Tanner... 1 Wrede 1 0 Erſcheinungswelſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: zel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 90 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ oſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ſannheimer d Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249581 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazert Mannheim Auzelprels 10 Y. Ange nnig, 79 wm ar im voraus zu beigen beſondere Preiſe. esliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleb keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr; amten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für cteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. trauen des Volkes habe. Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 30. Juli 1934 145. Jahrgang— Nr. 343 Pariſer Preſſe tuft nach dem Völkerbund Meldung des DN B. Paris, 29. Juli. Die Sonntags⸗Frühpreſſe bringt wenig neue Ge⸗ ſichtspunkte zu der öſterreichiſchen Entwicklung. Wei⸗ ter Widerhall findet die Haltung der ita⸗ kieniſchen Preſſe gegenüber Deutſchland. Ob⸗ wohl die franzöſiſche Preſſe in dieſer Hinſicht mit Komentaren ſpart, iſt zwiſchen den Zeilen die Geungtnung Frankreichs über die Ent⸗ fremdung zwiſchen Berlin und Rom zu merken. Gleichzeitig kommt aber auch ein ſtar⸗ kes Mißtrauen gegenüber Italien zum Ausdruck. Die franzöſiſchen Blätter wenden ſich all⸗ mählich von der Beurteilung der unmittelbaren Lage in Oeſterreich zu der Frage hin, was nun ſowohl in Oeſterreich als auch auf internationalem Plan wei⸗ terhin geſchehen wird. Hierbei wird beſonders von der Linkspreſſe die Einſchaltung des Völkerbundes verlangt. Eine gewiſſe Beunruhigung über die wei⸗ tere Entwicklung der öſterreichiſchen Politik iſt gleich⸗ zeitig feſtzuſtellen, wobei Zweifel an der Feſtigkeit des von Dollfuß hinterlaſſenen Erbes auftreten. Im„Oeuvre“ tritt Paul⸗Boncour für die Ein⸗ ſchaltung des Völkerbunds ein. Er erklärt, daß das Zuſammengehen der drei Großmächte not⸗ wendig ſei, aber nicht ausreiche. Die öſterreichiſche Frage müſſe im Rahmen des Völkerbunds behandelt werden, vor allen Mächten und vor allem denen der Kleinen Entente, die minſtens ebenſo intereſſiert an der Unabhängigkeit Oeſterreichs ſeien wie die Großmächte. Im übrigen genüge es nicht,„Nein“ zu ſagen, man müſſe Oeſterreich Lebens möglichkeiten geben, und zwar auf anderem Weg als durch Anleihen. Oeſter⸗ reich werde nicht lebensfähig werden ohne eine Wie⸗ derherſtellung der Donauwirtſchaft durch ein Bünd⸗ nis aller Donauländer. Beſonders hervorgehoben zu werden verdient der Kommentar des„Quotidien“, der gewiſſe Zweifel darüber hegt, daß die von Dollfuß errichtete ſoge⸗ nannte autoritäre Herrſchaft feſt ſei und das Ver⸗ Es ſei zweifelsohne der Fall, daß ein wichtiger Teil des öſterreichiſchen Vol⸗ kes ſehr vielmehr zum Dritten Reich hinneige, als nach Italien. Zwiſchen zwei Diktaturen zögen viele Oeſterreicher jedenfalls die braune vor. Immer wieder Veroͤächtigung Deutſchlands Meldung des DNB, London, 29. Juli. In dem größten Teil der Londoner Sonntags⸗ preſſe wird wenigſtens die moraliſche Mit⸗ ſchuld Deutſchlands an den Wiener Ereigniſ⸗ ſen ohne weiteres angenommen, und mit Genug⸗ tuung werden die ſcharfen Aeußerungen der italieni⸗ ſchen Preſſe gegenüber Deutſchland angeführt. „Sunday Times“ wenden ſich als einzige Ausnahme gegen jede Einmiſchung von außen in öſterreichiſche Angelegenheiten und bemerken, man⸗ gels Beweiſen ſei jede amtliche Annahme von Deutſchlands Mitſchuld an dem öſterreichi⸗ ſchen Aufſtand nachteilig. Auf jeden Fall habe die deutſche Regierung ſeither deutliche Schritte un⸗ ternommen, um ſich von den Folgen loszuſagen und habe einen ſtarken Wunſch an den Tag gelegt, eine Verſöhnung mit Oeſterreich zu erzielen. Hitler habe Herrn v. Papen, einen Mann mit gutem Ruf und einer ausgeglichenen Urteilskraft und einen ſympa⸗ thiſchen Katholiken in einer Sondermiſſion nach Wien entſandt. Die Ueberſchrift, die der Leitartikel des„O b⸗ ſerver“ trägt:„Europas nationalſozia⸗ lüſtiſcher Alpö ruck“, kennzeichnet bereits die Gehäfſigkeit, mit der dieſes Blatt im Gegenſatz zür„Sunday Times“ die Lage beurteilt.„Obſerver“, der offen Deutſchland die Mitſchuld an den Vor⸗ hängen in Oeſterreich zuſchiebt, ſchreibt u.., die Maßnahmen Hitlers, um die Empörung der Welt ab⸗ zulenken, hätten die entgegengeſetzte Wirkung gehabt, nämlich dieſe Empörung zu verſtärken! „Sunday Chronicle“ führt am Kopf die Schlagzeile„Fürſt Starhembergs heftige Angriffe 1 Hitler“ und veröffentlicht dabei einen Ar⸗ tikel Starhembergs, der maßloſe An⸗ griffe gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land enthält. In einem Leitartikel führt„Sunday Chro⸗ nkiele“ aus, Deutſchland könne ſich nicht dem Ta⸗ itſchuldig zu ſein. Deutſche hätten vielleicht nicht den verhäugnisvollen Schuß abgefeuert, aber *. entziehen, moraliſch an der Tat in Oeſterreich Trauerfeier für Bundeskanzler Dollfuß Melöung des DNB. — Wien, 29. Juli. Am Tage des Leichen begängniſſes für den ermordeten Bundeskanzler Dr. Dollfuß hat die ganze Stadt ſeit den frühen Morgenſtunden ſchwarz geflaggt. Auf allen öffentlichen Ge⸗ bäuden und den Geſandtſchaften ſind die ſchwarzen Fahnen auf Halbmaſt gehißt. Die Trauerfeier be⸗ gann vor dem Rathaus. Auf der großen Freitreppe des Wiener Rathauſes war der Sarg aufgebahrt worden. Offiziere des Deutſchmeiſter⸗Ordens hielten die Ehrenwache. Auf dem freien Platz vor dem Rat⸗ haus hatten ein Regiment Kavallerie, ein Infanterie⸗ Bataillon und die Wehrverbände Aufſtellung genom⸗ men. Von allen Kirchtürmen Wiens läuteten die Glocken. Bundespräſident Miklas hob in einer An⸗ ſprache die Bedeutung der Perſönlichkeit Dollfuß! und ſeine Verdienſte als Oeſterreicher und Deutſcher hervor. Nach ihm ſprach Vizekanzler Fürſt Star⸗ hemberg, der den toten Bundeskanzler im Na⸗ men der Regierung, der Wehrverbände, der Armee die Treue über das Grab hinaus ſchwor. Dann ſpra⸗ chen der erſte Bürgermeiſter von Wien, Schmitz und der Landeshauptmann von Nieder⸗Oeſterreich, Reiter. Der außerordentlich lange Zug bewegte ſich ſodann durch die Straßen Wiens. Der Sarg Dollfuß' wurde auf einer Lafette geführt. Dem Sarg folgten die Familie des Bundeskanzlers, der Bundespräſident das ganze Diplomatiſche Korps mit den Sondervertretern der Großmächte und dem päpſtlichen Delegierten Nuntius Sibilia, dem Sondervertreter Muſſolinis, Botſchafter di Mar⸗ tino, dem ungariſchen Außenminiſter Kanya, der Vertreter des engliſchen Königs, Selby, der Vertreter des Völkerbundes, Roſt van Tonin⸗ gen. Die Reichsregierung war durch den gegen⸗ wärtigen Geſchäftsträger Prinz zu Erbach ver⸗ treten, der an den Beerdigungsfeierlichkeiten an der Spitze ſämtlicher deutſchen Geſandtſchafts mitglieder teilnahm. Vor dem Sarg ſchritt Kardinal⸗Erzbiſchof Imnitzer mit der hohen Geiſtlichkeit Oeſterreichs. Den Schluß bildete die Abteilung des Bundesheeres. Am Stephans⸗Dom erfolgte die Einſegnung der Leiche durch Kardinal Imnitzer. Der Zug bewegte ſich ſodann nach dem Friedhof in Hietzing. Die end⸗ gültige Beerdigung wird in den nächſten Tagen in dem Heimatdorf des Kanzlers erfolgen. Die amtliche öſterreichiſche Verluftliſte 78 Tole, 165 Verwundete — Wien, 29. Juli. In der Nacht zum Sonntag wurde eine amtliche Verluſtliſte für alle Formationen der Regie⸗ rungstruppen veröffentlicht. Darnach betrugen die Verluſte auf Seiten der Regierung insgeſamt 78 Tote und 165 Verwundete. Die ſtärkſten Verluſte weiſt das Freiwillige Schutzkorps auf, das 48 Tote und 103 Verwundete zu beklagen hat. Das Bundesheer meldet 18 Tote und 37 Verwundete, die Gendarmerie 10 Tote und 20 Verwundete und die Wiener Polizei zwei Tote und fünf Verwundete. Nach privaten Meldungen ſollen die Ver luſte der Aufſtändiſchen ſich auf annähernd 200 Tote beziffern. Eine Ueberprüfung dieſer Meldung iſt natürlich nicht möglich. Bemerkenswert iſt ein am Samstag erſchienener am Pyhrn⸗Paß und im Ennstal, Während die zivilen Behörden die Aufſtändiſchen immer nur als„fluchwür⸗ dige Rebellen“ und„Mörderbanden“ bezeichnen, zollt der Bericht des Heeres dem beſiegten Gegner ritter⸗ liche Achtung. Der Schlußſatz dieſes Berichts lautet: Die Aufrührer hatten bei den Kämpfen um den Pyhrn⸗Paß ſchwere Verluſte erlitten. So wur⸗ den fünf Tote geborgen. Aber auch die Verluſte der bewaffneten Macht waren empfindliche. Einer der tapferſten Offiziere des Weltkrieges, Major Char⸗ vart, Alpenjägerregiment 8, der einzige Offizier der alten öſterreichiſchen Armee, deſſen Bruſt zwei⸗ mal die Goldene Tapferkeitsmedaille für Offiziere ſchmückte, fand den Heldentod. Die Ruhe iſt in dieſen Aufſtandsgebieten wieder hergeſtellt. Die irre⸗ geleiteten tapferen Bergbewohner wurden zur Nie⸗ militäriſcher Bericht über die Kämpfe derlegung der Waffen gezwungen. eee eee ſie ſeien nichtsdeſtoweniger verantwort⸗ lich.(2) „Sunday Referes“ ſchreibt ebenfalls in einem für Deutſchland durchaus unfreundlichem Sinne. „Sunday Expreß“ führt u. a. aus, man werde niemals die Wahrheit über die öſterreichiſchen Vorgänge erfahren. Kabinettsbiloͤung nicht vor Mittwoch Meldung des DNB. — Wien, 29. Juli. Von gut unterrichteter Seite erfährt das Deutſche Nachrichtenbüro, daß mit einer Entſcheidung der Regierung über die Zuſtimmung zu der Entſendung des Vizekanzlers von Papen nach Wien nicht vor Mittwoch oder Donners⸗ tag gerechnet werden könne. Die Entſcheidung ſoll erſt nach der Neubildung des Kabinetts fallen. Man erwartet, daß die Ernennung des Bundeskanzlers und die damit zuſammenhängende Umbildung der Regierung am Dienstag oder Mittwoch erfolgen wird. Der neue Bundeskanzler werde gleichzeitig mit dem Außenminiſterium betraut werden. Am Mittwoch ſollen die großen Standge⸗ richts verhandlungen gegen die verhafteten 144 Aufſtändiſchen beginnen. Dr. Rintelen abgeſetzt Meldung des D NB. — Wien, 29. Juli. Die Regierung hat auf Grund des Miniſterialratsbeſchluſſes Dr. Rintelen von ſeinem Geſandtenpoſten in Rom enthoben.— Die Mitteilung von der Abberufung Dr. Rintelens vom römiſchen Geſandtenpoſten wird hier allgemein da⸗ hin aufgefaßt, daß die Regierung offen bar trif⸗ tige Beweiſe dafür in Händen hat, daß Dr. Rintelen in den Aufſtand der letzten Tage verwickelt war. Die Abſetzung Dr. Rintelens wird hier allgemein als ein bedeutendes Ereignis angeſehen, Verbot eines däniſchen Hetzblattes Meldung des DNB. — Berlin, 28. Juli. Die Kopenhagener Zeitung„Extra⸗ bladet“ hat geſtern nachmittag in großer Auf⸗ machung die Behauptung verbreitet„bayeriſche Le⸗ gionäre“ hätten die öſterreichiſche Grenze überſchrit⸗ ten und ſich in einen blutigen Kampf mit öſterreichi⸗ ſchen Zollbeamten eeingelaſſen.„Extrabladet“ iſt wegen dieſer bewußt unwahren und verleumderi⸗ ſchen Behauptung auf die Dauer von ſechs Mon a⸗ ten für das Reichsgebiet verboten worden. Eine Hochſchulkommiſſion der NS 1 Meldung des DNB. — Berlin, 27. Juli. Der Stellvertreter des Führers hat, wie der „Völkiſche Beobachter“ meldet, folgende Verfügung erlaſſen: Um eine ſtändige Fühlungnahme zwiſchen der Reichsleitung der NS DA und allen Miniſterien, in deren Bereich Anordnungen, Habilitationen, Be⸗ rufungen uſw. weltanſchaulicher Natur fallen(Uni⸗ verſitäten, wiſſenſchaftliche Forſchungsinſtitute), zu ermöglichen, wird eine Kommiſſion eingeſetzt zum Zwecke der Prüfung aller aus der Bewegung und vom Führer des Deutſchen Hochſchulverbandes ein⸗ gehenden Vorſchläge, die dieſe dann bei poſitiver Bewertung den entſprechenden Miniſterien befür⸗ wortend zuleitet. Ferner hat dieſe Stelle die Auf⸗ gabe, die Abſichten in grundſätzlicher und perſoneller Hinſicht, die in dieſen Miniſterien bearbeitet werden, zur Stellungnahme entgegenzunehmen. Die Kommiſſion unterſteht mir perſönlich. Mit⸗ glieder dieſer Kommiſſion ſind: der Beauftragte des Führers für die Ueberwachung der weltanſchaulichen Erziehung, Pg. Alfred Roſen berg, und die beauftragten Hochſchulreferenten des Reichsjuſtizkom⸗ miſſars Pg. Dr. Frank, des Leiters des NS- Lehrerbundes, Pg. Schemm, und des Leiters des Sachverſtändigenbeirates für Volksgeſundheit, Dr. med. Wagner. ges. Rudolf Heß. zen gegen Italie Der Memeler Landtag aufgelöſt? Meldung des DNB. Kowno, 29. Jult. In Kowno verbreitete ſich am Samstag mittag das Gerücht, daß der memelländiſche Land⸗ tag durch den Gouverneur aufgelöſt ſei, nach⸗ dem ſich ſeine Tagungsunfähigkeit erwieſen habe. Dieſe Maßnahme würde in der Linie liegen, die am Samstag der Vorſitzende der litauiſchen Fraktton des Landtages den Vertretern der litauiſchen Tele⸗ graphenagentur in einer Erklärung über das geſtrige Fernbleiben der litauiſchen Abgeordneten im Land⸗ tag gab. Dort heißt es u.., daß die litauiſchen Ab⸗ geordneten nie mehr den memelländiſchen Landtag betreten würden, ſolange noch Abgeordnete vorhan⸗ den ſeien, die„ſtaatsfeindlichen Parteien“ angehört hätten. * Die„Memelländiſche Rundſchau“ verboten — Kowno, 29. Juli. Das in Heydekrug erſchei⸗ nende Organ der memelländiſchen Landwirtſchafts⸗ partei, die Memelländiſche Rundſchau“, iſt am Samstag auf Beſchluß des Kriegskommandanten für die Dauer des Kriegszuſtandes verboten worden. Kommuniſtiſche Wühler unſchädlich gemacht Meldung des DNB. — Harburg⸗ Wilhelmsburg, 29. Juli. Wie vom Harburger Polizeipräſidium gemeldet wird, iſt es der Polizei in den letzten 8 Tagen gelun⸗ gen, einen großen Kreis volks⸗ undſtaats⸗ feindlicher Elemente unſchädlich zu machen. Durch die Staatspolizei Harburg⸗Wilhelmsburg wur⸗ den 48 hieſige und einige auswärtige Perſonen, außer⸗ dem durch die Hamburger Staatspolizei 10 Harburger Einwohner wegen volksfeindlicher Betätigung im kommuniſtiſchen Sinne in Schutzhaft genommen. Die Harburger SS hatte der Staatspolizei eine Anzahl ihrer Männer für die Durchführung der Aktion zur Verfügung geſtellt. Wie wir erfahren, kann die Aktion der Staatspolizei als beendet an⸗ geſehen werden. Stratoſphärenflug in NSA — Neuyork, 29. Juli. Major Kepner, Haupt⸗ mann Svens und Hauptmann Anderſon ſind am Samstag früh in Rapid City(Süd⸗Dakota] mit einem Ballon zu einem Flug in die Strato⸗ ſphäre aufgeſtiegen. Bei dem Ballon han⸗ delt es ſich um den größten, der bisher überhaupt in die Stratoſphäre aufgeſtiegen iſt. Etwa 20 000 Per⸗ ſonen wohnten dem Start bei. Als der Ballon bei⸗ nahe gefüllt war, riſſen drei Ankerſeile. Der Halte⸗ mannſchaft gelang es jedoch, den Ballon in ihrer Gewalt zu behalten. Nach dem Start ſtieg der Ballon kerzengerade auf, um dann in nordöſtlicher Richtung zu treiben. Er führt Radiogerät mit. 11 Die Stratoſphärenflieger müſſen landen — Rapid City, 29. Juli. Die Stratoſphärenflie⸗ ger haben ihr Ziel nicht erreicht. Um 21 Uhr 30 Mez mußten ſie bereits den Abſtieg aus einer Höhe von 15 600 Meter beginnen. Nach einem Funk⸗ ſpruch hat die Ballon hülle am unteren Teil zwei Riſſe erhalten, ſo daß eine Fortſetzung des Fluges nicht mehr ratſam erſchien. Die letzte Stand⸗ ortmeldung lautet: 20 Meilen öſtlich Northplatte (Nebraska). Danktelegramme des Königs von Siam — Berlin, 29. Juli. Der König von Sia m hat an den Reichspräſtdenten aus Aachen beim Ver⸗ laſſen Deutſchlands ein Telegramm überſandt, in dem er ſich für die Aufnahme bedankt, die ihm und der Königin in Deutſchland zuteil geworden iſt. Zu⸗ gleich hat er dem Reichskanzler ein Telegramm übermittelt, in dem er ſeinen und der Königin Dank dem Reichskanzler, der Reichsregierung und den lo⸗ kalen Behörden für den Empfang ausſpricht, der ihnen in Deutſchland bereitet worden iſt. Ein Eiſenwerksbeſitzer in Schutzhaft genommen — Deſſau, 28. Juli. Auf Veranlaſſung des Reichs⸗ ſtatthalters für Anhalt und Braunſchweig, Loeper, hat das Anhaltiſche Staatsminiſterium den Direktor des Eiſenwerks„Mägdeſprung“ bei Alexisbad, Dr. Horn, in Schutzhaft nehmen laſſen, da durch ſein unſoziales und herausforderndes Ver⸗ halten gegenüber der Arbeiterſchaft in dieſer eine derartige Erregung entſtanden war, daß die perſönliche Sicherheit Dr. Horns gefährdet er⸗ ſcheinen mußte. Dr. Horn wurde in das Konzen⸗ trationslager Roßlau übergeführt. 2. Seite Nummer 343 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Juli 4934 Anerſchütterliche Einheit der Bewegung Meldung des DNB. — Berlin, 8. Juli. Der Beauftragte des Führers zur Ueberwachung der geſamten Schulung undeErziehung der nattonal⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung, Reichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg, hat in Verfolg des ſeiner Beauftragung zugrunde liegenden Auftrags des Führers: Si⸗ cherheit der Einheit der geſamten Be⸗ wegung, eine Entſcheidung herbeigeführt, die auf die künftige Entwicklung der verſchiedenen Gliede⸗ rungen der geſamten PO., SS., SA., He., des Ar⸗ beitsbienſtes und des Bauerntums von größter Be⸗ deutung iſt und die durch nichts zu erſchütternde Einheit der NSDAP. erneut unter Beweis stellt. Die Verwirklichung eines dahin zielenden Vor⸗ ſchlages des Reichsleiters Alfred Roſenberg iſt l durch die gemeinſame Kundgebung der für die ver⸗ ſchiedenen Gliederungen der Bewegung verantwort⸗ lichen Reichsleiter und Führer geſichert: „Wir ſtimmen dem Erſuchen des Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Erziehung und Schu⸗ lung der NSDAP, Parteigenoſſe Alfred Roſenberg, bei, zweimal im Jahre Gemeinſchafts⸗ ſchulen aller Gliederungen der NS. DAP einzurichten, und durch dieſe gemein⸗ ſame Arbeit die weltanſchauliche und ſtaatspoli⸗ tiſche Einheit der NSDAp und die Unerſchütterlich⸗ keit des mationalſozialiſtiſchen Wollens zu doku⸗ mentieren. Berlin, im Juli 1934.— R. Walther Darr é, Reichsbauernführer, Reichsminiſter. Kon⸗ ſtantin Hierl, Reichsführer des Arbeitsdienſtes, Staatsſekretär. Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, Dr. Robert Ley, Stabsleiter der PO., Viktor Lutze, Chef des Stabes der SA. Baldur von Schirach, Jugendführer des Deutſchen Reiches.“ Bei einer Beſprechung mit den Schulungsleitern der verſchiedenen Gliederungen hatte Reichsleiter Alfred Roſenberg die Anfänge der Bewegung ge⸗ schildert, wo oft der politiſche Leiter perſonengleich war mit dem SA⸗Führver und oft auch noch andere Gltederungen der NS DA leitete. Bei dem Grö⸗ ßerwerden der Bewegung wurde eine Arbeitsteilung notwendig, und heute ſehen wir, daß jedes Arbeits⸗ gehtet ſo rieſige Menſchenzahlen umfaßt, daß die Er⸗ füllung der Pflicht innerhalb des Sondergebietes ſchon den ganzen Menſchen beanſprucht. Nichtsdeſto⸗ weniger iſt aber heute im Kampf für die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung und auch für den Aufbau Ses neuen Reiches notwendig, daß Vertreter ſämtlicher Organiſationen und der ver⸗ ſchiedenen Gaue auf längere Zeit zuſam⸗ menkommen, ſich näher kennenlernen, eine gemeinſame weltanſchauliche Schulung durchmachen. Zu dieſem Zweck ſchlug Parteigenoſſe Roſenberg vor, etwa zweimal im Jahre einen Monat für Ge⸗ meinſchaftsſchulen freizuhaldten. In ihnen ſollen Vertreter aller Gliederungen der Be⸗ wegung ſich vereinigen und im Laufe des Zuſam⸗ menſeins alle Fragen der Bewegung, alle Sorgen ihres Gaues und ihrer Arbeitsgebiete beſprechen. Jede dieſer Gliederungen ſoll den übrigen über ihre Arbeit, übr die Geſchichte ihres Sondergebietes und über kommende Aufgaben berichten, damit jeder Teil der Bewegung ein lebendiges Wiſſen von der Arbeit der übrigen Gliederungen beſitzt. Dieſes Zuſam⸗ menwirken wird die Einheit der Partei noch weiter fördern und der ganzen Welt die unerſchütterliche Kameradſchaft aller beweiſen. Der Vorſchlag von Parteigenoſſen Alfred Roſenberg wurde von ſämt⸗ lichen Vertretern mit Freuden aufgenommen. Reichsſchulungsleiter Parteigenoſſe Chodes ſtcherte für die Durchführung des Planes die Zur⸗Verfügung⸗ Stellung geeigneter Schulen bzw. Schulungsburgen zu. Zentraliſierung der Anzeigenwerbung Meldung des DNR. — Berlin, 28. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Die in der Anzeigen⸗ werbung vorhandenen ſchweren Mißſtände erforder⸗ ten im nationalſozialiſtiſchen Staate einen tiefen Ein⸗ griff auf dieſem Gebiet. Es ſchien geboten, eine zentrale Werbeſtelle unter ſtaatlicher und parteiamtlicher Aufſicht zu ſchaffen. Zu dieſem Zweck iſt die„Ala“, Anzeigen AG., die auf langjährige Erfahrungen zurückblickte und über einen eingeſpielten Apparat verfügte, mit öffentlichen und Parteimitteln erworben worden. Neben ihr werden nur Betriebe zur Anzeigenwer⸗ bung zugelaſſen, die Gewähr für ordnungsmäßige Geſchäftsführung nach den für die Anzeigenwerbung vom Werberat der Deutſchen Wirtſchaft aufgeſtellten Richtlinien bieten. 