dvenille milden chödſich deshelb ur Heond heken. N.10. Nördl. m des Höhe, adbad. „ Huse 8 ne 1 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13, Ne Fried⸗ Se Freiburger Straße 1 richſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 3, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 3. Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zwangs⸗ Für im Voraus zu bezahlende vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 7 Ausgaben.50 RM. im Monat wöchentlich 4 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe Einberufung des Memelländiſchen Landtages Meldung des DNB. — Kowno, 17. Juli. Wie der Gouverneur des Memelgebietes dem Vertreter des halbamtlichen„Lietuvos Aida“ erklärt, wird der Memelländiſche Landtag zur Ent⸗ gegennahme einer Erklärung des Direktoriums Reis⸗ gys zum 25. Juli beſtimmungsgemäß ein berufen werden. Im übrigen verlautet in memelländiſchen Krei⸗ ſen, daß, falls das neue Direktorium kein Ver⸗ trauensvotum erhalten ſollte, deſſen Rücktritt erfol⸗ gen würde. Der Gouverneur würde daun in Ver⸗ handlungen mit den Landtagsparteien zwecks Er⸗ nennung eines neuen Landespräſidenten treten. Da⸗ durch würden mindeſtens 6 Wochen Zeit gewonnen. Der litauiſche Kriegskommandant diktiert Er hat unbeſchränkte Vollmacht — Kowno, 17. Juli. Die im litauiſchen Staatsanzeiger vom 12. Juli veröffentlichte, ſofort in Kraft getretene Abänderung des Geſetzes zum litauiſchen Staatsſchutzgeſetz vom 8. Februar 1934 gibt dem litauiſchen Kriegskommandanten in Memel unbeſchränkte Vollmacht zur willkür⸗ lichen und radikalen Unterdrückung jeder öffent⸗ lichen Betätigung des nicht großlitauiſch ein⸗ geſtellten memelländiſchen Bevölkerungsteiles. Das Geſetz ſieht folgendes vor: J. Der Kriegskommandant kann unter Behaup⸗ tung der angeblichen Staatsgefähröung von ſich aus Vereine, Geſellſchaften und Ver⸗ hände ſchließen. 2. Perſonen, die ſolchen Vereinen, Geſell⸗ ſchaften oder Verbänden angehört haben und micht mindeſtens ſechs Monate vor deren Schlie⸗ ßung austreten verlieren für die gefamte Dauer des(bereits ſeit 1926 beſtehenden) Kriegs⸗ zuſtandes das aktive und paſſive Wahl⸗ recht für den Landtag, die örtlichen Selbſtver⸗ waltungen, für die Organisationen des Handels, der Landwirtſchaft und für die anderen wirt⸗ ſchaftlichen ſowie beruflichen Selbſtverwaltungs⸗ opgane. 3. Sämtliche Mitglieder des Land⸗ tages und der anderen genannten Organe, die verbotenen Vereinen uſw. angehört haben, ver⸗ lieren die Mitgliesſchaft dieſer Organe. Somit kann der Kriegskommandant, gegen deſſen Maßnahmen kein Rechtsmittel, ſondern nur eine weitere Eingabe,„Beſchwerde“,(alfo an ihn ſelbſt) gegeben iſt, durch die willkürliche Schließung belie⸗ biger, geſelliger, politiſcher, wirtſchaftlicher, kulturel⸗ ler ooͤer wohltätiger Organiſationen deutſchen oder ihm ſonſt nicht genehmen Charakters, die überwälti⸗ gende Mehrheit, der nicht großlitauiſch eingeſtellten Bevölkerung politiſch völlig entrechten. Allein die Mitgliederzahl der Neumann⸗ und der Saß⸗Partei, einſchließlich der(kommuniſtiſchen) Arbeiter⸗Partei, die immer für autonome Rechte eingetreten iſt, beträgt rund 15 000 Wahlberechtigte letwa ein Viertel aller Wahlberechtigten). Es iſt nach dem vorgeſagten mit Sicherheit vorauszuſehen, daß die Litauer nunmehr ſyſtematiſch die Neu⸗ wahl zum Landtag und zu anderen Körperſchaften unter Aus ſchluß des größten Teiles der für die Autonomie eintretenden memelländiſchen Wahl⸗ berechtigten vorbereiten werden, und zwar mit dem Ziel, daß der ſo zuſtandegekommene Land⸗ tag auf Autonomierechte überhaupt verzichtet. Neue Maſſenentlaſſungen — Memel, 17. Juli. Das neue Direktorium im Memelge⸗ biet nimmt fortlaufend Willkür maß⸗ nahmen insbeſondere Eutlaſſungen autonomie⸗ treuer Beamter vor, obwohl es mit dem Miß⸗ trauensvotum des verfaſſungsmäßigen Landtages rechnen muß und daher nur Repräfentant der litaui⸗ ſchen Minderheit iſt. Seit dem 11. Juli ſind neben mehreren Magiſtratsbeamten 83 Juſtizbeamte, teils ſofort, teils mit Wirkung vom 1. Auguſt oder 1. Ok⸗ tober entlaſſen worden, ſo daß nur noch etwa 18 memelländiſche Juſtizbeamte übrig bleiben. Die Entlaſſung von 35 Forſtbeamten und 20 Amtsvor⸗ ſtehern ſteht bevor. Für den genannten Geſchäfts⸗ bereich der Autonomieverwaltung iſt der ausſchließ⸗ liche Gebrauch der litauiſchen Sprache anbefohlen worden. n Der Kriegskommandant hat, geſtützt auf die Aenderung des§ 10, 1 des Staatsſchutzgeſetzes, die Neumann⸗ Saß⸗ und vor allem auch die Memel⸗ Nländiſche Landwirtſchaftspartei als ge⸗ Dienstag, 17. Juli 1934 145. Jahrgang— Nr. 320/32 Plünderungen in San Franzisko Der Generalſtreik auf ganzer Linie entbrannt Meldung des DN B. San Franzisko, 17. Juli Der Generalſtreik iſt am Montag Punkt 8 Uhr in Kraft getreten. Von dieſem Zeitpunkt an ſtockte jeglicher Verkehr auf der Straße. Die Geſchäfte find geſchloſſen. Ein Infanterie⸗ Regiment in Los Angeles erhielt den Befehl, ſo⸗ fort nach dem Streikgebiet aufzubrechen. Eine Ab⸗ teilung Feldartillerie aus Las Linas mit 7,5⸗ Geſchützen iſt unterwegs nach San Franzisko, ferner mehrere Tanks mit Maſchinengewehren. Bis zum Montagabend dürfte die Stärke der in San Franzisko ſtehenden Nationalgarde etwa 6000 Mann betragen. Im Laufe des Montag iſt es bereits zu ſchweren Ausſchreitungen gekommen. Eine Menge von etwa 1500 Menſchen ſtürmte und plünderte die Lebeusmittelläden in verſchie⸗ denen Teilen der Stadt. Etwa 50 Perſonen drangen in das angebliche kommuniſtiſche Hauptquartier in Haytward ein, ſchleppten das Mobiliar hinaus und verbrannten es. Die Unruhe in der Stadt wächſt ſtändig. Der Bürgermeiſter oer Stadt wurde vor dem Gerichts⸗ gebäude von Kommuniſten umringt und auf die un⸗ flätigſte Weiſe beſchimpft. Obwohl die Zivilbehör⸗ den noch keine Bundeshilfe angefordert haben, deu⸗ teten Heeres⸗ und Flottenleitung an, daß ſie bereit wären, im Notfall die Lebensmittelverſorgung der Stadt ſicherzuſtellen. Die Streikleitung hat angeordnet, daß in den Nachbarſtädten Oakland, Alameda und Port⸗ land umgehend Streikabſtimmungen durch⸗ geführt werden. Man rechnet damit, daß dieſe Städte ſich dem Generalſtreik anſchließen werden. Der Leiter der N. R.., Johnſon, iſt in einem Armeebombenflugzeug nach San Franzisko unter⸗ wegs. Senator Wagner iſt dabei, Neupork im Flug⸗ zeug zu verlaſſen, um zu verſuchen, den Generalſtreik beizulegen. Nationalgarde iſt damit beſchäftigt, auf den Dächern der Lagerhänuſer Maſchinengewehr⸗ neſter einzurichten. Das Geſchäftsviertel wird von Patrouillen der Nationalgarde durchſtreift. Im Hafen warten 170 Dampfer auf ihre Abfertigung. Als Folge des langen Hafenarbeiterſtreiks iſt die Proviant⸗ verſorgung Alaskas, wo die Sommerzeit nur ſehr kurz iſt, gefährdet. ſorgung Hawatis iſt bedroht. Gas⸗ und Elektrizität ſind noch in Betrieb. Auch die Zeitungsſtände, Milchläden und die Bäckereien ſind noch offen. Ferner funktioniert noch die Müll⸗ abfuhr. Fleiſch und Gemüſe gibt es nicht mehr. Theater und Kinos ſind geſchloſ⸗ ſen. Darbietungen im Rundfunk gibt es nur im beſchränkten Ausmaße, da auch die Muſiker ſtreiken. Die Streikleitung hat zwar eine eigene Streikpolizei geſchaffen, die Gewaltakte verhindern ſoll, oͤoch ſetzt ſich meiſtens der Einfluß der Radi⸗ kalen durch. Auch in anderen Städten der pazifiſchen Küſte macht die Streikbewegung Fortſchritte. In Daniel⸗ ſon(Connecticut) traten 500 Wollſpinner in den Streik, weil die Leitung der Werke eine 25prozentige Lohnerhöhung ablehnte. In Birmingham(Ala⸗ bama) treten 22 000 Textilarbeiter am Dienstag in den Streik. Die Hafenarbeiter von Vancouver weigerten ſich, amerikaniſche Schiffe zu löſchen, weil dieſe mit Streikbrechern als Beſatzung fuhren. In Minneapolis bereiten die Gewerkſchaftsführer eine Streikabſtimmung von 6000 organiſierten Laſt⸗ kraftwagenchauffeuren vor. Zuſammenſtöße in Oakland Dakland(Kalifornien), 17. Juli. Die Polizei nahm am Montag eine Durchſuchung des hieſigen Hauptſitzes der kommuniſtiſchen Partei vor. Dabei kam es zu einem Zuſammenſtoß; zwei Komuniſten wurden niedergeſchlagen und auch zwei Polizeibeamte wurden verwundet. Die Polizei verhaftete zwölf Perſonen, darunter zehn Frauen. Streikgefahr auch in Neuyork Neuyork, 17. Juli. Der Präſtdent des Seafarer's, dem ſechs Hafen⸗ arbeitergewerkſchaften angehören, erklärte, auch i m Neuyorker Hafengebiet drohe ein Streik, wenn ſich nicht die Schiffsgeſellſchaften be⸗ reit erklärten, mit den Vertretern der Gewerkſchaf⸗ ten über Lohn, Arbeitszeit und Arbeitsverhältniſſe zu verhandeln. Bereits am Donnerstag werde eine Gewerkſchaft über den Generalſtreik abſtimmen. Ein Streik der Hafenarbeiter würde über 15 000 Arbeiter betreffen. Auch die Materialver⸗ 77 ã DDDVTVVTVVVVVVVVFVPVTVVTVTTCTCTCTCTVCVCVTVVVTVTVTVTCVTVTVTGTVTVTVTVTCTVTVTVTVCVCVCVVVVUVVVU ſchloſſen erklärt. Dies bedeutet praktiſch, daß alle Angehörigen dieſer Parteien, alſo die überwie⸗ gende Mehrheit aller nicht großlitauiſch eingeſtellten Wahlberechtigten, des aktiven und paſſiven Wahl⸗ rechtes beraubt werden und weder Beamte noch Mit⸗ glieder von öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften ſein können. Denn nach dem bisherigen radikalen Vor⸗ gehen gegen alle autonomietreuen Beamten uſw. iſt nicht zu zweifeln, daß die in Ziffer 2§ 10 geforderte „Gefahr ihres Wirkens für den Staatsſchutz“ durch⸗ weg behauptet werden wird.. ene Flottenbeſprechung bis Oktober vertagt Meldung des DN B. — London, 16. Juli. In London wird beſtätigt, daß die Vorbe⸗ ſprechungen für die nächſtjährige Flotten⸗ konferenz bis zum Oktober d. J. vertagt wor⸗ den ſind. Einer der Gründe für die Vertagung iſt, wie der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ mitteilt, der Mangel an Fortſchritten bei den in London bisher gepflogenen Beſprechungen. Beſonders ausgeprägt ſind nach wie vor die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen England und Ame⸗ rika über die Tonnage von Schlachtſchiffen und Kreu⸗ zern. 8 Zwiſchen England und Frankreich beſtehen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten über die Unterſeeboote. Der amerikaniſche Unterhändler Norman Davis und die amerikaniſche Regierung ſind enttäuſcht über die bisher erzielten geringen Ergebniſſe und über die Verzögerung der Ankunft der fapani⸗ ſchen Vertretung, die ohnehin nur aus einem Marineoffizier beſteht. Ein weiterer Grund für die Vertagung der Vorbeſprechungen ſind die ſtarken Mein ungspverſchieden heiten zwiſchen Frankreich und Italien. Man erwartet, daß der bevorſtehende Beſuch des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters Barthou in Rom eine Löſung des italie⸗ niſch⸗franzöſiſchen Flottenproblems näherbringen wird. 25*„„ Zur Anterredung mit General Daluege Eine Richtigſtellung — Magdeburg, 17. Juli. Der„Mitteldeutſche“ hatte in der von ihm am Montag veröffentlichten Darſtellung der Unter⸗ redung mit Polizeigeneral Daluege berichtet, Gene⸗ ral Daluege habe erklärt, es ſei das hohe Ziel der Polizeireform, daß jeder Polizeibeamte Parteigenoſſe werde. Der„Mitteldeutſche“ bringt nun heute folgende Richtigſtellung: „Dieſe Wiedergabe iſt miß verſtändlich. Dem General ſchwebt vielmehr vor, daß jeder Polizei⸗ beamte von echt nationalſozialiſtiſchem Geiſt erfaßt werden müſſe. Dieſe erzieheriſche Aufgabe hat mit einer Reform nichts zu tun. 2½ Jahre Gefängnis für Dr. Gereke Meldung des DN B. — Berlin, 15. Juli. Im Prozeß gegen den früheren Reichskommiſſar Dr. Gereke verkündete am Samstag nach etwa viermonatiger Verhandlung der Vorſitzenoͤe der achten Strafkammer des Berliner Landgerichtes, Landgerichtsdfrektor Lempke, folgendes Urteil: Dr. Gereke wird wegen Betruges in zwei Fällen zu 2 Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. Ein Jahr drei Monate der Unter⸗ ſuchungshaft werden ihm angerechnet. Der Haft⸗ befehl bleibt aufrechterhalten.— Der Mitangeklagte Freygang wurde freigeſprochen. Kommuniſtiſche Kundgebung vor der deutſchen Bytſchaft in London verhindert — London, 16. Juli. Im Piccadilly⸗Zirkus im Zentrum Londons kam es zu ſchweren Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen der Polizei und etwa 200 Kommu⸗ niſten, die vor der deutſchen Botſchaft für die Frei⸗ laſſung Thälmanns und Torglers demonſtrieren wollten. Viele Schutzleute zu Pferde und zu Fuß mußten eingreifen, um die Menge zu zerſtreuen. Mehrere Perſonen wurden verletzt. järſt ſich Ein engliſch- kfürkijcher zwiſchenfall Türkiſche Küſtenwache beſchießt engliſche Offiziere — Athen, 17. Juli. Nach Meldungen aus Samos wurde ein mit drei Offizieren beſetztes Boot des vor Samos ankernden engliſchen Kreuzers„Devonſhire“, das zu einem Badeausflug auf die nahegelegene Küſte Kleinaſiens zuſegelte, von der türkiſchen Küſtenwache beſchoſſen. Dabei wurde der eine der Offiziere getötet, während ein anderer ſchwer verwundet wurde. Der Kommandant der„Devonſhire“ hat über den Vorfall ſofort einen Funkbericht nach London an das Mariueminiſterium geſandt. — London, 17. Juli. In London herrſcht beträchtliche Erregung über die Beſchießung engliſcher Marineoffiziere durch türkiſche Küſtenwachen bei der Inſel Samos. Die engliſche Admiralität beſtätigt, daß ein mit oͤrei Offi⸗ zieren beſetztes Segelboot des Kreuzers„Devonſhire“ von türkiſchen Küſtenwachen, die auf dem kleinaſiati⸗ ſchen Feſtland gegenüber der Inſel Samos ſtationiert waren, heftig unter Feuer genommen wurde. Der Marinearzt, Leutnant Robinſon, wurde von einer Kugel getroffen, ſtürzte über Bord und ertrank. Die beiden anderen Offiziere, von denen einer eine Fleiſchwunde an der Schulter er⸗ hielt, ſprangen ins Waſſer und brachten ſich durch Schwimmen nach der Inſel Samos in Sicherheit. Der Leichnam des getöteten Offiziers konnte noch nicht gefunden werden. Die engliſche Admiralität hat Nachforſchungen auf dem diplomatiſchen Wege ein⸗ geleitet. Das unruhige Oeſterreich Bisher kein Spreugſtoff abgeliefert — Wien, 16. Juli. Der Erlaß der Regierung vom 13. Juli, in dem die Todesſtrafe für den Beſitz von Spreng⸗ ſtoff angedroht und gleichzeitig Strafloſigkeit für die Ablieferung von Sprengmitteln bis zum 18. Juli 12 Uhr nachts gewährt wird, iſt bisher nach Berich⸗ ten aus der Provinz ohne Erfolg geblieben. Ent⸗ gegen allen Erwartungen der amtlichen Stellen hat eine Ablieferung von Sprengmitteln in gro⸗ ßem Umfang nirgends ſtattgefunden. Ins⸗ beſondere wird berichtet, daß in Wien in den erſten drei Tagen der Laufzeit des Erlaſſes der Regierung überhaupt keine Sprengmittel augeliefert worden ſind. Dagegen hat ſich die Stimmung durch die zahl⸗ reichen Vorfälle der letzten zwei Tage wieder allge⸗ mein verſchärft, welche Auswirkungen ein etwaiges Todesurteil haben wird falls die Regierung nach dem Verlauf der Gnadenfriſt von ihrer Ankündi⸗ gung Gebrauch machen ſollte. 5 Sprengſtoffdiebſtahl in Oeſterreich — Wien, 17. Juli. Aus dem Depot eines Kohlen⸗ bergwerks in Gloggnitz am Semmering wurde am Montag eine beträchtliche Menge Sprengſtoff geſtohlen. Der Direktor des Bergwerks wurde wegen ungenügender Verwahrung des Sprengſtoffs unverzüglich mit 6000 Schilling Geldſtrafe und 14 Tagen Arreſt beſtraft. Hölliſche Hitze in China — Peiping, 16. Juli. Die ungewöhnliche Hitze und Trockenheit, unter der ganz China bereits ſeit Wochen leidet, hält weiter an. Tauſende von Menſchen ſind bereits an Hitzſchlag und Sonnenſtich geſtorben. Von den etwa 40 Begleitern des Pantſchen Lama, des Ober⸗ hauptes der lamaiſtiſchen Kirche, der am Sonntag in einem Flugzeug der Verkehrsgeſellſchaſt„Euraſia“ in Peiping eintraf, während die Begleiter die Eiſen⸗ bahn benutzten, ſtarben 5 im Zuge. Vor allem Süd⸗ und Mittelchina leiden unter außerordentlicher Trockenheit. Viele Flüſſe und Kanäle führen gar kein Waſſer mehr, ſo daß der Bootsverkehr und damit die Verſorgung der Städte in Frage geſtellt wird. An eine Bewäſſerung der Felder iſt ſchon ſeit langem nicht mehr zu denken, ſo daß mit einer völligen Mißernte gerechnet werden muß. Im Gegenſatz hierzu hatten Nordchina und vor allem die nord weſtlichen Provinzen ſehr ſtarke Niederſchläge zu verzeichnen, ſo daß dort Ueber⸗ ſchwemmungsgefahr herrſcht. Als Höchſttemperatur für ganz China wurde in Sianfu eine Temperatur von 47 Grad Celſtus im Schatten gemeſſen. Revolverkampf auf einem Schiff — Houſton(Texas), 16. Jult. Auf einem Schiff entſpann ſich in der Nähe von Houſton ein Streit, bei dem von der Schußwaffe Gebrauch gemacht wurde. Drei ſchwarze Hafenarbeiter wurden getötet und ein vierter ſchwer verwundet. Ein weißer Hafen⸗ arbeiter und 2 Neger erlitten leichtere Verletzungen. 2. Seite Nummer 321 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 17. Juli 1934 1 Neuordnung der deutſchen Getreidewirtſchaft Die Regierungsveroröͤnung in Kraft getreten Meldung des DN B. 7 — Berlin, 17. Juli. Im Reichsgeſetzblatt wird eine Verordnung zur Ordnungder Getreidewirtſchaft veröffentlicht. Der erſte Abſchnitt behandelt den Zu⸗ ſammenſchluß der deutſchen Getreidewirtſchaft und heſtimmt, daß zur Regelung der Verſorgung ſowie des Abſatzes und der Verwertung von Getreide, von Erzeugniſſen hieraus und von Brot ſowie der Preiſe und Preisſpannen für Erzeugniſſe aus Ge⸗ treide und für Brot folgende Betriebe zu Getreide⸗ wirtſchaftsverbänden zuſammengeſchloſſen werden: 1. die Betriebe, die inländiſches Getreide erzeugen, 2. die Getreide bearbeiten oder Erzeugniſſe hieraus herſtellen, 3. die Getreide oder Erzeugniſſe hieraus verteilen, 4. die Brot herſtellenden Betriebe. Die 19 Getreidewirtſchaftsverbände, deren Gebiete mit denen der gleichnamigen Landesbauernſchaften übereinſtimmen, werden untereinander zur Haupt⸗ vereinigung der Deutſchen Getreidewirtſchaft zuſam⸗ mengeſchloſſen. Die wirtſchaftliche Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen wird der Hauptvereini⸗ gung angeſchloſſen. Die auf Grund der Verordnung erfolgten Zuſammenſchlüſſe ſtehen unter der Auf⸗ ſicht des Reichsernährungsminiſters. Der zweite Abſchnitt hat die Uebergangsregelung der Ablieferung und der Verwendung von inländi⸗ 5 Roggen und inländiſchem Weizen zum Gegen⸗ ſtand. Bis zur Regelung des Abſatzes durch die Zu⸗ ſammenſchlüſſe werden beſondere Beſtimmungen er⸗ laſſen, wonach jeder Erzeuger, deſſen landwirtſchaft⸗ lich genutzte Fläche im Getreidejahr 1934/95 fünf Hektar überſteigt, verpflichtet iſt, für Zwecke der menſchlichen Ernährung oder für techniſche Zwecke inländiſchen Roggen vom 16. Juli bis 31. Oktober 1934 in einer Menge ab⸗ zuliefern, die 30 v. H. der Menge entſpricht, die der Erzeuger aus der Roggenernte 1933 bis zum 15. Juli 1934 abgeliefert hat, ferner inländiſchen Weizen vom 16. Auguſt bis 31. Oktober 1934 in einer Meuge abzuliefern, die 29 v. H. der Menge entſpricht, die der Erzeun⸗ ger aus der Weizenernte 1933 bis zum 15. Auguſt 1934 abgeliefert hat. Wenn ein Erzeuger im Rahmen der für ihn feſt⸗ geſetzten Liefermenge oder ein Erwerber von in⸗ ländiſchem Roggen oder inländiſchem Weizen für ſolches Getreide keinen Abſatz findet, ſo hat er dies dem für ihn zuſtändigen Getreidewirtſchaftsverband zu melden, der die Aufgabe hat, für die Ware eine Abſatzmöglichkeit nachzuweiſen. Die Regelung der Ablieferung von inländiſchem Roggen und inländi⸗ ſchem Weizen für die Zeit nach dem 31. Oktober 1934 erfolgt durch die Zuſammenſchlüſſe. Der Reichs⸗ ernährungsminiſter verteilt die von ihm feſtgeſtellte Geſamtmenge auf die Getreide wirkſchafts verbände. Für den Verkauf von inländiſchem Roggen, Weizen, Futtergerſte und Ha⸗ fer durch den Erzeuger werden feſte Preiſe feſtgeſetzt. Der Erzeuger hat den Preis zu beanſpruchen, der auf den Monat feſtgeſetzt iſt, in deſſen Verlauf die Lieferung zu erfolgen hat. Vom Erzeuger dürfen ohne beſondere Erlaubnis nur Mühlen kaufen, die eine Geſamtleiſtungsfähigkeit von 10 Tonnen Rog⸗ gen und Weizen und darunter haben oder für die von der wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen für Roggen und Weizen zuſam⸗ men ein Grundkontingent von nicht mehr als 1500 Tonnen feſtgeſetzt iſt. Mühlen mit mehr als 10 Tonnen Geſamtleiſtungsfähigkeit und einem Grundkontingent von 1500 bis einſchl. 3000 Tonnen dürfen vom Erzeuger nur kaufen, wenn es ihnen vom zuſtändigen Landes⸗ bauernführer erlaubt worden iſt; iſt das Grundkontingent auf mehr als 3000 Tonnen feſtge⸗ ſetzt, ſo kann der Landesbauernführer mit Zuſtim⸗ mung des Reichsbauernführers erlauben, vom Erzeu⸗ ger zu kaufen, wenn dieſe Mühlen nachweiſen, daß ſie bisher Roggen und Weizen überwiegend vom Er⸗ zeuger gekauft haben und die Erteilung der Erlaub⸗ nis den Belangen der Erzeuger dient. Jede Mühle iſt verpflichtet, ein ihr von der Reichsſtelle zugehen⸗ des Angebot über den Verkauf von inländiſchem Roggen oder Weizen an die Mühle anzunehmen, wenn die Reichsſtelle es verlangt. Für inländiſche Futtergerſte und in⸗ ländiſchen Hafer werden die Preisſpannen ge⸗ regelt. Verteilungshändler und Verteilungsgenoſ⸗ ſenſchaften, die inländiſche Futtergerſte und Hafer von einem anderen als einem Erzeuger kaufen, müſ⸗ ſen den Feſtpreis zuzüglich eines Ausgleichsbetrages zahlen. Jede im deutſchen Zollgebiet liegende Mühle darf von der Weizenmenge, die ſie vermahlt, vom 16. Au⸗ guſt bis 30. September 1934, in den einzelnen Mo⸗ naten von Oktober 1934 bis Juli 1935 und vom 1. bis 15. Auguſt 1935 höchſtens 20 v. H. Auslandsweizen vermahlen. Aus Roggen darf nur ſolches durchge⸗ mahlenes Mehl hergeſtellt werden, das eine Aſche von mindeſtens 0,967 v. H. hat. Die Verordnung tritt am 16. Juli in Kraft, mit Ausnahme der Beſtimmungen über den Zuſammen⸗ ſchluß der deutſchen Getreidewirtſchaft, deren Zeit⸗ punkt des Inkrafttretens der Reichsernährungs⸗ miniſter beſtimmt. Miniſterialdirektor Moritz gibt Erläuterungen Meldung des DNB. — Berlin, 17. Juli. Zu der am 16. Juli in Kraft getretenen Verord⸗ nung zur Ordnung der Getreidewirt⸗ ſchaft im neuen Wirtſchaftsjahr 1934/35 machte am Montag nachmittag Miniſterialdirektor Moritz vom Reichsernährungsminiſterium vor Preſſevertretern nähere erläuternde Ausführungen. Miniſterialdirektor Moritz wies beſonders auf die Schaffung der Hauptvereinigung der Getreidewirt⸗ ſchaft hin, der die Mühlenvereinigung, die 30 900 deutſche Mühlen umfaßt, angeſchloſſen wird. Die Ge⸗ treidewirtſchafts verbände, die von der Hauptvereini⸗ gung geſchaffen werden, umfaſſen, fuhr Miniſterial⸗ direktor Moritz fort, alle Erzeuger von Getreide, alle Vermittler der Getreidebewegung, alle Verarbeiter und Bearbeiter des Getreides, und ſchließlich die Fa⸗ briken und ſonſtigen Enrichtungen, die Brot herſtel⸗ len, alſo Brotfabriken und Bäcker. Dieſe Getreide⸗ wirtſchaftsverbände mit der Hauptvereinigung in Berlin, werden das Rückgrat der geſamten Getreide⸗ wirtſchaft in organiſatoriſcher Beziehung ſein. Sie werden die Aufbringung des Getreides vom Hof zum Markt, die Bewegung der Ware, ihre Verwendung⸗ und ſchließlich die Preisbildung ſowie die Preis⸗ ſpanneufeſtſetzung regeln. Wenn die Getreidewirtſchaftsverbände und die Hauptvereinigung zum 31. Oktober fertig ſein werden, dann werden ſich alle Fragen auf dem Getreidemarkt von dieſem Zeitpunkt an von ſelbſt regeln. Die Organiſation wird verhindern, daß beim Abſatz von Getreide für den Erzeuger ungünſtige Stockun⸗ gen auftreten, und ſie wird ſicherſtellen, daß der Ge⸗ treide⸗ und Brotbedarf immer gedeckt werden kann. Ueberſchüſſiger Roggen und Weizen geht in die Hand des Reiches über und wird für das Ende des Vierteljahres aufbewahrt. Die Neuregelung ſieht vor, daß es keine ungeregelte Getreidebewegung zu den Genoſſenſchaftn und zu den Großmärkten geben kann. Zu den Preiſen iſt grundſätzlich zu bemerken, daß wir im vergangenen Jahr eine ſehr gute Ernte hatten. Im vergangenen Jahr war ein Preis feſt⸗ geſetzt worden, der dem Vorkriegspreis angenähert war. In dieſem Jahr beträgt der Minderertrag der Ernte für das Getreide berechnet ungefähr 22 bis 23 v. H. gegenüber dem Vorjahre. Es wäre nun alſo nichts näherliegend, als zu fordern, daß dieſer Minderertrag aufgefüllt würde, und eine Preis⸗ erhöhung in Kraft träte. Das wird nicht getan. preis und achten auf die Verſorgungslage und auf die Auffaſſung der politiſchen Führung. Würde der 22⸗ bis 28prozentige Minderertrag der Ernte durch eine entſprechende Erhöhung der Feſtpreiſe aus⸗ geglichen werden, dann würde die daraus reſultie⸗ rende Brotpreiserhöhung nicht gering ſein. Es muß deshalb den ſozialen Bedürfniſſen im neuen laufenden Getreidewirtſchaftsjahr zu Laſten Landwirtſchaft Rechnung getragen werden. allerdings zweierlei getan werden: Einmal wird der Ausmahlungsgrad für Roggen, dem wichtigſten Brotgetreide, auf 75 v. H.(jetzt un⸗ gefähr 68 v..) erhöht. Dadurch wird eine Mehr⸗ ausbeute von 450 000 Tonnen erzielt. Infolgedeſſen kann der Müller 6 Mark für die Tonne mehr zahlen. Zum zweiten kann den Bauern durch folgendes weitergeholfen werden: An dem Prinzip des allmählichen Anſteigens der Preiſe vom Anfang bis zum Ende des Getreidcwirtſchaftsjahres wird feſtgehalten. Wir haben aber in dieſem Jahre kein Ueber⸗ angebot, und da nach jahrzehntelangen Er⸗ fahrungen bis Neujahr 60 bis 65 v. H. der Getreideernte abgeliefert ſein werden, wer⸗ den gleich im erſten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr erhöhte Ausgangspreiſe ſeſtgeſetzt. Bei Roggen macht die Erhöhung im Jahresdurch⸗ ſchnitt 6 Mark mehr aus und für Weizen 10 Mark für die Tonne. Für Weizen macht das beim Kon⸗ ſumenten nichts aus. Bei dieſer Preisfeſtſetzung wird den landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben bewußt etwas zugemutet, denn es muß auf die Kaufkraft der Bevölkerung Rück⸗ ſicht genommen werden. Deshalb iſt an eine allgemeine Brotpreiserhöhung nicht zu denken. Das ſchließt nicht aus, daß hier und dort eine örtliche Korrektur des Brotpreiſes vor⸗ genommen werden muß. Ehe das aber zugelaſſen wird, wird dem Getreidehändler, dem Müller, dem Mehlhändler und dem Bäcker vorerſt genau ſo viel wie dem Bauern zugemutet werden: d. h. herunter mit der Preisſpanne. Veranlaſſung zu Beſorgniſſen gibt es nicht, denn eine ausreichende Verſorgung iſt geſichert. Bei der Regelung des Verkehrs mit aus⸗ ländiſchem Weizen iſt die Verarbeitung auf der Walter Kollos, Derfflinger“ Beginn der Mannheimer Operetten⸗Spielzeit einem Wendepunkt in Wollte Walter Kollo, Vaudepilles, Poſſen, Stehen wir vielleicht vor der Operetten⸗Kompoſition? der Komponiſt unzähliger Po Schwänke mit Muſtk, Revuen uſw., ſich ſowie ſeiner⸗ zeit Offenbach an einen ernſteren Stoff wagen und der ſtaunenden Mitwelt beweiſen, daß er das Zeug in ſich habe, etwas Großes zu leiſten? Ach nein! Nach einigen Anläufen zu ſorgfältiger Arbeit, nach einigen überraſchenden— bei ihm viel zu ſeltenen Modulationen, die beweiſen ſollten, daß er auch anders kann, plätſchert er in ſeinem gewohnten Fahrwaſſer mit den wiegenden Bäſſen. Kollo hat nur aufs neue bewieſen, daß er eine ungemein gewandte Feder führt, daß ſich noch immer ganz gut in Tonika und Dominante muſizieren läßt und daß noch ein paar nette Einfälle da ſind, wenn auch aus⸗ gefahrene Geletſe nicht vermieden werden. Mit der Stoffwahl hat es der gewandte Kollo diesmal etwas ernſter genommen als ſonſt. Im Bunde mit ſeinem Librettiſten Bretſchneider griff der Opevettenmacher in die deutſche Vergangenheit zurück und erkor ſich den Sieger von Fehrbellin, Derfflinger, zum Helden. Die geſchichtlichen Tat⸗ ſachen ſind inſofern beibehalten worden, als Derff⸗ linger, der in ſeiner Jugend Schneider geweſen ſein ſoll, zuerſt in ſchwediſchen, ſeit 1654 in Dienſten des Größen Kurfürſten ſtand und in der Schlacht bei Fehrbellin die Schweden aus dem Lande jagte. Wie der friſche Naturburſche die Zuneigung der vorneh⸗ men Marie von Krudow gewinnt, von ihrem hoch⸗ fahrenden Vater abgewieſen wird, in ſchwediſche Dienſte tritt, die militäriſche Rangleiter empor⸗ klimmt, es zum Kommandeur eines Reiter⸗Regi⸗ ments bringt und ſchließlich gewahrt, wie in ſeinem Sohn die Liebe zur Tochter ſeiner einſtigen Jugend⸗ freundin emporkeimt, das iſt alles nett und anſchau⸗ lich geſchildert. Die kriegeriſche Umwelt bot Gelegen⸗ heit zur Entfaltung militäriſchen Glanzes mit vielen pompöſen Aufzügen, die Kollo alle ausgiebig im ſei⸗ nem geliebten Marſch⸗Rhythmus untermalt hat. Die Proſa wickelt ſich kurz ab, der Schwerpunkt liegt auf der ohrgefälligen Muſik. Das neue Werk fand, dank vortrefflicher Vor⸗ bereitung durch die Herren Karl Klauß und Wal⸗ ter Jo oß, ein recht beifallsfreudiges Publikum. Es gab recht viel Wiederholungen.— Max Reichart zeichnete glücklich die Wandlung des unbekümmerten zugänglich bleibt. Hedwig Hillengaß gab ſich als Baroneſſe von Krudow bei allem Liebreiz recht ſelbſtbewußt. Guſſa Heiken entfaltete als Luiſe von Schaplow unendlich viel gewinnende Grazte. Paule Stauffert(Wilhelmine Löſan) verſtand es trefflich, im erſten Aufzug das jugendfriſche Förſters⸗ töchterchen zu zeichnen, das ſich auch als Großmütter⸗ chen ſeinen Scharm bewahrt hat. Recht reſch wirt⸗ ſchaftete Hermine Ziegler als Apollonia, die ſich in allen Lagen zurechtfindet. Joſeph Offenbach hatte wieder die Lacher auf ſeiner Seite, als er einen ſchüchternen Magiſter Liebetanz mimte, der ſich auf dem Felde der Ehre in einen martialiſchen Korporal verwandelt, zum Schrecken aller, denen er in feiner neuen Würde begegnet. Albert von Küßwetter (Marwitz) und Walter Jpoß(Bredow) ſtellten zwei ſtolze heimattreue Adelige auf die Bühne, die mit anderen ein Komplott gegen die ſchwediſche Ein⸗ quartierung ſchmieden. Klaus W. Krauſe war wie geſchaffen für den ſchneidigen Werbeoffizier, der zum Hauptmann vorrückt, dank ſeines dienſtlichen Eifers und ſeiner Strammheit. gab einen dienſtbefliſſenen, ſchüchternen Schneider⸗ metſter, Voiſin ließ in ſeinem Baron von Kru⸗ dow den ganzen Adelsſtolz der damaligen Zeit mit ihrer Selbſtüberhebung hervortreten. Viel Beifall fanden auch die Tanzeinlsgen, für die Gertrud Steinweg verantwortlich zeichnete, ſo der Tanz der Marketenderinnen, dann Kujaw⸗ ſkis Soldatentanz und ſein Spitzentanz mit der anmutigen Eliſabeth Böhm. Als Regiſſeur hatte Walter Jooß ganze Arbeit geleiſtet und für flotten Ablauf alles Bühnen⸗ geſchehens geſorgt. Alles klappte vorzüglich, in erſter Linie die vielen Marſch⸗Evolutionen. Einen will⸗ kommenen Helfer hatte er in dem Bühnenbildner Hermann Meyer gefunden, deſſen Bilder den je⸗ weiligen Schauplatz wirkungsvoll umrahmten. Karl Klauß ſorgte für den nötigen Schmiß der leicht⸗ flüſſigen Muſik. Im ganzen: ein freundlicher Er⸗ folg, der ſich in vielen Wiederholungen zu e gab. H. Junge Kräſte auf der Bühne Aufführung der Opernſchule Wie in früheren Jahren, war auch heuer dem Bühnennachwuchs Gelegenheit gegeben, ſeine An⸗ wartſchaft in einer öffentlichen Aufführung darzu⸗ tun, wobei das Auftreten in Koſtüm und Maske ſo⸗ wie die Begleitung des Orcheſters die Illuſion einer Opernaufführung weſentlich hob. Im Gegenſatz zu früheren Aufführungen zeichnete diesmal die Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater, die den Unterricht mit ihren eigenen Lehrkräften in allen Fächern beſtreitet, für alle Sparten verantwortlich. Man gewann den Eindruck, daß in der Opern⸗ ſchule ernſt und intenſiv gearbeitet wird. Erfreu⸗ lich wirkte die muſtkaliſche Sicherheit bei allen auf⸗ tretenden Sängern und Sängerinnen, auch hinſicht⸗ lich des Spieles waren die Reſultate emſigen Stu⸗ diums deutlich zu erkennen. Geboten wurde der erſte Akt von Lortzings Waf⸗ fenſchmied, ferner Bruchſtücke aus den luſtigen Wei⸗ bern, Carmen, Boheme(3. Akt, etwas gekürzt) und Madame Butterfly. Ruth Hofmann gab ſich als Frau Fluth im Duett und der nachfolgenden Arie als ſehr begabte Sängerin zu erkennen, deren Koloraturen mit be⸗ merkenswerter Leichtigkeit abrollten und die, ihrer Spielveranlagung nach zu urteilen, ſich auch auf dem eee ee. Toni Boehringer ſchnitt als Irmentraut gut ab und trat weiterhin als Frau Reich und Suzuki her⸗ vor, wobei ſie ſich in das Enſemble gut einfügte. Maria Mitteldorf, als Leonore in„Troubadour“ von der vorjährigen Aufführung her als vorzüglich geſchulte Sängerin mit angenehm klingendem So⸗ pran in guter Erinnerung, beſtätigte den günſtigen Eindruck als Butterfly in der Schlußſzene des erſten Aktes. Dasſelbe gilt von Tilly Harſch, die mit ihrer warmblütigen Darbietung der Micasla⸗Arie angenehme Erinnerung an die letzte Aufführung wachrief, in der ſie als Agathe glücklich debütiert hatte. Elfriede Püls, die die Butterfly im Bruch⸗ ſtück des zweiten Aktes übernommen hatte, bot ſo⸗ wohl geſanglich als auch ſchauſpieleriſch eine reife Leiſtung, wobei der Reichtum an Nuancen ſowie das Beſtreben, aus dem Innern zu geſtalten, angenehm auffiel. Dank ihrer auf langjähriger Bühnenpraxis beruhenden Spielſicherheit und gutgeſchulten Stimme, löſte Tilly Kaulmann ihre Aufgaben als Marie in Waffenſchmied und Mimi(Boheme, 3. Akt) ſehr anſprechend. Von den Herren verſtand Philipp Raſp als ge⸗ ſchmackvoller lyriſcher Tenor mit klangvollem Organ ſehr für ſich einzunehmen. Es ſteht zu hoffen, daß mit wachſender Bühnentätigkeit auch das Spiel an Lebendigkeit gewinnen wird. Mit lobenswertem Eifer war Wolfgang Sachs(Liebenau und Shar⸗ pleß) bei der Sache. Hans Mate r⸗Wälde(Georg) Naturburſchen Derfflinger zum erfolgreichen ſtram⸗ men Offizter, der auch weichen Regungen nicht un⸗ Gebiete der Operette mit Erfolg betätigen würde. verſpricht ein guter Spieltenor zu werden, worauf 5 diejenigen Mengen begrenzt, die im neuen Getreide⸗ Wir kümmern uns dabei um den Brot⸗ i hünde inmitten der Fahnenabordnungen der Studen⸗ Es wird Joſeph Renkert wirtſchaftsjahr auf Grund von Austauſchſcheinen ein⸗ geführt werden können, die im vergangenen Ge⸗ treidewirtſchaftsjahr bei der Ausfuhr von deutſchem Weizen ausgeſtellt worden ſind und zur zollbegünſtig⸗ ten Einfuhr von Auslandsweizen berechtigen. Eine Wiedereinführung des Austauſchverfahrens kommt demnach nicht in Frage.. Soweit der Bauer in den neuen Getreidefeſtprei⸗ ſen nicht den vollen Erſatz ſeines Minderertrages von der Flächeneinheit findet, wird durch weitere allgemeine Maßnahmen den wirtſchaftlichen Notwen⸗ digkeiten der Landwirtſchaft Rechnung getragen wer⸗ den. In den Gebieten, in denen die Dürrefolgen ſich als kataſtrophenartige Schäden herausſtellen, wird überdies unmittelbar beſondere Hilfe der öffentlichen Hand eingeſetzt werden. —— Kleine Tageschronik Fahnenweihe der Laugemarck⸗Stürmer — Berlin, 17. Juli. Im Lichthof des Zeughauſes wurde am Sonntag vormittag eine Fahne der Orts⸗ gruppe Berlin des ehemaligen 26. Reſervekorps, des ſygenannten Grünen Korps, geweiht. Kaum 100 Mann umfaßt dieſe Ortsgruppe; es ſind die letzten Ueberlebenden jener todes mutigen blutjungen Kämpfer, die am 21. Oktober 1914 zum erſten Sturm auf Langemarck antraten. Exzel⸗ lenz Freiherr von Watter, der letzte kommandierende General des 26. Reſervekorps, hielt vor den über⸗ lebenden Langemarck⸗Stürmern und Vertretern der Behörden, der Partei und der naheſtehenden Ver⸗ tenſchaft, der NS⸗Kriegsopferverſorgung und des Kyffhäuſerbundes die Weiherede. Mit dem Kraftwagen in den Abgrund ö — Brieg(Kanton Wallis), 17. Juli. Auf der Simplon⸗Straße bei der Napoleonsbrücke ohe rhalß Briegs ereignete ſich in einer unüberſichtlichen Kurve am Montag ein ſchwerer Autounfall. Der Berliner Fabrikant Ernſt Kopp von der Firma Eruſt Kopp & Co., Berlin⸗Schöneberg, ſtieß mit ſeinem Kraftwa⸗ gen mit voller Wucht gegen einen entgegenkommen⸗ den engliſchen Kraftwagen, wobei Kopp zur Seite ge⸗ ſchleudert wurde und die etwa 70 Meter tiefe Saltinaſchlucht mit ſeine m Auto hin⸗ unterſtürzte. Kopp erlitt einen ſchweren Schã⸗ delbruch und ſtarb kurze Zeit nach dem Unfall. Die Inſaſſen des engliſchen Autos kamen mit dem Schrecken davon. Kopp befand ſich auf einer Ge⸗ ſchäftsreiſe durch die Schweiz. Ein 50facher Mörder — Sofia, 17. Juli. Wie das Regierungskreiſen naheſtehende Blatt„Sofia“ meldet, haben die bul⸗ gariſchen Behörden den mazedoniſchen Terroriſten Zern Kiro verhaftet, der im Kreiſe Petritſch die von der inzwiſchen aufgelöſten inneren mazedoniſchen revolutionären Organiſation(Imro) gegen ihre Gegner verhängten Todesurteile vollſtreckt hat. Kiro, der ein volles Geſtändnis abgelegt hat und in das Gefängnis eingeliefert worden iſt, ſoll allein im Laufe der letzten 12 Monate über 50 Perſonen ermordet haben. Wie die Zeitung weiter berich⸗ tet, hat der ganze Kreis Petritſch vor dem Feme⸗ mörder Kiro gezittert, weil er als rückſichtsloſer Vollſtrecker der Todesurteile des mitees bekannt war. ——ñn⸗.—— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(im Urlaub) (Stellvertreter: C. O. Eiſenbart) Verantwortlich für Politik: i. B. C. O. Eiſenbart ⸗ Handelsteil: i. B. Willn Müller ⸗Feuillcon: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: i. V, C. W. Fennel Sport: Wilſy Müller ⸗Süßdweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilh. Fennel— Anzeigen und geſchüft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude ſämtlich in Mannheim ⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckereſ Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſtung. Mannheim, f 1, 48 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 85, Viktoxiaſtraße 43 Mittags⸗Ausgabe kl 13 237 Ausgabe B 8320, Geſamt⸗D.⸗A. Juni 1934 21557 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Salmon(Stadinger) hat als Aktippoſten gute Ausſprache und muftkaliſches Empfinden zu buchen, Ueber die Stimme läßt ſich bei manchen Debütanten noch kein abſchließendes Urteil fällen. Wie bei den früheren Aufführungen, mußte manche Sänger mit Aufgaben vorliebnehmen, die ihrer Individualität nicht ganz entſprechen. Für die mimiſche Ausdeutung zeichnete Herr Dr. Költz ſch verantwortlich, der tüchtige Arbeit geleiſtet hatte. Die Aufführung leitete mit anerkennenswerter kapellmeiſterlicher Sicherheit und Umſicht Herr Rub, Borupka. Das Orcheſter des Nationaltheaters be⸗ gleitete mit jener Dezenz, die wir an den trefflichen Muſtkern längſt ſchätzen gelernt haben. Für die Schmiedgeſellen im Waffenſchmied hatten ſich Mit⸗ glieder des Herrenchors des Nationaltheaters bereit⸗ willigſt zur Verfügung geſtellt, Die geſangliche Aus⸗ bildung haben die Debütanten in folgenden Schulen genoſſen, wobei die Namen der Schüler in Klam⸗ mern ſtehen: Emma Wolf⸗Dengel(Boehringer, Mitteldorf, Maier⸗Wälde, Sachs, Salmon, Stauf; (Püls, Harſch); Hermine Boſetti und Mary von 2 Sven Hedin in Sicherheit. Der ſchwediſche Forſcher Spen Hedin hat an ſeinen Vertreter in Peiping, Dr. Norin, ein Telegramm geſchickt, aus ſchen Stadt Urumtſchi eingetroffen iſt. Dieſes kurze Telegramm iſt, wie hier beſtätigt wird, typisch für die Gepflogenheit Sven Hedins, vorſichtig zu ſein und ſeinen Nachrichten keinen Kommentar zu⸗ Peipinger Vertreter keinerlei Angaben über das Schickſal ſeiner Expedition gemacht, ſondern lediglich 5 gegeben, ihm einen Benzinvorrat zu ſen⸗ en. daß er ſeine Forſchungsreiſe, ungeachtet aller Gefah⸗ ren, bald fortſetzen werde. ung. Es wind nämlich in dieſem Bericht erklärt, daß die von räteruſſiſchen Truppen unterſtützten Soldaten des chineſtſchen Generals Shenſhihtſgis die Banden des Generals Machungying geſchlagen und vertrieben haben, die Spen Hedin und die übrigen Expeditionsteilnehmer gefangengenommen hatten. Machungying iſt über die Grenze nach Räterußland entflohen und, wie aus dem Bericht weiter hervor geht, dort feſtgehalten und zunächſt interniert worden. 