9 9.70 einſchl. Trägergeld, in geh NM..25„du 1 5 h o 1 ſthe l. 8 die Poſt RM..70 Waldhofſtraße 6, ſteerfeldſtraße 13, aß U pauer Straße 8, zug gweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Einzelpreis 70 Pf. Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fütr telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Donnerstag, 31. Dezember 1931 142. Jahrgang— Nr. 605 1032 das Jahr der Entſcheidungen Mit Gott! 5 Kein beſſeres Geleitwort, kein ſchöneres Motto wiſſen wir uns für unſere Betrachtung am Jahres- wechſel, als dieſen vertrauensvollen und hilfe⸗ feischenden Aufſchrei aus qualvoll bedrückter deut⸗ cher Seele. Dieſer ehrfürchtige Gedanke an den ewig unerforſchlichen Herrn des himmels und der Erde bat nichts zu tun mit Kirchen- und Dogmenglauben in landläufigem Sinne. Fern liegt uns auch jeder 5 berſuch, den Geiſtlichen in ihre ſeelſorgeriſche Ruf. gaben zu pfuſchen. Doch aus den tiefſten Schächten unſerer Seele, die durch die jahrzehntelange Not und das Leid des über alles, über alles in der Welt ge⸗ liebten deutſchen Vaterlandes vielleicht ein ganz 5 klein wenig von den gröbſten Schlacken geläutert wurden, ſtiegen dieſe zwei Worte der Anrufung Gottes ſo unabweisbar ins Bewußtſein empor, daß ſie in der ſtillen Stunde, wo dieſe Zeilen geſchrieben werden, wie von ſelbſt in die Feder fließen. Wie eine Eingebung Gottes erſchienen ſie mir, wie ein ſanftes Flügelrauſchen aus jenen fernen Kinder⸗ tagen, wo wir von unſeren Eltern und Erziehern angehalten wurden, auf der erſten Seite jedes Tage⸗ buches, jedes Schulheftes ein„Mit Gott“ zu ſchrei⸗ ben und in der auch viele ſonſt ſehr nüchtern den⸗ (kende Geſchäftsleute Wert darauf legten, daß ihr Hauptbuch mit dieſen Worten eingeleitet wurde. Die ach ſo neunmal Klugen und Aufgeklärten, 5 heute„das Heft in der Hand haben“, ſind frei⸗ ich längſt über dieſen gufblick zu Gott hinaus⸗ gewachſen. S0 leloſt ſicher und ſelbſtherrlich, fo 12„ſelbſt genug und dabei gleichzeitig doch jo pölläig blind ſind ſte geworden, daß ſte„den Karren völlig verfahren haben“ und nicht mehr ein e aus wiſſen. So iſt es in Deutſchland und ſo iſt es in allen ändern, die jetzt unter der Wirtſchaftsnot ſeufzen, „mit Roß und Mann und Wagen, hat ſie der herr 3 geſchlagen“ alle, die Beſiegten und die Sieger. Die gern würden jetzt alle die trotz ihrer täglich ſichtbarer werdenden Unfähigkeit noch immer ſo ſtol⸗ zen Herren der Politik und Wirtſchaft umlernen, wenn ſie nicht viel mehr als von jedem Evangelium davon überzeugt wären,„daß Politik und Wirt- ſchaft mit dem lieben Gott nichts zu tun haben“. Dabei liegt der Gedanke doch ſo nahe, daß uns des⸗ halb unſer geſamtes öffentliches Teben ſo gott ⸗ 0 verlaſſen erſcheint, weil wir Gott verlaſſen haben. Weder politik noch Wirtſchaft nahmen und . nehmen darauf Rückſicht, daß ihre Objekte eine göttliche Seele haben. Und doch wiſſen alle nicht völlig herzloſen Machthaber aus eigener Erx⸗ fahrung, daß uns ſeeliſches Leid viel ſchneller und nachhaltiger zu Boden drückt als alle Körperliche ö Not und Entbehrungen. Die von den Führern und Sprechern in Politix und Wirtſchaft immer wieder rein verſtandesmäßig gemachte Rechnung auf Grund der ſogenannten ernunft allein“ muß alſo irgendwie ein Loch haben. Was daran fehlt, iſt Gottes Segen, an dem bekanntlich alles gelegen iſt. Denn wenn es auf die menſchliche Dernunft, die verſtandes⸗ und rfahrungsmäßige Erkenntnis allein ankäme, dann müßten wir und die ganze Welt längſt wieder alls dem Spinnennetz der Kriſe heraus ſein. Denn tſtandes mäßig ſind wir uns alle doch längſt völlig klar darüber, daß ein uneiniges und ſich fort⸗ während ſelbſt zerfleiſchendes Volk ſchon allein da⸗ durch zu einem leichten Spielball ſeiner Feinde wird, Kdaß aber ein großes Dolk von 65 Millionen Men⸗ Iſchen, wenn es ſich in der Erkenntnis der ſchickſal⸗ haften Verbundenheit aller Dolksſchichten zu einer möglichſt geſchloſſenen Abwehrfront ſaufrafft, [darſtellt, daß alle e e daran Zer⸗ 5 ſchellen müſſen. uch in der jüngſten Hochüriegsgeſchichte gibt b eweiſe genug für dieſe Behauptung. Derſtan⸗ les m äßig ſind wir und alle anderen Dölker, die „ ranzoſen eingeſchloſſen, längſt und völlig von der Erkenntnis durchdrungen, daß bei der heutigen Der⸗ kflechtung der Weltwirtſchaft die ſo ſchwer auf uns allen laſtende Kriſe nur durch wirtſchaftliche 50 li⸗ 2 F. bdarität und gemeinſame Abwehrmaßnahmen 1. mit Ausſicht auf Erfolg bekämpft werden kann. perſtandesmäßig hat die ganze Welt längſt erkannt, daß die vergiftete Atmoſphäre nur durch Fleichberechtigung und Gerechtigkeit, durch Beſeiti⸗ g des uns Wehrloſen nit Gewalt aufgezwungenen N Diktats wiess rhergeſtellt werden Kang. immer noch ein ſo mächtiges Bollwerk Derſtandesmäßig haben alle unſere Gläubiger durchaus eingeſehen, daß wir Tribute nur zahlen können, wenn wir unſere Kusfuhr ſo ſteigern, daß wir ſchon dadurch die heimiſchen Wirtſchaften der Gläubigerländer faſt zum Erliegen bringen. Trotz⸗ dem beſtehen unſere Gläubiger nach wie vor dar⸗ auf, daß wir zahlen und ſträuben ſich wider beſſere Einſicht mit aller Macht gegen eine endgültige Re⸗ gelung der Reparationsfrage. Und trotz der Er⸗ kenntnis, daß wir nur durch eine möglichſt freie Wirtſchaft den ſo verhängnisvoll ins Stocken gerate⸗ nen Güteraustauſch der Welt wieder in Fluß bringen Können, richtet ein Dolk nach dem anderen ſchier unüberſteigbare Zollmauern auf. Und obwohl ſich verſtandesmäßig die verantwortlichen Regierungen aller Dölker völlig klar darüber ſind, logiſchen und praktiſchen Konſegquen⸗ zen aus ſeiner vernunftgemäßen Erkenntnis zu ziehen. Woran liegt das? Sind Europas Staats- männer, die ſich ſicherlich doch alle nicht nur für klarſehend, ſondern ſogar für weitblickend halten, nicht vielleicht doch mit Blindheit geſchla⸗ gen? Oder ſind ſie alle mitſamt ſo krankhaft weitblickend, daß ſie den nächſten Schritt auf dem Wege nicht ſehen, ſondern nur den klaffenden Abgrund, in den ſie, von Dämonen getrieben, die ihnen anvertrauten Dölker hineinreißen wol⸗ len? Iſt die nächſtliegende Erklärung für ſolche Geſchlagenheit nicht darin zu ſuchen, daß ſie alleſamt von Gott verlaſſen ſind? Und liegt dann der ſicherſte Rettungsweg nicht in der Rückkehr zu Gott, zum Guten, zur ehrlichen Derſtändigung und Der⸗ Kuf zur Umkehr Jahreswende; wir fühlen, ſie beöeutet Wende der Zeiten. Zeitenwende; ſie werde allen zur Wende der herzen! In dieſer Stunde, da ſich der Kreislauf Eines harten Jahrs der Enttäuſchungen ſchließt, Beſinne ſich jeder: Wohin führt ihn der Weg, wenn jetzt Sein Fuß die Schwelle des neuen Jahres betritt: will ſein Schritt gefangen bleiben in Feſſeln dͤumpfer Parteiung, Oder ſoll er allein ſtehn, wenn die Entscheidung jetzt naht: Will er im Einzelnen bleiben, wo nur das Ganze ihn rettet, Glaubt er dem Ganzen noch, das oft als Teil ihn zertrat! Umkehr tut not! Eine erhabene Loſung gibt es, Sie iſt einfach und doch die ſchwerſte zugleich. daß ein neuer Krieg in Europa alle Dölker des Kontinents in ſeinen vernichtenden Strudel hinein⸗ ziehen und alles in einen Trümmerhaufen verwan⸗ deln würde, trotzdem ſie in cbenf und Paris jeglichem Kriege feierlich abgeſchworen haben, trotzdem ſie wiſſen, daß die Welt Tag für Tag ſage und ſchreibe ſechs Millionen Dollar für Rüſt ungszwecke ausgibt und daß dadurch dieſe Rieſenſumme dem blutleeren Wirt⸗ ſchaftskörper verloren geht, der ſie doch ſo bitter notwendig brauchen könnte, trotzdem ſie all dieſes Wiſſen in ſeinen verhängnisvollen Zuſammen⸗ hängen durchaus und richtig überſchauen, treibt ſie der Teufel und ihr ſchlechtes Gewiſſen zu immer weiterem Wettrüſten. Alle ſeufzen unter der Caſt, doch keiner will mit der Befreiung davon den Anfang machen, weil keiner dem anderen traut. Und obwohl alle ſo ſtolz ſind auf ihre Sitte und Kultur, obwohl bei allen Dölkern jeder Mord und Totſchlag als ein verabſcheuungs⸗ würdiges Derbrechen ſchwer beſtraft wird, bereiten ſte ſich kaltblütig darauf vor, mit Rieſenkanonen, mit Bomben, Cas und Gift Heka⸗ tomben ihrer Menſchenbrüder hinzuſchlachten. ihrer„eigenen Sicherheit“ natürlich nur und zur weiteren Derherrlichung ihrer e Waffen und Fafnen“. a Alle reden ſo klug, alle wiſſen in der Chbeorie ganz genau, wo es fehlt, wo der Hebel angeſetzt werden muß, doch niemand hat den Mut, 1855 Jil Deutſchland heißt ſie, das große deutſchland der väter, Ans iſt es anvertraut, daß es der Enkel empfange Treu jenem Wahlſpruch, der kündet: deutschland, Es gelte uns über alles in öieſer Welt, Aeber das eigene Gut und den eignen Gewinn! Was iſt der Einzelne, der nicht Deutſcher ſich fühlt, Was auch das Ganze, wenn es als Deutſchland nicht gilt! So führ unſer Weg durch künftiger Tage Beoͤrängnis. Jahreswende; wir fühlen, ſie beöeutet Wende der Zeiten. Zeitenwende; ſie werde allen zur Wende der herzen! ſöhnung, zu einem friedlichen Uebeneinanderleben der aufeinander angewieſenen Völker? „Nicht durch Feindſchaft wird Feindſchaft beendet, ſondern durch FTreundſchaft!“ Das iſt ein Wort, das aus der Weisheitslehre Buddhas ſtammt, das aber für alle Religionen und für alle Völker der Welt ſeine ewige Gültigkeit hat. Eine Binſenwahrheit gewiß, wie viele andere, die wir alle als wahr erkennen und boch alle fortwährend verletzen. Sind wir z. B. in wirtſchaftlicher Hinſicht nicht alle davon überzeugt, daß nur auf der Grund- lage von Treu und Glauben ein heraus- kommen aus dem Moraſt möglich iſt, in dem wir zu verſinken drohen? haben wir nicht mit dem Cug und Trug, mit der plumpen und raffinierten Korruption, die dieſes ganze Jahr über faſt allenthalben im Wirtſchaftsleben an der Jagesord⸗ nung war, fortwährend modernde Stickluft einatmen müſſen? haben wir nicht oft das hilfloſe Gefühl gehabt, erſticken zu müſſen? Waren wir nicht oft der Derzweiflung nahe, wenn wir ohnmächtig mit⸗ anſehen mußten, wie durch Schuld und Schickſal immer mehr planken unſeres einſt ſo ſtolzen Schiffes als wurmſtichiges Holz über Bord geſchwemmt wur⸗ den und jedesmal ungezählte deutſche Dolksgenoſſen hinab in den Strudel geriſſen wurden, in den grau⸗ ſigen Schlund der Arbeitsloſigkeit, in den ſozialen Tod? hat nicht jeder Deutſche, der noch Stahl in der Seele ſpürt, im maßloſen Grimm ob unſeres anſcheinend immer unaufhaltſameren Niedergangs oft den Drang in ſich geſpürt, die 18 Welt aus den Angeln zu heben, weil ſie ihm a mehr zu taugen ſchien? Wurden wir voller 1 keit ob des hemmungsloſen Treibens um uns he R nicht oft an die Worte aus dem„Fauſt“ 1 „Alles, was beſteht, iſt wert, daßes zugrundd⸗ geht“? Und war es nicht immer wieder aufs neue in tiefſter Seele erſchütternd, wenn man faſt tag aus, tagein davon Kenntnis nehmen mußte, daf zahlloſe wertvolle deutſche Menſchen für ſich ſelbſt die Konſequenz aus dieſem Derdammungsurteil zogen und ſich mit eigener hand den Tod gaben? Die deutſche Selbſtmordſtatiſtik dieſes Jah⸗ res iſt ſo groß wie noch nie zuvor.. Die tiefſte Urſache all dieſer Not liegt bei uns wie bei den anderen Völkern darin, daß wir uns die Wirtſchaft und alle die bewundernswerten Er⸗ rungenſchaften moderner Technik, auf die wir gar ſo ſtolz ſind, über den Kopf wachſen ließen. Was dazu beſtimmt war, unſere Dienerin zu ſein, iſt unſere erbarmungslos mörderiſche Her⸗ rin, iſt unſer furchtbarer Dämon geworden, der uns wie ein unerſättlicher Moloch noch alle zu ver⸗ ſchlingen droht. Gerade in dieſen Tagen hat ſich ſogar ein aus Wirtſchaftsſachverſtändigen und Baß kiers zuſammengeſetzter Gläubigerausſchuß unſerer Feinde, von denen viele dauernd noch von einem betrügeriſchen Bankerott Deutſchlands giften, in Baſel zu der Feſtſtellung bequemen müſſen, daß ein Drittel unſerer Volkswirt ſchaft zum Erliegen gekommen iſt. Das Niederdrückendſte dabei iſt, daß wir ob dieſer keil⸗ weiſen Bankerotterklärung noch eine gewiſſe grim⸗ mige Genugtuung empfinden müſſen, ja daß manche Deutſche es vielleicht am liebſten geſehen hätten, wenn der Baſeler Prüfungsausſchuß unſere völlige Zahlungsunfähigkett beſcheinigt hätte. Wo ſind wir hingeraten, wohin hat uns die habgierige Unver⸗ nunft unſerer Feinde getrieben? Früher war jedes Volk ſtolz darauf, vor der Welt als möglichſt reich und damit angeſehen und mächtig dazuſtehen. Und heute verzeichnen wir es mit einer Art Genugtuung, wenn wir vor der ganzen Welt als zahlungsunfähig hingeſtellt werden. Wie und wann kann und wird all dieſer Jammer enden, haben wir die Calſohle unſeres Elends immer noch nicht erreicht, haben wir den bitteren Kelch immer noch nicht zur Ueige geleert, wird die vernunftgemäße Erkenntnis der allen drohenden Gefahren und der Wille zu ihrer gemeinſamen Ueber⸗ windung nun endlich Oberhand bekommen, bevor es zu ſpät iſt? Um ſolche Fragen und noch viele andere kreiſen die Gedanken, die unſer deutſches herz mit banger Sorge erfüllen und die uns am heutigen beſinnlichen Tage, wo wir uns anſchicken, die Schwelle eines neuen Jahres zu überſchreiten, ganz beſonders be⸗ wegen. Alle ſind wir davon überzeugt, daß das kommende Jahr die endgültige Ent⸗ ſcheidung über Deutſchlands weitere Entwichlung und Zukunft wir d. Alle Anzeichen deuten darauf hin. In der ſchier erdrückenden Fülle der kataſtrophalen Exeig⸗ niſſe des nun verfloſſenen Jahres erblicken wir die Vorboten für die„großen“ Ereigniſſe, die ihre Schatten vorauswarfen. Gleich in den erſten Tagen des neuen Jahres müſſen die Berliner Still- haltever handlungen über unſere kurzfriſti⸗ gen Kredite zum Abſchluß kommen, und noch im Derlaufe des Januar wird die neue internatio⸗ nale Regierungskonferenz zuſammentre⸗ ten, in der die Entſcheidung darüber fallen muß, ob das ſo ſchwer darniederliegende Wirtſchaftsleben Europas nun endlich von dem Irrwahn und Alb⸗ druck der deutſchen Tributverſklavung be⸗ freit werden kann oder ob die gerüſteten und ge⸗ panzerten und im Gold ſchier erſtickhenden herren Europas noch immer völlig mit Blindheit geſchlagen ſind. biel hoffnung dürfen wir uns da freilich nicht machen. Einſtweilen ſieht es ganz ſo aus, als ob dieſes ganze Satyrſpiel letzten Endes wieder mie ſchon ſo oft zu einer Einigung Frankreichs mit Eng- land auf unſere Koſten führen würde. Was immer man aber auch beſchließen mag, ob man ſich nun auf ein Moratorium für drei oder auf fünf Jahre einigen wird, bei uns in deutſchlandglaubt kein Renſch daran, daß die Habgier unerſätt⸗ licher Eläubiger auch weiterhin noch Millionen und Milliarden aus dem deutſchen Dolkskörper heraus preſſen kann. Hoch im Januar ſoll auch in Genf wieder 1 Ratsta gung ſein. e der e bringen 2. Seite/ Nummer 605 und ſich offenbar immer mehr verſchärfenden blu⸗ tigen Kämpfe im fernen Oſten, die durch die kürzliche Pariſer Ratstagung nicht im mindeſten aufgehalten werden konnten, haben die Herren Räte jetzt aufs neue Gelegenheit, ſich weiterhin zu bla⸗ mieren und die Ohnmacht des Völkerbundes wieder aller Welt vor Augen zu führen. Und die Gbrüſtungs konferenz, die im Februar ſein ſoll? Scheitert auch ſie mit einem Fiasko, dann werden ſicherlich auch die letzten Opti⸗ miſten an einer Rettungsmöglichkeit für Europa verzweifeln. Jedenfalls werden all dieſe unmittelbar bevor⸗ ſtehenden finanz- und außenpolitiſchen Entſcheidun⸗ gen von größter Bedeutung ſein für die unabſehbar wichtigen Entſcheidungen, die uns für das Früh⸗ jahr dieſes Jahres im Lande ſelbſt bevor ſtehen. Wir meinen die Ueuwahlen in preu⸗ ovor Paris Angſt hat? tung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 31. Dez. Die geſtern aus Londoner Quelle verbreiteten Feldungen über eine angebliche Einigung Piſchen London und Paris in den Repara⸗ Unsvorbeſprechungen werden von offiztöſer kanzöſiſcher Seite dementtert. Das ſalbamtliche Dementi hält einen Teil der franzö⸗ ſiſchen Morgenblätter nicht davon ab, heftig gegen die angebliche Einigungsgrundlage für die franzö⸗ iſche und britiſche Reparationsauffaſſung zu polemi⸗ ſteren. Beſonders intereſſant iſt dabei, daß die geſtern zenannte Kompromißformel eines drei⸗ kährigen Moratoriums, die Zurückerſtattung der von Deutſchland zu zahlenden ungeſchützten Jahresleiſtungen, Sachlieferungen uſw., die von Deutſchland natürlich abgelehnt werden muß, in zühlreichen franzöſiſchen Blättern als unzureichend bezeichnet wird. U. a. wendet ſich das Sprachrohr des Finanzminiſters, der„Excelſior“, ſcharf gegen das dreijährige Moratorium, weil es den privaten Gläubigern Deutſchlands Gelegenheit geben würde, ſich innerhalb der nächſten drei Jahre für ihre For⸗ derungen ſchadlos zu halten. „Ein dreijähriges Moratorium würde die tatſächliche Anerkennung der Priorität der privaten Schulden vor den Reparatious⸗ ſchulden bedenten“, ruft das Blatt aus. Die Reparationsgläubiger wür⸗ den dann nach drei Jahren vor den leeren Kaſ⸗ ſen Deutſchlands ſtehen und nur noch die Auf⸗ gabe haben, die völlige Zahlungsunfähig⸗ keit anzuerkennen. Das rechtsſtehende„Journal“ bezeichnet die aus London gedrahteten Einigungsbeſtimmungen als ein Narrenſpiel, dem ſich Frankreich niemals hingeben dürfe. Das dreijährige Moratorium würde den privaten Gläubigern Deutſchlands ein Monopol auf die deutſchen Zahlungen verſchaffen und das Begräbnis des Voungplans bedeuten. Ueber die Beſprechungen der in Paris weilenden engliſchen Reparationsſachverſtändigen iſt zu ſagen, daß bisher nur der britiſche Botſchafter, Lord Tyrell, mit neuen Direktiven ſeiner Regierung ſein Pariſer Amt wieder angetreten hat. Die eigent⸗ lichen Sachverſtändigen unter Führung Sir Leith ⸗ Roß werden ſich nach Meldungen von gut unter⸗ richteter Seite erſt nach Neujahr mit den franzöſiſchen Delegierten in Verbindung ſetzen. Nach Anſicht maßgebender engliſcher Polttiker beſtehen zwiſchen Großbritannien und Frank⸗ reich vor allen Dingen noch zwei große Streitfragen und zwar das Problem der Priorität der Pri⸗ bvatſchulden vor den Reparationen ſowie die Frage ob Frankreich auch nach Beſeitigung der inter⸗ alltterten Kriegsſchulden und des geſchützten Teils der deutſchen Jahresleiſtungen weiterhin die un⸗ geſchützten Annuitäten erhalten bſolle. Manu hofft, dieſen Fragenkomplex bei den kommenden Partſer Verhandlungen regeln zu können. In Paris glaubt man, daß Finanzminiſter Flan⸗ Fin bei den Verhandlungen über ein zweifähri⸗ ges Moratorium fürdie geſchützten deut⸗ ſchen Leiſtungen durchdringen wird. Hinſicht⸗ lich der ungeſchützten Zahlungen ſoll der Finanz⸗ miniſter zwei Pläne ausgearbeitet haben. Einer da⸗ von ſieht vor, daß eine buchmäßige Ueberweiſung des ungeſchützten Betrages an die B. J. Z. zu erfolgen hat. Der gleiche Betrag ſoll dann automatiſch an die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft zurückkreditiert oder an dus Finanzminiſterium zurücküberwieſen werden, die dafür zehnjährige Schatzſcheine auszugeben hätten. Am 18. Januar in Lauſanne J Berlin, 31. Dez. Offiziell wird nunmehr beſtätigt, daß die Regie⸗ kungskonferenz am 18. Januar in Lauſanne ſtattfinden wird. Während bis vor acht Tagen be⸗ kanntlich noch Haag als Konferenzort in Ausſicht ge⸗ nommen war, hat dieſer Tage die engliſche Regie⸗ rung das dringende Erſuchen an die Mächte gerich⸗ tet, ſich mit Lauſanne einverſtanden zu erklären, da am 25 Januar die Ratstagung und am 2. Februar die Abrüſtungskonferenz in Genf beginnen und die Mehrzahl der Mitglieder der Regterungskonferenz an dieſen Verhandlungen teilnehmen müßten. Die Regierung hätte, ſo erklärt man in der Wilhelm⸗ ſtraße, obwohl ſie den Haag an ſich vorgezogen hätte, dem Wunſche der engliſchen Regierung nachgegeben, weil ſie ſich den Argumenten, die für die Wahl Lauſannes ſprechen, nicht glaubte verſchließen zu können. Die übrigen Regierungen ſind von London aus gleichfalls um ihre Einwilligung erſucht worden. Ob ihre Antworten poſitiv ausgefallen ſind, iſt im Neue Maunh ßen, das amten Reichsgeb wahl des Reichspräſidenten r die Wiederwahl Hhindenburgs. Ernſte Gedanken muß man ſich auch darum machen, wie ſich⸗die letzte Uotver⸗ ordnung mit ih nie dageweſenen Eingriffen in das allgemeine Rechts- und Wirtſchaftsleben und die perſönliche Sphäre jedes Einzelnen in den näch⸗ ſten Wochen und Monaten auswirken wird. Auch läuft am 3. Januar der Burgfrie den ab Müſſen wir dann der aufs neue erleben, daß deutſche Männer ſo völlig ungeiſtig ſind, um den unter geſitteten Menſchen doch nur mit geiſtigen Waffen auszuf weltanſchaulichen auszutragen deutſche hand zu vergießen? Doch ſo ernſt und dunkel zweifellos das neue Te U 1. Dr. Heinrich Sahm, Berlins neuer Oberbürger meiſter 2. Sir Hubert Wilkins, Führer des„Nautilus“ 3. Balbo, italieniſcher Luftfahrtminiſter Geſchwader⸗ flug über den Süd⸗ Atlantik 4. Adatſchi, japaniſcher Polttiker, Vorſitzender im Haag über die Zollunion 5. Prof. Andre Piccard erreichte mit dem Frei⸗ ballon die Stratoſpäre Tſchiangkaiſchek wurde als Präſident der chine ſiſchen Zentralregierung geſtürzt König Alfons XIII, von Spanien wurde im April entthront 8. Wolfgang von Gronau überquerte in Etappen den Nord⸗Atlantik 9, Alcala Zamora erſter Präſident der ſpaniſchen Republik 10 Pierre Laval wurde im Januar zum franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ernannt 11. Günther Groenhof, neuer Langſtreckenrekord im Segelflugzeug 13. Charlie Chaplin wurde auf ſeiner Europareiſe viel gefeiert 13. Elli Beinhorn durchquerte allein Nordafrika im Flugzeug 14. Grandi, Ital. Außenminiſter beſuchte Berlin und Waſhington 15. Max Schmeling wurde durch ſeinen Sleg über Stribling Weltmetſter 16. Paul Doumer wurde zum Präſidenten von Frank⸗ reich gewählt 17. 12 errang die Profeſſional⸗Tennismeiſter⸗ haft 5 18. Adolf Hitler, der Führer der Nationalſozialiſten 19. Amy Johnſon flog in Rekordzeit nach Auſtralien 20. Baron Louis Rothſchil d erlitt durch den Zuſammen⸗ bruch der Oeſterreichiſchen Credit Anſtalt große 2 ˙ 1 Augenblick nicht bekannt. 5 Verluſte imer Zeitung/ , ſo wollen tmutigen der ſich ſelber auf⸗ it Kriegsausbruch ſen und erdulden müſſen enn auch noch ſo be⸗ zehn oder zwanzig ſo jungen Dol die deutſche Gef n aus viel ſchlim⸗ orgerungen haben Und iſt nicht gerade f wo wir, mag der ien, doch von Tag zu Tag e wißheit haben, daß wir nd ſehnſüchtig herb 1 nenlichte nach je len Nacht ein sStüch näherkommen, dazu an⸗ 530 5 ſp e ſe ſcheiden.! Jahre in Rennt, meren als ſie un dieſe Seit Dinter auch noch ſo d 707 37 ten 91 21. Johann Schober, Außenminiſter von Oeſterreich Zollunion) 22. Reichskanzler Brüning, Führer in Deutſchlands ſchwerſter Zeit 28. Dr. Pfrimer, Führer des ſteiriſchen Heimwehr⸗ putſches 24. Prof. Alfred Wegner fand den Tod im Grön⸗ landeis 25. Prof. Otto Warburg erhielt den mediziniſchen Nobelpreis 26. Dr. Otto Klepper wurde zum preußiſchen Finanz⸗ miniſter ernannt 27. Marga von Etzdorf führte einen Etappenflug von Berlin nach Tokio durch 28. Vizeadmiral Gladiſch, der neue Chef der Reichs⸗ marine 29. Mahatma Gandhi kam zur Indienkonferenz nach London 5 30. Herbert Hoover, Präſident von U. S., ſetzte ein einjähriges Weltſchulden⸗ Moratorium durch 81. General Min ami, japaniſcher Kriegsminiſter, er⸗ ließ den Befehl zur Beſetzung der Mandſchurei 32. Ramſay Macdonald, enaliſcher Premierminiſter, erzielte einen großen Wahlſieg der Konzentrations⸗ regierung 33. Geheimrat Karl Boſch erhielt den Nobelpreis für Chemie 34. Eilly Auſſem erwies ſich in Wimbledon als beſte Tennisſpielerin der Welt 35 Prof Friedr. Bergius erhielt mit Prof. Boſch den Nobelpreis für Chemie 36. Francots⸗Poncet wurde zum neuen Botſchafter Frankreichs in Berlin ernannt 37. Dr Anton Franzen war mehrere Monate Staats⸗ minſſter von Braunſchweig 88. Jakob Goldſchmidt Letter der Danatbank. deren Zahlungseinſtellung den Beginn der Bankkriſe bildete Donnerstag, 31. Dezember 1931 Do getan, neue Lebenshoffnung in unſer be Kümmertes Herz einſtrömen zu laſſen? Uie Kann Deutſchland untergehen, wenn alle gut- geſinnten Deutſchen, und das iſt doch wohl die weit⸗ aus überwiegende Mehrzahl unſeres Volkes, immer und überalldie Mahnung im HGeiſte Fichtes beherzigen: Du ſollſt an Deutſchlands Zukunft glauben, g An Deines Dolkes Auferſtehn, wurde aß dieſen Glauben dir nicht rauben, 125 Trotz allem, allem, was geſchehn! reiche Und handeln ſollſt Du ſo, als hinge 20 Don Dir und Deinem Cun allein Fe Das Schickſal ab der deutſchen Dinge 13 Und die bderantwortung wär Dein! den 2 5. Feb H. A. Meißner u. ein von d ö Di am 18 der P und n Tod, Der 6 Gru Nothb ö 3 Me 9. hei 1000 5 5 gericht 2 ſtahl Heute ſpricht Hindenburg en Jahre Drahtbericht unſeres Berliner Büros klagte. A Berlin, 31. Des. 9 5 Die Silveſteranſprache des Reichspräſidenten wird, dem wie wir hören, nur 17 Schreibmaſchinenſeiten um⸗ geſunkt faſſen. find. In Regierungskreiſen hat es lebhafte Verſtimmung lautete ausgelöſt, daß der Sozialdemokratiſche Preſſedienſt Ay den Neujahrserlaß des Reichspräſidenten an die[Pale Wehrmacht vorzeitig veröffentlicht hat. Die Neu⸗ 9 7597 jahrsgrüße der Reichsregierung an den Reichspräſi⸗ Bande denten wird der Reichspoſtminiſter Schätzl über⸗ 22 2 bringen, da der Vizekanzler Dietrich heute Berlin Duüſſel verläßt. 5 15 Der Verwaltungsrat 3255 der Reichsbahn bes Drahtbericht unſeres Berliner Büros ſch w Berlin, 31. Dezember. 18 Ueber die Veränderungen im Verwaltungsrat(Fran der Reichsbahn, die vom Kabinett in ſeiner Diens⸗ 5 wu tagſitzung beſchloſſen worden find, hören wir von Narr unterrichteter Seite folgendes: 5 f gab 5 Wiedergewählt wurde als Vertreter der Vorzugs⸗ Toten. aktionäre der Staatsſekretär a. D. v. Bergmann, ging ferner Herr v. Siemens und Herr v. Batocki.. Neu ernannt ſind der Miniſterialrat im preußiſchen Brir Handelsminiſterium Schulze und der Staatsſekre⸗ in eir tär Dr. Gutbrod. Ausſcheiden werden darnach 25 0 Direktor Jeidel, Oskar v. Miller und Han⸗ 1415 delskammerpräſident Grun d⸗Breslau. Ueber die beima, Beſetzung des einen Poſtens ſtehk die Enkſcheldung] Jahre noch aus. 2 5 In Im Reichsverkehrsminiſterium tritt man den] 1 Ju Gerüchten entgegen, daß ein Wechſel im Prä⸗ auf de ſüdium beabſichtigt werde. Es ſei vielmehr anzu⸗ um 6 nehmen, daß der bisherige Präſident v. Siemens, en deſſen umſichtige Leitung man allgemein anerkenne, Faust auf ſeinem Poſten verbleiben werde. Zum Staats- iner ſekretär im Reichsverkehrsminiſterium ſoll, wie win z nah hören, der Miniſterialdirigent Königs ernannt An werden. Neu eines 8 8 8 ehen Die Reichsreform der Fran ſto ff Waſſerſtraßen. Drahtbericht unſeres Berliner Büroß gen Berlin, 31. Dez. einem Der Plan des Reiches, die Verwaltung der Waſ⸗ ſerſtraßen einheitlich zu übernehmen, hat, wie man——— weiß, zu lebhaften Proteſten der Länder ge⸗ führt. U. a. haben Preußen, Sachſen, Bayern und Bremen die Reichsregierung wiſſen laſſen, daß ſie 5 energiſch ſich zur Wehr ſetzen würden. An den zu⸗ 5 ſtändigen Reichsſtellen wird uns nun erklärt, daß N das Reich unbeirrt an ſeinem Plan fee Man halten werde. Man ſei bereit, mit den Länder⸗ v. D regierungen ſich in Güte auseinanderzuſetzen aß ö habe ſie darum auch zum 5. Januar nach Berx⸗ ob er lin geladen. f Das Das ſei aber auch alles. An dem Grundſatz werde] wie auf keinen Fall etwas geändert werden. Die Waſſer⸗ Tag ſtraßen ſeien 1919 durch die Reichs verfaſſung der und Obhut des Reiches unterſtellt worden. eine Der Staatsvertrag von 1921, der auf zehn Kinde Jahre die Länder proviſoriſch mit der Aus⸗ W᷑̃ übung der Verwaltung betraute, habe einfach bei d unhaltbare Zuſtände zur Folge gehabt. weiß Vor allem bei gerichtlichen Auseinanderſetzungen, bei Schadenerſatzklagen und ähnlichen hätten ſich ganz unmögliche Situationen ergeben. lichen Beamten ſeien wohl Länderseamte geweſen, die der Diſziplinarhoheit der Länderregierungen unterſtanden, hätten aber bei der Waſſerſtraßenver⸗ waltung Aufgaben des Reiches erfüllt. Und ſoh habe dann immer die eine Inſtanz die Verantwortung auf die andere abzu wälzen getrachtet. Die Länder haben dann jetzt erklärt, daß es not⸗⸗ wendig werden würde, über der Reichsverwaltung. eine parallele Organiſation der Länder aufzuziehen und daß damit die Koſten nicht, wie das Reich be⸗ hauptet, verringert, ſondern erhöht würden. Davon miniſterium, keine Rede ſein. Es wäre ganz u garnicht nötig, daß die Länder die Aufgaben, die i Zukunft vom Reich erfüllt werden ſollen, noch vo ſich aus beſonders überwachten. Täten ſie es doch ſo würden ſie ähnlich handeln wie die Franzoſe in der Beſatzungszett, die im Rheinland Kontrollinſtanz eine eigene Binnen ſchiffahrtsverwaltung eingerichtet hatten. Im übrigen, meint man in der Umgebung des Herrn Treviranus, ſeien alle dieſe Einwän und Bedenken der Länder nicht neu, ſeien nur jetz wieder aus den Schreibtiſchen der Refe⸗ gierungen ſelbſt werde man ſich ſchon zu einigen renten hervorgeholt worden. Mit den 0 vermögen. 5 1 könne jedoch, ſo ſagt man uns im Reichsverkehrs⸗ Die verantwort⸗ fes mehr 5 ner ros Des. wird, um⸗ mung dienſt die Neu⸗ präſi⸗ über⸗ erlin ros ber. igsrat diens⸗ von zugs⸗ ann, o ck i. ziſchen zſekre⸗ irnach Han⸗ er die Aidung t den Pr⸗ anzu⸗ tens, kenne, taats⸗ ie win nannt — ihm hatte, davon weiß ich eigentlich nichts. ch vor 15 s doch 30 itten. ug des wände ur je Nun geſchah es aber eines Abends, Donnerstag, 31. Dezember 1931 Keue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 605 1931 am laufenden Band Kataſtrophen, Anglücksfälle, Verbrechen und Arteile Jaunar: Der amerikaniſche Bundesſtaat Nord⸗Karolina wurde am 6. Januar von einer Serie ſchwerer Wir ⸗ belſtürme heimgeſucht. In ſechs Städten wurden zwölf Menſchen getötet und über hundert verletzt. Zahl⸗ eee wurden derſtört.— Am 11. Januar iſt ein chineſiſcher Verkehrsdampfer mit 27 Paſſagieren im Sturm untergegangen. Februar: Ein heftiges Erdbeben hat am 3. Welling. on(Neuſeeland) heimgeſucht. Die Stadt Nagier hat ſchweren Schaden erlitten. An die 1000 Menſchen fanden den Tod. Gold macher Tauſend wurde am 5. Februar wegen fünf Vergehen des vollendeten Betruges u. eines Vergehens des verſuchten Betruges zu einer Strafe von drei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. — Durch Schneeblindheit des Lokomotivführers entgleiſte am 18. auf der Peihan⸗Eiſenbahnſtrecke nahe der Grenze der Provinz Hupe ein chineſiſcher Eiſen ha hn zug und wurde vollſtändig zerſtört. 36 Paſſagiere fanden den Tod, 72 Perſonen wurden teils ſchwer, teils leicht verletzt. Der Sachſchaden wird auf 1 Mill. RM. geſchätzt.— Das Grubenunglück auf Grube„Eſchweiler Reſerve“ in Nothberg bei Aachen vom 20. Februar hat nach den letzten Berichten 31 Opfer gefordert. März: Ein großes Erdbeben das den Balkan am 9. heimſuchte, hat über 160 Todesopfer gefordert. 1000 Häuſer wurden zerſtört.— Am 138. fällte das Reichs⸗ gericht in dem kommuniſtiſchen Waffendießh⸗ ſtahlsprozeß das Urteil: Reichswehrangeſtellter Her⸗ bert Peſtner wurde zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechtsverluſt N klagten erhielten von 37 Jahren Zuchthaus bis zu einem Jahr Feſtungshaft.— Auf dem Hangtſe iſt am 13. etwa 100 Kilometer von Schanghai entfernt, ein Dampfer, auf dem ſich 300 Perſonen befanden, infolge einer Exploſion geſunken. Man nimmt an, daß 200 Pexſonen ertrunken ſind.— Das Regensburger Urteil im Falle Tetz nen lautete auf Todesſtrafe. g April: In der Nacht zum 15. brach im Blücher⸗ Palais am Pariſer Platz in Berlin ein Feuer aus, das ſich zu einem der größten Brände der Reichshauptſtadt ent⸗ wickelte und das hiſtoriſche Gebäude, eines der ſchönſten Baudenkmäler Berlins, zum größten Teil vernichtet.— 22. April: Peter Kürten wurde vom Schwurgericht Düſſeldorf gmal zum Tode verurteilt.— Der deutſche Kon⸗ ful in Nyborg(Fünen), Baron v. Harthau ſe n, iſt am 27. April im Wallgraben in Nyborg tot aufgefunden worden. Mai: Auf dem Bodenſee kenterte am 4. Mai ein Bot mit 11 Jnſaſſen. 10 davon fanden den Wellentod.— Aus Süddeutſchland wurden am 7. große Ueber⸗ ſchwemmungen gemeldet.— Schleſien wurde am 23. Mai von ſchweren Unwettern heimgeſucht. Junf: Bei einem Brückeneinſturz in Libourne (Frankreich) am 4. Juni kamen 10 Meuſchen ums Leben, h wurden verletzt.— Am 6. brach im Glaspabaſt zu München ein Großfeuer aus, das für 20 Millionen Mark Kunſtwerke vernichtete.— Flu gzeugunfälle gab es am 13. in Saarbrücken mit 4, in Deſſau mit 2 Toten.— Ein franzöſiſcher Vergnügun gs dampfer ging bei St. Nazaire mit annähernd 600 Perſonen am 14. Juni unter. Ueber dem Seeflughafen Brindiſi ſtießen am 20. zwei Bombenwaſſerflugzeuge in einer Höhe von 20 Metern zuſammen. Eines ſtürzte mit ſechs Perſonen ins Meer, wobei fünf trotz ſofortiger Rettungsverſuche ertranken.— Stadt und Bezirk Frei⸗ ing wurden am 24. von einem furchtbaren Hagelwetter heimgeſucht. Das Unwetter war ſchwerſte ſeit 30 Führen. Juli: Die ruſſiſche Zeitung„Pramda“ meldete vom 1. Juli die Erſchießung von 108 Verbannten auf der Kola⸗Halbinſel(Ruſſiſch⸗Finnland).— Am 2. früh um 6 Uhr, wurde das Todesurteil an Kürten im ſtaat⸗ das lichen Gefängnis Klingelpütz in Köln vollſtreckt.— Die Leuna ⸗ Spione wurden am 4. Juli abgeurteilt. Die Hauptverbrecher erhielten acht Jahre Zuchthaus.— Bei den amexikaniſchen Unabhängigkeits feiern kamen am 5. nahezu 200 Perſonen ums Leben. Auguſt: Am 6. ſtürzte in München der Tu em der Neuhauſer Kirche in der Winthirſtraße anläßlich eines ſtarken Sturmes während eines über München nieder⸗ gehenden Gewitters ein. Am 8. wurde auf den D⸗Zug Frankfurt a. M. Berlin bei Jüterbog ein Spreng⸗ ſtoff⸗ Attentat verübt. Sieben Perſonenwagen ent⸗ gleiſten, zwei Perſonen wurden ſchwer, 16 leicht verletzt.— Beim Zuſammenſtoß zweier Züge der öſterreichiſchen Strecke Villach Bruch wurden 12 Perſonen getötet.— Bei einem Feuerüberfall auf die Reichsbank⸗Nebenſtelle Rund verurteilt, die übrigen Ange⸗ Neue grjetgeberſche Aulonben in der Sozialberſicherung Berlin⸗Schöneberg wurde ein Geldzähler ſchwer verletzt. Den Räubern fielen 22000 Mark in die Hände.— Belut⸗ ſchiſt an wurde am 28. von einem ſchweren Erd⸗ beben heimgeſucht, das entſetzliche Zerſtörungen anrichtete. Die Stadt Sharigh iſt gänzlich vom Erdboden verſchwunden. September: Bei einer Exploſion in dem Robinſon⸗ Deep⸗Bergwerk in der Nähe von Johannesburg in Süd⸗ afrika wurden Anſang September 40 Eingeborene getötet ſo⸗ wie zwei Europäer und 14 Eingeborene ſchmer verletzt.— Ein großer Felsſturz fand auf der Inſel Helgoland ſtatt.— In Friedeck im Kreiſe Pleß ſtürzte am 5. ein Wohnhaus ein. Die Frau und fünf Kinder des Beſitzers wurden getötet.— Eine Million Menſchen ſind am Südufer des Gelben Fluſſes in Nord⸗Honan infolge der Ueberſchwemmungen des Gelben Fluſſes ums Leben gekom⸗ men.— Am 12. war das Eiſenbahnattentat bei Bia Tor⸗ bagy, das faſt 30 Menſchen das Leben koſtete. Oktober: Eine furchtbare Exploſionskataſtrophe ereignete ſich am 8. in einem fünfſtöckigen Wohnhauſe in Gdingen. 17 Wohnungen wurden zerſtört. Es ſind zwölf Tote und dreißig Verletzte aus den Trümmern geborgen worden.— Die Geſamtzahl der Opfer des Grubenunglücks bei Herne beträgt neun Tote und 27 Verletzte.— Der Lübecker Colmette⸗ Prozeß begann am 11. Oktober.— Am 13. wurde das trübe. Regiſter des Sklarek⸗Pro⸗ zeſſes aufgerollt. Im Diſtrikt Miya in Japan iſt ein Deich infolge Hochwaſſers geborſten. Die Waſſermaſſen er⸗ . 