zesten — een lung erbeten flecken Agecded 1, 4 .14 5844 el 7985 7985 9410 9607 0319 10327 1187 11274 .-G. Kaunam e A N ausbeſtzz rteilslos- hre An⸗ geb. erb. kuttgart. ll. E ranſt um b od. Hau RM. 295 linger - Lagen konh. Str 48 — S886 —— r 5 ———— krſcheinung sweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ oſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. 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Auf die Frage nach dem Zuſtand der Ernte weiſt Dr, Moritz auf die amtlichen Saatenſtandſchätzungen hin, die gegenüber den Rekorderträgen des Vorjah⸗ zes im Durchſchnitt aller vier Getreidearten eine Verringerung der Ernte um 21 v. H. angeben. Den nichtigen Wertmeſſer findet man aber nur bei einem Vergleich mit dem Erntedurchſchnitt der Jahre 1924 bis 1933. Danach hat Deutſchland für Brotge⸗ treide eine Mittelernute von 11,54 Mil⸗ ltonen nt gegen 11,40 Millionen k im Mittel der lezten 10 Jahre. Das gleiche gelte für Gerſte(3,04 Millionen t gegen 2,93 Millionen). Die Haferernte werde hinter einer Mittelernte zurückbleiben. Zur ausreichenden Verſorgung der Bevölkerung mit Mehl ſeien die erforderlichen Schritte bereits ge⸗ kan, Schon Anfang Juli ſeien die zur Herſtellung von Mehl erforderlichen Getreidemengen ſichergeſtellt worden. „Das Brotgetreide, das die Land wirtſchaft beguem abzuliefern vermag, werde zuſammen mit den Reſerven, über die das Reich auf eigenen Lägern und bei den Mühlen verfügt, beſtimmt dazu reichen, die Brotverſorgung für das ganze Getreidewirtſchaftsjahr zu ge⸗ wührleiſten und auch noch gewiſſe Mengen in das Getreidewirtſchaftsjahr 1935/36 hinüber⸗ zunehmen. An Vieh und Fleiſch habe Deutſch⸗ land ſo große Vorräte, daß beſondere Regie⸗ rungsmaßnahmen überhaupt nicht erfor⸗ derlich ſeien. Das Viehangebot ſei im Gegenteil wohl noch auf längere Zeit ſo reichlich, daß es den Bedarf über⸗ ſteige und die Preisbildung nachteilig beeinfluſſe und daß deshalb Regierungsmaßnahmen notwendig ſeien, um ein für die Landwirtſchaft unerträgliches Abgleiten der Viehpreiſe zu verhindern. Die Ge⸗ winnung von Molkereierzeugniſſen und pflanzlichen Fetten ſei nachhaltig gefördert worden. Das werde in der Folgezeit ſogar verſtärkt ge⸗ schehen, Ohne Zufuhr aus dem Ausland wäre die Verſorgung der Bevölkerung mit Molkerei⸗ erzeugniſſen aber doch noch nicht ausreichend. Hier gäbe ſchon die Durchführung zahlreicher handels⸗ vertraglicher Abmachungen die Möglichkeit, den aus der inländiſchen Erzeugung etwa nicht gedeckten Be⸗ darf an Molkereierzeugniſſen zu befriedigen. Wie wenig die Frage nach einem Steigen der Lebensmittelpreiſe in dieſem Winter am Platze ſei, zeigen ſchon die Regierungserklärun⸗ gen zum Brotpreis und die eben geſchilderte Ver⸗ ſorgungslage. Zur geſunden Preisbildung bei allen wichtigen Dingen des Lebensmittelmarktes ſei ein heſonderes Eingreifen der Reichsregierung von vornherein nicht erforderlich. Davon könne über⸗ dies ſchon deshalb abgeſehen werden, weil alle Le⸗ hensmittelerzeuger und»verteiler im Reichsnähr⸗ and zuſammengefaßt ſind und unter Aufſſicht des Reichsernährungsminiſters in gegenſeitiger Abwä⸗ * J 5 gung ihrer Intereſſen zu einem geordneten Vorgehen gewillt ſind mit dem Ziel und der Folge, dem Konſumenten in jedem Fall nur die Preiſe zuzumuten, die der Kaufkraftlage der Bevölkerung gerade in ihren ärmeren Schich⸗ ten vollauf Rechnung trage. Es ſei wohl möglich, daß Preiſe, die aus Saiſongründen vorübergehend geſenkt waren, zu gegebener Zeit wieder angeglichen werden. Es würden hin und wieder auch Preiskorrekturen mit örtlich begrenzter Wirkung vorkommen. Für die Annahme einer allgemeinen Lebensmit⸗ telteuerung ſei aber ſchlechthin kein Raum. Die Frage, ob man Beſchränkungen der zum Ver⸗ kauf angebotenen Lebensmittel durch Ausgabe von Karten und dergl. in Betvacht ziehe, beant⸗ wortet Dr. Moritz mit einemglatten Nein. Die Frage gäbe willkommene Gelegenheit, einmal den vielen Gerüchten des Auslandes entgegenzutreten, die für Deutſchland die Einführung von Lebensmit⸗ telkarten vorausſagen. In der jüngſten Zeit glaube man ſogar, die Orte entdeckt zu haben, in denen jetzt ſchon für den kommenden Winter Lebensmittelkarten gebruckt würden. An all dieſen Gerüchten ſei kein bpahres Wort. Es würden auch keinerlei Pläne ausgearbeitet, die auf eine Rationierung der Le⸗ bensmittel und der Einführung von Lebensmittel⸗ ten in weiterer Zukunft abzielen. Für die Ge⸗ Montag, 13. Auguſt 1034 Slabschef Lutze spricht zur Arbeitsfront Allein auf die Leiſtung für Voll und Vaterland kommt es an Meldung des DNB. — Haunover, 12. Aug. Auf einer großen Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront in Hannover hielt, von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, der Chef des Stabes, Lutze, eine Anſprache, in der er Kampf und Ziele der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung darlegte. Der Soldat des Dritten Reiches, ſo führte der Chef des Stabes aus, und der Soldat der Arbeit ſeien ſich ihrer Zuſam⸗ mengehörigkeit bewußt geworden. Alle Parteiver⸗ bände und Organiſationen ſtänden in einem großen Ziele zuſammen, dem Führer Adolf Hitler den Weg zu einem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland bereiten zu helfen. Er ſelbſt habe, an welcher Stelle und in welcher Eigenſchaft es immer geſchehen ſei, ſtets nur für den Führer gekämpft. Er tue es auch jetzt. Das deutſche Volk fühle ſich eins mit dem Führer, der für den ärmſten Sohn des Vol⸗ kes kämpfe. Es ſei die Pflicht aller, dafür zu kämpfen, daß im neuen Deutſchland nur ein Grundſatz Geltung habe: Wie iſt der Mann und was leiſtet er für ſein Volk und Vaterland? Wie das Ziel des Führers innerpolitiſch die reſt⸗ loſe Eingliederung aller in den Arbeitsprozeß und die Schaffung geſunder Lebensbedingungen ſei, ſo ſei es außenpolitiſch die Wiederherſtel⸗ Lung des deutſchen Anſehens vor der Welt. Jeder Deutſche müſſe dafür kämpfen, daß der Führer auch nach dem 19. Auguſt ſeine Arbeit am Wohle des deutſchen Volkes fortſetzen könne. Was die nationalſozialiſtiſche Bewegung in den 14 Jahren ihres Kampfes gezeigt habe, der Grundſatz „Treue um Treue“ müſſe ſtets Geltung haben. Es käme nicht in Frage, daß ſich aus irgend⸗ einer Säule der Partei, SA. SS. PO oder welche es immer ſei, ein Führer empor⸗ ſchwinge. Es gebe nur einen Führer, den Führer Deutſchlands— Adolf Hitler. Nach dem Chef des Stabes nahm Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm Gelegenheit, die Ka⸗ meraden der Arbeitsfront eingehend an die Ver⸗ dienſte und Erfolge des Führers zu gemahnen. Der Tod des greiſen Feldmarſchalls lege dem ganzen Volk eine große Verpflichtung auf, dem Mann, dem er ſelbſt vertraut habe, das gleiche große Vertrauen entgegenzubringen. Der Führer habe ſich das Herz des ganzen Volkes errungen, er werde auch die Stimmen der Nation erringen. Dem Führer unſer Vertrauen Für den Reichsverband Deutſcher Offiziere erläßt Graf v. d. Goltz, Generalmajor a. D. und Ver⸗ bandsführer, folgenden Aufruf: Die ergreifenden Totenfeiern für die große und ritterliche Rolandsgeſtalt des alten Deutſchland ſind vorüber. Das neue Deutſchland hat mit dieſen Ehrungen gezeigt, wie die beſten Eigenſchaften des alten Heeres und ſeines Offizierskorps, faſt ſchon ſym⸗ boliſch verklärt im Feldherrn von Tannenberg, auch Vorbilder der Jugend des Dritten Reiches ſein ſollen. In⸗ und Ausland wurde damit erneut vor Augen geführt, wohin der Weg des Führers, ſeiner idealen Bewegung und der neuen Zeit geht. In⸗ und Ausland wird ſeine Worte ebenſo in Erinne⸗ rung behalten, wie ſein Gelübde am Sarge des großen Friedrich am 21. März 1933. Sie wollen und ſollen Taten werden. 1 Dieſer Führer des Dritten Reiches fordert am 19. Auguſt Zuſtimmung dazu, daß er in Zukunft die Aemter des Reichspräſidenten und Reichskanzlers in ſeiner Perſon vereinigt. Für uns alte Offiziere iſt Adolf Hitler der Ver⸗ nichter des Weimarer internationalen und klaſſen⸗ kämpferiſchen Unterwerfungs⸗Syſtems und der fried⸗ liche Führer zu Ehre, Freiheit und Gleichberechti⸗ gung der Nation. Sein Ziel, die geeinigte wehr⸗ hafte Volksgemeinſchaft aller Volksſchichten ohne Streit der Deutſchen untereinander, iſt auch unſer Ziel. Wir ſind Kriegskameraden Adolf Hitlers, die ihn verſtehen. Für uns iſt die alte Kameradſchaft aller Vaterlandsverteidiger im Schmelztiegel der Schlachten des Weltkrieges erneut und für immer gefeſtigt worden. Führer aller Grade ſind ſich der Verantwortung für die Kameraden und der Pflicht der Fürſorge bewußt: Deutſchland ſoll und muß einig und wehrhaft vom politiſchen Führer und oberſten Feldherrn bis 8 um letzten Kämpfer in Front und Hei⸗ mat ſein! 5 Adolf Hitler hat am 30. Juni durch perſönlichen Mut den Aufruhrplan unſauberer und zum Aufbau unfühiger Revolutionäre niedergeſchlagen. Im Sinne Hitlers und Hindenburgs ſoll alſo das Dritte Reich, zu dem auch wir uns bekennen, von den Anſtän⸗ digſten, Charaktervollſten und Fähig⸗ ſten regiert wer denn Für ſolche Ziele wollen wir am 19. Auguſt dem Führer unſer Vertrauen ausſprechen. Heil Hitler! Drei Minuten Kurzparole zur Volksabſtimmung Meldung des DNB. — Berlin, 12. Aug. Der Deutſche Rundfunk bringt in der Woche vom 13. bis 19. Auguſt täglich um 8, 14, 16 und 20 Uhr drei Minuten Kurzparolen zur Volksabſtim⸗ mung. Es ſprechen Perſönlichkeiten aller Lebens⸗ kreiſe des deutſchen Volkes. Wie wir erfahren, ſpre⸗ chen u a. der preußiſche Miniſterpräſident Hermann Göring, Reichsminiſter Walter Darré und Reichsminiſter Franz Seldte, ferner Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten und aktive Sportler wie Hans Stuck, Hans Heinz Sievert, Otto Peltzer und Hanne Sobeck. Literatur und Bühne ſind u. a. vertreten oͤurch Hanns Friedrich Blunck, Rainer Maria Schlöſſer und Heinrich George. Aus der Wirtſchaft hört man Krupp von Bohlen und Halbach und Dr. Dorp⸗ müller. Es werden ſprechen der Vater des er⸗ mordeten Norkus und der Bruder des Hitler⸗ mannes Udo Curth. Es ſprechen Winnefred Wagner, Oberſt von Hindenburg, Prof. Hans Pfitzner, Prof. Hauſegger und Prof. Sauerbruch, Reichsbankpräſident Dr. Schacht, Ritter von Epp, Dr. Frank II, Werner Beu⸗ melburg, Dr. Hugo Eckener, Baldur von Schirach, Bruno Loertzer, General Litz⸗ mann und Prinz Auguſt Wilhelm. Hören wird man ferner Männer der Arbeitsfront und nicht zuletzt alte Kämpfer der Partei, ſo u. a. Max Grabſch, den alten Schleſienkämpfer mit der Parteinummer 2070. (Weitere Meldungen hierzu ſtehe Sefte.) CCCCC(((cã ͤdddddddddddßddddꝙdſGꝓÿꝓ+.ꝗé ß rüchte gäbe es nur eine mögliche Erklärung: Es handle ſich um die fortlaufende Herſtellung derjenigen Bezugsſcheine, die ſeit vielen Monaten bereits den Bezug von beſonders billiger Mar⸗ garine gerade nur durch die minderbemittelte Bevölkerung regeln. Dieſe Margarinekarten dienen aber nicht der Aufgabe, ein unvermeidbares Zuwenig an Margarine gerecht zu verteilen, ſondern zwecks Förderung des Abſatzes inländiſcher Fette, insbeſon⸗ dere der Butter, den Verbrauch von Margarine in all den Haushaltungen einzuſchränken, denen der Verzicht auf die billige Margarine zugemutet wer⸗ den kann. Auch eine Streckung der Vorräte ober die Einführung von Erſatzſtoffen ſei nicht erfor⸗ derlich, weil wir die Verſorgung auf natür⸗ liche Weiſe ſicherzuſtellen vermögen. Der früher eingeführte Zwang zur Beimiſchung von Kartoffelſtärkemehl zum Getreidemehl habe den Zweck gehabt, die großen Kartoffelüberſchüſſe unter⸗ zubringen. Dieſer Verwendungszwang für Kartof⸗ felſtärkemehl werde 1934—35 nicht erneuert werden, wohl ein untrüglicher Beweis dafür, daß wir keinerlei Veranlaſſung haben, das Brotmehl zu ſtrecken. Die Vorſchrift, den Ausmahlungsſatz für Roggen von rund 68 auf 75 v. H. zu erhöhen, entſpringe nicht dem Bedürfnis nach Streckung des Brotmehls; man wolle dem Bauern möglichſt viel Roggen belaſſen und ihm damit Be⸗ wegungsfreiheit für ſeinen Betrieb geben, ohne daß andererſeits die Intereſſen der Konſumenten da⸗ durch beeinträchtigt werden. Die Einführung von Erſatzſtoffen aus dem Ausland komme nicht in Be⸗ tracht, es ſei denn, daß es ſich um etwas ſehr Natür⸗ liches handelt wie um die Einfuhr von Oelſaaten und ſonſtigen Fettrohſtoffen für die Verarbeitung von Lebensmitteln. f 46 Millionen zur Förderung der Viehwirtſchaft — Berlin, 11. Auguſt. Die Reichsregierung hat in Geſetzesform beſchloſſen, zur Ordnung des Mark⸗ tes für Vieh⸗ und Schlachterzeugniſſe den Reichs⸗ finanzminiſter zur Uebernahme weiterer Garantien bis zur Höhe von 46 Millionen Mark zu ermächti⸗ gen. Zur Förderung der Futtermittelerzeugung aus inländiſchen Rohſtoffen kann der Finanzminiſter 145. Jahrgang— Nr. 367 The honeſt John (Von unſerem Vertreter in London W. A. London, Anfang Auguſt 1984. Die engliſche Preſſe iſt in öͤieſen Tagen und Wo⸗ chen voll von Erinnerungen an den Kriegsausbruch. Alle möglichen Epiſoden werden beſchrieben, bedeu⸗ tende und unbedeutende, aber mit keiner Zeile wird der Tatſache gedacht, daß auch zwei Engländer ver⸗ ſucht haben, ſich der herannahenden Kataſtrophe ent⸗ gegenzuſtemmen, daß zwei Mäner, deren Namen heute faſt vergeſſen ſind, den Mut der Ueberzeugung gehabt und lieber auf ihre Miniſterpoſten verzichtet haben, als mitſchuldig zu ſein an dem, wie es einer von ihnen genannt hat, größten Unglück des zwanzig⸗ ſten Jahrhunderts. Die Namen dieſer beiden Män⸗ ner ſind John Morley und John Burns. Ein dritter John, deſſen Name heute in aller Munde iſt, hat damals mit ſich gerungen, ob er Morley und Burns folgen ſolle. Er hat es nicht getan. Er iſt im Kabinett geblieben und hat erſt zwei Jahre ſpäter bei Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Eng⸗ land die Konſequenzen gezogen Er hatte A geſagt, aber B wollte er nicht ſagen. Dieſer Mann war Sir John Simon, der heutige Außenminiſter. Die Erinnerung an das ehrenhafte Verhalten von Lord Morley iſt gerade im gegenwärtigen Augen⸗ blick mehr als ein bloßes Wiederauffriſchen hi⸗ ſtoriſcher Begebenheiten. Noch läßt es ſich nicht mit abſoluter Sicherheit ſagen, aber vieles deutet darauf hin, daß die politiſchen Hintergründe der jetzt zwanzig Jahre zurückliegenden Tage eine gefährliche und weitgehende Parallelität in der gegenwärtigen Zeit finden.. 8 Lord Morley hat die Geſchehniſſe, die damals zu ſeinem Rücktritt geführt haben, aufgezeichnet. Sie ſind erſt lange nach dem Krieg veröffentlicht worden und auch der deutſchen Oeffentlichkeit in einer Ueber⸗ ſetzung zugänglich gemacht worden. Seine Landsleute nennen Lord Morley„the honest John“, einen Mann von Ehre und Haltung. In der entſcheidenden Kabinettsſitzung, Anfang Auguſt 1914, als Grey die ſchickſalsſchwere Frage ſtellte: Neutralität oder aktives Vorgehen auf ſeiten der Entente?, zog Morley, nachdem alle Ver⸗ ſuche, ſeine Miniſterkollegen umzuſtimmen, fehlge⸗ ſchlagen waren, die Konſequenz: er verließ ſein Kabi⸗ nett, in dem er faſt ein Menſchenalter die Geſchichte des britiſchen Empire ausſchlaggebend mitbeſtimmt hatte. Das war die Tat eines„Mannes von Ehre“. Menſchlich ergreifend. Im Endergebnis jedoch ohne politiſche Wirkung. Und dennoch eine Handlung, die durch den in ihr dokumentierten Mut verdient feſt⸗ gehalten zu werden. Es war am 26. Juli 1914. Drei Tage vorher war die öſterreichiſche Note an Serbien übergeben wor⸗ den. Bis zum 26. ſpielte zwiſchen London und Ber⸗ lin der Draht: Greys Vermittlungsvorſchlag einer Konferenz zu vieren. Dann wurde die öſterreichiſche Ablehnung der ſerbiſchen Antwortnote bekannt. Der engliſche Geſchäftsträger meldete nach London Oeſter⸗ reichs geplante militäriſche Aktion gegen Serbien. Gleichzeitig ließ Delcaſſé in London an das engliſch⸗ franzöſiſche Flottenabkommen mahnen. Die Wen⸗ dung zum Schlimmeren war eingetreten. a Asquith berief einen Kabinettsrat. Grey berichtet über die außenpolitiſche Situation und verlas den Inhalt eines Telegramms, das Buchanan, der engliſche Botſchafter in Petersburg, geſchickt hatte. Morley hörte heraus:„Nach Buchanans Anſicht ſeien, ſelbſt wenn England ein Mitgehen ablehnte, Frauk⸗ reich und Rußland entſchloſſen, tapfer ſtandzuhalten, d. h. mit anderen Worten: gegen Oeſterreich und Deutſchland Krieg zu führen“. Das war deutlich. Hier wirft Frankreich England indirekt den Bruch des Flottenabkommens vor. Aber war das wirklich der Inhalt des Telegramms von Bucha⸗ nan? Das Foreign Office hat bei Kriegsausbruch ein Blaubuch herausgegeben, das Buchanans Tele⸗ gramm enthält, und wie man wohl aus Morleys Memoiren herausleſen kann, in der Faſſung, in der es Grey vorgetragen hat. Nach dem Krieg hat Eng⸗ land, gedrängt durch die großangelegte deutſche Ak⸗ tenpublikation, wenigſtens einen Teil ſeiner Archive geöffnet und mehrere Bände Akten über den Kriegs⸗ ausbruch herausgegeben. Hier iſt auch Buchanans Telegramm abgedruckt und weiſt eine Faſſung auf, die in Einzelheiten nicht unerheblich von der 1914 veröffentlichten Faſſung abweicht. Nicht allein, daß es hier heißt:„Nach Sprache des franzöſiſchen Bot⸗ ſchafters ſähe es faſt aus, als wären Frankreich und Rußland entſchloſſen, feſte Haltung einzunehmen, ſelbſt wenn wir ablehnen, uns mit ihnen zu vereini⸗ gen.“ Das Telegramm enthält auch den außerordent⸗ lich wichtigen Satz, den Grey in der damaligen Ka⸗ binettsſitzung unterſchlagen hat:„Die Sprache des (ruſſiſchen) Außenminiſters war in dieſer Hinſicht je⸗ doch nicht ſehr entſchieden“. Man kann Grey den Vorwurf nicht erſparen, das engliſche Kabinett irre⸗ weiter eine Garantie bis zu einer Million Reichs⸗ mark übernehmen. e geführt zu haben. Aber Grey hat erreicht, was er wollte: eine Erklärung an Cambon, Frankreichs Bot⸗ 2. Seite/ Nummer 367 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 13. Auguſt 1984 ſchafter in London: England verſpricht Hilfe für den l, daß die deutſche Flotte feindliche Opera⸗ tionen gegen Frankreich unternähme. Aus Morleys Erinnerungen iſt nicht zu erſehen, ob er die wirkliche Faſſung des Buchananſchen Tele⸗ gramms gekannt hat. Es dürfte wohl nicht der Fall geweſen ſein. Aber gerade dieſe Irreführung Lord Greys beſtätigt aufs neue die Beweisführung Lord Morleys, daß England andere Gründe für den Ein⸗ tritt in den Weltkrieg hatte, als die Verletzung der belgiſchen Neutralität durch Deutſchland: Eng⸗ lands Verpflichtungen Frankreich ge⸗ genüber. In dieſem Zuſammenhang war Grey Buchanans Telegramm hochwillkommen. Die willkürliche Aende⸗ rung des engliſchen Außenminiſters ſollte das eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Engagement verdecken. Aber Mor⸗ ley hatte dennoch Englands Haltung Frankreich gegenüber richtig erkannt. Morley hat ſeine Erinne⸗ rungen während des Krieges niedergeſchrieben und ſein Memorandum bereits 1917 Lord Loryburn zu⸗ gänglich gemacht. Dieſer ſchrieb in einem Brief an Morley:„Das Memorandum zeigt ohne ausdrück⸗ liche Betonung, daß Sie gleich vielen anderen über unſere wahren Beziehungen zu Frankreich und über Greys innerſte Auffaſſung irregeführt wurden Das Memorandum erbringt den unwiderleglichen Beweis für die Haupttatſache, daß unſere Pflichten gegen Frankreich im Rahmen der Entente unſeren Eintritt in den Krieg herbeiführten, daß man ſich zwar mit dem Fall Belgien(Frankreichs wegen) be⸗ ſchäftigte, aber Belgien auch ohne Krieg hätte gerettet werden können.“ Und in einem ſpäteren Brief Lord Loryburns heißt es:„Denn es beweiſt ſchlagend, daß der wahre Grund, der uns in den Krieg führte, un⸗ ſere Beziehungen zu Frankreich waren und nicht Belgien“. Und in Morleys Memoiren heißt es: „Das überſtürzte und entſchiedene Aufflammen der Leidenſchaften gegen Belgien war weniger aus der Empörung über eine Vertragsverletzung entſtanden, als aus dem natürlichen Erfaſſen des Vorwan⸗ des, den ſie für ein Eingreifen zug unſten Frankreichs lieferte, für ein Expeditionskorps und all das übrige. Belgien ſollte den Platz ein⸗ nehmen, den als Kriegsvorwände vorher Marokko und Agadir innegehabt hatten.