Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich Rö. 3. unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM. 8. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13 Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, dy Oppauer Straße 8 Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr. 8e Luiſenſtraße 1. „in Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fütr telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Einzelpreis 10 Pf. Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Für das Erſcheinen von Abend⸗Aus gabe Montag, 21. Dezember 1931 142. Jahrgang— Nr. 592 el⸗Rede Lavals Anker dem lobenden Beifall einer mehrtauſendlöpfigen Zuhörerſchaft in einer Provinzſtadt Brand-Kakaſtrophe in Stuttgart Das Alle Schloß aus bisher unbekannter Arſache völlig ausgebrannt Eis behindert Löſcharbent— Reichswehr hilft Niemals!? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 21. Dez. „Frankreich wird niemals zugeben, daß der Voungplau zerriſſen wird. Es wird ſich nicht damit einverſtanden erklären, daß die Reparationen den privaten Schulden geopfert werden und niemals werden wir die Unklugheit begehen, vage Hoffnungsformeln anzu⸗ nehmen und die Sicherheit unſeres Landes zu ge⸗ fährden.“ Mit dieſen drei Sätzen legte am Sonntag nach⸗ mittag Miniſterpräſident Laval unter dem tobenden Beifall einer mehrtauſend⸗ köpfigen Zuhörerſchaft in der Provinzſtadt La Chapelle le Reine die Richtlinien des franzö⸗ ſiſchen Kabinetts für die bevorſtehenden Reparations⸗ und Abrüſtungsverhandlungen feſt. Die Gelegen⸗ heit zu den ſenſationellen Ausführungen des Miniſterpräſidenten bot die Feier der jährigen Zugehörigkeit des Luftfahrtminiſters Dumes nil zum Generalrat des Seine⸗ und Marnedepartements. Auf dieſem Bankett gab Laval das außenpolitiſche Programm des gegenwärtigen Kabinetts bekannt, deſſen Un⸗ Rnachgiebigkeit nicht nur in Deutſchland das größte Aufſehen erregen wird, Obwohl Laval auf die internationalen Miniſter⸗ zuſammenkünfte g der letzten Monate anſpielte, scheint er weder in London noch in Berlin etwas gelernt zu haben. Auf die Bafler Sachverſtändigen⸗ beratungen eingehend erklärte er nämlich, daß nach Anſicht der maßgebenden Politiker Frankreichs bie Lage Deutſchlands nur auf einen beſtimmten Zeitraum ins Auge gefaßt werden kann, d. h. für die Periode der wirtſchaftlichen Depreſſion. So habe er es in Waſhington mit dem Prä⸗ ſidenten Hoover ausgemacht. Wie im vergangenen Juli werde Frankreich den unbedingt zu leiſtenden Teil der deutſchen Repara⸗ tionen nur im Rahmen des Poungplans verhandeln und niemals würde Frankreich ſich damit einver⸗ ſtanden erklären, die Reparationen den privaten Schulden zu opfern, In verſchiedenen Ländern, ſo fuhr Laval fort, habe man zu ſchnell die Behaup⸗ tung aufgeſtellt, daß Schulden und Reparationen annulliert werden müßten. Angeſichts der Hal⸗ tung der Vereinigten Staaten würden die Anhän⸗ ger derartiger Pläne jetzt mit ihrer Behauptung vielleicht etwas zurückhaltender ſein. Frankreich könne ſich auf keinen Fall in eine ſolche Debatte einlaſſen. „Halten Sie ſich gut!“, rief ein Zuhörer dem Redner entgegen.„Nur keine Sorge, ich bin daran gewöhnt, entgegnete Laval unter allgemeinem Beifall und fügte mit lanut⸗ erhobener Stimme hinzu: Niemals werden wir den Nungplan zerreißen laſſen“. Der weitere Teil der Rede war der Ab⸗ küſtungsfrage gewidmet. Neue Gedanken⸗ gänge brachte Laval nicht vor. Das wahre Geſicht Frankreichs ſei der Friede.(?) Tiefer Haß gegen den Krieg beſeele das Land. Am ſeſtgeſetzten Tage werde ſich die franzöſiſche Delegation zur Ab⸗ küſtungs konferenz in Genf einfinden. Die Frie⸗ densliebe Frankreichs ſuchte Laval folgendermaßen zu begründen: Die Militärkredite ſeien nur für Defenſivzwecke beſtimmt lund die 3000 Bom⸗ benflugzeuge, die zahlloſen Tankregimenter, die mo⸗ koriſierte Infanterie?). In Frankreich werde die Jugend nicht im Geiſte des aggreſſiven Militaris⸗ mus wie in anderen Ländern erzogen.„Als Re⸗ gierungschef weiſe ich die Anklagen des Militaris⸗ mus gegen mein Land zurück“. Frankreich könne ſich mit keiner Improvi⸗ ſation in Genf einverſtanden erklären, die anſtelle einer Sicherheitsgarantie Frankreich und mit ihm den Frieden der Welt gefährden würde. In Genf ſollen die franzöſtſchen Delegierten nach Anſicht Lavals jede Form gegenſeitigen Beiſtandes unterſuchen, falls dieſer wirkſam und ſchnell ſei, aber rankreich könne nicht die Torheit begehen, Hoff⸗ nungsformeln, die eine Gefahr für die Sicherheit arſtellen, anzunehmen.„Unſere Haltung entſpricht den Intereſſen des Landes, der Ordnung in Europa und dem Frieden der Welt.“ [Eigener Bericht) E. Stuttgart, 21. Dez. Das von Herzog Chriſtoph im Jahre 1553 bis 1570 errichtete Schloß, das Wahrzeichen des alten Stutt⸗ garts, ſteht ſeit den Mittagsſtunden in hellen Flam⸗ men. Das Feuer brach aus bis jetzt noch unbekann⸗ ter Urſache in dem hochgiebligen Dachſtock aus und nahm, begünſtigt durch den ſtarken Wind, eine ſehr raſche Ausbreitung über die geſamten hochgiebligen Dächer. Die Stuttgarter Feuerwehr iſt mit drei Löſchzügen ausgerückt und gibt aus acht Schlauch⸗ leitungen ununterbrochen Waſſer. Es iſt ſchwer für die Feuerwehr, über die vereiſten Dächer und Spar⸗ ren zu klettern. Die Feuerwehr hat bisher auch ſchon 15 Mann eingebüßt, die unter ſchweren Rauchvergiftungen weggetragen werden mußten. In dem Schloß, das im Renaiſſanceſtil ausgeführt iſt, befinden ſich die württembergiſchen Altertums⸗ ſammlungen, mehrere Dienſtwohnungen und die alte Schloßkirche. Nach ½2 Uhr ſtürzte unter lautem Krachen der Dachſtuhl zuſammen und zertrümmerte mehrere Motorſpritzen der Feuerwehr. Mau iſt gegenwärtig dabei, das Schloß von ſeinen Kunſt⸗ ſchätzen zu räumen.. j Die wütrttembergiſche Finanzverwaltung wird durch dieſen Brand innerhalb kurzer Zeit von einem zweiten ſchweren Brand heimgeſucht. Im Frühjahr dieſes Jahres brannte bereits der Dachſtuhl des Schloſſes Hohenheim vollſtändig ab. Vericht eines Augenzeugen Um die Mittagsſtunde ſchrillte es bei ſämtlichen Hauptfeuerwachen Stuttgarts: Großfeuer, altes Schloß in Flammen! Acht Löſchzüge rückten ſofort nach der Brandoͤſtelle ab. Reichswehr und Schupo wurden alarmiert. Als man bei dem in der Mitte der Stadt gelegenen, ausgedehnten, mächtigen Quaderbau aus dem 16. Jahrhundert ankam, war der Oſtflügel des Dachſtockes in dichte, beißenden, weißgraue Rauchwolken gehüllt. Die Feuerwehr ging ſoſort von außen und von innen an die Be⸗ kämpfung und an das Aufſuchen des Brandherdes. Es ſtellte ſich heraus, daß der Oſt⸗ und Weſtflügel des hochgiebligen Dachſtockes bereits hell brannte. Noch während die Feuerwehrleute von innen dem Brand zu Leibe zu rücken verſuchten, ſchlugen die Flammen durch das Dach. Infolge des ſtarken Nordweſtſturmes, der ſich in die Oeffnung des Dachſtocks wühlte, wurde leider das Feuer im Nu über den ganzen übrigen Dachſtock ausgebreitet. Leider mußten auch die in das Innere vorgedrunge⸗ nen Feuerwehrleute, zwölf Mann, infolge Rauch⸗ vergiftung weggeſchleppt werden. Als ſich heraus⸗ ſtellte, daß die Bekämpfung des Feuers bei der herr⸗ ſchenden Kälte und der ungewöhnlich ſtarken Rauch⸗ entwicklung auf große Schwierigkeiten ſtieß, die Leitern, Dachſparren, Treppen, alles im Nu ver⸗ eiſte, mußte man ſich zunächſt darauf beſchränken, die vom Feuer noch nicht ergriffenen Teile unter Waſſerſchutz zu nehmen. Gegen 2 Uhr bildete der rieſige Dachſtock nach dem Karls⸗ und Schloßplatz ein einziges wogendes Feuermeer und brach dann mit furchtbarem Getöſe in ſich zuſammen, die mächtigen, ſteinernen Kamine mit ſich reißend Inzwiſchen mußte leider auch feſtgeſtellt werden, daß ſich das Feuer nach den unteren Stockwerken durch⸗ fraß, weil es an den doppelten hölzernen Böden, die meiſt noch aus dem 16. Jahrhundert ſtammten, reich⸗ lich Nahrung fand. Nun wurde auch die Reichs⸗ wehr eingeſetzt, denn in dem alten Schloß be⸗ finden ſich nicht nur überaus wertvolle Schätze von Kunſtaltertümmern, ſondern auch die Geſchäftsſtelle für Denkmalspflege und Heimatſchutz, die wunder⸗ volle Schloßkirche, ſowie mehrere Archive und Woh⸗ nungen. Es mußte jetzt das ganze Schloß ge⸗ räumt werden, bei der Fülle des Materials eine ungeheure Arbeit, in die ſich Reichswehr und Schupo und zahlreiche Privatperſonen, die zu Tauſenden den Brandherd umſtanden, teilten. Die Feuerwehr leiſtete während des Kampfes Uebermenſchliches, denn im⸗ mer mehr fraß ſich das Feuer von oben nach unten 17 55 und riß ſchwere Quaderſteine mit ſich in die iefe. Um die wertvollen Kunſt⸗ und Stuckornamente aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu retten, ſchlug die Feuerwehr mit Sachverſtändigen die einzelnen Teile heraus, um ſie ſpäter wieder zuſammenſetzen zu können. Der große runde Turm der älteſten Teile des Schloſ⸗ ſes, iſt ebenfalls in ſeinem Dachſtock vollkommen aus⸗ gebrannt und gleicht einem flammenden Hochofen. Das Feuer wütet bei Redaktionsſchluß mit unver⸗ minderter Macht weiter. Aktuellſter Rundfunk Tauſende von Rundfunkhörer, die ihre Apparate in Betrieb hatten, um ſich die Mittagszeit durch Muſik verſchönen zu laſſen, hörten ſtatt der Töne ein ziſchen⸗ des Geräuſch, das in dem gleichen Augenblick mate⸗ rielle und ideelle Werte vernichtete. Dieſe Geräuſch⸗ kuliſſe, vermiſcht mit Rufen und Pfeifenſignalen, um⸗ rahmten die ſachlichen Ausführungen des Sprechers, der ſofort das Konzert abbrach und ein umfaſſendes Bild von dem Brandplatz gab. Man hörte aufgeregte Rufe, einige Schreie und ein fürchterliches Gepolter, als einer der Kamine einſtürzte. Dazwiſchen wieder ein kurzes Stimmungsbild über das Schreck⸗ liche der Situation. Als die Reportage abgebrochen wurde, Feuer in unverminderter Stärke an. hielt das Roparatlonskonferenz Mille Januar im Haag? Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 21. Dez. In London verſtärkt ſich von Tag zu Tag die Er⸗ wartung, daß die Reparationskonferenz gegen den 15. Januar ſtattfinden wird. Als wahr⸗ ſcheinlichen Ort wird neuerdings mehr vom Haag als von Brüſſel geſprochen. Die Haltung des ameri⸗ kaniſchen Kongreſſes erſchwert England das Beſtehen auf einer Dauerlöſung und in Paris glauben viele, daß eine Verlängerung der Reparations⸗ ſtun dung um zwei Jahre das meiſte ſei, was aus der Konferenz herauszuholen iſt. Daß Deutſch⸗ land in den nächſten zwei Jahren keine Reparationen zahlen kann, darüber iſt ſich ganz England einig. Bei⸗ nahe ebenſo allgemein iſt die Auffaſſung, daß eine Wiederaufnahme der Reparationszahlungen im Jahre 1934 gar nicht in Frage kommt. Solange aber Amerika auf Zahlung der Kriegsſchulden beſteht, iſt das Problem, wie dieſe Zahlungen ohne die Einnahmen aus Deutſchland geleiſtet werden können, das dringendſte. Die Verhandlungen, die der ſtellvertretende Direktor des Schatzamtes Leith⸗Roß in der vergangenen Woche in Paris geführt hat, eröffnen die Ausſicht auf eine gemeinſame engliſch⸗franzö⸗ ſiſche Demarche in Waſhington. Welche Form dieſer Schritt annehmen könnte, iſt noch völlig ungewiß, aber die„Times“ können heute darauf aufmerkſam machen, daß ein„neuer Faktor in der Frage der Reparationen und Kriegsſchulden auf⸗ getreten iſt, der von Tag zu Tag klarer in den Vor⸗ dergrund rückt und möglicherweiſe das ganze Problem verändern wird“. Das gleiche bedeuten vermutlich die Alarmrufe im Finanzausſchuß des ameri⸗ kaniſchen Senats, in denen von einer bevor⸗ ſtehenden europäiſchen Revolte gegen die Schuldenzahlungen geſprochen wurde. Die engliſchen Unterhändler haben offenbar in Frankreich ein größeres Entgegenkommen gefun⸗ den, als nach der ſcharfen Note Englands der letzten Woche zu erwarten war. Der Ausblick auf eine allgemeine Front gegen Frankreich iſt vielleicht das einzige, was Frankreich zu einer ver⸗ nünftigen Haltung in der Sanierung der europä⸗ iſchen Finanzen bewegen könnte. Jedenfalls wer⸗ den von beiden Seiten aus große Anſtrengungen ge⸗ macht werden um noch vor der Konferenz den Ab⸗ grund zu überbrücken, der bisher die franzöſiſche von der engliſchen Auffaſſung getrennt hat. Letzten Endes iſt wohl auch die Abrüſtungsfrage in dieſen überaus komplizierten großen Vermittlungs⸗ plan hineingezogen worden. Die Verhandlungen ſind erſt' im Anfangsſtadium und man darf übereilte Jubelrufe aus Paris nicht allzu ernſt nehmen. Der Freiſpruch Pfrimers (Von unſerem Wiener Vertreter) Es iſt ein echt öſterreichiſcher Ausgang geweſen, dieſer Spruch des Grazer Schwurgerichts. Einſtimmig haben die zwölf Geſchworenen Dr. Pfri⸗ mer und ſeine Mitangeklagten von einem Delikt freigeſprochen, über deſſen objektiven Tatbeſtand ſie doch eigentlich geſtändig waren.„Hoch das ſtei⸗ riſche Recht!“, rief nach der Urteilsverkündung eine Stimme aus dem Hintergrunde und das ver⸗ dente ein geflügeltes Wort zu werden. Denn eigent⸗ lich war ja der ganze Putſch nur eine interne An⸗ gelegenheit der grünen Steiermark, ſo eine Art boden⸗ ſtändiger Kirmesrauferei, in die ſich das böſe„Wien“ und die noch böſere„Auslandspreſſe“ nichts hinein⸗ zumiſchen haben. Unſere braven„Ländler“ verteidi⸗ gen nur ihre heiligſten föderaliſtiſchen Belange gegen den böſen Zentralismus und die„Wiener Ein⸗ miſchung“. Unter den zwölf Geſchworenen ſollen ſich mindeſteng drei politiſche Gegner der Angeklagten befunden haben, zwei Landbündler und ſogar ein organiſierter Sozialdemokrat, und ſie haben ſich doch dem einſtimmigen Wahrſpruch der Geſchworenenbank angeſchloſſen. Hoch das ſteiriſche Recht! Man verzeihe uns, wenn wir eine ſolche Angele⸗ genheit einen Augenblick ſcherzhaft zu nehmen ver⸗ ſucht haben. Aber war der ganze Putſch vom 13. Sep⸗ tember ernſt zu nehmen geweſen? War es nicht eine Provinzialgroteske, eine Revoultion der Bier⸗ bankſtammtiſchler? Man iſt unzufrieden und haut mit der Fauſt auf den Wirtshaustiſch und dann tritt man um Mitternacht den„Marſch auf Wien“ an. Mit einer kleinen Variante könnte man mit Neſtroy ſagen:„Von Leoben bis Bruck geht's raſch, aber nachher ziagt ſich der Weg.“ Und ehe aus Morgen Abend wurde, war der Putſch am Ende. Eine ab⸗ gelegte Makulatur einer Proklamation aus dem Jahre 1929 hatte man aus dem Druckereiarchiv her⸗ vorgeſucht, und, nach Pfrimers Behauptung, ohne ſeine Unterſchrift in Judenburg plakatiert. Schon um 9 Uhr vormittags, ſo erklärte die Anklageſchrift, dürfte ſich Dr. Pfrimer keiner Illuſion mehr darüber hingegeben haben, daß ſein Staatsſtreich geſcheitert ſei. Er blies„den Volksſturm“ ab und brachte ſich ſelbſt hinter der jugoſlawiſchen Grenze in Sicherheit. Der Wiener Regierung war es, trotz ihrer geſchichts⸗ notoriſchen Schwäche gelungen, den Putſch innerhalb zwölf Stunden zu liquidieren. Es war das Glück Oeſterreichs und der Ange⸗ klagten, daß ihr Putſch kein Heldenepos, ſon⸗ dern eine Tragikomödie geworden iſt. Aber der Freiſpruch, der vielleicht damit zu begründen iſt, daß es ſich in dieſem Falle um einen Verſuch mit untauglichen Mitteln handelte, könnte doch auch ſeine bedenkliche Rückwirkung haben. Der Staatsanwalt glaubte ſich zu der Warnung an die Geſchworenen berechtigt: Ein Freiſpruch würde dieſen Staat zu einem Feld für Abenteurer machen. Ein Freiſpruch wäre ein Freibrief für alle politiſchen Abenteurer. Im Prozeß hat Dr. Pfrimer die Meinung ausgeſprochen, daß mau einem„illegitimen Staate“ gegenüber keinen Hoch⸗ verrat begehen könne, daß aber die Republik Oeſter⸗ reich„„illegitim“ ſei, weil Kaiſer Karl bei ſeinem Thronverzicht dem Volke die Entſcheidung über die künftige Staatsform übertragen habe, das Volk aber nicht befragt worden ſei. Dieſes Argument riecht ſehr nach legitimiſtiſcher Herkunft und ſoll dem Dr. Pfrimer von ſeinem Schwiegerſohn, dem Grafen Lamberg, ſouffliert worden ſein, der einſtweilen in Deutſchland den Ausgang des Prozeſſes abge⸗ wartet hat, aber der eigentliche Drahtzieher des Putſches geweſen zu ſein ſcheint. Wenn die Grazer Geſchworenen mit ihrem Freiſpruch dieſer Theſe Recht geben wollten, ſo würde das allerdings in der gegenwärtigen ſchwierigen Lage Oeſterreichs kein Symptom der Beruhigung ſein und neuerdings aller Welt offenkundig machen, daß wir hier im wah⸗ ren Sinne des Wortes auf einem Vulkan tanzen. Selbſt der chriſtlichſozialen Partei, die doch ſonſt nicht grade als heimwehrfeindlich verſchrieen iſt, ſcheint der Grazer Freiſpruch bedenklich. So ſchreiht die„Reichspoſt“:„Dieſer Geſchworenenſpruch iſt ein Stimmungsurteil, ſicher nicht abgewogen bis in ſeine letzten Auswirkungen auf Staatsleben und Geſellſchaft.“ Und das chriſtlichſoziale„Grazer Voles⸗ blatt“ erklärt:„Nicht Linzer, nicht Judenburger Diktatur, ſondern ein ruhiges, glückliches, freies Oeſterreich! Es läßt ſich nicht leugnen, daß der be⸗ dingungsloſe Freiſpruch ſämtlicher Beſchuldigter kat⸗ ſächlich auch in ruhig abwägenden Köpfen einige Be⸗ Seite/ Nummer 592 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 21. Dezember 1931 fürchtungen wecken wird. Alle poſitiven Kräfte ge⸗ eint ans Rettungswerk, alle zerſtörenden oder auch nur ſtörenden Mächte gemeinſam abgewehrt! Und es muß immer reſtloſer gehen, ohne Blutvergießen, ohne wirklichen Hochverrat.“ Oeſterreich könnte in ſeiner gegenwärtigen Lage nichts geſcheiteres tun, als dieſen ganzen Zwiſchen⸗ fall ſo ſang⸗ und klanglos, wie möglich, zu begraben. Leider ſcheint aber die ſozialdemokratiſche Partei das Gegenteil dieſer Vernunfterwägung beſchloſſen zu haben. Sie hat zunächſt die ſchwere Unklugheit begangen, den blutigen Voitsberger Zwiſchenfall, der an ſich in gar keinem Zuſammen⸗ hang mit dem Heimwehrprozeß ſtand, bei dem aber das ſozialdemokratiſche Konto ſchwerer belaſtet er⸗ ſcheint— die Waffenfunde im Keller der ſozialdemo⸗ kratiſchen Bürgermeiſterei ſind doch ebenſo wenig ab⸗ zuleugnen, wie die Tatſache, daß der nächtliche Sturm auf die paar Gendarmen von der ſozialdemokratiſchen Menge ausging,— zu einer groben parlamentari⸗ ſchen Radauſzene aufzubauſchen, bei der ein Hand⸗ gemenge nur mit Mühe vermieden werden konnte. Und ſie hat dann in einem Aufruf an die arbeitende Bevölkerung das Grazer Urteil in einer Form be⸗ handelt, die von einer Aufrei zung zum Klaſ⸗ ſenkampfe kaum noch zu unterſcheiden iſt. Es heißt darin: „Es war ein wohlgeſiebtes Klaſſengericht. Dieſe Republik iſt verraten und verkauft von denen, denen ihre Sicherheit anvertraut iſt. Der Verrat vom 13. Sep⸗ tember iſt unbeſtraft geblieben. Dadurch ermutigt, rüſten die Ariſtokraten, die Generale, die Kapitaliſten, die an der Spitze der Heimwehren ſtehen, zu einem neuen Putſch. Täglich verkündet Starhemberg die nahende Revolution. Darauf, daß die Staatsgewalt die Republik verteidigen werde, können wir uns nicht mehr verlaſſen. Wir werden unſere Freiheit das nächſtemal ſelbſt verteidigen müſſen! Die Vorbereitun⸗ gen unſerer Abwehr ſchleunigſt zu vollenden— das muß unſere Antwort auf das Urteil von Graz und auf die Schüſſe von Voitsberg ſein! Dann, Genoſſen, auf den Trümmern des geſchlagenen Faſzismus, wird das wahre Volksgericht über die Faſziſten tagen.“ Dieſe glühende Rachedrohung bedeutet natürlich eine neue beträchtliche Verſchärſung der inner⸗ politiſchen Lage in Oeſterreich, die ſchon kritiſch ge⸗ nug iſt. Der politiſche Burgfriede, den die öſter⸗ reichiſche Regierung ſoeben, nach deutſchem Muſter, verkündet hat, bleibt doch eine Aeußerlichkeit, unter der Erde kocht und brodelt der politiſche Hexenkeſſel umſo hitziger. Dr. Gr. Beratungen des Kabinetts 4 Berlin, 21. Dez. 3 Das Reichskabinett tritt, wie wir hören, bereits 1 heute nachmittag zuſammen. Den Hauptgegenſtand der Beratungen wird die ſogenannte kleine Not⸗ verordnung bilden, die nach den Verſicherungen der maßgebenden Stellen keinerlei Abweichungen von der Linie des Wirtſchaftsprogramms bringen, ſondern lediglich eine Reihe von Goſetzen, deren Gel⸗ tungsdauer jetzt abläuft, der großen Notverordnung anpaſſen wird. Noch vor dem 1. Januar ſind weitere Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen über die Zinsſenkung auf dem Kapitalmarkt und über die Kündigungs⸗ klauſel zu erwarten. Ueber die Annahme dürften auch die Länder noch beſondere Ergänzungsbeſtim⸗ mungen veröffentlichen. Neue Verhandlungen mit der Schweiz Berlin, 21. Dez. Die Schweiz hat bekanntlich auf 18. Dezember den Haudelsvertrag mit Deutſchland zum 4. Februar ge⸗ kündigt. Wie wir bereits andeuten konnten und wie Runmehr zwiſchen den beiden Partnern verein⸗ bart worden iſt, werden noch vor Ablauf dieſes Ter⸗ mins die deutſchen und ſchweizeriſceen Unterhändler noch einmal zuſammenkommen, um ſich auf freund⸗ ſchaftliche Weiſe darüber zu verſtändigen, wie es ein⸗ gerichtet werden kann, daß nach dem 4. Februar ein Zollkrieg zwiſchen den beiden Ländern vermieden wird. „Geheime deutſche Rüſtungen Anglaubliche Verleumdungen Deutſchlands durch„prominente Pariſer Politiker Drahtung unſeres Pariſer Vertretere Paris, 21. Dez. Vorige Woche beſchäftigte ſich die Senatskommiſſion für Heeresfragen mit den heheimen deutſchen Rüſtungen“. Ueber die Mitteilungen, die der Vorſitzende dieſer Kommiſſion, General Bour⸗ geois, der Bruder des verſtorbenen Völkerbunds⸗ politikers, den Senatoren anvertraute, iſt in der Preſſe nichts erſchienen. Einige Blätter munkelten, daß die„Enthüllungen“ furchtbar ge⸗ wirkt hätten. Andere beſchränken ſich auf die Er⸗ klärung, daß die„deutſchen geheimen Ru⸗ ſtungenfür Frankreicheine zunehmende Gefahr darſtellen.“ Weder nähere Angaben noch offizielle Erklärungen erfolgten. Was in der Kommiſſion geſprochen wurde, erfah⸗ ren wir jetzt aus einer Rede, die der berüchtigte Chauviniſt Franklin Bouillon in der Ver⸗ einigung Dupleix, einem Klub der franzöſtſchen Rü⸗ ſtungsinduſtriellen, gehalten hat. Der Abgeordnete Franklin⸗Bonillon ſchilderte die Kriegsgefahr:„Wir befinden uns vor dem Ausbruch eines blutigen Konflikts. Wir ſtehen einem Deutſchland gegenüber, das von Haß und Revanche erfüllt iſt“, begann der Prophet der Kanonenfabrikanten und Rheinlandannexioniſten. Dann bediente er ſich einer Fülle von phantaſtiſchen Geſchichten über Deutſch⸗ lands„geheime Rüſtungen“. General Bvurgeois bekräftigte die ungehener⸗ lichen Behauptungen Franklin⸗Bouillons mit Nach⸗ druck. Den Gipfelpunkt der haltloſen Hetze erreichte der Redner mit folgenden Sätzen: Franzojen halten ihren Landsleuten den Spiegel vor Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 21. Dez. In linksſtehenden Zeitungen und Wochenſchrif⸗ ten erſcheinen neuerdings wieder längere Erörte⸗ rungen über die Korridorfrage und Dan⸗ ö ig. Das Blatt„De Soir“ veröffentlicht einen Kommentar zu dem Haager Schiedsſpruch, das An⸗ legerecht polniſcher Kriegsſchiffe im Danziger Hafen betreffend. Das Blatt ſchreibt: ö „Mit 11 gegen 3 Stimmen hat die Cur Danzig vollſtändig Recht gegeben. Polen, Frankreich und Columbien waren in der Oppoſition. Es zeigt ſich alſo, daß in einer Frage, wo Vernunft und Gerech⸗ tigkeit zweifellos auf Seiten des kleineren Staates waren, Frankreich, das ſich als Schützer der Schwachen aufſpielt, gegen das gute Recht Stellung genommen hat. Unſere Sachverſtändigen haben der Sache des Frie⸗ dens einen ſchlechten Dienſt geleiſtet. Mit einer lächerlichen Dickköpfigkeit wollten ſie dem polniſchen Standpunkt Berechtigung verſchaffen. Ge⸗ rechtigkeitsſinn fehlte ihnen. Sie traten für unſeren Alliierten Polen ein. Wir haben heute keine Staatsmänner an der Spitze, ſondern engköpfige Notare, die mit Hilfe verdrehter Formeln die Gerechtigkeit vergewalti⸗ gen. Iſolierung und Abneigung das ſind die ſchönen Reſultate dieſer jämmerlichen Politik, deren Urſprung der denkbar niedrigſte und gefährlichſte Nationalismus iſt. Es wird Zeit, daß Frankreich ſein wahres Geſicht erhält und daß die Larve der Reaktion, die unſer Land ſeit Mo⸗ naten der Welt darbietet, zerriſſen wird“. In der Wochenſchrift„Notre Temps, ſchreibt der bekannte politiſche Schriftſteller Tuchaire zur Reviſionsfrage folgendes: Wie der Künſtler die Kunſt ſieht Die neue Ausſtellung der Kunſthalle (Schluß aus der heutigen Morgenausgabe) a Wie die beiden letztgenannten Namen der Brüder Strübe ſerweiſen, ſind die badiſchen Maler ſehr ausgiebig vertreten. Sie zeigen, daß die nachbildende Beſchäftigung mit Kunſtwerken in all ihren Lagern zu finden iſt. Karl Hubbuch(Karlsruhe) legt zahlreiche Zeichnungen vor, in denen er ſeine Ein⸗ drücke von altfränzöſiſcher Plaſtik mit feiner Kunſt feſthält. Rodins Bürger von Calais hat er unter häufigem Wechſel des Blickpunkts aufgenommen. Auch parodiſtiſche Anſpielungen finden ſich unter ſeinen Blättern, womit er ein altes Beſtreben der Kunſt aufnimmt, das man bei manchem großen Meiſter der Vergangenheit feſtſtellen kann; Tizians Paraphraſe auf den Laokbon gibt dafür ein hervor⸗ ragendes Beiſpiel. Den Karlsruher, Auguſt Bab⸗ berger, regt allein das Aufbaumäßige in Werken an, die er nachbildet, was durchaus ſeiner vorwie⸗ gend dekorativ gerichteten Eigenart entſpricht. W. Schulz⸗Matan(München) verſelbſtändigt ein⸗ drucksvoll ein allegoriſches Giotto⸗Teilſtück. Nach alten Reliefs bildet Friedrich H. Lang ſeine kunſt⸗ vollen Holzſchnitte; hier feſſelt vor allem auch die Umkehrung der Technik bei der Ueberſetzung des Kunſtwerks in eine andere Dimenſion. 