5 Zu bemerken iſt, daß die„Ala“ für die übrigen zugelaſſenen Betriebe nicht als Wettbewerbsunter⸗ nehmen im eigentlichen Sinne anzuſehen iſt, da ihre Einnahmen nicht privatwirtſchaftlichen Zwecken zu⸗ geführt werden, ſondern lediglich für Aufgaben der Allgemeinheit verwendet werden. Es bleibt im üb⸗ rigen jedem Werbeunternehmer vorbehalten, mit der „Ala“ zuſammenzuarbeiten. Um den Betrieb der „Ala“ zu überwachen und eine zweckentſprechende Verwendung ihrer Einnahmen zu gewährleiſten, führt der Präſident des Werberates der Deutſchen Wirtſchaft den Vorſitz im Aufſichtsrat der„Ala“. Sein Stellvertreter iſt der Präſident der Reichspreſſe⸗ kammer und Reichsleiter für die nattonalſbzialiſtiſche Preſſe. Die Herren beziehen für dieſe Tätigkeit eben⸗ ſo wie alle übrigen Aufſichtsratsmitglieder der„Ala“ keinerlei Entgelt, ſo daß ihre objekttve Einſtellung zum geſamten Werbeweſen voll gewahrt iſt. 5 Der Tod in den Bergen Mailand, 28. Juli. Der 29jährige Hamburger Student Kurt Ghrne ſtürzte bei dem Verſuch, den Meßner⸗Turm in den Dolomiten zu beſteigen, 100 Meter tief ab, wo er zerſchmettert liegen blieb. Von ber Nockſpitze(Nordgtirol) ſtürzte ein junger Tiroler beim Edelweißſuchen ab. Auch er fand den Tod Amerika hat einen neuen„Staatsfeind Nr. 1“ — London, 28. Juli. Aus Henderſon(en⸗ tucky) wird berichtet: ſeit der Erſchießung Dillingers den zweifelhaften Ehrentitel„Staatsfeind Nr. 1“ innehat, ſcheint der Führer einer Truppe von vier Räubern ge⸗ weſen zu ſein, die eine Bank in Henderſon über⸗ ftelen und 37 000 Dollar raubten. Sie benützten einen geſtohlenen Kraftwagen. Warenverkehr“. Der Bandit Relſon, der veröffentlicht werden. von Graf F. Pourtales, —ůů— Soppright by Deulsche Verlagsgeselschg für Politin und Geschichte in Berlin 1 iscſien Aries und Frieden n vom 24. Juli 1914 bis l. August 1914 letzter deutscher Botschafter am russischen Zarenhofe n Der 30. Juli Durch ein am 30. Juli früh erhaltenes Telegramm vom 29. abends wurde ich vom Reichskanzler an⸗ gewieſen, mich in nachſtehendem Sinne Herrn Sa⸗ ſonow gegenüber auszuſprechen: Die ruſſiſche Mobil⸗ machung an der öſterreichiſchen Grenze werde, wie anzunehmen ſei, entſprechende öſterreichiſche Maß⸗ regeln zur Folge haben. Wie weit dann die rollenden Steine noch aufzuhalten ſein würden, ſei ſchwer zu ſagen. Es ſtehe zu befürchten, daß die friedlichen Ab⸗ ſichten Saſonows dann nicht mehr verwirklicht wer⸗ den könnten. Um, wenn möglich, die Kataſtrophe noch abzuwenden, wirke die deutſche Regierung in Wien darauf hin, Oeſterreich⸗Ungarn möge nocheinmal formell erklären, daß ihm territoriale Erwerbungen in Ser⸗ bien fernlägen, und daß ſein militäriſches Vor⸗ gehen gegen Serbien lediglich eine vorübergehende Beſetzung bezwecke, um Serbien zur Schaffung von Garantien für künftiges Wohlverhalten zu zwingen. Mit einer ſolchen Erklärung Oeſterreich⸗Ungarns habe Rußland alles erreicht, was es wolle. Herr Saſonow habe ſelbſt zugegeben, daß Serbien eine Lektion verdiene. Die deutſche Regierung erwarte daher, daß Rußland, falls ihr Schritt in Wien Er⸗ folg habe, keinen kriegeriſchen Konflikt mit Oeſter⸗ reich herbeiführe. Ich begab mich gleich vormittags zu Herrn Saſo⸗ now, um den Auftrag des Reichskanzlers auszufüh⸗ ren. Der Miniſter erteilte mir dieſelbe Antwort, die er mir in der Nacht gegeben hatte; eine andere Politik könne er nicht führen, ohne das Leben des Zaren aufs Spiel zu ſetzen. Ich erwiderte, dann befänden wir uns auf einem toten Punkt und trieben in den Krieg hinein. Das müſſe durchaus verhindert werden. Mit beweg⸗ ten Worten redete ich auf den Miniſter ein, indem ich ihm ſchilderte, wie fürchterlich dieſer Krieg, deſſen Umfang gar nicht abzuſehen ſei, werden würde. Es dürfe, erklärte ich, kein Mittel unver⸗ ſucht gelaſſen werden, um, wenn irgend möglich, den bereits im Rollen befindlichen Stein noch aufzuhal⸗ ten. So lange beide Seiten ſtarr an ihrem Stand⸗ punkt feſthielten, erſcheine die Lage allerdings ver⸗ zweifelt. Nur ein Kompromiß könne aus dieſer Lage heraushelfen. Rußland habe durch die öſterreichtſch⸗ungariſche Erklärung die wich⸗ tige Garantie erhalten, daß das Gleichgewicht auf dem Balkan nicht geſtört werden würde. In der Hauptſache ſei ſomit auf ſeine berechtigten Wünſche Rückſicht genommen. Die jetzt noch vorhan⸗ dene Meinungsverſchiedenheit ſcheine mir nicht ſogroß, daß es deswegen zu m Kriege kommen müßte. Mit einigem guten Willen beiderſeits müſſe ſich eine Formel finden laſſen, um beide Standpunkte mit einander zu ver⸗ föhnen. Ich bat den Miniſter dringend, zu verſuchen, eine ſolche Formel ausfindig zu machen, dabei aber nicht zu vergeſſen, daß er auch ſeinerſeits Entgegen⸗ kommen zeigen müſſe. Der Miniſter ſchrieb darauf Folgendes auf: „Wenn Oeſterreich anerkennt, daß ſein Streit mit Serbien den Charakter einer Frage von euro⸗ päiſchem Intereſſe angenommen hat, und ſich bereit erklärt, aus ſeinem Ultimatum die Gründe aus⸗ zuſcheiden, die die Souveränitätsrechte Serbiens antaſten, ſo verpflichte ſich Rußland, alle militäri⸗ ſchen Maßnahmen einzuſtellen.“ Ich erklärte dem Miniſter, ich fürchtete, daß Oeſterreich⸗Ungarn dieſe Formel nicht annehmen werde, da ſie tatſächlich die bisherigen Forderungen Rußlands im vollen Umfang aufrechterhalte. Ich würde ſie aber jedenfalls meiner Regierung telegra⸗ phiſch übermitteln. Ich verſuchte dann noch einmal, ein Kompromiß auf der Baſis vorzuſchlagen, daß Oeſterreich die Zuſicherung geben ſollte, es werde beim Friedensſchluß ſein Verhältnis zu Serbien ſo regeln, daß die Souveränität dieſes Staates unangetaſtet bleibe. Saſonow wollte aber auf dieſen Vorſchlag nicht ein⸗ gehen. Der einzige Punkt in der Saſonowſchen For⸗ mel, der bei mir einen Schimmer von Hoffnung auf⸗ kommen ließ, war der, daß ſie nicht die Forderung enthielt, Oeſterreich⸗Ungarn ſolle ſeine militäriſche Expedition gegen Serhien ſofort einſtellen. Bei der telegraphlſchen Uebermittlung der Formel nach Ber⸗ lin machte ich auf dieſen Punkt aufmerkſam. Dies iſt die richtige, auch durch das engliſche Blau⸗ buch und das ruſſiſche Orangebuch beſtätigte Ent⸗ ſtehungsgeſchichte der Saſonowſchen Formel. Der franzöſtſche Botſchafter hat, wie aus dem franzöſtſchen Gelbbuch hervorgeht, den Sachverhalt ſo dargeſtellt, als ob Saſonow, um Rußlands Friedensliebe zu be⸗ weiſen, auf Befehl des Zaren eine Formel vorgeſchla⸗ gen hätte, die in ihrem Entgegenkommen bis an die äußerſte Grenze des Möglichen gegangen ſei. Bemerkenswert erſcheint, daß Saſonom bei dieſer Unterredung zum zweitenmal auf die Ge⸗ fahren hinwies, die der ruſſiſchen Dy⸗ naſt ie erwachſen würden, wenn die ruſſtſche Politik den öſterreichiſch⸗ungariſchen Forderungen gegenüber nichtfeſt bliebe. Man könnte aus dieſer Aeuße⸗ rung ſchließen, daß die öffentliche Meinung Rußlands in hohem Grade erregt war und, auf die Gefahr eines Krieges hin, die Regierung zu einer ſchroffen Haltung gegen Oeſterreich⸗ Ungarn und Deutſchland gedrängt habe. Dies war in Wirklichkeit nicht der Fall. Eine gewiſſe Aufregung war infolge der Hetzereien der Preſſe allerdings entſtanden. Es fan⸗ den auch Kundgebungen in größerem Umfange als beim Beginn der Kriſis ſtatt. Das große Publi⸗ kum verhielt ſich aber im ganzen erſtaunlich uh sg Am Nachmittag ſandte General v. Chelius ein Telegramm an Seine Majeſtät den Kaiſer über Geſpräche, die er mit dem General à la suite Fürſten Trubetzkoi ſowie mit verſchiedenen Perſön⸗ lichkeiten im Jacht⸗Klub gehabt hatte. Schon am 29. Juli, ſo berichtete der General, habe Fürſt Tru⸗ betzkoi, als er die Weiterbeförderung des Tele⸗ gramms Kaiſer Wilhelms an den Zaren übernahm, alsgerüfen:!„Gottlob, eim Telegramm Ihres Kaiſers, aber ich fürchte, es iſt zu ſpät.“ Am 30. Juli habe der Fürſt geäußert, das Telegramm habe tiefen Eindruck auf den Zaren gemacht, es habe aber leider nichts ändern können, denn die Mobilmachung gegen Oeſterreich⸗Ungarn ſei befohlen geweſen, und Saſo⸗ now habe wohl den Zaren davon überzeugt, daß ein Zurückweichen nicht mehr möglich ſei. General v. Chelius hatte darauf bemerkt, dieſe frühzeitige Mo⸗ biliſterung gegen Oeſterreich⸗Ungarn in einem lo⸗ kalen Krieg desſelben mit Serbien trüge nunmehr die Schuld an unabſehbaren Folgen. Die Antwort Deutſchlands hierauf ſei wohl gegeben, und Ruß⸗ land trage die Verantwortung, nachdem Oeſterreich⸗Ungarn verſichert habe, keinerlei terri⸗ toriale Erwerbungen in Serbien zu beabſichtigen. Auf eine Aeußerung des Fürſten Trubetzkot, ſolchen Zuſicherungen Oeſterreichs könne man nicht glauben, hatte Herr v. Chelius erwidert, dann ſei ſpäter Zeit, Nikolai Michailowitſch habe ihm im Klub geſagt, teilung eines Telegramms des Botſchafters in Wien, eie. mit Oeſterreich hierüber abzurechnen. Oeſterreich habe nicht gegen Rußland, ſondern gegen Serbien mobiliſiert, und es ſei kein Grund für Rußland, ſo⸗ fort einzugreifen. Herr v. Chelius hatte weiter he⸗ merkt, die Redensart Rußlands:„Wir können unſere Brüder in Serbien nicht im Stich laſſen“ verſtände man in Deutſchland nicht mehr ſeit dem furchtbaren Verbrechen in Serajewo. Fürſt Trubetzkoi hatte ſchließlich als einzigen Grund noch die langſame Mp⸗ bilmachung in Rußland angeführt. General v. Cheligs gewann aber den Eindruck, daß er im Grunde überzeugt war, daß Rußland zu eiltg gehandelt habe. Als General v. Chelius ſagte, er möge ſich nicht wundern, wenn die deutſche Streit. macht mobiliſtert würde, hatte Fürſt Trubetzkot das Geſpräch entſetzt abgebrochen und geſagt, er müſſe ſofort nach Peterhof. General v. Chelius meldete weiter, Großfürſt daß er Nachrichten habe, nach denen die belgiſche Armee mobiliſiert ſei, denn Belgien habe einen Bündnisvertrag mit Frankreich. In Kreiſen des Klubs, berichtete Herr v. Chelius, ſei man im übrigen durchaus friedlich und erhoffe eine Einigung Deutſchlands mit Rußland auf Grund von Garan⸗ tien des erſteren gegen eine Vergrößerung Oeſter⸗ reichs nach dem Kriege gegen Serbien, bzw. gegen eine völlige Zertrümmerung des letzteren. Im Laufe des Tages gingen Telegramme auz Berlin ein, in denen mir ein Telegrammwechſel dez Zaren mit S. M. dem Kaiſer mitgeteilt wurde, ſer⸗ ner zwei Telegramme des Reichskanzlers. In dem einen erhielt ich den Auftrag, Saſonow zu ſagen, daß wir weiter vermittelten, Voraus ſetzung ſei jedoch einſtweiliges Unterbleiben jeder Feindſeligkeit gegen Oeſterreich ſeitens Rußlands. Das andere Telegramm war eine Antwort auf meine Meldung, betreffend die Mitteilung Saſo⸗ nows, daß das Wiener Kabinett den Vorſchlag einez direkten Gedankenaustauſches mit Petersburg kate⸗ goriſch abgelehnt habe. Ich wurde benachrichtigt, daß 9 F dieſe Ablehnung vor unſerer letzten Demarche in Wien erfolgt ſein müſſe, und daß eine Meldung über den Erfolg unſerer Demarche noch ausſtehe, Gegen Abend beſuchte ich Saſonow, um ihm den Inhalt dieſer beiden Telegramme mitzuteilen. Der Miniſter ſagte mir zu, daß Ruß land ſich einſt⸗ weilen jeder Feindſeligkeit gegen Oeſterreich⸗Ungarn enthalten wolle vor⸗ ausgeſetzt, daß es nicht von Oeſterreich⸗Ungarn pro⸗ noziert werde. Im übrigen führte das Geſprüch zu keiner Veränderung des von Saſonow eingenomme⸗ nen Standpunktes. In der Nacht zum 31. Juli gingen noch drei Tele⸗ gramme aus Berlin ein, das dritte enthielt die Mit⸗ Graf Berchtold habe ihn erſucht, der deutſchen Regte⸗ rung Nachſtehendes mitzuteilen: Infolge der deut⸗ ſchen mit Dank aufgenommenen Anregung ſei an Graf Szapary die Inſtruktion ergangen, die Konverſation mit Herrn Saſonow zu beginnen. Graf Szapary ſei ermächtigt, die Note an Serbien, die allerdings ſchon durch den Kriegs⸗ zuſtand überholt ſei, dem ruſſiſchen Miniſter gegen über zu erläutern und jede Anregung, die weiter noch von ruſſiſcher Seite erfolgen ſollte, entgegenzu⸗ 95 nehmen, ſowie alle direkten, die öſterreichiſch⸗ruſſi, ſchen Beziehungen tangierenden Fragen mit Herrn Saſonow zu beſprechen. (Fortſetzung folgt.) 8 Deulſch⸗franzöſiſches Wirtſchaſtsabkommen Die Verhandlungen zu gutem Ende geführt Meldung des DN B. i— Berlin, 29. Juli. In den deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen iſt eine Einigung erzielt worden. Der vertragsloſe Zuſtand, der an⸗ dernfalls am 1. Auguſt eingetreten wäre und der für beide Länder einen ſchweren Eingriff in die Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen bedeutet hätte, konnte alſo glück⸗ licherweiſe vermieden werden. Das umfangreiche Vertragswerk zer⸗ fällt in eine Reihe von Einzelverträgen. Das deutſch⸗ franzöſiſche Handelsabkommen vom Jahre 1927 wird jetzt in zwei Teile zerlegt, nämlich in einen Han⸗ delsniederlaſſungs⸗ und Schiffahrtsvertrag und in eine„Vereinbarung über den deutſch⸗franzöſiſchen Der erſte Vertrag enthält die all⸗ gemeinen Beſtimmungen für den Handel, die Nie⸗ derlaſſung und Schiffahrt, alſo die für eine Feſt⸗ legung auf längere Zeit geeigneten Beſtimmungen; der zweite Vertrag die Einzelabmachungen über Zölle und Kontingente, die bei der Unbeſtändigkeit der gegenwärtigen Wirtſchaftslage für eine Feſt⸗ legung auf längere Zeit weniger geeignet ſind. Der Grund für dieſe Teilung in zwei Verträge liegt auf der Hand. Man wollte verhüten, daß jedes Mal, wenn auf dem Gebiete der Zölle und Kontingente Schwierigkeiten auftreten und eine Kündigung des⸗ wegen ins Auge gefaßt werden muß, der Beſtand aller übrigen vertraglichen Vereinbarungen in rage geſtellt wird. Inſoweit handelt es ſich bei ei dem jetzigen Vertragswerk nicht um etwas we⸗ ſentlich Neues. Im ganzen ſind die alten Vertragsbeſtimmungen aufrecht erhal⸗ ten worden. Sie ſind nur in Einzelheiten an die gegenüber dem Jahre 1927 veränderte Lage an⸗ gepaßt worden. Die ſeit dem Jahre 1927 eingetre⸗ tenen Veränderungen in den Zoll⸗ und Kontingents⸗ vereinbarungen ſind in die neuen Texte hineinge⸗ arbeitet worden. Dieſe zwei Verträge werden alsbald Neu und von grundlegender Wichtig⸗ keit für die praktiſche Abwicklung des Warenver⸗ kehrs iſt das zweiſeitige allgemeine Ver⸗ rechnungsabkommen, das anſtelle des gegen⸗ wärtigen Zahlungsabkommens tritt. Die Bezahlung der ganzen Warenausfuhr von Deutſchland nach Frankreich und von Frankreich nach Deutſchland wird über zwei Verrechnungskonten geleitet. Außer⸗ halb dieſer Verrechnungskonten dürfen Zahlungen für den Bezug von Waren nicht mehr geleiſtet wer⸗ den. Die Einzelheiten über die techniſche Abwicklung dieſes Warenverkehrs werden den Deviſenbewirt⸗ ſchaftungsſtellen und der Oeffentlichkeit alsbald mit⸗ geteilt werden. Von grundſätzlicher Bedeutung bei dieſem zweiseitigen allgemeinen Verxechnungsab⸗ kommen iſt, daß Deutſchland dabei ein freier Ueberſchuß an Deviſen gewähr⸗ leiſtet wirb, und zwar nach Abzweigung der Be⸗ träge, die für die Einlöſung der Dawes⸗ und Noung⸗ anleihekupons notwendig ſind. In den allgemeinen Linien entſpricht dieſes Abkommen mit Frankreich alſo dem zweiſeitigen allgemeinen Verrechnungsab⸗ kommen, das vor wenigen Tagen mit der Schwei als erſtem Land abgeſchloſſen worden iſt. a Ein weiteres Abkommen regelt auf der Grund⸗ lage des eben erwähnten Verrechnungsabkommens die Einlöſung der franzöſiſchen Dawes⸗ und Poung⸗ anleihekupons am 15. Oktober und 1. Dezember 1984. Außerdem ſind eine Reihe von Spezialabkommen über Einzelfragen abgeſchloſſen worden. Auch dieſe werden, ſoweit ſie die Allgemeinheit intereſſieren, bekanntgegeben werden. N ö Räuber überfallen einen Zug — Charbin, 29. Juli. Mandſchuriſche Räuber brachten in der Nähe von Iniento einen Zug der oſt⸗ chineſiſchen Eiſenbahn zum Entgleiſen. Die Loko⸗ motive und fünf Wagen ſtürzten den Bahndamm hinab. Die Zahl der bei dem Unfall getöteten und verwundeten Reiſenden iſt noch nicht bekannt. Banditen überfielen die hieſige Zweigſtelle der Bank von Montreal und raubten 28 000 Dollar. Die Räuber entkamen unerkannt in einem Kraftwagen. 1 — Toronto(Canada), 20 Hull. Drei bewaffnete 5 Ma im, R 1, 4 Schriftteltung in Berlin! De. eig Filkles, Die Verliner Blumen-Ausſtellung Meldung des DN B. — Berlin, 209. Juli Die Ausſtellung„Sommerblumen am Funkturm“ wurde am Samstag mittag feier⸗ lich eröffnet. Unter den Anweſenden befanden ſich u..: die Staatsſekretäre König und Pfundtner, der Senatspräſident von Danzig, Rauſchning, Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Sahm, Vertreter des Diplomat ſchen Korps ſowie zahlreiche andere führende Per⸗ ſönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Wirt⸗ ſchaft. Prof. Ebert, Präſident der Deutſchen Garten⸗ baugeſellſchaft, hielt die Eröffnungs⸗Anſprache. Stadtbaurat Vizepräſident Kühn begrüßte die Gäſte im Namen der Stadt Berlin auf dieſer ſchön⸗ ſten und größten Blumenſchau, die Berlin je gezeigt hat. Unter fachkundiger Führung erfolgte dann die Beſichtigung der Ausſtellung. 55 Neues vom Luftſchiff„Graf Zeppelin“ Hamburg, 27. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt nach planmäßiger Zwiſchenlandung in Pernambuco am Donnerstag mit vollbeſetzten Kahinen am Ziel ſeiner Reiſe in Rio de Janeiro eingetroffen und wird von dort ſogleich die Rückreiſe nach Deutſchland antreten. Nach Auskunft der Hamburg⸗Amerika⸗Linie iſt das Luftſchiff auch für die Rückreiſe voll beſetzt, ein Be⸗ weis, wie ſehr die Vorteil dieſer regelmäßigen ſchnellen und angenehmen Verbindung beim Reiſe⸗ publikum Anklang finden. Auch für die nächſte Aus? reiſe von Friedrichshafen am 4. Auguſt ſind bereits ſämtliche Plätze belegt. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(im Urlaub) (Stellvertreter: C. O. Elſenbart).. Verantwortlich für Politik: l. V. C. O. Eiſenbart- Handelstell„s Willy Müller Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart-Lokalen Tell!, 0 C. W. Fennel Sport: Willy Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, und den üprigen Teil. Eurt With. Fennel— Anzeigen und gesch liche Mitteilungen: 1. B. Gg. Kling, fämtlich in Mannheim 2 5 Drucker und Verleger: San e 1 Saat Nene f ane ung, 9 5 annhefmer W. S8, Biktorlaſtre Mittags⸗Ausgabe el 13 237 Aus SGeſamt⸗ D. ⸗A. Juni 1984 5 3„ 5 N Für unverklangte Beiträge keine Gewähr Mückſenbung nur * des fer⸗ dem gen, aus⸗ eder nds. auf aſo⸗ ines kate⸗ daß e in hung . den Der n ſt⸗ gen vor⸗ Pro⸗ h zu Ame⸗ Tele⸗ Mit⸗ ien, egte⸗ deut⸗ an die z u Note egs⸗ gen⸗ eiter nzu⸗ uſſi⸗ errn 1 mn— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 8. Seite Nummer 343 Die Stadtseite Mannheim, den 30. Juli. Abſchied vom letzten Juliſonntag Dieſer letzte Sonntag in einem Monat weltbewegender Ereigniſſe klang ohne Herzklopfen aus. Er war ſtill und ſchien auch von den hohen kosmiſchen Mächten ziemlich ignoriert zu werden. Er war ohne Sonne, aber doch ohne Regen und Sturm, wiewohl auch manche düſteren Wolken den Horizont verdächtig bekränzten. Wer zu Hauſe geblieben war, bummelte durch die Anlagen, erquickte ſich in den Waſſern unſerer beiden Ströme oder ſaß in den Mittagsſtunden am Radio⸗Lautſprecher und ließ ſich vom Hörbericht über das Hockenheimer Dreiecksrennen in ſportliche Hochſpannung verſetzen. Der donnernde Sang der Motoren zitterte durch die Stuben, verſcheuchte die Mittagsruhe und machte aus allen anweſenden Familienmitgliedern eine mehr oder minder be⸗ geiſterte Rennſportgemeinde. Am Nachmittag wandelte man durch die Straßen der Stadt und beſah mit prüfenden, wägen⸗ den Blicken die Schaufenſter der Geſchäfte und Kaufhäuſer, in denen tauſenderlei Sachen für den am heutigen Montag beginnenden Saiſonſchluß⸗ verkauf mobil gemacht worden ſind. Man ſuchte ſich im voraus ſchon die Artikel aus, die man bei Beginn des Verkaufs erobern möchte. Und es waren nicht wenig Frauen, die mit Felbherrnblicken die Lage im Schaufenſter und mit einem geiſtigen die ihres Portemonnaies betrach⸗ teten. Denn heute geht es los! Und wer möchte ſeine Chance verſäumen, etwas billiges und doch gutes zu erſtehen WI. Die neite Reichspoſt Fernſprechgebühren werden ermäßigt Der Fernſprechkundendienſt hat einen erfreulichen Aufſchwung genommen. In ſtändig ſteigendem Maße wird er von Teilnehmerſprechſtellen und öffent⸗ lichen Fernſprechern benutzt. Um vielfache Wünſche der Oeffentlichkeit zu erfüllen und die weitere Ver⸗ breitung dieſes ſich ſchon jetzt großer Beliebtheit er⸗ freuenden Betriebszweiges der Deutſchen Reichs⸗ poſt zu fördern, hat der Reichspoſtminiſter vom J. Auguſt ab folgende Gebühren im Fernſprechkun⸗ dendienſt ermäßigt: 1. Für die Sprech⸗ und Schreibgebühr von 10 Rpf., die bisher für jede Uebermittlung einer Nachricht an einen Anrufer berechnet worden iſt, werden künftig drei Mitteilungen übermittelt. Bei län⸗ geren Nachrichten gelten je angefangene 15 Wör⸗ ter als eine Mitteilung. 