“ Wir wiſſen aus anderen Quellen, daß Lord Mor- ley während der Agadirkriſe, als das Kabinett über die wirkliche Kriegsbereitſchaft nicht unterrichtet war, von den Geheimverhandlungen zwiſchen engliſchen und franzöſtſchen Marinemilitärſachverſtändigen Kenntnis erhalten hatte. Lord Morley hat damals die notwendigen Schritte getan und erhielt vom Pre⸗ mierminiſter die bindende Zuſage, daß ohne Kenntnis und vorherige Billigung des Kabinetts keinerlei di⸗ plomatiſche Schritte unternommen werden ſollten, die Militär⸗ oder Marineverpflichtungen Frankreich gegenüber einſchlöſſen. Die Parallelität von damals und heute iſt zu auffal lend. Franzöſiſche Militärs haben mit einem rieſigen Stab von Sachverſtändigen, der zugleich der ſprechendſte Beweis gegen den an⸗ geblich rein privaten Charakter des Beſuches iſt, Be⸗ ſprechungen mit engliſchen Kollegen gehabt. Engliſche Militärkreiſe ſind nach Frankreich gefahren, angeblich um dort nur die Kriegergräber zu beſuchen. Und um die Parallelität voll zu machen, iſt heute wie damals erklärt worden, daß keinerlei geheime Ab⸗ machungen beſtünden. Und heute wie damals ha⸗ ben führende Kabinettsmitglieder jegliche Bindung über die öffentlich bekannten hinaus beſtritten. Wir wiſſen, daß die damaligen Erklärungen falſch waren. Wir wiſſen nicht, ob die gegenwärtigen der Wahrheit entſprechen. Baldwins geflügeltes Wort, daß Englands Gren⸗ zen nicht mehr die Kalkfelſen von Dover ſeien, ſon⸗ dern der Rhein, ſtützt natürlich die Vermutung, daß bereits irgendwelche engliſch⸗franzöſiſchen Mili⸗ tärabmachungen beſtehen, in außerordentlichem Maße. Der antideutſche Charakter von Baldwins Aeuße⸗ rung iſt ganz augenſcheinlich. Die Parallelität zu 1914 iſt aber doch nicht voll⸗ kommen. Es fehlt die mutige Tat eines John Morley oder John Burns. Bei der gegenwärtigen Zuſam⸗ menſetzung der engliſchen Regierung iſt auch nicht an⸗ zunehmen, daß ſie noch folgen wird. Eiſenbahnunglück im Bahnhof Halle 2 Todesopfer und 160 Verletzte bei einem Zuſammenfſtoß zweier Züge Meldung des DNB. — Halle, 12. Auguſt. Ueber das Eiſenbahnunglück bei Halle gibt die Reichsbahndirektion Halle folgenden Bericht aus: Am 12. Auguſt um.35 Uhr ſtieß in Kilometer 87 der wegen Umbauarbeiten eingleiſig zu befahrenden Bahnſtrecke Halle Leipzig innerhalb des Perſonen⸗ bahnhofes Halle der ausfahrende Triebwagen 1203 auf den auf gleichem Gleis einfahrenden Verwal⸗ tungsſonderzug 4243 von Meißen nach Goslar. Der Führer des Verwaltungsſonderzuges Holſtein—Leip⸗ zig, und eine Reiſende wurden getötet, und etwa 160 Reiſende wurden verletzt, davon 17 ſchwer. Die Namen der Schwerver⸗ letzten folgen noch. Die Leichtverletzten ſind mit Notverbänden teils zurück⸗ teils weitergefahren. Nach den bisherigen Unterſuchungen liegt ein Ver⸗ ſchulden des Fahrdienſtleiters vor. Der Präſident der Reichsbahndirektion war an der Un⸗ fallſtelle. Zu dem Unglück erfahren wir noch, daß der Halle⸗ ſche Zug, ein Triebwagenzug mit Oberleitung, den Bahnhof Halle mit etwa einviertelſtündiger Verſpä⸗ tung verlaſſen hatte. Einige hundert Meter hinter dem Bahnhof ſtieß er auf den von Leipzig kommen⸗ den Sonderzug. Der Lokomotivführer des Sonder⸗ zuges hatte offenbar bereits bemerkt, daß ſein Zug ſich auf einem falſchen Gleis befand, den er ließ den Zug wiederholt halten. Infolge⸗ deſſen war die Fahrgeſchwindigkeit des Sonderzuges im Augenblick des Zuſammenſtoßes glücklicherweiſe nur gering. Trotzdem wurden die beiden vorderen Wagen beider Züge ineinandergeſchoben. Die Loko⸗ motive des Sonderzuges wurde vollſtändig zerſtört, ebenſo das vordere Abteil des Triebwagens. Die Reiſenden des Sonderzuges ſind mit geringfügigen Verletzungen davongekommen. Schnellzug in Frankreich entgleiſt- 6 Tole, 35 Verlehte Meldung des DNB. — Paris, 12. Auguſt. Der zwiſchen Genf und Ventimiglia(Riviera) verkehrende Schnellzug iſt Sonntag früh kurz nach 4 Uhr 200 Meter vor der Einfahrt in den Bahn⸗ hof von Avignon entgleiſt. Sämtliche Wagen ſprangen ous den Schienen. Der Gepäck⸗ wagen wurde völlig zertrümmert, der Poſtwagen legte ſich um und fiel auf einen nebenan haltenden Güterzug, von dem zwei Wagen umſchlugen und ihrerſeits Wagen eines Nebenzuges mitriſſen. Auf dieſe Weiſe ſind die vier Hauptlinien des Bahnhofes Avignon unbefahrbar geworden. Die Bahnhofseinfahrt gleicht einem Trümmerfeld. Die Ein Franzoſe, der ſeinen Landsleulen die Meldung des DN B. — Paris, 12. Auguſt. Der„Franeciſte“, das Organ der Bewegung gleichen Namens, ſchreibt über die Haltung der fran⸗ zöſtſchen Preſſe zur Zuſammenlegung der beiden oberſten Aemter im Reich:„Unſere Preſſe machte zuerſt ein großes Geſchrei und behauptete, der Führer mache ſich über das deutſche Volk luſtig und hüte ſich, das Volk zu befragen, denn er wiſſe zu genau, daß eine geheime und allgemeine Wahl einer Ninderlage gleichkäme. Als Hitler aber einige Stunden ſpäter feierlich beſtätigte, daß die Souveräni⸗ tät des Volkes unangetaſtet bleibe und er ſelbſt einen Volksentſcheid verlangte, waren plötzlich un⸗ ſere Journaliſten aus der Faſſung gebracht. Aller⸗ dings nicht für lange Zeit, denn man erklärte ſofort, daß der Volksentſcheid nur eine ſchein heilige Handlung ſei. Das iſt eine wirklich bil⸗ lige Beweisführung. Schließlich hat die Regierung des armen Dollfuß in Oeſterreich nie gewagt, einen Volksentſcheid herbeizuführen aus Angſt, daß der Sieg einer neuen und jungen Partei zufalle. Auch Stalin hat niemals gewagt, das ruſſiſche Volk zu befragen, ob ſeine Anweſenheit im Kreml erwünſcht ſei. Er zog es vor, ſein Regime durch blutige Unterdrückungen und ſoztiale Ungerech⸗ tigkeit auf jener kleinen Beamtenclique auf⸗ zubauen, die ihn umgibt und die ihm treu iſt, weil ſie in ſchändlicher Weiſe bevorzugt wird. Wahrheit iſt, daß Hitler aus den kürzlichen Ereigniſſen ſtärker denn je hervorgeht. Dieſe Tat⸗ ſache können die Wortführer unſerer verwäſſerten Demokratie nicht verzeihen. ſofort aufgenommenen Bergungsarbeiten werden durch die Zerſtörung der elektriſchen Leitungen er⸗ ſchwert. Nach den letzten Meldungen ſind ſechs Perſonen getötet und 35 ſchwer verletzt worden. Die meiſten Verletzten haben Beinbrüche davongetragen. Ueber die Urſache des Unglücks Näheres nicht bekannt. Der Heizer, der unverletzt blieb, während der Zugffthhrer ſchwerverletzt wurde, behauptet, daß der Unfall durch einen Achſen⸗ bruch des unmittelbar hinter der Maſchine laufen⸗ den Gepäckwagens verurſacht worden ſei, während man behördlicherſeits annimmt, daß der Zugführer die vorgeſchriebene Geſchwindigkeit ſtark überſchrit⸗ ten habe. Wahrheit sagt Erkenntniſſe eines Engländers Meldung des DNB. — London, 10. Auguſt. In der Wochenſchrift„Spectator“ ſchreibt Powys Greenwood aus Berlin, wenige Leute hätten ge⸗ dacht, daß die Uebertragung aller Macht auf Hitler ſo raſch und mit ſo wenig Getue vor ſich gehen werde. Unter Bezugnahme auf die Vereidigung der Reichs⸗ wehr unterſtreicht Greenwood, die preußiſche Tra⸗ dition ſei eine Tradition des Gehorſams und der Treue. Für Männer die in dieſer Tradition auf⸗ erzogen ſind, ſei ein Treueid nicht bedeu⸗ tungslos. Ueber die bevorſtehende abſtimmung bemerkt Greenwood: Nach vielen Hakenkreuzflaggen zu urteilen, mit denen Sie früheren„marxiſtiſchen“ Teile Berlins weithin geſchmückt ſind, hat ein f Meinungswechſel großer unter den Maſſen ſtattgefunden. Wahl vorbereitungen im NS DJ Meldung des DN B. — Berlin, 12. Auguſt. Durch ſeinen Aufruf zum 19. Auguſt hat der Bundesführer des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahlhelm), Reichsarbeits⸗ miniſter Franz Seldte, den Bund in den Dienſt der Vorbereitung für die Volksabſtimmung geſtellt. Aus dieſem Grunde iſt auch der an ſich bis zum 18. Auguſt für den NS Di B(Stahlhelm) angeordnete Urlaub ſoweit beſchränkt worden, daß die Angehörigen des Bundes für die Werbung voll eingeſetzt werden können. Hauſes, wo er in Deckung ging. . Strauchritter ſeine Munition verſchoſſen hatte, flü iſt vorläufig c. cen eee — Veränderungen im Auswärtigen Dienst Meldung des DNB. — Berlin, 11. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt: Es ſind ernannt wor⸗ den: Der Geſandte in Luxemburg, Freiherr von Ow⸗Wachendorf, zum Generalkonſul in Kal⸗ kutta; der Geſandte in Bogota, Graf von Pode⸗ wils⸗Dürnitz, zum Geſandten in Luxemburg; der Generalkonſul i. e. R. Dr. von Hentig zum Geſandten in Bogota; der Konſul in Tirana, Dr. von Luckwald, zum Geſandten daſelbſt; der Ge⸗ neralkonſul i. e. R. Erhard Graf von Wedel zum Geſandten in Aſuncion; der Geſandte in Rigg, Dr. Martius, zum Vortragenden Legationsrat im Auswärtigen Amt; der Vortragende Legations⸗ rat Dr. von Schack zum Geſandten in Riga; der Vortragende Legationsrat Dr. Vallette zum Generalkonſul in Batavia; der Generalkonſul in Memel, Dr. Toepke, zum Generalkonſul in Iſtanbul. Anſchlag im Saargebiet auf einen Propagandaleiter der Deutſchen Front — Saarbrücken, 12. Auguſt. Das„Saarbrücker Abendblatt“ berichtet aus Sulz⸗ bach: Geſtern nacht um halb 2 Uhr wurden auf den Organiſations⸗ und Propagandaleiter der„Deut⸗ ſchen Front“ in Sulzbach, Klaus Loth, auf dem Heim⸗ weg in einer unbeleuchteten Straße von einem Un⸗ bekannten fünf ſcharfe Schüſſe abgegeben, Der Ueberfallene flüchtete in den Vorgarten eines Als der gefährliche tete er in den nahen Wald. Der Ueberfallene ſetzte dem Feigling nach, der allerdings, ohne erkannt zu⸗ ſein, in dem Dunkel des Waldes verſchwand. Der Grund, der die verbrecheriſchen Elemente ver⸗ anlaßt haben mag, zu ſolchen Mitteln zu greifen, iſt nur allzu erſichtlich. Der Organiſations⸗ und Pro⸗ pagandaleiter der„Deutſchen Front“ entfaltete nämlich in den letzten Wochen eine außerordentlich rege Werbetätigkeit, die der ſogenannten Ein⸗ heitsfront in Sulzbach fühlbar Abbruch tat, Auf ſolche Weiſe aber ſich einer geiſtig unbe⸗ quemen Uebermacht zu erwehren, iſt ein unglaublicher Terror, der den Herren der Regierungs⸗ und Abſtimmungskommiſſion wieder einmal klar beweiſen wird, wo die eigentlichen Auf⸗ rührer und Volksverhetzer ſitzen. Veſuch Starhembergs bei Muſſolin Meldung des DNB. — Rom, 12. Auguſt⸗ Muſſolini hat ſich geſtern nachmittag in Beglei⸗ tung des Staatsſekretärs des Auswärtigen, Suvpich, nach Oſt ia begeben, um dort dem Erholungslager der öſterreichiſchen Jugend einen Beſuch abzuſtakten. Im Lager wurde er vom Fürſten Starhem⸗ berg, dem öſterreichiſchen Geſchäftsträger und dem Volks Gouverneur von Rom begrüßt. Muſſolini beſichtigte den die 200 Inſaſſen des Lagers. Wie„Agencia Stefani“ berichtet, hielt Fürſt Starhemberg bei dieſer Ge⸗ legenheit eine Rede. in der er erneut betonte, Oeſter⸗ reich ſei von dem beſten Willen erfüllt, ſeine Un⸗ abhängigkeit aufrecht zu erhalten, was os auch koſte. Weiterhin feierte er Italien und ſeinen Regierungschef. Muſſolini zog ſich dann mit Vizekanzler Starhem⸗ berg und Staatsſekretär Suvich in ein Zelt zurück, wo eine Beſprechung ſtattfand, die über eine Stunde dauerte. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Merantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelstell:. B. W. Müſler⸗JFeuilleton: i. V. Hans Alfred Meißner⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder Sport: Willy Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, eich und den übrigen Teil! Curt Wilh. Fennel— Anzeigen und geſchöft⸗ liche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Wealeg er; Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, f 1,—6 Schriftleltung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35. Vittoriaſtrahe 4 Mittags⸗Ausgabe K 13 504 Ausgabe B 8381, Geſamt⸗D.⸗ A. Juli 1984 21885 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rüchport Stand des Fernſehens bei der Deutſchen Reichspoſt Von Ernſt Trebeſius Als im Jahre 1928 die Uebertragung eines in 100 Zeilen zerlegten Bildes bei 127 Bildwechſeln in der Sekunde gelang, und ein Jahr ſpäter auch der erſte grundſätzlich brauchbare Heimempfänger mit Spiegelrad und Glimmlampe vorgeführt wer⸗ den konnte, da ſchien die allgemeine Einführung des Fernſehers dicht bevorſtehend. In Amerika und England wurden denn auch ſehr bald Geräte für den Heimempfang auf den Markt gebracht, und von den Sendegeſellſchaften entſprechende Fernſehdar⸗ bietungen geboten. Dieſer Schritt erwies ſich frei⸗ lich als übereilt, da die Leiſtungen der damaligen Geräte zu mäßig waren, um das durch den Film verwöhnte Auge auf die Dauer befriedigen zu kön⸗ nen. Iſt doch der Fernſeher, obwohl er inzwiſchen ganz beträchtlich vervollkommnet werden konnte, auch heute noch nicht völlig reif für die all⸗ gemeine Einführung. Da bei den künftigen Fernſehdarbietungen Bild und Ton zugleich über⸗ mittelt werden ſollen, ſo wird jeder Fernſeh⸗Teil⸗ nehmer das Gebotene unwillkürlich in Vergleich mit dem Tonfilm bringen. Würden dabei die Lei⸗ ſtungen des Fernſehers gar zu ſehr abfallen, dann wäre das Intereſſe für das Fernſehen in kurzer Zeit erloſchen. In weiſer Würdigung der vorhandenen Tat⸗ ſachen und der in naher Zukunft vorausſichtlich zu erzielenden Fortſchritte hat deshalb das Deutſche Reichspoſtzentralamt, dem die techniſche Betreuung des deutſchen Rundfunkes obliegt, vorerſt einmal eingehende Verſuche angeſtellt, um Hand in Hand mit der einſchlägigen Induſtrie alle Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung des Fernſehens zu erproben. Zu dieſem Zweck wurde 1932 in Berlin⸗ Witzleben eine Fernſehanlage eingerich⸗ tet, mit der auf einer Welle von 7 Meter 90zeilige Bilder bei 25 Bildwechſeln in der Sekunde geſendet wurden. Sie diente dazu, Erfahrungen über Emp⸗ fang und Ausführungen der Empfänger zu ſam⸗ meln. Auf Grund der mit dieſer Anlage geſammel⸗ ten Erfahrungen, und fußend auf neuen Labora⸗ toriumsverſuchen wurde dann eine zweite Sendean⸗ lage für Witzleben in Auftrag gegeben, die im Laufe dieſes Sommers zur Aufſtellung gelangte. Mit die⸗ ſer zweiten Sendeanlage ſollen 180zeilige Bilder ge⸗ ſendet werden. Bild und Ton werden natürlich gleichzeitig dargeboten. Regelmäßige Sendungen ſollen auch bei dieſer Station vorwiegend dazu die⸗ nen, die Empfänger noch weiter durchzubilden. Gleichzeitig will man jedoch auch Erfahrungen ſam⸗ meln über die Art und Geſtaltung der künftigen Darbietungen, und außerdem praktiſche Verſuche anſtellen bezüglich der Zubringung von Fernſehdar⸗ bietungen über größere Entfernungen durch Relais⸗ ſender mit ſehr kurzen Wellen, und die Uebertra⸗ gung ſehr breiter Frequenzbänder über Kabel. Sehr aufſchlußreich und intereſſant verliefen die im Auftrage des Reichspoſtzentralamtes angeſtellten Unterſuchungen über die Reichweite des Ultrakurz⸗ wellenſenders Berlin⸗Witzleben. Eine vollſtändige Fernſehempfaugsanlage mit Braunſcher Röhre und Netzgleichlaufregelung wurde zu dieſem Zweck in ei⸗ nen großen geſchloſſenen Kraftwagen eingebaut, um damit in den verſchiedenſten Stadtteilen den Emp⸗ fang prüfen zu können. Die gründlichen Unter⸗ ſuchungen lieferten den Beweis, daß die Nutzfeld⸗ ſtärke des Ultrakurzwellenſenders in ganz Groß⸗ Berlin für den Tonbildempfang auch in den unte⸗ ren Wohnungen großer Gebäude ausreichend iſt, obwohl die Feldſtärke bei gewöhnlichen Häuſern in der Höhe des Erdgeſchoſſes nur halb ſo ſtark iſt wie in der Höhe des Dachgeſchoſſes, und bei Eiſenbeton⸗ häuſern gar nur noch den vierten Teil beträgt. Die Unterſuchungen wurden auch auf etwa auftretende Störungen durch elektriſche Anlagen, Gewitter uſw. ausgedehnt, doch konnten Beeinträchtigungen des Empfanges nicht feſtgeſtellt werden. Die fahrbare Geſtaltung der Fernſehempfangs⸗ anlage geſtattete es ferner, den Tonbildempfang auch außerhalb Groß⸗Berlins zu unterſuchen. Es zeigte ſich, daß die Tonbildſendungen des Witzlebe⸗ ner Ultrakurzwellenſenders mit guten Außenanten⸗ nen und Ueberlagerungsempfängern in einem Um⸗ kreis von 40 Km. empfangen werden können, und daß der Empfangsbereich bei Anwendung größerer Verſtärkungsgrade bis auf 50 Km. im Umkreis von Witzleben erweitert werden kann. Auf Grund der eingehenden Unterſuchungen darf man die Grenze für Bildſendungen bei 65 Km. annehmen. Die bisher über den Witzlebener Ultrakurzwek⸗ lenſender geſendeten Bilder von 90 Zeilen, entſpre⸗ chend 10 000 Bildpunkten, ſind jetzt aufgegeben und der Betrieb auf eine Bildzerlegung in 180 Zeilen, d. ſ. 40 000 Bildpunkte, umgeſtellt worden. Bei einem Format von etwa 18,22 em entſpricht die Bildgüte hinſichtlich des Raſters etwa der eines Zeitungs⸗ bildes. Bet 40 000 Bildpunkten ſteht der Photozelle für den einzelnen Bildpunkt zur Umſetzung der Helligkeitswerte in entſprechende elektriſche Span⸗ nungswerte nur 1/40 000 der Geſamthelligkeit des Bildes, abzüglich der optiſchen Verluſte, die ſich in⸗ folge der Projektion der Lichtſtrahlen ergeben, zur Verfügung. Die Schaffung eines allen berechtigten Anſprüchen genügenden Fernſehers wird ferner ſtark erſchwert durch den Umſtand, daß in einer Se⸗ kunde nicht 40 000, ſondern 255440 000= 1 Million Bildpunkte übermittelt werden ſollen. Vom Fil m her wiſſen wir, daß mindeſtens 16 Bilder in einer Sekunde vorgeführt werden müſſen, wenn das Auge den Eindruck eines bewegten Bildes erhalten ſoll. In der Praxis haben ſich jedoch, um möglichſt flimmerfrete Bilder zu erhalten, 25 Bi l⸗ der je Sekunde eingebürgert. Auch beim Fern⸗ ſeher iſt man aus dieſem Grunde zur Uebertragung von 25 Bildern je Sekunde übergegangen. Aus die⸗ ſer Bildzahl und der Bildpunktzahl, in die jedes Bild zerlegt werden muß, ergibt ſich die Zahl von 1 Million Bildpunkten, die in jeder Sekunde zu übertragen ſind. 5 Für die Uebertragung von Filmen und Diapoſi⸗ tiven iſt dieſe Aufgabe mit Hilfe von Kinoprojektoren beſonderer Bauart im großen und ganzen als gelöſt zu betrachten. Bedeutend ungünſtiger liegen die Ver⸗ hältniſſe bei der Originalübertragung, da hierbei der Photozelle hinter der Zerlegerſcheibe weit geringere Lichtwerte zur Verfügung ſtehen. Man kommt in dieſem Falle dadurch zum Ziel, daß man die zu über⸗ tragende Perſon mittels des von einer Bogenlampe ausgehenden Lichtſtrahls bildpunktweiſe abtaſtet, und das von der Perſon reflektierte Licht mit Photozellen einfängt. Gegenwärtig iſt es möglich, mit einem ſol⸗ chen Lichtſtrahlabtaſtſender ein bis zwei Perſo⸗ nen in Bruſtformat aufzunehmen. Maſ⸗ ſenſzenen hingegen können nur mit Hilfe des Zwi⸗ ſchenfilmverfahrens aufgenommen werden. Der Zwiſchenfilmſender iſt eine Verbindung von Kino⸗ kamera und Kinoſender. Die zu übertragende Szene wird zunächſt in üblicher Weiſe gefilmt, und deſer Film wird im Kinoſender durch Auflöſung in Bild⸗ punkte geſendet. Der ganze Vorgang nimmt nur 90 Sekunden in Anſpruch. 8 Die vom Reichspoſtzentralamt für die Industrie eingelegten Verſuchsſendungen über den Ultrakurz⸗ wellenſender werden künftig erweitert. Innerhalb von Groß⸗Berlin werden einige Bildempfänger auf, geſtellt, mit denen Erfahrungen über den Fernſeh⸗ Rundfunk geſammelt werden ſollen. Die Bildpunkt⸗ zahl von 40 000 wird vorerſt nicht geſteigert, damit zu⸗ nächſt alle Möglichkeiten, die ſich bet dieſer Bildpunkt⸗ zahl ergeben, gründlichſt erprobt werden können. SHamſun im deutſchen Theater. Knut Hamſut iſt mit den Dramen„Königin Tamara“,„Abend⸗ röte“ und„Um des Reiches Pforten“ nur langſam in den deutſchen Spielplan eingedrungen. Die Be⸗ arbeitung, die der Deutſch⸗Norweger Per Sthwen⸗ zen von„Munken Vendt“ gemacht hat, wurde bei ihrer Uraufführung im vergangenen Wintet ein Sturmzeichen für den endlichen Erfolg des arb⸗ ßen nordiſchen Dichters in unſerem Theater.„Mun ken Vendt“ beginnt„der neue Peer Gynt“ unseres Spielplans zu werden. Die Staatstheater München Hamburg, Schwerin und Karlsruhe haben ſchon jetzt„Munken Vendt“ für die nächſte Spielzeit vor geſehen. O Toscanini über die Aufgabe des Dirigenten. Eine Wiener Zeitung veröffentlicht eine authenticche Aeußerung Toscaninis über das Dirigieren. Meiſter des Stabes ſagte:„Wer der gefahrvollen Miſſion der Interpretation wahrhaft würdig ein will, der muß es verſtehen, Muſtk zu hören, muß ausschließlich der Idee des Meiſters dienen aber nicht verſuchen, ſie eigenſüchtigen Motiven unterzuordnen, der muß über die Noten hinaus, die nur äußeres Zeichen des Ausdrucks ſind, bis zu bes ſen innerſter Bedeutung vordringen, muß durch ſtrirkte und minmtiöſe Unterwerfung unter den Wortlaut des Werkes zu jener höheren Freiheit ge langen, die allein in der Wiedergabe deſſen tieſſten Sinn zu enthüllen vermag, der muß mit ganzen Herzen, frohlockend, bei ſeiner Aufgabe ſein Sihl, nere Worte ſind wohl ſelten über den Dirigenten ausgeſprochen worden. l 0 —. S K r a . TT.. N ee 2 * ö 5 N mburg; zum na, Dr. ber Ge⸗ Wedel n Riga, ionsrat ations⸗ ga; der 2 zum dul in ſul in Front 8 Sulz⸗ auf den „Deut⸗ n Heim⸗ em Un⸗ gegeben. n eines fährliche e, flüch⸗ ne ſetzte annt zu⸗ nte ver⸗ eifen, it ad Pro⸗ ntfaltete dentlich E 1 NR. ruch tat. un U E iſt ein ren der wieder en Auf⸗ ſolin uguſt. Beglei⸗ Suvpich, igslaget uſtatten. rhem⸗ ind dem eſichtigte Stefani“ ſer Ge⸗ Oeſter⸗ te Un⸗ n, was ien und tarhem⸗ zurück, Stunde stell: 1. U. eil: Richard hau, Gericht id geſchöft⸗ erausgeber, er Zeitung, iaſtraße i Rückportt e . Der n Kino⸗ he Szene d dieſer in Bild⸗ t nur 30 induſttie ltrakurz⸗ nnerhalb ger auf⸗ Fernſeh⸗ Idpunkt⸗ mit zu⸗ ildpunkt⸗ nen. Hamſun „Abend⸗ langſam Die Be⸗ uguſt. 