——— a 4 3 im. —' 2 1 571 urp⸗ Be⸗ n. ſen⸗ zuzüglich Zuſtellgebühr.— Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1.— Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— 5 Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 19 mal, Mannheimer General-Anzeiger „ Berlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 4 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Einzelpreis 1 0 Pf. Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 30. Dezember 1931 142. Jahrgang— Nr. 602 Ef frage erwarten. In Grolesker Verſuchsballon Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 30. Dez. Es wird gegenwärtig ein angeſtrengter Verſuch gemacht, noch vor der Reparationskonferenz ein eng⸗ liſch⸗franzöſiſches Uebereinkommen zuſtandezubringen. Wir haben bereits berichtet, daß die engliſchen Stellen von ihrer urſprünglichen Forderung eines eundgül⸗ tigen Reparationsabkommens abgedrängt wor⸗ den ſind und weiterhin beſchloſſen haben, die Frage der grundſätz⸗ lichen Aufrechterhaltung des Poungplans nicht einer Einigung mit Frankreich im Wege ſtehen zu laſſen. Maedonalds Privatbrief an Laval war ein deutliches Anzeichen dafür, daß die engliſche Regierung noch viel weiter zu gehen bereit iſt, um den Abgrund zu überbrücken, der Paris und London in dieſer Frage trennt. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ glaubt nun zu wiſſen, daß bereits ein konkreter Plan für ein engliſch⸗ franzöſiſches Vorabkommen ausgearbeitet worden iſt und daß die nächſte Woche wieder begin⸗ nenden Sachverſtändigenverhandlungen der beiden Finanzminiſterien die Ausſicht auf eine baldige Eini⸗ gung böten. Bei der Beurteilung der nachſtehenden Ausfüh⸗ rungen iſt allerdings zu bedenken, daß die Gedanken⸗ gänge faſt ausſchließlich aus Paris ſtammen und in London vorerſt nur bei einer kleinen, wenn auch wichtigen Schicht von Regierungs⸗ beamten Anklang gefunden haben. Nach dem„Daily Telegraph“ würden die franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Verhandlungen von dem Grundſatz ausgehen, die Tagesordnung der Reparationskonferenz ſo ſcharf wie möglich zu begrenzen. Jeder Verſuch, eine en d⸗ gültige Regelung der Reparationen und Kriegs⸗ ſchulden zu finden, würde aufgegeben werden, ehenſo die Hineinbeziehung des Goldproblems in die Debatte. Ferner würde der unvermeidliche Schritt in Washington erſt während oder nach der Konferenz unternommen werden. Die Konferenz würde ſich alſo lediglich mit einem Proviſorium für die Reparationen zu beſchäftigen haben, das in Umriſſen etwa folgendermaßen ausſehen würde: 1. Deutſchland erhält ein Moratorium von drei Jahren für die geſchützten Youngzahlungen. — Hierin treffen ſich der franzöſiſche Vorſchlag für eine zweijährige und der engliſche für eine fünf⸗ jährige Stundung. 2. Um den VNoungplan intakt zu halten, müßte Deutſchland weiterhin die ungeſchützten Zah⸗ lungen an die B33 einzahlen, die die Beträge dann ſofort als Anleihen entweder an die deutſche Eiſen⸗ bahn oder an andere deutſche Stellen zurückzahlen wird. 3. Als Entſchädigung für Frankreich für die Auf⸗ gabe der ungeſchützten Zahlungen würde Deutſch⸗ land auch während der Dauer des Moratoriums eine begrenzte Menge von Sachlieferungen zu leiſten haben.. 4. Gegen Ende der Moratoriumsperiode würden 1 die Gläubigermächte eine Ueberprüfung der deut⸗ ſchen Zahlungsfähigkeit hinſichtlich der Reparationen unternehmen. i i Wenn Deutſchland auf der Konferenz die oben umriſſenen Vorſchläge annimmt, jo würden zwei weitere Schritte ſtattfinden: 1. Als Gegenleiſtung für die Stundung der Reparationen würde man von Deutſchland eine entgegenkommende Regelung der Kredit⸗ Zuſammenarbeit mit den amerikaniſchen, engliſchen, franzöſiſchen und neu⸗ tralen Banken müßte Deutſchland ein Abkommen kurzfriſtigen Kredite treffen. N 2. Die Gläubigermächte würden dann ſofort ge⸗ meinſame Schritte unternehmen, um in Wa hing⸗ ton ähnliche Konzeſſionen zu erhalten, wie ſie ihrerſeits Deutſchland gewähren.“ 5 Soweit gehen die Veröffentlichungen des„Daily Telegraph“, die zweifellos nur als Kompromiß⸗ vorſchlag anzuſehen ſind und nicht als ernſter Plan einer der beiden Regierungen. Die nächſten Wochen werden aber zweifellos eine engliſch⸗fransö⸗ ſche Annäherung bringen und der Verſuch, aus den oben geſchilderten Vorſchlägen eine haltbare Mittel⸗ linie zu finden, verdient alle Beachtung. 5 liſch⸗Franzöſi über die allmähliche Rückzahlung der eingefrorenen Die Pariſer Verhandlungen Wann und wo iſt die Konferenz? Immer noch allſeitiges Orakeln- Votſchafter Hoeſch in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Dez. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch iſt geſtern in Berlin eingetroffen und hat im Hotel Eſplanade Wohnung genommen. Herrn von Hoeſchs Anweſen⸗ heit in Berlin hängt natürlich mit den Vorberei⸗ tungen für die Regierungskonferenz zuſammen. Noch immer iſt über das Datum und den Ort der Tribut⸗ ausſprache endgültig nichts vereinbart worden. Es verſtärkt ſich aber der Eindruck, daß der urſprünglich in Ausſicht genommene Termin des 18. Januar eine weitere Verzögerung erfahren wird. Man ſpricht jetzt von der Zeit zwiſchen dem 20. und dem 25. Januar. Offenbar begegnet man ſich in Paris und in London in dem Wunſch, noch Friſt für die Vorbereitungen zu gewinnen, da durch die Abſage Amerikas die Situation weſentlich erſchwert worden iſt. Bei der Wahl des Verhanblungsortes ſcheint ſich die franzöſiſche Auffaſſung durchzuſetzen, nach der nicht der Haag, ſondern Lauſanne oder Genf in Frage kommen. Die Mehrzahl der Mächte iſt neuerdings geneigt, für die Schweiz zu votieren, da Regierungs⸗ und Abrüſtungskonferenz ſich vermutlich überſchneiden werden. Nach Berliner Informationen dürfte man ſich aber nicht für Lauſanne, ſondern für Luzern oder Zürich entſcheiden. Bezeichnend iſt, daß in ſteigendem Maße nun auch von engliſchen konſervativen Kreiſen in das Pariſer Geſchrei über angebliche deutſche Geheimrüſtungen eingeſtimmt wird zu dem durchſichtigen Zweck, Deutſchland bei den Teil⸗ nehmern der Abrüſtungskonferenz zu ver⸗ dächtigen. Es wird mit den albernſten Behauptungen gearbei⸗ tet, ſo, wenn auf einer Abrüſtungskundgebung in London der Prof. Murray die alte Schauermär aufwärmte, daß die deutſchen Verkehrsflug⸗ zeuge in der Lage ſeien, Paris in Trümmer zu legen. Dabei wiſſen die Pariſer Sachverſtändigen genau ſo gut wie die Londoner, daß die deutſchen Verkehrsflugzeuge wegen ihrer leichten Konſtruk⸗ tion für Kriegszwecke überhaupt unbe⸗ nutz bar ſind. 1 915 Paris„in höchſter Spannung“ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 30. Dez. In höchſter Spannung erwartet man in den hieſigen politiſchen Kreiſen den Ausgang der neuen franzöſiſch⸗engliſchen Reparationsvorbeſpre⸗ chungen, die nach der Rückkehr des engliſchen Bot⸗ ſchafters Lord Tyrel!l nach Paris und der Ankunft des engliſchen Schatzamtsmitglieds Leith Roß unmittelbar aufgenommen werden. Außer einer kla⸗ ren Stellungnahme der britiſchen Regierung gegen⸗ über Deutſchland verſpricht man ſich in Paris von der neuen Fühlungnahme die Vorbereitung einer gemeinſamen Marſchroute Frankreichs und Englands gegenüber dem amerikaniſchen Reparations⸗ und Schuldenſtandpunkt. Die aus London eingetrof⸗ fenen Berichte über die letzten Beſprechungen des amerikaniſchen Staatsſekretärs Stimſon in der britiſchen Hauptſtadt, a die Möglichkeit einer Sonderbehandlung der engliſchen Verpflichtungen an Amerika, die Gefahr einer engliſch⸗amerikaniſchen Front gegenüber Frankreich werden von der fran⸗ zöſiſchen Morgenpreſſe nicht ohne Beſorgnis diskutiert. Was die Behandlung des Reparationsproblems anlangt, ſo weiß ein Pariſer Blatt, das bereits in den letzten Tagen mit einer Reihe von„Enthül⸗ lungen“ aufgewartet hat, aus London zu berich⸗ ten, daß man dort eine evtl. Einigung des franzö⸗ ſiſchen und britiſchen Standpunktes, etwa auf fol⸗ gender Grundlage, ins Auge gefaßt haben ſoll?!?!“ 1. Vollſtändiges Moratorium für den geſchützten Teil der deutſchen Poung⸗Zahlungen auf die Dauer von drei Jahren(Leith Roß hatte bisher von fünf Jahren geſprochen, während Flandin ſich auf zwei Jahre verſteifte). a 2. Während der drei Jahre ſoll Deutſchland auf⸗ gefordert werden, die ungeſchützten Zahlungen an die B33. abzuführen. Dabei handle es ſich um eine fiktive Beſtimmung, um den Moungplan grundſätzlich in Kraft zu halten, denn die deutſchen Zahlungen ſollen ſofort von Frankreich an die deutſchen Eiſen⸗ bahnen nach dem Verfahren des Hoovermoratoriums zurückgeliehen werden. 3. Deutſchland ſoll an Frankreich und einige kleine Nutznießer, wie Rumänien und Jugoſlawien, weiter einen Mindeſtſatz von Naturalleiſtungen liefern. 5 4. Nach Ablauf der dreijährigen Friſt ſoll die deutſche Zahlungsfähigkeit von neuem geprüft werden. 5. Deutſchland hat mit den amerikaniſchen, eng⸗ liſchen, franzöſiſchen und neutralen Banken einen Vertrag zu ſchließen, um die kurzfriſtigen Kredite progreſſiv zurückzuzahlen. 6. Die alliierten Gläubigerregierungen Deutſch⸗ lands haben gleichlautende Maßnahmen zu ergreifen, um die Regierung von Waſhington zu über⸗ zeugen, daß eine entſprechende Her abſetzung der internationalen Kriegsſchulden unerläßlich iſt. 5 5 5 der franzöſiſchen und engliſchen Finanzſachverſtändigen werden ſchon in der nächſten Zeit erweiſen, inwieweit dieſe aus Lon⸗ don ſtammende Information des„Echo de Paris“ den Tatſachen entſpricht. a N So ſehr man in gewiſſen Regierungskreiſen eine Teilnahme Amerikas an der Repaxa⸗ tions konferenz wünſcht, ſo ſcharf drängen andere einflußreiche Gruppen auf Ausſchal⸗ tung Amerikas von den Regierungsverhand⸗ lungen und Bildung einer europäiſchen Ein⸗ heitsfront gegen Amerika. „Es wäre vielleicht die beſte Taktik, Amerika zu ignorieren und eine europäiſche Einigung vorzube⸗ reiten, die die Amerikaner dann nicht mehr zurück⸗ ſtoßen können,“ ſchreibt das rechtsſtehende„Jour⸗ nal“. Das Blatt iſt ſich aber über die Haltung Eng⸗ lands noch im Zweifel. Erſt müſſe man wiſſen, ob die Engländer einſehen, daß ſie ſich in der Behandlung ihrer amerikaniſchen Verpflichtungen durch Waſhing⸗ ton getäuſcht haben und ob ſie bereit ſeien, zuſammen mit Frankreich zu marſchieren. Das ſei heute die große Frage für die franzöſiſchen Politiker. Der dem Finanzminiſterium naheſtehende„Ex⸗ celſior“ ſpricht ebenfalls offen aus, daß die offi⸗ zielle oder offtziöſe Teilnahme der Vereinigten Staa⸗ ten an der bevorſtehenden Regierungskonferenz kaum nützlich ſein könne, wenn ſich die amerikaniſchen Poli⸗ tiker weiter darauf verſteifen ſollten, eine Trennung zwiſchen Reparationen und Kriegsſchulden zu machen. Keine amerikaniſche Teilnahme Waſhington, 29. Dez. Schatzamtsſekretär Mills erklärte, die Vereinig⸗ ten Staaten ſeien nicht einmal inoffiziell zu der be⸗ vorſtehenden Reparationskonferenz eingeladen wor⸗ den und ſie würden, auch weun ſie eingeladen werden ſollten, ſich nicht an ihr be⸗ beteiligen. Englands neue Jollmauern Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 30. Dez. Der Landwirtſchaftsminiſter hat ſpeben auf Grund des vor Weihnachten verabſchiedeten Er⸗ mächtigungsgeſetzes eine Verordnung erlaſſen, durch die ab 5. Januar Zölle für eine Reihe von Früch⸗ ten, frühen Gemüſen und Blumen einge⸗ führt werden. Die Zölle ſind nach Gewicht berechnet und ſtellen in den meiſten Fällen beinahe Prohibi⸗ tivzölle dar. Am ſchwerſten betroffen wird der Exporthandel Frankreichs, Belgiens und Hollands. Die Zölle ſind auf die erſten Monate des Jahres beſchränkt, da ſie dazu beſtimmt ſind, das frühe Ein⸗ treffen der Waren in der Zeit zu beſchränken, in der die entſprechenden engliſchen Produkte noch nicht 1 ſind. —— 1 e Kurt von Francois 7. Am Montag verſtarb im Alter von 79 Jahren in Königswuſterhauſen bei Berlin der frühere Landeshauptmann von Deutſch⸗ ſüdweſtafrika, Major a. D. Kurt von Francois, einer der hervorragendſten deutſchen Kolonialpio⸗ niere. he Einigung auf unſere Kosten? Eifrige Verhandlungen hinter den Kuliſſen, um noch vor der Reparationskonferenz ein Vorabkommen zu erzielen Der deutſche Liberalismus an der Jahreswende Von Finanzminiſter Dr. Mattes Das politiſche Jahr 1932 beginnt im Zeichen der Gefahr für die alten, auf politiſche Bewegungen vor dem Kriege zurückgehenden Parteien. Selbſt die organiſatoxiſch ſtärkſte von ihnen, das Zentrum, muß um ſeinen Beſtand kämpfen. Für den Liberalismus aber geht es zum erſtenmal eit Generationen um Sein oder Nichtſein. Nach der Entwicklung des letzten Jahrzehnts und nach den Niederlagen des Jahres 1931 muß ſich der deutſche Liberalismus an der Jahreswende die Schickſalsfrage ſtellen, ob er noch parteibildende Lebenskraft in der Zu⸗ kunft beſitzt. Viele verneinen dieſe Frage. Die einen ſagen: der Liberalismus hatte eine große Miſſion, aber ſeine geſchichtliche Aufgabe iſt erfüllt, ſeine Zeit geht des⸗ halb zu Ende und er wird von neuen politiſchen Bewegungen abgelöſt; ſein Eigengut und ſeine ge⸗ ſchichtliche Leiſtung ſind bereits weitgehend Allge⸗ meingut geworden, er vergeht deshalb als Einzel⸗ weſen, weil der lebenskräftige Kern ſeines Werkes geiſtiger und politiſcher Beſitz der Geſamtheit gewor⸗ den iſt. Andere verneinen dieſe Frage aus grund⸗ ſätzlicher Gegnerſchaft, weil ſie dem Liberalismus überhaupt keine guf die Dauer aufbauende Kraft zu⸗ erkennen oder zum mindeſten die Fähigkeit beſtreiten, die politiſchen Aufgaben der Gegenwart zu löſen. Beide in den Ausgangspunkten ſo verſchiedene Meinungen treffen ſich in dem Ergebnis, daß die parteibildende Kraft des Liberalismus zu Ende geht. Iſt dieſes Ergebnis richtig? Der Liberalismus iſt nicht nur ein Teil der geiſtigen und politiſchen Entwicklung Deutſchlands, ſondern bei allen zum abendländiſchen Kulturkreis gehörenden Völker vorhanden. Wenn es richtig wäre, daß die Zeit des Liberalismus allgemein zu Ende geht, weil er ſeine Aufgabe erfüllt hat, dann müßten ſich die aus der Erfüllung ergebenden Er⸗ ſcheinungen bei den liberalen Parteien aller dieſer Völker zeigen. Das iſt aber nicht der Fall. In einer Reihe von Staaten hat die liberale Gedankenwelt noch eine ſehr ſtarke parteibildende Kraft. Ich denke dabei an die Schweiz, an Frankreich, Bel⸗ gien, Nordamerika, auch England, wenn man die Zahl der Wähler dort berückſichtigt. Bei all den Völkern, die noch ſtark ſind und denen es noch verhältnismäßig gut geht, hat der Liberalismus noch eine bedeutende Stärke. Dagegen bei den Völkern, deren Weltgeltung ſinkt, oder deren ſtaatliche Exiſtenz bedroht iſt, oder die innerpolitiſch durch ſozfale Kämpfe zerriſſen ſind, hat der Liberalismus ver⸗ loren. Die Kriſis des Liberalismus iſt eng ver⸗ bunden mit der ſtaatlichen Kriſis, die die Völker erlebt haben, oder noch durchmachen, die im Weltkrieg unterlegen, oder nicht auf ihre Rechnung ge⸗ kommen ſind. Wenn aber die Kriſis des Liberalismus keine allgemeine Erſcheinung iſt, dann iſt die Anſicht von dem zu Ende gehenden Liberalismus unrichtig und es beſteht die Möglichkeit ſeines Wiedererſtarkens auch in den Ländern, in denen der Liberalismus ſtarke Verluſte erlitten hat. Dieſe Anſicht iſt umſo berechtigter, als noch kein einziges der Länder, die ſich vom Liberalismus abgewendet haben, ſchon den Nachweis dafür erbracht hat, daß ſeine Regierungs⸗ weiſe auf die Dauer beſſer ſein wird. Das gilt auch für Italien und ſeinen Faſzismus. Aber kehren wir zur beſonderen Lage des deut⸗ ſchen Liberalismus zurück und unterſuchen wir die Frage, welches ſind die beſonderen Urſachen ſeiner Kriſis und welche Möglichkeiten ergeben ſich daraus für ſeine Zukunft. Auch für Deutſchland gilt die oben allgemein aufgeſtellte Anſicht, daß die Kriſis des Liberalismus mit den ſtaatlichen und wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten eng verbunden iſt. Die natio⸗ nale Bedrohung durch Verſailles und ſeine Folgen, die wirtſchaftliche Not und die wachſenden ſozialen Gegenſätze ſind in erſter Linie auch die Urſachen der Abkehr vom Liberalismus in Deutſchland. Trä⸗ ger des liberalen Gedankens war von jeher beſonders der ſelbſtändige Mittel- ſtand geweſen. Bei den vom Glück begünſtigten Völkern hat dieſer Mittelſtand ſeine wirtſchaftliche Stellung behauptet und deshalb ſeine traditionelle politiſche Einſtellung und die alte Sicherheit und Klarheit des politiſchen Urteils bewahrt. Dem⸗ gegenüber ging in dem im Kriege unterlegenen Deutſchland durch Krieg und Revolution und ihre Folgen gerade beim Mittelſtand die von früher her 5 2. Seite Nummer 602 gewohnte Stabilität der ſtärkſten verloren. Das war unvermeidbar, denn ein verlorener Krieg trifft die mittelſtändiſchen Schichten und ihren Beſttz immer am ſtärkſten. Die falſchen Hoffnungen, die nach dem Kriege und ſeit⸗ her erweckt wurden und viele Fehler der deutſchen Politik, haben bei einem großen Teil des Mittel⸗ ſtandes immer wieder den Irrtum hervorgerufen, daß die zwangsläufigen Schäden der wirtſchaftlichen und politiſchen Entwicklung ſeit 1914 durch eine andere Politik hätten vermieden oder beſeitigt wer⸗ den könnnen. Daraus entſtand die Hoffnung, durch die Unterſtützung immer wieder andere Parteien den Druck der politiſchen und wirtſchaftlichen Not nach dem verlorenen Krieg zu beſeitigen. So befin⸗ den ſich große Teile des deutſchen Mittelſtandes un⸗ bewußt ſeit 1919 politiſch geſehen und bildlich ge⸗ ſprochen, auf der Flucht vor den Folgen politiſcher und wirtſchaftlicher Vorgänge, denen ge⸗ genüber es in Wirklichkeit doch kein Entrinnen gibt. Erſt Demokratie, dann Deutſche Volkspartei, dann Wirtſchaftspartei und Deutſchnationale Volks⸗ partei, jetzt Nationalſozialismus, das iſt die Reihe der Parteien, die dieſe politiſch haltlos gewordenen mittelſtändiſchen Schichten in einem Jahrzehnt durch⸗ wandert. Dieſe Flucht findet im Nationalſozialismus ein vorläufiges Ende. Weiter geht es nicht mehr. Da⸗ mit ſteht dieſe ganze Flucht⸗Entwicklung vor dem Höhepunkt ihrer Kriſis. Dieſe mittelſtändiſchen Schichten haben im letzten Jahrzehnt manche große Enttäuſchung erlebt, die letzte ſteht ihm bevor. Wenn der deutſche Mittelſtand um dieſe Erfahrung reicher ſein wird, erſt dann wird die Entſcheidung über die; Zukunft des deutſchen Liberalismus fallen. Für ein Zweiparteienſyſtem fehlen in Deutſchland z. Zt. noch alle Vorausetzungen. Die Zahl derer, die jeden Sozialismus, gleichgültig welcher Prägung, auch aber eine konſervative Politik Hugenbergſcher Art ablehnen, iſt nach wie vor groß. Ein neuer wirt⸗ ſchaftlicher Aufſchwung wird dies bald zeigen. So zeigen Rückblick und Ausblick an der Jahres⸗ wende 1931/32 dem Liberalismus eine neue Auf⸗ 1 gabe, durch deren Erfüllung er ſeine Kriſis in der Gegenwart überwinden kann: Sammlung der weder ſozfaliſtiſch noch konſervativ noch politiſch konfeſ⸗ ſionell denkenden Teile des deutſchen Volkes nach der Ueberwindung der radikalen politiſchen Welle der Gegenwart. Dieſe Sammlung vorzubereiten, iſt die Aufgabe der liberalen Führer im Jahre 1932, aber ſie wird mur dann gelingen, wenn die Führer zu dieſem Ziele ſich darüber klar ſind, daß der Liberalismus die für ſein Wiedererſtarken notwendige Werbekraft gegen⸗ über rechts nur dann gewinnen kann, wenn die Trennungslinie auch dorthin klar und deutlich ge⸗ zogen wird. Der Verwaltungsrat der Reichsbahn Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Dez. In ſeiner geſtrigen letzten Sitzung des Jahres 1981 hat ſich das Reichskabinett unter dem Vorſitz des Vizekanzlers Dietrich mit der Erneue⸗ rung des Reichsbahn⸗Verwaltungs⸗ rats beſchäftigt, aus dem turnusgemäß ſechs Mit⸗ glieder ausſcheiden. Eine Kommuniquee über das Ergebnis der Beratungen iſt micht herausgegeben worden, da man die Namen der neuen Mitglieder erſt veröffentlichen will, wenn ihre Wahl durch den Reichspräſidenten beſtätigt worden iſt. Wie indes Lebensgrundlagen am verlautet, ſind fünf der Mitglieder wiedergewählt worden. Nur anſtelle des Bankdirektors Dr. Jei⸗ del ſoll auf Wunſch Preußens Miniſterialrat Schulze aus dem Handelsminiſterium, der als ein ausgezeichneter Kenner für Tariffragen gilt, in den Verwaltungsrat delegiert worden ſein. Die blutigen Telegraphiſche Meldung — Paris, 30. Dez. Wie Havas aus Peking berichtet, hat General Tſchangſhueliang die chineſiſchen Truppen in Kintſchau angewieſen, ſich nach einem blutigen Kampf mit den japaniſchen Truppen hinter die Große Mauer zurückzuziehen. Es verlautet, daß dieſe Maßnahme ergriffen worden ſei, um den japaniſchen Militärbehörden Gegenvorwände für eine weitere Ausdehnung der militäriſchen Operationen nach Nordchina, vor allem in den Zonen von Peking und Kintſchau ſelbſt zu nehmen, Zonen, die durch die ſtar⸗ ken aus Tientſin abgegangenen Verſtärkungen be⸗ droht ſchienen. Die Räumung von Kintſchau durch die Chineſen werde ſo raſch wie möglich durch⸗ geführt. Man glaube, daß die Provinzialregierung gegen⸗ wärtig ihren Sitz in Kintſchau behalte und während der Zurücknahme der chineſiſchen Streitkräfte nur eine kleine Abteilung für ihren perſönlichen Schutz beibehalte. Telegraphiſche Meldung — Berlin, 30. Dez. Zu der Frage der Mietkündigung wird von amtlicher Seite noch folgendes mitgeteilt: 1. Bekanntlich iſt die vorzeitige Kündi⸗ gung von Mietverträgen ausgeſchloſſen, wenn ſich der Vermieter und der Mieter im Jahre 1931 auf eine Ermäßigung des Mietzinſes um mindeſtens 20 v. H. geeinigt haben. Die Höhe dieſer Ermäßigung iſt nicht wie bei der ab 1. Januar 1932 eintretenden Mietſenkung von der Friedensmiete, ſondern von der tatſächlich gezahlten Miete zu berechnen, wobei allerdings Heizungs⸗ koſten, Fahrſtuhlkoſten und andere Nebenleiſtungen nicht mitgerechnet werden, ſofern ſie, wie z. B. bei Geltung der geſetzlichen Miete, beſonders zu berechnen ſind. Die geſetzlichen Umlagen(Grund⸗ vermögensſteuerzuſchläge) gehören zur geſetzlichen Miete und ſind daher mitzurechnen. Die Feſtſtellung, ob bei einer im Jahre 1931 ver⸗ einbarten Mietermäßigung der Betrag von 20 v. H. erreicht iſt, kann im Einzelfall Schwierigkeiten machen. Folgendes iſt zu beachten: Auszugehen iſt von der Miethöhe, die zu der Zeit galt, als die Vereinbarung getroffen wurde. Beſtand der Vertrag alſo längere Zeit und war die Miete ſchon vor 1931 ermäßigt worden, z. B. von 120 Mark monatlich auf 100 Mark, ſo darf nicht die urſprünglich vereinbarte Miete für die Berechnung der Ermäßigung zugrunde gelegt werden, ſondern nur der für 1931 noch geltende Betrag von 100 Mark. War im Jahre 1931 mehrmals ermäßigt, ſo iſt die erſte Ermäßigung der Berechnung zugrunde⸗ zulegen. Hat z. B. der Vermieter von einer Mo⸗ natsmiete von 100 Mark zunächſt im Januar 1931 10 v. H. ermäßigt, ſo daß der Mieter nur noch 90 Mark monatlich zu zahlen hatte, und ſind dann im April durch eine zweite Vereinbarung dem Mieter von dieſen 90 Mark noch einmal 10 v. H. ermäßigt, ſo daß er nur noch 81 Mark zu zahlen hatte, ſo wären im Sinne der Verordnung volle 20 v. H. nicht ganz berechnet, denn dazu wäre nötig, daß ihm 20 v. H. von den bei der erſten Mietherab⸗ ſetzung zu zahlenden 100 Mark ermäßigt wurden, er alſo künftig nur noch 80 Mark zu zahlen hätte. 