1 e 5 revolutionären Ko⸗ Max Schöttl(Kaulmann)) Treund Nauen Ernſt⸗EGſſelsgroth, Karlsruhe(Ruth Hofmann), g —4. dem hervorgeht, daß er geſund in der turktiſtani⸗ zufügen, er hat auch in dieſem Telegramm an ſeinen 5 Ein hier eingetroffenen Bericht aus Urumtſchi erklärt Sven Hedins Befrei⸗ Mann Als auf de ſen m tern, bis ſe getren mit fr raſch dieſem einem behalt die N Ray den A 1 235 1 es me man! war f halt rund wußte iſt. G. und d Kinde man ters dem wie ſe um i 4 perlel nicht, zum würd Rahm unter gezeit Gebir allerl freute Hel Stap D einen dur ſtadt⸗ haus ihren Spar der K Man „Edel Zufri verein ſtadt, verein ſeine Sicherheit auf der Bühne ſchließen läßt, Theo Dann geht noch aus dem Telegramm hervor, perein Verei wünf. und Schw Heſſer wurd Muſt! träge unter Ir. er Spor beach! biete. Feſtb. lange 6 5 2 N ben Wagenfenſtern eifrig winkten. .. 2 Verein. 5 Vapelle die Dienstag, 17. Juli 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite! Nummer 321 — — Mannheim, den 17. Juli. Wieder in der Heimat Maunheimer Kinder kommen aus der Sommerfriſche Als vor vier Wochen fünfzig Mannheimer Kinder auf dem Bahnhof Abſchied nehmen mußten, da floſ⸗ ſen manche Tränen bei den Kindern und bei den El⸗ lern, denn es waren alles Kücken im Alter von drei bis ſechs Jahren, die kaum jemals von der Mutter getrennt waren, und die nun ihre erſte große Reiſe mit fremden Leuten unternehmen ſollten. Aber wie raſch ging alles vorüber! Vier Wochen liegen ſeit dieſem ſonnigen Morgen hinter uns, und genau an einem ſolch ſonnigen Tag kamen die Kinder wohl⸗ behalten zurück. Freudentränen rollten ſchier über die Wangen der Mütter, als der Zug aus Bad Rappenau in die Halle rollte und die Kinder aus Kein Halten gab es mehr, als es an das Ausſteigen ging, beglückt ſchloß man die Kinder in den Arm.. Auf den erſten Blick war feſtzuſtellen, daß der Erholungsaufent⸗ halt ein Segen geweſen iſt, denn mit roten und rund gewordenen Backen kamen die Kinder an und wußten gar vieles zu erzählen, wie ſchön es geweſen iſt. Geſchloſſen ging es nochmals durch die Sperre, und dann wurde die Gemeinſchaft aufgelöſt. Die Kinder gaben ſich gegenſeitig nochmals die Hand, ehe man ſtolz an der Hand oder auf dem Arm des Va⸗ ters oder der Mutter dem Heim zuſtrebte, um dort dem Redefluß freien Lauf zu laſſen und zu erzählen, wie ſchön es geweſen war. Wer den Pfennig nicht ehrt 40jähriges Jubiläum des Sparvereins„Glückauf“ In dieſen Tagen konnte der Sparverein „Glückauf“ auf die Wiederkehr ſeines 40. Grü n⸗ dungstages zurückblicken und es war eine Selbſtverſtändlichkeit, daß man dieſen Tag in feſt⸗ licher Weiſe beging. Am Samstag abend verſam⸗ melte man ſich in großer Zahl zu einem Feſt⸗ Bankett im Saale des„Geſellſchaftshauſes“, um in geſelliger Runde einige frohe Stunden zu herleben. Vereinsführer Peter Kohl unterließ es nicht, in ſeiner Begrüßungsanſprache den Wunſch zum Ausdruck zu bringen, daß das Jubiläum einen würdigen Verlauf nehmen möge. Den muſikaliſchen Rahmen des Abends ſtellte die PO⸗Kapelle, die unter Leitung von Muſikzugführer Fath mit aus⸗ gezeichneten Muſikſtücken aufwartete, während der Gebirgstrachten⸗Erhaltungsverein„Edelweiß“ mit allerlei Trachtentänzen und mit einem Singſpiel er⸗ freute. Schließlich ließ auch noch der Humoriſt Helffenſtein verſchiedene witzige Dinge von Stapel. Der Hauptfeſttag war der Sonntag, der zunächſt einen Festzug brachte, der ſich vom Jungbuſch aus durch die Inn enſtadt nach der Schwetzinger⸗ ſtadts bewegte und von hier ſeinen Weg zum Kolping⸗ haus nahm. An dem Feſtzug beteiligten ſich mit ihren Fahnen der Radrennklub Endſpurt 1924, der Sparverein Germania, die Sportvereinigung 1884, der Heſſenbund, die Geſellſchaft 1914, der Sparverein Mannheimia, der Gebirgstrachten⸗Erhaltungsverein „Edelweiß“, der Spar⸗ und Unterhaltungsverein Zufriedenheit auf einem großen Feſtwagen, der Spar⸗ verein Neu⸗Walhalla, der Sparverein Schwetzinger⸗ ſtadt, der Sparverein Fidelitas Jungbuſch, der Spar⸗ verein Friſch auf und ſchließlich der feſtgebende Die Muſik des Feſtzuges ſtellte die PO⸗ durch den Kreisſpielmannszug, den Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr und einige Jungvolk⸗Spielmannszüge unterſtützt wurde. Im Kolpinghaus angelangt, begann dann mit dem Fahneneinmarſch der eigentliche Feſtakt, bei dem nach einem von Frau Lehr geſprochenen Pro⸗ log der Vereinsführer Peter Kohl die Feſtrede hielt. Der Redner umriß ſchließlich die Vereins⸗ geſchichte und hob hervor, daß zu Beginn des Jahres 1894 einige Hafenarbeiter einen Spielklub gründeten, der im Juli des gleichen Jahres noch in den Spar⸗ perein„Glück auf“ umgewandelt und zum aktivpſten Verein dieſer Art wurde. Mit Stolz könne heute geſagt werden, daß der Sparverein auf der gleichen Höhe ſteht wie in der Vorkriegszeit. Ein Ge⸗ denken für die Gefallenen und ein Treuegelöbnis an Regierung und Vaterland ergänzten die Feſtrede, in deren Verlauf dem Mitglied Philipp Treber für ſeine 30jährige Zugehörigkeit zum Verein die Ehren⸗ mitgliedſchaft zugeſprochen wurde. Die Reihe der Gratulanten eröffneten die Frauen, die durch Frau Lehr eine Fahnenſchleife an die Vereinsfahne heften ließen. Geſchenke und Glück⸗ wünſche überbrachten anſchließend der Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein Vorwärts, der Sparverein Schwetzingerſtadt, der Sparverein Germania, der Heſſenbund und die Geſellſchaft 1914. Umrahmt wurde das Stiftungsfeſt durch paſſend gewählte Muſikſtücke der PO⸗Kapelle und durch Liedervor⸗ träge des Männergeſangvereins Eintracht⸗Aurelia unter Leitung von Chormeiſter Winder. Spindler Ir. erfreute mit ſeinem komiſchen Rekruten und die Sportvereinigung 1884 Mannheim zeigte ein ganz begchtenswertes Können auf kraftſportlichem Ge⸗ biete. Nach Abwicklung der Vortragsfolge nahm der Feſtball ſeinen Anfang, der alt und jung noch lange Stunden beiſammenhielt. Fahnenweihe auf dem Waldhof Die Waldhöfer kommen aus dem Feſtefeiern bald gar nicht mehr heraus, denn an jedem Sonntag bietet ſich ein anderer Anlaß, auf dem hierfür ideal geeig⸗ neten Platz des Sportvereins Waldhof eine große Veranſtaltung aufzuziehen. Am vergangenen Sams⸗ tag und Sonntag war es der Eiſenbahn⸗Ver⸗ ein von Mannheim⸗Waldhof und Umgebung, der unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung das Feſt ſeiner Fahnenweihe beging Den Auſtakt bildete am Samstag ein großes Feſtbankett in der Halle des Sportvereins, unter Mitwirkung der Chorvereinigung der Waldhöfer Ge⸗ ſangvereine und des Turnvereins 1877 Waldhof. Die Feſtmuſtk ſtellte die Ortsgruppenkapelle Waldhof, die unter Leitung von Ludwig Erbrecht unermüdlich Reichsminiſter Dr. Goebbels nahm Abſchied Vor dem Abflug im Mannheimer Flughafen Geſtern mittag hat, wie bereits in unſerer Abend⸗ ausgabe mitgeteilt, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, der am Sonntag abend der Eröffnung der Heidelberger Feſtſpiele beiwohnte, im Flugzeug Ju 52 Mannheim— Heidelberg verlaſſen, um ſich nach der Reichshauptſtadt zurückzu⸗ begeben. Unſer Bild zeigt den Reichsminiſter im Phot. Stricker-Mannheim. Mannheimer Flughafen auf dem Wege zu der gro⸗ ßen Junkers⸗Maſchine. Die Perſönlichkeiten auf unſerem Bild ſind. Nr. 1: Polizeipräſident Dr. Ramſperger, 2. Oberbürgermeiſter Dr. Nein⸗ haus⸗ Heidelberg, 3. Preſſechef Moraller, 4. Flug⸗ hafenkommandant Major Graetz, 5. Intendant der Heidelberger Feſtſpiele, 6. Sturmführer Lampart, 7. Reichsminiſter Dr. Goebbels. eee Jackeln ziehen durch die Gärten Alulsklang des Kleingärtner- und Kleinſiedlertages in Mannheim Die Kleingartenanlage Sellweide bot den richtigen Rahmen für den Ausklang der großen Werbeveranſtaltung, die von den Kleingärtnern und Kleinſiedlern am Sonntag zur Durchführung ge⸗ bracht wurde. Nachdem der Feſtzug in der Kolonie angelangt war, entwickelte ſich dort ein fröhliches Le⸗ ben und Treiben, deſſen Mittelpunkt der Feßplatz war, auf dem nicht nur ein großes Feſtzelt, Wurſt⸗ buden und ein weiteres Bierzelt ſtanden, ſon⸗ dern auf dem auch Schiffsſchaukeln, Kettenreitſchulen und andere Dinge aufgebaut waren, die zu einem Volksfeſt unbedingt gehören. Die Kinder intereſſierte ganz beſonders das Kaſperltheater, das eine große Anziehungskraft ausübte. Zur Unterhaltung der Kinder trugen aber auch die mannigfaltigen Spiele wie Sackhüpfen, Eierlaufen, Wurſtſchnappen und dergleichen bei, während den Großen auf einem Po⸗ dium Gelegenheit gegeben war, zu den Klängen der Standartenkapelle Homann ⸗Webau das Tanz⸗ bein zu ſchwingen. Großen Anklang fanden die Kinderreigen, die von Frau Erlenwein einſtudiert waren und die von den Mädchen mit großer Grazie ihre Ausführung fanden. Von den 22 blumengeſchmückten Wagen, die an dem Feſtzug teilgenommen hatten, wurden zehn Stück mit Preiſen bedacht, doch fiel den Preisrichtern die Zuteilung der Preiſe außerordentlich ſchwer, nachdem viele vorzügliche Wägelchen aufgefahren waren. Die Preiſe erhielten: 1. Röhrig, 2 Löhlein, 3. Rick, 4. Reis, 5. Hollich, 6. Zollikofer, 7. Mühl⸗ bauer, 8. Hitſcherich, 9. Karl Schneider, 10. Weiröther. Ein Gang durch die Gartenkolonie vermittelte reizvolle Eindrücke. Boten doch die Gärten an ſich ſchon ein wunderſchönes Bild, das noch dadurch er⸗ höht wurde, daß man allenthalben noch beſonders ge⸗ schmückt hatte. Man konnte ſich an der Blumenpracht kaum ſatt ſehen und gar mancher verweilte längere Zeit vor der unbeſchreiblich ſchönen Blumentombola, die einen ſolchen Zuſpruch fand, daß ſie in kürzeſter Zeit ausverkauft war. Wer bis zum Abend blieb, ſah die Gärten im Lampionſchein liegen und konnte auch noch an dem Fackelzug teilneh⸗ men, der ſich durch verſchiedene Wege der Garten⸗ anlage bewegte. Wer bei dieſer Gelegenheit ſich nicht für die Kleingartenbewegung begeiſtern konnte, der iſt auch auf keine andere Weiſe für den Gedanken zu gewinnen! FFFCUCCbCbCã ã ã cGCGCbCbPbPbPbPbPbPbPGPbGPGPGVGPGbGbGTGuGTGbGTGbGTGVGTPFPTVTPTPTPVPVTFPGFPVTVPVPVTPVPFPV—VPF————PV—————————PV———PVPFPVVTTTTTTTTTTTrTTkTTTTTTTTTT c———j— muſtzierte. Die Begrüßungsworte ſprach der Ver⸗ einsführer Reichsbahn⸗Inſpektor Eberts, der die in großer Zahl erſchienenen Gäſte willkommen hieß und beſonders darüber ſeiner Freude Ausdruck ver⸗ lieh, daß der Eiſenbahner verein Dillin⸗ gen) Saar an dem Feſt ſo regen Anteil genommen hatte. Würde doch dies die beſondere Verbunden⸗ heit mit der Saar zum Ausdruck bringen und man dürfe der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß der Tag nicht mehr fern iſt, wo man die Verbundenheit noch offener bekunden könne. Einen ſinnigen Pro⸗ log ſprach Fräulein Griesheimer. Die Chor⸗ vereinigung ließ ſich dann mit mehreren Chören hören und auch das Viktoria⸗Quartett erfreute mit zwei flotten Liedern, während die Damenriege des Turnvereins 1877 Freiübungen und die Männer⸗ riege muſtergültige Reckübungen zur Vorführung brachten. Nur ungern trennte man ſich von dieſem geſelligen Beiſammenſein, denn es war ein harmo⸗ niſch verlaufener Abend. Nachdem im Laufe des Sountagvormittags von überall her noch Feſtgäſte eingetroffen waren, ſam⸗ melte man ſich am Nachmittag am Kriegerdenkmal zu einem Feſtzug, an dem ſich neben den Wald⸗ höfer Vereinen u. a. die Eiſenbahnervereine von Dillingen Saar, Rüdesheim, Bodenheim, Boppard, Bad Kreuznach, Weinheim, Heidesheim, Groß⸗Gerau, Mörfelden, Wolfskehlen, Gernsheim, Worms, Alzey, Gau Odernheim und Ober⸗Ramſtadt mit ihren Fah⸗ nen beteiligten. Bevor ſich der Feſtzug in Bewegung ſetzte, gedachte man unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden der Gefallenen, während Reichsbahn⸗Inſpektor Eberts an dem Denkmal einen Lorbeerkranz niederlegte. Durch verſchiedene Straßen des Vororts Waldhof bewegte ſich der überaus ſtattliche Feſtzug nach der feſtlich geſchmückten Halle des Sportvereins, wo an⸗ ſchließend die Enthüllung und Uebergabe der Fahne ſtattfand. Nach Begrüßungsworten des Vereins⸗ führers, dem von der Chorvereinigung zum Vortrag gebrachten Weihelied und einem von Toni Embach geſprochenen Prolog ergriff Bezirksverbandsvor⸗ ſitzender Reichsbahnoberrat Dr. Thomas von der Reichsbahndirektion Mainz das Wort, um zunächſt die Grüße der Reichsbahndirektion Mainz und des Direktions⸗Präſidenten Dr. Goudefroy zu über⸗ mitteln, ehe er auf die hohen Ziele der Eiſenbahn⸗ vereine näher einging und beachtenswerte Ausfüh⸗ rungen über die Pflichterfüllung und den Geiſt machte, der in den Reihen der Eiſenbahner zu finden ſei. Nachdem der Redner die Weihe der Fahne vor⸗ genommen und die Uebergabe vollzogen hatte, über⸗ reichte als erſte Fräulein Eberts im Namen der Frauen und Jungfrauen des Vereins eine Fahnenſchleife. In langer Reihe folgten dann die Gratulanten, und keiner der anweſenden Bru⸗ dervereine kam mit leeren Händen: entweder wurde ein Fahnennagel überreicht oder eine Fahnenſchleife an die neue Fahne geheftet. Der zweite Teil des Feſtaktes wurde dann zu einem richtigen Volksfeſt mit Geſangsvorträgen, turneriſchen Darbietungen und anderen Ueber⸗ raſchungen. Abends gab es nicht nur ein großes Volkskonzert, ſondern auch noch Tanz für die All⸗ gemeinheit. 25 Jahre im Dienſte der Kirche Das ſilberne Prieſterjubiläum Stadtpfarrer Bahrs Stadtpfarrer Joſeph Bahr von der Unteren Pfarrkirche ſtand anläßlich ſeines ſilbernen Prlieſterjubiläums im Mittelpunkt zahl⸗ reicher Ehrungen, die mit einem Feſtgottesdienſt in der Unteren Pfarrkirche ihren Anfang nahmen. Unter Glockengeläute wurde in feierlicher Prozeſ⸗ ſion der Jubilar nach dem Gotteshaus geleitet, wo Prälat Bauer ſelbſt die Feſtrede hielt und hierin nicht nur den Lebensweg des beliebten Geiſt⸗ lichen ſchilderte, ſondern auch ſeine prieſterliche Ar⸗ beit gebührend würdigte und ihm beſtätigte, bei ſei⸗ ner verantwortungsvollen und ſchweren Aufgabe immer auf dem Poſten geſtanden zu haben. Das Hochamt ſchloß ſich an die Feſtpredigt an. Am Abend fand im überfüllten Ballhaus⸗ ſaal ein Feſtakt ſtatt, den das Philharmoniſche Orcheſter und der Kirchenchor der Unteren Pfarrei unter der Leitung von Studienrat Braxmaier mit dem Halleluja von G. F, Händel einleitete. Nachdem noch die„Hymne an die Kirche“ von G. v. Le Fort verklungen war, ergriff Stadtpfarrer Hugo Heiler aus Feudenheim das Wort zu der Feſtrede, die unter dem Leitgedanken„Unſer Gotteshaus als Pfarr⸗ kirche“ ſtand. Der Redner führte aus, wie eine reale Einheit zwiſchen dem Pfarrer und der Pfarrkirche beſtehe und wie die Pfarrkirche Leib und Kleid der Pfarrkirche ſei. In ihr würde der Ruf nach einer kleinen Familie, nach Ruhe, Heimat, Frieden und Vaterhaus erfüllt. Der Prieſter ſolle Vater und allen bekaunt ſein und müſſe jeden ſeiner Gemeinde⸗ glieder mit Namen kennen. Der Gedanke der Pfarr⸗ familie erfordere einen kleinen Raum, in dem der Prieſter erreichbar, erkennbar und verſtändlich ſein müſſe. Darum müſſe auch ein Kirchenraum klar, überſichtlich, einheitlich, ſchlicht und feierlich ſein: ein umſchließender Raum für eine nicht zu treunende Pfarrgemeinde. Der Altar ſei ſteingewordene Er⸗ ziehung zur Gemeinſchaft: Wo Gottes Ruhm und Wort verkündet werde, da ſei die wirkliche Pfarr⸗ kirche. Daraus ergebe ſich: Liebe und ehre die Pfarr⸗ kirche wie dein Vaterhaus! Der Redner ſchloß mit einem Dank an die Gemeinde, die ihrem Prieſter anläßlich ſeines ſilbernen Jubiläums einen anſehn⸗ lichen Grundſtock überreichte, der zur Erneuerung und Ausſchmückung der Unteren Pfarrkirche be⸗ ſtimmt iſt. a Das Andante aus der 6. Sinfonſe für Orcheſter von Joſeph Haydn und„Die Allmacht“ von Schubert leiteten über zu dem Lichtbildervortrag von Dr⸗ Willi Oeſer, der es verſtand,„Unſer Gotteshaus als Kunſtwerk“ recht auſchaulich darzuſtellen und die Einzelheiten des Barockbaues den Auweſenden zu erſchließen. Zum Schluß kam der Jubilar zu Wort, der mit tiefempfundenen Worten ſeinen Dank für alle Aufmerkſamkeiten abſtattete. 2 50 jähriges Geſchäftsjubiläum Geſtern feierte eine weit über Mannheims Grenzen hinaus bekannte Perſönlichkeit, Herr Marco Roſa, ſein 50jähriges Geſchäftsjubiläum. Italiener von Geburt, hat er ſich als junger Mann zehr ſchnell in ſeinem Fach emporgearbeitet. Sein Meiſter, Odoriceo in Frankfurt, erkannte ſein gro⸗ ßes Können und übertrug ihm ſelbſtändige Arbei⸗ ten in Oeſterreich, Böhmen, Schweden, Holland, im Elſaß und in vielen deutſchen Städten. Im Jahre 1884 machte er ſich in Straßburg ſelbſtändig, und im Herbſt gründete er ſeine erſte Filiale in Mann⸗ heim, die dann 1885 zum Hauptgeſchäft wurde. Es iſt nicht möglich mit kurzen Worten das auszuſpre⸗ chen, was Herr Marco Roſa in diefen 50 Jahren raſtloſer Arbeit geleiſtet hat. Er hat ſich in öͤer Bau⸗ welt Mannheims und Umgebung, beſonders in der Pfalz durch die ſoliden und künſtleriſchen Arbeiten einen bedeutenden Namen geſchaffen. Er iſt darüber hinaus in der Wirkung ſeiner ſchlichten, eigen ge⸗ prägten Art die markante Perſönlichkeit geworden, volkstümlich im beſten Sinne des Wortes, der heute aus allen Kreiſen aufrichtige Wertſchätzung ent⸗ gegengebracht wird. So iſt er ſeiner Wahlheimat, der er im Kriege ſeine beiden Söhne geopfert hat, vielfältig verbunden, und einer der Unſeren ge⸗ worden. Bäume fahren aus der Haut Macht das die andauernde Wärme oder iſt es Eitelkeit? Haben ſie keine Freude mehr an dem Ge⸗ wand, das ihre glatten Stämme umhüllt? Iſt es atlodiſch, eine dunkelgraugrüne Rinde aus dem vorigen Jahre zu tragen? Aber liebe Platane, es iſt eigentlich nicht ſchön, wie Sie jetzt ausſehen. So fleckig, ſo ungepflegt. Als ob Ihre Robe löcherig ſei. Da ſchimmert es ſeidig zart, dieſes milde Gelbgrün — und dort, was ſoll der mißſarbene Streifen da⸗ neben. Und was ſoll das heißen: Sie werfen ein⸗ fach ſo mir nichts dir nichts die überflüſſigen Stücke auf den Fußboden. Das wird hier nicht geduldet. Sie entſchuldigen ſich mit dem Naturkundebuch: s iſt mal bei uns ſo Sitte— jedes Jahr, weun wir zu⸗ nehmen— wir halten nichts von der ſchlanken Linie lübrigens heißen wir auch richtig Platanus L, ſind alſo männlichen Geſchlechts?— und wenn es recht warm iſt im Sommer, dann werfen wir die Rinde ab, die unſeren Stamm ein Jahr lang geſchützt hat. Das iſt gar nichts Neues. Und krack ſagte die Platane, und warf wieder ein Stück ſo unordentlich mitten auf die Straße.„Pla⸗ tanus“ ſagen die Damen, ſonſt würde ſich der Baum auch gar nicht ſo halbangezogen zeigen. 28. Großes Volksfeſt für jedermann Man ſchreibt uns: Der Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer veran⸗ ſtaltet am kommenden Samstag und Sonntag im Friedrichspark ein großes Volksfeſt unter dem Motto„Italieniſche Nacht“. Tauſende von Lampions werden den Friedrichspark in ein wahres Flammenmeer tauchen. Muſik, Stimmung, Tanz und Geſang werden in den Parkanlagen und in den Sälen alle Volksgenoſſen bis tief in die Nacht hinein in froheſte Feſtesfreude verſetzen. Ein„Nacht⸗ Konzert am Schwanenteich“ ſoll ſtattfinden, herr⸗ liche Männerchöre und raſſige Tänzerinnen werden das Entzücken aller Beſucher hervorrufen. Und über die jubelnde Menge wird in vorgerückter Mitter⸗ nachtsſtunde ein fernes Trompeten⸗Solo hinüber⸗ klingen. Schieß⸗ und Wurfbuden ſowie Tanz in den Sälen vervollkommnen das Feſt. Nochmals, für kommenden Samstag und Sonntag werden alle Volksgenoſſen herzlichſt in den Friedrichspark ein⸗ geladen. a In das 90. Lebensjahr getreten iſt der Mau⸗ rermeiſter Leopold Keßler in Feudenheim, Tal⸗ ſtraße. Er feierte geſtern bei vollem geiſtigen und körperlichen Wohlbefinden den 89. Geburtstag. Seine echt pfälziſche Lebensfriſche geſtattet dem Ju⸗ bilar, regelmäßig an einem Abend jeder Woche im Kreiſe ſeiner Kegelbrüder nach„allen Neunen“ zu zielen. un Im Silberkranz. Am 18. Juli begehen in G 3, 7 Herr Ludwig Kaufmann und Frau Marianne geb. May das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Bericht der Berufsfeuerwehr. Montag um 14.47 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr durch Feuer⸗ melder nach 8 7 Ecke Parkring gerufen. Dort war ein Straßenteerwagen infolge Ueber⸗ kochens von Teer in Brand geraten. Die Gefahr wurde mit Speziallöſchern beſeitigt und der Keſſel⸗ wagen gekühlt.— Um 17.02 Uhr erfolgte ein wei⸗ terer Alarm durch Feuermelder nach G 3, 13. Dort war durch die Einwirkung der Sonnenſtrahlen Rauch in die Wohnungen gedrückt wor⸗ den, ſo daß es den Anſchein eines Brandes erweckte. Nach Feſtſtellung der Urſache konnte die Berufsfeuer⸗ wehr wieder abrücken. Neue Mannheimer Zeitung/ Prieeg⸗ Ausgabe Dienstag, 17. Juli 1934 Erſte Sitzung der neuen Landessynode — Karlsruhe, 15. Juli. Nach Auflöſung der Landesſynode hätten inner⸗ halb ſechs Monaten Neuwahlen ſtattfinden müſſen. Da von ſolchen als unzweckmäßig abgeſehen wurde und die Reichskirchenleitung es abgelehnt hatte, von ſich aus die Eingliederung der Landeskirche Badens durchzuführen, hat man den nach der Kirchenverfaſ⸗ ſung gangbaren Weg beſchritten, daß der Erweiterte Oberkirchenrat die Mitglieder der Synode ernennt. Die neuernannte Evang. Landessynode zählt außer dem Landesbiſchof als Präſidenten 10 Abgeordnete. darunter einen Vertreter der Heidelberger Theologi⸗ ſchen Fakultät. Sie iſt heute vormittag 10 Uhr im Bibliothekſaal des Oberkirchenratsgebäudes zuſam⸗ mengetreten und vom Landesbiſchof mit Gebet eröff⸗ net worden. Zunächſt erhielt das vorläufige kirch⸗ liche Geſetz über die Abänderung der Kirchenver⸗ faſſung(die neue Zuſammenſetzung der Synode, die Aufhebung der Landesſynodalwahlordnung und die Aufhebung des kirchlichen Verwaltungsgerichts betr.) die Zuſtimmung der Synode. Es folgte ſodann die Verabſchiedung des Ein⸗ gliederungsgeſetzes, das einſtimmig ohne Ausſprache zum Beſchluß erhoben wurde. Prof. Dr. Jelke, der als Dekan die theologiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg vertritt, gab ſeiner Freude über die Vollendung des großen Wer⸗ kes in dieſer bedeutungsvollen Stunde Ausdruck. Auch Pfarrer Sauerhöfer ſtellte freudig feſt, daß das Ziel erreicht und die Landeskirche vom Zug zum Ganzen hin erfaßt worden ſei. Er hoffe, daß der Kirchenſtreit nunmehr zu Ende gehen wird Hierauf nahm Landesbiſchof D. Kühlewein ſelbſt das Wort, um darauf hinzuweiſen, daß er perſönlich gewünſcht hätte, daß dieſe grundlegende Aenderung der Landeskirche von der Synode be⸗ ſchloſſen worden wäre, die unſer geſamtes Kirchen⸗ volk vertrat. Für ihn ſei es ein tiefer Schmerz, daß ein großer Teil von Gemeindemitgliedern und Geiſt⸗ lichen dieſen Weg nicht mitgehen zu können geglaubt Hat. Er gebe aber die Hoffnung nicht auf, daß wenig⸗ ſtens bei uns im Lande Baden das drohende Ge⸗ ſpenſt der Kirchenſpaltung gebannt werden möge und habe den herzlichen Wunſch, daß uns zu der äußeren Einheit auch die innere Einigkeit zwiſchen den zurzeit widerſtrebenden Anſchauungen in der Landeskirche geſchenkt werden möge. Er, der Landesbiſchof, werde alles tun, um dieſes Beſtreben nach Kräften zu fördern. Die Hauptſache ſet und bleibe, daß in unſeren Gemeinden poſitive kirchliche Aufbauarbeit getrieben wird. Das ſei beſſer als kirchenpolitiſcher Streit. Der Landes⸗ biſchof ſchloß mit ͤen Worten: Gott ſegne unſere Gemeinden und Geiſtlichen, Gott ſegne unſer Volk und ſeinen Führer, Gott ſegne auch unſere Kirche und führe ſie gnädig aus den gegenwärtigen Wir⸗ ren und Kämpfen heraus.— Nachdem der Landes⸗ biſchof den Segen geſprochen hatte, war die Sitzung beendet. Die Mitglieder der neuen Landessynode Die neuernannte Evangeliſche Lan⸗ desſynode ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Albert Pfarrer in Gundelfingen/ Breisgau, Bär, Druckerei⸗ beſitzer in Freiburg/ Br., Beierbach, Kaſſier in Hei⸗ delberg, Curth, Kreisſchulrat in Tauberbiſchofsheim, Dr. Dommer, Stadtoberbaurat in Karlsruhe, Eng⸗ ler⸗Füßlin, Präſident der Bao. Bauernkammer⸗ Laufen/ Amt Müll., Fitzer, Lanoͤgerichtsdirektor⸗ Freiburg/ Br., Gäßler, Profeſſor⸗Karlsruhe, Ger⸗ hardt, Stahlgraveur⸗Pforzheim⸗Brötzingen, Henrich, Rektor⸗Ofenburg, Dr. Jelke, Univerſttätsprofeſſor⸗ Heidelberg, Kiefer, Pfarrer⸗Mannheim, Kobe, Pfar⸗ rer und Dekan⸗Knielingen, Kölli, Pfarrer⸗Mann⸗ heim, Kramer, Pfarrer⸗Meißenheim Amt Lahr, Reinle, Miniſterialrat⸗Karlsruhe, Sauerhöfer, Pfar⸗ rer⸗Karlsruhe, Seith, Fortbildungsſchulhauptlehrer⸗ Schopfheim, Spies, Pfarrer⸗Pforzheim. Sämtliche Synodalmitglieder gehören der Gruppe der Deutſchen Chriſten an. Milicärvereinsdienſt iſt Dienſt am Volk Der Rhein Neckar ⸗ Militär ⸗Gauverband Mannheim mit ſeinen 8000 Mitgliedern wird von Karlsruhe gelöſt und kommt zum Verband„Kur⸗ pfalz“ mit dem Sitz Darmſtadt.— Der Gau ge⸗ hört zur Brigade Heidelberg und unterſteht der Führung des Kam. Dippe⸗Bethmar. In der am Samstag abend im großen Saale der Bäckerinnung abgehaltenen ſehr gut beſuchten Pflichtverſammlung des Militärver⸗ elns Mannheim wurde vom Vereinsleiter Rek⸗ torx Ludwig Haas die Ereigniſſe der letzten Tage und Wochen eingehend beſprochen und ſodann über den Gaukriegertag in Ladenburg und über die Neu⸗Einteilung des Kyffhäuſerverbandes ausführ⸗ lich Bericht erſtattet. Danach hat der in Ladenburg abgehaltene Gau⸗Abgeordnetentag, mit dem eine Denkmalseinweihung für die gefallenen Ladenburger Söhne ſowie ein 60jähriges bzw. 50jähriges Vereins⸗ jubiläum verbunden war, einen glänzenden Verlauf genommen. Die Verhandlungen waren knapp und kurz, aber richtungsweiſend. Der Gauleiter Dr. Hiecke konnte dabei die erfreuliche Feſtſtellung ma⸗ chen, daß im abgelaufenen Jahre ein ſtarker Zugang von Vereinen und Mitgliedern feſtzuſtellen war. Zwei Dutzend militäriſche Vereine mit etwa 3000 Mitgliedern ſind dem Gau neu beigetreten, ſo daß dieſer jetzt über rund 8000 Mitglieder zählt. Auch der Militärverein hat im abgelaufenen Jahr eine gün⸗ ſtige Entwicklung aufzuweiſen. Zu den wichtigſten Gegenſtänden des Gau⸗Abge⸗ ordnetentages zählte die Neueinteilung des Kyff⸗ häuſerbundes und der SA⸗Reſerve 2. Der Landesverband Baden beſteht nicht mehr. 10 Gaue wurden abgetrennt und die Gaue Ober⸗ und Mittelbaden zum Landesverband„Südweſt“ mit dem Sitz in Stuttgart gebildet. 10 Gaue mit dem „Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverband“ kamen zum Verband„Kurpfalz“ mit dem Sitz in Darmſtadt. Der Gau Mannheim bleibt unverändert beſtehen, mit Dr. Hiecke als Leiter an der Spitze. Der Gau ſelbſt gehört zur Brigade Heidelberg und ſteht unter Führung des Kam. Dippe⸗Bethmar. Die Neueinteilung der Ver⸗ bände erfolgte auf Grund der Organiſation der SA. Es iſt hocherfreulich, daß der Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ Gauverband der Leitung des Kam. Dr. Hiecke, dem reiche Erfahrungen zur Seite ſtehen und der ſich außerordentlich großer Beliebtheit erfreut, weiter 5—— 4 5 „ A ., — —— n . F Die schweren Kämpfe unserer Regimenter im Frühsommer 1918“Ein Tatsachenbericht von der Offensive im Westen von Walter Oertel Der zwelſe Angriffsiag, der 28. Mai brach an Bei der 28. Diviſion kam es zunächſt darauf an, Fismes zu nehmen und den Uebergang über die Fesle zu erzwingen. In der Nacht war eine An⸗ zahl von Batterien den Stoßdiviſtionen nachgezogen worden, die mit dem Morgengrauen die Einbruchs⸗ ſtellen unter ſtarkes Feuer nahmen. Um.30 Uhr traten dann die beiden Grenadier⸗ Regimenter zum Sturm an. Die Leibgrenadiere wa⸗ ren gegen die Stadt ſelbſt angeſetzt, während die 110er öſtlich davon gegen die Vesle vorgehen ſollten. ſüdöſtlich dieſer Stadt geblieben und hatte dieſe nach kurzem ſcharfen Kampfe genommen. Die Diviſion nahm nun eine Umgruppierung ihrer Regimenter in der Form vor, daß die Leib⸗ grenadiere Diviſions⸗Reſerve wurden und ſich ſüd⸗ lich der Stadt ſammeln ſollten. Das Grenadier⸗Regiment 110 ſowie das fetzt in der Vorderlinie einrückende Füſelier⸗Regiment 40 ſollten gegen die Höhen um la Bonne Maiſon Ferme im Angriff bleiben. Während jedoch dieſe Neueinteilung vorgenom⸗ men wurde, war das 2. Bataillon der Leibgrenadiere längſt über die Höhen ſüdweſtlich Fismes im Vor⸗ HMontigny His mos olle A Arcis 4* Oreuogny ö Jogery 3 28 f* colon go 0 Zeimns 9„ 5 ... N88. „ 7 A. 3 * 5% Chormei R7 % Charme„— * Erpiliy 25. N ſondlieros 2 2 0 Lane* * * * Ausgangssfellung dan Haclenef emàd hai S2. O vision 28. en Joliujn cours Hotionò ur- Gbersſchts latte zur E. Hofrne schlech- 25 re,- 30.%, 1818 HMa fd si·˙ν Sο ονο Die Grenadiere packten entſchloſſen an. Das 2. Bataillon der 1oger warf ſich auf Fismette, nahm dieſen Ort und ſtieß dann über die unzerſtörten Brücken auf die Höhen ſüdweſtlich von Fismes vor. Erheblich ſchwerer mußte das 3. Bataillon der Leib⸗ grenadiere kämpfen, das in Fismes in einen hartnäckigen Häuſerkampf verwickelt wurde und ſich nur mühſam gegen die glücklicherweiſe eben⸗ falls nicht zerſtörte Hauptbrücke vorrang. In die⸗ ſem erbitterten Kampfe brachte den Karlsruhern das Eingreifen der 110er Grenadiere weſentliche Hilfe. Das 2. Bataillon dieſes Regiments war dicht öſtlich der Stadt über eine nicht zerſtörte Brücke auf das Südufer gelangt. Als die Heidelberger den in Fis⸗ mes tobenden Kampf bemerkten, ſchwenkten ſie ent⸗ ſchloſſen gegen den Oſtrand von Fismes ein, packten den Gegner der Leibgrenadiere in Flanke und Rücken und richteten ihn ſo üübel zu, daß das 3. Ba⸗ taillon der Karlsruher nun glatt bis zur Haupt⸗ brücke durchſtoßen konnte. Gegen 11 Uhr vormittags waren Fismes und die Hauptbrücke über die Vesle in den Händen der bei⸗ den tapferen badiſchen Grenadier⸗Regimenter. Wäh⸗ rend das./11ber in den Kampf der Leibgrenadiere eingriff, war das 3. Bataillon, das links des 2. ein⸗ geſetzt war, in flottem Vorgehen gegen die Höhen gehen auf Villeſavoye geblieben und hatte Mittag die Reſſon Ferme erreicht. Da ſowohl rechts der linke Flügel der 10. Divi⸗ ſion, ſowie links die 36. Diviſion zurückgeblieben waren, ſo war die Lage der ſo weit iſoliert vorgeprellten Truppe nicht beneidenswert, beſonders angeſichts des Bildes, das ſich ihren Blicken darbot. Von ihrem hochgelegenen Standpunkte aus ſahen die Leibgre⸗ nadiere auf die Straße von Dravegny endloſe Kraftwagenkolonnen mit feindlichen Verſtärkungen heranrollen. gegen Neffung aus kriſischer Lage Die Lage war mehr als kritiſch, aber das Wort „Zurück“ ſtand nicht in dem Exerzier⸗Reglement des Leibregiments der Badiſchen Großherzoge, die ſchon im Jahre 1915 bei Careney an der Loretto⸗ Höhe ſo Ungeheures geleiſtet hatten. Das 2. Bataillon entſchloß ſich trotzig auf ſeinem vorgeſchobenen Poſten auszuharren. Die 109er gru⸗ ben ſich ein und warteten auf Hilfe. Um 3 Uhr nachmittags ging der Feind mit ſtar⸗ ken Kräften zum Angriff gegen die Leibgrenadiere vor. Er wurde von den Karlsruhern glatt abge⸗ ſchlagen. Die Lage des Bataillons geſtaltete ſich unterſtellt bleibt. Der Mannheimer Gau muß ſich alſo in Zukunft mehr nach Darmſtadt orientieren. Der Gau Maunheim war bei dem Soldatentref⸗ fen in Ludwigshafen durch eine Abordnung von etwa 1000 Mann vertreten. In Ludwigshafen herrſchte große Begeiſterung. Beim Feſtzug des Kolonial⸗ Kriegervereins war die Beteiligung des Gaues nicht ſo ſtark, obwohl der Gau die gleichen Beſtrebungen verfolgt wie der Kolonjal⸗Kriegerverein. Der Ver⸗ einsleiter kam ſodann auf die Ereigniſſe in der Nacht des 30. Juni zu ſprechen und betonte, daß man heute noch unter dem Eindruck des erfolgreichen Eingrei⸗ fens des Volkskanzlers und deſſen Reichstagsrede ſtehe. Für Verſchwörer gäbe es in den Reihen des Kyffhäuſerbundes keinen Platz. Wir haben, ſo hob der Redner hervor, dem Volkskanzler Treue geſchwo⸗ ren und werden dieſe Treue auch halten— komme, was kommen mag. Der Militärverein gelobt aufs neue, ſich nur enger an den Führer Adolf Hitler an⸗ zuſchließen. Der Führer hatte recht, hätte man 1917 bis 1918 mit den Meuterern und Verſchwörern eben⸗ ſo verfahren, ſo wäre manches anders geworden. Auch die Rede des Stellvertreters des Führers Ru⸗ dolf Heß habe bei allen Frontſoldaten ſtarken Anklang gefunden. Wir alte Soldaten, die wir zur SA⸗Reſerve UI und im nationalſozialiſtiſchen Staate aktive Mitglieder ſind, geloben aufs neue Hinden⸗ burg und Hitler unverbrüchliche Treue. Neu iſt auch die ſtärkere und feſtere Gliede⸗ rung der S A⸗Reſerve Il und die Zuteilung von beſtimmten Aufgaben, wie Heimatſchutz, der in Bahn⸗ und Brückenbewachung ſowie im Luftſchutz uſw. beſteht. Eine Streichung aus der SA⸗ Reſerve II kommt gar nicht in Frage; wer eine ſolche bean⸗ tragt, hat ein ausführliches Atteſt einzureichen. Die Zugehörigkeit zur Reſerve II iſt für jeden alten Soldaten eine Selbſtverſtändlichkeit. Alle alten Soldaten müſſen ſich dieſer Reſerve aber immer bedenklicher, je mehr Kräfte der Feind entwickelte, und es war klar vorauszuſehen, daß auf die Dauer dieſes iſoliert liegende Bataillon trotz aller Tapferkeit von dem überlegenen Gegner er⸗ drückt werden würde. Doch die Hilfe nahte. Das Grenadier⸗Regiment 5 eilte heran und ſchoß ſich in die dünnen Linien der Badener. Jetzt war auch das Regiment 398 herbeigeeilt, eine Anzahl von Batterien der 36. und auch der 10. Diviſion fuhren auf und nahmen den vorgehenden Gegner unter Feuer. Da wandte ſich das Blatt. Zunächſt brach der Vorſtoß des Feindes unter ſchwerſten Verluſten im deutſchen Feuer zuſammen, dann traten aber die deutſchen Regimenter zum Gegenſtoß an und warfen den durch das Abwehrfeuer erſchütterten Gegner völlig über den Haufen. 5 Der Wagemut des 2/109 hatte glänzende Früchte getragen. Nach dem Wiederantreten der 10. und 36. Diviſion marſchierte das./109 zum Regiment zurück, wo es ſpät abends in St. Gilles eintraf. Im Laufe des Nachmittags waren inzwiſchen die beiden Regimenter des erſten Treffens der Diviſion, die 40er Füſeliere und die 110er Grenadiere über St. Gilles nach Weſten vorgegangen. Als der An⸗ griff gegen die Höhen ſüdlich St. Gilles in heftigem M..⸗FJeuer zum ſtehen zu kommen drohte, wurden zwei Kompagnien der Leibgrenadiere mit Maſcht⸗ nengewehren und Minenwerfern eingeſetzt, um den Angriff vorzutragen Auch zwei Geſchütze wurden bis in die Infanterielinien vorgezogen, um dem nunmehr gegen Courville angeſetzten Angriff neus Durchſchlagskraft zu verleihen. i Nach kurzer Zeit wurde die Lage des Feindes vor der Front der Diviſion unhaltbar. Konsentriſch neee g- mppep rg gl 1 5*. angepackt erlag Courville dem Anſturm der Bade⸗ 9 ner und Hohenzollern⸗Füſeliere. Auf der zen Front war der Gegner im Zu rück⸗ gehen. n Sobald die Entſcheidung gefallen war, trat die 88. Diviſion erneut zur Verfolgung an. Spät in der Nacht wurde die Linie Longeville—Areis le Ponſart erreicht, nachdem beſonders auf den Höhen nördlich und nordöſtlich Dravegny hartnäckiger Widerſtand unter kräftiger Mitwirkung der Begleit⸗Batterien gebrochen war. Da weiteres Vorgehen angeſichts der allgemein überſichtlichen Lage in der herrſchenden Dunkelheit nicht ratſam erſchien, wurde die 28. Diviſion in der Linie Longeville—Areis le Ponſart angehalten Das Dori Jonchery wird ersfürmf Die 52. Diviſion hatte für den 28. Mai die Fortführung des Angriffs auf 6 Uhr morgens befoh⸗ len. Während der Nacht war alle erreichbare Artillerie herangezogen worden, um mit ihrem Feuer der In⸗ fanterie ein raſches Vorgehen zu ermöglichen. Dieſe Maßnahme machte ſich auch ſehr raſch belohnt, denn unter dem wohlgezielten Feuer der deutſchen Bak⸗ gan-. 1 1 1 den m. geiſtig ker? Son S D Man! ſchuld einer ſeiner teilw. Ver zunäc ſchien ditan waren melde terien brach der feindliche Widerſtand auf dem ſtark⸗ N ind 0 beſetzten und zu nachhaltiger Verteidigung eingerich⸗ rückhaltlos bis zum äußerſten zur Verfügung ſtellen. Der Militärvereinsdienſt iſt Dienſt am Volke. Vereinsrechner Götz verwies auf die Neu⸗ Aenderungen, die auch eine finanzielle Neu⸗Ordnung bedingten. Dieſe habe zur Folge, daß eine ſtärkere finanzielle Belaſtung eintrete, von der aber Er⸗ werbsloſe und Schwerkriegsbeſchädigte nicht be⸗ troffen wie auch ſonſt alle Härten beſeitigt würden. Nachdem Vereinsſchießleitenr Scherdel zur fleißigen Ausübung des Schießſportes auf⸗ gefordert, teilte er mit, daß ſich der neue Vereins⸗ Schießſtand vom nächſten Sonntag ab in der Fahr⸗ lachſtraße befinde. Es wurde noch auf den am Sonntag, 29. Juli ſtattfindenden Familienaus⸗ Lug nach dem Waldͤſchlößchen in Weinheim ver⸗ wieſen und zu ſtarker Beteiligung aufgefordert Nach Beendigung des geſchäftlichen Teiles begann die Ge⸗ mütlichkeit, bei der die Kapelle Seetzer ſehr weſentlich zur Stimmung beitrug. Großfeuer in Mundenheim * Ludwigshafen, 16. Juli. In der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr entſtand im Lager des Bau⸗ unternehmers Scholleuberger aus noch unbekannter Urſache ein Brand. Dem Feuer fiel das Rückgebäude mit Holzlager, Werkſtätte und Ma⸗ ſchinenhalle zum Opfer. Die Feuerwehr, die mit drei Löſchzügen ausgerückt war, konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Der angerichtete Scha⸗ den iſt beträchtlich.— In der gleichen Nacht erlitt ein holländiſcher Schiffsführer in der Lager⸗ hausſtraße einen Schlaganfall, der ſeinen ſo⸗ fortigen Tod herbeiführte. * chwen teten Höhenrücken ſüdlich Bourgogne—Bovancdurk 4 Volks ſchon nach kurzer Zeit zuſammen, ſo daß bereits um Witw 9 Uhr morgens die Linie Nordrand Mon⸗ Str. tigny— Pevy erreicht werden konnte. Das ſchaft Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm hat. ſtieß trotz des vom ſüdlichen Vesle⸗Ufer herüber⸗ über ſchlagenden lebhaften feindlichen Feuers ſehr raſch Tode gegen die Vesle vor, bemächtigte ſich eines Steges Verm ſüdlich Montigny und der Brücke bei le Goulot bracht Ferme, die beide unzerſtört vorgefunden wurden. Um dun! 11 Uhr hatten die Dreier die Vesle auf dieſen beiden in der Uebergängen überſchritten. De Fortſetzung folgt. 1. Ju (Fortſetzung folgt.) hütte . Anzei lich S 4 hervo Was hören wir? 0 0 ſein Dienstag, 17. Juli 75 Reiſchsſender Sinttgart: Eines .55: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Schulfunk. Straß 10.35: Hausmuſik im klaffiſchen Stil.— 11.05: Schallplat⸗; A ten.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.20. Schallplotten.— In 14.00: Mittags konzert.— 15.30: Blumenſtunde.— 10.00 verwa Nachmittagskonzert.— 17.30: Das Antlitz der deutſchen Acgte Stämme.— 17.45: Bayeriſche Ländler(Schallpl.).— 18.00% inden Oeſterreichs deutſche Sendung.— 18.15: Aus Wirtſchaſf Kicht und Arbeit.— 18.25: Italieniſch.— 19.05: Don Giovaun chte von Mozart.— 22.45: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſtk. verwi Reichsſender Frankfurt 1 18 .55: Frühkonzert.— 10.45: Praktiſche Ratſchläge für 1 Küche und Haus.— 14.40: Stunde der Frau.— 15.95 von 6 Wirtſchaftsbericht.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 1790 1000 5 Als der Urahn die Urahne nahm.— 17.45: Kleine Unter⸗ die Z haltung.— 18.00: Schüler wünſchen ſich einen Beruf. Angek 18.50: Griff ins Heute.— 19.00: Jungarbeiter angepackt, 99118 2 190.80. Liederſtunde.— 20.10: Süd. Blasmuſtk.— 2800; Handl Kleine Unterhaltung. der ei Reichsſender München zu, da .45: Schallplatten.—.15: Schallplatten.— 12.00 geklag Schallplatten.— 13.25: Mittagskonzert.— 14.20: Sonate. gense⸗ — 14.50: Stunde der Frau.— 15.30: Die deutſchen Kampf halten ſpiele.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Rifarda Huch Awei zum 70. Geburtstag.— 17.50: Marienlieder.— 18.40 5 Nac Generation.— 18.30: Luſtiges Intermezzo.— 28,00 mußte tachtmuſik. merkt. Deutſchlandſeuder ſpät g .20: Früßkonzert.— 10.10: Straßenmuſik.(Schall nun — 11.30: Sonate.— 12.00: Miktagskonzert.— 00: ſchen Bayer. Panorama.— 15.15: Für die Frau.— 16.00: Nach⸗ leide mittagskonzert.— 17.15: Jugendſportſtunde.— 1745 olf 5 Wiſſenſchaft meldet.— 17.55: Händel: Nachtigallenmuſtt, lteb 218.20: Zeitfunk.— 18.35: Polit. Zeitungsſchau.— 20.0 BVeorbe Das war nchhauſen. Hörſpiel.— 22.30: Funkberichk ſchlag! vom Internationalen Offizlers⸗Jagdrennen in Karlshorſt, — 23.00: Spätmuſik. Wien 1 Na 19.55: Operufragmente.— 21.55: Abend konzert. 5 24.00; Nachttonzerk.(Schallplatten. 