8 Die Plaſtiker Adolf Schließler(Schwetzin⸗ en), Adolf Abel, Karl Albiker, Chriſtoph Voll, Hermann Geibel und Max Länger laſſen in ihrer Graphik die Art ihres Reagierens auf den Reiz ergangener Werke erkennen und werden beſonders dort intereſſant, wo ſie ſich dabei aus ihrem plaſtiſchen Bereich herausbegeben. In der Oberlichthalle nimmt noch die Erſcheinung s Freiburger Hermann Gehrt beſonders gefan⸗ „der die Münſterplaſtiken ſeiner Heimatſtadt in ßformatigen Wiedergaben mit überzeugender Ge⸗ altungskraft vor Augen führt und in Skizzenbüchern ine graphiſchen Notizen von ausgedehnten Kunſt⸗ iſen ausbreitet, deren Studierluſt man mit Vergnü⸗ verfolgt. Die Architektur zeichnungen ſollen vor em die ſelbſtändige Weiterbildung des Geſeheuen ennen laſſen. Aus dieſer Reihe ſeien die liebe⸗ Nachzeichnungen von Paul Schultze burg und eine den Betrachter beſonders überraſchende farbige Skizze von Wilhelm Kreis hervorgehoben. Von beſonderem Wert iſt die didaktiſche Ab⸗ teilung der Ausſtellung, in der Formſtudien ver⸗ ſchiedener Schulen vorgeführt wurden. Hier löſt ſich das Reproduzieren, deſſen grundſätzliche Frage die ganze Ausſtellung immer wieder anſchneidet, in das lernende Spiel mit den Formen auf. Deshalb ſollte man dieſen Teil der im Einzelnen überaus wert⸗ vollen Schau als Epilog wählen, weil hier das Thema der Ausſtellung weſentlich variiert wird; hier zeigt ſichs, wie die Kunſt im Künſtler weiter wirkt und bildet. Und darauf wird es wohl am ent⸗ ſcheidendſten ankommen. * Damit iſt das eigentliche Ergebnis der Ausſtel⸗ lung gegedeutet; es liegt für den Beſchauer in der Einzelbetrachtung, der er ſich immer wieder mit be⸗ ſonderem Gewinn hingeben kann; deshalb werden die Beſucher der Schau, die bereits am geſtrigen erſten Sonntag ſehr zahlreich waren, es bei einer einzigen Beſichtigung des reichen Materials nicht bewenden laſſen, ſondern wiederholt in die Räume der Kunſthalle zurückkehren. Damit wird die ganze Ausſtellung und nicht nur der im Behrens⸗Saal untergebrachte Teil, von dem zuletzt die Rede war, in eine im beſten Sinn didaktiſche Schau verwan⸗ delt, die in einzelnen Exempeln wertvoller Art das immer wieder von neuem in der Iſolierung demon⸗ ſtriert, was ſie als einheitliche Durchführung ihres Themas nicht darzuſtellen vermag. Vielleicht hat das tiefere als nur ausſtellungs⸗ techniſche und kunſtwiſſenſchaftliche Gründe. Es iſt höchſt charakteriſtiſch, daß der Titel der Ausſtellung den Künſtler zum Subjekt und die Kunſt zum Objekt macht. Es hat Zeiten geſchloſſener Kunſtbildung ge⸗ geben, in denen es einzig auf das Werk ankam. Hinter ihm trat der Künſtler als Einzelerſcheinung völlig zurück. Je mehr aber die geſchloſſenen Welt⸗ bilder der Vergangenheit ſich auflockern und ſtatt des Werks ſein Bildner in den Vordergrund der Be⸗ trachtung rückt, deſto ſchwieriger wird es, die Frage nach den Grundlagen künſtleriſchen Schaffens hin⸗ reichend zu beantworten. Alles löſt ſich in eine Atomiſtik der Betrachtungsweiſe auf. Die neue Aus⸗ ſtellung der Kunſthalle bietet dafür ein treffendes Beiſpiel, gerade weil ſie ſich die Erörterung eines einzigen Themas zur Aufgabe gemacht hat. Aber wie wir bei der Hervorhebung der didaktiſchen Ab⸗ teilung ſagten, vermag man innerhalb der gezeigten Stücke gewiſſermaßen die kopernikaniſche Drehung vorzunehmen, auf die es heute in allen Gebieten an⸗ „Krupp u. Thyſſen haben in ihren auf holländi⸗ ſches Gebiet verlegten Fabriken die Beſtandteile für 12 000 ſchwere Geſchütze bereit; ein Teil da⸗ von befindet ſich bereits auf dem Weg nach Deutſchland, ein anderer iſt transportbereit.“ Auf dieſe Enthüllungen reagierte der Vorſitzende der Senatskommiſſion, General Bourgedis, ein maßgebendes Mitglied des Klubs der Kanonenfabri⸗ kanten:„Das ſtimmt. Die Fahrzeuge für den Geſchütztrausport ſind bereit. * Wird man dieſe Verleumdung, die in hieſigen hol⸗ ländiſchen Kreiſen ungewöhnliche Entrüſtung hervorgerufen hat, auf unſere Seite hingehen laſſen? Der Vorſitzende der Senatskommiſſion hat eine ver⸗ antwortliche Stellung. Sein Wort findet in der Oef⸗ fentlichkeit eine ebenſo hohe Beachtung wie das des Kriegsminiſters, des Miniſterpräſidenten. Es iſt die unabweisbare Pflicht der Reichsregierung, zu dieſer ſogenannten„Feſtſtellung“ des Generals Bourgeobis Stellung zu nehmen. Die Vereinigung Dupleix hat geſtern dem fran⸗ zöſiſchen Publikum mit einer neuen Zeitſchrift auf⸗ gewartet. Sie heißt„Die moderne Armee“. Die Ankündigung hat folgenden Wortlaut: „Das Publikum intereſſiert ſich mehr und mehr für die Rüſtungen und moderne Kriegstechnik. Es iſt notwendig, daß es in dieſer Zeit, die mit Ge⸗ fahren erfüllt iſt, eine genaue Kenntnis der Kampf⸗ mittel erhält.“ So wird die Genfer Abrüſtungskonfe renz in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit„vorbereitet.“ „Deutſchland wird den heutigen Zuſtand im Danziger Korridor niemals hinnehmen, ebenſo wenig wie Frankreich einen Schweizer Korri⸗ dor dulden würde, der von Genf zum Mittelmeer reichen würde, ſelbſt wenn er von Schweizern be⸗ wohnt wäre. Denn ein ſolcher Gebietsſtreifen würde das franzöſiſche Territorium zerreißen. Wann wer⸗ den wir Franzoſen das endlich verſtehen? Die deutſch⸗polniſchen Grenzen ſind in ihrer heutigen Ge⸗ ſtalt nicht lebensfähig. Die öffentliche Meinung Frankreichs ſollte ſich über dieſe Tatſache nicht mehr hinwegtäuſchen laſſen. Eine friedliche Rege⸗ lung iſt auf diplomatiſchem Wege erreichbar. Wir müſſen unſeren polniſchen Freunden zu verſtehen geben, daß an die erſte, wenn nicht entſcheidende Frage des europäiſchen Friedens heran⸗ getreten werden muß, denn die Zeit ſchärft die Leidenſchaften und ſteigert die Gefahr.“ Dieſe Stimmen ſind zwar vereinzelt, aber ſie be⸗ weiſen, daß führnde politiſche Schriftſteller den Mut zur Wahrheit beſitzen und krotz des wütenden Verleumdungsfeldzuges gegen Deutſchland nicht da⸗ vor zurückſchrecken, die Reviſionsfrage als eines der Kernprobleme des europäiſchen Friedens ins Licht zu rücken. Abreiſe der deutſchen Handelsdelegation von Rom — Rom, 20. Dez. Die deutſche Delegation für die deutſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsverhandlungen über Abänderung einiger Beſtimmungen des Han⸗ delsvertrages iſt zur Berichterſtattung in Berlin eingetroffen. f Die Verhandlungen nehmen, wie verlautet, einen befriedigenden Verlauf und werden am 8. Januar fortgeſetzt. kommt, daß es nämlich um die Heiligkeit der Sache und nicht um das zuweilen höchſt Profane der Per⸗ ſon geht,— was beileibe nichts mit der bereits wieder abgebauten„neuen“ Sachlichkeit zu tun hat. Hier fragt ſichs nach der Kunſt allein, und gerade die unter ſo vielfältigen Vorausſetzungen geſchaffe⸗ nen Werke, die die Kunſthalle jetzt ausbreitet, ver⸗ mögen einen Einblick in die Art zu geben, nicht wie der Künſtler die Kunſt ſieht, vielmehr wie die Kunſt als ſolche trotz aller Wandlungen ihrer Ausgangs⸗ punkte und ihrer Formen immer wieder an Meiſter⸗ liches anknüpft, das noch aus Zeiten ſtammt, in denen das Künſtleriſche im eigentlich klaſſiſchen Sinn aufgefaßt wurde: als vollendete handwerkliche Be⸗ herrſchung der Ausdrucksmittel. Solche Ergebniſſe der Betrachtung zeigen, daß die neue Ausſtellung ſich in die gleiche Reihe mit jenen Zeitgebilden ſtellen kann, die nicht immer den Namen verdienen, den ſie tragen, die aber mit ihrer Bezeichnung ein treff⸗ liches Wort in die neue Darbietungsart künſtleriſcher Dinge gebracht haben. Sie heißen Lehrſtücke. Wie der Künſtler die Kunſt ſieht, nennt ſich dieſe Aus⸗ ſtellung; wenn ſie die Kunſt ſelbſt wieder ſehen und erkennen lehrt, hat ſie ihren Zweck reichlich 8 Dr. K. Das Nationaltheater teilt mit: Elſe Schulz hat einen Antrag von Intendant Profeſſor Ebert für die kommende Spielzeit an die Städtiſche Oper Berlin erhalten. Ferner erhielt ſie von der Staatsoper Berlin dieſer Tage ein Gaſt⸗ ſpielangebot, das ſie mit Rückſicht auf ihre hieſige Tätigkeit ablehnen mußte.— Die für Verwendung der Vorzugskartenhefte als Weihnachts⸗ geſchenke hergeſtellten beſonderen Geſchenk⸗ umſchläge des Nationaltheaters, die auf Wunſch beim Kauf von Vorzugskartenheften an der Kaſſe koſten⸗ los abgegeben werden, haben ſtarkes Intereſſe ge⸗ funden. Sie ſind in zwei Ausfertiggunen, in Schwarz⸗ druck und in Buntdruck erhältlich.— In der morgen in neuer Einſtudierung zur Aufführung kommenden komiſchen Oper„Zar und Zimmer mann“ von Albert Lortzing ſind in den Solopartien beſchäftigt: Sidney de Vries als Zar, Fritz Bartling als Peter, Karl Maug als van Bett, Guſſa Heiken als Marie, Hugo Voiſin als Leford, Werner Hof⸗Hattingen als Syndham, Heinrich Kuppinger als Chateauneuf und Nora Landerich als Witwe Brown. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Ernſt Cremer, die Regie Dr. Richard Hein. i 1 Vomben⸗Altentat auf einen ſozialiſtiſchen Redallem f (Eigener Bericht) Kr. Heidelberg, 21. Dez. In vergangener Nacht um 3 Uhr wurde in das Schlafzimmer des Redakteurs der ſozialdemokrati⸗ ſchen„Volkszeitung“, Geibel, wohnhaft in Ziegel⸗ hauſen, eine Brandbombe geworfen. Die Bombe, ungefähr 15 Ztm. lang, hat einen Durchmeſſer von 17 bis 2 Ztm. und eine kupferne Umhüllung, Sie wurde mit größter Wucht durch das Fenſter geſchleudert, ſetzte ſofort den Vorhang in Brand und landete auf dem Beit. Ein Morgenkleid, das auf dem nebenſtehenden Bett lag, verbrannte ebenfalls. Die ganze Lamperie ver⸗ kohlte und ein zweiter Vorhang weiſt ebenfalls Brandſchäden auf. Wie die Redaktion der„Volkszeitung“ annimmt handelt es ſich um ein nationalſozialiſtiſches Atten⸗ tat, zumal nach dem kürzlichen Wurf einer Salz⸗ ſäureflaſche in die ſozialdemokratiſche Partei⸗ verſammlung Nationalſozialiſten ſich geäußert haben, Geibel„bald eins auszuwiſchen“. Vor meh⸗ reren Wochen ſind bereits bei Geibel ſechs Fen⸗ ſterſcheiben eingeworfen worden. Von den 5 Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Auto⸗Anfall der Sklareks — Berlin, 21. Dez. Die Brüder Sklarek erlitten heute früh, wie die B. Z. meldet, auf der Fahrt nach dem Kriminal- gericht einen ſchweren Autounfall. Der Privat, wagen, der ihnen zur Verfügung geſtellt worden war, wurde an einer Straßenkreuzung von einem Lieferauto gerammt und zertrümmert. Die Brüder Sklarek blieben unverletzt und konnten ſich ſofort zur Verhandlung begeben, während der Chauffeur Hautabſchürfungen erlitt i * In der heutigen Verhandlung des Sklarek⸗ prozeſſes wurde mit der Beſprechung des zweiten Abſchnittes der Anklage, des ſogenannten Stadt⸗ bankkomplexes, begonnen. Es handelt ſich um die Schädigung der Berliner Stadtbank durch die Firma Sklarek um 10 Millionen Mark Man rechnet für die Vernehmung der Angeklagten zu dieſem Komplex mit einer Zeitdauer von etwa drei Wochen. Die Anklage lautet auf Betrug zum Nachteil der Stadtbank, der Dresdener Bank, Oſt⸗ bank, auf ſchwere Urkundenfälſchung und Beamten beſtechung. Schweres Brandunglück bei einer Weihnachtsfeier — Lohne(Kreis Oſterburg, Altmark), 21. Dez. Bei einer Weihnachtsfeier in Lohne, die der Stahl⸗ helm in einer Gaſtwirtſchaft veranſtaltete, ereignele ſich ein entſetzliches Unglück von dem ſechs Kna⸗ ben betroffen wurden. Die Knaben ſtellten auf der Bühne Schneemänner dar und waren zu dieſem Zweck ganz mit Watte umhüllt. Einer der Knaben 1 muß in der Pauſe einem brenneuden Baum 1 zu nahe gekommen ſein und fing Feuer. In Nu ſtanden alle ſechs Knaben in hellen Flammen Sie drängten zur Bühnentür, vermochten dieſe aber nicht zu öffnen. Erſt als die Tür von außen durfh Perſonen aus dem Saal geöffnet wurde, konnten die N Knaben aus ihrer ſchrecklichen Lage befreit werdeg* Sie hatten aber bereits ſchwere Brandwunden erlitten. Einer der Knaben, der Sohn des Land⸗ wirtes Gieſe, iſt inzwiſchen im Krankenhaus Oſter, burg geſtor ben. 5 — Braunſchweig, 20. Dez. Wie vom Polizeiprah dium mitgeteilt wird, iſt der bulgariſche Stu⸗ dent Chriſto Stojanoff durch Beſchluß des Po, lizeipräſidiums als läſtiger Ausländer aus dem Ge⸗ biete des Freiſtaates Braunſchweig ausgewieſen worden. f Mozarts„Idomenev“ im Mannheimer Na⸗ tionaltheater erſchien am Samstag wieder im Splel⸗ plan. Das edle Werk in der ſehr perſönlichen und darum für die Freunde der Opernkuuſt be⸗ ſonders anſprechenden Erneuerung durch Richard Strauß erſtaud muſikaliſch in ganzer Schönheit unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Ro⸗ ſenſtock, der die rechte Mitte zwiſchen der Archaſk der Opera seria und der ſchon ſehr individuell ge⸗ fürbten Ausdrucksmuſik Mozarts zu halten weiß und in der von Richard Strauß eingelegten Zwi⸗ ſchenaktmuſik ein ſinfoniſches Orcheſterſpiel von her⸗ vorragender klanglicher Fülle entfaltet. Die Auf⸗ 1 führung, aus der beſonders der Chor hervorragl, iſt in den Hauptpartien ſeit den Vorſtellungen der letzten Spielzeit erhalten geblieben. Nur Elly Doerrer hat ſich als Ismene neu dem Enſemble eingefügt. Die Künſtlerin befindet ſich gegenwärtig noch in einer gewiſſen Auseinanderſetzung mit der Technik ihrer Stimme, mit der ſie ſeit ihrem Mann⸗ heimer Engagement ein wenig ins Experimentieren geraten iſt; doch war wieder das ſchöne Material ihres großen Soprans und der Reichtum ihrer Ausdrucksſkala in den Arien dieſer von Richard Strauß wegen ſeines eigenen Werks getarnten Elektra zu verſpüren. Die Aufführung hatte nicht den Beſuch, den der Abel des Werks verdient. Aber die Erſchienenen zeigten ſich wiederum ſtark von ihm beeindruckt.. Eine Gedächtnisausſtellung für Auna Pawloug Für das kommende Jahr iſt von dem Schöpfer des Internationalen Tanz⸗Archivs, Rolf de Mare in Gemeinſamkeit mit dem Gatten der großen Tanz⸗ künſtlerin eine Gedächtuts⸗Ausſtellung für Anna Pawlova geplant. Außerdem wird Rolf de Mars in ſeinem Tanzmuſeum einen Raum dem Andenken Anna Pawlovas widmen. O SHeransgabe einer Nietzſche⸗Mappe. Zur Herausgabe an die Freunde des Nietzſche⸗Archiys be⸗ findet ſich gegenwärtig eine Mappe mit Anſichten aller Wohnungen Friedrich Nietzſch in Vorbereitung. Ferner ſoll für die Mitgliede eine Bibliographie der Bibliothek Nietzſches heraus⸗ gebracht werden. Demnächſt veröffentlicht das Nietzſche⸗Archiv von der Geſamtausgabe der W Nietzſches die erſten, die Jugendzeit des Philoſophes umfaſſenden Bände. F Montag, 21. Rei Die Reichsbe Nach neuerer An der Sonnt Reichsbahn aus als die Rückrei Sonntagsrückfah Reiſe ſpäteſtens treten werden m ohne Fahrtunte auch, wenn für liche Fahrkarten fahrkarten für k einer Reiſe von tags rückfahrkarte Frankfurt(Mai! ſpäteſtens am 4. werden. Auf den Eiſer jedoch die Sonnt mittags 12 Uhr, Arbeiterrüc Saargebiet— w jahr ausnahmsr 250 Kilometer au enen Heute 5 „Der werf eee Weihna⸗ Mit zu den nachtszeit gehört die Weihnacht der Fülle gleicha: über die herkömt rechte Feſtesſt im Inſaſſen, ſonder Feier teilnehmen man ſich am Sa Feierſtunde zuſa Anſpꝛ fand. Er warf d schweren Zeit übe zu feiern, wies Heim die Pflicht dieſer Zeit, in de liegt und wir bl! nicht das eine d wäre es ſchlimm Verheißungen un uns aufrecht erha leichter ertragen Der Vorſitzen warf einen kur; Jahr. Er bemerk dem Heim mit borbeigegangen kämpfen die not der iſt das nicht zum erſten Mal beſchäftigten Bli! mußten. Allerdin daß auch in Zuk verſorgt werden Staatszuſchuß ge waltungsrat des zumal die frühe⸗ Rückgang erlitte auch nur noch re den richtete Dire Vertrauen zum les daran ſetzen Zeit hinwegzubri Umrahmt wu ka Frau Brun ne Weihnachtslied v Eliſabeth aus„2 In umſichtiger W. Dr. Gernshei an das Celloſpi kannte. Frl. Aue Bach und Schube⸗ aus den weibliche dete Chor die Lie und„Sei uns geg Herzen gehender Blinden zum Vo rung konnte jed Geldſpende und werden. Die Me und die Frauen merkten wir u. a meier, Dr. Ke heim und Dr. Fu beim des Badiſch V Luftpoſt zu Gegen Einſtellur Weihnachtsfeierta 2 Januar ruht Tagen. Ausnahm burg Budapeſt Dezember befloge der 5 8 Montag, 21. Dezember 1931 — 5 Reiſevergünſtigungen Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt Nach neuerer Anordnung iſt die Geltun gs da der Sonntagsrückfahrkarten auf Reichsbahn ausnahmsweiſe inſofern erſtreckt worden als die Rückreiſe mit aneinander anſchließenden Sonntagsrückfahrkarten vom Endbahn hof Dor Reiſe ſpäteſtens am 4. Januar 1932 um 9 Uhr ange⸗ treten werden muß. Die Rückfahrt iſt aber nach 9 Uhr ohne Fahrtunterbrechung zurückzulegen. Dies gilt auch, wenn für Zwiſchenſtrecken einer Reiſe gewöhn⸗ liche Fahrkarten gelöſt wurden, weil Sonntags rück⸗ fahrkarten für dieſe nicht aufliegen. Z. B. muß bei einer Reiſe von Karlsruhe nach Erfurt mit Sonn⸗ tagsrückfahrkarten Karlsruhe— Frankfurt(Main) 1 Frankfurt(Main)—Erfurt die Rückfahrt in Er fu t ſpäteſtens am 4. Januar 1932, um 9 Uhr, angetreten werden.. 5 Auf den Eiſenbahnen des Saar gebiets gelten jedoch die Sonntagsrückfahrkarten nur vom 23. Dez mittags 12 Uhr, bis 28. Dez, 1931, vormittags 9 Uhr. Arbeiterrückfahrkarten— auch nach dem Saargebiet— werden über Weihnachten und Neu⸗ jahr ausnahmsweiſe auch über Entfernungen von 280 Kilometer ausgegeben. mit: U er der umb nnmnmmmmnnnnunnmumnmmmnunmmnnmnn mmm leute beginnt unser neuer Roman: Der werfe den ersten Stein.“ Dieser Roman stellt Recht und Unrecht der Liebe in den Mittelpunkt des Ge- schehens. Das Frauenschicksal wendet sich an den verständnisvollen, innerlich reifen Leser, den das Titelwort des Romans besinnlich stimmen wird. Darüber hinaus bietet die Art der Schil- derung, das Einbeziehen der nahen rheinischen Landschaft auch dem Unter- haltungsbedürfnis viel schöne Abwechs- lungen. enen Weihnachten im Blindenheim Mit zu den ſchönſten Erlebniſſen in der Weih⸗ nachtszeit gehört für den Berichterſtatter alljährlich die Weihnachtsfeier im Blinden hei m. Aus der Fülle gleichartiger Veranſtaltungen ragt ſie weit über die herkömmliche Linie hinaus und zaubert die techte Feſtesſtimmung nicht nur in die Herzen der Inſaſſen, ſondern auch in die Herzen der an der Feier teilnehmenden Freunde des Hauſes. So fand man ſich am Samstag wieder zu einer ſchlichten Feierſtunde zuſammen, in deren Mittelpunkt die Anſprache von Pfarrer Jundt fand. Er warf die Frage auf, ob man in einer ſolch ſchwexen Zeit überhaupt die Berechtigung habe, Feſte zu feiern, wies aber darauf hin, daß gerade das Heim die Pflicht zum feiern habe. Wenn wir in dieſer Zeit, in der Finſternis über der ganzen Welt liegt und wir blind in die Zukunft ſchauen müſſen, nicht das eine Licht hätten, das uns leuchtet, dann wäre es ſchlimm beſtellt. Die Gewißheit, daß die Verheißungen unſeres Gottes ewiglich gelten, wird uns aufrecht erhalten und uns all die ſchweren Tage leichter ertragen laſſen. Der Vorſitzende des Blindenheims, Direktor Spiegel, warf einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr. Er bemerkte hierbei, daß die ſchwere Zeit an dem Heim mit ſeinen Inſaſſen auch nicht ſpurlos vorbeigegangen iſt. Man hatte ſehr damit zu kämpfen die notwendige Arbeit hereinzuholen. Lei⸗ der iſt das nicht in allen Fällen gelungen, ſodaß zum erſten Mal die in der ſtädtiſchen Werkſtätte beſchäftigten Blinden außer Arbeit geſetzt werden mußten. Allerdings darf man die Hoffnung haben, daß auch in Zukunft die Hausinſaſſen mit Arbeit verſorgt werden können. Die Nachricht, daß der Staatszuſchuß geſtrichen werden ſoll, ſtellt den Ver⸗ waltungsrat des Blindenheims vor neue Aufgaben, zumal die früher reichlich gefloſſenen Gaben einen Rückgang erlitten haben und die Liſtenſammlung auch nur noch recht wenig einbringt. An die Blin⸗ den richtete Direktor Spiegel zum Schluß die Bitte, Vertrauen zum Verwaltungsrat zu haben, der al⸗ les daran ſetzen wird, das Heim über die ſchwere Zeit hinwegzubringen. Umrahmt wurden dieſe Anſprachen mit muſi⸗ kaliſchen Darbietungen Frau Brunner ſang mit innigem Ausdruck ein Weihnachtslied von Cornelius und das Gebet der Eliſabeth aus„Tannhäuſer“ von Richard Wagner. In umſichtiger Weiſe wurde ſie am Klavier von Herrn Dr. Gernsheim begleitet, der ſich auch vorzüglich an das Celloſpiel von Frl. Auer bach anpaſſen kannte. Frl. Auerbach erfreute mit zwei Stücken von Bach und Schubert. Zu der Feierſtunde ſteuerte der aus den weiblichen Inſaſſen des Blindenheims gebil⸗ dete Chor die Lieder„Heilige Nacht, ich grüße dich und„Sei uns gegrüßt du heil'ge Nacht“ bei. Ein zu Herzen gehender Weihnachtsprolog wurde von einer Blinden zum Vortrag gebracht. Bei der Beſche⸗ rung konnte jeder der 36 Blinden mit einer kleinen Geldſpende und mit Gebrauchsgegenſtänden bedacht werden. Die Männer erhielten außerdem Zigarren und die Frauen Schokolade. Unter den Gäſten be⸗ merkten wir u. a. Landeskommiſſär Dr. Scheffel⸗ meier, Dr. Koch von der Blindenanſtalt Ilves⸗ heim und Dr. Fuchs von der Bezirksgruppe Mann⸗ heim des Badiſchen Blindenvereins.