1— Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63,) Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim zer Seilun Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim 7 Ausgaben.50 RM. im Monat wöchentlich 4 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe Donnerstag, 19. Juli 1934 145. Jahrgang— Nr. 324/325 — inter den Kuliſſen des Sigviilty-Skandals Aufſehenerregende Enthüllungen Tardieus Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 19. Juli. In Paris iſt geſtern eine innerpolitiſche Bombe geplatzt. Der„Attentäter“ war der Staats⸗ miniſter Tardieu, der vor einer parlamenta⸗ riſchen Unterſuchungskommiſſion im Staviſkyſkandal den radikalen Parteiführer und ehemaligen Miniſterpräſidenten Chautemps in ſchärfſter und eindentigſter Form beſchuldigte, nicht nur Mitwiſſer ſondern auch Mithelfer des großen Gauners Staviſky geweſen zu ſein. Die drei früheren Miniſter Mathieu, Laval und Tar⸗ dien ſind heute vormittag von der Unterſuchungs⸗ kommiſſion vernommen worden, um darüber aus⸗ zuſagen, ob ſie in ihrer Regierungszeit nicht ſchon non den Anfängen der Gaunereien Staviſkys Wind bekommen hätten. Dieſer erſte Teil der Verneh⸗ mung verlief rein negativ, denn alle drei Miniſter erklärten, niemals zu ihrer Amtszeit auch nur den Namen Staviſky gehört zu haben. Tardieu kündigte dabei aber gleich an, daß er der Kommiſſion wichtige Enthüllungen zu machen und Zeugen anzugeben habe. Zu dieſem Zwecke wurde nachmittags eine zweite Sitzung abgehalten, die nicht weniger als fünf Stunden bis.30 Uhr abends andauerte. Bei⸗ nahe vier Stunden lang hatte dabei Tardieu ſelbſt das Wort, um, wie er ſagte,„als Kläger und An⸗ kläger“ aufzutreten. Er ging davon aus, daß er ſelbſt von gewiſſen parteilich eingeſtellten Kreiſen in den Skandal habe verwickelt werden ſollen. Man habe nämlich behauptet, unter den Staviſkyſchecks ſei auch ein Scheck auf ſeinen eigenen Namen gefunden worden. Dieſer Scheck ſei aber von der Polizei ſelbſt verfälſcht worden. Der Drahtzieher dieſer Fälſchung aber ſei der damalige Miniſter⸗ präſident Chautemps geweſen. Und nun packte Tardieu erſt richtig aus. Er behaup⸗ tete nicht mehr und nicht weniger, als daß Chau⸗ temps als einſtiger Liebhaber der ſchö⸗ nen Frau Staviſky den ganzen Skandal ſeit Jaßhren gekannt, geduldet und ſogar begünſtigt habe. Er behauptete weiter, daß auch Paul Bon ⸗ cvur am Rande mitbeteiligt geweſen ſei. Denn Paul⸗Boncur habe ſeine Stellung als Außen⸗ miniſter dazu mißbraucht, um während einer Völker⸗ bundstagung von Genf aus mehrmals an die Ha⸗ vasagentur in Paris zu telephonieren, damit dieſe der Staviſkyzeitung„Volonté“ durch ihre Anzeigenabteilungmöglichſt viele und gute Anzeigen zuſchanze. Die Rede Tardieus rief in der Unterſuchungs⸗ kommiſſion eine kaum beſchreibliche Erregung hervor. Es kam zu tollen Auseinanderſetzungen, und wie immer bei derart heiklen Fällen, hat die Kommiſſion zunächſt einmal die Veröffentlichung ihres amtlichen Berichtes eingeſtellt. Man iſt alſo zur Information lediglich auf die kurzen Mitteilungen der überaus er⸗ regten Kommiſſionsmitglieder ſelbſt angewieſen. Die politiſche Rückwirkung dieſes unerwarteten Vorſtoßes iſt aber noch nicht abzuſehen. Auf jeden Fall iſt der Vorſtand der Radikalen Partei ſchon eiligſt für morgen abend einberufen worden, um zu den„Herausforderungen“ Tardieus Stellung zu nehmen und zu entſcheiden, „Verletzung des innerpolitiſchen Burgfriedens“ die vier radikalen Miniſter unter Herriots Führung noch weiter in der Regierung Doumergue bleiben können oder nicht. Man erinnert ſich ja, daß die Radikale Partei bereits vor mehreren Wochen ſchon wegen einiger Preſſeangriffe auf Chautemps einen Schritt beim Miniſterpräſidenten Doumergue vorgenommen hatte, um gegen dieſe„unerträgliche Verletzung des Burgfriedens“ zu proteſtieren. Heute liegt der Fall natürlich, nachdem Tardieu ſelbſt in die Arena hin⸗ abgeſtiegen iſt, viel ſchlimmer. Je nach der morgigen Entſcheidung der radikalen Parteibehörden ergibt ſich die Frage, ob die Regierung Doumergue nach dem eventuellen Ausſcheiden der radikalen Miniſter im Amte bleiben kann, oder ob ſie zur Auflöſung der Kammer ſchreiten ſoll. Sollte es wirklich zür Kammerauflöſung kommen, dann hätte ſich na⸗ türlich Tardien durch ſeine heutige Anklagerede eine fonte. Plattform für ſeine Wahlpropaganda ge⸗ n. Die Vernehmung Tardieus Meldung des DNB. b— Paris, 19. Juli. Die Zeugenvernehmung in Sachen Staviſky dor dem parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuß am Mittwoch, droht zu unüberſehbaren Folgen für ob gegenüber dieſer Eegenüberſtellung Tardien-Chautemps Eine oͤramatiſche Auseinanderſetzung Meldung des D NB. — Paris, 19. Juli. Die Gegenüberſtellung Tardieus und Chautemps im parlamentariſchen Staviſky⸗Aus⸗ ſchuß ſoll einen ſehr ſtürmiſchen Verlauf ge⸗ nommen haben, ohne jedoch ein poſitives Ergebnis zu zeitigen. Auf die Frage eines Ausſchußmitgliedes, ob er Beweiſe dafür erbringen könne, daß der Poli⸗ zeiinſpektor Bony bei der Hinterziehung und Fäl⸗ ſchung von Staviſky⸗Schecks nur das ausführende Or⸗ gan im Auftrage des vormaligen Miniſterpräſidenten Chautemps geweſen ſei, hat Tardieu nicht geantwor⸗ tet, ſondern ſich auf die Erklärung beſchränkt, er habe keine Beweiſe beizubringen, ſondern Zeugen, die ſolche beſchaffen könnten. Tardieu lehnte es aus⸗ drücklich ab, ſich auf eine direkte Anklage gegen Chau⸗ temps feſtzulegen, obwohl Chautemps ihn der Verleumdung bezichtigte, für die er die Beweiſe ſchuldig bliebe. Der Ernſt der Lage und der möglichen politiſchen Folgen ergibt ſich aus folgenden Erklärungen Chautemps:„Die Ausſagen Tardieus ſind ernſt ebenſo vom politiſchen wie vom moraliſchen Geſichts⸗ punkt aus. Ich nehme zur Kenntnis, daß ein Re⸗ gierungsmitglied die Verantwortung für den Bruch des Burgfriedens übernimmt. Während ich mich bemühte, ſelbſt um den Preis gewiſſer Zugeſtändniſſe hinſichtlich unſerer Lehre, die Regierung zu verteidi⸗ gen, bereitet ſich eines ihrer Mitglieder darauf vor, den Führer der Regierungsmehrheit mit dem Ziele zu entehren, die Regierung der nationalen Einigung zu treffen, einen Bruch des Burgfriedens herbeizu⸗ führen und auf dieſe Weiſe die Auflöſung der Kam⸗ mer zu erzwingen. Die heutigen Ausſagen können als Auftakt der Wahlkampagne angeſehen werden.“ Die Morgenpreſſe ſteht im Zeichen der Ausſagen Tardieus, deren innerpolitiſche Bedeutung kein Blatt beſtreitet. Der auf Donnerstag einberufene Parteivorſtand der Raofkalſozialiſten wird ſich nach dem„Oeuvre“ bereits mit dem Bruch des Burgfriedens befaſſen. Nach der Auffaſſung einiger Mitglieder des Staviſky⸗Ausſchuſſes, ſo ſchreibt das Blatt wei⸗ ter, müßte der Juſtizminiſter Chéron zitiert wer⸗ den, da Tardieu unmöglich die Verantwortung für eine derartige Politik übernommen haben könnte, ohne die anderen Kabinettsmitglieder, bei Chéron angefangen, befragt zu haben. die innen politiſche Entwicklung in Frankreich zu führen. Die früheren Innenminiſter Mathieu, Laval und Tardieu verhielten ſich, über gewiſſe, im In⸗ nenminiſterium liegende Staviſky⸗Akten und über die Verwendung der Geheimfonds des Inmnenminiſte⸗ riums befragt, ſehr zurückhaltend, um nicht die Betätigung des Innenminiſteriums an ſich zu ent⸗ hüllen. Tardieu, der dem Kabinett Doumergue als Miniſter ohne Portefeuille angehört, wandte ſich zunächſt gegen den Vorwurf, mit der Staviſky⸗Affäre etwas zu tun zu haben, und wies die Behauptung ge⸗ wiſſer Kreiſe, daß ein Staviſky⸗Scheck mit dem Ver⸗ merk für André Tardieu auf ihn gemünzt geweſen wäre, zurück. Tardieu griff ſodann Chau⸗ temps und ſeine Umgebung an und warf den radikalſozialiſtiſchen Kreiſen um Chautemps vor, ſie hätten eine Polemik gegen Tardieu verſucht, obwohl ſie wüßten, daß er mit der Stavifky⸗Affäre nichts zu tun habe. Die Kreiſe um Chautemps ſeien die glei⸗ chen, die früher ſtets in Prozeſſen über Kriegsſchäden⸗ anſprüche uſw. gegen den Staat plädiert hätten. Nach mehrſtündigen Ausführungen Tardieus, die in parlamentariſchen Kreiſen großes Aufſe hen erregt haben, beſchloß der Staviſky⸗Unterſuchungsaus⸗ ſchuß eine Nachtſitzung abzuhalten, bei der Tar⸗ dieu und Chautemps gegenübergeſtellt werden. In gewiſſen Kreiſen wird dieſer Vorſtoß Tardieus gegen den Führer der radikalſozialiſtiſchen Partei faſt als Bruch des Waffenſtillſtandes und als eine Gefährdung des Kabinetts der natio⸗ nalen Einigung aufgefaßt. Der Vorſtand der rdikalſozialiſtiſchen Partei iſt für Donnerstag ein⸗ berufen, um zur Lage Stellung zu nehmen und über die Folgen zu beraten. eee eee. Verheerende Folgen der Dürre in ASA „Ein noch nicht dageweſenes Elend“ im Miſſiſſippi-Gebiet Meldung des DN B. Kanſas City, 19. Juli. Die Trockenheit der letzten Wochen hat in den Farmgebieten zwiſchen ͤem Miſſiſſippi und den Rocky Mountains ein noch nicht dagewe⸗ ſenes Elend hervorgerufen. Während der letzten 27 Tage hat die Hitze faſt täglich 47 Grad Cel⸗ ſius erreicht. In den Nächten ſind die Temperatu⸗ ren nie unter 25 Grad Celſius gefallen. Die Gärten, Felder und Weiden ſind entweder von der Sonne ee. ausgedörrt oder liegen unter fußtiefem Staub be⸗ graben. Sogar mittelgroße Flüſſe ſind ausge⸗ trocknet. Die Landwirte müſſen in ihrer Ver⸗ zuweiflung das Waſſer ſogar meilenweit herbeiholen, um den reſtlichen Beſtand ihres Viehs zu erhalten. In Weſt Oklahoma wurden Mittwoch 600 Stück Vieh erſchoſſen, da kein Futter mehr aufzutreiben war. Wahrſcheinlich dürfte man ſich gezwungen ſehen, noch mehrere hundert Stück Vieh folgen zu laſſen. Rieſige Viehherden ſind auf der Suche nach Waſſer und nach Weiden, Hunderte von Waggons mit verhungertem Vieh ſind auf die Viehmärkte gebracht worden, wo zahlreiche Tiere krepieren. Wie aus Montana berichtet wird, iſt auf den Weiden viel Vieh verendet. Das Elend wird noch durch eine Heuſchrecken⸗ und Käfer⸗ plage vergrößert. Tauſende von Landwirten haben die landwirtſchaftlichen Betriebe verlaſſen, um bei den Bundesbehörden in den Landſtädten um Hilfe machzuſuchen. Die Bundesregierung hat ihre Not⸗ hilfemaßnahmen auf zahlreiche Gebiete von Okla⸗ homa ausgedehnt. Aus Miſſourri ſind mehrere Todesfälle gemeldet worden. Im ſüblichen Maſſachuſetts ſind große Waldbrände aus⸗ gebrochen. Staatliche Polizei und Abteilungen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes ſind zur Hilfeleiſtung aufgeboten worden. Der Reichsbiſchof beim Kanzler s Meldung des DNB. Berlin, 19. Juli Reichskanzler Adolf Hitler empfing am Mittwoch den Reichsbiſchof Ludwig Müller und den Rechtswalter der Evangeliſchen Kirche Auguſt Jäger. Der Reichsbiſchof berichtete über die Lage der Deutſchen Evangeliſchen Kirche und das ſtetige Vorwärtsſchreiten des großen evangeliſchen Einigungs werkes. Von den 28 zerſplitterten Landes⸗Kirchen, die in Deutſchland zur Zeit der Machtübernahme vorhan⸗ den waren, ſind bisher bereits 22 in der Evangeli⸗ ſchen Reichskirche aufgegangen, bei drei weiteren Kirchen iſt die Eingliederung in vollem Gange, wäh⸗ rend nur ein Reſt von drei Kirchen verbleibt, bei denen die Schwierigkeiten noch nicht als überwunden angeſehen werden können. Das ſtetige Vorwärts⸗ ſchreiten des großen evangeliſchen Einigungswerkes wird, wie der Reichsbiſchof auf eindrucksvolle Weiſe belegen konnte, gerade von den breiten Maſſen des Kirchenvolkes getragen, deren freudiges Bekenntnis zur deutſchen Einheit auch auf kirchlichem Gebiete die mannigfaltigen Schwierigkeiten der Entwicklung überwinden hilft. Reichskanzler Adolf Hitler erklärte ſeine Befrie⸗ digung mit dem Fortſchritt des Einigungswerkes und der zeitgemäßen Neuoröͤnung, zumal hiermit die zunehmende Befriedung des kirchlichen Lebens marſchiere. — — Madrid, 19. Juli. In der in der Nähe von Barcelona gelegenen Ortſchaft Matarv wurde am Mittwoch eine Bankfiliale von acht Be⸗ waffneten, die in zwei von ihnen geſtohlenen Autodroſchken vorgefahren waren, überfallen. Die Aufforderung der Banditen, die Hände hoch zu halten, beantwortete das Bankperſonal mit Schüf⸗ ſen. Die Räuber feuerten darauf auch ihrerſeits und verletzten den Bankdirektor ſchwer. Darauf flüchte⸗ ten ſie. In Andorra wurde die Stadtbank von bewaffneten Räubern ausgeraubt, deren Beute fe⸗ doch gering war.. Krieg dem Denunzianten! Eine bemerkenswerte Kundgebung des Chefs des Stabes — Berlin, 19. Juli. Die NS teilt folgende Bekanntmachung des Chefs des Stabes mit: Ich ſehe mich veranlaßt, der Oeffentlichkeit mit aller Deutlichkeit folgendes zur Kenntnis zu bringen: Die SA⸗Führer und⸗Männer, die im Zuge der Säuberungsaktion innerhalb der SA belaſtet ſind oder waren, ſind zu einem Teil beſeitigt, zu einem anderen Teil ſchweben gegen ſie Diſziplinar⸗ verfahren. Aus zahlloſen Zuſchriften von Denunzianten habe ich erſehen, daß innerhalb des deutſchen Volkes eine ganze Reihe von Menſchen ſich bemüßigt fühlt, die Ehre der auſtändigen SA⸗Führer und Männer anzugreifen. Als Chef des Stabes der Sa iſt es meine Pflicht, mich ſchützend vor die Ehre der mir anvertrauten Führer und Männer zu ſtellen. Ganz abgeſehen davon, daß mir als Soldat jegliches Verſtändnis für Denunziantentum abgeht, bin ich nicht gewillt, das Werkzeug kleinlicher, rach⸗ ſüchtiger Menſchen zu ſein. Ich erſuche deshalb hiermit auf dieſem Wege über die Preſſe alle diejenigen, die es angeht, halt⸗ loſe Denunziationen zu unterlaſſen. Sollte dieſer, mein Hinweis nicht genügen, ſo werde ich weitere Denunziationen der Staats an walt⸗ ſchaft übergeben. München, 18. Juli 1934. Der Chef des Stabes: Lutz e. Der Zwiſchenfall von Samos — Iſtambul, 19. Juli. In Ankara haben am Mittwoch zwiſchen dem bri⸗ tiſchen Botſchafter Sir Percy Loraine und dem türkiſchen Außenminiſter Tewfik Rüſchtü Bey wegen des engliſch⸗türkiſchen Zwiſchen⸗ falls bei der Inſel Samos mehrere Unter⸗ redungen ſtattgefunden. Es wurde über die Maß⸗ nahmen verhandelt, die zur Aufklärung des Zwiſchen⸗ falles von England für erfolgreich gehalten wurden. Ein Miniſterrat hat ſich in den Abendſtunden mit den engliſchen Forderungen beſchäftigt, die haupt⸗ ſächlich auf eine gemiſchte Unterſuchungskommiſſion hinzielten. Es verlautet, daß die türkiſche Regie⸗ rung an ſich gewillt iſt, den Zwiſchenfall in freund⸗ ſchaftlichem Geiſte aufzuklären. Wie weiter gemeldet wird, ſcheint die türkiſche Regierung damit einver⸗ ſtanden zu ſein, daß ſich engliſche Vertreter in Zu⸗ ſammenarbeit mit den türkiſchen Organen an der Unterſuchung des Zwiſchenfalles beteiligen. Streil⸗Enoͤe in San Franzisko? Meldung des DNB. — San Franzisko, 19. Juli. Im Hinblick auf das Anerbieten der Streikleitung, die Differenzen zwiſchen den Reedern und den Hafenarbeitern auf ſchiedsgerichtlichem Wege beizulegen, wird vielfach, ungeachtet des Widerſtan⸗ des des linken Flügels, das baldige Ende des Streiks erwartet. Der Präſident der Nira, John⸗ ſon, nannte in einer Rede in Berkeley den Gene⸗ ralſtreik einen blutigen Aufruhr. William Green, der Präſident des amerikaniſchen Gewerkſchaftsver⸗ bandes, erklärte in Chikago, ſein Verband habe den Generalſtreik in San Franzisko weder angeordnet noch ihn gutgeheißen; der Streik ſei rein örtlichen Charakters und habe keinerlei allgemeine Bedeutung. Die Verſorgung der Bevölkerung mit Le⸗ bens mitteln beſſert ſich zuſehends. Die Streikleitung ſelbſt hat 350 gewerkſchaftlich organi⸗ ſterten Fleiſchern die Wiedereröffnung ihrer Läden geſtattet. Neue Schwierigkeiten — San Franzisko, 19. Juli. Trotz ſichtbarer Er⸗ leichterungen kompliziert ſich die Streiklage in San Franzisko, da die Reeder zwar mit der Hafenarbei⸗ tergewerkſchaft, nicht aber mit den übrigen Gewerk⸗ ſchaften, z. B. denen der Dockarbeiter, der Heizer, der Köche und des Maſchinenperſonals verhandeln wol⸗ len. Hinzu kommt, daß Gewerkſchaften, die ſich auf Verhandlungen mit den Reedern geeinigt haben, neue Betriebsratswahlen durchführen müſſen, was wahrſcheinlich vier Wochen in Anſpruch nehmen wird. Die Schwierigkeiten werden erhöht durch Meinungs⸗ verſchiedenheiten zwiſchen den Arbeitgebergruppen. In Seattle verſuchten ſtreikende Hafen⸗ arbeiter, verbittert über das Nachlaſſen der Streikbewegung in San Franzisko, einen Stur m auf zwei Hafenpiers. Sie wurden von der Polizei mit Gummiknüppeln und Tränengas zurück⸗ getrieben. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. 2. Seite/ Nummer 325 Donnerstag, 19. Juli 1984 5 — Kattowitz, 19. Juli. Die letzten Meldungen aus dem Ueberſchwemmungsgebiet in Klein⸗Polen laſſen erkennen, daß das Ausmaß der Kataſtrophe ſeine Grenze noch nicht erreicht hat. Neue Ala r m⸗ nachrichten kommen auch aus dem an Oſtober⸗ ſchleſien grenzenden Teil der Woiwodͤſchaft Krakau. Wie aus Wadowitz gemeldet wird, ſteigt das Waſſer des Fluſſes Skawa ſtündlich um 15 Ztm. und hatte am Mittwoch früh 3 Meter über Normalſtand erreicht. Da der Regen ununter⸗ brochen anhält, iſt zu befürchten, daß Wa do witz, Makow und Zator überſchwemmt werden. Auf der Weichſel ſteigt das Waſſer um 20 Ztm. ſtündlich. Die Bevölkerung hat die be⸗ drohten Ortſchaften verlaſſen. Der kleine Nebenfluß der Weichſel, Raba, hat jetzt eine Breite von einem halben Kilometer erreicht. Die Stadt Sayhuſch iſt gleichfalls gefährdet. Man befürchtet die Ueberſchwemmung der Stadt und der umliegenden Ortſchaften, da der Waſſerſtand der Flüſſe Sola und Skawa 4a Meter über Normal⸗ höhe erreicht hat. In der Stadt Sucha beginnen ſich bereits die Straßen mit Waſſer zu füllen. 12 Häuſer muß⸗ ten wegen Einſturzgefahr geräumt wer⸗ den. Auch in Zakopane hält der Regen weiter an. Die Lage wird immer bedrohlicher. Die Bahnver⸗ bindung mit Krakau kann nur über Saybuſch und Bielitz aufrechterhalten werden, da die direkte Strecke geſtört iſt. Nach den letzten Meldungen ſoll in Zakopane Le⸗ bensmittelmangel eingetreten ſein. Nach den letzten amtlichen Meldungen wurden in Neu⸗Saudez 26, in Kleczany 14, in Morawietz 3 Menſchen Opfer des Hochwaſſers. Aus den anderen Ortſchaften liegen noch keine genauen Zahlen vor, doch iſt auch hier mit zahlreichen Todes⸗ opfern zu rechnen. In Tarn ow hat ſich die Lage weiter verſchlechtert. Große Erregung hat ein Streik der ſtädtiſchen Arbeiter in Tar⸗ now hervorgerufen, die ſich weigerten, ſich an den Rettungsarbeiten zu beteiligen. Der anhaltende Regen hat auch im ſüdöſtlichen Polen große Verheerungen angerichtet. In der Gegend von Drohobiez ſind ſaſt alle Flüſſe aus den Ufern getreten. Das geſamte Oelgebiet ſteht unter Waſſer. 100 Perſonen in Weſtgalizien ertrunken Meldung des DNB. — Warſchau, 19. Juli. Unter dem Protektorat des Staatspräſidenten Maſeicki und des Marſchalls Pilſudſki hat ſich in Warſchau ein zentrales Hilfskomitee für das durch die Ueberſchwemmung heimgeſuchte Gebiet Polens gebildet, das am Mittwoch unter dem Vorſitz des Finanzminiſters Prof. Za wadzki zuſammen⸗ e Woiwodſchaften. Der Umfang der Kataſtrophe laſſe ſich vorerſt noch gar nicht überſehen, da die Ueber⸗ ſchwemmung fortſchreite. In der Woiwodſchaft Kra⸗ kau ſeien 15 und in der Woiwodſchaft Lemberg vier Kreisbezirke beſonders ſtark heimgeſucht. Weitere Anliegerortſchaften an der Weichſel ſtänden, da der Fluß dauernd ſteige, in Gefahr. Die Zahl der ertrunkenen Perſonen betrage etwa 100. Der Materialſchaden ſei um ſo er⸗ heblicher, als die Ernte im vollen Gange war. Die Ueberſchwemmuug erſtrecke ſich bis jetzt auf ein Gebiet mit etwa zwei Millionen Men⸗ ſchen, die ihr ganzes Hab und Gut verloren hätten. VV K l 1 Unterſtaatsſekretär Korſal vom Junenminiſte⸗ b rium berichtete über den Zuſtand in den gefährdeten Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Rieſenhaftes Ausmaß des Hochwaſſers in Galizien Viele Städte völlig unter Waſſer— Hundert Menſchen ertrunken Die Stadt Krakau wird weiter geräumt, da der Waſſerſtand der Weichſel bereits fünf Meter den Normalſtand überſteigt und den Höhepunkt wahrſcheinlich erſt Donnerstag früh erreichen wird. Hochwaſſer auch in der Tſchechoſlowakei — Prag, 19. Juli. Im Zuſammenhang mit der Hochwaſſerkataſtrophe in Weſtgalizien wird jetzt auch aus der Slowakei Hochwaſſer gemeldet, ſo beſonders aus einigen Orten im Gebiet der oberen Waag, wo ſich der Fluß Bela ein neues Bett ſuchte. Auch die Flüſſe Oravice und Studena ſind über die Ufer getreten. In Cimhova wurde eine Brücke von den Fluten fortgeriſſen. Der dauernde Regen und das Anſchwellen des Poprad auf polui⸗ ſcher Seite verurſachten auch auf der tſchechoſlowaki⸗ ſchen Seite eine Ueberſchwemmung. In der Nacht zum Mittwoch wurde die Gemeinde Placec durch das Ueberfluten des Poprad auf tſchechiſchem Grenzgebiet zur Hälfte unter Waſſer geſetzt. Schweres Eroͤbeben in Panama/ Meldung des DNB. Panama, 19. Juli. Panama wurde am Mittwoch von einem ſchwe⸗ ren Erdbeben heimgeſucht. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden insgeſamt neun Erd ⸗ ſt öß e verſpürt, von denen auch die Inſeln Coiba und Barica betroffen wurden. Der Mittelpunkt des Erd⸗ bebeus iſt etwa 200 Meilen von den Balboa⸗Bergen entfernt in der Provinz Chiriqui. In Davis, der Hauptſtadt dieſer Provinz, wurden vier Perſonen ſchwer verletzt. Mehrere Gebäude, darunter das Poſtamt, ſind dem Erdboden gleichge⸗ macht worden. Die Telephon⸗ und Telegraphen⸗ linien ſind unterbrochen. Da die Elektrizitätsverſor⸗ gung ausgeſetzt hat, liegt die Stadt in völliger Dun⸗ kelheit. Flugzeuge mit Arzneimitteln und Nahrung ſind nach Davis geflogen. In Puerto Armuelles wurde das Dock teilweiſe zerſtört, und die Oel⸗ und Waſſerleitungen ſind an mehreren Stellen unterbrochen. Im Fort Davis ſprangen zwei amerikaniſche Sol⸗ daten aus einem Fenſter der Kaſerne. Einer wurde getötet, der andere erlitt ſchwere Verletzungen. Beim Ueberholen verunglückt — Wien, 19. Juli. Bei dem Verſuch, einen ande⸗ ren Kraftwagen zu überholen, iſt auf der Straße nach Grinzing ein däniſcher Staatsangehöriger mit ſeinem Kraftwagen in einen Straßenbahnwagen hineinge⸗ fahren. Von den Inſaſſen des däniſchen Kraftwagens wurde der bekannte nattonalſozialiſtiſche özſter⸗ reichiſche Journaliſt Dr. Smetana getötet. Drei Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Auch der Führer des Straßenbahnwagens trug ſchwere Verletzungen davon. Der Wagen, den der Däne überholen wollte, wurde von dem früheren König von Spa⸗ nien, Alfons, gelenkt. In der Begleitung Alſons befanden ſich ſeine Kinder Infant Don Juan und Prinzeſſin Marie Chriſtine. Der Wagen des früheren ſpaniſchen Königs wurde leicht beſchädigt. Eine chemiſche Fabrik in Flammen — Dresden, 19. Juli. Am Mittwochnachmittag brach aus bisher noch nicht geklärter Urſache in den Poſtlerit⸗Werken AG., einer chemiſchen Fabrik in Zſchachwitz, Feuer aus, das ſchnell großen Umfang annahm. Da die Gefahr beſtand, daß die Maſſermangel auf den Halligen Ein Liter Waſſer koſtet einen Pfennig Huſum(Schleswig), 19. Juli. Als Folge der anhaltenden Trockenheit iſt auf den noröͤfrieſiſchen Inſeln und Halli⸗ gen fühlbarer Waſſermangel eingetreten. Auf der Inſel Pellworm ſind alle Brunnen ver⸗ ſiegt und die Gräben ausgetrocknet. Auch die Hal⸗ ligen ſind ſchon ſeit längerer Zeit ohne Waſſer, da die„Fethingen“(Süßwaſſertümepl) ausgetrocknet ſind. Die Verſorgung Pellworms und der Halligen mit Waſſer erfolgt von Huſum aus durch Waſſer⸗ kransportkähne des Waſſerbauamts. In beſonders großer Waſſernot befindet ſich auch die Stadt Toen nin g, die kein Waſſerwerk beſtitzt und nur auf Regen⸗ und Brunnenwaſſer angewie⸗ ſen iſt. Auch Toenning muß daher von Huſum aus mit Waſſer verſorgt werden, das für einen Pfennig je Liter an die Einwohnerſchaft abgegeben wird. Neues aus aller Welt Flammen auch auf die in einem Nachbarraum unter⸗ gebrachten Benzinvorräte übergreifen könnten, wur⸗ den ſämtliche Feuerwehren der Umgegend und ein größerer Löſchzug der Dresdener Berufsfeuerwehr alarmiert. Die Löſcharbeiten wurden durch die Trockenheit und den geringen Waſſerdruck außer⸗ ordentlich erſchwert. Der Dachſtuhl brach in ſich zu⸗ ſammen. Das dritte Obergeſchoß des Hauptgebäu⸗ des iſt völlig ausgebrannt. Nach dreiſtündiger an⸗ geſtrengter Arbeit war die größte Gefahr beſeitigt. Eine Arbeiterin wurde durch eine Stichflamme ſchwer verbrannt. Todesſturz vom Kirchturm — Hamburg, 19. Juli. Am Mittwochmittag ſtürzte ſich ein 26jähriger unbekannter Mann dom Turm der Michaeliskirche in Hamburg auf die Straße. Er war ſofort tot. 13 Schwerverbrecher ausgebrochen — Athen, 19. Juli. Aus dem Zuchthaus von Korfu ſind durch einen Unterirdiſchen Gang 13 Schwer verbrecher ausgebrochen, die in der Nähe des allen Korſubeſuchern bekannten Platzes „Kanoni“ eine Barke ſtahlen und mit dieſer auf das offene Meer hinausſegelten. Von den Geflüchteten ſehlt jede Spur. Die wirkungsſchwachen Luftſchutzſirenen — Paris, 19. Juli. Am Mittwoch wurde, wie angekündigt, der erſte Verſuch mit den Sirenen gemacht, oͤurch die die Bevölkerung vor drohenden Luftangriffen gewarnt werden ſoll. Die Verxſuche haben ſich als ziemlich wirkungslos herausge⸗ ſtellt. Der Straßenlärm übertönte das Sirenen⸗ geheul völlig. Es wurde beſchloſſen, die Lautſtärke der Sirenen zu erhöhen und die Verſuche demnächſt zu wiederholen. Gewitter und Wolkenbrüche in England — London, 19. Juli. Ueber ganz England ent⸗ luden ſich am Mittwochabend ſchwere Gewit⸗ ter mit Wolkenbrüchen. Drei Perſonen wur⸗ den durch Blitzſchlag getötet und über 30 Personen erlitten Verletzungen. In vielen Ortſchaften kam es zu großen Ueberſchwemmungen. Ange⸗ ſichts der langen Dürreperiode wird der Regen in ganz England begrüßt. Auf der in privatem Beſttz befindlichen Inſel Browuſea bei Poole Harbvur iſt ein rieſiges Buſchfeuer ausgebrochen, das bereits einen Teil der Inſel verwüſtet und 12 Häuſer zerſtört hat. Die Flammen werden von Truppen, Polizei unz Arbeiterſchaft bekämpft. Die Inſel iſt als Schon gebiet für Vögel und Tiere berühmt, von denen Hunderte in dem Brand ums Leben gekommen ſind. Sträflinge ſtecken ihr Gefängnis in Brand Meldung des DN. — Mailand, 19. Juli. In Venedig in der Strafanſtalt auf der Inſel La Giudecca, jenem durch den Kanal Giudeccg von Venedig abgetrennten früheren Judenviertel und jetzigem Induſtrieviertel, wo 370 männliche Straf⸗ gefangene untergebracht ſind, wurde von zwei unz u⸗ friedenen Gefangenen unbemerkt ein Feuer angelegt, das ſich ſchnell ausbreitete. In dem dabei entſtehenden allgemeinen Tumult verſuchte ein großer Teil der Gefangenen aus dem brennen⸗ den Gebäude auszubrechen. Gefangenenwärter und Marineſoldaten konnten aber ein Entweichen der Gefangenen verhindern, indem ſie ſie in einem nicht gefährdeten Teil des großen Straf⸗ anſtaltsplatzes zuſammendrängten und mit aufge⸗ pflanztem Bajonett ſtreng bewachten. Die Löſch⸗ arbeiten des Feuers zogen ſich bis 3 Uhr nachts hin. Der Schaden läßt ſich noch nicht überſehen. Es ſcheint, daß die beiden Brandſtifter eine allgemeine Meuteret anzetteln wollten, die aber durch das ſchnelle Eingref⸗ fen der Gefängnisverwaltung verhindert werden konnte. Eine ungewöhnliche Leichenfeier Drahtung unſeres Pariſer Vertreterz Paris, 18. Julf. Geſtern wurde in Paris eine etwas eigenartige Einäſcherungsfeier für den verſtorbenen ſowfetruſſiſchen Botſchafter Dowga⸗ lewſki veranſtaltet Es ſickerte vorher ſchon durch, daß die Militärkapelle des 23. Kolonialinfanterte⸗ regiments in den letzten zwei Tagen mit vieler Mühe die Melodie der Internationale geprobt habe. Der Sarg des Botſchafters, ganz in rote Seide gehüllt, wurde unter freiem Himmel auf dem Pere Lachaiſe aufgeſtellt. Die Ehrenwache über⸗ nahm rechts vom Sarg eine Abteilung ruſſiſcher Fliegeroffiziere, links eine Anzahl von Offizieren der Republikaniſchen Garde. Sämtliche Spitzen der Behörden und Vertreter des diplomatiſchen Korps hatten ſich zu der Feier eingefunden. Vor ihnen defilierte zunächſt das 23. Kolonialinfanterieregi⸗ ment mit Muſik und Fahnen, und das 1. Regiment der Garde zu Pferde. Der Vorbeimarſch dauerte eine halbe Stunde. Dann wurden die Tore des Fried⸗ hofes geöffnet und die Abordnungen der Kom⸗ muniſtiſchen Partei erſchienen mit geball⸗ ter Jauſt und unter den Rufen:„Rot Front, die Sowjets überall!