2, Die Anrufgebühr von 10 Rpf. für vergebliche, von der Fernſprechkundendienſtſtelle ausgeführte Anrufe fällt weg. „Die Weckgebühr beträgt ſtatt 20 Rpf. nur 10 Rpf. as Lebensgefährlich verletzt wurde ein Heizer, der in einem Betrieb in Rheinau von einem Gerüſt ſtürzte und hierbei einen Schädelbruch erlitt. a Bei einer Verkehrsprüfung wurden 94 Rad⸗ ſahrer und vier Kraftfahrer gebührenpflichtig ver⸗ warnt, 29 Radfahrer und vier Kraftfahrer gelang⸗ den zur Anzeige, während für 14 Krafträder ein Schein zum Vorfahren zur Kontrolle ausgeſtellt wurde. a Ihren 80. Geburtstag begeht heute eine treue Leſerin der„Neuen Mannheimer Zeitung“, Frau Eliſabeth Eichelmann, Seckenheimerſtraße 19, in voller geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. noch Auch Luftſchutz iſt praktiſcher Nationalſozialismus Feierliche Einweihung der Mannheimer Ortsluftſchutzſchule In großer Zahl hatten ſich am Sonntag vormit⸗ tag vor dem Hauſe Hildaſtraße 12 geladene Gäſte eingefunden, um durch ihre Teilnahme der Bedeutung der Einweihung unſerer Mann⸗ heimer Ortsluftſchutzſchule Ausdruck zu verleihen. Neben anderer De V den Vertretern der Kreisleitung und Parteidienſtſtellen der SA, der SS, des LV, und der verſchiedenen Behörden hatten ſich u. a. eingefunden: Landrat Neumayer, Regie⸗ rungsrat Dr. Leiber, Polizeihauptmann Seiz, Bei⸗ geordneter Profeſſor Brehm, Branddirektor Mikus, Branddirektor Knäbel für den Kreisfeuerwehrver⸗ band, Direktor Mau von der Rheiniſchen Ingenieur⸗ ſchule. Punkt elf Uhr ertönte ein ſchneidiges Kommando, die in ihren Einheitsanzügen angetretenen Mitglie⸗ der des Luftſchutzlehrtrupps traten an, und unter den Klängen des Präſentiermarſches, geſpielt vom Spielmannszug der Techniſchen Nothilfe, ging an dem vor dem Hauſe der Luftſchutz⸗ ſchule ſtehenden Flaggenmaſt die Hakenkrenz⸗ fahne in die Höhe. Dann ſprach Ortsgruppenführer Frey zu den Lehr⸗ truppmitgliedern: Die Fahne ſei eine Verpflichtung für uns alle, die im Dienſte des Luftſchutzes arbeiten wollten. Die Führung erwarte, daß ſich jeder dieſer Verpflichtung allezeit bewußt ſei, und daß er ſich dieſer Flagge würdig erweiſen würde. Die geladenen Gäſte verſammelten ſich anſchlie⸗ ßend im Lichtbildſaal der Schule, wo ſie von Orts⸗ gruppenführer Frey willkommen geheißen wurden: Die Anweſenheit ſo zahlreicher Gäſte ſei der Beweis dafür, daß man an allen Stellen bereit ſei, den Luftſchutzgedanken, der ſich jetzt glücklich durchgekämpft habe, zu unterſtützen. Der Reichs⸗ luftſchutzbund ſei nicht Selbſtzweck, ſondern nur Mit⸗ tel zum Zweck, denn er habe die Aufgabe, den Selbſt⸗ ſchutz der zivilen Bevölkerung gegen Luftangriffe zu organiſieren. Nachdem uns der Verſailler Ver⸗ trag die Möglichkeit genommen habe, uns gegen Luftangriffe zu wehren, ſei es doppelt notwendig, den erlaubten paſſiven Luftſchutz auszubauen. Es gelte in allen Kreiſen der Bevölkerung den Abwehr⸗ willen und den Selbſterhaltungstrieb zu wecken. Nachdem dies der Staat nicht ſelbſt tun könne ſei der Reichsluftſchutzbund hiermit beauftragt worden, der neben ſeinen anderen Aufgaben die Schulung, die von gewaltigem öffentlichem Intereſſe ſei, durch⸗ führen werde. Der Reichsluftſchutzbund bekomme keinerlei öffentliche Mittel und keine öffentliche Unterſtützung, ſondern würde von den Groſchen ſei⸗ ner Mitglieder getragen. Dank müſſe den Amts⸗ trägern geſagt werden, die ſich mit ſolcher Liebe für die Werbung eingeſetzt haben, daß die Mannheimer Ortsgruppe mit ihren 50000 Mitgliedern zu der ſtärkſten Ortsgruppe des Bezirks Baden⸗Rheinpfalz gehört. Die Arbeit der Schule, die in Zukunft 1200 Volksgenoſſen im Monat ausbilden wolle, er⸗ ſchöpfe ſich aber nicht in der Schulung, in der Errichtung von Schutzunterſtänden und Ent⸗ rümpelung von Dachböden, ſondern ſtehe in erſter Linie unter dem Leitgedanken: Luft⸗ ſchutz iſt praktiſcher Selbſtſchutz,„Der ein⸗ zelne iſt nichts, die Volksgemeinſchaft iſt alles“, dieſer nationalſozialiſtiſche Grundſatz würde ſchon äußerlich dadurch zum Ausdruck kommen, daß bei der Schulung von allen Teilnehmern die graue Kluft getragen würde, die nicht erkennen laſſe, was der einzelne im Zi Zivilberuf iſt. Der Ortsgruppenführer übergab nach der An⸗ ſprache die Schule dem Ortsſchulungsleiter Siering und verpflichtete ihn durch Handſchlag zur Treue. Schulungsleiter Siering umriß in kurzen Worten, welche Arbeit in dem vergangenen Jahre geleiſtet worden iſt, ſeitdem der Reichsluftſchutzbund feſte Ge⸗ ſtalt angenommen hat. Durch die Kleinarbeit, die be⸗ ſonders in der letzten Zeit im Vordergrund ſtand, ſei der Mannheimer Lehrtrupp zu einem der beſten Lehrtrupps von ganz Deutſchland ge⸗ worden. Alle wollten weiter in Treue ihre Pflicht erfüllen, eingedenk des Wahlſpruches: Deutſchland, Deutſch⸗ land, nichts als Deutſchland! Landesſchulungsleiter Major Guſe überbrachte ſeine Glückwünſche und die Wünſche des Landesgruppenführers für die neue Schule unter dem Wahlſpruch: Aus der Vergangen⸗ heit lernen wir, in der Gegenwart wirken wir und für die Zukunft ſchaffen wir. Obertruppführer Cor⸗ nelius vom Landeslehrtrupp erinnerte daran, wie vor zwei Jahren, als noch die politiſche Zerriſſenheit in Deutſchland war, der Lehrtrupp Ekkehard in Mannheim ſeine Arbeit aufgenommen hat und einen kleinen Trupp ausbildete. Aus dieſem Trupp ſeien die Kameraden Siering, Krieg und Schmitz hervorgegangen, die heute an erſter Stelle wirken würden und denen daher beſonderer Dank zu ſagen ſei. Beigeordneter Profeſſor Brehm überbrachte die Glückwünſche der Stadtverwaltung, die mit größ⸗ tem Intereſſe die Arbeit der Luftſchutzſchule verfolgen würde und die ihr vollſten Erfolg wünſche. Ortsgruppenführer Frey ſchloß die ſchlichte Ein⸗ weihungsfeier mit einem dreifachen Sieg Heil! auf Vaterland, Reichspräſident und Führer. Anſchließend folgte ein Rundgang durch die Ortsluftſchutzſchule, über deren Einrichtung wir bereits in unſerer Sonn⸗ tagnummer eingehend berichtet haben. J. ——— „Mannheim gefällt uns ausgezeichnet“ Miltelöeutſche Beſucher loben unſere Stadt Die aus 280 Teilnehmern beſtehende Reiſe⸗ geſellſchaft aus Aſchersleben, Deſſau, Halber⸗ ſtadt und anderen Orten Mitteldeutſchlands, die am Freitag abend in Mannheim eingetroffen war, trat am Samstag vollzählig zur Hafenrundfahrt an, die mit oͤem Dampfer„Mannheimia“ ausgeführt wurde. Die Hafen ⸗und Stromfahrt hinterließ bei allen Teilnehmern tiefe Eindrücke und von Manchem hörte man, daß er wirklich überraſcht von der Schönheit des ſchaffenden Mannheim ge⸗ weſen ſei. Bei der ſich anſchließenden Stadtbeſichti⸗ gung ſtattete man auch dem Schloßmuſeum einen Be⸗ ſuch ab, wobei es ſich Muſeumsdirektor Profeſſor Walter nicht nehmen ließ, die Gäſte in Mann⸗ heims Mauern herzlich willkommen zu heißen. Der Beſuch von Heidelberg am Nachmittag verlief voll⸗ ſtändig programmgemäß und als man am Abend wieder nach Mannheim zurückkam, befand man ſich in einer ausgezeichneten Stimmung. Das vom Verkehrsverein im Ballhaus vorberei⸗ tete gemütliche Beiſammenſein ſtand unter einem außergewöhnlich günſtigen Stern. Nach dem Abendeſſen ſteigerte ſich die Stimmung immer mehr, zumal die Kapelle Matz⸗Leup eine ausgezeich⸗ nete Unterhaltungsmuſik machte und das Hotter⸗ Quartett in gewohnter Weiſe mit Pfälzer Liedern und hochdeutſchen Darbietungen gefallen konnte. Man ſprach auch dem Pfälzer Wein zu und wurde nicht fertig, die Schönheiten Mannheims zu preiſen. Es ſtellte ſich heraus, daß ſich unter den Fahrtteilneh⸗ mern verſe ne Leute befanden. die ſich an allen drei Fahrten iligt hatten, die in den letzten drei Jahren durch Reichsbahnverkehrsamt Aſchers⸗ leben nach Mannheim bzw. über Mannheim ausge⸗ führt wurden. Diesmal gab es für ſie natürlich wie⸗ der neue Eindrücke, zumal man ja beinahe zwei Tage in Mannheim weilte und zwei Nächte in den erſten Mannheimer Hotels— 70 Leute waren allein im Palaſt⸗Hotel untergebracht— verleben durfte. das Im Verlaufe des Beiſammenſeins ergriff Ver⸗ kehrsdirektor Böttcher das Wort, um den Gäſten herzliche Worte des Willkommens zu entbieten. Er würde ihnen gerne noch die anderen Städte, die Kur⸗ pfalz wie Worms und Speyer zeigen, wenn ſie län⸗ gere Zeit verweilen könnten. Reichsbahnoberinſpek⸗ tor Schmidt aus Deſſau gab die Verſicherung ab, daß man nur die allerbeſten Eindrücke mit nach Hauſe nehmen würde und daß man gerne erzählen wolle, wie ſchön es im deutſchen Süden ſei, um andere Volksgenoſſen für die nächſte Reiſe zu gewinnen. Be⸗ ſonders unterſtrich der Redner die Tatſache, daß auf der ganzen Reiſe Mannheim die erſte Stadt geweſen ſei, in der alles bis in die kleinſte Einzelheit ge⸗ klappt habe. Das Lob fällt zweifellos auf den Mannheimer Verkehrsverein zurück, der ſich reſtlos für dieſen Beſuch eingeſetzt hat und der alle Kräfte anſpannte, um den Gäſten den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Daß alles geglückt iſt, darf uns Mannheimer mit beſonderer Freude erfüllen, wie wir auch feſtſtellen können, daß die Reiſegeſellſchaft ziemlich viel Geld in Mannheim gelaſſen hat! Ein Fahrgaſt ſprach noch warmempfundene, patriotiſche Worte, ehe man mit dem Deutſchland⸗ Lied und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied den offtziellen Teil des Abends beſchloß. Die älteren Semeſter waren es diesmal vorwiegend, die dringend Tanzmuſik ver⸗ langten und ſo blieb der Kapelle nichts anderes übrig, als dem Wunſche nachzukommen und zum Tanze aufzuſpielen. Schließlich gab es überhaupt nur noch Tanzmuſik und kräftig ſchwang man bis zur Mitternachtſtunde das Tanzbein. Als die Muſik ihre Inſtrumente einpackte, war es den meiſten noch viel zu früh. Aber einmal mußte Schluß ſein, denn am Sonntag früh fuhr man weiter zur nächſten Etappe, der letzten vor der Rückkehr in die Heimat. — * Verkehrsunfälle, die der Samstag brachte. An⸗ gefahren wurde bei der Renzſtraße eine Rad⸗ fahrerin, als dieſe hinter einer Straßenbahn her⸗ vorkam und in die Fahrbahn eines Kraftrades ge⸗ riet. Bei dem Zuſammenſtoß erlitt die Radfahrerin einen Bruch des rechten Oberſchenkels.— Die Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten führte an der Straßenkreuzung Kaiſerring und Schwetzingerſtraße zu einem Zuſammenſtoß zweier Kraftfahrzeuge, bei dem beide Fahrzeuge be⸗ ſchädigt wurden.— Aus Unachtſamkeit ſprang bei Ueberqueren der Steubenſtraße ein zwölf Jahre alter Junge in einen vorüberfahrenden Perſonen⸗ kraftwagen und wurde von dieſem erfaßt, wobei er am Knie erheblich verletzt wurde, ſo daß er Auf⸗ nahme im Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus finden mußte. Die Heidelberger Reichsfeſtſpiele Araufführung der„Deutſchen Paſſion 1933“ von Richard Euringer Nicht milde, ſommerlich und romantiſch gibt ſich das Heidelberg dieſer feierlichen Abendͤſtunden. Blutrot, wie ein Fanal, iſt die Sonne hinter die grünen Hänge des Heiligen Berges getaucht; Wol⸗ kenfetzen jagen am Himmel, und faſt herbſtlich⸗kühl fährt der Wind von Zeit zu Zeit mit mächtigem Atem daher, rüttelt die Baumkronen durcheinander, und greift nach den wehenden Bannern, daß die Fah⸗ nentücher knattern. Auch der Schloßhof will dieſem Gegenwartswerk, das als ein erſter Markſtein der im national⸗kultiſchen Drama weltanſchaulich gebun⸗ denen Kunſt erlebt und empfangen werden ſoll, nichts weniger als romantiſche Kuliſſe ſein. Kahle ſchwarze Wände ragen deshalb auf, wo ſonſt der Naturzau⸗ ber des Freilichttheaters waltet; in Nacht getaucht bleiben die vergangenheitserfüllten Ruinen, und nur die bis auf den letzten Platz beſetzten Tribünen wiſſen vorerſt noch etwas von„Premierenſtimmung“, die vielleicht mehr noch erwartungsvolle Spannung als unverſchuldete Fremoͤheit gegenüber dem Thing⸗ ſpielgedanken iſt. 2 5 Schneidende Mahnrufe ſind die Fanfaren; dann fällt Dunkel über die Aufbauten, und während un⸗ irdiſch,— entkörperlicht— Muſik von deutſcher Not zu klagen beginnt, regt ſich— mehr geahnt als dem Auge bemerkbar— geiſterhaftes Leben in den leeren Räumen. Von grünlichem Schein umfloſſen, taucht zur Rechten das Heer der toten Soldaten ans Licht: Schar um Schar ſcheint dem Gemäuer zu entquellen und gegen den Drahtverhau anzudrängen, in deſſen Fängen der gefallen, erſtandene,— der namen⸗ loſe Soldat noch ruht, um als guter Geiſt des niedergebrochenen, zerguälten Volkes— einer für alle— den Weg der deutſchen Paſſion zu be⸗ ſchreiten. Schmerz und Reue der Mutter, Notſchreie hungernder Kinder, Haß verelendeter Menſchen, die Lockrufe des Böſen begleiten dieſen Weg des in heldiſchem Sterben Geläuterten. Reinheit der Ge⸗ ſinnung und tiefſtes Erbarmen machen ihn zu der unberührbaren Lichtgeſtalt, an der alle niederen Inſtinkte der Maſſe Menſch zuſchanden werden und das verführte Volk ſeinen Retter fin⸗ det. Hin⸗ und hergeriſſen noch zwiſchen den zyniſchen Verſprechungen des feuerfarbenen Satans irre⸗ geleiteter Weltlichkeit und der ernſten Größe des Rufers für Deutſchland, wird das Volk zu ſich ſelbſt und ſeinen wahren, unverlierbaren Kräften zurückgeführt. Zaghaft erſt, dann immer gewiſſer formt ſich die Hoffnung zur Einſicht, die Einſicht zum neuen, völkiſchen Lebenswillen, der den Bauern, den Bürger, den Arbeiter, den Kriegs⸗ krüppel, den Künſtler, die Frauen und Kinder— ein jedes an ſeinem Platze— Daſeinserfüllung in Pflicht und Gemeinſinn finden läßt. Die Wander⸗ ſchaft des toten Soldaten hat ihr Ziel, die Millionen in den Kriegergräbern können nun ruhig ſchlafen: „Selig die Vollendeten,— Schwerebefreit. Selig die Lebendigen,— Denn ihrer iſt die Zeit.“ Und fahnenumrauſcht, grüne Gewinde tragend, ſtrömen feſtliche Volksgenoſſen von allen Seiten herbei. Hakenkreuzbanner entfalten ſich ringsum von den Schloßmauern herab, die Sigrune er⸗ ſcheint als das heilige Zeichen des neuen Deutſchland, und mächtig ſteigt der Schluß⸗ hymnus zum Nachthimmel empor: „Aus dem Dunkel, Strahlen gleich Erſproſſen iſt das Heilige Reich.“ Als vor zwei Wochen die Reichsfeſtſpiele ihren Anfang nahmen, da hörten wir unter den Willkom⸗ mensgrüßen ihrer verantwortlichen Leiter das ſchöne Wort: nicht mehr um die blaue Blume der Roman⸗ tik ſolle es hier gehen, die Einzelgänger auf einſamen Wegen zu finden hofften, ſondern im Thingſpiel werde es das ganze Volk ſein, das aufgebrochen ſei, ſein Herz zu ſuchen. Aus dieſem Geiſte wurde das Werk dargeboten, aus dieſem Geiſt wurde es emp⸗ fangen: Mythos des Dritten Reiches,— Gemein⸗ ſchaftserlebnis— nicht Schauſpiel und„Kunſt als Kunſt“ iſt dieſer ſymboliſch verklärte Lei⸗ densweg des Führers und ſein wahrhaft metaphyſiſcher Kampf um die Seele des deutſchen Menſchen. Deshalb ziemt hier weder Kritik noch Würdigung von Können und Leiſtung des einzelnen. Die Thing⸗ ſtätte des Heiligen Berges mit ihren dem Werke voll⸗ kommen gemäßen Vorausſetzungen des ſßeniſchen und akuſtiſchen Rahmens hätte auch die Frage erüb⸗ rigt, ob hier dem Wort des Dichters Richard Euringer oder ſeiner bildhaften Geſtaltung durch den Spielleiter Niedecken⸗ Gebhardt und ſeine mehreren hundert Helfer der Hauptanteil jener erſchütternden Wirkung zuzuſchreiben iſt, die ſich erſt Minuten nach dem Verklingen der letzten Akkorde in ſchweigendem Auseinandergehen der Menge löſte. Die Umſtellung der ganzen, überaus vielſeitigen künſtleriſch⸗techniſchen Mittel auf dem Schloßhof aber erlaubt im Beſonderen rückhaltloſe Anerkennung deſſen, was mit Einſatz aller Kräfte noch innerhalb der letzten Woche von den Künſtlern geleiſtet wurde, um auch im Schloßhof der Eigengeſetzlichkeit des werdenden Thingſtils ihr Recht zu wahren. Wir nennen deshalb noch einmal den Spielleiter Dr. Niedecken⸗ Gebhardt und mit ihm den Ton⸗Regiſſeur Dr. Werner Pleiſter, den tech⸗ niſchen Berater Hein Heckroth, den Leiter der Sprechchöre, Walther Breidenſtein, den Hilfs⸗ ſpielleiter Ludwig Ney. Die von Schallplatten durch Lautſprecher über⸗ tragene, teilweiſe bis zu ſelbſtändigen ſymphoniſchen Sätzen hinaufgeſteigerte untermalende Muſtk iſt von Herbert Windt. In tragenden Rollen wirkten mit: Paul Wag⸗ ner(Guter Geiſt), Alexander Golling(Böſer Geiſt), Lina Carſtens(Die Mutter), Eugen Rex (Kriegskrüppel), Eliſabeth Stieler(Des Ar⸗ beitsloſen Weib), Joſef Stieber(Prolet), Gerda Maria Terno(Vettel), Trude Haefelin (Mädchen). M. S. Schluß der Operettenſpielzeit. Mit der Auf⸗ führung der Operette„Derfflinger“ im Neuen Theater am Sonntag, 29. Juli, ſchloß die Operetten⸗ ſpielzeit und gleichzeitig das Spieljahr 1933/34 des Nationaltheaters. Können harmloſe Bakterien zu Krankheits⸗ erregern werden? Wenn es in unſerer Erdepoche überhaupt noch Artenumwandlungen und ⸗neuent⸗ ſtehungen gibt, ſollte dies am eheſten bei den primi⸗ tipſten Lebeweſen der Fall ſein. Aber alle Angaben darüber gingen zurück auf Beobachtungsfehler, wie ſich bei der Nachprüfung ergab. Nun ſoll neuerdings im Greifswalder hygieniſchen Inſtitut eine Umwand⸗ lung von Gelbkeimen(Bact. typhi flavum) in echte Typhusbazillen(Bact. typhi Eberth⸗Gaffky), und um⸗ gekehrt, gelungen ſein. Aber auch hier konnte eine Nachprüfung das Ergebnis nicht beſtätigen, wie die „Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“, Frankfurt a.., berichtet. Obwohl dieſelben Bakterienſtämme wie in Greifswald verwendet wurden, konnten trotz ſorgſamſter ausgedehnter Unterſuchungen keinerlei Umwandlung beobachtet werden. Zwar traten kleine Variationen auf, die aber nie zu der Umwandlung der harmloſen in die gefährliche Art und umgekehrt, führten. Die irrigen Beobachtungen ſind offenbar dadurch entſtanden, daß nicht von Einzelkulturen aus⸗ gegangen wurde, und daß Teile der Verſuche nicht von den Forſchern ſelbſt, ſondern von vielleicht nicht hinreichend geſchultem oder unaufmerkſamem Hilfs⸗ perſonal vorgenommen wurden. Man braucht alſo nicht zu fürchten, daß plötzlich aus harmloſen Bak⸗ terien neue Krankheitserreger entſtehen und damit völlig neuartige Seuchen über uns hereinbrechen können. Chlo rodont die erfriſchende QAualitäts⸗Zahnpaſte erhält die Zähne weiß und geſund! —— eee. 4. Seite/ Nummer 349 Neuc Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 30. Juli 1984 Sonntag gar doppelt gefahren werden. Beobachtungen gemacht werden. nach Nürnberg, der am Samstag abgelaſſen wurde, hatte von Mannheim aus nur ſechs Fahrgäſte zu ver⸗ ſpruch. Ein Ferienſonderzug brachte 350 Reiſende durch den Mannheimer Haupt⸗ bahnhof, während mit einem Kraft durch Freude⸗Zug 450 55 nach Hamburg fuhren, um ſich geben. Stabsleiter des perjeblich uffjelauert. Hochbetrieb im Hauptbahnhof Reger Bahnverkehr am Wochenende Auf der Reichsbahn machte ſich am Samstag und ein überaus reger Jerienver⸗ kehr bemerkbar. Schon am Samstag waren die Fernzüge beſonders aber ſämtliche Schnellzüge und beſchleunigten Perſonenzüge ſo ſtark beſetzt, daß jeder Platz ausgenützt war. Drei Schnellzüge mußten ſo⸗ Auch am Sonntag konnten vom allgemeinen Reiſeverkehr die gleichen Der Sportlerzug zeichnen bekam aber unterwegs noch einigen Zu⸗ Köln⸗Süddeutſchland dort an Bord der„Monte Olivia“ zu be⸗ Je 600 Fahrgäſte zählten die beiden Sonder⸗ züge Hagen nach Baſel und von Dortmund nach Friedrichshafen, während ein Sonderzug Düſſeldorf —Füſſen mit ſeinen tauſend Teilnehmern mit 70 Mi⸗ nuten Verſpätung in Mannheim eintraf. Die Rei⸗ ſenden wurden in der Bahnhofswirtſchaft verpflegt, ehe ſie ihre Reiſe fortſetzten. Der zweite Zug Düſ⸗ ſeldorf—Füſſen ebenfalls mit tauſend Fahrgäſten konnte pünktlich über die Strecke geleitet werden. Erwähnung verdienen noch die beiden Züge nach der Saar, die mit 700 und 400 Teilnehmern den Mannheimer Bahnhof verließen und die in Ludwigs⸗ hafen noch weitere Fahrgäſte bekamen. Auch das Hockenheimer Motorradrennen wirkte