* * 4 Luftpoſt zur Weihnachts⸗ und Nenjahrszeit. Wegen Einſtellung des Flugdienſtes an den beiden Weihnachtsfetertagen, am Neufahrstage und am 2 Januar ruht auch der Luftpoſtverkehr an dieſen Tagen. Ausnahme: Die(Cidna⸗) Linie Nr. 60 Straß⸗ burg-Budapeſt und Prag Warſchau wird am 26. Dezember beflogen. Am 24. und 31. Dezember wird der Luftpoſtverkehr wie an den übrigen Werktagen durchgeführt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 592 In der Hilfsſchule g Kinder der Mannheimer Hilfsſchule— nahezu 400 Buben und Madchen— haben in den vergonge⸗ nen Tagen und Wochen voll freudiger Er ihrer Weißnachtsſeier entgeg ehen. Ihrer W̃ i Sie iſt bereits zur Tra in geworden. Vor Feſte ſprechen 8 Hinſicht vom Schick lange vorher, lange 1 unter den heutigen d artun ſſen nicht in der Loge, begabten des Feierns bringt, ſo auch die Dieſe Aufgabe, die der unter der umſichtigen Leitung von Frau Alice Wal ter wirkende Für⸗ [orgeverein für gzurückgebliebene Kinder übernommen bildlicher Weiſe g Monnheimer D ahr in vor⸗ geſinnter land ſelten noc 8 9 len die Arb rers d h erg unterſtützen, daß ſie den m in dürftigen Verhältniſſen 0 lebenden Hilfsſchullindern, wo es nötig iſt, helſend zur Seite ſtehen. Jede Dame betreut eine Klaſſe, befucht ſie im Laufe des Jabres von Zeit zu Zeit, und ſammelt, wenn es weihnachtet, die Wu ettel ihrer Pflegebeſohlenen, um ſie dem Chriſtkind vorzulegen. Dieſe uneigennützige und Opfer e Arbeit verdient ſo höhere An⸗ 1 um ſo erkennung, als Stille geleiſtet wird, ohne ayde⸗ „ ren Dank als den leuchtende Kinderaugen zu ſagen vermögen. Und dieſe Augen wetteiferten an den Nachmittagen des 15., 16. ur 5 r mit den Strahlen der Weih⸗ nachtskerzen 1 feſtlich geſchmückten Räumen der drei Sammelpunkte der Hilfsſchüler Groß⸗ Mannheims, der Peſtalozzi⸗, der Uhland und der Sandhofſerſchule. Geführt von ihren Lehrern, begleitet von Eltern und Verwar ten, empfangen von den Klaſſendomen, ſo ſtanden 0 der, die früher oft nur die Schattenſeiten des S gekannt, im Mittelpunkt des Geſchehens. Es war i h Gedichte wurden vor⸗ getragen, Lieder geſungen, Rei getanzt, gar ein Krip⸗ penſpiel aufgeführt. Wer mit der Arbeit eines Lehrers an der Hilfsſchule einigermaßen vertraut iſt, ahnt, wieviel Geduld und liebevolle Berückſichtigung der bei jedem Hilfs⸗ ſchullinde anders georteten pfychiſchen und phyſiſchen Män⸗ gel nötig iſt, um dieſe Buben und Mädchen ſo weit zu för⸗ dern, daß man mit ihnen eine Feier veranſtalten kann. Die Früchte wochenlonger Mühe konnten geerntet werden. Das Gebotene konnte ſich ſehen bezw. hören laſſen. Die Anweſenden, darunter Stadtoberſchulrat Lohrer, die Schulräte Herkel, Jauch und Beck, die Rektoren Erſig und Frl. Wagner und die Geiſtlichkeit kargten nicht mit Beifall. Die Eltern waren ſtolz auf die Leiſtun⸗ gew ihrer Sorgenkinder, die ihre Fortſchritte in der Hilfs⸗ ſchule hier öffentlich unter Beweis ſtellen konnten. Die Feier endete damit, daß Frau Alice Walter den Kindern in herzlichen Worten noch etwos vom Sinn des Weihnachtsfeſtes erzählte und dann jede Fürſorgedame ihre Klaſſe an ihren Gabentiſch führte. Weiß gedeckt, in der Mitte der ſtrahlende Tannenbaum, darunter wohl ge⸗ ordnet die für jedes Kind beſtimmten Gaben: ſchon als Erlebnis fürs Auge iſt dies wirkſam und bleibt tief halten. Der Dank, den eoͤlen Spenderinnen ſchon vorher von eini⸗ gen Kindern der Oberklaſſe in poetiſchen Worten zugerufen, kam nun aus freudevollen Kinderherzen auch in Proſa zum Ausdruck. Belm M. G. B. Contordia“ Weihnachten in Schule und Vereinen der haupt Erwachſene teilnahmen, um ſelbſt zu freuen. Das Pr bon Kindern beſtritten, b 0 einige tung, bis dann die Kinder mit ih zlehen konnten. el. Bei den Leibgrenadieren Der Ballhausſaal erwies ſich am S tag wieder ein⸗ mal als viel zu klein, um die Mitglieder und Freunde des Vereins ehemaliger Badiſcher Leibgr biere faſſen zu können, die zu der traditionellen? machtsfeier erſchienen waren. Mit ſch Märſchen und einer Feſtouvertüre leitete kapelle Seezer die Vortr. folge ein itzende des Vereins, Herr Schön begrſt Vorten die Erſchienenen. Zu ſeiner größten Fre er neben der Vorſtandſchaft des Militärgauverba ordnungen und größere Kameradengrupp on faſt ſämt⸗ lichen Mannheimer Militärvereinen willkommen heißen. Von auswärts waren erſchienen: aus Karlsruhe die Herren Oertel und Friſch, ferner einige Kameraden aus Heidelberg, Friedrichsfeld und Schwetzingen. In ſeinen weiteren Ausführungen ſtellte er feſt, daß man ein oͤreifaches Feſt feiern würde: den Weihnachtstag, das 32. Stiſtungsfeſt und den Gedenktag der Schlacht bei Nuits. Er erinnerte an die im Felde verbrachten Kriegsweih⸗ nachten und an die nachfolgenden ſchlechten Jahre und bat, die Hoffnung auf beſſere Zeiten nicht aufgeben zu wollen. Wenn man im Jahre 1899, ſo führte der Redner weiter aus, den Gründungstag des Vereins auf den 18. Dezember gelegt hat, ſo wollte man dadurch den tapferen badiſchen Helden der fall holte. Einige unterhaltende Stunden konnte der Männer geſang verein„Concordia“ ſeinen Mitgliedern zur Feier des Weihnachtsfeſtes bieten. Der Kaiſergarten⸗Saal war am Samstag dicht beſetzt. Es herrſchte von Anfang an Zuſammen⸗ eine frohe Stimmung, die durch das ſtarke gehörigkeitsgefühl der Mitglieder gefördert wurde. Der Vorſitzende J. Biſchoff wies darauf hin, daß in dieſe⸗ Zeit der Not und Sorge das Feſt zwar ein er als ſonſt gefeiert werden müſſe, daß es aber gerade jetzt gelte, den An⸗ gehörigen und beſonders den Kindern den Lichtſtrahl dieſes Feſtes in Herz zu ſenken. So habe ſich auch de: Verein „Concordig“ entſchloſſen, den Kindern der Mitglieder wie⸗ der eine kleine Freude zu bereiten. Außerdem beteilige er ſich an der öffentlichen Weihnachtsfeier am Waſſerturm und auf dem Marktplatz Neckarſtadt Der Vorſitzende konnte im Laufe des Abends auch eine Ehrung verdienter Mit⸗ glieder vornehmen. Für 25fährige aktive Mitgliedſchaft im liedern. Badiſchen Sängerbund erhielt Herr Philipp Müller die ſilberne Bundesnadel, Diplom und Ehrennadel des Vereins„Concordia“, der ihn gleichzeitig zum Ehren⸗ mitglied ernannte. Den Herren Georg Kühn und Fritz Riehmann, die ſeit zwölf Jahren aktive Sänger ſind, wurde vom Verein der Sängerring verliehen. Vom Männerchor unter Leitung von Muſildirektor M. Schellenberger hörte man im Laufe des Abends „Fahr wohl ou goldene Sonne“ von Beethoven, den Pil⸗ gerchor aus„Tannhäuſer“ und eine Reihe von Volks⸗ Der Dirigent, deſſen muſikaliſche Qualitäten ja bekannt ſind und der ſeit über 80 Jahren dieſen Chor leitet, verfügt über eine ſtattliche Sängerſchar, von der man erwarten darf, daß ſie ſich anläßlich des im kommenden Jahr ſtattfindenden fünfzigjährigen Vereinsfubiläums an große Aufgaben heranwagt. Das Unterhaltungsprogramm der Weihnachtsfeier war recht vielſeitig und von paſſenden Vorträgen der Hauskapelle umrahmt. Fräulein Anna Vomend ſprach den Prolog, der dem Feſt der Liebe gewidmet war. Ein ſtimmungsvoller Einakter, „Weihnachtsglocken“, wickelte ſich flott ab und endete damit, daß ſich zwei junge Paare nach mancherlei Verwicklungen unterm Weihnachtsbaum in die Arme ſanken. Etwas für die Lacher war die Burleske„Im Narrenhaus“, wo es aber auch toll genug herging, bis ſich ſchließlich die Herzen der Liebenden fanden. Die Mitwirkenden hatten die dankbare Aufgabe, dieſem harmloſen Schwank zu einem großen Hei⸗ terkeitserſolg zu verhelfen, und ſie taten alle ihr Beſtes. Als guter Humoriſt betrat Herr Hans Kraft die Bretter; er machte ſeine Sache gut. was ihm auch der ſtürmiſche Beifall gezeigt haben dürfte. Mit dem bekannten Duett „Hausknecht und Köchin“ errangen ſich Herr Bronner und Frl. A. Rigg die Gunſt des Publikums. Und ſchließ⸗ lich wollen wir nicht des trefflichen Klarinettiſten Albert Boſſert veroeſſen, der mit ſeinem Solo einmal etwas nicht Alltägliches bot. Mit der Gewinn verteilung fand die Weihnachtsfeier ihren Abſchluß. Für die Kinder der Mitglieder gab es im Sängerheim, Langſtraße 36 am Sonntag nach⸗ mittag eine eigene Weihnachtsfeier, an der auch Schlacht bei Nuits ein bleibendes Denkmal ſetzen. Die gegenwärtige Notlage erfordere mehr denn je ein feſtes Zuſammenhalten. Trotz der geringen Mittel, die dem Verein zur Verfügung ſtehen, konnte einer Anzahl arbeitslos gewordener Kameraden eine beſcheidene Beihilfe gewährt werden. Die bei den Soldaten gepflegte Kamerad⸗ ſchaft und Treue müſſe auch auf die heutige Jugend über⸗ tragen werden. Daher müßten die Alten mit gutem Bei⸗ ſpiel vorangehen. Ehe Herr Schön mit dem Rütliſchwur ſeine Anſprache ſchloß, gedachte er der vier Toten, die der Verein im letzten Jahre zu beklagen hatte: der Herren Domsgen, Neureuther, Herrwerth und Vogt. Auch Kamerad Oertel aus Karlsruhe, der im Laufe des Abends das Wort ergriff, erinnerte an die Kriegsweih⸗ nachten und überbrachte die Nachricht, daß der Friedhof in Lens immer weiter ausgebaut werde und ſich nunmehr in einer äußerſt würdigen Form befinde. Dr. Hieke der Vorſitzende des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes, fand kernige Worte über Treue und Kamerabſchaft. Den Proleg des Abends ſprach Philipp Spohn der auch ſpäter mit der Ballade„Der füngſte Leutnant“ ſich woh verdienten Bei⸗ Mit einer Arie aus„Mignon“ und zweit mo⸗ dernen Liedern erfreute Hedwig Rund, die durch ihre ge⸗ pflegte Ausdrucksweiſe und ihre warme Tongebung dem Weſen der Lieder durchaus gerecht wurde. Großen An⸗ klang fanden die„Lebenden Bilder aus großer Zeit“, öbe von Kamerad Karl Ziegler entworfen worden waren, in eindrucksvoller Felge vorüberzogen und mit dem Totengedenken ihren Abſchluß fanden. Im zweiten Teil der Vortragsfolge wurde ein kleines Kabarettprogramm abgewickelt, bei dem Karl Ziegler, ein überaus rühriges Vereinsmitglied, als Anſager fun⸗ gierte. Es bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung, daß Elſe Wagner als Spielmann, wie auch als Pfälzer Lausbub mit nicht endenwollendem Beifall überſchüttet wurde Was ſie darbot, waren die beſten Stücke ihres Repertoirs, von den Frauen und dem Wein, der Katzen⸗ ballade bis zu den Pfälzer Mundartſachen. Fritz Feg⸗ beutel brachte durchweg neue Sachen, die wahre Lach⸗ ſtürme hervorrieſen. Schon ſein Auftritt im Sklarek⸗ Anzug(sſoll ſitzen) erweckte ſtürmiſche Heiterkeit. Mit tänzeriſchen Darbietungen erfreuten Ilſe und Ruth Storck. Die Damen des Vereins ließen es ſich nicht wehmen, das von früheren Veranſtaltungen her bekannte Damenregiment Nr. 109 auſmarſchieren zu laſſen. Die Vorſtandſchaft, die für die Einſtudierung der Bilder und Liederfolge verantwortlich zeichnete, hatte einige wirkungs⸗ volle und vor allen Dingen einige neue Szenen einſtudiert, die bei allen Anweſenden vollſte Zuſtimmung fanden. Zwi⸗ ſchen den einzelnen Darbietungen konzertierte die Schützen⸗ kapelle Seezer, die vornehmlich Militärmärſche ſpielte, Eine Gabenverloſung fehlte ebenſowenig wie der abſchließende Tanz, dem Alt und Jung mit großem Elfer huldigten. * In der„Amitilia“ Eine Weihnachtsfeier großen Stils hielt der Ruder⸗ verein„Amicitia“ am vergangenen Samstag in ſeinem Bootshauſe ab. Der Beſuch wor nusgezeichnet und lohnte ſich auch, denn das ſehr reichholtige Programm bot allerlei Abwechflung. Eine reich bedochte Tombola fand regen Zuſpruch. Waren doch wiederum neben einer Eng⸗ londreiſe verſchiedene Freiflüge und ſonſtige begehrenswerte Sachen zu gewinnen. Die troditionelle Ehrung der Ju⸗ bilare, Hch. Adam und L. Batz 40 Jahre, Dr. O. Bar ber, Blum, Bor ho, E. Koblenz und Fritz Seu⸗ ſert 25 Jahre, nahm der 2. Vorſitzende Max Camp ⸗ hauſen vor, indem er mit Worten des Dankes und der Anerkennung den Jubilaren die üblichen Ehrennadeln ſtberreichte. Auch die beiden Meiſtſahrer des Jahres W. Baunt und Keſel wurden bei dieſer Gelegenheit geehrt. Der unterhaltende Teil wurde von einer großen Künſt⸗ lerſchar beſtritten, die ein begeiſtertes Publikum fand. Wenn wir den blinden Baritoniſten H. Kohl an erſter Stelle nennen, ſo ſoll damit niemand zurückgeſetzt ſein. Der blinde Sänger hat ſich mit ſeiner herrlichen Stimme in die Herzen ſeiner Hörer geſungen. Manche Zugabe wurde freudig gewährt und dankbar quittiert. Als fein⸗ fühlende Begleiterin ſaß Lueie Schuhmacher am Flü⸗ gel. Alice Droller vom Bremer Schauſpielhaus rezi⸗ tierte, daß es ein Genuß war, während Kurt Weber ſeine pianiſtiſchen Fähtgkeiten hervorragend unter Beweis ſtellte. Von Inſtrumentolkünſtlern ſind vor allem noch Och. Wal ⸗ lenſtein und Semmelbeck(Violine und Flügel), Walter Steinkamp(Flöte! und die ausgezeichnete Hauskapelle zu nennen. Das ſugenodliche Lieder ⸗ tafel⸗Quortett ſtellte ſich gern und mit Erfolg in den Dienſt der Sache, nicht zu vergeſſen die Tenorfolis von W. Trautz und die humoriſtiſchen Einlagen unſeres im⸗ mer gern geſehenen und gerne gehörten Lokaldichters Jokob Frank. H. 7 PPFPꝓ⁵EUDVUVUVUVUVwVwUVwVUVUVUVUUUC¹ VVVVVVVVVVVVVVCVCC C ã e Der Chriſtbaum für Alle erſtrahlt Ein Weihnachtsbild von eigenartigem Zauber bot ſich all denen dar, die am Abend des letzten Adventsſonntages ihre Schritte nach dem Waſſer⸗ turm lenkten, um an der öffentlichen Weih⸗ nachtsfeier teilzunehmen. Die unzähligen Kerzen des„Chriſtbaumes für Alle“ leuchteten in die kalte Winternacht hinaus. Hier und da glitzerte der Schnee auf den Zweigen auf. Die eingeſchneite Um⸗ gebung, die mit Schnee bedeckten Treppengeländer und Mauervorſprünge ſchufen einen weihnachtlich anmutenden Rahmen von ſeltener Eindringlichkeit. Trotz der Kälte— das Thermometer zeigte bereits fünf Grad unter Null an— hatte ſich eine zahlreiche Zuhörerſchaft eingefunden, die andächtig den Darbie⸗ tungen des Evangeliſchen Stadtpolaunen⸗ chors unter Leitung von A. Jahn und den Chor⸗ vorträgen der Männergeſang vereine„Con⸗ cordia“ und„Liederpalme“ unter Leitung von Chormeiſter Hans Haag lauſchten. Während die Klänge in der ſternenklaren Nacht zerflatterten, knirſchte leiſe der Schnee unter den Füßen der Menge Eine Feierſtunde, wie man ſie ſich nicht weihevoller hätte denken können. Den Bewohnern der Neckarſtadt wurde auf dem Marktplatz anſchließend die gleiche Weihnachts⸗ freude bereitet,. Schwere Anfälle durch Ausgleiten In der Nacht zum Sonntag glitt ein Mechani⸗ kex aus der Kleinfeldſtraße auf dem Gehweg zwiſchen der Kleinfeld⸗ und Traitteurſtraße aus und erlitt einen Bruch des linken Unter⸗ ſchenkels. Infolge des Schneefalls kam am Sonntag vormittag auf dem Gehweg eines Hauſes in G7 ein Kaufmann zu Fall und brach ſich den linken Arm. Geſtern nachmittag fiel auf dem Gehweg vor der Herz Jeſukirche eine Taglöhnersehefrau aus der Gärtnerſtraße zu Boden und erlitt oberhalb des linken Auges eine ſtark blutende Verletzung. Da ſie ihren Weg nicht mehr allein fortſetzen konnte, brachte ſtie ein Polizeibeamter nach ihrer Wohnung, von wo ſte von Angehörigen in das Krankenhaus überführt wurde. Infolge Glätte ſtürzte geſtern nachmittag ein Friſeurlehrling aus der Laurentiusſtraße und erlitt einen Bruch des rechten Unter ⸗ ſchenkels. Auch die andern drei Verunglückten wurden in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Die Unglücksfälle zeigen wieder, daß man nicht ſchnell genug den Gehweg von Schnee säubern und die Glätte durch Streuen von Aſche, Sand uſw. be⸗ ſeitigen kann. Nur Viehſalz ſollte man nicht ver⸗ wenden, da es zu ſtark das Schuhwerk angreift, Deulſchlands neueſtes Geloſtück 2 Das neue Vierpfennigſtück das jetzt zur Ausprägung und in der allgemeinen Pre tung bald das Fünfpfennigſtück ingen Der Entwurf ſtammt von Tobias Schwab. Clubheim für arbeitsloſe Frauen Der Badiſche Frauen verein Ro ⸗ ten Kreuz hat am 1. November in dem einer Manaheimer Bank gehörigen Haus in D 3, 2 ein Clubheim für arbeitsloſe Frauen und Mädchen aufgemacht. Die leerſtehenden und auf Abbruch wartenden Räume des Hauſes wurden von Arbeitsloſen hergerichtet, und mit Möbeln aus auf⸗ gelöſten Familien eingerichtet, ſo daß es jetzt in den Räumen recht behaglich ausſieht. Täglich finden ſich etwa 40 Gäſte ein, die jüngſten und die älteſten Jahrgänge der vom Arbeitsmarkt nicht beanſpruchten Kräfte. Geleitet wird der Frauenverein bei dieſer Unternehmung von dem Gedanken, den arbeits⸗ und oft heimloſen Frauen eine Gelegenheit zu geben, ſich im warmen Zimmer mit Schickſalsgenoſſinnen zuſammenzufin⸗ den. Für die Jüngeren iſt dieſes Heim zudem eine Gelegenheit, von der Straße wegzukommen. Arbeit gehört zu ſolchem Zuſammenſein, wenn es nutzbringend ſein ſoll. Die meiſten Frauen arbeiten an ihren eigenen Sachen. Jetzt auf Weihnachten waren aber alle eifrig dabei, für eine kleine Pup⸗ vo m penausſtellung mitzuarbeiten, die jetzt im Heim bis Weihnachten(von mittags 2 Uhr ab) ſtattfindet und bei Engelhorn& Sturm zum Verkauf geſtellt wird. Verſchiedene Mitglieder des Frauenvereins, insbeſondere die Vorſitzende, Frau Heſſe, löſen ſich in der Leitung und Unterweiſung bei den Arbeiten ab. Die angefertigten Spielſachen ſind entzückend und ſprechen von der Werkfreude der in ſolchem Tun nicht geübten Hände. Es iſt zu wünſchen, daß die ganze Produktion, unter der ſich auch praktiſche Strick⸗ und Häkelarbeiten befinden, Käufer findet, ſo daß die Kaſſe des Klubheims zu einem kleinen Be⸗ triebsfonds kommt, Am Nachmittag wird Tee ausgegeben. Verſchie⸗ dene Frauen kommen regelmäßig jeden Tag. Die Gäſte finden ſich nach dem Lebensalter zuſammen, wobei die Jüngeren ſich gerne im ſog. Muſikzimmer aufhalten, wo das Klavier für Unterhaltung ſorgt. Denn nicht nur aus Arbeit beſteht das Programm, ſondern auch Zerſtreuung, wie aus dem angeſchlage⸗ nen Stundenplan hervorgeht. Es wird geſungen, deklamiert, Theater geſpielt. Zu Weihnachten gibt es eine Feier. Auch Sonntags iſt die Etage geöffnet, ſo daß mit der Zeit dieſes Arbeitsloſenheim ſicher Freunde findet. Es iſt Gelegenheit zur Einnahme eines Nachteſſens zu ganz billigem Preis. Im gleichen Haus, in anderen Räumen hat jetzt auch der Frauenverein einen Mittelſtandstiſch eingerichtet, der das billige Eſſen der Volksküche den in Not geratenen Frauen des Mittelſtandes mit liebevoller und dezenter Darreichung ſchmackhaft macht(über die Qualität des Eſſens hört man nur Gutes). Auch dieſe Einrichtung iſt erfolgreich, und viele werden froh um ſie ſein. * * Beſchlagnahmte Gegenſtände. Im Beſttz der Kriminalpolizei befinden ſich verſchiedene Gegen⸗ ſtände, u. a. verſchiedene Herren⸗ und Damenmäntel, Taſchen⸗ und Armbanduhren, Brieftaſchen, verſchie⸗ dene Herren⸗ und Damengeloͤbeutel, Füllfederhalter, Füllbleiſtifte, Brillen, drei Filmſtreifen(Holzfällen in den Beskyden), Nagelſcheren, Armbänder, Hals⸗ ketten, Armreifen, Meſſer, Kämme, Broſchen, Anſteck⸗ nadeln, Lorgnetten u., wis ſie ſich in Handtaſchen vorfinden. Die Gegenſtände, die aus Diebſtählen eventl. Handtaſchendiebſtählen herrühren, ſind täglich von 16 bis 18 Uhr auf Zimmer 141 der Kriminal⸗ polizei im Schloß anzuſehen. * * Kaffeediebſtahl. In der Nacht zum 19. Dezör. entwendete ein Einbrecher bei einer Großhandlung auf dem Lindenhof etwa 80 Kg. gebrannten Kaffee, beſte Marken. Für Ermittlung der Ware und des Täters hat die Firma 100/ Belohnung ausgeſetzt. * Tierſeuchen. Am 15. Dezember herrſchte in Ba⸗ den in 14 Amtsbezirken die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche. Am ſtärkſten iſt der Amts be z ir k Mannheim heimgeſucht. Außer in den Mannhei⸗ mer Vororten Sandhofen, Seckenheim und Fried⸗ richsfeld wurde die Seuche in Ilvesheim, Ladenburg, Neckarhauſen, Neulußheim, Altlußheim und Ofters⸗ heim feſtgeſtellt. Im Amtsbezirk Weinheim ſind Heddesheim und Lützelſachſen verſeucht, im Amts⸗ bezirk Heidelberg Wieblingen, Rohrbach, Doſſen⸗ heim⸗Schwabenheim, Nußloch, Sandhauſen, St. Il⸗ gen und Bammental, im Amtsbezirk Wies loch Wiesloch, Herrenberg⸗Oberhof, Malſch, Malſchenberg, Rot, Rotenberg, Schatthauſen und Walldorf. Die Schweinepeſt wurde in vier Amtsbezirken ſeſt⸗ geſtellt, im Amtsbezirk Mannheim in Secken⸗ heim und Wallſtadt, im Amtsbezirk Wein hem in Heddesheim. Für 60 3 5 in Apotheken u. Drogerien 1 4. Seite/ Nummer 592 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 21. Dezember 1931 Verkaufskunſt auf Irrwegen Vom Reichsverband der Schokoladen⸗ geſchäftsinhaber Deutſchlands(Schoko⸗ Verband), Berlin, wird uns geſchrieben: Nachdem die kürzlich von einer Berliner Schoko⸗ laden⸗Fabrik auf den Markt gebrachten, in zahl⸗ reichen Gaſtſtätten zur Aufſtellung gelangten ſogen. Schnellverkaufs⸗ oder Stöpſel⸗Appa⸗ rate für Schokolade durchweg wegen ihres Glücksſpielcharakters von den Polizeibehörden ver⸗ boten worden ſind, tauchen jetzt dieſe Spielapparate unter Mitwirkung weiterer Schokoladen⸗Fabriken in neuer Aufmachung auf. In einigen Relichsgebieten ſind ſie, außer in Gaſtwirtſchaften, bereits in zahl⸗ reichen Schokoladeugeſchäften, Lebensmittelgeſchäften, Zigarrenläden, Friſeurſtuben uſw. zu finden. Ihr Glücksſpielcharacter ſoll dadurch verſchleiert werden, daß durch eine neue Vorrichtung— ſo z. B. an den „Primoſa“⸗Verkaufs⸗Apparaten— jeweils die erſte, durch Stöpſeln in den Beſitz des Spielers gelangende Kugel ſichtbar iſt. Der noch geſteigerte Spielreiz liegt darin, daß der Spieler darauf erpicht iſt, die Farbe der nächſten Kugel zu ſehen, die durch ſein Stöpſeln hinter der Scheibe erſcheint und die, wie er hofft, eine ſilberne oder goldene iſt, für die es eine größere Pralinenpackung gibt. Das Unweſen dieſer, die verarmte Bevölkerung zu unnötigen Geldausgaben verführenden Spiel⸗ apparate droht bereits auf den Vertrieb anderer Waren(Zigaretten uſw.) überzugreiſen und ſtellt für den regulären ehrbaren Kleinhandel eine volks⸗ wirtſchaftlich und ethiſch verwerfliche neue Konkur⸗ renz dar. Unehrlichen Beſitzern ſolcher Stöpſel⸗ apparate iſt es auch ein Leichtes, an der verklebten Stöpſelplatte durch Anritzen von unten feſtzuſtellen, wo die auf einen größeren„Gewinn“ lautenden Kugeln ſitzen, und dann dieſe Kugel ſelbſt aus dem Apparat zu ſtöpſeln, ſo daß der Spieler noch oben⸗ drein betrogen wird. Jeder Spieler ſollte ſich darum die gelochte Platte auch von unten anſehen. Vom Schoko⸗Verbande werden Verhandlungen ge⸗ führt, um ein Verbot auch dieſer Apparate in Kürze zu erreichen. Induſtrie und Handel aber ſollten überall gegen ſolche irregeleiteten Verkaufskünſte Front machen, die den an ehrbaren Handelsbräuchen feſthaltenden Geſchäftsmann ſchädigen, durch Speku⸗ lation auf den Spieltrieb zu unnützen Geldaus⸗ gaben verleiten und Unfrieden in manches Fa⸗ milienleben tragen. Ru. N Bildhauerwerkſtätte in Brand geraten. Geſtern nachmittag um.44 Uhr wurde der Löſchzug der Wache Il der Berufsfeuerwehr telephoniſch nach dem Obſtgartenweg gerufen, der von der Friedrichſtraße in Neckarau abzweigt. Vermutlich durch unvorſich⸗ tige Aufbewahrung glühender Aſche war das Wer k⸗ ſtattgebäude eines Bildhauers, ein ein⸗ ſtöckiger Fachwerksbau, in Brand geraten. Der Schaden iſt nicht unbedeutend, da Dach, Türen, Fenſter, Modelle und Werkzeuge verbrannten bezw. beſchädigt wurden. Das Feuer wurde mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Brotpreisſenkung in Mainz * Mainz, 19. Dez. Wie die Bäcker⸗Innung für den Kreis Mainz mitteilt, hat ſie der Not der Zeit Rechnung tragend, den Preis für das 2 Kg.⸗Brot 1. Sorte von 95 auf 90 Pfennig und für die 2. Sorte von 85 auf 80 Pfennig herabgeſetzt. Das 1 Kg.⸗Brot koſtet nunmehr 45(ſeither 48) bezw. 40(ſeither 43) Pfennige. Was hören wir? Dienstag, 22. Dezember Frankfurt .15: Frühkonzert.— 12.05: Schallplattenkonzert.— 18.20: Haus rouen⸗Nachmittag.— 16.00: Kurorcheſter Wies⸗ baden.— 18.00: Unterhaltungskonzert.— Weiteres Pro⸗ gramm ſiehe Südſunk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Unterhal⸗ tungsmuſik.— 16.00: Konzert.— 17.25: Bücherſtunde.— 19.03: Weihnachtsſtunde des Heimatdienſtes. 5 Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 19.15: Das Weih⸗ noachtsmyſterilum.— 20.50: Das Konzert. München 12.80: Unterhaltungs konzert.— 15.05: Stunde der Haus⸗ tou.— 16.40: Serge Bortkiewicz ſpielt eigene Klavier⸗ ompoſitlonen.— 17.20: Vom Franziskonerplatz in Berch⸗ tesgaden: Weihnachtsſingen unter dem Chriſtbaum. 17.50: Veſperkonzert.— 20.00: Frau Holle.— 21.20: Abend⸗ konzert. Südfunk 10.00: Vormittagskonzert.— 12.35: Kirchenmuſtk aus dem 18. bis 18. Jahrhundert.— 13.30: Tanzmuſik.— 19.45: Unbekannte Lieder von Chr. F. D. Schubaxt.— 20.50: Berthold und Binchen. Aus der Rokokozeit.— 21.10: Orche⸗ ſterkonzert.—.30: eee en: 11.80: Mittogskonzert.— 15.20: Konzertſtunde.— 17.00: Amerik. Orcheſter.— 20.00: Aus Wiener Operetten.— 22.45: Barmuſik. i Aus Mannheim 10.—11: Vormittagskonzert auf der Oskalyd⸗Orgel der Glorta⸗Palaſtlichtſpiele, ausgeführt von Organiſt W. a Socks, Mannheim. Aus dem Aubland Beromünſter: 12.40: Mittagskonzert.— 19.30: Wege der Muſik in der Nachkriegszeit.— 20.00: Joſeph Haydn⸗ Stunde.— 21.30: Unterhaltungskonzert. a Mailand: 19.15: Buntes Konzert.— 21.00: Werke von Reſpighi. 8 7 Deutſche Sendung. Buntes Konzert. 20.25: Adventsmuſik. Straßburg: 18.00: Jazzmuſtk.— 19.00: Inſtrumental⸗ Konzert.