4 1 1 1 N + Montag, 13. Auguſt 1934 3. Seite/ Nummer 367 — Die Stadtsee Mannheim, den 13. Auguſt. Das reinſte Aprilwetter „Wechſelnd bewölkt, zeitweiſe Schauer“ herrſchte am Samstag und verdarb uns gründlich die Laune, ſofern die gute Stimmung uns nicht ſchon bei Bekanntwerden der zehntägigen Wettervorausſage verlorengegangen war. Die größte„Freude“ wer⸗ den die Urlauber gehabt haben, als ſie hören muß⸗ ten, daß in den nächſten zehn Tagen überhaupt nicht an eine ſommerliche Hitze gedacht werden kann. Aber auch wir in der Stadt wurden gründlich verärgert, als am Samstag der Himmel ſeine Schleuſen öffnete und in kurzen Abſtänden uns mit verſchiedenen Platzregen beglückte. Daß zwiſchendurch die Sonne schien, konnte uns keinesfalls mit dem Wetter ver⸗ ſöhnen. Der Sonntag ließ ſich etwas beſſer an, denn er blieb wenigſtens, von einem kurzen Spritzer am Vormittag abgeſehen, bis zum Spätnachmittag trok⸗ ken. Dafür zeigte aber der Himmel ein ſolch un⸗ freundliches Geſicht, wie es ſich für einen Tag im Auguſt nicht geziemt. Statt ſich in hochſommerlichen Höhen zu halten, rutſchte das Queckſilber im Ther⸗ mometer in der Nacht zum Sonntag auf 14 Grad zurück, um in den Mittagsſtunden auch nur auf 23 Grad anzuſteigen. Der zeitweiſe recht heftig wehende Wind wurde als kühl empfunden, ſo daß man wirklich Grund hatte, unzufrieden zu ſein. So machte man kleinere Spaziergänge durch die An⸗ lagen und durch den Waldpark oder bummelte durch die Stadt, da man nichts Beſſeres zu tun wußte. Verwunderlich war es nicht, daß der Strand⸗ badbeſuch ſich in ganz beſcheidenen Grenzen hielt. Wohl weilten ſehr viele Spaziergänger am Strand, während ein Badebetrieb überhaupt nicht zur Ent⸗ falturg kam. Kaum ein paar hundert Badegäſte ſind es geweſen, die ſich fröſtelnd in ihre Bademän⸗ tel hüllten, oder die ſich in dem 19 Grad warmen Rhein tummelten. Wer hätte das von einem Sonn⸗ tag im Hochſommer gedacht? Trotzöͤem: ſtarker Reiſeverkehr Nachdem in der Mitte der vergangenen Woche der Reiſeverkehr abgeflaut hatte, erfuhr er zum Wochenende wiederum eine Verſtärkung vorwiegend im Fernverkehr. Die meiſten Schnellzüge und die heſchleunigten Perſonenzüge waren bis auf den letzten Platz beſetzt, obgleich man die Wagenaus⸗ rüſtung verſtärkt hatte. Der Frühſchnellzug von Berlin und Hamburg nach München und Baſel mußte am Samstag und Sonntag ſogar doppelt gefahren werden. Am Sonntag machte ſich ein ſtarker Ausflugsverkehr bemerkbar, an dem die Fußwanderer, die den Odenwald und das Neckartal bevorzugten, und die Paddler einen ſtarken Anteil hatten. Auch der Stadtbeſuchsverkehr verdiente die Note„gut“. Dieſer verſtärkte Betrieb hätte aber die Bahn nicht allzuſehr belaſtet, wenn nicht eine große Anzahl von Sonder zügen zu fahren geweſen wären. Die Wagenanforderungen waren ſo ſtark, daß man auf die Wagen zurückgreifen mußte, die ſonſt un⸗ benützt auf den Abſtellgleiſen untergebracht ſind. Sie wurden faſt vollkommen geräumt! Kein Wun⸗ der, denn allein für den Köß⸗Urlauberzug nach Oberbayern wurden 26 Perſonenwagen benötigt und für den Zug ins Blaue weitere 20 Wagen. Außer⸗ dem fuhren 900 Mitglieder des Eiſenbahnvereins mit einem Sonderzug nach Aßmannshauſen, dann mußte der kursmäßig feſtgelegte Schwarzwald⸗ ſonderzug für die Ausflügler nach Seebrugg ge⸗ fahren werden und ſchließlich hatte man auch Wagen nach auswärts abzugeben, denn die ſtarke Reiſeluſt heſtand nicht nur in Mannheim. Den Bahnhof Mannheim berührten ferner noch eine ganze Anzahl von Sonderzügen der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“. 1300 Stutt⸗ garter reiſten am Samstag nach Bingen und am Sonntag kehrten 1300 Stuttgarter von Koblenz in die Heimat zurück. Rund 3500 Heimkehrer fuhren am Sonntag in drei Sonderzügen von Konſtanz, Ueberlingen und Schramberg nach Düſſeldorf heim. 1100 Pfälzer aus Eiſenberg, die nach Heidelberg keiſten, machten lediglich einen Tagesausflug. Einen Betriebsausflug machte die Belegſchaft bon Bopp Reuther, die am Samstag nach Ge⸗ ſchäftsſchluß von Waldhof aus nach Auerbach an der Bergſtraße reiſte. Um zehn Uhr wurde die Heim⸗ fuhrt über Lorſch, Bürſtadt, Worms und Lampert⸗ heim angetreten. Um den in der Stadt wohnenden Betriebsangehörigen den Heimweg abzukürzen, kürde der Zug, der kurz vor Mitternacht eintraf, bis zum Hauptbahnhof durchgeführt. Mannheim bekommt Beſuch Wenn auch in den Spalten der Preſſe nicht täglich aufgezählt wird, welche Reiſegeſellſchaft unſere Stadt mit ihrem Beſuch beehrt hat, da die Leute meiſt mit einem Großkraftwagen kommen, durch die Stadt fahren und dann weiter dem nächſten Ziele zuſtreben, do freuen wir uns doch über jeden Beſuch. Dieſer Tage übernachteten 30 Studenten aus Halle in Mannheim, nachdem ſie der JG Farbeninduſtrie in Ludwigshafen einen Beſuch abgeſtattet hatten und auch nicht vergaßen, ſich Mannheim etwas anzuſehen. Vom Auslandsamt der Univerſität Heidelberg wur⸗ den 20 itclieniſche Studenten aller Fakultäten nach Mannheim gewieſen. Die Beſichtigung der Autobahn, eine Stadtrundfahrt und eine Hafenrund⸗ lahrt gehörten neben einigen anderen Beſichtigungen zu dem Programm. 30 ſaarländiſche Kriegs⸗ beſchädigte, die in Bad Dürkheim einige Ur⸗ laubstage verbrachten, machten einen Ausflug nach Maunheim und wurden von der NSKOV⸗Mann⸗ heim während ihres Aufenthaltes betreut. Die 250 Häſte aus Wiesbaden und Mainz, die mit einem Sonderdampfer nach Mannheim kamen, hatten allerdings nur drei Stunden bis zur Rück⸗ fahrt des Dampfers zur Verfügung. Sie ließen es 15 aber doch nicht entgehen, an einer Führung durch 8 Schloßmuſeum teilzunehmen und ſich noch andere ehenswürdigkeiten unſerer Stadt anzuſehen. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Einheitsfront mit dem Saarland Verſammlung des Saarvereins Mannhbeim-Eudwigshafen Durch die ſoeben von der Saarregierung erlaſſene Verfügung, die die Einreiſe im geſchloſſenen Verband unterſagt, iſt der Abgang weiterer Sonderzüge nach dem Grenzland in Frage geſtellt. Ferner kann auch die Abſicht nicht verwirklicht werden, mit dem für den 7. September geplanten Sonderzug nach Saarbrücken einen Beſuch des dortigen Sän ger⸗ feſtes zu verbinden, da auch dieſes verboten und darum nach Trier verlegt worden iſt. Unter ſolchen Umſtänden mußte die Mitgklie⸗ derverſammlung des Saarvereins Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen, die am Samstag einberufen war, die Möglichkeit der Durchführung non Sonderzügen beraten. Vorſtandsmitglied Bollin ger, der in Vertretung des verreiſten Vereinsführers Bauer die Verſammlung leitete, machte darauf aufmerkſam, daß jedenfalls die Inhaber von Päſſen keine Schwie⸗ rigkeiten bei oer Einreiſe ins Saargebiet zu gewär⸗ tigen haben. Den Beſuch von Einzelperſonen in der Grenzmark hält der Wortführer überhaupt für zweckmäßiger als die Einfahrt von Maſſen, die ſogleich von Fremdenführern in Empfang ge⸗ nommen werden und mit der Bevölkerung wenig in Berſthrung kommen. Dagegen wäre es höchſt wünſchenswert, wenn in den nächſten Monaten recht viele Deutſche einzeln an die Saar reiſen und dort Aufklärung über die geordneten Zu⸗ ſtände im Reich verbreiten würden! Dadurch würde ein günſtiger Boden für die Abſtimmung vorbereitet! Inwieweit das Ab⸗ laſſen von Sonderzügen noch geſtattet wird, muß ab⸗ gewartet werden; einſtweilen bleibt es bei dem für den 16. September angekündigten. Selbſtverſtändlich wird für den zur großen Saarkundgebung der Reichsregierung in Koblenz abgehenden Sonderzug eine möglichſt ſtarke Be⸗ teiligung erwartet. Bisher liegen Anmeldungen von 950 Mannheimern, 650 Ludwigshafenern, mit den Teilnehmern aus Worms, Speyer uſw. von insge⸗ ſamt 1100 Linksrheinern vor. Damit iſt der Abgang von zwei Sonderzügen bereits geſichert(Karten beim Mitglied Schmidt abzuholen). Da die Abreiſe bereits zwiſchen 6 und 7 Uhr in Mannheim und die Ankunft in Koblenz nach e 9 Uhr erfolgt, bietet ſich reichlich Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten der alten Stadt und ihrer Umgehung(Ehrenbreitſtein, Arenberg uſw.) anzuſehen. Auch fuhren die abends erſt nach Abbrennen des Höhenfeuerwerks heimwärts. Züge Im Mittelpunkt der Beſprechung ſtand begreif⸗ licherweiſe die Abſtimmung am 13. Januar 1935. Verſammlungsleiter Bollinger führte hierzu aus: Die Jahrtauſendfeier 1925, die das deutſch⸗vaterländiſche Gefühl der Saarländer aller Welt kundtat, hat der Abſtimmung mächtig vorgear⸗ beitet. Bis dahin war das Saargebiet von fran⸗ zöſiſchem Kapital überſchwemmt geweſen. Aber der unerſchrockene Vorkämpfer angeſtammten Weſens, Hermann Röchling, wußte ſeine Firma, freilich nur mit ſchweren Opfern, unabhängig zu erhalten. Nachdem die Jahrtauſendfeier die Lüge von den 150 000 Saarfranzoſen widerlegt hatte, zog ſich das fremdländiſche Kapital langſam und ſchließ⸗ lich faſt ganz wieder aus dem Saargebiet zurück. Als dann vor einem Jahr durch Einigung der poli⸗ tiſchen Parteien die Deutſche Front hergeſtellt und die Liſten ihrer Mitglieder dem Dreierausſchuß in Genf zugegangen waren, ſah dieſer keinen Aus⸗ weg mehr und mußte die Abſtimmung feſtſetzen. aranzuſetzen, daß keine am 13. Januar ver⸗ Nun gilt es, alle Kraft de Stimme der deutſchen Sache lorengeht. In Mannheim allein leben etwa 800 Saar⸗ Ender. Um alle dieſe zu erfaſſen, hat der Vorſtand eine Liſte angefertigt und für alle Stadtbezirke Obleute einge⸗ ſetzt. Dieſe übernehmen die Verantwortung dafür, daß jeder Saarländer ſeine Pflicht erfüllt. Es müſ⸗ ſen auch Mittel und Wege gefunden werden, um alte und gebrechliche Leute in die Heimat zur Aus⸗ übung ihres Stimmrechts zu befördern. Da der 30. Auguſt der letzte Tag iſt, bis zu dem die Wählerliſten eingeſehen werden kön⸗ nen, iſt es jetzt letzte Friſt, daß jeder Stimm⸗ berechtigte den vom hieſigen Bezirksamt aus⸗ geſtellten Fragebogen ausfüllt. Dieſer iſt entweder an die Deutſche Front im Saar⸗ gebiet oöͤer zu ihrer Entlaſtung beſſer noch an Ver⸗ trauensleute im Saarland zu ſenden, die ſich ſchrift⸗ lich von der Ortsbehörde beſtätigen laſſen, daß der Anfragende in der Stimmliſte eingetragen iſt. Sammmelformulare zu benützen, iſt— ab⸗ geſehen von nächſten Familienangehörigen— un⸗ ſtatthaft. Die Verſammlung hatte der Einberufer mit einem Nachruf auf den heimgegangenen Vater des Vater⸗ lands eröffnet. 125 ee Der Saljon-Schlußverkauf iſt zu Ende Befriedigung auf der ganzen Linte Der große Saiſon⸗Schlußverkauf des Jahres 1934 iſt zu Ende. Man hält Rückſchau. Wer hat geſtegt? Schwer iſt eigentlich dieſe Frage zu beant⸗ worten, denn wo ein Sieger vorhanden iſt, muß es eigentlich auch Beſiegte geben. Nach dieſen ſchaut man aber vergeblich aus, denn Sieger auf der ganzen Linie waren die Kauf⸗ leute und das Publikum. Die Käuferſchaft hat klar erkannt. daß ihr beim Sai⸗ ſon⸗Schlußverkauf große Vorteile geboten wurden und man war wirklich erſtaunt, daß man ſo günſtig einkaufen konnte. Vor allem konnte feſtgeſtellt wer⸗ den, daß das Vertrauen geſtiegen war und daß kein Zweifel hinſichtlich der Qualität gehegt wurde. Ein⸗ zig und allein war für dieſe Einſtellung die Neu⸗ ordnung der Sonderverkäufe ausſchlaggebend, nach der nur die dem Wechſel der Saiſon unterworfenen Waren in den Schlußverkauf gegeben und im Preiſe herabgeſetzt werden durften. Früher fertigte man beſondere Ausverkaufsware an, die dann mit den im Preiſe wirklich herabgeſetzten Waren gleichzeitig verkauft wurden. Das Publikum konnte meiſt den Unterſchied nicht herausfinden und fühlte ſich etwas beengt. Das iſt nun anders geworden, ſo daß allent⸗ halben geſunde Verhältniſſe vorlagen. Der Verlauf des diesjährigen Saiſon⸗Schluß⸗ verkaufs zeigte 1 das Bild früherer ahre. Nach lebhaftem Einſatz ein Nachlaſſen, zum erſten Wochenende ein erneutes Aufflackern, das dann wieder abebbte, bis die Reſtetage einſetzten, die noch⸗ mals eine ganz gewaltige Geſchäftsbelebung brachten. Erfreulicherweiſe konnte die Beobachtung gemacht auf Dieſe werden, daß der größte Teil des Umſatzes ſich mittlere und beſſere Qualitäten erſtreckte. Entwicklung des Geſchmacks wurde von der Kauf⸗ mannſchaft mit Genugtuung aufgenommen, zumal der Verkäufer dadurch die Gewißheit hatte, daß der Kunde an ſeinem Kauf ſeine Freude haben wird. Nicht leicht war es, zu ermitteln, welche in den Saiſon⸗Schlußverkauf gebrachten Waren am meiſten gekauft wurden. Eigentlich„ging“ alles! Daß ge⸗ rade die Sommerware gerne gekauft wurde und daß dadurch der allgemeine Geſchäftsgang als günſtig bezeichnet werden muß, iſt vielfach auf das Wetter zurückzuführen geweſen. Man rechnete mit einem anhaltenden Sommerwetter und einem heißen Nachſommer, ſo daß man keine Bedenken hatte, ſommerliche Kkeidungsſtücke und dergleichen zu kaufen. Der Umſatz in den meiſten Geſchäſten über⸗ traf bei weitem die Umſätze der Vorjahre. Wenn auch die finanziellen Ergebniſſe durch die zum Teil vorgenommenen ſtarken Preisherabſetzungen hier und da nicht ganz ſo ausgefallen ſind, wie man angenommen hatte, ſo konnte das durchweg ohne weiteres durch den erhöhten Umſatz wieder ausge⸗ glichen werden. Man hofft jetzt mit Beſtimmtheit, daß durch die Beſchränkung der zum Sonderverkauf zugelaſſenen Gegenſtände das Geſchäft nicht wie einſt in den Wochen nach dem Ausverkauf auf den Null⸗ punkt zurückgehen wird, ſondern daß der Geſchäfts⸗ gang ſeine deutlich erkennbare Belebung beibehält. Somit iſt das Ergebnis des Saiſon⸗Schlußverkaufes als ſehr gut zu bezeichnen, wie auch eine Befriedi⸗ gung allerſeits feſtgeſtellt werden kann. J. Kreisleitung der n dap Mannkeim Montag, den 13. Auguſt 1934, nachmittags.30 Uhr Große ä öffentliche Kundgebung zur Volksabstimmung auf dem Meßplag Es ſprechen: Reichsſtatthalter, Gauleiter Nobert Wagner Staatsrat Papenbrotk⸗ Thüringen über: Es iſt Pflicht aller verantwortungsbewußten Volksgenoſſen, an dieſer einzigen Kundgebung in Mannheim teilzunehmen, da ſie die Willenseinheit des deutſchen Volkes mit dem Führer zum Ausdruck bringt. Großlautſprecherübertragung. Die Organiſationen der NS DAP marſchieren geſchloſſen auf, ebenſo die Betriebe und Innungen Die Kreisleitung: gez. Dr. R. Roth Achtung! Am Montag, den 13. Auguſt findet auf dem Maun heimer Meßplatz, nachmittags.30 Uhr, eine große öffentliche Wahlkundgebung ſtatt, zu der ſämtliche Mitglieder der NS⸗Hago, ſowie die Innungen und Verbände aus Handwerk und Handel zu erſcheinen haben. Die einzelnen Orts⸗ gruppen aus Mannheim⸗Stadt mit Vororten treffen ſich um.30 Uhr bei ihren Geſchäftsſtellen. Die An⸗ gehörigen der Innungen und Verbände, die nicht zu unſerer Organiſation gehören, ſchließen ſich unſeren Ortsgruppen an. Der Abmarſch nach dem Meßplatz hat ſo zeitig zu erfolgen, daß ſpäteſtens um.15 Uhr alles dort ſteht. Nur die NS⸗Hago⸗Ortsgruppen haben ihre Fahnen mitzubringen. Die den Ortsgruppen zugeſtellten Ab⸗ zeichen ſind zum Preiſe von 10 Pfg. das Stück ſofort reſtlos abzuſetzen. Für die ordnungsgemäße Durch⸗ führung ſind die Ortsamtsleiter und Propaganda⸗ warte verantwortlich. Die NS⸗Hago⸗Kreisamtsleitung: gez. Stark. Mannheimer Handwerker, Meiſter und Geſellen! Zu der am Montag, den 13. Auguſt, nachmittags .30 Uhr, ſtattfindenden großen öffentlichen Kundgebung zur Volksabſtimmung auf dem Meßplatz in Mannheim marſchieren ſämt⸗ liche Handwerksmeiſter mit Gefolgſchaft bei den Ortsgruppen der NS⸗Hago ihres Wohn⸗ oder Ar⸗ beitsbezirkes. Ich erwarte, daß das Handwerk, das geſchloſſen zu unſerem Führer und Reichskanzler ſteht, an dieſer Kundgebung teilnimmt. Die Aufſtellung erfolgt bei den jeweiligen Ortsgruppen⸗Geſchäftsſtellen der NS⸗ Hago um.30 Uhr. Der Abmarſch erfolgt ſo recht⸗ zeitig, daß.15 Uhr alles auf dem Meßplatz ſteht. Badiſche Handwerkskammer, Nebenſtelle Mannheim Stark. Jungwähler ſtehen in der Wahlliſte! Durch den örtlichen Nachrichtendienſt des Reichs⸗ ſenders Stuttgart iſt die Meldung verbreitet wor⸗ den, daß ſich die Jungwähler, die ſeit der Novem⸗ berwahl 1933 die Wahlfähigkeit erreicht haben, melden müßten, um in die Wahlkartei eingetragen zu wer⸗ den. Dieſe Meldung iſt rein örtlich für Stuttgart gegeben und trifft keinesfalls für Mannheim zu. Wie eingehend dargelegt, iſt die Mannheimer Wahl⸗ kartei in Ordnung, ſo daß auch die ſeit No⸗ vember wahlfähig gewordenen Jungwähler nachge⸗ tragen ſind. Der allen Wählern inzwiſchen zuge⸗ ſtellten Benachrichtigung skarte iſt zu ent⸗ nehmen, daß der Eintrag in die Wahlkartei ord⸗ nungsmäßig vollzogen iſt, ſo daß Befürchtungen irgendwelcher Art unbegründet ſind. Wer allerdings die Karte nicht erhalten hat, muß ſich vergewiſſern, daß er eingetragen iſt. Jeuerwehr⸗Schlußübung in Feudenheim Nicht ganz einfach war die Aufgabe, die der Mannheimer Branddirektor der 6. Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr in Feudenheim für die dies⸗ jährige Hauptübung geſtellt hatte. Es mußte ange⸗ nommen werden, daß die Feudenheim⸗Schule eine Papierwarenfabrik iſt, in der ein Feuer wütete. Der Brandherd befand ſich im Obergeſchoß der Turnhalle. Das Feuer ſollte ſich ſchon auf den Südflügel aus⸗ gedehnt haben, als durch Hornſignale die Feuerwehr herbeigerufen wurde. Von zwei Seiten her begann der Angriff auf das Schulgebäude unter Einſatz meh⸗ rerer Schlauchleitungen und der ausziehbaren Lei⸗ ter. Die Uebungsaufgabe war für die Wehrleute eine harte Nuß, aber ſie taten ihr möglichſtes, um ihr gerecht zu werden. Exerzieren mit Schläuchen, Spritzproben und Fußexerzieren ergänzten die Uebungen, die von Kommandant Elzer ſchlagfertig geleitet wurden. Bei dem anſchließenden kameradſchaft⸗ lächen Beiſammenſein hob Branddirektor Mikus in einer Anſprache hervor, daß die Haupt⸗ übungen dem Zwecke dienen, den Ausbildungsſtand einer Wehr zu zeigen und zu beweiſen, was man in dem verfloſſenen Jahre gelernt hat. Wenn auch nicht alles reſtlos geklappt habe, ſo hätte man doch den gu⸗ ten Willen feſtſtellen können. Nachdem den Wehr⸗ leuten noch der Dank für die geleiſtete Arbeit aus⸗ geſprochen worden war, gedachte der Reoͤner mit ehrenden Worten des verſtorbenen Reichspräſtdenten und ſprach den Wunſch aus, daß ſich am kommenden Sonntag bei der Volksabſtimmung jeder einzelne hinter den Führer ſtellen möge. * Der erſte diesjährige Pilzvergiftungsfall wird uns gemeldet. Betroffen wurden gleich fünf Per⸗ ſonen, die lebensgefährlich erkrankt ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Es handelt ſich um eine dreiköpfige Familie und um zwei Schweſtern. Beide Vergiftungsfälle ereigneten ſich vollkommen getrennt. Jedoch waren in beiden Fällen die Pilze im Käfertaler Wald geſucht worden. * Die naſſe Fahrbahn war ſchuld, oͤaß am Sams⸗ tag nachmittag ein Laſtkraftwagen beim Einbiegen vom Bhnhofsplatz in die Friedrichsfelderſtraße ins Schleudern geriet und auf einen vor der Expreßgut⸗ halle ſtehenden Perſonenkraftwagen prallte. Der Perſonenkraftwagen wurde ſchwer beſchädigt.— Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer erfolgte an der Straßenkreu⸗ zung Rheinhäuſerſtraße und Stolzeſtraße. Durch Glasſplitter trug der Radfahrer an Hals und Kopf mehrere Verletzungen davon. e Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wur⸗ den zehn Perſonen angezeigt, während eine Perſon aus politiſchen Gründen feſtgenommen wurde. * In der Ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie entfielen am Samstag 8 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nru. 7394, 24 642, 86870, 163 805. 8 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 1569 923, 228 390, 247 922, 258 747. 22 Gewinne zu je 2000 Mk, auf die Nrn. 26 375, 105 116, 123 685, 135 711, 160 589, 171 165, 245 444, 269 763, 299 940, 326 451, 371567. In der Nachmittagsziehung 2 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 129 271. 4 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 179 273, 384 238. 20 Gewinne zu je 2000 Mk. auf die Nrn. 43 606, 82 385, 99 913, 207 248, 341 327, 342 003, 348 299, 375 044, 390 604, 397 314(ohne Ge⸗ währ.) 4. Sette/ Nummer 367 Neu Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 13. Auguſt 198 Der Stimmzettel für die Volksabstimmung 1. Erlaß des Neichskarzlers zum Vollzug des Geſetzeg über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reichs vom J. Auguſt 1934(Reichsgeſetzbl. 1 S. 747). Vom 2. Auguſt 1934. Herr Neichslunenminiſter! Die fete des naflonalen Ungluctes, das unfer Vom getroffen hat, notwen grſctliche Regelung der Frage dee Steatsoberbauptes peranlaft mich zu eee 1. Pie Große des Dehlageſchledenen hei dem Tit nden eise einnalge Bebenkung 5 95 ſagle, unzertrennlich ver ⸗ aher, Vorforge treſſen zu wollen, daß Ich im amfuchen und e Verkehr wie biaher nur al, 85 augeſprochen werde. Dieſe Regelung ſoll für alle Zukunſ Gale e 2. Ich will deß die v Kapinett beſch und derfeſſungsrechtuch gültige Berreuun⸗ mciver Perfon und demit des benz s an ſich mit den e Neichspröſidenten die ausdrückliche Gunz des deutſchen Dotnes erhalt. Fest durchdrungen von der Aberzeugung. daß lede Staatsgewalt vom Volke ausgehen und von ihm in ſreler 1585 8 2 f 1 ſein muß. bitte ich Sle, den Beſchiuß des Kabircttos mit den etwa m. notwendigen Ergänzungen unperzüglich dem deute abſtimmung vorlegen zu laſfen. e 5 Berin, den 2. Uuguſ 1934. Der Reichskanzler Adolf Oltier H. Beſchluß der Reichsregierung zur Herbeiführung einer Volksabſtimmung. Vom 2. Auguſt 1934. Enmprechend dem Wunsche des Füdrers und Neichskanzltre beſchnezt di⸗ Reichs reglerung. am Sonnteg. dem 19 t 1889, eine Dolksabſtimmung über ageſctz vo 1 2 0 das Neichageſctz vom J. Auguſt „Das Amt des R. ten id a den des Reichskanzlers pereinigt omolgedeſſen gehen gen Befugniſſe des Kcichsprüſidenten auf den Fützrer und Neichskonzier Adoh üer. Sr beſtimmt ſeinen Stellvertreter.