10 . Erſcheinungsweiſe: Täglich Zzmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im voraus zu Sonntags- Ausgabe A u. B Samstag, 28. Juli/ Sonntag, 29. Juli 1934 145. Jahrgang— Nr. 342 Jtalieniſcher Aufmar Anverantwortliche Kriegs-Hetze in Italien Meldung des DNB. — Wie n, 28. Juli. Die Wiener„Neue Freie Preſſe“ melbet aus Udine: Alle italieniſchen Alpenſtraßen ind mit Truppen überfüllt. Die Soldaten ind mit voller Gebirgsausrüſtung ver⸗ ſehen. Unter den mobiliſterten Truppen befindet ſich auch die Erſte mechaniſierte Diviſion in Stärke von 8000 Mann. Die Diviſton beſteht aus Tauks und Paugerautos modernſter Art, ſchwerer und leichter Artillerie, ſowie 6⸗ und s⸗rädrigen Laſt⸗ autos. Mechaniſterte Einheiten bewegen ſich auf der Straße Udine Tarvis, während Berſaglieri, Radſahrtruppen und Piemouteſer Ulanen auf der Straße Monte⸗Croce vorüberziehen. * Wie die Preſſe hetzt Meldung des DNB. — Mailand, 28. Juli. Das Geſicht der italieniſchen Zeitungen wird wie⸗ derum ausſchließlich von den öſterreichiſchen Ereig⸗ niſſen beſtimmt. Obgleich man an amtlicher Stelle in Rom nicht ohne eine gewiſſe Befriedigung von der Ernennung von Papens Kenntnis genom⸗ men hat, verhält ſich die Preſſe bisher noch ſcharf ablehnend und ſetzt ihre durch nichts begrün⸗ deten Verdächtigungen und Beſchimpfungen in be⸗ dauerlicher Weiſe fort. Beſonders wild gebärdet ſich auch heute wieder „Gazzetta del Popolo“, deren römiſcher Kor⸗ reſpondent vor üblen Beleidigungen Deutſchlands nicht zurückſchreckt. Von einem Kollekti vſchritt Englands, Frankreichs und Italiens hält das Blatt nichts. Er würde eine nutzloſe Geſte ſein. Die italteniſch⸗franzöſiſch⸗engliſche Solidarität in der Frage der öſterreichiſchen Unabhängigkeit ſtehe aber ohnehin feſt. Im übrigen ſei das Handeln den Wor⸗ ten vorzuziehen: Italien werde marſchie⸗ ren, weun die Umſtände es erfordern. Auch die„Stampa“ hält diplomatiſche Schritte zur Zeit nicht für angebracht. Kultur und Un⸗ abhängigkeit der Völker verteidige man mit Waffen. Iſt, ſo fragt das Blatt, die Miſſion des Herrn von Papen eine Miſſion des Friedens der beſſer noch eine Miſſion der Ehrlichkeit, oder iſt ſie eine mehr organiſche Fortſetzung der deut⸗ ſchen Aktion, verſtärkt durch den Namen und das Preſtige des außerordentlichen Bevollmächtigten? Italien wird keinen diplomatiſchen Schritt tun, ſolange die Lage nicht in etwas geklärt iſt, ſagt „Corriere della Sera“. Der wirkſamſte Schritt ſei die Entſendung der Streitkräfte an die Grenze. Italien, das mit ſoviel Sympathie die neue politiſche Wiedergeburt des deutſchen Volkes erlebt habe, müſſe mit Bedauern, aber ohne Illuſion und ohne Schwäche die Irrungen feſtſtellen. Man berichtet dem„Popolo'Italia“ zur Er⸗ nennung von Papens aus Wien, daß die Tatſache beachtenswert ſei, daß von Papen dem Kanzler direkt unterſtehe.. e—— Begräbnisfeierlichkeiten für Dollfuß 5 Meldung des DNB. e — Wien, 28. Juli. Die geſamte Morgenpreſſe ſteht unter dem Zei⸗ chen der Begräbnisfeierlichketten für den ermordeten Bundeskanzler Dr. Dollfuß. Die Preſſe bringt ſpaltenlange Nachrufe, in denen die Trauer um den Tod des Bundeskanzlers zum Aus⸗ druck kommt. Der frühere Heeresminiſter, General⸗ oberſt Schönburg⸗Hartenſtein widmet in der„Neuen Freien Preſſe“ dem Bundeskanzler einen Nachruf, im dem er u. a. ſchreibt: Auf dem Wege zu einer Zlücklichen Zukunft des öſterreichiſchen Vaterlandes, zu einer Zukunft in Freiheit und Ehre, iſt Dr, Doll⸗ ſuß als Blutzeuge ſeiner Idee, ſeiner Miſſion gefalle u. Das Opfer, das ſein Tod uns alen auferlegt, iſt unendlich ſchwer, aber auf den Opfern und auf den Waffen beruht der Sieg. Rintelen nicht vernehmungsfähig i i Meldung des DNB. 2 78— Wien, 28. Juli. Der Geſandte Dr. Rintelen befindet ſich noch immer in der Klinik Ranzi. In den geſtrigen Abend⸗ ſtunden iſt von Profeſſor Ranzi eine zweite Opera⸗ an Rintelen durchgeführt worden. Der Zuſtand 1 des Patienten iſt noch immer ernſter Natur. intelen iſt noch immer nicht vernehmungsfähig. an der Kärntner Grenze Dollfuß auf dem Totenbett Meldung des DNB. — Wien, 28. Juli. Vizekanzler Starhemberg, der augenblicklich den Geſchäften der öſterreichiſchen Regierung vor⸗ ſteht, hielt am Freitagabend im Rundfunk eine Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: Die Bundes⸗ regierung wird in treueſter Kampfge⸗ meinſchaft mit dem toten Führer ihr Beſtes daranſetzen, um ſeine Idee zum Siege zu bringen. Verantwortungsloſe, zum Verbrechen ge⸗ führte Elemente haben geglaubt, daß der Tod des Führers Oeſterreichs das Signal ſei, um ihre dunk⸗ len Pläne zu verwirklichen. Um deutſch zu ſein und unſere deutſche Sendung in der Welt zu exfüllen, und unſerem Deutſchtum zu dienen, dazu brauchen wir in Oeſterreich keinen Nationalſozialismus. Daher erkläre ich im eigenen Namen und im Namen der Bundesregierung, daß wir nie⸗ mals das geringſte Kompromiß mit dem Nationalſozialismus eingehen niemals das geringſte Zugeſtänduis machen werden, das unſere Freiheit, unſere Ehre und Würde be⸗ einträchtigen könnte. Wir wollen abwarten, was in der Zukunft geſchieht; wir wollen abwarten, ob in der Zukunft auf gewiſſe Erklärungen auch Taten folgen werden. Oeſter⸗ reich hat alles getan, um die geſchichtlichen Bande zwiſchen uns und den in Deutſchland wohnenden Deutſchen möglichſt feſt zu geſtalten. 1 Zum Schluß ſagte der Vizekanzler: ſtändlich wollen wir alles dazu beitragen, Selbſtver⸗ was an Dr. Rintelens, Direktor Wagner, und die Hofräte Böhm und Perl, befinden ſich weiter in politiſcher Haft und werden einem ſtrengen Verhör unterzogen. „Ein Machtkampf zwiſchen Rintelen und Dollfuß“ Meldung des DNB. — Prag, 28. Juli. Der außenpolitiſche Redakteur der tſchechiſchen nationaldemokratiſchen„Narodni Politika“ vertritt in einem Leitaufſatz die Auffaſſung, daß es ſich in Oeſterreich um einen Machtkampf zwiſchen Rintelen und Dollfuß gehandelt habe. Er ſchreibt u..:: Weder die Namen derjenigen, mit denen die Miniſter verhandelten, noch ihre Herkunft, ihr Beruf, ihre politiſche Zugehörigkeit wurden weder am erſten noch am zweiten Tage nach der Niederſchlagung des Putſches gemeldet. Die Wiener Zeitungen ſagten höchſtens drei Zeilen über Dr. Rintelen) den öſterreichiſchen Geſandten in Rom. Der Selbſtmordverſuch dieſes Innenpolitikers, der nur deshalb zum Geſandten ernannt worden war, damit er aus Oeſterreich entfernt werden konnte, beſtätigte erſt jenen Verdacht. In Wien Die ſeit Mittwoch verhafteten politiſchen Freunde geſchah nichts anderes, als ein Kampf um die emen on del Ben Eine Rund funkrede des Heimwehrführers Soldaten des Bundesheeres halten an der Bahre des Bundeskanzlers die Totenwache. uns liegt, um mit allen Nachbarn gut aus⸗ zukommen. Selbſtverſtändlich ſind wir bereit, Dinge, die ſich in der Vergangenheit ereignet haben, zu vergeſſen, wenn wir in Zukunft in keiner Weiſe geſtört werden. Doch weiſen wir jede Einmiſchung in unſer Schickſal auf das energiſchſte zurück. Die Frage der Regierungsbilöung f Meldung des DN B. — Wien, 28. Juli. Die lebhaft erörterte Frage der Regierungsbil⸗ dung und insbeſondere die Ernennung des neuen öſterreichiſchen Bundeskanzlers ſoll, wie man hört, Anfang der nächſten Woche entſchieden wer⸗ den. Die Ernennung des Bundeskanzlers ſteht for⸗ mell nach der Verfaſſung dem Bundespräſidenten Miklas zu. In politiſchen Kreiſen verlautet, daß je⸗ doch unter den maßgebenden Perſönlichkeiten bisher noch keine Einigung über die Perſon des neuen Bundeskanzlers erzielt werden konnte. Man hat den Eindruck, daß noch erhebliche Gegenſätze be⸗ ſtehen, die bisher noch nicht überbrückt worden ſind. Im Vordergrunde der Erörterungen ſteht jetzt, nach Beurteilung politiſcher Kreiſe, als künftiger Bun⸗ deskanzler der frühere Heeresminiſter General Vaugoin, der erſte Bürgermeiſter von Wien Schmitz, der Vizekanzler Fürſt Starhemberg, der Unter⸗ richtsminiſter Dr. Schuſchnigg und der Verfaſſungs⸗ miniſter Dr. Ender. rr eee ee eee eee eee ee eee eee Macht zwiſchen Leuten desſelben Lagers, zwiſchen Rintelen und Dollfuß, zwiſchen dem Führer des ſteiriſchen Heimatſchutzes und dem Führer der öſterreichiſchen Heimwehren. Es war das nur der Verſuch, Dollfuß die Macht für Rintelen zu ent⸗ winden. Die Oeſterreicher der einſtmals chriſtlich⸗ ſozialen Partei gingen gegen Oeſterreicher los, die einſt auch derſelben Partei angehörten. Es würde uns nicht überraſchen, wenn es ſich plötzlich zeigen ſollte, daß es nicht verkleidete, ſondern tatſächliche Offiziere waren, vielleicht aus der Steiermark, wo Rintelen zu Hauſe war, und wo allein man auch gleichzeitig einen Putſch verſuchte. Das Regierungs⸗ ſyſtem wurde überhaupt nicht angegriffen und blieb daher an der Macht. Außer der Erſchießung Dr. Dollfuß' war alles eine öſterreichiſche Operette und kein ſtaatlicher Umſturz. Bemerkens werter Schnellflug der Lufthauſa — Berlin, 28. Juli. Auf der Strecke London Amſterdam— Berlin von etwa 1000 Klm. er⸗ reichte die Deutſche Lufthanſa geſtern einen beſonders bemerkenswerten Schnellflug. Begünſtigt durch den ſtarken Rückenwind brauchte die eingeſetzte„Ju 52“ unter Führung von Flugkapitän Ludwig eine reine Flugzeit von nur 3 Stunden 10 Minuten. Memel in Not s Mannheim, 28. Juli. Nach Artikel 90 des Verſailler Diktats mußte Deutſchland das Memelgebiet an die alltterten und aſſoziierten Hauptmächte abtreten, obwohl ſich die Bevölkerung beinahe einſtimmig für das Ver⸗ bleiben beim Reich ausſprach. Ein franzöſiſcher Ge⸗ neral und ein franzöſiſcher Oberkommiſſar übernah⸗ men 1920 die vorläufige Verwaltung; ſie ſetzten ein Landesdirektorium und einen Staatsrat ein. Gleich⸗ zeitig mit der franzöſiſchen Ruhrbeſetzung drangen altlitauiſche Schützenkorps in das Memelland; die franzöſiſche Beſatzung ließ das wohlwollend ge⸗ ſchehen. Dieſer Kriegszug mitten im Frieden wurde von der Pariſer Botſchafterkonferenz anerkannt, in⸗ dem ſie am 14. März 1924 im ſogenannten Memel⸗ abkommen endgültig einen Teil der bis⸗ her von ihr ausgeübten Rechte der oberſten Gewalt über das Memelland auf Litauen übertrug; zugleich aber ſetzte ſte im Memel ſtatut eine umfaſſende Autonomie des Landes feſt. Dieſe ſtaatsrecht⸗ liche Lage Memels will Litauen ändern; es will noch die reſtlichen Anteile der oberſten Gewalt, d. h. es will das Memelland reſtlos als ſein Eigen! Das zu erreichen iſt der Zweck aller Uebergriffe und Machenſchaften in Memel. Daß Deutſchland hier⸗ gegen Verwahrung einlegt, iſt ſein Recht und ſeine Pflicht, denn Deutſchland hat man das Land genom⸗ men und deutſche Brüder und Schweſtern ſind be⸗ droht. Seit Jahren iſt die Offenſive Litauens zur völ⸗ ligen Eroberung des Memellandes im Gange; in den letzten Wochen und Tagen iſt ſie aber ganz be⸗ ſonders lebhaft und gefährlich geworden. Abſeits der großen Weltpolitik, aber im Schatten gewiſſer Vorgänge in ihr, ſoll das heißbegehrte Land ge⸗ waltſam ſeiner Selbſtändigkeit beraubt und dann in Litauen„eingemeindet“ werden. Klar kſt dieſer Plan aus den Ereigniſſen der letzten Zeit zu er⸗ ſehen. Zuerſt wurde das Direktorium Schreiber ab⸗ geſetzt, das eine überwältigende Mehrheit hinter ſich hatte. Dann ging man an die deutſche Schule, dann ſetzte man Beamte ab, u. a. auch den Oberbürger⸗ meiſter Dr. Bindlinger von Memel, weil er angeb⸗ lich nicht fließend litauiſch ſpricht. Dafür ſitzt nun Herr Simonaitis, ein Großlitauer, auf dem frei⸗ gewordenen Platz, einer der Hauptmacher beim Memeleinfall im Jahre 1923. Weiter hat man allen ehemaligen und derzeitigen Mitgliedern„ſtaatsfeind⸗ licher“ deutſcher Verbände das aktive und paſſive Wahlrecht entzogen nud den den aufgelöſten„ſtaats⸗ feindlichen“ Verbänden angehörenden Landtags⸗ abgeordneten ihre Mandate. Damit will man den Landtag beſchlußunfähig machen. Nach§ 36 der Ge⸗ ſchäftsordnung iſt der Landtag beſchlußunfähig, wenn. weniger als 20 Mitglieder anweſend ſind. Der Land⸗ tag beſteht aus 29 Mitgliedern, etwa 24 davon ſind Deutſche; alſo iſt es eine Kleinigkeit, auf dieſe Art und Weiſe die Volksvertretung auszuſchalten. Dies iſt glatt gelungen. Geſtern ſollte der Memelländiſche Landtag zuſammentreten, um eine Erklärung des Direktoriums Reizgys entgegenzunehmen. Da von den 290 Mitgliedern aber nur 14 anweſend waren. erklärte der ſtellvertretende Landtagspräſident, es ſei unmöglich, in die Beratung einzutreten und ſchloß die Sitzung. Das Litauiſche Telegraphenbürv be⸗ merkt hierzu, daß die Mandate von ſechs Mitglie⸗ oͤern des Landtags vor einiger Zeit„wegen Betei⸗ ligung an einer umſtürzleriſchen Bewegung“ gelöſcht worden ſeien. Trotzdem ſeien die Betreffenden durch ihre Liſtennachfolger erſetzt worden, und trotzdem ſo fügen wir hinzn— gelang es, den Landtag aus⸗ zutſchalten! Wahrlich, man hat die Sache recht ge⸗ ſchickt gemacht, aber doch nicht geſchickt genug, um die ganze Welt zu täuſchen. Nach öem Memelſtatut muß das Direktorium zu⸗ rücktreten, wenn es vom Landtag kein Vertrauen ausgeſprochen bekommt; iſt kein Landtag da, kann er auch kein Mißtrauen ausſprechen und infolgedeſ⸗ ſen bleibt das Direktorium, das der Großlitauer Reizgys zur Zeit leitet. Damit kann dͤieſer nach Belieben ſchalten und walten! Merzt man noch 800 deutſchſtämmige Beamte aus das bürften etwa 90 v. H. der geſamten memelländiſchen Beamten ſein hat man alles„ſchmutzige Geſindel“ draußen, wie das litauiſche Blatt„Lietuvas Aidas“ ſchrieb, wo⸗ mit es die Memelländer meinte, und dann ziehen die„wahren Beſitzer“ in die Aemter ein und vollen⸗ den die Aneignung! Und das Memelvolk kann ſich offtziell noch nicht einmal dagegen beſchweren, denn nur der Landtag iſt berechtigt, ſich an den Völker⸗ bund zu wenden, und der iſt ja vertagt. Am 19. Juli meinte der engliſche Loroͤſtegelbewah⸗ rer Eden im Unterhaus, Deutſchland müſſe ſich mit ſeiner Beſchwerde über das litauiſche Vorgehen in . Ü·Ü]]] d ¾ x Die vorliegende Ausgabe umfasf 24 Seifen 2. Seite Nummer 342 Memel an den Völkerbund wenden. Hier täuſcht ſich Herr Eden gewaltig. Was für den memelländi⸗ ſchen Landtag gilt, gilt nicht für Deutſchland. Die alltierten und aſſoziierten Haupt mächte, nämlich England, Frankreich, Italien und Japan, haben von Deutſchland das Memelland ausgeliefert bekommen. Sie ſind auch die Hauptunterzeichner des Memel⸗ ſtatuts und der Vereinbarung mit Litauen; ſie allein alſo ſind rechtlich und moraliſch zuſtändig und nicht der Völkerbund. Der Völkerbund iſt vielleicht für das Saargebiet und die ehemaligen deutſchen Ko⸗ lonien zuſtändig, aber nicht für Memel. Wenn heute der Völkerbund verſchwindet, hört trotzdem niemals die Verankwortlichkeit der Haupt mächte gegen Memel auf. Daß die Haupt mächte ſelbſt den Völ⸗ kerbund nicht für zuſtändig halten, bewieſen ſte, als ſte 1932 nach der wiserrechtlichen Auflöſung des memelländiſchen Landtages den Streit zur Entſchei⸗ dung dem Haager Gericht übergaben, und zwar von ſich aus und nicht über den Völkerbund. Es dürfte gax nicht erſt eine deutſche Mahnung nötig ſein, die Mächte ſind auf Grund der Verträge ſchon von ſich aus verpflichtet, jeden Verſtoß Litauens zu⸗ rückzuweiſen. Nach Artikel 1 des Memelabkommens hat Litauen das Memelgebiet nur unter der Be⸗ dingung der Erfüllung der im Memelſtatut vor⸗ geſchriebenen Bedingungen von den Haupt mächten zugeſprochen erhalten. Vorausſetzung für das ganze Abkommen war vor allem die reſtloſe Durchführung der Autonomie Memels. Dieſe Vereinbarungen ver⸗ letzte Litauen und hat allein damit bereits jedes Recht an Memel verloren. Das Land aber iſt hier⸗ durch wieder voll und ganz unter der Herrſchaft der Hauptmächte, die nun wieder ausſchließlich für das weitere Schickſal Memels verantwortlich ſind. Warum weichen die Mächte aus und weiſen Litauen nicht zurecht? Haben ſie etwa Angſt vor Litauen? Litauen hat nahezu ſo viel Einwohner wie das Land Baden, 2,3 Millionen, und 20 009 Mann Militär. Eine entſetzliche Wehrmacht für⸗ wahr, vor der England allen Grund hat zu zittern und gar erſt Frankreich! Die Staaten mögen ſich doch nicht dem Geſpött der Welt ausſetzen, ſondern mit der Ehrlichkeit und mit der Aufrichtigkeit, die ſie ſtändig von Deutſchland in der Erfüllung des Verſailler Diktats und der Abrüſtung fordern, ihrer Verpflichtung nachkommen. Deutſchland muß es ſo⸗ wohl ablehnen, Memel zum Schachergegenſtand in den Verhandlungen um ſeinen Wiedereintritt in den Völkerbund machen zu laſſen, als auch ſich das Recht nehmen zu laſſen, ſich um das Land anzunehmen. Mit viel mehr Recht z.., als Italien ſich um die italteniſche Schweiz, das Teſſin, oder um Savoyen hekümmert, ſorgt ſich Deutſchland für ſein ehemali⸗ ges Land. Memel bot in ſchwerſten Zeiten ſeiner fliehenden Königin Zuflucht. Dort weilte Königin Luiſe auf der Flucht vor Napoleon und fand ein Dach, unter dem ſie ihr müdes Haupt niederlegen konnte. In den Jahren bitterſter Not ſtand Memel treu zu Deutſchland, ebenſo ſteht aber auch Deutſch⸗ land in den Zeiten tiefſter Not zu ſeinem Memel⸗ land, zu ureigenem deutſchen Land. Glaubt man in Litauen angeſichts der Vorgänge in Wien wieder ähnliches wagen zu können, wie während des Ruhr⸗ einmarſches? Deutſchland verwahrt ſich gegen der⸗ artige Winkelzüge und wird ſie niemals anerkennen! n Nene Vergewaltigunze der Memel⸗Rechle Tilſtt, 28. Juli. Nach der vor einem Monat erfolgten verfaſſungs⸗ widrigen gewaltſamen Abſetzung des memelländiſchen Landespräſidenten Dr. Schreiber und der beiden anderen Direktoriumsmitglieder durch den litauiſchen Gouverneur des Memelgebietes iſt bekanntlich vom Gouverneur Novakas ein litauiſches Direktorium mit dem Nationallitauer Reizgys als Landespräſi⸗ denten gebildet worden. Dieſes Direktorium iſt mit rückſichtsloſen Willkür⸗ und Unterdrückungsmaß⸗ nahmen gegen die Mehrheit der memelländiſchen Be⸗ völkerung vorgegangen. Nach der Beſtimmung des Memelſtatuts hat ein neugebildetes Direktorium ſich binnen eines Monats dem Memelländiſchen Landtag zu ſtellen, von deſſen Vertrauensvotum das Weiteramtieren des Direkto⸗ riums abhängig iſt. Angeſichts der Zuſammenſetzung des 1932 gewählten Landtages, in dem von 29 Ab⸗ geordneten nur 5 dem litauiſchen Block angehören, war es ſelbſtverſtändlich, daß der Landtag bei verfaſſungsmäßiger Einberufung dem neuen litaui⸗ ſchen Direktorium Reizgys ein überwältigen⸗ des Mißtrauensvotum ausſprechen würde. Da ein ſolches Mißtrauensvotum die litauiſche Behauptung, das neue Direktorium entſpreche dem Willen der Bevölkerung, vor der geſamten Weltöffentlichkeit richtiggeſtellt hätte, iſt Gon⸗ perneur Novakas eifrig bemüht geweſen, das Mißtranensvotum mit allen Mitteln zu ver⸗ hindern. Der litauiſche Kriegskommandant des Memelgebie⸗ tes hatte daher auf Wunſch des Gouverneurs zu⸗ nächſt die ſtärkſte im Landtag vertretene Partei, die Memelländiſche Landwirtſchaftspartei, auf Grund eines Geſetzes verboten, das in den letzten Tagen zum Zweck der Unterdrückung der autonomietreuen Mehrheit der memelländiſchen Be⸗ völkerung beſonders geſchaffen wurde. Der Gou⸗ verneur hat ferner ſechs Abgeordneten der Landwirtſchaftspartei, unter ihnen dem langjährigen Hochverdienten Landtagspräſidenten von Dreßler und dem Fraktionsführer Gubba durch Verfügung des Kriegskommandanten das Abgeordnetenmandat entziehen laſſen; ferner wurde mittels Dro⸗ hungen und Verſprechungen verſucht, die Abgeordneten für ein Vertrauensvotum zu gewinnen oder ſie wenigſtens zu veranlaſſen, ſich nicht an einem Mißtrauensvotum zu beteiligen. Als ſich keine Ausſicht auf Erfolg bot, iſt der Gouverneur zu Gewaltmaßnahmen gegen den Landtag geſchrit⸗ iegskommandanten hat er 22 Kandidaten der landwirtſchaftsparteilichen ten. Durch Verfügung des Kri Waählliſte, darunter den ſechs Kandidaten, die als Erſatz für die entrechteten Abgeordneten der Land⸗ wirtſchaftspartei auserſehen waren, eine halbe Stunde vor der für geſtern einberufenen außerordentlichen Landtagsſitzung das Abgeordnetenmandat entzogen. Er ließ einen der drei Abgeordneten der Memelländiſchen Arbeiterpartei noch auf dem Wege zur Laudtagsſitzung verhaften. Die fünf Abgeordneten des Litauiſchen Blocks blieben elbſtverſtändlich der Sitzung fern. Der im parlamentariſchen Kampf erfahrene Vorſitzende der Landwirtſchaftspartei, Gutsbeſitzer Conrad, wurde von der litauiſchen Polizei eit dem frühen Morgen gefangen gehalten, um ihm jede Möglicheit zu nehmen, ſich mit ſeinen Parteigenoſſen zu beraten. Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Wamstag, 28. Jult/ Sonntag, 29. Jult 1984 Sopyright bu Deutsche Derlagsgesellscheg für Politik urid Geschichte in Berlin E vuiscſien Nrieg und Frieden vom 24. Juli Von Graf F. Pourtalès, letzter deutscher Botschafter am russischen Zarenhofe 1914 bis 1. August 1914 Der 29. Juli Am Vormittag des 29. Jult begab ich mich zu Herrn Saſonow, um ihm den Juhalt der beiden am Abend vorher eingegangenen Telegramme des Reichskanzlers mitzuteilen. Der Miniſter bemerkte wieder, beide Mitteilungen„machten ihm einen guten Eindruck“, leider lägen aber bis jetzt keine Meldungen vor, daß man in Wien bereit ſei, den von uns befürworteten Weg des direkten Gedankenaustauſches mit dem Petersburger Kabi⸗ nett zu beſchreiten, obgleich Herr Schebeko Weiſun⸗ gen erhalten habe, zu erklären, daß man in Peters⸗ burg mit einem ſolchen Gedankenaustauſch einver⸗ ſtanden ſein würde. Es müſſe daher an dem guten Willen Oeſterreichs gezweifelt werden. Ueberdies habe Oeſterreich⸗Ungarn die Mobilmachung von acht Korps angeordnet, was zum Teil als gegen Rußland gerichtet angeſehen werden müſſe. Rußland ſehe ſich daher ebenfalls zur Mobil⸗ machung ſeiner Truppen an der öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Grenze gene Der entſprechende Befehl werde noch im Laufe des Tages gegeben werden. Ich erhob gegen dieſe Maßregel ſofort ſehr ernſte Bedenken, worauf mir der Miniſter entgegnete, daß in Rußlamd die Mobilmachung noch lange keinen Krieg bedeute, daß die mobiliſterte ruſſiſche Armee vielmehr eventuell wochenlang Gewehr bei Fuß ſtehen bleiben könne. Rußland wolle, wenn irgend möglich, den Krieg vermeiden. Ich erklärte mich durch dieſe Verſicherung in keiner Weiſe beruhigt und erinnerte in eindringlicher Weiſe an die in den letzten Tagen von mir gegen militä⸗ riſche Vorbereitungen geltend gemachten Geſichts⸗ punkte. Der Miniſter möge nicht vergeſſen, daß die Heeresleitung der eventuellen Gegner Rußlands nunmehr auf Gegenmaßregeln gegen die ruſſiſche Mobilmachung drängen würde. Auf dieſe Weiſe würde der Krieg unvermeidlich werden. Herr Sa⸗ ſonow verſicherte darauf feierlich, daß gegen uns nicht die geringſte militä⸗ riſche Maßregel getroffen werde. Ich konnte demgegenüber nur auf den Inhalt unſeres allgemein bekannten Vertrages mit Oeſterreich⸗ Ungarn hinweiſen, wobei ich ausdrücklich bemerkte, ich wolle mit dieſem Hinweis keine Drohung ver⸗ binden. Der Miniſter werde aber ſelbſt einſehen, welche Folgen die Bedrohung Oeſterreichs durch Rußland notwendigerweiſe nach ſich ziehen müſſe. General v. Chelius, der an dieſem Tage mit verſchiedenen Herren des kaiſerlichen Hauptquartiers geſprochen 7 5 teilte mir mit, daß nach Aeußerun⸗ n dieſer Herren der Krieg nunmehr für a ſt un nermeidlich gehalten werde. Die Haffner, die man noch am Tage vorher gehabt habe, ſeien durch die Kriegserklärung Oeſterreich⸗ Ungarns an Serbien zunichte gemacht. Man habe fetzt die Ueber zeugung, daß Oeſterreich mala fide gehandelt habe, und halte es für die Pflicht Rußlands, ohne Rückſicht auf die zu gewärtigenden Folgen Ser b te n zu Hilfe zu kommen. Am Nachmittage ließ mich Saſonow wieder zu ſich bitten, um mir mitzuteilen, daß das Wiener Kabinett den direkten Gedankenaus⸗ tauſch mit Petersburg„kategoriſch ab⸗ gelehnt“ habe. Es bleibe ſomit nichts übrig, als auf den Greyſchen Vorſchlag von Konverſationen zu Vieren zurückzukommen. Dabei ſolle Oeſterreich⸗ Ungarn keineswegs zugemutet werden, ſich einem Urteilsſpruch zu unterwerfen. Der Miniſter ver⸗ ſicherte, daß er in dem Wunſche, ein Mittel zu fin⸗ den, um aus der gegenwärtigen Schwierigkeit her⸗ auszukommen, nach jedem Strohhalm greife. Ich erwiderte, daß ich keine Mitteilung darüber erhalten hätte, wie ſich meine Regierung zu dem Vorſchlag von Sir Edward Grey ſtelle. Nach meiner Anſicht ſei aber die ganze Situation in einem be⸗ ſorgniserregenden Maße verändert und verſchärft, ſeitdem Rußland ſich entſchloſſen habe, gegen Oeſter⸗ reich⸗-Ungarn mobil zu machen. Wenn es dem Mini⸗ ſter mit ſeinem Wunſche, eine friedliche Löſung des Konfliktes zu finden, wirklich ernſt ſei, ſo habe er, N. indem er die Mobilmachung nicht verhinderte, nach meiner Anſicht einen verhängnisvollen Fehler begangen. Der Miniſter beſtätigte darauf von neuem, daß die Veröffentlichung des Mobilmachungsbefehls unmittelbar bevorſtehe. Er verſuchte jedoch immer wieder nachzuweiſen, daß Mobilmachung noch nicht Krieg bedeute. Oeſter⸗ reich⸗Ungarn habe durch ſeine Mobilmachung von 8 Korps Rußland zu Gegen el gezwungen. Meinen Einwand, daß die öſter⸗ reichiſche Mobilmachung ſich lediglich gegen Serbien richte und Rußland in keiner Weiſe bedrohe, wollte er nicht gelten laſſen. Meinen öſterreichiſch⸗ungariſchen Kollegen, wel⸗ chen Saſonow am ſelben Nachmittag ſah, gab der Miniſter ebenfalls zu, daß am ſelben Tage die Mo⸗ biliſierung gegen Oeſterreich⸗ Ungarn befohlen werden würde. Eine note expliqua- tive werde aber zu gleicher Zeit veröffentlicht wer⸗ den, in der darauf hingewieſen werden würde, daß die Mobilmachung nicht die Abſicht Rußlands, Krieg zu führen, bedeute, ſondern nur einen Zuſt amd bewaffneter Neutralität herbeiführen ſolle. Graf Szapary hatte in ähnlicher Weiſe wie ich auf das ſehr Bedenkliche dieſer Maßregel hingewie⸗ e Am ſelben Nachmittag ließ der Generalſtabschef, General Januſchkewitſch, den Militärattachs Major v. Eggeling, zu ſich bitten. Er teilte die⸗ ſem mit, daß er eben vom Zaren komme. Er ſei vom Kriegsminiſter beauftragt, ihm nochmals zu beſtäti⸗ gen, daß alles ſo geblieben ſei, wie der Miniſter ihm vor zwei Tagen geſagt habe. Er bot dem Militär⸗ attachs ſchriftliche Beſtätigung an und gab ih m ſein Ehrenwort in feierlichſter Form, daß nirgends eine Mobilmachung, d. h. Einziehung eines einzigen Mannes oder Pferdes, bis zur Stunde, nachmittags 3 Uhr, erfolgt ſei. Er könne ſich dafür für die Zukunft nicht verbürgen, aber wohl nachdrücklichſt beſtätigen, daß in den Fronten, die auf unſere Grenzen gerichtett ſeien, von Seiner Majeſtät keine Mobilmachung gewünſcht würde. Der Militärattaché ſchloß ſeine telegraphiſche Meldung über dieſe Unterredung mit den Worten, er müſſe das Geſpräch in anbetracht der poſttiven, zahlreichen, über erfolgte Einziehungen vorliegen⸗ den Nachrichten als einen Verſuch betrachten, uns itber den Umfang der bisherigen Maßnahmen irrezuführen. Warfen ſchon die aus verſchiedenen Teilen des Reiches über intenſive militäriſche Vorbereitungen eingegangenen Nachrichten ein eigentümliches Licht auf die Eröffnungen des Generalſtabschefs, ſo muß⸗ ten dieſelben in der Tat angeſichts der von Herrn Saſonow wenige Stunden vorher für den Nach⸗ mittag angekündigten Mobilmachung gegen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn einen wenig vertrauenerweckenden Ein⸗ druck machen. Bald nach der Unterredung, die ich mit Herrn Saſonow gehabt hatte, erhielt ich folgendes Tele⸗ gramm des Reichskanzlers:„Bitte Herrn Saſonow ſehr ernſt darauf hinweiſen, daß weiteres Fort⸗ ſchreiten ruſſiſcher Mobiliſierungs⸗ maßnahmen uns zur Mobilmachung zwängen würde, und daß dann europäiſcher Krieg kaum noch aufzuhalten ſein werde.“ Mit dieſem Telegramm begab ich mich zwiſchen 6 und 7 Uhr abends von neuem zum Miniſter. Ich las ihm den Wortlaut vor und fügte von mir aus hinzu ich bäte ihn, in dieſer Mitteilung keine Drohung, ſon⸗ dern eine freundſchaftliche Warnung zu er⸗ blicken. Ich bemerkte zugleich, daß ihn dieſe Eröff⸗ nung nach allem, was ich ihm an den vorhergehenden Tagen geſagt hätte, unmöglich überraſchen könne. Herr Saſonow nahm nichtsdeſtoweniger meine Mit⸗ teilung mit ſichtlicher innerer Erregung entgegen und beſchränkte ſich darauf, zu erwidern, daß er ſeinem kaiſerlichen Herrn von derſelben Mel⸗ dung erſtatten werde. Welcher Grad von Spannung und Nervo⸗ ſität ſchon in dieſem Augenblick in ruſſiſchen Mili⸗ tär⸗ und Marinekreiſen herrſchte, beweiſt, daß der Vertreter einer kleinen Macht, der mich abends be⸗ ſuchte, mir erzählte, er habe von einer guten Quelle, Als der neue Landtagspräſtdent Waſchkies geſtern um 4 Uhr die Landtagsſitzung eröffnete, waren von 29 Abgeordneten nur 14 anwe end. Bevor er dem litauiſchen Landespräſidenten Reizgys zur Abgabe der Regierungserklärung das Wort erteilte, ſtellte er feſt, daß der Landtag, zu deſſen Beſchlußfähigkeit 20 Abgeordnete erforderlich ſind, beſchlußunfähig ſei. Der Präſident war unter dieſen Umſtänden gezwun⸗ gen, die Sitzung zu ſchließen. Im Memelgebiet herrscht über die neue Verge⸗ waltigung der autonomen Rechte, wie ſie in der bei⸗ ſpielloſen Knebelung des Landtages zum Ausdruck gekommen iſt, tiefſte Empörung. Marſchall Lhauley geſtorben Paris, 28. Juli. Marſchall Lyautey, der vor einiger Zeit er⸗ krankte, iſt am Freitag mittag geſtorben, Marſchall Lyautey, deſſen eigentlicher Name Lau⸗ tenſchläger iſt, wurde am 17. November 1854 in Naney geboren. Im Jahre 1912 wurde er zum Generalreſidenten von Marokko ernannt. In dieſer Eigenſchaft hat er nicht nur Marokko für Frankreich militäriſch geſichert, ſondern ſich auch um die Verwal⸗ tung und die wirtſchaftliche Erschließung des Landes verdient gemacht. Im Dezember 1916 wurde er zum Kriegsminiſter ernannt. Bereits im März 1917 je⸗ den Radikalen ein Zuſammenſtoß. Er kehrte ſofort wieder nach Marokko zurück. den Mißerfolgen Frankreichs in Marokky im Zu⸗ ſammenhang mit der werdenden Macht Abdel⸗Krims trat Lyautey von ſeinem Amte zurück. doch ereignete ſich in der Kammer zwiſchen ihm und Im Jahre 1925, nach Das Marxiſtenbündnis in Frankreich Paris, 28. Juli. Die marxiſtiſche Zeitung„Populaire“ veröffent⸗ licht den Wortlaut des gemeinſamen Ak⸗ tions programms, auf das ſich die franzöſtſchen Sozialiſten und Kommuniſten zur Abwehr von Faſchismus und Krieg und zur Verteidigung der„demokratiſchen Freiheiten“ geeinigt haben. Das Programm ſieht gemeinſame Verſammlungen und Straßenkundgebungen vor, bei denen ſich die Marxi⸗ ſten gegenſeitig Hilfe leiſten, wenn die einen oder anderen mit faſchiſtiſchen Gegnern handgemein wer⸗ den. Unter Wahrung der Unabhängigkeit der beiden Richtungen und unter Wahrung der beiderſeitigen Werbetätigkeit wollen ſich beide Parteien bei dieſen e Aktionen gegenſeitiger Kritik enthalten. Ein gieiſeomnulbus vom Expreßzug überrannt — Madrid, 28. Juli. Der Expreßzug Paris Magrid über⸗ rannte an einem Bahnübergang bei Briviesca (Provinz Burgos) einen Reiſeautobus, der von Madrid zur franzöſiſchen Grenze fuhr. Der Autobus wurde vollſtändig zertrüm⸗ mert. Sechs Fahrgäſte waren ſofort tot, drei weitere wurden lebensgefährlich verletzt. Güterzüge zuſammengeſtoßen — Halle a. d. Saale, 27. Juli. Am Donnerstag fuhr auf dem Bahnhof Wilmersdorf der Bahnſtrecke Cottbus—Frankfurt⸗Oder der planmäßige Durch⸗ gangsgüterzug 7169 auf den im Bahnhof haltenden die er nicht verraten könne, gehört, die ruſſiſche Ma⸗ rine hätte Befehl erhalten, auf fedes deutſche Kriegsſchiff, das ſich etwa nördlich von Riga zeigen ſollte, bas Feuer zu eröffnen. In derſelben Nacht ließ mich Herr Saſo⸗ now um Mitternacht telephoniſch noch einmal zu ſich bitten. Ich fand den Miniſter ruhiger als einige Stunden vorher. Es entſpann ſich zwiſchen uns ein Geſpräch, das anderthalb Stunden dauerte, und das Herr Saſonow damit begann, daß er wieder auf den Gedanken der Beſprechung zu Vieren zurückkam. Dieſe Beſprechung ſcheine ihm bei der gegenwärtigen Sachlage die beſten Ausſich⸗ ten zu bieten, um Oeſterreich zur Aufgabe ſeiner, die ſerbiſche Souveränität verletzenden Forderungen zu bewegen. Der Miniſter erging ſich dann wieder in langen Auseinanderſetzungen darüber, daß Deutſchland die einzige Macht ſei, die von Oeſterreich⸗ Ungarn ein Einlenken erreichen könne. Der deutſche Kaiſer brauchte nur ein Wort zu ſagen, und man werde in Wien auf ihn hören. Ich wies darauf hin, daß es immerhin nicht unbedenklich ſei, einer Großmacht, die für eine als gerecht erkannte Sache zu den Waffen gegriffen Habe, in den Arm zu fallen. Ich erinnerte an den von uns beim Beginn der jetzigen Kriſis eingenom⸗ menen Standpunkt, daß wir die auſtro⸗ſerbiſche An⸗ gelegenheit als einen dieſe beiden Staaten allein an⸗ gehenden Streit betrachteten, deſſen Lokaliſierung im Intereſſe des allgemeinen Friedens dringend gebo⸗ ten erſcheine. Oeſterreich⸗Ungarn betrachte die vollſtändige Erfüllung ſeiner an Serbien geſtellten Forderungen im Intereſſe ſeiner Stellung als Großmacht als notwendig. Wenn Herr Saſonow jetzt von uns verlange, daß wir einen Druck auf das Wiener Kabinett ausüben ſoll⸗ tett, damit es dieſe Forderungen abſchwäche, ſo mute er uns denſelben Eingriff in fremde Souveränitäts⸗ rechte zu, den er den Oeſterreichern mit bezug auf Serbien vorwerfe. Eine ſolche Politik könne Deutſchland nicht führen, ohne Gefahr zu laufen, ſeine Verbindungen zu ſeinen Verbündeten ernſtlich zu gefährden. Ab⸗ geſehen von unſeren Bündnispflichten mache es aber auch die allgemeine Lage zu einem dringenden Ge⸗ bot der deutſchen Politik, darüber zu wachen, daß Oeſterreich⸗Ungarns Stellung als Großmacht nicht erſchüttert werde. Wir könnten uns unter dieſen Umſtänden nur darauf beſchränken, in Wien Rat⸗ ſchläge zur Verhütung eines Konfliktes mit Ruß⸗ land zu geben und ich könne ihm verſtchern, daß es mein kaiſerlicher Herr und meine Regierung an ſol⸗ chen nicht fehlen ließen. Dieſen Ratſchlägen ſei es zu verdanken, daß Oeſterreich⸗Ungarn ſein terri⸗ toriales Desintereſſement erklärt hahe; den Beſorg⸗ niſſen Rußlands bezüglich der Pläne Oeſterreich⸗ Ungarns ſei dadurch der Boden entzogen, und Ruß⸗ land ſollte ſich daher mit dieſer Erklärung begnügen. Herr Saſonow erwiderte ſchroff, Rußland könne ſich damit nicht zufrieden geben. Seine vitalen Intereſſen verlangten, daß Serbien nicht„ein Vaſallenſtaat Oeſterreich⸗Ungarns“ werde, Serbien würde„kein Buchara“ werden. Ich blieb bei meinem Standpunkt, man ſolle jetzt Oeſterreich⸗ Ungarn ſeine Rechnung mit Serbien allein regeln laſſen, beim Friedensſchluß werde immer noch Zeit ſein, auf die Frage der ſerbiſchen Souveränität zu⸗ rücckzukommen. Ich brachte dann wieder das Geſpräch auf die ruſſiſche Mobilm achung, die, wie ich her⸗ vorhob, den auſtro⸗ſerbiſchen Konflikt ganz in den Hintergrund dränge, da wir uns jetzt unmittelbar vor der Gefahr einer europäiſchen Konflagration be⸗ fänden. Auf meine Darlegungen über die Größe dieſer Gefahr hatte Saſonow nur die Antwort, Rußland dürfte Serbien nicht im Stich laſſen. Er fügte hinzu, keine Regierung würde eine andere Politik führen können, ohne die Dyna⸗ ſtie in ernſte Gefahren zu bringen. Eine Zurück⸗ nahme des Mobilmachungsbefehls, der nur eine Folge der öſterreichiſch⸗ungariſchen Mobilmachung ſei, könne nicht in Frage kommen. (Fortſetzung folgt.) FFFCFFCFFFCFFFCTCbCbCbCbCTCbCbTbTbTCTbTbTbTCTCTGTCTbTbTCTTTCTCTCDTVTVTVTVTVTVTVTVTVUTuTuTuT!TwuTwTçTWTWTWTWÄWTWWTWWWWWWWTWWWWWWWGWGWTWTÄWTWGWWGWTWGWTTWTTETGTWTTWkTkWTkVTkVTVTbkVTVTkVTkTPkk!'!„!!'!'!!!!!!!!!!!.!.!/// ß vv Nahgüterzug 8378 auf. Beide Lokomotiven und acht Wagen entgleiſten, ſtürzten zum Teil um und wurden zertrümmert. Ein Packwagen verbrannte. Vier Giſenbahnbedienſtete, ſämtlich aus Cottbus, wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Die Luftmanöver bei Lyon — Paris, 27. Juli. Bei den Luftmanövern in der Gegend von Lyon hat ſich ein Unfall er⸗ eignet. Als etwa 100 Militärflugzeuge in Geſchwa⸗ derformation über dem Lyoner Flugplatz kreuzten, ſtürzte ein Flugzeug brennend ab. In 150 Meter Höhe über dem Erdboden gelang es dem Piloten, mit dem Fallſchirm abzuſpringen. In der Nacht zum Freitag fanden drei Angriffs übungen ausgeführt von 300 Apparaten, die die ab⸗ geblendete Stadt Lyon angriffen. Höllenmaſchine in der Untergrundbahn — Paris, 28. Juli. Auf einer Untergrunt bahnſtation im Montparnaſſe⸗Viertel wurde durch den Zerknall eines umfangreichen Pakets, 5 man unter einer Wagenbank gefunden Hatte, der Bahnhofsvorſteher getötet und zwei andere Bahn⸗ beamte ſchwer verletzt. Nach allgemeiner Auffallun hat eine gere et eee die im Spiel. 