1 goſſen ſich in mehrere Dörfer. Mehr als 200 Perſonen ſol⸗ Telegraphiſche Meldung Berlin, 31. Dezember. Wie wir von ſeiten des Reichsaxbeitsminiſteriums erfahren, ſind die zuſtändigen Referenten dieſes Miniſteriums zurzeit mit der Ausarbeitung eines neuen Geſetzentwurfes über die In vali⸗ den verſicherung beſchäftigt. Da die Notver⸗ ordnung vom 8. Dezember für die Invalidenver⸗ ſicherung lediglich eine Entlaſtung bedeutet, aber noch nicht die endgültige Sanierung darſtellt, ent⸗ ſteht für das Reichsarbeitsminiſterium die Aufgabe, in geſetzgeberiſcher Form eine Neuordnung der In⸗ validen verſicherung zu ſchaffen. Weiter wird im Reichsarbeitsminiſterium die Frage geprüft, ob eine ähnliche Neuordnung für die Angeſtellten⸗ und Unfall verſicherung erfolgen ſoll. Ferner wird die Frage der Ver⸗ ſicherungsämter geprüft. Es werden zurzeit Erwägungen darüber angeſtellt, ob insbeſondere die Aufgaben der Verſicherungsämter bei den Kreiſen nicht den Oberverſicherungsämtern bei den Ober⸗ präſidien übertragen werden können. Aerzte und Krankenkaſſen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 31. Dez. Zu der Regelung der Grundrechte zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen, die in der Notverordnung vom 8. Dezember enthalten iſt, ſind jetzt vom Reichs⸗ arbeitsminiſterium die Durchführungsbeſtimmungen herausgegeben worden. Darnach ſind für den krankenkaſſenärztlichen Dienſt die Mantel⸗ und Ge⸗ ſamtverträge maßgebend. Kommen ſolche Verträge nicht zuſtande, ſo beſtimmt ihren Inhalt ein pari⸗ tätiſch zuſammengeſetztes Schiedsamt. Die Verträge regeln Art und Umfang der kaſſenärztlichen Leiſtungen, für die eine gegen 1930 ermäßigte Geſamtvergütung gewährt wird. Die Aerzte⸗ vereinigungen verteilen dieſe Geſamtvergütung unter ihre Mitglieder je nach den Leiſtungen. Die Verordnung regelt weiter die jungärzt⸗ liche Frage. Nach den bisherigen Beſtimmungen kam auf 1000 Verſicherte ein Kaſſenarzt. Zu Gunſten der Jungärzte wird dieſe Verhältniszahl in der Weiſe verbeſſert, daß ſchon auf 600 Ver⸗ Traum vom Tagelöhner Neujahrsgeſchichte von Selma Lagerlöf Vor etwa fünfzig, ſechzig Jahren lebte ein Mann, der war Tagelöhner bei einem Gutsbeſitzer, u. Dobberichſen. Aber welche Bewandtnis es mit Nicht ob er jung oder alt war, ob tüchtig oder untüchtig. Das wahrſcheinlichſte iſt wohl, daß er es ſo hatte, wie die meiſten ſeines Standes. Den lieben langen Tag ging er ſeiner Arbeit auf dem Gutshof nach, und wenn er abends heimkam, dann empfing ihn eine abgerackerte Frau und eine große ſchreiende Kinderſchar. Was für ein Gutsbeſitzer v. Dobberichſen war, bei dem er diente, kann ich auch nicht ſagen, ja ich weiß nicht einmal, wo ſein Gut lag, und ob es groß oder klein war. Es wäre ja hübſch, wenn ich avon erzählen könnte, aber mit der Geſchichte hat s eigentlich nichts zu tun. Auch hat es nichts zu bedeuten, daß ich nicht weiß, was für eine Art Menſch dieſer Gutsbeſitzer v. Dobberichſen war. Man kann ſich ja immerhin denken, daß er ein utsherr vom alten Schrot und Korn war, der aus einen Tagelöhnern ſoviel Arbeit herauspreßte, als möglich war, und ihnen nicht mehr zum Leben gab, s daß ſie ſchlecht und recht ihr Daſein friſten konnten. f daß dieſer Mann, der Tagelöhner beim Gutsherrn v. Dobbe⸗ richſen war, zu einer Gebetverſammlung in einen auernhof ging, um einen Laienprediger zu hören. Was für ein Prediger dies nun ſein mochte, kann ch auch nicht ſagen. Vielleicht, daß er ein Wander⸗ prediger war, von irgend einer Miſſtonsgeſellſchaft ausgeſandt, vielleicht auch predigte er aus eigenem Antrieb. Aber man kann wohl davon ausgehen, daß er ein redlicher, glaubenseifriger Mann war, der (iich freute, daß er für ſein Teil der Seligkeit ſicher jein konnte und darum ſo viele andere, als nur möglich, aus dem Sündenſchlummer wecken wollte. Und da er keinen beſſeren Weg kannte, ſeine Mit⸗ menſchen wachzurütteln, ſo ſprach er den ganzen Abend lang von der Hölle und wie es dort zuging. Sicherlich machte er ſeine Sache gut, ſo daß es nehrere Erweckungen und Bekehrungen gab. Aber ieſer Mann. der Tagelöhner bei Gutsbeſitzer v. Dob⸗ berichſen war, war nicht unter denen, über die die Gnade ſich ergoß. i f 3 Er hörte die ganze Zeit andächtig zu und glaubte jedes Wort, aber er hatte wohl nicht die rechte Ge⸗ ſinnung. Es kam zu keinem Ruf und keiner Er⸗ weckung. Er fühlte nicht die leiſeſte Reue oder Luſt, ſeine Sündenſchuld abzuwerfen, und da dem ſo war, wurde es ihm klar, daß die Hölle ein Ort war, dem er für ſein Teil nicht entrinnen konnte. 55 Als er nachts heimkehrte, ging er mit ein paar andern Leuten, die auch Tagelöhner bei Dobberichſen waren, ſo wie er. Und es war ja natürlich, daß ſie alle miteinander, wie ſie waren, an den Prediger und den Vortrag dachten. a 5 Als ob es die Müdigkeit machte oder ob ſie von der Predigt ergriffen waren, ficher iſt, daß keiner von ihnen ein Wort ſagte, bis der Mann, von dem ich eben erzählte, ſeinen bekümmerten Gedanken Luft machte und ſeine Stimme erhob und ihnen die Schluß⸗ folgerungen verkündete, zu der er gekommen war. „Wenn einer all ſein Lebtag Tagelöhner bei Dob⸗ berichſen geweſen war und dann noch in die Hölle kommen ſoll, wenn er tot iſt, dann hat einer nicht viel Freude daran gehabt, daß er auf die Welt ge⸗ kommen iſt!“ 8 Alle die andern horchten auf. Es kam ihnen vor, daß das merkwürdige und wahre Worte waren, und daß der Kamerad gerade das ausgeſprochen hatte, was ſte ſelbſt fühlten, während ſie ſo müde und nie⸗ dergeſchlagen einhergingen. 1 8. Es ſtanden vielleicht Mond und Sterne am Him⸗ mel und erleuchteten die Nacht, aber ſie dachten gar nicht daran, die Blicke emporzurichten. Früher hatten ſie vielleicht die Hoffnung gehegt, einmal dort im Sternenſaal umhergehen zu können, aber nun wußten ſie ja, daß ſie von dieſer Herrlichkeit ausgeſchloſſen waren.. 1. Sie hätten ſich ja gewünſcht, daß ſie ihre Sünden bereuen und in die Seligkeit eingehen könnten, aber wenn dies nicht anders geſchehen konnte als durch Seufzen und Jammern nach Weiberart und dies ihnen unmöglich war, ſo beſtand ja kein Zweifel, wel⸗ ches Schickſal ſie erwartete. N 33 Sie griffen die geſprochenen Worte auf und wie⸗ derholten ſie. Ja, das war ſo wahr, als nur etwas wahr ſein konnte. Wenn eins all ſein Lebtag Tage⸗ löhner bei Dobberichſen war! Ei freilich, das war kein Spaß. Nur Plage und Arbeit, das liebe lange Jahr. len ertrunken ſein. Der Attentäter von Jüterbog und Bia Torbagy, Sylveſter Matuſchka, hat am 13. ein Geſtändnis abgelegt. November: Eine Windhoſe hat am 7. November die Stadt Colon(Braſilien]) zerſtört. 3000 Häuſer liegen in Trüm⸗ mer. 410 Tyte ſind geborgen.— Bei Pirmaſens wurden am 9. Felsſprengungen vorgenommen. Einer der Sprengſthüſſe ging nicht los. Als ſich die Arbeiter der Sprengſtelle näherten, löſte ſich plötzlich der Felſen und be⸗ grub 12 Arbeiter unter ſich.— Auf einem Fluß in der Pro⸗ vinz Djambi(Sumatra) iſt am 24. November ein Rad⸗ dampfer bei einem Zuſammenſtoß mit einer Fähre um⸗ geſchlagen. Es ertranken 24 Perſonen. Dezember: Im Nangtſe⸗Delta ereignete ſich am 13. auf dem Dampfer„Tateh“ eine Exploſion, die einen Brand zur Folge hatte. 300 Perſonen ſollen umgekommen ſein.— Die chineſiſche Stadt Bangkok wurde am 14. von einem Braud heimgeſucht. In dem chineſiſchen Geſchäftsviertel ſind 500 feſte Häuſer zerſtört worden. 2000 Perſonen ſind obdach⸗ los.— Ein Orkan, der in der Nacht zum 17. über Oſt⸗ preußen hinbrauſte, hat an der Küſte ſchwere Verwüſtungen verurſacht. Ganz beſonders ſchwer iſt das Oſtſeebad Cranz betroffen worden. Dort ſchätzt man den in dieſer Nacht ent⸗ ſtandenen Schaden auf eine halbe Million Mark.— Vom 21. Dezember bis zum 25. Dezember wurde das Alte Schloß in Stuttgart durch Großfeuer heimgeſucht. Der Schaden geht in die Millionen. Drei Feuerwehrleute büßten ihr Leben ein. ſicherte ein Kaſſenarzt zugelaſſen wird. Da⸗ durch verkürzt ſich die Wartezeit. Man rechnet da⸗ mit, daß infolgedeſſen demnächſt—5000 Jung⸗ ärzte zur Kaſſenpraxis zugelaſſen werden können. Das Reichsarbeitsminiſterium wird weiter daran gehen, die Lücken, die die Notverordnung bei der Sozialverſicherung noch offen gelaſſen hat, auszufüllen. So oll durch einen zur Zeit noch in Bearbeitung befindlichen Geſetzentwurf die Aus⸗ gleichung des Haushaltes in der Invaliden⸗ und Knappſchaftsverſicherung erreicht werden. Außerdem ſind neue Beſtimmungen für die Unfallver⸗ ſicherung zu erwarten. 0 Senſationeller Antrag im Lübecker Prozeß Telegraphiſche Meldung Lübeck, 31. Dez. In der heutigen Verhandlung wurde ein ſenſa⸗ tioneller Antrag von Rechtsanwalt Dr. Frey eingebracht. Er erklärte, es liege ein Kin d im Sterben, das ſchon im Dezember 1929 wegen einer Erkrankung in das Kinder⸗ und Säuglings⸗ heim in der Schildͤſtraße eingeliefert worden ſei. Das Kind zeigte die typiſchen Reaktionserſcheinun⸗ gen, die nach der Calmette⸗ Fütterung auf⸗ treten. Inzwiſchen ſei feſtgeſtellt worden, daß die Pflegerin Martha Schulz dieſes Kind, das damals ein Jahr alt war, im Dezember 1929 mit dem BCG. im Heim in der Schildſtraße gefüttert habe. Heute leide das Kind an Magen und Darmtuber⸗ kuloſe. Es ſolle bewieſen werden, daß außer den bekannten Kindern bereits im Dezember 1929 dies Kind heimlich mit dem Bech gefüttert worden ſei. Prof. Kleinſchmidt möge gebeten werden, das Kind noch heute zu unterſuchen und feſtzuſtel⸗ len, ob die Magen⸗ und Darmtuberkuloſe auf die Fütterung zurückzuführen iſt. Oberſtaatsanwalt Linau widerſprach dieſem Antrag. Es entſpann ſich eine erregte Aus⸗ einanderſetzung mit Dr. Frey. Nachdem die Verteidiger der Angeklagten ſich für die Annahme des Antrages ausgeſprochen hat⸗ ten, zog das Gericht ſich zur Beratung zurück. Keinen andern Lohn als Lumpen und Hunger. Und dann obendrein nach all dem nichts anderes zu erwar⸗ ten als die Hölle. Nein, da hatte man nicht viel Freude daran, daß man auf die Welt gekommen war. Die Männer, die die Worte gehört hatten, waren ſo ergriffen davon, daß ſie ihren Frauen daheim da⸗ von erzählten und bald machten ſie im Kirchſpiel die Runde. Ob ſie dem Gutsherrn v. Dohberichſen zu Ohren kamen, weiß ich nicht, aber ſicher iſt, daß ſie ſich über die ganze Provinz verbreiteten, ja durch das ganze Land. Man gebrauchte ſie faſt als Sprichwort, und wer eine ſchwere Arbeit und kargen Lohn hatte, der murmelte oft bei ſich ſelbſt: Wenn eins all ſein Lebtag Tagelöhner bei Dobberichſen geweſen iſt—— Auch ich bekam dies Sprichwort zu hören, als ich ein Kind war; und es muß mir als rechtes Kern⸗ wort erſchienen ſein, kräftig und gerade zur Sache, denn es prägte ſich ſo tief ein, daß ich es bis zum heutigen Tage nicht vergeſſen konnte. f Ja, es gab auch allerlei zum Grübeln. Ich konnte mich nicht damit abfinden, daß dieſer Tage⸗ löhner bei Dobberichſen es ſo ſchlimm haben mußte. Sollte es denn keine Hoffnung für ihn geben? Wenn er nicht bereuen und ſich nicht bekehren konnte, ſo konnte er doch auf andere Weiſe die Se⸗ ligkeit erlangen. Er hätte vielleicht einen Menſchen vom Ertrinken erretten können, oder jemanden aus einem brennenden Hauſe tragen können. Aber ſo etwas, das waren ja gute Werke und Taten, und das durfte ja nicht gelten. Manchmal dachte ich mir aus, daß er vielleicht eine Tochter gehabt hatte, die ſich reich verheiratete, und daß er auf ſeine alten Tage zu ihr kam und es gut hatte. Ich konnte es nicht ertragen, daß ein Menſchenleben ſo arm und freudlos verlaufen ſollte, in dieſer Welt und in der künftigen.. Aber wie ich mich auch mühte, ich konnte mit dem Mann nicht fertig werden. Ihm ein paar Glückstage hier auf Erden zu geben, war nicht ge⸗ nug. Und wie ich ihn in die Seeligkeit hineinbrin⸗ gen ſollte, das konnte ich nicht begreifen. 8 Es war doch nicht gerecht, daß er in die Hölle kommen ſollte. Dahin gehören ja die großen Miße⸗ täter, aber nicht brave, harmloſe Leute wie er. Nun ja, wie dem auch ſein mochte, ich kam in der Sache nie zu rechter Klarheit Und wie die Jahre gingen, hatten ſich meine Gedanken mit anderem zu beſchäftigen. Aber ich vergaß doch den Tagelöhner Die kommuniſtiſche Streikhetze Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 31. Dez. Wie der D. A. Z. aus Hamburg gemeldet wird, iſt die Polizei geſtern einer umfangreichen Ak⸗ tion der Kommuniſten gegen die deutſche Schiffahrt auf die Spur gekommen. Auf einer am 27. Dezember in Hamburg abgehaltenen Sitzun der Kampfausſchüſſe der Reichsleitung des Kommunf ſtiſchen Einheitsverbandes iſt darnach beſchloſſen 1“ den, am 2. Januar die deutſchen Seeleute auf Schiffen im In⸗ und Ausland zum Generalſt r zu bringen. Die Arbeitsniederlegung ſoll auch die im Hafen liegenden Fahrzeuge der übrigen Sch fahrtsländer ausgedehnt werden. Das umfangreiche Kampfprogramm, das für die ſen Streik aufgeſtellt worden iſt, enthält die ſattſar bekannten kommuniſtiſchen Agitationswünſche, i denen u. a. die Beſeitigung der Seemannsordnun⸗ die Einführung des Dreiwachendienſtes an Deck ur des Vierwachendienſtes an der Maſchine, ein vie wöchiger Urlaub, doppelte Bezahlung der Ueberſtu den, Verweigerung aller Lohnabzüge, die Uebert gung ſämtlicher Soziallaſten auf den Reeder, Au hebung aller Notverordnungen unden zuletzt eine bevorzugte Stellen vermittlung alle Seeleute gefordert wird, die bei dem St 50 ruſſiſchen Häfen mitgewirkt haben ug rum entlaſſen worden ſind. Den Beſatzungsn 8 dern wird weiter empfohlen, unverzüglich i 1 192 haben bei den Reedern abzuheben. 3 lr W Streikſtellen an Land ſollen zur 5 1 rung der Aktion mit drei Komitees, die an N *. 7 erechn Schiffe zu bilden ſind, zuſammenarbeiten. de R Man wird annehmen dürfen, daß die 52 1 Organe mit rückſichtsloſer Energie gegen dladt zu ö miſtiſchen Akteure vorgehen werden. ie vor d⸗ Letzte Meldungen Verbot der Pfarrer Eckert⸗Verſamml — Ludwigshafen, 31. Dez. Wie die k ſtiſche„Arbeiterzeitung“ meldet, iſt die in L hafen geplant geweſene kommuniſtiſche V lung, in der Pfarrer Eckert ſprechen ſollte, Polizeibehörde unterſagt worden. Die Poliz darüber hinaus mitgeteilt, daß für die ge Pfalz Redeverbot für Pfarrer Eckert h Rechtsanwalt Ludwig Müller erneut vor Ge — Heidelberg, 31. Dez.(Eig. Bericht.) Der dem Wohnungsprozeß bekannte Rechtsanwalt wig Müller, der, wie erinnerlich, zu drei Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde, hat f am 11. und 12. Januar kommenden Jahres ernen vor dem hieſigen Schöffengericht wegen Betrugs zu verantworten. Rechtsanwalt Müller hat einen Invaliden in einem Prozeß vertreten und dabei die Summe von ungefähr 15000 Mark für ſeinen Mandanten erhalten. Der Invalide iſt um den gan⸗ zen Betrag geſchädigt. 0 Zugverſpätungen durch Schneefall in Weſt⸗ deutſchland f 7 — Eſſen, 31. Dez. Starker Schneefall in der letzten Nacht hat im Gebiet der Reichsbahndirektion Eſſen zahlreiche Zugverſpätungen verurſacht. N Verbrecher bei der Feſtnahme erſchoſſen f — Dortmund, 31. Dez. Der mehrfach vorbeſtrafte Walter Auguſtin aus Köln wurde geſtern, als er ſich ſeiner Verhaftung widerſetzte, von Kriminalbeamten erſchoſſen. Helſingfors gegen Trockenlegung — Helſingfors, 31. Dez. Die Volksabſtimmung über die Prohibition hat in Helſingfors föl⸗ gendes Ergebnis gehabt: für Beibehaltung der gegen⸗ wärtigen Prohibitionsbeſtimmungen wurden 13 000 Stimmen abgegeben. Für teilweiſe Abſchaffung der Trockenlegungsbeſtimmungen ſtimmten 600 Perſonen, beißt, es war nicht gerade der liebe Gott, ſondern für vollkommene Abſchaffung 65000 Per⸗ onen. f a 1 bei Dobberichſen nicht ganz. Bis in die letzte Zeit konnte ich mich darauf ertappen, daß ich daſaß und nachgrübelte, ob er nicht doch auf irgendeine Weise die Seligkeit erlangen konnte. 5 1 Nun, heuer in der letzten Nacht des Jahres träumte mir von ihm. 5 0 Lamdſtraße Ich träumte, daß ich über eine breite wanderte, und neben mir ging ein hagerer langer Mann. Und im ſelben Augenblick, in dem ich den Mann ſah, wußte ich, daß es der Tagelöhner bei 1 Dobberichſen war. Ich wußte auch, daß er in der⸗ ſelben Nacht geſtorben war und nun auf dem Weg in den Himmel war, um vor dem lieben Gott zu ſtehen und den Urteilsſpruch, Seligkeit oder Unſeligkeit, zu hören. 5 2 Da wurde ich ganz unbändig froh, daß ich ihn ge⸗ troffen hatte. Und endlich ſollte ich erfahren, wie es ihm in der andern Welt ergehen würde. e Freilich nahm es mich ein wenig wunder, daß er bis jetzt auf Erden gelebt hatte, aber das focht mich weiter nicht an. Die Hauptſache war ja doch, daß ich jetzt ordentlichen Beſcheid bekommen würde. Gleich darauf waren wir an der Pforte des Him⸗ melreiches. Eigentlich war es ja gar kein Himmel⸗ reich, ſondern es war das große einſtöckige Pfarrhaus in Sunne, das wir vor uns ſahen. Aber das ſtörte uns nicht im Geriungſten; der Tagelöhner und ich, Jon fanden beide, daß es ganz ſo war wie es ſein ollte. Wir brauchten nicht lange zu warten, im nächſten Augenblick ſtanden wir vor dem lieben Gott. Das 10 5 1 es war der Propſt Werner in Sunne, der an ſeinem großen Schreibtiſch ſaß und uns muſterte. Ich er⸗ kannte ſein großes, breites Geſicht mit dem ſchwar⸗ e 5 es noch breiter machte, aber dass edeutete n„denn es war ja auf alle Fälle doch der liebe Gott. 5 50 3 5 Gerade rechts vom Schreibtiſch war eine Tür, und ich wußte, daß man durch ſie in den großen Pfarrhofſalon kam. Und zugleich begriff ich, daß ſich dort drinnen jene aufhielten, denen die Seligkeit zugeſprochen war. 1 Während ich noch ſtand und die Tür anſtarrte, hatte der liebe Gott den Mann gefragt, wie er heiße und wo er zuſtändig ſei, und dann ſchlug er (Fortſetzung auf Seite 8) Seite/ Nummer 605 Mag 5 das verflosseme ſalir nocli So schier und kum mei voll t uesen sein, des unermüdliche Forscher. drang des 15 e la cbensomenig geruſit, e de, Schafſensdeang des Jeclinilbe ss. Geohles ist auf allen Gebielen etgeichit uotden— Großes stelit fur das nächste ſalir hevor. Mir lassen im folgendem einè Nellie hetuſener Fuch- eule berichten, was im vergangunen ſalite erreicht Wurde, und welclie Auſgaben ur das ndchistè ſahr bevor stef. n. Mögen diese von unermüdlicher Enengié und unbeugsamem Optimismus erflillten Auſsdlæe Sinnbild unser alle, Zukufiſt seln. Dipl. Ing. Haber: „Technik heute und morgen“ Nie Förderung des Verkehrsweſens auch im vergangenen Jahr im Vordergrund des ſchen Schaffens. Anläßlich des Trafnings für hneiderpokal⸗Rennen wurde ein Schnelligkeits⸗ für Flugzeuge von lt. tu em Gebiet der zweiten Art der Luftbeför⸗ „dem des Raketenfluges, gelang es, Raketen gef! igkeitsantrieb ſtarten und— was vielleicht Die nes eingebauten Fallſchirms glatt landen z Erforſchung der Verhältniſſe in den höchſten nſerer Atmoſphäre und in der darüber⸗ 1 ict Stratoſphäre, die für einen künftigen ſiſchen Mehr in Frage kommen kann, diente der ge⸗ die angel Höhenflug von Prof. Piccard. Als Neuerung iſche und Verkehr zu Lande erregte der Schienen ſteren. lin Aufſehen, eine Art Schienenomnibus, der zenannte ſchwindigkeiten von etwa 150 Stundenkilo⸗ Ahrig zuläßt. der voff dem Gebiet der Bautechnik iſt die Vol⸗ Jahreeng des erſten Teiles des Dammes wichtig, der Deutſ T Trockenlegung des Zuiderſees in Holland dient. zahlr 05 Errichtung dieſes gewaltigen Deiches und 0 Anlage entſprechender Abwäſſerüngskanäle bezeinte bereits ein breiter Streifen Neuland am Finudufer des Sees beſiedelt werden. Daß in New⸗ daork wieder einmal ein höchſter Wolken⸗ Ekratzer und eine längſte Brücke der Welt, die Hubſonbridge, fertiggeſtellt wurden, mag vielleicht deshalb bemerkenswert ſein, weil mit dieſen Bau⸗ werken auch das Streben der Vereinigten Staaten nach dem Beſitz des„Größten“ durch die inzwiſchen dort ausgebrochene Wirtſchaftskriſe bis auf weiteres zum Abſchluß gelangt ſein dürfte.— Von der großen Oeffentlichkeit weniger beachtet, aber für die Ent⸗ wicklung der Technik von größter Wichtigkeit ſind die Ergebniſſe, die gleichzeitig von deutſchen und ausländiſchen Forſchern auf dem Gebiete der »Feſtigkeit techniſcher Bauſtoffe erzielt wurden. Verſchiedene neue Geſetze wurden gefun⸗ den, aus denen es ſich ergibt, wie ſehr nicht nur die Art und Stärke des Materials, ſondern auch ſeine äußere Formgeſtaltung für die Dauerhaftig⸗ keit der aus ihm hergeſtellten Teile maßgebend iſt. * Nachdem das Prinzip der Poſtrakete gelöſt iſt, können wir vielleicht ſchon im kommenden Jahr die erſten Verſuche eines menſchlichen Ra⸗ ketenfluges erwarten. Die Schwierigkeiten, die hierfür zu überwinden ſind, liegen hauptſächlich in der Frage, wie die Paſſagiere gegen den Aufprall bei Start und Landung und gegen ſonſtige Zufüllig⸗ keiten während der Fahrt zu ſichern ſind. Während auf dem Gebiet der Nachrichtenüber⸗ mittlung durch Wort und Ton umwälzende Neue⸗ rungen wohl nicht mehr zu erwarten ſind, ſteht die Bildübertragung erſt in den erſten Anfängen ihrer kechniſchen Entwicklung. Was beſonders bei der Uebermittlung des ſich bewegenden Bildes, dem eigentlichen Fernſehen, bisher geleiſtet wurde, find mehr oder minder gelungene Laboratoriums⸗ verſuche. Der wirkliche Fernſehapparat muß noch geſchaffen werden. Das gleiche gilt für zwei Vervollkommnungen des Filmes für den farbigen Film und den plaſtiſchen Film. Farbfilme ſind allerdings ſchon wiederholt in der Oeffentlichkeit vorgeführt worden. Trotzdem ihre Herſtellung außerordentlich kompliziert und kvſtſpielig iſt, befriedigen ſie noch nicht in ihrer Wirkung. Die Farben erſcheinen teil⸗ weiſe ganz unnatürlich und die Deutlichkeit und Helligkeit des Bildes werden bei den bisherigen Methoden ſehr ungünſtig beeinflußt. Das Farbfilm⸗ Verfahren der Zukunft muß alſo noch erfunden werden.— Der plaſtiſche Film, der es geſtattet, die Bilder wie in einem Stereoſkop räumlich zu ſehen, wurde bereits in Laboratoriums⸗Verſuchen in den Vereinigten Staaten gezeigt. Vielleicht werden auch wir uns im kommenden Jahr von ſeinen Quali⸗ täten durch Augenſchein überzeugen können. Große techniſche Aufgaben harren nach wie vor auf dem Gebiet der Energiewirtſchaft ihrer Löſung. Unſere Kraftmaſchinen wandeln ſelbſt unter günſtigſten Umſtänden nicht viel mehr als ein Drit⸗ tel der Wärmeenergie ihrer Antriebsſtoffe in mechaniſche Arbeit um. Verſuche an Dampfmaſchi⸗ nen, die mit Dämpfen beſonderer chemiſcher Ver⸗ bindungen anſtatt mit Waſſerdampf arbeiten, laſſen neue Wege erkennen, um wenigſtens einen Teil der Energieverluſte vermeiden zu können.— Eine wirt⸗ ſchaftlich arbeitende Gasturbine, die z. B. eine mobile wäre, muß noch geſchaffen werden. Ganz ſchlimm iſt es mit der Energiewirtſchaft Aunſerer Beleuchtungs mittel beſtellt. Die ge⸗ wöhnliche Glühbirne wandelt nur wenige Hundert⸗ ſtel der ihr zugeführten elektriſchen Leiſtung in Licht m. Alles übrige geht in Geſtalt von Wärme ver⸗ loren. Daher arbeitet die Technik an der Schaf⸗ ug des ſoge nannten kalten Lichtes. Das größte Energieproblem iſt fedoch die Um⸗ andlung der Atomenergie in mechaniſche beit. Ihr dienen die Verſuche die zur Zeit mit chſt geſpannter Elektrizität durchgeführt werden. 740 Stundenkilometern Feldungerteriger iſt— an vorher beſtimmten 90 geradezu ideale Antriebsmaſchine für unſere Aut o⸗ Jas Licht im! Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗ usgabe Donner Stag, 3 31. Dezember 1931 Un el: Professor H. Kersten: „Die Physik auf neuen Wegen“ Die heutige Phyſik hat ſozuſagen zwei Mittel⸗ punkte, die Relativitätstheorie einerſeits; Atom⸗ und Quantentheorie andererſeits. Von den wirkſamen Naturkräften zieht die Relativi⸗ tätstheorie zuerſt die Schwerkraft in Kreis ihrer Betrachtung während ihr die Kräfte der Elek⸗ dem trizität und des Mas ius an ſich ferner liegen. Umgekehrt geht die tomtheorie von der Elektrizität als Grundtraft und hat faſt alle anderen Naturkräfte auf zurückgeführt: den 1 ſogar auch die che⸗ Widerſtand gegen die Gebankenkreis bot die eitet nun Ein⸗ Einbeziehung der Magnetismi miſchen Kräfte. Einbeziehung in Schwerkraft. W ſtein daran, dieſen W tärstheyrie Elektrizt it in die 0 zu beſeitigen. Dieſe Arbeit iſt aut 1 U oſſenen Jahr erheblich gefördert worden, ohne 0 freilich bis jetzt ein dauernder Abſchluß erreicht wäre. eignis war das Bekanntwerden Ergebniſſes der Sonnenfinſternisbe⸗ obachtung vom Mai 1929. Die außerordentlich ſorgfältige Arbeit der deutſchen Expedition nach Su⸗ matra, von Profeſſor Freundlich vorgelegt, ergab, daß die Lichtablenkung durch die Sonne er⸗ heblich größer iſt, als ſie nach der Relativitätstheo⸗ rie ſein ſollte; außerdem gelang es nachzuweiſen, daß bei der Nachmeſſung früherer Sonnenfinſter⸗ niſſen ein kleiner Fehler unterlaufen war. Wird er nachträglich verbeſſert, ſo ergeben auch die früheren Beobachtungen dasſelbe Ergebnis. Die Aufklärung dieſes Widerſpruchs gegen die Theorie iſt vorläufig noch nicht abzuſehen, man hofft aber, daß die eben angedeuteten Arbeiten Einſteins die Löſung bringen werden. Ein wichtiges Er des Der bei weitem größere Teil der Phyſiker und ihrer Arbeiten wird vom Kreis der Atom⸗ und Quantentheorie beanſprucht. Auch hier bedeutſame Fortſchritte; namentlich iſt der Atomkern, der in ſeiner Ausdehnung winzige Mittelpunkt des Atoms der Gegenſtand zahlreicher Unterſuchungen geweſen. Seine Größe,— ſofern mam hier von „Größe“ reden kann— iſt leidlich genau bekannt, und ein hochbedeutſamer Fortſchritt iſt es, daß es neuerdings gelungen iſt, auch von dem Kern, vorerſt von den allerkleinſten von ihnen, den Waſſerſtoff⸗ kernen oder Protonen, nachzuweiſen, daß ſie eigent⸗ lich eine Wellen bewegung ſind. Aber welche Kräfte die zuſammengeſetzten Kerne zuſammenhal⸗ ten und am Auseinanderfliegen hindern, kann man immer noch nicht mit voller Sicherheit ſagen. Die heutige Eine Umschau zur Jahreswende über die wissenschaſtlichen Ergebnisse und Aufgaben Professor E. Kramer: „Vormarsch der Chemie“ Gegen Ende des Jahres 1931 gelangte aus Ame⸗ rika die Meldung zu uns, daß nun auch die beiden letzten, noch unbekannten Urſtoffe, denen im„perio⸗ diſchen Syſtem“ die Nummern 85 und 87 zukom⸗ men,„entdeckt“ ſeien. Das iſt aufzuſaſſen als grundſätzlich wichtiger Schlußſtein der langen Ent⸗ deckungsgeſchichte der Elemente, aus denen ſich alle uns bekannten Stoffe aufbauen. Praktiſch ſieht eine ſolche„Entdeckung“ eines neuen Elementes meiſt ſo aus, daß im„Röntgenſpektrum“ eines Minerals einige winzige Linien geſehen wor⸗ den ſind, die an der Stelle ſtehen, wo, wie man aus der allgemeinen Theorie her weiß, die Linien des geſuchten Stoffes auftreten müſſen. Bei der großen Kürze der Meldungen, die bislang vorliegen, wird man abwarten müſſen, ob es ſich diesmal um mehr handelt. Auch abgeſehen von dieſer Entdeckung ſcheut die Chemie vor immer erneuter Bearbeitung ihrer Grundlagen nicht zurück. Die be⸗ kannteſten Grundſtoffe, Waſſerſtoff und Sauerſtoff wurden wiederholt unterſucht, ſowohl wie ſie ſich miteinander verbinden, als auch wie ſich jedes ein⸗ zeln verhält. Dabei ſind beſonders Unterſuchungen einer Abart des Sauerſtoffs, des Ozons, bemer⸗ ken stört. Es kommt nicht ſo ausſchließlich in grö⸗ ßeren Höhen vor, wie man dies früher annahm. Seine geſundheitliche Bedeutung iſt, im Gegenſatz zu mänchen Anſchauungen, durchaus nicht klar.— Aber auch die ſchwierigſten und verwickelſten Aufgaben der Chemie, die künſtliche Herſtel⸗ lung hochzuſammengeſetzter organi⸗ ſcher Verbindungen erfuhr in dieſem Jahr bedeutſame Förderung. Nachdem es vor einigen Jahren gelungen war, namentlich durch die mit Recht bewunderten Arbeiten von Win daus in Göttingen, die ſogenannte„Vitamine“ ſuynthetiſch darzuſtellen, iſt man nun den Hormonen, jenen in nur winziger Menge von den Drüſen erzeugten, aber für die Lebensäußerungen des Körpers ſo un⸗ geheuer wichtigen Stoffen auf der Spur; ihre Reindarſtellung gelang in wiederholten Fällen. Vermutlich wird die Zukunft der Chemie darin beſtehen, daß ſie in immer höherem Maße von der Phyſik aufgeſogen wird. Die Chemie iſt ja die Wiſſenſchaft von dem Zuſammen⸗ treten der chemiſchen Grundſtoffe zu ſog. chemiſchen Verbindungen. Wir wiſſen, daß dieſe Vereinigung in den Atomen vor ſich geht, daß alſo für ſie die in den Atomen herrſchenden Kräfte maßgebend find. Die Medizin kämpft Weiter von Dr Paul Mechlinski Unermüdlich waren auch in diefem Jahre die Pioniere der ärztlichen Wiſſenſchaft in den Labora⸗ torien an der Arbeit, um die leidende Menſchheit von ihren Plagen zu befreien, und mancher Sieg konnte in dieſem ſchweren Kampf— nicht zuletzt dank deutſcher Gelehrter— erfochten werden.— Die Verleihung des mediziniſchen Nobelpreiſes an Profeſſor Warburg war die Anerkennung ſeiner Forſchungen über Atmung und Stoffwechſel der Zellen bösartiger Geſchwülſte. Dadurch wurde die Oeffentlichkeit wieder einmal auf die unerhörten Anſtrengungen hingewieſen, mit der die Medizin den Krebs, dieſe ſchlimmſte Völ⸗ kergeißel unſerer Zeit, unſchädlich zu machen ſucht. Operation und Beſtrahlung, die einzigen Hilfsmittel gegen dieſe unerbittliche Krankheit, haben Ausſicht auf Erfolg, wenn ſie rechtzeitig angewendet werden. Die Ermöglichung der Frühdiagnoſe war deshalb von außerordentlicher Wichtigkeit. Der Holländer Bendien hat im erſten Viertel dieſes Jahres eine Methode angegeben, die es erlaubte, aus dem Blute des Patienten eine Erkrankung ſchon frühzeitig feſtzuſtellen. Er benutzte die bekannte Tat⸗ ſache, daß das Blut geſunder Menſchen ſich von dem⸗ jenigen kranker unterſcheidet. Durch Anwendung beſtimmter Fällungsmittel auf das Blut konnte er aus dem Auftreten oder Nichteintreten der Aus⸗ flockung der Eiweißkörper beſtimmte krankhafte Ver⸗ änderungen des Organismus erkennen. Die bei Krebs und Tuberkuloſe gleicherweiſe eintretende Ei⸗ weisfällung wird dann unterſchieden durch ihre per⸗ ſchiedene Strahlenbrechung. Ein weiteres Verfahren zur Frühdiagnoſe des Krebſes iſt ebenfalls in dieſem Jahre von dem Deutſchen, Fuchs, veröffentlicht worden. Im Blute ausgefällter Blutfaſerſtoff(Fi⸗ brin), wird vom eigenem Serum nicht aufgelöſt, ſon⸗ dern organiſch umwachſen, d. h. das Serum eines normalen Individuums löſt normalen Blutfaſer⸗ ſtoff nicht auf, dagegen alles artgleiche Krankenfi⸗ brin, mit Ausnahme des Gleichkranken. Auf Grund dieſer Erſcheinung war es möglich, Krebs ſchon im Frühſtadium zu erkennen. Auch in der Heilbehandlung des Krebſes ſind neue Wege mit Erfolg beſchritten worden. In Jena gelangen Verſuche, die Radiowellen von—4 Meter Länge als Heilmittel heranzuziehen. Da bis⸗ her nur die ſogenannten Gamma⸗Strahlen mit ſehr kurzen Wellen angewendet wurden, würde ein weiterer Ausbau dieſes Heilverfahrens einen unge⸗ beuren Fortſchritt bedeuten. Die Forſchung Kü Annere Sekretion, die die Bezießungen der Organe zueinander reguliert, und von Bedeutung für die Erklärung und Bekäm⸗ pfung vieler Krankheitsprozeſſe iſt, hat ebenfalls günſtige Ergebniſſe erzielt. Nach der Darſtellung des weiblichen Sexualhormons iſt nunmehr auch das männliche Hormon dargeſtellt worden. Das bedautendſte Ereignis des abgelaufenen Jaßres auf dem Gebiet der Chir urgie war eine Rücken⸗ 0 e Verbeſſerung der markbetäubung durch Kirſchner⸗Göttin⸗ gen, die den greiſen Entdecker dieſes Hilfsmittels, Geheimrat Bier, auf dem Chirurgenkongreß zu begeiſterter Anerkennung für den jungen Kollegen veranlaßte. Die Vitaminforſchung hat die Exiſtenz eines weiteren Vitamins E feſtgeſtellt, das eine Rolle bei der Schwangerſchaft ſpielt. Dieſes„Fort⸗ pflanzungs⸗Vitamin“ E iſt weſentlich ſowohl für die Fruchtbarkeit wie auch für die Erhaltung einer ſchon beſtehenden Schwangerſchaft. * Ein Gebiet, auf dem ſich ein Umſchwung in der Anſchauung der Forſcher vorbereitet, der zu einer völligen Revolutionierung unſerer Vorſtellungen über Krankheitserreger und Seuchen führen kann, iſt das Kapitel der Bakterien. Wir können mit Beruhigung ſagen, daß die Anwendung der moder⸗ nen Medizin unſere Zeit vor den Epidemien und ihren verheerenden Folgen, wie ſie die Völker Europas im Mittelalter als Ausſatz, Cholera und: Peſt heimſuchten, glücklich bewahrt hat. Dennoch be⸗ ſteht die unleugbare Tatſache, daß epidemiſche Krankheiten auch heutzutage— man denke nur an die Grippel— auftreten, einen Höhepunkt errei⸗ chen, allmählich abklingen und endlich ſpurlos ver⸗ ſchwinden, offenbar, ohne daß menſchliche n viel dazu beigetragen hätte. Dieſe rätſelhafte Erſcheinung läßt ſich aus der zur Zeit herrſchenden Auffaſſung über die Er⸗ reger epidemiſcher Infektionskrank⸗ heiten nicht erklären. Gemäß R. Koch, dem Be⸗ gründer der modernen Bakteriologie, hielt man bisher die Bakterien für völlig ſtabile ſich ſtets gleichbleibende Organismenformen. Neuerdings glaubt man nicht mehr ſo felſenfeſt daran. Ein be⸗ kanntes Beiſpiel dafür, daß es in der Tat nicht immer zutrifft, iſt der Calmette⸗Bazillus, der urſprünglich nicht fähig ſein ſollte, Tuberkuloſe hervorzurufen. Nun läßt er ſich aber unter gewiſ⸗ ſen Umſtänden doch in einen Tuberkuloſe⸗Erregen⸗ den„umzüchten“. Eine lebhafte Tätigkeit wird im kommenden Jahre der neugegründete Reichsausſchuß zur Bekämpfung der Krebskrankheiten ent⸗ falten. Wir ſahen bereits, daß eine Anzahl durch⸗ aus wirkſamer Heilungsverfahren für dieſe er⸗ ſchreckend vermehrten Leiden vorhanden ſind, deren Erfolg jedoch davon abhängig ift, daß ſie rechtzeitig zur Anwendung gelangen. Der Reichsausſchuß ſteht ſeine Aufgabe nun in einer intenſiven Aufklärung der Maſſen über die frühen Anzeichen des Krebſes und wird verſuchen, dem Publikum die unbegründete Furcht vor rechtzeitiger Operation zu benehmen; denn dieſe Furcht iſt es, deren Folgen viele Menſchen zum Opfer fallen. Wir werden hoffentlich übers Jahr Gelegenheit haben, die Erfolge dieſer Be⸗ mühungen an Hand von geringeren Sterblichkeits⸗ ziffern ſtatiſtiſch feſtzuſtellen. Dr. Wilhelm Tietgens: „Unermüdliche Geographie“ Das Jahr 1931 brachte auf geographiſchem Gebiet eine Uumenge neuer Ergebniſſe, vor allem im nördlichen Polargebiet. iſt es erklär⸗ lich, daß zahlreiche Forſchungsunternehmungen ins Nordpolgebiet führen. Am erfolgreichſten dürfte die zweite deutſche Grönlandexpedition(Frühjahr 1930 bis Sommer 1931) unter der Führung des leider ver⸗ ſtorbenen Meteorologen Prof. Alfred Wegener geweſen ſein. Auch die kühne Grönland⸗Amerika⸗ Fahrt des deutſchen Pilbten Gronau muß erwähnt werden. Die größte Leiſtung für die Polarluftfahrt⸗ Forſchung brachte die Arktisfahrt des Luft ⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ unter Führung Dr Eckeners(24—31. Juli 1931). Die vorläufigen wiſſen⸗ ſchaftlichen Ergebniſſe der von Prof. Samoilowitſch geleiteten Arbeiten gaben in vielen Einzelfällen eine erhebliche Berichtigung unſerer geographiſchen Kennt⸗ niſſe über Lage, Anzahl und Größe der Polaxinſeln. Es wurden ferner zum erſten Male die von Prof. Moltſchanoff erfundenen„fliegenden Meteorographen“ ausprobiert, kleine unbemannte Ballons, die automa⸗ tiſch alle für die Luftſchiffahrt wichtigen Angaben auf⸗ nehmen und durch Kurzwellenſender dem Luftſchtff übermitteln. Das ſtarke Intereſſe am nördlichen Polargebiet wird auch 1932 zahlreiche Expeditionen hervorrufen, wenngleich das bisher gewonnene Material erſt auf⸗ gearbeitet werden muß. Dänemark hat große Vor⸗ bereitungen für die Erforſchung Oſtgrönlands ge⸗ troffen, und eine ſchwediſch⸗norwegiſche Expedition wird nach Spitzbergen und der öſtlichen Umwelt gehen. Von beſonderem Intereſſe wird auch die aufs Neue angekündigte Nordpolarfahrt mit einem Unterſeeboot ſein, hat doch die diesfährige Ver⸗ ſuchsfahrt trotz des Mißgeſchicks befriedigende Er⸗ gebniſſe gebracht. Die ruſſiſchen Gelehrten werden ihre bisherigen Arbeiten fortſetzen, expeditionen ſind bereits vorbereitet. 8 Die wichigſten Ergebniſſe geographiſcher For⸗ ſchung ſind für 1932 im Gegenſatz zu 1931 aus den Düſtengebieten zu erwarten. Mit größter In⸗ tenſität wird von franzöſtiſcher Seite an dem Problemm einer großzügigen Berieſelung der Wü ſte Sahara gearbeitet, eine Aufgabe, bei der Geß⸗ graphen und Ingenieure zuſammen vorgehen. Professor Dr. Paul Kirschberger: „Astronomische Fortschritte“ Für den Himmtelsfreund wär das verftöſſene Jahr vor allem das Jahr der Mond fin ſterr⸗ niſſe. Sind ſchon zwei vollſtändige Mondfiuſter⸗ niſſe in einem Jahr nicht häufig, ſo iſt es noch ſel⸗ tener, daß ſie alle beide, wie das diesmal der Fall war, in bequeme Abendſtunden fallen und bei tadel⸗ los klarem Himmel zu beobachten ſind. Bei Son⸗ nenfinſterniſſen freilich wird eine von dem Vorgang ſelbſt ausgehende, den Himmel aufklärende Wirkung vielfach angenommen; jedenfalls trat bei der erſt jetzt fertig bearbeiteten Sonnenfinſternis im Mai 1929 eine Aufhellung des Himmels erſt während der Finſternis ſelbſt ein, und dieſem Umſtand verdankt man ſehr wertvolle Ergebniſſe. Eine zweite Aufgabe bei Sonnenfinſterniſſen iſt aber die Erforſchung der Sonnenkorona. Hier hat die letzte Finſternis einen bedeutenden Fort⸗ ſchritt gebracht: Man kann wohl jetzt als ſicher au⸗ nehmen, daß das Koronalicht geſtreutes Son⸗ neulicht iſt, und daß die Streuung von Elektro⸗ nen bewirkt wird; dieſe werden von tieferen Teilen der Sonne ausgeſtoßen und ſtellen mächtige Exuß⸗ tionen dar.