“ nd beauftragt den Reiche miniſter des Innern mit der Durchſubrung dieſcs Beſchluſſes. Berun, den 2. Auguſt 1934. Die Reichsregierung Stimmſt Du, deutſcher Mann, und Du, deutſche Frau, der in dieſem Seſetz getroffenen Regelung zu? Za Nein Erklärung Die Ortsgruppe Mannheim des Reichs⸗ luftſchutzbundes bittet uns um Aufnahme fol⸗ gender grundſätzlichen Erklärung: In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, daß ge⸗ werbliche Privatunternehmen in ihren Angelegen⸗ heiten ſich auf den Reichsluftſchutzbund beziehen. Dieſe Bezugnahme iſt unter allen Umſtänden ver⸗ boten, da der Reichsluftſchutzbund mit irgend einem Unternehmen niemals in geſchäftliche Verbindung treten wird und es deshalb von vornherein ablehnt, eine Ermächtigung zu geben, daß mit ſeinem Einver⸗ ſtändnis gehandelt wird. Wir warnen die Bevölkerung Mannheims, auf ir⸗ gendwelche geſchäftlichen Bedingungen einzugehen, die unter Bezugnahme auf den Reichsluftſchutzbund getroffen werden. Gleichzeitig bitten wir im eige⸗ nen Intereſſe, uns bei Verfolgung derartiger Fälle durch ſofortige Benachrichtigung zu unterſtützen. Sommerliche Fundliſte Jetzt hat die Fundliſte, die, viel zu wenig beach⸗ tet, im Bezirksamt hängt, ſommerlich⸗luftigen Cha⸗ rakter. Die Fundgegenſtände ſtammen aus dem Monat Juli und füllen mehrere Schreibmaſchinen⸗ ſeiten. Beſonders leicht verlieren ſich in den Som⸗ mermonaten die Eheringe, eine erkleckliche Anzahl ſind auf der Liſte als gefunden verzeichnet. Man will es ſich eben bei der Hitze möglichſt leicht machen und verzichtet auf jede unnötige Belaſtung, Dann natürlich die Badeanzſitge, die liegen bleiben, wenn im Strandbad ein plötzlicher Gewitterregen kommt. Andere gehen bei der Heimfahrt durch den Wald⸗ park verloren. Merkwürdig iſt nur, daß ſich die Be⸗ ſitzerinnen ſo wenig um den Verluſt kümmern und die Badeanzüge lieber auf der Fundſtelle des Be⸗ zirksamts liegen laſſen, was ihnen beſtimmt nicht zuträglich iſt. Die Kanarienvögel und Wellenſit⸗ tiche werden durch den blauen Himmel verführt, 52 1 C 1400 Mannheimer fahren nach Oberbayern Ein beängſtigendes Gedränge herrſchte am Sonntag vormittag auf dem Bahnhofsplatz. Nicht weniger als 1400 Teilnehmer hatten ſich zu der von der Organiſation„Kraft durch Freude“ ausgeſchrie⸗ benen Fahrt nach Oberbayern eingefunden. Anfänglich hatte man mit einer weit geringeren Be⸗ teiligung gerechnet und deshalb einen normalen Sonderzug vorgeſehen. Als aber die Nachmeldungen kamen, war es zu ſpät, einen Fahrplan für einen zweiten Zug zu entwerfen, ſo daß die Bahn ſich ent⸗ ſchloß, die 1400 Erholungsreiſenden in einem Zug unterzubringen. 27 Wagen mit 83 Achſen wurden bereitgeſtellt. Die Mannheimer Bahnhofshalle reichte zur Aufnahme dieſer Rieſenſchlange nicht aus. Die Spitze und der Schwanz ragten weit über das Bahn⸗ ſteigende hinaus. Das Amt für„Kraft durch Freude“ hatte vorher ſchon an den einzelnen Wagen Schilder angebracht, um die Volksgenoſſen beiſam⸗ menzuhaben, die für die einzelnen Ortſchaften be⸗ ſtimmt waren. Feilnbach, Oberaudorf, Branneburg, Raubling, Au uſw. las man auf den Schildern. Wenn dieſer oder jener in einen falſchen Wagen ſtieg, dann war das weiter nicht ſchlimm, denn der Sonderzug fuhr zunächſt bis Roſenheim. Dort gab es dann immer noch Gelegenheit, die weiterreiſenden Gruppen richtig zuſammenzuſtellen. In ausgezeichneter Stimmung befanden ſich die 1400 Mannheimer, zu denen ſich eine Gruppe Saar⸗ länder geſellte. Ueberall drang aus den Wagen frohes Lachen. Da viele Familienangehörige auf dem Bahnſteig erſchienen waren, gab es ein großes Ab⸗ ſchiednehmen, als der Zug aus der Halle rollte. Eine ſchwere Güterzugslokomotive war vor die vollbeſetz⸗ ten 27 Wagen geſpannt worden. Um den Zug in gut Fahrt zu bringen ließ man eine weitere Ma⸗ ſchine auf den erſten zweihundert Metern Schiebe⸗ dienſte leiſten. Dann aber packte es die Güterzugs⸗ maſchine, die ohne weiteres in der Lage iſt, noch ſchwerere Laſten zu ziehen. Ab ins Blaue! Wieder einmal hat an den vergangenen Tagen ein großes Rätſelraten über die dritte und letzte Fahrt ins Blaue geherrſcht, denn ſämtliche Stellen, die mit der Vorbereitung der Fahrt zu tun hatten, wahrten ſtreng das Geheimnis. An Hand des Fahr⸗ preiſes tippte man auf den mittleren Odenwald und auf die Pfalz. Jedenfalls führte der Reiz des un⸗ bekannten Zieles zu einer ſtarken Nachfrage nach Fahrkarten und die allgemeine Beliebtheit der Fahrten ins Blaue mit dem ſehr niedrigen Fahr⸗ preis hatten dann zur Folge, daß der Zug bald aus⸗ verkauft war. Es gab nicht einmal für Geld und gute Worte noch Fahrkarten! Zwanzig Wagen hatte die Reichsbahn für die 1100 Teilnehmer— 650 Mannheimer und 450 Hei⸗ delberger— bereitgeſtellt und ſehr hübſch mit friſchem Grün geſchmückt. Eine ausge⸗ zeichnete Stimmung herrſchte unter den Teilnehmern, als ſie ſich am Sonntag vormittag im Hauptbahnhof einfanden. Als man ſah, daß die Lokomotive die Richtung Heidelberg hatte, ſchied die Pfalz aus dem Kreis der Betrachtungen aus. Faſt alle beliebten Ausflugsziele im Neckartal und an der Bergſtraße wurden genannt. Der Preſſemaun, der zurückbleiben und zuſehen mußte, wie die anderen ins Blaue fuhren, wurde wie früher auch, in das große Geheimnis eingeweiht. Er bekam nämlich den Reiſeplan in die Hand gedrückt, der den Blaue⸗Fahrern während der Reiſe überreicht wurde. Dadurch erfuhr er, daß Bruchſal und Maulbronn als Reiſeziel gewählt worden wa⸗ ren. In Bruchſal hatte man eine Schloßbeſichtigung vorgeſehen, wie auch alles für das Mittagseſſen vor⸗ bereitet war. Am Nachmittag ging es weiter nach Maulbronn: Muſik, Begrüßung durch den Bürger⸗ meiſter, Führung durch das Kloſter... aber wir wollen der Kollegin nicht vorgreifen, die uns noch er⸗ zählen ſoll von den Schönheiten der Fahrt ins Blaue. Wir wollten lediglich inzwiſchen das Ge⸗ heimnis lüften! ihrem Käfig zu entrinnen. Ein halbes Dutzend bei⸗ nahe iſt auf der Liſte als zugeflogen aufgeführt. Ihre Freiheit war von kurzer Dauer. Als nicht all⸗ täglicher Fund iſt ohne Zweifel die Startpiſtole mit Patronen anzuſprechen, die einem Sportsmann verlorenging. Ein Weinreiſender ſcheint ziemlich kopflos geweſen zu ſein, als er ſeine Aktentaſche mit zwei Probefläſchchen Wein liegen ließ, die jetzt in den Regalen der Fundſtelle auf das Abgeholt⸗ werden warten. In der Zwiſchenzeit gibt es bald wieder neuen Wein. Ein Volksdienſtler hat ſeine Mütze verloren. Man hat ſie gefunden, aber ſie wurde noch nicht ab⸗ geholt. Bei der Hitze merkt man das Fehlen der Kopfbedeckung nicht ſo ſehr. Auf der Landſtraße zwiſchen Wiesloch und Heidelberg wurden vier Bün⸗ del Flacheiſen gefunden, ohne daß ſich der Verlierer bis jetzt gemeldet hat. Es dürfte von Nutzen ſein, wenn man hie und da die Fundliſte ſtudiert. Viel⸗ leicht begegnet man doch gelegentlich ſeinem verlore⸗ nen Eigentum. S NSDAP-Miffeilungen Aus paetslamtlichen Zehanntmschungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Dem Pg. Fritz Kuhn⸗Mannheim, Böcklinſtr. 28, ſind durch Diebſtahl folgende Papiere abhanden gekommen: 1. Mitgliedskarte Nr. 3 103 705. 2. Ausweis für politiſche Leiter 3. Hilfslaſſenquittungskarte. Vor Mißbrauch wird gewarnt! Kreisperſonalamt Deutſches Jungvolk Stamm Altſtadt und Stamm Hochufer. Die von den Stämmen 1 und 3 auf das Jungbannzeltlager mitgehen, treten Montag, 13. Auguſt, 18 Uhr, an der Adolf⸗ Hitler⸗Brücke, Krankenhausſeite, an. Was hören wir? Dienstag 14. Auguft Reichsſender Stuttgart .35: Bauernfunk.—.45: Choral;.50: Gymnaſtik.— 615: Frühmuſik(Schallplatten).—.55: Frühkonzert des Philharmoniſchen Orcheſters Karlsruhe.—.15: Gym⸗ naſtik.— 10.10: Liederſtunde.— 12.00: Deutſche Opern⸗ muſik(Schallplatten).— 13.20: Mittagskonzert.— 15280: Blumenſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: „Cagliari“.— 17.45: Das ernſte Lied(Schallplatten).— 18.00: Island.— 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit.— 18.40: Armeemärſche.— 19.45: Bauernfunk.— 20.15: Reichsſendung: Stunde der Nation: Genius und Werk.— 21.00: Oſtpreußen brennt! 22.45:„Erzähle Kamerad!“— 23.00: Nachtmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 10.30: Alte Muſik mit Originalinſtrumenten. Leitung: Marcelle Bächthold. Ausführende: Marcelle Bächthold (Cembalo), Clatre Diochon(Violine), Joſ. Imhof(Viola 'amore), Fritz Sommer(Viola da gamba). Reichsſender Frankfurt .15: Gymnaſtik. 55: Frühkonzert.— 10.45: Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus.— 11.50: Sozial⸗ dienſt.— 14.00: Mittagskonzert.— 14.40: Stunde der Frau.— 15.35: Wirtſchafts bericht.— 1600: Nachmittags⸗ konzert,— 17.30: Männer und Mächte der deutſchen Frühe.— 17.45: Klein. Konzert.— 18.4: Europa⸗Schwimm⸗ meiſterſchaften 1934.— 1900: Der Kanal.— 21.15: Konzert aus Werken von C. M. v. Weber.— 23.00: Nachtmuſik. Reichsſender München .30: Morgengymnaſtik.—.45: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.—.50: Für die Hausfrau.— 11.05: Land⸗ wirtſchaft.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Mittagskon⸗ zert.— 14.20: Nordiſche Muſik.— 14.50: Stunde der Frau. 15.30: Wanderung im Böhmerwald.— 17.30: Aberglaube oder Volksweisheit.— 17.50: Liederſtunde.— 18.10: Junge Generation.— 19.00: Bunte Volksmuſikſtunde.— 21.15: Funkbrettl.— 23.00: Kammermuſikſtunde. Dentſchlandſender .00: Funkgymnaſtik.—.20: Frühkonzert.—.45: Lei⸗ besübung für die Frau.— 10.10: Prinz Eugen.— 10.50: N 1 3 2 967 5 Kindergarten.— 11.45: Die Wiſſenſchaft meldet.— 18.00: Berühmte Dirigenten(Schallplatten).— 15.00: Wetter und Börſe.— 15.15: Georg Kulenkampff ſpielt(Schallplat⸗ ten).— 15.40: Erzieherfragen. 16.00: Nachmittagskon⸗ zert.— 17.80: Jugendſportſtunde. 17.50: Sommer über Lappland.— 19.00: Politiſche Zeitung au.— 19.20: Volksmuſik.— 21.15: Deutſch⸗italieniſches Austau ſchkon⸗ zert.— 23.00: Nachtmuſik. Wien 19.30: Aus romantiſchen Opern.— 22.50: Nachtkonzert, Sageslealeucles Montag, 13. Auguſt Roſarium Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 18.—20 Ußr Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.15 Uhr: Worms Oppenheim— Nierſtein— Mainz unde zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Maxdorf Freinsheim— Höningen— Leiſtadt— Bad Dürkheim— Wachenheim— Forſt— Mannheim.. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Konzert. Lichtſpiele: Univerſum:„Muſik im Blut“. Alhambra:„Klein⸗Dorrit“,— Schauburg:„Der Reiter von Arkanſas“.— Pala ſt:„Viktor und Vik⸗ torig.“.— Glorio:„Des jungen Deſſauers große Liebe“.— Scala:„Der Schimmelreiter“.— o Ry: „Trader Horn“. 5 Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenum: Sonder⸗Ausſtellung„Die deutſche Sage“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Geld- und Devisenmarkt Zürich, f. Augst Cthluß amllich) Nonstenffn. 249 perls 20.20. Spanlen 41.87½] pr. 12,780 Bukerest 8⁰⁵ london 15.40/ Holland 207.40— Wafsten 57.90 Off. Bend. 2 deuyor! 302.50 Berlin 119.80 Budspest.— gl. Geld 1 belgien 71.90 Wien ofl. H. 72,78 Belgrad 7.— Honatsged“— liallen 26.27 Sofie—.— I Alben 292.— J ZNovatsgeled“— Amsterdam, I. August(Schluß amtlich). berlin 57.75— belgien 34.70— J 08lo 0 37.40— prag 614% London 743.35 Schwei: 49.23— Kopenbsgen 38.25— Prirstd. Neupor: 146.10 allen 12.68 fecchom 88.35—fägl. Geld% Lerls 974.15] Madrid 20.19 Mien 8 1 Monatsg. 1 London, II. August(Schluß amtlich) Heuyon 509,65] Hopenbegen 22.39— Noskan 880,75 thb 1/ù468 Montre! 498,50 Stockkom 19.39/ Rumänien 308,— Vokohama 1/22 Amsiertam 743 25 Oslo 19,90%] Ronstantin. 620,— Austraſſen 125, paris 76.28.— isbn 110,15 Aeg 528,— Meike 18.— Früsse!“ 21.41 kelsiugiers 226,75 Wien 27.— I Honterides 19— Itelen 58 85 prag 121/16] Warsthan 26.62 Lalparals Berlin 12.86 ½ J Budapest 28.50 Buenos Aires 38,37 Buenos 8 ethwelz 18.41 J helga 220 50 ffo de Jan. 412/315 auf tenden 3006 Spanien 36,82 Fotis 410,— Hongkong 1/881 L Südaltka 109,15 Neuyo(Eig. Dr.) Deviſenkurſe vom 11. Auguſt. 50 London⸗Kabel 514; Paris 669,50; Schweiz 72; Holland 6875, Oslo 2569; Kopenhagen ); Brüſſel 2386; Madrid 1388. 9 Berlin 395 9916,50 2284; Stockholm Lebersee-Gefreide-Noſierungen Neuyork, 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 94,75, roter Sommer⸗Winter Nr. 2 109,50; dto, hard 113,50; Mais neu ankommende Ernte 81,50, Roggen Nr. 2 fob Neuyork 776 Gerſte Malting 82,25; Mehl Spring whect clears(per 100 lb.) 720750; Fracht unverändert. 5 Chikago, 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe] Tendenz flau; Weizen Sept. 10, Dez. 107; Mai 110; Mais per Sept. 76; Dez. 79%; Mal 8358; Hafer per Sept. 50,75; Dez. 517; Mai 5476; Roggen per Sept. 81,50; Dez. 84,50; Mai 8878.— Lokopreſſe; Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 105,50; dto. hard 108,50; Mais gelber und weißer Nr. 2 78; Hafer weißer Nr. 2 53,50; Roggen Nr. 2 85,50; Gerſte Malting 6390. Winnipeg, 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz flau] Weizen per Okt. 87,75; Dez. 88786; Mai 91,75; Hafer per Okt. 4273, Dez. 43,25; Mai 44/6; Roggen per Okt. 68% D Mai 73986; Gerſte per Okt. 53,25; Dez. 54 i Leinſaat per Okt. 165; Dez. 166,25, Manitoba⸗ 1 o Northern 1 86,25, dto. 2 82,75; dto. 8 81/5. Buenos Aires, 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Sept. 700, Okt, 8,10; Dez. 8,20, Mais per Sept..87; Okt. 7,52; Dez. 701 Hafer per Auguſt 6,60; Leinſaat(lau) per Sept. 14,89 Okt. 14,85; Dez. 15,0. Roſario, 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß lin Papier⸗ peſo per 100 Kilo) Weizen per Auguſt 8,0; Sept. 8,0 Mais per Auguſt 7,20; Sept. 7,30; Leinſaat per Auguſt 14,85; Sept. 15,0.. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents pet 100 lb.) Schmalz prima Weſtern loko 850, dto. middle Weſtern 835—845; Talg unverändert. Chikago, 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 Lb.) Schmalz loko 775; Bauchſpeck(tr. geſ.) Aug. 108750 Schweinepreiſe nicht erhältlich; Schweinezufuhr in Chikago 6000, im Weſten 17 000. S KAR HGC KER 21 Ob die Berliner Tageszeitungen heute früh auch ſchon in Cadiz eingetroffen ſind? Und ob Dr. Neu⸗ mann in dieſer Stunde weiß, daß er nur als Unter⸗ ſuchungsgefangener den„Levanto“ verlaſſen wird? Deun es iſt doch anzunehmen, daß die Staatsanwalt⸗ ſchaft ſich inzwiſchen mit der Hamburger Reederei und mit der Führung des Schiffes in Verbindung geſetzt hat 3 5 Als Helma das Fenſter öffnet, hört ſie wunder⸗ volles Glockenſpiel. Es kommt von dem himmel⸗ hohen Glockenturm der Kathedrale. Nun empfindet ſie die Einſamkeit in dem faſt leer gewordenen gro⸗ ßen Hauſe bedrückend. Alſo entſchließt ſie ſich, einen Wagen zu beſtellen, um auf eigene Fauſt eine Be⸗ ſichtigungsfahrt durch Sevilla zu unternehmen. Im Begriff, in das Auto zu ſteigen, erblickt ſie Balthaſar Prinz, der lebhaft, mit gezogenem Hut, quer über die Straße kommt und ſie herzlich begrüßt. Seine blaugrauen Augen ſtrahlen. Er iſt das Bild männlicher Jugend und Geſundheit. Da er blond iſt, übt er auf die Brünetten hier gewiß einen beſon⸗ deren Zauber aus? „Darf ich Sie begleiten, gnädiges Fräulein? Wo⸗ hin befehlen Sie? Die Reiſegeſellſchaft abſolviert als Nummer eins des Tagesprogramms das Mu⸗ ſeum mit den achtzehn Murillos, als Nummer zwei den Alkazar. Alſo ſchlage ich umgekehrt vor: Wir fahren zuerſt zum Alkazar und dann zu den Muril⸗ 108. So vermeiden wir jede überflüſſige Begegnung mit den kodakbewaffneten Truppes des„Levanko““ „Ich hörte aber, daß Sie die Geſellſchaft gewiſſer Gäſte vom„Levanto“ geſtern abend noch bis tief in die Nacht hinein geſucht haben..“ Er verbeugt ſich und hält den Hut dabei vors Geſicht, als ſei er ſehr zerknirſcht.„Die große . ROMAN VON PAUL O „Ach,“ ſagt ſie, ein bißchen ſchmerzlich,„es tut mir eben nur leid, daß Sie ſo wenig wähleriſch ſind.“ Sie läßt ihn einſteigen und neben ihr Platz nehmen. „Aber das kann ein Mann einer Frau wohl gar nicht nachfühlen? Wie?“ Er erhaſcht ihre Hand und preßt ſte für ein paar Sekunden an ſeine Lippen.„Doch Willemintje!“ „Sie glauben natürlich bloß: Ach, wie eiferſüchtig ſie doch iſt! Und vielleicht macht Ihnen das großen Spaß? Aber ich leide darunter... Ich ſollte das freilich gar nicht eingeſtehen.“ „Doch, doch! Ich danke Ihnen für dieſes Wort. Sehr. Meine Reue iſt groß— aber noch größer mein Glück über Ihre Vorwürfe.“ „Sind es Vorwürfe? Ich weiß es nicht. Ich möchte nur Klarheit— und, vor allem, Sauberkeit. Die ganze Welt ſteht Ihnen offen. Ich habe kein Recht, Ihnen Ihren Umgang vorzuſchreiben. Aber wenn zwiſchen uns eine Freundſchaft beſtehen blei⸗ ben ſoll, dann dürfen Sie mich nicht beſchämen!“ Er hat ihre Hand ergriffen und gibt ſie ſo bald nicht wieder frei.„Ich denke, es iſt mehr als Freund⸗ ſchaft. Ich hoffe es Sie ſchweigt. Aber ſie fühlt die Wärme ſeines Blutes im Druck ſeiner Hand. Von den Straßen, den Paſſanten, den Schaufenſtern ſieht ſie im Vor⸗ überfliegen nichts. Sie ſieht nur ihn.„Noch eines muß ich Sie fragen,“ ſagt ſie endlich, ſich aus ihrer Verſunkenheit aufraffend.„Wir ſprachen ſo oft über Dinas Tod, über die unheimlichen Mut⸗ tungen. Auch zuletzt noch über die Not, in die Frau Lucy Schlentzig geraten war. Sie haben doch nie an ihre Schuld geglaubt, Herr Balthaſar Prinz? Denn in der Stunde, in der Dina beraubt worden iſt, befand ſich Frau Schlentzig in Ihrem Zimmer Sie hat ihr Alibi damit bewieſen.“ „Woher wiſſen Sie das?“ 5 „Ich las es geſtern abend in einer Berliner Zei⸗ tung.“ Ste ſchluckt; ſie fühlt plötzlich wieder Unruhe und Unſicherheit.„Es iſt alſo wahr? Warum haben Sie dann gezögert, ſie zu entlaſten? Ein Wort von Ihnen hätte doch der Frau die Qual der Unter⸗ ſuchungshaft erſpart!“ i Er wiegt den Kopf und ſtarrt vor ſich hin.„Alles ſehr peinlich für mich und beſchämend, gnädigſte Freundin. Ich verſtehe, in welch garſtigem Licht Glocke von Sevilla verrät doch alles!“ Sie mich jetzt ſehen. Aber durfte ich denn ſprechen? N maßungen und Verdächtigungen, über die Verhaf⸗ Das bißchen Leichtſienn übermütiger Nerven und Sinne hat ſich bitter gerächt. Ich mußte doch ſchwei⸗ gen— mußte es, um die Aermſte nicht aus ihrer ganzen Lebensbahn herauszuſtoßen. Nennen Sie es einen Zoll letzter Ritterlichkeit! Auch, wo ſich's um eine Frau handelt, die man nun wohl verloren geben muß; „Sie haben ſie doch geliebt, Perecyl“ ſagte ſie leiſe, von dem Klang ihrer Worte ſelbſt faſt beſchämt. „Sollen wir mit dem Wort„Liebe“ wirklich ſo verſchwenderiſch umgehn, Willemintje?“ erwidert er und drückt noch einmal bittend ihre Hand. Der Wagen hält vorm Portal des mauriſchen Königspalaſtes. Sie ſteigen aus. Balthaſar Prinz wählt unter den Führern, die ſich herandrängen, einen jungen Menſchen aus, der ſich als deutſcher Student zu erkennen gibt, und ſie treten die Wan⸗ derung an durch den Mädchenhof, den Geſandten⸗ ſaal, die Säulengänge und die Galerie, laſſen durch die zackenbogigen Fenſter die Blicke ſchweifen in die ſonnenbeglänzten Gärten, zu den Stalaktitenfrieſen. Die Sultanspracht vergangener Jahrhunderte ſpricht zu ihnen. Sie laſſen ſich von dem klugen Erklärer auch noch in die verſchnörkelten Parkanlagen des Alkazars begleiten. Nur wenige Beſucher weilen hier. Sie genießen den jungen Frühling, der dem der deutſchen Heimat ſo raſch vorausgeeilt iſt. Hand in Hand ſchreiten ſie neben ihrem Führer her und Hören wiſſensdurſtig zu— oder tun wenigſtens ſo. Dann hebt aber ein gewaltiges Autotuten und Autoſtampfen an: Die Schiffsgeſellſchaft fährt vorm Alkazarportal vor.„Schleunige Flucht!“ rät Baltha⸗ ſar Prinz, belohnt den Studenten reichlich, und ſie kehren zu ihrem Wagen zurück, auf Parkwegen, auf denen ſie den Bekannten vom„Levanto“ nicht be⸗ gegnen.. Dieſe paar Stunden des Alleinſeins in der ſchö⸗ nen, fremden Stadt vertiefen und befeſtigen nun die Freundſchaft zwiſchen ihnen. Helma iſt ihm dankbar, daß er die Taſchentuchaffäre vom geſtrigen Morgen mit keiner Silbe mehr ſtreift. Vielleicht hat er ſich mit ihrer Ausrede, daß ſie das Tüchlein von Dina geſchenkt bekommen habe, abgefunden? Möglich wäre es ja, daß er ihr glaubt. So kann ſie nun wieder freier aufatmen; denn das Lügen wird ihr doch ſo ſchwer. Und es iſt, als ob ihre Dankbarkeit ſie immer noch herzlicher gegen ihn werden ließe, ja, faſt zärtlich. Wenn er im Muſeum ihren Arm nimmt, dann preßt ſie den ſeinen ein wenig an ſich. „Hochzeitsreiſende!“ ſagt, nachſichtig und doch mit etwas Neid, eine alte Dame. die mit ihrem bebrill⸗ ten Mann vor einem Heiligenbild von Murillo ſteht, Und Helma muß darüber innerlich lachen. Sie iſt auch deshalb ſo froh geſtimmt, weil ſie die drin⸗ endſte Gefahr für Dr. Neumann nun wieder in der Ferne ſich verlieren ſieht. „Deutſche Zeitungen!“ ruft der ſpaniſche Händ⸗ ler vor dem Hotel, als ſie ausſteigen. Balthaſar Prinz kauft ihm die neueſten Berliner Ausgaben ab und ſtopft ſie achtlos in die Seſten⸗ taſche ſeines Sakkos. „Wollen Sie denn nicht die Berliner Bevichte leſen?“ 5 Er ſchüttelte den Kopf.„Hat Zeit! Kein anderes Schickſal feſſelt mich jetzt— kein Prozeß, keine Schuld, kein Richter, keine fremde Frau.“ Er beugt ſich im Hoteleingang tief auf ihre Hand.„Ich weiß jetzt endlich, weshalb es mir beſtimmt war, nach Eu⸗ ropa zu kommen.“ „Aber Sie ſollen es vor niemand ausſprechen Bitte, bitte! Noch nicht!“ Sie ſieht ſich nach den Autos um, die ſoeben in langer Reihe lärmend bor fahren. 5 Und er verſteht ſie.„Gut! Es bleibt vorläufig unſer Geheimnis!