5 Hauptſchriftheiter: Hans Alfred Meißner 960 Urlaub) 5(Stellvertreter: C. O. Eiſenbart) 8. Verantwortlich für Politik: i. B. C. S. Siena 9 900 i gegnek⸗ 25 nter Sweden ge kee ennel⸗ 1. er⸗ eutſche 5 und den übrigen e e a With. Fennel— Anzeigen 185 W e 6— e de e in Mannteim Hera erleger: 1 N 5 Nrn. mae e Schriftleitung in Berlin: Or: rig Filrles, Abend⸗Ausgabe A 12817 Aus ga 220, Wefamt⸗d ⸗A. Juni 1934 Für unnerlangte Beige keine Gewähr Rücken urig uur be Rüche ld N c n 2 A A. en, ter rA 1 Samstag, 28. Juli/ Sonntag, 29. Juli 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 342 ee Alte Mühle in der Nachbarschaft N. gut zwei Ackerbreiten unterhalb eines buſchigen Gipfels liegt das Haus und blickt mit hellen Fenſteraugen über die dunkelgrünen Berg⸗ kuliſſen nach Weſten, wo in der Ebene das ſilberne Band des Rheines glitzert und nachts weit, weit am Horizonte die Lichter ferner Städte flimmern. Ein rechtes Schwarzwaldhaus iſt es, in dem unten das Vieh ſeine geräumigen Ställe hat, die Menſchen ſeit⸗ lich über die Stiege in Flure und Stuben gelangen, das Korn und Heu aber unmittelbar vom Weg aus in das Dachgeſchoß der Scheuer geführt werden kann, weil hier der ſteil anſteigende Wieſenhang bis an das tief herabhängende Dach hinauf einen natür⸗ lichen Windſchutz nach der Wetterſeite bildet. Vorn, wo das halbe Dutzend blanker, braungefleckter Kühe aus⸗ und eingeht und der prächtige Fuchs aus der Stalltür wiehert, ſteht der ſteinerne Brunnen⸗ trog, in den mit leiſem Plätſchern ein Bergquell⸗ chen ſein in einem Reſervoir gefaßtes Naß er⸗ gießt. Hühner ſcharren um den Staketzaun des veſchlich ſchrägen Gartens mit ſeinem leuchtenden Sonnenblumenflor; rings herum liegen ſorgſam beſtellte Getreide⸗ und Kartoffeläcker bis faſt an die Bergkuppe,— ſonſt iſt nur Wald und Himmel, ſo⸗ weit das Auge ſehen kann. Keine elektriſchen Drähte, keine Telegraphenſtan⸗ gen, eine Stunde Fußweg über Stock und Stein bis zur nächſten Bahnſtation, anderthalb Stunden Schul⸗ weg für die Kinder, zwei Stunden bis zum nächſten Arzt, wenn man den Fuchs vor das Kutſchwägelchen ſpannt und im Zuckeltrab die ſchmale Fahrſtraße hinabrollt. 2 So ſteht der Maier hof ſeit vielen hundert Jahren am Bergeshang. Bis vor dem Dreißigfäh⸗ rigen Krieg, da ſchwediſche Soldateska die Gegend verwüſtete und mit dem Kloſter Allerheiligen auch die drei beſten Höfe der Nachbarſchaft in Schutt legte, kann der jetzige Hofbauer ſeine Familie urkundlich nachweiſen. Aber gut noch einmal ſo lange: ſeit jenen Zeiten, als der Name„Maier“ noch ein Ehrentitel des frei geborenen Landſaſſen war, ſoll ſchon das Gut an dieſer Stelle gelegen haben. Die jetzigen Grundmauern des mehrfach er⸗ neuerten und umgebauten Haupthauſes ſtehen ſeit 1688, der ſchön geſchwungene ſteinerne Torbogen eines etwas ſeitwärts liegenden Nebengebäudes trägt außer den Initialen der Erbauer und dem Steinmetzzeichen die Zahl 1682. Beſte bäuer⸗ läche Ueberlieferung und ein ausge⸗ ſprochenes Gefühl für die hohen Verpflichtungen ſolchen Verwachſenſeins mit dem heimatlichen Boden lebt deshalb auch in den beſcheidenen und dennoch unhändig ſtolzen, verſchloſſenen Menſchen, die hier fernab von allem Getriebe der Stadtniederungen, ganz auf ſich ſelbſt geſtellt, ihr überkommenes Erbe zu halten und zu mehren ſuchen. Kein leichter Kampf ums Daſein iſt es, den ſie zu führen haben; widerſpenſtig ſind die waldgewohnten Flanken des Berges und ſperren ſich dagegen, die 17 Morgen Theres bis hinunter zum chwarzwalo, o Heim 6 7 . g Was der Erbhof am Berghang erzählt Ackerland zu tragen, die ſeit Vaters und Groß⸗ vaters Zeiten dem Walde entriſſen wurden, um ihre Beſitzer zu ernähren. Dagegen ſtehen 100 Morgen grünen Dickichts über Täler und Höhen hinweg, die der Bauer auch noch ſein Eigen nennt und über die er wahrlich wie ein kleiner König herrſcht. Unvergeßlich der Augenblick, als er bei unſerer Talfahrt an einer weit ins Land vor⸗ ſpringenden Kehre auf halber Höhe plötzlich den Fuchs in Schritt fallen ließ, mit dem Peitſchenſtiel einen weiten Bogen rings in die Runde beſchrieb und mit einem glücklichen Leuchten in dem von Regen Wind und Sonne gegerbten Geſicht ſagte: „Des alles iſch mei Waldl“ 8 Und Wald iſt es wirklich— nicht rationaliſier⸗ ter, ſtramm ausgerichteter Nutzforſt— was hier herum die Bauern noch beſitzen. Naturlanoͤſchaft, in der Laub⸗ und Nadelbäume in herrlicher Ungebun⸗ denheit nebeneinander wachſen, dunkles und helles Grün der Kronen ſich mit den Blüten des Wald⸗ bodens und den vielfältigen Holzfarben der Stämme zu wunderbarem Farbenſpiel vereinigt. Hier holt der Bauer, wenn wieder einmal„die Umlag“ fällig iſt oder ſonſt ein Ereignis des häuslichen Lebens be⸗ ſondere Barmittel erfordert, ein paar ſchlagfähige Stämme Nutzholz heraus, oder er hat wohl auch hier packen— bisher mindeſtens noch ebenſehr Quelle neuer Arbeit als Entlaſtung. Da muß gemolken und gefüttert, Waſſer getragen und nach den Hühnern geſehen werden; es gibt im Garten zu jäten, die Kartoffeln zu hacken; die Brotbäckerei und der Waſch⸗ tag ſind hier oben hausfrauliche Großkampftage erſter Ordnung, vom Einbringen des ſchwarzroten Kirſchenſegens und den Bemühungen um ſeine Verwandlung in echtes Schwarzwälder„Grieſe⸗ wäſſerli“ ganz zu ſchweigen. * Da wir gerade bei dieſer traulichen Mundark⸗ bezeichnung des„reinen Geiſtes“ angekommen ſind, ſei übrigens gleich eine andere Beſonderheit er⸗ wähnt, die wie das Wort„Grieſe“, die Eindeutſchung des franzöſiſchen cerise— Kirſche, für die Sprach⸗ miſchung im Grenzland Zeugnis ablegt: auf ſolchem einſamen Hof, wo weder Gas noch elektriſcher Strom zur Verfügung ſtehen, hat man außer Petroleum⸗ Das ist die Hofbäuerin mit ihren Fünfen: Theres, Annele, Emma, Ludwig u, Joseph und dort einen Streifen Schälwald angelegt, deſſen Rinde frühjahrs abgeklopft wird und in der Lohgerberei Abſatz findet. Die braunen, geſtorbenen Stämme aber werden im Laufe des Sommers ge⸗ legentlich einfach heruntergebrannt, damit die gute Holzaſche gleich den erſten Dünger für die im näch⸗ ſten Frühjahr hier ausgeſäte Frucht bildet. Steht nun der Bauer faſt noch wie in den ab⸗ gelebten Zeiten der geſchloſſenen Hauswirtſchaft ſeinem Anweſen vor, iſt Viehzüchter, Ackersmann, Förſter, Handwerker und wohl gar auch Jäger oder Bienenvater in einer Perſon, ſo hat die Bäuerin kein weniger umfaſſendes Arbeitsbereich zu verſehen. Um Sonnenaufgang und noch früher fängt der Tag an. Knechte und Mägde kann man heute außerhalb der Erntezeit kaum halten. Alſo muß ſie ſelber überall die erſte ſein, denn von der 15fährigen zweijährigen Joſephle ſind ihre fünf Kinder— ſo brav ſie auch zu⸗ lampen und vielleicht gar einem alten Oelbrenner für die Stallaterne natürlich auch immer„Schandle“ im Haus. Das ſind gewöhnliche Kerzen, die ſich von ihrem Lehnwort„chandelle“ her ein fremdländiſches Anſehen zu geben bemühen, obwohl ſie nicht ſelten aus gutem, ſelbſtgewonnenen Wachs gezogen ſind. Da loben wir uns denn doch die ganz aus heimat⸗ lichem Sprachgebrauch benamſten„Muckebändle“, mit denen man ſogar hier oben in 800 Meter Höhe der Fliegenplage zu Leibe rücken muß und die von den Kindern nebſt einigen anderen unentbehrlichen Errungenſchaften des ſogenannten Fortſchritts aus der„Gemiſcht⸗ und Kurzwarenhandlung“ des Schul⸗ dorfes mitgebracht werden. * Herrlich findet der ſtädtiche Urlauber ſolch' Leben mit der Natur, wenn er bei ſtrahlendem Sommer⸗ wetter ein paar Tage die gute Luft dort oben atmen, Von außen sieht man dem Maierhof wenig von seine m ehrwürdigen Alter an dick mit ſelbſtgemachter Butter beſtrichnen, dende Kälte ertragen. in eine eisgepanzerte Feſtung. nebel brodeln tagelang aus dem Tal herauf, und die Wolken ſchwimmen ſo niedrig, daß man nicht einmal mehr das Backhäuschen und die für den Haus⸗ bedarf an Korbwaren an dem Wieſenrinnſal gepflanz⸗ ten Weiden büſche ſehen kann. Da geht es denn wohl täglich ein paar Stunden auf die Tenne, wo die Getreidevorräte noch nach altem Brauch mit der Hand ausgedroſchen werden, weil ſich die Tau⸗ ſende für eine Maſchine mit Kraftſtromleitung heute weniger denn je aus ſo einem Hof herauswirtſchaften laſſen. Und dennoch: ſo ſchwer und arbeitsreich dies Le⸗ ben auch ſein mag,— ein paar Abendſtunden mit oͤen zwiſchen ihrer kleinen Kuhherde herumtollenden Mädels und Buben, ein Geſpräch mit dem ſein Pfeifchen ſchmauchenden Bauern oder der ihre Ge⸗ müſebeete muſternden Bäuerin überzeugt davon, daß hier in ihrer Tätigkeit glückliche Menſchen ein befriedetes Daſein führen. Und aus derſelben urſprünglichen Verwurzelung mit der eigenen Scholle, die den Bauern wie einen Herrſcher der Väter Land abſchreiten läßt, deutet man dann auch den Ordnungsruf des ſechs jährigen Hof⸗ erben Ludwig, der gelegentlich einmak dem ſtörri⸗ ſchen Jungſtier einfach ſeinen kleinen Holzpantoffel zwiſchen die Hörner ballerte und dem pöllig Ver⸗ dutzten zuſchrie:„Wart' nur, wenn ich erſt mal Baer b in M. S. Unſere Bilder von links nach rechts: 1. Fuchs, der Stolz des Hauſes. 2. Hier wird das„Grieſe⸗ wäſſerli“ gebrannt und Brot gebacken. 3. Ueber die Fahrſtraße himpeg iſt hier das Haus an den Berg gebaut. 4. In ſolchem Bergwaſſer gedeihen die beſten Forellen. 1 die köſtliche, ſtallwarme Milch trinken und zu dem Haus⸗ backenen Brot einen großen Teller voll der ganz be⸗ ſonders würzigen Bergkirſchen vertilgen darf. Aber weitaus die größere Hälfte des Jahres über gilt es zu aller harten Arbeit noch die Unbilden der Witte⸗ rung: Näſſe, Stürme, meterhohen Schnee und ſchnei⸗ Dann muß der Bauer früh⸗ morgens mit dem Bahnſchlitten losfahren, um den Kindern eine Spur für den Schulweg freizu⸗ machen, und klingender Froſt verwandelt das Haus Oder dicke Herbſt⸗ 5 4. Seite/ Nummer 942 Neue Mannheimer Zeitung! Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 28. Juli Sonntag, 29. Juli 1934 Die Stadtseite Maunheim, den 28. Juli. Aufruf! Die Badiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer ehrt die Schwerkriegsbeſchädigten und Vorkämpfer des 3. Reiches. Die Badiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer er⸗ läßt folgenden Aufruf an die Firmen: Am 1. Auguſt d. J. iſt der Tag des Soldaten. Dankbar und ehrfurchtsvoll beugt ſich öte Nation vor den Opfern des Krieges und den Vorkämpfern für das Dritte Reich Ich rufe hiermit alle badiſchen Firmen auf, die im Betrieb beſchäftigten Schwerkriegsbeſchädigten ſowie die im Kampf um das Dritte Reich Schwerbeſchä⸗ digten durch Ueberreichung des Buches des Füh⸗ rers„Mein Kampf“ zu ehren. Die Ueberreichung des Buchs ſoll mit einem Widmungsblatt verbun⸗ den werden. Die erforderliche Anzahl von Büchern kann burch den ortsanſäſſigen Buchhandel bezogen werden. Das Widmungsblatt wird von der Badtſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer in Karlsruhe, ſowie ihren Außenſtellen in Mannheim, Pforzheim, Freiburg, Schopfheim und Konſtanz den Firmen unentgeltlich zur Verfügung geſtellt und iſt dort anzufordern. So ehrt am 1. Auguſt die badiſche Wirtſchaft die Helden des Weltkrieges und die ſturmerprobten Kämpfer für das Dritte Reich, die durch Einſatz ihres Lebens und Aufopferung ihrer Geſundheit ihre ganze Kraft in den Dienſt des Volkes und der Nation ge⸗ ſtellt haben. Dr. Kentrup, Präſident der Badiſchen Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer. Polizeibericht vom 28. Juli Schwerer Verkehrsunfall. Als geſtern abend eine Fußgängerin zwiſchen zwei auf der Straße* und C 2 aufgeſtellten Perſonenkraftwagen hervortrat, um die Straße zu überqueren, geriet ſie in die Fahr⸗ bahn eines Radfahrers, wobei beide ſtürzten. Der Radfahrer erlitt lebens gefährliche Ver⸗ letzungen und die Fußgängerin ſtarke Prellungen am Kopfe. Der Schwerverletzte wurde mit dem Sani⸗ tätskraftwagen in das Allg. Krankenhaus und die Fußgängerin mit einem Privatkraftwagen in ihre Wohnung gebracht. Verkehrsprüfung. Bei einer geſtern vormittag auf dem Parkring vorgenommenen Prüfung des Kraftfährzeugverkehrs mußten wiederum 6 Führer von Laſtkraftfahrzeugen angezeigt werden. Wag alles verloren ging. Am 20. Juli wurde auf der Straße N 6 und N 7 eine Brieftaſche mit Reiß⸗ verſchluß, 6 Fächern und den Buchſtaben N. L. B. ent⸗ haltend eine Morphiumſpritze und mehrere Ampullen Morphium, ſowie einen hohen Geldbetrag verloren. — Am 22. Juli kam auf dem Wege von Feudenheim nach L. 13, ein gold. 15 em breites Armband aus rechteckigen, gliederloſen Plättchen abhanden, auf dem ſich je ein kleineres, gleichfarbiges Platinplättchen befindet, Klammverſchluß. Entwendet wurde: Am vergangenen Dienstag aus einer Wohnung in der Karl⸗Ladenburgſtraße eine Geldkaſette aus Blech mit 4 Fächern und 85 Mark Bargeld.— Am gleichen Tag in einem Kaufhaus in J 1 ein blauer Kinderwagen Marke„Phönix“, innen weiß, mit Sonnendach, enthaltend Unterbett, ein weißer und ein blauer Teppich, ſowie weiß⸗ und rot⸗ geblümtes Federkopfkiſſen; aus einer Schule in der Oſtſtadt ein ſchwarzſeidener Damenregenſchirm mit weißer Umrandung, gebogenem ſchwarzem Celluloid⸗ griff ſchwarz und weiß verziert. Im Zeichen des Luftſch datzes Vor Eröffnung der neuen Ortsluftſchutzſchule in Mannheim Die Ortsgruppe Mannheim des Reichsluftſchutz⸗ bundes hat in den letzten Wochen fieberhaft an der Errichtung einer Orts luftſchutzſchule ge⸗ arbeitet, die nunmehr am kommenden Sonn⸗ tag ihrer Beſtimmung übergeben werden kann. Die Preſſe hatte bereits Gelegenheit, die neue Schule einer Vorbeſichtigung zu unterziehen und feſtzuſtellen, daß man ſich eine idealere Anlage als dieſe Schule überhaupt nicht oͤenken kann. Eine ſeit Jahren nicht bewohnte Villa in der Hilda⸗ ſtraßſe 12 am Luiſenpark wurde vollſtändig ge⸗ mietet und ausgebaut. Lediglich zwei Wohnungen im Obergeſchoß des Hauptgebäudes und des Neben⸗ gebäudes werden noch von ihren bisherigen Mie⸗ tern in Anſpruch genommen und können erſt im Spätjahr für die Zwecke des Reichsluftſchutzes frei⸗ gemacht werden können. Die Einrichtung eines ganzen Hauſes als Luftſchutzſchule erwies ſich als unbedingt not⸗ wendig, da ja in Mannheim 18 000 Haus warte, ebenſo⸗ viel Stellvertreter, jeweils die gleiche Anzahl Latenhellfer und etwa 25 000 Hausfeuer⸗ wehrleute auszubilden ſind. Die Schulung umfaßt jeweils zehn Schulungsabende mit je zwei⸗ mal ſiebzig Minuten Unterrichtszeit, die in die Abendſtunden zwiſchen 20 Uhr und 22.90 Uhr gelegt iſt. Jeder Kurs ſoll 120 bis 150 Mann umfaſſen, die nach kurzer Einführung in kleineren Gruppen praktiſch geſchult werden. Maskenübungen, Brand⸗ ſchutz, erſte Hilfe, Kampfſtoffe, wie überhaupt alle Fragen, die mit dem Luftſchutz zuſammenhängen, werden berührt. Auch die politiſche Schulung wird nicht vergeſſen, ehe man ſich am letzten Abend nach Ablegung einer Prüfung trennt. Für die Teilnehmer an den Schulungskurſen werden beſondere Karteikarten angelegt, aus denen ſofort zu erſehen iſt, welche Eignungen die einzelnen Amtsträger, Hauswarte uſw. beſitzen. Die Karte gibt nicht nur Auskunft über die Perſonalten und de politiſche Gruppierung, ſondern auch über die während des Kurſes gemachten Erfahrungen: Mut und Entſchloſſenheit, Auftreten, Disziplin, Gemein⸗ ſchaftsgeiſt, Auffaſſungsgabe und dergleichen. Für die Ausbildung ſtehen zunächſt fünf Lehrſäle und ein großer Lichtbildraum zur Verfügung. In einem Laboratorium werden die benötigten Nach⸗ bildungen der Kampfſtoffe hergeſtellt. Lichtbild⸗ raum, ein Lehrſaal, das Laboratorium und das Geſchäftszimmer des Schulungsleiters befinden ſich im Erdgeſchoß, während die übrigen Lehrſäle im zweiten Stock eingerichtet ſind. Im oberſten Keller⸗ raum ſind die Umkleideräume, das Lehrtruppzim⸗ mer, die Duſchräume und die Materialräume unter⸗ gebracht. Hier hängen auch die 300 Schutzanzüge, die von allen Kursteilnehmern ausnahmslos getragen werden, ſowie die entſprechenden Gasmasken. Ein tiefer gelegener Kellerraum enthält eine mit allen Schikanen ausgerüſtete Kriechſtrecke, in die Treppen, enge Durchläſſe, Rutſchen, Klappen und andere Dinge mehr eingebaut ſind, ſo daß die Kursteilnehmer Gelegenheit haben, zu beweiſen, wie ſte ſich in ſchwierigen Fällen verhalten. In der Kriechſtrecke iſt es vollkommen dunkel, ſo daß es nicht ſo leicht iſt, ſich durchzuwinden. Kontrolle darüber, an welcher Stelle ſich jemand in dem Kriechraum befindet, iſt durch eine Kontroll⸗ anlage vorhanden. Der ganze Gang wurde in vier Abteilungen eingeteilt, bei deren jeweiligen Betreten durch einen Kontakt eine Kontroll⸗Lampe zum Auf⸗ leuchten gebracht wird. Ein Muſter⸗Schutz⸗ raum wird im Nebengelaß noch eingebaut werden, während in einem nach dem Hof zu gelegenen Kel⸗ lerraum der„Stinkraum“ eingebaut wird. Vor⸗ geſehen ſind im Garten noch verſchiedene Anlagen, die zur Durchführung eines gründlichen Lehrgangs unbedingt notwendig ſind. Die Schule mit ihren mehr als hundert Lehr⸗ truppmitgliedern unterſteht dem Ortsſchulungsletter Siering, deſſen Büro ſich bereits in dem Hauſe der Ovtsluftſchutzſchule befindet. Die Geſchäftsſtelle der Mannheimer Ortsgruppe des Reichsluftſchutz⸗ bundes, die in Mannheim und in den Vororten rund 50 000 Mitglieder zu betreuen hat, dürfte etwa im Oktober nach der Hildaſtraße 12 überſtedeln, ſo daß dann alles beiſammen iſt, was mit dem ztvilen Luftſchutz zuſammenhängt. Erwähnung verdient noch die Tatſache, daß das Haus und die ganze Schule ohne Zuſchüſſe eingerich⸗ tet worden ſind und daß die Ortsgruppe Mannheim des Reichsluftſchutzbundes alles aus eigener Kraft geſchaffen hat. 3. Nur ein Ziel: dienst an Deutſchland! Ein Pflichtappell des NS D V im Frieoͤrichspark Zum erſtenmal ſeit der Umgründung des Stahl⸗ helms in den Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbund verſammelten ſich am Freitag abend die Kameraden der Ortsgruppe Mannheim im Fried richspark. Der mit dem Hoheitsabzeichen, den Farben des Dritten Reiches und der alten Stahlhelmfahne geſchmückte Saal war dicht beſetzt, da auch zahlreiche Kameraden aus Ludwigshafen und Heidelberg dem Abend beiwohnten. Er ſtand im Zeichen des alten Frontgeiſtes, d. h. der wahren Kameradſchaft und der rückhalt⸗ loſen Einſatzbereitſchaft für Staat, Re⸗ gierung und Volk. Die alte Stahlhelmkapelle unter der bewährten Leitung von Obermuſikmeiſter Vollmer, die künf⸗ tig auch die Kapelle des NS DB ſein wird, ver⸗ ſchönte den harmoniſch verlaufenen Abend mit dem Vortrag zündender Märſche und Weiſen. Ortsgruppenführer Kindler begrüßte die Ka⸗ meraden von Mannheim und dankte dem Gauführer der Pfalz und dem Kreisführer für Mannheim ſowie den auswärtigen Kameraden für ihr Erſchei⸗ nen und gab dann einen Rückblick auf die vergange⸗ nen Wochen. Die Ereigniſſe des 30. Juni und 1. Juli hätten erkennen laſſen, daß Reaktionäre und Um⸗ ſtürzler nicht in den Reihen des immer wieder zu Unrecht angefeindeten Bundes geſtanden hätten. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Periode der Mißverſtändniſſe und Anfeindungen nunmehr abgeſchloſſen ſei. Eindeutig habe der Staatsakt vom 28. März 1934 die Verdienſte des alten Stahlhelms in den 14 Jahren ſeit 1918 anerkannt und die Stel⸗ lung des neugegründeten Bundes feſtgelegt. An steſem Abkommen halte Bundesführer Seldte feſt und, wie er verſichern könne, auch der Führer. Unklarheiten würden in Kürze be⸗ ſeitigt, ſo daß jeder ehrenhafte alte Soldat zum Frontkämpferbund ſtoßen könne nach ſeinem freien Willen. Der Redner dankte Adolf Hitler und er⸗ neuerte das Gelöbnis vaterländiſchen Handelns und ſoldatiſcher Opferbereit⸗ ſchaft, aufrichtigen Willens der Mitarbeit zum Schutze und Aufbau von Staat und Volk. In dieſem Sinne gelte es nun, den Bund und die Ortsgruppe neu und feſt aufzubauen. In einem dreifachen Frontheil, dem Deutſchland⸗ und dem Horſt⸗Weſſel⸗ Lied bekräftigten die Anweſenden ihr Bekenntnis. Nachdem Kamerad Arndt, der ſtellvertr. Orts⸗ gruppenführer, Befehle verleſen hatte, forderte Kreisführer Dege ein offenes und mutiges Be⸗ kenntnis zum Bund, der hundertprozentig hinter Adolf Hitler ſtehe, bereit, ſeinem Befehl zu folgen, wohin er ihn auch ſtelle, und der Vergange⸗ nes vergeſſen wolle, um in Kameradſchaft mit ande⸗ ren Verbänden ſeine vaterländiſchen Aufgaben zu erfüllen. Der Gauführer der Pfalz gedachte des Bundesführers Seldte, der den Kurs richtig ſteuern werde wie ſtets, und die Ortsgruppenführer von Ludwigshafen und Heidelberg fanden warme Worte für die Pflege treuer Kameradſchaft zwiſchen den Nachbarortsgruppen, die alle nur ein Ziel kennen: Deutſchland zu dienen. Ein gemütliches Beiſammenſein beſchloß dieſen erſten Pflichtappell des NS DB. mm- — Ein hartnäckiger Selbſtmörder Aufregender Vorfall auf dem Luiſenring Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich in der vergangenen Nacht auf dem Luiſenring ab. Ein Mann aus Seckenheim warf ſich, ohne daß ihn noch jemand daran hindern konnte, in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, vor einen in Fahrt befindlichen Straßen bahnwagen. Als der Führer des Motorwagens den Selbſtmörder er⸗ blickte, bremſte er noch rechtzeitig, ſo daß ein Un. glück vereitelt wurde. Der hartnäckige Lebensmde aber gab ſeine Abſicht noch nicht auf. Er warf ſich dann vor einen Laſtzugkraftwagen. Aber auch hier konnte der Wagenlenker das Fahrzeug noch rechtzeitig zum Stehen bringen, ſo daß der Lebensmüde unverletzt blieb. Der Beweg⸗ grund zu ſeiner Tat blieb bisher noch unklar. Die Neueinteilung der Ferienzeit Wichtige Aenderungen auf dem Schulgebiet Seit einiger Zeit ſind auf Initiative des Reichs⸗ unterrichtsminiſters Aenderungen auf dem Schulgebiet geplant, die auch ſchon Gegenſtand von mündlichen und ſchriftlichen Erörterungen der einzelnen Länderminiſter bildeten. Die weſentlichſte Aenderung ſoll öͤie Verlegung des Schulfahr⸗ anfangs von Oſtern auf September bilden mit Neueinteilung der Ferienzeit, ſo daß alſo die in Baden jetzt beginnenden Ferien von ſechs Wochen ab 1. Auguſt letztmals ſtattfinden wer⸗ den. Dieſe Hauptferien, nach denen ſich immer auch die Urlaubszeit der in freien Berufen angeſtellten Väter richtete, war in den einzelnen Ländern ver⸗ ſchieden. Sie begannen meiſtens am 15. Juli, in Preußen am 1. Juli für vier Wochen, denen der Reſt im Oktober folgte. Es iſt künftig eine ein⸗ heitliche Regelung für acht Wochen ge⸗ plant, beginnend im Juli, unter entſprechender Kürzung der Oſter⸗ und Weihnachtsferien um je eine Woche. Die Verlängerung der Sommerferien ſoll den Zweck haben, daß ſich öie geſamte Lehrerſchaft all⸗ jährlich in Gemeinſchaftslagern etwa vter Wochen lang national⸗ſozialpolitiſch und wiſſen⸗ ſchaftlich betätigen und körperlich erholen kann. Als Führer und Erzieher einer anvertrauten Jugend und als Vorbild im Leben muß ſich der deutſche Lehrer mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit fortwäh⸗ rende Ergänzung und Uebung aller Kräfte angelegen ſein laſſen, welche die nationalſozialiſtiſchen Prinzi⸗ pien von ihm verlangen. Es ſoll mit Freuden an⸗ erkannt werden, daß die Lehrerſchaft treu in dieſem Sinne arbeitet und ſtets beſtrebt war, etwaige Hemmniſſe perſönlicher oder ſchulpolitiſcher Art zu beſeitigen. Die geplanten Gemeinſchaftsübungen werden nach einheitlichem Abſchluß der Unterrichts⸗ verwaltungen mit dem Reiche vom nächſten Jahre an verwirklicht werden können, wo für al le Schu⸗ len nach Schluß des Schuljahres im Juli die Haupt, ferien beginnen, die zur Hälfte dem Lehrer als Privatmann für ſeine Familie zu Gebote ſtehen, die andere Hälfte dem Lehrer als Jugend⸗ bildner zur Uebung im nationalſozialiſtiſchen Geiſte. reſerviert bleiben, um mit neuer Kraft das neue Schulfahr beginnen zu können. a 8. 5 Neuerwerbungen der Städtiſchen Bücher- und Leſehalle Erzählende Literatur: Behn, Fritz. Tiere.— Buſſe. Bauernadel.— Funke, Alfred. Schwarz⸗weiß⸗rot über Oſtafrika.— Graben⸗ horſt. Der ferne Ruf.— Schenk Pagel im Glück.— Maugham. Ein Stück Weges. Ein Sücſee⸗Roman. Aus verſchiedenen Gebieten: Dieſel, Deutſchland arbeitet.— Heiß. Deutſche Revolu⸗ tion. Die Wende eines Volkes. 19383.— Schwarz van Berk. Die ſozialiſtiſche Ausleſe. 1934.— Schrade. Das deutſche Nationaldenkmal. Idee, Geſchichte, Aufgabe. 1934.— S p ringenſchmid Die Staaten als Lebeweſen.— Monographien zur Erdkunde. Bd. 49: Hardenberg. Heſſen⸗ land. 1934.— Madeira. Kanariſche Inſeln. Azoren. Weſtküſte von Marokko. Von Karl Bae⸗ deker. 1984. Die Städt. Bücher⸗ und Leſehallen ſind geſchloſ⸗ ſen: Hauptbücherei von 6. bis einſchl. 20. Auguſt. Zweigſtelle Möhlblock von 6. Auguſt bis Einſchl. 2. September. Leſehalle Neckarſtadt von 6. bis einſchl. 29. Auguſt. 3 Lal. SACCO-ANZUGE SPORI-ANZUGE SOMMER- HOSEN KNICKERBOCKER 1OSTER- SACCOS n N ein Kundenfest mit Kaufvorteilen öber Kaufvorteilen und großer Auswahl in alten Abteilungen. Jetzt werden olle Wönsche in Erfüllung gehen— denn die echten „E&“. Qualitäten gibt es non zo kleinen Preisen: LEINFN- KLFIOUNG SOMMER-WASCHF SGABAROIN-MANTEL SOMMER- UtSTER SUMM-MXNTEL 5 4 7 5 24 %%, 4 0 1 OAMEN. KF GENMN NN El DAMEN-SPORTMNNTEl CINDER- KLEIDUNG gURESCHEN- EIDUNG B AUE l ARTIKEL MAN N HN E IM 1 * 2 2 * N r 7 9 4 * Sams tag, 28. Juli/ Sonntag, 29. Juli 1934 Reue Maunheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe B. Seite Nummer 3842 1 5 Steuerkalender für den Monat Auguſt (Mitgeteilt von der Städt. Preſſeſtelle). a) Stabtkaſſe: Bis zum 6. Aug.: Gebäudeſondberſtener für Juli 1934. Bürgerſteu er, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Juli 1934 einbehaltenen Be⸗ träge. Bürgerſteuer, 3. Viertel der mit beſonderem Steuerbeſcheid angeforderten Steuer. Hundeſteuer, 2. 1934/35. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ u. Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Aug. 1934 einbehaltenen Beträge, ſo⸗ weit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200 Mk. über⸗ ſteigt. Gemeindegetränkeſten er für Juli 1934. Gebühren für Juli 1984. Gemeindebierſteuer für Auguſt 1934. b) Finanzamtt Bis zum 6. Aug:: Lohnſteuer, Eheſtands⸗ 8 hilfe und Arbeitsloſen⸗ hilfe für 16. bis 31. Juli 1934. 4 6.„ 0 5 10. 77 Viertel 8 * 5 Verſicherungsſteuer. Ab⸗ 5 ſchlagszahlung der Vierteljahres⸗ zahler für Juli 1984. 10,„ a) Umſatzſteuer für Monat Juli 1934, b) Börſen⸗Umſatzſteu er für Monat Juli 1934, c) Tilgungsrate auf Ehe⸗ ſtands darlehen. 1 a) Vermögensſteuer, M. Rate 1934 b) Aufbringung s⸗Um⸗ lage l. Rate 1934, c) IL. Umlage nach bem Wirtſchaftsgarantie⸗ geſetz. 0 Lohnſteuer, Eheſtands⸗ * hilfe und Arbeitsloſen⸗ hilfe für 1. Aug. bis 15. Aug. 1984. Verſicherungsſteuer der . 31. 7 5 Monatszahler für Juli 1934. Die Stuttgarter Jugend- und Jamilienbibel Vierhundert Jahre ſind es, ſeit das deutſche Volk ſeine deutſche Bibel empfangen hat aus den Händen feines großen Propheten Martin Luther. Niemand zählt die Segensſtröme, die von dieſer deutſchen Bibel ausgegangen ſind. Aber das Volk verſteht die Bibel weithin nicht mehr; die einen kennen ſie nicht, wollen ſie nicht kennen; ſie widerſprechen und wollen widerſprechen. Und doch ſteht das Volk dür⸗ ſtend an dieſem Strom aus der Ewigkeit und braucht ſeine Bihel mehr denn je. Denn Großes iſt an un⸗ ſerem Volk geſchehen; es hat einen gewaltigen An⸗ bruch neuer Zeit erlebt. Nach Gottes Rat iſt es unter Abolf Hitlers Führung aus der Tiefe ſeiner Schwachheit und Verachtung heraufgeſtiegen, iſt ein kühnes, entſchloſſenes Volk geworden, ein einiges Deutſches Reich, wie es die Welt noch nie⸗ mals ſah. Alle Hände regen ſich zum Neubau Wund er erhebt ſich vor unſeren Augen, die Mauern ſteigen, die Türme wachſen, alles iſt voll Eifers, voller Hoffnung. Aber ſoll der Bau feſt gefügt werden, ſo gehört Gott hinein; ſoll er Beſtand haben, gehört Gottes Wort hinein, die Bibel. Aber wenn man die Bibel nicht mehr verſteht, wenn das Volk mit dieſem dicken Buch nichts mehr anzu⸗ fangen weiß? Hier will nun die Württ. Bibel⸗ anſtalt, Stuttgart, in den Riß treten und an ihrem Teil mithelfen durch Herausgabe ihrer Jugend und Familienbibel“. Man hatte ſchon vor Jahren Jugendbibeln als„Schulbibeln“ herausgegeben, in denen die Bibel in einzelne Meute vor 20 Jaf Wie Mannheim die österreichische Kriegserklärung an Serbien aufnahm Heute vor 20 Jahren lief die Erregung, die die Kriegserklärung Oeſterreich⸗Un⸗ garns an die ſerbiſche Regierung in ganz Europa ausgelöſt hatte, wie eine gewaltige Welle durch Mannheim. Ein feder fühlte, daß dieſer 28. Juli 1914 ein Tag war, der für die ganze europäiſche Politik von ungeheurer Tragweite werden würde. Es iſt intereſſant, im damaligen„Generalanzei⸗ ger“ der heutigen„Neuen Mannheimer Zeitung“, in der Mittagsausgabe vom 29. Juli 1914 zu leſen, wie ſich dieſe bedeutſamen Stunden im Mannheimer Stadtbild wiedergeſpiegelt haben. Wir laſſen nach⸗ ſtehend einen Bericht folgen, der für die nervöſe Stimmung, mit der die Veröffentlichung der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Kriegserklärung von der Bevöl⸗ kerung unſerer Stadt aufgenommen wurde, kenn⸗ zeichnend iſt: Eine Kundgebung am Krieger⸗ und Moltke⸗ denkmal Die Erregung und Begeiſterung, die geſtern abend durch das Bekanntwerden der öſterreichiſchen Kriegserklärung ausgelöſt wurde, fand ſchließlich in einem allgemeinen Umzug ihren Niederſchlag. Es war wiederum vorwiegend die Jugend, die ihrer patriotiſchen Begeiſterung Ausdruck gab. Durch die Planken und Rheinſtraße bewegte ſich der Zug zum Kriegerdenkmal, wo in demonſtrativer Weiſe der Sympathie für Oeſterreich Ausdruck gegeben wurde. Im Zuge ſelbſt wurden Fahnen in den deutſchen Reichsfarben und Schilder„Es lebe Oeſterreich“ ge⸗ tragen. Vom Kriegerdenkmal ging es dann durch die Rheinſtraße zum Zeughausplatz. Hier grup⸗ pierten ſich die Teilnehmer, deren Zahl durch weitere aus den Nebenſtraßen herbeiſtrömende vermehrt wurden, um das Moltkedenkmal. Die Fahnen wur⸗ den auf die das Denkmal flankierenden Kanonen aufgepflanzt. Ein Redner ſprach. Schließlich bewegte ſich der Zug unter Abſingen patriotiſcher Lieder wei⸗ ter. Dem Stadtbild ähnlich war das Leben in den verſchiedenſten Lokalen. Niemand war ohne Zeitung oder Extrablatt, jeder in er⸗ regtem Geſpräch. Humoriſtiſ muſika⸗ liſche Darbietungen fanden keinerlei Beachtung, ſo⸗ fern ſie nicht patriotiſchen Inhalts waren. Die Zei⸗ tungs⸗ und Extrablattverkäufer löſten ſich im Durch⸗ eilen der Stuhlreihen förmlich ab, ſanden aber trotz⸗ dem beträchtlichen Abſatz. Die Anſchlagsſtellen und Expeditionen waren bis tief in die Nacht hinein ſtändig von Hunderten belagert. Und dazwiſchen tönte hin und wieder der Begeiſterungsſang „Deutſchland, Deutſchland über alles.“ * Bewachung der Rheinbrücke Den Ernſt der Situation kennzeichnet die Ver⸗ fügung über die Bewachung der Eiſenbahnlinien, die für den Truppentransport in Betracht kommen. Der Bewachungsdienſt hat bereits vorletzte Nacht ein⸗ geſetzt. An der hieſigen Rheinbrücke wurde aus Sicherheitsgründen vorgeſtern der ſüdliche Gehweg abgeſperrt. Von Ludwigshafener Seite überwachen ſechs Zivilſchutzleute tags und die gleiche Zahl nachts, auf Mannheimer Seite je acht. Außerdem wurden Bahnarbeiter, denen Karabiner eingehändigt wur⸗ den, zum Bewachungsdienſt herangezogen. Die glei⸗ chert Maßnahmen wurden an allen Brücken und Tunnels, die ſtrategiſch von Bedeutung ſind, ge⸗ troffen. eee eee Das Geheimnis der Mannheimer Leuchtfontäne Die Leuchtfontäne am Friedrichsplatz iſt im Aus⸗ ſtellungsjahr 1907 in Betrieb genommen worden und hat ſich ſeitdem in unverminderter Farbenpracht er⸗ halten. Sie iſt das leuchtende Wahrzeichen Mann⸗ heims, zuſammen mit dem Waſſerturm, das an⸗ ziehende nächtliche Farbenſpiel für Fremde und Ein⸗ heimiſche. Die Heidelberger Schloßbeleuchtung wird auch vielfach geprieſen, aber unſere Leuchtfon⸗ täne ſprüht auch und dabei nicht nur eintönig rot, ſondern buntfarbig. Aber wie kommt dieſes reizende Farbenſpiel zuſtande? Werden die farbigen Strahlen von Scheinwerfern von außen her aufge⸗ tragen oder wie werden ſonſt die Waſſermaſſen ge⸗ färbt? Laſſen wir uns etwas hinters Licht führen, um hinter das farbige Geheimnis zu kommen, das an dieſen Sommerabenden auch die Eingeborenen immer wieder entzückt. Die elektriſche Kraftſtation für die Lichtwunder der Fontäne befindet ſich, von außen kaum wahrnehmbar, im Innern des ſteiner⸗ nen Rondells am Aufgang zur Auguſta⸗Anlage. Am Treppenaufgang iſt in die Steinmauer ein kleines Türchen eingelaſſen, durch das man gebückt in das Innere kommt. Ueberraſcht ſteht man hier in einem anſehnlichen Maſchinenraum mit einer kom⸗ pletten Elektro⸗Maſchinenanlage. An den Schaltun⸗ gen ſieht man, daß von der Zentrale aus ein Dutzend Bogenlampen in Betrieb geſetzt werden können. Das ſind alles Dinge für den Fachmann, der Lai hat beſonders Intereſſe für die Anlage und Tätigkeit der Scheinwerfer ſelbſt, die auf der Inſel der farbigen Illuſionen innerhalb des großen Waſ⸗ ſerbeckens ihr ſarbenſpendendes Daſein friſten. Das Fontänebecken enthält 12, etwa ein Meter hohe ton⸗ nenartige Metallgefäße, die durch einen Deckel feſt verſchloſſen ſind und eine Bogenlampe mit Reflektor enthalten. Die Lichtquelle dringt durch den Glas⸗ boden des Deckels nach oben in die Waſſermaſſen hinein. Horizontal um jede Lampe läuft die Glasſcheiben⸗ walze, die in die fünf Grundfarben, gelb, blau rot, grün und weiß abgeteilt iſt. Die einzelnen Glas⸗ ſcheiben beſtehen aus ſchmalen Streifen, um ein Zer⸗ ſpringen bei größerer Erhitzung zu verhüten. Die Glasſcheibenwalzen werden wieder bewegt durch 12 kleine Motore in den einzelnen Metalltonnen. Ihre Schaltung geht von der Zentrale aus automatiſch vor ſich, und zwar ſo, daß ſich nach jedem Farben⸗ wechſel der Motor automatiſch ausſchaltet. Die Be⸗ leuchtungseffekte müſſen im allgemeinen nach halb⸗ ſtündiger Dauer wieder abgeſchaltet werden da ſonſt die Gefahr beſteht, daß bei großer Erhitzung die Far⸗ bengläſer platzen. Die Einrichtung des Fontänebeckens bedarf einer ſorgſamen Pflege. Vor einiger Zeit iſt auch ein neues Kabel von dem Maſchinenraum aus nach dem Bek⸗ ken gelegt worden. Die ſehr empfindlichen Einzelteile müſſen in regelmäßigen Abſtänden nachgeſehen und auf ihre Funktionsfähigkeit hin genau geprüft wer⸗ den. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die ſtändige Rein⸗ haltung der Farbgläſer, da bei ihrer Trübung die Schönheit der„Waſſerfarben“ beeinträchtigt werden kann, und die Kombinationen der einzelnen Farben nicht die richtigen Tönungen ergeben würden. Die Waſſerkünſte der Fontäne ſelbſt kön⸗ nen vom Pumpwerk aus, das ſich in einem An⸗ bau des Waſſerturms befindet, verſchieden regu⸗ liert werden. Die höchſte Höhe des Hauptſtrahls der Fontäne beträgt 21 Meter. Die Leuchtfontäne, das nächtliche Wahrzeichen von Mannheim iſt trotz ihrer bald 30 Jahre immer noch ein gern geſehenes Farbenſpiel, das in ſeiner Bunt⸗ heit Eingeborene und Fremde gleichermaßen entzückt. iw. Stücke zerhackt war, ohne Zuſammenhänge, gleich⸗ ſam nur Koſtproben aus dem Ganzen. Es war gut gemeint aus„pädagogiſchen“ Gründen. Gleichwohl erſchien die Schulbibel vielen wie ein Raub an der Vollbibel, wie eine Art Kritik an der Voll⸗ bibel, aus der nur einzelne Stücke noch brauchbar erſchienen. Daher auch der ſtarke Widerſpruch im Kirchenvolk, mit dem ſchließlichen Ergebnis, daß ſich die Schulbibel nirgends eingebürgert hat. Heute liegen die Dinge anders. Das Volk iſt vielfach bibelfremd geworden und die Jugend bibel⸗ fremd. Es muß ein Weg geſucht werden, die Bibel FUE DEN wieder in Hände nud Häuſer zu bringen, wieder Vertrauen zu ihr zu erwecken, Liebe zu ihr uns Ehrfurcht vor ihr. Die neue„Jugend⸗ und Famt⸗ Itenbibel“ will Bahnbrecherin ſein und Wegweiſerin zur Vollbibel. Das Bedürfnis für eine ſolche Bibel iſt groß; Hausväter klagen, daß ſie beim Vorleſen in der Hausandacht oft ſtocken, weil nicht alles die Hörer anſpricht; Seelſorger wiſſen, daß nicht alles, was geſchrieben ſteht, ſich für die Jugend eignet; Gebildete und einfache Leute aus dem Volk wün⸗ ſchen eine Bibel, in der ſie ohne Hemmung leſen könnten. Wir möchten bekennen, daß in bieſem Geiſt die Stuttgarter„Jugend⸗ und Familienbibel“ ſich uns darſtellt; das Verdienſt hat der bewährte Prälat D. Groß mit ſeinem unermüdlichen Direktor Diehl und anderen, die bemüht waren, das Werk ſowohl innerlich auszubauen, als auch äußerlich ſchön zu geſtalten. Das Ganze, wenn man's aufſchlägt, macht den Eindruck eines heiligen Buches. Dazu kommen als Krönung 15 neue Bilder von Rudolf Schäfer in Vierfarbendruck. Sie verraten aufs neue das tiefe Seelenleben dieſes Meiſters, ein Erleben vor Gott und mit Gott; der Hauch der Ewigkeit geht durch ſie hin. Sie ſtehen nicht nur im Dienſte der Kunſt, ſondern auch der Seelſorge. Pfarrer D. Laible. Parkplatzpiraten vor dem Richter Die gerichtsbekannten Brüder Johann und Anton Z. lein dritter iſt bereits in Sicherungsverwahrung), ſowie ein Otto W. waren der Plünderung ver⸗ ſchiedener Autos auf Parkplätzen und Hehlerei angeklagt. Der Haupttäter und allei⸗ nige Dieb war Johann Z. Die beiden anderen ſpielten die Hehler, die die geſtohlenen Herren⸗ und Damenmäntel, Pullover, Anzüge, Schlafanzug uſw. kauften oder ſie verſetzten.— Das Urteil lautete gegen Johann Z. auf drei Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung, gegen ſeinen Bruder auf acht Monate, gegen den dritten Angeklagten auf drei Mo⸗ nate Gefängnis. * Leichtſtun einer Mutter koſtet dem Kind das Leben Die 32 Jahre alte Ehefrau Marie Anna E. aus Käfertal hatte am 5. Mai Waſchtag. Wie es ſo häufig geſchieht, ſtellte ſie den Waſchbottich mit dem kochenden Waſſer in die Nähe der Schlafzimmertür auf den Küchenboden. Während ſie den Waſſer⸗ hahn laufen ließ, um kaltes Waſſer zuzugießen, be⸗ gab ſie ſich in das Schlafzimmer, um die Wäſche zu holen. Das fünfjährige Kind war nicht da und das oͤreijährige trippelte in der Küche herum. Plötzlich ertönten furchtbare Schreie des kleinen Kindes: es hatte öie Schlafzimmertüre von der Küche aus rück⸗ lings zugezogen und war rücklings in den Bottich gefallen. Und die Frau konnte nicht einmal ſofort öffnen, denn an der Türe fehlte im Schlafzimmer der Drücker. Unter gräßlichen Schmerzen ſtarb andern Tages das Kind im neuen Krankenhauſe. Der Vertreter der Anklage(Erſter Staatsanwalt Dr. Schmitz) ſah in dem Verhalten der Mutter eine leichtfertige Handlungsweise, ſie hätte das Kind im Auge behalten müſſen. Wohl ſei ſie ſchon genug ge⸗ ſtraft, aber eine Gefängnisſt rafe ſei am Platze. Das Schöffengericht(Vorſ. AGR. Schmitt) hielt zwei Monate für angemeſſen. * Ein Säufer wird in die Trinkerheilanſtalt geſchickt 48 Nummern hat dieſer Ludwig G. aus San⸗ zenbach, wohnhaft daſelbſt, in ſeiner Strafliſte. Im⸗ mer wegen dem Alkohol. Stur ſteht er da und weiß keine Antwort zu geben, aber wenn er benebelt iſt, müſſen es ganze Straßenzüge wiſſen und die Po⸗ lizei muß ihn heimbringen. Sonſt iſt er ein guter Kerl. Aber alles muß ein Ende haben. Jetzt hat man den neuen Trinkerparagraphen, der das Gericht ermächtigt, einen Trinker in die Anſtalt zu bringen. Das geſchieht, aber vorher hat Luoͤwig wegen groben Unſug noch ſechs Wochen zu brummen. Er war ſchon einmal Einundfünfziger und ſteht auch unter Vor⸗ mundſchaft. 5 n IchE SaLAMANMDER ARTIKEIL sers erk Pprlskn NUR ECHTE SALAMANDER-GUAll 3. 12 5 * Nummer 342 — Aus Baden Hochſchulmeiſter Hans Schatz beim Baden geſtorben * Heidelberg, 27. Juli. Heute vormittag bekam im Städtiſchen Hallenbad der Student Hans Sch a tz aus Frankenthal nach einem Kopfſprung vom Sprungbrett einen Herzſchlag und war ſofort tot. Man merkte, als Schatz nach dem Sprung weiter⸗ ſchwimmen wollte, ſeine müden Bewegungen und zog ihn aus dem Waſſer, worauf er ſofort zuſammen⸗ brach. Einem Herzkrampf war ein Herzſchlag geſolgt. Schatz war als guter Schwimmer bekannt und hatte im Vorjahr den Titel Hochſchulmeiſter im Kürſprin⸗ gen inne. L Plankſtadt, 28. Juli. Das Kind der Familie Ries, das, wie ſchon berichtet, in die kochende Waſchbrühe gefallen war, iſt nunmehr ſeinen ſtarken Verbrennungen erlegen. L Eichelberg, 28. Juli. Für unſere im Weltkrieg gefallenen Helden wurde von der Gemeinde und dem Kriegerverein die Erſtellung eines Denk⸗ mals genehmigt, deſſen Einweihung am Sonntag, den 29. Juli erfolgen wird. L Oftersheim, 28 Juli. Kürzlich fand im Rat⸗ haus die Neuwahl der Vorſtandsmitglieder der hieſt⸗ gen Viehverſicherungsanſtalt ſtatt. Es wurden 20 Stimmen abgegeben, die alle mit dem Vorſchlag der NoeS⸗Bauernſchaft einverſtanden waren. Gewählt wurden: Georg Seitz, erſter Vorſtand; Heinrich Mer⸗ genthaler, zweiter Vorſtand; zu deren Stellvertreter: Adolf Gieſer und Julius Siegel. Bürgermeiſter Rehm, dem der geſamte Vorſtand unterſtellt iſt, übertrug dieſes Amt dem Gemeinderat Jakob Kop⸗ pert, da er ſelbſt kein Viehalter iſt. L Kketſch, 28. Juli. Aus der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung. Die ausgeſchriebenen Tüncher⸗ und Tape⸗ zierarbeiten in der Lehrerwohnung werden dem Tünchermeiſter Becker und Sattlermeiſter Ries hier, laut Angebot übertragen. Das Streichen und Lak⸗ kieren des Leichenwagens wird dem Tünchermeiſter Knittel lt. Angebot übertragen.— Dem Verein für Arbeiterkolonie und Bad. Jugendherbergswerk wird je ein Jahresbeitrag bewilligt.— Die Lieferung von Fußbodenöl für die Schulen wird dem Kaufmann Izſo hier übertragen.— Von dem Schreiben des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts, Karls⸗ ruhe, über die Uebertragung der freien Hauptlehrer⸗ ſtelle an Hauptlehrer Hund, hier, wurde Kenntnis genommen.— Erwin Rohr hier, wird zum ange⸗ borenen Bürgerrecht zugelaſſen. * Karlsruhe, 28 Juli Die Landesvereinigung der baöiſchen Bürgerwehren und Milizen iſt in die unter dem Vorſitz des Miniſters des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz ſtehende Arbeitsgemein⸗ ſchaft der badiſchen Heimatvereine aufgenommen worden. Betriebsingenieur Fritz Riederer, der Kommandant der neuerrichteten Karlsuher Bürger⸗ wehr, iſt vom Miniſter zum Landeskommandanten der badiſchen Bürgerwehren und Milizen ernannt worden. mg. Rotenberg, 28. Juli. Der ſeit einem Jahre hier amtierende Bürgermeiſter Joſef Greulich beab⸗ ſichtigt, aus Geſundheitsrückſichten von ſeinem Poſten zurückzutreten. Greulich, der nahezu drei Jahrzehnte noch das Ratſchreiberamt und ein Jahr das Grundbuchamt begleitet, erfreut ſich bei der Einwohnerſchaft wie auch bei ſeinen Berufskollegen allgemeiner Wertſchätzung. Man ſteht ihn daher nur umgern aus dem Bürgermeiſteramt ſcheiden.— Die hieſtige Poſtſtel le, welche ſeit ihrer Errichtug vor zwei Jahren von der Familie Geiß betreut und verwaltet wurde, wird ab 1. Auguſt in andere Hände übergehen. L Ittlingen, 28. Juli. Als älteſter Bürger konnte geſtern in voller Geſundheit und Friſche Jakob Hu⸗ ber ſeinen 92. Geburtstag begehen. Der Mäd⸗ chenbund brachte dem Hochbetagten ein Ständchen dar, und der Ortsgeiſtliche überbrachte ihm ein Geſchenk. Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe ein girtenbrief des Landesbischof Landesbiſchof D Kühlewein zur Eingliederung der badiſchen Landeskirche * Karlsruhe, 28. Juli. Liebe evangeliſche Glaubensgenoſſenl Am 13. Juli wurde die Eingliederung unſerer Badi⸗ ſchen Landeskirche in die Deutſche Evang. Reichs⸗ kirche vollzogen. Was bedeutet dieſe Ein⸗ glie derung? Genau vor einem Jahr, am 11. Juli 1933, verban⸗ den ſich die 28 deutſchen Landeskirchen zu einer Deutſchen Evang. Kirche mit einer geiſtlichen Spitze dem Reichsbiſchof. Die einzelnen Landeskirchen be⸗ hielten damals ihre volle Selbſtändigkeit, insbeſon⸗ dere auch das Recht eigener Geſetzung. Aber ſchon die Verfaſſung, die ſich die Deutſche Evang. Kirche da⸗ mals gab, ſah eine ſtraffere Zuſammenfaſ⸗ ſung der verſchiedenen Landeskirchen und eine einheitlichere Geſtaltung derſelben vor. Ent⸗ ſprechend der immer mehr zur Einheit ſtrebenden politiſchen Entwicklung des Dritten Reiches wuchs auch in der evang. Kirche das Verlangen nach einer geeinten, ſtarken, evangeliſchen Reichskirche, an der die einzelnen Kirchen, wenn auch landſchaftlich und nach ihrem Kultus und Bekenntnis verſchieden, doch ihrer inneren Zuſammengehörigkeit bewußte Glieder ſind. Dieſem Zuge zur Einheit folgend, haben ſich im Laufe der letzten Monate die meiſten Landeskirchen zu einer engeren Verbindung mit der Deutſchen Evang. Reichskirche entſchloſſen. So kam es auch zur Eingliederung der uns benachbarten Pfälziſchen Kirche und nun zuletzt unſerer Badiſchen Landes⸗ kirche. Wir geben dabei die ſeit 100 Jahren gewor⸗ dene Eigenart unſerer badiſchen Kirche nicht auf. Unſer in der Unionsurkunde von 1821 feſtgeſetztes Bekenntnis bleibt unberührt. Ebenso wird an der uns gewohnten und lieb gewordenen Form und Geſtalt unſeres Rul⸗ tus und Gottesdienſtes nichts geändert. Auch die Leitung der Kirche bleibt wie bisher in der Hand des Landesbiſchofs und des Ober⸗ kirchenrats. Ebenſo behalten unſere Gemeinden die unſerer ſüd⸗ deutſchen Eigenart entſprechenden Organe, wenn auch vorausſichtlich nach der künftigen neuen Reichskir⸗ chenverfaſſung eine Verkleinerung der kirchlichen Körperſchaften eintreten wird, wie bereits die Lan⸗ desſynode verkürzt worden iſt. Dies entſpricht dem ganzen Zug unſerer Zeit, die den früheren, auch in unſerer Kirche bisher gebräuchlichen parlamentari⸗ ſchen Formen abhold geworden iſt. Die Eingliederung iſt aber der Ausdruck des ern⸗ ſten Willens, zu einer geſchloſſenen einheitlichen Deutſchen Evangeliſchen Reichskirche an unſerm Teil mitzuhelfen. Nachdem unſer deutſches Volk aus der Zerriſſenheit der Klaſſen und Parteien herausgekom⸗ men und auf dem Weg zu einem einigen, in ſich ge⸗ ſchloſſenen Volk und Reich iſt, entſpricht dieſer politi⸗ ſchen Einigung unſeres Volkes nur eine ſtarke und einige evangeliſche Reichskirche. Sie wird ihre Auf⸗ gabe an unſerem Volk und an den dem kirchlichen Leben Entfremdeten am beſten erfüllen können, wenn ſie äußerlich geeint und innerlich getragen iſt von der Kraft des Glaubens an Chriſtus. Jede Spaltung iſt für die Kirche ein ſchweres Unheil. Wir müſſen deshalb allen Eruſtes verſuchen, die beſtehenden Gegenſätze zu über⸗ winden und uns auf dem Grunde des Evan⸗ geltums zuſammenzuſchließen, um ſo mehr, als wir uns einem neuen Heidentum gegen⸗ überſehen, das immer weitere Kreiſe beſon⸗ ders auch in unſerer Jugend zieht. Die Zukunft unſeres Volkes aber iſt daran gebun⸗ den, daß es ein chriſtliches Volk bleibt und ſich die Lebenskräfte, die im Evangelium von Chriſtus be⸗ ſchloſſen liegen, nicht nehmen läßt. Eben darum brauchen wir eine innerlich ſtarke und einige evan⸗ geliſche Kirche, die feſt und klar auf dem Grunde des Evangeliums ſteht. Wir haben in unſerem deutſchen Volke ſchon ſchwer genug zu tragen an dem Gegenſatz der beiden chriſtlichen Konfeſſionen und können darum eine Spaltung innerhalb unſerer evangeliſchen Kirche auf keinen Fall ertragen. Sie würde dadurch ihren Beruf als Volkskirche und ihren Einfluß auf unſer Volk einbüßen. Und doch müſſen wir den Schatz der unſerer evangeliſchen Kirche ſeit Martin Luther von Gott anvertraut iſt, das Evangelium von Chriſtus, unſerem deutſchen Volke erhalten. Unſere evangeliſche Kirche iſt auch in unſerer neuen Zeit dazu berufen, mit dem Evan⸗ gelium unſerem Volk zu dienen. Sie wird aber dieſen Beruf nur dann erfüllen können, wenn ſte einig, ſtark und in ſich geſchloſſen iſt. Dazu wollen wir alle, die wir unſere Kirche und unſer Volk lieb haben, aus innerſter Verantwortung gegen das Evangelium und gegen unſeren evange⸗ liſchen Glauben heraus mithelfen und nicht irre und auch nicht müde werden. N Der Kurs unſerer Kirche in Baden erfährt keine Aenderung. Sie bleibt bei Gottes Wort, das uns in der Heiligen Schrift geoffenbart iſt, und im Bekenntnis zu Chri⸗ ſtus, dem Gekreuzigten und Auferſtandenen. Da⸗ von wird nichts abgebrochen. Haltet darum unent⸗ wegt unſerer Kirche die Treue. Laßt uns für ſie kämpfen und arbeiten und Gott bitten, daß er ſie mit ſeinem Geiſt des Friedens und der Kraft er⸗ fülle und ſie immer mehr zu einem Werkzeug ſeines Reiches und zu einem Segen für unſer Volk mache. Der Landesbiſchof: getz. D. Kühlewein. 8 eee. Mosbach vor neuen Plänen Mosbach, 28. Juli. Anläßlich einer Verſammlung des Ver⸗ kehrs vereins machte Bürgermeiſter Dr. Lang bebeutſame Ausführungen über die innerhalb eines Jahres im unſerer Stadt geſchaffenen Verſchöne⸗ rungen und Verbeſſerungen und abgehaltenen Ver⸗ anſtaltungen, um dann einen Ausblick für die nächſte Zukunft eu geben. Danach ſind weitere Verſchönerungen im Stadtgarten durch Anlegen eines romantiſchen Ste⸗ ges und Vollendung des ſogenannten Gutleuthauſes geplant. Dann ſoll ein der Würde des Ortes ent⸗ ſprechender Aufgang zum Friedhof und zur Fried⸗ hofkapelle angelegt und eine Leichenkapelle erſtellt werden. Ferner ſoll die Vollendung der Um⸗ eee e ee Gefängnis für Tötung auf Verlangen * Heidelberg, 28. Juli. In den Tagen vor Pfingſten ds. Is. fand man im Ziegelhäuſer Wald bei Heidel⸗ berg eine weibliche Leiche in kauernder Stel⸗ lung, die mit einer Schlinge um den Hals an einem Baum feſtgebunden war. Die Vermutung eines Mordes ſchwand erſt ſpäter, als man den nun⸗ mehr 18jährigen Hans Gebhard aus Wiesbaden, wohnhaft in Eberſtadt, in Mannheim feſtnehmen konnte. Sein Geſtändnis und abſchließend die heu⸗ tige Verhandlung vor dem Jugendgericht offenbarte eine trübe Geſchichte. Gebhard hatte gegen Weihnachten 1933 mit der 27jährigen verheirateten Frau Kunkel ein Ver⸗ Jältnis angebahnt, das nicht ohne Folgen geblieben war. Frau Kunkel, deren Mann wegen Vorbe⸗ reitung zum Landesverrat eine Zuchthaus⸗ ſtrafe abzuſitzen hat, lebte wie der Junge— ſein Vater iſt Trinker— in denkbar ſchlechten Verhält⸗ niſſen. So faßten beide den Entſchluß, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden. Sie fuhren nach Heidel⸗ berg, wo ſie ſich erhängen wollten, da Gebhard nir⸗ gends eine Piſtole herbeizuſchaffen vermochte. Am 17. Mai unternahmen ſie den letzten ver⸗ hängnisvollen Spaziergang. Gebhard fertigte der Frau eine Schlinge aus einer Kleider⸗ ſchleife an und hob ſie hoch. Frau Kunkel befeſtigte dann das freie Ende ſelbſt an einem Aſt einer jungen Fichte und bat dann Geb⸗ hard, ſie loszulaſſen. Dieſer ließ dann Frau Kunkel heruntergleiten, bis die Schlinge ſich zuzog und der Körper in der Schwebe hing. Nach kurzer Zeit riß die Schleife, und Frau „Kunkel fiel noch lebend zu Boden, wo ſie Gebhard mit der Hand vollends erwürgte. Er ſchleppte die Leiche einige hundert Schritte weiter, legte ſie unter Geſtrüpp, deckte ſie zu und band ſie an einer Lärche feſt. Dann will er den Mut ver⸗ loren haben, ſelbſt Hand an ſich zu legen.— Der Sachverſtändige Profeſſar Schwarzacher ſtellte feſt, daß dieſe Darſtellung dem objektiven Befund ent⸗ ſpreche. Der Staatsanwalt beantragte wegen Tötung auf Verlangen zwei Jahre Gefängnis und Anordnung der Fürſorgeerziehung. Das Gericht erkannte auf ein Jahr ſechs Monate Gefängnis und Fürſorgeerzie⸗ hung. Das Gericht ſtellte feſt, daß Gebhard unter dem Einfluß der Frau geſtanden habe, daß er aber auch ſelbſt Intereſſe daran gehabt habe, die Frau aus dem Wege zu räumen. gehungsſtraße Mühlenweg durch Abſchneidung der Waſſerwerkſcheune ins Auge gefaßt werden. Weiter iſt die Teerung verſchiedener Straßen und die Hö⸗ herlegung der Siedesheimer Straße—Schlackenbrücke, die dringend nötig iſt, vorgeſehen. Die Freilegung der Fachwerkhäuſer und die Erſtellung von Neubau⸗ ten ſollen gefördert werden. Auch an eine Aus⸗ nützung der Solquellen wird gedacht. Dann ſoll Mosbach ein„richtiges“ Bad bekommen, mit dem es den Fremden gegenüber Ehre einlegt. Der Hen⸗ ſchelberg ſoll mit der Zeit wieder Weinberg werden. Durch Anlegung von Wald⸗ und Spazierwegen ſo⸗ wie durch Anbringung von Gedenktafeln an hiſto⸗ riſchen Häuſern uſw. ſoll Verkehrswerbung getrie⸗ ben werden. Auch ſollen die kulturellen Belange durch Ausbau und Förderung kultureller Veranſtal⸗ tungen gehoben werden.— Nach monatelangn Be⸗ mühungen der verſchiedenſten Art iſt es endlich ge⸗ lungen, die Bergfeldſtedelung mit dem langerſehnten Waſſer zu verſorgen. Hoffentlich wird auch bald die Lichtverſorgungsfrage der Siedler in befriedigendem Sinne gelöſt. Der Karlsruher Korruptionsprozeß * Karlsruhe, 28. Juli. Im Weiterverlauf des Kor⸗ ruptionsprozeſſes gegen Grampp und Genoſſen vor der hieſigen Strafkammer wurde die Verneh⸗ mung des Angeklagten Bürgermeiſters Koch i. R. aus Ladenburg zu Ende geführt. Es kamen weitere Heilverfahren von 1929 bis 1931 zur Sprache, bei denen er ſich überhöhte Zuſchüſſe anweiſen ließ. — Der nächſte Angeklagte war der frühere Bürger⸗ meiſter von Eppingen, Heinrich Albert Wirth, der ſich auf Grund ärztlicher Zeugniſſe von 1929 bis 1931 mehrere Heilverfahren mit 85 v. H. des Aufwandes durch die Verſicherungsanſtalt für Gemeindebeamte geben ließ. In der Abrechnung gab er weſentlich höhere Beträge als verausgabt an und ließ ſich auch den Aufenthalt ſeiner Frau in den Badeorten mitbezahlen. Nicht genug damit, ſchaffte er ſich mit den Mitteln der Anſtalt auch noch Garderobe an. Der Angeklagte geſtand ein, ſich in dieſer Weiſe bereichert zu haben. Bailfrich-Hrarunse 5 Barffrich- S Selbstmord auf den Gleiſen * Nieder⸗Ingelheim, 28. Juni. Nachmittags ließ ſich an der Gemarkungsgrenze Heidesheim—Nieder⸗ Ingelheim der Bahnſtrecke Mainz-Bingen der 36jährige Arbeiter Johann Jakob Raber von hier von dem aus Richtung Mainz kommenden Eilzug überfahren. Gegen 12 Uhr hatte er in der che⸗ miſchen Fabrik B. ſeine Arbeit angetreten, dieſe jedoch ſofort wieder verlaſſen und ſich nach Hauſe begeben. Vor hier fuhr Raber mit ſeinem Fahrrad an die Bahnſtrecke, das Rad dort niederlegend, wäh⸗ rend er ſelbſt im Waldesdickicht das Herannahen dez Zuges abwartete und ſich vor die Lokomotive warf. Der Kopf wurde ihm vom Rumpf getrennt. Der Lokomotivführer ſah Raber im Wald ſtehen, kannte jedoch ſeine Abſicht nicht. Der ums Leben Ge⸗ kommene hinterläßt Frau und vier unmündige Kin⸗ der. Raber ſoll infolge eines Leidens ſchon längere Zeit ſchwermütig ſein. * Heidelberg, 28. Juli. Der zehnjährige Volks. ſchüler Walter Magin, Sohn des Bäckermeiſters Magin in Wieblingen, iſt geſtern beim Baden im Neckar ertrunken. Man fand am Ufer nur noch die Kleidungsſtücke und das Fahrrad des Jungen. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. * Karlsruhe, 28. Juli. Wegen hochverräte⸗ riſcher Umtriebe, begangen durch die Einfuhr zerſetzender ausländiſcher Druckſchriften, wurden duch Urteil des Ferienſtrafſenats des Oberlandes⸗ gerichts Karlsruhe am 25. Juli verurteilt: Karl Ernſt Martin Muſſeleck aus Düſſeldorf zu zwei Jahren Gefängnis; Oskar Rau aus Mannheim zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis * Buchen, 28. Juli.. Der Bund deutſcher Forſtbeamten, Ortsgruppe Mosbach, tagte hier im Saale„zur Poſt“. Es hatten ſich über 150 Forſtbeamte aus der Umgebung verſammelt. * Lauda, 28. Juli. Die Erweiterung des hieſigen Schlachthauſes wurde vom Be⸗ zirksrat genehmigt. Die Baukoſten belaufen ſich einſchließlich maſchineller Einrichtung auf 50 000 Mk. Damit wird ein vielumſtrittener Plan endlich verwirklicht. * Judwigshafen, 28. Juli. Der Architekt und Mit⸗ arbeiter beim Reichsheimſtättenamt in Berlin Pg. J. Waldmann aus Ludwigshafen, wurde in An⸗ erkennung ſeiner Arbeiten im Intereſſe der Bau⸗ wiſſenſchaft und Bauforſchung von der Freien Deutſchen Akademie für Bauforſchung in Leipzig zum ordentlichen Mitglied der Akademie berufen. Die Berufung erfolgte im Ein⸗ vernehmen mit dem Führerrat der Akademie. Lambrecht, 27. Juli. Der Mechaniker Anton Al⸗ brecht von hier fuhr abends mit einem Begleiter von Neuſtadt auf dem Nachhauſeweg in raſendem Tempo bei der Fabrik Hoffmann und Engelmann im Schöntal in einer Kurve gegen zwei Bäume, ſo daß er und der Mitfahrer in weitem Bogen auf die andere Seite der Straße flogen. Albrecht wurde dabei ſchwer verletzt, während der Begleiter mit leichteren Verletzungen davonkam. Was hören wir? Sonntag, 29. Juli Reichsſender Stuttgart .15: Reichsſenbung: Nationalſoßtalhſtiſcher Mor⸗ geugruß. Anſchließend Frühkonzert aus dem Jugend ſtadion.—.15: Kath. Morgeufeier.—.00: Feſtkonzert.— 10.30: Händel⸗Sonate.— 11.00? Reichsſen dung! Viermal Sport(Staffelfunkbericht).— 11.40: 25 ſchwäbiſcher Sängerwahlſpruch.— 12.00: Standmuſik auß München.— 12.45: Hocker heim. Dazwiſchen Bericht vem Motorradrennen.— 13.30: Handharmonikamuſik.— 14.00: Kinderſtunde.— 15.00: Leichte Schallplattenmuſik.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Die Senſe klingt. Hörfolge, 18.30: Reichsſendung: Die deutſchen Kampfſpiele.— 20.00: Hans Reimann plaudert.— 20.30: Die ſchwäblſche Nachtigall(Friedrich Silcher). Volksſtück.— 22.00: Tanz⸗ muſik(Schallpl.).— 28.00: Tanzfunk.— 24.00: Nachtmuſik⸗ Reichsſender Frankfurt .30: Choralblaſen.—.45: Kath. Morgenfeter.—.50 Deutſches Schatzkäſtlein.— 11.00: Fahrt nach Vigo. 13.00: Mittagskonzert.— 15.00: Stunde des Landes.. 16.00: Konzert.— 18.00: Hans Friedrich Blunck.— 20000 Tanzmuſik.— 21.00: Unterhaltungskonzert.— 2200: 1 0 Kleine Unterhaltung.— 23.00: Konzert. Reichsſender München .45: Geigenkonzert.—.30: Kath. Morgenfeier.— 10.40: Chor der Bruckner⸗ Gemeinde.— 13.00: Mittags kon. zert.— 14.30: Einladung bei fürnehmen Leuten.— 15.30: Kinderſtunde.— 17.30: Seefahrt nach Oſtpreußen.— 17.50: Bunte Konzertſtunde.— 20.10: Abendkonzert.— 22.90 Tanzfunk. Reichsſender Köln .30: Sonntägliche Morgenfeier.—.15: Funk in Blaue.— 10.45: Kleine Muſik.— 11.15: Geſchichten um Caruſo.— 12.00: Blasmuſik.— 13.10: Konzert.— 15.00: Eltern und Kinder.— 15.20: Muſik, die wir heimbrachten. — 16.00: Hänſel und Gretel. Hörſpiel.— 16.45: Blasmuſik. — 20.15: Schubert⸗donzert.—.30: Tanz und Unter⸗ haltung. Deutſchlandſender .00: Stunde der Scholle.—.55: Deutſche Feierstunde — 13.00: Mittagskonzert.— 14.00: Kinderfunkſpiele. 14.45: Viertelſtunde 0— 15,00: Schallplatten.— 16.00: Bunte Muſtk.— 17.45: Plautermann meint, 18.00: Des Baſſes Grundgewalt(Schallpl.).— 29.00 Lachpillen gegen Tanzfieber. Bunter Tanzabend.— W00ö: DTanzfunk. Wien 19.25: Hugo⸗Wolf⸗ ieder.— 20.08: Von Strouß bis Lehar.— 22.20: Abend konzert.—.30: Tanzmuſik. eee N bl zeinv voa le F „ianlec ulm uddebß jobd go gun zog gie 68“ „tudliat ne Schu usqhnbng Funfggauu nge faaguldg dog uebvaf dis unge aobrünegand zul mahv daa aecleun gal anz 8 dps 8“ „ugutvag sSbaosch abingqi jeja hau gun nag ichn uso uduiom gun cpiu ch dg»gouuvzcß S968 ic ul neovo hau uonognsboſsbuvsggorg dag an! anvaignches 8s aiplun i Soo zdogo Anu uscenpf ens 8 c Ave e aim In s“ ue uto guten Luvs u 91 F Dana ag ug goenabansun Lud Spas n oubione unn gun „Jahvateb mngogec sv u ono un Mobgorvag sj udbodvg 15 quis fhnvlnv g, git adi 4 und nv dude 0 anu opa on oi usb min noga uss zgause Gon recen „% en en den e e eg une een eguvgnda zin y ue jom nung gungch utdufsgudbn en noc zosbfeisnegz ud ge nend zubng zeatcht uuvg donseſctnoct ur A nolloe dak ut Sve dat ein dee eee e ehe een en g aun Arg hn 100 8 nasha Gbu ve gi anm jvutseie 40g 8“ „udfoval zo uolug zoo dunn N ö 490 on 91 Hog 49608 na uu 00 ogg“* bach uga nog 910 4 igen dog al ugagundch sgudaholgdun Ausai gun dis gun uoldpgqhhhoh godbuſkg ag ol sog uuvg too ul uscnzeg H ut gang do tg c! 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N b R 2 B.„ Sonntags⸗Blatt der Neuen Mannheimer Zeitung ſtand auf. Das Carmengeſichtchen ſah unglücklich, aber ent⸗ en aus.„Ich kann nicht, Marga! Und da ich's nicht kann, ich auch Ihre Gaſtfreundſchaft nicht länger annehmen. Mein an würde genau ſo urteilen!“ ſetzte ſie leiſer hinzu. Marga lachte zogrnig auf.„Oh, wahrhaftig! Wer ließ denn Seorg im Stich, um die eigene Perſönlichkeit gegen männliche Selbſtherrlichkeit zu b upten? Soll ich Ihnen ſagen, was los iſt? Sie ſind verliebt! Ganz einfach verliebt! Eine Sklavin, die ihre Ketten küßt. Das ſind Sie!“ Ly wurde rot.„Das wäre ſchließlich meine Sache, ſo gut wie Herr Luckner Ihre Sache iſt.“—— Mit dem nächſten D⸗Zug reiſte ſie ab. Es wurde nicht mehr viel geſprochen. „Ich vergebe es Ihnen nie, daß Sie mir dies antun!“ ſagte Marga zornig.„Ich hätte Ihnen andere Proben meiner Freund⸗ ſchaft gegeben.“ Aber die Worte drangen nur wenig in Lys Bewußtſein. Nun der Entſchluß zur Abreiſe gefaßt, der Koffer gepackt war, fühlte ſie ſich wie von einem Fieber ergriffen. In ſechs Stunden würde ſie in Hanſaburg ſein— bei Georg. Würde den Grund ſeines Schweigens erfahren, ob er ihr böſe war oder ob ihm tatſächlich etwas zugeſtoßen ſei. Sie ſtand am Fenſter des Abteils und fühlte, als ob alle gewaltſam unter⸗ drückte Unruhe wie eine Flamme aufſchöſſe.—— Alles geht zu Ende, auch die längſten ſechs Stunden. Die Gegend gewinnt mehr und mehr ein bekanntes Geſicht. Die Vor⸗ orte gleiten einer nach dem andern vorbei— Herrenfeld, Stein⸗ hagen, Schönberg. Nun ſieht man die Türme von Hanſaburg, den Turm von Sankt Nikolai, den von Sankt Petri. Und da iſt aich der vom Dom, in dem vor ſechs Monaten Ly Schmitt mit Georg Rosladin getraut wurde. Ach Gott, ja: Man muß daran denken, ob mau will oder nicht... Nun läuft der Zug ein, die Menſchen wimmeln in die Halle, und man ſelber ſteht dazwiſchen, von nie⸗ mand erwartet, von niemand abgeholt, und fühlt ſich höchſt merk⸗ würdig: halb ängſtlich, halb trotzig und auf jeden Fall den Tränen nahe. Wäre man doch nur lieber nicht gekommen! Man könnte ein Auto nehmen, aber dann gelangt man ſo unheimlich ſchnell in die Goetheſtraße, und man weiß ja immer noch nicht, was man ſagen ſoll, wenn man endlich da iſt. Alſo geht man zu Fuß, und die Schritte werden ſo langſam, wie ſie noch niemals geweſen ſind. Es iſt ein richtiger Kanoſſagang und es ſieht ganz ſo aus, als ob rein gar nichts ſich ereignen würde, um ihn leichter zu machen. Nun iſt man in der Brunnenſtraße, die in die Goetheſtraße mündet; da kommt Ly Annemarie Körber entgegen, mit der ſie zur Schule gegangen iſt.„Tag, Ly! Wie geht's deinem Mann?“ „Gut!“ ſagt Ly mechaniſch. „Oh, das freut mich aber! Er hatte doch wohl einen tüchtigen Knubbs abgekriegt, damals, nicht wahr?“ Aber ſchon hat Ly ſich abgewandt und läuft. Sie fragt nicht erſt, um was für einen„Knubbs“ es ſich handelt. Sie hört nur, daß etwas geſchehen iſt, von dem ſie nichts weiß und das natürlich ſchlimm iſt. Im Grunde iſt ſie nicht einmal ſo ſehr überraſcht. Immer wieder hat ſie in Ixingen ſo ein wunderliches Unheil⸗ ahnen gehabt. Wie von ſelbſt tragen die Füße ſie in die Goetheſtraße, einem unbekannten Schrecknis entgegen.„Ein tüchtiger Knubbs“, hat Annemarie geſagt. Vielleicht liegt Georg da mit zerbrochenen Gliedern. Und die Mutter hat ihr nichts davon geſchrieben. Un⸗ erhört iſt das! Unverzeihlich. Oder— oder war Georg ſo böſe, daß er es gar nicht erlaubte? Jetzt ſieht man ſchon den Giebel von Nummer vier, jetzt die Büſche des Vorgartens, und durch dieſe Büſche ſchimmert etwas weiß und braun. Bruns Fell. Brun! Das bedeutet, daß Muttſch zu Hauſe iſt. Gewiß pflegt ſie den Schwerkranken. Ly nimmt all ihren Mut zuſammen, tut noch ein paar Schritte und ſieht— Rosladin! Er iſt blaß, und auf der Stirn bis zum Auge liegt ein breites Pflaſter, aber er tändelt mit dem Hund tlnd läe Auf einmal tut Brun en tiefen Bernhardinerblaffer, läuft, wild wedelnd, zur Tür, und Georg ſchaut auf.—— Was nun kommt, iſt ſo: Es gibt kein Kanoſſa mehr mit Paterpeccavi, Abſolution und dergleichen. Nichts geſchieht als das Allexeinfachſte und Natürlichſte, und es geſchieht mit unglaublicher Schnelligkeit: Ly findet ſich in Georgs Armen. „Du— das Pflaſter— was hat das zu bedeuten? Ich hörte von einem Knubbs! Was haſt Du gehabt?“ Ein Schluchzen würgt ſie in der Kehle. Aber Georg will nichts hören. Eine Kleinigkeit. Nicht der Rede wert. Ein andermal kann man davon ſprechen. Arm in Arm gehen ſie ins Haus, ſitzen auf dem Diwan in der „Höhle“. Georg nimmt Ly das kleine Reiſehütchen ab unc ſtrei⸗ chelt die ſchwarzen Locken. In allem Zorn hat er ſich oft danach geſehnt. Dann lächelt er, und in ſeinen Augenwinkeln zeigen ſich ſchel⸗ miſche Fältchen.„War's ſehr ſchön in IJxingen?“ Die kleine Neckerei kan er ſich doch nicht verſagen. „Quatſch!“ ruft Ly ganz laut, faßt ihn bei beiden Ohren und iſt damit wieder die alte Ly. Schritte kommen am Hauſe vorbei.„Da iſt Eva! Sie hat Be⸗ ſorgungen gemacht. Wir wollen ihr entgegengehen!“ ſagt Georg fröhlich. Er zieht Lys Arm durch den ſeinen und ſo ſtehen ſie in der Diele, als Eva die Tür öffnet. „Ja, was ſagſt Du nun, Mama?“ Deutlicher könnte nichts den Wandel bezeichnen, der ſich voll⸗ zogen hat, als dies eine Wort. Eva ſagt kaum etwas, aber es fällt nicht auf, denn ſchon iſt Frau Schröder erſchienen. Mit vielen Geſten erzählt ſie von ihren Gefühlen beim Unfall des Herrn Kapellmeiſters, wie ihr Herz beinahe ſtillgeſtanden ſei beim Gedanken an all das, was hätte geſchehen können und was der liebe Gott ſo gnädig ver⸗ hütete. Vergeblich verſucht Rosladin, den Redeſtrom einzudäm⸗ men.„Aber die alte gnädige Frau hat dann den Herrn Kapell⸗ meiſter ſo prachtvoll gepflegt——“ Die alte gnädige Frau— wie wunderlich das klingt, wenn das Herz aller Luſt und allem Leid der Jugend noch ſo weit offen ſteht! Aber vielleicht iſt es gut, wenn ſo was einmal ausgeſprochen wird—: die alte gnädige Frau! Eva iſt der guten, teilnehmenden Seele dankbar für den Wort⸗ ſchwall, der ihr Zeit gibt, ſich zu faſſen. Ste ſteht ganz ſtill, mit einem blaſſen Lächeln, und überläßt Georg ihre Hand, die er zwi⸗ ſchen den ſeinen drückt. „Ja, wir können ihr nie dankbar genug ſein, Frau Schröder,“ ſagt er warm. Dazwiſchen klingt Lys helle Stimme:„Na, aber nun iſt ja die Rabentochter und Rabenfrau wieder da, Muttſchi! Nun ſollſt du's gut haben!“ Sie meint es ſo herzlich, wie es ihrer Natur nur möglich iſt, aber Eva hört etwas anderes heraus:„Der Mohr hat ſeine Schuldigkeit getan!“ Endlich beſinnt Frau Schröder ſich auf ihre Obliegenheiten und ſagt, daß ſie nach dem Abendeſſen ſehen müſſe. „Ich komme mit!“ ruft Ly wichtig und hausfraulich. „Laß nur, mein Kind! Heute tue ich das noch.“ „Nun, wenn Eva ſo lieb ſein will, ſo wollen wir's dankbar annehmen, Schatzi,“ ſagt Georg. Er möchte allein ſein mit Ly. Eva hört es ganz genau heraus. So viel iſt ſie ihm geweſen von Anfang an und ganz beſonders in dieſen Tagen nach ſeinem Unfall. Niemand weiß das beſſer als er ſelbſt— und doch: Seine Mannesſehnſucht geht nach der jungen Gefährtin. Jetzt, wo die Waſſer des Gekränktſeins ſich verlaufen, nun ſie aus eigenem Antrieb zu ihm zurückgekehrt iſt. merkt er erſt, wie ſehr ſie ihm gefehlt hat. Eva aber geht in die Küche.—— Als ſie nach einer guten halben Stunde zurückkommt, ſieht ſie durch die angelehnte Tür Ly auf Georgs Schoß ſitzen. Sie hat den Arm um ſeinen Nacken gelegt und zwitſchert töricht⸗zärtlich wie ein ſchmeichelndes Kind:„Bis mir wieder dut, ja? Bis mir wieder dut, Liebling?“ Und Georg lächelt und flüſtert etwas, das man nicht verſteht. „Kommt zu Tiſch!“ ruft Eva laut und hört ſelbſt, daß ihre Stimme fremd und rauh klingt. „Du ſiehſt blaß aus, Eva. Fehlt Dir was?“ fragt Rosladin ſpäter beſorgt. g „Bewahre! Was ſollte mir fehlen? Ein bißchen Kopfweh höch⸗ ſtens. Nicht der Rede wert.“ „Frau Schröder wird ſchon recht haben: Dat haſt Dich eben doch zu ſehr für mich angeſtrengt,“ ſagte er zärtlich.„Ich fühle mich ſchuldig.“ „Tut er nicht, als ob ich wirklich die alte gnädige Frau' wäre lächelt Eva gezwungen zu Ly hinüber. Und die Junge lacht leicht⸗ herzig. 5 N 3 2 r Sonntags⸗Blatt der Neuen Mannheimer Zeitung e „Biſt Du ja auch, Muttſchi! Aber tröſte Dich: Man ſieht's nicht! Immer noch ſehr rüſtig und guterhalten!“ Seitdem er ſich wieder wohlfühlte, hat Georg ihr des Abends immer vorgeleſen, und ſie haben manch gutes und kluges Wort geſprochen, wie zwei Menſchen, deren Seelen auf den gleichen Ton abgeſtimmt ſind. Wie beglückend das war! Aber heute denkt Rosladin nicht daran. Er ſetzt ſich an den Flügel und phantaſiert. Nicht in großen, rauſchenden Akkorden, ſondern leiſe, träumeriſch, aus dem Gefühl tiefen Wohlſeins her⸗ aus. Und endlich— ganz unbewußt, kommt ihm ſeine eigene Melodie unter die Finger: „Es vergeht kein Stund' in der Nacht, Da mein Herz nicht erwacht Und dein gedenkt——“ Da ſteht Eva auf, geht unhörbar über den Teppich— zun Zimmer hinaus— zum Hauſe hinaus, und die beiden hören es micht einmal. Gehen können— zu rechter Zeit— wenn man merkt, daß man entbehrlich geworden, iſt die große Kunſt der Alternden, aber ſie iſt bitter, wie der Tod Als ſie daheim in die Diele tritt, kommt auf breiten Pfoten Brun würdevoll gegangen, und ſie kniet neben ihm nieder, drückt den Kopf in ſein Fell, wimmert:„Ach, mein Hund, mein guter Hund, jetzt hab' ich niemand mehr als dich.“ Sie fühlt es mit tödlicher Genauigkeit: Nie mehr darf ſie in Georgs Hauſe aus und ein gehen und das Glück der Tochter mit den Augen einer Diebin betrachten. Nie mehr! „Ich muß gehen. Ich würde eine ſchlechte Mutter und Schwiegermutter werden,“ ſagte ſie ganz laut. Sie iſt noch viel zu jung für die Rolle der„alten gnädigen Frau“. Neuyork! denkt ſie, wie man dumpf im Traum denkt. Ich muß nach Neuyork! f Iſt es nicht ein Unding, daß gerade ihre unendliche Liebe ſie in die Ferne treibt? 5 5 a Schwerfällig rafft ſie ſich auf und ſieht nun erſt auf dem Tiſch ein helles Viereck liegen. Ein Brief aus Amerika! Beinahe, als ob ihre Gedanken und die Not der Stunde ihn hergezaubert hätten. Mechaniſch, weil es doch einmal üblich iſt, Briefe zu öffnen, öffnet ſie ihn. Viel enthält er nicht. Eigentlich nur die hundertmal gehörten Klagen der Mutter. Es geht der alten Dame nicht gut, es geht ihr ſogar ſchlechter als ſonſt. Sie meint, daß ſie ſterben werde, und zwar diesmal ganz gewiß. Ach, wenn ſie nur Eva noch einmal ſehen könnte! Es iſt ihr letzter Wunſch auf der Weſlt. Fritz iſt ja herzlich gut, aber man weiß ja, wie Männer ſind So hat ſie ſeit zehn Jahren geſprochen und wird vielleicht nach weiteren zehn Jahren noch ſo ſprechen. Es gehört einmal mit zu ihrem tränenſeligen Weſen, und ihre Kinder haben es nie allzu ernſt genommen. Aber diesmal weiſt ihr Brief den Aus. weg aus einem unerträglichen Wirrſal, gibt Vorwand und Er⸗ klärung. Jedermann wird die Anſprüche alter Pflichten anerken⸗ nen, wenn die neuen erfüllt ſind. Da Ly ſie nicht mehr braucht, gehört Eva zu ihrer alten Mutter. 8 In ſich zuſammengekauert, ſitzt ſie in jammervollem Schluchzen, und alle Waſſer der Trennungsſchmerzen gehen über ſie. „Es vergeht kein Stund' in der Nacht, Da mein Herz nicht erwacht Und dein gedenkt——“ So iſt es geweſen und ſo wird es bleiben, wenn auch das Meer zwiſchen ihr und Georg Rosladin liegt. Vielleicht wird ſie einmal zurückkommen dürfen nach Jahren, wenn ſie dem feurigen Ofen dieſer Leidenſchaft entronnen iſt, wenn ihr Haar ergraut iſt, wenn Ly Kinder hat. Ja, dann ganz beſtimmt, denn eine Großmutter muß doch ihre Enkel kennen⸗ lernen. Für eine Großmutter iſt immer ein Platz vorhanden. Es iſt ein wunderliches Ding um die Hoffnung, die ſelbſt vor der kleinſten Ritze um Einlaß bettelnd ſteht, die über ſteinige und dunkle Wege einem ſchwachen Lichtſchimmer in weiter Ferne ent⸗ gegenwandert, ohne zu wiſſen, ob ſie ihr Ziel erreichen wird Jetzt geht die Haustür. Berta, die ihren Ausgang gehabt hat, kehrt heim. Als Eva ſie kommen hört, reißt ſie ſich zuſammen und ruft ſie herein. „Morgen früh müſſen Sie die Koffer vom Boden holen, Berta! Meine Mutter iſt erkrankt; ich muß ſobald wie möglich zu ihr fahren.“ „Nach Amerika?“ ruft die Kleine erſchrocken.