— Noch einen weiteren Fortſchritt in der Koronagerforſchung brachte das verfloſſene Jahr: Es glückte zum erſten Mal eine Beobachtung außerhalb einer vollſtändigen Sonnenfinſternis, nämlich unter dem außergewöhnlich klaren, tief blauen Himmel des Hochgebirges der Pyrenäen. Das aſtronomiſch wichtigſte Ereignis war die Erosannäherung im Frühjahr des Jahres. Sie ſollte ja in erſter Linie dazu dienen, die Ent⸗ fernung der Erde von der Sonne genauer zu be⸗ ſtimmen, als ſie bisher bekannt war. Leider, leider war das Wetter außerordentlich ungünſtig, was eine ſchwere Enttäuſchung bedeutete So ſchwierig oder unmöglich es ſonſt auch ſein mag, die künftige Entwicklung und die künftigen Erfolge einer Wiſſenſchaft vorauszuſagen, bei der Himmelskunde iſt dies bis zu 1 gewiſſen Grad einfach. Bei keiner anderen Wiſſenſchaft ſpielt die So den Band auch nur entfernt die Rolle, wie in der Himmelskunde. Welche ungeheure Arbeit beän⸗ ſprucht jahraus jahrein die Herſtellung der Tafeln, welche die Sternſtellungen und andere für den Aſtronomen oder Seefahrer wichtige Zahlen enthal⸗ ten. Teilweiſe müſſen die Aſtronomen der ganzen Welt die Arbeiten nach feſtem Plan unter ſich ver⸗ teilen und ſomit nach gemeinſamem Plan arbeiten, um den ganzen Wiſſenſchaftsbetrieb aufrecht erhal⸗ ten zu können. Dann erſt kommt die eigentliche Forſcherarbeit! Wenn ſich nun auch neuerdings nach den fabelhaften Erfolgen der die Fixſterne mit den Mitteln der heu⸗ tigen Phyſik erforſchenden„Stellaraſtronomie“ das Intereſſe auch wieder mehr den Planeten zuwendet, ſo iſt der größere Teil der Forſchung doch noch immer; Wir nennen nur ein den Fixſternen gewidmet. großes Problem: die veränderlichen Sterne! Tauſende von Fixſternen erſtrahlen bald heller, bald weniger hell. Zunächſt werden alle dieſe„Veränder⸗ lichen“ in Gruppen eingeteilt, dann man daran gehen, die Urſachen für die Erſcheinungen aufzudecken. In ihrer ungeheuren Vielſeitigkeit und vielfachen Veräſtelung wird dieſe Frage auch noch über 1932 hinaus dem Sternenforſcher viel i N und Kopfzerbrechen machen. mehrere Pplax⸗ in mühſamer 3 Arbeit die Tatſachen feſtgeſtellt, und dann erſt kaun alltägliche Arbeit, ſozuſagen die am laufen⸗ Die ungen rung nen. auffſtie wurde je“ ebiet im klär⸗ ins die 1930 ver⸗ ner rika⸗ ähnt ihrt⸗ t fit ⸗ Dr. ſſen⸗ hitſch eine nüt⸗ ſeln. Grof. hen“ gna⸗ auf⸗ ſchiff ehiet tfen, auf⸗ Vor⸗ Ae⸗ tion welt aufs nem Ver⸗ Er⸗ den Mar⸗ For⸗ den In⸗ lem ü ſte Beb⸗ e“ ene Or ſter⸗ ſel⸗ Fall rdel⸗ Son⸗ gang kung erſt Mai der ankt t iſt Hier Fort⸗ ſſene tung nis, tief⸗ die jres. Ent⸗ He⸗ zider eine ſein igen der Brad die tfen⸗ der eün⸗ feln, den thal⸗ nzen ver“ iten, bel beit! iften heu⸗ das ndet, imer ein mel! bald tder⸗ Donnerstag, 31. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe „Seite/ Numm 605 Sieben feite und sieben magere lahre! Zwei Entwicklungsperioden der Stadt Mannheim 1906-1913 1924 1931 Erinnern Sie ſich noch der Jahreswende 1924/25 ſchaft ging es ſchlecht. Schäden der ſieben Jahren nach wirtſchaftlichen Tage charakteriſtiſchen Zeichnungen, die au auch das abgelaufene Jahr möglichſt zu berückſichtigen. Von Heinz Michaelis Sieben Jahre ſind zerzweifeln geworden iſt. der Inflationszeit trotz allem in Deutſchland geſchaffen worden iſt. . sfragen zu reden, Mannheims Bevölkerung in dieſer Zeitſpanne entwickelt? magere Jahre und halten ſie überhaupt einen Vergleich mit den anerkannt ſieben 8 f ö ide? Ein Jahr lang hatte Deutſchland wieder eine ſtabile Währung; aber der Wirt⸗ s ſchlecht. Der Beginn der Reinigungskriſis war zu ſpüren. Große Diskuſſionen entſtanden: Wie ſchnell wird Deutſchland die 5 der Inflationszeit ausmerzen können? in dem Stadium, da aus dem Zweifeln ein ſeit jenen Tagen des Zweifels vergangen. Waren die Tendenz zum Ausdruck bringen und bei Vorliegen der Abſchlußzahlen einiger Korrekturen bedürfen werden. SGeburtenüberschuß In Deutſchland wiederholt ſich ein Ereignis, das bereits das griechiſche Altertum mit Beſorgnis er⸗ füllte. In wirtſchaftlich geſunden Zeiten beſteht ein ſtarker Geburtenüberſchuß, in Zeiten der Not geht die Zahl der Geburten ſtets zurück. Wäre es nicht ge⸗ lungen, den Tod erfolgreicher als in früheren Jah⸗ ren zu bekämpfen, würde die Stadt Mannheim be⸗ reits auf dem Niveau von Berlin angelangt ſein, das nämlich überhaupt keinen Geburtenüber⸗ ſchuß mehr aufzuweiſen hat. Wir haben im übrigen in unſerer Zeichnung nur die ortsanſäſſige Bevöl⸗ kerung berückſicht! zt und die Geburten und Todesfälle der auswärtigen Patienten in den Kliniken außer Acht gelaſſen. Bevölkerungszuwachs Geburten⸗ und Zuzugsüberſchuß, das ſind die beiden treibenden Kräfte der Vorkriegszeit geweſen, die Mannheim vorwärtsgebracht haben. In der Nachkriegsperiode ſind zwar auch noch viele Men⸗ ſchen nach Mannheim hereingeſtrömt; aber ebenſoviel find wieder hinweggezogen; ſei es, daß ſie keine Ar⸗ heit gefunden haben oder die Wohnungsnot ſie ver⸗ trieb. Für Mannheim iſt die vor kurzem vorgenom⸗ mene Eingemeindung von größerer Bedeutung ge⸗ weſen. Aber auch ſte konnte das Wachstum der Stadt an Einwohnern nicht ſo ſtark fördern wie die geſunde Entwicklung vor dem Krieg. Der Kürze halber haben wir in der Zeichnung nur„Zuzug“ geſchrieben. Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich um das Mehr der Zu⸗ gezogenen gegenüber den Abgewanderten. Ehe und Kind 507188— * 15 41— 3 „ 2 2 227 AUF 40 EHENH KANHAEN 2 Die ſogenannten modernen freien Weltanſchau⸗ ungen haben den Sinn der Mannheimer Bevölke⸗ rung für das Familienleben nicht auslöſchen kön⸗ nen. Als man glaubte, daß Deutſchlands Wieder⸗ aufſtieg auch die Exiſtenz des einzelnen ſicherte, wurde geheiratet wie noch nie. Die neue Wirt⸗ ſchaftskataſtrophe hat den Mut zur Ehe wieder ab⸗ geſchwächt; aber wir ſehen an der Vorkriegsentwick⸗ lung, daß auch damals gelegentlich die Zahl der Eheſchließungen zurückging. Aus dem anderen Teil der Darſtellung erkennt man am beſten die heutige Kinder armut. Für den, wieviel Kinder(unter Ausſchaltung der un⸗ ehelichen und der nicht von ortsanſäſſigen Müttern geborenen) im Durchſchnitt einſt und jetzt auf je 10 Ehen kommen. Auch in Mannheim herrſcht nun⸗ mehr das„Ein⸗Hinder⸗Syſtem“. periode weſentlich mehr Geld geopfert werden als in den letzten Jahren. Man kann aber feſtſtellen, daß die Lebensmittelpreiſe heute noch immer über dem Stand der Vorkriegszeit liegen. Eine Aus⸗ nahme macht jetzt das Schweinefleiſch, das in⸗ folge der Ueberproduktion an Schweinen eine ſtarke es hat, wie man aus der Darſtellung erkennen kann, auch in der Vorkriegsperiode Zeiten gegeben, in denen das Bautempo ſehr ſtark nachgelaſſen hat. Wenn heute vielfach behauptet wird, daß die freien Wohnungen für die Nachfrage ausreichen und daß infolgedeſſen Deutſchland ſeine Baupolitik weſent⸗ lich einſchränken kann, ſo entſpricht dies nicht den Tatſachen. Der wahre Grund für die zurückgehende Nachfrage nach Wohnungen iſt die geſchwächte Kauf⸗ kraft der Bevölkerung. Schulbesuch Volks- Hr EZZHönkgk schutkft Es iſt die Aufgabe eines modernen Kulturſtaates, allen Kreiſen der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, ihren Kindern eine ausreichende Schulbil⸗ dung angedeihen zu laſſen. Wie man aus der Zeich⸗ nung erſehen kann, iſt der weſentliche Unterſchied zwiſchen der Vorkriegszeit und jetzt, daß die Mit⸗ telſchulen in immer ſtärkerem Maße verſchwin⸗ den und es ebenſo wie in Mannheim in einzelnen Teilen Deutſchlands überhaupt keine mehr gibt. Auf eins aber ſollte man mehr achten als bisher: Daß den Jugendlichen, die zwar tüchtig ſind aber kein Zeugnis einer höheren Lehranſtalt beſitzen, nicht der Weg zum Aufſtieg ſo verſperrt wird, wie es augen⸗ blicklich auch bei den öffentlichen Behörden üblich iſt. Aus dem Tagebuch der Hausfrau NSH IE PRklsk FUR ARE SUR THE 0 1 8 Ein bbbskEHIS Rr 1 0 ef 150 Stuiaklikftessn — e 250 200 Lotkesktvre f Wenn auch die Lebensmittelpreiſe meiſt nur um wenige Pfennige ſchwanken, ſo ſpielen dieſe Unter⸗ ſchiede doch im Haushaltsbuch der Frau eine große Rolle. Wie man aus der Zeichnung erſieht, mußte die Anfertigung dieſer Zeichnung iſt errechnet wor⸗ in der erſten Hälfte der betrachteten Nachkriegs⸗ Bautätigkeit Preisherabſetzung erfahren hat. Wie weit die Le⸗ bensmittelpreiſe noch heruntergehen, hängt weniger 8 von dem Einfluß des Reichskommiſſars als von der emden Art HotirurteEn Auf 30000 oH HER Zollpolitik, die zum Schutze der deutſchen Landwirt⸗ ö ſchaft getrieben wird, ab. 90 XN 1— 5 Spar- Tempo „Ne bar reep . 70 7 8 N N * 7 1 Ait 1. RA. HATTENH SPARRUCTHER 60 4928-4 0 ee 0 N 50 80 925·31 40. 40 5 0 2 7 30 ore 4707 8 9 10 11 233 e 125 26 27 2 2⁷ 30 3¹ 2 Zehn Jahre lang— von 1914 bis 1924— iſt in 10 Mannheim ſo gut wie gar nicht gebaut worden. Mit Hilfe der Hauszinsſteuer wurde dann der Verſuch unternommen, eine großzügige Baupolitik—ç 5 1 153 zu treiben. Das Ergebnis fiel in den einzelnen Jahren dieſer Periode verſchiedenartig aus; aber 192⁵ 2 2 31 907* 5 0 eee eee e Konnte die Mannheimer Bevölkerung bis zu Be⸗ ginn der Wirtſchaftskriſis wirklich in größerem Aus⸗ maße ſparen als in der Zeit von 1907 bis 19132 Wenn man die Zeichnungen betrachtet, muß man eine ſolche Entwicklung wegen der ſteileren Aufſtiegslinie des Einlagenbeſtandes annehmen. Für den Sparſinn der Mannheimer zeugt die Tatſache des rapiden An⸗ ſteigens der Zahl der Sparbücher. Wenn am Ende des Jahres die Zinſen den Sparern gutgeſchrieben werden— dieſesmal ſind ſie beſonders hoch— wird der Rückgang der Spareinlagen wieder etwas gemil⸗ dert ſein. Steuerbelastung eee 1 i enen. fand IERHdekn- Venen vensnAutn Klett Uauszinss rug 1. ,, Eirberisen fettes ds „ RN. eee eee Mannheim heut wie einſt Das nachſtehend neuveröffentlichte Gedicht wird unſere Leſer gewiß durch manche auffallende Ueber⸗ einſtimmung in den Empfindungen beim Jahres⸗ abſchluß heute und vor hundert Jahren überraſchen. Im Jahre 1831 kam die Cholera auf dem Wege über Rußland und Deutſchland. Es war ein bewegtes Jahr geweſen. Ganz Europa erzitterte unter den Nachwirkungen der Pariſer Julirevolution. Volksbewegungen, Kriege, Attentate hielten die Welt in fortwährender Auf⸗ regung. Im badiſchen Lande und insbeſondere in Mann⸗ heim nahm die Entwicklung der Dinge einen ruhigen Verlauf infolge des Thronwechſels, der in dieſe gärende Zeit fiel. Doch hatte man auch hier ſchwere Sorgen und verfolgte mit Erregung die Schreckens⸗ nachrichten aus aller Welt. Tauſende polniſche Flüchtlinge überſchwemmten Deutſchland. Auch in Mannheim herrſchte die Polenbegeiſterung und Sammlungen wurden hier für ſie veranſtaltet. Und nun vernehme man wie der biedermeierliche Mannheimer Poet vom Jahr 1831 Abſchied nimmt: „An das abgewichene Jahr 1831. Verhängnisvoll biſt du hinabgeſchieden, Furchtbares Jahr; ins öde Reich der Nacht. Du haſt uns einen ſpäten, blut'gen Frieden Nach teuern, ſchweren Opfern dargebracht! Wir ſchau'n von deiner Schreckensſpur hienieden Noch manche Züge einer finſtern Macht; Unruhe, Mißtrau'n, Not und gift'ge Seuchen, Die aus Europa zögernd nur entweichen. Heute Die große Not der letzten Zeit läßt uns vergeſſen, was in dieſen Wie hat ſich, um einmal nicht nur von den es wirklich 5 fetten Jahren der Vorkriegszeit aus? wollen wir unſeren Leſern zur Jahreswende dieſe beiden Entwicklungsperioden von Ende 1924 bis 31 und Ende 1906 bis 13 an Hand von f dem von dem Statiſtiſchen Amt ſorgſam geſammelten Material beruhen, zeigen. Wir haben verſucht, Aber ſelbſtverſtändlich konnten wir in dieſem Falle nur Schätzungen benutzen, die ſind wir wieder nur ſieben Ganz objektiv Wenn wir den Verſuch gemacht haben, die laſten von einſt und jetzt miteinander zu verg ſo ſind wir uns dabei bewußt, daß dieſer Verglse⸗ einen gewiſſen Anhaltspunkt geben kann; des Syſtem des deutſchen Steuerweſens iſt durch die Finanzreform vollſtändig umgebaut worden J ſerer Zeichnung wird nur die Steuerbelaſtung geben, die notwendig iſt, um den Haushalt der& in Ordnung zu erhalten. Wir haben das Jahr 192 genommen, weil damals das Problem der W̃ fahrtserwerbsloſen, deren Unterſtützung bet jetzigen Grad der Arbeitsloſigkeit alle Etatberechn gen umwerfen muß, noch keine ſo bedeutende R ſpielte. Die Aufgaben, die heute eine Stadt zu füllen hat, ſind weſentlich größer als die vor d⸗ Kriege— das iſt zu berückſichtigen. Wasser, Licht und Kraft 1 2 60 chm. HASSUER 15⁰0 chm. A 100 7, 30 e e, ee ee ee eee. 7 7 , e, ee, le e e. 300 200 100 os 10% T e/ Waſſer, Gas und Elektrizität, das ſind die drei Güter, die der moderne Kulturmenſch in ſeiner Wah⸗ nung nicht mehr miſſen möchte. Wie man aus der Zeichnung erſieht, iſt gerade die letzte Entwicklungs⸗ periode dazu benutzt worden, den Konſum in Mann⸗ heim zu ſteigern. Kerze und Petroleumlampe wer⸗ den in den Wohnungen der Mannheimer zur Selten⸗ heit. Es muß dabei berückſichtigt werden, daß der er⸗ ſtaunlich große Zuwachs im Verbrauch elektriſchen Stroms zu einem großen Teil auf die Umſtellung der Induſtrie auf dieſe Kraft zu⸗ rückzuführen iſt. Selbſtverſtändlich hat die Wirt⸗ ſchaftskriſis auch hier durch Einſchränkung des Ver⸗ brauchs bereits ihre Wirkung gezeigt. Schlußwort Was zeigt uns dieſe Darſtellung? Daß nach einer Periode des Zuſammenbruchs, wie ſie Krieg und In⸗ flation mit ſich gebracht haben, die Bürger der Stadt Mannheim bemüht waren, ihr Eigenleben wie⸗ der beſſer zu geſtalten. Sie zeigt uns ferner, daß es in vieler Hinſicht gelungen iſt und man in den meiſten Punkten den Vergleich mit der Aufſtiegs⸗ zeit vor dem Kriege nicht zu ſcheuen braucht. In einer Zeit wie der heutigen, da alle Welt geneigt iſt, den Mut völlig zu verlieren, iſt es wichtig, ſich einmal ob⸗ jektiv über ſolche Tatſachen klarzuwerden. Statt Kaf⸗ ſandra⸗Rufe auszuſtoßen, die keinem etwas nützen, ſollte man ſich lieber der Logik der Statiſtik anvertrauen. Sie trügt nicht und zeigt uns am be⸗ ſten, was auf vielen Gebieten trotz aller Widerſtände geſchaffen worden iſt. Von allen Enden ſtieg empor ein Sehnen Für Ordnung, Eintracht, Recht und Biederſinn; Für Freiheit floſſen Ströme Bluts und Tränen Durch Polens weit verheerte Fluren hin. Der Krieg zerfleiſchte lang mit Drachenzähnen Ein tapfres Volk— das Grab ward ſein Gewinn! Dazu ſchwang— größres Unheil zu vollbringen— Die Peſt aus Aſten die Todesſchwingen! Noch manch Gewölk umflort des Himmels Höhen, Zündbarer Stoff drückt unſre Erde ſchwer: Wer wag des künft'gen Schickſals Gang erſpähen, Rauſcht es aus Oſten oder Weſten her? Bei ſchwüler Ruh', wenn keine Lüfte wehen, Da drohen oft der Stürme noch weit mehr: Weh uns, wenn ſtatt des Friedens goldnen Schätzen, Gewalt ſich an Ruinen wollt' ergötzen! Der Leidenſchaften aufgeregte Gluten Sind meiſt ein Werk der Unbeſonnenheit. Man dämpfe dieſe wilden Feuerfluten Durch Umſicht, Milde und Gerechtigkeit. Ein höh'rer Geiſt führt alles dann zum Guten, Denn Gott regiert die Welt von Ewigkeit, Er ſieht der Könige und Völker Dichten Und weiß auch das Verworrenſte zu ſchlichten. Vor allem blühe unſerm Vaterlande, Worin ein güt'ger Fürſt die Zügel lenkt, Das ſchönſte Los im trauten Eintrachtsbande, So lang die Sonne goldne Klarheit ſchenkt! Verdienſt und Ehre ſproſſe jedem Stande Der Gutes wirkt und treu und bieder denkt. Auch Maunheim ſoll umher in ſeinen Auen Den freud'gen Zuwachs ſeines Wohlſeins ſchauen!“ Pb.. abe n zu ſagen, daß ſie noch keinen vollen Aus⸗ La ür ihre Mehraufwendungen auf dem Gebiet 255 frſorge und für den Steuerausfall gebracht Wie ſie ſich im Einzelnen rechneriſch auswir⸗ ö 570 die Einzelheiten der vierten Notverordnung ein⸗ DPihe, ſo wende ich mich zunächſt der Frage der halten wird, wie bei Mehl und Teigwaren. Auch in f Bezug auf die Tarife der Straßenbahn und der Rhein⸗Haardtbahn iſt der Antrag auf Er⸗ an die Landes⸗ und Propinzial⸗Städteverbände ge⸗ kichtet iſt.„Von unmittelbarem Intereſſe“, ſo wird iſt die Frage der ſprache im Städtetag mit dem Reichskommiſſar für Sitzung des engeren Vorſtandes verhandelt. Die Beſprechungen hatten das Ergebnis, daß die wirt⸗ pſychologiſche Notwendigkeit, die ſchaftliche. und Tarife der Verſorgungs⸗ und Verkehrsunterneh⸗ flährdete Finanzlage und die noch immer anſteigen⸗ 4. S De/ Nummer 605 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Dezember 1931 1 E. ich und Staat, ſo wird auch in den Ge⸗ m utſcheidungsſchwere Jahr 1932 auf die veérzu Einwohner einen ſo großen Einfluß Aagwir auch diesmal unſere Schritte zum J umme n, um von den drei Bürgermeiſtern ſteh⸗ ang rmeiſter iſt bis nach Neujahr verreiſt— ger 4% 4 ſie ſich auf die vor uns liegenden zwölf w auf ccellen. ö das 10 3 4 ſt ef Bürgemeister 7— „Mtoe Walli 5 5 5 i der Unterredung u. a. folgendes aus: Naßnahmen der deutſchen Gemeinden werden Diplon Jahre von den Notverordnungen maß⸗ beeinflußt. In dieſer Beziehung iſt im All⸗ erden, läßt ſich noch nicht ſagen. Aber ich glaube daß die Stadt Mannheim das Rech⸗ gs jahr 1931/32 ohne einen Jehl⸗ rag abſchließen wird. Ueber die Höhe en endgültige Ziffern noch nicht mitgeteilt wer⸗ Dabei iſt es ein nur ſchwacher Troſt, daß viele exe deutſche Städte noch viel ſchlimmer dran ſind. Vorarbeiten zur Ausführung der vierten Notver⸗ nung ſind im Gange. Wir vertreten die Auffaſſung, ſo ſchnell wie möglich gehandelt wer⸗ muß, da bekanntlich die Gehälter und Löhne Wirkung vom 1. Januar ab eine mindeſtens VLenkisze Herabſetzung erfahren. Wenn ich nach dieſen allgemenen Ausführungen 19 Gebühren⸗ und Tariſſenkungen gel ſoweit ſie in mein Reſſort fallen. Die Bevölkerung ard mit Genugtuung vernommen haben, daß die . Milchzentrale den Milchpreis mit ürkung vom 4. Januar um einen Pfennig für das Dier ermäßigt hat. Eine weitere Ermäßigung iſt t möglich, weil in die Unkoſten die Erhöhung der Umſatzſteuer einkalkuliert werden muß, die 8 Pfennig je Liter beträgt. Es iſt bereits der Antrag zeſtellt, daß dieſe Erhöhung rückgängig gemacht wird, eine Forderung, die man für ebenſo berechtigt laß der Beförderungsſteuer bereits geſtellt worden. Sobald die Antwort des Reichskommiſſars für Preisüberwachung vorliegt, wird der Stadtrat zu entſprechenden Anträgen Stellung zu nehmen haben. Ich denke, daß dies, wie angekündigt, ſchon Anfang Januar der Fall ſein wird. Eine Ausnahme machen die Perſonentarife der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahn⸗Geſellſchaft, weil ſie ſich denen der Reichsbahn anzupaſſen haben. Dagegen ſind die Güktertarife der O. E. G. mit denen der Reichs⸗ bahn bereits ermäßigt worden. Ueber die Werk⸗ tarife und die des Schlacht⸗ und Viehhofes wird ſich Bürgermeiſter Büchner, der hierfür zu⸗ ſtändig iſt, äußern. Die Prüfung der Frage, inwie⸗ weit die Kanal⸗, Müllabfuhr⸗ und Straßen⸗ reinigungsgebühren geſenkt werden kön⸗ nen, iſt ebenfalls im Gange. Abſchließend muß geſagt werden. daß eine Ermäßigung der Tarife nur in einem Umfange erfolgen kann, der den Einſparun⸗ gen auf Grund der vierten Notverordnung entſpricht. Dieſer Auffaſſung entſpricht die neueſte Verlaut⸗ barung des Deutſchen Städtetages, die unterm 28. Dezember an die Oberbürgermeiſter und leitenden Bürgermeiſter der unmittelbaren Mitgliedsſtädte, in dem Rundſchreiben ausgeführt,„für die Städte Tarifſenkung der Ver⸗ ſorgung s⸗ und Verkehrsbetriebe, weil dadurch die Kommunalfinanzen direkt berſthrt wer⸗ den. Ueber die Tarifſenkung hat bereits eine Aus⸗ Preisſüberwachung ſtattgefunden. Die Angelegenheit würde auch in Anweſenheit des Reichskommiſſars ſowohl im Wirtſchaftlichen Ausſchuß als auch in der ſenken, allgemein anerkannt wurde. iſt ebenſo deutlich zum Ausdruck ge⸗ daß die Städte im Hinblick auf ihre ge⸗ mungen zu Allerdings kommen, den Erwerbsloſenlaſten bei der Tariſſenkung nichts kun können, was den bisherigen Umfang der Abführungen der 8 Werke an die Stadtkaſſe gefährden würde, EGbenſo verſteht es ſich von ſelbſt, daß bei den von Stadt zu Stadt vorhandenen Verſchteden⸗ heiten das Vorgehen auch bei den Tarifſenkungen bverſchieden ſein muß. Unter dieſer Vorausſetzung empfehlen wir, die Erſparniſſe, die die letzte Not⸗ verordnung, ſei es durch Lohn⸗ Zins⸗ oder Kohle⸗ reisſenkung, zeitigt, je nach den örtlichen Ver⸗ hältniſſen zu einer Senkung der Tarife zu ver⸗ wenden Für eine Tarifſenkung in dieſem Umfang ſprechen im beſonderen wirtſchaftspolitiſche Ge⸗ ſichtspunkte. Wegen der örtlichen Unterſchiede be⸗ abſichtigt auch der Reichskommiſſar für Preisüber⸗ wachung nicht, den Städten über Art und Form der Tarifſenkungen Vorſchriſten zu machen, ſondern überläßt ihnen dabei freie Hand.“ Erleichterungen auf dem Kapitalmarkt Es iſt auch beabſichtigt, die Hypothekenzin⸗ en bei der Sparkaſſe zu ermäßigen. dies un dſätze hierfür ſind noch nicht feſtgeſtellt. Man muß erſt entſprechende Mitteilungen aus Berlin ab⸗ warten, die Anfang Januar zu erwarten ſind. Die hebungen bei den Sparkaſſen dauern der immer noch fort Es ſind in den letzten Mona⸗ J eilt sidi die Mannheimer Siadtver! Die drei Bürgermeister äußern sid! aufgewendet worden. Ueber die Ermäßigung der Miete der ſtädtiſchen Wohnungen iſt das Wiſſenswerte bereits mitgeteilt worden. Weitere Ermäßigungen werden erfolgen, wenn die Herabſetzung der Kapitalzinſen feſtſteht. Die Steuerverzugszuſchläge ſind ebenfalls ge⸗ fallen. Herabſetzung der Gehälter der ſtädtiſchen Beamten um weitere 10 v. H. Ein ſchlimmes Neujahrsgeſchenk wird kurz vor Jahresſchluß bekannt. Nach der vierten Notver⸗ ordnung ſollten die Gehälter mit Wirkung vom 1. Januar um weitere 9 v. H. geſenkt werden. Da der durch das Land Baden bereits erfolgte Abzug von 4. v. H. angerechnet werden ſollte, würde die Sen⸗ Bürgermeister Richard Böttger brachte ſeine Sorgen durch folgende Ausführungen zum Ausdruck: Es iſt nicht gut, allzuoft die Wohlfahrts⸗ pflege ins grelle Licht der Oeffentlichkeit zu ziehen. Wer das dennoch tut, der verfolgt oftmals einen ſehr durchſichtigen Nebenzweck. Wenn es wahr iſt, daß die Frauen, von denen man am wenigſten ſpricht, nicht die ſchlechteſten ſind, ſo trifft das im gewiſſen Sinne auch auf die Wohlfahrtspflege zu. Die Wohlfahrtspflege verpflichtet ihrer ganzen Na⸗ tur nach zu einer gewiſſen Anonymität. Auch in der Wohlfahrtspflege gilt die bibliſche Weisheit, daß die rechte Hand nicht wiſſen ſoll, was die linke tut. Dieſe Regel ſollte nicht nur für die öffentliche Wohlfahrts⸗ pflege, ſondern auch für die private Liebestätig⸗ keit gelten. Deſſen ungeachtet muß zu gegebener Zeit auch die öffentliche Wohlfahrtspflege aus ihrer Reſerve her⸗ austreten und ſich in die Arena der öffentlichen Kri⸗ tik begeben. Das geſchieht bei uns in der Regel während der Haushaltsberatungen im Bürgeraus⸗ ſchuß und, einer alten Gewohnheit entſprechend, am Jahresende in einem Teil der Tagespreſſe. In dieſen trüben Tagen aber iſt es ganz beſonders not⸗ wendig, daß die breiteſte Oeffentlichkeit einmal von amtlicher Stelle aus erfährt, in welchem Aus maße die allgemeine Wirtſchaftsnot die Wohlfahrts⸗ pflege beeinflußt und Steuern und Abgaben der noch zahlungsfähigen Gemeindebürger verſchlingt. Die öffentliche Wohlfahrtspflege iſt in Mannheim verankert in einer weit verzweigten und gut fundierten Organiſation, deren Haupt⸗ ſtützen neben den beamteten Kräften etwa 1000 aus allen Schichten des Volkes erwählte ehrenamt⸗ liche Mitarbeiter ſind. Alle Fäden der wohl⸗ fahrtspflegeriſchen Aufgaben laufen zuſammen ent⸗ weder im Städtiſchen Fürſorgeamt und in deſſen Zweigſtellen, oder im Stadtjugendamt. Während dem Fürſorgeamt vornehmlich die wirt⸗ ſchaftliche Fürſorge obliegt, erfaßt das Ju⸗ gendamt in erſter Linie die Er ziehungsfür⸗ forge. Das weitverzweigte Gebiet der Ge⸗ ſundheitsfürſorge iſt je nach den Alters⸗ ſtufen der Hilfsbedürftigen in der Hauptſache den beiden genannten Aemtern zugeteilt. Die ſtädtiſchen Kollegien haben ſchon vor Jahren beſchloſſen, als organiſatoriſche Zentrale der öffentlichen Geſund⸗ heitsfürſorge und Geſundheitspflege ein beſon⸗ deres Geſundheitsamt zu bilden. Dieſer Beſchluß konnte aus finanziellen Gründen leider bisher noch nicht durchgeführt werden. Wie iſt nun der derzeitige Stand dex öffent⸗ lichen Wohlfahrtspflege? Um es kurz zu ſagen: Die Aufgaben ſind namentlich im nunmehr zu Ende gehenden Jahre geradezu la⸗ éwinenhaft angewachſen. Vor den Weih⸗ nachtsfeiertagen mußte von Beamten und Angeſtellten der Wohlfahrtsämter oftmals Ueber menſchli⸗ ches geleiſtet werden. Nur wenige Zahlen mögen die jetzige Lage beleuchten. Beim Fürſorgeamt ſtan⸗ den in laufender offener Fürſorge am: 30. November 192 6986 Parteien 30. November 1929„ 1 30. November 1930 10 539 8 30. November 1931 15 428 2 Rechnet man auf eine Partei im Durchſchnitt 27 Per⸗ ſonen, ſo ergibt ſich, daß allein in der wirtſchaftlichen Fürſorge rund 39 000 Perſonen laufend zu unterſtützen ſind. Auf 1000 Perſonen unſerer Stadt entfallen demnach 143 laufend durch das Fürſorgeamt zu unterſtützende Perſonen. 5 Die am 30. November ds. Is. ſtatiſtiſch erfaßten 15 428 Parteien, deren Zahl bis zum Jahresende noch eine weitere Zunahme erfahren dürfte, verteilen ſich auf die einzelnen Gruppen Hilfsbedürftiger wie folgt: 503 Kriegsopfer, 2585 Sozialrentner, 1644 Klein⸗ rentner, 106901 Armenunterſtützungsempfänger. Das Kernſtück der wirtſchaftlichen Fürſorge ſind die Wohlfahrtserwerbsloſen. Das ſind ſolche ar⸗ beitsfähige Perſonen, die von der öffentlichen Für⸗ ſorge deshalb unterſtützt werden müſſen, weil ihre Anſprüche an die Arbeitsloſenverſicherung entweder erſchöpft ſind oder aus irgend einem Grunde noch nicht erfüllt werden können. Die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen bilden in der Mannheimer Wohlfahrtspflege keine beſondere Gruppe, ſie werden von der Armen⸗ fürſorge erfaßt und nach deren Grundſätzen betreut. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen betrug: am 30. November 19288 1381(Parteien) am 30. November 1929 2715 7 am 30. November 1930 4563 7 am 30. November 1931 8811 7 Die Zahl der wohlfahrtserwerbsloſen Per⸗ ſonen beträgt jetzt rund 10 000. hierfür aus eigener Kraft erhebliche Summen ſätzlichen Sachleiſtungen— braucht das, Fürforgeamt An Barunterſtützung— alſo ohne die zu⸗ kung nur 5 v. H. betragen haben. In Wirklichkeit ſind es aber doch 9 v.., da für die Mannheimer ſtädtiſchen Beamten der Sonderzuſchlag von 5 v. H. wegfällt, den nur die Reichsbeamten be⸗ halten. In den pfälziſchen und rheintſchen Städten aber wird er ebenfalls den ſtädtiſche weiter ausbezahlt. Der Lohn der ſtädtiſchen Arbeiter wird ebenfalls um 10 v. H. geſenkt. Nach einer Beſtimmung der Notverordnung beſteht die Möglichkeit einer Erhöhung der Realſteuern. Der Stadtrat vertritt aber die Auffaſſung, daß man davon für das Rechnungsjahr 1931/32 keinen Ge⸗ brauch machen ſollte. Wenn die Bürgerſteuer als beſonders unangenehm empfunden wird, ſo iſt darauf aufmerkſam zu machen, daß die Höhe dieſer Steuer von der Reichsregierung vorgeſchrieben iſt. Die önientniche Wohiahrtspilege 193½2 3. Zt. monatlich mehr als 600 000 Mk. Davon entfallen auf die Wohlfahrtserwerbsloſen allein rund 400 000 Mark oder 5 Millionen Mark im Jahr. Es wurde ſchon bemerkt, daß es mit Barunterſtützungen in der wirtſchaftlichen Fürſorge allein nicht getan iſt. Hinzu kommen noch die Sachleiſtungen, wie Brenn⸗ ſtoffe, Kleider, Schuhe, Lebensmittel, Hilfe bei Krank⸗ heiten u. a. m. So wurden in den Monaten Ok⸗ tober und November über 11000 Scheine für unentgeltliche Inanſpruchnahme von Arzt und Apotheke ausgeſtellt. Der Finanzaufwand für die Sachleiſtungen aller Art geht in die Hunderttauſende, obwohl gerade auf dieſem Gebiete die privaten Wohlfahrtsorganiſa⸗ tionen in dieſem Winter eine ganz außergewöhnliche Tätigkeit entfalten. Neben der offenen Fürſorge ſteht als gleichwer⸗ tiger Faktor die geſchloſſene Fürſorge, die als Anſtaltsfürſorge beſonders gekennzeichnet ſei. Im zweiten Rechnungspierteljahr 1931/32(1. Juli bis 30. September) mußten auf Koſten des ſtädtiſchen Fürſorgeamts betreut werden: I. Vorübergehend: 1588 Perſonen, davon 1491 in Krankenhäuſern und ſonſtigen Anſtalten.(Viertel⸗ jahresaufwand 283 400 Mk.) II. Dauernd: 921 Perſonen, davon 508 in Irren⸗ unſtalten, 324 in Altersheimen und der Reſt in ſonſtigen Anſtalten.(Vierteljahresaufwand 211275 Mk.) Nicht minder umfangreich iſt auch die Obdachloſen⸗ fürſorge. Während im November im Obdachloſenheim in der Mittelſtraße 2089 Perſonen verſorgt werden mußten, waren es im Auguſt ſogar 3225 Perſonen. Die Geſamtzahl für 1931 dürfte mit 30 000 Perſonen nicht zu hoch gegriffen ſein. Dazu kommt aber noch eine große Zahl von obdachloſen Einzelperſonen und Familien, die im ſtadteigenen Heim an der Hoch⸗ uferſtraße, in Herbergen und in privaten Obdach⸗ loſenheimen untergebracht werden mußten. Wenden wir uns nun der Tätigkeit des Stadt⸗ jugendamtes zu, ſo finden wir zwar nicht die lawinenhaft anſchwellenden Zahlen wie beim Für⸗ ſorgeamt, gleichwohl aber eine reiche Fülle von man⸗ nigfachen Sozialaufgaben. Ende Oktober betreute das Stadtjugendamt: in Familienpflege 1788 und in Anſtalten 829 Kinder. Der Monatsaufwand für beide Poſten betrug rund 70 000 4. Von der Amts⸗ vormundſchaft werden zurzeit erfaßt 3812, in Amtspflegeſchaften ſtehen 80 Kinder. Außer⸗ dem mußten die Funktionen des Gemein de⸗ waiſenrates ausgeübt werden bei 9823 Mün⸗ deln, wobei in 156 Fällen gutachtliche Aeußerungen durch das Jugendamt abgegeben werden mußten. Auch der Pflegekinderſchutz hat in dem zu Ende gehenden Jahre eine weitere Zunahme erfahren. Geſtützt auf die einſchlägigen Beſtimmungen des Reichsjugendwohlfahrtsgeſetzes, werden zurzeit durch die Organe des Stadtjugendamtes 4409 Kinder über⸗ wacht. Unter Schutzaufſicht ſtehen 989 Kinder, wozu noch 786 Jugendliche kommen, die in Für⸗ ſorgeerziehung genommen werden mußten und die als Zöglinge teils in Anſtalten, teils in Fa⸗ milien untergebracht ſind. Die Wochenfürſorge zeigt infolge des all⸗ gemeinen Geburtenrückgangs eine leicht rückläufige Bewegung, ſtellt aber auch weiterhin eine ziemlich ſtarke Belaſtung des Jugendamtes dar, zumal regelmäßig bei den wirtſchaftlichen Nöten der Kin⸗ desmütter nicht nur ein ſchnelles, ſondern auch ein intenſtves Zugreifen geboten iſt. In ſtadteige⸗ nen Kinderhorten und Kindergärten betreute das Jugendamt am Novemberende 685 Kinder. Am Schulfrühſtück nahmen im gleichen Monat täglich 6500 Kinder teil. Nach den Weihnachtsferien werden es rund N 10 000 Kinder ſein. Für 1000 Kinder deckte das Jugendamt in Schulen und Horten einen Mittagstiſch und wird das, wenn die Schule wieder beginnt, wahrſcheinlich noch in verſtärktem Maße tun. Im Wohlfahrtsetat 1931/32 ſind für Heil⸗ und Erholungsfürſorge etwa 400 000% vorge⸗ ſehen. Dieſe hohe Summe wird wahrſcheinlich reſt⸗ los aufgebraucht, weil auch im laufenden Geſchäfts⸗ jahr Tauſende von körperlich ſchwächlichen und ge⸗ ſundheitlich gefährdeten Kindern wie ſeit Jahren ſchon in beſondere Fürſorge und Pflege genommen werden mußten. Mit der Wiedergabe dieſer wenigen Zahlen ſind die Aufgaben der öffentlichen Wohlfahrtspflege kei⸗ neswegs erſchöpft. Sie können nur einen ſchmalen Querſchnitt durch das veräſtelte Gebiet der Erwach⸗ ſenen⸗ und Jugendlichenfürſorge darſtellen. Wer mehr wiſſen und die eigenartige Tätigkeit in der So⸗ zialfürſorge näher kennen lernen will, ſei auf die alljährlich erſcheinenden Verwaltungs⸗ berichte des ſtädtiſchen Fürſorgeamtes und des Stadtjugendamtes verwieſen. Jedenfalls dürfte dieſe kurze Darſtellung gezeigt haben, in welch hohem Maße die allgemeine Not die kommunale Wohlfahrts⸗ pflege beeinflußt und welche Fülle ſozialer Hilfe nötig allun 932(ine iſt, um die ſchlimmſten Folgen der derzeitigen Wirk⸗ ſchaftslage zu mildern. Man frage mich nicht, ob im neuen Jahre ein Rückgang der Arbeitsloſigkeit und damit eine finanzielle Entſpannung in der Wohlfahrts⸗ pflege eintreten wird! Niemand vermag das mit Sicherheit zu ſagen, obwohl keine allzugroße Propheten zu der Vermutung gehört, daß die Wirtſchaftskriſis in abſehbarer Zeit noch nicht überwunden ſein wird. Eines aber iſt ge⸗ wiß: Die ſtädtiſchen Wohlfahrtsämter werden auch im neuen Jahre den Kampf gegen materielle Not und geiſtiges Elend fortzuführen in der Lage ſein. Wir ſind jedenfalls auf unſerem Poſten! Trotz alledem! Bürgermeister Wilnelm Büchner ging in ſeinen Ausführungen zunächſt auf die ihm unterſtehenden ſtädtiſchen Werke und die durch die Notverordnung angeordneten Tarifſenkungen mit folgenden Worten ein: Die Stadt iſt am Ende ihrer Ausweitung und Bevölkerungszunahme. Die Ueberſchüſſe der Werke, die ſich in der Hauptſache aus der Konſumſteigerung ergaben, werden künftig wegfallen. Ebenſo werden Neuinveſtierungen für Netzerweiterungen für Waß⸗ ſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerk nicht mehr in Be⸗ tracht kommen. Damit wird auch der Bedarf an Anlehensmitteln zurückgehen. Die Wünſche auf Tarifſenkung fallen leider mit ſtarkem Konſumrück⸗ gang beſonders im Induſtriebedarf zuſammen. Da andererſeits die feſten Kapitalkoſten bleiben— aus⸗ genommen die bei den Werken gering ſich auswir⸗ lende Zinsſenkung durch die Notverordnung— ver⸗ teuert ſich eigentlich der Preis der Produktions⸗ einheit der Werke. Dazu kommt, daß die bisherige Senkung der Löhne und Gehälter zum größten Teil nach den Vorſchriften der Notverordnung für die Deckung der geſteigerten Fürſorgelaſten verwendet werden muß. g Nur die Erſparnis aus der Angleichung der Gehälter an die Landesbeſoldungsordnung und die am 1. Januar eintretende Senkung der Löhne und Gehälter können für die Tarifſenkung verwendet werden. Vielleicht ſtehen einige Reſerven in der Schuldentil⸗ gund hierzu bereit. Eine Konſumausweitung durch Aenderung und Verbilligung des Tarifs, wie ſie von mancher Seite fär den Strom erwartet wird, iſt z. Zt. nicht anzunehmen, weil es der Bevölkerung an Geld für die Anſchaffung elektriſcher Apparate fehlt. Eine Umwandlung des Gastarifs in Grundge⸗ bühren⸗ und Arbeitstarif war ſchon einmal geplant. Wegen der Unüberſehbarkeit der finanziellen Aus⸗ wirkung hat man ſ. Zt. mit Rückſicht auf die Spau⸗ nung im Etat von der Durchführung abgeſehen. Die Ermäßigung der Kohlenpreiſe wird der Bevölkerung durch die Ermäßigung der Kokspreiſe zu⸗ gute kommen. Die Kokspreiſe ſind ſtärker gefallen, als die Einkaufspreiſe für Kohle bei den Werken zurückgehen werden. Die Bevölkerungskreiſe, die Vorwürfe wegen der Zahlungsbedingungen und wegen der Höhe der Mahngebühren der Werke er⸗ heben, ſollten bedenken, daß die Werke im Monak etwa 80 000 Rechnungen auszuſtellen haben. Wenn dieſe Arbeit mit dem geringſten Verwaltungsauf⸗ wand durchgeführt werden ſoll, kann eine individu⸗ elle Behandlung des Einzelnen nicht ſtattfinden. Oeffentliche Betriebe müſſen umſomehr auf Ord⸗ nung halten, weil der Bürger leider Zahlungen an die öffentliche Hand gegenüber ſeinen privaten Schuldverpflichtungen zurückzuſtellen geneigt iſt (Steuerſchulden, Hypotheken für Wohnungsbau, Miete). Wohnungsbau Der Bau von Großblocks iſt zu Ende. Der Mangel an Wohnungen, der noch einmal in relativ gelinder Form nach Beſſerung der Wirtſchaftslage in Erſcheinung treten dürfte, wird über das Klein⸗ und Einfamilienhaus, für das das Baugeld aus den Bauſparkaſſen fließen wird, und durch die Nebenerwerbsſiedlung gelöſt werden. Eine verbilligte Geldhergabe aus öffentlicher Hand für Sara sar Eine Hindenburgbüſte für die Reichsbank 85 Die Büſte des Reichspräſidenten von dem bekannten Berliner Bildhauer 0. in ihrem jetzigen Zuſtand. 8 Der bekonnte Berliner Bildhauer Joſeph Thorgk er hielt vom Direktortum der Reichsbank den Auftrag, eine Portraitbüſte des Reichspräſidenten zu ſchaffen, die im Reichsbankgebäude Aufſtellung finden ſoll. Der Reichspräſident von Hindenburg hat dem Künſtler für die erſte Kopfſtudie, die unſer Bild zeigt, Modell geſeſſen Don deer No nicht m wäre nm koſten weitere Der lich inſ Ge we ſtöc Dieſes Folge ten Ba Bodenr Wenn hunder konnte der Ha! deſſen d hört, m behörde rende Noch daran, und get ter Hy Im Hi: deutſche keit der ſein. J ſcheinun beſitzer tiger. lichen 8 men, a! Die glücklich Drittel die Ba fähr u: hat der demſebl Häusche ganze ö die du x. Di Teil be induſtr! ſoll ode Regelu gender. Gr den im Aber a notwen handwe gegen. weit di kommt, Da Ende il Viehhof verbleil weiten 5 beſteht nomme geſchlacl geführt. ort nach fuhr de ders ar ler. Ne wärtige ſummir rung ei ißt wer zu kom träger, gens u mit Sch Der Kr Wirtſch den. A den, u Viehl Die volkspo giſch ſck wird de ten des ſchaftlic ſchaft w artikel etwas 5 ſehr 11 heute inländi 5 ſehr be den der a gen. * E werter Eisrod genom! ſchlauck morgig men w erwart heimer rr⸗ handwerk geht leider 5 gewöhnlich große Käuferſchar anzulocken. [Fiſchmarkt waren die a Ebenſo gingen Schleie und Hechte gut ab. Wer nicht Donnerstag, 31. Dezember 1931 0 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 7, Seite/ Nummer 605 beet Normalbau wird wohl aus Mangel an Mitteln nicht mehr ſtattfinden. Die künſtliche Verbilligung wäre wohl auch angeſichts der ſtark gefallenen Bau⸗ koſten nicht mehr nötig. Außerdem würde ſie zur weiteren Verwirrung der Mieten beitragen. 