Fata Morgana vor. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13 1 1 510 Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 63, zupt W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe And Waſhington? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 28. Dez. Die engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen, die da⸗ zu dienen ſollen, eine gemeinſchaftliche Auffaſſung in der Behandlung der Reparationsfrage zu erzielen, ſollen in ein neues Stadium treten. Sie wurden vor einigen Tagen abgebrochen, um vor einer Wie⸗ deraufnahme den Miniſterpräſtdenten Ramſey Macdonald und Laval Gelegenheit zu einer perſönlichen Ausſprache zu bieten. Der engliſche Miniſterpräſident richtete ein Schreiben an den Lei⸗ ter der franzöſiſchen Regierung, in dem er den Wunſch ausſpricht, die noch ungelöſten Fragen mit ihm zu erörtern. Zu dieſer Mitteilung, die in eini⸗ gen Pariſer Morgenzeitungen veröffentlicht wird, läßt ſich folgendes bemerken: 5 Vor etwa zehn Tagen kam das Mitglied des britiſchen Schatzamtes Sir Frederik Leith⸗Roß nach Paris, einem Wunſche der franzöſiſchen Regie⸗ rung entſprechend, um den engliſchen Standpunkt in der Reparationsfrage darzulegen. Leith⸗Roß er⸗ klärte, 785 i daß das engliſche Schatzamt die Zubilligung eines fünfjährigen Moratoriums an Deutſch⸗ land wünſche und außerdem die Preisgabe des franzöſiſchen Reparationsguthabens, mit⸗ inbegriffen den Ueberſchuß gegenüber der Streichung der Kriegsſchulden durch die Ver⸗ einigten Staaten. Die Idee des engliſchen Delegierten war offenbar, daß Frankreich ſich auf den Boden der Balfour⸗ Note ſtellen müſſe, um die Vereinigten Staaten zu einer Streichung der Kriegsſchulden zu veranlaſſen. Der franzöſiſche Finanzminiſter lehnte jedoch dieſen Vorſchlag ab. Er betonte, daß Frankreich über ein zweijähriges Moratorium für Deutſchland nicht hinausgehen könne und das Reich außerdem während dieſer zwei Jahre die unge⸗ schützten Jahresleiſtungen aufbringen müſſe. Dieſe Zahlungen könnten durch kommerzialiſierte Dar⸗ lehen an die Reichsbahn ermöglicht werden. Wenn dan ſpäter die Umſtände wieder normal und die Beſtimmungen des NVoungplanes neuerdings in vollem Umfange zur Durchführung gelangen würden, ſo wäre es möglich, daß die ge⸗ schützten Jahreszahlungen gleichzeitig mit der Strei⸗ chung des amerikaniſchen Guthabens an Frankreich und England wegfallen könnten. Die ungeſchützten Jahresleiſtungen blieben der Frankreich zukom⸗ mende Ueberſchuß„für die Deckung der auf dem Reparationskonto gemachten Ausgaben“. Dieſe unerhörten franzöſiſchen Forderungen erklärte Leith⸗Roß für abſolut unannehmbar. Die Verhandlungen wurden jedoch zwiſchen ihm und dem franzöſiſchen Finanzminiſter weitergeführt. Die Haltung der Vereinigten Staaten beeinflußte den Gang der Beſprechungen. Man hielt es für geraten, eine Verhandlungspauſe eintreten zu laſſen. Bevor die Sachverſtändigen Englands und Frank⸗ reichs wieder zuſammentreten werden, ſollen die bei⸗ den Miniſterpräſidenten den Verſuch zu einer Eini⸗ gung allgemeinen Charakters unternehmen. Das „Echo de Paris“ erwartet von Macdonald, daß er ſich der franzöſiſchen Theſe anſchließen werde. Das Blatt bemerkt: N 1„Briand iſt auf den Rang eines Unterſtaatsſekre⸗ tärs geſunken und Macdonald hat die abſurde Lehre des Sozialismus über Bord geworfen. Jetzt kommt es nur noch darauf an, daß er ſeine Schwäche für Deutſchland preisgibt und dann wird es wieder gelingen, die entente cordiale zwiſchen * Frankreich und England zum Heile Europas wieder⸗ herzuſtellen.“ Das„Echo de Paris“ täuſcht ſeinen Leſern eine Nach einer halbamtlichen Information, die der 9„Newyork Herald“ über 8 den Standpunkt der Waſhingtoner Regierung in der Reparations⸗ und Schuldenfrage veröffentlicht, laſſen ſich die Geſichtspunkte der dorti⸗ gen leitenden Kreiſe folgendermaßen zuſammenfaſſen: Die Vereinigten Staaten haben nicht allein be⸗ chloſſen, an der nächſten europätſchen Reparations⸗ nd Schuldenkonferenz nicht n a ondern ſie lehnen auch jede künftige Hilfe ab, ſo⸗ ange Europa nicht den guten Willen aufbringe, eine eigenen Schwierigkeiten zu löſen. 5 müſſe vor allem zwei Punkte erfüllen: „Die Sicherung Ver finanziellen Wiederaufe 1 teilzunehmen, Europa Montag, 28. Dezember 193 142. Jahrgang— Nr. 599 der Tribut und Sthuld Die engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über die Behandlung der Reparationsfrage ſind in vollem Fluß Engliſche Kritik an Baſel Sehr deulliche Mahnungen an Frankreich Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London,. Dez. Erſt heute kommt die engliſche Preſſe dazu, in Leitartikeln zu dem Baſeler Bericht Stellung zu nehmen. Das einſtimmige Verdikt der Blätter geht dahin, daß der Sachverſtändigenbericht unzulänglich iſt und den Regierungen dadurch eine umſo größere Verantwortung für die ſchnelle und durchgreifende Löſung des Finanzproblems auferlege. Die„Times“ bedauern, daß in Baſel keine klare Anweiſung gegeben wurde, betonen aber, daß zwiſchen den Zeilen des Berichts die Notwen⸗ digkeit einer Aktion deutlich genug beſchrieben wird. Das Blatt zieht u. a. zwei Schlußfolgerungen aus dem Bericht: 1. Daß die im Poungplan vorgeſehenen Erleich⸗ terungen nicht zureichend ſeien und 2. daß Deutſchlaud auch die ungeſchützten Zahlungen im nächſten Sommer keinesfalls wieder aufneh⸗ men könne. Darüber hinaus müſſe die Frage, wie⸗ viel Reparationen Deutſchland in Zukunft zahlen kann, rein akademiſch bleiben, ſolange der deutſche Kredit nicht wiederhergeſtellt ſei. Das könne aber durch ein Moratorium von zwei, drei oder ſogar fünf Jahren nicht allein erreicht werden. Die Auslandsgläubiger Deutſchlands müßten die Sicherung erhalten, daß die künftigen Reparations⸗ verpflichtungen führen. g Ein Moratorium ohne gleichzeitige Feſt⸗ ſetzung der endgültigen Reparationsverpflich⸗ tungen Dentſchlands auf einen erfüllbaren Stand würde nur die Tragik vermehren und zu noch gefährlicheren Kriſen führen. Noch deutlicher wird der Chefredakteur des„Eco⸗ nomiſt“ in einem Artikel, den der„News Chro⸗ niele“ veröffentlicht: f. nicht wieder zu einer Stockung Londoner „Der Bericht der Baſler Sachverſtändigen läuft auf einen Appell an die Staatsmänner hinaus, den Noungplan zu zerreißen und von vorne anzufangen.“ Der ſozialiſtiſche„Daily Herald“ bezeichnet den Bericht von Baſel als diplomatiſche Haarſpalterei und erklärt: „Wenn den Kindereien von Baſel weitere Kindereien im Hagg folgen ſollten, dann iſt der Aus⸗ blick nicht nur für Deutſchland, nicht nur für Europa, ſondern für die ganze Welt ſehr ſchwarz.“ Einen praktiſchen Vorſchlag findet man in dem Cityblatt„Financial News“. Das Blatt ſchreibt, England könne ſich mit Frank⸗ reich auf einen Mittelweg einigen, wenn ein aus⸗ reichend langes Moratorium und endgültige Hal⸗ bierung der künftigen Reparationsverpflichtungen Deutſchlands beſchloſſen würden. In dieſem Falle könne es dazu kommen, daß Europa Schulter an Schulter gegen Amerika ſtehen werde. Auf der anderen Seite müſſe aber geſagt werden, daß Frankreich auf offene Oppoſition von engliſcher Sekte ſtoßen wer de, wenn es dieſer Mindeſtforderung nicht zu⸗ ſti mme. Dann würde die Welt den Beweis dafür haben, daß Frankreich den Voungplan nur als Waffe in Takt halte, mit der es einen geſchlagenen Feind ruinieren wolle. f 5 Eine ſolche Politik ſei unerträglich und würde dazu führen, daß England entſchloſſen auf i Denutſchlands Seite ſtehen würde. England würde auch nicht davor zurückſchrecken, eine glatte deutſche Zahlungserleichterung zu ermutigen und ſo Frankreich zur Einſicht zu bringen, daß nicht nur eine Reviſion, ſondern eine Streichung der Schulden notwendig ſei. Die wirtſchaft⸗ liche Wohlfahrt der Völker kann nicht länger dem Revanchegeiſt geopfert werden. Die peſſimiſtiſche Welle“ in Frankreich Scharfe Kritik an Laval und ſeiner Regierung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters f Paris, 27. Dez. Die Kammerferien werden von den oppoſitio⸗ nellen Volksvertretern, den Radikalen un d Sozialiſten, gehörig ausgenutzt, um die Wähler⸗ kreiſe gegen das Miniſterlum Laval⸗Flandin⸗ Maginot und ſeine rechtsgerichtete Mehrheit auf⸗ zuwiegeln. Während der Weihnachtsfeiertage ver⸗ ſchärfte ſich der parteipolitiſche Kampf in Frankreich. Die Regierungsgegner zogen die Bilanz aus den Leiſtungen Lavals und ſeiner Freunde. Charakteriſtiſch für die Schlußfolgerungen, die ſie aus den innen⸗ und außenpolitiſchen Anſchauungen der gegenwärtigen Regierung gezogen haben, iſt die Sonntagsrede des früheren Miniſter⸗ präſidenten und linksſtehenden Senators Camille Chautemps auf einer großen Kundgebung der radikalen Partei in Songeong im Oiſe⸗Departement. Chautemps ſagte: 5 3 5 „In Zeiten einer ſchweren innen⸗ und außenpoli⸗ tiſchen Kriſe hat Regierung und Mehrheit voll⸗ kommen verſagt. Wir befinden uns an einemge⸗ fährlichen Wendepunkt. In Frankreich und draußen tobt die Kriſe. Alles droht aus den Fugen zu geraten. Unſere wirtſchaftliche Lage verſchlechtert ſich zuſehends. Die Ar⸗ beitsloſigkeit breitet ſich aus und Unſtimmig⸗ keiten zwiſchen uns und anderen europäiſchen Nationen verſchärfen ſich. Von einer Regierung hätte man verlangen dürfen, daß ſie in einer ſolchen Zeit tatkräftig iſt und eine Initiative ergreift. Nichts von dem iſt geſchehen. Weder im Innern noch auf außenpolitiſchem Gebiet vermochte ſich das Mini⸗ ſterium Laval zu einem Entſchluß aufzuraffen. Das einzige, was die Mehrheit vollbrachte, beſteht darin, daß unhaltbaren Unternehmungen finanzielle Zu⸗ wendungen durch den Staat gemacht wurden, um ſie vor dem Ruin zu retten. Dieſe Rechnung wird ſich aber als falſch erweiſen. Die heutige Kammermehr⸗ heit bröckelt ab, ſie ſetzt ſich aus Gruppen zuſammen, die nicht länger mit einander leben können. Eine Zeitlang ſuchte man dieſe Mehrheitskriſe durch Tatenloſigkeit zu verſchleiern. niſſe zwingen jetzt zur Aktion. Unter dieſem Druck wird die Regierungs⸗ mehrheit zerfallen. Und an ihre Stelle wird eine geſchloſſene Koalition der Linken treten, die ſich zur Aufgabe machen wird, den Frieden nach innen und außen zu ſichern und vor allem anderen die internationalen Mißverſtändniſſe zu beſeitigen. f*. Die oppoſitionellen Kundgebungen in der Provinz veranlaſſen den„Temps“, einen Aufruf an die Rechtsdeputierten zu richten, gegen die peſſi⸗ miſtiſche Welle anzukämpfen. Das Blatt empfiehlt folgendes zweifelhafte Heilmittel: Die Vertreter der Regierungsmehrheit ſollen ins Land hinausziehen und erklären, daß Frankreich aus der internationalen Kriſe ſiegreich hervorgehen werde. Sie ſollen die Peſſimiſten als Defai⸗ tiſten brandmarken und die Ueberzeugung vertreten, daß Frankreich allen Grund habe, die Zu⸗ kunft optimiſtiſch zu betrachten. Es ſeien wohl für den Augenblick außenpolitiſche Kriſenerſcheinungen vorhanden, aber das ſei noch lange kein Grund zu einer peſſimiſtiſchen Beurteilung der Lage. richtung Deutſchlands, 2. die Herſtellung eines Planes, der den Weg für die wirtſchaftliche Kräftigung des Kontinents eröffnet. Sollte ſich aus der Reparationskonferenz die praktiſche Verwirk⸗ lichung dieſer beiden Punkte ergeben, ſo würde die amerikaniſche Regierung zur Prüfung des Schul⸗ denproblems bereit ſein. Auf Frankreich laſtet, 4 wie es in der Juformation am Schluß heißt, die ſchwerſte Verantwortung. Auf alle Fälle könnte Frankreich ſeinen Schuld⸗ verpflichtungen gegenüber Amerika nachkommen. Englands finanzielle Leiſtungs⸗ kraſt reicht dazu nicht aus. Es könnte allenfalls einen Teil ſeiner Schulden zurückzahlen. „ Aber die Ereig⸗ Flalien 1931 (Von unſerem römiſchen Vertreter) Das faſziſtiſche Italien— das hat es ſelbſt tauſendmal geſagt— liebt die Waffen. In kriegeriſchem Geiſt will Muſſolini ſein Volk er⸗ ziehen. Deswegen galt der Faſzismus vor 1931 als die antipazifiſche Bewegung ſchlechthin. Bis das vergangene Jahr eine große Wandlung brachte: zu Neujahr überraſchte der Duce die, Welt mit einer Botſchaft an das amerikaniſche Volk, in der mit großer Deutlichkeit dem Frieden, der Verſtän⸗ digung und der Abrüſtung das Wort geredet wurde. Dieſe Botſchaft gab der italieniſchen Politik des Jahres 1931 das Leitmotiv. Muſſolini, ſein Außenminiſter Grandi, die italieniſche Preſſe haben es ſeitdem in allen Tonarten variiert, ohne daß das Motiv ſich geändert hätte. Es war billig, über dieſen veränderten Ton, der aus Rom kam, zu ſpotten, wie es manche taten. Gewiß: wachſendes Defizit im Staatsſchatz war einer der Gründe, der Muſſolini Abrüſtung ratſam erſcheinen ließ. Ein anderer: daß man mit Italiens beſcheidenen Mitteln den Rüſtungs⸗ wettbewerb mit dem goldſchweren Frankreich nicht durchführen konnte, daß man alſo aus der Not eine Tugend machte. Aber das Entſcheidende war das doch nicht. Wer die faſtiſtiſche Außenpolitik der letz⸗ ten Jahre verfolgt hat, erkannte deutlich, wie in ihr die Erkenntnis wuchs, daß die Völker dieſer Erde in Schickſalsverbundenheit mit einander leben. Was einen trifft,— Hunger und Not und Revolution und Krieg— das trifft alle. Aus dieſer Erkenntnis hat der Faſzismus die Konſequenzen gezogen. Das iſt für ihn und für uns der große Ge winn dieſes Jahres. Zumal gerade der Fafzismus Verſtändnis für die beſondere Stellung zeigte, in der wir Deutſchen uns gegenüber der Ab⸗ rüſtungsfrage befinden. Immer wieder wurde hier betont, daß Deutſchland auf dieſem Gebiet nicht Pflichten, ſondern Rechte habe. Gerade dieſe Ein⸗ ſtellung Italiens hat aber neues Vertrauen zwi⸗ ſchen Rom und Berlin geſchaffen. Beim Beſu ch Brünings in Rom, beim Gegenbeſuch Grandis in Berlin, kam das deutlich zum Ausdruck. Bezeich⸗ nend, entſcheidend für die italieniſche Haltung war Italiens Einſtellung zum Hoover⸗Mora⸗ torium: an keinerlei Bedingungen geknüpfte An⸗ nahme. Seit Beginn der deutſchen Kriſe, auf der Londoner Konferenz, in Baſel bereitwilliges Verſtändnis für unſere Lage. Zuſammen mit den Amerikanern ſchärfſtes Eintreten für Abrüt⸗ ſtung. Heftiger Widerſtand gegen jede Verſchiebung der Abrüſtungskonferenz. Immer— das verſteht ſich faſt von ſelbſt— in ſchärfſter polemiſcher Einſtel⸗ lung gegen Frankreich. 1 Trotzdem die deutſche Außenpolitik dieſe anti⸗ franzöſiſche Linie nicht mitmachen wollte und nicht mitmachen konnte, ergab ſich aus der veränderten oder, beſſer geſagt, vertieften Einſtellung der Ita⸗ ltener zu den europäiſchen Fragen gauz von ſelbſt eine deutſch⸗italieniſche Zuſammen⸗ arbeit faſt auf der ganzen Linie. Sachliche Zu⸗ ſammenarbeit ohne Verbrüderung. Die in anbe⸗ tracht der Haltung Italiens gegenüber dem deutſch⸗ öſterreichiſchen Zollunionsplan auch für ſolche Deutſche nicht möglich geweſen wäre, die immer noch an„Bündniſſe“ im Vorkriegsſtil glauben. In dieſer Frage hat Italien uns lebhafteſten Wider⸗ ſtand entgegengeſetzt; Senator Scialoja hat durch ſeine Haager Rede noch einen bitterböſen Ton in dieſen Kampf gemiſcht. Italien glaubte, die Zoll⸗ union verletzte ſeine Intereſſen. Was wir nicht glauben. Und es handelt danach. Es wird— das ſollten unſere Gefühlspolitiker nie vergeſſen— auch in Zukunft nur nach ſeinen Intereſſen handeln. Oder nach dem, was es für ſein Intereſſe hält. Die großen politiſchen und finanziellen Weltfragen nahmen Italiens Kräfte ſo in Anſpruch, daß es auf anderen Gebieten— im Mittelmeer, im Bal⸗ kan, in Afrika— beine Tätigkeit entfalten konnte, die über das normale Maß diplomatiſcher Ar⸗ 5 beit hinausging. Im Balkan hat es ſeine Stellungen ausgebaut, nicht aber erweitert. Auch die Innenpolitik des Faſzismus war im vergangenen Jahre reine Tatſachenpoli⸗ tik. Das Syſtem Muſſolint hat ſich ſelbſtverſtändlich nicht geändert: Ein⸗Partei⸗Staat. Die jüngere Generation iſt bereits in dieſem Syſtem groß gewor⸗ den und will es nicht anders. Die Jugendorgani⸗ ſationen ſind die größte Macht des Faſzismus, eine größere noch als die Partei. N Die Partei und ihr gewaltiger Apparat wird immer bewußter in den Dienſt der Fürſorge, der Hilfe geſtellt. Im Sommer: Zeltlager, Erholungs⸗ heime, Kinderſanatorien. Im Kriſenwinter: Hilfe für alle. Damit macht ſich das Regieme Freunde, be⸗ ſonders unter den einfachen Leuten, die bisher viel⸗ fach abſeits ſtanden und denen der Faſzismus, wie 4 2. Seite — Nummer 599 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 28. Dezember 1931 Wos Rolle Iſt etwas verſäumt worden Eigener Bericht) 7 * e. Stuttgart, 27. Dez. Während der Feiertage war der Brandplatz des Alten Sch weiterhin das Ziel Tauſender. Schaurig ſchön ragen die rauchgeſchwärzten Mauern in den trüben Regenhimmel. Der Oſtgiebel zeigt eine einzige! glatte Eisfläche, aus den Fenſter⸗ höhlen hängen lange, dicke Eiszapfen. Am ſchau⸗ rigſten wirkt jetzt noch die Einſturzwand. Das Trümmerfeld oben iſt dick eisüberkruſtet, meterlang hängen Eisbärte von den Balkentrümmern. f noch ragen die zerknickten Sproſſen der zwei ſchütteten Steigleitern aus den immer noch ſchießen in hohem Bogen Waſſerſäulen 1 in die ſchwel Am zweiten Feiertag mittags quoll plötzlich wieder beißender, gelber Rauch aus den Fenſtern des Flügels zwiſchen Reittreppe und Süd⸗ flügel, wurde immer dicker und ſchon ſah man ihn ver⸗ von unten her auch rotfarbig werden. Nach fünf Minuten war ein neuer Löſchzug zur Stelle und Oberbrandinſpektor Ha mmerſtein, der ſchon während des Brandes faſt Uebermenſchliches an per⸗ ſönlichem Mut und Umſicht bewieſen hatte, drang mitt einer Gruppe in das Innere. Er ſtellte feſt, daß die Anterſte Decke jetzt in Flammen ſtand. Die herabgeſtürzten oberen Decken und das Gewirr der Balken hatten wie Dächer gewirkt und das Waſſer wirkungslos ablaufen laſſen. Es wurden nun mehrere Schlauchleitungen direkt in das untere Stock⸗ werk gelegt und dieſer neue Brandherd unter Waſſer geſetzt. Wie wirkungslos an ſich die Waſſermengen turms das Waſſer bis zu einem halben Meter hoch. Zehn Stunden ſpäter hatte ſich trotzdem das Feuer auch hier burchgefreſſen. kerung, die Brandleitung bei der Bekämpfung des Feuers verhängnisvolle Fehler begangen haben ſollte, hatten die zuſtändigen Stellen Preſſe und Brandleitung zu einer Meinungsäußerung geladen. Zuſammengefaßt kann als Ergebnis dieſer Beſpre⸗ chung geſagt werden: Die Brandleitung behauptet alles getan zu haben, was man hätte tun können. Ihre vorgeſetzte Be⸗ Muſſolini in Neapel geſagt hat,„immer mehr ent⸗ gegen gehen ſoll.“ Daß die Partei, weil ſie heute vor allem in Wohl⸗ tätigkeitsarbeit eingeſpannt iſt, ihren Elan nicht verloren hat, zeigte im vergangenen Jahre der ſehr ſchwere Konflikt mit dem Vatikan. Es ge⸗ nügten einige ſchwache Anzeichen, daß ſich die anti⸗ faſcziſtiſchen Elemente in den Schutz der kirchlichen Organiſationen, der„katholiſchen Aktion“ geflüchtet haben konnten, um den Faſzismus mobil zu machen. Es kam zu Tätlichkeiten, die den Konflikt unendlich erſchwerten. Faſt vier Monate ſchleppten ſich die Verhandlungen hin. Bis ſich eine Löſung fand, von der beide Parteien erklären, daß ſie ſte befriedigt habe. Die ſchwerſte Sorge war auch für das faſziſtiſche Italien die Wirtſchaftskriſe im eigenen Land: Exportrückgang, notleidende Land⸗ wirtſchaftz Konkurſe, Arbeitsloſigkeit. Trotzdem Ita⸗ lien, deſſen Wirtſchaft mit dem Ausland weniger eng verflochten iſt, als die anderer Staaten, weder als Gläubiger noch als Schuldner eine entſcheidende Rolle in der Weltwirtſchaft ſpielt und eine gewiſſe ökonomiſche Autonomie beſitzt. So hart war die 8 Und waren, davon konnte man ſich bereits am Montag überzeugen. Da ſtand auf den Böden des Südweſt⸗ Da nach der allgemeinen Auffaſſung der Bevöl⸗ Schutthaufen, und iden Holzmaſſen zwiſchen den Wänden. 