— 21.30: Inſtrumental⸗Konzert. Ski, Eislauf und Rodel Weiter ſehr ſtrenger Froſt im Schwarzwald Es trifft ſich ſelten, daß einmal zeitlich ſo direkt vor Weihnachten und dann weiter hinſichtlich der Sportbetätigungsmöglichkeit die Bedingungen hier⸗ für ſich ſo günſtig geſtalten, wie dies am„goldenen Sonntag“, gewiſſermaßen als verheißender Auftakt für die Weihnachtstage, der Fall war. Es kamen eigentlich alle landläufigen Winter⸗ ſportarten auf ihre Rechnung. Der Skiläufer hatte eine wenn auch nicht allzu ſtarke, ſo doch in Lagen von etwa 750 Meter aufwärts recht brauchbare Decke ſchönſten Pulver⸗ ſchnees, teilweiſe auf ſchon abgeſetzter feſter Unter⸗ lage. Der Eisläufer wurde durch den anhalten⸗ den ſcharfen Froſt ſchnell mit den beſten Eisbahnen überraſcht, die er ſich wünſchen mochte und die auch bei der mäßig hohen Schneedecke bald wieder ge⸗ ſäubert und tadellos hergerichtet werden könnten. Der Rodler fand für ſeinen Schlittenſport auf zahlloſen Straßen, Wegen und Bahnen eine gute, ſehr glatte Unterlage, vor allem dort, wo der all⸗ gemeine Verkehr für eine Zuſammenpreſſung und Feſtigung der Schneelage geſorgt hatte. Und ſelbſt die Bob, jene ſchnellen getrenntkufigen Rennſchlit⸗ ten, wurden aus dem Sommerſtall geholt und auf den Gebirgsſtraßen mit Erfolg gefahren. Rechnet man aun noch die Fußwanderer und Autotouriſten hinzu, die weniger wegen des Sportes als wegen der Freude an der Winternatur ins Gebirge ſich be⸗ geben hatten und nicht enttäuſcht wurden, die ſtrah⸗ lende Sonne und die intenſiven Farben der Kälte hinzu mit ihren Tönen und Stimmungen, ſo war es wahrhaft ein„goldener“ Sonntag, den man im Schwarzwald verleben konnte. Und doch war es verhältnismäßig ſtill. Nur ein⸗ zelne Hauptgebiete zeigten ein etwas lebhafteres Bild. Es iſt direkt vor Weihnachten ja die gleiche Erſcheinung: Viele ſind durch die Offenhaltung der Geſchäfte, andere durch Vorbereitungen, dritte wie⸗ der durch Weihnachtsfeiern uſw. feſtgehalten, andere mögen es ſogar„zu kalt“ gefunden haben. Jeden⸗ falls kommt der richtige Sportverkehr immer erſt direkt auf Weihnachten ſelbſt oder kurz zuvor erſt in Gang. Das ſcheint auch, den Anhaltspunkten nach zu ſchließen, in dieſem Jahr, wenn vor allem dieſes Winterwetter anhält, der Fall ſein zu ſollen. Es wäre zu wünſchen. Die Kälte hat bisher nicht nachgelaſſen Ueber Sonntag kam man allenthalben im Ge⸗ birge wieder unter die zehn Grad. Die exponierten Lagen bewegten ſich abermals bei rund 15 Grad und auch in der Ebene blieb es kalt. Die Höhe des Schnees iſt unterſchiedlich. Die meiſten Schwarzwaldgebiete bewegen ſich ja nach Höhenlage zwiſchen 10 und 25 Zentimeter. Manchmal geht es auch noch höher. Die 50 Zentimeter, von denen man auch leſen konnte, werden aber nur an Weh⸗ ſtellen uſw. zu finden ſein. Schön gleichmäßig liegt der Pulverſchnee in Windſchattenlagen, alſo von Oſten abgekehrten Lagen, wo der Schnee bei nord⸗ öſtlicher Luftſtrömung überwiegend fiel. Die Eis⸗ flächen ſind, wie erwähnt, vorzüglich und von großer Härte, ſo daß das Eis ſchnell iſt. Für die Sonntags und Nachtruhe in der Nheinſthiffahrt Scharfe Kritik an der Weſtdeutſchen Binnenſchiffahrts-Berufsgenoſſenſchaft Am Freitag nachmittag wurde im oberen Saale der„Zwölf Apoſtel“ unter Vorſitz von Rechtsanwalt Lindeck eine ſehr ſtark beſuchte Mitglieder⸗ verſammlung des Partikulierſchiffer⸗ Verbandes„Jus et Juſtitia“ abgehalten, die ſich mit einer Reihe von Fragen der Rheinſchiffahrt befaßte. Der Vorſitzende begrüßte zunächſt das Mit⸗ glied Baſtian, das trotz ſeines hohen Alters von 76 Jahren ein junges Menſchenkind vom Tode des Ertrinkens gerettet und deshalb vom Landeskom⸗ miſſär öffentlich belohnt wurde. Auch der Verband gratuliere Herrn Baſtian und ſpreche ihm ſeine vollſte Anerkennung aus. Der Grund der Ver⸗ ſammlung ſei, über die Arbeiten des Vor⸗ ſt andes zu berichten. Andererſeits wolle der Vor⸗ ſtand ſich über die Anſchauungen und Wünſche der Mitglieder zu den verſchiedenen Fragen der Rhein⸗ ſchiffahrt brientieren. Der Syndikus des Verbandes, Dr. Reinig, hielt hierauf einen eingehenden Vortrag, in dem er einleitend auf die kataſtrophale Notlage der Rheinſchiffahrt hinwies und dann über Maßnahmen berichtete, um die Partikulierſchiffahrt vor dem drohenden Untergang zu bewahren. Im Anſchluß daran gab er Auffchluß über eine Verhand⸗ lung zwiſchen der Regierung und den Schiffahrts⸗ intereſſenten, in der die Frage einer Herabſetzung der Eintauchtiefe der Kähne beſprochen worden iſt. Die Frage ſei auch in der Ver⸗ ſammlung an der Ruhr im November beſprochen worden. Es ſei z. B. an eine 30prozentige Ein⸗ ſchränkung gedacht. Hand in Hand damit müſſe eine internationale Regelung dieſer Frage ſtattfinden und der Neubau von Schiffen eingeſtellt werden. Bei den Beſprechungen mit den Regierungs⸗ vertretern habe der Vorſttzende Lindeck die Gelegen⸗ heit benützt, um einen Vorſtoß für die Einfüh⸗ rung der Sonntags⸗ und Nachtruhe zu unternehmen. Es dürfe angenommen werden, daß unter den heutigen Verhältniſſen dieſe Angelegen⸗ heit nicht mehr ſo großen Schwierigkeiten begegne, wie das bisher der Fall war. Im Anſchluß an die Berichterſtattune über dieſe Verhandlungen in Ber⸗ lin verbreitete ſich der Redner ſodann über die Grüdung des Zentralen Befrachtungs⸗ kontors in Rotterdam, um auch in Rotter⸗ dam einen unmittelbaren Einfluß auf den Frachten⸗ markt zu gewinnen. Der Vorſitzende ergänzte die Ausführungen des Vortragenden in einigen Punkten und eröffnete ſodann die Ausſprache, die einen ſehr anregenden und lebhaften Verlauf nahm. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß ſich die Verſammlung einſtimmig mit der Herabſetzung der Entauchtiefe der Kähne grundſätzlich einverſtanden erklärte, wenn die Rege⸗ lung auf internationaler Baſis erfolgt und der Neu⸗ bau von Schiffen verboten wird. Ebenſo einſtimmig trat die Verſammlung für die geſetzliche Sonntags⸗ und Nachtruhe in de Rheinſchiffahrt 5 ein. Der Vorſtand wurde beauftragt, wie bisher ſo auch fernerhin mit aller Entſchiedenheit für dieſe Frage bei jeder Gelegenheit einzutreten. Ein Mit⸗ glied machte darauf aufmerkſam, daß im Frühjahr 1932 die ſüdweſtdeutſche Schiffahrts⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft die Anbringung der Rückſchlagſiche⸗ rung an den Verhol⸗Winden zwangsweiſe durchführen wolle. Hiergegen müſſe ſchärfſter Proteſt erhoben werden, denn die Verholwinden ſeien unbrauchbar und ungeeignet. Dieſer Hinweis gab Anlaß zu einer ſehr langen ſcharfen Kritik über Von der Vorſtandſchaft wurde Nie die Verholwinden. Des Mann außerordentlich bedauert, daß die Weſtdeutſche Bin⸗ nenſchiffahrts⸗Berufsgenoſſenſchaft auf der Anbrin⸗ gung dieſer Verholwinden beſteht, obwohl ſich faſt alle Schiffer dagegen ausgeſprochen haben und noch erhebliche techniſche Mängel beſtehen. Auf die Frage des Vorſitzenden an die Verſammlungsteilnehmer, wer ſolche Verholwinden angebracht hat, meldeten ſich fünf Herren, die unter der Heiterkeit der Anweſen⸗ den erklärten, daß die Schutzvorrichtungen ihrer Verholwinden, weil völlig unbrauchbar und ungeeig⸗ net, und wegen fortgeſetzter großer Reparaturkoſten ſchon ſeit langer Zeit in der„Herft“ liegen. Ein anderes Mitglied, ein Experte, machte die Mittei⸗ lung, daß die Verholwinden auf den Schiffen bis zu 90 v. H. unbrauchbar ſeien. Obwohl dieſe Feſtſtellung für die Abſchaffung der Verholwinden bezeichnend genug iſt, wird der Vorſtand des Partikulierſchifferverbandes doch in den nächſten Tagen Fragebogen über Verhol⸗ winden an ſeine Mitglieder her zusgeben, um ſtati⸗ ſtiſches Material für die nächſte Vorſtandsſitzung der Berufsgenoſſenſchaft zu haben. Ein Mitglied berichtete noch über einen Fall, bei dem der Matroſe Alfred Leichum Schiff und Ladung in große Ge⸗ fahr gebracht un) ſodann mit ſeiner Frau tätlich gegen den Schiffsbeſitzer vorgegangen iſt. Dieſer er⸗ litt am Hinterkopf und im Rücken ſchwere Ver⸗ letzu yen ſodaß er ins Krankenhaus transportiert werden mußte. Der Vorſitzende verſicherte, ſich mit dieſer Angelegenheit zu beſchäftigen und ſchloß als⸗ dann unter Dankesworten die Verſammlung. eh. Zülm⸗ Nundſchau Roxy:„Purpur und Waſchblau“ Das wäre nun Hanſi Nieſe die beliebte Wiener Bühnenkünſtlerin, die dem deutſchen Kinopublikum aus dem Tonfilm„Die Blumenfrau ven Lindenau“ in beſter Erinnerung ſein dürfte. Ihr zweiter Sprechfilm iſt ganz auf dieſe Frau mit dem goldenen Herzen und der wieneri⸗ ſchen Ausſprache zugeſchnitten, denn ſie ſpielt in„Purpur und Waſchblau“ einmal eine reſolute Wäſcherei⸗ beſitzerin, der das Herz auf der Zunge liegt und zum un⸗ deren die Regentin eines kleinen Staates. Der Film heißt alſo Hanſi Nieſe und zwar gleich dreimal. Die Wäſcherin muß die Fürſtin bei dem drohenden Ausbruch einer Re⸗ volution vertreten, da ſie ihr ja zum Verwechſeln ähnlich ſteht. Auf die Tatſache, daß es gerade zum Schluß des Films an Logik erheblich mangelt, ſoll nicht näher ein⸗ gegangen werden, zumal ja der ganze Film zwiſchen Volks⸗ ſtück und Operette pendelt und eine ziemlich unwahrſchein⸗ liche Handlung aufzuweiſen hat. Der Erſolg ſtellt ſich nur durch die große Kunſt der ein⸗ zgartigen Künſtlerin ein. Ihre Natürlichkelt und ihr Können, durch die ſie ihre Rollen bis ins Kleinſte geſtaltet, helfem über die Schwächen der Handlung hinweg. Man muß Hanſi Nieſe geſehen haben, wie ſie weint, wie ſie lacht, wie ſie in ihrem Betriebe ſchaltet und waltet, wie ſte als echte Fürſtin regiert und wie ſie ſchließlich als Waſchfrau die Rolle der Hoheit ſpielt. Das Publikum freut ſich außer⸗ ordentlich über dieſe ſchauſpieleriſche Leiſtung und hört es gern, wenn ſie redet wie ihr der Schnabel gewachſen iſt, wle es ja überhaupt gerne hört, wenn anderen die Wahr⸗ heit geſagt wird. Die ührigen Mitwirkenden haben wenig zu beſtellen obgleich Elſe Elſter und Fred Döder⸗ lin ein Liebespaar ſehr zurückhaltend und mit Anmut darſtellen. Der Regiſſeur des Filmes war Max Neufeld, der kein ausgeſprochenes Filmwerk ſchuf, ſondern ein Theaterſtück auf dem Bildſtreifen feſthielt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel 16 ö 17. 18 ö 19 21 Neckar⸗Pegel 17. 0 18. 1921. Basel 0 010,0.04.080,76 Schuſterinſel 0 54(10,50 6,480 28 Manndeim..85.802,74.88 Kehl.10 2,038 252 1,951.85 Jagſtfeld.. 1,110 810,869.71 Magau.88.88.77 3,713,520 Heilbronn.221,20.11.12 Mannhelm..68.60.25 247 2800 Plochingen..830,30 0,29 0,20 Caub. 1,98.891585.78162 Köln.27.111.981 1,88 1,67 7 Ai 3 20 0% Dies zeigen hen unsere Schaufe Ster- Auslegen — Nu aun Po florbonuun lun müssen sofort ihr Abonnement erneu- ern, wenn sie aul die pünktliche Weiter lieferung im januar Wert legen. Der Briefträger nimmt nur bis 25. Dez. Bestellungen entgegen. Vergessen Sie auch nichi, daß die NI inren Bezugspreis 10% ermäßigi hal. eee, Kommunale Chronik Vorläufig keine Vereinigung Karlsruhe⸗ Durlach Der Evangeliſche Volksdienſt, der vor mehreren Monaten in Durlach den Antrag geſtellt hat, die Stadtverwaltung möge mit der von Karlsruhe als⸗ bald Eingemein dungs⸗ Verhandlungen aufnehmen, teilte mit, daß er einen Antrag ſtellen werde, wonach die Verhandlungen mit der Stadt Karlsruhe in der Eingemeindungsfrage vorläufig einzuſtellen ſind. Dieſe Wendung in der Ein⸗ gemeindungsangelegenheit iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß die gegen die Eingemeindung eingeſtellte Stimmung immer größer wurde. Der Stadtrat Durlach iſt dem Antrag beigetreten. Kleine Mitteilungen Das Bürgermeiſteramt Pirmaſens teilt mit, daß die Kohlenhändler ihren Anteil zum Winterhilfswerk iu ſofern beitragen wollen, als ſie dem Wohlfahrtsamt Guk⸗ ſcheine zur Abgabe an die Erwerbsloſen und Wohlfſahrts⸗ unterſtützten zur Verfügung ſtellen, mit denen die Empfän⸗ Kohlen beziehen ger weſoen tl ch per billigte können. Meller. Vorausſage für Di Im weſentlichen Fortdauer des winterlichen Froſtwetters Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags ''.....——— See 1 Wind höh. 3 Wettet 5 much. Stärke Wertl eim 181 No teicht bedeckt Nönigsſtuhl 563 No ſchwachf wo kenlos Karlstuße 120 N leich! wollenlos Bad Bad 213 0 leicht wolkenlos Villingen 712 NW. Leicht wolk nlos Bad Dürrb.] 701 N eicht wolkenlos St. Blaſien 780— 10-7 110 leicht Schneefall „Badelweil. 422 778,0 10 4—11 No leicht woltenlos Feldbg. Hof 1275086 0 81 144 170 ſtürm. halbbedeckt In Süddeutſchland hat das trockene und meiſt heitere Froſtwetter ziemlich unverändert angehalten In der Nacht zum Montag wurde der Froſt in der Rheinebene bis zu— 13 Grad ver ſchärft. Der Kälteeinbruch hat inzwiſchen auch die Mittel⸗ meerländer erfaßt. In Italien traten während der letzten Nacht auch an den Küſten ſaſt überall leichte Fröſte auf. An der Riviera hat es geſchneit. Im Gegenſatz zu dieſen winterlichen Witterungs⸗ verhältniſſen verurſachen die im Nordweſten Euro⸗ pas vorüberziehenden atlautiſchen Zyklone in Weſt⸗ england, Island und an der norwegiſchen Küſte ſehr mildes und regneriſches Wetter. Das kontinentale Hochdruckgebiet wird ſeinen Einfluß auf unſere Wit⸗ terung noch behalten. Bei nordöſtlichen Winden ſtehen höchſtens leichte Schneefälle bevor, die in Verbindung mit einer im Nordoſten liegenden Zyklone auftreten können. —— Geſchäftliche Mitteitungen Togal⸗Tabletten. Wer verſucht nicht alles mögliche, um von ſeinen rheumatiſchen und gichtiſchen Schmerzen befreit zu werden! Mit Togaltabletten konnten laut zahl⸗ reichen ärztlichen Berichten ſehr beachtenswerte Erſolge bei Rheuma, Gicht, Iſchias erzielt werden. Sie wirkten ſtetsz prompt und riefen abſolut keine unangenehmen Neben⸗ wirkungen auf Herz oder Magen hervor. 115 * Wer noch Weihnachtseinkäufe zu machen hat, denke auch an Gold⸗ und Silberwaren. UÜhren jeder Art und eine große Auswahl ſonſtiger Gelegenhelts⸗ gaben zu Preiſen, die der Notverordnung angepaßt ſind, findet man bei Heinrich Seltzer, Ecke Schwetzinger⸗ und Seckenheimerſtraße. Die Firma konnte in dieſem Jahre ihr 50jähriges Jubiläum feiern. Cir N A D J 0 IN AEbER SRLS LAL WTEIEFUNRKEN Chefredakteun: Kut Flche Serantwortlich fur Polit 9 A. Meißner. ßeullleton: Dr. Stefan Fay ſer» ſtommunalvolſtſk und Lokales: Richard Schönfelde! Südiweſtdeulſche Umſchau, Gericht und den örngen Tell: Franz Kircher Sport und VBermiſchtes: Willy Müller: Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchöftliche Mitteilungen Zakob faude, ſämilſch in Mannheim erausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haaf Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim i 1. 48 5 Für unverlangte Beiträge leine Gewübr ⸗Mückſendung nur del Mücvorts haben Wir unsere Preise ab 1. Juli 1051 Ohne Rücksicht auf die Selbslkosſfen 7 Montag, 21. 2 Fgulam Der Miniſter die Milcherze tes und eines zum freiwilligen? zentralgenoſſenſche und an deren Un erſtmals in Bader des Reichs mil Meichsgeſetzblatt deſſen baldige Du pertretung der bal wirtſchaftlichen L Wert legen. Das Reichsmil Oberſten Landesb lichen Berufs vertr bearbeitende und lung und Verwer Milcherzeugniſſen Erſtrebt wird dar feſterer, notfalls der Landwirtſcha am Markte, zur und eines geregel deren Gebieten B auch im Bodenſee Großabnehmer voi badiſche Mil k. G. m. b.., S. schaftliche Organiſ genden Teiles der markt abgedrän ſchnittstagesanliefe trägt die Friſchn ſchaft zurzeit nur Prozent Verarbei daß den in der ſchloſſenen Landwi ringer, ſogenannt werden konnte, u Ai Staatliche Zur Ruheg Fritſch in Bader Aus ö* Kronau(Bri jabakverarbeitenden beitsloſigkeit betro be vorhanden ſi Nannheim und 5. Arbeiteru) haben Hur noch 24 Stunk Pfeiffer⸗Heidelberg beim mit rund 10ʃ Hßeidelberg mit 2440 30 000 Karlsruhe, 21 gemeinſchaft ſind bi angemeldet worden * Ein EEFgSreiburg, 21. Schneehöhe von 15 Lonntag eine grof die Höhen gefahr es war ſchöner wbwärmte, zumal in tehm In den Na Oſtwind über die Sthauinslandbahn ſportler nach oben. Di * Vöhrenbach, 2 loch iſt es der Gen! Leiner verſteckten 5 becken, die ſich dort reiches Diebes! Lebensmitteln beſte den. Die Burſchen Bezirk Villingen a Schwetzingen, Spargelanbaugebiet gelbau⸗ und A bet. Ein vorläuft . demnächſt einzuber! 6 ſammlung einen der Genehmigung! krägung in das Ge c Neulußheim, 0 züngspunkt ſtießen (nen, indem der aus gen den aus Richt! faßte und das Gehe Gagen abgeſchleppt 1 Flitterung der Sche Verletzungen. Es ſches und um ein D Weinheim, 20 1 orönung wurden ſo ſchen dem Badiſche chen Lederarbeite⸗ grundlöhne von 88 a 0 v. H. geſenkt. Die mit dem 2. Janua 1 läuft bis 0 „Meckesheim b. 3 Jahre alte Male: bronn her mit dem an einer ſtarken St mer Perſonenauto. alermeiſters Juh baß er nach kurzer Eberbach, 21. Binterhafen, im Sportplätze, erſtellt modernes Str Metern. Das zu teilweiſe einige 5 ae ee eit. Beſchäftigt Montag, 21. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe — — — . — r 21 — 8 2 2 — d — Zuſammenſchluß oberbadiſcher Milcherzeuger r Fritſich in Baden⸗Baden. gemeinſchaft ſind bisher 30 000 bedürftige Karlsruher Der Miniſter des Innern forderte dieſer Tage die Milcherzeuger des Bodenſeegeble⸗ f tes und eines Teiles des Schwarzwaldes zum freiwilligen Anſchluß an die Oberbadiſche Milch⸗ zentralgenoſſenſchaft e. G. m. b.., Sitz Radolfzell und an deren Unterorganiſationen auf. Damit wird erſtmals in Baden von den Beſtimmungen des 8 88 des Reichs milchgeſetzes vom 31. Juli 1930 Meichsgeſetzblatt Seite 421) Gebrauch gemacht, auf deſſen baldige Durchführung die geſetzliche Berufs⸗ bertretung der badiſchen Landwirtſchaft und die land⸗ wirtſchaftlichen Organiſationen den allergrößten Wert legen. 5 Das Reichsmilchgeſetz ſieht im 8 38 vor daß die Oberſten Landesbehörden nach Anhörung der geſetz⸗ lichen Berufsvertretung Erzeugerbetriebe und milch⸗ bearbeitende und ⸗verarbeitende Betriebe zur Rege⸗ lung und Verwertung des Abſatzes von Milch und Milcherzeugniſſen zuſammenſchließen können Erſtrebt wird damit ein feſterer, notfalls zwangsweiſer Zuſammenſchluß der Landwirtſchaft zur Stärkung ihres Einfluſſes am Markte, zur Sicherung der Milchproduktion und eines geregelten Abſatzes der Milch. Wie in an⸗ deren Gebieten Badens haben zich die Verhältniſſe auch im Bodenſeegebiet dahin entwickelt, daß die Großabnehmer von Milch, in dieſem Fall die Ober⸗ bhadtſche Milchzentral⸗Genoſſenſchaft e. G. m. b.., Sitz Radolfzell(eine rein landwirt⸗ ſchaftliche Organiſation), zum Schaden des überwie⸗ genden Teiles der Landwirtſchaft vom Friſchmil ch⸗ markt abgedrängt worden ſind. Bei einer Durch⸗ ſchnittstagesanlieferung von rund 42 000 Liter, be⸗ trägt die Friſchmilchquote dieſer Zentralgenoſſen⸗ ſchaft zurzeit nur noch 27, Prozent gegenüber 72,8 Prozent Verarbeitung. Das hat zur Folge gehabt, daß den in der Zentralgenoſſenſchaft zuſammenge⸗ ſchloſſenen Landwirten nur ein verhältnismäßig ge⸗ ringer, ſogenannter Werkmilchpreis bezahlt werden konnte, weil die Werkmilchpreiſe, alſo die Preiſe, die für zu Butter und Käſe verarbeitete Milch bezahlt werden, bei den von den Weltmarkt⸗ preiſen abhängigen Preiſen dieſer Produkte regel⸗ mäßig unter dem Friſchmilchpreis liegen. Um den Friſchmilchmarkt haben bisher die in den Milchabſatzgenoſſenſchaften und der Zentralgenoſſen⸗ ſchaft zuſammengeſchloſſenen Landwirte auf der einen und die als„Außenſetiter“ bezeichneten, nicht organiſierten Landwirte auf der anderen Seite zum Schaden der Geſamtheit der Laudwirtſchaft hart gekämpft. Während bis zum Inkrafttreten des Reichsmilchgeſetzes keine geſetzliche Handhabe ge⸗ geben war, den Anteil des einzelnen Landwirts an der Frtſchmilchverſorgung in einer allen Teilen der Landwirtſchaft gerecht werdenden Weiſe zu regeln, werden die zur Durchführung des 8 38 des Reichs⸗ milchgeſetzes ergriffenen Maßnahmen Gelegenheit geben, Ordnung in die Friſchmilchver⸗ ſorgung zu bringen. Es iſt zu hoffen, daß es ge⸗ lingt, den Zuſammenſchluß der Milcherzeuger auf freiwilliger Grundlage durchzuführen, zumal in dem für den Zuſammenſchluß auf genoſſenſchaft⸗ licher Grundlage vorgeſehenen Gebiet die Beſtrebun⸗ gen der Landwirtſchaft auf möglichſt lückenloſen Zu⸗ ſammenſchluß auf freiwilliger Grundlage ſchon ver⸗ hältnismäßig weit vorgeſchritten ſind. . Sollte wider Erwarten der Aufforderung zum freiwilligen Zuſammenſchluß der gewünſchte Erfolg verſagt bleiben, ſo kann auf Grund des Reichsmilch⸗ geſetzes der Zuſammenſchluß im Wege des Zwanges durchgeführt werden. Eine geſicherte Fortführung der Milchwirtſchaft als wichtigſten Zweiges der bäuerlichen Veredelungswirtſchaft und eine Rege⸗ lung des Abſatzes der Milch, liegt im eigenſten In⸗ tereſſe der Landwirte ſelbſt und im Intexeſſe der All⸗ gemeinhett. Es kaun daher angenommen werden, daß alle durch das Reichsmilchgeſetz gegebenen Mög⸗ lichkeiten ausgeſchöpft werden, um das geſteckte Ziel zu erreichen. Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Zur Ruhegeſetzt: Polizeioberinſpektor Jofef Aus der Tabakinduſtrie 1 Kronau(Bruchſal), 19. Dez. Unſer durchweg kubakverarbeitender Ort iſt von neuer ſchwerer Ar⸗ heitsloſigkeit betroffen, obwohl ſchon 200 Erwerbs⸗ loſe vorhanden ſind. Die Firmen Gebr. Apfel⸗ Nannheim und Halle& Benſinger(letztere mit 140 Arbeitern) haben oder werden ſtillegen. Dann wird nur noch 24 Stunden gearbeitet bei den Firmen Pfeiffer⸗ Heidelberg und Gebr. Sternheimer⸗Mann⸗ heim mit rund 100 Arbeitern und bei Lanodfried⸗ heidelberg mit 240 Arbeitern. 30 000 bedürftige Karlsruher * Karlsruhe, 21. Dez. Bei der Karlsruher Not⸗ angemeldet worden. Ein kalter Skiſonntag * Freiburg, 21. Dez. Trotz der nur mäßigen Schneehöhe von 15—20 Ztm. waren am Goldenen Sonntag eine große Zahl Winterſportler auf ie Höhen gefahren. Sie wurden nicht enttäuſcht. s war ſchöner Pulverſchnee und die Sonne wärmte, zumal in den Mittagsſtunden, recht ange⸗ nehm In den Nachmittagsſtunden ſtrich ein eiſiger Ostwind über die Hänge bei fünf Grad Kälte. Die Schauinslandbahn brachte eine große Anzahl Ski⸗ ſportler nach oben. Diebeshöhle entdeckt * Vöhrenbach, 21. Dez. Im benachbarten Fuchs⸗ loch iſt es der Gendarmerie Vöhrenbach gelungen, in einer verſteckten Hütte drei Burſchen zu ent⸗ becken, die ſich dort häuslich eingerichtet hatten. Ein teiches Diebes lager, in der Hauptſache aus Lebensmitteln beſtehend, konnte beſchlagnahmt wer⸗ den. Die Burſchen ſollen die Diebſtähle im ganzen Bezirk Villingen ausgeübt haben. * c Schwetzingen, 21. Dez. Für das Schwetzinger Spargelanbaugebiet wurde nunmehr eine Spar⸗ gelbau⸗ und Abfſatzgenoſſenſchaft gegrün⸗ det, Ein vorläufig gewählter Vorſtand ſoll einer demnächſt einzuberufenden eigentlichen Gründerver⸗ ammlung einen Satzungsentwurf vorlegen. Nach der Genehmigung der Satzung hätte ſofort die Ein⸗ krägung in das Genoſſenſchaftsregiſter zu erfolgen. Neulußheim, 21. Dez. An dem Straßenkreu⸗ züngspunkt ſtießen zwei Perſonenkraftwagen zuſam⸗ men, indem der aus Richtung Speyer kommende Wa⸗ gen den aus Richtung Mannheim an der Seite faßte und das Gehäuſe ſchwer demolierte, ſo daß der Wagen abgeſchleppt werden mußte. Durch die Zer⸗ ſhlitterung der Scheiben erlitten die Inſaſſen kleinere Verletzungen. Es handelte ſich um ein franzöſi⸗ ſches und um ein italieniſches Fahrzeug. J Weinheim, 20. Dez. Im Rahmen der Notver⸗ brönung wurden ſoeben in freier Vereinbarung zwi⸗ ſchen dem Badiſchen Gerberverein und dem Deut⸗ ſcen Lederarbeiterverband Gau Baden die Eck⸗ gundlöhne von 88 auf 78 Pfg. und die Akkordſätze um 10 v. H. geſenkt. Die neuen Löhne und Akkorde treten mit dem 2. Januar 1932 hier in Kraft. Das Ab⸗ kommen läuft bis Ende 1932. 5* Meckesheim bei Heidelberg, 21. Dez. Als der 25 Jahre alte Maler Karl Heinrich Tuhl von Eſchel⸗ bronn her mit dem Fahrrad nach Hauſe fuhr, ſtieß er an einer ſtarken Straßenkurve gegen ein Meckeshei⸗ mer Perſonenauto. Der Verunglückte, ein Sohn des Ralermeiſters Juhl, erlitt ſo ſchwere Verletzungen, ßer nach kurzer Zeit ſtar b. * Eberbach, 21. Dez. Gegenüber dem Eberbacher interhafen, im Gelände der Au, unterhalb der Sportplätze, erſtellt zur Zeit die Stadtverwaltung ein undernes Strandbad in einer Länge von i Metern. Das Gelände wird gegen den Neckar 725 teilweiſe einige Meter tief gelegt und terraſſen⸗ förmig geſtaltet. Es handelt ſich um eine Notſtands⸗ erbeit. Beſchäftigt werden nur ausgeſteuerte Er⸗ verbs lofe. 9 3 i. Aus der Pfalz * Oggersheim, 2. Dez. Ein Veteran des pfälzi⸗ ſchen Poſtbetriebes, Poſtmeiſter Joſef Orth, iſt im Alter von 88 Jahren geſtorben. Er war der älteſte Bürger von Oggersheim. * Germersheim, 21. Dez. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Errichtung des beim Ludwigstor auf der neuen Grünanlage geplanten Erinnerungsmales der 17er Infanterie und der ſchweren Artillerie finan⸗ tell geſichert. Der eingeſetzte Denkmalsausſchuß dieſer Militärvereinigungen verfügt jetzt über einen Fonds von 15000 J. Da auch die Entwurfsarbeiten abgeſchloſſen ſind, ſoll nach endgültiger Klärung der Platzfrage vorausſichtlich im Frühjahr der Bau des Denkmals begonnen werden. * Kaiſerslautern, 19. Dez. Ueber die Unter⸗ ſchlagung des Verwaltungsinſpektors Schneider vom Landbauamt hört man, daß ſich die veruntreute Summe auf mehrere tauſend Mark beläuft. * Pirmaſens, 21. Dez. Seit ſieben Monaten wur⸗ den im hieſigen Schlachthof rätſelhafte Fleiſchdieb⸗ ſtähle ausgeführt. Faſt regelmäßig verſchwanden halbe Schweine und Viertelteile von geſchlachteten Rindern, die von Pirmaſenſer Metzgern in der Kühl⸗ anlage des Schlachthofes aufbewahrt wurden. Alle Bemühungen den Täter ausfindig zu machen, ſchei⸗ terten, bis jetzt vor zwei Tagen der hieſige Metzger Wagner überführt werden konnte, vor einigen Tagen im Schlachthaus ein halbes Schwein entwendet und in ſeinem Laden verkauft zu haben. Es iſt vor⸗ läufig nicht klargeſtellt, ob Wagner auch als Täter der vorhergegangenen vielen Diebſtahlsfälle in Frage kommt. 