5 Der Bebauungsplan der Stadt kann m. E. weſent⸗ lich inſofern geändert werden, als Gelände, das bisher für mehrſtöckige Bau⸗ weiſe vorbehalten war, für die ein⸗ und zwei⸗ ſtöckige Bauweiſe freigegeben werden kann. Dieſes Stillhalten in der Entwicklung bedeutet in der Folge eine ſtarke Wertminderung des noch unbebau⸗ ten Baugeländes. Es wird auch mit der wachſenden Bodenrente aus bebauten Grundſtücken Schluß ſein. Wenn früher in der Stadt ein Haus nach fünfzig⸗ bis hundertjähriger Lebensdauer abgebrochen wurde konnte das ohne Kapitalverluſt geſchehen, auch wenn der Hausbeſitz nicht abgeſchrieben hatte, weil unter⸗ deſſen der Bodenwert geſtiegen war. Da dies jetzt auf⸗ hört, muß der Haushbeſitz abſchreiben. Die Steuer⸗ behörde nimmt allerdings darauf noch keine gebüh⸗ rende Rückſicht. Hier muß noch Wandel eintreten. Noch vor ein paar Jahren dachte man in Baden daran, aus Gebäudeſonderſteuermitteln eine ſtaatliche und gemiſchtwirtſchaftliche Bank zur Hingabe zwei⸗ ter Hypotheken an den Kleinhausbau zu gründen. Im Hinblick auf den kataſtrophalen Geburtenſtand des deutſchen Volkes und auch mit Rückſicht auf die Tätig⸗ keit der Bauſparkaſſen wird dies nicht mehr nötig ſein. Man wäre auch wahrſcheinlich durch die in Er⸗ ſcheinung getretene Stellungnahme der Neuhaus⸗ heſitzer und der Mieter ſtark ernüchtert und vorſich⸗ tiger. Denn die Schulden, die man bei der öffent⸗ lichen Hand gemacht hat, werden nicht ſo ernſt genom⸗ men, als die privaten. Nebenerwerbsſiedlungen Die Siedler freuen ſich hnudertprozentig und ſind glücklich, die Verwaltung allerdings nur zu einem Drittel, denn das Bauhandwerk ſchmollt, ebenſo die Bauarbeiter. Aber die Sachlage ſteht doch unge⸗ fähr und ſehr rund ſo: Wenn das Handwerk baut, hat der Siedler ſtatt 1500 3000/ Schulden. Mit demſelben Geld könnte alſo nur die Hälfte der Häuschen gebaut werden. Schließlich fließt doch das ganze Geld in die mittelſtändiſchen Kreiſe und an die durch ſie beſchäftigten Angeſtellten und Arbei⸗ tex. Die Frage iſt nur, ob das Bauhandwerk einen Teil bekommen, ob das ganze Geld in die Bauſtoff⸗ induſtrie fließen, der erwerbsloſe Siedler arbeiten ſoll oder der Handwerker. Jedenfalls iſt die jetzige Regelung nach allen Ueberlegungen fruchtbrin⸗ gender. Größere ſtädtiſche Bauprojekte wer⸗ den im Jahre 1932 nicht zur Ausführung gelangen. Aber auch die Reparaturen müſſen auf das notwendigſte beſchränkt werden. Das heimiſche Bau⸗ keinen beſſeren Zeiten ent⸗ gegen. Aber die Stadtverwaltung iſt leider auch, ſo⸗ weit die Tätigkeit des Hochbauamtes in Betracht kommt, zur größten Sparſamkeit gezwungen. Schlacht⸗ und Viehhof Da die Stadt, um dies nochmals zu ſagen, am Ende ihrer Ausdehnung iſt, wird der Schlacht⸗ und Viehhof auch noch lange Zeit an der heutigen Stelle verbleiben. Auch der Umtrieb wird ſich nicht aus⸗ weiten können. Das Gegenteil iſt zu befürchten. Es Jeſteht die Gefahr, daß im Reichstag ein Geſetz ange⸗ nommen wird, wonach das außerhalb Mannheims geſchlachtete und tierärztlich bereits unterſuchte ein⸗ geführte Vieh nicht mehr grundſätzlich am Verbrauchs⸗ ork nachunterſucht werden muß. Damit wird die Ein⸗ fuhr des Fleiſches ſtatt des lebenden Viehes beſon⸗ ders aus den Kouſumvereins⸗Schlächtereien rentab⸗ ler. Neben dem eingeengten Konſum durch die gegen⸗ wärtige ſchlechte Wirtſchaftlage iſt bereits eine Kon⸗ ſumminderung durch die Umſtellung in der Ernäh⸗ rung eingetreten. Beſonders die ſportluſtige Jugend ißt weniger Fleiſch. In einigen Jahren wird es da⸗ zu kommen, daß die Bevölkerung zurückgeht. Sack⸗ träger, die früher bei zwölfſtündiger Arbeitszeit mor⸗ gens und mittags je zwei, alſo jeden Tag vier Veſper mit Schweinerippchen verzehrten, gibt es nicht mehr. Der Konſum würde ſich abdr ſicher heben, wenn die Wirtſchaften in ihren Veſperpreiſen zurückgehen wür⸗ den. Aber trotz alledem: es wird alles verſucht wer⸗ den, um auch die Tarife des Schlacht⸗ u nd Viehhofes zu lenken. Die Geburtenbeſchränkung wirkt ſich nicht nur volkspolitiſch, pſychologiſch, phyſiologiſch und pädago⸗ giſch ſchlimm aus— mit welcher Widerſtandskraft wird das verwöhnte Kind der Einkinderehe den Här⸗ ten des Lebens widerſtehen— ſondern iſt auch wirt⸗ schaftlich ſehr zweiſchneidig. Auch die private Wirt⸗ ſchaft wird ſich rechtzeitig bezüglich der Maſſenkonſum⸗ artikel enſprechend einrichten müſſen. Richard Schönfelder. Der letzte Markt im alten Jahr Noch einmal war es dem Donnerstagmarkt be⸗ ſchieden, anläßlich eines hohen Feſttages eine außer⸗ Auf dem Karpfen ſtark gefragt. Liebhaber von Fiſchen iſt, ſuchte ſich auf dem gut 5 beſchickten Geflügelmarkt einen Feſtbraten aus. f Der Obſt⸗ und Gemüſemarkt kam dabei etwas ſtiefmütterlich weg. Hier war die Tendenz I ſehr ruhig. heute mehr Beachtung als ſonſt. Der Blumen markt fand dagegen Die Auswahl an inländiſchen Blumen war zwar infolge der Kälte 7 ſehr beſcheiden, doch wurde gern gekauft, um Freun⸗ 5 werter Schnelligkeit hat man die den den erſten Gruß des neuen Jahres zu überbrin⸗ gen. * Eisrodelbahn wird geſpritzt. Mit anerkennens⸗ Herſtellung der Eisrodelbahn hinter der Feuerwache in Angriff i genommen. Bereits heute vormittag trat der Spritz⸗ I ſchlauch in Tätigkeit, ſo daß ſehr wahrſcheinlich am morgigen Neujahrstag der Rodelbetrieb aufgenom⸗ men werden kann. Da kein Witterungsumſchlag zu erwarten iſt, dürfte das Eisvergnügen der Mann⸗ heimer dieſes Mal nicht zu Waſſer werden. Iſt das Mannheimer Schloß feuerſicher? Sind die vorgeſehenen Maßnahmen genügend? Dieſe Frage iſt naheliegend, wenn man bedenkt, daß der Stuttgarter Schloßbrand immer noch nicht völlig gelöſcht werden konnte. Man müßte über die Sicherheit der koſtbaren Sammlungen, die ein Teil des hieſigen Schloſſes birgt, mit Recht beunruhigt ſein, wenn man nicht als ſelbſtverſtändlich annehmen würde, daß die zuſtändigen Stellen alle Vorkeh⸗ rungen getroffen haben, die nach menſchlichem Er⸗ meſſen eine Brandkataſtrophe verhindern, die auch wir Mannheimer mit den Stuttgartern mit tiefem Mitgefühl immer noch erleben. Hat denn das Mannheimer Schloß berhaupt Brandmauern? Auf dieſe Frage erhielten wir eine wenig befriedi⸗ gende Antwort. Die einzigen Brandmauern, wurde uns erwidert, ſind die beiden Eckpavillons. In dem weſtlichen befindet ſich bekanntlich die Schloßkirche. Der Brauddirektor hat bereits vorge⸗ ſchlagen, die langgeſtreckten Fronten zwiſchen dieſen beiden Eckpavillons durch Einziehen von Brand⸗ ern in mehrere Abteilungen aufzuteilen. Nach unſeren Informationen ſind über dieſen Vorſchlag Erwägungen im Gange, bei denen vor allem die Frage geprüft werden muß, ob das Schloß ſo ſtandfeſt iſt, daß es den Einbau dieſer Brandmauern über⸗ haupt zuläßt. Außerdem wird auch die Geldfrage eine Rolle ſpielen. Es iſt bei der finanziellen Lage des badiſchen Staates ſchwerlich damit zu rechnen, daß er für die Feuerſicherheit Schloſſes nach dieſer Richtung bedeutende Aufwendungen macht. Wir können uns aber auch irren, weil ſich das Staatsminiſterium ohne langes Zögern bereit erklärt hat, ſich an den Koſten zur des Verbeſſerung der Waſſerleitung, die das Schloß umgibt, mit einem Drittel zu beteili⸗ gen. Der ſtädtiſche Anteil— der Geſamtaufwand iſt auf 10000 Mark veranſchlagt— wurde in der jüngſten Stadtratsſitzung genehmigt. Die Röhren der Leitung ſind auf der dem Rhein zugekehrten Rückſeite nicht geſchloſſen. Die Waſſerzuführung wäre bei einem Großbrand in den Stuttgarter Ausmaßen aber auch unzulänglich, weil die Röhren nur einen Durchmeſſer von 80 mm haben. Die Röhren, die hinter dem Schloß den Ring ſchließen ſollen, werden 100 mm Durchmeſſer haben. Ein Zwiſchenſtrang führt jetzt ſchon von der Breiteſtraße aus in gerader Richtung durch den Schloßhof, aber er endigt eine Strecke vor dem Portal. Dieſer Strang, der einen Durchmeſſer von 150 mm beſitzt, wird nun ebenfalls unter dem Schloß hindurch bis zu dem neuen Verbindungsteil verlängert. Außer⸗ dem iſt ein neuer Strang mit dem gleichen Durch⸗ meſſer von der Rückſeite des Schloſſes aus an dem neuen Fußweg entlang zum Rhein vorgeſehen. Schließlich werden die vier Hydranten, die außerhalb des Schloſſes, und zwar je zwei auf der Oſt⸗ und Weſtſeite, aufgeſtellt ſind, durch zwei ſogen. Oberflur⸗ Hydranten ergänzt, von denen der eine an der Oſtſeite des Schloßhofes hinter der Querſtraße ſtehen wird, die den Oſt⸗ und Weſtausgang verbindet, während der andere außer⸗ halb des Schloſſes an dem Anlagenweg aufgeſtellt werden ſoll, der zum Jean Becker⸗Denkmal führt. Die Arbeiten zur Verbeſſerung der Waſſerzufüh⸗ rung ſollen begonnen werden, ſobald es die Witte⸗ rung zuläßt. Nach menſchlichem Ermeſſen wird dieſe Vorſichtsmaßregel genügen, da die Motorſpritzen dann ſo geſpeiſt werden können, wie es im Falle eines Großbrandes notwendig iſt. Die Mittel für die beiden Oberflur⸗ Hydranten— das Modell kann man ſich an der Ecke von B 2 gegenüber vom Na⸗ tionaltheater betrachten— ſind in den ſtädtiſchen Voranſchlag 1931/32 bereits eingeſtellt. Ferner ſoll mit einem Aufwand von 6800 Mark ein Gerät angeſchafft werden, das Kohlenſäure in den Brandhero ſendet. Es gibt, wie ſich beim Stuttgarter Brand gezeigt hat, Stellen, denen man mit Waſſer nicht beikommen kann. Hier ſoll Kohlenſäure die Flammen erſticken. Die Verhältniſſe liegen überdies im Vergleich zu Stuttgart inſofern viel günſtiger, als bei einem im Schloß ausbrechenden Großfeuer ſofort die Lud⸗ wigs e ener Berufsfeuerwehr und die Fabrikfeuer⸗ wehren der Schweſterſtädte zur Hilfeleiſtung herbei⸗ eilen würden. a Die Verbeſſerung der Waſſerzuführung iſt, wie ausdrücklich betont ſei, ſchon lange vor dem Stutt⸗ garter Brand ins Auge gefaßt worden. Die Kata⸗ ſtrophe in der ſchwäbiſchen Hauptſtadt hat aber, wie auch nicht verſchwiegen werden darf, denen recht ge⸗ geben, die ſich bereits im Sommer mit Energie für die Verbeſſerung der Feuerſicherheit des Mann⸗ heimer Schloſſ eingeſetzt haben. In jüngſter Zeit wurde auch ſtädtiſcherſeits der Nachtwächterdienſt im Schloß verſtärkt. Die Wächter arbeiten jetzt mit Stechuhren. Wie wir hören, will auch der badiſche Staat dieſem ſtädtiſchen Vorbild folgen. Außerdem wird gegenwärtig die Frage geprüft, ob nicht im Schloß wie im National⸗ theater eine automatiſche Feuermelde⸗ Anlage eingerichtet werden kann. Dieſe Anlage hat ſchon mehr als einmal gezeigt, daß ſie im Thea⸗ ter ausgezeichnet funktioniert. Bei einem beſtimm⸗ ten Wärmegrad wird automatiſch die Alarmvorrich⸗ tung ausgelöſt, die die Berufsfeuerwehr herbeiruft. Aber auch dieſe Verbeſſerung der Feuerſicherheit des Schloſſes iſt in erſter Linie eine Geldfrage, die nicht ausſchlaggebend ſein ſollte, wenn man bedenkt, wel⸗ cher Millionenſchaden durch die Stuttgarter Brand⸗ kataſtrophe angerichtet wurde, Zu der Verbeſſerung der Feuerſicherheit des Schloſſes gehört aber auch die Erhöhung der Schlagfertigkeit der Mannheimer Be⸗ rufs feuerwehr. Bekanntlich war der jetzige Branddirektor ſeinem verſtorbenen Vorgänger Vau⸗ lont als Brandingenieur beigegeben. Als Herr Mikus zum Branddirektor ernannt wurde, blieb die Stelle, die er ſeither bekleidet hatte, unbeſetzt. Dieſer Mangel ſoll nun dadurch beſeitigt werden, baß ein hieſiger ſtädtiſcher Ingenieur fenerwehrtechniſch ausgebildet wird. Wir ſind der Meinung, daß man ſolange nicht mehr warten kann. Der betreffende Beamte muß ſich in mindeſtens einjähriger Tätigkeit bei einer auswär⸗ tigen Berufsfeuerwehr die notwendigen Fachkennt⸗ niſſe aneignen. nicht möglich, die erforderliche Kontrolle der Fa⸗ briken, des Schloſſes, des Theaters und ſonſtiger wichtiger Gebäudekomplexe ſo auszuüben, wie es unbedingt erforderlich iſt, weil er mit der Leitung der Berufsfeuerwehr allein ſchon genug zu tun hat. Die zuſtändigen ſtädtiſchen Inſtanzen, die ſich bis⸗ her gegenüber der Anſtellung eines gründlich vor⸗ gebildeten Brandingenieurs ablehnend verhielten, ſollten deshalb gerade unter dem Eindruck des Stuttgarter Großbrandes ihre Auffaſſung revidie⸗ ren und ſich ſagen, daß ſich falſche Sparſamkeit ſchon immer bitter gerächt hat. Sch. FEFFFFFUFUUUUUUUUUCUCUCCCCCCC œ ↄœÄVTVTVCVCbCõCCGPVPVPVPGPVPGPVPTPTPTPTGTPVTVTPPGTGGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTVTVTCTTVTVTVTVTVTVTVTVTTTTTTVTTWTTTTWTWWW Allerhand Neijohrswinſch! Der Vatter winſcht ſichs große Los, E nei Motorrad will der Groß, Es winſcht die Dochter, die Liſett, Daß ſie en Bräutigam ball hätt. Die Mutter winſcht, der Bappe käm Im Neijohr als viel frieher heem, Un der winſcht ſeinem Ehgenoß Uffs Babbelwerk en Vorlegſchloß. Die Kinner rufe:„Proſt Neijohr!“ E Bretzel wie en Scheierdor! a Vum Poſchtler, wu die Brief als bringt „Proſt Neijohr“, freehlich zu Dir dringt. Die Zeitungsfraa, die wu kaſſiert, Die bringt Dirs Blatt un gratuliert. Was laafen die ihr Fieß ſich ab! Proſt Neijohr— geb was— net ſo knapp! Heit owend beim Silveſchterpunſch Do heert mer manchen Neijohrswunſch. Wann nor die Hälft devun werd wohr, Dann wärs jo kloor im neie Johr, Doch wann vum Turm es zweelfe klingt, Wer wees, was uns die Zukunft bringt, Noch is e Buch mit ſiwwe Sichel, Hoffs Beſchte, armer, deitſcher Michel! G. J. Dietrich(Heidelberg). * * Berüchtigter Heiratsſchwindler gefaßt. Ein berüchtigter Heiratsſchwindler, der in den Monaten November und Dezember hier und in Heidelberg aufgetaucht war, um Bekanntſchaften mit heiratsluſtigen Mädchen anzuknüpfen, konnte in der Perſon des am 8. Februar 1900 in Wattenſcheid ge⸗ borenen Bürogehilfen Karl Konrad ermittelt und feſtgenommen werden. Konrad trat gewohn⸗ heitsmäßig unter falſchem Namen auf. Er gab ſich als Student und Dr. Karl Heinz Althoff aus. Ge⸗ wöhnlich trieb er in größeren Städten ſein Un⸗ weſen, um ungehindert ſeinen Opfern nachzuſtellen, die er um teilweiſe anſehnliche Geldbeträge brachte. Konrad ernährte ſich eine Reihe von Jahren durch dieſen und ähnlichen Schwindel. Hagenbeschneraen L edbrennen Frieorich Hoffſtaelter 7 Als letzter in der langen Reihe prominenter Per⸗ ſönlichkeiten, die im Laufe des Jahres aus dem Leben geſchieden ſind, iſt in der vergangenen Nacht nach vierteljährigem ſchweren Leiden der Seniorchef der Kohlen⸗Großhandlung, die ſeinen Namen führt, Friedrich Hoffſtaetter, im 65. Lebensjahr ver⸗ ſtorben. Am 24. Juli 1867 in Mannheim geboren, übernahm Hoffſtaetter im Jahre 1881 das väterliche Geſchäft, das ſich damals ſchon großen Anſehens er⸗ freute. Die unermüdliche Schaffenskraft, die er der Firma widmete, war von reichen Erfolgen gekrönt. Dabei unterließ er es auch nicht, weit über dieſen Kreis hinaus die Standesintereſſen auf das tatkräf⸗ tigſte zu fördern. So gehörte er ſeit etwa 30 Jahren dem Vorſtand der Mannheimer Kohlenhändler⸗Ver⸗ einigung an. Eine Selbſtverſtändlichkeit war es auch, daß er der Landesorganiſation des Reichsver⸗ bandes der Kohlenhändler beitrat, als dieſe Standes⸗ vertretung ins Leben gerufen wurde. Ein ganz beſonderes ehrendes Andenken hat ſich der lebensfrohe Mann in Schützenkreiſen geſichert. 40 Jahre war er Mitglied der Mannheimer Schützen⸗ geſellſchaft, von 1913 bis 1930 Oberſchützenmeiſter. Viele Jahre ſaß er auch im Vorſtand des Landes⸗ vereins und des Reichsvereins des Deutſchen Schützenbundes. Seiner Initiative war in der Hauptſache auch die Schaffung der vorbildlichen Schießſtätte an der Straße nach Feudenheim zu ver⸗ danken. Stets war er zur Stelle, wenn es galt, die ideellen Beſtrebungen des Deutſchen Schützenbundes zu fördern. In den Annalen der viele Tauſende umfaſſenden ſchießſportlichen Vereinigung wird des⸗ halb der Name Hoffſtaetter ſtark unterſtrichen bleiben. Hoffſtaetter hinterläßt außer der treuſorgenden Lebensgefährtin drei Söhne, von denen zwei im väterlichen Geſchäft tätig find, und zwei verheiratete Töchter, mit denen ein außerordentlich großer Kreis von Freunden und Bekannten in tiefer Trauer ver⸗ bunden iſt. f s Es iſt Branddirektor Mikus gar Proſit Neujahr! Dieſe beiden ſchwarzen Geſellen wünſchen Ihnen viel Glück im Neuen Jahr! * Sportſonderzüge nach dem 1. Januar verkehren Sportſonderzüge len im Odenwald. Uhr an. 7 Uhr und trifft in Wahlen um.39 Uhr ein. Rückfahrt bach ab um 16.30 Uhr, Ankunft hem 19.25 Uhr. vorgenommenen Radfahrerkontrolle wurden 19 Radfahrer wegen fehlender Beleuchtung und fünf wegen Fehlens bührenpflichtig verwarnt. Bei 50 Rädern war der Lichtkegel nicht genügend zur Fahrbahn geneigt, ſo daß Blendwirkung verurſacht wurde. * Beim Ueberqueren der Straße lebensgefährlich verletzt. An der Straßenkreuzung F 4/6 5 geriet geſtern nachmittag ein 66jähriger Taglöhner beim Ueberqueren der Straße in die Fahrbahn eines Per⸗ zeug erfaßt und kam zu Fall, wobei er eine Gehirn⸗ ſtädtiſche Krankenhaus. Es beſteht Lebensgefahr. 25 jährige Hausangeſtellte, indem ſie ſich mit Leuchtgas vergiftete. bekannt. * Das„Univerſum“⸗Theater beginnt das neue Jahr mit einem großen Programm. Die berühmten Clowus Fratellini werden auf der Bühne des Univerſums ein Gaſtſpiel geben. Dieſes Gaſtſpiel dauert nur ſleben Tage. Der Film„Straßen der Weltſtadt“ ent⸗ 0 5 das Treiben der Alkoholſchmugglerbanden in New⸗ hork. 5. Geſchäftliche Mitteilungen Geſchäftsempfehlung im Infſeratenteil dieſer A Gef ü usgabe. bitten um gefl. Beachtung. f 1 9 * * Geſchäftsverlegung. Das 1 und Bedarfsartikel, ich vom 1. Januar 1932 an, bedeutend vergrößert, in 5 3, 11(am Strohmarkt). Es war bisher in Q 4, 8. Siehe Anzeige in vorliegender Ausgabe. 17248 . W. Reimann, befindet ihren Kindern einen individuell gehaltenen Unterricht bewährte Lehrkräfte gewährleiſtet wird iſt die höh ri hrte! ſte gewät here Pri vatlehranſtalt Inſtitut Sigmund am Schloß in Maun u eine bewährte Schule, die gewiſſenhaft für die Ausbildung bald vier Jahrzehnte longer Erfahrung unterrichtet d In 42— 2 4 2 7 as ſtitut Sigmund ſeine Zöglinge unter der gleichen Leitung in den verſchiedenen Schultypen der Oberrealſchule, des zuweiſen. Neben der Vermittlung von Menſchen. Tauſenden von jungen Leuten hat di enſe a' jen L e Anſtalt ouf dieſe Weiſe den Weg ins Loben geebnet; ſie erat o die mannigfachen Forderungen, die ſich bei der Bildung und n Schuljugend ergeben Elternhaus, dem es ſo manche Sorge abnimmt, Heranbildung der Kinder. ehlet 0. Höhere Lehranſtalt beſuchen 1 8 915 aſſen wollen ee Chefredatteur; Kurt 1 cher Verantwortlich für Politik 13 A. Meißner Layſer Kommunalpoliti et Südweſtdeutſche Umſchau. Gericht und den übrigen Teilt Franz Kirch Odenwald. Am nach Wa h⸗ Der erſte Zug geht in Mann⸗ heim um 6 Uhr ab und kommt in Wahlen um 739 Ein zweiter Zug verläßt Mannheim um Die erfolgt von Unterwaldmichel⸗ in Mannheim 18.05 Uhr; Wahlen ab 17.39 Uhr, Ankunft in Mann ⸗ * 94 Räder beanſtandet. Bei einer geſtern abend der Rückſtrahler angezeigt bzw. ge⸗ ſonenkraftwagens. Der Mann wurde von dem Fahr⸗ erſchütterung und eine klaffende Wunde am Kopfe er⸗ litt. Der Kraftfahrer verbrachte den Verletzten ins Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt heute vormittag in einem Haufe der Auguſta⸗Anlage eine Das Motiv der Tat iſt un⸗ * Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim nerweiſt auf ihre 5 Fachgeſchäüft für Photo⸗ * Höhere Schulbildung? Für alle die Fälle, wo Eltern zuteil werden laſſen wollen, der durch kleine Kloſſen und der ihr anvertrauten Schüler und Schülerinnen ſorgt. Mit Realgymnaſtums und des humaniſtiſchen Gt i 5 f 8 ymnaſtums und hat dank ſeiner Arbeitsmethode beſte Prüfungserfolge auf⸗ zuweiſen. er Ver wiſſenſchaftlichen Fennkntſſen legt das Inſtitut Sigmund einen 58 0 5 Wert auf die Erziehung ſeiner Schüler zu charaktervollen und unterſtützt das 90 1 Wir empfehlen baher dos 5 ſtitut Sigmund allen Eltern, die ihre Kinder 575 Pridn⸗ 5 Anſchön wirken rotes Geſicht und rote Hände. Ein 1 Mittel: Creme Leodor. Verſuchen Sie es mit 95 Tube 555 60 ff. . Aus Baden Spargelbau⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft Schwetzingen, 30. Dez. Nach einem einleiten⸗ den Vortrag des Obſtbauoberinſpektors Martin ⸗ Ladenburg wurde hier die ſchon lange vorbereitete Spargelbau⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft für das Anbaugebiet Schwetzingen gegründet. Ein Vertreter des Verbands badiſcher landwirtſchaft⸗ licher Genoſſenſchaften aus Karlsruhe erläuterte die wichtigſten Geſetzesvorſchriften über das Genoſſen⸗ ſchaftsweſen. Bürgermeiſter Dr. Trautmann ſtellte die Be⸗ teiligung der Stadtgemeinde mit einer angemeſſenen Zahl von Anteilen in Ausſicht. 5 Aus den zur Verleſung gebrachten Satzungen iſt bemerkenswert, daß die Haftſumme 100 Mark und der Geſchäftsanteil 10 Mark beträgt. Im übrigen entſpricht die Satzung dem Normalent⸗ wurf für ſämtliche badiſchen landwirtſchaftlichen Ge⸗ moſſenſchaften. In den Vorſtand wurden gewählt: Jakob Dehouſt, Vorſitzender, Phil. Heinr. Ueltzhöffer, Stellvertreter, Karl Georg Koppert(Oftersheim) Rechner, Dr. Heinr. Baſſermann und Adolf Gieſer(Oftersheim). In den Aufſichtsrat wurden gewählt: Dr. Otto Kleinſchmitt, Vorſitzender, Bürgermeiſter Dr. Trautmann, Georg Schuh, Jakob Hoffmann und Jakob Mühling von Schwetzingen, Hermann Seitz und Georg Ritter von Oftersheim. Es wird damit gerechnet, daß ſämt⸗ liche Spargelproduzenten des Schwetzinger Anbau⸗ gehtets der Genoſſenſchaft als Mitglieder beitreten. Richtfeſt am Neubau der evang. Diakoniſſen⸗Anſtalt Karlsruhe, 30. Dez. Eine Feierſtunde beſon⸗ derer Art durfte die Evangel. Diakoniſſenanſtalt in der Weihnachtswoche begehen. Konnte ſie doch mehr als 200 Arbeiter zu einem Richtfeſt ihres Neu⸗ Haues in Karlsruhe⸗Rüppurr einladen. Mit ihnen kam die ganze Schweſternſchaft aus Karlsruhe, der Verwaltungsrat der Anſtalt nebſt der Bankommiſ⸗ ſton, die Bauleitung und die ausführenden Fir⸗ men. Der Poſaunenchor Rüppurr ſchmetterte von der Zinne des Daches ein Freudenlied, worauf der Zimmermeiſter den Richtſpruch herabrief. Mit drei Schlägen hatte er den letzten Nagel in die Giebel⸗ balken am Weſtflügel des Mutterhauſes getrieben und leerte ſein Glas auf des Hauſes Wohl. Alsbald ſtrömten alle Verſammelten in die ſtim⸗ mungsvoll eingedunkelten Räume des Kapellenbaues — dort grüßte ſie der Chriſtbaum und ein fröhlicher Geſang des Schweſternchors. Pfarrer Kayſer er⸗ griff das Wort zur Richtfeſtanſprache im Namen der Anſtalts⸗Bauherrin. Gemeinſam ward dann ein Weihnachtslied angeſtimmt. Jeder Teilnehmer er⸗ hielt mit dem von Schweſternhänden zubereiteten Päcklein ein ſchönes Geldgeſchenk. Als Vertreter der Arbeiterſchaft dankte der Maurerpolier der Firma Walder herzlich für dieſe Richtfeſtſtunde. Lieder der Schweſtern und Poſaunenklänge gaben den hoch⸗ befriedigt Heimziehenden das Geleite. Am Weihnachtsabend flammte dann auf dem Krankenhausbau ein Chriſtbaum im Schmuck elek⸗ triſcher Lichter auf. ö * Dudwefler(Saar), 29. Dez. Nach 17jähriger Abweſenheit iſt der Schaukelbeſitzer Fritz Lank zu ſeiner Frau zurückgekehrt. L. geriet in der erſten Kriegszeit in ruſſiſche Gefangenſchaft und lebte bis⸗ her in Sibirien. in dem großen Katechiſationsbuche nach. Er ſah nach, was da über ihn vermerkt ſtand, und dann wies er, ohne eine einzige Frage zu ſtellen auf die Salontüre. „Bitte ſehr“, ſagte er zu dem Manne, der Tage⸗ löhner bei Dobberichſen geweſen war. Der Mann näherte ſich ganz gemächlich der Türe, aber nun konnte ich nicht länger an mich halten. „Es wird doch wohl kein Irrtum ſein“, ſagte ich gerade im ſelben Augenblick, in dem der Tage⸗ löhner die Hand auf die Türklinke legte. „Wie das?“ ſagte der liebe Gott und blinzelte mit den Augen. Genau ſo pflegte Propſt Werner dazu⸗ ſitzen und zu blinzeln, wenn er darauf wartete, daß man ihm mit einer dummen Frage kommen würde. „Nun ja,“ ſagte ich,„ich meine nur, ob er ſich denn die Seligkeit recht verdient hat.“ „Ach du llebe Zeit,“ ſagte unſer Herrgott,„er ſollte ſich die Seligkeit nicht verdient haben? Hat er doch den ganzen Tag gearbeitet von der früheſten Kindheit bis ins hohe Alter.“ i „Aber darf man denn das zählen?“ frage ich, denn das war mir nie eingefallen. „Gewiß darf man das zählen,“ fagte der liebe Gott. „Das zählt mehr als alles andere.“ Und damit ſtand er ſelbſt auf und öffnete dem Manne, der Tagelöhner beim Gutsherrn Dobberich⸗ ſen geweſen war, die Türe. Aber ich, ich wurde ſo froh, daß ich erwachte. Während ich ſo halbwach dalag, ſpürte ich, wie eine große Freude mein ganzes Weſen erfüllte, und ein⸗ mal ums andere ſagte ich zu mir ſelbſt: Nein, daß das zählen darf! Nein, daß dies, daß man gearbeitet hat, einem die Pforten der Seligkeit aufſchließt. Daß war etwas ſo Großes, das eröffnete unend⸗ liche Weiten der Hoffnung.„Nein, daß es etwas Heiliges war, zu arbeiten! Richtige Grobarbeit⸗ wurde bei unſerem Herrgott in Ehren gehalten, und andere Arbeit vielleicht auch.“ N 5 5 Im ſelben Augenblick fiel mir ein, daß es Neu⸗ jahrsmorgen war. 85 „Jetzt habe ich ſo geträumt daß ich den ganzen Tag oh ſein kann, ja das ganze Jahr,“ flüſterte ich für mich ſelbſt, während das Glück, das unbeſchreibliche lück, eine Arbeit zu haben, die ich vollbringen und Viele, viele Mannheimer ſind ſchon nahe am Kö⸗ nigſtuhl um die Landesſternwarte mit ihren ſelt⸗ ſamen Kuppeldächern herumſpaziert, ohne einmal einen Blick in dieſes Reich der Sterne zu tun. Und doch hat man an jedem Freitag mittag Gelegenheit hierzu. Wer aber einmal einer Führung beigewohnt und von den mancherlei Arbeiten, die hier geleiſtet werden, erzählt bekommen hat, iſt nicht erſtaunt, wenn ich verrate, daß bei den verſchiedenen Stern⸗ warten des Reichs eine Art Arbeitsteilung herrſcht. Die einen arbeiten nur an der Ortsbeſtim⸗ mung, andere erledigen hauptſächlich rechneriſche Ar⸗ beiten, wieder andere ſtellen nur Unterſuchungen über die phyſikaliſche und chemiſche Beſchaffenheit der Himmelskörper an. Bei allen aſtronomiſchen Beobachtungen aber iſt immer eines nötig: genaue Kenntnis der Zeit. Gleich zu Beginn der Führung treten wir in einen Raum mit verſchiedenartigen Uhren, deren äußerſt ſinnreich ausgedachte Einrichtung eine Schwankung in der Zeitangabe kaum zuläßt. Eine präzis gearbeitete Uhr geht ja nur dann vor oder nach, wenn ein Temperaturwechſel vornehmlich das Pendel beeinflußt und dieſes länger oder kürzer werden läßt. All dieſe zufälligen Einflüſſe hat man auf der Sternwarte durch beſonders konſtruterte Uhren beſeitigt. Aber trotzdem dieſe ſehr genau gehen, iſt doch dauernd eine ganz genaue Kontrolle nötig, damit die Uhren ſtets die genaueſte Zeit angeben, die zu beſtimmten Stunden automatiſch der Poſt, der Bahn uſw. mitgeteilt wird. Die Kontrolle der Uhren auf der Sternwarte wird mit Hilfe der Geſtirne vorgenommen. Durch die Umdrehung der Erde in der Weſt⸗Oſtrich⸗ tung gehen uns die Sterne im Oſten auf, ſie ſteigen immer höher, bis ſie im Süden, im Meridian, ihren höchſten Stand erreicht haben, um dann wieder ihrem Untergang am weſtlichen Himmel zuzueilen. Wie die Orte auf der Erde in dem gedachten Gradnetz ihre genaue Fixierung bekommen haben, ſo haben die Aſtronomen auch jeden Stern am Himmel in einem Koordinatenſyſtem feſtgelegt und den Eintritt des betreffenden Sternes in den Meridian auf die Sekunde genau beobachtet und berechnet als Grund⸗ lage zur Feſtſetzung unſerer Erdenzeit im bürger⸗ lichen Leben. Dieſe Beobachtungen finden im Meridian⸗ ſaal der Sternwarte ſtatt. Hier iſt das Meri⸗ dian⸗Fernrohr aufgebaut, drehbar um eine in, der Oſt⸗Weſtrichtung laufende Achſe, ſodaß das auf dieſer Achſe ſenkrecht aufgebaute aber bewegliche Feunrohr, die Nord⸗Südrichtung beſtreicht. Die Achſenenden liegen auf maſſiven Steinpfeilern, die unabhängig vom Gebäude aufgemauert ſind, da⸗ mit etwelche Erſchütterungen im Gebäude nicht auf das Inſtrument übertragen werden. Dieſes ſelbſt könnte man in ſeinem Aufbau mit 8 einer kleinen Kauone vergleichen, deren Geſchützrohr— auf der Stern⸗ warte das Meridian⸗Fernrohr— auf⸗ und abbe⸗ wegt werden kann, doch nie nach links oder rechts. Ein leichter Ruck mit dem Finger, und das Inſtru⸗ ment mit ſeinen hundert feinen Schräubchen, ſeinen ſcharf ausprobierten Achſendrehungen folgt willig dem Druck der Hand. Von der großen Zahl der Sterne kennt der Aſtronom genau den Lauf und den Zeitteil der Sekunde, wenn dieſe den Meridian eines beſtimmten Ortes paſſieren. Mit peinlicher Genauigkeit haben das die Gelehrten berechnet und in beſonderen Büchern vermerkt. Mit Hilfe dieſer Tabellen kann nun der Heidelberger Aſtronom unterſuchen, ob die Uhrzeit ſeiner Station mit der wirklichen Sternen⸗ zeit übereinſtimmt. Schon vor der dort angegebenen Zeit ſtellt er das Fernrohr mit den auf dem beider⸗ ſeits angebrachten feinen Gradmeſſern auf die Grade, Minuten und Sekunden eines Grades ein, in deren Himmelshöhe der Stern erſcheinen wird. Zugleich läßt er einen ſogen. Morſeapparat laufen, wie man ihn im Dienſtgebäude der Bahn und Poſt ſehen kann. Die Zeit des Sternendurchgangs iſt gekommen, und mit Intereſſe beobachtet der Aſtronom den Ein⸗ tritt des Geſtirns in ſein Fernrohr. Schon zeigt ein heller Schein die Ankunft des Erwarteten an. Immer heller wird der Lichtſtreifen, langſam iſt der leuchtende Punkt in die Meſſingtube eingetreten. Welch reines Licht! Welch heller Strahl! Das klare Firmament iſt zur Beobachtung ſehr günſtig. Langſam wandert das Sternlein an der feingearbei⸗ teten Linſe unſeres Fernrohrs vorüber. Doch wir ſind ja nicht da, um den Stern zu betrachten, ſondern um die genaue Zeit feſtzuſtellen. Welches iſt hierfür der richtige Augenblick? Zur Durchführung der Kontrolle präparieren die Gelehrten die aus dem Kokon einer Spinne ge⸗ zogenen feinen Fäden und ſpannen einen ſo präpa⸗ rierten Faden in das Rohr des metallenen Fern⸗ rohrs vor die weggeſchraubte Linſe. Eine in das Metallſtück eingeſchnittene leichte Kerbe zeigt den Platz hiefür genau an. Ein Tröpfchen Schellack auf den Spinnfaden und er iſt quer geſpannt. Auf dieſe Weiſe haben wir einen künſtlichen Meridian in das Fernrohr geſchoben. Sobald der Stern ſo weit in das Fernrohr eingetreten iſt, daß ihn unſer Faden gleichſam in zwei Hälften teilt, iſt der. richtige Augenblick zur Zeitkontrolle gekommen. Ein Druck auf den Taſter des Morſe⸗ apparates und der Zeitpunkt des Sternendurchgangs iſt fixiert auf dem Papierſtreifen des Apparats, nicht aber auf der Uhr. Und doch können wir auf dem Morſeſtreifen die genaue Zeit der Uhr ableſen. Er läuft nämlich ununterbrochen und ſteht mit der Hauptuhr in Verbindung. Durch dieſe wird in jeder Sekunde ein elektriſcher Strom geſchloſſen; gleich⸗ zeitig erfolgt dadurch ein Nadelſtich in den ſchmalen Papierſtreifen. Betrachten wir die lange unterbrochene Reihe von Stichpunkten auf dem Papier, ſo entſpricht jede Ent⸗ fernung zweier Punkte der Dauer einer Sekunde. Um aber nicht eine endlos fortlaufende Linie von Sekundenſtichen zu erhalten, die die Zeitableſung erſchweren würde, ſetzt der elektriſche Strom und die Uhr bei jeder 60. Sekunde aus und ſticht keinen Punkt in den Streifen. Mit dieſem Schreibapparat ſteht auch das Me⸗ ridian⸗Fernrohr in Verbindung. Sobald der Stern genau in der Mitte des vorhin erwähnten Spinn⸗ fadens ſteht, genügt ein kurzer Druck des Beobach⸗ ters auf einen elektriſchen Knopf, und dieſer zweite Schreibarm ſticht ebenfalls einen Punkt in den Papierſtreifen, irgendwo zwiſchen die Sekunden⸗ markierungen der Uhr Nehmen wir an, der Stich wäre etwa in der Mitte zwiſchen der 35. und 36. Prophezeiungen für 1932 Januar. Der Sklarekprozeß geht weiter.— In Baden wird die Gemeindeordnung von 1811 auf⸗ gehoben und durch den Entwurf von 1851 erſetzt.— Im Nibelungenſaal des Mannheimer Roſengartens entſteht eine Panik, weil das Weiße Rößl durch Er⸗ laß des Badiſchen Kultusminiſteriums in ein Schwarzes Rößl verwandelt werden ſoll.— Der Mühlacker Groß⸗Sender wird nach Wiesloch verlegt. — Eugen d' Albert heiratet zum zehnten Mal. Februar. Die Berliner und Frankfurter Börſen werden zu Filmateliers umgebaut. Zahlreiche ar⸗ beitsloſe Bankiers und Makler finden dort Beſchäf⸗ tigung als Mitwirkende in dem von Fritz Langkurz inſzenierten Tonfilm:„Die zinsloſe Straße“. Dem Reichsſparkommiſſar gelingt die Senkung der Preiſe für Kaviar.— Im Mannheimer Schloß⸗ muſeum beginnt die Ausſtellung:„Unentbaerliches Porzellan“. N März. Der Favag⸗Prozeß geht weiter.— Am Berliner Schleſiſchen Bahnhof wird ein Propagan⸗ daturm für den Fremdenverkehr errichtet mit der Aufſchrift: Jeder einmal in Berlin— geneppt.— In Ludwigshafen wird eine neue Parfümeriefabrik gebaut. April. Der Sklarekprozeß geht weiter.— Die Reichsregierung erläßt eine neue Notverordnung, wonach es im Intereſſe eines gefahrloſen Eiſenbahn⸗ verkehrs verboten iſt, jemanden in den laufenden Monat zu ſchicken.— Die Mannheimer Kunſthalle veranſtaltet eine Ausſtellung mit Benutzung von Schallplatten: Wie die Fiſche die Muſik ſehen.— Durch den Aprilregen iſt der nur mit einem Glas⸗ dach verſehene Mannheimer Bürgerausſchuß⸗Sit⸗ zungsſgal völlig unter Waſſer geſetzt, wodurch je⸗ doch keine weiteren Mittel flüſſig gemacht werden können. a f a Mai. Aufgrund der neuen Notverordnungen dürfen aus Sparſamkeitsgründen keine Säuberun⸗ gen der Rathäuſer bis auf weiteres vorgenommen werden.— Eugen d' Albert beantragt ſeine Schei⸗ dung.— Durch die Maſſenflucht aus dem Berliner Kurfürſtendamm beginent dort wieder Gras zu wachſen.— In der Mannheimer Schloßgalerie wer⸗ eben konnte, mich erfüllte. die von einem Bilderdieb durch deſſen ſchleunige den Gemälde von Rembrandt und Tizian entdeckt, Flucht aufgrund des automattſchen Sicherheitsap⸗ parats(Marke„Carl Theodor“) zurückgelaſſen wer⸗ den mußten. Juni. Der Favag⸗Prozeß geht weiter. In Berlin ſiegt die Fußballmannſchaft des Mannheimer Nationaltheaters über die dortige„Oaſe“ mit 1010, worauf im Sportpalast ein Wohltätigkeitskabarett ſtattfindet, in dem die Mannheimer Mannſchaft frei⸗ willig auf das Kabarett zugunſten der Wohltätig⸗ keit verzichtet. Zu Ehren der Anweſenheit des Reichswehrminiſters wird eine Szene aus dem „Hauptmann von Köpenick“ in der Don Carlos⸗ Bearbeitung der gekürzten Tell⸗Inſzenierung von Herbert Maiſch vorgeführt, wobei als einzige Deko⸗ ration ein Roſenſtock dient.— Der badiſche Teil des Bodenſees wird aus Mangel an Mitteln trocken ge⸗ legt; ein Verſuch, dafür von der Schweiz weitere Kredite an das Schluchſeewerk zu erhalten, endet erfolglos. Juli. Der Sklarek⸗Prozeß geht weiter.— Der Reichswetterdienſt erhält den Auftrag, mit Hilfe der Julihitze die eingefrorenen Kredite aufzutauen.— Im Mannheimer Strandbad wird eine kleine Ab⸗ teilung für Schwimmer eingerichtet.— In Karls⸗ ruhe führt die neue Verordnung des Innenminiſte⸗ riums zur Hebung der dortigen Langeweile zur Schließung mehrerer öffentlicher Lokale.— In Hei⸗ delberg wird die Mannheimer Eingemeindung Friedrichsfelds allmählich bekannt. Auguſt. Im Berliner Ufa⸗Palaſt am Zoo erregt ein neuer Tonfilm ungeheures Aufſehen, weil darin ausſchließlich Zivilperfonen vorkommen— Eine neue neue Blutdruckſteuer wird eingeführt.— Aus Be⸗ ſchluß des Stillhalteausſchuſſes werden ſämtliche Au⸗ tos und Motorräder ſtillgelegt, wodurch auch der Be⸗ völkerungsrückgang verringert wird.— Der Mann⸗ heimer Intendant Herbert Maiſch wird bei ſeiner An⸗ weſenheit im Salzkammergut zum Ehrenbürger von St. Wolfgang ernannt. 5 September. Der Favag⸗Prozeß geht weiter.— Der neue Zeppelin unternimmt ſeine erſte For⸗ ſchungsreiſe, die der Suche nach dem Verbleib des Reichstags gilt.— Durch weitere Sparmaßnahmen des Reichskommiſſars ſenken ſich alle Brücken um 10 v. H.— In Mannheim wird ein unterirdiſcher Gang entdeckt, der von der Pfalzſtube im dortigen Palaſt⸗ hotel hinter die Kuliſſen des Nationaltheaters führt. * er 605 7 142. Jahrgang/ Numm Die Heidelberger Sternwarte in der Silveſternacht Sekunde nach zwei Uhr nachts erfolgt, ſo iſt dies die genaue Zeit des Sternendurchgangs durch den Meridian des Orts und den Ort ſelbſt. Mit einem feinen Maßſtab wird auf dem Papier⸗ ſtreifen der kleinſte Bruchteil einer Sekunde ausge⸗ meſſen und darnach die Zeit genau berechnet. Stimmt die Uhr mit der ſo kontrollierten Zeit überein, um ſo beſſer. Iſt eine kleine Differenz zu verzeichnen, ſo erfolgt vielleicht eine zweite Sternenzeitkontrolle oder gar eine dritte, und erſt dann die Regulierung der Uhr. Es liegt im eigenen Intereſſe der Sternwarten, die möglichſt genaueſte Zeit zu haben. Auch die Ver⸗ kehrsinſtitute müſſen einheitliche Zeit beſitzen, die ſie zu feſtgelegten Stunden von der Hauptzentrale durch die Sternwarten mitgeteilt erhalten. Heute beſorgt der Rundfunk die Verbreitung richtiger Zeit für die in Betracht kom⸗ menden Orte der mitteleuropäiſchen Zeit. Den Faden der Spinne braucht der Aſtronom, weil kein anderer Faden ſo dauerhaft und ſo unempfind⸗ lich iſt gegen Temperaturſchwankungen. Um die Wende des Jahres ſtehen die Gelehrten als Wächter der Zeit auf ihrem Poſten. Wie ſchon erwähnt, wurde für die Länder Mitteleuropas eine einheitliche Verkehrszeit geſchaffen, die richtig ge⸗ nommen der Zeit des 15. Grads entſpricht, während Mannheim etwa 67 Grad weiter weſtlich liegt, alſo faſt eine halbe Stunde zu früh Neufahr feiert. Aſtronomen nicht drüben in Heidelberg in ſeinem Reich mit den morgenländiſchen Kuppeldächern. Er vergißt ſeine Sternenzeit nicht und ruft mit uns nach M. E. Z. nach alter Sitte„Proſit Neujahr!