“ Dazu ſpielte das Militärorcheſter die Internationale. Daß die Gelegenheit der Bei⸗ ſetzung des ruſſiſchen Botſchafters dazu benutzt wurde, eine gemeinſame Demonſtration zwiſchent dem franzöſiſchen Militarismus und den Sowjets zu veranſtalten, hat in Frankreich mancherlei Anſtoß erregt. i Hauptſchriftlelter: Hans Alfred Meitzner(im Urlaub) (Stellvertreter: C. O. Elſenbart) Verantwortlich für Politik: i. B. C. D. Eiſenbart⸗ Handelsteil: i. N. Willy Müller Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart-Lokalen Teil: i. B. C. W. Fennel Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilh. Fennel— Anzeigen und geſchäft⸗ liche. en i. B. Gg. Kling, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Ir. Haas, Neue Mannheimer Zeltung. Mannheim, R 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35. Viktoriaſtraße 42 Mittags⸗Ausgabe g 13 237 Ausgabe B 5320, Geſamt⸗D.⸗A. Juni 1984 21.557 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto —.. KKK. b Ein ganzer Kerl/ don dubert Mahl „Bitte, Herr Wachtmeiſter, ich möchte den nächſten Weg zum Eppendorferbaum!“ Der Schupo gibt mir Auskunft. Ich horche auf, Wo hörte ich dieſe Stimme doch ſchon? Er iſt anſehnlich groß, in den beſten Jahren. Die linke Wangenhälfte zeigt Narben. Seine Zähne ſind auffallend gut, hat der Oberkiefer auch manche Plombe.. Ich danke und gehe und komme nicht los von dem Geſicht dieſes Mannes. Ein andres blickt mich daxaus an, das läugſt nicht mehr da iſt. Oder doch? Iſt dieſer Schupo vielleicht doch Schorſch Lohmann, mein Schorſch, mein guter Kamerad? Schorſch war die Seele der Kompanie, ein vier⸗ kantiger Kerl, ſtrohblond und helläugig, mit blendend weißen Zähnen und einer friſchen hellen Stimme. Wie konnte er lachen! Immer wußte er den rech⸗ ten Ton anzuſchlagen. Anfang Mai 16 ſind wir auf dem Eilmarſch nach der Lorettohöhe. Die Sonne ſticht. Einer nach dem andern macht ſchlapp, legt ſich um wie ein ſchwerer Kornſack„Durchhalten!“ ruft der Alte,„keine Mü⸗ digkeit— Befehl!“ Das iſt preußiſch. Wir aber ſind Jungs von der Waſſerkante. Schorſch ruft proteſtie⸗ rend:„Kaffeetrinken fällt aus, dafür Stiefel ſchmie⸗ ren— weiter ſagen!“ Großartig, wir feixen nur ſo. Ja, nun gehts. N Spät am Nachmittag ſchlängeln wir uns in einen Reſervegraben. Die Gegend riecht geſchoßbrandig. Vor uns, verdeckt, ſtehen ſchwere Batterien, eine ganze Reihe. g Um ſechs Uhr geht alles in Deckung. Die Batte⸗ rien geben Zunder. Unaufhörlich fluten die Geſchoß⸗ wellen, vier Stunden lang. Gegen Mitternacht gehen wir zur Ablöſung nach vorn. 5 Wir erreichen ein Munitionslager, empfangen Handgranaten und Minierholz. Plötzlich ein Schein⸗ werfer und hinterher ein Sprühregen von Schrap⸗ nellkugeln. Wir ſpritzen auseinander. Obendrein kommt uns eine abgelöſte Kompanie entgegen. Die Leute brechen durch unſere Reihen, wit verlieren die Fühlung. Ich ſpringe mit Schorſch in einen Lauf⸗ graben. Schorſch ſtolpert, bückt ſich und hebt eine Ziehharmonika auf. 5 l a Endlich ſind wir beiſammen. Wir keuchen weiter hinan. Aber das Feuer läßt nicht nach. Der Ballaſt auf dem Aſt ermöglicht weder Sicht noch Deckung. Schon werden die erſten Toten gemeldet. Schöne Beſcherung. Los, Menſch! Wir müſſen hier raus aus der Klitſchel, ſtökert uns der Zugführer. Nichts zu ma⸗ chen. Die Kerls drücken ſich in Schlick und Geröll und glupen hiemend ins Dunkle, während Tommy unentwegt Senge gibt. Da peilt Schorſch, die Zieh⸗ harmonik feſt in den Pranken, nach vorn, an die Spitze des erſten Zuges. Auf zieht er die Draht⸗ kommode, und von Granaten umfault, von Flatter⸗ minen umſchwirrt, ſpielt er— jawohl, dies Lied, dieſen damals beliebten Schlager: Puppchen, du biſt mein Augenſtern! Dunnerlüchting, das zog! Im Nu haben wir unſere Knochen geſammelt. Wir wie⸗ gen uns in den Knien. Die Granatbeutel klappern im Takt gegen den Schaft der Knarre. So rücken wir mit„Puppchen“ bei rotflammendem Morgen⸗ himmel in die Feuerlinie. Nun heißt es arbeiten. Die Gegend iſt granat⸗ durchwühlt. Drüben beobachten ſie uns ſcharf. Wir buddeln den ganzen Tag, ſchieben Kohl⸗ dampf und haben die Schnauze nach vorn. Kurz vor zehn Uhr wird es bedrückend ſtill. Wir ſtehen wie eingepökelt an der Sandſackmauer, die Hand⸗ granate wurfbereit in der rechten, den linken Zeige⸗ finger am Abzugsband. Komm an, Tommy! Ich fange vor Aufregung an zu jappen. Da klemmt mir Schorſch eine Zigarette in die Zähne. Ich mach einen Zug und atme auf. Ich merke kaum, wie leiſe die Luft zu ſchwingen beginnt, bis mir jäh der toſende Einſchlag einer ſchweren Mine durch die Glieder fährt. Die nachtſchwarze Himmelsdecke zer⸗ reißt. Raketen ziſchen. Unter Signalpfiff, Zuruf und klingendem Spiel aus der Tiefe geht die erſte engliſche Linie zum Angriff vor. Da ſauſen auch ſchon unſere Bierbuddeln ihnen entgegen. Zugleich funkt die Artillerie hinter uns mörderiſch in die Gegend. Glutwogen legen Sperr⸗ feuer in die Sturmreihen. Rauchbiß ſchmerzt die Augen. Die Erde ſtöhnt und Die Luft wird dick. bebt. Nicht lange, und ein verteufeltes Handgemenge beginnt. 5 f Weiß der Himmel, wie ich da wieder herauskam. Erſt in einem Brauereikeller, der als Lazarett diente, kam ich zur Beſinuung. Wo war Schorſch? Ver⸗ mißt, ſagte man. Ich weiß nicht recht, ich muß der Sache mal auf den Grund gehen. Auf dem Rückwege ſteht er nicht mehr da. Er iſt abgelöſt worden. Ich erkundige mich bei ſeinem Nachfolger. Da kommt es heraus: er iſt es wirklich! Ich möge doch die Wache anrufen, jedenfalls träfe ich ihn jederzeit hier, er habe dann und daun Dienſt. Herrgott, mein Schorſch! Er lebt, ich hab ihn wiedergeſehen! Aber wie ſah ich ihn? Ich ſah in ſeinem Geſicht das andre, das längſt nicht mehr da iſt. Dies iſt wirklich vermißt, bleibt es für immer. Dies kenne ich, aber dies des Schupos, neunzehn Jahre älter, dies vernarbte mit den Plomben kenne ich nicht. Soll ich es kennen lernen? Lieber nicht, wenigſtens jetzt nicht gleich, ja vielleicht überhaupt nicht. Was könnte uns das Wiederſehen bedeuten? Wir hätten höchſtens einen feuchten Abend, würden all den Kleinkram auspacken, mit dem wir uns nun herumſchleppen, wer ſind wir denn jetzt? Er hat mich nicht erkannt. Was braucht er von mir zu wiſſen? Ich aber, ich kann jetzt in ſeiner Nähe ſein, wie da⸗ mals, kann ihm zuſehen, wie er nun ſeinen Dienſt macht. Jeden Tag kann ich ihn wiederſehen, wenn ich nur will, ihn, meinen Schorſch von damals, den ganzen Kerl, der er mir bleibt, ſolange wir beide den Mund halten. Das iſt meine ſtille tiefe Freude, ſie hält mich erhoben, ich möchte ſie nicht verlieren. eee eee Kunſtausſtellung in Karlsruhe Karlsruhe, im Juli Seit Ende letzter Woche zeigt der Badiſche Kunſtverein eine große Kollektion Reiſebilder aus Sumatra von dem bekannten Münchener Maler Prof. Haus v. Hayeck, deſſen Kriegsbilder wahrſcheinlich die Reichsregierung ankaufen wird. Die vortrefflich gemalten Studien von der Meeres⸗ küſte und vom Innern des Landes, erweitert durch intereſſante Volkstypen, verraten trotz des fremd⸗ artigen Stoffes faſt überall den deutſchen Maler, der mit deutſchen Augen ſieht und darſtellen muß, wie dies z. B. auch bei Thomas italienischen Land⸗ ſchaften der Fall iſt. Ein Beweis, daß die große Künſtlerperſönlichkeit auch in fernen Zonen boden⸗ ſtändig bleibt! Das Liebliche und Friedliche der deutſchen Landſchaft weiß R. Amtsbühler mit viel Gemüt und Fleiß herauszuholen, allerdings ohne dabei die ganze Tiefe der deutſchen Natur zu erſchöpfen.(Batzenhof, Herbſt auf Rügen; faſt am beſten gefällt uns das kleine: Getreidefelder). Der in Pforzheim wohlbekannte, noch junge Karl Stretz, dem ein ganzer Saal eingeräumt wurde, bringt erſtaunlich kräftige, lebenswahre„Menſchen des Alltags“ als lebensgroße Oelgemälde. Im „Bergarbeiter“,„Wingertechntzen“,„Sportsmann“ uſw. findet er ſeine Freunde und weiß ſie trefflich zu erfaſſen. Ein Gärtnerbild(Mein Vater), das zu⸗ letzt entſtanden iſt, ergibt auch im rein Maleriſchen einen großen Fortſchritt gegenüber den frither etwas düſteren Geſtalten. Sehr hühſch iſt eine kleine Lanöſchaftsſerie von den Battertfelſen bei Baden⸗ kommenden Spielzeit erfolgen wird, überlaſſen. J Baden, und in kühn bingehauenen Holzschnitten er⸗ weiſt er ſich als Graphiker, der das Weſentliche klar erkennt. Anziehend iſt ein Vergleich mit den ſehr groß⸗ zügigen Holzſchnitten von K. Scheele(Berlin), deren haxmloſe Stoffe in einem merkwürdigen Ge⸗ gen ſatz zur Auffaſſung ſtehen.— Der bekannte Buch⸗ illuſtrator Prof. J. Leander Gampp läßt uns in ſein reiches Schaffensgebiet blicken mit ſeinen köſtlichen Exlibris, mit Kalendern, Glückwunſch⸗ karten und vielem Buchſchmuck. Plaſtiſche Werke zeigt diesmal nur Karl Lahn(Karlsruhe) am beſten ſcheint ihm die Porträtplaſtik und in dieſer das Kinderbild(Knabe, Mädchen) zu liegen. Die letzte Werbeausſtellung in Karlsruhe, über die wir im Juni berichteten, hatte den glänzenden Erfolg, daß für ſiebentauſend Mark 19 Gemälde von Privathand gekauft wurden!. Die nächſte Ausſtellung findet im September ſtatz Mannheimer Nationaltheater. Die Operette „Derfflinger“, die zur Zeit im Neuen Theater zur Aufführung kommt, wird auschließlich in der Operettenſpielzeit und nicht ſpäter in Miete geſpiel! werden. Die Operette erlebte in Berlin über 150 Auf⸗ führungen und wurde auch hier von Publikum und Preſſe mit einſtimmigem Beifall begrüßt. N OfSelma Lagerlöfs„Herrenhofſage“ als Drama. Selma Lagerlöf hat ihre Erzählung„Eine Herren⸗ hofſage“ für die Bühne bearbeitet und das Werk in der Ueberſetzung von Elſe Staud dem Deutſchen Volkstheater in Wien zur Uraufführung, die in de . 8 Donnerstag, 19. Juli 1934 Neue Mannheimer Zeitung J Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 328 Die Stadiseiſe Mannheim, den 19. Juli. Es ging vorüber Wieder kapitulierte ein drohendes Gewitter Das Gewitter nämlich, das geſtern abend drohend im Weſten ſtand, als die Sonne im Untergehen be⸗ griffen war. Nach dem ſchwülen Tag, der mit ſeiner drückenden Hitze die Arbeit zu einer Qual machte, und der die Sehnſucht nach einem erfriſchenden Bad doppelt fühlbar werden ließ, mußte man eine at⸗ moſphäriſche Entladung erwarten und ſo war man nicht einmal erſtaunt, als ſich die blauſch warz e Wolkenbank im Weſten auftürmte. Zackige Rän⸗ der ließen erkennen, daß es ſich um Gewitterwolken handelte, die immer näher rückten. Als aber die Sonne untergegangen war, verzogen ſich die Wolken „und gar bald funkelten wieder die zeitweiſe verdeckt 7 85 * ö 1 1 1 2 geweſenen Sterne vom blankgefegten Himmel. So brachte die Nacht weder den erſehnten Regen, noch die Abkühlung, die zweifellos mit den Niederſchlägen verbunden geweſen wäre. Wenn aber nicht alles täuſcht, dann werden die Gewitter nicht mehr allzu⸗ lange auf ſich warten laſſen, denn das Blau des Him⸗ mels, das heute in den frühen Morgenſtunden vor⸗ geherrſcht hatte, kam im Laufe der Vormittagsſtun⸗ den immer mehr zum Verſchwinden. Der Himmel überzog ſich mit einem ſchmutzigen Grau, das die Wetterkundigen ohne langes Nachdenken als ein ſich bildendes Gewitter deuteten. Als eine Erlöſung würden wir es alle betrachten, wenn es endlich ſo weit kommen und der erfriſchende, neu belebende und ach ſo ſehnlichſt erwartete Regen ſich einſtellen würde, Für Sauberkeit im Zeitungshandel Verſammlung des Zeitungs⸗ und Zeitſchriften⸗ Einzelhandels Auch der Zeitungshändler, der uns auf der Straße die neuerſchienene Tageszeitung anbietet ooͤer der uns im Kiosk die neue Wochenzeitſchrift verkauft, ſteht nicht mehr außerhalb der großen berufsſtändiſchen Gliederung aller ſchaffenden deutſchen Menſchen. Nach langem Kampfe iſt es gelungen, dem Zei⸗ tungs- und Zeitſchriften⸗ Einzelhandel den Anſchluß an die Reichspreſſekam⸗ mer zu ſichern und ſeine Aufnahme zu voll⸗ ziehen. Nachdem mit dieſer Eingliederung der große Rahmen geſchaffen iſt, geht man nunmehr daran, die Organiſation auszubauen und alle im Zeitungs- und Zeitſchriftenhandel tätigen Perſonen zu erfaſſen und Ordnung in deu Berufsſtand zu bringen, der, wie Geſchäftsführer Steinhäuſer von der Reichs⸗ fachſchaft des deutſchen Zeitungs⸗ und Zeitſchriften⸗ Einzelhandels in einer im Friedrichspark abgehalte⸗ nen Verſammlung erklärte, ein wichtiges Glied innerhalb der deutſchen Preſſe bildet. Der Redner führte dann weiter aus, wie ſich der Zeitungshändler als Mittler des nationalſozialiſti⸗ ſchen Ideengutes zwiſchen der Preſſe ſelbſt und dem Leſex betrachten müſſe und daß daher gewiſſe Vor⸗ ausſetzungen notwendig ſeien. Vor allem müſſe der Berufsſtand wirtſchaftliche und politiſche Sauber⸗ keitsmerkmale tragen, wobei Treu und Glauben bberſte Grundſätze zu ſein hätten. Es ſei Pflicht jedes einzelnen, ſein Geſchäft ſo zu betreiben, wie es einem ehrlichen Kñaufmann zukommt. Wer ſich in dem Be⸗ ruf nicht halten könne, habe darin nichts zu ſuchen und möge ſehen, daß er in ſeinem früheren Beruf wieder unterkomme. Es gehe in Zukunft nicht mehr an, daß man Zeitungen verkaufe und dabei noch von irgendeiner Stelle Unterſtützung beziehe. Unter⸗ ſtützungsempfänger hätten ebenſowenig im Zeitungs⸗ Einzelhandel etwas zu ſuchen, wie die Gelegenheits⸗ arbeiter, die nur Sonntags zur Stelle ſind und dem Händler ſchaden, der ſich die ganze Woche über plagt. Nachdem der Zeitungs⸗ und Zeitſchriften-Einzel⸗ handel der Reichspreſſekammer unterſtehe, müßte für ihn ohne weiteres die Geſetzgebung der Reichs⸗ preſſekammer gelten. Das bedinge, daß manche Pa⸗ ragraphen der Gewerbeordnung für den Zeitungs⸗ händler nicht mehr in Anwendung gebracht werden können. Die Eingliederung in die Reichspreſſekam⸗ mer bedinge aber auch, daß ſich feder einzelne Zei⸗ kungshändler für die deutſche Preſſe einſetzt und ſo⸗ mit beweiſt, daß es ihm Ernſt mit ſeiner national⸗ ſozialiſtiſchen Geſinnung iſt. Die deutſche Preſſe müſſe in den Vordergrund des Verkaufs geſtellt werden und es dürfe nicht wieder vorkommen, wie das in den letzten Wochen beobachtet werden konnte, daß man ausländiſche Zeitungen in großem Format aufhängt. Wohl müſſe der Zeitungshändler die Aus⸗ landspreſſe führen, aber er habe dann auch auf die Zeitungen zu achten und denen den Vorzug zu geben, die bewußt und ehrlich den wirklichen Ge⸗ ſchehniſſen Rechnung tragen. Zum Schluß verbreitete ſich der Redner noch über die Ber kaufszeit, die eine Verlängerung von jeweils einer halben Stunde in der Frühe und am Abend wünſchenswert erſcheinen laſſe, zu⸗ mal die Verkaufszeit nicht überall den Erforderniſſen entſpreche. Auch ſolle für eine Regelung geſorgt werden, die dem Zeitungshändler einen freien Tag in der Woche ſichere. Wenn ein Viertel der Zeitungs⸗ händler in regelmäßigem Wechſel an den Sonntagen zur arbeiten würden, dann könnte jeder einzelne Händler zu 3 freien Sonntagen im Monat kommen und ſich ſeiner Familie und der Erholung widmen. eit einem Hinweis auf das Verhältnis unterein⸗ ander, das unbedingt kameradſchaftlicher werden müſſe, würden die Ausführungen geſchloſſen, die ſpäter noch eine kurze Ergänzung fanden, ehe die Zuſammen⸗ kunft mit einem dreifachen„Sieg⸗Heill“ ihren Ab⸗ ſchluß erhielt. Im Silberkranz. Das Feſt der ſilbernen 1 e feiert heute der Inhaber der Spaniſchen Weinhalle kl 6, 13, Herr Geronimo Berträn, mit ſeiner Ehefrau Joſepha geb. Ball Marſans. Mehr Schönheitsſinn in der Großſtadt Von der ſtädtebaulichen Auflockerung, oͤie Mannheim nötig hat Mit dieſem Artikel ſchließt die Reihe der ſtädtebaulichen Betrachtungen, die wir bereits veröffentlichten, ab. Die vielfach erſtrebte, alſo wohl nötige„Auf⸗ lockerung“ unſerer Wohnverhältniſſe nur mittels Herabſetzung der Wohndichtigkeit finden zu können, erſcheint mir nicht angängig. Sicherlich werden die unangenehmen Seiten des Wohnens in der Stadt⸗ Enge beſonders an der Beſchaffenheit von Luft und Licht innerhalb der Wohnung empfunden, und in Kubikmeter⸗ und andern Zahlen ſcheinen dieſe Ver⸗ hältniſſe auch meß⸗ und wägbar. Zweifellos wirken aber bei dem Unbehagen des Einzelmenſchen in der Wohnungsfrage noch eine Reihe von Umſtänden mit, die nur gefühlsmäßig zur Geltung kommen. Das Wohnen möglichſt nahe der Arbeitsſtätte hat auch ſeine Vorteile, und die Ausnutzung aller Ver⸗ kehrsmittel, wobei das Fahrrad nicht zu vergeſſen, kann oft in vielen Abſtufungen je nach dem Geld⸗ beutel Abhilfen ermöglichen, die vom Angelplatz über das Paddelboot und den Schrebergarten bis zum Wochenendhaus recht vielfältig erſcheinen. Schon frühe ſehen wir auch, wie eGmeinſinn und Fürſorge der Nehörden für Abſtellung von offen⸗ ſichtlichen Mängeln und Bereitſtellung von Linde⸗ vungsmitteln tätig werden. In dem damals noch rein bäuerlichen Secken⸗ heim war es ſchon vor bald 100 Jahren Vor⸗ ſchrift, daß der Einwohner, der außer dem Wohnhaus auch Stallgebäude an die Straße ſtellen wollte, dieſen ein gefälliges und nicht ſtörendes Ausſehen geben mußte. Kahle Mauern oder ſolche mit nur kleinen Fenſter⸗ löchern wurden nicht geduldet, es waren mindeſtens Fenſtergewänder in der üblichen Wohnhausgröße als blinde Fenſter einzubauen. In der Stadt Mann⸗ heim ſcheint solche Vorſchrift nicht ſo frühe beſtan⸗ den zu haben, man findet hier ab und zu die ſo ſtö⸗ renden kahlen Mauern, die als Blickſchranken einen unleidlichen Eindruck vermitteln. Ich denke dabei an einige Mauerſtellen in F 6 oder an den Krankenſtall in N 6, aber auch an das alte Kranken⸗ haus in R 5 auf der Seite gegen R 6, wo nur hoch oben Fenſter kleinſten Maßes angebracht ſind. Die Außenſeite der Zollgebäude am Parkring, die nur Luftlöcher, aber keine Fenſter unterbrechen, wirkt ähnlich ſtörend, zumal in ihrer großen Ausdehnung. Lehrreich auch der Europäiſche Hof im Parkring mit dem Unterſtock der beiden vorgezogenen Seitenbau⸗ ten. Der eine iſt gegen die Straße reichgegliedert, der andere zeigt eine glatte, völlig kahle Wand bis über 3 Meter Höhe, macht alſo das Bedürfnis nach Auflockerung im kleinen ganz augenfällig. Als Uebergang von ſolch unfreundlichen Schau⸗ zeiten der Häuſer zu reinen Hof⸗ und Garten⸗ mauern möchte ich auf den Straßenbahn⸗Betriebs⸗ hof an der Collini⸗ und Gutenbergſtraße verweiſen. Seine hohen Mauern, teils völlig kahl, teils nur durch kleine, undurchſichtige, feſt verſchloſſene Fenſter gegliedert, ſind ſo recht geeignet, bei den Vorüber⸗ gehenden wie bei den Umwohnern die Vorſtellung etwa von einem Zwinghof aus Wilhelm Tell oder ähnlichem im Unterbewußtſein wachzurufen. Auch ein Gang entlang dem Arbeitsamt in M 3 mit ſeiner unendlichen Mauer und dem zu hoch gebau⸗ ten Erdgeſchoß vermittelt wenig angenehme Empfin⸗ dungen, man wird den Eindruck nicht los, nur zwi⸗ ſchen Mauern und immer wieder Mauern zu wan⸗ deln. Dasfelbe gilt, wenn auch in geringerem Maße von den Häuſern im Lamey⸗Garten. Sehr zahlreich ſind im Gebiet der inneren Stadt die noch vorhandenen, ungemein ſtörenden Hof⸗ und Gartenmauern, die meines Erachtens in dieſem Teil der voll ausgebauten Wohnſtadt keine Berechtigung mehr haben. Selbſt in den Lauerſchen Gärten befin⸗ den ſich noch ſolche Stücke, dann in L 3 gegen L 4, in N5 gegen M 4, beſonders ſchlimm in E 7. Ich ver⸗ ſtehe nicht, daß der Garten der Reiß⸗Villa, nachdem er öffentliche Anlage geworden iſt, immer noch mit einer den freien Ausblick verhindernden Mauer gegen F 7 abgeſchloſſen iſt, ſtatt mit einem Gitterzaun, ebenſowenig, daß das Haniel⸗Haus daneben nach der Straße E 7— F 7 nur eine übermannshohe kahle ſchwarze Mauer zeigt. Das übrige Grundſtück hat von der Verwandlung des Reiß⸗Gartens Nutzen ge⸗ zogen und iſt durch Ausbrechen von Fenſtern in bau⸗ lich ſchönen, voll ausgenutzten Stand geſetzt worden; warum hat man dabei die Gartenmauer ganz ver⸗ geſſen? Die Straße E 7— F 7 hätte ſich durch Be⸗ ſeitigung der allzuvielen Mauern längſt in einen be⸗ deutend freundlicheren Zuſtand ſetzen laſſen, trotz des großen Hinderniſſes an ihrem Eingang, des Finanz⸗ amts in F 6. Gerade dieſes große, unförmige Ge⸗ bäude iſt ja das Muſterbeiſpiel dafür, wie durch Verſtoß gegen die Grundregel, das richtige Verhält⸗ nis von Straßenbreite zu Gebäudehöhe, ein unleid⸗ licher Zuſtand geſchaffen wird. Dieſes Quadrat F 6 könnte ein bevorzugtes Wohnviertel ſein, weil es als Baublock eine vernünftigere Größe hat als die übrigen, zu kleinen Quadrate. Es birgt in ſeinem Innern den ſchönen großen Garten des evangeliſchen Altersheims und andere Freiflächen. Hier ſind, wie ſo oft in der Großſtadt, die Hinterzimmer die ange⸗ nehmeren, und es könnte für das Bild der Stadt viel gewonnen werden, wenn dieſe Innenſchönheit des Quadrats für die Allgemeinheit etwas nutzbar gemacht würde. Als mich mein täglicher Gang einige Monate am alten Krankenhaus vorbeiführte, freute ich mich immer, wenn das große hölzerne Tor offen⸗ ſtand und den Blick in den Hof mit ſeinen Bäumen freigab und empfand ſehr deutlich die Oede der Groß⸗ ſtadt, wenn das Tor heute geſchloſſen war. Solche erfriſchende Durchblicke ſind in Mannheim ſehr ſelten, man ſollte ſie ſuchen und womög⸗ lich neue ſchaffen. Ich kenne nur einen ſolchen Durchblick in B 5, einen anderen aber in Seckenheim. Dort halten die Bau⸗ Volksgeſundheit vor al Bei einer kürzlich in Berlin abgehaltenen Preſſekonfſerenz führte Miniſterialdirektor Dr. Gü tt, der Leiter der Abteilung„Volksgeſund⸗ heit“ des Reichsminiſteriums des Junern, etwa folgendes aus: Das Reichskabinett hat in ſeiner Sitzung vom 3. Juli§. J. zwei Geſetze aus dem Gebiete