2. Vielfach ſind im Mietvertrag ſogenannte Staffelmieten vereinbart, d. h. der Mietzins iſt für die einzelnen Abſchnitte der Vertragszeit in verſchiedener Höhe feſtgeſetzt. Beiſpiel: Der Ver⸗ Kämpfe in China FJapaniſches„Dementi“ Telegraphiſche Meldung Paris, 30. Dezember. Zu den letzten Nachrichten über das Vorrücken japaniſcher Truppen in der Mandſchurei erklärt die japaniſche Botſchaft in Paris, die japaniſche Regierung dementiere als tendenziös die Nach⸗ richt von einem ſyſtemotiſchen Vorrücken der japa⸗ niſchen Truppen auf Tſchintſchau. Die fapaniſche Regierung habe den Wunſch, jeden Zuſammenſtoß zwiſchen japaniſchen und regulären chineſiſchen Trup⸗ pen zu verhindern, und daher beſtehe die japaniſche Regierung auf der Räumung von Tſchintſchau durch die chineſiſchen Truppen, weil die japaniſche Regierung auf Grund beſtimmter Ausſagen die Ueberzeugung gewonnen habe, daß die Militär⸗ behörden von Tſchintſchau die chineſiſchen Banditen weſtlich vom Liaofluß unterſtütz⸗ ten. Um wirkſam einſchreiten zu können, müßten die japaniſchen Truppen daher bis weſtlich vom Liaofluß vorrücken. Zur Frage der Kündigung von Mietsverträgen trag läuft ab 1. Januar 1929. Für das Jahr 1929 ſollen 100, für 1930 ſollen 150, für 1931 ſollen 200, für 1932 ſollen 250, für 1933 ſollen 300 Mark monat⸗ lich gezahlt werden. Bei der Berechnung der Er⸗ mäßigung von 20 v.., die, wie geſagt, im Jahre 1931 vereinbart ſein muß, iſt von dem Stand zur Zeit der Vereinbarung auszugehen, und zwar muß die Ermäßigung ſo bemeſſen ſein, daß der Mieter von dem Tag an, an dem die Ermäßigung eintreten ſoll, dauernd von dem jeweils zu zahlenden Betrag 20 v. H. weniger zu zahlen hat, als vor dem Eintritt der Ermäßigung zu zahlen geweſen wäre. Sollte alſo im angegebenen Beiſpiel die Ermäßigung ſchon im Jahre 1931 eintreten, ſo müßte ſie ſo bemeſſen ſein, daß der Mieter im Jahre 1931 ſtatt 200 nur 160, im Jahre 1932 ſtatt 250 nur 200 und im Jahre 1933 ſtatt 300 nur 240 Mark zu zahlen hat. Reform der Waſſerſtraßen-Verwaltung? Berlin, 30. Dez. Am 5. Januar ſollen, wie angekündigt, die Ver⸗ handlungen des Reichsverkehrsminiſters mit den GLändern über die völlige Uebernahme der Waſ⸗ ſerſtraßen⸗ Verwaltung durch das Reich beginnen. Der Plan der Reichsregierung ſtößt aber, noch bevor der entſprechende Geſetzentwurf an den Reichsrat gelangt iſt, auf den Widerſtand bei den Regierungen der Länder. Allen voran wehrt ſich Bayern gegen dieſes„neue Experiment der Reichsreform.“ Aber auch Preußen erhebt ſchwerſte Bedenken und behauptet, daß von einer Einſparung von etwa zwei Millionen keine Rede ſein könne. Wenn es nach dem Willen des Reiches ginge, würden in Zukunft zwei getrennte Be⸗ hörden über Waſſerſtraßenfragen befinden müſſen, ſo daß keine Vereinfachung, ſondern eine Komplizierung des Verwaltungsapparats zu erwarten ſei. Nach alledem wird der Reichsverkehrsminiſter mit einer ſtarken Oppoſition rechnen müſſen. — Köln, 30. Dez. Auf dem Nordfriedhof entdeckte die Polizei eine Falſchmünzerwerkſtatt. Ein 36jähri⸗ ger Schreiner und ein 33jähriger Arbeiter wurden feſtgenommen. Falſche Fünfmarkſtücke und das ge⸗ ſamte Herſtellungsgerät wurden beſchlagnahmt. Ein dritter Beteiligter iſt von der Düſſeldorſer Kriminal⸗ polizei feſtgenommen worden. —— „Kommuniſtiſche Arbeit an der Ruhr“ Meldung des Wolffbüros Eſſen, 30. Dez. Die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ bringt in ihrer Morgenausgabe vom 30. Dezember einen längeren Bericht über Kommüuniſtiſche Arbeit an der Ruhr“. In dieſem Artikel führt das Blatt u. a. aus, die kommuniſtiſche Zentrale „Kampfausſchuß der Ruhrarbeiter“ wende ſich in einem Aufruf an die geſamte Ruhrarbeiter⸗ ſchaft mit der Aufforderung, den umfaſſenden Maſ⸗ ſenſtreik der Betriebe auf breiteſter Baſis vor⸗ zubereiten. Auf vielen Werksanlagen hätten in den letzten Tagen Mitgliederverſammlungen der revo⸗ lutionären Organiſationen getagt, um die Vorberei⸗ tungsmaßnahmen zu treffen. Am Abend des 1. Ja⸗ nuar ſolle eine„Alarmſitzung“ aller revolutionären Organiſationen abgehalten werden. Der eigentliche Streik werde wahrſcheinlich am 2. Januar beginnen. Beſondere Aufmerkſamkeit ſolle der Arbeit inner⸗ halb der freien und der chriſtlichen Gewerkſchaften gewidmet, für den 1. Januar ſolle ein Mieter⸗ ſtreik proklamiert werden. Ferner komme in Frage die Bildung von ſogen, „Erwerbsloſenſtaffeln“ zum Schutz der Streikenden. Auch ſei vom 2. Januar an der Beſuch der Wohl⸗ fahrtsämter und Rathäuſer geplant. Letzte Meldungen Deutſcher von einem franzöſiſchen Poſten angeſchoſſen — Saarbrücken, 30. Dez. Die„Saarbrücker Zei⸗ tung“ meldet aus St. Avold: Ein Deutſcher namens Diebold, der in der Nacht einen von der Militär⸗ behörde verbotenen Weg ging, wurde von einem Po⸗ ſten angerufen. Da D. nur deutſch ſpricht, verſtand er den Zuruf nicht und ging weiter. Der Soldat gab einen Schuß ab, der D. in den rechten Oberſchenkel drang. Der Verletzte kam ins Krankenhaus, wo ihm das Bein abgenommen werden mußte. D. iſt verheiratet und Vater von vier Kindern. Ehetragödie — Völklingen(Saar), 30. Dez. Geſtern nach⸗ mittag gegen 5 Uhr ſpielte ſich in der Wilhelm⸗ ſtraße eine Ehetragödie ab. Der Hüttenangeſtellte Waſulewſki erſchoß mit einem Revolver ſeine 31⸗ jährige Frau Berta geb. Baldauf aus Rüttlingen. Die beiden waren etwa ſechs Jahre verheiratet. In der letzten Zeit war es wiederholt zu Streitigkeiten gekommen. Weil die Frau die Scheidung ernſtlich betreiben wollte, ſcheint es jetzt zu der verhängnis⸗ vollen Tat gekommen zu ſein. W. ſchoß ſeine Frau mit drei Schüſſen nieder. Er wurde ſofort verhaftet, Autounglück bei der Regensburger Feuerwehr Zwei Tote, ein Schwerverletzter — Regensburg, 29. Dez. Das Automobillöſch⸗ fahrzeug der Regensburger Berufsfeuerwehr unter⸗ nahm heute nachmittag eine Probefahrt. Auf der Rückfahrt von Abbach ſtürzte der Wagen eine etwa acht Meter hohe Böſchung hinab und überſchlug ſich. Zwei Feuerwehrleute wurden ſofort getötet, einer ſchwer verletzt. Eine vierköpfige Familie verbrannt — Amſterdam, 29. Dez. In Tilburg iſt in der verfloſſenen Nacht das Kaffee Roelen durch einen Brand größtenteils zerſtört worden. Der Eigentümer Roelen ſowie ſeine Frau unddie beiden Kin⸗ der kamen in den Flammen um. Ein Dienſtmädchen wurde mit ſchweren Brandwunden in hoffnungsloſem Zuſtand im Krankenhaus aufgenommen. Die Flammen hatten ſo ſchnell um ſich gegriffen, daß es der Feuerwehr unmöglich geweſen war, den im Schlafe von dem Brande überraſchten Einwohnern von außen her Hilfe zu bringen. — „Der Fratz' Neues Luſtſpiel im Nationaltheater 5 Ein kleiner Fratz, ein ſüßer Schatz, ein blonder Spatz,— es gibt eine gehäufte Harmloſigkeit, die ent⸗ waffnet. Dieſes Spiel vom lieben Mädel, das Schluß macht mit ſeinem Aſchenbrödeldaſein und ſich ſeinen Platz an der Sonne erobert, unterhält einen Abend lang recht nett. . Man verbringt ihn vor einer blitzſauberen Vor⸗ ſtellung, hört ein paar poſſierliche Dinge, läßt ſich ein wenig von einem amerikaniſchen Autor langweilen, der durch drei Akte immer wieder den gleichen dramatiſchen Scherz auftiſcht, und nimmt ſchließlich mit einem Gefühl der Erleichterung durch den gern entrichteten Beifallstribut von einer hübſchen Neben⸗ fache Abſchied. * Der Fratz iſt Friedel Heizmann. Ein kleines amerikaniſches Mittelſtandsmädel, das im Schatten einer Großgaus von älterer Schweſter ſteht. Sie wird allmählich durch beharrliche Frontangriffe auf das Leben aus dem Boxring der Liebeskonkur⸗ renz geſchlagen. Echt amerkaniſch: durch Training, diesmal auf geiſtigem Gebiet, indem ſich das kleine Mädel auf Abſchlagszahlung ein Buch„Weiſe und geiſtreiche Sprüche zu allen Gelegenheiten“ anſchafft. (In einem Land, das die geiſtige Zweckmaſſage für den Erfolg als letzten Reſt aus großer puritaniſcher Zeit übrig behalten hat, nicht weiter verwunderlich.) Dieſes Sentenzenkleid ſteht der jungen Darſtel⸗ lerin der Fratzroll ausgezeichnet, weil ſie ſelbſt etwas brav Gelerntes, Wohlſtudiertes in ihrem ver⸗ gnüglich zu verfolgenden Spiel beſitzt. Man möchte ihr einen Einſer für großen Fleiß und noch größere Aufmerkſamkeit geben, und dankeſchön ſagen für den ſchüchtern⸗kecken, lieben Fratzſchatzſpatz. Die ſchweſterliche Liebe ſpielt Martha Zifferer in ganz großer Montage des Gänſigen. Wie char⸗ mant man doch ſelbſt die größte Albernheit mimen zun! Karl Marx gibt den Papa des Töchterpaars, er ſich vom Pantoffelhelden zum ehelichen Herden ufſchwingt, mit der Wärme des echt Menſchlichen. ermine Ziegler als Mama erweitert ihre um einen karikierenden Kommentar. Käthe f, Erich Muſil und Georg Köhler tauchen Das Gegenſtück zum Fratz, den jungen Mann, den das kleine Mädel ſich erobert, ſpielt Bum Krüger, dekoriert mit einer oft belangten Hornbrille und einer Phyſiognomie, die bei jeder Intelligenzprüfung eine eindeutige Klaſſifizierung erfahren würde. In Fachkreiſen ſagt man von ſolchen Leuten: der iſt nicht bösartig, ſondern nur dämlich. Merkt doch dieſer amerikaniſche Muſterknabe drei Akte lang nicht, daß das Mädchen, mit dem er ſich ſtundenlang über Liebe und ähnliche romantiſche Dinge unterhält, ihn, ihn und keinen andern gern hat! Man möchte es ihm faſt zurufen, daß er ein Duſſel iſt, unter Berufung auf das klaſſiſche Zitat vom Weißen Rößl: Zuſchaun kann i net, wenn ſich einer gar ſo dumm anſtellt. Aber zu den ſehr be⸗ lachten Weisheiten des Stücks gehört nun einmal der Ausſpruch: Jeder Mann iſt ebenſo ſo eitel wie dumm. (Der Autor heißt Berry Conners.)— Die Auf⸗ führung unter der geſchickten Leitung von Wilhelm Kolmar fand ſehr freundlichen Beifall. k. Gedanken Von Richard von Schaukal Auf Perſönlichkeit hat nur das Geiſtige im Men⸗ ſchen Anſpruch. Ein großer Menſch aber iſt man nicht allein durch den Geiſt. * Man muß nicht allem zuſtimmen, um das Ganze gelten zu laſſen. 5* Ein Menſch ohne Gegenſätze ermangelt des Schwerpunktes. * Manches Stück der Vergangenheit erhält ſich nur deshalb unverſehrt in der Erinnerung, weil es auf⸗ gehört, nicht mehr Teil hat am Wechſel, der Verän⸗ derung des Gewohnten. a Nur durch Einteilung iſt das Leben zu bewältigen. Streckenweiſe. 8 *.* Erinnerung knüpft das Leben an beſtändige Le⸗ benswerte, wie ſie als Vergangenheit ſich anſammeln. *. 2 Mancher gäbe viel darum, ſich für das halten zu können, als das er gilt. wohlgeglückten Epiſoden auf. a a Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: In der mor⸗ gigen Silveſteraufführung der„Fledermaus“ von Johann Strauß unter muſikaliſcher Leitung von Joſeph Roſenſtock und in der Inszenierung von Alfred Landory ſingt Helmuth Neugebauer den Eiſenſtein, Sophie Karſt die Roſalinde, Heinrich Kup⸗ pinger den Alfred, Hugo Voiſin den Frank, Nora Landerich den Prinz Orlofſki, Walter Friedmann den Advokat Blind, Guſſa Heiken die Adele. Der Dr. Falke iſt mit Willy Birgel beſetzt, die Ida ſingt Henny Liebler, den Froſch ſpielt Alfred Landory. Für den zweiten Akt ſind beſondere Tanzeinlagen einſtudiert und zwar:„Perpetuum mobile“ von Joh. Strauß, ge⸗ tanzt von Andrei Jerſchik,„An der ſchönen blauen Do⸗ nau“ von Johann Strauß, ausgeführt von Erika Hauck, Erika Triebſch, Carla Dammermann, Irmgard Wehner, Annie Heuſer und der Tanzgruppe.— In der Neujahrs⸗Aufführung von„Hoffmanns Er⸗ zählungen“ ſingt Hildegard Ranczak vom Staatstheater in München a. G. die Partie der Giu⸗ lietta. 5. Renato Mordo friſtlos entlaſſen. Die Ver⸗ waltungskommiſſion des Heſſiſchen Landestheaters in Darmſtadt teilt mit, daß ſie ſich nach eingehenden Feſtſtellungen genötigt geſehen hat, aus wichtigen Gründen den Vertrag mit dem Oberſpiel⸗ leiter Renato Mor do mit ſofortiger Wirkung zu löſen. Der Beſchluß der Verwaltungs⸗ kommiſſion iſt einſtimmig gefaßt worden.— Schon ſeit einiger Zeit beſtand im Heſſiſchen Landes⸗ theater eine ſtarke Beunruhigung, die durch verſteckte Angriffe gegen den Intendanten Hartung ge⸗ nährt wurde. Eine Eingabe des Perſonals mit aller⸗ lei unberechtigten Vorwürfen gegen die wirtſchaft⸗ liche Leitung des Theaters durch Intendanten Har⸗ tung führte nun zu einer eingehenden Unterſuchung, die die friſtloſe Entlaſſung Mordos zur Folge hatte. Der einſtimmige Beſchluß der Verwaltungskommiſ⸗ ſion beweiſt, daß die Gründe für einen ſo entſchei⸗ denden Schritt notwendig und dringlich waren. bei der Intendantenwahl. Aber auch diejenigen Mit⸗ glieder der Verwaltungskommiſſion, die ſich ſeiner⸗ zeit mit aller Energie für Mordos Wahl einſetzten, ſtimmten jetzt im Intereſſe der Befriedung des Theaterbetriebes der Entlaſſung Mordos, der vier 2* 1 Verſtändnis ſetzt Liebe, Wiſſen, Glauben voraus. Jahre in Darmſtadt tätig war, zu. Mordo war ſeinerzeit der Gegenkandidat Harkungs O SHausmuſik unterm Weihnachtsbaum wurde im Damenheim als ſtimmungsvolle Weihnachts⸗ feier dargeboten, wobei ſich die Schüler der Geigen⸗ klaſſen Inka von Linprun Mitglied des RDM.) bereitwilligſt in den Dienſt der guten Sache, der muſikaliſchen Ausſchmückung ſtellten. So⸗ wohl die Vorführungen des Geigenchores, an dem ſich zumeiſt Schüler mit kurzer Unterrichtszeit be⸗ teiligten, als auch die Darbietungen der vorgeſchrit⸗ tenen Eleven boten neuerdings Beweiſe für die Richtigkeit des von Frl. von Linprun mit Erfolg durchgeführten Geigenſtudiums auf pfycho⸗phyſtolo⸗ giſcher Grundlage, das auch eine dankenswerte theoretiſche Erläuterung erfuhr. Als Auftakt des kommenden Haydn⸗Jubiläums wurde ein wenig bekanntes Sextett von Haydn„Das Echo“ geſpielt, für zwei Gruppen von je zwei Geigen und ein Cello berechnet, die in zwei getrennten Räumen muſizieren ſollen. Das muſtzierſelige nicht ſehr kief⸗ gehende Werk vermittelt einen Einblick in kammer⸗ muſikaliſche Gepflogenheiten, wie ſie jedenfalls zu Haydns Zeiten gang und gäbe waren und mit einem ganz intimen Muſizieren rechneten. Zwei er⸗ heblich gereifte Schüler erfreuten mit Proben vor⸗ geſchrittenen Könnens, und zwar Werner Köhler mit der Fauſt⸗Fantaſte von Gounod(⸗Alard) und Robert Buß mit der ſehr anſprechenden Wieder⸗ gabe der bekannten Ballade und Polonaiſe von Vieuxtemps, wobei Frl. Tilly Hock(Weinheim feinfühlig als Klavierbegleiterin aſſiſierte und mit einem Prélude von Chopin ihr pianiſtiſches Können beſonders erwies. Aus Kreiſen des Publikums wurde in einer zu Herzen gehenden Anſprache ein Querſchnitt durch die verſchiedenen vorgeführlen Stilgattungen gezogen und nochmals darauf hinge⸗ wieſen, daß Muſikunterricht durchaus kein Lu xuß, ſondern viel mehr ein ſeeliſches Bedürfnis ſei. Mit Worten des Dankes für die anregenden Darbie⸗ tungen wurde die Veranſtaltung geſchloſſen.— e O Aus der Kunſthalle. Die Kunſthalle iſt am 1. Januar 1932(Neujahr) zu den üblichen Sonn⸗ tagsbeſuchszeiten von 11 durchgehend bis 16 Uhr geöffnet. Der Leſeſaal des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts bleibt am 1. und 2. Januar geſchloſſehk. An Silveſter(31. Dezember) iſt die Kunſthalle nebſt dem Leſeſaal ab 13 Uhr geſchloſſen.— Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Wer be⸗ ausſtellungen Karl Stohner, Trudel Stohner⸗ Prinz und Walter Eimer, Mannheim, nur noch bis * einſchl. kommenden Sonntag zugänglich ſind. Der zirk B Die denten kung vo tente ü! zu derer fahrzehr früherer vom 5. ſorgung worden kragbar das die 8. 12. 3 geht we Die bischen validen: Mark. den Bei Familie So z. B Kriegsb von 12 größten aus bild: Mark, verordn Verſorg Die für Haben daß ihn jahrelan ſpruch! ein Ei Baukoſt länglich Abzüge von 30 der ſee letzten Kriegsk keit au denten De Der iſt in ſtorben. tag feie Spazie: der 7. in Ma und 18. gängen. mögen Sohn. Brüder Jahre Rothen Au ſyndiku Arbeit; 129. H. zirk Baden, ſchreibt uns: Mittwoch, 30. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 602 Bund erblindeter Krieger Der Bund erblindeter Krieger, Be⸗ Die neue Notverordnung des Herrn Reichspräſi⸗ denten vom 8. 12. 31 beſtimmt in 8 10, daß mit Wir⸗ kung vom 1. Januar 1932 ab neben 215 8 tente über 25 Mark monatlich nicht auch eine So⸗ Jotalrente uſw.⸗Rente) bezogen werden kann. (Invaliden Unfall., Angeſtellten⸗ Aufgrund dieſer Beſtimmung verlieren ab 1. 1. 32 von unſeren 123 badiſchen Kriegs⸗ blinden ungefähr 75 ihre ganze Invaliden⸗ rente, zu deren Erlangung ſte vor dem Kriege jahre⸗ und ſahrzehntelang Beiträge bezahlten. Wenn durch die früheren Notverordnungen, insbeſondere durch die vom 5. 6. d. Js., die Rechtsanſprüche und die Ver⸗ ſorgungsbezüge auch der Kriegsblinden geſchmälert worden find, ſo waren und ſind dieſe Maßnahmen kragbar und zu verſtehen. 5 a. Das finanzielle Opfer, das die Reichsregierung in der Notverordnung vom 8. 12. 31 den deutſchen Kriegsblinden auferlegt hat, letzten Notverordnung ſein. 181. Nah: * 182. Nah: geht weit über die Grenzen des Tragbaren hinaus. Die monatliche Einbuße, die dieſe 70 bis 75 ba⸗ biſchen Kriegsblinden durch den Wegfall der In⸗ validenrente erleiden, beziffert ſich auf über 3600 Mark. Die Folgen ſind unabſehbar, ſind doch unter den Betroffenen viele Kriegsblinde oft mit großer Familie, die monatlich 60 bis 75 Mark verlieren. So z. B. verliert aufgrund dieſer Beſtimmungen ein Kriegsblinder aus dem Amt Freiburg, der Vater von 12 lebenden und völlig unverſorgten und zum ö größten Teil noch ſchulpflichtigen oder in Berufs⸗ ausbildung befindlichen Kindern iſt, [Mark, nachdem ihm ſchon in Ausführung der Not⸗ monatlich 94 berordnung vom 5. 6. 31. über 46 Mark von den Verſorgungsgebührniſſen geſtrichen worden ſind. Die Wirkung dieſer Notverordnung dürfte für manchen unſerer Kriegsblinden kataſtro⸗ phal werden. Haben doch ſehr viele von ihnen in der Meinung, daß ihnen die Invalidenrente, auf die ſie durch das jahrelange Zahlen von Beiträgen einen Rechtsan⸗ ſpruch haben, bis zum Tode ausbezahlt würde, ſich ein Eigenheim gebaut und zur Tilgung der Baukoſten einen Teil der Verſorgungsrente lebens⸗ länglich an das Reich abgetreten. Dieſe monatlichen Abzüge zur Deckung der Kapitalabfindung betragen von 390 bis 65 Mark. Der wirtſchaftliche und damit der ſeeliſche Zuſammenbruch wird die Folge dieſer Hiergegen müſſen die Kriegsblinden und die geſamte deutſche Oeffentlich⸗ keit auf ſchärfſte proteſtieren und vom Reichspräſi⸗ denten baldige Beſeitigung verlangen. Der älteſte deutſche Infanterist 7 Der älteſte deutſche Infanteriſt, Philipp Roth, iſt in Niederſchopfheim(Amt Offenburg) ge⸗ ſtorben. Im Februar hätte er ſeinen 100. Geburts⸗ tag feiern können. Roth, der noch bis in letzter Zeit Spaziergänge unternahm, war am 1. April 1852 bei der 7. Kompagnie des 3. Bad. Infanterie⸗Regiments in Mannheim eingetreten. In den Kriegen 1866 und 1870/1 zählte Roth ſchon zu den älteren Jahr⸗ gängen. Da er durch die Inflation ſein ganzes Ver⸗ mögen verlor, lebte er zuletzt bei ſeinem 65jährigen Sohn. Seine Eltern wurden 70 Jahre alt. Zwei Brüder wurden 94 Jahre, ſeine Großmutter 104 Jahre alt. Bei der letzten Reichstagswahl genügte Roth noch ſeiner Wahlpflicht. * Aus dem Kreisrat Maunheim. Handelskammer⸗ ſyndikus Dr. Um hat ſein Amt als Kreisrat wegen Arbeitsüberhäufung niedergelegt. Kreisvor⸗ ſitzender Elbs ſprach Dr. Ulm für ſeine erſprieß⸗ liche, langjährige Tätigkeit den herzlichſten Dank ans. An Stelle Dr. Ulms tritt Altſtadtrat Dr. Wittſack in den Kreisrat ein. Blick in ein Drehbuch Eine Szene aus dem„Norck“⸗Film Die Geſtalt des Grafen Yorck von War⸗ ten burg ſteht im Mittelpunkt des großen hi⸗ ſtoriſchen Tonfilms der Ufa„Porck“, der gegen⸗ wärtig im Mannheimer„Univerſum“ läuft. Die Titelrolle ſpielt Werner Krauß. Nachſtehend geben wir den Wortlaut einer Szene des von Hans Müllber fret nach der Geſchichte geſtal⸗ keiten Drehbuchs wieder. Den König, der Norck gegenübertritt, ſpielt Rudolf Forſter. Arbeitszimmer des Königs Aufblenden. 129, Halb nah:(Die gleiche Einſtellung wie im An⸗ fang mit Hardenberg.) Sehr dunkel. Nur die Schreibtiſchlampe brennt hell. Lautlos öffnet ſich eine Tür. Flügeladjutant Major von Natzmer meldet: „Setzt iſt er da, Majeſtät!“ Die Stimme des Königs: „Eintreten laſſen!“ 180. Nah: Yorck wird von Natzmer eingelaſſen. Der verſchwindet. Vorck bleibt in Haltung ſtehen. Der König— wir ſehen ihn zum erſten Male— mißt Norck mit einem langen Blick. Vorck hält den Blick aus. Nichts ver⸗ rät in ſeinem Geſicht, was er denkt. Knapp, aufmunternd, die Stimme des Königs: „Sitzen!“ Vorck geht ein paar Schritte(Apparat mit ihm), nimmt gegenüber dem König Platz. Man ſieht beide. Zu 132: Norck, den Blick geſenkt. Der König verſucht, im Geſicht des Generals zu leſen. Schweigen. 5 163. Nah: Der König. Die Hände ſpielen mit einem Brieföffner: „Sind Sie unzufrieden mit meiner Politik?“ 134. Nah: Norck ſieht vor ſich hin. Kein Laut. Die Stimme des Königs, ſchärfer: „Antworten!!. Porck hebt den Blick voll: „Eurer Majeſtät erlauchter Ahn, Friedrich der Große, hat geſagt: Politik hat nur mit dem oberſten Regi⸗ ment zu tun. ö 135. Groß: Der König— Welche höhere Schule kommt für unſer Kind in Betracht? Wir verweiſen auf den erſten Teil der nach⸗ folgenden Ausführungen im geſtrigen Abendblatt. Neben Deutſch und Geſchichte, die in allen An⸗ ſtalten— auch in den auf Latein aufbauenden!