1 4 5 es, daß die Brandleitung von Anfang an die Ge⸗ n des hörde gab die ſtrikte Erklärung ab: die Brandlei⸗ tung hat keinerlei Fehler begangen. Richtiger wäre es geweſen, zu ſagen, Fehler ſind vorgekom⸗ men, aber ſie lagen in der Natur herdes und in einem nis des Eigent des Bran d⸗ ſchweren Verſäum⸗ enn nicht zu beſtreiten iſt ümers. D Ruinen! fahr unterſchätzte bezw. die Gefahr gar nicht abzu⸗ ſchätzen vermochte, weil ihr die Bauart des Alten Schloſſes nicht genügend bekannt war. Kriſe, daß die Banca Commerciale(Comit), Ita⸗ liens größtes und ehemals faſt allmächtiges Bank⸗ imſtitut, in ſchwere Not geriet. Der Staat mußte eingreifen. Wodurch eine halbſtaatliche Induſtrie⸗ bank entſtand, die in dieſen Wochen ihre Tätigkeit begonnen hat. Sie ſoll verſuchen, den wirtſchaftlichen Einfluß, der dem Staat durch die Kriſe faſt wider Willen zugefallen iſt, in wirtſchaftliche Aktivität um⸗ zuſetzen. Gerade der Fall der Comit zeigt, wie ſehr auch in Italien wo ein Mann und eine Partei regie⸗ ren, im vergangenen Jahr Notwendigkeiten und Tatſachen die wahren Diktatoren waren. Wie ſie einen Staat, der durch und durch privatwirtſchaftlich eingeſtellt war, wider ſeinen Willen zum Eingreifen die Wirtſchaft zwangen; wie ſte eine revolutionäre Partei zu einer großen Hilfsorganiſation für die Notzeit gemacht haben; wie ſie die wehrfreudige Jugend des Faſzismus auf die Seite der aufrichti⸗ gen Friedens⸗ und Abrüſtungsfreunde trieben. Eine Wandlung, die beſtimmt— abgeſehen von der viel⸗ leicht zwangsläufigen, aber ſtets gefährlichen Ein⸗ miſchung des Staates in die Wirtſchaft— eine er⸗ freuliche Folge dieſes unerfreulichen Jahres iſt. Morck— Werner Krauß Der neue Ufa⸗Film im Univerſum⸗Theater 28 Vor Jahresfriſt gab man im hieſigen Univerſum⸗ theater das„Flötenkonzert von Sansſouci“, dies⸗ mal ſpielt man zur Jahreswende den„Horck“. Von Otto Gebühr zu Werner Krauß heißt dieſer Wandel des Gegenſtandes und der Darſtellung: die zu⸗ fällige Aehnlichkeit mit dem Preußenkönig auf der einen und die innere Verwandtſchaft mit dem Helden der Verantwortung auf der anderen Seite. Dieſe Gegenüberſtellung zeigt, daß die Ufa ihre Aufgaben vertieft, was ſie im Umkreis von Preußiſch⸗Berlin zunächſt nicht anders kann als innerhalb der Farben Schwarz⸗Weiß.. Dieſer neue Film heißt Yorck und Werner Krauß zugleich. Er ſtellt weniger den äußeren als den inneren Kampf dar, den der berühmte preußiſche General zwiſchen ſeinem, dem Bündnis gegen Ruß⸗ land mit Napoleon treuen König und dem eigenen ſoldatiſchen Gewiſſen auszufechten hatte. Dieſer Konflikt endete ſeiner Zeit mit der Uebereinkunft von Tauroggen, in der Yorck zweifellos gegen den offenen und wohl auch gegen den geheimen Willen ſeines Königs mit den Ruſſen paktierte, was der Beginn von Preußens Befreiung wurde. * Ein Soldat, der noch unter dem alten Fritz ge⸗ dient hat, handelt nach langem Ringen mit ſich ſelbſt gegen den Befehl und Willen feines Königs. So be⸗ bichtet die Geſchichte, und die Darſtellung muß es glaubhaft machen. Das vermag ſie gewiß durch eine getreue Nachbildung der preußiſchen Uniformen des alten Heeres nicht allein, auch nicht durch ſonſtige Wahrung der hiſtoriſchen Treue, auf die man in dem neuen Ufa⸗Tonfilm ohnehin nicht allzuviel Rückſicht nimmt; vielmehr bleibt ſie allein auf die Perſönlich⸗ keit angewieſen, die dieſes Ringen verkörpert. Das iſt Werner Krauß, der mit dieſem Bildſtreifen zum erſten Mal im Tonfilm erſcheint. Da⸗ mit tritt im Tonbild nun auch ſeine Stimme als geſentlicher Teil der Darſtellung hervor. Dieſe Stimme, die auf der Bühne von einer einzigartigen Aarheit iſt, verfehlt auch im Sprechfilm ihre Wir⸗ ung nicht. Ihre innere Kraft, die des äußeren Auf⸗ jands nicht bedarf, um tief zu überzeugen, gibt dem Bild die eigentliche Prägung. Beſonders in den An⸗ prachen tritt ihre wunderbare Subſtanz hervor. Das ß vor allem auch die offenbar nach dem Gemälde on auſewetter geſtellte Szene erkennen, in der ine Anſprache an die preußiſchen Landſtände hält. Ste vermag in ihrer verhaltenen Kraft die Seelen zu wecken. * Die Uebereinkunft von Tauroggen beſaß rein militäriſchen Charakter; nichts lag dem hiſtoriſchen Norck ferner als eine politiſche Aktion damit zu ver⸗ binden. Ihm war es vor allem auch darum zu kun, nach dem Zuſammenbruch der großen Armee Napo⸗ leons ſeine eigenen noch in beſter Verfaſſung befind⸗ lichen preußiſchen Truppen zu ſchonen. Dieſer humane Zug iſt in dem Film erfreulicherweiſe ſtark unterſtrichen. Er nimmt in der ganzen Art der Rollenanlage durch Werner Krauß einen breiten Raum ein. Sein Yorck iſt Soldat und Men ſch zugleich; das eine ſcheint vom anderen nicht zu trennen. Die Geradheit des Weges, die eine Wahrheit, um die alles geht, die eine Pflicht, die es zu erfüllen gilt, durchdringt ihn und macht aus dieſer Geſtalt einen Propheten der inneren Verantwortung. Er iſt durch⸗ glüht von ſeiner Sendung. Nichts vermag Werner Krauß überzeugender zu geſtalten als dieſes Helden⸗ tum des guten Glaubens an die gerechte Sache, mit der er lang genug ringt, bis er ſeinen Weg unbeirrt weitergeht. Der Spielleiter des Films hat wohl mehr aus Verlegenheit von ſeinem Recht der Groß⸗ aufnahme einen äußerſt ergiebigen Gebrauch ge⸗ macht. Aber er hat damit den größten deutſchen Mimen der Gegenwart dem Publikum ganz nah vor Augen gerückt, und dieſen edlen Schnitt des Ge⸗ ſichts, die Glut des Auges, die Unbeugſamkeit der Haltung wird man nicht mehr vergeſſen, zumal das alles jetzt durch die hinzutretende Sprache zuſammen⸗ gefaßt wird. * Gegenüber dieſer Figur treten alle anderen Mit⸗ wirkenden zurück und nur zuweflen bleibt ein feſ⸗ ſelnder darſtelleriſcher Einzeleindruck, vor allem bei Rudolf Forſtey der den verſchüchterten Preußen⸗ könig mit ſeiner kurz angebundenen Rede und ſeiner zaudernden Haltung ſehr eigenartig verkörpert. Grete Mosheim bringt außerhalb alles Ge⸗ ſchichtlichen eine nette Epiſode in den Ablauf des Ganzen. N 5 Mit Porcks kühnem Entſchluß erwachte einſt die preußiſche Volksſeele. Der Film ſucht gewiſſe Verbindungen mit dem Heute auf, beſonders in der regiemäßig eindrucksvollen Schluß ⸗Szene, die im Ruf„Freiheit“ ausklingt. Für die ganze Art des Films bleibt ſein Hauptdarſteller entſcheidend, der füllt zogen ſich jedoch durch den ganzen Flügel und hat⸗ bekannt ſein, wie den Goeßler, der Leiter des im Alten Schloſſe wenig Aehnlichkeit mit den uns überlieferten Bil⸗ * loßbrandes Vielleicht iſt das die einzige und wichtigſte Urſache für die ge⸗ waltige Ausdehnung des Brandes. un als man in die Decke Löcher ſchlug, um den Brandherd zu ſuchen, da ſchuf man erſt dem Feuer die Ausdehnungs möglichkeit. Denn nun riß die ein⸗ ſtrömende Luft das Feuer in die faſt einen Meter hohen Zwiſchenräume mit ſich fort und verbreitete es nach entfernt liegenden Stellen. Dieſe, teilweiſe auch bis zu 2 Meter hohen Zwiſchenräume, ange⸗ mit Spreu und jahrhunderte altem Staub, 2 De ten in den hohlen Zwiſchenwänden auch richtige Kamine in die Höhe! Dieſe Eigentümlichkeit des Baues mußte aber der Brandleitung ebenſogut Bauräten der Regierung, die anweſend waren und die ſchon früher auf dieſen Umſtand hingewieſen hatten. Hatte doch auch Prof. unter⸗ gebrachten Landesamtes für Denkmalpflege bereits vor Jahren öffentlich auf Abſtellung dieſes baulichen Fehlers gedrängt! i Went daher auch alles andere, was die Brandlei⸗ tung getan hat und weswegen ſie angegriffen wurde e wie etwa die ſpäte Bekämpfung des Feuers von außen— richtig ſein mag, falſch war es, daß ſie nicht die Erkenntnis zog, was zu tun war, als ſie ſah, daß das Feuer durch die Hohlräume weitergetrieben wurde. Sie hätte ſchonungslos hinter der erſten Brandmauer bei der Reittreppe ſämtliche Böden bzw. Decken durchſchlagen, den Dachſtuhl an dieſer Stelle abtragen müſſen. freſſen des Feuers unbedingt und rechtzeitig Halt ge⸗ Damit wäre dem ſtillen Weiter⸗ boten worden. Sie unterließ das jedoch und beging denſelben Fehler dann noch einmal vor dem Südoſt⸗ turm, obwohl hier ſchon am Montag nachmittag von ſachverſtändigen Leuten die Abtrennung des Flügels verlangt worden war und dort tätige Feuerwehr⸗ männer das gleiche forderten. Der Einſturz des Giebels an der Südfront beweiſt ja auch, daß das Schaffen eines freien Raumes zwiſchen dem Feuer und den noch nicht ergriffenen Bauteilen das einzig richtige war. Denn als dieſer Giebel zuſammengeſtürzt war, blieb das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt, Das Tragiſche an der teilweiſen Vernichtung des Alten Schloſſes iſt, daß ſeine eigentliche Urſache in der begreiflichen Sparſamkeit des Eigentümers liegt. Erſt vor zwei Jahren wurde nämlich das Alte Schloß neu hergerichtet. Die alte Forderung der Bau⸗ und Brandſachverſtändigen, auch gleich feuerſichere Betonzwiſchendecken mit einzuziehen, wurde jedoch aus Mangel an Mitteln nicht ausgeführt. Lediglich eine neue Brandmauer im Nordflügel wurde eingezogen; ſie hat ſich jetzt glänzend bewährt, denn ohne ſie wäre auch der ge⸗ ſamte Nordflügel ein Raub der Flammen geworden. Hoffentlich hat der Brand des Alten Schloſſes nun das Gute, daß man überall, wo man noch Baudenk⸗ mäler ſolcher Art beſitzt, ſie jetzt auf ihre Feuerſicher⸗ heit unterſucht, insbeſondere die verheerend werden könnenden Hohlräume zwiſchen Decken und Böden beſeitigt. Was nach den Aufräumungsarbeiten nun mit dem Alten Schloß geſchieht, iſt ungewiß. Da der Ban völlig unterverſichert war— das geſamte Schloß iſt nur mit 800 000 Mark verſichert, davon allein 150 000 Mark für die neu ein⸗ gerichtete Telephonzentrale; wie dieſe Unterverſiche⸗ rung bei den Beſtimmungen der ſtaatlichen Zwangs⸗ verſicherung möglich iſt, wird vielleicht jetzt auch noch Unterſucht bekommt der Staat günſtigſtenfalls 350 000 Mark ausgezahlt. Soviel dürften aber allein die Aufräumungsarbeiten koſten. 115 der geſamten Bevölkerung iſt man aber ein⸗ mükig der Anſicht, daß das Schloß wieder auf⸗ gebaut werden ſoll. Wie und wovon iſt allerdings jetzt die große Frage. Norck in jedem Zoll feiner Geſtalt verkörpert. Und darauf allein kommt es bei einer ſolchen Erneuerung des Vergangenen an. — Ein Weihnachtsoratorium Erſtaufführung durch den Evangel. Kirchenchor Neckarau Unter der umſichtigen Leitung ſeines tüchtigen Führers, Herrn Hauptlehrer Ernſt Schneider, brachte der Evangeliſche Kirchenchor Mann⸗ heim⸗Neckarau eine in mancher Hinſicht bemer⸗ kenswerte zeitgenöſſiſche muſikaliſche Einkleidung der Erzählung von der Geburt des Heilandes zur Erſt⸗ aufführung in Mannheim. Heinrich Rücklos, ein begabter Komponiſt, aus der Pfalz gebürtig, der ſeine akademiſchen und kom⸗ poſitionstechniſchen Studien in Straßburg zurück⸗ gelegt hat— als Kontrapunktſchüler des verdienten Muſikforſchers Guſtav Jacobstal— und ſeit 1914 als Theorielehrer und Muſikkritiker in Stuttgart wirkt, hat nach Worten der Heiligen Schrift und ge⸗ ſchickt ausgewählten deutſchen Dichtungen den Text zu einem Weihnachts⸗Oratorium zuſammengeſtellt, das ſeiner ganzen Anlage nach wohl verdienen würde, weiterhin bekannt zu werden. Es beanſprucht außer einem leiſtungsfähigen gemiſchten Chor nur drei Soliſten und begnügt ſich mit Orgelbegleitung. Die Muſik, ſehr ſtimmungsvoll und namentlich in den zahlreichen fugierten Chorpartien den routi⸗ nierten Satztechniker erkennen laſſend, gibt ſich— von einigen enharmoniſchen Rückungen abgeſehen— melodiös und ſtreng tonal, wenn auch die Inſpi⸗ ration nicht gerade aus ſehr reichen Quellen fließt. Die Wahl der Tonarten— mit Bevorzugung des verheißungsvollen A⸗dur— erweiſt ſich als geſchickt und der Handlung angemeſſen. Leider hat es der Komponiſt nicht verſtanden, eine gewiſſe Eintönigkeit zu vermeiden, die dadurch ent⸗ ſteht, daß ſämtliche gemiſchten Chöre a cappella und faſt durchweg fugiert geſetzt ſind. Auch hält ſeine Harmonik mit der Entwicklung der Muſik keineswegs Schritt und weiß von den reichhaltigen Mitteln moderner Akkordbildüng keinen rechten Gebrauch zu machen. Immerhin liegt für gutbeſetzte Kirchen⸗ chöre in Rücklos! Werk eine ſehr dankbare Aufgabe vor. b Der Evangeliſche Kirchenchor hatte mit der in — üherraſchend kurzer Zeit geleiſteten Vorbereitung dern vom General Vorck zeigt, der aber die Idee . Abenteuerliche Altentatsgeſchichte „Zwei Kugeln aus einem verroſteten Revolpeg a würden genügen“ Moskau, 27. Dez. Die Telegraphenagentur der Sowjet⸗ unſon berichtet über einen ſeltſamen Fall angeb⸗ licher Agitation für ein Attentat gegen den japaniſchen Botſchafter in Moskau dur ein Mitglied einer ausländiſchen Geſandtſchaft. In dem Bericht der Telegraphenagentur Sowjetunion heißt es, der Angeſtellte G. Verkehrskommiſſariats habe an das legium der ſtaatlichen politiſchen Verwaltung eine Eingabe gerichtet, in der er mitteilte, zeit drei Jahren ſei er mit einem Mitglied einer aus ländiſchen Geſandtſchaft in Moskau be⸗ kannt. Er habe dieſe Bekanntſchaft urſprünglich auf dem Boden gemeinſamen Intereſſes für Antiquf⸗ täten unterhalten. Dann aber habe das Mitglied der ausländiſchen Geſandtſchaft von G. Angaben über den Zuſtand der Eiſenbahnen der Sowjetunfon verlangt, u. a. über den Bau neuer Eiſenbahnſtrecken⸗ Anfang Dezember hätten die Unterhaltungen ſich ausſchließlich um die Frage der Geſchehniſſe in der Mandſchurei zu drehen begonnen. In einer dieſer Unterredungen ſei ihm, G, die Andeutung gemacht worden, daß„wenn in Moskau ein Attentat auf den japaniſchen Bol ſchafter in der Sowjetunion erfolgte, dadurch der Krieg zwiſchen der Sowjetunion und Japan her⸗ vorgerufen würde.“ Da er(.) vorerſt auf dieſe An⸗ deutung nicht reagierte, habe das Mitglied der gus⸗ ländiſchen Geſandtſchaft nach einigen Tagen das Ge⸗ ſpräch über den Konflikt im Fernen Oſten wieder aufgenommen und hierauf G. zu einem Atte ntat zu überreden geſucht, indem es ausführte, das Attentat auf den japaniſchen Botſchafter wäre eine große Tat und G. könne dieſe ruhig auf ſich nehmen, Bei den nächſten Zufammenkünften habe das Mitglied der ausländiſchen Geſandtſchaft„eindringlich erläu⸗ tert, daß dieſes Attentat unbedingt ausgeführt wer⸗ den müſſe und daß es rein demonſtrativer Natur ſein würde.“ Er habe weiter erklärt, es handele ſich nicht darum, den Botſchafter unbedingt zu ermorden, vielmehr „würden zwei Kugeln aus einem verroſteten Revolver in die Scheiben des Botſchafterauto⸗ mobils in den Straßen Moskaus genügen“ Angeſichts der Beharrlichkeit, die das Mitglied der ausländiſchen Geſandtſchaft in dieſer Frage an den Tag legte, habe G. begriffen, was für ein aben⸗ teuerlicher Anſchlag gegen die Sowjetunion ange⸗ zettelt werden ſolle und für welche ſonderbare Rolle eines Kriegsprovokateurs nutzen wolle. In Anbetracht deſſen— ſo erklärt G. — habe er beſchloſſen, der ſtaatlichen politiſchen Verwaltung von den Vorgängen Kenntnis zu geben. Das Volkskommiſſariat für äußere Angelegenheiten habe nach Empfang der Mitteilung und nach Prüfung gewiſſer in der Ein⸗ gabe des G. enthaltenen Angaben, an den Leiter der betreffenden Geſandtſchaft die Forderung gerichtet, daß ſein in der Eingabe genannter Mitapbeiter binnen kürzeſter Friſt aus der der des Kol⸗ munität genieße und daher nicht vor ein Gericht der Sowjetunion geſtellt werden könne. Der Förderung des Außenkommiſſariats nach Abreiſe des Mitar⸗ beiters der betreffenden Geſandtſchaft ſei bereits ſtattgegeben worden. — Berlin, 28. Dez. Die Verhandlungen über Er⸗ neuerung und Abänderung des Stillhalteabkommens, die infolge des Weihnachtsfeſtes von Mittwoch, dem 28. 12. bis zum 27. 12. unterbrochen waren, wurden heute vormittag um 11 Uhr in den Räumen der Reichsbank in Berlin wieder aufgenommen. der Aufführung eine reſpektable Arbeit geleiſtet und zeigte ſich unter der umſichtigen Leitung des Chor⸗ führers Herrn Ernſt Schneider ſeiner Aufgabe in jeder Beziehung gewachſen. Auch die Soliſten waren mit geſchickter Hand aus⸗ gewählt. Herr Eugen Kinzler, aus der Schule von Herrn Max Schöttl, Mannheim, hervor⸗ gegangen, dem wir wiederholt als Konzertſänger und in Aufführungen der Opernſchule als geſchick⸗ ten Darſteller begegnet ſind, brachte die umfangreiche Partie des Evangeliſten, der die Rolle des Erzüß⸗ lers vertritt, ſowie die lyriſchen Betrachtungen des Baß⸗Solos mit gutfundierter, trefflich geſchulter Baritonſtimme, reifem Verſtändnis und beachtens⸗ werter muſikaliſcher Sicherheit zur Geltung und er⸗ wies damit auch ſeine Eignung für den Oratorien⸗ geſang. Für die Partie des Gabriel, des frommen Weibes und ſonſtige ſoliſtiſche Aufgaben war Frl. Wilhelmine Hoppe(Mundenheim) gewonnen wor den, die ſich dank einer gutgeſchulten, tragfähigen Sopranſtimme von angenehmem Klang als vollwer⸗ tiges Mitglied in das Solo⸗Enſemble einfügte. Als dritte im Bunde der Soliſten wirkte die Vertreterin der Maria, Frau Dr. Kinzler(Neckarau) mit ſchöner wohlklingender Sopranſtimme. Ein Männer⸗ terzett aus Sängern des Kirchenchores repräſentierte die heiligen 3 Könige. In Herrn Hans Müller (Neckarau) der den umfangreichen Orgelpart ſehr ge⸗ ſchickt ſpielte, lernten wir einen jungen vielverſpre⸗ chenden Organiſten kennen. Auch der Kinderchor machte ſeine Sache recht gut. Dr. Ch. Marie Luiſe Gothein geſtorben. Marie Luiſe Gothein, die Gattin des vor einigen Jahren ver⸗ ſtorbenen Heidelberger Kulturhiſtorikers und Natio⸗ ſophiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg hat Wert und Bedeutung ihres Werkes, des Lebens⸗ doktors anerkannt. Als Verfaſſerin der grund⸗ legenden Arbeit zur„Geſchichte der Garken⸗ 1 5 ſt“ iſt Frau Gothein ſchon früher hervorge⸗ reten. s e Das Nationaltheater teilt mit: In der am Dienstag unter Regie von Wilhelm Kolmar erfol- genden Erſtaufführung von B. Conners Luſt⸗ Hermine Ziegler, Martha Zifferer und die Herren Georg Muſtl. ihm ſein Bekannter be⸗ Sowjetunion ab⸗ 4 berufem werde, ſofern er die diplomatiſche Im. nalökonomen Eberhard Gothein, iſt im Alter von 68 Jahren in Heidelberg geſtorben. Die philv⸗ bildes ihres Gatten, durch Verleihung des Ehren⸗ ſpiel„Der Fratz“ ſind in den Hauptrollen be⸗ ſchäftigt die Damen Friedel Heizmann, Käthe Wolf, Köhler, Bum Krüger, Karl Marx, Erich 7 8 Das U Unte uns ge . V. ei Jwirtſcha nung v Vorſchr Kündig. daß nur beſtünde upon eir Kündig! erner d bes Jal Miete 1 keſtens überſeh britte 2 it näml! wer den ge bu mei Die fäumen ermie bergeric mancher lauliche arbeiter gomme In die Borſchr nicht m nötige Verei Unt len He Jung De: verſa Beſuch der, D tegen gung u „De zeugte. Nack mens eit d glieder Fritz Verein erfolgte hatten, berg, d Hausbe das vo ſeſſelnd wirkun ten vol und e Seite. Die ber ſich Rechtse Dr. A berg be Rechts verord: von N aufgru bei höl tungsb von A ſchafts: ſtreckur Es aus Nez Die 3 aus rei Mietzi früher im Vo ſſt alſt Zweck * mittag ners J HGlatte kopf a Nase Pack der N rechter Paſſar verſchn zeuger ö . N lle ves Fritz Baumberger, ber Tilgungsraten geholfen men. 55 4 ſchließen, Montag, 28. Dezember 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 599 Das jeder Mieter jetzt wiſſen muß 1 Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlichte, ſo wird nz geſchrieben, die Mietervereinigung Mannheim B. einen kurzen Auszug aus den die Wohnungs⸗ birtſchaft betreffenden Beſtimmungen der Notverord⸗ zung vom 8. Dezember 1931. Unter c) gibt ſie die Vorſchriften über das einmalige, außerordentliche Kündigungsrecht an und bemerkt unter Ziffer 3 und 4 b leſtünden, nämlich einmal dann, wenn der Mieter ion einem ihm nach dem 