoll Michelau und zwei tüchtige Leute mit einem großen Maſchinengewehr erbitten. Bataillons⸗ befehl. Ein Blockhaus ſoll beſetzt werden.“ „Wer führt?“ „Tislar.“ „Ah— gut— na, wie ſchaut's?— He, Zilian, lau⸗ fen Sie zu Michelau, und Tobien und— ja, wen neh⸗ men wir noch?— alles ziemlich abgekämpft— ſagen wir: Müller II, der mit der Brille— die ſollen mit einem großen MG. zu mir kommen— na, wie ſchaut's, Lindolf—? Unſer Hauptmann iſt tot— Bei der Neunten— da geht es überhaupt weiter heiß her — die Franzoſen verſuchen durch das Amſelwäldchen vorzubrechen— Wir geben ihnen aber dauernd Zun⸗ der in die Flanke—“ Auch jetzt tackten zwei Maſchinengewehre. Michelau, Torbien und Müller II krochen, Ma⸗ ſchinengewehrteile auf dem Buckel, heran. „Wo ſoll denn das hingehen?“ fragte Michelau. „Is ja wurſcht— ſagte Tobien.„Triffts, ſo briffts“.. „Mein' ich auch. Auf Wiederſehn, Jungs. Machts Ut.“ 5„Auf Wiederſehn, Leutnant.“ Das zweite Bataillon war nach dem Sturm zu⸗ rückgezogen worden, um für überraſchende Angriffe von Höhe 304 bereit zu ſein. Reſerven waren nicht vorhanden. Das Blockhaus, das Tislar mit den ſechs Mann in der Abenddämmerung beſetzte, lag in eine Sand⸗ kule eingelaſſen, nur das mit einer meterhohen Sand⸗ decke verkleidete Dach ragte ein wenig über das Ni⸗ veau des übrigen Geländes. Es war von den Fran⸗ zoſen Hals über Kopf geräumt worden, nur ein Un⸗ teroffizier und drei oder vier Mann vom 1. Bataillon ſenberger(Stuttgart), Albert Schneider(Düſſeldorf), Hell⸗ muth Römer(Liegnitz), Max Polſter(Spandau). Die techniſche Verſuchs abteilung des ADA. ſetzt ihre wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Nachprüfungen neuer Fahrzeugtypen zielbewußt fort. Während einige Fahrzeugtypen zu Beanſtandungen Anlaß boten, ergab, wie Dipl.⸗Ing. Filſer auf der Hauptverſammlung bekannt⸗ gab, die Prüfung des neuen Mercedes⸗Schwingachswagens, Typ 170, ein überragend günſtiges Geſamtbild. Stadtrat Filſer hielt ſodann einen intereſſanten Vortrag über die 30⸗Tagefahrt auf dem Nürburgring. Abſchluß der Sporttagung bildete Vortrag und Film⸗ vorführung von Wolfgang von Gronau über ſeinen Amerika⸗ und Grönlandflug, der ſchöne Tonfilm„Der gläſerne Motor“, der überzeugend die Vorteile der Hoch⸗ verdichtung und des Benzin⸗Benzolgemiſchs als leiſtungs⸗ fähigſten und damit preiswürdigſten Brennſtoffs nachwetſt und eine Zuſammenſtellung intereſſanter ſportlicher Film⸗ aufnahmen aus Europa und Amerika. S. D. Der deulſche Fußballbund verleihl eine neue Auszeichnung Ehrenplakette des D. F.., die Sportvereinen verliehen werden ſoll, die ſich beſondere Verdienſte um die Förderung des Fuß⸗ ballſpieles erwerben. Jerentväros F. C. Budapeſt in Mannheim Das Gaſtſpiel des Ferenevaros FC. Budapeſt gegen die Kombination Spy Waldhof und VfR Mannheim gelangt am 2. Weihnachtsſeiertag im Stadion zu Mann⸗ heim zum Austrag. Nach der Hungaria(MT) und der Vienna Wien wird ſich alſo wieder eine ungariſche Mann⸗ ſchaft zeigen. Die ungariſchen Gäſte repräſentieren beſte europäi⸗ ſche Fuß ballklaſſe. Vor Einführung des Profi⸗ tums neunmaliger, dann zweimal Titelinhaber dex un⸗ gariſchen Meiſterſchaft, eroberten ſich die Franzenſtädter 1928/29 den Mitropaeup gegen Admira und Rapid Wien, Slavia und Sparta Prag. Bei der Umſtellung auf das Profiverhältnis wurde der Name des Vereins von Ferenc⸗ varos Torna⸗Club in Ferencvaros FC Budapeſt geändert. 1931 an zweiter Stelle hinter Uypeſt, gingen die Gäſte mit Uypeſt zum zweiten Mal nach Südamerika, wo ſie auf⸗ ſehenerregende Erfolge einheimſten. In der Herbſtrunde ſtehen ſie jetzt vor der Hungaria und Uõòpeſt weit an erſter 5 142 1 Nr. 380 l Stelle. Neben den Erfolgen in Ueberſee ſtehen ebenſo aus⸗ gezeichnete Tournee⸗Ergebniſſe aus Spanien, Itallen, Aegypten, Jugoflawten u. a. Es iſt alſo keine Ueberraſchung, wenn die Kräfte des Fereneväros immer herangezogen wurden, Ungarns Fuß⸗ ball gegen das Ausland zu vertreten. In den Länder⸗ kämpfen 1931, gegen Tſchechoſlowakeli, Oeſterreich, Schwe⸗ den, Italien finden wir die Namen aus den Reihen des FF C. So ſpielten in dieſen Treffen Saroſy, Lazar, Turay, Lyka und Kronenberger. Als ein Spieler beſonderen Ran⸗ ges wird der Mittelläufer Saroſy genannt, ein knapp W jähriger. Ebenſo berühmt iſt der Mittelſtürmer Turay, ſtand in dem:2 Spiel gegen Oeſterreich. Weiterhin ſind hervorragende Kräfte: der rechte Flügel Takaes 2⸗Tänzer. Takacs 2 erzielte in der ſoeben beendeten Herbſtrunde von 55 Toren allein 25. Tänzer gilt als beſter rechter Flügel⸗ ſtürmer Ungarns, was von Fußballführern wie Dr. Fodor und Dr. Goldberger erſt dieſer Tage beſtätigt wurde. Im Tor der Gäſte ſteht der Internationale Amſel. Bernlöhr ſchlägt Zigan Mannheimer FC. 08 unterliegt dem Pol. Spy. Stuttgart:9 Der Mannſchaftskampf des Pol. Spy. Stutgart gegen die Boxabtetlung des Mannheimer FC 08 erhielt dadurch eine beſondere Zugkraft, daß der! deutſche Mittelgewichts⸗ meiſter Bernlöhr⸗ Stuttgart in einem Revanchetrefſen über ſechs Runden gegen den franzöſiſchen Charspion Zigan⸗Paris in den Ring ſtieg. Nach Ablauf der Run⸗ den wurde der Sieg dem Deutſchen zugeſprochen, womit dem Gaſte kraſſes Unrecht getan wurde. Zigan erwies ſich über die geſamten Runden als zumindeſtens ebenbürtiger Gegner Bernlöhrs und er war es zumeiſt, der die Kampf⸗ handlungen diktierte. Der Stuttgarter ließ fegliches Temperament vermiſſen und ſchien noch unter den Nach⸗ wirkungen der Irlandreiſe zu leiden. Er mußte ſich ſtän dig den von Zigan bevorzugten Halbdiſtanz⸗ und Nahkampf aufdrängen laſſen, wo der Pariſer durch feine ſchnellen beidhändigen Treffer beſonders in den erſten vier Runden einen knappen Punktvorſprung ſammelte. Als Bernlöhr in der letzten Runde verſuchte, das Tempo zu forcieren, wurde er von dem Franzoſen abgebremſt. Ein Unentſchie⸗ den wäre daher für die Letſtung des Stuttgarters noch ſchmeichelhaft geweſen. mit einem knappen Siege der ſichtlich Den eindrucksvollſten Heinrich und Der Klubkampf endigte Stuttgarter. Die Gäſte hatten in einigen Fällen kein Glück bei den Punktrichtern. Kampf lieferten ſich die Mittelgewichtler Thielmann. Voxrgroßkämpfe in Neuſtadt Bf Mannheim kann gegen Vfè Neuſtadt nur ein Unentſchieden:5 erzielen.— Köhler⸗VfR der beſte Techniker Zu dieſer in großzügiger Weiſe aufgezogenen Boxver⸗ anſtaltung hatten ſich am Samstag abend wiederum 400 Zuſchauer eingefunden, ein Zeichen der ſtändig wachſenden Popularität des Boxſports in Neuſtadt. Nach den teil⸗ weiſe in recht überzeugender Weiſe gewonnenen Klub⸗ kämpfen der letzten Zeit, hatte nun die Boxabteilung des Vfs Neuſtadt zu dieſem Borxabend VfR Mann ⸗ heim verpflichtet, der als der bisher ſtärkſte Gegner an⸗ geſprochen werden muß. Leider kam dieſer Mannſchafts⸗ kampf nur in fünf Gewichtsklaſſen zur Austragung, wobei man bei den Mannheimern zudem noch Leute wie Maler, Lennert und Stolz vermißte, ſodaß alſo nicht von einer erſten Kampfmannſchaft der Gäſte geſprochen werden kann, Neuſtadt in ſtärkſter Beſetzung kam durch Siege des Leicht⸗ gewichtlers Hollſtein und Hähn zu vier Punkten, während auf Mannheimer Seite Walter und Köhler den Ausgleich erzwingen konnten. Das Schwergewichtstreffen endete mit einem gerechten Unentſchieden, womit das Endergebnis :5 hergeſtellt war, was für die funge Neuſtadter Box⸗ abteilung immerhin einen Achtungserfolg darſtellt. Als beſter und techniſch hervorragender Kampf muß der des Weltergewichtlers Köhle r⸗BfR angeſprochen werden, der dem kampferprobten Neuſtadter Heim eine wirkliche Box⸗ lektion erteilte. lagen in der Nähe mit Kopf⸗ und Bauchſchüſſen— ſie fanden noch zehn Weißbrote, eine Buddel Wein, zwei Dauerwürſte und ein hingeworfenes Kartenſpiel— daß der Angriff der Diviſton ſo weit vorſtoßen würde, hätten ſie nicht gedacht— auch eine Karte fand Tis⸗ lar. Er ſah nach: die deutſche Stellung vor dem Sturm war genau eingezeichnet—. Auch die Re⸗ gimentsnummer 313. Das Feuer der Fortgeſchütze tobte nicht in un⸗ mittelbarer Nähe um das Blockhaus. Sicher hofften die Franzoſen, es bald zurück zu erobern und wollten ſich dieſe Poſition nicht zerſtören. Bernöckel und Töz krochen auf das Dach, zu dem eine Leiter emporführte. „Menſch— da drüben, ſiehſt du die Baracke?