muzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: de Friedrichſtraße 4, ze Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 6g, bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— a 1— i Waldhofſtraße 6, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 138, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. eil Mannheimer Genera Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Inzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Mittag⸗Ausgabe ————— Drei Beoͤingungen für A. S. A. Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 22. Dez. Der Gedanke eines gemeinſamen euro⸗ häfſchen Schrittes in Amerika wird in Lon⸗ doner politiſchen Kreiſen lebhaft diskutiert. Die Pariſer Beſprechungen der vergangenen Woche haben, wie wir bereits melden konnten, Ausſicht auf ein engliſch⸗franzöſiſches Zuſammengehen gegenüber Washington eröffnet. Man muß aber be⸗ lonen, daß der Gedanke noch keine konkrete Form an⸗ genommen hat und wahrſcheinlich auch erſt während ber internationalen Konferenz in den Vordergrund Uiücken wird. Es iſt denkbar, daß die eurvoäiſchen Schuldner Amerikas ein⸗ fach von ihrem Recht Gebrauch machen, die Zahlungen für zwei Jahre auszuſetzen. Eine Klauſel, in der dieſes Recht niedergelegt wurde, befindet ſich in allen interallierten Schuldenabkommen. Die Form der Mora⸗ koriumsklauſel jedoch iſt ziemlich verwickelt und un⸗ rn lar, ſo daß unter allen Umſtänden Verhandlungen golwendig wären. Jedenfalls bietet ſich hier ein guemer Ausweg für England und Frankreich. dür Deutſchland würde das natürlich auf die kecht unbegueme Löſung einer weiteren Stun⸗ bung der Reparationen hinauslaufen. In Engländ väre die Befriedigung über die Verweigerung der Zahlungen an Amerika ſicherlich größer als das Be⸗ auern darüber, daß die geplante Dauerlöſung nicht krreicht worden iſt. Wieweit die Ueberzengung von der Ungerechtigkeit und Unmöglichkeit der ganzen Kriegsverſchuldung bereits in die engliſche Oeffentlichkeit eingedrungen i, zeigt heute ein Leitartikel der Cityzeitung„Fi⸗ Hancial News“, die von Banken und Bankier⸗ kteiſen geleſen wird: „Es wäre nicht mehr als notwendig, wenn die küropäiſchen Schuldner gemeinſam an Amerika mit⸗ leilen würden, daß ſie ihre Zahlungen am 1. Juli 1002 nicht wieder aufnehmen können und werden. Man dolle ehrlicherweiſe weiterhin frei herausſagen, daß dieſe enormen internationalen Zahlungen angeſichts ihrer furchtbaren wirtſchaftlichen Folgen unerträglich ge⸗ worden find.“ f Das Blatt ſtellt dann N drei Bedingungen auf, die erfüllt werden müßten, ehe weitere Zah⸗ lungen an Amerika geleiſtet werden könnten. Erſtens müßte Amerikaſeine Zoll⸗ und Geldpolitik aufgeben, die die Zahlungen unmöglich macht. 2 Der Betrag der Schulden ſoll nach dem Niveau der Darenpreiſe feſtgeſetzt werden, die zur Zeit der Kreditaufnahme herrſchend waren. 3. Wenn die vollſtändige Streichung nicht erreicht werden können, ſo müßte wenigſtens eine ſo ſtarke Herab⸗ letzung erfolgen, daß die Summen unter allen denk⸗ baren Verhältniſſen gezahlt werden könnten. „Es iſt nicht angenehm Anſehen Großbritanniens“, ſchreiben die„Financial News“,„einem Gläubiger zu ſagen, daß ſein Gut⸗ haben nicht abge zahlt werden könne, weil ſeine Forderung weder gerecht noch er⸗ füllbar iſt. Aber es iſt viel beſſer, die Reali⸗ täten rechtzeitig zu erkennen und mutig aus zu⸗ ſprechen, was alle ſachkundigen Leute in Europa 5 Amerika längſt als unvermeidlich erkannt ben. Die franzöſiſche Offenſive 3 im Saargebiet a Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 22. Dez. Das Vorgehen der ſaarländiſchen Regierungs⸗ kommiſſion, die in einem dem Landrat übermittel⸗ den Entwurf die Einrichtung einer Zentral ⸗ Befremden ausgelöſt. Es iſt ganz offenſichtlich, daß hier unter franzöſiſchem Einfluß eine neue Maßnahme beabſichtigt iſt, die der politiſchen und wirtſchaftlichen Abriegelung des Saar⸗ gebietes vom Reich dienen ſoll. Zum mindeſten auffallend iſt es, daß man ſich, venn man die Einrichtung einer Girozentrale für 0 unbedingt notwendig hält, nicht vorher wenig⸗ ens mit der deutſchen Regierung und den Vertre⸗ 15 der Saarbevölkerung in Verbindung geſetzt für ein Land mit dem depotkaſſe für das Saargebiet fordert, tan den Berliner maßgebenden Stellen ſtarkes Dienstag, 22. Dezember 193 142. Jahrgang— Nr. 593 huldner⸗Offenſive gegen Am in London iſt ſtarke Stimmung dafür, daß die europäiſchen Schuldner gemeinſam an Amerika mitteilen, daß ſie dem 1. Juli 1932 nicht wieder aufnehmen können Was wird in Baſel? Bis jetzt iſt die Entwicklung der Beratungen noch völlig undurchſichtig Telegraphiſche Meldung — Baſel, 22. Dez. Das aus Melchior, Riſt, Layton und Be⸗ meduce beſtehende Redaktionskomitee, das den Schlußbericht des Beratenden Sonderausſchuſſes der Bz anfertigt, hat von 9 Uhr abends bis 2 Uhr morgens gearbeitet. Der Teil des Berichtes, der die Schlußfolgerungen betrifft, iſt fertiggeſtellt worden. Ueber andere Teile des Berichtes hat man ſich noch nicht vollſtändig geeinigt. Nachdem die Mitglieder des Redaktionskomitees die Sitzung verlaſſen hatten, blieben die tech⸗ niſchen Sachverſtändigen noch eine zeitlang beiſammen, um gewiſſe techniſche Fragen im Bericht zu beſprechen. Heute werden ſämtliche Mitglieder des Aus⸗ ſchuſſes um 11 Uhr vormittags nochmals ſich ver⸗ ſammeln, um zu dem Stand der Arbeiten Stellung zu nehmen. Am nachmittag wird dann das Redak⸗ tionskomitee wieder zuſammentreten. Es iſt noch nicht zu überſehen, wann die Schlußſttzung des Aus⸗ ſchuſſes ſtattfinden wird. Während am Abend im allgemeinen eine optimiſtiſche Stimmung vor⸗ herrſchte, hatte man nach Schluß der Nachtſitzung den Eindruck, daß wieder gewiſſe Schwie⸗ rigkeiten aufgetaucht ſind. Nachträglich verlautet, daß es in der Nachmit⸗ tagsſitzung der elf Ausſchußmitglieder zu einem ziemlich heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen Lay⸗ ton(England) und Riſt(Frankreich) gekommen iſt. Der Eindruck in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 22. Dez. In Berliner politiſchen Kreiſen verſtärkt ſich der Eindruck, daß die Baſler Verhandlungen ſchwerlich noch zu einem wirklich poſitiven Ergebnis führen werden. Man hält es für wahrſcheinlicher, daß die Sachverſtändigen ſich darauf beſchränken werden, eine Reihe referierender Tatſachenberichte zu verfaſſen und die Entſcheidung in vollem Umfang auf die Regierungskonferenz abzuſchieben. Aber ſelbſt dieſe Kompromißlöſung, die den Ver⸗ zicht auf einen beſtimmten Vorſchlag be⸗ deuten würde, ſcheint noch auf ſehr erhebliche Schwierigkeiten zu ſtoßen. Die Engländer und mit wenigen Ausnahmen wohl auch die Neu⸗ tralen, wünſchen wenigſtens die Aufnahme ge⸗ wiſſer Feſtſtellungen in dem Bericht durchzuſetzen, insbeſondere die, daß Deutſchland keine Reparationen mehr zahlen könne und daß das Reparationsſyſtem überhaupt die Urſache der gegenwärtigen Weltwirt⸗ ſchaftskriſe bilde. Gegen die Einfügung dieſer Theſe wendet ſich offenbar noch der ſehr intenſive Widerſtand der Franzosen, die ein Junctim zwiſchen Reparationen und Weltkriſe nicht anerkennen wollen. Jedenfalls richtet man ſich in Berlin darauf ein, daß die Beratungen erſt nach Weihnachten abgeſchloſſen werden können. Der Kanzler, dem ſeine engeren Freunde zugeredet haben, er möge während der Feſt⸗ tage ſich Schonung auferlegen, wird ſich angeſichts der Unſicherheit der ganzen Lage daher kaum entſchließen, Berlin über Weihnachten zu verlaſſen. Auch die un⸗ mittelbar an den Reparationsverhandlungen inter⸗ eſſierten Miniſter dürften dieſem Beiſpiel folgen, ſo daß wahrſcheinlich nur der Reichswehrminiſter Groe⸗ ner einen kurzen Weihnachtsurlaub nehmen wird, Die diplomatiſche Fühlungnahme über Ort und Zeit der Reparationskonferenz hat bisher noch zu keiner Einigung geführt. Es ſcheint aber, daß neuerdings ein holländiger Ort, z. B. den Haag, als Sitz der Konferenz in Frage kommt. Die Berliner Stillhalte⸗Verhandlungen wer⸗ den, wie bereits feſtſteht, bei der Fülle der noch zu behandelnden Einzelfragen, vor Weihnachten nicht mehr beendet werden. Die Schuldner⸗ und Gläubigergruppen treten daher am 28. Dezember erneut in Berlin zuſammen. Bei den privaten Gläubigern hat ſich, wie die„Ger⸗ mania“ zu berichten weiß, im Verlauf der Be⸗ ratungen immer mehr die Erkenntnis durchgeſetzt, daß nur eine Beſeitigung des politi⸗ ſchen Schulden komplexes eine befrie⸗ digende Regelung der privaten Ver⸗ ſchuldung ermöglichen könne. 5 Nachtſitzung der franzöſiſchen Kammer Drahtung unſeres Pariſer Vertreters a f Paris, 22. Dez. In der franzöſiſchen Kammer wurde in einer Doppelſitzung, die ſich beinahe bis Mitternacht aus⸗ dehnte, die Geſetzesvorlage über den Schutz ein⸗ heimiſcher Arbeitskräfte einſtimmig ange⸗ nommen. Grundſätzlich iſt durch das neue fran⸗ zöſiſche Arbeiterſchutzgeſetz die Quote der ausländi⸗ ſchen Arbeiter in einem franzöſiſchen Unternehmen auf 10 v. H. der Geſamtbelegſchaft feſtgeſetzt worden. Die Arbeiten der Deputiertenkammer und des Senats ſtehen vor dem Abſchluß. In Kammerkreiſen rechnet man damit, daß die außerordentliche Par⸗ lamentsſeſſion, die letzte der gegenwärtigen Kammer, wahrſcheinlich in der Weihnachtswoche abgeſchloſſen wird. Zur Beratung ſteht u. a. noch der Vertrag zwi⸗ ſchen der ſtaatlichen Amortiſationskaſſe und der Bank von Frankreich über die Beſeitigung der Wäh⸗ rungsverluſte auf dem Pfund⸗ Konto. Dieſe Vorlage gab in der geſtrigen Sitzung in der Finanzkommiſſion des Senats zu lebhaften Mei⸗ nungsverſchiedenheiten Veranlaſſung. Zum Schluß weigerte ſich die Finanzkommiſſion einſtimmig, den von der Kammer votierten Text anzunehmen. Der Präſident der Kommiſſion, ſowie der Generalbericht⸗ erſtatter, erhielten den Auftrag, über Abänderungen mit der Regierung zu verhandeln. Vor allen Dingen wünſcht die Finanzkommiſſtion die Aufnahme einer Beſtimmung, wonach der Staat, der an den Verluſten der Bank von Frankreich beteiligt iſt, in höherem Maße als bisher auch bei den Gewinnen berückſichtigt wird. Der unvermeidliche Chauviniſt Franklin Bouillon läßt es ſich nicht nehmen, auch die Affäre des unga⸗ riſchen Teilmoratoriums zu einem ſcharfen Vor ⸗ ſtoß gegen den Außenminiſter zu benutzen. In den Wandelgängen der Kammer bemühte er ſich geſtern nachmittag, die für eine ſofortige Behandlung ſeiner Interpellation notwendige Zahl von 50 Un⸗ terſchriften aufzubringen. Franklin Bouillon ver⸗ langte Auskunft über die Rückwirkungen der unga⸗ riſchen Kriſe auf die kürzlich von Frankreich gewähr⸗ ten Kredite. Die ſozialiſtiſche Parteiorganiſation des alten Wahlbezirks des Außenminiſters Briand, Nan⸗ tes, hat ſich dafür ausgeſprochen, dem Außenmini⸗ ſter für die neuen Kammerwahlen keinen Sozialiſten gegenüberzuſtellen. Die Sozialiſten halten es viel⸗ mehr für wünſchenswert, daß alle republikaniſchen Stimmen auf Briand vereinigt werden, weil er in fortgeſetzter Arbeit für den Frieden tätig war. „ 7 Fahre Zuchthaus wegen politischen Totſchlags Meldung des Wolffbüros . 7 Berlin, 21. Dez. Im Prozeß wegen der Vorgänge in der Hufeland⸗ ſtraße, bei denen in der Sylveſternacht die dem „Reichsbanner“ angehörenden Arbeiter Schneider und Graf von Nattonalſozialiſten erſchoſſen wurden, fällte das Schwurgericht beim Landgericht 1 heute nachmittag folgendes Urteil: Der Kaufmann Rudolf Becker und der Maler Max Hauſchke werden wegen Totſchlages zu je ſieben Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Wegen Begünſtigung werden der Maurerlehrling Hans Kollatz zu ſieben Mo⸗ naten und der Kaufmann Heinrich Weber zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Der Förſter Kurt Breſſel wird wegen Vergehens gegen das Schuß⸗ waffengeſetz zu einem Jahre Gefängnis verurteilt, der Werkmeiſter Ernſt Porath wird freigeſprochen. Sieben Perſonen geben ihr Leben, um ein Kind zu retten — Dalton(Michigan), 21. Dez. Bei dem Ver⸗ ſuche, einem Kinde zu helfen, das beim Schlitt⸗ ſchuhlaufen eingebrochen war, ſind nacheinander ſie⸗ ben Perſonen ertrunken. erika ihre Zahlungen auch nach Verſteigerung der Wittels⸗ bacher Juwelen in London Drahtung un. Londoner Vertreters § London, 22. Dez. Die Juwelen aus dem Beſitz des Hauſes Wit⸗ telsbach kamen geſtern in der Kunſthandlung Chri⸗ ſtie zur Verſteigerung. Das Intereſſe der Offentlich⸗ keit war außerordentlich ſtark und man ſagt, daß der große Auktionsraum ſeit Jahren nicht ſo über⸗ füllt geweſen iſt wie zu dieſer Verſteigerung. Zahl⸗ reiche Sammler aus England, Frankreich und Amerika waren zugegen und viele Diaman⸗ tenhändler von internationalem Ruf hatten ſich ein⸗ gefunden. Man erwartete infolgedeſſen, daß die Juwelen hohe Summen bringen würden. Die Verſteigerung brachte jedoch eine Enttäuſchung. Insgeſamt wurden nicht mehr als 39000 Pfund erzielt und von dieſer Summe dürften nur 15 000 Pfund tatſächliche Ver⸗ käufe darſtellen. Der berühmte blaue Diamant des Wittelsbacher Familienſchmuckes wurde mit 3000 Pfund zur Auktion geſtellt und das Gebot ſtieg ſehr ſchnell bis 5000 Pfund. Dann fand ſich aber kein weiteres Gebot und die Auktionsfirma kaufte auf⸗ tragsgemäß das Stück mit 5400 Pfund zurück. Ebenſo ging es mit der Brillanttiara. 7000 Pfund würden erreicht! Aber man kam damit noch lange nicht an die Reſerve heran. Auch dieſes Stück wurde zurückgekauft. Ein Anhänger aus drei rieſtgen Diamanten wurde für 4000 Pfund der Pariſer Juwe⸗ lierfirma Van Eleef Arpels zugeſprochen. Dieſelbe Firma erſtand einen der großen Smaragde zum Preiſe von 5000 Pfund. Der engliſche Sammler Harris kaufte zwei weitere Smaragde für je 2700 Pfund. Da aber die Hauptſtücke der Sammlung ſich als un verkäuflich erwieſen, dürfte der verhältnis⸗ mäßig günſtige Verkauf der Edelſteine mit hohen Speſen belaſtet ſein. Man rechnet damit, daß der blaue Diamant im Laufe der nächſten Tage noch pri⸗ vat abgeſetzt wird. Der Mangel an Angeboten auf den Wittelsbacher Schatz wird nicht auf den allge⸗ meinen Geldmangel zurückgeführt. Die Berechtigung dieſer Annahme zeigt ſich auch darin, daß andere Juwelen, die gleichzeitig geſtern zur Auktion ka⸗ men, außergewöhnlich hohe Preiſe erzielten. Maßgebend war wohl, daß die Juwelen in Formen gefaßt ſind, die weder dem heutigen Geſchmack noch dem der Sammler entſprechen. Abſturz eines franzöſiſchen Militärflugzeuges Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 22. Dez. Während eines Uebungsfluges über Cherbourg ſtürzte am Montag nachmittag ein franzöſiſches Mili⸗ tärwaſſerflugzeug in das Meer ab. Obwohl ſofort die Küſtenwachen alarmiert wurden, gelang es nicht, die beiden Inſaſſen, zwei Offiziere, zu retten. Ein Kriegsſchiff und mehrere Torpedobootszer⸗ ſtörer wurden an die Unglücksſtelle entſandt, mußten aber bei hereinbrechender Nacht die Nachforſchungen aufgeben. Schweizeriſche Einfuhrbeſchränkungen — Bern, 22. Dez. Der ſchweizeriſche Nationalrat hat mit 88 gegen 30 Stimmen den Bundesrat er⸗ mächtigt, zum Schutz der nationalen Erzeugung und zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit vorübergehend die Einfuhr beſtimmter Waren zu beſchränken oder von Bewilligungen abhängig zu machen. In der Ausſprache zu dieſer Vorlage ſagte Bun⸗ desrat Schultheß, daß die Kündigung des ſchweize⸗ riſch⸗deutſchen Handelsvertrages nicht den Zollkrieg bedeute; vielmehr ſeien weitere Ver⸗ handlungen durchaus möglich. Elly Beinhorn in Jaſk eingetroffen 09 London, 22. Dez. Elly Beinhorn, die am frühen morgen ihren Flug wieder aufgenommen hatte, traf geſtern mittag in Jaſk ein. Eiſenbahnanſchlag in Bengalen — Kalkutta, 21. Dez. Am frühen Morgen entgleiſte ein Schnellzug bei Aſanſol in Bengalen. Die Lo⸗ komotive und neun Wagen ſtürzten um; doch wurde niemand verletzt. Der amtliche Bericht beſagt, daß der Unfall dadurch verurſacht worden iſt, daß von böswilliger Hand eine Anzahl Schienenlaſchen entfernt worden war. „ Arnoldo Muſſolini geſtorben. Arnoldo Muſſo⸗ lini, der Bruder des Chefs der italieniſchen Regie⸗ rung, iſt in Mailand geſtorben. Der Verſtorbene war Chefredakteur des„Popolo'Italia“. 2. Seite/ Nummer 393 Dienstag, 22. Dezember 1931 Das Stuttgarter Alte Schloß teilweiſe vernichtet Der ganze Oſtflügel bis auf die Amfaſſungsmauern ausgebrannt Alte Deckengemälde vernichtet Gefährliche Löſcharbeit (Eigenbericht unſeres Eh⸗Berichterſtatters) Ab Stuttgart, 22. Dez. a größeren Unglücksfällen meiſt die Regel iſt, daß die erſten Meldungen ſtark Ubertreiben bzw. das Ausmaß des Unglücks viel größer erſcheinen laſſen, als es ſich nachher heraus⸗ ſtellt, trifft das diesmal beim Brand des Alten Schloſſes in Stuttgart leider nicht zu. Es iſt ſchlimmer geworden und gefährlicher von allem Anfang an geweſen, als man noch um die Mittagsſtunden zu fürchten hatte. Schon ſeit Tagen hatte man in verſchiedenen Räumen des Schloſſes einen Rauchgeſchmack wahr⸗ genommen. Man glaubte aber, daß es ſich um üb⸗ lichen Rauch handelt, der bei den alten Oefen und dem ſtärkeren Heizen infolge der plötzlichen Kälte erklärlich erſchien. Heute morgen bemerkte nun der Kommandeur der im Schloß untergebrachten Schupo in ſeinem Dienſtzimmer, wie durch die Ritzen des Fußbodens Rauch quoll. Die gleiche Entdeckung wurde in den Mannſchaftszimmern der Polizei ge⸗ macht. Man vermutete nun einen Kaminbrand und rief die Feuerwehr herbei. Von Minute zu Minute nahm die Rauchentwicklung zu und als die Feuer⸗ wehr eintraf, fand ſie einen Bälkenbrand zwiſchen der Decke und dem Fußboden des dritten Stockes vor. Das Feuer hatte hier in dem etwa 2 Meter ſtarken Zwiſchen raum, in dem jahrhundertealter Staub lag, reichliche Nahrung gefunden. Als die Feuerwehr, um das großartige Deckengemälde zu ſchonen, in den Ecken der Decke Löcher ſchlug, ſchoſſen ihr Stich⸗ flammen und Funkenregen entgegen. Mit zibei Schlauchleitungen wurde nun dieſer Brandherd unter Waſſer geſetzt. Die Aauchentwicklung wurde derart lark daß der dritte Stock völlig verqualmte und es den Feuerwehrleuten faſt unmöglich machte, die ſofort vorgenommene weitere genaue Unter⸗ ſuchung durchzuführen. Drei Mann mußten wegen ſchwerer Rauchvergiftung abbefördert werden. Jetzt mußten die Bewohner des dritten Stockes ihre Wog⸗ nungen verlaſſen, da man von hier aus den zunächſt immer noch eng begrenzt erſcheinenden Brandherb unter Waſſer ſetzte. Faſt ſchien es auch, als habe man das Feuer erſtickt, als plötzlich um 1 Uhr durch die Fenſter des zweiten Stockwerkes nach dem Karlsplatze helle Flammen ſchlugen. Nicht genug damit, auch aus dem anſchließenden nördlicheren Teil dringen beißende gelbe Rauchſchwaden. Das Feuer muß ſich alſo in den Zwiſchendecken weitergefreſſen haben. Die Feuer⸗ wehrlente können es ſelbſt mit den Rauchmasken nicht aushalten, ein Vordringen in die verqualmten Räume iſt unmöglich. Von außen müſſen die Ihm mächtigen Männer herausgeholt werden. Inzwiſchen iſt Großalarm geſchlagen, alle Stutt⸗ garter Feuerwehren ſind mit Löſchzügen angerückt. Die Lage erſcheint auch bedrohlich genug. Denn, ſollte ſich das Feuer weiterfreſſen, etwa durch die Kamine in den mit Akten und Gerümpel angefüll⸗ ten Dachſtock mit ſeinen mächtigen, hohen Balken⸗ lagen ſchlagen, dann.. nicht auszudenken! Sechs, acht, zehn, zwölf Schlauchleitungen ziſchen ihre Waſ⸗ ſerſtrahlen in die geborſtenen Fenſter. Trotz der Hitze hängen bald lange Eiszapfen von den triefen⸗ den Wänden, an den Leiterſpitzen. Jetzt muß auch die Mannſchaft aus dem Innern zurück. Das Feuer iſt vom zweiten Stock in den dritten durch⸗ geſchlagen, lodert auch ſchon im angrenzenden Mit⸗ telbau hinter den blinkenden Fenſtern. Jetzt flammt Während es ſonſt bei es auch in der Manſarde neben dem öſtlichen Turm auf. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Kunſtſammlungen gerettet Die Gefahr wird rieſengroß! Der Turm wie der Mittelbau des Schloſſes bergen die ſchönſten und beſten der alten berühmten Stuck⸗ decken mit wundervoll erhaltenen Deckengemälden und Wandmedaillons. Und, wenn das Feuer ſich ſo unbemerkt weiterfrißt, iſt auch zu befürchten, daß es auf die weiteren Flügel übergreift, in denen die Staatliche Kunſtſammlung, die Archive der Zentrale für Heimatſchuß und Denkmalpflege, die Büros der Schupo ſind. Und die herrliche Schloßkirche, deren einzigartige Anlage ja Vorbild für alle ſpäte⸗ ren Schloßkirchen wurde. Weitere Hilfe wird deshalb angefordert. Und ſchon werden die ſchlimmſten Befürchtungen Wahrheit. Aus den Ziegeln des öſtlichen Dachſtockes quillt ſchwarz grauer Rauch. Kaum bemerkt man ihn, da ſchlagen ſchon helle Flammen durch den Dachſtock. Wieder gehen neue Leitern in die Höhe. Die Motorſpritzen der umliegenden Städte Zuffenhauſen, Feuerbach, Ludwigsburg, die Vorortfeuerwachen ſind angerückt und verſuchen durch geſchloſſenen Angriff und rieſige Waſſermengen den Dachſtock zu Es gelengt nicht! In dem jahrhundertealten ausgetrockneten mächtigen Gebälk des hochgiebeligen Stockes findet das Feuer reiche Nahrung, wie in den Stößen der dort auf⸗ geſtapelten Akten. Ein Regen von Funken und ver⸗ kohlten Papieren flattert über die Stadt. Dazu ſetzt plötzlich auch noch ein ſcharfer Nordweſt⸗ ſt ur m ein und weht die Flammen faſt über den ganzen öſtlichen Dachſtock. Nach einer halben Stunde ſtürzt krachend der hochgiebelige Vachſtock zuſammen, ſchwere Quaderſteine mit ſich reißend. Wie ein Wunder iſt es, daß niemand verletzt wird. Doch die Rauch vergifteten mehren ſich. Weitere 12 Mann ſind ſchon abbefördert. Jetzt hat das Feuer des brennenden Dachſtockes auch die Haube des mäch⸗ tigen öſtlichen Turmes ergriffen, und im Nu ſteht auch dieſes rieſige Balkengewirr in hellen lodernden Flammen, bricht krachend die mächtige Tur mſpitze nach unlen, durchſchlägt die Böden und reißt ſo das Feuer mit ſich in die unteren Stockwerke. Auch der zuſammengebrochene Dachſtock des Mittel⸗ flügels durchſchlägt die Decken und nun bildet der ganze Oſtflügel vom erſten Stock an ein einziges wogendes Flammenmeer. e Der Oſtflügel iſt nicht mehr zu retten! Alle Kraft muß zuſammengefaßt werden, um den gewaltigen Weſtturm und den Weſtflügel mit den wundervollen Renaiſſancegalerien und der Schloß⸗ kirche, ſowie die übrigen Flügel zu retten. Mehrere Hundertſchaften der Schupo ſind eingeſetzt und be⸗ ginnen mit der völligen Räumung des Schloſſes und der Einrichtung der übrigen Privatwohnungen. Die drei Familien, die im Oſtflügel wohnten, haben jedoch ſchon alles verloren, Alles drängt ſich nun auf dem engen Hpf zuſammen, in dem ein, Gewirr von Schlauchleitungen liegt. Die große Motorſpritze rat⸗ tert, der Rettungswagen mit dem Sauerſtoffgerät iſt fortwähernd in Tätigkeit, um die Rauchvergifteten wieder ins Bewußtſein zurückzurufen. Fauchend ſchießen die Flammen in die Luft, werden von dem Wind hin⸗ und hergepeitſcht. Die Signalpfeifen der Feuerwehr ſchrillen. Nur in einer Ecke des Schloßhofes ein friedlich⸗eigenartiges Bild. Dort ſtehen die zwanzig mittelalterlichen Turnierpferde, ragt friedlich inmitten des Gewirrs ein rieſiger ge⸗ ſchmückter Tannenbaum. Verbiſſen, traurig, ſtehen rings um den Brand⸗ herd zwanzig⸗ bis dreißigtauſend Menſchen und ſtar⸗ ren dieſe ſchauerliche Vernichtung an, ſtehen inmitten der Feuerwehr, der Staatspräſident, die Staats⸗ miniſter, der Oberbürgermeiſter. Und alle erfüllt die eine bange Frage, wird es möglich ſein, die übrigen Teile des Schloſſes zu retten? Da rückt neue Verſtärkung an. Zwei Motor- ſpritzen aus Eßlingen nehmen nun den Kampf von der Oſtſeite her auf, ſodaß der Brandherd jetzt von allen vier Seiten unter Waſſer geſetzt werden kann. Rieſige Lachen bilden ſich ringsum, die ſofort zu ſpiegel⸗ glatten Eisflächen gefroren ſind, und das Rettungs⸗ werk ungeheuer erſchweren. Und obwohl alle Motor⸗ ſpritzen, die in der Minute 2000 Liter Waſſer ſchleudern, ihre Waſſerorkane in die praſſelnde Glut jagen, der Oſtturm iſt nicht zu retten. Das ſchwere Gebälk der Decken flammt, bricht zuſammen und ſtürzt nach unten. Wird der koſtbare Silber⸗ ſch atz zu retten ſein, der dort in dem Gewölbe unter dem Flammenmeer ruht? Mit Carbildlampen wagen ſich freiwillige Schupos und Feuermehrleute hinein und bergen ihn. Stunden vergehen. Unvermindert wütet das Feuer weiter, doch es ſcheint, als könnten die übrigen Teile des herrlichen Baues gerettet werden. Der mächtige Weſtturm mit ſeinen zwei Meter dicken Mauern iſt in eine glitzernde Eisfläche ver⸗ wandelt. In ſeinem Innern jedoch rieſelt das Waſſer durch die Decken wie in einem Brauſebad. Was im Oſtteil das Feuer vernichtete an uner⸗ ſetzlichem Kunſtgut ſchafft hier das Waſſer. Die wundervollen Stuckdecken bröckeln, löſen ſich auf, und verblaſſen. Doch, die Gemälde verſchwimmen es iſt gelungen, das Feuer zu bändigen. Herr iſt man zwar noch nicht geworden, denn im Innern der mächtigen Sandſteinmauern lodern die gewaltigen Balkenreſte Aber tinden fort, obwohl ſich nun die Waſſermaſſen aller Löſchzüge in das Innere ergießen. Und als der Abend ſich hernieder⸗ ſenkt, die Scheinwerfer der Löſchzüge aufflammen, da bietet die Oſtfront des Alten Schloſſes genau das gleiche Bild wie die berühmten Ruinen des Heidel⸗ berger Schloſſes. Gegen 8 Uhr können die erſten Züge wieder abrücken. Branddirektor Müller iſt der Meinung, daß man die Lage beherrſcht. Der Stand von heute morgen Der Hauptteil des alten Schloſſes gerettet E. Stuttgart, 22. Dez. Erſt heute morgen konnte man ſagen, daß die Ge⸗ fahr, die dem ganzen alten Schloſſe drohte, nunmehr beſeitigt iſt. Der nach dem Schloßplatz zugekehrte Teil iſt bis zu dem Torbogen völlig ausgebrannt, ebenſo die geſamte Front nach dem Karlsplatz zu bis zu dem ſüdlichen Turm. Hier ragen nur noch die 88 0 und völlig vereiſten Mauerruinen in den blaſſen Morgenhimmel. Gegen 10 Uhr nachts ſchien es ſo, als wollte das Feuer den Bemühungen der vereinigten Wehren aus ganz Stuttgart und Um⸗ gebung trotzen, denn in den Zwiſchenböden des ſüd⸗ lichen Teils brannte das Feuer weiter und drang, den ſüdlichen Turm umgehend, bis nach der Front nach 5 Markthalle vor und ergriff dabei die Ober⸗ ſtockwerke. 24 Schlauchleitungen ſchütteten ihre Waſſermaſſen in die Zwiſchenböden und Zimmer hinein und gegen 1 Uhr nachts konnte man ſagen, daß es gelungen war, die weitere Ausdehnung des Bran⸗ des zu verhindern. Die Opfer der Jeuerwehr Leider hat die Bekämpfung des Brandes durch den Froſt und die herabſtürzenden Balken und das Mauerwerk ziemliche Opfer unter der Löſchmann⸗ ſchaft gefordert. Die Zahl der ſchwerverletzten Feuer⸗ wehrleute iſt auf 22 geſtiegen. Davon befinden ſich 17 im Krankenhaus, während der Reſt nach einer erſten Behandlung nach Hauſe enilaſſen werden konnte. Außerdem wurden 35 leichter Verletzte be⸗ handelt, die jedoch nachher wieder mithelfen konnten. Ueber die Urſache des Brandes iſt man ſich auch bis jetzt noch nicht klar, doch ſteht es einwandfsvei feſt, daß das Feuer nicht erſt ſeit geſtern morgen ausgebrochen iſt, ſondern bereits ſeit Tagen innerhalb der Böden oder Decken geroütet haben muß. Ts iſt, wie wir ſchon meldeten, ja be⸗ reits ſeit Ende voriger Woche im ganzen Schloß ein eigentümlicher VBrandgeruch bemerkbar geweſen. In der Bevölkerung macht ſich über die Leitung der Feuerwehr großer Unwillen bemerkbar, denn es iſt, auch ohne der Unterſuchung vorzugreifen, für den Beobachter, der ſeit geſtern morgen an der Brandſtätte geweilt hat, unerfindlich, wieſo die Leitung der Feuerwehr zunächſt nur einen Löſchzug einſetzte, wo ſie doch wiſſen mußte, daß in dieſem ausgedörrten, Jahrhunderte alten Mauerwerk mit den rieſigen Balkenmaſſen große Ge⸗ fahr beſtehen mußte. Erſt auf das dringende Ver⸗ langen des Staatsrentamtes und als vas Feuer ſchon in hellen Flammen zum Dach hinausſchlug, ließ ſich die Leitung herbei, weitere Löſchzüge zu alarmie⸗ ren, und auch dann waren die Wehren zun ichſt wohl nicht richtig eingeſetzt, denn in der ganzen Front nach dem Karlsplatz zu war bis in die Nachmittagsſtunden nicht eine einzige Schlauchleitung eingeſetzt worden, obwohl hier das Feuer in hellen Flammen aus den Fenſtern aller Stockwerke herausſchlug. Die auswärtigen Feuerwehren von Eßlingen und Deger⸗ loch, die am ſpäten Nachmittag eintrafen, nahmen von hier die Bekämpfung des Feuers in Angriff. Es ſcheint wohl ſo, daß, wenn rechtzeitig und wie es anderwärts möglich iſt, die geſamte Feuerwehr mußte geräumt werden. alle Kraft bei der Bekämpfung eines ſolchen Bran⸗ des einſetzte, es möglich geweſen wäre, das Feuer auf einen verhältnismäßig geringen Raum zu be⸗ ſchränken. Jetzt ſind leider unerſetzliche Werte ver⸗ nichtet worden. Man ſchätzt bis jetzt den Schaden auf etwa 5 bis 6 Millionen Mark. Hinzu wird kommen, daß die Vereiſung in dem morſchen Sandſtein eine unheimliche Spreng⸗ wirkung auslöſen wird, ſodaß man annehmen muß, daß große Teile der Ruinen völlig abzutragen ſind, ehe man an einen Wiederaufbau denken kann. Ein Wiederaufbau iſt aber jetzt ſchon be⸗ ſchloſſen, trotz der rieſigen Koſten, die er ver⸗ urſachen wird. Außer den eingebauten Kunſtwerken, wie Decken⸗ gemälden, Stuckornamenten uſw., ſind auch ſonſtige wertvolle Sachen, wie etwa die Sammlungen des Landesamtes für Heimatpflege, für die Ausſtellung„Das ſchwäbiſche Land“ mitverbrannt, Weiterhin ſind mehrere Wohnungen völlig aus⸗ gebrannt. Eine weitere Reihe von Wohnungen Frau Anna Blos daran, oberſten Stockwerken des Schloßteils lag. Sie hatte das alte Schloß geſtern vormittag um 11 Uhr verlaſſen, auf die Zuſicherung der Feuerwehr hin, daß nichts weiter geſchehen wird und daß ſie unbeſorgt die Wohnung verlaſſen könne Sie war zu einem Einkauf gegangen und als ſie nach eineinhalb Stunden zurückkam, konnte ſie nicht mehr in die Wohnung hinein. Dort war nur ihre alte Köchin, die dann von den Feuerwehrleuten unter Einſetzung von Lebensgefahr gerettet werden konnte, Die geſamte Wohnung mit dem ſchriftlichen Nachlaß des verſtorbenen Staatspräſideuten und dem vielen Briefwechſel und ſonſtigen unerſetzlichen Dokumenten über den Ausbruch der württember⸗ giſchen Revolution ſindmitverbrannt. Ebenſo ſind verbrannt die Gaſträume der württembergiſchen Staatsregierung für ihre prominenten Gäſte. —ñF T... Die Ausnahme Heiteres Geſchichtchen von W. A. R. Leppin Sie ſaßen im„Gaſthof zur Pappel“, tranken Bier Und politiſterten. An den Steuern und den Beamten biſſen ſie ſich feſt. Die Steuern waren alle ungerecht, und die Beamten taugten alle nichts. Alle ohne Aus⸗ nahme. Da erhob der alte Pappelwirt ſelbſt, der die Siebzig ſchon überſchritten hatte, Einſpruch.„Eine Ausnahme müßt ihr gelten laſſen.“ „Keine.“ „Eine doch! Ich habe ſie ſelbſt erlebt. Paßt auf! Als ich noch ein junger Kerl war, hatte ich hier die Poſtagentur. Viel Geld gab's dafür nicht; denn die Poſt war von jeher von allen Behörden wohl die knauſerigſte. Sie iſt mir immer wie ein Vater vor⸗ gekommen, der verdienen mußte, was die vornehmen Kinder— die anderen Behörden— etuas leichtſinnig ausgaben. Ich ſelbſt war etwas großzügiger, dazumal auch hitzköpfig. Und wenn mir die Poſt mit irgend einer Sache kam, dann wurde ich wild. Eines Tages brachte Kablitz, der fahrende Land⸗ briefträger, wieder eine Beſtimmung, die ſie in Bax⸗ burg ſich ausgeknobelt hatten und die mich ärgerte. Da packte mich die Wut:„Hier,“ ſag' ich,„hier, Kablitz, pack ein!“ Dann legte ich ihm eine kleine Paketwaage, Bücher, Briefmarken, kurzum den gan⸗ dien Krampf in ſeinen Wagen. Ab fuhr er. Der Oberſekretär in Baxburg machte große Augen, als Kablitz ankam: Herr Oberſekretär, ich bring' gleich alles mit.“ „Was heißt das?“ herrſchte er den Briefträger an. „Na, Kähne will nicht mehr und hat mir As mitgegeben.“ Um neun Uhr abends trat der Poſtinſpektor Ka⸗ merling von der Oberpoſtdirektion— ich kannte ihn chon— ins Gaſtzimmer:„Guten Atond! Geben Sie r mal'in Glas Bier! Und die Poſtagentur be⸗ halten Sie.“ „Dle Poſtagentur behalt' ich nich.“ Er krank ſein Bier aus. Nicht gerade ſchnell, aber ſicher auch nicht langſam.„Geben Sie mir noch eins, d die Poſtagentur behalten Sie.“ „Die Poſtagentur behalt' ich nich.“ Kein Wort weiter, nur in kurzen Zwiſchenräumen Kußſchluck. „Die Pyſtagentur behalt' ich nich.“ So ging es, Glas um Glas, Stunde um Stunde. Morgens um drei war wieder ein Glas fällig.„Ge⸗ ben Sie mir noch eins, und die Poſtagentur be⸗ halten Sie.“ „Ja, Herr Poſtinſpektor,“ behalte ſie.“ Es gab keine lagen Reden, keine Ver⸗ handlungen und Protokolle. Am andern Morgen brachte Kablitz das ganze Gelumpe wieder mit. Seht, der Kamerling war doch eine Ausnahme!“ rief ich da endlich,„ich 2 Ausſtellung in der Galerie Buck. Von Hans Thoma findet ſich ein kleines Waldbild aus der romantiſchen Zeit des Meiſters. Die Leinwand täuſcht einen Holzgrund vor, der für den Himmel aus⸗ geſpart iſt. Ein Waſſerfall mit Brückchen iſt mit viel Feinheit gemalt; nur die Staffage zeigt typiſch Thomaſche Natürlichkeit und Friſche. Karls⸗ ruher Schule iſt in allen Generationen vertreten. Voran ein Trübnerſches Interieur, das beſon⸗ ders gut den Geiſt der Epoche ſpiegelt, den des vor⸗ nehmen, geſthetiſch eingeſtellten Bürgertums. Dabei mit aller dieſem Maler eigentümlichen großartigen Einfachheit, hierin von keinem ſeiner Schüler erreicht. Dies gilt von dem Parkweg Goebels wie von dem Doppelporträt Hagemanns. Goebel malt mit idylliſch⸗liebliche Wirkung. Daneben der in weiten Kreiſen noch immer ſehr geſchätzte Schoenleber. Zwei Landſchaften von Steinhauſen gehören zum Beſten der Ausſtellung. Von zarteſtem, ver⸗ ſchwebendem Kolorit und einer Größe der Form⸗ gebung, die Thoma und Corot in einem Atem nennen läßt. Ein Stilleben von Schuch und eine feierliche Waldlandſchaft von Lugo ſind zu nennen. Lieber⸗ mann übertönt alle mit dem hellen Fanfarenklang einer Landſchaft, einem Garteneafs am Wannſee. Viel helles Gelb und Roſa, wogende Bläue von Waſ⸗ ſer und Himmel, dazwiſchen ſchwebend im goldenen Licht ein eilendes Segelboot; ſelten ſieht man Lieber⸗ mann ſo ſprühend und heiter.— Zum Schluß noch ein Wort über den jungen Pfälzer Maler Ditſcher. Man gewinnt den Eindruck eines außerordentlich ſen⸗ ſiblen Künſtlers, zwekfellos begabt, wenn auch ſtark ſchwankend in den Leiſtungen. Sein Schaffen iſt wie⸗ der idealiſtiſche Aus druckskunſt. Bemerkenswert erſcheint in dieſem Zuſammenhang das Barocke der oſtagentür behalten Sle. „Geben Sie mir noch„ und die breiten fegenden Pinſelſtrichen, erzielt aber mehr eine ſonders gelungen!) und die Schrägſtellung der Por⸗ träts, ihre der Poſitur nahekommenden Stellungen, dabei eine eindringliche Bemühung um den Darge⸗ ſtellten. Wie ſtark gerade Ditſchers Charakteriſie⸗ rnugsvermögen iſt, offenbart ſich im Aquarell der drei ſtrickenden Frauen. Faſt möchte man glauben, daß in dieſem Künſtler eine auch ſchon anderswo be⸗ obachtete Wandlung deutlich wird: hinter einem äußeren Realismus verbirgt ſich das Streben nach neuer Bedeutungskunſt. id. Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: Richard Bil⸗ lingers Drama„Rauhnacht“, das ſoeben mit ſtarkem Erfolg zur Erſtaufführung kam, wird ain Montag, dem 28. Dezember, zum erſtenmal wie⸗ derholt. Auf Grund einer Vereinbarung mit dem Verlag darf das Stück vor den Feiertagen nicht mehr gegeben werden.— Die Aufführung von Ri⸗ chard Wagners„Meiſterſingern von Nürn⸗ berg“ am 1. Weihnachtsfeiertag ſteht unter muſika⸗ liſcher Leitung von Joſeph Roſenſtock und unter Regie von Dr. Richard Hein, desgleichen die am 2. Feiertag ſtattfindende Aufführung von Mozarts „Hochzeit des Figaro“. Margarete Teſche⸗ macher, die an dieſem Tag als Gaſt der Gräfin ſingt, iſt bei ihren diesjährigen Gaſtſpielen in Lon⸗ don außerordentlich gefeiert worden. Elſe Schul z Jenne das Bärbchen. Beide Vorſtellungen ſind außer Miete. Das Weihnachtsmärchen„Das dumme Englein“ wird in dieſer Woche am Mittwoch abend in Miete gegeben, am Donnerstag (Heiligabend) findet eine Nachmittagsvorſtellung zu zntäßigten Preiſen ſtatt. Der Intendant des Kaſſeler Stadtthegters, Berg⸗Ehlert, iſt, wie der„Lokal⸗Anzeiger“ berichtet, in Berlin eingetroffen, um mit dem Kul⸗ tus⸗ und Finanzminiſterium Verhandlungen wegen theaters an eine Kaſſeler Gruppe von Finunz⸗ ren. Berg⸗Ehlert beabſichtigt, auf eigene Rechnung den Betrieb des Kaſſeler Stadttheaters mit der Oper fortzuführen. Seine Beſprechungen mit dem Generalintendanten Tietſen und dem preußiſchen Kultusminiſter ſollen nach dem„Lokal⸗Anzeiger“ Saen e 5 eee haben. ſingt zum erſtenmal hier den Cherubin, Gertrud einer Verpachtung des Kaſſeler Stadt⸗ leuten unter ſeiner eigenen Leitung zu füh⸗ Zunahme deutſcher Opern⸗Gaſtſpiele in Frauk⸗ reich. In einer Reihe franzöſiſcher Städte ſind für die nächſten Wochen deutſche Operngaſtſpiele vorge⸗ ſehen. Der Erfolg der Pariſer„Triſtan“⸗Auffüh⸗ rung mit dem Bayreuther Enſemble haben zu einer neuerlichen Einladung geführt. Dieſelbe Aufführung in deutſcher Sprache wird in Paris nachmals Auch in Nizza, Lyon und Straßburg ſind unter Lei⸗ tung von dem Dirigenten Dr. Pauly und Franz v. Hoeslin für die nächſte Zeit Opern⸗Gaſtſpiele deutſcher Künſtler geplant. Ein deutſches Enſemble, dem Soliſten der Berliner, Münchner, Dresdner und Wiener Staatsopern ange⸗ hören, wird ferner in Bordeaux, Monte Carlo und Lille eine Gaſtſpiel⸗ Tournee unternehmen. Schwankungen am internationalen Kunſt⸗ markt. Obgleich die Ergebniſſe der bisherigen deut⸗ ſchen Kunſthandels⸗Saiſon keineswegs ſo ungüuſtig zu nennen ſind, wie die allgemeine Meinung vor ihrem Beginn annehmen mußte, macht ſich doch im ganzen geſehen eine ſtarke Un⸗ ſicherheit bemerkbar. es mußte jedoch eine Verſchiebung von rein fiktiven Kunſtwerten zugunſten des Materialwertes ver⸗ zeichnet werden. Eine Sonderſtellung nehmen Sachverſtändigen folgend, der Verſuch zur Abſchaf⸗ gewicht des internationalen Kunſtmarktes gegenwärtig nach Frankreich verlegt, wohin auch legt haben. Nachdem durch die neuen Valuta⸗Ver⸗ in letzten Jahren vielfach gepflogene wee tätigkeit abgeſchnitten worden iſt, haben ſich die Berliner Kunſthandelskreiſe zu ſtarken Einſchrän kungen entſchloſſen.