5 Kleine Nachrichten Feſtnahme einer Hochſtaplerin * Erbach i.., 21. Dez. Unſere Polizei hat hier einen guten Fang gemacht. Die von der Staats⸗ anwaltſchaft Freiburg ſteckbrieflich verfolgte Frau Hildegard Krämer geb. Paulus, die als Hoch⸗ ſtaplerin geſucht wurde und die auch in Rheinheſſen in Hechtsheim, Nieder⸗Saulheim uſw. allerlei Schwindeleien verübte, konnte hier ermittelt und in das Amtsgerichtsgefängnis Michelſtadt ver⸗ bracht werden. Ein Ferkelchen geſtohlen SW. Wald⸗ Michelbach, 19. Dez. Einem Landwirt im nahen Balzenbach war die Genehmigung erteilt worden, eine Straußwirtſchaft zu betreiben. Einige junge Leute fanden ſich bei dem Straußwirt ein und taten ſich an dem billigen Wein gütlich. ſchied nahmen die fremden Gäſte ein Ferkelchen mit. Der Verluſt wurde bald bemerkt. Ein Bote rannte den Leuten nach und nach Austauſch einer Tracht Prügel wurde das Tier wieder zurück⸗ gebracht. Der Einbrecher unterm Bett mit der Scheintot⸗ piſtole sw. Groß Zimmern, 19. Dez. Einen nicht geringen Schreck bekam die Tochter des Inhabers eines hie⸗ ſigen Lebensmittelgeſchäftes. Als ſich das Mädchen in ſeinem Zimmer umkleiden wollte, bemerkte es unterm Bett einen Mann. Das Mädchen rief den Vater herbei, der dem Eindringling eine gehörige Tracht Prügel verabreichte. Auch die Ortspolizei war telephoniſch verſtändigt worden, die den Frem⸗ den, es handelt ſich vermutlich um einen Einbrecher, feſtnahm. Man fand bei ihm eine Scheintotpiſtole. Ein Kind mit dem Wohnwagen verbrannt Darmſtabt, 20. Dez. Heute mittag gegen 12 Uhr war der Wohnwagen des Händlers Peter Gerhard, der hinter der Trainkaſerne ſtand, in Brand gera⸗ ten. Als die Feuerwehr an der Braudſtelle eintraf, ſtand der Wagen ſo lichterloh in Flammen, daß es nicht mehr möglich war, das ſich im Wagen befindliche drei Monate alte Kind des Gerhard zu retten. Erſt nach einer halben Stunde war der Brand gelöſcht, dem der Wohnwagen mit der geſamten Habe der ar⸗ men Leute zum Opfer fiel. Der Brand iſt wahr⸗ scheinlich durch die Auswirkungen eines überhitzten Ofens entſtanden, b 8 Beim Ab⸗ n Handball der Turner 62 Weinheim und Jahn Offenburg weitere Gruppenſieger Die Gruppenſpiele der Badiſchen Handball meiſterklaſſe ſind ihrem Ausklang nahe. Nachdem am Vorſonntag bereits der Turnerbund Durlach als Endſpiel⸗ Teilnehmer ermittelt worden war, haben ſich zu dieſem am vergangenen neu hinzu geſellt für die Gruppe 2 TW ᷣ 62 Weinheim und für die Gruppe 4 Jahn Offenburg. Obwohl beide Mannſchaften ihre Spiele noch nicht beendet haben, können ſie von den näch⸗ ſten Bewerbern nicht mehr eingeholt werden. In Gruppe 5 iſt bekanntlich ein Entſcheidungsſpiel zwiſchen TW Sulz und TW Meißenheim erforderlich. Lebiglich in Gruppe 1 iſt die Lage nach der weiteren Niederlage vom T Hockenheim auch fernerhin ungeklärt, ſo daß man die weiteren Spiele abwarten muß. Zum Teil nahmen die Spiele des vergangenen Sonntages einen Überraſchenden Verlauf, wozu ſicher auch die mit Schnee bedeckten Spiel⸗ felder bis zu einem gewiſſen Grade beigetragen haben. In Gruppe 1 war es die Tg Rheinau, die ihre Lage durch den Sieg über Hockenheim bedeutend verbeſſerte. In Gruppe 2 hatte 62 Weinheim Glück inſofern, als der Spielverluſt gegen Rot ſich nicht auswirkte, da das Spiel wegen zu ſpätem Antreten von Rot nur als Freundſchafts⸗ ſpiel zählt. Stark in Abſtiegsgefahr iſt in Gruppe 2 noch Polizei Heidelberg, die von Jahn Nußloch abermals geſchlagen wurde. Die Gruppes hatte nur Spiele um die Plätze. Un⸗ erwartet kommt hier, daß ſich TV Durlach nicht über Brötzingen durchſetzen konnte. Der TW Ettlingen ſchiebt ſich durch ſeinen Erfolg über den TV Bruchſal. Gruppe! fertigte Jahn Offenburg im Lokaltreffen die Tade mit einem glatten Ergebnis ab und wird Gruppen⸗ ſieger. Auch in Karlsruhe verlor die Polizei und war es hier der Karlsruher TV 46, der das beſſere Ende für ſich behtelt. Zu ſeinem erſten Siege kam der MTV Karls⸗ rühe, der den Tbd Gaggenau ſchlug. Die Ergebniſſe ſind: Gruppe 1: Tg Rheinau— TV Hockenheim:2. Gruppe 2: 62 Weinheim— TW Rot:5(Freundſchafts⸗ ſpiel); Polizei Heidelberg— Jahn Nußloch 228. Gruppe 3: TV Durlach— TW Brötzingen:6; TV Ett⸗ lingen— TW Bruchſal 922. Gruppe 4: Polizei Karlskuhe— Karlsruher TB 46 31:5; Tode Offenburg— Jahn Offenburg:7; MTW Karlsruhe — Tbd Gaggenau 614. Weitere Endſpieltermine Nachdem Eintracht Frankfurt und Mainz 05 am Sonntag das erſte Endſpiel um die Süddeutſche Meiſter⸗ ſchaft in Gruppe Nord weſt ausgetragen haben, wur⸗ den jetzt einige weitere Spiele angeſetzt. ſpielen in Mannheim der Meiſter der Gruppe Rhein SV. Waldhof und der Zweite der Gruppe Saar FV. Saarbrücken. Ein weiteres Spiel findet in Pirma⸗ ſens zwiſchen den Fa Pirmaſens und Wormatia Worms ſtakt. Aule⸗Depeſchen H. J. von Morgen, der 1930 erfolgreichſte aller deut⸗ 3. Jan. 1932 5 r 7 1 g 5 9 Wettkampfreiſe in Amerika aufbringen würde, reichen aus, jeder Erfolgsausſicht. Bei geſtürzten Sprüngen gibt es aber erhebliche Wertungsunterſchiede. Ein Sturz beim Anlauf hat ohne weiteres Wertungs⸗Ausſchluß zur Folge. Jeder Fall unmittelbar beim Aufſprung wird größtenteils mit Abzug von etwa 50 v. H. der Höchſtpunktzahl(20) geahndet. Stürzt der Bewerber erſt nach dem Aufſprung, ſo werden die Urſachen dieſes Falles für die Bewertung in Betracht ge⸗ zogen. Demnach wird alſo der Sprung weſentlich günſtiger bewertet, wenn der Aufſprung gelungen war, der Sturz demnach nicht die unmittelbare Folge eines ſchlechten Auf⸗ ſprunges bildete. Auch das Berühren des Bodens mit den Händen iſt von Bedeutung für die Bewertung. Berührt der Springer beim Aufſprung den Boden mit beiden Händen oder ſitzt er auf den Brettern, ſo wird der Sp ung als geſtürzt gewertet. Wenn der Boden nur vorübergehend mit einer Hand berührt wird, ſo wird da⸗ Auch der Abſprung doppelt verſchlechtern. Sie wirken ſich einmal auf Sprungweite und auch auf die Haltung ungünſtig aus. Für geſtandene Sprünge werden in der Regel 10 bis 20 Punkte gegeben. Für geſtürzte Sprünge und ſolche, die den Sturz unmittelbar im Gefolge haben, kommt eine Be⸗ wertung von 0 bis 10 Punkte in Frage. Die Noten⸗ Berechnung bei drei Kampfrichtern und drei Sprüngen ſetzt ſich im allergünſtigſten Falle wie folgt zuſammen: Zunächſt Stil⸗ note 3 mal 20= 60, dazu die Weitennote— 20 Punkte für den weiteſt geſtandenen Sprung mal drei—, alſo wie⸗ der 60, mithin zuſammen 120. Als beſte Wertung sgahl In kann demnach ein Sprenger bei drei Kampfrichtern und * 1 2 7 2 1 27 1 1 7 brei Sprüngen die Note 360 erhalten. Dieſe internationale Wertungs⸗Methode, in Deutſchland noch nicht lange hei⸗ miſch, zeigt eine viel einfachere Berechnungsart als die frühere nach der Wettlaufordnung des Deutſchen Ski⸗Ver⸗ bandes, die noch im letzten Winter von einigen Unterver⸗ bänden des DSV. zur Anwendung gebracht wurde. Deulſchland und Lake Platid Die Finanzierung der geplanten deutſchen Expedition zu den 3. Olympiſchen Winterſpielen in Late Placid geſtaltet ſich äußerſt ſchwierig, obwohl mit Rückſicht auf die Verhält⸗ niſſe nur ein ſehr kleines Aufgebot die Reiſe nach Amerika antreten ſoll. Bekanntlich bleiben die deutſchen Ski⸗ läufer den Winterſpielen gänzlich fern, der Bobverband wird nur durch einen Viererbob ver⸗ troten ſein, von den Eiskunſtläufern iſt E. Bayer der einzige Kandidat, ſchließlich ſollte noch die Eishockey⸗Na⸗ tionalmannſchaft einſchließlich eines Begleiters entſandt werden. Aber weder die Mittel, die der Deutſche Reichs⸗ ausſchuß für Leibesübungen zur Verfügung ſtellen kann, noch die eingelaufenen Spenden von privater Seite oder das Geld, das die Eisheckeymannſchaft durch die geplante um die Expedition in finanzieller Hinſicht zu ſichern. So iſt man auf einen Zuſchuß des Reiches angewieſen, der ſe⸗ ſchen Fahrer war, wird im kommenden Jahre einen 4,8 Liter Bugatti fahren, einen neuen Bugatti⸗Renntyp, wagen übertreffen ſoll. * Sie iſt gut ver⸗ Kappler wird die Kolonne der 20 Wagen anführen, welche die 30 Tagefahrt auf dem Nürburgring beſtritten haben. Dieſe Fahrzeugkolonne wird in nächſter Zeit eine Propaganda⸗Rundfahrt durch Deutſchland unternehmen und damit auch zum Auto⸗Winter⸗Turnier nach Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen kommen. 5 . Rallye Monte⸗ Carlo? Die Entwertung des engliſchen Pfundes macht ſich auch bei den Meldungen für die Rallye Monte⸗Carlo bemerkbar. Die Engländer, die ſonſt meiſtnertretene Natton waren, haben diesmal größte Zu⸗ rückhaltung geübt. Was bisher von deutſcher Beteiligung an dieſer Rallye gemeldet worden iſt, ſcheint nicht zuzutref⸗ fen. Weder Brennabor⸗Fahrer, noch Kappler, noch Polizei⸗ major Sander werden zur Rallye ſtarten, ſo daß dies ſport⸗ liche Hazardſpiel diesmal eine rein franzöſiſche Angelegen⸗ heit zu werden ſcheint. laufen. 8 Wilhelm Kirchner, Neſtor der deutſchen Autofach⸗ ſchriftſteller, iſt ſchwer erkrankt. * Die Ausſchreibung der großen Wettbewerbe Eurovpa⸗ Länderfahrt(96 Stundenfahrt zu den europäiſchen Hauptſtädten), und Deutſche Länder fahrt zu den deutſchen Landeshauptſtädten iſt erſchienen und vom Bayeri⸗ ſchen A. C. und A. D. A. C. zu beziehen. Der Sieger der Europa⸗Länderfahrt erhält den großen„Europa⸗Pokal“, der Steger der Deutſchlandfahrt den„Deutſchland⸗Pokal“. Die Art der Ausſchreibung eröffnet Neuland in Kraftfahrſport und Kraftfahrtouriſtik. Tennisländerkampf Frankreich Schweden Die Franzoſen ſiegen im Endergebnis mit:3 In der Stockholmer Tennishalle wurde am Sonntag der dreitägige Hallentenniskompf zwiſchen Frankreich Schweden beendet. Die Fronzoſen konnten ihre:2⸗Füh⸗ rung vom Samstag weiter vergrößern und im Geſamiklaſſe⸗ ment mit:3 Punkten ſiegreich bleiben. In den Einzel⸗ ſpielen kamen die Schweden durch Malmſtröm, der den Franzoſen Duplaix mit 614, 715,:4 eine weitere Nie⸗ derlage beibringen konnte, zu ihrem dritten Sieg. Brug⸗ non ſchlug den ſchwediſchen Meiſter Oeſtberg noch außerordentlich hartem Kampfe:6,:6,:3, 775. Im Doppelſpiel waren die Gäſte durch Brugnon⸗Gen⸗ 5 über Oeſtberg⸗Ramberg:4,:2, 673 erfolg⸗ reich. Raodländerkampf Frankreich-Jtalien Auf der Pariſer Winterbahn gelangte am Sonntag der Radländerkampf Frankreich— Italien zum achten Male zum Austrag. Man hatte diesmal einen neuen Austra⸗ arten gewählt, und zwar war von den vier Wett⸗ ewerben einer den unabhängigen Fliegern beider Nationen reſexviert. Die Franzoſen gewonnen beide Fliegertreſſen mit Michard und Gérardin bezw. dem unabhängigen Flieger Cougant, dagegen triumphierten die Italiener im Omnium und auch im Geſamtergebnis des Mannſchafts⸗ rennens, in dem ſie durch Guerra⸗Martinetti und Lin ari⸗di Pacco die beiden erſten Plätze belegten. Der Kampf endete:2 unentſchieden. Aus der Praxis des Skiläufers Die Wertung beim Skiſprung Die Zahl der vom Skiſport Begeiſterten vergrößert ſich mit jedem Winter. Allein über die Wertung beim Skilauf herrſcht in der breiten Oeffentlichkeit vielfach noch große Unklarheit. Doch ſollte jeder nur halbwegs mit den Bret⸗ tern Vertraute vor allem etwas über die Wertung des nicht mit Unrecht als Krone des Skiſports bezeichneten Sprin⸗ gens wiſſen. Für die Sprung⸗ Bewertung gelten als Hauptſache ſkiläufermäßige und natürliche Haltung, ſowie die Sprung⸗ weite. Geſtürzte Sprünge berauben den Teilnehmer faſt 52 und der an Schnelligkeit alle in Europa bisher üblich geweſenen Renn⸗ i Mehlis in:07,11 Karl Kappler hat ſich in letzter Woche erneut einer Blinddarm⸗Operation unterziehen müſſen. 0 doch entſprechend der wirtſchaftlichen Lage nur ſehr klein ſein kann. Olo Wahl gewinnt den Veerberglauf Mit der Austragung des Skidauerlaufes rund um den Beerberg wurde om Sonntag bei günſtigen Schneever⸗ hältniſſen die thüringiſche Winterſportfaiſon eröffnet, Das Rennen führte über eine abwechflungsreiche und größere Höhenunterſchiede aufweiſende Strecke von 30 Km. Länge, und rund 90 Läufer waren am Ablauf erſchienen. Er⸗ wartungsgemäß ſiegte Altmeiſter Otto Wahl⸗Zella⸗ Stunden vor ſeinen Vereins ameraden Spörer und Lutz Gehlberg. Im Mannſchaftswett⸗ bewerb gelong es den des Vereinspreiſes, D S Eishockey im Verliner Sporlpalaſt Vor gut beſuchtem Hauſe konnte am Sonntag der Ber⸗ Uiner Schlittſchuh⸗Club im Berliner Sportpalaſt an den Oy⸗ forder Studenten für ſeine am Vortag erlittene Niederlage Revanche nehmen. Die Engländer mußten eine:0(:0, :0,:0) Niederlage hinnehmen, die durchaus verdtent war. Die Berliner ſtrengten ſich diesmal weit mehr an und ſchufen vor dem gegneriſchen Tor erſtmals gefährliche Situationen. Zunächſt zeigte ſich aber Little im Tor der Engländer als ein großer Könner, mußte aber einen Nach⸗ ſchuß von Heinz Ball paſſieren laſſen. Das zweite Spiel⸗ drittel ſah die Gäſte im Angriff, doch hatten ſie mit ihren Torſchüſſen wenig Glück. Das Spiel wurde wieder ziem⸗ lich hart durchgeführt und der Berliner Schiedsrichter Mar⸗ tin verſtand es nicht, en ogiſch genug durchzugreiſen. Im letzten ſehr ſpannenden Abſchnitt gerieten beide Tore wie⸗ derholt in Gefahr. Kurz vor dem Abpfiff konnte Rudi Ball aber noch einen von Little bereits abgewehrten Ball zum zweiten Tor eindrücken und damit den Sieg für ſeine Farben ſicherſtellen. In den Pauſen trat wieder die Kunſt⸗ laufweltmeiſterin Sonja Henie auf und erhielt ſtarken Beifall. Migi Skirennen Dle erſte größere Winterſvortveranſtaltung der Schweiz Die erſte größere Winterſportveranſtaltung in der Schweiz fand am Sonntag unter Teilnahme beſter Skiläu⸗ fer auf dem Rig ſtatt. Im Kombinatfonslauf ſiegte der Davoſer Willi Prager mit der Note 671,5 vor dem Grün⸗ delwalder Adolf Rubi mit der Note 645,75, Chiogna⸗ St. Moritz 633,5 Punkte und dem in der Schweiz als Trainer tätigen Finnen Toivo Järvinen, der die Note 618,4 erreichte. Järvine belegte im 15 Kilometerlanglauf in 47,20 Min. den erſten Platz vor Willi Prager in 48.26 Min. Faſt 2 Minuten ſpäter traf Adolf Rubi am Ziele ein.— Im Sprunglauf wartete Fritz Kaufmann ⸗Gründel⸗ wald wieder mit dem weiteſt geſtandenen Syrung auf. Er erreichte 37 Meter und gewann damit die Konkurrenz vor Badrul. St. Moritz und Adolf Rubi. Finniſcher Langlauf in Schellerhau 220 Läufer am Start. Unter der rieſigen Beteiligung von etwa 220 Läufern führte die Dresdner Skizunft am Sonntag begün⸗ ſtigt von prächtigem Winterwetter und idealen Schneever⸗ hältniſſen ihren finniſchen Langlauf in Schellerhau durch. Die Strecke war diesmal durch mehrere Steigungen und Abfahrten abwechſlungs reicher geſtaltet und für die Haupt⸗ klaſſen auf 12 Kilometer verlängert worden. In der Klaſſe 1 ſiegten Hermann Becker⸗Geiſing und der Jäger Finn vom Infanterie⸗Regiment Nr. 10 in Dresden die in tetem Rennen einkamen in der Zeit von 57:23 Min. vor den beiden Altenburgern Paul Richter und Walter Böttrich in 57:28:14 bzw. 57:48 und dem in Dresden ſtudierenden Norweger Knut Kobbers⸗ 12825. i en annſchaftslauf brachte der Ski⸗ und Ro⸗ delelub Altenburg durch Paul Richter und Walter und Georg Böttrich in der Geſamtzeit von:55:39 Stunden an ſich, nor dem WSW Geiſing, Infanterfe⸗Re⸗iment Nr. 10 Dresden, Dresdener Skiclub und Dresdener Skſzunft. Auch in den übrigen Konkurremzen wurden ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen erzielt. Am den Hockey Silberſchilo Endſpiel am 20. März in Berlin Der Spielausſchuß des Deutſchen Hockey⸗Burdes hat die Herausſorderungsrunde um den Silberſchild zwiſchen der Branden burgiſchen Verbandsmannſchaft, die den Wanderpreis zu verteidigen hat, und der in der Schlußrunde über Weſ⸗deutſchlard mit:1 erfolgreich Ke⸗ weſenen Norddeutſchen Elf für den 20. März 1932 feſtgeſetzt. Austragungsort iſt Berlin. 5 V Lauſcha, zu ſchlagen. Zella⸗Mehliſern, den Verteidiger 6 im Durchſchnitt, Handelsanteile Montag, 21. Dezember 1931 Vorübergehende Stillegung der A. Borſig Gmb sz. Berlin, 21. Dez.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Die Borſigwerke haben am Ende voriger Woche ihre Arbeiterbelegſchaft in Höhe von 2850 Mann ent laſſen und beſchäftigt zur Zeit nur 200 Arbeiter. Wie die Werksleitung heute einem Kreiſe von Preſſevertretern mitteilte, hofft man im Laufe der na ch ſten Woche die Belegſchaft ganz oder teilwelſe wiede reinſtel len zu können. Den Angeſtellten und Beamten, die unter Kän⸗ bigungsſchutz ſtehen und daher nicht ſofort entlaſſen wer⸗ den konnten, wird zum 31. Dez. und zwar, wie man uns verſichert, lediglich„vorſorglich“ gekündigt werden. Man glaubt nicht, daß den Kündigungen nach Ablauf der geſetz⸗ lichen Friſten dann tatſächlich auch die Entlaſſungen wer⸗ den folgen müſſen. Im übrigen wird alles von der A u fſtellung eines Status abhängen, der augenblicklich von einer Treuhän⸗ dergeſellſchaft bearbeitet wird und zwiſchen Weihnachten und Neujahr vorgelegt werden ſoll und von der Stellung der Gläubigerverſammlung zu ihm. Die Gläu bi ger⸗ verſammlung wird ſofort nach der Fertigſtellung des Status einberufen werden. Die Auftrozgeber Borſigs, die in den letzten Tagen faſt ſämtlich die Firma dahin verſtän⸗ digt haben, daß ſie mit ihr weiter zuſammenarbeiten wer⸗ den, ſollen loyal und pünktlich befriedigt werden. Es kann guch leine Rede davon ſein, daß die eingezahlten Vor⸗ ſchliſe durch die Zahlungseinſtellung verloren gingen. Es werden zur Zeit zwiſchen der Werksleitung und den An⸗ geſtellten⸗ und Arbeitervertretern Pläne über die Weiter⸗ führung des Werkes bearbeitet, die ebenfolls der Gläu⸗ bigerverſammlung vorgelegt werden ſollen. Die Gläubiger werden dann für einen der Vorſchläge ſich zu entſcheiden haben. An ber techniſch⸗wirtſchaftlichen Exiſten z berech⸗ tigung der Borſigwerke kann ja, das iſt wiederholt und auch bei Gelegenheit der Zohlungseinſtellung erneut feſt⸗ geſtellt worden, kein Zweifel ſein. Die Erſparni ſſe, die die Angeſtellten beim Werk eingezahlt haben und un⸗ gefähr 2, Millionen ausmachen, werden, das fei noch erwähnt, behandelt wie die übrigen Gläubiger⸗ forderungen. Dagegen iſt der Penſiosfond der Borſigwerke ſichergeſtellt und kann daher von der Zahlungseinſtellung nicht betroffen werden. Die Leitung der Borſigwerke hat natürlich auch mit den ſtaatlichen Stel⸗ len Fühlung genommen, von ihnen aber bis zur Stunde noch keinen Beſcheid erhalten. OKapitalumſtellung bei der Deutſchen Golddiskontbank genehmigt. Berlin, 21. Dez.(Eig. Dr.) Die av. GV. der Deutſchen Golddiskontbank genehmigte den einzigen Punkt der Tagesordnung, die in der Notverordnung vom 1. Dez. 1930 vorgeſehene Umſtellung des Kapitals von 10 Mi ll. Pfund Sterling auf 200 Mill., die wegen des veränderten Aufgabenkreiſes als notwendig er⸗ achtet wurde. * Badiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold und Sebold u. Neff, Durlach. In der GV wurden die Anträge der Verwaltung einſtimmig genehmigt. Aus dem Reingewinn von 227514, werden für das Geſchäfts⸗ jahr 1930-31 8 v. H. Dividende verteilt. Weiterhin ablehnender Standpunkt der Stadt Karls⸗ ruhe in der Bleag⸗Sache. Gegenüber den Meldungen, daß die Betriebsdurchführung der Bleag vom neuen Jahre an ſo gut wie geſichert ſei, wird darauf hingewieſen, daß es die Stedt Karlsruhe nach wie vor oblehnt, Zuſchüſſe an die Deutſche Eiſenbahnbetriebsgeſellſchaft— die die Bleag⸗ Bahnen übernehmen will für den Weiterbetrieb der Albtalbahn zu leiſten, und daß ſie es insbeſondere ablehnt, neue Bindungen gegenüber dieſer Eiſenbohngeſellſchaft ein⸗ zugehen, durch die die Bewegungsfreiheit der Stadt, ins⸗ beſondere ouf den Ausbau ihres Straßenbahnnetzes und des Vorortsverkehrs, benachteiligt würde. Verein. Faßfabriken AG. in Kaſſel— Liquibations⸗ antrag.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1930/1 ſchließt mit einem Verluſt von 545 000/ einſchließl. 216 000/ Verluſt⸗ vortrag). Zur Deckung ſoll die geſetzliche Rücklage von 175 000/ herangezogen werden. Es verbleibt dann immer noch eine Unterbilanz von 369 900. Die Verwaltung be⸗ antragt daher bei der.⸗V. am 7. Januar Liquidation. (A. K. 1,5 Mill.&.) 0 2 be Nr. N Neue Veſtimmungen über die Vörſengeſchäft-Abwitklung Der Berliner Börſenvorſtand, Abtetlung Wertpapierbörſe, hat am 19. Dez. die neuen Beſtimmungen über die Abwicklung der Börſengeſchäfte, und zwar 1. über die Prolongation von Termingeſchäften und Börſengelddarlehen und 2. über die Zwangs ⸗ regelung von Termingeſchäften und Bör⸗ ſengelddarlehen erlaſſen. Durch die erſte der Bekanntmachungen hat der Börſen⸗ vorſtand die Fälligkeit der noch ſch weben den Termingeſchäfte auf den 30. 1. 1932 hinaus⸗ geſchoben. Die Feſtſetzung eines neuen Prolongationskurſes und die Regelung von Differenzzahlungen erübrigte ſich diesmal, da die Termingeſchäfte bereits durch die vorher⸗ gehende Bekanntmachung vom 25. Nov. 1931 auf den Tages⸗ kurs geſtellt worden ſind. Neu geregelt iſt die Höhe der für die Prolongation zu entrichtenden Zinſe n. Der ni ch t a b⸗ nahmebereite Käufer hat anſtatt vom 31. Dez. 1931 12 v. H. nur noch 9 v. H. zu zahlen. Dieſer Zinsſatz gilt auch von dem Prämienkäufer, der die Abnahme gewählt hatte und bisher für die Hinausſchiebung ſeiner Verpflich⸗ tung zur Abnahme 10 v. H. Zinſen entrichten mußte. Der Zinsſatz für den nicht lieſer bereiten Verkäufer iſt 3 v. H. jährlich geblieben. Dagegen erhält der abnahme⸗ bereite Käufer, dem nicht geliefert worden iſt, anſtatt 10 v. H. vom 31. Dez. 1931 ab nur noch 7 v. H. Zinſen. Der Zins⸗ ſatz für die in Raten bis Ende März 1932 z u r it ck z ahl ⸗ baren Differenzbeträge beträgt wie bisher 3 v. H. über Reichsbankdiskont. Des weiteren gibt die Bekannt⸗ machung dem zur Zinszahlung Verpflichteten die Möglich⸗ keit, ſich durch die Bereitſchaft zur Abnahme und Lieferung von der Zinszahlung zu befreien. Die diesbezüglichen Ex⸗ klärungen müſſen dem Bankier von dem Kunden ſpäteſtens am 24. 12., der Ltquidationskaſſe⸗AGG. von den Banken und Bankiers ſpäteſtens am 28. Dez. 1931 zugegangen ſein. Eine Prolongation der Börſengelddar⸗ lehen iſt zurzeit nicht notwendig, da ihre Fälligkeit durch die vorige Bekanntmachung bis zum 30. Jan. 1932 hinaus⸗ geſchoben worden iſt. Es iſt lediglich beſtimmt worden, daß die von den Börſengelddarlehen zu entrichtenden Zinſen für die Zeit bis zum 31. Dez. 1931 an dieſem Tage bezahlt wer⸗ den müſſen.„. a Die zweite der Bekanntmachungen regelt die E xeku⸗ tion von Termingeſchäften und Lombards. Durch die neuen Beſtimmungen wird das Recht desjenigen, dem eine fällige Forderung aus Termingeſchäften gemäß der Bekanntmachung des Börſenvorſtandes vom 25. Nov. zuſteht, dahin klargeſtellt, daß er nach Mahn un g dem Schuldner die Exekution unter Setzung einer dreitägigen Friſt androhen kann. Iſt die Friſt fruchtlos verſtrichen, ſo iſt er berechtigt, die den Gegenſtand des Geſchäftes bildenden Wertpapiere für Rech⸗ nung des ſäumigen Teiles im nichtamtlichen Verkehr bei verzögerter Abnahme zu verkaufen, bei verzögerter Lie⸗ ferung anzukaufen. Beruht die Fälligkeit des Geſchäftes auf der Zahlungseinſtellung des anderen Teiles, ſo kann ohne Friſtſetzung glattgeſtellt werden. Streitigkeiten über die Angemeſſenheit der bei der Glatt⸗ ſtellung erzielten Preiſe entſcheidet ein vom Börſenvorſtand eingeſetzter Ausſchuß. Dieſer kann dem nichtſäumigen Teil auch das Recht geben, vom Geſchäft zurückzutreten, wenn die Zwangsregelung unmöglich oder erheblich erſchwert iſt. Die Verwertung von verpfändeten Wert⸗ papfieren(Lombards) hat durch öffentliche Verſteigerung zu erfolgen, die dem Schuldner anzudrohen iſt. Die Friſt zwiſchen Androhung und Verſteigerung muß, wenn die Ver⸗ pfändung auf beiden Seiten ein Handelsgeſchäft iſt, eine Woche, ſonſt einen Monat betragen. Wird das Darlehen infolge der Zahlungseinſtellung des Schuldners fällig, ſo bedarf es der Androhung nicht. Die Friſt iſt alsdann von dem Eintritt der Fälligkeit an zu berechnen. Bel kleinen umſätzen Freiverkehr leicht befeſtigt Deckungen der Spekulation/ Ruhiger Pfandbriefmarkt/ Angleichung an den Kursſtand der 8proz. Pfandbriefe ſchreitet fort/ Sprechbörſe mäßig beſucht Im Verlaufe leicht abbröckelnd Ak Berlin, 21. Dez.