“ „Da an der Straße—?“ „Ja— die Straße da— kaum eineinhalb Kilo⸗ meter weit— die habe ich mit ausgebeſſert—“ „War dir geſund— du Hund—“ „Und da die Baracke— das war unſer Gefan⸗ genenlager—“ „Rüberſpucken kann man— „Und dort die Wälle— das iſt das Fort— Man ſteht das Aufblitzen der Geſchütze— Warum ſchießen unſre Batterien die nicht einfach zuſammen?“ „Die haben ſich ausgepumpt mit dem großen Trommelfeuer— nun haben wir den Salat— Es reicht halt immer nicht ganz—“ „Na— noch ſo ein Stoß und wir ſind in Verdun— das war von dem Gefangenenlager 10 Kilometer.“ „Da wir jedes Jahr nur einen Kilometer vor⸗ kommen, ſo wie geſtern, ſo dauert der Krieg noch zehn Jahre. Und wenn wir Verdun haben, da ziehen ſie eben wieder wo anders hin— und dann haben wir wieder nichts— was mag bloß Pechtler machen— 2 Ob er im Lazarett jemand findet, der mit ihm Skat driſcht? Du hätteſt geſtern den Caro⸗Buben nicht ausſpielen ſollen. Erſt mußte Pogoſlawfki ſein Herz⸗ As raus haben, verſtehſte?“ 5 Tycho dachte: Wenn es nur nicht ſo ruhig bleibt um das Blockhäuschen herum— angreifen ſollen ſie— ich will ihnen die Zähne zeigen.— Am liebſten hätte er mit ein paar Maſchinengewehrſchüſſen die Franz⸗ männer herausgelockt. Doch Wynfrith hatte ihm ausdrücklich befohlen, den Feind im Ungewiſſen zu laſſen, ob das Blockhaus beſetzt war oder nicht. Pogoflawſkt ſchickte er auf das Dach als Poſten. Natürlich blieben Töz und Bernöckel, der Pechtlers Nachfolger geworden war, als Skatbrüder oben. „Still ruht der See— der See ruht ſtille— der See ruht ſtill— ſtill ruht der See— gröhlte Töz und zeigte rundum in das Trichterland. Dabei ſchlugen die Dinger kaum dreißig Meter weit dort, wo die Reſte des 1. Bataillons lagen, mit dauerndem Don⸗ nern ein. „Na— da wollen wir— Und Toz holte die Kar⸗ ten hervor.„Eine Ehrenrunde für Pechtler—“ „Wo ſind denn eigentlich die Franzmänner ge⸗ blieben, pieronnie?“ fragte Pogoflawfki. „Da drunten im Tale— gröhlte Töz wetter. Er hatte anſcheinend ſeinen muſtkaliſchen Tag. Die Sonne verſchwand. Der Mond kam. Das Geſchieße ließ langſam nach. Dann und wann Stille. Leuchtkugeln dort, hier, da. Ruhig in der Luft ſtehend. Huſchende Geſtalten. Ein Gewehrſchuß. Noch einer. Ein paar Schüſſe Maſchinengewehr. Jetzt wieder Batterieſalven. 72. Das Inferno des Laufgrabens mit den wächſernen Franzoſen am Weg rechts und links, ſchwarzes, ge⸗ ronnenes Blut im zerquälten Antlitz, mit dem Höl⸗ lenkrater der alten Sappe am Ende, war nun der zweimal tägliche Weg der Melder. 11 Uhr mittags und 11 Uhr nachts. Unter dem trommelnden Geſchoß⸗ regen des Forts. Und jeden zweiten Tag abwech⸗ ſelnd mußten Melchthal oder Lindolf zum Blockhäus⸗ chen, Tislars Meldung entgegenzunehmen. Die am furchtbarſten zeraaſte und immer weiter beaaſte Stel⸗ lung der Reſte des 1. Bataillons entlang. Am zweiten und dritten Tage lebten noch immer einzelne verwundete Franzoſen, die im Laufgraben hockten. Und noch immer hatten die Sanitäter mit den deutſchen Verwundeten zu tun, Märzfiſch und Dolligkeit gaben ſich redlich Mühe, drückten ſich nicht hinten herum— liefen durch das Feuer der van Heuſen⸗Sappe— eine Bahre mit einem Schwerver⸗ wundeten wurde zwiſchen ihren Händen zerriſſen ſte ſelbſt vom Luftdruck zu Boden gepreßt— der Ver⸗ wundete war zerfetzt— ſie heil. Und wieder und im⸗ mer wieder verſuchten ſie die Kaputtgeſchoſſenen, die nicht ſelbſt nach hinten laufen konnten, nach der Re⸗ ſerveſtellung zu tragen, wo der dicke Stabsarzt wirkte. Jetzt, wo der ſeit Tagen in dem Todeswüten drin ſtand, und er wie alle, die ſich vor der Front als et⸗ was Ungeheuerlichem drückten, erſtaunt war, wieviel an Unüberwindlichem der Menſch überwindet, dankte er dem toten Hauptmann, daß er ihn nach vorn be⸗ fohlen hatte: er verlor ganz das Schnauzige und war nichts als gütiger Arzt. (Fortſetzung folgt.) 1 Montag. 14. Dezember 1931 ANDELS- unn der Neuen Mannheimer Zeitung Am die Bleag⸗Bahnen Die Stadt Karlsruhe lehnt die Bedingungen der Deutſchen Eiſenbahnbetriebs⸗AG in Berlin ab Ueber die von der Deutſchen Etiſenbahn⸗ betriebs⸗Geſellſchaft, die auch in Baden einige Bahnen betreibt, für die Uebernahme der Bleag⸗ bahnen geſtellten Bedingungen wird noch bekannt, daß der gebotene Kaufpreis 500 000„ beträgt. Die Be⸗ zahlung an die nicht wenigen Gläubiger der Bleag ſoll aber in Aktien der Geſellſchaft erfolgen. Die Stadt Ka rlsruhe ſollte die Verpflichtung auf ſich nehmen, in einem beſtimmt umgrenzten Gebiet kein ür gendwie geartetes Verkehrsunterneh⸗ men zu betreiben. Ein gleiches Verlangen iſt auch an die Peoſt gerichtet worden. Der Stadtrat Karlsruhe hat zu dieſem vom Konkurs⸗ verwalter übermittelten Angebot in eingehender Beratung Stellung genommen und iſt zu dem Ergebnis geiommen, die geſtellten Bedingungen abzulehnen. Der Stodtrat findet es als eine untragbore Zumutung, inner⸗ halb der Gemarkungsgrenze, der ureigenen Intereſſen⸗ ſphäre der Stadt eine Beſchränkung der gewünſchten Art auf ſich zu nehmen. Er war ſich auf Grund von Aeuße⸗ tungen des Konkursverwalters darüber im Klaren, daß ſeine ablehnende Haltung die Einſtellung des Betriebs auf der Albtalbahn auf 31. Dez. 1931 vorausſichtlich zur Folge Haben wird. Erwähnenswert iſt noch die Tatſache, daß die Reichspoſt auf die Bedingungen der Eiſenbahnbetriebs⸗ Geſellſchaft ebenfalls nicht eingeht. ) Zahlungseinſtellung einer Deſſauer Bank.(Eig. Dr.) Das Bankhaus Woche u. Co. in Deſſau hat die Zahlungen eingeſtellt und das gerichtliche Vergleichsver⸗ fahren zur Abwendung des Konkurſes beaytragt. O Reichshilfe für die Chemnitzer Handelsbank.(Eig. Dr.) Eine ao. GV berjet Maßnahmen zur S nierung der Chemnitzer Handelsbank, die durch geſchäft⸗ liche Verluſte und erhebliche Guthabenabzüge mit Schwie⸗ rigkeiten zu kämpfen hat Eine Anzahl von Mitgliedern hot die Einzahlungs verpflichtung auf die Anteile nicht erfüllt. Auch die Verwaltung hat ſich in einer Anzahl von Fällen nicht im Rahmen ihrer Aufgaben gehalten und einige Kredite über 200 000/ eingeräumt. Die Ge⸗ ſomtverluſte belaufen ſich auf rund 1,4 Mill. 1. Zur Ueberwindung der Schwierigkeiten hat das Reich für Riſikokredite eine Ausfallbürgſchaft von 750 000/ übernommen. Die Reichsbank hot einen Liqui⸗ ditätskredit von 1 Mill.„/ unter der Bedingung ein⸗ geräumt, daß die Genoſſen das Kapital des Inſtitutes durch Erhöhung der Anteilſumme von 500 auf 800 Mark entſprechend vergrößern. Dem wurde in der GV zugeſtimmt. Die Verwaltungs mitglieder ſtellten ihre Aem⸗ ter zur Verfügung wurden aber wieder gewählt. * Heſſiſche und Hercules Brauerei AG Kaſſel.— 5 gegen 11 v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der für den 8. Febr. 1932 einzuberufenden GW die Verteilung einer Dividende von 5(i. V. 11) v. H. vorzuſchlagen. Ausland gibt Standardwerte ab Politiſche Bedenken Aktien 12 v. H. ſchwächer, Anleihen behauptet, Pfandbriefe noch beſeſtigt 14. Berlin, 14. Dez.(Eig. Dr.) Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auch zu Beginn der neuen Woche auf die innen⸗ und beſonders außenpolitiſchen Verhandlungen. Während innenpolitiſch die Situa⸗ tion weiter abwartend beurteilt wird, zumal die SPD die Regierung Brüning zu tolerieren ſcheint und erſt die Auswirkungen der letzten Notverordnung abwarten will, ſind die außenpolitiſchen Beſprechungen durch die ablehnende Haltung der Franzoſen und neuerdings auch durch das Umfallen des amerikantſchen Kongreſſes in Bezug auf die Hooverbotſchaft ziemlich kritiſch geworden. Unter ſolchen Eindrücken und Ueberlegungen war es nicht verwunderlich, daß die Tendenz ſchwach wurde. Das Geſchäft kam, wie immer an Montagen, zwar nur ſehr zögernd in Gang, es gab aber nur eine Seite, wo⸗ bei Verkäufe des Auslandes in den Stan⸗ dardwerten(Reichsbank, Farben, Siemens, A. E. G. uſw.) unangenehm auffielen. Die Aufnahmefähig⸗ keit des Marktes war gering, ſodaß ſelbſt gegen die ermäßigten Schlußkurſe des Samstags noch—2 v. H. Abſchwächungen eintraten. Am Bankenmarkte waren außer den Reichsbankanteilen die Aktien der D⸗Banken ziemlich ſchwach veranlagt, Schiffahrtswerte verloren ca. 1 v.., Montanpapiere lagen unter Führung von Mannesmann und Rheinſtahl ebenfalls-4 v. H. ſchwächer, während Rhein. Braunkohlen ziemlich behauptet waren. Am Kunſt⸗ ſeidenmarkte wurden für Aku ein 2 v. H. niedrigerer Geld⸗ kurs genannt; Elektropapiere ſchwächten ſich ebenfalls in dem allgemeinen Rahmen von—1½ ab. Weſentlich widerſtandsfähiger war dagegen der Anlagemarkt. Bei Farbenbonds iſt die Kursſpanne zu den Aktien auf ca. 8 v. H. zurückgegangen, Reichsbahn⸗ vorzugsaktien konnten ihren Samstagskurs faſt behaupten, deutſche Anleihen hatten widerſtandsfähige Tendenz, und die proz. Pfandbriefe waren ſogar eher noch bis zu 1 v. H. gefeſtigt, da ſich, wenn auch in etwas geringerem Ausmaße, Intereſſe erhielt. Vom Farbenmarkte ausgehend, blieb die Tendenz auch im Verlaufe weiter ſchwach. Farbenaktien ver⸗ loxen erneut ca. 2 v.., wobei man darauf verwies, daß gerade bei dieſem Unternehmen die Abkehr Japans vom Goldſtanddard verſchlechterte Ausfuhrbedingungen nach ſich ziehen müſſe. Am Anlagemarkte kounten ſich die Pfandbriefkurſe zumindeſt gut behaupten, Reichsbahnvor⸗ zugsaktien ſchloſſen ſich dagegen der Tendenz des Aktien⸗ marktes an. Geld war zum Medio eher gefragt, Tages⸗ geld nannte man mit 7½—9 v.., die übrigen Sätze blieben unverändert. Am Deviſenmarkte kam eine Notiz für Japan auch heute nicht zuſtande. Das Pfund und Kairo notierten je 43 Pfg. höher, entſprechend zogen Kopenhagen Reykjavik um je 2 ,, Oslo um 2%„ und Stockholm um 2,65 Pfg. au. Budapeſt und Wien notieren je 2/ niedri⸗ ger, Liſſabon minus 60 Pfg. Amſterdam feſt . E Amſterdam, 14. Dez.(Eig. Dr.) Die Tendenz der Amſterdamer Börſe war feſt, allgemein wurden die internationalen Beſprechungen etwas günſtiger angeſehen. Königl. Petroleum ſtellten ſich auf 114417, Unilevers auf 93—94, Philips auf 83 und Poung⸗ anleihe auf 28% Geld. a a Die holländiſchen und belgiſchen Waren märkte lagen ruhig, Zucker tendierte in Uebereinſtimmung mit Newyork ſeſter, Kaſſee behauptete ſich. Nach den Mitteiſungen des ſtat. Büros über die Lage der holländiſchen Wirtſchaft im 3. Quartal dieſes Jahres hat die Arbeits loſigkeit einen noch nie er⸗ reichten Stand erlangt, die Renkabilität vieler Unterneh⸗ mungen iſt, infolge der niedrigen Preiſe, ſtark zurück: gegangen. In Enſchede und Umgegend iſt heue in 28 Textil⸗ fabrigen die Arbeit niedergelegt worden. nunmehr 14000 Arbeiter im Streik. Man glaubt, daß der Streik von langer Dauer ſein wird. 5 Pfund weiter ſeſt, Reichsmark gut behauptet An den internationalen Deviſenmärkten hat das Pfund weiter kräftig anziehen können, obwohl das Ge⸗ ſchäft nicht beſonders lebhaft war. Man konnte an den verſchiedenen Plätzen wieder Käufe für Londoner Rechnun feſtſtellen. Gegen den Dollar zog das Pfund auf 3,4592 nach anfangs 3,40 an, gegen den Gulden auf 8,56, gegen Paris auf 88, gegen Zürich auf 17,77% und gegen die Reichsmark auf 14,54. Die Reichsmark war gut be⸗ hauptet, in Amſterdam notlerte ſie 58,67 und in Zürich 122. Der Dollar lag unverändert, die Nord deviſen tendierten feſt, in Deviſe Japan fanden heute noch keine Um ſätze ſtatt. 0 Zögerndes Geſchäft und geringe Aufnahmefähigkeit des Marktes Anlagemarkt aber weſentlich wider ſtandsfähiger als Aktienmarkt Es befinden ſich Klöckner über Notverorönung und Preisſenkung In der am Samstag nachmittag abgehaltenen General⸗ verſammlung der Klöckner⸗Werke AG. Berlin⸗ Caſtrop⸗ Rauxel, in der der bereits bekannte Ab⸗ ſchluß für das Geſchüftsjahr 1930/1 vorgelegt wurde, nahm, wie üblich, Geheimrat Klöckner Gelegenheit zu längeren Ausführungen über die wichtigſten wirtſchaftspolitiſchen Tagesfragen und über die Lage der internationalen und namentlich der deutſchen Montaninduſtrie. Klöckner führte aus: Eiſenproduktion und Kohlen förderung habe man um über 30 v. H. einſchränken müſ⸗ ſen. Dabei wurden die Kohlenpreiſe im Dezember 1930 um.50„ die Tonne und die Eiſenpreiſe für das Inland um rund 9/ die Tonne ermäßigt, während die Auslands⸗ preiſe nach und nach über 40% die Tonne herabgeſetzt wer⸗ den mußten. Die Preisrückgänge haben auch die Avi⸗ Laſten derartig erhöht, daß dieſe unerträglich geworden ſeien. Die neue Notverordnung ſcheine geeignet, die Produktionskoſten zu ſenken und eine Baſis zur Weiter⸗ arbeit zu ſchaffen, die etwas mehr die Not der Wirtſchaft be⸗ rückſichtige. Insbeſondere begrüße man dankbar die Er⸗ mäßigung der Frachten, vor allem der Kohlen⸗ frachten, zur Bekämpfung fremder Einfuhr und Verſtär⸗ kung des Exports. Auch die Erleichterung in der Zinſen⸗ frage werde helfen. Man befürchtet allerdings, daß dieſe Maßnahme die Aufnahme neuer Anleihen erſchweren, wenn nicht unmöglich machen werde. Die Ermäßigungen der Preiſe für Kohle und Eiſen werden auch diesmal durch die angeordnete Senkung der Geſtehungskoſten nicht ausgeglichen. Bei Eiſen betrage die der Produktion zugemutete Verringerung der Erlöſe min⸗ deſtens—4/ die Tonne auf die Geſamtproduktion; bei der Kohle mache ſie im Durchſchnitt aller Sorten.82 4 die Tonne aus. Außer dieſer Ermäßigung des Kohlen⸗ preiſes werde der Kohlenbergbau aber ab 1. Jan. ſchwer be⸗ laſtet durch den 5 ſtarken Rückgang an den Ausfuhrerlöſen des Kohlen⸗ ſyndikats infolge der weiteren Pfundentwertung. Nach ſorgfältigen Schätzungen ſeien hier weitere Verluſte von—3 // die Tonne zu erwarten. Der Durchſchnitt aller Erlöſe ſenke ſich um 1% die Tonne mehr als der Rückgang der Selbſtkoſten. Man könne für das Geſchäftsjahr keine günſtige Prognoſe ſtellen, weil die erſte Hälfte be⸗ reits vorbei ſei und weil für einen Umſchwung zur Beſſe⸗ rung eine längere Periode notwendig ſein werde. Die Wirtſchaft Deutſchlands ſei zum größten Teil auf den Konſum im Inlande angewie⸗ ſe n. London ruhig— Englands Meinung über Japans Abkehr vom Goldſtandard 3 London, 14. Dez.(Gig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete die neue Woche in ruhiger Haltung. Britiſche Staatspapiere tendierten feſt. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf internatio⸗ nale Werte. Die Stimmung in ber Londoner Ciiy war heute optimiſtiſcher, das Geſchäft an der Börſe iſt jedoch ziemlich ruhig. Britiſche Staatspapiere konnten ihre Anfangsg im Verlaufe nicht voll behaupten. 2% proz. Kon ſtellten ſich au 54,4, De Beers auf 36, Royal Dutch auf 1394, Canadian⸗Paeifie auf 18, Kreuger u. Co. auf%, und PYounganleihe auf 47. Am Deviſenmarkte hat ſich der Dollar ver⸗ ö ſchlechtert, man beobachtete in den letzten Tagen bereits Abgaben für franzöſiſche Rechnung. Mit der Beſſerung des Pfundes zeigen die britiſchen Exporteure ſtärkere Neigung, ihre im Auslonde befindlichen Guthaben wieder nach England zu bringen, während gleichzeitig aus⸗ ländiſche Importeure ihre Guthaben in England belaſſen. Die Suspendierung des Goldſtan dards durch die jopaniſche Regierung kam für die City nicht unerwartet. Man war ſich ſeit longem der Schwie⸗ rigkeiten Japans, die durch die Aufhebung des Goldſtan⸗ dards in England entſtanden ſind, bewußt, und fetzt er⸗ wartet man, daß die japeniſche Entſcheidung die Lage verſchiedener Länder, die noch am Goldſtandard feſthalten, beſonders Holländiſch⸗ Indiens, weſentlich er⸗ schweren wird. Durch die Aufhebung des Goldſtandards wird Japan die Vorteile bei öͤer Rückzahlung ſeiner zum großen Teil auf Sterling lautenden Schulden verlieren. Einige japaniſche Banken ſollen ſich bereits durch Dollar⸗ käufe im Voraus gegen die Folgen der Suspendierung ge⸗ ſchützt haben. In England verfolgt man mit beſonderer Spannung die Entwicklung in Südafrika, deſſen Schwierigkeiten durch die Aufhebung des Goldſtandards in England in den Verluſten der afrikaniſchen Reſervebank ihren Ausdruck fanden. Die Bank hat wie verlautet, 30 v. H. ihres Pfund⸗ beſitzes von 9,5 Millionen eingebüßt, was ihren geſamten Reſerven und der Hälfte ihres Kapitals gleichkommt. Im Liverpooler Baumwollmarkte war die Ten⸗ denz kaum ſtetig. Es fanden für Bombayer Rechnung all⸗ gemeine Verkäufe, Liquidationen und Hedſingsverkäufe ſtatt. Der Markt iſt durch die Suspendierung des Gold⸗ ſtandards in Japan ziemlich beunruhigt, das Japan jetzt in die Lage verſetzt wird, mit Lancaſhire beſſer konkurrie⸗ ren zu können.