— Am ſchwierigſten ha ſich die Lage des Kunſthandels zurzeit in Eug⸗ kand geſtaltet, wo ſich eine außerordentliche Inter eſſeloſigkeit am Kunſtmarkt bemerkbar macht. Fütr die in letzter Zeit veranſtalteten Auktionen waren, die Angebote häufig ſo gering, daß die Kunſtwei aus 85 Verſteigerung e e Am ſchlimmſten iſt die Ga, tin des erſten württembergiſchen Staatspräſidenten deren Wohnung in den völlig ausgebrannten im Dezember und Februar ſtattfinden peſſimiſtiſhe Die ſtattgehabten Auktionen waren durchweg nicht ohne Intereſſe geblieben, wie auch die mittleren Preiſe durchaus gehalten wurden, dabei allein die Buch⸗Auktionen ein. Ver⸗ ſchiedentlich iſt auch bereits, den Anregungen von fung von Limits gemacht worden.— Das Schwer⸗ iſt eine Reihe deutſcher Kunſthändler ihren Sitz ver ordnungen für den deutſchen Kunſtmarkt noch dis Schn. geſter Zuſt reini gebre zeuge Stra erklä unan D vom ihr Inne Fuhr maſſe in da gelag zulag nit noch Schn wurd Scha Lind hatte mußt war D wärn nun weiſe zune f Formgebung(das e der Jeſuitenkirche iſt be⸗ 1 1500, getragen von Luther, Dienstag, 22. Dezember 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 598 Milderung des Froſtes a Der ſtrenge Froſt, der am geſtrigen Morgen— in der Innenſtadt wurden 10 Grad Kälte feſtgeſtellt ſeinen tiefſten Stand erreicht hatte, war nur eine vorübergehende Erſcheinung. Die höchſte Tages⸗ temperatur betrug minus 3 Grad. Da gegen Abend das Thermometer auf 4 Grad Kälte wieder zurück⸗ gegangen war, rechnete man bereits wieder mit einer weiteren Verſchärfung des Froſtes. Die in den Abendſtunden ſehr raſch aufkommende Bewölkung verhinderte aber eine Ausſtrahlung, ſo daß die Queckſilberſäule hinauf ging. Heute früh waren es nur noch 0,5 Grad unter Null. Einer raſchen Stra⸗ ßenſäuberung dürfte das milde Wetter ſehr gelegen kommen. Weniger begeiſtert werden die Eisläufer und die Rodler über das raſche Ende ihres Winter⸗ vergnügens ſein. i Wo kommt der Schnee hin? Vielen unſerer Mitbürger geht die Beſeitigung des Schnees viel zu langſam. Gerne hätten ſie bereits geſtern ſaubere Straßen geſehen. So herrſchten aber Zuſtände, die man keinesfalls als ideal bezeichnen konnte, die allenthalben zur Verärgerung der Fahr⸗ zeuglenker geführt haben. Daß die Schneebeſeitigung nicht mit der wünſchenswerten Schnelligkeit durch⸗ geführt werden konnte, lag in der Hauptſache daran, daß der ſtrenge Froſt ein intenſives Arbeiten un⸗ möglich machte. Wenn in früheren Jahren nach einem Schneefall Temperaturen um 0 Grad herrſch⸗ ten, ſo konnte man die Straßenkehrmaſchinen und die Waſchmaſchinen einſetzen. Die Kälte machte dieſes Mal dieſe Maßnahmen unmöglich. Die Straßen mußten abgekratzt werden, wodurch allein ſchon eine Verzögerung eintrat. Durch die verſpätete Gehweg⸗ einigung wurden neue Schneemengen auf die Straße gebracht, die dann zum Teil an den Rädern der Fahr⸗ zeuge haften blieben und auf die ſchon geſäuberten Straßen verſchleppt wurden. Dadurch iſt es auch zu erklären, daß in der Breiteſtraße ſtellenweiſe ein recht unangenehmer Matſch den Verkehr beeinträchtigte. Die Stadtverwaltung, die das Arbeitsperſonal vom Sonntag um weitere 100 Mann verſtärkte, tat ihr möglichſtes, um wenigſtens die Straßen der Innenſtadt ſauber zu bekommen. Die von dort mit Fuhrwerken und Autos abtransportierten Schnee⸗ maſſen wurden zum Neckar gefahren und zum Teil in das Waſſer geſchippt oder auf der Neckarwieſe ab⸗ gelagert. Sämtlichen Schnee auf der Neckarwieſe ab⸗ zulagern konnte nicht verantwortet werden, da man mit weiteren Schneefällen rechnen muß und dann noch mehr Platz benötigt wird. Das Einſchippen des Schnees in den Neckar iſt zeitraubender. Vereinzelt wurde, ſoweit das möglich war, der Schnee auch in Schächte geſchüttet, ſo daß die Fuhrwerke, die den Lindenhof, die Schwetzingerſtadt uſw zu bearbeiten hatten, nicht den weiten Weg zum Neckar zurücklegen mußten. Die Schneeverbrennungsmaſchine war ebenfalls wieder in Tätigkeit. Die in der vergangenen Nacht eingetretene Er⸗ wärmung dürfte es ermöglichen, daß die Schneemaſſen nun raſcher beſeitigt werden können. Erfreulicher⸗ weiſe wird dann auch wieder die Verkehrsſicherheit zunehmen. * * Beſtattung. Geſtern nachmittag wurde von der Trauerkapelle des Friedhofs aus der im Alter von 48 Jahren verſtorbene Hauptlehrer Thedor Wurth zu Grabe getragen. Der Verſtorbene war jahrelang in der Knabenabteilung der Uhlandſchule tätig und hat ſich dort, wie Rektor Weißert in ſeiner Ge⸗ dächtnisrede hervorhob, die Verehrung der Eltern und Schüler erworben. 25 Jahre lang hat Theodor Wurth im Schuldienſt gewiſſenhaft gewirkt, davon 18 Jahre an der UÜhlandſchule. Im Namen des Kath. Lehrervereins, der ein eifriges Mitglied ver⸗ loren hat, legte Hauptlehrer Wittler einen Kranz nieder. Kaplan Knöbel von der Herz Jeſu⸗ Pfarrei ſpendete den Segen. Organiſt Lenz um⸗ krahmte die ſchlichte Trauerfeier mit Chorälen von J. S. Bach. Nol verordnung und Haus beſitz Der Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Verein hatte geſtern ſeine Mitglieder zu einer Verſammlung in den Friedrichspark eingeladen, um über die Un⸗ klarheiten Aufſchluß zu geben, die durch die neue Not⸗ verordnung für den Hausbeſitzer entſtanden ſind. Der Vorſitzende A. von Au, der die Verſammlung leitete, ſtellte eingangs feſt, daß es dem Verein nicht möglich ſei, zu allen Vorgängen öffentlich Stellung zu nehmen, daß er ſich aber doch mit allen auftauchen⸗ den Fragen befaſſen und in der Stille arbeiten würde. Der Referent des Abends, Rechtsanwalt Dr. Schaaf, hielt ſich bei ſeinen Ausführungen an das Geſetz, das zunächſt auf dem Gebiete der Wohnungswirtſchaft mit dem Gebäudeſonderſteuerabbau dem Beſtreben des Verbandes Rechnung getragen habe. Zu dem ſtaffel⸗ weiſen Abbau kommt die Möglichkeit eines Ablö⸗ ſungsrechtes durch Zahlung eines einmaligen Be⸗ trages, der bis zum März 1932 auf das dreifache und darüber hinaus auf das 37fache feſtgeſetzt worden iſt. Was in der Zwiſchenzeit bezahlt wird, wird nicht an⸗ gerechnet. Da dieſe Friſt zu kur z iſt, hat der Haus⸗ beſitzer⸗Lverband den Antrag geſtellt, dieſe bis 1933 zu verlängern und die in der Zwiſchenzeit bezahlten Beträge anzurechnen. Eine teilweiſe Ablöſung iſt in dem Geſetz ſelbſt nicht feſtgelegt, kann aber durch die Länderregierungen erlaſſen werden. Wenn zur Ablöſung der Gebäudeſonderſteuer Gelder bei einer öffentlichen Geldanſtalt aufgenommen werden, ſo ſteht dieſe Hypothek an erſter Stelle ohne Rückſicht auf die ſchon vorhandenen Eintragungen. Die durch die Ablöſung aufgebrachten Gelder ſollen für den Bau von Kleinſtwohnungen, Erholtung des Altmieteraums und zur Teilung von Groß⸗ wohnungen Verwendung finden. Die Mietſenkung um 10 v. H. von der Frie⸗ densmiete iſt eine ſchwere Belaſtung für den Hausbeſitz, wie auch die weiteren diesbezüglichen Beſtimmun⸗ gen nicht zu unterſchätzende Verſchlechterungen ge⸗ bracht haben. Zu beachten iſt die außerordentliche Kündigungsfriſt von Mietverträgen, die freiwillige Vereinbarung über eine Senkung von 20 v.., durch die das Kündigungsrecht hinfällig wird, die An⸗ rechnung der Ermäßigungen, ſofern ſie im Jahre 1931 erfolgt ſind. Eine Kündigung durch den Mieter iſt ausgeſchloſſen, wenn auf Wunſch des Mieters größere bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Der Abbau der Wohnungszwangswirt⸗ ſchaft hat für den Mannheimer Hausbeſitz keine be⸗ ſonders große Vorteile gebracht, da Mannheim in die 1400⸗Mark⸗Sonderklaſſe gehört. Die Aufhebung der Zwangswirtſchaft für gewerbliche Räume gilt nur, wenn ſie allein und nicht mit der Wohnung zuſammen vermietet wurden. Die Aenderung der Gerichtsordnung bei den Mietgerichten iſt weniger bedeutungsvoll. Der Wegfall der Beiſitzer bringt keine Verſchlechterung, da die Vertreter des Haus⸗ beſitzes doch in vielen Fällen verſagt haben. Ueber die Preis⸗ und Zinsſenkung iſt zu sagen, daß eine Senkung um ein Viertel eintritt, wenn der Zins unter 12 v. H. beträgt. Bei über 12 v. H. wird das Mehr um die Hälfte geſenkt. Ein Kündigungsrecht des Gläubigers, der bis Ende 1933 kündigen kann, iſt vorgeſehen. Unter beſonderen Umſtänden kann die Friſt verlängert werden, aber nicht über 1935 hinaus. Wegen der Fälligkeit von Anleihen bleibt es bei den bisherigen Beſtimmungen. Der während der Inflationszeit aufgehobene 8 247 des BGB. wird wieder eingeſetzt. Die einſchneidenden Maß⸗ nahmen auf dem Gebiete der Zwangsvollſtreckung, die neue Einheitsbewertung, die zu einem früheren Termin vorgeſehenen Vorauszahlungen der Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchaftsſteuern und die Real⸗ ſteueränderungen der Gemeinden ſind weitere be⸗ achtenswerte Punkte der Notverordnung. In der anſchließenden Kritik ſtellte Dr. Schaaf feſt, daß der Abbau der Zwangswirtſchaft und die Aufhebung der Gebäudeſonderſteuer ſehr zu begrü⸗ ßen iſt. Andererſeits iſt zu ſagen, daß die Eingriffe, die in das Privatvermögen gemacht wurden, nicht in Einklang mit der Reichsverfaſſung zu bringen ſind. Die Herabſetzung des Mietzinſes verringert die Rentabilität der Häuſer und führt zum Verfall des Althausbeſitzes. Andere Gegenſtände des täglichen Bedarfes ſind ſchon in weitem Umfang geſenkt worden, ſodaß eine Mit⸗ ſenkung nicht notwendig geweſen wäre. Die Haus⸗ beſitzer wehren ſich mit aller Entſchiedenheit gegen die Kündigungsgeſetze, die den Höhepunkt des Unrechts bilden und den Hausbeſitzer der Willkür der Mieter ausliefern. Zur Frage der Ablöſung der Gebäude⸗ ſonderſteuer iſt zu ſagen, daß in der Ablöſung ein großes Riſikomoment liegt, da die Verhältniſſe nicht ſtabil ſind. Von der Möglichkeit einer Fragenbeantwortung machten die den Friedrichspark⸗Saal bis auf den letzten Platz füllenden Mitglieder regen Gebrauch. Im Laufe der Beantwortung der Fragen, die ſich ſtändig wiederholten, ſtellte Herr von Au feſt, daß die Mietſenkung vor allen Dingen ſehr unangenehm ſei, weil die Höhe der Senkung micht durch den Abbau der Gebäudeſonderſteuer und der Zinſenſenkung aus⸗ geglichen wird. Rechtsanwalt Dr. Weingart führte aus, daß auf Grund der Notperordnung die Aus⸗ landshypotheken in ihrer Verzinſung ebenfalls zu⸗ rückgehen müſſen. In ſeinem ſehr temperamentvollen Schlußwort brachte Herr von Au zum Ausdruck, daß wir das Recht haben, an eine Geſundung auf allen Gebieten zu glauben. 5 Vernichtung von beſchlagnahmten Nahrungs und Genußmitteln Da die Veröffentlichung über die„Vernichtung von beſchlagnahmten Nahrungs⸗ und Genußmitteln“ zu der unrichtigen Annahme führen könnte, daß auch einfuhr verbotene Lebensmittel nicht vernichtet werden ſollen, wird von der Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium in Anbetracht der erfahrungsgemäß wäh⸗ rend des Weihnachtsverkehrs häufig eintreffenden Wurſt⸗ und Fleiſchſendungen aus dem Auslande da⸗ rauf aufmerkſam gemacht, daß auf Grund des 8 12 des Geſetzes betr. die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau vom 3. Juni 1900 die Einfuhr von Fleiſch in luft⸗ dicht verſchloſſenen Büchſen oder ähnlichen Gefäßen und von Wurſt und ſonſtigen Gemengen aus zer⸗ kleinertem Fleiſch grundſätzlich verboten iſt. Dieſe Geſetzesanordnung iſt eine notwendige ſanitätspoli⸗ zeiliche Maßnahme zur Verhütung von Erkrankun⸗ gen, die durch Erfahrung ſich als notwendig erwieſen hat. Sendungen der erwähnten Art müſſen daher entweder auf Koſten des Empfängers wieder aus⸗ geführt oder vorbehaltlos der Zollſtelle zur Vernich⸗ tung zur Verfügung geſtellt werden. Ausnahmen von dem Einfuhrverbot ſind nach dem Geſetz nicht zuläſſig und können auch in der heutigen Notzeit nicht zu⸗ geſtanden werden. ö* * Stellvertretender Schlichter für Südweſtdeutſch⸗ land. Der Reichsarbeitsminiſter hat den Vorſitzen⸗ den des Schlichtungsausſchuſſes Stuttgart, Land⸗ gerichtsrat Köpf, für die Dauer der Erkrankung des Obergewerberats Hanewinkel zum ſtellvertre⸗ tenden Schlichter für den Bezirk Südweſtdeutſch⸗ land beſtellt. * Schulrat Jauch nach Karlsruhe verſetzt. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurde als Nachfolger des verſtorbenen Stadtſchulrats Baſchang Schulrat Friedrich Jauch vom Stadtſchulamt Mannheim in gleicher Eigenſchaft an das Stadtſchulamt Karls⸗ ruhe verſetzt. 5 Weihnachtsſpende des Mannheimer Muterſchutzes Ueber 500 Pakete wurden ausgegeben Auch in dieſem Jahr konnte der Mannhe i met Mutterſchutz e. V. wieder einer ſtattlichen Zahl armer Familien und Kinder eine kleine Weihnachts⸗ freude bereiten. Es ſtanden zwar weniger Geld⸗ mittel als ſonſt zur Verfügung, weil das Hilfswerk vorgegriffen hat, aber durch Freunde des Mutter⸗ ſchutzes und mit Hilfe von Stiftungen der Geſchäfts⸗ welt iſt wieder eine anſehnliche Spende zuſammen⸗ gekommen. Im ganzen konnten 502 Pakete aus⸗ gegeben werden, gegenüber 465 im Vorfahr. Es wurden 178 Familien mit 1207 Kindern beſchert. Die Pakete enthielten hauptſächlich Kleider, Schuhe und Wäſche. 96 Familien mit zuſammen 342 Kindern er⸗ hielten Lebensmittelpakete. Kleidungsſtücke und Spielſachen bekamen 113 ledige Mütter mit zuſammen 145 Kindern. Darunter waren ſechs Ammen mit ihren Kindern vom Säuglingskrankenhaus und ſechs Mütter mit ihren Kindern vom Mütterheim. zweckmäßigen Gaben bedacht. Die Pakete ſind nach den Angaben der Fürſorgerinnen zuſammengeſtellt und werden von dieſen in den Tagen vor dem Feſt verteilt. Geſtern mittag konnten die Spenden wie alljähr⸗ lich in einigen Räumen des Amtsgebäudes R 5 be⸗ ſichtigt werden. U. a. bekundeten Bürgermeiſter Böttger, Polizeidirektor Dr. Bader und Re⸗ gierungsrat Leiber ihr Intereſſe. Gleichzeitig fand eine Ausſtellung der Handarbeiten (Kinderſachen) ſtatt, die von den Inſaſſinnen des Sonderbaues angefertigt worden ſind. Die verdienſt⸗ volle Leiterin des Mutterſchutzes, Frau Blau⸗ ſtein, hat mit Unterſtützung der unermüdlich täti⸗ gen Schweſter Frl. Elſe Springer, durch die Or⸗ ganiſation dieſes Hilfswerks dazu beigetragen, daß vielen armen Müttern und Kindern wenigſtens das Notwendigſte gegeben werden kann, ſo daß ſie in den Tagen der Feſtesfreude nicht ganz verlaſſen ſind.. el. * ** Laßt nicht die Sammelkäſten unbeachtet! Jeder werfe bei Weihnachtseinkäufen ein paar Pfennige in die Sammelkäſten des Mannheimer Hilfs⸗ werks, die neben den Kaſſen der Geſchäfte ange⸗ Die Not Tauſender lindern zu helfen, bracht ſind. iſt zu Weihnachten Pflicht. * Luftpoſtſendungen nach den Balkanländern. Die Luftpoſt Straßburg—Iſtanbul(„Cidna“⸗Linie) wird künftig nur noch bis Budapeſt zur Beförderung von Luftpoſtſendungen nach den Balkanländern benutzt. Von dort ab findet die Weiterſendung auf gewöhn⸗ lichem Wege ſtatt. Für Luftpoſtpakete nach Bulgarien, Griechenland, Ungarn, nämlich bis 1 Kg. 2%, angefangene“ Kg. 50 Pfg. Ueber die Höhe der ge⸗ wöhnlichen Paketgebühren, die unverändert bleiben, geben die Poſtanſtalten Auskunft. Familienchronk * 70 Jahre alt wird am heutigen Dienstag der langjäh⸗ rige Roſengarten⸗Portier Herr Adam Kraſtel, Krapp⸗ mühlſtraße 13. liche Mann erfreut ſich ob ſeines beſcheidenen, Der körperlich und geiſtig noch ſehr beweg⸗ Beſuchern des Roſengartens großer Wertſchätzung. Feuerwehr“ an. Surgle auch duf der Straße! . natürlich trocken mit 1 4 N Geſchlagen ziehen wir nach Haus Unſere Enkel fechtens beſſer aus Von Karſthans Im Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. erſcheint jetzt unter dem Titel„Die Bauern marſchieren“ ein Buch von Karſthans, Die Ereigniſſe im Deutſchland um 1525, die der Autor in ſeinem Werk beſchreibt und auswertet, eben unabweisbare, wertvolle Parallelen zur egenwart. Mit Genehmigung des Verlages ver⸗ öffentlichen wir aus dem Vorwort zu dem Buch nachfolgenden Abſchnitt. Die Geſchichte kennt keine Sünde— der Libera⸗ Usmus hatte ſein Recht und ſein Jahrhundert, wie das Schickſal es befahl. Die jungen Deutſchen, die heute um ſeine Ablöſung und Vernichtung kämpfen, wiſſen, daß er ein gottesgewollter Rhythmus war, dem die Völker Europas im 19. Jahrhundert unter⸗ worfen. Ein Rhythmus vom„Ich“ getragen, nach ſeinem Ausſchwingen abgelöſt vom Gegenrhythmus, der das„Wir“ bringt. Die Ablöſung heißt: Revolu⸗ tion. ö 3 So trat Deutſchland um 1500 in ein liberales Ich⸗ Zeitalter, andere Formen, andere Namen, beſtimmt durch das deutſche Jungſein jener Tage, beſagen nichts.— Luther, die Fürſten und Fugger leiten auf allen Ebenen des Daſeins, in Kultur⸗Staat⸗Wirt⸗ ſchaft, eine ſchickſalsbefohlene, organiſche Ich⸗Epoche ein. Die Revolution von 1525 leigentlich 1480 bis 1590) hat alſo keine„Urſachen“, ſondern einen Sinn. Warum aber ſcheiterte ſie?— Durch Menſchen⸗ ſchwäche.—„Ich“ und„Wir“ dürfen nur einander ablöſen im Rahmen der nationalen Arteigenheit. Und zum rechten Glockenſchlag. Echte Nationen tragen das in ihrem Blut. Cromwell und Danton ſind Zeug⸗ nis, wie der Artbewußte eine ſchickſalsnotwendige Revolution in Einklang mit den Blutgeſetzen ſeines Volkes bringt. Z..: die gleichfalls liberale Revo⸗ lution von 1789 ſchuf den Begriff„La Nation“. Im Widerſpruch zu den letzten Prinzipien des Liberalis⸗ mus, aber in Uebereinſtimmung mit der franzöſi⸗ ſchen Eigenart.— Der Beginn der Revolution von Fugger und den Fürſten, ſäumte dies. Die Stunde war gut, der Inſtinkt ach. Luther hat ihn nur einmal beſeſſen: in Worms. Daher ſingt Deutſchland von dieſem Tag, nge es lebt. Aber alle drei Träger auf allen 2 7 0 drei Ebenen vergaßen die Arteigenheit, griffen nach Fremden. Der Fehler wurde erkannt. Die Größe des Bauernkrieges beſteht in ſeinem heroiſchen Verſuch, den notwendig liberalen, aber überfremdeten An⸗ bruch in das deutſche Bett zu lenken. Thomas Münzer, Ulrich von Hutten, Hippler und Geismaier ſtehen in einer Front. Aber ſie kamen zu ſpät. Und mehr noch: Sie haben das ganze Geſchehen nur halb erfaßt, entweder im Ziel, in den Mitteln oder in der Erkennung des Gegners. Daher haben alle Charaktere jener Tage einen Bruch. Keiner zeigt eine gerade Haltung. Einzeln unendlich liebenswert, im Rahmen der Front be⸗ trachtet tragiſch, zwieſpältig.— Im erſten Teil der Revolution wettert Luther gegen Fugger. Das iſt abſurd, denn ſie ſind Verbündete. Im zweiten Teil läuft Hutten lange Zeit dem Kaiſer nach, das iſt grotesk, denn ſie ſind die ärgſten Feinde. Luthers Bündnis mit den Fürſten geht vollkommen in Ord⸗ nung.— Zwei Männer haben das Ziel erfaßt: Hippler und Geismaier. Der eine verfehlt die Auswahl der Mittel, der andere ſtürzt über ihre Unzulänglichkeit. Tirol war für Geismaier zu klein und zu groß. N Es gibt einen Kathederwitz:„Luther ſtand noch mit einem Fuß im Mittelalter, mit dem anderen begrüßte er die aufſteigende Morgenröte der Neu⸗ zeit.“— Das gilt— ſelbſtverſtändlich— für alle Männer des erſten Revoluttonsabſchnittes. Das iſt das Schickſal der Gironde. Dies zu korrigieren, zu vollenden, kommen ſtets die Jakobiner. Aber was nicht mehr einzuholen, nicht mehr gutzumachen, das iſt die Aufgabe der Arteigenheit. Der Auftakt jener Tage iſt überſchattet von der grauenvollſten Sünde gegen das völkiſche Erbgut: dem Einbruch des rö⸗ miſchen Rechts. Zwei Jakobiner haben dies erkannt: Friedrich Weigandt in ſeinem Plan zur Reichs⸗ reform und Geismater in ſeiner Landesordnung for⸗ dern die Beſeitigung der römiſchen Juſtiz.