5 anwa r 1 neee. 1 Nummer 321 Aus Vaden Die Vöſchung hinab in den Tod * Schwetzingen, 17. Juli. Sonntag abend fuhr der 22jährige Schloſſer Sebaſtian Willbold auf der Landſtraße bei Ketſch mit ſeinem Kraftrad gegen einen Bau m. Der junge Mann wurde mit dem Kopf gegen den nächſten, mehrere Meter entfernten Baum geſchleudert und fiel dann die Böſchung hinab. 5 PPP * Vasgte 8 Ver war ſofort tot, da ihm der Schädel vollſtändig zertrümmert wurde. Seine Mitfahrer, der eben⸗ falls 22 Jahre alte Ludwig Gottfried, flog in großem Bogen auf die Straße und blieb bewußt⸗ los liegen; nach ſeiner Einlieferung in das Schwetzinger Krankenhaus ſtellte man eine Gehirn⸗ erſchütterung, einen Oberſchenkelbruch und Bruſtver⸗ letzungen feſt. Willbold iſt das Opfer ſeines zu schnellen Fahrens geworden. Er hatte kurz zuvor einen Wagen überholt und das Unglück geſchah auf freier Strecke. —— Endingen a.., 16. Juli, Am Dienstag abend nach 9 Uhr wurde der 11 Jahre alte Sohn des Land⸗ swirts Hermann Joſeph Vetter, aus Amoltern bei Endingen, in die Apotheke nach Endingen mit dem Fahrrad geſchickt. Etwa ein Km. vor Endingen auf zer Straße Endingen—Königſchaffhauſen wurde der Junge von einem Laſtauto mit Anhänger aus Bühl überfahren. Die Führer des Autos haben ſich um den Jungen nicht gekümmert und ſind weiter⸗ gefahren. Später wurde der ſchwerverletzte Junge pon Pfarrer Knebel aus Kiechlinsbergen aufgefun⸗ en und ins Krankenhaus Endingen gebracht, wo er etzt geſtorben iſt. n, Plankſtadt, 17. Juli. Dieſer Tage konnte in geiſtiger und körperlicher Friſche Herr Georg Wak⸗ ker 2 ſeinen 80. Geburtstag feiern. Die Polizei faßt zu * Landau, 17. Juli. Unſere letzte Meldung über Kommuniſtenverhaftungen in Wörth/ Rhein wird durch folgende Mitteilung der Juſtizpreſſeſtelle beim Landgericht Landau ergänzt: In Wörth wurde ein Kommuniſtenneſt ausgehoben. 15 Perſonen ſind in dieſem Zuſammen⸗ hang in Unterſuchungshaft geſetzt worden. Die Kom⸗ muniſten haben nicht nur in ihrer Ortsgruppe die aufgelöſte Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands neu aufgebaut, Beiträge erhoben und regelmäßige Zu⸗ ſammenkünfte mit politiſchen Beſprechungen abge⸗ halten, ſie haben auch rege Verbindungen mit * Ludwigshafen, 17. Juli. Zur Bekämpfung des Doppelverdienertums iſt auf Anregung der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront ein Arbeitsausſchuß ein⸗ gerichtet worden, der aus Vertretern der Kreis⸗ leitung der NSDAP, der Stadtverwaltung, der Deutſchen Arbeitsfront, der Rechtsberatung bei der Deutſchen Arbeitsfront, der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer, der Handwerkskammer, des Treuhän⸗ ders der Arbeit und der NoS⸗Hago beſteht. Alle Fälle, die unter den Begriff„Doppelver⸗ dienertum“ fallen, werden in Sitzungen dieſes Ausſchuſſes unter Hinzuziehung des jeweiligen Ar⸗ beitgebers oder ſeines geſetzlichen Vertreters münd⸗ lich verhandelt. Soziale Härten ſollen vermieden werden. Der Arbeitsausſchuß weiſt darauf hin, daß es unbedingt notwendig iſt, wenn Doppelverdiener, die über ein Familieneinkommen verfügen, das einen noch feſtzuſetzenden Richtſatz überſteigt, den 55 Verborgenes Vermögen in der Schweiz Sondergericht fällt Zuchthausſtrafe für Verbrechen gegen das Volksverratsgeſetz Schwere Verfehlungen ließen ſich bekannte Mannheimer Bürger dem Staat gegenüber zu⸗ ſchulden kommen. Der 63 lahre alte frühere Leiter einer hieſigen Großfirma Guſtapy St. erwarb ſich in ſeiner Stellung, wie die Staatsanwaltſchaft annimmt, teilweiſe unter Ausnützung der Betriebsmittel ein Vermögen von 227 628 Mk., das er in Papieren zunächſt in Holland, dann weil es ihm ſicherer er⸗ ſchien in der Schweiz bei der Schweizeriſchen Kre⸗ ditanſtalt in Zürich anlegte. Die Vermögenswerte waren weder bei der deutſchen Steuerbehörde ange⸗ meldet, noch fand eine Anbietung bei der Reichsbank 5 2 nd eine Anzeige über dieſen Beſitz ſtatt. Weniger ſchwer, aber ebenſo ein Verbrechen nach 8 1 des Volksverratsgeſetzes war die Handlungsweiſe der Witwe Maria., deren verſtorbener Mann mit Str, befreundet war und der auch die Vormund⸗ ſchaft über die dret Kinder der Witwe übernommen hal. Unter ſeiner Einwirkung ſetzte ſich die Frau über die ſchweren Skrupel hinweg, als ſie nach dem Tode ihres Mannes erfuhr, daß auch er 99 900 Mk. Vermögenswerte unverſteuert im Auslande unterge⸗ bracht hatte. Auch ſie unterließ die Anmel⸗ dung und legte die Vermögensſtücke auf Sperrdepot in der Schweiz. Der Stichtag für die Anzeige war der J. Juni 1933 und noch ſpäteſtens am 31. Oktober hätte Straferlaß gewährt werden können, wäre die Anzeige bis dorthin nachgeholt worden. Daß nament⸗ lich St. in voller Ueberlegung handelte, geht daraus hervor, daß er ſeinem in Afrika weilenden Neffen Dr. Erich St. am 11. November 1933 Vollmacht über ſein Vermögen in der Schweiz ausſtellte und den Anſchein erweckte, als wolle er dieſen, weil er ſelbſt kinderlos, ſchon jetzt als Univerſalerben einſetzen. Eines Tags ſprach er die Mitangeklagte auf der Straße an:„Ich habe eine Idee: Mein Neffe ſiſt in Afrika. Der braucht doch einen Vermögens⸗ verwalter. Das bin ich.“ Einem Zeugen gegenüber „Ich will das Geld nicht verlieren, bei mir inden ſie nichts.“ Kaum hörbar, da er vor dem Richtertiſche in ſehr gedämpftem Geſprächston ſprack verwies er auf ſeine Angſt vor einer zweiten Inflss tion, ſeine kranke Frau und einen kranken Bruder, den er unterſtützt habe. Er bezog aber eine Penſion bon 620 Mk, die angeklagte Witwe eine ſolche von 1000 Mk. Sie machte geltend, ſie ſei in Sorge um die Zukunft ihrer drei Kinder geweſen. Wie der Angeklagte einen weſentlichen Teil der Schuld an der Handlungsweiſe der Witwe auf ſein Konto nahm— der einzige ſchöne Zug an ihm— ſo gab ſte auch zu, daß die Initiative dazu weſentlich von dem An⸗ geklagten ausgegangen ſei. Er ſetzte ihr die Vermö⸗ genserklärung auf, in der Auslandswerte nicht ent⸗ halten waren, wie er in ſeiner Erklärung nur zwei Papiere angegeben hatte. Demgegenüber mußte es wirkungslos bleiben, wenn er heute be⸗ merkte: er habe die Sache verbummelt und es ſei zu ſpät geweſen, ſie wieder gut zu machen. Frau H. hat nün ihre ausländiſchen Vermögenswerte der deut⸗ ſchen Behörde zur Verfügung geſtellt und die Sache leider zu ſpät gut zu machen verſucht. Bei Straſſer blieb es, nachdem die Sache publik wurde, nur bei den Vorbereitungshandlungen, um das Geld vor der Be⸗ ſchlagnahme zu retten. 5 Der Staatsanwalt hat das Wort Nach der Mittagspauſe nahm der Erſte Staats⸗ anwalt Dr. Trunk das Wort zu ſeinen Ausfüh⸗ rungen: Der Angeklagte ſei ſich der Tragweite ſei⸗ nes Tuns voll bewußt geweſen. Er habe ſelbſt nach Afrika reiſen wollen, um mit ſeinem Neffen die Sache unter vier Augen zu beſprechen. Es ſtehe ganz außer Frage, daß es ſich hier nur um einen Schein⸗ vertrag handle, wenn dere Angeklagte auch in einem der zur Verleſung gebrachten beſchlagnahmten Briefe ſage: die ganze Sache ſei ein Formalismus, für den er kein Verſtändnis habe. Er habe die Vermögens⸗ entziehung ſchon ſeit Jahren betrieben. Mildernde Umſtände könnten dem Angeklagten unter keinen Umſtänden zugebilligt werden. Wenn ſchon in kleinen Fällen Zuchthaus ausgeſprochen werden müſſe, ſo müſſe die Strafe hier eine ganz erhebliche ſein und über das Minimum von drei Jahren hinausgegan⸗ gen werden. Auf Frau H. habe der Angeklagte durch ſein ſchlechtes Beiſpiel eingewirkt. Es liege die Frage nahe, ob man den Angeklagten nicht wegen Anſtif⸗ tung der Handlungsweiſe pon Frau H. unter Anklage ſtellen könnte. Er habe bei ihrer Aufſtellung der Vermögenswerte mitgewirkt. Gegen den An⸗ geklagten beantragte er eine Zuchthausſtrafe nicht unter vier Jahren unter Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Frau H. ſei milder zu behandeln, da die Werte auch ge⸗ ringer ſeien; ſie habe in gewiſſem Umfange unter dem Einfluß Str's geſtanden. Sie habe dieſen üblen Zu⸗ ſtand nach dem Tode ihres Mannes vorgefunden und nicht die Kraft gehabt, dieſem ein Ende zu machen. Sein Antrag gegen die Augeklagte lautete auf zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus, weil auch hier Vor⸗ ſatz anzunehmen ſei. RA. Dr. Lindeck, der juriſtiſche Beiſtand der Frau, ſprach von der ſchweren Tragödie, die über ſie hereingebrochen, weniger aus ihrer Schuld, ſondern der ihres verſtorbenen Mannes und des heutigen Angeklagten. Unter keinen Umſtänden könnte ſie, eine alleinſtehende Frau mit drei Kindern, dieſen unheilvollen Entſchluß gefaßt haben. Als Vormund der drei Kinder hätte St. ſogar die Pflicht gehabt, die Frau von dieſer Verfehlung abzuhalten, ſtatt ſie zu fördern. Er erfuchte um eine möglichſt milde Strafe für Fahrläſſigkeit als Sühne. Der Verteidi⸗ ger von St., RA. Zutt, hatte einen ſchwereren Stand. Er verwies auf das hohe Alter des Ange⸗ klagten. Er ſei durch das Unheil, das über ihn ge⸗ kommen, ein gebrochener Mann. Auch er plädierte auf Fahrläſſigkeit und bat den Angeklagten mit weiteſtgehender Milde zu behandeln. Das Urteil: Nach dreiviertelſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende Landgerichts⸗Dir. Mickel: Der An⸗ geklagte St. wird wegen Verrats gegen oöte deutſche Volkswirtſchaft zu 4 Jah⸗ ren Zuchthaus labzüglich 3 Monate 3 Wochen Unterſuchungshaft) verurteilt, Frau H. erhielt 1 Jahr 8 Monate Zuchthaus, wobei 2 Mo⸗ nate Unterſuchungshaft angerechnet werden. Dent Angeklagten St. werden die bürgerlichen Ehreurechte auf die Dauer von fünf, Frau H. auf die Dauer von 2 Jahren abgeſprochen. Das Gericht hielt die Vorſätzlichkeit bei beiden Angeklagten für gegeben. Mildernde Umſtände fand das Gericht nur bei Frau., weil ſie einen ungeſetzlichen Zuſtand bereits vorgefunden. Der Angeklagte St. habe ſich außerordentlich ſchwer vergangen. Es ſei einwand⸗ frei nachgewieſen, daß er an der Beſtrafung von Frau H. einen großen Teil der Schuld trägt. Kampf den Doppe lo Ein nachahmenwertes Beispiel in Ludwigshafen Kommuniſtenneſt ausgehoben den Kommuniſten Badens und den Emi⸗ granten in Frankreich unterhalten. Zum Beweis für die Gefährlichkeit des Treibens dieſer Leute diene die Tatſache, daß zwei frau zöſiſche Kara⸗ biner mit Munition und nicht unbedeutende Men⸗ gen Sprengſtoff in ihrem Beſitz vorgefunden worden find. Es iſt in ihren Kreiſen ſchon darüber geſprochen worden, daß die Gendarmerieſtation in Wörth in die Luft geſprengt werden ſolle, daß Eiſenbalnviadukte durch Sprengungen beſeitigt und Anmarſchſtvaßen unpaſſierbar gemacht werden ſoll⸗ ten. Die Tat der Beſchuldigten wird als Hochverrat bewertet werden müſſen, ſo daß ihre Aburteilung in Landau nicht erfolgen wird. Lröͤienern! arbeitsloſen Volksgenoſſen, die ſeit Jahren unter der materiellen und ſeeliſchen Not der Arbeitsloſig⸗ keit leiden, Platz machen. Der Arbeitsausſchuß erwartet, daß die in Frage kommenden Doppelverdiener den moraliſchen For⸗ derungen der Zeit Rechnung tragen und ihre Ar⸗ beitsplätze freiwillig erwerbsloſen, notleidenden Volksgenoſſen zur Verfügung ſtellen. Dieſes Vorgehen in Ludwigshafen iſt äußerſt be⸗ grüßenswert. Es darf erwartet werden, daß auch andere Städte zu gleichen Maßnahmen übergehen und ſo die noch immer recht zahlreich vorhandenen Dop⸗ pelverdiener— in erſter Linie handelt es ſich um verheiratete Frauen, deren Männer in Verdienſt ſtehen— ausmerzen. Denn nur auf dieſe Weiſe iſt es möglich, auch den letzten noch darbenden Volks⸗ genoſſen wieder unterzubringen. Hagelſchlag vernichtet Tabakfelder * Brühl, 17. Juli. Ein Hagelwetter, wie man es hier noch ſelten erlebt hat, iſt Samstag nachmittag über der hieſigen Gemarkung niedergegangen. Etwa 150 Hektar Feld wurden ſchwer betroffen, Getreide und Obſtbäume haben ſehr gelitten und die Tabak⸗ pflanzungen zwiſchen Brühl und Rohrhof müſſen als vernichtet gelten. Die Hackfrüchte kamen beſſer weg. Es fielen Hagelkörner bis zur Nußgröße, ſo daß man zwei Stunden ſpäter auf den Feldern noch ganze Eis⸗ klumpen ſehen konnte. Die Bauern werden von dem Schaden beſonders hart betroffen, weil ſie nicht gegen Hagel verſichert ſind. * Grenzhof, 17. Juli. Zwei Drittel der Gemar⸗ kung wurden am Samstag nachmittag von Hagel⸗ ſchlag heimgeſucht. In einzelnen Gewannen iſt über die Hälfte des Tabaks verloren. Das Getreide iſt kaum beſchädigt, dagegen wurden Hafer und Gerſte ſtellenweiſe zuſammengeſchlagen. Während in Plank⸗ ſtadt ſelbſt kein Haggelſchaden zu verzeichnen iſt, hat das Unwetter die Plankſtadter Bauern, die auf Grenzhofer Gemarkung Felder bebauen, ſchwer be⸗ troffen. Am ſchlimmſten iſt der Tabak mitgenommen. Spaniſche Hitlerjungen beſuchen Heidelberg * Heidelberg, 17. Juli. Zwanzig H itlerjun⸗ gen, Jungvolkpimpfe und BDM⸗Mädels aus Bar⸗ celona, die ſeit einigen Tagen Gäſte des Gebiets Baden der Hitlerjungend ſind und ſich gegenwärtig in Karlsruhe befinden, von wo aus ſie Fahrten durch den Schwarzwald und die ſchönſten Städte Ba⸗ dens unternehmen, werden auch Heidelber g einen Beſuch abſtatteu. Sie werden ſich hier zwei bis drei Tage aufhalten, um alle Sehenswürdigkeiten, von denen ſie zu Hauſe ſchon viel gehört haben, ſelbſt in Augenſchein zu nehmen. Roſenfeſt in Baden-Baden * Baden⸗Baden, 17. Juli. Daß in Baden⸗Baden, das ſich ſtolz Stadt der Ro zen nennt, dieſer ſchöne Tag zum Beſten für Mutter und Kind ganz beſonders feſtlich begangen wurde, war ſelbſtver⸗ ſtändlich. Die Kur⸗ und Bäderverwaltung hatte in Verbindung mit der NS⸗Volkswohlfahrt ein Pro⸗ gramm aufgeſtellt, das geeignet war, recht zahl⸗ reiche Gäſte in das Kurhaus zu ziehen. Leider machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der in den Abendſtunden einſetzende ſtarke Regen verhinderte die Veranſtaltung im Kurgarten. Das Feſtkonzert des Sinfonie⸗ und Kurorcheſters mit den hübſchen ſinnvollen Einlagen der Tanzmeiſterin der Städt. Schauſpiele Frl. Irma Fink mußte in den großen Bühnenſaal verlegt werden. Jedoch war die Teilnahme über Erwarten groß. In Anbetracht des guten Zweckes ließ ſich niemand abhalten, das Seine zum Beſten für Mutter und Kind beizutra⸗ gen. Auch das nach dem ausgezeichneten Konzert im Gartenſaale des Kurhauſes veranſtaltete Roſen⸗ tanzfeſt war ſehr ſtark beſucht. Nette Kabarettein⸗ lagen ſorgten für Unterhaltung. Gekrönt wurde die Verauſtaltung durch die Wahl der Rofenkönigin. 5 Schwetzingen, 17. Juli. Aus Anlaß des 75 j ä h⸗ jährigen Beſtehens der Bezirksſpar⸗ kaſſe Schwetzingen fand am Samstag im Rat⸗ hauſe eine kleine Feier ſtatt, an der die Leiter und Angeſtellten der Sparkaſſe teilnahmen. Bür⸗ germeiſter Stober würdigte in einer Auſprache das ſegensreiche Wirken der Kaſſe im Dienſte der Allge⸗ meinheit. Für die Glückwünſche zum Jubiläum dankte Direktor Mayer, der in kurzen Zügen die Entwicklung des Inſtituts ſtreifte. Eine Wagenfahrt durch die Weinorte der Pfalz gab dem Tag einen fröhlichen Ausklang. Aus der Pfalz Schweres Verkehrsunglück bei Speyer * Speyer, 17. Juli. Auf der Wormſer⸗Landͤſtraße ſtieß mittags am Wartturm ein Kraftrad mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Kraftradfahrer Steigelmann aus Gimmeldingen und ſein Beifahrer, ein 14jähriger Schüler, wurden ſchwerverletzt ins Stiftungskrankenhaus transpor⸗ tiert.— Der Führer des Perſonenwagens und ſein neben ihm ſttzender Bruder erlitten durch die ſplitternde Schutzſcheibe Verletzungen im Geſicht. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Die Schuld dürfte auf beiden Seiten liegen. Sageshaleuicles Dienstag, 17. Juli Roſeugarten:„Derfflinger“, Operette von Walter Kollo, außer Miete, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. D 3, 15, ehemalige Diskonto⸗Geſellſchaft: Deutſche Kolonial⸗ Ausſtellung 1934. Geölfnet von 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr. Roſarium. Nenoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 1620 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Speyer Germersheim und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heidelberg — Neckarſteinach— Hirſchhorn Schönmattenwag— Woldmichelbach— Siedelsbrunn— Gorxheimer Tal Weinheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Kaffee Vaterland. Lichtſpiele: Univerſum:„Das verlorene Ta!“— Alhambra:„Zu Straßburg auf der Schanz“.— Roxy:„Fünf ſeſche Mädels“.— Schauburg: „Ich liebe dich“. großen Mannes“. Capitol:„Die Freundin eines — Scala:„Annette im Paradies“. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte ſonlaq, D 2**—.— 2 56. ell, Hos Lell 5 ER. 1⁰.— 5 2 2 5 5 J 8 N —. 4 e 5 2 25 2 , ee — s n W g 9 7 Nordoyan 5 2 1 — 5— 2 e 5 g. 5 5 5 209 79 5 5 25 r 2 8 ee 2— 3 2 28. N Le e! 72 7 55 8 N 5 5. E — 2 2 2 1 8 . N g 40%,%% lz, . . —— G20 8 20 5 25 — 1 do ö 62. 7 0) 0 7 27 49 Leigt. D e e eee, c e 389 —— S— Ovokentos& gener. O nad dedecgt& Wolki,& bedeckt Regen * Schnee& Cgeubein Hebel K Gewitig. Oungstine. Os Sem ſeſchter 05 massiger Suosoq west stürmizchet dorgwest dle plelle ie gen mit dem ade die der den Stationen stenenden 28% ten geden die temperatur an Die Lidien verdinden orie mit gteicnem aul Reeresaiveau umgerechneten boftarues Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 17. Juli: Weſt⸗ und Süddeutſchland befinden ſich innerhalb eines Hochdruckrückens im Bereich abſinkender Luft. Es herrſcht daher allge⸗ mein heiteres und ſehr warmes Wetter, das voraus⸗ ſichtlich bald einen Abbau des Hochdruckgebietes herbeiführt. Dadurch wird die Ausbildung flacher Teilſtörungen und das Auftreten von Wärmegewit⸗ tern begünſtigt. Vorausfage für Mitwoch, 18. Juli Im weſentlichen noch heiter und ſehr warm, Auf⸗ treten örtlicher Wärmegewitter, meiſt öſtliche und ſüdliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Juli A 26,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 17. Juli 1 13,6 Grad; heute früh%8 Uhr 415,3 Grad. In den Rhein bädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 4 21 Grad Waſſer⸗ und 26 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 421 Grad Waſſer⸗ und 7 15 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Nhe Pegel 13. 14.15. 18 17. Nedar⸗Brgel 14 15 15 17. Ryeinfelden 2440 2742,45 2,87.90„ Breiſach 1748.40 1,50 1,712.26 Manngeim..602,53 20.60 ſtehl...552,65.75 26745 Jagſtfeld 5 mara. 3,006 5,04 50 45 4 8b. 5 im. 2,712.69.63 2,70.72 Pl e ane e 1 8 e 650,050 0,20% 0 Köln i 0 Dienstag, 17. Juli 1984 Nummer 321 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Meiſterſchaft der deutſchen Meere Margarethe Hartmann und Karl Schubert neue Titelträger Mannheims Leiſtungsſtandard in der Leichtathletik Nachdem in ber Austragung der Kreis⸗ und Gaumeiſter⸗ ſchaften ein gewiſſer Höhepunkt in der Leichtathletik für den interneren Bezirk erreicht iſt, iſt es von Intereſſe, einmal das Leiſtungsniveau der Leichtathleten unſerer Vaterſtadt zu betrachten, wobei wir gleichzeitig eine Liſte der drei Beſten in den volkstümlichen Wettbewerben aufſtellen wollen. In den Sprinterſtrecken finden wir Necker⸗ mann, Eichin über 100 und 200 Meter an erſter Stelle. Die Zeit Neckermanns von den Kreismeiſterſchaften von 10,6 Sek. iſt nicht berückſichtigt, da mit ſtarkem Rückenwind erzielt und zudem eine Nachmeſſung der Bahn nur 99 Me⸗ ter ergab. Die Zeiten beider Läufer reichen aber noch nicht an die der Beſten im Reiche heran. Ueber 400 Meter führt Nehb mit 50,2 Sek., eine Zeit, die nur um 4 Zehntel über der beſten, die bei den Gaumeiſterſchaften erzielt wurden, Iiegt. In den mittleren Strecken führt Neckarau, aber ſowohl die Zeit Abels wie auch die von Hein gehört nicht zu den beſten. Sehr ſchlecht ſieht es über die langen Strecken aus. Weder Daurers noch Gaßners Zeiten liegen über dem Durchſchnitt. Aehnlich liegt die Sache bei den Hürdenläufen über 110 und 400 Meter; doch gehören dieſe beiden Diſziplinen zu den bei uns am wenigſten gepflegten Uebungen. In den drei Staffeln, die die Meiſterſchaftswett⸗ bewerbe in ihrem Programm führen, ſieht es ſchon etwas günſtiger aus. Turnverein 46 iſt mit Erſatz unter 44 Sek. gelaufen, wie auch MT über 4 mal 400 Meter noch eine beſſere Beſetzung aufbringen könnte. In der langen Staf⸗ fel trennt unſeren Vertreter in der Beſtenliſte faſt 1 Mi⸗ nute von den Führenden. In allen drei Staffeln konnten übrigens die Stuttgarter Kickers die beſten Zeiten bei den Meiſterſchaften erzielen. Bei den Sprüngen, ſowohl im Weit⸗ und Hoch⸗ ſprung, wie im Stabhoch⸗ und Dreiſprung liegen wir Ba⸗ dener weit zurück. Bei den Weitſpringern führt Abele mit 6,82 Meter, was noch die beſte Leiſtung bedeutet. Der Poliziſt Hammerich überſprang mit 1,73 Meter als Höchſter die Latte. Reiſer⸗Polizei erklomm mit dem Stab 3,10 Me⸗ ter, während Brod⸗M Tc mit 12,70 Meter die Liſte der Dreiſprungkandidaten anführt. Bei den Kugelſtößer n marſchiert Greulich mit 13,94 Meter an der Spitze. Abel⸗Neckarau iſt beim Diskus⸗, Speer⸗ und Schleuderballwerfen beſter Mann. Beſonders bei den Meiſterſchaften zeigte Abel eine Formverbeſſerung, die noch Beſſeres von dieſem ſtrebſamen Athleten erwarten läßt. Mit Eſchelbach und Hammerich ſtellt die Polizei zwei Leute, die die Rangliſte im Hammerwerfen und Stein⸗ ſtoßen anführen. Das Steinſtoßen iſt übrigens eine der wenigen Uebungen, bei denen Baden am 7. Juli ſich in den Vordergrund ſchieben konnte. Im Geſamten betrachtet iſt der Leiſtungsſtandard Mann⸗ heims nicht gerade erfreulich; aber es muß dabei berück⸗ ſichtigt werden, daß unſere Athleten noch wenig Startgele⸗ genheit hatten und dann auch wieder nicht allzu ſtarke Kon⸗ kurrenz. Wenn bei vielen der Aktiven eine Leiſtungsſtei⸗ gerung zu bemerken iſt, ſo darf dies wohl in erſter Linie auf die Zuſammenarbeit in der Trainingsgemeinſchaft zu⸗ rückzuführen ſein. Bei den Frauen iſt die Sachlage ungefähr die gleiche. Die überragendſte Leiſtung iſt die von Frl. Egger⸗ BfR im Schleuderballwerfen mit 42,84 Meter, womit ſie in Deutſchland mit an der Spitze ſteht; dasſelbe gilt die ihr nur wenig nachſtehende Frl. Kerth vom MC Phönix. Frl. Egger iſt auch beim Kugelſtoßen und Diskuswerfen Rang⸗ liſtenbeſte, jeweils nur knapp vor der Phönix'lexin Kerth. Das Speerwerfen ſieht immer noch in Weßkott⸗ MT die talentierteſte Werferin, die im Abſtand vor der Zweiten führt. Im Weitſprung iſt endlich Kerth von Phönix mit 5,35 Meter an der Spitze. Eine Leiſtung, die nicht alltäglich iſt. Auch im Fünfkampf ſteht dieſes ſympathiſche Mädchen mit 208 Punkten an der Spitze. Die Läufe haben bei uns keine Leiſtungsſteigerung er⸗ fahren. Happel⸗M T führt mit 13 Sek. im 100⸗Meter⸗ und Brechter⸗TV 46 mit 27,8 im 200⸗Meter⸗Lauf. Mörz⸗ Mc, die mit 1,41 Meter ſich als beſte Hochſpringerin ein⸗ tragen konnte, führt auch die kleine Garde der Hürdenläu⸗ ſerinnen an. TV 46, der bei den Einzelwettkämpfen wenig in Erſcheinung tritt, iſt beſter in der Staffel. Beſtenliſte des Kreiſes Mannheim vom 14. Juli 1934 Männer: 100 Meter: Neckermann⸗Poſt 10,8; Eichin⸗DV 46 11,0; Gärtner⸗M TG ü11,0. 200 Meter: Eichin⸗ DV 46 22,3; Neckermann⸗Poſt 22,5; Armbruſter⸗Poſt. 400 Meter: Nehb⸗TW 46 80,2; Reimer⸗ MT 51,4; Abel⸗ Neckarau 52,4. 800 Meter: Abel⸗Neckarau:58,4; Moſterts⸗M G:02,86; Schoop⸗TV 46:04,2. 1500 Meter: Lang⸗Neckarau 4,05; Hein⸗Neckarau:12,8; Schoop⸗D 46 418,8. 5000 Meter: Daurer⸗Miyc 08 17:2; Heſſenauer⸗ TV 46 17: 83,8; Hotter⸗Poſt 17:56. 10000 Meter: Gaßner⸗ VfR 39:12. 110 Meter Hürden: Marquet⸗ MFC 08 16,9. 400 Meter Hürden: Moſterts⸗M T 59,1; Weißer⸗T 46 61,4. 4 mal 100 Meter: verein 44,5. 4 mal 1500 Meter: Vfes Neckarau 17:92,3; MTG 18:20. 4 mal 400 Meter: MTG:30,33; TW 46 386,2. Weitſprung: Abele⸗M T 6,82 Meter; Haſenfuß⸗ MTG 6,53 Meter; Schuhmacher⸗Vfen 6,46 Meter. Hochſprung: Hammerich⸗Polizei 1,73; Jung⸗MTG 1,70; Brod⸗MTG 1,69 Meter. Stabhochſprung: Reißer⸗Polizei 3,10 Behnk⸗Käfertal 3,10; Weißer⸗T 46 Meter. Dreiſprung: Brod⸗M TG 12,70 Meter; Köppen⸗TV 46 12,44 Meter; Margquet⸗M ß 08 12,25 Meter. Kugelſtoßen: Greulich⸗TW 46 13,94 Meter; Haas⸗Polizei 18,30 Meter; Hammerich⸗Polizei 12,86 Meter. Diskuswerfen: Abel⸗Neckarau 39,37 Meter; Jung⸗MTG 37,80 Meter; Greulich⸗TV 46 7,53 Meter. Speerwerfen: Abel⸗Neckarau 7 Meter; Frey⸗Neckarau 48,42 Meter; Köppen⸗TW 46 47,47 Meter. Schleuderballwerfen: Abel⸗Neckarau 60,78 Meter; Greu⸗ lich⸗TV 46 59,7 Meter; Jäger⸗Küfertal 59,35 Meter. Hammerwerfen: Eſchelbach⸗Polizei 44,20 Meter; Reißer⸗ Polizei 37,18 Meter. Steinſtoßen: Hammerich⸗Polizei 9,84 Meter; Jäger⸗Kä⸗ ſertal 9/1 Meter; Greulich 6,92 Meter. Frauen: Happel⸗M TG 18,0; TV 46 43,9; MTG 44,2; Poſtſport⸗ 100 Meter: Mörz⸗MTG 13,5. 200 Meter: Brechter⸗TW 46 27,8; Kehl⸗VfgR 8,4. 80 Meter Hürden: Mörz⸗MTG 14,5; Kehl⸗Vſg 15,1; Langer⸗M T 15,9. 4 mal 100 Meter: T 46 52,3; MT 52,8; Vg 54,6. Weitſprung: Kerth⸗Phönix 5,35 Meter; Happel⸗MT 5,10 Meter; Mörz⸗M T 4,99 Meter. Hochſprung: Mörz⸗MTG 1,41 Meter; Förſter⸗Vfſt 1,38 Meter; Kehl⸗Vfg 1,36 Meter. Kugelſtoßen: Egger⸗VfR 10,47 Meter; 10,1 Meter; Schreck⸗Phönix 9,78 Meter. Diskuswerfen: Egger⸗Vſct 32/37 Meter; Kerth⸗Phönix 31,99 Meter; Ruſch⸗MTG 28,95 Meter. Krafft⸗TV 46 13,4 Kerth⸗ Phönix Schleuderballwerfen: Egger f 42,84 Meter; Kerth⸗ Phönix 41,93 Meter; Schleiche R 38,93 Meter. Speerwerfen: Weskott⸗M 36,30 Meter; Happel⸗ MG 25,90 Meter; Schreck⸗Phönix 28,62 Meter. Fünfkampf: Kerth⸗Phönix 208 Punkte; Happel⸗MTG 205 Punkte; Egger⸗VfR 173 Punkte. Bei einer Beteiligung, die alle Erwortungen übertraf, gingen am Sonntag die„Meiſterſchaften der deutſchen Meere“ ſowie das 32. verbandsoffene Wettſchwimmen des Danziger SW in Zoppot vor ſich. Bei prachtvollem Som⸗ merwetter und leicht bewegter See waren für die Rennen ſo günſtige Vorbedingungen gegeben, wie man ſie ſchon lange nicht mehr am Zoppoter Seeſteg erlebt hat. Im Mittelpunkt ſtand natürlich die Meeresmeiſterſchaft der Herren, die mit der Beteiligung von ſechs der bekann⸗ teſten Schwimmer Deutſchlands hervorragend beſetzt war. Bei den Frauen war das Feld dagegen recht beſcheiden; denn hier ſtartete nur Dora Fiſcher(Germ. Weißen⸗ ſee neben der Titelverteidigerin Margarethe Hart⸗ mann(Nixe Charlottenburg). Ueberaus groß war jedoch die Zahl der Teilnehmer beim 3000⸗Meter⸗Schwimmen für Reichswehr und Marine, für Polizei, für SA, SS und Arbeitsdienſt ſowie in den offenen 3000 Metern für Män⸗ ner und Frauen. Genau 120 Schwimmer und Schwimme⸗ rinnen begaben ſich auf die lange Strecke. Bei der Meeresmeiſterſchaft der Herren gab zur all⸗ gemeinen Ueherroſchung der Titelverteidiger Paul Wer⸗ ner(Neuer SW Breslau) etwa auf halber Strecke auf. Die übrigen Schwimmer lagen im erſten Teil der Strecke dicht nebeneinander. Erſt zum Schluß ſchälte ſich der Bres⸗ lauer Karl Schubert, der mehrmalige Kurzſtrecken⸗ meiſter, aus dem Felde heraus und gewann in 55:17 Min. ſicher vor dem Berliner Haberer und Reglin⸗ Spandau. Bei den Damen war die Titelverteidigerin Frl. Hartmann wiederum erfolgreich. Frl. Fiſcher wurde mit über ſechs Minuten geſchlagen. Der frühere Meeres⸗ — meiſter Steinhauf⸗Berlin ſtartete in der Gruppe der SA und ſiegte in guter Zeit überlegen ver Kie bart Danzig.. Bei dem zweitägigen Schwimmfeſt konnte der Bres⸗ lauer Schubert zu einem zweiten Erfolg kommen, denn er gewann das 200⸗Meter⸗Kraulſchwimmen in:98 Min. Im Kunſtſpringen kom Leo Eſſer zum Sieg, während im Turmſpringen„ Neumann auf den erſten Platz Beſchlag legte. 5 Die Ergebniſſe: Meiſterſchaft der deutſchen Meere, 3000 Meter, Herren: 1. Schubert⸗ Breslau 55:17; 2. Haberer⸗Poſeidon Ber⸗ lin 55:34; 3. Reglin⸗Spandau 04 57:18. Damen: 1. Margarethe Hartmann ⸗Nixe Charlot⸗ tenburg 68:15,4; 2. Doro Fiſcher⸗ Germania Weißenſee 74:43. Reichswehr und Marine: 1. Obergefr. Dornguatz⸗ Pioniere Stettin 58:10; 2. Obermatr. Müller⸗Kiel 62:15. Polizei: 1. Wachtm. Bode ⸗ Osnabrück 65:86; 2. Wacht⸗ meiſter Böttcher⸗Danzig 68:38. 5 SA, SS und Arbeitsdjenſt: 1. Stein hauf ⸗ 2/1 59:32; 2. Kiebart⸗12/128 Danzig 64:48. Herren offen: 1. Birth⸗Pruſſia Königsberg 64:16; 2. Schötzel⸗Berliner SC 64:19. Damen offen: 1. Volkelt⸗Seemöve Danzig ttdl. 200 Meter Kraul: 1. Schubert⸗ Breslau:99, 2. Haberer⸗Poſeidon Berlin:42,41. Klaſſe 1b: 1. Ukrich⸗ Poſeidon Königsberg:34,2. Kunſtſpringen: 1. Leo Eſſer 158,13; 2. Zander⸗SSc 89 Berlin 135,59. Berlin 96,46. 13. Kanu-Gaumeiſterſchaft in Mainz Mannheim holt ſich zwei Meiſtertitel Die Kanu⸗Kurzſtrecken⸗Meiſterſchaft der Gaue XIIIXIV kam in dieſem Jahr unter ſtärkſter Beteiligung am Sonn⸗ tag im Mainzer Floßhafen zum Austrag. Vor einer großen Zuſchauermenge auf der Tribüne und längs der 1000 Mtr. langen Regattaſtrecke wickelten ſich ſamt und ſonders äußerſt harte Kämpfe ab, die meiſt oft erſt mit dem letzten Schlag entſchieden wurden. Die Meiſterſchaft im Einer⸗Kajak errang ſich Fritz Engel⸗Poſt⸗ SV. Frankfurt a.., der, erſt hart be⸗ drängt, nach einem feinen Zwiſchenſpurt mit drei Längen ſiegte. Einen ſchönen Sieg konnte der Mannheimer Sonns im Einer⸗ Kanadier feiern. Die Gau⸗ Meiſterſchaft im Zweier ⸗ Kanadier fiel dem Frank⸗ furter KV. mühelos im Alleingang zu. Das ſchärfſte Rennen des Tages brachte die Entſcheidung im Zweier ⸗Kafak für Senioren, bei dem die bekannteſten Fahrer der Gaue Amerikaner-Sportfeſt in Hamburg Erſter Start der Amerikaner in Deutſchland Noch am Samstag haben ſich die amerikaniſchen Leicht⸗ athleten, die mit der„Europa“ in Deutſchland eingetrof⸗ fen waren, von Bremen nach Hamburg begeben und am gleichen Abend auf der Kampfſſtätte des Sonntags trai⸗ niert. Training werden die Leute in den nächſten Wochen ſicher auch brauchen, denn die Leiſtungen beim heutigen erſten Start waren im allgemeinen nicht erſchütternd. Das lag zu einem kleineren Teile wohl auch mit an der ſchwe⸗ ren Bahn des Sportplatzes am Grevenweg. Aber das kann doch geſagt werden, die Klaſſe der Mannſchaft des vergon⸗ genen Jahres ſtellen die Amerikaner nicht dar. Hervor⸗ ragende Vertreter ſind Fuqua, der Hochſpringer Spitz, der Diskuswerfer und Kugelſtoßer Lyman und vor allem Venzke. Draper und Brown werden außer den heute be⸗ zogenen Niederlagen noch weitere Schlappen in Deutſch⸗ land koum vermeiden können. Ueber 100 Meter gewann Borchmeyer in 10,5 vor Draper(10,6) und Schein. Die 200 Meter brachten Schein in 21,6 einen nicht ganz erwarteten Erfolg vor Fuqua, der hier nach dem von ihm gewonnenen 400⸗ Meter⸗Lauf überraſchend antrat und ebenfalls 21,6 benötigte. Dritter wurde Borchmeyer in 21,9 vor dem Amerikaner Draper. Klaſſe für ſich war Fuquo, der für die 400 Meter 48,7 benötigte, bei der ſchweren Bahn eine hervorragende Zeit. Hinter ihm hielt ſich der Berliner Poeſchke mit 50 genau am beſten. Einen ausgezeichneten Kampf ſah man dann über 1300 Meter, in dem ſich Venzke reſtlos auslaufen mußte, um den überaus bravourös laufenden deutſchen Meiſter Kuufmann⸗ Hannover in 356,3 zu ſchlagen. Der Deutſche lief mit:57,6 die Beſtzeit des Jahres heraus. Dritter blieb Stadler⸗Freüburg in:01,2 vor Otto⸗Siemens. Im Hochſprung blieb der hochtalentierte und techniſch glänzende Matroſe Martens mit 1,88 Meter an der Spitze. Der Amerikaner Spitz verſuchte eine Reihe von Sprüngen, konnte die Höhe aber nicht ſchafſen. Außer Wettbewerb ſprang er ſpäter 1,90, nachdem Martens drei⸗ mal 1,93 abgeworfen hatte. In den 800 Metern blieb der deutſche Meiſter König Hamburg in:56,3 gegen Brown Amerika, der:57 benötigte, und dem Berliner Lefebre in einem ſpannenden und ungemein harten Rennen erfolgreich. Das Kugelſtoßen fiel mit einem Wurf von 15,88 Meter an den Amerikaner Lyman, der keine gleichwerti⸗ gen Gegner hatte. Leichum ſprang im Weitſprung 7,51 Meter, während Holthuis in einem 3000⸗ Meter⸗Lauf, an dem der nicht von Amerika mit⸗ gekommene Me. Cluskey teilnehmen ſollte, in:50,2 gegen Garff gewann. 5000 Zuſchauer waren ein guter Publi⸗ kumserfolg. Von der DSB waren Waitzer und Hoke als Vertreter anweſend. Limburger Ruber-Regalta Spannende Rennen am 2. Tag— Guter Beſuch Die Limburger Ruder⸗Regatta hatte am zweiten Tag ein etwas beſſeres Wetterglück zu verzeichnen. Es regnete nicht, wenn auch der ſtarke Gegenwind den Ruderern viel zu ſchaffen machte. Die Rennen verliefen trotzdem ſehr ſpan⸗ nend und ohne Zwiſchenſall. Die Organiſation war wieder einwandfrei, der Beſuch außerordentlich gut. Von den Irgebniſſen iſt beſonders der Sieg des Doppelzweiers der Frankfurter Germannia über das Meiſterpaar von Godes⸗ berg zu erwähnen. Im Großen Achter errang der Limbur⸗ ger Club einen Wiederholungsſieg vor Köln 77. Das Damen⸗Rennen ſowie die Kurzſtrecken führten über eine Strecke von 600 Meter. Der erfolgreichſte Verein war die Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft Germania. Die Ergebniſſe: Erſter Vierer: 1. Kölner Waſſerſport 61:54.27 2. Angaria Hannover 7104.6 Min. Dritter Vierer: 1. RV Bad Ems:56; 2. Kreuznacher RV:01 Min. Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Kölner Waſſerſport 6158.4; 2. Wiesbaden⸗Biebrich:00.1 Min. Zweiter Junior⸗ Vierer: 1. Köln 77:03.2; 2. Saarbrücker Undine 7107.2 3. Wiesbaden⸗Biebrich:11.6 Min. Zweiter Einer: 1. Schmid⸗FItuf Eſſen:49; 2. Peiſer⸗Waſſerſportverein Godesberg:09; 3. Bartſch⸗Saarbrücker Undine 8138 Min. Jungmann⸗Gig⸗ Doppelzweier für Damen: 1. Fraue n⸗ RV Freiweg⸗Frankfurt:01; 2. Limburger RW:23 Min. Zweiter Achter: 1. Kölner Waſſerſportverein 617.2; 2. Ger⸗ manaia Frankfurt:22.6 Min. Vierer für Jungmannen (Kurzſtrecke): 1. Undine Saarbrücken 2235; 2. Kreuz⸗ nacher RV:36 Min. Großer Vierer: 1. Limburger RC:43; 2. Saar Saarbrücken 644,1 Min. Dritter Inug⸗ mann⸗Vierer: 1. Gießener RG 709.8; 2. Wetzlarer RG 712.5; 3. Limburger RW:29.8 Min. Dritter Achter: Germania Frankfurt erhält den Preis kampflos zugeſprochen. Doppelzweier: 1. Paul—Hüllinghoff(Ger⸗ mania Frukfurt) 6749.5; 2. Gebrüder Arenz(Waſſerſport⸗ verein Godesberg):00.4; 3. Beckadolph—-Völs(Angaria Hannover 712.4 Min. Vierer(Kurzſtrecke): 1. Kreuz⸗ nacher RV erhält den Preis kampflos zugeſprochen. Dritter Achter: 1. Germania Frankfurt 6716.4; 2. Renn⸗ gemeinſchaft Gießen:18.8 Min. Großer Achter: 1. Li m⸗ burger RC:06; 2. Köln 77:15 Min. 5 Die 12. Strecke der„Tour“, die am Montag von Can⸗ nes nach Marſeille über 195 Km. führte, endete nach einer Fahrzeit von:49:20 Std. mit einem Siege des Franzo⸗ ſen Lapebie, der im Endſpurt nach hartem Kampf den Berliner Kurt Stöpel ſowie Morelli, Bonduel und Louviot auf die Plätze verwies. Den Großen Motorrad⸗Preis von Belgien gewann in der 500er⸗Klaſſe der Engländer Handley auf Norton mit Tagesbeſtzeit vor ſeinem Landsmann Dodſon, der ebenfalls eine Norton ſteuerte. Ungarn ſchlug die Tſchechei in einem in Prag aus⸗ getragenen Waſſerballkampf überlegen mit:1(:1) Toren. am Start waren. Das Rennen ſpitzte ſich ſchließlich zu einem Duell zwiſchen dem KC. Mainz und dem Po N Frankfurt zu, in dem die Frankfurter um Handbreite ge⸗ ſchlagen blieben. Großes Intereſſe fand der Zehner⸗ Kanadier. Die rennerfahrenen Rheinbrüder Karlsruhe mußten ſich gewaltig anſtrengen, um den bei den letzten Regatten ſtark verbeſſerten Frankfurter KV. ſchlagen zu können. Die Ergebniſſe: Einer⸗Kajak, Anfänger: 1. KG. Saarbrücken on⸗ rad):06,7 Min.— Zweier⸗Kajak, Junioren: 1. Saar brücker KC.(Schubert⸗Fourmann):12,4; 2. Poſt⸗ Sd. Frankfurt(Dümmler⸗ Schrot):15,5.— Einer ⸗ Kanadier, Senioren: 1. KC. Mannheim(Sonns):10,2 Min. J. Frankfurter KV.(E. Steinbrenner) 6215,83; 3. KG. Nek⸗ karau(Ritter):25,83.— Einer⸗Kajak, Senioren: 1. Poſt⸗ SV. Frankfurt(F. Engel):52,4; 2. Saarbrücker Ke. (Hennrichs):56; 3. KC. Mainz(Emrich):18,2 Min. Zehner⸗ Kanadier, Jugend: 1. Rhein brüder Karls ruhe(:10,11; 2. Frankfurter KC.— Einer ⸗ Kanadier, Junioren: 1. Manuheimer KG.(Emig):34,2, 2. KG. Neckarau(Buſenberger).— Zweier⸗ Kanadier, Senioren: 1. Frankfurter KV. im Alleing.— Zehner ⸗Kanadier, unbeſchr.: 1. Rheinbrüder Karlsruhe a:34, Min.; 2. Frankfurter KV.:35,4; 3. KC. Mannheim:43,36 Min. Zweier⸗Kajak, Senioren: 1. KC. Mainz(Emrich ⸗ Geis) :28,4; 2. Poſt⸗SV. Frankfurt(Kiffel⸗Nothacker) 428,5 3. Saarbrücker KC.(Schubert⸗Fourmann) 4281,4. Damen(600⸗Meter⸗Strecke). Einer⸗Kajak, Senioren: 1. Poſt⸗S V. Frankfurt(Frl. Wenzel):23,6 Min. 2. Mannheimer K.(Becker):27.— Zweier⸗Kajak: 1. KG. Saarbrücken:53; 2. KC. Saarbrücken:53, Die polniſche Preſſe über die deutſche Frauen⸗Leichtathletik Die polniſche Preſſe nimmt am Montag zum Frauen ⸗ länderkampf Deutſchland— Polen, der am Sonntag mit einem überlegenen deutſchen Siege endete, ausführlich Stellung. Beſonders hervorgehoben werden die ausgezeich⸗ neten Leiſtungen unſerer Vertreterinnen in den Lauf⸗ Wettbewerben. Als die Heldin des Tages wird Frl, Ma uermeher gefeiert, die mit ihrer phantaſtiſchen Leiſtung von 14,32 Meter einen neuen Weltrekord im Kugelſtoßen erzielte. In allen Zeitungen wird neidlos heſtätint, daß die deutſchen Damen bei einer Beteiligung von Frl. Walaſiewiez ebenſo ſicher gewonnen hätten. Die deutſche Frauen⸗Athletik ſtelle eine hohe Klaſſe dar, Jie nur jenſeits des Ozeans einen gleichwertigen Gegner ſin⸗ den könne. Badens Marathonlauf Werner⸗Heidelberg Sieger in 3102 Stunden Der Marathonlauf kam in Lieſem Jahr erſtmals zum Austrag. In Pforzheim traten 12 Läufer, darunter Gaß⸗ ner, BfR, und der 48jährige Scholl aus Seckenheim on. Der Weg führte vom Sportklubplatz nach Merklingeg und zurück. Der Mannheimer Gaßner führte faſt zwei Drittel der Strecke und erreichte in 125 Std. 2 Minuten vor dent ſpäteren Sieger Werner den Wendepunkt. Auf dem Rückweg ſtellten ſich Muskelſchmerzen ein, die den kleinen VfR⸗Mann zurückwarfen. Werner kam immer mehr in Front und ſiegte mit 12 Minuten Vorſprang. Sechs der 12 geſtorteten Läufer erreichten das Ziel, dar⸗ unter als letzter Scholl in:11 Std. Die Ergebniſſe: Gaumeiſter Werner ⸗Heidelberg:02:20 2. Denzel⸗ Singen:14:50) 3. Gaßner Moanunheim 3189.25 4. Wolf⸗Durlach:51:20; 5. Braun⸗Pforzheim 4215 6. Scholl⸗Seckenheim:11 Std. Am erſten Tage des Verdener Reitturniers, für das bekanntlich über 9000 Nennungen abgegeben worden waren, ſtand das Hauptereignis das Fagdſpringen um den Großen Preis von Niederſachſen im Mittelpunkt des Programms. Sieger dieſer Konkurrenz wurden Axel Holſt auf Sachſen⸗ wald, Oblt. Brandt auf Balmung und E. Twiefel auf Toni. Den Gerſtenberg⸗Preis, ein Jagdſpringen der Klaſſe L gewann Oblt. E. Haſſe auf Nemo. NSDAP-Miffeilungen Aus onrtetamilſchen Zehannſmechungen enmnommen Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Stadt⸗ und Land⸗Ortsgruppen! Am Mittwoch, 18. Juli, haben ſich ſämtliche Orts⸗ gruppenbildwarte in Mannheim, M 2(„Frankeneck“) pünktlich 21 Uhr einzufinden. Kreispropagandaleiter Pg. Fi ſcher iſt anweſend. Kreispropagandaleitung, Abt. Bild. PO Waldhof. Mittwoch, 18. Juli, Uebungsabend für alle politiſchen Leiter und Amtswalter. Antreten vor der Ge⸗ ſchäftsſtelle 20.15 Uhr. Dienſtanzug. Neckarſtadt⸗Oſt. Heute, Dienstag, 17. Juli, pünktlich 20 Uhr, Unterführerſitzung ſämtlicher Amts⸗ und Zellen⸗ leiter in der Renſchgarage. Humboldt. Mittwoch, 18. Juli, 20 Uhr, Sitzung der pol. Leiter. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Die Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen findet nicht heute, ſondern Donnerstag, 19. Jult, 8 Uhr, ſtatt. 