des Ge⸗ ſundheitsweſens verabſchiedet: das Geſetz zur Vereinheitlichung des Ge⸗ ſundheitsweſens und das Geſetz zur Be⸗ kämpfung der Papageienkrankheit. Es entſpricht einem dringenden Bedürf⸗ nis, die im öffentlichen Geſundheitsdienſt vorhan⸗ dene Zerſplitterung und die Ueberlaſtung der Medi⸗ zinalbeamten, die ſeit Jahren zu erheblichen Schwie⸗ rigkeiten geführt haben, zu beſeitigen. Zunächſt lag in den Ländern die Ausführung des öffentlichen Geſundheitsdienſtes ſtaatlichen Amts⸗ ärzten ob. Als die fürſorgeriſchen Beſtrebungen non den Selbſtverwaltungskörperſchaften in größerem Umfange aufgenommen wurden, begann die Einheit⸗ lichkeit im Geſundheitsweſen zu ſchwinden, weil die ſtaatlichen Medizinalbeamten ſich infolge Ueberlaſtung dieſen neuen Aufgaben nur zum Teil widmen konn⸗ ten. Die Gemeinden und Gemeindeverbände gingen dazu über, die geſundheitsfürſorgeriſchen Maß⸗ nahmen in Wohlfahrtsämtern zuſammen⸗ zufaſſen und beſonderen Stadt⸗ und Kommunal⸗ ärzten zu übertragen. Mit dem Durchbruch der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung wurde der Grundſatz, das Einzel⸗ individuum hinſichtlich ſeines geſundheitlichen Wer⸗ tes nicht für ſich allein, ſondern in Beziehung auf Volk und Raſſe in der Geſamheit zu beurteilen, All⸗ gemeingut des Volkes. Neben den bisherigen Aufgaben gilt es, Erb⸗ und Raſſenpflege in den Geſundheitsämtern a zu treiben. Alle Parteiorganiſationen, die NS DA ſelbſt, die SA, die SS, die NS⸗Volkswohlfahrt, die Ns⸗ Frauenſchaft, aber auch das Rote Kreuz und die caritativen Verbände ſowie die geſamte Aerzteſchaft, find in großem Umfang bemüht, neben Staat und Gemeinden ſich auf dem Gebiet des öffentlichen Ge⸗ ſundheitsweſens zu betätigen. Dieſe wertvolle Mitarbeit kann nur dann von Erfolg ſein, wenn ſie von der Reichsregierung ein⸗ heitlich geführt und gelenkt wird. Die Reichsregie⸗ rung iſt daher verpflichtet, den Unterbau des Ge⸗ ſundheitsweſens einer durchgreifenden Neuorgani⸗ ſation zu unterziehen, um, ohne die Arbeit der ein⸗ zelnen Verbände irgendwie einzuengen, Zentralen zu ſchaffen, in denen ſchließlich alle Fäden des öfſent⸗ lichen Geſundheitsdienſtes zuſammenlaufen und in denen die techniſchen Unterſuchungsmethoden der Neuzeit der Oeffentlichkeit nutzbar gemacht werden können. Die ſtaatlichen Amtsärzte werden in dieſe Ge⸗ ſundheitsämter hauptamtlich eingegliedert, weitere Aerzte, Beamte und Angeſtellte der Kommunalver⸗ lem! waltung werden, ſoweit ſie bisher erfolgreich tätig waren, weiterbeſchäftigt oder übernommen. Die Einrichtung der Aemter wird ſchrittweiſe den Erſorderniſſen der Neuzeit und den Aufgaben an⸗ gepaßt werden müſſen. Eine Mehrbelaſtung der meindeverbände durch die Einrichtung und den Be⸗ trieb der Aemter ſoll vermieden werden. Das Reich iſt bemüht, hier durch Zuſchüſſe an die Länder ein⸗ zugreifen. Weiter tritt noch ein vom Reichsinnenminiſterium ausgearbeitetes Geſetz zur Bekämpfung der Papageienkrankheit in Kraft: Die in den letzten Monaten beobachtete Zunahme der Papagetenkrankheit— einer Krankheit, die bekanntlich von kranken Papageien und Sittichen auf den Meunſchen ſehr leicht übertragen wird und bei dieſem unter den Erſcheinungen einer hoch fieber⸗ haften Lungenentzündung in mehr als 20 v. H. aller Fälle zum Tode zu führen pflegt— hat die Reichsregierung zu energiſchen Bekämpfun⸗ gen veranlaßt. Das Geſetz zur Bekämpfung der Papageienkrankheit(Psittakosis) vom 3. Juli 1934 gibt den Behörden die rechtlichen Handhaben, um die zur Tilgung der Seuche unter den Papageien und Sittichen wie zur Verhütung der Weiterverbreitung der Krankheit unter den Menſchen erforderlichen veterinär⸗ und medizinalpolitiſchen Anordnungen zu treffen. Jeder, der mit Papageien und Sittichen Handel treiben und ſolche Tiere gewerbs⸗ mäßig züchten will, iſt verpflichtet, die Ge⸗ nehmigung der unteren Verwaltungsbehörde dazu einzuholen. Er hat über Erwerb und Abgabe ſeiner Tiere lau⸗ fend Buch zu führen und bei mehrfachem Auftreten von Erkrankungen oder Todesfällen unter ſeinen Tieren unverzüglich die Polizeibehörde zu benach⸗ richtigen, die alsdann durch den beamteten Arzt die näheren Unterſuchungen vornehmen läßt. Um dieſe Unterſuchungen zu ermöglichen, iſt es den Tier⸗ haltern und ⸗züchtern unter Strafe verboten, die verendeten Tiere vor erfolgter amtlicher Beſichti⸗ gung zu beſeitigen. Wird die Papageienkkrankheit feſtgeſtellt, ſo kann die Polizeibehörde, um eine wei⸗ tere Verſchleppung der Seuche duch den Verkauf kranker Tiere zu verhindern, anordnen, daß alle an⸗ ſteckungsverdächtigen Tiere beſeitigt werden. Für menſchliche Erkrankungs⸗, Todes⸗ und Verdachtsfälle an Papageienkrankheit iſt eben⸗ falls die Anzeigepflicht vorgeſchrieben.— Die ſonſtigen Vorſchriften des Geſetzes zur Bekämp⸗ fung der Papageienkrankheit und anderer übertrag⸗ barer Krankheiten entſprechen weſentlich den Be⸗ ſtimmungen des Reichsſeuchengſetzes. Die Annahme dieſer Geſetze beweiſt erneut, daß die nationalſozialiſtiſche Regierung gewillt iſt, der Geſunderhaltung unſeres Volkes die größte Beach⸗ tung zu ſchenken und die Zukunft der Nation nicht nur wirtſchaftlich und politiſch, ſondern auch geſund⸗ heitlich und bevölkerungspolitiſch zu ſichern. Gemeinden und Ge⸗ ernhöfe nach fränkiſcher Sitte entgegen der aleman⸗ niſchen ihre großen Tore meiſt geſchloſſen, nur die Brauerei Pfiſterer macht eine bewußte und beachtliche Ausnahme. Ihr großes Tor iſt immer geöffnet und gibt den Blick frei in einen zwar nicht allzu weiten, aber dämmerigen Hof, in dem noch einige Blumen⸗ Ampeln ſchaukeln. Wie unleidlich unnötige Blickſchranken an zahl⸗ reichen Hof⸗ und Gartenmauern uns zum Bewußt⸗ ſein kommen, und wie leicht manchmal eine Ab⸗ hilfe wäre, ſei an einigen Gegenüberſtellungen ge⸗ zeigt. Man vergleiche die Hofmauer des früheren Bezirkskommandos in C 7 mit der Einfriedigung gegenüber bei Eppſtein, oder bei der Reichsbank und ihrem Gegenüber, dem Siemenshaus. Der Garten des kath. Bürgerhoſpitals in E 6 hat wohl eine architektoniſch gute und beſtens im Stand ge⸗ haltene Mauer, ich vergleiche ſie aber, nicht zu ih⸗ rem Vorteil, mit der Einfriedigung des Thereſien⸗ krankenhauſes an der Colliniſtraße. Ob die hohe Mauer um die Fortbildungs⸗ ſchule in der Oſtſtadt unbedingt nötig war? Und wie wäre es, wenn in gleicher Weiſe der Garten der Konkordienkirche, der Hof der Sickingerſchule, oder gar die Anlage des Roſengartens mit einer Mauer bis über Augenhöhe eingefriedigt würde? Man braucht den Gedanken nur auszuſprechen und er iſt erledigt. Wenig Gegenliebe bringe ich einer in die Land⸗ ſchaft geſetzten Gitterbrücke entgegen; ich würde mich nicht wundern, wenn mancher die Begehung des ſüdlichen Gehwegs auf der Rheinbrücke vermiede, beſonders ſolche Perſonen, die ſchon mit einer ge⸗ ſchloſſenen Anſtalt Bekanntſchaft machen mußten. Wie wenig ſoziales Empfinden zuweilen bei Bau⸗ meiſtern und Bauherren zu finden iſt, mögen noch zwei Beiſpiele erklären. In der Otto⸗Beck⸗Straße, alſo in einem reinen Wohnviertel für Leute, die ſich behagliches Wohnen auch etwas koſten laſſen, wurde ein Geſchäftshaus erſtellt, das nach der Straße zu in nicht kleinem Umfange nur völlig kahle Backſtein⸗ mauern ohne Fenſter oder Türen auſweiſt, es kehrt dem zufälligen Beſchauer wie dem ſtändigen Nach⸗ barn nur ſeinen glatten Rücken zu. Der Gelegenheiten zur Auflockerung Kleinen ſind alſo vielfach vorhanden. Erinnern möchte ich auch an eine Auflockerung, die ſchon erfolgt iſt, aber immer wieder von Zeit zu Zeit nötig fällt. Man denkt heute kaum mehr an das Gewirr von Drähten für Telegraf, Telefon und Stromleitung, das noch vor wenigen Jahren den Himmel über der Stadt durchſpannte. Auch der verſchwundenen Laternenpfähle will ich gedenken, ſo⸗ weit ſie noch vorhanden und zur Reklame ausgenutzt ſind, leiten ſie unſere Gedanken weiter zu der Frage, im wie den Aus wüchſen der Reklame im Wege der Auflockerung zu begegnen iſt. Manches fällt ja von alleine, wie der ebenſo unſchöne wie überflüſ⸗ ſige Reklamezaun am Flugplatz. In das Gebiet der aufzulockernden Verkehrsſchranken, die nicht nur die Fahrer ſelbſt, ſondern auch Fußgänger und Um⸗ wohner ungebührlich beläſtigen, gehört die Verſtopfung der Straßen durch parkende Kraft⸗ wagen, mag es ſich um den kurzen Aufenthalt der Perſonen⸗ wagen und Güterbeſtätter handeln oder um das Uebernachten ſelbſt größter Laſtwagen in den engen Straßen der Wohnviertel. Sollte ich in meinen Ausführungen irgend jemand zu nahe getreten ſein oder ihn auch nur ein klein wenig geärgert haben, ſo bedauere ich dies und bitte ausdrücklich um Entſchuldigung, es war nicht bös gemeint. Der Zweck meiner Schreibübung aber ſoll noch einmal klar herausgeſtellt werden: Jeder iſt an ſeinem Teil in der Lage, bei der Auflockerung irgendwie mitzuarbeiten, manche Gelegenheiten, die bisher vielleicht wenig beachtet wurden, habe ich dem Verſtändnis in möglichſt weiten Kreiſen näher zu bringen geſucht. Man ſollte dieſe Möglichkeiten nicht überſehen, auch wenn es anſcheinend nur Kleinig⸗ keiten find, die Summe unendlich vieler Kleinigkei⸗ ten iſt es, die unſer Stadtbild formt. So will ich denn am Schluß nicht etwa auf Schloß, Jeſuitenkirche, Bretzenheimſches Palais oder ſouſt ein hervorragendes Bauwerk Mannheims verweiſen, ſondern nur auf ein wahllos herausgegriffenes klei⸗ nes Haus, wie etwa das Anweſen eines Handwerkers in M 4, das nur zwei Stockwerke mit drei Fenſtern Front aufweiſt, aber in ſeinem heutigen Zuſtand ebenſo die Schönheit des alten beſcheidenen Mann⸗ heimer Bauſtils wie die Fehler und Verſäumniſſe einer hoffentlich vergangenen Zeit erkennen läßt. Auch an ſolch kleinem Haus kann man einiges ler⸗ nen über Auflockerung, wie ſie war, und wie ſie ſein könnte. Hellmuth Möſſinger. u Bücherreviſoren und Wirtſchaftsprüfer in der Deutſchen Rechtsfront. Der Reichseinheftsverband Deutſcher Bücherreviſoren und Wirtſchaftsprüfer e.., Hamburg, iſt auf ſeinen Antrag als korpora⸗ tives Mitglied in die Deutſche Rechtsfront aufgenom⸗ men worden. Alle Mitglieder des Reichseinheitsver⸗ bandes, ſoweit ſie als Wirtſchaftstreuhän⸗ E'r anzuſprechen ſind, erwerben die Einzelmitglied⸗ ſchaft im Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Ju⸗ riſten und treten aus dem Reichseinheitsverband aus. Alle übrigen Mitglieder verbleiben im Reichseinheits⸗ verband im Rahmen der Deutſchen Rechtsfront mit der Maßgabe, daß der Reichseinheitsverband als Sammelbecken aller im Buchführerweſen tätigen Perſonen und Verbände gilt. Der Verband wurde dem Reichsfachgruppenleiter der Fachgruppe Wirt⸗ ſchaftsrechtler des Bundes Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten unterſtellt. NIVEA“ mild, lslcht szchàumend, 2555 5 für die OSS ſube in der .— Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. Jukt 1934 Polizeibericht vom 18. Juli Selbsttötung. Geſtern hat ſich in ihrer Wohnung adt eine ältere Frau mit Leuchtgas ver⸗ r Grund iſt offenbar in mißlichen Fami⸗ giftet. ltenverhältniſſen zu ſuchen. Wenn ein Kraftfahrer betrunken iſt. Einem unter Alkoholeinwirkung ſtehenden Kraftradfahrer, der zur, ſicheren Führung ſeines Fahrzeuges nicht mehr in der Lage war, wurde die Weiterfahrt unterſagt und ihm der Führerſchein abgenommen. Geiſteskrank. In Käfertal beläſtigte in vergange⸗ ner Nacht ein vermutlich Geiſteskranker auf der St die Vorübergehenden und ging gegen dieſe tätlich vor. Er wurde vorläufig feſtgenommen und mit dem Sanitätskraftwagen zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in das Allgemeine Kranken⸗ haus gebracht. Verkehrsprüfung. Bei einer in der vergangenen Nacht in der Seckenheimer Anlage vorgenommenen Prüfung der Beleuchtung der Kraftfahrzeuge wur⸗ den 12 Kraftwagen und vier Krafträder wegen un⸗ vorſchriftsmäßiger Beleuchtung beanſtandet. Verloren ging am 9. Juli von der Neckar⸗ bis Innenſtadt eine Buſennadel, fünf Zentimeter auf 7 Zentimeter groß, Gold mit Platin überzogen, in der Mitte ein mit Brillantſplittern beſetzter Ring. Eutwendet wurde in der Nacht zum 16. Juli aus dem Garten des Rennwieſen⸗Reſtaurants ein Laut⸗ ſprecher mit brauner Schallwand, 75 mal 75 Zenti⸗ meter groß, Wufa⸗Chaſſis, 60polig mit Kette zum Aufhängen. Was hören wir? Donnerstag, 19. Juli Reichsſender Stinttgart .55: Frühkonzert(Schallpl.).—.00: Frauenſunk.— 10.10: Schulfunk.— 10.40: Lieder.— 11.05: Jodler(Schall⸗ platten).— 12.00: Mittagskonzert.— 13.20: Kunterbunt (Schalkpl.).— 14.45: Mit dem Faltboot durch Süsddeutſch⸗ land.— 15.00: Kinderſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert. — 17.30: Muſik auf zwei Klavieren.— 18.00: Aus Stu⸗ dium und Beruf.— 18.15: Familie und Raſſe.— 18.25: Muſtkaliſches Potpourri.— 19.30: Saarumſchau.— 20.15: Reichsſendung: Stunde der Nation: Bayreuth.— 21.15: Im ſchwäbiſchen Reiſebüro.— 22.00: Oeſterreich⸗ Vortrag.— 22.30: Obergruppenführer Hühnlein ſpricht itber„2000 Kilometer durch Deutſchland 1934“.— 29.00: Sonate von Schumann.— 23.95: Tanzmuſik(Schallpl.).— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt .55: Frühkonzert.— 10.45: Proktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.— 14.40: Kaſperlſtunde.— 15.35: Wirt⸗ ſchaftsbericht..50: Kunſtbericht.— 17.30: Die 6 Bücher deutſcher Dichtung.— 17.45: Aus Zeit und Leben.— 18.25: Entwicklung des Segelfluges.— 18.50: Das Leben ſpricht. — 19.00: Unterhaltungskonzert.— 21.15: Klavierkonzert. — 21.45: Das Weſerbergland.— 22.45: Kleine Unterhal⸗ tung.— 23.00: Nachtmuſik. Reichsſender München Schallplatten.—.25: Bunte Konzertſtunde.— Für die Hausfrau.— 12.00: Mittagskonzert. Mittagskonzert.— 14.20: Konzertſtunde.— 15.00: 5.30: Für die Frau.— 16.00: Veſperkon⸗ — 17.50: Vergeſſene deutſche Meiſter.— 18.30: Leichte Lieder(Schallpl.).— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 21.15: Symphoniekonzert.— 23.00: Nachtmuſit. Neichsſender Köln .25: Morgenkonzert.— 10.10: Bachs Kinder ſpielen (Hörſpiel).— 12.00: Muſik am Mittag.— 13.00: Kammer⸗ archeſter.— 15.50: Stimme der Zeit.— 16.00: Nachmittags⸗ konzert.— 17.00: Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. — 17 Veſperkonzert.— 17.45: Deutſ 18.2 Aus der Praxis der Invalidenperſicherung.— 19.00: Meiſter des Chorgeſangs(Schallpl.).— 21.15: Volk muüſtziert“— 22.90: Operettenkonzert. Deutſchlaudſender 20: Frühkonzert.—.40: Hauswirtſchaftlicher Lehr⸗ 8 11.30: Adalbert Lutter ſpielt(Schallpl.).— 12.00: konzert.— 13.00: Reiſewoche.— 16.00: Nachmit⸗ rt.— 17.35: Lieder von Hugo Wolf.— 18 30: de der Scholle.— 19.00: Reiſe durch Deutſchland.— : Napp⸗Kuchen(Schallpl.).— 23.00: Tanzmuſik. Erzühler.— — bie schweren Kämpfe unserer Regimenter im Frühsommer 1918/ Ein Jatsachenbericht von der Offensive Im Westen von Walter derte Gegen dͤͤrei Uhr nachmittags ſtanden die drei Re⸗ gimenter der 28. Diviſion auf dem gewonnenen Höhenrücken. Der Gegner war vor ihrer Front ver⸗ ſchwunden, und nur ſchwaches feindliches Artillerie⸗ Streufeuer lag auf dem von der badiſchen Diviſion eroberten Gelände. Angeſichts dieſer günſtigen Lage entſchloß ſich Ge⸗ neral Freiherr Prinz von Buchau, nach einer kurzen Ruhepauſe weiter bis zur Marne vorzuſtoßen. Um fünf Uhr nachmittags trat die 28. Diviſion erneut zum Angriff an. Als die Regimenter aber den Süd⸗ rand von Courmont überſchritten, ſchlug ihnen hef⸗ tiges Feuer entgegen. Feindlicher Gegenſtoß. Vier Tanks voran gingen ſtarke feindliche Kräſte vor und verſuchten auch vor allem über Roncheres, wo die Hohenzollern⸗Füſiliere die linke Flanke der 28. Diviſton deckten, einzubrechen. Aber die Zeiten waren vorbei, wo es einen„Tankſchrecken“ gab. Die unermüdliche 1. und 3. Batterie des Feldartillerie⸗ Regiments 14 waren der Infanterie dichtauf gefolgt und in ihrem Feuer blieben zwei der Panzerunge⸗ tüme bewegungsunfähig liegen, während die beiden anderen durch leichte Minenwerfer der Leibgrena⸗ diere erledigt wurden. Der feindliche Gegenſtoß wurde glatt abgeſchlagen. Da ſetzte ſehr heftiges feindliches Artilleriefeuer ein. Ein Feuerüberfall folgte dem anderen und peitſchte auch die Höhen bei der Reddy Ferme, von wo General Freiherr Prinz von Buchau, ſehr weit vorn, wie immer, das Gefecht ſeiner Diviſion leitete. Wahllos fegten die feindlichen Granaten und Schrap⸗ nells über die Höhen und forderten nicht unerheb⸗ liche Verluſte. Unter ihnen befand ſich auch der Diviſionskommandeur, der an der Reddy Ferme ſein Leben dem Vaterlande zum Opfer brachte. Ehre dem Andenken des vortrefflichen Men⸗ ſchen, tapferen Führers und Offiziers! Schwere Kämpfe bei Serzy und Lagery Die drei badiſchen Regimenter der 52. Diviſion waren infolge mehrfacher Reibungen in der Befehlsübermittlung erſt im Laufe des Vor⸗ mittags zu weiterem Vorgehen angetreten. Doch auch jetzt erfolgte dieſe Vorbewegung nicht einheitlich, ſo ſetzte ſich das auf dem rechten Flügel befindliche Regiment 170 bereits um 10 Uhr 30 in Bewegung, während die in der Mitte der Diviſion eingeſetzten 11er erſt um 11 Uhr 45 überhaupt den Befehl er⸗ hielten, zum Vormarſch anzutreten. Die Offenburger gingen entſchloſſen vor und ſtießen bis auf die Hänge nördlich Serzy kräftig durch, wobei ihnen in dem an der Nahtſtelle zwiſchen der 50. und 52. Diviſion eingeſetzten Reſerve⸗Regiment 116 eine tatkräftige Hilfe erwuchs. Als die 170er aber eee in den Bachgrund der Ardre hinabſteigen wollten, ſchlug ihnen vom ſüdlichen Ardre⸗Ufer ſtarkes Ar⸗ tillerie⸗ und MG.⸗Feuer entgegen. Auch das Dorf Serzy erwies ſich vom Gegner beſetzt. Aber die Offenburger fackelten nicht lange. In flottem Drauf⸗ gehen wurde Ser zy geſtürmt, wobei zahlreiche Gefangene gemacht wurden. Der ſchneidige Unter⸗ offizter Bell brachte mit ſeiner Gruppe allein 98 Mann an Gefangenen ein und nahm 5 ſchwere und 5 leichte feindliche Maſchinengewehre, gewiß ein Be⸗ weis für die hervorragende Angriffskraft dieſes ober⸗ badiſchen Regiment. Die Ardre⸗Brücke brannte, aber im Verein mit den rückſichtslos anpackenden Heſſen des R. J. 116 erzwangen die Badener den Uebergang über die Ardre und ſtießen bis auf die Höhen nordööſtlich Brouillet durch, von wo aus man feindliche Truppen in beträchtlicher Stärke im Rück⸗ zuge auf die Höhen bei Lagery im Zurückgehen beobachtete. Die Offenburger drängten nun im Ver⸗ ein mit den Heſſen und dem Paderborner Regiment 158 ungeſtüm dem Gegner nach, der ſich gegen 5 Uhr nachmittags am Bois Dormont erneut zum Kampf ſtellte. Es kam zu einem heftigen Feuer⸗ kampf, der längere Zeit andauerte, aber dem Mit⸗ telregiment der Diviſion, den 111ern Gelegenheit gab, den Anſchluß an die 17ber wieder zu gewinnen. Die Raſtatter hatten es ſehr peinlich empfunden, daß die linke Nachbardiviſion noch ſo ſtarkk zurückhing, da die 111er, ſowie das ihnen links zurückgeſtaffelt folgende Regiment 169 während ihres Vorgehens ſtark unter feindlichem Feuer in ihre linke offene Flanke zu lei⸗ den hatten. Aber trotz dieſer drohenden Gefahr blie⸗ ben die drei tapferen badiſchen Regimenter, rechts feſt an Weſtfalen und Heſſen angelehnt, weiter im Vorgehen und erreichten nach Einbruch der Dunkel⸗ heit die Linie Roſoy Ferme— Südrand des Bois de⸗ Lhery—Höhe 248— Wald füdöſtlich Lagery. Ein glän⸗ zendes Kampfreſultat, das allerdings auch den Einſatz des letzten Bataillons der Diviſionsreſerve erfordert hatte. Der vierfe Kampfiag Am Morgen des vierten Kampftages, dem 30. Mai, mußte die Entſcheidung wegen des Marnue⸗ Ueberganges erzwungen werden, allerdings waren ſich dͤͤie Führer darüber klar, daß man um die letzten Höhenlinien, welche den Marneſtrom deckten, noch hart werde kämpfen müſſen. So hakte ſich der Gegner vor der Front der 28. Diviſion zur hart⸗ näckigen Verteidigung an den Nordrändern des Ris⸗ Waldes zu hartnäckiger Verteidigung eingerichtet. Wieder wurde ſtaffelweiſe vom rechten Flügel aus vorgegangen. Die Leibgrenadiere packten ent⸗ ſchloſſen die Arbre⸗Höhe an, welche den Schlüſſel⸗ punkt der feindlichen Stellung bildete. In tadelloſer Die Heidelberger Reichsfeſtſpiele „Lanzelot und Sanderein“—„Der zerbrochene Krug“ Aus der Weite des Schloßhofes ſind die Reichsfeſt⸗ ſpiele am zweiten Abend in den Bandhausſaal gewandert, der damit zur Rechtfertigung ſeines gewiß nicht in Bauſch und Bogen gutzuheißenden Um⸗ baus die Feuerprobe beſteht. Mit den mächtigen Quaderſteinen ſeines alten Gemäuers, den hohen Spitzbögen der Fenſter, der vergangenheitserfüllten, ſteinernen Kühle des weiten Raumes war er früher wahrlich ein Stück eben jenes Heidelberger Schloſſes, wie es im Bewußtſein des Volkes lebt. Zugegeben: bei vielen Gelegenheiten mußte man immer wieder erproben, daß der Bandhausſaal mehr eine Augen⸗ als eine Ohrenweide blieb, denn allen Verſuchen zum Trotz widerletzten ſich ſeine Abmeſ⸗ ſungen dem Liebeswerben um eine gute Akuſtik, die ſchließlich gerade bei bedeutſamen künſtleriſchen, An⸗ läſſen erſte Vorausſetzung der Oertlichkeit iſt. Und ſo hat das Bandhaus denn zugunſten der nun in der Tat einwandfreien Tragfähigkeit des Tones ſein ritterlich Kleid von Anno 1540 mit einem neuzeitlichen Gewande vertauſchen müſſen, das ihm eine vielſeitige Verwendungsmöglichkeit als Theater-, Konzert⸗ und Feſtſaal der veranſtaltungs⸗ reichen Stadt Heidelberg ſichert, wenn ſchon ſeine bauliche Eigenart darüber faſt völlig in Verluſt ge⸗ riet. Parkettfußboden, Holztäfelung bis an die Decke hinauf, eine gut ausgeſtattete Beſtuhlung, deren Nachteil der weder auf Lücke geſtellten, noch nach hinten anſteigenden Sitzreihen ſich bei ſtarkem Be⸗ ſuch allerdings noch empfindlicher bemerkbar machen wird, als es ſchon an dieſem erſten Abend der Fall iſt. Auf Wendeltreppen kann man zu beiden Sei⸗ ten in die Vorräume des Großen Faſſes hinunter⸗ ſteigen, wo es eine geräumige Kleiderablage und Er⸗ friſchungen im Geiſte Perkeos gibt. Eine weitere Tür gegenüber dem alten Eingang vom Schloßhof her führt in ſteilem Abfall in ein kleines Gartenſtück, wo man während der Pauſe im Schutze der gewalti⸗ gen Faſſade des ehemaligen Frauenzimmerbaues ein paar Atemzüge balſamiſcher Nachtluft ſchöpfen kann. N Doch all' dies Neue mit ſeinem Für und Wider vergißt man, ſobald die gotiſierenden Meſſingkron⸗ leuchter verlöſchen und nur noch die unversehrt er⸗ haltene Rückwand der Spielrampe mit ihren drei ſchöngeſchwungenen Auftrittsbögen im Blickfeld des Beſchauers liegt. Denn nun beginnt, von unſicht⸗ barer Muſik bald mit heiteren, bald mit traurigen Weiſen umſchmeichelt, das Spiel von Lanzekot und Sanderein in all' ſeiner treuherzigen Lieb⸗ lichkeit und Friſche. ö Dies poetiſche Stücklein eines unbekannten fLä⸗ miſchen Volks dichters iſt gewiß wie die gro⸗ ßen Versromane eines Hartmann von Aue, Veldeke oder Gotfrid von Straßburg aus dem Boden der höfiſchen Erzählungs⸗ kunſt Frankreichs erwachſen, das um die Zeit der Hochgotik beſonders durch die Werke des großen Ritterdichters Chreslien de Troyes die ganze abend⸗ ländiſche Welt in Atem hielt. Wie Hartmanns „Erec“, und„Iwein“, wie die Gralsſage und manche andere ſchöne Geſchichte von„aventiure“ und reiner Minne, ſtammt auch der in dem Volksſpiel lehrhaft abgewandelte Stoff von dem fündig ſeiner Sinnen⸗ luſt erliegenden Ritter Lanzelot und der aus be⸗ ſcheidenem Stande entſproſſenen, holdſeligen San⸗ derein dem Sagenkreis um König Artus, zu deſſen Tafelrunde faſt alle der bedichteten Helden Detlef Sierck, Schauspieldirektor des Alten Theaters, Leipzig, der Spielleiter der Aufführungen„Lanzelot und Sanderein“ und„Der zerbrochene Krug“. Aufnahme: Ernst Gottmann, Heidelberg. Zuſammenarbeit mit der Begleitartillerie warf das Badiſche Leibregiment in mächtigem Anſturm den Gegner von dieſer beherrſchenden Kuppe herunter und ſchuf dadurch die Vorbedingungen für den An⸗ griff auf die Foſſe Ferme und die beiderſeits der⸗ ſelben liegenden Waloͤſtücke, zu dem nun die beiden anderen Regimenter der Diviſion antraten. Sehr ſtörend machte ſich bemerkbar, daß dieſer ganze An⸗ griff mit vollkommen offener linker Flanke geführt werden mußte, da in öſtlicher Richtung von einer Anſchlußtruppe weder etwas zu ſehen noch zu ſpüren war. Aber trotz dieſer nicht unbedenklichen Lage nah⸗ men die badiſchen Regimenter das Riſiko gern auf ſich und packten an. Als ſich nun aber die Regimen⸗ ter zum Angriff bereitſtellten, ging der Gegner ſelbſt zur Offenſive über. Starke feindliche Kräfte traten aus den Waldſtücken ſüdlich der La Foß Ferme heraus und ſetzten zum Stoße an. In dieſem Augenblick ſetzte das Feuer der zum eigenen Angriff bereitgeſtellten badiſchen Batterien mit furchtbarer Wucht ein und brachte den feindlichen Gegenſtoß zum Scheitern, ohne daß es der Mitwir⸗ kung der Infanterie bedurfte. Den günſtigen Augen⸗ blick des feindlichen Zuſammenbruches erfaßten die Badener blitzſchnell. Sofort brauſte ihr