15. Juli 1931 zuſtehenden Kündigungsrecht keinen Gebrauch gemacht habe, und ſerner dann, wenn zwiſchen beiden Parteien im Laufe ies Jahres 1931 im Wege der Vereinbarung die Niete um mindeſtens 20 v. H. mit Wirkung von ſpä⸗ keſtens 1. April 1932 ab ſtattgefunden habe. Hier iſt ſüberſehen, daß in der Verordnung auch noch eine britte Ausnahme vorgeſchrieben iſt: Die Kündigung t nämlich auch dann ausgeſchloſſen,. wenn der Vermieter auf Wunſch des Mieters in den Mietsräumen beſondere, mit einem au ße 1. gewöhnlichen Koſtenaufwand ver⸗ bundene bauliche Arbeiten vorgenom⸗ men hat. g Dieſer Fall wird beſonders häufig bei Geſchäfts⸗ äumen zutreffen, die auf Wunſch des Mieters vom Bermieter den Intereſſen des Mieters entſprechend hergerichtet oder umgeändert wurden. Aber auch bei manchen Wohnungen ſind auf Wunſch des Mieters lauliche Veränderungen oder größere Herſtellungs⸗ arbeiten(3. B. Einrichtung von Badezimmer) vorge⸗ jommen worden, die das normale Maß überſteigen. In dieſen Fällen iſt ebenfalls, wie ſich aus obiger Vorſchrift ergibt, eine Kündigung durch den Mieter nicht möglich. Wir geben hiervon Kenntnis, um un⸗ zötige Streitereien und Prozeſſe zu verhüten. Dr. E. Wgt. Vereinigung Neu⸗Hausbeſitz Mannheim Unter Leitung ihres Vorſitzenden, des Architek⸗ len Hermann Heßner ſen., hielt die Vereini⸗ gung Neu⸗Hausbeſitz Mannheim am 2. Dezember im Ballhaus eine Mitglieder⸗ herſammlung ab, deren außerordentlich ſtarker Beſuch— es hatten ſich mehrere hundert Mitglie⸗ ber, Damen und Herren, eingefunden— von dem tegen Intereſſe für die Beſtrebungen der Vereini⸗ gung und das Hauptthema des Abends „Der Nen⸗Hausbeſitz in der Notverordnung“ zeugte. Nachdem Architekt Wendelin Leonhardt na⸗ mens des Vorſtandes über die Geſchäftstätig⸗ leit der Vereinigung ſeit der letzten Mit⸗ gliederverſammlung im Sommer ds. Is. und Herr der Geſchäftsführer der Vereinigung, über die im Oktober ds. Is. in Berlin erfolgte Gründung des Reichsverbandes berichtet hatten, referierte Rechtsanwalt Schmidt, Heidel⸗ berg, der in der Bewegung des Alt⸗ und Neu⸗ Hausbeſitzes eine führende Stellung einnimmt, über das vorerwähnte Hauptthema. Er beleuchtete in ſeſſelnder Weiſe vor allem die wirtſchaftlichen Aus⸗ wirkungen der Notverordnung des Reichspräſiden⸗ ken vom 8. Dezember 1931 auf den Neu⸗Hausbeſitz und erläuterte in großen Zügen auch die rechtliche Seite. Dieſe war Gegenſtand der regen Diskuſſion, an der ſich unter anderem die Herren Prokuriſt Heene, Rechtsanwalt Dr. Fritz Kaufmann, Notar J. R. Dr. Appel und Rechtsanwalt Schmidt, Heidel⸗ berg beteiligten. Hierbei wurden eine Reihe von N Rechtsfragen und von umſtrittenen Details der Not⸗ herordnung erläutert, ſo die Frage der Kündigung bon Mietverhältniſſen, Kündigung von Darlehen aufgrund des wieder in Kraft geſetzten 8 247 BGB. hei höherem Zinsſatz als 6 vom Hundert, der Gel⸗ ſungsbereich der Zinsſenkung auch für Hypotheken hon Auslandsgläubigern, Erſchwerung der Liegen⸗ ſchaftsverſteigerungen durch Gewährung von Voll⸗ ſtreckungsſchutz und anderes mehr. Es ergab ſich bei der Diskuſſion, daß aus der Zinsſenkung für Hypotheken dem Neßthausbeſitzer ein unmittelbarer Vorteil nicht erwächſt. Die Zinsſenkungen bedeuten meiſt nur einen nicht ausreichenden Ausgleich für die recht erheblichen Mietzinsſenkungen, die der Neu⸗Hausbeſitz bereits früher und vor allem im Jahre 1931 den Mietern im Voraus gewährt hat. Die Hypothekenzinsſenkung ſt alſo praktiſch nichts anderes als das Mittel zum Zweck der Mietſenkung, ohne Nutzen für den Neu⸗ Hausbeſitzer. Dabei ſteht es noch vollſtändig dahin, ob es möglich ſein wird, bei den bisher geſenkten Mieten ſtehen zu bleiben.. Es ergab ſich in der Diskuſſion die einmütige N 1 Meinung, daß dem Neu⸗Hausbeſitz in verſtändiger Würdigung ſeiner Nöte, vor allem durch Streichung der Baudarlehen aus der Gebäudeſonderſteuer, durch weitere Zinsſenkungen durch die Stadtgemeinde und Sparkaſſe und durch Strei⸗ hung oder ausgiebigere Stundungen werden müſſe. Ein großer Teil der Neu⸗Hausbeſitzer iſt heute nur durch Opferung von Arbeitseinkünften, ſoweit ſeine Arbeitskraft nicht überhaupt brachliegt, oder durch frößte Einſchränkung ſeiner und ſeiner Familie Le⸗ enshaltung in der Lage, ſeinen Verpflichtungen aus ben dinglichen Belaſtungen des Hauſes nachzukom⸗ Die Lage des Neu⸗Hausbeſitzes iſt nach wie vor ſehr eruſt und nur neue gefetzgeberiſche Maßnahmen, die eine bachhaltige Sanierung gewährleiſten, können die Kataſtrophe abmenden, der der geſamte Neu⸗Haus⸗ beſitz zuſteuert. f 1 vorgerückter Stunde konnte der Vor⸗ ſitzende die ſo überaus angeregte e * * Zwei ſchwere Unfälle durch Glatteis. Am Vor⸗ mittag des erſten Weihnachtstages kam eine Rent⸗ nersehefrau in der Jungbuſchſtraße infolge Glatteiſes zu Fall und ſchlug hierbei mit dem Hinter⸗ kopf auf, wodurch ſie eine 0 i rung erlitt. Etwa zur gleichen Zeit ſtürzte eine Packersehefrau ebenfalls infolge Glatteiſes in der Neckarauerſtraße und trug einen Bluterguß am rechten Fuß davon. Die Verunglückten wurden von Paſſanten in ihre Wohnung verbracht. Das Glatteis verſchuldete auch mehrere Zuſammenſtöße von Fahr⸗ zeugen, bei denen aber niemand verunglückte. 5 laß nur zwei Ausnahmen von dem Kündigungsrecht J ö Bei der Liedertafel Die Mannheimer Liedertafel hielt ihre ſtark⸗ beſuchte Weihnachtsfeier am zweiten Feiertag im Geſell⸗ ſcha is ab. Da der große Saal nicht ausreichte, um die Mitglieder mit ihren Angehörigen aufzunehmen, mußten auch die Nebenräume in Anſpruch genommen werden. Herr Hans Marx, der die Erſchienenen im Namen der Ver⸗ gnügungskommiſſion herzlich begrüßte, ſorgte mit gewohn⸗ ter Umſicht dafür, daß das abwechflungsreiche Programm flott abgewickelt wurde. Einen weſentlichen Anteil an dem Gelingen des Abends hatte wie immer das Hausorche⸗ ſteir, das, wie die Vorträge zeigten, unter Leitung ſeines vortrefflichen Führers Otto Tunze eifrig geprobt hatte. Das bewies ſchon die ausgezeichnete Wiedergabe der Ouver⸗ türe zur Oper„Turandot“ von Lachner, noch mehr aber das bekannte Weihnachtspotpourri von Ködel, an das ſich nur ſehr gut eingeſpielte und beſetzte Kapellen heranwagen können. Von den ſoliſtiſchen Darbietungen iſt an erſter Stelle das Auftreten des blinden Baritoniſten Hans Kohl zu erwäh⸗ nen, das ſich zu einem wirklichen Ereignis geſtaltete. Was bei dieſem Künſtler ſo erſchüttert, das iſt die Verinner⸗ lichung, mit der er ſeine Vorträge zu einem ungewöhnlichen Kunſtgenuß geſtaltet. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß Herr Kohl in Bälde zu unſeren geſuchteſten Konzertſängern gehören wird, denn er beſitzt alle Eigenſchaften hierzu: eine kräftige, umfangreiche, in allen Regiſtern gut ausgeglichene Stimme. Aber das findet man ſchließlich bei vielen Soliſten. Was Herrn Kohl weit über die Maſſe heraushebt, das iſt die Art, wie er die Vorträge zu geſtalten weiß. Vielleicht hat zu dieſer Verinnerlichung auch die fehlende Sehkraft bei⸗ getragen, die ihn von jeder äußerlichen Ablenkung fernhält. Schon als er„Den Unendlichen“ von Schubert und„Mor⸗ genhymne“ von Wandelt ſang, horchte die ſachverſtändige Zuhörerſchaft erſtaunt auf. Welche Stimmung ſprach aus dieſen beiden Solis. Der Beifall war denn auch ſo begei⸗ ſtert, daß der Sänger noch„Arioſo“ von Händel beigeben mußte. Aber Herr Kohl vermag nicht nur ernſte Kompoſi⸗ tionen mit eindringlichſter Wirkung vorzutragen. Auch ſeine heiteren Darbietungen zeigen, daß er den Stimmungs⸗ gehalt in einer geradezu virtuoſen Weiſe auszuſchöpfen weiß. Wie prachtvoll gelang ihm„Stelldichein“ von Schuh⸗ macher, aber auch der„Kuß“ von Beethoven und„Der Floh“ von Muſſorſki waren wahre Kabinettſtücke feinſinnigen, ge⸗ mütvollen Humors. Die Begeiſterung der Zuhörer ſteigerte ſich von Vortrag zu Vortrag zu Enthuſiasmus. Man könnte ihm ſtundenlang zuhören! Das war wohl der allgemeine Eindruck. Deshalb ſtellte man auch gern den Tanz ein, als ſich der Künſtler noch einmal auf die Bühne begab und das Lied an den Abendſtern aus„Tannhäuſer“, „Heimliche Aufforderung“ und„Zueignung“ von Strauß ſang. Die Zugabe„Die beiden Grenadiere“ war zum Schluß der Gradmeſſer für ſeine glänzende dramatiſche Ge⸗ ſtaltungskraft. Wir glauben nicht zu viel zu ſagen, wenn wir behaupten, daß der Künſtler auch beim Neujahrs⸗Herren⸗ abend, für den er verpflichtet iſt, Aufſehen erregen wird. In Frl. Lucie Schuhmacher hat er eine vorzügliche Be⸗ gleiterin gefunden. Sehr beachtenswerte künſtleriſche Leiſtungen bot auch Frau Rothe⸗Letz, die zuletzt bei der Oper des Bres⸗ lauer Stadttheaters als Altiſtin verpflichtet war. Die Künſtlerin beſitzt eine ſchöne, gut geſchulte Stimme, die ſie mit großer Routine anzuwenden weiß. Dem„Ave Maria“ von Gounod wurde deshalb ebenſo ſtarker Bei⸗ fall geſpendet, wie der Arie aus„Samſon und Dalila“ und der„Liebesfeier“ von Weingartner. Während des Tanzes erſchien die Künſtlerin ebenfalls noch einmal auf der Bühne, um mit zwei weiteren Vorträgen ſich rauſchen⸗ den Beifall zu erringen. Frau Bader ⸗ Schuchardt wiederholte mit der gleichen Wirkung ihre brillanten hu⸗ moriſtiſchen Vorträge, mit denen ſie beim letzten Herren⸗ abend zeigte, daß ſie ſich von keiner Berufskünſtlerin unterſcheidet. Auch diesmal zündete ihre ungekünſtelte, temperamentvolle Vortragsweiſe. Ga ſton und Yvette, die allein und in Gemeinſchaft mit Frau Bader⸗Schu⸗ chardt auftraten, erwieſen ſich als gewandte Exzentrik⸗ tänzer. Nach Abwicklung des Programms wurde der Saal ge⸗ räumt. Tanzmeiſter Stündebeek übernahm das Kommando. Viel Heiterkeit erregte ein von ihm er⸗ dachtes Tanzſpiel. Da auch im Parterre⸗Probeſaal ge⸗ tanzt werden konnte, war genügend Raum für Jung und Alt vorhanden. Daß ſich die Reihen nur langſam lich⸗ teten, iſt ein Beweis dafür, daß ſich die Erſchienenen gut unterhalten haben. Sch. Bei der Freiwilligen Sanitätskolonne Die Freiwillige Sanitätskolonne vom „Roten Kreuz“ Mannheim ⸗Stadt feierte am 23. Dez. im Nebenzimmer der Liederhalle im Kreiſe der Mitglieder die Weihnachtsfeier mit Auszeichnung für lang⸗ jährige Dienſtzeit. Stellv. Kolonnenführer Arnold hieß die Erſchienenen herzlich willkommen. Kolonnenarzt Dr. Halver dankte den Sanitätern für ihre langjährige Mitarbeit in der Sanitätskolonne und zeichnete Zugführer H. Herrle, Gruppenführer F. Maier und die Sani⸗ täter W. Horn für 25jährige Mitglieöſchaft mit dem Silbernen Kreuz, und die Sanitäter Felbmeier, Gehringer, Jäckle, Marx, Meier und Merckle mit der gjährigen„Dienſtaltersborte“ aus. Zugführer Herrle dankte im Auftrag der ausgezeichneten Mit⸗ glieder und brachte ein dreifaches Hoch auf die Führung aus. Den arbeitsloſen Kameraden wurde von Transport- führer Ohl ein Paket Lebensmittel, geſammelt von den in Arbeit ſtehenden Mitgliedern, überreicht. Die Kapelle der Sanitätskolonne verſchönte den Abend durch einige Muſikſtücke. Arbeitsloſe erhalten Vezugskarten für billiges Fleiſch Gehirnerſchütte⸗ 2 Reichsberugsschein für 1 Pfd. Fleisch 2 geichsbezugsschein fer 1 Pfd. Fleisch 2 E 2 1 2.9. Januar 1932 N E 28.— 26. Dezember 1931 5 33 8 2 Abschnitt verfalſt nach dem leuten 5 Abschnitt verfällt nach dem lehlen 8 Gultigkeltstage. 4 Cuüſtigkeitstage. 8 ö REICHSBEZUGS SCHEIN Wöchentlich 1 Pfund frisches Rind- oder frisches Schweine fleisch 30% unter dem zwischen Gemeiilde und Fleischer gewerbe vereinbarten Preis oder mangels solcher Verein- barung unter Tagespreis. Abtrengen der Abschnſtte gut durch den verkbufer und gor nach Abgode 8 von I pfund Frischfleisch. 7 See a N e genchsdezugsschei fur id Fleisch 2 Reichsdezugsschein fur 1 Id. Fleisch 8 2 2 . E 227. 51. Dezembes 81 18.26. Dezember 1931 02 15.2. Januar 1952 81 5 3 5 2 2 Abschnitt verfällt nech gem leuten— Abschgitt verfallt aach dem leuten 5 Sulligleltstege— Cultigkelistoge. Fleiſchmarken herausgegeben, mit denen die Inhaber Fleiſchwaren billiger erhalten als andere Käufer. Zur Zahlung der entſtehenden Differenzbeträge hat die Stadt Berlin größere Summen bereitgeſtellt. „ An Arbeitsloſe und Notleidende werden jetzt beſondere ö eihnachtsfeiern Im Städtiſchen Altersheim Zu einer ſtimmungsvollen Weihnachtsfeier hatten ſich Freunde und Inſaſſen des Städtiſchen Altersheim mit ihren Angehörigen am vergangenen Sonntag zuſammengefunden. abwechſlungsreiche Programm bot muſikaliſche und che Vorträge, die auf bemerkenswerter künſt⸗ In die Deklamationen teilten ſich Luiſe Kern und Roß⸗ nagel, nebſt der kleinen Marianne Prinz, die mit erfriſchender. Natürlichkeit und ſehr klarem Vortrag ein entzückendes Gedicht, der Großmutter zu Ehren, vortrug. Die packenden, wuchtigen Verſe, die Herr Ebert vortrug, betonten, daß alle Anſtrengungen der Gottloſen, unſeren ſchönen Chriſtusglauben zu rauben, ſchon an der Macht des ſtrahlenden Chfiſtbaums zerſchellen. Einen beſonderen Genuß boten weiterhin die muſikaliſchen Darbietungen. Frl. Luiſe Böttger ſang das„Ave Marta“ von Gounod und„Seligkeit“ von Schubert, wobei letzteres ihr beſon⸗ ders gut lag. Unſer junger einheimiſcher Cello⸗ künſtler, Herr Gritzner, zeigte in einem fein⸗ fühlenden Vortrag des„Glauben“ von Soltermann und des„Ave verum“ von Mozart wieder ſeine vornehme, gepflegte muſtkaliſche Kunſt. Er iſt den Altersheiminſaſſen ein ebenſo gern geſehener Künſtler wie die Sopraniſtin Frau Chriſtel Stefanſky, die auf beſonderen Wunſch „Wenn ich mit Engelszungen redete“ und ein Weihnachts- lied von Humperdinck ſang. Mit der innigen Wärme ihrer füßen und doch großen Stimme ſang ſie ſich recht in die Herzen der Zuhörer hinein. Eine wunderbare Ueber⸗ raſchung bot der junge Baritoniſt H. Kohl. Dieſer junge, blinde Künſtler verfügt über eine herrliche, mächtige Stimme, und beſitzt zugleich eine ausgezeichnet gepflegte Aus⸗ ache. Die ſchönen warmempfundenen Weihnachtsworte des Herrn Pfarrer Moßmann wieſen auf die tiefe Be⸗ deutung des Feſtes hin. Bürgermeiſter Böttger gab als Vertreter der Stadt ſeiner Freude über das ſchön ver⸗ laufene Feſt beredten Ausdruck in ſeinen Begrüßungs⸗ und Dankesworten. Die Klavierbegleitung der Solodar⸗ bietungen lag in den Händen von Frl. Lucie Schu⸗ macher und Frau Weickert, während. Herr Rabeneick, ein Inſaſſe des Heimes, die gemeinſam ge⸗ ſungenen Weihnaschtslieder am Harmonium begleitete. Im Schifferkinderheim Reckarvorlandſtraße 20/21, verſammelten am Heiligen Abend die Hauseltern die ihnen anvertrauten 38 Kinder zur Weihnachtsſeier. Nicht nur Schifſerkinder finden hier eine Heimſtätte, auch die Sprößlinge anderer Berufstätiger, die aus irgendwelchen Berufs⸗ oder Familiengründen nicht ſelber erzogen werden können, ſind Penſionäre dieſes Heimes. Als die Kinder unter weihevollen Harmontum⸗ und Geigenklängen der Hauskapelle einzogen, hatten ſich einige Kinder als Krippengruppe um den ſtrahlenden Weihnachtsbaum gruppiert. Die Rezitation von netten Weihnachtsgedichten auch durch die Kleinſten und die Auf⸗ führung eines wohlgelungenen Theaterſtückes bewieſen, daß die Heimleitung ſich mit Erfolg bemüht, den Geiſt der Kinder auch außerhalb des Schulprogramms zu bilden. Der harmoniſche Vortrag der Weihnachtslieder ließ eine gute Pflege des Chorgeſanges erkennen. Die ſchlichte An⸗ ſprache des Hausväters ergriff Alt und Jung. Die Feier erreichte ihren Höhepunkt, als die Hüllen der Gobentiſche flelen. Mit Freude konnte feſtgeſtellt werden, daß die Ge⸗ ſchenke, gemeſſen an der Not der Zeit, reich waren. In letzter Stunde hatten ſich Freunde und Gönner gefunden, um auch dieſen Kindern eine Beſcherung zu ermöglichen. Wenn auch die Gaben in der Hauptſache aus notwendigen Kleidungsſtücken beſtanden, ſo war doch bei keinem Kinde die Erfüllung der Spiel zeugwünſche vergeſſen. Es war ein wahrhaftiger Beſcherabend, den wir erlebten, denn die 40fache jubelnde Kinderfreude hätte auch in dem Erbit⸗ tertſten ein Echo gefunden. Im Nebenraum war eine kleine Ausſtellung von Handfertigkeitserzeugniſſen der Kinder untergebracht. Saubere Laubſägearbeiten, Zeichnungen, Stickereien ete., zeigten die Betätigungsmöglichkeit für verſchiedene Ta⸗ lente. Eine Unterhaltung mit den Hauseltern und deren Helfern war nur ſchwer möglich. Denn groß war das Be⸗ dürfnis der Kinder, auch ihre Pfleger an der Freude zu beteiligen. Es ließ ſich dabei gut erkennen, daß ſie nicht als Zuchtmeiſter, ſondern als große gütige Geſchwiſter empfunden werden, deren Anordnungen mit Selbſtver⸗ ſtänd lichkeit zu befolgen ſind. Ein den Abend abſchließen⸗ der Rundgang durch die Schlaf⸗ zeigte, daß auch der körperlichen Pflege der Kinder vollauf Genüge getan wird. Wir verabſchiedeten uns mit der Ueberzeugung, daß die Erziehung eines Kindes im Schifferkinderheim wohl geegnet iſt, einen frühzeitig ſelb⸗ ſtändigen und brauchbaren Menſchen aus ihm zu machen. A. Sch. Im Kreiskinderheim Ladenburg Viele Freunde des Kinderheims in Ladenburg hatten ſich am Dienstag eingefunden, um mit den Kindern ge⸗ meinſam Weihnacht zu feiern. Außer Landrat Dr. Guth⸗ Bender waren der Kreisrat und der Verwal⸗ tungsrat nahezu vollzählig verſammelt; auch zahlreiche Ladenburger Gäſte nahmen an dem ſchönen Feſte teil. Der große Saal war mit leuchtenden Kerzen und einem großen Weihnachtsbaum geſchmückt. Nach dem Einzug der Kinder hielt der 1. Vorſitzende Herr Felgentrebe, eine herz⸗ liche Begrüßungsanſprache, Auf ein hübſches Schnee⸗ flockenſpiel und Glöckchenlied folgte die Weihnachts⸗ anſprache durch Pfarrer Chriſt, der die ſymboliſche Be⸗ deutung des geſchmückten Weihnachtsbaumes darlegte. Ein niedliches Weihnachtsſpiel und das gemeinſam geſungene Lied„O dͤu fröhliche, o du ſelige“ ſchloß die e Fier ab. Dann kam Knecht Ruprecht mit großen Säcken voll herrlicher Dinge. Jedes Kind erhielt ſein eigenes Spiel⸗ zeug, dann erſt ging es in die große Veranda, wo die Kaufläden, Puppenſtuben und Wagen aufgeſtellb waren. Die vielen Baſtelarbeiten der Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen gefielen auch den Großen, ganz beſon⸗ ders eine Tiſchdecke und ein Spielteppich aus Reſten und die entzückenden waſchbaren Bilderbücher aus Neſſel⸗ ſtoff mit geſtickten oder applizierten Stoffbildern für kranke Kinder Die Feier zeigte deutlich, wie fehr die Ver⸗ waltung und Leitung des Heimes bemüht iſt, die in Pflege gegebenen Kinder mit herzlicher Liebe zu umgeben und zu betreuen. W. Das dellamator leriſcher Stufe ſtanden. die beiden Hausangeſtellten FFFFFFFFFFCbCCCCCCCbCã ͥã VVVVVVVVVbVbTbGbVTbGFbFbPbGTGbGbGbGbPbwbGbGbGbGTFbGbPbPbPVGTbPbVbPbVbPbPbPbGTGbPFPVPVPVPVVFVPVPVPVPVPUPVCVCUVCPVCUCVCVCVCVCVCVCVCVCVCCVVVVCVCVCCVCCC—:—— Zur Kriegsopferverſorgung Der Kriegsbeſchädigtenausſchuß des Reichstags hat am 2. Dezember 1931 eine Entſchließung ange⸗ nommen, die geeignet iſt, in den Kreiſen der Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗Hinterbliebenen falſche Hoffnungen zu erwecken. Wie der Reichs⸗ verband Deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener e. V. Berlin, Charlottenſtraße 85, mitteilt, wird z. B. jetzt von vielen Verſorgungsberechtigten angenommen, daß auf Grund der erwähnten Entſchließung auch bei Verheiratung eines Beſchädigten nach dem 5. 