ſich ſehr ſtark im Reiſeverkehr dadoͤurch aus, daß die Frühzüge nach Hockenheim ſtark beſetzt waren. Ein Sonderzug Weinheim⸗Hockenheim wurde in Mannheim von 500 Reiſenden beſtiegen. Bemerkbar machten ſich ſchließlich noch ſehr viele Ferienreiſende, die mit Kurszügen nach Mannheim kamen. NSDAP-Miffeilungen Aus pactelamtlichen Sehanntnachungen enmommen Kraft durch Freude Friedrichspark. Die durch die Betriebszellen angefor⸗ derten Jahresſportkarten ſind ſofort in der Geſchäftsſtelle, D 4, 8, abzuholen. Diejenigen Betriebszellenobleute, die die Sammelanträge noch nicht abgegeben haben, holen dies ſofort nach oder erſtatten Fehlanzeige. Humboldt. Es iſt bei genügender Beteiligung beab⸗ ſichtigt, am 12. Auguſt 1934 eine Dampferfahrt mit einem der modernſten Rhein⸗Motorſchiffe nach Worms zu unter⸗ nehmen. Teilnahmeberechtigt ſind alle Mitglieder der NS und der DAff⸗Ortsgruppe Humboldt und deren Angehörige. Fahrpreis für die Hin⸗ und Rückfahrt 85 Pfg. pro Perſon. Ruckſackverpflegung zuläſſig. Meldeſchluß 1 Auguſt 1934. NS Rheinau. Montag, 30, Juli, 20 Uhr i Saal des„Bad. Hofes“ Sitzung. Es erſcheinen: Zellen⸗, Block⸗, Hauswarte ſowie der Ortsgruppenſtab. Die Blockwarte haben für vollzähliges Erſcheinen der Hauswarte zu ſorgen. Parteiamtliche Bekanntgaben ſtellv. Führers: Der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers gibt folgende Anordnung bekannt: Unter Bezugnahme auf die diesbezügliche Verfügung a vom 14. Juni 1034 mache ich nochmals darauf aufmerkſam, daß für ſämtliche volksgeſundheitlichen Belange innerhalb der Partei und ihrer Gliederungen allein das„Amt für Volk Sgeſundhei t“ zuſtändig iſt. Sämtlichen anderen Parteidienſtſtellen iſt es verboten, ſelbſtändig in volksgeſundheitliche Belange einzugreifen oder Ent bungen zu treffen. Dies gilt insbeſondere für ärztliche und kaſſenärztliche Angelegenheiten. Für letztere iſt allein zuſtändig die als öffenklich⸗rechtliche Kör⸗ perſchaft dem Reichsarbeitsminiſterium als Auſſichts⸗ behörde unterſtehende kaſſenärztliche Vereinigung Deutſch⸗ lands. gez.: Bormann. Di ie Ar„ meldet Beamte und Arbeitsfront Der Leiter des Organiſationsamtes der Deutſchen Ar⸗ beitsfront gibt bekannt: Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß für Reichs⸗, Länder⸗ und Gemeindebeomte die zuſtändige Or⸗ r der Reichs bund der Beamten iſt. Die Daß nimmt Beamte, welche in den Beamten⸗ bund gehören, als Mitglieder nicht auf. Beamte, welche 8 ührer von Wirtſchafts⸗ betrieben ſind, die nicht unter das Geſetz zur Orönung der Arbeit in öffentlichen Verwaltungen Die Schützengeſellſchaft 1909 Man n⸗ heim⸗Neuoſtheim, die in dieſem Jahre die Wiederkehr ihres fünfundzwanzigſten Grün⸗ dungstages begehen kann, war in der Lage, dieſes Jubiläum mit der Einweihung der neuen Kleinkaliberſtandanlage zu verbinden. Anläßlich der Einweihung der An⸗ lage begann am Samstag nachmittag das Ju bi⸗ läums⸗Eröffnungsſchießen, das die ganze Woche über bis zum nächſten Sonntag fortdauert. Für die Mannſchaften, die mit den meiſten Ringen aus dem Schießen hervorgehen, ſind wert⸗ volle Preiſe geſtiftet, darunter ein W̃ zanderpreis der Stadt Mannheim. Als am Samstag abend das Schießen abgebrochen wurde, ſtand als vorläufiges Ergebnis feſt: 1. Emig lehem. 110er) 33 Ringe, 2. Fuhr(Schützengeſellſchaft 1909) 33 Ringe und 3. Schnitzer(Schützengeſellſchaft 1909) 30 Ringe. Im Vereinsheim bei den Schießſtänden hinter dem Riedbahndamm in Neuoſtheim fand dann am Samstag abend der offizielle Feſtakt ſtatt, bei dem Oberſchützenmeiſter Fuhr die Worte des Willkommens ſprach und beſonders Kurt Schnitzer als Vertreter des Badiſchen Zimmerſtutzeubundes Standartenführer Dr. Hieke von der SA⸗ Reſerve II, Bezirksſchießleiter Voigt, Gauſchieß⸗ wart Hildebrand, Schießreferent König von der Standarde 171, Hans Leiſer von der Schützen⸗ geſellſchaft„Tell“ Heidelberg begrüßte. Ober⸗ ſchützenmeiſter Fuhr führte dann aus, daß man den Gedanken gleich in die Tat umgeſetzt habe, als im Dezember vergangenen Jahres der Wunſch auf⸗ getaucht ſei, die Schießanlage zu vergrößern und den Kleinkaliberſport zu pflegen. Aber nicht nur die mit den Arbeiten beauftragten Firmen Bauunter⸗ nehmung Watzel u. Sohn und Schreinermeiſter Schmid trugen zu der Geſtaltung der Neuanlage bei, ſondern auch die Mitglieder, die unermüdlich mithalfen, um die vergrößerte Schießanlage mög⸗ lichſt raſch ihrer Beſtimmung übergeben zu können. Nur derjenige, der mitgeholfen habe, wiſſe, was ge⸗ leiſtet wurde und es ſei allen denen Dank zu ſagen, die mit Rat und Tat dem Werke beiſtanden und es fördern halfen. Was die Geſellſchaft tun könne, um die Helfer für ihre Arbeit etwas zu entſchädigen, würde geſchehen. Der Redner richtete noch herzliche Worte an die Schützen und ermahnte alle ſtets im Sinne des Führers handeln zu wollen. Dr. Hieke erinnerte ſallen, können auf in der DA und Betrieben vom 23. März 1984 Antrag die Einzelmitgliedſchaft erwerben. Die Hinzuziehung von Beamten zu den Beiräten der Reichs betriebsgemeinſchaften als ſtändige Mitglieder dieſer Inſtitutionen iſt verboten. Unbeſchadet dieſes Verbotes können Beamte zu Schu⸗ Llungszwecken Vorträge in den Kurſen der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft halten. Die Reichsbetriebsgemeinſchaſten führen ihren geſamten Behördenverkehr nur über das Zentralbüro der Deutſchen Arbeitsfront durch. Heil Hitler! gez.: Claus Selzner, Leiter des Organiſotionsamtes. — 41 7 Was hören wir? Montag, 30. Juli Reichsſender Stuttgart .15: Frühmuſik.—.55: Schallplatten.—.09: Frauen⸗ funk.— 10.10: Altitalieniſche Meiſter.— 10.30: Phantg⸗ ſtiſche Symphonie von Berlioz(Schallpl.).— 12.00: Schall⸗ platten.— 13.00: Saardienſt.— 13.20: Mittagskonzert. 35 00: Nochmittagskonzert.— 17.30; Wieſenzauber.— 18.50: Walzer(Schallpl.).— 18.00: Funk.— 18.25: Fronzö⸗ ſiſch. 18.45: Unterhaltungskonzert. 19.30: Saar⸗ umſchau.— 19.40: Bauernfunk. 20.15: Reichsſen⸗ dung: Stunde der Nation: Heinrich.— 21.00: Ein Hochzeitsgeſchenk. Heitere Szene.— 21.25: Konzert.— 22.00: Oeſterreich⸗Vortrag.— 24.00: Nachtmüſtt. 25 Jahre Schügengeſenſchaft 1909— Einweihung der neuen Schießanlage man ge⸗ in ſeiner Anſprache an die Militärzeit, auch durch die Uebung zur Schützenki kommen ſei. Die Alten würden heute auf dem Gebiete des See ee zeigen, daß ſie noch nicht zum alten Eiſen gehören und würden der Jugend ein leuchtendes Vorbild ſein. Schießen ſei zum Teil Sport, zum Teil Dienſt am Volk. Darum hätten wir auch die Verpflichtung, dieſen Sport zu pflegen. Sieg⸗Heil auf Vaterland und Führer, Deutſchland⸗ Lied und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen die Anſprache. Die Glückwünſche des Vereins ehe⸗ maliger 113er überbrachte Vereinsführer Ebert, der das gute Verhältnis der beiden Schützenabteilungen gebührend würdigte und die Gaſtfreundſchaft pries, die die Schützen der ehema⸗ ligen 113er bei der Schützengeſellſchaft 1909 ge⸗ nießen dürfen. Eine geſchmackvoll ausgeführte Ehrenſcheibe war das Jubiläumsgeſchenk, das dem Jubelverein überreicht werden konnte. Die Glückwünſche und Grüße des Gaues Heidelberg und der Heidelberger Schützen überbrachte Herr Leiſer, der hervorhob, daß das, was auf dieſem Gelände geſchaffen worden ſei, von dem Opferſinn des einzelnen und von dem Opferſinn er Maſſe zeugen würde. Die Schützen⸗ 10 inſt geſellſchaften ſeien keine Gebilde der Neuzeit, ſon⸗ dern würden bis in das 13. Jahrhundert zurück⸗ reichen. Der Sprecher pries dann die wunderſchöne Kameradſchaft zwiſchen den Schützenvereinen und den Schützenabteilungen 0 militäriſchen Vereine und forderte auf, dieſe Treue und die Kamerad⸗ ſchaft in alle Zukunft zu halten. Unter den Gratu⸗ lanten befanden ſich noch der Schützenverein 1900 Mannheim Neckarau, der durch Ober⸗ ſchützenmeiſter Weidner ſeine Glückwüeiſche zum Ausdruck bringen ließ, und der Verein der ehe⸗ maligen 11ber der Herrn Emig zum Sprecher beſtimmt hatte. Schlie zlich ergriff noch Bezirksſchießleiter Voigt das Wort, um den Kameraden Ebert, Schnitzer und Emig die Ehrennadel der Kleinkaliberſchützen⸗ abteilung des Badiſchen Kriegerbundes für die För⸗ derung des Kleinkaliberſports zu überreichen. Die gleiche Auszeichnung war dem abweſenden Kame⸗ raden Haberkorn zugedacht.— Bei Konzert, ausgeführt von der Hauskapelle, blieb man noch lange in kameradſchaftlichem Geiſte beiſammen. ü 23.00—23.30: zert. 21 sführende: Man⸗ dolinata Mannhei Ltg.: Oskar Herrmonn.— 23.30 bis 24.00: Klavierkonzert, Songte in A⸗Moll Nr. 7 von Mo⸗ zart. Aus führender; Otto Voß. Neichsſender Frankfurt .55: Frühkonzert. 14.00: Stunde des Liedes. 15.35: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Das Schaſſen Richard — 17.45: Kleine Stücke für Violine und Kla⸗ — 18.00: Stunde 11 0 Jugend.— 19. 50: Das Leben 2 Alle Brem berg. Szenenfolge. 1 21.00: Für jeden 22.35: HJ ſpricht E uringers. vier. : Kleine Unterh hal lung. 0: Abend muſik. Reichsſender München .43: Schallplotten.—.25: Frühkonzert.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 13.25: Schallplatten.— 14.503 Für unſere Kinder.— 15.10: Deutſche Volkslieder.— 16.00: Veſper⸗ konzert.— 17.30: Kompf um den S id pol.— 17.50: Klavier⸗ muſik.— 18.10: Bücher unſerer Zeit.— 18.30: Szenen aus Mignon(Schallpl.). 19.00: Unterhaltungskonzert. 21.25: Kammermuſik.— 23.00: Nachtmuſik. Deuiſchlandſender .20: Morgenmuſik..40: Hauswirtſchaftlicher Lehr⸗ gang.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Robert Gaden und Willy Glahé ſpielen(Schallpl.). 15.15: Für die Frau.— 15.40: Werkſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert. 17.00: Bücherſtunde.— 17.15: 50 Jahre Hochſeeftiſcherei. — 17.35: Volkstümliches Nachmittagskonzert. 19.10: Lob des Gartens.— 21.25: Grützemacher und Pauline. 22.30: Rückblick auf die Kampfſpiele 1984.— 23.00: Nacht⸗ muſik. . Geld- und Devisenmarki Zürich, 28. aal Gttluß amllith) lontrtn. bh Parlt 20.21¼ J pen 41.0—.— Bukarest 8⁰ Ionen 18.45 57. Herschau ubd. 1 Neuyo n Berlin 2. 5 13. belg 1 belgien 71.90— Wien off. l. 72.80 2. Keonetsgedg“ Laſien 26.29— Sofia 69.15 Moneksgeld“— Amsterdam, 28. Juli Cchluß amfſichh. berlin 57.80 Belgien 34.68— 03“ 37.80— 590 61 Tondon 745,50 Schwei 48.25.8 bftralcht. 5 heuyorz 148.½¼18 12.69— apl. beld 1 Laris 975 25 0 20.20— 1 Honafsg. 1 London, 28. Juli 6 0 amilitb) Lena, 508.75 Kopenhagen 22. 397/] Moskau Iced Montre! 495.8 Steckbam 19. 68755 umz Amsterdam 74575 0510) Paris 76.40 Lissabon Brüssel 21.47 ½] Helsingfors. iallen 58 70— Prag Lalparalud berlin 44.03— gude, Buenes Ates 86,37 Buenos ichrelt 15.44 ¼ helge io de an. 412.9 ut land] 28 dpanlen 86,88— Solf Hongkeng 1/587 Südatrs 100.— * Neuvorker Deviſ 28. 332(Eig. Dr.) Schluß: B berlin ndon⸗Kab 503786; dto. 60. Sch 12 1570 3202,50; Italien 2975, Prag 445ʃ½; Kopenhagen 252, Tage⸗Wechſel 5 Sla 2584; Stockholm 7 1 2947 M odrid 1366 Helſingſort 223; Bukareſt 1014 Montreal 101/40 Argentinien Pa⸗ piexpeſo 3859; N io de Janeiro 849: Sofia 130; Athen 94545 Japan 2990; Ban takzept e(90 Tage) Geld 145 dto. Brief ½16; Tägliches Geld 1; Prima Handelswechſel 9915 Prolongationsſatz für tägliches Geld 1. ) Neuyork, 28. Juli.(Eig.) Schluß(in Cents per Bufſhel, preiſe) Weizen anita Nr. 1 95; voter Sommer⸗ Winter Nr. 2 106,25; dto. hard 107,25; Mais nen ankommende Ernte 78765 Roggen Nr. 2 fob Neuyork 70 5 Gerſte Malting 7376: Mehl Spring wheat clears 700 bis Gerſte Malting 7996, Mehl Spring wheat clears(per 106 Ib.) 700730; Fracht unverändert. Chikago, 28. Juli.(Eig. Dr.) 7(en Cents per Buſhel,„Terminpreiſe) Weizen(feſt) Juli 99,75; Sept, 10196; Dez. 103; Mai(35) 105; 2 5(ſtramm) Jul 66,50 Sep 6896; Dez. 7198; Hafer(feſt) Jult 45,25; Sept. 45,75; Dez, 40767 Roggen(feſt)) Juli 7398; Sept. 78745 Dez. 5 Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 Hord 103967 dio. gemiſchter 101,25; Mais gelber Nr. 2 weißer r 2 5895. Winnipeg, 28. Juli. Weizen per Juli 86; Okt. 8086: Dez 47,50; Roggen (Eig. Dr.) Schluß(Tendenz 972 88967 Mai 92, 5; Hafe per Juli 40; Okt. 40%; Dez. 405 Roggen per Okt. 61, Dez. 62; Gerſte per Juli 49%; Okt. 4996; Dez. 4075 e per Juli 162; Okt. 164, 505 Dez. 163,50; Montfobs, Veizen loko Northern 1 86 dto. 2 857 Sto. 3 81,7 Buenos Aires, 28. Juli.(Eig. Dr.) Schluß En Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Auguſt 6,75; Sept. 6,89; Okt. 7,01; Mais per Auguſt 6,01; Sept. 6,09; Okt. 6,16; Hafer per Auguſt 5,15; Leinſaat(feſt) per Auguſt 14,00, Sept. 14,21; Okt. 14,27. Roſario, 28. Juli.(Eig. Dr.] Schluß(in Papie per 100 Kilo) Weizen per Auguſt 6,85; Sept. 6,95; Mals per Auguſt 5,80; Sept. 5,85; Leinſaat per Auguſt 18,00; Sept. 14,05. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkſe Neuyork, 28. Juli.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 1b.) Schmalz prima Weſtern loko 790; öto. midoͤle Weſtern 775—785; Tolg e Chikago, 28. Juli.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Tendenz feſt; Schmalz per Juli 712,50 G; Sept. 790; Okt. 740 G; Dez. 765; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Juli 1000; Sept. 10 ändert; Schweinezu N Sageskaleucles Montag, 30. Juli Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 17 Uhr Dr. Fr. Eckart„Das muſikaliſche Kunſtwerk“; Hans Költzſch„Muſtkaliſches Verſtehen“. Schweinepreiſe unver⸗ im Weſten W 000. Schmalz loko 715; fuhr in Chikago 7000, Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöſſnet v. 1620 Uhr. Neuoſtheim: Jubiläums⸗ und Einweihungsſchießen der Schützengeſellſchoft 1909. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.15 Uhr: Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Antobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Maxdorf— Freinsheim— Höningen T Leiſtadt— Bad Dürkheim Wachenheim— Forſt Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Worms Tauz: Kabarett Libelle, Kaffee Vaterkand. Lichtſpiele: Univerſum:„Mädchen in Uniform“, Alhambra:„Gern hab ich die Frau'n geküßt“.— Roxy:„Polarſtürme“.— Schauburg:„Der König der wilden Pferde“ und„Junge Liebe“.— P a ha ſt und Gloria:„Mutterhände“. Ständige Darbietungen Städt.„Schloßmuſenm: Sonder⸗Ausſtellung„Die deutſche Sage“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städliſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 19 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 14 bis 19 Uhr. ROMAN VON PAUL OSKAR HGKERH 9 „Ob er die Nacht über in der Anrichte jeweſen is oder ſonſtwo, det weeß ik nich. Aber die Berta drü⸗ ben von der Ecke bei Helmbrechts, die er hat ſitzen⸗ laſſen, die hat ihm doch geſtern den janzen Abend Jawoll: Die hat unten Po⸗ ſten jeſtanden bis zehn Uhr— oder zwoundzwanzig, wie et nu heeßt.“ Die Penſionsgäſte wurden von da an kaum mehr bemüht. Nur Helma mußte immer wieder Auskunft geben. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand für den Kriminalkommiſſar der Bühnenhilfsmonteur Otto Ruhwe. Und am andern Morgen erfuhren ſie in der Penſton Reitmeyer: Noch in der Nacht war Otto Ruhwe ausfindig gemacht und unter dem Verdacht, den Einbruch auf Nr. 30 begangen zu haben, feſtge⸗ nommen worden. Natürlich leugnete er. Mittags wurde vom Polizeipräſtdium in der Penſion Reitmeyer angerufen. Landgerichtsrat Dif⸗ fenberg wünſchte Fräulein Helma Dooſt⸗ van Kuy⸗ pers zu ſprechen. Ob ſie die Freundlichkeit haben wolle, ſich in der bewußten Angelegenheit zum Ver⸗ nehmungsrichter zu begeben? Es erweiſe ſich eine Gegnüberſtellung mit den beiden Inhaftgenomme⸗ nen notwendig. Frau von Malchow erbot ſich ſoſort, die vielge⸗ quälte junge Penſionsgenoſſin zu begleiten. Aber Helma lehnte ab. Auch Herrn Prinz, der ihr das⸗ ſelbe anbot, dankte ſie für den guten Willen. „Nur einen Rat“, ſagte Balthaſar Prinz,„darf ich Ihnen vielleicht geben, gnädiges Fräulein? Fah⸗ ren ſie nicht in Ihrem Wagen nach dem Alexander⸗ platz! Denn nirgends in Berlin werden ſo viele Autos geſtohlen wie gerade vorm Polizeipräſidium. Mir iſt das ja erſt am Morgen nach e An⸗ Ganz ermattet und zermürbt kam Helma von dieſer aufregenden Verhandlung zurück. So grauſam ihr das Amt eines Vernehmungsrichters erſchien, ſie mußte doch die überlegene Ruhe und Geiſtesgegen⸗ wart bewundern, womit der Landgerichtsrat die bei⸗ den Leugnenden immer mehr in die Enge getrieben Hatte, bis er ſie zunächſt einmal zu dem Geſtändnis brachte: daß ſie am Sonntagabend das Theater nicht beſucht, ſondern daß ſie das Haus am Kurfürſten⸗ damm überhaupt nicht verlaſſen hatten.„Wir wer⸗ den ja auch heiraten“, ſagte der braune Wuſchel⸗ kopf ſchließlich, in Tränen aufgelöſt. Otto Ruhwe ſtarrte finſter vor ſich hin. Die Fra⸗ gen des Richters beantwortete er kurz und trotzig, meiſt erſt auf beſondere Mahnung. Als ihm der Landgerichtsrat das zerriſſene Hanfkuvert mit den beiden roten Siegeln vorlegte, ſtieg ihm das Blut in die Stirn..„Sie kennen dieſen Geldbriefum⸗ ſchlag, Herr Ruhwe?— Der Monteur ſchwieg.— „Warum wollen Sie ſich erſt die Mühe machen, das abzuſtreiten, Herr Ruhwe? Bei der Unterſuchung haben ſich nämlich Fingerabdrücke darauf gezeigt, die, mit den Ihrigen verglichen worden ſind. Gar kein Zweifel: Sie haben das Kuvert in Händen gehabt. Warum alſo Ausflüchte?“ Der Monteur druckſte, ſchluckte.„Nun ja. Im Papierkorb in der Anrichte lag es obenauf. Ich nahm es heraus und ſah nach. Bloß aus Neugierde. Die roten Siegel—“ „Geld befand ſich nicht mehr darin?“ „Bewahre!“ „Und wann war das, als Sie's im Papierkorb entdeckt haben?“ „Montag früh. Die Elli war noch in der Kammer; ich hab' mir in der Anrichte zum Ausgehn fertigge⸗ macht. Ich konnte doch erſt aus dem Haus heraus, 0 der Hofausgang nach der Kneſebeckſtraße offen⸗ ſtand.“ „Und da drehten Sie alſo die ganze Zeit über den Umſchlag in den Händen und überlegten? Aha!“ Der Vernehmungsrichter ſchüttelte den Kopf.„Das ſind doch Kindereien, Herr Ruhwe! Ich glaube Ihnen gern, daß Sie keine Routine in ſolchen Sachen haben; denn ſonſt hätten Sie das Kuvert doch lieber erſt irgendwo unterwegs weggeworfen— nicht drei, vier Schritte weit vom Tatort.“ Otto Ruhwe kunft paſſtert.“ böſen Blick zu. Bom Tatort—2 warf dem Landgerichts rat einen „Herr Ruhwe, Sie haben ſich in der Nacht, als kein Penſionär mehr außerhalb weilte und Sie über⸗ raſchen konnte, in Nr. 30 eingeſchlichen. Fräulein Antze rührte ſich nicht mehr. Sie haben den Schreib⸗ tiſch erbrochen, das Geld, das dort in Banknoten in dem Umſchlag verwahrt war, an ſich genommen und ſind mit ihrem Raub heimlich in die Anrichte zu⸗ e Dort haben Sie den Briefumſchlag und 8 Papiermeſſer in den Papierkorb geworfen. Die Sue hat Sie ſo unvorſichtig gemacht. Sie waren bisher noch unbeſtraft; in Ihrer augenblicklichen Ar⸗ beitsloſigkeit haben Sie ſich zu dem Streich hinrei⸗ ßen laſſen. Geld brauchten Sie dringend. Heiraten wollten Sie auch. Sie haben noch lange warten müſ⸗ ſen, bis Sie endlich aus Ihrem Verſteck entweichen konnten. Natürlich ſchwebten Sie die ganze Zeit in der Angſt, entdeckt zu werden. Und Elli Rejewſki mit Ihnen. Legen Sie doch ein Geſtändnisab!“ Der Hilfsmonteur hatte wiederum die Farbe ge⸗ wechſelt; ganz blaß war er jetzt. Aber er erwiderte nichts, blies nur verächtlich oder trotzig vor ſich hin. „Kaff!“ ſtieß er dann aus. „Führen Sie den Unterſuchungsgefangenen ab!“ befahl der Landgerichtsrat. Darauf wandte er ſich an Helma.„Nach verſchiedenen Zeugenausſagen be⸗ ſtand ein geſpanntes Verhältnis zwiſchen Ihrer Freundin und dem Zimmermädchen der Etage. Be⸗ ſtätigen Sie, daß Fräulein Antze ſehr anſpruchsvoll war, dabei ungerecht, vielleicht auch hyſteriſch?“ „Meine Freundin war ein herzensguter Menſch. Zugegeben: Sie war etwas launiſch, auch leicht ge⸗ reizt, wenn die Arbeit ihre Kräfte überſtieg. Wie oft hat ſte neun Stunden und mehr am Klavier ſitzen müſſen! Dabei arbeitete ſie nie mechaniſch; immer war der ganze Kerl, wenn ich ſo ſagen ſoll, von der künſtleriſchen Aufgabe erfüllt. Da iſt es natürlich möglich, daß ſie ſich etwas ärgerlich zeigte, falls man nicht ihr gegenüber ſeine Pflicht in gleichem Maße tat. Sie iſt viel in der Welt herumgekommen, hat ſich aber nicht nur äußerliche Reiſegewandtheit, ſon⸗ dern auch ernſte Lebenserfahrung angeeignet. Ich weiß: Die Hotelangeſtellten nahm ſie zu ihrer Be⸗ dienung ſtets tüchtig in Anſpruch. Weiß aber auch, daß ſie dafür gute Trinkgelder zahlte.