Angriff vor. Während die Leibgrenadiere den erſchütterten Feind auf Barzy zurücktrieben, wo die dort befind⸗ liche Marnebrücke noch im letzten Augenblicke non dem Gegner geſprengt werden konnte, war⸗ fen ſich die Mannheimer und Heidelberger des Grenadier⸗Regiments 110 auf den Ris⸗Wald, überrannten die dort noch befindlichen Maſchinen⸗ gewehrneſter und ſtießen auf die Uferhöhen in der Marneſchleife zwiſchen Barzy und Treloup durch, Die Hohenzollern ⸗Füſiliere erſtürmten Treloup und ſetzten ſich in den Beſitz der Höhen weſtlich und nördlich dieſes Ortes. (Fortſetzung folgt.) b Gegen Verbreiter unwahrer Gerüchte. In den letzten Tagen mußten, wie das Polizeipräſidium mit⸗ teilt, wiederholt mehrere Perſonen wegen Verbrei⸗ tens unwahrer Gerücht e über namhafte Per⸗ ſönlichkeiten der Stadtverwaltung feſtgenom⸗ men werden. jener Zeit zu zählen ſind. Aber wie die Gotik als Bauſtil in den Händen deutſcher Meiſter zu etwas völlig Eigenem, Ur prünglich⸗Deut⸗ ſchem wurde, ſo haben auch die fremdartigen Stoffe der Dichtung mit ihrem Eingehen in den nordiſchen Kulturkreis eine tiefe und ver⸗ innerlichende Wandlung erfahren. Wohl ſpürt man hier und dort noch etwas von dem höfiſchen Vorbild, denn ſelbſt„Hektor von Troja“ und Alexander der Große ſind dem ſchlichten Bürgerkinde Sanderein geläufig. Aber diefer grazilen Welt der Ritter ſteht doch mit urwüchſiger Kraft das Volks ⸗ tümliche gegenüber, das hier— nicht anders als wir es im„Sommernachtstraum“ bei den biedern Handwerkern erleben,— ein Spiel um des Spieles willen ſchafft und ſich mit einer rührenden Selbſt⸗ verſtändlichkeit zwiſchen Gut und Böſe, Tod und Leben bis zu der unerläßlichen Schlußwendung hin⸗ findet: Tugend und reine Minne finden ihren Lohn, der von Reue erfüllte Lanzelot aber geht in jenen keineswegs tragiſchen Bühnentod, der nur um der Moral willen vorgeführt wird, um gleich mit fröh⸗ licher Auferſtehung im Beifall zu enden „Lanzelot und Sanderein“,— ſchon dieſer Titel iſt ſchwingender Rhythmus, der in Detlef Siercks überragender ſpielleiteriſcher Ausdeutung durch klingende Farbigkeit des Wortes und der Be⸗ wegung all jene Verſprechungen einlöſt, die man beim bloßen Leſen des etwas dünnen Textes kaum aufrecht zu halten wagt. Neben den ausgezeichneten ſchauſpieleriſchen Leiſtungen Hans Brauſewet⸗ ters(Lanzelot), Paul Wagners(Ritter), Joſef Siebers(Waldhüter), Albert Floraths Rein⸗ hold), neben den wie aus der maneſſiſchen Handſchrift geſchnittenen Figuren Trude Haefelins(Sande⸗ rein) und Hanna Ralphs(Mutter Lanzelots) müſ⸗ ſen faſt als gleichgeordneter Beſtandteil beim Gelin⸗ gen dieſer bezaubernden Aufführung die wunder⸗ baren Koſtüme von Lotte Brill genannt werden, die unter Leitung von Obergewandmeiſter Rot h⸗ ärmel in den Werkſtätten des Heidelberger Städt. Theaters gefertigt wurden. Der Lübecker Leo Spieß, deſſen angenehm zurückhaltende Einfühl⸗ ſamkeit ſchon bei den muſikaliſchen Zutaten zum „Götz“ feſtzuſtellen war, ſpendete auch hier eine freundliche orcheſtrale Untermalung, deren Wieder⸗ gabe unter Stabführung von Herbert Haarth im Geſamtbild der begeiſtert aufgenommenen kleinen Köſtlichkeit nicht fehlen darf. Wir danken ſie übrigens zu allererſt dem deut⸗ ſchen Frontkämpfer Markus Huebner, der einſt in flandriſchen Schützengräben um die ſehr flüſſige und melodiöſe Verdeutſchung bemüht war und den end⸗ lichen Erfolg dieſer überaus ſchwierigen Arbeit voll⸗ auf verdient hat. 5 * Nach der zarten Weiſe von edler und unedler Rit⸗ terlieb die derbere Koſt des„Zerbrochenen Kruges“, in dem wie kaum anderswo in der klaſ⸗ ſiſchen deutſchen Dichtung pralle bäuerliche Komik ihre höchſten Triumphe feiert. Auch hier die erſte Anregung außerhalb der deutſchen Grenzen liegend: Kleiſt ſieht auf ſeiner mit dem Dichter Zſchokke und einem Sohne Wielands unternommenen Schweizerreiſe von 1801 einen franzöſiſchen Kupfer⸗ ſtich und ſchließt mit den Freunden eine jener da⸗ mals beliebten literariſchen Wetten, wer von ihnen den bildlich dargeſtellten Gegenſtand am beſten ſchriſt⸗ ſtelleriſch verwerten würde. Und ſo entſtand dieſe herrliche Komödie voll Bauernwitz und polterndem Humor, von der Hebbel einmal ſagte:„Sie gehört zu denjenigen Werken, denen gegenüber nur das Publikum durchfallen kann.“ Nun, die Gemeinde unſeres Feſtſpielabends hatte weniger als irgendein beliebiges Theaterpublikum Anlaß, dieſer, wiederum von Detlef Sierck ge⸗ leiteten, in allen Regiſtern ſpielenden Aufführung gram zu ſein. Denn wo es um bunteſte Ausnützung jeder nur irgend vorhandenen bühnenwirkſamen Ge⸗ gebenheit ging, da war— wie bei dem prächtigen Einleitungs⸗Rüpeltanz der Scheuerfrauen— eher ein bißchen zu viel als zu wenig aufgepulvert. Für die großen Schauſpieler der letzten hundert Jahre iſt der Dorfrichter Adam ſtets Line der befeuerndſten Aufgaben geweſen. Gibt es doch neben Falſtaff, dem unſterblichen Weinfaß mit der unzu⸗ verläſſigen Zunge, in der Bühnendichtung der Welt⸗ literatur kaum einen ſo herzhaften Halunken wie das lüſterne, erzverlogene und doch irgendwo guk⸗ mütige Oberhaupt des holländiſchen Dörſchens Huf⸗ zen. Kein Wunder, daß Heinrich George— viel⸗ leicht manchmal ein wenig auf Koſten der geſunden Natürlichkeit des Stückes— bis faſt an die Grenze des Poſſenhaften ging, um in lang ausgeſpielten Kabinettſtückchen ſchnaufender, ſchwitzender Geſchüf⸗ tigkeit den Filou Adam ins rechte Licht zu ſetzen, Sein Widerſacher Ruprecht, der treue Liebhaber, ehrliche Tölpel und angebliche Urheber des klirren⸗ den Mißgeſchicks, hatte in Hans Brauſewetter einen ſamoſen Vertreter, dem man nur von Herzen gut ſein konnte. Und die andern alle ſtanden kaum weniger recht an ihrem Platze: die zungenfertige Frau Marthe(Lina Carſtens), der geſcheite Rat Walter(Fritz Alberti), der grapitätiſche Schrei⸗ ber Licht(Eugen Rey), die kichernden polternden Mägde(Trude Moos und Gerda Maria Ter⸗ no), das tapfere Euchen(Annemarie Jürgens), endlich die wunderſüchtige, altjüngferliche Frau Bri⸗ gitte, die den Teufel mit Geſtank und Pferdefuß davonfahren geſehen haben will und von Eliſabelh Stieler mit unendlich komiſcher, ſpitznaſiger Ver⸗ ſchrobenheit ausgeſtattet ward. Für die mit großem Geſchick beſorgte Bewältigung des techniſchen Appa⸗ rates, mit dem es ohne Kuliſſen und ohne richtige Hinterbühne gewiß ſeine Schwierigkeit hat, verdient Hein Heckroth ein Sonderlob. Am Schluß gab es tobenden Beifall und Blumen und viel echte Feſtſpielfreude. M. S. Donnerstag, 19. Juli 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 925 — In Syrakus hat, wie unſer Vertreter in Rom berichtet, dieſer Tage die wunderbare Heilung eines kranken Kindes in der ganzen Bevölkerung das größte Aufſehen erregt. Der dritte, jetzt dreijährige Sohn des Bauern Zappulla litt an ſchwerer Kinder⸗ lähmung. Den ganzen Winter über hatte der kleine Franceſco zu Bett liegen müſſen. Als es wärmer wurde, legte die Mutter den Kleinen auf einer Decke in den Garten. So ſah ihn eine Freundin der Zappullas. Sie riet der Bauersfrau mit neuntägi⸗ gen Gebeten an Suor Chiara, eine im September 1932 in Syrakus verſtorbene Nonne, die im Volks⸗ mund die„Heilige Nonne“ genannt wird, um Hei⸗ lung ihres Sohnes zu flehen. Die Mutter folgte dieſem Rat. Als ſie am neunten Tage das letzte Gebet geſprochen hatte, erhob ſich der Knabe aus eigener Kraft von der Decke und lief auf ſeine er⸗ ſtaunte und überglückliche Mutter zu. Seitdem ſind einige Wochen vergangen, und das Kind hat ſich im⸗ mer mehr gekräftigt. Es tollt jetzt vollkommen ge⸗ heilt mit ſeinen Geſchwiſtern herum. Frau Zappulla hat ihren Sohn dieſer Tage in den erzbiſchöflichen Palaſt geführt, hat das Kind vorgeſtellt und gleich⸗ zeitig einen ausführlichen, ſchriftlichen Bericht über die Heilung überreicht. Der Arzt der Zappullas hat den Bericht beglaubigt. Das erzbiſchöfliche Ordi⸗ nariat hat aber bisher noch keine Anerkennung der Heilung als eines„übernatürlichen und mit der menſchlichen Vernunft nicht zu verſtehenden Vor⸗ ganges“(d. i. der übliche Ausdruck) ausgeſprochen. Die katholiſche Kirche geht in ſolchen Fällen ſehr vorſichtig vor, denn die Gefahr des Betruges liegt zu nahe. Wenngleich eine offizielle Stellungnahme der Kirche noch ausſteht, glaubt die Bevölkerung von Syrakus feſt an ein Wunder. * — Konteradmiral Chang Chi⸗ying, der Kommau⸗ deur der kantoniſchen Flußkanonenboote, iſt ein alter Haudegen und hat des öfteren ſeine Tapferkeit zu Waſſer und zu Lande bewieſen; er zeichnete ſich als Oberſt im Kwangſi⸗Feldzug beſonders aus und zeigte wiederholt ſeltenen Mut unter ſchwerſtem Granatfeuer. Aber die modernen Badekoſtüme ſchei⸗ nen dem alten Seebären einen ſchlimmeren Schock verurſacht zu haben, als es alle Schrapnells und Gra⸗ naten vermochten. Er hat den Lokalbehörden von 8 Kanton erklärt, daß„weibliche Rundungen anſtößig ſeien“ nud hat es durchgeſetzt, daß das gemeinſchaft⸗ liche Baden beider Geſchlechter verboten wurde. Ad⸗ miral Chang begründete ſeinen Standpunkt damit, daß die jungen Leute oͤurch die weiblichen Schönhei⸗ ten, die das Badekoſtüm ſo freigebig zeige, allzuſehr abgelenkt würden. Seiner Meinung nach könnten ſie ſich im Schwimmen und Tauchen weit mehr ver⸗ vollkommnen, wenn keine jungen Damen anweſend wären. Changs Haltung hat unter der Jugend Kantons große Erregung hervorgerufen. Die junge Ehineſin hat zwar nicht ſo viele Freiheiten, wie ihre europäiſche Schweſter, weiß aber ebenſo wie dieſe ihren Willen ſehr gut oͤurchzuſetzen, und nachdem der öffentliche Tanz ohnehin polizeilich verboten iſt, be⸗ trachtet ſie das Verbot des Familienbades geradezu als nationales Unglück. Da ſchon größere und mäch⸗ tigere Männer vor den Frauen klein beigeben muß⸗ ten, kann man daher annehmen, daß auch Chang keine Ausnahme bilden wird. Sonſt kann ihm bevor⸗ ſtehen, daß die jungen Kantoneſen ihre Drohung wahrmachen und zu ſeiner Bekehrung Mae Weſt aus Hollywood herüberholen. * — Die Detektive der machten unlängſt einen guten Fang. Baſler Kriminalpolizei Auf rätſel⸗ 3 hafte Weiſe waren im Studentenheim der dortigen Univerſität Sparkaſſenbücher, Wertpapiere und Bar⸗ geld zuſammen im Betrage von 30 000 Franken ent⸗ wendet worden. Große Aufregung unter den In⸗ ſaſſen des Heims, die auf dieſe unerklärliche Art um ihre Erſparniſſe gebracht worden waren. Man benachrichtigten die Polizei, die ſich die einzelnen Bewohner des Heims der Reihe nach vornahm und verhörte. Am entrüſtetſten gebärdete ſich ein 20;jäh⸗ riger tſchechiſcher Student. Er konnte ſich in Ver⸗ wünſchungen über die frechen unbekannten Räuber nicht genug tun. So ſehr ereiferte ſich der Theo⸗ logieſtudent, daß die Detektive Verdacht ſchöpften. Sie nahmen den jungen Mann ins Gebet und mach⸗ ns tua des Oppelne Qatſiaustuumes Eine Nachtaufnahme der Trümmer des Rathaus⸗Turmes von Oppeln, der plötzlich in ſich zuſammenbrach. Be Eigeunex cles Ozeans Alarmmeldung. Blinder Paſſagier auf einem Ozeandampfer entdeckt. Dieſes Wort, das bei der Lektüre ſpannender und abenteuerlicher Jugend⸗ bücher in unſeren Kindheitserinnerungen eine ſo be⸗ deutende Rolle ſpielt, iſt immer noch, auch in unſerer nüchternen Zeit, vom Hauch einer geheimnis⸗ vollen Romantik umweht. Mit blinden Paſ⸗ ſagieren wurde ſeinerzeit, wenn die Schiffe auf hoher See waren und man in irgendeinem dunklen, engen und ſchwer zugänglichen Schlupfwinkel einen blei⸗ chen und an allen Gliedern ſchlotternden Jungen aufſtöberte, kurzer Prozeß gemacht. Die Matroſen bedienten ſich dabei in den meiſten Fällen der Lynch⸗ juſtig und verdroſchen den blinden Paſſagier mit einem Schiffstau nach Strich und Faden. Die blin⸗ den Paſſagiere wurde mit Vorliebe zu den ſchwierig⸗ ſten und anſtrengendſten Aufgaben herangezogen. Sie mußten Kohlen ſchippen, das Geſchirr waſchen und die Teller ſpülen. Meiſt waren es aben⸗ teuerluſtige Geſellen, welche auf eine möglichſt billige Weiſe die Welt erleben wollten, oft aber waren es auch arme, heimatloſe Kreaturen, die ſich im Schutze der Nacht in ein Schiff einſchmuggelten, um in einem anderen Land auf irgendeine Weiſe Arbeit zu fin⸗ den, und nicht die Mittel hatten, ſich eine Fahrkarte zu kaufen. Die Romantik der blinden Paſſagiere iſt noch nicht ausgeſtorben. Nach der letzten Statiſtik, die vor eini⸗ gen Tagen in Amerika aufgeſtellt wurde, wird die Zahl der Menſchen, die jährlich den Atlantik von Oſten nach Weſten oder umgekehrt überqueren, auf 20 000 geſchätzt. Die Schiffsgeſellſchaften haben bis⸗ her trotz der ſchärfſten Maßnahmen den Unfug der blinden Paſſagiere nicht verhindern und aus⸗ rotten können. Wenn auch die Zahl dieſer Leute in den letzten Jahren zurückgegangen iſt, ſo gibt es immer wieder verwegene und furchtloſe Abenteurer⸗ naturen, denen es gelingt, irgendeinen verborgenen Winkel ausfindig zu machen, um ſich unbeobachtet bei einer günſtigen Gelegenheit einzuſchleichen. So kletterte einmal ein junger Menſch in einen Ventilſchacht, wo er in einer unſäglich qualvollen und verkrümmten Stellung zwei volle Tage aushar⸗ ren mußte. In Amerika werden die Schiffe vor ihrer Abfahrt genau durchſucht. Zu dieſem Zweck werden ſogar Spürhunde herangezogen. Aber ſelbſt die größ⸗ ten Vorſichtsmaßregeln fruchten manchmal nichts. Es gibt immer wieder Menſchen, deren Scharfſinn und deren Unverfrorenheit ſelbſt über die feinſte Naſe eines Spürhundes triumphieren. Einzigartig dürfte der ſenſationelle Fall ſein, der ſich vor nicht allzu langer Zeit ereignete: Auf einem kleinen Schiff wurden in einem ſüdamerikaniſchen Hafen beinahe ebenſo viele blinde Paſſa⸗ giere gefunden, als Beſatzungsmitglie⸗ der. Der Ausfall, der den Schiffahrtsgeſellſchaften dadurch entſteht, iſt manchmal recht hoch und es iſt darum begreiflich, wenn neuerdings alle Hebel in Bewegung geſetzt werden, um den Zigeunern des Ozeans ein für allemal den Garaus zu machen. ten die Feſtſtellung, daß er ſich wiederholt in Wi⸗ derſprüche verwickelte. Schließlich ſagten ſie dem angehenden Theologen, der ſogar ein Freiſtudium genoß, den Diebſtahl auf den Kopf zu. So bequemte er ſich zu einem Geſtändnis und holte die Diebes⸗ beute aus dem Verſteck vor. * — Vor vierzig Jahren iſt Frl. Aung Sullivan zu dem unglücklichſten Kind der Welt gerufen wor⸗ den, Helen Keller hieß dieſe Tochter wohlhabender Amerikaner, die taub und blind zugleich war. Frl. Sullivan hat mit tauſendfacher Mühe die Kleine leſen und ſprechen gelehrt, hat ihr die Welt er⸗ ſchloſſen und Helen Keller zu einer klugen und weltberühmten Frau gemacht. Helen Keller hat ihre Lehrerin nie verlaſſen. Vor zwei Jahren kamen die beiden nach Schottland und kauften dort ein kleines Gut. Im letzten Herbſt aber begann Dun⸗ kel ſich über die Augen von Frl. Sullivan zu legen, und nun wird die Lehrerin von der Schülerin durch die Blindheit geleitet, wie Frl. Sullivan einſt He⸗ len Keller geleitet hat. In der Nähe von Inver⸗ neß kann man jetzt die beiden blinden Frauen durch das wundervolle Land ſchreiten ſehen, das keines von beiden erblicken kann, die geliebte Lehrerin, von der blinden Schülerin geführt. * — Am Mbarifluß in Franzöſiſch⸗Aequatorial⸗ Afrika kam es wegen einer„Wolkenſtimme“ zu einem blutigen Streit zwiſchen zwei Negerſtämmen. Ein engliſcher Forſchungsreiſender hatte dem Stamm der„Bakie“ als Geſchenk einen Radibapparat über⸗ laſſen, der nun allabendlich zur Mehrung des An⸗ ſehens der Zauberer in Tätigkeit trat. Die Medizin⸗ männer des benachbarten Stammes, die nichts Gleichwertiges zu bieten hatten, ſahen dadurch ihre Autorität und ihren Ruhm immer mehr geſchmälert und erſchüttert. Sie hetzten ſchließlich ihre Anhänger zur Vernichtung der Wolkenſtimme auf, die Schuls daran trage, daß am Mbari ſeit Monaten kein Regen mehr niedergehe. Bei dem folgenden Ueberfall gab es mehrere Tote und viele Verwundete auf beiden Seiten. Die„Wolkenſtimme“ jedoch vermochte recht⸗ zeitig vom Häuptling der„Bakie“ gerettet zu wer⸗ den. Durch ihn iſt jetzt auch ein Brief an den Spen⸗ der, den Afrikaforſcher Merik gelangt, mit der Bitte, zwei— Erſatzbatterien in den Urwald zu ſchicken. * — Eines der maleriſchſten Baudenkmäler aus dem Mittelalter, die Burg Sankt Elmo bei Neapel, die bisher als Militärgefängnis Verwendung ſand, iſt im Begriff, in ein Muſeum verwandelt zu werden. Die Burg, die ſich auf ſteiler Höhe erhebt, liegt in unmittelbarer Nähe der Gemäldegalerie San Mar⸗ tino. Letztere war durch zahlreiche Stiftungen derart mit Bildern überhäuft worden, daß viele Gemälde wegen Raummangels in der Burg aufbewahrt wer⸗ den mußten. Da ſie hier den Fremden zur Beſichti⸗ gung nicht frei ſtanden, entſchloß ſich die Regierung, das Gefängnis zu verlegen und die Burg in Zu⸗ kunft als Muſeum einzurichten. — Durch einen Gewitterſturm wurde die Familie des Dorfſchulzen der ungariſchen Gemeinde Liter von einem eigenartigen Unglück betroffen. Der Sturm hatte die Dachantenne des Dorfſchulzen abgeriſſen, wobei der Draht der Antenne auf den Draht der elektriſchen Dorfbeleuchtung fiel. Der gjährige Sohn des Dorfſchulzen, der nach dem Gewitter zuerſt ſah, was geſchehen war, kletterte aufs Dach und wollte die Antennenlitze wieder befeſtigen. Doch kaum war er mit ihr in Berührung gekommen, als er feſtklebte, der Starkſtrom der elektriſchen Dorfbeleuchtung ließ ihn nicht mehr loß. Auf die Angſtrufe des Kindes eilte ſeine Mutter herbei. Sie wollte ihren Sohn losreißen, blieb dabei aber ebenfalls hängen. Dem wenig ſpäter hinzukommenden Vater erging es eben⸗ ſo. Dorfbewohner, die das Unglück ſahen, holten einen zufällig im Dorfe anweſenden Monteur, und dieſem erſt gelang es, die drei Menſchen von der Starkſtromleitung zu befreien. Alle drei mußten ins Krankenhaus geſchafft werden. Doch ſchon auf dem Transport verſtarb die Mutter, da ſie die ſchwer⸗ ſten Brandwunden erlitten hatte. Ob Vater und Sohn gerettet werden können, iſt noch nicht zu er⸗ kennen. Dageshaleucles Donnerstag, 19. Juli Roſengarten:„Derfflinger“, Operette von Walter Kollo, außer Miete, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. D 3, 15, ehemalige Diskonto⸗Geſellſchaft: Deutſche Kolonial⸗ Ausſtellung 1934. Geöffnet von 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr. Roſarinm, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 1620 Uhr. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 17 Uhr Hermann Maria Wette:„Allgemeine und muſtkaliſche Erziehungs lehre“. Tennisklub Mannheim, Friedrichsring: Großes Tennis⸗ turnier, Austragung des Hindenburgpokals. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 12 Uhr Mannheim Worms und zurück. 14.30 Uhr Mannheim— Speyer Germersheim und zurück, 19.45 Uhr Abendfahrt Maun⸗ heim— Worms und zurück.— Morgen: 7 Uhr Maun⸗ heim— Rüdesheim— Aßmannshauſen— Bacharoch und zurück, ſowie Ztägige Rheinfahrt nach Bad Honnef— Königswinter und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Neuſtadt— Lambrechter Tal— Neidenfels— Weidenthal— Forſt⸗ haus Iſenach— Bad Dürkheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Polaſthotel Mannheimer Hof, Kaſſee Vaterland. Lichtſpiele: Univerſum:„Das verlorene Ta!“— Alhambra:„Karneval und Liebe“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Kaiſerdome am Mittelrhein“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 18 und von 15 bis, 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 18 und von 18 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 10 Uhr Ausleihe. Stäbtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Jngendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. bon Bedda Wesfenberger 1* 9 40 f(Schluß) „Laß das,“ unterbricht ihn Nell grob und nervös. „Gib mal her den Zettel.“ Gehorſam ſteht Franz auf und reicht ihr die Aufſtellung hin. Nell wirft einen flüchtigen Blick darauf. Aber die Buchſtaben tanzen ihr nur ſo vor den Augen, jetzt leſen wäre unmöglich. Ebenſo, wie viel reden unmöglich iſt. Franz ſenkt den Kopf:„Das iſt dann alles, Nell. Und nu Hals⸗ und Beinbruch.“ Dann ſteht er mit einem Ruck auf:„Alſo denn“ Auf drei Schritt Entfernung ſtehen ſie vor⸗ einander. „Gib mir noch in Kuß,“ ſagt Nell plötzlich leiſe, 15 irgendeine tolle und irrſinnige Hoffnung iſt ihr. Aber Franz ſchüttelt den Kopf und geht zur Tür hin:„Nee, Nell. Laß man gut ſein. Mir iſt ſo ſchon ſchwer, das alles... Aber was ſein muß, muß ſein.“ Muß es denn ſein?! will Nell rufen. Aber da ſieht ſie, wie Franz ſchon zur Türklinke greift und ſcheint ihr nicht einmal die Hand zum Abſchied geben zu wollen. Da zwingt ſie ſich, an Harry zu denken und an den Brief, der auf dem Schreibtiſch liegt. Und ſo ſagt ſie nur:„Warte, ich muß dich doch raus⸗ laſſen. Und übrigens, wie biſt du denn hereingekom⸗ men, war das Haus denn nicht zu?“ Franz hat bei ihrem ſonderbaren Ton eine Se⸗ kunde verwirrt hochgeſchaut, dann ſenkt er nur um ſo betrübter den Kopf und erklärt im Hinausgehen heiſer und langatmig und ſachlich, daß er unten ge⸗ ſtanden habe und ein Herr ſei dann ins Haus hin⸗ ein und habe ihn mit hereingelaſſen und. und und So gehen ſie nebeneinander, Nell mit klingendem Schlüſſelbund, die Treppe hinunter, und daß von oben noch jemand kommt, iſt ihnen jetzt nur recht, denn nun muß alles ſchnell und glatt und harmlos gehen:„n Nacht, Nell, laß dirs gut gehen“ „n Nacht, Franz, grüß Onkel Karl.. und noch ein Händedruck, und bums, ſchon iſt die Tür hinter Franz zu und Nell ſteigt wieder die Treppe hinauf, langſam, langſam und ſchwer, o ſo ſchwer. Er geht die Motzſtraße entlang, denkt Nell und nimmt Stufe um Stufe wie ein ernſtes Hindernis, wo geht er hin, wo geht er überhaupt hin, zu wem, zu was, wo ſchläft er, wo ißt er. und den Kopf trug er ſo geknickt... Und die Stube in der Lands⸗ bergerſtraße iſt nicht ſchön, hat er geſagt, aber für ihn genügt es, er wills ja gar nicht mehr beſſer und wer wird ihm. ach, wahrſcheinlich geht die Stube auf einen Hinterhof, ſo ganz grau und alt und Franz ißt wieder ſo aus dem Papier, wie früher . und dann findet er irgend ſo eine Hennablonde, ſo ein Weibsſtück und und Nell ſteht an der Tür ihres Zimmers gelehnt und läßt alle Gedanken machtlos in ihrem Kopf durcheinanderwirbeln, Franz und Harry und Glück und Liebe und Geld und Sehnſucht und Beruf und wieder Franz und wieder Harr g Auf einmal, wie ſie die Augen aufmacht und ſchickt ſie im Zimmer umher, bleiben ſie auf einem bunten, ſehr bunten Fetzen hängen, der neben dem Stuhl liegt, wo Franz geſeſſen hat, Franz' Wollſchal. Sie * kennt ihn noch. Er kam eines Tages damit heim und ſagte: man muß ſowas tragen, alle Herren tra⸗ gen es, Nell ſtürzt auf den Schal zu und hebt ihn auf: ach du armer Fetzen, Flecken in den bunten Karos und ein Loch iſt drin und zerknautſcht, ſo armſelig zerknautſcht Siehſt du, ſagt der Schal, ſo ſiehts bei Franz aus, genau ſo. Nell ſchluchzt plötzlich laut und jammervoll auf und drückt den Schal gegen ihr Geſicht, ach, er riecht nach kaltem Zigarettenrauch, genau wie im⸗ mer Franz' Anzüge, und nach billigem Parfüm, ach taufendmal geliebtem Parfüm, ſie hat immer die Fenſter aufgeriſſen, wenns in der Stube zu ſtark da⸗ nach roch, wie konnte ſie nur, wo es doch Franz' Parfüm war und überhaupt, ach Franz, warum biſt du ſchon weg, warte doch, ich bin ja verrückt, warum hab' ich nichts geſagt, ich dumme Gaus, es iſt doch alles ganz anders wie du denkſt, ſieh, was hab ich denn hier, allein bin ich, und ich pfeife auf das Zim⸗ mer, und nie werd' ich eine Dame, und Harry findet tauſend wie mich und immer muß ich mich ſchämen vor Harry und meiner Dummheit und immer iſt ſo ein Druck über mir und bei dir, ach Franz, bei dir, wir gehören doch zuſammen, es iſt doch nicht wahr, daß ich was bin und du nichts, Franz, warte doch, lieber Franz, ich will ja alles tun, nur geh' nicht ſo fort von mir. Wie eine Beſeſſene ſtürzt Nell plötzlich fort. Krach, die Korridortür zu, mit langen Sätzen die Treppe hinunter, bebend vor Aufregung die Haustür auf und nichts von Abſchließen und nun die Straße entlang mit flatterndem Rock in Todesangſt: Franz, wo iſt Franz? Zur Omnibushalteſtelle? Nein, da iſt er nicht. Verdutzte Geſichter verſchwimmen vor Nell ins Nichts. An der Straßenbahnhalteſtelle? Auch nichts! Alſo zu Fuß, vielleicht Richtung Nollendorf⸗ platz zur Untergrund? Nell ſchießt wie ein Jagoͤhund die Straße entlang, verulkt, belächelt, getadelt von allen, an denen ſte vorbei raſt. Aber wenn ſchon! Wenn ſie nur Franz noch fiſcht! Sie„fiſcht“ ihn. Er will gerade geſenkten Kopfes, ſchlurfenden Schritttes, die Hände in die Manteltaſchen geſtopft, in die Eiſenacher biegen, da trabbt etwas Atemloſes heran und bringt eine Welle von Aufruhr mit und legt die Hand auf ſeinen Arm und jabbſt und ſtößt zwiſchen dem Jabbſen ſchluchzend hervor:„Franz. hör zu .. wenn du willſt.. ich geh' mit dir... du kanuſt doch nicht ſo alleine. dein Schal. du verkommſt ja.. und ich kann auch nicht ſo alleine. ich hab dich doch lieb..