„Iſt das die Möglichkeit! Auf wie lange denn, gnä' Frau?“ „Ich weiß es ſelbſt noch nicht. Es kann lange dauern.“ „Oh, das wird ja den jungen Herrſchaften ſehr leid tun,“ ſagt Berta teilnehmend und kommt näher.„Aber gnä' Frau weinen ja! Steht's denn ſo ſchlimm mit der Frau Mama?“ Doch Eva hört ſchon nicht mehr hin. Ihr Blick geht ins Leere. „Man wird da hindurch müſſen“ ſagt ſie verloren Ende. — Schuß im dritten Akt N. von Frank F. 0 Der Profeſſor nahm die Brille ab und putzte ſie mit einem weißen Tuch. Er ſah den Inſpektor mit feucht⸗ſtumpfen Augen an, während er antwortete:„Fräulein Apolny wird mit dem Leben davonkommen. Die Kugel iſt in die Schulter gedrungen. Steckſchuß. Es wird wahrſcheinlich nicht einmal eine Schädigung zurückbleiben. Gott ſei gelobt.“ Der Inſpektor neckte.„Das iſt gut. Auch für die arme Närrin, die dieſe Schauſpielerin anſchoß. Hat Fräulein Apolny vielleicht Ihnen, dem Arzt und Freund gegenüber noch irgendwelche Aus⸗ kunft gegeben, die für mich von Belang ſein könnte?“ Der Profeſſor ſchüttelte trübe den Kopf.„Fräulein Apolny verſichert immer wieder, keine Feindin zu haben; die Perſon, die ſie anſchoß, ſei ihr völlig fremd.“—„Das iſt auch richtig.“ „Würden Sie mir Näheres ſagen, Herr Inſpektor? Ich liebe Fräulein Apolny; es iſt durchaus damit zu rechnen, daß ſie meine Frau wird. Ich frage nicht aus bloßer Neugierde.“ Der Inſpektor zögerte. Dann entſchloß er ſich.„Ich will Ihnen die Geſchichte erzählen, Herr Profeſſor. Wahrſcheinlich plagen Sie ſich ſonſt noch lange mit dem Gedanken herum und tun der armen Kranken unrecht. Fräulein Apolny kann Ihnen gar nichts anderes ſagen, ſie kennt die Frau, die ihr nach dem Leben trachtete, wirklich zicht. Das ganze Geſchehen iſt eine tragiſche Verknüpfung.“ Er hüſtelte.„Sie wiſſen, wer den Schuß abfeuerte?“ „Ein Fräulein Helga Lind, Sekretärin des Schriftſtellers Leonhard Borr, der übrigens dieſe Komödie ſchrieb, in der Fräu⸗ lein Apolny die tragende Rolle ſpielte.“ „Sehr richtig, Herr Profeſſor. Und da ſind Sie ſchon mitten in der Geſchichte und haben die Figuren der Handlung alle ge⸗ nannt. Dieſer Leonhard Borr ſchrieb die Komödie. Wir haben ſoeben die zweite Aufführung bis zum zweiten Akt miterlebt. Dann hallte aus der Proſzeniumsloge der Schuß, und die Vor⸗ ſtellung mußte abgebrochen werden. Der Schuß fiel am Ende des dritten Aktes an jener Stelle, als die Heldin des Stückes dem Mann, den ſie liebt, ihre Liebe geſteht. Man hat die Szenen gewagt genannt; ſie iſt kühn. Eine Frau zeigt ſich ſeeliſch ohne Hülle und Hemmung. Ich bin kein Kritiker, ich maße mir kein Urteil an. Nur eines wäre zu ſagen: Der eigentliche Verfaſſer dieſer Szene iſt nicht der Schriſtſteller Leonhard Borr. Leonhard Borr hat die Sätze nur nachgeſchrieben, der hat feſtgehalten und aufgehalten und aufgeſchrieben, was ſeine Geliebte, dieſe Sekre⸗ tärin Helga Lind, ihm in einer Stunde des Ueberſchwangs geſagt hat.“ a „Ah..„ ſtieß der Profeſſor heraus; er vergaß ſeine Brille aufzuſetzen.„Das wirft allerdings einiges Licht in das Dunkel. Dieſe Helga Lind empfand die Szene auf der Bühne als eine Profanierung ihrer tiefſten Gefühle, gewiſſermaßen als eine Bloß⸗ ſtellung ihres Uxeigenſten.“ „So iſt es. Sie war geſtern im Theater und hat es, nach Ausſagen des Logendieners, wie eine Verſtörte fluchtartig und kreideweiß im Geſicht nach dem dritten Akt verlaſſen. Heute war ſie wieder in der Loge; heute fiel der unglückliche Schuß. Stellen Sie ſich vor, eine Frau, die liebt, hört die Worte, die ihr geheimſtes Fühlen bloßlegen, Sätze, die ſie in einer Stunde, 5 die ihr gewiß groß, vielleicht heilig war, dem Geliebten geſagt Samstag, 28. Juli/ Sonntag, 29. Juli 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 8 GN eite/ Nummer 342 Weg und Ziel des deutſchen Sports Erſter Kongreß des Reichsbundes für Leibesübungen— Grundlegende Rede des Reichsſportführers Zuſammenarbeit mit SA, H und Arbeitsdienſt— Fachämter ſtatt Verbände Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten ſprach am Freitagabend im großen Saal des Kulturvereins in Nürnberg ouf dem Erſten Kongreß des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen über Weg und Ziel des deutſchen Sports. Dabet machte der Reichsſportführer richtunggebende Aus⸗ führungen für die zukünftige Entwicklung und Neugeſtal⸗ kung der deutſchen Feibesübungen. g Der Reichsſportführer ging davon aus, daß die Leibes⸗ übungen immer im Zu ſammenhang mit den Anſchauungen der Zeiten geſehen werden müßten, daß ſie nicht bezuglos im Geſchehen der Zeit, ſondern immer als Ausdruck der Haltung einer Zeit zu gelten hätten. Für den neuen S ſei 05 nationalſozialiſtiſche Haltung als Grundlage für die Zielſetzung und die Wegrichtung der deutſchen Let⸗ besübungen einzuſetzen. 8 Zum erſten Male ſet in der OGeſchichte Deutſchlands eine einheitliche Auffaſſung vom Sinn und Aufbau der zeutſchen Leibesübungen möglich und Pflicht. Die Ohſung dieſes von der Geſchichte aufgegebenen Auftrags ſei durch die verworrene Lage im Augenblick der Machtergreifung des Nationalſozialismug erſchwert geweſen, denn die Lage Leiſewitz, der Metſter über 200 Meter Kraul im Januar 1083 auf dem Gebiete der Leibesübungen ſei das Ergebnis der Geſchichte der letzten 150 Fahre. Die Erkenntnis des Führerg ſei ein geſchichtlich wich⸗ tiger Akt, daß die Leibesübungen nicht durch den bloßen Sachverſtand, ſondern von einem politiſchen, ſoldatiſchen Führer aufgebaut werden müſſen. Der Reichsſportführer ſei höchſte Inſtanz der ſtaats⸗ politiſchen Verantwortlichkeit für die deutſche Leibeserziehung. Dies habe der Führer in zwei wichtigen Erlaſſen vom 14. Dezember 1933 umb vom 27. Juli 1934 zum Ausdruck gebracht. l Die erſte Aufgabe des Reichsſpork⸗ führers ſei, ſtaatspolitiſch geſprochen, geweſen, d te Machtverantwortung und Führung in einer Hand zu ver⸗ einigen, die zweite müſſe aber nunmehr die Erziehung zu neuen Anſchauungen und zu neuem Leben in den Leibes⸗ übungen ſein. Die Stiftung einer neuen Ordnung in den Leibesübungen ſtünde erſt am Anfang. Der enoͤgültige Abſchluß ſei erſt mit der Erziehung der heranwachſenden Generation zu erwarten.. Darauf entwickelte der Reichsſportfüührer in großen Zügen die 2 der y iſch⸗politiſchen Auſchauung auf dem Gebiete der Leibesübungen in den letzten 150 Jahren. Er ſtellte die rationaliſtiſche Auffaſſung Gutsmuths der erzieheriſch⸗politiſchen Jahns gegenüber, führte über den erſten Unterlegenen des Syſtems, Eiſelen, zu Spieß und von da über die drei Wege des Turnens, des Sports und der Gymnaſtik zu der noch bis vor einem Jahre poltttſch verworrenen Lage der Gegenwart. Die Free der autoritativen Führung ſei durch den Reichsſportführerring gelöſt. Die zweite Aufgabe der Erziehung zu neuen Au⸗ ſchauungen ſei aber erſt möglich, wenn die geſamten Verbände im Reichsbund für Leibesübungen zu⸗ ſammengefaßt ſeien. Erſt Hann ſei es möglich, klare und eindeutige Beztehungen zn den entſprechenden Organiſationen des Stagtes und der Partei zu ſchaffen. Zuſammenarbeit mit Se, Oz und Arbeitsdienſt Um dte Borausſetzungen für die gewünſchte n herzustellen, fei für dite nächſte ett eine Vereinbarung mit dem Reichs min i⸗ ſter für Erziehung, Wiſſenſchaft und Volksbildung zu erwarten. Mit Staatsſekretär Hierl wurde vereinbart, ein Referent im Stab des Reichsſportführers die Verbin⸗ dung zum Arbeitsdienſt herſtellt und dieſe Be⸗ ziehungen beſonders pflegt. rtführer in ſeiner Eigenschaft als Gruppenführer der zum Sportreferenten der Oberſten SA ⸗ Führung vorgeſchlagen. Die wohl wichtigſte Vereinbarung der letzten Tage ſei Ae, die zwiſchen dem Reichs jugend führer und dem Reichsſportführer getroffen wurde. Auf Grund der Erlaſſe des Führers wird der Reichs portführer an der Durchführung der Leibesübungen als eines weſentlichen Teiles der Geſomt⸗ erzklehung der Hitler ⸗ Jugend maßgeblich beteiligt und gehört. Zu dieſem Zweck beſtellt der * N fn neue Chef des Stabes, Lutze, habe den Reichs⸗ Reichsſporkführer im Einvernehmen mit dem Reichsjugend⸗ hrer einen Vertrauensmann, der zur Abteilung E der ichsfugendführung tritt. Der Reichsſportführer vertritt Standpunkt, daß —!.. 5 die Jugendlichen des Reichsbundes Mitglieder der 53 ſein müſſen. Neuaufnahme von Jugendlichen in die Vereine des Reichsbundes für Leibesübungen wird von der Mitgliedſchaft bei der HJ abhängig gemacht. Die Grunoͤſchulung in den Leibesübungen der HJ wird in engſter Zuſammenarbeit mit dem Reichsſportführer durchgeführt. Befreiungen vom HI ⸗ Ausbildunasdienſt werden nur gewährt für beſonders leiſtungsfähig ver⸗ anlagte Mitglieder auf Anforderung des Reichsſport⸗ führers. Die von der HJ eingegliederten Vereine des Reichsbundes für Leibesübungen bleiben weiterhin Mit⸗ glied der zugehörigen Turn⸗ und Sport⸗Vereine. Die 5 verzichtet grundſätzlich auf Reihenſpiele und Meiſterſchaftskämpfe. Ausnahme bedürfen beſonderer Vereinbarung mit dem Reichsſportführer. Zur weiteren Unterſtützung der Vereinheitlichung der Jeibesübungen im ganzen deutſchen Volk und im Hin⸗ blick auf die außenpolitiſchen Aufgaben des deutſchen Sports hält der Reichsjugendführer die Mitglied⸗ ſchaft der HJ in den Vereinen des Reichs bundes für erwünſcht. Schließlich iſt der Reichsſportführer mit dem Stellver⸗ tretex des Führers, Reichsminiſter Heß, übe reingekommen, auf dem Gebiete der Dietarbeit mit den Organisationen der Partet poſitiv zuſammenzuarbeiten. Alle dieſe bisher getroffenen Vereinbarungen bedeuten einen fruchtbaren Aufſtieg des Reichsbundes für Letbes⸗ übungen und ſeinen Ausdruck der poltitiſchen An⸗ erkennung durch Partei und Staat, Deutſchland 5 eine freie Inſtitution der Leibesübungen Beſtehen müſſe. Der Reichsbund müſſe daher für die Zu⸗ kunft nicht nur eine geduldete Organiſation, ſondern ein weſentliches Stück der deutſchen Erzie⸗ hungsarbeit überhaupt ſein. Die Geſtaltung des Reichsbundes umriß der Reichsſportführer in großen Zügen. Der Reichs⸗ bund für Leibesübungen iſt demnach die Vereinigung aller deutſchen Leibesübungen treiben ⸗ den Vereine. Führer des Reichsbundes für Leibes⸗ übungen iſt der Reichsſportführer. Die Aufgabe, die er dem Vereinen ſtellt, iſt die leibliche und ſeeliſche Erziehung der in den Vereinen zuſammengeſchloſſenen Deutſchen zu nationalſozialiſtiſcher Haltung durch Pflege der Leibesübungen. a Dem Neichsbund ſind allgemeine Aufgaben geſtellt. Am Anfang ſteht die allgemeine Ausbildung, die ſich in eine leibliche Grundausbildung, Geländeſport⸗Arbeitg⸗ gemeinſchaften(SA⸗Sportabzeichen) und eine welt⸗ anſchanliche Erziehung(Dietweſen) gliedert. Für dieſe Arbeit aus dem Kernſtück der geſam⸗ ten erzieheriſchen Leiſtungen des Reichsbundes werden den deutſchen Turnern beſondere Funktionen erteilt werden. daß in Preſſe⸗ und Werbeweſen, Wirtſchafts⸗ und Finanzweſen, Verſicherungsweſen und Rechtsberatung ſind Angelegen⸗ heiten des Reichsbundes, ebenſo der Verkehr mit Reichs⸗ behörden und deren Organiſationen. Unter den allgemeinen Veranſtaltungen, die der Reichs⸗ bund in periodiſcher Folge Furchführen wird, ſtehen die Deutſchen Kampfspiele an erſter Stelle. Sie ſollen ſich immer mehr zu Volksfeſten entwickeln, wie es früher die Deutſchen Turnfeſte geweſen ſind. Für die Durchführung der fachlichen und techniſchen Aufgaben errichtet der Reichsſportführer Aemter die ſich nach der fachtechniſchen Art der im Reichsbund betrie⸗ benen Formen der Leibesübungen richten. Für jedes dieſer Aemter ernennt der Reichsſportführer einen Leiter, der für die Geſchäftsführung ſeines Amtes verantwortlich iſt. Die beſtehende Gaueinteilung wird über⸗ nom mem. In jedem Gau wird ein Gauamt des Reichsbundes fitr Leibesübungen errichtet, deſſen Aufgaben den allgemeinen Aufgaben des Reichs⸗ bundes entſprechen. Die weitere Unterteilung der Gaue wird nach beſtehenden Bedürfniſſen geregelt. In Städten mit mehreren Turn⸗ und Sportpereinen wird eine Orts gruppe des Reichsbundes errichtet, die keine fach⸗ lichen Aufgaben zu leiſten hat, ſondern im Bereich ihres Ortsgebietes die Gemeinſchaftsarbeit untereinander fördert und die Intereſſen der örtlichen Turn⸗ und Sportbewegung der zuſtändigen Ortsgemeinde gegenüber vertritt. Nach der Bekonntgabe des organiſdtoriſchen Grund⸗ geſetzes ſprach der Reichsſportführer über die beſondere Aufgabe des Reichsbundes für Leibesübungen, nicht allein organiſatoriſche und au to⸗ ritative Spitze, ſondern erzieheriſche Inſtitution zu ſein. Eine weſentliche und für die Durchführung der allgemeinen Aufgaben des Reichsbundes entſcheidende Frage ift die Feſtlegung und Neugeſtaltung des Beauftragtenſyſtems. Der Beauftragte des Reichsſportführers iſt nicht allein zuſtändig für die allgemeinen Aufgaben des Reichsbundes in ſeinem Gau, ſondern er hat darüber hinaus die Inter⸗ eſſen für ſein Gebiet zu wahren, die den Reichsſportführer an die bereits erwähnten Organiſationen des Staates und der Partei binden. Die er zie heriſche Arbeit des Reichsbundes ſei in ihrem höchſten Ziele: Unterſtützung der Raſſekraft, der Volkskraft und der Volkstumspflege und der Bundeskraft, die die organifatoriſche und für ein gemeinſames Handeln und gemeinſames Leben notwendige politiſche Ge⸗ ſtaltung vermittelt. Dieſe öͤrei Ausprägungen des Kraftbegriffs haben unter allen Umſtänden das gemeinſame Fundament der Er⸗ ziehung in der ſpeziellen Form der Leibesübung zu ſein. Das ſoll die erſte Aufgabe und beſondere Sorge des Reichsſportführers ſein: den Reichsbund für Leibesübungen zu einer ver⸗ ſchworenen Gemeinſchaft von Männern und Frauen zu machen, die in der Einſatzbereitſchaft für den nationalſozialiſtiſchen Staat ihre höchſte Ehre ſieht. Das Kampfſpiel-Tennis⸗-Turnier Regen ſtört am Freitag Der vierte Tag des Kampfſpiel⸗Tennis⸗Turnieres in Mituchen war durch langanhaltende Regenfälle ſehr ungün⸗ ſtig beeinflußt. Es konnte erſt kurz vor Mittag mit den Spielen begonnen werden, wobei es aber gleich einige Ueberraſchungen gab. Der junge Nachwuchsſpieler Hen⸗ kel 2 konnte unſeren alten Davispokal⸗Vertreter Eberhard Npurney in drei Sätzen mit:6,:2, 61 ſchlagen und die Gebr. v. Cramm feierten einen ſchönen Sieg mit 26, :8,:8 über Lund ⸗Pachaly. Am Nochmittag hatte ſich dann das Wetter doch noch aufgeheitert. Die Kämpfe konnten ſtark gefördert werden und im Herreneinzel ſtehen jetzt ſogar ſchon die„Letzten Vier“ in G. v. Cramm, W. Menzel, Henkel 2 und Dr. Deſſort⸗Hamburg feſt. Im Herren⸗Doppel heißen die Gegner des Schlußſpieles Gebr. v. Cramm und Denker⸗ Henkel 2. Das zweite Endſpiel des Samstags beſtreiten im Dameneinzel Frl. Auſſem und Frl. Roſt⸗München. Frl. Auſſem hatte Frau Schomburgk:4, 622 ausgeſchaltet und Frl. Roſt warf überraſchenderweiſe Marie⸗Luiſe Horn mit:4,:6,:3 aus dem Rennen. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Henkel 2— Nourney:6,:2, 613; Men⸗ zel— Bruns:0(im erſten Satz zurückgezogen, da Bruns nicht mehr weiterſpielen konnte); G. v. Cramm— Kuhl⸗ männ:3,:4; W. Menzel⸗Pohlhauſen 911,:8, 1018. Herrendoppel: Gebr. v. Cramm— Lunß⸗Vochaly:6, :8,:3: Dr. Deſſart⸗Frenz— Bräuer⸗Eichner:4,:10, :3; Denker⸗Henkel 2— Kuhlmann⸗Npurney 610,:1; Gebr. v. Cramm— Deſſart⸗Frenz:1,:6, 611,:4. Damen⸗Einzel: Frl. Roſt— Horn 614,:6,:3; Frl. Auſſem— Frau Schomburgk:4,:2. Damen⸗Doppel: Frl. Sander⸗Zehden— Dollinger⸗ Hamel:2,:6, 611; Frl. Sander⸗Zehden— Bartels⸗ Schneider⸗Peitz:4, 10:8. Gemiſchtes Doppel: Morezek⸗Heydenreich— v. Ende⸗ Lund:5,:4; Ehepaar Schomburgk— Ferber⸗Henkel 614, :8; Krüger⸗Fr. Heitmann— Peterſen⸗Jänecke 816, 614; Ledig⸗Kleinſchroth— Geſchwiſter Hamel:4,:2; Hor a⸗ Denker— Hiller⸗Walch 10:8, 61; Hammer⸗Menzel— Morczek⸗Heydenreich:4,:0; Schneider⸗Kuhlmann— Krüger⸗Fr. Heitmann 715,:5; Bartels⸗Heydenreich— Ledig⸗Kleinſchroth:4,:4; Zehden⸗Eichner— Kobe⸗Panke :5, 613; Auſſem⸗Henkel 2— Käppel⸗Schieder 611,:0; Hiller⸗Walch— Plümacher⸗Schuſter:2,:2; Käppel⸗ Schieder— Richter⸗Bräuer 11:9, 614. Turnerinnen, die in Nürnberg zu Kampfſpielehren kamen, tragen mit Stolz den ſchlichten Etchenkranz, der nach alter Turnerſitte für ſie e. den ſchönſten Siegeslohn bedeutet. Giſela Arendt⸗ Charlottenburg, Meiſterin im 100⸗ Meter⸗Kraul, nach dem Sieg, rechts Giſela Arendt. Die Waſſerball⸗Vorſchlußrunde Am Freitag vormittag gelangten im Schwimm⸗Stadion die vier Vorſchlußrundenſpiele zur Waſſerball⸗Meiſterſchaft zur Durchführung. Die Spiele brachten im allgemeinen die erwarteten Ergebniſſe, dagegen ließen die Leiſtungn ver⸗ ſchiedentlich zu wünſchen übrig. Im erſten Spiel des Tages zwiſchen Magdeburg 96 und den Schwimmſport⸗ freunden Barmen gab es leider ſogar eine regelrechte Rau⸗ ferei, ſo daß dieſe Begegnung alles andere, nur keine Wer⸗ bung für den Waſſerballſport wurde. Die Ergebniſſe der vier Kämpfe waren: Magdeburg 96— SSß Barmen 412(:2) Weißenſee 96— Waſſerfr. Hannover:0(:0) Hellas Magdeburg— SV Augsburg 91(:0) Dutsburg 98— Poſeidon Magdeburg 418(:2) Spitzenleiſtungen der Rhönſegler Hofmann⸗Mannheim ſegelt 310 Kilometer Prachtleiſtungen unſerer deutſchen Segelflieger wurden am Donnerstag von der Waſſerkuppe gemeldet. Der Darmſtädter Fiſcher landete nach 215 Luftkilometern in Chemnitz, Bräutigam⸗Dresden ging nach 200 Km. in Aue nieder und ſchließlich kam die Nachricht, Wolf Hirth iſt in Görlitz, 310 Km. vom Standort entfernt. Das be⸗ deutete eine gewaltige Verbeſſerung des Weltrekords, den die FA(Federation Aeronautique Internationale) ſoeben anerkannt und den Fiſcher⸗Darmſtadt am 16. Juni mit ſeinem Flug nach Montböliard aufgeſtellt hatte. Dieſen drei Fernflügen ſtellte der Mannheimer Flieger Ludwig Hofmann eine gleichwertige Lei⸗ ſtung zur Seite. Er befand ſich am Donnerstag abend noch tn der Luft und erſt Freitag früh trafen die erſten Nach⸗ richten von ihm ein. Er war nach einem Flug von 310 Km. in der Nähe von Leitmeritz, und zwar 2 Km. von Gas⸗ dorf, gelandet, hatte abſo eine Kilometerzahl erreicht, die weit über dem bisherigen Rekord lag, aber gleichzeitig, was Hofmann unbekannt war, auch ſchon wieder durch Hirth überholt war. Nach der Landung meldete ſich Hof⸗ mann gleich bei der Gen darmerieſtation in Gas⸗ dorf. Das Flugzeug wurde einer eingehenden Unter⸗ ſuchung durch eine Militär kommiſſion aus The⸗ reſtenſtadt unterworfen, wobei der Radioſender und der Photvbapparat eine beſondere Rolle ſpielten. Das Flug⸗ zeug wurde bis zum Abſchluß der Unterſuchung beſchlag⸗ nahmt. Hofmann erklärte, er habe eigentlich nicht beab⸗ ſichtigt, in die Tſchechoſlowakei einzufliegen, aber er habe eben an der Grenze die Orientierung verloren. Weitere Nachrichten von Hofmann fehlen noch. Doch darf damit gerechnet werden, daß der Mannheimer wie ſeinerzeit in Frankreich— wenn auch nach einem genauen Verhör— das nötige ſportliche Verſtändnis finden wird, ſo daß er noch dieſe Woche die Rückreiſe antreten kann. Von Wolf Hirth wird bekannt, daß er von einem Motorflugzeug bereits am Freitag morgen wieder zur Rhön zurückgeſchleppt wurde. Der Führer des Deutſchen Luftſport⸗Verbandes, Prä⸗ ſident Loerzer, hat nach Bekanntwerden der bisher unerreichten Tagesflug⸗Leiſtungen in Langſtreckenflügen im Rahmen des Segelflug⸗Wettbewerbes, an Prof. Georgti ein Telegramm folgenden Inhalts auf die Waſſerkuppe geſchickt: „Bin von den Fernflugleiſtungen der deutſchen Segel⸗ flieger am 26. Juli als einem bisher in der Welt uner⸗ reichten Tageserfolg mit Stolz und Freude erfüllt. Dem Weltrekordflieger Wolf Hirth bite ich, Glückwünſche und beſondere Anerkennung zu übermitteln. gez. Loerzer.“ Die Mannheimer Fliegerei Auf unſere kurze Ueberſicht in unſerer Sonderbeilage vom 14. Juli ſchreibt uns Herr B. Bechler, der Bruder des bekannten Mannheimer Fliegers Bechler, noch ergän⸗ zend: Das ſogenannte„fliegende Nachthemd“ wurde auch von meinem Bruder geflogen; alſo von der Anfangszeit bis zur Umkonſtruierung der Maſchine. Nicht das„flie⸗ gende Nachthemö“ wurde zum Ueberlandflug gemeldet, ſon⸗ dern eine andere Type von Pippert⸗Noll. Ueber das ſo⸗ genannte„fliegende Nachthemd“ möchte ich noch bemerken, daß die von Bechler erzielte Flugſicherheit ſo weit vor⸗ geſchritten war, daß er mit dieſer Maſchine einen Teil der Neckarvorſtadt überfliegen konnte. Er war ſomit als Mannheimer Bürger der erſte Mannheimer Flieger. Den Weltkrieg hat er als deutſch⸗türkiſcher Fliegerleutnant mit⸗ gemacht. Seine letzte Tätigkeit übte er auf den Kriegs⸗ ſchauplätzen Bagdad, Moſul, Kut⸗el⸗amara aus. Bevor mein Bruder zu Pippert⸗Noll ging, war er für Dr. H ü b⸗ ner tätig und hat auch deſſen Maſchine erfolgreich ein⸗ geflogen Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 3 N PAUL OSKAR HG KER 8 7 „Wo waren Sie geſtern abend, Herr Doktor?“ „In einem Vortrag.“ „Was für ein Vortrag war es? Wo fand er ſtatt? Wann hat er begonnen? Wann geendet?“ „Der„Verein der Freunde antiker Kunſt“ hatte zu einem Empfang in der Akademie am Pariſer Platz gebeten. Ich war kurz nach halb acht Uhr von hier weggegangen, nahm an der Uhlandſtraßenecke den Autobus und kam noch pünktlich zurecht.“ „Und nach dem Vortrag?“ „Nach dem Vortrag ging ich zum Potsdamer Platz. Es war Glatteis; ich brauchte länger als gedacht. Mein Fuß machte mir zu ſchaffen. Im Kaffee ſaß ich noch bis etwa zwölf Uhr, trank eine Schokolade, las die Zeitung und machte mir Notizen über den Vortrag. Um halb eins bin ich nach Hauſe gefah⸗ ren.. Heute war ich von etwa zehn Uhr an in der Ausſtellung ſüdamerikaniſcher alter Kunſt. Bis zum Dunkelwerden bin ich in der Akademie geblieben, um meine Notizen zu vervollſtändigen, habe dann unterwegs gegeſſen und bin um ſieben in den Afrika⸗ film am Nollendorfplatz gegangen. Von da komme ich ſoeben zu Fuß. Hier erfuhr ich von dem Tod meiner Zimmernachbarin.“ Das kam alles ruhig und ungezwungen heraus. Ein offener Mann ſchien zu ſprechen, nüchtern und ſachlich. „Ich danke Ihnen, Herr Doktor!“ Der Kriminal⸗ aſſiſtent hat ſeine ſtenographiſche Aufzeichnung be⸗ endet und begab ſich mit dem Aktenbogen in den Nebenraum. Hier hatte der Kommiſſar inzwiſchen— auf Grund der Ausſagen von Helma Dooſt— die ſenſationelle Feſtſtellung gemacht, daß offenbar ein Raub vorlag. Denn Dina Antzes Erſparniſſe, die ſte bei einer Pariſer Bank hatte deponieren wollen, fehlten. Nun Kriminalkommiſſar N all ordkom⸗ 1 t ſchien mit den bisherig ta zmen der Polizei nicht völlig erſtanden. Sofort ordnete er an, daß aus den Fremdenzimmern der oberen Etage keinerlei Gepäck entfernt werden dürfe. Strenge Abſperrungen wurden vorgenommen. Und die Verhöre begannen von neuem. Helma ſollte über Einzelheiten ihres Zuſammen⸗ ſeins mit ihrer Freundin Dina berichten, Nebenſäch⸗ lichkeiten, an die ſie kaum mehr eine lückenloſe Er⸗ innerung beſaß. Vor allem wußte ſie nicht, wie hoch die Geldſumme geweſen war, die ihre Freundin heimgebracht hatte. Es konnte weniger, es konnten auch mehr als zweitauſend Mark ſein. Helma ſagte aus:„Dina zog die Banknoten aus einem Briefum⸗ ſchlag, einem alten Hanfkuvert, das ihr vielleicht ſchon öfters gewiſſermaßen als Brieftaſche gedient hatte. Dina und ich waren herzlich befreundet, aber über Gelddinge haben wir nur ſelten geſprochen. Ich nehme an, daß meine Freundin, wenn ſie einmal finanzielle Sorgen gehabt hätte, ſich mir anvertraut haben würde. Wie hoch indes die Summe war, die ſie in Paris als Grundſtock für eine Art Altersrente anlegen konnte und wollte, das weiß ich nicht.“ „Na, immerhin, Fräulein, heutzutage——“ N Der Polizeiaſſiſtent hielt es für ratſam, mit ein paar Auskünften unter vier Augen dem höheren Kol⸗ legen beizuſpringen: Fräulein Dooſts Mutter ſei die Beſitzerin der Reederei Kuypers& Cie. in Amſter⸗ dam geweſen, die junge Dame ſelbſt eine reiche Er⸗ bin, ſo daß es wohl nicht zu überraſchen brauche, wenn für ſie ein paar hundert oder ſogar tauſend Mark mehr oder weniger keine große Rolle ſpielten. „Helma wurde von da an etwas reſpektvoller be⸗ handelt. 8 Die Mordkommiſſion arbeitete mit Blitzlichtauf⸗ nahmen im Sterbezimmer, in der Anrichte, auf dem Korridor. Fingerabdrücke auf der Nachttiſchplatte neben dem Totenbett wurden aufgenommen. Ei raſche, unheimliche Tätigkeit herrſchte überall. Die Penſionsgäſte mußten ſich ſo lange im Speiſeſaal im Erdgeſchoß aufhalten. Der Schlüſſel zu Dinas Schreibtiſch befand ſich in einem kleinen Pompadour, der in Dinas Reiſe⸗ taſche gefunden wurde. Die Schreibtiſchſchübe waren nicht abgeſchloſſen, nur das obere Mittelfach. Deſſen Das im Papierkorb der Anrichte aufgefundene Papiermeſſer gehörte zwar nicht der Toten, wie Frau von Scheidegg feſtſtellte, aber es hatte ſtets auf dem Schreibtiſch Nr. 30 gelegen. Auch Helma entſann ſich, daß ſie das Elfenbeinmeſſer dort geſehen hatte. Es wies jetzt eine kleine Beſchädigung an der oberen Schneide auf. Die herausgebröckelten kleinen Stück⸗ chen hatte die Kommiſſion bereits auf der Schreib⸗ tiſchplatte wahrgenommen. Das wichtigſte Objekt für den Kriminalkommiſſar Nittball war das zerriſſene Hanfkuvert, das die Adreſſe der Toten trug. Nach dem Poſtſtempel waren ihr darin vor zwei Jahren ſechshundert holländiſche Gulden über das Konſulat in Surabaja an ihre da⸗ malige Krankenhausadreſſe nachgeſchickt worden. Helma ſollte näheres ausſagen über verſchiedene Alltagsgewohnheiten ihrer Freundin. Hatte Fräu⸗ lein Antze keine verſchließbare Dokumentenmappe beſeſſen? Pflegte ſie ihr Geld nie anders aufzube⸗ wahren als in dieſem Geldbriefumſchlag? Wenn Fräulein Antze ihre Erſparniſſe in Paris deponieren wollte, warum ließ ſie ſie dann nicht durch die Kon⸗ zertdirektion dahin überweiſen? Hatte da vielleicht die Abſicht einer Steuerflucht vorgelegen? All dieſe Erörterungen quälten Helma.„Ich kann darauf kaum beſtimmte Antworten geben. Wo und wie meine Freundin ihre Einnahmen verſteuerte, weiß ich nicht; ſie hat ja ſeit fünf Jahren keinen feſten Wohnſitz mehr gehabt. Die längſten Aufenthalte waren wohl die im Sommer im Holland, wo das Quartett immer das neue Programm für die Winter⸗ tournee einübte. Dina Antze war im ganzen eine durchaus künſtleriſche Perſönlichkeit. Uebrigens nicht etwa unordentlich, im Gegenteil, ſie hatte eine mich manchmal verblüffende Anhänglichkeit an wertloſe kleine Erinnerungen. Sie hätte gewiß einen oder zwei Koffer ſparen können, wenn es ihr möglich ge⸗ weſen wäre, ſich von überflüſſigem Kleinkram zu trennen. Aber das war bei ihr eine Art Pietät: Sie bewahrte nicht nur Programme und Rezenſionen auf, ſondern auch Amateuraufnahmen aus älterer Zeit, ſogar aus ihren Kinder⸗ und Mädchenjahren.“ Unter den aus dem Schreibtiſchfach herausgehol⸗ ten Paketchen mit Andenken aller Art befand ſich jenes nicht, das Dina ihr vor einigen Tagen hin⸗ übergebracht hatte und das allerlei Bilder aus Rumnswick enthielt. Es ſtand ja aber noch ein ganzer Samstag, 28. Juli/ Sonnkag, 29 Juli 1994 7 5 8 D Fare 7 ſein ſchiewen. Helma wollte danach ſuchen, doch der Kommiſſar legte jetzt lediglich Wert darauf, feſtzu, ſtellen, wie und wo Dina Antze ihr Geld verwahrt hatte. Helma ſagte:„Ich nehme als ziemlich beſtimmt an: im Schreibtiſch. Wenigſtens pflegte ſie, wenn ſie das Zimmer verließ, nichts weiter abzuſchließen als das Mittelfach des Aufſatzes. Den Schlüſſel ſteckte ſie dann in den kleinen Pompodour und dieſen in ihre Ledertaſche.“ Nach einer weiteren Stunde Suchens ſtand es fest; Das geſamte Geld war geraubt. 5 Natürlich mußten ſich nun alle Bewohner der dritten Etage eine Durchſuchung ihres Gepäcks ge⸗ fallen laſſen. Keiner von ihnen beſaß im Augenblic größere Barmittel. Helma pflegte ſich nur am Erſten und Fünfzehnten des Monats Geld von ihrem Bank⸗ konto zu holen; ſie bediente ſich ſonſt immer ihrez Scheckbuchs. Exzellenz von Malchow, Dr. Neumann und Balthaſar Prinz hatten ſoeben erſt ihre Wochen⸗ rechnung erledigt. Frau Schlentzig ſchließlich gab an daß ſte überhaupt nur noch ein paar Marl beſäße: Sie war am heutigen Morgen gezwungen geweſen zur Abwendung der Pfändung wegen Steuerſchul⸗ den ihr Letztes herzugeben, und mußte nun erſt neue Einnahmen aus der Autofahrſchule abwarten. Eine ganz neue Wendung brachte da die Verneh⸗ mung der Zweiten Köchin, die über Ellis Leumund mit ausſagen ſollte. Zuerſt wollte ſie nicht recht mit der Wahrheit heraus, ließ nur durchblicken, daß auch ſie an den Theaterbeſuch der Elli Rejewſki nicht ge- glaubt hätte. Der Kommiſſar beſaß indes eine yir⸗ tuoſe Art, einfache Leute zum Sprechen zu bringen, Schließlich packte die Köchin aus. Elli hatte es doch mit Otto Ruhwe, dem Bühnenhilfsmonteur. Der ſeſ aber längſt nicht mehr beim Weſttheater beſchäftigt Er führe hier in der Penſion kleine Gelegenheits⸗ arbeiten aus, und am Sonntagabend habe er den elektriſchen Kocher für Nr. 30 in Ordnung gebracht, Er ſei ſchon nachmittags gekommen und habe ſich gleich oben in der Anrichte zu ſchaffen gemacht „So? Das iſt ja ſehr intereſſant! Und wie lange iſt er in der dritten Etage geblieben?“ Die Köchin griente.„Ik gloobe: bis heute früh“ Frau von Scheidegg fuhr entrüſtet dazwiſchent „Aber das iſt doch undenkbar—!“ wurde die Mordkommiſſion benachrichtigt. ſchwaches Schloß aber war gewaltſam geöffnet. Koffer da, in dem derlei Andenken aufbewahrt zu Fortſetzung folgt. . 2 9 75 e, n 5 4 4, eee 88 7 j in großen Farben- 8 Selenic, un Sortimenten und ver- Neinseidener Duppion crèpe Marocain bedrucki 12³ ZNeversible-Travers Ppapillon-Schoſien 4 Jodes-Anzeige Heute verschied unser lieber, guter Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe Jalob Siebened Abfeilungsdirekfor der Dresdner Bank, Filiale Mannheim Mannheim Feudenheim, den 28. Juli 1934. Marrihleirn Werdersfr. 18 Lol Muller DSU Wror ker Verlobfe Trink RIEGELER BIER Jahraus, Jabra, dann Tulrst Du Immer frö- len seln. RIEGELER Merwihisirn Rictu.⸗Weqgrer- Str. 34 Zu Heuse: Werderstr. 18, Sorrileig, den 5. Aug. 1054 5 BIER 85 st orst's Hauptstraße 149. 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Die letzte Einheitsbe⸗ wertung, die zur Zeit noch grundſätzlich in Geltung ift, ſtammt aus dem Jahre 1931. Seitdem haben ſich auf dem Grundſtücksmarkt erhebliche Wertwerſchie⸗ bungen, in der Mehrzahl Wertverminderungen, aus⸗ gebildet. Dieſen iſt teilweiſe durch den inzwiſchen auf die Einheitswerte von 1931 allgemein zugelaſſe⸗ nen Abſchlag von 20 v. H. Rechnung getragen. Den⸗ noch ergeben ſich in der Praxis der Grundſtücksbe⸗ ſteuerung wegen der inzwiſchen überholten Einheits⸗ werte verschiedentlich Härten. Die neue Einheits⸗ bewertung wird ſich in den Grundſätzen der bisheri⸗ gen Bewertung anſchließen, es dürfte aber nicht zwet⸗ felbaft ſein, daß man bei der neuen Bewertung aus der bisherigen Entwicklung Lehren ziehen und die Werte den beſonderen Entwicklungstendenzen des Grundſtücksmarktes elaſtiſcher anpaſſen wird. Aller- dings läßt ſich in dieſem Augenblick noch nicht über⸗ ſehen, wie die Lage in anderthalb Jahren aus ſieht; zu hoffen ſteht, daß der namentlich in der letzten Zeit deutlich zum Ausdruck gekommene Stabiliſierungs⸗ prozeß dann bereits zum Abſchluß gelangt iſt. Genügt mündliche Mieikündigung 7 In vielen Mietverträgen iſt für die Aufkündigung des Mietverhältniſſes die Schriftform vorgeſchrieben. Es fragt ſich, welche Wirkung eine zunächſt mündlich ausgesprochene, dann aber ſchriftlich beſtätigte Kün⸗ bigung hat, wenn die mündliche Kündigung innerhalb der vertraglich vorgeſehenen Friſt erfolgt, die ſchrift⸗ liche Beſtätigung aber erſt nach Ablauf der Friſt er⸗ folgt iſt. Einen ſolchen Fall hatte kürzlich das Land⸗ gericht Berlin(282 S. 14 337/33) zu entſcheiden. Es erklärte unter den vorliegenden Umſtänden die mündliche Kündigung für rechtswirkſam. Durch die Vereinbarung der Schriftform wollten die Parteien nur die Sicherheit der Kündigung gewährleiſten. Es genüge daher hier, wo die Tatſache der Kündigung durch die mündlich erfolgte Erklärung außer Zweifel ſtehe, das verſpätete Beſtätigungs⸗ ſchreiben, um die Wirkſamkeit der mündlich recht⸗ zeitig ausgeſprochenen Kündigung zu wahren. An⸗ bers wäre es zu beurteilen, wenn der Vermieter die mündliche Kündigung ſofort als nicht vertragsmäßi zurückgewieſen hätte. 5 Immer noch sinkende Mieſiprelise bei größeren Wohnungen In den letzten Jahren haben die Mietpreiſe für Mittel⸗ und größere Wohnungen ſowie für gewerb⸗ liche Räume im allgemeinen eine ſinkende Tendenz. Dies gilt beſonders für Mieträume der genannten Art in den meiſten Großſtädten. Vielfach ſanken die Mieten für ſolche Räume noch unter die Friedens⸗ miete. Die Urſache dieſer Entwicklung liegt in der während 1930 bis 1931 zum vollen Ausbruch gekom⸗ menen Wirtſchaftskriſe mit ihrer Verminderung der Kaufkraft bei der Bevölkerung. Trotz der inzwiſchen eingetretenen Wirtſchaftsbelebung hat ſich in der Be⸗ wegung der Mietpreiſe noch keine Aenderung voll⸗ VTTPTTPTPTFTFTFTTFCCCCTCVTꝙTTVVTTTTTVTTTTTTTVTTVTTVVVVV((TTVVT Zontralheizungen Für Neubauten u. Renovierungen Sagelen Ninol ed M.& H. Schiireck F 2. 9 Telephon 22024 giehen können; der Zug nach der kleineren Wohnung hält im allgemeinen zur Zeit an, und das Angebot an Wohnungen in der Größe von vier bis ſechs Zimmern und darüber iſt nach wie vor ſo erheblich, daß hier die Preiſe noch weiter zum Abgleiten nei⸗ gen. Natürlich gibt es örtliche Ausnahmen und in beſonders bevorzugten Wohngegenden der Groß⸗ ſtädte auch vereinzelt bereits wieder Preiserhöhun⸗ gen. Die Geſamtlage iſt aber vorderhand ſo, daß die Mietpreiſe mit Ausnahme der Miete für Ein⸗ und Zweizimmerwohnungen ſinkende Tendenz auf⸗ weiſen. Eine beſondere Rolle in der Preisbildung ſpielen die Neubauwohnungen, die im Durchſchnitt zwar noch immer im Preiſe über den Altwohnun⸗ gen tegen, bei denen ſich aber eine allmähliche und fortſchreitende Angleichung an die Altwohnungs⸗ mieten, beſonders bei Kleinwohnungen, vollzieht. Für die durch Umbau von Großwohnungen gewon⸗ nenen kleineren Wohnungen laſſen ſich beſtimmte Preisbildungen nicht feſtſtellen, hier herrſcht einſt⸗ weilen noch der Grundſatz der individuellen Ermitt⸗ lung nach Lage und Ausſtattung der Wohnung, wo⸗ bei natürlich die auf den Umbau verwendeten Ko⸗ ſten als Kalkulationsgrundlage mit entſcheidend für die Preisbilbung ſind. Kann auf den Miefwuchereinwand verzichiei werden? Die Rechtſprechung ließ bisher im allgemeinen den nachträglichen Verzicht des Mieters auf die Er⸗ hebung des Mietwuchereinwandes aus 8 49a des Mieterſchutzgeſetzes zu, d. h. ſie erklärte Verein⸗ barungen dieſer Art, die ſich auf die Vergangenheit bezogen, zwiſchen Hauswirt und Mieter für zuläſ⸗ ſig und rechtsgültig. Neuerdings aber hat ſich das Oberlandesgericht Oldenburg auf einen abweichenden Standpunkt geſtellt(U 164/32)). Es handelte ſich um folgenden Fall: Nachdem die Mietrückſtände bei einem Mietverhältnis auf mehrere Jahresraten angewachſen waren, wurde zwiſchen den Parteien ein Vergleich geſchloſſen, durch den die Miete rück⸗ wirkend ermäßigt und Ratenzahlungen zur Abdek⸗ kung des Reſtes feſtgeſetzt wurden. Die Raten gingen in der Folge nicht pünktlich ein, und der Vermieter erhob daraufhin Klage auf Erfüllung des Vergleichs. Der Klage gegenüber berief ſich der Be⸗ klagte auf 8 49a und wendete Mietwucher ein. Das Gericht erklärte den Einwand trotz des abgeſchloſſe⸗ nen Vergleichs für zuläſſig, indem es die Auffaſſung vertrat, daß es ſich bei dieſer Beſtimmung des Ge⸗ ſetzes um eine Schutzvorſchrift handele, auf die der Mieter nicht rechtswirkſam verzichten könne. Keine Tilgung von Hypomeken- bankdarlehen durch Plandbriei- ruckzahlungen mehr! Nach Ablauf des 30. Juni 1934 iſt die in der Vier⸗ ten Notverordnung vom 31. Dezember 1931 zuerſt zugelaſſene und ſpäter verlängerte Zulaſſung der Rückzahlung von Hypotheken der Pfandbriefinſtitute „in natura“ d. h. alſo in Pfanböbriefen der Inſtitute, nicht mehr möglich. An ſich kann die Rückzahlung in Pfandhriefen zwar noch bis zum 30. September des laufenden Jahres vorgenommen werden, aber die Terrazzo- und Zementhödes Terraxzo- Wassersteine ete. Marco Nos, Manndeim 5 N Rolläden Gegr. 1883 Fernapr, 82673 Armwasserbereitun aller Art Käfertalerstraße 79 9. Gg. Nosenkranz Jebkendelmer Str. 73 Fornspr. 