“ „Iſt Elli Rejewſki eine beſonders nachläſſtige Kraft? War ihre Arbeit wirklich ſo mangelhaft, daß eine Weltreiſende, wie Ding Antze, ſich veranlaßt ſehen konnte, ſie herausfordernd hart anzufaſſen?“ „Ellis Leiſtungen hatten in der letzten Zeit nach⸗ gelaſſen. Sie war verliebt; das merkte ihr wohl jeder von uns an. Aber Dina Antze hatte Humor genug, um ſchließlich über kleine Zimmermädchennachläſſig⸗ keiten hinwegzuſehn. Herrſchſüchtig war ſie wirklich nicht. Und hyſteriſch? Nein. Sie war überarbeitet, abgeſpannt; aber im Grunde doch kerngeſund.“ „So urteilt eine junge Dame der großen Welt, Aber ob die Rejewſki, das Stubenmäbdchen, dieſelbe Einſicht gehabt hat? Nun hatte ſie doch die Abſicht, ſich für den Sonntagabend, an dem ihr kein Ausgang zuſtand, dienſtfrei zu machen, nicht wahr? Und mußte da zu ihrer Beſtürzung hören, daß ſie voraus ſichtlich um zehn Uhr abends von Fräulein Antze wieder zu allen möglichen Dinſtleiſtungen herangezogen wer⸗ den ſollte.... Trauen Sie ihr zu, Fräulein Dooſt, daß ſie, etwa in einem unbewachten Augenblick, den Schlaftrunk für den ihr unbequemen Gaſt ſo unvor⸗ ſichtig verſtärkt hat? Sie haben doch das Mädchen monatelang Tag für Tag in nächſter Nähe geſehen und beobachtet. Bitte, äußern Sie ſich darüber ganz frei!“ Helma kämpfte mit ſich.„Ich würde es mir nie verzeihen können, Herr Landgerichtsrat, wenn ich durch ein nicht gründlich genug überlegtes Wort— ſo ein armes junges Mädel unglücklich machen ſollte Der Vernehmungsrichter dankte, brach die Ver⸗ nehmung kurz ab, entließ Helma und winkte dem Amtsdiener zu, Elli Rejewſkt eintreten zu laſſen. Man hörte ſie ſchon vor ihrem Eintritt ins Zimmer laut weinen. . Völlig überraſchend kam da nun ſämtlichen Pen⸗ ſtionsgäſten die plötzliche Verhaftung der Frau Luen Schlentzig. Die Unterſuchungen, die dazu geführt Hatten, waren ſo eli gehalten worden, daß man die Gründe dieſer ſenſationell wirkenden Maßnahme erſt aus der Zeitung erfuhr. Helma fühlte ſich in der oberſten Etage der Pen? ſion nicht mehr wohl. Sobald das Gepäck freigegeben worden war, bezog ſie ein Quartier im erſten St Die Penſtonsinhaberin kam nun öfters zu ihr herüber; hauptſächlich, um über eigenes Leid zu kla⸗ gen. Mehrere Dauergäſte hatten gekündigt; auch 195 treueſte Penſionärin des Hauſes, Malchow, dachte an Abreiſe. Fortſetzung folgt. eee 18 Uhr Dr. . 7 1 ö * ö 4 1 N Montag, 30. Juli 1934 5. Seite/ Nummer 3438 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Die Kämpfe der Leichtathleten Der Haupttag der Leichtathletik Der zweite Tag der leichtathletiſchen Entſcheidungen nahm einen eindrucksvollen und ſpannenden Verlauf. Es ab zwar in einigen Konkurrenzen Durchſchnittsleiſtungen, aber in zahlreichen Wettbewerben ſah man herrliche Lei⸗ ſtungen und bei den Frauen gab es auch einen neuen deutſchen Rekord, den die Berlinerin Engelhard im Hürdenlauf mit 11,8 Sekunden aufſtellen konnte. Das war allerdings die einzige Höchſtleiſtung bei den diesjährigen Deutſchen Meiſterſchaften. In zahlreichen Wettbewerben wurden die Titelverteidiger entthront, an ihre Stelle ſcho⸗ hen ſich andere bekannte Athleten, in mehreren Fällen kam aber auch der Nachwuchs nach vorn. Eine hervor⸗ ragende Leiſtung vollbrachte wieder der Stettiner Dr. Otto Peltzer, der den 800⸗Meter⸗Lauf in:54 gewann und ſpwohl den Studentenweltmeiſter Deſſecker⸗Stuttgart, als auch den Hamburger Titelverteidiger König auf die Plätze verwies. Der Stettiner hat damit ſeiner Glanz⸗ leiſtung vom Frankfurter Amerikaner⸗Sportfeſt eine neue angefügt und es iſt ſehr zu bedauern, daß er nicht im 1500⸗Meter⸗Lauf an den Start ging, der mit ſehr mäßigen Zeiten entſchieden wurde. Das Stadion bot am Samstag ein herrliches Bild. Dicht ſaßen und ſtanden die Zuſchauer um das weite Rund, das ſich, fahnengeſchmückt, in ſattem Grün präſen⸗ Herte. Es herrſchte eine ausgezeichnete Stimmung und die Athleten konnten ſich weder über mangelnde Anfeue⸗ kung durch die Zuſchauer noch über fehlende Anerkennung der gezeigten Leiſtungen beklagen. Der Samstag war der Höhepunkt der Kampfſpiele, der Glanztag der Veranſtal⸗ kung, die über eine Woche lang die alte Stadt Nürnberg und die ganze deutſche Turn⸗ und Sportgemeinde im Banne hielt. Schein gewinnt die 200 Meter Einen überlegenen Sieg holte ſich der Hamburger Schein in den 200 Metern. Allerdings ging hier der Titelverteidiger Borchmeyer nicht an den Start. In Abweſenheit des Meiſters lief der Hamburger ein Rennen für ſich. Schon ausgangs der Kurve lag er klar in Front und er ſiegte in 21,9 Sekunden ſicher vor dem ſtark verbeſſerten Fuldaer Turner Pontow, der den Pir⸗ maſenſer Hornberger auf den dritten Platz verwies. An vierter Stelle kam der Frankfurter Geerling ein, der da⸗ tut wieder Anſchluß an die erſte Klaſſe erhalten hat. Peltzers große Leiſtung Wie ſchon eingangs erwähnt, bewies der Stettiner in dieſem Rennen einmal mehr, daß er trotz ſeiner 34 Fahre als älteſter aktiver Leichtathlet noch zur Spitzenklaſſe zählt. Zum ſechſten Male hat er am Samstag die deut ⸗ ſche 800⸗Meter⸗Meiſterſchaft errungen. Zu⸗ hächſt verurſachte Peltzer wieder einen Fehlſtart, dann ging das Rennen los. Bald lag Lang 6 Meter vor dem heſchlofenen Felde, das Abraham anführte. In der letz⸗ len Runde arbeitete ſich Studentenweltmeiſter Deſſecker vor, in der Kurve wurde er aber von Peltzer einfach ſtehen gelaſſen. Der Stettiner ging ſpielend an dem Schwaben vorbei und paſſierte auch in ſeinem bekannten kraftvollen Endspurt den noch führenden Heilbronner Lang, der jetzt „ſtarb“ und weitere vier Konkurrenten an ſich vorbeiziehen laſſen mußte. Mit einem klaren Vorſprung gewann Peltzer in 154, einer Zeit, die er in ſeinen fünf vorangegangenen Meiſterſchaften noch nicht erreicht hatte. Unbeſchreiblicher Jubel belohnte die Leiſtung des Stettiners, die genau ſo bebeutend iſt wie ſein letztſonntäglicher Sieg in Frankfurt über den Amerikaner Venzke über 1500 Meter. Blaſk ſtegt wieder im Steinſtoßen 1 5 Im Steinſtoßen kam der Titelverteidiger und Rekord⸗ mann, der Königsberger Blaſk, erneut zu einem Siege. Seine Vorfahresleiſtung erreichte der Oſtdeutſche mit ſei⸗ nen 10,87 Meter allerdings nicht. Neuer Meiſter im Dreiſprung Im Dreiſprung mußte ſich der Titelverteidiger, Sälzer⸗ Hamm, obwohl er ſeine im Vorfahre erzielte Meiſterlei⸗ ſtung verbeſſerte, von dem Pfälzer Gottlieb ⸗Landau übertroffen, der 14,12 Meter ſprang. Sälzer kam auf 144 Meter und ließ den DT⸗Meiſter Dreſchler hinter ſich. Metzner holt ſeinen Titel zurück Der neue deutſche Meiſter über 400 Meter heißt wieder: Adolf Metzner. Der für Eintracht Frankfurt ſtar⸗ tende Pfälzer mußte im Vorjahre ſeinen Titel an den Berliner Voigt abgeben, der aber diesmal nur Dritter werben konnte und dem Turnermeiſter Single⸗Eßlingen den zweiten Platz abtreten mußte. Metzner lag auf der Außenbahn, ſicherte ſich ſofort die Führung und gab ſie bis zum Schluß nicht mehr ab. Unter diefen Umſtänden und mit Rückſicht auf die ſchwere Bahn iſt die Zeit von 4, Sekunden als ſehr gut zu bezeichnen. a Mäßige Zeiten über 1500 Meter Eine recht zahme Sache war der 1500⸗Meter⸗Endlauf. Anfangs führte der Eßlinger Eitel, dann ſetzte ſich aber der Weſtdeutſche Schaumburg an die Spitze. Er führte das Feld und gab den erſten Platz nicht mehr ab. Hinter ihm kämpfte der Stuttgarter Paul verbiſſen, er verteidigte den Z öweiten Platz ſicher gegen die übrigen Bewerber, den füh⸗ 4„Vienden Schaumburg konnte aber auch er nicht mehr auf⸗ holen. Die gelaufenen Zeiten ſind— international ge⸗ meſſen— unter Durchſchnitt. Es war ſehr zu bedauern, daß Dr. Peltzer in dieſem Wettbewerb nicht am Start er⸗ ſchien, vielleicht hätte ſich der Stettiner hier noch eine 8 905 Meiſterſchaft geſichert. Meiſter Kaufmann wurde Lr. Neuer Meiſter auch im Schleuderball Im Schleuderball verbeſſerten alle Teilnehmer ihre im Vorkampf erzielten Leiſtungen. Der Sieger Bicker er⸗ reichte mit ſeinem Wurf von 64,05 Meter allerdings die vorjährige Meiſterleiſtung des Marburgers Großfengels nicht. Dieſer mußte mit dem zweiten Platz vorliebnehmen. Deutſchland das Land der Zehnkämpfer Sievert ſicherer Sieger Gemeſſen an den Ergebniſſen des Auslandes, muß man leſtſtellen, daß Deutſchland eine ſtattliche Garde guter Zehnkämpfer beſitzt. Weltrekordmann Sievert landete einen ſicheren Sieg mit 8498,68 Punkten. Damit kam er 1 an ſeinen jüngſten Weltrekord nicht heran, über er alten Höchſtleiſtung des Amerikaners Bauſch blieb er aber auch diesmal wieder. Erwähnenswert aus Steverts Lelſtungen iſt der Stabhochſprung mit 3,50 Meter, über 5 Meter kam er allerdings auf die mäßige Zeit von „0. Allerdings litt Sievert in der Nacht zum Samstag an Magenbeſchwerden und tat kein Auge zu. Eberle Miete mit deutlichem Abſtand den zweiten Platz und an Atte Stelle kam ein neuer Mann, der Hſtdeutſche Hilb richt, der erſtmals bei den oſtdeutſchen Meiſter⸗ ſchaften von ſich reden gemacht hatte und mit ſeinem Hoch⸗ ſprung von 1,88 Meter und ſeinem Diskuswurf 45,12 Meter zwei ſtattliche Leiſtungen bot. von Rekordmann Scheele ſiegreich Im 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf ſetzte ſich der neue Rekordmann Scheele⸗Altona erfolgreich durch. Der Poltziſt lag ſchon nach der erſten Hürde in Front, nahm in elegantem Stil Hindernis um Hindernis und ſicherer Sieger. Auffallend gut hielt ſich der Wiesbadener Kopp, der dem vorjährigen deutſchen Meiſter Nottbrock⸗ Köln den zweiten Platz abnahm. Syring wieder Doppelmeiſter Der Wittenberger gewinnt auch die 5000 Meter Wie vor zwei Jahren, ſo holte ſich Syring⸗Wittenberg auch diesmal wieder beide Meiſterſchaften der langen Strecken. Unter Führung der Stuttgarter Meyer und Hel⸗ ber ging das Rieſenfeld auf die Reiſe. Syring blieb an⸗ fangs zurück und arbeitete ſich erſt nach 2 Km. nach vorn. Bei 3000 Meter führte in:06 der Berliner Göhrt vor Syring und weiteren ſteben Läufen. Drei Runden vor Schluß machten ſich die drei Erſten vom Felde frei, der Kölner Schüller ſchloß noch auf und ſetzte ſich ſogar an die Spitze. 300 Meter vor dem Ziel wurde aber Schüller von dem kraftvoll ſpurtenden Syring überholt; der Turner ſchaffte ſich raſch einen Vorſprung und gewann in 15:17, Göhrt konnte den Kölner noch paſſieren und den zweiten Platz belegen. Hochſprung ohne Favoriten Im Hochſprung fehlten die beiden Favoriten Wein⸗ kötz und Bornhöfft. Weinkötz hatte einen Motorrad⸗ unfall erlitten und der Turner war erkrankt. Außerdem fehlte noch der Göppinger Haag. In Abweſenheit dieſer Drei gewann der„alte“ Berliner Ladewig mit 1,90 Me⸗ war ter, einer recht ſtattlichen und anerkennenswerten Leiſtung. Ueberhaupt kamen erfreulicherweiſe zahlreiche Springer über die 1,80 Meter. In den zweiten Platz teilten ſich drei Mann mit je 1,86 Meter, während der ſchon 41jährige Regensburger Bonneder mit 1,81 Meter nach Stechen vor Böwing⸗Magdeburg den fünften Platz belegte, Weimann wieder Speerwurf⸗Meiſter Im Speerwerfen verteidigte der Leipziger Weimann ſeinen Titel erfolgreich. Mit 68,36 Meter erreichte er ſeine Vorjahresleiſtung allerdings nicht. Der Berliner Stöck kam vor dem Schleſier Steingroß auf den zweiten Platz. Brauch Marathon⸗Meiſter Die Marathonläufer hatten wieder eine ſchwere Prü⸗ fung zu beſtehen. Es gab herrliche Kämpfe, aus denen ſich Marathonmeiſter Brauch⸗Berlin wieder als Sieger heraus⸗ ſchälte. Der Berliner kam mit:36:12 Stunden in recht guter Zeit ins Ziel und erreichte damit bald ſeine im Vor⸗ jahre erzielte Meiſterleiſtung Am Start hatten ſich 110 Teilnehmer eingefunden, eine noch nie erreichte Zahl. Der Reichsſportführer ſchickte das ſtattliche Feld perſönlich auf die 42,2 Km. lange Reiſe. Der Weg führte durch das Ma⸗ rathontor über Altenführt, Feucht nach Pfeiferhütte und den gleichen Weg zurück zum Stadion. Der Berliner Böd⸗ ner hatte bald nach dem Start allein die Spitze übernom⸗ men, die er auch bis hinter den Wendepunkt behielt. Brauch hatte ſich nach dem 15. Kilometer den zweiten Platz geſichert. Er ging zwei Kilometer nach Pfeiferhütte an dem führen⸗ den Bödner vorbei. Der zweifache Meiſter legte bald einen größeren Vorſprung zwiſchen ſich und den Verfolgern, unter denen ſich jetzt noch Bräſtck und Zoller befanden. Beim 40. Kilometer hatte Brauch in Zoller und Gerhardt wieder zwei Weggenoſſen gefunden, die ihn bis kurz vor oͤem Stadion nicht verließen. Ein Schwächeanfall von Die Wellkämpfe der Frauen Neuer deutſcher 80 m⸗Hürden⸗Rekord Auch die Wettkämpfe der Frauen verliefen recht inter⸗ eſſant. Es gab als beſte Leiſtung einen neuen deutſchen Rekord im 80⸗Meter⸗ Hürdenlauf, den Fr. En gelhard⸗ Berlin mit 11,8 Sekunden lief, nachdem ihr letzter Rekord von 11,9 Sekunden gerade anerkannt worden war. Auch in den übrigen Kämpfen der Frauen gab es einige recht gute Leiſtungen. Der 80⸗Meter⸗Hürdenlauf war eine rein Berliner An⸗ gelegenheit, da die drei erſten Plätze von Reichshaupt⸗ ſtädterinnnen belegt wurden. Frau Engelhard war hier nicht zu ſchlagen. Sie machte ſich ihr Rennen ſelbſt, führte vom Start und gewann in der neuen Rekordzeit von 11,8 Sekunden; ihr Rekord von 11,9 hat alſo nur 20 Tage ge⸗ dauert. Immer wieder: Frl. Mauermeyer Die Münchnerin Mauermeyer, die ſchon am Freitag zwei Meiſterſchaften errungen hatte, war auch am Samstag zweimal erfolgreich. Zunächſt gewann ſie ganz überlegen das Kugelſtoßen mit 13,40 Meter, während die vor⸗ jährige Meiſterin, Frau Schröder⸗Mundenheim, nur auf 12,63 Meter kam. Was bei den Männern der Zehnkampf iſt, das iſt bei den Frauen der Fünfkampf. Daß Frl. Mauermeyer nach ihren drei Einzelmeiſterſchaften auch im Fünfkampf nicht zu ſchlagen war, nimmt nicht wunder, obwohl ſie im Speer⸗ werfen diesmal recht ſchwach war. Die Münchnerin erreichte dtesmal 335 Punkte und blieb damit allerdings hinter ihrem bei den vorfährigen Meiſterſchaften mit 357 Punkten erzielten deutſchen Rekord weſentlich zurückü. Nicht zuletzt hat ihr ſchwacher Speerwurf von 28,06 Meter hierzu bei⸗ getragen. Frl. Krauß erreicht Rekordzeit Ueber 200 Meter erreichte ͤie Dresdenerin mit 24,8 Sekunden ihren am 1. Jult in Dresden aufgeſtellten neuen deutſchen Rekord und damit ihre zweite Meiſterſchaft. Recht deutlich blieb die Nürnberger Titelverteidigerin Dollinger geſchlagen, obwohl ſie ihre vorjährige Meiſterleiſtung um eine ganze Sekunde verbeſſerte. Die Ergebniſſe der Frauen Frauen: 100 Meter: Vor läufe: 1. Vorl.: 1. Dör⸗ feld⸗Berlin 12,9; 2. Haag⸗München 13,0; 2. Vorl.: 1. Kraus⸗Dresden 12,2; 2. Bernhard⸗Frankfurt 13,8; 3. Vorl.: 1. Kuhlmann⸗Hamburg 12,1; 2. Schmidt⸗Bremen 19,4; 4. Vorl.: 1. Grieme⸗Bremen 12,1; 2. Freitag⸗Gera 5. Vorl.: 1. Dollinger⸗Nürnberg 12,2; 2. Eberhardt⸗E lingen 12,9; 6. Vorl.: 1. Gelius⸗München; 2. Steinberg⸗ Berlin; Zwiſchenläufe: 1. Lauf: 1. Dörfeld⸗Berlin 12,1; 2. Dollinger⸗Nürnberg 12,1; 2. Lauf: 1. Kraus⸗Dresden 12,1; 2. Kuhlmann⸗Hamburg 12,6; 3. Lauf: 1. Grieme⸗ Bremen 12,3; 2. Gelius⸗München 12,6: Endlauf: 1. Kraus ⸗Dresden 12,0; 2. Dollinger⸗Nürnberg 12,1; g. Dörfeld⸗Berlin 12,2; 4. Kuhlmann⸗Hamburg 12,4; 5. Ge⸗ lius⸗Berlin 12,7; Grieme⸗Bremen nicht geſtartet.— Hoch⸗ ſprung: 1. Grieme⸗Bremen 1,56 Mtr.; 2. Kaus⸗Kiel 1,56 Mtr.(durch Stechen entſchieden); 3. Niederhoff⸗Ve bert 1,53 Mtr.; 4. Kluſenwerth⸗Berlin 1 2 8 mann⸗Hamburg 1,50 Mtr. Schleuderballwerfen: 1. 2. Stoyke⸗Dortmund 38 4. Schröder⸗Mundenhei 5 5. tliu 7 6. Spieler⸗Berlin 78 Meter.— Diskuswerfen: 1. Mauermeyer München 3,26; 2. Kraus⸗Dresden 37,42; 3. Mollenhauer⸗Hamburg 36,77; 4. Geltus⸗München 96,52; 5. Fleiſcher⸗Frankfurt 86,19; 6. Künnecke⸗Leipzig 35,29 Meter. 80 Meter Hürden: 1. Engelhardt⸗ Berlin 11,8 (neuer deutſcher Rekord); 2. Pirch⸗Berlin 12,0; 3. Kluſen⸗ werth⸗Berlin 12,1; 4. Hagemann⸗Hamburg 12,3; 5. Birkolz⸗ Breslau 12,5; 6. Steuer⸗Duisburg 12,6. Kugelſtoßen: 1 Mauermeyer⸗ München 13,40 Meter; 2. Schröder⸗ Mundenheim 12,63 Meter; 3. Kirchhoff⸗Jöllenbeck 12,413 Me⸗ ter; 4. Hermanns⸗Köln 12,40 Meter; 5. Fleiſcher⸗Frankfurt 12,18 Meter; 6. Bochnik⸗Frankfurt 11,52 Meter. Fünf⸗ kampf: 1. Giſela Mauermeyer⸗München 335 Punkte (Einzelleiſtungen: Kugel: 13,63 Meter, Hochſprung: 1,6 Meter, Weitſprung: 5,23 Meter, Speer: 28,06 Meter, 100 Meter: 13,2 Sek.); 2. Tilly Fleiſcher⸗Frankfurt 308.; 3. Buſch⸗Elberfeld 302.; 4. Linn⸗Siegen 273.; 5. Alpen⸗ : 6. Macher⸗D 995 6,093 Itzehoe 269.; 6. Eberhardt⸗Eislingen 258 P.(Ellen Braumüller gab nach drei Uebungen auf.) Weitſprung: 1. Bauſchulte⸗ Osnabrück 5,68 Meter; 2. Göppner⸗ Danzig 5,67 Meter; 3. Grieme⸗Bremen 5,47 Meter; 4. Schöne⸗Fürth 5,19 Meter; 5. Eberhardt⸗Eislingen 5,18 Meter; 6. Schlarp⸗Köln 5,15 Meter. Speerwerfen: 1. Krüger ⸗ Dresden 43,48 Meter; 2. Gelius⸗München 41,69 Meter; 3. Fleiſcher⸗Frankfurt 433 Meter; 4. Link⸗ Siegen 39,06 Meter; 5. Schumann⸗Eſſen 37,38 Meter; 6. E. Braumüller⸗Berlin 37,22 Meter. 200 Meter: 1. Kraus⸗ Dresden 24,6 Sek.(deutſcher Rekord eingeſtellt); 2. Dol⸗ linger⸗Nürnberg W,0; 3. Dörfeld⸗Berlin 25,1; 4. Meyer⸗ Berlin 25,7; 5. Hack⸗München 25,7; 6. Dürre⸗Berlin 27,5. Weißenſee 96 Deutſcher Waſſerball-Meiſter Wie Weißenſee Meiſter wurde Hellas Magdeburg im entſcheibenden Spiel knapp beſiegt Am Samstag wurden im Schwimm⸗Stadion bei aus⸗ gezeichnetem Beſuch und gutem Wetter die Schlußrunden⸗ ſpiele um die Deutſche und Kampfſpiel⸗Waſſerballmeiſter⸗ ſchaft fortgeſetzt und beendet. Als Sieger und Deutſcher Waſſerball⸗Meiſter ging Weißenſee 96 hervor, das im letz⸗ ten und entſcheidenden Spiel Hellas Magdeburg knapp mit 21 abfertigte. Vorher hatten die Berliner ſchon Magdeburg 96, allerdings erſt nach zweimaliger Verlän⸗ gerung, mit 614 beſiegt. Damit haben ſich die Weißen⸗ ſeer nach einjähriger Unterbrechung zum zweiten Male die Deutſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft geholt. Der vorjährige Titelträger, Hellas Magdeburg, muß ſich für dieſes Mal mit dem zweiten Platz begnügen. Die vier Spiele des Samstags um die Plätze—4 brachten folgende Ergebniſſe: Hellas Magdeburg— Duisburg 98:2(:2) Weißenſee 96— Magdeburg 96:4 n. Verlg. Magdeburg 96— Duisburg 98 41(:0) Weißenſee 96— Hellas Magdeburg 21(:0) Weißenſee 96— Hellas Magdeburg 211(:0) Die Befürchtungen, daß ſich Weißenſee in dem ſchwe⸗ ren Spiel gegen Magdeburg 96 zu ſehr ausgegeben hätten, erwies ſich als grundlos. Die Berliner gingen vollkom⸗ men friſch ins Waſſer und waren vielleicht nur im Schwimmen etwas langſamer geworden. Sie glichen die⸗ ſes Manko aber durch eine ausgezeichnete Ballbehandlung und hervorragendes taktiſches Spielen jederzeit aus. Unter der Leitung von Grothe⸗Breslau wurde der Kampf ſehr ritterlich durchgeführt. Die Hellenen waren zunächſt leicht überlegen, der Berliner Torwart hatte einige Schüſſe zu meiſtern. Als aber dann Amann von den Magdeburgern herausgeſtellt worden war, führte ein ſchöner Kombinationsangriff der Berliner durch Schirr⸗ meiſter zum Führungstreffer. Mit:0 ging es in die Pauſe. Nach dem Wechſel hielt die Ueberlegenheit der Berliner an. Trotzdem gelang es Ide Rademacher, der für Günther in der Verteidigung der Hellenen ſpielte, den Ausgleich zu erzielen. Vom Wiederanwurf weg ging aber Schirrmeiſter durch und warf zum:1 ein. Alle Anſtren⸗ gungen der Magdeburger, nochmal den Ausgleich zu er⸗ zielen, ſcheiterten. Die Verteidigung der Berliner hielt ſtand und verſchaffte ſo ihrer Mannſchaft zum zweiten Male den deutſchen Meiſtertitel. Eutſcheidungsſpiele um den.—4. und.—8. Platz Am Freitag begannen die Entſcheidungsſpiele im Waſ⸗ ſerball⸗ Turnier. Zuerſt ſtanden ſich die Vereine, die für den fünften bis achten Platz in Frage kamen, gegenüber. Waſſerfreunde Hannover ſiegten über die Schwimmſport⸗ freunde Barmen mit:4(:3) und Poſeidon Magdeburg war über den SV Augsburg mit:8(:0) erfolgreich. An⸗ ſchließend wurden zwei Treffen um den erſten bis vier⸗ ten Platz ausgetragen. Weißenſee 96 ſiegte erwartungs⸗ gemäß über Duisburg 98 mit 71(:). Hellas Magde⸗ burg konnte ſeinen Lokalgegner 96 Magdeburg nach 222 (:2) erſt nach Verlängerung mit 32 beſiegen. Die Ergebniſſe: Um den.—4. Platz: Weißenſee 96— Duisburg 98 71(811) Hellas Magdeburg— Magdeburg 96 812 n. Verlg. Um ben.—8. Platz: Waſſerfreunde Hannover— SSt Barmen:4(21:8) Poſetdon Magdeburg— S Augsburg:8(:0) Das Geſamt⸗Klaſſement hat alſo nach Abſchluß der Spiele folgendes Ausſehen: Gruppe A(Kämpfe um den.