(Eig. Dr.) Die heute beginnende Weihnachtswoche ſchien zunächſt keine größeren Veränderungen an den Effektenmärkten bringen zu wollen. Von der Newyorker Samstag s⸗ börſe ging nur wenig Anregung aus, obwohl die deutſchen Werte überwiegend feſter lagen. Das eigentliche Geſchäft kommt ja Montags immer erſt ſpäter in Gang. So diskutierte man zunächſt die von einer Montagszeitung ebrachte Meldung von Mein ungsverſchieden⸗ eilten der Farben verwaltung über die vor⸗ unehmende Dividendenausſchüttung. Behauptet wurde, daß Generaldirektor Schmitz gehen werde, wenn eine Dloi⸗ dende zur Ausſchüttung käme. Uns ſcheint es heute noch verfrüht, überhaupt ſchon über die Höhe der Dividende zu diskutieren. In Baſel ſoll die Situaklon etwas günſtiger 140 auch die Stlllhaltever handlungen hätten usſicht auf einen Erfolg. Bei relatlvo klelnen Umſätzen zogen die Kurſe, hauptſächlich wohl auf Deckungen, um—2 v. H. an. Wieder tauchten Gerüchte auf, daß eine neue Notverordnung bevor⸗ ſtände, die die Auslandsverkäufe in irgend einer Form unmöglich machen würde. Bankaktien gewannen ca. 1 v. H. erreichten ihren höchſten Kurs, auch Reichsbank waren um 2 v. H. gebeſſert. Elektro⸗ werte hotten einiges Geſchäft, Siemens waren ca. 4 v. H. gebeſſert, A. C. G. 1 v.., Schuckert etwa 2 v.., Geffürel 1% v. H. uſw. Der Montanmarkt lag ruhig und nur wenig verändert, bei den J. G. Farben betrug die Erholung etwa 9 v. H. und Spezialwerte wie Charl. Waſſer, Dt. Erdl, Rütgerswerke uſw. waren bis zu 1 v. H. gebeſſert. Der Pfandbriefmarkt lag ſehr ruhig, sproz. Pfandbriefe waren auf Samstagsbaſis behauptet, die 7proz. verſucht man dem Stand der 11 anzupaſſen Größeres Intereſſe beſtand wieder für Rei ys bahn⸗ Vorzugsaktien, deren Kurs ſich jetzt dem der Sproz. Pfandbriefe ſchon voll⸗ kommen angeglichen hat. Auch deutſche An lei hen waren leicht gebeſſert. 5 An der heutigen Sprechbörſe war der Beſuch wie⸗ der ſehr mäßig, beſondere Fragen ſtanden nicht zur Dis⸗ kuſſion. Im telephoniſchen Freiverkehr brök⸗ kelten die Kurſe in den Mittagsſtunden eher wieder leicht ab, da angeblich neues Auslandsmatertial da war. Zu er⸗ wühnen wäre vielleicht noch, daß die Farben ⸗ Bonds die Aufwärtsbewegung der Farben ⸗Aktien heute voll mitge⸗ macht haben. Am Geldmarkt blieben die Sätze un⸗ verändert. Tagesgeld 7759 v.., Monatsgeld—9 v.., . 7 v. H. Die Tendenz war aber eher leichter. m Deviſenmar kk befeſtigte ſich das engliſche Pfund um 3 3, ſonſt notierte noch Oslo 50 3 höher, Stockholm plus 28. . Amſterdam ſchwächer A Amſterdam, 21. Dez.(Eig. Dr.) Die Tendenz der Amſterdamer B5 rſe war heute im Zuſammenhang mit dem enttäuſchenden Verlauf der Newyorker Samslagsbörſe ſchwäch er. Verſtimmend wirkte der Rllckgang von Royal Dutch in Newyork, der Kurs ging auch in Amſterdam um 4 v. H. zurück. Kaut⸗ ſchuk⸗Aktten tendierten aber guf die höheren amerikaniſchen Notierungen und die günſtige Beurteilung der Reſtriktions⸗ beſprechungen ſeſt, auch deutſche Obligationen konnten wei⸗ ter anziehen. Könſal. Petroleum notierten 111—10994, Uni⸗ lever 90—90½, Philips 8572, Hondelsvereinigung Amſter⸗ dam 71—70, Amſterdam Kautſchuk 47 und MPounganleihe 29% Geld Behaupteter Deviſenverkehr An den internatienalen Deviſen märkten war das Geſchäft zu Beginn der neuen Woche noch ſehr ruhig, und es ergaben ſich im allgemeinen koum Veränderungen. Das engliſche Pfund eröffnete ſaſt unverändert zu ſeinem Samstagsſchlußkurs mit 3,39% und konnte ſich unter klei⸗ nen Schwankungen um Bruchteile eines Dollarcents gut behaupten. Gegen den Gubden notierte es 8,44, gegen Pa⸗ ris 86%, gegen Zürich 17,40% und gegen die Mork 14,33. Der Dollar war ebenfalls gehalten, die Reichs mork blieb faſt unverändert, in Amſterdam notierte ſie 5894, in Zürich 1214 und in Paris 599. Die Nord⸗Deviſen waren gut behauptet, ebenfalls die Süd amerikaner, der franzöſiſche France notierte eher feſter. London lebhafter und ſtetig A London, 21. Dez.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute bet lebhaf⸗ terem Geſchäft in ſtetiger Haltung. Internationale Oel⸗ und Minenaktien lagen ruhig, britiſche Staatspapiere ſtetig. Die Beſſerung des Pfundes am Samstag führt man in der Londoner City auf pfychologiſche Momente im Zuſammenhang mit der Ratifizierung des Hoover⸗Morato⸗ riums zurück, ferner auf die zuverſichtlicheren Aeußerungen Vamonts über die deutſche Wirtſchaft und auf die Erwartung, daß der Bericht des Baſler Ausſchuſſes die finanzielle Lage Deutſchlands doch etwas günſtiger darſtellen könnte, als man bisher angenommen hatte. An der Börſe machte ſich im Verlaufe das Fehlen neuer Kaufaufträge ſtärker geltend. Auch hier lagen, wie in Amſterdam, Kautſchukaktien recht feſt.%proz. Konſols notierten 5375, Anakonda 374, Randmines 56/10, Mexikan Eagle Oil 5/10, Royal Dutch 134, Shell 174, Canadian Pacific 19/4, Britiſh Celaneſe 9/5, Kreuger u. Toll 693, Nounganleihe 44%. Berliner Devisen Iiskontsätze: fleſchsbank 7, Lombard 8, privat 7 v. f. Amtlich in Rm. Dis-] 19. Deze mber 21. De ember[Parität für kont] Geld Bri f Geld Brlef M Zuenos⸗Aires 1peſo 7 1038.072 17063.072.786 Kanada itan. Tolar.417 9,423.417.423 4,788 Japan Ie 6,75.748.752.748.752.069 Kairo.. lägypt. Bid.— 14.58 14,57 14.56 14,60 21.91 Türtet. Iiürt Pfd. 1——.——.——.— 2 130 London... Sterl. 6 14.18 14.22 14.21 14.25 20,393 New Dork. 1 Dollar 4 4,209 4,217.209.217 4,1780 Nio de JaneirolMillr.— 9,249 0,251.249 0,251.503 Uruguay. 1Goldpeſo—.818.822.818.822.421 Holland 100 Gulden 3 169,49 169,77 169,43 169 77 16,48 Alben J Drachmen 12.19 5,2 5,195.205 5,445 Brüſſel 100 B- p 2 88,89 56.71.58 58.70 58,385 Bukareſt... 100 Lei 9½ 2,517.528 2517.523—.— Ungarn.. 100 Pengö 10 64,93 65.67 64,93 65.07—.— Danzig 100 Gulden 5 82,12 82,28 82.12.28 81,5 elſingfors 100 8M 8 5,944.855 5,.856 10.512 talien.. 100 Lire 7 21338 81,87 2133 21.87 22,025 ugoftavlentoh Dinar 7½.893 7,407].393 7407.8 owno. 100 Kronen 8½ 4191 41,99 41.91 41.8—.— Kopenhagen 100 Kr. 3 78.52 79,68 79,52 78.83 112,06 Liſſabon 100 Cskudo 7 12,94 12,96 12.94 12,98 17.488 Oslo.. 140 Kr. 8 76.92 77 08 77,42 77.58 111.74 Paris... 100 Fr. 2½ 16,54 16,58 16.54 136.58 16,445 Prag; 100 Kr. 6% 12.4) 12.49 12.47 12.49 12,88 Schweiz.. 100 Fr. 2 62,07 52,28.10 82,6 80,515 Sofia... 100 Lewa 6 3,057 8..057 3,0538 3,01 Spanien 100 heſeien 6 85,66 35,74 35,68 35.J4 69,57 Stockbolm. 00 Kr. 7 78,77 7898 79,02 79.16 112,05 Estland.„ 100 Eſim.— 112.64 112,88 112.84 112.86—— Wien. 100 Schilling 10 49.95 80.05 J 49.95 50. 59.79 Montag, Mittwoch und Freitag Berliner Sprech⸗ börſe. Die Zuſammenkünſte der Börſenbeſucher der Wert⸗ papierbörſe finden von nächſter Woche ab Montag, Mitt⸗ woch und Freitag ſtatt. Am nächſten Freitag(25. Dezember) fällt die Zuſammenkuuft wegen des Felertags aus. Die Zeit für die Zuſammenkünfte iſt auf Wunſch des Börfen⸗ vorſtandes auf 13 bis 14 Uhr verlegt worden. * . O Königsbacher Brauerei AG. vorm. Joſ. Thillmann, Koblenz.— Dividendenermäßigung.(Eig. Dr.) Die mit einem AK. von 2,5 Mill.„/ arbeitende Geſellſchaft weiſt für das am 30. Sept. beendete Geſchäftsjahr ein gegen dem Vorjahre ſtark vermindertes finanzielles Ergebnis aus. Die AR.⸗Sitzung beſchloß, der GV. am 16. Jan. die Ver⸗ teilung einer Dividende von nur 5 gegen 12 v. H. i. V. vor⸗ zuſchlagen. Vergleichstermin in der Inſolvenz Belbe Wie in dem heutigen Termin im Vergleichsverfahren über das Vermögen der Firma G. Belbe, Inhaber Guſtav Belbe, Konditor in Mannheim, mit⸗ geteilt wurde, haben von den rd. 200 Gläubigern etwa 130 ihre Zuſtimmung zum Vergleich erteilt. Um einen Vergleich durchführen zu können, wurde eine GmbH. zur Fortführung des Unternehmens, mit nur 20 000 4 Kapital(Sacheinlage) gegründet, deren Ge⸗ ſchäftsführer der Hauseigentümer Droller und G. Belbe ſind. Da, entſprechende Aktiva zur Befriedigung der nichtbevorrechtigten Gläubiger nicht vorhanden ſind, ſieht der Vergleich eine Befriedigung in Höhe von 30 v. H. derart vor, daß der in 3 Jahren zu erwirt⸗ ſchaftende Reingewinn jeweils hälftig den Gläubigern zur Verfügung geſtellt wird; ſollte diefer Rein⸗ gewinn bis 1934 nicht die volle Abdeckung der 30proz, Quote ermöglichen, dann ſolle der bis 1. 5. 1935 erzielte Reinertrag noch mit herangezogen werden können.(Mit⸗ geteilt wurde, daß im Konkursfalle nichts für die nicht⸗ bevorrechtigten Gläubiger verbleiben würde. An bevor⸗ rechtigten Gläubigerforderungen ſind rd. 500 000„ vor⸗ handen; Großgläubiger ſind am Vergleichsverfahren mit rd. 200 000 4 beteiligt. Gegen den Vergleichsvorſchlag wandten ſich verſchiedene Gläubiger mit dem u. E. nach zu recht be⸗ ſtehenden Bemerken, daß er einmal die in der V vorge⸗ ſehene Mindeſtquote von 30 v. H. durchaus nicht garantiere. Es wurde darauf hingewieſen, daß bei der Ungunſt der allgemeinen Lage das Vergnügungs⸗ gewerbe für die nächſten Jahre eher eine Verſchlechterung als Verbeſſerung erwarten laſſe, daß darum der in Ausſicht geſtellte Reingewinn der neuen Gmbß. durchaus fiktiv ſei. Von einer Seite wurde auf verſchiedene Verträge mit Großgläubigern hingewieſen, die immerhin eine Prüfung des Geſichtspunktes der„unrechten Tat“ angebtacht er⸗ ſcheinen laſſen würden. Das Gericht hat Ver kün dun g 8. termin auf 24. Dezember anberaumt * Waggon⸗ unb Maſchinenbau⸗AG., Görlitz.— Diviben⸗ denausfall. In der AR.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, von der Verteilung einer Dividende abzuſehen, obwohl der erzielte Reingewinn zur Ausſchüttung einer ſolchen ausreichen würde, da nach Anſicht des Vorſtandes die unüberſichtlichen Wirtſchaftsverhältniſſe und die Un⸗ ſicherheit in der Vergebung der Reichsbahnaufträge eine Dividendenausſchüttung(i. V. 12 v..) unzweckmäßig er⸗ ſcheinen laſſen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ver⸗ zeichnet einen Bruttoüberſchuß von 6,881(7,945) Mill., Indes der Großhandelspreiſe weiter geſunken Die vom Stat. Reichsamt für den 16. Dez. 1931 be⸗ vechnete Indexziffer der Großhandelspreiſe iſt mit 103,6 gegenüber der Vorwoche um 1,0 geſunken. An dem Rückgang find die Inderziffern für alle Hauptgruppen he⸗ teiligt. Die Indexziffern für die Hauptgruppen lauten Agrarſtoffe 93,5(minus 1,1 v..), Kolonial waren 91,1(minus 0,5 v..), induſtrielle Rohſtoſſe und Halbwaren 96,9(minus 1,4 v..). induſtrielle Fertigwaren 130,5(minus 0,5 v..) Die Indexziſſer für Produktionsmittel ſtellte ſich auf 127,0(128 — minus 0,5 v..) und für Konſumgüter auf 1824 (192,9— minus 0,4 v..) denen Betriebsunkoſten mit 2,946(3,587) Mill., Ab. gaben, Steuern und Soziale Laſten mit 0,880(0,857), Hand⸗ lungsunkoſten mit 1,259(1,3) Mill., Abſchreibungen 0,638(0,665) und Abſchreibungen auf den Betrieb Uebigan mit 0,4(0,3) Mill. 4 gegenüberſtehen, ſo daß ſich unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages aus dem Vorfahre von 0,027 Mill. 4 ein Reingewinn von 0,442(0,86) Mill.& ergibt, aus dem nach der Dividendenausſchüttung und der Dotierung der geſetzlichen Rücklage mit 9,92 (0,054) Mill.&, 0,420(0,027) Mill. 4 zum Vortrag ver⸗ bleiben. * Blohm u. Voß, K. a.., Hamburg. Der Auftrags beſtand, mit dem das am 30. Juni zu Ende gegangene Ge⸗ ſchäftsjahr abgeſchloſſen wird, iſt laut Geſchäftsbericht be⸗ trächtlich herabgeſunken und ſetzt ſich lediglich aus zwei Motorſchiffen der Hapag und der inzwiſchen abgelteferten Hochſeeturbinen⸗Jacht„Savarona“ zuſammen. Im Repg⸗ raturgeſchäft machte ſich die Kriſe bemerkbar. Der Be⸗ triebsüberſchuß hat ſich auf 3,12(3,84) Mill.„ vermindert. Sozialaufwendungen abſorbierten 1,52(2,05) Mill., ſo daß nach Abſchreibungen von 1,03(1,12) Mill. 4 ein Ge⸗ winn von 0,51 gegen 0,57 Mill. 4 i. V. verbleibt, aus dem, wie ſchon kurz gemeldet, wieder 2,5 v. H. Dividende auf 7 Mill.& Vorzugs⸗ und 4(5) v. H. Dividende auf 7 Mill. Mark Stammanteile verteilt, ſowie 0,05 Mill./ vorgetra⸗ gen werden ſollen. O Die Ermäßigung der rheiniſchen Braunkohlenpreiſe, Köln, 21. Dez.(Eig. Dr.) Das Rhein. Braunkohlenſyndl⸗ hat hat den Preis für Braunkohlen und Brikett rück, wirkend ab 10. Dezember auf 12,80„ e Tonne ab Werk, Frachtgrundlage Liblar, feſtgeſetzt. Für Sid; deutſchland beträgt der Preis für Lieferung ab Werk 13/ je Tonne und bei Lieferung ab Umſchlagsplatz 11.20 Mark mit Frachtgrundlage Liblar. Die bisherige„Reichs⸗ Anzeiger“ ⸗Preis ſtellte ſich auf 15 l. (Der Reifenvertrag für 1932. Fraukfurt a M, 21. Dez.(Eig. Dr.) Laut D. H. D. haben ſich nunmehr die Händlervereinigungen ſtillſchweigend dem Vertrag der Reifeninduſtrie über die Neuordnung der Reifenpreiſe für 1932 angeſchlo 1 en. Danach tritt alſo eine generelle Preiser mäßigung gegenüber den höchſten Preiſen von 1931 um 25—30 v. H. in Kraft, Das bedeutet gegenüber dem durchſchnittlichen Verkaufs⸗ preis des Jahres 1931, der bereits eine Ermäßigung durch die Händler um durchweg 20 v. H. gegenüber den letzten Preiſen erfahren hatte, alſo für 1932 eine weitere Senkung für den Kunden um—10 v. H. Zur Zeit liegt der Vertrag dem Reichswirtſchaftsminiſterium zur Genehmigung vor, Luſtloſes Produktengeſchäft Vorſichtige Nachfrage der Mühlen und des Handels/ Preiſe prompt unverändert, im 1 Lieſerungsgeſchäft nur ſpätere Sichten bis 1 R./ feſter Berliner Produktenbörſe v. 21. Dez.(Eig. Dr.) An den Grundlagen des Produktenmarktes hat ſich auch zu Begtiun des neuen Berichtsabſchnittes nur wenigge⸗ ändert. Angeſichts der bevorſtehenden Feiertage bleibt das Geſchäft luſtlos und man rechnet auch im alten Jahre nicht mehr mit einer nennenswerten Belebung. Bei der vorſichtigen Nachfrage der Mühlen und des Handels vermochte ſuh das im allgemeinen geringe In⸗ landsangebot nicht in Preisbeſſerungen auszuwirken: die Umſätze beſchräntten ſich in der Hauptſache auf Bahnware, während Kahnmaterial infolge der Schiffahrtsbehinderun⸗ gen nur wenig angeboten iſt. Im Promptgeſchäft war das Preisniveau für Weizen und Roggen kaum verän⸗ dert, und auch am handelsrechtlichen Lieferungs⸗ markte konnten ſich nur die ſpäteren Sichten im Aus⸗ maße von etwa 1. befeſtigen. Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle wurden wieder nur für den notwendigſten Tages⸗ bedarf gekauft. In Hafer war das Offſertenmaterial für die geringe Konſumnachfrage völlig ausreichend. Am Lie⸗ ferungsmarkte ſetzte die Dezemberſicht 1, niedriger ein. Gerſte lag ruhig aber ſtetig, vereinzelt fanden feine Brau⸗ gerſten Beachtung. Die Preiſe für Weizen⸗ und Roggen⸗ exportſcheine waren bei geringen Umſätzen kaum ver⸗ ändert. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion: 212—14 feſter; Roggen 190—92 ruhig; Braugerſte 151 1s 64 matt; Futter- und Induſtriegerſte 148—50 matt; afer 134—42 ruhig; Weizenmehl prompt 20, 7530,75 ruh.; Roggenmehl Joproz. prompt 25,75—27,80 ruhig; Weizen⸗ kleie 9,25—1,50 ruh. Roggenkleie 9,75— 10,25; Viktorigerbſen 2127,50; Kleine Speiſeerbſen 22— 24,50) Futtererbſen 15 bis 17,50; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 15—17; Wicken 16 bis 17; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 18—15; Se⸗ radella, neue 22—27; Leinkuchen, Baſis 87 v. H. 12,10 bis 12,90; Erdnußluchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,10 bis 12,0; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,10 bis 12,20; Trockenſchnitzel 6,30—6,50; Extrahiertes Sofa⸗ bohnenſchrot 406 v. H. ab Hamburg 10,70; dto. ab Stettin 11,10; Kartoffelflocken 12,20—12,40; Speiſekartoffeln, weiße 1,40—1,50; rote 1,60—1,80; Odenwälder blaue 1,701,900 Nieren 2,00—2,30; Fabrikkartoffeln in Pfg.—9; allg. Ten⸗ denz ruhig— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Wei⸗ zen Dez. 220 u..; März 236—36,75; Mai 245—45,75; Rog⸗ gen Dez. 199—99,75; März 208,50; Mai—; Hafer Dez. 153,50—53 März 158,75; Mai—. * Mannheimer Produktenbörſe vom 21. Dez. bericht,. Am Produktenmarkt lag Brotgetreide etwas freundlicher, Mehl unverändert, Futtermittel feſter. An⸗ geboten wurden in& für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 23,50—24,50; inl. Roggen 21,50 bis 21,75; inl. Haſer 1718,50; Sommergerſte 1819,25; Futtergerſte 17,50; Biertreber 13; Erdnußkuchen 13; Soja⸗ ſchrot 1111,25; Trockenſchnitzel 6; Malzkeime 10—12; Wei⸗ zenmehl ſüdd 34, neue Mahlung; dto. mit Ausl.⸗Weigen 35,75; Weizenbroetmehl 26—27,75; Roggenmehl 60proz. 20,25 bis 30,25; Weizenſuttermehl 9,25—9,50, Weizenkleie feine 8,25; Roggenkleie 9,25; Grünkern 50—60; Leinſaat 17. Frankfurter Produktenbörſe vom 21. Dez.(Eig. Dr.) Weizen 224—225; Roggen 217,50; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 175; Haſer(inländ.) 150—160; Weizenmehl ſüdd. Spezial o mit Austauſchweizen 35—0; dto. Sondermah⸗ lung 33,25—84,25; niederrhein. Spezial 0 mit Austauſch⸗ wolzen 3585,75 öto. Sondermahlung 39,25—34; Roggen⸗ mehl 30,50—31,25; Weizenkleie 8; Roggenkleie—8,75; Erbſen 90—38; Linſen 25— 56; Heu füdd. 5— 5,25; Wetzen⸗ und Roggenſtroh Hrahtgepr. 3,75—4; gebündelt 3,754; an 1 12,50—12,75; alles für die 100 Kg.; Ten⸗ enz ruhig. * Terminhandel an der Münchener Produktenbörſe ver⸗ boten. Der Vorſtand der Münchener Produktenbörſe hat im Einvernehmen mit dem Stoatskommiſſor beſchloſſen, mit ſofortiger Wirkung ſede Art von Betätigung im Texrmin handel in den Räumen der Münchener Pro⸗ duktenbörſe im Vollzug der Beſtimmungen des Bhrſen⸗ geſetzes zu unterſogen, ſo daß guch Angebote und Vermittlungen, die ſich auf ſolche Geſchäfte beziehen, ver⸗ boten ſind. Zuwiderhandlungen werden den Beſtimmungen der Börſenordnung entſprechend mit Ausſchluß von der Produktenbörſe geahndet. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.] Jan. 4,10: Mürz 40; Mai 4,55, Juli 4,70.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.] Jon. 67% März 727 Mai 727, Jul 7374. * SEiverpopler Getreidekurſe vom 21. Dez.(Eig. Dr. 5 Anfang: Weizen(100(.) Tendenz ruhig; Dez (Eigen⸗ 71 (5,14); März 5,44(5,574); Mai 5,772 0 Liverpool Straights 24; London Weizenmehl 20—25. Mitte: ſtetig; Dez.—(5,17); März 5,56(5,5% Wi f 5,7%(5,8); Juli 5,94; Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 21. Dez.(C Dr.) Gemahl. Mehlis per Dez. 31,50; Tendenz ſtetig. * Bremer Baumwolle vom 21. Dez. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,42. ·Liverpopler Baumwollkurſe vom 21. Dez.(Eig. Dr. Amerik. Univ. Stand. Miodl. Anfang: Dez.(31) Jan.(32) 486; März 485; Mai 485; Juli 488; Okt. 40 (58); Mehl(280 6% (Eig. Dr.) Amer, Ste ſſe ein ſeltſam grämt ſchware Maun dunkel! o ſeltſ Mann, Locken und ſte glume Tlſch. Mleſe, us Gi machte gelehrt, Das ins Gr de gro in die Heißble iu deſſe pielten vorüber Pander geweint gleldche lleld an wleder Varun weint?“ Die geſicht giebelſt boch wa abet, w Bettchen ſterte ſi beckte de und Lif. ſugen kr „War befragt! HGutnach! „Sie alte Fra „Ste Ilſelotte die Mut: Bett geb Tagesimport 9600; Tendenz ruhig.— Mitte! Dez% 487; Jan.(32) 485; März 485; Mai 486; Juli 490 t 405; Dez. 500; Jan.(83) 502; März 509; Mai 514, Loe 522; Tendenz ruhig. Karlsruher Produktenbörſe Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5219 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 21. Dezember 1931 Ochſen 150 St. Kühe. 354 St.] Kälber 970 St. Schweine 8102 8. J Mk. 8835 Mt. 24—27 Mt.— A ).„ 2428), 1820 d)„ 42—44 9.» e)„ 2530 e)„ 12-15 c„ 87 40 9 9 0„„ d) 10—13 3; 29 7 15 1 17 N 144 St. Färſen 398 St. 772» e 0 t. 20 5. 2780 Sch 90 S. 153 9 d).„ 22—24). 2730 ak. 1141 8 e„ 16—20 Freſſer.— St. di. 1822 Arbeitspferde 5, 9— a) Mk..—„MPF 1 Der heutige Mannheimer Groß viehmarkt war bes einem Auftrieb von 144 Farren, 158 Ochſen, 398 Rinder, 394 Kühen, zuſammen 1054 Tieren, reichlich befahren. Quali⸗ tätsttere konnten ſich infolge Nachfrage auf der Höhe dez i Vorwoche halten. Geringere Tiere erlitten Abſchläge von —2 Pfg. gegenüber der Vorwoche. Der Markt verließ ruhig. Es verblieb ein erheblicher Ueberſtand. Höch notiz für Ochſen 35 Pfg., für Rinder 36 Pfg. Am Käl be“. markt war mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Feiertage ein erhöhter Auftrieb von 970 Kälbern feſtzuſtellen. Dieſe fanden bei mittelmäßigem Marktverlauf zu unber 1 änderten Preiſen der Vorwoche ihre Abnehmer. Höchſtnol; 44 Pfg. bei Räumung des Marktes. Am Schweine? markt war das Geſchäft ruhig. Im Hinblick auf das An⸗ gebot von 3102 Tieren konnten die Händler nur durch Nach⸗ geben in den Preiſen ins Geſchäft kommen. Der Abſchlag in den einzelnen Qualitäten betrug—4 Pfg. Höchſtnotlz 44—45 Pfg. bei erheblichem Ueberſtand. Berliner Meiallbörse vom 21. Dezember 1931 Kupfer Ble Zint, bez. Brief] Geld bez. Brier 92 0 bez Brief Geld Januar 577 38. 5775. 2250 1, 7„ Februar]—.— 58.75 58,—— 26,50 21,80—.— 23.75 März—.— 39.50 58——.— 23, 22.——.— April—.— 80.—.50—.— 23,50 22. Mai 60,50 60,75 60.25—.— 23.5022, uni—.— 61.50 60,7[—.— 24, 22.50. Jul 3 62.— 61.—. 24. 2250 Auguſt 62.— 62,25 61,78—.— 24.50 22,50 Sept.—.— 63.50 62.——.— 24.50 22,504—.— Oktober“—.—64,.— 62.——.— 24.59 22.50. Nov.— 1 64— 62 5—.— 24,50 22.50 26.75 Dezemb.] 59 50] 60,— 57.—— 22,50 20. * Teudenz: Kupfer ſchwach; Blei lustlos; Zink ſtetig s * Berliner Metall⸗Notierungen vom 21. Dez.(Eig. Dt Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars] prompt 70,5 für 100 Kg.) Rafſinadekupfer loco 6163, Standardlupfek loco 6061; Standard⸗Blei per Dez. 20,5022, Original Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 170, desgl. Walz⸗ oder Drahtbarren 174; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzit 226; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 505 Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 4346,25. Londoner NMefallbörse vom 21. Dezember 193 et ille in E pro To. Silber Unze g(187/40 fein ſtaud, Platin Ane! ufer, Standard 40,18 Zinn, Standart 141.1 Alumininm Monate 48,75 Monate 14,1 Antimon ettl. Preis 40.18] Settl. Preis 1410 Queckſielbe lektrolyt 47.— Banka 158 6 Platin a veſt ſelecied 42127 Straits 144.0 Wolframer⸗ ſtrong ſheets 77.[ Blei, ausländ 15 6 Nickel 5 El'wirebars 49 Zink gewöhnlich 14.75 Welßblech 1 be⸗ 103.6 n dem en be⸗ aulten; tal off ſtrielle 1ziſſer (128,6 1824 D „ Ah⸗ Hand⸗ ungen ebigan unter rjahre 0,86) ittung 0,092 J ver⸗ trags. te Ge⸗ ht be⸗ zwei ferten Repa⸗ Be⸗ ndert. AJ, ſo n Ge⸗ dem, e auf Mill. getra⸗ preiſe. ſyndi⸗ rü ck⸗ nne 5 if d Werk 11,20 teichs⸗ M 5 1 hr die dem der t alſo nüber Kraft, kaufs⸗ durch letzten nkung ertrag or. —. Montag, 21. Dezember 1981 Sopyrignt 1881 by Prometheus. Verlag Dr. Eichacket, Grôbenzel del München — er perfe den erſten stein HO NMAN VON ELSE SP AHR WASSER Ste war fünf Jahre alt, die kleine Liſelotte, als de einen Vater bekam. Es war ein denkwürdiger, ſellſamer Tag. Die Mutter, die ſonſt ſtill und ver⸗ grämt durch das kleine Haus ging, hatte ein langes, ſchwarzes Kleid an und lächelte, und der fremde Nann ſteckte ihr weiße Blumen in den ſchweren, bunkelblonden Haarknoten und küßte ſie. Es war o ſeltſam! Liſelotte fürchtete ſich vor dem fremden Nann, als er ſich zu ihr wandte und ihr die wirren bocken aus der Stirn ſtrich. Sie nahm ihre Puppe und ſtahl ſich aus dem Zimmer, in dem ſoviel glumen ſtanden auf dem langen, Tisch. Sie ging durch das Gärtchen auf die große Mleſe, die hinter dem Häuschen lag legte die Puppe uus Gras und ſammelte Gänſeblümchen. Davon machte ſie einen Kranz, wie ſie es die Großmutter gelehrt, und ſetzte ihn Zambar aufs rechte Ohr. Das war ein Sommertag. Liſelotte warf ſich uus Gras und ſtützte den Kopf in die Hände, und lle großen, klugen Kinderaugen träumten verſonnen u die Weite. Draußen, vor dem Gärtchen mit der Heißblattlaube, lagen die Chauſſee und der Rhein, in deſſen Wellengekräuſel die Sonnenſtrahlen Haſchen hielten. Ein Nachen glitt mit leiſem Ruderſchlag vorüber, und ein paar Burſchen mit Ruckſäcken und Panderſtecken zogen vorbei und ſangen: „Grüßt mir das blonde Kind am Rhein Und ſagt, ich kehre wieder—— Dieweil ging der Sonntag ſtill durchs Tal und lächelte. „Warum hat die Großmutter nur geſtern abend leweint?“ dachte Liſelotte und zog der Puppe das gleldchen aus.„Es iſt zu heiß, wenn ſte das Samt⸗ lekd anbehält!“ dachte ſie zwiſchendurch. Aber immer Meder kamen ihre Gedanken zu der erſten Frage: Darum hat die Großmutter geſtern abend ge⸗ weint?“ Die alte, weißhaarige Frau mit dem gütigen geſicht hatte an ihrem Bettchen geſeſſen in der ebelſtube. Wie jeden Abend war es geweſen, und hoch war es anders. Sonſt war auch die Mutter abet, wenn Liſelotte in ihrem langen Nachtkleid im Vettchen kniete und mit der Großmutter betete: Kleber Gott, mach mich fromm——“ Heute han⸗ . ſie drunten im Wohnzimmer herum und leckte den Tiſch und ſang ein helles Lied. Sie ſang, und Liſelotte hatte nicht gewußt, daß die Mutter ugen konnte. „Warum kommt die Mutter nicht?“ hatte Liſelotte gefragt nach dem Gebet, als die Großmutter ihr den Huütnachtkuß gegeben und ſie zugedeckt. „Sie hat heute keine Zeit, mein Kind!“ ſagte die alte Frau. „Ste hat aber doch ſonſt immer Zeit?