“ Aus der Ffala Ueberwachung der Höchſthelaſtung bei Kraftfahrzeugen * Speyer, 31. Dez. Das Staatsminiſterium hat nunmehr die öffentlichen Verkehrsſtreifen der Gen⸗ darmerieabteilungen jetzt mit hydraulichen Bela⸗ ſtungsmeſſern ausgerüſtet. Mit Hilfe dieſes Apparates ſind die Verkehrsüberwachungsbeamten in die Lage verſetzt, jedes Fahrzeug, insbeſondere aber ſchwere Laſtkraftwagen, auf öffentlicher Verkehrs⸗ ſtraße hinſichtlich ihrer zuläſſigen Höchſtbelaſtung nachzuprüfen. belaſtung der Kraftfahrzeuge Doch das ſtört uns nicht, auch den Herrn Es wird hiermit einem dringenden Bedürfnis Rechnung getragen, da die Ueber⸗ in letztern Zeit auffallend viel anzutreffen war und dadurch die Verkehrsſtraßen und die empfindlich in Mitleidenſchaft gezogen werden. Ueberſchwemmungen im Weſtrich * Einöd, 30. Dez. Wie faſt alljährlich, ſtehen auch heuer das Bliestal, das Schwarz⸗ und Hornbachtal infolge der ſtarken Regen und Schneefälle ſtrecken⸗ weiſe unter Waſſer, eine Plage für die Weſt⸗ und Saarpfalz, die immer non großen Schä⸗ digungen begleitet iſt. Die Ueberflutungen reichen angrenzenden Häuſer zum Teil an Bahnkörper und Landſtraßen heran. Durch den neu eingetretenen Froſt ſind die Waſſer⸗ oberflächen gefroren, ſodaß ſich die Täler durch den niederrieſelnden Schnee in weit geſtreckte Flächen verwandelten. Seit heute iſt die Flut wieder im Fallen. f Oktober. Eine Nachſchau in Weimar ergibt, daß ſich Goethe angeſichts der Wiedergabe ſeiner Werke durch den Rundfunk aus Anlaß des Goethejahres im Grabe umgedreht hat.— Im Grunewald wird ein Mann aufgefunden, der alle Notverordnungen ge⸗ leſen und verſtanden hat. Seine Porträtbüſte wird im Pergamonmuſeum aufgeſtellt.— Auf der Münch⸗ ner Oktoberwieſe findet eine Verſammlung der Rund⸗ funkgegner ſtatt, die ſich unter dem Wahlſpruch„Zu⸗ ſchaun kann i net“ zuſammenſchließt.— Der Mann⸗ heimer Oberbürgermeiſter iſt von ſeinem Februar⸗ Urlaub zuückgekehrt. 5 November. Zu Schillers Geburtstag findet als Goethefeier in Mannheim eine Stadtratsſitzung ſtatt, in der Stellen aus der„Braut von Meſſina, oder die feindlichen Brüder““ in pfälzer Mundart zum Vor⸗ trag kommen. Es wird beſchloſſen, den Bürgeraus⸗ ſchußſitzungsſaal bei dem durch die Aprilſchäden not⸗ wendig gewordenen Umbau in eine Schule für Lei⸗ besübungen umzuwandeln,— Zwei badiſche Mini⸗ ſter werden als Schwarzſeher irrtümlich im Ober⸗ land in Schutzhaft genommen.— In Ludwigsburg wird bemerkt, daß das dortige Schloß bereits vor zwei Monaten abgebrannt ſein muß. 5 Dezember. Der Sklarek⸗ und Favag⸗Prozeß gehen zu Ende. Dafür beginnen die Verhandlungen in den Lahuſen⸗Katzenellenbogen⸗Uralzeff⸗ und an⸗ deren Senſationsprozeſſen.— Eugen d Albert hei⸗ ratet zum elftenmal.— Die Reichspoſt ſchließt ſich den Preisſenkungsbeſtrebungen durch Beibehaltung ihrer bisherigen Tarife an.— In Mannheim wird ein freiwilliger Steuerzahler entdeckt und in die pſychiatriſche Klinik der Heidelberger Univerſität eingeliefert.— Eines Nachts wird am Mannheimer Schillerplatz eine Fledermaus aufgefunden. Auf dieſes deutliche Zeichen wird vom Stadtrat die Zu⸗ laſſung eines neuen Jahres mit der Aktennummer 1933 genehmigt. „Die Muſeen als Berater“. Ein Rundfunk vortrag. Am Sonntag, 3. Januar, 18.30 Uhr, ſpricht im Rundfunk der Direktor der Man n⸗ heimer Kunſthalle, Dr. G. F. Hartlau b, über die Tätigkeit der Muſeen als Berater in künſt⸗ leriſchen Qualitätsfragen, Talentbegutachtung und Berufswahl unter beſonderer Berückſichtigung der Mannheimer Verhältniſſe.“ 5 7 2 5 De ſten Gr paf ein W 11 ben— große und kleine— ſind Donnerstag, 31. Dezember 1931 HANDELS- un ler Neuen Was wird mit der deutschen Wirtschaft! führer der Wirtschaft über Aussichten unc Möglichkeiten im lahre 1932 Wie ſeither, haben wir uns auch heuer wieder an eine Reihe von Führern der Wirtſchaft gewandt mit der Bitte, ihr Urteil über die Lage 7 8 0 8 7 ö 1 zage der Wirtſchaft an der Jahreswende darzulegen. Wir ſind uns bewußt, daß es heute ſchwerer denn le iſt, eine Prognoſe für das anbrechende Wirt⸗ ſchaftsjahr 1932 zu geben. Die nachſtehenden Aeußerungen ſollen und können deshalb nur An⸗ haltspunkte für die eigene Urteilsbildung geben: Dr. louis Ravené Geh Komm.-Rat, Präsident des Reichs verbandes des Deutschen Gross- und UDeberseehandels Die Vorausſetzungen einer durchgreifenden inneren Hilfe für die deutſche Wirtſchaft ſind inſowert günſtiger als im vergangenen Jahre, als endlich die zu er⸗ kennen beginnt, daß Deutſchlands Zuſammenbruch den der ganzen Welt gleichzeitig bedeutet. Die Folgerungen aus dieſer Erkenntnis müſſen ſofort gezogen werden, wenn es nicht zu ſpät für Deutſchland und die Welt ſein ſoll. Täuſchen wir uns nicht darüber mit vorübergehenden Hilfen und Exleichterungen wird das Vertrauen, die Grundlage jeder internationalen und nationalen wirtſchaftlichen Arbeit, nicht wieder Hergeſtellt. Deshalb vermag ich nur ſtem Ernſte vorzutragen: ) eine ehrliche Steuerentlaſtung auf der Grundlage einer der Gegenwartslage Deutſchlands ange⸗ paßten durchgreifenden Ver waltungsreform mit einfacher und klarer Aufgabenteilung. g 2) Befreiung Deutſchlands von den Reparationen. 3) Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen Be⸗ wegungs freiheit innerhalb der Weltwirtſchaft. ) Umwandlung der kurzfriſtigen Kredite in langfriſtige Anleihen. 5) Wiederherſtellung der in der Welt. 6] Beſettigung eines viel zu weitgehenden Schuldner⸗ ſchutzes und Wiederherſtellung des Vertrauens z wr⸗ ſchen Gläubigern und Schuldnern. Dr. Max Schlenker Erster Geschäftsführer des Langnamvereins Düsseldorf Das Jahr 1931 war für die Nerven des deutſchen Volkes eine unerhörte Belaſtungsprobe. Materielle und ſeeliſche Not laſtete bitter auf mehr als 5 Millionen Arbeitsloſen. Jeder einzelne Unternehmer mußte täglich von neuem um ſeine nackte Exiſtenz kämpfen. Zehntauſende von Betrie⸗ der Wirtſchaftskriſe zum Opfer gefallen. Lohn⸗ und Gehaltsſenkungen allein konnten eine nachhaltige Wendung zum Beſſeren nicht bringen, da zuſätzliche öffentliche Belaſtungen den Wirkungs⸗ grad dieſer Selbſtkoſtenentlaſtungen erheblich ſchmälerten. Man kaun nicht den Motor des Wirtſchaftslebens mit der einen Hand ankurbeln und mit der anderen Hand Sand in das Getriebe werfen 1 Die Erkenntnis der Tatſache, daß ein Volk nur bann ge⸗ deihen kann, wenn es ſeiner Wirtſchaft gut geht, ſetzt ſich mehr und mehr durch. Alle Maßnahmen, die einem Wieder⸗ Welt e folgende Wünſche mit tief⸗ Währungsſtabilität aufbau der Wirtſchaft dienen wollen, müſſen allerdings ein⸗ deutig auf die Wiederherſtellung der Rentabilität der Betriebe abgeſtellt ſein. Nur dann iſt es möglich, die ſchwere Arbeitsloſigkeit dieſes Winters wirkſam zu bekämpfen. Wenn das Jahr 1932 in dieſem Zeichen ſteht, dann braucht man trotz allem um die wirtſchaftliche Entwicklung Deutſch⸗ lands keine Sorge zu haben. Deutſchland verfügt heute noch über einen leiſtungsfähigen Produktionsapparat, eine flei⸗ gige, arbeitswillige Arbeiterſchaft, über einen trotz aller Verluſte und Sorgen der vergangenen Jahre ungebrochenen Unternehmergeiſt. Einer Führung, die das Ziel der Wiedererlangung der deutſchen Weltgeltung klar abſteckt und ſich ſtets der un⸗ veräußerlichen Rechte des Volkes bewußt bleibt, wird die Geſolgſchaft nicht verſagt werden. Dr. Külz Reichsminister a.., Oberbürgermeister von Dresden Im Vordergrund des großen Sorgenkomplexes der Welt ſtehen Fragen wirtſchaftlicher Natur. Die Welt erlebt die ungeheuerſte Abſatzkriſis, Produktionskriſis und Geldkriſis, die ſie je geſehen hat. Das Schlimmſte aber iſt, daß als letzte und bösartigſte Krankheitserſcheinung die Vertrauen s⸗ kriſe hinzukommt, die ſich lähmend auf den Weltverkehr legt. Keine Wirtſchaftsgattung traut der anderen, kein Volk traut dem anderen. Unternehmungsluſt und Schaffensfreu⸗ digkeit ſind durch die Unüberſichtlichkeit der Verhältniſſe aufs ſchwerſte gefährdet. Unſicherheit und Zielloſigkeit in wirtſchaftlichen Dispoſitionen ſind die Folgen in faſt allen Wirtſchaftsgebieten der Welt. Ein ſo ungeheurer Kriſenkomplex kann nicht von heute zu morgen behoben werden. Beſonders in Deutſchland wird die Verantwortung aller derer, die zur Arbeit für Volk und Vaterland berufen ſind, im Jahre 1932 beſonders groß ſein. Mögen alle, die es angeht, für alles Denken und Handeln die Erkenntnis maßgebend ſein laſſen, daß es nicht nur um unſer perſönliches Daſein geht, ſondern daß es gilt, das Schickſal des Deutſchen Volkes zn meiſtern. 5 Graf von Kalckreuth Präsident des Reichslandbundes Berlin Die Entwicklung der Wirtſchaftskriſe im vergangenen Jahre hat mit unerbittlicher Deutlichkeit die Warnungen zahlreicher Wirtſchaftsführer gegenüber der Illuſionspolttik der vergangenen Jahre unterſtrichen. Eine Wirtſchafts⸗ politik, die die Rentabilität der Grund in du⸗ rien eines Volkes, insbeſondere der Landwirt⸗ ſchaft, zerſtört oder zerſtören läßt, vernichtet damit die Grundlage einer Volkswirtſchaft und eines gefunden Staatslebens ſchlechthin. Soll das Jahr 1932 auch nur die Anfänge der ſo heiß erſehnten Geſundung der beutſchen Ge⸗ famtwirtſchaft bringen, ſo muß dieſe Erkenntnis Gemeingut aller deutſchen Wirtſchaftsführer ſein und milſſen die Kon⸗ ſeguenzen aus dieſer Erkenntnis rückſichtslos gezogen werden.. gebracht, IR TSC. Mannheimer Zeitung AFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 605 Geheimrat Professor Dr. Carl Duisberg Für unſer deutſches Volk, ja für die ganze Welt, iſt das entſcheidende Problem an dieſer Jahreswende: Wird das Jahr 1932 unter einem glücklicheren Stern ſtehen, als das Jahr 1931? Wird es die Löſung aus den Feſſeln der ſchwerſten aller Kriſen bringen? Millionen Menſchen ſtehen vor der Frage: Iſt dieſe Kriſe und ihre Dauer ein unentrinnbarer Schickſalsſchlag, den die Menſchheit erdulden muß, oder iſt der menſchliche Geiſt und die menſchliche Kraft in der Lage, den Weg aus der Kriſe zu finden und die Kriſendauer abzukürzen? Ich bin der Meinung, daß die Kriſe aus menſchlicher Un⸗ zulänglichkeit, vor allem auf politiſchem Gebiet, entſtanden iſt und durch menſchliche Elnſicht wieder gelöſt wer⸗ den kann. Die Friſt vor allen Dingen, in der dieſe Löſung möglich iſt, hängt entſcheidend von dem Grade ab, in dem ſich die wirtſchaftiche und politiſche Einſicht und Vernunft in der Welt durchſetzen. Heute, wo die Kriſe an die Pforte aller Völker, ja an die Türe jedes Einzelmenſchen pocht, be⸗ ginnt die Einſicht zu reifen. Allerdings glaubt man viel⸗ Geheimrat Kastl fach noch, man könne ſich, wie eine Schnecke in ihr Haus, vor dem drohenden Weltzuſammenbruch zurückziehen. Dies iſt ein grundſätzlicher, gefährlicher Irrtum. Nur ein kräftiger Strich unter die Vergangenheit mit all ihren Abſichten und Plänen, mit dem Machthunger einzelner Völker und der Angſtpfychoſe anderer kann der Welt wirklich helfen. Auf einer neuen Baſis müſſen ſich die Völker zuſammenfin⸗ den und ſich von den brüchigen Ufern unſerer Zeit über die Brücke der Vernunft auf das neue Feſtland vertrauensvoller Zuſammenarbeit retten. Für unſer deutſches Volk, das in dieſer ſchweren Kriſe einen beiſpielgebenden Lebenswillen und größte Opfer⸗ bereitſchaft bewieſen hat, gilt es, eine neue Zukunft auf ſchlichter, ſolider und einfacherer, da⸗ für aber ſicherer Grundlage zu bauen. Daß ſich im deutſchen Volke im heißen Ringen um die Zukunft des Reiches alle Schichten, alt und jung, zuſammenfinden mögen, iſt mein Wunſch für das kommende Jahr. Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie Das abgelaufene Jahr hat auf allen Gebieten des deut⸗ ſchen Staats⸗ und Wirtſchaftslebens Erſchütterungen mit ſich wie man ſie ſelbſt bei peſſimiſtiſcher Einſtellung vor Jahresfriſt kaum vorausſehen konnte. Mit erſchrecken⸗ der Deutlichkeit hat ſich gezeigt, wie verarmt und überſchul⸗ det das deutſche Volk daſteht. Sicher iſt daran in ſtarkem Ausmaße die Weltwirtſchaftskriſe beteiligt. Für Deut ſch⸗ land gelten aber noch beſondere Urſachen in min⸗ deſtens gleichem Umfange. Seit 17 Jahren lebt das deutſche Volk in Bedrängnis und im Kampf um ſeine Exiſtenz. Der Verluſt des Krieges, die Inflation und der Zwang zur Zahlung der Reparationen haben einen Kapitalverluſt von ungeheuerlicher Höhe verurſacht. Daß es gleichwohl gelun⸗ gen iſt, Volk und Staat zu erhalten ſollte uns das Gefühl dafür ſtärken, daß dem deutſchen Volk auch heute noch Kräfte inne⸗ wohnen, die bei richtigem Einſatz und zielbewußter An⸗ ſpannung doch den allmählichen Wieberaufſtieg keines⸗ wegs als eine unlösbare Aufgabe erſcheinen laſſen. . Wenn die notwendigen Folgerungen für die Wirtſchafts⸗, Finauz⸗ und Sozialpolitik gezogen werden, glaube ich, daß die Opfer, die allen Volksſchichten im vergangenen Jahre zugemutet worden ſind, und die ihnen vorausſichtlich auch noch weiter zugemutet werden müſſen, doch nicht vergeblich gebracht ſind, ſondern daß in dem Augenblick, wo ſich die allgemeine Lebenshaltung und auch das Pro⸗ duktionskoſtenniveau den veränderten Verhält⸗ niſſen angepaßt hat, der Weg wieder frei gemacht wird zu einem allmählichen Aufſtieg. 5 Eines iſt ſicher, daß man nur durch ein Zuſammen⸗ wirken aller produktiven, moraliſchen und nationalen Kräfte die drohenden Gefahren für den Beſtand unſerer Wirtſchaft, unſerer Kultur, unſeres Staa⸗ tes und unſeres Volkes überwinden kann. Man ſoll nicht klagen, ſondern man ſoll handeln, man ſoll die Schwierigkeiten und die Zeichen der Not nicht verkennen, aber man ſoll ſich auch nicht durch ihre Ueber⸗ ſchätzung lähmen laſſen. Das deutſche Volk hat ſchon ſchwerere Situationen als die jetzigen erfolgreich überſtanden, und wem die Zukunft Deutſchlands am Herzen liegt, der hat weniger als je Veranlaſſung, den Mut ſinken zu laſſen. Ed. Beit von Speyer Komm Rat. Bankhaus Lazard Speyer-Ellissen Unſer Weg kreuzt eine enge Schlucht; wir ſind den hohen Hang hinabgeſtolpert in ein tiefes, von der Sonne unbegnadetes Tal; jetzt gilt's die ſteile, felſige Wand zu erklimmen, die zum jenſeitigen Kamm und zur Freiheit hinauf führt. Not iſt dazu gegenſeitige Unterſtützung; wir können nur am Seil, d. h. miteinander verbunden, der eine auf die Hilfe des anderen vertrauend, Schritt für Schritt, mit Atempauſe die Höhe erreichen. Der feſte Wille iſt da, aber es dürfen oben keine Feinde ſtehen, die uns den ſchwierigen Pfad ver⸗ ſperren oder gar Felsblöcke auf uns hinabſtürzen. Er iſt nur zu zwingen, wenn wir in Ruhe, ohne Angſt ums Leben, die lange mühſelige Arbeit verrichten dürfen; nur ſo werden wir aus dem Tal des finanziellen und ſoziaſen Elends emporſteigen. geussere uncl innere Fesseln der deutschen Wirtschaft i Bringt das Jahr 1932 dle Wirischaftstreihelt! ö So verwüſtend auch die Kriſe über Deutſchland herein⸗ Oroch, ſo einſchneidend die eigenen und ſtaatlichen Eingriffe in das Wirtſchafts⸗ und Privatleben waren, kann man doch nicht umhin, die innere Widerſtandskraft und Disziplin zu bewundern, die das deutſche Volk in feiner Geſamtheit dem großen Krach gegenüber bekundete. Schnell, fehr ſchnell wurden die panikartigen Zuſtände im Innern überwunden und mit der Rückkehr einer ruhigeren Betrachtung war die Möglichkeit geſchaffen, die verbliebenen Reſerven zu ſam⸗ meln und den notdürftigſten Ausgleich durchzuführen. Und das alles, obgleich die Kriſe immer weiter ſchritt, und immer neue Opfer forderte. Man muß ſich vor Augen halten, daß in Wochen voll⸗ kommener Unüberſichtlichkeit der Zahlungsverkehr wieder in Gang gebracht und die Produktion im Fluß gehalten werden konnte. Man muß bedenken, daß 11 5 der verſchärften notionalen Politik in allen Stagten, trotz der ſich immer mehr kraſſer bemerkbar machenden handelspolitiſchen Abſchlie⸗ ßungstendenz die deutſche Wirtſchaft und die deut⸗ ſchen Banken es vermochten, innerhalb Jahresfriſt 5,5 bis 6 Milliorden Reichsmark an ſeine aus⸗ län diſchen Gläubiger zurückzuzahlen. Wenn man ferner berückſichtigt, daß das immer noch reiche Eng⸗ land im September bereits nach einer Kreditabziehung von. 3,8 Milliarden Reichsmark die Segel ſtrich, ſo wird man erſt die deutſche Leiſtung richti« ermeſſen können. Der überaus ſchwankende Boden, auf dem ſich nunmehr die Weltwirtſchaftsbeziehungen, mehr noch aber die politi⸗ ſchen Beziehungen abſpielten, entmutigte Deutſchland keineswegs, ſondern ließ es Sanierungsmaßnahmen von bisher nie dageweſener Schärfe in Angriff nehmen. Ob die Maßnahmen im einzelnen immer zweckmäßig und zeitlich immer ſo erfolgten, wie es wünſchenswert erſchien, darüber zu rechten hat jetzt keinen Sinn. Deutſchland hat einen Schlußſtrich unter ſeine bisherige Wirtſchaftspolitik gemacht und verſucht, ſelbſt mit nicht ungefährlichen Mitteln, die Notzeit zu überwinden und die Grundlagen für den ſpä⸗ teren geſunden Wirtſchaftsaufbau zu ſchaffen. In vollem Bewußtſein der Schwere ſeiner Aufgabe und in voller Erkenntnis der Opfer, die dieſer Weg zum Wiederaufbau fordert, wurde die Lebenshaltung des dentſchen Volkes in ſeiner Geſamtheit, teils freiwillig, teils unter dem Zwang der Notverordnung, auf einen Tieſſtand gedrückt wie er nur dann erträglich erſcheint, wenn ber oft verkündete, aber ſelten bewieſene Wille der Völker zn gemeinſamem Handeln gegen die allgemeine Wirtſchaftsnot jetzt endlich verwirklicht wird. Dr. Kurt Schmitt Generafdirektor des Allianz-Konzens Geneſung heißt Geſunden von einer überſtandenen Krankheit. Wenn der Arzt die Diagnoſe einwandfrei feſt⸗ geſtellt hat, kann er die vorausſichtliche Geneſung vorher⸗ ſagen mit dem Vorbehalt, daß der Patient das tut, was ärzt⸗ lich nötig iſt. Unſere gegenwärtige Weltwirtſchaftskriſe iſt infolge ihrer Einzigartigkeit, ihrer Beiſpielloſigkeit, ſchwer zu diagnoſtizieren. Das aber dürfte feſtſtehen: je weniger künſtliche Mittel angewandt werden, je mehr ein Volk und eine Wirtſchaft die Kraft aufbringt, die erkennbaren Fehler und Krankheitserſcheinungen ans⸗ zumerzen, anſtatt zu überkleiſtern und zu vertuſchen, deſto ſchneller und ſicherer wirb der Heilungsprozeß vor ſich gehen. Ehrlichkeit und Charakterſtärke ſind die Vor⸗ ausſetzung für alles. Abſtellung der Ausgaben auf die nun einmal gegebenen Einnahmen des Einzelnen wie der Unternehmungen iſt die Vorausſetzung für neue Ver⸗ mögensbildung. Dieſe aber iſt die Grundlage für ein Wiederaufblühen von Wirtſchaft und Staat. Der deutſche Haushalt von 1951 liegt mit 9,8 Mrd. um 2,6 Mrd.„ niedriger als im Jahre 1990, obwohl oͤie andauernde Wirtſchaftsſchrumpfung und die wachſende Arbettsloſigkeit mit unerbtttlicher Hebelwirkung Einnah⸗ men u. Ausgaben ſtändig auseinondertrieben. Das Opt i⸗ mum an öffentlichen Beloſtungen iſt er⸗ reicht. Und doch kann ſich das Ausland noch nicht zum gemeinſamen Handeln zuſammenfinden, ſondern der Kampf aller gegen alle tobt weiter. Für Deutſchland handelt es ſich darum, mit der deutſchen Wirtſchaft auch den Beſtand der Nation gegen eine wirt⸗ ſchaftsfeindliche Umwelt zu verteidigen. Das rechtfertigt e a 35 3 ed eesbs 80 D„ N 5 K 5 5 30 e Beschäfügunssgracl der imelustrie in ul der Arbalterstunclenkapaität —— a vielleicht ouch Maßnahmen, die vom Standpunkte des Pri⸗ vatwirtſchaftlers zu verurteilen ſind. Die deutſche Wirt⸗ ſchaft trägt gegenwärtig nicht nur Feſſeln äußeren Zwangs, ſondern auch Bindungen, die ihr von der Staatsgewalt auferlegt wurden. Die Be⸗ wegungsfreiheit unſerer Wirtſchaft iſt im Laufe des Jahres ſoweit eingeſchränkt worden, daß man von dem Schalten und Walten des kapitaliſtiſchen Syſtems überhaupt nicht mehr ſprechen kann. Die ſtaatsſoziallſtiſchen Experimente, wie die Zwangskonvertierung des Zinsfußes, bergen unzweifelhaft wirtſchaftliche Ge⸗ fahren in ſich. Es macht aber eins zur Gewißheit: daß weitere Eingriffe in die freie Wirtſchaft nun wirklich zu ſehr ſchweren Folgen führen 5 8 und daß Reichsbankpräſident Luther recht hat, wenn er die. 5 eee Dr. Joachim Tiburtius Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Haupt- 0 gemeinschaft des deutschen Einzelhandels Die Reichsregierung hat dem deutſchen Volke an der Schwelle des neuen Jahres eine Neuordnung ſeiner Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe beſchert; das Geſamtniveau aller An⸗ ſprüche und Leiſtungen ſoll herabgeſetzt und dadurch befeſtigt werden. Wenn aus dieſer Ordnung auch eine Belebung entſtehen ſoll, dann müſſen in erſter Linie Arbeitsloſe wieder in Arbeit gebracht und aus Sozialrentnern am Rande der Lebenshaltung wieder kaufkräftige Lohn⸗ empfänger mit einem normalen Reallohn werden. Dieſe geſunde Umſchichtung der Kaufkraft erhofft die Reichs⸗ 1 regierung in erſter Linie von einer Stärkung des Exportes, die wir in der Konkurrenz mit abſinkenden Währungen gro⸗ ßer Welthandelsländer durch Senkung unſerer Preiſe zu erreichen ſuchen. Eine Stärkung des Exportes können wir nicht burch iſolierte Maßnahmen der Außenhandels⸗ politik, ſondern nur in Verbindung mit ſorgfältigſter Pflege unſeres Inlandsmarktes anſtreben. Dazu gehört als Vertrauensgrundlage allen wirtſchaftlichen und ſtaatlichen Lebens auch weiterhin der unbezweifelbar feſte Maßſtab der Währung, die wir vor Experimenten bewahren müſſen. Wir müſſen allerdings daran denken, daß zu einem geſunden Verhältnis zwiſchen Einkommen und Preiſen auch die Kreditpolitik in innerem Einklang mit der Währungspolitik geführt werden muß. Eine geſunde Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft kann ferner nur geſichert werden, wenn auch dem Kapital⸗ markt wieder Leben zugeführt wird. Dieſem Bedürfnis ſtehen aus den böſen Julitagen des Jahres die Scheu des Publikums vor den Banken, aus der weiteren Entwicklung des letzten Herbſtes das Mißtrauen weiter Kreiſe gegen wacklig gewordene Valuten und aus der letzten Notverord⸗ nung leider die böſe Erfahrung mit der Zwangsſenkung von Zinſen entgegen. Dieſe Gefahrpunkte verlangen neben den im Vordergrunde ſtehenden Reparationsſorgen ernſte Auf⸗ merkſamkeit. 5 Friedrich Derlien Vorsitzender des Reichsverbandes des deutschen Handwerks Als Vorausſetzung für eine beſſere innerdeutſche Eut⸗ wicklung möchte ich neben einer tragbaren Geſtaltun unſerer geſamten finanziellen Verpflichtungen an das Ausland lediglich öret Forderungen, die eigentlich Selbſt⸗ verſtändlichkeiten ſein ſollten, in den Vordergrund ſtellen: Ausgleich in den Haushaltsplänen des Reichs, der Länder und Gemeinden, eine gerechte Ver⸗ teilung der geſamten Steuer laſten und eine beſſere Berückſichtigung des gewerblichen Mittel ſtandes in Geſetzgebung und Verwaltung. 5 8 Gerade der gewerbliche Mittelſtand ſteht in dem ſchwe⸗ ren Kampf zwiſchen Kapitalismus und Sozialismus als ein zwar an ſich unbeteiligter Stand, der dafür aber die nachteiligen Folgen dieſer Auseinanderſetzung am meiſten zu tragen hat.. In ben letzten zwölf Jahren hat ſich das Haudwerk eine Vernachläſſigung gefallen laſſen müſſen die in dem Berufsſtand das bittere Gefühl der Vereinſamung und Zurückſetzung zur Folge hatte. Dabei will das Haub⸗ werk keine Vorrechte. 9 Es will nur die Beachtung und Berückſichtigung, die man anderen Berufsſtänden ſchon längſt gewährt hat und die auch dem Handwerk zu geben ſind, um ſeiner zahlen⸗ mäßigen Größe, ſeiner wirtſchaftlichen Bedeutung und ſeiner inneren Stärke gerecht zu werden. 8 Das ſind die Vorausſetzungen, um für unſere inner⸗ deutſchen Verhältniſſe im gewerblichen Mittelſtand das Vertrauen zur Regierung wiederherzuſtellen. Wiederherſtellung der Wirtſchaftsfreiheit als ein Hauptpoſtulat des Jahres 1992 bezeichnet. Denn auch von der Seite des Kreditverkehrs ſind Hurchaus noch nicht alle Gefahren genommen. Es wird unendlich ſchwer halten, wenn nicht gar unmöglich ſein, im nächſten albjahr die erheblichen eingefrorene innerdentſchen Kredite gufzutauen. Nur durch weitgehendſten Schutz der Schuldner konnte d deutſche Wirtſchaft vor, einem völligen Zuſammenbruch aus innerer Kapitalentkräftung bisher bewahrt werden. U nur durch eine kombinierte Kreditaktion ge⸗ lang es, einen geordneten Zohlungsverkehr wieder in Gang zu brirgen. Wir dürfen uns indeſſen nich verhehlen, daß die Grundlageunſerer Wäh⸗ rungsſicherheit eingeſchränkt worden kſt. Die Neſerven der Reichsbank an Gold und deckungsfähtgen Deviſen belaufen ſich nur noch auf etwas mehr als 1 Mil⸗ liarden Mark was geenüber dem Vorfahre eine ſehr er⸗ hebliche Einſchrumpfung bedeutet. Ihr ſtehen mehrere hundert Millionen kurzfriſtiger Red is kontkredite gegenüber, die bereits einmal verla worden ſind. Die Gold⸗ und Deviſendeckung unſerer dem Schlimmſten durch Stillhalteabkommen bewahrt geblieben, die Gefahren, die drohen, ſind nicht geringer geword Wir ſind davon abhängig, daß unſere ausländiſchen Gläubiger genug Einſicht beſitzen, um uns die Gold⸗ decke nicht vollſtändig zu entziehen, und daß der Ausfuhrüberſchuß uns als Ergänzungsguelle unſe⸗ rer Deviſenvorräte erhalten bleibt. er 0. Arbeits⸗ Waren⸗ Kon⸗ Mrd. M. 1028100 in Mid. Mrd. 9. ed N, 1925 59,9 8¹ 0,68 105%— 25 1926 62,6 78.02 109,6 + 0 0 1927 70,7 98 1781 125,0— 28 1928 75,4 100 1,39 134,8 12 1929 76,1 100 191 184,1 + 0% 1980 6870 855 3,14 119,2. 1931 5060 70 5,06 105,* 20 ) Schätzungen. f 10. Seite/ Nummer 605 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Dezember 1931 Unter dem D Suktion außer ſamtergebnis Nettoproduktionswert der etwo 19 Mil im Jahre 1930 und 32 tragen. etwa ebenſo Dabei hot ſich gierten Warenmenge völlig verändert. Anteil wichtiger Induſtrien au der jährlichen (in v. H. der Bruttoproduktilon; Preiſe des Jahres 1928) Der gegenwärtige Konjunkturabſchwung hat die deutſche Induſtrie mit ſo außerordentlicher Schärfe erfaßt, daß die Produktion Umfang nach, um Jahrzehnte zur fen worden iſt. Vorkriegsumfang der ind maliges Reichsgebiet] erreicht das Produktionsvolumen ruck der Kriſe iſt die deutſche Pro⸗ ordentlich ſtark zurückgegangen. Im Ge⸗ des Jahres 1931 wird der deutſchen Induſtrie (gegenüber 26 Milltorden Milliarden 4 im Jahre 1929) be⸗ liorden ihrem augenblicklichen 5 ü nckgewor⸗ Nachdem in den Jahren 192 etwa der triellen Warenerzeugung lehe⸗ worden war, iſt 8 gegenwärtig nur noch groß wie um die Jahrhundertwende. die Zuſammenſetzung der jährlich produ⸗ Produktion Induſtrie 493010 1925 10281927 1928 1920 180 1819 Produktionsglüter 55,05) 55,5 52.645, J eee, 7,12) 7,8 6,6 9 Bauſtoffe 48.60 4,8 3, Maſch inen 46 46.8 390 Kraftfahrzeuge e F.0 55 55 55 4b ĩ ͤĩ ĩ i Verbrauchsgüter 45, 4½5 47.4 54% Nahrungsmittel b 25,0 25,4 29,% Textilien 5 8.8.0 10.0 11.9 Leber, Lederwaren 280 8,0.9 2,7 2,4 2,4.6.7 flußt.— 0 Infolge des Kälteeinbruchs zu niedrig.— Vorläufig fſamterzeugung ſtieg von ſchätzungsweiſe 54 v. H. im Jahre 1927 auf faſt 59 v. H. im Jahre 1929. Die Verbrauch eine geringe Zunahme durchſetzen(ſo Textilien von 1926 damit auch das Volkseinkommen das für 1929 auf kann man für das Jahr 1930 immerhin noch mit einem ber durch Vertrauenskriſe und Konjunkturabſtieg verurſach⸗ ten Einbußen zu ermitteln. Das nach mühevoller Arbeit zu einen Einblick in die Größenordnung der Verluſte und da⸗ im Jahre 1931 war etwa folgender Ende Ende Abe bezw. l 2585 1981 1980 Zunahme Volkseinkommen 55,.— 69,.—— 14, bdavon: Arbeitseinkommen 33,50 39,509—. 6,— Induſtrielle Produktion 26,.— 19, 7, Landwirtſchaftliche Produktion.— 6,60— 1,40 Wert b. Kapitalien ſämtl. Dt..⸗G. 18,80 9,50— 9,30 Wert aller feſtverzinsl. Papiere 27,.— 19,.—- 8,.— Wert d. ſtädt, Grundbeſitzes 70,.— 48,.—— 22,.— Wert d. landw. Grundbeſitzes 36,.— 27,—— 0. Inſolvenzenverluſte 0,56 1,50 T 1,.— Ausgaben für Arbeitsloſe 2,70 3,.— + 0,30 Zahl der Arbeitsloſen(Ende Nov.) 3,70 5,06. 1,36 „Verdienſtentgang“ zu ſchreiben ſein. Andererſeits darf man „ Papieren getrennt hat, dürften die Verluſte in dieſem Falle vorwiegend fiktiver Natur ſein. ihnen fehr ſchnell effektive entſtehen, da die Geſellſchaften mit wie die Zinskonverſion auf Grund der 4. Notverordnung ſehen, weil in der Praxis ein Verkauf ſämtlicher Grund⸗ Ehemaliges Reichsgebiet.— Durch Ausſperrung beein⸗ Der Anteil der Produktlonsgüter an der Ge⸗ güter⸗ induſtrien wurden anteilsmäßig entweder zurückgedrängt (3. B. Nahrungsmittel) oder konnten nur vorübergehend auf 1927. Der Anteil der Verbrauchsgüter au der indu⸗ ſtriellen Sachgüterproduktlon iſt von etwa 41 v. H. im Jahre 1929 auf etwa 55 v. H. im laufenden Jahre geſtieden. Die preöuzierte Warenmenge nimmt damit— voxüber⸗ gehend— wieder eine Zuſammenſetzung an, wie ſie hi⸗ ſtoriſch betrachtet, einer niedrigeren Stufe der Induſtrialiſlerung(nach den Berechnungen des Fuſtituts etwa der Zeit um 1890) entſpricht. Produktion und Abſatz verminderten ſich alſo ſcharf und rund 76 Milliarden geſchätzt wurde. Nach dem Inſtitut Volkseinkommen von 68 bis 70 Milliarden 1 rechnen. Das Volkseinkommen des Jahres 1931 wird man da⸗ gegen nur mit einem Betrag veranſchlagen dürfen, der zwiſchen 50 und 60 Milliarden Eiſenproduktion in Mill. To.) 1981 1930 1929 Roheiſen 6,1 9,7 13,4 Rohſtahl 8,86 11,754 16,25 Walzwerkserzeugniſſe 5,97 8,15 11,29 Halbzeug(zum Abſatz beſtimmt) 0,79 0,92 1517 Kohlenförderung in Mill. To.*) Steinkohle 119,8 142,7 163,4 Koks 22,8 32,5 39,4 Braunkohle 135,6 145,9 174,5 Kohlenausfuhr in Mill. To.*) Steinkohle 23,23 24,38 26,77 Koks 6,4 7,97 10,65 *) Dezember⸗Ziffern geſchätzt. Mark liegt. Dieſem Einnaßmenſchwund bei allen Volksgenoſſen ſtehen auf der andere Seite Steuer⸗ laſten und Au a ben für Sozialbelträge von wenigſtens 17% ltarden„ gegen 19,6 Milliarden/ in 1930 und 19,4 Milliazden in 1929 gegenüber. Waren es im Jahre 1929 noch 25 v. H. aller Einnahmen, die jeder Arbeitende für derartige Zwecke abgab, ſo erhöhte ſich der Anteil im vergangenen Jahre au 28 v. H. und überſteigt 1931 ſicherlich die Grenze von 30 v. H. Das alles ſind einige Zahlen aus der Wirtſchaftsbilanz des Jahres 1931— über die Frage der Außenhandels⸗ bilanz und deutſchen Zahlungsbilanz, ſowie über die Ein⸗ zelheiten der Reparatlonsfrage wurde bereits ausführlich geſchrieben—, die erſchütternd ſie d für den Deutſchen. Auch den Gläubigern Deutſchlands ſollten ſie deutlich genug ſagen., daß man aus Deutſchland nichts preſſen kann. ſch iſt mit der bisher durchgeführten ſtaat⸗ lichen Finanglerung die beutſche Sanſerung keineswegs abgeſchloſſen. Im Gegenteil! Ueberwindung der härteſten Notzeit wird, wie ſchon aus deführt, erſt der eigentliche Wiederaufbau erfolgen können, der nur auf der Baſis einer freien Wirtſchaft und eines han dlungskräfti Staates zur Durch⸗ führung gelangen k dann auch an der Frage einer grundlegenden Reichs⸗ und Verwaltungs reform nicht vorbeigehen darf. Das kommende Wirt⸗ ſchaftsjahr 1932 ſieht ſich einey Aufgabe gegenüber, wie nich nie irgend eines ſeiner Vorgänger. Dafür kann es aber, wenn es die Entſchedun en bringt, die wir von ihm er⸗ hofen, zum Jahr der Wende werden. Kurt Ehmer. mehr heraus⸗ Selbſtverſtän nun und der Die Koſten der deutſchen Wirlſchaftskriſe 1931 Das Jahr 1931 iſt zu Ende und niemand wird ihm eine Träne nachweinen. Die Wirtſchaftskriſe, die in den Ab⸗ gelaufenen 12 Monaten faſt ohne Unterbrechung anhielt, hat Opfer gekoſtet, die zwar nicht ſo ſinnfällig wie die der Jahre 1914/18 in Erſcheinung treten, trotzdem aber auf der Paſſivſeite der Bilanz ſehr hoch zu Buch ſtehe n. Es gehört zu den ſchwierigſten Aufgaben der Wirt⸗ ſchaftskunde, Kriſenverluſte ziffernmäßig zu erfaſſen, weil die einzelnen Poſten vielfach ineinanderlaufen. Die Gefahr, hieraus falſche Schlüſſe zu ziehen, liegt daher ſehr nahe. Im Hinblick auf die Einſtellung der deutſchen Auslands⸗ gläubiger und die Forderungen Frankreichs nach Aufrecht⸗ erhaltung des Houng⸗Planes war es das Gegebene, die Höhe Tage geförderte Material liegt nunmehr vor und geſtattet mit in die verminderte Leiſtungsfähigkeit der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft. Der Einkommen⸗ und Vermögensſchwund von Handel und Gewerbe (in Milliarden): Wie aus der Aufſtellung hervorgeht, hat das Volkseinkommen ſich im abgelaufenen Jahre um 14 Mrd. KAermäß igt. Selbſtverſtändlich ſtellt dieſer Betrag nicht reſtlos einen Schwund bar; denn die Abnahme beim Arbeitseinkommen in Höhe von 6 Mrd.„ dürfte im weſentlichen auf das Konto nicht überſehen, daß ein ziemlich beträchtlicher Teil von Sonderverluſten nicht zu Laſten des Einkommens geſchrieben, sondern unter Heranziehung der Subſtanz bzw. von Reſer⸗ ven getilgt wurde, ſo daß die genannten 14 Mrd. 4 weit⸗ gehend als tatſächliche Ver luſte zu werten find. An dem Beſitze deutſcher Aktien gingen rein rechneriſch im Jahre 1981: 9,3 Mr d. A ver; loren. Hieran partizipiert das Ausland, namentlich die Vereinigten Staaten mit namhaften Beträgen. Da aber nur ein kleiner Prozentſatz der Aktienbeſitzer ſich von ſeinen Allerdings können aus wenigen Ausnahomen zu Sanierungen gezwungen ſind. Man wird alſo gut tun, von den 9,3 Mrd.& einen anſehn⸗ lichen Teil als verloren anzuſehen. Aehnlich wie bei den Aktien verhält es ſich auch bei den deutſchen Renten. Hier hat in 1931 rein buchmäßig eine Schrumpfung um Mrd.& ſtattgefunden. Da es die Kapitalknappheit, ſo⸗ zweifelhaft erſcheinen laſſen, ob die feſtverzinslichen Papiere ſich jemals wieder auf den Stand von Ende 1980 erholen werden, muß man auch hier große Teile der Einbußen des Jahres 1931 als tatſächliche abſchreiben. Die Spitze der Verluſtliſte hält der ſtädtiſche Grunbbeſitz, der Ende 1981 einen Wertſtand von 489 Mrd. 4 gegenüber 70 Mrd.„ zum Schluß des Jahres 1930 aufweiſt. Obwohl die Einbuße von 22 Mer d.& ſehr vorſichtig ermittelt wurde, empfiehlt es ſich, ſie mit einem Fragezeichen zu ver⸗ ſtücke ebenſo undenkbar iſt wie ein Kauf. Der Berechnung lagen lediglich die Reſultate der wirklich in andere Hände üßergegangenen Objekte zu Grunde. Die 4. Notverordnung bringt dem Hausbeſitz im Punkte des allmählichen Abbaues der Hauszinsſteuer und der Entlaſtung durch die Zinsſen⸗ ung weſentliche Vorteile. Dem ſtehen aber als Nachteil die Herabfetzung der Mieten und die Maſſenkündigungen für große Wohnungen und teure Geſchäftslokalitäten gegenüber. Sollte ſich die deutſche Wirtſchaft wieder erholen, ſo iſt zu warten, daß im Laufe der Zeit ein anſehnlicher Teil der Osler Verluſte am ſtädt. Grundbeſitz wieder aufgeholt wird. Biel ſchwieriger liegen die Dinge bei den landwirtſchaftlichen Liegenſchaften; i ir Wert hat ſich im letzten Jahr um 9 Mrd.(vermin- ert. Die Landwirtſchaft erhält jetzt zwar einen Verſtei⸗ ungsſchutz, der die Verſchleuderung des Beſitzes im ntlichen unmöglich macht, auf der anderen Seite ſteht erwarten, daß die Erlöſe aus Verkäufen für 1931/2 u 1% Mrd.„ verringern werden. Da die Preiſe für ernährungsminiſters in Deutſchland kaum mehr zu er⸗ höhen ſind, ſtehen einer Wertſteigerung des Grundbeſitzes die abgleitenden Erträgniſſe im Wege. Außerdem iſt die deutſche Landwirtſchaft vor die Notwendigkeit geſtellt, ihre Betriebe zu moderniſieren, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ländern wieder zu erlangen. Das Ge⸗ ſamtbild geſtaltet ſich nur dadurch etwas freundlicher, daß die landwirtſchaftlichen Produktionsmittel durch den jetzt im Vollzug befindlichen Preisabbau eine merkliche Verbilligung erfahren und daher bei den Ausgaben ein weſentlicher Teil deſſen eingeſpart wird, was auf der Einnahmenſeite in Fortfall kommt. Völlig im Finſtern tappt man bei dem Kapitel „direkte Verluſte“. Bei den amtlich feſtgeſtellten Inſolvenzen gingen etwa 1,5 Mrd. 1 verloren, alſo 1 Mrd. 4 mehr als 1930. Aber dieſe Summe wlegt leicht gegenüber der Entwer⸗ tung der Läger, die heute noch eine Höhe von 25 Mrd. Mark repräſentieren. Derjenige Gewerbetreibende, der im Jahre 1931 mit Gewinn arbeitete, hat die Wertverminderung des Lagers, teilweiſe wenigſtens, aus ſeinem Ertrage ab⸗ geſchraeben. Die größten deutſchen Unternehmungen mußten jedoch für derartige Zwecke interne Rück⸗ lagen heranziehen, und diejenigen Werke, die als Folge des Preisrückganges mit Verluſt abſchloſſen, fanden bei der Berechnung des Volkseinkommens überhaupt keine Berück⸗ ſichtigung. Man wird alſo annehmen dürfen, daß das Konto „Läger“ große Summen verſchlungen hat, die auf die Ver⸗ luſtbilanz des Jahres 1931 zu ſetzen ſind. Das eben entrollte Bild iſt ſehr trüb. Dabei wurde das Ziffernwerk eher noch nach der poſitiven als nach der nega⸗ tiven Seite retouchiert. Aenderungen im Vorſtand der Dedibank O Berlin, 31. Dez.