— Es war zu ſpät. Wie im staatlichen ſo im religiöſen, Von Luther führte die rationale Konſequenz zu Calvin. Daß der Genfer aber in Deutſchland nicht Fuß faßte, bewesſt den Inſtinkt der Nation, die ſich wenigſtens hier gegen die Ueberfremdung wehrte. Luthers wahre deutſche Vollendung war Münzer, denn er führte zurück zur Myſtik. Auch er kam zu ſpät, über⸗ dies verworren. Man verblieb bei Luther, der aber W nur Halbes bot. Hinzu kam, daß er die Totalität des Lebens verkannte. Ergebnis: In Deutſchland herrſcht Zwielicht. Von 1530 bis 1930. Den Bauernkämpfern jener Revolution aber unſere Ehrfurcht. Sie warfen in letzter Minute ihre Seelen und Leiber in die Breſche. Unbewußt, unklar, aber in der Ahnung, daß die Nation verkommen müßte, wenn die Arteigenheit, alſo Blut und Scholle zerſtört. Auch ſie wollten ein Ich, aber ein deutſches. Dafür ſind einhunderttauſend Mann ins Grab geſunken. Eine Zahl, die im Verhältnis der Verluſt⸗ ziffer im Weltkrieg nahekommt. 5 Zu ihrer Stunde war ihr Kampf vergeblich, aber ihr Blut iſt auf uns überkommen. Als Mahnung. de Heute ſtehen wir an der anderen Wende vom „Ich“ zum„Wir“. Revolution. Aber nicht nur liberale, ſondern auch konſervative Revolu⸗ tionen können überfremdet werden. So iſt das Problem das gleiche: Wahrung der Arteigenheit. Weder Rom noch Moskau— ſondern Deutſchland! Abwerfen und zurückſtoßen jeder fremden Form, die ein„Wir“ nur vortäuſcht. Das deutſche„Wir“, die deutſche Gemeinſchaft kann nur eine deutſche Form haben. Der deutſche Bauer und die deutſche Land⸗ ſchaft ſind Symbol, Anſtoß und Ziel dieſer Form. Das Schickſal bietet dem Deutſchen nach vierhun⸗ dert Jahren noch einmal die Chance. Zum letzten Male. Um den Fortbeſtand des Bremer Stadttheaters. Von der Deputation für das Bremer Stadt⸗ theater und das Städtiſche Orcheſter iſt jetzt beim Senat die Fortführung des Stadttheaters über den 15. Auguſt 1932 hinaus unter Beibehal⸗ tung der ganzjährigen Spielzeit beantragt worden. Nach der Aufſtellung eines neuen Etats würde für das ganze Jahr ein Barzuſchuß von 426 000 Mark er⸗ forderlich ſein, was für die Zeit vom 1. Oktober 1931 bis zum 31. März 1932 eine Senkung um 174000 Mk. gegenüber früheren Zuſchüſſen bedeuten würde. Eine gänzliche Schließung des Theaters wird von der Deputation als nicht durchführbar angeſehen und würde zudem kaum eine geringere Belaſtung des Staates bedeuten. Bei den Schwierigkeiten der heu⸗ tigen Verhältniſſe iſt auch mit einer einträglichen Verpachtung nicht zu rechnen. Hinter Flugplatzzäunen Der junge, ſehr begabte Hamburger Flieger Glar⸗ don träniert Kunſtflug. Mit Schneid und Eleganz legt er ſeine Figuren hin. Loopings, Rollen, Rücken⸗ Fus Hinterm Zaun: Ein grüner Jüngling, der ſeiner Verwandtſchaft„fachmänniſche“ Erläuterungen gibt. Glardon landet, kommt zufällig an der Gruppe vorüber. Bewundernde Blicke. ruft dem Kunſtflieger zu: als der außer Hörweite iſt, ſetzt er hinzu: muß dem jungen Mann doch ein bißchen Mut machen!“ 5 * Paſſagterrundflug. ſtartklar gemacht. 5 Hinterm Zaun: Ein Bäuerlein mit ſeiner Frau. Die Maſchine ſauſt über das Rollfeld, hebt ſich vom Boden.. Sagt die Bauersfrau:„Nu wolle mer noch warte, bis der die Räder abwirft!“ ** 4 Ein Sportflugzeug älteren Muſters wird abge⸗ bremſt. Aus dem Auspuffrohr kommt Qualm. Hinterm Zaun eine Stimme:„Für was der wohl den Schornſtein nötig hat?“ 85 * Ein Flugſchüler macht ſich fertig zum Höhenflug. Die Vorbereitungen ſind dementſprechend gründlich. Endlich aber iſt es ſoweit. Er hat Haube und Brille über, den Fallſchirm auf dem Rücken. Nun kommen noch die Haltegurte über die Schultern. e Hinterm Zaun: Ein Bübchen, das mit offenem Mund zugeſchaut hat, begeiſtert:„Mutti, mal, wie der Kerl da drin hängt.“ O Die abgeſetzte„Salome“. Nach einer Auf⸗ führung von Richard Strauß Oper„Salo mel im Belgrader Nationaltheater wurde von einem ſerbiſch⸗orthodoxen Biſchof die Ahſetzun g des Stückes vom Spielplan gefordert. Als Begrün⸗ dung wurde angeführt, daß die Oper unmoraliſch ſei und eine Verunglimpfung des Heiligen Johannes darſtelle. Gegen dieſes kirchliche Abſetzungsdekret der in Belgrad außerordentlich erfolgreichen Oper hat ſich ein Proteſt der künſtleriſchen Kreiſe der Stadt erhoben. 5 1 Jugoſlawien, Rumänien und der Türkei werden bis auf weiteres dieſelben Luftpoſtzuſchläge erhoben wie für Luftpoſtpakete nach darüber für jedes ſtets dienſt⸗ bereiten Weſens bei der Verwaltung und bei den ſtändigen Der Jubilar gehörte auch nahezu 40 Jahre der„Freiwilligen Der Jüngling aber „War garnicht übel!“ und „Man 25 Die Junkersmaſchine wird uc 0 0 1 4. Seite/ Nummer 393 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 22. Dezember 1981 Proleſtverſammlung Der Deutſche Bankbeamten⸗Verein (Sitz Berlin), der in dieſen Tagen an allen bedeuten⸗ den Bankplätzen Proteſtverſammlungen gegen die Auswirkungen der neuen Notverordnung auf die wirtſchaftliche Lage der deutſchen Arbeitnehmerſchaft abhält, berief durch ſeinen Zweigverein Mannheim für den 16. Dez. ſeine Mitglieder zu einer Kundgebung zuſammen. In dieſer Ver⸗ ſammlung nahm Gauvorſteher Mehl ⸗Stuttgart in längeren Ausführungen Stellung zu den Maßnah⸗ men der Reichsregierung und behandelte auch beſon⸗ ders die Frage der Bankenfuſton. Seine Ausfüh⸗ rungen fanden außerordentlichen Beifall. Die rege Diskuſſion zeigte, mit welch großem Intereſſe Bankangeſtelltenſchaft der neuen Notverordnung be⸗ gegnet. Auf Anregung der Verſammlung wurde folgende Entſchließung verfaßt, die dem Arbeitsminiſterium zugeleitet wurde: Die Verſammlung des Deutſchen Bankbeamtenvereins in Mannheim proteſtiert nachdrücklichſt gegen die in der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 angeordnete Senkung der Gehälter und Löhne, von der auch die deutſche Bankangeſtelltenſchaft in einem geradezu unerträglichen Ausmaß betroffen wird. Der Bankauge⸗ ſtellten hat ſich infolgedeſſen, zuſammen mit allen anderen Arbeitnehmern, eine ungeheure Erregung über die unge⸗ rechten u. ſchematiſterenden Beſtimmungen der Notperord⸗ nung bemächtigt. Die Bankangeſtellten haben im laufen⸗ den Jahre nicht nur eine allgemeine Herabſetzung der Gehälter um 6 v.., ſondern Gruppenrückverſetzungen und Streichungen von Uebertarifzahlungen in einem Umfang über ſich ergehen laſſen müſſen, daß ihre Ge⸗ hälter eine weitere Verminderung einfach nicht mehr er⸗ tragen. Die Verſammlung erwartet daher in den bevorſtehenden Verhandlungen im Arbeitsminiſterium vor dem Schlichter, daß er ſich für die un veränderte Fortführung des Reichstarifvertrages ausſpricht. Die Kaufkraft der Gehälter iſt übrigens nicht nur durch die bereits erwähnten Herabſetzungen, Gruppen⸗ rückverſetzungen und dergl., ſondern auch durch die wie⸗ derholten Steuererhöhungen, Einführung von Kriſen⸗ ſteuer, Bürgerſteuer, Ledigenſteuer uff. in erheblichem Maße zum Schaden der Geſamtwirtſchaft geſunken, ſo daß eine Beſſerung der noch vorhandenen Kaufkraft⸗ Möglichkeit auch dann nicht eintreten wird, wenn die von der Reichsregierung angekündigten Preisſenkungs⸗ maßnahmen durchgeführt werden ſollten. Daher kann auch der von der Reichsregierung beſchrittene Weg der ſofortigen Lohn⸗ und Gehaltsſenkung nach Anſicht der Verſammlung nicht aus der Wirtſchaftskriſe führen. Die Verſammlung warnt vor der beabſichtigten Ver⸗ ſchmelzung weiterer Großbanken und weiſt darauf hin, daß die letzten Bankenfuſionen für die Wiri⸗ ſchaft keineswegs von Vorteil waren, ſondern im Gegen⸗ teil die Kreditverhältniſſe für große Teile der Wirtſchaſt weiter verſchlechterten und die kataſtrophale Lage auf dem Arbeitsmarkt in erheblichem Maße verſchärften. Der Kurszeltel der Hausfrau Weihnachtlicher Wochenmarkt in Ludwigshafen Ein Gang über den geſtrigen Markt zeigte die reiche Beſchickung an Obſt und Gemüſe trotz der Kälte und des beträchtlichen Schnees, der den Marktplatz des Stadtteils Süd nicht gerade förderlich für den einkaufenden Beſucher machte. Vorwiegend Salat und Gemüſe war in großen Mengen angefahren. In manchen Ecken verbreitete ſich durch huübſch geputzte Weihnachtstännchen in Töpfen und geſtaubte Bäun:⸗ chen eine weihnachtliche Stimmung. Ueberall ver⸗ kundeten die Verkäufer„Preisabſchlag“,„Notverord⸗ nungspreis“, aber auch die verlockendſten Angebote lockerten nur wenig die Geldbeutel. An Beſonder⸗ heiten ſah man Honig, der von.25/ an aufwärts angeboten war. Die Preiſe des reichlichen Angebots an Gemüſe, Obſt und Küchenzutaten waren nur we⸗ nig verändert. Angenehm wird von den Stand⸗ inhabern die Beſtreuung des Marktplatzes im Stadt⸗ teil Nord mit feinem Kies vermerkt. Die unange⸗ nehmen Pfützen ſind dadurch verſchwunden. Nach⸗ ſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnittspreiſe für die Weihnachtswoche: Kartoffeln—5, Rotkraut—8, Weißkraut—7, Wirſing—7, gelbe Rüben—8, weiße Rüben—6, rote Rüben—8, Spinat 16—20, Schwarzwurzeln 25—85, Grünkohl—10, Roſenkohl 16—20, Erdkohl⸗ rabt—8, Rettich—10, Meerrettich 15—30, Kohlrabi —·6, Blumenkohl 15—50, Kopfſalat 20—25, Endivien⸗ ſalat—10, Feldſalat 60—80, Tomaten 4050, Zwie⸗ beln 10—12, Sellerie 15—30, Lauch—8, Peterſilie -5, Eßäpfel 12—15, Kopfäpfel—6, Birnen 1045, Orangen 18—22, Zitronen—6, Eier—13, Land⸗ butter 1,40 1,60, Süßrahmbutter 1,60—1,80, weißer Käſe 3035, Nüſſe 25. Das Wanberweſen Wichtige Beſchlüſſe über das Wanderweſen faßte eine Konferenz von Vertretern der ba⸗ diſchen Kreiſe, der württembergiſchen Grenz⸗ amtskörperſchaften und württembergiſcher größerer Städte und eines Vertreters der hohenzollernſchen Regierung. An erſter Stelle der angenommenen gemeinſamen Richtlinien ſteht die Schaffung von Wanderſtraßen ſowohl aus polizeilichen Grün⸗ den als auch zur Entlaſtung der Landgemeinden, die beſonders gern von Wanderern aufgeſucht werden, Und die für ſie aufgewendeten Koſten nicht mehr zu⸗ rückerhalten können. Solche Wanderſtraßen ſollen in Zukunft u. a. ſein: Stockach—Ueberlingen Markdorf— Tuttlingen— Geiſingen; Döggingen Neuſtadt; Geiſingen Villingen— Triberg; Rottweil Schwenningen Villingen; Oberndorf Schramberg Schiltach—Hauſach. Auch im nördlichen Schwarz⸗ wald ſind ſolche Straßen geſchaffen worden. Die Wanderer ſollen von einer Station direkt zur anderen verwieſen werden. Die Stationen ſind ſo gelegt, daß ſie am gleichen Tage gut erreicht werden können. 5 Ferner ſoll das in Baden zwangsweiſe geſchaf⸗ fene Wanderbuch künftig vom Bezirksamt aus⸗ geſtellt werden, um genaue Feſtſtellungen über die Perſon des Wanderers treffen zu können. Das Wanderbuch ſoll beſonders auch dagegen Abhilfe ſchaffen, daß Perſonen mit feſtem Wohnſitz unter die Wanderer gehen und nach Betteleien wieder an ihren Wohnſitz zurückkehren. Die Einführung von Wandererarbeitsſtätten in Baden nach württembergiſchen Vorbild iſt zur Zeit durch die Wirtſchaftslage nicht gut möglich, um dem Gewerbe keine Konkurrenz zu machen. 55 die 5 Vergangenheit getan haben. Weihnachten in Schule und Vereinen In der Feudenheimſchule In der Turnhalle der Feudenheimſchule fand am Sams⸗ tag abend eine Weihnachtsfeier ſtatt, der auch Stadtober⸗ ſchulrat Lohrer beiwohnte. Lehrer, Eltern und Schüler füllten den Saal bis auf den letzten Platz. Nach dem all⸗ gemeinen Lied„O du fröhliche“ ſaß man von Knaben der unteren Klaſſen das luſtige Märchenſpiel von den drei Schneiderlein, die in den Himmel wollen. Dann tanzten die kleinen Mädchen den Reigen„Es kommen ſechs Pro⸗ pheten“, deſſen Abſchluß ein ſehr nettes lebendes Bild war. Von größeren Mädchen wurde das„Weihnachtsbilderbuch“ dargeſtellt, ſehr wirkungsvolle lebende Bilder nach bekann⸗ ten Weihnachtsliedern. Ein entzückender Puppentanz fand den beſonde: en Beifall der Zuſchauer. In dem Zwiegeſprüch „Die beiden Chriſtbäume“ unterhalten ſich, zwei Tannen eine große und eine kleine, wer an Weihnachten die ſchönſte ſei; natürlich ſind beide ſchön. Ein heiteres Spiel folgte, die Engel in der Himmelsſchule, wobei die handelnden Perſonen aus dem wirklichen Schulbetrieb zu erkennen waren. Da iſt ein Klaſſendummerle, das zuerſt alle aus⸗ lachen, dem ſie aber dann doch helfen. Den guten Beſchluß des wirklich ſehr ſchön ausgearbeiteten Programms, bildete ein zeitgemäß umgeſtaltetes Krippenſpiel. Dazwiſchen er⸗ klangen vom Singchor der Schule unter Leitung von Herrn Frey all die ſchönen Weihnachtslieder, ſodaß der eindrucksvolle Abend einen würdigen Beſchluß fand. Mit dem Einſtudieren der Darbietungen hatten Lehrkräfte der Schule, die Damen Schmitt und Tilleſſen und die Herren Adelmann, Harſch und Henkel eine gewiß nicht leichte, aber dankbare Arbeit geleiſtet. el. Beim Badiſchen Blindenverein In der Aula des Realgymnaſiums hielt der Badiſche Blinden verein ſeine diesjährige Weihnachtsfeier ab, die wie ſtets einen ungemein ſtimmungsvollen und har⸗ moniſchen Verlauf nahm. Der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe Mannheim, Dr. Fuchs, ſprach die Begrüßungsworte und dankte den Freunden und Helfern, deren Mithilfe und Un⸗ terſtützungen es ermöglichten, daß den nichtſehenden Mit⸗ menſchen eine kleine Weihnachtsfreude bereitet werden kann. Durch den freiwilligen Verzicht der Blindenheim⸗ Inſaſſen auf einen Teil ihres ihnen zugedachten Geld⸗ geſchenkes konnten die Gabenpakete etwas größer gemacht werden. Beſonders erwähnt zu werden verdient die Orts⸗ gruppe Mannheim der Gewerkſchaft der Lokomotivführer, die mit einer größeren Spende wertvolle Unterſtützung leiſten konnte. Mit der wuchtigen Wiedergabe der Toccata und Fuge in -moll von Johann Seb. Bach ſchuf der Piankſt Hugo Kander einen würdigen Uebergang zu der Feſtrede, die von Kaplan P. Schmidt von der Liebfrauenkirche gehal⸗ ten wurde. Der Redner ging davon aus, daß das deutſche Volk, eines der tiefſten und tiefſinnigſten aller Völker, immer mehr verflacht. Es gibt noch blindere Menſchen, als die des Augenlichts Beraubten, die zu den feinhörigſten und feinempfindlichſten Geſchöpfen gehören, denn ihre Seele iſt erſt recht wach geworden. Jeder von uns iſt ein Kämpfer und Chriſtus ſetzt voraus, daß jeder ein Kreuzträger iſt. Weil aber auch jedem einzelnen von uns die Entſcheidung anvertraut iſt, ſo haben wir Pflichten, die wir erfüllen müſſen. Wir wollen über die Gefühle ſo hinauswachſen, daß wir aus den Weihnachtstagen eine heilige Flamme mit hinübernehmen können über die Schwelle des neuen Jahres. In dem Namen deſſen, der in der Krippe liegt, wollen wir das Geſchwiſtertum mehr üben, als wir es vielleicht in der Die Feſtſtimmung würde noch weiter vertteft, als der Celliſt Dr. Pollak, von Stephanie Pelliſier an⸗ ſchmtegend am Flügel begleitet, eine Kir für Cello und Kla⸗ vier von Joh. Seb. Bach und eine Romanze von K. Hoff⸗ mann mit feinem Empfinden und klanglicher Schönheit zu Gehör brachte. Hans Kohl, deſſen Bariton leicht an Höhe gewinnt und auch in den tieferen Stimmlagen mit erſtaun⸗ licher Klangfülle durchkommt, erfreute mit den Liedern„In der Chriſtnacht“ von Berger und„O hehre Nacht“ von Adam. Auch ihm war Stephanie Pelliſier eine feinfühlende Begleiterin. Außerordentlich klangvoll ſangen Blinden⸗ vereinsmitglieder zwei gemiſchte Chöre, die auch an Innig⸗ keit des Vortrags nichts zu wünſchen übrig ließen. Ein von Eliſabeth Scharpfenecker vorgetragener Weih⸗ nachtsprolog leitete zu dem gemeinſam geſungenen Lied „Stille Nacht“ über. Bei der Gabenverteilung konnten über 200 Blinde mit einer kleinen Geloͤſpende und einem Weih⸗ nachtspaket, das allerlei nützliche und angenehme Dinge ent⸗ hielt, erfreut werden. 0 Bei den 110 ern Vor 13 Jahren hat Mannheim aufgehört, eine Militär⸗ ſtadt zu ſein. Das 2. Badiſche Grenadierregiment„Kaiſer Wilhelm.“ Nr. 110 wurde zwar aufgelöſt, aber die alte Kameradſchaft ging damit nicht in die Brüche, im Gegen⸗ teil, die Bande knüpften ſich noch enger. Das bewies die wohlgelungene Weihnachtsfeier des Vereins ehe⸗ maliger 110er in den Räumen des Friedrichsparkes, die wie bei dem immer ſehr guten Beſuch ein feſtliches Bild der Einigkeit bot, verſtärkt durch die zahlreichen Ka⸗ meraden, die aus Heidelberg gekommen waren. Dem Er⸗ öffnungsmarſch und dem von Frl. Rehberger ſym⸗ patiſch vorgetragenen Prolog, der nach tieferem Eingehen in die heutige Not mit der Aufforderung ausklang, weiter den alten Fahnen die Treue zu halten und die deutſche Eiche wieder aufzurichten, folgte die Begrüßung durch den Vorſitzenden Hermann Haberkorn, der im Namen des Vereins ehemaliger 110er ein herzliches Willkrmmen ent⸗ bot und für den zahlreichen Beſuch dankte. Wie nicht an⸗ ders zu erwarten war, hatte ſich eine große Zahl von Ehrengäſten eingefunden, ſo Oberregierungsvat Plock und Stadtpfarrer Renz, der Ehrenvorſitzende Göbel und Direktor Hleronym i, der Vorſitzende des Neckar⸗ Militärgauverbandes Dr. Hieke und der 1. Schrift⸗ führer Voigt, ſowie Kameraden der Brudervereine. Herr Haberkorn erinnerte an die Weihnacht während der aktiven Dienſtzeit, wo man als ſchmucker Vaterlandsver⸗ teidiger in Urlaub gefahren ſei, aber auch an die während des Krieges, wo man mit dem Gewehr in der Fauſt an der Front lag. Mit zwei lebenden Bildern gedachte man der gefallenen Kameraden. 5 ö Eine ganz beſondere Freude und Ehre war es für den Verein, unter dem Weihnachtsbaum nach der Ehrung des kürzlich ausgeſchiedenen Vorſitzenden Eugen Henn. der ſein Beſtes für den Verein hergab und weiterhin die Treue zu wahren verſprach, das Ehrenkreuz 1. Klaſſe für 50jährige Zugehörigkeit zum Kriegerbund folgenden acht Kameraden verleihen zu können: Chriſtian Fiſcher, Anſelm Haberkorn, Adam Jungmann, Karl Kipphan, Paul Köppel, Georg Sattler, Karl Schäfer und Johann Spatz. Die Auszeichnung für 25jährige Mitgliesſchaft erhielten Karl Kindel, Wilhelm Liepelt und Joſeph Paue. Ein ſchöner Zufall war es, daß die Kameraden Joſeph Lenhard und Peter Schall am Tage der Weihnachtsfeier ihren 50, Geburtstag begehen konnten. Der eindrucksvollen Anſprache des Vorſitzenden, die aus⸗ klang mit dem Wunſche, daß dem deutſchen Volke bald ſein Platz an der Sonne eingeräumt ſein möge, ſchloß ſich die Dankſagung der Ausgezeichneten an, die gelobten, die Treue bis zum Tode zu wahren. Die Worte des Gau⸗ vorſitzenden Dr. Hieke gaben insbeſondere der Freude Ausdruck, daß der Verein in Hermann Haberkorn einen würdigen Vorſitzenden gefunden habe, der beſtrebt ſein werde, die alten Bahnen zu wandeln und die Treue und Kameradſchaft weiterhin zu vertiefen. Aus dem faſt zu reichhaltigen Programm verdienen einige Darbietungen beſondere Erwähnung. Da wären zunächſt die mit künſtleriſchem Gefühl von Frl. Eliſabeth Becker einſtudierten Tanzvorführungen„Winterzauber“ und„Frühling“ zu nennen. Mit Grazie und Ananut ent⸗ zückten Ruth Fries und Friedel Ruben mit„An der ſchönen blauen Donau“. Der Humoriſt Toni Kunz zog alle Regiſter ſeines vielſeitigen Könnens, zuerſt mit dem Charakterſtück„Mutter Erde“ und dann mit ſeinen Parodien. Der Grotesk⸗Komiker Fr. Portunelli ern⸗ tete mit ſeiner Schnellmalerei und dem mit einer ſtarken Doſis Komik aufgeführten Einakter„Der Rekrut“, bei dem Toni Kunz einen„geſchniegelten Spieß“ abgab, viel Bei⸗ fall. Dieſe beliebte„Inſtruktionsſtunde“ löſte beſonders Kroße Heiterkeit aus. Nicht zuletzt ſei der Schützenkapelle Seezer gedacht, die die muſikaliſche Umrahmung über⸗ nommen hatte und weſentlich zu der fröhlichen Stimmung beitrug. Bei Tanz und geſelliger Unterhaltung verblieb man noch einige gemütliche Stunden. e. r. Bei der„gelben Brigade“ Die Vereine ehemaliger 112er und 12 er Mannheim— gelbe Brigade—, die unlängſt ihr zehn⸗ jähriges Stiftungsfeſt feierten, halten treue Kameradſchaft. Ihre Garniſonſtadt war das unfreundliche Mül haufen im Elſaß. Der Dienſt in dieſer Gorniſonſtadt, ſo nahe an der deutſch⸗ſfranzöſiſchen Grenze, wor ungewöhnlich ſtreng. In friſcher Erinnerung der Regimentsongehörigen ſtehen noch die Heldentaten dieſer Grenzregimenter im Weltkriege, die den erſten gewaltigen Anſturm und Durch⸗ bruch des Feindes verhinderten. 