——— Neue Mannh Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: NR 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 ungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 80 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Duiſenſtraße 1. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 29 Frankreich logiſcherweiſe von ſich aus ablehnen, eine Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim wöchentlich.50 RM. im Monat 7 Ausgaben 4 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe B Mittwoch, 25. Juli 1934 Der Nordoſtpakt. die Eine Darjtellung jeiner Auswirkung Meldung des DNB. London, 25. Juli. Ein Reutervertreter hatte Gelegenheit, ſich mit einer deutſchen privaten Perſönlichkeit, die den offt⸗ ziellen Kreiſen in Berlin naheſteht und die ſich einige Tage hier aufhält, über den Nordoſt⸗ pakt zu unterhalten. Die Unterhaltung ergab etwa folgendes Bild von den in Berlin herrschenden An⸗ ſichten: Während Weſtlocarno für Deutſchland und Europa einen nicht fortdenkbaren Faktor im Wiederaufbau Europas bedeutet, fragt ſich jeder Deutſche heute be⸗ ſorgt, ob nicht der Nor doſtpakt die ſegens⸗ reichen Auswirkungen von Locarno ſchwer beeinträchtigt. Die gegenſeitige bewaffnete Hilfeleiſtung, die der neue Vertragsentwurf ſogar unbeküm⸗ mert vor die Konziliation ſetzt, bedeutet das Umherſpazieren von acht Armeen im Herzen Europas, und im Herzen Europas liegt Deutſchland. Mehr als 20 Konfliktsfälle ſind zwiſchen den acht Staaten des Vertrages leicht errechenbar, und in all dieſen Jällen ſoll Deutſchland Etappe, wenn nicht Kriegsſchauplatz wer⸗ den. Wenn heute die Vorkriegsdiplomatie nicht hoch im Kurſe ſteht, ſo hat ſie doch eine Theſe hochgehal⸗ ten: Es muß in jedem Fall verſucht werden, einen Streitfall zu lokaliſieren. Hier wird das Gegenteil erſtrebt. Im Falle eines Konfliktes— und den Streft z. B. zwiſchen zwei baltiſchen Staaten kann man unmöglich einen europäiſchen Konflikt nennen — dürfen, ja ſollen ſich die ſchwerbewaffneten, mo⸗ dern ausgerüſteten Rieſenheere der Großmächte in Bewegung ſetzen können, eine Vorſtellung, die auch einen beherzten Europäer ſchaudern läßt. Wie ſoll das abgerüſtete Deutſchlaud einen ſülchen Vorſchlag ſeiner hochgerüſteten Ab⸗ rüſtungsſchuldner mit Begeiſterung aufneh⸗ men können? Wie ferner Deutſchland an der Mehrzahl der möglichen Streitfälle, für die der Ver⸗ trag Vorſorge treffen ſoll, unintereſſiert iſt und ſein wird, ſo werden hier künſtlich durch die Garantien Intereſſen geſchaffen, die bisher zum Segen Europas nicht beſtanden. Hatte Rußland bisher glücklicherweiſe keine Intereſſen im Weſten Europas, ſo wird hier künſtlich ein„Russie Prolongée au Bord du Rhin“ geſchaffen. Wäre aber Rußland Garant im Weſten, dann dürfte ſeine In⸗ tereſſennahme nicht bei der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze Halt machen, ſondern würde logiſch und zwangsläufig darüber hinaus vorſtoßen bis an die Nordſee und deren Anlieger unmittelbar berühren. Und Frankreichs öſtlicher Garant? Ge⸗ meinhin verbindet man mit dem Begriff Gavant eine neutrale, nicht unmittelbar intereſſterte Macht, die ſich im Dienſte der großen Idee des Friedens in einem ihr an ſich fremden Intereſſentenkreis hinein⸗ begibt, um neutraler, objektiver Sachwalter im In⸗ tereſſe der Staaten zu werden, die eine nach allen Seiten ſich gleichmäßig auswirkende Stütze ſuchen. Die franzöſiſchen Militärbündniſſe mit einigen der dom Oſtpakt zu erfaſſenden Staaten verhinder⸗ ten aber ſelbſtverſtändlich, daß Frankreich je die Rolle eines parteiloſen Garanten übernehmen könnte. Von vornherein Partei, durch derartige Bündniſſe einſeitig orientiert, müßte Rolle zu übernehmen, deren Durchführung die Auf⸗ gabe aller ſeiner Sonderbindungen gebieteriſch ver⸗ langen ſollte. Sie fragen mich, wie ich Englands Rolle bei der lüngſten Entwicklung der Dinge anſehe. Der ſoeben von England beſchloſſene Fünf⸗ jahresplan der Luftaufrüſtung bedeutet, daß England zu der ſchmerzlichen Erkenntnis gekommen iſt, daß die ſehr ſtarke Zunahme der Reichweite von Artillerie und Flugzen⸗ gen ihm den inſularen Charakter endgültig genommen hat, und daß es den Schutz ſeines Landes nicht mehr allein Flotte und Heer anvertrauen kann. Iſt aber England Kontinentalmacht geworden, dann ragt man ſich, wie kann dann England glauben, daß es künftig aus einem der zahlreichen mög⸗ lichen Streitfälle, die der Nordoſtpakt vorſteht, her⸗ ausfallen könnte, zumal die Tendenz des Vertrages gerade auf eine Generaliſierung anſtatt auf eine Lo⸗ zaliſterung der Konflikte ausgeht? Angeſichts der Tatſache, daß durch das Losbrechen der Aſſiſtence mutuelle in jedem Falle engliſche Intereſſen be⸗ rührt werden müſſen, iſt es dann wohl folgerichtiger, wenn England gleichfalls als Garant des Nordoſt⸗ les auftritt und Europa gegenüber eine Bürg⸗ übernimmt, die es nicht nur als ſein Recht an⸗ Meldung des DN B. — Saarbrücken, 24. Juli. Heute morgen hat ein gewiſſer Johann Bau m⸗ gärtner aus Saarbrücken auf den Polizeikom⸗ miſſar Machts einige Schüſſe abgegeben, die fehlgingen. Machts machte ſeinerſeits kehrt und gab mehrere Schüſſe auf Baumgärtner ab. Dieſer brach zuſammen und mußte ins Kranken haus eingeliefert werden. Die marxiſtiſche Preſſe macht durch Extrablätter den Verſuch, dieſen Anſchlag der Deutſchen Front in die Schuhe zu ſchieben. Demgegenüber iſt feſt⸗ zuſtellen, daß Baumgärtner nicht der Deutſchen Front angehörte, er war auch nicht früher etwa Mitglied der NS DAP, oder der SA, oder SS, war vielmehr von der NS Dp im April 1939 wegen politiſcher Unzuverläſſigkeit abgelehnt wor⸗ den. Es iſt ganz ſelbſtrerſtändlich, daß die Deutſche Front ein derartiges Vorgehen aufs ſchärfſte ver⸗ urteilt, da es vollkommen in Widerſpruch zu ihren Richtlinien ſteht. Die Folgen des Anſchlages Neue rigoroſe Hausſuchungen — Saarbrücken, 24. Juli. Der verletzte Baumgärtner iſt bisher noch nicht vernehmungsfähig, ſo daß man über die Gründe, die ihn zu ſeiner Tat trieben, auch kei⸗ nerlei Vermutungen hat. Feſtgeſtellt werden kann aber ſchon jetzt, daß Baumgärtner im Zeitpunkt der Begehung der Tat keinerlei Beziehungen mehr zur Deutſchen Front hatte. Der Landesleitung der Deutſchen Front hat er am Montag einen Ein⸗ ſchreibebrief geſchickt, der ſchon ſeiner ganzen Form nach auf den verworrenen Geiſteszuſtan d des Verfaſſers deutliche Rückſchlüſſe ziehen läßt. Die⸗ ſer Brief hat folgenden Wortlaut:„Ich melde mich hiermit von der Deutſchen Front ab. Gründe: Durch ihre allzugroße Nachſicht gegenüber den Vater⸗ landsverrätern und Emigranten und durch das dauernde Predigen von Diſziplin, das als Mitglied der Deutſchen Front eine erſte Stelle Hochachtungsvoll! Hans Baumgärtner!“ Die Landesleitung der Deutſchen Front hat dieſes Schreiben ſofort der Staatsanwaltſchaft übergeben, Um auch ihrerſeits alles in ihren Kräften ſtehende zur Aufklärung der Beweggründe der Tat zu tun. Die Deutſche Front lehnt es ſelbſtverſtänd⸗ lich ab, ſichdieſe Gewalttat eines geiſtig ver⸗ wirrten Menſchen an die Rockſchöße hängen zu laſſen. Die Landesleitung wird, wie wir hören, in einer offiziellen Erklärung in ſchärfſter Form gegen derartige Unterſtellungen Front machen. Daß man trotzdem die Deutſche Front in Zuſam⸗ menhang mit dieſem Vorfall zu bringen verſucht, ſcheint aus einer Haus ſuchung hervorzugehen, die heute in den Mittagsſtunden im Gebäude der Deutſchen Front vorgenommen wurde. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot, darunter etwa 20 berittene Landjäger, riegelte diesmal die Waterloo⸗Straße ab und beſetzte ſogar die Vorgärten der Häuſer. Die mit der Aktion betrauten Beamten gaben als ihren Aufkrag an, ſie hätten die Räume zu prüfen und gu verſiegeln. Auch auf der Redaktion und in der Wohnung oͤes Chefredakteurs des„Saarbrücker Abend blattes“ wurde eine Hausſu chung vorgenom⸗ men, hier wegen„intellektueller Urheberſchaft oder Mittäterſchaft“. Wie groß die Nervoſität und Rat⸗ loſigkeit der Regierungsſtellen daraus hervor, daß die Polizei ſich nicht geſcheut hat, eine Hausſuchung ſogar in den Räumen der Saar⸗ brücker Zweigſtelle des Deutſchen Nach⸗ richten⸗Büros vorzunehmen, eines Büros, das gar keine andere Tätigkeit ausübt als die Verſor⸗ gung der Preſſe mit Nachrichten aus dem In⸗ und Auslande. Während der Aktion wurden die Zugangsſtraßen und die Straße ſelbſt durch ein ſtarkes Polizei⸗ und Landjägeraufgebot abgeſperrt. Nicht weniger als vier Kriminalbeamte hakte man benötigt. Dieſes ungeheuerliche Vergehen kennzeichnet wohl am beſten die Wahl⸗ und Zielloſigkeit der polizei⸗ einnimmt. lichen Maßnahmen. Meldung des DN B. — Wien, 24. Juli. In dem Prozeß gegen die beiden wegen Spren⸗ gung der Donau ⸗Uferbahn und Mord⸗ verſuchs an einem Wachbeamten vor dem Wiener Standgericht angeklagten Sozialdemokraten Gerl und Anz böck erkannte das Gericht gegen beide Beſchuldigten auf Todesſtrafe. In der Verhandlung gab der Hauptangeklagte Gerl an, daß er einen Terrorakt gegen die Regie⸗ rung beabſichtigt habe, weil die Regierung das Volk verſklave und die Arbeiterſchaft unterdrückt.„Ich lann ſchon jetzt ſagen“, fuhr der Angeklagte ſchreiend fort,„in Zukunft wird es ſtatt ſieben Selbſtmördern täglich ſteben Attentäter gegen die Regierung geben.“ Auf die weitere Frage des Vorſitzenden erklärte der Angeklagte, daß ihm von allen politiſchen Parteien die nationalſozialiſtiſche weitaus am beſten gefalle, daß er aber aus Geſinnungstreue die Sozialdemo⸗ kratie nicht verlaſſen wollte. Seine Mitangeklagten verſuchte er ſoweit als möglich zu entlaſten. Ueber die Herkunft der Sprengſtoffe verweigerte er jede Auskunft. Der Attentäter Gerl hingerichtet Anzböck zu lebenslänglichem Kerker begnadigt Meldung des DNB. — Wien, 24. Juli. Der wegen des Anſchlags auf die Donauuferbahn zum Tode durch den Strang verurteilte Marxiſt Joſef Gerl iſt am Dienstag um 20.45 Uhr hingerichtet worden. Um Ruheſtörungen zu vermeiden, wurde eine Kompanie Infanterie zur Abſperrung des Geländes rund um das Gerichts⸗ gefängnis eingeſetzt. Oeſterreichs Stanoͤgerichte an der Arbeit Zwei Todesurteile— Eine Hinrichtung „Mariahilf“ und im Gemeindepark ausgeführt hatte. Die Anſchläge ſind noch vor der verſchärften Stand⸗ jährige Burſchen zu 57 und 6 Jahren ſchweren wiederum eine Reihe radikaler Marxiſten ver⸗ haftet. Ueber die genaue Zahl war eine amtliche Nach Mitteilung aus dem Juſtizminiſterium iſt der vom Standgericht zum Tode verurteilte Ru⸗ den müßte. Wie England im Weſten Garant von Locarno iſt, ſo iſt es im Oſten Garant des Memel⸗ ſtatuts. a. Aber unabhängig von der Garantiefrage: Die Parole. 8 5 litik auf weite Sicht treiben ſollte, aus einer nur eines anderen Landes heraus Europa den Weg deutſche öffentliche Meinung ſieht mit Sorge, wie ehen kann, ſondern als ſeine Pflicht gefordert wer⸗ England, das angeſtchts ſeiner Weltintereſſen Po⸗ miſche Pferd in ſeinen Innern birgt. dolf Anzböck zu lebens länglichem ſchwe⸗ ren Kerker begnadigt worden. Standgerichtsurteile in Salzburg — Wien, 24. Juli. Das Standgericht in Salzburg ver⸗ urteilte oe Angeklagten Rudolf Käfer und Leopold Bach zu 12 und 8 Jahren ſchweren Kerkers. Beide hatten einen Bombenanſchlag auf das Herz⸗Jeſu⸗ Kloſter in Kiefering unternommen, wobei 400 Fen⸗ ſterſcheiben, zum Teil mit wertvollen Glasmalereien, zertrümmert wurden. Ein Schöffenſenat in Salzburg verurteilte den 23. jährigen Johann Stöger zu 6 Jahren ſchweren Kerkers, weil er in Hofgaſtein drei Bombenanſchläge, und zwar gegen das Kurhaus, gegen das Hotel gerichsverordnung erfolgt. Der gleiche Schöffenſenat verurteilte zwei 19⸗ Kerkers, weil ſie Sprengſtoffmaterial transpor⸗ tiert hatten. Neue Marxiſten⸗Verhaftungen — Wien, 25. Juli. An Dienstag wurde in Wien Angabe nicht zu erhalten, doch wird hier von 300 Verhaftungen geſprochen. Dieſes Vorgehen gegen Verhaftungen geſprochen. Dieſes Vorgehen gegen die radikalen Marxiſten ſoll in Zuſammenhang ſtehen mit der von der kommuniſtiſchen Partei zum ſog. „Weltrevolutionstag“ am 1. Auguſt ausgegebenen vorübergehenden Auffaſſung über die Entwicklung ebnet für eine Maſſe unüberſehbarer Abenteuer, die der Nordoſtpakt wie das Troja⸗ iſt, geht aber auch 145. Jahrgang— Nr. 334/333 HGefahrenguelle Europas Anſchlag auf den Saarkommiſſar Machts Machts bleibt unverletzt und ſchießt den Angreifer nieder Der Kronrat in Krasnoje Selo Zum 25. Juli 1914 Von Alfred von Wegerer In der Literatur über den Kriegsausbruch von 1914 kann man immer wieder finden, daß der 30. Juli als der Tag angeſehen wird, an dem mit der ruſſiſchen allgemeinen Mobilmachung der entſcheidende Schritt in den Weltkrieg erfolgte. Geht man aber den Din⸗ gen auf den Grund, ſo zeigt ſich, daß die Entſcheidung über Krieg und Frieden in Rußland ſchon viel früher gefallen iſt und zwar am 25. Juli beim Kronrat in Kraſnoje Selo. a Um die Tragweite der Entſchlüſſe, die hier gefaßt worden ſind, verſtehen zu können, iſt es notwendig, ſich die Entwicklung der öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Kriſe kurz vor Augen zu führen. Am 28. Juni war der öſterreichiſche Thronfolger in Sarajewo ermordet worden. Ueber die Vorberei⸗ tung des Attentats war nicht nur die ſerbiſche Regierung unterrichtet, ſondern auch ruſ⸗ ſiſche militäriſche Kreiſe ſind anſcheinend in die Vorbereitungen des Attentats verwickelt ge⸗ weſen. Auch bei den maßgebenden Stellen in London beſtand die Auffaſſung, daß eine, wie ſich der britiſche Außenminiſter Sir Edward Grey vorſichtig ausge⸗ drückt hatte, gewiſſe Nachläſſigkeit der ſerbiſchen Re⸗ gierung in bezug auf das Attentat nicht ausgeſchlof⸗ ſen ſei. Schon wenige Tage nach dem Attentat von Sa⸗ rajevo ging aus Preſſenachrichten hervor, daß die Wiener Regierung die Abſicht habe, von Serbien eine Unterſuchung des Attentats auf ſerbiſchem Gebiet unter Hinzuziehung von öſterreichiſch⸗ ungariſchen Vertretern zu fordern. Der ruſſiſche Außenminiſter, Saſonow, hatte Anfang Juli Gele⸗ genheit genommen, den öſterreichiſch⸗ungariſchen Ge⸗ ſchäftsträger in Petersburg, Graf Czernin, davor zu warnen, eine Unterſuchung des Attentats auf ſer⸗ biſchem Gebiet durchführen zu wollen, da er dieſen Weg für„gefährlich“ hielt. Von ſeinem Standpunkt aus hatte Saſonow fraglos recht. Eine Unter⸗ ſuchung des Attentats von Sarajevo in Belgrad unter Hinzuziehung non k. u. k. Delegierten hätte Dinge an das Tageslicht gebracht, die in Europa von 1914 den Bankrott der ſerbiſchen Regierung bedeutet hätten, und es auch den mit Serbien befreundeten Regierungen unmöglich gemacht hätte, ſich irgend⸗ wie für das Königreich zu verwenden! Die ſerbiſche Regierung war, worüber heute kein Zweifel mehr beſteht, über die Vorbereitung des At⸗ tentats ſchon Ende Mai unterrichtet. Das Kabinett Paſic hatte ſogar den Verſuch gemacht, den Grenz⸗ übertritt der Attentäter zu verhindern. Die Be⸗ ſehle der Regierung wurden jedoch nicht ausgeführt, ja die Grenzbeamten waren den Attentätern ſogar dabei behilflich, ihre Mordwerkzeuge, Bomben und Revolver, über die Grenze zu ſchmuggeln. Zu einer entſprechenden Warnung in Wien fühlte ſich die ſerbiſche Regierung auch nicht ſtark genug, da ſte ſonſt in Kampf mit den nationalſozia⸗ liſtiſchen Kreiſen gekommen und die ſcharfen Gegen⸗ ſätze, oͤie ſoeben erſt beigelegt waren, wieder neu aufgeflackert wären. So ließ ſie den Dingen ihren Lauf. Im übrigen herrſchte im Endziel, den Zerfall Oeſterreichs zu fördern und die Vereinigung aller Sücdſlawen herbeizuführen, zwiſchen der Regierung und den ſerbiſchen nationalſozialiſtiſchen Geheim⸗ organiſationen volle Uebereinſtimmung. All dies dürfte in Petersburg nicht ganz unbekannt geblieben ſein und bildet die Erklärung dafür, warum Saſv⸗ now von Anfang an gegen eine Unterſuchung des Attentats auf ſerbiſchem Gebiet war. e Zur Beurteilung der Rolle, die Frankreich in der ganzen Angelegenheit ſpielte, iſt es von Wichtig⸗ keit zu wiſſen, daß während der Anweſenheit Poincarés in Petersburg vom 20.— 28. Juli im Hinblick auf das zu erwartende Vorgehen Oeſter⸗ reich⸗Ungarns gegen Serbien zwiſchen Rußland und Frankreich eine verhängnisvolle Verein barun 9 getroffen wurde. Beide Mächte waren übereingekom⸗ men, in Wien Schritte zu unternehmen, wenn die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung eine Aufklärung des Attentats verlangen ſollte, die einer Ein⸗ miſchung in die inneren Verhältniſſe Serbiens gleichkommen würde. Das beſagte, daß auch Frankreich nicht dafür war, eine Auf ⸗ klärung des Attentats in Belgrad zu z u⸗ lLaſſen! 5 Am 24. morgens war das Ultimatum Oeſter⸗ reichs an Serbien in Petersburg bekannt geworden. Schon am Nachmittag fand in Petersburg ein Mini⸗ ſterrat ſtatt, bei dem der Entſchluß gefaßt wurde, die ſerbiſche Armee ſolle in Anbetracht ihrer Unmöglich⸗ keit, den ungleichen Kampf mit Oeſterreich⸗Ungarn zu führen, dem Einmarſch von k. u k. Truppen kei⸗ nen Widerſtand leiſten, ſondern zurückweichen und ſich mit einem Appell an die Großmächte wenden. Ferner wurde beſchloſſen, Serbien zu unter⸗ ſtützen und beim Zaren die Genehmigung für die 2. Seite/ Nummer 335 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Juli 1982 Teilmobilmachung der ruſſiſchen Armee und der Schwarzmeer⸗Flotte gegen Oeſterreich zu erbitten. Dies war die Lage die der Kron rat vorfand, ber am 25. Juli in der Sommervilla des Groß⸗ fürſten Nikolai Nikplajewitſch in Kraſnoje Selo tagte. Um 11 Uhr vormittags wurde die Sitzung ohne beſonderes Zeremoniell eröffnet. Der ruſſiſche Außenminiſter Saſonow ſetzte den neben dem Großfürſten Nikolai Nikolajewitſch am Kron⸗ ret teilnehmenden Generalen und den für die Lan⸗ besverteidigung verantwortlichen Miniſtern die Notwendigkeit des militäriſchen Ein⸗ greifens gegen Oeſterreich⸗Ungarn aus⸗ einander. Auch wurde über das Ultimatum und über die von Serbien zu gebende Antwort beraten. Von den zehn öſterreichiſchen Forderungen des Ul⸗ timatums hielt man acht als für einen unabhängi⸗ gen Staat unannehmbar. Die Beſchlüſſe des Miniſterrats vom 24. wurden vom Za⸗ ren genehmigt. Der Zeitpunkt für die Anord⸗ nung der ruſſiſchen Teilmobilmachung(der vier Militärbezirke Kiew, Moskau, Odeſſa und Kaſan) wurde dem Außenminiſter übertragen. Weiter wurde für das geſamte ruſſiſche Reich und die beiden Flot⸗ ten die„Kriegsvorbereitungsperiode“ angeordnet, durch die die militäriſchen und zivilen Stellen er⸗ mächtigt wurden, die eigentliche Mobilmachung in weiteſtgehender Weiſe vorzubereiten. Ferner wurde der ſchwerwiegende Entſchluß gefaßt,„Kriegshand⸗ lungen“ vorzunehmen, ſobald öſterreich⸗ungariſche Truppen die Grenze überſchreiten würden. Schon nach einer Stunde war der Kronrat beendet. Dem engliſchen und franzöſiſchen Botſchafter ſo⸗ wie dem ſerbiſchen Geſandten Spalajkovic wurden den Entſchließungen vertraulich mitgeteilt. Um die Tragweite der hier gefaßten Entſchlüſſe in ihrem vollen Ausmaß beurteilen zu können, muß man in Rückſicht ziehen, daß der Kronrat dieſe Beſchlüſſe gefaßt hatte, be⸗ vor noch die Antwort Serbiens auf das öſterreichiſche Ultimatum erfolgt war! Die erſte Folge dieſer Entſchlüſſe war, daß die ſerbiſche Regierung in den frühen Nachmittagsſtun⸗ den ihre Abſicht, das Ultimatum anzunehmen, aufgab und ſich zu einer Ablehnung der für Oeſterreich aus⸗ ſchlaggebenden Forderung entſchied, eine Unter⸗ ſuchung auf ſerbiſchem Gebiet zuzulaſſen, was zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und Serbien führte. Die nächſte Folge war, daß am 28. Juli, nachdem Oeſterreich an Ser⸗ bien den Krieg erklärt hatte, Saſonow den Zeitpunkt für gekommen hielt, vom Zaren die Genehmigung für die Anordnung der Teilmobilmachung gegen Oeſterreich zu erbitten. Die dritte Folge des Kron⸗ rats war dann die Entſcheidung zur Anordnung der allgemeinen Mobilmachung, die auf Grund der Mel⸗ 7 dung über das Bombardement Belgrads durch die Oeſterreicher erfolgte. e So ſehen wir, daß die Entſcheidung über Krieg und Frieden zuerſt von Rußland getroffen worden iſt, aber nicht erſt am 30. Juli, ſondern ſchon beim Kronrat in Kraſnoje Selo am 25. Julf. Alles, was nach dieſem Kronrat folgt, war— wie es der ruſſiſche General Dobrorolſki ſo treffend ausgedrückt hat— nur die„mise en scène“ eines hiſtoriſchen Dramas. ———— Ausſchluß aus der Faſchiſtiſchen Partei — Mailand, 24. Jult. Der ehemalige Unterſtaats⸗ ſekretär im Miniſterium des Innern und Regie⸗ rungskommiſſar beim italieniſchen Olympiakomitee, Leandro Arpinat ti, iſt aus der Faſchiſtiſchen Partetausgeſchloſſen worden. Wie zur Be⸗ gründung angegeben wurde, ſoll Arpinati„bei ver⸗ ſchiedenen Anläſſen eine Stellung gezeigt haben, die mit den Richtlinien nicht im Einklang ſtehe, die jeder in den Reihen der Faſchiſtiſchen Partei Kämpfende zu befolgen habe.“ . ä K——.—— 0 Coppriqht by Deutsche Derlagsgesellscheft EIA 4 E für Politik und Geschichte in Berlin Vom 24. Juli bis vupiscſien 1. August 1914 II. Der 25. Juli Am Juli hatte ich keine Gelegenheit, Herrn Saſonow zu ſehen, da er einen großen Teil des Ta⸗ ges im Lager in Krasnoe Selo beim Kaiſer war In Petersburg war die Stimmung am 25. Juli noch ganz ruhig. Von einer beſonde⸗ ren Erregung infolge des ſerbiſchen Ultimatums war im Publikum nichts zu merken. Nationalſozialiſtiſche Zeitungen wie„Nowoje Wremja“ brachten natürlich ſcharfe Angriffe gegen Oeſterreich⸗Ungarn, die ſich je⸗ doch im Ton nicht viel von der ſonſt in dieſen Blät⸗ tern üblichen Sprache unterſchieden. Ein überraſchend vernünftiger Standpunkt kam in dem Kadetten⸗Organ „Rfetſch“ zum Ausdruck Jedenfalls iſt es in dieſem Augenblicke nicht die öffentliche Meinung geweſen, welche die ruſſiſche Re⸗ gierung zu einem aggreſſiven Auftreten gegen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn gedrängt hat. Es war vielmehr nur eine kleine Gruppe, die beſtrebt war, dem Konflikt gleich von vornherein einen ſcharfen Charakter zu geben. Ein unglücklicher Zufall wollte es, daß Kaiſer Nikolaus in diefen Tagen gerade in Krasnoe Selo bei den Uebungen der Garde war und ſich ſo unter dem direkten Einfluß ſeines On⸗ kels, des Großfürſten Nikolai Nikola⸗ jewitſch, und ſeines Anhanges befand, der ſchon während des Balkankrieges zum Kriege gegen Oe⸗ ſterreich⸗Ungarn gehetzt hatte. Die Atmoſphäre, die den Zaren im Lager von Krasnoe Selo umgab, hat zweifellos viel dazu beigetragen, daß in dem Kronrat vom 25. Juli Entſchlüſſe gefaßt wurden, die Rußland auf die abſchüſſige, notwendig zum Kriege führende Bahn brachten. Hätte Kaiſer Nikolaus in dieſen Ta⸗ gen Ratgeber gehört, wie z. B. im Dezember 1912 den damaligen Miniſterpräſidenten Kokowzew, ſo wäre der Monarch, derden Krieg ſelbſt nicht wünſchte, vielleicht auch dieſes Mal den Kriegshetzern entgegen⸗ 95 20. Nrieg und Frieden Von Graf F. Pourtalès, letzter deutscher Botschafter am Zarenhofe getreten. Anſcheinend aber haben weder der Mi⸗ niſterpräſident Goremykin noch Herr Saſonow am 25. Juli ihren Einfluß energiſch zugunſten einer auf die Erhaltung des Friedens gerichteten Politik gel⸗ tend gemacht. Deſſen ungeachtet glaube ich nicht, daß Saſonow in dieſem Augenblick ſchon den Krieg wollte. Er gab ſich aber der verhängnisvollen Täu⸗ ſchung hin, daß Deutſchland, wenn es ein⸗ ſehen würde, daß Rußland entſchloſſen ſei, es dies⸗ mal zum Aeußerſten kommen zu laſſen, ſeine Ver⸗ bündeten im Stiche laſſen, und daß auf dieſe Weiſe Rußland mit der Triple⸗Entente einen diplomatiſchen Erfolg erringen werde, der zugleich eine Vergeltung für die diplomatiſche Niederlage in der bosniſchen Frage im Jahre 1909 ſein würde. Dabei ließ ihn ſeine große Unerfahrenheit, um nicht zu ſagen, Naivität in militäriſchen Dingen die große Geſahr nicht erkennen, die darin lag, daß offenbar den Militärs bereits am 25. Juli ſehr weitgehende Vollmachten zum Beginn militäri⸗ ſcher Kriegs vorbereitungen erteilt wurden. Am Abend des 25. Juli kehrten General von Chelius(der deutſche Militärbevollmächtigte und nach altem Brauch vom Deutſchen Kaiſer nach Pe⸗ tersburg entſandte deutſche Generaladjutant des Zaren. D. Schriftlig.) und Militärattachs Major von Eggeling von Krasnoe Selo zurück, wo ſie an der großen militäriſchen Tafel teilgenommen hatten. Beide Herren erzählten von der Erregung, die im Lager unter den höheren Offizieren geherrſcht habe. Sie hatten beide den Eindruck, daß alle Vor⸗ bereitungen für eine Mobilmachung gegen Oſterreich⸗Ungarn getroffen würden. Die Manöver, ſo erzählten ſie, ſeien ab⸗ gebrochen worden, und die Truppen hätten Be⸗ fehl erhalten, ſofort in ihre Garniſonen zurückzukeh⸗ ren. General von Chelius berichtete, die Herren des Hauptquartiers hätten aus den ſehr ernſten Be⸗ ſorgniſſen, die ihnen die Lage einflöße, kein Hehl . D ãããũũũũũã y yd y Aufruf des Jührers an die Partei Berlin, 25. Juli. Reichskanzler Adolf Hitler hat an die Na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei folgenden Aufruf gerichtet: In hingebungsvoller Arbeit hat eine große Zahl von Mitgliedern der Partei, der SA, der SS, der NoS⸗Frauenſchaft, der HJ in den letzten Monaten ſich dem Einſammeln von Spenden gewid⸗ met, um Not zu lindern oder ſonſt wichtiger Aufgaben der deutſchen Volksgemeinſchaft beizutragen. Ihnen allen danke ich ebenſo wie den Volksgenoſſen in und außerhalb der Partei, die Spenden gegeben haben. Nunmehr hat die Reichsregierung ein Geſetz er⸗ laſſen, durch das alle Sammlungen von Geld⸗ oder Sachſpenden auf Straßen und Plätzen, von Haus zu Haus, in Gaſt⸗ oder Vergnügungsſtätten oder in anderen öffentlichen Orten bis zum 31. O k⸗ tober 1984 verboten werden. Bis zu die⸗ ſem Tage ſollen gleichſam Sammelferien ſein. Sie ſollen den Sammlern ſelbſt und allen Volksgenoſſen zugute kommen, die in der letzten Zeit oft über ihre Kräfte hinaus Opfer gebracht haben. Nur in gau z beſonderen Ausnahmefällen, die lediglich der Stellvertreter des Führers im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen beſtimmen zur Erfüllung Geiſterinſeln Länder, die im Meer verſchwanden— Schrumpft die Erde ein? Dieſer Tage ging die Meldung durch die Preſſe, Haß nach dem Logbuch eines norwegiſchen Wal⸗ fiſchdampfers der ſechſte Erdteil, das unerforſchte, rie⸗ ſige Land um den Südpol herum, nicht mehr den auf den Karten verzeichneten Umfang hat. Wo einſt die nördliche Küſte des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Landes lag, zeigte das Lot Tiefen von 2000 und 3000 Metern! Die vor⸗ gelagerten Klippen waren verſchwunden, das Ufer wies tiefe und nirgends auf den Karten verzeichnete Buchten auf. a a Sind die Karten falſch oder ſchrumpft die Erde zu⸗ ſammen? Eine Fülle von ähnlichen Feſtſtellungen gerade der letzten Jahre ſcheint darauf hinzudeuten, daß tatſächlich eine gewaltige Umbildung der Erdkruſte im Gange iſt. f Wo iſt zum Beiſpiel die Thomſon⸗Inſel ge⸗ blieben? Der engliſche Vizeadmiral Evans hatte es ſich kürzlich bei einer Reiſe in die Antarktis zur Auf⸗ gabe geſetzt, dieſe Inſel endgültig nach Längen⸗ und Breitengrad feſtzulegen. Sein Schiff, die„Milford“, kreuzte lange an den Stellen, wo die Thomſon⸗Inſel auf den Karten verzeichnet ſtand— ſie war nicht mehr zu finden! Bis 1931 konnte man auf allen Seekarten des ſüd⸗ lichſten Pazifik eine gar nicht ſo kleine Inſel finden, vie Dougherty ⸗Inſel. 1800 wurde ſie entdeckt. Mit Bergen und Tälern, mit Seen und Flüſſen wurde ſie von dem amerikaniſchen Kapitän Swain der Fregatte„Charles“ beſchrieben, und ſeitdem war ſie in den Kreis der entdeckten Länder als völlig gleichberechtigt aufgenommen worden. 1869 wurde ſie von Kapitän Keates von ſeinem Schiff„Luiſe“ aus geſichtet, und 1886 ſoll die Brigg„Cingalbeſe“ drei Tage an ihren Ufern geankert haben. Dutzend⸗ fach findet man Erwähnungen der Inſel in ſpäteren Logbüchern. Vor vier Jahren wurde von England endlich eine beſondere Expedition ausgerüſtet, um Dougherty⸗Island zu vermeſſen und in Beſitz zu nehmen, Kapitän Scott, der Leiter der Expedition, meldete, daß ſein Echolot an der Stelle, wo die Inſel gelegen hatte, eine Tiefe von 2318 Faden angezeigt babe. 58„ Geht man weiter in frühere Jahrhunderte zurück, ſo findet man ſehr viele derartige Erzählungen, von denen man nichts weiß, wo die Wahrheit aufhört und die Dichtung anfängt. Einſt hat nach den Seefahrer⸗ erzählungen unweit von Tunis, auf der Höhe der afrikaniſchen Küſte die große Inſel Dom ⸗ daniel gelegen, die von böſen Geiſtern und Zau⸗ berern bewohnt war.„Ich habe ſie mit eigenen Augen geſehen“— das war natürlich immer der Schluß der Geſchichte. Die Jnſel wurde nicht auf den Karten verzeichnet; wohl aber errang ſie einen Platz in der Literatur, denn Carlyle ſtellte Domdaniel als Sitz der Sünde und des Laſters dar. Noch zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs ſollen zwiſchen Irland und Nordamerika meh⸗ rere große Inſeln gelegen haben, und bis zum 18. Jahrhundert erſchienen dieſe Inſeln auch auf den Karten, zwiſchen ſchnaufenden Delphinen und See⸗ ſchlangen, wie man ſie damals in die Atlanten zeich⸗ nete. Wo dieſe Inſeln aber nun wirklich lagen, hat ſich nie genau feſtſtellen laſſen— vielleicht war es immer wieder die Küſte von Grönland, die von den Seefahrern geſichtet worden war. Daß hinter allen dieſen Erzählungen und Fabeln teilweiſe ernſtere Vorgänge ſtecken, läßt ſich nicht be⸗ zweifeln. Zu oft weiß man ſchon aus den letzten Jahrzehnten, daß Inſeln durch unterſeeiſche Vor⸗ gänge nerſchwunden, andere aufgetaucht ſind. Am 2. März 1923 wurde die Mannſchaft des japaniſchen Schiffes„Wakaſſa Maru“ zu Augenzeugen der Geburt einer Inſel. Zunächſt ſahen ſie nur langgeſtreckte, tiefliegende weiße Rauchſchwaden vom Waſſer aufſteigen.„Schiff in Brandl!“ hieß es. und eiligſt näherte ſich das japaniſche Schiff der vermeint⸗ lichen Unfallſtelle, um Hilfe zu bringen. Halbwegs ſahen die Matroſen aber, daß ſich vor ihnen die Un⸗ terwelt aufgetan hatte: ein unterſeeiſcher Vulkan war in Tätigkeit, dumpfe Stöße erſchütterten die See, dicke ſchwarze Lavamaſſen quollen hervor. Kluger⸗ weiſe machte die„Wakaſſa Maru“ einen großen Bo⸗ gen.