— Am Londoner Metallmarkte ging der Goldpreis um 4 Schilling auf 118 Schilling 9 Pence per Unze zurück. Silber dürfte ſich 4 Penny niedriger ſtellen. Verliner Devisen Olskontsdtze: fleſchsbank 7, Lombard 8, privat 7 v. f. Amtlich in Rm. Dis-] 12. Dezember 14. De ember[Parität für kont] Geld Bri f Geld Brlef M guenos⸗Aires 1Peſo 7 1048.052.056].062.786 Kanada Ttan. Dollar 3,488„494.446.454 4,786 o%%%%FFCFCF CCC.069 Ralro.„ lägypt. id.— 14,50 14,54 14.93 14,97 27.91 Türkei. IIürt. Pfd. e 18 5 5 2130 London... Sterl. 6 14.15 14.19 14.58 15.62 20,393 New Hork. 1 Dollar 4 4,209 4,217.209.217 4,1780 Rio deJaneirol Mir.— 0,244.246.244 0,246.503 Uruguay„ 1Goldpeſo—.788 1.798.802.421 Holland 100 Gulden 3 170,28 170,57 170,23 170 57 1868, 46 Athen 100 Drachmen 12 5,195 5,205 5..205 5,445 Brüſſet 100-00 b 2½ 88.4 88.76 58.82 88.7 858,355 Bukareſt... 100 Lei 97½.517 2,523 2,517 2,5238—,— Ungarn. 100 Pengs 10 70.88 7 93 69,07—.— Danzig„100 Gulden 5 81,97 82.18 8187 8243 81,555 Helſingfors 100 8M 8 5,744.753 5,744.756 10.512 talien.. 1008 re?) 2168 2177 18 212 22.025 ugoftavien 00 Dinar 7½ 7,393 7,407.393 7,4077. owno. 100 Kronen 6½] 41,88 41,98 41.38 41.98— Kopenhagen 100 Kr. 8 75.02 79,6 80,02 60.18 112,08 Liſfabon 100 Eskudo 7 12,89 12,91 13.29 18,31 17. Oslo. 10 Kr. 5 76.67 76 83 78,92 79.08 111.74 Paris.. 100 Fr. 2% 16,52 16,55 18.52 16.58 10.445 Prag.. 100 Kr. 8% 12.47 12.49 12.47 12.49 12,38 Schweiz... 100 Fr. 2 81,97 82,13 f 82.02 2,18 60,515 Sofia.. 100 Lewa.057.058.057 3,069.01 Spanien 100peſeien 6½ 35,05 35.14 35,36 85.44 69,57 Stockholm.. 400 fer.! 78,02 78,18 80,87 80. 112,05 Eſtland.. 100 Eſtm.— 112.79 113,01 112,79 113,01—— Wien 100 Schilling 10 52,95 88.05 50.95 51.05 58.79 (J Keine Deviſenkurſe am 24. Dezember.(Eig. Dr.) Wie die Reichsbank mitteilt, findet am Donnerstag, 24. Dezember(Weihnachts⸗Heiligenabend) eine Notierung von Deviſen nicht ſtatt, 5 „ Die Aufgabe des Goldſtandards in Japan. Lon⸗ dan, 14. Dez.(Eig. Dr.) Die fjapaniſche Regierung hat⸗ die Aufgabe des Goldſtandards beſchloſſen, nachdem ſie be⸗ reits ein Ausfuhr verbot für Gold erlaſſen hatte. Dieſe Nachricht hat in Londoner Citykreiſen einige Ueber⸗ raſchung ausgelöſt. Die Börſe in Tokio iſt heute auf vorausſichtlich zwei Tage geſchloſſen worden. * Es ſei ein Glück, daß verſucht werde, die Landwirt⸗ ſchaft geſund und wieder beſtellfähig zu machen. An Be⸗ ſtellungen, die die Wirtſchaft felbſt aus den vorgenommenen Abſchreibungen erteile, ſei im nächſten Jahr nicht viel zu erwarten, weil mit ganz geringen Ausnahmen wohl ſämt⸗ liche Unternehmungen geldarm geworden ſeien und deshalb die nächſten Jahre benutzen müſſen, um die noch möglich zu machenden Abſchreibungen zur Verbeſſerung des Fin anzſtandes zu verwenden. Jedenfalls dürfe man vom Inlands markt eine raſche Hilfe nicht erwarten. Noch ſchlechter liegen zur Zeit die Ausſichten für eine Be⸗ lebung des Auslandsmarktes. Es handle ſich bei der Ausfuhr um eine ſogenannte Hungerausfuhr, die auch zu den ſchlechteſten Preiſen bewirkt wurde, um die Vorräte nicht noch höher werden zu laſſen. Dieſe unwirt⸗ ſchaftliche Ausfuhr könne deshalb auch nur vorübergehend betrieben werden. Es ſei daher eine Notwendigkeit, in der Ausfuhr wieder zu beſſeren Preiſen zu kommen. Die Ausſichten hierfür ſeien zur Zeit noch ſchlecht. Einen kleinen Hoffnungsblick gebe die Vereinigung im Draht⸗ gewerbe. Mit Frankreich ſei ein Anſchlußabkommen ge⸗ troffen worden, das von der überwiegenden Mehrzahl der Werke bereits unterzeichnet ſei. Auch für Beitritt der öſterreichiſchen Gruppe beſtehen gute Ausſichten. Wenn die weiteren internationalen Bemühungen, eine Verkaufsſtelle für Formeiſen zu bilden und im An⸗ ſchluſſe hieran auch Verkaufsſtellen für Halbzeug, Stabeiſen und Grobblechen Erfolg haben, dann dürfte damit der Haupt⸗ ſchritt getan ſein, um die ungeſunden Verhältniſſe des inter⸗ nationalen Eiſenmarktes zu beſeitigen. Die große Einſchränkung der Produktion in der ganzen Welt habe ein tiefes Loch in der Wirtſchaft hervorgerufen, das einmal wieder ausgefüllt wer⸗ den müſſe. Der große Bedarf, der ſich dann zeigen werde, könne einmal eine ſchnellere und größere Belebung der Auslandsgeſchäfte bringen, als man heute vorauszuſagen vermöge. Ob und wann ſich unter den geſchilderten Verhältniſſen die deutſche Produktion beſſern werde, vermöge zur Zeit niemand zu ſagen. Perſönlich habe er, der Redner, das Gefühl, daß wir den tiefſten Punkt erreicht haben und vielleicht ſchon im Spätfrühjahr oder Sommer an ein etwas erträglicheres Verhältnis denken dürfen, beſonders, wenn es gelingen werde, die Reparationsfrage zu erledigen und das Stillhalte⸗Abkommen in Formen zu bringen, die auch eine weſentliche Ermäßigung der Zinſen mit ſich bringe. Einer ſo kranken Wirtſchaft wie Deutſch⸗ land können nach den bereits geleiſteten ungeheuren Zah⸗ lungen keine Reparationen mehr zugemutet wer⸗ den— auch nicht für ſpätere Zeiten—, weil ſich ſonſt die Wirtſchaft überhaupt nicht mehr erhalten könne. Für die Aktionäre der Klöckner⸗Werke ſei noch beſonders zu erwähnen, daß die Verwaltung in den letzten Jahren die Zechen⸗ und Eiſenbetriebe techniſch zur höchſten Vollkommenheit entwickelt habe und daß ſie deshalb Die ungewiſſen Zement-Verhand' ungen O Fraukfurt a.., 14. Dez.(Eig. Dr.) Morgen jin⸗ den in Bochum um die Verlängerung des Weſt⸗ deutſchen Zementverbandes Verhandlungen ſtatt, die an ſich die endgültige Klärung bringen ſollen, denn im Falle der Nichterneuerung ſind die Lieferungen ab d. Mts. entſprechend den Satzungen für jede Firma freſ⸗ Bekanntlich wird neben der Außenſeiterfrage die Situation durch die plötzlich aufgetretenen Schwierigkeiten in Norddeutſchen Verband beſonders ſchwierig, ſodaz die geſamte deutſche Zementverbandsfrage eine vollkommen unklare Zukunft erhalten wird. Wie wir weiter erfahren, finden ebenfalls am 15. d. Mts. Verhandlungen über die Neugeſtaltung des deutſch⸗franzöſtſchen Gebietsſchutzes ſtatt, von denen man eine günſtige Regelung auch des ſaarländiſchen Komplexes erwartet. Durch die offene Situation in Weſtdeutſchland ſcheint aber auch in der deutſch⸗franzöſiſchen Angelegenheit eine enz⸗ gültige Regelung ungewiß. Anläßlich der Bochumer Ver⸗ handlungen wird ſich die Zementinduſtrie auch über die durch die Notverordnung angeſchnittene Frage einer Preisſenkung unterhalten. In Süd⸗ und Weſt⸗ deutſchland ſteht man auf dem Standpunkt, daß die Zement⸗ preiſe der durch die Notverordnung vorgeſchriebenen Höhe bereits ſtark vorausgelaufen ſind. Die Preisfrage für Zement wird Verhandlungen mit dem Reichswirtſchafts⸗ miniſterium notwendig machen. auch in der Lage ſei, eine ſpäter wieder einmal einſetzende Beſſerung mit allen Mitteln zum Segen der Geſellſchaft auszunutzen. Die Verſammlung, in der durch 71 Aktionäre ein Ag. von 54,81 Mill.„ vertreten war, genehmigte ein ſt i mmig und ohne Erörterung die Regularien und wählte neu in den Aufſichtsrat Dr. Kurt Sobernheim(Ber⸗ lin), deſſen Bank(die Commerzbank), wie der Vorſtitzende betonte, dem Unternehmen in den letzten zehn Jahren wertk⸗ volle Dienſte geleiſtet hat. Großhandelspreiſe um 1,4 vH. geſunken Die vom Stat. Reichsamt für den 9. Dezember berech nete Inder ziffer der Großhandelspreiſe iſt mit 104,6 gegenüber der Vorwoche um 1,4 v. H. ge⸗ ſunken. es iſt hauptſächlich auf Preisrückgänge für land wirtſchaftliche Erzeugniſſe zurückzuführen. Die Inder⸗ ziffern für die Hauptgruppen lauten: Agrarſtofſe 90 (minus 2,6 v..), Kolonialwaren 91,6(plus 93 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren gz (minus 0,1 v..), induſtrielle Fertigwaren 131 (minus 0,3 v..). Die Indexziffer für Produktions mittel ſtellte ſich auf 128,6(unv.) und für Konſum⸗ güter auf 132,9(133,5). „ Aktienzuckerfabrik Neuwerk bei Hannover. Bei der Geſellſchaft iſt in 1930⸗31 der Ver luſt geringfügig auf 6 911(67 116)[zurückgegangen. Im abgelaufenen Jahr ſind weitere Anlagen der ſtillgelegten Fohrik ver⸗ äußert worden. Die Verkäufe der Grundſtücke und Gebäuze haben in jedem Falle einen höheren Erlös al den Buchwert gebracht. ( Südafrikaniſche Sonderzölle gegen Dumping. Lon⸗ don, 14. Dez.