“ Franz hat ſich bei ihrem erſten Wort gegen die Hausmauer gelehnt, als brauche er Halt und Stütze, Nun ſtarrt er Nell an wie ein Irrer, und ehe er noch richtig begreift, greifen ſchon ſeine Hände nach ihr und ziehen ſte dichter heran, und in ſeiner Bruſt iſt ein wütender, aber unendlich ſchöner Schmerz, daß er aufſchreien möchte, ganz laut. Aber er gibt keinen Ton von ſich, er ſteht bloß da und hält Nell erſchüt⸗ ternd feſt, und Nell hält ihn feſt und ſtammelt etwas von„gerne im Oſten wohnen“ und„immer ſchon dort⸗ hin gewollt“ und„Zuſammengehören“ und„Stelle im Britania behalten mit dreißig Mark die Woche und zehn Mark Trinkgeld“ und„guter Zuſchuß für den Aufang“, und dann iſt auch das Stammeln noch zuviel und ein Kuß— ſchöner als je zuvor, und wie⸗ der ein Kuß trotz der Abendkühle und der Straße und der harten Mauer— macht die Sache herrlich perfekt und beſtegelt. „Weitergehen,“ brummt ein Schutzmann, der vor⸗ beiſtreift. „Ja,“ ſagen Nell und Franz wie aus einem Munde und faſſen ſich bei der Hand und gehen. 29 320 2 hummer Aus Vaden Heidelbergs Jugend ehrt Ritarda Huch Heidelberg, 18. Juli. Buben und Mädel der Hindenburg⸗Schule zogen heute mit klingendem Spiel hinaus zum Haus der Dichterin Ricarda Huch, die heute ihren 70. Geburtstag feiert. Sie über⸗ brachten, wie Rektor Neureuther ſagte, nicht nur die Glückwünſche der Heidelberger Altſtadtjugend, ſon⸗ dern der ganzen deutſchen Jugend. Die Buben ſan⸗ gen mit friſcher Stimme Geburtstags⸗ und Freiheits⸗ lieder und erweckten den ſichtlichen Beiſall der Dich⸗ terin, die erſt vom Hof ihrer Wohnung, dann auf der Straße die ſinnreiche Huldigung der Jugend ent⸗ gegennahm; ſie dankte in herzlichen Worten und gab der großen Freude Ausdruck, die ihr durch die Hul⸗ digung der Jugend geworden ſei. Die Vergſtraße erwartet einen hervorragenden 1934er el. Schriesheim, 10. Juli. In den Wein⸗ bergen der badiſchen Bergſtraße läßt der Stand der Reben bei dem ſonnigen und anhaltend warmen Wetter einen Herbſt erwarten, der zu den beſten Hoffnungen berechtigt. Der Beſatz iſt im all⸗ gemeinen gut. Im Wachstum ſind die Reben gegen ſonſt um etwa vier Wochen voraus, womit nicht nur die Vorausſetzungen für eine frühe Ernte, ſondern auch für eine ausſichtsreiche Spätleſe gegeben ſind. Die kurzen aber kräftigen Niederſchläge der letzten Woche waren ſehr erwünſcht. Krankheiten ſind zum erſtenmal ſeit vielen Jahren nicht aufgetreten, ſo daß es die Winzer in dieſem Sommer mit der Schäd⸗ lingsbekämpfung leichter haben. Vor allem hat die gefürchtete Blattfallkrankheit in dieſem Jahr kaum Schaden anrichten können, nachdem für ſie die Ent⸗ wicklungsbedingungen nicht gegeben waren. Von früheren Jahrgängen hat die Winzergenoſſen⸗ ſchaft Schriesheim nur noch etwa 3000 Liter 1938er im Keller, der jedoch nicht in den Handel kommt, ſondern im Laufe des Jahres am Ort gebraucht wird. Vom Mheingoldzug überfahren * Budenheim bei Baden⸗Baden, 19. Juli. Ein aus Heidesheim gebürtiger Bahnarbeiter, der auf einem Dienſtgang nicht den ſonſt üblichen Weg über die Landſtraße, ſondern den kürzeren über die Bahn⸗ gleiſe benutzte, wurde vom Rheingoldzug, deſſen Herannahen er anſcheinend nicht bemerkt hatte, erfaßt und buchſtäblich zermalmt. ——— * Schwetzingen, 18. Juli. Bei dem verunglückten Radfahrer, der am Sonntag auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen Rheinau und Schwetzingen ſchwerverletzt auf⸗ gefunden wurde und deſſen Perſonalien zunächſt noch nicht feſtſtanden, handelt es ſich um den Reichs bahn⸗ oberinſpektor Friedrich Emmerich aus Mannheim⸗ Rheinau. zu- Weinheim, 18. Juli. Ueber Sonntag und Mon⸗ tag ſind dem Obſtgroßmarkt über 2000 Zent⸗ ner Obſt, hauptſächlich Pfirſiche, Frühbirnen uſw. zu⸗ geführt worden. Man rechnet damit, daß die Zufuhr in den nächſten Tagen noch lebhafter wird. Die Obſternte an der Bergſtraße iſt dieſes Jahr ausge⸗ zeichnet. Der glänzenden Organiſation des Obſt⸗ großmarktes iſt es zu verdanken, daß das angelie⸗ ferte Obſt noch am gleichen Tage an viele deutſche Großſtädte abgeht. k. Nußloch, 18. Juli. Das Standesamt meldet in der erſten Jahreshälfte 1984 34 Geburten gegenüber 50 in der gleichen Zeit des Vorjahres, Eheſchließun⸗ gen 26(10), Sterbefälle 10 gegenüber 15 des Vor⸗ jahres.— Die Reinigung der Leimbach wurde letzte Woche vorgenommen, wobei 40 Perſonen vorüber⸗ gehende Beſchäftigung finden konnten.— Eine er⸗ freuliche Nachricht gibt es im Zigarrengewerbe, wo die Zigarrenfabrik Gebr. Hockenheimer und Söhne anſtatt 24 Stunden nunmehr wieder volle 44 Stun⸗ den arbeiten läßt. g Walldorf, 18. Juli. Engelwirts, der Flugzeugführer Hane Wolf, konnte in dieſen Tagen die erſte Mil⸗ Luftkilometer vollenden. Als Pilot der Iion Lufthanſa befliegt er ſeit Jahren hauptſächlich die Strecke München Mailand Rom. Als Wolf, der ſchon im Kriege als Freiwilliger zur Fliegerei kam, nach Vollendung ſeines millionſten Kilometers im Flughafen in München landete, wurde ihm von der Flugleitung und von ſeinen Kameraden in An⸗ weſenheit ſeiner Frau und ſeiner Kinder eine Reihe von Ehrengeſchenken überreicht. Familie Wolf wohnte früher lange Jahre in Heidelberg, ſo daß der erfolgreiche Pilot auch in Heidelberg kein Inbekannter ſein dürfte. * Mosbach, 19. Juli. Rektor Meßmer, der die hieſige Volksſchule einige Jahre leitete, wurde nach Mannheim verſetzt. Sein Nachfolger iſt noch nicht beſtimmt. Der Sohn des hieſigen 2 Neue Ma * Pforzheim, 19. Juli. Am Mittwoch vormittag erhielt zunächſt der Erſte Staatsanwalt Dr. Huber das Wort zur Be⸗ gründung der Anklage. Er führte aus, daß das Un⸗ glück namenloſes Elend hervorgerufen habe. Ebenſo bedeute das Unglück für die beiden Angeklagten Un⸗ glück und Opfer. Der Staatsanwalt wandte ſich ſcharf gegen die von dritter Seite verſuchte Stim⸗ mungsmache in der Richtung, daß man die Verant⸗ wortung der Verwaltung zuzuſchieben ſuche. Unwahr ſei die Behauptung, daß die Weichen früher in Verſchluß geweſen ſeien. Unwahr ſei auch der Einwand, daß die Angeklagten überlaſtet geweſen ſeien. Augenſtein ſei im kritiſchen Augenblick Rangierleiter und Vor⸗ geſetzter des Lokomotivführers geweſen. Die Ausſagen der beiden Angeklagten gingen in den entſcheidenden Punkten auseinander, ſtänden ſich ſo⸗ gar gegenüber. Tatſache ſei, und das ſei die Schuld des Augenſtein, daß er nichts getan habe, die Fahrt aufzuhalten. Erſt als nichts mehr zu retten geweſen ſei, habe er Halt geboten. Augenſtein habe in bewundernswerter Weiſe zugegeben, was er ge⸗ tan habe. Er, der Staatsanwalt, könne allerdings nicht gelten laſſen, daß Augenſtein an jenem Un⸗ glückstag unzurechnungsfähig geweſen ſei. Die Ver⸗ waltung habe das allergrößte Intereſſe daran, daß die Dienſtvorſchriften eingehalten würden. Es ſei Pflicht und müſſe verlangt werden, daß jeder Eiſen⸗ bahner ſoviel Verantwortlichkeitsgefühl beſitze, daß er ſich in bezug auf die Dienſtvorſchriften auf dem Laufenden halte. Der Angeklagte Brand ſei nicht ſo offen und ehrlich geweſen wie Augenſtein. Der Staatsanwalt habe nicht behauptet, daß Brand an ſich unglaubwürdig ſei, aber er behaupte, daß Brand in dieſem Falle gelogen habe. Dafür ſpreche, daß die Angaben Brands außerordentlich wechſelvoll ſeien. Auch Brand habe leichtfertig gehandelt, da gebe es keine Entſchuldigung. Es ſei auch ein Und ing, vom Lokomotivführer zu verlangen, daß er ein willen⸗ loſes Werkzeug des Rangierleiters ſei und deſſen Befehle ausführen müſſe. Zum Schluß beantragte der Staatsanwalt, wie bereits kurz gemeldet, für jeden der beiden An⸗ geklagten eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten. Für den Angeklagten Augenſtein ſprach als Ver⸗ teidiger der Rechtsanwalt Dr. Knauß⸗Karlsruhe der von der Deutſchen Arbeitsfront, Betriebsgemein⸗ ſchaft öffentliche Betriebe, beſtellt worden iſt. Als Verteidiger des Angeklagten Brand trat der Rechts⸗ anwalt Aldinger aus München ein, den der Verein Deutſcher Lokomotivführer beantragt hatte. Beide Verteidiger machten längere Ausführungen und beantragten zum Schluß Freiſpruch ihrer Klienten. Der Arleilsſpruch Gegen 46 Uhr abends wurde gegen die A n⸗ geklagten Brand und Augenſtein folgen⸗ des Urteil gefällt: Beide werden wegen fahrläſſiger Tötung nach§ 222 Ziffer 2 und wegen fahrläſſiger Körperverletzung nach 8 230 je in rechtlichem Zuſam⸗ mentreffen mit fahrläſſiger Transportgefährdung nach 8 316 Ziffer 2 zu einer Gefängnisſtrafe von je acht Monaten verurteilt, auf die je ſieben Wochen Unterſuchungshaft angerechnet werden. Die Ange⸗ klagten haben die Koſten zu tragen. Die Haftbefehle werden aufgehoben. Die Begründung In der Begründung führte der Vorſitzende, Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Krauß, u. a. aus: Es war zu prüfen, ob über die beiden Angeklagten hinaus an⸗ dere Stellen verantwortlich zu machen ſind. Das Gericht iſt zu der ſchlüſſigen Auffaſſung gekommen, daß den Stellwerkswärter V kein Verſchulden trifft. Bei der Urteilsfindung war davon auszugehen, daß § 81 Ziffer 4 der Fahrdienſtvorſchriften beſtimmt, daß beim Rangieren der Rangierleiter den Weichenſteller über jede beabſichtigte Rangierbewegung zu verſtän⸗ digen hat. Der Rangiermeiſter kann alſo niemals eine Fahrt von ſich aus freigeben, ohne zu fragen, ob das möglich iſt. Dieſe grundlegende Beſtimmung iſt außer acht gelaſſen worden. Die Maſchine 93 834 wurde in Bewegung ge⸗ geſetzt ohne Fahrtaugabe und ohne Fahrt⸗ erlaubnis. Die Handbewegung des zu Tode erſchrockenen Weichenwärters kann nur ein Haltzeichen geweſen ſein. Es wurde eine Fahrt angetreten, die nicht nachgeſucht und nicht genehmigt war. Die Verantwortlichkeit des Rangierleiters Augenſtein ergibt ſich aus§ 81 am Donnerstag, den 19. Juli, 15 Uhr findet im Saale des„War thurg-Hospiz“ Redner: PG. Günther Paesch ein Vortrag über: „Ile Tanladenang in den Medea Statt. unheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Arteil im Pforzheimer Eiſenbahnprozeß Gefängnisſtrafen für die Fahrer der Anglückslokomotive Ziffer 4, die Verantwortlichkeit des Lokomotipfüh⸗ rers Brand aus den Vorſchriften für die Lokomotiv⸗ führer. Brand hat ohne weiteres erkennen müſſen, daß es ſich um keinen ordnungsmäßigen Fahrtauf⸗ trag handelte. Man wollte eben ſchnell noch etwas tun. Darin liegt eine grobe Pflichtvernachläſſigung. Die beiden Angeklagten, ſo fuhr der Vorſitzende fort, ſind an ſich brave und unbeſcholtene Leute. Gericht konnte ſich auch nicht der Anſicht anſchließen, daß Brand bewußt gelogen habe. Es iſt verſtändlich, daß ein Mann unter der Laſt der ungeheuren Ver⸗ antwortung zum letzten Strohhalm greift. Anderer⸗ ſeits iſt die Anſchuldigung eine ſchwere. Es wurde gegen fundamentale Vorſchriften des Eiſenbahnbe⸗ triebs verſtoßen. Unter Abwägung der günſtigen Momente iſt das Gericht unter das vom Staatsan⸗ walt beantragte Strafmaß heruntergegangen. Acht Monate aber ſind die äußerſte Milde, die das Gericht zubilligen kann. Die Unterſuchungshaft wurde voll angerechnet. Zur Aufrechterhaltung der Haftbefehle lag keine Veranlaſſung vor. Amtsgerichtsdirektor Dr. Krauß ſchloß: Auch das Gericht beugt ſich vor den ſchweren Folgen des Un⸗ glücks, vor der Würde der Toten und Verletzten.— Der Angeklagte Augenſtein nahm das Urteil an, das ſomit rechtskräftig wurde, während Brand ſich die Erklärung noch vorbehalten hat. 8 Das Zwei Angeklagte— 69 Vorſtrafen * Heidelberg, 18. Juli. Vor dem hieſigen Schöf⸗ fengericht ſtand heute der 58jährige Hermann Rau aus Schmieden, der ſeit 1893 35 Vorſtrafen ver⸗ zeichnen kann. Er hatte im Frühjahr 1934 in Heidel⸗ berg aus einem Auto eine Aktentaſche entwendet. Ferner wurden bei ihm 18 Schlüſſel, zwei Meiſel und ſonſtiges Diebes⸗ oder Einbruchswerkzeug ge⸗ funden.— Der gerichtliche Sachverſtändige bezeich⸗ nete den Angeklagten als einen vielleicht vermindert zurechnungsfähigen Menſchen. Das Gericht er⸗ kannte wegen Diebſtahls in wiederholtem Rückfalle auf ein Jahr Zuchthaus, rechnete aber zwei Monate zwei Wochen Unterſuchungshaft an. Wegen Bettelns wurden R. ſechs Wochen Haft zudiktiert. Der An⸗ geklagte wird außerdem in einer Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt verbracht. Der 28 Jahre alte Eugen Aheimer hat ſeit 1923 34 Einträge im Strafregiſter. An verſchiedenen Orten Badens und Württembergs hat er vor einigen Monaten Mietſchwindeleien began⸗ gen, die ihm mit Rückſicht auf die erheblichen Vor⸗ ſtrafen ein Jahr ſechs Monate Gefängnis und zwei Jahre Ehrverluſt eintrugen. 2 Brief aus Mosbach, 18. Juli. Dank der Propagandatätigkeit der Stadtverwal⸗ tung und des wieder neuerſtandenen Verkehrsver⸗ eins hat unſere Stadt in dieſem Sommer eine be⸗ deutende Verkehr sſteigerung erfah⸗ ren. Gerade an den letzten Sonntagen war der Fremdeuverkehr beſonders ſtark. So brachte das Dampfroß u. a. gegen 800„Bla u⸗ fahrer“ hierher. Es waren Gäſte aus den Städt⸗ chen Buchen, Walldürn, Hardheim, Miltenberg uſw., die von der Beſichtigung von Jagſtfeld, Kochendorf und Bad Wimpfen kamen. Sie wurden mit Muſik empfangen und vom Führer der Stadt, Bürgermei⸗ ſter Dr. Lang, feierlich begrüßt. In einzelnen Gruppen wurden ſie durch die Stadt geführt und ihnen die Sehenswürdigkeiten gezeigt. Als Erinne⸗ rung an ihren Beſuch ließ die Stadtverwaltung ein kleines Geſchenk in Form eines Paketchens Brezel und einer Anſichtskarte an die Scheidenden verteilen. Ferner weilten die lang erwarteten 100 Kraft⸗ durch⸗Freude⸗Urlauber aus Hannover und Umgebung acht Tage in unſerer gaſtlichen Stadt. Auch ſie wurden feſtlich empfangen. Die Muſikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr begleitete ſie durch die Straßen. Das Stadtoberhaupt hielt an ſie auf dem Marktplatz eine Anſprache und wünſchte ihnen frohe Tage und viel Erholung. Leider verließen die mun⸗ teren Männlein und Weiblein früher als geplant war, unſere Stadt, da ſie ſich noch Heidelberg und Umgebung anſchauen wollten. Lenkt man ſeine Schritte durch die Stadt oder nähert man ſich ihr von irgendeiner Richtung, ſo ſieht man allenthalben Arbeitergruppen, die mit Picke und Schaufel Verbeſſerungs⸗ und Verſchöne⸗ rungsarbeiten verrichten. Hinter allem ſteckt der energiſche Wille, die Erwerbsloſenfrage praktiſch zu löſen und die Stadt kulturell und wirtſchaftlich vor⸗ wärts zu bringen, um ſo das Ziel zu erreichen, mit der Zeit aus der Kreisſtadt eine bedeutende Ver⸗ kehrs⸗ und Fremdenſtadt zu machen. Die Anfänge . Aus der Pfalz 100 Jahre Feſtung Germersheim * Germersheim, 19. Juli. Am 15. und 16. Sept begeht Germersheim die Feier des hundertjährigen Jubiläums der Grundſteinlegung ſeiner Feſtungs⸗ anlagen. Die verſchiedenen Ausſchüſſe, welche mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen, ſind bereits eingeſetzt. Das Jubiläumsfeſt wird mit einer Wie⸗ derſehensfeier aller Soldaten verbunden, denen Ger⸗ mersheim in Frieden und Krieg Garniſon und Hei⸗ mat war. Es darf mit einem großen B rechnet werden. Weiter wird bekannt, daß die ehe⸗ maligen 17er den 5. Auguſt, an dem ſie 1914 von hier ausrückten, in Germersheims Mauern begehen wollen. nd. Ludwigshafen, 19. Juli. Am Mittwoch wurde durch die Rheinpolizei bei Kilometer 72,05 unterhalß der Rheinbrücke die Leiche des 21 Jahre alten Gärtnergehilfen Willi Kranz von hier geborgen Kranz iſt am Donnerstag, den 12. Juli, beim Baden im Rhein am Strandbad ertrunken. * Speyer, 18. Juli. In den nächſten Tagen wird die Hauptſtraße mit einer neuen Aſphaltdecke über⸗ zogen; auch der Gehweg wird entſprechend neu her⸗ gerichtet. Durch dieſe Maßnahme, deren Koſten von 100 000 Mark zu drei Fünfteln der bayriſche Staat, zu zwei Fünfteln die Stadtverwaltung übernehmen, kommen wieder zahlreiche Volksgenoſſen in Arbeit und Brot. * Gimmeldingen, 18. Juli. Landgerichtsdirektor Dr. Alfred Köhle r⸗München, der durch den Reichs⸗ kanzler auf Vorſchlag des Reichsjuſtizminiſters zum Mitglied des Volksgerichtshofes er⸗ nannt wurde, iſt ein Pfälzer Kind, und zwar der Sohn des hieſigen meiſters Adam Köhler. Der ſo ehrenvoll Ausge⸗ zeichnete erfreut ſich in Richterkreiſen eines vorzüg⸗ lichen Ruſes. Falſchmünzerbande verhaftet * Böblingen, 19. Juli. Beamten des hieſigen Landjägerkommandos iſt es gelungen, eine aus drei Köpfen beſtehende Falſchmünzerbande in der Nähe des Hofgutes Mauren feſtzuſtellen. Während einer der Falſchmünzer feſtgenommen werden konnte, ſind die anderen, trotzdem von der Schuß⸗ waffe Gebrauch gemacht wurde, entkommen. Die Perſonalien der anderen beiden Mittäter konnten jedoch feſtgeſtellt werden. Falſche Zweimarkſtücke ſind bereits innerhalb des Oberamtsbezirks Böblingen verausgabt worden. Sie ſind aus Blei ſehr plump angefertigt, ſo daß ſie bei einiger Aufmerkſamkeit von echten Zweimarkſtücken gut zu unterſcheiden ſind. Mosbach dazu zeigen ſich bereits. Jedeufalls kann ſich der Mosbacher Sommer 1934 in jeder Hinſicht ſehen laſſen. Die Romantik des alten Städtchens Präsident des Reichsverband deutscher Obst-, Gemüse- und Lebensmittelhändler pü. Oskar Kayser- Berlin Referent beim Reichsnahrstand Erscheinen sämtlicher Anmeldepfliehtiger erforderlien! Saalöffnung: 15 Uhr Einberufer: Reichsnäahrstand Hauptabteilung IV. Saalöffnung: 15 Uhr 5 - Landesbauernschaft Baden? — Beſuch ge. 5 N Ehrenbürgers und Altbürger⸗ ö * 3 * 2 1 De 2 2 füt . r co . =* Ee * 9 Nummer 325 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. Juli 1934 Motorradrennen in Hockenheim Ein Lauf um die Deutſche Meiſterſchaft— Rekorömeldungen Rennleiter Kaſtner⸗Mannheim gab, nachdem Bür⸗ germeiſter Neuſchäfer die Preſſe begrüßt hatte, bei der Rundfahrt über die Bahn erſchöpfende Aufklärung über Der Hockenheimer Ring, der vor drei Jahren zum erſtenmal im deutſchen Motorradſport in die Erſcheinung trat, hat nur zu raſch bewieſen, daß er die ſchönſte und ſchnellſte Motorrad⸗Rennſtrecke in Deutſchlan d iſt. Der bekannte NSl⸗Meiſterfahrer Bullus, der den Streckenrekord im erſten Jahr auf 127 Stokm. ſtellte, wurde im zweiten Jahr durch eine Lei⸗ ſtung von 129 Stökm. übertroffen. In dieſem Jahr hofft man, daß der Rekord über 130 Stoͤkm. geſchraubt wird. Die Stadt Hockenheim hat durch die Anlage dieſer idea⸗ len Rennſtrecke einen ungeahnten Anziehungspunkt er⸗ halten. Die Stadtverwaltung hat in zielbewußter Arbeit die Strecke immer weiter ausgebaut. In dieſem Jahr iſt man wieder einige Schritte weitergegan⸗ gen, um den Zuſchauern noch beſſere Sichtmöglichkeiten bieten zu können. Man hat aus dieſem Grunde in der Zielgeraden das Erſatzteillager weiter vom Ziel weg ver⸗ legt und dadurch für weitere Zuſchauerplätze Möglichkeiten geſchaffen. Rechts von der Haupttribüne wurde der Platz eingeebnet und durch Terraſſen Sichtmöglichkeit für einige Tauſende von Zuſchauern geſchaffen. Eine Lautſprecher⸗ anlage, die mit der ganzen Strecke telephoniſch verbunden iſt, wird die Zuſchauer jeweils über den Stand des Ren⸗ nens unterrichten. n dieſem Jahr werden 8 Rennen für Motor⸗ b 0 für Seitenwagen maſchinen gefahren. Schon vor. dem Nennungsſchluß lagen über 220 Mel du ngen der beſten Fahrer des In⸗ und Auslandes vor. Dieſe Zahl wurde bis jetzt bet keiner Veranſtaltung erreicht. Morgens um 10 Uhr ſtorten die Aus wei Sf a hr er mit einer Minute Ab⸗ ſtand der Klaſſen 250 cem, 350 cem. 500 cem und über 500 cem. Anſchließend werden die Lizenz fahrer der gleichen Klaſſen abgelaſſen. Hier geht es. um den Mei⸗ ſterſchafts lauf. Daß hier Rekorde fällig ſein werden, iſt bei der Verfaſſung der Bahn faſt ſelbſtverſtändlich. Die Bahn wird bis zur nüchſten Woche vollſtändig fertig ſein. Durch ein neuartiges Verfahren wird vermieden, daß ſich auch nur die geringſte Staubentwicklung bilden. kann. Durch die ideale Lage der Bahn mitten im Walde wird der Aufenthalt längs der Strecke ſelbſt bei größter Hitze durchaus erträglich ſein. Der Meiſterſchaftslauf geht über 15 Runden, 180 Kilometer. Die Rennen der Seitenwagen maſchinen, die ich dann anſchließen, werden ſchon durch die eigenartige Mithilfe der Beifahrer die Zuſchauer in Atem halten. Auch hier ſind die Beſten om Start. 5 Die Preſſe von Nordbaden hatte Gelegenheit, am Mittwoch nachmittag die Strecke zu beſichtigen. Der Hockenheimer Ring, auf dem am Freitag nächſter Woche das Training aufgenommen wird, iſt heute ſchon in jeder Einzelheit fertig. Alles deutet darauf hin, daß ſich die Stadtverwaltung die größte Mühe gibt, um den Ruf der Strecke zu wahren und noch zu vermehren. Schon beim Training wird die Zeit gemeſſen, ſo daß am Sonntag nur wirklich gute Fahrer auf der Bahn ſein werden. Es iſt beabſichtigt, im Jahre 1935 die Bahn ſo weit und großzügig auszubauen, daß in Hockenheim auch Automobilreunen abgehalten werden können. Die Pläne zum Ausbau der Bahn zu einer Automobil⸗ reunbahn ſind ſchon vollkommen fertig. Bei der Initiative, die man bei der Stadtverwaltung Hockenheim beob⸗ achten konnte, iſt an der Verwirklichung dieſes Projektes nicht zu zweifeln. Wenn im nächſten Jahre zum erſten Mal die beſten Automobilrennfahrer Deutſch⸗ lands über den Hockenheimer Ring gehen, wird die Ar⸗ beit der Verantwortlichen in Hockenheim ihren verdienten Lohn erfahren. den Stand der Vorbereitungen. Es iſt damit zu rechnen, das in einzelnen Rennen bis zu 80 Fahrer auf einmal vom Start gelaſſen werden. Es werden ſich Bilder bei den Rennen bieten wie bis jetzt noch in keinem Jahr. Ver⸗ anſtalter der Hockenheimer Rennen ſind US und DDA C. 8 ERRKASRUNSG. K. B...... Kron. r. roses F lefon S Sονενναtνο gt SOD TSAUOUA Nr Arbeitsdienſt, SA uſw. werden zum halben Preis bis nächſten Sonderzüge in einem Um⸗ Für den Freiwilligen auf Anforderung Karten Donnerstag ausgegeben. kreis von 200 Km. werden die Sportfreunde wieder nach mit die Hockenheim bringen. Man rechnet in dieſem Jahr einer Zuſchauerzahl von weit über 100 000. Ueber ganze Rennſtrecke ſind Erfriſchungszelte zerſtreut. Am 21. Juli wird ein beſonders kenntlich gemachtes Flugzeug allen Ortſchaften in einem Um⸗ kreis von 100 Km. einen Beſuch abſtatten. 100 000 Karten mit beſonderen Abſchnitten werden ab⸗ geworfen werden. Jeder Abſchnitt wird beim Eintritt mit 20 Pfg. vergütet. Die Abſchnitte ſind nummeriert. Wer Glück hat, kann in den Beſitz eines neuen Motorrads kom⸗ men, das buchſtäblich„vom Himmel fällt“. Im vergange⸗ nen Jahr kam auf dieſe Weiſe ein armer Bauernbub in den Beſitz eines Motorrads. Die Motorradrennen in Hockenheim, die bis jetzt mit jedem Jahr eine Steigerung gebracht haben, werden auch in dieſem Jahr wieder ſportliche Höhepunkte bringen, die auf kaum einer anderen Bahn in Deutſchland zu erzielen ſind. Wer ſich am 29. Juli freimachen kann, muß die Motorradrennen in Hockenheim beſuchen. 2000 Kilometer-Fahrt oͤurch Deutſchland 9 Nationen— 34 Ausländer kämpfen um den Preis der 2000 Km Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Obergruppen⸗ führer Hühnlein, kann mit Genugtuung feſtſtellen, daß die 2000 Kilometer durch Deutſchland bereits bei ihrer erſten Wiederholung zu einer Veranſtaltung allergrößten internationalen Formats geworden ſind. Acht europätſche Nationen entſenden ihre Fahrer und auch Amerika fehlt nicht. Am ſtärkſten iſt Italien 1 vertreten. An der Spitze der W Fahrzeuge eine Motorrad⸗ mannſchaft der Leibgarde Muſſolinis auf Gilera⸗Maſchinen. Ferner eine MAS⸗Mannſchaft, eine Fiat⸗ und zwei Lancia⸗ Dreiermannſchaften, aber auch Bianei und Alfa-Romeo ſind mit in Konkurrenz. Es folgt Holland mit zehn Fahrern auf zwei engliſchen Motorrädern und acht Wagen. Erfreulicherweiſe außer Ford und MG. auch deutſche D.