481 62 Von Miefen und Hypoſfheken Bank braucht die Rückzahlung in Pfandcriefen nur anzunehmen, wenn der Schuldner ihr die Abſicht der Rückzahlung in Pfandbriefen zwei Monate vor Fälligkeit mitteilt. Für ſolche Mitteilungen war da⸗ her der letzte Termin der 30. Juni 1934. Seitdem können alſo neue Rückzahlungen fällig gewordener, d. h. regelmäßig vom Schuldner gekündigter Hypo⸗ theken von Pfandbriefinſtituten, nicht mehr durch Na⸗ turalrücklieferung von Pfandbriefen abgedeckt wer⸗ den.— Nicht betroffen von dieſer Rechtslage werden indes ſolche Hypothekenbankdarlehen, bei deren Ge⸗ währung dem Schuldner das Recht zur Rückzahlung in Pfandbriefen im Darlehnsvertrage ausdrücklich eingeräumt worden iſt. Wo ſich eine ſolche Vertrags⸗ beſtimmung findet, und das iſt nicht ganz ſelten der Fall, bleibt das Recht zur Rückzahlung in Pfandbrie⸗ fen aufrechterhalten. Wie lassen sich Hypoſheken- forderungen verkaufen? Hypothekengläubiger kommen zuweilen in die Lage, ihre Hypothek verkaufen zu müſſen, um ſich flüſſtges Geld zu verſchaffen. Eine marktmäßige Nachfrage beſteht aber in der Hauptſache nur für erſtſtellige Hypotheken auf guten Mietwohnhäuſern, andere Hypotheken ſind im allgemeinen ſehr ſchwer unterbringbar. Jedoch auch für erſtſtellige und gute Hypotheken muß der Verkäufer regelmäßig einen Nachlaß in Form eines Damnums auf den Nenn⸗ betrag der Hypothek gewähren, da ſonſt der Erwerb der Hypothek für den Käufer regelmäßig keinen hin⸗ reichenden Anreiz bietet. Das Damnum beträgt zur Zeit, je nach Qualität des Grundſtücks, Höhe der Hypothek und Güte des perſönlichen Schuldners, etwa 5 bis 10 v. H. manchmal ſogar noch mehr. Da⸗ bei ſpielt auch der Geſichtspunkt der Ungewißheit des Rückzahlungstermins eine Rolle, denn man weiß noch nicht, ob nicht eine Verlängerung des Hypothekenmopatoriums in irgendeiner Form er⸗ folgen wird. Gesfeigerie Nachfrage nach „Umbau wohnungen“ Die durch den Umbau von Großwohnungen ge⸗ wonnenen„Umbauwohnungen“ erfreuen ſich, wie der Umzugstermin vom 1. April d. J. und die inzwiſchen weiter anhaltende Nachfrage nach dieſen Wohnungen erweiſt, großer Beliebtheit beim Publikum. Be⸗ kanntlich ſind mit Hilfe der Zuſchußaktion des Reiches in den letzten ſechs Monaten aus ehemaligen unver⸗ mietbaren Großwohnungen in den Groß⸗ und Mit⸗ telſtädten ſehr zahlreiche kleinere und vermiethare Wohnungen entſtanden. Die endgültige Zahl ſteht noch nicht feſt, doch dürften es weit über 50 000 Woh⸗ nungen ſein, die auf dieſe Weiſe durch den Umbau von Großwohnungen wieder dem Wohnungsbedarf nutzbar gemacht worden ſind. Die Vorliebe gewiſſer Mieterſchichten für dieſe Umbauwohnungen erklärt ſich daraus, daß die Lage der Wohnungen, die an⸗ ſtelle der früheren Großwohnungen getreten ſind, ſo⸗ wohl vom Verkehrsſtandpunkt aus ſowie der Stadt⸗ gegend nach, recht günſtig iſt; denn die früheren Großwohnungen befanden ſich gewöhnlich in bevor⸗ zugten Stadtteilen und vielfach in der Nähe von Parks und öffentlichen Anlagen, dabei aber nicht all⸗ Soft mehr als 30 Jahren Spezialist in usw. Stierlen à Hermann Rolladen- u. lalouste-Fabrik Augartenstr. 83. Fernsp. 410 02 Axfarbelten abgelaufener Treppenstufen mil Termsso Ni Kk. Georgi, Bauunternehmung Lenausttaße 10, Fernsprecher 503 16 Aus fahrung von Um- u. Neubauten Bauberatung u. Kostenvoranschläge unverbindlich Albert Merz Inhaber: Franz Sples Melazbaugesehätt Zimmerei- Schr elnerel- Glaserei MANNHEIM Fruchtbahnhofstr. 4(nahe Rheiniast) Fernsprecher 332 48. Hinzu kommt für die Umbauwohnungen noch, daß dieſe regelmäßig mit zu weit vom Stadtkern entfernk. neuzeitlichen Bequemlichkeiten ausgeſtattet werden, ohne indes luxuriös zu ſein. Da die Wohnungsan⸗ ſprüche ſich überhaupt nach der Richtung einer Be⸗ ſchränkung des Wohnraums auf das Notwendige verſchoben haben, ſo pflegen die kleineren und mitt⸗ leren Umbauwohnungen(bis zu 3 Zimmern) ge⸗ rade den Anſprüchen einer großen Mieterſchicht zu entſprechen. Dabei ſpielt ſelbſtredend der Mietpreis mit die entſcheidenſte Rolle, und gerade in dieſer Hin⸗ ſtcht haben die Vermieter in der letzten Zeit ſich der Zahlungsfähigkeit ihrer Mieter weitgehend angepaßt. Ein Hauseigentümer, der die durch Umbau gewonne⸗ nen Wohnungen infolge der Koſten des Umbaus nicht zu angemeſſenen Preiſen, ſondern nur teuer vermieten kann, ſollte den Umbau lieber unterlaſſen, da die Konkurrenz an preiswerten Umbauwohnun⸗ gen ſtändig im Wachſen iſt. Wie wird eine Hypoſhek verpfändeſ? Zur Verpfändung einer Hypothek bzw. der ihr zugrunde liegenden Hypothekenforderung genügt es nicht etwa, wie vielfach irrig angenommen wird, daß der Hypothekenbrief als Pfand übergeben wird. Die bloße Uebergabe des Briefes ſchafft vielmehr noch kein Recht an der Hypothekenforderung. Die Ver⸗ pfändung einer Hypothek, für die ein Brief aus⸗ geſtellt iſt, kann vielmehr nur durch eine ſchriftliche Verpfändungserklärung und Uebergabe des Briefes wirkſam vorgenommen werden. Beſteht kein Hypo⸗ thekenbrief, handelt es ſich alſo um eine Buchhypo⸗ thek, ſo erfolgt die Verpfändung durch dinglichen Einigungsvertrag und Eintragung der Verpfändung im Grundbuch. Wirtſchaftlich der Verpfändung ähn⸗ lich, aber rechtlich von ihr zu trennen, iſt die Siche⸗ rungsübereignung einer Hypothek. Hierbei iſt die Hypothek dem zu Sichernden abzutreten, was in öden Formen der Verpfändung erfolgen kann. Der neue Gläubiger wird aber nach außen Gläubiger der Hypothek, nicht bloß Pfandberechtigter. Im Innen⸗ verhältnis hat der neue Gläubiger beſtimmte Ver⸗ pflichtungen dem bisherigen Gläubiger gegenüber, i insbeſondere regelmäßig die Verpflichtung zur Rückabtretung bei Bezahlung der durch die Siche⸗ rungsabtretung geſicherten Schuld. Nachfrage nach „Damnumhypoſheken“ Die Nachfrage nach verkäuflichen Hypothekenſor⸗ derungen, die von den Gläubigern mit einem Ab⸗ ſchlag auf den Nennwert, alſo einem Damnum, ab⸗ gegeben werden, iſt in der letzten Zeit ziemlich ge⸗ ſtiegen. Es werden beſonders gute erſtſtellige Hypo⸗ theken von anlageſuchenden Käufern begehrt. Die Hypotheken müſſen auf Wohnhäuſer eingetragen ſein, und die Auskunft über die Schuldner darf nicht ſchlecht lauten. Für ſolche Hypothekenforderungen, die z. Z. ja regelmäßig unter Moratorium ſtehen, werden Preiſe bis zu 95 v.., aber gewöhnlich weni⸗ ger, gezahlt. Das Angebot an geeignetem Material iſt nicht allzu groß, ſo daß die Nachfrage nicht immr gedeckt werden kann. Farbenhaus Jos. 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Rückfahrt 503 7 N N 10 Regie: Walter Jooßh 5 Spielwärt: Anfang 20 Uhr Ernst Maschek Ende 22.30 Uhr Musikalische Leitung: Karl Klauß Inserieren bringt Sewing Schuhhaus B. 1 I raub e 5, 5/6 Namen nkegen Ihre krwertungen werden übertroffen. 8 7 dh che beste Gelegenheit, cn 15 0 Ire Wünsche zu erfüllen. Rücksiehesteos sind die Preise aller im Seilson- Schluß-Verkeuf zugelassener Waren heruhgesefzt. Nehmen Sie elle großen Vorteile Wahr. Niedrige Preise, moderne und gute Waren orworten Lie. a decehnen Sie unsere heute zugeseondte Druckscehe. Von Montag, den 80. Jus einschlieglich Samstag, den H. August 1984 bis Durch die Post erhelten Sie unsere ausfl und * ſollen wiſſen, ganz n man jetzt in unſerem Schlußverkauf. Nützen Sie die Gelegenheit, jetzt finden Sie bei uns tadelloſe Anzüge für Straße Sport, Mäutel, einzelne Hoſen, Leinen ⸗ u. Lüſter⸗Sakkos u. was Sie ſonſt noch brauchen, zu weſentlich ermäßigt, Preiſen, Steigen Sie eine Treppe, es 2er Ihr Vorteil! 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Carolsfeld aus der Pflzerschen Prachtausgabe„Der Nibelunge Not“, München 1843) „Uns iſt in alten maeren/ wunders vil geſeit von helden lobebaeren/ von grözer kuonheit, von vreude und höchgeziten/ von weinen und von klagen, von kſtener recken ſtriten/ muget ir nu wunder hoeren ſagen“ (Nibelungenlied) Den einem Jahr zur Sommerszeit entzückte uns das Skädtiſche Schloßmuſeum mit der in dieſem Aufbau und dieſer Vollſtändigkeit ganz neu⸗ artigen Sonderſchau„Das deutſche Märchen in Wort und Bild“. Wenn wir nun heute wieder einmal die ſchönen Ausſtellungsräume des Oſtflügels im Schloß durchwandern, um diesmal bei der deutſchen Sage einzukehren, ſo taucht manchem nachdenklichen Be⸗ ſchauer vielleicht zuerſt unwillkürlich die Frage auf, ob es deun nach dem erſchöpfenden Umblick im Mär⸗ chenland einer ſolchen Fortſetzung überhaupt be⸗ * durfte, da doch Sage und Märchen im Grund ſo ziemlich dasſelbe ſind? Doch gerade dieſes„ſo ziemlich“ erweiſt ſich als jener kleine Unterſchied, von dem aus Muſeumsdirektor Profeſſor Walter in überaus mithevoller Arbeit die beiden, wiſſen⸗ ſchaftlich ſo wenig erſchloſſenen und doch ſo reichen Stoffgebiete nacheinander bearbeitet hat. Vergleichen wir eine deutſche Märchenuſamm⸗ lung mit einer deutſchen Sagen ſammlung, dann ergibt ſich ohne weiteres, daß viele ihrer Motive auf demſelben Boden gewachſen ſind. So wäre etwa die Sage vom Kaiſer Barbaroſſa, der Gegenwart die Künſtler zu Neue ſeit Jahrhunderten„im unterird'ſchen Schloſſe“ auf Deutſchlands Einheit wartet, ohne den Märchen⸗ glauben an den Zauberſchlaf nicht denkbar, und ſelbſt eine dem ſpäteren Mittelalter entſtammende Volksſage wie der Rattenfänger von Hameln, der den Kindern ihre Seelen ſtiehlt und ſie dann zwingt, ihren in Ratten verwandelten Seelen nachzulaufen, gründet ſich auf uralte Mythen, die vor allem im Märchen fortleben. Dennoch laſſen ſich Sage und Märchen bei ge⸗ nauerem Hinſehen ſtreng voneinander ſcheiden. Denn während das Märchen in voller dichteriſcher Freiheit in allen Erd⸗ und Himmelsräumen ſchaltet, bleibt die Sage ſtets auf einen engeren Erlebnis⸗ bereich beſchränkt. An die Stelle märchenhafter Phantaſtik tritt nicht ſelten gewiſſenhafte Sachlichkeit, und die Erſcheinungen der Natur oder Menſchen⸗ welt werden mit der Abſicht einer Erklärung ſo wiedergegeben, wie das Volk ſie ſieht. Und noch eines fällt uns auf, ſobald wir ein wenig aufmerk⸗ ſamer vergleichen: in der Märchenausſtellung fan⸗ den ſich neben den alten, ſeit undenklichen Zeiten mit dem Volke gewachſenen Märchen eine Menge ſogenannter„Kunſtmärchen“, in denen ſich bis auf den heutigen Tag gelegentlich die Dichter übten und dabei den echten Märchenton mit mehr oder weniger Glück nachzuahmen ſuchten. Wo aber hört man auch nur mit annähernd der gleichen Selbſtverſtändlich⸗ keit von einer„Kunſtſage“ reden? Es zeigt ſich viel⸗ mehr, daß die deutſche Sage, ſo oft ſie bis auf die ſichtbarer Geſtaltung angeregt und im einzelnen Kunſtwerk wohl auch ihren geiſtig⸗ſeeliſchen Inhalt gewandelt hat, als dichteriſche Erſcheinungsform volks⸗ tümlicher Geſchichtsbildung doch ſeit tau⸗ Deuiſche 18. Seite Nummer 342 Gage Gonòͤerſchau oͤes Gchloßmuſeums ſend Jahren gleichgeblieben iſt. Denn dies iſt die große Vergangenheit unſeres Sagenſchatzes und ſeine für die deutſche Kulturgeſchichte wie für die Literatur unübertroffene Bedeutung: daß in den rund fünf Jahrhunderten zwiſchen Völkerwande⸗ rung und Zeitalter der Kreuzzüge die„geiſtige Nahrung“ aus handgeſchriebenen Büchern nur einem kleinen Kreis gelehrter, meiſt geiſtlicher Herren zu⸗ gänglich war, das ſchreibunkundige Volk die gro⸗ ßen Taten einzelner wie das völkiſche Ge⸗ meinſchaftsſchickſal aber zur Dichtung formte. So ſehen wir in den einzelnen Sagenkreiſen— wie vielfach ſie ſich auch oͤurchſchneiden und ineinander⸗ fließen— die ſchon vor tauſend Jahren von den Spielmännern von Mund zu Mund weitergetragene deutſche Stammes⸗ und Heldengeſchichte in dichteriſchem Gewand. Sie macht keinerlei Anſpruch auf urkundliche Genauigkeit; ſie vermengt oft von der modernen Geſchichtswiſſenſchaft längſt„berich⸗ tigte“ Vorgänge, Namen und Daten. Aber wenn auch Siegfried, Gunter und Hagen, wenn König Etzel oder Walter und Hildegunde, König Rother, Laurins Roſengarten und Theoderich mit der ge⸗ ſchichtlichen Wahrheit nur wenig gemein haben— in ihrer Spiegelung jener fernen Zeit gehört der Sage alle Kraft der Heldenverehrung und eines lei⸗ denſchaftlichen Eifers, die großen Geſtalten oft ſogar in übermenſchlichen Umriſſen zu zeichnen, damit ſie dem Volksbewußtſein deſto inniger verhaftet blieben. Von dieſem Geſichtspunkt aus betrachtet, iſt alſo die deutſche Sage, als weſentliches Zeugnis für die deutſche Vergangenheit und ihre Menſchen, gewiß noch weit wichtiger als das Märchen, wennſchon ſie ums im erſten Augenblick etwas ferner, unzugäng⸗ licher und als Gegenſtand neuerer künſtleriſcher Schöpfungen weniger ergiebig erſcheint. Denn wäh⸗ rend das Märchen mit ſeiner Lieblichkeit und Weich⸗ Auf dem berühmten Tristanteppich des Klosters Wienhausen finden sich mit die frühesten bildlichen Darstellungen deutscher Heldensage. heit, mit ſeinem Verweilen bei allen an ſchauld⸗ chen Einzelheiten auch dem nachſchaffenden Künſtler jede ſpieleriſche Freiheit geſtattet, verlangt die in mancher Hinſicht ſchmuckloſere, härtere, ge⸗ wiſſermaßen auf den Grundbegriffen von Gut und Böſe, Tapferkeit und Feigheit, Liebe und Haß auf⸗ gebaute Sagenwelt auch eine viel ſtrengere bildliche Geſtaltung und eine ganz zu Ende gedachte künſt⸗ leriſche Selbſtzucht. Unerhört anregend iſt es nun, mit dieſen Vor⸗ behalten zuzuſehen, wie ſich unſere Maler und Zeich⸗ ner der letzten hundertfünfzig Jahre, wie ſich die Kupferſtecher, Radierer und Holzſchneider auch noch früherer Zeitläufte mit den Sagenſtoffen auseinan⸗ derſetzten. Von Bildwerken räumlicher Art braucht kaum geſprochen zu werden, denn eine„Sagen⸗ plaſtik“ im weiteren Sinne iſt, abgeſehen von eini⸗ gen herrlichen Reliefs etwa am Baſler Münſter, am Pallasportal der Wartburg, in St. Peter zu Straubing oder der Berchtesgadener Stiftskirche, ſo gut wie nicht vorhanden. Was an Bronzeſtatuetten lichen Vollſtändigkeit halber intereſſant. Denn ſo⸗ wohl der patinierte Hagen mit dem Schild voll gol⸗ denem Puppenblechſchmuck wie ein mit gewaltigem Flügelhelm verzierter Siegfried gehören beinahe in neuerer Plaſtiker gezeigt wird, iſt höchſtens der ſtoff⸗ das Bereich der Sportpreiſe hoffentlich überwunde⸗ nen Ungeſchmacks. Auch die Maler haben es, je mehr ſie können und je weniger naiv ſie ihrem Vorwurf gegenüberſtehen, natürlich ſchwer, bei der Bebilderung von Sagen⸗ werken oder auch bei ſelbſtändigen Bildſchöpfungen den Eindruck des Opernhaften, der geſtellten Szene mit koſtümierten Figuren zu vermeiden. So finden ſich etwa unter den Romantikern Meiſter kunſtvoll⸗ ſter Kompoſition und minutiöſeſter Technik, vor deren höchſt wirkungsvollen Blättern doch jenes lebendige Strömen zwiſchen Kunſtwerk und Be⸗ ſchauer ausbleibt, während ein Werk wie die große Bleiſtift⸗ und Tuſchzeichnung„Siegfried auf dem Rheinſchiff“ oder„Der greiſe Knappe“ von Alfred Rethel ganz ſtarke Eindrücke vermitteln. Schwind, Cornelius, Schnorr v. Carols⸗ feld, Neureuther, der Badener Jakob Götzenberger mit ſeinen Gemälden aus der Trinkhalle in Baden⸗Baden, nicht zu vergeſſen na⸗ türlich Tudwig Richter, nehmen bei der bildlichen Wiedererweckung deutſchen Sagengutes einen breiten Raum ein. Welche entſcheidende Rolle gerade in dieſem Zuſammenhang die romantiſche Bewegung geſpielt hat, ergibt ſich aus einer höchſt bemerkens⸗ werten Zuſammenſtellung, die Profeſſor Walter unter ſeine bekannt vorbildlichen Beſchriftungen auf⸗ genommen und einem Schaupult voll alter Sagen⸗ bücher beigegeben hat. Es heißt dort, daß von heute vorhandenen und bibliographiſch feſtgelegten rund eintauſend deutſchen Sagenſammlun⸗ gen vor dem Jahre 1800 kaum einige erſchienen waren. Bis 1810 waren es rei, von 1810-1820 ſind es, angeregt durch das grundlegende Werk der Brit⸗ der Grimm, bereits 21, und von da ſchwellen die Zahlen in Rieſenſprüngen an: 18201830 zählt man 41, 1830—1840 75, 184041850 87 Neuerſcheinungen je Jahrzehnt. Dennoch bietet natürlich unſere Sonderſchau auch aus vorromantiſcher Zeit eine Fülle von Einzel⸗ heiten, die alle— vom mittelalterlichen Bil d tee y⸗ pich und der maneſſiſchen Handſchrift bis zu moraliſch⸗erheiternden Flugblättern von „wunderbarlich erſchröckenlichen“ Himmelserſcheinun⸗ gen und Fabeltieren nach Art des Ungeheuers von Loch⸗Neß oder Hexen büchern— ihre Zeit⸗ genoſſen auf ſagenhafte Weiſe in Atem hielten. Und auch die Gegenwart, der wir ſowohl Hans Tho⸗ mas„Wotanskopf mit Helm“, die„Walkfütren“, „Siegfried“,„St. Georg“, eine Reihe von Werken des älteren Düſſeldorfer Kreiſes, ein paar Blätter von Klinger, die Triſtanentwürfe von Adalbert Waagen für Ludwig II., Ober län⸗ ders humorvolle Bilderbogen, als auch die 1924 ent⸗ ſtandenen Holzſchnittfolgen zur Edda von Peter Trum m ⸗München oder die von Alois Kolb im gleichen Jahr faſt klingeriſch illuſtrierte Prachtaus⸗ gabe der Hebbelſchen Nibelungen zurechnen wollen, iſt reichlich vertreten. Unmöglich, die Vielſeitigkeit des dargeſtellten Materials dieſer ſchönen, würdigen und intereſſan⸗ ten Schau nach einem erſten Rundgang auch nur einigermaßen abſchließend zu ſchildern. Die mehr⸗ monatige Dauer der Ausſtellung wird Anlaß bie⸗ ten, auf manche Beſonderheit noch im einzelnen hin⸗ zuweiſen. M. S. der ane. TKestlbthal 5 . m. b. H. 6576 8 9 5 is wird aufgerdumt zu stark ermößigten Preisen bei e ajor Sehestelggersirade 39 7 N * 2 aus lausenũ bründen kaufan wir diesmal im. Zaison: gchluss⸗Verkauf 8imon! base Achten Sie auf die interessanten schabfens fer! 14. Seite/ Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung.(Sonntags⸗Ausgabe Filmrundſchau Capitol:„Der Fremdenführer von Paris“ „Sie ſind ein glücklicher Menſch!“ ſagt einmal in dieſem Film Ann Dvorak zu Maurice Che⸗ vali ter als deſſen Partnerin und ſpricht damit allen der Seele, die erſt erſtaunt, dann beluſtigt, zu⸗ 0 begeiſtert dieſen Fi lmzauber erleben. In irgendeines„Frangois“, eines ſehr beſchei⸗ un jungen Mannes, der ſich auf allerlei Weiſe, ich ſt nie auf Koſten eines anderen, durchs 6 gt, bringt es Chevalier in diefem Film zum Hochziel ſeiner Wünſche: Fremdenführer in nem geliebten Paris zu ſein.. Ein wahres erwerk an guter Laune, ein Springquell wohl⸗ berterter Heiterkeit und ein Sprühregen heiterer Grazie wird hier abſichtslos, mit viel Charme und Witz ſerviert— man geht froh und beſchwingt nach Hauſe. In unſeren ernſten Zeiten iſt man um einen Um von ſolch therapeutiſcher Wirkung ſchon recht bar und der Leitung des„Capitol“ braucht um ein volles Haus nicht bange zu ſein. Neben der ſchon genannten Ann Dyorak wirken eine Reihe beſter Kräfte mit, die von dem Regiſſeur Norman Tau⸗ rog alle am richtigen Platz und in kluger Nutzung ihres Talents verwendet ſind. Ein gleichfalls gut durchgearbeiteter Film der Paramount„Verhaftung um Mitternacht“ erweitert das Programm um eine unterhaltſame, wenn auch reichlich unglaubhafte Affäre. Khbl. Roxy:„Polarſtürme“ Ein männnlicher Film ohne Frauen und Zärtlich⸗ keit; eine klare, exakte Reportage von Leid und Er⸗ öſung, Zähigkeit und Selbſtbeherrſchung in der Eis⸗ wüſte der Arktis. Wahrſcheinlich ein Nebenprodukt von Trenkers großer Filmexpedition nach Grön⸗ land; er ſelber als Mittelpnukt mit dem kernigen Balupariſch der Sprache, dem faltenreichen Lachen, das die weißen Zähne leuchten läßt, mit der melancho⸗ verbiſſenen Stirnfalte, wenn es drauf und dran geht. Ein vortrefflicher Film für alle die, die wiſſen, daß die größten Anforderungen an Körper und Seele des kämpfenden Menſchen weder im gefährlichen Sport noch im Kampf auf Leben und Tod geſtellt werden, ſondern erſt im eiſernen Durchhalten, im Warten und zähen Anſtemmen gegen die Wut der Elemente,— da bewährt ſich der mutige Mann. Allegro giocoso fängt es an: ein Skirennen in der Schweiz. Dann tritt der Ernſt der großen Aufgabe an den Spitzenläufer heran. Eine nor⸗ wegiſche Expedition funkt SOS. Trenker muß hin umd retten. Alle kleinen Einzelheiten werden ge⸗ zeigt: Tromſö, der letzte Hafen wo das Schiff ge⸗ chartert, Hunde und Proviant eingekauft werden. Sturm und bange Ahnungen, Vordringen durch Eis⸗ berge, und ſtilles Waſſer, und fahrt, Abtreiben von Eisſchollen, Verrat des beſten Freundes, der ſich übernacht ſüdwärts wendet, und endlich großer Gewiſſenskampf, da dem Freunde Hände und Füße erfroren und er unſäglich leidet. Muß man ihn nicht erſchießen? Ins Tagebuch wird eingetragen, aber nicht ausgeführt. Die endlich ge⸗ fundene Expedition lieſt's und verdächtigt den Ret⸗ endlich Schlitten⸗ Samstag, 28. Juli/ Sonntag, W. Juli 1984 Der Neubau des Handwerks Welche Aufgaben erwachſen der Kreishandwerkerſchaft Ein Zuſammenſchluß der Handwerkerinnungen Wie unſer Berliner G..⸗Vertreter erfährt, wird der Neuaufbau des deutſchen Handwerks auf Grund der„Erſten Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 15. Juni 1934“ in wenigen Wochen beendet ſein. Es iſt damit zu rechnen, daß die neue Or⸗ ganiſation des deutſchen Handwerks etwa Ende Auguſt ſteht, wenn ſich in Einzelfällen durch be⸗ ſondere Schwierigkeiten auch gewiſſe Verſchiebun⸗ gen ergeben können, die allerdings nur gering⸗ fügig ſein werden. Alle in die Handwerksrolle eingetragenen Ge⸗ werbetreibenden des gleichen Handwerkszweiges werden zur Handwerkerinnung zuſammengeſchloſſen. Alle in die Handwerksrolle eingetragenen Gewerbe⸗ treibenden gehören der Innung pflichtmäßig an. Die Mitglieder der Innung bilden die Innungsverſamm⸗ lung. Führer der Innung iſt der Obermeiſter. Die Intereſſen der Geſellen werden vom Geſellenwart und dem Geſellenbeirat wahrgenommen. Dem Ober⸗ meiſter ſteht ein Innungsbeirat zur Seite. Beſtimmte Innungsämter werden Innungswarten übertragen. Die Hand werkerinnungen der Stadt werden durch die zuſtändige Handwerkskammer zu einer Kreishandwerkerſchaft zuſammengeſchloſſen. Die Obermeiſter der angeſchloſſenen Innungen bilden die Mitgliederverſammlung det Kreishandwerker⸗ ſchaft. Der Vorſitzende der Kreishandwerkerſchaft Mannheim— der Kreishandwerk 9— wird von der Handwerkskammer ernannt. Die Beſtellung erfolgt auf Widerruf. Ihm ſteht ein Beirat zur Seite, deſſen Mitglieder er aus den Obermeiſtern der angeſchloſſenen Innungen ernennt. Die Zahl der Beiratsmitglieder wird durch die Satzung gere⸗ gelt; ihre Amtsdauer beträgt ein Jahr. Die Kreishandwerkerſchaft hat nach den Beſtim⸗ mungen der Verordnung über den Aufbau des Handwerks die Aufgabe, die gemeinſchaftlichen Belange der ihr angeſchloſſenen Innungen wahrzu⸗ nehmen. Die Satzung kann beſtimmen, daß ſie auf Anfordern der ihr angeſchloſſenen Innungen deren Geſchäftsführung zu übernehmen hat. Der Kreis⸗ handwerkerſchaft obliegt insbeſondere: 1. bei allen das Handwerk ihres Bezirks berüh⸗ renden Verwaltungsmaßnahmen örtlicher Behörden mitzuwirken, ſoweit nach den geltenden Beſtimmun⸗ gen eine Mitwirkung vorgeſehen oder zugelaſſen iſt; 2. mit den für ihren Bezirk zuſtündigen ent⸗ ſprechenden Vertretungen anderer Berufsgruppen Fühlung zu halten; 3. Gutachten und Auskünfte aun Behörden und handwerkerliche Körperſchaften zu erteilen; 4. die ihr von der Handwerkskammer übertrage⸗ nen Aufgaben zu erledigen. Die Handwerkskammer kann die Kreishandwerkerſchaft für deren Bezirk mit den Aufgaben einer örtlichen Verwaltungsſtelle allgemein beauftragen. Die Gliederung des Handwerks ſieht in Zukunft ſo aus: Reichshandwerksführer als oberſte Spitze; ihm ſind nachgegliedert: die Landeshandwerksführer, die Handwerkskammern, die Kreishandwerkerſchaf⸗ ten und die Innungen. ter... Eine Tragödie im Eize, wie ſie immer wie⸗ der wahr oder erfunden unter den Menſchen des Nordens umgeht, und ſo auch bis in die Gerichte und wiſſenſchaftlichen Auseinanderſetzungen der Ge⸗ lehrten vordringt. Der Film arbeitet mit Andeutungen, Einzel⸗ ſituationen, oͤie in der Einfachheit des Erlebens und des Milieus von ſelber zuſammenhängen. Die Bil⸗ der, wie immer bei Trenker, vorzüglich. Becce ſchrieb eine ſtimmungsvolle Muſik dazu. Der Po⸗ larfachmann wird kleine Unwahrſcheinlichkeiten ent⸗ decken, die nicht von Belang ſind. Gloria:„Seitenwege des Lebens“ Dieſer Film gibt eine echt amerikaniſch anmutende, dem Roman„Blackſtreet“ von Fanny Hurſt nach⸗ gebildete, reichlich gefühlvolle, von tragiſchen Lichtern ausgeſtrahlte Familiengeſchichte zwiſchen Mann, Frau, Freundin und Kindern wieder. Stofflich lie⸗ gen dieſe Vorgänge dem deutſchen Empfinden nicht ſonderlich, aber ſie geben immerhin den Darſtellern Möglichkeiten zu reizvoller Menſchengeſtaltung. Irene Dunne, John Boles, George Mecker und June Clyde in den tragenden Rollen bereiten durch ihre überzeugende Art des Spiels den intereſſierten Zuſchauern eine ſpannungsvolle Stunde. — a Der Kurpfälziſche Männerchor unternahm am vergangenen Sonntag einen Familienaus⸗ flug nach Secken heim. Dieſem Ausflug lag denn als Zielſetzung ein höheres Ideal zugrunde: Die Anbahnung eines gegenſeitigen Freund ſchafts⸗ bündniſſes mit den Brudervereinen: Liederkranz Rheinau, Männergeſangverein Seckenheim 1861 und Viktoria Waldhof. Der Elan, mit dem jeder Verein für die Durchführung dieſer Idee eintrat, war dem Führer des Kurpfälziſchen Männerchors, Herrn Thau, der ſchönſte Lohn für ſeine Initiative. Bei allem Streben nach künſtleriſcher Vollendung ſei es für einen Geſangverein von großer Bedeutung, ſich gleichartige geſellſchaftliche Verbindungen zu ſchaf⸗ fen. Wenn nun, wie in vorliegendem Falle, mehrere Vereine ein und denſelben Dirigenten haben, ſo ſei es ſogar moraliſche Pflicht, oͤſe Bande der Sanges⸗ britberlichteit enger zu knüpfen. Den Abſchluß diefer feierlichen Begebenheit bildete der gemeinſam ge⸗ ſungene„Schutzgeiſt“ unter der bewährten Stabfüß⸗ rung des Herrn Bauſenhardt. Während des Nach⸗ mittags wußte jeder Verein durch geſangliche Vor⸗ träge zu gefallen. Ganz beſonders Beifall erntete das Viktoria⸗ Quartett, das durch feinſinnige Wiedergabe die Herzen der Anweſenden erfreute. Der weihevolle Tag fand mit dem Abſingen des deutſchen Sängerſpruches eine würdige offizielle Beendigung. Sonntagsdienſt der Mannheimer Aerzte und Apotheken am Sonntag, 29. Juli. Aerzte: Dr. Bettag, Kaiſerring 18, Tel. 435 79, Dr. Halver, U 6, 18, Tel. 29161, Dr. Otto Wegerle, N 6, 2, Tel. 230 28, Dr. Weber, Lange Rötterſtraße 47, Tel. 522 18, Dr. Pixis, Max⸗ Joſeph⸗Straße 2. Tel. 531 35. Frauenärzte: Dr. Hirſchfeld⸗Warneken, I. 13, 9, Tel. 230 40, Dr. Wittmann, M 7, 2, Tel. 266 75. Zahnärzte: Dr. George, O 7, 28, Tel. 303 0g. Dentiſten: Rud. Engelhardt, Rheindamm⸗ ſtraße 23, Tel. 383 30. Apotheken: Apotheke am Waſſerturm, P 7, 17, Tel. 283 83, Brückentor⸗Apotheke, U 1, 10, Tel. 227 97, Jortuna⸗Apotheke, Kronprinzenſtraße, Tel. 509 10, Hof⸗Apotheke, O 1, 4, Tel. 307 68, Keppler⸗ Apotheke, Kepplerſtraße 41, Tel. 441 67, Luiſen⸗Apo⸗ theke Luiſenring 23, Tel. 228 07, Neckar⸗Apotheke, Langſtraße 41, Tel. 527 25, Stephanien⸗Apothele Lindenhof, Tel. 312 32, Marien⸗Apotheke, Neckarau, Marktplatz, Tel. 484 03, Waldhof⸗Apotheke, Waldhof, Oppauer Straße 6, Tel. 594 79. Sonntag, 29. Juli Roſengarten:„Derfflinger“, Operette von Walter Kollo, außer Miete, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorfütrang des Sternprofektors;: 17 Uhr Vorführung mit Lichtbildervortrag„Eine Wonde⸗ rung durch das Weltall“. Sportplatz Hohwieſenſtraße 1: 16 Uhr Städtekampf Pforz⸗ heim— Mannheim im Mannſchaftsgewichtheben und Ringen. Nenoſſheim: Jußbiläums⸗ und Einweihungsſchießen der Schützengeſellſchaft 1909. Friebrichspark: Volkstag: 16 Uhr Gartenkonzert: 20 Uhr Sommernachtskonzert mit Tanz. Rosarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v.—20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten: 7 Uhr Mannheim— Rüdes⸗ heim— Aßmannshauſen und zurück;.90 Uhr Speyer und zurück; 12 Uhr Worms und zurück; 14.30 Uhr Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt Mannheim— Worms und zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett;: 20.15 Uhr Kaborettprogramm. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Waldparkreſtaurant: 15 und 20 Uhr Konzert und Tanz. Tanz: Kabarett Libelle, Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. g Lichtſpiele: Univerſum:„Mädchen in Uniform).— Alhambra:„Gern hab ich die Frauen geküßt“.— Roxy:„Polarſtürme“.— Schauburg:„Der König der wilden Pferde“ und„Junge Liebe“.— Capitol: „Chevalier als„Fremdenführer“. Am 29. Juli wird A. de Nora, der Dichter der„Madonnen“ und der Ver⸗ faſſer der„Erinnerungen eines Arztes“ ſtebzig Jahre alt. Wir bringen hier eine charakteriiſtſche Arbeit aus ſeiner Feder. In jenen früheſten Weltkriegstagen, als Ruß⸗ lands Heere wie Springflut die baltiſchen Gaue ftberrannen— ehe die Sümpfe von Tannenberg ſte in Tod und Trübſal erſtickten, fiel ein Trupp ukra⸗ iniſcher Reiter in das Gut des Grafen., eines Edelmannes, deſſen Wert und Weſen ſich ſogar noch im niedrigſten einer Diener ſpiegelte. Er ſelbſt war freilich beim erſten Rufe den deut⸗ ſchen 1 gefolgt, die Gräfin und einige Kinder zu Hauſe laſſend, um ſie ſpäter zu holen. Doch all⸗ zuraſch erreichte die Welle den vorgeſchobenen Poſten und zwölfhundert Hufe ſcharrten ſchon an den Toren, bevor es gelang, die Riegel ins Lot zu werfen. Der alte Haushofmeiſter, welchem der Graf beim Abſchied ſeine Familie und Habe anvertraut, konnte noch eben die Dame mit den Ihrigen in Sicherheit bringen— geheimes Turmgemach ſchützte vor jeder Entdeckung— da ſtanden die Ruſſen ſchon plärrend im Hof, und es galt, ſie ſo gut man konnte, emp⸗ fangen. Sie polterten mit Schreien, Schießen, geſchwunge⸗ nen Säbeln heran, ein rotes Generalsgeſicht an der Spitze, das unverzüglich den Herrn des Schloſſes vor ſich befahl. Der Majordomus entſchuldigte höflich ſeinen Ge⸗ hieter, der ſchon ſeit Jahren im Ausland weile— das Haus ſtehe verwaiſt, doch halte man ſich mit allem, was Dach, Küche und Keller berge, zu der Hohen Gäſte Verfügung. „Der Gäſte Verfügung?“ böhnte der Komman⸗ deur.„Glaubſt du Hund, daß wir deine Gäſte hier ſpielen? Dein Herr hin ich,— verſtanden! und mein Nächſtes wird ſein, euch deutſchen Verrätern den Kopf vor die Füße zu legen!“ Es ſchien als wolle er ſogleich den Anfang machen; bedrohlich kreuzte ſein Pallaſch um die Naſe des Alten, der ruhig hielt, wie ein Weißer am Sioux⸗ pfahle „Vielleicht beliebt es Euer Gnaden, ſich zu gedul⸗ den, bis ich die Tafel beſtellt habe“, ſprach er.„Es wird uns eine Ehre ſein, den Herrſchaften aufzuwarten, wie unſern eigenen.“ Nun hatten die Ruſſen allerdings ſeit der Morgen⸗ frühe nichts mehr gefuttert und mochten das Wort „beſtellte Tafel“ nicht unfroh aufnehmen. Allein ihr Ein Mann und ein Mahl/ v, A. de 25 Soldatenhochmut und Uebermut, wie die Luſt, ihn toben zu laſſen, beſiegte ſelbſt hohler Magen Hunger⸗ knurr. Man ſchrie dem Alten zu, ſich zu trollen, und dem General, er möge Erlaubnis geben zu plün⸗ Deu, Von der Auffahrtsrampe herab überſah der Deutſche das Bild, unfähig ſich jetzt Gehör zu ver⸗ ſchaffen; ſchwieg alſo, zuckte die Achſeln und wies A. de Nora nur ſtumm mit der Hand auf die Fenſterflucht zu ſei⸗ ner Rechten. Hier lag der Speiſeſaal des gräflichen Hauſes, gleichſam im Freien denn des heißen Auguſt⸗ tags wegen ſtanden die hohen Flügelſcheiben offen bis nahe zum Boden. Durch leicht im Winde bewegte Gardinen erſchien ein vornehmer Raum getäfelt, mit Leuchtern, Spiegeln und Bildern geſchmückt und erfüllt von Stühlen und Tiſchen, die, wie bereit zum Mahle, nur ihrer Gedecke und Gäſte harrten. Auf dieſe Gaſtlichkeit wollte der Wink des Ver⸗ walters den lärmenden Troß hinweiſen. Aber kaum hatten einige junge Offiziere den ebenen Saal er⸗ blickt, als ſie ſchon ihre Roſſe durch die offenen Fenſter ſprengten,— zwiſchen Möbeln und Mauern ein Zirkusleben entwickelnd, als wäre der Boden ſtatt mit Perſern, mit Holzmehl bedeckt. und die Wand ſtatt mit Gobelins mit Brettergerüſt einer Reitbahn. Jetzt drängte Pferd an Pferd ſich im Saal, man ſaß ab warf Zügel und Zaum den Ordo⸗ nanzen zu, kehrte die Tiſche um, ihren Hohlraum mit Hafer beſchüttend, und hängte Hen an die Girandolen der Langwand, Aberne tianiſchem Glaſe. In wenig Augenblicken war dies geſchehn, Sig⸗ nal zu allgemeiner Zerſtörungsfreude und Schän⸗ dung. Die Rampe bog ſich unter Berittenen, der Eingang zum Hauſe wurde aufgeriſſen, man drang zu Pferde in Empfangshalle wie Treppenhaus und wahrſcheinlich wäre man auch die Treppen empor⸗ gepreſcht, hätte der Majordomus ſich nicht mit Ge⸗ walt und Gefahr dem Führer entgegengeworfen, aus eiſernem Willen, der Röhheit Einhalt zu tun. „Schande und Spott, Herr“, rief er,„mit fremdem Gute ſo umzugehn. Die Pferde verſauen im einer Stunde das Haus, das euch tagelang ſchön und ſau⸗ ber beherbergt hätte!“ „Schweig,— Sohn eines Schufts, und kümmere dich nicht um Dinge, die uns angehn! Für unſere Gäule ſind eure Hütten gerade gut genug. Ihr müßt euch daran gewöhnen, daß ſie dort freſſen, wo ihr freßt. Uns aber gib jetzt zu trinken,— vom Beſten, was ihr im Keller habt,— hörſt du? Es geht um den Hals! Um deinen und meinen. Iſt meiner unzu⸗ frieden, iſt deiner verwirkt!“ Der Alte ſagte:„Sehr wohl. Den Wein ſervier ich den Herrn in der Bibliothek. Doch wo das Eſſen?.“ „Wo du willſt, Kerl. Nur gut muß es ſein, und viel! Und fertig in kaum einer Stunde „Wieviele Gedecke, Herr?“ „Für ſtebenmal ſechs Offiziere! Und fetzt, ver⸗ flucht deine Fratze, wenn ich ſie noch lange vor mir ſehe!“ ——— Indeſſen die Ruſſen ſich oben am Weine gütlich taten, ſchmorten unten Hühner, prutzelten Fiſche in Pfannen, buken die Mägde, garnierte der Koch,— und ehe die Stunde vorüber, hatten Diener gedeckt. Man konnte dinieren. Schwarzbefrackt und weißbehandſchuht, die weiße Kravatte am Kragen, betrat der Mafordomus den Zecherkreis und rief: „Meine Herren,— es iſt ſerviert! Darf ich bit⸗ ten!“ Behend oder zögernd, gern oder ungern riſſen die Munde ſich von den Bechern los, und man folgte im Zuge dem Alten, der ſchweigend voranſchritt, ohne ſich umzuſehen. Die Treppe hinunter, die Halle durch, an Roß⸗ äpfeln und Pferdepfützen vorbei, die den würdigen Raum mit Geſtank der Ställe beizten. Zum Tore hinaus, die Auffahrtsrampe und Auffahrtsſtraße entlang. Man querte den Herren⸗ und Hühnerhof, durchſchritt einige Nebentrakte und landete endlich vor den Stallgebäuden des Gutes. terraufen vor vene⸗ Türen flogen auf, und in ſteben Pferdeboxen prangten ſieben Tiſche mit vollem Tafelſilber beſtellt, wie ſich für Herrſchaften gehörte, aber auf friſchem, den Boden deckenden Stroh; die Krippen dienten zur Anricht; in großen Silberwärmern die Speiſen be⸗ reit, wartend der ſteben Lakaten in den Farben gräf⸗ licher Livre. Ein Schrei der Ueberraſchung, des Staunens, der Wut, der Vergeltung erſcholl durch die Reihe der Ruſſen. Der General hielt am Eingange und rief: „Was ſoll das heißen? Hundeſohn, vermalebeiter!“ Kühl lächelnd wandte der Graue ſich um und ſagte gelaſſen und furchtlos:„Verzeihn Euer Gna⸗ den! Ich dachte, es ſei in Rußland Sitte, daß die Pferde am Herrentiſch ſpeiſen, die Herren— im Stall!“ Das rote Geſicht vor ihm wurde blau und ſchon fuhr eine Hand nach dem Säbelgriff. Plötzlich beſann ſie ſich, winkte die Offiziere heran. und die Stimme brüllte Befehle. In einer Mundart, die der Mafor⸗ dom nicht verſtand. Allein er zweifelte kaum, ſie galt ſeinem Vergehen. Man wird wohl Standͤgericht hal⸗ ten,— erſchießt ihn— knüpft ihn ſamt den La⸗ kaien am Schloßgitter auf.——— Wenn jemand während der bangen Stille die nun eintrat, die Herzen der acht Männer hätte hören gekonnt— er würde ſtaunend beſtätigt haben daß keines auch nur um einen Schlag ſchneller ging. Mit den Mienen gelangweilter Kellner ſtanden die Liv⸗ rierten, gleichſam fragend, warum ſich das Eſſen ver⸗ zögere; und ihr Führer blickte höflich noch immer ins Antlitz des Ruſſen, als harre er nur eines Zei⸗ chens zum Beginn der Tafel. a Der maß ihn lange vom Kopf bis zum Fuß, trat dann auf ihn zu ſchlug die Hand auf ſeine Schulter und brach das Schweigen: „Kerl,— du haſt Mut! Und obendrein: Rechtl Marſch, führe mich ins Schloß zurück! Und ſervier mir wie deinen Deutſchen das Eſſen!