(Eig. Dr.) In Südafrika ſind mit den 18. Dez. Sonderzölle für Waren in Kraft getreten, die auß Ländern mit entwerteter Währung ſtammen. Produktenmarkt ohne Anternehmungsluft + Außerordentlich ſtarke Zurückhaltung ſämtlicher Käuferſchichten/ Nur dringendſte Bedarfs⸗ deckung Schwache Auslandsnotierungen verſtimmten 9 0 Berliner Produkteubörſe v. 14. Dez.(Eig., Dr.) Dem Markt fehlte zum Wochenbeginn wiederum jegliche Unternehmungsluſt. Obgleich ſich das Angebot von Brotgetreide auch weiterhin in ziemlich engen Grenzen hielt, war die Tendenz rein ſtimmungsmäßig ſchwächer, in Anbetracht der außerordentlich ſtarken Zu⸗ rückhaltung ſämtlicher Käuferſchichten. Vom Mehlgeſchäft fehlte jede Anregung, die Umſätze gingen über die dringendſten Bedarfs deckun⸗ gen nicht hinaus, ſo daß die Mühlen auch mit der An⸗ ſchaſſung von Rohmaterial außerordentlich zurückhalten. Einen gewiſſen verſtimmenden Einfluß übten auch die vom Auslande gemeldeten Preisruck⸗ gänge aus. Am Lie ferungsmarkt kamen nur wenige Umſätze zuſtande; kennzeichnend für die Gering⸗ fügigkeit des Geſchäftes iſt vor allem die Tatſache, daß ſür Dezember⸗Roggen eine Anfangsnotiz nicht zuſtandekommen konnte. Am Promptmarkt wurden für Weizen und Roggen etwa 1/ niedriger Preiſe als am Samstag ge⸗ nannt. Hafer und Gerſte ruhig und wenig verändert. Weizen⸗ und Roggen exportſcheine ruhig, nominell bei unveränderten Preiſen, Gerſteſcheine in nahen Poſitio⸗ nen leicht befeſtigt. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion: 75—76 Kg. 210—212; Futterweizen 70—71 Kg. 190 bis 192 Br.; Sommerweizen 78—79 Kg.— ruhig; Roggen 72—73 Kg. 188—191 ruhig; Braugerſte 151—164; Futter⸗ und Induſtriegerſte 147150 ſtetig; Hafer 131139 ruhig; Weizenmehl prompt 27—381 matter; Roggenmehl 70proz. prompt 25,80—27,80 matter; Weizenkleie 9,25—9,50 ftill; Roggenkleie 9,75—10,75 ſtill; Viktorigerbſen 22— 28,50; Kleine Speiſeerbſen 22— 25,50; Futtererbſen 16—18; Wicken 16—19; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 16—18; Lupinen, blaue 10,50—12; Lupinen, gelbe 13—15; Seradella, alte 22 bis 27; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 12—12,20; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12—12,10; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,10—12,20; Trockenſchnitzel 6,10—6,20; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,30; dto, ab Stettin 10,90; Kartoffelflocken 12,50 bis 12,70; Speiſekartoffeln weiße 1,40—1,50; rote 1,60 bis 1,80; Odenwälder, blaue 1,70—1,90; gelbfleiſchig 2,00 2,30; Fabrikkartoffeln in Pfg. 8,25—9,25; allg. Tendenz ruhig.— Handelsrechtliches Lieſerungsgeſchäft: Weizen Dez. 223,50: März 234,50—235; Roggen Dez. 198,50.; März 206; Hafer Dez. 149150 März 1557. * Mannheimer Produkteubörſe vom 14. Dez.(Eigen⸗ bericht). Am Produktenmarkt war nach wie vor Geſchäfts⸗ ruhe bei einigermaßen gehaltenen Preiſen auf allen Ge⸗ bieten. Angeboten wurden in für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 23— 23,50; inl. Rog⸗ gen 21,7522; inl. Hafer 1718,50; Sommergerſte 17,50 bis 18,75; Futtergerſte 17; Biertreber 13,25; Eroͤnußkuchen 13; Sojaſchrot 10,75—11; Trockenſchnitzel 6 Malzkeime 11 bis 11,50; Weizenmehl ſüdd. 34 neue Mahlung; dto mit Aus⸗ landweizen 35,75; Weizenbrotmehl 26—27,75; Roggenmehl 60proz. 30—31; Weizenfuttermehl 10; Weizenkleie, feine 8,25; Roggenkleie 9,75; Grünkern 50—60; Leinfaat 17. ( Frankfurter Produktenbörſe vom 14. Dez(Eig. Dr.] Weizen 220; Roggen 220— 218,50; Sommergerſte für Brauzwecke 170—175; Hafer(inländ.) 152,50—160; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 6 mit Austauſchweizen 85—36; dto. Sondermahlung 33,25— 34,25; niederrhein. Spezial 0 mit Austauſchwetzen 35— 35,75; dto. Sondermahlung 33,23—4; Roggenmehl 30,25— 31,50; Weizenkleie 8,15— 8,25; Roggen⸗ kleie 9; Erbſen 30—38; Linſen 25—56; Heu ſüdd. 55,25: Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 3,75—4; dto gebündelt 3,75—4; Treber getrocknet 12,75—13; alles für die 100 Kg.; Tendenz ſchwach. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hil. p. 100 Kg.) Jan. 4,15; März 4,37%; Mai 4,55; Juli aus.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jan. 6677 März 71: Mai 7172; Juli 7274. * Liverpooler Getreidekurſe vom 14. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lo.) Tendenz ruhig; Dez. 5,1 (5,14); März„57(5,5%]; Mai 5,8 ¼ 65,8576 Mehl(280 Ub.) Liverpooler Straights 24½; London Weizenmehl 207 bis 25. Mitte: ruhig; Dez. 5,076(5,14); März 5,4%(5,53); Mai 5,7(5,87%); Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Rotierungen vom 14. Dez.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Dez. 31,50; Tendenz ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 12. Dez. Keine Zu, fuhr, 60 Ballen Umſatz. lter ö bis 60; Gebirgshopſen 1520. Tendenz: ruhig. * Bremer Baumwolle vom 14. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,17. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Dez.(Eig. Dr Stand. Middl. Anfang: Dez.(31)— März 474—475; Mai 475477 Juli ez.—; Jon.(83)—; März 495; Mai „ Tendenz kaum ſtetig.— Mitte: Dez 478—480 Tagesimport 2 (31) 472; Jan.(32) 472; März 471; Mai 472; Juli 475* Okt. 479; Dez. 483; Jan.(33) 485; März 491; Mai 40 Loco 507; Tendenz ruhig. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 ke Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5274 Stick Amtliche Preisnotierungen vom 13. Dezember 1931 Ochſen 116 St Kühe 75 St. Kälber 877 St. Schweine 8078§l 2) Mk. 3835 aht. 2427 a Mk.— al. Mk. ).„ 24—28), 1820 b)„ 42—44 bj.„ „ 2 0 c e e e, d).. ch 10-13), 2834 ch.„ Bullen 180 St. Färſen 401 St. e„ 2630 e.„ 8 J. Mt 20 a) Mt. 3437 Schafe. 84 St.„ 8 „ ee. 9 5 20 22 N 1 ſerde 7a c.„ 18-20 Freſſer.— St. 17—— rbeitspferde 7481. „ a) Mk. 1 Mk. 600— 1500 Trotz der bevorſtehenden Feiertage verkehrte der heutige Mannheimer Großviehmarkt in ruhiger Hab tung. beſonders die beſſeren Qualitäten ſtärker als ſonſt gefragt Es mußte auch für dieſe 1 Pfg. mehr gegenüber der Vor, woche angelegt werden. Bei den geringeren Tieren hielt ſich der Preis auf der Höhe der Vorwoche. Höchſtnotiz für Rinder 37 Pfg., für Ochſen 35 Pfg. bei langſamer Räumung des Marktes. Am Kälbermarkt kam trotz des er höhten Auftriebs von 877 Tieren nur ein mittelmäßige Geſchäft zuſtande, weil ſich die Metzger auf die Feiertage hin ſchon eingedeckt haben. Die Händler konnten bis 2 Pfg. mehr gegenüber der Vorwoche erzielen. Höchſtnoti 44 Pfg. bei Räumung des Marktes. Am Schweine markt war das Geſchäft mittelmäßig bei unveränderten Preiſen. Aufgetrieben waren 3078 Tiere Höchſtnottz 46—48 Pfg. bei Räumung des Marktes. Berliner Melallbörse vom 14. Dezember 1931 Kupfer Blei unt, bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld J bez J Brief Gad. Januar f=. 45 875—, 22, Februar—.— 54.7 58.75—— 28. 21. 22.80%% März—.— 88800 84, 21,78 22, 21.5, 2% 4 April—.— 55.5% 85.——.— 23,— 21.50—.— 2050 75 Mai—.— 86,50 55.80—.— 23.502150—.— 24. Juni—.— 36.75 85.75— 24..—- 1— 20 Juli 57.25 57.50 87.25—,— 24.— 22—— 28.— 2% August—.— 58,50 57.5—— 24. 22, 28. 0 Sept.—.— 83.25 58.—— 24,— 22, 26.50 55 Oktober.50 88.25—.— 24— 22.—. 27, Nou..„ 8 75 88 7—— 2% 22. 5 Dezemb.] 54 25 84,50 54,— 22. 20.— 22. A * Tendenz: Kupfer ſtetig; Blei und Zink luſtlos. „Berliner Metall⸗Notierungen vom 14. Dez.(Ein, Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 64,75;% für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 50,50—5700 Stand ardkupfer loco 53,50—54,50; Standard⸗Blel per Dez 19.—21; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—90proz. in Blöczen 170) desgl. in Walz⸗ oder Drohtbarren 174; f Straits⸗, Auſtrolzinn 208; Reinnickel 98 99proz. 350, Au mon⸗Regulus 50—52; Silber in Barren ca. 1000 fein ek Kg. 4245,50. Londoner Mefallbörse vom 14. Dezember 1931 Metalle in E pro To Silber Unze E(137/40 fein tand, Platin 118 5 0 Kupfer, Standard 35,75] Zinn, Standart 136.8 Aluminium 5 3 Monate 37.47 8 Monate 13.8 Antimon 20 Settl. Preis 8675 Settl. Preis 137.0 Queckſilber 29. Elektrolyt 43,5 Banka 149 0] Platin 550 deſt ſelecſed 38.2 Straits 140 0 Wolframerz 15 rong ſheets 75. Blei, ausländ 46[Nickel Eliwirebars 4550 zin gewöhnlich 14[ Weißblech Tendenz: Kupfer, Zinn ſtetig; Blei und Zink wilt Hallertauer 28—47, Spalter Bei einem Auftrieb von 180 Farren, 116 Ochſen, 401 Rindern und 375 Kühen, zuſammen 1072 Tieren waren Bauka⸗ Das Der? heit erin als Belo „Wunder wir Klei! gauſchten ſrahlend bilder. 