3 Traditionsbompagnie, die gegenwärtig den Wachtdienſt in Berlin verſieht, hatte Feldwebel Störk entſandt. Grüße und Glückwünſche hatten Exzellenz Scheuch, der letzte Regimentskommandeur der 112er, Oberſt Lautenſchläger und eine Reihe früherer Offigiere und Kommandeure der beiden Regimenter geſandt. Ein gediegenes Programm rief ſofort eine fröhliche Stimmung hervor, wobei nicht zuletzt der von den Damen des Vereins in berlockender Weiſe ausgeſtattete Gabentem⸗ pel mit wertvollen Geſchenken und die unermüdlich ſchnei⸗ dige Militärmärſche, Weihnachtslieder und Weiſen ous Ope⸗ retten! aufſpielende Kapelle Jahn beitrug. Fräulein Magda Schad ſprach einen ſinnigen Vorſpruch, worguf das Geſchwiſterpgar Mühlbauer ſeine brillante Technik und große Muſikolität in der glänzenden Wiedergabe herrlicher Tonſchöpfungen von Händel und Haydn bewies. Der Vorſitzende, Kamerad Dr. Hieke, begrüßte hier⸗ ouf in herzlichen Worten die erſchienenen Kameraden mit ihren Angehörigen. Er verwies darauf, daß die Kamerad⸗ ſchaft bei den beiden Vereinen Tradition ſei, dankte allen Mitwirkenden an der Aufſtellung und Durchführung des Programmes und teilte mit, daß der Vorſtand den Beſchluß gefaßt habe, den arbeitsloſen Kameraden mit 10 Pfund Mehl, 2 Zentnern Briketts und einem kleinen Geld⸗ geſchenk eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Für die Trä⸗ ger der gelben Achſelklappen gelte von jeher der Spruch: „Einer für alle und alle für einen“. Redner gedachte ſodann der gefallenen Helden der beiden Regimenter, während die Kapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Mit einem Hoch auf Volk und Vaterland klang die mit großem Bei⸗ fall aufgenommene Rede aus. 1 Das prächtige lebende Bild„Weihnachtsſtimmung im Schützengroben und zu Hauſe“ rief ob ſeiner lebenswahren Darſtellung allgemeine Bewunderung hervor. Um den Chriſtbaum zu Hauſe hat ſich die Mutter mit ihren Kindern verſammelt. Sie beten um den Vater, der draußen im Schützengraben in vorderſter Stellung liegt. Unter dem täuſchend nochgeahmten Donner der Geſchütze, unter Blitz und Einſchlag der Geſchoſſe ſpringt ein Kamerad vor zu den tapferen Männern im Graben und bringt ihnen die Wethnachtsbotſchaft. Aus dem Programm iſt noch hervorzuheben ber militär⸗ humoriſtiſche Schwank„Auf dem Kaſernenhoſ“, der mit ſeinen vielen Kaſernenhoſblüten ſtürmiſche Heiterkeit her⸗ vorrief. Die Kameraden Erhardt, Beckert, Hirth jr., Schromm, Häfele jr., Schmidt und Bertram ſtellten köſtliche Typen aus dem Militärkeben auf die Bühne. Auch die humoriſtiſchen Vorträge des Kameraden Godeck woren ausgezeichnete Schlager. Die Stimmung hielt auch während des nun folgenden Tanzes unverändert an. ch. Alte Leute werden beſcheukt Eine Weihnachtsfeier der alten Leute, ver⸗ anſtaltet vom Frauenverein, fand am Sonntag im Katholiſchen Schweſternheim in Feudenheim ſtatt. Pfarrer Mutſchler i. R. hielt die Anſprache. Trotz der ſchweren Zeiten ſet es gelungen, ſoytel zuſammenzubringen, daß man den alten Leuten ein Paket Lebensmittel und etwas Geld verabreichen könne. C D! dd Veranſtaltungen „Selbſthilfe“, Sektion Neckarſtadt⸗Weſt und Innenſtadt Das Geſellſchafthaus vereinigte dieſer Tage die in der „Selbſthilfe“ zuſammengeſchloſſenen Arbeitsinvaliden, Witwen und Unfallrentner der Sektion Neckarſtadt⸗ We ſt und Innenſtadt zu einer wohlgelungenen Weih⸗ nachts⸗ Unterhaltung. Der Zuſammenſetzung der zahlreichen Beſucher entſprechend wies das Programm eine Vielſeitigkeit auf, die allen Wünſchen gerecht wurde. Zu⸗ nächſt ſei der Proteſt der Vorſitzenden erwähnt, die ſich gegen den Vorwurf verwahrte, die vierwöchentlichen Zu⸗ ſammenkünfte würden die Selbſthilfe zu einem Vergnü⸗ gungsverein ſtempeln. Sie ſeien eine Kampfvereinigung, die durch die Einheit nicht nur die ſozialen Nöte durch inten⸗ ſive Einzelbehandlung zu lindern verſuche, ſondern ge⸗ ſchloſſen ſich gegen alle ungerechten Belaſtungen wehren wolle. Beſonderen Eindruck hinterließ die wohlangebrachte Forderung an die Mitglieder, Disziplin zu wahren und nicht dem Ruf auf die Straße zu folgen, der gar zu ſchnell zum Schnellrichter führe und das Elend nur noch vergrößere. Sich nicht hinreißen laſſen, nicht einmal zu neugierigem Zuſehen, ſondern zuſammenſtehen in der„Selbſthilfe“, das ſei das Gebot der Stunde. l 8 Und nun zu der reichhaltigen Programmfolge, die des Guten zuviel bot. Der erſte Teil zeichnete ſich durch ein zu hohes Niveau der durchweg hervorragenden Darbietungen der noch zu wenig bekannten Kammermuſikerin Frau Dr. Gernsheim⸗ Fuchs, des Konzertſängers Hans Kohl, des Celliſten Helmut Raber und Pianiſten Otto Bücher aus. Der wohldurchgebildeke, umfangreiche und tiefinner⸗ liche Bartton des Herrn Kohl erfreute mit Löwes„Tom der Reimer“, Bohms„Lacrimae Chriſti“ und Schuhmachers „Stelldichein“. Beſonders eindrucksvoll brachte er Händels „Largo“ mit Frau Dr. Gernsheim⸗Fuchs zu Ge⸗ hör, deren kultivierte Bogentechnik und reiſe Vortragskunſt die beiden Violinſolis„Larghettö“ von Mozart und einen „Spaniſchen Tanz“ wirkungsvoll geſtaltete. In dem„Trio -dur“ von Beethoven zeigte der Celliſt Helmut Rabe r, daß er über einen großen edlen Ton und, wie der feinfühlige Pianiſt Otto Bücher, der auch als diskreter Begleiter gefallen konnte, über ein tiefes muſikaliſches Empfinden verfügt. Der zweite Teil der Programmfolge brachte ab⸗ wechſelnd Singſpiele und hbumoriſtiſche Darbietungen, daxunter auch ein Theaterſtückchen, liebevoll ausgeführt von Mitgliedern der„Selbsthilfe“, die einige Zugaben bei dem reichen Beifall zugeſtehen mußten.„ Wie Herr Sachlich Weihnachten feiert fröhliche Kommunale Chronik Erwerbsloſenſiedlungen in Frankenthal * Frankenthal, 21. Dez. In der jüngſten Stadtratsſitzung wies Oberbürgermeiſter Dr. Straſſer in längeren Ausführungen darauf hin, daß die Finanzen der Stadt ſich weiter ſehr ungünſtig geſtal⸗ tet haben. Es verbleibe trotz aller Sparmaßnahmen noch ein Fehlbetrag von 241649 J. Die Frage, ob dieſer Fehlbetrag durch neue Steuern und Ge⸗ bühren beſeitigt werden könne, muß nach eingehen⸗ der Prüfung verneint werden, da die Bevölkerung infolge der Wirtſchaftskriſe nicht in der Lage ſei, weitere Belaſtungen zu tragen. Der Hauptausſchuß ſchlug daher vor, den Fehlbetrag auf Rechnung zu übernehmen. Der Stadtrat ſtimmte ohne Ausſprache f dieſem Vorſchlag zu. Bezüglich der Siedlung im Oſtpark konnte der Oberbürgermeiſter die erfreuliche Mitteilunz machen, daß ſich bis zum heutigen Tage bereits 929 Siedler angemeldet haben und gab nachſtehende Ausführungen zu dieſem Punkte bekannt: Durch eine Entſchließung des Staatsminiſteriums für Landwirtſchaft und Arbeit wurden der Stadt Fran⸗ kenthal Reichsmittel zur Errichtung einer vor⸗ ſtädtiſchen Kleinſiedlung in Ausſicht zeſtellt. Der Haupt⸗ und Finanzausſchuß hat ſich daher wieder⸗ holt mit der Frage beſchäftigt, ob eine ſolche Siedlung in Frankenthal errichtet werden ſoll oder nicht. Die Prüfung habe zu einer einſtimmigen Bejahung dieſer Frage geführt. Der Stadtrat habe hierüber die letzte Entſcheidung zu treffen. Nach längerer Ausſprache fanden folgende Anträge der Stadtverwaltung Annahme: Die Stadtgemeinde iſt bereit, das für die Siedlung benötigte Gelände im Wege des Erbbaurechtes zur Verfügung zu ſtellen und die vom Reiche gewährten Darlehen bis zu einem Höchſtbetrage von 150 000% nach Maßgabe des vorliegenden Vertragsentwurfes zu verzinſen und zu tilgen. Der Stadtrat ermächtigt den Haupt⸗ ausſchuß, alle weiter in dieſer Angelegenheit erfor⸗ derlichen Beſchlüſſe zu faſſen und das Siedlungs⸗ werk bis zum Ende durchzuführen. A * Baden-Baden, 21. Dez. Nach einer amtlichen Verlautbarung ſind die Stadtverordneten Gärt⸗ nereibeſitzer Max Vogel und Penſionsbeſitzerin Marie Spiering, beide der Fraktion der Deut⸗ ſchen Volkspartei angehörend, aus ihrer Partei und damit zugleich aus dem Stadtverordnetenkollegium ausgeſchieden. Für die reſtliche Amtsdauer treten an ihre Stelle die der Vorſchlagsliſte der Deutſchen Volkspartei angehörenden nächſten Bewerber Rechtsanwalt Dr. Paul Bauer und Architekt und Bauunternehmer Karl Barth. ages kal encles Dienstag, 22. Dezember Nationaltheater:„Zar und Zimmermann“, kom. Oper von Albert Lortzing, Miete B 17, Anfang 19.30 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Tanz: Palaſthotel und Pavillon Kaiſer, 20.80 Uhr. Kaffee Schleuer J 1, 6: Künſtlerkonzert ah 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee; 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Emil und die Detektive“. — Alhambra:„Luiſe, Königin von Preußen“.— Roxy⸗Theoter:„Kadetten“. Schauburg: „Bobby geht los“.— Skala⸗TDheater: Der kleine Seitenſprung“. Gloria⸗Palaſt:„Die Privat⸗ ſekretärin“.— Palaſt⸗Theater:„Drei Tage Mit⸗ telorreſt“.— Capitol:„Mary“. Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von—19 Uhr und 14-16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Sondexansſtel⸗ lung: Alte Fibeln alte Vorſatz⸗Papiere.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Geßſfnet von 15—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Aus, nahme Montags] geöffnet von 10—13 und 141 Uhr; Sonntags von 1116 Uhr durchgehend. Sonderdusſtellung; Gemälde von Karl Stohner, Trudel Stohner⸗Prinz u Wolter Eimer, Mannheim.— Sternwarte am Fried richs⸗ park: Ausſichtsturm mit umſaſſendem Rundblick, geöffnet von—12 und von 14—16 Uhr. ———— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Noel f 15 18 15. Basel 0,020,040. Scbuſterinſel Kehl 8 — 21. 22[[ Netar-Vegelſ 18. 10 21 22. f. f D 1 2 Jagſtfeld.. 0 910 Delp toaß.201 Plochingen,.300 7 e 888 O 8 2 — — 5 4 2 2 Caub Köln S 288 3888 8 3 c. 3 8 5 Mannheim 185 4 Chefredakteur Kurt iche 5 Zerantwortlich für Politif 9 A. Meißner Feuilleton, Dr. Stelen Zavſer: Kommunalpolitſk und Lokales: Richard Schönfelde Südweſtdeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz ir cher Sport und Vermiſchtes: Willa Müller Handelsteil: Kuna dee Anzeigen und geſchäftliche Mitteſlungen Jakob Faude, fämſiſch in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim 8 1. 498 Für unverlanate Beitrage leine Gewähr-Rückſendung nur dei Rülckvorte .. 1 eiEfuNKEN 3 RADIO sss Earls na 2 Mit die gr no mm. Schritt Kaſſen ſucher die An ders p gemäß ſeitig! Uebelſt ſtatt d gerade Dadur ohne d ſtehen Ueb 1 ſchon f a babes wie de Herſche der St zwei 2 nügen einmal der Be Nach Bad, i und er Einrich grüße. Hausf: haben zeigen. tun. des 2 geben. Wa und w ſchäftsſ Uhr Damer künſte führun die Di nächſte⸗ Fami glaube, Bezeich iſt und Voche ausreit Wo Vor erfreul worin 10000 50 Pfe fügung wolle beteilige auch d Ztr. iſ Eile.! Raum heit ſe aber e E N 2 Ein Mannk —— — — . Dienstag, 22. Dezember 1981 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Vorſchläge für das Herſchelbas Mit Freude wurde von die große Ermäßigung der Eintrittspreiſe aufge⸗ aommen. Auch die Verwaltung kann ſich zu dieſem Schritt beglückwünſchen, denn ohne Zweifel ſind die Kaſſen ſeither voller geworden. Als ſtändiger Be⸗ ſucher habe ich nun die Wahrnehmung gemacht daß die Anweiſung der Umkleide⸗Schränke nicht beſon⸗ ders praktiſch erfolgt. Die Schränke bieten natur⸗ gemäß wenig Platz, ſo daß man ſich immer gegen⸗ ſeitig beim An⸗ und Auskleiden behindert. Dieſem Uebelſtand könnte leicht abgeholfen werden, wenn ſtatt der fortlaufenden Nummern entweder nur die geraden und daun die ungeraden abgegeben werden. Dadurch hat jeder genügend Platz zum Umkleiden ohne daß irgendwelche Koſten oder Mehrarbeit ent⸗ ſtehen würden. A vielen Mannheimern * Ueber das Thema„Familienbad“ habe ich früher ſchon ſehr viel mit ſtändigen Beſuchern des Herſchel⸗ babes gesprochen, die die gleiche Anſicht äußerten, wie der Einſender des Artikels„Vorſchläge für das Herſchelbad“ vom 14. 12. Es wurde übereinſtimmend der Standpunkt eitigenommen, daß der Sonntag und zwei Werktage vollkommen für Familienbäder ge⸗ nügen würden. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich einmal die Frage aufwerfen, was eigentlich unter der Bezeichnung„Familienbad“ zu verſtehen iſt. Nach meinen Begriffen iſt ein Familienbad ein Bad, in dem ſich die Familie— alſo Frau, Mann und eventl. Kinder— tummelt. Dies iſt eine ſchöne Einrichtung der Nachkriegszeit, die ich auch ſehr be⸗ grüße. Ich kann aber nicht verſtehen, daß eine Hausfrau abends zwiſchen 57 und 8 Uhr Zeit haben kann, im Herſchelbad ihre Schwimmkünſte zu zeigen. Da gibt es doch ſo viel im Haushalt zu tun. Ich glaube, eine Hausfrau im wahren Sinne des Wortes wird mir hierin vollkommen Recht geben. Warum ſollen gerade die Herren darunter leiden und warum ſoll ihnen zugemutet werden, nach Ge⸗ ſchäftsſchluß— das iſt hauptſächlich zwiſchen 5“ und Uhr— in der Männerſchwimmhalle wegen einiger Damen warten zu müſſen, die doch ihre Schwimm⸗ künſte auch in der Frauenſchwimmhalle zur Vor⸗ führung bringen könnten. Vielleicht entſchließt ſich die Direktion des ſtädt. Herſchelbades, an einem der nächſten Familienbadeabende eine Prüfung der Jamilienzugehörigkeit vorzunehmen. Ich glaube, ſie wird zur Ueberzeugung kommen, daß die Bezeichnung„Familienbad“ nicht immer die richtige iſt und daß zwei Abende und ein Sonntag in der Poche vollſtändig für„wirkliche Familienbäder“ ausreichen. Waſſerratte. Wo bleiben die verbilligten Kohlen für Arbeitsloſe? Vor kurzer Zeit bekamen die Erwerbsloſen einen efreulichen Artikel in den Tagszeitungen zu leſen, worin angekündigt wurde, daß die Ruhrzechen 10000 Tonnen Kohlen zum verbilligten Preis von 30 Pfennig je Ztr. für die Erwerbsloſen zur Ver⸗ fügung geſtellt hätten. An dieſer Kohlen⸗Aktion wolle ſich auch das Reich mit einigen Millionen, beteiligen. Spannend warte ich auf die Tat, denn guch der verbilligte Briketts⸗Preis von 4.15 je Ztr. iſt für uns Erwerbsloſe nicht zu erſchwingen! Elle tut Not, damit man wenigſtens ein warmer Raum der Familie bieten kann und ſie vor Krank⸗ heit ſchützt. Verbilligtes Fleiſch kann man miſſen, über einen warmen Raum nicht! Ein Fürſorge⸗Kmpfänger für Viele. Dringendes VBedürfnishäuschen Ein Bewohner von Käfertal, der täglich nach Mannheim laufen muß, vermißt ein Bedürfnis⸗ häuschen zwiſchen Käfertal und der Ebertbrücke. Bis man ein ſolches erreichen kann, muß man entweder nach der Friedrichsbrücke oder nach dem Waſſer⸗ turm gehen. Nach meiner Anſicht iſt dieſe Strecke viel zu lang, beſonders jetzt in dieſer kalten Jahres⸗ zeit. Jedesmal, wenn ich die Ebertbrücke erreicht habe, komme ich in die größte Verlegenheit. Viel⸗ leicht könnte man das vor kurzer Zeit abgebrochene Bedürfnishäuschen an der Friedrichsbrücke auf die⸗ ſer Strecke anwenden? An einem geeigneten Platz wird es beſtimmt nicht fehlen. Ich bitte die Stadt, ſich dringend dieſer diskreten Angelegenheit an⸗ nehmen zu wollen. Sicher einer für Viele. 5. Seite/ Nummer 593 Wer hat in Mannheim die Bürgerſteuer berechnet? Was rennt das Volk, was wälzt ſich dort zum Rathaus ſchimpfend immerfort? Es ſind all die Bürger und Bürgerinnen, die bei Empfang ihrer Steuerkarte und Ableſen ihrer Bürgerſteuer auf den Rücken gefallen ſind und nun ihrem Un⸗ willen über die ſowieſo unverdiente Steuer auf dem ſtädtiſchen Steueramt Luft machen wollen, denn die Höhe der Steuer ſcheint ihnen in keinem Verhältnis zum Verdienſt und Einkommen zu ſtehen. Und ſiehe da! Mit Bedauern ſtellt einer der zahlloſen, zum Teil in Straßenbahner⸗ untform das Publikum abfertigenden Beamten oder Angeſtellten feſt, daß ein Verſehen oder Rechenfehler vorgelegen habe, und gibt die Steuerkarte mit dem ermäßigten Bürgerſteuerbetrag abgeändert zurück. Befriedigt, nur die Hälfte oder, wie der Einſender dieſes, ſtatt 81 Mk. nur 54 Mk. bezahlen zu müſſen, zieht der Bürger— die Fauſt in der Taſche wieder geöffnet— von dannen. Manchem wird die Steuer ganz geſtrichen. Wie viele, die von dem vielen Steuerzahlen hart⸗ ſchlägig geworden ſind, nehmen die Bürgerſteuer ohne Murren als richtig berechnet an, ſtatt den Be⸗ trag einmal mit dem anderen zu vergleichen und dann nachprüfen zu laſſen. Da frägt man ſich mit Recht: Wer hat eigentlich die Bürgerſteuer be⸗ rechnet? Sind es Leute, die ſich noch nie mit ſolchen Dingen befaßt haben, oder läßt man es kaltblütig auf Reklamationen ankommen? Gibt es da keine Reviſionsſtelle, die die Anſätze auf ihre Richtigkeit nachprüft? Wäre die Bürgerſteuer von vornherein ſorgfältig von berufsmäßigen Rechnungsbeamten berechnet worden, wären die wohl in die Tauſende gehenden Reklamationen, Beichwerden und Lamentationen überflüſſig, und die Stadt könnte das Heer von Ab⸗ fertigungsbeamten vielleicht mit Nützlicherem be⸗ ſchäftigen, es ſet denn, daß dieſe Angeſtellten ſowieſo beſchäftigungslos wären. Vor allem würde manchem Bürger viel unnötiger Aerger erſpart. Wird das ſtädtiſche Steueramt über dieſen heiklen Punkt Auf⸗ klärung geben? Einer von Vielen. Briefmarken-Aulomalen Als Geſchäftsmann in der Neckarſtadt möchte ich die Ausführungen des Artikelſchreibers in Nr. 580 der „Neuen Mannheimer Zeitung“ vom 14. 