(Eig. Dr.) Im Zuge der Organiſa⸗ tionsvereinfachung hat der Aufſichtsrat der Deutſchen Bank u. Disconto⸗Geſellſchaft beſchloſſen, mit Wirkung vom 1. Jan. 1932 die ſtell vertretende Vorſtandſchaft auf⸗ zuheben. Die bisherigen ſtellvertretenden Vorſtands⸗ mitglieder behalten ihre Zeichnungsbefugnis für das Ge⸗ ſamtinſtitut und ſeine ſämtlichen Niederlaſſungen, ſowie ihre ſonſtigen erweiterten Vollmachten. Der Vorſt and wird um drei Mitglieder verringert. Die Herren Dr. Boner, Dr. Schlitter und Dr. v. Stauß beabſichtigen, ſich von ihrer Tätigkeit als Mitglieder des Vorſtandes im Laufe des Geſchäftsjahres 1932 zurück⸗ zuziehen und werden inzwiſchen den planmäßigen Ab⸗ bau ihrer Aemter betreiben. Die Vertretung der Bank in Aufſichtsräten befreundeter Geſellſchaften werden die drei Herren beibehalten und ſie werden zur Wahl in den Auf⸗ ſichts rat der Bank ſelbſt vorgeſchlagen werden. Steigerwald AG., Heilbronn a. N. Die Geſellſchaſt erzielte im Geſchäftsjahr 1930 einen Reingewinn von 1804 Mark, der ſich um den Vortrag von 11354/ auf 18 158 4 erhöht(i. B. 5 v. H. Dividende aus 35 354„ Reingewinn). Ab Berlin, 31. Dez.(Eig. Dr.) Im letzten Freiverkehr des alten Jahres konnte ſich die freundliche Grundſtimmung des Vortages erhal⸗ ten. Eine geſtern nachmittag gegen 18,00 Uhr plötzlich ein⸗ getretene ca. Aproz. Abſchwächung der Reichsbankanteile, die allerdings vorher um ca. 10 v. H. geſtiegen waren, wirkte ſich auf die Allgemeintendenz nicht aus. Die Deckungen nah⸗ men anſcheinend ihren Fortgang, zumal Newyork wie⸗ der feſt geſchloſſen hatte, und der Materialmangel, der durch das Nachlaſſen des Auslandsangebotes ſchon ſeit Tagen feſtzuſtellen war, weiter anhielt. Am Aktienmarkt ſetzten ſich die Anlagekäufe fort. Bei allerdings nicht ſehr großem Geſchäft zogen die Kurſe bis zu 2 v. H. an, konnten allerdings ſpäter dieſe Gewinne nicht immer voll behaupten. Auch am Anlagemarkt blieb die Tendenz freundlich. In den Mittagsſtunden verſtärkte ſich die Abgabe⸗ neigung an den Aktienmärkten, beſonders in den führen⸗ den Werten, wobei Gerüchte von einer Bankinſol⸗ venz in Südweſtdeutſchland laut wurden. Gegen den Anfang traten bei Farben und Reichsbank Rückgänge bis zu 4 v. H. und bei Siemens ein Kursverluſt von etwa 2 v. H. ein. Am Kalimarkte verloren Burbach wiederum mehrere Prozent. Auch an den Pfandbriefmärkten wurde das Geſchäft ſpäter ruhiger. Am Geldmarkt erfuhren die Sätze heute am Ultimo doch eine Erhöhung, Tagesgeld lag im Mindeſtſatz bei 794 v.., Monatsgeld blieb mit 8 bis 9 v. H. und der Privatdiskont mit 7 v.., jedoch unverändert. Am Deviſen markt verlor das engliſche Pfund 15 Pfg. und die Norddeviſen notierten dement⸗ ſprechend 50 bis 75 Pfg. niedriger. 5 Ruhige Deviſenmärkte a An den internationalen Depiſen märkten war das Geſchäft heute natürlich ſehr ruhig, das engliſche Pfund hat ſich, nachdem es ſich geſtern Abend wieder auf produkte nach den jüngſten Erklärungen des Reichs⸗ 8,40 gegen den Dollar erholt hatte, erneut auf 9,3836 abge ⸗ Welt⸗Warenmärkte 1931 Von Georg Haller⸗Mannheim J. Die Warenmärkte der Welt unterlagen auch 1931 einem unaufhörlichen Druck, der nur vorübergehend durch die Löſung des Pfundes vom Goldſtandard gemildert wurde. Die von dieſem Faktum eingeleiteten Beſeſtigung ging ſogar infolge der weitverbreiteten Inflationsfurcht über die Pfundentwertung hinaus. Bis dahin war die Marktlage an den geſamten Rohſtoffmärkten von der Konjunktur bzw. der Politik beſonders ſtark beeinflußt worden. Der ſchon im Jahre 1930 eingetretene Preisſturz hatte ſich, bis auf wenige Ausnahmen, in unvermindert ſtarkem Maße Trotz aller Reſtriktionsverſuche konnte das Ab⸗ ſinken der Preiſe nicht abgeſtoppt werden, es wurde lediglich eine Verlangſamung erreicht. Auch die durch den Währungs⸗ verfall Englands und zahlreicher anderer Länder eingetre⸗ tene Befeſtigung iſt ſchnell wieder einer abflauen⸗ den Tendenz gewichen, ſodaß auf zahlreichen Markt⸗ gebieten neue Tiefpreiſe erreicht worden ſind. Bei den Agrarprodukten muß hinſichtlich der Preisgeſtaltung zwiſchen Inland und Ausland unterſchieden werden. Für in länbiſche Her⸗ künfte haben ſchutzzöllneriſche Eingriffe in den Markt⸗ mechanismus zu einer gewiſſen Befeſtigung geführt, da hohe Zollmauern Schutz gewähren. Ganz konnten auch ſie nicht vor einem Preisfall bewahrt werden. Der Angebotsdruck, der ſich aus dem Zuſammentreſfen der erſten Anlieferungen von Getreide neuer Ernte mit der Bankkriſis ergab, wurde durch eine Kreditbewilligungsaktion großen Stils für die Landwirtſchaft abgelenkt, die ihr mitten in der allgemeinen Deflation eine Sonderſtel⸗ lung verſchaffte. In der Agrarzollſchlacht iſt es der Landwirtſchaft gelun⸗ gen, ihren Anteil am heutigen Verſorgungsſtaat zu vergrö⸗ ßern und mit politiſchen Mitteln ihre Preiſe zu erhöhen, dies, trotz des Druckes der anhaltenden finanziellen Schwie⸗ rigkeiten und der Unſicherheit der weiteren politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung. Dr. Brüning hat mehrfach zum Ausdruck gebracht, daß er den materiellen und ſeeliſchen Zuſgmmenbruch der deutſchen Landwirtſchaft nicht anders mehr glaubte verhindern zu können, als durch Oſthilfe⸗ und Hochſchutzpolitik. Trotzdem kann der deutſchen Land wirtſchaft dauerhafte Hilfe nur aus ſich ſelbſt heraus kommen. In erſter Linie iſt es erforderlich, daß der Getreide⸗ anbau ſich nach dem Bedarf richtet, was man bisher völlig außer Acht gelaſſen hat. Die Notwendigkeit der Um⸗ ſtellung im Getreideanbau ergibt ſich ſowohl aus volkswirt⸗ ſchaftlichen als auch aus privatwirtſchaftlichen Intereſſen. Bisher haben wir 2 Mill. To. Weizen und 2½ Mill. To. Gerſte jährlich eingeführt, dagegen Roggen und Hafer im Ueberfluß geerntet, was natürlich auch in der Preisbildung zum Ausdruck kommen mußte. Die agrarfreundliche Ein⸗ ſtellung der Regierung hatte eine Aufwärtsbewegung der Getreidepreiſe zur Folge, weil inzwiſchen auch eine weſentliche Verſchlechterung in der Beurteilung des Ernte⸗ ergebniſſes Platz gegriffen hat. In Verbindung mit den endgültigen Schätzungen über die Mengenerträge wichtiger Feldfrüchte ſind in dieſem fortgeſetzt. Jahre erſtmals im ganzen Deutſchen Reiche durch die amt⸗ lichen Saatenſtandsberichterſtatter auch Ermittlungen über die Beſchaffenheit der Ernteergebniſſe bei den Hauptgetreide⸗ arten vorgenommen worden. Nach Mitteilung des Stat. Reichsamtes haben ſich dabei folgende Qualitätsbeobachtun⸗ gen im Verhältnis zur Geſamternte ergeben: Winterroggen 50 v. H. gut, 34 v. H. durchſchnittlich, 16 v. H. gering; Win⸗ terweizen 42,5 v. H. gut, 34,8 v. H. durchſchnittlich, 22,7 v. H. gering; Hafer 37,3 v. H. gut, 36 v. H. durchſchnittlich, 26,7 v. H. gering. In Mannheim ſtieg norddeutſcher Roggen neuer Ernte von 188190„ zu Anfang Auguſt bis auf 213215„ gegen Ende September,(jetziger Preis 213,50 Mark) je 1000 Kg. cif Mannheim, Kaſſa gegen Dokumente und norddeutſcher Weizen, 76 Kg., neuer Ernte aus Pommern, Mecklenburg oder Holſtein in der gleichen Zeit von 214215 auf 247248/(jetziger Preis 235%). Durch den Weizen Beimahlungszwang ſpiel⸗ ten dieſe Preiſe für norddeutſche Herkünfte, nach denen ſich die Preiſe für ſüddeutſche Ware richteten, eine weſentliche Rolle für das oberrheiniſche Verbrauchsgebiet. Dieſer Bei⸗ mahlungszwang wirkt ſich für die Mühlen am Rhein dauernd ſehr nachteilig aus, weil ſich die Konkurrenz durch die tarif⸗ begünſtigten norddeutſchen Mühlen hierdurch ſehr ver⸗ ſchärfte; zeitweiſe waren ſie zu Betriebsſtillegungen gezwun⸗ gen, da infolge der großen Zahl von Arbeitsloſen auch ein ſtarker Konſumrückgang eingetreten iſt. Der Vermahlungs⸗ zwang für inländiſchen Weizen hat naturgemäß auch das Geſchäft der Getreidekommiſſionäre und⸗ Importeure ſtark beeinträchtigt. Dieſe Beeinträchtigung war umſo ſtärker, als der größte Teil des noch verbleibenden Bedarſes an kleberreichen Auslandsweizen durch einen gemeinſamen Einkauf unter kreditgünſtigen Bedingungen für die Mühlen gedeckt wurde. Der Weltweizen markt ſtand das ganze Jahr hin⸗ durch unter dem Druck der großen Lagerbeſtände in Nord⸗ amerika. Vorübergehend brachte die Hoover⸗Botſchaft eine ſtarke Anregung; auch Englands Loslöſung vom Goldſtan⸗ dard zeitigte ſtarke Kurserhöhungen, doch war die Erholung in beiden Fällen nicht von Dauer. Gegen Dezember 1930 ſtellt ſich heute Weizen in Chicago um rund 32—83 v. H. niedriger.— Der Gerſten markt verlief das ganze Jahr hindurch ſehr ruhig, weil der ſtarke Konſumrückgang beim Bier einen erheblich geringeren Bedarf der Brauereien und Mälzereien zur Folge hatte. Erſt in den letzten Jahres monaten erfolgte eine mäßige Befeſtigung, weil ſich das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft auf Betreiben des bayeriſchen Staatsminiſteriums für Land⸗ wirtſchaft und der übrigen ſüddeutſchen Regierungen ent⸗ ſchloß, den Gerſtenabſatz in Süddeutſchland dadurch zu för⸗ dern, daß auf ſeine Veranlaſſung die Vereinigung des fübd⸗ deutſchen Gerſtenhandels und die ſüddeutſchen landwirtſchaft⸗ lichen Genoſſenſchaften 48 000 To. Braugerſte einlagern, die erſt vom 10. Februar 1032 ab auf den Markt gebracht werden dürfen. Dieſe Einlagerung zuſammen mit der Einführung von Einfuhrſcheinen hat den Gerſtenpreis etwas belebt. Für Hafer wirkte ſich die Sperrung des Hafereinfuhrſcheines ſtark aus, da nur eingeſchränkte Nachfrage des heimiſchen Konſums und ſchlechte Exportmöglichkeit beſtand. Letzte Produktenbörſe im alten Jahr ſchleppend Berliner Produktenbörſe v. 31. Dez.(Eig. Dr.) An der Jahresſchlußbörſe entwickelte ſich das Geſchäft im Produktenverkehr äußerſt ſchleppend. Im Mittel⸗ punkt des Intereſſes ſtand die Erledigung der De⸗ zemberengagements im handelsrechtlichen Liefe⸗ rungsgeſchäft. Bei Weizen und Hafer dürften die Verpflich⸗ tungen wohl ohne beſondere Preis veränderungen erzielt ſein, dagegen zeigte ſich bei Roggen zunächſt einige Schwie⸗ rigkeiten, da die für heute zur Begutachteten vorgeſehenen ca. 1000 Tonnen teils unkontraktlich waren, teils zurück⸗ gezogen wurden. Die Feſtſetzung der Dezembernotiz wurde zunächſt verſchoben, ſpäter lautete der Preis 175 4 höher. Im allgemeinen kamen Notierungen im Lieferungs⸗ geſchäſtt zumeiſt nicht zuſtande, die Grundſtimmung konnte aber etwa als ſtetig bezeichnet werden. Am Promptmarkt ſtanden ſich Käufer und Verkäufer ab⸗ wartend gegenüber. Das Inlands angebot, insbeſondere von guten Weizengualitäten, bleibt knapp und die Preiſe zogen um etwa 1 bis 2/ an, für Roggen war die Stim⸗ mung auf dem inzwiſchen erreichten Preisniveau wider⸗ ſtandsfühiger. Weizen⸗ und Roggenmehle hatten ſehr ruhiges Geſchäft. Hafer und Gerſte lagen ziemlich geſchäftslos. Für Weizen⸗ und Roggenexportſcheine waren die Preiſe gut behauptet. Amtlich notiert wurden: Weizen märk prompt ab Sta⸗ ton: 75—76 Kg. 215—217 ruhig; Roggen 72—73 Kg. 185 bis 187 ruhig; Braugerſte 151—164; Futter⸗ und Induſtrie⸗ gerſte 148—150 ruhig; Haſer 133—141 ruhig; Weizenmehl prompt 26,75— 30,75 ruhig; Reggenmehl 70proz. 25,50 bis 27,60 ruhig; feinere Marken über Notiz; Wetizenkleie 9 biß 9,25 ſtill; Roggenkleie 9,25—9,75 ſtill; Viktorigerbſen 21 bis 27,50; Kleine Speiſeerbſen 22— 24,50; Futtererbſen 15 bis 17,50; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 15—17; Wicken 16 bis 19; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 19—15; Se⸗ radella, neue 22—27; Leinkuchen Baſis 37., H. 1212,20; Evpdnußkuchen Baſis 60 v. H. ab Hamburg 12; Erönuß⸗ kuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 11,90, Trocken⸗ ſchnitzel 6,40—6,50; Extrahiertes Sofabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,40; dto. ab Stettin 11; Kartoffelflocken 12,10 bis 12,80; Speiſekartoffeln, weiße 150—1,60; rote 1,70 bis .90; Odenwälder blaue 1,80—2,00; gelbfleiſchig 2,10—2,0; Fabrikkartoffeln in Pfg.—9: allg. Tendenz ſeſter.— Han⸗ delsrechtliches Lieferungsgeſchäft Weizen Dez.—; März 2888,50 G; Mai 246,50 G; Roggen Dez. 198,50—96 G; März 206; Mai 213,50; Hafer Dez.—; März 154,75—154,50; Mai 160 Br. 2 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 31. Dez.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,027; März 4,40; Schwankender Jahresſchluß im Freiverkehr schwächt. Gegen den Gulden gab es auf 8,42, gegen Paris auf 86,21, gegen Zürich auf 17.34½ und gegen Reichsmark auf 86,21, gegen Zürich auf 17,34½ und gegen die Reichs⸗ mark war gut gehalten, in Amſterdam notierte ſie 59,40 und in Zürich 121,85. Die übrigen Deviſen wieſen kaum Veränderungen auf. — 1 Berliner Devisen skoptsätze: Reichsbank 7, Lompard 8, Privat 7 v. H. Umtlich in Rm. Dis- 30. Deiember 31. De em der Parkitdt 5 Ju 4006 150% 10958 10072 1555 enos⸗Airxes 1 Peſo„ 1 1 1 855 1 8.427 3,433.427.433 4,878 apan. er 6,75.498.502.449.451.808 J ro. Ig 2 8.— 14.71 14.78 14.58 14,60 21,917 Türkei. ürk fd.—:. 3 2180 London„ Sterl. 8 14,38 14,40 14.21 14.25 20,398 New Hork: 1 Dollar 4 4,309 4,217.20%.17 41780 Rio de JaneirolMillr.—.249 51.256.258.503 Uruguay 1Goldpeſo.818.822.848.852.421 olland. 100 Gulden 3 189,03 169,37 168,99 169 27 168.48 then 100 Drachmen 12.295 5,30 5,295 5. 8,445 Prüffel 100-500 8 2½ 8,59 58.71 58.49.61 58,355 Bukareſi... 100 89% 2,517 2,828.517 2828s. Ungarn 100 Pengs 10 64.93 67 64,98 07—.— Danzig„100 Gulden 5 62,12 82.28 82,12.28 855 lſingfors W 8 5,94 6,005 5,994.008 10.512 Italien... 100 fire 7 21.42 21,46 2170 21.44 22,025 ugoftavlenſoldinar 7% 1,383 807.93 7..85 owno 100 Kronen 6½ 42,01 42,09 42.01 42.09—.— Kopenbogen 100 Kr. 79.17 49.28 78.61 78.89 112,08 Liſſabon 100 Eskudo 7 13.04.08 12.89 12,81 17.485 Oils 0 Kr. 6 78.42 7658 77,87 778 11174 Paris,. 100 Fr. 2½ 186,51 16,55 16.51 16.55 16.44 rag 100 Kr. 6 12.47 12.49 12.47 12.49 125 808„„ 100 Fr. 2 62.07 2,28 52.05 62,21 80,51 Sofia. 100 Lewa.057.068.057 3,058.015 Spanien„100 Peſeſen% 2858,76 35,84 38,76 25 84 69,57 Stocknolm Kr. 79.82 79 98 79,12 79.28 112,05 Eſtland. 100 K— 112.64 112,88 112.64 114,88 3 10 49,95 80. 49.95 80.08 l 39,79 im. Wien 100 Schilling Mai 4,62; Juli 4,727; Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Mai 74; Juli 74,25.. * Liverpooler Getreidekurſe vom 91. Dez.(Eig Dr.) Anfang Weizen(100 1b.) Tendenz ruhig Dez. 5½(5/½296); März 5/5(5/56); Mal 5/7½(5/76); Juli 5/87(5½); Mitte ſtetig März 5/574 Mai 5/84; Juli 5/½%; Mehl unv, Nürnberger Hopfenbericht vom 30.„ Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz, Tendenz ruhig. Für Hallertauer wurden 85—49 1 bezahlt. a Bremer Baumwolle vom 31. Dez.(Eig. Dr.) Amerik., Univ. Stand. Midol,(Schluß) 7,49. * Viehmarkt in Maunheim vom 31. Dezember. Zufuhr insgeſamt 922 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in I 8856 Kälber, b) 48—52; c) 43—48; 5) 4043; e) 86—40, 5 Schafe, 5b) 18 bis 22. 52 Schweine, nicht notiert. 509 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—8; über 4 Wochen 10—13; Läufer 15—19. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt, Schweine nicht notiert; mit Ferkeln und Läufer mittel. Berliner Meiallbörse vom 31. Dezember 1931 Kupfer Ble Zunk bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez Brief] Geld Januar. 58. 57.5, 2750 70, 0 Februar!. 84.— 52/5—— 12720. 22. 21. Bort. 55.—53.——.— 21,25 20.75—.— 23.21.80 Apri. 55.— 58,50—.— 21,75 20.75 2850 22.75 Mai—.—58,—55.——.— 22.— 21, 24.— 28. Junt.. 57.— 35,50—.— 22.502128—— 24,80 28,50 Na 257.50 56.——.— 22.75 21.25 12— 28.50 24. uguſt.—.—] 58. 88,50—.—23.— 21,50.50 2 Sept.—.— 886.80 87.50—.— 23,222.—— 7 880 Oktober.—.—89,.— 88.——.— 23.3022. 27,50 28,80 Nov..— 58,.—. 23,50 22,.—., 50 28, Dezemb.[/-—- 1... * Berliner Metall⸗Notierungen vom 31. Dez. Amtlich Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 69,75„ für 100 Kg. Raffinadekupfer loco 57—59; Standardkupfer loco 52—53; Standard⸗Blei per Dez. 20—22; Original⸗Hütten⸗Alumi⸗ wium 98—99 v. H. in Blöcken 170; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 174; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 220; Reinnickel 98—99 v. H. 350; Antimon⸗Regulus 5052; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 42,7. Londoner Mefallbörse vom 31. Dezember 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze E(187½ö40 fein ſtand.), Platin Unze E Kupfer, Standard 38,15 Zinn, Standart 141,1] Aluminium—.— 3 Monate 39,75 Monate 144,2 Antimon—.— Settl. Preis 38.15 Settl. Preis 141.2 Aueckſilber 19,80 Elektrolyt 47.50 Banka 160,2 Platin—.— deſt ſelecied 39.25 Straits 144.2] Wolframerz—.— ſtrong ſheets, Blei, ausländ. 15 4 Nickel—.— El'wirebars 47,50 Zink gewöhnlich] 14,85 Weißblech—— Die neuen füddeutſchen Eiſenpreiſe Die Preiskommiſſion der Süddeutſchen Eiſen⸗ zentrale in Mannheim hat in ihrer Sitzung vom 30. Dez. 1931 die Zonenpreiſe neu feſtgeſetzt. Die neuen Notierungen liegen durchweg mindeſtens 10 v. H. nieödriger ols die Preiſe der bisherigen Liſte. Auf ſämtliche Überpreiſe der Lagerüberpreisliſte wird ein Nach⸗ laß von 10 v. H. gewährt. Zonengrundpreis für Stabeiſen bisher jetziger Preis ne 1(Koblenz) 18.40 16.55 one 24a(Mannheim)] 18.50 16.65 Jae 56(Stuttgart) 19.40 17.45 one 8(München) 20.90 18.80 Zone 11b(Bamberg) 20.30 18.25 Zone 17(Frankfurt) 19.— 17.10 Dieſe Preiſe verſtehen ſich pro 100 Kilo fran ko Sta⸗ tion innerhalb der jeweiligen Zone. Tellus- Sanierung genehmigt O Frankfurt, 31. Dez.(Eig. Dr.) Die 25. GV. der Tel ⸗ Ius AG. für Bergbau und Hütten induſtrie, Frankfurt a. M. genehmigte den bekannten Verluſt⸗ abſchluß für 1930 und nahm Anzeige gemäß 8 240 H..B. entgegen. Die in Einzelheiten bekannten Sante⸗ rungsvorſchläge wurden genehmigt, ſo daß die 75 000„ VA. in StA. umgewandelt werden, 300 000% eigene Aktien eingezogen und die verbleibenden 2,7 Mill./ im Verhältnis 511 auf künftig 540 000% zuſammengelegt werben. Man glaubt nun, daß auf Grund dieſer Wertberich tigungen auf Effekten und Beteiligungen künftig, ſoweit die heutige Zeit eine Vorausſage geſtattet, kein Abſchreibungs⸗ bedürfnis mehr vorliege. Unter den 650 000„ Außenſtän⸗ den befindet ſich eine Forderung von 200 000& an die Firma Beer, Sondheimer u. Co., Frankfurt a.., der aber von Beer u. Sondheimer eine Gegenforderung gegenübergeſtellt wird, die allerdings von Tellus beſtritten wird.. deſſen hat Tellus dieſe Forderung nur mit 100 00 4 akti⸗ viert. Verhandlungen zur Erledigung der Angelegenheit ſchweben 2 1 F Faun 1 e r 1* dem an ad„„ 1 N 15 AFSsciische Donnerstag, 31. Dezember 1931 11. Seite/ Nummer 605 Cages safesdes Freitag, 1. Januar Nationaltheater:„Hoffmanns Erzählungen“ Phant. Oper von J. Offenbach, Miete F 15, Anfang 20 Uhr. Nibelungenſaal ſengarten:„Im weißen Rößl“, Revue⸗ 5 r Benatzky, Anſang 15 Uhr und 19.90 Uhr. .-Theater: Das große Neuj Pr 16 5 lehr groß ujahrs⸗Programm, 16 und 0 Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen.— 17 Uhr Vorführung mit Vortrag„Der Sternhimmel der Weih⸗ 0 nachtszeit“. Kaffee⸗Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr Pfalzbau⸗Kaffee: ö⸗Ühr⸗Tee, 20 Uhr Tanz Weinberg, D 5. 4: 6 und Tanz, 20 Uhr. Lichtſpiele: Untiverſi„Straßen der Weltſtadt“. Alhambra:„Der Draufgänger“.— S ch a u bu 1g 5 17 N 1 8 25 8 Hirſekorn greift ein“.— Roxy:„Schützenfeſt in Schilda“.— Scala⸗ Theater: Im Geheimdienſt“. — G o ri a⸗ Pal a ſt: Ein ſüßes Geheimnis“. 1— Capitol:„Ein ſüßes Geheimnis“— Pala ſt⸗ 1 Theater:„Der Kongreß tanzt“. Sehens würdigkeiten: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 Uhr. Sonderausſtellung: 0 5 Alte Fibeln— alte Vorſatz⸗Papiere.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 16 Uhr durchgehend.— Sonderausſtellungen: 1. Ge⸗ mälde Mannheimer Künſtler. 2.„Wie der Künſt⸗ ler die Kunſt ſieht.“— Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick, geöffnet von 912 und 14—16 Uhr. 5 Was hören wir? Freitag, 1. Januar Frankfurt .15: Morgenfeier der evangel. Landeskirche.— 12.10: Mittagskonzert.— 16.00: Konzert aus Wiesbaden.— 18.00: Eine Viertelſtunde Lyrik.— 18.20: Die Dämmer⸗ ſtunde.— Weiteres Programm ſiehe Südfunk, Heilsberg .30: Frühkunzert.—.00: Morgenandacht.— 11.00: Peufahr 1932. Hörfolge.— 12.15: Mittagskonzert.— 14.00: Frauenſtunde.— 15.30 Jugendſtunde.— 16.00: Unterhal⸗ tungskonzert.— 19.30: Muſik für Violine und Klavier.— Bis.30: Tanzmuſik. Königswuſterhauſen .00: Hafenkonzert aus Hamburg!— 11.80: Reichsſen⸗ dung der Bach⸗Kontate Nr. 120.— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Langenberg Morgenfeier.— 12.10: Jugendf 12.40: Dr. H. Barck: Der öffentlich beſtellte Wirtſe prüfer ein neuer Beruf.— 13.00: Mittagskonzert. 16.30: Mifitärkonzert.— 19.00: Dr. W. Bombe: In Si⸗ zilien und in der Romagna. 20.00: Die Zauberflöte Bis 24.00: Nachtmuſik und Tanz. München .00: Evangel. Morgenfeier.— 10.00: Kethol. Morgen⸗ feier.— 12.10: Konzert.— 13.30: Volkslieder.— Duette aus Europa.— 14.05: Zur Unterhaltung.— 15.05: Stunde der Frau.— 12 Konzertſtunde.— 16.10: Für die Kin⸗ der.— 16.30: Unterhaltungskonzert.— 17.55: Robert Schu⸗ mann. Muſtkal. Kulturbild—. 19.10: Wer kann hören: Eine Nuß des Funkorcheſters für alle, die ſie knacken wollen, erdacht von Bruno Aulich.— 20.30: Torquato Taſſo. Schauſpiel v. Goethe.— Bis 24.00: Konzert und Tanzmuſik. .05: Kathol. 62 Südfunk 10.45: Evangel. Morgenfeier— 12.10: Promenadekon⸗ zert.— 13.20: Kleines Kapitel der Zeit.— 14.00: Klavier⸗ muſik.— 14.30: Mandolinenkonzert.— 15.00: Zäpfel Kerns Abenteuer.[(Jugendſtunde).— 18.00: Bei uns zu Lande. Kinder.— 19.00: Heitere Lieder aus Berlin und Wien.— 19.30: Hammermuſik.— 20.30: Neufahrskonzert.— 22.50: Tanzmuſik. Wien 12.10: Orcheſterkonzert. 15.05: Neuf wünſche und Karten im alten en.— 16.30: Johann Strauß⸗Kon⸗ zert.'rigent Joh. Strauß(Enkel).— 20.25: Vor der Premiere. Aus neuen Tonfilmen.— 21.05: Bekanntes und Unbekanntes von Offenbach.— 22.50: Tanzmuſik. Aus Mannheim 14.00—14.30: Klaviermuſik, ausgeführt Rittmann. 15.45—16.30? Vom Stadion Mannheim: Uebertragung des Fußball⸗Repräſentatipſpiels Süddeutſchland— Nord⸗ deutſchland. Sprecher: Friedrſch Strobel. 0 Aus dem Ausland Beromünſter: 12.10: Richard Tauber und Dajos Bela (Schallplatten).— 12.40: Mittagskonzert.— 16.30: Schlager— Bilanz(Schallplatten).— 20.00: Aus dem Zü⸗ richer Stadttheater: Das Dreimäderlhaus. Straßburg: 18.00: Jazzmuſik.— 19.00: Konzert.— 21.30: Kammermuſik. Nechels Nudio- Abteilung 3, 70 Kunststtesse) bilnst modernste Madio gerate: Telefunken, Siemens, Sabs, Sachsenweft, NHende von Trude Föchmönn Bedlenung Elgene Neparetutwerkstätte Nen veflange kostenlosen Vertteterbesuch Vorausſage für Freitag, 1. Januar 1932: Meiſt heiter und höchſtens noch vereinzelt leichter Schneefall. Strenger Froſt bei rauhen nordöſtlichen Winden. An den folgenden Tagen iſt vorerſt Fort⸗ dauer des winterlichen Froſtwetters wahrſcheinlich. ** Auch ſeit geſtern traten im ganzen Lande mehr⸗ fach Schneefälle auf. Von der Schwarzwaldhöhe bis zur Rheinebene liegt eine geſchloſſene Schneedecke, die an Mächtigkeit auf dem Nordſchwarzwald einen Meter überſchritten hat(Hornisgrinde) und im Feloͤberggebiet inzwiſchen einen halben Meter er⸗ reichte. Da es nachts zeitweilig aufheiterte, ver⸗ ſchärfte der Froſt ſich erheblich; er erreichte in der Rheinebene ſtellenweiſe— 10 Grad. Die Winde haben abgeflaut und zurzeit ſchon nach Nordoſt ge⸗ dreht. Ueber Weſt⸗ und Mitteleuropa iſt jetzt ein Hoch⸗ druckgebiet im Entſtehen begriffen, das unſere Wit⸗ terung in den nächſten Tagen beherrſchen wird. Die gegenwärtig bei Island nach Nordoſten vorſtoßen⸗ den atlantiſchen Zyklonen haben den Nachſchub arktiſcher Kaltluft nach Europa inzwiſchen unter⸗ bunden. Eine unmittelbare Beeinfluſſung unſeres Wetters iſt davon jedoch vorerſt nicht zu befürchten. Amtlicher Schneebericht vom 31. Dezember Feldberg⸗Poſtſt:: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 45 Zentimeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hinterzarten: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 35 Zen⸗ timeter, davon—5 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 30 Zentimeter, 15 75—5 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Notſchrei: heiter,— 9 Grad, Schneehöhe 50 Zenkimeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Skt und Roder begründe 18³² FaNN N Sefferiſſiche Sers b f Der 1 Neujahrs- tag Sätze. daten, do Sparen Sperkesse Moöndelscher ist der reg der Uebe legungen und guten Vor- N Denken Sie heute auch in wirtschaftl. schlech- ten Zeſten diingendes Ef-. fordernis ist; denn Etspar- 5 nisse schützen vor Not. für die Stücke zu deren Nummer in den beiden letzten Stellen Endziffern übereinſtimmt. Geſellſchaft. 5 09, 22, 2, 49, 52, 70, 71, 82, 86, 88, 90, 99 06, 07, O8, 15, 19, 22, 88, 40, 45, 58, 78, 91, 99 für entgeltlich vorgenommen wird. 5% Goldanleihe der Freudenberg& Co. G. m. h. NH. Im Frankfurt am Main, vom lahre 1923 In der heute beſtimmungsgemäß vorgenommenen 5. Tilgungs⸗ verloſung wurden die folgenden Endziffern gezogen: für die Stücke zu 100 Goldmark die Endziffern 15, 28, 35 für die Stücke zu 20 Goldmark die Endziffern 52, 78 5 Goldmark die Endziffern 34, 80. Als ausgeloſt gelten in jeder der drei Kategorien: a) von den Anleiheſtücken mit ein⸗ oder zweiſtelliger Nummer diejenigen, beren Nummer mit einer der gezogenen Endziffern übereinſtimmt; b) von den Anleiheſtücken mit mehr als zweiſtelliger Nummer diejenigen, Die Rückzahlung der ausgeloſten Anleiheſtücke erfolgt vom 1. März 1982 ab bei den Niederlaſſungen der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Bereits ausgeloſt ſind die Nummern mit Endziffern: für Stücke zu 100 Goldmark; 00, 01, 63, 04, 67, 19, 22, 81, 84, 35, 50, 66, 99 für Stücke zu Den Beſitzern von Stücken zu 5 Goldmark und 20 Goldmark empfehlen wir den Umtauſch in Stücke zu 100 Goldmark, welcher von den Nieberlaſſungen der Deutſchen Bank und Diseonto⸗Geſellſchaft un⸗ Frankfurt a.., den 17. Dezember 1931. Freudenberg&(co. G. m. h. N. heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 30 Zen⸗ Schauinsland: 0 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Sit timeter, davon—10 und Rodel gut. Schönwald: timeter, davon 10—15 und Rodel ſehr gut. Furtwangen: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 580 Zen⸗ timeter, davon 15—20 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Schonach: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 60—65 Zen⸗ timeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Triberg: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 50 Zentimeter, davon 10—15 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski, Rodel und Eisbahn ſehr gut. Ruheſtein: heiter,— 11 Grad, Schneehöhe 7075 Zen⸗ timeter, davon 10—15 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. 5 Hornisgrinde: heiter,— 9 Grad, Schneehöhe 100.—110 Zentimeter, davon 20—30 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hundseck: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 60 Zentimeter, davon 15—20 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Unterſtmatt: heiter,— 11 Grad, Schneehöhe Zentimeter, davon 10—15 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr aut Herrenwies: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 60 Zen⸗ timeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut Bühlerhöhe⸗Pl.: heiter,— 8 Grad, Schneehöhe 85 Zen⸗ timeter, davon—11 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Skt, Nodel und Eisbahn ſehr gut. Dobel: heiter,— 11 Grad, Schneehöhe 28 Zentimeter, davon—5 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. heiter,— 8 Grad, Schneehöhe 6570 Zem Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Sit * Tromm: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 25—30 Zen⸗ timeter, Neuſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Katzen buckel:(30. Dez.)— 2 Grad, Schneehöhe 35 Zen⸗ timeter, davon 10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel gut. * Wengen: leichter Schneefall,— 8 Grad, Schneehöhe 30 Zentimeter, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Mürren: leichter Schneefall,— 10 Grad, Schneehühe 80 Zentimeter, Neuſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Grindelwald: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 30 Zen⸗ timeter, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Kleinſcheidegg: heiter,— 14 Grad, Schneehöhe 40 Zen⸗ timeter, Pulver, Sli und Rodel ſehr gut. ſehr aut. Hypotheken Hypotheken in Stadt und Land zu 4 5. 100% Ausz. Abl. hoh. Bankverpfl. teu. Hyp. Bad.⸗Pfälz. Ber.⸗Stelle, Mann⸗ heim. N 3. 11. B4726 HSeldverkehr 2000 Rügk. Darlehen mögl. durch Selbſt⸗ geber, v. höh. Staats⸗ beamten geg. hypoth. Sicherheit u. Bürg⸗ ſchaft geſucht.— Gefl. Angeb. unt. U R 42 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. erb. mit einer der gezogenen 7119 20 Goldmark; 5 Goldmark.—— 2 Frl., 24 Jahre. 1,70, hübſche Erſcheing m. Ausſt. u. größ. Ver⸗ mögen, möchte m. geb. Herrn in ſich. Poſition t. Verbindg. tret. zw. Heirat Stücke zu 17 242 Lanz-Wer-HMäpmaschinonfabrik den 1. Juli 1932. zu 1. von.“ 150.— für zu 2. von R. Zinſeszinſen. Bürgerliches Brauhaus Bonn 1982 gezogen: m. 729, ) Stück 53 im Nennwert von RM. 75.— r. 808, 813, 814, 884, 851, 864, 866, 868, 885, 890, 5 998, 1005, 1040, 1063, 1068, 1078, 1091,.„ 5 113, 1148, 1148, 1150, 1155, 1152, 1188, 1209, 1229, 1230, Mahn en e 1250, 1252, 1269, 1288, 18 18, 1339, 1840, 1348, 1346, 1852, 1384, 1896. 3 1381, 8 . An Reſtanten ſind gleichfalls am 2. Januar 1932 fällig: a) Stücke im Nennwert von RM. 150.— Nr. 18, 52, 54, 81, 88, 546, 591, 708 700, 710, 712, 714, 754. b) Stücke im Nennwert von RM. 75.— r. 812, 840, 912, 1299, 1392. folgende Nummern per 1. Oktober 1932 gezogen: a) Stück 18 im Nennwert von RM. 150.— Nr. 6, 28, 40, 46, 321, 336, 352, 360, 364, 489, 528, 529, . 577, 673, 757, 778, 777, 782. bh) Stück 12 im Nennwert von RM. 75.— 13 Nr. 805, 832, 877, 1020, 1025, 1055, 1062, 1221, 1278, 1324, 1847, 1372. . Die von dieſem Tage ab 1 in Bonn und Mannheim 1 bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Die Mäntel der einen weiteren Stempelaufdruck: Genußrecht“ 5 und werden den Einreichern zurückgegeben. onn, im Dezember 1981. J. Bei der gemäß Aufwertungsgeſetz am 15. Dezember 1981 erfolgten Verloſung wurden folgende Nummern zur Rückzahlung am 2. Januar ) Stück 128 im Nennwert von RM. 150.— Nr. 2, 11, 14, 22, 27, 42, 47, 50, 51, 58, 58, 60, 71, 78, 88, 84, 97, 107, 112, 114, 118, 129, 183, 189, 140, 164, 156, 161, 199, 200, 204, 207, 216, 221, 222, 226, 227, 231, 282, „ 238, 254, 257, 268, 265, 267, 278, 285, 290, 291, 301, 312, 318, . 314, 318, 323, 326, 388, 341, 345, 348, 367, 369, 874, 379, 382, N 884, 391, 394, 402, 403, 418, 425, 430, 438, 440, 442, 456, 478, 4885, 509, 512, 513, 515, 528, 538, 534, 545, 547, 548, 552, 554, 559, 564, 571, 572, 574, 576, 598, 595, 608, 614, 617, 619, 628, 634, 688, 641, 649, 650, 651, 660, 662, 665, 669, 693, 697, 716, 785, 737, 743, 748, 755, 756, 763, 768, 779, 780. 99, 182, 298, 320, 380, 307, 440, 954, 1074, 1092, 1166, 1215, 1241, 1277, Ferner wurden in der planmäßigen Verloſung vom 15. Dezember 19381 per 3. Januar 1932 ausgeloſten Teilſchuldverſchreibungen werden gegen Einlieferung der Mäntel und Erneuerungsſ heine ein elöſt. „Altbeſitz⸗Teilſchuldverſchreibungen“ erhalten „Obligation eingelöſt, dieſe Urkunde verbrieft nur noch das Die Verzinſung der zum 2. Januar 1932 ausgeloſten Teil⸗ ſchuldverſchreibungen hört mit dem 31. Dezember 1981 auf. Der vorstand. Filialen Mannheim und Zweibrücken. Wir ſind bereit, die Zweibrücken, den 30. Dezember 1931. Muih Kündigung der Obligaflonsanleihen Wir kündigen hiermit den noch umlaufenden Reſt 1. der ehemals 42) Anleihe der vormaligen Maſchinenfabrik Wery Ach. Zwetbrücken, vom Jahre 1912 zur Rückzahlung auf den 1. Septbr. 1932; unſerer ehemals 4 Anleihe vom Jahre 1920 zur Heimzahlung auf Die Rückzahlung erfolgt zum aufgewerteten Nennbetrag, und zwar: P. 1000.— zuzüglich laufender Zinſen: .20 für P. 1000.— für Neubeſitz von R. 10.— für P. 1000.— für Altbeſitz vom 1. 1. 1925 ab bis zum Tage der Fälligkeit einſchließlich Einlöſungsſtellen ſind die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft inlöſung der Obligationen ſchon ſofort durch die genannten Zahlſtellen vornehmen zu laſſen. Die Verzinſung der Au⸗ leihen endigt mit dem Fälligkeits⸗ bezw. Einlöſungstage. Lanz-Wery-⸗Hähmaschinenfabrik A. G. Zuſchr. unt. U A 26 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes. 7079 JU, Zweibrücken Städt. Angeſtellter, i. ſich. Stellg., 29 J. alt, wünſcht mit geb. Frl. zw. ſpäterer 7164 Ehe bekannt zu werden. Zuſchr. u. V J 59 an zudenglich aufge-] die Geſchäftsſt. d. B. laufener Zinſen Geb. Dame. 27 J. a. prot., ſchöne Wäſche⸗ ausſteuer u. Möbel, m. 3j. Buben, wünſcht harmoniſche Ehe 1 mit ſol., charakterfeſt. Beamten. Witwer., Kind angenehm. Zu⸗ ſchriften erbet. unter 0 O 181 a. bd. Geſchſt. v. Glenanſh 84702 9 7 17 240 ——— Ila-Photo Reimann veflegt sein Seschöft von Qu 4, 3 nach reads 3, 11 om Strohmerlch m I. Januar 1932 keene „„ Heirat Dr Gebildete, kinderloſe Witwe, 46 Jahre alt, ſucht wieder harmoniſches Eheleben mit älterem Herrn in geſicherter Poſition. Ehrenſache. Zuſchriften unter 1 U 20 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 27067 5 5 Geschäftsmann Ende der 40. Jahte, durchs Sebicksal geprüft. möchte m. gutsituiert. Fräul., Witwe od. Geschäftsfrau mit eigenem Geschäft. mit gutem Charakter bis 50 Jahre in Verbindung treten, zwecks HEIRAT Gefl Zuschriften unter UF sI an die „108 gemeinte Zuſchriften mit Bild unter UD W 47 an i Ichwabenmädel dunkelblond, ev., Mitte 30, mit schöner Aussteuer, wäre nicht abgeneigt mit cbaraktervollem, edeldenkendem Herrn ein harmonisch. gemüfliches Heim zu gründen. Nur ernstgem. Zuschritten erbet. unter R 2 65 an die Geschäftsst. 6954 Heirat Witwer geſ. Alters, mit eig. Haus u. gutem Einkommen, alleinſtehend, ſucht intellig. Dame ohne Anhang, nicht über 45., mit—10 Mille Vermögen. Gefl. Zuſchriften mit Lichtbild unt. N28 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Anonym zwecklos. Strengſte Diskretion. 46822 Neulahrswunsch Suche für m. Bekannte, anf. 30, berufstätig, jugendl. brünette Erſchein., nicht unvermögend, gebilb. frohe Natur, Sinn für alles Edle, einen Lebensgefährten. Briefwechſel mit einem charak⸗ tervollen, vorurteilsfreien Herrn erw. Beamte bevorz. Streng diskret. Vermittl. unerw. Ernſt⸗ die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*7133 ſchuldenfreiem Haus, ſucht Frau oder Fräulein in angem. Alter, mit etwas Vermögen, zwecks ſpäterer Heirat kennen zu lernen. Neu jahrswunsch Witwer, Anfang oer, mit 2 Kindern und eig. Intereſſ. Geschäftsst. dieses Blattes ex wünscht. w. gefl. Zuſchriften richten unter R R 57 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 76924 In letzter Minute haben ſich die Prozeß bevollmächtigten der Vermieter und von mir, nachdem ein ſchwebender Rechtsſtreit zu meinen Gunſten entſchieden war, in einer Weiſe verſtändigt, die mir ermöglichte, das Lokal D 1, 1 beizubehalten. Ich führe aus dieſem Grunde, mein ſeit Jahrzehnten in D 1, 1 ſich befindliches Geſchäft in bisheriger Weiſe fort und bitte, das mir ſeither erwieſene Vertrauen, auch fernerhin widmen zu wollen. Durch große Unkoſtenverminderung werde ich die höchſten Leiſtungen bieten. Gegr. 1868 Einhalt zu gebieten. einen Reklame⸗Tag in Berlin vor, der der Allgemeinheit zum erſten Mal Werbung als geiſtige Kraft darſtellen will. Der Erkenntnis Rechnung tragend, daß die Jugend ſo früh wie möglich im Berufsleben die Fähigkeiten ſich aneignen müſſe, die ſie ſpäter braucht, wenn ihr ſelbſt Verantwortungen auf⸗ gebürdet werden, hat der Deutſche Reklame⸗Verband im dahin⸗ e Jahr die Einrichtung von Jung⸗ Mitgliedern ge⸗ ſchaffen. organiſatoriſchen Aufbaues zu Ende geführt, die ihm ermöglicht, ebenſo die wichtigen Aufgaben des Werbeweſens im ganzen, wie die Obliegenheiten fachlich ⸗ſpeztaltſterter Zweige der Reklame wahrzunehmen und zu fördern. das neue Jahr! Aber der Verband iſt für uns kein Selbſtzweck. Wir ſehen in ihm, ſo eng wir mit ihm verwachſen ſind, nur ein Werkzeug, nur das Werkzeug, dem deutſchen Werbeweſen die Geltung zu verſchaffen und zu erhalten, die es nötig hat, um ſeiner Miſſion gerecht werden zu können. Ohne Reklame findet keinen Käufer, wenn ſie nicht angeprieſen wird. Die beſten Wege neuzeitlicher, rationeller, kommerzieller Reklame aufzuzeigen, iſt nach wie vor das Bemühen der im Deutſchen Reklame⸗Berband zuſammengeſchloſſenen Werber aller Sparten, der Reklameherſteller und der her Gruppen, die zu uns gehören. Darüber hinaus aber wollen wir mehr als bisher 1 5 2 t 2 Bekaunntmackung! 17322 Schirm-Schmidi- D 1. 1 Wanne 5 Trotz alledem! Ein Jahr ſchonungsloſeſter Heimſuchung unſeres Volkes ſchickt ſich an, zu Ende zu gehen. Niemanden verlangt danach, ihm den Weg zu vertreten, es am Dahinſchwinden zu hindern! Wird ein beſſeres 1992 folgen? Wir wiſſen es nicht! Prophezeien heranwagen? 