6 1931 ein Rechtsanſpruch auf Witwenrenté be⸗ ſteht. Des weiteren wird von Kriegsbeſchädigten die irrige Auffaſſung vertreten, daß die Regierung auf Grund der Entſchließung nun eine Milderung der Ruhens⸗ und Rentenkürzungsbeſtimmungen vornehmen muß und daß auch die Gewährung von Kapitalabfindungen erleichtert wird. Der Reichsverband Deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener teilt dazu mit, daß die Entſchließung in keiner Weiſe zugunſten der Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegerhinterbliebenen Aende⸗ rungen bedingt, ſondern lediglich eine Meinungs⸗ äußerung des Kriegsbeſchädigtenausſchuſſes des Reichstages darſtellt und deshalb entſprechende An⸗ tragſtellungen an die Verſorgungsbehörden zweck⸗ los ſind. 1 i a und Aufenthaltsräume — Die letzten Weihnachtsbäume Die Chriſtbaumhändler ſcheinen in dieſem Jahre die Kaufkraft des Publikums richtig eingeſchätzt zu haben. Am Nachmittag des Heiligen Abends war ihr Vorrat an Weihnachtsbäumen nicht mehr beſonders groß, ſo daß ſie ohne Schwierigkeiten die Vorberei⸗ tungen zum Abbruch ihrer Stände treffen konnten. Allerdings zeigte es ſich, daß im allgemeinen recht⸗ zeitig für den Einkauf eines Baumes Sorge getragen wurde, denn die Nachfrage war nicht mehr ſtark. Da⸗ gegen beſtand lebhaftes Intereſſe für einzelne Zweige, die in mancher Familie den Weihnachtsbaum erſetzen mußten. Gegen Ende der amtlich feſtgelegten Ver⸗ kaufszeit ſetzte ein Preisſturz für die letzten Beſtände ein, da für die übrigbleibenden Bäume keine Verwendungsmöglichkeit mehr beſtand. Schließ⸗ lich kamen einige Händler auf den Gedanken, zum Einheitspreis von 50 Pfennig zu verkau⸗ fen und ſo ihre größeren Bäume leichter abſetzen zu können. Aber nur einige Nachzügler, die ſchließlich auch nur auf einen billigen Baum reflektierten, nütz⸗ ten die Gelegenheit aus. Immerhin war es im In⸗ tereſſe der Händler ſehr weſentlich, daß nur ſehr we⸗ nige Bäume im Ausverkauf verſchleudert zu werden brauchten.* Weihnachten im Zoo Man brauchte nicht die durch das Tauwetter auf⸗ geweichten Wege des Waldparks benützen, um zum Waldpark⸗Zoo zu gelangen, der ja eine Weih⸗ nachtsbeſcherung für die Tiere ange⸗ kündigt hatte. Mit dem ſchmucken grün⸗weißen 24⸗ſitzigen Omnibus des Waldpark⸗Reſtaurants wurde man in kürzeſter Zeit nach flotter Fahrt über die Autoſtraße an das Ziel gebracht. Wenn von der neugeſchaffenen Fahrgelegenheit noch kein allzu⸗ großer Gebrauch gemacht wurde, ſo lag das in erſter Linie an dem Wetter, das zu einem Waldparkbeſuch wenig einladend war. Immerhin hatten die einzel⸗ nen Fahrten, wenigſtens am zweiten Feiertag, eine recht zufriedenſtellende Beſetzung aufzuweiſen. Wer zu der Beſcherung der Tiere erſchienen war, brauchte ſeinen Zoo⸗Beſuch keineswegs zu bereuen, denn die außergewöhnliche Veranſtaltung war nicht nur für die Zuſchauer, ſondern auch für die Tiere etwas ganz neues. Die Löwen fürchteten ſich vor ihrer großen Ration ſo ſehr, daß ſie ſich gar nicht recht an ſie herangetrauten. Auch die Bären konnten ſich nur ſchwer an die veränderte Sachlage gewöhnen. Als ihnen zur gewohnten Futterſtunde einige Würſte in den Käfig gehängt wurden, galt es auch für ſie, erſt das Mißtrauen zu überwinden, ehe ſie das ungewohnte Futter aus der Haut zogen. Weſentlich beſſer ſcheinen ihnen aber die Torten ge⸗ mundet zu haben, die mit ſichtlichenm Behagen ver⸗ ſpeiſt wurden. Die Leoparden dagegen waren gleich im Bilde und zeigten ſich von ihrer raffinier⸗ teſten Seite. Ganz wild ſauſten ſie im Käfig umher und mehr als einmal erklang aus den Reihen der Zuſchauer ein angſtvoller Aufſchrei, wenn die Be⸗ ſtien gar zu tolle Sprünge machten. Auf jeden Fall war dieſe Veranſtaltung eine originelle Idee, um deren Ausführung durch die Stiftung von Fleiſch ſich Pferdemetzger Müller beſonders verdient machte. G * * Warnung vor einem ſogen. Reichswehr⸗Vermitt⸗ lungsbüro. In mehreren deutſchen Tageszeitungen ſtand in letzter Zeit folgendes Inſerat:„Wer will zur Reichswehr? Schreiben Sie an Vermittlungsbüro Weißenfels, Poſtfach 170.“ Es handelt ſich hierbei um ein Unternehmen, das weder beauftragt, noch über⸗ haupt in der Lage iſt, irgendwelche Vermittlungen in dieſer Beziehung vorzunehmen. Bewerber, die ſich an das Vermittlungsbüro wandten, erhielten eine Nachnahmedruckſache über.20 /, die nichts weiter als die Einſtellungsbedingungen der Reichswehr in Abſchrift enthielt. * Wegen groben Unfugs bezw. nächtlicher Ruhe⸗ ſtörung wurden über die Feiertage 71 Perſonen an⸗ gezeigt. Film ⸗Rundſchau Alhambra: Im Auto durch zwei Welten Clärenore Stinnes unternahm mit Kraftwagen eine Weltreiſe, die ſie über den Balkan, Kleinaſien, Per⸗ ſien, Rußland nach China und Japan, über den ſtillen Ozean nach Südamerika und ſchließlich nach Nordamerika führte. Auf dieſer Reiſe drehte der Schwede Carl Axel Söderſtröm, den übrigens Clärenore Stinnes nach der Rückkehr heiratete, einen Film, der nicht das Chavak⸗ texiſtiſche der bereiſten Länder zeigt, ſondern den Beſchauern nur die Schwierigkeiten und Gefährlichkeiten dieſer Weltreiſe offenbart. Der Bildſtreifen iſt faſt nur ein Beweis der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Kraftwagen, die ihre Zer⸗ reißprobe auf abgründig verſchlammten Wegen Aſiens und in den ſandigen und felſigen Strecken der Codilleren Perus und Boliviens machen durften. Carl Axel Söderſtröm vergaß auch nicht, ein paar hübſche ſtimmungsvolle Land⸗ ſaftsaufnahmen einzuſtreuen. In dem Begleitvortrag, den Clärenore Stinnes ſelbſt hält, weiſt ſie immer wieder auf die Schwierigkeiten hin, während man gerne etwas mehr Völkerkundliches hören würde. 5 Univerſum:„Die letzten Segelſchiffe“ Ein Filmwerk von außergewöhnlicher Schönheit und ungeheurer Eindruckskraft iſt dieſer Bildſtreifen von der ſter benden Segelſchiffahrt. Vollbeſetzte Häuſer würde der Film verdienen, der jetzt ſchon dokumentariſches Intereſſe beonſpruchen darf. Läßt er doch die Romantiß der Segelſchifſahrt in einer Bilderfülle vorübergleiten, die ihresgleichen ſucht. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn die Kamera an den Maſten und Rahen entlanggleitet, die geblähten Segel abtaſtet und die Taue harmoniſch in das Bild einbezieht. Das Leben und Trei⸗ ben at Bord der Segelſchiffe, die Freuden und Leiden der Matroſen finden n Berückſichtigung. Eine dramo⸗ tiſche Steigerung erfährt der Film zum Schluß bei einer Umſegelung von Cap Horn bei Windſtärke 12. Von Ro⸗ mantik iſt hier nichts mehr zu ſehen, nur Kampf mit der aufgewühlten Natur, mit den Elementen, mit dem Sturm, der knallend die Segel in Fetzen reißt, mit den Wogen, die das Deck des Schiffes meterhoch unter Waſſer ſetzen. So nebenbei denkt man auch an den Kameramann, der bei dieſen Aufnahmen Unmenſchliches geleiſtet haben muß. Wenn donn der Film in herrlich komponierten Bildern ausklingt, dann hat man nur den einen Wunſch, ihn recht bald wieder und noch recht oft ſehen zu können. Wirklich ein Kulturfilm, der ſtärkſte Beachtung verdient. Viel⸗ leicht iſt es der Leitung des Planetariums möglich, ihn einem größeren Perſonenkreis zugänglich zu machen, wie dies von dieſer Stelle auch mit dem„Chang“ ⸗Film geſchah. * Brieftaubenausſtellungen in Feudenheim und Ilves⸗ heim. Ueber die Feiertage veranſtaltele der Brief taubenverein„Windiſch Eck“ im Lokal„Windeck“ in Feudenheim ſeine Stegerſchau, ebenſo der Brief⸗ tauben verein„Heimkehr“, Ilvesheim, Lokal„zur Roſe“. Ausgeſtellt waren nur Tauben, die die⸗ ſes Jahr von 100 bis zu 1100 Km. geflogen ſind und Preiſe errungen haben. 5 5 * int 3 4 *—. r ſonalpolitik der Stadt. lionen RM. zu rechnen. Seite/ Nummer 599 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 28. Dezember 1931 Die verkannten Mottenkugeln „So, Sie möchten ein Mittel, um Motten zu töten? Hm! Haben Sie da ſchon die kleinen Mot⸗ tenkugeln verfucht?“ „Ja, aber die taugen ja nichts! eine einzige Motte damit treffen!“ Veranſtaltungen Weihnachten im Parkhotel Ich konnte nicht Einige gemütliche Stunden verlebte man über die Feiertage im Parkhotel. Ueberall herrſchte gemütliche Stimmung. Der Nachmittag des zweiten Weihnachtstages lud zu einem Tanztee, der ſehr gut beſucht war und ſich vornehmlich die Mitglieder des„Blau⸗Weiß⸗Caſinos“ urtt ihrem Anhang trafen. Der Abend vereinigte zu einem Geſellſchaftsball, der durch ſein dezentes Gepräge und ſeine Zwangloſigkeit für den Mißmut der verregneten Feiertage vollauf entſchädigte. Ueberhaupt vergaß man ſeine„Weihnachtsenttäuſchungen“ bei flottem Tanz und an⸗ gevegteſter Unterhaltung. Viel zur guten Stimmung trug die Kapelle Vielhauer bei, die unermüdlich war und Tanzenden wie Zuhörenden in gleicher Weiſe befrie⸗ digendes bot. Im Palaſthotel Auch hier beging man die Weihnachten in dezenter Weiſe. Am Nachmittag gaben ſich die Gäſte bei einem Tanztee ein Stelldichein, das am Abend im Rahmen eines Ge⸗ [lſchaftsballes wiederholt wurde. Ueberall, im terkeller, in der Weinſtube und in der Bar war regſtes Leben und kein Platz mehr zu bekommen. Man tanzte und unterhielt ſich glänzend. Kapellmeiſter Künzel, der mit ſeinen Getreuen einen beſonders guten Tag hatte, Fot alles auf, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Daß es glückte, bewies der gute Beſuch, die fröhliche Stim⸗ mung und das treue Aushalten. Am Dienstag und Mitt⸗ woch nachmittag will man der Jugend einige genuß⸗ reiche Weihnachtsſtunden bei Kaffee und Kuchen und Mär⸗ chenſpiel bereiten. 22 — Kommunale Chronik Senkung der Tarife * Karlsruhe, 27. Dez. Nach einer Verlautbarung der Karlsruher Stadtverwaltung iſt beabſichtigt, in den Tarifen der Straßenbahn verſchiedene Verbilligungen eintreten zu laſſen. Eine end⸗ gültige Entſcheidung könne jedoch erſt gefällt wer⸗ den nach Rückſprache mit dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung, da es u. a. gilt, einen endgül⸗ tigen Verzicht des Reiches auf die ſeit langem be⸗ kämpfte Beförderungsſteuer zu erreichen. * Baden⸗Baden, 27. Dez. Die Städtiſchen Werke.⸗G. in Baden⸗Baden(Stewag) werden ihre Tarife herabſetzen. Ueber das Ausmaß der Herabſetzung iſt noch nichts bekannt. Die Finanzlage Pforzheims Der„Pforzh. Anz.“ veröffentlicht eine Auslaſſung des Oberbürgermeiſters Gündert über die Finanzlage der Stadt Pforzheim. Nach dem Stande vom 10. Dezember ſind noch etwa 472 600 Mark ungedeckt. Während auf der Aktivſeite ſtarke Rückgänge der Reichs⸗ und örtlichen Steuern und ſonſtiger wichtiger Einnahmepoſten zu verzeichnen find, iſt andererſeits der Aufwand für die Wohl⸗ fahrtspflege bei der Lage der Induſtrie infolge ſtändig ſich verſchärfender Abſperrungen des Aus⸗ landes und Erſchwerung der Einfuhr gewaltig ge⸗ ſtiegen. Reich und Land hätten den ſchwer ringenden Städten und Gemeinden leider keine Erleichterung gebracht. Gleichwohl hofft der Oberbürgermeiſter, daß der endgültige, von den ſtädtiſchen Körperſchaften vo rausſichtlich im Februar 1932 zu vollziehende Aus⸗ gleich des Haushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1931 getroffen werden kann, ohne zu einer allzu er⸗ heblichen Belaſtung der an ſich ſchon durch die Un⸗ gunſt der Wirtſchaft ſo ſchwer getroffenen ſteuerzah⸗ lenden Geſamtbevölkerung zu führen. Der Oberbürgermeiſter verteidigt dann die Per⸗ 8 Der Aufwand für die Gehälter der Beamten und vertraglich Angeſtellten der Stadtverwaltung beläuft ſich auf rund 9 Proz. der Geſamtnettvausgaben des ſtädtiſchen Haushalts. Damit bewegt er ſich in mäßigen, durchaus ange⸗ meſſenen Grenzen. Durch die wiederholten reichs⸗ und landesgeſetzlich angeordneten Gehaltskür⸗ zungen werden für den Reſt des laufenden Rech⸗ Rnungsjahres 266000 Mk. eingeſpart. Erſt für den Voranſchlag des 8 0 Rechnungsjahres wer⸗ den die Kürzungen voll zur Geltung kommen. Sie belaufen ſich dann auf 555 500 Mk. und bedeuten eine Senkung der Perſonalausgaben des Jahres 1930 um 21 Pros. Dabei haben der Oberbürgermeiſter und ſein Stellvertreter freiwillig eine Einkommensminderung von 41 und 31 Proz. der früheren Bezüge bis auf weiteres auf ſich ge⸗ nommen. 5 Münchens Wohlfahrtsausgaben 5 München, 27. Dez. Nach Mitteilung des ſtädt. Wohlfahrtsreferenten iſt gegenüber dem Stande vom . Auguſt der gemeindlichen Wohlfahrtspflege Münchens mit einer Mehrausgabe von 8,4 Mil⸗ Hiervon entfallen allein auf die einmalige Unterſtützung von Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen Mehrausgaben zwiſchen fünf bis ſechs Millionen RM. Durch Einſparungen an Beamten⸗ gehältern infolge der Notverordnung, durch Ein⸗ ſparungen des Wohlfahrts⸗Hauptausſchuſſes und durch Zuſchüſſe aus der Reichs⸗ und Landeshilfe iſt e Mehrausgabe allein nicht mehr zu decken. Es bleibt noch ein Betrag von 1,4 Millionen RM. übrig, er deſſen Deckung der Stadtrat erſt noch Beſchluß faſſen muß.. Kleine Mitteilungen N In Jockgrim wurde vom Gemeinderat die Er⸗ A der Bürgerſteuer einſtimmig abgelehnt. Die ragen. völkerung könne dieſe neuerliche Belaſtung nicht mehr 2. K* 2 Skiſpringen im Rieſengebirge Wie in allen deutſchen Mitte ſo war auch im ebirgen Rieſengebirge an den Wei gen Tauwetter eingetreten, das die verſchieder iſtaltungen ſtark beeinträchtigte. Aus dieſem Grunde hatten ſich zu dem Skiſpringen auf der Koppenſchanze bei Krumm ⸗ hübel nur 25 Läufer eingefunden, die widrigen Schneeverhältniſſe recht gute S Hubert Hering vom Hi wurde mit dem beſten Sprung Tages von 38 Meter Sieger der Klaſſe 1. In Klaſſe 2 ſiegte Martin Tietze ⸗ Brückenberg und bei den Jungmannen Hans Krebs ⸗ Krummhübel. Auch das Skiſpringen im Schodergrund bei Schrei⸗ berhau konnte unter B gung von 14 Läufern durch⸗ geführt werden. Den weitaus beſt Sprung erzielte Erhard Spohne r⸗ASW Schreiber 33,50 33, vor Paul Kraus⸗Schreiberhau mit 32 Meter. Meter Bei den Eröffnungs⸗Rodelrennen in Bad Flins⸗ berg konnte auf der 3,5 Meter langen Bahn von der Heufuderbaude bis zur Waldbaude bei Bad Flinsberg Europameiſter Walter Fei ſt⸗Bad Flinsberg mit:06 die beſte Zeit des Tages erzielen, auch ſein Bruder Ernſt Feiſt war in der Neulingsklaſſe mit:08 Steger und der zweitſchnellſte Teilnehmer. Bei den Damen erreichte Erna Großer Bad Flinsberg in:23 als Erſte das Ziel. Sprungläufe in Oberwieſenthal Die Winterſportvereine in Ober⸗ und Unterwieſenthal führten an den beiden Feſttagen Sprungkonkurrenzen durch. Am erſten Feiertag wurden die Leiſtungen durch den in der Nacht einſetzenden Regen beeinträchtigt, da⸗ gegen herrſchten am zweiten Feiertag wieder 6 Grad Kälte, ſodaß die Springer größere Weiten erzielen konnten. Das Eröffnungsſpringen gewann Rabenſtein⸗Oberwieſenthal mit Weiten von 33,37 und 40 Meter vor Günther⸗Böhmiſch⸗ Wieſenthal(34, 36 40 Meter) und dem Jungmannen Müller⸗Außig(32 Müller zeigte am zweiten 2, 33, 40 Meter). Feſttage ganz große Leiſtungen und ſtand in vorzüglicher Haltung Weiten von 51, 52 und 48 Meter durch. Zweiter wurde der Einheimiſche Böhme(37, 38, 40 Meter] vor ſeinem Klubkameraden Häckel(49, 52 geſt., 50 Meter) Meiſterſchafts-Schanze eingeweiht Am zweiten Feiertag fand die feierliche Einweihung der diesjährigen neu hergerichteten Meiſterſchafts⸗Sprung⸗ ſchanze im Himmelsgrund bei Schreiberhau ſtatt. Trotz des Tauwetters konnte die Schanze noch ſo herge⸗ richtet werden, daß die Veranſtaltung durchgeführt werden konnte. Mehr als 5000 Zuſchauer, darunter die Spitzen der Behörden, umſäumten die Auf⸗ und Abſprungbahn und bewunderten beſonders die neue Kommandobrücke auf dem Sprungtiſch. Obgleich die Aufſprungbahn durch das Tauwetter ſtark gelitten hatte, wurden von den 31 Teil⸗ nehmern eine ganze Reihe von guten Sprüngen ausge⸗ führt. Heilmann⸗Breslau, Franke⸗Schreiberhau u. Lauer⸗ Polaun brachten es auf je 33,30 Meter, den weiteſt geſtan⸗ denen Sprung erzielten jedoch Lauer und der„Zweit⸗ Winterſport an Weihnachten 4 klaſſige“ Schier⸗Schreiberhau. Den Weiheſprung ſtand der Großdeutſche Meiſter Kurt Endler⸗Reiſträgerbaude mit 45 Meter. Die Ergebniſſe: Klaſſe 1: Hubert Hering⸗Hirſchberg Note 22,8(44,5 44 Meter), 2. Lauer⸗Polaun 172(53.5 geſt. 46 Meter). Klaſſe 2: 1. F. Schier⸗Schreiberhau 216(46,—43,5), 2. Dehml⸗München 216(41,5—42,5 Meter). Jungmannen: 1. H. Hering⸗Krummhübel 202,8(40,5—37 Meter). Jugend: 1. Pokalſpringen am Aſchberg Das traditionelle Pokalſpringen am am zweiten Weihnachtsfeiertag bei zufriedenſtellenden Schneeverhältniſſen abgewickelt werden. Den weiteſt ge⸗ ſtandenen Sprung des Tages erzielte der Sachſenmeiſter Hans Leonhardt⸗Mühlleiten mit 44 Meter, ſein ſchärfſter Konkurrent Walter Glaß⸗Klingenthal kam bei der gleichen Weite zu Fall und büßte ſeine guten Ausſichten ein. Pokalſieger wurde Sepp Scheerbaum⸗Aſchberg mit Note 212(42,42, Meter) vor A. Bleidl⸗Aſchberg 211,1(42,48 Meter), eiferth⸗Aſchberg 208,7(40,43 Meter), Lorenz⸗ Aſchberg 208(39,43 Meter) und Hans Leonhard⸗Mühl⸗ leiten 207,5(40,54 Meter). Skiſpringen in St. Moritz Die Schweizer Skiläufer⸗Elite gab ſich am zweiten Feier⸗ tage beim Skiſpringen auf der Olympia⸗Schanze in St. Moritz ein Stelldichein. Die ausgezeichneten Schneever⸗ hältniſſe geſtatteten den Läufern, ganz aus ſich heraus⸗ zugehen und ſo konnte der St. Moritzer Chiogna, der ſein Land bei den Winterſpielen in Lake Placid vertreten wird, mit einem glänzend geſtandenen Sprung von 69 Meter den beſtehenden Schanzenrekord zu erreichen. Mit zwei weiteren glänzenden Sprüngen von 68,5 und 67 Meter erhielt er die beſte Note des Tages mit 344,7. Die nächſten Plätze beſetzten Adolf Badrutt⸗St. Moritz mit 334,7, David Zogg⸗Aroſa 330,3 und Natar⸗St. Morttz 324. Den Wettbewerb der Jungmannen gewann Paul Maurer⸗ Davon anit Note 366,2 und Weiten von 47, 55 und 61 Meter. Eishockey in der Schweiz Im Kampf um den Aſpang⸗Podb⸗al ſtanden ſich am Samstag auf der Davoſer Eisbahn der EHC Davos und die Eishockeymannſchaft der Univerſität O E ford gegenüber. Die Engländer ſiegten erſt nach Ver⸗ längerung mit 21 Toren, bei Ablauf der regulären Spiel⸗ zeit ſtand der Kampf noch:1(:1,:0,:0) für Oxford. Die Mannſchaft der Univerſität Cambridge bezog in dem Schweizer Winterkurort Gſtaabd am erſten Feiertag eine hohe Niederlage. Die mit den Platzver⸗ Ullmann⸗Polnau 210,3(27,532, Aſchberg konnte hältniſſen beſſer vertrauten Vertreter von Roſey⸗Gſtaad ſiegten mit:2(:0,:1,:1) Toren. Die in Zürich vorgeſehenen Eishockeyſpiele fielen aus, da die angekündigte Mannſchaft des engliſchen Verbandes in letzter Minute abgeſagt hatte. Handball der Turner Ausklang in der badiſchen Meiſterklaſſe Der vergangene Sonntag hätte den Ausklang in den Rundenſpielen der erſten badiſchen Turnerklaſſe im Hand⸗ ball bringen ſollen. Der ohnedies ſchon eingeſchränkte Spielplan verzeichnete jedoch einige weitere Spielausfälle, neben dem wichtigſten Spiel des Tages in Gruppe 1 zwiſchen T V 46 Mannheim und Tao e Ketſch. In Gruppe 2 war es das Treffen TV Rot Jahn Nußloch und in Gruppe 4 die Begegnungen Polti zei Karlsruhe— Tgde Offenburg ſowie To Gaggenau— Karlsruher T W 46, die nicht zum Austrag kamen. Dafür wurde in Gruppe 2 das Weinhei⸗ mer Lokoltreffen Jahn— TW 62 nachgeholt, welches vor 1500 Zuſchauer unentſchieden endete. Von den ſpielplan⸗ mäßig durchgeführten Treffen kann man ſagen, daß dieſel⸗ ben durchweg den erwarteten und normalen Verlauf nah⸗ men. In all dieſen Spielen handelte es ſich lediglich um die Plätze. Die Ergebniſſe des letzten Dezember⸗Sonntages ſind folgende: Gruppe 1: T Hockenheim— Tg Rheinau:1 TV 46 Mannheim— Tgde Ketſch ausgefallen. Gruppe 2: DV Rot— Jahn Nußloch ausgefallen; Jahn Weinheim— 62 Weinheim 928. Gruppe 3: Tgde Pforzheim— TV Bruchſal 316. Gruppe 4: Polizei Karlsruhe— Tae Offenburg aus⸗ gefallen; Tod Gaggenau— Karlsruher TW 46 ausgefallen; Mes Karlsruhe— Jahn Offenburg 928. Ein Fuß ball⸗Blitzturnier in Verlin Auf dem Hertha⸗Platz an dem Bahnhof Geſund⸗ brunnen veranſtalteten am Sonntag Norden ⸗Nordweſt, Preußen, Viktoria und Berliner S. V. 92 ein Blitz ⸗ turnier, das wegen der kurzen Dauer eines jeden Spieles von nur zwei Mal 10 Minuten keine Propa⸗ ganda für den Fußballſport bedeutete. Bezeichnend iſt, daß in allen ſechs Spielen des Turniers überhaupt nur vier Tore geſchoſſen wurden. Als Sieger ging Preu⸗ ßen mit vier Punkten vor Berliner S. V. 92 und Nor⸗ den⸗Nordweſt mit je brei Punkten und Viktoria mit nur zwei Punkten hervor. Leider ereignete ſich bei dem Treffen Viktoria⸗Berliner S. V. 92 ein bedauerlicher Unglücksfall. Berlins repräſentativer Mittelläufer Schulz und der bekannte Appel prallten ſcharf aneinander, wo⸗ bei Schulz einen Wadenbeinbruch erlitt und für längere Zeit außer Gefecht geſetzt wurde. Viktoria wird das Fehlen der Stütze ihrer Mannſchaft in den kommenden ſchweren Spielen ſehr ſpüren. Deutſche Rugbyniederlage in England Zu einem Gegenbeſuch weilte die erſte Rugbymann⸗ ſchaft des VfVolksſport Hannover an den Weih⸗ nachtsfeiertagen in England bei Blackbeath. Nachdem die Honnoveraner ſchon auf eigenem Boden vor kurzer Zeit mit 11:7 geſchlagen wurden, ſiegten die Briten dies⸗ mal überlegen mit 34:4. Als Auftakt zu dem großen Länderkampf zwiſchen Südafrika und England in der kommenden Woche fand am zweiten Feiertag in Twickenham ein Rugbyſpiel zwiſchen den ſüdafrikaniſchen Springbocks und einer Lon⸗ doner Fünfzehn ſtatt. Die Gäſte waren auch diesmal wieder die beſſere Partei und blieben mit 16:8 verdiente Sieger. 