59 Unterbann 1/71. Mittwoch, 18. Juli, 20 Uhr, ſtehen die Unterführer und Sachbearbeiter der Gefolgſchaf⸗ ten auf dem Gockelsmarkt angetreten. Der Bann 171 der Hi veranſtaltet am Samstag, 21. Juli, 18 Uhr, im Stadion Mannheim ein Ban n⸗ ſporttreffen zur Ermittlung der beſten Kameradſchaf⸗ ten, verbunden mit der Austragung eines Wandexrpreiſes. Der Bann 171 der Hs lädt hierzu die geſamte Bevölke⸗ rung freundlichſt ein und hofft auf zahlreiches Erſcheinen. Deutſches Jungoolk Jungbann 1/171. Der Werbefeldzug für die Volksjugend iſt bis 1. Auguſt verlängert worden. Jeder Fähnlein⸗ preſſewart iſt verpflichtet, für ſie zu werben und ſeine Er⸗ folge dem Jungbannpreſſewart mitzuteilen. Jungbann Kurpfalz 2/171, Sozialamt. Bei der am Mittwoch, 18. Juli, 18.30 Uhr, im Wartburghoſpiz Mannheim ſtattfindenben Tagung mit Kamerad Siekirſky haben ſämtliche Stamm⸗ und Fähnlein⸗Sozialſachbearbeiter unbedingt zu erſcheinen. Stämme Altſtadt, Emden, Hochufer, Eichelsheim. Heute Dienstag, 17. Juli, 1719 Uhr, Stadion. Lauf, Spiel, Boxen. Aus jedem Fähnlein haben drei Führer oder ſport⸗ begabte Jungens anzutreten. Sportkleidung. Stämme Gartenfeld und Altrhein. Die Stämme VI und VII ſchicken ihre beſten Jungenſchaften der Fähnlein Giſel⸗ her, Hagen, Gunter, Siegfried, Dietrich Eckart und Norkus am Mittwoch, 18. Juli, um 17 Uhr, zum Ausſcheidungs⸗ kampf auf den Erlenhoſſportplatz. Jungbann 1/171 Mannheim. Zeltlager des Jungbannes 1/171 in Lützelſachſen. Die Führer der Stämme werden erſucht, ihre Meldung für das Zeltlager beſchleunigen zu wollen. Die Beiträge müſſen bis ſpäteſtens 20. Juli an den Jungbannführer abgeliefert werden.— Am 30. Juli findet auf der Thingſtätte in Heidelberg eine Aufführung für die H ſtatt. Die Aufführung bringt„Die Deutſche Paſſion“. Der Eintrittspreis beträg 20 Pg. pro Kopf. Je⸗ der Stamm meldet zu dieſer Aufführung bis 20. Juli 45 Jungens. Die Teilnahme dieſer 45 Jungens iſt Pflicht. Beſehle für den Aufmarſch folgen noch. Bd M Untergau Mannheim. Sämtliche Gruppen⸗, Schar⸗ und Schaftsführerinnen der Gruppen Feudenheim, Käfertal, Weſtſtadt, Seckenheim, Friedrichsfeld und Ilvesheim kom⸗ men am Donnerstag, 19. Juli, zum Schulungskurſus in die Reißvilla. Beginn 20 Uhr. Gruppe Lindenhof. Am kommenden Mittwoch, den 18. Juli d.., 20 Uhr, Heimabende im„Alten Lindenhof“, Lindenhofſtraße. Es iſt Pflicht eines jeden Mädels, zu er⸗ ſcheinen. 5 Pfg. für Unkoſten ſind mitzubringen. Eben⸗ falls ſind die Jugendherbergsloſe abzurechnen. Rheintor. Sämtliche Mädels der Gruppe Rheintor treten heute, 19.30 Uhr, am Stadion zum Turnen an. Abt. Preſſe. Alle Mädels, die an einem Schulungs⸗ lager der Abteilung Preſſe im Gebiet der HJ teilnehmen möchten zur Ausbildung für den Schriftleiterberuf, geben ſofort ihre Anſchrift an Abteilung Preſſe des Untergaus. Ning udenheim. Der Stärkemelde⸗Termin 15. Juli iſt überſchritten. Sofort abliefern.— Die Gruppen⸗ führerinnen ſchicken heute, Dienstag, oder Mittwoch nach N 2, 4, um verſchiedenes holen zu laſſen. Bd Ma Untergau Maunheim. Sämtliche Ringführerinnen rech⸗ nen ſofort die Volksjugend am Untergau ab. Ebenſo ſind verſchiedene Prüfungsmeldungen über die Kaſſenprüfung abzugeben.— Der für Donnerstag, 19. Juli, angeſetzte Schulungsabend des Untergaues für Ring⸗ und Gruppen⸗ führerinnen wird auf Freitag, 20. Juli, 20.15 Uhr, N 2, 4, verlegt. Alle Gruppen⸗ und Ringführerinnen neh⸗ men teil. Wo die Gruppenführerin abweſend, nimmt die Vertreterin teil. Ring I, Mitte. Am Mittwoch, 18. Juli, um 20 Uhr, findet der erſte Schulungsabend in N 2, 4 ſtatt. Es haben ſämtliche Gruppen⸗, Schar⸗ und Schaftsführerinnen von folgenden Gruppen zu erſcheinen: Strohmarkt, Deutſches Eck, Friedrichspark, Rheintor und Jungbuſch. Für„Wille und Macht“ bite 30 Pfg. mibringen. Ne⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Wie uns ſoeben das Gauamt Karlsruhe mitteilt, können für die vom 22. bis 29. Jult an die Nordſeeinſel Juiſt ſtatt⸗ findende Fahrt noch Anmeldungen bis ſpäteſtens Mittwoch, 18. d.., 19 Uhr, erfolgen. Anmeldungen ſind zu richten an die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, L 4, 15 Zimmer 3. Kraft durch Freude. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Gau Baden, veranſtaltet eine geſchloſſene Auf⸗ führung der„Deutſchen Paſſion“ am 4. Auguſt d. J. auf der Thingſtätte auf dem Heiligenberg bei Heidelberg. Die Preiſe betragen vorausſichtlich 90 Pfennig ab Mannheim einſchließlich Eintritt. Anmeldungen müſſen umgehend an die Betriebszellenobleute beziehungsweiſe an die Ns Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Mannheim, L 4, 15, ge⸗ richtet werden. NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Mannheim. NSKOV Lindenhof. Heute, Dienstag, 17. Juli, pünktlich N Uhr, im Saale des„Rheinpark“ Vorführung des Films Deutſchland 1914—1934“, Soalöffnung 19.30 Uhr. Eintritt 25 Pfg. Die Volksgenoſſen werden hierzu eingeladen, Korten ſind noch an der Abendkaſſe zu haben. „Sandhofen. Mittwoch, 18. Juli, 20.30 Uhr, finde! im Saale„Zum Adler“ eine Filmvorführung„Deutſchland 19141984“ ſtatt. Es wird jedem Mitglied zur Pflicht gemacht, den Film anzuſehen. Der Eintritt beträgt Pfg. Auch die Einwohnerſchoft wird hierzu herzlichſt ein⸗ N geladen. Vila und Deutſche Arbeitsfront Das Preſſe⸗ und Propagonda⸗Amt der Daß teilt ſol⸗ gende Feſtſtellung des Organkſationsamtes mit: Um den zur Zeit beſtehenden Unklarheiten in den Mitgliederkreiſen bezüglich der Zugehörigkeit des Ver bandes der Wirtſchaftsleiter(Vila) zur Deutſchen Arbeltz⸗ ſront zu beſeitigen, wird hiermit ausdrücklich feſtgeſtell daß eine Eingliederung der Vila in die Deutſche Arbeits⸗ front weder korporativ noch insgeſamt als Einzelmitglieder 9 bisher nicht erfolgt iſt. Die Mitgliedſchaft zur Vile oder zum Verein deutſchen Diplomkaufleute iſt alſo nicht gleich⸗ 1 mit der Mitgliedſchaft der Deutſchen Arbeits⸗ front. a Turmſpringen: 1. W. Neumann Spandau 04 108,30 2. Zimmer⸗SSc *. N c 1 F Nummer 321 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 17. Juli 1934 — Ein Vater hatte ſeinem Sohn den Namen „Konrad Maria Thereſia“ gegeben, und ſo war der Junge auch im Geburtsregiſter eingetragen worden. Die Aufſichtsbehörde verlangte die Streichung des Namens Thereſia. Das Bayeriſche Oberlandesgericht in München als letzte Inſtanz verfügt im Gegenſatz zu den Vorinſtanzen, aber gleichlautend mit bereits früher erfolgten Entſcheidungen des Darmſtädter Oberlandesgerichts die Streichung des Namens Thereſia. Die allgemein intereſſtierende Entſcheidung geht davon aus, daß jeder Vater das Recht hat, ſeinem Kind jeden beliebigen Vornamen zu geben. Seiner Freiheit werden jedoch durch gute Sitte, ſtaatliche Ordnung und religiöſes Gefühl Grenzen gezogen. Gute Sitte und ſtaatliche Ordnung verlan⸗ gen, daß Knaben männliche und Mädchen weibliche Vornamen erhalten. Sinn und Zweck der Vornamen iſt, das Geſchlecht ihres Trägers erkennen zu laſſen. Wenn man mehrere, teils männliche, teils weibliche Vornamen zuließe, wären Mißverſtändniſſe die un⸗ vermeidliche Folge. Die öffentliche Ordnung könnte geſtört werden. Auch zu abſichtlichen Irreführungen wäre Gelegenheit gegeben. Als einzige Ausnahme von der Regel, daß einem Knaben nur männliche Vornamen verliehen werden dürfen, iſt die in katho⸗ liſchen Gegenden Deutſchlands ſeit Jahrhunderten beſtehende Sitte zu beſtätigen, daß einem Knaben in unmittelbarer und unlöslicher Verbindung mit einem männlichen Vornamen der Beivorname Maria gegeben wird. Es ſoll dadurch der Wunſch, ihn unter den beſondreen Schutz der Mutter Chriſti zu ſtellen, zum Ausdruck gebracht werden. Zu Mißverſtänd⸗ niſſen kann dieſe Uebung, die durch den Namen be⸗ rühmter Männer, wie Karl Maria von Weber, Rai⸗ ner Maria Rilke, auch in nichtkatholiſchen Gegenden allgemein bekanntgeworden iſt, eben wegen ihrer Be⸗ kanntheit nicht führen. Sie rechtfertigt aber nicht eine der Sitte widerſprechende Ausdehnung auf an⸗ dere weibliche Vornamen. 5 — Herr Guttmann, Lotterie⸗Agent für die Klaſ⸗ ſenlotterie in einer kleinen tſchechoſlowakiſchen Stadt fand, daß ſein Geſchäft nicht ſo gut gehe, wie eigent⸗ lich nötig wäre. Und er hatte eine Idee. Herr Wen⸗ zel Hoffmann, Beſitzer eines Krämerladens in Neuland bei Niemes, erhielt eines Tages einen Brief. Darin ſtand:„Sehr geehrter Herr, erlauben Sie einem Unbekannten, daß er Sie in einer etwas ſeltſamen Sache beläſtigt. Ich bin ein Arbeiter und kenne weoöͤer Sie noch Ihre Heimat. Aber ich habe heute Nacht von Ihnen geträumt. Das iſt der Grund, daß ich Ihnen ſchreibe. Ich träumte nämlich, daß ich mit dem Beſitzer eines Kaufladens in Neu⸗ land bei Niemes zuſammen ein halbes Klaſſenlos ge⸗ ſpielt habe und daß der Haupttreffer auf dieſes Los gefallen ſei. Das mag Ihnen lächerlich erſcheinen, aber der Traum war ſo deutlich, daß ein Irrtum ausgeſchloſſen iſt. Ich bin ſonſt gar nicht abergläu⸗ biſch, aber in dieſem Fall möchte ich Ihnen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß Sie mich auslachen, den Vorſchlag machen, ein halbes Klaſſenlos mit mir gemeinſam zu pielen. Da außer Ihnen kein größe⸗ rer Kaufladen in Ihrem Ort beſteht, können nur Sie mein Glücksbringer ſein. Und Sie werden das Glück nicht von der Schwelle weiſen. Schreiben Sie mir gleich, ob Sie einverſtanden ſind.“ Herr Wenzel Hoffmann war zuerſt über dieſen ſelt amen Brief ſehr erſtaunt, als er aber die Sache mit ſeiner Frau und ſeinen Nachbarn beſprochen hatte und alle der Meinung waren, man dürfe ſo eine Chance des Schickfals nicht auslaſſen, ſchrieb er dem Unbekannten zurück, daß er dem Glück die Hand bieten wolle und bereit ſei, ſich an einem halben Klaſſenlos zu beteiligen. Das wäre nun an ſich noch nicht ſehr bemerkenswert. Aber denſelben Brief er⸗ hielten zur ſelben Zeit Herr Karl Vogel, Kaufmann bei Brünn, Herr Stephan Comel, Bäcker in Schön⸗ born, Frau Pauline Zirnſtein, Gaſtwirtin in Wi⸗ ſterſchan, Herr Andreas Kazirek, Fleiſcher in Mink⸗ witz und etwa 50 andere Adreſſaten in kleinen ſlo⸗ wakiſchen Orten. Und überall herrſchte große Auf⸗ regung, Familienräte wurden berufen und zum Schluß ſchrieb man an den glücksträumenden Heren Guttmann und erklärte ſich bereit, ein halbes Klaf⸗ ſenlos mitzuſpielen. Herr Guttmann rieb ſich die Hände. Er gab die Beſtellungen an die Lotterie⸗ fauml achtes Aclitung Ndnengas! Nach den fortgeſetzten Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Streikenden in die eine Reihe von Toten und zahlreiche Verletzte erforderten, faſſende Aktion unternommen, bei der ſie den erbitterten Widerſtand der 8 ko, hat die Polizei kürzlich eine um⸗ Streikenden nur durch San Franzi Tränengasbomben brechen konnte. PP dc ãã⁊ĩͤĩVVVVVbTbbpbpwGGCcbbbbfTbTPTeTffbbbTbee geſchäftsſtelle weiter— natürlich nur auf Viertel⸗ loſe!— und ſtrich ſehr anfehnliche Proviſionen ein. Zum Schluß erreichten ſeine Umſätze dank ſeiner ſeltſamen Träume eine derartige Höhe, daß man aufmerkſam wurde und hinter ſeine Schliche kam. Es gab einen Rieſenſkandal, mit dem ſich in nächſter Zeit auch das Gericht beſchäftigen muß. a — Die kaliforniſche Landbevölkerung hat ſeit einiger Zeit ſchwer unter einem Inſekt zu leiden, das der Wiſſenſchaft anſcheinend bisher nicht bekannt war. Es handelt ſich um eine dickbeinige, ſchwarze Spinne mit langen Beinen, die auf ihrem ſchwarzen Unterleib einen roten Fleck trägt, durch den man ſie von anderen Spinnenarten unterſcheiden kann. Die Gefährlichkeit dieſes Inſektes beſteht darin, daß ihr Weiſe ſchädigt. Es treten danach Atemnot und Weiſe ſchädigt. Es treten darnach Atemnot und Schmerzen auf, die bald ſo ſtark werden, daß nur ſchwere Betäubungsmittel Linderung verſchaffen können. Die Spinne, deren Weibchen die Männ⸗ chen aufzufreſſen pflegen, haben ſich in dem milden letzten Winter und in der Trockenheit des Frühlings und Sommers ſo erheblich vermehrt, daß die Ge⸗ fahr für den Menſchen außerordentlich groß gewor⸗ den iſt. Es werden bereits mehrere Todesfälle be⸗ richtet. Alle Methoden, die man ſonſt gegen ſchäd⸗ liche Juſekten angewandt hatte, blieben bisher er⸗ folglos. Weder die Verwendung von Gift noch ma⸗ ſchinelle Fanganlagen haben der Vermehrung dieſes gefährlichen Tieres Einhalt gebieten können. a — Die Spielſäle von Monte Carlo, die ſich eines ſtark nachlaſſenden Beſuchs„erfreuen“, können eine neue, freilich wenig angenehme Senſation verzeich⸗ nen: eine Spielerin gewann fünfmal hintereinan⸗ der Null, alſo Zero. Seit einer Stunde ſtand der Erfolg ziemlich auf der Seite der Bank. Die Dame im blauen Strandpyjama ſtand abſeits und beobach⸗ tete genau nach ihrer Taſchenuhr das Spiel. Als es .15 Uhr nachmittags war, nahm ſie einen um dieſe Zeit freiwerdenden Stuhl ein, ſetzte 1000 Franken auf Zero und gewann 35 000 Franken. Sie ſetzte wiederum tauſend Franken. Aus dem ganzen Saal lief man zuſammen, als Zero erneut herauskam. Ein wahrer Aufruhr entſtand jedoch, als noch drei⸗ mal die„Null“ den fünfunddreißigfachen Gewinn trug. 175000 Frauken hatte die Frau gewonnen und alle Berechnungen umgeworfen. Sie ſchaute wieder nach der Uhr, raffte den Gewinn zuſammen und ver⸗ ſchwand, ohne ihren Namen angegeben zu haben. In dieſer Spielſerie wurde Zero dann nicht mehr vom Glück ausgezeichnet. eee eee — Der Mörder des Grafen Stefan Tiſza, des letzten ungariſchen Miniſterpräſidenten vor dem Ausbruch der bolſchewiſtiſchen Revolution in Un⸗ garn im Jahre 1919, iſt dieſer Tage aus dem Zucht⸗ haus entlaſſen worden, nach Verbüßung ſeiner Strafe von 14 Jahren. Der Mann, ein Ingenieur namens Marcellus Gaertner, ſcheint jedoch ein ausgeſproche⸗ ner Glückspilz zu ſein, denn noch am Tage ſeiner Entlaſſung aus der langen, ſchweren Kerkerhaft, be⸗ kam er die amtliche Mitteilung, daß er von einem im Jahre 1900 nach Amerika ausgewanderten Onkel, der es drüben zu etwas gebracht hatte, zum Univer⸗ ſalerben eingeſetzt worden ſei. Die Erbſchaft beträgt annähernd 5 Millionen in ungariſchem Geld. Gaert⸗ ner ſucht augenblicklich ſo viel Geld aufzutreiben, daß er nach Amerika fahren kann, um dort die Erb⸗ ſchaft, die ihm ſo aus heiterem Himmel in den Schoß fiel, in Empfang nehmen zu können. * — In der Grafſchaft Suſſex iſt ſoeben Englands älteſte Plataue gefällt worde Der einzigartige Baum, deſſen Alter auf ein Jahrtauſend geſchätzt wird, hätte nach Ausſage der Holzfäller noch meh⸗ rere Jahrhunderte überſtanden. Der Koloß, der weit und breit berühmt war, reicht bis in die mittelalter⸗ liche Geſchichte Englands zurück, als Wilhelm der Eroberer mit ſeinen Mannen das Land unterwarf. Die Platane hatte eine Höhe von 45 Meter und maß 13 Meter im Umfang. Der Holzhauer Merton, der gemeinſam mit ſeinen vier kräftigen Söhnen den Giganten umlegte, hatte vier volle Tage mit Axt und Säge zu tun, bis er ſein Werk vollenden konnte. Die Geſellſchaft der Naturfreunde hatte ſich vergeblich bemüht, dieſen einzigartigen Baum zu retten. Eine Siedlungsgeſellſchaft, die in unmittel⸗ barer Nähe Neubauten errichtet, beſtand aber auf Niederlegung der Platane, da an ihrer Stelle eine Straße gebaut werden ſoll. **. 2 n. — In dem engliſchen Badeort Blackpool iſt das erſte Feruſeh⸗Theater der Welt unter großem Pu⸗ blikumsandrang eröffnet worden. Es iſt ein kleines Theater mit nur wenigen Zuſchauerplätzen. Dennoch kommt der Unternehmer durchaus auf ſeine Koſten, denn der Zuſchauerraum iſt ſtändig überfüllt. Die Fernſeh⸗Apparatur des Theaters iſt nach den Plä⸗ nen des berühmten Ingenieurs Mr. H. Cockoroft Taylor gebaut. Sie ſoll ſo vollkommen ſein, daß es tatfächlich möglich iſt, Vorgänge, die ſich in 30 Kilo⸗ meter Entfernung abſpielen, genau zu beobachten. Wie beim gewöhnlichen Kino, wirft der Apparat das Bild auf eine große Leinwand, jedoch kommt ſelbſt⸗ verſtändlich kein Filmſtreifen zur Verwendung. Zu Examen ablegen konnte. Soldaten ſaß der Prüfling, und die Profeſſoren ſchon⸗ dem Programm, das zur Vorführung gelangt, iſt eine große Anzahl von Schauspielern und Schau⸗ ſpielerinnen engagiert. Uebrigens ſoll in dem Kon⸗ kurrenzbadeort Morecambe ebenfalls ein Fernſeh⸗ Theater eröffnet werden. Die Eröffnungsvorſtellung war ogar ſchon angeſagt, mußte aber wieder ab⸗ geblaſen werden, als die Apparatur nach einem Kurzſchluß verſagte. * — Wieder iſt der Fall zu verzeichnen, daß ein ehe⸗ maliger deutſcher Kriegsgefangener nach zwanzig Jahren den Weg in die Heimat findet. Der Jäger Gustav Bahls, der im Auguſt 1914 als Kriegsfreiwil⸗ liger des 22. Reſerve⸗Jäger⸗Bataillons die erſten Kämpfe mitmachte und in Gefangenſchaft geriet, iſt dieſer Tage in Berlin eingetroffen. Als Guſtav Bahls im November 1914 die Kugel ereilte, wurde er ſchwer verletzt zunächſt in ein ruſſiſches Feldlazarett gebracht. Von dort gelangte er in ein großes Kriegslazarett in Moskau. Als er notdürftig wieder hergeſtellt war, wurde er einem Kriegsgefangenen⸗ lager in Transbaikalien überwieſen. Dort wurde ſchwer gearbeitet, Bäume gefällt und Wege gebaut. Im Laufe der Jahre gelangte er noch weiter öſtlich und entdeckte unter kundiger Leitung ſeine Zimmer⸗ mannstalente. Die Kameraden kehren in die Heimat zurück. Er aber bleibt in dem kleinen Dorf und heiratet 1920 die Tochter eines ruſſiſchen Bauern. Im Grunde genommen hätte er ja nach Hauſe zurück⸗ kehren können, aber die furchtbar lange Reiſe ſchreckte ihn, und er wagte daran zu zweifeln, ob er in der Heimat eine geeiegnete Tätigkeit und ein Auskom⸗ men finden würde. So baut er ſich ein kleines feſtes Haus, ſchafft ſich eine Kuh und eine Ziege an und wird ein Bauer, wie es die anderen ſind, die um ihn herum wohnen. Die Erträgniſſe ſind nur ge⸗ ring, und er kommt auf den Gedanken, in das ſibi⸗ riſche Goldland zu ziehen. Dort ſind aber auch keine Reichtümer zu erwerben, und da er nun nicht mehr ſeßhaft iſt, faßt ihn die Sehnſucht nach der Heimat. Mit Frau und Kindern rüſtet er ſich auf den Weg nach Wladiwoſtok, wo ihm der deutſche Konſul hilft, in die Heimat zu gelangen. Ein paar Wochen dauert die Reiſe, dann iſt er endlich bei der Mutter, die be⸗ ſuchsweiſe in Berlin weilt. Zwanzig Jahre haben ſie ſich nicht geſehen, und es iſt nicht zu verwundern, daß die Mutter den Sohn nicht wiedererkennt. Dazu ſtehen jetzt an ſeiner Seite die Frau und zwei Kin⸗ der mit bangen Augen, wie die Aufnahme in der neuen Heimat vor ſich gehen wird. Guſtav Bahls wird wieder nach Schleſien in ſein Heimatdorf zurück⸗ kehren, um ſein Leben in der für ihn natürlichen Umgebung fortzuſetzen, das vor zwanzig Jahren der Krieg ſo jäh unterbrach. 6. — Die Profeſſoren der Mittelſchule in Valencia wanderten dieſer Tage geſchloſſen in das Strafhaus San Miguel de los Reyes. Es war die Prüfungs⸗ kommiſſion, vor der ein Strafgefangener das Abitu⸗ rientenexamen ablegen wollte. Eligio Heraiz Caros war ſeit 1932 wegen Mordes eingekerkert. Da er fleißig und ehrgeizig war und ſein Benehmen zu, keinerlei Beanſtandung Anlaß gab, erlaubte ihm die Gefängnisverwaltung weiter zu ſtudieren. In ſeiner Zelle arbeitete er ununterbrochen, ſo daß er jetzt ſein Zwiſchen zwei bewaffneten ten ihn nicht. Aber trotz ſtrengſter Beurteilung legte er die Prüfung mit Auszeichnung ab. Da Caros außerordentliche Begabung für Medizin haben ſoll, beſchäftigt man ihn jetzt als Krankenwärter, und der Mörder hofft, ſpäter einmal Medizin ſtudieren zu dürfen, um als Gefängnisarzt tätig zu ſein. * — Eine engliſche Fabrik hatte feſtgeſtellt, daß ſeit einiger Zeit Diebſtähle in ihren Räumen vorkamen. Da es ſich um ein techniſches Unternehmen handelte, konſtruierten die Ingenieure der Firma im geheimen eine raffinierte Diebesfalle, die in der Hauptſache aus einem Photoapparat beſtand, der mit der Tür durch einen ſinnreichen Mechanismus verbunden war, ſo daß jeder Eindringling auch bei Nacht automatiſch und, ohne daß er es wußte, photographiert wurde. Die Einrichtung hatte nur einen einzigen Fehler, das fahen die Ingenieure aber erſt, als ſie am Morgen nach dem erſten Verſuch die Fabrik betraten. Die Ka⸗ mera war nämlich geſtohlen worden. Wenn nicht ein Trödler, dem ſie ein paar Tage ſpäter im ſelben Ort zum Verkauf angeboten wurde, die Firma und die Polizei benachrichtigt hätte, ſo hätte dieſe Diebes⸗ falle den Dieb wohl nicht zur Strecke gebracht. Hedda Desfenberger 44 Noch nie in ſeinem ganzen Leben hat Franz eine ſo lange Rede gehalten. Er fährt ſich mit dem Zeige⸗ finger rings um den inneren Rand ſeines Kragens herum, der ganz feucht und weich iſt. Dabei ſuchen ſeine blauen Augen ängſtlich in Herrn Klotz' Geier⸗ geſicht herum, ob denn nicht, ach bitte, ein Schatten von Verſtändnis darüber huſcht. Aber Herr Klotz hat von der ganzen ſchönen Rede eigentlich nur eines im Gedächtnis behalten: daß Frauz ihn bei ſeinen eigenen Worten packen will. Und dabei— das waren doch damals gar nicht Klotzens eigene Worte, ſondern ein Bekannter mit einer ſchriftſtelleriſchen Ader hat ſie ihm ſo ſchön und klangvoll aufgeſetzt. Aber nun ſitzt da einer vor ihm und greift auf dieſe verfluchte Rede zurück und will ihn einfangen. Und jetzt muß eine gute und glatte Form gefunden werden, das abzubiegen und zu entſchlüpfen— und einzig und allein darüber denkt der Klotz nach, wie er ſo mit geſenktem Kopf neben Franz ſitzt und malt mit dem Fluß die Blumenmuſter im Teppich nach. Klotz hebt den Blick und lächelt:„Junger Mann,“ ſagt Klotz,„das is ja alles gut und ſchön, aber wo is denn noch det ſogenannte Bürgertum? Das is doch hin, nich? Und Sie und ich, wir ſind ſchon läugſt unter die Proletarier gerutſcht, wenn wirs och nich wahrhaben wollen. Denn am weißen Kragen alleine liegts doch nich, das wiſſenſe doch...“ Franz nickt ungeduldig. Gut, gut, aber er will 9 85 nicht über Politik ſtreiten, Bürger hin, Bür⸗ er* 9 2 4* Klotz hebt die Stimme:„Und ſehenſe, Horn, ich bin der Meinung, daß Ihnen ja gar nicht geholfen is, mit Geld und noch dazu geliehenem Geld. Damit ſtürzt man Sie nur noch in neue Schwierigkeiten, von wegen die Zinſen und ſo. Nee— wers ehrlich gut mit Sie meint, der kann Ihnen heute nur den Rat geben: kriechenſe unter, Horn, laſſen Se'nen ſelbſtändigen Laden ſauſen, übernehmen Sie keine Verantwortung für irgendwas und werdenſe wieder 'n Angeſtellter. Dem kann keener.“ „Pöh..“ macht Franz bitter,„das ſagenſe ſo: dem kann keener. Jeder kann ihm. Glatt auf de Straße, jawohl. Und denn, Herr Klotz: man will doch nicht wieder gauz zurück, wenn man ſchon mal ſo in Salon gehabt hat. Das müßtenſe doch begrei⸗ fen, Sie, wo Sie ſo an Ihrem Geſchäft hängen.“ Klotz beeilt ſich zuzuſtimmen. Aber natürlich iſt das bei Klotz ganz was anderes, wenn er an ſeinem Geſchäft hängt. Klotz hat es doch ſchon ſo lange, und ſo ſchwer erarbeitet und ganz ohne fremde Kredite. „Aber wir kommen ja ganz vom Thema ab,“ ruft Franz nervös,„wie ſehr einer an ſein'm Geſchäft hängt, das ſteht ja gar nicht in Frage, ſondern, daß ich meins wieder flott machen will. Und nu bitte, mit Verlaub, ſagenſe mir, ob Sie mir das Geld geben wollen oder nicht— mehr will ich ja gar nicht wiſſen.“ a „Ich kanns nich,“ ſagt Klotz eiſern und hebt die Geiernaſe. Und dann ſticht ihn der Hafer und er ſetzt dazu:„Und wenn ichs könnte— heute ſteckt keiner mehr ſein Geld in in fremdes Unternehmen. Jeder is ja froh, wenn er eine Konkurrenz weniger Hat f Franz ſenkt betroffen den Kopf. Und Klotz erhebt ſich lang und hager und ſteht wie ein rächender Zeus und räuſpert ſich und dämpft die Stimme und fühlt ſich befugt, dem Franz auch noch moraliſch eins zu verſetzen:„Ja, vom Standpunkt des Zuſammenhal⸗ tens der Berufsgenoſſen, lieber Horn, da muß ich ſogar ſagen, daß wir alle die Auflöſung Ihres ſoge⸗ nannten Salons erwartet haben, jawohl. Alſo glau⸗ ben Sie's mir: ſo gerne ich Sie perſönlich habe, ich könnte es gar nicht mit meinem Gewiſſen vereinigen, Ihnen ausgerechnet zur Sanierung dieſes.. dieſes Salons Geld zu geben. Und das iſt mein letztes Wort, junger Freund, ſo leid es mir tut.“ Da packt den Franz die helle Wut, daß er plötzlich aufſpringt und brüllt wie ein Berſerker:„So,“ ſchreit Franz,„das iſt Ihr letztes Wort? Und wiſſenſe, was mein letztes iſt? Daß das keen Zuſammenhalt iſt, wenn der junge Nachwuchs wegen'n paar Dummheiten gleich kaltgeſtellt wird! So— und nu kann ich wohl gehen und nu grade bleib ich unter die ſelbſtändigen Friſeure! Wollen doch ſehen!“ Und er ſtürzt zur Tür hinaus, daß die lauſchende Frau Klotz ſie beinah vor den Kopf kriegt, greift nach dem Hut und rennt weg wie gehetzt. Dem Franz wirds auf dem Heimweg vor lauter Wut beinah vergnüglich zu Mut. Zu Hauſe angekommen, ſchließt er die Gittertüre auf und tritt beinah neugierig in ſeinen Laden und ſieht ſich um: Gott ja, ein Salon freilich iſt es nun ſchon lange nicht mehr. Die Waſchtiſche ſtehen wie⸗ der wie ganz zuerſt, rechts und links längs der Wand, und der Ladentiſch iſt weg und von Barbaras Seſſeln ſteht nur noch einer. Franz geht langſam durch die ſtillen Stuben, die kleinbürgerlich und ſehr arm ausſehen. Und im gleichen Augenblick erinnert er ſich an den Salon, in dem Nell Tag für Tag hin⸗ und hergeht, über den hellroten Teppich, zwiſchen blitzenden Kriſtall⸗ ſpiegeln und reichfallenden Samtvorhängen. Dort ſind die Stühle mit Seide gepolſtert. Oder mit fei⸗ nem hellen Leder. Und alles iſt gut und teuer und ſolide— haargenau ſo, wie Franz ſich's einmal immer erträumt hat. Und dort iſt Nell. Ob ſie je gefühlt oder geahnt hat, was das für Franz bedeutet, daß ſie dort iſt? Franz guckt in den Briefkaſten. Obwohl— was ſoll ſchon drin ſein. Aber es iſt etwas oͤrin: blau⸗ grau, gedruckt, unfreundlich. Finanzamt. Alſo was noch, denkt Franz und macht den Brief auf. Sie können ihm leider die rückſtändige Steuerſchuld nicht ſtunden, ſchreibt das Finanzamt, und iſt dieſe bis ſpäteſtens fünfzehnten April voll zu zahlen. Franz ſtopft den Brief in die Taſche und ſieht ſich um: was von alledem kann er nun verſetzen, um die Steuer wenigſtens vom Kragen zu haben? Dann fällt ſein Blick auf den Dauerwellapparat, Nells Liebling. Den da vielleicht? Aber was Nell dann ſagen würde? Nell hat ſich damals ſo gefreut, als er ihn gekauft hatte. Aber dann ſtrafft ſich plötz⸗ lich ſein Geſicht. Ach was. Ihm ſitzt doch die Not wahrhaftig bis an die Kehle. Und Nell.. das war einmal. Und ſchreibt eine Annonce: Wegen Auflöſung meines Geſchäftes verkaufe preiswert einen Dauer⸗ weller, einen Raſterſtuhl, gut erhalten, einen Ar⸗ beitstiſch, zwei Korbſeſſel, eventuell Waſchtoilette. Angebot unter Elftes Kapitel Oſtern iſt vor der Tür. Und in Nells Handtaſche ſteckt ſeit ein paar Tagen ein Zettel, auf dem ſteht: Ein helles Wollkleid 18, Ein Strohhut%) 8 Ein Paar beige Schuh„ 8,. Zuſammen 30,50%, Und wo Nell geht und ſteht, denkt ſie darüber nach, ob ſie es wagen kann, von ihrem Erſparten— man denke nur, ſo kurze Zeit ſelbſtändig und ſchon hun⸗ dertfünfunddreißig Mark Erſpartes!— gleich dreißig Mark auf einen Schlag zu opfern. Sie hat es auch mit Lola gründlich beſprochen und erwogen, und Lola hat geſagt: ne feine Kluft is heute alles und Nell fehle immer noch ſo der letzte Schliff, ſonſt würde 10 ſich dieſe Anſchaffungen gar nicht ſo lange über⸗ egen. Aber Nell hat in ſich ͤͤrin irgend etwas, was ſich dagegen ſträubt— und es etwa wie Lola zu machen, die oft tage⸗ und wochenlang von Knackwürſtchen mit Schrippen für 45 Pfennig lebt, nur um ſich dann eine Schlangenledertaſche oder einen feſchen Schal kaufen zu können— nein, dazu kann ſich Nell nicht überwinden. Fortſetzung folgt. Dienstag, 17. Juli 1934 HANDELS- d WI Die Außenhandelsumſätze haben ſich in Ein⸗ und Aus⸗ fuhr im Juni kaum verändert. Die Einfuhr war mit 377 Mill./ um etwa 2 Mill./ geringer als im Vormonat. Mengenmäßig hat ſie etwas ſtärker abge⸗ nommen(— 3 v..), da der Durchſchnittswert geſtiegen iſt. Im Gegenſatz zu der Geſamtentwicklung ergeben ſich bei der Einfuhr der einzelnen Warengruppen und Waren⸗ arten zum Teil recht beträchtliche Veränderungen. Wäh⸗ rend die Rohſtoffeinfuhr um rund 14 Mill./ geſunken iſt hat die Einfuhr von Lebensmitteln um 8 Mill./ und die Einfuhr von Jertigwaren um 3 Mill., zugenommen. Der Rückgang der Rohſtoff⸗ einfuhr iſt durch die Saiſontendenz nicht zu erklären, ſondern ganz überwiegend noch als eine Auswirkung der während der letzten Monate erlaſſenen Einkaufsverbote zu betrachten. Vermindert war die Einfuhr in der Haupt⸗ ſache bei den von dieſen Einkaufsverboten erfaßten Waren, nämlich Wolle, Baumwolle, Häute und Kupfer, bei denen Rückgänge von 10 bis 40 v. H. eingetreten ſind. Auf anderen Rohſtoffgebieten, ſo bei Mineralölen und ins⸗ beſondere Holz, war die Einfuhr demgegenüber höher als im Vormonat. Die Steigerung der Lebensmitteleinfuhr iſt zum Teil jahreszeitlich bedingt. Die Erhöhung der Fertigwareneinfuhr findet dagegen in der Saiſontendenz keine Begründung. Soweit ſich jetzt ſchon feſtſtellen läßt, hat im Juni die Einfuhr aus den Ueberſee⸗ ländern überwiegend abgenommen. Ins⸗ peſondere trifft dies zu für die Warenbezüge aus den Vereinigten Staaten von Amerika, Auſtralien und Bri⸗ tiſch⸗Indien. Die Einfuhr aus europäiſchen Ländern weiſt überwiegend kleinere Erhöhungen auf. Eine ſtärkere— ſaiſonmäßige— Zunahme iſt in der Einfuhr aus Italien feſtzuſtellen. Erwähnenswert ſind daneben Steigerungen der Einfuhr aus Ungarn, der Schweiz, den Niederlanden, Griechenland und Finnland. —— een Mai Juni Jan. Juni Einf Ausf Einf Ausf.] Einf[ Ausf. 0 Warengruppen 1. Lebende Tiere 28 0,8].5 0,3] 19,6 25 2. Lebensmittel und Getränke 75,98 11/0 84,1 11,8 4948 71,1 8. Rohſtoffe und Halbfabrikate 240,0 61.0 2202 59.8 1426,44 4074 4. Ferligwaren 40265,0 646 287) 865, 1805, Reiner Waren verkehr 379,5 337 900 338,8 2308,5 2086 Gold und Silber] 20,9 92,4] 3,4 53,6] 179,8 464,0 Die Ausfuhr war mit 339 Mi, etwas höher als im Vormonat. Dieſes Ergebnis iſt inſofern be⸗ merkenswert, als die Ausfuhr in faſt llen Vorjohren von Mal zu Juni mehr oder weniger ſtork zurückgegangen iſt. Im Juni des vergangenen Jahres betrug der Rückgang Heiſpielsweiſe faſt 9 v. H. Hierbei iſt allerdings zu berück⸗ ſichtigen, daß die Ausfuhr in den Monaten April und Mai d. J. verhältnismäßig niedrig wor. Gegenüber dem gleichen Vorjahrsmonat bleibt das Juniergebnis wertmäßig um Deuischlands Außenhandel im Juni und im ersien Halbjahr 1934 38 Millionen Einfuhrüberschuß im Juni/ Nohsſoffeinfuhr um 14 Millionen geringer Außenhandel des Monats Junt folgende Veränderungen hervorzuheben: Die Steigerung der Lebensmitteleinfuhr ergibt ſich aus einer vorwiegend ſaiſonmäßigen Zunahme der Einfuhr von Küchengewächſen( 4,5 Mill.), Kartof⸗ feln( 2,7 Mill.) und Weizen( 2,0 Mill.). Dieſe Zunahmen wurden zum Teil durch verminderte Bezüge von Südfrüchten(— 3,9 Mill.), Butter(—1,6 Mill. /) ſowie Eiern(— 1,4 Mill.) ausgeglichen. An der Ver⸗ minderung der Rohſtoffeinfuhr ſind, wie oben bereits er⸗ wähnt, vorwiegend Wolle(— 10,9 Mill.), Baumwolle (— 10,5 Mill.), Kupfer(— 3,2 Mill. /) ſowie Häute und Felle(— 13 Mill. /) beteiligt. Abgenommen hat ferner auch die Einfuhr von Oelfrüchten und Oelſaaten— 2,1 Mill.%). Geſtiegen iſt demgegenüber die Einfuhr von Holz( 8,1 Mill.), Rohtabak( 3,4 Mill.), Thomas⸗ phosphatmehl(. 2,9 Mill. /) und Mineralölen (+ 2,7 Mill.). Die Steigerung der Fertigwareneinfuhr um insgeſamt 3 Mill./ verteilt ſich auf eine Reihe von Warengruppen. Der Rückgang der Rohſtoffausfuhr ergibt ſich aus einer Verminderung der Steinkohlenlieferungen ( 1,7 Mill.). In der Fertigwarenausfuhr ſtehen ein⸗ zelnen Zunahmen bei chemiſchen Erzeugniſſen(. 3,6 Mill. Mk.) und Eiſenerzeugniſſen( 2,9 Mill. /) Rückgänge bei Kleidung und Wäſche(— 2,5 Mill.„) und Werkzeug⸗ maſchinen(— 1,0 Mill. /) gegenüber. Im erſten Halbjahr betrugen die Einfuhr 2302 Mill. I, die Ausfuhr 2086 Mill.. Es ergibt ſich ſomit handels⸗ bilanzmäßig ein Ueberſchuß der Wareneinfuhr über die Warenausfuhr von 216 Mill.„. Gegenüber dem erſten Halbjahr 1933 iſt die Einfuhr dem Wert nach um 10 v. H. geſtiegen. Da die Einfuhrpreiſe im Geſamtdurchſchnitt leicht rückgängig waren, ergibt ſich mengenmäßig noch eine etwas ſtärkere Einfuhrzunahme. Die Steigerung des Ein⸗ fuhrwertes entfällt ausſchließlich auf dohſtoffe und Fertig⸗ waren; die Einfuhr von Lebensmitteln war um etwa ein Zehntel geringer als im Vorjahr. Im letzteren Fall iſt der Rückgang jedoch ausſchließlich preismäßig bedingt. Men⸗ genmäßig war die Lebensmitteleinfuhr kaum verändert. Bei Fertigwaren war die mengenmäßige Zunahme größer und bei Rohſtoffen etwas geringer, als die Wertentwicklung der Neuen Mannheimer Zeitun erkennen läßt. Während nämlich die Fertigwarenpreiſe Waren und Märkfe Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 16. Juli.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Amber Durum Nr. 2 54 bis 92; Manitoba Nr. 1 91; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 10295; dito. hard 103956; Mais neu ankommende Ernte 67; Roggen Nr. 2 ſob Neuyork 67; Gerſte Malting 70%; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 16. Juli.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per TSCHAFTS-ZET 2 noch geſunken ſind, lagen die Rohſtoffpreiſe im Durchſchnitt über dem Vorjahrsſtand. Die Ausfuhr war dem Wert nach um rund 12 v. H. geringer als im erſten Halbjahr 1933. Zum weitaus größten Teil entfällt dieſe Verminderung auf den Rückgang der Preiſe, die im Durchſchnitt um rund 10 v. H. unter Vorjahrsniveau lagen. Die mengenmäßige Verminderung betrug nur etwas mehr als 2 v. H. Betei⸗ ligt waren an dem Wertrückgang der Ausfuhr alle Haupt⸗ gruppen. Der Menge nach hat lediglich die Fertigwaren⸗ ausfuhr abgenommen; die Rohſtoffe konnten ſich auf dem Stand des Vorjahres halten. Die Ausfuhr von Lebens⸗ mitteln war ſogar um faſt ein Fünftel höher als im erſten Halbjahr 1933. 5 Land wirischaffliche Saaſen bleiben gesuchi Da die Felder wegen des frühen Schnittes früh ge⸗ räumt werden, zeigte ſich auch in der verfloſſenen Woche am ſüddeutſchen Markt für landwirtſchaftliche Saaten lebhafte Nachfrage. Bevorzugt werden Klee⸗ und Grasſaaten, die mit Ausnahme einiger Sorten beſchafft werden konnten. Die obere Preisgrenze hat ſich weiter erhöht, d.., die Spanne zwiſchen Niedrigſt⸗ weitert. und Höchſtpreis hat ſich er⸗ Die letzten 8. Gelbklee 388—48; Raygras engl. 5864; oͤto. ital. 56—63; Wieſenſchwingel 58—76; Rotſchwingel ausläufer⸗ treibend 72—92; Knaulgras deutſch 45—50; Wieſenriſpe 95136; Seradella 14—15; Sommerwicken 11—13; Winter⸗ wicken 33—41; kleine gelbe Erbſen 24—28; Viktorigepbſen 3336; Ackerbohnen 12—15; Saatlupinen gelbe 11—12; Saatſenf 26—33; Saatmohn 25—32; Saatlein 15—25 l. Inkornatklee wird zu ſteigenden Preiſen aus Ungarn an⸗ geboten. * Louis Guntrum AG, Bensheim. Dieſe Weinkellerei⸗ und Weinhandelsgeſellſchaft weiſt bei 240 000„ An für das am 31. März 1934 beendete Geſchäftsjahr eine Er⸗ höhung des Verluſtes von 1993 auf 19 760/ aus. In der Bilanz ſtehen 152816% Kreditoren u.., 58 732 1 Waren und 208 002/ Debitoren gegenüber. Schweine 425—480; ſchwere Schweine 495—500; Schweine⸗ zufuhr in Chikago N 000, im Weſten 99 000. * Leinöl⸗Notierungen vom 16. Juli. London: Lein⸗ ſaat Pl. Juli⸗Auguſt 107; dito. Klk. 111/16; Leinſaatöl loko 21,75; Auguſt 21; Sept.⸗Dez. 20,25; Baumwollöl ägypt. 12,50; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 4/6. Neuyork: Terp. 50,50. Savannah: Terp. 45,50. Geld- und Devisenmarkt Mittag-Ausg Mannheimer Großmarki für Geixeide und Fuiiermiſiel(amilich)/ 20. Juli Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— netto Weizen, inl., 76/77 Kg frei Weizenkleie fein m. Sack 11,25 Mannheim(Marktpreis) 21,20 grobm. Sack 11.75 Erzeug erpreis Roggenkleie. 42, Bezirk 9 per Juli.. 20 10 Weizenfurtermehl„„ 12,25 Bezirk 10 per„ 20,380 Roggenfuttermehl.. 12.75 Bezirk 11 per„ 20,60 Welzennachmehl... 15, 75/18,.— Mühleneinkaufspreis aus- desgleichen zb. 16,75 ſchl. Zuſchl. f. Rfh Bez. 9 20,50 Erdnußkuchen prompt. 17,20 des gleicpen Bez. 10 20,70 Soyaſchrot, prompt. 15,.— desgleichen Bez.11 21.— Raps kuchen. 14.50 Sommerweizen 80 Kg. 3 ku 22 76 Roggen, ſüdd. 71/72 fg frei—— 22 Mannheim Mindeſtpr. 8 8 17.60 Erzeugerpreis pier n 15.50,/16,.— Bezirk 8 per Juli. 8 4.9 Bezirk 9 per„— F Mühleneinkaufspreis aus-. zel ab Fabrik 2 ſchl. Zuſchl. f. RfG Bez. 8 S* 2 desgleichen Bez. 9 e Wintergerſte, inl.... 18,—/0.— Rotkleehen—— Pfälzergerſte 2 Luzernkleehen 11.— 11,60 Juttergerſte 1 Preßſtroh, Rogg., Weizen 2,60/8,.— Wintergerſte, neue 8 Hafer, Gerſte 28,0%, 80 Hafer, in 5 75 Geb. Stroh, Rogg., Weizen 2,20/,60 Mais mit Sick.. 19,50/19,75 Hafer, Gerſte., 20/,40 Die Preiſe für Erödnußkuchen, Sojaſchrot, Rapskuchen, Palmkuchen, Kokoskuchen, Leinkuchen, Biertreber und Malzkeime ſind Feſtpreiſe der Fabrik. * Mehlnotierungen. Weizenmehl(Tendenz ſtetig) Weizenfeſtpreisgebiet 11 Type 563 Inland(Spezial 0) 29,25 Mark, plus 0,50/ Frachtausgleich; dto. Weizenfeſtpreis⸗ gebiet 10 29,15 /, plus 0,50% Fr., dto. Weigenfeſtpreis⸗ gebiet 9 29,05, plus 0,50„ Ir; dto. Weizenfeſtpreisgebiet 7 28,95, plus 0,50/ Fr.. Aufſchlag für Weizenmehl mit 15 v. H. Auslandsweizen 0,75 J, mit 30 v. H. Auslands⸗ weizen 1,50 /, Frachtausgleich 0,50% für 15⸗To.⸗Lad ungen. Roggenmehl(Tendenz ſtetig) Feſtpreisgebiet 9 Type 610 60proz. 2 J, plus 0,50/ Frachtausgleich; dto. Feſt⸗ preisgebiet 8 25,25 /, plus 0,50/ Frachtausgleich. Ab⸗ ſchläge für Type 700(65proz. Ausmahlung) 0,50, für Type 815(70proz. Ausmahlung) 1.. Tendenz: ulles unverändert und ſtetig. * Frankfurter Produktenbörſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Weizen 208—210; Roggen 180; Hafer inl. 200— 205; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spez. 0 Feſtpreisgebiet 10 388,90 plus 50 Pfg. Frachtausgleich; dto. Feſtpreisgebiet 7 38,60 plus 50 Pfg. Frachtausgleich; Weizenmehl 4b 1717,25; Weizennachmehl 16,50— 16,70; Weizenfuttermehl 12,75; Roggenmehl Feſt⸗ preisgebiet R 8 25,25/ zuzüglich 50 Pfennig Fracht⸗ ausgleich; dto. Feſtpreisgebiet R 6 25,25% zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich; Roggenfuttermehl 13—13,25; Rog⸗ genkleie 12,50; Weizenkleie fein 11,40, grob 11,75; Sojaſchrot 15,80; Palmkuchen 15,10; Eronußkuchen 17,20; Heu füdd. 10,50—11; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 2,70—2,90; dto. gebündelt 2,70—2,90; Treber getrocknet 1717,25; alles für die 100 Kilo: Tendenz ſtetig. * Vabiſche Obſtmärkte. Bühl: Johannisbeeren-40; Himbeeren 2324; Pfirſiche 16—19; Flotto 23; Pflaumen 20 bis 23; Birnen 11—19; Aepfel 10—16 Pfg. Hand ſchuhs⸗ heim: Anfuhr 350 Zentner. Nachfrage gut. Kirſchen 10 bis 13; Himbeeren 21—25; Johannisbeeren 11—12; Stachel⸗ 0 5 395 1 8. 2 5 Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(kaum ſtetig) Juli 96%; 5 f 5 beeren 11—15; Aprikoſen 20—25; Pfirſiche 1. 17—25, 2 etwa 12 v.., mengenmäßig um 6 v. H. zurück. Im Durch⸗ 5 e e geh 1 Zürich, J. Jul Gtdlub emllcth) I. 5 15, Aprikoſen 20—25; Pfirſiche 1. 1725, 2. 10 ſchnitt der Mongte April und Ma d. J. belrug den gegen, Fat. 6 Sep 60; ez 68,25, Hafer tau stet e, 222% dne, 4 n, 4235 den, 305 bis 18; Spillinge 1820; Birnen 10.46 Pflaumen 12—18; über der Abſtand von den Vorjahrsergebniſſen 18 bzw. 12 Juli 44765 Sent 441%, De, 755 N39 1 ſtetig) 1010 12, fla 3 laren 56.025 f Jed. 2 Lützelſachſener Zwetſchen 1822; türk. Kirſchen 1427 eren Preiſe weiterhin leicht abwärts gerichte are! 220 0 VVVVVVVVV 5 S ö 80— 2 85 konstsgeld—* 7. 18. 5 wie n deemſtteln. Die Ausfuhr von Rohſtoffen war roter e ee 2 109: die. hard lo, die, lis 26.20— J ß then 292.— J Senaßsgele“— 1 1 e i 15 etwas niedriger ols im Mai. Auch in der Entwicklung gemiſchter 100 725 Mais 171 Nr; 25. weißer 65 Paris, i. Jul Cülub amild).. 1 5 indivienfalat—67 Kopfſalat 567 der Ausfuhr nach den einzelnen Ländern ſind, ſoweit ſich gemiſchter 6276; Hafer weißer Nr. 2 4750. Lene, 46,83— denen J 202.25 opentagen 340,0 nien 5 iin ee di, jetzt ſchon überſehen läßt, im ganzen nur geringe Ver⸗ Winnipeg, 16. Juli.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz beine 15,14 s fielen 120.90 folg 10.27 berlin, 561.— Nachfrage gut. Pfirſiche 1. 18—24, 2. 12—17; Birnen 813; jetzt ſch ſeh Bt, gang 2 2 8 1 peg,* 1 0 0 1 4 N 353.7 f 30 8 5 9 F 3 3 Mf 17 1 7 5 i änderungen eingetreten. Bemerkenswert iſt lediglich ein ſtetig; Weizen per Juli 82; Okt. 8396; Dez. 8478; Hafer per bel 358.75 cen f 404 e L Stechen 864.25 J Manchen 287,50 Aepfel—16; Pflaumen 12—17; Zwetſchen 17227 Spillinge 0 2 i ſtärkerer Rückgang der Ausfuhr nach Frankreich und Ruß. Juli 38,5; Okt. 38% Dez. 375: Roggen per Okt. 5987 Amsterdam, 5. Juli Guß amtilch. 