⸗ und Mercedes⸗Benz⸗Wagen. Dänemark, das ſonſt motorſportlich weniger in Erſcheinung getreten 15 ließ es ſich nicht nehmen, ſich ſechsmal in die Starterliſte einzutragen: 4 Fordwagen und 2 engliſche Motorräder. Sicher wird die 2000⸗Kilometer⸗Fahrt gerade den Aus⸗ ländern die Zuverläſſigkeit und gute Straßenlage deutſcher Motorräder und Automobile ſinnfällig vor Augen führen und damit dazu beitragen, den Abſatz deutſcher Kraftfahr⸗ zeuge im Ausland zu erleichtern. o wird dieſe gewaltige Sollzeit⸗Fahrt mit ihren 1763 Kraftfahrzeugen und 2575 Fahrern ſowohl ſportlich wie auch volkswirtſchaftlich betrachtet, die größte Demonſtration ſein, die jemals in der Welt für den Gedanken der Moto⸗ riſterung ſtattgefunden hat. Die Länder: England, Polen und Tſchechoſlowakei kommen mit je drei Fahrzeugen. Dieſe, für die ſportliche Einſtellung gerade der Engländer äußerſt gering erſcheinende Beteiligung dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß vor allem durch die kurze Zeit bis zum Meldeſchluß und durch die raſch aufeinander folgenden internationalen Sport⸗ Termine das Ausland nur in wenigen Fällen in der Lage war, unſeren Einladungen zu folgen. Bei den„2000 Kilometer durch Deutſchland 1933“ war der bekannte italteniſche Sportsmann Graf Lurani auf Alfa⸗Romeo der einzige ausländiſche Fahrer und heute ſind es 54! Frankreich ſtellt zwei Wagen, einen Renault und einen MG. mit der bekannten Rennfahrerin Mme. Itier. Die Schweiz iſt ebenfalls mit einem engliſchen MG. vertreten, der ja gerade in der kleinen Klaſſe als Sportwagen äußerſt be⸗ vorzugt wird, und aus Amerika hat Mr. Collier auf Auburn genannt. Wir freuen uns außerordentlich über dieſe gute aus⸗ ländiſche Beteiligung, da gerade im ritterlichen, ſportlichen Wettkampf ſich die Menſchen am ſchnellſten kennen und ſchätzen lernen. Nicht zuletzt werden gerade die„2000⸗Kilo⸗ dagen ⸗Teilnehmer in ihren Kreiſen bekunden können, daß as deutſche Volk nicht nur in vollſtändiger Ruhe und Ordnung lebt, ſondern daß auch jeder Deutſche beſtrebt ist, unſere Gäſte von dem Geiſt des neuen Deutſchlands der uhe, Friedensliebe und des Arbeitswillens zu überzeugen! Tour de Frante-Fahrer proteſtieren Gegen die ſpäte Anſetzung de g des Starts— Lapebie u. Le Greves gewinnen das neu angeſetzte Zeitfahren 40 Tour de France⸗Fahrer ließen am Mittwoch auf der 177 Km. langen 14. Strecke von Montpellier nach Perpig⸗ nan aus Proteſt gegen die ſpäte Anſetzung des Starts, die bisher meiſt in der grellſten Mittags⸗ ſonne erfolgten, jeglichen ſportlichen Ehrgeiz vermiſſen. Nach einer Fahrzeit von:83,13 traf man geſchloſſen in Perpignan ein, wo die Zielrichter eine Verſpätung von 1% Stunden feſtſtellten. Das Feld fuhr faſt immer nach Länder⸗Mannſchaften gegliedert in langſamem Tempo da⸗ hin und vergnügte ſich den ganzen Weg über durch allerlei Späſſe mit den am Straßenrande ſtehenden Zuſchauern und den Inſaſſen der Begleitwagen, aus denen heraus die Poſt während des Rennens ruhig verteilt und dann geleſen wurde. Einzelne ſtiegen ſogar von den Rädern und gaben in den Ortſchaften Auto⸗ gramme. Der entſtehende Zeitverluſt konnte natürlich immer wieder ſpielend aufgeholt werden. Der Proteſt ſchien zweifelsohne ausgemachte Sache zu ſein, kein Fah⸗ rer unternahm auch nur einen einzigen Antritt. Am Ziel in Perpignan, wo die Zuſchauer auf eine faſt unausſtehliche Geduldsprobe geſtellt wurden, brach das Strafgericht über die Fahrer herein. Die Rennlei⸗ tung orönete noch ein Runden⸗ Zeitfahren an, bei dem die in der Geſamtwertung am weiteſten zurückliegenden Fahrer gewiſſe Vorgaben erhielten. Der Wettfahrausſchuß gob im Zuſammenhang damit ſogar be⸗ kannt, daß die Fahrer bei abermaliger Nichtwahrnehmung der Chancen mit dem Ausfall des in Perpignan vor⸗ geſehenen Ruhetages zu rechnen hätten. 5 Das Rundenzeitfahren ergab bei dem Franzoſen La⸗ pebie die ſchnellſte Zeit vor ſeinem Londsmann Le Gre⸗ ves, die die für die erſten Etappenplätze ausgeſchriebenen Zeit⸗Gutſchriften erhielten. Die Placierung: 1. Lapebie;: 2. Le Greves; 3. Meini; 4. Speicher; 5. Louviot; 6. Re⸗ naud; 7. de Caluwé; 8. Martano; 9. Ghyſſels. Die übri⸗ gen Fahrer wurden gemeinſam auf den 10. Rang geſetzt, darunter die fünf Deutſchen Geyer, Stöpel, Buſe, Riſch und Kutſchbach. Pferdesport Köln(18. Juli) 1. Turmfalke⸗Rennen. 1850 Mk., 1800 Meter: 1. W. Spinnraths Kolbenhirſch(Ruf); 2. Bajadere; 3. Hecht. Toto: 92; Platz: 82, 35, 35. Ferner: Oſterluzei Emil, Adept, Ma Clochette, Helmwiege, Großmeiſter, Kaſtanien⸗ blüte, Graubünden. 2. Fama⸗Rennen. 2000 Mk., 1000 Meter: 1. Geſt. Ro⸗ vensbergs Grimbart(Wenzel) und Frau J. v. Opels Dauerlauf(Narr) im toten Rennen; 3. Freigeiſt. Toto: 90, 84(für Grimbart); 8, 18(für Dauerlauf). Ferner: Alp, Gnuſemong. Aicha. 3. For Ever⸗Rennen. 1850 Mk., 1600 Meter: 1. Stall Wedes Renvers(Kreuz); 2. Hageſtolz; 3. Natango. Toto: 21; Platz: 13, 14, 17. Ferner: Letzter Sioux, Mogul, Horus, Manifeſto. 4. Flieder⸗Jagdreunen. Ausgleich 3. 1900 Mk., 3700 Meter: 1. F. Claſſens Droſtei(Weber); 2. Fahrwohl; 3. Rhenus. Toto: 59 Platz: 15, 14, 13. Ferner: Friſch⸗ ling, Auerbalz, Oh yes, Agnus, Polka. 5. Saphir⸗Rennen. Ausgleich 2. 9000 Mk., 1400 Meter: 1. Frau J. v. Opels Fehler(Narr); 2. Voltaire 2; 8. Gnom. Toto: 18; Platz: 13, 18, 15. Ferner: Urbino, Eiſenkönig, Jahrtauſend, Feuerwarte, Bacchantin. 6. Diamant⸗Hürdenrennen. 1850 Mk., 2600 Meter: 1. Geſt. Ravensbergs Fangſchuß(Weber); 2. Finor; 3. Gnade. Toto: 19; Platz: 10. 10, 12. Ferner: Falcade, Aſſagai, Advokat, Jolanthe. 7. Skarabac⸗Rennen. Ausgleich 4. 1650 Mk., 1400 Meter: 1. Frl. M. Meiſtners Butterfly(Wenzel); 2. Berg⸗ gruß; 3. Pieta. Toto: 119; Platz: 20, 14. 18. Ferner: Novität, Perlmuſchel, Pfalzgraf, Vivat Titanic, Tänzerin. Siegdoppelwette: Fehler— Fangſchuß 42:10. Die deutſchen Leichtathletik-Meiſterſchaften Hervorragendes Melde-Ergebnis für Nürnberg Die Deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften, die bekannt⸗ lich im Rahmen der Kampfſpiele am 27—29. Juli in Nürnberg ſtattfinden, haben ein überaus gutes Melde⸗ ergebnis zu verzeichnen. Insgeſamt wurden 1204 Einzel⸗ und 128 Staffelmeldungen abgegeben. Dabei iſt intereſſant, daß bis auf das Schleuderballwerfen der Frauen überall die alten Meiſter gemeldet haben. Dieſes aber ſtand ver⸗ gangenes Jahr noch nicht auf dem Programm. Ueber 100 Meter werden 81 Mann erwartet mit dem Verteidiger Borchmeyer an der Spie. Süddeutſch⸗ land hofft auf Hornberger, Pirmaſens; Mannheim iſt ge⸗ ſpannt auf das Abſchneiden ſeiner Sprinter Neckermann und Eichin. Auch das Feld der 200⸗Meter⸗Läufer führt als Verteidiger Borchmeyer an. Wieder iſt Horn⸗ berger ſein ſchärfſter Konkurrent, dazu kommen Schein, Hamburg, Lammers und Stein, Halle. Mit 48,4 gewann vergangenes Jahr Voigt den 400 ⸗ Meter ⸗Lauf. In Nürnberg muß er ſeinen Titel gegen 52 Bewerber verteidigen, darunter gegen den Mannheimer Nehb. Metzner, Frankenthal, Single, Stuttgart und Moſterts, Pforzheim, ſind ebenfalls ſüd⸗ deutſche Hoffnungen. Eine der Ueberraſchungen der letz⸗ ten Meiſterſchaften in Köln war König, Hamburg, der Sieger im 800⸗Meter⸗Lauf. Er iſt auch heuer FJa⸗ vorit. Scharfer Mitbewerber iſt der auch einmal für MTG ſtartende Lefeber, Berlin. Abel, Neckarau, ſollte wenigſtens beim Endlauf dabei ſein. In:00,1 Min. gewann in Köln der Hannoveraner Kaufmann die 1500 Meter. Mit dieſer Zeit wird er ſich in Nürnberg gegen ſeine 54 Herausforderer nicht be⸗ haupten können. Stadler, Freiburg, und Lang, Mann⸗ heim, ſind unſere Hoffnungen. Stadler hat Ausſichten für den Endlauf. Gebhardt konnte 1933 im Endkampf gegen Syring in 15,03 Minuten den 500 0⸗Meter⸗Lauf gewinnen. Bei den Kampfſpielen werden 39 Läufer am Start ſein. Auch dieſes Jahr iſt das Ende über 5000 Me⸗ ter offen. Süddeutſchland hat in dem Stuttgarter Meier ein Eiſen im Feuer. 10 000 ⸗Meter⸗Meiſter iſt Syring aus Wittenberg. Vorjahreszeit 31,38 Minuten. 35 Teilnehmer ſind es 1934. Auch hier iſt für jeden eine Ausſicht; wir haben keine Favoriten mehr für die lange Strecke. Für den Marathonlauf gilt dasſelbe; dies umſo mehr, als hier nicht allein das Können des einzelnen ent⸗ ſcheidet. Hier iſt vor allem die körperliche Verfaſſung am Austragungstage ausſchlaggebend und auch die Witterung, auf die eben nicht jeder in gleichem Maße reagiert. 94 Nennungen wurden für dieſe ſchwere Dauerprüfung abgegeben. Wegner, Berlin, iſt bis heute noch Meiſter über 110 Meter Hürden. 35 wollen es werden. Wegner gewann ſeinen Titel in 14,8; die diesjährige Beſtzeit iſt 15,0 von Nottbrock, Köln. Dieſer konnte in Köln ſich den Titel über 400 Meter Hürden erobern; er gilt auch in Nürnberg gegen ſeine 37 Widerſacher als Favorit. Wir Badner können hier noch nicht mitſprechen. Verteidiger des Titels in der 4 mal 100 Meter⸗ Staffel iſt mit einer Zeit von 44,5 Preußen Krefeld. 32 Mannſchaften ſtreben nach dem Kampfſpielſteg. Der Kampf iſt offen. Ueber 4 mal 400 Meter konnte ſich der Hamburger Sportverein als Sieger eintragen mit der guten Zeit von 3,19 Min. Dieſe Zeit konnte 1934 noch niemand erreichen, aber dies beſagt nichts, da viele Vereine erſt zu den Mei⸗ ſterſchaften die beſte Mannſchaft ſtellen, und dann bringt ja auch erſt der Kampf mit gleich ſtarken Gegnern die beſte Leiſtung. In dieſer Staffel geht auch MTG., die einmal den Rekord über 4 mal 400 Meter inne hatte, ſo⸗ wie TV 46 an den Start(28 Meldungen). Die Stuttgarter Kickers ſind Verteidiger in der 4 mal 1500 Meter⸗Staffel. Sie gehen mit den berechtig⸗ ſten Hoffnungen auf den Sieg an den Start. Insgeſamt werden 26 Mannſchaften erwartet. Die 25 mal Runde⸗ Staffel für Gaue ſehen 13 Gaue am Start; Baden fehlt. Nicht minder groß iſt die Beteiligung bei den techn i⸗ ſchen Wettbewerben. Wie ein roter Faden kommt hier immer wieder der Name Sievert, der allein drei Titel zu verteidigen hat. Deutſchland und die Welt erwartet auch in Nürnberg von dem ſympathiſchen Hamburger eine große Leiſtung. Wir wollen deshalb den Zehnkampf vorweg nehmen, zu dem 58 Athleten antreten werden. Mit dem Start Sieverts iſt auch ſchon der Sieger gegeben. Vorausgeſetzt, daß nicht eine Unpäßlichkeit oder ein ſon⸗ ſtiger unvorhergeſehener Vorfall eintreten ſollte. Auch im Kugelſtoßen iſt Sievert Titelhalter. 35 ſtarke Männer wollen um den Sieg kämpfen, aber auch hier iſt der Genannte Favorit. Mit 15,31 Meter wurde er in Köln Meiſter; auch ſeine diesjährigen Leiſtungen liegen ſo um 15,50 Meter herum. Den dritten Titel hat Stevert im Diskuswerfen zu verteidigen. Vergangenes Jahr holte er ſich die Mei⸗ ſterſchaft mit einem Rekordwurf von 49,32 Meter. In die⸗ ſer Diſziplin entſcheidet oft mehr als bei anderen ein zu⸗ fällig guter Wurf, ſo daß es wohl im Bereich der Mög⸗ lichkeit liegt, daß einer der 42 Bewerber den Kampfſpiel⸗ preis davonträgt. Weimann, Leipzig, wurde mit 69,32 Meter Meiſter im Speerwerfen. Er ſollte auch dieſes Jahr den Titel wieder erringen können; ſein gefährlichſter Konkur⸗ rent unter den 31 Teilnehmern an dieſer Konkurrenz iſt Stöck. Seeger, Oßwald, wurde mit der beachtlichen Lei⸗ ſtung von 47,49 Meter Sieger im Hammer werfen; ſeine Leiſtung konnte noch keiner überbieten. Unter den 35 Meldungen, die für dieſe Diſziplin abgegeben wurden, iſt auch der Badener Bührer von der Karlsruher Polizei. Gbenfalls einen neuen Rekord im Steinſtoßen ſtellte mit 11,07 Meter der Königsberger Blaſk in Köln auf. Genau ein viertelhundert Teilnehmer werden dieſes Jahr mit dem Rekordmann um den Titel kämpfen, den ſich jedoch Blaſk wieder ſichern ſollte. Jägle vom TV Lahr hat zum mindeſten Chancen auf einen Platz. In dem Leipziger Long wurde vergangenes Jahr ein Unbekannter Meiſter im Weitſprung, der mit 7,65 Meter gleichzeitig eine neue Höchſtleiſtung aufſtellen konnte. 40 Athleten verſuchen bei der neuen Titelver⸗ gebung ihr Glück, wobei Leichum, der vorjährige Zweite, und auch Sievert Ausſichten für die Kampfſpielplakette haben. 1,94 Meter erreichte Bornhöfft im Hochſprung und war mit dieſer Leiſtung Sieger geworden. Unter den 31 diesjährigen Bewerbern finden wir keinen einzigen Badener. Weinkötz hat vielleicht dieſesmal Glück. Süd⸗ deutſche Ausſichten gibt es wieder im Dreiſprung. Der Landauer Gottlieb führt mit 14,03 die Beſtliſte 1984 an. 30 Mannen wollen in Nürnberg Lorbeeren ernten, darunter der Verteidiger Sälzer aus Hamm, der mit einer Leiſtung von 13,80 in der Liſte der Deutſchen Meiſter des Jahres 1933 aufgeführt iſt. Im Stabhochſpringen will es bei uns nicht vorwärts gehen. Der letztjährige Sieger Wegner, Halle— 3,94 Meter— hat auch heuer unter den 21 Teilnehmern Ausſichten; doch iſt auch Mül⸗ ler, Kuchen, zu beachten. Bei den Schleuder ballwerfern rangiert Großfengel als Verteidiger mit 65,74 Meter. Abel, Neckarau, und Jägle, Lahr, finden wir bei den 37 Werfern. Bei den Frauen iſt das Meldeergebnis ebenſo er⸗ freulich ausgefallen. Auch hier ſind alle Verteidigerinnen am Start. Ob aber alle ihren Erfolg des Vorjahres wie⸗ erholen können iſt mehr als fraglich, da ſich doch ſo manche Bewerberin, die vergangenes Jahr nur zu den Placierten gehörte, in der Zwiſchenzert verbeſſert hat. Ueber 00 und 100 Meter werden 53 Mädels an den Start gehen, davon allein 34 beim 100⸗Meter⸗Lauf, den Kraus⸗Dresden zu verteidigen hat. Kraus iſt wiederum als Siegerin zu erwarten; vielleicht gelingt es ihr ſogar, Dol lin ⸗ ger(Nürnberg) über 200 Meter zu entthronen. Die Fähigkeiten hierzu beſitzt die Dresdnerin. Den 80⸗Meter⸗ Hürdenlauf beſtreiten 17 Mä⸗ dels, darunter auch die Meiſterin Frau Engelhardt, die bet den Gaumeiſterſchaften in 11,9 Sek. eine neue deutſche Höchſtleiſtung erzielte, ohne ſelbſt Meiſterin zu werden, da ſie im Enoͤlauf ſtürzte. 19 Mannſchaften treten zu den 4 mal 100 Metern an. Eintracht Frankfurt war Sieger im letzten Meiſterſchafts⸗ wettbewerb; oͤieſes Jahr ſind die Ausſichten für die Frank⸗ furterinnen nicht mehr die beſten. Der Norden ſtellt in Spfr Bremen eine ausſichtsreiche Staffel. 23 Weitſpringerinnen mit Grieme⸗Bremen— 1933 5,79 Meter— an der Spitze und 29 Hochſpringerinnen mit der Verteidigerin Niederhoff, Velbert— 1939 1,58 Meter —, werden an den Sprüngen teilnehmen. Hier finden wir auch die Mannheimerin Kerth vom MC Phönix. Kraus⸗ Dresden ſollte fähig ſein, ſich mit einer neuen Rekord⸗ leiſtung den Titel zu erringen. Zum Schleuderballwerfen haben ſich 27 Teil⸗ nehmerinnen gemeldet. Zwei Mannheimerinnen, Kerth und Egger, hahen in dieſer Diſziplin gute Ausſichten. Wenigſtens ein Platz ſollte errungen werden. Schumonn⸗ Eſſen muß beſſer als ihre 25 Mitbewerberinnen werfen, wenn ſte auch diesmal Meiſter im Speerwerfen, das ſie mit 38,35 Metern zu verteidigen hat, werden will. Weskott⸗Mannheim geht hier an den Start. Die auch bei uns beſtens bekannte Mundenheimerin Schröder hat begründete Ausſichten, ouch in Nürnberg Meiſterin im Kugelſtoßen vor ihren 15 Sportkamera⸗ dinnen zu werden. Weniger Ausſichten hat die Vorjahrs⸗ ſiegerin Braumüller im Diskuswerfen, das 31 Frauen beſtreiten werden. Auch die Frauen beſtreiten einen Mehr kampf, und zwar einen Fünfkampf, an dem 32 Teilnehmerinnen wohl vergebens verſuchen werden, der Meiſterin von 1933 Mauermayer den Titel ſtreitig zu machen. Alles in allem darf geſagt werden, daß die Deutſchen Meiſterſchaften in Nürnberg herrliche Kämpfe bringen. Die Ausſichten vor dem Führer kämpfen und ſiegen zu dürſen, wird die Athleten und Athletinnen zu Höchſtleiſtungen anſpornen und gute Ergebniſſe zeitigen. Die Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg werden eine glänzende Vor⸗ probe für die Olympiade geben. Wir wünſchen allen Teil⸗ nehmerinnen zu dieſen Wettbewerben ihre Höchſtform und allen Paſſiven eine Fahrkarte nach Nürnberg. NSDAP-Miſfeilungen Aus parfelamtlichen Sekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Donnerstag, 19. Juli, 20.30 Uhr, findet im Schla⸗ geterraum der Kreisleitung, L 4, 15, eine Ortsgruppen⸗ leiter⸗Sitzung ſtatt, zu welcher ſämtliche Stadtortsgruppen⸗ leiter zu erſcheinen haben. Die Kreisleitung. PO Jungbuſch. Donnerstag, 19. Juli, 20.15 Uhr, in der„Liedertafel“, K 2, 32, Schulungsabend. Reoͤner: Prof. Dr. Stein, Heidelberg. Dieſe Einladung gilt auch für NS⸗Frauenſchaft, NS⸗Hago und NSBO. 5 Strohmarkt. Freitag, 20. Juli, 19.15 Uhr, im Orts⸗ gruppenheim Dienſtſtunde, danach treten ſämtliche pol. Leiter ſowie die Zellen⸗ und Blockwarte der NSBO und NeS⸗Hago zum Formaldienſt im Dienſtanzug an. H Jungbuſch. Donnerstag, 19. Juli, 20.15 Uhr, in der„Liederhalle“, K 2, 32, Schulungsabend. Redner: Prof. Dr. Stein, Heidelberg. Dieſe Einladung gilt auch für NS⸗Frauenſchaft, NS⸗Hago und NSBO. Blockflötenkurſus. Samstag, 21. Jult, 15 Uhr, er⸗ ſcheinen fämtliche Blockflötenkurſusteilnehmer auf dem Haus der Jugend. Bd M Oſtſtadt. Freitag 20. Juli, 19.45 Uhr, Antreten ſämtl. Mädels in einfachem Sommerkleid in E 7 Nr. 20. Turnen fällt aus. Untergan Mannheim Sämtliche Mädels des BdM, die irgendein Inſtrument ſpielen, melden ſich in der Zeit von 16.15 bis 17 Uhr, und nach 19 Uhr in N 2, 4. Zweck: Gründung eines Orcheſters. Greuz⸗ und Ausland. Alle Mädels haben Freitag, 20. Juli, 20 Uhr, nach E 5, 16 zum Schulungskurſus zu kom⸗ men. Die Gruppenreferentinnen haben die Tätigkeits⸗ berichte abzuliefern. Bod Ma; Jungmädelgruppee Neckarſtadt⸗Oſt. Alle Jungmädel⸗ führerinnen kommen Freitag, 20 Uhr in den Herzogen⸗ riedpark. Beitrag,„Volksjugend“,„Wille und Macht“ ab⸗ rechnen. Nichtverkaufte Loſe mitbringen. Jungmädelgruppe Sandhofen. Bitte die„Volksfugend“ und„Wille und Macht“ abrechnen. Neue„Volksjugend“ bei H.., Kleiſtſtraße 6, abholen. NSBOGM Jungbuſch. Donnerstag, 19. Juli, 20.15 Uhr, in der„Liederhalle“, K 2, 32, Schulungsabend. Redner: Prof. Dr. Stein⸗ Heidelberg. Dieſe Einladung gilt auch für NS⸗ Frauenſchaft, NS⸗Hogo und NSBO. Strohmarkt. Sämtliche uniformierten Zellen⸗ und Be⸗ triebsobleute treten Freitag 20. Juli, 20 Uhr, vor dem Ortsgruppenheim im Dienſtanzug zum Formaldienſt an. Ortsgruppenbetriebsobleute und Betriebszellen⸗ obleute! Sofort ſind die abgeholten Zeitungen„Der Deutſche“ abzurechnen. Letzter Abrechnungstermin kommenden Mo n⸗ tag mittag 12 Uhr. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAP. Deutſche Angeſtelltenſchaft Fachgruppe Textil. Samstag, 21. Juli, Beſichtigung der Verein. Juteſpinnereien und Webereien.⸗G., Mann⸗ heim⸗Waldhof, Sandhofer Straße 200. Sofortige Meldun⸗ gen in beſchränkter Zahl an Geſchäftsſtelle, O 1, 10/11. Kraft durch Freude Es muß leider ſeſtgeſtellt werden, daß ein großer Teil der Betriebszellenobleute die Jahresſportprogramme noch nicht abgeholt hat. Es wird zum letzten Male darauf hingewieſen, daß die Paroleausgabe genaueſtens zu beachten iſt. Die Jahresſportprogramme müſſen unper⸗ züglich und zwar bis ſpäteſtens Samstag, 21. Juli, ab⸗ geholt werden. Dieſelben ſind koſtenlos an die Gefolgſchaft der Betriebe auszuhändigen. NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ reis Mannheim. Wie uns das Gauamt Karlsruhe mitteilt, bann die für den 4. Auguſt geplante Aufführung„Deutſche Paſſion 1933“ auf dem Heiligenberg bei Heidelberg nicht ſtattfinden. Ein ſpäterer Termin wird noch bekanntgegeben. NS⸗Hago Jungbuſch. Donnerstag, 19. Juli, 20.15 Uhr, in der„Liederhalle“, K 2, 32, Schulungsabend. Redner: Prof. Dr. Stein, Heidelberg. Dieſe Einladung gilt auch für NeS⸗Frauenſchaft, NS⸗Hago und NSBO. Die Karten für die Veranſtaltung am Samstag, 21. Juli, ſind bis ſpäteſtens Freitag, 20. Juli, auf der Kreisamtsleitung abzurechnen. Kreisbauernſchaft Mannheim Laut Anordnung der Landesbauernſchaft Baden haben die Ortsbauernführer die bei ihnen eingehenden Pflicht⸗ anmeldungen zum Reichsnährſtand mindeſtens zweimal in der Woche direkt an die Landesbauernſchaft Baden, Hauptabteilung 4, Mannheim, IL 7, 1, einzuſenden. „Ferner moche ich darauf aufmerkſam, daß bei den zu⸗ ſtändigen Bürgermeiſterämtern wieder Anträge auf Land⸗ helfer geſtellt werden können. Der Kreisbaueruffhrer. NS KON Neckarſtadt⸗Weſt. Heute, Donnerstag, 19. Jult, 20 Uhr. flichtmitgliederverſammlung im Saale der „Flora“, Lortzingſtraße, 3 3 Aktjen und Auslandsanlelhen In Prozent Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung ee d d, f e. 1 1 ürkoppwerke.—.——.— Car röm—,——.— Pogel Telegraph. 78, 25 f 2 Mannheimer Sffektenbörse.... 89 2 100 10 e eee e 8 8 18 5 1———— Dockerho id 100.0 100,5 Magirus.⸗G.—.——,— Voigt& Haeffner———.— Petersb. J. Habk..— .. 7. is industrie-Aktien Inag Erlangen,.—.— 8: 75 98 8 015 1 09 955——.— Dortm. Actienbr.——— Mannesmann 65,— 65.— Wanderer Werke 1229 1217 Ruſſenbank:..62 2% Bad. St.⸗A. 27 91,25 91,25 Konſerven Braun 36.— 86. Aſchaff. Artlendr. 92.— 92.— ein e 9 3 in enen 240 f Nan Laurahütte.— 18.50 Dortm. Unionbr.———.— Mansfelder Act. 76.25 76.50 WeſteregelnAlkal 124.0 1240 Deutſche Petrol.—.— 91.5 80% B. Kom, Gd. 88.— 88.— Ludwigsh..⸗Br. 84.— 84.— 5 i 5 5 5 5— 90.25 5 8 75 40.50 Elektr. Si. 92.— 92,— Maſchin.⸗Untern. 48.50 47,.— Weſtf. Eiſen. 100.6 109.80 Burbach Kalt 21.25 2125 eb en e, 48 88— dadwißs, Walhm. 20.— 8— Henninger Sr. 1 See f ff Metal. 109.0 198,5 Diamond..50 3080 e 95— 6— faz Rütten. 5 Tönen München 2260 278.5, gahmeger.—.— 1200 Berli 8 Engelhardt. 62880 81.— 1 1200 14 Neat 15 2 Learn ah 1870 Ace b es. d l Ee ee. Jab 01) See enen, 2 1370 Lewe: 02— 80h Berliner görse Esch. Berger 28/0„— Nertur Boum. 62, 88. Deutsch, Oftafrita 57— 57 8 Sloman Sefpeeeß. 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Berlin—; 8„400 ⸗Fr Von.— 750 Jerfin⸗Gupener 113.9 123.0 Hann. Egeſt———.— Salzdetfurth. 164.5 164.0 Deutſch. Atlant...—— Rütgerswerke,. 39 12 be Hounganl. 91. 81. Berl. Handelsgeſ. 90,25 90.50 Dresd. Schnenlpr. 84, 54.— Voigt& Häffner———— 4½ 19—— 112 Berl. Karls. Ind. 129,0 188.7 Harburg h u. B55 u e eee, ee 0 Deſſen e Sale e en AUbltzfungſch.. 95.25 95.62 Tom, u. Privatb. 57.50 57.—. 5 1005—— Volth. Seil. u. K.———.— 8½1% 8—— 712 Berliner Maſchb. 11 07 1 Harkort St. Pr.———.— Schl. El. u Gas—.——.—. Deutſche Erdör Schleſ. Bergb. u. 3.— 51 70 g 5. f— erh. m. 100,0—.—.. ig. Gol—.— 0 u. Bri f f e 0 A e 5 18 8 8 Au ade.. 955 5 Se 8 t Kt ch u Kral 100 7 1100 W. E 4005 un dem 97 8 e 1072 108,0 en ee 1657 106.1 abe deen 150 5 0 8 0 5 S 8 15— en e 5 77 T. Eſlerten⸗ ani 7480 7280 Cleter Lieferung. eee genſtoff fee 40 40 8c 4% kate off 58 40 58.20 Pr. Geſtgp, Hell, 870 Hitbek nas..—.— Schubert salze 1882 150% Deuſſcher Eiſeng. Schuckert& Co.—— 7 4 Feidelog 28 40.5 D. Hud. u. Wok. 75,50 75. 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Junghaus 42.62 42.50 Stettiner Cham.—.— 29.— 1 39. 5 ee, 85% Fft. up. GPf. 89, 75 1 be 82.— 92.— Ges 10/7„ Eſchweil. Be. 286,0 Hapag... 27. Co. Hiſp.(Chade„„ Kaliwk. Aſcher 45 9 7 0 ürel—.——.— 1———— 60% Grkr. W. abg.. 65.87 Wett. dent 1000 100,0 Goldschmidt Th. 75.87 77.50 Sheet Pergw. 89.50 60,50 been 2— 2880 Con Gian e 1801 10 Kinde 7 797 Theil d oer eue 27— 229, Leidse 15l Th. 78,50 77.25 B 155 Ber. Stahlm, Obl. 19.80 5 Allian⸗ 210.0 210.0 Gritzner N. Durl.—.— 2252 Harpener Bergw. 105.5 1030 Hanſa Dichiff.—.——,— Conti Linoleum 81.25 61,50 Klöcknerwerte 72.— 7287 Tietz, Leonhard 22,.— 22,2 ambg. Elek..—.— 128.7 Nan elettr. Werte 73,25 9% Heddem a 680 5225 Pfannß. Berl G. 40. 42. Hrüin s Bifenger 20 bz 205. Jiſe Genuß; 1287 1279 ed ce 30.— Daimler Motoren 1150 4. C. ö. Knorr.. 88. 185,0 Transradis„. 45.—. Hameg. Seto ben e 105, Bank für Saß, 8e Pfalzer..9 0, 8, wu ee baſenmüßle. 1680 7680 0 8a. F. 258,0 168.0 Disch. 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Handelsgeſ, 91.——.— Deulſche EAlnol. 60.75 60,50 Roe uner Met. 97.75 86.— B. ar Nortle. 1000 ll Genußſch. 128.0—.— Hapagg 80 9 12-19 91. 80 87 Hapag 5 3875] indrichs Auffer 82.— 88,87 glöcner.... 7228 Com. u. Privtbk. 57.50 57. Otſche. Steinzeu 5— 60. Fifthäuſer dür. 3 B. Schuhf. B. W... Hebt. Junghanß 43.25 2250 ane e 65/0% Meining. L. 80.50 90,50 Nordd. Floyd. 30.— 30,10 irſch Kupfn Mm... ee Mannesm. Röhr 65,2 65.— Dt. Aſtalſſche B 135.0 138.0 Deutſch.Eiſenhd.„ Lahmever 4 Co. 121 119,7 Per. Stahlwerke 39.52 40,50 Kali Chemie. e Hanſa Dampfſch. 578% N ein. Li. 90.— 802 Schantungekſſent a8—. Hochtief.⸗G.„ i009 100. Mansfelder... Deutſche Disconto 62.25 62,25 Dres d. Schnellpr, 183 5 Lautazütte 80.— B. Stahl..d. Zyp 62—.— Lali Aſchersſehen——. Nordd. Llond 51 dbo Lig. 92.— 81.75 Südd Eiſenbaby 86,— 56.— Holzmann. Phil. 6012 62,(D5„ Dtiſchelleberſee B 44.50—,— Dürener Metal 132.0 188 5 Finde sEismaſch. 95,— 96. Der. Ultramarin 20,0 128,2 5 g 8 Donnerstag, 19. Juli 1934 Spinnerei und Weberei Eiſlingen Gaden) Der ſtarke Auftrieb, den die Geſamtwirtſchaft nach dem Umſchwung erhielt, wirkte ſich laut Bericht für 193g auch in der Baumwollinduſtrie vorteilhaft aus. Im Jahres⸗ verlauf konnten die Baumwollſpinnereien und Webereien meiſt zur Vollbeſchäf tigung über⸗ gehen, gleichzeitig erfuhren die Spinn⸗ und Webmargen gegenüber dem Tiefſtand 1992 eine Aufbeſſerung allerdings in geringen Grenzen. Der Bruttogewinn ſtieg bei der Geſellſchaft auf 2,685(2,392) Mill. /, andererſeits Löhne und Gehälter auf 2,151(2,069), ſoziale Abgaben auf 0,147 (0,140), ſonſtige Aufwendungen auf 0,408(0,371) Mill. A, während Zinſen auf 0,133(0,163), Beſitzſteuern auf 0,077 (0,097) Mill./ zurückgingen. Nach 0,170(0,176) Mill. J Abſchreihungen verbleibt unter Berückſichtigung von 0,224 Mill./ außerordentlichen Erträgen wobei es ſich wiederum um ar e Rückſtellungen handelt— ein Jahresverluſt von 297 842/(i. nach 0,279 Mill.. Rückſtellungsauflöſung 345 842/ Verluſt), der mit dem Vortrag aus 1933 mit nunmehr 643 684/ auf neue Rech⸗ nung übernommen werden ſoll. Dit gewiſſem Gegenſatz zu den eingangs des Berichts gemachten Feſtſtellungen wird das ungünſtige Ergebnis mit mangelnder Beſchäftigung während 1993, hohen Be⸗ triebsausgaben bei unzureichenden Spinn⸗ und Webhmar⸗ gen begründet. Um ſich künftig im Konkurrenzkampf er⸗ folgreich behaupten zu können, war eine völlige Neuorgg⸗ 92 V. niſation des Betriebes notwendig geworden, die ſeit Herbſt 1933 in Angriff genommen wurde. Sie erſtreckt ſich nicht nur auf eine Umſtellung und Verbeſſerung der maſch. Anlogen, ſondern auch auf Neuordnung und Ver⸗ beſſerung der Arbeitsmethoden. Von dieſer Neigeſtal⸗ tung hänge die künftige Entwicklung des Unternehmens b. Der Vorſtand(2 Perſonen) bezog 51 420, der AR 11 500%(i. V. beide zuſammen 53 500). Zur Bilanz wird noch bemerkt, daß Verluſte auf Außenſtände un⸗ bedeutend waren. Aus der Bilanz(in Mill.