“ Als ſie zum Herrenhauſe gelangten, waren wie durch Wunderkraft Diele, Halle und Saal von Müh⸗ ren und Miſt geſäubert, die Stühle in Reihen ge⸗ richtet, die Tafeln entfernt. Während beide noch unter der Türe ſtanden, ſchleppten Soldaten Tiſch um Tiſch gedeckt aus dem Stall in den Saal Sol⸗ daten die Speiſewärmer auf die Kredenz— ihnen folgten die ſieben Lakaien, gemach und gemeſſen, un⸗ überraſcht und bereit, ihren Dienſt zu verrichten, wis dort ſo hier. Und es wurde ein gutes, faſt fröhliches Mahl. Obwohl nur ein deutſcher Diener es mit einer kleinen Lehre gewürzt hatte, läßt ſich vielleicht 15 daß ſie um nichts jener größeren Lehre nachſtand, die drei Tage ſpäter den Ruſſen erteilte der grimme maſuriſche Tod. Ludwigshafen a. Rh., Ludwigstraße 26 Calson-· Icliduß- Næxkaug Zwei niedrige Preise! nur Oriqinal- Lager. Nestbeſſände eien Mannhelm, O 4, 7 am Strohmarkt HERREN SCHUHE eee eee ene eee ee, eren *. 3 S 4. * Samstag, 28. 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Richtung Mainz. Den 4. Auguſt 1908. Uhr. Min. Graf Zeppelin.“ Die geſperrten Worte in der Schrift des Grafen Zeppelin geoͤruckt. Ich entſinne mich lei⸗ der nicht mehr, ob dieſe Karten in größeren Mengen bei Ueberfliegung von Mannheim abgeworfen wur⸗ den oder ob damals ſolche Karten in Anſichtspoſt⸗ karten⸗Geſchäften käuflich waren? Eine Anſicht ent⸗ hält die Karte nicht, die Vorderſeite iſt als Poſtkarte gekennzeichnet.“—— Wegen der Geſchichtsblätter erkundigen Sie ſich am beſten bei der Schloßbücherei. L. Z. IV überflog am 4. Auguſt 1908 Mannheim und wurde am 5. Auguſt auf der Heimfahrt von Mainz durch Gewitterſturm bei Echterdingen vollkommen zerſtört. Von dieſem Luftſchiff ſtammt die in Ihrem Beſitz befindliche Karte her. Es handelt ſich um eine verpielfältigte Karte, die über verſchiedenen Städten abgeworfen wurde. Das Zeppelin⸗Luftſchiff„Z 3“ landete am 15. September 1909 auf der Frieſenhel⸗ mer Inſel. Um 14.17 Uhr war das Luftſchiff auf dem Boden. Es landete aber nicht genau an dem dazu beſtimmten Platz. Es erhob ſich 11.35 Uhr noch einmal und wurde dann richtig feſtgemacht. Kurz vor 1 Uhr erfolgte der Weiterflug nach Fvankfurt. S.„Wann flog das erſte Luftſchiff mit Paſſagie⸗ ren nach Amerika und wie hoch ſtellte ſich der Fahr⸗ preis für eine Perſon? Es handelt ſich hier um eine Streitfrage inſofern, als einer meiner Geſchäfts⸗ kollegen die Behauptung aufſtellte, der Fahrpreis hätte mindeſtens 60 000 Mark betragen, wogegen ich die Summe von etwa 78000 Mk. nannte. Wer hat nun Recht? Beſteht beim Luftſchiffverkehr ein ge⸗ nauer Tarif mit Perſonen⸗Verſicherung? Was koſtet demnach die Fahrt nach Pernambuco? Hat ſich der Fahrpreis in der Zeit vom erſten bis zum heutigen Flug geändert?“—— Das erſte Luftſchiff, das nach Amerika flog, war das engliſche Luftſchiff R 24. Es flog von Schottland aus vom 2. bis 13. Juli 1919 in 108 Stunden nach Neuyork und legte dabet 5568 Km. zurück. Das erſte deutſche Luftſchiff, das den Ozean überflog war L. Z. 109,(Z. R. III) das an Amerika abgeliefert werden mußte.(In Amerika„Los An⸗ gelos“). Es ſtärtete am 12. Oktober 1924 und legte in 81 Stunden 8200 Km. zurück. Die erſte Paſſagierfahrt unternahm das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ vom 11. Oktober 1928 bis 15. Oktober 1928 und landete nach 110 Stunden nach Zurücklegung von 9926 Km. in Amerika. Die Rückfahrt erfolgte am 20. Oktober bis 1. November 1928. Der Rückflug wurde in 70 Stunden nach einer 5iſtündigen Sturmfahrt über dem Ozean zurückgelegt. Der von Ihnen genannte Fahrpreis von 78000 Mark dürfte ungefähr ſtimmen. Heute iſt eine Fahrt weſentlich billiger. Heute beſteht ein genauer Tarif mit Perſonen⸗Verſicherung. Genaue Angaben hierüber können Sie durch die Geſellſchaft in Friedrichshafen erhalten. G. R.„Wie beſſere ich am beſten ſchadhaft ge⸗ wordene Landkarten aus? Können Sie mir Anhalts⸗ punkte geben, wie man Stoffe waſſerdicht macht? Wie alt iſt die Schiffsbrücke in Speyer. Wie hoch betrugen die Baukoſten?“—— Kommt auf die Art des Schadens an. Wenn durch Benutzung die Karte (nicht das Material, aus dem die Karte gemacht iſt) gelitten hat, können Sie dieſe nur an Hand einer gleichen Karte, ſofern Sie dazu techniſch in der Lage ſind, ausbeſſern. Sonſt würden wir Ihnen empfeh⸗ len, die Ausbeſſerung durch einen Fachmann vor⸗ nehmen zu laſſen. Stoffe können Sie durch Ein⸗ tauchen in eine Löſung von eſſigſaurer Tonerde (1 Teil eſſigſaurer Tonerde und 9 Teile Waſſer) waſſerdicht machen. Die Schiffbrücke in Speyer wurde 1860 erbaut. Die Höhe der Koſten iſt uns nicht bekannt. 5 E. K. 40.„Mein Bruder iſt im Juli 1918 in Nord⸗ frankreich gefallen. Meine Mutter wäre berechtigt für das Ehrenkreuz, da mein Bruder der einzige Sohn war, und meine Mutter Kriegsrente von ihm bezog. Bin ich als Schweſter des Gefallenen berechtigt zum Erwerb des Ehrenkreuzes, da meine Mutter nicht mehr lebt, und wo habe ich mich hinzuwenden?“ —— Sie als Schweſter ſind nicht berechtigt, den Amtrag auf Verleihung des Ehrenkreuzes zu ſtellen. Es gibt nur drei Arten des Ehrenkreuzes: das Ehrenkreuz für Frontkämpfer, für Kriegsteilnehmer und für Witwen und Eltern. Da Ihre Mutter tot iſt, kann in Ihrem Falle kein Antrag mehr geſtellt werden.. K. B.„Ich bin Saarländer und möchte meinen Urlaub mit meiner Familie(4 Kinder im Alter von 416 Jahren) bei meinen Angehörigen im Saar⸗ gebiet verbringen. Nun verlangt man für einen Aus⸗ weis 3 Mk. je Perſon. Ich müßte alſo 12 Mk. für Ausweiſe hinlegen, um als Deutſcher in meine deutſche Heimat zu reiſen. Da ich mit jedem Pfennig rechnen muß und für derartige Formalitäten allein 12 Mk. zu zahlen nicht in der Lage bin, ſind wir gezwungen, auf unſere Ferienfahrt bzw. Er⸗ holung zu verzichten?“—— Sie können ſich für 3. Mk. einen Familienpaß ausſtellen laſſen. In dieſem Paß ſind Ihre Frau und die Kinder bis zum Alter von 15 Jahren mit aufgeführt. Wenden Sie ſich an die Paßſtelle beim Polizeipräſidium. M. N.„Für welche Fahnen und Standarten be⸗ ſteht bei Aufmärſchen Grußpflicht?, Mir iſt bekannt daß die alte ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne und die Fahne des Dritten Reiches als Staatsfahnen anerkannt und gegrüßt werden müſſen, ſofern ſie enthüllt ſind. Nun wurde mir entgegnet, das ſei falſch, ſondern jede Fahne ob Militär, Geſang⸗ oder Kegelverein, müßte ie Rus ie ebenfalls gegrüßt werden, was ich beſtreite. Wer hat nun Recht?“—— Es ſind nur die Fahnen des Dritten Reiches(Hakenkreuz⸗ und ſchwarz⸗weiß⸗ rote Fahne) ſowie Standarten der SA und Ss im ge⸗ ſchloſſenem Zuge zu grüßen. Die von Ihnen aufge⸗ führten Vereinsfahnen ſind nich zu grüßen. H. W.„Mein Vater iſt 70 Jahre alt, er bezieht Altersrente. Da er Spezialarbeiter war, wurde er im Frühjahr nochmals eingeſtellt. Nachdem er 10 Tage gearbeitet hatte, brachte er die rechte Hand in die Maſchine(Fräßmaſchine). Von 3 Fingern der rechten Hand wurden ihm ein und zwei Glieder abgeriſſen. Er war 4 Wochen im Krankenhaus und hat heute noch mit der Verletzung zu tun. Meine Mutter erhob Krankengeld. Da mein Vater aber Altersrente bezog, mußten ſie das bezogene Krankengeld wieder zurück⸗ zahlen. Ich möchte nun anfragen, ob denn mein Vater keinen Anſpruch auf Unfallrente hat, oder iſt in dieſem Falle Unfallrente nicht höher als Alters⸗ rente?“—— Sprechen Sie mit dem Altersrente⸗ beſcheid beim Bezirksamt, L 6, 1, Zimmer 3, vor. J. K.„Ich bin 65 Jahre alt und habe Unfall⸗ und Invalidenrente. Nach der Notverordnung wird die Invalidenrente von der Unfallrente abgezogen. Wie ſteht es jetzt mit der Altersrente? Kann ich dieſe ein⸗ reichen, auch wenn ich die Invalidenrente habe? Wie iſt es mit der Altersrente? Wird dieſe auch laut Notverordnung mit der Unfallrente abgezogen oder verrechnet?“—— Sprechen Sie beim Bezirksamt, L. 6, 1, Zimmer 28, vor. H. M.„Wann erhält man Invalidenrente?“— Für den Bezug der Invalidenrente iſt Voraatsſet⸗ zung, daß der Verſicherte das 65. Lebensjahr vollen⸗ det hat oder erwerbsunfähig, daß die Wartezeit er⸗ füllt und die Anwartſchaft aufrechterhalten iſt. Die Wartezeit beträgt für den Fall der Erwerbsunfähig⸗ keit 250 Beitragswochen auff Grund der Verſiche⸗ rungspflicht oder 500 Pflicht⸗ und freiwillige Bei⸗ tragswochen zuſammen. Bei der Altersinvaliden⸗ rente dauert die Wartezeit 750 Beitragswochen. Die Anwartſchaft bleibt aufrechterhalten, wenn inner⸗ halb zweier Jahre nach dem auf der Quittungskarte vermerkten Ausſtellungstage wenigſtens 20 Bei⸗ tvagswochen nachgewieſen werden. Durch die jetzige Beitragsentrichtung zur Angeſtelltenverſicherung wird die Anwartſchaft für die entrichteten Beiträge zur Invalidenverſicherung aufrechterhalten. Es iſt alſo nicht unbedingt nötig, zur Invalidenverſiche⸗ rung noch freiwillige Beitragsmarken zu verwen⸗ den. Nach dem Geſetz vom 17. Mat 1934 werden die zu beiden Verſicherungen entrichteten Beiträge bei Eintritt des Verſicherungsfalles ſowohl auf die An⸗ wartſchaft als auch auf die Wartezeit gegenſeitig angerechnet. Waſſerſtoff.„Wieviel elektriſche Kraft in Watt iſt erforderlich, um 1 cdm Waſſer in ſeine Beſtandteile GI. 8 O) zu zerlegen? Wieviel Liter Waſſerſtoff und wieviel Sauerſtoff werden aus 1 cdm Waſſer ge⸗ wonnen?“—— Zur Zerſetzung von 1 Liter Waſſer d. J. 1 cdm iſt eine Energie von 15 900 Wattſekunden erforderlich. Aus 1 Liter Waſſer erhält man(0 Celſ., 760 mm Hg):.24 Liter Waſſerſtoff und 0,62 Liter Sauerſtoff. P. P. Ich möchte bitte fragen, ob es auf Wahrheit beruht, daß in der letzten Zeit, angeblich in Kanada, Achtlinge zur Welt gekommen ſind, oder welches die höchſte Geburtenzahl war?“—— Vor einigen Wochen brachte in China eine Frau 7 Kinder zur Welt und in Amerika eine Frau 5 Kinder. Die Geburt von 7 Kindern iſt bis jetzt die höchſte Zahl. K. Sch.„Kann eine geiſtige Erkrankung durch Anſteckung von Ruhr, Typhus und dergleichen ge⸗ heilt werden? Eine Verwandte von mir iſt ſeit mehreren Jahren geiſtig geſtört, und dieſes äußert ſich vor allem durch religiöſe Wahnvorſtellungen. Die Eltern der Kranken, es handelt ſich um Leute in einer abgelegenen ländlichen Gegend, wären bereit, viel Geld für die Heilung aufzuwenden, möchten aber erſt wiſſen, ob es einen Erfolg verſprechenden Weg gibt. Hat es einen Zweck, ſchriftliche Aeußerun⸗ gen der Kranken einem tüchtigen Graphologen zur Beurteilung der Schrift zu übergeben, und können Sie mir eine Vertrauensperſon namhaft machen? Kann ich den Namen eines erfolgreichen Arztes er⸗ fahren, der in der näheren voͤer weiteren Umgebung Mannheims wohnt, mit dem ich mich in Verbindung ſetzen könnte?“—— Es gibt nur eine ganz be⸗ ſtimmte Geiſteskrankheit, die durch eine hochfieber⸗ hafte Erkrankung anderer Art geheilt werden kann. Dieſe Behandlung kann aber nur in einer geſchloſſe⸗ nen Anſtalt durchgeführt werden. Im ganzen kön⸗ nen Geiſteskrankheiten mit Ausſicht auf Erfolg nur ſelten daheim behandelt werden; es iſt immer An⸗ ſtaltsbehandlung zu empfehlen. Wir nennen Ihnen die Pſychiatriſche Klinik Heidelberg und die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau. Doch gibt es auch private Heilanſtalten. Die Zuziehung eines„Graphologen“ iſt zwecklos. Jeder Irrenarzt kann Handſchriften ſeiner Kranken beſſer beurteilen. Hühneraugen.„Gibt es ein wirkſames Mittel gegen ſchmerzhafte Hühneraugen? Die im Handel befindlichen Mittel ſind alle nur von vorübergehender Wirkung. Würde eine operative Entfernung eine Berufsſtörung zur Folge haben? Könnte dies durch einen Kaſſenarzt geſchehen?“—— Das einzige ſicher wirkende Mittel gegen Hühneraugen ſind Schuhe, die ſich der natürlichen Fußform anpaſſen, ohne zu drük⸗ ken. Solche Schuhe können allerdings nicht„ele⸗ gant“ ſein.— Operative Entfernung kann ohne Be⸗ rufsſtörung durchgeführt werden, ſchützt aber nicht vor Wiederholung. Dieſe Operation kann auch durch den Kaſſenarzt vorgenommen werden. F. C.„Teilen Sie mir bitte in ihrem Briefkaſten mit, welchen Wert 250 Mk. im Februar 1922 hatten?“ —— 100 Papiermark entſprachen vom 11. bis 20. Februar.50 Goldmark, ſo daß 250 Papiermark einen Wert von.75 Goldmark hatten. Mieter und Deaſmung Frau S.„In meinem Hauſe befindet ſich im Hofe ein Damenmodegeſchäft. Dieſes iſt überdacht mit einem einfachen Drahtglasdach, alſo ohne irgendein Schutzgitter. Über dieſem Atelier befinden ſich nun Privatwohnungen. Es iſt ſchon vorgekom⸗ E men, daß hie und da, was natürlich nicht ausbleibt, etwas auf dieſes Dach fällt. Iſt man nun verpflich⸗ tet, bei einer Beſchädigung des Daches, vielleicht durch Unvorſichtigkeit eines Kindes, dasſelbe repa⸗ rieren zu laſſen? Meiner Anſicht nach bleibt es doch nicht ausgeſchloſſen, daß ohne irgendein Schutzgitter das Dach dauernd der Gefahr einer Beſchädigung ausgeſetzt iſt. Schließlich wäre doch bei einigermaßen gutem Willen durch die Anbringung einer Schutz⸗ vorrichtung beiden Teilen geholfen.“—— Sie ſind rechtlich verpflichtet, die notwendigen Wiederherſtel⸗ lungen vorzunehmen, falls die Beſchädigungen durch Ste werſchuldet werden. Dem Geſchäfts inhaber kann nicht zugemutet werden, ein Schutzgitter anzubrin⸗ gen, es ſei denn, daß dies im Wege der polizeilichen Auflage geſchieht. Sie können ſich dieſerhalb mit der Polizeibehörde in Verbindung ſetzen und verlangen, daß dem Geſchäftsinhaber eine baupolizeiliche Auf⸗ lage gemacht wird. Ob dies aber geſchieht, iſt zweifelhaft. Frau A.„Mein Nachbar hat einen Dampfkeſſel, der beim Sieden des Waſſers einen ſchrillen, weithin hörbaren Ton von ſich gibt. Der Mieter läßt den Keſſel immer ſehr lange pfeifen. Was kann ich da⸗ gegen tun?“—— Fordern Sie den Mieter auf, die Unannehmlichkeit abzuſtellen, weil ſich die anderen Mieter darüber beklagen, und machen Sie andernfalls darauf aufmerkſam, daß Sie andernfalls Räumungs⸗ klage beantragen müßten. Frau A. B.„Ich habe eine 2⸗Zimmer⸗Wohnung mit Küche. Vor 7 Jahren wurde die Wohnung zum letzten Mal hergerichtet. Da die Küche und das eine Zimmer ſehr verwohnt ſind, möchte iſt anfragen, ob ich vom Hausherr verlangen kann, daß er mir die beiden Räume herrichtet?“—— Wenn ſett 7 Jahren in Ihrer Wohnung nichts mehr hergerichtet wurde, iſt der Hauseigentümer verpflichtet. die Räume her⸗ richten zu laſſen. Hemnerſragen A. M.„Beim Kauf eines Hauſes muß der Käu⸗ fer und Verkäufer je die Hälfte der Grunderwerbs⸗ ſteuer zahlen. Laut Kaufvertrag hat aber der Käu⸗ fer die ganze Grunderwerbſteuer übernommen und auch bezahlt. Muß der Verkäufer für ſeine Hälfte Wertzuwachsſteuer bezahlen? Das Geld hat er ja nicht bekommen, ſondern das Finanzamt. Iſt es ge⸗ ſetzlich erlaubt, wenn ein Darlehnsgeber ein Dar⸗ lehen gibt und außer den Zinſen und Speſen noch ein Aufwertungsbetrag verlangt, für welchen Käufer und Verkäufer nicht haftbar ſind. Angeblich weil ein Aufwertungsbetrag, durch frühere Beſitzer eines an⸗ dern Hauſes ihm verloren gegangen ſei. Infolge dieſer Nachforderung befinden ſich beide in ſehr be⸗ drängten Verhältniſſen, was dem Darlehens⸗Geber bekannt iſt.“—— Der Verkäufer hat für ſeine Hälfte Grunderwerbsſteuer keine Wertzuwachsſteuer zu zahlen, da die dem Veräußerer zu Laſt fallenden Ko⸗ ſten der Veräußerung und Eigentumsübertragung am Veräußerungspreis abgezogen werden dürfen (Wertzuwachsſteuerordnung der Stadt Mannheim), von der Steuer alſo nicht erfaßt werden. Der Schuld⸗ ner iſt nur für den Betrag haftbar, den er als Dar⸗ lehen empfangen oder beim Eigentumsübergang eines Grundſtücks als Anrechnung auf den Kaufpreis übernommen hat. Um die Frage erſchöpfend beant⸗ worten zu können, müßte ausführlich dargelegt wer⸗ den, auf welche tatſächlichen Vorgänge der Gläubiger ſeine weitergehende Forderung ſtützt. Jnxrisſisgſie Fragen H. P. Die Fragen ſind nicht ohne weiteres mit Sicherheit zu beantworten, da erſt feſtgeſtellt werden müßte, ob die Ehefrau erſter Ehe Miteigentümerin des Hauſes war, in welchem Güterſtand die Ehe⸗ leute in erſter Ehe lebten und ob ein Teſtament der verſtorbenen Ehefrau vorhanden iſt. Die Kinder aus erſter Ehe haben Anſpruch auf 74 der Erbſchaft der Mutter. Die Kinder der 2. Ehe der Mutter gegen⸗ über nur Anſpruch aus dem Betrag von 2000 Mk. Die zweite Frau hat ebenfalls nur ihren geſetzlichen Anſpruch. Einen Weg, allen Kindern gleiche Anteile beim Tode eines oder beider heutigen Ehegatten zu ſichern, gibt es nicht. Den wertmäßigen größeren Anſpruch haben zweifellos die Kinder der erſten Ehe. Zur 5. Frage empfehlen wir teſtamentariſch über Ihren Beſitz zu verfügen und die Verteilung ſo vor⸗ zunehmen, wie es Ihrer Rechtsauffaſſung entſpricht. In dieſem Falle müßten diejenigen, die ſich benach⸗ teiligt fühlten, das Teſtament in einem Prozeß an⸗ fechten. Ein Teſtament des Ehemanns kann von der Ehefrau niemals widerrufen werden. Ihr Ziel kön⸗ nen Sie erreichen, wenn Sie in einem notariellen Vertrag von allen Beteiligten den Umfang ihrer An⸗ ſprüche ausgleichen und feſtſtellen laſſen. Daß der notarielle Vertrag gleichzeitig im Grundbuch einge⸗ tragen wird, iſt nicht erforderlich. A. B.„Von dem vor und teilweiſe auch in der Ehe ſelbſt verdientem Geld erſtellte ich mir ein kleines Häuschen nebſt Laden. Ferner habe ich ſämtliche Möbel und Haushaltungsgegenſtände ange⸗ ſchafft. Das Haus, die Ladeneinrichtung, ſowie das Ladengeſchäft ſelbſt gehen auf den Namen meines Mannes und zwar aus dem Grunde, weil ich als Frau nicht hervortreten wollte. Nun tritt die Frage an mich heran, ob mein Mann auf Grund deſſen, daß Haus und Laden auf ſeinen Namen gehen, berechtigt und in der Lage iſt, hieraus für ſich Nutzen zu ziehen, oder ob ich auf Grund des Nachweiſes, daß es ſich hier um mein ſelbſt erarbeitetes Geld handelt, recht⸗ lich als Eigentümerin gelte? Wenn nein, was muß ich tun?“—— Rechtlicher Eigentümer iſt ihr Mann. Die weiteren Fragen können wir erſt beantworten, wenn Sie uns mitteilen, ob Sie im geſetzlichen Güter⸗ ſtand leben, oder ob ein Ehereértrag vorliegt. H. H.„Unterm 7. April übergab ich zwecks Rück⸗ vergütung einem Mitglied eines Vereins eine Quit⸗ dem Betreffenden vorgeſprochen und jedesmal wurde mir der Beſcheid: Der Verein erledigt die Sache. Am 28. April ging ich nun zum Vereins⸗ vorſtand in die Wohnung, um Beſcheid zu holen. Dieſer frug mich ganz erſtaunt:„Ja, haben Sie noch — keinen Brief dieſerhalb erhalten?“ Auf meine Ant⸗ wort:„Nein!“ ſagte der Vorſtand:„Dann bekom. men Sie denſelben morgen, alſo am 29. April, be⸗ ſtimmt.“ Heute warte ich noch auf dieſen Brief. Wäre es nicht richtiger und verſtändiger geweſen, man hätte mir ſchon am 7. April einen der Wahrheit entſprechenden Beſcheid gegeben? Auf mein fünftes ſchriftliches Erſuchen, mir doch meine Quittung wie⸗ der zurückzugeben, wurde mir unterm 3. Juli ge⸗ ſchrieben ich ſolle dieſe abholen, er ſei nicht verpflich, tet, mir dieſe nachzutragen. Muß ich meine Quit⸗ tung abholen, nachdem ich dieſerhalb fünfmal ge⸗ ſchrieben und dreimal perſönlich vorgeſprochen haßed Darf der Betreffende meine Quittung zurückbehal, ten, wenn er mir meine Auslagen nicht vergüten will? Mit ein bißchen gutem Willen könnte der Fall ſchon längſt erledigt ſein, indem man meine Quittung einem der drei Briefe, die durch Boten geſchickt wurden, beigelegt hätte.“—— Die Qnuit⸗ tung muß Ihnen ausgehändigt werden. Sowohl nach den Rechtsgrundſätzen als auch nach den all⸗* gemeinen Verkehrsbegriffen, müßte in Ihrem Falle die Quittung zurückgeſchickt werden. Unterbleißt die Ueberſendung, ſo müßten Sie eine Klage auf Herausgabe erheben. Dies ſcheint ſich aber bei der Geringfügigkeit der Angelegenheit nicht zu lohnen. Wir ſind mit Ihnen der Meinung, daß ſich mit einſ⸗ gem guten Willen die Sache ohne gerichtliche Aus⸗ einanderſetzung erledigen laſſen müßte. SS. 5.„Entweder einen Rechtsanwalt aufſuchen, oder, falls Sie greifbare Unterlagen haben, Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft erſtatten. Das letztere können wir aber nur empfehlen, wenn mehr als Ver⸗ mutungen vorliegen. Nein. Sie haben jetzt ſchon einen Anſpruch an die Erbſchaft Ihres Vaters und können dieſen Anſpruch als geſetzlicher Erbe fetzt ſchon geltend machen. Sie und Ihr Bruder haben ge⸗ meinſam Anſpruch auf das Sparkaſſengeld. Die Durchſicht der Briefſchaften kann Ihnen nicht unter, ſagt werden. Dieſe Frage iſt durch die erſte Antwort beantwortet. Dieſer Anſpruch ſteht Ihnen zu. Die⸗ jenige Behörde, die Ihnen Unterſtützung gewähr hat, kann Abtretung der Anſprüche aus der Erbſchaft verlangen. Die Frage iſt bereits beantwortet. Den Anſpruch müſſen Sie gerichtlich geltend machen, Wenn Sie nicht die Mittel zur Klagerhebung haben, wird Ihnen das Armenrecht vorausſichtlich bewilligt werden.“ 5 Recht.„Mein Vater ſtarb im Jahre 1928, et hinterließ ein Spezialgeſchäft und eine Witwe aus dritter Ehe. Meine Schweſter und ich aus erſter Ehe bekamen, da kein Teſtament vorlag, unſer ge⸗ ſetzliches Erbteil. Meine Schweſter iſt 45 Jahre alt, ledig und ſeit Jahren kränklich. Die Frau aus drit⸗ ter Ehe verſprach meiner Schweſter, ſie könne ohne Geſchäftsanteil im Geſchäft und Wohnung bleiben, dafür betätigte ſie ſich im Geſchäft und Wohnung, ge⸗ nau ſo wie ſie es zu Lebzeiten des Vaters tat und erhielt die Jahre hindurch ein Monatsgeld von 29 Mark und das Eſſen, ſonſt nichts. Wäré dieſe Frau nicht verpflichtet geweſen, meine Schweſter bei einer geſetzlichen Krankenkaſſe anzumelden? Vor etwa zwei Monaten wurde meine Schweſter von dieſer Frau und ihren Verwandten plötzlich ohne Grund aus dem Hauſe verwieſen. Aus ihrem Erbteil hatte ſie noch einige Hundert Mark zugute, dieſe Summe wurde ihr auch ausbezahlt, aber die Zinſen nicht(his zum Jahre 1928 zurückgehend). Müſſen die Zinſen geſetzlich bezahlt werden? Außerdem war meine Schweſter in einer Lebensverſicherung. Beim Tode unſeres Vaters erklärte ſich die Frau bereit, die⸗ ſelbe weiter auf ihre Rechnung zu bezahlen, weil meine Schweſter kein Einkommen hatte. Nach eini⸗ gen Monaten wurde dies eingeſtellt und jetzt wur⸗ den meiner Schweſter vom reſtlichen Erbteil dafür 86 Mark abgezogen. Iſt gegen dieſen Abzug etwas zu machen, wenn nichts Schriftliches vorliegt?“— Die Frau wäre verpflichtet geweſen, Ihre Schweſter bei der Krankenkaſſe anzumelden. Heute können Sie durch Mitteilung an die Krankenkaſſe erreichen, daß die Frau zur Nachzahlung herangezogen wird, ſo daß für Ihre Schweſter die Möglichkeit beſteht, rer⸗ ſeits die Verſicherung fortzuſetzen. Wenn Sie Wert darauf legen, können Sie vielleicht eine Beſtrafung erreichen. Die Zinſen müſſen bezahlt werden. Es frägt ſich, ob eine ausdrückliche rechtlich bindenhe Verpflichtung übernommen wurde, die Lebensver⸗ ſicherung weiterzubezahlen und ob dieſe bewieſen werden kann. Es wird alſo weſentlich darauf an⸗ e ob Sie Zeugen für dieſe Vereinbarung haben.. Ehebrecher.„Iſt es ſtatthaft, daß ein getrennt lebender Ehemann mit einer anderen weiblichen Perſon zuſammenleben darf? Wohin muß man ſich wenden, um dieſem Uebel abzuhelfen, reſp. auszu⸗ rotten? Gibt es hierüber keine Geſetze Staat?“—— Das Zuſammenleben iſt an ſich nicht im neuen unſtatthaft, denn daß ein getrennt lebender Mann mit einer weiblichen Perſon zuſammenlebt, iſt nicht verboten. Wenn ſittliche Gründe vorliegen, die gegen das Zuſammenleben ſprechen, ſo empfehlen wir, ſich an die Polizeibehörde zu wenden. Geſetze oder An; ordnungen, die dieſe Fragen berühren, ſind im neuen Staat bisher nicht erlaſſen worden. F. K.„Wann iſt ein uneheliches Kind ariſch?“— Nach einem Vortrag des Reichsinnenminſters vor der Reichsgemeinſchaft der freien Wohlfahrtspflege gilt der uneheliche Sohn einer Arierin als nicht⸗ ariſch, wenn ſein Vater oder deſſen Vater oder Mul⸗ ter nichtariſch waren. Können ſtandesamtliche Re⸗ giſter, Gerichtsakten uſw. keinen Aufſchluß darüber geben, und iſt auch ſonſt nicht nachzuweiſen, wer der Vater war, ſo müſſe man es vorläufig damit be⸗ wenden laſſen Die Frage nach dem Ariertum eines unehelichen Kindes, das wegen Fehlens der Vater⸗ ſchaftsanerkennung nicht in der Lage iſt, Nachweiſe über ſeine Abſtammung väterlicherſeits beizubrin⸗ gen, hat der Miniſter daraufhin beantwortet, tung über.50 J. Dreimal habe ich dieſerhalb bei ein ſolches Kind bei ariſcher Herkunft mütterlicher⸗ ſeits bis zum Beweiſe des Gegenteils oder, wenn nicht beſondere Umſtände des Falles dagegen ſpre chen, als ariſch anzuſehen iſt. Das gleiche gilt bei Adoptivpkindern, die keine Nachweiſe über ihre Ab⸗ ſtammung erbringen können.. e eee 1 1 — en en C P 2 0 N armer d Samstag, 28. Juli Sonntag, 29. Juli 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Sonuntags⸗Ausgabe TZ Fünf Welthöchſtleiſtungen in 3 Tagen Amerikanerſportfeſt in Stockholm Der letzte Tag des dreitägigen Internationalen Leicht⸗ athlettk⸗Sportfeſtes im Olympiſchen Stadion von Stockholm ſtand bei ausgezeichnetem Beſuch ſeinen Vorgängern in keiner Weiſe nach. An jedem Tag wurde ein neuer Welt⸗ rekord aufgeſtellt. Am Donnerstag war es der Ame Beard, der mit einer neuen Höchſtleiſtung aufwartete. Er durchlief die 110 Meter Hürden⸗Strecke in der fabelhaften Zeit von 14,3 Sekunde, die vor ihm ſchon ſein Landsmann Morris erreicht hatte. Da Beard keine Hürde geriſſen hat, dürfte der Anerkennung dieſer famoſen Lei⸗ ſtung nichts im Wege ſtehen. Hardin brachte das ſchier unglaubliche Kunſtſtück ferttig, die 400 Meter⸗Hür⸗ den in 50,6 herunterzulaufen. Dabei ſtreifte er eine Hürde leicht, das Glück ſtand ihm bei: ſie fiel nicht, ſo daß die Höchſtleiſtung Anerkennung finden kann. Auch in die⸗ Lauf hatte Hardin keine Gegner, da der Schwede Lin⸗ ſem dahl 55,8 benötigte. Die dritte, allerdings nicht offiziell geführte Welthöchſtleiſtung ſtellte Ben Eaſtman über 0 ſeltene Strecke von 600 Meter mit 118,4 auf und unter⸗ bot damit die bisherige Beſtzeit ſeines Landsmannes Ely, die auf:21, geſtanden hatte. Torrance hatte mit ſeinem Verſuch, die Welthöchſt⸗ leiſtung im beidarmigen Kugelſtoßen zu überbieten, keinen Erfolg. Er kam bloß auf 27,99 Meter, wobei er rechts⸗ armig 16,90 Meter erreicht hatte. Im Hochſprung blieb gohnſon hinter ſeinen gewohnten Leiſtungen zurück, ſonſt hätte er mehr als 1,96 Meter geſchafft. Bonthron gewann die 1500 Meter in:55,4 Min. ganz überlegen vor dem Ungarn Szabo, der:56,4 Min. Auch in benbtigte. den übrigen Konkurrenzen waren die Amerikaner erfolg⸗ reich. Allerdings erreichten hier die Ergebniſſe nicht den internationalen Weltſtandard. 1 ö Olympia-Werbefeſt in Frieoͤrichsfeld Weinkötz, der Rekordmann im Hochſprung am Start Der F C Germania Friedrichsfeld Mitglied der Rekordmann im Hochſprung Wein veranſtaltet om Dienstag, 31. Juli, abends, ein O Werbefeſt. Die Veranſtaltung findet auf m des Turnvereins hinter der Steinzeugfabrik ſtatt. Mittelpunkt ſteht Weinkötz, der in Köln mit der deutſchen Höchſtleiſtung im Hochſprung von 1,98 den Amerikaner Spitz hinter ſich laſſen konnte. W wird ſich ſeinen Landsleuten zum erſten Male nach ſei neuen Höchſtleiſtung zeigen. Neben Weinkötz treten noch 20 Studenten von Köln an. Es ſeien nur ſolgende Na⸗ men genannt: deſſen kötz iſt, Debus, der eine Höchſtleiſtung im zielen konnte, Volmert und Meter ſchon in 10,6 bzw. 10,7 Sekunden bewältigten. Im 400⸗Meter⸗Lauf werden ſich Altmeiſter Nöller und Dielefeld einen harten Kampf liefern, durchlief 5 der Letztere dieſe Strecke bereits in 49, S Zu 19 weit 1 0 Zweikampf wird es im 800⸗* hen Naſtanſky und Krings kommen, die die Zelten 1 75 1,59 nd 2 Minutn erzielen konnten. Im Weit Ip rung erſcheint Raſky am Start, deſſen beſte Leiſtung 7,08 Meter war. Im 1500⸗Meter⸗Lauf ſteht man Ziſſe⸗ Steinſtoßen er⸗ Steffens, die die 100 nich, deſſen Beſt:08 Minuten war. Im Hochſprung ſieht man neben Weinkbötz no Buſch, deſſen Durch⸗ ſchnittsleiſtung 1,80 Meter beträgt. Kohlhaas hat für den 3 Meter⸗Lauf gemeldet, für den er durchſchnittlich :46 Minuten benötigt. Daneben darf für die 4 mal 100 Meter und die Deutſche Staffel recht ſpannender Sport erwartet werden. Das Intereſſe an dem Olympia⸗Werbefeſt die Teilnahme der beſten wird durch Manun heimer Leichtathleten noch erhöht. 17. Seite/ Nummer 342 Die Deutſchen wieder vorne 1 gewinnt die 20. Strecke der Tour de France bur geht ihrem Ende entgegen. Nur noch dreimal ie ausgemergelten und zerſchundenen Fahrer in el, dann iſt die 8. Tour de France ein Ereignis 20 20. der Vergangenheit. Am Donnerstag führte die Strecke vo Bordeaux nach La Rochelle über 183 Km. Auch dies ing es wieder ruhig zu, abgeſehen von ein gemeinten Vorſtößen einzelner wieder eingeholt waren. Ohne die Stunden dahin, nur noch e lange Straßenſchlangen vom 5 Speicher mächtig an, bevor 8 m einen ernſtha ften Aus⸗ bſuch bene t, iſt Speicher um mehr als eine Minute hält den Vorſprung faſt ganz bis in das Ziel, das er als Erſter in:46:44 Std. allein erreicht. Faſt eine Minute ſpäter trifft Le Greves in:47141 ein, der das eld beim vergeblichen Verſuch, Speicher einzuholen, t und dabei einige 100 Meter gewonnen hatte. Die kann ſtarke Hauptgruppe, darunter alle vier Deutſchen, kommt in:48:26 Std. ein. Hinter Ghyſſels, Renaud, Stöpel und Molinar werden die übrigen 31 Fahrer mit igen kaum merkt, reißv vorne. . Riſch, Kut ſch bach gemeinſam auf den 7. Platz ge⸗ ſetzt. Den Schluß bildeten Francinet und Ezquerra, die in der Nähe von La Rochelle faſt gleichzeitig von Reifen⸗ ten betroffen wurden und ſo je örei Minuten ein⸗ A. Magne weiter in Führung Der Franzoſe gewinnt die 21. Etappe a Rochelle— Nantes. Geyer wurde Dritter. Die Veranſtalter der 28. Tour de France tun alles, um die Fahrer auf den letzten Etappen aus ihrer Gleich⸗ reſtloſen Einſatz zu zwin⸗ Le chelle nach Nantes über 0 am Freitag nach einem gänzlich Modus neuen Die erſten 21 Km. bis La Roche ſur Non wurde e ſonſt üblich mit Maſſenſtart gefahren und für die reſtlichen 83 Km. lautete die Aus⸗ ſchreibung auf ein Zeitfahren gegen die Uhr, wobei die Fahrer in zwei Minuten Abſtänden einzeln auf die Reife N wurden. Ausſchlaggebend für den Sieg in der Etappe war daher das Abſchneiden im Zeitfahren. Hier 3 5 ſich Antonin Magne, der Träger des„gelben Tri⸗ kots“ wieder von ſeiner bef ten Seite. Mit:32:05 fuhr er die weitaus beſte Zeit vor ſeinem Landsmann Lapepie 1 und dem Deutſchen Ludwig Geyer 88:01) heraus. Das Ergebnis der 21. Strecke, La Rochelle— Nantes, 164 Km.: 1. A. Magne 538:05(Zeitfahren:82:05) 2. 5 cher:44:01(:88:01) 4. S. Lapebie 5: 89:11) 8. Maes(1. ahrer) 5145: 5. Martono:46:06: 6. Verwaecke 5 7. Vietto:47:47.— Die Deutſchen: 15. Stöpel 5 22. Riſch:47:07; 87. Kutſchbach:03:44. Einzelwertung: 1. A. Mag ne 11:13:11; 2. Martand 18:88:16 3. Lapebie 12:04:28; 4. Vietto 12:07:28 8. Verwaecke(1. Einzelfohrer) 5 03; 7. Geyer ⸗Deutſch⸗ land 12:32:14. Für die Internationale Rennwoche in Baden⸗Baden ſind insgeſamt 616 Unterſchriften abgegeben worden, davon 38 in Paris. Gregorovins, der Klaſſehengſt des Stalles Weinberg, iſt am Donnerstag in Hoppegarten bei einem ruhigen Kanter auf der Sondbahn einem Herzſchlag erlegen. In Honolulu gab es neue Schwimm⸗Weltrekorde. Der Amerikaner Wandeweghe ſchwamm die 100 Meter Rücken in:07,4 Min. und Jack Medica verbeſſerte ſeine eigene Weltbeſtleiſtung im 400⸗Meter⸗Kraulſchwimmen von 448,2 auf:40,6 Min. Nach der zweiten Reugeld⸗ Erklärung ſind für das am 23. September in Hoppegarten zur Entſcheidung gelangende Deutſche St. Leger noch 15 Pferde ſtehengeblieben. Kurz und gut Nicht jeder Schachfreund findet Gefallen daran, eine meisterhafte Positionspar tie von x Zügen nach- zuspielen und sich ihren inneren Gehalt auf Grund einer zeitraubenden anstrengenden Analyse des Kampfverlaufs zu vergegenwärtigen. Gewiß, das Studium solcher tief angelegten Partien, die nicht durch augenfällige Kombinationen bestechen, son- dern durch feine, auf lange Sicht arbeitende Stra- tegle, ist für den strebsamen Turnierspieler nützlich und e Aber nicht jeder Magen vertràgt auf die Dauer nur schwere Kost; deshalb sind kurze, durch frühzeitig entscheidende Kombinationen bril⸗ llerende Partien, bei denen nicht in erbittertem Stellungskampf um jeden Breit Boden gerungen Wird, deren Losung vielmehr ist„Ran an den Feindl', stets gleich beliebt— gewissermaben als leicht verdauliche Leckerbissen, als Sonntagskost. Ein solches Husarenstückchen mögen unsere Leser heute Wieder einmal in folgender Partie, die in Nurnberg ausgetragen wurde, nacherleben. Welß: NN, Schwarz: P. Heuäeker. 1.-4, e7—e5. 2. f4 es, dds. Lis cds. 4. Sg1—f3, g7—g5. Also die Lasker-Variante des Fromschen Gam- bits, Wer sehr kurze Partien liebt, dem sei an dieser Stelle 5. h3 empfohlen, damit ihn der Gegner mit Lga mattsetzen kann! 5. d dd, g5—g4. 6. S8f8—e5, Sb8—06. Schürfer als das prosaische Les:; de, Ddi:; Kdi:, Seb. 7. Sed cc, b7 Kc. 8. Lel es, Dds—e7! Denn auf Dh A- verkriecht sich die weiße Maje- stät nach de(„ Lf27 g3ʃ) 9. Dd1—d3. Provoziert— allerdings zu Unrecht— Las. Weiß will darauf etwas„verdienen“. 3. e Kd, 9..„ Les a6! 10. Dds cas, De7 Nes. II. Das c c5--, Res e. 12. Des) ca8, 8g8 161 13. Dad chs. Es gibt keine Rettung mehr. Auf Db7 entscheidet 58 Kd, Dd ad-. Kel, Lgs-El hg, Df2 g. Kdi, Tds. 18. Des—el- t. 14. Kel 12, Sf6—e 4. 15. K2—gl, Beleg k. Um die Mannheimer Vereins meisterschaft Ueber den Verlauf des Vereinsturniers, das der Mannheimer Schachklub alljährlich während der Hauptspielzeit veranstaltet, haben wir im Sportteil der NM ausführlich berichtet. Als Zusammenfas- sung bringen wir heute die Tabelle der 1. Klasse, in der es um den Titel eines Klubmeisters ging. 171ö;;ẽwz B. Müller 1—[öſoſo ifo ſoſöſfiöföſöſiſi1% H. Hussong 2 III- N O¶⁰ο 11 1 555 II. M. Fleissner 3. L Nn— 11 I 11 iV W. Lauterbach 4. II IVO— III IT ITI TI ii. G. Milewski.10 5 Io 5 L. Oayer 60711 00e ooo . Heinrich 71 U ZT III II III III Dr. R. Staeble 8 U TLZIAITGITILGITI ZII Den 1. und 2. Platz nehmen also Huss ong und Lauterbach gemeinsam ein. Beide haben am gleichmäßigsten gespielt und konnten sich dadurch einen beträchtlichen Vorsprung vor dem übrigen Feld sichern. Allerdings muß festgestellt werden, daß Lauterbach von der zweiten Runde an bis zur vorletzten stets allein in Führung lag. Erst als er gegen Fleiſßner eine auf Remis stehende Hängepartie vergab, konnte Hussong noch im letzten Augenblick zu ihm aufschließen. Um den Titel eines Klub⸗ meisters werden Hussong und Lauterbach einen Stichkampf auf drei Gewinnpartien austragen. Flei ßner und Heinrich spielten in diesem Turnier recht unterschiedlich; Fleißner hat als er- kahrener Turnierkämpe manche theoretisch bereits längst verlorene Partie noch gerettet(vor allem gegen Lauterbach hat er sich als Meister dieses Fachs erwiesen), andererseits aber auch durch un- genaues Spiel Punkte eingebüßt(2. B. in seiner ersten Partie gegen Hussong, gegen Gayer usw.). Einen ähnlichen Typ vertritt Heinrich; ihm fehlte die notwendige Sicherheit, die er inzwischen aber im Kampf um die Meisterschaft von Deutschland er- worben haben wird. Gayer hat einen schönen Erfolg zu verbuchen, da er sein Drittel erreicht hat und damit endgültig in der 1. Klasse verbleibt. Der mehrmalige Klubmeister Müller hat diesmal seine übliche Form bei weitem nicht erreicht. Erst gegen Turnierende hat er noch etwas Boden gut gemacht. Dr. Staeble hat einige recht gute Leistungen voll- bracht, aber in manchen Partien nicht mit der nötigen Ausdauer bis zum guten Ende durch- gehalten. Milewski konnte das Turnier nicht zu Ende führen und hat so einige Punkte kampflos ab- geben müssen. Wir führen nachstehend je eine Partie der beiden Erstplazierten mit ganz kurzen Anmerkungen vor. Aus der 8. Runde: Huss ong- Dr. Staeble. 1. ed, e5. 2. Sf, Scs. 3. Scg, ds. 4. da, ed. 5. Sd, Ld7. 6. Loa, Le7. Schwarz Wählt eine etwas zu passive Partle- anlage, deren Nachteile bald zutage treten. 7.—0, Sd: Ein mangebrachter Abtausch, Schwarz sollte statt dessen mit Sf,—0 usw. seine Entwicklung vollenden. 8. Dda:, LI6G. 9. Dd5! Les. 10. D/: Bel: 11 Des-, KS. 12. Dea:, Se7. 13. k4, Les: 14. Des: ds. 15. 151 Drohung, die feindliche Stellung durch in die Luft zu Mit der Weiteres Vordringen des-Bauern sprengen, daher: 15.