— ausreichend gepflegt werden, verlangt das Gym⸗ naſium hauptſächlich ein Arbeiten an Latein und Griechiſch, dafür etwas weniger an Franzöſiſch und an mathematiſchem und naturwiſſenſchaftlichem Stoff. Die Oberrealſchule verwendet in der ſprachlichen Ausbildung nur die zwei modernen Fremdͤſprachen Engliſch und Franzöſiſch, verlangt aber dafür mehr an mathematiſcher und naturwiſſen⸗ ſchaftlicher Leiſtung. Das Realgymnaſiu m ſteht mit Latein, Franzöſiſch, Engliſch und mittleren Anforderungen in Mathematik und Naturwiſſen⸗ ſchaften zwiſchen Gymnaſium und Oberrealſchule. Das Realgymnaſium! beginnt mit Latein in Sexpta, mit Franzöſiſch in Quarta und mit Engliſch in Untertertia, das Realgymnaſium II(Leſſing⸗ ſchule) mit Franzöſiſch in Sexta, mit Latein in Untertertia und mit Engliſch in Unterſenkunda. Wahlfreie Kurſe erhalten die Schüler im Gymnaſium insbeſondere in Engliſch, im Realgymnaſium im Griechiſchen und in der Oberrealſchule in Latein. Infolge dieſer Verſchiedenheit der Fächer in den drei Schulformen iſt nun die Möglichkeit gegeben, bei der Schulwahl Rückſicht zu nehmen auf die Begabungsrichtung des Kindes, ſoweit ſie ſich in dieſem Alter ſchon deutlich erkennen läßt. Kinder mit ſtarker ſprachlicher Vorliebe und geringerer Neigung zu naturkundlichen und tech⸗ niſchen Dingen würde man am eheſten ins Gymna⸗ ſium, nächſtdem ins Realgymnaſtum und vielleicht zu⸗ letzt in die Oberrealſchule ſchicken. Bei ſtarker Be⸗ vorzugung naturkundlicher, rechneriſcher und tech⸗ niſcher Stoffe müßte man am meiſten zur Oberreal⸗ ſchule, dann zum Realgymnaſium und vielleicht zu⸗ letzt zum Gymnaſium raten. Da aber die Bega⸗ bungsrichtung nur ſelten ſchon klar ſein wird, iſt der gemeinſame Unterbau verſchiedener Anſtalten ein großer Vorteil. Während der drei unteren Jahr⸗ gänge kann man nämlich ohne weiteres übergehen: Vom Gymnaſium ins Realgymnaſium J und umge⸗ kehrt, ebenſo vom Realgymnaſium II(Leſſingſchule) in die Oberrealfchule oder die Moll⸗Realſchule und umgekehrt. Grunbſätzlich kann man von allen höheren Schulformen aus jedes akademiſche Studinm durchführen. Die verſchiedenen Stoffgrundlagen machen ſich höch⸗ ſtens bei den beiden Flügelanſtalten als Vorteile be⸗ merkbar und auch da nur für einige Berufe. Nur als Beiſpiel ſei erwähnt: Wer vorausſichtlich Theologie oder alte Sprachen ſtudiert, für den iſt der Weg vom Gymnaſium näher, von der Oberrealſchule weiter. Wer auf ein naturwiſſenſchaftliches Studium ausgeht, der hat den näheren Weg dazu von der Oberreal⸗ ſchule, den weiteren vom Gymnaſtum. Wie ſchon im erſten Teil erwähnt wurde, iſt auch die nach ſechs Klaſſen der höheren Schule erlangte Bildung eine ſehr gute Grundlage für den Ein⸗ tritt ins Berufsleben. Man kann jedoch ſagen, daß die, die von vornherein nur dieſen Bildungsgrad beabſichtigen, nach ſechsjährigem Beſuch einer Real⸗ anſtalt die dem praktiſchen Leben am nächſten ſte⸗ hende Bildungsgrundlage erwerben. Für die höhere Mädchenbildung iſt die grund⸗ ſtändige Schule die ſechsklaſſige Mädchen real⸗ ſchule. Der Lehrplan trägt den beſonderen Erforderniſſen der Mädchenbildung Rechnung. Das Zeugnis über den erfolgreichen Beſuch des oberſten Jahreskurſes (Unterſekunda) iſt dem Zeugnis der 6. Klaſſe der Knabenrealſchule(Oberſekundareife) gleichwertig. Nach dreijährigem Beſuch der Mädchenrealſchule kann der Uebertritt in das mit der Liſelotteſchule verknüpfte Realgymnaſium, nach fünfjährigem Beſuch der Uebertritt in die mit der Eliſabeth⸗ ſchule verknüpfte Oberrealſchule erfolgen. Mit der Mädchen realſchule III iſt eine zwei⸗ jährige Frauenſchule verbunden. Dieſe dient der Ausbildung in den wichtigſten Gebieten des Frauen⸗ und Mutterberufes. Welche der Schularten in der ſpäteren Ausbildung gewählt wird, dafür ſind Begabung, Neigung und beabſichtigter Beruf ent⸗ ſcheidend. In Zweifelsfällen wird eine Beratung mit den Lehrkräften leicht eine Klärung herbeiführen. Notveroronung und Kriegsopfer Die Notverordnung vom 8. 12. 31 erfaßt die ver⸗ ſorgungsrechtlichen Bezüge der Kriegsbeſchä⸗ digt en und Kriegerhinterbliebenen nicht unmittelbar. Trotzdem werden die Belange dieſes Perſonenkreiſes, wie uns der Kyffhäuſerver⸗ band.K.., Verſorgungsgeſchäftsſtelle Heidelberg, Plöck 79, mitteilt, erheblich getrofſen, indem ihnen, ſoweit ſie ſozialverſichert ſind und bereits Sozial⸗ renten beziehen, dieſe letzteren durch neue Ruhe⸗ vorſchriften trotz pflichtmäßig geleiſteter Beiträge praktiſch ganz oder zum Teil entzogen werden. Ihre Renten aus der Sozialverſicherung(Inva⸗ liden⸗ und Altersrente, Ruhegeld aus der Ange⸗ ſtelltenverſtcherung, Invaliden⸗ und Alterspenſtonen und das Ruhegehalt aus der knappſchaftlichen Ver⸗ ſicherung) ruhen in Höhe ihrer Verſorgungsrenten, ſoweit dieſe den Betrag von 25, monatlich über⸗ ſteigen. Ebenſo ruhen die Sozialrenten neben Krankengeld von mindeſtens einmonatiger Dauer, während Pflegezulage, Zuſatzrente und Führer⸗ hundzulage anrechnungsfrei bleiben. Die gleichen Ruhevorſchriften gelten für die Bezüge der Dienſt⸗ zeitrentner, Altrentner, ehem. Reichswehrangehöri⸗ gen, Schutzpolizeibeamten, ehem. Offiziere der alten Wehrmacht und die Ruhegeld⸗ und Wartegeld⸗ empfänger. Eine Ausnahme von dieſen drakoniſchen Nicht mit den Regimentern!“ Die Spur eines Lächelns geht über Friedrich Wilhelms lederfarbenes Geſicht: „Trotzdem! Bin nicht ſo groß wie mein erlauchter Vorfahr. Bin kleiner. 136. Groß: Der König Brauche Rat und Meinung!“ Immer noch ſchweigt Norck. 137. Groß. Friedrich Wilhelm, befehlend: „Reden!“ Sekundenlang bricht es gefährlich aus den halb verhangenen Augen. 138. Nah: (über den König auf Yorck) Langſam wendet ſich Yorck ganz dem König zu. Sehr ruhig: „Majeſtät, wenn die Katze mit der Maus ein Bünd⸗ nis ſchließt, hat immer die Katze die Koſten zu be⸗ zahlen.“ Friedrich Wilhelm dreht die Schreib⸗ tiſchlampe von ſich weg und kehrt Vorck ihren Schein zu. 189. Nah: Friedrich Wilhelm knurrt: „Wer Katze?— Wer Maus?“ 140. Groß: Norcks Augen verdunkeln ſich. Es 5 ſcheint ihm große Ueberwindung zu koſten, laut auszuſprechen, was ihn ſeit Jahren innerlich martert. Er greift nach einem Federkiel und weiſt damit auf die in den Schreibtiſch eingelaſſene überglaſte Landkarte. „Majeſtät, ich darf mir erlauben, gehorſamſt daran zu erinnern, 141. Groß: Die Landkarte daß Preußen ſo ausgeſehen hat. 0 (Der Federkiel umſchreibt auf der Karte ein Rund.) Seit Tilſit ſieht es ſo aus. (Er umgrenzt ein ſchmales Viereck.) Und wenn Napoleon 142. Groß: Yorck— in Rußland ſiegt, wird es ſo ausſehen! Er fährt mit der flachen Hand über die Landkarte, als wiſche er Preußen weg. Friedrich Wilhelm hat den Blick ge⸗ ſenkt: „Der Kaiſer von Frankreich verſichert mich brüder⸗ licher Gefühle. Man muß großen Naturen glauben können.“ 8 143. Groß: 144. Nah: Ruhevorſchriften iſt nur bei der freiwilligen Ver⸗ ſicherung vorgeſehen. Aus der Kranken verſicherung iſt die Be⸗ ſchränkung der Leiſtungen auf die geſetzlich vorge⸗ ſehenen im Gegenſatz zu den ſatzungsgemäßen Mehrleiſtungen hervorzuheben. U. a. wird die Lei⸗ ſtungspflicht der Kaſſen auf 26 Wochen allgemein be⸗ ſchränkt. Wegen der Durchführung der Verſor⸗ gungsheilbehandlung für die Kriegsbeſchädigten durch die Krankenkaſſen iſt dieſer Teil der Notver⸗ ordnung für Verſorgungsberechtigte ebenfalls von beſonderer Bedeutung. * * Mannheimer Luftpoſtverkehr. Es wird noch⸗ mals darauf aufmerkſam gemacht, daß der Mann⸗ heimer Luftpoſtverkehr bis 7. Februar 1932 ruht. * Milchpreisermäßigung. Der Auſſichtsrat der Mannheimer Milchzentrale hat beſchloſſen, den Preis für 1 Liter offene Milch von bisher 28 Pfg. auf 27 Pfg. und für Flaſchenmilch von bisher 34 Pfg. auf 33 Pfg. herabzuſetzen. Die Milchzentrale hat ſich zu dieſer Preisermäßigung entſchloſſen, ob⸗ wohl durch die Erhöhung der Umſatzſteuer der Liter Milch mit mehr als einem halben Pfennig mehr belaſtet wird als bisher. Die Milchpreisermäßigung tritt am 4. Januar in Kraft. Tragiſcher Tod eines wellbekannten Arliſten e Barbette, der berühmte Trapezkünſtler und Damenimitator, der auf zahlreichen Vortetebühnen des In⸗ und Auslandes immer wieder größten Beifall fand, iſt während einer Vorführung in Barcelona o b⸗ geſtürz t. Die Verletzungen waren ſo ſchwerer Natur, daß der Artiſt kurze Zeit darauf verſtarb. * Die Evangeliſch⸗Kirchliche Vermögensverwal⸗ tung gewährt Pachtzinsermäßigung. Der Gvange⸗ liſche Oberkirchenrat hat ſchon vor Wochen ſeinen Vermögensverwaltungsſtellen Richtlinien gegeben, wonach in all den Fällen, in denen Pächter kircheige⸗ ner Grundſtücke durch Mißwachs und andere Urſachen in ſchwierige wirtſchaftliche Verhältniſſe gekommen ſind, ein Pachtzinsnachlaß zu gewähren iſt. Nachdem zuletzt aber auch das Domänenärar, das bisher anſcheinend auch den Standpunkt des Einzel⸗ nachlaſſes für richtiger gehalten hat, jetzt einen all⸗ gemeinen Zahlungsrabatt ohne Rückſicht auf den Einzelfall gewährt hat, ſieht ſich auch die Gvangeliſch⸗ Kirchliche Vermögensverwaltung veranlaßt, in glei⸗ 5 cher Weiſe zu verfahren. Die Pächter kirchetigener Grundſtücke erhalten einen einmaligen Nachlaß von 10 v. H. bei Zahlung bis Ende Januar 1932 und von 5 v. H. bei Zahlung bis Ende Februar 1932. Ermäßt⸗ gungen unter Berückſichtigung der beſonderen Um⸗ ſtände können jetzt nicht mehr gewährt werden. * Schwerer Sturz vom Rad. ſtraße erlitt Montag vormittag ein Matroſe aus der Elfenſtraße dadurch einen Unfall, daß an ſeinem Fahrrad die Vordergabel brach. Der Radfahrer kam zu Fall und blieb bewußtlos liegen. Der Sanitäts⸗ kraftwagen, der von Paſſanten herbeigerufen worden war, verbrachte den Verunglückten ins allgemeine Krankenhaus, wo eine Gehirnerſchütterung und Hautabſchürfungen im Geſicht feſtgeſtellt wurden. er. 2 Familienchronik Seinen 70. Geburtstag felert am heutigen Mittwoch Lageriſt Wilhelm Nold Mannheim ⸗ Waldhof, Wacht⸗ ſtraße 10, in voller Rüſtigkeit. Der Jubilar iſt ſchon lange Jahre bei der Firma Alois Meckler, Großhandlung, Langſtraße 8, beſchäfligt. Der Chef und das Perſonal gratulierten dem Jubilar herzlichſt und bedachten ihn mit ſchönen Geſchenken. * Sein 40 jähriges Ehejubiläum Donnerstag Dreher Georg Keller mit Margarethe geb. Gutfleiſch, Roggenſtraße 29. feiert am morgigen ſeiner Gattin Bei ſchlechtem Mundgeruch tüchtig gurgeln mit dem guten Chlorodont⸗Mundwaſſer. Flaſche 1 Mk. Verſuch überzeugt. Hüten Sie ſich vor minderwertigen, billigen Nachahmungen. (über den König auf Norck) Vorck zuckt die Achſeln. Schweigt. 145. Nah: lüber Yorck auf den König) Der König nimmt aus ſeiner Elfen⸗ beindoſe eine kleine Priſe: „Ich habe Sie zum Kommandierenden des preußiſchen Hilfskorpg füür Napoleon ernannt. weil der Gra⸗ wert nichts taugt.— Da hat er Sein Patent, Norck.“ Er ſchiebt Norck ein Schriftſtück hin. Der regt ſich nicht. Er iſt leichenblaß gewor⸗ den. Nur ſein Atem geht hörbar. Der Kopf des Königs ſchiebt fich ein bißchen vor: „Mir kommt alles darauf an, daß Napoleon ſiegt und wir mit ihm. Dazu brauche ich gute Männer.“ 148. Nah: ö (über den König auf Vorck) Yorck mühſam, beinahe heiſer, wäh⸗ rend er ſich ſchwer erhebt: A ß Der König hebt den Kopf: „Haben etwas geſagt?“ a Vorck verſtummt. 149. Groß: Der König: „Oder kennen nicht auch das andere Wort meines erlauchten Ahnen: Fundament des Staates iſt der Gehorſam!?“ 150. Halbnah: Beide. Eine Sekunde abſoluter Stille. Der König reicht Yorck noch einmal das Patent: „Da!— Nehmen!“ Norck ſteckt es zwiſchen zwei Knöpfe ſeines Waffenrockes. Vollkommen dienſtlich: „Wohin habe ich mich zu begeben, Majeſtät?“ Friedrich Wilhelm zeigt läſſig auf das Schriftſtück in Vorcks Rock: „Steht drin. Zuſammen mit der ſiebenten Diviſion zehntes Armeekorps bilden. Oberbefehl: Marſchall Macdonald. Herzog von Tarent!“ 5 151: Groß: Porck iſt zuſammengefahren: „Oberbefehl?“ 146. Groß: 147. Groß: „Majeſtät Und nach einer halben Sekunde: „Meine Soldaten. Preußens Soldaten. unter fremdem Oberbefehl?“ 152. Nah: (über Porck auf den König) „Glück des Vaterlandes— liegt doch wohl uns beiden Der König ſteht auf. Er geht(Appa⸗ rat mit ihm) an den Tiſch, an deſſen Schmalſeite er ſtehen bleibt. Mit i einem ſkurrilen Lächeln: „Nicht immer meinen Kopf zerbrechen! Einheitliche Leitung!— Sofort beim Marſchall Macdonald mel⸗ den. Stalgen, Schloß in Kurland. Meinen Gruß überbringen. Verſtanden?“ 8 153. Groß: Yorck nimmt Haltung. Kurz und kaum vernehmbar: 5 „Zu Befehl, Majeſtät!“ In ſeinen Lippen iſt kein Tropfen Blut. 154. Nah: (über den ſtehenden Yorck) 5 Der König weiſt an: „Präſentier Er dem Marſchall ſeine Leute und alle Perſonen Seiner Umgebung! Elegauter Mann aber mißtrauiſch!— Adieu!“ Vorck verneigt ſich und will gehen. Aber der König hält ihn mit einer haſtigen Bewegung auf. (Der Apparat fährt an den König bis groß heran) Scheu, mit einem Lächeln ſtreckt Friedrich Yorck die Hand hin: „Sind im Grunde eines Sinnes, wie?“ 155. Groß: N (über die Schulter des Königs.) Vorck. Der kämpft lautlos: „Nein, Majeſtät!“ 156. Groß: mit ſich, Faſt Beide. Der König neigt den Kopf dicht zu Porck und leiſer, mit einem in ſeiner Aengſtlichkeit beinahe erſchütternden Ton fragt er: 5 3 am Herzen?“ Norcks Blick umfaßt den König: „Jawohl, Majeſtät!“ f Und er beugt ſich verſtummend tief 1 vor Friedrich Wilhelm.. 157. Groß: 95 (ütber Yorck auf den König.) 55 Friedrich Wilhelm atmet erleichter auf. Jetzt weiß er: Yorck wird tun was ſein König will. b Abblenden. g In der Humboldt⸗ verwitterten Wilhelm 4. Seite/ Nummer 602 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. Dezember 1031 Amtseinführung Die evangeliſche Gemeinde der Friedenskirche konnte am Sonntag die verſchiedenen Weihnachts⸗ veranſtaltungen mit einer für das Gemeindeleben bedeutſamen Feier abſchließen. Sie erhielt nach ganz kurzer Verwaiſung in dem bisherigen Wohlfahrts⸗ pfarrr Bach ihren neuen zweiten Geiſtlichen. Die Amtseinführung vollzog Dekan Kirchenrat Maler, der in einer Anſprache die Bedeutung der Stunde zum Ausdruck brachte. Die Fülle der Aufgaben ſei heute unüberſehbar. Das mache den Dienſt der Kirche und ihrer Diener ſchwer und verantwor⸗ tungsvoll. Denn ſie haben einmal Rechenſchaft zu geben über ihr Werk, Darum müſſe die Botſchaft, die der Kirche aufgetragen iſt, mit allem Ernſt und Nachdruck gerade heute vertreten werden. Und ſchließlich brauche auch unſer Geſchlecht nichts an⸗ deres als die Glaubens⸗ und Segenskräfte vergan⸗ gener Jahrhunderte. Es käme alles darauf an, ſich auf dieſe Güter zu beſinnen und ſie zu erhalten zum Beſten unſeres Volkes. Gott der Herr, der ſeiner Gemeinde ſein Wort aufgetragen habe, werde es an Segen und an Erfüllung der Verheißung nicht fehlen laſſen. Der eindrucksvollen Anſprache ſolgte die Ver⸗ leſung der behördlichen Ernennungs⸗Urkunde für den neuen Geiſtlichen, worauf dieſer nach Ablegung des Gelübdes von dem Dekan in ſein Amt ein⸗ geführt wurde. In ſeiner Antrittspredigt ſprach Stadtpfar⸗ rer Bach in Anlehnung an ein Pauluswort vom Weſen evangeliſcher Verkündigung. Das evangeliſche Pfarramt ſei mehr als eine Ver⸗ mittlungsſtelle für materielle Dinge. Wohl gelte es in ungewöhnlicher Weiſe Samariterdienſt zu tun und Bruderliebe zu betätigen. Darüber darf aber der Dienſt an der Seele nicht vernachläſſigt werden. Ihn zu üben ſei die vornehmſte Aufgabe der evan⸗ geliſchen Verkündigung. Hierbei käme es nicht auf Meinungen und Denkprodukte der Menſchen an. Dieſe vermöchten wohl Fragen zu ſtellen und The⸗ men zu geben, die Antwort aber gibt das Evange⸗ um und ſein Wort. In Chriſtus Jeſus liege Heil und Heilung beſchloſſen. Ihn verkündigen, daß er der Herr ſei von Menſchen und Völkern, Das bleibe das Weſentliche aller evangeliſchen Amtsführung. Es war eine ſchlichte, würdige Feierſtunde. Das weihnachtlich geſchmückte Gotteshaus, die feſtlichen Darbietungen des Kirchenchors, der unter Leitung von Kirchenmuſtkdirektor Dapper muſikaliſche Höhepunkte ſchuf, die große äußere und innere Teil⸗ nahme der Gemeinde, das alles gab dem Ganzen ein eindrucksvolles Gepräge und bedeutete wohl einen verheißungsvollen Anfang. Dr. B Der Kurs der Heidelbergerſtraße Am letzten Montag fanden ſich, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, im Reſtaurant„Weinberg“ die Mieter der in der Heidelbergerſtraße gelegenen Läden zuſammen, um darüber zu beraten, inwie⸗ weit die neueſte Notverordnung die Möglichkeit für eine den heutigen Verhältniſſen angepaßte Er⸗ mäßigung der Laden mieten biete. Es ſei gleich vorneweg geſagt: eine abſolut unzulängliche. Deshalb mögen einige Streiflichter die unhaltbaren Zuſtände einmal beleuchten. Für einzelne Läden wurde bis in die allerjüngſte Zeit der vierfache Mietpreis der Friedensmiete ge⸗ fopdert, unter Mitwirkung des Mieteinigungsamtes vertraglich feſtgelegt und.. bezahlt. In welchem Verhältnis ſtehen nun tatſächlich die Steuern und Abgaben des Ver mieters zu den horrenden Laſten, die dieſer ſeinem Mieter auferlegt!? Mit anderen Worten: mit welcher Begründung verlangt der Ver⸗ mieter z. B. anſtatt 1000 Mark Friedensmiete ſage und ſchreibe 4000 Mark? Die Mieterverſammlung war der Auffaſſung, daß ein Auſſchlag von 60 v. H. auf die Friedensmiete vollauf genügt hätte, in der heutigen Zeit aber unter allen Umſtänden genügen müßte, um die höheren Abgaben des Vermieters auszugleichen. Die Möglichkeit der Mietkürzung, die die Notverordnung vorſieht, wird den Verhält⸗ niſſen in keiner Weiſe gerecht. Es bleibt zwar dem Mieter das Recht, ſeinen Vertrag— ohne Rückſicht auf deſſen Dauer— mit alsbaldiger Wirkung zu kündigen, falls er ſich mit ſeinem Hausherrn nicht einigen kann. Aus begreiflichen Gründen kommt aber die Verlegung eines Geſchäftes in eine gerin⸗ gere Lage nicht immer in Frage, ſchon deshalb nicht, weil ſich die Kundſchaft verläuft. Da demnach dem Mieter nichts anderes übrig bleibt, als ſeinen La⸗ den beizubehalten, wird er kaput gemacht, falls der Hausbeſitzer nicht über die Notverordnung hinaus freiwillig die Miete auf ein erträgliches Maß herab⸗ ſetzt. Der Mieter muß in jeder Geſchäftslage konkur⸗ renzfähig bleiben. Er kann alſo nicht etwa ſeine hohe Miete auf den Warenpreis zuſchlagen und darf mit ſeinen Verkaufspreiſen in der Heidelbergerſtraße nicht teurer ſein, als etwa eine Konkurrenz in einer Hilligeren Nebenſtraße. Können die meiſten Firmen ihren Verpflichtungen heute nur noch durch Anſpan⸗ nung ihrer ganzen Mittel nachkommen, ſo braucht man kein Prophet zu ſein, um zu erkennen, wohin der Kurs führt, daß die jetzigen Mieten auch die ehe⸗ dem geſundeſten Geſchäfte zum Erliegen bringen müſſen. In den jetzigen ſchlechten Zeiten darf ſtch der Hausbeſitz keinem Zweifel darüber hingeben, daß leere Läden auch in der Heidelbergerſtraße keinen Wettlauf von Reflektanten mehr hervorrufen. Die Kaiſerſtraße in Frankfurt a. M. kann mit ihren leer⸗ ſtehenden Geſchäftslokalen als warnendes Beiſpiel dienen. Wir wollen abſolut ſeinen unbilligen Forde⸗ rungen das Wort reden, aber die Mieten müſſen mit den Verhältniſſen in Einklang gebracht werden, ſonſt gehen mit den Mietern auch die Vermieter dem Verderben entgegen. Verſtändnis für einander und gegenſeitige Unterſtützung ſei in dieſen Zeiten die menſchliche Einſtellung jedes Einzelnen. * A Holt die Gewinne ab! Die Gewinne der Volkshilfe⸗ Lotterie des Mannheimer Einzelhandels ſind immer noch nicht vollſtän⸗ dig abgeholt. Von den Kunſt⸗ und Sachgewinnen warten noch 15 Gewinne, von den Gutſcheinen eine noch größere Zahl auf die glücklichen Gewinner. Der Verband des Einzelhandels hat die Einlöſungsfriſt für die Gewinne bis einſchließlich g. Januar ver⸗ längert. Eine weitere Verlängerung der Friſten bleibt ausgeſchloſſen. Die Gewinne verfallen alſo cht am 31. Dezember, ſondern erſt am 9. Januar. * Arbeiter⸗Bildungs⸗Verein Der große Saal der Liedertafel erwies ſich als viel zu klein, um alle Mitglieder und Freunde des Arbeiter ⸗ Bildungs Vereins zu faſſen, die gemeinſam einige genußreiche Stunden unter dem Weihnachtsbaum verbringen wollten. Enttäuſcht über das Gebotene dürfte wohl niemand geweſen ſein, denn man hatte nicht nur ein abwechſlungs⸗ reiches, ſondern auch ein ſehr wertvolles Programm auf⸗ geſtellt. Guſtav Frank, der die Geſamtleitung hatte, ſorgte überdies für einen flotten Ablauf der Vortragsfolge, ſo daß keine ſtbrenden Pauſen der guten Stimmung Abbruch tun konnten. In der Begrüßungsanſprache wies der zweite Vorſitzende Karl Dingeldein auf den Sinn des Weih⸗ nachtsfeſtes hin. Der erſte Vorſitzende, Profeſſor Schäfen⸗ acker, konnte im Laufe des Abends einige Ehrungen vor⸗ nehmen. Für 40jährige Mitgliedſchaft erhielten Diplome: Ludwig Köbler, Friedrich Sommer; für 2 jährige Mitgliedſchaft Johann Rindfleiſch, Bernhard Er⸗ lacher, Paul Niering, Heinr. Ihrig, Karl Brückel⸗ mayer, Karl Gehl. Herr Hügel, der 1. Vorſitzende der Mannheimer Sängervereinigung, überreichte im Auf⸗ trage des Badiſchen Sängerbundes für 40jährige Sänger⸗ tätigkeit Diplome an Karl Frank und Jakob Selinger. Die Nadel des Badiſchen Sängerbundes konnten für 25;jäh⸗ rige Sängertätigkeit Otto Din geldein, Franz Merkle, Anton Seufert und Johann Rindfleiſch entgegen⸗ nehmen. Den Dank der Geehrten ſprach Karl Frank aus, der die alten Mitglieder erſuchte, dafür Sorge tragen zu wollen, daß die Jugend ſich in ſtärkerem Maße dem Ar⸗ beiter⸗Bildungs⸗Verein anſchließe. Im Mittelpunkt des Programms ſtanden drei Theater⸗ ſtücke, von denen das erſte,„Die Zwergenpoſt“, faſt aus⸗ ſchließlich von Kindern dargeſtellt wurde. Die Kleinen mach⸗ ten ihre Sache recht nett, ſprachen, ſangen und tanzten ſehr ungezwungen, ſo daß der wohlverdiente Beifall nicht aus⸗ bleiben konnte. Einen durchſchlagenden Heiterkeitserfolg er⸗ zielte das Luſtſpiel„Wenn der Vater mit dem Sohne“, für deſſen Geſtaltung ſich mit großem Geſchick einige Mitglieber einſetzten. Daß die„häusliche Szene“ von Jakob Frank „is Krageknöpp'!l“ ſtürmiſch belacht wurde, bedarf wohl kei⸗ ner beſonderen Erwähnung. Der unter Leitung von Chor⸗ meiſter Matth. Winder ſtehende Chor des Vereins er⸗ freute mit dem Vortrag von einigen Chorwerken, wodurch er unter Beweis ſtellte, daß ſeine Schulung in beſten Hän⸗ den liegt. Sehr ausdrucksvoll und klanglich fein abgeſtuft hörte man die Männerchöre„Weihnachtsglocken“ von Son⸗ net,„Drei Nelken“ von Bracht und„Schau ins Aug' ich meinem Kinde“ von Grimm. Auch ber gemiſchte Chor, der die Chöre„Weihnacht, welch ein Zauberwort“ von Bracht, „Abendſtändchen“ von Hertel und die Volksweiſe„Jobel⸗ platz“ zum Vortrag brachte, zeigte ſich voll auf der Höhe. Sonderleiſtungen bot das Quartett Liederhain des Arbeiter⸗Bildungs⸗Vereins mit der ſtimmungsvollen Wie⸗ dergabe der Quartette„Waldmännchen“ und„Nimm dich in Acht“. Mit Bariton⸗ bzw. Baß⸗Soli zeigten die Herren Karl Dingeldein und Guſtav Frank, daß der Chor auch über tüchtige Soliſten verfügt, die keineswegs den Sologeſang zu fürchten brauchen. Mit einem Weihnachts⸗ liederpotpourri und einer Serenade bewies Karl Frank jr. ſeine Begabung im Violinſpiel. Eine Gabenverloſung bil⸗ dete den Schluß der harmoniſch verlaufenen Weihnachts⸗ feier. Vereinigung 5 ſelbſtändiger Lebensmittelhändſer In ſchlichtem Rahmen feierte die„Vereinigung ſelbſtän diger Lebensmittel händler Mann⸗ heim und Umgebung“ im Geſellſchaftshaus ihr Weihnachtsfeſt. Das ſehr reichhaltige Programm wurde durchweg von Mitgliedern und deren Angehörigen be⸗ ſtritten. Bei der Begrüßung unterſtrich der erſte Vorſitzende Gg. Helffrich den Gedanken der Tradition und der gemeinſamen Familienfeier. Man habe ſo wenig Gele⸗ genheit gemeinſam einige frohe Stunden zu verleben. Die Schwere der Zeit und der bittere Kampf um die Exiſtenz geſtatte auch rauſchende Feſte nicht, aber an Weihnachten, dem Feſt der Deutſchen, müſſe man eine Ausnahme machen. Das Programm wickelte ſich zu aller Zufriedenheit in raſcher Reihenfolge ab, ſo daß noch manche Stunde zur perſönlichen Unterhaltung übrig blieb. Den Begrüßungs⸗ prolog und einige Rezitationen ſprach Frl. Maria Trutzel, den Feſtprolog Frl. Elſe Hecke le. Beiden Damen wurde reicher Beifall zuteil, wie auch Frl. Frieda Walz für ihre Rezitationen ſtürmiſchen Beifall erntete. Eine Schar beherzter Theaterfreunde hatte ſich zuſammen⸗ getan und zwei Weihnachts⸗Einakter einſtudiert, die flott und unterhaltſam vom Stapel liefen und ungeteilten Bei⸗ fall fanden. Zwiſchenhinein wurde ein wenig Ballett ge⸗ tanzt und von der kleinen Lenchen Hummel und Trudel Proſius ein„Singſpiel“ vorgetragen. Alles nett und mit voller Hingabe, ſo daß die ganze Veranſtaltung nichts zu wünſchen übrig ließ. Die Sportkapelle Schön ig tat auch ihr beſtes, ſodaß mit ihrem Dazutun ein echtes und rechtes Familienfeſt, trotz der Einfachheit und Schlicht⸗ heit des Rahmens, zuſtande kam. Bei den Gewinnluſtigen ſorgte eine reichdotierte Tombola für die Lockerung der „überflüſſigen“ Groſchen. Es ging ſchon gegen Morgen, als man ſich trennte. 