%): Anlagevermögen 27480(.600), Vorräte 1,519(2,042)— darunter 0,907(1,402) Fertigerzeugniſſe— Warenſorderungen 0,912(0,848), Kaſſe uſw. 0,020(0,011), andererſeits bei 2,800 AK, 0,280 geſetzl. Reſerve und 1,450(unv.) langfriſtiges Darlehen, Waren⸗ ſchulden 0,101(0,074), Baukſchulden 0,492(0,831), ſonſtige Verbindlichkeiten 0,094(0,053). Die GV iſt am 23. Juli in Karlsruhe. 3 Noten anderer Banken 2870), Lombardforderungen 2234 876(2 233 476), Wertpapiere 13 382 804(13 399 189), ſonſtige Aktiva 32 360 186 80 229 727). Paſſiva: Grundkapital 8 300 000(unv.), Rücklagen 3 500 000(unv.), Dividendenergänzungsſonds 1000 000(unv.), Betrag der umlaufenden Noten 18 495 850 17 934.850), ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 11377 302(11 265 796), an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbinslichkeiten 28 849 923(27 342 935), ſonſtige Paſſiva 1897 708(1 834 313), Verbindlichkeiten aus weiterbege⸗ benen im Inlande zahlbaren Wechſeln 149 614(141 062) L. * Suberit AG. Maunheim⸗Rheinau. Die auf den 3. Au⸗ guſt einberufene o. GV. der Suberitfabrik Ach. Mannheim⸗ Rheinau hat die Genehmigung eines Vertrages betr. Ueber⸗ laſſung des Reingewinnes der Geſellſchaft an die Ver, Korkinduſtrie Ac. gegen Uebernahme einer Dividenden⸗ garantie durch dieſes Unternehmen zugunſten der Suberit⸗ Aktionäre Beſchluß zu ſaſſen. Karſtadt Acc). Dieſe Warenhausgeſellſchaft legt für 1933⸗34 eine ausgeglichene Bilanz vor. Der Ausgleich der Ertragsrechnung iſt nur Hadurch ermöglicht geweſen, daß die Gläubiger des Allocationsplones auf den Haupt⸗ teil ihrer Zinſen haben verzichten müſſen. Aenderung des Geſetzes über den Verkehr mit indu⸗ ſtriellen Rohſtoffen und Halbfabrikaten.— Ausdehnung 51 alle induſtriellen Erzeugniſſe. Berlin, 18. Juli(Eig. r) Das Geſetz über den Verkehr mit induſtriellen Roh⸗ ſtöſſen und Halbfabrikaten vom 22. 3. 34 ſieht vor, daß der Reichswirtſchafts te en Verkehr mit indüſtriellen Rohſtoffen und ten regeln und hierzu u. a. Ueberwachungsſtellen jhten kann. Die Beſchränkung auf Roßſtoffe und Halbſabrikate hat ſich ſchon deshalb als unzweckmäßig eſen, weil der Begriff des Halbfabrikats in einzelnen Fällen ſtrittig ſein kann. Daher ſieht eine Zahlungen im Zuſatzausfuhrverkehr nur in Deviſen oder freier Reichsmark. Berlin, 18. Juli.(Eig. Tel.) Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat durch Rund⸗ exlaß an die Deptſenſtellen nochmals klargeſtellt, daß als Zahlungen in freier Reichsmark nicht gelten: Zahlungen in Reichsmarknoten, Zahlungen in deutſchen Scheidemünzen, keilweiſe Zahlung zu Laſten eines Sperrguthaben, teilweiſe oder volle Zahlung aus anderen Guthaben in Deutſchland, die nicht vollkommen freiſind, z. B. Ausländerſonderkonten für Inlandszahlungen und geſperrte Zwiſchenkonten. Sie hat den Ausführern nahegelegt, in Fällen, in denen ſie den Zuſatzausfuhrverkehr in Anſpruch zu nehmen gezwungen ſind, in einwandfreier Form zu vereinbaren, daß nur in Deviſen oder freier Reichsmark gezahlt wird. Durch den gleichen Runderlaß wird weiter beſtimmt, daß der Zuſatz⸗ gusfuhrverkehr im Einzelfall auch bei Kompenſationsge⸗ ſchäften in Anſpruch genommen werden kann, wenn z. B. durch das Ausfuhrgeſchäft die Einfuhr lebenswichtiger Wa⸗ ren herbeigeführt werden ſoll und die Bedingungen des Kompenſationsgeſchäfts den Abnehmern einen angemeſſenen Preis nicht gewährt. der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- o WIRTSCHAFTS-2 Aussichien der deufschen Industrie wirischaff 10 gegen 7 im Vorjahr Mrd. Rm. Neu- Im neueſten Vierteljahrsheft zur Konjunkturforſchung (Teil A) unterſucht das Konjunkturinſtitut u. a. auch die Entwicklung und die Ausſichten der deutſchen Induſtrie⸗ wirtſchaft. Danach hat die Indexziffer der gewerb⸗ lichen Güterer zeugung(1928 100), Saiſon⸗ ſchwankungen ausgeſchaltet, ſich von 79,1 im Januar auf 89, im Mai erhöht. In den erſten fünf Monaten 1934 wurden rund 29 v. H. mehr Induſtriewaren erzeugt als zur gleichen Zeit 1933. Mengenmäßig betrachtet, ſind etwa 63 v. H. des in der Kriſis eingetretenen Rückgangs wettgemacht. Damit hat Deutſchland im Tempo der Kri⸗ ſenüberwindung ſelbſt die USA überflügelt; dieſe haben erſt rund 40 v. H. der Kriſenſchäden aufgeholt. Der Abſatz von Induſtrieprodukten hat ſich auf den verſchiedenen Märkten nicht gleichmäßig entwickelt: Der überwiegende Teil der Produktionsſteigerung iſt auf dem Inlandsmarkt verblieben. Dabei hat vor allem der Abſatz von Inveſti⸗ tionsgütern zugenommen. Ein Teil der Produktion diente — wie ſtets bei dem Einſetzen eines Konjunkturauf⸗ ſchwungs— die Erhöhung der Lagerbeſtände. Die Ausfuhr hat an Bedeutung verloren. Die Aus⸗ fuhr von Induſtriewaren iſt bis in das laufende Jahr hinein zurückgegangen. Sie beträgt wertmäßig gegenwär⸗ tig nur wenig mehr als ein Drittel des vorangegangenen Höchſtſtandes. Der Anteil der Ausfuhr an der Produktion hat ſich dementſprechend vermindert: An den Werten ge⸗ meſſen, werden nur noch rd. 14 v. H. der deutſchen Indu⸗ ſtrieproduktion exportiert. Anfang 1933 hatte die Export⸗ quote noch 20 v.., Anfang 1932 26 v. H. betragen. Nun entſpricht es zwar der Erfahrung aus früheren Auf⸗ ſchwungsperioden, daß bei einem raſchen konjunkturellen Anſtieg die Exportquote ſinkt. Das galt z. B. auch im Aufſchwungsjahr 1926/27. Damals war die vom Binnen⸗ markt ausgehende Nachfrage zeitweiſe ſogar ſo ſtark, daß die Ausfuhr abſolut zurückging. Die gegenwärtige Ver⸗ minderung des Auslandsabſatzes geht aber weit über der⸗ artige„konjunkturelle“ Reaktionen hinaus: Einmal ſank die Exportquote ſchon im Verlauf des Kriſenjahres 1932— während damals ein Anſteigen des Ausfuhranteils die „Regel“ geweſen wäre. Außerdem aber iſt die Schrump⸗ fung dieſesmal ganz beſonders ſcharf. Der Abſturz der Exportquote iſt ein deutlicher Hinweis auf die wachſenden Konkurrenzſchwierigkeiten, denen die deutſche Induſtrie auf dem Weltmarkte begegnet. An der Zunahme der Pro⸗ duktion haben die Sachinveſtitionen der Unternehmer und des Staates noch größeren Anteil als die Lager⸗ dispoſitionen. Die Erzeugung von Jun veſtitionsgütern — 1928 gleich 100— iſt von 37,0 im Jahr 1932 auf 47,3 im Jahr 1933 und auf 82,3 Mitte 1934 geſtiegen. Der An⸗ teil der Inveſtitionsgüter an der induſtriellen Produktion hat ſich von 24 v. H. am Jahre 1932 bis zur Gegenwart auf 35 v. H. erhöht. Dioſer Satz iſt zwar noch immer nie⸗ driger als zur Zeit der Hochkonjunktur(192941 v..), und Ersaßinvesfifionen im Jahre 1934 im Aufſchwung 1926/27— obwohl damals im Zug der„Rationaliſierungswelle“ ein beſonders großer Anlagebedarf zu decken war. Genaue Ziffern über den Umfang der Inveſtitionen liegen füür die letzten Jahre noch nicht vor. Einen gewiſſen Analtspunkt bieten aber die Daten über den Maſchinenverbrauch, den Wert der Bauproduktion, die Produktion von Kraftfahrzeugen, von elektrotechniſchen und Eiſen⸗ und Stahlwaren. Fügt man den Produktionswerten den Wert der Einfuhr hinzu und ſetzt den Wert der Ausfuhr ab, ſo hätte der Wert der In⸗ veſititionen im Jahre 1932 nicht ganz 5 Mrd. /, im Jahre 1933 nicht ganz 7 Mrd./ betragen. Im laufenden Jahr wörde, wenn man die bisherige Entwicklung zu Grunde legt, der Wert der Neu⸗ und Erſatzinveſtitionen auf über 10 Mrd./ anſchwellen. Berückſichtigt man die gegenüber 1928/29 niedrigeren Inveſtitionskoſten, ſo würde im End⸗ ergebnis dieſes Jahres nit ſehr viel weniger inveſtiert werden als 1928! Für den Fortgang der Belebung ſind die neuerdings ein⸗ geleiteten Maßnahmen zur Steuerreſorm von Bedeutung. Das neue Einkommenſteuergeſetz fördert neben den Erſatzanlagen nunmehr auch Neuinveſtitionen; Aufwendungen für„kurzlebige Anlagegegenſtände“ können bereits im Jahr der Anſchaffung voll vom ſteuerpflichtigen Gewinn abgeſetzt werden. Dies gilt bereits für Inveſti⸗ tionen, die in der zweiten Hälfte des Jahres 1934 durchge⸗ führt werden. Daneben ſpielt die geplante Neuregelung der Umſatzſteuer für den Binnengropßhandel eine Rolle. Hier wird für Lagerwaren und für durchlaufende Waren ein eniheitlicher Steuerſatz von 7 v. H. zu Grundge ge⸗ legt; während bisher Lagerwaren mit 2 v. H. zu verſteuern waren, durchlaufende Waren aber ſteuerfrei blieben. Es kann damit gerechnet werden, daß der Großhandel nunmehr wieder mehr Waren auf Lager nimmt. Dieſe Steuer⸗ erleichterungen, wie auch die weitere Ausſchöpfung der zur Arbeitsbeſchaffung bereitgeſtellten Mittel wirken im Sinne einer weiteren Produktionsſteigerung. Auf der anderen Seite ſind aber, wie ſtets im Zuge eines konjunkturellen Aufſchwungs, gewiſſe Spannungen in der Produktions⸗ wirtſchaft wirkſam. Sie beſtehen vor allem in folgendem: Im vorangegangenen Aufſchwung war u. a. die Erzeu⸗ gung von Produktionsgütern für die Faſſungskraft des Marktes zu ſchnell geſtiegen; in dieſer„Ueberinveſtition“ lag ein wichtiges Kriſenmoment. Nun iſt gegenwärtig zwar der Anteil der Produktionsgüter an der geſamten induſtriellen Produktion noch nicht wieder ſo hoch wie um 1928/29; ver⸗ glichen mit dem gegenwärtigen Tempo der Produktions⸗ ſteigerung in dieſen Induſtriezweigen ſind aber die übrigen Teile der Induſtrie zurückgeblieben. Von 1932 auf 1933 war die Erzeugung von Verbrauchsgütern um etwa 10 v. H. geſtiegen; der Verbrauch ſelbſt aber war noch zurückgegan⸗ gen. Im laufenden Jahr hatſich die ſchnelle Produktions⸗ zunahme fortgeſetzt; der Verbrauch folgt dagegen nur lang⸗ ſam. Die hohen Lagerbeſtände erleichtern aber für die als etwa Die Inveſtitionstätigkeit nimmt aber ſehr viel raſcher zu Gegenwart außerordentlich die Verſorgung des Marktes. Konkurse und Vergleichsverfahren im Handelskammerbezirk Mannheim Aufgehobenes Vergleichs verfahren: Alsberg, alleiniger Inhaber der Firma Geſchwiſter Alsberg in Mannheim. Aufgehobene Kon ursverfahren: Firm Jakob Hamburger in Weinheim. Viehhändler Emanuel Kälbermaun in Großeicholzheim. Karl Erbe, Möbelgeſchäft in Heidelberg, Buſſemergoſſe 23. * Kaufmann Arthur Eröffnete landwirtſchaftliche Entſchuldungs verfahren: Korl Bauer in Walldürn(Amtsgerichtsbezirk Buchen]; Karl Wilhelm Guſtav Bumgärtnerx in Reichartshau⸗ ſen(Amtsgerichtsbezirk Neckarbiſchofsheim); Otto Berg und Emma geb. Walter in Oberſchwarzach(Amtsgerichts⸗ bezirk Cberboach); Wilhelm Brauch in Diledesheim (Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Fritz und Adam Brom⸗ bacher in Heidelberg⸗Wieblingen(Amtsgerichtsbezirk Heidelberg; Maria Luiſe Bundſchuh Witwe, geb. Hauck in Tennenbronn, Unterſchiltach Nr. 74, Hundheim (Amtsgerichtsbezirk Wertheim a..); Karl Auguſt Eg⸗ ner und Luiſe Auna geb. Schelling in Billigheim⸗Ziegel⸗ hütte(Amtsgerichtsbezirk Mosboch; Jacob Ehret in Vorderheubach(Amtsgerichtsbezirk Heidelberg); Alfons Englert and Maria geb. Menſtell in Herbolzheim, Jagſt(Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Philipp Peter Ern ſt und Emma geb. Reinmuth in Mörtelſtein(Amtsgerichts⸗ bezirk Mosbach); Franz Joſef Fichter in Waldmühl⸗ bach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Heinrich Filſinger und Eliſobethe geb. Bender in Eſchelbach(Amtsgerichts⸗ bezirk Sinsheim a..); Franz Fiſcher in Dilsberg (Amtsgerichtsbezirk Heidelberg)); Otto Großkinſky und Roſa geb. Egner in Sulzbach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Johann Haas in Robern(Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Joſef Hortmann in Walldürn(Amtsgerichts⸗ bezirk Buchen]; Katharina Henrich Witwe geb. Linnin⸗ ger in Fahrenbach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Karl gerichtsbezirk Mosbach); Jacob Heringer in Waldwim⸗ mersbach(Amtsgerichtsbezirk Heidelbergß; Georg Mathias Hoffmann und Barbara geb. Aſtor in Hefdelberg⸗Rohr⸗ 0(Amtsgerichesbezirk Heidelberg; Simon Karg in Eb er ielbach ö rbach); Keil Goſef Sohn) in Sulzbach(Amtsgericht (Amtsgerichtsbezirk Heinrich hach); Karl Kellex und Anna geb. Keil in Sulzbach (Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Karl Keller(Jofef Sohn) und Katharina geb. Sühner in Sulzbach(Amts⸗ gerichtsbezirk Mosbach); Friedrich Kirſchenlohr 2 und Emma geb. Ernſt in Fahrenbach(Amesgerichtsbezirk Mos⸗ bach; Jakob und Karl Kirſtätter in Heinsheim (Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Friedrich Knecht in Auerbach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach); Mortin Ku opf und Liſette Haas in Mosbach(Amtsgerichtsbezirk Mos⸗ bach): Jacob Philipp Kraft in Doſſenheim(Amts⸗ gexichtsbezirk Heidelberg); Ludwig Liebig und Lydio geb. Reinig in Dallau(Amtsgerichtsbezirk Mosbach): Adam Müller und Luiſe geb. Weber in Asbach(Amts⸗ gerichtsbezirk Mosbach); Mathäus Salomon und Moria Joſefa in Rauenberg(Amtsgerichtsbezirk Wies⸗ loch? Peter Sickmüller und Witwe Eva Katharina geb. Michel in Nußloch(Amtsgerichtsbezirk Heidelberg]; Ludwig Sutter in Oberſchworzoch(Amtsgerichtsbezirk Eberbach); Georg Schmidt 3 in Schatthauſen(Amts⸗ gerichtsbezirk Wiesloch); Peter Paul Schnätz und Emma geb. Rechner in Reiſenbach(Amtsgerichtsbezirk Eberbach]: Balbina Schreck Witwe geb. Braun und Kinder Anna, Leopold, Adelheid, Berthold und Hedwig in Heckfeld (Amtsgerichtsbezirk Tauberbiſchofsheim); Joſef Stolz in Oberbalbach(Amtsgerichtsbezirk Tauberbiſchofsheim); Joſef Gebhord Throm in Hollerbach(Amtsgerichtsbezirk Buchen]; Leo Auguſta Volk geb. Link in Götzingen (Amtsgerichtsbezirk Buchen); Adam Zimmermann in Henrich 2 und Lina geb. Eil in Fohrenbach(Amts⸗ Nüſtenbach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach). Nr. 325 Meld epflichi für Krafffahrzeugdecken Die Ueberwachungsſtelle für Kautſchuk hat eine Anord⸗ nung Nr. 9 herausgegeben, in der u. a. 5 a immt wird, daß Fabriken von Kraftfahrzeugreifen(Reifenfabriken), die Fabriken von Kraftfahrzeugen und Anhängern ſowie die Wiederverkäufer von Kraftfahrzeugreifen(Groſſiſten und Händler) ihre geſamten Lagerbeſtände in Kraftfahrzeug⸗ decken, d. h. in Kraftrad⸗, Perſonenkraftwagen⸗, Lieferwa⸗ gen⸗ und Rieſenluftdecken ſowie in Elaſtikreifen für Laſt⸗ kraftwagen per 18. Juli 1934 auf Grund ihnen zugehender Fragebogen ſpäteſtens bis 30. Juli 1934 zu melden haben. Die meldepflichtigen Wiederverkäufer müſſen die Frage⸗ bogen bei der Wikrafa beſonders anfordern. Bereifungen, die in Kommiſſion gegeben ſind, müſſen vom Eigentümer der Ware und nicht vom Lagerhalter gemeldet werden. Der Verkauf von Kraftfahrzeugbereifungen ſowie die ſonſtige Weitergabe wird den Reiſenfabriken mit Wirkung vom 18. Juli zunächſt bis 1. Auguſt 1934 unterſagt. Keiner Be⸗ ſchränkung unterliegen Reifen, die nach dem 18. Juli her⸗ geſtellt ſind. Badisch- pfälzische Zeniralhäufe-Aukſion Bei der Auktion vom Mittwoch wurden je Pfund(in Pfennigen) die folgenden amtlich feſtgeſetzten Höchſtpreiſe bezahlt: 8. 8 5 uhhäute: bunte mit Kopf, alle Gewichte 25—28; rote ohne Kopf bis 20 Pfd. 29; bis 49 Pfo. 40—49, 50 Pfd. 41—44; 6070 Pfd. 44,50—48; 8009 Pfd. 46 vichte, 2530; f 40,50; 50—59 3 8099 Pf. 42— 46; 100 äute: 9 Pfo. 29 Rinderh., alle Gewichte, 85—48; r. 9. K. bis Pfd. 40 Pf. 40,5054; 50—59 Pfd. 47,5052; 60— 79 Pfe 50; 80 Pfd. u. m. 46—8. Bullen häute: m.., alle Gewichte, 2428; r. b. K. bis 29 Pfd„ 30—49 Pfd. 39—44; 40—49 Pfd. 28; 59 Pfd. 39—42; 60—79 Pfd. 3740,50; 8099 Pfd. 35,50— 38; 100 Pfd. u. 30 ald ee c e 9 Pfd. 46—48; r. o. K. 58—64; 9,1—15 Pfd. b. o. K. 44—45, r. o. K. 51—55; 13,1 bis 20 Pfd. b. o. K. 42, r. o. K. 52; Schußkalbfelle r. o. K. 97; Freſſerfelle b. m. K. bis 20 Pfd. 29,75, Schaffelle grobwollig, vollwollige 45, halbwollige 36, Blößen 88, Lammfelle 28. D Schußhäute 25—30. ——— 4 * Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 18. Juli. Amtlich notierten: Weizen 207209; Roggen R 13 161, R 15 188; Wintergerſte G 9 159, G 11 162; Hafer alte Ernte 190195 Mark. Alle übrigen Preiſe unverändert. Tendenz ſtetig, und Gerſtenpreiſe ſind Großhandelspreiſe für neuer Ernte. In Handelskloſſenware fanden Ab⸗ ſchlüſſe nicht ſtatt. * Schifferſtadter Gemüſeauktion. Birnen 12—12,5; Pflau⸗ nren 7,5; Mirabellen 13—16; Tomaten 713; Weißkraut 6,5 bis 8,5; Wirſing—11; Bohnen 14—16; Erbſen 19—22; Zwiebeln 6; Karotten 4,5—5,5; Blumenkohl 10; Endivien⸗ ſalat—8; Kopfſalat—7; Kohlrabi—2,5; Rettich—3,5 Schlangengurken 1518; Gurken pro 100 Stück 90—135 Pfg. * Handſchuhsheimer Obſtgroßmarkt. Aufuhr ſehr groß (730 Ztr.) bei ſchleppendem Abſatz. Kirſchen 10; Sauer⸗ kirſchen 10—13; Johannisbeeren 12—13; Stachelbeeren 19 is 14; Himbeeren 15—18; Birnen 5; Aepfel—15; aumen—13; Reineclauden 10—14; Mirabellen 1620; Zwetſchgen 1720; Pfirſich 13—20 und—12; Buſchbohnen 912; Stangenbohnen 13—19; Erbſen 14; Tomaten 12—15 Gurken 15—207 Kopfſalat 5; Endivienſalat—4; Blu⸗ menkohl 18; Wirſing—6 Pfg. * Obſtgroßmärkte. Weiſen heim am Sand: Au⸗ ſuhr 390 Ztr. Johannisbeeren 10—13; Stachelbeeren 811; Pfirſiche 1218; Aprikoſen 15—24; Zwetſchgen Pfloumen 12—16; Aepfel 814; Birnen 10—15; Mirabellen 16—18 Bohnen 10—12; Tomaten 1416. Freinsheim: Anfuhr 370 Ztr. Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Johannis⸗ beeren 14; Birnen 13—18 und—12, Pfirſiche 1020 Aepfel 10615; Zwetſchgen 18 Reineclauden 1618; Bohnen 12; Pflaumen 12—16; Mirabellen 15 Pfg. Bad Dürkheim: Anufuhr 50 Ztr. und Na gering, öffentlicher Markt. Ieberſtände. Johannisbeeren 10—12; Stachelbeeren—15; Pfirſiche 15 bis 20,—13 und 5 Birnen—12; Pflaumen 812 Zwetſchgen 13—16; Mirabellen 10—18; Aprikoſen 2228 Heidelbeeren 25—30; Aepfel—14; Tomaten 10 Neuſtadt a. d..: Anfuhr groß, Abſatz eppend. Aepfel—15; Birnen—14; Heidelbeeren 25, Kirſchen 12; Mirabellen 10—18; Pfirſiche 415; Pflaumen 410; Stachel⸗ beeren-11; Zwetſchgen 10—18 Pfg. * Kirchheimbolander Ferkelmarkt. Zufuhr 238 Ferkel. Preiſe: Milchſchweine—10,—6 Wochen alte Ferkel 12 bis 14, ältere bis 18/ je Stück. Handel gut, Abſatz gut, Nächſter Ferkelmarkt 6. Auguſt. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 18. Juli. Zufuhr 11¹ Rinder, 28 8 0: Tomaten r. Abſatz 25—26, 2123; Bullen 27 5 23; Kühe 1618, 14—15, 10—13; Rinder 2830,—24; Kälber 40 bis 43, 3639, 35; Schweine—, 4547, 4346, 3842 Sauen 3337. Marktverlauf: Rinder, Kälber, Schweine mittel. * 200 000 Zentner Eruteertrag an Bühler Zweiſchen. Die Ernte an Frühzwetſchen hat in der Bühler Gegend drei Wochen früher als in den Vorjahren eingeſetzt. Man rech⸗ net mit einer Geſamternte von etwa 200 000 Ztr. Zwetſchen. 14207 Klöckner Werke Otavi Minen * 2 —— 2— K 2 „ Donnerstag, 19. Juli 1934 14 Die Fälligkeifsfermine der Hypoſhekenzinsen In der Hypothekenwirtſchaft haben ſich als Haupt⸗ termine für die Zinszahlung die erſten Tage jedes Kalendervierteljahres ausgebildet, ſo daß alſo der 1. Januar, der 1. April, der 1. Juli und der 1. Okto⸗ b ber gewöhnlich als Zinszahlungstage gelten. In der Schuldurkunde(Hypothekenvertrag) iſt genau zu e D* vereinbaren, wann der Schuldner die Zinſen zu zah⸗ len hat. Gewöhnlich wird eine mehr oder minder 5 b große„Reſpektfriſt“ für die Zahlung gewährt, häufig 6 bis zum 10. oder ſogar 15. des Monats, und zwar mit Rückſicht darauf, daß die Zinſen regelmäßig aus f dem Grundſtücksertrage zu entrichten ſind und die 1 Mieten oft erſt im Laufe der erſten Wochen des Monats gezahlt werden. Auf jeden Fall tut der c. Schuldner gut, ſich genau an die Beſtimmungen des . Schuldvertrages über die Zinszahlung zu halten, 7 peil meiſt an die nicht pünktliche Zahlung vertrag⸗ ö. lich erhebliche Rechtsnachteile geknüpft ſind. Ins⸗ . beſondere finden ſich die Vereinbarung von erhöhten d. Zinſen(Strafzinſen) und das vorzeitige Fälligwer⸗ 1 den des Hypothekenkapitals als Folgen des Zah⸗ . lungsverzuges. Von Wichtigkeit für den Hypotheken⸗ 5 ſchuldner ich ferner, ob die Zinſen nachträglich oder 5 im voraus gezahlt werden. Die letztgenannte Zah⸗ lungsweiſe die bei ſogenannten Inſtitutsdarlehen 0 Gypothekendarlehen und Verſicherungshypotheken) 5 nicht ſelten vorkommt, bedeutet eine gewiſſe Mehr⸗ „ belaſtung gegenüber der Zinszahlung nach Ablauf r des Zinsabſchnittes. Im übrigen iſt aber die 2 Säumigkeit bei Zahlung im Voraus zu entrichtender Zinſen nicht anders zu beurteilen, als der Zahlungs⸗ 27 8 verzug überhaupt. In die meiſten Hypothekenſchuld⸗ 5* 8 urkunden iſt die Beſtimmung aufgenommen, daß der 5 Gläubiger zur Zwangsvollſtreckung aus der Urkunde 5 f ohne Klage und auch ohne beſonderen Nachweis der — Fälligkeit des Darlehens oder des Zinsanſpruches 5 berechtigt ſein ſoll. Dieſe Vereinbarung kann ſich 5 unter Umſtänden für den Schuldner recht nachteilig 5 auswirken. Vielleicht wird das kommende Einheits⸗ 5 ſormular für Hypothekenverträge dieſe einſeitige 5 Benachteiligung des Schuldners ausſchließen. 5 Nückgang . der Zwangsversfeigerungen a Auf Grund des Vollſtreckungsſchutzes für den 8 Grundbeſitz nach der Matverorduung von 1933 ſind 1 die durchgeführten Grundſtücksſubhaſtationen ſtändig f ö zurückgegangen. Das Ziel der Verordnung, den 5 ö SGrundbeſitz möglichſt in der Hand der Eigentümer zu 3 erhalten, iſt damit grundſätzlich erreicht worden. In — einzelnen Großſtädten hat ſich im Jahre 1933 bei den 5 Zwangsverſteigerungen ein Rückgang von rund 35 77 v. H. gegenüber dem Vorjahre ergeben, und dieſe — Entwicklung hat auch im Jahre 1934 angehalten. In 3 Berlin z. B. ſind im Januar 1934 rund 125 durch⸗ 1 geführte Zwangsverſteigerungen gemeldet worden, gegen 156 im Januar 1933. Für den Februar lauten die Zahlen 106 Subhaſtationen gegen 163. Die Lage des Hausbeſitzes im allgemeinen hat allerdings mit dieſen Wirkungen der Schutzgeſetzgebung nichts unmit⸗ kelbar zu tun. Denn der Vollſtreckungsſchutz ſchafft beim Hausbeſitz zunächſt nur die Vorausſetzung für das Ueberſtehen der Kriſe, deren Auswirkungen ſich * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe auf dem Gebiete der Immobilienwirtſchaft noch immer ſtark bemerkbar machen, wenn auch erſte An⸗ zeichen einer Beſſerung unverkennbar ſind. Haf der Wirf oder der Mieier das Ungeziefer zu bekämpfen? Die Frage, wer von den beiden Mietvertragspar⸗ teien zur Beſeitigung des in Mietwohnungen auftre⸗ tenden Ungeziefers verpflichtet iſt, ſpielt in der Praxis des Mietrechts noch immer eine große Rolle. Die Frage entſcheidet ſich, falls der Mietvertrag ſie nicht eindeutig regelt, nach dem Geſetz verhältnis⸗ mäßig einfach. Trifft nämlich den Mieter keine Schuld an dem Auftreten des Ungeziefers, hat er es alſo nicht eingeſchleppt, ſo muß der Hauswirt für die Säuberung der Räume ſorgen. Dies gilt insbeſon⸗ dere bei Wohnungen, die noch unter das Reichs mie⸗ tengeſetz fallen, und zwar hier auch dann, wenn etwa der Vertrag etwas anderes beſtimmt. Vorausſetzung der Verpflichtung des Wirtes iſt aber immer, daß der Mieter nicht ſelber an der Plage in irgendeiner Form die Schuld trägt. Ob dies der Fall iſt, wird allerdings häufig ſtreitig ſein, und dann iſt es am beſten, die Parteien einigen ſich über die Koſtentra⸗ gung, bevor ſie einen langwierigen und äußerſt un⸗ erfreulichen Prozeß führen, deſſen Koſten meiſt in keinem Verhältnis zu den Koſten der Ungeziefer⸗ beſeitigung ſtehen. f Aufhebung einer Schiedsgerichisklausel In der Verdingungsordnung für Bauleitungen war bisher die Beſtimmung enthalten, daß etwaige Streitigkeiten aus dem Vertrage zunächſt durch An⸗ rufung eines Unparteiiſchen geſchlichtet werden ſoll⸗ ten. Für den Fall, daß dieſe Schlichtung mißlang, war ein Schiedsgericht vorgeſehen. Nunmehr hat der Reichsfinanzminiſter angeordnet, daß dieſe Beſtim⸗ mung durch eine neue erſetzt werden ſoll, in der es heißt:„Streitigkeiten aus dem Verdingungsver⸗ trage ſind auf dem ordentlichen Rechtswege zu ent⸗ ſcheiden.