16—19; Mirabellen 11—16; Aprikoſen 20.30; Himbeeren 20 land. Dieſen Rückgängen ſtehen Ausfuhrſteigerungen nach[Dez. 60,75; Gerſte per Juli 45, Okt. 43,25; Dez. 47,25; enn 56.59 belgien 34.46 galo 27.37¼ J prag 612ʃ¼ bis 28; türk. Kirſchen 12—15; Johannisbeeren, rote 1012; den Niederlanden, Dänemark, der Schweiz und Britiſch Leinſagt per 3 928 105 Okt. 164,50, Dez. 15 Mani⸗ 7 1 1 9 18 1 ene 8 Mee 5 Tomaten 157 Reineclauden 815 Brombeeren 20; Bohnen Indien gegenüber. toba⸗Weizen loko Northern 1 82; Sto. 2 79, dto. 3 76,50. epd 5% ehen, 56— Stockhalm 85— 5 1 12—17 5 a e e e 5 berfs 978.75 Hedrs 20.20 Mien—.— I öenattg. 1 7 Pfg. eee eee eee e 5 eee e ee— 00 1 00 10. ee e 5 London, 16. Jui Gthluß emflich) Pfälzer Obſtmärkte. Ellerſtodt: Khfatz ſehr gut. egen ortswerle in Riff. M. 55 g 5 Okt. 6 447 Mais per Aut 5,48; Sept. 0.58. Neuyork 504.16 Kopenhagen 22.89— Hoskag 581.— ISchegbe! 1/413 Johannisbeeren 11—12; Pfirſiche 10—20; Mtrabellen 14 n ener enwartswerte in Mill. Rat. ö dene 480„ deten de.. dune de— len 15 bis 20, Zweiſchgen eg, Pflaumen 10—14, Aepfel 10 Monat e Rohſtoffe[Fertigwaren Ort, 1404 Leinſaat(ruhig) Auguſt 13,00, Sept. 13,98, kant 766455 en. I 5 85 Aue trallen 10— bis 4; Aepfel 1016, Tomaten 10—12; Bohnen 10, Birnen Einf. Ausf. zen. Einf one, Einf, Ausf. Einf. Ausf. Okt. 14.04. WW 55 8ls 84 Lisszbn 1105 in.— Heiko 5 0 Pfg.— Weiſen hei.: Anfuhr 350 tr. e Einf, Auer! Einf sf Einf. Ae. Roſario, 16. Juli.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo dus 21.56% fegt 228.75 flien 27.12 Honentes 19.— e Len 11 e an St: Ilnfuhr do Ztr. Ip⸗ Monats 0. per 100 Kelr) Weizen per Jul: 0/25; Auguſt 6,40; Mais een 5900— beer i ,, i e durchschn. 19201120 970— 66 848,0 59,8 699,457, 49. 753% per Juli 5,30 Nuguſt 5,35, Leinſaat per Juli 13,70; Auguſt berlin 18.147 bude 25.25, buero Ares 30,3 boedos Pfirſiche 1223, Aprikoſen 1525. Zmetſchgen 1520; dis 1920 866 1057 137 4 40,0 459,0 204,149, 759,1 18,80 e. 5 8 8 chte: 15.42 ½ beſgral 228.50 fe de an. 412.0 auf Londopf 26.50 Pflaumen 12—15, Aepfel 12—16; Mirabellen 18, Tomaten dio. 1885 790 770 1 195 10 0 0 98 1 8 80. 1 Spenlen 56,79— Sete 420,— llongrong 1/593 Südafrika 100,0 18—20; Bohnen 10—14 Pfg. dlo. 1982 8 478 5 5 5 0 1 1 dio 18933 350.3 40570 2e Liverpool, 16. Juli.(Eig. Dr.) Schluß(in Schilling Weitere e en ie benkztespie* Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 16. Jul.(Eig. Fan 88 70900 18, und Pence) Weizen(100 1b.) Tendenz stetig; Julf 4,11, Berlin 38.97 J Wien 18.95 Stocchom 28.02—(801g.) ö. Dr.) Auftrieb: 1390 Rinder, davon 362 Ochſen, 129 Bullen Jebkar 347 374 14% 700 2 74] 58s Okt. 5,27: Dez. 5,4; Dez. 5,6; Mörz(95) 5,0%.— a 1 8 N 51 5 5 5558 f 1* 389. Kübe, 519 Färſen, 42 Kälber, 30 Hammel, 12 Schafe, März 51 1 0 19 125 5 5 2018 Mais(100 lb.) Tendenz ſlelig; Juli 18,9: Auguſt 18,1052; zs 661. ehr.29 Mone 101,09 rlenchen. 41 0 Schweine. Marktverlauf: Rinder ruhig, geringer a: 33 40% 19.50 18,5.8 584,0 33,3 Sept. 10,15; alles bez. und verk— Mehl(280 1b.) Liver⸗ ichn 4817. eden 18.9476 irn bn 3 8 ne e Ja 7„„ 356 384 12/212, 72.4] 88.8 208,3 pool Straights 22; London Weizenmehl 1725. e 7 0510 1 5 8 15 gtd 41 Olen e ous verkauft. Preiſe: 1 5 5. 5 l 5 0 83— 22.54 1— chf 33—34, 31—32, 27—9 23—26; Bullen 29 95 I 1562555 18 8853201 Rotterdam, 14. Juli.(Eig. Dr) Schluß: Weisen(in 1 88 8 dis 28, 24 26, 20.28, Kühe 29. 30, 28. 28, 1824 11175 . 9 F 18.0 201.00 778] 88.0338 Hl ver 100 Kilo) Natz 9257 Sept, 8445% Nov. 3,30; Jan. Hamburger Melallnoflerungen vom 16. Juli 1934 Färſen 33—34, 3138, 2730, 22 i ö Sklober 347 445 19,0 195.3 82.6] 59.9 342,9 685 8,0.— Mais in Hl. per Laſt 200⁰⁰ Kilo) Juli 67; Nu pe I Benz d. Nraltb Zinn Frier bold bis 41, 28—34, 1827; Hammel be) 3234, c) 27.31, 00 November 351.4 394,9 17.2 1780 73.9] 53,5 302,5] Sept. 68,50; Nov. 63,75; Jan.(35) 64,25. Btſel] belg berahlif Brief] de alt 22—26; Schweine at) 50—51, a2) 46—48, b) 4447 42.47 g Dee Wee, 5 lanter. 42.504.150—. ten.. 29,2520[ 38—45, 33—.40, 3740, 3336.. 3 a Jauner e eee eee 118 510 0 10 1 55 7555 Amerikanische 55 59 5 1325 N Feng(.. 0 1 0* Schweinemärkte. Wein heim: Zufuhr 477, verkauft ö 9 0 0 5 0 0 4071 13,4 244.) 72.1] 61.8815, Schmalz und Schweinemärkfe ir, 55 175. 1 0 05„.8402, 920 Sic 1 Milehſchr eie 5. 12, Enfer ö 369.2 315. 10.4258 0 65/7] 68,3 289.5 3 f 51.) S c 78 0„a 44.754425—.—. irrer.(int. p. fr.).. 3,—.80 Stltck. Marktverlauf mittel. Eppi en: Zuf N 1 0. 5 637.3 110 240.0 61.0 61˙4 265.0 Neuvork, 16. Jult.(Eig, Dr.) Schl u ß lin,. der un 45484450—— e 25 190 Milchſchweine, 228 Läufer. ee ce Juni 477 1 888,8 84,1 11,8] 226,2 59,6] 64 3267.1 400 lb.) Schmalz prima Weſtern loke 780; dto. middle Ju. 89.258775 089 Detalpr,(l. 5. r... 3,75.781827, Läufer 3358% pro Paar. Schopfheim: Zu⸗ 5 5 Weſtern 765— 775; Talg unverändert. Augus! 89,5038, 25. 08.0 fuhr 60 Milchſchweine, 34 Läufer Preiſe: Milchf 5 5 Die Handelsbilanz ſchließt im Juni mit einem Chikago, 16. Jull.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per deptemb. 40.— 88,75—.— 308,0 it 510, Läufer 1422% je Stück. Markt trotz n Einfuhrüberſchuß von 8 Mill.„ gegenüber 42 100 lb.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz per Juli 707,50 G; fie 4 299.59—.— 8880 aufen Renn gs chines.(S.) 40.— 24. RT Mil. im Mai ab. Im Juni des vergangenen Jahres Sept. 727,50; Okt. 740 B, Dez. 762,50; Bauchſpeck(tr. geſ.] J laue. 41.78 41.4.— 3080 e 1 nicht gergumt. Bergzabern; Anſuhr 100 Fer⸗ war ſie mit 28 Mill./ aktiv. Im einzelnen ſind im per Juli 1007,50: Sept. 1030 Schmalz loko 705) leichte n kauft.. Nachſter Nackt 30. 5„„ 2 e a 3 22ͤãĩ³WQö h 8 n 4 ** 1 2— Aktien und Ausfandsanleihen in Pr Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung= ebe in M„ St,.. f e,„.„„. a 4 1. 15 8 1—.——.— D Vogel Telegraph. 79,.— 79,.— f 15 3 16. 18. 16, 13. 156. 16. 16. Dynamit Trust. 74.— 78.— Lingel Schubfabr.— 0—.— 2 Ftelverkehrs- Kurse Mannheimer Sffektenbörse e 85 1009— dag e e 5 g yckerhoff& Wid 100.0—.— Magirus.⸗G.———— Poigt& Haeffner———.— Pet—.—— 5 3 18. 15. je- Alti Inag Erlangen.—.——. Ptapi-Minen. 14.— 13 80 Salzw. Heilbr. 5 f 0 1 N e . 0 5 20 97.— 36. industrie-Aktien aer 1. A. 50.— 40.50 Phönix Bergbau 46,75 46.25 Tellus Bergbau 0 a e 3 e 54,75 84.— 0 Werke—— 119.0 Ruſſenbank. n. 788 5% Bad. St.⸗A. 27 93— 98 Konſerven 2 5 1 85 84 Aſchaff. Aktienbr. 92,75 99.50 Klein, Sch.& Beck. 52.— 52.— Rhein. Braunkohl. 240.2 241.0 B u. Laurahltts—.— 18,75 5—.——— ae 1255 77.— 25 ſteregelnAlkal—,— 124.5 Deutſche Petrol, 81.25 81.50 5 860% B. Kom. Gd. 8 Aan 1 r. 90.— 90.— Dorin. Ritterbr. 757 70.— Fnort Heilbronn 19,0 1070 Rbeinſtabl... 81,— 90,82 Ber. Stahlwerke 40.75 40.25 Elektr. 1 99.89 90,62 Markt- u Kühl.25 45,87 81 tf. 25 n di Burbach Kali.. 21.75 21859 8 hee gpaßen St. 88,— 83. Piel Mühlen.—.— 90.—. 3 1250 Konſerven Braun—.— 87.— Fagelhartt 1 1 55 Maſch udn 88—— alle Werein N 50„ e e e e e: e ae Sernner Ssrse ec dene 28d 88 e n e h a e 2 2 e 0 e 91.50 91.50 Elldebr. Mbeſnm. 70.— 70.— Schnee Stone 5255 5 Mainufer 73.— 7225 Festverzinsliche Werte 8 Bank. 1 8 85 1555 9 97 70 5 2 8 8 1 8 Ae 1270 125 Südſee Phosphat 5. e Farbenüds 28 175 117.5 Salzw. Heilbronn 1940 284.0 Tucher Brauerei. 95.— 99.— Metallg. Frankf. 80,——.—% Reichsanl. 27 88,8) 08 50 Deter reh 2. Carbenind. J. G. 149.7 149.0 Miateſe 85 67.— 65,50 Otavi Minen„„ 13,50 18,50 UUufa⸗Film, . 15 g 13— Salta Wolff 8 2— Wer ger 5 1 50 Mes ene:.—.—, diſch. Ablbſeſch.1 68,12 88,10 Reſcsbant 1808 1800 Feldmüple papier 101.9 101.8 20 8 8 1740 176. „Bever 10 187 Sellind. FVV Miag, Mührb.., 6s,,, obne ee ee A 5—.— alten d Guik.. 88.78 8875 3 J 75 Saber gen 955 4055 Sint gur 00 1690 E 4045 e eee n 8 n 92 825 Alliang neben:—— 212.5 Bord Motoren: 8950 60.78 Nieberkanf hf: 170 1165 fortlaufende Notlerungen(schlug) r non 80. N in d Ar 82— 32.— Aſchaff. Buntpap. 90 19 0 Montecatini.. de ſoſtoggenren 5 Gebhard Tei—.— 88 50„is 2 2. Accu,. Lahmeyer& Co.—.— 1227 5 her 9 8 90 59.— Weßtereg Alfa, 12170 1240 Ble lese Durl. 122,0 122.9 Kheinelektrach A.—.— 108,0 6% P lx. Bd. 98.— 88.— Ge 5— 55„80.80 81.— Obers 1% Bed. 68.— 88.— Aen.. Taurahütte. Eichbaunn Wergei 81.— 88.— Zellstoff Waldhof a8.— 48.— Saft Nürnberg 143,0 143,2 Nbeinm St. A.—.— 101.0 6/% do. Com. 1 88.— 88,25 Industrie-Aktien Gelſenk. Bergror. 60.— 59.2 Oberſchl. Kolsw.—.—.— Alg. Elektr. Geſ.———.— Leopoldgrube. i 1 5. Bekulla. 145. 7 Ryein metall...—.— 187.7 6% P. Sd. Pföb. 19 93.— 92.— Gentchow& Co.—,— 59.75 D gay 8888 Aſchaffenb. Zell.———. Mannesmannrö . 11 0 105 5 5 1e 11— 5 Benberg 1 67.87 Rütgerswerke. 39.50 39.75 6%„„ 1 92.— 92. Ae mulatoren 1 5 8955 Germ. Portld.⸗Z. 70.— 69.— 8 e 69.75 69.50 Paper. Mot. W.—— 130.8 Mansfeld.⸗G. 5 1480 16, esch Brau. Dise. 68. 50. Drem.⸗Beſig. Hei 22.— 1 Sachtleben. 163. e e e en k Glas 5 2 Demberg.—— 88. el. feng 1200 1200 fh b n h 16850 1050 Deren Heede. 18s 109.8 Segel. Fritzl. 2. 5 1950 8% Mertaner..0.) Ale. Eier- g.“ 2859 45 42 Gef f erte at 1035 19855 Roald der dag 1 82 1,57 Jul, Berger let.. eee ;;[l, ,, ,, ,,,, ̃..... ff, r 0 18 e. Karſabl 95 185 e 90.50 90,25 4%„ Goldene 25,50 28,80 Aſchaßfeg denz.— 62. Goldſchmidr Tß. 778 72.50 Rhein. rann 9 0 Berliner wasch.. 100.7 Menteegtint H.„165..„Berſich., 89,— 40,—[Chemische Albert 70,75 71,87 Sellinduſt. Wolff 28.— 28. 4%„ Kronen. 90.35 Aſchaffbg. Jeuſt..— 84.— Grieger Maſch. 28,— 28.— in. Elektrist. 0 14 bil.—.—.= Sberſchl. fotsw. 7. Mr 8 8 Fbabe 184.5 Siemens u. Halste 1510 149,8 90„econv. Rente.4.35 Agel.. melk. 1 5 8— Gebr. Großmann—.——.— N. 104,0 5 3 e aN Urer Zörse Conti Gumm.. Südd. Zucker. 190,7 192,5 4½¼%„ Silb.⸗R. 1,15..25 Balke Maſchinen 1308 130,7 e 200,2 201,90 Rheinſtahl.. 90.87 90.37] Buderus Eiſenw.—.——,— Phönix Bergbau 5 insliche Wert b Daimler..... 49.59 48.— Thür. Ilef. Gotha 81,50 81,50 4½%„ Pap.⸗R.—— 7,10 Hauer. Motorenm 5 750 Gruschwitz Testil 92.— 88.— bein.-W. galt 82.— 8, Ebarlott. Waſſer e7——.— Wolophenwerke. estverzins 8 0 5 80 Bank-Aktien Dt. Atlant.⸗T. 110„ Tietz, Leonhard. 22.75 22,75 40% Turk. Ad. Anl.—.——.— Bayr., Spiegelglas 14308 1280 Guand⸗Werke. 73,.— 63,.— Roſitzer Zucker 87.— 85.75 Comp. Hiſpano..——, Rh. Braunk. u. Br. 2. Wertb.(Hold) 81, 1 Aug. H. Credit 47.— 4787 Dt. Erdöl.:„ 116. 11, Ver. Chem. Ind. 0e, Bande fh.— Seluna ee„ 6360 68 Hackethal.. 73,.— 74.50 Rudfort). Ferd. 74.— 75.— Font cummi⸗.—.——.— Ahein. Elektr.. 60 Reichs anl. 25 93.1 93,25 9 8 9 5 1 19 5 1925 e 825 207,2 Ber ia elf. 82.— 82. 4% 191 An!!! e 1 85,50 68,.— Halleſche Maſch.. 6050 Sagſenmwert„39,25 39.— Continentalegin..——.— Rh. Stahlwerke. 5 Z. Vank f. Brau..7 104„Linoleum 60,25—.— Gl„ 5—.——.— elk. 1137 115..= Sachſenwe 8 25„Weſtf. Je de haßanw. 02. 94,— Payr Hop. u. Wb. 50.— 70.50 Dt. Verlag.... e Fer. Zelt. 8 8 601.55 250.50 Berlin, Gubener 113.) 418. ann. ee e e end 189 110 Seife 5 8 Rülnere wette 5% Younganl. 95.— 9157 Berl. Handelsgeſ. 69,75 69.75 Dresd. Schnellpr. 54, 54.— Voigt& Häffner———.—%½% Ung. Str. 18.00 720 Berl. Karls. Ind. 1 7 8 Harburg ch u. Phs 272 27.87 Sarotti.. 71.25 71.67 Deſſauer Gas 130,0 128.8 Salzdetfurth Nali Ablöfungſch. 1. 85.— See! Com. u. Privatb. 58.25 58.— Dürrwerke.. e ang Volth. Seil. u. K.———— 5½%„ 14 712 70 Berkiner Maſchb. 100, 1870 Harkort Ste Pr.—.— Schl. El. u Gas———.— Deutſche Erdöl, 117.0 117.5 Schleſ. 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Si b e eee e eee e i „ Pfalz., Hub. 24——— f 188,8 185, 8 5 117 5 lg, Lor u. 10 377 Them. Heyden„ 89,— 8887. 5 i. i.: )))%). f 8 eſtwb..45—, g 5 5 1 8 uderu⸗„„ 5 em. Albert 70. 71. ö. 82 1 5—.— 80.— 0 JJ). d/ 7650 78.8) Niere fistenek 1905 2200 Sesster dn. e Heben Perg, 1055 108 8 arte Bei:—. Con Ainelenm 6180 edge derne. 7228 fade Ficz eonzard 2267 22050 Sol ſchrer Tb.—— 120 anten a 67.50. Allianz„„ Grün& Bilfinger 201.2 201,5 Ilſe Genuß.. 126.0—— Nordd. Slovd.—— 30,— 48,50 48,12 C. 5. Knorr... Transrabio„.% Hambg. Elek..—.— 129.2 Bank elektr. Werte 01 Berk; G 40 J 8 Daimler Motoren.—.— 106,0 Bank fü 91.50 82.— Mannb. Verf.: bHafenmühle. 78.80 78.80 Jlſe Agb. Sr u.. 160.0 5. 112.0 Kolmar gourd.—.——.— 11.— 11.50 Harpen. Bergbau 8 Hens für Zrau. 91.25 91.87 Transport-Aktien ald& Neu 22.— 22.— Kalt Chemie.„ Bank-Aktien e e 129.6 129.8 Lolſch Folter e 2 Se 22.— 51. Poeſch Kin.—ꝗ2 Reichsbank.... 0. 6. d. etehre 0 e. Sanfwerk Füſſen 3882 f 50 Lal Acer zede: D. 1245 pan,. fl Werte 1160 727 Felle Erdut: 65 5770 Soeren, 7.— 7 L. ch dare, 90.— 858 Fotelbeiede ge... Augen oel 60% Rö. Op.-9 01.50 8150 Allg Sokalu raf, 117. 114.5 Heſſ⸗Naſſau Gas 69,— 70.25 Falf Salzdetfurth—.. Hank f. Brauerei. 104,5 104. Deutſche Kabelw. 8, 72,6 Krauß& Cie Lor—.——.— BB. Glanzſt. Eldf.—,—. 5 raden. 80 . Lueg 150 81.80 Ot Rieſchsb. Bord 151 351,0 Hider Armatur 7e, 8 80 Tall Weßeregels 1207 1250 erl. Gandessgel, 99.0 5915 deucſche Sine: Ge 1700 ee e ee eee e 1 Gene D. A aeg 2%„ Nis den 0% Hara e 3938 80.— Hire usf. 22.— lone z. 881 10 5 t leu deo 1400. Fee eb 50 78 290% gaſhender en 12 1227 J. Schi de..0 Deb. Junghans—.— 4 Hamburg Süd d. 5½% Weining G. 90.52 90.97 Nordd. Llodd. 30.78 80.— e„M.—— e Mannesm. Röhr 65,12 76 65 Dt. 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Mehr noch als an jedem andern Sommerſonntag flutet ſeit den frühen Morgenſtun⸗ den der Verkehr den Schloßberg hinauf. Heidelberg iſt ſich der Bedeutung ſeiner Aufgaben als Stätte der Reichsfeſtſpiele bewußt: ſtrammer ſalutieren die Schupos an jeder Kehre den heraufflitzenden Kraft⸗ wagen, die Ehrengäſte aus nah und fern— ja, den Herrn Reichsſtatthalter ſelber zur Eröffnungs⸗ ſeierſtunde dem Parktor zuführen. Süßer als anderswo ſcheinen in Heidelberg die Roſen für Mut⸗ ker und Kind zu oͤuften, die an der Bruſt zu tragen Ehrenſache für jeden Gaſt in der Bannmeile des Schloßhofes bleibt. Und als die Kundgebung mit einem jubelnd auf⸗ genommenen„Sieg Heil!“ auf die deutſche K unſt, das Volk und den Führer beſchloſſen iſt, die leitenden Männer den kommenden Feſtſpielwochen manchen gewichtigen Patenſpruch auf den Weg gegeben haben, da beginnt ſchon die Vorfreude auf den Abend von Türmen und Zinnen herab über die Stadt hinzu⸗ ſtrahlen— ungeduldiges Fragen die Heidelberger Gaſſen zu durchpulſen:„Kommt er?“„Weiß man's denn immer noch nicht?“—„Er hat's doch feſt verſprochen!“. 2. Der Mittag Wenn je nach allem, was über Aufgaben und Ziele der Reichsfeſtſpiele verkündet, in Anſprachen gefordert, als unerläßliche Vorausſetzung dargetan wurde, noch ein Wahrheitsbeweis für Volksnähe und Volks verbundenheit dieſer großen feſt⸗ lichen Veranſtaltung des Dritten Reiches notwendig geweſen wäre: hier wurde er erbracht. Die Feſt⸗ ſpiele und ihr Schirmherr, die Premiere und die erhoffte Ankunft von Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels— das ſind die einzigen Geſprächsſtoffe, von denen Heidelberg bis hinunter zum kleinſten Alt⸗ ſtadtknirps an dieſem Nachmittag zehrt. Mancher be⸗ ſorgte Blick wandert zum Himmel, der nach dem ſtrahlenden Sonnenſchein der Morgenſtunden gar vielmals recht griesgrämige Mienen zeigt und Göt⸗ gens berühmtem Manneswort ein kräftiges Donner⸗ wetter entgegenſetzen zu wollen ſcheint. Aber je mehr es dem Abend zugeht und je gewiſſer ſich das Gerücht vom Kommen des Reichsminiſters in ſichere Wahrheit umſetzt, deſto mehr ſchwinden auch die dicken, grau⸗ ſchwarzen Wolkenpakete. Als nach ſechs Uhr SS, SA, HJ und BDM zum Empfang von Dr. Goebbels rüſten und die Straßen um den Euro⸗ päiſchen Hof immer dichter von Menſchen umlagert werden, da verſpricht die ſcheidende Sonne eine herr⸗ liche echt Heidelberger Sommernacht. 3. Der Abend Faſt zwei Stunden lang werden die Heidel⸗ berger auf eine harte Geduldsprobe geſtellt, weil die Kraftwagen vom Mannheimer Flugplatz gar und gar nicht kommen wollen. Aber ſie laſſen ſich nicht beirren und ſtehen nicht minder unermüdlich als die Hunderte von weißbluſſigen Braun⸗ und Blondköpfchen, die vom Bismarckplatz bis zur Hoteleinfahrt Spalier bilden und in der langen Wartezeit manchen harten Strauß mit der un⸗ bändigen Schauluſt der Menge zu beſtehen haben. Endlich, ſchon nach acht Uhr, branden immer viel⸗ fältiger aufgenommene Heilrufe von der Berg⸗ heimer Straße hert Goebbels kommt. Im Nu ſind die Sperrketten durchbrochen, der ganze Bis⸗ marckplatz iſt ſchwarz von Menſchen, durch die ſich das Auto des Miniſters kaum vorwärts zu kämpfen vermag, Und wieder eine Stunde ſpäter droben das Schloß: Ses mit herabgelaſſenen Sturmriemen ſäumt die fackelerhellten Parkwege bis zum Schloß⸗ hof, wo in erwartungsvoller Stille das weite Rund der dichtbeſetzten Tribünen des Spielbeginns harrt. Die draußen poſtierte SA⸗Standartenkapelle ſetzt Dienstag, 17. Juli 1934 8 betritt Dr. Goebbels— fubelnd begrüßt— die Ehrenloge unter der großen Trauerweide, um im Kreiſe von Miniſterialrat Laubinger, Ober⸗ bürgermeiſter Nein haus, Kreisleiter Dr. Roth und den übrigen Herren ſeiner Umgebung Platz zu nehmen. Aber noch ehe es dunkel wird, haben ei⸗ nige beherzte Heidelberger Hitler fungens, waſchechte„Pälzer Kriſcher“ mit dem Herz auf dem rechten Fleck, die Gelegenheit wahrgenommen, mit ein paar Schwüngen unmittelbar vor Dr. Goebbels an der Logenbrüſtung aufzutauchen und ihm in überquellender Begeiſterung„Grüß' Gott!“ zu ſagen. Nicht nur ein kräftiger Händedruck, ſondern ſogar ein freundlichſt gewährtes Autogramm iſt ihr Lohn. Dann ſetzt die hinter dem Buſchwerk der Spielwieſe verſteckte Muſik ein, und von der Schloßfreiheit heranſprengende Reiſige eröffnen in großartigem Auf⸗ takt die„Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eiſernen Hand“, die nun faſt vier Stunden lang, als das Helden⸗ leben eines ritterlichen deutſchen Mannes, mit breitem, farbenträchtigem Pinſel hingemalt, an uns vorüberzieht. Ganz aus dem ſüddeutſchen Landſchafts⸗ bereich erwachſen, in ſaftigſter Fülle und Kraft iſt Goethes überſchäumendes Jugendwerk hier nach⸗ geſtaltet. Die oft loſe Szenenfolge, die mangelnde architektoniſche Strenge des dramatiſchen Aufbaus iſt ſinnvoll überbrückt, auf wunderbare Weiſe im Rieſenraum des Spielfeldes konzentriert, als ob die bis in ihre höchſten Gemäuer hinein ausgenützte Ruine gerade durch die Unbegrenztheit des Bildlichen der geiſtigen Geſchloſſenheit Vorſchub geleiſtet hätte. Einzelne Nebenſzenen wie Bauernhochzeit und Zi⸗ geunerlager kommen ganz in Fortfall, auch die ohne⸗ hin nicht ſehr glückliche Adelheid⸗Weißlinger⸗Hand⸗ lung iſt auf ein Mindeſtmaß beſchränkt, und alles Licht fällt auf den Ritter mit der eiſernen Fauſt, der als Inbegriff echteſten deutſchen Volkstums, als ein vom freien Atem der Lutherzeit erfüllter Streiter wider Tod und Teufel auf dem Hintergrunde des großen geſchichtlichen Zeitgemäldes aus Fauſtrecht, Bauernkrieg und Fürſtenfehden erſcheint. So ſah ihn Heinrich George, der ſich mit Albert Florath in die wahrlich nicht einfache Aufgabe der faſt nir⸗ gends durch Regieanweiſungen des Dichters geſtütz⸗ ten Spielleitung teilte. Und ſo erleben wir ihn in mit dem Badenweiler Marſch ein, und gleich darauf uml dekanntmachungen Mittwoch früh 7 Uhr Schlachthof auf der Freibank Kuh⸗ leiſch Anfang Nr. 1400. 2 Baumaterialien aus dem d. infolg.Depreſſion.,Unluſt,vorzeit. Nur noch für einige Tage! der Mannheimer Gummiſabrik ab⸗ zugeben. Ia Bauholz, neuw., Fuß⸗ bodenbretter, Dachſchal., Sparren, Türen und Feuſter in Eiſen und der hinreißenden Geſtaltung dieſes großen Künſtlers, der in der Tat, von dem unſagbaren Geheimnis letzter ſchauſpieleriſcher Durchoͤringung bewegt, in fedem Wort, in jedem Blick von feuer genialen Beſeſſen⸗ heit erfüllt iſt, die das Schau⸗Spiel zu atmendem Le⸗ ben, zu farbigſter, überzeugendſter Gegenwart macht. Und wie menſchlich einfach, wie im Innerſten beſchei⸗ den iſt dabei dieſer Ritter Götz! Sein Edelmut ruht in urſprünglichſtem Menſchentum, das allein von der Güte des Herzens her beſtimmt iſt und des⸗ halb auch alles Heldiſche ſo überwältigend ſelbſtver⸗ ſtändlich erſcheinen läßt. Hier ſteht ein guter Mann an ſeiner Stelle: ein Freund, ein Familienvater, ein alter Haudegen, der mit aller natürlichen Freude den kleinen und großen, den leiblichen und durchaus auch den zarteren ſeeliſchen Genüſſen ſeines Erdendaſeins zugetan iſt. Ein ganzer Kerl, der den ſchwäbiſchen Gruß mit wahrer Wonne aus ſeinem Burgfenſter herunter⸗ ſchmettert und zugleich der ritterlichſte Gatte, der treue Diener ſeines irregeleiteten Kaiſers, der von der Sehnſucht nach wahrer Freiheit aller Deutſchen erfüllte frumbe Chriſtenmenſch bleibt. Heinrich George,— du warſt in dieſen Nachtſtunden wieder einmal der wahre Herr des Heidelberger Schloſſes. Du ſchalteteſt in ih mit mächtiger Geſtalt und Stimme. Du hielteſt das künſtliche Gefüge des ſchickſalhaft aufwuchtenden Dra⸗ mas zuſammen. Du gabſt, was den erſchütterten Hörern verheißen war: unſterbliche deutſche Kunſt.* Und all die anderen Diener am Werke? Männer, Frauen, Roſſe, Wagen,— ſie hielten ſich tapfer, ſie formten ſich zu manchem ſchönen Bild, zu manchem ſatten Akkord der Töne und Farben, wie ihn vor allem die großen Aufzüge des Bamberger Biſchöf⸗ lichen Hofes und des zu mehr als einem Dutzend klir⸗ renden Reitern, zu zahlloſen Fahnenſchwingern, bun⸗ tem Volk und Hunderten von Reiſigen ſprechenden Kaiſers boten. Zur Freude Mannheims muß endlich noch geſagt ſein, daß aus der großen Zahl tüchtiger Darſteller neben dem in ſeiner friſchen Jugend ergreifenden Ge⸗ org Clemens Haſſes und dem freuherzigen Lerſee Joſeph Stebers vor allem Eliſabeth Stieler vom Mannheimer Nationaltheater zu nennen iſt, die Götzens Wort, daß er„ein edles, fürtreffliches Weib“ beſitze, wohl begreiflich ſcheinen ließ. M. S. Elasgaitige Klelnanzelgen bis zu Slner Höhe von 100 mm ja mm Sig. Stellengesuche e mm fig. nace. 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Eine ſtille be⸗ hagliche Landſchaft, eingebettet in einem breiten grünen Kranz von Gärten und Anlagen auf ge⸗ ſchleiften Bollwerken und eingeebneten Böſchungen. Ein geruhſames Rheinidyll, das dem Glanz ent⸗ ſchwundener Reſidenzherrlichkeit nachtrauert, das noch keine Fabrikſchlöte, Lagerhäuſer und Hafenkais kennt. Nur vereinzelte Vorläufer künftiger Aus⸗ weitung durch kaufmänniſch gewerblichen Aufſchwung wagen ſich aus dem grünumhüllten Altſtadtkern her⸗ vor. Stadtanſichten jener Zeit halten die Erinne⸗ rung feſt, wie Flußufer, Ackerfluren, Gärten, Bäume und Häuſer ſich zu einem harmoniſch ſchönen Land⸗ ſchaftsbilde zuſammenfügen. J. G. Rieger iſt uns in ſeiner 1824 erſchienenen Beſchreihung von Mannheim ein beredͤter Zeuge, daß trotz neuerwachter romantiſcher Begeiſterung für die immer noch ſchwer zugänglichen Reize des Berg⸗ landes die Schönheit der Eden e mit ihren breit dahin gelagerten Fluren und Gärten freudige Verehrung genoß.„Frei lacht den Mannheimer ſeine heimatliche Flur an, hoch wölbt ſich über ihm der herrliche blaue Aether des Himmels, ungehindert ſchweift ſein Blick in eine fruchtbare Umgebung er ſieht frei und heiter um ſich, ſchlürft den Duft ſeiner blüten reichen Gärten ein und genießt die Natur ſriſch, ewig fung und rein“.— Wie ſahen Mannheims Gärten vor hundert Jah⸗ ren aus und was iſt von ihnen geblieben? Wir diurchſchreiten unter Riegers Führung das Neckartor und gelangen über die Neckarſchiffbrücke nach den Neckargärten, den älteſten Bürgergär⸗ ten. Ihre Entſtehung reicht zurück in die Jahre 167982. In der Gewann Pflügersgrund wurde Gartenland nach dem Vorbild des Stadtplanes in regelmäßige Qaudrate eingeteilt und unter die 560 ortsanſäſſigen Bürger verteilt. Eine zwei Wagen breite Hauptſtraße— jetzt Mittelſtraße der Neckar⸗ ſtadt— ſchnitt mitten durch das Gelände; die ſenk⸗ recht auf ſie mündenden Gartengaſſen(Querſtraßen) waren nur 12 Schuh breit. Beim Neuaufbau der Stadt nach der franzöſiſchen Zerſtörung wurden die „Neckargärten“ mit Beibehaltung des alten Planes wieder angelegt. Waren die Grundſtücke vorher den Bürgern nur zur Nutznießung überlaſſen, ſo gingen ſie jetzt in das Eigentum der einzelnen über. Stei⸗ nerne Gartenpavillons und kleine Wohnhäuſer waren die Erholungsſtätten der Mannheimer in einer Zeit, die noch keine Urlaubs⸗ reiſen kannte. Hier wohnten die Bürgerfamilien, wenn die Luft in der wallumſchloſſenen Feſtung zu drückend wurde. Dieſes Gartenidyll überdauert die kriegeriſchen Schickſalsjahre der Jahrhundertwende; erſt die Vorſtadtſiedlung nach dem ſiebziger Krieg macht ihm ein Ende. Rieger ſah es noch in voller Schönheit.„Reizende Villen im feinſten italieniſchen Geſchmack, zahlloſe Lauben, Sommerhäuschen, Wohngebäude, ja ſelbſt den chineſiſchen Tempeln ähnliche Häuschen erheben ſich bunt und gaſtlich nebeneinander geſtellt aus dem Grünen. Es biegen ſich überall die fruchtbaren Aeſte und würden wohl ohne die Stütze unter den ſüßen Laſten brechen... Iſt der Tag gerade ein Sonntag, do tönt aus den grünenden Lauben über die Mauer die ſchreiende Geige, der brummende Baß, und in müntern, ungekünſtelten Touren dreht ſich der fröh⸗ liche Städter im Saale, oder ſucht ſich auf der Kegel⸗ bahn zu beluſtigen.“ Unſer Wanderer kehrt über die Schiffbrücke zu⸗ rück und kommt an Zimmerplätzen und Holzlagern vorbei zu den Gärten des Jungbuſchs. Dort beſaß in der klaſſiſchen Zeit des Nationaltheaters ſein berühmteſter Schauſpieler, Iffland, einen Garten mit geräumigem Gartenhaus. Seine Briefe beweiſen, wie ſehr ihn dieſer lauſchige Winkel, in dem er glückerfüllt mit ſeinen Freunden ſchwärmte und dichtete, ans Herz gewachſen war. Als Iffland dem Ruſe nach Berlin folgte, wurde ſein Garten ver⸗ ſteigert(1797). Frhr. von Dalberg, der In⸗ tendant, erwarb und vergrößerte ihn. In der Nähe b 9 8 Etienne, der Gaſtwirt der Dalbergbühne, eine vielbeſuchte Gartenwirtſchaft mit Bad, das ſpä⸗ tere Blankartſche Badehaus. Schon um die 5 Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Induſtriali⸗ ſierung des Jungbuſchgebietes, aber noch lange lag das Haus der Mohrſchen Holzhandlung mitten im Grünen. Vorbei an den in einem Seitenarm des Rheines, hinter hohen Bäumen geſchäftig klappernden Rhein⸗ mühlen, führt der Weg zum Rheintor. Hier begin⸗ nen die erſten Gärten und Häuſer der auf Stadt⸗ erweiterungsgebiet liegenden Rheinſtraße auf⸗ zuwachſen. Rieger preiſt„die Gärten mit geſchmack⸗ vollen Villen, von eoͤlen antiken Formen geziert, eee Der Lageplan des kurfürstlichen bewundert den Mut der Beſitzer, welche die Plätze zu Gärten umſchufen“. In der Folgezeit entſtanden dort die Wohn⸗ und Gartenhäuſer wohlhabender Kaufleute, der Rheinhard, Baſſer mann, Reiß, Schmuckert mit ausgedehnter gärtne⸗ riſcher Zier. Erfüllt von der klaſſiziſtiſchen Bauge⸗ ſinnung des Architekten Dyckerhoff iſt das Gar⸗ tenhaus Friedrich Baſſermanns, deſſen edle Schönheit nur noch im Bilde zu uns ſpricht. Nun geht es über die Thomſonsbrücke zu den Rheininſeln Niedergrund und Mühlau, die jetzt vollſtändig von unſeren Hafenanlagen eingenom⸗ men werden. Weite Flächen des Niedergrundes ließ der ſozial denkende Militärreformator des Kurfürſten Carl Theodor, General Thomſon(Rumford), um 1789 als Militärgärten anpflanzen und übergab ſie den kurpfälziſchen Truppenteilen, um die Soldaten wäh⸗ rend ihrer Freiſtunden zu nützlicher und geſunder Körperarbeit anzuhalten. Später kamen dieſe Gär⸗ ten in Privatbeſitz. Durch die Hafenanlagen iſt die Mühlau von Grund aus verändert worden. Auf dieſer wieſen⸗ und baumreichen Rheininſel erhob ſich inmitten eines weitläufigen Nutz⸗ und Luſtgartens das aus kurfürſt⸗ licher Zeit ſtammende, von Paul Egells Meiſterhand mit Bildhauerſchmuck gezierte Mühlauſchlöß⸗ chen, Alt⸗Mannheims Liebling, in höfiſcher Glanz⸗ zeit der Schauplatz vornehmer Geſelligkeit, dann kleinbürgerlicher Nachmittagsfreuden mit Spiel und Tanz. Von der akazienbeſchatteten Terraſſe ſchweifte der Blick auf den nahen Rhein; nach rückwärts lockten den Spazkergänger heckenumſäumte Garten⸗ anlagen und ſchattige Baumgruppen.„Doch plötz⸗ lich— ſchreibt Rieger— erſchallt aus dem prächtig mit Luſtres behangenen Saal ein leichter geflügelter Walzer, und es ſchwärmen die Tänzer durch die ſchönen Arkaden hinein. Man wandere durch die mit Vergnügen erfüllten, geſchmackvoll verzierten Ka⸗ binette und ſchreite dann fröhlich die Treppe hinab in das freundliche, liebliche Wäldchen. Und wem das Ohr bei dem Jubel ermüdet, wer nicht rauſchende Vergnügen liebt, der ſetze ſich ruhig im Haine auf die Bank. Laut regt ſich um ihn ein munteres Heer gefiederter, lieblicher Sänger, es ſchwellen ſich die Lüfte von dem ſüßen Geruch des Jasmins, und aus dem Garten wehen liebliche Düfte des braunen Goldlacks, der Violen, Nelken und der Königin aller Blumen, der vollen, berauſchenden Roſe heran! Doch, wer jetzt die Inſel zu umgehen gedenkt, der wandere am Ufer des Rheines. Da führet ein Damm, an dem öffentlichen Badeplatze vorbei, bis zum Neckar hinab, und leitet zurück an die Brücke. Im Fluge erhaſchet das Auge auf dem Wege einen alten, hoch hinauf mit eingeſchnittenen Namen bedeckten Baum, der einzige vielleicht von jenen, die einſt hier ſtan⸗ den.“ 1840 wurde dieſer Baum, eine mächtige Schwarzpappel, gefällt, weil die Militärbehörde öne Gärten im alten Mannh Von Muſeums direktor Prof Blitzgefahr für das benachbarte Pulvermagazin be⸗ fürchtete. Friedrich Götz hat dem ehrwürdigen Baumrieſen, Schillers Lieblingsplatz auf der Mühlau, in ſeinem 1856 herausgegebenen Buche„Geliebte Schatten“ durch Wort und Bild ein Denkmal geſetzt. Ueber den Rheindamm, der Riegers volles Ent⸗ zücken findet, gelangt unſer Wanderer in den Schloßgarten. Er entſtand 18081811 auf einem Flächenraum von 189 Morgen, der durch Schleifung der Feſtungswerke frei wurde. An Stelle des zier⸗ lichen Schloßgartens der Kurfürſtenzeit, deſſen ſtreng geometriſche Wege und abgezirkelte Beete franzö⸗ ſiſchen Sils in drei Baſtionen eingezwängt waren in Carl Theodors Tagen häufig der Schauplatz glänzender Hoffeſte und Feuerwerke— erwuchs ein neuer großer Schloßgarten mit gewundenen Wegen, unregelmäßigen Baumgruppen und weiten Wieſen⸗ flächen im Stil des die Freiheit der Natur nach⸗ ahmenden engliſchen Landſchaftsgartens. Der Schwetzinger Gartendirektor Zeyher war der gar⸗ tenkünſtleriſche Leiter, Großherzogin Ste⸗ phanie förderte nachdrücklich das Werk. Aquarelle des Malers Karg, die im Schloßmuſeum ausgeſtellt ſind, zeigen den Schloßgarten in ſeiner Entſtehungs⸗ zeit. Kleine Erhebungen, wie der Gockelsberg, und die erſt neuerdings beſeitigten Baſtionsreſte an der Rheinbrückenauffahrt erinnern noch an die Feſtungs⸗ zeit. Das Prinzeſſinnengärtchen erhielt ſeinen Namen Schloßgartens von den Töchtern der Großherzogin Stephanie, und die Kaſtanien des Ballhausgartens trugen früher die gefühlvolle Bezeichnung„Seufzerallee“ Hören wir unſeren Chroniſten:„Ernſt blicken die Ruinen des leergebrannten Schloßflügels über die dichte Ka⸗ ſtanienallee, überall öffnen ſich entzückende Ausſich⸗ ten nach dem Rheine und Gebirge. Bäume und Stauden aus allen Zonen und Ländern der Erde ſind hier zu harmoniſchen Gruppen gepflanzt. Doch an ſchönen Sommerabenden erhält dieſer Park erſt vollendete Schönheit, wenn er mit Luſtwandelnden erfüllt iſt und unter den ſchattigen Kaſtanienbäumen die Regimentsmuſik der hieſigen Infanterie Mozarts herrliche Symphonien ſpielt, oder die Trompeter der Dragoner, von Pauken begleitet, begeiſternde Stücke herunterſchmettern, daß ſich im Arme jede Muskel ſpannt und das Herz zum Kampfe ſich ſtärkt.“ Durch Brückenauffahrten, Schienenſtränge und Fahrſtraßen erlitt der Schloßgarten manche bedauer⸗ liche Schmälerung und Schönheitsminderung. Die Abſonderung des Stadtparks um 1880, ſpäter Fried⸗ richspark genannt, entſprach einem Bedürfnis jener Zeit. Beliebte Ausflugsorte, die man durch den Schloß⸗ garten erreichte, waren der Rennershof, das in ſeiner Nähe am Rhein gelegene Milchgütchen (Rheinpark) an der Stelle der zerſtörten Waſſerburg Eichelsheim(einer mit hohen Türmen bewehrten ehemaligen kurfürſtlichen Zollſtätte) und weiterhin der Lindenhof, deſſen Ausſicht Rieger begeiſtert. ten Vertreters der Botanik an 1 Or. Friedrich Walter n Auf Sumpfgelände des ehemaligen Rh Gutes lag ein anderer großer Gartenbezir Schwetzinger Gärten. Die Anlage entf einem Wunſche des Kurfürſten Carl Theodor, der auf der Fahrt nach ſeiner Sommerreſidenz einen an⸗ genehmen Anblick haben wollte. 1766 eutſtanden die Gärten auf der linken Seite der Schwetzinger Straße. 773 die rechtsſeitigen. Auf dieſen Grundſtücken er⸗ wuchſen villenartige Gartenhäuſer als Sommerwoh⸗ nungen. Schon ſeit den 1850er Jahren begann die Induſtrie in dieſes Gelände einzudringen, zwei Jahr⸗ zehnte ſpäter wurde es für Vorſtadtbebauung in Plan gelegt. Lange noch blieb die Bezeichnung Schwetzin⸗ ger Gärten für dieſen Stadtteil. Von den Garten⸗ häuſern ſteht heute noch in völlig veränderter Um⸗ gebung als Hofgebäude mit Anbauten das Ste⸗ phanienſchlößchen. Landhaus und Garten ſchenkte die Stadtverwaltung 1811 der Großherzogin Stephanie. Beliebte Ausflugsſtätten der Biedermeierzeit waren die mitten im Grünen an der Straße nach Seckenheim gelegene Kaiſershütte und der A u⸗ garten. Hier befand ſich bis zu ſeiner Zerſtörung in den franzöſiſchen Revolutionskriegen der Bot a⸗ niſche Garten, die Schöpfung des hochverdien⸗ der kurpfälziſchen Akademie der Wiſſenſchaften Friedrich Caſimir Me⸗ dicus. Im Gründungsjahre 1767 enthielt dieſer Gar⸗ ten ſchon über 700, im folgenden Jahre über 1200 teilweiſe ſehr ſeltene Pflanzenarten. Beſonderen Wert legte Medicus auf die Zucht exotiſcher Ge⸗ wächſe und die Einführung nordamerikaniſcher Bäume, wie der unechten Akazie und der Robinie. Für den Grüngürtel, der auf dem Gelände der geſchleiften Feſtungswerke die Stadt umſchließen ſollte, ſetzte ſich um 1800 Ludwig Sckell, der um Schwetzingen und München hochverdiente Garten⸗ künſtler ein. Von Sckells Vorſchlägen wurde man⸗ ches ausgeführt, aber der in ſeinen Bebauungsplänen erſtrebte innige Zuſammenhang öffentlicher und pri⸗ vater Grünanlagen mit dem Ausbau der Stadt fand leider keine Verwirklichung. In langſamem, aber unaufhaltſamen Vordringen bemächtigten ſich die Quadratſtraßen und Häuſerblocks der Gartenflächen innerhalb des Ringes, und das Lameyhaus, das Dyckerhoff in den 1820er Jahren als vornehme, ein⸗ ſame Parkvilla inmitten eines umfangreichen Gar⸗ tenbezirkes erbaut hatte, ſtand ſchließlich in nächſter Nachbarſchaft von vier⸗ und fünfſtöckigen Miets⸗ häuſern. Jener Teil der früheren Ringanlagen, der ſich zwiſchen dem Hochwaſſerdamm des heutigen Fried⸗ richsringes und der S— Quadrate ausdehnte, führte wegen der gleichartigen Geſtaltung trotz der weiten Entfernung des Schloſſes den Namen„klei⸗ mer Schloßgarten“. Längſt hat ihn die fort⸗ ſchreitende Bebauung hinweggeräumt, gleich dem gan⸗ zen Gartenkranz, der den Stadtkern behaglich und anmutig umſäumte. Es war ein niemals wieder gutzumachender Fehler der erſten Stadterweiterung, die den alten guten Stadtplan einförmig vernüchterte. Spärliche Grün⸗Reſte, die auf unſere Tage gekom⸗ men, wie der Lauerſche Garten in M 6, ſollten auch weiterhin erhalten bleiben. Hinter den Schloßremiſen und Dragonerſtallun⸗ gen, die um 1900 dem Durchbruch der Bismarckſtraße weichen mußten, dehnte ſich bis zum Kaiſerring das Gebiet der Baumſchulgärten aus. An den Pflanzgarten der ehemaligen großherzoglichen Baumſchule ſchloſſen ſich zahlreiche Privatgärten an, mit denen manche ſchöne Erinnerung heute noch lebender älterer Mannheimer verknüpft iſt. Wie die Baumſchulgärten dem erſten Mannheimer Villen⸗ viertel in den L⸗Quadraten Platz machen mußten, ſo wurden auch die Gärten am Rennershof und ſpä⸗ ter an der Auguſta⸗Anlage dem Wachstum der Stadt geopfert. Erſatz erwuchs den Wohlhabenderen durch Villengärten, der breiten Maſſe dͤurch vorſtädtiſche Schrebergärten, vor allem aber auch durch große öffentliche Parks und Schmuckplätze. Die Ausgeſtaltung der Stephanienpromenade und des Waldparks, ſodann auf der Neckarſeite des Luiſen⸗ parks und vieler anderer Anlagen entſchädigten für einhäuſer 1 Sia Dle b manches, was die bauliche Entwicklung der Stadt vernichtet hat. Sie ſind ein wichtiges Stück Bür⸗ gerfreude und Volksgeſundheit, als Erholung ſpen⸗ dende Ruheſtätten unentbehrlich im Getriebe der Großſtadt. 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S= 2 —— r 2 D S Johann Jakob Astor, Gemälde im Besitz des Walldorfer Astorhauses. 25 kleine Walldorf, das in eine freundliche, aguarellheitere Umgebung gebettet iſt, deſſen Kirch⸗ türme über die Baumwipfel ſchüchtern hinweglugen, läßt den zufälligen Beſucher kaum daran denken, daß dort Anno 1763 in einem kleinen armſeligen Haus der Mann geboren wurde, der dank der Gunſt Fortunas und dank ſeiner Energie und ſeines Kauf⸗ mannsgenies ſich zu einem der reichſten Männer der Neuen Welt aufſchwang. Johann Jakob Aſtor, dieſer Name iſt heute wohl jedem Kind in Deutſchland wie in den USA geläufig. Aber wie wenige wiſſen eigentlich Genaues von dem romanhaften Leben dieſes Mannes, deſſen Eltern eine kleine Hausmetzgerei betrieben haben und bei denen Schmalhans Küchenmeiſter war. Heute ſteht ein Denkmal in der Hauptſtraße des Städtchens. Die üppigen Laubkugeln prächtiger Bäume halten es faſt umſchloſſen, und nur ein paar Sonnenſtrahlen tänzeln auf dem Stein, der die Züge eines Mannes von hoher Klugheit und Tatkraft zeigt. Aſtors Name und noch mehr ſeine Millionen, die er hinterließ, haben wiederholt die Gemüter in dem kleinen ſtillen Walldorf erregt. Leidenſchaftlich erregt! So 1931, als drüben in den Vereinigten Skaaten Mrs. Ella Wendel, eine Nachfahrin der ebenfalls aus Walldorf ſtammenden und in Amerika reich gewordenen Stiefſchweſter J. J. Aſtors, ſtarb. Ein Vermögen von vielen Millionen hinterließ dieſe Frau, die das Leben eines Sonderlings führte. 3000 Erben machten in Walldorf ihre Anſprüche geltend. Aber nur einige amerikaniſche Wendels erbten vom goldenen Nachlaß In dem freundlichen, ſauberen Gaſtzimmer der Wirtſchaft„Adler“ ſitzen wir bei einem Viertel badi⸗ ſchen Weines. Der Wirt, der viel von Aſtor, von den Erbſchaftsgeſchichten zu erzählen weiß, ſeine Frau und ein uralter Nachkomme Johann Jakobs, der Aelteſte der Aſtors, die heute in Baden leben, einer der 30, die es in Walldorf allein gibt, der Makler Johann Ludwig Aſtor. Es iſt ein Greis von einigen 80 Jahren, den die Laſt ſeines Alters aber nicht daran hindert, mit Humor davon zu plau⸗ dern, was er von ſeinem großen Vorfahren noch weiß, was er von ihm erhofft hat und wie er von all den amerikaniſchen Aſtors, die inkognito Walldorf be⸗ ſucht haben, grauſam enttäuſcht worden iſt. Er leert wütend ſein Glas, wenn er daran denkt, und dann lacht er wieder, wenn er ſich ſein eigenes Konterfef heſieht, das in wuchtigem Rahmen breit in Oel Astors Geschenke an die alte Heimat hingepinſelt uns gegen⸗ über an der Wand hängt. Man könnte gut ein Buch daraus machen, was hier in der hellen Wirtsſtube erzählt wird. Das Leben des großen Aſtors zieht an mir vorbei wie ein Film in den grellen Farben des Abenteuers. Ein Film vom Mann, der immer auf dem Boden der gegebenen Tatſachen blieb, wenn er auch nach den Sternen des Glük⸗ kes griff. Ich ſuche nach den Spuren J. J. Aſtors, nach Menſchen, die von ihm wiſſen. So gehe ich durch die Mittagsg eine kleine enge Gaſſe hinauf, nach dem Haus, in dem in ihrem dump⸗ fen Stübchen eine ur⸗ alte, verhutzelte Frau in ihrem Bett liegt und 3 den Tod zu erwarten ſcheint. Alter und Breſthaftigkeit haben der Greiſin ihre Zeichen ins Geſicht geſchrieben. Sie iſt müde unſäglich müde... aber als ſie Hört, daß ich etwas von Johann Jakob hören will, erwacht ſie aus ihrer ggg Blick auf den munteren Zecher erwiderte: wird doch den Nobbele noch kennen!