12. wie folgt richtigſtellen: Es iſt dem Artikelſchreiber anſcheinend nicht bekannt, daß jeder Briefmarkenautomat bei Ab⸗ gabe von Wertzeichen auch gleichzeitig die Anzahl der noch im Automat befindliche Stücke anzeigt. Sind die Automaten tatſächlich leer, dann ſperren ſie ſich ſelbſt undes kann gar kein Geld mehr eingeworfen werden. Die Automaten ſind ſo fein eingeſtellt, daß ſie nur auf tadelloſe Geloͤſtücke anſprechen. Abgegriffenes Geld fällt ohne Abgabe einer Marke wieder heraus. Ich war früher ähnlicher Anſicht, wie der Artikelſchreiber, habe mich aber von dem Vorſteher des Poſtamtes auf⸗ klären bzw. überzeugen laſſen müſſen, daß das Herausfallen des Geldſtückes kein Beweis von Vor⸗ oder Nichtvorhandenſein von Freimarken iſt. Der Vorwurf dürfte daher den Beamten des Poſtamtes Lange Rötterſtraße zu Unrecht gemacht werden. Doch darin bin ich mit dem Artikelſchreiber einig, daß die Beleuchtung der Automaten nach Schließung des Poſtamtes mangelhaft iſt. Eine diesbezügliche Beſſe⸗ rung der Beleuchtung dürfte wohl mit geringen Koſten zu bewerkſtelligen ſein und ſomit zur Befrie⸗ digung der Allgemeinheit beitragen.. Literatur * Fr. Wilhelm Burgtor:„Gegen Willen auf weiter Fahrt“. Durch Frankreich und die Pyrenäen, das Mitiel⸗ meer und Nordafrika. Verlag Franz Borgmeyer, Hilbdes⸗ heim. Das Buch behandelt das Schickſal eines Frontſoldaten; es iſt aber kein Kriegsbuch, ſondern hier ſpricht ein Menſch, der ſich ſtets ſeiner Menſchenwürde bewußt blieb. An dem Buch verdient ein wahrhaft männlicher Zug im Frontkämp⸗ fergeiſt hervorgehoben zu werden, der ihm als Weſens⸗ merkmal aufgeprägt erſcheint: es iſt das Hetmatſehnen, um helſend wieder einzuſpringen in die kämpfenden Reihen zum Schutze von Haus und Hof, von Weib und Kind. Wohl noch ſelten iſt dieſer Geiſt in der bisherigen Kriegsliteratur entſprechend hervorgetreten. Das Buch behandelt die Er⸗ lebniſſe tapferer Männer, deren vorbildliche Taten unſerer Jugend immer und immer wieder eingeprägt werden mütſ⸗ ſen. Darum verdient das ſchön illuſtrierte Volksbuch weiteſte Verbreitung. rauh, rissig und unschõn wird. Hautorganismus · reinigend CRE N Sie höllen den Körper in wärmende Wolle und Pelzwerk- Wes. halb sollen Gesicht und Hände schutzlos der Kälte und Nässe preisgegeben sein? Sie wissen doch selbst, wie rasch die Haut Das beste Schutzmittel für lhre Haut ist Creme Mouson. Die balsamischen Fette der Creme Mouson durchziehen den ganzen gegen die hautschãdigenden Witterungseinflösse. Creme Mouson glönzt und feftet nicht, weil die hochwirksamen fette und Oele eine chemische Umw/ondlung erfahren hoben. Nr 2. o o Aus der Praxis des Skifahrers Bergbahnen und Skiſport Ueber 750 000 Menſchen haben vom Januor bis Septem⸗ ber dieſes Johres die elf öſterreichiſchen Seilſchwebebahnen, die es in den Alpen gibt, beputzt, um auf dieſe müheloſe Art auf die Höhen der Berge zu kommen. Eine genaue Statiſtik über den Anteil der Stiläuſer an dieſer Rekord⸗ er wurde leider nicht veröffentlicht. Es iſt aber wohl Stiläufer Mitteleuropas ſich von i anzunehmen, daß die Winter zu Winter in ſteigendem Maße des bequemen Mit⸗ tels der und natürlich auch der Adhäſtonsbahn (Deutſche Zugſpitzenbahn) bedienen werden, um ebenſo raſch als mühelos auf Gipfel zu gelangen, von denen aus ſie dann die Abfahrt, das heiß erſehnte Ziel des rein ſportlich eingeſtellten Skiläufers beginnen können. Die großen Ski⸗ abfohrten der Schweiz und Tirols ſind ja in den letzten Wintern mehr und mehr aus ihrem ſlitouriſtiſchen Zu⸗ ſammenhang gelöſt uns ins Licht des ſportlichen Erlebniſſes der reinen Rekordabfahrt— oder wie der Engländer ſie nennt— des„Ski⸗Run“ geſtellt worden. Es war ron jeher ſkiſportlich ein zweifelhaftes Vergnügen, ſich— wo⸗ möglich mit ſchwerem Ruckſack—, über wechſelndem Schnee bis zu einem Gipfel hinaufzuſchinden. Es iſt durchaus kein Verſtoß gegen ſportliche Forderungen, ſich einen ſolchen Aufſtieg zu ſporen und Bergbahnen zu benutzen, die jo eigens zu dieſem Zweck gebaut wurden. Auch in der Schweiz gibt es bereits mehrere Seilbahnen, wie z. B. oͤie Corviglia⸗Bahn in St. Moritz, deren eigentlicher Zweck es iſt, der Erleichterung des Runs, des Abfahrtslauſes, zu dienen und die neue Parſennbahn bei Davos, deren erſte Etappe von St. Wolfgang bis etwa zur Höhe von 2200 Meter unterhalb der Parſenn ütte reicht, hat beinahe den ausſchließlichen Zweck, den Ski⸗Rennſport zu fördern. Abfahrtslauf iſt Trumpf Im gleichen Maße wie der Abfahrtslauf in den Vorder⸗ grund der Skitouriſtik tritt, erobert ſich der Abfahrt s⸗ Aus dem Verbandsjugendheim Süddeutſchlands Die Wiener Berufsſpielermannſchaft des W. A.., die ſich über Weihnachten und Neujahr auf einer längeren Deutſchlandreiſe befindet, hat nunmehr endgültig einen Aufenthalt am 28. Dezember für die Dauer einer Woche im Jugendheim des Süddentſchen Verbandes in Ettlingen ab⸗ geſchloſſen. Die Oeſterreicher wollen von Ettlingen aus, wo ſie vollſtändig Station nehmen, ihre verſchiedenen Spiel⸗ verpflichtungen erledigen, vor allen Dingen treibt es ſie aher zu Brechenmacher der bekanntlich im vorigen Jahr die Aktiven Berufsballer im Training hatte. Die Oeſterreicher haben ſchon darum gebeten, daß Brechenmacher während ihres Aufenthaltes in Ettlingen ihre Tralningsſtunden übernimmt. Vom badiſchen Landesarbeitsamt anerkannt Eine beſſere Anerkennung als ſie das badiſche Landes⸗ arbeitsamt neuerdings für das Verbandsjugendheim aus⸗ geſprochen hat, kann man ſich eigentlich kaum vorſtellen. Für die Zeit vom 11. Januar bis 21. Februar werden 50 er⸗ werbsloſe Kaufleute auf Koſten des Landesarbeitsamtes ſechs Wochen Internat in Ettlingen nehmen. Es handelt ſich um junge Leute bis zu 21 Jahren, die in erſter Linie berufliche Fortbildung erhalten, aber auf ausdrücklichen Wunſch des Landesarbeitsamtes täglich Unterricht besübungen durch den Verbandsſportlehrer erhalten. Es iſt das erſte Mal, daß das Lanbesarbeitsamt eine derartig verhältnismäßig hohe Summe für einen ſolchen Zweck aus⸗ gibt, Der Kurs iſt im übrigen öffentlich bei den verſchle⸗ denen Arbeitsämtern ausgeſchrieben. Neuer Fußball⸗Uebungsleiter⸗Kurs Der nächſte Lehrgang für Fußball⸗Uebungsleiter findet in der Zeit vom 29. Februar bis 3. März 1932 in Ettlingen ſtatt. Der Kurs iſt offen für Mitglieder aus Vereinen des Südd. Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes. Die Kurſiſten ſollen womöglich ſchon die Trainingsarbeit im Verein in Händen haben, oder aber ſoweit ſie ſich neu dafür ausbilden wollen, zum mindeſten frühere aktive Spieler ſein. in Lei⸗ Be. Neckarau in Frankreich Die Neujahrstage wird der VfL Neckarau in Frankreich verbringen. Für den 1. Januar wurde ein Spiel in Lille gegen Olympique Lille abgeſchloſſen, dem am 2. Januar in Paris ein Treffen mit Club Francais ſolgt. Los Angeles erwartet Nach den Mitteilungen der verſchiedenen nationalen Komitees über die vorausſichtliche Beteiligung an den Olympiſchen Spielen 1982 in Los Angeles iſt das amerika⸗ niſche Olympiſche Komitee jetzt in der Lage, in großen Um⸗ riſſen ein Bild von der Geſtaltung der Spiele zu geben. Danach erwartet man in Los Angeles rund 1700 Teil⸗ nehmer aus 4 Ländern. Dabei iſt den jetzigen Ver⸗ hältniſſen Rechnung getragen und die Teilnehmerzahl mög⸗ lichſt niedrig gehalten worden. Amerika allerdings will allein mehr als 800 Teilnehmer ſtellen und kann dies als gastgebende Nation ohne Schwierigkeit auch tun. Aber aus Deutſchland England, Japan und Kanada rechnet man nicht mehr als 80 bis 100 Teilnehmer pro Land, Schweden hat eine 70 Köpfe ſtarke Expedition angekündigt, Frank⸗ reich, Italien, Finnland, Ungarn und die Philippinen ſind mit je 50 bis 60 Vertretern eingeſetzt. 0 1 lauf ſeinen Platz im Wettlauf⸗Pr nalen Sliſports. Der Vororlberger ſem Jahre u. a. die inter nale ſterſchaft auf dem Bödele i Dornbirn d ogramm des internatio⸗ 8 Club, der in die⸗ Slimei⸗ bveran ſtaltet einen großen alpinen Abfohrtslauf(2 Lech) im Februar und einen hochalpinen Abfahrtslar der Silvretta am 24. April. Am 7. Februar wird das große Schwetltzer Abfahrtsrennen von der Parſenn nach Küblis, eine weit über 12 Km. longe Laufſtrecke mit über 1600 Meter Gefälle, ausgetragen und am 15. Februar findet wiederum das Kilometex⸗Lancé im retta⸗Tal bei St. Moritz ſtatt, eine reine Geſchwindigleitswertung, über deren ſkitechniſchen Wert man allerdings geteilter Meinung ſein kann. Ein beſonderer öſterreie her Abſa Slalomlauf findet— leider am gleichen Tage e ähnliche deutſche Veronſtaltung auf dem Kreuzeck bei Gar⸗ miſch— am und 21. Februar in Zell am See ſtutt. Thüringer, Allgäuer und Schwarzwälder Skiverband haben ebenfalls im Rahmen ihres Wettlaufprogramms beſondere Abfahrtsläufe vorgeſehen, und auch der Schleſiſche Ski⸗ Verband will im März, wenn der Schnee in den anderen deutſchen Mittelgebirgen ſchon faſt verſchwunden iſt, eine reine Abfahrtsveranſtaltung vom Kamm des Rieſengebirges ins Tal durchführen. Wenn ſchließlich noch dorauf hingewieſen werden darf, doß auch der elſäſſiſche Skiverband in den Vogeſen im Spätwinter wieder einen voralpinen Abfahrts⸗ und Sla⸗ lomlauf plant, ſo iſt damit zur Genüge bewieſen, welch enorme Fortſchritte die Propagierung des ſportlichen Ge⸗ dankens im Stilauf und die Steigerung der Schnelligkeit und Sicherheit auf den Brettern in Mitteleuropa gemocht hat. Immer mehr wird der alte klaſſiſche Stil der Nor⸗ weger und ihre Langlaufſchule verdrängt durch die Er⸗ forderniſſe moderner Slitouriſtik und die Eigenart der Abfahrtstechnik, wie ſie ſich in den Alpen unter dem Ein⸗ fluß der Arlbergſchule, der Schweizer Abfahrtsläufer und der ganz auf Rekord eingeſtellten engliſchen Akademtker herausgebildet hot Krach im Wirtſchaftsbund Rennſtallbeſitzer⸗Verſammlung aufgeflogen In der außerordentlichen Hauptverſammlung des Wirt⸗ ſchaftsbundes der Rennſtallbeſitzer ergaben ſich, wie ſchon in der letzten Sitzung, ſchwere Differenzen, die beſonders zwiſchen Präſidtum und Ausſchuß einerſeits und den mit der Geſchäftsführung unzufriedenen Mitgliedern andrer⸗ ſeits zutage traten. Graf Spreti als ſtellvertretenſer Vorſitzender und der Ausſchuß legten ihre Aemter nieder, worauf der zweite ſtellvertretende Vorſitzende, Dr. Frieö⸗ mann, die Leitung der Verſammlung übernahm. Man ſchritt hierauf zur Neuwahl, wobei die Oppoſition mit Maſzen⸗Milos an der Spitze unterlag und das Prä⸗ ſidium Graf Spreti⸗Major Wolff mit ſieben Punkten ſieg⸗ reich blieb. Maſzen⸗Milos preteſtierten gegen die Gültig⸗ keit der Wahl worauf auch Dr. Friedmann den Vorſitz niederlegte und die Mitglieder bis auf die Oppoſition den Saal verließen. Deutſche Skiläufer auf Reiſen Der Deutſche Skiverband hat den Beſchluß gefaßt, die am 21. und 22. Februar in Joſefstal im Iſergebirge ſtattfindenden deutſch⸗böhmiſchen Skimeliſter⸗ ſchaften zu beſchicken. Die Durchführung dieſes Be⸗ ſchluſſes wird ganz beſonders dadurch erleichtert, daß kurz vorher in dem benachbarten Schreiberhau die deutſchen Ski⸗ meiſterſchaften beendet werden, ſodaß keine großen Reiſe⸗ koſten entſtehen. Auch vom fin niſchen Skiverband iſt eine Einladung an den Deutſchen Skiverband zur Teil⸗ nahme an den finniſchen Meiſterſchaften vom 11. bis 13. März in Lathi ergangen. Dieſe Wettkämpfe ſollen anläßlich des 10jährigen Beſtehens des finniſchen Skiver⸗ bandes ganz beſonders glanzvoll ausgeſtattet werden. Im Prinzip iſt der DS nicht abgeneigt, der Einladung Folge zu leiſten. Schwierigkeiten bereitet nur die Finanzlerung der Reiſe. Wiener Eislauſverein verliert in Paris Die Eishockeymannſchaft des Wiener Eislaufvereins mußte bei ihrem zweiten Auftreten im Pariſer Sportpalaſt eine knappe Niederlage einſtecken, nachdem das erſte Spiel gegen Frankreich 111 ausgegangen war. Beide Manu⸗ ſchaften waren ſich auch im Rückſpiel ziemlich gleichwertig. Die Franzoſen gingen im erſten Drittel in Front und im letzten Drittel erzielte der Canadier Ramſay einen weite⸗ ren Treffer. Erſt kurz vor Schluß ſchoß Sell das Ehren⸗ tor für Wien. Das Spiel endete 21, in den Dritteln 110, :0,.1, für Frankreich. Frankreichs Schwimm-Termine Gegen Deutſchland am 12. Juni 1932 Der Vorſtand des Franzöſiſchen Schwimm⸗Verban des deſchäftigte ſich auf ſeiner in Paris ſtattgefundenen Sitzung auch mit der Feſtlegung des nächſtfſährigen Sport⸗ programms. Mit Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele ſin⸗ den die Landes⸗Meiſterſchaften bereits am 19. Juni ſtatt, und zwar in Marſeille. Der vorhergehende Sonntag, aſo der 12. Junt, iſt für den Länderkampf Deutſchland Frankreich reſerviert, der diesmal auf deutſchem Boden ausgetragen wird. Der Länderkampf Frankreich— Bel⸗ gien wurde für den 3. Juli nach Oſtende angeſetzt, das Grand Prix⸗Meeting in Paris findet traditionsgemäß am Nationalfeiertag, 14. Juli, ſtatt. 77 Ae Nie faul. Anleitung för richtige Hautpflege: * 2 4 Waschen Sie ihr Gesicht mit lauwarmem nährend und geben ihm Schutz Wasser und Creme Mouson- Seife, mossie- ren Sie donn, solange die Hout noch eas feucht ist, reichlich mit Creme Mouson. Nach wenigen Minuten trogen Sie erneut eine dünne Schicht auf und lassen diese einziehen. Vr jedem Ausgang Creme Mouson in kur- zen Abständen einreiben. eee 4 3 4 2 e — Dienstag, 22. dezember 1931 Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Entlaſ meiſter Karl Philipp in Bonndorf. ſen wurde, Gendarmeriehauptwacht⸗ Vom Zug erfaßt und getötet * Lauda, 21. Dez. Auf dem hieſigen Bahnhof be⸗ achtete der Aushilfsbahnarbeiter Heinrich Weiland aus Unterſchüpf nicht das Herannahen eines Zuges aus Bad Mergentheim. Er wurde von der Loko⸗ motive erfaßt und mit einem Schädelbruch und ſchweren inneren Verletzungen in das hieſige Städt. Krankenhaus verbracht, wo er jedoch ſchon nach zwei Stunden vom Tod erlöſt wurde. Katholiſcher Pfarrer erhält Drohbriefe * Karlsruhe, 22. Dez. Der Pfarrer der katholi⸗ ſchen Gemeinde in Grötzingen erhielt in den letzten Tagen zwei Drohbriefe, worin mitgeteilt wurde, daß am 24. Dezember die neuerbaute Heiligkreuzkirche in die Luft geſprengt werden ſolle. Die behördlichen Ermittelungen ſind im Gange. Das Pfarrhaus wird von Gendarmerie bewacht. Tödlicher Sturz auf der Treppe * Schöllbronn(Amt Ettlingen), 22. Dez. Die 70 Jahre alte Witwe Walburga Doll geb. Hauck fiel geſtern abend wohl infolge eines Schwindel⸗ anfalles die Treppe herunter und blieb bewußtlos liegen. Die betagte Frau iſt nach Verlauf von zwei Stunden ihren ſchweren Verletzungen erlegen. Ueberfallen und beraubt * Durbach bei Offenburg, 22. Dez. An einem der letzten Abende kurz nach 6 Uhr wurde die ledige Anna Eckenfels von hier, die mit dem Einziehen von Beiträgen für die Ortskrankenkaſſe beſchäftigt war, auf einem wenig begangenen Weg von einem Unbekannten überfallen. Der Täter ſetzte der Ecken⸗ feld den Revolver auf die Bruſt mit den Worten: „Geldoder Blut!“ Der Räuber, der eine Maske trug, nahm der Ueberfallenen den Geldbeutel mit etwa 63 Mark aus der Taſche und ergriff ſchleunigſt die Flucht. Rätſelhafter Einbruch An der Spitze des Auslandsbeſuches ſteht Eng gefängnis eingeliefert. Den Einbrechern fielen je“ 5 N sq 1 1 14. 5 0 5 N 5 3 17 5 3 3 4 Tiengen, 21. Dez. In der Nacht auf Freitag dieſe Zahlen nur jene Fremden umfaſſen, die in land mit 27888 Fremden, d. ſ. 21 v. H. Es folgen Kleider im Wert von etwa 100 Mark in die drangen drei Diebe in den unterirdiſch gelegenen Maſchinenraum der Gipsfabrik A. Gebhardt ein und ſtahlen drei große Treibriemen im Werte von etwa 1100 Mark. Die Riemen ſind in Teile zerſchnitten worden; kleinere Teile fanden ſich am nächſten Morgen noch vor. Die Täter müſ⸗ ſen ortskundig geweſen ſein, doch wundert man ſich, wie ſie dieſe große Maſſe von Riemen, die doch über zwei Zentner wog, ſo unbemerkt fortbringen konn⸗ 1 5 1 5 September 1850 geboren. ten. Die verſtärkt eingeſetzte Gendarmerie, die ver⸗ für die Summen, die jährlich in der badiſchen ſchönheiten ſo e Lande am leute ſind rüſtig und geſund und erfreuen ſich all⸗ ſchiedene Spuren verfolgt, konnte bis jetzt noch keine Fremdeninduſtrie umgeſetzt werden und durch ſie meiſten hin? gemeiner Beliebtheit. Ergebniſſe zeitigen. wieder weiteren Kreiſen der Bevölkerung zufließen. Das vielbeſungene, romantiſche Heidelberg war* * Dieſe wichtige Rolle, die der auch in dieſem Sommer das Ziel der meiſten Frem⸗* Ludwigshafen, 21. Dez. Geſtern nachmittag U Weinheim, 21. Dez. In Hörnbach wird dem⸗ Fremdenverkehr im Wirtſchaftsleben unſerer den. Nicht weniger als 141640 Fremde ſind hier als nächſt das Schulhaus eine bauliche Erweiterung er⸗ fahren, indem an der Oſtwand ein Anbau erſtellt wird. Die Bauarbeiten werden durch die Erwerbs⸗ loſen koſtenlos erſtellt. Das Holz ſtellt die Ge⸗ meinde. Die Fuhren beſorgen die Bauern unent⸗ geltlich. * Sinsheim a.., 21. Dez. In Dresden iſt der praktiſche Arzt Dr. Fried. eiermann, der Sohn unſeres verſtorbenen Mitbürgers Georg Eiermann, infolge eines Berufsunfalls nach kurzem ſchweren Leiden verſchieden. Er hat nur ein Alter von 41 Jah⸗ ren erreicht. 2: Freiburg, 22. Dez. Die Polizei nahm einen 17 Jahre alten Burſchen feſt, der ſeit acht Monaten vom Landeskriminalamt Stuttgart als vermißt gemeldet war. Der abenteuerluſtige ſunge Mann hatte ſich während bdieſer Zeit teils in Nordafrika und teils in Jugoſlawien herumgetrieben. Bei nüchſter Gelegenheit wird er ſeinen Eltern wieder zugeführt werden. Nile üdweſtdeutſ e Tägliche Berichte der Leuen Mannheimer Feitung Der Javag-Prozeß * Frankfurt, 21. Dez. In der Montagsverhandlung im Favag⸗Prozeß wurde nochmals die Angelegenheit„Häuſerge⸗ ſchäfde der Favag“ aufgerollt und in der lang⸗ wierigen Vernehmung Dr. Kirſchbaums fortgefah⸗ ren. In dem einen Falle handelt es ſich um durch eine Grundſtücksgeſellſchaft aufgekaufte Grundſtücke, auf denen Becker, Kirſchbaum und der ſpäter ver⸗ ſtorbene Bauunternehmer Hilf planten, ein„ſehr gut florierendes“ Geſchäftshaus zu errichten. Kirſchbaum und Becker übernahmen die Bürgſchaft für die Grundſtückskäufe und die Favag mußte wiederum die Haftung für die Bürgſchaften der bei⸗ den Direktoren übernehmen. Nach dem Zuſammen⸗ bruch der Favag ſtellte ſich heraus, daß für die Haf⸗ tung der Favag keine Prämienſcheine ausgeſtellt worden waren. Die Anklage wirft Kirſchbaum vor, daß er außer der unzuläſſigen Uebertragung der Haftung auch die Nichtausſtellung der Prämienſcheine verſchuldet habe. Kirſchbaum erklärte, daß er nicht wiſſe, wer ſeiner⸗ zeit die Geſchäfte abgewickelt habe. Er beſtritt leb⸗ haft, den Auftrag gegeben zu haben, daß keine Prä⸗ mienſcheine ausgeſtellt würden. Im Falle Malakoff machte der Verteidiger Kirſchbaums der Staats⸗ anwaltſchaft den Vorwurf, daß ſie von rund 80 Ge⸗ ſchäften dieſer Art nur ein einziges herausgegriffen habe, in dem gerade die Direktoren der Favag be⸗ teiligt waren. Es wäre aber doch die Pflicht der Staatsanwaltſchaft geweſen, auch einen Teil der übrigen Geſchäfte nachzuprüfen. Die Staatsanwaltſchaft erklärte, daß demnächſt Sachverſtändige ausſagen würden, daß die übrigen 80 Geſchäfte noch ſchlechter und riſikovoller geweſen ſeien. Sodann hielt Kirſchbaum im Falle Malakoff eine mehrſtündige Verteidigungsrede, in der er in nicht ungeſchickter Weiſe nachzuweiſen ver⸗ ſuchte, daß die Belaſtung der Favag durch die Häuſergeſchäfte keine allzugroße geweſen ſei, und daß er bei ſeinen perſönlichen Bürgſchaften ſtets im Rahmen ſeiner finanziellen Fähigkeiten geblieben ſei. Als ſpäter Becker mit neuen Transaktionen ge⸗ kommen ſet, habe er erklärt, daß jetzt Schluß ſei. Er habe ſich ſchon ſtark genug belaſtet. In der Nachmittagsſitzung, die nur von ſehr kurzer Dauer war, wurde der Zeuge Gaſſer zu den Geſchäften der Favag vernommen. Der Zeuge er⸗ klärte u.., daß die Geſchäfte nicht immer im Inter⸗ eſſe der Direktoren geweſen ſeien. Badens Fremdenverkehr im Sommerhalbjahr 1931 Bearbeitet vom Babiſchen Statiſtiſchen Landesamt Schon einige wenige Zahlen zeigen die große Be⸗ deutung, die dem Fremdenverkehr für Baden zu⸗ kommt. Trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage und trotz der ungünſtigen Witterung hatten ſich in dieſem Sommerhalbjahr, alſo in der Zeit vom 1. April bis 30. September, in 227 badiſchen Fremdenverkehrs⸗ plätzen 934832 Fremde eingefunden. Von ihnen entfallen 657 300 auf die 156 meldenden Heilbäder und Kurorte, 277 532 auf die 71 übrigen Fremden⸗ plätze. Hierbei muß noch berückſichtigt werden, daß Baden übernachtet haben. Bemerkt ſei ferner, daß außer den meldenden Fremdenplätzen noch eine Anzahl kleinerer Orte mit regem Fremdenverkehr verhanden iſt, von denen Fremdenmeldungen nicht vorliegen. Man wird alſo nicht zu hoch greifen, wenn man die Geſamtzahl der Fremden, die in dieſem Sommer Baden als Ziel ihrer Reiſe gewählt haben, auf rund 1 Million angibt. Dieſe Zahl gibt einen ungefähren Maßſtab Heimat ſpielt, macht eine eingehende Beobachtung ſeiner, dem einzelnen nur ſchwer erkennbaren Entwicklung in den Hauptverkehrszeiten notwendig. Es ſei da⸗ rum, als Abſchluß und Ergänzung der vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt für jeden Monat heraus⸗ gegebenen Berichte hier noch eine zuſammenfaſſende Darſtellung des Geſamtfremdenbeſuches in Baden im Frühjahr und Sommer 1931 gegeben. Das Fremdenhalbjahr nahm im April mit 108 311 Fremden einen nicht ungünſtigen Anfang. Im Mai ſtieg dieſe Zahl bereits mit 149 651 auf eine recht be⸗ trächtliche Höhe, um allerdings im Juni wieder auf 143 588 zu ſinken. Die beiden Hochſommermonate brachten die meiſten Fremden der Sommermonate ber Juli 184 607, der Auguſt 215759. Im September ebbte dann der Verkehr wieder auf 132 921 ab. Der ſtärkſte Fremdenzuſtrom kam ſelbſtverſtänd⸗ lich aus Deutſchlan d. 801 777, d. ſ. 85,5 v. H. aller angekommenen Fremden waren Deutſche. 