“ Bei behördlichen Aufträgen iſt, wie noch hinzuzufügen iſt, das Gericht des Ortes zuſtändig, an dem der Auftraggeber ſeinen Sitz hat. Unpar⸗ teiiſcher Schlichter und Schiedsgericht ſind alſo für die Bauverdingungen in Zukunft beſeitigt. Lebhaffes Ineresse für Iilgungshypoſheken In den letzten Jahren macht ſich bei den Real⸗ kreditnehmern eine ſteigende Vorliebe für die Auf⸗ nahme von Tilgungsdarlehen an Stelle von Hypo⸗ theken mit feſter Laufzeit und gleichbleibender Ka⸗ pitalſchuld bemerkbar. Auch die Realkreditgeber ſind häufiger als früher zum Abichluß von Tilgungsdar⸗ lehen bereit, insbeſondere gilt dies von den Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften. Das Weſen der Tilgungs⸗ hypothek beſteht darin daß bei ihnen die zu⸗ grundeliegende Forderung während der Laufzeit nach und nach abgetragen wird. Die frühere Be⸗ zeichnung der Tilgungshypotheken als Amortiſa⸗ tionshypotheken kommt immer mehr ab. Meiſtens wird bei Tilgungshypotheken eine gleichbleibende Jahreszahlung(Annuität) vereinbart. Der Schuld⸗ ner zahlt z. B. jedes Jahr 6 v. H. der Darlehns⸗ ſumme, wovon 5 v. H. auf die Verzinſung des Ka⸗ pitals und 1 v. H. als Rückzahlung auf die Kapital⸗ ſchuld gilt. Eine Kündigung der Tilgungshypothek durch den Gläubiger iſt, ſo lange der Schuldner ſei⸗ nen Verpflichtunen nachkommt, ausgeſchloſſen. Hierin liegt für den Schuloͤner der beſondere Vorteil der Tilgungsſchuld gegenüber der gleichbleibenden Ka⸗ pitalſchuld. Im übrigen ſind zwei Formen der Til⸗ gungsſchuld zu unterſcheiden die beide in der Praxis etwa in gleicher Zahl vorkommen: Bei der einen Form wird durch jede einzelne Abſchlagszahlung die Hypothek vermindert und geht in Höhe der ge⸗ leiſteten Abzahlung in eine Eigentümerhypothek bezw. Eigentümergrundſchuld über. Bei der anderen Form bilden die Tilgungsbeträge einen beſonderen Tilgungsſonds, der als Zubehör dem Grunoͤſtück anhaftet und auf jeden Erwerber übergeht. Eine Eigentümergrundſchuld entſteht hier erſt ann, wenn der Tilgungsfonds eine beſtimmte, vereinbarte Höhe erreicht hat und Gläubiger ſowie Schuldner die Umwandlung vornehmen.— Für private Gläu⸗ biger kommt die Tilgungshypothek regelmäßig nicht in Frage, da ſie ni in der Verwaltung und als Kapitalanlage Schwierigkeiten macht. Fälli die Goldklausel? Bei der Eintragung von Hypothekendarlehen iſt es gegenwärtig noch vielfach üblich, die Rückzahlung in„Goldmark mindeſtens Reichsmark“ zu verein⸗ baren, wobei die Goldmark zum Preiſe von ½70 Kg. Feingold berechnet wird. Es läßt ſich aber in letzter Zeit in ſtändig wachſendem Maße die Neigung der Kreditgeber und Kreditnehmer feſtſtellen, die Hypo⸗ thekenforderung ſchlechthin in Reichsmark einzutra⸗ gen, die Schuld alſo nicht in Gold, ſondern in der Reichswährung auszudrücken. geſchieht vor allem mit Rückſicht darauf, daß der Verkehr praktiſch nur noch die Reichsmark kennt und anerkennt. Dieſe Entwicklung deutet darauf hin, daß die künftigen Einheitsbedingungen für Hypothelendarlehen mög⸗ licherweiſe die Goldklauſel überhaupt verwerfen und lediglich die Reichsmark als Währungsgrund⸗ lage der Hypothekenſchuld gelten laſſen werden. Privaſgeld für zweiſe Hypoſheken Obwohl am Markte des nachſtelligen Realkredits von einer regulären Verſorgungsmöglichkeit mit zweiten Hypotheken noch keinesfalls die Rede ſein kann, finden ſich ſeit einiger Zeit vereinzelt Ange⸗ bote für zweite Hypotheken aus Privathand. Es handelt ſich hierbet gewöhnlich um kleinere Beträge, die ſchon wegen ihrer geringen Höhe regelmäßig als erſtſtellige Hypotheken nicht in Frage kommen, weil hier meiſtens nennenswerte Beträge geſucht werden. Die Bedingungen für dieſe nachſtelligen Darlehen ſind nicht einheitlich, können aber etwa dahin zu⸗ ſammengefaßt werden, daß die Verzinſung rund 1 v. H. höher iſt als der Zinsſatz der erſtſtelligen Hypotheken und daß die Laufzeit meiſtens auf zwei bis höchſtens drei Jahre begrenzt wird. Es kommt für oͤie Zwecke der nachſtelligen Beleihung verſchie⸗ dentlich Geld aus Erbmaſſen und Mündelgeld in Betracht, wobei indeſſen die Geſamtbelaſtung des Grundſtücks einſchließlich der neu zu gewährenden nachſtelligen Hypothek nicht über die normalen Grenzen einer erſtſtelligen Beleihung hinausgehen darf. Objekte, die dieſe Vorausſetzung erfüllen, ſind aber nur in ſehr beſchränkter Zahl vorhanden, ſo daß . Dies Für Neubauten u. Renovierungen Telephon 22024 1 Sagelen Nine INM.& H. Schüreck FE. 9 Maroo Ros, Mannkeim Gegr. 1883 Fernspr. 528 72 Käfertalerstraße 79 Terrazzo- und Zementböden Terrazzo- Wassersteine ete. Sebkenhelmer Str. 73 Zantralheizungon Warmwasserhbereitung unmminnun Gg. Nosenkranz Nummer 325 auch aus dieſem Grunde nachſtellige Beleihungen 5 gegenwärtig nach wie vor nur vereinzelt zu verzeich⸗ nen ſind. Wie wird die Grunderwerbssfeuer berechnei? Die Uebernahme einer ſogenaunnten Ablöſungs⸗ hypothek durch den Erwerber eines Grundſtücks ohne ö ausdrückliche Anrechnung auf den Kaufpreis hat eine ö Erhöhung des Kaufpreiſes um den Betrag der Ab⸗ löſungshypothek zur Folge. Der Reichsfinanszhof hat(in ſeiner Entſcheidung vom 9. Februar 1932 II A 240/&3) folgendes in dieſer Hinſicht ausgeführt: Wenn der Grundſtückserwerber neben dem verein⸗ barten Barpreiſe für das Grundſtück eine vom Ver⸗ käufer beſtellte Hypothek üübernimmt, mit deren Valuta die auf dem Grundſtück ruhende Hauszins⸗ ſteuer ſeinerzeit abgelöſt worden iſt, ſo bildet der Betrag dieſer ſogenannten Ablöſungshypothek einen Teil des nach 8 12, Abſ. 2, des Grunderwerbsſteuer⸗ geſetzes ſteuerpflichtigen Veräußerungsgewinnes, von dem gegebenenfalls die Steuer berechnet wird. Dieſe Vorſchrift beſagt, daß ſich der Veräußerungs⸗ preis nach dem Geſamtbetrage der Gegenleiſtung einſchließlich der vom Erwerber übernommenen oder ihm ſonſt infolge der Veräußerung zur Laſt fallen⸗ den Leiſtungen beſtimmt. Keine Neichsmiffel mehr für Eigenheime Nach einer jetzt herausgegebenen Mitteilung des Reichsarbeitsminiſters können für eine Fortſetzung der Eigenheim⸗Aktion zunächſt weitere Mittel Reiches nicht zur Verfügung geſtellt werden. Aktion erſcheint zwar auch weiterhin durchaus dernswert, ſie muß aber einſtweilen infolge dri licherer Arbeiten zurückgeſtellt werden. l luſtigen werden darauf aufmerkſam gemacht, da neuen Anträgen auf Gewährung von Reich 11 lehen für Eigenheime nicht mehr entſprochen werden kann. Dagegen ſind die von der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung zur Förderung des Eigenheim⸗ baues zur Verfügung geſtellten 2 Millionen Mark nunmehr auf die Länder verteilt worden. Der Prä ſident der Reichsanſtalt hat den Zeitpunkt für die Bauvollendung auf den 31. Dezember 1934 hinaus geſchoben. NRäumungsurſeil gegen den Haupimieſer beendei die Inſermieſe Der Untermieter muß ſeine Mieträume aufgeben, wenn ein Räumungsurteil gegen den Hauptmieter, das heißt alſo ſeinen Vermieter, vollſtreckt wird. Denn der Untermieter hat ein Recht auf die von ihm gemieteten Räume nur, ſo lange das Recht des Haupt⸗ mieters dauert. Endet dieſes vorzeitig, ſo find auch der Untermietvertrag vorzeitig ein Ende. bleibt in ſolchen Fällen dem Untermieter nur iüb rig, von ſeinem Vermieter Schadenerſatz zu verlangen, wenn die Vorausſetzungen hierfür vorliegen. Auf jeden Fall kann der Untermieter, deſſen Mietver⸗ hältnis durch Räumungsvollſtreckung gegen den Hauptmieter vorzeitig endet, von dieſem Rückgabe des etwa vorausgezahlten Mietzinſes zum entſpre⸗ chenden Teile verlangen, und zwar nach den Vor⸗ ſchriften über ungerechtfertigte Bereicherung. des Die delt mehr als 30 Jahren Spezialist in Rolläden aller Art 0 ur Möbel, Fenster, rüren. Garagen usw. 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Er hat ſeine verbrecheriſche Laufbahn ſchon lange vor dem Krieg begonnen, als er ſich an fremdem Eigentum vergriff, eine Gewohnheit, der er als reiferer Mann immer noch fröhnte und die ihn jahrelang ins Gefängnis und zuletzt ins Zuchthaus brachte. Aber dieſe Beſtrafungen führten keineswegs zu einer Umkehr. Immer wieder benutzte er die kurzen Pauſen zwiſchen zwei Strafverbüßungen, um zu ſtehlen und verlegte ſich in der Nachkriegszeit vor allem auf das Entwenden von Fahrrädern. Das koſtete wenig Anſtrengung und brachte einiges Geld. Sein Verhalten war immer das gleiche: nach Ver⸗ hüßung einer Strafe brachte er ſein Erſpartes in leichter Geſellſchaft durch und ſtand mittellos da. Einmal war er in einem Hof untergebracht und gab die Arbeit bald wieder auf, da man ihm ſeinen Zuchthausaufenthalt vorwarf. Dann beraubte er einen Mann in einem Dirnenquartier, ſtahl Fahr⸗ räder in Mannheim und anderen Städten, um zu Geld zu kommen. Jedesmal zeigte er Reue über ſeine Diebſtähle und verſprach Beſſerung. Auch jetzt wieder plädiert er dafür, man möge ihn in einer Arbeitskolonie in Weſtfalen für zwei Jahre unterbringen, dann werde r ſicherlich aufhören, ſich an fremdem Eigentum zu ehen. Auch die Direktion ſeiner Strafanſtalt ſtützt dieſen Wunſch, aber das Schöffengericht Alte war in Anbetracht der vielen Vorſtrafen des Ange⸗ klagten doch der Auffaſſung, daß hier wieder ein guter Vorſatz vorliegt, deſſen Erfüllung man bezwei⸗ feln dürfe. Die von der Staatsanwaltſchaft beantragte Siche⸗ rungsverwahrung für den Angeklagten Karl K. aus Baden⸗Oos wird daher ausgeſprochen. Er muß als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zum Schutze der Allgemeinheit vorläufig weiter verwahrt werden. Man will ihm keine Gelegenheit geben, die Liſte der 36 Vorſtrafen zu erweitern. Schafft Arbeit für das Buchoͤruckgewerbe! Unterſtützt die Notgemeinſchaft der deutſchen Buchdruckereien! Das deutſche Volk hat den Kampf gegen das ſchwerſte Uebel der Zeit aufgenommen, gegen die Arbeitsloſigkeit. Es hat unter der Führung Adolf Hitlers ſeine ganze Kraft für dieſen Kampf eingeſetzt mit dem Erſolg, daß die Arbeitsloſigkeit bis jetzt ſchon auf ein Drittel vermindert wurde. Der Kampf geht weiter. Er muß vor allem auch in den Wirt⸗ ſchaftsgruppen weitergeführt werden, in denen noch keine fühlbare Verringerung der Arbeitsloſigkeit ein⸗ getreten iſt. Hierzu gehört auch das Bu chdruck⸗ gewerbe, auf deſſen Notlage der n miniſter vor kurzem die oberſten Reichsbehörden, 0 Regierungen der Länder, die Reichsleitung der NSDAP, das Sozialamt der Deutſchen Arbeitsfront, die Reichskulturkammer und den Deutſchen Ge⸗ ind in einem Rundſchreiben hinwies. Dieſer l des Reichsarbeitsminiſters hat zur Folge ge⸗ daß für die Notlage des Buchdruckgewerbes bei behördlichen Stellen und auch bei Auftraggebern aus der Wirtſchaft das Verſtändnis geweckt worden iſt. Das Buchdruckgewerbe verſucht aus eigener Kraft ſeiner Schwierigkeiten Herr zu werden. Zu dieſem Zweck haben ſich die deutſchen Buchdruckereien zu einer Notgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen, die heute bereits 11000 Betriebe umfaßt. Aufgabe der Nolgemeinſchaft iſt es, dem verheerenden Preis⸗ verfall im Buchdruckgewerbe, auf den die große Sonne i Herzen der Blinden Das lraditionelle Sommerfeſt der Blindenanſtalt Ilvesheim Ilvesheim, 18. Juli. Luſtige Kringel zeichnete die durch das Blätter⸗ dach der Bäume des Ilvesheimer Schloßgartens fal⸗ lende Sonne auf den Boden und eine Feſtſtimmung lagerte über dem Garten, als ſich die Gäſte zu dem traditionellen Sommerfeſt der Badiſchen Blin⸗ denanſtalt vor der mit Fahnen und Wimpeln ge⸗ ſchmückten Gartenfront des Blindenheimes verſam⸗ melten. Zwei von den blinden Kindern geſungene Kanons bildeten den Auftakt der Feier, die mit einem Spiel der Kleinen„Kinderfeſt im Märchenwalde“ fortge⸗ ſetzt wurde. Hänſel und Gretel, Rotkäppchen, Schnee⸗ wittchen und die ſieben Zwerge und all die anderen bekannten Märchenfiguren wurden lebendig und ver⸗ einigten ſich zu frohem Spiel. In buntem Wechſel folgten dann Reigen der kleinen und der großen Mädchen, Ballübungen der Mädchen, Freiübungen und Reckturnen der Jungen. Dazwiſchen hörte man ſchöne Muſik: Violine und Klavier, ſchließlich auch dreiſtimmige Volkslieder und einen prächtigen vier⸗ ſtimmigen Chor: Frühlingsgruß an das Vaterland. Höhepunkt der Darbietungen bildete das Spiel in vier Bildern„Trutz, Tod und Teufel“, das von den Jungens der Anſtalt eine meiſterhafte Aufführung fand. Der Stoff, in dem das Wollen der jungen Ge⸗ neration, das Kämpfen und Siegen eine ausdrucks⸗ volle Darſtellung fand, löſte bei den Zuhörern ſtarken Beifall aus. Zum Schluß ergriff Auſtaltsdirektor Koch das Wort, um auszuführen, daß ſich die Blinden in Geſang, Gebärde, Wort und Spiel für Arbeit, Volk und Vater⸗ land bekannt hätten und daß man den Sinn ſo deuten möge, daß ſie alle mithelfen und mitſchaffen wollen am Aufbau des deutſchen Vaterlandes. Heute würde weniger nach dem„was“ und nach dem„wo“ gefragt, ſon⸗ deren nach dem,„wie“ einer arbeitet. Die Lei⸗ ſtung ſolle wieder maßgebend ſein! Die körperliche und geiſtige Entwicklung und den Willen zu ſtählen ſei die Arbeit, die in engſtem Zu⸗ ſammenſchaffen mit Elternhaus und Umwelt in der Anſtalt geleiſtet wird. Es würde unter den Blinden wohl manche Kranke geben, aber das Gros ſei ge⸗ ſund an Körper, Geiſt und Willen. Das Naturell der Blinden verlange, daß ſie ſich bewähren, daß ſie ſchaffen und ſich einſetzen. Keinesfalls dürfe dieſes Streben mit der Entlaſſung aus der Anſtalt abge⸗ brochen werden, zumal ſich die Blinden bemühen, ſich zu bewähren und Leiſtungen zu vollbringen. Eine aufſteigende Linie ſei feſtzuſtellen und dieſe müſſe fortgeführt werden. Eine Wandlung müſſe vielfach hinſichtlich der Anſchauung bei den Außen⸗ ſtehenden eintreten, denn es könne unmöglich damit getan ſein, einen Betrag zu bezahlen, und die eigene Perſon fernzuhalten. Seine ſoziale Geſinnung könne man beweiſen, wenn man Blinde eiunſtelle Blinde, die bei dieſem Feſt bewieſen haben, daß ſie lebens⸗ froh ſind und etwas leiſten können. Das neue Steriliſierungsgeſetz würde zwar ver⸗ urſachen, daß manche Blinde ungeboren bleiben, aber Blinde würde es immer geben. Daher betrachte es nach wie vor die Regierung als ihre Pflicht, die Be⸗ hinderten zu betreuen, wertvolle Kräfte auszubilden und ſie in den Arbeitsmarkt einzugliedern. An uns liege es, dieſes Bemühen zu unterſtützen. Mit einem dreifachen Sieg Heill auf das deutſche Volk, auf den ſozialen Geiſt, auf Reichspräſidenten und Reichskanzler, ſowie mit dem Abſingen des Deutſchlandliedes und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes ſchloß der offizielle Teil des Sommerfeſtes. Nun gings hinaus auf die große Wieſe zu allerlei Kinder⸗ beluſtigungen und zum Abſchluß gab es im Bad der Blindenanſtalt noch ein erfriſchendes Waſſerplanſchen und Schwimmen, das nach dem heißen Tag doppelt angenehm empfunden wurde. CCCCCCc(((((bC((((((G0GTVGbGTGVGVGTGTbCbGTbGbGTGTGbCbGTVTGTbVbVTbVbVCVTVDVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVUVCVCVCVCVVVVVUVUVC˖VCCVCVCVCVCVCVCVCVCVVVVVV—VVVV————aabV Arbeitsloſigkeit der Buchdrucker größtenteils zurück⸗ zuführen iſt, entgegenzuwirken, nicht aber, irgend⸗ welche Preiserhöhungen durchzuführen. Die Not⸗ gemeinſchaft der deutſchen Buchdruckereien hat die Anerkennung vieler behördlicher Stellen, die Un⸗ terſtützung der Induſtrie⸗ und Handelskammern ſo⸗ wie der Handwerkskammern gefunden. Auch Auf⸗ traggeber aus allen Teilen der Wirtſchaft unterſtützen die Beſtrebungen der Notgemeinſchaft. Um eine fühl⸗ bare Milderung der Notlage des Buchdruckgewerbes und Verringerung ſeiner Erwerbsloſigkeit zu er⸗ reichen, iſt es jedoch notwendig, daß bei allen Be⸗ hörden und in allen Berufs⸗ und Wirt⸗ ſchafskreiſen, bei denen Bedarf an Druckſachen beſteht, dieſer durch beſchleunigte Auftragserteilung gedeckt wird. Eine ſolche planmäßige Arbeitsbeſchaf⸗ fung für das Buchdruckgewerbe und gleichzeitige Un⸗ terſtützung der Notgemeinſchaft der deutſchen Buch⸗ druckereien trägt dazu bei, das große Ziel unſeres deutſchen Volkes, die Beſeitigung der Arbeitsloſig⸗ keit, auch in demjenigen Berufsſtand zu erreichen, deſſen Leiſtungen in früheren Jahren die ſtärkſte Wer⸗ bung für den deutſchen Qualitätsgedanken dar⸗ ſtellten. Reichsbelriebsgemeinſchaft Bau Neuer Stellvertreter des Leiters Im Zuge der Neuorganiſation der Deutſchen Ar⸗ beitsfront iſt Pg. Oppermann zum Stellvertreter des Reichs betriebsgemeinſchaftsleiters Bau Pg. Ullmann Schwager und Onkel nen Moritz Rennert Geduld ertragenem Leiden, sauft entschlafen. Mannheim(G 3,), den 18. Juli 1934. Johanna Nenmert geb. Ledermann Edgar und Rosel Rennert Mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, ist heute früh nach langem, schwerem, mit großer Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet am Freitag. den 20. Juli. vormittags 10 Uhr, vom israelit. Friedhof aus statt. ernannt worden. Pg. Oppermann, ein alter bewähr⸗ ter Nationalſozialiſt, iſt Oſtpreuße 38 Jahre alt, Politiſcher Leiter beim Gau Oſtpreußen, M. d. R. und 1. Vorſitzender des Reichsbundes des Deutſchen Bau⸗ gewerbes. Als Bauunternehmer gewährleiſtet ſeine Ernennung für die Zukunft ein noch beſſeres Ver⸗ hältnis zwiſchen Betriebsführer und Gefolgſchaften im Baugewerbe. zen Tanzſchau im Geſellſchaftshaus Brückl. Nach⸗ dem die Tanzbegeiſterten im Geſellſchafts⸗ haus Brückl die Sommermeiſterſchaft glücklich hinter ſich gebracht haben, wurde ihnen gewiſſer⸗ maßen als Krönung eine Tanzſchau geboten, die im Mittelpunkt eines Tanzabends ſtand. Turniertänzer K. R. Weinlein zeigte mit ſeiner Partnerin Anita Haas, Baden⸗Baden, den ausgeſprochenen Turnierſtil und durfte für ſeine Tänze den ſtärkſten Beifall entgegennehmen. Es iſt ſchwer zu ſagen, ob der von dem Meiſtertanzpaar dargebotene Slow⸗ Fox, der ſchnelle Foxtrott, der ſchöne deutſche Wal⸗ zer oder der elegante Tango beſſer gefielen. Ohne Zugaben ging es nicht ab und die Auweſenden gaben ſich erſt zufrieden, als man ihnen eine Wiederholung der Veranſtaltung mit neuen Ueberraſchungen für den Sonntag in acht Tagen verſprochen hatte. Der ausgezeichneten Tanzkapelle Schmieder gebührt für die hervorragende Tanzmuſik ein Sonderlob. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte F r 7. „ 5 44. 5 Nur d. lu Gal, YU —— 5 2— 11. . 1 a n Mayen 4 een———— ö 2— r N 8— 2 S——. 7 9 —* 9 . Owolkegfos O nener. O naſd degecxt, oN bedeckt fegen * Schnee& Cgdupeig= dedel K Gewitter Owinastille. Os se telehter 05. mässiger Soosdcwest stürmtzchet doro ole plelie ſllegen mit dem nde die der den Stationen stenenden 23 len geden die temperstur an, Die Linen verdingeg Orte mit gleichem alu Nreresnivweau umderechueten tültdruch Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank furt a. M. vom 19. Juli: Begünſtigt durch die ſtarke Erhitzung über dem Kontinent und damit verbun⸗ denen Druckfall ſind von Weſten her feuchte Ozean⸗ Infolge recht kräftigen Hochdruckein⸗ fluſſes haben ſie aber nur ganz vereinzelt zu leichtem Niederſchlag geführt und die Witterung bleibt auch luftmaſſen nach Deutſchland vorgedrungen. des aber immer noch zunächſt noch freundlich und warm. Vorausſage für Freitag, 20. Juli Wolkig bis heiter und recht warm, nur ſchwache Gewitterneigung. Höchſttemperatur in Mannheim am 18. Juli tiefſte Temperatur in der Nacht zum heute früh ½8 Uhr 1210 + 32,4 Grad, 19. Juli 1 19,5 Grad; Grad. In den Rhein bädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 4 21,5 Grad Waſſer⸗ und 4 29 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 531 Grad Waſſer⸗ und. 18 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Abeiu-egel 15. 18. 17. 18. 11 Necdkar-Wegel] 16. 17. 18. Ryeinfelden 2,45 2,87 2,90 2,76 2,710 5 7 2 Breiſach. 1550 1,712.20 1,87 1,84 Mannheim. 2,59 2,60 3,02 Kehl.. 1,75 2,65 3,18 3,05 2,85 Jagſtfeld 5 Maxan. 3,04 3,94 4,25 4,46 4,31] Heilbr Mannheim. 2 2 Kaub 1 NU 1 Plochingen. Diedesheim. 5 0,37 0,40 7 ziehen um! Die Nostvefksufsstelſe wird 5 am Safmnstsg, den 21, Jul 1954, von P 3, 1 nsch 7, Io verlegt im Heuse Tilimenn-Fottef. Dank aus. Mannheim, Emil-Heckel-Straße 8 von 1846 für den tröstlichen Bei- Für die wohltuenden Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Mutter sprechen wir unseren tiefempfundenen Ceschwister Schwind Kachel-, Emallle- und Eisenöfen, S179 Nost-Quälſtät unveröändeft etstkless 1g 0 Nost. Preise 5 vag unverändert ble Neue Kartoffeln brand=, 08 Matjesherlnge... 3 stück 25 Deutsche Markenbutter Pprund.48 Deutsche feine Molkereibutter,.44 Schweizerkäse saftig J Pfd. 25 u.. 28 Wir danken allen Freunden gegr. 1875 45 J. H. Fett i. T. und Bekannten, den Professoren 115, Tel. 227 28 Holl. Edamerkase, Pfund 18 1. 24 und der Quinta A des Lessing- Speslelgeschäſt 2 u. 40 v. H. Fett i. J. Realgymnasiums, dem Turnverein 28 Apfelwein, offen. iter 30 3% RABATT stand in unserem großen Leid. Klebenherde mit Ausnahme weniger Artikel Mannheim, den 18. Juli 1934 Reperaturen fir 6816 Alls Systeme Hans u. 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Auguſt zug gegen die Materialvergeudung nur dann erfolg. 75 2115; 1] Regimenter kämpften damals mit wechſelndem Glück 3 2 8 758 5 2710 5 57 98 8 8 5 t um ie 1 K 9 2 . beg 0 8 9 f reich durchgeführt werden kann, wenn dafür die Ein deutſches Volkslied e 5 15 Welt gegen die Nordamerikaner, und ihre Muſikkapellen Der angekündigte Hund erttagekampf gegen freudige Mitarbeit der Gefolgſchaft gewonnen wird. n Das Lied von der Lore⸗Lore iſt wirklich ein altes haben ſicher oft die alten deutſchen Volks⸗ und Sol⸗ die Materialvergeudung beginnt, wie das Die Firmen werden erſucht, ſelbſt durch Prämien in Volkslied, das ſchon lange vor dem Kriege bekannt datenlieder geſpielt. Noz meldet, bereits am 1. Aug uſt. Der dazu er⸗ Form von Geldbeträgen, zuſätzlichen Urlaubstagen war und in gewiſſen Kreiſen der wandernden ä f — 5 ene Aufruf, den Dr. Ludowiei übrigens nicht uſw. in dieſer Richtung zu wirken. Andererſeits Jugend gern geſungen wurde. Es ſoll zuerſt von Auf jeden Fall tauchte die heutige Lore⸗Melodie 1 50 5 Eigenſchaft als ſtellvertretender Siedlungs⸗ hat die Geſellſchaft für Organiſation als Prämien heſſiſchen Soldaten geſungen worden ſein, die von um 1860 in den Vereinigten Staaten wieder auf. 5 85 on dern als Vorſitzender der Geſellſchaft für erfolgreich durchgeführte Vorſchläge und Maß⸗ ihrem Kurfürſten gegen Geld an fremde Mächte ab Zum Unterſchied von der alten heſſiſchen Soldaten⸗ — kommiſſar, n in deren inden 111 nahmen goldene und ſilberne Nadeln, ſowie Diplome gegeben wurden. Das war um 1740 und ſetzte ſich weiſe war ſie ein wenig ſchleppender geworden, — für Organiſation, e. die e ausgeſetzt. Die erſten drei Wochen der Aktion fort bis faſt zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Und hatte einen choralhaften Anſtrich bekommen, aber . zung der ganzen Aktion liegt, erlaſſen hat, wendet ſollen durch Unterſuchungen in den Betrieben aus⸗ der heutige Lore⸗Lore⸗Refrain hieß damals: wer die amerikaniſchen Filme„Revolution der Ju⸗ 8 ſich an alle deutſchen Unternehmen, gleichgültig ob gefüllt werden. Späteſtens am 22. Auguſt werden Glori... Glori.. Gloria! gend“ und„Zwiſchen heute und morgen“ geſehen — ſie zum Mitgliederkreis der Geſellſchaft gehören dann die Vorſchläge der Gefolgſchaft der Betriebs⸗ Schön ſind die Mäßchen 1 Batavia und ehört hat der hat unſere he dige J05 8 * oder nicht. Die Aktion beſchränkt ſich nicht auf die führung übergeben, die in den folgenden drei Wochen Glori Glori lor kaf. 90 10 35 e 1 Bekämpfung der Rohſtoffverſchwendung, ſondern er⸗ zuſammen mit den Obleuten die Vorſchläge prüft Schöne Mädchen gibt es bal e n ieee e ſteckt ſich auf die Vergeudung von Material über⸗ und über die Anregungen entſcheidet. Am 12. Sep. g 5 a 0 ſung nee ſogar 7 5 eutſchen ſehr entgegen, 2 haupt. Bis zum 1. Auguſt ſollen die einzelnen Be⸗ tember wird mit der Durchführung der von der Be⸗ Nun iſt es intereſſant, daß dieſes Lied auch in eſonders im Refrain. Ste lautet: 14 triebe ihre Beteiligung anmelden und Obleute für triebsführung beſchloſſenen Maßnahmen begonnen. die Vereinigten Staaten von Amerika kam, und zwar Glory, Glory, Hallelujah, 1 die Durchführung des Kampfes ernennen. Nach Ein⸗ Bis zum Ende der 100 Tage, alſo bis zum 8. Novem- geſchah das im Jahre 1776, als der Landgraf von Glory, Glory, Hallelujah, 1 gang der Meldung wird den Betrieben das notwen⸗ ber, iſt der Geſellſchaft für Organiſation über die[Heſſen 12800 Mann heſſiſcher Truppen an England Glory, Glory, Hallelujah, 0 dige Material für die Durchführung des Kampfes! Ergebniſſe zu berichten. verkaufte, das die Heſſen wiederum für die Bekämp⸗ his soul is marching on! 0 170 N 5 1 bl Annahmeschluß für die Mittag- 5 2 edge Leibengel den. bie-.—— Dr. med. dent. Erich Weinmann ö„Inner Höhe von 100 mm je mm Ausgabe vorm. r, für die 47 Zab 1 1 80g. Steſſengesuche le mmatbig. Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr prakt. Zahnarzt 5 Waltraud Weinmann „— 5 geb. Herr . denne— g 5 luden. 21 In ache 1 F ß.— Heidelberger Straße, P 7 Nr. 24: 25 8 Rn Verkäufe 5 Vermählte Offene Stellen e-Iimmer-Wohnung„ v 2 e. „ Altes, ſeines, beſtberuſeneg im zweit. Obergeſchoß, mit Haus⸗ z 1. September a 5 Fü tsohe Volksversicherungs 5 Seseflschaft a 2 Beſond. günſtige Sroßzes angeſtellten kammer u. 1 Fremden⸗ zu verm. 6135 Manobeim- Seckenheim 19. Juli 1934 K fell Laden escha Kaufgelegeuheit zimmer im 4. 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