—4. Platz): 1. Weißen⸗ ſee 96 6 Punkte; 2. Hellas Magdeburg 4 Punkte; 3. Mag⸗ deburg 96 2 Punkte; 4. Duisburg 98 0 Punkte. Gruppe B(Kämpfe um den.—8. Platz): 5. Poſeidon Magdeburg 6 Punkte; 6. Waſſerfreunde Hannover 4 Punkte; 7. Schwimmſportfreunde Barmen 2 Punkte; 8. Schwimm⸗ verein Augsburg 0 Punkte. Zoller koſtete ihm den zweiten Platz, während Gerhardt erſt kurz vor dem Betreten des Stadions von Brauch abgeſchüt⸗ rden konnte. Unter dem Jubel der rund 20 000 Zu⸗ ner lief der Berliner die Schlußrunde und holte ſich die brite Marathon⸗Meiſterſchaft hintereinander in ber aus⸗ gezeichneten Zeit von:36:12. Sein Vereinskamerad Ger⸗ hardt belegte in:36:50 den zweiten Platz vor Zoller⸗Mün⸗ chen und den Berlinern Nowak und Bödner. Die Berliner Polizei kam auch durch Brauch, Gerhardt und Boß über⸗ legen zur Mannſchaftsmeiſterſchaft. Die letzten Entſcheidungen des Freitags Der Freltag brachte in der Leichtathletik noch drei wei⸗ tere Entſcheidungen, und zwar im 110⸗Meter⸗Hürdenlauf, im 10 000⸗Meter⸗Lauf und im Stabhochſprung. Die Ent⸗ ſchetdungen in allen übrigen Wettbewerben mit Ausnahme der Staffeln fallen am Samstag, und am Schlußtag werden im Rahmen der großen Veranſtaltung im Stadion nur noch die Staffelmeiſterſchaften ausgetragen. Welſcher⸗Frankfurt Hürdenmeiſter Ein herrliches Rennen brachten die 110⸗Meter⸗Hürben. Schon in der Mitte der Strecke konnte ſich der Frankfurter Exmeiſter Welſcher vom Felde trennen und auch der Titelverteidiger Wegener⸗Berlin war an dieſer Stelle aus⸗ ſichtslos geſchlagen. Der Frankfurter fegte vorbildlich ſtber die Hinderniſſe und erreichte das Ziel in der angeſichts der ſchweren Bahn ausgezeichneten Zeit von 15 Sek Um die Plätze ſpielte ſich ein erbitterter Kampf zwiſchen Tftel⸗ verteidiger Wegener, deſſen Landsmann Dabbert und dem Wiesbadener Schwethelm, die alle mit der gleichen Zeit von 15,1 im Ziele eintrafen und nur um Handbreiten von⸗ ejnander getrennt waren. Der Frankfurter hat damit nach zweijähriger Unterbrechung den Titel wieder erobert. Sichere Sache für Syring Der 10 000 ⸗Meter⸗Lauf war dem Wittenberger Syring nicht zu nehmen. Anfangs lag Kohn an der Spitze, gefolgt von dem geſchloſſenen Felde. Dann arbeitete ſich Syring vor und ſchon nach drei Runden lag er an der Spitze. Die 5000 Meter lief er in 15141, für die Meile benötigte er 27:13. Der Wittenberger zog dann noch einen kräftigen Endſpurt und mit einem Vorſprung von 100 Meter vor den Berlinern Bree und Kohn erreichte er als Erſter das Ziel. Auch ſeine Zeit von 32:04 muß angeſichts der ſchwe⸗ ren Bahn als ſehr gut bezeichnet werden. Wegener in Rekordnähe Im Stabhochſprung hatte Titelverteidiger Wegener⸗Halle ſchon im Vorkampf 4,11 Meter erzielt, eine Leiſtung, mit der er dicht an ſeinen ſeit 1931 beſtehenden Rekord von 4,12 Meter herankam. Dieſe Leiſtung genügte auch für den Endkampf, ſo daß dem Hallenſer erneut der Titel zu⸗ 3,90 fiel. Der DT.⸗Meiſter Müller Kuchen erreichte mit Meter vor dem Berliner Schulz den zweiten Platz. Ergebniſſe der Entſcheidungen 100 Meter: 1. Homburg 8. berſeld 10,7; 5. Gil. 6 0 Fulda 10,9. 10 000 Meter: 1. Sy rin g⸗Witten⸗ berg 32:04; 2. Bree⸗Berlin 32:24; 8. Kohn⸗Berlin 32:39,4; 4. Bertſch⸗Stuttgart 32:43,4) 5. Garff⸗Hamburg 32:44; 6. Klos⸗Berlin 32:59,3. 110 Meter Hürden: 1. Welſcher⸗ Frankfurt 15 Sek.; 2. Wegener⸗Berlin 15,1; 3. Dappert⸗ 5. Mäünn 5 Borchmeye 8 — N Berlin 15,1; 4. Schwethelm⸗Wiesbaden 15,1? 5. Gvampp⸗ Würzburg 15,3; 6. Beſchetzutk⸗Berlin 16,3. Kugelſtoßen: 1. Wölk e⸗Berlin 15,24 Meter; 2. Sievert⸗Eim 14,99 Meter; 3. Reymann⸗Berlin 14,92 Meter; 4. Sti Berlin 14,50 Meter; 5. Lampert⸗Elberfeld 14,34 Meter; 6. Schneider⸗Darmſtodt 14,17 Meter. Weitſprung: 1. Lon g⸗ Leipzig 7,63 Meter; 2. Leichum⸗Stettin 7,43 Meter; 3. Bie⸗ bach⸗Halle 7,42 Meter; 4. Asmuß⸗Halle 7,15 Meter; 5. Bäumle⸗Reichswehr 7,11 Meter; 6. Scheck⸗ 557 Meter. Hammerwerfen: 1. Becke r⸗Saarb Meter; 2. Seeger⸗Oßweil 44,68 Meter; 3. burg 44,49 Meter; 4. Stärker⸗Fürth 43,88 meyer⸗Dresden 43,22 Meter; 6. Löring⸗Köln Diskuswerſen: 1. Stevert⸗Eimsbüttel 4 Meyer⸗Hannover 45,20 Meter; 3. Hilbricht⸗Oſt Meter; 4. Debus⸗Köln 44,42 Meter; 5. Blask⸗Königsberg 44,40 Meter; 6. Vogel⸗Berlin 43,97 Meter, Stabhochſprung: 1. Wegen e r⸗Halle 4,11 Meter; 2. Müller⸗Kuchen 3,90 Meter; 3. Schulz⸗Berlin 9,80 Meter; 4. Laupichler⸗Berlin 3,70 Meter; 5. Hartmann⸗Breslau 3,70 Meter; 6. Wiſch⸗ mann⸗Hamburg 3,70 Meter. 200 Meter: 1. Schein ⸗ Hamburg 219; 2. Pontow⸗Fulda 22,2; 3. Hornberger⸗Pirmaſens 22,8 4. Geerling⸗Frankfurt 2,4; 5. Stein⸗Halle 22,6; 6. Brink⸗ Magdeburg 22,0 Sek. 800 Meter: 1. Dr. Peltzer⸗ Stettin. :54; 2. Deſſecker⸗Stuttgart:55,1; 3. König⸗Hamburg 57 4. Lefeber⸗Berlin:56,1; 5. Danz⸗Kaſſel:57/½1; 6.. Heilbronn:57,1; 7. Fink⸗Stuttgart:58,11; 8. Linke⸗ Frankfurt:58,7 Min. Steinſtoßen: 1. Blas k⸗Königs⸗ berg 10,87; 2. Jägle⸗Lahr 10,50;. Debus⸗Köln 10,52; 4. Straubinger⸗Roſenhelm 10,51; 5. Würfelsdobler⸗München 10,98; 6. Großfengels⸗Marburg 10,36 Meter. Dreiſprung: 1. Gottlieb⸗ Landau 14,12; 2. Sälzer⸗Hamm 14,04; 3. Drechſel⸗Thalheim 1404; 4. Hoch⸗Reichsheer 13,09; 5. Diers⸗Korchenbrock 13,51; 6. Meergardt⸗Kaſſel 18,34 Meter. 400 Meter: 1. Metzner ⸗ Frankfurt 48,4; 2. Homann⸗ Berlin 40,4; 3. Single⸗Eßlingen 49,5; 4. Voigt⸗Berlin 50,5: 5. Maerten⸗Chemnitz 51,2; 6. Dielefeld⸗Köln 52,1 Sek. 1500 Meter: 1. Schaumburg ⸗ Mülheim:00,1; 2, Paul⸗ Stuttgart:01,2; 3. Stadler⸗Freiburg:02, 4. Eitel⸗ Eßlingen:02,86; 5. Runzler⸗Hannover:09,38; 6. Kaufmann⸗ Hannover:09,83 Min. Schleuderballwerfen: 1. Bicker ⸗ Limmer 64,05; 2. Großfengels⸗Marburg 69,45; 3. Reymanu⸗ Berlin 63,44; 4. Maier⸗Frankſurt 62,05; 5. Brunken⸗Jei 62,46; 6. Heynen⸗Berlin 61,9 Meter. Zehnkampf: 1. Haus⸗ Heinz Sievert ⸗ Eimsbüttel 8498,68 Punkte(Ei leiſtungen: 100 Meter 11,2; Weitſprung 7,10; Hochſprung 1,80; Kugelſtoßen 14,92: 400 Meter 52,1; 110 Meter Hürden 15,9; Diskuswerfen 4,25; Speerwerfen 58,12; Stabhoch⸗ ſprung 3,50; 1500 Meter:88); 2. Eberle ⸗ Berlin 70 Punkte(11,5; 6,42; 1,58: 19,35, 52,2; 17,0; 99,33, 60,04; :46]; 3. Huber ⸗ Berlin 7400,45 Punkte(11,8: 1,80; 12,22; 54,2: 15,9; 85,87; 52,22; 3,80; 503,2): 4. Hi Oſterrode 6898,66.; 5. Tönnis⸗Illen 6074,97.; 6. del⸗München 671,525 P. 7. Eckard⸗ Zeulenroda 225 .; 8. Dinkler⸗Marburg 6447,95.; 9. Hartnägel⸗München 6275,55.; 10. Vogelſang⸗Hörde 62472 Punkte. 400 Meter Hürden: 1. Scheele ⸗ Altona 54,1; 2. Kopp⸗ Wiesbaden 55,6; 3. Nottbrock⸗gköln 56,5; 4. Münzinger⸗ Stuttgart 56,6; 5. Böhm⸗Nürnberg 58,2; 6. Madel⸗Augs⸗ Durg 62,1. 5000 Meter: 1. Syring⸗ Wittenberg 1517, Min,; 2. Göhrt⸗Berlin 15719,4; g. Schüller⸗KKöln 15:25, 4. Haag⸗ Darmſtadt 15:30,2; 5. Gebhardt⸗Chemnitz 15:40,2; 6. Mayer⸗ Stuttgart 15144. Hochſprung: 1. Ladewig ⸗Berlin 1,90 Meter; 2. Mach⸗ tens⸗Kiel 1,86 Meter; 3. Schmid⸗Reval 1,86 Meter; 4 Geh⸗ mert⸗Berlin 1,86 Mtr.(durch Stechen entſchieden); 5. Bonn⸗ eder⸗Regensburg 1,81 Meter; 6. Böwing⸗Magdeburg 1,81 Meter(durch Stechen entſchteden). Speerwerfen: 1. Weimann Leipzig 68,36 Meter 2. Stöck⸗Berlin 65,21 Meter; 3. Steingroß Oppeln 62,2 Meter; 4. Böder⸗Berlin 61,20 Meter; 5. Dinkler⸗Marburg 61,13 Meter; 6. Stechemeſſer⸗Münſter 50,65 Meter. Marathonlauf(42,2 Km.): I. Brauch Berlin 229612 Stunden; 2. Gerhardt⸗Berlin:86:50 Std.; 3. Zoller Mün⸗ chen:37:39; 4. Nowack⸗Berlin weitere 400 Meter zurück; 5. Bödner⸗Berlin 400 Meter zurück; 6. Müller ⸗ Dresden; 7. Krüger⸗Wittenberg; 8. Poß⸗Berlin; 9. Richard Barſiſle⸗ Breslau; 10. Franz Barſicke⸗Breslau. 6. Seite Nummer 348 8 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 30. Juli 1994 Südwest Kampfſpiel-Pokal-Sieger Bayern im Enoͤſpiel:5(:4) geſchlagen Bayern begann den Kampf überlegen. Fünf Minuten ng konnte man ein Brillantfenerwerk und techn iſche ſtückchen durch ſchön aufgebaute Angriffe ſehen. Der Gau Südweſt war faſt ganz in ſeine Hälfte zurückgedrängt. 5 Ueberlegenheit der Bayern bauerte aber nicht lange. Gleich nachdem die Südweſtdeutſchen die Jacken gewechſelt hatten, übernahmen ſie das Kommando. Jetzt hatten die Bayern faſt nichts mehr zu beſtellen. Angriff auf An⸗ griff rollte auf das Tor Köhls. Es dauerte aber immer⸗ hin elf Minuten, bis es Fath gelang, im Alleingang ein Auch der Turnierſport iſt dabei Führungstor zu erzielen. In d Folgezeit zeigte ſich der Mittelſtürmer der deutſchen Nationalelf, Conen, von ſei⸗ ner beſten Seite. Mit Leichtigkeit umſpielte er zwei, drei, ja vier Gegner und ließ auch einen geſunden Schuß icht vermiſſen. In der 5. und 17. Minute brachte er zwei ſchöne Tore an, bei denen aber Bayerns Verteidigung und Köhl, deſſen Unſicherheit geradezu erſchreckend war, reichlich unterſtützten. Bei den Bayern klappte es über⸗ haupt nicht mehr. Die Läuferreihen deckten ſchlecht, und die Stürmer verſagten vor dem Tor vollkommen. In der 25. Minute erhöhte Conen auf:0 für Südweſt. Kurz darauf bot ſich für Bayern die erſte Chance zum Erfolg. Gramlich verſchuldete einen Elfmeter, den aber Ohm nicht verwandeln konnte. Müller im Südweſttor wehrte glän⸗ örſt in der 35. Minute kam Bayern zu ſeinem erſten Erfolg. Lehner raſte die Linie entlang, gab ſchön zur Mitte und Eiberger verwanbelte aus fünf Meter Ent⸗ fernung unhaltbar. Die letzten Minuten der erſten Spiel⸗ zeit ſtanden dann wieder im Zeichen der überlegenen elweiſe der Südweſtdeutſchen. Nach der Pauſe waren die Bayern leicht überlegen. Schon nach ſieben Minuten kamen ſie zu ihrem zweiten Treffer. Eine Lehner⸗Flanke kam zu Eiberger, der un⸗ haltbar einſandte. In der 15. Minute mußte Konrad ver⸗ letzt ausſcheiden. Südweſt hatte alſo nur noch zehn Mann im Feld. Tiefel ging für Konrad in die Verteidigung und Möbs nahm den Poſten Tiefels ein. Trotz dieſer Schwä⸗ chung vermochte der Südweſten das Spiel offen zu halten. In der 25. Minute ſchoß Fath aufs Tor, Köhl wehrte ab, der Ball kam zu Conen und dieſer gab wieder zu Fath weiter, der dann unverzüglich zum fünften Tor für Süd⸗ weſt einſchoß. Nun mußte auch Tiefel verletzt aus dem Spiel. Er kam erſt ſtieben Minuten vor Schluß wieder. Für ihn ſtellte ſich Gramlich der Verteidigung zur Verfügung. Im Sturm hatte Südweſt nur noch drei Leute, die natür⸗ lich nicht mehr viel ausrichten konnten. Die Bayern waren nun zwar überlegen, brachten aber nur noch einen Treffer zuſtande. Eine Flanke Wehners verwandelte Frie⸗ del in der 30. Minute direkt. In den letzten Minuten ſpielten ſich dann noch einige aufregende Szenen ab. Die Bayern drückten mit aller Macht, aber Müller im Süd⸗ weſttor wehrte alle Angriffe ab. Auf der anderen Seite ſchoß Fath noch einmal knapp daneben. Schließlich kam aber doch das Ende des Kampfes, und die Südweſt⸗ deutſchen begaben ſich glückſtrahlend zur Siegerehrung. Schiedsrichter Bierlem⸗Berlin leitete einwandfrei. A* Niederrhein ſchlägt Nordmark:0(:0) Auf Veranlaſſung des Reichsſportführers fand am Sonntag vormittag auf dem ASN⸗Platz in Nürnberg ein Spiel der am Mittwoch und Donnerstag unterlegenen Mannſchaften der Gaue Niederrhein und Nordmark ſtatt, bei dem die Erwerbsloſen freien Eintritt hatten. Das von rund 5000 Zuſchauern beſuchte Spiel endete mit dem Siege der Niederrhein⸗Mannſchaft von:0(:), dabei muß allerdings bemerkt werden, daß in der Nordmark⸗Mann⸗ ſchaft von der eigentlichen Pokalmannſchaft nur der Mit⸗ telläufer Thiele, der geſetzt wurden, die übrigen Sp waren erſetzt und außerdem hatte man ſich von der SpVg. Fürth den Ver⸗ teidiger Förſter und den Mittelſtürmer Becher ausgeliehen. Die Niederrhein⸗Mannſchaft ſpielte dagegen in ſtärkſter Beſetzung, lediglich Buchloh war durch den Oberhauſener Jüriſſen und der Läufer Stephan durch den Düſſeldorfer Mehl erſetzt. Von der Niederrhein⸗Mannſchaft, die natür⸗ lich den Kampf immer beherrſchte und auch verdient ge⸗ wann, waren wieder Janes und Buſch in der Verteidigung ſehr gut, Münzenberg in der Läuferreihe und Kobierſki im Sturm. Die Nordmark kam nur gelegentlich zu Durchbrüchen, wobei ihr auch hier das Schußglück nicht hold war. Die beſten Leute waren hier der Mittelläufer Thiele und Glöde, ſowie die linke Sturmſeite Dörfel— Werwilzka. In der ſechſten Minute war es Kobierſki, der mit ei⸗ nem ſcharfen Schuß den Führungstreffer erzielte, während in der 17. Minute Zwolanowſki nach ſchönem Durchſpiel das:0 und damit den Halbzeitſtand herſtellte. Zu Be⸗ ginn der zweiten Hälfte erzielte Hohmann das dritte und wenig ſpäter ergab ein Alleingang von Kobierſkt den vier⸗ ten Erfolg für die Niederrheinmannſchaft. Zweiter Tag der Reiter⸗Mettlämpfe Die Wettkämpfe der Reiter erfreuen ſich im Rahmen Kampfſpiel⸗programms einer großen Beliebtheit. Auch am Samstag hatten ſich auf der Zeppelinwieſe wie⸗ der zahlreiche Zuſchauer eingefunden, die mit Intereſſe die Kämpfe verfolgten. Columbia unter dem Münchener Turnierreiter G. Lange feierte in der CEignungs⸗ prüfung der Jagdpferde Klaſſe L. einen neuen Erfolg und ließ immerhin ſo erprobte Könner wie 5 ta(L. Seifert),(Lt. Pollay) und Sachſen A. Holſt) hinter ſich. In der zweiten CEignungs ug der Jagdpferde Klaſſe Sb ſchoß die ſchule Hannover den Vogel ab und ſtellte mit t. Pollay), Falkner(Uwchtmſtr. Neitz) und Pan⸗ topon Viebig) gleich die drei Erſtplazierten. Eine ige Angelegenheit dagegen war die aus einer Dreſſurprüfung und einem Jagdͤſpringen beſtehende Vielſeitigkeitsprüfung für Pferde der Klaſſe L. Oblt. Schunck ſteuerte den in ſeinem Beſitz befindlichen Falke zu einem ſicheren Siege über Fourier (Pol.⸗Oblt. Maſuhr) und Liebling(Pol.⸗Oblt. Sachen⸗ bacher), während der am Vortage plazierte Gauner nicht i den vierten Platz hinauskam. verlief das Jagdſpringen der über 17 Hinderniſſe. Es wurde ausgezeichnet geſprungen, ſo daß ſich insgeſamt elf Pferde für das Ste⸗ chen am Sonntag qualifizierten. Poſidontus, Der Mohr, Baccarat, Olaf, Konſul, Alraune, Donauwelle, Baron IV, Egly Thora und Sabin werden zum Schlußkampf antreten. Mit großem Beifall wurden zwei Schau nummern aufgenommen, eine Springquadrille und die abſchließen⸗ den Vorführungen des Art.⸗Reg. 7 Nürnberg. Die letzten Kegelmeiſter Auch die Kegler ermittelten in der Luitpold⸗Feſthalle ihre letzten Meiſter. Im Kampf der Fünfer⸗Städte⸗ mannſchaften blieb Leipzig zum erſten Male mit dem Rekordergebnis t 2852 Holz vor Frankfurt 2791 Holz und Borno mit ſiegreich. Auf der Scherenbahn holte ſich Aachen zum erſten Male ſeit vielen Jahren mit der überragenden Leiſtung von 3536 Holz die Meiſter⸗ 0 r Spondau(3516) und Hildesheim(3515). Auf der Internationalen Bahn ſetzte ſich Kiel mit 3800 Holz vor Frankfurt(3766) und Hamburg(3702) an die erſte Stelle. Zum erſten Male kamen auch die Bundesmeiſterſchaften der Dreier⸗Kegelſportklub⸗Mannſchaften zum Austrag, auf der Bohlenbahn errang Bremen mit 3714 knapp vor Berlin des Seydlitz ht intereſſant aſſe S! (3704 und Kiel(3546) die neue Meiſterwürde. Auf der JBahn gelang Roland München mit 2321 Holz der Sieg vor Boruſſia Frankfurt mit 2257 und Onkel Tom Mannheim(2215). Die Alt⸗Herren⸗Meiſterſchaft der Aſphaltbohn gewann der Verein Chemnicia mit 2626 Im Kampf um den Henſinger⸗Wanderpreis, einer Stiftung anläßlich der Endkämpfe in Neu⸗ Mannſchaft der Vereinigung Frankfurt mit ichneten Durchſchnitt von 18 auf der JBahn dem o erfolgreich Serenade und Zapfenſtreich am Samstag Als ſich die Dämmerung am Samstag über die Kampf⸗ felder im Nürnberger Stadion legte, ſammelten ſich in großen Scharen die Zuſchauer auf der rieſigen Zeppelin⸗ Wieſe des Stadions, um der großen Serenade mit dem Japfenſtreich beizuwohnen. An dieſer Veranſtaltung, die den wuchtigen Abſchluß der ſportlichen Veranſtaltungen am Samstag brachte, beteiligten ſich nicht weniger als 1000 Mann der Reichswehr. Nach einer erleſenen Folge von Muſikſtücken, geſpielt von 12 Militärkapellen unter der Leitung des Heeres⸗Muſikinſpizienten Profeſſor Schmidt(Berlin) ertönte nach dem Badenweiler⸗Marſch das Kommando zum Zapfenſtreich, der mit dem Deutſch⸗ land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied, das die Tauſende von Zu⸗ ſchauern begeiſtert mitſangen, endete. Eindrucksvoll wie dieſes nächtliche Konzert war auch der Parademarſch der Truppe vor dem Standortälteſten, der ſich mit dem Offizierskorps der Reichswehr eingefun⸗ den hatte. Daneben ſah man u. a. Frankenführer Julius Streicher und mehrere SA⸗Führer, darunter den Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Obergruppenführer Hühn⸗ lein. Reichsſportführer über die Kampfſpiele Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat kurz vor dem Abſchluß der 4. Deutſchen Kampfſpiele unſe⸗ rem Vertreter gegenüber folgende Erklärung abgegeben: „Ueberwältigt von dem glänzenden, harmoniſchen und ſo erfolgreichen Verlauf diefer größten, alle Turn⸗ und Sportarten umfaſſenden Wettkämpfe, glaube ich überzeugt ſein zu können, daß die von mir am Freitag in ihren Zielen verkündete, nunmehr mit aller Energie in Angriff zu nehmende Arbeit im Deutſchen Reichsbund für Leibes⸗ übungen für unſer Volk und Vaterland gute Früchte tra⸗ gen werden. Wir dienen damit der Sache, kennen nicht mehr klein bürgerlichen Neid, falſchen Ehrgeiz und Unver⸗ ſtändnis für unſere Sache, ſondern nur ein Ziel: Deutſch⸗ lands Männer und Frauen und ſeine Jugend ſtark, lebenskräftig und glücklich für die Arbeit zu machen, die wir für unſeren großen Führer Adolf Hitler zum weiteren Aufbau des Dritten Reiches durchzuführen haben. Ich grüße alle aktiven Teilnehmer in den verſchiedenen turneriſchen und ſportlichen Wettkämpfen, grüße aber auch die ſportbegeiſterten Tauſende und Abertauſende aus allen Gauen des Vaterlandes herbeigeeilten Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, insbeſondere auch die deutſche Sportjugend. Ich bitte alle, nunmehr nach erfolgter Eini⸗ gung mit mir zu arbeiten; denn es gilt dem Vaterland. Heil Hitler!“ Wölke⸗Berlin, Meiſter im Kugelſtoßen Staffel-Ergebniſſe Männer: 4 mal 100 Meter: 1. Preußen Kre⸗ feld(Heithoff, Küſtert, Haffmann, Hendrix) 41,9; 2. Ein⸗ tracht Frankfurt(Metzner, Welſcher, Mährtein, Geerling) 42,2; 3. Charlottenburg(Lierſch, Ziebarth, Körnig, Müller) 42,3 Sek. 4 mal 400 Meter: 1. Hamburger S W(Plötz, Stet⸗ gerthal, Benecke, Schein):22,2; 8. Deutſcher SC Berlin (Ruſitzka, Fothe, Röſſter, Voigt):22,9 3. ASV Köln (Nottbrock, Möller, Weber, Dielefeld):23,5: 4. Berliner SC:25: 5. SW Zehlendorf:25,8; 6. Hannover 96:30, 6. 4 mal 1500 Meter: 1. Kickers Stuttgart(Koch, Dompert, Deſſecker, Paul) 16:44,4; 2. Hamburger AK(Möl⸗ ler, Rots, Gebhardt, König) 16:49; 3. Polizei⸗SV Berlin (Schuffelhauer, Borchert, Bukh, Abraham) 16:59,5; 4. Kickers Stuttgart 2. Mannſchaft 17:00,5; 5. Darmſtadt 98 17:01? 6. München 1860 17:07; 8. Poſt⸗SV München 17:15,4; 17:15.5. 5 Frauen: 4 mal 100 Meter: 1. SV Siemens Berlin(Geffert, Dörffeld, Steinberg, Engelhard) 50,1; 2. Sportfreunde Bremen(Buhlmann, Schmidt, Bierhen⸗ kel, Grieme] 50,2; 5. Eintracht Frankfurt(Ewe, Bernhardt, Jutz, Fleiſcher) 50,2; 4. Hamburger Tſchft 1816 50,2; 5. Dresdner SC 50,7, 6. SC Charlottenburg 50,8. 7. Berliner SC 17:18, 5: 9. Stahlwerke Dortmund —ů— Die Kämpfe der Ringer Ein Streifzug burch die Gewichtsklaſſen Techniſch Hervorragendes boten die Kämpfe der Ringer, die am Freitag abend wieder zahlreiche Zuſchauer angelockt hatten und ſtark gefördert werden konnten. Auf fünf Matten wickelten die„ſchweren Männer“ ihre Treffen ab und das Publikum hatte Gelegenheit, die ſchönen Treffen in jeder Phaſe mitzuerleben. Schöne Erfolge hatten die jungen Ringer und die Alten mußten ſich ganz beſondere Mühe geben, um in ihren Klaſſen vorwärts zu kommen. Im Leichtgewicht gelang es dem Dortmunder Sper⸗ ling und dem Münchener Ehrl, in die Endkämpfe zu kommen. Im Federgewicht kam der deutſche Meiſter He⸗ ring⸗München zu zwei weiteren Fallſiegen über Wittler⸗ Dresden und Nagel⸗Witten. Kol b⸗Schifferſtadt brachte Lauterbach⸗Netſchgau aus dem Rennen. Im Weltergewicht gab es ſchon einige Klärungen. So ſchaffte der ſtark mit⸗ favoriſierte Weikert⸗ Hörde einen entſcheidenden Sieg über Eppel⸗Ketſch in 18 Minuten. Das Mittelgewicht iſt vorläufig noch offen. Dem immer ſchneidig ringenden Tſſe⸗ ner Neuhaus gelangen zwei weitere Fallſiege, aber auch Schedler⸗Halle und Kamper⸗Nürnberg ſind noch im Rennen. Im Weltergewicht ſchrumpfte das Feld weiter zuſammen. Hier ſind noch Schäfer⸗Schifferſtadt, Heßler⸗Tuttlingen, Kornmaier⸗Hornberg und Hagen⸗Bendͤsburg im Rennen. Im Halbſchwergewicht legte der Darmſtädter Siebert Böh⸗ mer⸗Reichenhall in 10:40 Min. und Fengler⸗Stolzenhagen ſiegte in:24 über Danz⸗Großzimmern. Hammerſtein⸗Fürth ſiegte durch Aufgabe des Pirmaſenſer Wegner und Enge⸗ hardt⸗Freiſing triumphierte über Regelſki⸗Dortmund. München 1860 Mannſchaftsmeiſter im Gewichtheben Die Kämpfe um die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Gewicht⸗ heben wurden bereits am Samstag mittag abgeſchloſſen. 