4 5 Aber von einem ſind wir unverrückbar überzeugt: Der Weg ins Freie auß der irrſinnigen Bedrängnis, in der ſich das ge⸗ ſamte Erwerbsleben Deutſchlands und faſt des ganzen Erdteils befindet, wird nur dann ſich finden laſſen, wenn wir daran glauben, daß wir ihn betreten werden. Daran glauben, ſelbſt wenn dieſen Glauben alle Qualen der Hölle uns rauben wollten! Fürwahr, es iſt zu verſtehen, daß die Flut der Verdroffen⸗ hett und der Verzweiflung höher ſteigt mit ſedem Tag. Denn nichts geſchieht, ſie zurückzudämmen. zugeſtehen, daß ſich das deutſche Werbeweſen bei aller An⸗ erkennung, die ſeine Tätigkeit im Bereich der kaufmänniſchen Reklame beanſpruchen kann, für die ſo notwendige Entgiftung der öffentlichen Atmoſphäre nicht energiſch genug eingeſetzt hat. Ja, es iſt in dieſer Hinſicht noch ſo gut wie alles zu kun! Der Deutſche Reklame⸗Verband hat im Jahre 1991 damit begonnen, in öffentlichen Verſammlungen, zum Teil in Ver⸗ bindung mit befreundeten Organiſationen, auf die Notwendig⸗ keit hinzuweiſen, die öffentliche Stimmung nicht im Sumpf der Verärgerung verſinken zu laſſen, dem Und wer möchte heute ſich aus Ehrlichkeit gebietet, ein⸗ Nauf Allen gegen Alle Für Anfang des Jahres 1932 bereitet er Des ferneren hat er die Reform feines inneren So gehen wir nengerüſtet in kein Ab ſatz! Die beſte Ware Angehörigen aller anderen danken und Exfahrungen zielklarer Werbung als geiſtiger Ma 11 verſchaffen im Volksleben. 0 aute: Wesben Zac! uiclit uesgbelfela-! Werben bedeutet glauben! An das Gute und an feine Ueberlegenheit glauben! Wir wollen die Augen nicht berſch vor der Not und dem Elend und ihren Urſachen. keine Schönfärberei treiben! Wir laſſen wird, die uns den Atem zu rauben droht. weil wir Werbende ſind! 8 Jeder kann, 1775 muß werben! Werben für die Rückkehr von Vernunft un der Menſch beſitzen So wollen wir es auch im Jahre 1982 halten! Deal. che. Neblaue- Veshaad&. U. Unſere, 19 Wir Aber wir werden glauben! trotz alledem die 51 meiſtern Wir glauben, wollen lauben, daß ſich utem Willen. Werben für das Beſte, was ann, für gläubiges Menſchentum! 5 17 106 75—80 eee. 12. Seite/ Nummer 605 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Dezember 1931 6 i 4 ö Allen Freunden unserer Weine g Ambros Ank W Sohn. Weinstube 1 be liche Pr Ne 5 5 Reinigungs-Institut„Goldner Pfauen“ P 4, 14. N 8 1 i s 0 12. 22 Feudenheim, Körnerstr. 30 Silvesterstimmung Freinsheimer Winzerverein e. G. m. b. H. 5 1 Friedr. Bedter v 4 Gregor Binzenhöfer g N Michselis- Drogerie. 1 Bergmann M Mahland Fritz Bossert N 808 S Johannes Meckler dea Optiker Buchmacher mit elektr. Maschinenbetrieb 1 Bauxinofarbenfabrik. Ladengeschäft: Schwetzingerstr. 33 0 G25, 2 H 2, 4 K 2, 3 P 7. 22, Tel. 23696 D 2, 14, Tel. 338 77 E 1. 15 Tel. 32179 E 2. 17 E 2. 17 Augartenstr. 38/08 Tel. 43297 5 9 . viel Glück Neuen Jab 1 Bischofs Weinstube. Färberei Albert Brehm ee Valentin Ding u. Familie 7 Otto Bischof u Frau Chem. Rein K 5 8 a. 1 4 Ludeigsbafen a. Nh. 5 Wee een Friedr. Büchele u. Frau Rennwiesen-Reſtaurant 0 Tel. 61234 Bismarckstr. 2 2 i Fabrik: Seckenheimerlandstraße Tel. 21419 Luisenring 24 5 i f gegenüber Kaufhaus 5 ö Den Freunden unsrer edlen 2 Friedr. Dröôll u. Familie Ludwig Eisinger Flugplatz-Casino jj Germania⸗ Säle B 2, 16 Friedrichsplatz 17 Inh. H. Schmidbaur Prosit Neujahr Inh. Fritz Schenk Qu 2, 1 Tel. 304 60 Tel. 2134/0 Tel. 44931 Tel. 40383 Forster Winzerverein S 6, 40 Forst(Pfalz) e. G m. u. H. Richard Gutjahr Jean Heiberger Franz Heiß Jacob Hirschhorn Josef Hornung Motorfahrzeuge Fabrikation feiner Wurst- und Metzgerei 8 Maßherrenschneiderei Immobilien- und 5 10 Fleischwaren 3, 14, Schwanenapotfeke geschäft R. D. M. 1 Neckar vorlandstr. 23 Tel. 22443 Qu 6, 8/9 Tel. 21843 Mittelstr. 13 Mittelste. 13 a Tel. 332335 U 4, 23 Tel. 21397 1 N Kaffee- Restaurant Harmonie a a g 5 e ee M. Hasdi Joset Hermann Weinhaus Holzapfel Firma Jos. Hermann Allen meinen Gästen und Bekannten Lebensmittelhaus F 3, 10 Farben- und Lackfabrik C. Holzapfel und Frau 8 99 7 5 1172 5 195 1 9 5 Filiale: T 2, 22 und Mittelstr. 114 G 7, 17 Tel. 32673 D 6, 2 Tel. 309 03 8 7, 17 Tel. 32673 1 5 e 5 Weinbrennerei, Likörtabrik. 5 N V Georg jünger und Weinzrebn Georg Kreiner u. Frau Philipp Krumm u. Frau N Kurt Hoy er e e une Kralit Wirtschaft»Zur Rheinschanze( Konditorei und Café igatrengeschäft 5 1 N Geigenbauer P4, 16, L Etage Kobellstr. 17 Tel. 323 77 p 7, 12 Tel. 30273 Parkring 2 Tel. 220 20 Qu 1,9 Tel. 203 33 1 Unseren verehrlichen Güsten enthieten wir zum Jahreswechsel WALD 5 08 5 RANT 1 85 1 e, e die Her lichsten Sicken amilie Jakob Ro u. Robert Moser a Eichendorffstr. 46 Tel. 50433 Joseph Meyer und Frau V Telephon 228 66 Telephon 228 66 Hotel-Restaurant zum Perkeo, Heidelbefg . 6 r: Familie M. Rufer Wwe. 3. Konditorei Geschwister Nixe Gus an e Hamiſie Hch. Raudenbusch Restauration„Zur Rheinlust“ Müller⸗-Lederer Modernste Werkstätte a Malermeister Fritz Knochel u. Fra 1 1 8 Ladenburg a. N.. U 7 15 07.15 von Spezialarbeiten der Damen- Moden 1 5 144 358 M 1. 21 141 2275 — tate. 8 el. a. 1 8 N 4, 7, Laden Tel. 232 10 1 Mlaute von der Autehaltestelle N 3 e. WINZ ERGENOSSENSCHAFT Riegeler- Bier PROS II NEUIAHR i N 70 5 4 5 meinen verehrten Gästen, Freunden und Gönner— I O HE B UR Bierablage Karli Maile, Mansheim 3 5 1 5 e e e 5 g Sſlvsster-Aacht und J. Januar Vertängerung. Algemelne Verlängemag: Dienstag, älttwack, Samstag und Sonntag. bisher, Motzenbäcker“chier jeded Sonntag i f 5 KONZERT mit TA NZ) und un- 5 s g 5. verändert im Schloß(cen, Int v. dalbegider alt Weinhaus Rheinmädel Familie Johann Petry Jos. Samsrei ther RUPPERTSBERGER EDEBL- WEINE o e eee SPEISEN IN BEKANNTER GUETE* Karl Bommersheim und Frau 8 6, 21 Tel. 230 98 Qu 42 Tel. 22878 N GOSottlieb Ringle Marco Rosa Sachse 8 Weib 1 15 Sachse 1 Wirtschaft zum Tempel 5 Mannheim 5 gegr. 1884 a 5 aler- und Tünchergeschã Autofedernfabrik 8 Terrazzo- und Cementgeschäft„5 und„55 Reruspr: 266 25 Maria Stehlin WWe. u. Iöchter Holzstr. 9 Tel. 329 43 Küfertalerstr. 79 Tel. 328 72 Tel. 41612 Rosengartenstt 20 gegr. 1890 Laurentiusstraße é a Richard Kipsch Die besten Wünsche Hotel Royal Karl Schmoll, Automobile Saalbau- u. Central- Theater Installations- Geschäft f. Wasser, Gas zum jahres wechsel Kati Flüneer Großgarace am Tennisplatz Waldhof M 4,8 u. Elektrixitat Tel. 38822 Fam. Johann Metzler Gr. Merzelst. 23 E Tel. 26094 1 6, 31 Tei. 29235 Familie Rudolf Trunzer Donnerstag, 31. Dezember 1931 Neue Mannheimer Ze itung/ Abend ⸗Ausgabe ee e 13. Seite/ Nummer 605 4 Unsern werten Gästen, Freunden und Gönnern zum Jahreswechsel die besten Wünsche! Familie Theodor Becker Schwarzwälder Hof, Repplerstr. 39 S. Bendet Moderne Maß- und Schuhreparatur- Werkstätte Jetzt] 4a, 3 Weinhaus Bönig O 4 23 Familie Karl Hauck Paul Büttner Erstes Kulmbacher Braustübl N 4, 17 Tel. 3335 913 Bahnhof-⸗ Restaurant Ludwigshafen a. Rh. Georg Hagstotz und Frau früber Saalbau- Restaurant Dampfwaschanstalt L. Benzinget Pflügersgrundstr. 13 Tel. 539 46 Hch. Günther u. Frau Spenglerei und sanitäre Anlagen Laurentiusstr. 3 Tel. 328 68 Vegetarisches Restaurant Ceres M. Lehner M3, 2 Tel. 32807 Weinhaus u. Caſé„Fuchsbau“ K 2, 20 Besitzerin: Frieda Kunkel Restaur. Gesellschaftshaus Familie Aug. Wagner F 3, 13a „Badenia C 4, 10 Wilh. Kost u. Frau Winzergenossenschaſt Wachenheim Conditorei Cafè Bauer An Silvester die ganze Nacht geöffnet N 3, 13 N 3, 13 Karl Brand Metzgerei Seckenheimetrstr. 50 Peter Metz Weingroßbandlung Seckenheimerstr. 80 1 9 Sebrüder nnajor Schwetzingerstraſhe 30 ARNO HANSEI. F N Amerikanerstr. 1(Conti Haus) Fernsprecher Nr. 431 80 Automobilwerkstätten für Auto- Licht ⸗ Zündung Ladestation/ Leihbaiterien Varta- Dienst i Spezialität: Bosch-Erzeugnisse Amerikanische Wagen Mannheimer Autoverwertung Auto-Friebis Käfertalerstr. 8/24 Entbindungsheim jäger F 7, 3 Tel. 226 67 F 7, 3 gegenüber dem Finanzamt Eisfabrik Kilthau O Oest Mannheim Käfertal Tel. 31065 Lieferung von Roheis Pfälzer Weinhaus F 4, 4 F 4, 4 Hugo Kickenau Gm b. H. Spezial- Institut für Fenster- Gehweg und Fassaden- Reinigung R 7. 40 Tel. 303500 Unseren verehrten Gästen und Bekannten ein Kräffiges„Prosit Neufahr“ Feile Auqusf Kuhn GSSfhaus zum Prinz Karl, I. 6, 10 Zum Fest: Wildschwelnessen Ia Frischling zu billigem Pleise Palast Hotel Mannheimer Hof Karl Weil. Frau Kommerzienrat Kossenhaschen Joseph Morell Glasermeister O4. 14 Tel. 32288 Robert Morell u. Frau Adolf Ziesche u. Familie Waſdhofstraße 16 Adolf Vohmann und Frau Konditorei und Cafe Obete Clignetstr. 1/17 Tel. 309 91 1932 DAS ScHICKSALS JAHR, VON DEM WIR ALLE oEN LANGERSEHNTEN WIEDER-AUFESTIEG ERHOFEF EN, BRINGE AUCH UNSEREN GESCHAFTSFREUNDEN GLUCK UND ERFOLG! DRUCKEREI Df. HAAS MEUF MANNHEIMER ZFITUNGA dMRH Glückliche Fahrt ins neue ſahr wünscht allen Autofahrern Hans Schardt Augartensir. 44 Tel. 409 22 Georg Schemm sen. Schweinegroßschlächterei Mannheim Schlachthof Tel. 41962 Adam Schwöbel Kolonialwaren N 4, 2/3 N4, 2/3 Beilstt. 3 RESTAURANT RHEINGOLD Inh. Wally Lechleitner Tel. 234 43 Unseren werten Gästen ein glückliches neues Jahr! Hch. Steinmetz u. Frau Restauration zur Loreley, G7, 31 RESTAURANT OLANDKUITSCHE, D 5,3 Zum jahres wechsel allen Stammgästen, Gönnern u. Bekannten die herzlichsten Glück wünsche Eduard Schlipf u. Verwandte Lange Rötterstr. 106 Willi Gottfried Walter jun. und Frau Restauration»2z. Lange Rötter« Lange Rötterstr. 106 Heinrich Thiele Bahnhof wirtschaft Mündhner Thomasbräu Gebr. Mayer Silvester- u. Neujahrkonzert Tel. 262 86 P 3. 14 Conditorei Cafè Vorbach Wilh. Neuer und Frau N 4, 15 N 4, 15 Uaseren Geschäftsfreunden u. Runden die besten Gluck wünsche z. neuen Jahre Brühl Kilthau, Dachdectungsgesch. Eichendorffstr. 60 Diakonissenstr. 17 Franz Halk vorm. Half D Freund, Schreinerei jungbuschstr. 28 Tel. 23216 Karl Herr Adolf Bord's Nachf. L 4, 4 Konditorei und Kaffee Josef Herrdegen E 2, 8 Tel. 22202 Georg Jacob Oelgroßhandlung Seckenheimerstr, 62/4 Tel. 4021/16 L. Mohr Roediger Kleiner Mayerhof P 6, 17/18 Tel. 2219 Möbel ⸗Haus H. Schwalbach Söhne B 7, beim Friedrichspark, k ein Laden Schmidts Café-Restaurant Anton Pulcher u. Frau K.18 K.18 Meinen verehrten Gästen die besten Glückwünsche ZUM NEUEN IATLIR HFamiſie Stock Weinhaus Simplicissimus „Zum Walfische Georg Drossel und Frau E 4, 8 Tel. 26034 Familie L. Wezel Hlabereckl Lidutbeil- und Badeanstalt Karl Walter Seckenheimerstr. 60 Tel. 407 22 Pebensmittellade Fritz Walter Nietzschestraße 22 Gaststãtte„Neckartal“ Heinrich Ziegler und Frau Wilhelm Ziegler Kolonialwaren/ Delikatessen f Milch Neu-Ostheim, Dürerstr. 6/ Tel. 412 19 14. Seite/ Nummer 605 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Dezember 1951 Das fahr 108 ist eines des ereignisreichisten nach dem Ende des Weltkrieges gewesen. Obwoli es ein„Friedens- jahir war, sehen wis Kanonen am Anfang und Kanonen am Ende! Und in jedem Vierteljalit weist das Gesicnt der Weltwirischaftskrise andere Zuge auf Sinnflliger und eindringlicher als lange Abhandlungen enthüllt de: treſssichiere Stifi des Zeichners das waſire Wesen dieses in Walirſieit unlieilvollen und unglüchgesegneten fahres. Januar Das Jahr begann verheißungsvoll mit vielen ſchönen Reden über die Flottenabrüſtung. Aber da jeder dem anderen den Vortritt laſſen wollte, blieb alles beim alten. Der ſpaniſche Stier ſah rote Tücher wehen, da war er nicht mehr zu halten. Die Toreros, die ihn ſo oft bei den Hörnern gepackt hatten, ſuchten mit einem Sprung über die Grenze das Weite. Juli Am Nordpol herrſchte ſommerliche Hochſaiſon Da mußten die Poſt⸗ verbindungen natürlich entſprechend verbeſſert werden. Februar März Die Regierung rief zum Generalangriff gegen die Arbeitsloſigkeit. Ein paar überflüſſige Mauern ſollten umgelegt werden. Da berief Aber Federhalter waren dafür wohl doch nicht die richtigen Waffen. man ſich im Ausland auf unbedingt einzuhaltende„Bauvorſchelften“ und ſo blieb das alte Gemäuer erhalten. Juni Berlins neuer Oberbürgermeiſter, das„längſte“ Stadtoberhaupt der Welt, vertiefte ſich in die Schulden ſeiner Stadt. Da mußte es bemerken, daß es noch viel größere Dinge gab, als ihn ſelbſt. Eine ſchützende Hand ſtreckte ſich über den Ozean Deutſchland ent⸗ gegen. Aber es gibt immer noch Mißgünſtige genug, die der Vernunft entgegenarbeiten. Auguſt September Die Bankpaläſte wurden durch ein Erdbeben ſchwer erſchüttert und Eine alte Mär wurde wieder einmal bitterer Ernſt. Soviel das mußten durch Verſteifung(des Geldmarkts) geſtützt werden. Ein Gemeindepferd auch trank, es konnte aus begreiflichen Gründen nicht paar Riſſe ſind bis heute geblieben. Oktober Unſer Nachbar beſann ſich auf ſeine wertvollſten Güter und wollte ſie möglichſt nahe bei ſich haben Da ergoß ſich der Goldſtrom nach Frankeich, wo er nun ſchön feſtgehalten wird. Dezember Und weil wir ſchließlich noch nicht Sorgen genug hatten, tobt im ſernen Oſten der Krieg. In Paris war man ſich nach langen Aktenſtudien darüber klar, daß keine Kriegserklärung erfolgt ſei, alſo der ſchönſte Friede herrſche.. November Die Novemberſtürme peitſchten die Wogen der Weltwirtſchaft. Da hißte man in Genf die Notflagge, aber es fand ſich kein tatkräftiger Steuermann, der das Schiſſchen aus dem Strudel zu bringen vermochte. ſatt werden, und iſt es bis heute nicht geworden. gen!“ ließ ft Di Vorbe Kamn Es li zum dem ft ein F ꝓfand Haus ſtig d ſprach ging, Wohn chen z den 2 De ſtande Reiſe dem e ihrem genor mers Schw De fallen gage ſtrich dritbe Schne 55 lotte ſich il Hlieb Durch leiſer 72 72 72 Man für d DD Dynnerstag, 31. Dezember 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 15. Seite Nummer 605 Copyrignt 1831 dy Prometheus. Verlag Or. Eichacker, Gröbenzelt bel München werfe den erſten Slein ROMAN VON ELSE SPAR WASSER 8 Da ſchlug der vernünftige, erfahrene Mann die Augen nieder vor ſoviel frohem Glauben an das Leben. Etwas wie Neid kam in ihm auf, Neid auf die Ju⸗ gend, auf den frommen Kinderglauben des Mädchens. „Was wird dir das Schickſal Enttäuſchungen brin⸗ gen!“ dachte er. Dann ging er mit leiſem Gruß und ließ ſte allein. Die⸗nächſten acht Tage verbrachte Liſelotte mit Vorbereitungen zur Reiſe. Sie ſaß dabei in ihrer Kammer, die der kleine Ofen behaglich durchwärmte. Es litt ſie kaum noch im Elternhaus. Seitdem ihr zum erſtenmal ein Mann von Liebe geſprochen, ſeit⸗ dem ſte ſeinen erſten heißen Kuß gefühlt, war es wie ein Fieber über ſie gekommen. Mit einemmal em⸗ pfand ſie, wie freudlos die Menſchen in dem kleinen Haus nebeneinander hergingen, wie lieblos und fro⸗ ſtig die wenigen Worte waren, die ſie miteinander ſprachen. Sie wich den Eltern aus, wo es nur irgend ging, und nahm wortlos ihre Mahlzeit unten im Wohnzimmer, um ſich dann wieder in ihr ſtilles Stüb⸗ chen zurückzuztehen. Wie eine Erlöſung erſehnte ſie den Tag ihrer Abreiſe. Der war nun angebrochen. Koffer und Reiſetaſche ſtanden verſchloſſen in der Ecke, und der warme, graue Reiſemantel mit dem Flor um den Arm lag über dem Stuhl. Von dem Stübchen der Großmutter und ihrem Grab hatte Liſelotte innigen, ſtillen Abſchied genommen. Nun ſtand ſie am Fenſter ihres Zim⸗ mers und wartete auf den Wagen, mit dem Doktor Schwarz kommen wollte, um ſie zur Bahn zu bringen. Der erſte, bleibende Schnee war über Nacht ge⸗ fallen und nach langen, ſtürmiſchen Tagen der erſte, gage Sonnenſchein, der über die weiße Schneedecke ſtrich wie eine ſchüchterne Kinderhand. Indes hingen drüben über dem Rhein noch ein paar zerflatterte Schneewölkchen. „Wie verirrte Schafe ſehen ſie aus!“ dachte Liſe⸗ lotte und hörte dabei zerſtreut auf die Schritte, die ſich ihrer Türe näherten. Die Mutter trat ein und blieb einige Augenblicke wortlos an der Türe ſtehen. Durch die Gedanken des Mädchens ſickerte ein ganz leiſer Schmerz beim Anblick der ſtillen Frau. „Liſelotte!“ ſagte ſie endlich. „Du, wünſcheſt, Mutter?“ „Du hätteſt nicht ſo weit von hier weggehen ſollen. Man hätte auch ſicher in der Nähe ein Unterkommen für dich gefunden.“ „Warum denn, Mutter?“ „Nun, hier iſt doch dein Elternhaus“ Da lachte das Mädchen hart und bitter. Es wollte ein Lachen ſein, aber ein Aufſchrei klang heraus. 0 „Elternhaus?“ fragte ſie.„Du beliebſt wohl zu ſcherzen, Mutter? Habe ich jemals ein Elternhaus gehabt? Das iſt mir neu!“ „Das wagſt du deiner Mutter zu ſagen, die dir dein Lehen gab?“ „Das iſt es ja, weshalb ich unglücklich bin!“ ſagte Liſelotte, die ihre ſtarre Ruhe wieder gewonnen. Sie nahm den Mantel vom Stuhl und war im Begriff, ihn anzuziehen. „Nein!“ ſchrie ſie dann plötzlich auf.„Das muß noch heraus, ehe ich gehe, ſonſt erſticke ich daran! Setz dich, Mutter!“ fuhr ſie dann ruhiger fort. Faſt willenlos ließ ſich die Frau auf dem hingeſcho⸗ benen Stuhl nieder. a „Warum haſt du mir dieſes Leben geſchenkt, wenn du mir keinen ehrlichen Namen dazugeben konnteſt? Bitte— laß mich ſprechen! Großmutter hat mir al⸗ les ſo klar geſagt, ſo ſchonend für dich, daß jede Er⸗ klärung von deiner Seite überflüſſig iſt. Aber glaubſt du, ich vergeſſe es je im Leben, wie ſehr ich in meinen Kinderjahren nach einem Kuß von meiner Mutter verlangte? Glaubſt du, das vergeſſe ich fe?“ Die Frau ſaß vornübergebeugt und ſchaute unbe⸗ weglich auf die gefalteten Hände im Schoß, und die Worte ihres leidenſchaftlichen Kindes fielen wie eine erdrückende Laſt auf ſte. „Du hätteſt den Mut haben müſſen, mir all das zu erſetzen, was ich nicht hatte. Du hätteſt mir deine ganze ungeteilte Liebe geben müſſen, frei und offen vor jenem Mann, den ich nun Vater nennen muß. Du hätteſt keinen Kampf ſcheuen dürfen, und du hät⸗ teſt dann auch ſtber dieſen Mann geſiegt, verlaß dich darauf! Aber was haſt du getan! Von Anfang an haſt du ſeige die Wafſen geſtreckt; oder glaubſt du, ich vergeſſe dir, daß du mich von dir geſchoben, wenn ich mich an dich ſchmiegen wollte? Ihr habt mich immer trotzig und verſtockt genannt. Hätteſt du mich einmal in den Arm genommen wie deinen Jungen— ich wäre es nicht mehr geweſen, verlaß dich darauf! Ich brauchte Liebe, Liebe, Liebe für meine hungernde Seele, und ihr gabt mir Steine ſtatt Brot, gabt mir eine Erziehung voll kalter Strenge. Das kann ich nie, nie vergeſſen!“ Ste hielt einen Augenblick inne und klammerte ihre Finger feſt um die Kante der Tiſchplatte, um die wilde Erregung zu unterdrücken, die in ihr tobte. Und plötzlich kam ein großer Friede in ihre Züge. Ihre Augen ſchauten über die ſchweigſame Mutter hinweg durchs Fenſter und in den Nebel hinein, der über dem Rhein lagerte. „Und nun gehe ich in die weite Welt!“ ſagte ſie leiſe und innig.„Nun gehe ich in die weite Welt und ſuche mir etwas Liebes, an das ich mich klammern kann, dem ich meine ganze Seele, meine ganze Liebe geben darf, die meine Mutter achtlos von ſich geſchoben. Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich habe das Empfinden in den letzten Tagen, als warte ein großes, geheimnisvolles Glück da draußen auf mich... Ste lächelte ſtill und ſtrich ſich träumend über die Augen. Da ging durch die Seele der blaſſen Frau eine große, heiße Angſt um ihr Kind. Sie verſuchte zu ſprechen und fand keine Worte. Unten vor dem Haus fuhr der Wagen vor, und Liſelotte winkte grüßend hinunter:„Endlich, endlich, Herr Doktor!“ Da preßte die Frau feſt die Hände an die Schläfen und ging hinaus. Unten vor dem Haus reichte ihr Liſelotte die Hand. „Verſuche, daß du nun glücklicher wirſt, da ich aus dem Weg bin!“ fagte ſie leiſe und unſicher und wandte ſich zum Wagen. Firma Fr. Hoffstaetter, Herr sanft entschlafen. Luisenring 61 Nach langem mit großer Geduld getragenem Leiden ist heute abend mein lieber Bruder, Mitinhaber der Friedrich Hollstaetter Mannheim, den 30. Dezember 1931. In tiefer Trauer: Christian Hollstaetier Die Frau ſtand am Fenſter und ſah ihnen nach, bis ſie um die nächſte Wegbiegung verſchwanden. Dann ging ſie in Liſelottes Zimmer hinauf und warf ſich lautlos auf das ſchmale Bett. Vergeſſen—— vergeſſen können! Mein Gott, wie leer und öde das Haus—— mein Gott, wie leer und öde! Wie raſend hatte ſie dieſes Kind ge⸗ liebt, das ſo erſchreckend viel jenem Manne glich, in jeder Bewegung des Kopfes und jedem Augenauf⸗ ſchlag. Und nun in der ſprühenden Erregung dieſer letzten, furchtbaren Ausſprache— ſein Kind— ganz — ganz ſein Kind! Wie hatte ſie gekämpft, um eine brave, rechtſchaffene Ehefrau zu ſein! Wie hatte ſie dieſes Kind von ſich geſchoben, denn bei jedem Kuß hätte ſie ja an jenen Mann gedacht! Jahr um Jahr hatte ſie tapfer eine Schanze gebaut um ihre Sehn⸗ ſucht, und nun ſtürzten alle Schranken ein bei dem Bewußtſein: Liſelotte iſt fort— das letzte Stückchen von ihm aus deinem Leben geſchieden—— „Führe uns nicht in Verſuchung!“ betete ſie und wußte kaum, was ſte ſprach. „Führe uns nicht in Verſuchung!“ Im Nerotal, einem der vornehmſten Viertel Wies⸗ badens, in dem ſich ein wohlgepflegter Garten an den andern reiht, lag die prächtige Villa von Bergdorfs. Sie war etwas erhöht gebaut, und die weiße Sand⸗ ſteinfront mit der breiten Freitreppe war bis weit in die Parkeinlagen ſichtbar. Ein Raſenrondell be⸗ fand ſich davor mit einem Steinbecken in der Mitte, in dem im Sommer die feinen Waſſerſtrahlen des Springbrunnens plätſcherten. Nun lag alles ſtill unterm Schnee, denn Weihnachten ſtand vor der Tür, und in dem kahlen Geäſt des Parkes, der ſich hinter dem Haus erſtreckte, kreiſchten hungrige Spatzen und Dohlen. In ihrem kleinen Salon lag Frau von Bergdorf auf dem breiten Diwan. Sie war eine Frau von etwa fünfundvierzig Jahren, aber vor der Zeit ge⸗ altert, mit müden, welken Zügen. Fröſtelnd zog ſie die koſtbare Pelzdecke höher herauf, trotz der behag⸗ lichen Wärme, die der mächtige Berliner Ofen ver⸗ breitete. „Wir können heute nicht mehr ausgehen, mein Kind!“ ſagte ſie zu Liſelotte, die eben nach kurzem An⸗ klopfen eintrat.„Ich fühle mich zu angegriffen!“ „Wollen Sie nicht lieber zu Bett gehen, gnädige Frau?“ fragte das Mädchen und prüfte mit beſorgtem Blick das ſchlaffe, gelbliche Geſicht. „Danke, mein Kind! Aber bleiben Sie jetzt bei mir hier im Zimmer. Es geht eine Friſche, eine 5 von Ihnen aus, als wären ſie ein Frühlings⸗ tag 1 „Und dabei iſt es ſo kalt und öde in mir!“ ſagte Liſelotte grübelnd. „Nur Geduld, Mädchen! Die Zeit wird das wie⸗ der ausgleichen. Sie ſind noch ſo jung und haben die ganze Zukunft noch vor ſich. Sie werden Menſchen finden, die Ihnen teuer werden. Viel ſchwerer iſt es, wenn man alt wird und krank und ſo einſam „Wie ich!“ hatte ſie ſagen wollen. Aber ſie brach ab und ſtrich nervös über die Pelzdecke. Da trat der Diener ein und brachte die Poſt. Haſtig überflog die Frau die Druckſachen und Briefe und ſchob ſie ungeöffnet beiſeite. Schon wieder keine Nachricht von ihm! Schon wie⸗ der nicht! Nun reiſte er ſchon ſeit vier Monaten durch Italien und dachte immer noch nicht an die Heimkehr. Wie quälte ſie ſich, wenn ſie die Briefe las, die er. ſchrieb— Reiſeſchilderungen, wie man ſie jedem Men⸗ ſchen ſchreibt, kleine Erlebniſſe im Hotel, und die einſame Frau ſuchte nach warmen Worten in dieſen Briefen und fand keins darin. Da dachte ſie oft in ſtummer, verzehrender Qual:„Wenn er nur gar nicht mehr ſchreiben wollte...“ Und blieb einmal wirk⸗ lich ein Brief aus, dann konnte ſie ſich nicht faſſen vur Sehnſucht nach ihm. Dann ging ſie raſtlos duych die prunkenden Gemächer und fror dabei bis in dis tiefſte Seele hinein und war in all ihrem Reichtum eine arme Bettlerin gegen die Kutſchersfrau im Arbeits⸗ kleid, die vier Kinder hatte und viel Arbeit und Sorge. Da hatte Doktor Schwarz ihr Liſelotte als Geſellſchafterin ins Haus gebracht. Zwei Wochen war ſie nun da, und ſchon fühlte die Frau, wie ſich unſicht⸗ bare Fäden ſpannen, die ſie unbewußt hinzogen zu dem ſchönen, ernſten Kind. Sie hatte ſich keine Er⸗ klärung geben können darüber. Sie wußte nur, daß Liſelotte einer Beamtenfamilie angehörte und zu Hauſe keine Liebe hatte. Mehr hatte ſie auch nicht gefragt. Die ſchöne, ſtolze Stirne, der klare, ruhige Blick des Mädchens waren ihr eine weit größere Bürgſchaft, als die beſten Empfehlungen hätten ſein können. „Gnädige Frau!“ fragte Liſelotte in ihre Gedanken hinein und legte ihre Handarbeit beiſeite.„Könnte ich nicht allein gehen und die kleinen Beſtellungen erledigen? Wir haben doch noch eine ganze Menge Arbeit, und in drei Tagen iſt Weihnachten!“ „Sie haben recht, Liſelotte! Aber ziehen Sie ſich warm an, denn draußen iſt's bitterkalt!“ Eine kleine Viertelſtunde ſpäter verließ Liſelotte das Haus und ſchritt in die Anlagen des Nerotals hinein. Es war am frühen Nachmittag, aber es blieb grau und trüb, denn die Sünne vermochte kicht, ſich durch die ſchweren Schneewolken durchzukämpfen. In den Tannen hing der hartgefrorene Schnee, und wenn ſich ein Vogel auf die ſchwanken, kahlen Aeſte der Weiden niederließ, flog der Rauhreif in feinem Staub. Links lag der Abhang des Nerollerges unter der mächtigen Schneedecke, die ſo weich und weiß aus⸗ ſah wie feinſte Daunen. Von droben lugte das runde Dach des Ausſichtstempels in ſeinem leuchtenden Rot, und weiter drüben hatten die fünf Kuppeln der ruſſi⸗ ſchen Kapelle den Schneeſchmuck verſchmäht und ſchau⸗ ten in ihrem goldenen Kleid ins Tal. Durch die verſchlungenen Promenadenwege ſchritten langſam vereinzelte Kurfremde und waren im Anſchauen der ſchweigenden Landſchaft verſunken.„Der Edelſtein Wiesbadens!“ hatte Doktor Schwarz das kleine Nero⸗ tal genannt. „Der Edelſtein Wiesbadens!“ wiederholte Liſelotte ſeine Worte und ſchaute noch einmal rückwärts, ehe ſte aus der Promenade trat und geradeaus der Gliſg⸗ bethenſtraße folgte. Am Kochbrunnen bog ſie ab und wandte ſich den Hauptverkehrsſtraßen zu. Sie ging zur Poſt, erledigte Beſtellungen beim Bäcker und kaufte Kleinigkeiten, die man bei den großen Weih⸗ nachtseinkäufen überſehen hatte. Es dunkelte, als ſie ſich heimwärts wandte. Vor den Geſchäften drängten und haſteten die Menſchen. Elektriſche Lampen flammten auf und übergöſſen den Trubel mit Tageshelle. Liſelotte, die einize kleine Pakete im Arm trug, war froh, als ſie ſich aus dem Gedränge herausgewunden hatte und wieder in die ſtillen Straßen des Villenviertels einbag. (Fortſetzung folgt.) 25 Nach langen, schwerem Leiden ist mein lieber Gatte, unser treubesorgter Vater, Großvater, Bruder und Schwager, Herr Friedrich Hollstaetter im 65. Lebensjahr sanft entschlafen. Mannheim, den 30. Dezember 193 Lameystraße 9. In tiefer Trauer: His e Hofflstaeiter geb. Fessenbecker Friedrich Hoffstaetter u. Frau Mariechen Rudolf Hoflstaetier u. Er an Erna geb. Bier Erwin Hoffstaetter Emil Faul u. Frau Mosa geb. Hofistaetter Gerirud Gramlich geb. Hoftstaetter und 4 Enlelllinder Braut- 5 leute 3 heiraten ist leicht, wenn Sie Distliner's Preise hören und Pfistiner's Wohnungsein⸗ richtung sehen Schlafzimmer Speisez mmer Herrenzimmer Küchen dlie schönsten Mo. delle fürs ganze Leben. 85 Konkurrenzios billig! Ich zeige Ihnen gern meine Ausstellung um verbindlich. Möbel- Pistiner Au 3, 17/19. geb. Klingelnberg 5 leute nacht verschied nach langem schweren 05 Leiden unser allverehrter Chef, Fler Friedrich Hollstaetter 5 Derselbe war uns stets ein Vorbild treuer Pflicht- erfüllung und ein guter, mitfühlender Vorgesetter, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. Man nh eim, den 30. Dezember 1931. Die Angestellten und Arbeiter der Firma Fr. Hollstaeiier Else FGrclerer Heir)Z Lire VBRLOBTE KSterfelersir. 38 Nenrheirt N 3, 11 Die Beerdigung findet am Montag, den 4. Januar 1932, nachm. 3 Uhr statt Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen Küntanaga 2 gadeofen Größe. 1 000 W, Klosefts verkf. Angeb. unter V G 58 an die Ge⸗ Verkäufe kleſtizter bunt 15 1 Ausgußhecken 7 gaſt z mit kl. Fehler billig 1 modern. Kinderwagen, Steuer- 0 nerrechg. u. Ifde. Buch⸗ ſührungsarbeiten erl. Steuerfachmaun. Mo⸗ natlich.— Gefl. Angeb. u. V U 70 an die Geſchäftsſt. 7208 9 e Spiegelſchrauk, 180 em, eie i 25 hell birke lack, m. Nacht⸗ Sfühle 88 Tieahe„ 7144 ſchränkchen bill. zu nerk(rund opal, eckig! gef. Anguf. F 2. 11. 2 Tr. Ange. m. Preis nl. 7190 V 81 a die Geſch. 714 N ſchäftsſtelle ds. Blatt. l Rietheimer. T 6, 35. 1 Stubenwagen, 1 Ten⸗ 5 K 1 e. erhalt., bill zu verk. 5 Schubert, Neckarauer. 100 bis 2 Mtr., mi 88 Neufebr 1352 2 d- Feldatal 7 Sams ta 1932 ſind In. Jarzentlchmpon der stat Mambo Herſchelbad und Volksbäder. den 2, und Sonntag, den 3. Januar adetage. Städt. Maſchinenamt. Deltrentis, 8 30. Mk. 85.—, Kaſſe ab⸗ zugeben. 7209 Poſtfach 141. Mannheim Gebrauchte S434 gemeſſene Preiſe bei übergeh. Aufenthalt z. durch die 255 Aakelbmaschgen Lattonregale gebeizt Ig.50, 8. 3 Mtr., tief 51, hoch.40 Manlng- Schablone Dekorationsſtangen u. Ständer, elekt. Lampen billig zu verkaufen. Anzuſehen Samstag, d. 2. Januar 14-16 Uhr. ſtraße 243, a. d. Schil⸗ lerſchule. f 77136 Haupthuch * 7280 Ledereinband, 1000 eit., 20 J, 1517 1. 11. Wirtſchaft. Aus Privatbeſitz ſer⸗ Stöcken, zu kauf ge ſucht.— Angeb. mit Preis unt. U 0 39 an die Geſchäftsſt. 5711 gebr. Nüchenperd Weißer 707 zu kauſen geſu ch k. im feylshof, Darmstadt, Weyprechtstr 6 findet eine beſchr. Anzahl von Ehepaaren, einz. Damen u. Herren ein vornehm, behagl. beim. 1 85 ruh. 1355 0 0 1 5 5 1 geräum. Zimmer in hochherrſchaftl. Hauſe An⸗ 1 f ez Velſteg, uf Sunſc Jofkeibmaschine Diätküche. Einige möbl. Zimmer exfü äh, Auskunft 44 Elfe Weise 17 2 billigſt zu verkaufen kaufe Näheres: Q 5. 28. auer⸗ Gut erhalt. Marken⸗ ehen für vor⸗ 9 5 zu verkaufen. W. Berhorſt, N 4. 17. 9175 Hose Arzt N 9. 7% Neckarau, Maxstr. 43 facher nen de billigſt abzugeben. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. basbadeufen zu kaufen geſu ch ngebote mit Prei unter J 0 64 an di Geſchäftsſtelle dieſe Blattes erb. 7101 ſelten ſchön. Stück, f. 95 Mk. Anzuſehen im Anktionslokal d. Fa. Johanna Weber, 7188 P 6. 20. 715 22 De Neue Mannheimer Seit den großen Erfolgen des deutſchen Sports bei den Olympiſchen Sptelen in Amſterdam iſt ein gewiſſer Still⸗ ſtand im Leiſtungsniveau eingetreten; nur vereinzelt wur⸗ den Verbeſſerungen verſchiedener Leiſtungen erzielt. Nach Amſterdam hatte man ſich von der Hochzüchtung einzelner Spitzenkönner abgewandt und Breiten arbeit be⸗ trieben. Daß der damals beſchrittene Weg richtig war, zeigten die ausgezeichneten Durchſchnittsleiſtungen, beſon⸗ ders in der Leichtathletik und in der Athletik. Noch nie ver fügte De and über ſo viel gute Durchſchnitts⸗ kpäfte wie in den letzten Jahren. Die Spitzenleiſtungen wurden allerdings ſeltener. So konnte ſich Wegner im Stabhochſprung mit 4,12 Meter an die internationale Spitzenklaſſe heranſchieben. Auch im Zehnkampf hat Deutſchland in Sievert einen Kämpfer internationalen Formats. 0 Für den Deutſchen Fußball⸗Bund war das vergangene Jahr ein beſonders„ſchwarzes Jahr“. Aus 7 Länder⸗ ſpielen wurde nur ein Sieg errungen, 3 unentſchiedenen Spielen ſtehen drei ſchwere Niederlagen gegen über. Die wirtſchaftliche Not machte ſich auch im Sport er ſchreckend bemerkbar. Viele Vereine, die auf die Mitgliedsbeiträge angewieſen ſind, mußten ſich umſtellen, da ein großer Teil ihrer Mitglieder arbeitslos wurde. Es ging hier Treue um Treue. In guten Zeiten ſtanden die Mit⸗ glieder treu zu ihren Vereinen, jetzt muß der Verein treu zu ſeinen unverſchuldet in Not geratenen Mitgliedern ſtehen. Die Einnahmen aus großen ſportlichen Veranſtaltun⸗ gen und Spiele ſind zurückgegangen, viele Vereine ſind in Schulden geraten. Da auch die ſtaatlichen und ſtädti⸗ ſchen Zuſchüſſe nachließen, ringt der deutſche Sport ſchwerumſeine Exiſten z.(Nur einzelne Verbände verfügen noch über ganz anſehnliche Reſerven). 5 Betrachtet man die Leiſtungen des deutſchen Sports unter Berückſichtigung der beſonderen Notzeiten, ſo muß man trotzdem mit dem Erreichten zufrieden ſein, wenn es uns auch nicht die beſten Ausſichten für Los Angeles 1992 gibt. 1928 konnten wir den Olympiſchen Spielen in Amſterdam mit einem gewiſſen Optimismus entgegenſehen, da wir aufgrund der während der gründ⸗ lichen Vorbereitungen erzielten Leiſtungen begründete Hoff⸗ nungen auf gute Plätze haben konnten. Der ausgezeichnete zweite Platz in der Geſamtwertung hat dieſe Hoffnungen voll und ganz beſtätigt. Eine Prognoſe für Los Angeles zu ſtellen, iſt heute kaum möglich. Das eine ſteht jedenfalls feſt, daß Deutſchland nach Los Angeles gehen muß und wird. Amerika hat uns in der Leichtathletik und im Boxen den Weg gezeigt, den wir einſchlagen müſſen, um gute Kräfte nach Los Angeles ſchicken zu können. Die deutſche Athletik hat gleich den anderen Sportarten einen gewiſſen Stillſtand im Leiſtungsniveau zu verzeichnen. Die von einzelnen deutſchen Athleten erzielten deutſchen und Weltrekorde täu⸗ ſchen darüber nicht hinweg. Bei den Europameiſterſchaften im Gewichtheben konnten wir 1930 in der Geſamtwertung den erſten Platz belegen und den Preis der Nationen ge⸗ winnen. 1931 reichte es bei den Europameiſter⸗ ſchaften in Luxemburg nur zum zweiten Platz hin⸗ ter Aegypten, das ſich in den letzten Jahren an die Spitze der europäiſchen Nationen ſchob. Im Federgewicht kam Mühlberger auf den 2. Platz, im Leichtgewicht belegte Helbig den 2. Platz, im Schwergewicht kam Deutſchland durch Ries und Straßberger(dem Steger vieler Meiſterſchaften) auf den 2. und g. Platz. Im Mittelgewicht wurde der junge Münchener Student Is mayr überlegener Sie ger vor Galimberti⸗Jtalien(der auch bei den vorjährigen Meiſterſchaften Zweiter wurde) mit einer neuen Welt⸗ rekordleiſtung von 685 Pfund im olympiſchen Drei⸗ kampf. Ismayr, der in letzter Zeit immer beſſere Leiſtun⸗ gen erzielt, iſt eine deutſche Olympiahof fnung. Bei den Europameiſterſchaften der Rin⸗ ger in Prag endete Deutſchlan d mit 8 Punkten auf dem dritten Platz hinter Finnland und Schweden. Nur Sperling konnte ſich im Leichtgewicht den Guropameiſtertitel holen. Die Amateurboer in Furopa weiter führend Die Amateurboper, die in den letzten Jahren ſchon bei den verſchiedenen Länderklämpfen hervorragend abſchnitten, können auch im abgelaufenen Jahr wieder auf eine große Siegesſerie zurückblicken. Italien mußte ſich am 19. Juli in Dortmund mit:12 Punkten geſchlagen bekennen. Den grbßten Erfolg erzielten die deutſchen Amateur⸗ boxer im Länderkampf gegen die überaus ſtarke ameri⸗ kaniſche Nationalmannſchoft. Die Amerikaner erlitten oam 19. Oktober im überfüllten Berliner Sport⸗ palaſt eine:10 Niederlage. Bei vollſtändiger Beſetzung der deulſchen Mannſchaft wäre der Sieg noch deutlicher aus⸗ gefallen. Am 8. November holte ſich eine ſchwache deutſche Vertretung in Poſen gegen Polen eine unnötige 6210 Niederlage In dieſem Kompf brachte auch der Ringrichter die Deutſchen um den Sieg. Zwei Länderkämpfe gegen Irland im Dezember gingen mit je:10 Punkten ver⸗ wren. Die kurze Zeit der Vorbereitung brachte eine deutſche Mannſchaft zuſammen, die ſo ziemlich(mit Aus⸗ nahme einiger Boxer) die ſchwächſte war, die Deutſchland stellen konnte. Die bayriſche Boxſtaffel, die zu den beſten deutſchen Staffeln zählt, kann auf große Erfolge in internationalen Kämpfen zurückblicken. Der deutſche Amateurboxſport verfügt über einige ſehr gute Kräfte, die unbedingt Platzausſichten in Los Angeles haben. Auch die deutſchen Berufsboxer konnten ſich an die Spitze arbekten. Schmeling ſchlug in Cleveland Stribling⸗Amerika in 15 Runden k. o. Von den a cht Europameiſterſchaften beſitzt Deutſchland jetzt 3. Das„ichwarze Jahr“ im deulſchen Fupballfport Genau wie 1930 war der Beginn der deuſchen Länder⸗ spiele wenig verheißungsvoll. Schon das erſte Spiel gegen Frankreich in Paris brachte eine unerwartete 90:1⸗ Niederlage. Man hatte gerade in dieſem Spiel auf einen Sieg der deutſchen Mannſchaft gerechnet. Am 286. April trat die deutſche Mannſchaft gegen Hol⸗ band in Amſterdam an und ſpielte nur unentſchieden 22. Von 11 ausgetragenen Spielen gewann Holland 4 und Deutſchland 3, unentſchieden endeten 3 Spiele. Das Tor⸗ verhältnis iſt 26:25 für Holland. Eine Kataſtrophe war das Länderſpielgegen Oeſterreich am 24. Mai in Berlin. Oeſterreich war diesmal eine Klaſſe beſſer und gewann überlegen mit 610. Deutſchland gab Oeſterreich keinen ebenbürtigen Gegner ab. Das Rückſpiel in Wien am 13. September ging für Deutſchland:5 verloren. Dieſe Niederlagen gegen Oeſterreich zeigen deutlich, wie ſehr Deutſchland das Ab⸗ ſchließen vom internationalen Fuß ballverkehr geſchadet hat. Auf der Nordlandreiſe brachte es Deutſchland wieder nur zu zwei Unentſchieden. Am 17. Juni ſpielte Deutſchland gegen Schweden in Stockholm:0 und am 21. Juni in Oslo gegen Norwegen:2. Das letzte Län⸗ derſpiel des Jahres gegen Däne mark am 27. September in Hannover brachte Deutſchland den einzigen Sieg. Däne⸗ mark wurde mit Glück 42 geſchlagen. 