5 zeihnachten in den Vereinen Geſangverein„Sängerluſt“ Im Saäle des Friedrichsparks verſammelten ſich am zweiten Weihnachtsfeiertag die Angehörigen der„Sänger⸗ luſt“ in ſtattlicher Anzahl zur traditionellen Weihnachtsfeier. Das unter der Regie des Vergnügungsleiters Gerſtner wie am Schnürchen ſich abwickelnde unterhaltſame Pro⸗ gramm— überwiegend auf Frohſinn geſtimmt— ſetzte ſich aus Männerchören, Geſangsſolis, Vortrags⸗ und Bühnen⸗ kunſt ernſten und heiteren Charakters zuſammen. Ein ſin⸗ niger poetiſcher Prolog, von Fräulein Ilſe Leonhard verfaßt und geſprochen, leitete die Feier ein. In den Geſang teilte ſich die„Sängerluſt“-Aktivität, von ihrem Chormeiſter Muſikdirektor Emil Sieh perſönlich geleitet, mit mehreren der Bedeutung der Feier angepaßten Chören in gewohnt ge⸗ ſchulter eindrucksvoller Sangesart, ferner drei Soliſten: Fräulein Luiſe Ziegler, die mit der ſchwierigen Kom⸗ poſition von R. Strauß„Cäcilie“ und der Arie der Santuzza aus„Cavallerig ruſticana“ die fortſchreitende Entwicklung ihres vielverſprechenden dramatiſchen Soprans erneut unter Beweis ſtellte, die Herren Adam Grimm mit zwei Bari⸗ tonſolis: Lied an den Abendſtern aus„Tannhäuſer“ und Sigmunds Liebeslied aus„Walküre“, und Eugen Wal. den berger(Baßbariton) mit„Tom der Reimer“. Beide Herren ſind ſchätzbare Kräfte der„Sängerluſt“. Das Sing⸗ ſptel„Der arme Muſikant“, in Geſang und Spiel von ſämt⸗ lichen Mitwirkenden, beſonders dem Hauptrollenträger Heinrich Obländer, innig dargeboten, ſchloß ſich den ſeriöſen Nummern würdig an. Ausgeſprochen heiter geſtaltet unter Mitwirkung der Schützenkapelle Seezer war der zweite Teil mit dem Ter⸗ zett„Unſere Liebſchaften“, geſungen von den Herren Bucher, Gerſtner, Waldenberger, dem Soloſpiel „Der gebildete Hotel⸗Hausknecht“(Herr Ludwig Frei), ferner der Burleske„Prinz Guttalin“, deren Akteure eben⸗ falls mit ſtarkem Erfolg ihrer Aufgabe als Sorgenbrecher ſich entledigten. Der Zeitlage angepaßt war die Anſprache des erſten Vorſitzenden Arthur Heine: die Bedeutung der Feier würdigend, eindringlich, mahnend, zur Einigkeit und Geſchloſſenheit aufrufend, aber auch hoffend und vertrauend auf eine beſſere Zukunft. An einer praktiſch äusgeſtatteten Tombola konnte, wer Glück hatte, ſeine weihnachtliche Stimmung mit einem ſchönen Gewinn erheblich ſteigern. d. Turnverein Mannheim von 1846 Wenn der Turnverein 1846 am erſten Weihnachtsfeiertag ſeine Mitglieder mit ihren Angehörigen zur Weihnachtsfeier vereinigt, dann weiß er, daß ein bis auf den letzten Platz gefüllter Saal zu erwarten iſt. So war es auch in dieſem Jahre wieder. Männerturnwart Karl Groß, der für den unterhaltſamen und genußreichen Abend verantwortlich zeichnete, hatte in gewohnter Umſicht ein Programm zuſam⸗ mengeſtellt, das reſtlos Beifall fand. Zunächſt waren es wie⸗ der die einzelnen Abteilungen des Vereins, die ſich in den Dienſt der Weihnachtsfeier ſtellten. Wiederholt erfreute die Sängerriege unter der Leitung von Muſikdirektor Sieder und die Muſikriege unter der Stabführung von Kurt Müller mit ihren feinen Darbietungen. In Konkurrenz mit der Muſikriege traten die Turner⸗ innen, die mit dem„Fuchs du haſt die Gans geſtohlen“ ſowohl Notenkenntnis wie geſangliche Eigenſchaften ver⸗ rieten und gleichfalls unter der Leitung von Frau Stor z mit grotesken Tanzformen aufwarteten. Auch die erſte Riege der Turner, von Turnwart Endreß geführt, fehlte nicht. Ihre glänzend zuſammengeſtellten und ſauber ausgeführten Pyramiden und das Turnen am Pferd wurden ebenſo beifällig und dankbar aufgenommen. Eine gute Schulung verriet Frl. Maria Mitteldorf mit ihren Liedern für Sopran. Herr Fritz Kar le erwies ſich als ein ausgezeichneter Kylophonkünſtler. Als Unterhaltungskünſt⸗ lerin erſten Ranges erwies ſich Frl. Anny Hanne walb⸗ Frankfurt a.., die allerhand luſtige Begebenheiten er⸗ zählte und auch mit Frankfurter Lachpillen die Lacher auf ihrer Seite hatte. Auch Solton als ideenreicher Fang⸗ künſtler und Keulenſchwinger, ferner Artur Or lob als vollendeter Kunſtpfeifer paßten ſich würdig in den unterhalt⸗ ſamen Teil des Abends ein. Wie üblich fand bei der Weihnachtsfeier die Ehrung der Vereins jubilare ſtatt. Der 1. Vorſitzende, Oberingenieur Sattelmeier, konnte den Mitgliedern Julius Karg, Georg Heydecke, Karl Sauer, Eugen Lang, Ludwig Graf, Karl Stahl, Karl Kaiſer und Friedrich Fritz die Ehrenurkunde für 25jährige Mitglied⸗ ſchaft und Treue zum Verein überreichen und gleichzeitig den verdienten früheren Männerturnwart des Vereins, Karl Rück, mit dem Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft aus⸗ zeichnen. Faſt 200 Mitglieder konnte der TV. 1846, wie Oberingenieur Sattelmeier ausführte, im Laufe der Jahre für 25jährige Mitgliedſchaft ehren, fürwahr ein ſchönes Zeichen der Treue für die Turnſache und zum Turnverein Mannheim, der unter den 13 000 Vereinen der Deutſchen Turnerſchaft ſeiner Größe nach an 7. Stelle zu finden iſt. Auch die Weihnachtsfeier der Kinder, Schü⸗ ler und Schülerinnen des Vereins am voraus⸗ gegangenen Samstag erfreute ſich eines ſtarken Beſuches. Mit großer Liebe hatte ſich der Nachwuchs des Vereins unter ihren bewährten Leitern ſeine Feier ſelbſt geſtaltet. Muſik⸗ ſtücke des Schülerorcheſters, Weihnachtslieder, turnertſche Vorführungen, Singſpiele uſw. vermittelten den Kindern viel Freude. Daneben führten die Jugendabteilungen, die Vorturnerſchaft, die Schwimmer⸗Riege und die Fußball⸗ abteilung ihre Feiern im engeren Kreiſe in gewohnter Weiſe im Vereinshauſe durch. Wesentliche Beſſerung der Winterſporlausſichten! Die nachſtehenden Ausführungen werden durch die inzwiſchen eingegangenen Meldungen über neue ſtarke Schneefälle im Schwarzwald beſtätigt. Es iſt eine merkwürdige und noch nicht geklärte Tatſache, daß gerade um die Weihnachtszeit in der Regel ozeaniſche, alſo wärmere und regenbringende Luftmaſſen nach Mitteleuropa vorzuſtoßen pflegen, auch wenn vorher Froſt⸗ oder Schneewetter tage⸗ lang geherrſcht hatte. Dieſes Ereignis traf auch in dieſem Jahre mit bemerkenswerter Pünktlichkeit ein. Solche plötzlichen Umſchläge in einer Haupt⸗ konjunkturzeit fügen den Winterſportplätzen, die ſich in Erwartung eines Maſſenandranges mit entſpre⸗ chenden Vorräten eindecken, immer erheblichen Schaden nicht nur durch Einnahmeausfall zu. Es wäre den Plätzen gerade zur heutigen Zeit, in der die auf Fremdenverkehr angewieſenen Gemeinden unter der allgemeinen wirtſchaftlichen Depreſſion beſonders zu leiden haben, ein rechtes Weihnachts⸗ wetter mit viel Schnee zu gönnen geweſen. Es bleibt nun noch die Hoffnung auf die zweite Hälfte der Weihnachtsferien, auf die Jahreswende. Die nach Neujahr meiſt ſtets vorhandenen günſtige⸗ ren Schneeverhältniſſe haben hauptſächlich nur für den Wochenendverkehr Bedeutung. Wie ſind nun die Ausſichten für Neujahr? Um es vorweg zu nehmen: ſehr günſtig. Die Wetterkarte vom Montag, 28. Dezember, 8 Uhr früh, zeigte nämlich, daß es ſich bei dem an Weih⸗ nach Mittel⸗ nachten erfolgten Warmluftvorſtoß europa nur um eine kurze Epfſode des Wetter⸗ ablaufes handelte. Die Luftdruckverteilung bietet wieder das Bild eines großen, über Skandinavien und den Oſtſeeländern liegenden Zentraltiefs. Auf dem mitteleuropäiſchen Feſtlande ſtrömte dieſem Tief am Montag noch in einem ſchmalen Streifen ozeaniſche Warmluft zu, während bei England ſchon gewaltige Kaltluftmaſſen zum Teil arktiſchen Ur⸗ ſprungs nach Südoſten vorſtießen und in Schottland Schneefälle verurſachten. Bei ſolchen Wetterlagen pflegt die Kaltluft ſehr raſch bis zu den Alpen vorzurücken und verbreitete, ergiebige Schneefälle beſonders im Alpenvorland zu bringen. Es ſtehen alſo, im Gegenſatz zur Kälteperiode vor Weihnach⸗ ten, für den Südſchwarzwald ſtärkere Schneefälle als für den Nor dſchwarz⸗ wald unmittelbar bevor. Mit Rückſicht auf die große Energie des nordiſtlich von uns liegenden Tiefdruckgebietes werden die Kaltluftmaſſen unter ſtark auffriſchenden Weſt⸗ bis Nordweſtwinden bei uns ankommen. Man muß daher im Gebirge mit Schneeſtürmen und ſtarken Verwehun⸗ gen rechnen, woraus ſich entſprechende Folgen für den Eiſenbahn⸗ und Autoverkehr in höheren Lagen ergeben werden. Dies alles wird ſich vorausſichtlich innerhalb der Tage bis zum Sylveſter abſpielen, wonach daun mit vorwiegend trockenem, aufheiterndem und vorausſichtlich auch für einige Tage beſtändigem Froſtwetter zu rechnen iſt, da ſich von Nord⸗ weſten erneut eine Hochdruckwetterlage über Europa ausbilden wird. Es wäre durchaus verfrüht, nun hieraus etwa darauf zu ſchließen, daß der Reſt des Winters kalt und ſchueereich werden müſſe. Wir be⸗ ſitzen keinerlei Anhaltspunkte noch Geſetze, die eine derartige Schlußfolgerung zulaſſen. Dr. Sch mi dt. Wieder Schneefall Die milde Witterung, die zum Leidweſen des Winterſportler an den Weihnachtsfeiertagen einſetztg und dem wenigen Schnee überall den Garaus machte, konnte ſich nicht allzulange behaupten. Der Kaltlufteinbruch, der in dem Gebirge zu Schnee⸗ ſtürmen führte, machte ſich auch bei uns bemerkbar. Nach einer kurzen Aufheiterung am Spätnachmittag ſetzte geſtern in den Abendſtunden bei 3» Wärme auch bei uns Schneefall ein, der mit Unterbre⸗ chungen die Nacht über anhielt. Auf dem feuchten Erdboden konnten ſich die Schneeflocken anfänglich nur ſehr ſchwer behaupten, bildeten auf Dächern und Raſen ſpäter aber doch eine geſchloſſene Decke, nach⸗ dem die Temperatur weiter zurückgegangen war und in der Früh die Froſtgrenze erreicht hatte. In der Innenſtadt war heute früh von dem nächtlichen Be⸗ ſuch des Winters nicht mehr viel zu merken, ſo daß auch der Verkehr keine Behinderung erfuhr. Ledig⸗ lich in den Außenbezirken hatten die Radfahrer mit der leicht verharrſchten Schneedecke zu kämpfen. Die Winterſportler haben nunmehr neuen Mut geſchöpft und ſchmieden bereits Pläne für ihre Ausfahrten über die Jahreswende hinweg. * * Zum Trachtentreffen. In einer Sitzung des Verwaltungsrates des Vereins Alt⸗Weinheim wurde einſtimmig die Beteiligung an dem großen Trachtentreffen beſchloſſen, das anläßlich der Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts⸗ Geſellſchaft am 4. und 5. Juni 1932 in Mannheim geplant iſt. Mit der Vorbereitung des Trachtenfeſtes iſt der um die ſüdweſtdeutſchen Trachtenvereinsbeſtre⸗ bungen ſehr verdiente Redakteur Lechner aus Vil⸗ lingen(Schwarzwald) betraut worden, der auch in der oben erwähnten Sitzung des Verwaltungsrates von „Alt⸗Weinheim“ als Gaſt anweſend war. * Ein Preisausſchreiben für gute Gedanken. Um die Schwarzwälder Heimarbeit und Heiminduſtrie zu heben, hat das Badiſche Landesgewerbe⸗ amt ein Preisausſchreicben in Höhe von zu⸗ ſammen 1100 Mk. erlaſſen. Gewünſcht werden künſt⸗ leriſch und praktiſch vorbildliche Entwürfe oder Modelle von Holzarbeiten, Hafner⸗ und Kunſttöpfer⸗ arbeiten, Schachtelmalerei, Weberei, Stroharbeiten uſw. An dem Wettbewerb können ſich bis zum 15. März 1932 alle Badener oder in Baden wohnhafte Deutſchen beteiligen. Weitere Einzelheiten ſind beim Badiſchen Landesgewerbeamt in Karlsruhe zu er⸗ fahren. Aus den Parteien Aus der Deutſchen Volkspartei Dieſer Tage fand die gutbeſuchte Monats verſa m m⸗ lung des Bezirksverein s Schwetzingerſtadt der Deutſchen Volkspartet im Reſtaurant„Tatter⸗ ſall“ ſtatt. Nach den Begrüßungsworten des 1. Vorſitzenden Karl Räth ſprach Direktor Mayer⸗ Dinkel über „Politiſche Tagesfragen“. Der Redner gab zu⸗ nächſt ein umfaſſendes Bild der durch die neueſte Notverorbd⸗ nung geſchaffenen Lage, um dann innnen⸗ und außenpoli⸗ tiſche Probleme, die jetzt im Brennpunkt der Erörterungen ſtehen, eingehend zu beſprechen. Vor allem kennzeichnete er ſehr treffend die Stellung Frankreichs, das ſich nunmehr auf der Höhe ſeiner Macht fühlt. Es ſei zur Führung der Außenpolitik nötig, deutſche Würde zu wahren, jede Lage und jedes Mittel rückſichtslos im Intereſſe unſeres Vater landes zu nutzen. Herr Mayer⸗Dinkel berichtete noch über perſönliche Auslandseindrücke im Vergleich zu der poltti⸗ ſchen Zerriſſenheit unſeres deutſchen Volkes und ſchloß mit der Aufforderung, im Sinne wahrer Volksgemeinſchaft zu arbeiten und ſich reſtlos dafür einzuſetzen. Das Referat wurde außerordentlich beifällig aufgenom⸗ men. Anſchließend behandelte Herr Räth noch Steuerfra⸗ gen, was ſehr zur Aufklärung beitrug. Eine recht lebhafte und anregende Ausſprache beendigte den Verſammlungs⸗ abend, der einen erfolgreichen Verlauf nahm. kth. Veranſtaltungen Marionetten⸗Theater im Palaſt⸗ Hotel Lieber Freund! Du weißt ja, daß ich Dir ſtets ſchreibe, wenn für uns Kinder etwas beſonderes in Mannheim los iſt. Schon aus dem einen Grunde, weil ich es nicht verantworten kann, daß Du Dir Dinge entgehen läßt, bei denen man unbe⸗ dingt dabei geweſen ſein muß. Ich kann Dir nur raten, heute Nachmittag ins Palaſt⸗Hotel zu gehen und Dir dort das Marionetten⸗Theater anzuſehen, das bereis geſtern ſpielte und das Entzücken aller Kleinen und Großen hervorgerufen hat. Du barfſt das nicht mit einem gewöhnlichen Marionetten⸗Theater vergleichen, denn alles iſt ſehr künſtleriſch gemacht. Jede einzelne Figur iſt ein Kunſtwerk für ſich. Man muß immer wieder ſtaunen, was dieſe Figuren ſalles machen können. Fräulein von Hildebrandt dieſe Figuren ſelbſt entworfen und angefertigt hat und ſie auch ſelbſt ſpielen läßt, hat ſich noch oͤrei Kräfte vom Nationaltheater geholt, um ausgezeichnete Sprecher dabei zu haben. Geſtern bekamen wir zuerſt die Abenteuer des Kaſperl in der Türkei zu ſehen, über die wir herzlich lachen konnten. Nachdem wir uns mit Kaffee und Kuchen geſtärkt hatten, ging es weiter und zwar mit einem vor⸗ züglichen Kabarett. Sogar ein Anſager war da, der uns allen ſehr gefiel und der uns für heute die Geſchichte von der Gänſehirtin verſprach. Außerdem ſoll das Kaba⸗ rettprogramm mit den Geiſtertänzen, modernen Tänzen, Eskimotänzen und wie ſie ſonſt noch heißen mögen, noch⸗ mals gezeigt werden. 5 Deine Eltern werden Dir ſicher erlauben, ins Palaſt⸗ Hotel zu gehen. Wenn Du ihnen ſagſt, daß die Aufführung nicht nur für die Kinder iſt, ſondern auch den Erwachſenen ganz beſondere Freude macht, werden ſie ſicher auch mit gehen. In der Hoffnung, Dich heute mittag zu ſehen— ich gehe auch nochmals hin— grüßt Dich Dein Freund Hans. * * Erwerbsloſen⸗Notſchule. Die Teilnehmer der Er⸗ werbsloſen⸗Notſchule veranſtalten zum Jahresabſchluß an Silveſter einen Bunten Nachmittag“ mit eigenen Darbietungen. Die Veranſtoltung findet am Donnerskog⸗ 31. Dezember, nachmittags 3 Uhr, im großen Saal der Liedertafel, K 2, für die Teilnehmer der Notſchule und ihre Angehörigen ſtatt. Klein-Inge plaudert 5 Will hat ſich verlobt. Sinnig unterm Weihnachts⸗ baum. 5 5 „Fein— nun hat man doch auch eine Familie! denkt Will. Dabei umarmt er Klein⸗Inge, das jüngſte Schweſterchen der Braut. „Nun rate mal, Inge, was wohl in dieſem Jahre das Chriſtkindchen deiner Schweſter zu Weihnachten gebracht hat! Das rätſt du ſicher nicht!“ neckt er die Kleine. „Ich weiß es, ich weiß es!“ tanzt Klein⸗Inge ju⸗ belnd um den Baum.„Wir haben ſicher wieder nen Bräutigam zu Weihnachten gekriegt, wie vergangenes Jahr auch!“ f aus Pforzheim, die Mit ſiger mit word für d geſeh lam Amts rates und ſpre Ma: Stra als 1 l D ö Stan ö heim Getr. trete: Zink; D dürft deutr Stad! nach mein zur 2 * rung vierz. wegen 150 9 gegen Unte: einer bekon giſche Schw * anwa unter Klien genoꝛ: einge gange Die 5. Ja 2 Alteſt Schm Baſle Vorn das Alle * zum der a mülle n m⸗ abt tter⸗ aden tber zu⸗ ord⸗ poli⸗ ngen te er auf der Lage ater⸗ ſtbet Itti⸗ mit t zu wm⸗ rfra⸗ jafte ngs⸗ in. Mittwoch, Jo. dezember 1931 25 Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Zur Ruhegeſetztauf Antrag wurde Ober⸗ gerichtsvollzieher Karl Wenger beim Amtsgericht Heidelberg und Gerichtsvollzteher Konrad Maier beim Amtsgericht Karlsruhe. Brieftauben⸗Ausſtellung * Ilvesheim, 29. Dez. Alljährlich auf die Weih⸗ nachtsfeiertage vevanſtaltetet der Brieftaubenzüchter⸗ verein„Heimkehr“ in der„Roſe“ ſeine Winter⸗ ausſtellung. Es waren 112 Tiere gegenüber 170 im vergangenen Jahre ausgeſtellt. Es waren immer noch 14 Schläge vertreten, wovon durch die beiden Preisrichter aus Feudenheim, Giebfried und Muſchler, 10 Schläge prämiiert werden konnten. Beide Herren amtierten zur vollſten Zufriedenheit trotzdem das Material ziemlich gleichwertig und die Ausleſe ſchwierig war. Der Beſuch war ſehr gut auch der Gabenttſch fand regen Zuſpruch, ſodaß der finanziells Erfolg nicht ausblieb. Keine Kontrollmarken für die Gemeinde⸗ Getränkeſteuer Q Weinheim, 28. Dez. Eine große Anzahl hie⸗ ſiger Gaſtwirte war ſ. Zt. von der Stadtverwaltung mit einem Strafmandat über je 25, bedacht worden, weil ſie ſich weigerten, die von der Stadt für die Kontrolle nach Aſchaffenburger Muſter, vor⸗ geſehenen Getränkeſteuermarken einzuführen. Es kam zur gerichtlichen Entſcheidung durch das hieſige Amtsgericht, die die Vollzugsbeſtimmung des Stadt⸗ rates Weinheim als rechtsungültig anſah, und daher den beklagten Gaſtwirt frei⸗ ſprach. Die hiergegen von der Staatsanwaltſchaft Mannheim erhobene Reviſion wurde vom Strafſenat des Oberlandesgerichtes in Karlsruhe als unbegründet abgewieſen. Das Oberlandesgericht vertrat gleichfalls den Standpunkt, daß die Vollzugsbeſtimmung des Wein⸗ heimer Stadtrates in Sachen der Gemeinde⸗ Getränkeſteuer⸗Ordnung rechtsungültig ſei. Ver⸗ treter des beklagten Gaſtwirtes war Rechtsanwalt Zinkgräf aus Weinheim. Die Entſcheidung des Strafſenates in Karlsruhe dürfte für den Gaſtwirtſtand von prinzipieller Be⸗ deutung ſein. Denn Weinheim war die erſte badiſche Stadt, in der der Verſuch unternommen wurde, nach bayeriſchem Muſter für die Erhebung der Ge⸗ meindegetränkeſteuer zur Kontrolle Steuermarken zur Anwendung zu bringen. * * Pforzheim, 29. Dez. Wegen unbefugter Füh⸗ rung des Doktortitels erhielt der Kaufmann Karl G. vierzehn Tage Haft, nachdem er früher ſchon einmal wegen des gleichen Vergehens vom Bezirksamt mit 150 Mark Geldͤſtrafe belegt worden war. G. ſttzt gegenwärtig wegen Untreue und Unterſchlagung in Unterſuchung. Den Titel„Doktor“ hatte er von einer angeblichen Univerſität in Belgien verliehen bekommen, die ſich nach einer Mitteilung der bel⸗ giſchen Geſandtſchaft in Berlin einwandfrei als ein Schwindelunternehmen herausgeſtellt hat. * Offenburg, 29. Dez. Der vermißte Rechts⸗ anwalt Ottendörfer aus Lahr, iſt in Freiburg unter dem Verdacht der Unterſchlagung von 2000 Mk. Klientengelder auf Grund eines Haftbefehls feſt⸗ genommen und in das Amtsgefängnis Offenburg eingeliefert worden. Ottendörfer war flüchtig ge⸗ gangen, konnte aber in Freiburg ergriffen werden. Die Hauptverhandlung gegen ihn findet bereits am 5. Januar vor dem Schöffengericht Offenburg ſtatt. * Unterentersbach bei Offenburg, 28. Dez. Die älteſte Tochter der Familie des Gemeinderechners Schmieder wird vermißt. Sie war zuletzt im einer Bafler Vorſtadt in Stellung und hatte plötzlich eines Vormittags ther Dienſtſtelle verlaſſen. Seitdem iſt das 21jährige Mädchen ſpurlos verſchwunden. Alle Nachforſchungen blieben bisher erfolglos. * Kandern im Kandertal, 29. Dez. In der Nacht zum Sonntag ſtürzte der 64 Jahre alte Adolf Mack, der als Pferdeknecht bei dem Fuhrhalter Ernſt Kam⸗ müller beſchäftigt war, von einem Balkon ab und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu, denen er in⸗ zwiſchen im hieſigen Krankenhaus erlag. * Degernau, 28. Dez. Am erſten Weihnachts⸗ feiertag brach in dem Anweſen des Max Muchwitſch Feuer aus, das auch auf das Anweſen des Satt⸗ lers Dürer übergriff. Beide Häuſer ſind bis auf die Umfaſſungsmauern niedergebrannt. Ein Teil des Mobiliars konnte gerettet werden. Der Ge⸗ bäudeſchaden beträgt 21000 /, die Höhe des Fahr⸗ nisſchadens iſt noch unbekannt. Gemeinderatsſitzung in Lampertheim At Lampertheim, 28. Dez. Die Sitzung wurde von Bürgermeiſter Keller geleitet. Zu Beginn brachte Gemeinderat Bertel (KPD.) den durch ſeine Fraktion bei der Bürger⸗ meiſterei eingebrachten Antrag auf Gewährung einer Winterbeihilfe zur Sprache. Die Bür⸗ germeiſterei hat den Antrag bereits abgelehnt, da es an den nötigen Mitteln fehlt und auch keine Aus⸗ gaben lt. Notverordnung gemacht werden dürfen, die nicht von der vorgeſetzten Behörde genehmigt find. Bürgermeiſter Keller gab bekannt, daß gegenwärtig Kohlen und Briketts koſtenlos, Friſch⸗ fleiſch zu verbilligtem Preiſe abgegeben würden. Mehr könne die Gemeinde infolge Geldmangels nicht leiſten. Da die kommuniſtiſche Fraktion ihren Antrag behandelt wünſchte, wurde er vorgeleſen. Darnach ſollte jeder Unterſtützungsempfänger und Sozialrentner eine einmalige, von der durch Reich und Länder vorgeſehenen Winterbeihilfe unab⸗ hängige Beihilfe von 30 Mark und für jedes Zu⸗ ſchlagsberechtigte 10 Mark erhalten. Außerdem ſollte jedem Unterſtützungsberechtigten noch vor Weih⸗ nachten für die Familie 24 /, jedes Kind 4 l vor⸗ ſchußweiſe ausgezahlt werden. Gemeinderat Ber⸗ tel ſchilderte nochmals die traurigen Verhältniſſe der Erwerbsloſen und bat, wenigſtens 20/ für Verheiratete und 10% für Ledige bewilligen zu wollen, die Auszahlung könne ja in Form von Gut⸗ ſcheinen geſchehen. Gemeinderat Zöller(NS DA p) iſt ebenfalls für eine Winterbeihilfe. Er denkt ſich die Aufbringung der Mittel derart, daß das Ge⸗ halt des Bürgermeiſters ſofort auf 4000% herabgeſetzt wird und auch die Gehälter der Gemeindebeamten gekürzt werden, außerdem Wohnungsgeld und Kinderzulage in Weg⸗ fall kommen. Des weiteren ſolle die Filialſteuer um 100 Prozent erhöht werden. Nach einer Berechnung der Verwaltung wären für die Winterbeihilfe 20 000/ notwendig, während jetzt ſchon die Ge⸗ meinde wöchentlich 5000„ für Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe aufbringen muß, was immer nur durch Zu⸗ ſchüſſe des Staates erfolgen kann. Die Abſtimmung ergab Ablehnung des Antrages gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten und der Kommu⸗ niſten. Auch hier hatte die Deutſche Volkspartei gleich nach den Landtagswahlen den Antrag auf Auf⸗ löſung des Gemeinderates und Neuwah⸗ len geſtellt, da nach dem Ausfall der Landtags⸗ wahlen die Zuſammenſetzung des Gemeinderates nicht mehr dem Willen der Wähler entſpreche. Durch das Zentrum wurde erklärt, daß es keine Veran⸗ laſſung zur Auflöſung habe. Der Antrag verfiel infolgedeſſen der Ablehnung.