5 elt Jah. aber kein die„Wu damals u Wäre es ſer Spiel falls bitt eder W führung 5 Der nummer das ich den woll das We wieder ſetzen w Dem jetz ben, wä nung, da kräftiges Aw. no denn au leſtimmt ellen. 2 den Zeit was er gen Lie! Rößl“ h. bieder hatte, de dern auc der im! bitte ich wunſch i! Der! Stelle e ſchrieben märchen, kaufte N daß man deſſen ei ungen fhrige ein Miß Freſſe, f. 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Das diesjährige Weihnachtsmärchen Der Brief an die NMz hat mich an meine Kind⸗ heit erinnert. Als kleines Mädel durfte ich einmal ils Belohnung für gute Noten in der Schule die WVunderfeder“⸗Vorſtellung beſuchen. folgten bir Kleinen der klaren, erzieheriſchen Handlung wie gauſchten wir den herzigen Kinderliedern. Mit glück⸗ ſrahlenden Augen ſahen wir die herrlichen Bühnen⸗ Alder. Heute habe ich ſelbſt Kinder! Ich habe ſchon eit Jahren mit ihnen die Weihnachtsſtücke beſucht; (her keines konnte mich ſo begeiſtern, wie es damals die„Wunderfeder“ vermochte. Meine Bekannten, die damals mit mir jung waren, ſind derſelben Meinung Päre es der Theaterleitung nicht möglich, noch in die⸗ ſer Spielzeit die„Wunderfeder“ zu bringen? Jeden⸗ falls bitten meine Freunde und ich, daß die„Wunder⸗ ſeber“ Weihnachten 1932 am Nationaltheater zur Auf⸗ führung kommt. 5 Eine Mutter im Namen mehrerer Mütter. Der Artikelſchreiber in der letzten Sonntags⸗ nummer der NM. hat ein Thema aufgegriffen, has ich ſchon vor Jahren an dieſer Stelle anſchnei⸗ hen wollte. Ich hoffe von Jahr zu Jahr, daß man hs Weihnachtsmärchen„Die Wunderfeder“ mal wieder auf den Spielplan des Nationalthoaters ſezen würde und immer ſah ich mich enttäuſcht. Dem jetzigen Intendanten einen Vorwurf zu ma⸗ hen, wäre ungerecht, denn er hat ſicher keine Ah⸗ kung, daß die„Wunderfeder“ vor Jahren ein zug⸗ käftiges Weihnachtsſtück war. Ob die Dekorationen uw. noch vorhanden ſind, ſpielt gar keine Rolle, benn aus dem jetzigen großen Beſtand kann man bestimmt ohne große Unkoſten die Bühnenbilder ſellen. Wenn ſich unſer Intendant, der in der kur⸗ en Zeit ſeines Mannheimer Wirkens gezeigt hat, vas er kann, ſich der„Wunderfeder“ mit der glei⸗ hen Liebe annimmt, die er für das alte„Weiße Naßl“ hatte, ſo wird die„Wunderfeder“ auch ſicher bieder den Erfolg haben, den ſie vor 20 Jahren batte, denn nicht nur die jetzige Generation, ſon⸗ bern auch wir Alten wollen die„Wunderfeder“ wie⸗ deer im Mannheimer Nationaltheater ſehen. Und ſo bitte ich die Intendanz, uns dieſen Weihnachts⸗ wunſch im nächſten Jahr zu erfüllen. Ein Theaterabonnent. * Der Artikel, der am letzten Samstag an dieſer Stelle erſchien, war mir wie aus der Seele ge⸗ Ihrieben!„Die Wunderfeder“ war ein Weihnachts⸗ härchen, wie es ſein ſoll. Es brachte. Zt. ausver⸗ kaufte Vorſtellungen! Auch mir iſt es ein Rätſel, daß man dieſes Stück nicht wieder aufführt und ſtatt beſſeen ein Märchen annimmt, das den Anforde⸗ tungen in keiner Weiſe entſpricht. Daß das dies⸗ Wie ige Weihnachtsmärchen„Das dumme Englein“ ein Mißgriff iſt, beweiſt nicht nur das Urteil der Reſſe, ſondern auch— und das iſt im vorliegenden pielleicht noch weſentlicher— die Beurteilung 8 ter enttäuſcht waren. Es iſt zu hoffen, daß die aßgebenden Stellen dieſe Zeilen leſen und ſich für fächſtes Jahr darauf beſinnen, daß im Moterlalſchatz es Nationaltheaters ein Weihnachtsmärchen be⸗ gtaben liegt, das, wenn es aufgeführt wird beſtimmt allgemeinen Beifall bei Jung und Alt findet:„Die Auch ein Theaterfreund! der neue Mannheimer Stromtarif Mit Genugtuung ſtelle ich feſt, daß Herr Kunze i ſeinen neuen Ausführungen meine Erwiderung inner Kritik würdigt und in den meiſten Fällen die fichtigkeit meiner Einwände beſtätigt. Wenn aber Herr K. meint, daß die Frauen ſchon zufrieden ſind, benn— dann dürfte er eben die Hausfrauen nicht lichtig einſchätzen, die vorher wiſſen wollen, was ſe für einen Gegenwert für ihr karges Wirtſchafts⸗ held bekommen werden. Der ganze Artikel trifft duß dort zu, wo es ſich um Häuſer handelt, bei denen bei Errichtung der elektriſchen Anlage ſchon g Kückſcht auf den hohen Stromverbrauch genommen bürde. Bei allen anderen ſind die Leitungen dat ſhwach oder es fehlt die dritte Phaſe überhaupt, buon der veralteten Mannheimer Spannung(125 Volt) ganz zu ſchweigen. Wer alſo mit Gasappara⸗ 3 ——— urch die vielen Kinder, die das Stück ſahen und J Wrausſage für Dienstag, 15. Dezember: 5 Forldauer des meiſt neblig⸗trüben Wetters, höch⸗ bas leichte Niederſchläge, auffriſchende füdweſtliche Winde und in tiefen Lagen etwas milder. Wenter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe bachtungen der Landes wetterſtellen 736 Uhr vormittags :———'rtrt.t. S Wind S Wetter 883% Nicht Stärte D 2 3 2 leicht bedeckt 3 3 2 NW leicht Nebel 2 1 0 ſtill— Nebel 1 2 1 ſtil— Nebel 0 2— N leicht Nebel —1 2— 34 N leicht Nebel . 9 42 ſttll.— woltenlos 1 00 4227% 0„ eicht bedeckt os les is e eeich! heiter 5 Eine im Norden Europas vorüberziehende Zy⸗ e hat geſtern auch in Süddeutſchland Bewölkung Ren Vereinzelt kam es auch zu unbedeutenden 1 berſchlägen. Heute früh ragt der Hochſchwarz⸗ über die Hochnebeldecke hinaus und hat bei 1 Oſtwind und heiterem Wetter Alpenſicht. u 0 n Island und England ſind neue Störungen zogen, die vorausſichtlich noch weit nach Sü⸗ . ö Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Die Mannheimer Der Artikel des Städt. Nachrichtenamtes im Abendblatt der„Neuen Mannheimer Zeitung“ vom Dienstag, 8. Dez., kann nicht unwiderſprochen bleiben. Der Laie mag die Ausführungen vielleicht ohne Bedenken hinnehmen. Der Fachmann oder die Perſonen, die mit der Landwir eng verbunden ſind, können die verſchiedenen 2 hrungen aber nicht unwiderſprochen laſſen. Was die Ausführun⸗ gen bezüglich der verſchiedenen Qualität der Milch anbelangt, ſo kann es doch nicht einleuchten, daß die Mannheimer Milchzentrale beſſere Milch aus den Ställen erhält, als die wilden Milchhändler. Vor dem Krieg gah es auch keine Milchzentrale und wir ſind groß geworden. Mißſtände können überall vor⸗ kommen. Jedenfalls iſt ein ordnungsmäßig geleite⸗ ter Gutshof genau ſo in der Lage, wie die Mann⸗ heimer Milchzentrale, die Milch richtig zu behan⸗ deln und in guter Qualität abzuliefern. Dagegen wären die freien Milchhändler in der Lage, die Milch billiger zu liefern, denn ſie haben nicht die Unkoſten, wie die Milchzentrale. Ein Konſument. ge Es wurde in letzter Zeit und beſonders in dieſer Woche von ſtädtiſcher Seite in den hieſigen Tageszei⸗ tungen ſo oft von Milch geſprochen, daß man auf den Gedanken kommen könnte, wir Mannheimer hätten gar keine anderen Sorgen. Ich habe die Ausführun⸗ gen beider Richtungen mit großem Intereſſe verfolgt und kann als Unbeteiligter des Eindruckes mich nicht erwehren, daß man die bereits früher genehmigten freien Milchgeſchäfte mit aller Gewalt aus dem Wege ſchaffen will. Es dürfte doch allgemein bekannt ſein, daß der größte Teil der Milch in Deutſchland heute noch als Rohmilch dem Verbraucher zugeführt wird. Auch das Reichsmilchgeſetz ſchreibt keinen Paſteuri⸗ ſierungszwang vor. Es überläßt dies den einzelnen Länderregierungen. Unſer badiſches Muſterländle will da anſcheinend an erſter Stelle ſtehen. Man will den konzeſſionierten Händlern ihre Einnahmen nicht ſchmälern laſſen, im Gegenſatz zu anderen Gewerbe⸗ treibenden, die gegen Konkurrenz nicht geſchützt ſind. Als Verbraucher der früheren Rohmilch darf ich ſagen„daß ich ſie immer gern genoſſen habe. Auch meine Eltern und Großeltern hatten keine andere Milch und ſind trotzdem ſehr alt geworden. Die in dem Artikel des Städt. Nachrichtenamtes erwähnten Mängel der hier zum Ausſchank gekommenen Roh⸗ milch halte ich für übertrieben. Die Ställe ſtehen doch unter tierärztlicher Kontrolle. Von dieſer Stelle aus wird ſchon alles getan, damit nur gute und geſunde Milch an den Verbraucher gelangt. Noch eine Frage ſei mir erlaubt. 