“ 5 * Der Erſte Offizier des„Levanto“ hat ſchon eit dutzendmal vor Cadiz gelegen, aber nach Sevilla it er bis jetzt noch nie gekommen. Er wird auch mor⸗ gen von Malaga aus nicht den Ausflug nach Gra⸗ nada mitmachen können. Die Zeit fehlt ihm; der Dienſt an Bord beanſprucht ihn. Aber er läßt ſich von den Zurückkehrenden immer gern berichten. Nach der Abendmahlzeit hat er heute dienſtfrei; alf lädt er Helma ein, mit auf die Kommandobrücke zu kommen und auch dem„Alten Herrn“ ein bißchen vom Alkazar zu erzählen. Der Kapitän empfängt den Beſuch ſehr liebeus würdig. Plaudernd ſteht man beiſammen und ge nießt den Blick in die ſtille Nacht. Die Kütſte ſind längſt in der Ferne entſchwunden. Ruhi⸗ nimmt das Schiff ſeinen Kurs.„ Fortſetzung folgt. 5 Lichter der W — — 2.„57S b 2— 19.20: uſchkon⸗ konzert. 20 Uhr. rms — rdorf kheim— imm. . :„Der nd Vik⸗ 8 große R o 5 5. deutſche 17 Uhr. 10 un 30,06 100,%5 g. Dr. Schweiz enhagen . ents pet 57 roter ais neu rk 7766; (per 100 nuts per pt. 104, 70: Mai Roggen kopreiſe: to. hard weißer 6399. Tendenz ; Haſer der Okt. Dez. 54; anitoba⸗ 3 81,75. u ß lin 0% Okt. ez. 7,61; „ 14,85 Papier⸗ t. 8,0; Auguſt ents pet middle ents per 1087,50 Chikago ten ein och mit bebrill⸗ lo ſteht. n. Ste e drin⸗ in der Händ⸗ zerliner Seiten⸗ Berichte andereß keine r beugt ch weiß ach Eu⸗ rechen! ach den nd vor⸗ läufig jon ein villa ist iebeus⸗ ind ge⸗ ter det Ruhig mmmmmm Morgen Anſere Farben am Siegesmaſt— Ein glänzender Erfolg bei den Weltſpielen— Neun deutſche Weltmeiſterinnen Die V. Frauen⸗Weltſpiele wurden am Sams⸗ lag im Londoner City⸗ Stadion beendet. Für die deutſchen Teilnehmerinnen war der Schlußtag ein un⸗ peſchreiblicher Erfolg. Allein ſteben von den zehn Wett⸗ bewerben des letzten Tages wurden von den deutſchen Ver⸗ treterinnen gewonnen und nur dreimal ging die Flagge anderer Nationen am Stegesmaſte hoch. Die deutſchen Frauen haben damit einen noch überlegeneren Sieg in der Geſamtwertung als ſeinerzeit in Prag errungen. Mit 95 Punkten ſteht die deutſche Mannſchaft mit großem Vorſprung vor den anderen Nationen an der Spitz e. Erſt mit 31 Punkten nehmen die Engländerinnen den zweiten Platz ein. Am Vormittag wurden bei noch ſchwachem Beſuch einige rückſtändige Vorentſcheidungen abgewickelt. Die Teil⸗ nehmerinnen befanden ſich in ausgezeichneter Form, die Einführung eines Ruhetages zwiſchen den Vorkämpfen und den Entſcheidungen hatte ſich glänzend bewährt. Am Nachmittag hatte ſich das Intereſſe der Zuſchauer dann allerdings etwas gehoben, dennoch konnte man mit dem Heſuch angeſichts der ſonſt bekannten Sportfreundlichkeit der Engländer auch bei den Entſcheidungen nicht ganz zu⸗ ſrieden ſein. Die Kämpfe des Nachmittags wurden mit dem 60⸗Meter⸗Lauf eingeleitet, den die Olympia⸗ ſiegerin Stella Walaſiewicz gewann. Noch einmal ging die polniſche Flagge am Siegesmaſt hoch, als die Polin Hedwig Weiß das Diskuswerfen für ſich entſchted und beim 800⸗Meter⸗Lauf ſetzte ſich die tſchechiſche Welt⸗ rekordlerin Koubkowa erfolgreich durch. In den übri⸗ gen ſieben Wettbewerben des Haupttages gab es aber aus⸗ nahmslos deutſche Stege. Frl. Krauß ⸗ Dresden wurde Doppelſiegerin über 100 und 200 Meter, die Berlinerin Ruth Engelhardt ſchaffte die 80⸗Meter⸗Hürden in neuer Weltrekordzeit von 11,6 Sekunden, Giſela Mauer⸗ meyer ſchuf im Fünſkampf eine neue Welthöchſtleiſtung von 377 Punkten und ſicherte ſich nach dem am Donnerstag gewonnenen Kugelſtoßen damit ihren zweiten Weltmeiſter⸗ litel. Die Münchnerin Gelius holte ſich das Speer⸗ werfen und im Weitſprung ſiegte Frl. Göppner⸗Dan⸗ gig. Den letzten Sieg holte ſich die deutſche 4 mal 100 ⸗ Reter⸗Staffel im letzten Wettbewerb des Tages. Die deutſchen Leichtathletinnen haben damit einen Frfolg errungen, wie er in der Geſchichte der internationalen Leichtathletik kaum ein Gegenbeiſpiel hat. Hoffen wir, daß unſere Athletinnen ihre gute Form auch bis zu den Olympiſchen Spielen 1936 behalten. Der Verlauf der Kämpfe Stella Walſh gewinnt die 60 Meter Die erſte Konkurrenz des Tages war ein polniſcher Erfolg. Die Olympiaſiegerin Stella Walaſiewiez lag an⸗ fangs in dem von der Hamburgerin Kuhlmann angeführ⸗ ten Felde an zweiter Stelle. Sie drückte aber dann mächtig auf das Tempo und verwies die führende Deut⸗ ſche im Endkampf auf den zweiten Platz. Käthe Kraus ſchlägt Stella Walſh! Im 100⸗Meter⸗Endlauf kam die Prager Dop⸗ pelſiegerin, Hiscock⸗England, am beſten vom Start weg. Sie führte bis zu 60 Meter in herrlichem Stil das Feld an. Hinter ihr entſpann ſich ein ſcharfer Kampf zwiſchen der deutſchen Meiſterin Krauß und der polniſchen Olympiaſiegerin. Die Dresdnerin blieb hier Siegerin und ging zuerſt an der Engländerin vorbei, die auch die Polin noch paſſieren laſſen mußte. Mit/ Meter Vor⸗ ſprung holte ſich Käthe Krauß den Sieg vor der Polin, während Marie Dollinger hinter der Engländerin Hiscock mlt dem vierten Platz vorlieb nehmen mußte. Käthe Krous zweite Weltmeiſterſchaft Auch über 200 Meter mußte ſich die Polin Walaſie⸗ wwiez der deutſchen Meiſterin beugen, die damit ihren zweiten Titel errang. Der Endkampf brachte wieder ein erhittertes Rennen der beiden Rivalinnen. Auch hier ſetzte ſich die Dresdenerin nach einem mörderiſchen End⸗ kampf durch, mit einem viertel Meter ließ ſie die Polin Hinter ſich, die noch einen Meter vor der Engländerln Hiscock einkam.„Dolli“ lief unter ihrer gewohnten Form und kam über ben letzten Platz nicht hinaus. Ruth Engelhardt lief Weltrekord Bereits in den Zwiſchenläufen war die beſtechende Form der deutſchen Rekordinhaberin und Meiſterin über h Meter Hürden, der Berlinerin Engelhardt aufgefallen, die ſich in den letzten Wochen von Wettbewerb zu Wettbewerb verbeſſert hatte. Im Endlauf ging dle Berlinerin in glänzender Technik über die Hürden. Sie kam in der neuen Weltrekordzeit von 11,6 Sekunden ein, womit ſie ihren bisherigen Leiſtungen die Krone auf⸗ ſetzte und die alte Höchſtleiſtung der Amerikanerin Babe Didrickſon um ein Zehntel Sekunden unterbot. Mit einem Meter Rückſtand belegte die Kanadierin Taylor den zwei⸗ ten Platz, die Berlinerin Pirch war in der Vorentſchei⸗ dung ausgeſchieden. Ein Weltrekord über 800 Meter Im Endlauf über 800 Meter ſtellte die Tſchechin Koubkova in der phantaſtiſchen Zeit von:12 Minu⸗ ten einen neuen Weltre kord auf, mit dem ſie auch ihre eigene Höchſtleiſtung von 2716/4 weſentlich unterbot. Das Rennen wurde in faſt männlichem Tempo gelaufen und nur wenige Läuferinnen, darunter die deutſche Olompiaſiegerin 1928, Lina Radke, vermochten der Tſche⸗ chin einigermaßen zu folgen. Sie belegte hinter der Schwedin Wretman und der Engländerin Lunn den vier⸗ ten Platz. Die Berlinerin Selle konnte ſich, unter Mus⸗ kelſchmerzen leidend, nicht plazieren. Polniſcher Sieg im Diskuswerfen 1 Das Diskuswerfen war der Polin Hedwig Weiß, 585 43,79 Meter erreichte, nicht zu nehmen. Sie übertraf ant den amtlich notierten Weltrekord, den ſie allerdings lelbſt ſchon mit 44,60 Meter überboten hat. Hier kamen le deutſchen Vertreterinnen zu zwei ſchönen Plätzen. . Mauermeyer ſchaffte als Zweite 40,65 und (he Krauß wurde mit 39,87 Meter Dritte. Traude Göppner gewinnt den Weitſprung t gab es deutſche Siege am laufenden Band. Im 15 itſvrung ſchaffte die Danzigerin Göppner mit 5,81 Me⸗ liche die beſte Leiſtung und ſicherte ſich den Titel. Erfreu⸗ aun weile ftel auch der zweite Platz an Deutſchland, hier die deutſche Meſſterin Bau ſchulte⸗ Osnabrück auf 5,795 Meter. Im Speerwerfen: Frl. Gelius Gelder Speerwurf wurde eine Beute der Münchnerin Welkus, die 42,18 Meter erreichte. Die Dreßdenerin Krü⸗ ger wurde hier hinter der Oeſterreicherin Bauma mit 40,10 Metern Dritte. In Sieverts Fußſtapfen Giſela Mauermeyer kann man zurzeit als! be ſt e Athletin der Welt bezeichnen. Gleich unſe Hans Heinrich Sievert haben wir nun auch im 9 kampf der Frauen eine große Hoffnung für die Olymp ſchen Spiele. Mit 377 Punkten ſicherte ſich die Münchne⸗ rin den erſten Platz und auch der zweite Platz fiel mit Frl. Buſch an eine Deutſche; ſie kam auf 330 Punkte. Erſt hinter dieſen beiden Deutſchen konnten ſich die übrigen Teilnehmerinnen placieren. Die Einzelleiſtungen der Münchnerin waren: 100 Meter: 18 Sek.; Weitſprung: 5,51 Meter; Diskuswerfen: 32,90 Meter; Kugel: 13,445 Meter; Hochſprung: 1,52 Meter. Frl. Buſch erreichte in den glei⸗ chen Wettbewerben folgende Leiſtungen: 13,2 Sek., 5,30 Meter, 36,23 Meter, 12,21 Meter,.42 Meter Zum Schluß noch ein Staffelſieg Eindrucksvoller konnten die vierten Frauen⸗Weltſpiele nicht abgeſchloſſen werden als durch einen deutſchen Sieg im letzten Wettbewerb, der Amal 100 af fel. Allerdings ſtand uns hier etwas das Glück zur Seite, denn Englands ſchnelle Damen führten bis zum dritten Wechſel, als Eileen Hiscock zu Fall kam. Die für die erkrankte Dörffelt eingeſetzte deutſche Schlußläuferin Helma Grieme konnte ſo in 48,6 Sekunden mit fünf Metern Vorſprung gegen Holland, Oeſterreich und Japan einen noch über⸗ legenen Sieg erringen. 7 Abordnung in Der Einmarſch der deutſchen Daß iſt der Platz des deutſchen Frauen⸗Triumphs hite⸗City⸗Stadion, wo durch Lord Desbort die Spiele eröffnet wurden. Tapfere, tüchtige deutſche Mäschen! Zum großen Erfolg der deutſchen Frauen in London Von unſerem Korreſpondenten London, 12. Auguſt. Tilly Fleiſcher, das wackere Mädchen aus Frankfurt a.., mehrfache deutſche Meiſterin, hat vor einiger Zeit den großen Aufſchwung des deutſchen Frauenſports vorausgeſagt. Sie ſelbſt war lange Jahre eine der beſten deutſchen Athletinnen, aber als nun ihre Altersgenoſſin⸗ nen von den erſten Rängen durch jüngere Kräfte abge⸗ drängt wurden, da blieb ſie das ehrliche Sportmädchen; ohne Neid, aber voller Freude und Hochachtung vor dem Können der Nachwachſenden, ſagte ſie uns: Die deutſchen Sportfrauen ſind ganz groß„im Kommen“, ſie werden bald auf den internationalen Feſten alles ſchlagen. Sie ſind unſere größten Hoffnungen für das Olympia 1936. Wir zweiſelten nicht an den Worten der Frankfurte⸗ Deutſchland ſiegte auch im Kugelſtoßen Fräulein Mauer meyer München bei ihrem Kugelſtoß von 13,67 Meter, mit dem ſie den erſten Platz belegte. rin, aber als wir vor wenigen Tagen über den Kanal nach London fuhren, da wagten wir doch in unſeren ver⸗ wegenſten Träumen nicht, einen ſo gewaltigen Er⸗ folg der deutſchen Frauen zu erhoſſen, wie ihn nun die Frauen⸗Weltſpiele in London gebracht haben. Unſer kühnſter Gedanke war noch der, daß es unſeren Mädchen wieder vergönnt ſein möchte, wie vor vier Jah⸗ ren bei den letzten Weltſpielen in Prag auf den erſten Platz des Klaſſements der Nationen zu kommen. Ein ſolcher Erfolg erſchien indeſſen ſchon recht fraglich, denn London wies ja eine weitaus ſtärkere Beſetzung auf als Prag. Diesmal kamen 19 Nationen zuſammen und dar⸗ unter auch die ſehr ſtarken Mannſchaften von Kanada und Südafrika. Man erinnerte ſich, daß gerade Kanadas Frauen bei den letzten Olympiſchen Spielen in Los Angeles ſehr erfolgreich geweſen ſind. Erfolgreicher ſelbſt noch als die Amerikanerinnen und die deutſchen Frauen. Wie oft fuhren wir mit deutſchen Mannſchaſten hoff⸗ nungsvoll über die Grenzen— wie manchesmal gab es mehr oder minder große Enttäuſchungen. Nie aber wur⸗ den wir von einem Erfolg dermaßen erſchüttert, wie das jetzt in London geſchah. Ich glaube, der Fall ſteht in der Sportgeſchichte der Welt einzig da, daß eine Nation bei Weltmeiſterſchaften von ſolcher Beſetzung Dreiviertel der Siege erſtritt. 12 Meiſterſchaften wurden vergeben, 9 davon fielen an Deutſchland. Nur im 60⸗Meter⸗Laufen, im 800⸗Meter⸗Lauf und im Diskuswer⸗ fen ſah man Flaggen anderer Nationen am Siegesmaſt. Wobei nicht vergeſſen werden darf, daß der 60⸗Meter⸗Lauf bei uns ungewöhnlich iſt und deshalb auch nicht mit den Sprint⸗Spezialiſtinnen beſetzt wurde, und daß ferner der Sob⸗Meter⸗Lauf nun ſchon ſeit zwei Jahren aus dem Programm der deutſchen Meiſterſchaften geſtrichen wor⸗ den iſt. In den erſten franzöſiſchen und engliſchen Blättern, die uns nach der Landung zu Geſicht kamen, wurden zwar die deutſchen Athletinnen mit Reſpekt erwähnt, aber für den Kampf um den erſten Platz im Klaſſement der Natio⸗ nen kamen durchweg doch nur Kanada und England in Frage. Lediglich von den Japanerinnen, die ſchon ſeit Wochen in aller Heimlichkeit auf engliſchen Plätzen trai⸗ Die Ergebniſſe öo⸗Meter⸗Lauf: Entſcheibung: 1. Walaſiewiez⸗Polen 7,6; 2. Kuhlmann⸗Deutſchland 77 Meter zurück:; 3. Johnſon⸗ England; 4. Burke⸗Südafrika; 5. Schuurman⸗ Holland; 6. Me. Guire⸗England. 100 Meter: Zwiſchenläufe: 1. Lauf: 1. Walaſiewiez⸗Polen 12,2; 2. Dollinger⸗Deutſchland; 3. Burke⸗Südafrika; aus⸗ geſchieden: Krauſova⸗Tſchechoſlowakei, Doppler⸗Oeſterreich, Me. Guire⸗Englond. 2. Lauf: 1. Krauß⸗Deutſchland 12,0; 2. Hiscock⸗England; 3. Dearnley⸗Kanada; ausgeſchieden: Morgan⸗Südafrika, Martin⸗Holland, Vancura⸗Oeſterreich. Eutſcheidung: 1. Käthe Krauß⸗Deutſchland 11,0; 2. Wala⸗ ſtewiez⸗Polen 7 Meter zurück; 3. Hiscock⸗England; 4. Dollinger⸗Deutſchland; 5. Dearnley⸗Kanada; 6. Burke⸗ Südafrika. 200 Meter: Zwiſchenläufe: 1. Lauf: 1. Hiscock⸗England 25,3; 2. Dollinger⸗Deutſchland; 3. Palmer⸗ Kanada; aus⸗ geſchieden: Dahling⸗Schweden, Spendel⸗Oeſterreich, Mar⸗ tin⸗Holland. 2. Lauf: 1. Krauß⸗Deutſchland 25,2; 2. Wala⸗ ſiewiez⸗Polen; 3. Meagher⸗Kanado; ausgeſchieden: Hal⸗ ſtead⸗England, Aalten⸗Holland, Burke⸗Südafrika. Eut⸗ ſcheidung: 1. Krauß⸗Deutſchlond 24,0; 2. Walaſiewiez⸗Polen; 3. Hiscock⸗England; 4. Palmer⸗Kanada; 5. Meagher⸗ Kanada; 6. Dollinger⸗Deutſchland. 80 Meter Hürden: Zwiſchenläufe: 1. Lauf: 1. Engel⸗ Hardt⸗Deutſchlond 11,8 Sek.; 2. Green⸗England; 3. Atkins⸗ Kanada, 2. Lauf: 1. Webb⸗England 11,9; 2. Taylor⸗ Kanada; 3. Clark⸗Südafrika; 4. Pirch⸗Deutſchland(aus⸗ geſchieden). Endlauf: 1. Engelhardt⸗Deutſchland 11,6 Sek. (neuer Weltrekord); 2. Taylor⸗Kanada 1 Meter zurück; 3. Webb⸗England; 4. Clark⸗Südafrika; 5. Green⸗England; 6. Atkins⸗Kanadg. 2 800 Meter: Entſcheidung: 1. Koubkova⸗Tſchechoflowakei :12 Min.(neue Welthöchſtleiſtung); 2. Wvetman⸗Schweden 12 Meter zurück; g. Lunn⸗England 20 Meter; 4. L. Raoͤke⸗ Deutſchland 25 Meter; 5. Morgan⸗ Südafrika; 6. Idota⸗ Japan. Diskuswerfen: Eutſcheidung: 1. Hedwig Weiß⸗Polen 43,79 Meter; 2. Giſela Mauermeyer⸗Deutſchland 40,65 Meter; 3. Kraus⸗Deutſchland 39,87 Meter. Weitſprung: Entſcheidung: 1. Traude Göppner⸗Deutſch⸗ land 5,81 Meter; 2. Bauſchulte⸗Deutſchland 5,705 Meter; 3. Koubkova⸗Tſchechoſlowakei. Speerwerfen: Entſcheidung: 1. Gelius⸗Deutſchland 42,43 Meter; 2. Bauma ⸗Oeſterreich 40,205 Meter; 3. Krü⸗ ger⸗Deutſchland 40,10 Meter. Fünfkampf: 1. Giſela Mauermeyer⸗Deutſchlond 977 P. (neue Welthöchſtleiſtung); 2. Buſch⸗Deutſchland 330.; 3. nierten, wurde noch eine Ueberraſchung für möglich ge⸗ halten. Nun, unſere Mädchen haben es ihnen gezeigt. Neun von zwölf Meiſterſchaften, viele Plätze dazu, zwei Welt⸗ rekorde und den großen Sieg im Klaſſement der Natio⸗ nen bringen ſie heim. Das iſt der Erfolg, den heute abend alle engliſchen Blätter als Senſation in die Welt rufen. Am Samstag zog wieder eine ſtattliche deutſche Kolonie, darunter viele Herren der Botſchaft, mit un⸗ ſeren Mädchen ins White City⸗Stadion. Trüb war das Wetter am Vormittag, als noch einige der re hen Vor⸗ entſcheidungen fielen. Nur ſpärlich verſtreut über das weite Rund der Ränge ſaßen die wenigen Zuſchauer. Am Nachmittag aber war das Wetter denn doch etwas freund⸗ licher und auch der Beſuch wuchs nun ſtärker. Schlag auf Schlag flelen bald die Entſcheidungen. Und dann ſetzte die Stunde ein, die wir nie wieder ver⸗ geſſen wollen. Eine Stunde voller deutſcher Triumphe, eine Stunde der Begeiſterung und der Er⸗ hebung. Siebenmal noch gingen am Sieges ma ſt des Stadions die beiden deutſchen Flaggen hoch, ſiebenmal noch hörte man die beiden deutſchen Hym⸗ nen. Unter dem grauen Himmel ſtanden unſere Mädchen ſtolz und gerührt vor den Flaggen, hochgereckt die hohen Geſtalten der Mauermeyer, der Kraus, der Geltus, Göpp⸗ ner, Engelhard, der Staffelmädchen und der anderen, die noch dafür geſorgt hatten, daß Deutſchland im Klaſſement der Nationen zu dreimal ſoviel Punkten kam wie die näch⸗ ſten Nationen. Man denkt noch einmal an die einzelnen Stationen die⸗ ſes Siegeszuges vom Samstag zurück. Wie eine Maſchine fegte Frl. Kraus aus Dresden über die Bahn hinweg; Doppelſiegerin wurde ſie über 100 und 200 Meter. Beide⸗ male hatte ſie ſchwer mit der polniſchen Olympfaſiegerin Walaſiewiez zu kämpfen. Ueber 100 Meter rang ſie die Polin mit 97 Meter, über 200 Meter mit„ Meter nieder. Frl. Dollinger kam in dieſen mörderiſchen Sprints, in denen die Engländerin Hiscock noch eine gute Rolle ſpielte, nicht mehr mit. Sie wurde über 100 Meter Vierte, über 200 Meter nur Sechſte. Aber auch ihre Plätze ergaben ja noch Punkte. Es riß uns aus einer Aufregung in die andere: inzwiſchen war der Fünfkampf beendet worden und wieder hörte man von einem Doppelerfolg der„Ger⸗ mans“: Frl. Mauermeyer⸗ München hatte erwar⸗ tungsgemäß ihren Rückſtand vom erſten Tag aufgeholt; mit der neuen Weltbeſtleiſtung von 377 Punkten ſiegte ſie vor Frl. Buſch⸗Elberfeld mit 330 Punkten. Die Menſchen ſtanden von den Sitzen auf, als der Startſchuß zum 80⸗Meter⸗Hürdenlaufen losknallte. Frl. Pirch war im zweiten Zwiſchenlauf ausgeſchieden, ſo ruh⸗ ten nun unſere Hoffnungen nur noch auf Frau Engelhard. Hart war der Kampf über die erſten Hürden, aber ſchon bei der vierten ſah man die Bluſe der Deutſchen in Front leuchten und als Frau Engelhard vor Taylor⸗danada, Webh⸗England, Clark⸗ Südafrika, Green ⸗ England und Atkins⸗Kanada, alſo vor einer erleſenen Gegnerſchaft, mit klarem Abſtand durchs Ziel gegangen war, da konnte gleich darauf mit der glänzenden Zeit von 11,6 Sekunden ein neuer deutſcher Weltrekord verkündet werden. Die 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel brachte den Ab⸗ ſchluß des großen Tages. Nüchtern geſehen ſtand es mit unſeren Ausſichten nicht zum beſten. Denn Frl. Dörffeldt, die immer noch mit einer Angina im Hotel zu Bett lag, mußte durch Frl. Grieme erſetzt werden. So lief unſere Staffel mit den Damen Kraus, Dollinger, Kuhlmann und Grieme. Knapp lagen die Engländerinnen im mörderiſchen Kampf in Führung, als ihre Beſte, Miß Hiscock, ins Stol⸗ pern kam. Da ſtand unſerem Sieg nichts mehr im Wege. Zahllos waren die Glückwünſche, die unſere Frauen und ihre Führung von allen Seiten entgegenneh⸗ men konnten. Faſt ſtaunend ſtanden die Ausländer der großen Ueberlegenheit der deutſchen Mädchen gegenüber. Die aber zogen glückſtrahlend wie Kinder am Weihnachts⸗ abend in die große Stadt zurück und in dieſer Nacht werden ſie wohl davon träumen, wie die Heimat ſtolz auf ihre Siege iſt. Wir aber hoffen, daß unſere Mädchen auch 1936 in Berlin mit der gleichen Tapferkeſt und Tüchtigkeit da⸗ bei ſein werden, wenn es gilt, den Weltmeiſterſchaften olympiſche Siege hinzuzufügen, der Wellſpiele: Pekarova⸗Tſchechoſlowakei 316.; 4. Sveöcberg⸗Schweden 296 P. 5. Glark⸗Sibdafrika 258 Punkte; 6. Kwasniekowͤſki⸗ Polen 245 P. Amal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland 48,6 Sek.; 2. Hollamd; 3. Oeſterreich; 4. Japan. Das Geſamtergebnis: 1. Deutſchland 95 Punkte 2. Polen 38 Punkte 3. England 391 Punkte Kanada 22 Punkte Tſchechoflowakei 18 Punkte Südafrika 14 Punkte 7. Schweden 11 Punkte 8. Japan 10 Punkte 9. erreich 9 Punkte 10. 12 and 6 Punkte 5 11. Frankreich 2 Punkte 1860 München in Mannheim Am Samstag, 18. Auguſt, eröffnet der Man nhei⸗ mer Fußballolub 1908 ſeine Spielzeit. Zu dieſer Eröffnung hat ſich der neue Gauligaverein den beſtbekann⸗ ten Turnverein 1860 München zu einem Privpat⸗ ſpiel verpflichtet. Das Spiel findet abends auf dem Bfyi⸗ Platz an den Brauereien ſtatt. Der Mannheimer Fuß⸗ ballelub 08 hat ſich feſt entſchloſſen, dem durch die 1monat⸗ liche Ruhepauſe ſporthungrig gewordenen Publikum etwas beſonderes zu bieten. In Anbetracht des großen Gegners, der mit ſtärkſter Mannſchaftsaufſtellung das Spiel austra⸗ gen wird, iſt ein beſonderer Genuß zu erwarten. Die Mannſchaft des Fußballelubs 08 wird ſich die größte Mühe geben, ihr erſtes Auftreten in der neuen Klaſſe zu einem Erfolg zu geſtalten. S 2 2 Als Trainer hat ſich Münſter o8 den früheren Frank⸗ ſurter Eintracht⸗Linksaußen Bernhard Kellerhoff verſchrieben. Charlie Mills, früher mehrmals deutſcher Traber⸗ Champion, wird ſich im Herbſt nach Amerika begeben, um dort die amertkaniſche Traberzucht und die Traſnings⸗ methoden zu ſtudteren. 6. Seite/ Nummer 367 Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 13. Auguſt 1984 Der Kampf der Räder hat begonnen Leipzig im Zeichen der Rad-Weltmeiſterſchaften— Favoriten⸗Siege bei den Amateur- und Verufsfliegern Leipzig, 12. Auguſt. Wenn wir jetzt, unmittelbar vor den großen Entſchei⸗ dungen der Radfahrer, durch die Weltmeiſterſchaftsſtadt bummeln, ſind überall die Fahnen um uns, ſtürmt überall der athletiſche Radfahrer des Werbeplakats auf uns ein, ſpannen ſich Transparente mit Willkomm⸗ grüßen über die Straßen und Gaſſen—: es iſt ſchon ſo, die Stadt Leipzig hat ſich verwandelt. Aber ſie iſt Verwandlungen gewöhnt. Jede Sportveranſtaltung von ſo ungeheurem Ausmaß könnte Aehnliches bewirken. Das aber, was diesmal das Beſondere und Eigentümliche aus⸗ macht, iſt: über die Straßen und Plätze ſurren unauf⸗ hörlich die Naben der Rennräder, auf den Sätteln ſitzen harte und braungebraunte Burſchen, Teilnehmer an den Rahmenwettbewerben oder an der Reichswanderfahrt. Si ſind in zwei oder drei Tagesreiſen nach der Meſſeſtadt gekommen, aber noch ſind ſie nicht alle da. Immer neue Schwärme ſchwirren in die Stadt. Die Landſtraßen, die auf Leipzig zulaufen, wimmeln von ihnen. Es iſt eine gewaltige Fahrt der Radfahrer zum Radſport. Das Schönſte aber daran iſt: die Paſſiven ſind Sportler wie die Aktiven, es gibt keine Grenzen, und die Leipziger haben vor dem kleinen Radfahrer, der ſich aus irgend⸗ einem winzigen Neſt im Süddeutſchen aufgemacht hat, bei⸗ nahe mehr Reſpekt als vor den„Kanonen“. Alle Großen beiſammen Seit einer Woche ſieht die Radrennbahn ſoviel Größen aus allen Zonen, wie nie zuvor. Dabei hat ſie das für eine Bahn ehrwürdige Alter von 21 Jahren. 