— Wenige Wochen ſpäter fand Kapitän Dickens, von der„Carliſe“, daß an der Stelle eine Inſel von 500 Meter Küſtenlänge entſtanden war, und — Das Kabinett Doumergue bleibt Die Eutſcheidung auf den Herbſt vertagt — Paris, 25. Juli. N Im Kabinettsrat am Dienstag, der von 17 bis 19 Uhr dauerte, wurde ein Ausgleich in dem Zwiſchenfall Tardieu-Chautemps her⸗ beigeführt. Miniſterpräſident Doumergue rich⸗ tete an die Regierungsmitglieder den dringenden Aufruf, das Burgfriedenskabinett in ſeiner bis⸗ herigen Zuſammenſetzung weiter beſtehen zu laſſen, andernfalls er die Schlußfolgerung ziehen und auf jede weitere politiſche Betätigung verzichten müßte. 1 Entweder Beibehaltung des Burgfriedenskabinetts 0 oder Rücktritt der Geſamtregierung und Bildang g eines anderen Kabinetts unter einer anderen Per⸗ 8 ſönlichkeit. d Herriot verlas eine Erklärung, wonach die f radikalſozialiſtiſchen Miniſter auf ihren Poſten ver⸗ 0 bleiben. Jedoch müſſe die Lage, die ſich aus den Er⸗ 1 eigniſſen ergebe im Oktober der radikalſozialiſti⸗ 1 ſchen Parteitagung unterbreitet werden. 8 Der Zwiſchenfall iſt damit vorläfig beige⸗ 1 legt. b 2 Dou mergue vergi Tränen der Rührung — Paris, 28. Juli. 6 8 Aus den Berichten der Morgenpreſſe gewinnt 1 man den Eindruck, daß in dem Kabinettsrat am 1 Dienstagnachmittag, der den Konflikt Tardien⸗ 0 Chautemps beilegte, die Entſcheidung auf des' Meſſers Schneide ſtand. Miniſterpräſtdent f Doumergue war entweder für unveränderte Bei⸗ behaltung des Miniſteriums oder für den Geſamt. 2 rücktritt. Nachdem Doumergue dies geſagt hatte, ſoll 8 Staatsminfſter Herriot im Kabinettsrat erklärt ha- 5 ben, er müſſe erſt ſeine Parteifreunde befragen ſt Doumergue habe ihm daraufhin das Wort abgeſchnit⸗ 1 ten und Anſtalten gemacht, das Rücktrittsſchreſßben 1 aufzuſetzen. Dieſen Augenblick benutzte Kolonial⸗ 1 miniſter Laval, der ſchon im Februar die größten e. Anſtrengungen gemacht hatte, damit das Kabinett 8 Doumergue zuſtandekam, um vermittelnd einzugrei⸗ h fen. Es wurde eine Sitzungspauſe eingelegt, und die 1 fünf radikalſozialiſtiſchen Regierungsmitglieder be⸗ 8 ſprachen ſich über eine Stunde lang unter ſich und 10 kamen dann mit der gemeldeten kurzen Erklärung zurück, die ein Weiterbeſtehen des Miniſteriums in der bisherigen Geſtalt erlaubt. Dou mergue war ſo gerührt, daß er mit Tränen in den Augen Tardieu und Herriot umarmte. Die beiden Staatsmänner ſchüttelten ſich dann herz⸗ 1 gemacht. Fortſetzung folgt. lich die Hände.* . ch 2 2 2 1 2 7 14 kann, werden in der Zeit bis zum 31. Oktober Franzöſiſche Wollkämmereien mitſſen ſchließen be Sammlungen genehmigt werden. In Ausſicht ge⸗— Paris, 24. Juli. Die Wollkämmereien von 1 nommen ſind ſolche Ausnahmen durch Geſtattung] Roubaix⸗Tourcoing, die 15000 Arbeiter beſchäftigen, E eines Sammeltages für das Hilfswerk Mutter und haben am Montag, wie angekündigt, ihre Be⸗ 2 Kind ſowie für einige Hausſammlungen caritativen triebe geſchloſſen. Der Arbeitgeberverband d. Charakters. Am 1. November ſoll es daun mit fri⸗ wird am Dienstag eine Abordnung zum Handels⸗ 2 ſchen Kräften an das Hilfswenk für den Win⸗ miniſter entſenden mit der Forderung, in Berlin da⸗ R 121 1934 his 1935 gehen. hin zu wirken, daß die deutſche Grenze für die Ein⸗ 9 Ich empfehle der Partei und allen ihren Gliede⸗ fuhr franzöſiſcher Wollerzeugniſſe wieder geöffnet ö rungen die ſtrenge Durchführung des erlaſſenen Ge⸗ wird. ſetzes und verbiete jeden Verſuch, ſeine Beſtimmun⸗⸗ a gen auf irgendeinem Wege zu umgehen. 535 Todesopfer der Hitze in Amerika gez. Adolf Hitler. E Neuyork, 25. Juli. Im Mittelweſten machen 3 ſich noch keinerlei Anzeichen bemerkbar, die auf eine N Vom Freund erſchlagen 08 1 1 Die Re⸗ 8 — Ryſenheim(Oberbayern), 24. Juli. Der 23jäh⸗ e 2 1 e e ö 10 e, e ee 15 8 Grad. Die Geſamtzahl der Todesopfer der mit einem Freund eine Tour auf den Brünnſtein ge⸗ af 565 geſtiege in macht, von der er nicht mehr zurückgekehrt war. Jetzt G wurde Tiefenbacher in der ſogenannten Tannerhütte Heuptſchrift Seren ee Meiner(än urlaub) am Brünnſtein erſchlagen aufgefunden. Der Win Welte für Pollfikr l. B. K. 5. Een barg-Handelsteil: k. A. Freund, der als Täter in Frage kommt, iſt flüchtig. ud ge ed e aer e 0 L Die Juli⸗Verluſte der Bolivianer ae eee Je. ge gg men er ee, 5 — Poris, 24. Juli. In einer Meldung aus der; Manne, 170 Aſuneion werden die Verluſte der boliviani⸗ Schriftleitung in Berlin! Dr. Fritz Fillies, W 88, Viktoriaſtraße 40 elt ſchen Chaco-Armee im Monat Juli mit über e eee e 8 505 4500 Mann angegeben. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückportt 85 Sc drei Monate ſpäter erhob ſich die neue Inſel ſchon[ kenbänke, die Brandung der See an halb unter⸗ 5 30 Meter aus dem Meer. f getauchten Eisfeldern, ſoeben umgeſtürzte Eisberge 0 Vor einem Jahr erinnerte man ſich wieder einmal mit ſchlammbedeckter Oberfläche können einem Feſt⸗ 0 an den Ausbruch des Krakatau, der im Jahre 1883, land täuschend ähnlich ſehen, und es ist durchaus 5 alſo vor 50 Jahren ſtattfand. Die vulkaniſche Inſel nicht unmöglich, daß derſelbe Irrtum an derſelben Krakatau zwiſchen Java und Sumatra, 30 Qua⸗ Stelle mehrmals gemacht wird. Aber was der nor⸗ Ne dratkilometer groß bis zu 500 Meter hoch, wurde wegiſche Walfiſchdampfer„Thorshavn“ jetzt bei ſei⸗ Ir durch den Vulkanausbruch buchſtäblich in Stücke ge⸗ ner Rückkehr vom Kaiſer⸗Wilhelm⸗Land und Lars⸗ Fe riſſen und vom Meer verſchluckt. die Staubwolke ver⸗ Chriſtenſen⸗Land gemeldet hat, ſcheint in Zuſam⸗ be finſterte noch in Deutſchland den Abendhimmel und menhang mit den vielen ähnlichen Vorkommniſſen„S die entſtehende Flutwelle ſchlug bis über die Ufer der[gerade im ſüdlichen Eismeer doch ernſtere Deutun⸗ Art Nordſee. gen zuzulaſſen. Die Erde iſt noch fung, aber ſie ihr Es gibt genügend Gründe, um— beſonders im altert, und in Jahrhunderten, ja in Jahrzehnten ren ſüdlichen Eismeer— falſche Eindrücke der Seeleute können ſich in ihr Geſicht ſchon bedenkliche Runzeln De erklärlich ſcheinen zu laſſen. Niedrig liegende Wol⸗eingraben. R. L. H. get g f Ge eee mu Der neue Leiter der Städtiſchen Mufikhochſchule Chlodwig e eee wird v. Pauers Profeſſor Max von Pauer hat, wie wir be⸗ reits vor kurzem berichtet haben, den Wuunſch ge⸗ äußert, ſein Amt als kommiſſariſcher Leiter und Lehrer der ſtädtſichen Hochſchule für Muſik und Theater auf 1. Oktober d. J. in die Hände des Ober⸗ bürgermeiſters zurückzulegen. Dieſem Wunſche iſt entſprochen worden. Als neuer Leiter der Hochſchule für Muſik und Theater iſt, wie jetzt die Städtiſche Preſſeſtelle mit⸗ teilt, Konzertmeiſter Chlodwig Rasberger am Opernhaus in Frankfurt a. M. gewonnen worden. Er iſt geboren am 29. April 1900 in Voitsberg (Steiermark), ſtudierte an der Univerſität Graz Kunſtgeſchichte und Muſikwiſſenſchaften und wurde am ſteiermärkiſchen Konſervatorium als Berufs⸗ muſiker ausgebildet. 1921 wurde er Lehrer an die⸗ ſem Konſervatorium und gleichzeitig als Konzert⸗ meiſter an das Opernhaus in Graz verpflichtet. 1924 wurde er an die Staatsoper Berlin und noch im gleichen Jahre an die Frankfurter Oper berufen. Die„Jedermann“ ⸗Feſtſpiele in Schwäbiſch⸗ Hall. Die diesjährigen Aufführungen des„alten Spiels von Jedermann“ auf der Freitreppe der Michaeliskirche in Schwäbiſch⸗Hall haben ungewöhn⸗ lichen Erfolg. Die Proben zur zweiten Erſtauffüh⸗ rung dieſes Sommers, zu der Aufführung des deuk⸗ ſchen Schauſpiels„Golgatha im Reich“ von Withalm, ſind im Gange. Dieſes Spiel vom Verzweiflungskampf deutſcher Bauern zur Zeit der Religionskriege wird ſich auf der ideal gelegenen Cömburg abſpielen. a O Guſtav Freuſſen als Dramatiker. Guſtar Frenſſen, deſſen erſtes Drama„Geert Brügge“ von zahlreichen deutſchen Bühnen erworben wurde, hat ein neues Schauſpiel„Das Heimatfeſt“ vollen⸗ det, das während des Niederdeutſchen Muſikfeſtes in Bad Oeynhauſen am 9. Auguſt zur Uraufführung kommt. Frenſſen hatte ſchon früher einmal den glei⸗ chen Stoff unter dem Pſeudonym Soenke⸗Erichſen 15 dramatiſch verarbeitet, zog das Werk aber im Jahre 10 1912 wieder zurück und arbeitete es jetzt von Grund 7 auf um. Nun erfolgt nach 22 Jahren die endgültige Uraufführung. 5 1 O Deutſche Aſtronomen⸗Expedition nach Südweſt⸗ afrika. Die Breslauer Univerſitäts⸗Sternwarte rüſtet zur Zeit eine wiſſenſchaftliche Expedition aus, die ſich am 2. Auguſt nach dem ehemaligen deutſchen Schutzgebiet in Südweſtafrika einſchiſſen wird. Das unter der Führung von Prof. Dr. Schön⸗ berg ſtehende Unternehmen ſoll auf dem klimatiſch günſtigen Hochplateau von Süddweſt lichtſchwache Himmelserſcheinungen wie Zodiaklicht, Hagenſch Nebel⸗ und Milchſtraßen⸗Band photometrisch und ſpektrographiſch unterſuchen. Die Koſten der Ex⸗ pedttion werden vom Reich und der Notgemeinſchaſt der deutſchen Wiſſenſchaft aufgebracht. 5 5 1 . e e e Mittwoch, 25. Juli 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Mannheim, den 25. Juli. Hundstage? Alter Tradition entſprechend und dem Kalender nach ſtehen wir jetzt mitten drin in den Hundstagen und wir müßten eigentlich über die Hitze ſtöhnen, wenn alles in Ordnung wäre. Aber über die Hitze haben wir ſchon geſtöhnt, bevor die Hundstage überhaupt ihren Anfang genommen haben und als dann am Montag die Hundstage anfingen, da war es eigentlich aus mit der Tropen⸗ temperatur. Der Wettergott ſpielte uns, wie ſchon oft, wieder einmal einen kleinen Schabernack und drückte die Queckſilberſäule im Thermometer ſo weit zurück, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis die nie zufriedenen Zeitgenoſſen über das kühle Wetter zu meckern beginnen. Das eine ſteht jedoch feſt, daß die geſtrige Höchſtwärme mit 23 Grad und bie tiefſte Temperatur in der vergangenen Nacht 9 8 f E* mit 14 Grad in keinem Verhältnis zu der Tempe⸗ ratur ſteht, die von Rechts wegen an den Hunds⸗ tagen herrſchen müßte. Aber wir ſind ja ſo froh, daß endlich einmal eine Abkühlung eingetreten 1116 So goß es am Montag wie aus Kübeln— am Montag und am Dienstag ganz in der Frühe ſchien wieder die Sonne. Am Dienstagvormittag regnete es zur Abwechſlung wieder— am Nachmittag ſtrahlte die Sonne. Zur Mitternachtsſtunde gab es wieder einen kleinen Wolkenbruch, der ſolche Waſſer⸗ maſſen brachte, daß einige Straßen zu Seen wurden, weil die Kanäle für den„Andrang“ ſich als zu klein erwieſen und heute ganz früh, da ſchien wieder die Sonne. Aber den Wolken, die ſich am Himmel herumtrieben, traut man doch nicht recht und ſo wird wohl bald der naſſe Segen von oben herab ſeine Fortſetzung finden.... Aprilwetter an den Hunds⸗ tagen! Ein Kind läuft in den Tod Von einem Kraftwagen überfahren Ein tödlicher Unfall ereignete ſich am Dienstag nachmittag gegen 6 Uhr auf der Straße zwiſchen F 2 und F 3. Ein ſiebenjähriges Mä d⸗ chen wollte die Straße von F 2 nach F 3 über⸗ queren, als es einen Radfahrer, der von G 2 kam, bemerkte. Es wich dieſem aus, überſah jedoch beim weiteren Ueberqueren der Straße, daß aus Richtung E her ein Kraftwagen kam. Das Kind wurde vom Wagen erfaßt und überfahren. Man brachte es nach dem Diakoniſſenkrankenhaus, wo jedoch nur der Tod des bedauernswerten Kindes feſtgeſtellt wer⸗ den konnte. Kurze Zeit nach dem Vorfall erſchienen Pplizeibeamte, die auf Grund der Zeugenausſagen den Sachverhalt aufnahmen. Hoch klingt das Lie d Der Herr Reichspräſident hat mit Erlaß vom 11. Mai 1934 dem dreizehnjährigen Schüler Eduard Jenzel in Mannheim⸗Sandhofen, Kalthorſtſtr. 9, der am 22. Juli vorigen Jahres unter Einſatz ſeines eigenen Lebens zwei Menſchen vom ſicheren Tode des Ertrinkens im Altrhein gerettet hat, die Er⸗ innerungsmedaille für Rettung aus Gefahr verliehen. Odenwaloklub ehrt Wanderveteranen Ein Sonderzug der Reichsbahn ab.20 Uhr brachte trotz der Hundstags⸗Schwüle am Sonntag eine ganz ſtattliche Schar Wanderer nach Schlierbach von wo die Wanderung über den Brunenweg, der rechten Neckarſeite begann. Hier fand eine kleine Waldſeier wie im vorigen Jahre ſtatt, bei dem der Schriftleiter Herr J. Münch des ideellen und kör⸗ berlichen Wertes des Wanderns gedachte und die wieder ganz ſtattliche Zahl der auszuzeichnenden Wanderer bekannt gab,(mindeſtens 9 Wanderungen im Jahre ſind erforderlich). Der Marſch erfolgte über die Hinterburg zur Neckarſteinacher Hütte, wo eine Anzahl Wanderer⸗ Frauen ſchon einige Tage vorher alles zu einem Feſte größeren Stils vorbereitet hatten. Glück hatte der Klub mit dem Wetter— ſo konnten ſich die „Sonnenbrüder“ und die„Sonnenſchweſtern“ auf der großen Wieſe(Biſchofswieſe genannt) braten laſſen, ihre„Gegner“ im Schatten der Büſche lagen, wüh⸗ rend oben die beiden Terraſſen dicht beſetzt waren. Der unter Leitung von Herrn Enkrich feinſinnig vor⸗ getragene Chor:„O Schutzgeiſt alles Schönen“ der Geſangsabteilung leitete die Dekorierungsfeier ſtim⸗ mungsvoll ein. Schriftleiter Münch ſtellte bei ſeiner feſtlichen Anſprache die Entwicklung des Wander⸗ gedankens und ſeine Bedeutung für die Heimatpflege in den Vordergrund. Propagandaleiter Freuden⸗ herg nannte in ſeiner Rede die Wandervereine die Treuhänder des Heimatgedoͤankens und gedachte an⸗ erkennend des Entgegenkommens der Reichsbahn durch Ermäßigung der Sonderzüge wie der Notwen⸗ digkeit, den Wanderergeiſt u. damit die Liebe zur Hei mat ein die Herzen der Jugend zu pflanzen. In die⸗ ſem Jahre waren dank einer verſtärkten Werbung 425 Neuaufnahmen zu verzeichnen. Schrftleiter Münch wurde eine beſondere Ehrung für 25jährige Mitgliedſchaft zuteil. Frau Baſtian Joſt empfing das Abzeichen für 20 Jahre Pflichtwanderungen. Beide, ſie und ihr Mann, haben zuſammen 60 Pflichtwande⸗ kungen(den Ludwigshafener Wanderverein einge⸗ ſchloſſen) hinter ſich. Neben den ausgezeichneten Wanderern wurden auch eine große Zahl Mitglieder 1 05 Jahre Klubtreue, hier namentlich Frauen, ge⸗ Der Frauenchor ſchloß die Ehrung geſanglich durch das ſriſch und temperamentvoll unter Leitung von Herrn Sonntag geſungene„Frisch auf am grü⸗ nen Rhein“ ab. Eine Muſikkapelle umrahmte die Veranſtaltung auf flotte Weiſen und entfachte eine bhele Stimmung, daß man ſelbſt auf den ſchieſen Ebenen der Wege und der Wieſen zu tanzen anfing. Dank gebührt auch dem Hüttenwart Herrn Bart ſch 2 und Frau wie den übrigen gütigen Helferinnen, die in uneigennütziger Weiſe ganz erheblich zum Gelin⸗ gen des Feſtes beitrugen. 8 Blaktlüuſe wüten in Sſedlungsgürten Organiſierter Pflanzenſchutz in allen Gärten tut not! Die außergewöhnliche Wetterlage dieſes Sommers mit ihrer unheilvollen Trockenheit, förderte in den gärtneriſchen Kulturen das vermehrte Auftreten von tieriſchen Schädlingen und Pilzkrankheiten. Ganz beſonders ſtark zeigen ſich die dadurch hervorgerufe⸗ nen Schädigungen in den Gärten und Siedlungen unſeres engeren Stadtgebietes. Jedoch auch in den weiteren Gebieten des Rheintales und der Pfalz tre⸗ ten ſie in beängſtigendem Ausmaße auf. Im Frühſommer waren es u. a. die unermeß⸗ lichen Scharen von Erdͤflöhen, die mit nimmer müder Freßbegier das vernichtende Werk in den Gemüſe⸗ kulturen begannen. Später, bis heute, folgten ihnen die Legionen der Blattläuſe. In unheimlichen Maſſen treten ſie auf. Auf den Blättern der Kohlpflanzen und vielen ande⸗ ren Gartengewächſen bilden ſie durch ihr maſſiertes Auftreten dichtgeſchloſſene, weißlichgraue bis grau⸗ grüne Ueberzüge. Letztere begründen auch die allge⸗ mein in den Laienkreiſen für dieſe Erſcheinung üb⸗ liche Bezeichnung mit„Mehltau“. Durch ſtetes Sau⸗ gen der Läuſe an dem Saftſtrom und den Zellſäften der Pflanzen werden dieſe entkräftet, weniger wider⸗ ſtandsfähig und gehen unter Einwirkung ungünſti⸗ ger äußerer Umſtände früher ein. Wir ſprachen über dieſe Dinge mit den Sied⸗ leyn der verſchiedenen Siedlungsgebiete am Rande der Stadt und auch den Kleingärtnern auf der Sell⸗ weide und am Waldpark. Ueberall iſt es dasſelbe Bild und die gleichen Klagen. Mancher von ihnen hat ſchon Hunderte von Gemüſepflanzen, andere ihren ganzen Beſtand vernichtet, weil es ſinnlos erſcheint, dieſe Pflanzen ſtehen zu laſſen. Und wie haben ſie ſich zuerſt gegen dieſe Ungezie⸗ ferplage gewehrt! Die einen nahmen Schmierſeifenbrühe mit Tabakextraktlöſung, andere verwendeten erprobte chemiſche Prä⸗ parate. Alle dieſe Anſtrengungen brachten aber nur einen vorübergehenden Erfolg. Vielen bleibt alſo nichts anderes übrig, als die verlauſten Kulturen zu be⸗ ſeitigen und die Flächen u. a. mit ſpäten Bohnen, Salat oder Rüben zu beſtellen. So, wie dieſer Schädlingsbefall beſonders die Gemüſekulturen beſchädigt, ſo ſind aber auch man⸗ cherlei Krankheitserreger und Schädlinge in den Obſtkulturen am Werk.„Wurmige“ Kirſchen gab es heuen ja zur Genüge. Auch an vielen der jetzt auf dem Markt erſcheinenden erſten Aepfeln und Bir⸗ nen ſtellen wir dieſen Mangel feſt. Bekannt iſt auch, daß alljährlich Millionen Werte durch die ſchädigen⸗ den Einflüſſe von tieriſchen und pilzlichen Schma⸗ rotzern in den gärtneriſchen und Feldkulturen ver⸗ nichtet werden. Dieſe Tatſache läßt es nur zu ver⸗ ſtändlich erſcheinen, wenn nun mit Nachdruck und Umſicht dem Uebel entgegengearbeitet werden ſoll. Treffend wird die Bedeutung dieſer Kampfanſage gekennzeichnet durch die Aufforderung ſeitens einer maßgebenden Stelle, derzufolge es endlich damit Schluß ſein muß, daß wir in den Gärten und auf dem Felde meiſt nur das ernten, was uns von Schädlingen und Krankheiten übriggelaſſen wurde. In ſyſtematiſcher Folge werden nun bereits ſchon da und dort Vorarbeiten für den vom kommenden Spätherbſt bis nächſten Frühjahr zu führenden Hauptkampf gegen die Pflanzenſchädlinge, durchgeführt. So wurden ſchon u. a. aus der Er⸗ kenntnis, daß auf dem Gebiete des Pflanzenſchutzes gerade der Kleingärtner ſowie der Kleinſiedler noch nachhaltiger Schulung bedarf, oͤurch deren Organiſa⸗ tion entſprechende Schulungskurſe aufgenom⸗ men. An dem hierfür im letzten Monat in Berlin durchgeführten einleitenden Zentralſchulungskurſus nahm für Baden der Landesſchulungsleiter Garten⸗ architekt Schneeberger teil. Im Verlaufe der nächſten Monate werden nun engere Arbeitsgemein⸗ ſchaften von willigen und befähigten Kleingärtnern und Siedlern geſchult, öͤie dann als Kampftrup⸗ pen zu gegebener Zeit in den Gärten und Sied⸗ lungen eingeſetzt werden. Ein bereits mit dem beſten Erfolg durchgeführtes Muſterbeiſpiel für organiſierten Pflanzenſchutz, zeigt die benachbarte Pfalz. In Zuſammenarbeit mit dem Arbeitsbeſchaffungsamt des Gaues Rhein⸗ pfalz, wurde die Maßnahme techniſch und organiſa⸗ toriſch von der Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Neuſtadt a. d. Haardt geführt. Schon im zeitigen Frühjahr hatte man dort mit den erſten Spritzun⸗ gen begonnen. Dieſe erſte Aktion erfaßte in rund 20 000 Arbeitstagen etwa 1400 Arbeiter und Techniker, die nahezu eine Million Obſtbäume behandelte. Bei der im Verlaufe des Monats Mai durchgeführ⸗ ten Nachblütenſpritzung waren es ſogar 1,4 Millio⸗ nen, zu deren Behandlung über fünf Millionen Li⸗ ter Spritzbrühe(Schwefelkalkbrühe— Bleiarſen) be⸗ nötigt wurden. Und der Erfolg? Hierzu iſt aus dem Bericht der Neuſtadter Pflanzenſchutzhauptſtelle zu entnehmen, daß offenſichtlich der bisherige Ge⸗ ſamterfolg in jeder Weiſe die ergriffenen Maßnah⸗ men rechtfertigt. Ausgezeichnet war der Erfolg ge⸗ gen die Obſtmade. Beſonders waren aber auch die behandelten Kulturen, trotz der heißen Witterung, won dem Blatt⸗ und Blutlausbefall durchweg be⸗ freit. Betrachtet man dieſen Erfolg und mehr die ihm vorausgegangenen Maßnahmen, ſo dürfen wohl beide mit Recht als wegweiſend bezeichnet werd en. Erwieſen iſt, daß über dieſen Weg praktiſch, billig und produktionsfördernd zum Nutzen des Volks⸗ ganzen gearbeitet wird. Bedenken wir aber auch, daß Tauſende von arbeitsloſen Volksgenoſſen dabei auf Monate zu Arbeit und Brot kamen und zukünf⸗ tig, gerade in oͤen etwas arbeitsſtillen Wintermona⸗ ten in Beſchäftigung kommen können. Und hinzu werden Hunderttauſende an Werten in marktwürdi⸗ gem und genußfähigem Obſt unſerer Volks⸗ wirtſchaft erhalten. Um dieſen Erfolg auch bei uns zu ſichern, werden alle Gartenbeſitzer, Siedler und Erwerbsgärtner bis zu dem letzten Nutznießer eines Obſtbaumes, ſich in den Dienſt der guten Sache ſtellen und zur Zu⸗ ſammenarbeit mit den in Frage kommenden amt⸗ lichen Organen bereit ſein müſſen. Günſtig mag bei all dieſem Kommenden gerade für unſere Ge⸗ gend ſein, daß die badiſche Hauptſtelle für Pflanzen⸗ ſchutz vor einiger Zeit aus Freiburg in die Nühe von Karlsruhe(Auguſtenberg bei Grötzingen) ver⸗ legt wurde. 3 Der Mann mit „Ich verſichere Sie, ſagte der als Wetterprophet bekannte Gaſt eines Mannheimer Gartenlokals, am Sonntag gibt es Regen.„Ich danke für Ihre Ver⸗ ſicherung, verſicherte der Gaſtwirt, aber ſie iſt über⸗ flüſſig, ich bin bereits verſichert.“ Der Gaſt fühlte, daß ſeine Propheteneigenſchaft anfing ihren Nimbus zu verlieren und lächelte ſkeptiſch, aber die vorgelegte Police des Gaſtwirts war überzeugend: der Mann war tatſächlich gegen Regen ge⸗ und verſichert. Wie man ſich ſonſt gegen Krankheit oder Tod verſichert. Die praktiſchen Engländer ſind ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit auf die Idee gekemmon, ſich auch gegen unerwarteten und daher ſtörenden Regen zu verſichern und ſeit etwa 4 Jahren iſt dieſe Gepflogenheit auch in Deutſchland eingeführt. Man hat zwei Möglichkeiten der Verſicherung. Zu⸗ nächſt kann man ſeine ſämtlichen Unkoſten werſichern, die man zur Vorbereitung der Verauſtaltung auf⸗ bringen mußte und dann kann man den Einnahme⸗ ausfall, den man durch den Regen hatte, ſicher ſtellen. Das iſt der Unterſchied zwiſchen den tatſächlichen Ein⸗ nahmen und den mutmaßlichen. Die Verſicherungs⸗ prämie wird für jeden einzelnen Fall berechnet, ſie ſchwankt zwiſchen 10 und 15 v. H. der Verſicherungs⸗ ſumme. Sie wird gewöhnlich nur für Stunden abge⸗ ſchloſſen, es handelt ſich immer nur um Veranſtal⸗ tungen, die einige Stunden dauern, wobei vor allem die letzten beiden Stunden vor Beginn für den Be⸗ ſuch ausſchlaggebend ſind. Wenigſtens für den ver⸗ anſtaltenden Verein. Bei einem Tennisturnier iſt es für die Spieler wichtig, daß es nach Beginn auch noch trocken bleibt, für die Beſucher kommt es auch ſchon darauf an, daß ſie den Platz bei Trockenheit erreichen können. Nun iſt Regen und Regen nicht dasſelbe. Ein kleiner kurzer„Guß“ kann manchen Veranſtal⸗ tungen gerade noch die notwendige„Friſche“ geben, dagegen iſt ein Bindfadenregen geeignet, die Stim⸗ mung gänzlich zu verderben. Um den verſiche⸗ rungsfähigen Grad des Regens feſtzuſtellen, tritt der Mann mit dem Regentopf in Tätigkeit. Das iſt gewöhnlich ein Beamter der Verſicherungsgeſellſchaft, der einige Zeit vor Beginn der Veranſtaltung mit einem Koffer anrückt. Bei blauem Himmel bleibt der Koffer verſchloſſen, ſieht es aber nach Regen aus, dann entnimmt der Mann eee ere Was tut man gegen Regenfälle? dem Koffer ein zweiteiliges zylinderförmiges Blechgefäß, eine Art Ofenröhre, das zuſammen⸗ dem Regentoyf geſteckt wird und in deſſen unterem Teil ein Meß⸗ glas ſteht, das mit Millimeterſtrichen verſehen iſt. Damit mißt der Mann die Stärke des Regens, 1 mm, 2 mm, 3 mm und darüber. Wenn ſchon Regen— dann ſind die Veranſtalter ſchon dafür, daß es wenigſtens ſo regnet, daß der 3 ⸗mm⸗Strich er⸗ reicht wird, denn dann iſt der Schadenerſatzanſpruch unbeſtritten. Die vereinbarte Verſicherungsſumme wird zudem im Verhältnis zur gemeſſenen Regen⸗ höhe als Entſchädigung geleiſtet und zwar 30 v. H. bei 2 mm, 60 v. H. bei 3 mm und 100 v. H. bei amm. Am liebſten iſt dem Veranſtalter natürlich ein kurzer Guß, der ausreicht, um die 3 mm voll zu machen, aber doch wieder ſo rechtzeiitg aufhört, um die erwartenden Gäſte nicht am Kommen abzu⸗ halten. In vielen deutſchen Städten ſind derlei Regen⸗ verſicherungen ſchon abgeſchloſſen und beträchtliche Gelder als Entſchädigungen bei Regenfall gezahlt worden. In erſter Linie ſind es ſportliche Verauſtal⸗ tungen, die verſichert wurden und hier wieder vor allem die Pferderennen, aber auch Radrennen, Flugtage, Reiter⸗ und Tennistur⸗ niere. Namentlich Berliner Pferderennen ſind häu⸗ fig unter den Verſtcherten. So fiel ein Hindernis⸗ rennen in Karlshorſt ins Waſſer, und es wurde eine Entſchädigung von 94000 Mark gezahlt, Auch die Pferderennen in Baden⸗Baden mußten einmal mit 28 000 Mark entſchädigt werden, ebenſo Stuttgarter und Frankfurter mit je 30000 Mark. In München verregnete ein Staffellauf, und die Veranſtalter be⸗ kamen für ihre Prämie 1000 Mark. Auch Konzerte und Feſtſpiele im Freien ſind ſchon häufig ein Opfer des Regens geworden. Laien⸗ feſtſpiele bei Kanten z. B. mußten ſchwer gewäſſert worden ſein, denn die Veranſtalter bekamen 15 000 Mark ausgezahlt. Eine Konzertveranſtaltung in Breslau wurde mit 3500 Mark entſchädigt, auch bei Sängerfeſten wurde ſchon öfters zugeſchoſſen. Viele Gaſtwirtſchaftsbetriebe verſichern ihre Veranſtaltungen gegen Regen, ſowohl in kleineren Städten, als auch im Berliner Lunapark und auf der Münchener Feſtwieſe. Das ſind Zahlen von einigen hundert bis 15 000 Mark, die in der Liſte der Ausbezahlten verzeichnet ſind. Der bisherige Witterungscharakter des Sommers in Deutſchland dürfte kaum Anlaß zu all zu vielen Verſicherungen gegen Regen gegeben haben, aber 3. Seite/ Nummer 335 „Veſucht die ſonnige Pfalz! Unter dem Titel„Beſucht die ſonnige Pfalz“ hat die Rhein⸗Haardt⸗Bahn unter Mitwir⸗ kung intereſſierter Kreiſe einen hübſchen Wer be⸗ proſpekt herausgebracht, der alles das enthält was für denjenigen Reiſenden von Wichtigkeit zu wifſen iſt, der mit der Rhein⸗Haardt⸗Bahn in die ſonnige Pfalz fährt. In einem kurzen Vorwort des auf Kunſt druckpapier hergeſtellten Büchlein's wird kurz die Schönheit der Pfalz zu allen Jahreszeiten geſchildert und durch drei Einſchaltbilder: die Ruine Limburg, das ioͤylliſche Forſthaus Iſenachtal und einen Charakterkopf eines Hambacher Winzers auf⸗ gelockert. Die nächſten dreißig Seiten bilden einen Streifzug durch die Pfalz dar und bringen die wich⸗ tigſten Angaben über Bad Dürkheim, Peterskopf, Lindemannsruh, Herxheim am Berg, Leiſtadt, Ung⸗ ſtein, Kallſtaoöt, Freinsheim, Ruine Hardenburg, Lambrecht, Wachenheim, Forſt, Deidesheim, Rup⸗ pertsberg, Königsbach, Hildebrandseck, Gimmeldin⸗ gen, Hambach und Neuſtadt. Sämtliche Artikel ſind mit Bildern verſehen, meiſt Aufnahmen der Badiſch⸗ Pfälziſchen Luft⸗Hanſa. In den Text eingeſtreut ſind hübſche Pfälzer Geſchichtchen, die Anreiz bieten ſollen, die Pfälzer Landsleute kennen zu lernen. Fahrpläne der Rhein⸗Haardt⸗Bahn, Anſchlüſſe, Fahr⸗ preiſe und eine Zuſammenſtellung verſchiedener Wanderungen auf markierten Wegen durch den Pfäl⸗ zer Wald ergänzen das 48 Seiten ſtarke Heftchen. Nattern, Kröten, Fröſche Der Karlſterntiergarten im Käfertaler Wald wird vergrößert Der Tiergarten am Karlſtern im Käfer⸗ talerwald, der ſchon bisher durch ſeinen reichhaltigen Tierbeſtand inmitten der reizvollen Umgebung ſich einer beſonderen Anziehungskraft erfreute, erhält jetzt einen weiteren Aus bau, der ſich aber auf einer anderen Linie hält. Dem Tiergarten wird nämlich ein Terrarium angegliedert. Die lange Reihe der Glaskaſten iſt am Ufer des Geflügelteiches aufge⸗ ſtellt worden und bildet einen ſelbſtändigen in ſich abgeſchloſſenen Teil der Anlage, denn das Terrarium umfaßt nur die Tiere, die in ſein„Aufgabengebiet“ fallen. Der eine Kaſten enthält neben der gewöhn⸗ lichen Kröte und der Wechſelkröte noch die Kreuz⸗ kröte, die Knoblauchkröte allerlei Unken und Sala⸗ mander. Grasfroſch und Teichfroſch bewohnen gegen⸗ wärtig nach allein einen Glaskaſten und auch die Waſſerſchildkröten haben eine eigene„Wohnung“ für ſich. Eine andere Gruppe der Glashäuſer beherbergen in einem Kaſten Perl⸗Eidechſen und Smaragd⸗Eidech⸗ ſen aus Dalmatien, während Smaragdeidechſen aus dem ſüdlichen Balkan mit Zauneidechſen und Mauer⸗ geckos zuſammen hauſen. In einem anderen Kaſten führen Zorn⸗Nattern, Aeſkulap⸗Nattern, Katzen⸗Nat⸗ tern und Schling⸗Nattern ein friedliches Daſein und nebenan teilen ſich Ringel⸗, Würfel⸗ und Viper⸗Nat⸗ tern in die Behauſung. Allein in ſeinem Kaſten befindet ſich der im ſüdlichen Europa bis Turkeſtan heimiſche Scheltopuſtk. In einem Waſſerbehälter zei⸗ gen ſchließlich noch Molche ihre Schwimmkünſte. warmer und tragender Stimme und und W. Abt vor. ſchwingten Vorträge hatte die Sängerin ſich mit fei⸗ nem Geſchmack der gehobenen Stimmung angepaßt. Zum Schluß zeigte Frau Major Calame ihr ſoli⸗ ſtiſches Können auf dem Flügel durch den Vortrag der Polonaiſe Nr. 2 von Chopin. Die einzelnen Kaſten ſind den Lebensbedingungen der Bewohner entſprechend eingerichtet: Raſenflächen, und Sumpfanlagen trifft man bei den Kröten und Fröſchen, während bei den Nattern und Eidechſen kleine Gebüſche und Bäumchen eingebaut ſind oder künſtliche Felswände den Tieren die Natur erſetzen. Zur Hundert⸗Jahr⸗Feier des Vereins für Na⸗ turkunde. Bei dem Feſteſſen im Mannheimer Hof, das ſich an den Feſtakt anſchloß und eine große Zahl von Mitgliedern und Gäſten an froher Tafelrunde vereinigte, wurde die feſtliche Stimmung durch künſt⸗ leriſche Darbietungen gehoben. Frau Profeſſor Fröhlich trug, von Frau Major Calame fein⸗ fühlig auf dem Flügel begleitet, mit gut geſchulter, mit beſeeltem Ausdruck Lieder von Hildach, von R. Philipp In der Auswahl der leichtbe⸗ n Goldene Hochzeit. Ein altes Mitglied des Mannheimer Rudervereins„Amicitia“, Herr Karl Scheirmann, ſeit wenigen Jahren in Wuppertal wohnend und ſeit den Gründungsjahren der„Ami⸗ citia“ angehörend, feiert heute das Feſt der golde⸗ nen Hochzeit. Scheirmann, ein alter, begeiſterter Anhänger der Ruderei, darf der herzl. Glückwünſche des Mannheimer Ruderſports verſichert ſein. * Seinen 70. Geburtstag begeht am heutigen Mittwoch in voller Friſche und Rüſtigkeit Herr Fritz Scheurer, H 5, 20. lichen Kreiſen heute noch eine bekannte und beltebte Perſönlichkeit, beſonders im Turnverein von 1846, wo er noch immer in der Altersriege fleißig mit⸗ turnt. So ſah man ihn auch noch vor drei Wochen bei dem Turnfeſt in Neckarau für den 46er mittur⸗ nen. konnte ber Jubilar vor zwei Jahren zurückblicken. Wenn er auch nicht mehr aktiver Schwimmer iſt, ſo huldigt er doch noch immer dem Schwimmſport und geht täglich bei jeder Witterung in das Rhein⸗Frei⸗ Fritz Scheurer iſt in ſport⸗ Auf ſein fünfzigjähriges Turnerjubiläum — * Die„Mannheimer Sängerrunde“, die ihren dies fährigen Vereinsausflug nach Oehringen machte, wurden bei ihrem Eintreffen durch den Oeh⸗ ringer Sängerbund mit dem deutſchen Sängerſpruch begrüßt. Nach der Verteilung in die Quartiere traf man ſich ſpäter im Bahnhofshotel wieder, wo bei einem gemütlichen Beiſammenſein Vereinsführer Sattelmayer herzliche Begrüßungsworte ſprach und Stadtpfleger Riedel in Vertretung des Bürgermei⸗ ſters die Grüße der Gemeinde überbrachte. Vereins⸗ führer Specht dankte für die gaſtfreundliche Auf⸗ nahme. Das Programm des Abends wurde faſt überwiegend von den Mannheimer Sangesbrüdern beſtritten, die unter der ſicheren Stabführung von Dr. Riehl eine Reihe von Chören zum Vortrag brachten, die begeiſterte Aufnahme und reſtloſe An⸗ erkennung fanden. Der Sonntagvormittag galt der Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten, einer Ehrung der Gefallenen und einem Liedervortrag im Hof⸗ garten. wir haben noch die zweite Hälfte vor uns. J. W. . Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 78 n ge des tapferen R. 109 war recht gefährdet gewo a tauchten neben ihnen die erſten Wellen des R. 110 auf, das auch nach rechts An⸗ iß an die 37. Diviſion bei der St. Paul Ferme hiel Das R. 110 hatte um 5 Uhr morgens im Anſchluß an die 37. Diviſion den Angriff zwiſchen der Straße St.)⸗Nadon Ferme und Höhe 188 mitgemacht. In ertem Kampfe hatte R. 110 die Bellevue Ferme g mt und deren Beſatzung gefangen, hatte ſich durch den Wald von Hautviſon durchgekämpft, deſſen Weſtrand erreicht und war dann bei Mau⸗ cereux in die Kampflinie des R. 109 eingerückt. nun der Aich zwiſchen dem Regiment R. nd R. 110 wieder hergeſtellt war, ſo wurde zu⸗ einmal verſucht, eine einigermaßen zuſammen⸗ ang ende Front zu bilden, wobei eine Lücke zwiſchen den beiden Regimentern durch Maſchinengewehre ausgefüllt wurde. In dieſem hin⸗ und herwogenden Kampfe war die Verbindung zur erſten Garde⸗Diviſion abgeriſſen, und es ſtellte ſich auch heraus, daß innerhalb des R. 109 zwiſchen dem 2. und 3. Bataillon eine Lücke von ungefähr einem Kilometer aufgeſprungene war. In dieſem denkbar ungünſtigen Augenblicke, wo alles damit beſchäftigt war, zunächſt einmal die Ver⸗ hältniſſe innerhalb der Front in Ordnung zu bringen, traf um 4 Uhr 30 nachmittaags in der Vorderlinte ein Diviſionsbefehl ein, der beſagte, daß der An⸗ griff fortzuſetzen, und als neues Ziel der Weg Dampleux⸗Oigny⸗Silly⸗la Poterie zu erreichen ſei. Als Beginn des Anngriffs war 5 Uhr nachmittags angeſetzt. Eine Ausführung dieſes Angriffsbefehls war glatt unmöglich. Von Minute zu Minute nahm das feindliche Artilleriefeuer unter Fliegerleitung zu, während die eigene Artflleriewirkung gleich Null war. Weſtlich von Troesnes fuhren feindliche Tanks auf und feuerten, ohne daß ſie aus Mangel an Ar⸗ tillerie und Minenwerfern bekämpft werden konnten. Auf die rückwärtigen Orte ſtürzten ſich feindliche Bombengeſchwader und richteten auf den Anmarſch⸗ ſtraßen viel Unheil an. In Oulchy le Chateau wurde eine auf dem Marſch befindliche Pionier⸗Kompagnie von Bombenfliegern angegriffen und dabei ein großes Blutbad angerichtet. Faſt die nne 0 Kompagnie und alle Pferde oder verwundet am Boden. Wo aber blieben die deutſchen Flieger? Wohl jedem, der jene Tage an einer Stelle der deut⸗ ſchen Angriffsfront miterlebt hat, wird jener furcht⸗ bare Augenblick im Gedächtnis bleiben, wo nach an⸗ fänglich glänzenden Erfolgen ſich wieder die er⸗ drückende materielle Ueberlegenheit des Feindes offenbarte und jenen Umſchwung der Lage ſchuf, gegen den weder Heldenmut noch größte Opferbereitſchaft anzukämpfen vermochten. Maferialschlachi Angeſichts der immer ſtärker werdenden feindlichen Abwehr, ſowie der Ungunſt und Unüberſichtlichkeit des Geländes hatten die beiden Regimenter genug zu tun, um den ausgedehnten Raum von—6 Kilo⸗ meter zu überwachen. Mehrere Verſuche des 2. R. 109 gegen Troesnes Gelände zu gewinnen, waren nach kurzen Anfangs⸗ erfolgen an wütenden franzöſeſchen Gegenſtößen, in die auch drei Panzerwagen ein⸗ griffen, geſcheitert. Am Abend machte das 3. Bataillon des R. 109 zwiſchen 8 und 9 Uhr nochmals einen Verſuch, den befohlenen Angriff weiter vorzutragen. Aber das tapfere Bataillon geriet, als es ſich zum Vorgehen anſchickte in ein derartiges Vernichtungsfeuer der feindlichen Artillerie und Maſchinengewehre, daß das Bataillon unter ſehr ſchweren Verluſten wieder in ſeine Ausgangsſtellung zurückging. Bei der 28. Diviſion traf im Laufe des 1. Juni die Nachricht ein, daß die Diviſion aus der Front gezogen werden ſollte. Die beiden Nachbar⸗ diviſionen wurden angewieſen, in der nächſten Zeit den Abſchnitt der 28. Diviſton zu übenehmen. Bei der 52. Diviſion führte der 1. Juni zu ſehr ernſten Kämpfen, die auch hier die grundlegende Veränderung der Geſamtlage durch ihren Verlauf ankündigten. Zwiſchen dem Regiment 170, das Verneuil beſetzt hielt und den am Bois de Navarre und an den Hän⸗ gen öſtlich la Malmaiſon eingeſetzten Zern und 16g9ern war die Verbindung abgeriſſen. Sobald der Kommandeur der 169er um 4 Uhr 30 morgens ſeine Bataillone beiſammen hatte, ſetzte er das 2. Bataillon mit der Begleit⸗Batterie am Süd⸗ rande des Bois de Navarre entlang zum Angriff auf Vandieres an, während das./169 den Trotte⸗Wald lagen tot ſäubern ſollte. Das 1. Bataillon ſowie eine Kom⸗ panie der Maſchinengewehr⸗Scharfſſchützen⸗Abteilung 38 wurde als Reſerve zurückgehalten. Die Regimenter der 52. Diviſion ſtanden vom Be⸗ ginn des großen Angriffes, dem 27. Mai an, ununter⸗ brochen in vorderſter Linie in ſchweren Kämpfen und waren abgekämpft. Die Stärke der Kompa⸗ nien betrug 1 Offizier und 25 Mann durch⸗ ſchnittlich. Die noch in der Hand der Führer befind⸗ lichen Mannſchaften waren körperlich auf das Aeußerſte erſchöpft und auch ſeeliſch tief erſchüt tert. Es iſt geradezu als ein Wunden für die den Badenern innewohnende unerſchütterliche Kampfkraft zu bezeichnen, daß die Regimenter in die⸗ ſem Zuſtande ſich noch immer mit ſolcher Bravour und Hingabe zu ſchlagen vermochten. Die Lahrer geraſen in einen Hexenkessel Die Lahrer gingen vor. Trotz heftiger feindlicher Gegenwehr nahmen ſie die Höhe hart ſüd⸗ öſtlich des Bois de Navarre. Als ſie ſich aber an⸗ ſchickten, in den Talkeſſel von Vandieres hinabzuſteigen, ſetzte von den jenſeitigen Marne⸗ höhen ſchwerſtes Artilleriefeuer auf die Lahrer ein. Maſchinengewehre begannen zu tacken und das praſ⸗ ſelnde Infanteriefeuer kündigte die Anweſenheit eines weit überlegenen Gegners an. In dieſem raſenden Feuerorkan vorzugehen war vollkommen ausgeſchloſſen umſomehr als auch das 3. Bataillon der 169er im Trotte⸗Wald auf einen weit überlegenen Gegner geſtoßen war. Und jetzt trat das friſche, franzöſiſche Infanterie⸗ Regiment 38 zum Gegenangriff gegen dieſe ſchwachen, durch das furchtbare Artilleriefeuer erſchüt⸗ terten Lahrer an, bei denen das ganze Regiment nicht viel mehr Köpfe als eine kriegsſtarke Kompanie zählte. Aber die Babener gaben nicht nach. Die letzten Regimentsreſerven eilten den mit verzweifelter Tapferkeit fechtenden Vorderbataillonen zu Hilfe. In wütendem Zuſammenprall kam der Kampf 55 gehend zum Stehen, dann aber ſchoben ſich friſche franzöſiſche Reſerven ein und unter dem Druck der vielfachen Uebermacht wurden die Lahrer langſam auf das Bois de Navarre zurückgedrängt, an deſſen Weſtrand ſie ſich erneut feſtſetzten. Fortſetzung folgt. Der Maudather Morbprozeß begann Willi Baumann und zwei Komplizen Eigener Drahtbericht Frankenthal, 24. Juli. Trotz ſtrömenden Regens war das Gerichts⸗ gebäude von vielen Neugierigen umlagert. Auch die Zuſchauerplätze des großen Sitzungsſaales, wo das Schwurgericht heute vormittag zuſammentrat, war ſchon lange vor Beginn der Verhandlung dicht ge⸗ füllt. In der Hauptſache waren es Einwohner aus Maudach und die Angehörigen und Verwandten der ermordeten Frau Amberger. Kurz vor halb 9 Uhr wurden die drei Angeklag⸗ ten geſchloſſen in den Saal geführt: Willi Bau⸗ mann und Jakob Scheuermann, beide ange⸗ klagt des Mordes, ſowie Artur Münzer, ange⸗ klagt der Beihilfe. Während die zwei letzten An⸗ geklagten ziemlich teilnahmslos auf der Anklage⸗ bank ſitzen, ſieht ſich Baumann intereſſtert im Zu⸗ ſchauerraum um, was ihm aus den Reihen der An⸗ gehörigen der ermordeten Frauen große Entrüſtung einträgt. Er zieht es dann wieder vor, nach vorn zu blicken. Der 27 Jahre alte ledige Baumann und der 40 jährige verheiratete Scheuermann ſind beſchul⸗ digt, am 5. April d. J. in Maudach die Ehefrau und Tochter des Landwirts Amberger bei einem Ein⸗ vor dem Frankenthaler Schwurgericht bruch in die Wohnung durch Schläge mit einem Handͤbeil getötet zu haben. Die beiden fanden Unter⸗ ſchlupf bei dem dritten Angeklagten, dem 26jährigen Münzer, wurden aber bald nach der Tat verhaftet. Willi Baumanns Verbrecherweg Der Vorſitzende des Schwurgerichts, Lanoͤgerichts⸗ direktor Dr. Hillenbrandt, redete dem Ange⸗ klagten Baumann eindringlich ins Gewiſſen, nun⸗ mehr nach 17 Vernehmung 75 mit wechſelnden Ausſagen bei der Wahrhe zu bleiben, denn es gehe jetzt aufs Ganze. Die Tat ſei ſo un⸗ geheuerlich, daß ſich das Gericht ausführlich über die Perſönlichkeit des Angeklagten Baumann unter⸗ halten müſſe. Baumann macht dann ſeine Angaben über ſein Vorleben etwas zurückhaltend und am Preſſetiſch nicht immer ſehr verſtändlich. Er iſt mit fünf Geſchwiſtern in Ludwigshafen aufgewachſen und der frühe Tod ſeiner Mutter hat ſich auf ſeinen Cha⸗ rakter ſehr ungünſtig ausgewirkt. Er kam in Für⸗ ſorgeerziehung, hielt es nirgends lange aus, wurde ſchließlich Gelegenheitsarbeiter und ging auf die Wanderſchaft. Im Sommer 38 kam er nach Lud⸗ wigshafen zurück, vagabundierte und ſchlief in Gar⸗ tenhäuschen. Seine Vorſtrafenliſte begann un⸗ mittelbar nach dem Tode ſeiner Mutter im Jahre 1930 mit einem Sittlichkeitsverbrechen. Dann folg⸗ ten Beſtrafungen wegen gefährlicher Körperverletzun⸗ gen und Diebſtählen. Im Herbſt 1932 begann ſeine eigentliche Laufbahn als Einbrecher. Die amt⸗ liche Liſte verzeichnet bis zum Frühjahr 1934 allein 23 Diebſtähle, die unter Führung von Baumann ausgeführt wurden. Der Vorſitzende fragt ihn: War es denn nicht möglich, Baumann, ſich oͤurch ehrliche Arbeit durch⸗ zubringen? Haben Sie ſich niemals Mühe gegeben? Der Angeklagte erwidert: Ich habe mich zweimal zur Arbeit gemeldet, wurde aber nicht angenommen. Der Vorſitzende ſchloß dieſe kurze Epiſode mit der Bemerkung ab: Ihr Arbeitswille ſcheint allerdings nicht groß geweſen zu ſein, das Vagabundenleben war Ihnen anſcheinend lieber. Im Sommer 1933 hatte Baumann eine Beſpre⸗ chung mit Scheuermann, wobei ein Generalplan feſt⸗ gelegt wurde für die Beſchaffung von Gel d⸗ mitteln durch Einbrüche. Dabei erwähnte Scheuermann, der aus Maudach ſtammt, bereits den Namen des Landwirtes Amberger in Maudach, bei dem Geld zu holen ſei. Dieſer Plan wurde aber damals zurückgeſtellt. Inzwiſchen kam aber der dritte Angeklagte, Münzer, zur Einbrecherbande Bau⸗ manns, die in Ludwigshafen eine Reihe von Ver⸗ kaufshäuschen plünderte. Dabei wurde auch ein Plan ausgearbeitet einen Mannheimer prakt. Ar zt überfallen und aus zurau⸗ ben. Aber im letzten Moment ſchreckte Baumann vor 1 15 Tat zurück, nachdem ſein Kor mplize 5 Zuchthäusler Wadle, bereits in der Wohnung des Arztes war. In Maudach kannte ſich Baumann aus, da er frei her bei dem Landwirt Amberger Kartoffel beſorgt hatte. Die Schilderung der blutigen Tat Baumann mit der Feſtſtellung, daß Scheuermann die treibende Kraft zu dem Einbruch geweſen ſei. Nachdem ihn der Vorſitzende nochmals ermahnt hatte nur die Wahrheit zu ſagen, beſonders auch hinſichtlich der Beteiligung der ande⸗ ren Angeklagten, erklärte Baumann, daß er am Tage vor der Tat, am 4. April, dem Angeklagten Münzer geſagt habe, daß er nach Maudach gehe. Er ſei aber allein nach Maudach gegangen, eine ſehr wichtige Ausſage, die die anderen Angeklagten entlaſtet. 5 In Maudach ſelbſt kam Baumann in der Frühe des 5. April an, verbarg ſich in der Scheune, bis der Landwirt Amberger aufs Feld gegangen war und begab ſich dann zwiſchen 7 und 8 Uhr in die Woh⸗ nung, wo er zunächſt die 21jährige Tochter noch im Bett ſchlafend antraf. Er verſetzte ihr einen Schlag mit dem Rücken eines Handbeils, das er im Schlafzimmer an ſich genommen hatte und hieb auch auf dieſe Weiſe auf die herbeigeeilte Ehefrau Am⸗ berger ein, die beide am gleichen Tage bzw. am Tage darauf den ſchweren Verletzungen erlagen. Nach der Tat verbrannte Baumann ſeinen Rock, ſtahl 30 Mark aus der Küche und verließ das Haus durch das Fen⸗ ſter. Er wurde zwei Tage nach der Tat feſtgenom⸗ men, nachdem Scheuermann ſchon am Tage vorher verhaftet worden war. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten nach der vierſtündigen Vernehmung ſeinen früheren Angaben über die Mittäterſchaft des Scheuermann vor, aber Baumann bleibt bei ſeiner Angabe der alleini⸗ gen Täterſchaft beſtehen, gibt allerdings zu, daß Scheuermann der anregende Teil zu dieſem Ein⸗ bruch zu Maudach geweſen ſei und ihn auch vor⸗ bereitete. Baumann nimmt auf die ausdrück⸗ liche Frage des Vorſitzenden die zwei Morde auf ſich. Um 1 Uhr tritt eine zweiſtündige Pauſe ein. Am Nachmittag beginnt die Vernehmung der beiden anderen Angeklagten. Für 46 Uhr iſt eine Beſichtigung des Tatortes durch das Gericht in Maudach vorgeſehen. Polizeibericht vom 24. Juli Der Verkehr fordert Opfer. Ein Radfahrer, der geſtern nachmittag infolge der naſſen Fahrbahn auf einer Straße in der Innenſtadt ſtürzte, brach den rechten Unterarm. Der Verletzte fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus.— Kurze Zeit darnach ſtürzte auf der Güterhallenſtraße ein Kraftrad⸗ fahrer, der mit ſeinem Fahrzeug in die Schienen der Reichseiſenbahn geriet. Er erlitt erhebliche Haut⸗ abſchürfungen und wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Diakoniſſenkrankenhaus gebracht.— Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich weitere 7 Ver⸗ kehrsunfälle, bei denen jedoch nur Sachſchaden entſtand. beginnt Ausſchreitungen auf einem Lagerplatz. Auf einem Lagerplatz in den U⸗Quadraten kam es geſtern nach⸗ mittag zu größeren Ausſchrettungen. Der alarmierte Notruf nahm 2 der Beteiligten feſt und lieferte ſie in das Bezirksgefängnis ein, worauf die Ruhe wieder hergeſtellt war. Aus politiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigen Tages 3 Perſonen feſtgenommen. Leichenbergung. Aus dem Waldhofbecken wurde am 23. Juli die Leiche eines 5 Jahre alten Knaben gezogen, welcher am 20. Juli bein Spielen ertrunken iſt. Die Flucht aus dem Leben Am Montag beging in einer Wohnung in der Neckarſtadt eine jüngere Frau, die von einem ſchweren Leiden ſeit langem gequält war, Selbſtmorb durch Einatmen von Leuchtgas.— Auch im Stadtteil Lindenhof öffnete eine verwitwete Rentnerin den Gas hahn und nahm ſich das Leben — Am gleichen Tag trank älterer Mann wahrſcheinlich in einem Zuſtand geiſti⸗ ger Verwirrung eine ätzende Flüſſigkeit und fand dabei einen gräßlichen Tod. Mannheimerin im Zugſpitzgebiel abgeſtürzt Von einem tragiſchen Geſchick wurde eine Mannheimerin, Frau Thereſe Sauer, wohnhaft Leibnizſtraße, im Zugſpitzgebiet ereilt. Die Frau, eine begeiſterte Bergſteigerin, ſtürzte im Höllental⸗Ferner in eine Gletſcher⸗ ſpalte und war ſofort tot. Die Leiche konnte ge⸗ borgen werden und wurde nach Obergrainau bei Garmiſch gebracht. ADLER Diplomat, ADLER Trumpf, ADLER primus und ADLEN Trumpf Junior erringen 23 Goldene, 3 Silberne u. 5 Bronzene Medaillen. Außerdem 3 Mannschaftspreise. Akte— 50 Seine Siege im AUS Baden- Ba Iſchtentelersttede 83— Bühl: Adolf. Hitler-Sttaßge 72— ed Bergheimer Stteße 20— bestes; Nühlstrsße 9 und Lucwiesttebe 53— e Altterstrobe 1 e Klrchsttäbe 235 Neustadt a. d. Hdt.: Luftpoldstraße 6— Offenburg: Heuptsttege 17— Pfolzheim: Kalser-Whelm-Stisbe 50— Pirmasens: Schillersttabe 20— Singen: leo-Schlegeter-Sti.5— Waldshut: Wellstrabe— Worms: Speyeferstiebe G in der Altſtadt ein e —— . n L er Ser 2 90 5 ſpielte, entſtanden ſein. Aus Baden Die Brandſeuche * Zell a.., 25. Juli. Nachmittags entſtand in dem dem Sternenwirt Joſef Schwarz gehörenden Wohnhaus mit Oekonomiegebäude ein Brand, der durch den ſtarken Wind angefacht, die Gebäude in kurzer Zeit einäſcherte. Das Feuer ſoll durch einen gjährigen Knaben, der hinter dem Hauſe„feuerle“ Der Schaden beträgt zirka 15 000 Mk. Im Schopf des Albert Brucher brach am glei⸗ chen Nachmittag Feuer aus, das durch die dort lagernden Wellen und anderen leicht brennbaren Gegenſtänden reiche Nahrung fand. Das verheerende Element griff auch auf das Wohnhaus über, das gleichfalls ein Raub der Flammen wurde. Bis die Motorſpritze in voller Tätigkeit war, machte ſich in der hochgelegnen Gegend der Waſſermangel ſtark fühlbar. Der Dachſtuhl des Funckſchen Hauſes war bereits in Brand geraten; es konnte zwar gerettet werden, hat aber durch Waſſer ſchwer gelitten. Weſpen verurſachen Verkehrsunglück Efringen, 24. Juli. Ein holländiſches Ehepaar wollte von Freiburg nach Baſel fahren und befand ſich etwa in der Nähe von Efringen, als plötzlich ſich im Auto einige Weſpen ſehr unangenehm be⸗ merkbar machten. Die Frau wurde von einem der Tiere geſtochen. Der am Steuer ſitzende Ehemann machte gleichzeitig eine etwas unwillkürliche Bewe⸗ gung, um die Tiere abzuſchlagen, im gleichen Augen⸗ blick kam der Wagen ſchon von der Fahrbahn ab und führ gegen einen Bau m. Von hier aus kol⸗ lerte er die Böſchung hinunter. Durch das Splittern der Schutzſcheibe erlitt die Frau eine leichte Ver⸗ letzung; auch der Ehemann zog ſich einige Ver⸗ letzungen zu. Ein vorbeifahrender Automobiliſt brachte ſie nach Müllheim, wo ihnen ärztliche Hilfe zuteil wurde. Der Wagen mußte abgeſchleppt werden. Plankſtadt, 25. Juli. Dieſer Tage verließen 39 er⸗ holungsbedürftige Kinder, 15 Knaben und 24 Mäd⸗ chen, welche durch Sonderzug zum Ferienaufenthalt in den Thüringer Wald befördert werden, ihre Hei⸗ matgemeinde. Den Kindern, welche mit leuchtenden Augen den Abmarſch nach Schwetzingen kaum erwar⸗ ten konnten, wurde ein ſchöner Abſchied bereitet. Bürgermeiſter Treiber hielt eine kurze Anſprache. * Freiburg i. Br., 25. Juli. Im Gegenſatz zu dem am 2. Mai 1934 erfolgten Beſchluß des Stadt⸗ rats, mit Rückſicht auf die Hebung des Fremdenver⸗ kehrs die Waldfahrſtraßen für den Autoverkehr frei⸗ zugeben, hat der Stadtrat in ſeiner letzten Sitzung heſchloſſen, den Beſchwerden der Fußgänger und ſonſtigen im Zuge der Freigabe entſtandenen Unzu⸗ träglichkeiten Rechnung zu tragen und das Befahren der Immentalſtraße und des Burghalderings mit Kraftwagen mit ſofortiger Wirkung wieder aufzu⸗ heben. Die Fahrten des Reſebüros mit Omnibuſſen dürfen im Rahmen der für dieſe ſeinerzeit gegebe⸗ nen Vorſchriften auch weiterhin durchgeführt werden. * Ihringen, 24. Juli. Ein Waldhüter traf in der Nacht zum Freitag auf einen ſchon lange geſuchten Jelö⸗ und Walddieb. Als dieſer ſich ertappt ſah, zog er ſein Meſſer und ging auf den Waldhüter los. Dieſer machte in der Notwehr von der Schuß⸗ waffe Gebrauch und tötete den Angreifer. Der Jüngling mit der ſchwarzen Maske * Frankfurt, 22. Juli. Die Große Strafkammer beſchäftigte ſich als Berufungsinſtanz mit der Nach⸗ prüfung von Urteilen die gegen den A jährigen Guſtav Sadrosny ergangen waren. Trotz ſeiner Jugend hat der Angeklagte ſchon ſchwere Strafen auf dem Gewiſſen. Er hatte ſeinerzeit mit ſchwarzer Maske vor dem Geſicht und erhobener Piſtole einen Bornheimer Bäckermeiſter verſucht und betei⸗ ligte ſich im vergangenen November an zwei Ge⸗ ſchüftseinbrüchen in Griesheim und Rödelsheim. Die Strafkammer gelangte zur Bildung einer Geſamt⸗ ſtrafe, die auf ſechs Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung lautete. „. e — 5 N Baumann will allein gemordet haben Der Weitergang des Maudacher Prozeſſes iw. Die Nachmittagsſitzung Frankenthal, 24. Juli verlief ohne Beſonder⸗ heiten. Zunächſt wurde der Angeklagte Baumann vom Vorſitzenden gefragt, ob er ſich während der Mittagspauſe noch einmal einer Gewiſſensprüfung hinſichtlich des Maudacher Mordes unterzogen haben und ob er über weitere Täter Ausſagen ma⸗ chen wolle. Baumann erklärte, wie ſchon öfters am Vormittag, daß er es allein gemacht habe. Die Vernehmung des Jakob Scheuermann aus Maudach, 40 Jahre alt, 7 Kinder, ſeit Jahren arbeitslos und in einem Gartenhaus nächtigend, verſuchte beim Verhör über ſeine Teilnahme an den verſchiedenen Diebſtählen ſich möglichſt harmlos hinzuſtellen. Er ſchob die Schuld immer auf Bau⸗ mann, der ja gar nicht genug hätte bekommen kön⸗ nen. Er habe dieſen vor einigen Jahren zufällig kennen lernen. Ueber den Maudacher Einbruch iſt nach ſeiner Angabe zum erſten Mal im Februar diefes Jahres geſprochen worden, während Bau⸗ mann ſagte, daß ſchon früher dieſer Einbruch bei Am⸗ berger geplant geweſen ſei. Jedenfalls will Scheuer⸗ mann von der Tat des Baumanns vorher und nachher nichts gewußt haben; er habe in der Mord⸗ nacht wie üblich in ſeinem Gartenhaus geſchlafen. Die Frage bleibt ungeklärt, warum Baumann den Scheuermann anfänglich ſo ſtark als Mittäter belaſtete und glaubhafte Einzelheiten darüber angab. Baumann erklärt aber jetzt erneut, daß Scheuermann Der Denkzettel für die Geliebte Zwei Jahre Zuchthaus für einen Totſchlagsverſuch * Frankenthal, 22. Juli. Der 30 Jahre alte Willi Horn aus Ludwigs⸗ hafen hatte ſich am Samstag vor dem Schwurgericht wegen Totſchlagsverſuchs zu verantworten. Die Ver⸗ handlung ſtellte ein eigenartiges Bild von zerrütte⸗ ten Eheverhältniſſen und einem abnormen Trieb⸗ leben des Angeklagten dar. Im Jahre 1928 hatte der Angeklagte geheiratet; der Ehe waren drei Kin⸗ der entſproſſen. Die Ehe wurde dann geſchieden, und der Angeklagte nahm eine Kellnerin zu ſich, die ihm die Haushaltung führte und die zwei Kinder von ihm bekam. Auch dieſes Zuſammenleben war micht von langer Dauer. Der Angeklagte trennte ſich von ſeiner Geliebten und heiratete wieder ſeine frühere Frau. Nach einigen Monaten ging die Ehe wieder in die Brüche und abermals nahm der An⸗ geklagte ſeine frühere Geliebte zu ſich. Inzwiſchen war er nach Sandorf bei Landſtuhl gezogen, von wo er alle vier Wochen nach Ludwigs⸗ hafen kam. Am 11. November kam Horn wieder nach Ludwigshafen. In der Wohnung bekam er einen Streit mit ſeiner Geliebten; er verſetzte ihr einen Schlag in das Geſicht und wies ſie aus dem Haus. In verſchiedenen Wirtſchaften nahm er dann ziemliche Mengen Alkohol zu ſich und begab ſich ge⸗ gen ein Uhr nachts in das Kaffee Hildenbrand. Als er dort ſeine frühere Braut ſitzen ſah, zog er eine Schußwaffe und bedrohte das Mädchen mit Totſchießen. Die Bedrohte flüchtete nun gegen den Rhein zu, der An⸗ geklagte folgte ihr und verſuchte ſie in das Waſſer zu ſtoßen. Er ließ aber dann doch von ihr ab und forderte ſie auf, fortzugehen, ſonſt werde er ſie erſchießen. Datſächlich feuerte er auch einen Schuß ab, ohne glücklicherweiſe zu treffen. Als eine Polizeipa⸗ trouille kam, entfernte er ſich mit dem Mädchen. Beide begaben ſich wieder in die gemeinſame Woh⸗ nung und lebten wieder zuſammen bis acht Tage vor der jetzigen Verhandlung, wo der Angeklagte die„Braut“ wieder aus dem Hauſe wies und ſich als Erſatz wieder eine Kellnerin in die Wohnung aufnahm. In der Verhandlung vor dem Schwurgericht be⸗ ſtritt der Angeklagte die Tötungsabſicht und behaup⸗ eee eee, Technik veroͤrängt Romantik Die letzte Schiffsbrücke am Neckar verſchwindet G. L. Diedesheim a. Neckar, 24. Juli. Rur noch wenige Tage und die Schiffsbrücke Diedesheim⸗Obrigheim wird verſchwinden. Mit ihr eine romantiſche Naturſchönheit auf dem Neckar. Ueber ein Jahrhundert hat ſie treu dem Verkehr gedient und nun muß auch ſie, wie alles Alte und Vergängliche, den nützlichen Neuerungen ber Zeit Raum geben. Noch ſtehen die ſchweren Bohlen feſt und ſtark am Ufer, an der die Schleppkähne feſt verankert lie⸗ gen. Mächtige Balken, gewaltige Eichen, dunkel gebräunt durch Wind und Wetter der Jahrzehnte. Noch ſtehen Tag und Nacht Männer bereit, um mit wuchtiger Hand die Brücke zu öffnen, wenn ein Schlepper tiefe Furchen durch die Flut zieht. Eine genaue Kontrolle der Fuhrwerke und Laſtwagen über ihre Belastung iſt beim Ueberfahren der Brücke erforderlich. Denn nur bis 4 Tonnen Belaſtung läßt ſie zu. Denn nicht nur einmal iſt es vorgekom⸗ men, beſonders bei Nacht, daß überbelaſtete Fahr⸗ zeuge eingebrochen ſind und erheblichen Schaden verurſacht haben. Für ſolche heißt es:„zurückl“, den langen Umweg antreten. a So ſchön und harmoniſch das hölzerne alte Werk 1 die Landſchaft paßt, es muß einem Werk modern⸗ ſter Technik Platz mchen. In wenigen Monaten haben emſige Hände daneben ſchon das neue Werk erſtehen laſſen. Eine Eiſen brücke, die auf vier Eiſenbetonpfeilern ruht. Zwar iſt dieſe ganz und gar nicht romantiſch, aber ſie iſt ſehr gut in Ein⸗ klang mit der Landſchaft gebracht. Man hat es hier einmal wieder beſonders ver⸗ ſtanden, dem Eiſenbeton und der Eiſenkonſtruktion für den Brückenbau ſchlichte und eindrucksvolle For⸗ men abzugewinnen, um ſie behutſam der Landſchaft anzupaſſen. Im Intereſſe des Verkehrs und der Wirtſchaft mußte allerdings die Lieblichkeit des Neckartals in den letzten Jahren manche Einbuße erleiden. Der Einbau von Stauſtufen, Schleuſen, Wehr⸗ und Kraftanlagen ſind notwendig geworden, ſoll der natürliche Waſſerlauf für die Binnenſchiffahrt zur vollen Nutzung gelangen. Die letzten Arbeiten an den beiden neuerrichteten Zufahrtsſtraßen ſind in einigen Tagen beendet. Am 5. Auguſt wird Mini⸗ ſterpräſident Köhler die Weihe vollziehen und das Werk dem Verkehr übergeben. Die Brücke wird den Namen des Reichskanzlers tragen. Damit wurde eine wichtige Verbindungsſtraße zwiſchen der Pfalz nach Würzburg geſchaffen, die für das Wirtſchaftsleben von eminenter Bedeutung ſein wird. von dem geplanten Einbruch habe, was dieſer beſtreitet. Auch der dritte Angeklagte, Artur Münzer, ein 26jähriger Freund der beiden anderen Angeklagten, mit denen er verſchiedene Diebſtähle ausführte, gibt nur zögernd ſeine Diebſtähle zu und ſpielt ſonſt den Harmloſen. Damit war die Vernehmung der Angeklagten be⸗ endet. Das Gericht begab ſich nun in einem Poſt⸗ auto zu einer Ortsbeſichtigung nach Maudach. Die drei Angeklagten wurden gefeſſelt, unter ſtarker Bedeckung im Gefangenenauto nach Maudach trans⸗ portiert. Dort war von der verſtärkten Gendar⸗ merie das Haus des Landwirts Amberger, in dem die Tat ſich ereignete, in weitem Umkreis abgeſperrt worden. Trotzdem hatte ſich auf den Straßen des Ortes eine große Menſchenmenge angeſammelt. Die Angeklagten wurden in das Haus geführt, und der Angeklagte Baumann mußte dort dem Gericht zei⸗ gen, welchen Weg er genommen und wie er die Tat im einzelnen ausgeführt hatte. Der Angeklagte tat dies völlig gleichgültig und mit kalter Ruhe. Er blieb auch hier wiederum dabei, daß er die Tat allein ausgeführt habe. Für heute, Mittwoch, iſt die Zeugenvernehmung vorgeſehen, die über Scheuermann und ſeinen Auf⸗ enthalt während der Tatzeit Auskunft geben ſollen. Auch die mediziniſchen Sachverſtändigen werden ge⸗ hört werden. in Maudach gewußt tete, er wollte ſeiner Geliebten nur einen Denkzet⸗ tel geben wegen ihres Lebenswandels. Die Braut des Angeklagten machte als Zeugin ſehr zurückhal⸗ tende Ausſagen und belaſtete ihn nur wenig. Der Staatsanwalt hielt Horn eines Verbrechens des verſuchten Totſchlags für überführt und beantragte gegen ihn drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Das Gericht kam nach längerer Beratung eben⸗ falls zu der Auffaſſung, daß ſich der Angeklagte eines Verbrechens des Totſchlagsverſuchs ſchuldig gemacht habe und verurteilte ihn zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt; auch wurde Haftbefehl gegen den Angeklagten erlaſſen. In der Begründung führte der Vorſitzende aus, das Gericht habe auf eine ſchwere Strafe erkennen müſſen, weil es ſich um eine ſehr rohe Tat gehandelt habe. Eine Stadtkirche wird gebaut m. Mosbach, 24. Juli. Nachdem vor knapp zwei Monaten der erſte Spatenſtich mit einer feierlichen Handlung zum Bau des Gotteshauſes vorgenommen wurde, ſind die Ar⸗ beiten bereits ſo weit gediehen, daß am letzten Sonn⸗ tag die feierliche Grundſteinlegung zur katholiſchen Stadtpfarrei⸗ Kirche, die der heiligen Cäcilia, der Patronin der Kirchenmuſik, geweiht wird, abgehalten werden konnte. Der feſtlich geſchmückte Bauplatz bildete am Sonn⸗ tag vormittag das Ziel vieler Beſchauer. Standarten und Fahnen wehen um den weiten Platz, den Altar⸗ raum ſchmückt ein mächtiges Hoolzkreuz. Die neue Kirche kommt in die Hindenburgſtraße, an den Fuß des Hardͤberges, eines Wahrzeichens Mosbachs zu ſtehen. Nach dem„Emitte Spiritum“ hielt der geiſtliche Profeſſor Dr. Guſtav Löffler⸗Heidelberg die ge⸗ dankentiefe Feſtpredigt, in der er das künftige Got⸗ teshaus als ein Werk des Aufbaus, des Aufſtiegs und der Ordnung zeichnete. Stadtpfarrer Franz Roſer verlas den Grundſteinbrief, aus dem man u. a. entnahm, daß es 21 Jahre der Vorbereitung be⸗ durft hatte, bis der Plan des Kirchenneubaues in ſeiner jetzigen Geſtalt zur Ausführung kam. Der Grundſteinbrief, der die bedeutendſten Namen der derzeitigen führenden Perſönlichkeiten in Staat und Kirche ſowie einen Ausſchnitt aus der Stadtgeſchichte enthält, iſt hochkünſtleriſch gefertigt von dem Frei⸗ burger Graphiker Alfred Riedel. Die feierliche Weihe des Grundſteins nahm Kapitelsdekan J. Gruber⸗Sulzbach vor, dem eine ganze Reihe von Geiſtlichen aus dem Dekanat Mos⸗ bach aſſiſtierte. Die Hammerſchläge und Segens⸗ ſprüche nahmen dann noch kurze Zeit in Anſpruch. Namens der Stadtgemeinde Mosbach tat Bürger⸗ meiſter Dr. Lang ſeine Hammerſchläge. Die Beteiligung an der Feier war trotz der ſchwülen Hitze ungemein groß. Die muſikaliſche Lei⸗ tung der Feier lag in Händen von Chordirigent, Hauptlehrer Himmelsbach, der mit ſeinen Maſ⸗ ſenchören, an denen ſich ſämtliche Cäctlien vereine des Dekanats Mosbach beteiligten, einen ausgezeichneten Erfolg errang. Abends um ½9 Uhr vereinigte eine Gemeinde⸗ feier die Pfarrangehörigen im„Bahnhofhotel“. Stadtpfarrer Roſer hielt die Feſtanſprache in der er auf die Geſchichte des Kirchenbaues näher einging und ſeiner ſtolzen und berechtigten Freude Ausdruck gab, daß es ihm von der Vorſehung beſtimmt ſei, dem Herrn ein Haus zu bauen. * Oftersheim, 25. Juli. Beim Baden im Rhein geriet ein 38jähriger Mann am Rohrhofer Strand⸗ bad in die Gefahr des Ertrinkens. Der SA⸗Mann Theodor Kern von hier warf ſich entſchloſſen in die Fluten und rettete ſo das Leben des ſonſt dem Mittwoch Der Führer bei den Wagner⸗Feſtſpielen in Bayreuth Die Menge begrüßt begeiſtert Reichskanzler Adolf Hitler, als er ſich während einer Paufe bei der Aufführung des neuinſzenierten„Porſifol“ am Fenſter des Feſtſpielhauſes zeigt. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte F eee Geh G af 20 IL— Ovotentos& nenet O nid degecst ꝙ voni, bedeckt segen * Schnee& deubein s Nedel K geritter, Svingsune. Os seh leichter 0s massiger Suosuo ses stürmizener gorqwest die pieſe ue gen mit gem inge bie der gen Stautonen stenengen zam len geben die femperstur an pie Linen verdingen orte mit gieichest auf Reeresgiveau umgerechneten Luftdruck Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 25. Juli: Im Bereiche einer feuchten Südweſtſtrömung bleibt das Wetter zunächſt noch un⸗ beſtändig, aber nicht unfreundlich. Vorausſage für Donnerstag, 26. Juli Wolkig bis aufheiternd, noch einzelne kürzere Nieder⸗ ſchläge, bei weſentlicher Luftzufuhr Temperaturen wenig verändert. Höchſttemperatur in Mannheim am 24. Juli + 23,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 25. Juli 14 Grad, heute früh 8 Uhr. 14,7 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von ge⸗ ſtern früh 8 Uhr bis heute früh 8 Uhr 9,6 Milli⸗ meter= 9,6 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 21 Grad Waſſer⸗ und. 21 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag g Uhr. 20 Grad Waſſer⸗ und 4 15 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli ſicheren Untergang Geweihten. L-Leael 21. 22. 28. 24. 25, Neckar- Benel 22. 2324 25 Ryelnfelden 2,62.612,58 2,00 2,02 s Breisach 453 54 54 140 178% Panngeim. 284,281 28602565 Kehl. 2385.852,82 2,85.85 Jagſtfeld——-—— Mara 470 405,30, 45 Heilbronn———— Mannheim. 3,00.952,95 29527 Plochingen“: Saub...79..4.74.75 Sedesheim. o, 280.25.410,37 Köln 1351,30 1301.27 199 ö Ener Metttwoch, 25. Juli 1934 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Die Kämpfe im Schlagball V Gut⸗Heil Arbergen und München 60 im Endſpiel Die vier Gruppenmeiſter im Schlagball wurden am Montag zu einer..⸗Runde zuſammengeſtellt, aus der die Mannſchaften des TV Gut⸗Heil Arbergen und von Mün⸗ chen 1860, beide mehrfache Altmeiſter der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, als Sieger hervorgingen. Bei dem ausgezeichneten Können der beiden Mannſchaften verſpricht man ſich von dem am Donnerstag ſtattfindenden Endſpiel einen ganz heſonderen Genuß. Die Ergebniſſe: Gut⸗Heil Arbergen— TW Jvellenbeck 48:32.— München 1860— ATV Mikultſchütz 36:32. Die beiden unterlegenen Mannſchaften ſpielen am Mittwoch um den dritten Platz. Erſte Entſcheidungen im Kegeln In der Luitpoldhalle kämpfen friedlich neben⸗ einander die Kegler und die Boxer. In die verhaltene Spannung und Ruhe am Boxring dröhnt das Rollen der Kugeln, bei den Anhängern des Fauſtkampfes allerdings nicht immer als erwünſchte Muſik bezeichnet. Auf zwölf Bahnen, vier Bohlen⸗, vier Aſphalt⸗, zwei Scheren⸗ und zwei internationalen Bahnen, wurden ſchon frühzeitig die Einzelmeiſterſchaften der Männer, Alten Herren und Frauen in Angriff genommen. Zahlreiche fachverſtändige Zuſchauer wohnten den Kämpfen vom frühen Morgen bis in die Abendſtunden bei und verfolgten die Wettbewerbe von den geräumigen, gute Sicht bietenden Tribünen aus. Der Montag brachte gleich einige Entſcheidungen. Zu⸗ erſt ermittelten die Alten Herren ihren Kampfſpiel⸗ ſieger auf der Aſphaltbahn. Dietrich ⸗Braunſchweig kegelte ſich mit 572 Holz bei 100 Wurf den erſten Meiſter⸗ titel heraus. In der gleichen Altersklaſſe wurde Lor⸗ beer⸗ Spandau mit 762 Holz bei ebenfalls 100 Kugeln Kampfſpielſieger auf der Bohlenbahn. Bei den Frauen wurde die Einzelmeiſterſchaft auf der Bohlenbahn entſchieden. Frau Büchbäu mer ſetzte ſich bei 100 Wurf mit 758 Holz erfolgreich durch. Am ſpäten Abend fiel dann auch eine Meiſterſchaft der Männer. Auf der Scherenbahn ſiegte der Berliner Roſchilb bei 200 Wurf mit 1451 Holz. Schneider⸗Bremerhaven mit 1419, Bleiß⸗ Thale(Harz) mit 1416 und Dürheide⸗Braunſchweig mit 1412 Holz belegten mit deutlichen Abſtänden die wei⸗ teren Plätze. Vorrundenſchluß im Voren In der Nürnberger Luitpoldhalle wurden am Montag⸗ abend die Vorrundenkämpfe der Amateurboxer in den brei ſchweren Gewichtsklaſſen beendet. Noch dem zweiten Kampfe erſchien der Reichsſportführer von Tſchammer un d Oſten, begeiſtert von den Zuſchauern begrüßt. Der Reichsſportführer wohnte den Kämpfen bis zum Schluß des Abends bei. Es gab wieder ſehr ſcharfe und verbiſſene Kämpfe mit teilweiſe recht knappen Entſcheidungen. Im Mittelgewicht zeigte der deutſche Meiſter Berulöhr⸗Stuttgart, daß er wieder in beſter Form iſt. Sein Gegner Kowalcezik⸗Gerthe hatte nie eine Chance und in der zweiten Runde wurde der Kampf abgebrochen. Der Würzburger Schmittinger lieferte ebenfalls einen ſehr guten Kampf. er konnte den Ber⸗ liner Berensmeier glatt auspunkten. Der Weſtfale Blum Altena, der Deutſchland bei den Europameiſter⸗ ſchaften vertreten hatte und bei den Stuttgarter Ausſchei⸗ dungen über Bernlöhr ſiegreich geblieben war, ſaund in dem Hamburger Baumgarten ſtärkſten Widerſtand und erhielt nur eine knappe Punktentſcheibung. Von den Sie⸗ ern der Ausſcheidungskämpfe konnte ſich nur der Bonner Stein durchſetzen, gegen deſſen harte Schläge der Ber⸗ liner Hornemann nicht aufkam. Der Punktſieg des Weſtdeutſchen war einwandfrei. Im Halbſchwergewicht landete der Berliner Pürſch einen ſicheren Sieg über den Bocholter Koppers, der in der zweiten Runde ödreimal zu Boden mußte, aber über die Diſtanz kam. Ein ſehr erbittertes Gefecht liefer⸗ ten ſich Figges⸗ Elberfeld und der Berliner Lorbeer. Die Gegner waren ſich ziemlich gleichwertig und der Punkt⸗ ſieg des Weſtdeutſchen war nur knapp. Der Hamburger Voigt ſchlug Körner ⸗ Nürnberg nach Punkten und mit dem gleichen Ergebnis gewann der Süddeutſche Maier ⸗Singen gegen den Leipziger Pietſch. Das größte Ereignis der Schwergewichts⸗ kämpſe war der Kampf zwiſchen dem Münſteraner Kohlhaas und dem Süoddeutſchen Leis⸗Kaiſerslautern. Kohlhaas mußte anfangs nicht weniger als viermal den Beden auſſuchen. Leis wurde Hann leichtſinnig und un⸗ vorſichtig und in der zweiten Runde erwiſchte ihn der Weſtfabhe mit einem ſchweren Schlag, der Leis für die Zeit auf die Bretter warf. Leis war ſehr ſtark benommen und wurde ausgezählt. Der Elberfelder Runge ſiegte über den Kieler Sahm nach Punkten. Ebenfalls nach Punkten gewann der Nürnberger Fiſcher über Booſtübner⸗ Chemnitz und im vierten Kampf der ſchwerſten Klaſſe ge⸗ wann Eckſtein⸗Lübeck über den Berliner Wegener gleich⸗ falls nach Punkten. Julius Eiſenecker Florellmeiſter Im Tiergarten wurden am Montagabend die Florett⸗ Meiſterſchaftskämpfe der Herren abgeſchloſſen. Der Ver⸗ lauf war ein recht überraſchender, der Endkampf drama⸗ tiſch. Mit gleicher Siegzahl ſtanden nach Schluß der Kämpfe der kleine Frankfurter Ciſenecker und der Offenbacher Heim an der Spitze. Es kam zu einem Stichkampf, den der Frankfurter mit 578 gegen den Titelverteidiger für ſich entſchied. Die ſchnellere Reaktionsfähigkeit gab den Aus⸗ ſchlag. Eiſenecker hatte im Jahre 1931 ſchon einmal den deutſchen Meiſtertitel inne und außerdem half er ſeinem Verein, der Frankfurter Hermannia, zwölf Mannſchafts⸗ meiſterſchaften gewinnen. Eiſenecker hatte in der End⸗ runde nur eine Niederlage zu verzeichnen, er wurde von Bel bis dahin nur wenig zeigenden Münchener Kolbinger eſiegt. Das Endergebnis: 1. Deutſcher Meiſter und Kampfſpiel⸗ ſieger Julius Eiſenecker(Hermannio Fraukfurt) 7 Siege, 19 erhaltene Treffer; 2. Auguſt Heim(TV Offen⸗ bach) 7 Siege, 16 Treffer(durch Stichkampf entſchieden): 3. Eugen Geiwitz(T Ulm) 6 Siege, 24 Treffer; 4. Stefan Roſenbauer(Herm. Frankfurt] 5 Siege, 20 Treffer; 5. Otto Adam(Wiesbaden) 3 Siege, 34 Treffer; 6. Jewarowſfki (Hermannio Frankfurt) 3 Siege, 35 Treſſer; 7. Siegfried Berthold(T Chemnitz) 2 Siege, 33 Treffer; 8. Karl Kolbinger(MT München) 2 Siege, 37 Treffer; 9. Dob⸗ linger 1 Sieg, 37 Trefſer. eee. Oppermann fuhr Rekord In 57 Stunden durch England Der bekannte auſtraliſche Straßenfghrer Hubert Opper⸗ mann macht wieder durch einen raödſportliche Dauerleiſtung von ſich reden. Nach ſeinen Nonſtop⸗Fahrten über 1000 Kilometer und 24 Stunden, der Rekordfahrt Sidney— Melbourne Quer durch Auſtralien und ſeinem Siege in Frankreichs längſtem Straßenrennen Paris— Breſt— Paris bereitete er ſich ſchon ſeit Wochen auf eine Rekord⸗ fahrt von Süd⸗ nach Nordengland vor. Er hatte es ſich in den Kopf geſetzt England von Landſend nach John O' Groats in weniger als 60 Stunden auf dem Rade zu durchfohren. Und es gelang ihm! Nach einer Fahrzeit von 57 Stunden und einer Minute traf er in der ſchottl⸗ ſchen Stadt John O' Groats ein. Er benutzte zu dieſer Fahrt eine Maſchine mit nicht weniger als ſechs Gängen, die ihm in dem abwechſlungsreichen Gelände ſehr zuſtatten kam. Um 4 Stö. 21 Min. unterbot er die bisherige Beſtzeit von Roſitter u. mit 693,656 Km. ſtellte er gleichzeitig einen neuen 21⸗Stundenrekord auf der Straße auf, die ſportliche Ausbeute ſeiner Fahrt, die ihm aber auch mit den zahl⸗ reichen Prämien reichen klingenden Lohn eingetragen Haben dürfte. eutſche amprſpiele AIUurnberg. 193 Weiheſtunde in Nürnberg Vierte Deutſche Kampfſpiele eröffnet— 20 000 Zuſchauer im Nürnberger Stadion Obwohl Nürnberg ſchon einige Tage im Banne der 4. Deutſchen Kampfſpiele ſteht und obwohl bereits eine Reihe von Wettkämpfen abgewickelt und entſchieden wur⸗ den, fand die offizielle Eröffnung der Kampfſpiele erſt am Dienstagnachmittag ſtatt. 20 000 Zuſchauer erlebten in dem beim Olympiſchen Kunſtwettbewerb 1928 preisgekrönten Nürnberger Stadion eine unvergeßliche Weiheſtunde. In den erſten Nachmittagsſtunden war ein heftiger Regen niedergegoangen, der aber der Begeiſterung der Maſſen kei⸗ nen Abbruch tat und nur— erfreulicherweiſe— eine vor⸗ übergehende Abkühlung und Minderung der Staubplage brachte. Schon lange vor Beginn des Eröffnungsaktes waren 20000 Zuſchauer im weiten Rund des Stadions verſammelt, die freien Plätze nahmen ſpäter die Teilneh⸗ mer des Aufmarſches ein. Um die vierte Nachmittagsſtunde war der Himmel zwar bedeckt, das Wetter blieb aber trocken und warm. Die Achttauſend kommen Pünktlich um 4 Uhr begann der Einmarſch— Zuerſt mar⸗ ſchierte die Mittelgruppe, angeführt durch den Fahnen⸗ träger der Traditionsfahne der notionalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung Frankens, in den Innenraum. Mit Begeiſterung begrüßt erſchienen dann in einem Weld von Fahnen, Stan⸗ darten und Wimpveln die Nürnberger Turn⸗ und Sport⸗ vereine, die prachtvollen Geſtalten der Marineſchule Mür⸗ wick, die Sportler der Bodiſchen Landespolizei und die Vertreter der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen. Prachtvolles, ausgeſuchtes Menſchenmateriol, Feſtesfreude in den Augen, voll der Ueberzeugung, als Vertreter des deutſchen Sportes bei deſſen größtem und bedeutendſtem Feſt zugegen zu ſein. Zur gleichen Zeit marſchierten links und rechts der Tribünen dann in Dreierreihen die Teilnehmer auf. Leicht⸗ athleten und Fußballer in ihrem farbenfrohen Dreß, die Fechter im ſchlichten Weiß mit ihren Waffen, Hockey⸗ und Tennisſpieler mit ihren Schlägern, die Schwimmer mit den Startkappen, die Schützen mit ihren Federhüten und alle die anderen Turner und Sportler in langen, endloſen Reihen. In ſchmucken blauen Joppen und weißen Hoſen all die vielen, die nicht im Sportdreß erſchienen. Beifoll umbrauſte die Turn⸗ und Sportjugend des neuen Deutſch⸗ lands, ſich zum Orkan ſteigernd, wenn eine beſonders wirkungsvolle Gruppe durch ihr ſchneidiges Ausſehen auf⸗ fiel. Immer neue Scharen ergoſſen ſich in die Kampf⸗ bahn und dann kam der Zug der Turner und Sportler zum Stehen. Braungebrannte SA⸗Sportler mit den Fah⸗ nen des neuen und alten Reiches beendeten den Zug, ſie bewieſen die Verbundenheit der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung mit dem neuen Deutſchland, die Verbun⸗ denheit, die jahrzehntelang den deutſchen Leibesübungen fehlte, die der nationalſozioliſtiſche Staat erſt geſchoffen hat und durch die die Deutſchen Kampfſpiele erſt die Be⸗ deutung erhielten, die den erſten Trägern des Kampf⸗ ſpielgedankens worſchwebte. Kaum war der Aufmarſch vollzogen, erlebten die Zu⸗ ſchauer einen erſten Höhepunkt. Im Paradeſchritt mar⸗ ſchterten zwei Ehrenkompagnien der Bayriſchen Landes⸗ polizei und des 2. Bataillons des Infanterie⸗Regiments 21 in die KHampfbahn, um vor den Feſtzugsteilnehmern Auf⸗ ſtellung zu nehmen. Wie um die Pracht dieſes Bildes noch zu ſteigern, trat in dieſem Augenblick die Sonne durch die Wolken, ein Zauber, dem ſich niemand verſchließen konnte. Sie beſchien zukunftsfrohe, geſunde deutſche Jugend in feierlicher Stunde. Senkt die Fahnen Dann begann die eigentliche Feierſtunde mit einem ſtillen Gedenken an die Gefallenen des Weltkrieges, der wativnalſoztoliſttſchen Erhebung und der toten Kameraden von Turnen und Sport. Fanfarenklänge und Böllerſchüſſe leiteten den Gedenkakt ein, die Fahnen ſenkten ſich und ſtehend hörten die Maſſen das Lied vom guten Kame⸗ raden. Tief ergriffen ſtand eine deutſche Jugend vor ihren Führern, ſtanden die Tauſende im weiten Rund im Banne dieſer Stunde, in Gedanken fern an den Gräbern der Lieben in Oſt und Weſt, in Süd und Nord. Den Toten galt der erſte Akt des großen Nürnberger Feſtes, einer ſportfreudigen und tüchtigen lebenden Jugend. Eine ſtim⸗ mungsvollere Einleitung der großen Nürnberger Feſttage war nicht zu denken. Nürnberg grüßt Von der Ehrenloge aus, in der neben dem Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten Frankenführer Streicher und Miniſter Schemm Platz genommen hatten, ſprach daun der Oberbürgermeiſter der Stodt Nürnberg, Lie bel, den Willkommgruß der alten Noris. Er dankte dem Reichs⸗ ſportführer, daß er gerade Nürnberg das Schatzkäſtlein des deutſchen Reiches, zum Schauplatz der Deutſchen Kampfſpiele gewählt habe. Nürnberg habe alles getan, um auch dieſes Feſt zu einem unvergleichlichen Erlebnis für Teilnehmer und Beſucher werden zu laſſen. Der Reichsſportfſthrer ſpricht Brauſender Jubel begrüßte dann den Führer des Deut⸗ ſchen Sportes, Gruppenführer von Tſchammer und Oſten. Der Reichsſportführer lobte die gaſtliche Auf⸗ nahme und betonte, daß er ſtolz darauf ſei, nicht nur 8090 Teilnehmer, ſondern auch viele Tauſende von Zuſchauern aus allen Teilen des Reiches bei dieſem höchſten Feſt des deutſchen Sportes in Nürnbergs Mauern zu ſehen. Er wies dann auf den tiefen Sinn der Deutſchen Kampfſpiele hin und ſchloß mit dem Spruch:„Dem Vaterlande gilts, wenn wir zu ſpielen ſcheinen“. Be⸗ geiſtert ſtimmten die Tauſende in das Heil auf Volk, Vaterland und Führer ein und mit erhobenem Arm ſan⸗ gen Teilnehmer und Zuſchauer das Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied. Unter neuem Jubel und Beifall erfolgte der Ausmarſch der Teilnehmer, die die Kamphahn für die Wettkämpfer freigaben. Die 4. Deutſchen Kampfſpiele hatten ihren ſeſt⸗ lichen Auftakt gefunden. Der ſportliche Teil Der ſportliche Teil der erſten Hauptveranſtaltung wurde eingeleitet mit den Vorführungen der Marine ⸗Schule Flensburg⸗Mürwick. Die prächtigen„blauen Jungens ernteten für ihre ſchweren Sprünge am hohen Tiſch lebhaften Beifall. Die Badiſche Landespoli⸗ zei zeigte bei ebenfalls großem Beifall der Zuſchauer Bodengymnaſtik und Turnen am lebenden Reck. In beiden Vorführungen wurden Spitzenleiſtungen erreicht. Die exakte Vorführung riß die Zuſchauer zu Beifallsſtürmen hin. Dann begann der Hauptteil des Nachmittags, das Endſpiel um den Kampfſpiel⸗Handball⸗ pokal zwiſchen den Gaumannſchaften von Sachſen und Mitte, das die Sachſen knapp und glücklich mit:6 gewannen, nachdem Mitte bei der Pauſe noch 52 ge⸗ führt hatte. Am Dienstag morgen fiel die Entſcheidung um den dritten und vierten Platz: Baden beſiegte Nordmark 12:10(:). Die Kämpfe im Schwimmen Die Schwimmer und Schwimmerinnen begannen ihr Kampfſpiel⸗programm am Dienstagvormittog.30 Uhr im Schwimm⸗Stadton. Es waren faſt alle Gemeldeten zur Stelle, die einzelnen Konkurrenzen konnten aber trotz⸗ dem ſehr ſchnell abgewickelt werden, da das Schwimm⸗ ſtadion mit ſeinen zwölf Bahnen ziemlich ſtarke Felder ermöglichte. Im allgemeinen iſt zu ſagen, daß ſich die Spitzenkönner und ⸗könnerinnen ohne große Mühe durch⸗ ſetzen konnten. Die geſchwommenen Zeiten waren dabei nicht gerade überragend. Mit dem erſten Vorlauf zum 200 Meter⸗Damen⸗ Bruſtſchwimmen begann es. Frl. Genenger⸗Neptun Krefeld ſchlug die Charlottenburger Nixe Frl. Engelmann ſicher in:14,38 Min. Den zweiten Vorlauf gewann Ger⸗ trud Blattmonn⸗Weißenſee in 913,2 Min. vor Frl. Hölz⸗ ner⸗Plauen(:13,9) und Kläre Dreyer⸗Düſſeldorf). Zur Meiſterſchaft im 100 Meter⸗Rückenſchwi m⸗ men der Herren waren ebenfalls zwei Vorläufe nötig. Den erſten holte ſich Simon⸗Gladbach in:14,5 Min. vor Schumann⸗Poſeidon Leipzig(:18) und Küm⸗ merle⸗Inf. Reg. 13. Der Magdeburger Schwarz, der für das Inf. Reg. 12 ſtartete, ſchlug im zweiten Vorlauf in :13,4 Min. den Bremer Küppers(114,4) und Schulz⸗ Nürnberg. Für den Endlauf haben ſich oußerdem noch Klipp⸗Jena und Knapp⸗Bremen qualifiziert. Eine kleine Ueberraſchung gab es im zweiten Vorlauf zum 200⸗Meter⸗Kraulſchwimmen der Her⸗ ren. Der Karlsruher Faß ſchlug hier in 227,2 Min. ſo gute Leute wie Schrader⸗Magdeburg(:27,09) und Heibel⸗ Bremen. Der Gleiwitzer Richter konnte nur Vierter werden. Den erſten Vorlauf hatte erwartungsgemäß Len⸗ kitſch⸗Aachen in:26,1 Min. vor Wille⸗Gleiwitz(226,3) und Leiſewitz⸗Hannover für ſich entſchteden. Ganz über⸗ legen blieb Deiters⸗Magdeburg im dritten Vorlauf in der Zeit von 230,4 Min. gegen den ſich ausgezeicheet haltenden Magdeburger Glantz(231,2) und Fiſcher⸗Bremen erfolgreich. Auf dem vierten Platz endeten hier im toten Rennen Breuhahn⸗Magdeburg und Sejler⸗Juf.⸗Reg. 18. Den Endlauf beſtreiten außer den erſten drei jedes Vor⸗ laufes noch der beſte Vierte: Gaucke⸗Stettin. Die Erleoͤigung des erſten Teiles des Kunſtſprin⸗ gens nahm längere Zeit in Anſpruch. Noch Abſolvie⸗ rung der Pflichtſprünge führte Marauhn⸗Berlin knapp mit 88,41 Punkten vor Eſſer⸗Iſerlohu(86,13), Greuſing und Viebahn⸗Berlin. Zum Schluß wurden die beiden Vorläufe im 400. Meter⸗Kraulſchwimmen der Herren aus⸗ getragen. Im erſten feierte der Elberfelder Peter in :24 Min. einen ſchönen Sieg vor Kienzle⸗Stuttgart (:27) und Witthauer⸗Frenkfurt. Das zweite Vorrennen ſah Deiters in:21, Min. vor dem bis zur Hälfte der Strecke führenden Stettiner Nüske(:25, ſtegreich. Drit⸗ ter wurde Schrader⸗Magdeburg vor Frreſe⸗Bremen und Henrich⸗Frankfurt, der als beſter Fünfter noch in die Ent⸗ ſcheidung kommt. — — Enoͤrunden-Teilnehmer im Voren Die Boxkämpfe im Luitpoldſaal waren auch am Diens⸗ tagmorgen wieder von Beginn an ſehr gut beſucht. Im Laufe des Vormittags wurden die Endrundenteilnehmer vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht ermittelt. Im Fliegen⸗ gewicht qualifizierte ſich im erſten Kampf des Tages der Frankfurter Rappſilber durch einen Punktſieg über den Kaſſeler Staſch nach Punkten. Der Frankfurter war in dieſem Kampfe außerordentlich ſicher, ſein Sieg war deutlich und verdient. Im Endkampf hat es Rappſilber mit dem Hannoveraner Brofazi zu tun, der ſich in einer ganz großen Form befand und den guten Berliner Weinhold, der allerdings wenig von ſeinem bekannten Können zeigte, ſicher nach Punkten bezwang. Im Bantamgewicht kämpfte ſich der ausgezeichnete Kölner Cremer, Ziglarſkis Bezwinger, durch einen ſicheren Punktſieg über den Magdeburger Liwowſki in das Finale, wo er auf den Breslauer Miner trifft, der Wilke ⸗ Hannover nach Punkten beſiegte. Einen großen Kampf lieferte Europameiſter Käſtner⸗ Erfurt im Federgewicht, der ſein allerletztes Können in die Waagſchale werfen mußte, um den ausgezeichneten Berliner Arenz zu ſchlagen. Käſtners Schlußgegner iſt überraſchenderweiſe der Frankfurter Schöneberger geworden, der nach ſeinem ſchönen Vorkampf gegen Schwa⸗ ger nun den Osnabrücker Ar ing nach Punkten beſiegte. Im Leichtgewicht konnte ſich ein Naturboxer wie Häu⸗ ſer⸗ Böckingen gegen einen ſolch alten Röutinier wie Schmedes⸗ Dortmund nicht behaupten. Der Punktſieg des Weſtfalen war klar und deutlich. Einen der ſchönſten Kämpfe des ganzen Turniers lieferten ſich in der gleichen Gewichtsklaſſe der Münchener Frey und der bekannte Weſtdeutſche Kartz⸗Oberhauſen. Nach einem ſpannenden und von den Zuſchauern begeiſtert verfolgten Gefecht konnte der Münchener einen verdienten Punktſieg er⸗ ringen. Im Weltergewicht gibt es einen rein Berliner End⸗ kampf. Meiſter Campe beſiegte den Stuttgarter Leit⸗ ner nur knapp nach Punkten, der Schwabe hatte in der dritten Runde mehr vom Kampf, er konnte aber den Vor⸗ ſprung Campes nicht mehr aufholen. Der Punktſieg Lüdtkes über den Schalker Mu rach löſte bei den ſehr ſachverſtändigen Zuſchauern ein Pfeifkonzert aus, tatſäch⸗ lich war auch hier der Weſtdeutſche der beſſere Boxer. Ein ſüddeutſches Finale bringt das Mittelgewicht. Hier ſtehen ſich der Stuttgarter Bernlöhr und der Würz⸗ burger Schmittinger, zwei hartnäckige Rivalen, gegenüber. Meiſter Bernlöhr ſcheint ſeine alte Form wiedergefunden zu haben, denn er beſiegte den ſehr guten Bonner Stein recht deutlich und überlegen. Schmit⸗ tinger konnte den guten Weſtfalen Blum Altena, den Stuttgarter Sieger, knapp, aber verdient nach Punk⸗ ten ſchlagen. Eine Ueberraſchung brachte das Halbſchwelrge⸗ wicht. Hier ſicherte ſich der Singener Maker, einer unſerer älteren ſüddeutſchen Vertreter, den Eintritt in die Schlußrunde. Der Krefelder Figge, einer der erſten deutſchen Boxer, führte anfangs, mußte aber dann ſehr viel einſtecken und dem Badener den Punktſteg überlaſſen. Maier trifft im Endkampf auf den Berliner Pürſch, der den Hamburger Voigt nach Punkten ſchlug. Zwei Ueberraſchungen brachte das Schwergewicht. Im erſten Kampf konnte der Nürnberger Fiſcher den Elberfelder Runge, den zweiten der Europameiſterſchaft und Sieger der Stuttgarter Ausſcheidungen, unterſtützt von lebhafteſter Anfeuerung der Zuſchauer, auf Grund ſeiner größeren Kraft nach Punkten ſchlagen. Der zweite Endrundenteilnehmer iſt der Lübecker Poliziſt Eckſtein, der überraſchend ſicher über den Münſteraner Koh l⸗ haas gewann. Die Endkämpfe werden am Mittwoch abend(20 Uhr) abgewickelt. Die Unterlegenen der Zdwiſchenrunden kämpfen am Mittwoch vormittag um den dritten Platz. — Leichtathletik-Klubkampf VfR Mannheim beſiegt SVS Schwetzingen 79:59 Am Sonntag weilte der VfR Mannheim in Schwetzin⸗ gen und konnte dort gegen den SVS einen Sieg mit 73:59 Punkten erringen. Beſonders erwähnenswert it das gute Abſchneiden von Keller im 100⸗Meter⸗Lauf in der guten Zeit von 11,3 Sek. ſowie das Kugelſtoßen von Kunkel mit 11,08 Meter. Im 3000⸗Meter⸗Lauf konnte ſich Müller⸗ Vit nur durch äußerſte Anſtrengung vor Reinhard ins Ziel retten. Alles in allem eine gut gelungene Veraon⸗ ſtaltung, von der die erſchienenen Zuſchauer voll befrie⸗ digt wurden. 100 Meter: 1 11,4; 3. Moſer 1,5; 4. Völker⸗S VS 11,7 Sek. Kugel, ſtoßen: 1. R 11,08; 2. Schweinfurth⸗ SVS und Maier 0,54 Meter, durch Stechen entſchieden; 4. Blaeß⸗ Meter. Weitſprung: 1. Schuh⸗ macher 2. Weichert⸗BfR 5,72; 3. Metzger⸗SVs 5,70, 4. E 5,44 Meter. 800 Meter: 1. Reeber⸗ chmitt⸗Vſct:19; 3. Auguſt Bleß⸗SVS Schlenderball: 1. Völker⸗ 45; 3. Zick⸗Vict 4,55 100 Meter: 1. Bf 1. Mannſchaſt 48,5 Sek.— 2. SVS 49,6 Sek. Diskus: 4. Maier⸗IfR 40,05 Meter. 1. Mannſchaft 45,3; 2 2. Mannſchaften: 1. 2 31,33 1. W r 31,53; 2. Kunkel⸗VfR 30,70; 8. Schweinfurth⸗ SVS:„4. Zick⸗VfR 28,75 Meter. 3000 Meter: 1. Müller⸗ Bs 10711; 2. Reinhard⸗S S 10:11, Min.; 3. H. 1 mitt⸗S Vs; 4. Schmitt⸗VfR. Hoch⸗ ſprung: 1. A. B S S, Schöpfe⸗Vſdt und Sornberger⸗ 5 Stechen entſchieden; 4. Fr. Metz, 4. Schöpfe⸗Bfgſ 96, 25. Mannheim 333,3; 2. Sportverein Schwetzingen 828 Minuten. S Intereſſante Kraſttprobe Deutſche Eiche Frieſenheim und Siegfried Ludwigs; hafen kämpfen vor 1500 Zuſchauern:9 Sportverein Siegfried Ludwigshafen und Stemm⸗ und Ringklub„Deutſche Eiche“ Frieſenheim veranſtalteten am Samstagabend auf dem Sportplatz des letzteren einen Ring⸗ kompfabend, dem über 1500 Zuſchauer beiwohnten. Dieſe Begegnung brachte durchweg ſehr guten Sport. Das Ver⸗ halten der Zuſchauer, wie auch das Amtieren des Kampf⸗ richters Wehe⸗Sandhofen, wor muſtergültig. Deutſcher Ban⸗ tamgewichtsmeiſter J. Gehring⸗Frieſenheim erfocht gegen den ſehr aufſtrebenen Impertro⸗ Ludwigshafen einen knappen Punktſieg. Im Federgewichtskampf zeigte ſich der Ludwigshafener Vondung in guter Verfaſſung, ſein Punkt⸗ ſieg über Thomas⸗Frieſenheim wurde beifällig aufgenom⸗ men. Gaumeiſter Freund⸗Frieſenheim und Stahl⸗Lud⸗ wigshafen lieferten im Leichtgewichtskampf ein ſehr inter⸗ eſſantes Treffen, bei dem ſich der Frieſenheimer nach 8 Min. durch finniſchen Aufreißer mit doppeltem Armfeſſel einen Schulterſieg errang. Die Weltergewichtsbegegnung zwi⸗ ſchen Schuſter⸗Ludwigshafen und Pütz⸗Frieſenheim endete mit einem gerechten Unentſchieden. Kreimes⸗Ludwishafen ſteht ſeinem Gegner nicht viel nach, ſo daß Magin⸗Frie⸗ ſenheim nur für beſſere Geſamtarbeit zum Sieger erklärt wurde. Der Altmeiſter Neeſer⸗Frieſenheim mußte ſich nach.30 Minuten auf einen finniſchen Aufreißer won dem Ludwigshafener Halbſchwergewichtler Ehret entſcheidend beſiegn laſſen. Der Schwergewichtler Gehring⸗Ludwigs⸗ hafen brauchte ſich gegen Schedler⸗Frieſenheim nicht beſon⸗ ders anzuſtrengen, um ſeinen Sieg nach 3 Minuten durch Armſchlüſſel ſicherſtellen zu können. Sl. u. R. Kl. Ludwigshafen beſiegt V. f. T. u. R. Jeudenheim 11:9 Ein intereſſontes Freundſchaftstreffen im Ringen fand am Sonntagmittag auf dem Sportplatz beim Horſt⸗Weſſel⸗ Platz zwiſchen der Ringermannſchaft des Stemm⸗ und Ring⸗Klub Ludwigshafen und Verein für Turn⸗ und Ra⸗ ſenſport Feudenheim ſtatt. Die Leiſtungen der Mannſchaften waren ziemlich gleichwertig. Die junge Feudenheimer Ringerſtaffel, die nach ſehr ſchönen wechſelvollen Kämpfen knapp unterlag, bewies, daß ſie für die Verbandskämpfe in der Bezirksklaſſe einen ernſt zu nehmenden Gegner ab⸗ geben. Das Ergebnis hätte anders lauten können, denn die Gäſte mußten ohne Benzinger antreten. Bantamgewicht: Baier⸗Feudenheim beſiegt Landsknecht. Ludwigshafen in 245 Minuten. Federgewicht: Hecker⸗ Feudenheim verliert gegen Steinel⸗Ludwigshafen. Leicht⸗ gewicht: Brunner⸗Feudenheim wird kampflos Sieger, da Abel nicht zur rechten Zeit am Start iſt. Weltergewicht: Biedermann⸗Feudenheim verliert gegen H. Abel⸗Ludwigs⸗ hafen nach 7 Minuten. Mittelgewicht: Trittenbach⸗Feuden⸗ heim verliert gegen Schierle⸗ Ludwigshafen kurz vor Ab⸗ Iouf der Ringzeit. Halbſchwergewicht: Schmitt⸗Feuden⸗ heim ſiegt nach 9 Minuten über Abel⸗Ludwigshaſen. Schwergewicht: H. Benzinger⸗Feudenheim verliert nach 4 Minuten gegen Presber⸗ Ludwigshafen. Sp. Bg. 1884 Mannheim verliert gegen V. f. K. Schifferſtadt 17:2 Im Rahmen eines Sommerfeſtes ſand am Sonntag auf dem Sportplatz der Sportvereinigung 1884 Mannheim ein Kampf im Ringen mit der Meiſtermannſchaft des Vereins für Kraftſport und Körperpflege Schifſerſtadt ſtatt. Die Mannheimer mußten eine empfindliche Niederlage ein⸗ ſtecken, welche noch dem weit beſſeren Vorkampfergebnis nicht in dieſer Höhe erwartet wurde. Die Platzmannſchaft kam nur im Bantamgewicht durch Adam zu einem Sieg in allen anderen Klaſſen mußten ſie die große Ueberlegenheit der Pfälzer anerkennen. Großes Jutereſſe wurde dem Kampf Schäfer⸗Schiſferſtadt gegen Keſtler⸗Mannheim ent⸗ gegengebracht. Schäfer brauchte allerdings 11 Minuten um Keſtler beſiegen zu können, aber ſein Sieg ſtand nie in Frage, war er doch während des ganzen Kampfes ſchwer überlegen. Hammer enttäuſchte etwas, man hatte da mit einem evtl. Sieg mit Kamb gerechnet. Kampfrichter Führer ⸗ Neckarau. Bantamgewicht: Adam ⸗ Mannheim beſiegt K. Sturm⸗ Schifſerſtadt. Federgewicht: Der Gaſt Kraufe⸗Schifferſtadbt ſiegt über Glaſer⸗Mannheim. Leichtgewicht: Sturm⸗ Schifferſtadt war über Kreuzer⸗Mannheim erfolgreich, Weltergewicht: R. Kolb⸗Schifferſtadt wurde über Rettig⸗ Mannheim Sieger. Mittelgewicht: Keſtler⸗Mannheim per⸗ liert gegen Schäfer ⸗Schifferſtoadt. Halbſchwergewicht: Heißler⸗Schiſſerſtadt beſiegt Hertlein⸗ Mannheim in der 3. Minute entſcheidend. Schwergewicht: Hammer⸗Mann⸗ heim verliert gegen Kamb⸗Schifferſtadt nach Punkten. Dageshaleucles Mittwoch, 25. Juli Roſeugarten:„Derfflinger“, Operette von Walter Kollo, gußer Miete, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Noſarium. Nenoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 1620 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinſahrten: 14.90 Uhr Mannheim Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. 