“ Spitzname de „Na, man Das war der s Johann Jakob geweſen, und zwar einer von denen, die ihrem Träger die Galle hoch⸗ treiben, wenn er ihn nennen hört. Alſo ſtand der Nobbele alias John Jacob Aſtor, der Multimillio⸗ när, auf, warf eine Münze auf den Tiſch, griff den Hut, knallte die Tür zu und verließ Walldorf zur ſelbigen Stunde. Dies war ſein erſter und letzter Beſuch geweſen. Ein Beſuch, um den ſich wunder⸗ liche Legenden gebildet haben. Als wir wieder im„Adler“ ſitzen, nachdem ich noch beim Pfarrer der reformierten Gemeinde intereſſante Aufſchlüſſe erhalten habe, vollendet ſich bald unter den Worten meiner Gegenüber das Bild dieſes Mannes, der mit einem armſeligen Bündel ſeine Heimat verließ und dem ſpäter Millionen und aber Millionen Dollar and rieſiger Grundbeſitz in der Neuen Welt gehörten. So war alſo ſein Werdegang: Von Amſterdam aus iſt der junge Burſche, der die Welt erobern wollte, koſte es was es wolle, nach London gefahren und hat dort in einer Muſikalienhandlung, an der — ſein Onkel wie ſein älteſter Bruder beteiligt waren, viele Jahre lang die Muſikalienbranche gründlich gelernt. Dann es iſt im September 1783, als die volle Unabhängigkeit der amerikaniſchen Union an⸗ erkannt worden war— verläßt er Europa und fährt im Zwiſchendeck über den großen Teich. Während das Schiff im Eiſe ſtecken bleibt, macht er die Bekanntſchaft eines Amerikaners, der ſich auf den Pelzhandel verſtand und der mit den Indianern im Seengebiet viele glänzende Geſchäfte gemacht hatte. Ein heller Kopf wie Aſtor, begreift hier ſeine große Chance. Kaum an Land, tritt er in Neuyork bei einem Kürſchner in die Lehre und ſtudiert das Geſchäft in all ſeinen Zweigen. Er unterrichtet ſich bei Far⸗ mern und Schiffern über die Eigenſchaften der ein⸗ zelnen Pelzarten und begann damals bereits ſeine eigenen Erſparniſſe in wertvollen Fellen anzulegen, Blick in die Hauptstraße der kleinen, stillen Staflt— Oben links: Die Stiftung„Astorhaus“ Apathie. Die Züge beleben ſich, ſie beginnt zu ſprechen. Ja, ihr Großvater iſt einer der drei Brüder des großen Aſtors geweſen. Er hat ihn an einem ſchönen Tag des Jahres 1779 bis vor den Ort geleitet, er hat dort dem Scheidenden als einziger die Hand georückt und ihm Lebewohl geſagt. Zu Hauſe hatte der Johann Jakob, wie er in ber alten Heimat heißt und hieß, nichts zu erwarten gehabt, als die bitteren Vorwürfe einer zänkiſchen Stief⸗ mutter, alſo zog er aus, in der weiten Welt das Gbück zu ſuchen. Später, als er längſt John Jacob Aſtor, der unfaß⸗ bar reiche Mann war, iſt er noch einmal nach Walldorf zurückgekom⸗ men. Das muß in den ber Jahren des vori⸗ gen Jahrhunderts ge⸗ weſen ſein. Da hat er in einer Wirtſchaft ge⸗ hockt und ein Viertel nach dem andern ge⸗ trunken. EDs war im „Ochſen“, und da iſt ſein Bruder, der ihn da⸗ mals bis vor Walldorfs Tor geleitet hat, auch in die Schenke gekom⸗ men und der Ochſen⸗ wirt hat ihn gleich ge⸗ fragt:„He, Leonhard, weißt Du, wer der Herx dort iſt?“ Worauf jener mit einem ſchnellen Ihr Grohvater war der Bruder vom„Nobbele“ die er für ein Butterbrot von den Indianern— die Rothäute lebten damals noch ziemlich zahlreich an der Oſtküſte— eingehandelt hatte. Jetzt verläßt er Neuyork, zieht im Land umher und kauft Pelze it ber Pelze. Bald ſieht man ihn wieder im Zwi⸗ ſchendeck nach London fahren und dort in der Firma ſeiner Verwandten die Felle von Biber und Bären gegen— Pianos einhandeln. 1790 beſitzt Aſtor bereits seinen hübſchen Laden in der Goldſtreet in Neuyork. Er verkauft Pelze und Pianos. Und macht mächtig Dollar. Jetzt heiratet er. Ein junges Mädchen namens Sara Todd, die ihm zwar nur ein Kapital von 300 Dollar ins Haus bringt, dafür aber einen fabelhaften In⸗ ſtinkt für das Pelz⸗ geſchäft beſitzt und der er viele großartige Tips, die ſein Vermögen we⸗ ſentlich vergrößerten, ver⸗ dankt. 1792 wird ihm ſein Sohn William Backhouſe geboren, den er nach einem ſehr angeſehenen Neuyorker Kaufmann, mit dem er ſich befreundet hatte, nennt. Man ſieht, der pfiffige Mann aus dem Badner Land iſt auf dem richtigen Wege, den man in Amerika braucht, aaa Auf J. d. Astors Spuren/ Phantastischer Roman eines badischen Auswanderers fu Das Denkmal eines großen Mannes um zu Reichtum zu gelangen. Jetzt macht er nicht mehr in Pelzen und Pianos, jetzt beginnt er in Grundſtücken zu arbeiten. Er hat auf dem Roulette ſeines Schickſals im⸗ mer die richtige Farbe geſpielt, ſtets ſchlägt die Glückskugel zu ſeinen Gunſten ins Feld. So kauft er Bauſtellen in Richmond Hill, bezahlt dafür 160 000 Dollar und ſchlachtete ſie, als man daran geht, aus dem Neuyork von 25 000 Einwohnern eine Rieſenſtadt werden zu laſſen, ſo aus, daß er 3% Millionen Dollar dafür in die Taſche ſtecken kann. 1800 beſitzt er bereits eigene Schiffe, ver⸗ frachtet Pelze nach China und handelt Tee da⸗ für ein. An einer Fahrt verdient er 70000 Dollar! Während des Krieges mit England 18121815 fällt nicht ein einziges ſeiner Schiffe dem Blockade⸗ geſchwader in die Hände, während andere Reeder völlig ruiniert werden. Er iſt ſichtlich ein Liebling Fortunas. So, als er bei Ausbruch des Krieges Regierungsbonds zu Panikkurſen kauft und ſie dann ſpäter für das Doppelte und Dreifache losſchlägt. Immer ſpielt er va banque. Immer gewinnt er. Sein großartigſtes Projekt, an dem er jedoch— zum erſtenmal!— faſt ſcheitert, beinahe zu einem Bettler wird, iſt ie Gründung der Kolonie Aſtoria an der damals noch völlig vom Urwald überwucherten, von feindlichen Indianer⸗ ſtämmen bewohnten Küſte des Stillen Ozeans. Zu königlich iſt hier der Kaufmann, zu weit will er ausholen, zu ſehr das Tempo ſteigern, ſeiner Zeit vorauseilen.. Kolonie Aſtoria... Zentrum eines neuen Welthandelsverkehrs, Handel mit China und den Hawaiiſchen Inſeln, Warenaustauſch über das Meer, Tee gegen Pelze, amerikaniſche Erzeugniſſe gegen die Produkte Japans und Indiens. Anlegung von Forts und Handelsfaktoreien, Gründung der amerikaniſchen Pelzkompagnie, Uebernahme der Verpflegung der Ruſſen, die damals Alaska be⸗ ſaßen... Das ſind die Ziele John Jacob Aſtors, eines Napoleons des Geſchäfts. Kapital kämpft ohter gegen Natur, ber Dollar gegen Indianer und Wilönis. Zum erſtenmal in ſeinem Leben hat Aſtor Pech. Seine Agenten ſind unge⸗ Johann Ludwig., der älteste Walldorfer Astor Es iſt noch nicht allzulange her, lächerlich machte, wenn man von Kultur und ent⸗ wickeltem Geiſtesleben in Deutſchland nor dem Ein⸗ dringen des Chriſtentums ſprach, und zwar nicht nur bei denen, die ſich die Bevölkerung Deutſchlands vor anderthalb bis zwei Jahrtauſenden nicht anders vor⸗ ſbellen konnten als in abwechſelnder Beſchäftigung mit Jagd⸗ und Trinkhorn. Auch die ernſthaften Ver⸗ treter zünftiger Wiſſenſchaft waren ſich im großen und ganzen mit wenig Ausnahmen darüber einig, daß von eigentlichem Geiſtesleben im alten heidni⸗ ſchen Deutſchland nicht geſprochen werden könne. Schon in den letzten Jahren vor dem Krieg machte ſich eine andere Auffaſſung von jenen Zeiten be⸗ merkbar. Wenn Männer der Wiſſenſchaft genannt werden ſollen, muß vor allem Guſtav Koſſin⸗ nas gedacht werden, des verſtorbenen Profeſſors für germaniſche Archäologie an der Univerſität Ber⸗ lin; nicht zu vergeſſen ſind auch Guſtav Neckek, der von 1911 bis 1920 an der Heidelberger Univerſi⸗ tät lehrte, und Eugen Fehrle, der immer ſchon mit Nachdruck die Forderung einer ernſthaft betrie⸗ benen Volkskunde im Hinblick auf ihre Bedeutung für den völkiſchen Aufbau erhob. Aber den eigent⸗ lichen Anſtoß für die weitere Oeffentlichkeit gaben auch hier wie ſchon manchmal in der Geſchichte der Geiſteswiſſenſchaften ein paar„Dilettanten“ und wiſſenſchaftliche Außenſeiter. In erſter Linie iſt hier Herm. Wirth zu nennen, der nicht immer mit Un⸗ recht Umſtrittene, mit ſeiner Schau des atlant. Kul⸗ turkreiſes und den ſich daraus ergebenden vollſtän⸗ dig neuen Geſichtspunkten für die Betrachtung und Erforſchung des Lebenskreiſes unſerer Vorfahren. Von ihm angeregt und ermuntert trat vor einigen Jahren Wilhelm Teudt auf den Plan, der von der Theologie her kam und deſſen intuitiver Blick ſich vor allem mehr und mehr auf die Erforſchung und Deutung jenes großen vorchriſtlichen Heiligtums konzentrierte, in deſſen Mittelpunkt die Extern⸗ ſteine bei Detmold ſtehen. Was Teudt hier in un⸗ ermüdlichem begeiſterten Fleiß und bewundernswer⸗ tem Spürſinn zuſammengetragen hat, muß jeden, der offenen Auges und unbefangen guten Willens iſt, davon überzeugen, daß das herkömmliche Bild der alten Deutſchen, die auf Bärenhäuten lagen und im⸗ mer noch eins tranken, ſich unmöglich mehr halten läßt. Das eine läßt ſich heute ſchon mit Beſtimmt⸗ heit ſagen: die vorchriſtliche Bevölkerung unſeres Vaterlandes ſtand auf einer Bil⸗ ain dungsſtufe, die unter Berückſichtigung der gegebenen Verhältniſſe den Vergleich mit anderen Kulturen jener Zeiten nicht zu ſchenen braucht. daß man ſich Es iſt das nicht wegzuſtreitende Verdienſt Teudts, die Aufmerkſamkeit weiter Volksſchichten neben anderem ganz beſonders auf das Vorhanden⸗ ſein einer aſtronomiſchen Wiſſenſchaft und damit zitſammenhängender Kultformen im alten Deutſch⸗ land gelenkt zu haben. In ſeinem Buch„Germa⸗ niſche Heiligtümer“, das heute ſchon nach kürzeſter Zeit in dritter Auflage vorliegt, behandelt er in dieſen Zuſammenhängen den Gutshof Oe⸗ ſterholz in der Nähe der Externſteine, deſſen alte Umfaſſungsmauern die auffallende Form eines merkwürdigen Sechseckes zeigen. Teudt unter⸗ nahm den Verſuch einer Deutung, die bahin geht: die Linien dieſer Umfaſſungsmauern geben ſozuſagen Ausgrabungen auf dem Walchberg bei das auf dem Eroͤboden feſtgehaltene Spiegelbild von Geſtirnbahnen; ſie geben dem Sternweiſen der ger⸗ maniſchen Vorzeit ein ſicheres und unveränderliches Inſtrument an die Hand, mit deſſen Hilfe er ſpwohl ſeinen Schülern Unterweiſung erteilen als auch ſel⸗ ber weiterforſchen, ſuchen und erkennen kann. Die augenblicklichen Ausgrabungen am ſogenann⸗ ten Brunholdisſtuhl bei Bad Dürkheim in der Pfalz haben auch in unſerer Südweſtecke das Intereſſe für dieſe Dinge gefördert. Der vorliegende Aufſatz ſoll nun zum erſtenmal eine geradezu verblüffende Pa⸗ rallele zu jener Anlage im Teutoburger Wald aus unſerer allernächſten Umgebung bekanntgeben: Die vorchriſtliche Sternwarte auf dem Walch⸗ berg zwiſchen Heidelberg und Doſſenheim. Vor etwa anderthalb Jahren unternahm der frei⸗ willige Arbeitsdienſt auf Anregung von Herrn Hermann Kraft in Doſſenheim Ausgrabungen auf der Höhe zwiſchen. und Doſſenheim in der Nähe der Flur„Wilde Rod“ nördlich des Höl⸗ lenbachtales. Man mutmaßte damals allerhand; man riet auf einen zur Schauenburg gehörigen ſogenann⸗ ten Burgſtall, andere dachten an eine zu der abgegan⸗ genen Ortſchaft Hillenbach gehörige Anlage oder im Zuſammenhang mit dem dort erhaltenen Flurnamen an eine Burg Wildenroth, da um das Jahr 1300 Her⸗ ren von Wildenroth in wichtigen Aemtern am Hei⸗ delberger Hof erwähnt werden. Dem widerſprach jedoch zunächſt, daß in den Lorſcher Urkunden, in denen das Dorf Hillenbach erwähnt wird, nie von einer dazugehörigen befeſtigten Anlage die Rede iſt, ſy wenig wie irgendwo für unſere Gegend eine Burg Wildenroth urkundlich nachweisbar iſt; außerdem aber iſt die ganze Anlage viel zu klein, als daß ſie einem ritterlichen Geſchlecht als Wohnſitz hätte die⸗ nen können.(Die Gelaſſe, deren Grundmauern alle freigelegt ſind, ſind zum Teil etwa 16 qm groß.) Sollte es ſich aber um ein Vorwerk oder Burgſtall der Burg Schauenburg über Doſſenheim handeln, wie man auch vermutet hat, ſo müßte die Anlage in dem Dossenheim Friedensvertrag vom Jahre 1460 erwähnt ſein, den der Pfälzer Fritz nach der ſiegreichen Schlacht bei Seckenheim mit ſeinen Gegnern abſchloß und in deſſen Auswirkung die Schauenburg zerſtört wurde. Dieſer ſehr genau in Einzelheiten gehende Vertrag enthält aber keinerlei Hinweis auf eine befeſtigte An⸗ lage auf dem Walchberg; die heute freigelegten Ge⸗ bäulichkeiten müßten alſo damals ſchon verſchwun⸗ den oder zum mindeſten ſchon zerſtört geweſen ſein, falls ſie einmal zur Schauenburg gehörten. Die einzig mögliche ſinnvolle Deutung der merk⸗ wür 29186 Anlage ch auch hier genau wie beim Hof Oeſterholz die Umfaſſungsmauern zu geben. Ein kleiner, geſchloſſener, rechteckiger Gebäudekom⸗ plex wird in einem Abſtand, der ſich zwiſchen 12 und 25 Metern bewegt, umſchloſſen von niederen Mauern in der Form eines unregelmäßigen Sechsecks, bei dem gleiche Winkel und parallele Linien vermieden ſind; genau wie beim„Sternhof“ bei den Externſtei⸗ nen., wie Teudt ihn nennt. Aber es iſt nicht nur ebenfalls ein Sechseck— allerdings in weſentlich kleineren Ausmaßen als im Oeſterholz— ſondern bet einer unbefangenen Prüfung zeigt ſich vor allem, daß die Linienführung auf dem Walchberg genau ſo unmotiviert iſt wie im Oeſterholz. Hier wie dort gibt weder die Anlage der Gebäulichkeiten noch die Geländebeſchaffenheit— es handelt ſich im Walch⸗ berg um ein auch im weiteren Umkreis faſt ebenes Grundſtück— irgend eine Begründung für die gerabezu bizarre Linienführung der Umfaſſungsmanern mit den bald langen bald ganz kurzen Teilſtrecken des Sechsecks mit ſeinen ſtumpfen Winkeln.(Daß die Mauern nie zu eigentlichen Verteidigungszwek⸗ ken dienen ſollten, ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß es ſich um ein vollſtändig geſchloſſenes Sechseck mit ſchwachen Mauern ohne irgend eine Eingangs⸗ öffnung handelt; die kleinen Mauern konnten alſo nie weſentlich höher geweſen ſein als heute, ſo daß man ſie ohne größere Mühe überſteigen konnte. Einige größere, roh zugerichtete Steine an der Weſt⸗ ſeite der Anlage könnten als Treppenſtufen gedient haben). Vom Observatorium zur Einsiedelei Das seltsame astronomische Sechseck auf dem Walchberg Bei noch ſo zurückhaltender und kritiſcher Beur⸗ teilung bleibt tatſächlich nur die eine Deutung: die einzelnen Mauerſtrecken dienen auch hier ausſchließ⸗ lich dem Zwecke, 1. wichtige aſtronomiſche Punkte feſtzuhalten als unveränderliche Grundlage für weitergehende aſtronomiſche Beobachtungen und kultiſche Handlungen. Denkt man ſich die einzelnen Teilſtrecken der Oeſterholzer Umfaſſungsmauern bis zum Horizont verlängert, ſo treffen ſie auf den Un⸗ tergangspunkt von Fixſternen, die in der Aſtralmy⸗ thologie aller alten Völker eine wichtige Rolle ſpie⸗ len; außerdem halten ſie das nördliche und ſüdliche Mondextrem im Ausgangs⸗ und Untergangspunkt feſt. Da es aber von größter Bedeutung war, den Gradabſtand dieſer Punkte vom Meridian— der Nordſüdlinie— feſtzulegen, iſt die eine Mauerſtrecke genau geortet, das heißt, ſie hält die Nordſüdlinie feſt; ſie ſtellt alſo gewiſſermaßen eine unverrückbare Kompaßnadel dar. Es kann im Rahmen eines Ar⸗ tikels natürlich nicht näher darauf eingegangen wer⸗ den, in welchen religiös⸗kultiſchen Beziehungen dieſe mythologiſch bedeutſamen Geſtirne zueinander ſtan⸗ den: auf jeden Fall aber kann nach dieſen Ergebniſ⸗ ſen der Teudtſchen Unterſuchungen nicht länger mehr beſtritten werden, daß in vorchriſtlicher Zeit aſtro⸗ nomiſche Wiſſenſchaft und Forſchung in Wes betrieben wurde. Doch die merkwürdigen Sechsecke im Oeſterholz und auf dem Doſſenheimer Walchberg führen uns noch weiter in die Vorzeit zurück. Aus der in der Linienführung des Sechseckes feſtgehaltenen Geſtirn⸗ konſtellation einerſeits und den Richtungsabweichun⸗ gen der einzelnen Teilſtrecken von der Nord⸗ ſüdlinie andererſeits und ihrer Beziehung zueinan⸗ der läßt ſich mathematiſch der Zeitpunkt errechnen, in dem die betreffende Anlage errichtet wurde. Das Oeſterholzer aſtronomiſche Sechseck wurde von Pro⸗ feſſor Dr. Neugebauer und Profeſſor Dr. Riem vom aſtronomiſchen Inſtitut der Univerſität in Berlin nachgeprüft und es ergab ſich dabei, daß ein Vor⸗ liegen der in der Mauerführung feſtgehaltenen Ge⸗ ſtirnkonſtellation mit den entſprechenden Gradab⸗ weichungen von der Nordſüdlinie nach eingehender Prüfung nur für die Zeit um 1859 vor Chriſti Geburt War es eine keltische astronomische Anlage? gegeben war; daß alſo mit anderen Worten die Er⸗ richtung der Anlage bei den Externſteinen faſt zwei Jahrtauſende vor der chriſtlichen Zeitrechnung an⸗ zuſetzen iſt. Die Anlage auf dem Walchberg zwiſchen Doſſen⸗ heim und Heidelberg wird zur Zeit nach genaueſter kartographiſcher Aufnahme durch das Badiſche Ver⸗ meſſungsamt einer entſprechenden aſtronomiſch⸗ma⸗ thematiſchen Ueberprüfung durch die Heidelberger Sternwarte unterzogen. Nach allen Vorausſetzungen darf damit gerechnet werden, daß das Ergebnis ein weiteres Zeugnis für die Richtigkeit der Teudtſchen Theſe ſein wird. Wir werden einen neuen von der exakten Wiſſenſchaft erhärteten Beleg dafür haben, daß im alten Deutſchland aſtronomiſche For⸗ ſchungsſtätten beſtanden haben in Zeiten, für die man es vor ganz kurzer Zeit noch als abſolut ausgeſchloſſen betrachtete. So wie bis jetzt der genaue Zeitpunkt für die Entſtehunng der Anlage noch im Dunkeln liegt, ſo iſt auch nichts darüber bekannt, wann ſie der Zerſtörung anheimfiel. Daß ſie noch im frühen Mittelalter beſtanden haben muß, zeigen verſchiedene Funde, ſo Werkzeuge, glaſierte figürliche Tonkacheln und vor allem ein ganz beſonders ſchöner bronzener Fingerreif mit einer lateiniſchen Anrufung des hei⸗ ligen Antonius. Nach den Unzialbuchſtaben der umlaufenden Inſchrift iſt der Ring ums Jahr 1300 n. Chr. anzuſetzen; da das Gewann in dem die Ruine liegt, heute noch„im Einſiedel“ heißt, könnte man vermuten, daß nach der Vertreibung drei heidniſchen keltiſch⸗germaniſchen Inſaſſen ein chriſtlicher Wald⸗ bruder ſich dort oben anſtedelte. In den„Mann⸗ heimer Geſchichtsblättern“ hat Oberbaurat Dr⸗ Schmieder, unter deſſen Leitung die Ausgrabun⸗ gen ſtattfanden, die Anſicht vertreten, es handle ſich um eine Fliehburg, d. h. eine kleinere Burganlage um das Jahr 1000 n. Chr., deren ſpätere Ruine dann in eine Einſiedelei verwandelt worden ſei. Gegen dieſe zunächſt ſehr einleuchtend begründete Annahme ſcheinen mir aber doch vor allem folgende Gründe zu ſprechen: einmal bleibt dabei nach wie vor un⸗ geklärt, weshalb die Umfaſſungsmauern dieſe merk⸗ würdige Linienführung aufweiſen; dann iſt die ganze Anlage als Verteidigungsanlage ebenſo ungeeignet m wie nur möglich, wie die heutigen Reſte noch deut⸗ 5 lich zeigen, und drittens iſt die Gewann bezeichnung bt „im Inſedel“ ſchon in Hillenbacher und Handſchuhs⸗ o heimer Schenkungsurkunden vor dem Jahr 800 er es wähnt; für dieſe Zeit aber iſt natürlich das Vor⸗ d handenſein einer Burgruine im üblichen Sinne aus ih geſchloſſen. Nach eingehender Prüfung aller Umſtände 55 ſehe ich alſo keine andere ſinnvolle Wahrſcheinlichkeit. 8 als die von mir vertretene Theſe, daß es ſich beß 0 der Aulage im Doſſen heimer ache e um eine vorchriſtliche, vermutlich keltiſche warte handelt, in der ſich ſpäter ein chriſtlicher Waldbruder anſiedelte.(In noch ſpäterer Zeit könnte ſie zeitweilig einem Dienſtmann der Schauenburg, dem die Waldaufſicht oblag, als Aufenthaltsort gedient haben; aus dieſer Zeit würden dann wohl die Ton⸗ kacheln und ein Teil der anderen Funde ſtammen.) Ich bin überzeugt, daß die aſtronomiſch⸗mathema⸗ tiſche Nachprüfung nicht nur die Richtigkeit dieſer Annahme beſtätigen wird, ſondern daß ſie uns au⸗ ßerdem ſagen wird, vor wieviel Jahrtauſenden jene Trockenmauern geſchichtet wurden, die uns heute dieſen Blick in die Vorgeſchichte unſeres Vater⸗ landes ermöglichen. Nach Abſchluß dieſer Unter⸗ ſuchungen wird weiter darüber berichtet werden. Hans Christoph Schöll. 2228 S SCD Stern⸗ Der Kröſus aus Walldorf ſchickt oder betreiben Verrat. Die neue Niederlaſ⸗ ſung fällt in engliſche Hände, eine kanadiſche Kon⸗ kurrenzgeſellſchaft kauſt den fetten Biſſen von einem Beauftragten Aſtors. Seine Schiffe, die vor der Inſelbank Vancouver lagen, kehren nicht wieder nach Neuyork zurück. Eins wird von Indianern erobert, wird in letzter Minute von einem beherzten Ameri⸗ kaner in die Luft geſprengt, ein anderes entflieht nach China vor den britiſchen Verfolgern, die„Lart“ zerſchellt in den Riffen der Sandwichsinſeln. Aber Aſtor läßt ſich nicht unterkriegen, er macht neue Dollar durch ſeine Grundſtücksſpeku⸗ kationen. 720 Häuſer beſtitzt er 1827. Jetzt nimmt ihm ſein 35fähriger Sohn die Laſt der Arbeit ab. Die Häuſerſpekulationen wachſen ins Grandioſe. Bald nennt man William B. Aſtor ven„land lord of Newyork“. Der alte Aſtor verbringt indeſſen die beiden letz⸗ ten Jahrzehnte ſeines Lebens in Schriftſtellerkreiſen. Er iſt mit dem berühmten amerikaniſchen Dichter Wafhington Irwin befreundet, der ſpäter erſter Präſident der weltberühmten Aſtorbank in Neuyork wird. 1848 ſtirbt Johann Jakob, der Gründer des fabelhaften Vermögens der Familie Aſtor, einer von den ganz großen Geldkönigen, die über dieſe Erde gedangen ſind. Der hinterlaſſene Reichtum uimmt mit den Jahren immer phantaſtiſchere For⸗ men an. John Jacobs Sohn William Back⸗ houſe ſteigert den Reichtum des Vaters auf die ſelbſt für amerikaniſche Verhältniſſe koloſſgle Höhe von 100 Millionen Dollar. Dieſer William Backhouſe Aſtor hat für ie alte Heimat ſeines Vaters großes Intereſſe. Er verehrt ſie, als ſei das kleine Walldorf ſein eigener Geburtsort. Stil erbaute Erziehungsanſtalt für arme Kinder, das vor dem Ort gelegen iſt, wird 1854 mit einer von Johann Jakob Aſtor gegebenen Summe von 50 000 Dollar erbaut. William Backhouſe hat es ver⸗ aulaßt. Nach Jahrzehnten im Jahre 1894 kann Walldorf ſich für dieſe großherzige Stiftung ſeines genſalen Sohnes durch die Errichtung eines Aſtor⸗Denkmals Das Aſtorhaus, eine im Ziſterzienſer⸗ bedanken. Der 22. Mai 1898 wird zu einem Feſttag — nicht nur für die Gemeinde, ſondern für das ganze Badner Land. Ein Urenkel Johann Jakobs, ein Aſtor, der bereits nach England überſiedelt war und dort als Bankier und Zeitungsverleger ſich ein Vermögen von 200 Millionen Pfund erwarb, iſt bei dieſer Denkmalseinweihung zugegen. Er nennt ſich auch im Gedenken an die Geburtsſtätte ſeines großen Onkels William Walldorf ⸗Aſtor. Er zeigt ſich großherzig, als er im Badner Land iſt, und gibt mit offenen Händen der Gemeinde. Wäh⸗ rend des Krieges ſtirbt er. Seine Abſicht, Walldorf eine größere Schenkung zu vermachen, wird durch den großen Völkerſtreit zunichte gemacht. Die Aſtors, die heute leben, die teilweiſe in Neuyork und teilweiſe in London ihre Millionen⸗ einkünfte verzehren und zu den ganz großen Finanz⸗ göttern der Erde gehören, kümmern ſich wenig um das kleine Walldorf. Gelegentlich fährt mal ein rieſiges von Stahl und Nickel blitzendes Luxus⸗ automobil durch das Städtchen, ein paar ſehr angel⸗ ſächſiſch ausſehende Damen und Herren ſteigen dann aus, ſehen in ihr Taſchenbuch und ſehen auf die Er⸗ innerungen, die von John Jacob geblieben ſind: das ſchlichte Erinnerungsmal, das die Stadt Wall⸗ dorf in dem Garten, in dem einſt das Geburtshaus des großen Mannes ſtand, errichtet hat, das ſchlichte Monument, das ſeine Büſte trägt, das Aſtorhaus, in dem noch ein etwas nachgedunkeltes Bild des Kröſus hängt, und dann ſteigen ſie wieder in ihren Mammutwagen, laſſen den Motor losorgeln und verſchwinden, umweht von breiter Staubfahne, ohne auch nur von den 30 Aſtors von Walldorf Notiz ge⸗ nommen zu haben. Sie kommen inkognito und ſind wahrſcheinlich ſämtlich direkte Nachkommen J. Aſtors, die in ſeltſamer Verleugnung ihrer eigent⸗ lichen Abkunft von niemand erkannt ſein wollen. Die Walldorfer aber, die mit mir zuſammen bei weiteren Gläſern guten Weines ſitzen, lächeln über dieſes Benehmen der dollarſchweren Herrſchaften. Sie erzählen noch bis in den Abend hinein von dem prächtigen Burſchen, dem Nobbele, deſſen Namen man heute in jedem Konverſations⸗Lexikon unter dem Buchſtaben KX als den genialen Gründer einer Dynaſtie von Dollar⸗ und Sterlingmagnaten finden kann. C. W. Fennel. Am Engelsbrunnen zu Wertheim Ein weiter ſchöner Gottesgarten iſt das Fran⸗ kenland! Da gibt es ſtille maleriſche Talgründe mit rau⸗ ſchenden Mühlen, mit wilden Schneeglöckchen, mit flinken Waſſeramſeln und ſchimmernden Eisvögeln. Da gibt es ſchmucke Dörfer mit frommen Madon⸗ nen an allen Häuſern, mit ehrwürdigen Bildſtöcken an allen Wegen. Da gibt es uralte Städtchen, mit alten Toren und Türmen und ewig plaudernden Brunnen. Man muß zur Frühſommerszeit ins Franken⸗ land kommen, wenn die Grünkernöfen in allen Flu⸗ ren dampfen, oder zur Hochſommerszeit, wenn die Kornwagen ſchwerbeladen in die winkeligen Dorf⸗ gaſſen einfahren, oder im goldenen Herbſt, wenn die weiten Tauberwieſen bei Königshofen erfüllt ſind vom Gewoge der großen Königshofer Meſſe. Neu⸗ denau an der Jagſt und Walldürn aber muß man ſchauen zur Wallfahrtsseit. Die Tauber rauſcht mitten durch den Garten. Und wunderbare alte Brunnen rauſchen überall in den Städtchen dieſes Gartens. Der ſchönſte aber rauſcht zu Wertheim am Main. An einem blauen Sommertag ſind wir mit vier ſtolzen Müllersgäulen vom Erfgrund in den Maingrund gefahren, den Engelsbrunnen zu Wert⸗ heim zu ſchauen. Die Lerchen jubelten im Blau. Der Pirol rief aus den jungbelaubten Buchenwäldern. Rot leuchteten die Weinberge des Taubertals. Mit freudigem Geſang fuhren wir mit unſeren ſchweren Bauernwagen durch die holprigen alten Gaſſen ins Städtchen ein. Wir ſtiegen empor zur Burg und hielten Ausſchau über die weite ſchöne Landſchaft. Mächtige Floße fuhren lautlos auf dem Main dahin. Ach, wer mitreiſen könnte! Jenſeits des Mains die großen Wälder des Speſſarts, jenſeits der Tauber der dunkle Odenwald! Am Fuß der Burg Alt⸗ Wertheim! Wir ſteigen den ſteilen Burgweg hinunter in die aſte Stadt, wandern durch dunkle enge Gaſſen, treten in die alte Stadtkirche, beſchauen die ſtolzen Grab⸗ denkmäler der Wertheimer Grafen, beſuchen die ſchöne Kilianskapelle, die ein wertvolles Heimat⸗ muſeum birgt. Wiederum in das Städtchen wan⸗ dernd ſtehen wir plötzlich vor Wertheims ſchönſtem Brunnen, dem Engelsbrunnen. Das iſt kein Brunnen wie irgend ein anderen Der Engelsbrunnen iſt ein kleiner Brun⸗ nentempel. Aehnliche Brunnen ſahen wir in Colmar im Elſaß und in Mainz. Während der Col⸗ marer Venusbrunnen aus zwei, der Mainzer Markt⸗ brunnen aus drei Säulen gebildet wird, ruht der Wertheimer Brunnentempel auf vier Säulen. In Stein gehauene Figuren ſind an den Säulen auf⸗ geſtellt. Die Figuren ſtellen dar: Hans Schaff, den Wertheimer Schultheiß vom Jahre 1574, als der Brunnen erbaut wurde, Michel Matzer, Ratsherr und Stadtbaumeiſter als Vertreter des Rates, Matthes Vogel, Steinmetz, der den Brunnen ſchuf, zugleich als Vertreter der Bürgerſchaft. Die vierte Säule iſt geſchmückt mit einer Frauenfigur. Weitere vier Figuren befinden ſich auf der Kup⸗ pel des Brunnentempels, ſie ſtellen dar: Mars, als Sinnbild des Krieges, Saturn, als Sinnbild der Arbeit und des gerechten Gerichts, Merkur, als Sinnbild des Handels, Venus, als Sinnbild der Frauentugend. Den Abſchluß bilden eine Gruppe 5 von pausbackigen Engelsfiguren. Der Engelsbrunnen, im Volksmund ſeit alter Zeit auch der„neue Brunnen“ genannt, war in alter Zeit als Ziehbrunnen in Gebrauch. Der Aufzugs⸗ haken iſt noch zu ſehen. Es muß eine Zeit blühen⸗ den Wohlſtandes geweſen ſein, da die Bürger von Wertheim dieſen ſtolzen und kunſtvollen Brunnen erbauten. Fiſcherei, Schifferei, Weinbau, Weinhan⸗ del und Holzhandel, Gerberei und Tuchmacherei ſtan⸗ den damals in Wertheim in hoher Blüte. Ein ein⸗ ziger Bürger, Baunach war ſein Name, verkaufte 3. B. im Jahre 1573, alſo ein Jahr vor Errichtung des Brunnens, 368 Fuder Wein. Er brachte ihn in dre! Lieferungen nach Köln und löſte dafür 19 500 Gulden. Fürwahr, da konnten ſich die Bürger von e einen ſolch vornehmen e e eiſten Im blauen Abend fuhren wir heimwärls, im Herzen das Bild der ſchönen Stadt am Main und das Bild des rauſchenden Brunnens inmitten der lieben alten Gaſſen. 5 Emil Baader. „ 2 A R 1 = eee 2 SOHDEEEE H νννr e Fur fſlin des Baroas, Von Albert Bürgin Framiska Gybilla Auguſta, Markgrſin von Baden Guei jugendliche, ſchon acht Jahre zuvor der fürſtlichen Mutter beraubte Töchter, Anna Maria Franziska und Franziska Sybilla Auguſta, hinterläßt der im Herbſt 1689 dahinſchwindende Herzog Julius Franz von Sachſen⸗Lauenburg. Die Jugendbildnis der Markgräfin Sybilla Photo: Stedleckt-Rastatt heiden verwaiſten Prinzeſſinnen werden durch kai⸗ ſerliche Verfügung der Fürſtin Maria Anna von Loblkowitz und Sagan, die dem baden⸗badenſchen markgräflichen Hauſe entſtammt, zur erziehlichen Betreuung übergeben. Da ſie Erbinnen eines reichen Beſttzes ſind, genießen ſie auch fortab die vor⸗ ſorgliche Gunſt des Wiener Hofes. Leopold J läßt es ſich angelegen ſein, für die heranwachſenden ſtan⸗ desgemäße Partien auszumachen. Die ältere von ihnen ſoll die Gattin des ruhmreichen kaiſerlichen Felöͤherrn, Ludwig Wilhelm, Markgrafen von Baden werden. Dieſer aber findet an der jüngeren Prinzeſſin Gefallen, die, fünfzehnjährig, zu Raudnitz an der Elbe am Oſtermontag 1690 dem gefeierten Bezwinger der Osmanen angetraut wird. Tür⸗ kenlouis nennt man den fünfunddreißig Jahre alten Regenten des Ländchens Baden⸗Baden in ſeiner Heimat am Oberrhein, der die Franzoſen übel genug mitſpielen, während er die Feinde im Oſten vom Reiche fernhält. Anna Maria Franziska aber heiratet gleichfalls 1690 im Herbſt den Prinzen Wilhelm, Sohn des Kurfürſten von Pfalz⸗Neuburg, verliert indeſſen den Gatten bald durch den Tod und ehelicht den Großherzog Johann Gaſton von Tos⸗ kana, um ſich von ihm nach wenigen Jahren ſcheiden Fu laſſen Die junge Markgräfin Franziska Sybilla Auguſta hängt dem tapferen Gemahl voll Liebe an. Allein, ſie muß ſich ſchon kurz nach der Hochzeit mit der Schickſalsfügung vertraut machen, daß es ein Leben voll Unruhe, Furcht und Beklommen⸗ heit bedeutet, Gattin eines Kriegshelden zu ſein, den der Kaiſer ſo nötig hat wie das tägliche Brot, wenn das Reich nicht ganz ein Raub ſeiner Wider⸗ ſacher werden ſoll. Kaum hat ſich die vornehme Hochzeitsgeſellſchaft zerſtreut, rückt der Markgraf Ludwig Wilhelm erneut ins Feld gegen die Os⸗ manen. Nur dann und wann ſchickt es ſich, daß der Türkenlouis, der im Auguſt 1691 jene glorreiche Schlacht von Szlankamen ſchlägt, mit der Gemahlin in Wien ſich vereint. Die unerſchrockene Franziska Sybilla Auguſta begleitet den Gatten wohl einmal auf den Kriegsſchauplatz— aber was will das heißen: Auch unter den Soldaten kann der Reichsgeneralif⸗ ſimus ſich ihr kaum wioͤmen. So klingen denn die Briefe der achtzehnjährigen Markgräfin immer gleich betrübt. Ihrem Großvater klagt die Einſame, wie wenig ſie von ihrem„allerliebſten Herrn habe“, die kaiſerliche Majeſtät könne eben nur ganz kurze Urlaube gewähren:„wenn ich nur bei ihm wäre, wäre ich der glücklichſte Menſch auf der ganzen Welt“. 8 Im Jahre 1693, nachdem die Türkengefahr einigermaßen gebannt iſt, übernimmt Markgraf Lud⸗ wig Wilhelm den Oberbefehl auf dem blutigen Kriegstheater am Rhein. Aber für Franziska Sybilla Auguſta ändert das nicht viel am nun ſchon gewohnten Sachverhalt, daß ſie ewig um das Leben des Gatten bangen muß. Ja, die Sorgen mehren ſich eigentlich noch. Muß doch der General ſo gut wie unabläſſig mit dem mangelnden Verſtändnis des Wiener Hofes gegenüber den Erforderniſſen der Kampfſtätten im Weſten des Reiches ſich aus⸗ einanderſetzen. Was nützt es, daß er einleuchtende und ausſichtsvolle Feldzugspläne entwirft und kluge Verteidigungsmaßnahmen ausdenkt, wenn er immer und immer wieder im Stich gelaſſen wird! Fran⸗ ziska Sybilla Aug uſta ſteht mit echter fraulicher Kameradſchaft dem Manne gur Seite, der am Rhein nicht weniger mutig dem Feinde die Stirne zeigt, wie ehedem im Oſten, aber ſich immer wieder zum Zaudern verurteilt ſießt, weil er bei der kaiſerlichen Regierung an der Donau nicht den Rückhalt findet, den er nötig hätte, 5 durchſchlagende Erfoge erringen zu können. Die arkgräfin iſt in dieſen Jahren der Kriege auf ſüd⸗ deutſcher Erde beinahe immer mit dem Sol⸗ datengemahl unterwegs. Zwanzig Jahre führt Franziska Sybilla Auguſta die Staatsgeſchäfte ihres Landes. Gewiß, dieſes muß ſich mit engen Grenzen begnügen, um ſo mehr aber ſchlägt zu ſeinem Guten aus, was ihm ſeine Mark⸗ gräfin an Fürſorge und Hingabe zuteil werden läßt. Allerdings, eine hausbackene Matrone iſt dieſe Fürſtin nicht. Wer ſie ſich als gravitätiſche Landes⸗ mutter vorſtellt, etwa wie die weibliche Patronin einer kopfreichen Familie, irrt ſehr. Dieſe Frauen⸗ geſtalt erſcheint bis in die letzten Züge ihres Weſens als die Verkörperung der Epoche des Barocks, als deren Kind ſie ganz und gar gelten darf. Eine Zeit, der„das Barocke“ nur noch als Kunſtdokument begreiflich erſcheint, die den Lebensſtil, den es darſtellt, höchſtens noch zu ahnen vermag, wird Franziska Sybilla Auguſta ungeheuer ſeltſam anmuten. Aber nie und nimmer läßt ſich daraus die Berechtigung herleiten, dieſe wahrhaft illuſtre Seele mit Fingern zu betaſten, vor denen ſte bewahrt ſein ſollte.. Als Mutter und umſichtige Erzieherin ihrer Kinder iſt Franziska Sybilla Auguſta nicht weniger zu bewundern, denn als Beſchützerin ihres Landes, deſſen Wohlfahrt ſie mit aufgeſchloſſenſtem Verſtänd⸗ nis für alle ſtaatlichen Obliegenheiten fördert. Als ſteben Jahre nach des Gatten Tode endlich der Friede in das von ihr regierte kleine Reich am Ober⸗ rhein einzieht, ſäumt die tatfrohe Fürſtin keinen Augenblick, möglichſt viele Hände in Bewegung zu verſetzen, den Feiernden Arbeit und Brot zu ſchaf⸗ fen. Die profanen wie die religiöſen Gebäude, die ſie in Raſtatt und anderwärts erſtehen läßt, atmen ihren Sinn für würdereiche Haltung und blicke⸗ bannende Prachtentfaltung architektoniſcher Leiſtun⸗ gen. Ihre von Jahr zu Jahr innerlicher werdende Religioſität duldet keine Kopfhängerei und kein Muckertum. N Auch in der Geſtaltung der Hauspolitik, die ühr die klar erkannte Pflicht auferlegt, ihre Kinder ſtan⸗ desgemäß und geſichert zu verheiraten, ſtehen Fran⸗ ziska Sybilla Auguſta wahrhaft diplomatiſche Fähig⸗ keiten in reicher Fülle zur Verfügung. Hochmögende Freunde, ſo vor allem der Speyerer Fürſtbiſchof Damian Hugo von Schönborn, ihr„gnä⸗ digſter lieber Herr geiſtlicher Vater“ und ſeine Brüder leihen dieſer zielbewußten religiöſen Fürſtin gerne ihren Beiſtand, den die Markgräfin ſicheren Blickes immer rechtzeitig einzuſetzen weiß. Am 10. Juli 1733 verliſcht das Lebenslicht Fran⸗ ziska Sybilla Auguſtas. Sie hat ganz im Geiſt der Anſchauungen, nach denen ſte regierte und ihr eigenſtes Daſein geſtaltete, ſich wohl und gewiſſenhaft gerüſtet für die Fahrt vor den höchſten Richter. Ein früheres Teſtament ward, entſprechend mittlerweile eingetretener Aenderungen in ihrer Familie, recht⸗ zeitig modifiziert. Den Armen werden nahezu fünf⸗ zigtauſend Gulden vermacht. Zehntauſend Meſſen müſſen für die Seele der Reiſebereiten geleſen wer⸗ den. Umfang und Art der Landestrauer ordnet die Schmerzensgemarterte an, die Pſalmen ſingend das Ende erſehnt. Auch die Form der Beiſetzung der eigenen irdiſchen Ueberreſte legt die Sterbende feſt. Die Fürſtin, die ſo manches Feſt ihrem Hof gab, von dem man in ganz Europa ſprach, wie jene, in kunſt⸗ vollen Kupferſtichen verherrlichte, grandioſe Mas⸗ kerade zu Ettlingen am 11. Januar 1729, bei der alle Gäſte in chineſiſchen Gewändern erſchienen und chineſiſch bewirtet wurden, verfügt, daß man ihren Leichnam, in die Kutte der Karmeli⸗ terinnen gehüllt, auf zwei Bretter lege, ſo den Landeskindern zeige und dann in der von ihr errichteten Hoſkreuzkirche zu Raſtatt in aller Stille beſtatte. Von blickt dem Deckengemälde dieſes Gotteshauſes Franziska Sybilla Auguſta als Kaiſerin Helena herab auf die Grabplatte, deren eherne Schrift ſie ſelbſt beſtimmt hat:„Betet für die große Sünderin Auguſta“ Man darf für dieſes Frauenherz beten, das ſich durchrang zur erſchüt⸗ ternden und zugleich beſeligenden Erkenntnis, daß der Menſch ſich ſelbſt umſo ſündhafter erſcheinen wird, je mehr er ſich das Recht erwirbt, als Ueber⸗ winder der Sündͤhaftigkeit gelten zu dürfen. Jugendbildnis des Türkenlouis Photo: Stedlecki-Rastatt Gqchloß Favorilo Hei MNaflaul Von N. Bertram Etwas abſeits vom großen Verkehr liegt der zier⸗ liche Bau mit ſeinen Parkanlagen im grünen Be⸗ reich des Vorſchwarzwaldes und der Rheinebene. Ein gütiges Geſchick ſcheint über der Markgräfin von Baden⸗Baden anmutigem Luſtſchlößchen gewaltet zu haben, das wie kaum ein anderes Bau⸗ werk ſeiner Zeit faſt unverändert bis auf unſere Tage gekommen iſt und ſo in tauſend kleinen Zü⸗ gen noch immer wie ein großartiges, im Zuſam⸗ menklang mit den religiöſen Verſtiegenheiten der Einſiedelei geradezu erſchütterndes Lebens⸗ Schloß Favorite bekenntnis der an ſich ſo klugen und ſtarken Frau des Türkenlouis wirkt. Sibylla Auguſta war noch nicht lange Witwe geworden, als ſie im Februar 1707 den Plan faßte, öſtlich des kleinen Dörſchens Förch einen Luſtgarten anzulegen, in den dann erſt einige Zeit ſpäter das als Sommerreſi⸗ denz gedachte Bauwerk mit allen ſeinen Neben⸗ gelaſſen hineingeſtellt wurde. 