5 behandelt. gewinnen. Lein 1g⸗Köln holte ſich die 100 Meter Rücken ö in 1212 ch Im Turmſpringen wor Plu⸗ ö mann 5 nicht zu ſchlagen. Die Botckenſpieler behaupten ihre im Schwimm Ländern v gegen n reich am 5. Juli in Paris blieb Deutſchland mit:0 itung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Dezember 1931 Boxer Weltklaſfe— Weltrekorde bei den Gewickthebern 3 Leichtathletik Länderhämpfe— 3 Siege den Kugelſt ng Nei Wie in eichtathle De eut oßen einen neuen und die Aufnahme der 1 Die deutſchen Frouen iſt in Hannover einen Län⸗ ngliſchen Frauen aus. Durch f mit 47:53 Punkten. Ueber deutſche Meiſterin Pirch⸗ z vor dem Ziel kam ſie aber zu tvolle Punkte gingen ſo verloren. ie“ in Florenz vom 29. Damen teil. In der Ge⸗ utſchland trotz ſchwacher n hinter England den 2. Platz. r 100 Meter und im Speerwerfen. Frauen konnten eine ganze An⸗ tſche und Welthöchſtleiſtungen armen ſt 0 im ſich hier beſone ei ſt ungen 9 erzielen. gonz kurzer Zeit arbeiteten ſich die Ddeutſchen Leichtathle en an die Spitze. In der Weltrekordliſte ſind jetzt noch zwei 1 90 Leichtat im Ku toß Wettbewerb mit an der Spitze leten verzeichnet: Hirſchfeld⸗ en mit 16,045 und im 5 000 Meter Der erſte Frouenländer kampf gegen Fran k⸗ Gehen Schwab⸗ Charlottenburg im 21:57,8. reich am 28. Juni in Paris wurde vo Deutſchland Bei den Frauen werden faſt alle Welthöchſt⸗ überlegen mit 54,5:43,5 Punkte gewonnen. Frl. Heub⸗ leiſtungen von deutſchen Vertreterinnen gehalten. folgte Thierbach⸗Dresden. Auf dem 6, 7. und 8. landeten deutſche Fahrer. In der Geſamtwer⸗ ſlegte Deutſchland vor Frankreich, einer jten Mannſchaft, Belgier, Italien und der Schweiz. Woitere Foriſchritte im daeulſchen Selle 1 Platz Flugſpornt Die deutſchen Flieger beteiligten ſich 1931 kaum an inter nationalen Wettbewerben. Beim Jtalien⸗ Rundflug Recht erfolgreich war die Teilnahme der deutſchen erztelte uſſer den 4. Platz(1930 3. Platz). Die Deut an der„Tour de France“. Unter den 81 ſchen Mai und Siebel endeten zuſammen if dem befanden ſich 8 Deutſche. Metze⸗ Dortmund 5. Platz. Wenn man bexrückſichtigt, daß die Deutſch ſchwů hielt ſich auch hier ausgezeichnet, er belegte einen guten 8. Pa tz. chere Maſchinen als ihre Gegner flogen, iſt die Leiſtung ſehr gut. Beim Deutſchen Zuverläſſigkeitsflug 1931 ſchnitt der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtver⸗ ein Mannheim am beſten ab. Dank ſeiner vorbild⸗ lichen Breitenarbeit erzielte er den beſten Geſamt⸗ durchſchnitt. Seine hervorragende Leiſtung wurde auch dadurch unterſtrichen, daß ihm das Reichsverkehrsmini⸗ ſterium das für die beſte Leiſtung geſtiftete Sportflug.⸗ zeug zuerkannte. Eine weitere Anerkennung für die vor⸗ bildliche Arbeit erhielt der Verein durch die Ueberreichung Thierbach kam auf dem 11. Platz ein. An 19., ſive Arbeit der Schwimmer hat auch im Jahre re Früchte getragen. Obwohl wir nur in einzelnen ewerben an die Weltkloſſe heranreichen, wurde doch allg gehoben. 1 8 ger i Damen erzielte Fräulein Wunde r⸗Leipzig 3 ind N Bir ere gen. i den Damen erzielte Fräulein 8 des enden bug pokals an den Berkinsffüglebrer über Meter Bruſt in:57 einen ueuen Welte Schlerf, der es verſtanden hat, durch unermüdliche und rekord. Auch über 500 Meter Bruſt konnte ſie ztelbewußte Arbeit einen muſtergültigen Sportbetrieb im in 8132 einen neuen Weltrekord aufſtellen. Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein zu erzielen. Die Er⸗ folge der deutſchen Segelflieger und die ver⸗ ſchiedenen Langſtreckenflüge wurden bereits ausführlich Beim internationalen Schwimmfeſt in Antwer⸗ pen am. März konnte der Kölner Budig das 100 Meter Bruſtſchwimmen in:15 vor dem Belgier Decombe europäische Spitzenstellung Sieger. Das Punktergebnis der 7 Länderkämpfe, die bis jetzt ausgetragen wurden, lautet 718 für Deutſchland. Die Die deutſchen Hockeyſpieler trugen 1931 nur vier Län⸗4 mal 200 Meter Kraulſtafſel gewann Deutſchland in berſpiele aus. Am 8. März konnte Holland in Leid. 944,2. Frankreich das 10 Meter zurück einkam, benötigte zig gegen die deutſche Nationalmannſchaft ein ſehr gutes :2 ⸗Unentſchieden erzielen. Frankreich mußte am 22. März im Paris mit 273 die deutſche Ueberlegenheit an⸗ erkennen. Der deutſche Sieg fiel trotz großer Ueberlegenheit noch recht ſchwach aus. England und Deutſchland trenn ten ſich am 4. April in Hamburg:1 unentſchieden. Beide Mannſchaften waren ſich durchaus ebenbürtig. Däne mark verlor am 25. Oktober in Kopenhagen gegen eine norddeutſche Kombination mit:5. England und Deutſch⸗ land müſſen als die führenden Hockeynationen von Europa angeſprochen werden. Im Waſſerball ſiegte Deutſchland mit 478:1 1) Schwimmländerkampf gegen England, zwei Tagen(18. Juli in Harburg und 19. Juli in N tragen wurde, ſah Deutſchland:0 in Front. Meter Kraulſtaffel wurde beide Male über⸗ gewonnen, ebenſo die Waſſerballſpiele mit:2 Bei den deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften in Königs⸗ berg am 1. und 2. Auguſt wurden dann verſchiedene Höchſt⸗ leiſtungen erzielt, die die günſtige Wetterentwicklung des deutſchen Schwimmſports klar zum Ausdruck brachten. Belgien konute der deutſchen Waſſerball⸗Nativnal⸗ mannſchaft am 9. Auguſt in Barmen eine:3 Nieder⸗ Sawall zum zweiten Male loge beibringen, nachdem Deutſchland in der Pauſe :1 geführt hatte. Weltmeister Die Europameiſterſchaften in Paris vom 5. 5 5 5 23. bis 30. Auguſt zeigten, daß nur wenige deutſche Die Radfahrer, und hier beſonders die Dauerfahrer, Schwimmer an die europäiſche Sonderklaſſe heran richten. können auf ein recht erfolgreiches Jahr zurückblicken. Im Vielleicht wäre das Abschneiden der Deütſchen in ein⸗ Radländerkampf gegen Holland am 9. Mai in zelnen Wettbewerbeß beſſer geweſen, wenn ſich die dent⸗ Kölln ſiegte Deutſchland mit 168247 Punkten. An der chen Offigellen mehr um ihrn Leute gekümmend hatten. Deutſchlandrundfahrt(.24. Mai), an der 5 Bei den Herren gab es zwei Siege. 100 Meter 5 l. 285 5 Rücken gewann Deutſch in:14,2 vor Bitskey⸗Ungarn. Nationen teilnahmen, belegte im Endergebnis Metze⸗ Im Kunſtſpringen blieb Rieb ſchläger mit 158,22 Dortmund mit 186 Punkten den erſten Platz. An dritter Punkten vor Lepage⸗Frankreich Sieger. Im Turmſpringen Erfolgreiche Sportler des Jahres .— Obere Reihe von links nach rechts: Syring⸗Wittenberg, deutſcher Rekord über 5000 und 10000 Meter; Fräulein Heublein⸗Barmen, Weltrekord im Kugelſtoßen; Fräu⸗lein Fleiſcher⸗Frankfurt, eine der beſten deutſchen Leichtathletinnen. Ellen Brau müller⸗Berlin, Weltrekord im Speerwerfen und Dreikampf; Ladoumegue⸗ Frankreich, mehrfacher Weltrekordinhaber über die Mittelſtrecken. Zweite Reihe: Sawall⸗Berlin, Welt⸗ meiſter der Dauerfahrer; Groenhoff⸗Frankfurt, Weltrekord im Segelflug; Heinrich Schlerf⸗ Mannheim, Inhaber des Hindenburg⸗Pokals; Kronfeld⸗Darmſtadt, Weltrekord im Segelflug; R. Caraccio ba⸗Berlin, Europa⸗Bergmeiſter. Untere Reihe: Frl. Cilly Auſſem, Tennis⸗Weltmeiſterin; von Cra m m⸗Berlin, deutſcher Spitzenſpieler im Tennis; Frl. Wunde r⸗Leipzig, Weltrekord im 200 und 500 Meter Bruſtſchwimmen; Rieb⸗ chen Sport Gute Durchſchnittsleiſtungen bei den Teichtathlefen— eur Welttehorde bei den Frauen— Ein Mißerfolg im deuiſchen Fußball— Deuiſcke 20., 22. und 23. Stelle landeten wieder Deutſche. Hinter Belgien und Frankreich erzielte Deutſchland in der Endwertung einen guten 3. Platz. Bei den Weltmeiſterſchaften im Zweier ⸗ Radball wurde RV. Wanderluſt⸗ Frankfurt Meiſter. Den Meiſtertitel im Sechſer Raſenrad⸗ ball holte ſich RV. Oberad⸗ Frankfurt. Auch der Radländerkampf gegen Frankreich am 16. Auguſt in Berlin wurde mit 42,5:18,5 Punkten über⸗ legen gewonnen. Bei den Weltmeiſterſche Dex Berufs ⸗ fahrer in Kopenhagen vom). Auguſt wurde Sawall⸗Berlin mit 190 Mtr. g vor Möller⸗ Hannover zum zweiten Male eiſter der Dauer⸗ fahrer. Amieitia Mannheim inemer nock bote deutſcke RNuderklaſſe Obwohl Amieitia Mannheim bei der Jubiläums⸗Regatta in Berlin⸗Grünau am 20. und 21. Juni durch den Ber⸗ liner R. C. zwei Niederlagen hinnehmen mußte(und daher unverſtändlicherweiſe auch nicht in London gegen den Lon⸗ don Rowing⸗Klub, der in Trier überlegen geſchlagen wor⸗ den war, antreten konnte— Berlin wurde in London glatt geſchlagen—) konnte ſie in der Folge durch eine ganze Reihe von Siegen beweiſen, daß ſie imdeutſchen Ruderſport immer noch führend iſt. Bei den deutſchen Rudermeiſterſchaften am 16. Auguſt in Berlin⸗ Grünau verteidigten die Mannheimer ihre itel im Achter und Vierer ohne Steuermann mit Er⸗ folg. Im Vierer mit wurde eine friſch zuſammengeſtellte Mannſchaft nur Vierter. Durch dieſe neuen Siege bewies Amieitia erneut ihre überlegene Klaſſe. In der Folge entbrannte dann ein Kampf um die Ver⸗ tretung Deutſchlands bei den Olympiſchen Spielen in Los I Angeles. Von Berlin aus wurden alle Anſtrengungen ge⸗ macht, Amicitia Mannheim auszuſchalten. Jetzt iſt jedoch die Sntſcheidung zugunſten der Mann⸗ heimer gefallen, die ſchon aufgrund ihrer großen internationalen Erfahrungen und ihrer ſtetigen Form ſeit vielen Jahren die erſte Anwartſchaft auf die Entſendung ſch länge r⸗Zeitz, Europameiſter im Kunſtſpringen; Walter Flinſch⸗Mannheim, zehnfacher deutſcher Rudermeiſter. nach Los Angeles haben. Schwimmer vorbeſſern ihre Leistungen verlor Neumann⸗Deutſchland durch Pech gegen den aus⸗ gezeichneten Oeſterreicher Staudinger nur knapp. Die deutſchen Frauen waren bei dieſen Met⸗ ſterſchaften nur ſehr ſchwach vertreten. Im Kunſtſprin⸗ gen konnte ſich Fräulein Jordan⸗Nürnberg den Titel holen. Sonſt belegten die deutſchen Vertreterinnen nur noch einige Plätze. Im Waſſerballturnier mit einem Punkt weniger hinter Ungarn. Deutſchland hat ebenſo wie Ungarn kein Spiel verloren. Ungarn gewann zum erſten Mal mit 101 Punkten den Preis der Nationen vor Deutſchland, das es auf 94 Punkte brachte. Cillg Außem Tennis- Weltmeisterin Cilly Außem rettete durch ihre zahlloſen Meiſter⸗ ſchaften, die in Wimbledon durch die Weltmeiſterſchaft ge⸗ krönt wurden, das Anſehen des deutſchen Tenntsſports. Neben Cilly Außem iſt Hilde Krahwinke leu neunen, die gegen ſie im Endſpiel:2,:5 verlor. Von den Herren hielten ſich v. Cramm, Kleinſchroth und Nourney verhält⸗ nismäßig gut. Obwohl die deutſchen Herren verſchiedene ſchöne Stege erfochten, iſt das Abſchneiden in dieſem Jahr nicht beſon⸗ ders erfreulich. Die Kaltſtellung von Preun rächte ſich bitter. Die erſte Davis⸗Pokalhe⸗ gegnung gegen Südafrika in Düſſeldorf vom 1. bis 3. Mai brachte Deutſchland mit einer geſchwächten Maun⸗ ſchaft eine empfindliche:5⸗Niederlage und damit ein Aus⸗ ſcheiden aus dem Wettbewerb. Bei den franzöſiſchen Tennis meiſter⸗ ſchaften in Paris konnte ſich nur Cilly Außem durch⸗ ſetzen. Im Endſpiel beſiegte ſie die Engländerin Betty Nuthall glatt:1,:2. Alle anderen deutſchen Teilnehmer ſchieden im Verlauf der Kämpfe tus. Im Länderkampf gegen Amerika in Berlin bezog Deutſchland wieder eine:5⸗Niederlage. Die deutſchen Damen(ohne Cilly Außem) verloren in England auch ihren zweiten Länderkampf mit 0710. Bei den internationalen deutſchen Teunis⸗ meiſterſchaften in Hamburg gewann Cilly Au ße m das Dameneinzel und Dr. Deſſart Nourney das Herrendoppel. In allen anderen Wettbewerben verloren die deutſchen Teilnehmer. Jioelklarheit bei den Turnen Die D. T. iſt ihren alten Grundſätzen treuge⸗ blieben. Die Führung liegt bei Staats miniſter a. D. Dominicus in ſicheren Händen. Der ſchon früh als richtig erkannte Weg wurde zielbewußt weiter begangen. Strömungen, die auf eine Politiſierung der D. T. hintrie⸗ ben, wurden rechtzeitig eingedämmt und ganz beſeitigt. Ob⸗ wohl auch die D. T. von der allgemeinen Wirtſchaftskriſe nicht verſchont blieb, verſtand es die Kaſſenleitung, den Etat in Ordnung zu halten. Das Zuſammengehen mit der deutſchen Leichtathletik hat die D. T. ein gutes Stück vorwärts gebracht. In jeder landete Deutſchlaubd Diſziplin ſind Turner mit an der Spitze zu finden.. Erinnert ſei hier nur an die großartige Leiſtung von Sy⸗ ring ⸗ Wittenberg, der hinter Nurmi den deutſchen Rekord über 5000 und 10000 Mett er ganz erheblich verbeſſern konnte. Auch im Handballſport hat ſich die D. T. günſtig entwickelt. Bei den mit der.. B. gemeinſam durchgeführten Meiſterſcha fte n wurde bei den Frauen T. V. Breslau mit:2 über S. C. Cha r⸗ lottenburg Deutſcher Meiſter. Bei den Män⸗ nern unterlag im Engſpiel der T. V. Krefeld⸗ Oppum gegen die Polizei⸗ Berlin mit 1215. In verſchiedenen Länder⸗ und Städtekämpfen zeigten deutſche Geräteturner ihre hochentwickelte Turnkunſt. Das Deutſche Turnfeſt 1933 in Stuttgart, das beſtimmt ſtattfindet, wirft heute ſchon ſeine Schatten voraus. Der Motorsport ſtand in dieſem Jahre im Zeichen des Mereedes⸗Benz⸗Fahrers Caraceſo la, der alle großen Rennen in Rekordzeit vor beſter internationaler Klaſſe ge⸗ wann. In ganz überlegener Weiſe ſicherte er ſich den Titel eines Europa Bergmeiſters. Im Autoſport machte ſich die Wirtſchaftsnot am ſchlimmſten be⸗ merkbar, da die Autofirmen nicht in der Lage waren, große Rennen in der gewünſchten Weiſe zu beſchicken und zu unterſtützen. 5 Die deutſchen Reiter, die 1931 auf verſchiedene Turniere Verzichten mußten, konnten aber trotzdem ihre internatio⸗ nale Spitzenſtellung behaupen. Im Rug byſport hat ſich wohl die deutſche Spiel⸗ ſtärke etwas gehoben, international ſind aber die deutſchen Vertretungen noch nicht erſtklaſſig. 5 Im Fechtſport trat Deutſchland weniger in Erſcheinung. Den deutſchen Sportlern bleibt für die Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele in Los Angelos nicht mehr viel Zeit. Daß die Spiele beſchickt werden müſſen ſtehr feſt, da wir 1936 Veranſtalter der Olympiſchen Spiele ſind und dann auch auf die Unterſtützung der anderen Länder angewieſen ſind. Willy Müller 1 2 ede e Bertrete kompref 302% bei Exiſtenz Reiſende erhalten an die lucht Vertrau [Referen unt. V Büros in gute zu verm. e 1 1 bad, ſof gebyte bad Donnerstag, 31. Dezember 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe tuch Bezi tigen, vorwärtsstrel Mannheim. Geber 100 Jahre Leipziger Tebens versicherung Wir suchen wegen Betrauung uns, Bezirksleiters Herrn Schanze in Mannheim mit einem anderen Posten als Nachfolger einen Tksleiter für den Bezirk Nordbaden, Wi ir überweisen eine vorhandene Organisation und gewähren, neben einem Fixum und auskömmlichen Spesen, Be- teiligung am Gesamtgeschüft, sowie bei Bewährung Pensions- berec htig ung. Wir bitten, unter Beifügung von ausführlichem Lebenslauf, Lichtbild und bisherigen Resu tatsnachweisen zu richten nach Leipzig Postschlieblach 10⁴ benden Lebensspezialisten Als möglichst mit Wohnsitz in Bewerbungen von Fachleuten vi88 5 NRaclium- Bertreter geſucht, die Private mit Trinkkuren, Kompreſſen uſw. beſuchen. Direkt ab Fabrik mit 10% bei Kaſſabezug. Reiches Werbematerial. Exiſtenzgründung, wenn 2000/ bar vorhanden. Reiſende, die nicht auf eigene Rechnung arbeit., erhalten Höchſtproviſton. Angeb. unt. J J 15 859 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. V5 gichere Exislenz irwerben Sie ſich durch Kauf von geſetzlich ge⸗ ſchützter Einrichtung zur Herſtellung von geprägten Auto-Nummer- Schilder ür dortigen Bezirk. Mindeſt⸗Kapital 900.,. Anfragen erbeten unter Bl. B 16 084 an Rudolf Moſſe, Berlin SW. 61, Blücherſtraße 69. V85 Le Fltemmöglichtei trotz Wirtſchaftskriſe bietet ſich arbeitsfreudigem routiniertem Kaufmann bei eingeführtem, kon⸗ kurrenzloſem Unternehmen durch Uebernahme von.m. b..⸗Anteilen von etwa R. 10 000.—. Angebote unter*7064 Poſtſchließfach 114, Heidelberg I. Vertreter Tenn en, Geſucht auf J. Febr. od rout. Möbelver⸗ ſelbſtändiges käufer findet lohnende 10 ad 1 Beſchüftigung.— An⸗ E U n gebote u. U 8 43 an 1 2 74 das kochen kann Lang ⸗ die Geſchäftsſt. 712g lährige Zeugniſſe Be⸗ Se verdlenen viel Geid, Wenn sie fleigie u tülent. sind! Alleroris Vertreter v. solid. Geidver. kehrsgesch. ges. Keine Kaution. Tägl. Einnahme. Angehote u. B O 2549 an Rudolf Mosse, Dresden. 1169 Bank lucht für ſofort Kontoriſtſin]; da gleichzeitig Bertrauensſtellung,-500/ Barkaution erfrdl. u. Lichtbild erb. 7159 [Referenzen mit Zeugnisabſchr. unt. J G 57 an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. Laden Büro Lagerraàaume Wir bieten Ihnen modernſte Cokalitäten in jeder Größe. Der Umzu eine ec nde Seit. Samt& Seide, G. nn. h. 1 N 7, 4 b Let D aan——— g wird Ihnen vergütet durch mietfreies Wohnen für dingung. 7202 er ae Vorzuſtellen nach⸗ für Damen n. Herren] mittags—8 Uhr. durch Einrichtung ei⸗ ner Maſchinenſtickeret Frau Dr. Horlacher im Hauſe. Vorkennt⸗ B 6, 1a niſſe aicht notwendig. Hoher und dauernder Verdienſt garantiert, da wir die Strickware abnehmen und Strick⸗ löhne zahlen. V5 Schreiben Sie noch heute an Firma„Regentin“ Ratibor 0ʃ8 Nr. 35. Schulentlaſſ., evangel. Mädchen aus achtbar. Familie als*7219 Hausiochrter f. tagsüb. geſ. Vorzuſt. v. mittags—6 Uhr. F 4. 11. 1 Tr. rechts ſietzgerei zu vern. evtl. zu verk., Nähe Karlsr., auf 1. 5. 32. Angeb. unt. U L 38 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 7104 Laden m. Nebenraum, Nähe Marktplatz, zu ver⸗ unteten. Abr. in der Geſchäftsſt. 719g Lagerraum 8707 mit Toreinf., Nähe Großmarkt ſofort zu vermiet. E 5. 14, II. * 787 Büros, 90 delle anf e große Weinkeller in guter Stadtlage, günſtig ganz oder geteilt zu vermieten. Iulius Wolff(R. D..), Prinz ⸗Wilhelmſtraße 12. V208 Großes Magazin nn Büroräumen, ſchönen ausgedehnten Kellereien mit Toreinfahrt und gr. Hof billig zu vermieten durch Leop. Simon, Immob.⸗Büro, G 7. 11, Tel. 316 74. 17 062 crosbe, ideale Büros Oſtſtadt, auch geteilt, vom Beſitzer direkt zu ver⸗ mieten, evtl. dazu: Lagerräume, Garagen und SZimmer⸗Wohnung. 17158 Näm. Telephon 41163 -3 Zimmer für Büro od. Praxis geeignet, Zentrum d. Stadt Angebote unter ſofort preiswert zu vermieten. 17 270 Tullaſtr. 14, 2 Treppen, herrſchaftl. ſehr große Tinmer-Paagan mit vielen Nebengelaſſen evtl. mit ea. 200 am e per ſofort od. 1 April zu vermieten. 17110 Telephon 427 18 Suche ſonnige -0 Iimmer-Wohnung Zentralheizung, oder entſpr. 4 Zimmerwohnung, falls im Souterrain—2 Räume für Bürv vor⸗ handen ſind, evtl. mit Garage, auf 1. 4. 1932. Angebote unter T H 8 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B4 701 S Emmer Wohnung Badez., Speiſek., Manſarde u. ſonſt. reichl. Zu⸗ behör, auch für Büro geeignet, per 1. 4. 32 zu vermieten. B 7. 7, 2. Stock. 77205 Tolliniskr. 4. 5 Zimm.⸗Wohnung Bad ꝛc. Friedensmiete Mk. 100.— per 1. IV. zu vermieten. Näheres 1 Treppe. 7226 0 N 191 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Einfamilienhaus unt Garten in der Oſtſtadt zu vermieten, eytl. geteilt in 7 Zimmer⸗Wohnung mit Diele im 1. 2 2. Stock und 4 Zimmer-Wohnung mit Diele im 8. Stock. Angebote unter 6 H 186 an die Geſchafteſtelle dieſes Blattes, 27118 15 8 Zimmer-Wohnung an, nahe Waſſerturm, zu d. Geſchäftszwecken preiswert zu verm. 12 5 Wolff(R. D. 5 Prinz⸗Wilhelm⸗ ſtraße 1 V2 Frledridisring 16 Sonnige 7 Zimmer- Wohnung mit Zubehör, 3. St., per 1. April äußerſt gig au vermieten. Nähetes parterre. 6 Zimmer Folnneg 1 a 5 ſofort oder ſpäter zu vermieten. 5 Parkring 4a. 3 — 0 6 Zimmer bell und geräumig, 3 Treppen, elektr. Licht, neu rgerichtet, auf 1. 4. 32 zu vermieten. Preis 150„4. Näh. bei Leonhardt, L 13. 12.—2¹²2 O ſtſtad t: Schöne, ſonnige B4655 6 Zimmer-Wohnung 2 Tr., mit all. Zubehör, weg. Verſetzung ſof. od. 1 ſwöt. häng zu verm. Näh.: Rupprechtſtr. 18, I. Sch ö ne 2 Zimmer- wohnung mit Zubehör, in der Stadtmitte, Nähe Herſchel⸗ ofort zu vermieten.(Friedensmiete.) An⸗ bote unter O K 188 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 890 clean 1 Amor Moda entralheizung, fließend. Waſſer, Boiler, Bad, ädchenzimmer, große Diele, gr. ged. Veranda, in ſonnigſter Lage in Zweifamilienhs. Schwarz⸗ waldſtraße 19 ab 1. April, evtl. auch ſchon früher zu vermieten. Telephon Nr. 222.40. 17 094 Neu- Ostheim ſchöne 3 Zimmer⸗Wohnung mit Bad, per ſo⸗ fort oder ſpäter zu vermleten. Oslskadt nebrere 3, 4. 5, 6, 7 und 9 Zimmer Wohnungen mit Zentralheizung Warmwaſſer und allem Zu⸗ behör, per 1. 4. zu vermieten. 17264 Näheres Leonh. Hanbuch& 36. Soſienſtraße 6 Tel. 409 41 Schöne, große, helle 57206 4 Zimmer und Küche 55 Stock, mit Zubehör, Neubau, Preis 80 4 50 „2. zu verm. Näh.: Pflügersgrundſtr. b, schöne 4 Zimmer-Wohnung mit Manſarde, Waldparknähe, Bad u. Zubehör, per 1. 4. zu vermieten. Angebote unter V N 63 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B4727 Schöne, ſonnige 77216 J immer-Wohnung Küche, Bad, Manſarde, auf 1. Februar zu ver⸗ mieten. Meerfeldſtraße 68, 2 Treppen rechts. Zimmer in beſter Oſtſtadtlage, mit Zentralheizung, leer od. möbliert, evtl. mit Penſion, Mitben. v. Bad Telephon, zu vermieten. Angebote unt. V V 71 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 272¹⁰ 17. Seite/ Nummer 60⁵5 eine Werksta ne 5 95 1 05 0 2 Ammer seum S 2, 11. part. ſofort mit Bad u, ſonſt. Zu⸗ zu vermiet. Näh. im behör, evt I. n 11 Gar⸗ Zigarr.⸗Geſch. daſelbſt 9 u, 7 0 für Tüncher geeign., Tel. ⸗ evtl. als Lagerraum, 7194 zu vermieten.*7190 5 F a U B. 9. 5 Anfang Schwetzingerſt 155 7 Dim Lagerräume: immer und Küche 5 an kle nn. Familie zu euch ka. Ber aßtatt ge] vermieten.— Anged. 55 ahr)) einſahrt,„ 50 an die Geſchäftsſtelle dermieten„Bas dds. Blattes. 2109 Näh.: S 6. 21. 2. St.— 25 5 Neubau⸗Wohnung in Rheinan⸗Pfingſtberg. beſteh. aus B4714 2 Zimmer, Küche Telephon 9 Büro- und 332 34. 22 Bad u. Zubeh., klein. 12 gnfaume Garten, für 89 RMk. monatl. zu vermiet. in guter Stadtlage Angeb. unt. J V 46 555 Ganzen 71 55 an die Geſchäftsſtelle. eteilt billig zu ver⸗ mieten. 6 lagen- Woehnung! Angebote bef. unter 8 M. 1822 Rudolf 2 gr. Am. m. Küche im. Bad. Speiſek., Gar⸗ F derobezim. u. Loggia, in freier ſonn. Lage. Neubau, per 1. 2. 32 Ulolt 1 Jem Ul. prsw. zu vermietet. 5 Zu erfragen 9447 1 Aa er ne Neckarau, Germania⸗ 4. St.: 3 e 4. Küche- fraße 20. B. Treppen, K 2. 2. St.: 4 Zimmer 2 ſonnige 7115 und Küche:*7122 8 1 Garcze ibe Neues dell Sölle Zimmer allerbeſte Lage, zu v. L. 6, 14. 3. St. b. Appel Sehr schönes Zumner mit Küche Telegraphen⸗Amt). Näh.: K 1, 8. Büro,. Telephon Nr. 218 58. Große, geräumige 3 Ammer- Wohnung (Neubau) m. Zubeh.] an fung. Ehep. billig bill. ſof. zu vermiet. zu vermieten. 9445 Zu erfr. Metzgerei] Näher.: Augartenſtr. Loſer, Unt. Riedſtr. Nr. 38(Hoff. Ni 28, Tel if. 7200 ——— Letras Zimmer Schöne zu uvm. Lindenhofſtr. Nr. 34. Sths. Schäberle Paradenlatz, C 1, 7: Gut möbl. Zimmer m. beſt. Verpflegung. B4690 Penſion Wacker 2 kent. 3 immer Küche u. Keller. Au⸗ gartenſtr. 93. 1 Tr., ſofört zu vermieten. Zu erfr. bei 34081 Bolch, Waldbolr, 14. Geſucht wird kleiner Laden mit Nebenraum. Bevorzugt wird Neckarſtadt— an die Mittelſtraße. Angebote unter V R 67 *7203 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Helle Werkstätte mit—3 Zimmer ⸗ Wohnung in zentraler Lage zu mieten geſucht. Angebote mit Preis unter P T 14 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. Eintamihenh in Oſtſtadt oder Fendenheim zu mieten geſucht.—8 Zimmer mit Zubehör.— Angebote unter N F. 159 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Ba4661 -7 Zimmer-Wohnung in guter Lage per 1. April geſucht, 4 Zimmer als Wohnung, 2 Zimmer mit Nebenraum als Büro. Ruhige kleine Familie. Miete im Voraus. 8 ohne Verkehr. Angebote mit Preis unter S P 80 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 6980 odere Wohnung -5 Timmer, Küche u. Bad in guter Wohnlage zum 1. April oder früher geſucht. Angebote unter O E 183 an die Ge⸗ ſchäftsſtelke dieſes Blattes. 17 200 Herrſchaftliche Mamu m. Diele u. Zentralheizung. -2 Treppen, per 1. April 1933 von ſolventem Mieter geſucht. 7174 Angebote mit Preisangabe unter J K 60 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten !. Moderne, ſonnige 5 Zimmer- Wohnung mit Zentralheizg., mögl Warmwaſſerverſorgung, Mädchenzimmer, zum 1. April 1932 geſucht. Angebote mit genauer Preisangabe unt. 0 G 185 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 17 2¹ Freundliche und sonnige 5 Ummer-Mohnung mögl. in der Oſtſtadt, von ruhig, und pünktlich. Mietzahler(Akad.) zum 1. April 32 geſucht. Vorgezogen in Straße mit grünen Bäumen wie Werder⸗, Eliſabethſtr. oder mit freiem Ausblick. Gefl. Angebote mit genauen Ang. u. Preis erb. unter V I 69 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 45 Iimmer-Wohnung * Südla e, Zentralheizung, Bad, Balkon, Oſtſtadt oder Vorort, zum 1. April 32 von ält. Ehepaar geſucht. Angebote unter T W 22 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 3 B4668 i le- Hanus INI Schön möbl. Zimt el.., i gt. Hs., Näl Bahnh.⸗Schloß, cn H. od. Dame p. ſof. zu v. L 8. 3. 3 Tr. links. 57221 Schön mönl. Zimmer in ruh. Hauſe zu vm. Prinz Gr Mer el⸗ ſtraße 11, 1 Tr. 7195 Empfehle me für Familie KU Meiner verehtl. Haunpof-Bkote N AI. 0 ö i Al ine Restauration und separaten Säle nfejern bel zeitgemäß. Prelsabbau ndschatt die besten Wünsche zum Jahreswechsel PAUL STEEGER 2 Schön möbl. imm. zu vermieten. 5 0 1 2 Qu 5. 18/19. 8 Tr., rechts.199 dut möbl. Zimmer ſofort zu vermieten. Verſchaffeltſtr. Nr. 26. III. links. 2211 Penſ. Herr od. Dame findet* 70 Ichönes e im auch pflegebedürftig. Möbel können mitge⸗ bracht werden. An⸗ ſocacdocgageah f cAEE BURSE Große Silvesterfeier 0 Manic n Ad ſunm fallhananantndandameanedtgdtadnnnduanmanlgugdtan nge Künster-Konzert 5 8 — . II gebote unter U 7 an die Geſchäftsſtelle. Schön 2 Mien 4 mit el. 1 a gute Hauſe. fr. Lage, fof. zu uvm. Dammſtr. 6. 3 Tr. rechts. 7160 Gut möbl. Zimmer, m. elektr. Licht od. 2 in⸗ einandergeh. Zimmer zu vermieten. 9439 Näh.: L. 10, 8. 1 Tr. aan Sennnhüſte, N 3, 6 Morgen Freitag, Samstag u. 9 Verlängerung. Gleichzeitig eutbiete ich meinen Gdsten Connern und Freunden ein gutes neues 7 11 . 14, 18 25. am Bahnhof, ſehr ſchön möbl. Zimmer ev. 2Betten e Der verehrlichen Ei 7219 Kenntnisnahme, da habe. Es wird mein Zentrum! Gut möbl. Zimmer zu verm. bei Neher. P 5. 1. 8 Tr. 7188 Haeee Waldrestaurant Diane tadellose Speise und Getränke anständig zu bedienen. Zum neuen Jahre die herzlichsten Glückwünsche! nwohnerschaft Waldhof. Gartenstadt zur gefl. g ich das Waldrestaurant Diana übernommen Bestreben sein, meine werten Gäste durch Um geneigten Zuspruch bittet P. Welz schnell nnd pf eiswert durch Druckerei Dr. Haas Neue 5 8 84. b 85 mit Bad, Mädchenzimmer, Zentral- heizung, Warmwaſſerbereitung, in 9 5 Lage, möglichſt O ſt ſt ad t, zum 1. April zu mieten geſucht. Angebote erbeten unter 8 L 78 an die eic ſtelle dieſes Blattes. 6974 -5 Zimmer- Wohnung per 1. April geſucht in Miet Lage. Gute, kleine Familie, 3 Erwachſene. Mietzahlung im Voraus. Angebote mit Preis unter 8 0 79 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 26979 34 Uimmer- Wohnung eyll. mit Zentral- oder Etagenheizung, auf J. März oder J. April zu mieten gesucht. Ausführl. Angebote mit Preisangabe erb. unter T R 17 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl.* 7058 Moderne, sonnige 34 Iimmer- Wohnung möglichſt Zentralheizung, 2. oder 3. Stock, von ſolventem Ehepaar per 1. 4. 32, eventl. früher geſucht. ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 77091 17 jähr. Mittelſchüler ſucht zum Schulanfang Mmöbl. Zimmer mit voller Penſion. Angebote unt 0 NM 190 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 112860 Immobilien feuer 5 guten Existenzen zu Nrlaufen Bäckereien, Metzgereien, Konditorei⸗Cafes, Wirt⸗ en, Kol.⸗Geſchäften ete. 208 Julius Wolff(R. D..), Prinz⸗Wilhelmſtr 12 12. ll. Ter, pol., dec, pl., rer, nat. Ing. Auskunkt, at, Doktor mugdllche od. Fern- Vorbsreltung. Dr Jur. Hiebinger Berlin W 30, Martin. 105 Roferenzen, Freſprospoxt A 29 fesdugg allen Dana erteilt Konzertſängerin. Zuſchr unt. J H 38 7100 Im Unterrichten ſehr erfahr. Muſiklehrerin erteilt gründlichen Klavier-Unterricht nach ſchnell fördernd. Methode. Beſte Emp⸗ fehlung. Monatk. 10% Angeb. u. O V 76 an d. Geſchäftsſt. 34052 an die Geſchſt. Zucclneide-Aurse für Damenbekleidung beginnen am 12. Jan. d.., einf., langfähr. erprobt. Syſtem nach Körpermaßen, Kopie⸗ ren u. Schnittmuſter, Anfertig. neueſt. Mo⸗ delle, Vorbereitg, für Meiſterprüf. Anmel⸗ dung bei* 7214 M 2, 10 A. Schneider. B 6. 2. Untertieht Höhere Privat-Lehranstalt Institut Sehwarz Tel. 28 521 Senta— oberprima mit 4 Vorschulktassen— Tag- und Abendschule. f . Schüler und Schölerinnen, Apfgabenöberwachung, NHachkho“ kurse. lngſwid. Behandlung. Geringes Schulgeld. Prospekt frei. Aumei dungen täglich. 845 Angebote unter U G 32 an die Ge⸗ Frelfag, den 1. Januar(Neujahr) im Autobus 2 Tromm (Hammelbach,.-Scharbach) Vorm. 8 Uhr ab Paradeplatz. Fahrpreis pro Person M..20 hin u. zurück. Anmeldungen bis heute Abend Mamzeiner Uannbus-Jerbehrs- Gag, N. h.. 0 4. 5 Tel. 31420 Alte Pfalz Fernspr. 338 46 P 2, Nr. 6 Silvesfer- Neujahr gemuüficher Aufenfhall. Zeitgemäße Preise. 8 Bockbier Nafur-Weine Jazz Kapelle Bauer spielt Donnerstag Fieilag-Samsiag-Sonniag die Allen Freunden und Bekannten besten Wünsche zum Jahreéswechsel! * Leut moclem Zange In der Nethode legt die Stärke der Janzschule Sündebeek Neue Kurze beginnen. Einzelunterricht jederzeit. N 7, 8 Telephon 23006 N 7, 8 1 — Sonder Verkauls⸗Tage in SWlafzimmer und Mücken Das neue lahr beginnen wir mit einem großen„Sonder verkaul“ in Schlaf- zimmer und Küchen aus unserem Riesenlager.— Nuf aller neuzelllichste Schlagermodelle in 8301 Schlafzimmer eee e Küchen naturlasſert und Elfenbein, bommen zu unglaublich billigen Preisen zum Verkauf. EI nige Beispiels: Schlafzimmer ech Eiche mit Nußbaum, voll und achwer gearbeitet, mit echlem 345* 8 weißem Mer mor. nur RM. e ee ochglanzpollert, hoche! 9 Model! 8„ Rö 493. Küche reich, Inneneinrichtg.(Kühlschrank eic), isch mit Linoleum. 2 Stühle, Patenthocker, nur 185. Kliche schwere wesifäl. Arbeit. Büfett, An richte. Lisch, 2 Stühle, Patent hocker„ nur RN 245. leder Interessent muß diese Modelle gesehen und kennen gelernt haben— Besichtigen Sie unsere Schaufenster! Möbel- Graff Mannheim Qu 7, 29 D e 18. Seite/ Nummer 305 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 31. Dezember 1931 Tanonag⸗ kabel — P gut erhalt., Angeb. unt. an die Geſch. 46947 Opel-Limousine 4/20 PS,. zu verkauf. BMW⸗ oder DR W⸗ Kleinwagen wird in Zahlung genommen. 87098 Tel. 471 22. dale Ache gummibereift, zu ver⸗ Ab Wergen Sreitag unser ausgesuchtes — 8 5 S οον,B. UNWIDERRUFLICH NUR TZ TAGE! Von Freitag, 1. Januar, bis Donnerstag, 7. Januer Das Sensations-Bühnengastspiel bit WEIT BERUHHTEN cĩloWNs Gustavo 2 5 1 TELLIN Iz Heiterkeit Ein hochinteressanter Stoff mit ungeheurer Spannung, mit effektvoller musikalisch. de e 9 5 1 74.. aufe Tan Dynamik mit einem Auf— geg. eiſernes Unter⸗ gebot erster Darsteller geſtel. 7224 Gugler, Elfenſtr. 5. in dem großen b 1 eee nend. Nart Salami. 1 Pfd..10 Zeruelat und 210 Teewurst. 12 Nett, Peud- u jagdwürst. Beberwurst lein) Bandlebermurst Blutwurst(Thür.]„ 80 Schweinefleisch. 609 Rindfl. m. Hnoch... e 1 bandbutter. Geflügel vers, gegen MHachnahtmie Fleischermeister Adoli Demuß Wieminnen(ostur) Ankauf getr. Kleider, Schuhe gegen Nachläſſe ſowie gebrauchte Bettſtellen. Obſtfeld, G 6, 1 8 Telephon 20091 Geſchäftsmädel, a. 20, wünſcht 87155 „„* aa 0 Wilig Fritsch Brigille Nelm ee beseliptel bel Manon Thon l g lee Mae. Harry Hardt/ Tamara Desni, Auſchr. unt. V F 56 Fr. Kayssler K. L. Diehl an die Geſchäftsſtelle ſlerzü relchhalüges Wnendes Ae Belprogramm! güror aum Zentrum, geſ. Angeb. mit Preis u. U 2 50 an die Geſchſt. 87142 ese sees, Beginn nachm. 4 Uhr National Theater Mannneim abgeſchl., Mane. Freitag, den 1. Januar 1932 kl. Wohng., als Büro Vorstellung Nr. 138— Miete F, Nr. 15 8 mieten 1 gebote mit Preis Holl manns Erzählung en unter V p 65 an die Fhantastische Oper in 3 Akten mit einem Vor- und] Geſchäftsſtelle dieſes 33 5 5 Jules Barbier Blattes erbet. 27196 usik von Jacques Offenbach. a 0 Musfkallsche Leitung: Ernst Oremer-4 Ammer wohnung Insrenier ung: Herbert Maisch. Chöre: K. Klauß mit Bad, z. J. Avril Ausstattung: Eduard Eöffler gefuchß d. 915 Mie⸗ Techn. Einrichtung: Walther Unruh 50 n 3 epwachf Per Anfang 20 Uhr 5 Ende nach 22.30 Uhr 1 Agel. a e r S O nen: Hoffmann Heinrich Kuppinger 55 70 55 9 e Niklaus Nora Landerich Ichältssſtelle 4 Lindort Sydney de Vries ger-4 Zimmer- Lutter Fal Zöller 41 Wohnung Nathanael Wilhelm Traut Hermann Albert Weig Olympia Ellice Illiard Spalanzani Christian Könker part. 9 1 85 Cochenille Frits Bartling Über 70 4, p. 32, entl. 1. 3. 32 gelie Angeb. u. V L 66 wn die Geſchäftsſt. B4728 Giulietta Hildegard Ranczak, 3 Zimmer-Wohnung St.⸗O München a. G. Schlemihl Hugo Voisin Antonia Gussa Heiken Crespel Karl Mang Stimme der Mutter mit kl. Garten, für 1. Febr. od, ſpäter, von ſolv. Mieter geſucht. Preisangebote erbeten Ferner im Film: Jaden def Die Eintrittspreise sind nicht erhöht! Sophie Karst Heute Neujahr soW²e Sonntags 2 60083 ee Sein Leibkammerdiener S ct F Wollen Sie SILVESTER und NEUIAHR ohne Tanz etc. angenehm und in Ruhe bei einem guten Mahſe und einem guten Tropfen vet bringen dann kommen Sie in Das EALsLenberg- REAL! am Wasserturm Diese 8 und preiswürdige Gaststätte von Ruf bietet Ihnen erſesene Menus, die große. sowie die Delikatessen der Saison Gleichzeitig wünschen wir allen unseren Gästen VIEL. GLück und E ALLES GUTE IM NEUEN JAHR Dle Schule für Fleganten Gesel Sdlalstekz Beginn der neuen Kurze 00/e eines spez Rumba- Kursus 5 5 6. Jenuef 1952 O!kaben de Sto? Sie erh einſchl ſämtl. Zutaten auf Roßhaax Anzug o. Mantel nach ihren Maßen für nur k. 28.— angefertigt Garant, tadell. Sitz Reinberg. Ludwigs⸗ hafen. 35 Nallen- u. Nause; Totalaus rettung, schnell ie 5 ˖ Der Fall des Alkoholschmugglers Jack Diamond mit e GARY(OOoPER und SVLVI A SIDNENV Mibelungensaal im Rosengarten 1 1 8 den 1. Januar in Als erstes programm im Neuen Jahr zeigen Wit ihnen einen Spielplen, wie Sle ihn 1 ee a en nur im UNWENSUINA zu sehen betommen. Auf unseter Bühne gastieren die berühmtesten eee 8 1 Last. Slate. 80 Clou /ns der Welt, die Btüdet FATELIUIHNI, und im Füm sehen Sie den spönnendsten spiel von Blumenthal und Kadelburg)—3 Zimmer-Wohnung Sensstionsfiim, der jemals in Hennhelm ef! Def fim„Streben def Weltstedt“ 5 erde Leltugr; Karl laub. e 8 4 L.. ſeuchtet tiet in das tolle treiben der New VofEeI Alkoholschmuggletbenden hinein, qedem e n wird sus den Zeſtungsbefichten des abenteuerliche Schicésel dAC DANS, der e Saubere nette f Eürzüch in Neu- Vork erschossen wurde, etinnetſich sein. Das leben dieses Hennes, Kostüme: Entwurk und Ausführune durcb Verch g 21 uch des einem sponnenden Abenteuteftoman gleicht. sein Glück und Ende ee in 1 F. in- Charlott Ammer- Wonnung Kostümhaus für Theater u Film, Berlin-Charlottenb. 1 FEI Technische Leitung: Walther Unruh von 9 05 letz e unethötter Reslistik dieset film. 1 per ſof. zu miet ge Anfang 15 Uhr N n. 18 Uhr Angeß. auß s en diene Legen Ness die Geſchäftsſt. 57137 „Zum weihen Rössl“ Leopold Brandmeyer, 58 5 Zahlkellner Walter Jooß Wäbelm Giesecke, Fabrikant Ernst Iangheins- aan und kiaſe Otiilie, seine Tochter Ellen Philips per 1. Februar 1082. Dr. Frich Siedler. Rechtsanw. Hefmuth Neugebauer] Angeß. unte 0 + 44 Sigismund 5. 9 Geſchäftsſtelle Prolessor Dr. Hinzelmann Joseph Offenbach a r Klärchen, seine Tochter Henny Liebler d Blattes erbeten. Ein Hochzeitspaar 1 e 5 5 ch e a 15 15 5 Der Kaiser KarlNeumann-Hoditz als Gast 2 Ammer Und Küche Karl Zöller Miete bis zu 40 Mk. Der Bürgermeister Alfred Landory Angeb. unt. U F 49 Der Oberförster Franz Bartenstein an die Geſchäftsſtelle. Der Lehrer Gotthard Evert 2 Der kiccolo Anhemarieschradiek 12 leere 7188 Der Kellner Franz 7 89 0 8 10 2 a 607 Der Reiseführer Elitz Bartling 2 N Der Kapitän des Dampfers eh 198 a Amer Kathi, Briefträgerin Lora Landerich a 1 Zenzi, Kuhpnged Ani Dittler ö 75„ in„e, wilden 5. Welt Albrecht Ange nt, ce Virt, wilden Mann“ Adolf Albree 5 Wirt„ 55 Agenrose“ Fearl Schellenberger an die Geideftstene 1 Martin, Hausdiener Karl Zöller 5 Geschwenderbauer Karl Appel Knecht Mattes Willi Hahr Bäcker Stampf Hans Ballwann Auhofbauer 3 Karl Raddatz Fräulein Weghaller Dora Seubert Freltax. den 1. Januar 1952 Im elne n R B 1 Abtans 19.30 Uhr Ende., 2230 Uhr FI AXXTI NI. B Z 1 snvester- Rummel ab 1 Uhr: bac teg begebe Jekorationsrätselraten fact Für die richtige Lösung 22h 84 6 1 e Sekt gratſfls. 1 8 Samstag und r e NSER UNS! * 4 Max Meisinger und Hamilie e d durch giſtfrete Tphusba- Zillen für ensckt u. Haus niere gelahrios). Röhre d.50 nur. Babor. Thiele. Beurentius⸗Straße 5, 828. Aa J. Heinrichsderkf Mitglied„Akademie deutscher Tanzlehrer“ Mannhelm Tel. 229 33