8 Weihnachtstiſchlennisturnſer des VfR Im weiteren Verlauf der Kämpfe gelang es nun der 3. Mannſchaft Neckarau den VfR. mi, 715 zu beſiegen. Das war die erſte Ueberraſchung des Abends. Eintracht wehrte ſich tapfer gegen den Tennis⸗ eu b, mußte ſich jedoch ebenfalls mit:5 geſchlagen be⸗ kennen, wodurch ſich der Tennisclub endgültig an die Spitze geſetzt hatte. Die ſechſte Runde brachte der MTG. eine weitere Niederlage gegen den VfR. der allerdings nur knapp :5 gewinnen konnte. J3⸗ Neckarau fertigte ganz überlegen Blau⸗Weiß mit 928 ab, ſodaß der nächſte Kampf VfR. gegen Eintracht die Entſcheidung um den zweiten Platz bringen mußte. In dieſem Kampf wurden die ſchönſten und erbittertſten Spiele des Turniers ge⸗ liefert. Insbeſondere Eintracht war ſehr gut und konnte dem gut aufgelegten VfR. ein Unentſchieden:6 abtrotzen. Der letzte Kampf des Turniers war wohl die größte Ueberraſchung des Tages. Der Tennisclub hatte ſeinen Sieg ſicher und nahm daher die Sache zu leicht, ſodaß er gegen Blau⸗Weiß nur ein Unentſchieden 676 erzielen konnte. Mit vier Siegen und einem Unentſchieden ſteht der Tennisclub weitaus an der Spitze, es hat mit ihm die wirklich beſte Mannſchaft geſiegt, die den vom VfR. geſtifteten Pokal verdient gewann. Um den g weiten Platz entbrannte zum Schluß ein harter Kampf zwi⸗ ſchen Eintracht und den ſtark aufkommenden Neckarauern, die ſich durch ihre Siege gegen VfR. und Blau⸗Weiß heraufgeſchafft hatten. Eintracht hatte zwei Siege, zwei Unentſchieden und eine Niederlage erlitten, während J3⸗ Neckarau drei Siege und zwei Niederlagen bekommen hatte, ſie ſtanden ſomit gleich. Ausſchreibungsgemäß ent⸗ ſchied nun die Anzahl der gewonnenen Spiele und hier kam J3⸗Neckarau auf 33 Punkte, während Eintracht nur 32 Punkte erreicht hatte und ſomit J 3 Neckarau als zweiter Turnierſieger einen weiteren Po⸗ kal in Empfang nehmen konnte vor Eintracht. An vierter Stelle folgte ſodann der Veranſtalter, der Bf., der zwei Siege, ein Unentſchteden und zwei Niederlagen bekam. Blau-Weiß folgte an fünfter Stelle mit einem Sieg, zwei Unentſchieden und zwei Niederlagen, während M T G. überhaupt kein Spiel gewinnen konnte und auch kein Unentſchieden erztelte und ſomit ohne Punktgewinn am Schluſſe ſteht. Nach Beendigung des Turniers nahm der Vorſitzende der Tiſchtennisabteilung des VfR. Wagner die Preis⸗ verteilung vor. Er dankte vor allem den Spielern und Mannſchaftsführern, die durch pünktliches Erſcheinen den Fortgang des Turniers nie hemmten und an der raſchen Abwicklung der Kämpfe mithalfen. Beſondere Worte des Dankes widmete er den Schiedsrichtern, die bis zu 30 Kämpfen leiteten. Er überreichte den Siegern ihre Preiſe und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die durch das Turnier angebahnten Beziehungen auch weiterhin aufrecht erhalten bleiben mögen. Breslauer 25 Stundenrennen Sieger: Siegel⸗Thierbach Das zum ſiebenten Male während der Weihnachtsfeier⸗ tage ausgetragene 25 Stunden⸗Mannſchaftsrennen in der Breslauer Jahrhunderthalle endete mit dem erwarteten Siege der Straßenfahrer Siegel⸗Thierbach vor den in der gleichen Runde einkommenden Rieger⸗Tietz und Kutz⸗ Haller. Durch Stürze wurde das Feld ſtark gelichtet, ſo daß nur acht von 13 geſtarteten Mannſchaften das Ende erreich⸗ ten. So verſprechend wie das Rennen begann, ſo matt war der Ausgang. Als ſich die 13 Mannſchaften am Start ein⸗ fanden, war das Haus mit 7500 Zuſchauern faſt ausverkauft; dagegen war der Beſuch am zweiten Feiertag erſchreckend ſchwach. Bereits eine halbe Stunde nach Beginn begann der Kampf um Rundengewinne und zog ſich mit kurzen Unter⸗ brechungen bis in die Morgenſtunden hinein. Schon bald hatte man erkannt, daß ſich der Endkampf zwiſchen den drei ſtärkſten Paaren Preuß⸗Reſiger, Rieger⸗Tietz und Siegel⸗ Thierbach abſpielen würde. Nach der erſten Abendwertung ſchied der Breslauer Preuß durch Sturz aus. Sein Partner Reſiger erhielt nach längerer Zeit den Berliner Mandelkow als neuen Partner, da der Lei ziger Seiferth bald die Fahrt einſtellte. Reſiger verlor abermals ſeinen Partner Mandel⸗ kow, der mit einem gebrochenen Naſenbein und angebro⸗ chener Schädelbaſis ins Krankenhaus mußte. Da der Bel⸗ gier Debaets wegen einer Knieverletzung ausſchied, wurden Reſiger und Albert Buyſſe zu einer neuen Mannſchaft zu⸗ ſammengetan. Das Schlußergebnis lautet: 1. Segel⸗Thierbach 841.680 Km., 136., 2. Rieger⸗Tietz 116., 3. Kutz⸗Haller 61., 1 Runde zurück: 4. Wambſt⸗Broccardo 10., 2 Runden zurück: 5. Wals⸗Bogaart 118., 6. Hanke⸗ Müller 33., 3 Runden zurück: 7. Kupke⸗Knöfel 59., 8. Dinale⸗Tonani 29 P. ——— Die neue ſüddeutſche Rennſtrecke b6 Hockenheim wurde beſichtigt Am erſten Weihnachtsfeiertag fand aus Anlaß 500 Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Motorrad fahrerver band(DM.) Landesgruppe Südweſt ung der Stadtverwaltung Hockenheim eine offizielle Be⸗ ſichtigung der neuen Rennſtrecke ſtatt. Zirka 20 Herren nahmen an der Beſichtigung als Vertreter des DM,, der Stadtverwaltung Hockenheim, der Preſſe und des Hockenheimer Motorfahrerklubs teil. Da wir vor einigen Tagen bereits über die Strecke berichteten, können wir uns heute darauf beſchränken, das Ergebnis der Beſich⸗ tigung kurz zu ſtreifen. Vorweg ſei erwähnt, daß die Hockenheimer Strecke nach dem einſtimmigen Urteil aller anweſenden Herren nach ihrer Fertigſtellung die ſchönſte Renn ſtrecke für Motorrad⸗ und Beiwagenrennen in Deutſchlaud iſt. Obwohl die Strecke bei ihrer Beſichtigung total per⸗ eiſt war, war es doch möglich, ſich ein Urteil über die auf dieſer Strecke zu erwartenden Stundendurchſchnitte zu bilden. Die einmütige Anſicht ging dahin, daß auf dieſer Strecke beſtimmt der höchſte Durchſchnitt überhaupt aller Landſtraßenrennen in Deutſchland gefahren werden wird. Die Straße ſelbſt muß natürlich noch ausgebaut werden. Beſonders das auf beiden Seiten in die Fahr⸗ bahn gewachſene Gras muß entfernt reſp. ſcharf beſchnitten werden, ſo daß die ſeitliche Begrenzungslinie für die Fahrer bei den hohen Geſchwindigkeiten gut wahrnehmbar iſt. Die Straße ſelbſt wird nach dieſer Beſchneidung eine Breite von 6 Meter erhalten.(Die Solitude⸗Rennſtreche bei Stuttgart hat ſtellenweiſe nur eine Breite von 40 Meter.) Der Start⸗ und Zielplatz liegt zirka 700 Melker vom öſtlichen Stadtausgang entfernt und iſt vom Bah nh Hockenheim bequem in 15 Minuten zu erreichen, während dem die Parkplätze unmittelbar an der Rennſtrecke ſelhſt liegen. Kleinere Erhebungen zu beiden Seiten der Renn ſtrecke ſollen zu Terraſſenplätzen für die Zuſchauer aus⸗ gebaut werden. Ebenſo müſſen die beiden Brücken über den Hardtgraben im Hinblick auf die zu erwartenden hohen Geſchwindigkeiten erweitert werden. Alles in allem aber kann geſagt werden, daß die Hockenheimer Strecke wirklich für Motorrad⸗ und Kleinwagenrennen ideal i Da die Austragung des Solituderennens 1932 ſehr in Frage geſtellt iſt, wächſt ſich das Projekt zu einer über⸗ ragenden Bedeutung für ganz Süddeutſchland, wie ſſſr den ganzen deutſchen Motorſport überhaupt aus. Weihnachtsrennen in der Weſtfalenhalle Im Mittelpunkt der Radſportveranſtaltung in der Dort munder Weſtfalenhalle ſtanden am 2. Weihnachtstag die Dauerrennen, in denen ſich der aus Amerika zurückgekehrte Franz Dülberg ſeinen engeren Landsleuten vorſtellte, In den beiden Läufen des Großen Weihnachtspreiſes über 9 und 40 Km. erwies ſich der Bahnmatador Erich Metze als der ſtärkſte Fahrer und konnte auch im Geſamtergebnis vor dem Hannoveraner Erich Möller den erſten Platz belegen. Dritter wurde der Chemnitzer Schindler, während Dülberg durch Defekte ins Hintertreffen geriet und Letzter wurde, Die Ergebniſſe: 1. Lauf, 35 Km.: 1. Möller 37,36,2; 2. Metze 30 Meter zurück; 3. Schindler 220 Meter zurück; 4. Dülberg 800 Mie. zurück(defekt).— 2. Lauf, 40 Km.: 1. Metze 43,50; 2. Möller 130 Meter zurück; 3. Schindler 1140 Mtr. zurüch 4. Dülberg 1900 Meter zurück(defekt). 3. Schindler 73,650 Km.; 4. Dülberg. Geſamtergebnis: 1. Metze 74,970 Km.; 2. Möller 74,7% Schön-Goscbel in Frankfurt ſiegreith Die Eröffnungsradrennen auf der neuen 190 Metern langen Winterbahn in der Frankfurter Feſthalle waren n Vor etwa 6000 Zuſchauern ſpiel ten ſich in dem über 100 Kilometer führenden Mannſchaſts, rennen erbitterte Kämpfe ab, die die Beſucher dauernd i jeder Hinſicht ein Erfolg. Spannung hielten. Mit den gut eingefahrenen Schi Goebel gewann die beſte Mannſchaft des Feldes, gleicher Runde mit den Siegern endete Kroll⸗Maidorn un Petri⸗Mathey. Die Kölner ebenſo wie die Berliner Funda⸗Maſchinſky Die Ergebniſſe: 1. Schön⸗Goebel 39 Punkte, 2,19,%% 2. Kroll⸗Matdorn 22 Punkte; 3. Petri⸗Mathey 20 Punkte Eine Runde zurück: Punkte; 7. 8 Punkte; 9. Bresciani⸗Negrini 4 Punkte. Drei Run⸗ den zurück: 10. Becht⸗Oeſterreich 27 Punkte; 11. Fundy⸗ Maſchinſky 8 Punkte. . Vorausſage für Dienstag, 29. Dezember: Stark auffriſchende Weſfwinde, Regen in Schne⸗ übergehend und erneute Abkühlung. Auf dem Hoch ſchwarzwald Schneeſtürme. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe See. Luft⸗ S 8 2 Wind 950. 5— 855 8. Weite „un e S8 8 8 Nicht Stärke Wertheim 1 8 6 4 No ſchwach bedeckt Königsſtuhl 563 760,1 2 1 1 SW leicht Nebel 1 Karlsruhe 1200761.0 4 4 3 WSW leicht bedeckt 1 Bad Bad 213262,0 4 4 3 SW leicht Regen 5 Villingen 712 768,8 1 5 0 8 leicht bedeckt Bad Dürr. 701— 186 2 8 leicht wolkig St. Blaſten 780— 1 5 0 W. leicht bedeckt Badenweil. 422 768,5 3 5 2 SW leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 6840 2—3 W mäßig Nebel Ueber Skandinavien liegt heute eine große Zy⸗ Rückſeite ſtoßen zwiſchen Island und Norwegen neue Kaltluftmaſſen nach Süden vor, die in England ſchon Schneefälle verurſacht haben. Unſer Gebiet wird zu⸗ f nächſt noch im Bereich der milden Weſtluft verblei⸗ ben. Schon morgen iſt jedoch unter ſtark auffriſchen⸗ den Winden mit der Ankunft über England an⸗ g rückenden Kaltluft zu rechnen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezenber 1 Rhein⸗Begel] 21. 22. 28. 24 28. Neckar⸗Begel 22. 28, 2 Base! 0,76 0,20 0,200.20.85 7 Schusters 90 ˙28 0 34.834 0,34 0,22 Mannheim..2221 320 5 Kehl!.85.82 1,881.84 1,75 Jagſtfeld.. 9,88.880,, Maxau.62.10 3858.55 3,41 Heilbronn.10 115 65 5 Mannheim.30 2 20.142,12.02 Plochingen 0,.26½0,280./22%0 Caub.52 1895 1,42.85 Köln 1,67.551,46 1811,22 Chefredakteur: Kur! Fiſchen ö Verantwortlich für Politik 5 A. Meißner Feullleton. Dr. Steſag Kayſer Kommunalpolitik und Lokales:. Schönfelde Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir chet Sport und Vermiſchtes: Willy Müller. Handelsteil? Kurt Ehmet Anzeigen und geſchäftliche Mitteflungen: Jakob Faude, fümtſich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim k 1. 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Mückſendung nur bei Rüc porte 7 Rauſch⸗Hürtgen enttäuſchten 4. Kilian⸗Tutzfeld 39 Punkte, a 5. Severgnini⸗Piano 31 Punkte; 6. Oſzmella⸗Dederichs Rauſch⸗Hürtgen 20 Punkte; 8. Schenk⸗Schäfer klone, die ſich ſüdoſtwärts verlagern wird. An ihrek Dr. Bac, Jubil Geflü⸗ ſchaftl * 4 im Fe Nachfe nach d legt h berger plakat wirbt, einen ſonder auf di lich ge ſchutzh 828 infolg mal b ſchung der ka leichte Gr. genom 5 Der 2 betrie miſſto auf de ſtelhat Kinde . Jahre der S beit der T am B 1 1 Montag, 28. dezember 1031 3 Aus Baden Die größte Geflügelſchau an der Bergſtraße UI Weinheim, 27. Dez. Der Geflügelzuchtverein Weinheim 1896 hielt in den Weihnachtsfeiertagen anläßlich ſeines 35 jährigen Jubiläums ſeine 20. allgemeine Geflhü gelaus⸗ tellung in der Schulturnhalle ab. Mit 642 Tieren war es die größte bisherige Geflügelſchau an der Bergſtraße. Es wurden 66 Ehrenpreise ver⸗ teilt, darunter ein ſolcher an Georg Ehrmann⸗ Neckarau für ſchwarze' Italiener. d Je einen Bundesehrenpreis erhielten die Züchter Peter Reichel⸗Hähnlein(für weiße Wyandottes), Kurt Gaube⸗Schwetzingen(für Rhodeländer), Michel Wil⸗ helm⸗Schifferſtadt(für rebhuhnfarbige Italiener) 1 Adam Heß⸗Lampertheim(auf gelbe Stargarder ihren J Zitterhälſe). Die Tauben⸗Abteilung enthielt ſelhg allein über 200 Tiere, darunter 46 Schönheitsbrief⸗ Renn, tauben. Auch das Zier⸗ und Waſſergeflügel, die aus, Hühner, Zwerghühner uſw. waren in allen Raſſen über in ausgezeichneter Qualität vertreten. 1 Die Ausſtellung hatte ſich eines guten Beſuches 5 zu erfreuen. Von einer Jubiläumsfeier wird der al if. Geflügelzuchtverein Weinheim 1896 wegen der wirt⸗ he n ſchaftlichen Notlage Abſtand nehmen. über⸗ e fit Ein Naturſchutzpfad in Heidelberg * Heidelberg, 26. Dez. Berlins Naturſchutzpfad im Forſt bei Finkenkrug hat wieder einen neuen Nachfolger gefunden. Nachdem Leipzig und Stettin nach dem Berliner Vorbilde einen Naturpfad ange⸗ legt haben, folgt jetzt Heidelberg. Die Heidel⸗ Dort⸗ berger Naturſchutzſtelle, die durch Pflanzenſchutz⸗ ig die plakate für die Erhaltung intereſſanter Pflanzen 9 wirbt, hat die Abſicht, im Heidelberger Stadtwald 5 ö einen Naturſchutzpfad anzulegen. Pflanzen be⸗ 12 ſonderer Art und geologiſche Sonderheiten werden is vor auf dieſem Pfad dürch Schilder dem Wanderer kennt⸗ legen. lich gemacht. Auch an die Anlage weiterer Vogel⸗ Aber ſchutzhecken iſt gedacht. vurde Mehr als Glück! Meter* Heidelberg, 27. Dez. Am Mittwoch kam ein Auto 1 iufolge Eisglätte ins Schleudern und ſtürzte ſich drei⸗ urüch mal überſchlagend die 10 Meter hohe Eiſenbahnbö⸗ ſchung am Baggerloch hinunter. Wie durch ein Wun⸗ 487% der kamen die Inſaſſen nur mit einigen Beulen und leichten Schnittwunden davon. f ich Großfeuer— Sechs Scheunen niedergebrannt Meter* Königshofen(Amt Tauberbiſchofsheim), 28. Dez. en 1 Am zweiten Weihnachtsfeiertag, abends 9 Uhr, ſpie brach in einer Scheune Feuer aus, das ſich mit 19 Aoſender Geſchwindigkeit auf die angrenzenden Ge⸗ Schön, bände ausdehnte. Sechs Scheunen ſtanden bald „ hin Flammen und brannten mit großen Futter w un) vorräten völlig nieder. Der hieſigen freiwilligen iſchten Feuerwehr, unterſtützt durch die ſchnell am Platze 19,0% erſchienene Automobilſpritze aus Tauberbiſchofsheim, 19. f 2 5.. 7 unte zelaug es unter großen Anſtrengungen, die ſehr ge⸗ 5 ſährdeten Wohnhäuſer zu retten. Man vermutet 0 Hrandſtiftung und hat bereits eine Verhaftung vor⸗ tun! genommen. s undg⸗ In die Transmiſſion geraten * Dittigheim(Amt Tauberbiſchofsheim), 27. Dez. Der Bierbrauer Joſef Paulus war im Mühlen⸗ betrieb beſchäftigt. Er wurde dabei von der Trans⸗ miſſton erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Verunglückte, der in Di⸗ ſtelhauſen wohnte, hinterläßt Frau und unmündige Linder. Vom Zug überfahren und getötet er:* Rotenfels bei Raſtatt, 27. Dez. Die ledige 45 hne. Jahre alte Katharina Melcher von hier wurde bei Hoch ⸗ der Station Rotenfels,/ von der Maſchine des Kurs⸗ f zuges Freudenſtadt—Raſtatt erfaßt, etwa 30 Meter beit geſchleift und ſo ſchwer verſtümmelt, daß füngſter Zeit ein franzöſiſches und ein italieniſches Perſonenauto zuſammenſtießen, hat ſich wiederum ein Verkehrsunfall ereignet. Ein von Hockenheim kommender Laſtwagen mit Anhänger, der in ſchar⸗ ſem Tempo anfuhr, kam in Gefahr, am Bäreneck mit einem entgegenfahrenden Speyerer Laſtwagen zuſammenzuſtoßen. Der Führer bremſte ſcharf, kam ins Schleudern und geriet hierbei ſo unglücklich in e Straßenrinne, daß der mit 200 Zentnern eizen beladene Motorwagen umkippte. Die Säcke platzten teilweiſe, ſo daß das Getreide auf die Straße floß. Die beiden Inſaſſen des Autos blieben unverletzt. * Rheinbiſchofsheim(Kreis Offenburg), 27. Dez. er 25 Jahre alte Landwirtsſohn Karl W en dlin glitt beim Holzmachen im Walde ſo unglücklich aus, daß er ſich mit der Apt in den rechten Fuß hieb. er junge Mann erlitt einen ſtarken Blutverluſt. 1 der To d auf der Stelle eintrat. Das Unglück geſchah am Bahnübergang, deſſen Schranken nicht geſchloſſen I geweſen ſein ſollen. Die Getötete war ſchwerhörig. lags Sie befand ſich auf dem Wege zum Bäcker und hat wohl das Herannahen des Zuges nicht bemerkt. 