19.45 Uhr Abendfahrt Mannheim— Speyer und zurüch Antobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bod Dürk⸗ 3 N heim— Iſenachtal— Frankenstein— Hochſpeyer- 1 Johanniskreuz— Speyerbrunn— Elmſteiner Tal— Lambrechter Tal— Neuſtadt— Mußbach— Mannheim, Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Waldparkreſtaurant: 15 Uhr Kurkonzert und Tonz. Tanz: Polaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Lichtſpiele: Uuniverſum:„Das verlorene Talk, Alhambra:„Karneval und Liebe“.— Royy! „Die gelbe Hölle“.— Schauburg:„Das Blumen⸗ mädchen vum Grandhotel“.— Gloria:„Drei von der Tankſtelle“, 5. F r „ r e 2 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 145. Jahrgang/ Nr. 335 Dein Kind und der Sommer „Mutti, was iſt das für ein Schmetterling?“ „Ein Pfauenauge, mein Kind.“ „Warum heißt denn der Schmetterling Pfauen⸗ auge, Mutti?“ „Weil die Zeichnung auf den Flügeln genau ſo ausſteht, wie das Muſter auf den Federn des Pfaues.“ „Und Mutti— was iſt das für ein Schmetterling?“ „Ein Trauermantel, Kind.“ „Warum heißt denn der Schmetterling Trauer⸗ mantel, Mutti?“ „Ach, nun laß' mich doch endlich in Ruhe. Du kannſt einen mit Deiner ewigen Fragerei ja verrückt machen.“ Worauf ſich das Kind beleidigt in ſich ſelbſt zurück⸗ zieht, traurig all' das Schöne, Intereſſante und Rät⸗ ſelhafte in der Natur um ſich herum anſteht, ſich den Kopf über manches Geheimnisvolle zerbricht und es nicht richtig in ſich aufnimmt, weil ſo vieles ungeklärt bleibt. Es möchte für ſein Leben gern wiſſen, was das für ein blaues Blümchen iſt, was es mit jenem goldbraunen Käfer auf ſich hat, warum die Biene lautlos fliegt und warum die Hummel wie ein Krei⸗ ſel brummt. Aus Wiſſensdurſt, ihm ſelbſt vielleicht unbewußt, zerpflückt es eine Blume, um feſtzuſtellen, wie ſie innen ausſieht, und weiß mit den einzelnen Teilen ohne Hilfe der Erwachſenen nichts anzu⸗ fangen. Zugegeben: Manchmal kann einem der uner⸗ gründliche Fragenborn eines Kindes zu viel werden. Aber man darf nicht vergeſſen, daß man vom Augen⸗ blick ſeiner Geburt an eine ungeheure Verantwor⸗ tung übernommen und ein großes Verſprechen dem werdenden Menſchen gegeben hat: ihn bis zu ſeiner Reife zu geleiten, ihm zu helfen und all' das Neue, was das ihm fremde Leben jeden Tag wieder bietet, zu erklären, zugänglich— genießbar zu machen. Mit dem Hinweis, das Kind habe ja in der Schule Naturgeſchichte— Zoologie und Botanik— als Lehrfach, iſt es nicht getan. Es iſt ein ge⸗ waltiger Unterſchied zwiſchen dem ſtarren Bild eines Pfauenauges und dem lebendigen, fliegenden Tier, zwiſchen der Zeichnung einer Eiche, ihres Blattes, ihrer Struktur, und dem lebendigen, mit der übri⸗ gen Natur, der Umgebung, dem Boden verwach⸗ ſenen Baum. * Natürlich wird man ein kleines Kind— viel⸗ leicht bis ſieben oder acht Jahre, je nach der Ver⸗ anlagung des Menſchleins— mit der Natur ganz anders vertraut machen, wie ein Halbwüchſiges. Bei den Jüngeren iſt die kleine Erzählung, das Mär⸗ chen, ein herrliches Mittel, dem Kinde unendlich viel wahres über die Natur beizubringen. Wenn es zum Beiſpiel fragt, warum es Eichen, Birken, Tannen gibt, kann man ihm folgende oder eine ähnliche kleine Geſchichte erzählen: „Ganz im Anfang gab es nur Eichen, die ſich aber bald entſetzlich langweilten, weil ſie nur mit ihresgleichen ſich unterhalten konnten, und auch die vielen kleinen Elfen, die man damals öfters zu ſehen bekam als heute, wünſchten ſich ein anderes grünes Dach für ihre Tänze. Da ſchuf der liebe Gott die feine, zarte, ſchlanke Birke mit der hellen ſeidigen Rinde und ſann auf weitere Abwechflung. Und ſo entſtand ein Baum nach dem anderen: Die Buche mit den ſilbergrauen hohen Stämmen, deren Wald ausſieht wie ein heiliger Dom, die düſtere Tanne, deren Aeſte bis auf den Boden reichen und den Elfen ein verſchwiegenes, gebor⸗ genes Heim gewähren, die trotzige Kiefer, die dort Eine Mahnung an ungeduldige Mütter wächſt, wo der Boden karg iſt, und die immer im Kampf mit Wind und Wetter ſteht, um in unwirt⸗ lichen Gegenden den Elfen eine neue Heimat zu ſchaffen.“——— Dies ſoll nur eine Anregung ſein. Es läßt ſich in dieſe Art der Erzählung ſehr viel Lehrreiches verflechten, und man zeigt dem Kinde auf ſolche Weiſe den Unterſchied in der Bauart der Bäume, das verſchiedene Ausſehen der Wälder, die Eigen⸗ art eines Nur⸗Buchenwaldes oder eines Miſchwaldes. Ueber alles kann man auf dieſe Weiſe mit dem Kinde reden: Wie aus dem Schmet⸗ terlingsei Raupe, Puppe und zuletzt das ſchöne ge⸗ flügelte Tier wird, über den Fleiß und das Leben der Bienen und Ameiſen. Man macht es auf nütz⸗ liche und ſchädliche Tiere und Pflanzen aufmerkſam und vieles andere mehr. Man kann ihm— und das iſt ſehr wichtig— die Augen und das Herz weit öffnen für die Schön⸗ heit der Natur. Werden ſie älter— die Kinder—, haben ſie die Grundlagen des mannigfaltigen Lebens der großen Natur in der Schule und durch eigene Erfahrung, eigenes Sehen, kennen gelernt, nennen ſie ein ge⸗ wiſſes Maß an Wiſſen ihr Eigen und kann man ſich mit ihnen wie mit ſeinesgleichen unterhalten, ſo bietet ein Gang durch den Sommer immer noch viel Neues. Denn die Natur iſt unendlich und unerſchöpf⸗ lich. Der Dreißigjährige kennt nur einen Teil all' der Wunder, und für den Fünfzehnjährigen gibt es erſt recht noch viele verſchloſſene Pforten. Die Geſpräche über den Sommer und die Natur ſind andere geworden, haben mit dem Märchen des Kleinen nichts gemein,— und doch iſt ihr Inhalt viel wunderbarer als die Träume von den Elfen. Es werden die großen Zuſammenhänge aufge⸗ deckt,— der unwahrſcheinliche und logiſche Haushalt der Natur wird beſprochen,— erörtert, wie eines vom anderen abhängt. Wir zeigen unſerem Kinde (denn das iſt es trotz ſeiner fünfzehn Jahre noch ge⸗ nau ſo, wie vor zwölf Jahren, als es ungeſchickt nach dem Schmetterling griff) die Urſachen des Wach⸗ ſens, Blühens, Reifens und Vergehens, — wir lehren es erkennen, wie ohne das Kleinſte das Größte nicht beſtehen kann. Wir öffnen dem Halberwachſenen noch einmal die Augen für die Schönheit des großen harmoniſch gewachſenen Bau⸗ mes und ſeines kleinſten Teils, des Blattes, ſetzen ihm auseinander, wie durch die einzelnen Zellen das Leben in die Aeſte ſteigt, wie durch die hundert⸗ ſältig verzweigten Adern eines Blattes die Nahrung bis an die äußerſten Spitzen gebracht wird. Und ſo entſchleiert ſich,— mögen wir von der kleinſten unſcheinbarſten Blüte ausgehen oder vom Rieſenberg der Alpen,— der Aufbau der Natur vom Krümchen Erde bis zu den Sternen, die Entwicklung der Erde in Jahrmillionen, die Vergangenheit, das Wachſen, die Geſchichte der Menſchheit. Mittag Saul Er 7 Von Emanuel Geibel. Dm Garten wandelt hohe Mirtagszeit; der Raſen glaut, die Winfel ſchatten öreit, von oben fleht, geraucht in Gonnenſchein unò leuchtend Blau, òer alte Dom herein. Am Birubaum fit mein Zachterchen im Gras. oͤie Maͤrchen lieſt gie, die als Ainò ich las ihr Antlitz glüht, es zieh n durch ihren Giun Gchneewitrchen, Daumling, Gchlaugen königin. Niu Caut von außen ffort. s iſt Feiertag nut dann unò waun vom Lurm ein Gloceuſchlag Nur dann unò wann ber matitgebimnfte Gchall i hohen Gras von eines Anfels Fall. Da Rommt auf mich ein Dammeru wunderbar gleichwie im Zraum verſchmihßt, was iſt unò war Die Geele laſt ic; unò verliert ſich weit ing Mäͤrchenreich der eignen Aindergett Die Saftbereitung durch Dampf⸗Entſaften Es gibt verſchiedene alte Verfahren zur Safther⸗ ſtellung: unter Beigabe von Chemikalien, wie Salizyl oder Weinſteinſäure und unter hochgradiger, mehr⸗ maliger Erhitzung. Da dieſe Verfahren nach dem Stande der modernen Ernährungsforſchung überholt ſind, gewinnt man den Saft heute durch Dampf⸗ Entſaften. Es gibt dafür verſchiedene preiswerte und prak⸗ tiſche Apparate bekannter Firmen, aber auch eine ein⸗ fache Methode, die ohne Apparat und mit billigen Mitteln dasſelbe erreicht. Man benötigt dafür einen Topf oder Keſſel mit Deckel, etwa 35—40 em. hoch und 35 em. breit am beſten einen ſogenannten Ste⸗ riliſterkeſſel, einen Drahtunterſatz ooͤer Drahtroſt, der auf dem Boden dieſes Keſſels eingelegt werden kann, einen kleineren Topf oder eine Porzellanſchüſſel, die in den größeren Topf hineinpaßt, zwei Tücher, unge⸗ fähr 80480, das eine enggewebt aus Neſſel oder Lei⸗ nen, das andere weitmaſchig aus Kongreßſtoff, ferner Flaſchen, Korken und etwas Paraffin oder Kerzen⸗ reſte. Die Beeren werden nun gründlich gewaſchen, von Stielen befreit und gewogen. In den großen Topf wird etwa 5 em. hoch Waſſer eingefüllt, der Drahtroſt eingelegt und der kleinere Topf oder die Porzellan⸗ ſchüſſel darauf geſtellt. Das Neſſel⸗ oder Leinentuch wird über die Keſſelöffnung gelegt und in der Mitte bis knapp über den zweiten Topf eingeſtülpt, ſo daß es einen Trichter bildet. Nun wird das grobmaſchige Kongreßtuch gleichfalls über den Keſſel gelegt, jedoch nur ſchwach eingedrückt, ſo daß ſich eine Schüſſelform bildet. Dieſe beiden Tücher werden mit einem Bind⸗ faden um den Topfrand mit einer Schleife feſtgebun⸗ den. In die aus dem grobmaſchigen Tuch gebildete Vertiefung werden nun ungefähr 5 Pfund der betref⸗ fenden Beeren, evtl. mit Zucker vermiſcht, eingefüllt. Man rechnet etwa 100—150 g Zucker auf ein Pfund Beeren. Die Zuckerbeigabe iſt für die Haltbarkeit des Saftes nicht ausſchlaggebend. Sie erfolgt nur aus Geſchmacksgründen und kann auch wegbleiben, ſo daß man den Man ſoll jedenfalls darauf achten, daß die obere und untere Lage aus ungezuckerten Früchten gebildet wird. Nun wird ein Bogen Pergamentpapier über übergeſtülpt, jedoch ſo, daß er nicht luftdicht abſchließt. Die Enden der beiden Tücher werden kreuzweiſe am Deckelhenkel feſtgebunden, der Bindfaden gelöſt, der Topf auf die Flamme geſtellt, bei mittlerem Feuer zum Kochen gebracht. Der Entſaftungsprozeß beginnt, ſobald Dampf aus dem Topf aufſteigt; von dieſem Augenblick an wird durchſchnittlich zwei Stunden Entſaftungs⸗ zeit für Beeren gerechnet. Nach dieſer Zeit wird der Deckel ſamt den Tüchern abgehoben und der heiße Saft in die vorgerichteten heißen Flaſchen gefüllt. Das Vorrichten der Flaſchen muß knapp vor der Fertigſtellung des Saftes geſchehen. Man nimmt möglichſt weiße, durchſichtige, nicht zu große Flaſchen, reinigt ſie gründlich in heißem Sodawaſſer, ſpült in reinem heißem Waſſer nach und ſtülpt ſie in einen mit ſauberen Tüchern ausgelegten Korb. Die Korken werden vorher eine halbe Stunde in heißes Waſſer gelegt. Der heiße Saft wird nun bis knapp zur Oeffnung der Flaſchen mittels eines vorher heiß ausgeſpülten Trichters eingefüllt, die Flaſchen ſofort zugekorkt und umgeſtülpt, alſo auf den Flaſchenhals, in den Korb geſtellt, wo ſie erkalten müſſen. Nach dem Er⸗ kalten wird der Kork nochfalls gerade geſchnitten und der Flaſchenkopf u. ein Teil des Flaſchenhalſes in flüf⸗ ſiges Paraffin getaucht. Zum Verflüſſigen des Paraf⸗ fins werden Kerzenreſte oder in jeder Drogerie er⸗ hältliches Paraffin in einem Töpfchen erwärmt. Vor⸗ ſicht, da es leicht Feuer fängt! Dieſes Verfahren hat den Vorteil, daß die Beeren in einem Arbeitsgang entſaſtet, fil⸗ triert und ein völlig keimfreier haltbarer Saft ge⸗ wonnen wird. Ein weiterer Vorzug iſt, daß die Saftgewinnung nicht durch Kochen, ſondern nur durch eine Erhitzung auf 70—80 Grad erzielt wird, ſo daß die wertvollen Vitamine und Mineralſalze erhalten bleiben. Grund ſätzlich gewinnung iſt: 1. Die genaue Beobachtung des Ar⸗ beitsvorganges in der angegebenen Reihen⸗ folge, genaues Einhalten der angegebenen Zeiten, „gründliches Säubern der Flaſchen, möglichſt heißes Einfüllen des Saftes, richtiges Zukorken, das Umſtülpen. Der Saft ſoll in einem luftigen, kühlen, nicht zugigem Raum, am beſten im Keller, möglichſt vor Lichtein wirkung geſchützt, liegend auf⸗ bewahrt werden. Angebrochene Flaſchen ſollen mög⸗ lichſt raſch verbraucht werden, weil der Saft ſich bei Berührung mit der Luft ſehr leicht zerſetzt. F. Pfannes. wächtig für die Saßt⸗ N EN Ein blendend weißes Ausſehen erhält die Wäſche, wenn man dem Waſchwaſſer im Keſſel ein wenig Petroleum zuſetzt. *. Um Milch beim Kochen nicht gerinnen zu laſſen, muß man ihr ein klein wenig doppelkohlen⸗ ſaures Natron zuſetzen. — Füͤcher und Lorgnon: Modelloblinge von gestern Von Edda Prochnownik Seit uralten Zeiten war der Fächer ein Rüſtzeug der Frauen. Die Erfinderin iſt natürlich eine Frau geweſen, wenn wir uns auf die alt⸗chineſiſche Sage verlaſſen dürfen. Danach war es Lam⸗Si, die vor einigen tauſend Jahren auf einem öffentlichen Freu⸗ denfeſt ihre Geſichtsmaske abnahm und ſich damit Kühlung zuwedelte. Von ſämtlichen anweſenden Da⸗ men ſollen daraufhin dieſe fächelnden Bewegungen nachgeahmt worden ſein— und der erſte Fächer war erſtanden! Geſchichtlich verbürgt iſt jedenfalls, daß in den al⸗ ten Kulturländern des Orients dieſes primitive Schutz⸗ mittel gegen die Sonne zuerſt benutzt wurde, ebenſo wie ja auch die Sonnenſchirme dort ihren Ur⸗ ſprung haben. Dieſe erſten Fächer, wie ſie in Japan, bier hießen ſie Hi⸗ogi,— und China benutzt wur⸗ den, waren einfache Wedel aus einem Stil nebſt Palmblatt oder Federn. Erſt im 15. Jahrhundert kam der Fächer nach Europa, und zwar zunächſt nach Spanien und Italien, die ja auch die heißeſten Länder unſeres Erdteils ſind. Deutſchland und Frank⸗ reich führen die Fächermode im 16. Jahrhundert ein, und zwar als ſogenannte Fahnenfächer. Die ur⸗ ſprüngliche Nutzform wird jetzt etwas abgewandelt; an einem Stil wird, ähnlich einem Fahnentuch, ein Stück bemalter Stoff oder Pergament befeſtigt. Oft wird auch ſchon in der Mitte des Fächers verſteckt ein Spiegel angebracht. Ende des 17. Jahrhunderts kommt eine neue Ver⸗ beſſerung des Fächers nach Europa, deren Urſprung wieder in China zu ſuchen iſt; es iſt der Falt⸗ fächer. Auf einem Geſtell von Elfenbein⸗, Schild⸗ platt⸗, Holz⸗ oder Perlmutterſtäbchen ſitzt das zu⸗ ſammenlegbare Oberteil aus bemalter Seide. Die Blütezeit des Fächers iſt das Rokoko, wo der koſt⸗ bar ausgeſtattete Fächer ebenſo unentbehrlicher odearikel der koketten Dame war, wie die zierliche Tabaksdoſe Rüſtzeug des galanten Kavalters bedeutete. Der urſprüngliche Zweck, ein Schutzmittel zu ſein, iſt längſt vergeſſen; jetzt iſt der Fächer ein Mittel, um ſein Geſicht dahinter zu verbergen, oder auch, um einen harmlos gemeinten Klaps damit aus⸗ zuteilen. Oft waren dieſe Schmuckſtücke mit wert⸗ vollen Malereien ausgeſtattet, die meiſt galanten Szenen in der Art der berühmten Wattaeugemälde darſtellten. Doch ſchon im 19. Jahrhundert liegt die Fächer⸗ mode in den letzten Zügen, mit dem ſterbenden Ro⸗ koko verſchwindet auch dieſes ſein Hauptrequiſit. Zwar werden noch in ſpäterer Zeit Fächer benutzt, doch nur allzuoft, um darauf einer neuaufkommenden Sucht, dem Autographenſport, zu huldigen. Es gab eine Zeit um die Jahrhundertwende, da jede ſogenannte„moderne Frau“ von Geiſt es als höchſte Seligkeit anſah, auf ihrem Fächer möglichſt viele Unterſchriften der Modegrößen aus Kunſt und Lite⸗ ratur verewigt zu ſehen. Doch auch dieſe Epidemie verſchwand ſo ſchnell wie ſie gekommen, und der Fächer wurde endgültig verdrängt durch ein neues modiſches Ausrüſtungsſtück, das Lorgnon. Wohl gemerkt, ich nenne es kein optiſches Hilfsmittel, ſon⸗ dern einen Modeartikel. Denn ſollte man annehmen, daß mit der beginnenden Frauenemanzipation plötz⸗ lich alle weiblichen Weſen kurzſichtig ge⸗ worden waren? Mit nichten, aber ein neues, wirk⸗ ſames Mittel um aufzufallen und zu gefallen war gefunden, das noch dazu weit gelehrter wirkte, als das bloße Kokettieren mit einem Fächer. Unſere Zeit— ich meine die letzten 20 Jahre, die uns den Naturalismus und die neue Sachlichkeit brachte— hat den Fächer mit ſeiner jahrtauſendalten Tradition ebenſo wie das kurzlebige Lorgnon faſt ganz von der Bildfläche verſchwinden laſſen. Und die Frau des Dritten Reiches, die gleich weit entfernt dieſe zarten Kleider in Kniehöhe reich mit ſtarkfar⸗ von der Gefühlständelei des Rokoko wie von der Vermännlichung des Liberalismus, den Weg zu ihrer urſprünglichen Beſtimmung zurückfindet, betrachtet den Fächer als ein intereſſantes Muſeumskleinod, das ein Stück Geſchichte der Frauen ver⸗ körpert. Im Abenoͤkleid Im Abendkleid hat jede Frau eine beſondere Note von anmutiger Weiblichkeit. Obwohl man jetzt auch am Tage die fachliche, ſtrenge Kleidung ausſchaltet, iſt das Abendkleid gleichſam eine Zauberin, die das Selbſtgefühl der Frau auf eine liebenswürdige Weiſe betonen kann. * In ſommerlichen Abendkleidern ſind entzückende Gegenſätze vereinigt. Wir ſehen ſchwarze, eng an⸗ liegende Gewänder. Sie wirken, als wären ſie um den Körper geſpannt, und die ſpitze Schleppe ringelt ſich am Boden, wie eine Schlange. Volants beginnen ſchon unterhalb der Taille, ſtehen etwas ab und unter⸗ ſtreichen den Eindruck der körperbetonenden Formen. * Im Gegenſatz dazu erſcheinen lichtfarbene Kleider aus Chiffon, Krepp oder zarter Seide in Hautfarbe, in waſſerblauen Tönen, in einem ſehr kleidſamen Por⸗ zellanblau. Volants, die im Rücken beginnen, Schür⸗ zen, die mit Volants oder Pliſſees beſetzt ſind und nach rückwärts ſtreben, laſſen den Rock noch ſchmaler und ſchlanker erſcheinen. 5 * Leinen⸗Stickerei und Leinenſpitze, Erzeugniſſe aus Plauen, vermitteln den Eindruck von Duft und Som⸗ merlichkeit. Sie werden auf Tüll gearbeitet und auf einem paſtellfarbenen Unterkleid getragen. Oft ſind bigem Samtband geputzt, das in Grün oder Veilchen⸗ farbig die Schönheit des Materials betont. *. Blaues Spitzenkleid mit Bändern, die zur Schleppe zuſammenfließen. Der Rücken iſt bei den neuen Abendkleidern das Intereſſanteſte. Er iſt gar⸗ niert, hat Volants, die ihn umkränzen, hat Verzie⸗ rungen, über deren Urſprung man ſich zwar nicht ganz klar iſt, die man aber aus Gründen der Mode willig hinnimmt. 4. Wichtig für jedes Abendkleid iſt die Hülle. Man könnte ſagen, daß ein Abendkleid ohne Hülle nicht ganz vollſtändig iſt. Da ſind ganz reizende Zuſam⸗ menſtellungen von einfarbig und bunt vorhanden: Einfarbiges Kleid, buntes Jäckchen, buntes Kleid, einfarbiges Jäckchen. Man kann ſich oͤucch die kurzen oder längeren Jacken geradezu in das Reich der Mitte verſetzt fühlen; denn wie Chineſenjacken ſind auch die neuen Abendjacken gearbeitet, nämlich ohne Kragen, ganz einfach am Halſe abſchließend. Nach wie vor beliebt ſind die kleinen Jacken aus Herme⸗ lin, wie überhaupt Pelz auch im Sommer ſehr ele⸗ gant und vornehm wirkt. Oft iſt er ſehr kapriziös verarbeitet, bildet den tonnenförmigen Aermel eines eleganten Mantels, oder man ſieht ihn als Abſchluß an einer kurzen, ſehr ſteif ſitzenden Jacke aus Taft. Er zieht die Jacke ganz nach rückwärts, was ihr ein ſehr apartes Gepräge verleiht. . Kleine Federcapes ſind der Mode letzter Schrei, Kurze Capchen, ganz und gar aus Federn beſtehend, weiß, auch leicht getönt. Es kann ſobald nichts Kleid⸗ ſameres geben. Ein weißes Kleid und ein Feder⸗ cape in weiß oder ſchwarz, das iſt wirklich ganz rei⸗ zend und kleidſam für jede Frau. Da ſchwarz⸗weiß wieder hoch in Gunſt ſteht, laſſen ſich mit den Feder⸗ capes wahrhaft überraſchende Effekte erzielen. Je nach Figur werden ſie lang oder kürzer gewählt, aber das kleine Schultercape dürfte wohl das ſchönſte, vorteilhafteſte ſein. Schorſchl ſitzt mit Mutti und Schweſterchen zur Raſt im Gaſthausgarten und hat eben ein Rieſenſtück Kirſchkuchen verdrückt. Als die Wanderung weiter⸗ gehen ſoll, meint Mutti erleichtert: „Na Kinder, jetzt könnt Ihr's aber wieder eine Weile aushalten!“ Worauf Schorſchl freundlich⸗ beruhigend erwidert: „Sicher Mutti,— bis zum nächſten Hotell“ fertigen Saft vor Gebrauch erſt füßt. die Früchte gedeckt, der Deckel des Einmachtopfes dar⸗ Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 25. Jukf 1934 ode oom a- Anſere Modelle: Sommerliche Kleidung für Beruf und Haus Nr. 3025. Größe 42. Arbeitskittel aus weißem Leinen mit langen Aermeln u. aufgeſetzten Taſchen. Nr. 3026. Größe 44. Praktiſches Kleid aus ſchottiſch kariertem Stoff. Das Karo iſt ſchräg und gerade genommen. Die Hüftenpaſſe läuft am un⸗ teren Rande in Zacken aus und wird dem Rock, der in der vorderen Mitte mittels gegenſeitiger Falte zuſammentritt, aufgeſteppt. Langer Aermel. Nr. 3027. Größe 42. Sportliches Kleid aus punktiertem Stoff mit kurzen Aermeln u. darüber fallenden ausgeſchnittenen Epauletten. Vorne durchknöpfbar, aufgeſteppte Taſchen. Nr. 3028. Größe 42. Sportlicher Mantel aus Diagonalſtoff, Raglanärmel, ſchräg eingeſchlitzte Taſchen. Nr. 30 29a. Größe 44. Die Bahnen des vier⸗ teiligen Rockes treten mittels gegenſeitiger Falte zuſammen, von Kniehöhe ſpringt die Falte auf. Dreiviertellanger loſer Mantel. Nr. 3029 b. Größe 44. Kleinkarierte Bluſe greift über den Rock. Vorne durchknöpfbar. Nr. 3030. Größe 42. Kleid aus geblümter Kunſt⸗ ſeide mit großem Batiſtkragen und Puffärmeln. Glockenteile werden dem Rock zwiſchengeſetzt. Nr. 3031. Größe 42. Aus kariertem Organdi oder Glasbatiſt iſt dieſes Kleid. Ein Volant um⸗ zieht den Halsausſchnitt ſowie den Rock in zwei Reihen am unteren Rande und ergibt die kurzen Aermel. * Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen N. er rern 9 N 0 verboten.— Die Schnittmuſter ſind zu beziehen vom Verlag„Die Mode vom Tage“, Berlin⸗ Schmargendorf, Marienbaderſtraße 12. Während der Arbeitsſtunden im Büro, Geſchäft oder Haushalt nett und gediegen auszu⸗ ſehen, iſt im Sommer gewiß nicht ſchwer. Das kleine Laufkleid für alle Tage, das man o gerne trägt, ja mit dem man geradezu verwächſt, iſt eine Anſchaffung, die mit geringſtem Aufwande zu bewältigen iſt. So ein Laufkleidchen unterliegt ſeinen eigenen Modegeſetzen. Es muß unaufdringlich wirken, und man ſoll ihm doch anſehen, daß es mit Liebe und Bedachtſamkeit gewählt wurde. Viele Frauen bewei⸗ ſen bei der Zufammenſtellung ihrer Berufskleidung ein geradezu bewunderungswürdiges Geſchick. Sie ſehen, ohne daß ihnen beſondere Koſten erwüchſen, ſtets wie aus dem Ei gepellt“ aus. Das liegt an der Pflege, die ſie dieſen Waſchkleidern zuteil wer⸗ den laſſen. Aus dieſem Grunde wählen ſie Stoffe, die nicht knittern und die ſich mühelos reinigen laſ⸗ ſen. Gedeckte Muſter, auch Streifen ſind 3025⁵ 3026 3027 praktiſcher als einfarbige Stoffe. Aber trotzdem be⸗ ſitzen gerade letztere einen beſonderen Reiz, und wem nichts daran liegt, ein ſolches Kleidchen öfter zu waſchen, fährt mit ſommerlichen Uni⸗Stoffen nicht ſchlecht. Baumwolle, insbeſondere Baumwollmuſ⸗ ſeline, Trikolette, Krepp und der poröſe Panamaſtoff werden für ſommerliche Berufs⸗ kleidung am häufigſten verarbeitet. Für den vor⸗ wöhnteren Geſchmack kommt ſportliches Seiden⸗ material in Frage. Neben Baſt, Honan und künſtlicher Waſchſeide iſt es vornehmlich dicker China⸗ krepp, der unter der Bezeichnung„La vable“ im Handel iſt. Als Modeſtoff muß ſchließlich Seiden⸗ leinen angeführt werden. Auch poröſe ferſeyartige Stoffe in Handwebcharakter entſprechen dieſem Zwecke. Die Verarbeitung macht in der Regel wenig Kopfzerbrechen. Das gute Ausſehen liegt hierbei in der Schlichtheit und Zurückhaltung. Einige Fal⸗ tengruppen im Rock, die vorne oder ſeitlich liegen 8028 können, halblange Aermel und aufgeſetzte Taſchen ruſen den Eindruck des ſportlichen Hemokleides her⸗ vor, Eine durchgezogene Schleife, Bieſen, Hohlſäume oder Verſchnürungen, die man als letzte Moderich⸗ tung in Kanten verzierung anbringt, dienen als Auf⸗ putz. Wichtig iſt, daß vorhandene Knöpfe nicht nur ſcheinbar aufgeſetzt, ſondern tat ächlich durch Knopf⸗ löcher gezogen werden Bei geſtreiften Stoffen kann die Wirkung geometriſcher Muſteranordnungen jede weitere Verzierung erſetzen. Zu dieſen Kleidchn ge⸗ hört entweder eine karierte Taftſchleife oder ein aparter Gürtel aus Haufſchnüren. Als Farbe wählt man, um die ſommerliche Note zu unterſtreichen, ein mattes Gelb, Lachsroſa oder Meergrün. Sehr neuartig ſieht graue Honan⸗ ſeide aus, wozu Rot getragen wird. Gürtel, Kordel⸗ durchzug und Knöpfe werden in dieſer Farbe ge⸗ wählt. Soll das Kleidchen einen weniger ſportlichen Eindruck machen, ſo kann ein runder Pliſſeekragen aus Linon den gewünſchten Eindruck hervorrufen. Durch auf das blufenartige Oberteil verlagerte Fal⸗ 3029 à und 3029 b 3030 381 ten, die man, damit ſie nicht auftragen, quer ſteppt, ergibt ſich ebenfalls eine anſpruchsvollere Wirkung. Das kleine Laufkleid erhält in der Regel eine für die Straße notwendige Ergänzung. Dieſe beſteht in einem ſportlichen Mantel. Dunkelblauer Wollgeorgette oder Flanell ſieht beſonders gut aus. Sehr reizvoll nehmen ſich helle Pike e⸗ oder Lei⸗ nenjacken aus, die man weſtenförmig oder in Klubjackenfaſſon arbeitet. Auch geſtreifte janker⸗ artige Umhänge aus dickem Baumwollſtoff oder Lei⸗ nen entſprechen der diesjährigen Mode. Das ſchlichte Laufkleid erfordert, um angezogen zu wirken, einen guten Schuh und Handſchuh. Der ſchwarz⸗ weiße Einſatzſchuh in Schnürſorm iſt im Geſchäft oder Büro beſſer am Platze als die mehr für den Aufenthalt im Freien berechnete ſommerliche Saun⸗ dale. Bei der Auswahl paſſender Hand chuhe herrſcht kein Mangel: Leinen, Pikee, Filet und F ſch⸗ garngebilde wetteifern um die Gunſt der Frauen, die auch im Beruf gediegen und angezogen wirken wollen. T1110. ͤ v NSDAP-Miffeilungen Aus vartelamtiſchen Zekanntmachunden entnommen Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppen⸗Propagandaleiter und Filmwarte! Donnerstag, 26. Juli, findet in den Nebenräumen des Reſtaurants„Hütte“ eine wichtige Beſprechung ſtatt, und zwar für Propagandaleiter und für Filmwarte um 21 Uhr. Erſcheinen iſt Pflicht. Dienſtanzug. Der Kreispropagandaleiter. Donnerstag, 26. Jult, 19 Uhr, findet eine Sitzung der Ortsgruppen Perſonalreferenten im Schlageterraum der Kreisleitung, L 4. 15, ſtatt. Zu dieſer Sitzung haben ſämtliche Perſonalreferenten der Stadt⸗ und Landsorts⸗ gruppen zu erſcheinen. Das Kreisperſonalamt. PO Strohmarkt. Heute, Mittwoch, 25. Juli, 20 Uhr, treten fämtl. poltt. Leiter ſowie die Amtswalter der NSBO, NS⸗ Hago im Dienſtanzug vor dem Ortsgruppenheim an. Die polit. Leiter und Amtswalter, die keine Uniform haben, ſammeln ſich zum Formaldienſt an der Jungbuſchbrücke . und erwarten dort die uniformierten polit. Veiter. Waldhof. Heute, Mittwoch, 20 Uhr, Antreten ſämtl. polit. Leiter und Amtswalter vor der Geſchäftsſtelle.— Dienſtanzug. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Die Heimabende fallen bis Aufang Sep⸗ tember aus. Lindenhof. Donnerstag, 26. Juli, Heimabend im „Rennershof“. 5 Bann 171. Donnerstag, 26. Juli, Pflichtſchulungs⸗ abend für alle Kameraden der Berufsgruppe der An⸗ geſtellten mit Lichtbildervortrag um 20 Uhr in 01. 10, großer Saal(Erdgeſchoß). Flugſchar. Die Flugſchar ſteht Freit ag, den 27. Jult, punkt 19.45 Uhr, im Hofe der Ortskrankenkaſſe angetreten. Muſikzug. Heute, Mittwoch, treten ſämtliche Jungens, die ſich für den Muſikzug gemeldet haben, mit Inſtrumen⸗ ten im Büro in E 6 um 20 Uhr an. 0 Deutſches Jungvolk ungbaun 1/171. Der 6. Lehrgang der Gebietsführer⸗ 1 4, Neckargemünd, findet vom 20. Auguſt bis 8. Sept a Jungbann 10171. Heute Mittwoch, 17 Uhr, findet das Sportfeſt des Stammes„Heide“ auf dem Sportplatz Feu⸗ denheim ſtatt. Ein Junge erwartet an der Halteſtelle der Straßenbahn⸗Endſtation den Jungbannſportreferenten. Jungbann 1/171. Der Geländeſportkurs für Dai⸗Führer findet vom 11. Auguſt bis 8. September im Geländeſport⸗ lager Murnau am Staffelſee ſtatt. Die Einberufung zu dem Sportlehrgang geht in den nächſten Tagen zu. Zu dieſem Lager können ſich noch drei Junggenoſſen melden. Stamm„Emden“. Jungvolkeltern. deren Jungen be⸗ dürftig ſind und Landerholung nötig haben, melden ſich, ſofern noch kein Antrag an anderer Stelle abgegeben iſt, ſofort beim Stammſozialreferenten Theo Zim mer mann, Rheinhäuſerſtraße 56/58, Sth., 3. St. Sprechſtunden täglich von 12.30—13.30 Uhr. ſozialen Auch alle dringenden Fälle von un⸗ Wohnungsverhältniſſen können ſchaffen wird. Bd M Fendenheim. Heute, Mittwoch, 20.25 Uhr, gemein⸗ mer Heimabend aller Mädelſchaften im Heim. während der Sprechſtunden bei mir gemeldet werden, damit Abhilfe ge⸗ Filmrundſchau Roxy:„Die gelbe Hölle“ Der Film ſtreift ein für uns heute aktuell inter⸗ eſſantes Gebiet: er führt in eine Gummiplantage Indochinas und gibt ein gutes Stimmungsbild des harten Lebenskampfes, den die führenden Weißen nicht minder wie die Kulis dort durchzuſtehen haben. Jean Harlow in dem Film„Die gelbe Hölle“ Dieſes Daſein unter tropiſch glühender Sonne, ſtun⸗ denlangen Gewittern und tagelang Regen, im Dſchungelſumpf und Sandſturm treibt die Männer in die Trunkſucht, entfacht den Tropen⸗ koller und iſt jedenfalls für eine Frau denkbar un⸗ möglich, es ſei denn, ſie bringt die naive Tapferkeit mit, wie ſie Jean Harlow, die verwirrende Platinblondine, in dieſem Film an den Tag legt. ſtrömendem In Clark Gable, der den„Boß“ der Plantage darſtellt, hat ſie den ihr voll entſprechenden Partner, der ſeine Rolle als Ganzes und im Einzelnen fugen⸗ los zu runden verſteht. Auch alle übrigen Kräfte geben befriedigende Leiſtung und ſo kam ein Film zuſtande, der nach Inhalt und Form— vor allem in der Milieuſchilderung— den beſten Import⸗Fil⸗ men der letzten Jahre zuzuzählen iſt. Kbl. Hinweis Ausſtellung„Die deutſche Sage“ im Städtiſchen Schloßmuſeum. Gleich den vorausgegangenen Dar⸗ bietungen verfolgt die neue Ausſtellung des Städti⸗ ſchen Schloßmuſeums in Fortſetzung eines volks⸗ kundlich⸗kulturgeſchichtlichen Programms das Ziel, in erſtmaliger bildmäßiger Zuſammenfaſſung ein weites und vielgeſtaltiges Gebiet von früheſten Be⸗ legen bis zur Gegenwart, ſtofflich gegliedert, vorzu⸗ führen. Auch für„Die deutſche Sage“ hat Mu⸗ ſeumsdirektor Prof. Dr. Walter in mühſamer Arbeit— die fehlenden wiſſenſchaftlichen Unterlagen mußten erſt geſchaffen werden— eine Fülle wert⸗ voller Leihgaben zuſammengebracht. In planvoller Auswahl ſind Handſchriften und Buchilluſtrationen, Gemälde, Plaſtiken, Handzeichnungen, Druckgraphik und Flugblätter vereinigt. Mannigfache Stoffkreiſe werden aufgerollt: die germaniſche Mythenwelt, hervorgegangen aus heroiſcher Lebenshaltung, Edda und Nibelungenlied, Heldenſagen und Rittermären, landſchaftlich gebundene, volksmäßig und literariſch geſtaltete Sagen, Deutungen des Weltwerdens, der großen Naturgewalten, hiſtoriſcher Exeigniſſe und kleiner örtlicher Beſonderheiten, Verherrlichungen großer Perſönlichkeiten, Vorſtellungen dämoniſcher Unholde, merkwürdiger Naturerſcheinungen uſw. Es iſt zu erwarten, daß auch dieſe Ausſtellung das In⸗ tereſſe weiteſter Kreiſe finden wird. * Altſchweier bei Bühl, 25. Juli. In der Nacht zum Sonntag brach im Sägewerk Stoeßer Feuer aus, das zum Glück rechtzeitig bemerkt und unter⸗ drückt werden konnte. Man vermutet Brandſtiftung. An verſchiedenen Stellen war, wie der„Acher⸗ und Bühler Bote“ meldet, Benzin ausgeſchüttet worden. Bmg Strohmarkt. Mädelſchaft Lotte Langer, heute, Mitt⸗ woch, keinen Heimabend. 