16 000 Zu⸗ ſchauer faßt ihr Oval. Jetzt erlebt ſie ihre größten Tage. Wir ſpüren an dem Radfieber, das durch alle Gaſſen pulſt; es wird keine leeren Plätze geben. Wir haben die Fahrer beim Training beſucht und ſahen ſie alle: den kreinen Scherens, Michard, Falck⸗Hanſen, den Favor sten der Deutſchen Toni Merkens. Uebrigens, Toni! Er iſt in ſchönſter Laune, obwohl ihm der bekannte Heilkundige Geelhaar ein Furunkel ſchneiden mußte. Richter fehlt noch. Er rückt von Paris aus an. Jede Stunde muß er eintreffen. Vorgeplänkel der Radballſpieler Die Rabballer ſind ſchon fleißig. Sie haben es auch nötig. Schier unendlich iſt— bei dieſer Fülle der Mel⸗ dungen!— die Zahl notwendiger Vor⸗ und Zwiſchen⸗ runden. Um die Weltmeiſter Schreiber⸗Blerſch aus Frank⸗ furt gab es den erſten ſtürmiſchen Jubel. Sie ſiegten, wie ſte wollten— aber auch ihrer harren noch harte Er⸗ probungen. Die in aller Welt mit großer Spannung erwarteten Vorrennen zu den Flieger⸗Weltmeiſterſchaften nahmen am Samstag auf der ſchweren Zementbahn in Lindenau in Anweſenheit von 6000 Zuſchauern ihren Anfang. Im allgemeinen ging es ohne Ueberroſchungen ab. Der Ber⸗ liner Lothar Ehmer enttäuſchte bei den Berufsfliegern nach der angenehmen Seite, er gewann ſein Vorrennen gegen den holländiſchen Olympiaſieger van Egmond nach taktiſch überaus klugem Rennen. Bei den Amateuren gewannen unſere beiden Vertreter Merkens und Oo⸗ renz ihre Vorläufe glatt gegen Leebe⸗Holland und Heuſy⸗ Belgten. Etwas unerwartet kam die Niederlage des Eng⸗ länders Horn durch van Vlie t⸗Holland, der mit 12/1 Sek. allerdings die beſte Zeit aller Vorläufe erzielte. Haſſel⸗ ber g⸗Bochum wurde von dem Franzoſen Lente geſchlagen, während Klöckner⸗Köln hinter Mozzo⸗Italien und Wä⸗ gelin⸗Schweiz nur Dritter wurde. Bemerkenswert iſt die großartige Form der Italiener, bagiotti, Pola, Rigoni und Mozzo ſämtlich ihre Vorläufe als Sieger beendeten. Auch bei den Berufsfahrern ſetzten ſich die Favoriten durch. Der deutſche Meiſter Albert Richte r⸗Köln hatte keine Mühe, den Schweizer Meiſter⸗ fahrer Dinkelkamp zu ſchlagen. Ebenſo ſicher fertigte Engel den Italiener Bergamini ab, und viel bejubelt wurde der Sieg des Berliners Lothar Ehmer über den holländiſchen Olympiaſieger van Egmond. Der vierte Deutſche, Stef⸗ fe s⸗Köln, kam natürlich gegen den ſchnellen Fronzoſen Gerardin nicht auf, deſſen Landsleute Michard, Jezo und Faucheux ebenfalls Vorlaufſieger wurden. Unter der langen Reihe der Vorlaufſieger ſteht ſelbſtver⸗ ſtändlich auch der belgiſche Titelverteidiger Scherens. In den Hoffnungsläufen der Amateure qualifizierten ſich dann, wie erwartet, noch der Kölner Klöckner, der Engländer Horn und vier weitere Fahrer für die Zwiſchenläufe. Die Sieger der ſieben Hoffnungs⸗ läufe beſtritten ein Malfahren über 1000 Meter, in dem der Däne Holm Peterſen ausſchied. Nicht mehr teilnahme⸗ berechtigt iſt auch Haſſelberg⸗Bochum, der im Hoffnungs⸗ lauf Wägelin unterlag. Bei den Berufsfahrern ſchieden gleich drei Italiener, Lazaretti, Bergamini und Pelizzarri aus, dagegen erkämpften ſich Steffes, van Egmond und Huybrechts ſowie Linari die weitere Teilnahme. Die Meiſterſchaft im Zweier⸗Radball In der Alberthall wurden die Treffen der Saolſportler weiter gut gefördert. Für die Endrunde im Zweier⸗ Radball um die deutſche Meiſterſchaft qualifizierten ſich die Gebr. Simeth(Tgde Leipzig⸗Lindengu), Gebr. Stoltze (Erfurter Turnerſchaft), Ehlers⸗Müller(Taube Hannover) und das Weltmeiſterpaar Schreiber ⸗Blerſch, das erſt gouf dem Wege über die Hoffnungsrunde in die Endkämpfe kam. Die Frankfurter hatten vorher durch ihre hohe 812⸗ Niederloge durch die Erfurter geradezu eine Senſation heraufbeſchworen. Flieger⸗Weltmeiſterſchaft der Amateure: Die Ergebniſſe: 1. Vorlauf: 1. Bambagiotti⸗Jtalien 13,1, 2. Lauf: 1. Lente⸗Frankreich 12,2, 2. Haſſelberg⸗Deutſchland, 3. Lauf: 1. Pola⸗Jtalien 13,0, 4. Lauf: 1. van Vliet⸗Holland 12/1, 5. Lauf: 1. Lorenz⸗Deutſchland 12,4, 6. Lauf: 1. Merkens⸗ Deutſchlond 13,0, 7. Lauf: 1. van der Linden⸗Holland 13,4, 8. Lauf: 1. Kaufmann⸗Schweiz 12,4, 9. Lauf: 1. Riogni⸗ Italien 13,1, 10. Lauf: 1. Mozzo⸗Italien 13,0, 2. Wägelin⸗ Schweiz, 8. Klöckner⸗Deutſchlond; Hoffnungsläufe: 1. Lauf: 1. Peterſen⸗Dänemark 12,4, 2. Lauf: 1. Wägelin⸗Schweiz 13,1, 2. Haſſelberg⸗Deutſchland, 3. Lauf: 1. Klöckner⸗Deutſch⸗ land 13,3, 2. Chaillot⸗Frankreich, 4. Lauf: 1. Horn⸗England 13,2, 5. Lauf: 1. Heuſy⸗Belgien 13,1, 6. Lauf: 1. Leene⸗ Holland 12,3, 7. Lauf: 1. Maton⸗ Frankreich 12,4; Malfahren 1000 Meter: 1. Horn 13,3. Die Sieger der zehn Vorläufe und der Hoffnungsläufe mit Ausnahme von Peterſen⸗ Däuemark ſind in den Zwiſchenläufen am Sonntag ſtart⸗ berechtigt. 3 Flieger⸗Weltmeiſterſchaft der Berufsfahrer: Vorläufe: 1. Lauf: 1. Scherens⸗Belgien 13,0; 2. Lazaretti⸗Italten. 2. Lauf: 1. Michard⸗Frankreich 13,0; 2. Huybrechts⸗Belgien. 3. Vauf: 1. Richter⸗Deutſchland 13,2; 2. Dinkelkamp⸗ Schweiz. 4. Lauf: 1. Gérardin⸗Frankreich 13,2; 2. Stefſes⸗ Deutſchland. 5. Lauf: 1. Ehmer⸗Deutſchland 13,2; 2. van Egmond⸗Hollond. 6. Lauf: 1. Faucheux⸗Frankreich 19,27 2. Knuöſen⸗Dänemark. 7. Lauf: 1. Engel⸗Deutſchband 13,1; 2. Bergamini⸗ Italien. 8. Lauf: 1. Falck Hanſen⸗Däne⸗ mark 12,4; 2. Linari⸗Italien. 9. Dauf: 1. Anker Meyer⸗ Anderſen⸗Dänemark 13,3; 2. Coozens⸗England. 10. Lauf: 1. Leene⸗Holland 12,4; 2. Pellizzori⸗Italien. 11. Lauf: 1. Jezo⸗Frankreich 12,3; 2. Szamota⸗Polen. e 1. Lon: J. van Egmond 12,4; 2. Lazaretti. 2. Lauf: 1. Stefi 1,4. 3. Lauf: 1. Huybrechts⸗Belgien 18,1; 2. Pe⸗ Lizao 4. Lautf: 1. van der Heuwel⸗Holland 13,2; 2 Szo⸗ Jolen. 5. Lauf: 1. Linari⸗Italien 14; 2. Coo⸗ zens⸗ ind. Die Sieger der 11 Vorläufe und den fünf Hoffnungsläuſe gelangen in die Zwiſchenläufe. deren vier Fahrer Bam⸗ Die neuen deutſchen Saalſporimeiſter Im Rahmen der Rad⸗Weltmeiſterſchaften wurden am Sonntag Deutſchlands neue Saalſport⸗Mei⸗ ſterr ermittelt. Das Publikum nahm an den Entſcheidun⸗ gen lebhaft Anteil. Die Albert⸗Halle war dicht beſetzt. Im Zweier ⸗Rad ball verteidigten die Frankfurter Schreiber⸗Blerſch(Wanderluſt) ihren Titel in der Endrunde erfolgreich, nachdem ſie vorher durch die Erfurter Gebrüder Stolze eine überraſchende Niederlage hatten hin⸗ nehmen müſſen. Ehlert⸗Müller(Haube Hannover) kamen durch einen Sieg über das Erfurter Paar auf den zweiten Platz. Im Einer⸗Kunſtfahren kam Heydenreich(Breslau) vor Seifert(Görlitz) zur Mei⸗ ſterſchaft, während ſich im Zweier ⸗Kumſtfahren die Gebrüden Strömer(Oderbruch) durchſetzten. Im Kunſtreigen kamen die Bonner Radtouriſten zun Meiſterehren, da die„Sechs“ von Blitz Neukölln nicht angetreten waren. 5 Die Ergebniſſe: Einer⸗Kunſtfahren: 1. Gerhord Heydenreich(Adler Breslau) 274,4.; 2. A. Seifert(Blitz Görlitz) 271.; 3. H. Kompes(Schnecke Neuwerk) 255 P. Zweier⸗Kunſtfahren: 1. Gebr. Strömer(Diano Oder⸗ bruch) 262.; 2. Ulbig⸗Hilbig(Blitz Görlitz) 2512.; 3. Gebr. Rolle(Preußen Halle) 215 P. Sechſer⸗Kunſtreigen: 1. Radtouriſten⸗Verein Bonn 352,8 .; 2. RV Flottweg Kaſſel 328,7.; 3. Vorwärts Erfurt 263,8 P. Achter⸗Kunſtreigen: 2. Stern Luckenwalde Erfurt 231,3 Punkte. Zweierradball: 1. furt) 3 Siege, 0 (Taube Hannover] 2., (Erfurter Tſchft) 1 S. 14:2 Mainz⸗Biſchofsheim 304,4 P. .; 3. Raoͤfahr⸗Vereinigung 07 5 239,8 chreiber⸗Blerſch(Wanderluſt Frank⸗ e,:0 Punkte; 2. Ehlert⸗Müller 2˙4.) 4. Gebr. Siemeth 2.,:6 P. Ergebniſſe (TG üLeipzig⸗Lindenau) 0 Zwei ausſichtsreiche Fahrer in Leipzig Scherens⸗Belgien(links), Weltmeiſter der Berufsf lieger, und Paillard⸗Frankreich, Weltmeiſter der Berufsſteher der ſechs Endſpiele: Hannover— Leipzig:5(452) Frand furt— Erfurt 14:4(:); Frankfurt— Hannover 716(242) Erfurt— Leipzig:5(:); Hannover— Erfurt:2(871 Frankfurt— Leipzig:4(221). N Scherens wieder Weltmeiſter der Berufsfliege; Weltmeiſter der Berufsflieger wurde wieder der Betz gier Scherens, der den Titel gegen ſeinen größten Widerſacher, den Kölner Albert Richter, mit Erfolg ver⸗ teidigte. Bei den Amateuren gewann der Italiener Pola. Der deutſche Meiſter Merkens wurde nur Vierter, Radſport⸗Parlament tagt in Leipzig Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten war auweſend Unter dem Vorſitz des Präſidenten der UC, Leon Brs⸗ ton⸗Frankreich, wurde am Samstag der 60. Sommer- Kongreß des Internationalen Radſport Verbandes im Rahmen der Weltmeiſterſchaf Leipziger Zoo abgehalten. 14 Natione land, Belgien, England, Dänemark, USA, Frar 1 land, Irland, Italien, Lettland, Polen, Schweiz, Tſchecho⸗ ſlowakei und Luxemburg, hatten ihre Vertreter entfandt, unter denen man verſchiedene frühere Rennfahrer, wie den Holländer Stol und den Engländer Bailey, bemerkte. Der deutſche Radſportführer Ohrtmann hieß die Gäſte willkommen und gedachte in ſeiner Rede des verſtor⸗ benen Reichspräſidenten von Hindenburg, worauf ſich die Verſammlung von den Plätzen erhob, um den gro⸗ ßen Toten zu ehren. Nach der Begrüßung durch Bürger⸗ meiſter Haake, der in Vertretung des Leipziger Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Goerdeler erſchienen war, dankte Bréton und fand anerkennende Worte für die großartige Organiſation der Weltmeiſterſchaften durch den deutſchen Verband. 5 ten im Auf der Tagesordnung ſtanden einige wichtige Punkte, die jedoch ſchnell erledigt wurden. Zunächſt erfolgte die Ernennung der Kommiſſare und Funktio⸗ näre für die Weltmeiſterſchaftsrennen; Zielrichter it der Engländer Southcott, die Kommiſſion für die Bahn⸗ rennen ſetzt ſich aus Breyer⸗US., Le Gros⸗Frankreich und Curazza⸗Italien zuſammen, während für die Straßen⸗ rennen bei den Amateuren Thomſon⸗Dänemark, Thiele⸗ Polen und Wichmann⸗England ſowie bei den Berufsfah⸗ rern Vaſſerot⸗Frankreich, Collignon⸗Belgien und Stol⸗Hol⸗ land zu Kommiſſaren ernannt wurden. Die beiden Vor⸗ läuſe zur Steher⸗Weltmeiſterſchaft werden unter Beteilt⸗ gung von je ſieben Fahrern gefahren, in den Endlauf kom⸗ men die drei jeweils Erſtplacierten und der ſchnellſte Vierte. Die Ausloſung erfolgt erſt eine Stunde vor Be⸗ ginn. Zu der erwarteten Debatte über die Klärung der in Deutſchland allerdings unbekannten Kategorie der „unabhängigen Fahrer“ und ihre Teilnahmeberechtigung an den Weltmeiſterſchaften für Amateure ſowie den Olym⸗ piſchen Spielen kam es nicht. Die Frage wurde bis zum Februar⸗Kongreß zurückgeſtellt, ebenſo ſollen die Fragen hinſichtlich der Olympiſchen Spiele 1936 auf ſchriftlichem Wege erledigt werden. Alsdann machte Belgiens Dele⸗ gierter Ausführungen über das Weltmeiſterſchaftspro⸗ gramm 1935 in Brüſſel. Die Zeiteinteilung wird folgende ſein: 14. Auguſt: U. C..⸗ Kongreß. 15. Auguſt; Endläufe der Flieger. 17. Auguſt: Vorläufe der Ste⸗ her. 18. Auguſt: Endläufe der Steher. 20. Aug uſt: Straßen ⸗Weltmeiſterſchaften. Angenommen wurde ein franzöſiſcher Vorſchlag auf Ausſtellung der Fahrerlizenzen in drei Sprachen. Goltjried v. Cramm deulſcher Tennismeifter Die internationalen Meiſterſchaften in Hamburg beendet— Hilde Sperling-Krahwinkel wieder deutſche Tennis⸗Meiſterin Am Samstag nachmittag fiel die erſte Entſchei⸗ dung der diesjährigen Internationalen Deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften in Hamburg. Die vorjährige deut⸗ ſche Meiſterin, Frau Sperling⸗Krahwinkel, konnte auch in dieſem Jahre den Titel wieder an ſich reißen. Cilly Auſſem gelang es nicht, ihre alte Rivalin zu beſiegen, bowohl man es ihr von allen Seiten zuge⸗ traut hatte.„Hilde“, leider bekanntlich jetzt für Däne⸗ mark ſpielend, befand ſich aber in einer ſo blendenden Verfaſſung, daß ihr ſelbſt das wiedererſtandene Können der Kölnerin nichts anhaben konnte.„Cilly“ mußte ſich ſogar ziemlich ſang⸗ und klanglos geſchlagen bekennen. :2, 618 iſt wahrlich kein Ergebnis, das einen harten Widerſtand vermuten läßt. Der Titel einer deutſchen Tennismeiſterin iſt alſo nach zweijährigem Verweilen in Deutſchland wieder ins Ausland gewandert. Uns Deut⸗ ſchen bleibt aber immerhin noch der Troſt, daß Hilde Sperling⸗Krahwinkel letzten Endes doch Deutſche iſt und bleibt und ihr Können in Deutſchland erworben und zur höchſten Blüte gebracht hat. Eilly Auſſem aber wird ſich nunmehr endgültig damit abfinden müſſen, daß ſie von ihrer Gegnerin, die ſie einſt in einem Wimbledon⸗Finale beſiegen konnte, überflügelt worden iſt. „Cilly“ war nie im Bilde Auf dem Hauptkampfplatz am Rothenbaum hatten ſich etwa 2000 Zuſchauer eingefunden, als die beiden Endͤſpiel⸗ gegnerinnen Cilly Auſſem und Hilde Sperling den Centrecourt betraten. Das Spiel wurde mit größter Spannung erwartet, brachte aber eine große Enttäuſchung. Cilly Auſſem hatte in den beiden Sätzen, die geſpielt wurden, nicht einen Moment die Chance eines Sieges. Frau Sperling ließ die Kölnerin nie zur Entfaltung kommen und beherrſchte ſie jederzeit. Im erſten Satz ſpielte Cilly Auſſem zudem noch ſehr unſicher, während Frau Sperling wunderhübſche, genau berechnete Rück⸗ handbälle zeigte und bald:1 führte. Cilly Auſſem holte zwar ein Spiel auf, verlor aber ihren Aufſchlag, ſo daß Frau Sperling mit:2 in Führung kam. Sehr umſtritten war das ſiebente Spiel, das Frau Sperling ſchließlich ge⸗ wann und dann ſehr ſchnell auch den Satz mit:2 für ſich entſchied. Im zweiten Satz ſah es zunächſt etwas beſſer für „Cilly“ aus. Die Deutſche konnte mit:0 in Führung gehen, Frau Sperling ſtellte aber bald den Ausgleich her und ging nun ihrerſeits:2 in Front. Frl. Auſſem ver⸗ lor wieder ihren Aufſchlag, ſo daß es:2 für Frau Sper⸗ ling hieß. Zwei Doppelfehler brachten Cilly Auſſem auf :3 heran, dann ſicherte ſich Frau Sperling jedoch faſt mühelos die zum Satzgewinn nötigen Spiele. Mit 62, 63 wurde ſie deutſche Meiſterin im Damen⸗Einzel. Ausländer⸗Endſpiel im Herrendoppel Für das Endſpiel im Herrendoppel haben ſich zwei ausländiſche Paare, Maier⸗Quiſt und Vodicka⸗Casca, qua⸗ lifiziert, da Henkel⸗Denker, die gegen Maier⸗Quiſt an⸗ traten, ihre Chance nicht zu wahren wußten. Die Deut⸗ ſchen, die in Wimbledon ſo gute Leiſtungen gezeigt hatten, konnten nicht einen Augenblick an ihre damalige Form an⸗ knüpfen. Vor allem Denker ſpielte außerordentlich ſchwach und beide Spieler ſchlugen eine Fülle von Bällen ins Netz. Auf der Gegenſeite beherrſchte der Auſtralier Qu iſt faſt ausſchließlich die Situgtion. Er fand allerdings bei ſei⸗ nem ſpaniſchen Partner recht annehmbare Unterſtützung. Maier⸗Quiſt ſchlugen die Deutſchen in drei Sätzen über⸗ zeugend mit:4,:2,:4. Als zweites Paar für das e im Her⸗ ren doppel wurden die Tſchechen Vodicka⸗Casca ermittelt, die gegen Hebda⸗Paſtada:3,:4,:4 gewannen. Beide Paare boten ausgezeichnetes Tennis, wobei die Tſchechen durch beſſeres Eingeſpieltſein auffielen. Die End⸗ begegnung zwiſchen Maier⸗Quiſt und Vodi ca muß als durchaus offen bezeichnet werden. Im Herrendoppel iſt noch nachzutragen, daß Maier/ Quiſt ihr wegen Dunkelheit abgebrochenes Spiel gegen Dr. Klein⸗ ſchroth Lund am Samstag vormittag beendeten und mit 10:8,:8,:4,:3 gewannen. Dearman/ Lyle oder Adamoff/ Congquerque? Im Damendoppel werden ſich in der Endrunde die Paare Adamoff/ Couquerque und Dearman/ Lyle gegenüberſtehen. Adamoſf/ Couquerque ſchlugen in der Vorſchlußrunde die Engländerinnen Seriven/ Hardwick ſicher mit:1,:6,:1. Die ſiegreiche Kombination verriet ein überlegenes Können, wobei ſich beſonders die Holländerin Couquerque mit mäch⸗ tigen Vorhandbällen hervortat. Bei den Engländerinnen konnte Peggy Seriven, die durch Frl. Hardwick nur wenig Unterſtützung hatte, die Geſamtlaſt der Verteidigung allein auch nicht tragen. Dearman/ Lyle hatten ſich ſchon am Frei⸗ tag durch einen:2,:5⸗Sieg über Sperling Horn für das Endͤſpiel qualifiziert. Sperling/ v. Cramm nicht zu ſchlagen! Im Gemiſchten Doppel mußten am Samstag zuerſt die „Letzten Vier“ ermittelt und dann noch die Vorſchlußrunde erledigt werden. Frau Sperling/ v. Cramm ſchalteten zu⸗ nächſt Frl. Carnatz/ Jänecke:0, 623 aus und fertigten dann auch das engliſche Paar Dearman/ Cooper mit:0,:3 ab. Als Endrundengegner für das deutſch⸗däniſche Paar rangen ſich Seriven/ Tuckey durch, die nacheinander Frl. Payot/ Maier mit:4, 816 und Adamoff/Quiſt mit:0,:3 ſchlugen. Frl. Dearmon/ Cooper waren durch einen 614, 613⸗Sieg über Horn/ Denker und Frl. Adamoff/Quiſt durch einen:4⸗, 64 Erfolg über Cilly Außem/ Henkel in die Vorſchlußrunde ge⸗ kommen. Die beiden Spiele der Vorſchluß runde ſtanden ganz im Zeichen der fliegenden Paare, Sper⸗ ling⸗ v. Cramm brauchten ſich überhaupt nicht an⸗ zuſtrengen, da auf der Gegenſeite ſchon Cooper die„Haupt⸗ arbeit“ verrichtete, indem en einſach jeden Ball verſchlug. Im zweiten Doppel war es in der Hauptſache Peggy Seriwen, die wertvolle Pumkte am Netz buchte und ihrer Gegenſpielerin Adamoff weit überlegen war. Die Ergebniſſe: Damen⸗Einzel: Endspiel: Frau Sperling⸗Krahwinkel gegen Cilly Auſſem 62,:8. Herren⸗Doppel: Vorſchlußrunde: Maier⸗Quiſt— Henkel⸗Denker:4:2,:4; Vodicka⸗Casca boa⸗ Pallada:3,:4,:4. Damen⸗Doppel: Vorſchlußrunde: Adamoff⸗Couquerque gegen Seriven⸗Hardwick 61:1,:6, 611. Gemiſchtes Doppel: 4. Runde: Sperling⸗v. Cramm Carnatz⸗Jänecke:0,:3; Dearman⸗Cooper— Horn⸗Denker :4,:3; Seriven⸗Tuckey— Payot⸗Maier:4,:6; Adamoff⸗ Quiſt— Auſſem⸗Henkel:4:4. Vorſchlußrunde: Sper⸗ ling⸗v. Cramm— Dearmann⸗Cooper:0, 618; Seriven⸗ Tuckey— Adamoff⸗Quiſt:0,:8. von Cramms Sieg Abſchluß der Tennismeiſterſchaften Die Tennismeiſterſchaften von Deutſchland wurden am Sonntag programmgemäß zu Ende geführt. Bei ſchönem, ſonnigem Wetter umſäumten noch einmal rund 2500 Zuſchauer den Meiſterſchaftsplatz, darunetr viele prominente Perſönlichkeiten. Die vier Endſpiele des Nachmittags waren ſämtlich überraſchend ſchnell entſchte⸗ den, da es im Einzel weder von Cramm noch im Doppel Quiſt⸗Maier auf„Marathonkämpfe“ ankommen ließen. Deutſchlands Spitzenſpieler, Gottfried von Cramm, gewann die Meiſterſchaft erneut, wie man es ja nicht anders erwartet hatte. Der amerikaniſche Student Bur⸗ well ſpielte im Schlußkampf nur eine untergeordnete Rolle, und ſchon nach 45 Minuten hatte von Cramm einen glatten Dreiſatzſteg in der Taſche. Im Damendoppel hatte man der franzöſiſch⸗holländiſchen Kombination Ada⸗ moff⸗Couquerque die beſſeren Ausſichten gegeben, aber die Engländerinnen Dearman⸗Lyle wahrten die eng⸗ liſche Tradition und ſiegten viel ſicherer, als erwartet. Kurz und ſchmerzlos war auch der Endkampf im Herren⸗ doppel, wo Quiſt⸗ Maier den Tſchechen Vodicka⸗Caska nicht die Spur einer Chance ließen. Und zum guten Schluß gab es noch einen deutſchen Erfolg: Frau Sper⸗ ling⸗ v. Cramm gewannen, wie ſchon im Vorfahr, das gemiſchte Doppel. Die Engländer Peggy Scriven⸗Tucken wurden ohne nennenswerten Kampf in zwei Sätzen ge⸗ ſchlagen. Anſchließend fand auf dem Platz ſofort die Preisverteilung ſtatt, wobei ſich die neuen deutſchen Mei⸗ ſter wie folgt präſentierten: Herreneinzel: Gottfried von Cramm(Deutſchland). Dameneinzel: Hilde Sperling(Dänemark). Herrendoppel: Quiſt⸗Maier(Auſtralien⸗Spanien). Damendoppel: Dearman⸗Lyle(England). Gemiſchtes Doppel: Hilde Sperling⸗G. v. (Dänemark⸗Deutſchland). Die Endkämpfe Eingeleitet wurde der Nachmittag mit der Entſcheidung im Herren⸗Einzel zwiſchen G. v. Gramm und Bur⸗ well. Der Deutſche ſiegte in kaum dreiviertelſtündigem Kampf mit:2,:1,:4 und verteidigte damit ſeinen Titel erfolgreich. Cramm hatte einen ſchlechten Start und mußte den Amerikaner:0 und:1 in Front ziehen laſſen, aber ſchnell hatte er Kontrolle über ſein Spiel und ſchon nach zehn Minuten war der erſte Satz mit:2 gewonnen. Nicht länger dauerte der zweite Satz. Bei 510 für den Deutſchen machte Burwell ein Spiel, dann wurde es 67. Etwas umſtrittener war der dritte Satz, da Burwell nicht allzu ſang⸗ und ne eingehen wollte. Bis 414 ge⸗ wann jeder ſeinen Aufſchlag, dann ging v. Cramm mit ſeinem Aufſchlag:4 in Front und ſiegte dann 614. Das anſchließende Endſpiel im Damen⸗Doppel zwiſchen den Engländerinnen Dearman⸗Lyle und dem fran⸗ zöſiſch⸗holländiſchen Paar Adamoff⸗Couquergue wurde von den Engländerinnen mit 614,:2 verdient ge⸗ wonnen. Die Siegerinnen ſpielten glänzend zuſammen und Frl. Dearman war auch am Netz phantaſtiſch. Auf der Gegenſeite war Frl. Adamoff zu langſam. Recht ſchnell war auch die Entſcheidung im Herrendop⸗ pel, die die Tſchechen Vodicka⸗Caska und das auſtra⸗ liſch⸗ſpaniſche Paar Qu iſt⸗ Mader beſtritten, gefallen. Quiſt⸗Maier ſiegten überzeugend mit:2,:4, 628, wobei ſich beſonders der Auſtralier durch ſein glänzendes Spiel auszeichnete. Aber auch Maier hatte man in der ganzen Meiſterſchaftswoche noch nicht ſo gut ſpielen ſehen wie an dieſem Nachmittag. Die Tſchechen waren nervös und ver⸗ ſchlugen die leichteſten Sachen; nach ihren bisherigen Spie⸗ len hatte man von ihnen mehr erwartet. Zum Schluß gab es noch einen deutſchen bzw. deutſch⸗ däniſchen Erfolg. Frau Sperling(Krahwinkeh⸗ v. Cramm ſchlugen im Gemiſchten Doppel das engliſche Paar Scriven⸗Tuckey mit:2,:4. Auch in dieſem Enoſpiel gab es keinen nennenswerten Kampf. Im erſten Satz zog das Meiſterpaar von:1 und:2 auf 5˙2 und 672 davon, während im zweiten die Engländer 21 und 3˙2 führten, dann aber drei Spiele verloren und ſchließlich den Satz mit 416 abgaben. Das Treffen hatte übrigens wegen Regens eine viertelſtündige Unterbrechung erfahren müffen. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: G. v. Cramm(Deutſchland)— Bur well (USA):2,:1, 614. Herrendoppel: Quiſt⸗Maier(Auſtralien⸗Spanien)— Vodicka⸗Caska(Tſchechoſlowakei):2,:4,:9.. Damendoppel: Dearman⸗Lyle(England)— Abümoff⸗ Couquerque(Frankreich⸗Holland):4,:2. Gemiſchtes Doppel: Sperling⸗v. Cramm(Dänuemark⸗ Deutſchland)— Seriven⸗Tuckey(England).2, 6174. Anſere Tennis-Mannſchaft gegen England Für den am 14. und 15. Auguſt in Hannover ſtall⸗ findenden Tennis⸗Länderkampf Deutſchland— England wurde vom Deutſchen Tennis⸗Bund die deutſche Vertre⸗ tung wie folgt aufgeſtellt: Herren: Henkel II, Denker, Lund, Kuhlmann. Damen: Fr. Auſſem, Frl. Horn, Frau Schneider⸗ Peitz und Frau Schomburgk. Plaa ſchlug Tilden 5 Der Ex⸗Weltmeiſter der Tennis⸗Berufsſpieler, Marlin Plaa⸗Frankreich, konnte den Amerikaner Tilden in zwei Begegnungen beſiegen. Zunächſt ſchlug der Franzoſe Til⸗ den mit 221 Sätzen und dann gar mit:0 Sätzen. Dagegen konnten Tilden⸗Cochet im Doppel gegen Plag⸗Albert Burke mit:0 Sätzen leicht ſiegreich bleiben. Cramm * S 2 he,, „ nne egen e taliener Vierter. emerkte. teß die verſtor⸗ worauf en gro⸗ Bürger⸗ Ober dankte oßartige eutſchen Punkte, Igte die 1ktio⸗ chter iſt Bahn⸗ ankreich dtraßen⸗ Thiele⸗ rufsfah⸗ tol⸗Hol⸗ en Vor⸗ Beteilt⸗ uf kom⸗ chnellſte bor Be⸗ ing der ie der chtigung Olym⸗ is zum Fragen ftlichem Dele⸗ aftspro⸗ olgende tguſt: er Ste⸗ i u ſt: de ein izenzen Cramm heidung Bur⸗ indigem ſeinen art und t laſſen, id ſchon vonnen. für den es 611. ell nicht :4 ge⸗ um mit wiſchen n fran⸗ erque ent ge⸗ ſammen Auf der rendop⸗ auſtra⸗ gefallen. wobei Spiel ganzen wie an nd ver⸗ u Spie⸗ deutſch⸗ nkeh⸗ ngliſche dieſem t erſten und 6˙2 und 322 ließlich brigens rfahren Zurwell en) Fumoff⸗ temark⸗ en 1 ſtakt⸗ ngland Vertre⸗ . neider⸗ Martin n zwei ſe Til⸗ agegen Burke 1* Montag, 13. Auguſt 1984 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 367 Deulſe Auch Sturmvogel Spindlersfeld und Hellas Berlin in der Entſcheidung Da ſich am Samstag bei den Ruder⸗Curopa⸗ meiſterſchaften in Luzern noch die Mannſchaften von Sturmvogel Spindlersfeld und Hellas Berlin durch Siege in den Hoffnungsläufen für die Endkämpfe quali⸗ fizteren konnten, hat nunmehr der Deutſche Ruderverband die ſtolze Genugtuung, alle ſeine gemeldeten Boote in die Schlußkämpfe am Sonntag gebracht zu haben. Im einleitenden Hoffnungslauf, dem Vierer Steuermann, ſiegte S mit in 7107,8 mit vor Wioslarſki Brom⸗ berg und dem böhmiſchen CAC Raudnitz. Nach dem toten Rennen von Frankreich und Schweiz am Vortage kam hier nur der Sieger in die Entſcheidung. Die Berliner ſetzten gleich vom t weg alle Kräfte ein und hatten ſchon nach der den Sieg ſicher. Durch den nachträt Fc Zürich kommen die Polen als zweitbeſte des Hoffnungslaufes noch am Sonntag in die Entſcheidung. Auch der Meiſterachter von Hellas Berlin ge⸗ wann ſeinen Hoffnungslauf in:23,2 überlegen mit drei Längen Vorſprung vor dem ER Brüſſel und dem Klub Nautic Barcelona. Die Ergehniſſe: 55 5 en:52; 2. 255,87 choflowak r Zweiter mit Steuermann: 1. Wir ſki⸗Poſen:12,2; Seeclub Zürich:14,2; au ſchieden: SN Brügge 844,6; 2. 99 67 dub Maritim Barcelona:47, 2. Vierer„ohne“: 1. SN Marne⸗ Frankreich:43,4; 2. Laga Delft(Holland):44,56; aus hieden: Ré Guſar Split⸗Südſlawien:48,4; Wiosla arſchau:56. Vierer mit Steuermann: 1. Sturmvogel Spindbersfeld 71078; 2. Wioslarſki⸗Bromberg(Polen):17 ausgeſchie⸗ den: CAC Rauonitz⸗Tſchechoſlowakei:11,87 Nereus Amſterdam(Holland):14; SR Antwerpen(Belgien) 7240,56; SC Maritim Barcelona(Spanien):44,8. Achter 1. Lauf: 1.„KR“ Sibinik(Südſlawien):15; ausgeſchieden: CA Raudnitz:18 Sc Paris 619,6; Mord Leyden(Hollawd):20,2. 2. Lauf: 1. Hellas Berlin 629,2; ausgeſchieden: CR Brüſſel:34,6; Club Nautic Barcelona:41,8. 9 Stege im Einer und Vierer„ohne“ Die 385. Eu ropameiſterſchaften im Rudern haben dem erſtmalig wieder teilnehmenden Deutſchen Ruder⸗Verband zwei ſchöne Erfolge eingebracht. Mit zwei Siegen und zweiten Plätzen ſchnitt Deutſchland in der Länder⸗ wertung am beſten ab und gewann den für den Mann⸗ ſchaftspreis ausgeſetzten Glandaz⸗Pokal. Die neuen beutſchen Europameiſter ſind Guſtav Schäfer(Dresden) im Einer und die prächtige Mannſchaft des Würzburger Rudervereins im Vierer mit Steuermann. Unſere Henley⸗ ſſeger Braun⸗Möller wurden im Zweier„ohne“ von den vortrefflichen Oeſterreichern knapp geſchlagen. Am Schlußtage hatten ſich die Zuſchauer in Maſſen kingeſtellt. Das Wetter war trübe, aber Wind und Waſſer waren einwandfrei. Zwar war der Auftakt nicht gerade ſehr verheißungsvoll, denn in dem einleitenden Vierer mit Steuermann hatte Sturmvogel Spindlersfeld mit dem Ausgang des Rennens nicht viel zu tun. Italien, Frank⸗ reich, Ungarn und Südſlawien lagen bis 750 Meter faſt auf gleicher Höhe. Dann gingen die italieniſchen Titel⸗ berteidiger Pullino di Iſola'ſtria in Front und ge⸗ wannen ſicher mit zwei Längen in:54,6 vor den ſich über⸗ tͤſchend gut haltenden Franzoſen und Pannonia Budapeſt. Slurmvogel endete vor Polen äuf dem fünften Platz. im den Lorbeer 60 Europa-Meiſterſchaften in Magdeburg Mit der Sitzung der Europäiſchen Schwimm m⸗ liga wurden die 4. Schwimm ⸗Europameiſter⸗ ſchaften am Samstag in Magdebur g in feierlicher Beiſe eröffnet. Der Vorſitzende der FINA, Dr Donath⸗Budapeſt, begrüßte insbeſondere Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten. In einer kurzen An⸗ ſprache an die Verſammlung überbrachte der Reichsſport⸗ führer die Grüße der Reichsregierung und der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung. Dadurch, daß die Europäiſche Schwimmliga die 4. Europameiſterſchaften in Deutſchland gustragen läßt, gab ſie Deutſchland die Aufgabe, zum letzten Male vor den Olympiſchen Spielen 1936 die heſten und würdigſten Vertreter aller Nationen ſich in friedlichem Wettkampf meſſen zu laſſen. Mit Unterſtützung des Rei⸗ ches war vor den Toren Magdeburgs ein Stadion ent⸗ ſanden, das mit Recht den Namen„Europäiſche Schwimm⸗ kampfbahn“ trägt. Der Reichsſportführer überbrachte dann die Wiinſche des deutſchen Sports für einen erfolgreichen Verlauf der Wettkämpfe. Mögen ſich alle Teilnehmer in den Mauern der Elbeſtadt wohlfühlen und mögen die Kämpfe einen erfolgreichen Aufſchwung des europäiſchen Schwimmſports bedeuten. Unter dem Vorſitz von Fern ⸗England trat man an⸗ ſchließend in die eigentlichen Beratungen ein. Ein⸗ gangs ehrte man das Andenken des verſtorbenen Reichs⸗ präſtdenten durch Erheben von den Sitzen. Beſchloſſen wurde die Aufnahme der Schwimmverbände von Nor⸗ wegen, Lettland und der Türkei. Einen längeren Mei⸗ nüngsaustauſch löſte der Antrag der Tſchechoſlowakei aus, an Stelle des bisherigen Klebelsberg⸗Pokals einen neuen Europa⸗Pokal im Waſſerball auszuſpielen. Die Vorſchläge ber Tſchechen, das Davispokal⸗ oder Mitropacouv⸗Syſtem als Muſter für die Austragung anzuwenden, wurde ab⸗ gelehnt. Nur drei Stimmen fanden ſich für den Antrag Frankreichs, die Schwimmer aus Algier und Oran an den nächsten Europameiſterſchaften teilnehmen zu laſſen. Gleichfalls auf europäiſche Mannſchaften beſchränkt bleibt welterhin die Teilnahme an dem Waſſerball⸗Turnier um den Europa⸗Pokal. Die Einladung, die fünften Europa⸗ meiſterſchaften 1938 in England zu veranſtalten, wurde angenommen. In Verbindung mit dieſen Kämpfen findet auch der nächſte Kongreß der Europäiſchen Schwimmliga⸗ ttt. Bet den Wahlen wurden die alten verdienſtvollen Führer faſt ausnahmslos wieder auf ihre Poſten gerufen. Den Borſitz der Liga hat wieder Fern⸗England, ſtellver⸗ tretende Vorſitzende ſind Drigny⸗Frankreich und Haupt⸗ mann⸗Tſchechoſlowakei. Weiterhin gehören dem Vorſtand als Mitglieder an der DS ⸗Sportwart Otto Brewtitz⸗ Magdeburg, Dr. Barbacci⸗Italien, de Raeve⸗Belgien und A. S. Sirks⸗Holland. Zum Geſchäftsfüthrer wurde wieder Dr. Lev Donath⸗Budapeſt, der Generalſekretär der F NA, ernannt. Die 4. Guropameiſterſchaßten der Schwi w⸗ wer, die der Magdeburger Schwimmelub von 1896 im Aſtrag der Europäiſchen Schwimmliga aus richtete, wur⸗ 9 am Sonmtagnachmittag in feierlicher Weiſe eröffnet. Vorcslportfübrer von Tſchammer und Oſten hatte ſchon am oräbend bei einem Begrüßungsabend in der Feſthalle die Denteiſchen Schwimmer begrüßt und ſie im neuen tſchland willkommen geheißen. Zur offiziellen Eröff⸗ nung im neuen Magdeburger Schwimm⸗Stadion hatten ſich 8 gutem Wetter ſchon faſt 10000 Zuſchauer eingeſunden. e Swimmbahn bot mit den Flaggen der 17 teilnehmen⸗ 7 Nationen ein farbenprächtiges Bild. Auf der Tri⸗ ne ſah man viele prominente Perſönlichkeiten des ber gichen und öffentlichen Lebens. Unter den Klängen es Badenweiler⸗Marſches erfolgte der Einmurſch 115 Teilnehmer, wobei Deutſchland als veranſtaltende akon den imponierenden Zug beſchloß. In ihren brau⸗ and- beſte Ruder-Nation Die europäiſchen Meiſterſchaftskämpfe in Luzern Einen herrlichen Kampf lieferten ſich im folgenden Zweier ohne Steuermann die deutſchen Meiſter Braun⸗Möller(Wiking Berlin) und das öſterreichiſche Brüderpaar Kopetzky. Die mit hoher Schlag⸗ zahl losgehenden Italiener konnten die Führung nur bis 800 Meter behaupten, dann ſetzten ſich die Deutſchen an die Spitze und führten ſchon mit 1 Längen vor den Wie⸗ nern, die dann aber in prachtvoller, langer Waſſerarbeit nicht nur aufſchloſſen, ſondern in 742,6 noch mit zwei Längen einen ſicheren Sieg herausruderten. Schäfer beſter Skuller Sehr angenehm überraſchte alsdann Guſtav Schäfer in der Entſcheidung des Einers. Zwar war gerade dieſes Rennen nicht frei von Zwiſchenfällen, aber der Dresdner gewann ſo überzeugend, daß er wirklich als der beſte euro⸗ päiſche Vertreter ſeiner Klaſſe bezeichnet werden muß. Schon nach dem erſten Viertel kenterte der favoriſierte Schweizer Meiſter Ernſt Rufli und wenig ſpäter ſchlug das Boot des Südſlawen Zvonko um. Schäfer lag hier bereits an der Spitze und wies alle Angriffe des Ita lieners Amante und des Franzoſen Saurin ſicher ab. Wohl kam zum Schluß der Pole Verey nach vorn, aber dies m mußte ſich der Titelverteidiger einem Beſſeren be Schäfer gewann in 738,2 leicht mit anderthalb 9 Der zweite deutſche Sieg konnte im Vierer ohne Steuermann gefeiert werden. Die tapfere Mannſchaft des Würzburger RW 1875 löſte die Schweizer ſchon nach 500 Meter in der Führung ab. Dann machten die Süddei en ihr Rennen allein und alle Anſtrengungen des FC Zürich, den Zwiſchenraum von mehr als zwei Längen bis zum Ziel zu überbrücken, blie⸗ ben vergebens. Würzburg ſiegte in:40,4 äußerſt klar. Flalien gen Die internationale Rennwoche in Mün⸗ chen⸗Riem erreichte am Sonntag mit der Entſcheidung des„Großen Preiſes“ um das„Braune Band von Deutſchland“(20 000%) ſeinen Höhepunkt. Bei herrlichem Wetter hatten ſich rund 15 000 Turffreunde in Riem ein⸗ gefunden, darunter auch zahlreiche Ehrengäſte, u. a. die Staatsminiſter Wagner und Eſſer, Reichspreſſechef Dr. Dietrich und Oberbürgermeiſter Fiehler. Im Mittelpunkt des Programms ſtand natürlich das wertvolle Rennen um das„Braune Band“, zu dem ſechs Pferde geſattelt wurden. Als Deutſchlands beſte Waffe galt Agalire, die Dritte aus dem Derby und Gewinnerin des Hoppegartener Herold⸗Rennens. Die Stute rechtfer⸗ tigte aber nicht das in ſie geſetzte Vertrauen, ſondern der einzige Ausländer im Rennen, die dreijährige ita⸗ lieniſche Stute Tofanella des Stalles Teſio⸗ Incia Mailand, holte ſich den wertvollen Preis vor Aga⸗ lire, Ebro und Liedervater. Anfangs hatte Liedervater dfe Führung vor Agalire, Tofanella, Airolo, Marſilius und Ebro. Im Dornacher Bogen ging Agalire nach vorn und außen wurde von dem Negerjockei J. Romero die Ausländerin aufgebracht. j der Geraden zog Tofanella davon und gewann ſicher vor Agalire, Ebro und Liedervater. angs Die Ergebniſſe: vom Völkiſchen Beobachter. 2590 l. 1600 Meter. ifrau v. Oppenheims Arab Tarqui: 2. Aigan, 3. tig. Ferner liefen: Whät ea Weil. Tot. 11:10, Pl. 11, 14: der Schwimmer Sitzung der europälſchen Schwimmliga nen Trainingsanzügen mit dem Hoheitsabzeichen auf der Bruſt hinterließen die deutſchen Vertreter einen nachhalti⸗ gen Eindruck. Küppers und Sietas trugen die Fahnen voran. Der Präſident der Eu ropäiſchen Schwimmliga, Fern(England), begrüßte die Vertreter der 17 Natio⸗ nen, dankte dem Deutſchen Schwimmverband für die Aus⸗ richtung der Veranſtaltung und bat zum Schluß den Reichsſportführer, die 4. Europameiſterſchaften zu eröffnen. Von Tſchammer und Oſten gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß ſich die Länder in ſo großer Zahl in Magde⸗ burg eingefunden haben und erklärte darauf die Meiſter⸗ ſchaften für eröffnet. Ete Rademacher als Starter Anſchließend begannen ſofort die Wettkämpfe mit den Vorläufen über 100⸗Meter⸗Freiſtil der Herren.„Ete“ Rademacher, unſer Altmeiſter, fungierte als Starter. Vor⸗ weg ſei geſagt, daß die Bahn allen Anforderungen gerecht wurde. Das Waſſer war mit etwa 20 Grad recht angenehm und ſo waren alle Vorbedingungen für gute Zeiten ge⸗ geben. l Fiſcher und Wille im Endlauf In den drei Vorläufen über 100 Meter⸗Freiſtil ſetzten ſich durchweg die Favoriten durch. Den erſten Lauf ge⸗ wann der Ungar Eſik in der famoſen Zeit von 59,2 Sek. (50 Meter in 27,2) vor dem Holländer Moot und im zwei⸗ ten Lauf war der Deutſche Fiſcher in der neuen deut⸗ ſchen Freiwaſſer⸗Beſtzeit von 59,6 Sek. erfolgreich. Den dritten Lauf endlich gewann der zweite deutſche Vertreter Wille(Gleiwitz) in:01,36 Min. zuſammen mit dem Schweden Petterſſon. Beide Deutſche ſind alſo in der Entſcheidung, die am Montag ausgetragen wird. Genenger und Hölzner behaupten ſich Im erſten Vorlauf des Damen⸗Bruſt⸗Schwimmens über 200 Meter verſagte Rademachers Startpiſtole zweimal und ſo ließ man die Damen wieder abtreten und erledigte zuerſt den zweiten Lauf. In beiden Läufen blieben die deutſchen Vertreterinnen ſiegreich. Frl. Genenger⸗ Krefeld gewann den erſten Lauf in:12,4 Minuten vor der Dänin Jacobſen und der Engländerin Hinton und im zweiten Lauf wor Frl. Hölzner⸗ Plauen in 909,6 Minuten por der Dänin Inge Kragh und der Holländerin Kaſtejn erfolgreich. Dieſe ſechs Damen qualifizierten ſich für die Entſcheidung. Die Ergebniſſe des erſten Tags 100⸗Meter⸗Freiſtil(Vorläufe— Herren): 1. Vorlauf: 1. Eſik(Ungarn) 59,2 Sek.; 2. Mobi(Holland):02,63 Min.; 3. Bochenſki(Polen:02,83 Min. 2. Vorlauf: 1. Fiſcher (Deutſchland) 59,6 Sek.; 2. Scheffer(Holland):03 Min.; 8. Coſta(Italien):03,1 Min. 3. Vorlauf: 1. Wille (Deutſchland) und Petterſſon(Schweden) je:01,63 Min.; 3. Chriſtenſen(Dänemark):04,2 Min. 200⸗Meter⸗Bruſt(Vorläufe— Damen): 1. Vorlauf: 1. Genenger(Deutſchland):12,4 Min.; 2. Jacobſen (Dänemark) 317,0 Min.; 3. Hinton(England):18,0 Min. 2. Vorlauf: 1. Hölzner(Deutſchland) 3,093 Min.; 2. Inger Kragh(Dänemark) 317,3 Min.; 3. Kaſtein(Holland) :22,2 Min. 100⸗Meter⸗Freiſtil(Vorläufe— Damen): 1. Vorlauf: 1. den Ouden(Holland):08,9 Min.; 2. Blondeau(Frank⸗ reich):11 Min.; 3. Schramek(Tſchechoſlowakei):12, Min.(Salbert⸗Deutſchland als Vierte ausgeſchieden.) 2 Vorlauf: 1. Maſtenbroek(Holland):07,90 Min.; 2. Arendt (Deutſchland):09,4 Min.(neuer deutſcher Rekord); 3. Stenmark(Schweden) 119,9 Min. Im Waſſerballſpiel Deutſchlaud— Italien ſtegte die deutſche Mannſchaft glänzend mit:0, in der Halbzeit ſtand bas Spiel bereits:0 für Deutſchland. Auer durch Der Letzte ſpielfreie Sonntag brachte noch einmal Hochbetrieb auf faſt allen Mannhei⸗ mer Plätzen, die eine Rundbohn haben. So zeigte ein Rundgang am Sonntagmorgen eine intereſſante Schau. Wir begannen auf dem VfR Platz, wo der Platz⸗ verein gegen die zweiten Garnituren des Turn eins 1846 und oͤer M TG antrat. Urſprür etwas Größeres geplant; man wollte um den vor drei Jahren vom Bf geſtifteten Wanderpreis kämpfen, Abſagen von Poſt und Jahn Neckarau machten dieſe 2 zunichte. Wir kamen gerade zur Be ung der 2 die Kratochvill pom Platzverein vornahm und dabei au das in Ausſicht ſtehende 30jährige Jubiläum der Platz⸗ anlage hinwies. Auf dem Vſſſt⸗Platz wurden auch die Londoner Ergebniſſe unſerer M bekannt gemacht, die große Freude und Bewunderung hervorriefen. Vorher waren wir kurz auf dem Waldhof gefahren, wo es oͤie erſten Kämpfe um die Vere erſchaften zu ſehen gab. Auch der Sportverein propagiert nun mit Macht den olympiſchen Sport. Draußen in den Mannheimer Vororten ging es nicht In Brühl empfing der Fuß ball⸗ verein den TV Rhein au. hatten ſich einige hundert Zuſchauer eingefunden, begeiſtert den Sieg der eigenen Mannen miterlebten. Leiſtungen waren allerdings nicht gerade bedeutend. In Seckenheim war es nicht ganz leicht, den Au tragungsort der Klubkämpfe zwiſchen dem Vis Neckarau, der Turnerſchaft Käfertal und dem Veranſtalter, TB. Seckenheim, der mit zwei Mannſchaften antrat, zu finden. Im Schlöſſel konnte man ſich die Austragung nicht vor⸗ ſtellen. Aber es war doch ſo. Am Nachmittag wartete TV Frieödrichs feld einer größeren Veranſtaltung im Rahmen der Ver meiſterſcheften auf, on denen die beiden Fri f Vereine, TV und FC, Alemannia Rheinau und FG Secken heim teilnahmen. In Schwetzingen gaſtierte Mir 08 bei der dortigen SpVg 98, die wie die Jahre zuvor, ſchon ein eifriger Förderer der Leichtathletik iſt. minder lebhaft zu. Es die Die L mit felder unt das„Braune Band“ 2. Preis vom Franz⸗Ehmer⸗Verlag. 2500 /. 1600 Meter. 1. L. Mügges Lapſus(W. Printen), 2. Themis, 3. Humor. Ferner liefen: Wildmar, Strachur, Kätherl 4, Sphakla. Tot. 20:10, Pl. 11, 15:10. 3. Bayern⸗Preis. 3000 J, 1400 Meter. 1. Bekas(M. Seiffert jr., 2. Voltaire 2, 3. lief: Reſeda. Tot. 46:10, Pl. 17, 13:10. 4. Großer Preis um das„Braune Band“ Dentſchlands. Ehrpr. und 20 000 /. 2400 Meter. 1. Stall Teſio⸗Ineiſas Tofanella(J. Romero, 2. Agalire, 3. Ebro. Ferner liefen: Marſtlius, Liedervater, Airolo. Tot. 28:10, Pl. 15, 15:10. A. Pfiſters Miſſouri. Ferner Rennen in Hoppegarten 1. Geheimrat⸗Rennen. Lehrlin Dpeij. Maiden. ., 1600 Meter: 1. A. De Orphée(Zuber); 5 te; 3. Mongolenland. Toto: 47, Platz: 17, 17, 23. Ferner: Peter Paul, Greifer, Galgen vo Aldi bus, Poter, Ausg 2. Ermunterungsr M 1. a 8„ Selbſtgeſpräch, Alma mater, 3. Qnirl⸗Rennen. Ausgleich 2. 1. Geſt. Mydlinghovens 3. Origenes Toto: 84 P tris, Leidensm Herzog, tennen. 6800 Mk. flug(Printen); 2. ten. Zweij. 2950 Mk., bo(Staroſta); 2. Piſtoja; 3: 14, 12, 11. Ferner: Orangeade. Mk., 2400 Meter: 2. Novptlis; Ferner: Tan⸗ Srennen der Hengſte. Mk., eifr. v. Oppon M(Prin⸗ 3. Alpenſt g Toto: „ 17, 17. Ferner: Auerhahn, Atlas, Glauklos, Centurio, Herzaß, Balljunge Lewall, Perkeo. 6. Laubfroſch⸗Rennen. Dreijährige. Mekk., 1600 Meter: 1. Stoll Steinecks Portepéeé(Berndt); 2. Kaiſer⸗ Gaſt rolle. o: 59, Platz: 39, 28. Ferner: pavade; 3. Adamant Ratsherr, unenchurg. 7. Leichtfuß⸗Rennen. Ausgleich g. 2350 Mk., 1400 Meter: 1. Graf Wuthenaus Eloys(Kujawa); 2. C Kruzi⸗ türken; 4. Altona. oto: 91; Platz: 27, Fer⸗ ner: Wally, Hebmb ppelſprune Varro, Märker, Pollux, Cobva, Mond Siegdoppelwette: Gordejäger— Manzanares 202:10. Franzöſiſcher Turf Rennen zu Bernay 1. Rennen. 1. Mme L. Hucks Maypole(Daneſi); 2. Gymkang; 3. Arnale. Toto: 28, Platz: 18, 44. Fewner: Tobs, Boltana, Princeeſſe. 2. Rennen 1. Peeſſe F. Lueinges Kirghiz(Brethes); 2. Orvieto; 3. Tiberiade. Toto: 51; Platz: 19, 17. Fer⸗ ner: Silſirtie, Glycere. 3. Rennen: 1. Peeſſe.⸗Lueinges Adontde(Brethes); 2. Fidlandd; 3. Anémone 2. Toto: 24, Platz: 15, 30. Fer⸗ ner: Dorella, Carte de Viſite, Antonita. 4. Rennen: 1. S. Guthmanns Farol(Ruſſel); 2. Reine dd Ouilly; 3. Bavulé. Toto: 35, Platz: 15, 15. Ferner: Préſent, Taranis. 5. Rennen: 1. S. J. Unzues Mon Crédit(Du vand); 2. Mome la Ville; 3. La Monarchie. Toto: 35; Platz: 15, 15. Ferner: Fils de Mars, Tam Tam, Her Majeſty. 6. Rennen: 1. S. Guthmanns Gaffe(Sibbritt); 2. La Blottiene; 3 Le Verger. Toto: 135; Platz: 40, 57, 81. Ferner: Tara, Offieine, Charming, Villanelle, Broadſide. 