8 Betriebseinſtellung 2* Goldſcheuer(Amt Offenburg), 27. Dez. In un⸗ 1 ſerem Ort ſind zwei Zigarrenfabriken(Jilia⸗ „len der Firmen Eberle⸗Frieſenheim und Geiger⸗ „ Oberweier) ſtillgelegt worden. Schon ſeit 15 Leeiniger Zeit haben beide verkürzt gearbeitet. Vorige, 1 Woche hat erſtere ihren Betrieb ganz geſchloſſen und 75 die Arbeiter entlaſſen. Nach Weihnachten folgt auch 39— lie andere. Im ganzen werden durch das Schließen ihrer beider Betriebe, das aus Mangel an Aufträgen er⸗ neue J ſolgen muß, etwa 100 Arbeiter und Arbeiterinnen ſchn brotlos. d zu⸗ 8* ke, c Neulußheim, 26. Dez. An der ſehr geſätr⸗ 91 5 chen Straßenkreuzung beim„Bären“, wo erſt in Tägliche — N — — 5 In Neckargemünd f K. Neckargemünd, 27. Dez. Kurz vor Weihnachten befaßte ſich der hieſige Stadtrat unter dem Vorſitz des weitſichtigen und auch ſozial eingeſtellten Bürgermeiſters Müßig noch⸗ mals mit den Maßnahmen, die zur Linderung der größten Not dienen ſollten. Wie ſchon berichtet, tru⸗ gen auch die Stadträte ſelbſt dazu bei, indem ſie auf ein Viertel ihrer jährlichen Aufwandsentſchädigung verzichteten. Die Stadtgemeinde hatte in den ver⸗ gangenen Jahren jeweils rund 2000„ für die Weihnachtsbeihilfen ausgegeben. In dieſem Jahre iſt dieſe Summe nicht ganz erreicht worden, und ſo mußte auch die Zuweiſung im Einzelnen bei der weitaus größeren Zahl der Bedürftigen weſent⸗ lich ſtrenger gehandhabt werden. So wurden die Richtſätze für Ledige auf fünf Mark, für Verheiratete auf acht Mark und für die Frau auf drei und für das Kind auf zwei Mark feſtgeſetzt. Es können nun⸗ mehr folgende Beträge in Gutſcheinen für Lebens⸗ mittel und Kleidung gewährt werden: Veteranen 112 /, Reichsbund der Kriegsbeſchädigten 80 /, an die übrigen Krieger⸗, Voll⸗ und Halbwaiſen 50%, an die Ortsarmen 146 /, an die Sozial⸗ und Kleinrent⸗ ner 100 /, an die unterſtützten Ausgeſteuerten 51 /, an die Arbeitsloſen⸗ und Kriſenfürſorgeempfänger 1188. Neben dieſen umfaſſenden Maßnahmen des Stadtrates haben ſich auch die hieſigen Turner in den Dienſt der Nächſtenliebe geſtellt und an Stelle der üblichen Weihnachtsfeier eine Wohltätigkeitsveranſtaltung mit turneriſchen Darbietungen am zweiten Weihnachtsfeiertage in der Städt. Turn⸗ halle veranſtaltet. Die Vorführungsfolge war ſehr gut gelungen. In der Pauſe nahm der Gauoberturn⸗ wart Schmitt durch Ueberreichen eines Diploms Berichte der Neuen Mannheimer Feitung geihnachten im Lande die Ehrung all der Sieger vor, die im Laufe des Jahres bei Veranſtaltungen des Gaues einen Steg davongetragen hatten. Geſellſchaftsräumen des Hotels Kredell ein gemüt⸗ liches Beiſammenſein ſtatt, in deſſen Verlauf die erſte Handball⸗Mannſchaft für ihre Erfolge geehrt wurde. Am erſten Weihnachtsfeiertag verſammelte ſich die Gemeinde zur öffentlichen Weihnachtsfeier auf dem Marktplatze. Inmitten des Marktplatzes ſtand ein großer Tannen⸗ baum in ſeinem Lichterglanze. Ein Prolog wurde geſprochen, der Muſikverein und die Chöre der ver⸗ ſchiedenen Geſangvereine unter der Leitung von Muſikdirektor Sahlender verſchönten die Feier durch ihre Beiträge. In Weinheim Der Chriſtbaum für Jedermann Weinheim, 27. Dez. Einem Weihnachtsbrauche zufolge ließ die Stadtverwaltung am Heiligen Abend die durchwandernden Handwerksburſchen, um auch den„Rittern der Landſtraße“ ein bischen Weih⸗ nachtsglück zu bereiten, im hieſigen Volkshauſe einquartieren und ſie beſcheren. In den Weihnachts⸗ tagen wurden die Handwerksburſchen, durch die Evangeliſchen Jugendbünde, im Gaſthauſe„Zur Sonne“ in der aufmerkſamſten Weiſe bewirtet und beköſtigt. Auf dem Balkon des Rathauſes iſt nun ſeit dem Heiligen Abend der mächtige„Chriſt⸗ baum für Jedermann“ aufgeſtellt, der jeweils abends im elektriſchen Lichterglanze erſtrahlt. Am Heiligen Abend und am erſten Weihnachtsfeiertage konzertierte jeweils 6 Uhr die Stadt⸗ und Feuer⸗ wehrkapelle und ließ unter der Leitung des Muſik⸗ meiſters Peter Heſſe die weihnachtlichen Feſt⸗ klänge weithin ertönen. Aulounglück * Kaiſerslautern, 26. Dez. Am Mittwoch vor⸗ mittag ereignete ſich in der Mainzer Straße ein ſchwerer Autounfall. Ein aus Mainz kommen⸗ der Perſonenkraftwagen, der mit drei Perſonen be⸗ ſetzt war, wollte einem anderen Kraftwagen aus⸗ weichen, geriet aber infolge der glatten Straße auf die Seite und rannte an einen Bau m. Sämtliche Inſaſſen erlitten erhebliche Verletzungen und mußten alle in das Krankenhaus verbracht werden. Das Auto wurde ſtark beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. K * Kaiſerslautern 28. Dez. Am erſten Feiertag abends verunglückte der Perſonenwagen des Lan⸗ destheaters mit dem Künſtlerperſonal kurz vor Bie⸗ bermühle, Der Kraftwagen befand ſich auf der Fahrt von Kaiſerslautern nach Zweibrücken. Infolge der Glätte rutſchte er aus, wobei in der Nähe der Zün⸗ dung Feuer entſtand. Der Wagen wurde nur leicht beſchädigt, von den Inſaſſen kam niemand zu Schaden. Doch konnte die Fahrt nach Zweibrücken nicht fortgeſetzt werden, ſo daß die dort angeſetzte Aufführung des Dramas„Geſchlagen“ von Franck ausfallen mußte. * Queichheim bei Landau, 28. Dez. Ueber Weih⸗ nachten wurden auf dem hieſigen Friedhof durch un⸗ bekannte Bubenhände ſieben Holzkreuze aus⸗ geriſſen und zum Teil abgebrochen. Eine große Engelsſtatue im Gewicht von über drei Zentnern wurde umgeworfen und zertrümmert. Elfjähriger reitet ſeinen Vater * Lampertheim, 27. Dez. Am Montag vormittag brach der Bootshausbeſitzer Michael Kern an der Altrheineinfahrt an einer 2,80 Meter tiefen Stelle im Eiſe ein. Verſchiedene Männer machten vergebliche Rettungsverſuche. Der elfjährige Sohn Hans ſchob nun eine ſtarke Die le vor ſich über das Eis bis zur Einbruchſtelle. Kern gelang es nach viertelſtündiger Arbeit völlig erſchöpft auf die Diele zu kommen, wo man ihm Stricke zuwarf und ihn an Land zog. Der kleine elffährige Sohn darf ſomit als der Lebens ⸗ retter ſeines Vaters gelten. * * Darmſtadt, 27, Dez. Ende November ds. Js. wurden in Alsbach an der Bergſtraße in mehrere Villen Einbrüche verübt. Die Täter waren bis⸗ her unbekannt. Nunmehr iſt es dem Landeskrimi⸗ nalpolizeiamt in Darmſtadt gelungen, die Perſön⸗ lichkeit eines der Täter feſtzuſtellen. Es handelt ſich um den noch flüchtigen Fürſorgezögling Kehl aus Mühlhauſen im Elſaß, der am 1. November ds. Is. aus der Anſtalt Schloß⸗Dehren bei Limburg ent⸗ wichen iſt. Er hat dann mit den noch unbekannten anderen Tätern die Villeneinbrüche an der Berg⸗ ſtraße ausgeführt. 1 * Hochſpeyer, 28. Dez. Der 32 Jahre alte Fuhr⸗ mann Richard Mertel geriet beim Brennholz⸗ fahren, als er den ſchwer beladenen Wagen im Walde anſchieben wollte, unter die Räder und wurde überfahren. Den ſchweren inneren Verletzungen iſt der Verunglückte nach einigen Stunden erlegen. Am Abend fand in den 142. Jahrgang/ Nummer 899 Aus der Salz Weihnachtsverkehr 1931 * Ludwigshafen, 28. Dez. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Der Verkehr über Weihnachten war in dieſem Jahr im allgemeinen etwas ſchwächer als im Vorjahre. In Ludwigs⸗ hafen—Rheinhaardtbahnhof wurden 26 300 Fahr⸗ karten verkauft. 0 Einbruch in ein Konfektionsgeſchäft * Ludwigshafen, 28. Dez. In der Nacht zum 24. Dezember wurde im ein Konfektionsgeſchäft im der Hauptſtraße im Stadtteil Mundenheim durch Unbekannte eingebrochen und daraus Herrenſtoffe, Anzüge uſw. im Geſamtwerte von 1250 Mark ge⸗ ſtohlen. Außerdem wurde aus der nicht verſchloſſe⸗ nen Ladenkaſſe ein Geldbetrag von etwa vier Mark entwendet. Gefährliche Stichverletzungen * Ludwigshafen, 28. Dez. In der Nacht zum 25. Dezember gegen 4 Uhr- morgens verſetzte ein 42 Jahre alter Zeichner von hier in der Bahnhofs halle nach vorausgegangenem Wortwechſel einem verheirateten 40 Jahre alken Kaufmann mit einem Taſchenmeſſer drei erhebliche Stiche in die linke Körperteile. Der Verletzte wurde mit dem Ret⸗ tungswagen in das Krankenhaus verbracht. Die Verletzungen ſind erheblich. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Der Täter wurde feſtgenommen. Politiſche Anſammlung von der Polizei zerſtört * Oggersheim, 27. Dez. In der Nacht zum zwef⸗ ten Weihnachtsfeiertag gegen 1 Uhr nachts kam es vor der Wirtſchaft Binder zu einer Anſammlung von etwa 15—20 Anhängern der kommuniſtiſchen Partei, Der Aufforderung der Polizeibeamten, ſich zu zer⸗ ſtreuen, wurde nicht Folge geleiſtet, ſondern ſie dran⸗ gen mit Meſſern und Lattenſtücken auf einen der Polizeibeamten ein, ſodaß dieſe vom Säbel Ge⸗ brauch machen mußten. Auch wurden zwei Schreck, ſchüſſe abgegeben. Verletzt wurde niemand; aber vier junge Leute verhaftet. Großfeuer * Hatzenbühl(Amt Germersheim), 28. Dez. Heute früh gegen halb 6 Uhr entſtand in der Scheune des Feld⸗ und Waldhüters Guſtav Henigin Feuer das in den Stroh⸗ und Heuvorräten reiche Nahrung fand und auch auf das Wohngebäude des anwohnen⸗ den Landwirts Ludwig Brock übergriff. Durch raſches Eingreifen der Feuerwehren der Umgebung konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt wer⸗ den. Bei Brock ſind Stallung und Scheune abge⸗ brannt. Fünf Stück Rindvieh, die in der Stallung untergebracht waren, konnten nicht mehr gerettet werden und fanden den Tod in den Flam⸗ men. Ferner verbrannten landwirtſchaftliche Ge⸗ räte und drei Fahrräder. f Die Fleiſchdiebſtähle auf dem ſtädtiſchen Schlachthof aufgeklärt 8 * Darmſtadt, 28. Dez. In der letzten Zeit wurden im Städtiſchen Schlachthof mehrfach Schweine ge⸗ ſtohlen. Kurz vor den Feiertagen iſt es gelungen, den Täter in der Perſon des 22jährigen Metzger⸗ geſellen Joſef Deutſch aus Neuhauſen bei Bamberg auf friſcher Tat feſtzunehmen. Er hatte im Schlacht⸗ hof geſchlachtete Schweine auf einen Stoßkarren auf⸗ geladen und z. T. an hieſige Geſchäftsleute zu Schleu⸗ derpreiſen weiterverkauft. So verkaufte er ein hal⸗ bes Schwein zu 35 Mark an einen Metzger, ein hal⸗ bes Schwein an einen hieſigen Wirt zu 25 Mark. Von einem Invaliden will er für ein halbes Schwein ſte⸗ ben Mark bekommen haben. Was hören wir? Dienstag, 29. Dezember Frankfurt .15: Frühkonzert.— 12.05: Schallplattenkonzert.— 13.20: Hausfrauen⸗Nachmittag.— 17.05: Unterhaltungs⸗ konzert.— Bis 20.30: Siehe Südfunk.— 21.15: Collegium muſieum. Söhne Seb. Bachs.— 22.50: Tanzmuſik. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Unter⸗ haltungskonzert.— 16.15: Nachmittagskonzert.— 19.00: Bücherſtunde.— 19.30: Das Land der Sehnſucht.— 20.20: Orcheſterkonzert. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.40: Prof. Dr. Weisbach: Arbeit und Lebenskraft.— 19.30: Dr. Däbritz: Die deutſche Konjunkturlage.— 20.00: Luſtiger Abend. München 12.30: Unterhaltungskonzert.— 13.10: Schrammeltrid Junker⸗Leinberger. 15.05: Stunde der Hausfrau. 16.20: Dr. R. Elchinger: Neues aus den Naturwiſſenſchaf⸗ ten.— 17.00: Unterhaltungskonzert.— 18.50: Deutſchlands Arbeit an der induſtriellen Entwicklung des Auslands.— 19.40: Abend konzert.— 21.00: Menſchen und Denkmäler: Unterhaltung über die Klaſſiker mit P. P. Althaus.— 21.20: Selten Gehörtes von Joh. Seb. Bach. Südfunk 10.00: Unterholtungskonzert.— 12.35: Schallplatten.— 16.30: Frauenſtunde.— 18.40: Dr. E. Müller: Die Stile unſerer Zeit.— 19.05: Londgerichtsdirektor Leibfried: Wer hat Anſpruch auf die Bewilligung des Armenrechts im Prozeß?— 19.45: Unterholtungskonzert.— 20.30: Kaffee⸗ ſuck und Zuckerhut.— Siehe Fronkfurt. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 15.20: Konzertſtunde.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 23.90: Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromüuſter: 12.40: 3— 20.00: Hänſel und Gre⸗ tel. Oper von J. Humperdinck. 3 Mailand: 19.15: Buntes Konzert.— 20.45: Sinfonie⸗ konzert. Prag: 18.25: Deutſche Sendung: Zum 5. Todestag von R. M. Rilke. Nom: 17.80: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert.— 21.00: Vivlinkonzert. 5 Straßburg: 18.00: Jazzmuſik.— 19.00 und 20.00: Inſtru⸗ mental⸗ und Vokalkonzert.— 21.30: Konzert aus Metz. Wir hörten Mannheimer Sendeſtunden Eine halbe Stunde Weihnachtsmuſik ſpielten am Heiligen Abend Max Kergl, Bernhard Kon radi, Karl Müller und Marcelle Bächtold. Weihnachts⸗ Paſtorale aus Händels„Meſſias“ bildete den feſtlichen Auftakt dieſer in Schönheit ſchwelgenden, zu innerer Ein⸗ kehr mahnender Stunde, in der noch Weiſen von Bach, Gluck und zum Beſchluß eine Wethnachts⸗Paſtorale von Valentini erklangen. In Fortſetzung dann von Frank⸗ furt auf Schallplatten vermittelt, der Klang von 30 deut⸗ ſchen Domglocken! Wirklich ein feſtlicher Heiliger Abend. Am Weihnachtsmorgen brauſten die Töne der Orge der Chriſtuskirche auf. Am Spieltiſch Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann, der die Werke alter Meiſter in ihrer ganzen Schönheit durch wirkſamſte Ausnützung der Regiſter erſtehen ließ. Auch am zweiten Feiertag meldete ſich die Mannheimer Sendeſtelle. Das Pfalzorcheſter unter Leitung von Karl Eberts bot ein Unterhaltungsprogramm, das an Vielſeitigkeit nichts zu wünſchen übrig ließ. Mendelsſohn, Haydn, Mozart, Puccini, Weber, Wagner im erſten Teil; Strauß Suppe und einige neuere Komponiſten in der zweiten Hälfte. Das Orcheſter ſpielte außerordentlich ſchwungvoll und kam vor allen Dingen klangvoll durch. Man hatte ſeine Freude an dem Muſizieren, das in jeder Beziehung manches in der letzten Zeit vom Sübfunk über⸗ tragenes Orcheſterkonzert überragte. Gertrud Bender⸗ Roſenſtock ſtellte ſich als Soliſtin vor, die durch den ſehr gefälligen Vortrag der Roſenarie aus„Figaroß Hochzeit“,„Kommt ein ſchlanker Burſch gegangen“ aus „Freiſchütz“ und„Spiel ich die Unſchuld vom Lande“ aus „Fledermaus“ die Vortragsfolge bereicherte. 5 Für das Klavierkonzert am Sonntag war der Pianiſt Hugo Kander gewonnen worden, der mit her⸗ bem, dem Weſen der Kompoſition förderlichen Anſchlag das Zweite Orgelkonzert in a⸗moll von Joh. Sebaſt. Bach in der Klavierbearbeitung von Auguſt Stradel ausgezeichnet ausgearbeitet ſpielte. Mit dem Intermezzo in Es⸗dur op. 117, Nr. 1 von Johannes Brahmss fand die Konzert⸗ ſtunde ihr Ende, obgleich uns das Programm noch das cis-moll Intermezzo von Brahms und eine Gavotte von Brahms⸗Gluck verſprochen hatte. 4 Stille Nacht Mit zu den ſchönſten Weihnachtsdarbietungen des Rund⸗ funks, leider von keinem deutſchen Sender übernommen, U darf man die von Wien übertragene Feierſtunde am Grabe des Komponiſten des Liedes„Stille Nacht“ Franz Xaver Gruber auf dem Halleiner Friedhof zählen. Mit weihnachtlichen Volksliedern aus dem Salzburgiſchen leitete die Halleiner Liedertafel die kurze Feier ein. Dann ent⸗ warf Dr. Werner Riemerſchmid, der gewandte Sprecher des öſterreichiſchen Rundfunks ein Stimmungsbild von dem Ort der Uebertragung, ſkizzierte die Perſon des Mannes, deſſen Lied heute in aller Welt erklingt. Zum Abſchluß ſang der Enkel des Komponiſten, der Konzertſänger Felix Gru⸗ ber, das Lied„Stille Nacht, heilige Nacht“ in der Original⸗ faſſung vom Jahre 1818, begleitet auf der Originalgltarre, die im Jahre 1818 dem Komponiſten zur Begleitung diente. Den Refrain ſang der Chor der Halleiner Liedertafel. Strauß⸗ Konzert Daß„Tafelkonzert“ des erſten Feiertages ſtellte der Mit⸗ i teldeutſche Rundfunk, der über ein Teil der deutſchen Sen⸗ der ein Strauß⸗Konzert vermittelte. Johann Strauß' wurde mit ihren ſchönſten Weiſen herauf⸗ beſchworen, die dann auch durch orcheſter eine eindrucksvolle und rhythmiſch beſchwingte Wiedergabe erfuhren, wenn man ſich allerdings manche Stelle etwas duftiger gewünſcht hätte. Sven Hedin ſpricht Wie alljährlich, ſo ſprach auch dieſes Jahr an Weihnachten der ſchwediſche Forſcher und Freund Deutſchlands, Dr. Sven Hedin, von Stockholm aus zu allen beutſchen Rundfunkhbrern. Der Forſcher plauderte in gutem, ſehr verſtändlichen Deutſch in freier Rede zunächſt über die letz⸗ ten fünf Weihnachten, die er bei ſeiner Expedition in Aſien zubrachte. Von dem deutſchen Sprecher Dr. Graßmann über ſeine nächſten Pläne befragt, ſtellte er feſt, daß die Expeditſo⸗ nen zunächſt in Aſien ſo lange arbeiten werden, bis die Kon⸗ Seine perſün⸗ immer unbedingt notwendig, denn er verfügt über treffliche Führer. Seine Aufgabe wird zeſſion der Chineſen im Jahre 1933 abläuft. liche Anweſenheit iſt nicht ſein, alles zuſammenzuhalten und die Expeditionen, die gegenwärtig in ſieben Abteilungen arbeiten und noch um zwei weitere verſtärkt werden ſollen, finanziell ſicherzuſtel⸗ len. Die Hauptarbeitskraft des Forſchers gilt gegenwärt den Vorbereitungen zu einer im Januar zu eröffnenden Ausſtellung, die hauptſächlich aſiatiſchen Kult zeigen ſoll Schließlich ſprach Sven Hedin noch von ſeinen Amerika⸗ Plänen, die u. a. den Aufbau einer Kopie eines lamaiſtiſchen Tempels in Chicago vorſehen. Spen Hedin ſchloß mit den beſten Wünſchen für das neue Jähr, das für das deutſche und öſterreichſſche Volk ein geſegnetes werden möge. E15 g * 7 Die ganze Familie f das Leipziger Sinfonie⸗ er 1931 3— Reichsbank ohne beſondere Woeihnachtsbeanſpenchung Nach dem Ausweis Dee z. hat ſich in d Kapitolanla⸗ Lombards und Eff ringert. Im einze wechſeln und die Lombard genommen, um 31, a An Reichs ſammen ſind z urückgefloſſen, und zwar an Reichsban n um 26,0 auf an Rentenbor inen um 0,7 auf Dementſprecher en ſich die an Rentenbankſcheinen auf 13,9 fremden Gelder zeigen mit nahme von 27,5 Mill. /. Die Beſtände gen Deviſen vermindert. nk vom 23. die geſamte und Schecks 4,5 Mill. J ve e an Handels⸗ Es um 28,8 auf 3740,2 Mill. und um 45,9 auf 176,3 Mill./ ab⸗ e an Reichsſchotzwechſeln . kſcheinen zu⸗ Kaſſen der Reichsbank at ſich der Umlauf 1 Mill. /, derjeni 5 Mill. inde der an Gold ähi⸗ haben ſich um 5,8 auf 1154,7 Mill., Im einzelnen haben die Gold beſtände um und deckungs! 17,8 984,9 Mill./ abgenommen, die Beſtände an dek⸗ kungsfähigen Deviſen um 11,5 auf 169,8 Mill./ zu⸗ genommen. Die Deckung der 5 0 Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen beträ at 25,6 v. H. wie in der Vorwoche. Weitere Steigerung des Schweizer Goldbeſtandes Der Gold beſtand der ſchweizeriſchen Nationalbank hat ſich in der dritten Dezemberwoche wiederum ver⸗ mehrt, und zwar um 70 Mill. auf 2298 Mill. ſfrs. Gleichzeitg ſind die Golddeviſen wieder um 10 Mill. zurück⸗ gegangen und betragen jetzt 132 Mill. ſfrs. Es ſind alſo nicht nur die Golddeptiſen allein, ſondern auch noch weitere Beträge in Gold umgewandelt worden. Das Inland⸗ portefeuille erhöhte ſich um 5 Mill. auf 54 Mill. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten weiſen einen kleinen Rück um 14 Mill. auf, betragen aber immer noch 993 Mill. ffrs. Der Notenumlauf hat um 80 Mill. zugenommen und be⸗ läuft ſich jetzt auf 1540 Mill. ſſrs. Der Zahlungsmittel⸗ bedarf nahm in dieſem Jahre ein ſtärkeres Ausmaß an als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Deckung der Noten an Gold und Golddeviſen beläuft ſich gegenwärtig auf 158 v. H. S — ) Konkurs Bankfirma Heinrich Emden, Frankfurt/ M. (Eig. Dr.) Die Konkurseröffnung des Bankgeſchäftes Heinrich Emden, Frankfurt a.., hat zu verſchiedenen rechtlichen Auseinanderſetzungen mit dem Konkursverwalter des Berliner Hauſes Emden, ſowie über das private Vermögen geführt. In der Maſſe der Firma Heinrich Emden, Frankfurt a.., liegen ganze 50 000 /, die eine Quote von 10—15 v. H. ermöglichen, aber infolge der Rechtsſtreitigkeiten vorläufig nicht ausgeſchüttet werden können. Die Differenzen führten bekanntlich zu den Konkurſen über die beiden Firmen in Frankfurt a. M. und Berlin. Der Konkursverwalter von Paul Emden klagt gegen den Konkursverwalter der offenen Handelsgeſellſchaft Heinrich Emden u. Co., Berlin guf Herausgabe der Maſſe aufgrund von vertrag⸗ ſchen Vereinbarungen zwiſchen Heinrich und Paul Emden. In erſter Inſtanz wurde dieſer Klage ſtattgegeben. Gleichzeitig hat der Konkursverwalter von Paul Emden den Konkursverwalter der Firma Heinrich Emden, Frank⸗ furt a. M. unter Androhung des Regreſſes aufgefordert, die Frankſurter Maſſe nicht zu verteilen und an Paul Emden herauszugeben. Dieſe Frage iſt noch unentſchieden. Da Paul Emden mehr als 1,5 Mill./ als Inhaber der beiden Firmen in Berlin und Frankfurt a. M. ſchuldet, würde ſich die Frankfurter Quote im Falle eines Verluſtes dieſes Prozeſſes auf höchſtens 2 v. Hir ſtellen. Es iſt alſo in keiner Weiſe abſehbar, wann die Ausſchüt⸗ tung an die Gläubiger der Firma Heinrich Emden, Frank⸗ furt g. M. erfolgen kann. der Neuen Mannheimer Zeitung TS-ZET TUNG Abend-Ausgabe Nr. 599 Slarke Abnahme der deuljchen Kreditverſchuldung 1931 Das Inſtitut für Konjunkturforſchung be⸗ faßt ſich in ſeinem neueſten Wochenbericht mit der Kreditver⸗ ſorgung der deutſchen Wirtſchaft. Das Inſtitut ſtellt dabei u. a. feſt, daß die Verſorgung von Handel und Gewerbe mit Krediten infolge des überſtürzten Ab⸗ zuges der Auslandsgelder und des Schrumpfens der inlän⸗ diſchen Geldkapitalbildung im Laufe des Jahres 1931, vor allem im zweiten Semeſter völlig zum Stillſtand ka m. Der Geſamtbetrag, der von der privaten und öffent⸗ lichen Wirtſchaft geſchuldeten Kredite iſt ſogar zu merſten Mal in ſeinemabſoluten Betrag zurückgegan⸗ gen. Um wieviel dies im ganzen der Fall war, läßt ſich gegenwärtig noch nicht genau feſtſtellen, denn von den Kre⸗ diten, die deutſche Schuldner unmittelbar im Ausland auf⸗ genommen haben, ſind nur die langfriſtigen Auslands⸗ anleihen und die ausländiſchen Kurzkredite des Reiches, der Länder und Gemeinden bekannt. Die Kreditverſchul⸗ dung der Wirtſchaft ohne die nicht erfaßbaren unmit⸗ telbaren Auslandsverpflichtungen betrug Ende 1930 noch 88,9 Mer d.; bis zum 30. Juni d. J. hatte ſie ſich auf 88,7 Mrd./ ermäßigt. Zwar haben die Langkredite im erſten Halbjahr 1931 noch um.65 Mrd./ zugenommen, dem ſteht aber eine ſcharſe Verminderung der Kurzkredite gegenüber. Die bankmäßigen Kurzkredite haben ſich im erſten Semeſter um 1 Mrd. /, die übrigen um 0,9 Mrd./ vermindert. Im einzelnen zeigt die Kreditverſchuldung der deutſchen Wirtſchaft ſeit dem Ultimo Dez. 1929 folgendes Bild lin Mrd.): 81 12. 