1711 war der Rohbau vollendet, aber noch gut ein Dutzend Jahre braucht Sibylla Auguſta, bis Haus und Garten wirk⸗ lich fertig waren und ſich dem Auge des entzückten Beſchauers ſo darboten, wie wir ſie heute noch ſehen: die Außenwände des Haupttraktes und der beiden Seitenflügel mit einem Bewurf aus kleinen Kieſel⸗ ſteinen, die einer alten Sitte gemäß einen ganzen Sommer lang von armen Dorfkindern des Murg⸗ tales für die Markgräfin geſammelt worden waren; die doppelläufige Freitreppe, dexen edler Schwung durch eine Reihe großer Rotſandſtein⸗ figuren beſonders ſchön gekennzeichnet iſt und ſie ſo mit kraftvoller Linienführung zum eigentlichen Mit⸗ telpunkt der prächtigen Faſſade werden läßt, wäh⸗ rend aus dem Giebelfeld über der Altane neben der Uhr das Badiſch⸗Lauenburgiſche Allianz⸗ mappen ſogleich an die Herkunft der fürſtlichen Bauherrin erinnert; die Alleen herrlicher alter Bäume, die mit reizvollen Durchblicken, ſteinernen Laubengängen, verſchnittenen Bosketts wechſeln und nicht als„künſtliche Natur“ wirken, ſondern mit natürlicher Kunſt zu dem rings um das Schlößchen heranbrandenden Tannenhochwald hinüberleiten Von den drei Geſchoſſen der Favorite iſt das für Hofſtaat und Dienerſchaft gedachte oberſte Stockwerk mit ſeinen nach den 12 Monaten benannten Zim⸗ mern heute nicht mehr der Beſichtigung freigegeben. Aber auch ſo iſt es eine kaum vorſtellbare Fülle an koſtbaren und kulturgeſchichtlich teilweiſe einzigarti⸗ gen Gegenſtänden, die hier in Auguſta Sibyllas Schatzkäſtlein zuſammengetragen ſind. Wo iſt noch ein zweites Schloß, eine Burg, ein Bürgerhaus im reichen Kranz derartiger Vergangenheitsdenkmäler unſerer Gegend,— ja faſt ganz Deutſchlands, da eine ſo vollkommen eingerichtete, den ganzen Zeit⸗ geſchmack des Barock und ſeiner für Leib und Seele gleichermaßen erbaulichen Geiſteshaltung ſpiegelnde Pracht küche erhalten wäre? Nicht einmal die berühmte Küchenkammer des fürſtlichen Fein⸗ ſchmeckers Clemens Auguſt von Köln in ſeinem weſt⸗ fäliſchen Jagdoſchloß Clemenswerth birgt ſolche Köſt⸗ lichkeiten an Fayencen, Gläſern, Kupfer und Zinn wie der ſehr hausfraulich⸗tüchtigen Markgräfin„ſchöne Kuchel“, in der ſie ſelbſt mit Vorliebe das Regiment führte. Delfter und chineſiſche Platten, vollſtändige Service in Meiße⸗ ner und Ludwigsburger Porzellan, alt⸗ ſtraßburger Steinzeug gibt es da in überwältigen⸗ der Menge und Schönheit. Die reiche Gläſer⸗ ſammlung, in der Sibylla auch Erzeugniſſe böhmiſcher Glashütten aufſtellte, iſt ſehenswert. Aber damit nicht genug. Weit größere Koſtbarkeiten birgt das eigentliche Fayencezimmer, deſſen prunkvolle Tafelgeſchirre den berühmteſten Manu⸗ fakturen jener porzellanbegeiſterten Zeit entſtam⸗ men. Von den vierzehn Wohnräumen der Markgräfin im erſten Stock und dem durch zwei Stockwerke gehenden großen Speiſeſaal des Erdgeſchoſſes iſt jeder einzelne Raum ſo bezaubernd perſönlich ein⸗ gerichtet und durch den ſo gar nicht muſeumsmäßi⸗ gen, noch immer ganz lebendigen Eindruck Eigenart bemerkenswert, daß man kaum weiß, wel⸗ chem der Zimmer mit ihrer ſchweren, barocken Pracht und der ſich gelegentlich ſchon ankündigenden Rokokoleichtigkeit hier der Vorzug zu geben iſt. Nen⸗ nen wir zum Beiſpiel das Florentiner zim⸗ mer: gelb, altroſa, grün und golden ſind die reichen Stuckornamente, die über 500 verſchiedene Bildchen von Blumen, Früchten, Landſchaften in Moſaik aus Stein doͤer Perlmutter, teilweiſe auch auf Alabaſter⸗ gips gemalt, umſpielen. Der hier wie in allen andern Räumen mit äußerſter Kunſt behandelte farbenfreudige Stuckmarmor des Fußbodens zeigt zur Abwechſlung allerhand neckiſche Geſchöpfe, wie Mäuslein und Käfer, ſogar ein paar Spiel⸗ karten ſind, wie von ungefähr auf die Erde geweht, in den Stein eingelaſſen. Oder betrachten wir in anderen Gemächern die wunderbaren Wandſticke⸗ reien, meiſt von Nonnen gearbeitet, mit orientali⸗ ſchen Tiermuſtern, die zahlloſen ſchimmernden Lü⸗ ſter aus Kriſtall und buntem Glasfluß, die ſonder⸗ baren Gobelins mit einer poſamentenartigen Applikationsarbeit, zu deren Herſtellung erhabene Holzformen mit Seide und Metallfäden überſtickt wurden, überall glaubt man den ſehr ſtoffkundi⸗ gen, ſehr beſtimmten Geſchmackeiner Frau zu ſpüren, die mit dem Kunſtſinn ihrer Zeit eine aus⸗ geſprochene Freude am handwerklichen, im eigenen Lebensbezirk erarbeiteten Gegenſtand verbindet. Aber das Weſen dieſer bedeutenden Frau wird in all ſeiner Eigenart und vielleicht ſogar leiſen Ab⸗ gründigkeit doch erſt ganz deutlich, wenn man nach der Ueppigkeit, Helle und lebensbejahenden Bunt⸗ heit im Schloß durch verſchlungene Parkwege und vorbei an den zwei ſchmucken Kavaliershäu⸗ Bekrönung ſeiner ſern zur Einſiedelei gegangen iſt— zu jener in fahlem Grau gehaltenen, ſeltſamen Betklaufe, in der die Fürſtin in immer häufigerer Abkehr vom Glanz ihres Lebens oft ganze Wochen des bußferti⸗ gen Ringens mit ihrem Gott zuzubringen pflegte. Die von Farben und Formen überſchäumende Kunſt des Barock hat hier, in den aus gemalten und zum Teil auch aus wirklichen Baumſtämmen gebildeten Wänden des Kapellenrundbaus und der ihn um⸗ gebenden Kabinette ihr abſonderlichſtes Widerſpiel gefunden. Faſt lebensgroße Wachs figuren mit echtem Haar,— faſt an die bizarren Puppen eines Panoptikums erinnernd, ſo ſind hier eine Reihe von Geſtalten verſammelt, mit denen Sibylla in myſti⸗ ſcher Entrückung Zwieſprache hielt. Die heilige Familie ſitzt noch heute mit ihren Holzſchüſſeln am Tiſch und wartet auf die in der beſcheidenen Ein⸗ ſiedeleiküche zubereiteten Speiſen, die die Mark⸗ gräfin in gemeinſamer Mahlzeit ihnen vorlegte, um die ſo ſeltſam geweihten Portionen dann an Dorf⸗ arme zu verſchenken. In einem Glasſchrein liegen nagelbewehrte Kreuze, eine Geißel und andere Buß werkzeuge; ein rauher Teppich an der Wand diente der in Jenſeitsbetrachtungen ſich er⸗ bauenden Büßerin als Lager, ein grauenhaft natu⸗ raliſtiſcher wächſerner Totenſchädel, aus deſſen leeren Augenhöhlen nicht minder naturgetreue Würmer, Schlangen und Fröſche gekrochen kommen, iſt die ihres Betpultes. Auch das Leiden Chriſti und ſeine Symbole ſind mit ſchrecklicher Deutlichkeit abgeſchildert. Nur wenn man ſich klarmacht, daß auch dieſe Art der Einkehr und gelegentlichen Kaſteiung— wie ein Gegenpol zu der üppigen Weltläufigkeit jener Epoche— eine Zeiterſcheinung war und mit ähn⸗ lichen Waldhütten oder Einſiedlerkapellchen ihren Niederſchlag in manchem fürſtlichen Barockgarten fand,— nur wenn man die hier allerdings mit faſt hyſteriſchem Eifer zu Ende gedachten Forderungen frommen Kirchenglaubens in Betracht zieht, wird man ohne den Umweg über Schauermärchen und ge⸗ heime Verfehlungen im Leben Sibylla Auguſtas auch hierin eine Spiegelung ihres Weſens ſehen können, ohne daß zwiſchen der heiteren Diesſeitigkeit des liebreizenden Schloſſes und der dem Ende aller Dinge geweihten Magdalenenkapelle ein unlösbarer Wider⸗ ſpruch offen bliebe. Markgräfin Sybillas seltsame Bulkapelle SübpEUrSscHE RARPIERMANU FAC TUR R- C. MANNHEIM Werfthallenstrage i u. 1a— Fernsprecher.A. 227 85 Das grobe Suddeufsche Hals des Feinpaplerfaches Ständiges Lager in allen Papiersorfen el Sämtliche Autotypien für die NM z werden in unserer Anstalt ausgeführt fi den fi 1 5 Hausfrau! 0 Gegründet 1850 5 NN ü Oel-Kühler ,,,, ,,,, 5 abe ,, 5 Fr. Augqu dig i e— Neiclig ,,,, 1 ö 8 8 Telephon 314 44 und 31445: Telegramm-Adresse: Neidigwerk — Heinrich Lohnes Esch Mannhelm Original Rupprechtstr. 14 Fernsprecher Nummer 32404 Faechgschäft für Buchdruckerelen u n d Buchbindereien eee 0173 papier. und Pappengrophandlung Dauerbrandöfen Beachten Sie die moderre NMedere Forrn, des KUirnsflerische Außer, urid— Geb sie Spersern Sid, SSgerilrwmenlbre Bekermfern 8101 Esch& Co. oreniabrik Werfer Fir Fasst ine 2 n N= N J J AJ J 4 752 N i A i i ene .27. A 8 e Beachfen Sie die Anzeigen in dieser vorliegenden Sonder-Ausgabe 3 N 2 r E 2 Eine Mannheim- Heidelberger Freundschaft ZUr Zeit der Romantik Karl Maria von Weber und Freiherr Alexander von Dusch Der junge Schiller war nicht der einzige, der ſich der Tyrannei württembergiſcher Herrſcher durch die Flucht in die freiheitlich geſinnte Pfalz entzog. Faſt drei Jahrzehnte ſpäter ſehen wir einen anderen jun⸗ gen Künſtler, diesmal einen Komponiſten— Karl Maria v. Weber— fluchtartig Württemberg ver⸗ laſſen. Sogar in Begleitung zweier bewaffneter Gendarmen, die ihn bis an die badiſche Grenze ab⸗ ſchoben, wo er dann ſeinen Weg nach Heidelberg und Mannheim frei aber voller Sorgen, fortſetzen konnte. Sein Verbrechen war eigentlich nur Un⸗ bedacht als Sekretär des württembergiſchen Prinzen Ludwig geweſen, durch die Perfidie eines Lakaien und die Sorgloſigkeit des Vaters unſeres Tondichters in Geldangelegenheiten verſchlimmert. Aber eine gute Lehre war dieſer bitterböſe Ausgang der ſo luſtig und geſellig angeregten Zeit in Ludwigsburg und Stutt⸗ gart doch für den jungen Muſenſohn: er reifte ſo ſehr viel ſchneller, als es ſonſt möglich geweſen wäre zum ernſten, ßeſonnenen Menſchen und Künſtler heran in ſeinem Heidelßerg⸗Mannheimer Aufenthalt. Er blieb freilich voller Enttäuſchungen, und nur ehrliche, treue Freunde konnten ihm überwinden helfen, daß er die ſo lockend in Ausſicht geſtellte Mannheimer Kapellmei⸗ ſterſtelle nach vielen Monaten des Wartens doch nicht bekam. Aber ſeine Oper„Silvana“ hatte er zu einem guten Abſchluß bringen können. Das National⸗ theater in Mannheim nahm ſie an zur Uraufführung, ſchob bieſe aber ſo lange hinaus, bis die Frankfurter Oper ihr zuvorkam. Inzwiſchen aber arbeitete Weber bereits wieder an einer neuen Oper„Abu Haſſau“. Daß bies mit freiem, heiterem, von all den Drang⸗ ſalen nicht verbittertem Gemüte geſchehen konnte, verbankte er der enthuſiaſtiſchen Freundſchaft ſeiner Pfälzer Freunde, vor allem des jungen Stu den⸗ ken Alexander von Duſch, der ſpäter in der badiſchen und auch deutſchen Politik eine ſchöne, von echt nationalem Geiſte beſtimmte Rolle ſpielen ſollte, bis er ſeit 1851 ſich in Heidelberg in wohlverdienter Muße ſeinen nie erloſchenen künſtleriſchen und wiſ⸗ ſenſchaftlichen Intereſſen widmen konnte. Im Kreiſe der muſikaliſch regen Familien Henriette und Anſelm Feuerbach, Gervinus, Helmholtz u. a. erinnerte ſich der Betagte gern ſeiner ro man⸗ tiſchen Freundſchaft mit Karl Maria non Weber. Er hielt ſeine Erinnerungen in Auf⸗ zeichnungen feſt, die er als Staatsminiſter in den Jahren 18581865 in Heidelberg niederſchrieb, und die hiermit zuerſt einem breiteren Leſerkreiſe bekannt gemacht werden ſollen. So möge er denn ſelbſt er⸗ zählen: „Karl Maria von Weber kam wenn ich nicht irre, im Winter⸗Semeſter 180910, dem letzten mei⸗ ner Studienzeit, nach Heidelberg, war an mich direkt oder mittelbar empfohlen. Mit dieſem Aufenthalt in Heidelberg und Mannheim begann er eigentlich ſeine Künſtlerlaufbahn. Ich war als Violonecelloſpie⸗ ler ſchon manchen Künſtlern nicht unbekannt, beſon⸗ ders für Quartett brauchbar. Schon 1807, als der berühmte Spohr auf einer ſeiner erſten Kunſt⸗ Staatsminister Alexander v. Dusch reiſen nach Heidelberg kam, mehrere Konzerte gab und gerne Quartette ſpielte, dann als 1808 die Ge⸗ brüder Rohrer ſich hier hören ließen, war ich brauchbar befunden worden und hatte als Student, der bei ſeinen Kommilitonen als Velomane bekannt war, und etwas galt, weſentlich zum Gelingen der Konzerte beigetragen. So geſchah es denn auch mit Weber. Es war damals auch einige muſikaliſche Lieb⸗ haberwelt in Heidelberg. Der Muſikdirektor und Or⸗ ganiſt Hoffmann ſpielte ganz gut die Geige, der Studioſus Gambs war ein ſehr fertiger Viblin⸗ ſpieler, die Tochter des Geheimrats Kopp aus Kaſ⸗ ſel, jetzige Frau Geheimrat Dahman, war eine ausgezeichnete Pianiſtin. Mit den beiden letzteren kam ich häufig zur Ausführung von Trios von Beet⸗ hoven und Mozart zuſammen. Auch mit dem Taſſo⸗ und Arioſt⸗Ueberſetzer Dr. Gries, der trotz ſeiner Taubheit großer Meloman und Klavierſpieler war, ſpielte ich nicht ſelten Duette. Es war mir nicht ſchwer, meinem neuen Freund Karl Maria von We⸗ ber, denn das wurde er ſehr bald, ein paar für Hei⸗ delberg ſehr einträglich zu nennende Konzerte zu bringen. Auch gefiel ſein ganzes Weſen der Studen⸗ tenwelt ungemein. Ich trat ſelbſt in ſeinen Konzer⸗ ten mit meinem Violoneell als Soloſpieler auf, und das zog wenigſtens Freunde und Neugierige herbei. Weber hatte mir auch in wenigen Tagen zu dem Zwecke Variationen für Violoncello komponiert, die ich vortrug. Ich beſitze noch unter meinen Muſikalien die Prinzipalſtimme von Webers eigener Hand ge⸗ ſchrieben(Zuſatz des Verfaſſers: ſie ging leider ſpä⸗ ter verloren, während das Cello noch im Beſitze des Enkels, Landgerichtsrat von Duſch in Heidelberg, iſt). Mein lieber Sohn Ferdinand hat ja ſogar einen Kon⸗ zertzettel von einem Weberſchen Konzert in Heidel⸗ berg aus jener Zeit aufgetrieben, deſſen gedrucktes Programm das beſtätigt, was ich oben aus meinem Gedächtnis erwähnt habe. Er iſt vom 13. Auguſt 1810. Weber, ein ſo origineller und aus ⸗ gezeichne ter Künſtler, mit ſo feiner und gewandter Weltbildung, war eine ſel⸗ tene Erſcheinung. Sein Verſtand zeigte ſich zwar nicht minder ausgezeichnet und ausgebildet und an reichlich geſammelter Lebenserfahrung, die er gar wohl anzuwenden wußte, fehlte es ihm trotz der jun⸗ gen Jahre(dreiundzwanzigjährig) keineswegs, aber ſein ganzes Weſen trug dabei doch das un ver⸗ kennbare Gepräge der Genialität, ſo⸗ wie ſeine angenehme heitere Laune, die über dem Grunde eines tiefen Gemütes ſchwebt, ſich nicht ſelten zum Humor erheben konnte. War auch ſeine äußere Erſcheinung und Geſtalt unſcheinbar, klein und ſchwach, mit ſchmalen Schultern, ſo feſſelte doch als⸗ bald die ſchöne Form des länglichen Kopfes, der gei⸗ ſtige Ausdruck der ganzen Geſichtsbildung mit ihrer Friſche und lebendigen Jovialität und die offene Rede einer ſchönen, ſonoren Baritonſtimme. In unſerem Kreiſe, mit dem er natürlich zuerſt vertraut wurde und blieb, ward er gar ſchnell das geliebte Schoßkind. Gottfried Weber, ſeit 1809 mein Schwager, der lie⸗ benswürdige, kongeniale, herrliche Menſch, mußte den Karl Maria von Weber ganz beſonders anziehen. Sie verſtanden ſich beide, man möchte ſagen: bei der erſten Berührung ſchon durch und durch. Es wäre vergeblich, wollte ich verſuchen, auch eine Schilderung von der künſtleriſchen Bewegung, von dem muſikaliſchen Leben und Treiben zu machen, das durch Karl Maria von Webers Aufenthalt beſonders in unſerem Kreiſe hervorgerufen war. Seit einem Jahre hatte ſich die neue Muſeum! 1 eſell⸗ ſchaft in Mannheim gebilde Gottfried Weber war unausgeſetzt tätig in den 11 1 Abendunterhaltungen, zu denen ein ziemlich großer Saal zu Gebote ſtand, unter ſeiner Leitung neue Tonwerke von den„Liebhabern“ zur Aufführung zu bringen, die man, wie ich ſchon oben erwähnte, auf gewöhnlichem Wege nicht zu hören bekam. Karl Maria von Weber mußte bei Gottfried Weber woh⸗ nen, ſo oft und ſo lange er in Mannheim war, und uns beiden ſchloß er ſich mit der innigſten Freund⸗ ſchaft an. Seinem alten Vater, den er mit ſich nach Mannheim zog, wurde eine kleine Wohnung in der Nähe meines elterlichen Hauſes verſchafft. Karl Maria von Weber ſorgte für den alten Mann, der der Sorge ſehr bedurfte, und in Abweſenheit K. M. v. Webers war mein Schwager Gottfried beauftragt. Wir drei waren, ſo wie es unſere Zeit erlaubte, bei⸗ ſammen. An den Abenden wurde vierſtimmig geſun⸗ gen, Lieder vorgetragen, und ſo weiter. Gottfried Webers 12 vierſtimmige Geſänge ſind die Frucht jener Zeit. Nicht reich an muſikaliſchen Ideen und Erfin⸗ dungen, war er dagegen Meiſter des Satzes und der verſtändigen Behandlung des Textes. Karl Maria von Webers Aufgabe war raſtloſe geniale Produktion, die in wenigen Jahren Großes in der Kunſt hervorbringen ſollte. Im Muſeum wurde dann gar bald Karl Marias„Erſter Ton“, Deklamation und Schlußchor mit Orcheſter und ſeine Symphonie unter ſeiner eigenen Direktion gegeben. Nie habe ich ein Violoncell⸗Solo mit meh Liebe geſpielt, als damals das kleine herzliche Solo im„Erſten Ton“ mit dem leiſen Echo. Wir träu m⸗ ten lange von der Möglichkeit, Karl Maria in Mannheim feſtzuhalten und verſuchten manche Schritte, daß ihm die dortige Ka⸗ pellmeiſterſtelle übertragen würde. Die Großherzo⸗ gin Stephanie war ihm ſehr geneigt, aber die Sache zog ſich in die Länge, um am Ende doch gn ſcheitern.“ Es ging alſo dem Tondichter des„Freiſchütz“ ganz ähnlich, wie es ein Menſchenalter früher(1778) in gleicher Kunſtſtadt ſchon unſerm Mozart ergangen war. Mozart aber hatte bald wieder in Salzburg, dann in Wien Unterſchlupf gefunden, während Weber noch ſieben Jahre lang ein ruheloſes Wanderleben führen mußte, bis er nach Dresden berufen wurde, und dann endlich ſeinen „Freiſchütz“ ſchaffen konnte. Zunächſt wandte er ſich von Mannheim nach Darmſtadt zu Aht Vogler, bei dem er ſchon früher Kompoſitionsſtudien getrie⸗ ben hatte. Hier waren ſeine Studiengenoſſen der junge Jakob Meyerbeer, der ſpäter eine ſo ganz andere Rolle auf den Bühnen ſpielen ſollte, als unſer ganz nur deutſch empfindender Weber, und der begabte, aber als Komponiſt weniger bekanntes Gänsbacher. Hier in Darmſtadt, deſſen Opern⸗ 9 — Ferber sctefferr Fleicdebberg Pefer Rofh BSK für als ß i N durch unsere schönen Anzüge Mäntel 2 J4.-42.-49.-56.-60. MAKELO Heidelberg, Hauptstrage 55 O. Mayuer, Heidelberg ſeit 120 Jahren der Schneider eleganter Frauen 087 Radium-Sol- Bac Heidelberg Radiumreichstes Heilbad der Welt gegen Rheuma, Gicht, Neuralgien(üschias), Frauenleiden, Schwächezustände, Ait n Trinkkuren mit Heidelberger Radlumheilwasser gegen: chronische Verstopfung. 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Durch und durch deutſch empfunden iſt Webers „Freiſchütz“ deutſch iſt deine Liebe zum Walde, wie ſte die herrliche Arie des Max widerſpiegelt:„Durch die Wälder, durch die Auen...“ und dieſe Freude am deutſchen Wald konnte ſich Weber nirgends auf ſeinen weiten Lebenswegen ſo innig aneignen, als gerade in den wundervollen Wäldern um Hei⸗ delberg mit ihren ſagenhaften Punkten mit eigen⸗ tümlichen Namen, wie dem„Wolfsbrunnen“, in deſſen Schlucht die Seherin Jetta in älteſten Zei⸗ ten den wütenden Biſſen der Wölfe erlag(wir denken unwillkürlich an die Wolfsſchlucht im„Freiſchütz“), dem„Wildererkreuz“ und den Teufelskanzeln des nahen Schwarzwaldes, den Weber ebenſo liebgewann, wie den Odenwald und die Bergſtraße. Friedrich Base-Heidelberg. Abgelrumpfi „Horch,“ ſecht der Kilian zu ſeiner Fraa, der Lene, „Du muſcht e anneri Schbroch dir angewehne; Net alſofort ſou oudewälleriſch ſchwätze, Mar heeßt die Kötze Korb un nimmer Kötze, Un ſecht a nimmer Hauſch und Mauſch und Haſch Un Beſche, Ganſch und Ganſchert, Glaſch und Baſch. Geb acht, ich mach der's vor: Haus, Maus und Has Un Beſe, Gans und Gandert, Glas un Bas. Muſcht s Maul e biſſ'l ſchbitze wie zum Peife; Prowiers emol, du werſcht es ſchun begreife. Ich bin jetzt Borchermeeſchter, liewe Alde, Un muß e biſſel was uff Bilding halde; Mar muß ſich anzuſchtelle wiſſe, zu benemme, Sunſcht muß mar vor de Herre in der Schtadt ſich ſchämme. Du ſollſcht mol ſeh, wie die mich eſchtimiere Un höflich als Herr Bürgermeiſchter tituliere.—— Jeſſes, Mareilsſchreit do die Len', was Boſſe! Sou dumme Faxe kannſcht mar bleiwe loſſe. Du Drallewatſchi, reöͤſch vun Mäuler ſchbitze, Mar ſollt dich gleich mit kaldem Waſſer ſchbritze. Du iwwerzwercher Hoſchbes, o du Schode, Ich gläb wahrhafti, du biſcht ans Moſchtfaß'rote Un weeſcht jetzt nimmer, was du mechſcht un ſechſcht. 's ſchebb Kilianche biſcht un nix ſunſcht, daß's norr weeſcht. Die Herre in der Schtadt, die halde dich zum Narre, Die meene alleweil, du hoſcht en halwe Schbarre. Du biſcht und bleibſcht bei denne norr de Kilian, De Bauer Kilian, ſunſcht nix, guck mich norr an! Schlag dir ſou dumme Mucke aus'm Kobb. Marſch an die Aerwet jetzt, ſunſcht werr ich grobb! 5 A. Weber. Der IdwWwenzahn/ ven Ich ſaß am offenen Fenſter und träumte hinaus gegen oͤen Fluß. Da ſchwebte ein über alle Maßen zierliches Gebilde herein, ein Samenkorn wenzahn. Es hing offenbar ſchwer an ſeinem Fall⸗ ſchirm, und als es, in mein Fenſter hereingeweht, dem Wind entronnen war, ſenkte es ſich ſogleich und ließ ſich auf den Buchſtaben B meiner Schreibmaſchine des Lö⸗ nieder. Es legte ſich auf die Seite und ſtützte ſich auf zwei Härchen ſeines weitſtrahligen Schirmes. Wollte es etwa hier, inmitten des Alphabets, um⸗ kränzt von Zahlen, Satzzeichen und Prozentzeichen, Paragraphenzeichen und Gedankenſtrichen, hier auf einer Zelluloidplatte Wurzel ſchlagen? Huſch, weg, dachte ich: aus dieſen kalten Zeichen eine gewiſſe Art von Leben zu ſaugen, iſt deine Art nicht, das iſt das Vorrecht derjenigen Geſchöpfe, die ſelber ſich weit von der Natur entfernt haben und mit Hilfe dieſer Zeichen Gedanken ſichtbar machen, die über Mangel an natürlichem Leben hinwegtäuſchen ſollen. Huſch, fort, ſagte ich, in deinen Bereich hinaus: ein Krüm⸗ chen Erdreich aufgeſucht, Wurzel geſchlagen und deine Natur erfüllt! Ich blies und es erhob ſich ſteil vor mir in die Höhe. Hatte ich ſchon, indes ich blies, eine verkappte Sehnſucht, gleich dieſem winzigen Samen auch irgend⸗ wo ein Krümchen Erde zu finden, um ſelber Wurzel zu ſchlagen, ſo zuckte jetzt, indes der Fallſchirm mit dem Korn ſich wieder ſenkte, eine rieſige Verachtung mei⸗ nes papiernen Daſeins in mir auf, daß ich am lieb⸗ ſten mein Maſchinchen zerſchlagen hätte. Das Lö⸗ wenzahnkorn ließ ſich nunmehr mit ſeinem Fallſchirm auf dem Glockenzeichen der Maſchine nieder und legte ſich wieder um, als wolle es ſich nun nochmals rüſten, Wurzel zu ſchlagen. Ich holte nun einen Blumentopf mit angefeuch⸗ teter Erde und legte das Samenkorn darauf. Unter der Lupe ſah ich, wie der Fallſchirm ſofort, da er Erde unter ſich ſpürte, einknickte und am Körnchen abbrach. Die überaus feinen Widerhäkchen des Korns aber wühlten ſich ſogleich in das Erdreich ein: eine zwar winzige, aber eine erhabene Angelegen⸗ heit! O du ſüßer, kleiner Luftſchiffer in den Tag hin⸗ ein! Du Leichtſinn: die Mutter Sonne hat deinen Haarſchopf auſſprühen laſſen, der Vater Wind hat dich fortgejagt aus dem morſchen Neſt, und nun tollſt du durch die Welt und ſuchſt doch nur ein Krümchen Erde! Uebers Jahr wirſt du verwandelt, verzaubert neben meiner Schreibmaſchine ſtehen, wirſt grünen und blühen, Hummeln werden dich heimſuchen, und b Schsarzkopf deiner Minne wenn der vorüber iſt, hundert Fallſchirme aufſtarren, der Sonne dem Wind entgegen, und ich werde ver⸗ den Tag der Reife zu erkunden, und werde, Kindern den Samen hinausblaſen 1 die Erde. habe dann eine gute Tat vollbracht inner⸗ halb der weiſen Ordnung der Natur. Denn wären auch die Gedanken, die aus Buchſtabenfeld Mitmenſchei ſte gleich dei für meine und beſt, flöger die C meiner Schreibmaſchine ſichtb gut hingt über beſck Samen hip, ſchlügen urzel in kargſtem Boden, wi 5 ſte vor Weisheit überfließen und von S heit, und müßten auch die Menſchen ſagen: Gott ſei in ihnen, ſo weiß ich doch, daß er in dir doch noch weit mehr lebendig iſt, als in mir, denn du biſt wirblich noch ein Teil der Schöpfung, aus der wir Menſchen immer mehr ſeitab treten, du biſt wirklich noch un⸗ verſehrt und bewahrt! Welch eine Mie gibt ſich die Natur, ſich in uns Menſchen noch zu behaupten! Wahrhaftig, ganze Völker ſchlagen ihre Wurzeln in Buchſtabenfelder und in Aſphalt. Hoch aber am fünfundzwanzigſten Fenſter der Südſeite des neun⸗ zehnten Stockwerks eines Hochhauſes ſah ich ein Häufchen Geranien ſtehen. Ich verſuchte zu erkun⸗ jeste n Ich den, wer da oben hauſe. b 1s und ſtarrte mi gegenüberliegende Kaffeehar Fernglas hinauf ans erſchien ein gegen den Fe Käunchen. ſie mit ein b ſchön, und blauen 78 te, war das Kind jung und ückt die ſi rde her eſchleppt hat an ihr auf Haß ſie dem ewigen Jubel der Erde noch nahſei! Wenn zu ihr einer kleinen Löwenzahnſchiffer emporgetrie d eitel Freude br Eihe, Fenſter, ens in etwas ſollte, ſo werden er mir 5 1* 1 eitel Frei t des Löwenzahns Straße hinauf er das. N zen aus Getippe ſeiner Schreib⸗ und Rechenwaſchine erlöſend herunternehme auf die Erde, aus der wir alle genommen ſind! Es tagaus, tagein die Venn Leute 0 men, aber es iſt wahrſchei als alle ſeine Maria Müller und wohnt in der bitte die Burſchen, dies zu dieſem Menſchenkind iſt noch der Sinn für echte Dinge lebendig, und es wär' ſchad', wenn ſeine Seele ziellos umh dem kleinen Luftſchiſfer luloidplatte Wurzel ſch 1 einen agen, daß Aber ich möchte lieber ſ. 1117100 Wen Burſchen Nn Schuſtergaff beachten, denn i 1 1 D 2 hließllich auf einer Zek⸗ wollen. Mannheims Höhere Technische Lehransfall Von Direkſor Diplom- Ing. Heinrich Mau Die Höhere Techniſche Lehranſtalt in Mannheim hat durch die Verlegung der Handelshochſchule nach Heidelberg wieder an Bedeutung ſür Mannheim und ſeine Bürgerſchaft gewonnen. Sie iſt jetzt in Mann⸗ heim die einzige Schule, die Studierende aus dem ganzen deutſchen Reich und dem Ausland aufnimmt und die hierdurch für die Stadt nicht nur eine wer⸗ bende Einrichtung darſtellt, ſondern auch den Bür⸗ gern der Stadt einigen Nutzen bringt. Die Schule, die unter dem Namen„Rheiniſche Ingenieurſchule Mannheim“ geführt wird, wurde 1895 von Dr. Paul Wittſack gegründet und 1898 durch den Oberbürgermeiſter Dr. Otto Beck nach Mannheim geholt, um den Söhnen der Mannheimer Bürger eine Ausbildungs möglichkeit in den Mauern der eigenen Stadt und der weitverzweigten Induſtrie einen für ſie geeigneten Nachwuchs bieten zu können. Dieſe Aufgabe hat die Schule in den 39 Jahren voll⸗ ſtändig erfüllt. Es gibt viele ſehr tüchtige Ingen⸗ ieure in der Mannheimer Induſtrie und der Mann⸗ heimer Verwaltung, die ohne das Vorhandenſein der Schule in Mannheim ſelbſt keine Möglichkeit zu einer techniſchen Ausbildung gehabt hätten. Die Erkenntnis dieſer Tatſachen und die Not⸗ wendigkeiten der Induſtrie haben den Herrn Ober⸗ bürgermeiſter Renninger veranlaßt, beim Staat die Verlegung der Abteilungen„Maſchi⸗ nenbau und Elektrotechnik“ des badiſchen Staatstechnikums von Karlsruhe nach Mann⸗ heim zu beantragen; die Regierung hat dieſem An⸗ trag zugeſtimmt. Die Durchführung der Verlegung iſt nur von dem Bau eines geeigneten Gebäudes ab⸗ hängig. Als eine Folge dieſes Beſchluſſes erhielt die Mannheimer Schule, die jetzt finanziell von der Stadt getragen wird, die ſtaatliche Anerken⸗ nung, ſo daß die Studierenden keine Nachteile durch den Uebergang in die ſtaatliche Schule haben können, Die Verhältniſſe der Schule in dieſem Semeſter ſind im Vergleich zu denen gleichartiger Schulen recht günſtig. Die Nachfrage von Studienanwärtern im ganzen Reich iſt befriedigend. Beſonders bemer⸗ kenswert iſt das ſtarke Intereſſe der Induſtrie on Abſolventen der Schule. 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Wir wiſ⸗ ſen von jenen prähiſtoriſchen Wandzeichnungen der Höhlenmenſchen, ſehen in Kulturgeſchichten die rieſi⸗ gen Abbildungen ägyptiſcher und aſſyriſcher Relief⸗ arbeiten, haben Kunde von der beliebten Wandmale⸗ rei der Antike. Bald wurde die künſtleriſche Geſtal⸗ tung der Wände durch wärmende Wandbehänge be⸗ liebt, und aus jenen erſten Wandteppichen hat ſich raſch die kleine leinene Tapete entwickelt, wie ſie uns etwa Cennini um 1437 beſchreibt. Die Vorläu⸗ fer unſerer Papiertapeten waren wohl zuerſt Per⸗ gamenttapeten, die mit Holzmodeln bunt gefärbt und bedruckt waren, ſo etwa wie wir ſie aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts in der Stiftsbibliothek zu Melk fanden. Die erſten Papiertapetenmacher werden 1586 in Frankreich erwähnt, und im 18. Jahrhundert fan⸗ den die Papiertapeten allgemeine Verbreitung. Heute hat ſich die Kunſt der Tapete, von künſtleri⸗ ſchen Entwürfen beeinflußt, ſo in unſer Begriffs⸗ leben eingelebt, daß neben dem Wandmaler der Ta⸗ peztierer zu den wichtigſten Geſtaltern unſerer In⸗ nenräume gehört. In einem Atem mit dem Tape⸗ zierer wird der Polſterer genannt, und Polſterer und Tapezierer gehören heute oft ſogar berufsmäßig zu⸗ ſammen. Wohl ſtehen die Polſterer an Zahl weit hinter vielen anderen Handwerkern zurück; aber an Kunſtfertigkeit und Verantwortung überragen ſie manch anderes Gewerbe. unſerer Sitzmöbel anvertr Ruhe den weichen Pfühl und Liegeſtatt, ſie erleichter behaglichen Polſter des Autos man ſollte ihnen auch jede Rez unſerer nor⸗ leidend gewordenen Polſtermöbel anvert nur ein Facharbeiter wieder inſtandzuſetz Züge, und ten, die vermag. Det Dermeneter Pergament iſt jene Tierhaut, die mit Hilfe Kalkmilch von Haaren befreit wurde, mit Bimsſtein geglättet und dann getrocknet, früher als Schreib⸗ material Verwendung fand. Urſprünglich ſoll man nur Schaf⸗ und Ziegenfelle zur Herſtellung des Per⸗ gaments benutzt haben. Seit dem Mittelalter in dem es auch in Deutſchland viele Pergamentmacher (Pergamennter) gab, werden auch Kalbfelle verwen⸗ det. Wir wiſſen, daß man ſchon um 1400 v. Chr. in Aegypten das Pergament als Schreibmaterial ge⸗ kannt hat, und in der römiſchen Kaiſerzeit gelang es dieſem Beſchreibſtoff, die bis dahin gebräuchlichen Pa⸗ pyrusrollen(vom 4. Jahrhundert nach Ehriſtus an) vollſtändig zu verdrängen. Durch Jahrhunderte hin⸗ durch war das Pergament das gediegenſte Beſchreib⸗ material für Urkunden und Handſchriften, und erſt um die Wende des 15. Jahrhunderts beginnt ah⸗ mählich das Papier das Pergament abzulöſen. Es wird dann meiſt nur mehr zu Bucheinbänden ge⸗ 71 von braucht, und heute iſt es ein gar ſeltenes Schreis⸗ material, auf dem wichtige Staatsakte verzeichnet werden und in das man ſeltene Bücher bindet. Da⸗ für hat ſich das Pergament ein neues Abſatzgebiet erſchloſſen, und auf unſeren Pauken Trommeln und Tamburinen dröhnt und raſſelt der Schlag der Trommelſchlegel. Unſer heute gebräuchliches„Per⸗ gamentpapier“, das dem Pergament aus Tierhaut ähnlich iſt, iſt eine Erfindung des engliſchen Che⸗ mikers E. Gaine. Der Färber Das Verfahren, Stoffe zu färben, war bereits den Griechen und Römern bekannt, die eine eigen⸗ artige Beiztechnik anzuwenden pflegten. Von den Farbſtoffen mag wohl der älteſte der Purpur geweſen ſein, der bereits 1600 v. Chr. auf Kreta gewonnen wurde. Aus weit ſpäteren Jahrhunderten werden uns Eichenrinde, Galläpfel, Ginſter, Krapp, Nüſſe, Safran, Holz u. a. als Farbmittel überliefert. Wann und ob man im Altertum Indigo zum Färben be⸗ nutzte, iſt nicht überliefert und wir müſſen annehmen. erſt wohl im pa kam. Als ig von Indigo hſiſch Blau zu gewinnen verſtand, wurde dieſe Art zum Färben all⸗ gemein verbreitet. Die früheren Färber, die wir kennen, waren entweder Schwarzfärber oder Schön⸗ färber. Die Schönfärber gaben den Stoffen die lich⸗ ten hellen Töne und wurden oft, je nach der beſon⸗ deren Art ihres Farbverfahrens, Rot⸗ oder Blau⸗ färber genannt. ie erſten Färber finden wir in Kenntnis ſeiner rhundert von Indien 1 man hier um 1740 aus b nit Schwefelſäure die Farbe de Deutſchland am Niederrhein, ſie ziehen dann bald ſtromauf, in Süddeutſchland finden wir manch wich⸗ tige Färberei in früher Zeit, und ihre Kunſt geht raſch donauabwärts nach en, wo dem Gewerbe zu Ehren ſchon im 13. Jahrhundert eine Färbergaſſe benannt wurde. Die Färberknechte, die Kumper oder Kumpknechte, mußten gar fröhliche Geſellen geweſen ſein, denn es iſt in alten Chroniken manch gutes Stück⸗ lein von ihnen erzählt und faſt jede Stadt hat ihnen zu Ehren einen Graben oder ein Gäßlein benannt. Deutſchlands Chemie, vorbildlich für alle Welt, hat die Färbereiinduſtrie ganz bedeutend befruchtet, und neben den althergebrachten und perbeſſerten Arten des Färbens iſt heute das deutſche Indanthrenver⸗ fahren in ſeiner bunten, leuchtenden Eigenart, in ſeiner erſtaunlichen Dauerhaftigkeit unerreicht auf dem Weltmarkte. Das Beit Die älteſte Form eines Bettes, die wir kennen. mag jener muldenförmige Reſt eines Tonbelages ſein, in dem ein Mattengeflecht war, und die man in einer Wohngrube der früheren Bronzezeit gefun⸗ den hat. Aus Bildern und Darſtellungen wiſſen wir, daß ſchon die alten Aegypter um 1400 v. Chr. Prunk⸗ betten kannten. Die Aſſyrer, Meder und Perſer ruh⸗ ten in ſolchen, und Griechen und Römer benutzten als Speiſeſofa und als Nachtlager. Die geſünder und härter als jene kultur⸗ verdorbenen Völker, benutzten in der älteſten Zeit nur ihre Wandbänke zum Schlafen oder ſie breiteten ſich Felle und Kiſſen auf dem Boden, um darauf zu ſchlafen. Erſt im 8. Jahrhundert finden wir bei umſeren Vorvätern die eigentliche Bettſtelle, und ſie mögen, wie in der fränkiſchen Zeit und des frühen Mittelalters, einfache hölzerne Rahmengeſtelle ge⸗ weſen ſein. Die gotiſche Zeit ſand Freude daran, auch den Hausrat künſtleriſch zu geſtalten, und nun ſteht das Himmelbett, das ſchier wie ein kleines Zimmer war und durch Baldachin und Vorhang ab⸗ geſchloſſen wurde. Das 17. Jahrhundert bringt die Staats⸗ und Paradebetten, das 18. Jahrhundert kennt ſchon Federbetten als Decken, das 19. und 20. aber bringt neben dem einfachſten eiſernen Bett⸗ geſtell jene behäbigen, oft kunſtyvoll geſchnitzten Bet⸗ ten und Doppelbetten einer vornehmen bürgerlichen Wohnkultur. Die Metallbettſtelle wird neben der Holzbettlade führend und beherrſchen beide den Markt in ausgezeichneter Vollendung und ſie haben ſich wie überhaupt unſere geſamte moderne, billige und vornehme Wohnungseinrichtung dem Geſchmack der Zeit, den praktiſchen und hygieniſchen Anforderun⸗ gen unſeres Lebens ſo glücklich angepaßt wie in kei⸗ nem Jahrhundert vorher. das Bett Germanen, fuse e e Chr. Berg Schwetzinger Straße 126 Tel. 403 22 Philipp Beckenbach N 2, 19 Tel. 208 33 Alfred Ditter Fapenler- u. Dekorationsgeschäft Meckarau Fpledhofstr. 12 Karl Ehret Maunhelm Waldparkstr. 30 Gottfried Geißen Mannheim-Friede ichsfeld Neudorfstr. 25 Tel. 170886 Tel. 38867 8 Adam Gernet Spenlal geschäft f. Bincleumbelag 1 2 1 Tel. 2024 Max Grohelfinger Häfertalerstr. B Tel. 581 4 August Kohls chm itt Teppiche Läufer Diwandecken Linoleum Tapefen in reichsfer Auswahl, nur besfe Qualifäfen F 2. 9 Polsterer und Tapenter Gartenfeldstr. 3 Tel. 808 11 Das 35 Helmut Kücherer E 14. 19 Tel. 886 48 D. 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Was das Mittelalter an wundervollen Schloſſer⸗ Gebilden ſchuf, das wird heute noch beſtaunt und um die kunſtvolle Vielfalt der Schlöſſer an ſchweren, alten Truhen ſtaunt man heute noch gerne und lange in den Muſeen. Da arbeiteten Kunſtſinn und ſchöpfe⸗ riſche Eigenart. Die Mannigfaltigkeit der modernen Technik hat auch dem Schloſſergewerbe viele neue Wege gewieſen und während man heute die Sicher⸗ heitsvorrichtungen der modernen Treſors als die letzte Entwicklung des ſchlöſſerſchaffenden Gewerbes bezeichnen kann, fand das Schloſſerhandwerk ſelbſt in den Maſchinen unſerer Zeit viele neue Zweige ſeines Handwerks und der Maſchinenſchloſſer, Automobilſchloſſer, der Bauſchloſſer, der Kunſtſchloſ⸗ ſer, ſte alle ſind Mitglieder der alten ehrſamen Zunft. der Der Uhrmacher Das koſtbarſte Gut des was Wunder, daß man raſche, eilende Leben Menſchen iſt die ſchon früh begann, zu meſſen. Die Alten kannten Zeit; dieſes die Sonnenuhr, die Sanduhr und die Waſſeruhr. Die Uhr ward zum Diktator unſeres Lebens, ſte kündete den raſchen Lauf unſerer Erdenzeit, und heute teilt ſie unſeren Tag mit ernſtem Schlag, teilt unſer Leben und mißt ſeine Grenzen. Die erſten mechaniſc Uhren, Räderuhren, finden wir ſchon in den Klöſtern des 12. Jahrbunberts und vom 13. Jahrhundert an hat es ſchon Turn en ge⸗ geben. Wir wiſſen alle, daß der Nürnberger Schloſſer Peter Henlein der erſte Uhrmacher war, der die Taſchenuhr erfand, das berühmte„Nürnbergiſch Ei“. Tragbare Uhren in Zylinderform hatte man ſchon vor Henlein gekannt, gar ſelbſt das Altertum kannte tragbare Sonnenuhren. Daß man auf den Schmuck der Taſchenuhren einſt ebenſoviel Sorgfalt, Mühe und Kunſtſtun verwandte wie auf jene prächtigen figurenreichen und mechanismusſtrotzenden aſtrono⸗ miſchen Kunſtuhren an Münſtern und Rathäuſern, das erzählen uns heute noch Muſeen und koſtbare Familienerbſtücke. Die moderne Uhreninduſtrie hat es glücklich verſtanden, das Praktiſche mit der ſchö⸗ nen, glatten Form und der unbedingten Gediegen⸗ heit und Verläßlichkeit des Werkes zu vereinen, und die Kunſt des deutſchen Uhrmachers iſt berühmt. Die moderne Planwirtſchaft hat auch das gediegene alte Uhrmacherhandwerk wieder mit in den Kreislauf des Wirtſchaftslebens gezogen, und wir alle ſollten mithelfen an der Geſundung des Uhrmachergewerbes. Des Bäcker Die Bäcker ſind wohl die wichtigſte Zunft im menſchlichen Leben. Sie ſchaffen uns das tägliche Brot und ſo mag es uns nicht wundern, wenn ihre Spuren bis ins ſagenverhangene Altertum zurück- reichen. In der Urzeit buk man Brot und Kuchen⸗ teig auf flachen, ſtark erhitzten Steinen und als man den Backofen wohl nach dem Brennofen der Töpfer formte, hat ſich ſicherlich ſchon der erſte gewerbsmä⸗ ßige Bäckerſtand gebildet. Bäcker, die ihre Ware gegen Entgelt verkauften, ſind ſchon im 5. Jahr⸗ hundert vor Chriſtus in Griechenland nachweisbar. Die erſten Backöfen fand man freilich aus weit ſpä⸗ terer Zeit, als man die Ruinen von Pompeji aus⸗ grub. Von Lob und Ruhm des löblichen Bäcker⸗ handwerks, das gar bald eine wichtige und anſehn⸗ liche Zunft im Gebilde der deutſchen Städte war, kün“ det manche Schrift und daß die Bäcker auch ein gar wehrhafter Stand waren, ſagt uns die deutſche Ge⸗ ſchichte, denn Ludwig der Bayer hat nach der Schlacht zwiſchen Ampfing und Mügldorf(1322) den„ſtets friſch zuhauenden Bäckerknechten“ beſondere Privi⸗ legien verliehen. Selten hat ein Gewerbe ſich ſo lebendig und raſch entwickelt wie das der Bäcker und heute iſt die kleinſte Bäckerei und die maſchinenſur⸗ rende Großbäckerei ein Vorbild deutſchen Fleißes und deutſcher Sauberkeit. Und gerade in unſeren Tagen hilft das Bäckerhandwerk in reger Zuſammen⸗ arbeit mit dem Müller mit an der Beſeitigung der Not der Landwirtſchaft und arbeitet vorbildlich am Aufbau einer neuen blühenden Volkswirtſchaft. hohen Kulturſtufe ſtanden. Die geachtet war, che Karoſſerie⸗ befreit und ſtandskraft im ganzen Ausland und heute hat ſich gerade die technik von allem ausländiſchen Einfluß ſchafft Vorbildliches. Der Solbdſchmied Die Goldſchmiedekunſt war immer nur bei jenen Völkern zu Hauſe, die auf einer verhältnismäßig große Mehrzahl der primitiven Völkern kannte d die Verwendung von Gold. Silber und ähnlichen Metallen zu Schmuck nicht. Unter den ganz alten Völkern waren es die Inkas, Inder und die alten Perſer, die eine hoch entwickelte Goldſchmiedekunſt pflegten. In der er päiſchen Vorgeſchichte kennen wir die älteſten G ſchmiedeſtücke aus dem Uebergang von der J ſteinzeit zur Bronzezeit. Die Goldſchmiede t ſtand in engſter Verbindung mit der Bronzetechnik als beſondere Kunſt, die ſich erſt in den erſten Jahr⸗ hunderten n. Chr., etwa zu jener Zeit, als man auch begann, das Silber zu kunſtvollen Gegenſtänden zu ſchmieden entwickelte. Ueber den Reichtum, den Glanz und die Vielfalt dieſer ſchöpferiſchen Kunſt erzählen uns die Kulturgeſchichten der letzten Jahrhunderte, erzählen uns die Prunkſchreine der Muſeen und Schatzkammern, erzählen uns vor allem die köſt⸗ lichen und oft wunderſamen Kleinode der Sakri⸗ ſteien in den großen Domen und Kirchen und Klö⸗ ſtern. Heute hat ſich die Goldſchmiedekunſt in erſter Linie auf zweckmäßige Formgeſtaltung und material⸗ gerechte Behandlung der Edelmetalle geworfen und verſucht die klare ſchöne Form der neuen Zeit, auch in dieſem edelſten Metalle zu Glanz und Freude der Mitwelt zu geſtalten. 0 old⸗ Schal ooo Max Appold Schlosseret Augartenstr. 68 Ludwig Keller Tel. 129 98 Karl Rohrer Bauschlosserei, mech. Werkstälte 6. 6 Tel. 308 48 NMechan. Werkstätte I. Wallstattstr. 2u Tel. 12 9g Willy Anhäuser Jul. Klein Ausführung säratl. Reparaturen Christ. 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Aus alten Chro⸗ niken wiſſen wir, daß im deutſchen Mittelalter gar viel Verſtändnis für die Künſtler des Kochtopfes herrſchte, und die Klöſter frönten mit raffiniertem Geſchmack jenem weltlichen Genuſſe, von dem ſie ſagten, daß es der einzige ſei, der ihnen die Freuden der Welt in ihre Kloſtermauern bringen dürfe. Wir kennen ſchon aus dem 14. Jahrhundert eine mannig⸗ faltige Sammlung von Kochrezepten, und wenn auch die Geſchichte zu melden weiß, daß die Verfeinerung der Kochkunſt aus Italten und Frankreich zu uns kam, ſo dürfen wir heute mit Stolz behaupten, daß ſich unſere deutſche Kochkunſt trotz der unnötig fremd⸗ ländiſch geſchriebenen Speiſekarten ſelbſtändig und ſo vielfältig und reich entwickelt hat, wie ſelten eine andere. 1909 wurde in Frankfurt a. M. das Koch⸗ kunſtmuſeum gegründet, das erſté derartige Inſtitut der Welt, das der Förderung der Kochkunſt dient. Es umfaßt eine Schau⸗ und Lehrmittelſammlung, eine reiche gaſtronomiſche Bibliothek, eine Auskunftei und eine Lehrküche, die junge Köche in der feinen Hotel⸗ und Gaſtſtättenküche vervollkommnen ſoll, Aber auch jene, die nicht das Glück haben, den Frank⸗ furter Lehrern zu lauſchen, finden in unſeren großen, von bekannten Gaſtronomen geführten Hotelküchen und in der Gediegenheit unſerer Gaſtſtättenbetriebe eine hervorragende Ausbildung, deren Lob wir in allen Gaſtküchen Deutſchlands hören können. schaffendes Voll im deutschen südwesfen 1 Det Schuhmachers „Verachtet mir die Meiſter nicht und ehrt mir ihre Kunſt!