8 Ring, Mannheim⸗Nord. Heute, Mittwoch, um Schulungsabend in N 2, 4. Thema: Heimabendgeſtoltung. Untergan Mannheim. Sämtliche Mädel, die zum Sport⸗ kurs nach Neckargemünd gehen, fahren mit dem Zug: Mannheim ab 15.45 Uhr, Neckargemünd an 16.50 Uhr. Um 10 55 iſt Treſſpunkt in Neckorgemünd am Bahnhof an⸗ geſetzt. 8 8. N 20 Uhr, N SBD Strohmarkt. Sämtliche Amtswalter treten heute, Mitt⸗ woch, 20 Uhr, vor dem Ortsgruppenheim im Dienſtanzug zum Formaldtienſt an. Neckaran. Donnerstag, 26. Juli, Amtswalter⸗ Sitzung iu„Zähringer Hof“ um 20 Uhr. Sämtl. Amts⸗ walter haben zu erſcheinen. 5 1 Deutſche Arbeitsfront a Oſtſtadt. Unſere Büroräume befinden ſich jetzt Nuits⸗ ſtraße 1, Ortskrankenkaſſe. Eingang gegenüber der Stra⸗ ßenbahnhalle. Büxroſtunden täglich von 18 bis 19 Uhr. Kaſſenſtunden der Daß nur Montags, Mittwochs und Freitags. Seckenheim Die Geſchäftsſtelle der NSBoO und Daß befindet ſich ab Donnerstag, 26. Juli, Freiburger Straße 2, in den ehemaligen Räumen der Bezirksſparkaſſe, Kraft durch Freude Seckenheim. Unſere Sprechſtunden ſind ab Donn tog, 26. Juli, in der Geſchäftsſtelle der NSBO und Freiburger Straße 2. Deutſche Angeſtelltenſchaft Donnerstag, 26. Juli, 20.15 Uhr, findet im großen Saale des„Deutſchen Hauſes“. C 1, 10—11, ein Lichtbilder⸗ vortrag über die Uebungsfirmen⸗Wirtſchaft der Deutſchen Angeſtelltenſchaft ſtatt. Dieſer Vortrag iſt Pflichtverſamm⸗ lung für alle Lehrlinge und Angeſtellte bis zu 25 Jahren,. end DA. 8 Kreisrundfunkſtelle der NS DA Die Funkwartetagung am Donnerstag, den 23. Juli, findet nicht ſtatt. Dafür wurde in Anbetracht der Funkausſtellung auf Donnerstag, 9. Auguſt, eine Funkwartetagung angeſetzt, zu welcher ſämtliche Funk⸗ warte der Stadt⸗ und Landortsgruppen zu erſcheinen ha⸗ ben. Für die Beteiligung der Funkwarte an den Sonder⸗ zügen zur Funkausſtellung erbitte ich ſofortige Meldung,. Die Fahrkarten ſind zu beſtellen: Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer, Karlsruhe,(Baden), Konto Sonder⸗ züge, Poſtſcheckkonto Nr. 3540 Karlsruhe. a gez. Kunze, Kreisſunkwart. SS SS⸗Nachr.⸗Trupp II/32. Der neuerſtellte Nachr.⸗Trupp 11/32 benötigt zur Einrichtung ſeines Büros noch Büro⸗ möbel und Büromaterial, ganz beſonders Materialſchrän⸗ ke und Arbeitstiſche. Mitteilung an Nachr.⸗Trupp 11/2 Mannheim, Nuitsſtraße 1, erbeten. f Der Chef des Stabes: g 5 Die Adflutantur des Chefs des Stabes gibt die folgende Verfügung des Chefs des Stabes bekannt: f Die Dienſtſtelle Adjutantur des Chefs des Stabes iſt mit Montag, dem 23. Juli 1934, verlegt nach Berlin W, Wilhelmſtraße 106, Fernruf Flora 7281. 5 In München befindet ſich lediglich eine Abwicklungs⸗ ſtelle der Adjutantur. Alle übrigen Dienſtſtellen der Ober⸗ ſten SA⸗Führung haben nach wie vor ihren Dienſtſitz in München, Barerſtraße 11. An die Adjutantur des Chefs des Stabes ſind aus⸗ schließlich dem Chef des Stabes perſöulich angehende Schriftſtücke zu ſenden. Der geſamte übrige Schriftver⸗ kehr iſt nach wie vor an die OS Aß, München, zu leiten. Der Chef des Stabes: gez. Lutze. Der Stellvertreter des Führers hat die folgende Verfügung erlaſſen: Die Deutſche Arbeitsfront iſt durch einen revolutig⸗ nären Akt der Partei geſchaffen worden; mit der Führung iſt der Stabsleiter der PO, Dr. R. Ley, beauftragt. 5 Laut Dienſtbuch der Deutſchen Arbeitsfront ſind alle Aemter der Deutſchen Arbeitsfront Abteilungen der en ſprechenden Aemter der PO: zum Beiſpiel iſt das Orga⸗ niſationsamt der DA eine Abteilung des Organiſations⸗ amtes der PO, das Perſonalamt der DAß eine Abtet⸗ 5 lung des Perſonalamtes der PO uſw. Auf Wunſch des Stabsleiters der PO, Dr. Ley, ge⸗ nehmige ich, daß auch das Schatzamt der DAß der Auſſicht des Reichsſchatzmeiſters der Partei unterſtellt wird. 5 Ausführungsbeſtimmungen erläßt der Reichs ſchatzmei⸗ ſter im Einvernehmen mit dem Führer der Daß. 7 2 8 8 e gez. Rudolf 5 5 1 i r — 21 1 * 1 5 4 1——————ů̃— l— n Nummer 335 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe⸗ Mittwoch, 25. Juli 1034 — Louis Jaffard, ein Pariſer Techniker, iſt mit einer Erfindung an die Oeffentlichkeit getreten, die geeignet iſt, eine Revolution auf dem Gebiete der Schallplatten⸗Induſtrie hervorzurufen. Es iſt ihm gelungen, einen Sprechapparat zu konſtruieren, bei dem die Umdrehungsgeſchwindigkeit des Platten⸗ tellers ſich automatiſch einſtellt. Läuft die Nadel auf den großen Rillenkreiſen am äußeren Rande der Schallplatte, ſo iſt die Winkelgeſchwindigkeit geringer. Sie nimmt automatiſch zu, je mehr ſich die Nadel dem Plattenzentrum, alſo den kleinen Rillenkreiſen nähert. Durch die variable Geſchwindigkeit wird es möglich gemacht, auf den äußeren großen Rillen⸗ kreiſen eine weſentlich umfangreichere Textmenge unterzubringen als bisher, und zwar erhöht ſich der Umfang des Textes im Quadrat zu dem Radius der Platte. Durch dieſe neue Erfindung, deren praktiſche Verwertbarkeit erſt noch einer längeren Erprobung bedarf, würde es in Zukunft geſtattet, ganze 5 Opern, vollſtändige Operetten und lange Vorträge auf einer einzigen Platte wiederzugeben. Man be⸗ denke, daß die erhöhte Spieldauer— die bisherigen Verſuche erſtreckten ſich bis auf eine einſtündige un⸗ unterbrochene Wiedergabe— unendliche Möglich⸗ keiten zur reſtloſen Ausnützung des Plattenraums in ſich ſchlteßt. Man ſpricht davon, daß binnen kur⸗ zem ſogar lange Opernwerke, wie beiſpielsweiſe „Rheingold“ oder„Götterdämmerung“, auf einer einzigen Grammophonplatte zu Gehör gebracht werden können. Es wird abzuwarten bleiben, ob ſich die Erfindung wirklich praktiſch bewährt. 8 4 Ein tragiſches Ende fand eine Schmuggler⸗ karawane, die bei dem Verſuch, die argentiniſch⸗ chileniſche Grenze zu überſchreiten, in der Nähe von Ehriſto de los Andes, in 4000 Meter Höhe von einem heftigen Schneeſturm überraſcht wurde. Die Ko⸗ lonne, die aus 30 Männern und ungefähr 100 Laſt⸗ lieren beſtand, glaubte ſchon aus der Gefahrenzone der chileniſchen Grenzwachen glücklich entronnen zu ſein. Man ſonnte ſich ſchon im Bewußtſein der ge⸗ lungenen Expedition, die ihren Urhebern ein ſtatt⸗ liches Vermögen eingebracht hätte. Doch bevor der Abſtieg auf der chileniſchen Seite der Anden erfolgte, geriet die Karawane in plötzlich einſetzende Schnee⸗ wehen, die ein Weiterkommen unmöglich machten. Das Unwetter, das ſich mit raſender Geſchwindigkeit ausbreitete, machte die Pfade und Gebirgspäſſe un⸗ paſſterbar. Verzweifelt kämpften die 30 Schmuggler, deren Zug aus annähernd 100 Tieren beſtand, gegen die Naturgewalten, um ſchließlich in den Lawinen elendiglich zugrunde zu gehen. Nach Tagen fanden chtleniſche Grenzpoſten 10 Leichen erfrorener Schmuggler auf; ebenſo waren die 100 Mauleſel und Pferde ein Opfer öder Naturkataſtrophe geworden. Die übrigen 20 Schmuggler wurden zum Teil halb⸗ erfroren nach der Stadt Los Andes überführt, wo man ihnen nach ihrer Wiedergeneſung den Prozeß wegen Warenſchmuggels machen wird. Das Schmug⸗ gelgüt der Bande, deſſen Wert mehrere 100 000 Peſos betrug, iſt vollſtändig zerſtört und wertlos geworden. 4 — In wenigen Wochen wird im Norden Magde⸗ burgs die modernſte Zinkhütte der Welt ihren Be⸗ trieb aufnehmen, die mit dazu beitragen wird, Deutſchland von der Einfuhr ausländiſchen Zinks fret zu machen. Durch die Abtrennung Oſtober⸗ ſchleſtens verlor Deutſchland einen ſehr erheblichen Tetl ſeiner Zinkgruben, ſo daß es auf die Einfuhr fremder Fabrikate angewieſen war. Es fehlte vor allem an der Möglichkeit, Zinkerze in der Heima⸗ zu verhütten; mit der Zeit hatte ſich der Uebelſtand Ole Zenstchungswut des Nassen Eine Luftaufnahme won einem durch die Waſſerfluten zerſtörten Eiſenbahndamm— ein winziger Ausſchnitt aus den ungeheuren Verwüſtungen, die das Hochwaſſer in Südpolen angerichtet hat. Die Gattin des Gesandten von Nepal starb in England Southampton, 23. Juli. Die ſchöne Gattin des Geſandten von Nepal in England, Prinzeſſin Shumſhere Yung, ver. ſtarb dieſer Tage in ihrem kleinen Landhaus in Woking(Surrey). Ihr Gatte, General Bahadur Shumſhere Pung Bahadur Rana, war zur Zeit ihres Todes gerade in Italien, um dem Duce einen Orden von ſeiner Regierung zu überbringen. Als er von der plötzlichen ſchweren Krankheit ſeiner Frau erfuhr, reiſte er im Flugzeug ſofort ab, er⸗ 10 aber ſchon in Paris die Nachricht von ihrem ode. Als die Prinzeſſin in London erkrankte und die Aerzte feſtſtellten, daß ſie kaum noch zu retten war, ſchafften ſie ihre Landsleute nach Woking, damit ſie bei ihrem eventuellen Tode nicht von Ungläubigen geſehen oder berührt werden konnte. Kurz nach der Ueberführung nach Woking verſtarb ſie dann tatſäch⸗ lich. Ihr Haus wurde nun feſt verſchloſſen, damit kein Unberufener hinein konnte, bis die Hindu⸗Ge⸗ meinde vom engliſchen Innenminiſterium die Er⸗ laubnis zur Verbrennung des Leichnams. unter freiem Himmel eingeholt hatte. Nachdem dieſe Erlaubnis telegraphiſch erteilt war, wickelte man den Körper der Prinzeſſin in einen roſafarbigen Seidenſchal, deſſen Ränder mit Gold⸗ ſtickereien abgeſäumt waren, und legte ihn auf eine flache Bahre, die von vier Hindus der höchſten Kaſte getragen wurde. Das Gefolge bildeten andere hohe Hindus. Da der Ritus vorſchreibt, daß keiner der Träger oder vom Gefolge mit Leder bekleidet ſein darf, trugen alle Hindus Gummiſandalen. Als der Zug durch die Ortſchaft kam, ſtreute er Silbermün⸗ zen aus zum Zeichen, daß die Prinzeſſin auf ir⸗ diſche Güter keinen Wert mehr legte. Trotz aller Scheu, die die dem Zug folgenden Kinder der eng⸗ liſchen Einwohner an den Tag legten, balgten ſie ſich doch um die ausgeſtreuten Silbermünzen. Noch als die Erlaubnis vom britiſchen Innen⸗ miniſterjium nicht eingetroffen war, errichtete man den Scheiterhaufen, ein Stückchen von Woking ent⸗ fernt. Es wurden dazu Sandelholz und andere wohl⸗ riechende Hölzer verwandt. Dieſer Holzſtapel wurde mit Kampfer und indiſchen Oelen übergoſſen. Damit die Hölzer nicht mit dem ungeweihten Erdboden in Berührung kamen, breitete man darunter ein gro- ßes Tuch. Die Bahre wurde dann auf den Scheiterhaufen geſtellt, und alle Trauernden traten weit zurück. Ein Prieſter umſchritt den Scheiterhaufen ſiebenmal, dabei heilige Lieder ſingend. Dann tauchte er einen Sandelholzſpan in Butter. zündete ihn an und warf ihn auf den Scheiterhaufen, der bald darauf lichter⸗ loh brannte. Tauſende Menſchen ſahen von ferne dieſer erſten Verbrennung unter freiem Himmel in England zu. ö. Erſt nach vier Stunden ſuchten Prieſter bie Aſche zuſammen, um ſie nach Indien zu ſchaffen, wo ſie in die Fluten des heiligen Ganges geſtreut werden ſoll. Wie alle Inder, verſtand es der Geſandte von Nepal, ſeine Trauer zu verbergen. Aber jeder Menſch aus den Kreiſen, mit denen er in England verkehrte, weiß, daß er ſeine Gatitn ſehr(tebte. Er wurde mit ihr getraut, als ſie 12 Jahre alt war. Jetzt, bei ihrem Tode, ſtand ſie im 39. Lebensjahr umd war bereits Großmutter. herausgebildet, daß deutſches Erz nach anderen Län⸗ dern ausgeführt wurde, um dann erſt wieder einge⸗ führt zu werden. Dieſes Verfahren grenzte an wirt⸗ ſchaftlichen Unſinn. Durch einen Sonderakt der Reichsregierung iſt die Errichtung der großen Zink⸗ hütte bei Magdeburg im mitteldeutſchen Induſtrie⸗ revier möglich geworden. Deutſchland verbrauchte im Jahre 1931 etwa 150 000 Tonnen Zink, wovon nur 50 000 im eigenen Lande hergeſtellt, der Reſt aber aus dem Auslande eingeführt wurde. Die großen Zinklager geſtatten es uns aber, faſt den ge⸗ ſamten Bedarf ſelbſt zu erzeugen, und die Einfuhr ganz gehörig zu droſſeln. Für die Anlage im Her⸗ zen Deutſchlands ſprach vor allem die Nähe der wei⸗ terverarbeitenden Induſtrie, ſo daß lange Transpart⸗ wege erſpart werden. Die Leiſtungsfähigkeit der neuen Großhütte wird ſich ſchnell ſteigern laſſen. Sie beträgt zunächſt 40 000 Tonnen. * — Den Eingeborenen der Tropenländer iſt viel⸗ fach die Zubereitung von Giften bekannt, die ſie der Pflanzenwelt ihrer Umgebung verdanken, und deren Herkunft und Wirkung lange in undurchdringliches Dunkel gehüllt war. Zwei ſolcher entſetzlicher Mit⸗ tel zur Vernichtung oder Schädigung eines Gegners, das indiſche Schleichgift und das berühmte ſüdameri⸗ kaniſche Pfeilgift Curare, ſind genau erforſcht wor⸗ den, und wir wiſſen jetzt, mit welcher Schlauheit und Grauſamkeit ſie angewendet wurden. Das indiſche Schleichgift iſt auf Japa als„Zaga⸗Zaga“ allgemein verbreitet: Zaga aber iſt die Bezeichnung, unter der die Japaner die Giftbohne oder Paternoſtererbſe, den Samen des„ſchönſamigen Süßſtrauches“(Abrus precatorius Linné) kennen. Das Gift wird nun ſo hergeſtellt, daß man Abrusſamen 24 Stunden lang in Waſſer legt bis er weich wird, dann den roten Samenmantel vom Kern ablöſt, ihn in einem Mör⸗ ſer zerſtößt und zwiſchen den flachen Händen reibt, bis er die Geſtalt einer Nadel annimmt. Dieſe Na⸗ del läßt man in der Sonne trocknen und ſteckt ſie un⸗ bemerkt in die Haut des Feindes. Binnen ſechs Stunden etwa hat dann die harte nadelartige Spitze, die man abbricht und in der Haut ſtecken läßt, ihre Härte verloren, und das Gift beginnt ſeine zer⸗ ſtörende Wirkung, während der dem Tod Geweihte nur die Empfindung hat, als ob er von einem Dorn geſtochen ſei. Die Wirkung des Giftes auf Tiere äußert ſich zunächſt nur in einer gewiſſen Mattigkeit, und erſt nach 12 Stunden kommt ein fieberähnlicher Zuſtand hinzu, der von einem ſtarken Durſtgefühl begleitet iſt. Das Tier legt ſich nieder, erſtarrt an allen Gliedmaßen und verendet nach zwei Tagen aus allgemeiner Erſchöpfung. Der vergiftete Menſch dagegen hat einen längeren Kampf mit dem Tode zu beſtehen und erliegt ſeinem Leiden erſt nach drei Ta⸗ gen. Anzeichen eines böſen Fiebers machen ſich be⸗ merkbar, er kann nur noch mit Schwierigkeiten ſchlucken und ſtirbt endlich unter allen Symptomen eines Fieberkranken; die Anſchwellung der Körper⸗ ſtelle, wo die Giftnadel eingedrungen iſt, verrät allerdings oft, daß es ſich nicht um eine Erkrankung, ſondern um einen planmäßigen Mord handelt. Che⸗ miſche Unterſuchungen haben feſtgeſtellt, daß die Giftwirkung von dem im Abrusſamen enthaltenen Eiweißkörper Abrin ſtammt, der viele Aehnlichkeit mit dem bedeutend ſchwächeren, aus dem Samen des Rizinus hergeſtellten Rizin hat. Die Wirkung des Abrusſamens beruht auch nicht allein auf einer Ver⸗ giftung unter der Haut, ſondern auch auf Beeinfluf⸗ ſung der Magenfunktion. Dadurch unterſcheidet ſich das Schleichgift„Zaga⸗Zaga“ von dem vielgenannten Pfeilgift Curare, das aus Magen und Darm ohne irgendwelche nachteilige Wirkung wieder ausge⸗ ſchieden wirb. Die Indianer lecken deshalb das Gift, das ihnen beim Pfeilbeſtreichen an den Fingern klebt, ruhig ab. Ueberhaupt macht man ſich von der Wirkung der Pfeilgifte vielfach übertriebene Vor⸗ ſtellungen. Von dem Curare, das in Detektivgeſchich⸗ ten und Verbrecherromanen eine große Rolle ſpielt, hat man ſogar behauptet, daß es ſelbſt bei der leiſe⸗ ſten Hautverletzung blitzſchnell töte. Doch treten die Auswirkungen des Giftes keinesfalls ſo ſchnell auf, und ſie ſind nur in beſonderen Fällen tödlich. Bei rechtzeitiger Hilfe kann die Vergiftung in der Re⸗ gel beſeitigt werden, und die immer weiter fortſchrei⸗ tenbe Kenntnis der Eifte und der Gegengifte nimmt ihnen viel von ihrem geheimnisvollen Schrecken. ROMAN VoN PAUL OSKAR HOcKERH 3 Helma ſucht zu kröſten, zu beſchwichttgen.„Jetzt machen wir uns beide feenhaft ſchön und holen Onkel Nidders ins Theater ab. Da kommſt du bald auf beſ⸗ ſere Gedanken, Dina⸗Kind! Wetten?“ „Nix, nix, nix, nix! Ich bleib' zu Haus.“ „Dann ärgerſt du dich bloß den ganzen Abend.“ „Das will ich ja grad!“ „Vorhin hat der alte Herr angerufen. Er zieht ſich den Frack an, hat er geſagt, weil im Hotel Haus⸗ ball iſt. Ich hab' ihm gleich verraten, daß du ſehr für Engliſh Waltz ſchwärmſt..“ „Was nicht noch? Tanzen— ich— heute? Du ahnſt ja nicht, Willemintje, wie fuchtig ich bin! Und mein Puls— da, fühl mall!“ „Du wirſt ein biſſel Brom nehmen.. Hallo, das Telephon! Aus dem Hotel ſpricht Juſtizrat Nidders. „Onkel hat drei Karten für die Staatsoper: erſter Rang erſte Reihe.“ „Was wird denn gegeben?“ fragt Dina, ein wenig den Kopf hebend. 9 8„Margarete“, ſagt Helma, faſt ſchuld⸗ „Um Gottes willen! Nein, Kinder, das könnt ihr mir heute nicht zumuten!“ Helma verhandelt alſo mit dem alten Herrn. Die arme Dina ſei von ber Probe ganz ſchachmatt nach Hauſe gekommen. Und in ſolchem Zustand Gounod Tund gar„Margarete“? g Der Hotelportier habe auch noch brillante Plätze für ein Revuetheater. „Geh du allein, Willemintfe!“ entſcheidet Dina. Ich will zu ſchlafen verſuchen. Wenn mir um zehn Uhr beſſer iſt, zieh ich mich an und fahr' ins Hotel zu euch.“ Nein: Dann kommſt du ja doch nicht, Dina; das weiß ich jetzt ſchon. Mag Onkel Nidders lieber allein ins Theater gehn!“ Dina will durchaus nicht dulden, daß ihre Freun⸗ din nun auch für ſich ſelber abſagt. Aber Helma läßt ſich das nicht mehr ausreden. „Du nimmſt dir für die Revue einen Logenplatz, Onkelchen!“ ruft ſie ins Telephon. Machſt deiner Nachbarin auf Tod und Leben die Kur— das kannſt du ja ſo vorzüglich— und biſt dann in beſter Uebung, wenn wir uns alle drei im Hotel treffen! Pünktlich um halb elf Uhr ſind wir in der Halle. Bis dahin iſt Dina beſtimmt wieder kregel.— Wie?— Danke viel⸗ mals!— Alſo: 22% Uhr! Jawohl!“ Sie wendet ſich nach Dina um.„Und er rät auch, ich ſolle dir Brom geben.“ Sie zieht ihr den Pelz aus.„Willſt du dich hier bei mir auf die Couch legen, Dina⸗Kind?“ „Nein. Ich bade ung verfrachte mich dann ins Bett.“ Helma begleitet die Freundin auf Nr. 30. Dann ruft ſie Elli, die in der Tür zur Anrichte ſteht, zu, raſch das Bad aufzudrehen und etwas Brom für Fräulein Antze zu beſorgen. Der Wuſchelkopf ſieht ſie verdutzt an.—„Ein Bad— jetzt? Die Damen wollten doch ausgehen?“ „Fräulein Antze ſoll zuerſt ein paar Stündchen ruhen. Wir fahren dann nach zehn Uhr ins Hotel zum Abendeſſen.“ Dina klingelt ſchon wieder ſehr ungeduldig: ein Zeichen, daß ihr ärgſter Seelenſchmerz im Abziehen begriffen iſt. a „Ja, ja!“ gibt Ellt zurück.„Ich komme ja ſchon!“ Hernach geht die Suche los, für Dina Brom zu bekommen. Helma klopft bei der Exzellenz an. Nach Ueberwindung einiger Mißverſtändniſſe holt die alte Dame hilfsbereit ihren hombopathiſchen Kaſten. Nein: Brom beſitze ſie leider nicht. Inzwiſchen kommt Ellt vom Hochparterre wieder heraufgeſprungen. Auch ſie ohne Ergebnis. Frau von Scheidegg ſei zu einem Tee, und das Wirtſchafts⸗ fräulein wiſſe nicht Beſcheid. Dina hat ſich zuerſt gegen jedes Mittel geſträubt; jetzt beſteht ſie darauf.„Dann laufen Sie nach der Apotheke, Kleine! In euerm großen Berlin wird man doch noch ein Schächtelchen Brauſepulver oder ſo was ähnliches bekommen, zum Schwerebrett!“ „Aber am Sonntagabend? Die Apotheken ſind geſchloſſen.“ „Doch nicht alle!“ wirft Helma ein.„Elli: Drüben an der UÜhlandſtraße, an der Tür der Apotheke, da muß ein Plakat hängen, auf dem zu leſen iſt, welche nächſte Apotheke heute Dienſt hat.“ „Jetzt nützt mir auch kein Brom mehr!“ ſagte Dina trotzköpfig.„Ich werde gewiß kein Auge zutun können.“ „Zieh dich ſchon immer aus, Dina⸗Kind, damit du ins Bad kommſt! Inzwiſchen ſorge ich für Brom.“ „Oder haſt du vielleicht ein Schlafmittel, Helma?“ fragt die Pianiſtin. „Ja: zwei Tähbletten Veronal. Aber das iſt doch zu ſchwer? Wo du in drei, vier Stunden doch wieder munter ſein ſollſt?“ „Gib mir eine! Aber löſe ſie in Waſſer auf, Wille⸗ mintjel Pillen ſchlucken kann ich nicht. Die Kehle iſt mir überhaupt wie zugeſchnürt. Und nun macht doch endlich, daß ihr rauskommt, alle miteinander! Ich kann mich doch nicht ausziehen bei ſperrangelweit offener Tür Helma lacht.„Wenn du grob wirſt, iſt das ſchon ein gutes Zeichen!“ Sie läuft in ihr Zimmer, Elli hinterher, und nimmt eins der ſchönen Cocktailgläſer, die ſte ein⸗ mal im Autoklub der Damen als Preis bei einer Zielfahrt bekommen hat. Elli ſoll das Glas mit der darin aufgelöſten Tablette auf Nr. 30 bringen. In⸗ zwiſchen hat Dina ſchon das Damenbad aufgeſucht: gleich darauf hört man ſie plantſchen. Ellt ſetzt alſo das Cocktailglas auf das ſchmale Wandtiſchchen zwiſchen Nr. 30 und dem Bad und huſcht in die An⸗ richte, Es tut Helma ein bißchen leid um den alten Herrn aus Runnswick, der nun ohne Geſellſchaft ins Theater abziehen muß. Aber ſie hat in den letzten Tagen während Dinas Beſuch alle Koreſpondenzen liegen laſſen, ſo daß ihr die paar Stunden Ruhe jetzt dafür zupaß kommen. Sie dreht alſo die Schreibtiſchlampe an und beginnt. Als ſie drüben die Duſche gehen hört, macht ſie eine Pauſe und lauſcht. Jetzt verläßt Ding das Badezimmer; gleich darauf fällt die Tür von Nr. 30 ins Schloß. Helma läuft auf den Korridor.„Na ja, da hat ſie doch richtig vergeſſen—!“ Auch Frau von Malchow kommt ſoeben aus ihrem Salon heraus.„Mein liebes Kind, wiſſen Sie, was mir zum Einſchlafen immer hilft? Ste lachen viel⸗ leicht darüber? Einfach ein Apfel.“ Sie bringt vom Nachtiſch ihres Abendbrots einen herrlichen Tafel⸗ apfel auf einem Tellerchen.„Ich will ihn Fräulein Antze wenigſtens anbieten.“ „Zu gütig, Exzellenz!“ So treten ſie denn beide auf Nr. 30 ein. Helma hat das Cocktailglas vom Ser⸗ vierbrett aufgenommen.„Noch einen Hornlöffel zum Umrühren!“ ruft ſie dem Stubenmädchen zut, das aus der Aurichte heraustritt, als es die Damen ſprechen hört. Aber bevor der Löffel herbeigeſchafft iſt, hat Ding das Glas ſchon geleert. Sie iſt nicht mehr ſo aufge⸗ regt wie vor dem Bad, hat ein verbindliches Wort für die alte Exzellenz und ihren Apfel und verab⸗ ſchiedet Helma mit dem Verſprechen, kurz vor 2275 Uhr,„berückend ſchön und feſtlich angeſchirrt“ fürs Hotel, anzutreten. 5 Aber als Helma ſpäter drüben anklopft, antwortet Dina nicht. Sie ſcheint ſo feſt und traumlos zu ſchla⸗ fen, daß Helma unſchlüſſig das Zimmer wieder ver⸗ läßt. Auf dem Korridor begegnet ſie der gerade aus dem Lift heraustretenden Frau Schlentzig, mit der ſie in ein kurzes Geſpräch kommt. „Wie ſchade, daß ich nicht da war!“ ſagt Frau Schlentzig.„Ich hätte Ihnen gern mit Brom ausge⸗ holfen. Ich habe immer ein paar Beruhigungs⸗ oder Schlafmittel zur Hand. Das Berliner Leben iſt ſo aufregend, daß man ſonſt manchmal die halbe Nacht durch wach liegt. Sie gehen noch aus? Viel Ver⸗ gnügen, Fräulein Dooſt!“ Damit trennen ſie ſich. mal an Dinas Tür. Nun? wird es 22.15 Uhr. Helma zieht die Ueberſchuhe an und ſchlüpft in den Pelz. Etwas be⸗ herzter tritt ſie in Dinas Zimmer ein.„Dina!“ Dina rührt ſich nicht. Vielleicht will ſie nicht hören, ſagt ſich Helma und zieht nun endgültig ab. Schade! Sie läßt ſich unten vom Pagen ein Droſchkenauto heranpfeifen und fährt zum Hotel. 5 Der Juſtizrat Nidders hat, trotz ſeinen 72 Jahren, Nerven wie Stricke. So ein paar Reiſetage ſind für ihn Champagner. Er hat Glück gehabt mit ſeinem Logenplatz in der Revue. Eine rheiniſche Familie, die geſtern die Hochzeit einer Verwandten gefeiert hatte, bildete ſeine Nachbarſchaft: zwei jüngere Ehe⸗ paare. Man kam ins Geſpräch, ſtellte gemeinſame Bekannte feſt, und die ſehr munteren Herren und Damen folgten gern ſeiner Anregung, nach der Vorſtellung auch noch den Hausball im Hotel zu be⸗ ſuchen. So bildet der Ausfall von Helmas Freundin keine weſentliche Beeinträchtigung ſeiner Berliner Feſt⸗ freude.„Ich hab' gar nicht gewußt, daß du ſo eig entzückendes Mädel geworden biſt,“ ſagt er, al Helma, aus den Ueberſchuhen und dem Pelz heraps⸗ geſchält, in dem hübſchen Abendkleid vor ihm ſteht „Auf alle Fälle biſt du noch gewachſen, ſettdem ich dich zuletzt geſehen habe. Gott, ja— das iſt ja auch ſchon vier Jahre her!“ Fortſetzung folgt Helma lauſcht noch ein⸗ 0 der Neuen Mannheimer TSCHAFTS-ZEI eitung Gersfenfesipreise gellen nur für Fuffergersſe Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: Preſſeveröffentlichungen regelung für Getreide haben „Gerſte“ zu bedauerlichen Mehrere Zeitungen haben anſtatt die Bezeichnung „Futtergerſte“ nur die Bezeichnung„Gerſte“ ver⸗ wendet. Dadurch iſt in den Kreiſen der Bauernſchaft, ins⸗ beſondere in den Braugerſtengebieten, der Eindruck ent⸗ ſtanden, als ſei dieſe für Futtergerſte beſtimmte Preisfeſt⸗ ſetzung auch für Braugerſte und Induſtriegerſte gültig. Demgegenüber wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Preisfeſtſetzung nur für Futtergerſte gültig iſt, wie dies auch in den 88 30, 59 der Verordnung vom 14. 7. 34 klar feſtgelegt iſt. Für Brau⸗ und Induſtriegerſte ſind Feſtpreiſe und Handelsſpannen nicht feſtgelegt; hier wird der Preis durch den freien Markt beſtimmt. Erzeugung und Absaß-Regelung von Grünkern, Ernie 1934 eſtelle der Landesbauernſchaft Baden teilt mit: Landesbauernführer L. Huber, M. d.., erläßt in e 29 der Zeitſchrift„Babiſcher Bauernſtand“ eine An⸗ nung über die Regelung der Erzeugung und des Ab⸗ von Grünkern, Ernte 1934. Die rechtsgültig ge⸗ ene Anordnung erſtreckt ſich auf die Grünkern erzeu⸗ über die Preis⸗ und Abſatz⸗ bezüglich der Preiſe für Mißverſtänbuiſſen geführt. 8 en Gemeinden der Amtsbezirke Mosbach, Buchen, sheim und Tauberbiſchofsheim. In Verbindung mit n Herrn Landesbauernführer gilt dieſelbe Anordnung für folgende 12 württembergiſche Gemeinden: Aſchhauſen, Berlichingen, Bieringen, Eberstal, Laibach, Marlach, Ober⸗ mit Weigental und Hopfengarten, Raſſach und Weſternhauſen, Sindeldorf, Altkrautheim, Die⸗ Jeder Grünkern erzeugende Bauer darf nur ſo viel kern erzeugen, als ihm auf Grund des Er zeuger⸗ ſcheines vom Grünkernerzeugerausſchuß ſeiner Ge⸗ einde zugeteilt iſt. Der Erzeugerſchein, der vom Bürger⸗ eiſteramt ausgeſtellt wird und nicht übertragbar iſt, He⸗ recht zum Grünkernanbau. Die Gerbmühlen und llen ſind verpflichtet, nur gegen Vorlage des Trzeu⸗ cheines das Gerben von Grünkern vorzunehmen. Die georöneten Feſtpreiſe, die frei Lagerhaus ausſchließlich gelten, bewegen ſich von Klaſſe la mit 27 je 50 Kg. bis Klaſſe IIIb mit 17/ je 50 Kg. Mit der Durchführung der Zwangsbeurteilung auf die Güte der abgelieferten Grünkern wurde die Hauptabteilung II beauftragt. Für die Abnahme von Grünkern iſt das Getreide⸗ ro Mannheim mit verſchiedenen ihm angeſchloſſe⸗ häuſern, die Kaufſtelle der landwirtſch. Genoſſen⸗ jaften Stuttgart, mit den Lagerhäuſern Bieringen und Marlach, ſowie verſchiedene Firmen der Hauptabteilung 4, zugelaſſen. Landesbauernſchaft Baden, Hauptabteilung 2, iſt im Erzeugergebiet die ihr notwendig ig erſcheinende Abſatzregelung zu tref⸗ e einen Verteilungsplan über die Ablieferung von b ü 8 Wü nung des Landesbauernführers werden mit Ordnungsſtra⸗ ſen für jeden einzelnen Fall bis zu 300 Mark beſtraft. Günstige Lage der deuischen Kabelindusirie OSEſſen, 24. Juli.(Gig. Tel.) Die Beſchäftigung der deutſchen Kabelinduſtrie und zwar ſowohl der Herſteller von Stark⸗ als auch von Schwachſtromkabeln hat ſich ſeit Jahresfriſt im Inland um etwa 60 v. H. gebeſſert. 2 Arb beſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung, d rung der Hausinſtandsſetzungsarbeiten ſowie um⸗ Beſtellungen der Reichspoſt, die beiſpielsweiſe achſtromkabeln etwa 70 v. H. der geſamten Erzeu⸗ ausnimmt, ſind die Haupturſachen für den Markt⸗ trieb. Das Ausfuhrgeſchäft konnte ſich in den er⸗ en fünf Monaten dieſes Jahres trotz aller Schwierigkeiten gegenüber dem Vorjahr nicht unweſentlich heben, doch iſt 8 ine zu den früheren Ausfuhrergebniſſen noch immer eträchtlich. Die deutſche Kabelausfuhr be⸗ zifferte ſich von Januar bis Mai dieſes Jahres auf 7940 gegenüber 6210 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres. 1931 betrug die Ausfuhr während dieſer fünf Monate noch 18 390 Tonnen. * Iſolation AG., Mannheim. Die der Brown, Boveri u. Cie., Mannheim, naheſtehende Geſellſchaft hat ihr AK. um 250 000% auf 750 060/ durch Einziehung von nom. 250 000/ in Eigenbeſitz befindlichen Aktien herabge⸗ ſetzt. Die Herabſetzung iſt bereits durchgeführt. “ Gußwerke Ach. Frankenthal(Rheinpfalz). Die Ge⸗ ſellſchaft, deren An voll im Beſitz des BBe⸗Konzerns iſt und deren Betrieb lange Zeit ruhte veröffentlicht nunmehr die Vermögensaufſtellung ſowie Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung für das Geſchäftsjahr 1933, in dem der Betrieb ſchein⸗ bar wieder aufgenommen wurde. Danach ergibt ſich nach 26 133(34 132)/ Abſchreibungen auf Anlogen und 3191 1 anderen Abschreibungen(i. V. 192/ Abſchreibungen auf Materialien] abermals ein Ver lhuſt von 44 403(885), der ſich um den Verluſtvortrag auf 121 196/ erhöht. Der enen Nurszettel der Neuen Mann Mannheimer EHektenbörse 23. 