„16 18 ke 6 Erzwingt Linienöffnung und damit schnelle Ent- scheidung. 17...„ Sg6. 18. Lg5, Dd7. 19. fg, Kg7: 20. LG., Kg. 21. Lhs: Aufgegeben. Aus der 11. Runde: Lauter bach- B. Müller. 1. c, Sk6. 2. g3, C6. 3. Lg, d5. 4. De, e5. 5. ds, Lba4-g. 6. Sd2, 00. 7. a3, Ld6. 8. ed, Le. Schwarz will die Spannung im Zentrum nicht zu frühzeitig lösen, aber an dieser Stelle war unbedingt de notwendig. 9. Se2, Leß. 10.—0, Dd7. Um den in der englischen Partie besonders unge- mütlichen Lgz durch Lha zum Abtausch zu zwingen. Weiß läßt sich aber dadurch nicht in seinem Plane stören. 11. f4ʃ, de. 12. de, ef. 13. gf! Diese Stellung schätzte Schwarz in seiner Vorausberechnung als günstig für sich ein. Weiß zeigt aber, daß er zuerst zu einem wuchtigen „Königsangriff, der auf der offenen-Linie basiert, kommt. 13.„ Lhg. 14. Lhs:, Dh3. 15. T3, Dg a. 16. Khil, TdsS. Droht natüriich T2: 17. 72, Des. Ddd. 20. Sed, De). 21. Les, Wiederum mit der Absicht Tdz:, Lu2:, Du:, Sdd: usw. 18. Tg, 5. 19. e5, Ses. Sd7. 22. Tagl, b. 23. S2 88. Auf 23. 8g5 würde nicht etwa g erfolgen(wegen der hübschen Fortsetzung Sh! Kh7: Tgö:!), sondern einfach Sfd8. Deshalb unterläßt Weiß Sgö. 23.„ Skf8. 24. Sd5. Aufgegeben, da Weiß bei seiner trostlosen Stellung auch noch die Qualität verliert(Dd7? Sf6-), Problemschach Heute wollen wir einmal drei Wenigsteiner bringen, um auch schwächere Löser zu veranlassen, sich an den Problemen zu versuchen. Zunächst ein Viersteiner: Problem Nr. 78. Johannes Hane. 8 N 7 n 8. ... 19 85* 1. 2 5 1 0. . 1 15 1. 3 1 3 + 12 Matt in 3 Zügen. — Ein Fünfsteiner folgt: Problem Nr. 79. A. Decker. 2 „ . ... 3* 2 2 9 5 2 2 5 2 21 . — 1 0 0 — b e 1 3 + 2= 5. Matt in 3 Zügen. Ein Zweizüger macht den Beschluß: Problem Nr. 80. Heinrich F. L. Meyer. N 2 1 4. .. 0 . 3. 5.. 1 1*. 4 ee. E. AH 4 + 1 2 5. Matt in 2 Zügen. Alle drei Probleme sind der Blumenthalschen Miniatursammlung entnommen. Lösungseinsendungen an die Schachredaktion der NMZ erbeten. Lösungsbesprechung aus voriger Nummer Problem Nr. 75(Dr. A. Kraemer): 1. Ths!!(droht SdSsg) Le7. 2. bSD 1! Erst jetzt Wird der Sinn des Schlüsselzuges klar: eine Bah⸗ nung für die nun mögliche Verteidigung Les zieht 3. Dgda. Nach dem zweiten Zuge ist Zugzwang entstanden. Eine harte Nuß! Problem Nr. 76 Or. A. Kraemer): Zugwechsel! 1. TI! Ebenfalls eine feine schwierige Aufgabe. Problem Nr. 77(S. Loyd): 1. 71851 Thi. 2. 7 g2 Zugzwang! 11. 2. Th5-=1 Lösungen sandten ein: Herr E. Mannheimer. Mannheimer Schachklub.„Harmonie“, D 2, 6. Täglich Spielgelegenheit ab 16 Uhr. E 1 E * * — 1 2 — W. L. SONRAD OETERT Dunkelblond R Chevreaux m. braun kom- biniert Braun R Chevreaux mit echter Eidechs- garnitur Weiß RChevreaux mit schwarzer Flechtung Braun Velour mit braun Unser Salsonschlugverkauf beginnt Alm R' Chevreaux kombiniert 30. Juli und dauert bis 11. August 1934 Weiß RChevreaux mit echtem Eidechseinsatz Breite Straße 18. Seite/ Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonnutags⸗Ausgabe Samstag, 28. Jukt/ Sonntag, d. Juli 1931 1 KN 1. Die Bausflrau Na, endlich iſt wieder die Zeit der auf⸗ regenden Saiſon⸗Schlußverkäufe gekommen! Dies merkt auch der Hausherr an der ſorgen⸗ vollen Miene ſeiner Eheliebſten, die Kinder merken es, denn die handfeſte Beaufſichtigung der Mutter hat ſich merklich gelockert, ja ſogar „Ströppchen“ bekommt den Ausverkauf zu ſpüren und muß ſein Futter zuweilen mit lauter Stimme anmahnen. Was für den Herrn der Schöpfung ein ſpannender Fußballkampf be⸗ deutet, dem ſchwachen Geſchlecht bringt der Saiſon⸗Schlußverkauf die nämlichen Nerven⸗ kitzel. Klopfenden Herzens durchfliegt die ſor⸗ gende Hausfrau tags zuvor die großen Anzeigen der Geſchäfte in ihrer Zeitung und macht mit der Spürnaſe eines Detektiven die ver⸗ lockendſten Einkaufsgelegenheiten ausfindig. Hell begeiſtert ſchließt ſie ſich dann dem allge⸗ meinen Anſturm auf die Rieſenſtapel billiger Saiſonware an, um auch ihr Teil bei dieſer Jagd zu erbeuten. Vielleicht iſt es das einzige Mal, daß ſie zur rechten Zeit zur Stelle iſt, ſie murrt auch nicht, wenn andere ihr auf die Hacken treten. In ihrem Köpfchen geiſtern hochfliegende Einkaufpläne. Sie weiß, was ſie will und iſt entſchloſſen, in ihrer Rolle nicht ſtecken⸗ zubleiben, ſobald ſie einmal die Bühne dieſes amüſanten Schauſpiels betreten hat, um ſelbſt fa 5 l durchgreifende das Haus für 10 Räumung große Auswahl durch große Preisherab⸗ In 8866 ſetzungen muß im Saiſon⸗ y 775 chl 5 0 1 Qualitäts- Schluß Verkauf erzielt Einf., reinw. Wabencrepé Reſt⸗Sortiment Mtr. 93 3 werden! in guten Farben mitzuwirken. einkauf nicht ganz ohne Zwiſchenfall ab. Er⸗ regte Wortgefechte ſind an der Tagesordnung und das Benehmen der einzelnen Parteien ſtreift ab und zu an Würdeloſigkeit; doch die be⸗ Meiſt geht ein ſolcher Maſſen⸗ gütigende Stimme eines hübſchen Verkäufers wirkt wie ein Zauberſpruch, der jede Diſſonanz ſofort in holdſeliges Lächeln auszulöſen ver⸗ r Einfarbige Seidenſtoffe 90 (Kſeide) ca. 95 br. verſch. Gewebe 1 ea. 95 br., hell u. dunkelgrundig, Reſt⸗ Sortimente Mtr..50,.90 mag. Da beim Saiſon⸗Schlußverkauf jeder Umtauſch von vornherein ausgeſchloſſen iſt, gilt es, ſelbſt im ſtärkſten Trubel vollſte Aufmerk⸗ ſamkeit und klare Urteilskraft zu bewahren. Je mehr Pakete heimzuſchleppen ſind, deſto beſſer! Man macht ſelbſt Kundendienſt, denn Frauen gelten als Zierpuppen, die ſich jetzt ihre Schätze nach Hauſe ſchicken laſſen. Den Wider⸗ ſchein eines gelungenen Einkaufes vermag der beglückte Ehemann noch Wochen nachher feſt⸗ zuſtellen. Betrachtet dieſer auch die ganze Sache mehr als einen echt weiblichen Zeitvertreib, den er ſeiner Gattin von Herzen gönnt, ſo ſetzt doch jede tüchtige Hausfrau allen Ehrgeiz darein, bei dieſer ſeltenen Gelegenheit beſonders gut und preiswert einzukaufen. Zwiſchen Freun⸗ dinnen kann es zu einem ernſten Zerwürfnis kommen, wenn eine beſſer eingekauft hat als die andere und die Quelle nicht verraten will. Aus dieſem Grund erfreuen ſich auch Spür⸗ naſen ſolcher Art höchſter Wertſchätzung in Bekanntenkreiſen und werden zu Zeiten des Saiſon⸗Schlußverkaufes eifrig umſchmeichelt. 2. Der Geckhaftsmans Meine ſehr verehrten Kundinnen! Sie glauben gar nicht, welche Fülle von Arbeit uns der Saäiſon⸗Schlußverkauf bringt! Tage, fa mitunter auch Nächte, müſſen vorher die Läger aufs genaueſte durchſortiert und die zum Ver⸗ kauf beſtimmte Ware ausgezeichnet werden. Schon allein die umfangreichen und vielſeitigen Aufbauarbeiten in den Auslagen, auf den Ver kaufstiſchen und Regalen müſſen im Hand⸗ umdrehen kunſtvoll und zugkräftig vollendet werden. Sie ſollen ja zu uns kommen, meine der Oe Damen, und jede Dekoration dient nur dieſem Zweck, ihren Sinn auf unſere guten Waren zu richtent Dann müſſen aber auch die Zei⸗ 0 0 e 9 Reſt⸗ Sortimente Mtr..35,.95, einfarbig und gemuſtert, Bedr. 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Für eine ſchnelle und reibungsloſe Abwicklung des Einkaufes wäh⸗ rend des Saiſon⸗Schlußverkaufes habe ich beſtens geſorgt. Deutliche Wegweiſer ſollen Sie an den Ort Ihrer Wünſche geleiten und Ihnen das läſtige Suchen und Fragen erſparen. Mein geſchultes Perſonal wird ſeine ganze Kraft ein⸗ ſetzen, Ihre Zufriedenheit durch aufmerkſamſte und ſchnellſte Bedienung zu erringen. Wir Ge⸗ ſchäftsleute wollen ja auch durch dieſen Son⸗ derverkauf zu ſtändigen Beſuchen unſerer Lokale anregen und Sie für den Einkauf guter und preiswürdiger, deutſcher Ware für immer ge⸗ winnen. So wünſcht ſich im diesjährigen Saiſon⸗Schlußverkauf jeder Geſchäftsmann einen Haupttreffer, an Ihnen liegt es nun, meine Damen, ihn nicht zu enttäuſchen! 3. Das Goletz Endlich habe ich auch hier geordnete Zuſtände geſchaffen! Den Miſchmaſch örtlicher Einzel⸗ beſtimmungen und Vorſchriften habe ich kurzer⸗ hand beſeitigt und gleiches Recht für jeden ge⸗ schaffen. Denn keiner ſoll auch hier zu kurz kommen: Weder der Unternehmer noch das kaufende Publikum, weder Staat noch die Ge⸗ ſamtheit. Uebertriebene, irreführende Bezeich⸗ nungen und Redensarten ſind im Saiſon⸗ Schlußverkauf nicht mehr geſtattet. Die neuen Beſtimmungen ſorgen dafür, daß die Käufer auch tatſächlich nur Saiſonwaren zu verbilligten Preiſen erhalten. Im einzelnen lauten die Richtlinien für die Durchführung des diesjäh⸗ rigen Saiſon⸗Schlußverkaufes wie folgt: 1. Der Saiſonſchlußverkauf findet vom 30. Juli bis 11. Auguſt 1934 ſtatt. Er iſt nur für diejenigen Warengruppen zuläſſig, für die er von den amtlichen Berufs vertretungen von Handel, Handwerk und Induſtrie als im ordentlichen Geſchäftsverkehr üblich oder als Das Geſetz amm für eine ordentliche und geſunde Geſchäftsent⸗ wicklung notwendig anerkannt wird. Die Veranſtaltung muß als„Saiſonſchlußver⸗ kauf“ bezeichnet werden. Die Teilung des Ausdrucks„Saiſonſchlußverkauf“ in zwei oder drei Wörter iſt nur dann zuläſſig, wenn die Buchſtaben die gleiche Größe aufweiſen. 2. Die Ankündigung des„Saiſonſchlußver⸗ kaufes“ iſt vor dem 29. Juli 1934 unzuläſſig. Zeitungsinſerate und ſonſtige öffentliche An⸗ kündigungen(Säulenplakate, Werbebriefe, Zettelverteilungen uſw.), die auf den„Sai⸗ ſonſchlußverkauf“ hinweiſen, dürfen vor die⸗ ſem Tage nicht erſcheinen. Auch die Ankün⸗ digung„geſchloſſen wegen Vorbereitung zum Saiſonſchlußverkauf“ fällt hierunter und iſt ebenfalls unzuläſſig. Die Zeitungen, die am Samstag nachmittag erſcheinen, dürfen auf den Saiſonſchlußverkauf hinweiſende Inſerate bereits in dieſer Samstag⸗Rummer bringen. 19. Seite/ Nummer 342 Am Samstag vor Beginn des Saiſonſchluß⸗ verkaufes, alſo am 28. Juli 1934, darf in keiner Hinſicht auf den am Montag beginnen⸗ den Saiſonſchlußverkauf hingewieſen werden. Wurfſendungen können am Samstag durch die letzte Poſt verteilt werden. Es müſſen die für den Verkauf bereits dekorierten Fenſter verhängt werden oder es dürfen die im Fenſter für den Saiſonſchlußverkauf aus⸗ geſtellten Waren keine Saiſonſchlußverkaufs⸗ preiſe aufweiſen, außerdem muß in letzterem Falle ausdrücklich darauf hingewieſen wer⸗ den, daß der Verkauf erſt am Montag, dem 30. Juli 1934, beginnt. Ebenfalls darf am Samstag zu den herabgeſetzten Saiſonſchluß⸗ verkaufspreiſen keine Ware abgegeben werden. 3. Jede Ankündigung einer prozentualen Preisherabſetzung ſowie die Gegenüberſtel⸗ lung alter und neuer Preiſe, gleichwie in welcher Form, iſt unſtatthaft. 4. Sonderveranſtaltungen irgendwelcher Art dürfen vier Wochen vor und nach dem Saiſonſchlußverkauf nicht abgehalten werden. Demnach darf in der Zeit vom Montag, dem 2. Juli bis Samstag, dem 8. September 1934, keine Sonderveranſtaltung ſtattfinden. 5. Es iſt unzuläſſig, neu hereingenommene Waren der kommenden Herbſt⸗ und Winter⸗ ſaiſon in den Saiſonſchlußverkauf einzu⸗ beziehen. Es entſpricht nicht dem Zweck und dem Sinn des Saiſonſchlußverkaufs, dafür beſondere Waren einzukaufen; vielmehr ſoll der Saiſonſchlußverkauf lediglich der Räu⸗ mung des Lagers von alten Beſtänden dienen. 4. Die Volksgemeinſckaft Ich habe ſtets die Geſamtheit aller Volks⸗ genoſſen und ihr Wohl im Auge zu behalten. Deswegen erblicke ich in der Förderung der Saiſon⸗Schlußverkäufe ein überaus wichtiges und geeignetes Mittel der Wirtſchaftsbelebung. Fällt für den Unternehmer der Saiſon⸗Schluß⸗ verkauf finanziell günſtig aus, ſo befreit er ſich damit nicht allein von dem Ballaſt zahlloſer Waren, die der Entwertung durch die Mode unterliegen, ſondern er ſetzt ihn auch in den Stand, neue, große Einkäufe zu tätigen. Ein zufriedenſtellender Saiſon⸗Schlußverkauf wird es dem Geſchäftsmann ermöglichen, frühere Verbindlichkeiten zu tilgen. Er führt zu einer Vermehrung des Verkaufsperſonales und da⸗ 1 AIO)SGAMIUTVERNAUF F F i 1501 mit zu einer weiteren Entlaſtung der Auge⸗ ſtellten⸗Arbeitsloſigkeit. Die verſtärkte Beſchäf⸗ tigung von Handwerkern, Dekorateuren, Druckereien und zahlloſen Hilfsarbeitern bringt neuen Antrieb im Kampf der Arbeitsbeſchaf⸗ fung. Einer Rieſenmenge von Fabrikanten und Lieferanten, Groß⸗ und Kleinhändlern ver⸗ ſchafft der Saiſon⸗Schlußverkauf zuſätzliche Ar⸗ beits⸗ und Verdienſtgelegenheiten. Jede bei dieſem Anlaß ausgegebene Mark verwandelt ſich durch die weitverzweigten Kanäle des deut⸗ ſchen Wirtſchaftsſyſtemes in neue Beſchäftigung und höheres Einkommen anderer Volksgenoſſen. Deshalb, Hausfrauen, ſorgt in die⸗ ſem Jahr dafür, daß der Saiſon⸗ Schluß verkauf ein voller Erfolg werdezum Nutzen der Volksgemein⸗ ſchaft! Manag., den 30. 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Ungewöhnlich billige Preise Segen kelnen- und Wöschegeschöft Beachten Sie meine Schellenster 840 7 Schlußg-Verkauf — 1——̃̃ ung 18. Seite/ Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonnutags⸗Ausgabe 17 12105 1. Die Bausſrau Na, endlich iſt wieder die Zeit der auf⸗ regenden Saiſon⸗Schlußverkäufe gekommen! Dies merkt auch der Hausherr an der ſorgen⸗ vollen Miene ſeiner Eheliebſten, die Kinder merken es, denn die handfeſte Beaufſichtigung der Mutter hat ſich merklich gelockert, ja ſogar „Ströppchen“ bekommt den Ausverkauf zu ſpüren und muß ſein Futter zuweilen mit lauter Stimme anmahnen. Was für den Herrn der Schöpfung ein ſpannender Fußballkampf be⸗ deutet, dem ſchwachen Geſchlecht bringt der Saiſon⸗Schlußverkauf die nämlichen Nerven⸗ kitzel. Klopfenden Herzens durchfliegt die ſor⸗ gende Hausfrau tags zuvor die großen Anzeigen der Geſchäfte in ihrer Zeitung und macht mit der Spürnaſe eines Detektiven die ver⸗ lockendſten Einkaufsgelegenheiten ausfindig. Hell begeiſtert ſchließt ſie ſich dann dem allge⸗ meinen Anſturm auf die Rieſenſtapel billiger Saiſonware an, um auch ihr Teil bei dieſer Jagd zu erbeuten. Vielleicht iſt es das einzige Mal, daß ſie zur rechten Zeit zur Stelle iſt, ſie murrt auch nicht, wenn andere ihr auf die Hacken treten. In ihrem Köpfchen geiſtern hochfliegende Einkaufpläne. Sie weiß, was ſie will und iſt entſchloſſen, in ihrer Rolle nicht ſtecken⸗ zubleiben, ſobald ſie einmal die Bühne dieſes amüſanten Schauſpiels betreten hat, um ſelbſt durch große Preisherab⸗ große Auswah! 0 ſetzungen muß im Saiſon⸗ mn 85866 Fig. Schluß Verkauf erzielt Einf., reinw. Wabencrepé Qualitat werden in guten Farben Reſt⸗Sortiment Mtr. 95 5 Samstag, 28. Jukt/ Sonntag, 2d. Juli 1983 — mitzuwirken. Meiſt geht ein ſolcher Maſſen⸗ einkauf nicht ganz ohne Zwiſchenfall ab. Er⸗ regte Wortgefechte ſind an der Tagesordnung und das Benehmen der einzelnen Parteien ſtreift ab und zu an Würdeloſigkeit; doch die be⸗ gütigende Stimme eines hübſchen Verkäufers wirkt wie ein Zauberſpruch, der jede Diſſonanz ſofort in holdſeliges Lächeln auszulöſen ver⸗ L Les iſend ö dur reifen e Näumung 5 Einfarbige Seidenſtoffe Neſt⸗ Sortimente Mtr..50,.90 mag. Da beim Saiſon⸗Schlußverkauf jeder Umtauſch von vornherein ausgeſchloſſen iſt, gilt es, ſelbſt im ſtärkſten Trubel vollſte Aufmerk⸗ ſamkeit und klare Urteilskraft zu bewahren. Je mehr Pakete heimzuſchleppen ſind, deſto beſſer! Man macht ſelbſt Kundendienſt, denn Frauen gelten als Zierpuppen, die ſich jetzt ihre Schätze nach Hauſe ſchicken laſſen. Den Wider⸗ ſchein eines gelungenen Einkaufes vermag der beglückte Ehemann noch Wochen nachher feſt⸗ zuſtellen. Betrachtet dieſer auch die ganze Sache mehr als einen echt weiblichen Zeitvertreib, den er ſeiner Gattin von Herzen gönnt, ſo ſetzt doch jede tüchtige Hausfrau allen Ehrgeiz darein, bei dieſer ſeltenen Gelegenheit beſonders gut und preiswert einzukaufen. Zwiſchen Freun⸗ dinnen kann es zu einem ernſten Zerwürfnis kommen, wenn eine beſſer eingekauft hat als die andere und die Quelle nicht verraten will. Aus dieſem Grund erfreuen ſich auch Spür⸗ naſen ſolcher Art höchſter Wertſchätzung in Bekanntenkreiſen und werden zu Zeiten des Saiſon⸗Schlußverkaufes eifrig umſchmeichelt. 2. Des Geckäftsmann Meine ſehr verehrten Kundinnen! Sie glauben gar nicht, welche Fülle von Arbeit uns der Saäiſon⸗Schlußverkauf bringt! Tage, fa mitunter auch Nächte, müſſen vorher die Läger aufs genaueſte durchſortiert und die zum Ver⸗ kauf beſtimmte Ware ausgezeichnet werden. I Schon allein die umfangreichen und vielſeitigen Aufbauarbeiten in den Auslagen, auf den Ver kaufstiſchen und Regalen müſſen im Hand⸗ umdrehen kunſtvoll und zugkräftig vollendet werden. Sie ſollen ja zu uns kommen, meine der Geſchaftsnum Damen, und jede Dekoration dient nur dieſem Zweck, ihren Sinn auf unſere guten Waren zu richtent Dann müſſen aber auch die Zei⸗ 8 Die amtlich vor- 9 ] Vedr. Marok, Maltkrebe 50 (Cſeide) ca. 95 br, verſch. Gewebe 1 ca. 95 br., hell u. dunkelgrundig, 1 einfarbig und gemuſtert, Reſt⸗Sortimente Mtr..35,.95, a Beginn: Montag Selenit 48 15 Reſt- Sortimente Mtr. 95, 68, 3 geschriebenen den 30. Juli Bau- W Formulare nämlich: orm. ; Saugesuoß : Baubeginn : Baufluohtangabe Ant! Af Ein ſchönes, ſauberes Lager frei von allen Ladenhütern verſchiedene Gewebe, in guten Farben, Reſt⸗Sortiment Mtr. Einfarbige Wollſtoffe 9s br. Gemuſterte Kleiderſtoffe 5 10⁰ aller Art 48. Reſt⸗ Sortimente Mtr..35, 90, te⸗ 6 Georgette⸗Carr 170 95 breit, für Frauenkleider, Reſt- Sortimente Mtr. 95 breit, Blumenmuſter, Voll⸗Boile u. Voile⸗Pilee 5 Neft⸗Sortimente Mtr..25, 98, 7 3 . 1 2 3 4: Bauflu chtreplsſon 5: flevlslon auf Sookelhöhe 6: Rohbau-Revlsſon 7; Kamin- Untersuck. 8 : Bezugserlaubnis foll immer unſere Waren- e iſt ſtets unſer Stolz! 5 terner: I 1 und Einf. reinw. Keiderſtoffe 90 Reinw. Sport⸗Mantelſtoffe 90 Rirndl,Stoſſe Reinwollene Muſſeline 5 a N Friſche, zeit⸗ Borkenkrepé, ca. 145 em breit 1 3 Serien, 140 em breit 1 geblumt u. kariert, Zeſir, Kret., 30 verſchiedenen Muſterungen, 75 5 Agar. gemäße Ware R Reſt- Sortiment.. Mtr..80, Reſt⸗ Sortimente Mtt. 68, 48, 3] RNeſt⸗ Sortimente Mer..10, 98, 3 bana, W 8 J N 8 NN 0 5—. un 2 zu bedeutend er- An 5. Zurückgeſetzte Zurückgeſetzte ee sowie 4 5 d Seachten S1 925 e 2 5 5 Mäntel Duncherg Dr. Hen 1 5 abe enen Slkimpfe l. 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Geſchſt. 6023 S O T O SNA HAUS Samstag, 28. Juli/ Sonntag, 29. Juli 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 19. Seite Nummer 342 — tungsinſerate geformt und muſtergültig auf⸗ nungen und Redensarten ſind im Saiſon⸗ Am Samstag vor Beginn des Saiſonſchluß⸗ Fällt für den Unternehmer der Saiſon⸗Schluß⸗ gemacht werden. Denn zuviel hängt davon ab, Schlußverkauf nicht mehr geſtattet. Die neuen verkaufes, alſo am 28. Juli 1934, darf in verkauf finanziell günſtig aus, ſo befreit er ſich daß die Hausfrau durch die Preſſe ein klares Beſtimmungen ſorgen dafür, daß die Käufer keiner Hinſicht auf den am Montag beginnen⸗ damit nicht allein von dem Ballaſt zahlloſer Bild von der Leiſtungs fahigkeit unſeres Hau⸗ auch tatſächlich nur Saiſonwaren zu verbilligten den Saiſonſchlußverkauf hingewieſen werden. Waren, die der Entwertung durch die Mode ſes erhält. In dieſen Tagen muß der Chef Preiſen erhalten. Im einzelnen lauten die Wurfſendungen können am Samstag durch unterliegen, ſondern er ſetzt ihn auch in den allgegenwärtig ſein und ſein bewährtes Finger⸗ Richtlinien für die Durchführung des diesjäh⸗ die letzte Poſt verteilt werden. Es müſſen Stand, neue, große Einkäufe zu tätigen. Ein f ſpitzengefühl beweiſen, damit ſpäter, wenn die rigen Saiſon⸗Schlußverkaufes wie folgt: die für den Verkauf bereits dekorierten zufriedenſtellender Saiſon⸗Schlußverkauf wird Pforten zum Maſſenſturm ſich öffnen, alles 1. Der Saiſonſchlußverkauf findet vom Fenſter verhängt werden oder es dürfen die es dem Geſchäftsmann ermöglichen, frühere klappt. Ganz beſtimmt freue ich mich, ſollte ich 30. Juli bis 11. Auguſt 1934 ſtatt. Er iſt nur im Fenſter für den Saiſonſchlußverkauf aus⸗ Verbindlichkeiten zu tilgen. Er führt zu einer die Eingänge meines Geſchäftes wegen Ueber⸗ für diejenigen Warengruppen zuläſſig, für geſtellten Waren keine Saiſonſchlußverkaufs⸗ Vermehrung des Verkaufsperſonales und da⸗ füllung abſperren laſſen müſſen, doch ſehe ich es die er von den amtlichen Berufsvertretungen preiſe aufweiſen, außerdem muß in letzterem lieber, wenn meine Käuferinnen auch am Nach⸗ von Handel, Handwerk und Induſtrie als im Falle ausdrücklich darauf hingewieſen wer⸗ 5 mittag und gegen die Abendſtunden zu mir ordentlichen Geſchäftsverkehr üblich oder als den, daß der Verkauf erſt am Montag, dem 1 F 190 1% kommen, wo ſie dann noch aufmerkſamer be⸗ 30. Juli 1934, beginnt. Ebenfalls darf am c dient werden können. Für eine ſchnelle und Samstag zu den herabgeſetzten Saiſonſchluß⸗ ATN VF REAUFf reibungsloſe Abwicklung des Einkaufes wäh⸗ verkaufspreiſen keine Ware abgegeben werden. 5 r rend des e 1 85 25 a5 b El5 3. Jede Ankündigung einer prozentualen CVVVVVVVVVVVVVVVVTTT f Preisherabſetzung ſowie die Gegenüberſtel⸗ an den Ort Ihrer Wünſche geleiten und Ihnen 5 nnn lung alter und neuer Preiſe, gleichwie in f 5 das läſtige Suchen und Fragen erſparen. Mein 6 5 ö welcher Form, iſt unſtatthaft. 3 1 geſchultes Perſonal wird ſeine ganze Kraft ein⸗ i ö 0 U 2 5 5 4 10 5 zan 5 8* s ſetzen, Ihre Zufriedenheit durch aufmerkſamſte e„ 4. Sonderveranſtaltungen irgendwelcher Di f 7 2 15 ſönelſe Bedienung zu erringen. Wir Ge⸗. 5 Art dürfen vier Wochen vor und nach dem 1* Voltsgemeinſchaft—.— ſchäftsleute wollen ja auch durch dieſen Son⸗ für eine ordentliche und geſunde Geſchäftsent⸗ Saiſonſchlußverkauf nicht abgehalten werden. derverkauf zu ſtändigen Beſuchen unſerer Lokale wicklung notwendig anerkannt wird. Die Demnach darf in der Zeit vom Montag, dem anregen und Sie für den Einkauf guter und Na muß als„Saiſonſchlußver⸗ 2. Jult bis Samstag, dem 8. September 1934, mit zu einer weiteren Entlaſtung der Ange⸗ 5 preiswürdiger, deutſcher Ware für immer ge⸗ 415 8 chnet werden. Die Teilung des keine Sonderveranſtaltung ſtattfinden. ſtellten⸗Arbeitsloſigkeit. Die verſtärkte Beſchäf⸗ 19 winnen. So wünſcht ſich im diesjährigen 5 8 ee i 7 5. Es iſt unzuläſſig, neu hereingenommene tigung von Handwerkern, Dekorateuren, 1 Saiſon⸗Schlußverkauf jeder Geſchäftsmann Buchſtaben 51 1 ich 772 5 äſſtg, wenn die Waren der kommenden Herbſt⸗ und Winter- Druckereien und zahlloſen Hilfsarbeitern bringt E= einen Haupttreffer, an Ihnen liegt es nun, en die gleiche Größe aufweiſen. ſaiſon in den Saiſonſchlußverkauf einzu⸗ neuen Antrieb im Kampf der Arbeitsbeſchaf⸗ ud. meine Damen, ihn nicht zu enttäuſchen! 2. Die Ankündigung des„Saiſonſchlußver⸗ beziehen. Es entſpricht nicht dem Zweck und fung. Einer Rieſenmenge von Fabrikanten und det kaufes“ iſt vor dem 29. Juli 1934 unzuläſſig. dem Sinn des Saiſonſchlußverkaufs, dafür Lieferanten, Groß⸗ und Kleinhändlern ver⸗ 5 Zeitungsinſerate und ſonſtige öffentliche An⸗ beſondere Waren einzukaufen; vielmehr ſoll ſchafft der Saiſon⸗Schlußverkauf zuſätzliche Ar⸗ 1 3. Das Geſetz kündigungen(Säulenplakate, Werbebriefe, der Saiſonſchlußverkauf lediglich der Räu⸗ beits⸗ und Verdienſtgelegenheiten. Jede bei l 55 Zettelverteilungen uſw.), die auf den„Sai⸗ mung des Lagers von alten Beſtänden dienen. dieſem Anlaß ausgegebene Mark verwandelt Endlich habe ich 5. Zuſtände eee, hinweiſen, dürfen vor die⸗ ſich oͤurch die weitverzweigten Kanäle des deut⸗ geſchaffen! Den Miſchmaſc rtlicher Einzel⸗ ſem Tage nicht erſcheinen. Auch die Ankün⸗ ſchen Wirtſchaftsſyſtemes in neue Beſchäftigung beſtimmungen und Vorſchriften habe ich kurzer⸗ digung„geſchloſſen wegen Vorbereitung zum 4. Die Vollis gemeinſckaft und höheres Einkommen anderer Volksgenoſſen. hand beſeitigt und gleiches Recht für jeden ge⸗ Saiſonſchlußverkauf“ fällt hierunter und iſt Ich habe ſtets die Geſamtheit aller Volks⸗ Deshalb, Hausfrauen, ſorgt in die⸗ N ſchaffen. Denn keiner ſoll auch hier zu kurz ebenfalls unzuläſſig. Die Zeitungen, die am genoſſen und ihr Wohl im Auge zu behalten. ſe m Jahr dafür, daß der Saiſon⸗ 1 kommen: Weder der Unternehmer noch das Samstag nachmittag erſcheinen, dürfen auf Deswegen erblicke ich in der Förderung der Schlußverkauf ein voller Erfolg . kaufende Publikum, weder Staat noch die Ge⸗ den Saiſonſchlußverkauf hinweiſende Inſerate Saiſon⸗Schlußverkäufe ein überaus wichtiges werde zum Nu tzen der Volksgemein⸗ ſamtheit. Uebertriebene, irreführende Bezeich⸗ bereits in dieſer Samstag⸗Rummer bringen. und geeignetes Mittel der Wirtſchaftsbelebung. ſchaft! 24 N 5 Unser . EL ULI ScHlUss⸗ ſem 2 85 ren Zei⸗ 8 sind melne Preise wdhrend der Zeit von 0 Montag., den 30. 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Hier han⸗ delt es ſich nicht nur darum, Milliardenwerte zu er⸗ halten, ſondern Schadenverhütung, Erhaltung des Volksvermögens bedeutet gleichzeitig eine dauerhafte Arbeitsbeſchaffung von erheblichen Ausmaßen, kann doch die Kaufkraft, die zum Erſatze des angerichteten Schadens erſpart wird, zur Befriedigung anderer und zuſätzlicher Bedürfniſſe verwandt werden. Das Gebiet der Schaden verhütung iſt außerordentlich groß, ſo groß wie das Gebiet menſch⸗ licher Tätigkeit überhaupt. Es iſt ſicher nicht über⸗ trieben, wenn man annimmt, daß 10 v. H. der Werte⸗ erzeugung ganz oder teilweiſe der Beſchädigung oder Vernichtung verfällt, daß weiterhin ein hoher Anteil des zu irgendwelchem Gebrauche dienenden Volks⸗ vermögens vor dem natürlichen Verſchleiß ausfällt und daher vorzeitig erſetzt werden muß. Der Kampf z ur Schaden verhütung iſt daher auch ein Kampf zur Verhütung vorzeitigen Verſchleißens. Und nicht nur um Werteerhaltung und dadurch neue Arbeits möglichkeiten handelt es ſich hierbei, ſondern auch die brennende Frage unſerer Einfuhrabhängig⸗ keit wird berührt, kann doch ein ſorgſames Um⸗ gehen mit den nur vom Ausland zu beſchaffenden Gütern den Einfuhrbedarf mindern. Eine kleine Blütenleſe von Schäden und Ver⸗ ſchleiß an volkswirtſchaftlichen Gütern läßt am ein⸗ drucksvollſten die möglichen Wirkungen einer Ver⸗ hütung der Wertevernichtung erkennen. Drei Haupt⸗ gruppen ſind hinſichtlich der volkswirtſchaftlichen Materialverluſte zu unterſcheiden: 1. Verluſte durch Schädlinge, Krankheiten, Un⸗ fälle; 2. Verluſte durch die Verſchwendung, Beſchädigung und Vernichtung von Material; 3. Materialvergeudung durch ungenügende Aus⸗ ützung der innewohnenden Energien. Auf dem Gebiete der Sachbeſchädigung ſteht die Sicherung des Ertrages der Landwirtſchaft an erſter Stelle. Die jährlich durch Krankheiten, Schädlinge und die Schwierigkeiten der Vorratshaltung zugrunde gehenden Werte dürften ein Fünfte! der Geſamternte wohl überſchreiten. Hier iſt noch außerordentlich viel zu retten, wenn auch die Schadensbekämpfung be⸗ reits energiſch betrieben wird. Neben der Bekä m p⸗ fung der tieriſchen Schädlinge und Krank⸗ heiten tritt neuerdings die Frage der Lebensmittel- erhaltung durch die Kältekonſervierung in der Vor⸗ dergrund. Die Materlalverluſte der Volkswirt⸗ ſchaft ſteigen zu gewaltigen Ziffern an. Das Feuer allein hat in den letzten zehn Jahren in Deutſchland für 4 Milliarden Mark Werte vernichtet. Dem me⸗ tallfreſſenden Roſt geht eine ganze Wiſſenſchaft zu Leibe. Man hat berechnet, daß von 1890 bis 1923 durch Roſt Eiſenmengen verloren ge⸗ gangen ſeien, die etwa 40.7 v. H. des in ber gleichen Zeit erzeugten Eiſens entſprachen. Die Wertverluſte durch unſachgemäße Behandlung der Wäſche hat man auf rund 150 Mill. Mark im Jahre beziffert. Die Mottenſchäden ſind bekannt. Eine beſondere Aufgabe zur Verhütung des Verſchleißes iſt der Kampf gegen den Ramſch. Ramſchware erfordert einen häufigeren Erſatz als dauerhafte Ware. Wenn in gewiſſen In⸗ duſtrien die Vorſtellung beſteht, die Ware dürfe nicht zu gut ſein, damit der Umſatz durch häufigeren Wech⸗ ſel ſteige, ſo iſt das kurzſichtiger Eigennutz. Umſatz, der an Ramſch erſpart wird, kommt der übrigen Wirtſchaft doppelt zugute, denn er macht Kaufkraft für neue Bedürfniſſe frei. In dieſem Zuſammen⸗ hang iſt auch die volkswirtſchaftliche Unſinnigkeit des ſchnellen Modenwechſels zu nennen, der alljährlich Erzeugniſſe von erheblichem Umfang wertlos macht und dem Verbrauch entzieht. Ungewöhnlich weit iſt das Gebiet der ungenügen⸗ den Ausnutzung vorhandener Werte. Die Wieder⸗ gewinnung von Altmaterial hat zwar bereits gro⸗ ßen Umfang angenommen(Schrott, Kautſchuk, Lum⸗ pen, Leder u..), aber auch hier bleibt noch viel zu tun. Es gile immer noch kein wirtſchaftliches Ver⸗ fahren zur Entfernung der Druckerſchwärze, um be⸗ drucktes Papier wieder als Rohmaterial für die Weißpapiererzeugung zu verwenden. Da ein gro⸗ ßer Teil des Holzbedarfs für die Papierherſtellung eingeführt werden muß, könnten hier erhebliche Er⸗ parungen erfolgen. Die noch in großem Umfang betriebene Verbrennung von Nutzholz be⸗ deutet eine glatte Wertvernichtung von jährlich an die 100 Millionen Mark. Nicht weniger als 30 v. H. der vom Landwirt oder von den Schlachthäuſern an die Häuteverwertungen gelieferten Rohhäute ſollen beſchädigt ſein, wodurch ein jährlicher Verluſt von 50—100 Mill. Mark eintrete. Spül⸗ und Abwäſſer führen große Mengen von Fetten und chemiſchen Stoffen mit ſich, um deren Wiedergewinnung man ſich zunehmend bemüht; auf den trockenen Zuſtand bezogen enchalten die Verunreinigungen der Ab⸗ wäſſer zu etwa 55—60 v. H. wertvolle Verbindungen. Im Müll ſtecken, ſoweit heute eine Müllverwertung noch nicht erſolgt, noch bedeutende Werte. Rauch und Ruß verurſachen nicht nur Geſundheitsſchäden, ſon⸗ dern der niedergehend Ruß, ein äußerſt wertvoller Kohlenſtoff, bedeutet auch einen großen Wertverluſt. Engliſche Statiſtiken ſchätzen den Schaden, den der Rauch in England durch Zerſtörung von Putz, Farbe und Mauerwerk anrichtet, auf rund 1,5 Milliarden Mark jährlich. Der täglich über London nieder⸗ gehende Ruß würde, auf Kohle umgerechnet, zwei lan⸗ gen Güterzügen Kohle gleichkommen. Außerordentlich groß ſind auch die Energie⸗ verluſt e. Mit der Kohle wird noch, abgeſehen von den Problemen der Kohleveredelung, große Ver⸗ ſchwendung getrieben. In der Elektrizitäts⸗ und Wärmeleitung gibt es noch beträchtliche Möglichkei⸗ ten der Verluſtvermeidung. Das Münchener Wär⸗ meſchutz⸗Forſchungsheim berechnet, daß ſeit ſeinem Beſtehen allein durch Verbeſſerung der Iſolierſtoffe an den Dampfrohrleitungen jährlich dem Volksver⸗ werden. mögen über 11 Millionen Mark erſpart K Neuerdings iſt der Iſoliertechnik beſondere Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt worden. Techniſcher Fortſchritt bringt auf der anderen Seite auch wieder neue Verluſtquellen, deren Verſtopfung bzw. Verhütung von vorneherein und zu gleicher Zeit in Angriff genommen werden muß. Die Entwicklung des Kraftverkehrs hat mit der Erſchütterung durch die Laſtkraftwagen große Schäden an den Häuſern verurſacht. Die Zuſammen⸗ ballung des Verkehrs bringt erhebliche Zeitverluſte. So ergab eine Zählung im Ruhrgebiet, daß an 258 Verkehrskreuzungen ein Zeit⸗ und Wertverluſt von jährlich etwa fünf Millionen Mark eintritt. Die Liſte könnte ins Ungemeſſene verlängert wer⸗ den. Auf einem ungeheuer weiten Feld iſt jedem einzelnen die Möglichkeit gegeben, an der Erhaltung des Volksvermögens mitzuwirken und damit ohne großes Aufſehen zur dauernden Schaffung von Ar⸗ beit beizutragen. Gefreide-Kredifhank AG. Berlin In dem jetzt vorliegenden Rechenſchaftsbericht für das Geſchäftsjahr 1933 weiſt der Vorſtand darauf hin, daß das der Menge und der Beſchiffenheit nach hervorragende Ernteergebnis 1933 die Bank vor große Aufgaben ſtellte. Die zweckmäßige Verteilung der Ernte machte im beſonde⸗ ren Ausmaße die Lombardierung von Getreide erforder⸗ lich, wobei ſich vor allem mit der durch die Verordnung vom 5. 11. 1933 geſchaffenen Einlagerungspflicht der Mih⸗ len ein großer Bedarf an Beleihungen von bei den Kredit⸗ nehmern lagernder Ware herausſtellte. Gelegentlich der neuen Marktregelung fand das handelsrechtliche Lieſe⸗ rungsgeſchäft in Getreide und Getreideerzeugniſſen ſein Ende, das das Inſtitut in ſeiner Eigenſchaft als Siche⸗ rungsſtelle in den früheren Jahren ſtark beſchäftigt hatte. Der große Ausbau des Getreidelombards gab einen natür⸗ lichen und reichlichen Erſatz. Trotz ihres Umfanges hat die Getreidebeleihung dem Inſtitut keinen Ausfall gebracht. Die Betätigung in der Hopfenbeleihung hat man ſtark er⸗ weitert. Auch in den übrigen Geſchäftszweigen iſt eine gute Entwicklung zu verzeichnen. Dies gilt insbeſondere für das Diskontgeſchäft, dem vor allem aus der Jrkaſſo⸗ tätigkeit der Getreidekreditbank in großem Umfang Waren⸗ wechſel zufließen. Die Abwicklung dieſer Wechſelobligen iſt pöllig glatt verlaufen, wodurch die Flüſſigkeit dieſes Geſchäftszweiges beſtätigt wird. r Umſatz hat ſich Berichtsfahr faſt verhreiſacht; ebenſo die Zahl der Kunden. Einnahmen aus Zinſen, Proviſionen und andere Er⸗ trägniſſe erhöhten ſich auf 0,941(0,797) Mill., ebenfalls die Einnahmen aus Deviſen und Effekten. von 0,058 auf 0,188 Mill. 4. Demgegenüber erforderten Handlungs⸗ unkoſten 0,699(0,361) Mill. 4 und Steuern 0,078(0,117) Mill. /, ſo daß nach Vornahme der von 0,182 auf 0,028 Mill.„ ermäßigten Abſchreibungen und der Rückſtellungen für Steuern, Tantieme und Abſchlußvergütungen von erſt⸗ malig 0,080 Mill. 4 ein Reingewinn von 244 946(i. B. 215 959) gusgewieſen wird, aus dem unverändert 6 v. H. Dividende auf 2,75 Mill.„ Aktien ausgeſchüttet werden. 84 946(30 959)„ verbleiben zum Vortrag. In der Bilanz haben ſich entſprechend der Zunahme des Geſchäftsumfanges die Vorſchüſſe auf verfrachtete oder eingelagerte Waren auf 58,380(28,830) Mill.„ erhöht. Der Wechſelbeſtand beläuft ſich auf 2,286(1,544), Noſtro⸗ guthaben bei Banken innerhalb 7 Tagen fällig auf 1,038 (3,587), Ernteauſbau⸗Kredite im Auftrage des Deutſchen Reichs auf 0,400(1,977) und u. a. Schuldner in laufender Rechnung auf 2,829(1,436) Mill. J. Demgegenüber ſtehen bei 3,50(2,75) Mill. 4 Aktienkapital Gläubiger mit ins⸗ geſamt 62,318(96,638) Mill. 4 zu Buch. Hiervon ſind 3,259 (1,177) innerhalb 7 Tagen, 7,616(5,589) bis zu drei Mo⸗ naten und 51,443(29,22) nach mehr als drei Monaten fällig. Deuischlands Außenhandel mif Maschinen Dis beutſche Maſchinenausfuhr bewegt ſich leider immer noch wetter abwärts. Der Menge nach war in der erſten Hälfte des vorigen Jahres vorübergehend ein leichter Auf⸗ ſchwung feſtzuſtellen, doch hat ſich inzwiſchen die Kurve wieber in faſt der alten Richtung nach unten gewendet Die Sperrung des Auslandes gegen die deutſche Ausfuhr er⸗ ſchwert den Abſatz auch für Maſchinen immer mehr. Die Wertkurve der Maſchinenausfuhr zeigt einen ſehr ähnlichen Verlauf, nur war hier auch im vorigen Jahre die Beſſerung der Mengenkurve nicht zu verzeichnen. Der Furchſchnittliche Ausfuhrpreis, der ſich aus dem Vergleich ber beiden Kurven ergibt, weiſt überdies ſeit Ende 1929 einen beinahe gleichförmigen Rückgang auf. Der Rußenhendal mit Maschinen es 5 2 — TIE 2 Die Maſchineneinſuhr iſt an ſich nicht bedeutend. Eine gewiſſe Zunahme iſt zu Anfang dieſes Jahres eingetreten, wahrſcheinlich bedingt durch den geſteigerten Bedarf der deutſchen Induſtrie für beſtimmte Spezialmaſchinen. Zu beachten iſt, daß hier, bei der Finfuhr, der Durchſchnitts⸗ preis für die Mengeneinheit plötzlich ſtark geſtiegen iſt. Das deutet darauf hin, daß eben aus dem Ausland jetzt nur be⸗ sonders hochwertige Sondermaſchinen bezogen werden, deren Herſtellung aus irgend welchen Gründen in Deutſch⸗ land noch nicht zweckmäßig oder möglich iſt. Weil& Reinhardi AG. Mannheim In dem Abſchluß für das Jahr 1933 findet die erheb⸗ liche im Berichtsfahr eingetretene allgemeine Geſchäfts⸗ belebung noch nicht ihren Niederſchlag, da erſt von Mitte des Jahres ab das Gewinnergebnis von dieſer Beſſerung beeinflußt worden ſei. Nur unter Berückſichtigung einer außerordentlichen Einnahme von 24000% wurde ein in der Gewinn⸗ und Verluſtabrechnung ausgewieſener Ge⸗ minn von 4981„ erzielt, durch den ſich der Verluſtvor⸗ trag auf 382 763 4 ermäßigt(i. V. 94 487 1 Verluſt). Die Ueberſchüſſe aus dem Warengeſchäft betrugen 339 974 (252 276) 4, wozu 17 836(21 589)„ ſonſtige und 9964 —) außerordentliche Erträge und die erwähnten 24000 4 außerordentliche Zuwendungen traten. und Gehälter erforderten 161 753(156 725)„ Zinſen, ſo⸗ weit ſie die Ertragzinſen überſchreiten 4 847(43 415) l, Abſchreibungen auf Anlagen 26 400(26 229), ſonſtige Abſchretbungen 6146(27 559) 4. Soziale Abgaben betru⸗ gen 8678 /, Beſitzſteuern 15621 1. Alle übrigen Auf⸗ wendungen erforderten 1226290 l. Aus der Bilanz: Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen 237 707, desgl. aus eigenen Wechſeln 90 000„ und langfriſtige Darlehen 1048 090, 4. Andererſeits werden ausgewieſen als An⸗ lagevermögen(Grundſtücke und Gebäude) 906 084 4, Be⸗ teiltgungen leine Beteiligung wurde gewinnbringebn ver⸗ kauft) mit 80 000 4, Waren 272 959„, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen 582 260 4, andere Forde, rungen 28 222, Kaſſenbeſtand einſchließlich Guthaben bei Notenbanken und Poſtſcheckguthaben 9019„, andere Bank⸗ guthaben 12 256. Bei 800 000% AK. ſind 6000 4 ge⸗ ſetzliche Reſerve und 14890 4 ſonſtige Rückſtellungen und der Abſchreibungsfonds auf Anlagenwerte mit 78 353 4 verzeichnet. Die„Rückſtellungen“ von 14 890„ umfaſſen noch nicht endgültig feſtſtehende Verpflichtungen aus Steuern und laufenden Geſchäften. Bei den langfriſtigen Darlehen handelt es ſich um eine Verpflichtung aus einem ſchon längere Zeit beſtehenden, der Geſellſchaft auch für die weitere Zukunft gewährten Kredit. Die unter den Einnahmen angeführten„ſonſtigen Erträge“ ſind Miet⸗ ütberſchüſſe, die„außerordentlichen Erträge“ ſind Einnah⸗ men aus abgeſchriebenen Forderungen und der Buch⸗ gewinn aus der veräußerten Beteiligung. Die„außer⸗ ordentliche Zuwendung“ iſt eine einmalige nicht aus dem laufenden Geſchäft herrührende Gutſchrift. Die o. GV. vom 28. Juli genehmigte einſtimmig die Verwaltungs⸗ anträge. Nach dem Vorſtandsbericht könne für das lau ⸗ fende Geſchäftsjahr, wenn die eingangs erwähnte Beſſe⸗ rung anhält— wyfür alle Anzeichen ſprächen— mit einem Ergebnis gerechnet werden, welches einen Gewinn nach Deckung aller Ausgaben einſchließlich Abſchreibungen bringt. Das ausſcheidende AR.