“ fragte Melotte ſtaunend. Es war ihr unbegreiflich, daß le Mutter keine Zeit hatte zu kommen, wenn ſie zu ett gebracht wurde. „Gott gebe, daß ſie immer Zeit für dich hat!“ ſagte de Großmutter, legte das ſchmale, faltige Geſicht eben Liſelotte ins Kiſſen und weinte. weiß gedeckten daß die Mutter auch heute nicht beim Nachtgebet ge⸗ Neue Mannheimer Ze 9 itung/ Abend⸗Ausgabe 7 G eite“ Nummer 592 „Großmutter!“ ſagte das Kind nach einer Weile weſen, daß ſie auch heute keinen Gutnachtkuß be⸗ erſchrocken.„Bin ich ungezogen geweſen?“ „Nein, Liebling“, ſagte die alte Frau und küßte Liſelotte die Stirn.„Möge dein guter Engel dafür ſorgen, daß du immer ſo brav bleibſt, wie du biſt.“ Dann war ſie hinunter gegangen zur Mutter, und Liſelotte lag lange mit offenen Augen und ſann in den Mondſchein, der durch die Vorhänge des brei⸗ ten Giebelfenſters fiel und das einfache Stübchen ſchön machte:„Warum hat die Großmutter ge⸗ weint?“ Am Morgen lag die Sonne auf Liſelottes Bett⸗ chen, als ſie erwachte. Die Großmutter kam und kleidete ſie an.„Wo iſt die Mutter?“ hatte das Kind wieder fragen wollen, aber es ſchwieg, denn es fürch⸗ tete, die Großmutter könne wieder weinen. Es ließ ſich von der alten Frau hinunterführen und ſtand mit ſtaunendem Geſicht im Wohnzimmer an dem langen Tiſch mit der weißen Decke und den vielen, vielen Blumen. Da kam auch ſchon die Mutter in dem feinen, ſchwarzen Kleid, und der fremde Mann, der zu Mutter„mein liebes Weib“ ſagte. Ltſelotte hielt ſich ſchen an den Falten von Großmutters ſeidenem Kleid. Das trug ſie ſonſt nur an hohen Feſttagen zum Kirchgang und den großen Bernſteinſchmuck an der dicken Halskette auch. Was war das nur alles? Was war das nur? Die Großmutter nahm Liſelotte an die Hand und ging mit ihr in das Gärtchen:„Komm Lislott, trink deine Milch in der Laube!“ Schweigend gehorchte die Kleine und ſaß neben der Großmutter beim Frühtrunk. Es war ein gött⸗ licher Morgen. An Mutters Roſenſtöcken hingen ſchwere Tautropfen und blitzten wie Rubinen in der Sonne, um die Laube ſummten die Bienen und Käfer, und drüben über dem Rhein rollte der Som⸗ mertag bedächtig den Nebelvorhang zuſammen, der über dem Waſſer lag. Es war eine Stille, eine tiefe, ſonntägliche Stille. Die Großmutter ſtrickte, und die Nadeln klapperten leiſe in ihren fleißigen Händen. Liſelotte ſaß bedrückt und ſchob die Taſſe beiſeite. Durch das offene Fenſter des Wohnzimmers drang das helle Lachen der Mutter. Liſelotte ſeufzte. „Was fehlt dir denn, Kindel?“ fragte die alte Frau. „Die Mutter iſt heut ſo luſtig!“ antwortete die Kleine. Dann kletterte ſie vom Stuhl und trollte in den Garten hinein, ſuchte glatte Kieſelſteine auf den Wegen und warf ſie in den Rhein, daß das Waſſer in abertauſend blitzenden Perlen aufſprühte. „Wäreſt du doch nicht ſo frühreif, es wäre beſſer für dich!“ dachte die Frau in der Laube und ſah in das nachdenkliche Geſicht des Kindes.„Du wirſt bald fühlen, wie bettelarm du biſt, du mein reines, un⸗ ſchuldiges Sorgenkind!“ Am Abend, als die Sonne ſich ſchlafen gelegt und die Wolkendecke übers Geſicht gezogen, brachte die Großmutter Liſelotte zu Bett. Drunten lachten und ſangen die Gäſte, und zwiſchen⸗ durch hörte Liſelotte die klare, tiefe Stimme der Mutter plaudern und ſcherzen. Liſelotte wußte nicht warum, aber es tat ihr jedesmal weh, wenn die Mutter lachte. Es war ihr ſo bang und ſchwer zu⸗ mute. „Schlaf, meine Lislott!“ ſagte die Großmutter und gab ihr einen Kuß. Liſelotte machte gehorſam die Augen zu, aber ſie ſchlief nicht. Das kleine Herz drückte in der Bruſt, und das Kind ſeufzte auf und wußte nichts mit ſich anzufangen. Da fiel ihm ein, daß unser lieber, herzensguter, Schwiegervater, Onkel, Herr Statt besonderer Anzeige Tieferschüttert teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten mit, treubesorgter Vater, Bruder, Schwager, Ceorg Hundemer Malermeisfer im Alter von 73 fahren 8 Monaten, versehen mit den heiligen Sterbesakra- menten, aus einem arbeitsreichen Leben heute nacht unserer vor 4 Monaten verstorbenen lieben Mutter in den Tod nachgefolgt ist. Mannheim(G 5,), Berlin, Neustadt/ Hdt., den 21. Dez. 1931 In tiefstem Schmerz: Daula Hundemer Laura Hundemer Erna Hundemer Artur Hundemer u. Frau Emmel 5 kommen. „Die Mutter hat mich nicht mehr lieb!“ dachte das Kind in heißer Angſt. Dann wühlte es den Kopf in die Kiſſen und weinte ſich ſtill in den Schlaf. Das war am Tag, als Liſelotte einen Vater be⸗ kam. Es änderte ſich ſo viel im nächſten Jahr. Die Mutter, die ſonſt oft ihr drolliges ſchwarzlockiges Mädel an ſich geriſſen und geküßt in wilder, weher Zärtlichkeit, ſchob das Kind erſchrocken beiſeite, wenn der Vater in der Nähe war. Liſelotte litt unſäglich unter dieſer Veränderung. Sie wagte es nicht mehr, ſich lachend der Mutter in die Arme zu werfen, wenn ſie ermüdet war vom Tollen und Springen. Sie ſchluch ſich ins Stübchen der Großmutter und legte den Kopf in deren Schoß. „Meine Lislott! Mein armer, heimatloſer Lieb⸗ ling!“ ſagte ſie dann oft mit einer ſeltſamen Innig⸗ keit in der Stimme. Viſelotte ward nachdenklich und in ſich gekehrt. Sie mied die Spiele der Nachbarkinder, ſpielte mit ihrer Puppe oder betrachtete ſtundenlang ihre Bilder⸗ bücher. Manchmal auch machte ſie Zambar von ſei⸗ ner Kette los und tollte mit ihm über die Wieſe. Daun brach manchmal noch der alte Frohſinn aus ihrem Lachen, und in ihrem ſtill gewordenen Kinder⸗ geſicht blitzte der frühere Uebermut auf.„Mein Son⸗ nemkind!“ ſagte dann die Großmutter und ſtrich ihr zältlich die wilden Locken zurecht. Gemächlich zogen die Jahre Hand in Hand in dit Ewigkeit hinüber. Liſelotte ging ſchon zur Schule und war ein großes, ſtilles Mädchen geworden. Seit vir Jahren ſchon war der Vater im Haus, und Liſe⸗ lofte war er fremd geblieben wie am erſten Tag. Sie fürchtete ſich vor dem ernſten, ſtrengen Geſicht mit den kühlen, grauen Augen und dem kurzgeſchnit⸗ teiten Bart, ohne es ſelbſt zu wiſſen. Es war ein ſtürmiſcher Februartag. Liſelotte kam Frau Apoſheker Friedrichsſeld f i findet Donnerstag, den 24. Dezember 1931, mittags 12 Uhr von der e Lee e aus statt 5 Nach schwerem mit Geduld ertragenem Leiden verschied àm 20. Dezember im 78. Lebensjahr unsere liebe Mutter und Großmutter Marie Miller geb. Locheri Mannheim, Mollstr. 33, den 21. Dezember 1931 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Monsul Albert Wagenmann u. Frau Lofti geb. Muller Apotheker O14 Mäller u. Familie Amas lige Allen Verwandten und Bekannten die schmerz- liche Mittelung, daß der allmächtige Gott meine liebe Frau und unsere gute Mutter Johanna Beisel im Alter von 68 Jahren nach langem, schwerem Leiden erlöst hat. Mannheim. den 21. Dezember 1931. Bürgermstr. Fuchsstr. 35 f. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: vön der Schule heim und ſchüttelte im Flur die dicken Schneeflocken von Mantel und Pelzmütze. „Tag, Großmutter!“ rief ſte die Treppe hinauf und warf der Angeredeten einen Handkuß zu. „Leiſe, Lislott, leiſe!“ Die alte Frau legte war⸗ nund den Finger auf Liſelottes friſchen Mund.„Du herſt ein Brüderchen bekommen, mein Mädchen!“ Liſelotte machte ihre großen Augen noch größer in ſprachloſem Staunen. Dann flogen die Bücher quf den Rohrſeſſel in der Ecke, und das Mädchen ſlürmte in großen Sätzen dle Treppe hinauf. „Lislott, um Gottes willen!“ Atemlos kam die alte Frau hinter ihr her und faßte ſte am Kleid. „Lislott, weun dich der Vater ſo ſähe!“ Der Vater! Da ſtand er ſchon vor dem erſchrocke⸗ nen Kind mit ſeinem kalten, ſtrengen Geſicht. „Kannſt du dich nicht anſtändig betragen, Liſe⸗ lotte?“ Es war, als ginge ein eiſiger Hauch über bie ſprechenden, lebenswarmen Züge des Mädchens. Es ſenkte ſtill den Kopf und ging hinauf in ſeine Kammer. Dort fand es die Großmutter, den Kopf aufge⸗ ſtützt, die Locken tief im Geſicht. Sie trat leiſe näher und legte koſend den Arm um die Schulter des Kindes. „Was machſt du denn, Liſelotte?“ „Leſen!“ Und das Mädchen hob den Kopf nicht von dem aufgeſchlagenen Buch. „Willſt du nicht zum Eſſen kommen?“ „Ich habe keinen Hunger, Großmutter!“ „So komm und ſieh dir dein Brüderchen an.“ Das Mädchen rührte ſich nicht von der Stelle „Liſelotte!“ ſagte die Großmutter traurig bittend. Da warf ſich das Mädchen ihr wild an den Hals. „Aber was haſt du denn Kind?“ fragte die Frau und fühlte, wie Liſelotte an allen Gliedern flog. „Ich habe durch die Türritze geſchaut!“ ſtammelte das Mädchen aufſchluchzend.„Die Mutter hat das Brüderchen im Arm gehabt und hat es geküßt. Großmutter, die Mutter hat das Brüderchen lieber als mich!“. Die alte Frau ſtand ſtarr. Das Mädchen machte ſich von ihr los, warf ſich auf ſein Bett und ſchluchzte ſo wild in die Kiſſen hinein, daß die Großmutter ihre ganze Kraft zuſammennahm, um nicht weich zu werden. „Nun gehen dir die Augen ſchon auf! Das iſt ſchlimm, ſehr ſchlimm!“ dachte ſie und ſah durch das Fenſter ins Schneegeſtöber hinein. Es ward ſtill in dem einfachen Stübchen, nur dann und wann klang noch ein Aufſchluchzen vom Bett herüber. Dann richtete ſich das Kind auf und ſah blaß und trüb vor ſich hin. „Lislott, mein lieber wilder Liebling!“ ſagte die Frau und nahm das Mädchen in die Arme.„Du irrſt dich, Kind! Die Mutter hat dich ſo lieb wie dein Brüderchen. Gerade ſo lieb hat ſie dich.“ „Wirklich?“ Das Mädchen ſchaute zu ihr auf. Welch ein Blick! Wie viel ſelige, hoffende, bange Furcht in dieſen klaren Kinderaugen. Die Frau wagte nicht, weiter zu lügen, und ſchlug vor dieſem Blick die Augen nieder. „Und nun komm und ſieh dir das Brüderchen an!“ ſagte ſie und führte Liſelotte hinunter. In dem halbdämmerigen Schlafzimmer der El⸗ tern ſtand Liſelotte ſcheu und gedrückt am Bett der Mutter. „Gefällt er bir, der kleine Mann?“ lachte dieſe und reichte ihn dem Mädchen ein wenig hin. Liſe⸗ lotte ſtrich ganz leiſe und zart über die winzigen Hände, legte dann den Arm um den Hals der Mut⸗ ter und wollte ſie näher zu ſich zlehen. „Welch eine Unvorſichtigkeit, Marga!“ tönte die tadelnde Stimme des Vaters von der Türe her. Mit wenigen Schritten war er bei der kleinen Gruppe und ſchob Liſelotte beiſeite.„Du darfſt dich nicht er⸗ kälten!“ fuhr er fort und rückte die Decke ſorglich zu⸗ recht, die ein wenig herabgeglitten war. Liſelotte war ſtill bis zur Tür gewichen und be⸗ ohachtete den Vater, der ſich auf den Bettrand ſetzte und mit ſtrahlendem Geſicht ſeinen Buben in den Arm nahm. „Wie ſtramm er iſt, Marga! Die Naſe hat er von dir und die Augen. Das genügt, daß er einmal ſchön wird!“ „Schmeichler!“ lächelte die Mutter, und er ver⸗ ſchloß ihr den Mund mit einem Kuß. Liſelotte hatte man vergeſſen. Die ltef ohne Mütze und Mantel im Schneegeſtöber herum und wußte nicht, was ihr fehlte. Sie ging auf die Wieſe, lockte Zambar aus ſeiner Hütte und legte ihr Geſicht auf ſein weiches Fell. „Gelt, Zambar, du haſt mich liebe“ fragte ſie immerfort und ſtreichelte ihn. Die graue Dogge reckte ihre mächtigen Glieder und blinzelte das erregte „Kind mit klugen Augen an. Dann trollte ſie träge in dle Hütte hinein. (Fortſetzung folgt.) Todes-Anzeige daß mein lieber Gatte, unser guter Schwiegersohn, Schwager und Onkel Cusiav Hauger Archliektf heit, zur ewigen Ruhe eingegangen ist. Mannheim(L. 15, 13), 20. Dezember 1931 In tiefer Trauer: und Anverwandie In tiefem Schmerze mache ich Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, ohn, Bruder, heute abend. unerwartet rasch. nach kurzer Krank. Margareſhe Hauger geb. Muller nachmittags 2 Uhr im Krematorium statt Die Einäscherung findet am Mittwoch. den 23. Dez. 1 Für die Festtage: 6424 8 alm gr 70, Lander e es:„ 60 Schellfisch, enbllau, Fischfilet, Fluß hackfisch f Fur Frunstüekskörbe 15 Alle Fischmarinaden und 155 Fischdelikatessen in Kleinen Dosen. 4 Nah⸗ und Fernfahrten Für in große Not ge⸗ werden billig und ge datenes Ehepaar ſe 1 Wintermantel 5 wiſſenhaft ausgeführt. Wer kann 5 9 05 A. Horn, H 7. 2 (Größe je 1,72 Mtr.) Telephon 28685. 8440 Schriftl. Angeb erb. u. L W 2 an die Geſch. Philipp Beisel Die Beerdigung findet am Mittwoch. 23. Dezember. nachm. ½ Uhr auf Wunsch der Verstorbenen in der Stille statt. Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, 23. Dezember, mittags 2% Uhr im Krematorium des städtischen Friedhofs statt eto Heis Michelsen Ella Michelsen .24 Le Vercſor Sur Mer Gir Oicie) Frerkreich 22. Degzerrber 1951 ID erueur Oe. Fledler Verrnsufe Nferrheirri Rermershofstr. 27 0483 5 EA nuucher-Aale, Sproſfen, Buckinge 25 Eine Weihnachtsgeſchichte von Karin Michaelis Wenn die Dorfſchulkinder in der Pauſe um das große Schulhaus herum Krieg oder Verſtecken ſpiel⸗ ten, konnte es geſchehen, daß da eins der Kinder plötz⸗ lich ſtehen blieb und wie in verwundertem Gaffen, einen kurzen Augenblick nur, zu der fernen Baum⸗ maſſe hinüberſah, über der die ſpitzen Türme einer mächtigen Burg in die Luft ſtachen. Wer es nicht beſſer wußte, konnte glauben, daß dort ein Schloß läge, mit Rittern und wunderſchönen Damen, die von goldenen Tellern täglich Gänſebraten äßen. Aber alle Schulkinder wußten es beſſer. Wußten es und vergaßen es wieder, daß dort drüben ein Gefängnis lag, wo die Gefangenen jeder in ſeiner Zelle wohn⸗ ten und einander nie ſahen, ſondern ſelbſt in der Kirche mit ſchwarzen Masken vor dem Geſicht ſaßen. Wußten es.. denn Lauritz Thomſen gehörte doch zu denen da drinnen. Nicht daß er ſich deswegen hätte ſchämen müſſen. Bewahre! Sein Vater war Küchenmeiſter. Alſo wußte Lauritz, was die Gefange⸗ nen zu eſſen bekamen.. und was ſie nicht bekamen. Et wohnte wohl da drinnen, aber er regierte ja ſozu⸗ ſagen mit in dieſem Gefängnis. Er war es ſo gewohnt, quer über die Felder am Richtplatz vorbei zu traben und am Tor der hohen roten Mauer zu ſchellen, das ihn einließ und ſofort linter ihm wieder geſchloſ⸗ ſen wurde. Aber wenn die Schulgefährten anfingen ihn auszufragen, wurde er rot bis an die Haarwur⸗ zeln hinauf und wußte nicht warum. Seine Mutter ängſtigte ſich ſchrecklich vor den Gefangenen und verſuchte ihr Möglichſtes, um zu vergeſſen, wo ſte war. Sie ſtopfte ihre Fenſter voll Blumen und Schlinggewächſe, um nur den Gedan⸗ ken loszuwerden an all die kleinen, kahlen, hoch⸗ ſitzenden Fenſter ringsum, all die ſchwer vergitter⸗ Ins Deutſche übertragen von Anton E. Ziſchka. ten Löcher. Sie legte Groſchen um Groſchen alif⸗ einander, um nur einmal einen kleinen Laden oder ein Wirtshaus kaufen zu können, ganz leich wess, nur recht weit vom„Lebendigen Kirchhof“, wie ſſie das Gefängnis nannte. Kinder ſind Kinder. Sie können ſich daran ge⸗ wöhnen, an einem Flußufer zu ſpielen, an dem Krokodile ſchlafen, Kinder gewöhnen ſich an die Nähe eines Gefängniſſes, wie ſie ſich an einen trunkſüchtigen Vater und an eine ewig ſchimpfenkſe Mutter gewöhnen. Zuweilen ſtutzen ſte und denken nach und wiſſen eigentlich nicht recht, worüber ſie nachdenken. Wenn ein Gefangener entwich, waren alle Schulkinder in großer herrlicher Aufregung. Vun weitem folgten ſie der Jagd, hörten die Schüle knallen und die Glocken Alarm läuten, fuhren an die Fenſter und ſahen die Wächter zu Fuß und zin Pferd in alle Richtungen davonſtürmen. Nichts war ſo aufregend wie eine Menſchenjagd, ob ſie um über Winterſchnee ging oder über ſommerlich grüne Felder. War ein Flüchtling eingefangen, ſo kehrte einn leere Ruhe in die Gemüter ein, nun erwog man die Frage, welche Strafe er wohl bekäme. Und alle Augen richteten ſich auf Lauritz. Aber der ſagte nichts, ſchämte ſich, wurde rot und wußte nicht, warum. Da bekamen die Kinder einen neuen Lehrer. Leh⸗ ver Jenſen war klein und zart, und ſeine Stimme war zart und klein wie er ſelbſt. Aber wunderbarer⸗ weiſe ging ſie gleich einem Violinton viel weiter, als man meinen ſollte. Die Kinder ſchliefen nicht in ſeinen Stunden, ja, ſie wurden nicht einmal ſchläfrig. Sie vergaßen, Zettel zu ſchreiben oder Butterbrot unterm Tiſch zu eſſen. Sie hörten nur zu und fragten. Lehrer Jenſen gab auf alles Ant⸗ wort. Man durfte ihn nach allem fragen, aber zu⸗ weilen ſchüttelte er den Kopf:„Denkt, das habe ich vergeſſen.“ Oder:„Das weiß ich nicht. Aber ich werde nachleſen, ich werde verſuchen, es zu erfahren.“ Die Kinder fanden, daß es herrlich ſei, einen Lehrer zu haben, den man fragen, immer wieder fragen konnte.. und der zuweilen ſogar die Antwort nicht wußte. Was Lehrer Jenſen redete, zerſtäubte nicht wie Pfeffer aus einer Pfefferbüchſe. Mitten im Matſch der Straße konnte einem etwas einfallen, was er geſagt hatte. Ja, das ſaß feſt. Eines Tages kam Lehrer Jenſen mit einer kleinen, kranken Katze in die Schule. Er hatte das Tier unterwegs gefun⸗ den. Immer wieder nahm er es unterm Rock her⸗ vor, wo er es wärmte, ſtreichelte es, legte ſeine Backe an den kleinen, ſpitzen Kopf. Es war nur eine häß⸗ liche graue Katze mit zerzauſtem Fell und zerquetſch⸗ ter Pfote; und Lehrer Jenſen ſagte nichts darüber. wie es wohl geſchehen ſei. Er blieb nur mit der Katze auf dem Schoß ſitzen und legte ſeinen Kopf an ſie. Für die Kinder aber wurde dieſes kleine graue Tier zum Sinnbild aller mißhandelten Kreatur. Eine neue Welt ging ihnen auf, und ſie taten ſtumme Gelübde. Gelübde, die ſie hielten. Manchmal machte Lehrer Jenſen an Sonntagen Ausflüge mit den Kindern. Wer wollte, konnte mit⸗ kommen. Und da waren ſie immer alle dabei. So wanderten ſie auch eines Sonntags im Herbſt. Die Blätter fielen, und die Erde hing in naſſen Klum⸗ pen an den Füßen. Es ging den großen fernen Wäldern zu. Man kam am Gefängnis vorbei, und da holte ſich Lauritz ein Halstuch. Die andern war⸗ teten ſo lange vor dem hohen Tor. Lehrer Jenſen aber drehte ſich um und hielt die Hände vor die Augen. Man kam in den Wald, eine endloſe Tannen⸗ pflanzung. Stamm an Stamm in langen, geraden Reihen. Lehrer Jenſen erklärte, wie all das aus einer Handvoll Samen gewachſen war. Die Kinder wußten es, und doch war es ihnen etwas Neues, Man fühlte, wie die Bäume lebten, wie ſie wuchſen und ums Licht kämpften, wie arme Leute ums Brot, Nun ſollte ein Spiel beginnen. Da aber ſagte Lehrer Jenſen:„Laßt uns doch einmal denken, der Wald hier ſei ein Gefängnis. Wir alleſamt Ge⸗ fangene. Jeder in ſeiner kleinen Zelle. Wollen wir das bloß eine einzige Stunde verſuchen? Ich halte die Uhr in der Hand. Keiner darf in dieſer Stunde mit ſeinem Nebenmann ſprechen, denn wit ſind ja Gefangene, und denen iſt es nicht erlaubt.“ Ein neues Spiel, ein ſeltſames Spiel. Die Kinder ſtanden jetzt jedes unter einem Baum und füßlten manchmal kalte Tropfen fallen, manchmal Regen⸗ tropfen wie Tränen über ihr Geſicht rinnen. Die Geſichter wurden ernſt. Aller Augen waren auf Lehrer Jenſen gerichtet, der mit der Uhr in der Hand zu äußerſt in der Lichtung ſtand. Er ſah niemand an, blickte nur auf die Erde nieder. Die Kinder fühlten, wie ſie anders als ſonſt Atem holten, ſeltſam ſchwer und müde. Nicht wie früher, wenn ſie bei dem vorf⸗ gen Lehrer wild und voll Wut zur Tür hinausgeſetz waren, ſondern ſchwer, als ſei jeder Atemzug ein voller Eimer, der tief aus einem Brunnen heraus⸗ gewunden werden wollte. Stand die Zeit till Waren ſie wirklich Gefangene? Sie brauchten ſich ſa nur fort zu ſchleichen. Wer konnte ſie daran hindern Lehrer Jenſen ſah ja nicht einmal her. Aber jedes⸗ mal, wenn einer daran dachte, ſich davon zu machen, mußte er auch daran denken, wie es war, wenn eig Gefangener ausbrach. Dann hörte er die Schüſſe, das Heulen der Hunde, den Alarm der Sirenen. Da ſah er die Wärter in alle Richtungen ſtürmen, um den Flüchtling zu erjagen. Die Füße gehorchten nicht Lehrer Jenſens Wort hatte ſie gebunden. Ja, die Kinder waren Gefangene. Jeder in ſeiner Zelle War es ſo, Gefangener zu ſein? „Die Stunde iſt um.“ Alle taten den gleichen, keuchenden Atemzug. All blieben ſie noch einen Augenblick ſtehen, als glaubten Seien Sle Uberzeugt, meine damen— Se Werden kaum eine bessere Wahl tteffen können. Plchters⸗ Kaffee st nun einmel etwas Besondetes, Et schmeckt&st- ich und ist deshalb nicht teuer. 5 Pfund .05.95.900 0,85 0,80 Greulich, N 4, 13, Kunststr. Breitestraße ., 12, Ausverkauf In Spielwaren wegen Aufgabe dieses Artikels nur Preise nochmals stark ermäßigt! Benutzen Sie diese günstige Gelegenheit, denn das gibts nur einmal! Das kommt icht Wieder! Das Lager muß sehneflstens geräumt werden, deshalb erhalten Sie emen Sonder-Rabatt von 10 Prozen Waren vorlesen ohne jeden Kaufzwang! Sonntag von 16 Uhr geöfinef auf die bereits starte Preise. reduzieren Bitte, lassen Sie sich die G 7, 13 empfiehlt zu Weihnachten Nähmaschinen Je5EF SceHlEBER Telephon 22726 Seidel& Naumann-, Kochs Adler- u, Orig. Viktoria- Wanderer, Adler, Göricke, Presto ete., eto. nur erslkl. Markenräder e Hleinkrafiräder Sprechapparate, Platten elektt, u. Karbidbeleuch- tungen, Kinder- Zwei- u. Dreiräder, Roller, Holländer u. viele sonstige passende Geschenke zu billigsten Preisen u. günstigsten Zahlungsbedingungen 8. 770 NADA z e TSLE TON z 30275 4 Wählen Sie richtig! Verlangen Sie, daß Ihnen ein vorgeführt wird. 18980 Nora-Radie-Gerät Das technisch vollendete Erzeugnis macht ihnen Freude! In den führenden Fachgeschäflen erhältlich Auf Wunsch Adressen- Nachweis dureh den General vertrieb: WATITENSTATTER& Co., Mannheim Schokoladen- Möbel, Betten, Polsterwaren Schwotzingerstr, 128 fel. 40324 Ein passendes Weihnachts- Geschenk Anden Sie in den Spdzial- Geschäften: A unobem „Ver süße Vein Leben“ 1, 153, Miſlelsſraße 29, Waldhofsfraße 68 Ludwigshafen: Ludwigstraße 33 Rolche Auswahl erster Markenfirmen: Sarotti, Mauxlon, Stollwerk. Reichardt ete. Kaufladen- Artikel. Weihnachtsmänner, Lebkuchen, feine Pralinen, Schekolade- i und Marzipanschweine, Sdhokoladeflguren ete. Original Malaga dunkel ½ Fl. inkl. Glas 60 4.— Auserlesenen Kaffee und Tee. Druek- Teppiche Linoleum-Läufer 133 m 110 em 90 em 67 em 60 em RM. 4. 15.25 275.00 Ein Posten Bouele-Teppiche 200 K 300 0m Stek. RM. 29. M. H. Schüreck Große Gelegenheltskäufe in durchgewebten Teppichen, Läuferstoffen, Bettporlagen, Diwandecken und Fellen I. Wahl 200 Xx 300 em RM. 20. Auslege-Ware 200 em breit, ausrang. ö 5 Muster. am von RM..25 an .80 Stragula der billige, prakt Bodenbelag. 200 em 1 58 breit, irreg. Ware z. Selbstausleg., am RM. I. Komplette Wohnungs- Einrichtungen, Uver unsere Dilligen Preise Sie staunen Wenn Sie eine Irkliche Freude bereiten vollen— Dann schenken Sie Schmuck! Vt selzen alles daran um nen whrend des Weibnachs- inbeus immer eſegonie Aumelen Aten. Sold. u. Hilbermoren, Derlobumgs- rimge. Heneliidt Armen. qqusserst billig verkaufen zu konnen. Nommen Sie zu uns uur werden Sie gerne beraten. Be. weliiigen Sie unverbindlien unsere enorm grosse Juswcll T 5 1 aalselon eue versfelſb. 28, lwan, moderne form% 78 Wilm Im 5 Su l. 2. Couch Küchen und Einzel-Möbel Gauch, mod, geatbeſt.„ 65. 1 9 elehe„ 5* 15 1 1 1 0 5 j 5 j a g plette Küche..„ 168. Sohlafz. m. Spfegelschr.„ 298. l U 10 5 8. 8 0 1 7 5 2 n VVV e 0 Bin 5 5 Heidelberger Strasse gegendber dem NMauſhaus . e ee eee eden Julius Fgenhäuser 9 f celerhon 829 und 829 40 a 0 1 e RA. 68.— 76.— 88. F 2, 4h Markt S 2. 6 MANNHEIM u. S 1, 13 8.— und höher 8 5. Alis genau auf Name und Adresse xu achten! —— Eine Weihnachlskreude! sind: Hlein- Möbel, Flurmöbel. Chatse- longue, Hlubsessel. Standard-Sessel. Soſas. Bett- Chaiselongues u. Couchs. solide zuverlässige Fabrikate, preis- wert und billig bei Möbeipaus dchwalbach öbne, B 7. heim Priedriehsperk eigne Polster- werkstätte, hein Baden mTotal-Ausverkauf Sigm. Eckert 2, i6 gegenüber der„Harmonie“ Hraktische Weihnachts- Geschenke in allen Sorten kleder- und Stoll Handschuhen und Allen Herren-Artlkein 10 bis 30 Prozent im prese herabgesetzt 2 8 2 (ausgen. Markenari.) Gegründet 1888 10 9% Jubilsums-Raball Phoſohaus Hes C.15 Flurgarderaben Rm. 28.-,., J7.-, 45. billiger wie überall nur bei Friedrich Krämer 200 K 250 em RM. 77. N 1 nur T I. 9 Marktstraße F 1. 1 ſie nich heit ha ſich an Taſche it ſiche wie Ge gedacht. Nach leiſ* gahre Kur dem n mindeſt leicht e in jene leder i! Als wurde, ſchon l. mit dei ie wol ſchüttel ſelbſt m ſeſt an Die Schulki hen wi werden. liche A es nich Freude Die und B kleine len, Ki mächtig Schrank am mei Laurt Kranker In de geſchlack wieder Junge 5 ein auch eir den in mere Emp Rinder Neues. huchſen Brot, ſagte n, der it Ge⸗ Wollen 96 dieſer in wit übt.