550 199 von ihnen ſuchten Heilbäder und Kurorte auf. Aber auch die Ausländer waren in dieſem Som⸗ mer mit immerhin 133 055 Fremden, d. ſ. 14,2 v. H. des Geſamtverkehrs vertreten; die große Mehrzahl nahm in den Heilbädern und Kurorten Aufenthalt. Bemerkenswert iſt, daß die Ausländer zum größeren Teil, zu 54,1 v.., in den Hauptmonaten Juli und Auguſt unſer Land beſuchten. die Vereinigten Staaten von Amerika mit 24 443, d. ſ. 18,4 v. H. Daran ſchließen ſich die Schweiz mit 22 544 Gäſten, d. ſ. 16,9 v.., Holland mit 19 989, d. ſ. 15 v. H und in größerem Abſtand Oeſterreich mit 9274, d. ſ. 7 v. H. und Frankreich mit 8040, d. ſ. 6 v. H. Der Reſt verteilt ſich auf die übrigen außerdeutſchen Länder. Wo zog es die Fremden in unſerem an Natur⸗ „angekommen“ gemeldet. Der Neckarſtadt folgt die Münſterſtadbt Freiburg, die mit dem Schauins⸗ land 82 941 Gäſte zu verzeichnen hatte. Daran ſchlie⸗ ßen ſich Konſtanz mit 78 179, Mannheim 74 714, Karlsruhe mit 67 068, Baden⸗Baden mit 2932. Ueber 10000 Fremde hatten noch Offenburg, Pforzheim, Singen, Titiſee, Ueberlingen, Donaueſchingen, Vil⸗ lingen i. Schw., Triberg, Lörrach und Badenweiler mit Lipburg und Oberweiler aufzuweiſen. Daß Heidelberg im Ausländerbeſuch ebenfalls mit 31289 die Rekordzahl erreichte, iſt kaum überraſchend. Den nächſten Platz nimmt wieder Freiburg mit Schauinsland(18 371) ein. Dann folgt Baden⸗Baden (17 528). Auch die meiſten der obengenannten Städte und Kurorte konnten ſich eines guten Beſuchs aus dem Ausland erfreuen. Hervorgehoben ſeien hier noch Titiſee mit 4222, Triberg mit 3719 und, als oben nicht genannt, der Feldberg mit 1235 und Neuſtadt i. Schw. mit 1022 Ausländern als Gäſten. (Schluß folgt) Hübacllen. i pfund.80 Falm Dose l. 20. 75 Weihnachts- Schokolade 4 Tafeln 30.3 1 142. Jahrgang/ Nummer 593 Aus der Pfalz Hotelbetrüger verurteilt * Ludwigshafen, 21. Dez. Durch Vorſpiegelung ſeiner Zahlungsfähigkeit hat der ledige Kaufmann Hans Bihler, wohnhaft in Göttingen, mehrere Ludwigshafener Hotelbeſitzer und einen Chauffeur um über 250 Mark geſchädigt. Da B. ein oft be⸗ ſtrafter Betrüger iſt, wurde er zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von ſechs Monaten verurteilt. Durch einen Schuß ſchwer verwundet * Hambach, 21. Dez. Der 16jährige Hilfsarbeiter Peter hantierte am letzten Freitag unvorſichtig mit einem Flobertgewehr. Ein Schuß ging los und traf ihn in der linken Bruſtſeite, nahe am Herz vorbei. Der Schuß blieb im Schulterblatt ſtecken. Der junge Mann mußte im ſtädtiſchen Krankenhaus operiert werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Scherz und Ernſt * Neuſtadt a.., 21. Dez. Der Jockey Ernſt Renkhardt aus Düſſeldorf und der Schreiner Hein⸗ rich Litzel aus Haßloch hatten im September 1929 mit dem Reitburſchen Rem in einer Wirtſchaft ge⸗ zecht, bis Rem ſinnlos betrunken war. Die beiden brachten Rem nach Hauſe, legten ihn ins Bett, wo ſie ihn dann mit Matratzen und Teppichen uſw. aus Ulk zudeckten und ferner noch zwei Stühle oben⸗ auf ſtellten. Am anderen Morgen wurde Rem tot aufgefunden. Das Neuſtadter Schöffengericht, vor dem die beiden erſtgenannten wegen fahrläſſiger Tötung ſich zu verantworten hatten, ſprach dieſe frei, weil nicht einwandfrei nachgewieſen werden konnte, daß Rem den Tod infolge des unangebrach⸗ ten Scherzes erlitten hat. Wegen Diebſtahls feſtgenommen * Neuſtadt a. d.., 21. Dez. Am Samstag wur⸗ den Leo Peter, Heinrich Klos, beide ohne feſten Wohnſitz, und der Schuhmacher Werner Klein in Neuſtadt a. d.., alle aus dem Saargebiet ſtammend, wegen Einbruchdiebſtahls, begangen in Königsbach, hier feſtgenommen und in das hieſige Amtsgerichts⸗ Hände. raddiebſtähle— bis jetzt acht— überführt. Räder konnten wieder beigeſchafft werden. 65jährige Hochzeit * Nerzweiler, 21. Dez. Jakob Gilcher 1 und Käthe geb. Fadel jährige Hochzeit. Ehefrau am 20. ihre 65⸗ Gilcher iſt am 13. April 1841, ſeine erlitt ein verheirateter 53 Jahre alter Kalkulator von hier auf dem nördlichen Stadtteil in der Nähe ſeiner Wohnung einen Schlaganfall und war ſofort tot. Durch die herbeigerufene Sanitäts⸗ kolonne wurde er ins Krankenhaus verbracht, wo mur noch der Tod feſtgeſtellt werden konnte. * Jockgrim, 21. Dez. Beim Baumfällen im Bien⸗ wald wurde am Freitag der hier wohnhafte Wuni⸗ bald Hellmann von einem ſtürzenden Stamm ſehr ſchwer verletzt. Der Verunglückte iſt in der ver⸗ gangenen Nacht im Bezirkskrankenhaus Kandel ge⸗ ſtor ben. * Zweibrücken, 21. Dez. Am Samstag abend kam das etwa 4jährige Töchterchen des Vorarbeiters Schwartz durch ein Perſonenauto ums Leben. Der Kraftwagen, einem Metzger aus Höheiſchweiler ge⸗ hörig, fuhr vorſchriftsmäßig auf der rechten Stra⸗ ßenſeite. Das die Straße überſchreitende Kind wurde erfaßt und durch Ueberfahren am Kopf ſo ſchwer verletzt, daß alsbald der Tot eintrat. Heute ab 5 Uhr meine bekannte frische Hausmacher Außerdem wurden ſie verſchiedener Fahr⸗ 1 5 Sechs Hier feierten die Ebeleute. Die Ehe „eee f Pfund 2. 3 5 1 zu herabgesetstem Preis. fate fnmunamr ble 3. fennunt, nge one 783 f füdmzfhaten ber 66k) Peisserse„be erer ds ee 8 e Fer helle Halt, 33. 58, fold.. tens 1. 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Davon ſind 19,89 geſichert, die reſtlichen 16,46 un⸗ geſichert. Rechnungsmäßig ergibt ſich daraus eine Quote von rund 18 v. H. Unter den ungeſicherten Kreditoren von 50,12 ſind kurzfriſtige Kreditoren mit 52,87, Banken mit 9,67, zu errechnende Zinſen ſchätzungsweiſe mit 3,60 und ein her Betrag neuhinzutretender Forderungen der Gläubiger der Gewerbebank Trier mit 2,97 eingeſetzt. Die Abwicklungskoſten werden mit 2,98 angegeben. Die Effekten mit einem Buchwert von 14,33 erfuhren Ab⸗ hreibungen von 5,26, ſo daß ſich eine Bewertung von 9,07 ergibt. Hiervon ſind 8,98 verpfändet. Auf die Beteiligun⸗ gen mit Buchwert von 14,29 ſind Abſchreibungen von 9,58 vorgenommen worden, ſo daß ſie mit 4,68 bewertet erſchei⸗ mu udzoſigec guß augönlada joa! 98˙ ugudg uda buen Buchwert von 31,42 erſcheinen mit 1,63. Hiervon ſind allein 8,45 belaſtet. Auf die Grundſtücke mit Buchwert von 10,00 ſind 4,13 abgeſchrieben, ſo daß ſich eine Bewertung von 5,87 ergibt. Hiervon ſind 3,52 Belaſtungen. Gegen die Gewerbe⸗ bank Trier beſtehen Forderungen von 1,28. Davon ſind 0,26 abgeſchrieben. Neben den im Status genannten Verpflichtungen beſtehen Eventualverpflichtungen im Geſamtbetrag von 12,0. Tumulte in einer Gläubigerverſammlung Geſtern abend fanden in Berlin drei große Verſamm⸗ ungen der Gläubiger der Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz ſtatt. Bei der Kundgebung der vereinigten Gläubigerſchutzverbände dieſer Bank im Sport⸗ palaſt kam es zu tumultartigen Szenen Ein Redner erhob gegen den erſten Vorſitzenden Richard Lebeck und den Generalſekretär Paul Lebeck ſchwere ehren rührige Vorwürfe. Er behauptete U.., daß der Generalſekretär bereits mehrere Jahre Zuchthaus verbüßt habe. Während ſeiner Ausführungen kam es zu lärmenden Kundgebungen der Verſammelten. Man ſtürzte ſich auf die beiden Beſchuldigten und griff die tätlich an. Schließlich erſchien Polizei im Hauſe und nahm die beiden Brüder Lebeck vor den wütenden Gläubigern in Schutz. Nachdem der Vertreter von RA. Dr. Frey noch einmal vergeblich verſucht hatte, zu Wort zu kommen, und inzwiſchen zwei Schunooffiziere mit 30 Mann hinter der Rednertribüne aufgeſtellt worden waren. wurde die Verſammlung vorzeitig a b. gebrochen, ohne daß man die vorgelegten Entſchließun⸗ gen hätte erledigen können. Noch lange nach der Auflöſung ſahh man in den Gängen und im Vorraum des Sport⸗ palaſtes kleinere erregt diskutierende Gruppen der Gläu⸗ biger beiſammenſtehen. * Wintershall⸗Dividende noch ungewiß. Die Wintershall⸗ Verwaltung erklärt, doß in der am Samstag in Berlin abgehaltenen AR⸗Sitzung über die Dividende für das abgelaufene Ceſchäftsjohr 1931 noch nicht geſprochen worden iſt. Es wurden lediglich in üblicher Form Ver⸗ waltungs⸗ und Betriebsangelegenheiten ſowie die Lage in der Kaltinduſtrie ganz allein beſprochen, wie dies ſeit Jah⸗ ren zum Jahresſchluß bei Wintersholl übllch iſt. * Befriedigende Dividendenausſichten bei der Monte⸗ catini. Bei der„Montecatini“ Societa Generale per 'Induſtrie Mineraria ed Agricola. Mailand, iſt, wie aus Mailand gemeldet wird, für das am 31. Dezember abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr 1990, ſoweit ſich bisher überblicken läßt, bereits mit Beſtimmtheit feſtzuſtellen, daß die Ergebniſſe nur um ein Geringes hinter denen des Vorjahres zuxflck⸗ Pleiben. Es iſt daher mit wiederum einer befriedigenden Divſdende zu rechnen. Für 1930 erfolgte bekanntlich eine Divldendenkürzung von 18 auf 15 v. H. aus einem Rein⸗ gewinn von 98 Mill. Lire. * Wielandwerke Ach in Ulm. Nach dem Bericht des Vorſtandes der Wieland⸗Werke Ach Ulm, verlief das Ge⸗ ſchäfts jahr 1930/1 noch ungünſtiger als das Vorjahr. Die Werksanlagen waren das ganze Jahr über nicht voll aus⸗ genützt und das Ergebnis des Geſchäftsjahres iſt durchaus unbefri end. Dabei waren an Steuern und ſozialen Ab⸗ gaben 6 aufzubringen. Bei der der Wieland⸗Werke Ach naheſtehenden Deutſchen Delta⸗Metall⸗Ge⸗ ſellſchaft Alexander Dick u. Co., Düſſeldorf⸗ Grafenberg, lagen dieſelben ungünſtigen Verhältniſſe vor. Anfang Juli d. J. wurde die Aktienmehrheit der Meſſingwerke Schwarzwald Ach in Villin gen erworben. Der in der Jahresrechnung enthaltene Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von 167 412 4 verringert ſich auf 29 057 /, welcher vorgetragen werden ſoll. Die Abſchreibungen belaufen ſich auf 456 616 l. * M. Baſſermann u. Cie AG. i. L. Schwetzinoen. Erhöhter Verluſt. Die in Berlin abgehaltene ao. GV., ge⸗ nehmigte einſtimmig die Liguidations⸗Eröff⸗ nungsbilanz per 3. Aug. 1931. Sie weiſt eine Er⸗ höhung des Verluſtes von 420 000 4 auf 998 154. aus. Dieſe Erhöhung iſt darauf zurückzufüßren, daß man bedeutend ſchärſere Abſchreibungen auf verſchiedene Aktiv⸗ poſten hat vornehmen müſſen. Die Geſellſchaft ſelbſt(Kon⸗ ſerveninduſtrie) arbeitet ſeit Fehruar dieſes Jahres nicht mehr. Die noch vorhandenen Warenbeſtände von 186 000 24 875)„ werden veräußert. Debitoren betragen noch 90 908 ,, während Kreditoren 305 948/ und Bankſchuſden 165 622„ betragen. Das Aktienkapital von 707 500 Mark iſt voll verloren. Nachdem die Kleinaläubioer bis 50 voll befriedigt worden ſind, laſſen ſich die Ausſichten für die reſtlichen ungeſicherten Gläubiger noch nicht über⸗ ſehen. Sie ſind jedenfalls nicht ſo cünſtig zu beurteilen, wie man seinerzeit es für möglich hielt, und die Quote auf die 220 000“ ungeſicherten Forderungen wird voraus ſicht⸗ lich nur ſehr gering ſein. Behaupteter Geldmarkt etwas leichter A* Berlin, 21. Dez.(Eig. Dr.) Die halbſtündige Späterlegung der Sprechbörſe hatte nicht den gewünſchten Erſolg gehabt. Der Beſuch war, wie ſchon kurz gemeldet, wieder ſehr ſchwach und eine An⸗ regung für den Telephonverkehr ging von ihr nicht aus. Die feſtere Grundſtimmung wird mit den bevorſtehenden verſchärften Kontrollmaßnahmen bei Auslandsverkäufen be⸗ gründet. Vom Bankenkommiſſar ſei eine Kommiſſion ge⸗ bildet worden, die Reviſionen bisher ſtattgefundener Ge⸗ ſchäfte vornehmen ſoll. Vorübergehend war es dann in den Mittagsſtunden im Telephonverkehr wieder etwas ſchwächer, als dle Kündigung der Borſig⸗Belegſchaft bekannt wurde. Per Saldo konnten ſich aber die 1 bis 2 v. H. gegen geſtern gebeſſerten Kurſe unter Schwankungen behaupten. Reichsbankanteile ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um wei⸗ tere 2 v. H. fort, auch Reichsbahnvorzüge blieben gefragt. Am Pfandbriefmarkte waren die Veränderungen gering und das Geſchäft klein. Ueberhaupt iſt ganz all⸗ gemein ein Nachlaſſen der Geſchäftstätigkeit feſtzuſtellen. Trotz der ſicherlich ſtärkeren Beanſpruchung zum Jahres⸗ ultimo war der Geldmarkt heute eher wieder leichter, da bei den Banken größere Geldbeträge aus dem Weih⸗ nachtsgeſchüft eingingen. Der Tagesgeldſatz blieb aber un⸗ verändert 7½—9 v. H. und der Monatsgeldſatz—9 v. H. Das Angebot in Privatdiskonten war gering, der Satz erfuhr keine Veränderung. Reichsſchatzwechſel per 10. März 1932 waren nur wenig gefragt, dagegen fanden etwas größere Abſchlüſſe in Reichsſchatzanweiſungen per 15. April 1932 zu 8 v. H. ſtatt. Schwächere Auslandsbörſe An der Pariſer Börſe konnte man ſtärkſte Zurück⸗ haltung beobachten, auf der ganzen Linie herrſchte ein ſchwächerer Grundton vor. Die Brüſſeler Börſe er⸗ öffnete in unſicherer Haltung, auch im Verlaufe konnte ſich eine einheitliche Tendenz nicht herausbilden. Im Verkaufe der Amſterdamer Börſe ergaben ſich weiter leichte Kursabſchwächungen. Pounganleihe tendierte mit 31 feſt, auch deutſche feſtverzinliche Werte waren verſchie⸗ zungs änderung, N Mittag-Ausgabe Nr. 593 In einem Wirtſchaftskrieg gibt es nur Beſiegte aber keine Sieger Betrachtungen der Berliner Handelskammer zum Jahresende Die Berliner Handelskammer legt, wie alljährlich ſo auch diesmal, zum Weihnachtsfeſt ihren Jahresbericht der Oef⸗ fentlichkeit vor. Es werden in ihm alle Vorgänge geſchil⸗ dert, die die deutſche Wirtſchaft im Jahre 1931 bedrängt haben, es fehlt aber auch nicht an einem Ausblick, der über die trüben Stunden des Alltags hinweghelfen ſoll. Die Ber⸗ liner Handelskammer faßt ihre Anſicht über die Zukunft u. a. wie folgt zuſammen: 5 An der Wende des Jahres 1931 zeigt ſich im Gegenſatz zum Vorjahr ein Tiefſtand der deutſchen und der inter⸗ nationalen Wirtſchaftslage, der lediglich die ſeit mehreren Jahren ausgeſprochene Hoffnung zuläßt, daß nunmehr das Ende des Leidensweges erreicht und der Zeitpunkt eines Wiederanſtieges nahe iſt. Für dieſe Erwartung iſt aber nur die Vermutung anzuführen, daß ſchwerere Laſten ka um mehr denkar ſin d. Der deutſche Exporteur ſteht an der Jahreswende vor einer Vielzahl von Mauern, die das Ausfuhrgeſchäft ſehr erſchweren müſſen.— Bei allen Mängeln, die der 4. Notverordnung anhaften, muß man doch ſagen, daß die Regierung zum mindeſten damit den Verſuch gemacht hat, ein Notprogramm aufzuſtellen; hoffentlich er⸗ füllen ſich die Erwartungen. Für Deutſchland eignen ſich Währungsexperimente nicht. Es verbleibt ihm nur die Möglichkeit der Fortſetzung der Defla⸗ tionspolitik. Aber alle Bemühungen um den inneren Wieder⸗ aufban werden ſcheitern, wenn es nicht gelingt, für die äußere Verſchuldung Deutſchlands eine befriedigende Regelung zu finden. Die Sachver⸗ ſtändigen und die beteiligten Regierungen werden ſich ent⸗ ſcheiden müſſen, ob ſie durch eine zeitgemäße Löſung des deutſchen Verſchuldungsproblems den Weg für eine Ver⸗ ſtändigung öffnen wollen, oder ob dem Weltkrieg und der Weltkriſe nun ein Weltwirtſchafts⸗ krieg folgen ſoll, bei demes keinen Sieger, ſondern nur Beſiegte geben wir d. Das Repa⸗ rationsproblem iſt in ſeiner Verbundenheit mit den Kriegs⸗ ſchulden der Gläubigerſtaaten und in der anerkannten Aus⸗ wirkung auf die Außenhandelspolitik aller Länder der beſte Boden für die von den beteiligten Staaten der Welt wieder⸗ holt bekundete Abſicht für eine gemeinſchaftliche Arbeit zur Bekämpfung der Weltkriſe. Die jetzigen Verhandlungen werden erweiſen müſſen, ob dieſe wirtſchaftliche Erkenntnis, die nur noch auf politiſchem Gebiet beſtehenden Hemmun⸗ gen überwinden kann. Die Ereigniſſe des Jahres 1931 haben mit aller Deutlich⸗ keit gezeigt, daß die deutſche Volks wirtſchaft nicht zugrunde gehen kann, ohne gleich⸗ zeitig die Mehrzahl der anderen europä⸗ iſchen Staaten in ihrem Beſtande zu be⸗ drohen. Deutſchlands Wirtſchaft iſt auch trotz allem in vielen Teilen kriſenfeſter, als manche Wirtſchaft auslän⸗ diſcher Staaten, die ſeit Jahren unter günſtigeren Bedin⸗ gungen arbeiten konnten. Das deutſche Volk wird nach dem Leidensweg des Kriegs, der Inflations⸗ und der Deflations⸗ jahre auch den Entbehrungen dieſer Notzeit gewachſen ſein. So iſt trotz allem kein Grund da, zu verzweifeln. Gerade das Jahr 1931 hat der Welt die Verflechtung Deutſchlands mit der Weltwirtſchaft und die Gefahren eines deutſchen Chaos vor Augen geführt. Durch die Notverordnung hat die Regierung dem Ausland den Willen gezeigt, in der Rei⸗ nigung der öffentlichen Finanzen und der Aufrechterhaltung des Etats vor der äußerſten Belaſtungsgrenze nicht zurückzuſchrecken. Auf dem dornenvollen Weg, den die Weltgeſchichte Deutſchland zu ſchreiten zwingt, iſt am Ende dieſes Jahres die Erkenntnis herangereift, daß die Abkehr der Gläu⸗ biger länder von ihrer bisherigen irrtüm⸗ lichen Einſchätzung der weltwirtſchaft⸗ lichen Zuſammen hänge notwendig iſt. Zu jeder außenpolitiſchen Löſung gehört aber der Wille des deutſchen Volkes zum inneren Wiederaufbau in ruhiger, wirtſchaftlich und politiſch friedlicher Tätigkeit, in einer Notgemeinſchaft von Arbeit und Kapital, von Regierungen und Regterten, die das Ziel baldiger Geſundung des Gan⸗ zen der Erreichung von Einzelintereſſen voranſtellt. Das wird die Aufgabe des Wirtſchaftsjahres 1932 ſein. Fortbeſtand der Ludwigshafener gausbeſitzerbank Konkurs vermieden— Regreß gegen Ag beantragt Zu der 3. ar. GW der inſolventen Genoſſenſchaftsbank hatten ſich etwa 400 Genoſſen eingefunden. Polizei⸗ orgone übten eine ſtrenge Kontrolle aus. Dr. Heim, der Vorſitzende des A, ging zunächſt noch einmal auf den Ausgang der zweiten ao. GW näher ein, die bekanntlich wegen mangelnder Garantien negativ verlief. Eine Ab⸗ ordnung unter Führung von Oberbürgermeiſter Dr. Eco⸗ rius ſei daher nach Berlin gefahren, um mit den Reichs behörden wegen der Stützung des Inſti⸗ tutes zu verhandeln. Mit 9gproz. Sicherheit könne damit gerechnet werden, daß das Reich Mittel zur Verfügung ſtellt. Man habe hierbei unter Hinweis auf die neue Notverord⸗ nung einen verlorenen Kredit(etwa 300 000%) ver⸗ langt und auch zugeſagt erhalten, ſofern die Dresdner Bank ſich befürwortend ausſprechen würde. Die Genoſ⸗ fenſchaftsabteilund der Dresdner Bank habe bereits eine derartige Befürwortung zugeſogt. Die GW beſchloß dann ohne Diskuſſion eine Sat⸗ wonach die Zahl der zuläſſigen Geſchäftsanteile von bisher„bis zu 50 Anteilen“ auf einen Anteil beſchränkt wird. Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius führte dann u. a. aus: die Wirtſchaftskriſe habe Ludwigshafen unter den deutſchen Städten mit am härteſten ge⸗ troffen. Der Zuſammenbruch der Bank ſei zum über⸗ wiegenden Teil auf dieſe Kriſe zurückzuführen. In der letzten GV ſcheine dieſe überwiegendſte Urſache der Schwie⸗ rigkeiten nicht erkannt worden zu ſein. Man dürfe nicht ſo ſehr die Schuld einer der Lage nicht gewachſenen Ver⸗ waltung aufbürden, ſondern müſſe mehr noch die Verhält⸗ niſſe in der Stadt berückſichtigen. Alle müßten ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß alle Kräfte zuſommengetan werden, um die Wirtſchaft Ludwigshafens zu retten. Dann würde man zu einer ganz anderen Stellungnahme kommen. Aus dem Gedawken der Notgemeinſchaft heraus wäre der Konkurs der Bank ein ſchwerer Fehler, ein Unglück für alle Ge⸗ noſſen und für die Stadt ſelbſt. Aus dieſer Erkenntnis heraus ſei er nach Berlin gefahren. Bei den Beſprechungen im Reichswirtſchafts⸗ und Reichsfinonzmini⸗ ſterium habe man auf die Hilfe für die Chemnitzer, Stetti⸗ ner und Berliner Hausbeſitzerbanken verwieſen. Die Pfalz und namentlich auch Ludwigshafen, die durch die Beſatzung, den Wegzug der J Farben⸗Verwaltung und der ſtändigen Wirtſchaftsverſchlechterung beſonders leiden, erwarten eine gleiche Unterſtützung. Auch die bayeriſche Staots regierung wird ſich für eine Reichshilfe für die Bank einſetzen. Wenn die GB u in vollem Verantwortungsbewußtſein handele, daß olſo der Konkurs vermieden wird, dann werde auch Hilfe gewährt werden. Eine Bank des gewerblichen Mittel⸗ ſtandes ſei für Ludwigshaſen eine Notwendigkeit. Dr. Heim ſchlug donn vor, ohne Diskuſſion ſofort in die Abſtimmung über die Erhöhung der Ge⸗ noſſenſchaftsanteile auf 600 und der Haftſumme ebenfalls auf 600, einzutreten. Auf Einwürfe eines Schuldner⸗Genoſſen gab er die Zuſage, daß die Bank künftig im genoſſenſchaftlichen Sinne und Geiſt weitergeführt wird. Die Erhöhung der Anteilſumme ſoll nur unter dem Vor⸗ behalt durchgeführt werden, daß der Vergleich ſeitens der Gläubiger unter Verzicht auf In anſpruch⸗ Freiverkehr dentlich mehrprozentig höher. Die Wiener Börſe ten⸗ dierte bei ſehr ruhigem Geſchäft nicht einheitlich. Die Newyorker Börſe eröffnete die neue Woche in ſchwä⸗ cherer Haltung, beſonders ſtark gedrückt waren einige Bahn⸗ werte. Auch Kupferaktien tendierten trotz der geſchloſſenen Produktionseinſchränkung ſchwächer. Die Tendenz der Londoner Börſe war im Verlaufe unſicher, die Kurs⸗ bewegung nicht einheitlich, doch waren die Schwankungen nicht erheblich. a Ruhiger Deviſenmarkt An den internationalen Deviſen märkten war auch am Nachmittag das Geſchäft ſehr ruhig, und die Verände⸗ rungen, wie am Vormittag ſehr gering. Der Dol lar be⸗ hauptete ſich gut, das engliſche Pfund tendierte eine Kleinigkeit leichter, gegen den Dollar ging es auf 3,3878 zurück, gegen den Gulden auf 8,42, gegen Zürich auf 17968 und gegen die Reichsmark auf 14,30. Die Reichs markt war nicht ganz einheitlich, in Amſterdam zog ſie auf 5876 an, in Zürich ſtellte ſie ſich auf 12,10 und in Newyork auf 29,70. Die Norddeviſen waren etwas ſchwächer, die Süd⸗ amerikaner unverändert. * Intereſſengemeinſchaft Frankfurter Kursmakler. An⸗ geſichts der Börſenſchließung und des dadurch bedingten Geſchäftsausfalls der Kursmakler haben ſich etwa 50 ver⸗ eidigte Kursmakler der Frankfurter Börſe zu einer Inter⸗ eſſengemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Der Zweck dieſer Gemeinſchaft iſt der für gemeinſchaftliche Rechnung durch⸗ geführte telephoniſche Handel in Wertpapieren. Etwa ein Drittel dieſer 50 Börſenmakler finden dadurch Beſchäft'⸗ gung. Die Aufnahme des gemeinſchaftlichen Handels ſon wahrſcheinlich bereits ab Dienstag, den 22. Dezember 1031, erfolgen. * Diskontſenkung in der Tſchechoflowakei. Prag, 21. Dez. Der tſchechoſlowakiſche Bankdiskont wird ab 22. Dez. 1981 von 6,5 auf 6 v. H. ermäßigt. Der Lombard⸗ ſatz bleibt unverändert. nahme der erhöhten Haftſumme angenommen wird. Eine erſte Abſtimmung ergab eine Unſtimmigteit dadurch, daß mehr Stimmzettel abgegeben wur⸗ den, als die Eingangskontrolle ausgab. Bei der zweiten Abſtimmung, die mehr als eine Stunde in Anſpruch nahm, ergab ſich eine Annahme des Antrages mit 284 gegen 93 Stimmen bei 3 ungültigen. Da nach Anſicht der Verwaltung die ungültigen Stimmen nicht berückſichtigt werden, iſt die ſatzungsgemäße 4 Mehrheit gerade noch er⸗ reicht worden. Die GV nahm dann die Wahl von fünf Bevoll⸗ mächtigten(Engelberger, Stadtmüller, Gleich Dr. Maul, Reuther) vor, die die Vorausſetzungen zur Erhebung von Regreßanſprüchen gegen alte Vorſtands⸗ und AR⸗Mitglieder prüfen und die eytl. Prozeſſe führen ſollen, nachdem ſich die überwiegende Mehrheit der Genoſſen für VVV von Regreßanſprüchen ausgeſprochen hatte. Der letzte Punkt der Tagesordnung: Neuwahl des Aufſichtsrates, der wegen des Rücktrittes des ge⸗ ſamten bisherigen Aufſichtsrates erforderlich war, ergab folgende Zuſammenſetzung des neuen Auſſichtsrates: 1. Wiedemann(233 Stimmen), 2. Dr. Heim(220), 3. Auguſt Mayer(215), Dudenhöſer(195), Schwind(193), Laubſcher (129), Jakob Becker(127), Dr. Eichenlaub(126), Reinhardt (124), Gickelleiter(114) und Sauter(78). Da Dr. Eichen⸗ loub und Sauter Verzicht leiſteten, iſt die ſatzungsgemäße Zahl von 9 Mitgliedern erreicht. Bisher gehörten ſchon alle neuen Mitglieder mit Ausuahme von Gickelleiter dem Auſſichtsrat an. Der Fortbeſtand der Bank für Hausbeſitz, Handel und Gewerbe erſcheint nach den Beſchlüſſen der geſtrigen ao. GV. geſichert, nachdem auch kein Zweifel mehr darüber beſteht, daß ſich die Gläubiger in dem auf den 20. Jan. angeſetzten Vergleichstermin auf Baſis von 60 v. H. mit der Sanierung einverſtanden erklären werden. Die Ver⸗ nunft hat über Unvernunft geſiegt. Die geſtrige GV., die dank der umſtändlichen Abſtimmungsmethode wiederum mehr als volle fünf Stunden dauerte, nahm einen über⸗ raſchend ruhigen Verlauf, wenn man von einigen wenigen, allerdings groben Ausfällen abſieht. Es hat den Anſchein, daß die Genoſſen doch zur vollen Erkenntnis deſſen gekom⸗ men ſind, was im Konkursfall ihnen und nicht nur ihnen, ſondern auch vielen Gläubigern und Schuldnern zuteil ge⸗ worden wäre. Nicht zum wenigſten werden es die eindring⸗ lichen Worte von Dr. Ecarius geweſen ſein, die dieſen Um⸗ ſchwung veranlaßten. Die Bahn iſt jetzt frei für die abſchließenden Verhan d⸗ lungen mit den Reichsſtellen. Wie wir hören, wird es ſich um einen Zuſchuß von etwa 300 000/ handeln, den das Inſtitut aus dem 20 Millionen⸗Fonds zur Rationa⸗ liſierung des Genoſſenſchaftsweſens erhalten wird. Für die Gläubiger iſt das neue Reſultat inſofern günſtig, als ſie nun hoffen können, in Bälde wenigſtens einen Teil ihrer Guthaben wieder zu erhalten. Einige Ueberraſchung hat allerdings die faſt reſtloſe Wiederwahl des vor einigen Monaten erſt gewählten Aufſichtsrates ergeben, zu⸗ mal in den Verſammlungen oft recht ſcharfe— und wir müſſen es ausſprechen— oft auch recht angebrachte Vor⸗ würfe gegen die Verſchleierungstaktik gegeben hat; über⸗ raſcht hat ferner, daß derſelbe Stadtrat Wiedemann, dem man in der letzten GV. eine Diskuſſionsrede unmöglich machte, jetzt die größte Stimmenzahl auf ſich vereinigen konnte und damit Vorſitzender des Aufſichtsrates wurde. *„Ehape Ach für Einheitspreiſe“, Köln. Der GV der zum Leonhard Tietz⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft ge⸗ nehmigte den Abſchluß für das vierte Geſchäftsjohr 1930⸗31 mit 962 766(820 635]„ Reingewinn, aus dem wie⸗ der 8 v. H. Dividende auf 6 Mill. 4 AK verteilt, dem Reſervefonds wieder 900 000 4 und einem neuzuerrichten⸗ den Perſonalwohlſahrtsfonds 100 000/ zugeführt werden. 82 766% ſollen auf neuen Rechnung vorgetragen werden. Ueber den Verlauf des neuen Geſchäftsjahres, das am 1. 8. 1931 begonnen hat, berichtete der Vorſtand, daß ſich die jüngſte Verſchärfung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Deutſchlond mit ihrem wachſenden Kaufkraftrückgang aller Käuferſchichten natürlich auch auf die Betriebe der Geſell⸗ ſchaft auswirke. * Roſtitzer Zucker⸗Raffinerie, Roſtitz(Kreis Altenburg), Zucker⸗Raffinerie Halle, Halle a. d. S.— Wieder Dividende. Die AR. der Roſitzer Zuckerraffinerie, Roſitz(Kreis Alten⸗ burg) und der Zuckerraffinerie Halle, Halle a. d.., ſchla⸗ gen bei Vornahme der üblichen Abſchretbungen die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieter 4 v. H. vor. * Kronenbrauerei Ach Offenburg. Bei dieſer Broueret, die ihr AK von 0,93 auf 1,5 Mill./ erhöhte, verbenerte ſich im Geſchäftsjohre 1930⸗31(30..) nach 64 926(50 891) 4 Abſchreibungen der Gewinnvortrag auf 27 854(21 373) /; von der Verteilung einer Dividende muß wiederum ab⸗ geſehen werden. Laut Bericht war auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr der Abſotz rückläufig. In der Bilanz wer⸗ den u. a.(iw /] ausgewieſen: Anlozen einſchl. Wirt⸗ ſchaften 1902(1,82), Außenſtände 0,39(0,52), Darlehen 0,99 (1,28); andererſeits Hypotheken 0,81(0,83), Kreditoren.89 (0,86), alles in Mill. Die o. GV fand am 19. d. M. ſtatt. * Holſten⸗Brauerel, Altona. In der Bilanzſitzung der Holſten⸗Brauerei, Altona, wurde beſchloſſen, der GV. nach Abſchreibungen von 1,43(1,50) Mi l./ dite Verteilung einer Dividende von 6(14) v. H. auf die Stammaktien vorzuſchlagen. 8(1913. U. Effektivverzinſung der öffentlichen deutſchen Anleihen Die Rlichsfinonz⸗Stotiſtik hat ihren Unterſuchungen über die Verzinſung der öffentlichen Schulden bisher die Nominul⸗Zinsſätze zu Grunde gelegt. Nunmehr iſt man zur Ermittlung der Effektiv⸗Verzinſung übergegangen und hal zu dieſem Zwecke 4,84 Mrd.% Anleihen der öffentlichen Hand auf ihre Rendite unterſucht. handelt ſich dabei um Anleihen, die vom Reich, den Ländern, den Kommunen und anderen Körperſchafſten in den Jahren 1924 bis Ende 1930 aufgenommen wurden. Die durchſchnittliche Efſektiy⸗ Verzinſung dieſer Anleihen beträgt rund 8(7,98) v. H, liegt alſo 126 v. H. über dem durchſchnittlichen Nominal, i Vor dem Krieg lag die Effektiv⸗Verzinſung für die 6 öffentlichen Anleihen nicht weit über 4 v..; es iſt alſo eine Verdoppelung der Belaſtung eingetreten, Die Kurzkredite ſind noch weſentlich teurer. * Eßlinger Brauerei⸗Geſellſchaft AG., Eßlingen a. N. 6 gegen 8 v. H. Dividende. Der Bericht für 1930/1 weiſt lediglich auf den ſtark rückgängigen Bierausſtoß hin. Der Erlös aus Bier und Mieten ging auf 0,99(1,17) Mill. zurück. Nach Abſetzung von 0,58.(0,71) Mill. 4, Fabri⸗ kationskoſten, unv. 0,3 Mill. /, Steueraufwendungen und 0,06(0,08) Mill.„ Abſchreibungen verbleibt ein Gewinn von 56 611 gegen 76 546, der, einen Dividendenvorſchlag von wieder 7 v. H. auf die Vorzugs⸗ und 6(8) v. H. auf die Stammaktien ermöglicht. In der Bilanz erſcheinen Vorräte mit 0,11(0,10) Mill. 4, Außenſtände mit 0,12 (0,13) Mill., Hypotheken und Darlehen mit 0,1(0% Mill., andererſeits Hypothekenſchulden mit 0,28(0,27 Mill.& und Verbindlichkeiten mit 0,11(0,12) Mill. (GV 22. Dezember.) * Beilegung der Differenzen bei der Emelka. Der Vor⸗ ſitzende des AR. der Emelka teilt mit: Nach mehrtägigen gründlichen Verhandlungen, die zwiſchen dem Vorſitzenden des AR. Alfred Friedmann, Berlin, dem Vertreter der franzöſi Gruppe, Herrn Eoͤuard Corniglen⸗ Molinier, den Herren Max Schach und Fart Grune ſowie dem Vertreter des Betriebsrats geführt wurden, ſind ſämtliche ſchwebende Differenzen aus der Welt geſchafft worden. Die weitere Mitarbeit der Herren Schach und Grune iſt geſichert. Vergleichsverfahren und Honkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Auto⸗IJs lin; ger Gmbch in Mannheim, Augartenſtr. 97/99, Zweig⸗ niederlaſſung in Neuſtadt a. d. H.(Vertrauensperson Bücherreviſor Job in Mannheim.] Aufgehobene Vergleichs, verfahren: Firma Emil Bühler Gmb, Fabfiß photographiſcher Papiere und Abziehbilderpapiere in Schriesheim.— Firma Theodor Fr. Henking in Schwetzingen, Inhaber Theodor Friedrich Henking, Kauf⸗ mann in Schwetzingen.— 1. Kurt Georg Gieſer, 2. Exnſt Emil Gieſer, minderjährig, 3. Karl Werner Gieſer, minder jährig, Ziffer 2 und 3 vertreten durch den Vormund Emil Seidle, Mannheim, Langſtraße 33, Ziffer 1 bis 3 wohn haft in Mannheim, B 6, 21, als Inhaber der Firma Jo, hann Mahler, Bürſtenwaren in Mannheim, F 2, — Firma Parfümerie⸗Einkaufsgenoſſen⸗ ſchaft der Friſeure e Gmb H, Mannheim, N 3, 3. — Firma Parkhotel Gm in Mannheim. Dieviſenausgleichsſtellen für den franzöſiſchen Außenhandel Paris, 21. Dez.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Die ſeit einiger Zeit im franzöſiſchen Handelsminiſterſum erwogenen Pläne, Deviſenausgleichsſtellen zu ſchaffen, um den franzöſiſchen Außen handel mit ſol⸗ chen Ländern zu unterſtützen, in denen eine De⸗ viſenzwangsbewirtſchaftung beſteht, haben nunmehr greifbare Geſtalt angenommen. Die Regierung, ſo heißt es in einer von der„Agence Economique et Finan⸗ zitiere“ veröffentlichten Meldung, hat ſich veranlaßt geſehen, zur Aufrechterhaltung des regelmäßigen Warenaustauſches mit gewiſſen Ländern, die kürzlich Deviſenreſtriktionen an⸗ geordnet haben, die Schaffung von Kompen ſattons kammern ins Auge zu faſſen. Dadurch ſoll vermieden werden, daß franzöſiſche Exporteure für ihre Warenlieſerungen nach gewiſſen Ländern keine Zahlung er⸗ halten, während Frankreich die aus den gleichen Staaten be⸗ zogenen Waren am Fälligkeitstermin bezahlt. Die techniſchen Schwierigkeiten, die ſich der Schaffung eines ſolchen Organismus entgegenſtellen, haben ſehr ein⸗ gehende Vorarbeiten erfordert, doch ſcheint man jetzt zu einer für alle Teile befriedigenden Lösung gekommen zu ſein. Die nächſte Aufgabe beſteht darin, mit den verſchiedenen Ländern zur Inkraftſetzung der Aus⸗ gleichskammern Verträge abzuſchließen. Wie es heißt, ſol⸗ len die neuen Inſtitutionen mit Hilfe der Pariſer Han⸗ dels kammer geſchaffen werden, die gewiſſermaßen die Geſamtheit des franzöſiſchen Handels vertritt. Ein deutſch⸗franzöſiſches Stickſtoffabkommen * Paris, 22. Dez.(Drahtung unſ. Pariſer Vertreters.) Wie in gut unterrichteten Kreiſen verlautet, iſt geſterg zwiſchen den franzöſiſchen und deutſchen Stickſtoffunter⸗ händlern ein Abkommen geſchloſſen worden. Offiziell wurde dieſe Moldung bisher noch nicht beſtätigt. Nach den Be⸗ ſtimmungen des Abkommens, das angeblich nur noch der Unterſchrift der beiden Parteien bedarf, erklärt ſich Deutſch⸗ land, vertreten durch die J. G. Farben induſtrie, damit einverſtanden, Frankreich, als deſſen Vertreter das Stickſtoff⸗ Kontor figurierte, mit 150000 Ton⸗ nen Stickſtoff zu verſorgen, die 20. Januar 1932 und dem 1. September 1932 zu liefern ſind. Ferner erhält Deutſchland eine Option für Lieferung von weiteren 50000 Tonnen Stickſtoff, falls dies von Frankreich verlangt wird. Wie verlautet, wird ein Teil des deutſchen Stickſtoffz als Sachleiſtung auf Grund der Reparationsverträge geliefert. Die deutſchen Unterhändler ſollen ſich bereit er⸗ klärt haben, daß Frankreich von jeder eingeführten Stick ſtoff⸗Tonne eine Abgabe erheben kann. Alle ausländischen Staaten, abgeſehen von Deutſchland, lehnten dieſen fran⸗ zöſiſchen Antrag ab. Es wird weiter mitgeteilt, daß Deutſch⸗ land ſich damit einverſtanden erklärt habe, dem franzöſiſchen Stickſtoff⸗Kontor den Stickſtoff zu 83 Franken pro 100 Kg zu verkaufen und dem Kontor zu geſtatten, den eingeführten Sttickſtoff an die franzöſiſchen Landwirte zu 95 Frauken pro 100 Kg. weiter zu liefern. In internationalen Stickſtoffkr eiſen hat das Abkommen zwiſchen Deutſchland und Frankreich er; hebliche Unruhe hervorgerufen. Man erklärt, daß die Deutſchland zugeſicherte Lieferungsmenge von 150 000 bis 200 0000 Tonnen den deutſchen Produktions rahmen bei weitem überſteige und wendet ſich dagegen, daß ausgerechnet Deutſchland mit der Lieferung einer der wichtigſten Waffen des modernen Krieges beauftragt wird. Keine Auflöſung der deutſchen Eiſenverbände Die Deutſche Rohſtahlgemeinſchaft teilt mit, doß die nicht von uns, aher von verſchiedenen anderen Blättern gebrachte Meldung über eine bevorſtehende Auflöſung der deutſchen Eiſenverbände jeder Grundlage entbehre. Tatfächlich be⸗ ſtänden in einem Verband gewiſſe Schwierigkeiten, die jedoch keineswegs ungewöhnlicher Natur ſeien und in Kürze bereinigt ſein dürften. Die angegebenen Gerüchte we 4 den offenbar die Tendenz, trotz der vorgenommenen erhe lichen dritten Eiſenpreisſenkung erneut Unruhe in den Markt zu bringen, obwohl weitere preisliche Aenderungen in keinem Falle zu erwarten ſeien, da die Eiſenindufltie trotz ungenügender Selbkoſtenentlaſtung den Beſtimmunz en der Notverordnung weitgehend Genfge geleiſtet habe. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 21. Dez „Die Nachfrage nach Kahnraum war an der beuten Börſe wieder ſehr gering. Es konnte nur ganz verſchwin dend wenig Kahnraum eingeteilt werden. Die Bergfra wurde mit 1 ab bier und 1,15„ Baſis Mannheim ne tiert. Für Rotterdam notierte man 80.95 Pfg. und füt utwerpen⸗Gent 1,80—1,45„ je Tonne einſchl. Seſleppen Der Bergſchlepplohn erfuhr mit 11,10„ je Tonne Batz Mannheim keine Aenderung ab hier nach Rotterdam. atio D1 Vo Jar zwiſchen dem Romisc Mus Chöre: K Anfang eier der! unter den b als 2 beer Iwar i Zimm Jan Bett. n Saard. Marie sei Aumiral I lord Syn Marquis v. Miwe Bre in Okkizi. Ibn Ratsd fl. M flasch 60, Mose Dienstag, 22. Dezember 1931 1 2 N 55 N ee Johennes Riemann, paul Henkels, ed Haupt. Kadettenanstalt jedem Unfug aufgelegt Sohm des Generals v. Seddin, mann u Trude v. Molo in dem gigantischen Tonfilm W* K bf Eine schöne, ergreifende und unerhört spannende Film- handlung von bester Gesinnung und hohem Niveau. Durch einen Zufall kommt in einem aukrüttelnden Wechsel der Ereignisse die Wahrheit zu ihrem Recht, werden die dramatischen Ereignisse dieser geheimnisvollen Nachi zu einem Tonfilm von einer nie dagewesenen Wuchi und Ausdruckskraff geformt Aus dem Inhalt: Stramme ſungens, zu utter ihnen N. v. 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