— Für die am 10. Januar ſtattfindende Bürgermeiſter⸗Wahl wurde Beigeordneter Billau zum Wahlkommiſ⸗ ſar, Gemeinderat Da gen zu deſſen Stellvertreter und die Gemeinderäte Günderoth, Fr. Hart⸗ man, Thomas und Gutſchalk zu Beiſitzern ernannt; Ratſchreiber Grünewald iſt Schrift⸗ führer. Dre Abſtimmungsbezirke und Abſtimmungs⸗ kommiſſionen bleiben dieſelben wie bei anderen Wahlen.— Da die letzte Erhöhung der Hun de⸗ ſte ter es mit ſich brachte, daß 150 Hunde abge⸗ meldet wurden, kann der Gemeinderat einer durch das Miniſterium geforderten neuen Erhöhung nicht zuſtimmen, da dies einen weiteren Ausfall für die Gemeindekaſſe bringen würde. Für die Ueberlaſ⸗ ſung größerer Mengen Brennholz an H. Tremmel und L. Taubenſchmidt zu einem mittleren Durch⸗ ſchnittspreis kann ſich der Gemeinderat zunächſt nicht verſtehen, da erſt der Bedarf an Bürgerholz ſichergeſtellt werden muß und auch die finanzielle Frage zu prüfen iſt.— Der Baukommiſſion wird ein Geſuch des A. Mehner um Erbauung eines Wohnhauſes außerhalb des Ortsbauplanes über⸗ wieſen.— Fr. Raſemann iſt Liebhaber für ein Ge⸗ meindehaus in der Roonſtraße, bietet aber dafür nur 5000, während ſchon der Brandkaſſenwert 7000% beträgt. Die Baukommiſſion ſoll mit ihm nochmals in Verhandlungen treten. Weihnachten im Lande Tr. Ladenburg, 20. Dez. Am erſten Feiertag abend l ſinger und A. Molitor. hielt die„Sängereinheit“ ihre Weihnachts⸗ feier im Bahnhof⸗Hotel ab. Neben ſtimmungsvollen Chören ließ ſich auch der funge Geiger, Schüler von Muſikdirektor Bilz⸗Mannheim, Herr R. Kreter, hören, der recht nette Proben ſeiner Begabung und ſeines Fleißes gab. Die Weihnachtsanſprache hielt der erſte Vorſtand Herr Herm. Hahn; er begrüßte die Erſchienenen und machte die Mitteilung, daß der Verein in der gegenwärtigen Notzeit ſchwer um ſeinen Beſtand zu ringen habe, da zwei Dritel der Mitglieder arbeitslos ſeien. Ein Chor,„Grüß uns den Vater Rhein“, mußte wiederholt werden, ſo be⸗ geiſternd wurde er unter der Leitung des Dirigen⸗ ten Bilz vorgetragen. Einige heitere Stücke und eine Gabenverloſung beſchloß die Chriſtfeier. Am 2. Feiertag hielt der„Liederkranz“ ſeine ſehr weihevoll verlaufene Weihnachtsfeier ab. Der erſte Vorſtand, Gewerbeſchuldirektor Molätor, be⸗ grüßte die zahlreichen Gäſte. Im Mittelpunkt der Feier ſtamd die glänzend gegebene Aufführung: „Die Mühle im Tale“, deren Hauptrollen mit zwei Künſtlern, Frl. Irene Stenz u. Herrn H. Harm, beſetzt waren. Am Flügel waltete der unermüdliche Dirigent, Chormeiſter H. Schanz, ſeines Amtes. Die Regie lag in den Händen des Poſtmeiſters Fil⸗ Stürmiſcher Beifall dankte den Darſtellern. Ein Tanz hielt die Lieder⸗ kränzler noch ein par Stunden froh beiſammen. gg. Nußloch, 27. Dez. Am zweiten Feſttage hiel⸗ ten der Turn⸗ und Fechtklub und der Geſangverein „Sänger⸗Einheit“ im Saale zur Pfalz zuſammen eine Weihnachtsfeier ab. Der Vorſtand des Turnvereins, Prokuriſt Philipp Schell, bezeichnete es als eine Hauptaufgabe der Turn⸗ und Geſang⸗ vereine, in der Zeit des öden Materialismus die deutſche Seele zu retten. Der Vorſtand der Sänger⸗ Einheit, Ratſchreiber Heinrich Sickmüller, konnte an dieſem Abend vier verdiente Sänger, nämlich Friedrich Bauſt, Jean Frey, Melchior Refior und Jakob Sickmüller für 25jährige aktive Mitgliedſchaft unter Ueberreichung einer Ehrenurkunde zu Ehren⸗ mitgliedern ernennen. Gleichzeitig wurde ihnen die ſilberne Sängernadel des Badiſchen Sängerbundes überreicht. Den Dank der Geehrten ſprach Schreiner⸗ meiſter Jean Frey aus. Den Hauptteil des Abends füllte ein großes Theaterſtück aus, das reichlich Ge⸗ legenheit zum Lachen gab. Viel Freude bereitete auch eine Keulenübung und ein Reigen der Tur⸗ nerinnen und ein origineller Niggertanz der Jung⸗ mannſchaft. Recht gut zum Vortrag kam auch ein humoriſtiſches Singſpiel„Die Kochſchule“ unter Leitung von Frau Lehrer Sing. Regierungsoberbaurat Bundſchuh 7 * Speyer, 30. Dez. Der Vorſtand des Straßen⸗ und Flußbauamts, Regierungsoberbaurat Bun d⸗ ſchuh, iſt im Alter von 55 Jahren geſtorben. Bund⸗ ſchuh wurde in Gundelfingen(Schwaben) 1877 ge⸗ boren. Nach Abſolvierung des Realgymnaſiums in Augsburg und der techniſchen Hochſchule in München war er von 19031905, beim Reichspatentamt in Berlin tätig. 19051910 ſtand er in den Dienſten der Stadt Bremen. Bis 1915 war er in Kamerun, von da bis Kriegsende in Spanien interniert. Nach ſeiner Rückkehr wurde er 1910 als Regierungsrat an die Regierung von Oberfranken berufen, wo er bis 1925 tätig war. Am 1. März 1926 erfolgte ſeine Ernennung zum Vorſtand des Straßen⸗ und Fluß⸗ bauamts in Speyer. Der Krach in der Pfälzer Bauernſchaft * Friedelsheim, 80. Dez. Oekonomierat Beck, der zweite Vorſitzende der Pfälzer Bauernſchaft, ver⸗ öffentlichte folgende Erklärung:„Die Gründe, die mich veranlaßt haben, daß ich mein Mandat als ſtellvertretender Landesvorſitzender niederlegte, lie⸗ gen nicht in den Neuwahlen der Pfälzer Bauern⸗ ſchaft, die von der Nat.⸗Soz. Partei gefordert wer⸗ den, ſondern einzig und allein in den unlauteren Handlungen des erſten Landes vorſitzenden, Ritter v. Lichtenberger, gegenüber dem geſchäftsführenden Vorſtand, dem Geſamtvorſtand als auch gegenüber der geſamten pfälziſchen Landwirtſchaft und gegen mich ſelbſt. Herr v. Lichtenberger und die Nat.⸗ Soz. Preſſe haben ſich wegen des Artikels„Beck ver⸗ teidigt den Zinswucher“, vor Gericht zu verant⸗ worten“. 2 142. Jahrgang/ Nummer 602 His der alx Auto durch Lokomotive beſchädigt * Frankenthal, 30. Dez. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Geſtern nachmittag blieb vor dem Bahnhof Frankenthal auf dem Lokalbahn⸗ gleis ein Perſonenkraftwagen infolge Ausſetzens des Motors plötzlich ſtehen und wurde von einer auf dem Gleis herannahenden Lokalbahnrangier⸗Maſchine leicht angefahren, weil der Lokomotivführer nicht mehr rechtzeitig anhalten konnte. Perſonen wurden nicht verletzt. Kraftwagen und Lokomotive ſind leicht beſchädigt. Großfeuer * Lambsheim bei Frankenthal, 29. Dez. In der Nacht von Montag auf Dienstag brach in dem An⸗ weſen des Schreinermeiſters Hönig Feuer aus. Der Brand wütete ſo ſtark, daß die ſtädtiſche Feuer⸗ wehr Frankenthal zu Hilfe gerufen werden mußte. Die Scheune und die Werkſtätte wurden ein Raub der Flammen. Wgen Brandſtiftung verhaftet * Hatzenbühl bei Germersheim, 29. Dez. Da ſich im Zuſammenhang mit dem Brand bei dem Feld⸗ hüter Henigin der Verdacht der Brandſtiftung ver⸗ ſtärkte, begab ſich am Dienstag vormittag die Staatsanwaltſchaft Landau an die Brandſtätte, um weitere Ermittelungen anzuſtellen. Im Verlaufe dieſer Unterſuchung wurde der Landwirt Ludwig Brock 2 unter dem dringenden Verdacht der Brandſtiftung verhaftet. Immer wieder Nußhag bb. Neuſtadt a. d. Hdt., 29. Dez. Nachdem der Se⸗ nat der Stadt Neuſtadt a. d. H. die von der Groß⸗ ſchlächterei Nußhag aus Katſerslautern nach⸗ geſuchte Konzeſſion zum Getränkeausſchank und zur Führung eines Hotelbetriebes im früheren Hotel „Löwen“ mangels Bedürfnis abgelehnt hatte, erhob die Firma Nußhag dagegen Einſpruch bei der Re⸗ gierung der Pfalz in Speyer, der jedoch gleichfalls abſchlägig entſchieden wurde. Nun hat die Firma beim Oberſten Verwaltungsgerichtshof in München Beſchwerde gegen die Entſcheidungen der beiden Vorinſtanzen eingelegt. Um bis zur endgültigen Entſcheidung des Verwaltungsgerichtes die zahl⸗ reichen neu hergerichteten Räumlichkeiten in dem großen Gebäude nicht ungenutzt zu laſſen, hat ſich die Firma jetzt entſchloſſen, die Einzel⸗ und Doppel⸗ zimmer, möbliert und unmöbliert, mit voller Ver⸗ pflegung an kinderloſe Ehepaare und alleinſtehende Damen und Herren zu vermieten. Außerdem ver⸗ lautet, daß die Firma einen Speiſewirtſchaftsbetrieb ohne Getränkeausſchank eröffnen wird. Kind von einer Ratte angefallen * Landau, 30. Dez. Ein ſeltener Vorfall ereig⸗ nete ſich am Montag abend auf dem Horſt. Das dreijährige Kind einer dort wohnenden Familie war zu Bett gebracht worden und hatte von ſeiner Mutter noch ein Stückchen Kuchen erhalten. Plötz⸗ lich drangen aus dem Schlafzimmer des Kindes Hilferufe. Eine Ratte hatte ſich auf das Bettchen geſchlichen und verſuchte dem Kinde das Stückchen Kuchen zu entreißen. Als ſich das Kind zur Wehr ſetzte, griff das Tier das Kind an und brachte ihm Biß⸗ und Kratzwunden am Hin⸗ terkopf, im Geſicht und an beiden Händen bei. Es mußte ärztliche Hilfe beigezogen werden. Amtsgerichtsdirektor Waldmann geſtorben * Pirmaſens, 28. Dez. Am Sonntag früh iſt der Vorſtand des hieſigen Amtsgerichtes, Direktor Lud wig Waldmann, im 64. Lebensjahre plötzlich ge⸗ ſtorben. Ein Herzſchlag machte ſeinem Leben ein Ende. Waldmann iſt in Hochſpeyer geboren und legte ſeine Staatsprüfung im Jahre 1896 ab. Er wurde im Auguſt 1923 von der Beſatzungsbehörde aus Waldmohr, wo er ſeit 1910 gewirkt hatte, ausge⸗ wieſen und kehrte erſt im Oktober 1924 wieder in ſeine Amtstätigkeit zurück. 1928 wurde er zum Vor⸗ ſtand des Amtsgerichts Pirmaſens berufen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel 23. 24 28 ö 29. 30 6 Neckar⸗Pegel 24 28 29. 80. Baſel, 0,20 0,20.350,37 0,30 f Schuterinſe 0,340.84 0,220.18.20 Mannheim. 2282.98 2,153.80 Fel. 85 184 175.02 785 Jogſfeld:. Heeg 00 0. Maxau.55,8.55 3,41 8,42 8,55 Hellbronn 5 109/168.181,31 Mannheim, 2142,12 202.96234 Plochingen..220,220, 810% Caub 1491,42.85 151„„ Köln.40.81.221,26.31 1 Der Tellus-Abſchluß 2,7 Mill./ Verluſt ellſchaft legt 0 ef! erſt jetzt, alſo zwei Tage vor der ge⸗ ung gemäߧ 240 H. G. B. Bilanz vor und be ndet d it, daß mit Rückſicht auf die undurch⸗ hiederholte Beratungen erforderlich geweſen e Sanierung ſoll, wie bereits mitgeteilt, in .00 A. in St. A. „7 Mill. I i m z uſammen⸗ l h ein Buch⸗ t 0 2 5 20 Deckung eines Verl 8 2,696 Mill./ ver⸗ werden ſoll. Zinſen, Prodi 8= u. anderweitige hmen erbrachten 0,12(0,51) I. /, während ander⸗ äftsunkoſtet(0,27), Abſchreibungen und 1 0 0) Mill. Rückſtellungen 2,11 erforderten. Der Vorjahrs⸗ vortrag betrug 20 631 4. In der Bilanz erſcheinen (alles in Mill.): außer dem Aktienkapital Anleihe⸗ ſchulden mit 0,24(0,25), Verbindlichkeiten, Rückſtellungen mit 0,97(29 Verbindlichkeiten ohne Rückſtellungen), ander⸗ ſeits 0,93(3,41) Wertpapiere und Beteiliguungen, 0,16 (1,44) Kaſſe, Wechſel und Bankguthaben, ſowie 0,65(1,83) Außenſtände. Stand der Badiſchen Bank vom 23. Dez. Aktiva: Wolbdbeſtand 8 123 609 1 9, deckungsfähige Deviſen 757 976, ſon⸗ ſtige Wechſel und Schecks 19 812 624, Deutſche Scheidemünzen 47 387, Noten anderer Banken 6 798 390, Lombardforderun⸗ gen 5 025 810, Wertpapiere 11 051 739, ſonſtige Aktiva 21 296 157. Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 25 327 800, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 19 181025, an eine Kün⸗ digungs t ggebundene Verbindlichkeiten 12 573 207, ſon⸗ ſtige Paſſiva 3 231661, Verbinbtlichkeiten 12 573 207, ſonſtige Paſſiva 3 231661, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 1341 921 l. Halbjahrsdividende der Bank von Frankreich. Der Verwaltungsrat der Bank von Frankreich hat die Dinidende für das zweite Halbjahr 1931 auf netto 150 Fr. herabgeſetzt gegenüber Fr. für das erſte Halbfahr und 286 Fr. netto für die 2. Hölfte des Vorfahrs. Dividendenausfall bei der Banque de'Union Pari⸗ ſtenne. Das Inſtitut, das im Vorjahr eine Dividende von 14 p. H. verteilte, wird für 1931 keine Vordividende ausſchütten. In unterrichteten Kreiſen ſieht man hierin eine Beſtätigung der Gerüchte über Verluſte an den Beteiligungen! * Vergleichs verfahren über die Gernsheimer Volksbank Ueber das Vermögen der Volksbank Gernsheim, Genoſſen⸗ ſchaftsbank mbH. iſt zur Abwendung des Konkurſes das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet und der Ver⸗ gleichstermin auf den 25. Jan. 1932 anberaumt worden. Bank für Textilinduſtrie AG., Berlin. Die auf heute einberufene ab. GV der Bank für Textilinduſtrie AG., Berlin, findet nicht ſtatt. Die beiden auf der TO ſtehen⸗ den Punkte werden anläßlich einer demnächſt ſtatttfinden⸗ den o. GV miterledigt. * Bank Perſonalien. Wie wir hören, ſcheidet am 31. Dez. 58. Is. Hofrat Karl Renner aus Geſundheitsrückſichten aus dem Vorſtand der Pfälziſchen Hypothe⸗ kenbank und der Pfälziſchen Wirtſchafts⸗ bankin Ludwigshafen aus. Hofrat Renner iſt nach mehrjähriger Tätigleit im Staatsdienſt als Hilfsreferent in der Generaldirektion der Zölle und dann als Vorſtand des Hauptzollamtes Landan im Jahre 1909 in die Dienſte der Pfälziſchen Hypotheken⸗ ank eingetreten und hatte an der günſtigen Auſwärtsent⸗ wicklung des Inſtituts bis zum Kriegsausbruch tätigſten Anteil. In den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren hat er nach Kräften dazu beigetragen, daß ie Bank dieſe Zeiten zu über⸗ ſtehen vermochte; er darf auch ein Gutteil des Verdienſtes an dem Wiederaufbau der Bank der abillſierung für ſich beanſp en. Seine Tätigkeit galt vor allem dem Belethungsgeſchäft in der Pfalz, das er mit beſonderer Sorgfalt betreute. Auß ſeiner n im Vorſtond der Pfälziſchen 2 a Hondelsrichter lange Jahre Beiſitzer der Ludwigshafener Zweiten Kammer für Handelsſachen und hat die Bank im Aufſichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsbaugeſellſchaft ſeit deren Gründung vertreten. Seine Kollegen wie die Beamtenſchaft 8 Bank ſehen den durch vornehme Ge⸗ finnung, durch Güte und ſtrenge Rechtlichkeit gusgezeich⸗ neten Mann mit aufrichtigem Bedauern ſcheiden. * Abſchlagszahlung auf die Dividende der Vorzugsaktien Serien 4 und 1 der Deutſchen Reichsbahn. An die Inhaber von Zertiftkaten Gruppe 1, 2 und 5 der Reichsbahn über Vorzugsaktien Serie 4, 5 und 1 der Deutſchen Reichsbahn⸗ Geſellſchaft wird die Abſchlagsdividende für 1931, die auf die durch die Zertifikate vertretenen Vorzugsaktien entfällt, un⸗ verkürzt auf Dividendenbezugsſcheine Nr. 11 bzw. Nr. 7 Paw. Nr. 3 vom 2. Januar 1992 ab bei den für die Einlöſung vorgeſehenen Zahlſtellen ausgezahlt. * Die Friedenshütte in Kattowitz unter Geſchäftsauf⸗ ſicht. Vor dem Kattowitzer Burggericht fand heute die von dem Gericht einberufene Gläubigerverſammlung zur Entſcheidung über den Antrag ber Friedenshütte auf Er⸗ öffnung der Geſchäftsauficht ſtatt. Dem Antrag wurde ſtalttgegeben und die Geſchäftsauſſicht ange⸗ urbnet. Heute wurde auch ſämtlichen Werksbeamten ge⸗ kündigt. Das Werk iſt, wie bereits gemeldet, zunüchſt bis 11. Januar 1932 geſchloſſen. Ob und in welchem Umfange eine Wiederinbetriebſetzung möglich ſein wird, ſteht zur Zeit noch nicht feſt. * Borſorgliche Kündigungen bei ber Borſigwerk⸗Ach.⸗ Oberſchleſten. Nach einer Mitteilung der Verwaltung hat die oberſchleſiſche Borſigwerk Asch. ſich entſchloſſen, ſämt⸗ lichen Angeſtellten ihres Hüttenwerks vorſorglich zu kündi⸗ Renten etwas abbröckelnd Ab Berlin, 29. Dez.(Eig. Dr.) Die in den Mittagsſtunden eingetretene Erholung erhielt ſich auch im Nachmittagsverkehr, zumal von den Banken weitere kleine Käuſe vorgenommen wurden und die Spekulatſon ſich hierdurch zu Dek⸗ kungen veranlaßt ſah. Recht feſte Haltung zeigten auch wetterhin Reichsbankanteile. Aber auch Siemens fanden im Zuſammenhang mit dem Abkommen über die Auto⸗ matiſierung des holländiſchen Telephonweſens etwas mehr Beachtung. Relativ ſchwach vevanlagt blieben nur Schiff⸗ fahrtsaktien und Aku, auch die Kaliwerte konnten ihre geſtrigen Höchſtkurſe nicht wieder erreichen. Am Rentenmarkt ließ das Pfandbriefgeſchäft ſpäter nach, und die Kurſe bröckelten meiſt etwas ab, Altbeſitzanleihe ſetzte jedoch die Aufwärtsbewegung weiter fort. Bei einigen Liquidationspfandbriefen betrugen die Totalbeſſerungen gegen geſtern—3 v.., das Geſchäft war abet ruhigerd als an den Vortagen. Am Gel d⸗ markt machte ſich der Jahresultimo in den Sätzen kaum, in der Stimmung aber doch etwas bemerkbar. Be⸗ ſonders am Privatdiskontmarkt war das heute heraus⸗ kommende Material ziemlich erheblich. Die Verhandlungen über eine Ermäßigung der Bankzinſen nehmen ihren Fortgang und dürften ſpäteſtens morgen zu einer Eirägung führen. Der Zins⸗ ſatz der Berliner Sparkaſſe für Spareinlagen mit ſatzungsgemäßer Kündigungsveroflichtung iſt mit Wir⸗ kung vom 1. Jau. 1932 auf 4 v. H. jährlich feſtgeſetzt wor⸗ den. Bezüglich der in den letzten Tagen von der Preſſe veröffentlichten Bilanzkurſe wird mitgeteilt, daß maßgebend natürlich nur die vom Berliner Börſenvorſtand herausgegebenen Bilanzkurſe ſein können, doch iſt mit deren Veröffentlichung vor Anfang Januar nicht zu rech⸗ nen. Selbſtverſtändlich werden dieſe Kurſe ſofort nach IAFTS-ZETITU der Neuen Mannheimer Zeitung 2 5 Mittag-Ausgabe Nr. 602 1932 ein Fahr ohne Reparationen Die deutſche Zahlungsbilanz, das Dokument der Reparationskonferenz Mit dem Baſler Bericht kann Deutſchland zufrie⸗ den ſein, ſo ſehr er auch noch in der ängſtlichen Diplomaten⸗ ſprache gehalten iſt, ſo wenig Mut noch immer beſtanden hat, Dinge, die jeder weiß, auch mit ihrem richtigen Namen aus⸗ zuſprechen. Jedenfalls erwartet niemand, ſelbſt Frankreich nicht, für 1932 Reparations zahlungen, auch nicht für 1933. Für Deutſchland haben die Reparationen praktiſchalsereledigt zugelten; wie die Diplo⸗ maten und Politiker das in ein unterſchriftsfähiges Doku⸗ ment bringen, iſt eine Angelegenheit zweiter Ordnung. Ein beſonderer Hinweis iſt allerdings zu machen. Frankreich kümpft mit verzweifelter Hartnäckigkeit für die Aufrechterhaltung des Young ⸗Scheines. Der Idee, daß der Noungplan rechtlich noch be⸗ ſtehe, opfert es ſogar jede tatſächliche Zahlung. So wurde die ungeſchützte Annuität von 660 Mill. J für 1931/32 ebenfalls nicht in Wirklichkeit ge⸗ zahlt, ſondern als eine Anleihe verpflichtung der Reichsbahn betrachtet. Frankreich iſt auch bereit, für die beiden nächſten Jahre dez gleichen Weg zu gehen.