5 Sind die freien Es ſind auch Mannheimer Bürger wie wir und ringen mit ihren Familienangehörigen um ihre Exiſtenz, nur um der Fürſorge nicht zur Laſt zu fallen. Sie geben ſich auch mit kleinem Einkommen zufrieden, denn Tagesumſätze von 400 Liter, von denen man eine Konzeſſion abhängig machen will, werden in dieſer Zeit auch noch nicht bei 10 v. H. der konzeſſionierten Geſchäfte erreicht. Ich, und mit mir viele Rohmilch⸗ liebhaber, könnten es nicht verſtehen, wenn bei maß⸗ gebender Inſtanz der Weiterführung der freien Ge⸗ ſchäfte Schwierigkeiten bereitet würden Denn in der henttigen Zeit der Notverordnungen darf es eini⸗ ger veralteten Paragraphen wegen nicht geduldet werden, eine Intereſſentengruppe mit aller Gewalt zu ſtützen, während die andere betteln gehen kann. Deshalb gleiches Recht für Age! Ein Un beteiligter. Anmerkung der Schriftleitung: Wir haben vorſtehend zwei Beziehern unſeres Blattes in der Frage der Milchverſorgung das Wort gegeben, um nicht den Anſchein einſeitiger Einſtellung zu er⸗ wecken. Auch wir bedauern, daß den nichtkonzeſſio⸗ nierten Milchhändlern durch Einrichtung der Ver⸗ kaufsſtellen erhebliche Koſten erwachſen ſind. In den bisherigen Veröffentlichungen iſt in dieſer Beziehung deutlich genug geſagt worden, daß das Bezirksamt nicht energiſch genug durchgegriffen und die erforder⸗ lichen Maßnahmen nicht rechtzeitig genug getroffen hat. Im übrigen kommen alle Beſchwerden aus den Kreiſen des nichtkonzeſſionierten Milchhandels post festum. Es iſt auch zu beachten, daß die Milcherzeu⸗ ger, die nicht im badiſchen Molkereiverband organi⸗ ſtert ſind, ſich durch die Schaffung von Milchverkaufs⸗ ſtellen, die nicht der Kontrolle der Milchzentrale un⸗ terſtehen, einen Sondervorteil zum Nachteil der vie⸗ len kleinen Landwirte in den Lieferungsbezirken der Milchzentrale verſchaffen wollten. Das kann ſelbſt⸗ verſtändlich auch nicht gutgeheißen werden. ten verſehen iſt, wird dieſe wohl ſchwerlich ins alte Eiſen werfen und zu den Anſchaffungskoſten der elektriſchen Apparate auch noch die Leitungen um⸗ ändern laſſen, vorausgeſetzt, daß es der Hauswirt erlaubt. Ich rechne, daß 90—95 Prozent zu dieſer Kategorie gehören. Außerdem gibt es in der ober⸗ vheiniſchen Metropole, genannt die„lebendige Stadt“, noch eine Anzahl Häuſer, die von Ediſons Erfindung noch gar nicht berührt ſind. Der Tarif wird alſo für alle dieſe Konſumenten eine Erleichterung bringen, aber bei weitem nicht die angegebene, weil eben für ſie keine Möglichkeit beſteht, Strom in der angenommenen Menge zu verbrauchen. Ob die Errechnung des Grundpreiſes auf dem Mietwert richtig iſt, bleibe dahingeſtellt. Ich erblicke in dieſem Syſtem eine Zuſatzbelaſtung für die Neubaumieter und betrachte die Raumzahl, wie in Rheinau, als ſozialer. Auch das Berliner Syſtem iſt beſſer. Dort iſt der Grundpreis bis fünf Brennſtellen 80 Pf., die KWh. koſtet 16 Pf. Wenn ich alſo für eine Zweizimmerwohnung 20 KWh. an⸗ nehme, und dies trifft normal zu, dann zahle ich in Mannheim im Neubau etwa 27 Pf., in Rheinau 19 Pf. und in Berlin 20 Pf. So ſieht die Wirklichkeit aus, denn Mannheim iſt nur in billigen Wohnungen und bei hohem Stromverbrauch billiger. Solange die ganzen Verhältniſſe ſich nicht gründlich geändert haben, wird für die meiſten ein Stromverbrauch von 70 bzw. 90 KWh. eine Phantaſte bleiben. E. B Vorſchläge für das Herſchelbad Die Herabſetzung der Preiſe im Herſchelbad wurde vom Badepublikum freudig begrüßt. Die da⸗ durch eingetretene ſtärkere Frequenz dürfte die Ge⸗ fahr einer Schließung des Bades auf abſehbare Zeit hinaus wohl beſeitigt haben. Doch muß hier gleich auf einen Mangel hingewieſen werden, der ſich mit der Steigerung des Badebetriebs auch prompt wie⸗ der eingeſtellt hat. Und zwar betrifft dies den Bade⸗ betrieb in der großen Schwimmhalle an Familienbadetagen in der Zeit nach 6 Uhr abends. Wohl den meiſten Berufstätigen, die ſich heute noch ein Schwimmbad leiſten können, verbleibt zum Baden nur die Zeit nach Geſchäftsſchluß. Solange das Herſchelbud vor der Herabſetzung der Preiſe ſchlecht beſucht war, brauchte man auf eine Kabine nicht zu warten. Das iſt ſeit dem Inkrafttreten der neuen Badepreiſe anders geworden. Während die Damen bei Betreten der Schwimmhalle ſofort eine Kabine angewieſen bekommen, müſſen wir Männer warten(mitunter ſogar ſehr lange), weil keine Ka⸗ binen mehr frei ſind. Nun iſt es aber ſo, daß alle Kabinen für Damen an Wochentagen nie beanſprucht werden. Nach der Zahl der badenden Damen zu ſchließen ſteht ſogar mehr als die Hälfte der Damen⸗ kabinen leer. Viele der männlichen Badegäſte haben ihren Unwillen ſchon darüber zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß auf der einen Seite eine größere Zahl Kabinen leer ſteht, während man auf der anderen Seite warten muß. Dieſer Zuſtand iſt nicht mehr länger aufrecht zu erhalten. Sicher iſt, daß durch döeſen Mißſtand eine weitere Belebung des Bade⸗ betriebes von dieſer Seite her nicht zu erwarten iſt. Es muß im Gegenteil damit gerechnet werden, daß mancher Stammkunde aus Verärgerung über die mit Leichtigkeit abzuſtellenden Mängel wegbleibt. Dem ganzen Uebelſtand kann dadurch abgeholfen werden, daß die Hälfte der im oberen Stock gelege⸗ nen Damenkabinen für die Männer freigegeben wird. Daß dabei nach wie vor eine„reinliche Schei⸗ dung der Geſchlechter“ durchgeführt werden muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Am zweckmäßigſten wird eine große Plane vor die eine Seite der Kabinen ge⸗ ſpannt. Oder aber es werden an jeder Kabinentür undurchſichtige Vorhänge angebracht, die nicht zu⸗ rückgezogen werden können. Dadurch wäre eine Sicht von einer Seite zur anderen unterbunden. Die Duſchräume im oberen Stock müßten auch künf⸗ tig den Damen allein vorbehalten bleiben. Um einen einwandfreien Verkehr vom oberen Stock zum Schwimmbaſſin zu ermöglichen, müßten die Damem die Treppe bei der Figur(wie bisher) benützen, wäh⸗ rend die Männer über die gegenüberliegende Treppe zum Schwimmbaſſin und den Duſchen gelangen könnten. Bei einigermaßen guten Willen der Bade⸗ leitung ließe ſich dieſe im Intereſſe der männlichen Badebeſucher gelegene Veränderung ohne beſonderen Koſtenaufwand durchführen. Ringelnatter. * Schon des öfteren hatte ich Gelegenheit, in Schwimmbädern verſchiedener Städte neben der Schwimmhalle oder in unmittelbarer Nähe einen Raum für Gymnaſtik zu finden. Es iſt eine durch⸗ aus begreifliche Erſcheinung, daß man nach oder vor dem Schwimmen dem Körper gern etwas Betäti⸗ gung verſchaffen möchte. Am auffallendſten macht ſich dieſes Bedürfnis an den Strandbädern bemerk⸗ bar. Im Frankfurter Schwimmbad z. B. empfinde ich es als ſehr angenehm, daß man in einer gut eingerichteten Gymnaſtikhalle ſich körperlich betäti⸗ gen kann. Auch das Saarbrücker Schwimmbad hat hierfür glänzende Einrichtungen. Durch meine öfte⸗ ren Geſchäftsreiſen nach dieſen Städten, hatte ich Gelegenheit, dieſen Betrieb kennen zu lernen. Er⸗ freulicherweiſe konnte ich feſtſtellen, daß ſich dieſe Einrichtung in einem Hallenbad glänzend bewährt, denn der Beſuch dieſer Gymnaſtikhallen iſt faſt zu jeder Tageszeit rege. Angeſichts des lobenswerten Verſuches, den Be⸗ ſuch des Mannheimer Herſchelbades zu ſteigern, wäre es nach meiner Auffaſſung Zar kein ſchlechter Gedanke, eine ſolche Gymnaſtikhalle einzurichten. In der Frauen⸗ und Männerhalle iſt im zweiten Stock genügend Platz vorhanden. Die Kinder⸗ ſchränke könnte man an einen anderen Platz ver⸗ ſetzen. Die Einrichtungskoſten dürften nach meiner Auffaſſung auch nicht ſo horrend ſein, denn durch die Benützung dieſer Halle wird ja wieder Geld herein⸗ gebracht. In Frankfurt z. B. finden geſchloſſene Gymnaſtikkurſe ſtatt, die der dortigen Badverwal⸗ tung einen horrenden Ueberſchuß gebracht haben. Direktor Novonty hat mir verſichert, daß er froh iſt, eine ſolche Halle neben ſeinen Schwimmhallen zu haben. Ich meine, die Mannheimer Stadtverwal⸗ tung ſollte einem ſolchen Vorſchlage nähertreten und evtl. zur Ausführung ſchreiten. Ich würde mir beſtimmt davon verſprechen, daß beſonders der Vormittagsbeſuch der Schwimmhallen ſich heben würde. 