1860 München rechtfertigte das in ſie geſetzte Vertrauen vollauf und ſiegte im Geſamtergebnis mit 5285 Pfund vor Hörde 5175 Pfund und VEfs Erfurt mit 4770 Pfund. Für 1860 München trat folgende Mannſchaft(vom Bantam⸗ gewicht aufwärts an: Schuſter, Wieſcher, Endres, Hüttner, Gietel und Straßberger. Die einzelnen Leiſtungen der Mün⸗ chener waren: Einarmig Reißen 820 Pfund, einarmig Stoßen 975 Pfund, beidarmig Drücken 1055 Pfund, beid⸗ armig Reißen 1055 Pfund, beidarmig Stoßen 1380 Pfund. Weitere Entſcheidungen der Schwerathleten Am Samstag nachmittag fielen bei den Schwerathleten weitere Entſcheidungen. Im Ringen der Altersklaſſe, Tau⸗ ztehen und Gewichtheben konnten die neuen Meiſter er⸗ mittelt werden. Die Ergebniſſe: Ringen der Altersklaſſe: Leichtgewicht: 1. Wil hauſen, 2. Spennlein⸗Bingen. Mittelgewicht: 1. Schü m⸗ mer⸗Köln, 2. Merkle⸗Nürnberg. Schwergewicht: 1. Ro⸗ ſtock⸗Karlsruhe, 2. Wiedmaier. Tauziehen: Leichtgewicht: 1. SV Grunbach, 2. SV Geraldſtetten. Mittelgewicht: 1. SN Grunbach, 2. Endersbach. Schwergewicht: 1. Regens burg, 2. Polizei Karlsruhe. Gewichtwerfen: Leichtgewicht: 1. Brenner⸗Wiesau⸗ Regensburg, 2. Kreis Neu⸗Iſen⸗ burg. Mittelgewicht: 1. Seeger⸗Osweil 17,63 Meter, 2. Bührer⸗Karlsruhe 16,99 Meter. Schwergewicht: 1. Wagen⸗ ſonner⸗München 17,84, 2. Fakter⸗Regensburg 16,79 Meter. S Die neuen Meiſter im Gewichtheben Straßberger endlich einmal bezwungen— Der Nach⸗ wuchs kam ſtark nach vorn Die neuen Meiſter im Gewichtheben wurden Freitag abend ermittelt. In allen ſechs Gewichtsklaſſen gab es ganz hervorragende Leiſtungen, beſonders der Nachwuchs lenkte durch ſein vorzügliches Abſchneiden die Aufmerkſam⸗ keit der großen Zuſchauermenge auf ſich. So fand der vier⸗ malige deutſche Meiſter und ſtändige Kampfſpielſieger Straß⸗ berger⸗München endlich in dem jungen Süddeutſchen Wahl⸗ Möhringen ſeinen Bezwinger. Straßberger ſchaffte als„Ausgleich“ für dieſe Nieder⸗ lage eine neue deutſche Höchſtleiſtung im beid⸗ noch am armigen Drücken. Der Münchener brachte 88 Pfund z Hochſtrecke. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: 1. Schuſter⸗München 788 Pfund, 3 Dörrbecker⸗Hörde 785 Pfund(durch Stechen im beida 1 Stoßen entſchieden), 3. Renfer⸗Ludwigshafen 755 Pfund Federgewicht: 1. Walter⸗Saarbrücken 855 Pfunb, 2 Mühlberger⸗Frankfurt 850, 3. Wagner⸗Stuttgart 885 Pfun Borchmeyer, Meiſter über 100 Meter Leichtgewicht: 1. Wagner⸗Eſſen 900 Pfund, 2. Homburg 885 Pfund, 3. Beer⸗Breslau 880 Pfund. Mittelgewicht: 1. Is may r⸗Freiſing 1020 Pfund, 3 Gottſchalk⸗Eſſen 990 Pfund, 3. Jordan 970 Pfund. Halbſchwergewicht: 1. Deut ſch⸗Augsburg 1085 Pfund, 2. Leopold⸗Erfurt 1050 Pfund, 3. Gietl⸗Fürſtenfelbhrng 1025 Pfund. Schwergewicht: 1. Wahl⸗Möhringen 1090 Pfund, Straßberger⸗München 1080, 3. Bierwirth⸗Eſſen 1075 Pfund, Die neuen Meiſter im Fin-Jliſu Am Freitagabend wurden auch die Kampfſptelmeiſter⸗ ſchaften im Jiu⸗Jitſu abgeſchloſſen. Mit Ausnahme dez Mittelgewichtes, wo noch ein Proteſt ſchwebt, zeigt dle neue Meiſterliſte das folgende Bild: Federgewicht: Stenzel⸗Berlin. Leichtgewicht: Cartz⸗Berlin. Halbſchwergewicht: Wobbe⸗Berlin. Schwergewicht: Caſch⸗Berlin. Die Alten Herren ermittelten ebenfalls ihre Titel⸗ träger. Im Leichtgewicht ſetzte ſich Wittmann⸗Dresben durch, im Mittelgewicht kam Schölfe⸗Dresden in den Beſitz des Titels, im Halbſchwergewicht holte ſich Pfaller⸗Mün⸗ chen die neue Würde und im Schwergewicht wurde Wil⸗ liam⸗Dresden neuer Meiſter. Lehmann⸗Berlin ſiegt im Mittelgewicht Nach Erledigung eines Proteſtes konnte auch die Pla⸗ zierung im Jiu⸗Jitſu der Mittelgewichtsklaſſe bekanntge⸗ geben werden. Sie lautet: Mittelgewicht: 1. Leh⸗ mann Berlin 811 Siege, 2. Zumach⸗Berlin 71 8, 3. Becker⸗München:2 Siege. Der Wellbewerb der Schützen Von den Wettbewerben der Schützen Auf den Schießſtänden in Erlenſtegen und Werderau herrſcht feit Mittwoch ein lebhafter Betrieb. Die beſonders ſtark an den deutſchen Kamfſpielen beteiligten Schützen kämpfen ſeit Tagen um die Meiſterſchaften in den zahl⸗ reichen Wettbewerben. Nach dem 20. Deutſchen Bundes⸗ ſchießen in Leipzig hat ſich die Elite der deutſchen Schützen in Nürnberg erneut getroffen, um ihre deutſchen und Kampfſpielmeiſter in acht Wettbewerben zu ermitteln. Die Sievert im Zehnkampf nicht zu ſchlagen Kämpfe verliefen programmgemäß und zeigten die Teilneh⸗ mer teilweiſe in einer ausgezeichneten Form. Im Mittel⸗ punkt der Wettbewerbe ſtand der Olympia⸗Kampf, der am Freitag beendet wurde. Im Scheibengewehrſchießen fiel die deutſche Mannſchafts⸗ meiſterſchaft an die Haupt⸗Schützengeſ. Nürnberg mit 707 Ringen. Mit 705 Ringen kam die Private Haupt⸗ Schützengef. Erlangen auf den 2. Platz; während die 2. Mannſchaft der Nürnberger den 3. Platz belegte. Im Wehrmaunsgewehr⸗Schießen ſiegte die Schützengeſ. St. Blaſten in der Mannſchaftsmeiſterſchaft mit 711 Ringen vor der Haupt⸗Schützengeſ. Nürnberg mit 706 und der Priv. Sch. Gef. Ingolſtadt mit 703 Ringen. Den Einzel⸗ wettbewerb in dieſer Waffe gewann der Thüringer Erich Spohrer⸗Zella⸗Mehlis mit 253 Ringen vor dem Ber⸗ liner L. Andreſen mit 250 Ringen und dem Ingolſtäbdter Rod mit 249 Ringen. Bei den Kleinkaliber⸗Schützen herrſchte auf den Anlagen in der Werderau am ganzen Freitag wieder ein lebhafter Betrieb. Im Mauuſchaftskampf der Altersklaſſe 1(1721 Jahre) holte ſich die äußerſt er⸗ folgreiche Haupt⸗Schützengeſ. Nürnberg mit 560 Ringen einen weiteren Trfolg. Die Berliner Schützen⸗ vereine Spandau und Steglitz belegten mit 539 bzw. 534 Ringen die beiden nächſten Plätze. Der Poliz e i⸗SB. München ſetzte ſich in der 2. Altersklaſſe(2235.) mit 608 Ringen erfolgreich durch. Mit klarem Abſtand kamen die Schützengilde Berlin(586) und Standarte 14 Nürnberg (585 Ringe) auf den 2. und 3. Platz. In der Klaſſe übez 35 Jahre wurde die Schützengeſ. Fürth mit 605 R. nor dem Polizei⸗SV. Hamburg mit 601 und DG. Berlin mit 696 Ringen deutſcher Meiſter. Erſte Entſcheidung im Piſtolen⸗Schießen Die Piſtolenſchützen beſtritten am Freitag den Kam um die Deutſche Meiſterſchaft im Schnellfeuerſchie ßen mit Selbſtladepiſtolen; jeder Schütze hatte 18 Schüſſe (je 6 Schüſſe in acht Sekunden) auf 25 Meter entfernte Scheiben abzufeuern. Als Beſter erwies ſich Temple⸗ Deggendorf, der mit 18 Punkten Sieger blieb und damit den deutſchen Meiſtertitel errang. Jedeck⸗Dresden und Müller⸗Siegen belegten mit knappen Abſtänden die nächſten Plätze. f Ausklang bei den Schützen Die Wettkämpſe der Schützen gingen am Samstag zu Ende. Von 650 Schützen, die am Mannſchaftskampf tell⸗ nahmen und im Einzelkampf ſtanden, war eine Ausleſe der beſten Kämpfer von ganz Deutſchland getroffen worden, Alle Waffenarten waren ſpezialiſtert. In ſieben verſchie⸗ denen Kſtmpfen hatten ſich die Schützen bei einer Kombina⸗ tion von Schnellfeuer, Kleinkaliber und Wehrmann zu ver⸗ ſuchen. Die äußerſt intereſſanten Kämpfe ſtellten größle Anforderungen an Schnelligkeit und Entſchlußkraft allet Teilnehmer. Im Laufe des Vormittags hatte Reichsſpork⸗ führer von Tſchammer und Oſten den Schützen in Erlen⸗ ſtegen einen Beſuch abgeſtattet. Er intereſſierte ſich beſon⸗ ders für die ſportliche Arbeit der Schützen und für die im Kampf ſtehenden Olympia⸗Kandidaten. Die Schlußergeb⸗ niſſe lauteten: Deutſche Meiſterſchaft im Kleinkaliberſchießen im Ein⸗ zelkampf mit offenen Viſieren(17 bis 21 Jahre): 1. Leſſing⸗ Freiberg i. Sa. 304 Ringe; 2. Heck⸗Neuſtadt 299 Ringe 8. Röder⸗München 208 Ringe.—(22 bis 25 Jahre): 1. fr. Schattmeiſter⸗Ravensburg renz⸗Wolfenbüttel 327 Ringe; 2. 321.; g. Helbrecht⸗Herford 318 Ringe.—(Ueber 35 Jahre); 1. Martin⸗Bonn 322 Ringe; 2. Schröder⸗Düfſeldorf 320 R 3. Bauer⸗Bonn 320 Ringe. Kleinkaliberſchießen im Einzelkampf mit beliebigen Viſieren(17-21 Jahre): 1. Steigelmann⸗Nürnberag 330 N. 2. Gillpald⸗Langfuhr 325.; 3. Aehler⸗Berlin 323 R. (22-35 Jahre): 1. Zimmermann⸗Berkin 340., 2. Leßnert⸗ Liegnitz 399 R; 3. Lorenz⸗Wolfenbüttel 338 R.—(Ueber 35 Jahre): 1. Olszok⸗Berlin 334.; 2. Fitzow⸗Berlin 332.; 8. Schuler⸗Kavensburg 331 R. Kleinkaliberſchießen im Einzelkampf mit Divptet (Olympio⸗Bedingung): 1. Spörer⸗Zella⸗Mehlis 302 R. 2 Rimer⸗Hamburg 390.; 3. Schulz⸗Berlin 989 R. Scheibenpiſtolen⸗Schießen im Einzelkampf: 1. Krempel⸗ Hannover 502.; 2. Dr. Wehner⸗Wiesbaden 497.; Grashof⸗Erfurt 489 R. „Deutſche Schüttzenmeiſterſchaft im Freikampf: 1. Spöret⸗ Zella⸗Mehlis 529.; 2. Forſtmeier⸗München 505.; 5. Preußner⸗Berlin 503 R. Merkens wieder Fliegermeiſter Nach zweimaliger Verlegung konnten die deutſchen Fliegermeiſterſchaften über 1 Km. endlich am Sonntag in Halle durchgeführt werden. Trotz des kühlen und rech unſicheren Wetters hatten ſich über 7000 Zuſchauer auf ber Radrennbahn eingefunden. Der Kölner Toni Merkens gen. Er gewann die beiden Endläufe gegen den Leipziger, Karſch überlegen mit 5 und 2 Längen. Im Kampf den dritten Platz ſiegte Kleintjes(Bremen) vor Haff berg(Bochum). konnte ſeinen Titel erwartungsgemäß mit Erfolg ae 1 d * 4 * 2 Montag, 30. Juli 1934 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe —— 100 000 bei den Hockenheimer Motorrad-Rennen Steinbach-Mannheim auf NSnu ſiegt mit 131,7 km in neuer Rekordzeit— Deutſcher Erfolg in der 350 cem-Klaſſe Der Name Hockenheim hat im deutſchen Motorradſport einen guten Klong. Die Dreieckſtrecke hat ſich in den letz⸗ ten Jahren einen Ruf geſchaffen, der ſie heute mit in die Reihe der führenden deutſchen Rennſtrecken ſtellt. Bereits die Veranſtaltungen der letzten Jahre wurden zu einem großen Erfolg, der in dieſem Jahre noch übertroffen wurde, ſo daß das NS ſowie der DDC, die beide als Veranſtalter zeichneten voll und ganz zufrieden ſein können. Rleſenfelder in ſämtlichen Rennen waren an der Tagesordnung und die Kämpfe, die ſich die Fahrer liefer⸗ ten, ließen an Erbitterung nicht zu wünſchen übrig. Aller⸗ dings waren auch die bekannteſten deutſchen Motorradfahrer zur Stelle, waß nicht ver⸗ wunderlich iſt, wenn man bedenkt, daß die Hauptrennen als Lauf für die Deutſche Straßenmeiſterſchaft ausgefahren wurden. Rieſengroß war die Anteilnahme der Zuſchauer. Bereits in den frühen Morgenſtunden ſetzte die Wanderung nach der Renaſtrecke ein. Sonderzüge aus allen Gegenden be⸗ wiefen ſchlogend, welches Intereſſe den Rennen entgegen⸗ gebracht wurde und ſelbſt als dte erſten Fahrer bereits geſtartet waren, ließ der Zuſtrom immer noch nicht nach. Die ganze Rennſtrecke war oyn einer Mauer von Menſchen umgeben, und es werden wohl 100 000 geweſen ſein, die die erbitterten Kämpfe auf der Bahn verfolgten. Groß war auch das Intereſſe führender Perſönlichkeiten. Zahlreiche Vertreter von Behörden, Führer der SA, Sc, i und des NS waren erſchienen, an der Spitze Miniſterpräſident Köhler ⸗ Karlsruhe. Auch der Sport⸗ präſdent des DDA Ewald Kroth hatte es ſich nicht nehmen laſſen, die ſpannenden Rennen perſönlich zu ver⸗ folgen. 50 Ausweisfahrer am Start Die Beteiligung bei den Rennen der Ausweisfahrer war ganz hervorragend. Nicht weniger als 79 Ausweisfahrer hatten ihre Meldungen abgegeben, ſo daß man ſich ent⸗ ſchloſſen hatte, den Rennbeginn auf 8 Uhr vorzuverlegen. Zum Start der beiden erſten Rennen fanden ſich dann auch nicht weniger als 50 Fahrer ein, eine Zahl, die bisher kaum bei einem ähnlichen Rennen erreicht wurde und die bie Beliebtheit der Hockenheimer Rennſtrecke ſchlagend bewies. Pünktlich um 8 Uhr erſchienen die Fahrer zum Rennen f 4250 und 350 cem) am Start und wenige Minuten ſpäter hatte das erſte Rennen begonnen. Bei den Maſchinen bis 280 cem ſetzte ſich vom Start an Hänſel⸗ Wiesbaden auf DW an die Spitze, öͤie er auch nicht mehr abgab. In der dritten Runde erreichte er mit 108,8 Std.⸗Km. die ſchnellſte Zeit, um dann überlegen das Rennen zu Ende zu fahren. Scheel⸗Frankfurt⸗Main(Herkules⸗Jaap), Kern⸗Darmſtadt (Horex⸗Columbus) und Kempter⸗Wengen(Auſtro⸗D. Puch) belegten in dieſer Reihenfolge die nächſten Plätze. Vier der ſechs geſtarteten Fahrer gingen durch das Ziel. Ueber ſechs Runden ging auch die Klaſſe B für Ma⸗ ſchinen bis 350 cem. Weber⸗Wiesbaden führte die bei⸗ den erſten Runden, wobei er in der zweiten Runde mit 112, Std.⸗Km. die ſchnellſte Runde bieſer Klaſſe fuhr. Dann ließ er allerdings etwas nach und mußte Aldinger⸗Stutt⸗ gart(Imperia) und Müller⸗Frankfurt⸗M.(Bücker! vorbei⸗ laſſen. Müller übernahm in der fünften Runde ſogar die Führung, die er dann bis zum Ziel nicht mehr abgab. Aldinger fiel dagegen in der fünften Runde wieder hinter Weber auf den dritten Platz zurück. Dieſe drei Fahrer waren die einzigen, die das Rennen zu Ende führten, ein rieſiger Ausfall, wenn man bedenkt, daß 13 Maſchinen geſtartet waren. 112,2 und 111,5 Kilometer w dendurchſchnitt der beiden Erſten, eine Geſch 0 t 1 0 digkeit, die ſich ſehen laſſen kann, zumal ſie diejenige der Maſchinen bis 1000 cem weit übertraf. Die ſchnellſte Zeit der Ausweisfahrer wurde im Reunen der Klaſſe O(bis 500 cem] erzielt. Metzmeier⸗Ottersweier(NSu), der bereits bei den letz⸗ ten Hockenheimer Rennen der ſchnellſte Ausweisfahrer ge⸗ weſen war. Auch diesmal übernahm er bereits in der erſten Runde die Führung, um ſich dann bis ins Ziel nicht mehr von der Spitze verdrängen zu laſſen. Von Runde zu Runde ſteigerte er ſeine Geſchwindigkeit fuhr 114.6, 116,08, 117,5, 117%, 117,8 Std.⸗Km. und ſiegte ſchließlich mit einem Stun⸗ dendurchſchnitt von 117,6 Kilometer. Ein hervorragendes Rennen fuhr auch der Mannheimer Hugo Backofen auf Norton. Nach der erſten Runde lag er noch an 7. Stelle, wurde dann immer ſchneller, lag nach der zweiten Runde an 4, nach der dritten Runde an 3. Stelle und erkämpfte ſich in der vierten Runde den 2. Platz, den er dann auch biß zum Ziel hielt. Mit einem Durchſchnitt von 117, Kilometer blieb er hinter dem Steger dieſer Klaſſe nur wenig zurück, zum Schluß war er ſogar etwas ſchneller als dieſer, Den 3. Platz belegte Schäfer⸗Zgarbrücken(Nor⸗ ton) mit 117,1 Std.⸗Km. Elf der 18 geſtarteten Maſchinen beendeten das Rennen. Um die deutſche Straßenmeiſterſchaft Das größte Intereſſe wurde natürlich dem Hauptlauf der Lizenzfahrer entgegengebracht. Ueber 15 Run den 180,0 Km., ging dieſes Rennen, das die geſamte deutſche Spitzenklaſſe am Start ſah. Ganz ausgezeichnet waren die Leiſtungen in ſämtlichen Läufen und die Kämpfe der einzelnen Fahrer ſetzten die Zuſchauer in helle Begeiſte⸗ rung. Das Rennen 3 umfaßte die Maſchinen bis 250 cem und 950 cem, die nacheinander im Rudelſtart abgelaſſen wurden. Die Imperla⸗Fahrer Loof und Kohfink, die Belocette⸗Fahrer Schneider und Ohlswede und Hecker und Bodmer auf Rudge bemerkte man unter 30 am Start er⸗ ſchlenenen Fahrer der Klaſſe B bis 350 cem, dagegen ver⸗ mißte man den Sieger des Vorjahres, Richnow⸗Berlin. Die bemerkenswerteſten Erſcheinungen der Klaſſe A bis 250 dem waren die erfolgreichen Da W⸗Fahrer Winkler, Geiß und Kahrmann, unter denen auch der Sieger zu ſuchen war. Dagegen erſchtenen auch hier mit Pätzold⸗Rtöln und dem Italiener Sandri⸗Bologna leider zwei bekannte Jahrer nicht am Start. Glänzender Erfolg der Auto⸗Unſon(Da) Mitreißendes Duell Geiß⸗Winkler auf Da W 250 cem 21 Maſchinen erſchienen hier am Start. Nach der erſten Runbe erſchien vor der Ziel⸗Tribüne als Erſter Geiß, ber bereits über 800 Meter Vorſprung hatte. Auf den näch⸗ ſten Plätzen lagen gleichfalls DeW⸗Fahrer, Winkler⸗Chem⸗ nit, Winkler⸗München, dann folgte Stumm⸗Stuttgart auf Ardie und als 5. wieder ein DͤW⸗Fahrer, nämlich Kahr⸗ mann⸗Fulda. Bis zur 5. Runde hielt Geiß unangefochten die Spitze, wobei er mit 120,7 Std.⸗Km. ſogar ſchneller war wie der Spitzenreiter der Maſchinen bis 350 cem. Wink⸗ lex⸗Chemnitz ließ jedoch nicht locker. Er rückte immer näher an Geiß heran und in der 5. Runde hatte er dieſen erreicht, Und jetzt entbrannte ein Kampf, wie man ſich ihn erbitterter gar nicht vorſtellen kann. Runde um Runbe lagen die beiden Fahrer dicht zuſammen, ohne daß es einem gelang, auch nur einen geringen Vorſprung zu er⸗ ringen. Einmal lag Winkler beim Paſſieren der Ziel⸗ 5 tribüne in Front, dann hatte ſich wieder Geiß die Führung erkämpft, aber nie lagen mehr als 5 Meter zwiſchen den beiden großen Rivalen. Nach der 10. Runde hatte Geiß einen Stunden⸗Durchſchnitt von 119 Km. erreicht, Winkler lag hier ca, 10 Meter zurück, aber nach der 11. Runde lagen die beiden Fahrer erneut nur. Meter vonein⸗ ander. Die Zuſchauer waren begeiſtert und rauſchender Beifal begleitete die Fahrer über die geſamte Strecke. Ales fieberte dem zu erwartenden Endkampf entgegen, als durch einen tückiſchen Zufall das Duell beendet wurde. Nach Beendigung der 14. Runde lagen beide Fahrer nicht dicht zuſammen, als Winkler plötzlich vor der Tribüne halten mußte, womit der Kampf entſchleden war. Zwar lonnte er ſchon nach kurzer Zeit ſeine Maſchine wieder in Hang bringen, aber in den Endkampf um den 1. Platz konnte er natürlich nicht mehr eingreifen. Dagegen hatte er den 2. Platz immer noch ſicher, da der Vorſprung ber beiden Spitzenfahrer vor ihren übrigen zu groß geweſen war. Der Sieger Geiß fuhr einen Durchſchnitt von 118,7 Km., Winkler erreichte 118 Std.⸗Km. Sämtliche übri⸗ gen Fahrer waren überrundet worden. Auch auf dem 3. Platz endete mit Winkler⸗München ein Da W⸗Fahrer vor Elſt⸗München⸗Gladbach(Rudge). Deutſcher Sieg in der Klaſſe bis 350 cem. Loof⸗Godesberg(Imperia; ſicherer Sieger. Ein Rieſenfeld von 30 Fahrern ging in der Klaſſe bis 350 cem vom Start. Loof⸗Godesberg lag nach der 1. Runde an 5. Stelle, ſchob ſich dann aber nach vorne und hatte in der 3. Runde bereits die Spitze erreicht, die er auch nicht mehr abzugeben brauchte. In regelmäßiger Fahrt fuhr er Runde um Runde mit einem Durchſchnitt von über 120 Km. und beendete ſchließlich das Rennen in:29:36 Std., was einem Stundendurchſchnitt von 121,6 Km. ent⸗ ſpricht. Petruſchke⸗Berlin(Rudge) lag lange Zeit an 2. Stelle. In der 12. Runde mußte er jedoch auch den Imperiafahrer Schanz⸗Hedersleben vorbeilaſſen, ſo daß das Rennen zu einem überraſchenden Doppelerkolg für das deutſche Fabrikat wurde Die Rennen der großen Maſchinen Neuer Streckenrekord mit 131,7 Stokm. von Steinbach⸗Mannheim auf NSu Das Rennen Nr. 4 für Maſchinen bis 500 cem und 1000 cem wurde dank der glänzenden Beſetzung zu dem Ereignis des Tages. Rüttchen(NSlüt), der Rekord⸗ ſteger des letzten Jahres, Sönius(NS), Bauhoſer (DKW) bei den 1000er⸗Maſchinen und die DaW⸗Fahrer Roſemeyer, Otto Ley, Nu mit Steinbach⸗Neckarſulm, Giggenbach auf Rudge, Rührſcheck, Teich auf Norton und der Imperia⸗Rudge⸗Fahrer Wieſe in der 500er⸗Klaſſe ſind einige der in ganz Europa bekonnten Mannen der deut⸗ ſchen Motorradſpitzenklaſſe 9 Fahrer ſind in der Klaſſe D bis 1000 cem. Schon ſenkt ſich die Startflagge und das Feld brauſt geſchloſſen davon. Nur eine Minute und 22 Maſchinen der Klaſſe C bis 500 cem ſtarten. Motorengeknatter erfüllt die Luft und bis auf Wieſe⸗Hannover kommen alle gut vom Stort. Roſemeyer(Da W) ſchießt ſofort an die Spitze und als er von der 1. Runde zurückkommt, hat er mit über 133 Stdkm. einen neuen fantaſtiſchen Rundenrekord aufgeſtellt. Rütt⸗ zen(NSU) als Spitzenreiter der großen Maſchinen blieb hier mit 130 Stoͤlm. etwas zurück, aber bereits die näch⸗ ſten Runden ſteigert er ſein Tempo. Mit 131 Stoͤlm. liegt er klar in Führung, zumal ius(NSU) und Toni Bauhofer(Da W) weit zurückfallen. Erbitterter iſt das Ringen in der 500 ⸗cem⸗Klaſſe. Ley rückt zu Roſemeyer auf und auch die NSU⸗Fahrer Stein⸗ bach⸗Mannheim und Mellmann gewinnen Anſchluß an die Spitze. Rüttchen hat dagegen Pech. Sicher in Führung liegend, ſcheidet er in der 5. Runde aus, ſo daß Agſten (BMW) die Spitze erlangt. Bauho und Sönius, Ste weit zurückliegen, holen mächtig auf. Nach dem 1. Drittel(5 Runden) führt in Kl. C der Mannheimer Steinbach(NSu)(130,4 Std.