29 91 12. 30 90. 6. 31 25 58,7 60.8 16.0 18.4 18,7 74.2 27,2 28.2 12.8 13,1 13,4 30,3 30, 28,4 kurzkredite“) 26,1 25,8 24.8 Kurgzkredite 2 2.5.5 Erfaßbare Kreditverſchuldung 82.8 89,0 88,7 J ohne die von der privaten Wirſſchaft im Auslande aufgenom⸗ menen Kredite, ſoweit, ſie nicht gegen Schuldverſchreibungen verſchafft worden ſind. In der zweiten Hälfte des Jahres hat ſich die Schrumpfung des Kreditvolumens außer⸗ ordentlich verſchärft. Die abgezogenen Auslands- gelder ſind nicht in Kredite der Notenbanken erſetzt worden. Durch das Ab⸗ ſchmelzen der Erſparniſſe wurden die Kapitalmärkte und die Kreditinſtitute immer weniger aufnahmefähig. Dazu kam noch die lliquidität der Banken, die einen ſtän⸗ digen Druck auf die Kreditverſorgung der Wirtſchaft aus⸗ übte. Die ſcharfe Einengung der Kreditverſorgung voll⸗ zog ſich in erſter Linie in der Sphäre der bank⸗ mäßigen Kurzkredite. Man kann ſchätzen, daß ſich das Volumen der bankmäßigen Kurzkredite in der zweiten Jahreshälfte erneut um mehr als 1,5 Mer d. A ver⸗ ringert hat. Gleichzeitig haben die laufenden Tilgungen den Umlauf an Schuldverſchreibungen um etwa 300 Mi ll./ ermäßigt. Dazu kommen noch die außerplanmäßigen Tilgungen, zu denen die Schuldner durch den niedrigen Kursſtand der Anleihen, namentlich der Aus⸗ landsanleihen angereizt worden ſind. Bei den bank ⸗ mäßigen Langkrediten, den Hypotheken und Kom⸗ munaldarlehen ſind zwar noch einige Zugänge zu verzeichnen; des weiteren ſind Hauszinsſteuer⸗Hypotheken, wenn auch viel weniger als bisher, in die Wirtſchaft ge⸗ floſſen. Außerdem hat der erhöhte Bedarf an Barzahlungs⸗ mitteln dem Reich die Kreditquelle der Münz ⸗ ausgabe ſtärker als früher erſchloſſen; im ganzen aber hat ſich die Verſchuldung der öffentlichen und privaten Wirt⸗ Freiverkehr fill, im Verlaufe feſter Beginn ohne beſondere Anregungen Standard werte eher etwas feſter /Kaliwerte ſpäterhin bis 5 v. H. verbeſſert Davon ausgehend allgemein feſtere Grundſtimen ung Pfandbriefmarkt freundlich, Altbeſitz anziehend b Berlin, 28. Dez.(Eig. Dr.) Der erſte Freiverkehr nach der dreitägigen Unter⸗ brechung lag erwartungsgemäß zunächſt ſehr ruhig, da bei den Banken nur zögernd neue Orders eintrafen und bei der Spekulation noch wenig Neigung zu Neuengagements beſtand, zumal weſentliche Anregungen fehlten; nur die Preſſeſtimmen über den Baſeler Bericht lagen als Dis⸗ kuſſionstheama vor. Die Desintereſſiertheit Amerikas an der Reparationskonferenz wurde in eher günſtigem Sinne kommentiert, da man hierdurch einen Druck auf Frankreich erwarten zu können glaubt. So hörte man denn, ohne daß ſich jedoch größeres Geſchäft entwickelte, feſtere Kurſe. Faärbenaktien wurden ca. 1 v. H. höher genannt, auch Elektrowerte gewannen bis zu 1 v.., Schultheiß zogen um 1 v. H. an und Goldpfandbriefe lagen etwas feſter. Bankaktten hatten dagegen ziemlich unveränderte Haltung mit Ausnahme von Reichsbankanteilen, die etwa 2 v. H. gewannen, wobei Gerüchte auftauchten, daß anfangs Januar eine Abſchlagsdividende in Höhe von ca. 4 v. H. zur Aus⸗ zahlung kommen werde. Verhältnismäßig ſchwache Ver⸗ munlagung hatten Schiffahrtswerte, während man für Kali⸗ aktien unveränderte Kurſe hören konnte. Von Nebenwerten fanden noch einige Umſätze auf letzter Baſis in Erdöl und Rütgerswerke ſtatt, während Elektriſche Lieferungen, Deſſauer Gas und Charlottenburger Waſſer bis zu 1 v. H. Höher genannt wurden. Am An leihemarkt erhiolt ſich das Jutereſſe für Altbeſitzanleihe, die erneut 7 v. H. ge⸗ winnen konnte, während Neubeſitz auf letzter Baſis zu hören war. Auch Reichsbahnvorzugsaktien erfuhren keine nennens⸗ werte Veränderung. Ausgehend vom Kalimarkt, an dem im Verlaufe Gewinne bis zu 5 v. H. und höher feſtzuſtellen waren, wurde die Tendenz in den Mittagsſtunden allge⸗ mein feſter, guch an den übrigen Märkten ſetzten ſich 1 bis ꝛppoz. Kursbeſſerungen durch. Pfandbriefe blieben weiter freundlich. Der Geldmarkt lag unverändert. Am Deviſenmarkt notierte Kopenhagen 20 Pfennige und Oslo 10 Pfennige höher, während Amſterdam 10 Pfen⸗ nige verlor. 0 5 0 Sehr ruhiges Amſterdam * Die Amſterdamer Börſe eröffnete ebenfalls in ſehr ruhiger Stimmung, das Geſchäft war kaum nennenswert, und die Kurſe wieſen gegen Donnerstag kaum Veränderungen auf. Königl. Petroleum notierten 105,5 bis 106. Unilever 90. 55 Kleines Deviſengeſchäft An den internationalen Deviſen märkten waren, gengu wie an den Effektenplätzen, kaum Veränderungen feſtzuſtellen, und das Geſchäft hielt ſich allgemein in ſehr engen Rahmen. Das engliſche Pfund er⸗ öffnete faſt unverändert mit 3,43,5 gegen den Dollar, um ſich dann gegen Mittag leicht, nämlich auf 3,42 gegen den Dollar abzuſchwächen. Gegen den Gulden ging es ouf „52,5 zurück, gegen Paris auf 87,06, gegen Zürich auf 7,0 und gegen die Reichsmark auf 14,40. Der Dollar war eher etwas leichter, während ſich die Reichsmark ut behauptete; in Amſterdam ſtellte ſie ſich auf 59,15, in ürich auf 121,70, ſpäter 121,50 u. in Paris auf 603,75. Die körddepiſen ſowie die Süd amerikaner und ie anderen Deviſen waren unverändert. eher etwas ar Amſterbam, 28. Dez.(Eig. Draht). Auch London ſehr ruhig A London, 28. Dez.(Eig. Dr) Die Londoner Börſe bot heute bei der Eröffnung im allgemeinen ein farbloſes Bild. Britiſche Staats⸗ papiere, internationale Werte und Minenanteile lagen ruhig, während Oelaktien ſtetig rendierten. Für die leichte Abſchwächung des Pfundes war ein beſonderer Grund nicht anzuführen, möglicherweiſe waren Gerüchte über finanzielle Schwierigkeiten Neufundlands in dieſem Zuſammenhang von gewiſſem Einfluß. Nach Newyorker Meldungen könne man damit rechnen, daß die Regierung von Neufundland am 1. Jan. die Zinſen auf 90 Mill. Dollar Schatzſcheine nicht zahlen könne, und es ſtehe eine Erklärung der Zahlungsunfähigkeit durch die Regierung unmittelbar bevor. 5 Die Flüſſigkeit auf dem Londoner Geldmarkt hält an, ſie iſt auf die Aufleihungen bei dem Zentralnoten⸗ inſtitut zur Ueberwindung des Jahressultimo zurückzu⸗ führen. Am Privatdiskontmarkt iſt keine Veränderung eingetreten. Nach dem letzten Aus weis der Bank von England waren die Weihnachtsanſprüche ſehr gering, der Notenumlauf hat nur um rund 6,4 Millionen Pfund, er liegt um rund 9,6 Millionen Pfund unter dem des Vorjahres. In den 4 Wochen vor Weihnachten erfuhr ex nur eine Zunahme um 15,6 Mill., das iſt die niedrigſte Ziffer ſeit dem Jahre 1924. Die Grundſtimmung an der Londoner Börſe war im Verlauf ziemlich zuverſichtlich, das Hauptintereſſe konzen⸗ trierte ſich auf den Baſeler Bericht. Britiſche Staats⸗ papiere wießen feſte Haltung auf. Mounganleihe notierte 44, 2 proz. engliſche Konſols 54, Rio 13, Dutch 1298, Canada Pacific 16, Britiſch Celanſe 9/6, Courtaulds 5/7%, Eaſt Rand 15 und Kreuger 694. Derliner Devisen Ulskontsätze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 7 v. f. Amtlich in Rm. Dis-] 23. De ember 28. Deze mber Parität für kont] Geld Brlef Geld Briof M guenos⸗Aires 1Peſo 7 1,079.077 107 1,077 1,86 ſtanada itan. Dollar 3,427.433 3,427 3,488.878 Japan. 1en 6,75.598.802.643.85 2.609 Fairo„Iägypt. Pfd.— 14.73 14,77 14,72 14. 76 21,917 Türkei. türk Pfd. ele 3 r 2 2 180 London... Sterl. 6 14.88 14.42 14.37 14.41 20,893 New Vork, 1 Dollar 4.209.217 3, 4,217 4,1780 Rio beJaneirotMillr.—.249 0,25.258 0,257.503 Uruguay. 1Goldpeſo.818.822.918.822.421 Holland 100 Gulden 3 189,33 16967 169,23 169,57 168,48 Athen 100 Drachmen 12 5,1.205.1 3,205] 5,445 1 5 100-50 PF 2% 56,60 88.72 89 58.81 58,855 ukareſt... 100 Vel 9% 2517 2828 2517 2,528, Ungarn.. 100 cPengß 10 64,98.07 f 65.607—.— Danzig 100 Gulden 5 82.22 82.88 82,22 32,3861, 855 Helſingſors 1008 8 5,874 5,886 5,884 5,906 10.512 talien.. 100 Lire 7 21,41 21.45.40 21,44 22,025 ugoflavien 00 Dinar 7½.393.407 7,399 7,407 85 owno. 100 Kronen 6 41.96.04 4188 22,04—— Kopenhagen 100 Kr. 3 79,42 79,58 79.62 79,78 112,08 Liſſabon 100 fCskudo 7 19.14 13,16 18,14 13,16 17.485 lo.. 140 Kr. 755,42 78.58 78.52 78.68 111,74 Paris,„„ 100 Fr. 2½ 16.54 16.58 16,53 16,57 16,44 Sec„„ 100 Kr. 6 12,47 12.49 12.47 12.49 12,395 chweſz.. 100 Fr. 2 82.12 82,28 32,1 82,28 51 Sofia. 100 Lewa.057 3,06 3,057.068 8,01 5 Spanien 100 Peſeten 8% 35,76 35,84 35,76 35,84 57 Stockholm„100 Kr. 79,92 80.08 79.97 80,13 112,05 Eſtland.. 100 Eſtm.— 112.64 112,88 112.64 112,86—.— Wien 49,95 50,0 58,79 „100 Schilling 10 49.98 50.05 vollem Umfang durch die zuſätzlichen ſchaft im zweiten Halbjahr beträchtlich vermindert. Auch wenn man die unmittelbaren Auslandskredite, die vor und während der Stillhaltung zurückgezahlt worden ſind, nicht berückſichtigt, iſt der Rückgang der Kreditverſchul⸗ dung für das zweite Halbahr 1931 auf mehr als 1. 25 Mer d. A zu ſchätzen. Depotreviſionen bei Privatbankiers ) Berlin, 28. Dez.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informatio⸗ nen ſind Beſtrebungen im Gange, die von Privatbankierſeite ausgehen, ein freiwilliges Abkommen zu treffen, in gewiſſen Abſtänden Depotreviſionen bei Privatban⸗ hiers durch eine hierzu noch zu ſchaffende Stelle vorzuneh⸗ men. Tatſache, daß diesbezügliche Verhandlungen ſchweben, wird uns vom Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes beſtätigt. Ein Abſchluß iſt bisher noch nicht erfolgt. Aolerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG. Günſtige Finanzlage Die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer A. G. in Frank⸗ furt a. M. führten ihren Vertretern ſoeben 2 Neu⸗ b nſtruktionen, und zwar einen Wagen mit tiefem Rahmen, ſtarren Achſen und Hinterradantrieb und einen Wagen mit Schwingachſen und Frontantrieb vor. Beide Modelle werden Anfang Januar auf den Markt kommen. Direktor Hagemeter führte bei dieſer Gelegenheit über die Lage der deutſchen Automobilinduſtrie aus, daß der Abſatz der deutſchen Automobilinduſtrie 1931 ſchätzungs⸗ weiſe 58 000 Perſonen⸗ und 13 500 Laſtwagen betrug. Der Rückgang gegen 1930 betrage ſtückmäßig 30 v.., wertmäßig bedeutend mehr infolge der Abwanderung zu den billigeren Preisklaſſen. Von den 700 000 Perſonen⸗ und Laſtwagen, die ſich in Deutſchland im Verkehr be⸗ finden, ſind ca. 140 000 Wagen hauptſächlich wegen der Vorauszahlung der Pauſchalſteuer für ein Jahr außer Betrieb geſetzt. Zur Belebung der Kraftverkehrswirtſchaft ſei der Reichsregierung der Vorſchlag unterbreitet wor⸗ den, anſtelle der Pauſchalſteuer eine Erhöhung der Treib⸗ ſtoffzölle zu ſetzen. Ueber die Adlerwerke ſelber äußerte ſich Hagemeier dahin, daß ihre Finanzlage 191 ſich weiter gebeſſert habe. Die Geldmittel für die neuen Modelle ſeien ausreichend ſichergeſtellt. — Die O Schöfferhof⸗Binding Bürgerbräu., Frankfurt a. M. Dividenden kürzung um 5 v. H.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1931⸗32 iſt unter Berückſichtigung des allgemeinen Rückganges in der Brauinduſtrie noch günſtig verlaufen. Ueber die Verwendung des Gewinn⸗ ergebniſſes ſoll die für Ende Januar zu erwartende Bi⸗ lanzſitzung entſcheiden. Einſtweilen verlautete, daß eine Dividendenkürzung von 20 auf 15 v. H. in Ausſicht genommen ſei, doch bleibt die endgültige Divi⸗ dendenentſcheidung erſt der Bilanzſitzung vorbehalten. * Hirſchbranerei AG, Düſſeldorf.— 8(10) v. H. Divi⸗ dende. Der AR beſchloß, der GV am 14. Jan. die Ver⸗ teilung einer Dividende von 8(10) v. H. vorzuſchlagen. * Brauhaus Regensburg AG, Regensburg.— 4(8] v. H. Dividende. Der Ag beſchloß, der GV am 11. Januar 1932 die Auszahlung einer von 8 v. H. i. V. auf 4 v. H. herab⸗ geſetzten Dividende auf dos AK von 2,81 Mill./ vorzu⸗ ſchlagen. Cehr ruhiges Produktengeſchäft Mäßiges Inlandsangebot und vorſichtige Kaufneigung/ Stetige Preiſe Berliner Produktenbörſe v. 28. Dez.(Eig. Dr.) Nach dex viertägigen Verkehrsunterbrechung kam das Geſchäft an der Produktenbörſe nur ſchwer in Gang, zu⸗ mal er Beſuch geringer erſchien. Das In landange⸗ bot war in faſt allen Getreidearten ſehr mäßig und die Forderungen lauteten unverändert. An⸗ dererſeits bleibt die Kaufluſt der Mühlen und des Handels vorſichtig, da weder vom Mehlabſatz noch vom Auslande Anregungen vorlagen. Im Prompt geſchäft war das Preisniveau für Weizen und Roggen gegenüber dem letzten Börſentage der Vorwoche nominell unver⸗ ändert. Am Lieferungsmarkte hielten ſich die Preis⸗ veränderungen im Rahmen von.50 /¼, wobei Roggen ſtetiger lag als Weizen; bezeichnend für den geringen Umfang des Geſchäftes war, daß für die Maiſichten zu⸗ nächſt keine Notierungen zuſtande kamen. Weizen⸗ und Roggen meh le hatten kleinſtes Bedarfsgeſchäft bei un⸗ veränderten Preiſen. Hafer und Gerſte lagen bei vorſichtiger Konſumnachfrage ruhig, aber ziemlich ſteti Die Preiſe für Weizen⸗ und Roggenexpportſcheine ware gegenüber Mittwoch gut behauptet. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 75—76 Kg. 212— 214; Futterweizen 70—71 Kg.—; dto. 69—70 Kg.—; Sommerweizen 78—79 Kg.,— ruhig; Rog⸗ gen 72—73 Kg. 188190 ruhig; Braugerſte 151—164; Futter⸗ und Induüſtriegerſte 148—150 ruhig; Hafer 134—142 ab⸗ geſchwächt; Weizenmehl prompt 26,75— 30,75 ruhig; Rog⸗ genmehl 70proz prompt 25,75— 27,80 ruhig; feinere Marken über Notiz; Weizenkleie—9,25 ſehr ſtill; Roggenkleie 9,40—9,90 ſtill; Viktoriaerbſen 21—27,50; Kleine Speiſe⸗ erbſen 22— 24,50; Futtererbſen 15—17,50; Peluſchken 16 bis 18; Ackerbohnen 15—17; Wicken 16—19; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 13—15; Seradella neue 22—27; Lein⸗ kuchen Baſis 37 v. H. 12—12,20; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12—12,10; Erödnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 11,90—12,10; Trockenſchmitzel 6,30—6,50; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,50; dto. ab Stettin 11; Kartoffelflocken 12,10—1,80; allg. Teu⸗ denz uneinheitlich.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft Weizen Dez. 225,50—225 Br.; März 236,25 236,75; Mai 245.; Roggen Dez. 198,50 u. Br.; März 208— 206,50; Mai—: Hafer Dez. 150; März 156—155; Mai 167 165,50. * Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Berlin, 24. Dez. Der durchſchnittliche Berliner Roggenpreis für 1000 Kg. betrug 51 0 0 1 0 vom 7. bis 12. Dez. 1931 ab märkiſcher Station * Mannheimer Produktenbörſe vom 28. Dez.(Eigen⸗ bericht.) Am heutigen Produktenmarkt war in der Ten⸗ denz und den Preiſen bisher keine Veränderung ein⸗ getreten. Angeboten wurden in/ für die 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim: Inl. Weizen 24; inl. Roggen 21,25 bis 21,50; inl. Hafer 16—17,50; Sommergerſte 18,25 19,25; Futtergerſte 17,50—18; Biertreber 13; Erdnußkuchen 13: Spyaſchroth 11—11,25; Trockenſchnitzel 66,25; Malzkeime 10—12; Weizenmehl ſüdd. neue Mahlung 34; dto. mit Aus⸗ landsweizen 35,75; Weizenbrotmehl 26— 27,75; Roggenmehl 60proz. 29,50— 30,50; Weizenfuttermehl 9,25—9,50; Weizen⸗ kleie fein 8; Roggenkleie 9; Grünkern 50—60; Leinfaat . O Frankfurter Produktenbörſe vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Weizen 227,50— 228,50; Roggen 217,50; Sommergerſte für, Brauzwecke 175; Hafer inl. 150—157,50; Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 mit Austoauſchweizen 35—36; dto. Sondermahlung 33,25—34,25; Weizenmehl niederrhein. Spez. 0 mit Aus⸗ tauſchweizen 395— 35,75; do. Sondermahlung 33,25—34; Rog⸗ genmehl 30,25—31; Wetizenkleie 87,90; Roggenkleie 8,75; Erbſen 30—38; Linſen 27—56; Heu ſüdd. 55,25; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 3,75—4; öto. gebündelt 3,754; Treber getrocknet 12,25—12,50; alles für die 100 Kg.; Ten⸗ denz ſtetig. 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Anfong: Weizen(in Hjl. per 100 Kg.) Jan. 4,02; März 4,35, Mai 4,52; Juli 4,62.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jau. 67% März 727; Mai 794 Juli 74. * Liverpvoler Getreidekurſe vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig: Dez. 3,1% (5,15); März 5,(5,4%; Mai 5,7%(5,%]); Juli 5,9 (5,9%); Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 24; London — Wechſelprolongationen für die Stadt Frankfurt-Main O Frankfurt, 28. Dez.(Eig. Dr.) Von den im Frühjahr 1931 aufgelegten 20 Mill. Schatzanweiſungen der Stadt Frankfurt a. M. wurden 7 Mill./ gezeichnet und ſpäter etwa 0,5 Mill.„ freihändig untergebracht. Für die reſt⸗ lichen 12,45 Mill.„ wurden der Stadt von dem bekannten Dreier konſortium Frankfurter Bank, Mendelsſohn und Seehandlung Wechſel zur Verfügung geſtellt. Ueber die 6,4 Mill./ Ultimo September fälligen Beträge wurde mit dem Konſortium eine Prolongation bis Ende 1933 bei ratenweiſer Tilgung vereinbart, während aus den ſchon teilweiſe im Ausland weiterbegebenen Wechſeln ver⸗ ſchiedentlich Prozeſſe entſtanden. Die ablehnenden Urteile aus dieſen Wechſelklagen ſind bekannt. Aus dem Ultimo Dezember fälligen Wech⸗ ſelbetrag von 6,036 Mill.„/ iſt nur ein geringer Teil ins Ausland weiterbegeben und man erwartet aufgrund der in Frankfurt und Berlin gleich lautenden Urteilsfällung im Grunde keine neuen Wechſelklagen der Auslandsgläubiger. Im übrigen wird das Ergebnis. der zu dem Baſeler Abkom⸗ men ergänzenden Verhandlungen des deutſchen Schulden⸗ ausſchuſſes wegen der Regelung der kurzfriſtigen öffentlichen Schulden abgewartet, dem ſich die Stadt Frankfurt a. M. folgerichtig anſchließen wird. Der größte Teil der Dezemberwechſel befindet ſich noch im Portefeuille der drei Konſortien. Mit dieſen iſt eine Regelung dahin getroffen, daß ähnlich wie bei den Septemberwechſeln eine Prolongation bis Ende 1933 bei zwiſchenzeitlicher Ratentilgung er⸗ folgt. Die Mittel zur Tilgung ſtehen im weſentlichen zur Verfügung aus den etatmäßig bereitgeſtellten, aber nicht he⸗ anſpruchten Zinſen⸗ und Amortiſationsbeträgen, die ut⸗ ſprünglich für die Tilgung der Schatzanweiſungen vor⸗ geſehen waren und ſchließlich mit einem erheblichen Betrag aus Mitteln der von April 1932 ab aus den aus der Haus⸗ zinsſteuer zur Verfügung ſtehenden Beträgen zur Umſchul⸗ dung der kurzfriſtigen Kommunalſchulden entſprechend der letzten Notverordnung zu erwarten ſind. Bei dieſer Gelegenheit kann betont werden, daß fetzt ſchon die Beträge für den Zinſendienſt der nor⸗ malen Anleihen der Stadt Frankfurt a. M. zum 1. Januar bereitſtehen, ſodaß die Coupons ordnungs⸗ gemäß eingelöſt werden. J Deutſch⸗franzöſiſches Natron ⸗Salpeter⸗ Abkommen. Berlin, 28. Dez.(Eig. Dr.) Die Verhandlungen, die zwiſchen dem Stickſtoffſyndikat urd dem Con⸗ toir France de l' Azote ſeit einiger Zeit im Gange waren, ſind am 27. Dez. zum Abſchluß gekommen. Durch die getroffene Vereinbarung wird der noch offene Bedarf Frankreichs an Natronſalpeter für das laufende Dünge⸗ jahr durch deutſche Lieferungen befriedigt. Der Ver⸗ tragsabſchluß hat die Billigung der beiderſeitigen Re⸗ gierungen gefunden. (O Proviſoriſche Fortführung des deutſch⸗ belgiſchen Kohlenabkommens. Brüſſel, 28. Dez.(Eig. Dr.) Lt, DH DD. iſt das deutſch⸗ belgiſche Kohlenabkommen durch das die deutſche Einfuhr nach Belgien kontingentiert iſt, ütber den 31. Dez., dem Ablaufstermin, auf der bisherigen Grundlage um zunächſt drei Monate verlängert worden, * Hypothekenzinsverbilligung in der Schweiz. det Aargauiſche Reviſionsverband beſchloß die Herabſetzunn Zinsfußes für Hypotheken zum Frühjahr 1932 und zwar für exrſtſtellige Hypotheken auf 4½ v.., für zweiſtellige auf 44 v. H. Vorausſetzung iſt, daß die Geld⸗ und Hy⸗ pothekenmarktverhältniſſe keine ungünſtigen Aenderungen erfahren. Weizenmehl 20—25.