⸗Mitglied Rechtsanwalt Söller, Mücheim⸗Ruhr, wurde wiedergewählt.. 5 im Löhne Die eigenen Indoſſamentsverbindlichkeiten aus Rediskon⸗ tierungen betragen 76,30(13,24) Mill. 4, davon ſind ſpä⸗ teſtens in 14 Tagen 9,07(2,66) Mill./ fällig. Das lau⸗ fende Geſchäftsjahr hat ſich bisher befriedigend entwickelt. Der Vorſtand teilte noch ergänzend mit, daß in der am 28. Auguſt ſtattfindenden o. HV. über eine Erhöhung des Alk. auf 5 Mill.„ Beſchluß gefaßt werden ſoll. Die Kapi⸗ talerhöhung erfolgt, um der ſtarken Ausdehnung des Ge⸗ ſchäfts auch kapitalmäßig Rechnung zu tragen. Das Aktien⸗ paket, das ſich früher im Beſitz der Schultheiß⸗Patzenhofer⸗ Brauerei AG. befand, iſt in dieſem Jahre in andere Hände übergegangen und verteilt ſich im weſentlichen auf eine große Anzahl vgn Firmen und Induſtriebetrieben, die Mitglieder des Reichsnährſtandes ſind. Der o. HV. wird u. a. noch die Zuwahl von Miniſterpräſident a. D. Walter Granzow, Präſident der Deutſchen Rentenbank u. Renten⸗ bank⸗Kreditanſtalt, zum Auſſichtsrat vorgeſchlagen. O gennziffern der Großhaudelspreiſe. Berlin, 28. Juli.(Eig. Tel.) Die Kennziffer der Großhandelspreiſe (1933 gleich 100) ſtellt ſich für den 25. Juli auf 99,3 v. 75 hat ſich alſo gegenüber der Vorwoche mit 99,1 um 0,2 v. H. erhöht. Die Kennziffern der Hauptgruppen waren: Agrar⸗ Rohſtoſſe und Halbwaren unver⸗ ſtoffe 98,5 + 0,4, 81,9 + 0,2, induſtrielle ändert. induſtrielle Fertigwaren 115,05 v. H. Badenwerk Karlsruhe Der erſt nach der GV bekanntgegebene Geſchäftsbericht für bas am 31. März 1934 abgelaufene Geſchäftsjahr ſtellt feſt, daß der Anſchlußwert um 858(5376) Kw. auf 199 561 (198 703) Kw. ſtieg. Die Zahl der im Kleinverkauf belie⸗ ferten Gemeinden betrug unverändert 567 mit 100 704 (98 800) Haushaltungen. Die Stromabgabe ſtellte ſich nutzbar auf 428 380(413 126) Kw., wovon 417 665(402 089) Mill. auf Kraft⸗ und Großverbrauch, 10 715(11 036) Mill. Kw. auf Licht⸗ und Haushaltsſtrom entfielen. Die Maßnah⸗ men der Reichsregierung wirkten ſich in einer Verbrauchs. ſteigerung der Großabnehmer und der ſtändig Belieferten um 14,7 v. H. aus, beim Kleingewerbe betrug die Steige⸗ rung 16,7 v.., während an Licht⸗ und Haushaltsſtrom 3,79 weniger abgegeben wurden. Im neuen Geſchäftsjahr har der gewerbliche Verbrauch weiter zugenommen. Der Duch⸗ ſchnittspverkaufspreis betrug bei den Kleinabnehmern 28,18 (28,59) Pfg. Die Bezüge des Vorſtandes einſchl. die eines ausgſchiedenen Mitgliedes p. r. t. ſtellten ſich auf 49 000 (83 362), die des Aufſichtsrates auf 5000(5208) /. Es wurde insgeſamt ein Reingewinn von 1844 938(1 839 560) 4 erx⸗ zielt, woraus gemäß Beſchluß der Hauptverſammlung un. 6 v. H. Dividende verteilt werden. 92 247(91978) 4 gehen an die geſetzliche Reſerve 132 691(127 582)„ werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Stromeinnahmen werden mit 10,058(9,991) Mill. ausgewieſen, wozu 0,542(0,787) Mill. Beteiligungs⸗ und .865(0,294) Mill./ Sondererträge treten. Andererſeits wurden u. a. wieder 2,0 Mill.„ den Erneuerungsrück⸗ lagen zugeführt, die ſonſtigen Abſchreibungen auf Anlagen wurden auf 0,106(0,275), andere Abſchreibungen auf 0,028 (0,266) Mill.„ ermäßigt. Anleihen⸗ und ſanſtige Zinſen nach Abzug der Zinserträgniſſe beanſpruchten 3,175(3,214) Mill. J. 5 Förderung des gewerblichen Genossenschaffswesens Vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverbond e.., Berlin, wird uns geſchrieben: Die gewerblichen Genoſſenſchaften ſind Selbſthilfe⸗Ein⸗ richtungen der deutſchen Wirtſchaft. Sie haben deshalb ſtets ſtaatliche Anerkennung und Förderung erfahren. Auch die Geſetzgebung des Dritten Reiches hat in der vor kur⸗ zem erſchienenen erſten Verordnung über den vorläufi⸗ gen Auſbau des Handwerks die Förderung des ge⸗ werblichen Genoſſenſchaftsweſens betont. Es wurde als eine beſondere Aufgabe der Innungen an⸗ geſehen, alle wirtſchaftlichen Einrichtungen, die dem Hond⸗ werk dienen, insbeſondere das Genoſſenſchafts⸗ weſen, zu fördern. Damit iſt der Streit um die Da⸗ ſeinsberechtigung der Warengenoſſenſchaften ſoweit er die Handwerkereinkaufs⸗ und Lieferungsgenoſſenſchaften be⸗ trifft, oͤurch den Geſetzgeber grundſätzlich zugunſten der Genoſſenſchaften entſchieden. * Gewinnabſchluß der Siemens⸗Planiawerke für Kohle⸗ fabrikate, Berlin. Die Geſellſchoft veröffentlicht ihre Ab⸗ ſchlußziffern für das am 31. März 1934 abgelaufene Ge⸗ schäftsjahr. Der Bruttoertrag ſtellt ſich danach auf 8,67 (8,61) Mill./ Zinſen erbrachten 0,21(0,09) Mill. J. Dazu kommen außerordentliche Erträge in Höhe von 0,62(0,53 Mill. /. Demgegenüber beanſpruchten Löhne und Gehälter ſowie Sozialleiſtungen 4,54(4,44), Beſitzſteuern 0,90(0,70, ſonſtige Steuern 0,10 und verſchiedene Aufwendungen 1,74 (fonſtige Aufwendungen einſchließlich ſonſtige Steuern, ſowie Abſchreibungen 1/24(1,23) Mill. J. Es verbleibt ſomit ein Reingewinn von 978 208(11117) ¼, der ſich durch den Gewinnvortrag auf 1 138 411/ erhöht. Die Ver⸗ mögensaufſtellung weiſt Beteiligungen mit 1,25 Mill. unverändert aus. Die Warenbeſtände erſcheinen mit 3,06 (3,82), Steuergutſcheine mit 0,16(0,07), Warenforderungen mit 1,66(1,51]), Konzernforderungen 2,63(0,97) und ſonſt. Forderungen 0,22(0,35). Der Wechſelbeſtand iſt auf.82 1,47) geſtiegen. Auf der Schuldenſeite werden bei 18 Mill. Mark Grundkapital die geſetzliche Rücklage mit 0,353(0,34), Ritckſtellungen mit 0,26(0,18) und Wertberichtigungspoſten Die Sparkasseneinlagen im Juni Wie ſaiſonmäßig zu erwarten war hat ſich die Ein⸗ lagenentwicklung bei den deutſchen Sparkaſſen im Juni 1994 weiter verſchlechtert. Im Sparverkehr ſtiegen zwar die Einzahlungen um 9,0 Mill. 4 auf 432,8 Mill. J, gleich⸗ zeitig aber die Auszahlungen um 48,4 Mill. 4 auf 478,3 Mill. 4. Die Auszahlungen übertrafen mithin die Ein⸗ zahlungen um 45,5 Mill. 4. Dieſer Einlogenrückgang wurde etwa zur Hälfte durch die Zins⸗ und Aufwertungs⸗ gutſchriften ausgeglichen. Die Zins gutſchriften be⸗ trugen 9,3 Mill.&, die Aufwertungsgutſchriften 19,8 Mill. Mark. Im Saldo verringerte ſich der Spareinlagenbeſtand um 229,3 Mill./ auf 11 668 Mill. 4. Der Rückgang der Spareinlagen iſt ausſchließlich durch die verhältnis⸗ mäßig ſtarke Zunahme der Auszahlungen bedingt. Die Steigerung der Auszahlungen iſt auf verſchiedene Urſachen zurückzuführen. Zweifellos ſind für die Finanzierung der zuſätzlichen Arbeitsbeſchaffungs maßnahmen ſowie für Reiſezwecke(infolge der überaus günſtigen Witterung im Juni) aber auch für Warenankäufe er⸗ hebliche Mittel ausgezahlt worden. Schließlich Fürfte die Sparkaſſenkundſchaft auch Gelder zurückgefordert haben, um ſich an der Zeichnnung der 4proz. Anleihe des Deutſchen Reiches von 1994— ſei es durch Zeichnung gegen bar, ſei es durch Umtauſch von Anleiheablöſungsſchuld des Deut⸗ ſchen Reichs(Neubeſitz)— zu beteiligen. Die Einzahlungen im Sparverkehr ſind hiervon, ſoweit man erkennen kann, nicht berührt worden. Saiſonmäßig war ſogar ein Rückgang der Ein⸗ zahlungen zu erwarten. Die Steigerung der Einzahlungen iſt daher beſonders bemerkenswert; ſie läßt darauf ſchließen, daß ein Teil der zuſätzlich abgehobenen Gelder auf Um⸗ wegen wieder in die Sparkaſſen zurückgefloſſen iſt. Aller⸗ dings darf hierbei auch nicht überſehen werden, daß im Mai die Einzahlungen beſonders niedrig lagen, mithin die Zunahme der Einzahlungen im Juni auch als Ausgleich des niedrigen Standes der Einzahlungen im Vormonat zu bewerten iſt.: 0 5 Der Grad des Einlagenrückganges war in den einzelnen Ländern und Landesteilen ſehr verſchieden. Die Spar⸗ kaſſen in Mecklenburg, Bayern, Hohenzollern, Schaumburg⸗ Lippe und Anhalt hatten im Berichtsmonat ſogar noch einen Einzahlunmasüberſchuß aufzuweiſten. Wie immer, wenn be⸗ ſondere wirtſchaftliche Verhältniſſe die Entwicklung des Sparverkehrs maßgeblich beſtimmen, waren auch dieſes Mal die Einlagenabzuge in den Großſtädten(Berlin, Ham⸗ burg, Rührgebiet) und in den weſtlichen Grenzgebieten am ſtärkſten, geringer hingegen in den Landesteilen überwie⸗ gend ländlichen Charakters. Die Depoſtten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen der Sparkaſſen verringerten ſich im Juni um 38,5 Mill./ auf 1342,38 Mill. 4. Der Rück⸗ gang war ebenfalls größer als ſaiſonmäßig erwartet werden konnte. Für die Abnahme dürften die gleichen Gründe maßgebend geweſen ſein wie für den Rückgang der Ein⸗ lagen im Sparverkehr. Anordnung über Verarbeiſungsmenge an Baumwolle Die Ueberwachungsſtelle für Baumwolle hat unter dem 26. d. M. eine Anvronung B 5 erlaſſen, nach der die Ver⸗ arbeitung von Rohbaumwolle oder Linters vom 1. Auguſt 1034 ab nur in dem jeweils von der Ueberwachungsſtelle zugelaſſenen Umfang geſtattet iſt. Von dieſem Termin ab darf jeder inländiſche Verarbeiter von Rohbaumwolle oder Linters monatlich höchſtens 70 v. H. derfenigen Menge in Verarbeitung nehmen, die er im Durchſchnitt der erſten oͤrei Monate d. J. monatlich verarbeitet hot. Dieſe Vor⸗ ſchrift gilt getrennt für nordamerikaniſche, ägyptiſche, oſt⸗ indiſche, ſonſtige lexotiſche) Baumwolle und Linters. Nord⸗ amerikaniſche, ägyptiſche, oſtindiſche an Baum⸗ wolle können jedoch in der Weiſe ausgetauſcht werden, daß 100 Ballen nordamerikaniſche, 67 Ballen ägyptiſche, 125 Ballen oſtindiſche und 22 Tonnen ſonſtige lexotiſche! Baum⸗ wolle untereinander gleichſtehen, ebenſo entſprechende Teil⸗ mengen dieſer Provenienzen. Ein Austauſch zwiſchen Rohbaumwolle und Linters it nicht zuläſſig. Zuwides⸗ e gegen dieſe Anoronung werden beſtraft. Wrtiembergiſche Leinen induſtrie AG., Blaubeuren. Die GBV. erledigte die Regularien für 1983 und beſchloß den Vortrag des Verluſtes von 36 104/ auf neue Rech⸗ nung. Nach dem Bericht brachte das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr noch nicht die erhoffte Belebung, dagegen iſt im neuen Jahr eine ſolche eingetreten, wenn auch die Verkaufspreiſe noch keineswegs den Preisſteigerungen der Rohſtoffe ge⸗ folgt ſind. Das Grundſtückskonto hat ſich durch den Ver⸗ kauf eines weiteren kleinen Grundſtückes vermindert, wo⸗ bei der erzielte Buchgewinn über Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung gebucht wurde. Der bisherige Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Um die Rheinschiffahri bis Waldshui Die Rheinufergemeinden des Kantons Aargau und Oberbadens von Schwaderloch, Leibſtadt, Albbruck und Do⸗ gern haben eine Eingabe an ihre Regierungen gerichtet, in denen ſie darum erſuchen, für die Weiterführung der Schiff⸗ fahrt von Laufenburg bis nach Waldshut hin den Rhein⸗ ſtrom ſelbſt zu benutzen und nicht wie dies urſprünglich vorgeſehen war, dit Schiffahrt in einem beſondern auf ber linken Rheinuferſeite angelegten Schleuſen kanal von etwa 3 Km. Länge zu verlegen. Dadurch würde einmal hem Rheinbett das letzte Waſſer entzogen und die Gemeinden würden durch die Anlage eines beſonberen Kanals weiteres wertvolles Kulturland verlieren, nachdem ſie bereits dun den großen Werkkanal für das Kraftwerk Albbruck⸗Dogern größere Landſtriche einbüßten. Hierdurch wäre auch filr Albbruck eine beſſere Möglichkeit geſchaffen, auf ber dent⸗ ſchen Rheinſeite eine Umſchlagſtelle zu erhalten, was ulcht möglich wär, wenn der Kanal auf die Schweizer Seite ver⸗ legt würde. g „Man wird nicht darum herumkommen“, ſchreiben bie „Rheinquellen“,„dieſe Fragen in der badiſch⸗ſchweizertſchen Rheinkommiſſion genau anzuſehen und zu prüfen,. die zu treffende Entſcheidung unter Umſtänden nicht ohns Finfluß auch auf Behandlung analoger Projektsverhälkniſſe weiter oben ſein wird.“ Die Bodenseefischerei 1933 ein Höchsfergebnis Die Geſamtausbeute der deutſchen Bodenſeefiſcherel im Jahre 1933 iſt außerordentlich groß und bildet mit 899 Doppelzentnern ein Höchſtergebnis. Gegen das Vor⸗ fahr war die Geſamtmenge der gefangenen Fiſche um 700 v. H. größer. Dieſe überaus ſtarke Zunahme iſt über⸗ wiegend auf eine erhebliche Steigerung der Blaufelchenfänge zurückzuführen, die zwei Drittel des Geſamtfanges ausmachen. Dieſe habe nach den pu ten Fangjahren 1931(686 Dz.) und 1932(977 Dz.) mit 3524 Dz. eine Höhe erreicht, wie noch nie ſeit dem Beſtehen der Statiſtik(1909). Das bisher ertragsreichſte Jahr(1913) 1 e a e 2765 1 50 n rigen wichtigeren Fiſchen weiſen gegen 1 Fänge auf: Brachſen( 103,6 v..), Zander(02,6 v..) und Karpfen( 20,7 v..), niedrigere dagegen: Barben (- 81,7 v..), Gangfiſche(— 50,1 v..), Aale—%½7 v..), Weißt iſche(— 42,7 v..), Sandfelchen(— 2 v. .), Schleie(— 21,7 v..), Barſche(— 19,5 v..), Trü⸗ ſchen(— 15,1 v..) und Hechten(— 11,6 v..). Fünge von Regenbogenforellen ſind im Berichtsjahr nicht gemeldet worden. Der Geſamtdurchſchnittswert per 1 Kilo gefangene Fiſche iſt von 1,21/ im Jahre 1932 auf 0,89„ä im Be⸗ richtsjahr oder um 28,4 v. H. gefallen. Bei Blaufelchen beträgt der Wertrückgang 43,4 v.., bei Sandfelchen 25,8 v. H. Infolge dieſer Preisentwicklung bleibt die Steige⸗ rung des Geſamtwertes der Ausbeute hinter der mengen⸗ mäßigen Zunghme weſentlich zurück; die Zunahme des Geſamtwertes gen das Ergebnis des Vorfahres beträgt nur etwa 28 v. H.(gegen 74 v. H. der Fangmenge). Voß der Geſamtmenge entfallen auf Fänge in Ober⸗ und Ueber lingerſee 85,4(i. B. 70,2) v.., im Unterſee 14(28,7 v. H. und in der Rheingrenzſtrecke von Stein bis Baſel 9%(1,1) v. H. Der Anteil der deutſchen Uferſtaaten an em mengenmäßigen Ertrog Her deutſchen Fiſcherei im Ober⸗ und Ueberlingerſee hat ſich gegen das Vorjahr ni mengenmäßig verändert: Baden 58,8(i. V. 53,3) v. H, Württemberg 33,2(81,4) v.., Bayern 18,0(15,0) v. 8. — —— * 8 . * — 1 2 AA An Nr n C * Samstag, 28. Juli/ Sonntag, 29. Juli 1984 21. Seite/ Nummer 3842 —— Das überaus günſtige Erntewetter brachte es mit ſich, daß rund 60—65 v.., in einigen Gegenden des Reiches ſogar 75 v. H. und mehr der deutſchen Roggen⸗ ernte unter Dach und Fach gebracht werden konnten. Schon das Beladen der Erntewagen, noch mehr aber der Bau der Mieten beſtätigen die ſchon lange gehegte Annahme, daß der Strohertrag dieſes Jahres erheblich hinter dem don 1993 zurückbleibt. Damit ändert ſich zwangsläufig auch das Verhältnis öwiſchen dem Körner⸗ und dem Strohgewicht. Die Körner ſelbſt ſcheinen nach den bis jetzt vorliegenden Proben von guter Beſchaffenheit zu ſein, wenn auch die Relation Spelzenanteil und Korninhal: ſich etwas ver⸗ ſchoben haben dürfte. Immerhin bleibt als erfreuliches Ergebnis der 1933/84er Wachstumsperiode der Cerealien ein Ertrag, mit dem ſich die deutſche Bevölkerung in aus⸗ reichender Weiſe erhalten läßt, auch wenn die geſamte Getreideernte mengenmäßig um etwa W v. H. gegenüber dem Vorjahre zurückbleibt. Inzwiſchen ſind Ereigniſſe eingetreten, die eine wei⸗ tere Beſſerung in der Ernährungslage des deut chen Volkes verſprechen. Die reichlich niedergegangenen Regenfälle der letzten Tage haben auf den Wieſen, Weiden und ſonſtigen Futterſchlägen ſowie in dem Stande ber Hackfrüchte(Kartoffeln und Rüben) ihren wohltuenden Einfluß auf die Vegetation nicht ver⸗ Vfehlt. Man bavpf ſich daher der Hoffnung hingeben, daß durch eine größere Ergiebigkeit der Futter⸗ lächen eine Schonung der menſchlichen Nahrungsmittel möglich ſein wirb. Es iſt bies ein Faktor, deſſen Beden⸗ tung keineswegs unterſchätzt werden darf, zumal die Schweinebeſtände eine kräftige Zunahme erfahren haben und auch die Rindviehherden angewachſen ſind. Beide gilt es nach Möglichkeit durchzuhalten, einmal um dem Preisdruck plötzlichen Angebotes zu entgehen und weiter⸗ hin, um in 1935 die Linie der neuen Agrarpolitik erfolg⸗ reich fortzuſetzen. Ueberhaupt beſtehen zwiſchen dem beut⸗ ſchen Brot⸗ und Futtermittelgetreidemarkt ſeit längerer Zelt ſo enge Beziehungen, daß alle Veränderungen des enen ſich fruher oder ſpäter auch hetm anderen auswir⸗ ken mitſſen. Mit ziemlicher Geſchwinbigkett hat ſich das beutſche Ge⸗ kreldegeſchäft tn die Neuregelung ber Verhältniſſe ein⸗ geſpielt. Am 16. Jult wurde gemäß den Beſtimmungen des Feſtpreisſyſtems der Roggenpreis um 6„ unb der des Weizens um 10 4 je Tonne, b. h. um etwa 5 v. H. erhöht. Da der Bauer aber 28—25 v. H. weniger erntet, bletben im die Segnungen der Neuordnung in der Ge⸗ treibewirtſchaft in wertmäßiger Hinſicht zunächſt ver⸗ ſchloffen. Um keine neue Belaſtung der Mühlen vorzu⸗ nehmen, wurde die Aus mahlungsguote des Roggens auf 75 v. H. erhöht. Dem Handel endlich iſt ein gewiſſer Betätigungsſpielraum mit der Kundſchaft gelaſſen dagegen gibt es kaum eine Möglichkeit mehr für die Händler, untereinander Geſchäfte zu machen. e l Eine Keberraſchung ſtärkſten Ausmaßes bedeutete ein 7 nochmaliger Preisſturz des Hafers, ber 7 gegenwärtig etwa wieder bei der Grenze von 180 4 je 1 Tonne angelangt iſt, während er im Vorſommer und im Frühjahr die 200 /- Grenze überſchritten hatte. Indes iſt darauf hinzuweiſen, daß die Abwärtsbewegung dieſer Kör⸗ nerfrucht, die übrigens ebenſo wie die Gerſte in das Feſt⸗ preisſyſtem einbezogen wurde, keineswegs in der Produk⸗ e Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Der Geireidemarki im neuen Gewande tion oder in den Vorräten ihre Begründung findet, ſon⸗ dern faſt ausſchließ lich markttechnüſch bedingt iſt. Das Zuſammentreffen einer Mißernte in den 118 N. mit mehr oder minder ſtarken Ernteverluſten in den euro⸗ päiſchen„Zuſchußgebieten“ ließ die Hauſſe an faſt ſämt⸗ lichen internationalen Getreidemärkten ihren Fortgang nehmen. Den Ausgangspunkt bildet auch jetzt wieder Chicago, wo die Spekulation eine fieberhafte Regſam⸗ keit entfaltet. Es iſt ſchwer zu ſehen, was an der Be⸗ wegung echt und was gekünſtelt iſt. Schweizer Fachleute neigen der Anſicht zu, die Aufwärtsbewegung der ameri⸗ kaniſchen Weizenpreiſe ſtehe auf ganz ſoliden Füßen; die gleiche Meinung wird in England vertreten, während hol⸗ ländiſche Stimmen und auch ein Teil der nordamerikani⸗ ſchen ſelbſt noch ein gewiſſes Maß von Skepſis der Be⸗ wegung entgegenbringen. Man muß daher abwarten, wo der Weg hingeht. Der Umſtand, daß vorausſichtlich Europa diesmal einen Importbedarf von 30 Mill. Zentner Weizen haben dürfte, wäre ohnedies ſchon ein anregendes Moment allererſten Grades, wenn ſich nicht überall Vorräte befänden, über deren tatſächliche Höhe kein ganz klares Bild herrſcht. Im üchrigen hat auch wohl das Wiederaufleben der Londoner Welt⸗Weizenkonferenz den Stein mit ins Rot⸗ Die ganze Woche über ſtand der deutſche Sport im Zei⸗ chen der Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg. Das„Olym⸗ pig aller Deutſchen“ zog jeden Sportler und Turner in ſeinen Bann, waren doch faſt alle Sportarten am Nürnber⸗ ger Programm in ſtarkem Maße beteiligt. Der Sonntag wird nun den Höhepunkt und Abſchluß dieſer erſten wahr⸗ Haft deutſchen“ Kampfſpiele bringen. Die Wettbewerbs⸗ folge iſt nicht mehr ſehr umfangreich, dafür aber umſo ge⸗ Haltvoller. Der Vormittag bringt um 11 ußr die Entſcheidung im Kann⸗Polo auf bem Dutzendteich. Am Nachmittag beginnt die Abſchluß⸗Veranſtaltung im Stadion um 16 Uhr mit den Staffel⸗Entſcheidungen der Leichtathleten. Motorſportliche Vorführungen(16.80—10.45 Uhr) leiten zum Endkampf der Fußballſpieler über, den dite ſtegreichen Gaumannſchaften Südweſt und Bayern beſtreiten. Anſchließend erlebigen die Reiter eine Dreſſurprüfung ber Klaſſe§ und ein Jage⸗ ſpringen ber Klaſſe SA. Außerdem führen die SA⸗Retter ein Jagöſpringen der Klaſſe A, eine Dreſſurprüfung ber Klaſſe A und eine Bielſeitigkeitsprüfung durch. Um 19.80 uhr nimmt bann die Schlußfeter ihren An⸗ fang. Der Tinmarſch ber Steger, die Preisverteilung und dte Schlußzeremonie beenden die 4. Deutſchen Kampfſpteke 1934 in Niütruberg. Die bereits zweimal verregneten Deutſchen Amateur; Bahnmetſterſchaften über 1 und 28 Km. ſollen nunmehr— die Einſicht des Wettergottes vorausgeſetzt— am Sonntag in Halle zur Entſcheidung gelangen. Die Tour de France wird am Sonntgg mit ber 23. und letzin Strecke, die von Caen über 221 Km. nach Paris führt, abeſchloſſen. Aut der bekannten, neu hergerichteten Hocken heimer Runbſtrecke führen DDac und NS gemeinſam das len bringen helfen. Nachdem man ſie ſchon monatelang für tot gehalten hatte, zt es fetzt faſt ſo aus, als ſollte auf ihr doch noch eine Verſtändtgung mit den Argentiniern, deren Exportwünſche bisher das Haupthindernis bildeten, zuſtandekommen. Das Anſpringen der Chicagoer Weizen⸗ preiſe blieb jedenfalls nicht auf dieſen Ort beſchränkt, ſondern griff auf Winnipeg(Kanada) über, ja, die Argen⸗ tinier, die ſonſt keine Gelegenheit vorbeigehen laſſen, durch ein Entgegenkommen in den Preiſen ſich jeden Abſatz⸗ markt zu ſichern, nahmen im Anſchluß an die Feſtigkeit ſämtlicher Getreidehandelsplätze eine Erhöhung ihrer For⸗ derungen vor. Der Aufomobilabsaß im Juni Nach den Erfahrungen der letzten Jahre war für Juni ein Rückgang des Automobilabfatzes zu erwarten. Tat⸗ ſächlich iſt jedoch, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung in der Konjunktur⸗Kartei feſtſtellt, die Zahl der Zulaſ⸗ ſungen fabrikneuer Perſonenkraftwagen von Mat auf Juni um 3 v. H. geſtiegen. Sie betrug im Juni 15 886 Einheiten. Dieſe Steigerung iſt zwar zum Teil darauf zurückzuführen, daß ſich die Lieferungen in den letzten Monaten ſtark verzögert hatten; zum Teil iſt ſie jedoch auch ein Zeichen dafür, daß auf dem Automobilmarkt ſtarke Auftriebskräfte am Werke ſind. Das Laſtkraftwagengeſchäft war, der Jahreszeit entſprechend, im Jun etwas ruhi⸗ ger. Immerhin ſind im Juni rund 2000 Laſtkraftwagen boͤer etwa zwei Drittel mehr als im Juni 1933 zugelaſſen worden. Die Geſamtzahl der Zulaſſungen für die erſte Hälfte des Johres 1934 ſtellt ſich auf 60 229 Perſonen⸗ Der Sport am Sonntag Hockenheimer Motorradrennen 1934 für Krafträder mit und ohne Seitenwagen durch. Da dieſes Rennen für die Krafträder ohne Seitenwagen als Lauf zur Deutſchen Stra⸗ ßenmei ſchaſt 1934 gewertet wird, iſt natürlich die ganze deutſche Fahrerelite am Start vertreten. Insgeſamt ſind it ber 200 Nennungen eingegangen, es iſt daher mit ſtark beſetzten und ſpannenden Rennen zu rechnen. Die Herausforderungsrunde um den Daytispokal zwi⸗ ſchen dem Pokalverteidiger England und bem Sieger aus der Begegnung Auſtrallen gegen Amerika nimmt in Wimbledon bereits am Samstag ihren Anfang. Am Sonn⸗ tag iſt Pauſe, da in England am Sonntag bekanntlich ſport⸗ liche Wettkämpfe nicht ausgetragen werden. Die Leichtathletik rußt in Deutſchland infolge der Kampfſpiele völlig. Im Ausland verdient beſonders der Länderkampf zwiſchen Ingland und Frankreich, der in Paris vonſtatten geht, Beachtung. Italien führt ſeine Mei⸗ ſterſchaften in Mailaub burch. Im Schwimmen iſt ebenfalls nichts Außergeweohn⸗ liches los. Baden entſcheidet ſeine Waſſerball⸗Metſterſchaft in Wiesloch und Saarbrilcken veranſtaltet ein Nationales Langſtrecken⸗Schwimmen. Der Pferdeſport verzeichnet Galopp⸗Rennen ein Rarlshorſt, Hamburg⸗Großborſtel und Krefeld. Das Programm der Ruderer iſt ebenfalls ſehr be⸗ ſchränkt. Begatten gibt es nur in Hanau, Saarbrücken und Flensburg. Die Schweizer Metſterſchaften gehen ohne deutſche Beteiligung in Luzern vor ſich. o Juventus Turin und Admira Prag kämpfen in Turin in ber Vorſchlußrunde um den Mitropa⸗Pokal. Der 15. Segelflug⸗Wettbewerb auf der Waſſerkuppe hat am Sonn⸗ tag ſeinen Haupttag. ö kraftwagen und 9090 Laſtkraftwagen. Es ſind alſo in der erſten Hälfte des Jahres 1934 etwo 70 v. H. Perſonen⸗ kraftwagen und 60 v. H. fabrikneuer Lastkraftwagen mehr zugelaſſen worden als in der erſten Hälfte 1098. „Weitere Aufwärtsbewegung am Roheiſen⸗Inlaubds⸗ markt. Nach Mittelung des Roheiſen⸗Verbandes, Eſſen, hat ſich, nachdem im Monat Mai nfolge von Feiertagen nund Betriebsferien ein Rückgang im Verſand zu ver⸗ zeichnen war, die Aufwärtsbewegung auf dem Inlandsmarkt im Juni wieder fortgeſetzt. Im Monat Juli iſt gegenüber dem Vormonat keine Aenderung ein⸗ getreten. Die Einfuhr ausländiſchen Roheiſens iſt rück⸗ gängig geweſen. Die Nachfrage aus dem Auslande war lebhaft. — waren und NMärkie * Badiſche Obſtmürkte. Bthl: Heidelbeeren 207 Him. beeren 20; Reineclauden 8; Pfirſiche 15—22; Früßhzwetſch⸗ gen 13—14; Zwetſchgen(Zimmers) 16—18; Birnen 78 Aepfel—10 Pfg.— Achern: Reineclauden—8. Zwetſchgen 14—17; Mepfel—11; Birnen—9; Pfirſiche 15 bis 18.— Oberkirch: Pflaumen—418; Zwetſchgen 10 bis 18; Mirabellen 15—16; Aepfel 610, Birnen—14; Pfirſiche 15—22; Bohnen 10—16 Pfg. Obſtgroßmarkt Weiſenheim am Sand: Anlieferung 460 Ztr. Johannisbeeren 10—12/ Pfirſiche 10—19; Apri⸗ koſen 10—16; Zwetſchgen 12; Aepfel—11; Pflaumen 7 bis 10; Mtrabellen 10; Tomaten—8 Pfg. * Freinsheimer Obfigroßmarkt. Anfußhr 870 Ztr. Ab⸗ ſatz und Nachfrage ſehr gut. Birnen Klapps⸗ Liebling und Treveou 10—14; geringe Sorten—9; Zwetſchgen 918; Tomaten—8, Aepfel—12; Mirabellen—15; Reine⸗ clauden—11; Pfivſiche—15; Pflaumen—10; Bohnen 12 bis 19 Pfg. Liverpooler Getreidekurſe oom 28. Juli.(ig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tenbenz ſtettg; 5,8: Dez. 5,88; März(85) 5,10%.— Schluß: Tendenz feſt; Jult 5,44; Okt. 5,76; Dez. 5,9; März 5,1196. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 28. Juli.(Elg. Dr.) Juli 4,30 B 4,00 G; Auguſt 4,80 B 4,10 G; Sept. 4,40 B 4,20 G; Okt. 4,50 B 4,30 G; Nov. 4,60 B 4,40 G; Dez. 4,70 B 4,60 G; März(35) 5,10 B 4,90 G; Tendenz ruhig. Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 82,55; Juli 92,55; Auguſt 32,70; Tendenz ruhig; Wetter trübe. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Okt. 677 bis 678; Dez. 678; Jan.(65) 678; März 67975; Mat 674; Juli 672; Okt. 668; Tagesimport 500; Tendenz ſtetig. — Mitte: Juli 687; Auguſt 682; Sept. 680; Okt. 678, Nov., Dez., Jan.(385), Febr. je 674; März 675; April, Mai je 674; Juni 678; Juli 672; Okt. 638; Jan,(86), März, Mat je 665; Loco 707; Tagesimport 500; Tendenz ſtetig. * Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 28. Jult.(„Heßrafſer“, Hamburg 85). Der Kaffeemarkt verlief in der abgelaufenen Berichtswoche in ſtetiger Haltung. Die Geſchäftstätigkeit der rwoche hielt an und eg fanden fortlaufend Umſätze ſtatt, wobet Braſtlraſffees in weicher brauchbarer Qualität den Vorzug hatten. Vom Urſprungsland wurden eben⸗ 1 ſtetige Märkte mit unerheblichen Preis veränderungen chtet. * Schopfheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 60 Milch⸗ und 50 Läuferſchweine. Milchſchweine—21 4, Läufer 18 bis 22 je Stück. Markt geräumt. „ Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 28. Juli.(Eig. Dr.) Tendenz ſtetig; Amerik. Steamlard trans. ab Kat 16,00 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raſfn. p. 4 iſten mit ſe 50 Kg. netto tranſ. ab Kat 1818,50 Dollar. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 28. Inli.(Eig. Dr.) reiverkehr(in 4 für je 100 Kilo): Elektrolytkupfer wirebars) prompt 42,50; Standardkupfer loko 36,25— 38,75; Originalhüttenweichblei 19,50—21; Standard⸗Blei per Juli 19—20; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 21,50 bis 22; Standardzink 21,25—21,75. Berkündete: Jult 1084 Dr. med. Waldemar Hug— Erna Zimmermann Gewerbelehrer Martin Seelinger— Elſe Clas Reiſender Heinr. Wegert— Maria Lippler geb. Müller Geſch.⸗Führer Walter Kugelmann— Maria Heusler Schloſſer Auguſt Wolff— Luiſe Pflug Ingenieur Kurt Günter— Margaretha Ruf Hausm. Hermann Gryger— Berta Ketterer geb. Engel Dr. fur. Heinrich Gulden— Johanna Mayer Stadtſeketär Rudolf Schmitt— Luiſe Meckbach Arbeiten Otto Noe— Klara Spranz Straßenbahnſch. a. D. Joſ. Dick— Anna Riez Arbefter Ernſt Bender— Anng Ginthum Maurer Philipp Brenneis— Lina Kempf Maſchinenſchloſſer Alfred Böckenhaupt— Maria Ehlert Zimmermann Karl Schmelzinger— Hilda Feßner Elektr.⸗Mech. Arthur Gerbert— Karola Volk Kernmacher Valentin Altig— Christina Hemmeten Polſterer Alfred Hofelzer— Anna Wirſing geb. Wagner Lehrer Ernſt Kremer— Marta Treſcher Elektr.⸗Mech. Franz Märgenthaler— Luiſe Einsfeld Kaufmann Otto Bräu— Angelika Vollmer Einkäufen Otto Brenner— Dorothea Billen Friſeur Georg Bauſewein— Maria Gneiß aufmann Friedrich Schmidt— Charlotte Weickert Druckergehilfe B. Kunkler— Maria Bade geb. Kölmel Stadtarbeiter Wilhelm Friedel— Anna Becker Arbeiter Anton Hölle— Irmgard Scherer Kranenführer Eugen Schöner— Johanng Dieterle Kaufmann Karl Kumpf— Juliana Gödtler Schloſſer Hermaun Baumeister— Eva Bohrmann Friſeur Karl Rößler— Pauline Plitt geb. Kienzle Hilfsarbeiter Friedrich Wagner— Anna Ritter El. Mont. Franz Heinſchink— Greta Schenk Friſeur Nicolaus Lenhardt— Emilie Walzenbach Mechaniker Karl Kunz— Gertrud Schölch Monteur Auguſt Reiner— Charlotte Wallner Schriftſetzer Georg Dirſcherl— Eva Gerbert Kalkulator Ludwig Eifler— Anno Zweioöinger Holzagent Kurt Schwitzgebel— Hilda Gerbert Schloſſer Gottlieb Sattler— Katharina Schwarz Verkäufer Ernſt Fieger— Antonia Kohlpaintner NN 8 7 E HNERDE Qu 3, 3 bee EEN Autolackierer Haus Edelmann— Roſa Gramlich Kaufmann Friedrich Schwindt— Eliſabeth Schuler Schiffsführer Walter Fuchs— Elſa Hoffmann Friſeur Wilhelm Holzwarth— Berta Doll Orcheſtergehilfe Valtin Schubert— Odilia Daubach Dachdecker Karl Schanz— Elſa Pfeiffer Geborene: Juli 1984 Pfarrer Karl Georg Wölfle 1 S. Eugen Karl Matthäus Dipl.⸗Kaufm. Wilhelm Knauber 1 S. Karl Heinrich Guido Maſchinenſchloſſer Jakob Willi Unrath 1 S. Rudi Adam Kaufmann Arth. Alfr. Ludwig 1 S. Manfred Heinz Terrazzvoarb. Ludw Marcon 1 T. Doris Edelgard Kaufmann Jul. Ad. Lamberts 1 T. Sibylle Hertha Emma Küchenchef Alb. Heinr. Dollmann 1 S. Horſt Willi Kraftwagenführer Peter K. Hofmann 1 T. Irmgard Schneider Wilhelm Stumpf 1 T. Wilhelmine Amalie Schloſſer Johann Krockenberger 1 S. Karl Günter Schreiner Willi Anton Fuchs 1. S. Karlheinz Jakob Packer Kurt Langer 1 S. Hubert Reinhold Martin Schuhmacher Wihelm Pauli 1 T. Ella Maria Maler Heinr. Walter Kampp 1 S. Heinz Philipp Kraftwagenführer Auguſt Lorenz 1 T. Elſe Gertrud Landwirt Hermann Steiger 1 T. Margot Käthe 5 Elektromonteur L. Joſ. Weber 1 S. Robert Paul Ludwig Lagerverwalter Heinr. Ludwig Kramer 1 S. Willi Adam Schmied Michael Karl Grund 1 S. Karl Joſef Kim. Wilhelm Kiſtler 1 S. Wolfgang Willi Karlheinz Kaufmann Hermann Volk, 1 S. Hans Alfred Schreiner Karl Schwinger 1 T. Helga Korolo Maſchinentechniker Karl Gutmann 1 T. Margot Hilde und 1 T. Floxenzie Eliſabeth 5 Berufsfeuerwehrmaun Emil Friedrich Bohnert 1 T. Veronika Maria Joſefine Bürſtenmacher Karl Tob. Seibel 1 S. Gerhard Phil. Joſ. Dachdeckermſtr. Joſ. E. Brühl 1 T. Lucia Maria Magdal. Wagenführer Karl Hgas 1 T. Maria Thereſta Ingenieur Karl Auguſt Becker 1 S. Horſt Karl Ludwig Elektromechoniker Richard Schweickert 1 S. Roland Schloſſer Ful. Herm. Ad. Göpfert 1 S. Robert Karl Schulaſſeſſor Friedr. Zinsmeiſter— Hilda Franke kaufen Sie vorteilhaft Ihre Wolldecken, Steppdecken Daunendecken a Tiſqdecken, Matratzen im SsSpezialhaus Weidner& Weiss Kunſtſtraße Wenn Sie verreisen wollen Vergessen Sie nicht Ihre Tollette- Artikel bel uns zu ergänzen. 074 Drogerie Ludwig& Schütthelm, 0 4, 3 Fhote-Artikel in unserer Filiale, Friedrichspl. 19 N 2, 8 * 2 1* Kaufmann Ferd. Wilh. Hafner 1 S. Ferdinand Willy Buchhalter Friedrich Au 1 S. Werner Adolf Poſtſekr. Berth. Seb. Himmelsbach 1 T. Eliſabeth Klara Landwirt Karl Friedr. Müller 1 S. Karl Johann Kraftwagenführer Emil Albrecht 1 T. Ruth Eliſabeth Oberpoſtſchaffner Friedrich Haub 1 T. Marie Luiſe Kraftwagenf. K. G. Gundel 1 S. Waldemar Karl Richard Koch Karl Maier 1 S. Horſt. Emil Karl Fuhrmann Hans Fälſchle 1 T. Inge Kathoring Schiffszimmermann Wilh. Kraus 1 T. Urſulo Marianne Maſch.⸗Ing. Ludwig Wilhelm Wagenblaß 1 S. Gerhard Wagenführer Karl Geiger 1 S. Karl Heinz Oskar Schneider Friedrich Braun 1 T. Inge Ling Obſtgroßhändler Ferd. Rob. Bauer 1 S. Ferdinand Bäckermeiſter Johann Andreas Winkler 1 S. Albert Jon Sebaſtion Anton 5 Schloſſer Alfred Hofmann 1 T. Lina Eliſabeth Berta Schloffer Eduard Lutz 1 S. Eduard Friedrich Rudolf Kraftwagenführer Karl Heiß 1 S. Gerhard Maler Emil Koger 1 S. Herbert Günter Peter Glaſer Hans Gutperle 1 T. Suſanna Erika Bäcker Karl Friedr. Gebhord 1. T. Chriſta Sophie Krauth geb. Hauck, Witwe des Arbeiters Wil⸗ Rentenempfänger Karl Steck, 72 J. Schmied Johann Gottlieb Daunke, 69 F. 6 M. Fabrikarbeiter Fronz Alois Greis, 64 J. 5 M. Roſa Liſt 2 Klemm, Ehefrau des Polſterers Karl Liſt, Geſtorbene: Jult 19 4 6 Franziska Wilhelmine Rudel geb. Berg,„ J. 9 M. Hermine Simon geb. Trakal, Ehefrau des Glaſermetſters Peter Anton Simon, 45 J. 2 M. g Kaufmann Wilhelm Paul de Millas, 76 J. 8s M. Lediger Metzger Johannes Dewald, 17 J. 1 M. Maria Eliſabetha Geiger geb. Bena, Witwe des Bter⸗ kutſchers Georg Geiger, 59 J. 6 M. Kalkulator Jakob Benz, 67 J. 7 M. Ledige Schneiderin Wilhelmine Gertrud Trautmann, 21 J. 4 M. 5 Roland Klein, 4 Monate 7 Tage Barbara Engelmann geb. Berty, Ehefrau des Bäcker⸗ meiſters Friedrich Engelmann, 45 J. 5 M. Lina Dumm geb. Hillenbrand, Witwe des Kaſernenwär⸗ ters Guſtavy Dumm, 81 J. 8. M. Lediger Schloſſer Leonhard Heinrich Schmitt, 32 J. 6 M. Rentenempfänger Karl Kipphan, 75 J. 5 M,. Maria Magdalena Schadt geb. Hohl, Ehefrou des Schiffs⸗ bauers Heinrich Schadt, 70 J. 10 M. Hildegard Frieda Schanzenbach, 10 J. 8 M. Lediger Hilfsarbeiter Franz Wagner, 10 J. 3 M. Rentenempfänger Jakeb Ries, 73 J. 8 M. Privatmann Samuel Blum, 74 J. 11 M. Ludwig Dürrwang, 1 Stunde Herbert Joſef Ferdinand Schatz, 18 Tage i Mario Erneſtine Emilie Sarter geb. Hofmann, Witwe des Glasſchl. Victor Joſef Sarter, 65 J. 11 M. Anna Eliſabeth Berberich geb. Prähler, Ehefrau des Taglöhners Medardus Berberich, 69 J. 6 M. Ernſt Hugo Walter Degerdon, 12 J. 5 M. Ledige Verkäuſerin Fronzisko Schächinger, 30 J. 6 M. Lehrling Jakob Götz, 17 J. 3 M. helm Krauth, 79 J. 4 M. Mathilde Hirſch geb. Weſtheimer, Witwe des Schuh⸗ machers Moritz Hirſch, 69 J. 8 M. Oberzollinſpektor a. D. Karl Anton Schnell, 65 J. Magdalena Nenninger geb. Eberwein, d J. 1 M. Kaufmann Karl Robert Scheidweller, 71 F. 4 M. Clara Johanna Antonie Schwind geb. Schurr, Witwe des Hallenmeiſters Joſef Schwind, 59 J. 1 M. Getraute: Maſchinenarbeit. 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