“ ſingt Hans Sachs in Richard Wagners „Meiſterſinger“, und es gibt wirklich kein Gewerbe, für das die Dichter und Künder unſeres Volkstums mehr geſchwärmt hätten als für das der ehrſamen Schuhmacher. Nicht nur, weil aus dieſer Zunft gar mancher Name in unſere Literatur und unſer Gei⸗ ſtesleben leuchtete, Hans Sachs, der Meiſterſinger und Jakob Böhme, der große Philoſoph am Schuſter⸗ ſchemel. Eine Geſchichte von mehr als zwei Jahr⸗ tauſenden hat dieſes Gewerbe eng in unſer wirt⸗ ſchaftliches und geiſtiges Leben getragen, und wenn wir ſchon von den Dichtern, den Philoſophen ſpra⸗ chen, die beide gar kunſtvolle, gute Schuhe zu nähen verſtanden, ſo möge auch noch an das Feldherrngenie des Schuhmachers Hans von Sagan erinnert ſein, der für ſein Handwerk das Ritterwappen mit dem Stie⸗ fel im Felde eroberte. Wie bedeutend und mächtig meiſt die Zunft der Schuhmacher war, erzählen uns die Chroniken aller Städte, und jene Geſchichte, aß ein Schuhmacher dem Kaiſer Sigismund 3000 Nes. lieh, iſt ebenſo wahr, wie die, daß die Schuhmacher⸗ meiſter als vornehme Bürger der Stadt ſamtene Joppen mit reichem Silber trugen, und daß oft die Schleppen ihrer Frauen ſo lang waren, daß eine Magiſtratsverordnung befahl, ſie abzuſchneiden. Aber auch heute noch übt der Schuhmacher eins der wichtigſten Gewerbe unſeres Wirtſchaftslebens aus, und wir dürfen eine der letzten Statiſtiken zitieren, die ſagt, daß in Deutſchland ca. 160 000 Schuhmache⸗ reibetriebe beſtehen, die mit Gehilfen und Familien⸗ angehörigen etwa 7 Million Menſchen ernähren. Der Sckeneider Das ehrſame Schneiderhandwerk, von dem uns aus dem Altertum wenig überliefert iſt, ſcheint erſt durch die Germanen in die Weltgeſchichte gekommen zu ſein, denn es iſt uns von römiſchen Schriftſtellern berichtet worden, daß ſich die Römer über die Ger⸗ manen wunderten, die Hoſen trugen. Bei unſeren Vorfahren war wohl ſchon die Schneiderei als Beruf bekannt. Um 794 werden unter den Hand⸗ werkern, die jeder Hof halten ſoll, auch die Schneider genannt. Um 1100 treten die Gewandſchneider ſchon als Gilde in Erſcheinung, nachdem ſchon früher Ge⸗ wand⸗ und Flickſchneider in vielen obrigkeitlichen Anordnugen aufgeführt werden. Um den Beginn des 15. Jahrhunderts hat es ſchon in den größeren Städten Deutſchlands Schneiderzünfte gegeben und ihre Schutzheiligen die heilige Kunigunde und der heilige Wolfgang treten uns aus frühen bildlichen Darſtellungen entgegen. Mit dem Aufblühen der Städte, dem beginnenden modiſchen Prunk des Mit⸗ telalters wurde auch das Schneiderhandwerk einer der wichtigſten Stände des Bürgertums und heute kann ſich kein Menſch dieſes Gewerbe aus ſeinem Alltagsleben denken. Mit der Erfindung der Näh⸗ maſchine, deren erſte angeblich ſchon um 1750 von einem Wiener erfunden wurde und die uns nach vielen Verſuchen und Verbeſſerungen hundert Jahre ſpäter aus Amerika gebracht wurde, hat ſich das Schneidergewerbe zur Großinduſtrie entwickelt. Ueber alle Errungenſchaften hinweg aber wird das Maßſchneidergewerbe immer das äußere Gewand unſeres Alltagslebens und die deutſche Mode in ihrer Eigenart beſtimmen. Der Toppichmacker Wenn wir heute im Alltagsleben von Teppichen ſprechen, denken wir meiſt nur an die Webkunſt, die in den vornehmen Zimmern unſeren Schritt dämpft, wir denken an jene farbenleuchtenden Gewebe, die den ganzen Raum mit der Wärme ihrer Buntheit füllen und mit köſtlichen Muſtern und Zeichnungen unſer Auge feſſeln. Wir denken natürlich auch an die einfachere Art unſerer Treppenbelage, an den bunten, feſten Teppich im gutbürgerlichen Wohnzim⸗ mer; wir vergeſſen aber bei dem Wort Teppich meiſt auch an jene Kunſtwerke zu denken, die in einer ſtrahlenden reichen Zeit die Vorläufer der Tapete waren, an jene hochkünſtleriſchen Schöpfungen der Bildwirkerei, die man ſeit dem 15. Jahrhundert Gobelins zu nennen pflegt. Die größten Künſtler haben zu dieſen gewirkten Gemälden die Vorwürfe geſchaffen, und ihre Geſchichte reicht bis in die kunſt⸗ ſinnige Vorzeit der Aegypter. Heute iſt jener Wand⸗ ſchmuck in den modernen Zimmern unſerer Zeit recht ſelten, dafür aber iſt der Fußbodenteppich zu einem unentbehrlichen Schmuck des Hauſes geworden, und wir können mit allem Stolz und allem Nach⸗ druck behaupten, daß die geknüpften und gewebten Wunder der deutſchen Teppichinduſtrie heute mit jedem orientaliſchen Erzeugnis in Wettbewerb tre⸗ ten können. Man hat dieſe Kunſt den Perſern und Türken gar gut abzuſehen verſtanden, und wenn wir heute die Auslagen unſerer großen Teppichgeſchäfte beſtaunen, die zu wirklich geringen Preiſen die farbenleuchtendſten und haltbharſten Erzeugniſſe an⸗ bieten, ſo kann uns berechtigter Stolz an deutſchem Fleiß und Können erfüllen. Das Fürstenberg⸗Restaurant am Wasserturm Max Meisinger Die führende Schuhinstandsetzungs Werkstätten „Perfekta“ Inh. A. Seideimann * 5 Mittelstraße 32 Fernsprecher 502 56 J. Blau ing. 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Es ſind beſtimmte Formen der Geſellig⸗ keit, der Spiele, der Tänze, des Sportes, auch der Lieblingsmelodien und geflügelten Redensarten, ja hrifttums und der Denkformen. Doch dieſe Nel inen der Mode wollen wir nicht betrachten. Uns bleibt unter dem Begriff Mode die große, Leben und Induſtrie bewegende Welle unſerer Kleidungs⸗ formen und Kleidungsarten wichtig und vor allem wird es immer die Mode der Frauenwelt ſein, die en einer großen Anzahl Ar beitskräfte Da iſt die Modiſtin, die je nach Geſchmack, in und Forderung der Zeit die kleinen Wunder der Frauenhüte ſormt und ſchmückt, hig und eigenartig von den f der Zeit befruchtet, die ſchönſten und feinſten deut⸗ ſchen Formen erſinnt. Dieſe Feſtſtellung iſt erfreu⸗ lich und wir ſpüren mit Stolz, daß ſich unſer deut⸗ ſches Weſen allmählich von fremdländiſchen Mode⸗ einflüſſen b beginnt, um ſelbſtändig unſerer deutſchen E Form und Geſchmack un⸗ ſerer Kleidut tmen. Wenn wir die Geſchichte der Mode bisher betrachten, ſo müſſen wir ſchon mit ihrem Namen das Zugeſtändnis fremdländiſcher Einflüſſe machen. Der erſte Beginn der Mode⸗ ſtrömungen mag zwiſchen dem 10. und 11. Jahr⸗ zundert liegen, aber erſt mit dem 13. Jahrhundert können wir in Deutſchland von einer Kleidermode ſprechen. Seit dem 14. Jahrhundert beginnt in eutſchland die Mode ſchon raſch zu wechſeln, man kann aus jenen Zeiten ſchon Streitſchriften gegen die Modetorheit wettern hören, beſonders gegen die von Frankreich her beeinflußten. Das Zeitalter Ludwig XIV. bringt ſchon Modebilder und Mode⸗ zeitſchriften und der Beginn des 19. Jahrhunderts gilt als der Beginn der unumſchränkten Herrſchaft der Mode. Wie ſchon betont, beginnt ſich das deutſche Weſen heute allmählich von fremdländiſchen Mode⸗ einflüſſen zu befreien und wie die Modiſtin, ſo be⸗ ginnen auch der Damenſchneider und die Damen⸗ ſchneiderin, unter denen oft ganz ausgezeichnete 2 75 N n 2 ——ů— N f 4 . F. crrererc erte, 15 9 l Kunſtgewerbler voll Eigenart und Geſchmack ſchaffen, eine deutſche Mode zu geſtalten. Und da es das Ge⸗ heimnis der Mode iſt, daß ſie ſich um ſo raſcher und breiter durchſetzt, je einheitlicher die Schichtung einer Geſellſchaft, eines Volkes iſt, ſo bleibt uns jetzt ge⸗ einten und vom gleichen Geiſt beſeelten Deutſchen die Hoffnung, daß wir bald eine deutſche Mode be⸗ ſitzen. Dieſes Ziel iſt ſchon ſeit einiger Zeit das Beſtrehen der deutſchen Meiſterſchule für Mode, der einzigen Fachhochſchule in Deutſchland, die vor zwei Jahren in München gegründet wurde. Sie will auf der Grundlage gewerblicher Fortbildung zu mode⸗ ſchöpferiſcher Leiſtung erziehen und eine eigene deutſche Modellgeſtaltung erreichen. Die bisherigen Liſtungen erfüllen alle Hoffnungen. Die Aufgabe der deutſchen Frau aber wird es von jetzt an ſein, ſich nicht fremdländiſche Modelle durch große Geldopfer heranzuholen, ſondern zur deutſchen Modiſtin, zum deutſchen Damenſchneider und zur deutſchen Damen⸗ ſchneiderin zu gehen, nicht nur, weil es Pflicht iſt, unſer deutſches Kunſtgewerbe zu unterſtützen, ſondern auch deshalb, weil unſer deutſches Weſen nach deut⸗ ſcher Qualitätsarbeit verlangt. Nürſehner Ob ſich ſchon in jener Zeit, da die Menſchen meiſt in Felle bekleidet gingen, einige von ihnen mit der Bearbeitung dieſer Felle beſonders beſchäftigten, wird wohl nie feſtzuſtellen ſein. Daß ſich aber bald mit der wirtſchaftlichen Entwichlung der einzelnen Stämme und Völker der Pelzhandel und mit ihm ein Stand, der die Pelze bearbeitete, gebildet hat, iſt wohl an⸗ zunehmen. In Deutſchland können die Kürſchner in dieſem Jahr(1934) das 800jährige Beſtehen ihrer Zunft feiern, denn im Jahre 1134 werden ſie zum erſten Male in Quedlinburg erwähnt. Der Kürſchner aus Pelzwerk und den ſchuf alle Kleidungsſtücke Pelzwerkbeſatz, und früher lag der geſamte Herſtel⸗ lungsvorgang vom Rohfell bis zum fertigen Klei⸗ dungsſtück in der Hand des Kürſchners. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat ſich mit der raſchen Verzweigung des Gewerbes eine Trennung der Kürſchner in Rauchwarenveredler und Nadel⸗ kürſchner vollzogen. Der Pelzhandel Deutſchlands hat ſich natürlich erſt beſonders mit der Entdeckung der pelztierrreichen Gebiete Sibiriens und Kanadas für die Wirtſchaft beſonders entfaltet, und deutſcher Fleiß, deutſche Ehrlichkeit und deutſche Arbeit waren es, die unſer Vaterland in die vorderſte Reihe Pelzwirtſchaft rückten. Der Pelzhar D iſt für Deutſchland von ſo hoher wirtſchaftlicher Bedeutung, daß uns da am beſten Zahlen Auskunft geben. Im Jahre 1932 betrug der Geſamtumſchlag an bearbei⸗ 7 teten und unbearbeiteten Pelzen zentrum Leipzig 250 Mill. Mark Der Bulmackes Die Geſchichte des Hutes iſt mit dem politiſchen Leben enger verknüpft als wir heute glauben würden und manchmal war der Hut gleichſam das Panier der Anſchauungen und Bekenntniſſe ſeiner Träger und wir möchten neben der ſchwediſchen„Partei der Hüte“ im deutſchen Pelz⸗ an jene deutſche der Zylinderhüte erinnern, die einſt das Sinnbild einer freiheitlichen Ueberzeugung waren, bevor ſie der revolutionäre weite Schlapp⸗ hut der Künſtler und Freigeiſter ablöſte. Aus jenen Tagen mag auch das ein wenig mutloſe Sprichwort ſtammen, daß man ſchwer alle Menſchen unter einen Hut bringen könne. Die Geſchichte des Hutes iſt alt. Schon die Griechen und Römer trugen ihn und bei den Germanen finden wir den Hut ſeit dem frühen Mittelalter, urſprünglich ſpitz mit hohem Kopf. Zeit und Mode ändern ſeine Form im Lauf der Jahr⸗ hunderte, bis er in dem eigenwilligen Dreiſpitz ſei⸗ nen größten Formenreichtum findet, um dann wieder ſich zu runden. Der eigentliche Hutmacher, deſſen Ge⸗ be man bis ins zwölfte Jahrhundert zurück⸗ ren kann, iſt einſt ei r mächtiger Handwerks⸗ ſtand geweſen. Heute hat den Handwerker die groß⸗ zügige Hutfabrikation in ihrem Betrieb aufgenom⸗ men, aber es gibt noch immer viele Handarbeits⸗ triebe, die ſich meiſt auf Reparatur eingeſtellt haben, htig die Rolle aber der Modiſtin iſt, die heute noch die ſchönſten Gebilde für die Frauen ſchafft, das braucht nicht beſonders betont zu werden. Erfreulich iſt es, daß in der letzten Zeit neben dem Blühen der Filzhutinduſtrie auch wieder der deutſche Strohhut zu Ehren kam, deſſen Herſtellung vielen Volksgenoſſen Arbeit und Brot gibt. Wiege died Wisberwagen In Griechenland hat es im 4. Jahrhundert v. Chr. kleine, flache, ſchemelartige Kinderlager gegeben, die auf vier Rollen liefen; die Mutter konnte ſo das Kind im Hauſe herumfahren; ſie konnte auch das Kind durch Hin⸗ und Herſchieben dieſes Lagers in den Schlaf wiegen. Jenes eigenartige Rollenfahr⸗ zeug iſt wohl der erſte Kinderwagen, den wir kennen. Die Wiege mag ebenſo alt ſein. Ob es aber in Griechenland und in Rom die auf halbrunden Kufen ſtehende Wiege gegeben hat, kann man nicht feſtſtellen. Eigentlich erſcheint uns die Wiege in bildlichen Dar⸗ ſtellungen recht ſpät. Die Wiege Heinrichs V. von England, der 1388 geboren wurde, war ein Bettkaſten, der in einem Geſtell ſo auf zwei Achſen hing, daß er ſchaukelte. Die erſte, auf halbrunden Kufen ſchau⸗ kelnde Wiege überliefert uns ein Gemälde von Mi⸗ chael Pacher in München, das um 1480 entſtand und den heiligen Ambroſius darſtellt. Der Kinderwagen hat die Wiege in den Städten bereits verdrängt, aber auf dem Lande und in alten Bauernhöfen gibt es noch Wiegen, die ſchon Geſchlechter in den Schlaf gewiegt haben. Von den kunſtvollen und ſonderbaren Wiegen⸗ arten des letzten Jahrhunderts mag beſonders die ſchwere Silberwiege genannt ſein, die die Stadt Paris 1811 Napoleon J. ſchenkte. Sie ſteht heute in der Schatzkammer zu Wien und wiegt nicht weniger als 280 Kilogramm. Unſere moderne Kinderwagen⸗ induſtrie hat die verſchiedenſten und praktiſchſten Formen erſonnen, und ihre Erzeugniſſe können als — wirkliche deutſche Qualitätsarbeit bezeichnet werden. (M 7. 24 für M 7. 24 — Fernsprecher 30603 Mannheims Spezialgeschäft Schnittmuster und Modeblätter 0 Beyer-Schnitte o Rekord- Schnitte Wienerin-Schnitte Reichhaltiges Lager, fachkundige Bedienung Emma Schäfer Schnittmuster und Modeßblätter M 7. 24 1 4 ,. 2 0. 75 Fleiner-Hüte, U 2,6 s M 7. 24 . Klappwagen Stubenwagen STANGE, P2, i Gartenmöbel und Schirme 173 in allen Ausführungen am besten Bei Kussenzettel Verk. Hellmann à Heud a um] Hole la Oualtnt 2 25 m Seleuilꝭ— 85 m Wasochioeicle— 45 um] Wollandtooelisse 125 m Wesel esel 45 185 Hellmann 4 Hend Alle a. 8 8 Tafel baue des in- und Auslandes in stets quellfrischen Füllungen liefert W. Müller jun. Genetralvertretung der Kaiser- Frledrlch- Quelle Offenbach a. 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Der römiſche Gelehrte Plinius erzählt uns das erſtemal von Häu⸗ ſern, die mit bunten, geſägten Steinen gedeckt waren, aber erſt gegen Ausgang des 15. Jahrhunderts hür⸗ gerte ſich in Deutſchland das Ziegeldach allmählich ein, währenddem es faſt ſchon Jahrhunderte vorher bereits bet den Griechen und Römern ſchon allge⸗ mein gebräuchlich geweſen ſein muß. Im Germani⸗ ſchen Muſeum zu Nürnberg finden wir Dachziegel der alten Nürnberger Bauten. Das Mendelſche Porträtbuch zeigt uns aus dem Jahre 1401 einen Nürnberger Dachdecker, der Ziegel auflegt. Heute hat die moderne Dachziegel⸗ und Schieferinduſtrie ſo viele vorbildliche, ausgezeichnete und feuerfeſte Arten von Dachdeckmaterial geſchaffen, daß es dem Laien ſchwer wird, unter allen den vielen angebotenen Sorten zu wählen. Der Hausherr wird ſich gar meiſtens auf den Rat des Dachdeckermeiſters, oder bei einem Neubau auf den des Architekten oder Baumeiſters ſtützen, die unter Berückſichtigung der Eigenart des Hauſes und ſeiner Lage uſw. das ge⸗ eignete Material beſtimmen werden. Die ehrſame Zunft der Dachdecker iſt heute ſehr groß, und eine kürzliche Zählung hat ergeben, daß es in Deutſchland etwa rund 12 200 Dachdeckereibetriebe mit 22 600 Ge⸗ hilfen, faſt 6700 Lehrlingen und etwa 800 Angeſtellten Der Bildhauer Der Steinmetz Der Bildhauer kann Handwerker und Künſtler ſein. Meiſt ſind Handwerker und Küeiſtler in dieſem Berufe ſo eng verwachſen, daß es ſchwer möglich iſt, 5 * 2 N — hier kritiſch zu unterſcheiden. Wir pflegen aber jene zu den kunſtgewerblichen Handwerkern zu zählen, die ihre Bildhauerarbeit etwa ſerienmäßig betreiben und zugleich mit ihrer Werkſtatt eine Art ſtändiges Ver⸗ kaufsgeſchäft verbunden haben. Wir denken da an jene Holzbildhauerei, die ſich mit der Herſtellung von kleinen Tierplaſtiken und anderen mehr für den täg⸗ lichen Gebrauch geſchnitzten kleinen Plaſtiken be⸗ ſchäftigt, an die Heimkunſt der Oberammergauer etwa, die mehr kirchliches Gepräge hat, und die der bekannten Holzſchnitzer im Bayeriſchen Wald. Unter dieſen Begriff fällt auch das Gebiet des Steinbild⸗ hauers, der ja dem Steinmetz nahe verwandt und eng mit dem Baugewerbe verknüpft iſt, und deſſen Arbeitsgebiet bei einer Ueberſicht des Steinmetz⸗ gewerbes zu würdigen wäre. Es iſt bereits erwähnt worden, daß die handwerkliche Bildhauerkunſt heute bei uns in Deutſchland oft in ganzen Dörfern, oft in einem ganzen Landſchaftsgebiet betrieben wird, meiſt in Gebirgsgegenden, und der gute Ruf dieſes deut⸗ ſchen Kunſtgewerbes, das gerade in letzter Zeit durch kunſtgewerbliche Fachſchulen, die meiſt von Künſt⸗ lern geleitet ſind, ſchöpferiſch befruchtet wurde, klingt weit über die Grenzen des Landes, und hat ſich Ab⸗ ſatzgebiete ſogar in Amerika geſchaffen. Daß ſich die letzten Kriſenjahre auch in dieſem Kunſthandwerk böſe ausgewirkt haben, iſt beklagenswert, und es iſt zu hoffen, daß mit dem neuen Aufſchwung unſeres innerdeutſchen Wirtſchaftslebens auch dieſes Kunſt⸗ gewerbe, deſſen Arbeitsbereich gar ſo vielfältig iſt, im deutſchen Heim wieder ſeinen Eingang findet. Det Installateur Spengler und Inſtallateur werden heute in einem Atem genannt, wir finden ſie als Klempner in Nord⸗ deutſchland, als Blechner und Blechſchmiede in frühe⸗ ren Zeiten, und wer heute noch den Spengler von ehedem in einer kleinen Werkſtatt mit viel winzigen Aufträgen ſucht, der wird dieſer Art von Handwerk nur noch ganz ſelten begegnen. Der rein berufs⸗ mäßige Spengler hat ſich gewandt der Zeit ange⸗ paßt, er hat Verkaufslager, iſt oft ſtaatlich geprüfter Blitzableiterſetzer und Inſtallateur, baut Gas⸗, Waſſer⸗ und elektriſche Leitungen, ſtellt die gebräuch⸗ lichen Apparate und Vorrichtungen auf und iſt als Bauinſtallateur oder Bauſpengler(Bauklempner) der wichtigſte Helfer des Innenarchitekten und Bau- meiſters. Der Nachwuchs dieſes mächtigen Gewerbes ſteht heute ſchon meiſt als hochſchulmäßig ausgebilde⸗ ter Dipl.⸗Ingenicur oder erfolgreicher Abſolven: einer der bekannten deutſchen Inſtallationsfachſchulen im väterlichen Geſchäft, und auch der alte Meiſter von heute iſt ein anderer als jener, der ſich im 16. Jahrhundert von den Harniſchmachern und Platt⸗ nern abſonderte, um für den Haushalt des Bürgers billigere Gebrauchsgegenſtände aus Blech herzuſtellen oder Turm und Dach mit Blech, mit Blei zu decken. Heute ſind alle Gegenſtände, die der Spengler in ſeiner Werkſtatt macht, Qualitätsarbeiten erſten Ranges für Küche und Haushalt,für das Baugewerbe und vieles andere, und als Inſtallateur ſind die Spengler, Klempner, wie ſchon betont, der wichtigſte Berater für den Hausherrn, der für ſeine Waſſer⸗ und Gasleitungen ſorgt und als Elektroinſtallateur die Einrichtungen der Lichtanlage überwacht. Nir⸗ gendwo iſt der Grundſatz„Geh zum Fachmann“ wich⸗ tiger als bei dieſem Gewerbe. Der Metzger Die Zunft der Fleiſcher, Schlächter, Metzger, Knochenhauer oder Fleiſchhauer, wie man ſie nannte und nennt, iſt eine der älteſten im Leben der Städte geweſen, und ihr Handwerk war eines der bedeu⸗ tendſten, denn gerade ſie hatten ja die großen, wach⸗ ſenden Gemeinſchaften der Städte mit ihrem wich⸗ tigſten Nahrungsmittel zu verſorgen. In den älte⸗ ſten Stadtbüchern begegnen wir ihrer Zunft. So finden wir z. B. im Hamburger Stadtbuch des Jah⸗ res 1268 die„Knochenhauer“, die als Meiſter(Ma⸗ giſter) bezeichnet werden. Ihre Bruderſchaften ſpiel⸗ ten im Gemeinweſen eine große Rolle, und kein Ge⸗ werbe hat ſich wie ſie ſo groß und mächtig mit der raſchen Entwicklung der Technik entfaltet. Die mo⸗ dernen Schlachthöfe der Städte ſind großartige, weite Stadtviertel geworden, und der Laie ſteht befangen und überraſcht vor ihren Einrichtungen. Raſch hat ſich auch ihr Gewerbe entwickelt und verzweigt und ſich in Spezialbetriebe gegliedert. Die großen Wurſt⸗ und Fleiſchkonſervenfabriken ſind aus ihm gewachſen, und der Großteil unſeres gewerblichen und wirtſchaftlichen Lebens iſt mit ihm eng verbun den. Trotz aller Moderniſierung trägt dieſes ſtolze Gewerbe noch treu ſeine alte Ueberlieferung, und wenn die Fleiſcherinnungen bei großen Feſten in ihrer ſauberen, alten Tracht aufmarſchieren, ſpürt man das geſund Gewachſene, das in ihrem Ge⸗ werbe ruht und beim mächtigen Aufbau unſeres neuen wirtſchaftlichen Lebens wacker mithilft. gewerbe angeschlossenen Fitmen: Brrsf Pausch Jkob Sæfferlirog Aber Schieffold Fepp& Scheaef AMO Geibler Herrner) Kor Wen Bduerd Kunkel Kerl Brist Georg Nef mer Jem Krempf Kerl JSger 5 Georg Scrurudf Ehrenfried Meer Nach. Herrm erm Frrasf Helrricti Hecgcel Frifz Perfziriger AdlollStecfelrne er Ser Fr. Kor Wer! Valeri Sauer SUus fav Ludwig JOsef Springer 2118 Der Fuckgruppe für das Bildhouer- u. Grabmal- ges — L Strebe wer—— Ventiletoreff Dampfmaschi Dieselmotoren Kompressoren Trensportanlagen . 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Als Reinigungsmittel wird aber die Seife erſt von Galenus erwähnt, und als das wich⸗ tigſte Waſchmittel für unſere modernen Wäſchereien erſt viel ter Eingang gefunden haben, man Jahrhunderte hindurch noch im gan⸗ ttelalter die We tur mit Lauge behandelt hat. Damals hantierten Hausfrauen und äſche⸗ rinnen faſt nur mit dem Laugenbeutel, und erſt im ſiebzehnten Jahrhundert findet die Seife auch beim Wäſchewaſchen Verwendung. Der Auf⸗ ſchwung unſerer Seifenſiedereien und die bald ein⸗ ſetzende Seifengroßinduſtrie ſind von der Zeit an Zeugnis für die neue Art der Wäſchebehandlung. Bald mag ſich neben den Wäſchereien auch die Büg⸗ lexei oder Plättanſtalt im Gebrauch geweſen ſein. Die erſten, die uns erhalten ſind, ſtammen aber aus dem 16. Jahrhundert. Hier haben Technik und die Entwicklung der Elektrizität manche Umwälzung in ch che NN W den modernen Wäſchereibetrieb gebracht, der ſich heute aller einſchlägigen Erfindungen zum Nutzen Schaffendes Volle im der Hausfrauen und großer Gaſtbetriebe vorbildlich zu bedienen weiß, und wirklich hat das Vordringen der Wiſſenſchaft des Waſchens heute uns jeder Sorge um unſere Wäſche enthoben, und Erfahrung und Technik ſetzen die modernen Wäſchereien und Büge⸗ leien inſtand, vollkommene Arbeit zu leiſten, und bei allem Glanz der Reinheit auch die Haltbarkeit der anvertrauten Wäſcheſtücke zu wahren. Det Bizeempfhkändler Unter Wirkwaren aus Wolle, und Ramin, verſtehen wir heute Gewirke Kunſtſeide, hergeſtellt Leinen ſind Seide, I mit Maſchinen Baumwolle, die (Strümpfe, Handſchuhe, Trikotagen uſw.). Sie ſind nicht wie die Webware aus gekreuzten Kett⸗ und Schußfäden entſtanden, ſondern ſie ſind eine maſchi⸗ nelle Nachbildung der handgeſtrickten Ware, die auf dem Kulierſtuhl oder Kettenſtuhl erzeugt wird. Wenn wir in der Geſchie er Strumpfwirker nachblät⸗ tern, dann wir, daß die älteſte Gilde der Strumpfſtricker, die wir kennen, um 1527 in Paris auftaucht. Der erſte Strumpfträger, den wir kennen. war Heinrich VIII. von England. Er trug ſeidene, wahrſcheinlich in Spanten geſtrickte Strümpfe. Eine ganz umwälzende Erfindung auf dieſem Gebiete ver⸗ danken wir einem engliſchen Gottesgelehrten, dem Magiſter der blogie am Johns Colleg in Cam⸗ r Lea). Er hat um 1589 den finden bridge, William Lee(oder erſten Kulierſtuhl gebaut, der ſchon damals ſo voll⸗ kommen war, daß er noch heute Verwendung finden könnte. Faſt ein Jahrhundert ſpäter, etwa um 1670, wurde der Strumpfwirkſtuhl von England nach Oeſterreich gebracht. Der Mann, der dies unter⸗ nahm, hieß J. J. Becher. Um 1685 finden wir den Wirkſtuhl in einem Buche erwähnt(„Moraſtgräber“ von Haſſang). Es heißt dort:„Es hat einer ein In⸗ ſtrument erfunden, durch welches innerhalb drei Stunden 1000 Paar Strümpfe können gewirkt wer⸗ den.“ Die erſten Strümpfe aus Baumwolle wurden ebenfalls in England hergeſtellt. Johann Eſche aus Limbach hat um 1735 die Wirkerei in Sachſen ein⸗ geführt. Der Kulierſtuhl hat dann viele Verbeſſe⸗ rungen durchgemacht, aus ihm iſt der Kettenſtuhl her⸗ vorgegangen, dann entſtand der Rundſtuhl, und um 1808 war es Julien Le Roy in Paris, der die Strick⸗ maſchine erfand, die ihre Ware flach ausgebreitet ſtrickt. In Rottenburg a. N. hat Frédéric Hi Fouquet gemeinſam mit C. Terrot in Cannſtatt um 1845 die Mailleuſe erfunden, durch die der Rundſtuhl erſt ſeine volle Leiſtungsfähigkeit erlangte. Die letzte wichtige Erfindung von J. A. Eiſenſtuck in Chemnitz, der um 1860 eine Strickmaſchine konſtruierte, die dem Rundwirkſtuhl nachgebildet war. Es wurde bereits erwähnt, daß unſere Wirk⸗ und Strickwaren aus dem verſchiedenſten Jadenmaterial hergeſtellt wer⸗ den, und es wird kaum eine Induſtrie geben, die im Leben eine ſo wichtige Rolle ſpielt. Wir möchten nicht einzeln auf all die vielen Arten von Trikotage⸗ waren verweiſen, auf die Vielfalt der Herrenſocken und Damenſtrümpfe und all die vielen Dinge, die heute im Sommer und Winter zu den weſentlichen Bekleidungsſtücken unſeres Körpers gehören. Eine rieſige Anzahl von Arbeitern und Augeſtellten iſt in dieſer weitverbreiteten Induſtrie beſchäftigt, und es ſollte zum Stolz jeder deutſchen Frau und jedes deutſchen Mannes gehören, daß er nur die Erzeug⸗ niſſe der deutſchen Wirk⸗ und Strickinduſtrie trägt, die ſich in ihrer oft kunſtgewerblichen Mannigfaltig⸗ keit dem verwöhnteſten Geſchmack unſerer Tage an⸗ zupaſſen verſtanden hat. Der Geigen und Tautenbauer Um das ſchöne Handwerk des Lautenmachers muß man den Klang und die Fülle der ganzen Muſik⸗ inſtrumentgeſchichte aufrauſchen laſſen. Die Urheimgt der europäiſchen Muſikinſtrumente mag zum größten Teil in Aſien geweſen ſein, über Griechenland und Rom kamen ihre Melodien zu uns und es gibt weite Zuſammenhänge jener Muſikinſtrumente, mit denen Indiens und Oſtaſiens, die in ferne vorgeſchichtliche Zeiten zurückführen. Aus den Gewittern der Völ⸗ kerwanderung haben ſich nur die Klänge von ein paar Inſtrumenten des antiken Kulturkreiſes zu uns gefunden, die urſprünglich weſtaſiatiſchen Harfen und Leiern der fahrenden Sänger und Spielleute, die elfenbeinernen und bronzenen Hörner. Die Kreuz⸗ züge brachten über Spanien und Süditalien uns Laute, Mandola, Gitarre, Geige, Rebec, Schnabel⸗ flöte, Schalmei und Trompete, Handpauke. Der Oſten Europas ſchenkte uns Hackbrett und Dudelſack, Pauke und Kylophon. Bald erwachte in der muſikliebenden Menſchheit der Drang, Klangfarbe, Klangfülle und Vielfalt der Inſtrumente zu erweitern. Im 16. Jahr⸗ hundert beginnt die Vorliebe für die Akkordinſtru⸗ mente, Orgel, Laute und Klavier und ſchon jubelt von Italien die Stimme der Geige in den Tonreigen, die Namen der berühmten Geigenbauer Maggini, Amati, Guarneri, Stradivari, Jacob Steiner und Matthias Kloz tauchen auf, wo der Geigenbau ſeine höchſte Blüte erreichte. Seit dieſer Zeit änderte ſich in dieſem Kunſthandwerk nichts weſentliches, ja man arbeitet heute noch mit den gleichen Werkzeugen wie vor 200 Jahren. Der Gitarre⸗ und Lautenbau hat ſich hingegen in letzter Zeit ſehr emporgeſchwungen, da man das Zupfinſtrument nicht mehr als Stiefkind, ſondern als vollwertiges Konzert⸗Inſtrument ſchätzt. 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Jahrhundert erwähnt und Kaiſer Friedrich II. erließ 1224 eine wichtige Verordnung, in der die Grundlagen für die Regelung der Verſorgung mit Heilmitteln geſchaffen wurden. Soweit bisher feſtgeſtellt werden konnte, dürfte die erſte Apotheke in Köln am Rhein eingerich⸗ tet worden ſein, bald darauf finden wir ſchon Apo⸗ theken in Trier, Konſtanz, Hamburg, Augsburg, Wis⸗ mar, Straßburg und anderen Städten. Mit dem Ausgang des Mittelalters dürfte wohl ſchon in jeder größeren Stadt eine Apotheke geweſen ſein. Im 16. Jahrhundert begann der große Aufſtieg des Apothe⸗ kerweſens, als Paracelſus, der berühmte Arzt und Chemiker, die eigentliche pharmazeutiſche Chemie be⸗ gründete. Jetzt wurde die Pharmazie eine ernſte eigene Wiſſenſchaft, die von Aerzten und beſonders es Volk im deutschen südwesten/ 148 von Chemikern überaus reich befruchtet wurde; heute hat die Apotheke für alle Sorgen und Nöte unſeres Leibes ein gar wirkſam Pülverchen, Tränklein oder Kräutlein. Der Glaſer Ein alter Glaſerſpruch bittet in humorvoller Art, daß Gott ſeine Hagelwetter nur gegen die Fenſterſcheiben werfe:„Gott behüt' uns Korn und Wein/ Der Hagel ſchlag' nur Fenſter ein/ Mit deiner Macht die Felder ſchütz'/ Der Hagel nur dem Glaſer nütz'!“ Wenn wir auch ſchon Glasfen⸗ ſter im Altertum kennen und auch unſere Kirchen ſchon in früheſter Zeit Glasfenſter hatten, ſo iſt das eigentliche Glaſerhandwerk doch erſt viel ſpäter ein eigenes Gewerbe geworden. In der älteren Zeit ge⸗ hören auch die Glasmaler noch zum Gewerbe und noch heute trägt das Glaſerhandwerk die Spuren ſei⸗ nes urſprünglichen Wachstums, das es mit anderen Berufen vereinte. In München werden die Glaſer ſchon um 1370 urkundlich genannt und treten um 1458 als Gewerbe amtlich in Erſcheinung. Der Gla⸗ ſer war zu allen Zeiten, auch dort, wo er ſcheinbar nur praktiſch arbeitete, immer ein wenig mit dem Künſtler verwandt, und wir möchten nur an die köſtlichen Bleifaſſungen der vergangenen Jahrhun⸗ derte erinnern, an die kunſtvolle farbige Butzen⸗ ſcheibentechnik. Heute gliedert ſich das Glaſerhand⸗ werk in zwei Hauptgruppen: Die Bauglaſerei als Hauptberuf. Der Bau⸗ und Rahmenglaſer entwickelte ſich aus dem früheren Kunſtglaſer, indem er nicht nur Verglaſungen, ſondern auch die Anfertigung von Fenſterrahmen, Balkontüren, Schaufenſteranlagen und Schiebefenſter aller Syſteme unter Zuhilfenahme von modernen Holzbearbeitungs⸗Maſchinen ausführt. Die Kunſtglaſerei dagegen iſt heute, gemeſſen an ihrer früheren Blüte, ſehr zurückgegangen, und der⸗ artige Betriebe ſind nur noch vereinzelt anzutreffen. Ein langgehegter Wunſch des Glaſergewerbes iſt: das Glas dem Glaſer, ob Kunſt⸗ oder Bauglaſer. Das will heißen, daß alle Verglaſungsarten, wie: Fenſter, Türen, Glasabſchlüſſe, Glasdächer, Schau⸗ fenſterſcheiben, Spiegel, Glastabletten, Autoſcheiben und Bleiverglaſungen nur vom zuſtändigen Fach⸗ mann, dem Glaſer, ausgeführt werden. Der Boiler Die erſte Darſtellung eines Seilers finden wir in der Grabkammer des Statthalters Riekhamara zu Theben im alten Aegypten(1650 v. Chr.). Die Sei⸗ lerei ſpielte in den großen Staaten des Altertums eine wichtige Rolle, weil aller Transport der Laſten durch Menſchenkräfte und ohne irgend welche Maſchi⸗ nen erfolgen mußte. Die Kette zum Laſtentrans⸗ port war noch unbekannt, und wir ſehen aus den Bildern, die von den großen Bauten des Alter⸗ tums erzählen, daß bei allen den einfachen Vor⸗ richtungen das Seil das wichtigſte Hilfsmittel war, um die ſchweren Baumaterialien zu heben und zu be⸗ fördern. Im Mendelſchen Porträtbuch in Nürnberg iſt ein Seiler bei der Arbeit wiedergegeben: wir ſehen den Seiler hier mit dem Hanf rückwärts ſchreitend und an einem Pfoſten dreht ein Gehilfe ein Schwungkreuz, an deſſen Haken die Arbeit einge⸗ hängt wird. Ehe die Techniſierung auch im Setiler⸗ gewerbe viele Umſtellungen brachte und die Seil⸗ ſpinnmaſchine die Herſtellung der Seile beſchleunigte und verbeſſerte, konnte man den Seiler bei ſeinem „zurückgehenden“ Gewerbe, das ihn ſo gut vorwärts brachte, in den Städten beobachten. Es gibt aber heute noch ehrſame Seilermeiſter in kleineren Orten, die den Großteil ihrer Erzeugniſſe auf der Seiler⸗ bahn im Freien herſtellen. Es iſt erkreulich, feſt⸗ ſtellen zu können, daß auch dieſes ſchöne alte Gewerbe gerade in der letzten Zeit wieder zu neuem Zlüher ſich entfaltete, und es ſoll jedem Deutſchen Pflicht ſein nur deutſche Qualitätsware zu kaufen. hre im Spi. gel der Neuen Mannheimer zeitung Der Males Das Malerhandwerk, das in ſeiner Tätigkeit ofk ſo einfach ausſieht, iſt eine Kunſt, die richtig erlernt ſein will und unbedingte Sach⸗ und Fachkenntnis erfordert. Aus dem ſcheinbar ſo ſchlichten Maler⸗ handwerk erwuchs manch großer Meiſter, der den Ruf deutſcher Kultur über die ganze Welt trug. Dem Malermeiſter von heute iſt es Aufgabe, die Flächen der Innenräume farbig und dekorativ zu geſtalten. Dieſe Arbeit erfordert ſchon künſt⸗ leriſches Können und reiche Phantaſie. Er muß mit allen Auſtricharten bis zur feinſten Schleiflackierung ſowie mit allen Holz⸗ und Marmorimitationen ver⸗ traut ſein, die große Geſchicklichkeit erfordern. Neben dieſem ſtellt er Inſchriften mit werbendem Bild auf Wandflächen, Stoff, Holz, Blech und Glas her. Ver⸗ bunden mit der Technik des Transparentes und des Tagesleuchtſchildes, grenzt eine ſchmiſſige Ausfüh⸗ rung an hohes Können und beſondere Ideen, die ſchon manchem Geſchäftsmann ſeinen Umſatz um einen großen Prozentſatz ſteigerten, Seine Geſamtarbeiten erfreuen nicht nur das Auge, ſordern ſchützen die bearbeiteten Flächen und Gegenſtände vor dem zerſtörenden Einfluß von Feuchtigkeit, Wetter und dem Verfall. Wenn wir an den Aufbau des Mittelſtandes denken, dürfen wir gerade die wichtige Arbeit des Malers nicht überſehen und den durch ihn herangereiften Künſt⸗ ler, der ganz beſonders ſchwer um ſeine Exiſtens kämpft, nicht vergeſſen. 2. e, N 2 deltec 5 ist die 2Uveflössige Bezugsquelle für Arzneimittel, Drogen Verbendsstoffe und Artikeln Zur Die Anolliehei Aan leis dad Uesorte 6184 Hanf- Bindfaden und Kordel Sisalgarne, Kordeln und Schnüre Wäscheleine, Fischergarne Paekstrleke, Leinenzwirne, Sch'eißhanf, Manila- und Stisalhanfseile für alle Zweeke. Drahtseile aus Eisen und Stahldraht in jeder Stärke. Hängematten, Netze, Gurten, Sehläuche, alle Seiler waren. Mannheimer Dampfsellerei vorm. Eouis Wolft bisl MANNHEIM Gesellschaft mit beschräpkter Haltung Großhandel mit Hanferzeugnissen Hansahaus D 1. 7/8 Fernsprecher Nummer 20001 Willi Grog Jakob Baum Maler- und Tünchergeschäft Heustr. 12 Peter Hausen Tel. 526 40 Hch.-Pans Str. 28 Tel. 223 2 Woolf Schwabe J Mannheim , e E 2. 14. 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Ir⸗ gendeinmal hat ein führender öſterreichiſcher Archi⸗ tekt von unſerem heutigen Architekten den weſent⸗ lichen Satz geprägt:„Der Beruf des Architekten verhält ſich zu dem des Baumeiſters wie der Beruf des Arztes zu dem des Apothekers.“ Beide wirken aus ihrer perſönlichen Kraft und Kenntnis heraus individuell, und gleich wie der Arzt die Durchfüh⸗ rung der anzuwendenden Heilmethode, ſoweit dieſe in der Herſtellung der Heilmittel beſteht, dem Apo⸗ theker anvertraut, ſo überantwortet der Architekt die Durchführung des Bauentwurfs dem Baumeiſter, überwacht die Ausführung ſeines Planes und trifft im Laufe der Bauausführung alle weiteren Maß⸗ nahmen zur Verwirklichung der Bauaufgabe. Der Architekt iſt nicht der, der den Luxus ſchafft, weit eher jener, der unſerer neuen Bauweiſe die einfache, zweckentſprechende Geſtalt verleiht. Er iſt der gei⸗ ſtige Führer im neuen Bauen und er iſt der Treu⸗ händer aller Bauenden, führt als Mitglied der freien Berufe, wie Arzt und Rechtsanwalt, einen gerech⸗ ten Kampf gegen Kurpfuſchertum und Bauſpekula⸗ tion. Neben der künſtleriſchen Geſtaltung des Baues, die ja ſein eigentliches Aufgabenfeld iſt, übernimmt der Architekt alle Sorge um den Bau und die Wahr⸗ nehmung der Intereſſen des Bauherrn einwand⸗ frei, und wenn man heute bauen will, ſo wende man ſich frühzeitig an einen Architekten, der Treuhänder, Planbearbeiter und Bauleiter zugleich iſt. Der Jimmermann Kaum einer der Handwerkszweige iſt mit der Geſchichte der Menſchheit und ihrer Kultur von den früheſten Anfängen an ſo eng verknüpft wie der des Zimmermanns, denn er ſchuf die Wohnung, das 4.— —̃ — 2 Gebälk und das Dach und all die hölzernen Gerät⸗ ſchaften, die der Menſch brauchte. Der Zimmermann hat auch die erſten Schiffe gebaut und aus ſeiner Kunſt erſt entwickelte ſich die Vielfalt der heutigen Holzgewerbe. Die erſten Zimmerleute begegnen uns ſchon vor 5⸗ und 6000 Jahren und bei den klaſſiſchen Völkern war die Zimmermannskunſt in hohen Ehren. Plato nennt den Zimmermann als den zweitwichtigſten Handwerker. Als der Menſch mit der Bronze und dem Eiſen beſſere Werkzeuge bekam, hat ſich die Zimmermannskunſt reich ent⸗ faltet und in den letzten fünfzig Jahren können wir von der Vervollkommnung des Zimmerergewer⸗ bes ſprechen, das durch die unwälzenden Erfindun⸗ gen der Holzbearbeitungsmaſchinen und durch ſeine raſtlos aufſtrebende Arbeit mit fein durchdachten Konſtruktionen überraſcht, die gerade heute wieder in den Vordergrund gerückt werden, denn die neue Zeit hat ſich erfreulicherweiſe wieder gerne dem Holzbau zugewendet. Die Zimmermannskunſt iſt die älteſte Volkskunſt und was uns heute die alter⸗ tümlichen Bauwerke noch von der früheren beſinn⸗ lichen Kunſt der Zimmerleute erzählen, das iſt ein Stück deutſcher Kulturgeſchichte. 1 5 Der Jahnzieher Die heutige Zahnheilkunde, jener Teil der Chi⸗ rurgie, und Medizin, der ſich mit der Pflege und Er⸗ haltung geſunder Zähne, mit der Beſeitigung der Zahnkrankheiten und mit der Konſervierung der erkrankten Zähne befaßt, kennt den ehrſamen„Zan⸗ brecher“ des Mittelalters nicht mehr. Heute ſorgen Zahnarzt und Dentiſt für die Erhaltung unſeres Gebiſſes, das in unſerem Leben eine wichtigere Rolle ſpielt, als wir oft meinen. Die erſte Erwähnung eines Zahnarztes finden wir in Inſchriften der Pyramidenzeit, wo von einem„Hofzahnarzt“ die Rede iſt; in vielen Werken des Altertums hören wir von der beſonderen Kunſt der Zahnärzte, und auch im Mittelalter hat es manchen berühmten Zahn⸗ arzt neben den gewöhnlichen„Zanbrechern“ gege⸗ ben Das erſte wiſſenſchaftliche Werk über die Zahn⸗ heilkunde ſtammt aus dem Jahre 1728. Es iſt von Fouchard und wurde im Jahre 1733 ins Deutſche überſetzt. Auf den Induſtrie⸗ und medizinfachwiſ⸗ ſenſchaftlichen Ausſtellungen der letzten Jahrzehnte konnte man ſich überzeugen, welch außerordentlichen Impuls die zahnärztliche Forſchung der Induſtrie zu geben vermocht hat, aber auch davon, wie weit eine rührige Induſtrie es der Zahnheilkunde er⸗ möglichte, ſich den verfeinerten Bedürfniſſen der Praxis anzupaſſen. Die verſchiedenſten Zahnerſatz⸗ mittel ſind in der letzten Zeit großartig vervollkomm⸗ net, und auch bei den vielen Apparaten und In⸗ ſtrumenten des Zahnarztes hat deutſcher Erfinder⸗ geiſt manch wichtigen Fortſchritt geſchaffen. Der Bierbrauer Selten mag ein Gewerbe durch die moderne Maſchine ſo gewandelt worden ſein wie das des Brauers, der einſt nur im Kleinbetrieb jenes be⸗ gehrte Getränk aus Hopfen und Malz geſotten hat. Und aus den Tagen der wandernden Bräuburſchen lacht die ganze behäbige Romantik des gediegenen fahrenden Geſellentums von einſt. Und obgleich ez ſcheint, daß ſich das ganze Gewerbe in den mächtigen und berühmten Großbetrieben der Brauereien ge⸗ ſammelt habe, ſo finden wir doch noch eine ganze Reihe gediegener und guter Kleinbetriebe, die meiſt auf dem Lande mit trinkfroher Freude und geübten Probierkehlen das köſtlich ſchäumende Naß zu ſieden verſtehen. Die Herſtellung des Bieres war bereits den Aegyptern bekannt. Plinius, der Römer, ſchwärmt vom„Cereviſta“. Thraker, Skythen, Kelten und Germanen kannten den erfriſchenden Trunk, Der Hopfen, den ſchon Plinius erwähnt, iſt aber erſt im 8. Jahrhundert in Deutſchland gezüchtet worden und wir finden ihn noch weit ſpäter, erſt um das Jahr 1070, bei der Bierbereitung genannt. Die älteſte Brauordnung, die wir kennen, ſtammt aus dem Jahr 1155 aus Augsburg, und wir wiſſen, daß die Hanſeſtädte Hamburg und Danzig ſchon im 14. und 15. Jahrhundert einen lebhaften Bierexport betrie⸗ ben. Das berühmte Kloſterbier des Mittelalters hat heute noch ſeinen Ruf, der auch der Münchener Bierinduſtrie, die mit dem Beginn des 15. Jahr⸗ hunderts zu hoher Blüte kam, manch Namen und Rezept vererbte. Die älteſte Münchener Brauord⸗ nung datiert von 1420. 5 J TK Verantwortlich für oͤen Text dieſer Beilage: Carl Onno Eiſenbart⸗ Mannheim. Für Anzeigen verantwortlich: Jacob Faude⸗ Mannheim. W. Bergbold Architekt NM 3. 6 Architekten A. OL. Keck NAMheim-Heckarau Germantastr. 23 Wilh. Schmucker Apchitekt u. Bauing. Ahm.-Häfertal Bäckerweg 6 Telefon 50489 Anton Strobel II Architekt A hm-Feudenbheim Paulüsbergstr. 17 P. H. Dietz Architekt BDA. * Hronpringenstr. 37 Telefon 53585 5 Adolf Kieser Bahnhofplata 3 Hans Math. Schneeberger Garfenarchitekt Reg. Baumeister Mannheim Altrheinstraße 168 Mannheim Dipl. Ing. H. Thoma Schwarswaldstr. 50 Architekt Peter Detroy, Architekt VD] und BDA 5 Mannheim. 0 5. 15 Fel. 20032 Architekt Alfons Kleht᷑ F A. 18 Telefon 267 11 Heinrich Schork Architekt Dürkheimer Str. 6 Hanns Vollmer NMaunheim-Häfertal Dipl. Architekt B. D. A. Telefon 50826 Maunheim-Feudenbheim Hörnerstr.56 Dr.-Ing. Albert Doerr Architekt Mannheim-Feudenheim Schütsenstr. 5 Tel. 51396 Dipl.-Ing. Karl- Fr. Korwan Architekt. Mannheim-Feudenheim Wallstadterstr. 29 Telefon 52080 Kor nel. Eichhorn Architekt J 14, 10 Wilhelm Krämer Architeht annheim-Feudenheim Wallstadterstr. 3984 Telefon 509 62 Paul Schuster erat. Architekt, allg. beeid Sach- verständ. PD 13, 13 Dipl. Ing. Friedrich Waibel Architekt B. D. 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