7. Rennen: 1. Ch. Barillers Roſy Legend(peltier); 2. Foxy; 3. Fruitier. Toto: 79; Platz: 29, 21. Ferner: Betoum, Canneloni. Mannheimer Herbſtrennen fallen aus Wie wir erfahren, werden die Mannheimer Herbſtreunen, die Ende September ſtattfinden ſoll⸗ ten, wicht mehr ausgeſchrneben. Der Reiterſtarm wird aber eine Veranſtaltung durchführen, um den kleine⸗ ren Ställen eine Verdienſtmöglichkeit zu ſchaffen. Da⸗ gegen werden evtl. Ende September in Haßloch zwei Renntage abgehalten, bei denen ein Halbblutrennen, zwei Amateurreiten und einige Turnierprüfungen zur Durch⸗ führung kommen ſollenv. Auch Iffezheim will etwa acht Tage nach der internationalen Veranſtaltung ein ge⸗ miſchtes Programm mit Vollblut, Halbblut und Trabern ausſchreiben. Deutſcher Reiterſieg in Dublin Am Haupttag des Dubliner Reitturniers ſtand der Aga⸗Khan Wanderpreis, an dem 6 Mannſchaften teilnahmen, zur Entſcheldung an. Die Prüt⸗ fung mußte leider bei ſehr ungünſtigem Wetter ausgetra⸗ gew werden und der naſſe Boden wirkte ſich bei manchem Pferd als weiteres Hindernis aus. Zu den gewöhnlichen Fehlern, die man ſich an den Hinderniſſen holen konnte, wurden an den Wällen noch Stilfehler dazugezählt, die bei verſchiedenen Mannſchaften die Fehlerzohl noch er⸗ höhten. Die weitaus beſte Leiſtung zeigten die deutſchen Vertreter, die dann auch den Wander⸗ preis erringen konnten. Mit 31 Fehlern wurde Deutſch⸗ land Erſter, vor Frankreich mit 55 Fehlern, Irland mit 60, Belgien mit 72, Schweden mit 78 und die Schweiz mit 76 Fehlern. Südweſt ſchlägt Württemberg 79,5:75,5 P. Beim Leichtathletik⸗Gaukampf zwiſchen Süd weſt und Württemberg in Saarbrücken, den Südweſt mit 79,5 zu 75,5 Punkten gewann, gab es einen neuen deutſchen Rekord im Hammerwerfen. Der deutſche Meiſter Becker (Saarbrücken) warf 48,57 Meter und verbeſſerte damit den bisherigen Rekord von Seegers(Oßweil) um 52 Zenti⸗ meter. Tödlich verunglückt iſt der bekannte Schweizer Auto⸗ rennfahrer Ulrich Maag, der auf der Fahrt zum Acerbo⸗Pokoal bei Pescora mit einem Wagen zuſammen⸗ ſtieß und dabei einen Schädelbruch erlitt. 1 kathlel Spielplatz ihres Klubkampf, einige Ballſpiele vervollſtändigten dort das Programm. Auch beim S pV Waldhof wurden die Kämpfe um den Titel eines Vereinsmeiſters weitergeführt. Die Wettkämpfe bei VfR. Es hatte ſich om Sonntogvormittag eine ſtattliche Anzahl Intereſſenten eingefunden, um den erſten Klubkampf der Raſenſpieler mitzuerleben. Nun, die kleine Schar hat ſich gut gehalten und e etwas verſtärkten zweiten Garnituren von* id Turnverein einen zweiten Platz errungen. Dies wil herigen Untätigkeit im Vfgi⸗Lager ſchon etwas heißen. In den Einzelwett⸗ bewerben gab es für den Veranſtalter allerdings nur einen Sieg, den Keller im O⸗Meter⸗Lauf in 11,2 Sek. er⸗ auf ihrem Seckenheimer beendeten Die rang. Alle anderen Konkurrenzen fielen bis guf das Schleud herfen, das die Turner durch Weißer mit Beſchlag beleg an die MTG. In den Staffeln war reich, verlor aber nach die große 10⸗m ⸗Munde⸗Staffel an 1 deren Schlußmann das Rennen entſchied. In der Punktwertung war Mich mit 80 Punkten vor Vic mit 61 und TV 46 mit 56. Ergebniſſe: 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Keller⸗VfR. 11,2 Sek., 2. Kohl⸗1846 11,3 Sek., J. Jungmann⸗MTG. 11,8 Sek., 4. Höſchler⸗MTo 11,8 Sek. Kugeſtoßen: 1. Reil⸗ MTG. 13,14 Meter, 2. Köppen ⸗ 1848 11,80 Meter, 3. Schwöble⸗1846 10,98 Meter, 4. Jung⸗MTG. Strecke ſieg kurzen Verlauf :36,36 Minuten, 1. ⸗M TG Schmitt⸗Bſot:89, Tberl n. Weitſprung: 1. Haſenfuß⸗MTG. 6,21 Meter, 2. Köppen⸗ 1846 6,02 Meter, 3. Keller⸗BfR. 5,97 Meter, 4. Brod⸗M r. 5,74 Meter. f Diskuswerfen: 1. Jung⸗MT7G. 34,53 Meter, 2. Schöpfe⸗ VfR. 32,64 Meter, 3. Kunkel⸗VfR. 30,99 Meter, 4. Schwöb⸗ ler-1846 30,59 Meter. Amal 100 Meter⸗Staffel: 1. 45,6 Sek., 3. MTG. 46,1 Sek. 400⸗Meter⸗Lauf: 1. Haſenfuß⸗MTG. 53,5 Sek, 2. Haan⸗ 1846 54,4 Sek., 3. Reeber⸗VfR. 55,8 Sek., 4. Andräs⸗M och. 56,3 Sek. Schleuderball: 1. Köppen⸗1846 49,50 Meter, 2. Weifer⸗ 1846 45,35 Meter, 3. Brod⸗MTG. 42,43 Meter, 4. Reil⸗M T. 12,10 Meter. ö e 10 mal ½ Runde: 1. MTG.:00 Min., 2. VfR.:00, Minuten, 3. 1846:03 Minuten, 5 22 In Brühl: Der FV Brühl verſteht es auch während der fußball⸗ loſen Zeit, ſeine Anhänger auf den Sportplatz zu bekom⸗ men. Am Vorſonntag war das Landesſportfeſt der An⸗ kt, während der Woche war Bfe Neckarau dort zu Gaſt und heute waren die Turner aus Rheinau der Kampfpartner. Der Klubkampf umfaßte 14 Diſziplinen, von denen der Gaſtgeber allein neunmal für ſich entſchei⸗ den konnte. Piſter konnte dreimal als Beſter die Kon⸗ kurr beendigen. Die Rheinauer konnten wohl bei den Läufen verhältnismäßig gut abſchneiden, aber in den tech⸗ niſchen Uebungen war der Platzverein klar überlegen. Die beſte Leiſtung ergab mit faſt 35 Meter das Diskuswerfen, während ſonſt knapp der Durchſchnitt erreicht wurde. Die Punktere ug ergab für den Fußballverein Brühl 75.5 gegen 63.5 für den TV Rheinau. 3. Die Ergebniſſe: 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Kleiſer⸗M TG. r⸗Lauf: 1. VfR. 45,4 Sek., 2. 1846 ziehungspr HKleißner⸗Rheinau 11,8 Sek.; 2. Heck⸗ mann⸗Rheinau 11,9; 3. Piſter⸗Brühl 12,4. 200 Meter: 1. Kleißner⸗Rheinau 24,8; 2. Heckmann⸗Rheinau 24,8; 3. Langlotz⸗Brühl 25,5. 800 Meter: 1. Geſchwill⸗Brühl 218,0 Min.; 2. Bruckner⸗Brühl:20,0; 8. Schneider⸗Rhei⸗ nau:22,0. 3000 Meter: 1. Rief⸗Brühl 11:11, 2. Welter⸗ Brühl 11:11,4. 4 mal 100 Meter: 1. TV Rheinau 48 Sek.; 2. Fußballverein Brühl 48. 10 mal% Runde: 1. Fußball⸗ verein Brühl; 2. TV Rheinau. Schweden ⸗Staffel: 1. Fuß⸗ ballverein Brühl:17,5; 2. TV Rheinau 221,0. Weit⸗ ſprung: 1. Heckmann⸗Rheinau 5,75 Meter; 2. Endlich⸗TV Rheinau 5; 3. Geſchwill⸗Brühl 5,42. Hochſprung: 1. Brucker⸗Brühl 1,54 Meter; 2. Endlich⸗Rheinau 1/49; 3. Landlotz⸗Brühl 1,49. Kugelſtoßen: 1. Piſter⸗Brühl 11,72; 2. Meirner⸗Brühl 10,94; 3. Kleißner⸗Rheinau 190,34. Steinſtoßen: 1. Piſter⸗Brühl 8,08; 2. Meixner⸗Brühl 7,99; 3. Kleißner⸗-Rheinau 6,96. Diskuswerfen: 1. Piſter⸗B 34,99; 2. Stemmler⸗Rheinau 30,97; 3. Meixner⸗Brühl 30,55. Speerwerfen: 1. Endlich⸗Rheinau 39,65; 2. Kleißner⸗ Rheinau 38,00; 3. Faulhaber⸗Brühl 33,80. Schleuderball⸗ werfen: 1. Meixner⸗Brühl 47,45; 2. Elſäſſer⸗Rheinau 47,20; 3. Roßnecher⸗Rheinau 45,08. Punkte: 75,5:63,5 für Fußballverein Brühl. ... und in Seckenheim: „Die Wettkämpfe finden im Schlöſſel ſtatt“ erfuhr man auf Befragen, wo denn der Klubkampf der Seckenheimer Turner ſtattfinde, nachdem man auf dem Neckar⸗Platz ver⸗ gebens nach den bekannten blauen Bruſtringen des Bf Neckarau, der zuſammen mit der Turnerſchaft Käfertal im füngſten Mannheimer Vorort zu Gaſt war, geſucht hatte. Und es war ſo. Um die Gartenwirtſchaft im Schlöſſel zieht eine Laufbahn, die mit ihren 200 Meter Länge an die Läufer allerdings große Anforderungen ſtellte. Schon früh am Morgen begannen die Kämpfe, die mit Ausnahme der Läufe einige ganz achtbare Ergebniſſe zeitigten. Der beſte Athlet war unſtreitig Abel Gg. vom Vs Neckarau, der am Vormittag ſchon eine Reihe von Konkurrenzen ge⸗ wann und auch ſonſt achtbare Leiſtungen erreichte(Stab⸗ hochſprung.80 Meter). Wie wir erfahren haben, will Abel in Freiburg bei den badiſchen Zehnkampfmeiſterſchaf⸗ ten an den Start gehen. Nach den zehn Wettbewerben am Vormittag liegt Neckarau mit 113.5 Punkten vor Käfer⸗ tal 105.5 und Seckenheim J. 91.5. Für den Nachmittag ſind noch vorgeſehen: Diskus⸗ und Schlenderballwerfen, Olympiſche Staffel, 1500⸗Meter⸗Lauf und Keulen⸗ ſowie Speerwerfen, Die Ergebniſſe werden wir nachtragen. Am Sieg des Vfs Neckarau iſt kaum zu zweifeln. Die Ergebniſſe: 100⸗Meter⸗Lauf: 1. W. Abel⸗Vſe Neckarau 11,8 2. Herwerth⸗Käfertal 11,8 Sek.; 3. Büthe⸗Käſertal 11/0 Sek. 200⸗Meter⸗Lauf: 1. W. Abel⸗Neckarau 25,2 Sek.; 2. Her⸗ werth⸗Käfertal 25,2 Sek.; 3. Rieſenacker⸗Seckenheim. Sek. 400 Meter: 1. Lang⸗Neckarau 57, Neckarau 58,3 Sek.; 3. Herwerth⸗Käfertal 60 Sek. Meter⸗Lauf: 1. Lang⸗Neckarau 2,18,1 Min.; 2. Hein⸗ Neckawau 2,18,2 Min.; 3. Kohaut⸗ Käfertal 2,20, Min. A4-mal⸗200⸗Meter⸗Staffel: 1. Vfd Neckarau 1,48 Min.; 2. Tuwnerſchaft Käferbal 1,47,2 Min.; 8. Jahn Seckenheim 1,54,8 Min. Kugelſtoßen: 1. G. Abel⸗Nieckarau 11.81 Meter; 2. Jäger⸗Käfertal 11,15 Meter; 3. Müller⸗Seckenheim 10,57 Meter. Würfelſtoßen: 1. Jäger⸗Käfertal 9,46 Meter; 2. G. Abel⸗Neckarau 9,16 Meter; 3. Schmiech⸗Seckenheim 8,82 Meter. Hochſprung: 1. W. Abel⸗Neckarau 1,70 Meter; 1. Rieſenacker⸗Seckenheim 1,70 Meter; 9. Jüger⸗Käfertal 1,65 Meter. Weitſprung: 1. G. Abel⸗Peckarau 6,86 Meter; 2. Rieſenacker⸗Seckenheim 6,28 Meter; 3. Heſſenauer⸗ Neckawau 6,20 Meter. Stabhochſprung: 1. Rieſenacker⸗ Seckenheim 3,30 Meter; 2. Schmitz⸗Käſertal 2/90 Meter; 3. Triebele⸗Käfertal. Deutſchlands Tennismannſchaft für den Länderkampf gegen England in Hannover ſteht wie folgt: Herren: Henkel 2, Denker, Lund und Kuhlmann; Damen: Auſſem, Horn, Schneider und Schomburgk. Fritz Bender, der frühere Sportleiter der Amteitta Viernheim, der bei der Auflöſung des Süddeutſchen Fuß⸗ ball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes im Auguſt 1989 aus dem Di B ausgeſchloſſen wurde, iſt jetzt begnadigt worden. — 71 bei einem Gewitter bei weitem nicht ſo groß iſt, als wenn B. Seite/ Nummer 367 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. Auguſt 1983 Haben Sie Angſt vor dem Gewitter? Eine merkwürdige Tatſache iſt die: Menſchen, ſonſt nicht gerade ängſtlich ſind, Frauen, denen ſchwere Ehegewitter nichts anhaben können, men beim Ausbruch eines wirklichen Gewit⸗ Angſtzuſtände die manchmal geradezu komiſch Tauſende von Menſchen bleiben in einer ters wirken. Gewitternacht lieber wach, anſtatt das Gewitter zu verſchlafen. Dabei iſt die Zahl der Todesfälle durch Blitzſchlag weit geringer, als man gewöhnlich an⸗ nimmt. In Preußen werden alljährlich etwa 1000 Menſchen durch ſommerliche Gewitter vom Blitz ge⸗ troffen. Glücklicherweiſe wird aber nur ein Fünftel davon vom Tode ereilt. Die meiſten Todesfälle ereignen ſich natur⸗ gemäß im Freien und auf der Straße. Man kann ruhig behaupten, daß die Lebensgefahr man beiſpielsweiſe quer über eine belebte Straße geht. Die Menſchen ſetzen ſich jeden Tag Verkehrsgefahren aus, ohne Furcht zu empfinden, aber die Angſt vor einem Gewitter läßt ſie nachts nicht zur Ruhe kommen. Vor Erfindung des Blitzableiters durch Benjamin Franklin war die Gewitterfurcht begreiflich, denn damals konnte ein einſchlagender Blitz ganze Ort⸗ ſchaften vernichten. Heute iſt die Gefahr bei weitem nicht mehr ſo groß. Ein Gebäude, das mit einer Blitzableiteranlage verſehen iſt, kann nahezu als ge⸗ ſichert gelten. Bedingung iſt natürlich, daß die Blitz⸗ ableiteranlage in Ordnung iſt. Wenn der Blitz in eine Großſtadt einſchlägt, ſo ſucht er ſich vorwiegend Kirchtürme, Leitungsmaſten der elektriſchen Stra⸗ ßenbahn, Fabrikſchornſteine oder auch Bäume aus. Selten kommt es vor, daß er in eine Wohnung ein⸗ ſchlägt. Ein Entzünden von Möbelſtücken in einer Wohnung durch einen Blitzſtrahl gibt es in Stein⸗ häuſern überhaupt nicht. Maßregeln für Aengſtliche: Auf Aeckern, Wieſen. alſo auf baumloſen Ebenen, ſoll man während eines ſchweren Gewitters nicht aufrecht gehen, ſondern ſich auf die Erde legen, 1 nicht ſelbſt einen Anziehungspunkt für den Blitz z bilden. Ausflügler müſſen ebnen darauf achten, daß bei Blitzgefahr jede Gruppenbildung vermieden wird; denn je mehr Menſchen beiſammenſtehen, um ſo ſtärker wirkt die Anziehungskraft des Blitzes. Falſch iſt es bekanntlich, unter Bäumen Schutz zu ſuchen, vor allem nicht unter Eichen. Lieber bis auf die Haut durchnäßt werden und einen Schnupfen mit in Kauf nehmen. 1 Tduerfeierlichheiten von Benin In unseren 3 Theatern der Sonder berieht: ö Neudeck und Iannenbelg. Ihambra Roxy Morgen letzter Tag! fur heute Montag Anng Ondra bie gigantische Urwaldsensatſon ganz neuartig im Biedermeierkostüm als Klein „Künsflerisch““ „Trader Horn“ Dschungel Drama mit allen Tieren des Urwaldes 804 Ein Tonfilm in Schauburg 1 lom Igler „Jer Reiter J. Hrrausss Ein Wildwestfilm mit tollkühnst. Abenteuern Nur Ab 88 8 das 3. Programm ö Zlegel Ungeles Dfaschlager-Wonafs Eine alte Bauernregel, die ſo richtig auf die Ge⸗ fahr hinweiſt, lautet:„Vor den Eichen ſollſt du wei⸗ chen; vor den Fichten mußt du flüchten; vor den Tannen flieh von dannen; doch die Buchen ſollſt du ſuchen.“ Dieſe Regel ſtimmt inſofern, als die Buche die Elektrizität ſchlechter leitet als die Eiche. Es ſoll damit aber keineswegs geſagt ſein, daß man ſich bei einem Gewitter ohne Gefahr unter eine Buche oder irgendeinen anderee Baum flüchten ſoll. Sehr ge⸗ fährlich iſt es auch, ſich während eines Gewitters an eiſerne Zäune oder Gitter anzulehnen. In der Woh⸗ nung vermeide man die Nähe metalliſcher Gegen⸗ ſtände: Gas⸗ und Lichtleitungen, freihängende Be⸗ leuchtungskörper, Radio, Fernſprecher Oefen. Nach den Beobachtungen des meteorologiſchen Amtes des engliſchen Luftminiſteriums entladen ſich auf dem ganzen Erdball 16 Mil⸗ lionen Gewitter jährlich oder 44 000 täglich oder über 1800 Gewitter ſtündlich. Nach dieſer Statiſtik gibt es in Java und an der Mündung des eee die meiſten Gewit⸗ ter, und zwar im Durchſchnitt mehr als 200 Gewitter jährlich. Auch in Abeſſinien und Kamerun hat man die meiſten Gewitter beobachtet, während Chile und die Nord⸗ und Südpolargegenden gewitterarm ſind. L Ein Heimatſonderzug fährt, wie uns von dem Bumd„Heimattreuer Oberſchleſter“ in Freiburg ge⸗ meldet wird, am 18. Auguſt nach Schleſten. Der Fahrpreis ab Freiburg hin und zurück beträgt bei einer Beteiligung von mindeſtens 1000 Perſonen 21.50 Mark. Von Mannheim ab wird ſich der Fahr⸗ preis noch ermäßigen. Zuſteigemöglichkeit für Mann⸗ heim iſt in Heidelberg gegeben. In Schleſten hält der Zug in Görlitz, Bunzlau, Haynau, Liegnitz und Breslau. Die Rückfahrt findet am 31. Auguſt von Breslau aus ſtatt. Mit dieſem Zug iſt allen Schle⸗ ſtern Gelegenheit gegeben, ihre ſchon lange nicht mehr geſehene Heimat zu beſuchen. Anmeldungen müſſen ſofort auf der Geſchäftsſtelle des Vereins bei Landsmann Paul Seidel, A 2, 4, Fernſprecher 287 86, erfolgen. zei Mit einer Aenderung des Reichsablerbildeg für Dienſtſtempel uſw. iſt nach Mitteilung des Reichsminiſteriums des Innern in abſehbarer Zeit noch nicht zu rechnen.. zur endgültigen Regelung hat jedoch, wie das ND meldet, der Finanzminiſter keine Bedenken, daß bei Neubeſchaffungen von Dienſtſtempeln uſw. mit dem Reichsaolerbild als Abſchluß und Schmuckzeichen anſtelle der bisher vor⸗ geſehenen kleinen Sterne Hakenkreuze verwandt werden. Die Inſchrift iſt künftig bei Dienſtſtem peln uſw. allgemein in Fraktur auszuführen. Nur im Palas j: Nesation d. Jages! 8 5 1 2 Stunden lachen über: Renate müller im Hosen? in dem Tonfilm in dem größten und ur ikloria (Ein Mädel zieht sloh Hosen an) Die weitere Bomdenbesefzung: im listigen Vorprogramm: Nur im Gloria Der Ufa- Schlager mit der Bombenbes etzung Will Fritsch Trude Marlen-Idawüst- Herm Speelmanns- gusfay Waldau Jakob Tiedtke- paul Hörbige 7 K Jes Jungen beszauerg u Bine Ptebesgeschichte aus längst verhlunge- ra Warum wollen Sie mehr bezahlen? fordern Sie beim Einkauf ausdröcklich Dr. Dralle Rasiercreme Die große Tobe kostef nur 50 Pfennig. För ounöbertfreffliche Qudlität bürgt die Marke kin erbsengroßes Stock dieser Creme guf den angefeuchteten Pinsel gebroc, ergibt einen Schaum, der die besondere kigenschaſt hot, den hörteston Bart sofort schnitweſch zu machen. Sie Werden mit Erstaunen feststellen, doß Sie sich noch nie so schnell und angenehm rasieren konnten. unwns Un Täglich.50,.30..80..80 I Cale Odee Am Taffersell Heute Sonntag u. morgen Montag f Verlängerung! 5 Tägl. 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Wie in dem unvergessenen „Reifende Jugend“ werden hier die ersten Konflikte reifender junger Menschen in ergreifender Weise darge- Die weltberühmte Dresdner Musik- Hochschule, die lebens- u. liebesfrohen Musikstudenten bilden den Rahmen Für die zarte Liebesgeschichte der begabten Hanna Hagedorn, deren Kunst und Persönlichkeit in ihrem Kampf um den Mann ihres Herzens zur Vollendung heranreifen. Die Spannung der Handlung, die Darstellungskunst des Ensembles, in dem Leo Slezak seine bisher größte Leistung gibt, die aufwühlende Musik sind die großen Vorzüge dieses Filmes, der von der Reichsfilmprüfstelle mit dem Prädikat„künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet und auch für Jugendliche freigegeben wurde. „N o r ma“ 12.— bis 14.—, KHapok⸗- Malralzen in Qualität und Preis einzig. Aatratzan-Braner Alphornstr, 22 Konkurrenzlos. S618 PF Drucksachen liefert schnell Druckerei Dr. Haas Tanzschule Stündebeek N 7. 8 Tel. 230 06 Wir eröffnen am 4. Sept. die neuen Anfängerkurze unc erbitten gefl. 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Beſtimmungen des Herrn Reichswehrminiſters über den Ankauf volljähriger Truppen⸗ dienſtpferde im Herbſt 1934: Ueber den Ankauf volljähriger Truppendienſtpferde im Herbſt 1934 ſind vom Herrn Reichswehr⸗ miniſter ſolgende Beſtimmungen getroffen worden: 1. Zum Ankauf von volljährigen Reit⸗ und Zugpferden ſollen im Freiſtaat Baden die nachbezeich⸗ neten öffentl. Märkte abgehalten werden: am 11. September.00 Pfullendorf am 12. September.00 Offenburg. 2. Beim Ankauf werden die An⸗ forderungen zugrunde gelegt, die für den Remonteankauf maß⸗ gebend ſind. Da die Pferde für den ſofortigen Truppengebrauch erforderlich ſind, wird allgemein lein ſcharfer Maßſtab angelegt werden. Es werden nur Pferde angekauft im Alter von 4½ bis zu 14 Jah⸗ ren und in einer Größe von 1,56 Meter bis 1,65 Meter Stockmaß (ohne Eiſen gemeſſen). Füllen⸗ ſcheine ſind erwünſcht, jedoch nicht unbedingt erforderlich. Schimmel und tragende Stuten ſind vom Ankauf ausgeſchloſſen. 3. Die angekauften Pferde wer⸗ den ſofort abgenommen und den Truppenteilen unmittelbar über⸗ wieſen. Die Bezahlung erfolgt gegen Quittung mittels Schecks. 4. Pferde mit Hauptmängeln, die geſetzlich den Kauf rückgängig machen, ſind vom Verkäufer gegen Erſtattung des Kaufpreiſes, der Beförderungs⸗ und ſonſtigen Koſten zurückzunehmen, desglei⸗ chen ſolche Pferde, die ſich binnen fabinadabe -für pexiodiſche anne Th. Storms Meister- Novelle mit Math. Wiemann Marlanne Hoppe „Künsflerisch und besonders wertvoll!“ 82⁴⁷ Jugend hat Zutritt! Wir benötigen für unſere vier Abteilungen noch PERSONAL Stellen Sie ſich bitte um und treten in den Reiſe⸗ beruf ein. Wir ſind Ihnen gerne behilflich, indem wir Sie nicht nur koſtenlos ausbilden und ein⸗ führen, ſondern auch dauernd beſchäftigen. Auch Sie müſſen 60—80 Mark in der Woche verdienen. 0 5 Beg.:.00,.00,.30 Uhr 915 Ankaufstage erweiſen und Stuten, deren Trächtigkeit nach⸗ träglich feſtgeſtellt wird. Da dies häufig erſt in vorgeſchrittener Entwicklungsſtufe möglich ſein wird, muß vor dem Verkauf ge⸗ deckter Stuten gewarnt werden. Die geſetzliche Gewährsfriſt wird Augenentzündung (innere Augenentzündung, Mond⸗ blindheit) und Rotz auf 28 Tage, für Kehlkopfpfeifen(Rohren) auf 21 Tage verlängert. Mit Rück⸗ ſich auf die durch die Zurück⸗ nahme für den Verkäufer ent⸗ ſtehenden Unkoſten wird empfoh⸗ len, die Pferde vor dem Verkauf beſonders auf Kehlkopfpſeiſen ein⸗ gehend zu unterſuchen. Zur Anzeige eines Hauptman⸗ gels eines Pferdes an den Ver⸗ käufer nach 8 485 BGB. iſt nicht nur die Remontierungskommiſ⸗ ſion berechtigt, die den Kauf ab⸗ geſchloſſen hat, ſondern auch jede andere Stelle der Heeresverwal⸗ tung, alſo auch der Truppenteil, dem das Pferd überwieſen iſt. 5. Verkäufer, die Pferde vor⸗ führen, die nicht ihr Eigentum ſind, müſſen ſich gehörig aus⸗ weiſen können. 6. Der Verkäufer iſt verpflichtet, jedem verkauften Pferd eine neue ſtarke rindlederne Trenſe mit glat⸗ tem, ſtarkem, einfach gebrochenem Gebiß und eine neue Kopfhalfter von Leder oder Hanf mit zwei mindeſtens 2 Meter langen Stricken unentgeltlich mitzugeben. 7. Die Verkäufer werden er⸗ ſucht, die Schweife der Pferde nicht ſtbermäßig zu beſchneiden und die Schwauzrübe nicht zu verkürzen. 45 Bad. Miniſterium des Innern. Versteigerung In unſerem Verſteigerungslokal . 5, 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet am Mittwoch, 1 15. Auguſt 1934, Uhr die öffentliche 3 ver⸗ fallener Pfänder(Auzüge, Män⸗ tel, Weißzeug, Stiefel und dergl.] gegen Barzahlung ſtatt. 11 Städt. Leihamt. Verſteigerung des Obſterträgniſſes der ſtädt. Obſtbäume in Neckarau am Dienstag, den 14. Auguſt, 8 Uhr, gegen Barzahlung Zuſam⸗ menkunft am Niederbrückl. 8 Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltg. 45 Tagen nach als Klophengſte Damen und Herren die Vertrauen haben, melden ſich Montag, Diens⸗ tag und Mittwoch v. 10—12 u. nachm. v. 16—18 Uhr mit Ausweis. Keine Kaution nötig. V462 Große Merzelſtraße 7, parterre, links. Nettes 8 Servierfräuein V rl ã fe ſofort geſucht. 8 Beige 5e. Sehr gut einge hetes Va 73 1, 9. Hofel-Resfaurantf in Ludwigshafen a. Rh., im ſüdl. Stadtzentr., 10 Fremdenz., große maſchin. betrieb. Kühlanlage(bis 135 hl. Lagerung), elektr. Bier⸗ erbe, Hofeinf., reichl. Inventar, erbteilungsh. äuß. günſt. zu verkf. Zunächſt notwend. Kap. 20—25 000 Mk. erford. Georg Hecker, Ludwigs⸗ hafen a. Rh. Luitpoldſtr Nr. 34. Verkaufe Ja Exiſtenz, D. R..M. Haushalfs- Schlager Automarkt 95 Habana lengralverhefung Ersatzteillager 0 m. 2 Maſch. u. 3 elektr. 3 5 tot., noch im Betr., m. Kunden⸗ p ſtamm. Preis 1000. 7980 Werkstätte Näher. unt. M. 32 an die Geſch. Baragenhetrieb HREIB= 0 FEN falk kau. 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