⸗Km.) vor Mellmann(NS), der dichtauf liegt und Leez(Da). Die anderen Fahrer ſind dagegen erheblich zurückgefallen. Die Maſchinen der Kl. D kommen nach dem Ausſcheiden von Rüttchen bei dieſem Tempo nicht mehr ganz mit. Im⸗ merhin hat Agſten[(BMwöW) bis zur 7. Runde einen Durch⸗ ſchnitt von 128 Std.⸗Km. herausgefahren. In der nächſten Runde ändert ſich nichts weſentlich. Lediglich die beiden NSuü⸗Maſchinen können ihren Vor⸗ ſprung halten, während der DaW⸗Fahrer ſtark zurück⸗ ſällt. Nach der 10. Runde führt immer noch Steinbach mit 131,4 Std.⸗Km. vor Mellmann(NS), Rührſcheck(Norton), dem Mannheimer Karl Schmidt(Norton) und Ley(DW). Agſten hat in der großen Klaſſe mit 129,2 Std. ⸗Km. die Spitze behauptet vor Bonvain(BMW) und Mansfeld (BMW), die aber in der nächſten Runde die Plätze tau⸗ ſchen. Steinbach Mannheim führt auch die letzten Runden überlegen, ſo daß ihm der Steg nicht mehr zu nehmen iſt. Mit 191,7 Std. ⸗Km. fährt er die beſte Zeit des Tages und überbietet damit den Strecken⸗ Entſcheidungen im Tennis Denker⸗Genkel 2 gewinnen das Herrendoppel— Eilly Auſſem Meiſterin im Damen⸗Einzel Auch im Kampfſpiel⸗Tennis⸗Turnier, bei dem zugleich die nationalen Meiſterſchaften von Deutſchland entſchieden werden, reifen langſam die Entſcheidungen. Bereits am Samstag wurden die Meiſter in zwei Diſziplinen feſt⸗ geſtellt: im Herren⸗Doppel und im Damen⸗Einzel. Im Herren⸗Vierer ſicherte ſich unſer Nachwuchs doppel Denker⸗ Henkel 2 den Titel durch einen:4,:6,:3,:7,:4⸗Sieg über die beiden Gebrüder von Cramm. Frl. Auſſem ließ der Münchnerin Frl. Roſt nicht viel Spielraum, in zwei Sätzen mußte ſich Frl. Roſt klar mit:6,:6 geſchlagen bekennen. Am Samstag⸗Vormitlag wurden zunächſt die Vorſchlußrunde im Herren⸗ECEin⸗ zel ausgetragen, wobei es zwiſchen Gottfried v. Cramm und Werner Menzel⸗Berlin einen erbitterten Kampf gab, den der deutſche Meiſter ſchließlich mit:7,:2,:3 für ſich entſcheiden konnte. Henkel 2 ſchlug den Hamburger Dr. Deſſart nach ziemlich gleichwertigem Kampf 64, 614 und qualifizierte ſich damit als Gegner für v. Cramm im End⸗ ſpiel. Im Gemiſchten Doppel wurden am Vormittag vier Spiele erlebigt. Dabei kam das Ehepaar Schom⸗ burgk über Frl. Ullſtein⸗Nourney mit 63, 816 und Frl. Sander⸗A. v. Cramm gegen Frl. Weber⸗Pachaly mit g16, :4,:2 unter die„Letzten Acht“. Frl. Sander⸗A. v. Cramm ſetzten ſich dann noch durch einen 816, 614 Steg über Frau Bartels⸗H. Heydenreich für die Vorſchlußrunde burch, in der bereits Frl. Auſſem⸗Henkel 2 ſtehen. Am Nachmittag wurden dann noch die ausſtehenden Spiele im Gemiſchten Doppel erledigt. Das Ehepaar Schomburgk ſchlug Schneider⸗Kuhlmann:4,:2 und Ham⸗ mer⸗Menzel 876, 61, während Auſſem⸗Henkel 2 Frl. San⸗ der⸗A. v. Cramm mit.2,:2 ausſchalteten. Das Endſpiel am Sonntag beſtreiten alſo Frl. Auſſem⸗Henkel 2 und das Ehepaar Schomburgk. Außerdem werden am Sonn⸗ tag noch die Endspiele im Herren⸗Einzel und im Damen⸗ doppel erledigt. Zm Damendoppel muß außerdem erſt noch die Vorſchlußrunde geſpielt werden, für de ſich noch Frau Lebig⸗Frau Schomburgk durch einen:3,:2 Sieg über Frl. Hiller⸗Frl. Peterſen qualifiziert haben. Henkel⸗Denker im Herrendoppel Gebr. v. Cramm erſt nach 17 ſtündigem Kampf beſiegt Bei ausgezeichneten Witterungsverhältniſſen und ſehr gutem Beſuch ſtieg am Samstagnachmittag als erſte Ent⸗ ſcheidung das Endſpiel im Herrendoppel zwiſchen Henkel 2⸗ Denker und den Brüdern Gottfried und Albert von Cramm. Henkel 2⸗Denker, die ſchon in Wimbledon ſo ausgezeichnet zu gefallen wußten, ſchlugen ihre Gegner nach eineinhalbſtündigem Kampf in fünf Sätzen:4, 218, 673,:7,:4. Im erſten Satz lagen Henkel 2⸗Denker mit 64 im Vorteil, den zweiten Satz holten ſich dann die Brü⸗ der v. Cramm mit:2. Im dritten Satz waren wieder Henkel⸗Denker mit 6783 erfolgreich, während den vierten Satz Gottfried und Albert von Cramm erneut mit 715 an ſich brachten. Der letzte und entſcheidende Satz ging dann an Henkel⸗Denker, die bereits mit 40 führten, die Ge⸗ brüber dann aber auf 48 herankommen ließen. Schließ⸗ lich glückte ihnen aber doch noch der Satzgewinn mit 614. „Cilly“ iſt wieder da Als dann am Samstag⸗Nachmittag Eilly Auſſem und Irmgard Roſt zum Endſpiel um das Damen⸗Einzel an⸗ traten, war das Münchener Tennisſtadion am Aumelſſter rekord, den Rüttchen im letzten Jahre mit 129,7 Std.⸗Km aufgeſtellt hat. Auch auf dem 2. Platz endete mit Mell⸗ mann(NSu) ein deutſcher Fahrer auf einer deutſchen Maſchine vor den beiden Nortonfahrern Rührſcheck⸗Nürn⸗ berg und Schmidt⸗Mannheim. Die Ergebniſſe: Ausweis⸗Fahrer. Rennen 1: Klaſſe A, nicht über 250 cem: 1. Hänſel⸗Wiesbaden auf DoW 39:50,1, 108,6 Stoͤkm.; 2. Scheel⸗Franbfurt auf Herk⸗Jap 44:09, 98,1 Stokm.; 3. Kern⸗Darmſtadt auf Da W e 46:44,1, 92,6 Stokm.; 4. Kempter⸗Wengen auf Auſtro⸗D⸗Puch 49:46,1, 87,1 Stoͤkm. (Am Start 6 Fahrer, am Ziel 4 Fahrer). Klaſſe B, nicht über 350 cem: 1. Mül le r⸗Frankſurt auf Bücker⸗Jap 38:54, 112,2 Stökm.; 2. Weber⸗Wiesbaden auf Norton 39:23, 111,5 Stökm.; 3. Aldinger⸗Stuttgart auf Imperia⸗Python 52:40,1, 82,3 Stoͤkm.(Am Start 13 Fahrer, am Ziel 3 Fahrer). Rennen 2: Klaſſe C, nicht über meier⸗Ottersweier auf NSU 38:52,2, 117,6 Stokm.; 2. Backofen⸗ Mannheim auf Norton:56,38, 117, Stoͤkm.; 3. Schäfer⸗Saarbrücken auf Norton 37:02,3, 117,1 Sbokm.; 4. Kleber⸗Heilbronn auf NS 37:54,2, 114,4 Stokm.; 5. Mazonec⸗Düſſeldorf auf AJS 38:14,, 113,4 550 cem: 1. Metz ⸗ Stökm.; 6. Krohmer⸗Stuttgart auf Ruoge 38:51,2, 111,6 Stokm.; 7. Buſch⸗Hainsberg auf Sarolea 39:27,3, 109,8 Stokm.; 8. Taxis⸗Stuttgart auf Norton 40:14, 1, 107,8 Stökm.; 9. Edelmann⸗Rottenburg auf BMW 41:41,4, 104 Stokm.; 10. Schmidt⸗Unterheinriet auf GSH⸗K⸗Mot 43:33, 2, 99,4 Stdkm.; 11. Thies⸗Ludwigshafen auf Douglas 43:50, 1, 98,9 Stökm.(Am Start 18 Fahrer, am Ziel 11 Fahrer). Klaſſe D/, nicht über 1000 cem: 1. Scha a l⸗Ludwigs⸗ burg auf BMW 40:14,1, 107,8 Stoͤkm.; 2. Bach⸗Schaff⸗ hauſen⸗Saar auf Harley⸗Davidſon 40:50,2, 106,2 Stoͤkm.; 3. Diesbach⸗Weinheim auf BMW 45:82,3, 95,2 Stoͤkm.(Am Start 8 Fahrer, am Ziel 3 Fahrer. Rennen 3: Klaſſe A, nicht über 250 em: 1. Geiß⸗ Zſchoppau auf Da Wü:31:21,2, 118,7 Stoͤkm.; 2. Winkler⸗ Chemnitz auf DW 1181:52,4, 118,0 Stökm.; 3. Winkler⸗ München auf DW:88:52,3, 109,7 Stokm.; 4. G. in der Elſt auf Rudge:41:27,1, 106,8 Stoͤkm.; 5. Stumm ⸗Stutt⸗ gart auf Ardie:43:44,2, 104,5 Stoͤkm.; 6. Mater⸗Mann⸗ heim auf Rudge:43:45,1, 104,4 Stoͤkm.; 7. Kahrmann⸗ Fulda auf DW:44:38,0, 103,7 Stokm.; 8. Karbſtein⸗ Diütſſeldorf auf Rudge:46:13,1, 102,0 Storm.(Am Start 21 Fahrer, am Ziel 8 Fahrer)]. Klaſſe B, nicht über 360 cem: 1. Loof⸗Godesberg auf Imperia:29:12,3, 121,3 Stokm.; 2. Schanz⸗Hedersleben auf Imperia 36,4, 120,9 Stökm.; 3. Petruſchke⸗Berlin auf Rudge:29 3, 120,5 Stokm.; 4. Loßmann⸗ Saarbrücken auf Norton:32:41,1 117,0 Stokm.; 5. Kohfink⸗Bietigheim auf Imperia⸗Phyt.:32:58,0, 116,7 Stokm.; 6. Port⸗Sagar⸗ brücken auf Rudge:83:00,3, 116,6 Stoͤkm.; 7. Ahlswede⸗ Hamburg auf Velocette:86:16,2, 112,6 Stoͤkm.; 8. Vinke⸗ Braunſchweig auf Norton:41 204,3. 107,2 Stoͤkm.; 9. Mo⸗ ritz⸗Neuwied auf Norton:45:44,4, 102,5 Stoͤkm.; 10. Tie⸗ mann⸗Bielefeld auf Velocette:46:33,1, 101,7 Storm.(Am Start 31 Fahrer, am Ziel 10 Fahrer). Rennen 4: Klaſſe C, nicht über 500 cem: 1. Stein ⸗ bach⸗ Mannheim auf NS:22:17,1, 131,7 Stoͤkm.; 2. Mellmann⸗Neckarſulm auf NSU 1 2,4, 129,8 Stk.; 3. Rührſchneck⸗Nürnberg auf Norton:24:32,1, 1 Stokm.: Schmidt⸗ Mannheim auf Norton 1224:59,4, 127,5 Stdlm.; 5. R. Heinrich auf Rudge:25:58,3, 126,1 Stoͤkm.; 6. Klatle⸗Stuttgart auf Norton 1 9,1, 125,6 Stoͤkm.; 7. Seidel⸗Bous⸗Saar auf Rudge:81:24,2, 118,7 Stoͤkm.(Am Start 24 Fahrer, am Ziel 7 Fahrer). Klaſſe D/ H, nicht über 1000 cem: 1. Mansfeld⸗ Breslau auf BMW:29:04,3, 121,7 Stdkm.; 2. Roeſe⸗Düſſel⸗ dorf auf BMW:30:03,3, 120,3 Stoͤkm.; 3. Bouvain⸗Königs⸗ berg auf BMW 1180:50,3, 119,3 Stoͤkm.(Am Start 9 Fahrer, am Ziel 3 Fahrer). VBeiwagenmaſchinen im Kampf Großer Ausfall bei den Ausweisfahrern Die beiden letzten Rennen waren den Beiwagenfahrern vorbehalten. In zwei Abteilungen bis 600 cem und bis 1000 cem ſtarteten zuerſt die Ausweisfahrer. In der Klaſſe F bis 600 cem kamen von 6 geſtarteten Fahrern nur Alexander⸗Mannheim(Norton) und Krohmer⸗Stutt⸗ mit 2500 Zuſchauern voll beſetzt.„Cilly“, die infolge ihrer Krankheit in ihrer Leiſtungsſähigleit weit zurückgeworfen worden wor und in der letzten Zeit nur mit wechſerndem Erfolg ſpielen konnte, ſcheint wieder vollkommen auf dem Damm zu ſein. Dieſen Eindruck mußte man wenigſtens bei ihrem Spiel um die Heutſche Meiſterſchaft gegen die Münchenerin Irmgard Roſt gewinnen Die Kölnerin be⸗ herrſchte ihre Gegnerin mühelos und ſiegte ſicher in zwei Sätzen mit 613, 614. Zunächſt konnte ſich allerdings Frl. Roſt beſſer durchſetzen. Es ging aber nur bis zu:0, dann nahm Cilly Auſſem dos Heft in die Hand und holte ſchnell auf 212 auf. Noch einmal kam Frl. Roſt in Vorteil, dann war es aber mit ihrer Kunſt geſchehen. Frl. Auſſem holte ſich die vier nüchſten Spiele und damit den Satzgewinn. Im zweiten Satz konnte ſich Frl. Roſt zunächſt einen:2⸗Vor⸗ ſprung ſchaffen. Frl. Auſſem brachte aber auch hier die nächſten vier Spiele an ſich und gewann damit Satz, Match und Meiſterſchaft. Gottfried v. Cramm Kampſpielmeiſter Im Münchener Tennisſtadion kam am Sonntag nach⸗ mittag vor über 2000 erwartungsfreudigen Zuſchauern die Kampfſpielmeiſterſchaft im Herren⸗Einzel zum Austrag. Gottfried von Cramm zeigte ſich in vorzüglicher Verfaſ⸗ ſung und brachte nach einem ſchönen Vierſatzkampf mit Henkel 2(Berlin) den Sieg mit:0,:4,:7, 613 nach Hauſe. Nachdem v. Cramm den 1. Satz mühelos ge⸗ wonnen hatte, kam es im zweiten Satz zu einem wechſel⸗ vollen Kampf, den ſchließlich der Meiſter mit:4 für ſich entſchted. Im dritten Satz wurde hart gekämpft und es iſt ein ſchöner Erfolg Henkels, dieſen Satz mit:5 zu ge⸗ winnen. Im letzten Satz blieb dann wieder Gottfried v. Cramm leicht:3 in Front. Anſchließend fiel die Ent⸗ ſcheidung im gemiſchten Doppel. In einem Zwei⸗ ſatzkampf fertigte die jüngere Kombination Frl. Außem⸗ Henkel 2 das Paar Schomburgk mit 775,:0 ab. Im erſten Satz zeigte ſich Henkel von ſeinem Vorſpiel gegen von Cramm noch etwas ermüdet, ſo daß er ſeiner Part⸗ nerin nicht die erwartete Stütze bot und der Satz nur mit:5 ͤ an Außem⸗Henkel ging. Im zweiten Satz aber, als auch Herr und Frau Schomburgk ermüdet waren, klappte zwiſchen Außem⸗Henkel alles. Mit:0 ging der Satz und damit die Meiſterſchaft mühelos an die Berlin⸗ Starnberger Kombination. Cilly Außem bewies in dieſem Spiel, daß ſie ihre alte Form wiedergefunden hat, zuſam⸗ men mit Henkel 2 leiſtete ſie prächtige Arbeit. Bei den Gegnern vermochte nur Herr Schomburgk im erſten Satz zu gefallen, hier vor allem am doeße n beiden Sätzen mußte ſeine Partnerin die Hauptarbeit leiſten. Nachdem im Damen⸗Doppel Frau Kobe⸗Morczek wegen Nichtantretens von Cilly Außem⸗Martelouiſe Horn wegen Verletzung der letzteren kampflos ins Schlußſpiel kamen, ſtanden ſie hier Frau Ledig ⸗Schomburgk gegenüber, die in der Vorſchlußrunde Sander⸗Zehben:6,:5 ausgeſchal⸗ tet hatten. Im Schlußſpiel waren Lebig⸗ Schomburg k einwandfrei die Beſſeren. Sie ſtegten ſchließlich über Kobe⸗ Morczek mit 6⸗0,:2 ganz ſicher. Die Siegerehrung Als bayertſcher Tennisgauführer nahm Major Fehn⸗ München namens des Deutſchen Tennisbundes bie Preis⸗ verteilung vor und überreichte dabei Gottfried von Cramm, der damit dieſe Trophäe zum zweiten Mal gewann, den im Jahre 1897 geſtifteten Meiſterſchaftspokal. Alle Steger er⸗ hielten die Goldene Kampfſpielplakette und die Plakette der Stadt München. Die zweiten Steger wurden mit der Silbernen Kampfſpielplakette, die dritten mit der Bronze⸗ nen ausgezeichnet. Mit einem Steg Heil! auf Vaterland, Reichspräſident gart(Ac) aus der erſten 9 der mußte in der dritten noch Krohmer im R Bei den gro a einem Kampf zwiſchen Strohmeier⸗München(Ha führte zuerſt mit weitem r n ſpitzte ſich das R ſtauch⸗Wiesbaden(BM ennen zu W) und dicht z f allerdings wieder 20 Meter vor Rauch und heend lich auch mit ſicherem Vorſprung das Rennen, in der letzten Runde ſtark nochließ. Außer ö 8 rei in dieſer Klaſſe niemand m if geſtarteten Maſchinen nur z Zie 1 ger der großen Maſchinen einzige Ueberlebende Krohmer⸗Stuttgart auf Neuer Beiwagen⸗Rekord von Schneider⸗Düſſeldorf [(NSu) mit 111,0 Std.⸗Km. Das letzte Rennen, das die Lizenzfahrer der Beiwagen⸗ maſchinen am Start ſah, brachte noch einmal einen ganz erbitterten Kampf und damit einen Abſchluß, wie man ihn ſich kaum beſſer wünſchen konnte. Fünf Fahrer waren bet den Maſchinen bis 1000 cem. am t, von denen vier das Rennen durchhielten. Ehrlenbruch⸗Elberfeld auf Imperia⸗ Jap hatte von Anfang an die Spitze und vergrößerte ſeinen Vorſprung von Runde zu Runde, um ſchließlich ganz über⸗ legen mit einem Stundendurchſchni 8 das Rennen zu beenden. Auch die nächſten Plätze waren von Anfang an in ſicheren Händen, lediglich Häußler konnte in der ſiebenten Runde des über zehn Runden gehenden Rennens Stoll auf den vierten Platz verweiſen. Aeußerſt intereſſant war das Rennen der Maſchinen bis 600 cem., die ein enormes Tempo vorlegten. Der Schweizer Stärkle, mit ſeiner Frau im Beiwagen, ſtartete in dieſer Klaſſe als Favorit. Nach der erſten Runde führte er auch mit großem Vorſprung und nach der Hälfte des Rennens lag er mit einem Durch⸗ ſchnitt von 111,2 Km. in Front. In den letzten Runden hatte ſich jedoch der Düſſeldorfer Schneider auf NSu mächtig nach vorne gebracht und die nächſten Runden ſahen ihn wie ein Schatten hinter Stärkle. Der Abſtand blieb mit etwa 50 Meter rundenlang der gleiche und lediglich die beſſere Kurventechnik ſicherte dem Schweizer immer noch die Füh⸗ rung. In der ſiebenten Runde gelang es Schneider jedoch an Stärkle vorbeizugehen und als dieſer kurz darnach ſogar aufgab, war dem Düſſeldorſer das Rennen nicht mehr zu nehmen. Mit 114 Std.⸗Km. fuhr er nicht allein die ſchnellſte Runde, er verbeſſerte auch den Beiwagenrekord auf 111, Stunden⸗Kilometer erheblich. Für die Neckarſulmer Werke bedeutete ödieſer Sieg aber ein weiterer ſchöner Erfolg die⸗ ſes für NSu ſo erfolgreichen Tages. Rennen 5(bis 600 cem Beiwagen, Ausweisfahrer): 1. Krohmer⸗ Stuttgart(AS) 46:45, 4, 92,8 Stöͤkm. Am Start 4 Fahrer, am Ziel 1 Fahrer. Klaſſe G(bis 1000 cem, Beiwagen): 1. 1 9 Strohmeier⸗ München(Haberl. Spez.) 43:54,4, 98,7 Stoͤkm.; 2. Rench⸗ Wiesbaden(BMW) 44:25,2, 97,6 Stoͤkm. Am Start 5 Fahrer, am Ziel 2 Fahrer. Rennen 6(Lizenzfahrer), Kl. F(bis 600 cem, Bei⸗ wagen): 1. Schneider⸗Düſſeldorf(NSU):06,32, 111,9 Stokm.(Rekord); 2. Schneider⸗Weßling(Sarolea):07,15 107,5 Stom.); 3. Looſ⸗ Godesberg(Imperig):08,30, Stoͤkm. Am Start 14 Fahrer. Klaſſe G(bis 1000 cem, Beiwagen): 1. Ehrlenbruch⸗ Elberfeld(Imperia⸗Jap.):07,41, 106,8 Stoͤkm.; 2. Weyres⸗ Aachen(Harley Davidſon):11,11, 101,5 Stoͤkm. 3. Hä ler⸗Kolkwitz(BMW):13,13, 98,8 Stoͤkm.; 4. Stoll⸗Bre (Harley Davidſon). Am Start 5 Fahrer, am Ziel 4 Fahrer. Machtvoller Abſchluß der Kampffpiele 60 000 Menſchen im Stadion Der letzte Tag der 4. Deutſchen Kampfſpiele brachte noch einmal Höhepunkte des deutſchen Sports, wie ſie wohl ſelten zu erleben ſein werden. Schon ſehr früh ſetzte der Aumarſch nach dem Stadion ein. Als das Endſpiel um den Kampfſpielpokal zwiſchen Gan Sübwefſt und Bayern eröffnet wurde, war die Kampfbahn von 60 00 Men⸗ ſchen umſäumt. Neben dem Reichsſportführer bemerkte man den Führer von Frauken, Streicher, Oberbürger⸗ meiſter Liebel, General von Dalwigk ſowie ver⸗ ſchiedene Säa⸗ und SS⸗Führer. Südweſt konnte in einem prachtvollen Spiel die favo⸗ riſierten Bayern:3(:1) beſiegen und damit den Kampf⸗ ſpielpokal gewinnen. Herrliche Kämpfe brachten noch elumal die feln der Männer und Frauen. Der Abſchluß der 4. Deutſchen Kampfſpiele geſtaltete ſich beſonders feierlich. Die Sieger waren vor der Tri⸗ büne aufmarſchiert, um aus der Hand des Reichsſpori⸗ führers den Siegespreis zu empfangen. Der Reichsſport⸗ Staf⸗ ö führer ſprach zur deutſchen Sportjugend warme Worte der Auerkennung für ihre ſportlichen Leiſtungen. Auf den Verlauf der Schlußfeier kommen wir noch zurück. 7. Tag der 13. Rhön Tag des Segelflieger⸗Nachwuchſes Der 7. Tag des 15. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerbs wurde zu einem Tag des Segelflieger⸗Nachwuchſes. Als Tages⸗ Preiſe wurden nur Flüge auf der Waſſerkuppe ausgeſetzt. Wolf Hirth, Hofmann, Siegmeyer und tt⸗ mar, die mit ihren Rekoröflügen den von der S Ale in dieſen Tagen amtlich anerkannten Weltrekord im Strecken⸗ flug über 240 Km. des Darmſtädters Fiſcher weſentlich überboten haben, ſind noch nicht zurückgekehrt. Bei böigem Weſtwind begann um 8 Uhr unentwegtes Starten und es iſt ein glänzender Beweis für die hervorragende Breiten⸗ arbeit und vorzügliche Schulung unſeres Segelflieger⸗ Nachwuchſes, daß ſchon J Stunden nach Stortbeginn bereits 8 junge Piloten die Bedingungen der Tages⸗Aus Ung erfüllten, die einen Fern⸗Zielflug nach einem beſtimmten Berg des Rhöngebirges und Landung auf der Waſſerkuppe erfordert. Für Segel⸗Flugzeug⸗ Führer, die nicht im Beſitz des Leiſtungs⸗Abzeichens ſind, war die Rückkehr nach der Waſſerkuppe nicht Bedingung. Den Haupt⸗ Tagespreis erreichten Proppe⸗ Stuttgart, Hülsmann Bad Frankenhauſen, Hern⸗ thaler⸗Deſſau und Brinkmann ⸗Duisburg. Hahn⸗ Gelſenkirchen erfüllte die Tages⸗Ausſchreibung für Segel⸗ flugzeug⸗Führer ohne Leiſtungsabzeichen. Gegen Mittag waren einige der geſtarteten Maſchinen bereits wieder zum Streckenflug übergegangen und erreichten ſolgende Leiſtun⸗ gen: Proppe⸗Stuttgart 53 Km. bis noch Gerſtungen, Ver⸗ gens⸗Berlin p Km. in die Nähe von Kobura, Darmſtadt auf„Windſpiel“ 55 Km., Schmidt⸗Königs 55 Km. nach Sohl⸗ Thüringen. Eine Reihe von Dauer⸗Fliutgen von—6 Stunden konnte gleichfalls wieder verzeichnet werden. Heute Nach⸗ mittag traf der Mannheimer Hofmann, der bekanntlich den erſten Flug nach der Tſchechoflowakei ausgeführt hat, auf der Waſſerkuppe ein. Er betonte, daß ſeine Aufnahme in der Tſchechoflowakei ſehr gaſtlich war und alle Meldungen über einen beſchlagnahmten Rabio⸗ und Fotoapparat unzu⸗ treffend ſeien. Er habe weder einen Radio noch einen Foto⸗Apparat an Bord mitgeführt. Seine Maſchine ſei ebenfalls nicht beſchlagnahmt worden, ſie werde bald wieder auf der Waſſerkuppe eintreffen. Nener Weltrekord im Segelflug Heini Dittmar flog 375 Km. Der 15. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb auf der Waſſer⸗ 9 2 1 Ern kuppe hat bisher Leiſtungen gebracht, die alle Erwartungen übertrafen. In geradezu ſelbſtverſtändlicher Steigerung beſſerten ſich pl am Mittwoch ihre erſten Höhepunkt mit der neuen Welt⸗ rekordleiſtung Wolff Hirths zu finden. hafte Leiſtung hatte nur ein kurzes Leben, bereits einen Tag ſpäter, am Donnerstag, ſchuf ber Schwein fur⸗ ter Pilot 5 Weltbeſtleiſtung. e Leiſtungen von Tag zu Tat, um ſchließlich Aber dieſe fahel⸗ eini Dittmar eine neue Streckeuflug⸗ Dittmar, der um 12 Uhr Donnerstag und Führer wurde das in allem glänzend verlaufen Kampſſpielmeiſterſchafts⸗Turnier beendet. mittag auf der Waſſerkuppe geſtartet war, lanbete abends 18.25 Uhr in Liban bei Jitſchien(Tſchechoflowakei] und legte damit 375 Km. Flugſtrecken⸗Luftlinie zurlück. re 3. Seite/ Nummer 946 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 30. Juli 1094 Operette! Naturfilm! Ationl aua Prugramme für jedermanns EBASChmac k: „PAGdANINI“ wan Detrovien Sliza Illiard Theo Lingen Ad. Sandrock Aan hab ic de; aug Aal FE. Lehar's weltberühmt. Operette 1 Wochenende In Praslſlen: „Graf Zeppelin“-Fahrt Nach Südamerika In 8 Tagen letzter rag Stürme a Endlose Eiswüste „Der Ton machi. . die Musik“ 1 uls Trenker's] Karl neuer 1 1 „Kön Polar- ien Hauptdarsteller= Aube Luls Irenker pfelfende Schnesstürme berstende Elsflächen Höchst lustig FOX jönende Woche Beginn: 8, 5, 7,.30 Jugend hal Zufriſi! Mehplatz Tägnd 3% Gala- sch Diensiag, den 31. Jull, abends 8./ Uhr, auf dem Echte wildeste VUnerhörfe- Sensaflonen! Das Kunst- u. Melsterwerk „lunge liebe“ Erste junge Liebe Neueste DEULIG-Woche NMiay g 0 pforde“ gewallfige rdem: Iugendirei! f i pfogramm-Dauer— eue Pavara- Woche! 21 e ö .00,.20,.25,.20— 5 840. 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