1 K. W. Briefmarken⸗ Automaten ohne Marken Im Poſtamt der Neckarſtadt, Lange Rötterſtraße, ſind ſeit längerer Zeit erfreulicherweiſe ebenfalls mehrere Automaten angebracht. Es wird aber als unangenehm empfunden, daß der Automat, wenn man nach Schalterſchluß Briefmarken oder Poſtkarten benötigt, lediglich die eingeworfenen Münzen zurück⸗ gibt. Die Automaten müßten regelmüßiger auf den noch darin befindlichen Markenvorrat nachgeſehen werden. Auch könnte eine entſprechende Beleuchtung in Erwägung gezogen werden, da man in der Dun⸗ kelheit die Geldſtücke bei Einwurf nicht zu unterſchei⸗ den vermag und gezwungen iſt, entweder ſie ſchon zu Hauſe aus dem Geldbeutel zu nehmen oder eine Taſchenlampe mitzunehmen. Schreiber dieſer Zeilen hat die Automaten ſehr oft nach Schalterſchluß ſchon benützen müſſen und konnte beobachten, daß andere Leute auf der entgegengeſetzten Seite unter einer Straßenlaterne ſtanden, um die für den Marken⸗ bedarf notwendigen Geldſtücke ihrer Geldbörſe zu entnehmen. Baldige Abhilfe würde ſehr begrüßt werden. Einer von Vielen. den ausgreifen werden. Das Wetter wird daher meiſt trüb bleiben. Auch iſt wieder verein⸗ zelt mit leichten Niederſchlägen zu rechnen. Was hören wir? Dienstag, 15. Dezember Frankfurt 8 .15: Frühkonzert auf Schallplatten.— 12.05: Schall⸗ plattenkonzert.— 15.20: Hausfrauen⸗Nachmittag.— 16.00; Unterhaltungs konzert.— 17.05: Konzert aus Wiesbaden.— 18.40: Landwirtſchaftliche Siedlungen und vorſtädtiſche Kleinſiedlungen. Prof. Uhde.— 19.35: Beſuch in einem Berliner Filmatelier.— 20.00: Reichsſendung der Haydn⸗ Sinfonie in D⸗dur Nr. 86. Aus Berlin.— 20.20: Unter⸗ haltungskongert.— 21.15: Die Ilſebill. Märchen.— 22.50: Stellenmarkt der Bühnenkünſtler.— 29.00: Tanzmuſik. Heilsberg f .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 12.30: Mittags⸗ konzert.— 15.45: Rhythmiſch⸗muſtkal. Stegreifſpiel.— 16.15: Unterhaltungsmuſik.— 17.45: Bücherſtunde.— 20.30: Rund⸗ funkſingſtunde. 5 Langenberg .05: Morgenkonzert.— 18.05: Mittagskonzert.— 16.20: Für die Jugend.— 16.40: Prof, Kuckhoff: Wer ſoll heute noch ſtudieren?— 17.00: Veſperkonzert.— 18.00: H. Rei⸗ mann: Der Kriminalroman.— 19.30: Prof. Dr. Brauer: Der Kampf um die Sozialpolitik im geſchichtl. Rückblick. — 20.30: Sinfoniekonzert. a München 12.30: Schrammeltrio E. Schiemer.— 13.00: Unterhak⸗ tungskonzert.— 15.05: Stunde der Hausfrau.—. 16.20: Gold ünd Diamanten. Dr. H. Weindel.— 17.00: Veſper⸗ konzert.— 17.55: Wie entſtehen unſere Brettln?— 18.30: Die Winternothilfe des Sports. Sport und Ernährung. Dr. K. v. Holt.— 20.05: Aus dem Stadttheoter Nürnberg: Die Perlenftſcher. Oper.— 21.25: Kammermuſik. Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.95: Edith Lorand⸗Orche⸗ ſter.— 16.30: re n— 18.40: Prof. Wehrle: Vom tag vormittag den Volks Faktor Arbeit in Südamerika.— Weiteres Progromm ſiehe Frankfurt. 5 45 Wien 11.30: Mittagskonzert.— 12.40: Hans Hermann Niſſen (Schallplatten).— 13.10: Schallplatten.— 15.20: Edvord Grieg.— 17.00: Orcheſterlonzert.— 19.45: Konzert des ruſſiſchen Künſtlerenſembles Nowgorod.— 20.45: Konzert des Grazer ſtädt. Opernorcheſters. Aus Mannheim 19.05: Vortrag von Dr. Korl Menninger, Heppenheim a,§. Bergſtraße:„Rechenkniſſe, Luſtiges und vorteilhaf⸗ tes Rechnen“. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Mittagskonzert.— 20.00: Sinfonie⸗ konzert. Mailand: 17.00: Schallplatten.— 19.15: Buntes Konzert. — 21.00: Sinfoniekonzert. Prag: 18.40: Deutſche Sendung. Straßburg: 18.00, 19.00 und 20.00: Inſtrumentalkonzert. — 21.30! Aus dem Stadttheater Metz: Konzert des Kon⸗ ſervatoriums. Wir hörten Mannheimer Darbietungen „Erwerbsloſe ſiedeln“, unter dieſem Titel brachte die Mannheimer Sendeſtelle eine Reportage von ber im Entſtehen begriffenen Randſiedlung für Erwerbs⸗ loſe zwiſchen Neckarau und Rheinau. Der Sprecher Jakob Würth unterhielt ſich mit Dr. Leidinger vom Ar⸗ beitsamt über den Grundgedanken und über das Zuſtande⸗ kommen dieſer Siedlung, für die ſich über 1100 Jewerber gemeldet hätten, obgleich keinerlei Propaganda für die Sache gemacht worden fei.(Die Preſſe ſchrieb wotzl nie etwas darüber?) Dr. Leibinger erzählte daun noch von der Finanzierung der 100 Häuſer, während ſich Bauamt⸗ mann Kolb über die Bauweiſe verbreitete. Ferner ſprachen noch der Bauführer und einige Siedler, die ſich durchweg ſehr zuverſichtlich äußerten. Aus der intereſſanten Re⸗ portage ging hervor, daß man mit der Schaffung der Mannheimer Randſiedlung ein ſegens reiches Werk in die Wege geleitet hat. In der Stunde des Chorgeſangs hörte man am Sonn⸗ or Heidelber Leitung von Hans Kuhn Maunheim. Die klanglich ſehr guten Darbietungen wurden dadurch lebendiger, daß der Chor ſich nicht nur in ſeiner Geſamtheit, ſondern auch as⸗ unter trennt in Frauen⸗ und Männerchor hören ließ. Die bunte Vortragsfolge, die neben alten Meiſtern Werke von Schu⸗ bert, Graener, Uthmann uſw brachte, fand ihren eindrucks⸗ vollen Abſchluß mit dem„Wach auf“⸗Chor aus Wagners „Meiſterſingern“. 85 Zum Sonntagnachmittag⸗Programm ſteuerte Mannheim eine Adventsſtunde bei, die von Trene Zlegler(Alt) Stefanie Pelliſſier(klavier), Elifabethz Helfferich und Poldi Hohenemſer(Rez' tation), dem Cäcilienchor von St. Joſef unter Leitung von Joſef Stefan Winter und Dr. W Hug(Har⸗ monium) beſtritten wurde. Der Cäetlienchor ſang alte Volksweiſen und Kirchenlieder. Feinfühlend wußte Frene Zbegler mit vier Weihnachtslledern die Adventsſtimmung, welche die rezitierten Legenden aufkommen ließ, zu ver⸗ ſtärken. Obgleich ſprachlich ganz ausgezeichnet, hätte man die Rezitation der Lagerlöf⸗Legende von Poldi Hohenemſer gerne etwas weniger kindhaft betont gewünſcht. Das von Eliſabeth Helfferich mit Wärme und feinſtem Empfinden geleſene Mittelſtück aus dem Triptychon„Die heiligen drei Könige“ von Timmermann entging zum größten Teil den Hörern durch eine acht Minuten lange Sendeſtbrung— eine Erſcheinung, die offenbar zum offiziellen Sonntags⸗ programm des Südfunks gehörte. Märchen⸗Uraufführung Ueber eine Reihe deutſcher Sender ging von Stuttgart aus die Uraufführung eines muſikaliſchen Märchens Holle⸗ „Prinz Ligojans Brautfahrt“. Elſe Hellmund benützte für die textliche Geſtaltung Anderſens Märchen„Der Schweinehirt“, während Hermann Reutter eine paſſende Muſik hierzu geſchrieben hatte. teller waren durchweg Kinder im Alter von 8 bis 14 ahren, die mit allergrößtem Geſchick ſich ihrer Aufgabe entledigten und das Märchenſpiel zu einer wirkungsvollen Aufführung brachten. Entſprechend der ganzen Aufmachung war auch die Muſik, die ſich in Rhythmik und Melodik auf moderner Linie bewegte, ſehr einfach gehalten. Ob dieſe Märchengeſtaltungsform als Verſuch zu werten iſt oder richtungsweiſend ſein wird, muß die Zukunft lehren. Rablo A TEIEEuNKETI Die Dar⸗ Set 7 8. Seite Nummer 580 Neue Mannhei Mannheimer Zei ** itung/ Abend tung Abend⸗Ausgabe Montag, 14. Dezember 10951 — hemden Obef . Nach G Elegante 1 h Gottes heilig 89 2 2 gem W———— 22 Uhr mein lieber Ge illen wurde geste l 5 5 f Bruder, Schwa er Gatte, unser guter 175 stern nachmittag volk ommen in Qualität u. 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Dezember, vor Minufen vom P alon 650 5 8 fahrbereit, neee ee und lanb⸗ ezember, 9/ Uhr Seelenamt ist am D 55 aradeplaiz— 5 tark; nehme 2⸗ eee e. ane wer 16. f 1* erw 85 ſtar„ Vermé 9 6 7 g„ in der Unteren N ve K 2 ee N 5985 g 0 ub rkirche.. 5 17 E 1e 8 P 6 45655 der Geſell zgeſchäften auf Betrieb von B 5 9. 3 1„2(Laden rechts trä ſellſchaft unterſ eigene R ank⸗ Mi 5 5 e 8— t igt 50 0 erſagt. D echnu ittags cheib maschine le 0 MNiet-Sesuche n e e. dhe 4 5: e 1 2 5 8 1 wenn m 5 fitglied. Di r, Sgar⸗ 5 8 5 G e 115 gebraucht, bil Labbibtothez 5 6 Z 1 8 8 e d ebe andre gal e 5 ig abzuge bil⸗ pf 8 g i oder d von zwei V vor⸗ E die quel 1 N e bröß. Posten Bücher b. are immer-Wohnung ere e a ö che Geburf eines 0 1 s sbb, Romane ete g 759 8 5 ſonniger Lage, möglichſ 9 Grund kagttal 1 vertreten. 10 u. Au 2 geſunden 8 85 W 14. Laden. Fenner eile aßerſter Pete 4. 32 ge 3 15 55 G 1e 1000 N 10 Jane Daß Schwier . 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