„Ein⸗ mal und nicht wieder“ hat der amerikaniſche Kongreß kürz⸗ lich bei der Ratifizierung des Hooverjahres geſagt. Das Gleiche muß für Deutſchland gelten: einmal die Umwand⸗ lung der 660 Mill. in eine neue Schuldverpflichtung, aber nicht wieder. Dieſe 660 Mill. ſind nämlich nach dem Haager Abkommen von 1981 von 1933 ab mit 3 v. H. zu ver⸗ zinſen undin 10 Jahren zutilgen; d.., die als Verzinſung und Tilgung der als Kapitalſchuld zu betrach⸗ tenden Reparationsleiſtung iſt in eine neue Kapital⸗ ſchuld umgewandelt worden, ſodaß Deutſchland von 1983 ab ſogar Zinſeszinſen auf die Reparationen zu zahlen haben wird. Würde das gleiche Verfahren bezüglich der ungeſchützten Jahresleiſtung von 660 Mill. auch für die bei⸗ den folgenden Jahre angewandt, ſo erſtände allein daraus in dieſen drei Jahren eine neue Reparations⸗ Kapitalſchuld von faſt 2 Milliarden, die mit Zinſen und Tilgung, mit der dann wieder verlangten Wei⸗ terzahlung von jährlich 660 Mill. und den Zinſen auf Dawes⸗ und Younganleihe allein ſchon wieder eine jähr⸗ liche Reparationsleiſtung von faſt 1 Mil⸗ [tarde„ ergäbe. Das iſt unmöglich. Selbſt wenn von nun an die laufenden Jahres⸗ leiſtungen aus dem Youngplan völlig geſtrichen würden, bleibt Deutſchland für mehr als ein Jahrzehnt aus den Zinſen auf die Reparations⸗ anleihen, den belgiſchen Markverpflichtungen und der Tilgung der ungeſchützten Zahlungen von 1931/2 mit jährlich rund 230 Mill.. belaſtet, * ganz abgeſehen von der Verzinſung und Tilgung der privaten Anleihen und der Rückzahlung der Kurzkredite. Es gilt für Deutſchland, den franz ö⸗ ſiſchen Verſuch, die bisher nicht geglückte Kommer⸗ zialiſierung eines Teiles der Reparationen auf Umwegen durchzuſetzen, von vornherein zu erkennen und z u m Scheitern zu bringen. Eines hat ſelbſt Frankreich nun erkennen müſſen: bei der Reparationsfrage handelt es ſich nicht nur um die Aufbrin⸗ gung der Zahlungen in Deutſchland ſelbſt, ſondern, was die Weltwirtſchaft erſt ſo tiefgreifend beeinflußt hat, um die Uebertragung der Markzahlungen in die einzelnen Wäh⸗ rungen, alſo um den Transfer. Zahlungsbilanz und Transfer das werden die mit am mei⸗ ſten gebrauchten Worte und Begriffe der Reparations konferenz ſei dieſe Begriffe werden auch der breiten Oeffentlich ſo vertraut werden, 0 uche andere ſchwierige wirt⸗ wie im Lauſe der Jahre ſo m ſchaftliche Dinge dem Verſtändnis der Maſſe nahegekommen ſind. Wie ſieht die deutſche Zahlungsbilanz aus? Die große deutſche Wirtſchaftsenquete hat auch die Zah⸗ lungsbilanz eingehend unterſucht und ein Schema von 54 mehrfach untergeteilten Poſten aufgeſtellt. Es iſt die Bilanz der deutſchen Volkswirtſchaft mit ihren Verpflichtungen gegenüber allen anderen Volkswirtſchaften und ihren For⸗ derungen gegenüber dem Ausland. Forderungen und Ver⸗ pflichtungen ſtehen ſich bei faſt jedem Bilanzpoſten gegen⸗ über, wie ja die Warenausfuhr und ⸗einfuhr ſolche darſtel⸗ len; die Aufrechnung der jeweiligen Guthaben und Ver⸗ pflichtungen, der Saldo alſo, ſtellt den entſprechenden Netto⸗ poſten in der Zahlungsbilanz dar. Volkswirtſchaftliche Leiſtungen vollziehen Hauptwegen: über den Waren haudel Dienſtleiſtungen. Unter den deutſchen Dienſtleiſtun⸗ gen hat man z. B. zu verſtehen die Valutaeinnahmen der deutſchen Schiffahrt, der Reichsbahn im internationalen Durchfuhrverkehr, der Poſt für die Beſorgung internationa- ler Geſchäfte, die Erträgniſſe aus deutſchen Patenten und Lizenzen im Ausland, die Rückſendung von Löhnen deut⸗ ſcher Arbeiter im Ausland u.., weiterhin die Zinſen aus deutſchem Kapitalbeſitz im Ausland. Zeitweiſe können Lei⸗ ſtungen der deutſchen Volkswirtſchaft an das Ausland auch durch Abgaben aus den Gold⸗ und Deviſenbeſtänden der Reichsbank erfolgen; ſie ſpielen normalerweiſe aber gegen⸗ über den übrigen Leiſtungen eine geringere Rolle. Die Gegenüberſtellung der aufgerechneten Salden des Waren⸗ verkehrs und der Dienſtleiſtungen ſowie der Forderungen des Auslands an Zinſen und Reparationen ergibt einen Ausgleichspoſten, der ſich in den Geld⸗ und Kapital⸗ beziehungen zwiſchen Deutſchland und dem Ausland wieder⸗ findet, und zwar bei einem Ueberſchuß der Verpflichtungen über die Leiſtungen in einer Zunahme, bei einem Ueber⸗ ſchuß der Leiſtungen über die Verpflichtungen in einer Ab⸗ nahme der Auslandsverſchuldung.. Die Zahlungsbilanz für 19241929 hatte fol⸗ gendes Bild: es beſtanden Geſamtverpflicht ungen von 21.969 Mill., davon 10 573 für Reparations⸗ und Zins⸗ zahlungen, 11396 Mill. für die Bezahlung des Einfuhr⸗ überſchuſſes und die Verſtärkung der deutſchen Gold⸗ und Valutabeſtände; an eigenen Leiſtungen(Dienſtlei⸗ ſtungen) hatte Deutſchland im Saldo 5788 Mill. gegen⸗ überzuſtellen, ſodaß ſich ein volkswirtſchaftlicher Fehl⸗ betrag von 16 231 Mill. ergab, der durch Geld⸗ und Ka⸗ pitalleihe im Ausland ausgeglichen wurde. Von 1980 ab hat ſich infolge des wachſenden Ausſuhrüberſchuſſes und des Rückgriffs auf die Gold⸗ und Valutabeſtände das Bild geündert, der Kapitalausgleichspoſten iſt zu einer Ver⸗ ringerung der Auslandsverſchuldung geworden. Für 1931 macht der Baſler Bericht folgende Schätzung(in Mill.): ſich auf zwei und die ſogen. Ausfuhrüberſchuß 3000 Reparationen 800 Inanſpruchnahme ausländ. Zinſen und Tilgungen 1500 Guthaben deutſcher Banken 1800 5 Gold⸗ und Deviſenabgang 1700 Währungskredite an Deutſchl. 1200 Saldo: abgezogenes Kapital 4900 720⁰ 7200 Der Ueberſchuß der deutſchen Dienſtleiſtungen beträgt normalerweiſe etwa eine halbe Milliarde 1 im Jahr. Der darüberhinausgehende Betrag zur Bezahlung der Zins⸗ verpflichtungen an das Ausland muß alſo nach Erſchöpfung der deutſchen Valutabeſtände durch den Ausfuhrüberſchuß aufgebracht werden. Der Aus fuhrüberſchuß des Jahres 1981 war aber, wie auch der Bafler Bericht feſtſtellt, nur ein einmaliger. Nach den Feſtſtellungen des Berichts hätte aber Deutſchland 1932 allein als Ueber⸗ ſchuß der Zinszahlungen an das Ausland über die Eingänge aus deutſchen Auslandsguthaben etwa 17 Milliarden zu zahlen. Dieſe Zahlungen allein werden die 8 dentſche Zah⸗ lungsbilanz genau ſo drücken wie Reparations⸗ zahlungen; für letztere bleibt keinerlei Raum mehr. Das iſt die allgemeinverſtändliche Folgerung des Bafler Berichts. gen mit der Begründung, daß die Ausſichten für die Ent⸗ wicklung des Abſatzes in der nächſten Zukunft völlig unklar ſeien. Die Grube und die Kokerei der Borſigwerk AG. werden von dieſer Maßnahme nicht betroffen. * Siemens u. Halske AG., Berlin.— Arbeitsabkommen mit Heemaf Amſterdam. Die G. hat mit der Hengelo be Maſchinen⸗ und Apporate⸗Fabrik(Hee⸗ maf), Amſterdam, eine Vereinbarung zum Zweck der Automatiſierung des Telefonweſens in den Niederlanden getroffen. Es handelt ſich hierbei darum, die Fabrikation von Telefon⸗Spezialapporaten in den Niederlanden zu ermöglichen.— Wie dazu noch mit⸗ geteilt wird, konnte das holländiſche Unternehmen auf Grund eines ihm bewieſenen weitgehenden Entgegenkom⸗ mens der holländiſchen Poſtverwaltung zu dem obigen Ab⸗ kommen ſchreiten. Die Herſtellung der fraglichen Apparate ſoll ſoweit wie möglich in den Heemaf⸗Fabriken erfolgen. In dieſen Fabriken iſt zu dieſem Zweck eine beſondere Ab⸗ teilung eingerichtet worden, die Anfang 1932 mit ihren Ar⸗ beiten beginnen wird. Blohm u. Voß Kom.⸗Geſ. a.., Hamburg. Die o. GV. genehmigte den Abſchluß per 30. 6. 31 und beſchloß die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieder 2,5 v. H. auf 7 Mill. Vorzugs⸗ und 4(5) v. H. auf die 7 Mill./ Stammanteile. Bemerkungen über den Geſchäftsgang wurden nicht gemacht. .⸗G. für Eiſeninduſtrie und Brückenban vorm. Johann Caſpar Harkort, Duisburg. In der H. V. der in Zahlungsſchwierigkeiten befindlichen Geſellſchaft wurde formell noch Mitteilung gemäߧ 240 H. G. B. ge⸗ macht. Aus dem Auſſichtsrat ſind ausgeſchieden neben dem Dockungen der Spekulation Erſcheinen auch von uns verbreitet werden. Die in dieſer Nummer von uns veröffentlichten, vom B. T. berechneten Kurſe geben aber immerhin ſchon einen gewiſſen An⸗ haltspunkt; ſie dürften ſicherlich auch im großen und ganzen mit den zu erwartenden Kurſen des Börſenvorſtandes übereinſtimmen. Auslandsbörſen nicht einheitlich Das Geſchäft an der Londoner Börſe war zum Schluß außerordentlich ruhig, es kamen nur verſchiedent⸗ lich Umſätze zuſtande. Britiſche Staatspapiere konnten ihre höchſten Tageskurſe nicht behaupten, z. Teil lagen ſie ſogar unter Vortagsniveau. An der Pariſer Börſe ſetzten ſich Kursbeſeſtigungen durch, die Schlußnotierungen lagen durchweg über Vortagsbaſis. Die Brüſſeler Börſe verkehrte in ruhiger Hältung, am Kaſſamarkt waren zahlreiche Kursbeſſerungen zu verzeichnen.— Die Am⸗ ſterdamer Börſe bot bis zum Schluß ein ſarbloſes Bild, die Kurſe erfuhren nur geringe Veränderungen. Deutſche Werte tendierten zum Teil etwas feſter. Die freundliche Tendenz an der Wiener Börſe hielt auch heute an. Die Newyorker Börſe eröffnete in ſeſter Haltung, die Kursbeſſerungen nahmen fedoch nur ſehr ge⸗ ringes Ausmaß an. Dollar und Reichsmark ſeſter An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft am Nachmittag etwas lebhafter. Das engliſche Pfund gab unter kleinen Schwankungen leicht nach und ging auf 3,41 gegen den Dollar zurück, gegen den Gulden ſchwächte es ſich auf 8,584, gegen Paris auf 87,31. gegen Zürich auf 17,58% und gegen die Reichsmark auf 14,88 ab. Der Dollar lag dagegen an allen Plätzen etwas ſeſter, nur in Kopenhagen war er niedriger als ge⸗ ſtern. Die Reichsmark wurde etwas gefragt, ſie in Amſterdam auf 59,103 an, in Zürich auf 121,0, Newyork ſtellte ſie ſich auf 23,77. Der holländiſche Gul ⸗ den tendierte etwas leichter, auch der franzöſiſche France war etwas rückgängig, die Norddeviſen und die Südamerikaner behaupteten ſich aber gut. verſtorbenen Vorſitzenden C. Th. Deichmann(Köln) Konſul J. L. Kruft(Eſſen) und Dr.⸗Ing. Robert Böker(Leipzig). Neu gewählt wurde Wilh. Holzſchmidt(Dortmund). Ueber die gegenwärtige Lage wurde mitgeteilt, daß das Unter⸗ nehmen über einen Auftrags beſtand verfüge, der bis etwa Mitte nächſten Jahres Beſchäftigung ſichere. * Die Bleagbahnen verkauft. Wie wir erfahren, iſt der Kaufpertrog zwiſchen der Deutſchen Eiſenbahn⸗Be⸗ triebsgeſellſchaft Berlin und dem Konkursverwalter bzw. Gläubigerausſchuß wegen Uebernahme der Bleagbahnen abgeſchloſſen worden, nachdem nochmals längere Ver⸗ handlungen der beteiligten Faktoren ſtattgefunden hatten. Die Weiterführung des Betriebes der Bleagbahnen über den 1. Januar 1992 hinaus iſt vollkommen geſichert. * Amper⸗Werke Elektrizitäts⸗A., München. In der or. G wurden die Regularien erledigt. Die Dividende wurde wie im Vorfahre auf 7 v. H. feſtgeſetzt. Dem Vor⸗ ſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung erteilt. Die G der Neue Amper Kraftwerke AG., München, genehmigte einſtimmig die TO und ſetzte die Dividende wie im Vorjahre auf 7 v. H. feſt. Dem Vorſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung erteilt. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Aufſſichtsrats mitglieder wurden wieder gewählt. * Famet⸗Werke Melber n. Co AG., Frankfurt a. M. Die GBV. genehmigte einſtimmig den vorgelegten Ab⸗ ſchluß für das am 30. Juni 1981 abgelaufene Geſchäftsjahr 1930-31, der einen Ver luſt von 16 285„ ausweiſt, der ſich durch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahre von 1789 Mark auf 14 476, vermindert. * Erhöhter Reingewinn bei Peugeot Die bekann- franzöſiſche Automobilfabrik Peugeot ſchließt das am 31. Okt. 1981 beendete Geſchäftsjahr 1930/31 mit einem Rein⸗ gewinn von faſt 41(40,54) Mill. Fr. und übertrifft da⸗ mit trotz der Wirtſchaftskriſe noch um ein Geringes das Vorjahr. Die Zahl der verkauften Wagen hat ſich um rund 1000 Stück erhöht. Wenn der Umſatz trotzdem wert⸗ mäßig von 742 auf 680 Mill. Fr. zurückgegangen iſt, ſo liegt das in erſter Linie an der Herabſetzung der Preiſe, die allerdings durch eine weſentliche Reduzierung des Selbſtkoſtenpreiſes ausgeglichen wurde. * Alex Zink, Filzfabrik A.., Roth b/Nbg.— Vertagte Kapitalerhöhung. Die GV. genehmigte die Regularien und beſchloß die Ausſchüttung von je 5 v. H. auf Stamm⸗ und Vorzugsaktien. Die Beſchlußfaſſung über E rr⸗ höhung des Aktienkapitals wird auf einen ſpä⸗ teren Zeitpunkt vertagt und es wird ſich eine außer⸗ ordentliche GB. damit zu befaſſen haben. Die im Gange befindlichen Verhandlungen zwecks Zuſammenſchluſſes mit einem gleichgearteten Unternehmen konnten bisher nicht zu Ende geführt werden. Die auf die Firmenänderung be⸗ züglichen Punkte der Tagesordnung wurden aus den oben angegebenen Gründen ebenfalls abgeſetzt. Magdeburger Mühlenwerke AG., Magdeburg. Die GV genehmigte den Abſchluß und ſetzte die Stammaktien⸗ Dividende auf 10 v H. gegenüber nur 3 v. H. i. V. ſeſt. Ueber die weitere Entwicklung des Unternehmens äußerte ſich der Vorſtand dahin, daß die beiden erſten Monate des neuen Geſchäftsjahres ebenſo befriedigend verlauſen ſeien wie im Vorjahre; es ſei jedoch infolge der allgemeiſen un⸗ durchſichtigen Wirtſchaftslage unmöglich, über den weiteren Verlauf des Geſchäftes nähere Angaben zu machen. König⸗Brauerei A. G. in Duisburg⸗Ruhrort. Dividen⸗ denausfall. Für das am 30. 9. beendete Geſchäftsjahr 1930 bis 1931 wird die Geſellſchaft(Aktienkapital 1 605 000% vorausſichtlich ohne Dividende(i. V. 9 v..) bleiben. In Verwaltungskreiſen iſt man der Anſicht, daß mit Rück⸗ ſicht auf die unſicheren Verhältniſſe der Gewinn, der an ſich die Verteilung einer verminderten Divyldende geſtatten würde, zu Abſchreibungen bezw. Rückſtellungen verwendet werden ſolle. Eine endgültige Entſcheidung über die Di⸗ videnfroge wird erſt in der vorausſichtlich Mitte Januar ſtattfindenden Bilonzſitzung des Aufſichtrates fallen. Bilanzkurſe nach der Notverorönung Nach der Notverordnung über die Bilanzierungserleich⸗ terungen ſind bekanntlich für den Anſatz von Wertpapieren in den Bilanzen der Aktiengeſellſchaftten die Vorſchriften des HGB— Anſatz zum höchſten Börſenwert oder Markt⸗ preis des Bilanzſtichtages— außer Kraft geſetzt, da ein regulärer Wertpapierverkehr ja nicht ſtattfindet und auch die letzen Börſenkurſe vom September als anormal gelten. Der Geſetzgeber iſt davon ausgegangen, daß eine Bilan⸗ zierung zu dieſen Kurſen in vielen Fällen zu überflüſſigen oder unter wirtſchaftlichen Geſichtspunkten ungerechtfertig⸗ ten Bilanzierungsſchwierigkeiten führen würde. So wurde etwas willkürlich eine Bewertungsbaſis feſtgeſtellt, die ein Kompromiß zwiſchen der Beſeitigung von Härten und der Berückſichtigung der Wertminderung bei Aktien im allge⸗ meinen und einzelnen Geſellſchaften im beſonderen dar⸗ ſtellen ſoll. Dem Bilanzanſatz ſoll danach höchſtens das Mittel zwiſchen den Durchſchnittskurſen des Juni und September zugrunde liegen. Das B. T. hat dieſen Bilanzierungskurs Aktien berechnet. für eine Reihe wichtiger deutſcher Das Reſultat gibt die folgende Tabelle wieder: Kurs- Kurs- durchschnitt Bll- durchschnitt Bl. juni Sept. Kurs Juni Sept. Kurs Akku. 65,51 45,02 35,72 Phönix Bgb.. 43,83 23,2 38,8 A. E. G. 60,28 55,27 70,78 Polyphon 115 28 65,31 82, Bayr. Motoren 41,76 20,23 35,50 Rhein. Braunk. 143,0 118,85 131,31 gemberg 76,00 58,20 67,55 Rhein Elektr. 98,34 67,7 82,81 er gm. Elektr. 55,50 45,85 55,68 Rhein. Stahl. 66,28 41,47 33,88 Berg. Aasch. 37,30 17.70 27,50 Rh Westf. El. 107,53 28,57 90,80 Buderus Eis. 37,50 23,82 30,50 Rebeck-Mont. 77,98 65,90 72,44 Charl Wasser 76,86 57,08 66,97 Rütgers. 41,39 23,2 32,41 Chade. 229,93 170,25 204,50 Salzdetfurth. 177,90 142,78 159,85 Sn 99,05 70,78 3 82 55 7 8 3 3 8 aimler-Benz 22,55 14,18 18, chles..-Zem. 5„— N Dessauer Gas 112,40 75,58 93,99 Schub.& Salzer 128,07 79,21 103,64 Deutsch. Erdöl 60,03 38,57 49,30 Schuckerts Co. 110,52 70,2 90,47 Disch. Linol. 57,16 38,.— 47,58 Schulheiss.. 125,27 89,80 107,54 Dynam.- Nobel 64, 78 45,96 55,37 Siem. 8: Halske 140,59 108,— 124,30 El. Lief-Ges. 09,70 62 55 81,16 Stönr Kammg. 72,34 41,04 50,69 El. Licht-Kraft 100,56 69,23 84,90 Svenska.. 207,52 160,6 184,69 I. G. Farben. 124,16 98,68 111,42 Thür ing. Gas 139,82 118,87 129,5 Feſdmühſe.. 94,30 61,15 77,78 Leonhard Tiet; 87,00 55,75 1 Fellen Guill. 66,02 42,51 34,27 Transradio. 112,92 105,46 109, 19 Qelsenk. Bgw. 63,61 37,20 50,41 Ver. Stahlw.. 42,65 24701 33,63 Gestürel. Löwe 93,20 60,08 76,54 Westeregem. 120,2 85,54 102,98 Th. Goldschm 37,23 21,38 20,31 Zellst. Waldhof 66,80 45,17 55,99 Hamb. EI.-W. 103,71 91,07 97,30 Otavi.. 19,90 11,98 15,00 Harpener. 33,15 36,43 44, 70 allg. Dt. Kred. 55,81 54,31 70,66 Hösch.. 40,86 28,70 37, 78 97 0 1— 5 98 3 22 Ho zmann.. 69,39 42,20 55,80 Barm Bank. 3 9 8 lise Bergbau 130,85 121,02 130,89 Bayr. Hyp. W. 114,4 90, 102,5 Kall Aschersl. 115,18 77,34 96,25 Bayr. Veil elnsb. 129,08 110,— 119,54 Karstadt 28,20 14,02 21,14 Berl. Handelsg 104,10 68,58 85,37 Klöckner-W. 48,25 20,76 30,01 Comm u. Friv 100,7 66,33 88, Köln-Neuess. 31,25 57 1 1 1 85 118.15 8 Mannesmann 59,14 36,07 47,. D. Ban 1* 1 Mansfeld Bgb. 28,45 12,44 20,45 Dresdner Bank 100,27 41,83 7105 Meiall-Ges. 36,45 37,17 40,81 0 9 8 8 2 Miag-Mühlen 50,59 32,42 41,51 Ug. Lokal- B.„05 9 9 Mitteid. Stahl! 37,35 62,44 69,90 Reichsbahn-V. 83,54 68,90 75,5 Montecatini. 33,70 31,19 32,40 Hapag 45,72 29,06 37.39 Nordd. Wolle 20,52 0,50 10,51 Hamb. Süd-D 93,18 82,48 87,83 Oberschl. Eis. 28,62 5.62 Hansa- Dampf. 71,72 48,43 60,08 Oberschi Koks 61,30 36,68 48,909[ Nordd. Lloyd 47,62 30,12 38,87 Orenst.&R K. 37,66 19,83 28, 75 Wie man ſieht, liegt alſo der Bilanzierungskurs für den weitaus größten Teil dieſer Aktien unter pari, und zwar meiſtens ſehr erheblich. Es dürften ſich alſo in ſehr vielen Fällen erhebliche Abſchreibungen erforderlich machen. * Vereinigte Trikotfabriken(R. Vollmoeller! Ach, Vaihingen. Die ao. GV. der Geſellſchaft beſchloß Ein, zlehung von 500 000„ eigener Aktien. Damit ermäßigt ſich das AK. von 2,5 auf 2 Mill. 4. Ob Verluſte im lau- jenden Geſchäftsjahr eintreten werden, laſſe ſich noch nicht ſagen; nach der Beurteilung der augenblicklichen Lage müſſe aber ſchon damit gerechnet werden. Ueber die Verwendung der aus der Kapitalherabſetzung gewonnenen Beträge zur Deckung eines eptl. Verluſtes wird jeweils Beſchluß ge⸗ faßt werden. (J Stillegung bei der Gebr. 5 5 Dr.) Das Unternehmen iſt gezwungen, ſeine Betriebe in Roßlau und Stettin vorübergehens ſtill⸗ zulegen, weil trotz durchgeführter Rationaliſierung nicht genügend Aufträge hereingeholt werden konnten, um die Rentabilität zu ſichern. Die Stillegung wird nach Ab⸗ wicklung der vorliegenden Auſträge Ende Januar erfolgen. Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis beträgt am 29. Dezember für eine Unze Feingold 120 ſh— d 86.7600, für ein Gramm Feingold demnach 46.2970 Pence .78940 l. Badiſche Tabakeinſchreibung Die dem Landesverband badiſcher Tabakbauvereine an⸗ geſchloſſenen nordbadiſchen Tabakbau vereine hielten am 23. Dezember eine Nachtabak⸗Einſchreibung ab. Es wurpden im einzelnen erzielt: Büchenau: 150 Zentner, 40,05„; Blankenloch: I 90 Ztr., 40 1; II 100 Str., 40,10 Mark(zurück); III 70 Ztr., 40,(zurück); IV 70 Str., 40 4(zurück); Büchig 40 Ztr., 30; Graben: I 80 Str. 40,55„; II 100 Ztr., 40,55; III 70 Ztr., 41,55* 70 Str., 40,55 4; J 70 Ztr., 40,60 4; IV 50 Ztr., 41/05 4 VII 50 Ztr., 40,95 4; VIII 40 Ztr., 41 4 IX 50 Ztr. 41,10; X 50 Ztr., 41,20; XI 50 Ztr., 44,50; Hoch⸗ ſtetten und Liedolsheim: 70 Ztr., 88,58; Linkenheim: 1 und II 80 Ztr., 39,10; Neudorf 40 Ztr. 40,55„ Neuthard 1 170 Ztr., 99,55; II 170 Ztr., 39,55 ,; III 180 558 39,80„; IV 100 Zlr., 39/(zurück!; Spöck: I 100 Zt. 40 /; II 180 Ztr., 88,75,(zurück); III 70 Ztr., 39,20 17 IV 70 Str., 88,75; VI 45 Ztr., 30; St. Leon: 90 Str. 40,50; Eggenſtein:-III 30 Ztr., 39,10 4; Rußheim: 25 Str., 37; Karlsdorf: 1 50 Ztr., 38,15„; II-III Sachſenberg AG.(Eig. Ztr., 88,15/ Walldorf: 1 und II 170 Ztr., leicht hagel⸗ deſchädigt, 36,30 4(zurück); 200 Ztr., Hagel, 32,20 Gu⸗ rück); 200 Ztr., unverhagelt, 44 4(zurück). Außerdem wurden in den letzten Tagen nach Mitte lung des Deutſchen Tabakbauverbandes das Hauptgut des uckermärkiſchen Tabakbauvereins Lu⸗ now II zu 43/ verkauft. Aus dem württember⸗ giſchen Tabakanbaugebiet iſt das Hauptgut von Mühlacker zu 40„ und von Großvillars zu 40 4 abgeſetzt worden. * Tabakbaubeſchränkungsgeſetz wird ſtreuger durchgeführt. Nach einer Mitteilung des bayeriſchen Tabakbauſachverſtän⸗ digen Hoffmann⸗Speyer wird die Anbaubeſchrän⸗ kung auch für 1932 in Wirkung bleiben und von nun ah ſtreng durchgeführt werden. Die Strafbeſtimmungen ſind ſo gefaßt, daß jeder einzelne Tabakpflanzer ſich veranlaßt ſehen muß, mitzuhelfen, daß in ſeiner Anbaugemeinde keine Ueberſchreitung der zuläſſigen Anbaufläche vorkommt, weil andernfalls das Kontingent der Gemeinde gekürzt wird und damit die Anbaufläche eines jeden Pflanzers in der frag⸗ lichen Gemeinde. Eine Lockerung der einſchlägigen geſetz⸗ lichen Beſtimmungen wäre von größtem Nachteil für die Stammtabakbauern ſowohl, als auch für die, welche ſich neuerdings dieſem Bau zuwenden wollten. Sofern eine Ausdehnung des Baues erheblich oder gar ſchrankenlos er⸗ folgen könnte, würde das Angebot an Rohtabak die Nach⸗ frage überſteigen und es käme zu Preiſen von 10—20 4 je Zentner, oder aber es träte gänzliche Unverkäuflichkeit ein. Preisſenkung für Linoleum. Der Verband Deutſcher Linboleumhändler e.., Leipzig, teilt mit, daß die Deutſchen Linoleumwerke A. G. und die Rheiniſchen Linoleumwerke Bedburg A. G. mit Wirkung vom 28. Dez. die Preiſe ihrer Fabrikate um 116138 15 v. H. geſenkt haben, und daß der Verband für die Wiederverkaufspreiſe Preisſenkungen in entſprechendem Maße vorgenommen hat. eine Senkung über das in der 4. Notverordnung geforderte Maß hinaus erfolgt.. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 29. Dez. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wieder äußerſt gering. Bergreiſen wurden nicht vergeben. Es iſt demnach auch keine Bergfracht notiert worden. Die Talfracht wurde mit 7585 Pfg. ab hier und 95 Pfg. ab Kanal einſchließlich Schleppen nach Rotterdam notiert. Der Bergſchlepplohn wurde mit 11,10 ab hier nach Mannheim notiert Der Talſchlepplohn iſt etwas feſter: es werden im allgemeinen ab hier für größere Kähme 8 Pfg. je Tonne bezahlt. Es iſt alſo hier 5 Eine Slegfr tolle geſch Kunſt au amertkan! Zeit des Hauptſächl Lächerlich! den. Die mations w Das Lach als Film vird und Fürſt in er alle 8 platzt un Quellen! bald verſt gtellenwe gusgezeich Siegfried bedarf we il ſt, di rügt. Ti machung Trotz 11 Fugen anderen ö kaun, wen Ale„ in ſeinen war, als nicht zu man wiel hieſem ſe Kolle anr kann. E; iiſchen algkeiten. einer he dungen geſiche rt, bleibt der [Nann, m Ueber Handlung ſelbſt nach llärung n weiſe an Beſondere Epannun Niemand erſt geſcha zum Ein brechergeſ Luxus jach werden k ſehlt mati Senſation Geſpie ehm zur Nachba gegneriſch gerthöen haupten ſprechend. önnen a dem frö Rlivpe Alham in den Tonfilm, gewertet ber Tonf ihne wei h darf, u komme! icht zur ö zerwende Bort, an wendig if gedreht u ſtumm a fälligen! Die He lich gena es leider de Vorg man zu Szenen nun auch Ste freue Aſchenbri Stiefmut dieſem S tiven wie Geiſter locken die Eintritt deutlich Nuſik u ſebbſt hin D — F Mittwoch, 30. Dezember 1931 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 602 Film⸗Rundſchau Roxy:„Schützenfeſt in Schilda⸗ Eine ganz tolle Sache hat man ſich bier wieder mit Slegfried Arno geleiſtet, dem man eine Bomben⸗ tolle geſchaffen hat, in der er ſich nach allen Regeln der Funſt austoben kann. Zuweilen glaubt man einen fener 1 amertikaniſchen Groteskfülme vor ſich zu haben, die in der geit des ſtummen Films großen Anklang fanden und die hauptſächlich durch ihre derbe Situationskomik, durch das Lächerlichmachen jedes einzelnen Geſchehens beſtehen konn⸗ ten. Dieſer Film fängt ſehr luſtig an, denn der Si⸗ mattons witz iſt zündend, obgleich nicht ausnahmslos neu. Das Lachen will kein Ende nehmen, wenn Siegfried Arno als Filmkomparſe von ſeiner Filmgeſellſchaft verloren bird und infolge einer Verwechſlung als orientaliſcher Fürſt in Schilda ſeinen Einzug bält. Notagedrungen käßt er alle Feierlichleiten über ſich ergehen, bis die Bombe ſlatzt und der echte Potentat in Schilda eintrifft. Die Quellen des Witzes, die anfänglich munter plätſchern, ſind bald verſiegt und dringen ſpäter nur noch pärlich durch. tellenweiſe macht ſich derber Klamauk breit, der durch die eusgezeichnete Darſtellung leicht zu ertragen iſt. Daß Siegfried Arno unnachahmlich Fez und Krummſäbel trägt bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Köſtlich Jö a Ei ſt, die neben Arno am meiſten mit zu dem Erfolg bei⸗ trägt. Treffliche Unterſtützung findet der ſich in der Auf⸗ gachung von Feſtzügen gefallende Regiſſeur Adolf Trotz in Hans Waßmann, Fritz Kampers, Fugen Rex, Julius Falkenſtein und vielen ſenderen mehr. Ein Film, über den man herzlich Lachen ann, wenn man ihn ſo nimmt wie er iſt. 5 Alhambra:„Der Draufgänger“ Ale„Draufgänger“ ſtellt ſich Haus Albers In ſeinem neuſten Film vor, nachdem es ihm gelungen par, als„Greifer“ in einer Verbrechergeſchichte einen nicht zu unterſchätzenden Erfolg zu erztelen. Nun hat nan wieder auf das gleiche Milien zurückgegriffen und hieſem ſehr raſch beliebt gewordenen Schauſpleler eine Rolle anvertraut, in der er ſich voll und ganz ausſpielen ann. Es gibt für Hans Albers, der einen draufgänge⸗ ilſchen Hafenpoliziſten darſtellt, überhaupt keine Schwie⸗ igkeiten. Alle Frauenherzen ſchlagen höher, wenn er mit einer bezwingenden Mannhaftigkeit mit den ſchwerſten Jungen fertig wird. Damit iſt ber Erfolg des Filmes zeſichert, denn es gibt nur eine Stimme: Hans iſt und bleibt der elaſtiſche, ſchlagfertige, geſchmeidige, fröhliche Mann, mit einem Wort: ein richtiger Draufgänger. Ueber den Film ſelbſt iſt wenig zu ſagen, denn die Handlung iſt recht verworren und gibt den Beſchauern ſelbſt nach Schluß noch allerlei Rätſel auf, um deren Auf⸗ llärung man ſich ja ſpäter ſtreiten kann. Daß es ſtrecken⸗ heiſe an der nötigen Logik fehlt, iſt weiter nicht ſchlimm. Beſonders nicht bei einem Kriminalfilm, bei dem die Spannung bis zum Schluß durchgehalten werden muß. Niemand fragt auch danach, wenn die Schwierigkeiten erſt geſchaffen werden müſſen, um dem Helden Gelegenheit zum Eingreifen zu geben. Bis die amerikaniſche Ver⸗ 0 brechergeſellſchaft, die im Hamburger Hafen von einer Luxusjacht dunkle Geſchäfte macht, zur Strecke gebracht werden kann, müßten ſehr oft die Revolver knallen. Es ſehlt natürlich nicht die Liebesgeſchichte, die der ganzen Senſation erſt die richtige Würze gibt. 1 Geſpielt wird ausgezeichnet. Sehr hübſch und ange⸗ ehm zurückhaltend Gerda Maurus. Ernſt Stahl⸗ Nachbaur, der ſonſt ſo tüchtige Kriminaliſt iſt in das zegneriſche Lager hinübergewechſelt. Martha Eg⸗ gerth weiß ſich neben den anderen Darſtellern zu be⸗ ſaupten und ſingt auch den gefälligen Schlager ſehr an⸗ ſprechend. Die Mannheimer Theaterſchwärmerinnen können außerdem in dieſem Film ein Wiederſehen mit lem früheren Mannheimer Schauſpielhelden Fritz Rliopel feiern. Der erſte Märchen⸗Tonfilm Alhambra, Roxy und Schauburg zeigen in dteſer Woche in den Nachmittagen abwechſelnd den erſten Märchen⸗ Tonfilm, der als Experiment auf ſchwierigſtem Gebiete gewertet werden muß. Es iſt nicht leicht, die Fortſchritte ler Tonfilmtechnik und die Errungenſchaften des Tonfilms ihne weiteres auf die Märchenfilme zu übertragen, denn darf, trotz dem Beſtreben vom geſchriebenen Worte los⸗ kommen, der Aufmerkſamkeit der kleinen Kinobeſucher acht zuviel zugemutet werden. Der erſte Märchen⸗Tonfilm erwendet daher auch nur an den Stellen das geſprochene Port, an denen es zur Erläuterung der Handlung not⸗ wendig iſt. Im übrigen hat man den ganzen Film ſtumm gedreht und ihn erſt ſpäter ſynchron beſprechen laſſen. Die umm geblieben en Szenen wurden mi einer ſehr ge⸗ fälligen Muſik unterlegt.. Die Herſteller des„Aſchenbrödel“⸗Films Haben ſich ziem⸗ uch genau an das Grimmſche Märchen gehalten, wobei ſie Is leider am notwendigen Tempo fehlen ließen. Sogar ie Vorgeſchichte, Krankheit und Tod der Mutter bekommt wan zu ſehen, wodurch wieder eine Belaſtung durch ernſte Szenen entſteht. Die Kinder ſind glücklich darüber, daß zun auch die vertrauten Märchenfiguren zu ihnen ſprechen. Ste freuen ſich in dieſem Falle über das Glück des lieben Achenbrödels und über die Vergeltung an der böſen Stiefmutter. Wir hö rien Das Land der Sehnſucht Die Danziger Hörſpielbühne brachte über den Sender a lsberg ein dramatiſches Märchen des iriſchen Dichters . B. Heat s„Dos Land der Sehnſucht“ zur Aufführung, Jas von Dr. Ernſt Leopold Stahl und Frieda [Beekley ins Deutſche übertragen worden war. iefem Stück wird eine alte Volksſage, mit ähnlichen Mo⸗ lien wie in Goethes„Erlkönig“ behandelt. Menſchen und beiſter wohnen nah beieinander; in der Frühlings nacht locken die Elfen das Menſchenkind und geſtotten ihm den Eintritt in ihr Reich. Um die Beziehungen zum Erlkönig keutlich hervortreten zu laſſen, hörte man einleitend, von Nuſik umrahmt, das Goetheſche Gedicht. Die Aufführung ſelbſt hinterließ einen ſtarken Eindruck. 44 am Neujahrstag im Seit einer Reihe von Jahren tragen die Verbände von Nord⸗ und Süddeutſchland regelmäßig jährlich ein Freund⸗ ſchaftsſpiel mit Repräfentativmannſchaften aus. Zunächſt wurden dieſe Spiele um den Pokal einer großen nord⸗ deutſchen Zeitung, dann um den Pokal des Frankfurter Stadions ausgetragen. Beide Pokale ſind endgültig an Süddeutſchland gefallen, das die meiſten Spiele ge⸗ winnen konnte. Dieſe Kämpfe werden ſelten mit der ſtärkſten Beſetzung beſtritten, da die Spieler der erſten Gar⸗ nituren ſchon zu ſtark für andere Zwecke beanſprucht wer⸗ den. Das gilt vor allem für die beſten ſüddeutſchen Spieler, die am meiſten für Länder⸗ und ſonſtige Repräſentativ⸗ kämpfe herangezogen wurden. Das iſt natürlich bedauer⸗ lich, denn Spiele, die nicht mit den wirklich ſtärkſten Mannſchaften beſtritten werden, ſind eben keine Repräſen⸗ tatipſpiele. Trotzdem behalten aber dieſe Kämpfe doch einen gewiſſen Reiz. Sie geben den Verbänden Gelegen⸗ heit, den Nachwuchs bei einer ſchwereren Aufgabe auf Herz und Nieren zu prüfen, ſie haben Propagandawert und ſie ſind ſchließlich auch für die Verbände willkommene Gelegen⸗ heiten, neue Einnahmequellen zu erſchließen. Das nächſte Nord⸗Süd⸗Freundſchaftsſpiel findet am Neufahrstag im Mannheimer Stadion ſtatt. Die beiden Verbände haben die folgenden Mannſchaften aufgeboten: Süddeutſchland Kreß (Rot⸗Weiß Frankfurt) Schütz Burkhardt (Eintr. Frankfurt) (Brötzingen) Hergert rezing Gramlich (Fir Pirmaſens)(SW Waldhof)(Eintr. Frankfurt) Langenbein Hörule Conen Rühr Walz (VfR Mannh.)(Phönix)(Saarbr.)(Würzb.)(Walohof) Norddeutſchland Lackenmacher Noack Ludwig Dörffel Lienau [Union Altona)(5 SV)(Holſteln Kiel)(OS)(Altona 98) Lubke hiele ahlmaun (Kiel)(Union Altona)(SW) Riſſe vagerquiſt (SSV)(Holſtein Kiel) Blunk (SSW) Die ſüddeutſche Hintermannſchaft und die Läuferreihe ſind mit bewährten Kräften ausgezeichnet beſetzt. Kreß im Tor kann ſich auf ſeine beiden Vorderleute Schü tz umd Burkhardt verlaſſen. Alle drei Spieler haben bet großen Spielen durch ihr ſolides Können durchaus ge⸗ fallen. Die Läuferreihe wird durch Brezing⸗Waldhof an⸗ geführt. Was Brezing kann, ſah man in der zweiten Halbzeit im Spiel gegen die ungariſche Meiſtermannſchaft Ferencovaros. Mit ſeinen beiden ſehr guten Außen⸗ läufern Hergert und Gramlich wird er ſich bald zu⸗ Norbocutſchland gegen Süddeutschland Mannheimer Stadion ſammengeſunden haben. Bei der ſtabilen und ſicheren Hin⸗ termannſchaft kann ſich die Läuferreihe ganz dem Spiel⸗ aufbau widmen, in der Abwehr wird ſie wenig aus⸗ helfen müſſen. Obwohl der geſamte Sturm aus jungen Spielern be⸗ ſteht, iſt gerade von ihm ein raſches und intelligentes Spiel zu erwarten. Die beiden Flügel Langenbein und Walz ſind aus dem Ungarnſpiel noch in beſter Er⸗ innerung. Langenbein, damals Mittelſtürmer, brachte durch ſeine Schnelligkeit Bewegung in den Sturm, Walz zeigte vorbildliche Flügelarbeit. Wenn es Conen in der Mitte verſteht, dieſe beiden flinken und techniſch aus⸗ gezeichneten Flügelſtürmer richtig einzuſetzen, werden Er⸗ folge nicht ausbleiben. Hörnle als Rechtsinnen wird durch ſeine Zuverläſſigkeit und ſeine ſehr gute Technik eine wertvolle und nützliche Verbindung des rechten Flügels und der Mitte ſein. Rühr erhält in ſeinem Bezirk gute Kritiken, ſo daß ſich wohl auch er gut in den Sturm einfügen wiro. In der norddeutſchen Mannſchaft ſind fünf Kräfte aus dem HSV Hamburg, die zuletzt Hamburg beim:0 Sieg gegen Altona vertreten haben.— Die Ver⸗ teldigung enthält bewährte Spieler, die ſich eines ausge⸗ zeichneten Rufes erfreuen. Torwart Blunk iſt einer der beſten deutſchen Hüter, er ſtand wie ſeine beiden Vordermänner unzählige Male repräſentativ für den Norden. In der Läuferreihe fehlt der bekannte Halvorſen wegen Krankheit. Für ihn iſt Thiele, ein bewährter Spieler von Union Altona genannt. Auf dem Platz des rechten Außenläufers finden wir den Nachfolger Langs, des bekannten internationalen Fürthers. Er ſpielte gleichſalls oftmals ſchon für Norddeutſchland. Die bei⸗ den Innenſtürmer Noack und Dörffel ſind in den letzten Treffen ihres Vereins, des HSV, in den Vorder⸗ grund gerückt. Sie kamen in den beiden Spielen gegen Berlin zu repräſentativen Ehren und haben damit unter Beweis geſtellt, die alte Garde des HSW erfolgreich er⸗ ſetzt zu haben. Als Nachfolger der Harder, Rave, Jäger wird man ihrem Erſcheinen gegen des Südens Nachwuchs beſonders intereſſiert entgegenſehen. In der Mitte iſt der Internationale Ludwig, bekannter Führer des Holſteinſturms, international gegen Schweden und Un⸗ garn. Auf den Außenpoſten ſind ebenfalls in Lienau und Lacken macher neue Kräfte eingeſetzt, die durch gute Kritiker dieſe Plätze wohl verdient haben. Nord⸗ deutſchland ſtellt die beſte Mannſchaft, die es z. Zt. ſtellen kann. Wenn ſich der ſibobeutſche Sturm zuſammenfindet, kann mit einem ſüddeutſchen Sieg gerechnet werden. Auf jeden Fall iſt ein ſpannendes und wahrſcheinlich auch ſchönes Spiel zu erwarten. Die unterbadiſche Kreisliga Der vergangene Sonntag hat in die Abſtiegsfrage Ver⸗ wicklungen gebracht. Die Edinger haben die Mann⸗ heimer Turner, die immer noch mit ihrer zweiten Garnitur antreten, hoch mit 90 beſiegt und ſich dadurch in der Tabelle über Neckarhauſen geſetzt. Dadurch wird um den oͤritten Abſteigenden ein heißer Kampf entbrennen. Wer der Sieger dieſes Endkampfes wird oder wer der endgültig Drittletzte ſein wird, das wird wohl erſt in den letzten Spielen entſchieden werden. Am kommenden Sonntag iſt nochmals volles Programm. Dann wird wegen der Nothilfeſpiele ein und bei einigen Vereinen auch zwei Sonntage ausgeſetzt werden müſſen. Dadurch verzögert ſich natürlich die Entſcheidung bis Ende Sah J Bedauerlich iſt, daß den Kreisligaver⸗ einen, jetzt nach Abſchluß der Bezirksligakämpfe, nicht nur durch die Schlußſpiele, ſondern auch durch die Pokalſpiele der Bezirksliga eine neue Konkurrenz entſteht, die ſich auf die Finanzen der Vereine ungünſtig auswirkt. Am kommenden Sonntag ſpielen: Friebrichsfeld— Käfertal TV. 1846— Weinheim Phönix— Heddesheim Edingen— Altrip Neckarhauſen— Neckarſtadt 1918— 07. Der Tabellenführer empfängt Käfertal und wird ſeinen Punktvorſprung vor Weinheim halten können. Der Tabellenzweite, Weinheim, muß zu den Tur nern. Es ſteht auch hier außer jedem Zweifel, daß die Weinheimer die Punkte mit an die Bergſtraße nehmen. Im Spiel zwiſchen Phönix— Heddesheim wird Phönix ver⸗ ſuchen, ſeinen günſtigen Tabellenſtand zu halten und Hed⸗ desheim wird alle Anſtrengungen machen, da der Verein in Abſtiegsgefahr iſt. Altrip wird in Edingen beſtimmt keinen leichten Stand haben, weil oͤie Edinger ihre Siegesſerie fortſetzen wollen, um ſich aus der Abſtiegsgefahr zu begeben. Aber die Altriper haben noch ein ganz kleines 7 kchen von Hoffnung auf die Meiſterſchaft und dieſe Hoffnung wird der Altriper Mannſchaft den notwendigen Rückhalt für das Spiel geben. Es wird ein Altriper Sieg erwartet. Necka r⸗ hauſen empfängt Neckarſtadt. Auch hier haben die Neckarhauſener alles zu verlieren, während Neckarſtadt nur noch auf einen guten Tabellenplatz ſpielen kann. Der Spielausgang iſt offen. Zwiſchen 1913— 07 geht es eben⸗ falls um eine weitere Klärung der Abſtiegsfrage, die wohl zu Gunſten der Neuoſtheimer entſchieden wird. Der Platz⸗ vorteil der 1913er wird nicht zu einem Siege reichen. Am den Spengler-Pokal Berliner SC und SC Rießerſee erfolgreich Bei den am Dienstag in Davos ausgetragenen Spielen um den Spengler⸗Pokal gab es zwe! Siege der beiden deutſchen Vertreter. Der Berliner Schlittſchuh⸗ Club zeigte gegen die Grashoppers Zürich ein beſſeres Spiel als am Vortage und ſiegte verdient mit:0(:0,:0, :). Der Amerikaner Bigelow brachte den BSC in Füh⸗ rung, im zweiten Drittel erhöhte dann Jänecke auf 270 und ſtellte damit den Sieg ſicher, da das Schlußdrittel torlos verlief. Die Berliner rangieren damit ohne Punktverluſt an der erſten Stelle ihrer Gruppe und ſind alſo an der Endrunde teilnahmeberechtigt. Eine große Ueberraſchung bildete der:1 Sieg des SC Rießerſee über den HC Mailand. Die Bayern legten in dem horten, aber trotzdem fair durchgeführten Treffen bald den erſten Torerfolg durch Slevogt vor, mußten ſich aber noch im erſten Drittel durch Scottt den Ausgleich gefallen laſſen. Nach energiſchen An⸗ griffen glückte den Bayern dann durch Strobl der ſieg⸗ bringende Treffer. Am Mittwoch trifft der Berliner SC in der Voxentſchei⸗ dung auf den Racing Club de France, der den Akodemi⸗ ſchen EHC Zürich mit:0(:0,:0,:0) aus dem Rennen warf, während im dritten Spiel der Davos und die Univerſität Oxford aufeinandertreffen.: Die Tabelle: Spiele gew. unentſch. verl. Tore Gruppe 1 E. H. C. Davos 2 2 0 0 S. C. Rießerſee 2 1 0 1 H. C. Mailand 2 Gruppe 2 Univerſität Oxford 2 Raeing⸗Club be France 2 1 Akad. E. H. C. Zürich 2 0 Gruppe 3 Berliner SC 2 0 Grashoppers Zürich 2 1 0 Univerſ. Combridge 2 0 S S 2 92 d d— 2 S2 S 5 S d 85 8 t Vadiſcher Turnerhandball Bevor die Endſpiele um die Badiſche Meiſterſchaft be⸗ ginnen, ſind noch einige ausgefallene Spiele aus den Gruppenrunden nachzuholen. Auch ſtehen noch zwei der Teilnehmer und zwar die der Gruppen 1 und 4 nicht feſt. In der Gruppe 4 bringen beſondere Umſtände mit ſich, da ja die Mannſchaften der Meiſterklaſſe vorerſt in den Run⸗ den ihrer Gaue ſich an den Spielen beteiligen. Die Er⸗ mittelung dieſes Gruppenvertreters wird deshalb wohl noch etwas auf ſich warten laſſen. Außerdem iſt in Gruppe 1 die Entſcheldung noch nicht gefallen, nachdem am vergangenen Sonntag das Spiel 46 Mannheim— Tgde. Ketſch der Witterung zum Opfer fiel. Auch ſonſt ist die Gruppe 1 mit ihren Spielen noch ziemlich im Rückſtand. Vielleicht bringt der erſte Spieltag im neuen Jahr die ge⸗ wünſchte Klärung, denn beide Spiele, die angeſetzt ſind, er⸗ halten ausſchlaggebende Bedeutung. Es ſind dies die Treſſen TV Hockenheim— TV 46 Mannheim, Tade Ketſch— Tg. Rheinau. Dem Tabellenführer Ketſch ſollte man auf eigenem Platze einen ſicheren Sieg über die Tg. Rheinau zutrauen können. Da die Ketſcher Mannſchaſt ſelbſt weiß, worum es geht, wind ſie von vornherein ſchon auf der Hut ſein, zumal Rheinau immer noch Abſtiegsſorgen hat. Je nach dem Ausgang des anderen Spieles in Hockenheim kann unter Umſtänden die Gruppe 1 am erſten Spieltag im neuen Jahr ihren Vertreter der Spielleitung melden, Ge⸗ winnt nämlich Ketſch ſein Spiel und 1846 verliert in Hockenheim, dann wird die Tgde. Ketſch an den weiteren im Alter von 84 Jahren ö 5 Siait jeder besonderen Meldung Gestern abend entschlief sanft mein lieber Mann b. August Bassermann Generalinſendani a. D. Karlsruhe, den 29. Dezember 1931 Frau Soli Bassermann 50 Spielen um die Badiſche Meiſterſchaft teilnehmen. Sin ſedoch die 1848er in der Lage ſich in Hockenheim zu be⸗ haupten, dann hängt alles weitere von der noch ausſtehem den Begegnung TW 46 Mannheim— Tode. Ketſch g Außerdem ſteht noch ein Spiel in Gruppe 1 zur Erledi⸗ gung, das allerdings keinen Einfluß mehr hat. Es treffen ſich Karlsruher TW 46— Jahn Offenburg. Spiele im Mannheimer Turngan In der Aufſtiegsklaſſe des Mannheimer Turngaues füühren in Gruppe 1 Tgde. Käfertal und in Gruppe 2 Ger⸗ mania Neulußheim, während der Vorſprung der Käfer⸗ taler nur ein knapper iſt, konnte Neulußheim einen deut⸗ lichen Abſtand vor dem nächſten Mitbewerber gewinnen. Mit ͤrei Treffen werden am nächſten Sonntag die Run⸗ denſpiele fortgeſetzt. In Gruppe 1 iſt es das Spiel TV Secken heim— TV Sandhofen, in Gruppe 2 treffen ſich Germania Mannheim Jahn Neckarau und TV Schwetzingen T b d. Hockenheim. Im letzteren Treffen handelt es ſich noch um ein nachzuholendes Spiel aus der Vorrunde. In der A⸗Klaſſe wird am nächſten Sonntag die Ent⸗ ſcheidung fallen. Der TV Waldhof führte von Anbeginn an um ſich dann von Aufwärts Neckarau im Rückſpiel ſchlagen zu laſſen, wodurch die Tabellenführung an die Neckarauer überging. Im letzten Spiel hat nun Waldhof Gelegenheit, die Tabellenführung zurückzuholen, um end⸗ gültig an der Spitze zu bleiben, wenn dem Gegner Ger⸗ mania Reilingen eine Niederlage beigebracht werden kann. Endet das Spiel unentſchieden, ſo ſind TV Waldhof und Aufwärts Neckarau punktgleich. Heißt der Sieger gar Reilingen, ſo geht Aufwärts Neckarau mit einem Punkt Vorſprung durchs Ziel. Gr. Fußball im Kreis Südͤheſſen Nur ein ganz ſchwaches Weihnachtsprogramm hatten wir in dieſem Jahr in unſerem Kreis zu verzeichnen. Durch die Anſetzung von Verbandsſpielen war keine Zeit oder Gelegenheit vorhanden, Privatſpiele abzuſchließen. Ja ſelbſt die Verbandsſpiele wurden noch nicht einmal alle durchgeführt. Das Spiel in Hofheim zwiſchen dem dortigen FV und Starkenburgia Heppenheim fiel aus, da der Schiedsrichter den Platz für unbeſpielbar hielt. Ein weiteres Treffem zwiſchen dem Vs Lam, pertheim und dem VfR Bürſtadt wurde abgeſetzt und gelangt aller Vorausſicht nach am 24. Januar zum Austrag. Dieſe Spielverlegung wurde allgemein bedauert, da eine gewiſſe Vorentſcheidung gefallen wäre. Die anderen Spiele litten alle unter den ſchlechten Platzverhältniſſen. Olympia Lampertheim mußte zum Tabellenletzten Pfiffligheim und konnte wenig efallen und gewann knapp:1. Pfiffligheim iſt dieſes Jahr ſichtlich vom Pech verfolgt. Die Elf kommt vom Ta⸗ hellenende nicht mehr weg und wird dieſes Jahr wohl ab⸗ ſteigen müſſen. Auch der F V Biblis kann von Glück ſagen, in Gernsheim beide Punkte durch einen knappen 322 Sieg geholt zu haben. Der Neuling Abenheim wird dieſes Jahr wleder den Weg in die A⸗Klaſſe antreten müſſen. Auch das Spiel in Horchheim ging, wie die andern, verloren und zwar recht eindeutig mit:1. Die Platzbeſitzer befanden ſich in einer ausgezeichneten Form und hatten bereits bei Halb⸗ zeit das Spiel entſchteden. Die letzte Begegnung hieß Neuhauſen— Hoch heim. Erwartungsgemüß ſtegte die Hochheimer Elf ohne große Anſtrengung mit:1. Neuhauſen kommt durch dieſe weuerliche Niederlage immer mehr an das Tabellenende und muß ſich für öte Folge gewaltig anſtrengen, um da⸗ von wegzukommen. a Der kommende Sonntag bringt wieder ein volles Pro⸗ gramm. Es ſind folgende Begegnungen vorgeſehen: Pfiffligheim— Horchheim; Gernsheim— Worms; Abem⸗ heim— Olympia Lampertheim; Bürſtadt— Neuhauſen; Heppenheim— Biblis; Hochheim— Hofheim.—4— Sageshalesiclea Mittwoch, 30. Dezember Nationaltheater:„Leben des Oreſt“, große Oper von Ernſt Krenek, für die Freie Volksbühne. Anfang 19.30 Uhr. Apollo⸗Theater: Großes Varieté⸗Programm, 20.15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Kaffee Schleuer: Geſellſchaftstanz ab 16 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee; 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Uuniverſum:„Yorck“.— Alhambra: „Der Draufgänger“.— Schauburg:„Hirſekorn greift ein“, — Roxy:„Schützenfeſt in Schilda“. Ska la⸗ Theater:— Gloria Pal aſt:„Der Stolz der 3. Kompagnie“.— Capitol: „Der Stolz der 3. Kompagnie“.— Pal aſt⸗ Theater: „Der Kongreß tanzt“. Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr. Sonderausſtel⸗ lung: Alte Fibeln— alte Vorſatz⸗Papiere.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Geöffnet von 15—17 Uhr.— Städtiſche Knuſthalle: Werktags(mit Aus⸗ nahme Montags) geöffnet von 10—13 und 14 Uhr: Sonntags von 11—16 Uhr öͤurchgehend. Sonderausſtellun⸗ gen: 1. Gemälde Mannheimer Künſtler. 2.„Wie der Künſt⸗ ler die Kunſt ſieht.“ Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick, geöffnet von —12 und 14—16 Uhr. a WINTERSPORT für Damen, Herren und Kinder Rodel Ski Eisſauf Mannheim Spori- Abteilung O S, 47 Chefredakteur: Kurt Fiſche Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelbe Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir chet Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Handelstell: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim t 1.—6 Für unvetlangte Beiträge leine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückvorte * a ade Laren ee 8 Wir haben einen La Il A- Al e eue . 5 Die Schalter der Sparkasse sind am 8 be prachtigen Jungen bekommen Donnerstag, 31. Dezember 1931 Scrat a wegen des Rechnungsabschlusses 3 Rolf Theile u. Frau Hede fur das Fubittum 1e 2 geb. Daa geschlossen. eg e n. 5 f Zur Einlösung von Wechseln wird in Heinr. Daub, Dammstr. 