24, 28. 24 S% B. Kom. Gd. 88.— 88.— Ludwigsh..⸗Dr, 84.— 84.— Dortm. Ritterbr. 75.— 80.— Knorr Heilbronn r.— Rbeinſtabl... 93,— 98,80 60006 gen„ ee 9080 90.50 Penninger St.. e 755.5 A Braun 38,25 39.— Elktr. Licht u. K. 114,7 1148 Has B 5 0 0% hafen.. 71 015 Ba g. Mühlenw. 3 zwen München 228,0 228.0 gahmeyer 33 8 li 8 Engelhardt.. 87.— 87.50 M ail N 80% Ps bod 84.— 97.— Al Eiern. M. 1060 1025 Sgöſßerd Buds. 188 1375 echwerke: 85.— 95 25 Srlinefr bers 8 miete ee 80% Pf. Hy Pf— 92. f„.-G. 5 a öfferh. Bindg. 182, 0 e 3 w. Bergwerk——. 5 89% ph, 9 5B 91 91. 8 70,— 70.— 33% Ludwigsh. Walz. 98.„ Sestverzinsliche Werte Dresdner Bank. 65,50 65.50 Mez Dh* 80 e bd i 10, Schw arzstorchen dz.— 82.— Pol eaßguerde, 18— 1292 e e Neiningerhppbt 79.50 7,25 Jahrb. gain& Ce. 8 182 Miag⸗ Mehle 5 Industrie-Aktien %% Bad. St.⸗A. 27 81.25 91/25 Konſerven Braun 87.— 37.— uſchaff. Aktienbr. 93.— 92.— Gefreide-Uebergangs- Regelung Eine Bekannimachung der Neichssſelle für Geireide Die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe hat unterm 18. Juli für den Verkehr mit inländiſchem Roggen und inländiſcher Gerſte eine Uebergangsregelung getroffen, die im Reichs⸗ anzeiger vom 19. Juli(Nr. 199) veröffentlicht wird. Hinſichtlich Roggen erklärt ſich die Rfch bereit, für Kaufverträge über inländiſche Roggen im Einzelfall in folgenden Fällen Ausnahmen von den Vorſchriften der 88 37 Abf. 1, Satz 1, 51, Abſ. 1, Satz 1 zuzulaſſen: 1. In län d. Roggen iſt vor dem 16. Juli gekauft und an eine Mühle vor dem 16. Juli 1934 verkauft, der Kaufvertrag mit der Mühle oder beide Kaufverträge ſind aber bis zum 15. Juli 1934 noch nicht abgewickelt: In dieſem Fall behält ſich die RfH vor, die Abwicklung des Kaufvertrages mit der Mühle zu dem urſprünglich verein⸗ barten Preiſe zuzulaſſen, ſoweit nicht der Einkaufskontrakt mit einem Erzeuger zur Lieferung nach dem 15. Juli 1934 abgeſchloſſen iſt. 2. In län d. Roggen iſt vor dem 16. Juli 1934 durch einen Erzeuger zur Lieferung nach dem 15. Juli 1934 ver⸗ kauft und vom Käufer vor dem 16. Juli 1934 an einen on⸗ deren Betrieb als an eine Mühle weiterverkauft: In dieſem Fall behält ſich die RS vor, die Lieferung des Rog⸗ gens durch den Erzeuger zu dem urſprünglich vereinbarten Preis zuzulaſſen oder anzuordnen. 3. Inländ. Roggen iſt vor dem 16. Juli 1934 gekauft aber nicht vor dem 16. Juli weiterverkauft: In dieſem Fall behält ſich die Rſcch vor, für den Abſatz des Roggens eine befondere Regelung im Einzelfall zu trefen. Iſt inländiſcher Roggen vor dem 16. 7. 84 verkauft, aber nicht ͤurch Abſchluß eines Einkaufsvertrages bis zum 16. Juli 1934 gedeckt worden, ſo wird eine Ausnahmerege⸗ lung nicht getroffen. Erzeuger und Betriebe, die eine Ausnahmeregelung beantragen wollen, haben dieſen Antrog ſchriftlich bei der Rfch bis 28. Juli 1934 einzureichen. g Hinſichtlich des Verkehrs mit in ländiſcher Gerſte wird angeordnet: 1. Kaufverträge über inl. Gerſte, die ein Erzeuger vor dem 16. Juli 1934 abgeſchloſſen hat und die bis zum 15. Auguſt 1934 von ihm Hurch Lieferung der Gerſte erfüllt werden, werden von der Vorſchrift des§ 87 Abſ. 1 Satz 1 GetrV ausgenommen, inſoweit verbleibt eg bei den von den Beteiligten vereinbarten Preiſen. Die Verwendung der Gerſte, die auf Grund ſolcher Kaufverträge nach dem Ertrag wird weſentlich erhöht mit 57 325(23 975)/ aus⸗ gewiefen, auch Zinſen höher mit 8588(8356). J. V. ſtan⸗ den außerdem noch 60 000% außerordentliche Zuwendungen zu Buch. Die geſamten Aufwendungen ſtellen ſich einſchl. Abſchreibungen auf 110 317(88 216) J, davon 52 447(80 493) Mark Löhne und Gehälter. Die Vermögensaufſtellung zeigt in Anlagevermögen 299 593(824 100), Roh,⸗Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 31843(26 216), andererſeits Grundkapi⸗ tal(voll eingezahlt) unv. 400 000, Verbindlichkeiten 6 710 (31 390). Für die aus dem Aufſichtsrat ausgeſchiedenen Mitglieder Direktor Dr. R. Bo ver i, Dr. Eugen Wein⸗ gart wurden Direktor Dr. Hammerbacher⸗Mann⸗ heim, Direktor Ernſt Siegfrie d⸗Saarbrücken, Direktor Dr. Karl Schnetzler⸗Heidelberg neu in den AR gewählt. * Hugo Stinnes Reederei Ac, Hamburg. Die Schiffe der Hugo Stinnes Reederei A waren im Geſchäftsfahr 1933 wiederum verchartert. Die erzielten Frachteinnahmen genügten zur Deckung der Betriebskoſten, aber nicht darüber hinaus zur Deckung ausreichender Abſchreibungen, ſo daß ſich ein Ver luſt von 40 353(146 210)„ ergibt, um den ſich der Verluſtvortrag aus den Vorjahren auf 446 614/ erhöht. Aus der Bilanz(in Mill.%): Grund⸗ ſtilcke und Schiffspark 4,52(uny.), Beteiligungen 0,36(unv.) Forderungen 11 655(13 460)„1, Forderungen an Konzern⸗ geſellſchaften 0,18(0,09), ſonſtige Forderungen 0,051—, Bankguthaben 0,04(0,45). Andererſeits betragen neben dem unveränderten Grundkapital von 1 Mill./ Rück⸗ ſtellungen für dubioſe Forderungen zuſammen 1,35(1,10). Unter Verbindlichkeiten werden Schiffshypotheken mit 0,71 (0,78), Verbindlichkeiten mit 2,63(8,06) ausgewieſen. * AG Schloß⸗Hotel und Hotel Bellevne, Heidelberg. Die mit 310 000% Ac ausgeſtattete Geſellſchaft ſchließt das Ge⸗ ſchäftsjahr 1938 mit einem Ver u ſt von 31884(11 002) 4 ab, der ſich um den Vortrag auf 78 132% erhöht. Abſchrei⸗ bungen erforderten 19 997(21872) 1. In der Vermögens⸗ auſſtellung ſtehen Immobilien mit 465 208(472 292), Mo⸗ bilien mit 102 708(114 120). Warenvorräte mit 13 3217 (20 104) /, dagegen Hypotheken mit 162 544(i. V. 60 000 1. Hypotheken und 54 128 Bank⸗ und Lombardkonto), Reſerve⸗ fonds mit unv. 31 000, Bankſchulden mit 116 197(115 961) und Kreditoren mit 93 345(55 444) l. „ Wego⸗Werke AG, Freiburg i. Br. Die mit Wirkung ab 1. 1. 1931 von der Draht⸗ und Kobelwerke AG, Freiburg j. Br. übernommene Geſellſchaft, wobei gleichzeitig die letztere ihre Firma in Wego⸗Werke A änderte, erzielte im Berichtsfahre 1933 einen weſentlich erhöhten Bruttogewinn von 618 016(373 553), zuzüglich 81 025(135 050)„ Rück⸗ ſtellungs⸗ und Abſchreibungsübertrog und 1601 beſonderen Einnahmen(i. V. 985/ Grundſtücksertragskontoſ. Da aber die allgemeinen Fabrikations⸗ und Handlungsunkoſten auf 593 695(395 089)/ anſtiegen, wird nach 103 239(111 663) 15. Juli 1934 geliefert iſt oder wird, unterliegt nicht den Beſtimmungen der 88 41. 47 Abſ. 2 GetrBO. 5 2. Kaufverträge, die ein Verteilungshändler, eine Ver⸗ teilungsgenoſſenſchaft oder ein ihnen in der Vorſchrift des § 66 Getr. VO. gleichgeſtellter Betrieb vor dem 16. 7. 1934 über den Einkauf von inl. Gerſte abgeſchloſſen hat und die bis zum 15. 8. 1934 erfüllt werden, werden von der Vor⸗ ſchrift des§ 70 Abf. 1 Satz 1 Getr. VO. ausgenommen, falls der Verkäufer nachweislich die Gerſte ſelbſt vor dem 16. 7. gekauft und den urſprünglich vereinbarten Kaufpreis auf Grund der Vorſchr. der VO. zur Ordnung der Getreide⸗ wirtſchaft und dieſer Bekanntmachung bezahlt hat. Inſo⸗ weit verbleibt es bei den von den Beteiligten vereinbarten Preiſen. 5 g. Kaufaufträge, die ein Verbraucher oder ein ihm in der Vorſchrift des§ 67 Getr. VO. gleichgeſtellter Betrieb über den Einkauf von Gerſte vor dem 16. 7. 1934 abge⸗ ſchloſſen hat und die bis 15, 8. erfüllt werden, werden von der Vorſchrift des§ 70 Abſ. 1 Getr. VO. ausgenommen, falls der Verkäufer nachweislich die Gerſte ſelbſt vor dem 16. 7. 34 gekauft und den urſrrünglich vereinbarten Kauf⸗ preis gezahlt hat. Inſoweit verbleibt es bei den von den Beteiligten vereinbarten Preiſen. 8 4. Iſt oder wird inländiſche Gerſte, die vor dem 16. Jult 1934 geliefert oder eingekauft, aber bis zu dieſem Zeitpunkt noch nicht verkauft worden, nach dem 15. Juli 1934 ver⸗ kauft, ſo gelten für den Kaufabſchluß die Vorſchriften des 5. Abſchnittes der VO zur Ordnung der Getreidewirtſchaft, wenn der Verkauf der Gerſte zu Futterzwecken erfolgt. Solche Gerſte darf nur für Zwecke der Verfütterung weiter verkauft, weiter veräußert ſowie nur für oͤteſe Zwecke ver⸗ arbeitet oder ſonſt verwendet werden. Iſt oder wird inländiſche Gerſte, die vor dem 16. Jult 1934 geliefert oder eingekauft, aber bis zu dieſem Zeitpunkt noch nicht verkauft worden iſt, nach dem 15. Juli 1934 nicht für Zwecke der Verfütterung verkauft, ſo darf die Gerſte nicht zu Futterzwecken weiterverkauft oder weiter ver⸗ äußert werden.. N Die Rich behält ſich vor, den 9 von Gerſte, die vor dem 16. Juli 1934 geliefert oder gekauft, aber bis zu dieſem Zeitpunkt nicht verkauft worden iſt, im Einzelfall eine beſondere Regelung zu treffen. Anträge ſind bis 28. Juli einzureichen. 5. Für inländiſche Gerſte, die vor dem 16. Juli verkauft, aber nicht durch den Abſchluß eines Einkaufsvertrages bis zum 16. Juli 1934 gedeckt worden iſt, wird eine Ausnahme⸗ regelung nicht getroffen. Mark Rückſtellungen und Abſchreibungen nur ein Verluſt pon 1293/(2837„ Gewinn i..) ausgewieſen. Die Vermögensaufſtellung zeigt 180 800(191 480)% Immobi⸗ lien, 338 771(253 758)/ Kreditoren und Warenbeſtand, andererſeits neben unv. 105 000„ AK 274 276(212 046) 4 Kreditoren und unv. 80 000/ Hypotheken. *Viscoſe Aktiengeſellſchaft Rheinfelden⸗Schweiz. Das Ac von 900 000 Fr. wurde auf 400 000 Fr. herabgeſetzt. Der Nennwert jeder Aktie der 22 500 Stück der Serie A und der 7500 Stück der Serie B von 30 Fr. beträgt nunmehr nur 13 Fr. Aus dem Verwaltungsrat ſind ausgeſchieden Mino Gianzana, Vizepräſident, Giovanni Noſed a, Otto Mahrer und Furio Cicogna. Als einziges Mitglied verbleibt Carlo Pernſch, Bankdirektor, von Zürich, in Lugano, bisher Präſident des Verwaltungsrates. „ Kontingentierung für die Blaufelchenfiſcherei im Bo⸗ denſee. Zwiſchen den eidgenöſſiſchen Behörden und den Kantonen St. Gallen und Thurgau iſt eine Kontingentie⸗ rung für die Blaufelchenkiſcherei im Bodenſee vereinbart wörden, wonach der Tagesfang auf 200 Stück beſchränkt und das Klusgarnverbot für den Sams tagnochmittag vor⸗ geſehen wird. O umſatzſteigerung im Tapetenhandel. Frankfurt a. Main, 23. Juli.(Eig. Meld.) Auf der Tagung des Deutſchen Tapetenhandels E.., Frankfurt a.., wurde der Geſchäftsbericht vorgelegt, aus dem zu entnehmen iſt, daß eine erhebliche mengenmäßige Umſatzſteigerung und auch eine ſolche dem Werte nach eingetreten iſt. Die Ge⸗ ſchäftsbelebung ſetzte etwa Ende September 1983 ein und war beſonders kräftig in den erſten Monaten 1934. Die Umſatzſteigerung iſt im Tapetenhandel im Vergleich zum ſonſtigen Einzelhandel recht erheblich und dürfte bei vor⸗ ſichtiger 525 8 im Durchſchnitt 20—25 v. H. gegenüber dem gleichen Zeitraum 1932/33 betragen. “ Deutſche Univerſal⸗Film AG, Berlin. Dieſe mit ame⸗ rikaniſchem Geld finanzierte Geſellſchat(Univerſal. Pie⸗ tures Corp.⸗Lämmle) verzeichnet für das am 28. Oktober vorigen Jahres beendete Geſchäftsjahr einen Rohertrag von 3,68 gegen 1,26 Mill./ im Vorjahr. Sonſtige Er⸗ träge erbrachten 0,16(0,04) Mill. J. Nach ſtark erhöhten Abſchreibungen von 2,17(0,28) ergibt ſich wieder nur ein Gewinn von 13 775(13 841). Bei 2 Mill. J Aktien⸗ kapital betragen die Geſamtverbindlichkeiten 1,71(4,74) Mill. JJ. Die Anlagen einſchl. Theatergebäude ſtehen mit 1,41(1,53) Mill. zu Buch, in Arbeit befindliche Filme mit 0,67 und fertige Filme mit 0,34 Mill. J. Auf die For⸗ derungen mußten 90,34 Mill./ abgeschrieben werden; ſie erſcheinen mit 0,34 Mill.. Bankguthaben betragen 0,43 (0,15) Mill. J. Die Verleih⸗Organiſation der Deutſchen Univerſal⸗Film AG wurde, wie bereits gemeldet, jetzt durch die mit einem Kapital von 500 000& neu gegrün⸗ dete Rota⸗Film AG übernommen. 0 Mittag-Ausgabe Nr. 335 Mannheimer Großviehmarki/ 17. Juli Zum heutigen Mannheimer Groß v iehmarkt waren aufgetrieben: 183 Farren, 198 Ochſen, 355 Rinder, 441 Kühe, zuſammen 1127 Stück Großvieh. Infolge dieſes reichlichen Angebots verlief der Markt ruhig, doch konnten ſich Qualitätstiere auf der Höhe der Vorwoche halten. Höchſt⸗ notiz für Ochſen 29—31, für Rinder 30—32 9. Am Kälbermarkt kam es bei einem Auftrieb von 864 Tieren zu einem ruhigen Geſchäft. Die Preiſe bröckel⸗ ten um—2 3 gegenüber der Vorwoche ab. Höchſtnotiz 4044 3, langſam geräumt. Am Schweinemarkt betrug der Auftrieb 2343 Tiere. Das Geſchäft war mittelmäßig bei beſten Preiſen. Der Höchſtpreis wurde auf Grund der Schlußſcheine wie folgt feſtgeſetzt: Schweine der Klaſſe K 1 49—51, Schweine der Klaſſe A II 48—51 3, die Klaſſe B mit 4751 3. Neu⸗ traladſchweine wurden 150 Stück aus dem Markt genom⸗ men, davon 127 der Klaſſe& 1 zu 50 und 23 der Klaſſe A II zu 45. * Maunheimer Pferdemarkt vom 24. Juli. Zufuhr 43 Arbeits⸗ und 40 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 450 bis 1100, Schlachtpferde 25—115% pro Stück. Marktver⸗ lauf ruhig. * Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 24. Juli. Auftrieb: 90 Ochſen, 61 Bullen, 42 Kühe, 172 Färſen, 450 Kälber, 005 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 2790, 2627, 25.26, 24—25, 22—2 5 27, 28—24, 2 täten über Notiz bezahlt. Meckesheimer Schweinemarkt. Milchſchweine. Verlauf: ruhig. 4 Karlsruher Fleiſchgroßmarkt vom 24. Juli. Angebot: 140 Rinderviertel, 9 Schweine, 5 Kälber, 24 Hammel. Peeiſe pro Pfund in Pfg.: Kuhfleiſch 28— 36, Färſenileiſch 50—88, Bullenfleiſch 48—52. Schweinefleiſch 6870, Kalbſleiſch 50 bis 60, Hammelfleiſch 6670 Pfg. Marktverlauf ſchleppend. * Freiburger Schlachtviehmarkt vom 24. Juli. Auftrieb: 33 Ochſen, 48 Rinder, 11 Farren, 38 Kühe, 300 Kälber, 483 Schweine, 8 Schafe. Preiſe: Ochſen 26—29, 2824, 1822 Rinder 29—31, 26—28, 21—26; Farren 26—27, 18—24; Kühe 1619, 1915,—, 10—12; Kälber 4345, 40—42,.89, 6556; Schweine—, 45, 47, 42; Schafe—, 236. Markt⸗ verlauf: Langſames Geſchäft, Ueberſtand bei allen Gat⸗ tungen. * Billigheimer Schweinemarkt. Zufuhr gut, Preiſe ge Paar Milch⸗ oder Händlerſchweine zwiſchen 1828% Marktverkehr langſam, Ueberſtand. * Hamburger Schweinemarkt vom 24. Julf.(Eig. Dr. Beſte Schweine Speck 50, vollfl. 45; mittelſchwere Ware 4143; Mittelware 40—41; gute leichte Ware 2739; leichte Ware 34—95; ſehr leichte und geringe Ware 24—30; Sauen beſte ausgeſ. 4143, andere 35—40; Auftrieb 10 332; Hondel mittel. Dem Markt wurden entnommen: 4721. Fettſchweine 14 zu 50/ und 1102 dto. 2a vollfl. zu 45/ per 50 Kilo, Im freien Hondel verkauft 2 zu 42. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 24. Juli.(Eig. Dr.) Tendenz ſtetig; Amerik. Steamlard trans. ab Kai 16,00 Dollar; Pure Lord verſch. Standardmarken raffn. p. 4 Kiſten mit je 25 Kg. netto tranſ. ab Kai 1818,50 Dollar, S Auftrieb 27 Läuſer, 8 Preiſe: Läufer 38—44; Milchſchweine 30. E 4* Haudſchuhsheimer Obſtgroßmarkt. Anſuhr infolge Re⸗ gen gering. Nachfrage ſehr gut. Türk. Kirſchen—11; Jo⸗ hannisbeeren 17; Himbeeren 2122; Birnen 10—14 und 9 bis 9; Aepfel 10—14 und—9; Pflaumen—12; clauden 11415 und—10, Mirabellen 10—14: Zwetſchen 17 bis 19; Pfirſiche 15—21 und 12—14; Stangenbohnen 12—17 Tomaten—10; Gurken 17—21 und 14—16 Pfg. * Weinheimer Obſtgroßmarkt. Anfuhr 400 Ztr. Nach⸗ frage gut. Pflaumen—9, Zwetſchgen 12—18, Bleibirnen —9; Pfirſiche 17—22 und—16; Reineclauden 612; Aepfel—12; Mirabellen 17—18; Bohnen 16—20; Brom⸗ beeren 22—267 Türk. Kirſchen 10—12; Aprikoſen 30; Birnen 718 Pfg. * Ellerſtadter Obſtgroßmarkt. Johannisbeeren-10 Pfirſiche—12; Zwetſchgen 1216; Pflaumen—8 Aepfel —12; Mirabellen—15; Reineclauden—40, Birnen 8 bis 12; Tomaten—8; Bohnen 10—12. * Maxdorfer Gemüſegroßmarkt. Anfuhr etwa 800 Ztr., Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Erbſen 20— 22 Bohnen 9 bis 12; Weißkraut—7,5; Wirſing—9, Rotkraut 10—14, Harotten—5; Zwiebeln—6; Gurken 100 Stück 0,80—1½10 Gurken je Zentner 8,00; Tomaten 10—12; Rettich—3, Sa⸗ lat—6/ je Zentner. * Nürnberger Hopfeumarkt vom 23. Juli.(Eig. Dr.) Keine Zufuhren, 290 Ballen Umſatz, Hallertauer 190.200, Tendenz unverändert ruhig. * Leinöl⸗Notierungen vom 24. Juli. London: Lein⸗ ſaat Pl. per Juli⸗Auguſt 10,50(106); dto. Klk. 12(12) Leinſgatöl loko 21/50(21,50); Aueuſt 20556(unv.); Sept⸗ Dez. 21(2136); Baumwoll ägypt. 12,50(unv.]); Baum⸗ woll St. ägypt. per Juli 4½6(unv.). Neuyork: Terp. 4750(47). e * Tabakverkaufsſitzung. Der Landesverband badiſcher Tabakpflanzerſchaften hält ſeine nächſte Hauptgutverkaufs⸗ ſitzung am Freitag, den 27. Juli, vormittags 10 Uhr, in Moannbeim⸗Seckenheim im„Badiſchen Hof“ ab. Es kommen ca. 7500 Ztr. von Schwetzingen, Brühl, Grenzhof, Neckar⸗ haufen, Ladenburg, Ilvesheim, Heddesheim, Großſachſen und Leutershauſen zur Einſchreibung. 5 * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 24. Juli.(Ei Dr.) Juli 4,40 B 4,00 G; Auguſt 4,40 B 4,10 G; Sep 4,40 B 4,20 G; Okt. 4,70 B 4,40 G; Nov. 4,70 B 4,50 G Dez. 4,80 B 4,60 G. März(35) 5,10 B 4,90 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,55; Juli 92,90 u. 32,45 u. 32,555 Tendenz ruhig; Wetter unbeſtändig. Aktien und A — 5* 15 5 heimer Zeitung 24. 285 24. 29. 24. Inag Erlangen 275 27.75 Otavi⸗Minen 14.87 14.— unghans 8 A. 42.27 43.75 Rhein N 49,75 50.— lein, Sch. K Beck. 53,— 58,.— Rhein Brau ohl. 2440 249.2 Sſetarbenbds 28 117 118,0 Salzw. Heildronn 194.0 154.0 Tucher Brauerei. 95.— 85.— Metallg. Frankf. 88.28 86,50 89% Reichsanl. 27 88.0 9299 Brem. Beſigh. Del 71. 71.— Schwarz Storch, 92.— 92.— Werger 64 50 84.50] Mez Sühne„. 52.——.— Oiſch. Ablöſgſch.! 95,10 84,75 5 e Drown, Boveri 11. 11.— Sellind. Wolff. 29.— 29.— 62.— 62.02 J 5 bb ene ede 1082 das Stuner:. 8 e Kg. G. 28, 287 Modus t K. 87,— 67.— 2. Schuß gebiete.. Halniler⸗Benz.. 47.50 47.75 Südb. Zucker. 138,0 1870 Aſchaff. Bunten„ 40.— 41.— Montecatini—.——.— 5% Roggenrento. 5,95 595 Peutſche Lingl.. 80.50 60,0 Verein Diſch. elf. 92.— 85.„Buntpap. 3 Durlacher Hof. 60.— 60.— Weſtereg. Ultali. 121.0 128.0 Eichbaum⸗Werger 82.— 64.— Zellſtoff Waldhof 47.30 48.— Belula 5 Enzinger Unton 97.— 92.— Badiſche Bank 1140 113.8 5 e 69,87 Gebr Jahr.. 1080 103.9 Diſch. Bk. u. Pisc. 52.— 62.50 Brem. Heftg. 54d 7 farbeninduſtrie 240.5 149.7) Pfälz. Hypoth. B. 71.— 71.— Brown Boveri 0% Grkr. M. BA. 121,0 121.0 Rh. Hypoth. Bk. 105.0 105 0 Cement Heidelbg⸗ * Karſtaßz 125,5 1259 Schuckertgrürnbg. 91.25 92.50 4„ Goldrenſe 2,75 28,75 Kleinlein Hdlbg. 71.— 71.— Bad. Aſſecuranz, 85.— 34.— Baſt Nürnberg 7 Bd. Plaſch. Durl. 122.0—.— 1 10%—— 8¼% P Cir. Bd. 1 89.5 88, t N. N„U. 108.2—.— 6/% do. Com. 1 82.75 85,75 1448. Rheinmetall...., 690 f. Od. Pfdb. 19 83.— 84.— 3 Rütgerswerke.. 93.— 90.25 9 5 1 71 5 7 Sachtleben.... 164.0 164.0%8„„ 20 e Seren eich.„n e e wirenee.75. 5 108.0 Schramm Lackf. 29.25 29 50 4½ /e Best. Schatz. 90.5 38,50 —.— 209.5 K. H. Knorr. 193,0 195,0 Mannh. Verſich., 41,— 41.— 1 5 Albert 77.— 78.28 Seilinduſt. Wolff 29.50 29,50 4%„Kronen—.— Frankfurter Börse Fentverzinsſlche Werte Bank-Aktlen 8 D. Wertb.(Gold) 92,75 16,75 Ang, D. Credit 48.— 48,— Dt. Erdöl. 90 Neichsank 9262 94.87 Padiſche Bank„4,5 114 D. Geldes Anſt. 2077 209,0 Ver. deutſch. Delf.—.— abe Conti Gummi 189 1660 Südd. Zucker.. 180 4%„ Süb.⸗R.———.— Daimler. 2 41.50 Thür. Lief. Gotha 90,— 92, 4½%„ Pap.⸗ R. Dt. Atlant.⸗T.. 119.5 119.5 Tletz, Leonhard. 22.75 21,75 905 Türk. Ad. Anl..90 5,30 Siemens u. Halste 14,0 148,7) 4%„conv. Rente 0,0—.— 117 118,5 Ver. Chem, Ind.———— 4%„ Bagd.⸗E. T—.——— 4%„ unif. Anl. — e Lank f. Grau.. 1048 Dt. Linoleum. 50.25—— Per. Glanzſtoff. 1280 122,5 4%„Soto. 1011 70 10* 4% P. Schaßanw. 94, 94,50 Bayr. Hyp. u. Wb. 70.50 71.— Dt. Perlag... 5 50 2 90.80 Berl. Jandelsgef. 90.50 60-50 Dresd. Schnellpr. 54, 55,— Voigt& 5½% Pounganl. Ablöfungſch. U. Com. u. Privatb. 57.75 57.75 Dürrwerke 5 Dyckerh.& Widm. 100, 5 ohne[Deutſchebisconto 52,75 62,50 Eb. 88 t u. Kraft 1147 114,1 87 4% ache. 14. 9,0.80.⸗Aſtatiſche Bk. 3 e—.——.—„400 ⸗Fr. Los 1 5 755 5 üffner———. 4½% Ung. Str. 18% 2. % dene. Polkh. Seil. u. K.—.——%% 14 10 50 ———— 4% ung Goldr. 948 740 *„ 40 Rronenx,..45.40 2 W. Wolff 1 Kid en 4 9 Elektr. Lieferung 99.— 99,87 Zellſtoff Af„—.— 61,12 4% 5 0 80 peldelbg. 26 9640 8010 5 e 0 8 e e Ga 7750 48—„. 10 ö igsh. 28 68.10 88,10 D. eherſee⸗Banſ 47,.— 47 Thlinger Maſch. 40.25 40.50 aldhof 47, 5 0 0 5 8% Ludwigsh. 26 D. Ueberſee⸗Ban 47. 4. aber& Schleich. 38 53.— Ufa Freiverk. al.%ʒ Teh. Nat. Rail..90.25 8% Mhm. Gb. 28 81.50 81.— Dresdner Bank 0 6%„ 27 e 5 Frankf. Bank..50 79.50 Baden 28 179. 79.77 80% Mom, Kohl. 28 13,50 18,25 fälz. Hyp.⸗Bl. 71.50 73.— 59/6 fPfälz. Ob. 2!———.— Reichsdank.. 188, 183.8 G. Chem Bas v. 185,5 198.0 Rastatter Wagg, 650 7. rankf. Hyp.⸗Br. 78.— 77.— 90 ben 402 1405 7 0—3* nech, Heiter 41— 41 Montan- Aktien Transport-Aktien Ach. f. Verkehrw. 56.50 67,50 149.2 149.5 482 44 Allg. Lor u. Kraft 118,2 118.1 82% Rhein Pop. 2s 4.45 Kbein. Hup.-Gk. 1080 1084“ ae 41 F Südd. Feſt.45 2,45 8 8— Felt. Guilleaume 69. Baltimore Ohio—.—— 5% Süd Jeſtwb. 24 8230 Süd. Vodeng 5 69,12 70,37 Buderus Eiſen„8,78 7087 59 5 9 88 2678 26,25 6% ft. Hup. G Pf. 89.50 6% Gekt. I. abg. 85.— 88.— Württ. Rotenb Ver. Stahlw, Obl. 8858 88.80 Allianz.„ 6% Bad. Rom. Gd. 98520 99.50 Mannz. B. 60% Pfälzer 28-9 81.50 82,.— 8 5½0% Pfälz. Lig. 95.62 93.—5 Transport-Aktien 2 6% Ar. 3. B. Lig. 89.75 69.50 Ach f. Verkehrsw 5812 60,75 60% Rh. Don..0 81. d Allg Lokalu raf 110% 117. 6% 101 1.— 6 Di- Reichs b. Vorz 1111 12ʃ,1 6%„„ 12.18 91 15 %½9% Meining. L. 90,25 90,25 100.0 100.0 Hapag. N Rorbd. loyd... 30.— 30,21 5j% Rhein. Lig. 90.50 90.07 Schantungeſſene—.— 88.— Sete 65.75 68.75 Oberbedarf„ 5 7* 3* 1— 876% Sido. Lia. 52.50 93.50 Südd. Eiſenbabr 56,— 86.— 7 88.50 Geſfürel. en Holdſchmidt Th. 88,.— 81,90] Gelſenk. Bergw. 62.— 69.50 224.0.. Griener gi du fes. A e 8 99 4 1. Faß 8 anfwerk. en 42,75 42,— Kali Aſchersleben—— 128.0 nk. f. el. W 78.75 74,50 eſſ.⸗Naſſau Gas 89,50—,— Kall Salzdetfurth———— a ilpert Armatur. 33.—. Kali Weſteregeln 12655 128.5 26,50 26.5 U e, 64.— Klöckner. 48.87 50 C. irſch Kupf. u. M.—.—— ,. Mannesm. Röhr. 69.— 69.25 b 111.1 111. Eſchweſl. Bergw. 288.5 23558 lbamerlta. 2220 2350 0 Sau t u 120.0 129,5 Nordd, Sogd 30,25 30.87 1 — 286.50 19 Bergw. 109,8 108.7 Ogb. 5 a al Ghemle..—— SBank-Aktien „ 21880 21.80 Bank f. Brauerel. 115.3 106.0 Berl. Handelsgeſ. 91.— 91.25 om. u. Priotbk. 57.75 87,25 Dt. Aſtaliſche Bk. 1440. 1300 Deutſche Disconto 62,75 68, erſee Bl. 46,50 46,75 1025 10.50 Plansfelder..25—. bel Stücke-Motlerungen In Mark le Stück 1 28. 24 Dürkoppwerke.—.——.— Carl Lindſtröm 28. 24. Auger 8 7 15 77.87 76.87 e a 8 erhoff N J Magirus.⸗ Salzw. Hellbr..—.— 200.0 Dortm. Actienbr. 8 95 2 Tellus BK u. Laurahütte 18.50 20.50„ Ber. Stablwerke 42.— 42.50 Flektr. gieferung. 99,— 99.50 Niaſſ⸗ arbenind. J. G. 149,2 149.3 Mi 33 elbe Papſer 1035 104.6 mim. 1 80 Creditbk.. elten& Guill., 69,50 70,— Mix& Geneſt Reichsbank. 155.0 1548, Allianz Allg. 2240 224.0 Allianz Leben„ 2050 2070 Gehe& Co. industrie-Aktien Gelenk Serge 83.2 Germ. Portlb.⸗Z. ...„ 6 88, Gerresheim Glaß 52.50 53,25 n Antal ge ea. 10170 101.5 Focd hard Geb 8g 61.5 bel 1185 Koblenw. 60.25 8075 Holdſchmidr. Th. 82.75 81.— einfeldenfera ſchaffbpg. Zellſt. 69.25 69.75 Gritzner Maſch. 25,50 27.— Rhein. on Halte Maſchinen 3125. Grün& Bilfinger 2140 211,9] Rheinſtayt. Bayer. Motorenw 3 135,2 Grüsch Kegel 95,50 92,0 Abe Bayr. Spiegelglas 1 6. 50,— Guano⸗Werke. 63,25 70,.— Roſitzer Zucker Bekula 45.1 147.6 e Hackethal... 79,87 77.— Rückforth. Ferd. dee. e e ee b 5 5 ammerſ. mn Were* Herlin⸗Gubener 118. 117,0 Hann. M. 65 eſt———.— Salzdetfurth 25 138.1 131, berlin deſeh, 10 0 408 arten ee 2— 58 Scl an de e 1188 1150 Harpener erg. 106.2 109 Huge Schne der Or. Beſſgh. Self. 91.— 32.— Hilpert Masch. 82.78 de E 2 9— 2 17 8 Bremer Woll? 4414 1417 Pusch& Auff. 85,50 Brown, Bov.& K. 11,75 11.75 Buderus Aeſſer 9875 Charlott. Waſſer 102 G Chemie Baſel 1855 185,0 hem. Heyden„84,50 94.75 99.74 e 27,25 29.75 Sinner A⸗G. dolzmann, Phil. 68.50 69.50 n lſe Bergbau.. 19,0 169.0 Stelterger Zink Chem. Geiſenk., 7558 Ehem. Albert 77. 78,75 Kahla Porzellan 16,50 18,84 Südd. Immobil. Eb. ud.(Sbade) 1889 290.0 Kalter. Aſchersl. 120 120 Butte Conki⸗Gummi 1340 139,0 e Conti. 68,59—, Klöcknerwerke. 76,50 78,25 Tletz, Leonhard Daimler Motoren 176/ 47, C. 5. Knorr. 1880/—. 118,7 116.2 7. Dtſch.⸗Atlant.⸗T.. Kollmar KJourd.„ Varztner. 15 1372 Hölſch Fölzer We 73.— 5c Uh g harte Deliſche Erdöl. 3172 117,7 Kötiger Kunſtled. 79 78,— B. Diſch Nickelw. B. Glanzſt. 829 Deſſauer Gas Deutſche Kabeld. 5, 78, Krauß& Cie Lok 4150 Deuiſche Linol. 90.50 61,— Kronprinz Met. 101.5 1010 J. Harz Portl.⸗ Diſche, Steinzeug 1120— t. Kyffhäuſer Hütte. 5.8 hf. B.& Deutſch. Eiſenhdl. 62,25 61 50 Lahmeyer a To. 122.0 121, Ber. Stahlwerke Dread, Schnellpr 55— 868“ Jaurahütte 96e 20 B. Stahl. vd. Dürener Metall 185,0 187,0) Sinde sEismaſch, 87.— 98,75 5. ergbauf. 5e Dortm. Unionbr.———.— Maſchla Art. .⸗Untern. ord Motoren 61.75 62.— Mühlheim Berg. ö—Niederlauſ. Kohle 8 Textil. 1 080 88 Nordd. Gewerke 8 6375 Ser 1 5 1 80 e oksw. Aecummlateren 175.5 1750 Gent Portid. 3. 70.— 79.50 Preuß 4 Loro 97 0 1 hönix Bergbau 0 athgeber. N. Braunk. Augsb. R. Maſch. 67. 6787 Gebr. Großmann—.— Rbein. Elektriait, * ein.⸗M. Kalk, er 67.— 86.— Comp Hiſpans dedwigshütte.—.— 112.0 5 5 of Brau. Schu . 83,75] Schuckert& Co. upfer„—.——.— Schultheiß, 79.— 80. Hveſch Eiſen.. 77.25 47,0? Siemens Halske Stoehr b ig ebr. Junghans 43.50 43.75 Stettiner ban. Karſtadt.. Thörl's ver. Oele er. Ultramarin. 23. 224, 28, 24. 23. 24 5 Vogtland, Mac. 92.07 8475 Freiyerkehrs · Kurse ———— Voigt& Haeffner—. Petersb. J. Habk.. 89,— 69.87 Wanderer Werke 122 122.2 Ruſſenbank 8 79.25 79.50 Weſteregemlkal 121.0 121.5 Deutſche Petrol. 61.80 69 49.— 48.75 Weſtf. Eiſen.. 1013. Burbach Kali 22.— 28,5 93,78 84,62 Wiſſener Metall. 106,5 109,5 Diamond— 86.— 89.— Helle Verein..——.— Hochfrqeuenz.. e ellſtoff Waldhof 47.75 47.50 See 19,50 19,25 9778 8675 Deutſch⸗Oſtafrikc 86,87 58.— Sloman Salpeter .„75 Deutſch⸗Oſtafrika 80,— Sl— = Neu-Guinea. 8 1805 Südſee Phosphat———— 71.75 72.37 Otavi Minen 13,2 15,7 UUfa⸗ Film.= 179,0 179.0 355 1270 Fortlaufende Metlerungen(Schluss) A 170. Lahmener& So.. 77.—, 76.50 ffn. 62.— 61787 Laurapütte. EB . Alg. Elektr. Geſ. 26,37 25,12 5 dgrube = e Aſchaffenb. Zell. annesmannrö. 77.62 17742 9 1 135,7—.— Mansfeld.⸗G. 49.07 50 J.. Bemberg..—— Maſch nenbau⸗ ü. 1 er Tiefb. Maximiliansh. Rel arlgr. J. 0 haft 2450 249.0 Seaunk. 1. 61th. Oberſchl. Fokew. 102.7 104 Bremer Wofl⸗ ke. Oreuſtein& Kopp 98.50 94 37 Duderus Eiſenw. Bhönie Vergpan 85.75 80,500 Charlott. Waſſer Polophonwerke. Rh. Braunk. u. Br. Rhein. Elektr. Rh. Stahlwerke. Rh.⸗Weſtf. Elektr. 1 Rütaerswerke Salzdetfurth Kalt 122 Schleſ. Bergb. u. 3. 165 Sie u. Gas—— 92 20 Schubert& Salzen 25 N Eb.—— 119 Schulth.⸗Pagenh.—— Siemens 208 121 90.15 Stöhr,. Stolberger ink Südd. Zucker., 1 i 3 eonhar e Ber. Stahlwerke 42.87 42 Vogel Telegr. 8 WeſteregelnAlkall%. 7 8 Waldhof 4 2 ank elektr. Werte—— 86.— 86.— Cont. Guümmi⸗W. 70 8 ContinentaleLin. „— 78,— Daimler Ben; 1645 1630 Deutsch. Atlan. 70,25 71,25 Deſſauer Gas D. Deutſche Erdöl 74.50 74.— Deutſche Kabelw. 183,0 183,0 Deutſche Linol.. 1870 187,0 Deutſcher 3 91,50 91.— Dortm. Union.⸗ 118.0 117.8 Eintracht̃raunk. e 148,0 149,9 Clektrizitäts⸗L. 90.— 89.75 El. Licht u. Kraft 87.50 96,25 Engelh. Brauerei 392 9450 zlbenſſeie Ber. 5 5015 e Pap. 89 22.5 Felten& Gut. 185,0.— Gelſenk. Bergwk. —.— 183.— Geſſüre f 8 i 21.— 22.— Goldſchmibt Ty, 91 —.— 45,.— Hambg. Elek.. 12.80 14.— Parpen. Bergbau Bank für Brau..—— 8 ilch 1 5 5 5 5 f olzmann PH. = 101.9 be ee . e Bergbau 100.0 101,0 5 Genußſch 5 .. ebr. Junghans —.— 42,62 Kali 9 05 8 —.—— Kali Aſchersleben Klöckner Werke Reichsbank... 0 für r 66.— 6 Allgem. Lokalb.,. 774 D. Reichsbahn U. 1112 apag 405 amburg Süd. D.—— anſa Dampfſch... ordd, Lloyd„ r i Minen Reine⸗ 11 282 3 SSS . * Sed I 8. NN„ee 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe rrrrboth,. Juli 1984 b f Aufruf der VBadiſchen Regierung f Gebt den Familienvätern Arbeitsplätze frei! 7 55 * ö e d. Blattes Wohl hat die Arbeitsſchlacht in Baden den großen Erfolg gehabt, die Arbeits sloſigkeit um mehr als die Hälfte zu mindern. Aber noch immer ſind 88 000 Erwerbsloſe vorhanden, unter denen ſich viele Fa⸗ milienväter befinden, die mit Frau und Kindern auf Verdienſt und Brot warten. Der Winter ſteht in nicht mehr allzuweiter Ferne und dieſe Familien ſehnen ſich ängſtlich nach Verdienſt. Das iſt eine große Sorge für die Regierung und die Oeffentlichkeit unſeres badiſchen Grenzlandes, bie nur durch die opferbereite, freiwillige Mithilfe der ſchaffenden Jugend beſeitigt werden kann. Deun noch immer ſind reichlich junge Ar⸗ beitskräfte in den Betrieben der In⸗ dustrie, des Handels, des Handwerks, der Ver⸗ waltung, des Staates und der Gemeinden, die frei⸗ willig dem Vaterlande den Ehrendienſt noch nicht ab⸗ geleiſtet haben, den man von ihnen im Intereſſe des Gemeinwohles erwartet. Es gibt immer noch viele geſunde, kräftige, ledige Männer von 18 bis 25 Jahren, die in keinem Arbeitsdienſtlager waren, Fund ebenſo zahlreiche Frauen desſelben Alters, die Ventweder im Arbeitsdienſt oder in der Landhilfe oder in der Hausarbeit vorübergehend unterkommen nen. 55 Ich wende mich deshalb mit der Bitte um freiwillige Mithilfe an dieſe Kreiſe unſerer Jugend und rufe ihnen zu: Denkt au all die Not und Sorge der erwerbsloſen Familien⸗ väter, gebt ihnen Euren Arbeitsplatz freiwil⸗ lig frei, während Ihr den Dienſt am Vater⸗ lande leiſtet! Ich begrüße deshalb den Aufruf, den vor einigen Tagen der Führer der Wirtſchaft, in Verbindung mit dem Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung, erlaſſen hat und richte an alle Betriebsführer die öbrin⸗ gende Bitte, mit ihrem Vertrauensrat und Betriebs⸗ zellenobmann, oder wo ein Vertrauensrat nicht be⸗ ſteht, mit dem Betriebszellenobmann allein an die jugendliche Belegſchaft des Betriebes heranzutreten und die Auswechſelfähig keit im Sinne der vorſtehenden Ausführungen im folgenden Rahmen durchzuführen: 1. Alle 18 bis 25 Jahre alten, ledigen, geſunden Männer des Betriebes ſollen ſich beim Arbeitsdienſt melden und ihre Stelle auf 1 Jahr einem verheirateten, erwerbs⸗ loſen Familienvater während der Dauer ihrer Arbeitsdienſtleiſtung zur Verfügung ſtellen. 