— Mitte: 90 Dez. 5,12(8,1760 774% Juli 5%(5% März 5,4%(5,44); Mai 5,7(5, Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Dez. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter trübe, unbeſtändig. * Bremer Baumwolle vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Miodl.(Schluß) 7,44. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Midol. Anfang: Dez.(91)— Jan.(32) 491; März 490; Mai 490; Juli 492, Okt. bis Juni (33) geſtrichen; Tagesimport 17 600; Tendenz ruhig, behoup⸗ tet.— Mitte: Dez.(31) 501; Jan.(32) 495; März 408 Mai 492; Juli 493; Okt. 498; Dez. 502; Jan.(38) 504; März 510; Mai 515 Loco 536; Tendenz ruhig, behauptet, Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 3578 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 23. Dezember 1991 Ochſen 124 St.] Kühe. 199 St. Kälber 431 St. Schweine 2278 St a) Mk. 3885 ahm. 2427 ahmt.— a. Mk. ).„ 24-28 b), 18-20 d)„ 4852 b.„ 50 e)„ 2680 ch, 12—15 ch„ 4 47 ce.„ 4950 d n e, beg g J e Bullen 117 St. Färſen. t. 34 22 el.„ 5 20 Mt. 227 Mk. 5680 Schafe, 51 St.„ 40-68 ) 8 1 c.„ 1920 Freſſer.— St. df. 1822 Arbeltspferde 9s. * a) Mk..— Mk. 500 1690 In Auswirkung der Feiertage war der heutige Mann⸗ heimer Großviehmarkt bei einem Auftrieb von 117 Farren, 124 Ochſen, 266 Rindern, 198 Kühen, zuſam⸗ men 705 Tieren, nur mäßig befahren. Trotzdem war der Marktverlauf ruhig bei gleichbleibenden Preiſen in allen Gattungen. 35 Pfg., für Rinder 36 Pfg. bei geringem Ueberſtand. Am Kälbermarkt hatte das geringe Angebot von 431 Tieren lebhafte Nachfrage zur Folge, und die Händler konnten eine Preis ſteigerung von 810 Pfg. gegenüber der Vorwoche erzielen. Höchſtnotiz 52 Pfg. 1 Räumung des Marktes. Am Schweine markt war das Geſchäft mittelmäßig. Es lagen 2278 Tiere in den Buchten. etwas ſtärkerer Nachfrage führten zu einem Preis auf⸗ ſchlag bis zu 5 Pfg. gegenüber der Vorwoche. Höchſt⸗ notiz 48 bis 50 Pfg. Der Markt wurde geräumt. Berliner Meiallbörse vom 28. Dezember 1931 Kupfer bez. Brief Geld Zink bez Brief] Geld 21.75 8 Blei bez. Brief] Geld Januar. 8 ſtill. Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 42,. Londoner Meiallbörse vom 28. Dezember 1931 ſtupfer, Standard 39,65 Zinn Standart 141, Aluminium 98 8 3 Monate 39,85 3 Monate 144,8 Antimon 26.50 Seltl. Preis 39 25 Settl. Preis 141.7] Aueckfilber 19, Elektrolyt 48,—: Banka 160.7] Platin 1160 deſt ſelected 40,25 Straits 2. J Wolframerz 155 ſtrong ſheets 77. Blei, ausländ. 15.45 Nickel 245.0 El'wirebars 48— Zink gewöhnlich 14,85] Weißblech 5 Tendenz: Alles ruhig. Höchſtnotiz für Ochſen Der geringere Auftrieb in Verbindung mit (Eig. Metalle in E pro To. Silber Unze 6(187½/0 fein ſtand.), Platin Unze 9 5 „Die pater u: mir mei los, und und acht Hochen aſien, u geben u! Liſelotte Feine fur Lunge se Nann e am lieb nichts a Schwerr Auch an! Außer enen ſch lag kan Weinen Leben u mein K erſter G lächelteſ bie erſte mſer H zes Der „Und Montag, 28 Dezember 1931 ——— 0 Sopyrigbe 1931 by Prometneus- Verlag perfe den erſten Stein d MANM VON ELSE SPAR WASSER Dein Groß⸗ 1 „Die ſprang in den Rhein, Liſelotte! pater und zwei Fiſcher hinterdrein. Da haben ſie mir meine Tochter ins Haus gebracht, ſtarr und leb⸗ os, und einen ganzen Tag ſtand der Arzt am Bett und achtete auf die kaum hörbaren Atemzüge. Fünf Pochen lag ſie feſt, oft tagelang in den tollſten Phan⸗ haſien, und dann ſtand ſie auf und ging matt und er⸗ geben umher. In jenen Tagen ſtarb dein Großvater, diſelotte! Der Sprung in das kalte Waſſer hatte elne furchtbare Erkältung zurückgelaſſen, die auf die unge ſchlug, und da iſt mir der große, ſtarkknochige Mann eines Tages unter den Händen eingeſchlafen.“ Ueber das faltige Geſicht der Greiſin ging ein ſeſes Zucken. Dann fuhr ſie fort: „Es war, als habe dieſer Schlag kommen müſſen, um deine Mutter mir wieder zu geben Sie verrichtete Ichweigend die kleinen Hausarbeiten wie früher. Sie ließ ſich von mir willig in das Gärtchen und auf die Pieſe führen, aber ſie ſprach nicht. Ich trug damals die Trauerkleider und lachte doch und ſcherzte und hätte m liebſten wild herausgeſchrien.⸗ Aber ich ließ mir nichts anmerken, denn deine Mutter war krank vor Schwermut und durfte keine trüben Geſichter ſehen. duch andere, fremde Menſchen durften nicht ins Haus. Außer mir und dem Mädchen bekam ſie keiner in enen ſchweren Monaten zu Geſicht. An einem März⸗ ag kamſt du dann, Liſelotte! Dein erſtes, leiſes Weinen änderte deine Mutter und gab ſie ganz dem geben wieder. Fünf Jahre lebte ſie ganz für dich, nein Kind. Wenn ſie morgens aufſtand, wahr ihr erſter Gang an dein Bettchen. Als du zum erſtenmal lächelteſt, da lachte ſie auch wieder einmal, und als du bie erſten Gehverſuche machteſt, war es ein Feſt für unſer Haus. Fünf lange Jahre füllteſt du ihr gan⸗ es Denken aus——“ „Und dann?“ fragte Liſelotte. Dr. Eichacker, Sröbenzelſ bel München Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Da „Da ann— ja dann kam der Mann, deſſen Frau ſie geworden iſt. Er warb um ſie, hartnäckig, aufrichtig warb er um ſie, obwohl ſie ihn immer wieder zurück⸗ wies. Doch gab ſie endlich nach. Vielleicht, um dir einen Vater, einen ehrlichen Namen zu geben. Viel⸗ leicht auch in der Hoffnung, aus den Scherben ihres Lebens ſich noch ein bißchen Glück zu retten———“ In der Seele des Mädchens ſtieg ein Sommertag auf, an dem ihr das Lachen der Mutter ſo weh getan an dem ſie zum erſtenmal ohne Gutnachtkuß ſchlafen gegangen. Und dann ſah ſie wieder das hämiſche Ge⸗ ſicht Guſti Kramers und hörte ihre Worte wie Keu⸗ lenſchläge:„Man weiß ja noch nicht einmal, wer ihr Vater iſt——“ Und dann dachte ſie an den herri⸗ ſchen ſchroffen Mann, deſſen Namen ſie trug und den ſie Vater nennen mußte, und dachte an die ſtille, bleiche Frau, die ſeit jenem Sommertag längſt nicht mehr ſo lachen konnte. Ein wilder heißer Schmerz brannte plötzlich in Liſelottes Bruſt, und halb unbe⸗ wußt ſagte ſie, während ihre Blicke ſtarr auf den Rhein gerichtet waren: „Warum habt ihr ſie damals nicht laſſen, als ſie in den Rhein ſprang?“ „Mein Gott!“ ſtammelte die Greiſin und betrachtete das Mädchen mit entſetztem Geſicht. Dann wurde es ſtill in dem Raum. Vom Fenſter her kamen die ſchweren, jagenden Atemzüge des Mädchens, und die Greiſin hatte die Hände gefaltet und bewegte die Lip⸗ pen wie im Gebet. So alt ſchien ſie plötzlich! Die Augen lagen tief in den Höhlen, und die Wangen ſo welk, ach ſo welk! „Liſelotte!“ ſagte ſie mit müder, ſchleppender Stimme.„Ich habe dir alles erzählt, um dir den Schritt deiner Mutter begreiflich zu machen. Und trotzdem wirfſt du den Stein auf ſie. Gebe der Him⸗ mel, daß er nicht eines Tages auf dich zurückfälltl“ Der Herbſt ging durchs Rheinland, mit buntem Weinlaub die Stirn umkränzt und begrüßt von fröh⸗ lichem Winzergeſang: der Herbſt— und auf ſeinen Zügen lag das milde Lächeln verſpäteter Sommer⸗ tage. Von der kleinen, braungebeizten Holzveranda aus ſah ihn die Großmutter vorüberziehen. Er zauberte auf ihre welben Züge dieſelbe ſinnende Schwermut, die auf unſichtbaren Schwingen über den Bergwäl⸗ dern lag und am Frühabend des Herbſttages in wei⸗ untergehen eine ſchöne ßen Fäden die Täler durchwob. Sie ſaß, in warme Decken und Kiſſen gehüllt, die feinen, welken Hände im Schoß, und lächelte ſo müde, ach ſo müde, Sie ließ ſich von Liſelotte umſorgen, und das Mädchen wich den ganzen Tag nicht von ihrer Seite. Mit welch zärtlicher Sorgfalt ſie die Kiſſen zurechtrückte, die herabgeglittene Decke um die gebrechliche Geſtalt legte! Die Greiſin dankte mit ihrem klaren, durch⸗ geiſtigten Blick für dieſe kleinen Dienſte der Liebe. Liſelotte ihr vor, ſtundenlang oft. Wenn dann telle in den Werken kam, bat die Kranke mit matter Stimme:„Lies noch einmal, Lislott!“ Das Mädchen gehorchte ſo gern. Denn es ging dann ein ſtilles Leuchten über die matten Züge. Sie war dann wieder für Augenblicke die Großmutter von früher, die in Dämmerſtunden die Märchen er⸗ zählte. Und Liſelotte ſagte ſich:„Gott ſei Dank, es wird wieder beſſer!“ Dieweil ſchritt der Herbſt weiter vor. Die erſten welchen Blätter raſchelten unter den Füßen des Wan⸗ derers, und das Rheintal ſchickte ſich ergeben in das große Schlafengehen. Von ihrem Bett aus konnte die Frau das kahl gewordene Geäſt vor dem Fenſter ſehen, in dem ſich Spatzen und Dohlen herumtrieben. Es war in den erſten Tagen des Novembers, als der Hausarzt ins Krankenzimmer eintrat und die Grei⸗ ſin allein vorfand. „Wo iſt denn Fräulein Liſelotte?“ fragte er erſtaunt. „Ich habe ſie fortgeſchickt, Herr Doktor! Ich muß mit ihnen allein ſprechen!“ Ueber die Züge des Arztes ging ein leiſes Ver⸗ ſtehen. Er rückte ſich den Stuhl dicht an das Bett und ſetzte ſich. „Wie lange dauert es noch?“ fragte die Greiſin unvermittelt und ſah ihm mit ihren klaren Augen feſt ins Geſicht. Der Arzt zögerte. „Keine Ausflüchte, Herr Doktor! Sie wiſſen, daß mir der große Frieden ſo willkommen iſt. Es iſt nur die Sorge um Liſelotte, die mich ſo lange aufrecht⸗ erhalten hat!“ „Einige Tage noch, meine Liebe, vielleicht auch noch über eine Woche—“ „Ich danke Ihnen, Herr Doktor!“ ſagte die Greiſin lächelnd und reichte ihm die Hand. Sie ſann einen Augenblick nach, dann brach ſie in jäher Angſt hervor: „Was aber wird nun aus Liſelotte?“ „Sie glauben nicht, daß es ein erträgliches Zu⸗ ſammenleben werden könnte zwiſchen ihr und den Eltern?“ 188 188 7. Seite/ Numemr 599 „Nein!“ ſagte die Greiſin leiſe.„Sie iſt ein eigenartiges Kind. So herb und ſchroff nach außen hin, und darunter die große Sehnſucht nach Liebe. Meine Tochter iſt ihr durch den Mann und den Jun⸗ gen ſo fremd geworden, und Liſelotte und ihr ief⸗ vater gehen ſich aus dem Weg, wo ſie können. Ich fühle es nur zu deutlich, wie ſehr ſich beide zwingen, daß einer des anderen Gegenwart erträgt, wenn es gerade ſein muß. Sehen Sie, Herr Doktor, da hat ſich das Mädchen an mich geklammert mit einer wilden Zärtlichkeit, die mich manchmal erſchreckte. Ich habe es ſchon die ganzen letzten Jahre gefühlt, daß es mit mir zu Ende geht, und habe mich immer zuſammen⸗ genommen. Ich hoffte, ſo lange dableiben zu können, bis ich ſie einem braven Manne geben konnte——“ „Wie alt iſt Fräulein Liſelotte?“ „Siebzehn!“ „Wollen Sie Ihre Enkelin meiner Obhut anver⸗ trauen? Ich werde über ſie wachen.“ Die Kranke ſeufzte erleichtert auf. „Darum hatte ich Sie bitten wollen, Herr Doktor.“ „Ich werde über ſie wachen!“ wiederholte der Mann mit feierlichem Erunſt. Da kamen raſche Tritte die Treppe herauf, und Liſelotte ſtand unter der Türe. Wie ein Strahlen⸗ glanz ging es von ihr aus und erfüllte das kleine, ſtille Zimmer. Der Novemberſturm hatte ihr das krauſe, ſchwarze Haar zerzauſt und die ſchmalen Wangen gerötet, und in den großen, ſchwarzen Augen ſtrahlte die Jugend. Der Arzt, der jede ihrer Bewegungen verfolgte, dachte dasſelbe wie ſo viele Freunde des Hauſes vor ihm:„Welch ein Kindl Welch ein wunderſchönes, junges Weib.“ Liſelotte reichte ihm die Hand und wandte ſich zu der Greiſin.„Wie geht es heute?“ fragte ſie und küßte ihr die ſchmalen Lippen.“ „Beſſer, mein Kind!“ ſagte dieſe lächelnd. „Ein Sturm iſt draußen“, plauderte das Mäd⸗ chen und oroͤnete das Haar vor dem kleinen Spiegel, „ein Sturm, daß ich tatſächlich fürchte, Sie fliegen davon, wenn Sie jetzt gehen, Herr Doktor.“ „Ich bin an Stürme gewöhnt, Fräulein Liſe⸗ lotte,“ gab dieſer zurück,„n November⸗ und Le⸗ bensſtürme, und habe bis jetzt immer meinen Mann geſtanden!“ (Fortſetzung folgt.) c * Iodes-Anzeige mein lieber Mann, unser guter Vater Richard Dostel im 78. Lebensjahr. Mannheim(J 2, 12), den 28. Dez. 1931 Am 26. Dez., nachts 11% Uhr, entschlief sanft Elisabeth Postel nebst Kinder tdmachung Maul⸗ und Klauenſeuche. Die am 5. 10. 1931 über den Vorort Mann⸗ beim⸗Sandhofen angeordneten Sperrmaßnahmen werden aufgehoben. Mannheim, den 23. 12. 31. Bezirksamt— Abt. IV. 11 Handelsregiſtereinträge a) vom 23. Dezember 1931: Krauß ⸗ Bühler Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 28. November 1931 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Weiterbetrieb der unter der Firma Krauß⸗ Bühler in Mannheim betriebenen Kohlengroßhandlung und der Ver⸗ trieb von Brennmaterialien und Betriebs⸗ mitteln jeder Art. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, ſich an ſolchen Unternehmungen zu Die Beerdigung findet Dienstag nachm. 2½ Uhr statt beteiligen oder deren Vertretung zu überneh⸗ men. Das Stammkapital beträgt 60 000.. Hermann Krauß, Kaufmann, Berlin⸗Charlotten⸗ burg iſt Geſchäftsführer. Geſamtprokura iſt er⸗ teilt: dem Kaufmann Peter Altendorf, dem Kaufmann Johannes Wefels, beide in Mann⸗ heim, und dem Kaufmann Fritz Bach in Saar⸗ brücken. Die Geſellſchaft wird vertreten wenn nur ein Geſchäftsführer beſtellt iſt, durch dieſen, Statt Karten Hanne Dröll Theodor Zeitler — Mannheim Qu 2, 1 Weihnachten 1931 1 Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen und wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Ge⸗ ſchäftsführer gemeinſam mit einem Prokuriſten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Der Geſellſchafter Kaufmann Hermann Krauß Berlin⸗Charlottenburg bringt ſein bisher unter der Firma Krauß⸗ Bühler in Mannheim als Einzelkaufmann betriebenes Handelsgeſchäft mit Ausnahme der im Handelsregiſter des Amts⸗ gerichts Saarbrücken eingetragenen Zweignieder⸗ laſſung, mit Aktiven und Paſſiven nach dem Stande vom 1. April 1931 dergeſtalt in die Ge⸗ ſellſchaft mit dem Recht der Weiterführung der Firma ein, daß das Geſchäft vom 1. April 1931 Geta ab als auf Rechnung der Geſellſchaft geführt an⸗ Thüringen geſehen wird. Der Wert dieſer Sacheinlage iſt auf 60 000.“ feſtgefetzt. Davon werden 59 000 Reichsmark auf die Stammeinlage dieſes Geſell⸗ 17100 ſchafters verrechnet, während der Reſt mit 1000 Reichsmark nach Eintragung der Geſellſchaft an dieſen zu zahlen iſt.— Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen in ſchäft mit der Firma iſt auf den bisherigen Ge⸗ ſellſchafter Kaufmann Anton Eberhard in Pforz⸗ heim übergegangen, der es als Einzelkaufmann weiterführt. Der Ort der Niederlaſſung iſt nach Pforzheim verlegt. Vertrieb von Erzeugniſſen ſächſ. Gardinen⸗ Fabriken Margaretha Hausmann, Mannheim. Das Geſchäft ging von Margaretha Hausmann auf Kaufmann Heinrich Hausmann in Mann⸗ heim über, der es unter der Firma Vertrieb von Erzeugniſſen ſächſ. Gardinen Fabriken Heinrich Hausmann weiterführt. Die Prokura des Friedrich Vitenſe in Mannheim beſteht fort. Kaufhaus Legleiter& Co., Mannheim⸗Sand⸗ hofen. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Januar 1931 begonnen. Georg Legleiter, Kauſmann, Friedrich Merkel, Kaufmann, beide; in Mannheim ⸗ Sandhofen, ſind perſönlich haf⸗ tende Geſellſchafter. b) vom 24. Dezember 1931: Emil Herrmann, Mannheim. Die Prokura der Mathilde Herrmann„geborene Schloß iſt er⸗ loſchen. Die Firma iſt erloſchen. 108/09 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Maunheim. können nachweisbar in kurzer Zeit ohne Operation dauernd geheilt werden. Aerztl. Sprechſt. in Mannheim Rheinhäuſerſtr. 18, 1 Tr, ſeben Montag u. Donnerstag, von 9 bis 1 und von 2 bis 5 Uhr. V312 1 Silvesler- Feuerwerk 1 8 Groß und Kleinverkauf Mannheimer Kunstfeuerwerkerei Konditorei— Kaffee Eelitnh Neinemann Landed. U. Ekrenabend Voranzeige: Donnerstag., 31. 12. Silvester Feiler Tischbestellg. echt Eiche, mit groß., 180 br. Spiegelſchrank mit weiß. Marmor u. Kriſtallfaſettglas, nur R. 285.—. Das Zim. iſt kompl. u. beſt. aus 1 Spiegelſchr., 2 Bett⸗ ſtellen, 2 Nachttiſchen, 1 Waſchkommode mit Spiegelaufſatz u. zwei Stühlen. Ein hieſiger guter Geſchäftsmann wollte ſeine Gattin m. ein. neuen Schlaf⸗ zimmer überraſchen u. hat uns dann öſ. echt eich. Schlafzimm. zu⸗ rückgegeben. Der Um⸗ tauſch wurde von uns günſtig vorgenommen und iſt daher dieſer ganz bill. Preis ver⸗ ſtändlich. Für Weih⸗ nachtsverlobte u. auch für ält. Haushaltgn., die ſich ſchon lange ein Das Haus der Attraktionen zeigt heute u. folgende Tage bis 31. Dezember 1931 5 8²³⁰ I. das große neues groß. eichenes Mittwoch, den 30. Dezember Schlafzim. anſchaffen wollen, iſt dies natür⸗ lich eine ganz hervor⸗ ragende Gelegenheit. Und möge die De⸗ flation noch wetter ſchreiten u. der Wert der Mark noch größer werden, das eine iſt ſicher, daß Sie bet einem derart. Angebot ſof. zugreifen müſſen. Landes. Mannheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr. 2 abds 8½ Uhr und ihrer Künstler . 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Iſidor Würzweiler, Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 11. De⸗ zember 1931 in den 88 4(Veräußerung von Ge⸗ ſchäftsanteilen) und 5(Vertretungsordnung) ab⸗ geändert. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo iſt jeder Geſchäftsführer für ſich allein zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Kaufmann Alfred Blüm in Mannheim iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Sitddeutſche Glashandels ⸗Aktiengeſellſchaft Filiale Mannheim in Mannheim als Zweig⸗ niederlaſſung der Firma Süddeutſche Glas⸗ handels⸗Aktiengeſellſchaft in Stuttgart. Wilhelm Heck iſt nicht mehr Vorſtand. Kaufmann Eduard Jungfleiſch in Mannheim iſt zum Vorſtand be⸗ ſtellt. Otto Tempel, Kohlenhandelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Heinrich Gyedert iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Leonhard Leidel, Weſſeling(Bezirk Köln) iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt und iſt berechtigt, die Ge⸗ ſellſchaft ſelbſtändig zu vertreten. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß derGeſellſchafter⸗ verſammlung vom 17. Dezember 1931 in 8 8 (Geſchäftsführer) geändert. Otto Grabmayer, Mannheim. Die Prokura des Jakob Belſchner iſt erloſchen. Johannes Diehl, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Gebr. Knapp Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch den Tod des Philipp Knapp aufgelöſt. Das Geſchäft ſamt Firma ging auf den Bilbd⸗ hauermeiſter Oskar Knapp in Mannheim⸗Feu⸗ denheim über. Bildhauermeiſter Valentin Schaaf in Mannheim ⸗Feudenheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter einge⸗ treten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Auguſt 1912 begonnen. Moritz Amſon, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma iſt von 1. Amſon auf Kaufmann Emil Stammer in Mannheim⸗Feudenheim über⸗ gegangen, der es unter der Firma Moritz Amſon Nachf. Emil Stammer weiterführt. Die in dem bisherigen Geſchäftsbetrieb begründeten Forde⸗ rungen und Verbindlichkeiten ſind vom Ueber⸗ gang auf den Geſchäftserwerber Emil Stammer ausgeſchloſſen. ö Eberhard& Co, Treuhandgeſellſchaft, Mann⸗ heim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Ge⸗ Glücksfiguren 2. Bleigießen feuerwerk Ludwig& Schütthelm, 0 4, 3 Telephon 277 15¼16 Medie. Drogen, Parfümerlen, Ehemtkalten Filiale mit Photo: Frledriehsplatz 19(Bcke Augusta- Anlage), Felephon 114 89. 8850 Tbedter-Aaftee, Coldener Sten“ J 2,14 Heute nheinmädel, K.7 74498 Lange Nacht Eiof- und Butter-Gfobshandlung mit Auto, Knetmaſchine, Formtiſch u. zahlungs⸗ fähiger Kundſchaft umſtändehalb. für/ 2000.— ſofort zu verkaufen. Eilangebote unter Q A 16 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 6797 Achtung: In allererster Verkehrslage Mannheims Bier-, Butter- u. Käsegeschäft ausbaufähig, auch für Feinkoſt geeignet, Laden u. Einrichtg. vollk. renoviert, zu verkaufen. An⸗ gebote unter 0 Q 71 an die Geſchäftsſt. 6704 Prima Zigarrengeschäft! 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