17 Mannheim, Augusta-Anſage 63 Aer 2 e n ae e 2. Zt. Stuttgart, Schönleinstr. 27 e 2— Finden 4„ 3 often gehalten. 53 n Am Samstag, den 2. Januar ist die f Albesuche Die Einäscherung findet in der Stille in Mannheim statt f inn eröfanthchungen der Stadt Nannnein Die Straßenbahnkaſſe iſt am Samstag, den 2. Januar 1992 ununterbrochen von—16.30 Uhr geöffnet. Die Monatsmarken für Dezember 1931 find am 2. Januar 1932 noch gültig. Die für den Monat Januar 1932 gelöſten Marken können ſchon am 31. Dezember 1931 benützt werden. 40 Vermischtes Sparkasse von—12 Uhr geöffnet. Wir empfehlen die Benützung unserer Zahlstellen in allen Stadtteilen. Duterhalt. Couch vorteilhaft zu kaufen geſucht.— Angeb. m. Beſchreibg. u Preis⸗ angabe unt. N M 165 Entlaufen Deutsche Dogge Gegen aute Belohng. infang Nr. 1800. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch abzugeben 9393 Karl⸗Ludwigſtraße 28 ee eee eee 37 Kauf- Gesuche an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B40 Jehr. Nähmaschine (Handbetr.) zu kauf. Gesucht 8 Preisangeb. 5 5 82 6. m. b.-Mantel zu taufen geſucht. Angebote Gechchkentele ele unt. R V 51 an die Geſchäftsſt. oͤſs. Bl. 6940] Blattes. 082 Die ſog. Anpaſſungsverordnung vom 28. Dezbr. 1931 bringt bezüglich verſchiedener für die Praxis wichtiger Steuerfragen eine Klärung, die ſeitens der iligten Steuerpflichtigen recht beachtlich iſt. Die Zuſchläge zur Einkommenſtener für 1981 Zunächſt werden die Zuſchläge zur Ein kom⸗ menſteuer für 1931, zu der demnächſt die Steuererklärungen abzugeben ſind, von den Steuer⸗ pflichtigen mit Einkommen über 8000 4, von den Ledigen ſowie den Aufſichtsratsmitgliedern in gleicher Höhe wie zur Einkommenſteuer 1930 fort⸗ erhoben. Auch bei der Lohnſteuer iſt vom Ar⸗ itgeber über den 1. April 1932 hinaus der Ledigen⸗ lag einzubehalten und abzuführen. ich der Zuſchlagspflicht für Einkommen Bezüc über 8000 4 iſt die Berechnung dieſer Ein⸗ kommensgrenze vielfach von Bedeutung. Während der Reichsfinanzminiſter in einem Erlaß vom 8. September 1930 die Zuſchlagspflicht für ge⸗ geben erachtet hat, wenn das Einkommen nach Ab⸗ zug lediglich der Werbungskoſten und Sonderleiſtungen 8000 4 überſteigt, ſteht der Reichsfinanzhof nach einem Urteil vom 30. Sept. 1981(„Steuer und Wirtſchaft“ Nr. 1065) anſcheinend auf dem Standpunkt, daß das Einkommen auch noch nach Abſetzung des ſteuerfreien Einkom⸗ mensteils von 720,— ſoweit dieſer überhaupt abzugsfähig iſt,— mehr als 8000& betragen muß. Ausdrücklich entſchieden iſt dagegen, daß die Zu⸗ ſchlagspflicht dadurch nicht beſeitigt wird, daß das Einkommen nach Abzug der Familienermäßigungen unter 8000 4 ſinkt. Dem Ledigenzuſchlage unterliegen, wie bisher, Perſonen, die nicht verheiratet ſind, ſowie verwitwete oder geſchiedene Perſonen, wenn aus rer Ehe Kinder nicht hervorgegangen ſind. Befreit ſind ferner unverheiratete Frauen, denen Kinder⸗ ermäßigungen bei der Einkommenſteuer zuſtehen. Außerdem ſind zuſchlagsfrei Steuerpflichtige, die zum Unterhalt ihrer geſchiedenen Ehefrau oder ihrer bedürftigen Eltern ſeit einem Jahre minde⸗ ſtens 10 v. H. ihres Einkommens aufwenden und denen aus dieſem Grunde, ſoweit ſie zur Einkom⸗ menſteuer für 1931 veranlagt werden, die Einkom⸗ menſteuer auf Grund der Härtevorſchrift des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes(8 56) ermäßigt ober, ſoweit ſie lediglich lohnſteuerpflichtig ſind, der ſteuerfreie Lohnbetrag in der Zeit vom 1. Januar 1932 bis zum 31. März 1933 erhöht iſt. Die Zuſchläge zu der veranlagten Einkommen⸗ ſteuer 1931 werden entſprechend dem Steuerbeſcheid 4e zur Hälfte am 10. Juni und 10. Dezember 1932 abzuführen ſein. Schuldenabzug bei der Einheitsbewertung. Aktien und ſonſtige Anteile an Erwerbs⸗ geſellſchaften(.m. b..⸗Anteile, Kuxe, auch Genuß⸗ ſcheine) ſind bei der Ginheits bewertung und Vermögensſteuer bekanntlich nur mit ihrem halben Steuer- oder Verkaufswert einzuſetzen. Sind die Aktien oder Anteile auf Kredite ge⸗ kauft, ſo konnten trotzdem nach der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs die zu dieſem Zweck auf⸗ genommenen Schulden in voller Höhe abgeſetzt werden. Nunmehr iſt rückwirkend vom 1. Januar 1931 an beſtimmt, daß derartige Schulden ebenſo wie die Aktien oder Anteile, zu deren Erwerb ſte auf⸗ genommen ſind, nur mit der Hälfte abgeſetzt werden dürfen. Aehnliche den Abzug beſchränkende Rege⸗ lungen ſind für die Lieferungsverpflichtungen von Banken uſw., für die Schulden und Lieferungsver⸗ pflichtungen der ſteuerbegünſtigten Kapitalverwal⸗ tungsgeſellſchaften ſowie entſprechende Schulden von Muttergeſellſchaften getroffen. Die landwirtſchaftliche Einheitsſteuer Zu der landwirtſchaftlichen Einheits⸗ ſteuer bringt die neue Verordnung einige Klar⸗ ſtellungen. Die Abgeltung der Einkommenſteuer für die landwirtſchaftlichen, forſtwirtſchaftlichen und gärtneriſchen Einkünfte bis 6000 // durch die Grund⸗ ſteuer als Einheitsſteuer gilt zunächſt nicht für die in einem nicht land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Be⸗ triebe anfallenden Einkünfte aus Verpachtung. Für die landwirtſchaftliche Einheitsſteuer gilt im übrigen für die in der Zeit vom 1. April 1981 ab beginnenden Wirtſchaftsjahre 1931/32 folgen⸗ des: Die Reineinkünfte aus Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaft werden zur Einkommenſteuer nur herangezo⸗ gen, ſoweit ſie den Betrag von 6000 4 überſteigen oder wenn das geſamte Einkommen(vor Abzug des ſteuerfreien Einkommensteils und der Familien⸗ ermäßig ungen) den Betrag von 12 000 4 überſteigt. Iſt letzteres nicht der Fall, ſo bleiben die in dem Einkommen enthaltenen land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ lichen Reineinkünfte bis 6000/ außer Anſatz. So⸗ weit dann noch Einkommen zu verſteuern iſt, wird hiervon der ſteuerfreie Einkommensteil von 720 1 nicht abgezogen, wenn der zuletzt feſtgeſtellte Ein⸗ heitswert des land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betriebes ſich auf mindeſtens 8000 Mark geſtellt Hat. Iſt in einem land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Be⸗ triebe in einem Wirtſchaftsjahr ein Jahresverluſt entſtanden, ſo darf der Verluſt füür die Berechnung der Einkommenſteuer von dem ſonſtigen Einkom⸗ men des gleichen Jahres oder der beiden nächſten Jahre nur abgezogen werden, ſoweit er 1000„ über⸗ ſteigt. Aufbringungsumlage bei gewerblich genutzten Grundſtücken 5 Bebaute Grundſtücke, die nach Art und Einrich⸗ tung typiſche Geſchäftshäuſer(Fabrik⸗ häuſer, Lagerhäuſer, Warenhäuſer, Konutorhäuſer A. dgl.) ſind, bilden nach dem Reichsbewertungsgeſetz ſeit dem 1. Januar 1931, wenn ſie vermietet oder verpachtet ſind, für den Eigentümer kein gewerb⸗ liches Betriebsvermögen mehr. Trotzdem ſollen ſie, wie nunmehr mit rückwirkender Kraft vom 1. April 1931 beſtimmt iſt, weiterhin zu den Aufbringungs⸗ leiſtungen herangezogen werden. Kraftfahrzeugſteuer auch in Monatsraten Die Steuerkarten für die Kraftfahr⸗ zeugſteuer werden weiterhin für ein Jahr, ein halbes Jahr oder ein Vierteljahr ausgeſtellt. Bei Löſung einer Vierteljahreskarte kann die Steuer künftig auf Antrag in monatlichen Teilen im voraus entrichtet werden, wenn die einzelnen Teilzahlungen den Betrag von fünf Mark erreichen. Die Kraftfahrzeugſteuer beträgt bei Löſung einer Halbjahrskarte die Hälfte der Jahresſteuer zuzüg⸗ lich eines Aufgeldes von 3 v.., bei der Viertel⸗ jahreskarte ein Viertel der Jahresſteuer zuzüglich eines Aufgeldes von 6 v. H. Wird eine Viertel⸗ jahreskarte unter Bewilligung von monatlichen Teilzahlungen gelöſt, ſo beträgt die Monatsrate ein Zwölftel der Jahresſteuer zuzüglich eines Auf⸗ geldes von 8 v. H. Die neuen Vorſchriften gelten für die Steuer⸗ karten, deren Gültigkeitsdauer nach dem 1. Januar 1932 beginnt. Bei Umſchreibung einer Steuerkarte iſt der Beginn der Gültigkeitsdauer der urſprüng⸗ lichen Karte maßgebend. Befreiung der Wohnungsneubauten aus 1924/0 von der Gemeindegrundſtener Während die in der Zeit ſeit dem 1. April 1931 bezugsfertig gewordenen Wohnungsneubau⸗ ten allgemein von der Gemeindegrundſteuer befreit ſind, haben die Gemeinden bei den früher fertig⸗ geſtellten Neubauten eine Befreiung von der Ge⸗ meindegrundſteuer, ſoweit ſie früher gewährt iſt, ſpäter häufig aufgehoben. Dieſem Vorgehen der Gemeinden ſchiebt die neue Verordnung— mit Wir⸗ kunng vom 1. Oktober 1931 ab— einen Riegel vor. Nach 8 194 BGB. unterliegt das Recht, von einem andern ein Tun oder Laſſen zu verlangen(An⸗ ſpruch) der Verjährung. Die regelmäßige Verjährungsfriſt des Bürgerlichen Geſetz⸗ huches beträgt 30 Jahre. Dieſer Grundſatz iſt jedoch von ſehr vielen Ausnahmen durchbrochen. Die für den kaufmänniſchen Verkehr wichtigſte hiervon iſt die zweijährige Verjährungsfriſt für Anſprüche des täglichen Verkehrs. die Forderung: 1. der Kaufleute, Fabrikanten, Handwerker uſw., 2. der Land⸗ und Forſtwirtſchaft Betreibenden, 3. der Eiſenbahnunternehmungen, Frachtfuhrleute, Schiffer, Lohnkutſcher und Boten, 4. der Gaſtwirte und Hoteliers, 5. der Lotterieunternehmer, 6 72 Sie umfaßt der gewerbsmäßigen Vermieter, derjenigen, die die Leiſtung fremder Dienſte ge⸗ werbsmäßig betreiben, der in Privatdienſt ſtehenden Perſonen, 9. der gewerblichen Arbeiter(Geſellen, Gehilfen, Fabrikarbeiter, Lehrlinge), 10. der Lehrherrn und Lehrmeiſter, 11. der öffentlichen Unterrichts⸗„ Erziehungs⸗ und Heilanſtalten ſowie der Inhaber von Privat⸗ anſtalten, 12. derjenigen, welche Perſonen oder zur Erziehung aufnehmen, 18. der öffentlichen Lehrer und der Privatlehrer, 14. der Aerzte(insbeſondere auch der Wundärzte, Geburtshelfer, Zahnärzte und Tierärzte) ſowie der Hebammen, 15. der Rechtsanwälte, Notare und Gerichtsvollzieher ſowie aller Perſonen, die zur Beſorgung gewiſſer Geſchäfte öffentlich beſtellt oder zugelaſſen ſind, 16. der Parteien, wegen der den Rechtsanwälten ge⸗ leiſteten Vorſchüſſe, 17. der Zeugen und Sachverſtändigen Gebühren und Auslagen. Einer vierjährigen Verjährung unterliegen die Anſprüche auf Rückſtände von Zinſen mit Einſchluß der als Zuſchlag zu den Zinſen zum Zwecke allmählicher Tilgung des Kapitals zu entrich⸗ tenden Beträge und die Anſprüche auf Rückſtände von Miet⸗ und Pachtzinſen, ſoweit ſie unter die unter Nr. 6 oben genannten Anſprüche fallen. Dies gilt jedoch nicht für die Zinſen eines Hauptauſpruchs, der einer kürzeren Verjährungsfriſt unterliegt, da mit dem Hauptanſpruch nach 8 224 BGB. auch der Anſpruch auf die von ihm abhängigen Nebenleiſtungen ver⸗ jährt. Ferner unterliegen einer vierjährigen Ver⸗ jährung die Anſprüche auf Rückſtände von Ren⸗ ten, Auszugsleiſtungen, Beſoldungen, Wartegeldern, Ruhegehältern, Unterhaltsbeiträgen und aller an⸗ deren wiederkehrenden Leiſtungen. Beginn der Verjährung: Die Verjäh⸗ rungsfriſten beginnen in der Regel mit der Ent⸗ ſtehung des Anſpruchs(§ 198 BGB.); geht der An⸗ ſpruch auf ein Unterlaſſen, ſo beginnt die Verjährung mit der Zuwiderhandlung. Eine Ausnahme machen gewiſſe, der zwei⸗ und vierjährigen Verjährung unter⸗ worfenen Anſprüche(ſ. oben); bei ihnen beginnt die Verjährung erſt mit dem Ablauf des Jahres, in dem der Anſpruch entſtanden iſt.(88 198, 201 BGB.) S o⸗ weit es ſich alſo um Anſprüche handelt, die, wie oben aufgeführt, einer zwei⸗ oder vierjährigen Verjährungsfriſt unterliegen, läuft die Verjährungsfriſt am 31. Dezember 1931 für dieſe Anſprüche ab, ſoweit ſie ent⸗ weder im Jahre 1929 oder im Jahre 1927 entſtanden ſind, mögen ſie nun aus dem Januar, Juli oder Dezember dieſer Jahre datieren. 90 zur Verpflegung wegen ihrer ichtigſte aus der Anpaſſungs verordnung Von Steuerſyndikus Dr. jur. et rer. pol. Brönner⸗ Berlin Für in der Zeit vom 1. April 1924 bis zum 31. März 1931 bezugsfertig gewordene Wohngebäude, die am 1. Oktober 1931 von der Gemeinde⸗ grundſteuer ganz oder teilweiſe befreit waren, muß die Befreiung auch über den 1. Oktober 1931 hinaus gewährt werden, ſolange und ſoweit das Ge⸗ bäude von der Landesgrundſteuer befreit iſt. Be⸗ langlos iſt, ob die Gebäude ausdrücklich durch Ge⸗ meindebeſchluß von der Gemeindegrundſteuer befreit ſind oder ob ſie auf Grund eines Gemeinde⸗ beſchluſſes tatſächlich nicht herangezogen wurden. Auch kommt es nicht darauf an, ob der Gemeinde⸗ beſchluß alle Wohngebäude oder nur beſtimmte Arten von Wohngebäuden betraf. Waren die in der Zeit vom 1. April 1924 bis 31. März 1931 bezugs⸗ fertig gewordenen Wohngebäude am 31. Mär z 1930 ganz oder teilweiſe von der Gemein de⸗ grundſteuer befreit, iſt dieſe Befreiung aber nach dieſem Zeitpunkt ganz oder teilweiſe aufgehoben, ſo dürfen die Wohngebäude in dieſer Höhe nur bis zum 81. März 1932 zur Gemeindegrundſteuer heran⸗ gezogen werden. Für die Zeit vom 1. April 1932 iſt die gleiche Befreiung wie am 31. März 1931 zu gewähren, ſolange und ſoweit die Befreiung von der Landesgrundſteuer währt. Auch ſoweit die angegebenen Vorausſetzungen für dieſe Befreiung von der Gemeindegrundſteuer nicht vorliegen, können die Gemeinden die in der Zeit vom 1. April 1924 bis zum 31. März 1931 be⸗ zugsfertig gewordenen Wohnungsneubauten in dem gleichen Verhältnis von der Gemeindegrund⸗ ſteuer befreien, in dem ſie von der Landes⸗ grundſteuer befreit ſind. Soweit bereits vor dem 1. Oktober 1931 Neubauten von der Gemeinde⸗ grundſteuer befreit waren, kann nicht der Einwand erhoben werden, daß bei der Befreiung ungleich⸗ mäßig vorgegangen wäre. Welche Anſprüche verjähren am 1. Januar 19322 Zum Schutz vor Ablauf der Verjährung dient die Unterbrechung der Verjährung. Der Lauf einer Verjährungsfriſt wird unterbrochen: 1. Auf Seiten des Schuldners: Durch Abſchlagszahlung, Zinszahlung, Sicher⸗ heitsleiſtung oder durch Anerkennung des Anſpruchs auf irgendwelche Art. 2. Auf Seiten des Gläubigers: Durch Erhebung der Klage auf Befriedigung oder auf Feſtſtellung des Anſpruchs, auf Erteilung der Vollſtreckungsklauſel oder auf Erlaß des Voll⸗ ſtreckungsurteils. Der Erhebung der Klage ſtehen gleich: a) Die Zuſtellung eines Zahlungsbefehls Mahnverfahren, b) die Anmeldung des Anſpruchs im Konkurs, e) die Geltendmachung der Aufrechnung des An⸗ ſpruchs im Prozeß, d) die Streitverkündigung in dem Prozeß, von deſſen Ausgang der Anſpruch abhängt, e) die Vornahme einer Vollſtreckungshandlung, und, ſoweit die Zwangsvollſtreckung den Ge⸗ richten oder anderen Behörden zugewieſen iſt, die Stellung des Antrags auf Zwangsvoll⸗ ſtreckung. Ausdrücklich ſei darauf hingewieſen, daß eine Unterbrechung der Verjährung durch bloße Mahnung nicht möglich iſt, ſelbſt wenn dieſe durch Einſchreibbriefe er⸗ folgt. Wird die Verjährung unterbrochen, ſo kommt dis bis zur Unterbrechung verſtrichene Zeit nicht in Betracht. Eine neue Verjährung kann erſt nach Be⸗ endigung der Unterbrechung beginnen. Zu unterſcheiden von der Unterbrechung iſt die Hemmung der Verjährung. Der Ablauf der Verjährungsfriſt iſt gehemmt, ſo⸗ lange die Leiſtung geſtundet oder der Schuldner aus einem anderen Grunde vorübergehend zur Verwei⸗ gerung der Leiſtung berechtigt iſt. Er iſt ferner ge⸗ hemmt, ſolange der Gläubiger durch Stillſtand der Rechtspflege oder in anderer Weiſe durch höhere Gewalt an der Erhebung der Klage gehindert iſt; ſchließlich iſt die Verjährung gehemmt bei Anſprü⸗ chen zwiſchen Ehegatten, ſolange die Ehe beſteht, ferner bei Anſprüchen zwiſchen Eltern und Kindern während der Minderjährigkeit der Kinder und bei Anſprüchen zwiſchen dem Vormund und dem Mün⸗ del während der Dauer des Vormundſchaftsver⸗ hältniſſes. 5 Der Zeitraum, während deſſen die Verjährung gehemmt iſt, wird in die Verjährungsfriſt nicht mit eingerechnet. Von beſonderen Verfährungsfriſten ſind folgende zu erwähnen: Ein rechtskräftig feſtgeſtellter Anſpruch verjährt in dreißig Jahren, auch wenn er an ſich einer kürze⸗ rem Verjährung unterliegt. Das Gleiche gilt von dem Anſpruch aus einem vollſtreckbaren Vergleich oder einer vollſtreckbaren Urkunde, ſowie von einem Anſpruch, welcher durch die im Konkurs erfolgte Feſtſtellung vollſtreckbar geworden iſt. Soweit ſich dis Feſtſtellung jedoch auf regelmäßig wieder⸗ kehrende, erſt künftig fälligwerdende Leiſtungen be⸗ zieht(Zinſen) bewendet es bei der kürzeren Ver⸗ jährungsfriſt. Die Anſprüche auf Erſatz des aus einer unerlaubten Handlung entſtan⸗ denen Schadens verjähren in drei Jah⸗ ren. Die Verjährung beginnt in dem Zeitpunkt, in dem der Verletzte von dem Schaden und der Per⸗ ſon des Erſatzpflichtigen Kenntnis erlangt. Ohne Rückſicht auf dieſe Kenntnis läuft die Verjährungs⸗ friſt von der Begehung der Handlung an. im 142. Jahrgang Jahresbilanz des Rechts Nicht allein für die Wirtſchaft, auch für das Recht war das Jahr 1931 ein Jahr allerſchwerſter Kriſen und Erſchütterungen. Der feſte Rechtsboden iſt verlaſſen worden, auf unſicherem Grunde wankt Labiles. Vier gewaltige Notverordnungen wurden„Recht“, nicht jenes Recht, „das mit uns geboren iſt“, nicht das Recht, das, be⸗ vor es zum objektiven Geſetz erhoben, ſchon als Rechtsüberzeugung in den Menſchen wohnte, ſon⸗ dern Normen der Zweckmäßigkeit, die die Be⸗ ſeitigung von Mißſtänden aller Art im Gemein⸗ ſchaftsleben erreichen ſollten. Man könnte über glle Notverordnungen— von denen erſt die vierte und letzte ſo etwas wie ein„Syſtem“ brachte— das un⸗ ſelige Motto ſetzen:„Not kennt kein Gebot!“ Die Geſetzgebung des Jahres brachte nicht aßb⸗ ſtraktes Recht, das in weitem Rahmen Beziehun⸗ gen der Menſchen zueinander regelt. Vielmehr herrſchte die dem Geſetzgeber ſonſt ſo verpönte ag, ſuiſtük vor, Gelegenheitsgeſetzgebung, eng konkre⸗ tiſiert, ganz auf den Einzelfall zugeſchnitten ober beſtenfalls auf ein Teilgebiet und ſelbſt dies nicht ab, ſchließend ordnend. Der ſchwerſte und kaum trag⸗ bare Paſſivpoſten der Jahresbilanz des Rechts ſſt der rohe Eingriff in privatrechtliche Verträge, ein Beginnen des Geſetzgebers, das ſonſt für völlig un⸗ denkbar gehalten worden wäre. Was ſind noch „Treu und Glauben“, was iſt die„Rückſicht auf die Verkehrsſitte“, was iſt noch die„Heiligkeit der Verträge“(pacta sunt servanda), wenn ein Feder ſtrich des notverordnenden Geſetzgebers ſie und zahl, reiche andere feſte Wurzeln des Rechts, fedes Rechts gleichſam als Anachronismen einer über⸗ wundenen Epoche zum alten Eiſen wirft!„Wenn das Recht aus dieſer Welt verſchwände, welchen Sinn hätte es noch, daß Menſchen auf Erden leben!“, das Wort eines großen Juriſten iſt nur noch hiſtoriſch. Hat das Recht aufgehört, vom Rechtsbewußtſein der Menſchen getragen zu ſein, auf daß auch der der juriſtiſchen Zunft nicht Zugehörende„ſich des rechten Weges wohl bewußt bleibt“, ſo iſt die ſichere Ver⸗ trauensbaſis verloren, auf der allein ein Gemein⸗ ſchaftsleben möglich iſt. Notrecht iſt Rechts⸗ not. Wenn morgen nicht mehr rechtens iſt, was geſtern Recht war, wer weiß, was übermorgen zum „Recht“ erhoben wird! Wer kann fürderhin einem Vertrag vertrauen, wer darum zu ſeinem Abſchluß ſich bereit finden, wenn niemand weiß, ob ſeine Er⸗ füllung nicht zum„Unrecht“, ja ſogar zur ſtrafbaren Handlung wird? Es iſt das Ende bürgerlichen Den⸗ kens, eines Denkens, dem ſich, obwohl wir bei poli⸗ tiſchen Wahlen ſo etwas wie eine antikapitaliſtiſche Mehrheit erleben, wohl noch immer die große Meht⸗ heit der deutſchen Menſchen gar nicht entziehen kann. Letztlich gibt ſich aber auch der Geſetzgeber einem gefährlichen Irrtum hin. Denn was wankt, iſt reif zum Fall. Dieſen Fall kann er mit ſeinem Not, recht“ zeitlich hinausſchieben, er kann ihn aber auf längere Sicht nicht verhindern. Das Recht läßt es ſeiner Eigenſtruktur nach gar nicht zu, mit Ex⸗ folg und auf Dauer zur Dienerin der Zweckmäßig⸗ keit herabgewürdigt zu werden. Der„arme Schuld⸗ ner“ und der„reiche Gläubiger“ exiſtieren ja gar nicht. Faſt jedermann iſt Gläubiger und Schuldner zugleich. Nur auf der ſicheren Grundlage des Rechts, das nach Rudolf v. Ihering„die Zwillings⸗ ſchweſter der Freiheit, die geſchworene Feindin der Willkür“ iſt, iſt die gerechte Regelung der Beziehun⸗ gen der Menſchen zueinander möglich. Darum wünſcht am Jahresende der Juriſt, der eine höchſt unglückliche Jahresbilanz vor ſich ſieht, nichts ſehnlicher als die Rückkehr zum Rechts⸗ gedanken, das Verſchwinden des Notrechts und ſeiner Rechtsnot. Justitia fundamentum Dr. Die Anſprüche gegen die Eiſen bahn wegen Schadenserſatz verjähren inner⸗ halb eines Jahres. Die Verjährung beginnt an dem Tage, an dem das Gut hätte abgeltefert werden müſſen. Erfolgte auf die ſchriftliche Anmel⸗ dung des Schadens bei der zuſtändigen Stelle ſeiner⸗ zeit ein abſchlägiger Beſcheid, ſo wird die Verfäh⸗ rung für die Zeit zwiſchen der Anmeldung des Schadens und des Erhalts des Beſcheids gehemmt. Anuſprüche gegen die Poſt verjähren innerhalb ſechs Monaten ſeit der Ein⸗ lieferung der betrefffenden Poſtſen⸗ dung. Der Ablauf der Verjährungsfriſt hat zur Folge, daß der Verpflichtete berechtigt iſt, die Leiſtung zu verweigern. Das zur Befriedigung eines verjähr⸗ ten Anſpruchs bereits Geleiſtete kann jedoch nicht zurückgefordert werden. Dies gilt auch dann, wenn die Leiſtung in Unkenntnis der Verjährung bewirkt worden iſt. Neueſte Entſcheidungen Reichsgericht „Argliſtige Täuſchung“ wegen un rich⸗ tiger Angaben im Verſicherungsan: trag ſeitens des Verſicherungsnehmers liegt auth dann vor, wenn der Agent ſelbſt die Fragen un⸗ richtig beantwortet, der Verſicherungsnehmer aber den Antrag unterſchrieben hat, nachdem er ihn du⸗ hauſe in Ruhe durchgeleſen hatte. Nach der ſtändi⸗ gen Rechtſprechung des Reichsgerichts erfordert der Begriff der„argliſtigen Täuſchung“ nicht den Vor⸗ ſatz, den Vertragsgegner zu ſchädigen, vielmehr ge⸗ nügt zur Erfüllung dieſes Begriffs das Bewußtſein des Täuſchenden, daß der andere Teil die in Frage ſtehende Willenserklärung ohne Erregung des Irr⸗ tums— wenn auch nur möglicherweiſe— nicht ab⸗ geben werde.(VII 60/81.) ——.. B Verantwortlich: Kurt Fiſcher Nr. 602 Mittwe —— . 2 Bekannte abr it mit Aute lüchlie g für Man Nur wir! liche Ang Moſſe, F i Tüch ti! kaufsk Zeitun ſuch t. v. 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