2. Alle ledigen, geſunden Frauen guwr⸗ ſchen 18 und 25 Jahren, die weder im Arbeits⸗ dienſt oder in der Landhilfe oder in häuslichen Dienſten tätig waren, oder eine Arbeit ausführen, die in ſolcher Notzeit einem Manne zugehört(Po⸗ liererinnen in Holzbearbeitungsbetrieben, Frauen an Buchungsmaſchinen, Buchhalterinnen usw.). Ausgenommen hiervon iſt: Wer einen Arbeitspaß des Arbeits⸗ dienſtes beſitzt, ö. h. ſeine Pflicht dem Vater⸗ lande gegenüber getan hat: wer mindeſtens ein halbes Jahr als Lan d⸗ helfer in der Landhälfe tätig war; wer Eltern oder Geſchwiſter nachweis⸗ lich mit dem überwiegenden Teil ſeines Einkom⸗ mens unterſtützt; wer augenblicklich nicht er⸗ ſetzbar iſt. Diejenigen, te ihre Arbeitsſtelle zur Verfügung ſtellen, ſind ſofort dem zuſtändigen Arbeitsamt mit⸗ guteilen, damit die Vermittlung Platz greifen kann. Die Arbeitsdienſtmeldungen ſind ſofort an das zu⸗ ſtändige Meldeamt weiterzugeben. Sofern in ein⸗ zelnen Fällen Schwierigkeiten entſtehen, erſuche die Betriebsführer, den zuſtändigen Vertreter der NSDAP zu verſtändigen, der ſeinerſeits die Ar⸗ beitsfront und das Arbeitsamt zuziehen wird, da⸗ mit dieſe Stellen vermittelnd eingreifen können. Ich bitte die Wirtſchaft, die Opfertat der ein⸗ zelnen der freiwillig ſich Meldenden dadurch zu belohnen, daß ſie dieſe jungen Männer und Frauen nach ihrem abgeleiſteten Jahr wieder in Arbeitsſtellen gelangen laſſen, ſei es durch Umtauſch mit anderen Dienſtwilli⸗ gen, ſei es durch den ordnungsgemäßen Bedarf an Arbeitskräften. Ich bitte diefenigen ledigen jungen Männer und Frauen jeglichen“ Alters, die ſich in einer Ar⸗ beitsſtelle befinden und in eine von der Erwerbs⸗ loſigkeit nicht betroffene Gegend in Arbeit vermit⸗ telt werden können, dringend, dieſe Vermittlungs⸗ tätigkeit zu ergreifen und ſo ihre Stelle einem an den Ort gebundenen erwerbsloſen Familienvater freizugeben. Ich erwarte von allen rungen Männern und Frauen, die ich hiermit aufrufe, meinem Rufe Folge zu leiſten. Sie mögen aus dem Leben in ihrer eigenen Familie erkennen, wie ſchwer die Sorge um die Exiſtenz derjenigen iſt, die Frau und Kinder zu ernähren haben. An alle Betriebsleiter richte ich die Bitte, ohne Befangenheit und mit klarem Blick im Sinne meines Erlaſſes vorzugehen; auch dort, wo Opfer zu leiſten ſind. Wir können uns eine Umſchichtung der Arbeitskräfte nicht erſparen, wenn nicht ganz erheb⸗ liche Kreiſe unſeres Volkes auf die Dauer durch Not und Elend der Erwerbsloſigkeit in ſeeliſche Ver⸗ zweiflung hineingetrieben werden ollen. Die Eltern bitte ich, ihre Kinder dem Ehren⸗ dienſte im öffentlichen Leben zuzuführen; denn in dieſem Dienſte liegt eine wertvolle Unterſtützung in der Erziehung zum tüchtigen Menſchen. Karlsruhe, den 23. Juli 1934. Badiſcher Finanz⸗ und Wirtſchafksmeinſſter Köhler, Miniſterpräſtdent. ich Bekanntmachung! Der Kurſus Nr. 52 im Kleinkaliberſchießen der N= Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wird nunmehr im Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 1744(Halteſtelle Nek⸗ karplatt der S Straßenbahnlinten 0 16) durchgeführt, und zwar jeweils Mittwochs(ab 25. Juli 34) von 20 bis 22 Uhr praktiſcher Unterricht und jewetls Samstags(ab 28. Juli 84) von 17 bis 19 Uhr theoretiſcher Unterricht. Für die Kurſe in der allgemeinen Körper chule ſind hei ſchlechter Witterung Turnhallen vorgeſehen. Hierüber gibt der betreffende Sportlehrerlinnen) Hieſer Kurſe Aus⸗ kunft. Es wird ferner noch darauf hingewieſen, daß auch die Frauen der in der Arbeitsfront organiſterten Volksgenoſ⸗ ſen zu den DA ⸗Gebühren an den Sportkurſen teilneh⸗ men können. Dasſebbe gilt auch für deren minderjährige Kinder, ſoweit ſie kein eigenes Einkommen haben. Was hören wir? Mittwoch, 25. Juli Reichsſender Stuttgart : Frühmuſik. .55: Frühkvnzert(Schallpl.). — 9 W und Trotz des Kleinkindes.— 10.10: Schul⸗ funk.— 10.40: Frauenſtunde. — 11.10: Schallplatten. 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Saardienſt.— 13.20: Or⸗ cheſterkonzert.— 14.00: Bums⸗vallera(Schallpl.).— 14.30: Schüler muſizieren.— 15.40: Streich⸗Dun.— 16.00: Nach⸗ mittags konzert. 17.40: 50 Jahre M. ergenthaler Setz⸗ maſchine.— 17.45: Die Thingſpiele in Heidelberg.— 18.00: Reichsſendung aus Nürnberg: Kunterbunt aus den Deutſchen Kampfſpielen.— 18.50: Unterhaltungskonzert.— 20.10: Reichsſen dung: Unfere Saar. 20.35: Reichsſendung: Stunde der jungen Nation.— 21.45: Aus Bühl in Baden: Ein Obſtparadies. — 23.00: Welt⸗ politiſcher Monatsbericht.— 23.25: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Ans Mannheim über Stuttgart 2121.45: Wenn einer eine Reiſe tut. Fröhliches Wöändern mit Knorzebachs und andern. Mitwirkende: Fritz Fegbeutel, Lene Kamuf, bert Vogel. 11.30: Muſik unferer Zeit. 13.00: Bauerntänze(Schallpl.). 15.40: Lieder von R. Strauß. Elſe Zettler, Er Deutſchlandſender .20: Friihkonzert.— 10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 12.00: M — 15.15: 16.00: win Linder, Ro⸗ ittagskonzert.— Fürs Kind.— Muſtk am Nach⸗ mittag.— 17.00: Deutſche Sprache.— 17.15: E. T. A. Hoff⸗ mann ſpricht mit Donna Anna. Hörfolge. Sieder für vier Frauenſtimmen. — 19.00: Heitere 19.20: Hier Fernamt Breslau.— 20.30: SS⸗ Konzert.— 21.35: Stunde der jun⸗ gen Nation.— 23.00: Tanzmuſik(Schallpl.). 3 photo- 0 v. Kipensos Co rther rius 0...9. kunststraße. Ruf 25520 8 Emnspaftige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm le mm * pig. Stellengesuche ſe mm4 Pig. offene Stellen Verkäufe provisions-Vertreter für Bäckereien, Konditoreien Mannheim, Ludwigshafen geſucht. Angebote unt. Q P 36 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5790 IIA-Motorrad/ 4 Stahlmodell, aut erhalt. Geſucht werden 253 Verirefer f. eingef. Fam.⸗Zeitſchrift. Direkte heim, G 7. 22, Tel. 208 2 M-Motorräter, Mod. 1934 ſteuer⸗ und führerſcheinfrei(wenig gefahren) mit ſämtlichem Zubehör preiswert abzugeben, ferner Ib bon in kompl. Ausſtattung zu günſtigen Beding. zu verk. Zeiß& Schwärzel, Mann⸗ 45. 6488 echt Eiche. Schlefzimmer att Nußb. pol. Mit⸗ telt. und abger. ſchwere wude nme Ecken, gantz mod., nur 1 J. gebr., schrank, billig abzugeben Abeil. Spiegel m. M. Lauber, Mhm., F 8,.2 Polſterſt.,. * 5804 Aus wahmeyr Mi, albzurgeb Möbelgs. 75 Schmidt,. Ein ſchwarzer Küchenter e Verlagsarb., tägl. Auszahl. Fahr⸗ geld, Speſen, Prämien. Perſönl. Melb. erb. mit Ausweis am Mitt⸗ woch v. 10-15 Uhr E 4. 10, Reſtaur. Stadſvertreter 'heim⸗S'hafen von Teigwaren⸗ 75 Btskuitfabrik geſucht. Nur gut ſeführte, ſer. Herren m. beſten erenzen u. Zeugniſſen werden . Fr. Ruff, Heidelberg, lb erle⸗Straße 32. V56 Für 2 Perſon.⸗ Stellengesuche Haush. wind z. In. 5 ſleiß. Sehr ſchönes Lobonsmittel- beschäft 2 Fenſt. in beſt. 1 mur Famibienverhält⸗ niſſe halber zut verfauf. Niedr. Miete. 5786 B. Weber, Immob., U 5, 1. 1 Flusel Steinwey 1 Meiner Stutrffugel Kaner. 2 5 0 5 J Hochara Hruden 1 Helim Angemessener preis Auktlonshaus Gindele, P 6, 20 Nadeeiniht f. neu, ſehr bill. zu verkauf,, auch enz, Beſteh, aus Autom. Einbau⸗ ware, Bicet, Dopp.⸗Waſchtiſch Spiegel uſw. Kl. Wallſtattſtr. Nr. 23, Hof, Telephon 434 74. * 57855 N . 8. ſolides Fin im Kochen, Ss vieren u. etwas Nähen, B405⁵7 66861 gebote u. O 0 35 hell an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 5788 Angeb. m. Lohn⸗ anſprüchen unter H an die Ceſcheftsſtele d. Blattes erbeten.— Geldverkehr Junge 5770 An 1 Köchin dier geiköchin tücht., per ſofort geſucht. 995 u. O J 40 n d. Geſchäfbs⸗ Dallehen für Beamte und Feſtbeſoldete raſch u. diskret. Konzeſſioniertes Darlehensbüro A„ r. (neb. Tageblatt.) 635¹ Höllig S 38. Sehr mich., 7 7 —.— Teceet ex. Eiſerne Wendeft ILL Molorrad 500 cem u. 750 cem, Bü Li g zu verkaufen. 1 umter 191 an die Gesche tsſtelle d. Blattes. 6900 20 auf 110, Nas His a Abr. in der Ge⸗ mt 4 ö ſchäftsſt. 5787 preisw. abgungeb. O. Müller, Spel⸗ zeuſtr. 19. III. 868778 Hessrad mit Frei- lauf.. 33.75 Hess- Ballon 37.50 Chrom- Ballon m. Garantie 39. 25 Aang erkzuftanieigen finden in dieſer . Neues ö he! umſbämdeh. ſof. preisw. zu vk.: geg. bar 1 Schlafz. Eiche, mit Birke, 1 Eßzim. dunkel Eiche m. Kauf. 1 Couch. Adr. i. d. Geſch. Muß baum. 6345 45799 Tepe z u ber ⸗ aufe n. 5793 6, Bäckerei gut erhalt. Schneidernähm. vor⸗ umd rückw. f. nur 30.— zu verk. S 4, 19. *57 77 Zeitung große Beachtung und dadurch guten Erfolg aaa Suptema chrum 45.50 Herr, 30 4 l cn. 49.608. 40., dofnſch „ dallon chr. 53.75[ſchönes Heim u. 55.50. 58.50 55.50 feine treue 18.50 Katalog rat. Lebensgefährtin. Bin funge Wwe. Hohnen] re. N 4. 18 Schneiderin. mit Nähe Sttohmarkt Töchterchen v. 5 11. 7 Jahr. Kommwl. 2⸗ Breite Straße Zi.⸗Wohng. vorh. [elne kekläden! Vertrauenspolle 1050 a0 2 mit N Glocke, 3 Rückl. 5 m. Bild eruf unter ** 20 5 an die ut Geſchſt.* 57 48 34 goldene, silberne 4 bronzene Medaillen bilden die reiche Siegesbeute der Hanomag- Fahrer von der gewaltigen Nees-Fahrt 3 Hanomag- Wegen in der Ausführung, w/ie sie serſen- 5 mößig gellefeft weiden: Spott-Zweisſtzer, vlersſtzige Kabfloletts und Limousinen wurden von Angehörigen Kleine Anzeige taufgesuche KI. Zigarren- Geschäft wenn auch wicht exüſte ntzfähig. zu kauf. geſucht. Preisangeb. un⸗ ter Q 8 80 an 7 t ee 15. 25797 eeir Allie 1 Büfett. 1 Tiſch und. au kauf. geſucht. 6 P 108 an die Gesch. 6343 Radio gebr. aw Pfr. geſ. Angeb. m. Preis u. Q Q 37 an d. Geſchſt. 257992 Gebrauchte Kardex- Karfei zu kauf. geſucht. Ang. u. 0 J 197 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle 63⁵0 Junge Bürer-füe rein vaſſ., zur Ffn. geſucht. Angebote unter M 33 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 5780 Ital. Konvers. Unſerrichi geſucht f. Fort⸗ geſchritt.— An⸗ gebote m. Preis O R 195 an 55 Geſchſt. e Preisang unter 6347 Ei be. Tengo. 5 Annahmeseftlag fur gte Fulttag- STI. 2 77 22 5 1 4 4 fur Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr ellafdecten/ 28 Gutgehendes lebensmilielgeschäft im Zentrum der Stadt, mit Haus u. Warenübernahme ſofort zu ver⸗ kaufen. Erforderl. ungef. 20 000% Zuſchriften unter Q N 84 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 105803 Haus mit Milchgeſchäft bei groß. Anzah⸗ lung zu kaufen Hesi. Immob. au ber J 1. 12. Telephon 330 02. S8 Preiswerte Villen Wohn⸗ u. Ge⸗ ſchäfts⸗Häuſer in guten Lagen zu verkaufen durch S605 Immob.⸗ Büro Leyl& Sohn P 7 Nr. 15, Tel. 205 95/6. 805 Im Zentrum der Stadt älter. Geſch.⸗An⸗ weſen erbteß⸗ lungs halber um vonn 8 5 10 000.— gat 2 Büro Rich. Karmann. N 5, 7 Automaikt Selbstfahrer erhalten neue Modelle zu günst. Beding. Wagen werd. sugefabhren. el, Tel. 489 81 Guterhaltener 5778 Dreirad-Lieferwagen gegen Kaſſe zu kaufen geſucht. An⸗ gebote mit Preis unter Q 32 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 3/5 BMW-Limousine ſteuerfrei, 6486 6/0 Fial- Limousine zu verkaufen. Angeb. unt. O Q 194 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Miefgesoche DAF m. 1 Zim. u. Kü. f. Friſeurgeſchäft geeignet, gefucht. Angeb. m. Preis u. QF 27 an ö. Geſchſt. 25772 2m, l. lüche — 66.50 zar vermſet. Hausverwaltun m. Büro Rich. armann. N 5, 7 6857 Sch ne -Zim.-Wohng. mdeten. Zu erfr. K 2. 19. U. Schönes, leeres 2 Tr., g. berufst. Fräulein ſof. zu vermiet. Näher. 2 ſchöne gr. ſonn. Zinner mit Hein. Küche 5 155 8. 1. 10. zu verm. Näh. b. Fa. Namelhaardecken/ Neisedecken Wirtschaft neu herger., ſtraße, geg. kl. 0 Zi. u. Kü. dabei. QB 38 an die Geſchäftsſt. in Seitenſtr. v. Hafen⸗ Pacht zu vergeben. Angebote unt. 5794 ſede Anzeige in die Md [Männer 8 0„Depreſſion. Unluſt, a 5 wüche uſw. auch nur d. 1 5 Verden berg ihr. Spannkraft fühlen, verwend. d. wiſſenſchaftlanerkannt. Keimdrüsen- Hormon- Präparat „RIAS FU SAA“ Hecgeſt. arundneueſtForſchungs⸗ ergebn. u. als Ge 3 Sehüng-Lmmer- Wohnung heiz., Warmwaſſeranl., R 7. 27, 1 Tr.(Friedrichsr., Nähe Wafſerturm), neu herger., Etagen⸗ a ſof. od. ſp. zu verm. Gund, Friedrichsring 44. 5798 ervorra e rt. In allen otheken! cen braun 21. 25 5 weiß 1 0 kraftvoll. Leb 15 felge 5 oll. Leben u. Juge e. a 815 ohne jeh 9 röt verfaßt N koſtenlos in ver loff. 1 ohne Abſenderl riedrich⸗Wilh.⸗ Apotheke 2 Paradeplatz, 91 Schöne, ſonn. e mit Zubehör, 3 Tr.(Zentralheiz.) zum 1. Sept. zu vermieten. Ausk.: Feruſprecher Nr. 245 07. 5782 n 1 5 2. Bloch 144 e Handelsregiſtereinträge Hebelſtr. 19(Tennisplatz). Sonn. 5⸗ bis 6⸗Zimmer⸗Wohng., prt., mit all. Zubeh., Vorgart., mit od. ohne ohaunes Röth, Gr. Merzelſtr. 27, eruſpr. 433 54 ob. 625 04. 5080 vom 21. Juli 1934: a Badiſche Aſſecuranz⸗Geſellſchafk Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 28. Juni 1934 wurde 8 6 Ab⸗ ſatz 1 des Geſellſchaftsvertrags ge⸗ ändert(Zahl der Aktien in einer Hand) Waldpark Wohng. od. zuf, 7 Zi., herrſch. eing. Diele, Bad, Garage, Warmwaſſerhz., Balkon, Südlage, unmittelbar am Waldpark, Villa, zum 1. 10. 34 zu vermieten. fragen unter P U 16 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle diefes Blattes. Bi055 4 Zimm.⸗ u. 3⸗Zimm.⸗ An⸗ Iſolation Aktiengeſellſchaft, Maun⸗ heim. Durch Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 4. Juli 1984 iſt der§ 3 des Geſellſchaftsvertrags (Grundkapital, Aktieneinteilung) geändert worden. Das Grun kapital iſt durch den gleichen Be⸗ ſchluß in erleichterter Form um 250 000 R. durch Einziehung eige⸗ Sr A 2, 3, 3. Stock -Zim. Wohnung 5 ſep. Abſchluß, ſchön, geräumig 40 am und 26 qm) und elegant, alsbald zu vermieten. Anzuſehen 912 Uhr od.—6 Uhr. Näheres: Feruſprecher Nr. 318 11. 6474 Sehr aut möbl. kombin. Herren⸗ Schlafzimmer -Lin.-Molmg. m. Bad, ruhige Lage, z. 1. Sept. a. Friedrichs erg., 315 vermieten. Bad, Zu erfr. 6949 Tel. vm. Wolff, IStamigzſtruße 10. Friebrichsring, parterre. U 6, 14. 796 Amer Hobnuag mit Zentralheizung und Warm⸗ waſſerverſorg., in ſchöner Lage geſucht levtl. auch Neuoſtheim). Angebote unter O W 43 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 5803 4 Limmer- Wohnung mit Bad und Manſarde, auf dem Lindenhof zum 1. 10. 34 zu mieten geſucht. Angeb. mit Preisang. unt. K 31 an die Geſchäftsſt. 5776 der verschiedenen Berufe gefehten. * N. 2 Seeds llldek- Kano n3g— Mel. Sadetel, Le. e224el.—- Bel Al. Miesel Fah. Kae Fauelplobe Zaend esta. HANOMAGd Wieder beweist diese herrliche Langstrecken-Dauerprüfung wWũijie außerordentlich schnell, bergfreudig, zuverlässig und betriebssicher ein Hanomag-Wagen ist. 8¹⁸ 0 mögl. abgeſchloſſ., In beſter Lage Neu⸗Oſtheims ruh. möbl. Zimmer mit fl. Waſſer, Zentralheiz. u. Garagenbenützung, zum 1. Sept. von Dauermieter ge⸗ ſucht. Angebote unter 0 L 189 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 6484 1 bder 2 möbl.„ r„ e 5 nene 2—-m. Zim. m. Küche Wohnung in ruh. Lage v. alleinſteh. Herrn in fr. Lage, von kinderl. Ehepaar Stellungsuchende beklagen sich bei uns immer wieder darüber, daß sie die Anlagen zu ihren Bewerbungen Zeugnisse, Pholographien Lebenslauf usw. erst sehr spät und trotz beigefügten Rückportos oft überhaupt nicht zurück- erhalten. Diese Urkunden sind für die Einsender wertvoll und oft unersetz- lich.— geber von Wir bitten deshalb alle Auf- Stellen-Anzeigen, in allen Fällen schnellstmögliche Rückgabe derartiger Unterlagen zu veranlassen. Offerten- Vermittlung. eee Max Paulſen ** Das vomehme ner Aktien herabgeſetzt; die Herab⸗ ſetzung iſt durchgeführt, das Grund⸗ kapital beträgt jetzt: 750 000.. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Das Grundkapital iſt jetzt eingeteilt in 1250 Aktten gu Je 200 R. und 500 Aktien zu fe 1000 R. LI. Agrieultura Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Zweignieder, laffſung Mannheim, Mannheim, Hauptſitz: Düſſeldorf. Die Pro⸗ kura von Rolf O. Burghard iſt er⸗ loſchen. Fritz Hamm, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Zweignieder⸗ laſſung Mannheim, Mannheim, Hauptſitz: Düſſeldorf. Die Pro⸗ kurga von Rolf O. Burghard iſt er⸗ loſchen. 5 Otto Wagner& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Laden⸗ burg. Adam Förſter IV iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Kaufmann in Mannheim iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. 70771 Amtsgericht F. G. 3b Maunheim. Weinhaus Schwerzer üg. Mace Sf 4 fur Bine des 2 ne un ern Konzert für ſehr mäßig. Honorar ausgebildet. Zuſchr. u. 0 8 Nr. 196 an di Geſchſt. 63950 ES Setz sich dure Man begeistert ieh immer mehr fUr Stragule als Bodenbelag 811119 schön halther Abendlokal * LUlsenring 55. Terpen wäsche 150 wird angenom⸗ men z. Waſchen. Flicken und Stopfen.— An⸗ gebote u. Q V 22 Vertretung: J 7, 24/25 General- Pritz Held, Mannheim 1. 8. geſucht. g geſucht.(Oſtſtadt uu. G4 30 b Angeb. bev.] Angeb. in. Telefon 51247 Geſchäfts⸗ 5775 Preis u. Q C 24 an die Geſchſt. an d. ſtelle. Telephon 530 89. B00 20. Ztr., billigſt Bölinge Tapsten- Linslens Socken. Str. 4 . Lummer 5 Mittwoch, 25. Juli 1984 Tuastspief! 5 bn 5 Aemfener! Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe doHANN Musik: Außerdem: Ffaukva wid mondan Jane Harlow STRAUSS In Aeutscher Mallel!] — aAuße STS PI E 1 Kufturfilm NEUESTE A .00, S. 00, FOX-WockE .15,.30 MBEIA H. Enge N 3, 10 Mannheim M 3, 10 Japelen mii pats. Stoffen hard Nachf. bst Aottele 22 Auq ust 5 Zis hun S 0 62 olga%, s ect Und Hülpeinbege auf wissenschaftl. hyglen. Grundlage Polina Pomaroli zrrfl. gepr. Mitglied d. g L 12. 7 (Nähe Bahnhof) Tel. 27430(65 Paotos 205 L q. boppellos M. J. porfo u. liste 30 Stürmer nen 9 Postoch⸗ 7043 Hrhe und alle Verkaufsstellen Ausweise Das Städtiſche Leihamt iſt am a, ben 9 en 19344 Photo- achmittags w Reinigung ge⸗ ſchloſſen. 5 Geöffnet ſind Adagege en Bechtel die amtlichen Pfänderſammelſtellen in J 4a. 9, D 4. 2. Städt. im Alt M Lortzinſtraße 12 und 0 4 3 Strohmarkt Urwald rdem: „So ein Afſe“ ö —Brlebnis Aadeues Theater mrs — Die ers 40 110 Neus Ton- Woche MEUE DEüllg-Wochk .00,.00,.00,.25 Uhr Hab „ Insgfieren bringt bewinn eee ο% geleitete „Mugeneler J. 8 165 tklassig Gaststàtte .00,.30 Vorgügl. bürger Preisen. Welde des Schlag- Hotel- Restaurant Neue Bewirlschaffung persönlicher Pettung zu klemmen Fritz Wicke. Dipl. Küchenmeister 874 liche Hüche unter Spes.- Ausschank verkaufen wir Preisen im Rück gebäude, 1 Treppe hoch! Kaffee-Röstereil am Paradeplatz Em b. H. Mannheim, D 1, 3 Fernspr. 319 907 5 Filme, für feder manns Geschmack: Mittwoch, den 25. Juli 1934 LETZTERTAGAI Nur bis Don 1 ers fag! Vorstellung Nr. 375. Außer Miete. 1 A 1 N 175 Herm. Thimig Indochine G. Alsxander Derfflinger 1 5 eine nden dete 2— exotisches Milieu— H Bra Use wetter Operette in 3 Aufzügen von Carl Lien Deyers fieberbeiße Plantagen 8 5 Bretschneider u. Hermann Frey 4 6245 . Th 180 Li N 1 I Musik von Walter Kollo. 0* in Die gelbe 8 Musikalische Leitung: Karl Klauf 4 gen 1* Regie: Walter Jooß 4 8 „Rarneval fe Elsa Merlin! Se e e Vafeche und Liebe“ Hölze⸗. Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr Leinen, Betten de ee Se 87(Pisa Uuafiiäts-Kaffee' z und Tes: „Karneval in Rom“ lark dable Groß- Gaststätte 5. 8 von jetzt ab zu herabgesetzten 261 2 langen Ste no Drog. u. Parf. Wientig! 4 Das bestbewährte Haarpflegemittel„Laurata g. graue Haare, Schuppen u. Haarausfall. ist wied. Di 1 U 1 Er geworden. Original-Fl. jetzt nur 2 Mk..90, halbe El. Ak..70. Der- Prospekt durch die Baurata-Versanddepols:(Gee Fil. Friedrichsplatz 19: Drog. Friedr. Becker. G 8, 2; Viktoria- Drogerie, Schwetzingerstr. 26: Herkur- Drogerie, Gontardplatz 2; Lange Rötter- Drogerie, Lange-Rötterstraße 16. ch heute kostenlos ausführlichen Ludwig& Schütthelm, 0 4. 3, Der vielen Nachfragen wegen 85 Verlängert bis morgen Donnersſag Lias Anf. 4..50, die unsterbliche Ufa- Tonfilmoperette Drei nun der, Tankstelle mit 3234 Wilty Friisch, H. Rüh- mann, Osk. Karlweis usw. und den welthek. Schlagern: 1 5 1„Liebling mein Bert dhl did gruen“ „Ein Freund, ein guter Freud“ .45,.20 Uhr Iugendl. naùim. zugelassen Rechen Maschinen Schmitt a Wagner Nennhelm, E 7. 2 Tel. 50817 81 E DAS WIT O EN IAI Beiprogramm Ufa Tonwoche Matten u. Darven tötet mein„Assos“ Ein wohlriechendes sicher wirk. Mittel. Beutel 50 Pfennig Storchen- Drogerie Marktplatz H 1, 16 Heute und merge 2 letzte Tagel 3 — Zur Erhaſtung der gesundheit den radlum- haltig. Säuerling Munte inen Funnen das tägl. Getränk für Erwachsene And inder ½1Llter-Flasohe 25 Lter-Flasche Mk. 6 del Abnahme von 25 Flaschen frel Haus 8184 Hauptnlederlage: elena d. m. b. H. Mlneralwasser-⸗ Spezlalgeschäft Tel. 28798 u. 28797 Leihamt. 10 Plötzlich und unerwartet verschied unsere liebe, gute Frau Adelheid Hirsch er von 38 Jahren annheim, den 22. Juli 1934 Richard-Wagner-Straße 13 Namens der trauernd Hinterblièebenen: Hermann Hirsch Die Beerdigung fand in der Stille statt. Beileidsbesuche dankend verbeten. 2 Meine liebe Frau, mein treuer Lebenskamerad, unsere gute Schwester Sehwagerin und Tante, Frau Anna Wärti geb. Metzermacher igt nach langem Leiden sanft entschlafen Mannheim den 20. Juli 7994 Für die Finterbfshenen: August Würſh ſofort geſucht. M 4. 4, 2 Trepp. Elnspaltige Klelnanzelgen bla zu elner Höhe von 100 mm je mm Pfg. Stellengesuche ſe mm4 pig. rottl Fachman zur Leitung einer Cell.⸗Puppen⸗ und Spielwarenfabr. geſucht. An⸗ gebote unter O F 184 an die Ge⸗ ſchäfts sſtelle dieſes Blattes. 6468 8613 Tüchtiges 5809 Tücht. Mäadehen aten erfahr., auch im Kochen perf., zum welch. auch kochen 1. od. 15. Aug. kanm, wird über geſucht. 635 dem Tag auf⸗ Schieber. G 7, 15. genommen. „Alpenhaus“, 2. Tücht. Halbiags⸗ Aſſeinmägoden wätchen 5d. an. mit auten Zeug⸗ Wfäneige Fren ſſof. geſ. Rich. ⸗ Waguerſtr. 4, pt. 6363 miſſen 6375 lengesbche junge Ronkorislin für Schreibmaſchine und Büro⸗ arbeiten für ſofort geſucht. Aus⸗ führl. handſchriftl. Angebote mit Zeugnisabſchrift. unter P X 19 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 5742 un Vertretung fle Käfertaler Str. 162 GBrauerei) Telephon 51000 Bestelngerlchtals Reparatur- Werkstätte Kundendienst Die neuen Hanomag. Modelle Fels& Flachs ädchen vom Lande(Schwäb in), „ im Haush. erfahr., perfekte Schneid., ſucht Stelle als 5819 Hausmädchen Angeb. unt. R 0 49 an die Geſchſt. Die Ninäscherung fand in aller Stille statt 258255 Frau. Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht daß meine liebe Groß mutter Katharina popp Todes-Anzeige unsere Hebe Mutter und geb. Sahmitt im Alter, von 70 Jahren plötzlieh aut unserer Mitte entrissen wurde. Mannheim, den 24. Juli 1934 Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Popp u. Kinder Die Beerdigung findet am Ponners- tag, den 26. Juli, nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 5 Trauerkleidung Trauerhulte erhelten Sie bel Anruf Nr. 27851 sofort für jede Flgur in allen prelslagen zut Auswehl — Frauersehleler barten Schüme Garten- Mödel In großer Auswahl bei fangs, P 7, gegenüb. schmoller. Samliche Musik- Insſrumenie Saiten(Marſch⸗ trommeln) u. Re⸗ paraturen gut u. bing b. Fachmann Kurt Hoyer, Lanuten-u. 5 F 1. 1 2 Trepp. 2907 perl. Senneidenn Ia. Referenzew, empfiehlt ſich ian Anfertigen fein⸗ ſter Damengard. Frau Anna Eſſert Läfertalerſir. 17. Nähe Meßßplatz. 8581 ö gedüngt Wochenendhäuser in Holz od. Steinbauweiſe. Kleine Anzahlungen u. Raten. Anfragen unter L N 7 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 60¹² i Automork 1 IND EB b 9 Sockerrimderl. Lor 2 DDD 21 berdb ps) * „ Spitzen leistungen deulscher Werierbeitl 22 U* O Wolf& Diefenhach e Automobile Mannheim, Frietricts felder Straße 51, Tel. 43715 u. 42433 0* 1 0 Schwetz. Str. 98 Tel. 188 65. Ardie 500 cem verſteuert, gub er⸗ habtem, bällbg ab⸗ zuugeb. Rheinau, Stengelhofſtr. 18, 3. Stock. 5814 finalen Kayser Viktoria Wanderer Spezlalräder Amtl. Ersatz. kauft man billigſt bet S649 PENN jetzt du 4, 7 gegenlder Rakenkreuzb. Lelebebeil neue Küchen v. 125.—, neue 3⸗ tür. Schlafz. v. 225.—, neue eich. Speiſez. v. 210, komplett. gebr. Schlafz. 155.—, Sd. 4/1 PS, 13/50 P8 Personen- und Lastwaden Deutsches Frrangnis Emustoftel Vertreter f. Ford- 1 u. Hanse Ptopd ecarauer Str. 138 flag Tel. 423 55 8169 Meister- Bote D KWZ ein Poſt. gebr. n v. 38.— Kleider⸗ ſchränke neu u. per., 1, 2⸗ u. Zbitr., in allen bebr. Auto als Mietwagen geeignet, zu kauf. geſucht. Angeb. u. Q Y 45 am d. Geſchäfbs⸗ ſtelle. 5788/5806 Nast verſteuert u. ver⸗ ſichert b. Mai 35, fach neu bereiſt, für R/ 1470.— Zu erkaufen. Angebote umter R A 4/7 aht die Auta-Artränger 5 Ztr. Tragkraft, beſterhalt., güuſt. verk. Angeb. u. Holzarten von 15.—, Waſchtiſch v..—, Betten von.—, neue Chaiſel. m. 32 Federn 26.—, Küchenſchr. v. 12, Bücherſchr., Schreibt. Aus⸗ zugtiſch. Couchs, Bettcouchs, Matr., Tiſche, Stühle w. viel. andere kaufen Sie günſtig bei Mönel-Klinger billig immer 8 2,6 l. 8 R B 48 an Geſch. 5818 S58¹ fanade neue und ge⸗ brauchte ganz billig abzugeb. Doppler, 2,0 evtl. Oststadt, S619 Gebr. weiße durchrepar., von Mik. 20.— an, u. ſchwarze Herde v. Mk. 12.— an zu vk. Lanz. J 3, 15. 5827 Mantauanele Made zun verkf. 35820 i 488 82. Tlurichtungen jeder Art(8585 Die schönsten Modell- Küchen in größter Aus- wahl zu billig- sten Preisen nebst bester Qualität, Möbel- Ammer NA. 20 Auch f. Bhestands- darlehen. Kaufgesuche bebr. Möbel Rennert Geſucht von Priwathand von 10 000 Mk. 3. Ablöſung auf antes Objekt, a. dem Dimdenhof. Alngeb. m. Ang. d. Beding. u. d. Zinsſußes unter R FI 52 Mietgesuche -Limmer- Uhypotneken 5 Schw. 1⸗ u. 2⸗3.⸗W. JJ Lager una Büros hell, mindest. 250 Im, in guter Lage, zu mieien gesuchi. Angebote unter O Z 46 an die Ge- schäftsstelle dieses Blattes. O Vermietungen Für Arzte, Versicherungs- Ges. gte. Eleg.-Zimmer-Wohnung mit groß: Wohndiele u. reichl. Zubehör, erſte Etage, Wirischafl mit Neben lokal n. ſchöner Wohnung zum 1. Oktober billigſt zu verpachten. Zu er⸗ fragen:* 5791 Burgſtraße 1, im Lokal. in beſter zentral. Lage Mannheims, ſofort od. 5 zu Watte ten O 3. 1, 1 Treppe. 492 Schöne 45704 -Zim.-Mohng. m. Bad u. Kam., imm gem. Abſchb. mit ruh. Leuten, 53 Mk., ſofort gu verm. Zu erfr.: Prommersberger E 6. 18, part., Telephon 299 12. „Schöne, sonn.-Zimm.-Wohnung ßisher Arztwohnung, ſofort zu ver⸗ mieten. D 2 Nr. 15, 1 Treppe, Fernſprecher Nr. 202 80. 5906 Ring, KR 7. 32, hochparterre: Zimmer für Büros oder Arzt geeignet, ferner 2 und 3 Treppen: 6376 6/„Zim.-Wohnungen mit Bad, Manſ. Keller(Räume. werden neu gerichtet, mit Zeutral⸗ heizung n. Warmwaſſerabgabe ver⸗ ſehen) zu vermieten. Näheres: Büro R 7. 35, Ruf Nr. 310 87. -Zimmer-Wohnung zum 1. Oktbr. 228 vermieten. Näh.: Fernſprecher Nr. 447 88. 6498 Richard⸗Wagner⸗Str. 32, im 2. St. ian 2 Zn. u. Küche 2. St., Preis 28 Mk., ſof. zu ver⸗ mieten. 5813 Neudorfſtraße 25 1m u. Küche am alleinſt. Per⸗ ſom 3. 0 8. u dr. ler. Zul i. ſaub. Hauſe a. einz. Perſ. z. v. Jungbuſchſtr. 24. 2 Trepp. 5815 Schöne 4⸗ Zimmer-Wohnung mit all. Zubehör preiswert z. 1. 10. zu vermieten(1 Tr. Heinr.⸗Lanz⸗Straße 26, part. Annahmesehluß für die Mittag. — Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die hoch). Näheres: 6476 mieten. Fernſprecher Nr. Luiſenring 1. 1 Tr. Sonnige 3-Zimmer-Wohnung mit Küche uſw. z. Näh.: E. Sehr ſchöne, eigener He direkt Fede rnſtump. Aglaſterhauſen Verlangen 1. 9. 34 zu ver⸗ Strauß, S 4. 23, 282 32. 25824 Groß. leer. Zim. inn gt.., Zentr., el. Licht, nur an Eſintzelperſ. f. 20. zu verm. 6309 Adr. d. d. Geſch. ſoſ. 8 zut., H. D. G7, 44, 1 Tr. Boh. 2876 Möbl. 5789 Dao Zimmer 1 8. vm. Werner, 11 95 5• Wasserturm Mod. möbl. Zi. fl. Waſſer, Bad, Zentralhz., Del., ſof. od. ſp. zu v. 7. 26, 3 Trepp. B59 Schön möbl. Zi. Hübſch möbl. Zi. m. Balk. zup vm. Stamitzſtraße 4, 2 Tr. Iks. 45811 Müͤcn mb In Kneip Sandalen V. I. 50 bis 6. N ſoſort zu verm. Bahnhofplatz 7. 8 3. Stock. 5 — Mohnungs⸗ Anzeigen haben in dieser Zeitung aner. kannt Gelenkstütz Y G, 3˙4 Daunentecſe mit und ohne Reformhaus „EDEN Nähe enge Plate gulen Erfolg be 8640 Abend-Ausgabe nachm. 2 Obe ele an Priy Angebot. Sf Hru.⸗ u. Schlafz. mod. möb., aauch eing. m. Bad u. fl. Waſſer⸗Ben., Nähe Schloß. M 2. 155. 3. St. *5829 Sep., ml. peinl. ſaub. Zimmer ſof. zu um. Am⸗ zuſehen zw.—8 nachm. 5822 Tullaſtr. 19. prt. Nähe Bahnhof! Schön möbl. ruh. Zimm. zu verm. Bad, Tel. 6378 L 14. 18, 3. Stck. Elegant möbliert. Herren⸗ und Schlafzimmer zu vm. Richard⸗ Wagner⸗Str. 36, part.[ks. 6233 Kaufe altes Zahngold Goldschmied 81²⁵ mM. A PEL eb. 4 Teen — Höhere Drwatlehranstal heim. Sexta-Oberprima(-. K einschl. Kleine Klassen. Schill u. Schülerinnen. elle Behandlung. Beste Erfolge. Geringes Schu, eld. Prospekt frei. Anmeldung bottall Hochpart.: Eleg. d. Geſchäftsſtelle d. Blattes. 5923 Wohnung mit Küche J. 1. September Zu 1 B⁰⁵³ T 5, 5. Näh. im 3. Stock. Lindenh. 2⸗3.⸗W. Bezirksamtnähe 2⸗3.⸗Wohg. 35 M. Neckarſtadt 2⸗3.⸗ Wohng. 31, 45 M. Luiſenring 1⸗- u 2⸗Zim.⸗Wohng. Zentr. 1⸗Zim.⸗W. 17,20,23,25,28,33.— 2⸗Zim.⸗Wohng. 23, 26, 30, 35,40 M. Neckarſt. 3⸗Z.⸗W. 34, 48, 56, 58 M. Schöne -im. Walng mit Zubeh., in gut. Vage(Nek⸗ karſt.⸗Weſt aus⸗ geſchloſſ.) v. ruh. Miet. z. 1. 8. zu miet. geſucht.— Ang. m. Prs. w. D 25 a. Geſch. 25764 „ möbl. Timmer mib Penf., von berufstät. Herrn geſucht.- Angeb. u. O U 41 an d. Geſchäftsſtelle d. Blattes. 55800 2570 Schäler, J 4a, 17 5833 2 2mm. Ul. Rise Zentrum, ſof. an erwachſ. Famil. zu um. Beding. Vorauszahlg.— Adr. in der Ge⸗ [ſchäftsſt. 8812 e -Zim.-Wohng. Küche, Badez im. uu. groß. Veranda zum 1. 10. 1934 zu nermieten. Heinr. Haas, Schriesheim Bismarckſtraße DRUCKEREI DR. HAAS NEUE MANNHEIMER ZETTUxe ... ĩͤ v SASSEHHMANNHAUS AN Mak MMER NOCH Insſiini Sigmund Mannheim, A 1, 9, am Sohlos fernruk 9707. Tag- u. Abendschule. Schüler. Aufgabenüber wachung. Nachholkurse. Individu Umschulung werktäglich. Leitung und Leg“ kräfte rein deutsch.. 1 823 a DIE BESTEN KUNDEN- WERBER TELEFON SA.-Nf. 2 4 2 3 1 eee eee eee Aut Manson Lertrtterbstuch „ ee F 5 r 2