“ inder fühlten Regen⸗ Die en auf r Hand ind an, ühlten, ſchwer 1 vori⸗ Sgeſetzt ug ein eraus⸗ ſtill? ſich ja ndern jebes⸗ nachen, nun ein Schüſſe n. Da im den nicht. za, die Zelle . Allz aubten 5 2 + ſie nicht recht daran, daß ſie wirklich wieder ihre Frei⸗ gelt hatten. Dann ſprangen ſie vor und klammerten ch an Lehrer Jenſen. Der ſteckte die Uhr in die Taſche und ſagte in die Dämmerung hinaus:„Es iſt ſicher ebenſo ſchwer, Gefängniswächter zu ſein wie Gefangener.“ Daran hatten die Kinder niemals gedacht. Nach einer Weile dann ſagte der Lehrer ganz leiſe:„Ich habe einen Mann gekannt, der ſiebzehn gahre in einem Gefängnis ſaß, der daran ſtarb“. Kurs nach dieſem Ausflug geſchah etwas, von dem nie aufgeklärt wurde, wie es begonnen, zu⸗ mindeſt nicht, wer zuerſt die Idee gehabt hatte. Viel⸗ leicht entſtand ſie in vielen fungen Köpfen zugleich, in jener Stunde, da die Kinder Gefangene ſpielten, jeder in ſeiner Zelle ſtand. Als Lehrer Jenſen ſpäter in den Plan eingeweiht wurde, nickte er nur mit dem Kopfe, als habe er es ſchon lange vorausgewußt. Aber als ſie ihn baten, mit dem Gefängnisdirektor zu ſprechen, denn was ſie wollten widerſprach ja allen Beſtimmungen, da ſchüttelte er den Kopf:„Es iſt ja Eure Idee. Ihr felbſt müßt ſie durchführen. Ihr könnt es, wenn Ihr ſeſt an ſie glaubt— ſtark genug glaubt.“ Dies war zwei Monate vor Weihnachten. Alle Schulkinder, kleine und große, waren dabei, Kna⸗ hen wie Mädchen. Zuerſt ſollte Geld geſammelt werden. Auf jede noch ſo geringfügige, aber ehr⸗ liche Art, die es gab. Lehrer Jenſen ſagte, wenn es nicht mit Ehrlichkeit zugehe, komme keine rechte Freude dabei heraus. Die Kinder ſparten, indem ſie auf Süßigkeiten, und Briefmarken verzichteten, verdienten durch leine Botengänge, Holzhacken, Waſſertragen, Mel⸗ len, Küchenbodenreiben Geld. Alles kam in ein mächtiges Tonſchwein, das Lehrer Jenſen auf den Schrank in der Schulſtube ſtellte. Keiner wußte, wer am meiſten, wer am wenigſten gab. Lauritz erzählte, daß es, einſchließlich der ſiebzehn kranken, dreihundertzehn Gefangene wären. In der Mitte des Dezembers wurde das Schwein geſchlachtet und das Geld nachgezählt. Wieder und wieder gezählt. Es reichte nicht. Aber dann kam ein Junge mit ſeinem kleinen privaten Sparſchwein 3 ein Mädchen mit ſeinem kleinen Tonapfel, der zuch eine Sparbüchſe war. Viele Sparbüchſen wur⸗ ben in die große Geldſammlung geleert. Weihnachts- Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Da wuchs ſte. Es wurde Seidenpapier gekauft und Glanzpapier in ganzen Bogen für Flaggen und zum Einwickeln der Walnüſſe. Jeden Tag ſaß die ganze Schule bis zum Abendeſſen nach und ſchnitt aus und klebte. Die Mädchen fertigten Roſen an, weiße und rote, flochten Körbe, klebten Fähnchen an kleine Stäb⸗ chen, ſchnitten aus Pappe Figuren. Die Kleinſten formten aus Ton Vogelneſter mit Eiern darin und kleine Pferde und Kühe. Die Knaben ſchnitzten Photographierahmen und kleine, niedliche Käſten, machten alles, was mit der Laubſäge aus alten Zi⸗ garrenkiſten eben an Wundern zu machen iſt. Weih⸗ nachtsbäumchen wurden gekauft, dreihundertzehn winzige, lebendige Pflanzen, jede in einem Blumen⸗ topf. Der Gärtner nahm nur 25 Pfg. für das Stück. Dann legte auch Lehrer Jenſen eine Börſe auf den Tiſch. Sie hatte gewiß einmal ſchwarz aus⸗ geſehen, jetzt war ſie zerriſſen und braun.„Das iſt von ihm da drinnen.. verdient in ſiebzehn langen Jahren“, ſagte Lehrer Jenſen. Keiner fragte, wer der Mann geweſen, aber immer wieder zählten ſie das Geld nach. Das. von ſiebzehn Jahren Ar⸗ beit... hinter dieſen Mauern.? Den Kindern tauten die Augen; und wiſchten ſie den Tau fort, ſo kam er doch wieder. Am Sonntag vor dem Feſt gingen die Kinder zum Dorfkaufmann und machten gewaltige Beſtellungen. Tabak und Schokolade und Roſinen, Spielkarten und bunte Taſchentücher und Briefpapier. Ja, und dann kauften ſie all die alten illuſtrierten Hefte, die ſie faſt umſonſt bekamen. Die Eltern mußten ja auch ihr Scherflein geben, ob ſie nun Luſt hatten oder nicht. Und ſo kam aus jedem Heim ein Kuchen oder eine große Tüte Back⸗ werl, ein altes Spiel oder ein paar Bücher. Lauritz Vater hatte in aller Heimlichkeit mit den beiden Gefängnisgeiſtlichen geſprochen, die als Für⸗ bitter zum Direktor gingen. Der drehte und wand ſich:„Das läuft allen Beſtimmungen zuwider. Das iſt ganz ausgeſchloſſen. Nein, das geht auf keine er⸗ denkliche Weiſe“. Die Geiſtlichen ſollten es Lauritz' Vater ſagen, und der müſſe die Kinder dazu bringen, ihren Plan aufzugeben. Aber die Geiſtlichen ſagten nichts zu Lauritz' Vater, und ſo wußten die Kinder nicht, daß ihr Tun ganz unzuläſſig ſei. Alle Eltern, ſelbſt die am meiſten zu tun hatten, machten ſich am Heiligen Abend frei, um ins Schul⸗ haus zu laufen und die 310 winzigen Bäumchen zu ſehen. In jeden war ganz dicht am Stamm ein Brief⸗ chen aufgehängt, von einem Kinde geſchrieben. Was in dem Brief ſtand, wußte nur der Schreiber ſelbſt und vielleicht Lehrer Jenſen, der den Kleinſten die Hand geführt hatte.— Die Kirchenglocken läuten übers Dorf hin und rufen die Gemeinde zuſammen. Die Gefängnisglocken rufen die Gefangenen zum Gottesdienſt in ihre eigene in Zellen geteilte Kirche. Vor der Schule hält eine Reihe Wagen, die vorſichtig mit den Geſchenken beladen werden. Dann ſetzen ſie ſich in Bewegung. Die Kinder ſingen im Gehen. Auf der noch weichen Landſtraße kraben ſie hinter den Fuhrwerken her. Vor dem Gefüngnis wird Halt gemacht. Man ſchellt und verlangt den Direktor zu ſprechen. Er kommt, und in dem Augenblick, da er erſcheint, ſingt Lehrer Jenſen einen Choral, und alle Kinder fallen ein. Der Direktor bewegt unruhig den Kopf und wehrt mit den Händen und Füßen ab:„Es iſt ja unmöglich, ſchlechterdings unmöglich.“ Er hat es doch geſagt. Die Kinder aber ſingen ruhig weiter und hören gar nicht auf ihn. Und wie der Direktor ſpäter ſagte, als er ſeinem Vorgeſetzten eine Erklärung zu geben hatte.„Man iſt ja doch nur ein Menſch. Und wären Sie, Herr Generalinſpektor, an meiner Stelle geweſen, Sie hätten gehandelt wie ich und hätte es Sie Ihre Stelle gekoſtet, Sie hätten es auch getan.“ So ging es zu, dies„eine Mal“, daß in jeder Zelle Weihnachten gefeiert wurde, ein gutes, frohes, freudenerfülltes Feſt. Ja nicht nur das. Als die Gefangenen mit ihren ſchwarzen Masken vom Got⸗ tesdienſt kamen und jeder in ſeiner Zelle einen leuch⸗ tenden kleinen Baum ſah, da wurden die Zellen nicht geſchloſſen. Nein, die Türen durften offen ſtehen, und jeder konnte ſehen, daß auch der andere ſich freute. So lang der Korridor war, bewunderten die Häftlinge ihre Gaben. Sie konnten ſie beſehen und vergleichen. Aber jeder Gefangene fand, daß ſein Baum und ſeine Geſchenke am ſchönſten und herr⸗ lichſten von allen ſeien. Erſt ſpät wurden die Zellen geſchloſſen und bis tief in die Nacht hinein ſangen die Gefangenen die Lieder, die weder durch Not noch durch Trotz, weder durch Trauer noch Haß aus ihren Herzen vertrieben worden waren, die Kinderlieder, die Lieder aus der Zeit, da ſie noch glücklich waren. Und als auch der letzte Lichtſchein hinter den hohen Mauern erloſch, ging eine ſchmächtige Geſtalt dem Dorf zu, ein Mann, der in die ſtille Nacht lauſchte und dem die Tränen über die Backen rollten. Feſt preßte er die Hände zuſammen, und ganz leiſe nur murmelte er ins Dunkel:„Jetzt, jetzt, Vater, haſt Du Deine Schuld wahrhaft geſühnt..“ chillout „Wir haben ſeit Monaten alles geſammelt, was uns gut und brauchbar erſchien“, erzählte mir ein kleiner Freund am erſten Adventsſonntag. Und voll Stolz zeigte er mir ſeine„Raritätenſchachtel“ mit bunten Seidenpapieren aus Briefumſchlägen, Holz⸗ perlen in allen Größen und Formen, Lampenſchirm⸗ behänge aus Glasperlen, Blumen⸗ und Hutdraht, Pappdeckel und das Wichtigſte— Gold⸗ und Silberbronze. f Aus dem Pappdeckel ſchnitt er 18 runde Scheiben, je 6 in gleicher Größe. Die kleinſten Scheiben hat⸗ ten 5 Zentimeter Durchmeſſer, die nächſten 7 Zenti⸗ meter und die größten 9 Zentimeter. Dieſe wurden mit Goldbronze angeſtrichen, ebenſo kleine, runde und große, längliche Perlen. Mit Silberſchnur fä⸗ delte er erſt eine kleine Perle, dann die kleinſte Scheibe, dann große Perle, nächſte Scheibe, wieder große Perle und größte Scheibe auf. Den Abſchluß bildete eine kleine Perle und ein dicker Knoten der Silberſchnur.— Mit Seifenbrühe und Bürſtchen hatte er ſchon vorher die alten Glasperlenbehänge der Lampenſchirme gereinigt und fädelte auf feinen Draht glitzernde weiße Perlen auf und formte Halb⸗ monde. Dieſe beſpannte er mit weißen Wollfäden kreuzweiſe und ganz dicht. Zum Schluſſe klebte er winzige Sternchen aus Silberpapier auf. Aus dem Pappdeckel ſchnitt er reizende viereckige Körbchen zu, die er außen und innen mit dem bunten Seidenpapier aus den Briefumſchlägen beklebte. Dann zog er durch alle 4 Seiten eine Silberſchnur, verknüpfte ſte, um ſie am Baum aufhängen zu können. Für die Weihnachtstiſche ſchnitt er 6 Zentimeter große Sterne aus Papdeckel, die er mit Goldbronze bronzierte. In die Mitte ließ er einen Wachstropfen von eiem kleinen Wachslicht fallen und klebte ein niedliches rotes Wachslichtchen auf. Empfehle als praktische Weihnachlsgeschenke Feinselfen, Parfümerien und Tolletteartikel. Seifenhaus Horitz ötunger Nachf. Inh. Karl Kiefer E 2, 7 Fernsprecher 322 63 Machttropfende Baumkerten„ Ohfistbaumschmdek de. Heinrich sellzer Außerdem anläßlich des 30ährigendeschäfisfubiläums Soll Ihr Geschenk mehr als eine augenblickliche Ueberraschung sein und dauernde Freude bereiten. so geben Sie hren, Gold- und Silberwaren Reichhaltige Auswahl in den neuesten Mustern bei zeitgemäßen Preisen Ecke Schwetringer u. Ssckenheimer Straße 10% Rabatt Ganze- Rücken „ Schlegel „ izle Zertelltes Gänssflelsch Bralgönze Stopfiganze bekannte beste Uualltät ber Hambacher. natur, Wachst. Winzerv, Ltr. dber Bechfmeimer Löwenberg v. d. Winzergenossensch, Ltr. „n jedem Haus, im ganzen Land Als Allerbeste Wohlbekennt!“ Bergmann& Mahland Nermut OPTIKER 8 * Originalabfüllungen der Winzervereine in Literflaschen mit Korkhrand 0 oer Mackenheimer Aanlsuar n (An den Planken) T Liter 0 Telephon Nr. 321 79 1 Auppertsberger Wau.20 Famile. 2 4, 3 lu. Foto- Apparat von RS IAN st ein Welhnacitsgeschenk von bleibendem Wort jür die ganse Foo- Reimann Vom 1. Januar 1932 an P 3, 11 m strohmarkt) Fotoalben. Statue. Taschen in grog. Auswahl Insteiner Osterberg üer ellesheiner kabtaabüt S Mals auter Hobnet ——— B* Tel. 32718 Ulle Meine Liter von 50 pfg. an Liter.70 Jüer Dürkheimer Ipielberg.00 .00 „ r.00 ter Malaga.. ner.20 Liter.40 Liter 7 50 Liter.60 Joer Forster Pochstein Titer.80 Jecles Dame ũ Welliuaclileci ein Neil aus Kübler Woll- Krepp- Stoff in Tweed Bouclé und un! EEE Moderne Formen Aparte Farben Niedere Preise BFE Für stärkere Damen Anfeitigung n. Nes Qu 1, 12 Sbezlelgeschöft für Strümpfe Wolſwsren und Unterwssche Dle preise sind der Notvetotdnung angepobst. Die letzten Tage des Tofal-Ausverkaufes keene Feinste Schirme, Stockschirme etc. zu nich wiederkehrenden spollbilligen Preisen N 2, 7 Rinderspacher in Riesenauswahl Flaschen weine Füdweine gekl- Weinbrand Liköre 0 20-25% Naball leite einzigark. Gelegenheit Kommen Sie noch xechtzeiſig Tel. 31802 Verlangen Sie meine Preislisten! — Riesenauswahl in süßen Beschenken mur erster Firmen zu zeitgemäßen Preisen —— 2 5 N E 5 deck en ral ADO Hürnberger lebkuchen Hlaeberlein-Meizger) stets frische Sendungen H. Iübecken Marzipan Eier- Maccaroni Eier Nudeln Qie hohe Eier- Qualitat Weingroghandlung Tel. 441 28 gegr. 1909 Fehmetaingerskr. 42 0 3. 0 3, Sedkenheimenstrabe id/ lange Nättesstrage 4 Lender, kisenstt. 9/ Abeinau, Stengelbofstt. 4 Lmirm-Ichmidt D 1,1 gegr. 1868 0.1 bie bellebten Weihnachts Geschenke! Ledewaren e eisgartikel haufen Sie in bester Ousltsts⸗ ware zu billigsten Preisen bei Rudolf Schmiederer Gegr. 1880 F 2, 12 degr. 1688 Spestalttst: Schulranzen u. Mappen Bitte beachten Ste meine Schaufenster Für die Festtage zu Wild und Braten aller Art das beliebte schwäbische Nationalgericht Eler- Spätzle donnudein) Das Pfund Paket 80 Pfg. Gebr. Stadel Juvelie re und Uhtmacher Kunstsſtabe N 3, 11 Deichhelfiges Lager in hren. Juwelen, Gold- uhummmdmememmmmmüdd U. Sliberwaren, Besiecke Auinunmnmummmumunumumuummimum Werkesfetle für Neuanferſigung u. Peperaturen 83.— 40. 1 30.— Hlatten.23, 2. 2 2 5 Ag b 110.—, 145.— Nadeln, Laufwerke, Tonarme Lautsprecher, Reparaturen Musichaus F.& F. SeHwAB K 1, 3b, neben Schauburg 11, 19, zwischen H und N 592 Sette/ Nummer Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Polstefmödel aus eigener Werkstatt Couch, la, Verarbeſt M. 78. Ben- ouch, Polstersessel 39. Diwan. Charselongus.. 45. Sbsgras-, Woll- und Karok matratzen v. Mk. 24.-an Rosenberg Schwetelngerstrahe 47 Montag, 21. Dezember 1931 9240 Eine sensstionene teistuns Aamein. Umschlagschuhe reine Wolle u. Rameiheet m. E- zulschensohie u. 81. 951 oberhemden 5 in größter Auswahl und nur gute Quali- 4 9 täten, bunt.....30,.50,. 5 52ũ³5ũꝶ7ꝗ„.30,.30,.30 .75 26252226 edetsohle, Einhellss- prels z. Aussuchen nur für jeden Geschmack das Passende bamen-Ston-Uberschuhe „ damen-Veberschule e DP iche Jlur hohen und helb⸗ schwarz u. braun, qenz dumm. 8 Schals in wolle und Selde hohen Abs 2 95 mm Riegeſ u. Druck- f wer tan sachgemüß antstaubt, Beznger letzte Neuheiten.30,.78,.50 15 5 Knop versdus 75 gero igt und reparlert e 1. 1 1 N 1 d 4 eee bebern k- Stiete, ſeppieh-Schramm Rub: erprobte Quali 1. und 1: 8 3 gam dummi, 20 em hoch, m. 6 5 Mannheim 5 de Frie mustert. 1.50, 1. 5 0. 85 versch., qonz Gummi 95 en, Scr U. Waun 90 0 D 3. 11 Tel. 30478 90 Lui e WANN Derjenige Herr ö und Unterjacken.90(Württemb.), welcher Mitt. lür jede Figur. Größe 4,.75,.80, l dll. Dame in rotem 9 Kleid von Germania⸗— Säle nach Lindenhof am Sonntag früh heimbrachte, wird um Angabe des Treff⸗ punktes unt. L U 90 an die Geſchſt d. Bl. frͤl. gebeten. 96431 Piano billig zu verk. Wein; heimer. J 2. 8. 88 Wepm überall 5 Ole Weihnachts- Glocken läuten in Lenden und Warscheu, in Stockholm ANNE Ju 1. 7 begenüber dem alten Rathaus B le Stralle nelwerordnungi . Gold- Füllnalter Wir garantieren sehrittlien i bis RM. 20.— per Stück. Hierauf gewähre auch für Markenhalter schon von heute ab, nach den Bestim- (gute Tänzer) kann ſich an Tangſchule be⸗ Sonz einfach einzustellen sind die neuen Fernempfänger Jelefunken 340 und ſele- eingan 8881 8 e Spezial- sind das praktische, Freude spendende Dauer geschenk 2 5 une Rom— clonn hören Sie unter dem on 8 8 Aber nicht die 1 8.. Beteiligungen Weihnachtsbaum mit einem 8 6 der Preislage von RM. 20. bis 35.— und höher, 3 N 5 Auerche en sondern: erstklassige deutsche Aualitäta- Halter e 1 ee Salon mit langjähriger Fabrik garantie, schon von RM..30 Dame oller llerr FFF Dre jede Ausbesserung der Krause, die sich mungen dex Not verordnung teiltgen. Etw. Kapt⸗ funken 230. Sie haben die Auto- Skele innerhalb 6 Monaten notwendig macht, ie een 1 1 mit den Stationsnamen. Jeden Sender N Ganzer Kopf. ede dune, ela beiten, Peseteestene un e gerd ezeee, Sebeedbnn e, e e ueber wee Ste wecbsete bnd. 7 50 FFC 5 Sensen Enter gen Reißzeuge usw. 5 9 N 8 Soſen Apnarot ist des achõnste Welhnachtsgeschenk! Der . i D 1155 3; pälſech Seer wen Seneen, Beds dark 1. 30 zügen Christian 8 1 8 Telefunken · Apparate in jeder Preislage n, wellen und Schneiden. edienung Mar 5 rück vergütet!“ 1 helm, D 6, 3 Telephon 262 42 1 0—.— garif Nam 12 Uhr kin. 1 mehr 2 8 eee 3 Verloren letzt schon von Mk. 72.— an„. Spezlal-Dauerwellen-Salon 1 3 17 25 banen-Tasche l enge 2 Minuien vom Paradeplaiz 5 0 mren N. kit wit Jual Efneuter gehwerer Einbruch e, kaufen Sie gut und preiswert im 1690 5 gegen 5 7 1 in TVVVVVVVVVVVVVVVVVTVCCCV f U ſto N 1., 8. Steg. Erhebliche Mengen fl. gebrannfer Kalfee r in! KSriserrimg 7 8 9—— 5 5 5 i er in ELLENREUTHER Deer u Spezlal-Pfalzweinhaus Kauttef, 3 7 a ben ae e ger dub, Wörle Jemen ,, Chrisisſollen, la. Qualität mit reiner Süßrahmbutter f ee eee e 55 8 8 4 nach B 5 preisen gehandeli wird. f 5 ... eee bee ebe e e— 85 3 5 85 U 5 f 1 ö i ü 5 erhanusmarkeſ Mitteilungen, die zur Ergreifung der Täter führen, gewär⸗ fac 3 aeßangzr tigen hohe Belohnung bei strengster Diskretion. 16918 2 f bzugeben im 2 —— e eee Schbne, zerrſchallliche 18 1 elch ee Suden: Meerfeldsiraße No. 7. Ein 5 2 8 22 5 4 b zer e 8— 17 Zimmer„Wohnun Geleg enheitskauf!—— e Dame oder Herr f 9 a 1 Münchener Modell, in i Ei Möbe. N. un in auter Lage am Friedrichsplatz(Nähe Waſſert. Duſtan 5 5 Golde 2 Pfl 3 a 1 4 per. 1. 2 preisw. zu verm. Näh. Tel. 435 11. 1 o Motor, 5 n gtür., e 1 I 1 2 lar, ft Zul: Selhständigen Leitung des Bur os Geräumige, renovierte 1 1e Dezimalwaage, 1000 kg Tragkraft, mit Spiegel u. Marm, Nachtſchränke, Bett⸗ g.. 20 am Hauptbahnhof nolwen ales Kaufmann. gettiebes gedueft. 6 Zimmer Wohnung er eee,. ee ed e e Bergen biens, f ber 8 5 N a eiſerne Kleiderſchränke; 5 1 8 0 5 tiſch Hocker, Fußſchemel, Küchen⸗ ür Kenntnis der modern. Buchhaltung, Statiſtik mit Küche u. Bad, auch zu Bürozwecken geeign, 1 Hebrraltnkage r 8 711 5 Nat Wente Mabie, Chaiſe⸗ 1 Schlachtfest recht ſowie aller Steuerfragen Vorbedingung, 0 e e eee eee ee„ mit Sackaufhalter; longues, ee 51 19 9 5 28 up heute neu im Aussen bun g . Damen od. Herren, die in gleicher Pofttton Inh. Aug. Schwarz,.. 410740 Ne ae anden ete. M. Lauber, Mannheim, F 3. 7. loser, Herihelmer sblberg newneh väre! oder im Bankfach tätig waren, werden be⸗ 5 Die Gegenſtände werden Dienstag, den 22. De⸗. 1 5 z vas beste in Oualttät ½ Itr. 30 6g nel Steueg Zahlut vorzugt. Angebote mit Gebaltsanſprüchen, Paradeplatz D 1. 40 2 1931, vorm. 10—12 Uhr und nachmittags DD duutesten enpfenlen wir unsere bewänrtan bisherigen Mater in Zeugnisabſchr. u. Lichtbild unter M D 132 5—1 Uhr im Rückgebände Friedrichsfelderſtr. 23 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 10 922 in freier, ſonuig⸗hübſcher Lage, eine ſchöne e 12 85 Flink) äußerſt erreich f 2 billig zum Verkauf gebra S410 Wie .. 6 Zimmer 5 Wohnung 7 1 29200 Damen⸗.⸗Fahrrad(1 heuie ot0 ue 3 ie mi alem Zubehör, in ruhigem Hauſe zu vers los erhalten. 400 Marke), neuwertig, 1a 5 Verteufer, 1 8 6 Stellengesuche mieten. Näheres daſelbſt bet Göhring. 16 942 Bechstein-Flügel 1(Lans). f bie feinsten Er gerung 9575 . Deth⸗ neu. ſpottb., abzugeb. 1 nachts⸗ u. Neuſahrs⸗ zu verk. Angeb. unt. S i und gar nicht teuer bereits e Haustochter* uin weten gerſtr. Jg. 5 5 Abreſte 55 N in Küche u. Haushalt Schöne 3 Z. oh t 9 8—— 5 Maſch.⸗Hdlg. 454. kaufen Sie bel Theater-Raftee„Loldener Kern“ 1 210 J it, zei ſſe 8. r tüchtig, ſucht auf mit Bad, Manſarde auf 1 2. u vermieten. Kl Reſorũmkiiche nen ane Junges, nettes 56410] f. 1. Wirkungskreis 8452 Crlebrich⸗Karlſrabe 8, 2 Treppen. Avier(Elfenbein) ſehr bill. Heut kreiſer Fervierfräude S eee b une u. auche art erg, 1e Hebrue, feige f. ren esel& Maler. 1166 el Mer fraufeln Zeugniſſe vorhand. Aden 6456 Tr., im Zentrum. 1 2 0 5 8 5 gerſtr. 134, part., 2. 5 s Adel K 9 für Weinhaus geſucht. Angeb, u. L 2 5 an in aut. Lage, f. jede vm. Angeb. u. M F 510 75 Türe Links. 4 teidelberserstr. n Rhe einm 9 ö. Adreſſe in der Geſchſt.! die Geſchaftsſt. 9405 FV 9 Nr. e Geſch. 2115 1. e. Ieppiche Niederlage Lange Nacht 1 7 Miet- Gesuch N Lameystraſe Ar. 1 Gut möbl. Zimmer, el. dd Elisabeth Arden- Piäparate Nochmals werde Schöne Licht, ane u. 200/300, noch nicht n zu vm. Laurentius⸗. n 1 Schöne 5.-Molmung! ner. un 1 5 1 e e 0 1 in der Oſtſtadt per 1. April geſucht. An⸗ mit Bad, Speiſek. u. led. anne 1 verkaufen. 6436 5 05 gebote ee unter G M 1818 beförd. Manſarde ſof. od. ſp. Möbl. Wohnzimmer verkauft nur 9287] Telephon Nr. 278 62, Raise-Schreihmasckinen worde Kudolf Moſſe, Mannheim. 35 zu vermiet. Näh. bei(Doppelſchlafz.) auch Dell 10 K 2, 12 Nheinauſtr. 17, part. Notverordnungspreise A Kauf Da Inf. Verſetzung nach F Dettinger. Tel. 43287 einz., in beſt. 4 Platten 10 22 billiger eee eee Usver Mannhelm ſucht 155 1 5 3 Zimmer. Küche. Bad lage, mit Bad. Tel., Woffs-Pelz K 1 0 Torpege RMI. 108.— ren 5 . mög-] Dame. monatel, auf. i e 1 eige A ee 9397 behranla- Plesola-S Rll. 116.— ff Lampen l. Splelwa 0 f yſt bald. ſpäteſtens:„ 118. 8 2: 5 5 235 unge 0 R 5 t kl. bill. od. Schneiderei. Ang.] verm. I 6, 16, 1 Tr., mit Bogen u. Kaſten, Lniſenring 57,. enipp Metz. Qu 2, 18, Josef Arzt. N 3, 7/8, l. 220 ing eu ul ume e ß. en er e, — 1 eſchäftsſtelle. 97 2 8 Slap 28.„ I. 8— 8 5 7 5 5 8 aufg in da, ug, Hause Ml. Zimmer Sehr con, Seba den. 8 8 9 r—912 bil n er 28 Amtliche Bekanntmachungen de Nähe Friedrichsplatz. per 1. Jchn., heizbar. möbliertes Zimmer Lanbteilſtr. 4, Tel. Gute Geige 6428 Adreſſe in der Geſch. Kauf- Gesüche 3 85 e en War (nicht Erdgeſchoß]. Angeb. m. Preisang. Nr. 334 43. 4049 Kaſten, Bogen, No⸗.. Handelsregiſtereinträge Kredi Weſt⸗ oder Südlage u. I. T 89 4. 8. Gesch., Betten), evtl. mit 5 tenſt. 18. zu verk. n Ein noch aut erhalt vom 19. Dezember 1991: redi 1 95 1 1 f.. 1 5 Elegant 9205 Mittelſtr. 144. Deutſch J Lad 05 ld zut erhaltene Restaurakienz- 15. Erben, Mannheim. Die Fim 11 95 mit Preis unt. 5. 5 erloſchen une 2 ö 2 Aer 1 E 1 1 verm. immer ſowie verſchiedene ge⸗ 1 i 2 5 adler Khaftssene! 93 899105 2 e 0 e möll. Mohnzl Rado 1 W tragene Kleider für Reg lr Er- Gasherd 1 9 9s Hecht 128 Na letzun 5 3 ſtärk. Herrn günſt. zu zu kaufen geſucht. lichkeiten] baren Il dfZmmer ohne die Forderungen und Verbind e f Erſtklafl., fabrikneuer. verkaufen. 76458 Haste A 1% 546% iind von Frieda Wollenſchläger auf Maria Wote 6 e. 7 B 2, 10. 3. Stock. N I, 18. Pant 2 Degenhart, Ehefrau des Kaufmanns Anek . hon, 3 17 detzanſchl., ſ. einfach. 5 f beit, Bad. in ſchön. Bedten. weg, deſond.] Sehon. Chaiseſong. bau, en cefacht rein. Gebr. Taſchenweckernür aut f i Mane a ſter Lage, am Fried- Umſt., fehr billig.— billig zu verk. 50418 0 05 11 zu kfn. geſucht. An⸗ 3 haben richsplatz. zum 1. 1 Einmalige Gelegen- I. 9. 14, part. Iinks. 1 18 t. 1924 gebote u. I. S 88 an ſeine Zul vermieten. geit, e en 0 di Geſcetdt. 210 füll Tebeph. Ar. 431 92 ſcha toten c Für Kunstläufer! Suche gebraut erh See ien D. M. N Nichelſchliteſchube. Gr. Tenor--Sauorhon Seitstefel. Gr, 58. 5 Grbſeres Sie me Schöner Koffergrammo⸗, zu verkf. 36425 1 bl. Skihoſen f. Mädch.. 8 mit 2 Bett. kleiner EEE eg Kengep. unter l. E 1 d. b. kin. getucht 95 g Zimmer mit 1 ett Rheindammſtraße 00 Tiech- Tennis 9301] an 2 ela eenz Preisangeb. u. L VI been onen e err. .. a verkf., ſowie 1 Flur⸗ 7 Areslauer 5 N kähmaschin.-Hator Keese ee, Gsſd-Vef KSH 5 lesten Nachrichten eee. Diana Luftgewehr enkfalls bil zu ver⸗. 775 Wee 5 g 10 r a erkaufen, 20 Flageubs ftr r. 0 Geld für alle Zwecke 8 5 N 8 17 b Wage! Teen H. 17. 77 Sie bei: Kürzeſter Wartezeit! 8 2 0 Unsere Wochenbeilage fahrbereit. für den Bad⸗ u. Schafzimmer⸗ 1 fuſint. 55 c 35 nm Längſter e e 8 8 ber Wintersport esl l. e, gg gn n,. en 8 5 5 1 5 ist fur das gesamte Fremden- zu sed. annehmbaren Linden beffr. 40, 799 ies ele Prämien 9 Verſicherung! EDHRHT YTGHNRIUIS 1 verkehregewerbe wür tend Adee der 5 Lela, 5. 5 des Winters ein unentbehr- ſchüftsſtelle. 76470 Continental- 8444 N 5 8775 8 Uf— 3 ee Neckarauerſtraße 225. 158 Ornung- 15 liches Werbemittel. Die N 23 5 einn Lgeschen 5 „Breslauer Neuesten Nach- 5 Schreibmaschine Nane bill. 1 nterricht trůümpſe ger rlehten“ sind der Auflage 16443 wenig gebr. äußerſtf—8% zu verkaufen. 7 8 1 neue i f esta günſtig abzugeben ein Weibchen gratis.* eue! sowie auch der Qualität Flertestal. Trait⸗ Walter bert, Weber, Käfertal, 0 0 8 0 Toll, 0 9 1 271 und des Leserkreises nach dle keurſtr 2. 2. St. ks.. 2. 12. Tel. 286 19. n 29. 4. St. 9 geb tuhrende Tageszeſtung. Dampfmaschine—28 1 110 115 97 17 50 Hengniſen lie Ardennen rumpf Nornun 1 8 s Sehleslens. Chalselongue 5 8 zur Schalleppferl 5 d. er Gen Nachhilfe. ee O T. 5 1 1 5 10 Werkſtattarbeit. zu 32] Hälfte d. Neuwertes(Fell), wie geu. hill. unterr n ſämtlichen Gumnaſial⸗, Real⸗ und Celephon 319 4 Fordern Sie unverbindlich Tarif, Auflagen e eee 20764 9 verkf. Lehmann, Handelsſchulfächern(monatl. 15 N. Arſeeger 5 tens und Leserkrelsanalyse. Kaiſerring 24, IV. I Telephon Nr. 459 80. Eliſabethſtr. 11, part. unter L B 87 an die Geſchäftsſtelle. 15 ern