110 mlt Sybille eneiner malstioh hloſſen. tenamt. rüh? Uhr bank Kuh. 3 — e Mittag. r, für die met unliebſame n werden. le del zeitung * N Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. eue Mannheimer Jeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im voraus zu wöchentlich.50 RM. im Monat 7 Ausgaben. 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe Mittwoch, 15. Auguſt 1934 145. Jahrgang— Nr. 370/37 Wie Rudolf Heß den Führer ſieht Mitreißendes Trouebekenntnis Meldung des DNB. f f— Kiel, 14. Auguſt. Nachdem der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß am Montag in Breslau in einer großen Maſſen⸗ verſammlung über die Entſcheidung des nächſten Sonntags geſprochen hatte, nahm er heute abend hier in einer Rieſenkundgebung abermals das Wort. Kaum je iſt mir eine Rede— ſo begann Rudolf Heß— ſo ſchwer gefallen, wie dieſe. Denn es iſt ſchwer, etwas begründen zu ſollen, was an ſich eine ſolche Selbſtverſtändlichkeit iſt, wie die Nachfolge Adolf Hitlers auf Hindenburg. Wenn jemand wie ich 14 Jahre hindurch die Ueberzeugung hegte: Niemand anders als dieſer Mann wird einſt das Schickſal Deutſchlands mei⸗ ſtern— und wenn ſich dieſe Ueberzeugung von Jahr zu Fahr feſtigte und über das urſprünglich Gefühls⸗ mäßige hinaus ſeine Begründung fand in einer ſchier endloſen Reihe von Beweiſen für die überlegene Führerſchaft Adolf Hitlers—, dann iſt es wirklich ſchwierig, ſich heute nach der praktiſchen Erfüllung der 14jährigen Forderung hinzuſtellen und die ein⸗ zelnen Gründe zuſammenzuſuchen, die es rechtferti⸗ gen ſollen, daß Adolf Hitler nunmehr oberſter und alleiniger Führer des deutſchen Volkes iſt. Ich hatte das Glück— ſei es durch Zufall, ſei es durch Beſtimmung— einſt im Sommer 1920 im Sterneckerbräu zu München in ein kleines Zimmer zu kommen, in dem ein mir bis dahin völlig unbe⸗ kannter Mann, ein gewiſſer Adolf Hitler, vor einem Dutzend Menſchen einen Vortrag hielt. Ein Vortrag, der ſo klar und logiſch und über⸗ zengend ein neues politiſches Programm entwickelte, das alles enthielt, was ich als heimkehrender Front⸗ ſoldat als Ausweg ſuchte aus der ſcheinbar verzwei⸗ ſelten Lage, in der meine Frontkameraden und ich Deutſchland vorfanden.— Einen Vortrag, der einen unerhörten Glauben und eine fortreißende Leiden⸗ ſchaft ausſtrömte, wie ich es vorher nie erlebt hatte. Beſonders eigenartig war es, daß ich und andere Zuhörer mit geſundem Menſchenverſtand nicht hell herausplatzten, als dieſer Reoͤner mit ſeinen wenigen Mann Gefolgſchaft allen Ernſtes wie in einer Viſion ſagte, es würde der Tag kommen, da die Fahne der neuen Bewegung, für deren Sieg er kämpfe, über dem Reichstag, über dem Berliner Schloß, ja über jedem deutſchen Hauſe wehen werde, als das ſieg⸗ reiche Symbol eines neuen, ehrenhaften, nationalen und ſozialiſtiſchen Deutſchland. Es gab in dieſem Augenblick— damals im Stern⸗ eckerbräu— nur zwei Möglichkeiten: entweder ſo⸗ ſort wieder von dieſem„Narren“ zu gehen, oder aber— wie ich es tat— von dieſem Manne die Ueberzeugung von hinnen zu nehmen: Dieſer oder kein anderer a rettet Deutſchland! 8 Ich gab der Ueberzeugung einem Freunde gegen⸗ über mit den gleichen Worten Ausdruck und war am ſelben Abend der glühendſte Verehrer und hin⸗ gebungsvollſte Gefolgsmann dieſes Führers. Aber wie ſo vieles andere im Leben des Füh⸗ kers war es auch wohl vom Schickſal vorbeſtimmt, daß ſeine Umwelt verblendet genug war, ihn lange nur mit der Waffe des Lächerlichmachens zu bekämp⸗ ſen und darüber koſtbarſte Zeit zu verlieren. Die Vorſehung, von der der Führer oft ſo gläubig ſpricht, hat ihn und ſeine Bewegung vor der Ver⸗ nichtung bewahrt und beide für ihre Zwecke erhalten. Ich hannte dieſen Adolf Hitler, als er noch im ab⸗ geſchabten feldgrauen Rock und oft mit hungrigem Magen in Begleitung von ein paar Getreuen nachts durch die Straßen Münchens zog, Zettel anzukle⸗ ben, i der einen Hand einen dicken Eichenſtock, mit mer nur zu oft ſich in der urſprünglichſten Weiſe mit Gegnern der damaligen USPD und des Spar⸗ aakusbundes, häufig aber auch irgendeiner bürger⸗ lichen Partei herumſchlug, weil ihnen das Ankleben dieſer Zettel mit primitiven Wahrheiten nicht paßte. Ich ſah den Mann in ſpäteren Jahren des Auf und Nieder ſeiner Bewegung, in den Augenblicken der ſchwerſten Rückſchläge, als ſeine Gefolgschaft oft der Verzweiflung nahe war— immer war er es, der e einmütigen wieder aufrichtete, ſie mit neuem Feuer beſeelte, neuen Glauben verbreitete. Ich war mit ihm zuſammen in der Feſtung Landsberg, als alles endgültig verloren ſchien, als ſeine Bewegung zerfiel im Streit der Unter⸗ führer gegeneinander, als die Gefahr beſtand, daß er, der allein noch retten konnte, durch Streichung der ewährungsfriſt weitere vier bis fünf Jahre hinter Damals, als die Ausſicht auf Verwirklichung gleich Null war, entwik⸗ kelte er von neuem ſein Programm, damals legte er⸗ dar, wie er die Bewegung neu aufbauen würde, an⸗ geglichen an die neuen Verhältniſſe unter Verzicht auf jede Illegalität. l Schloß und Riegel bleiben müßte! Damals, wie ſtets ſonſt, zeigte er ſich als Meiſter in der Anpaſſung an neue Lagen, im radikalen Brechen mit Wegen die er für überholt oder ungangbar hielt! Mit der Sicherheit des großen Führers ſagte er mir mitten im ſcheinbar endgültigen Zuſammenbruch ſeines Werkes voraus, daß er einige Jahre brauche, um die Bewegung neu aufzubauen, und daß er nach ſieben Jahren die Macht in Deutſchland darſtellen werde, die notwendig ſei, um den Gegnern im In⸗ nern ſeinen Willen aufzuzwingen. Dies war an der Wende des Jahres 1924/25. Sieben Jahre ſpäter ſchrieben wir 1932 Es war das Jahr, in dem die Kräfte der ver⸗ gangenen Zeit vergebens verſuchten, den endgülti⸗ gen Sieg des Nationalſozialismus aufzuhalten, es war das Jahr, in dem alle Kampfmittel gegen Hitler und ſeine Bewegung ſich als untauglich erwieſen, ja aller Kampf mit den ſchlimmſten Mitteln der 5 Lüge und Verleumdung letzten Endes doch immer wieder zu ſeinem Vorteil ausging. 5 Wie oft wiederholte der Führer damals das Wort: Die anderen können tun was ſie wollen: Wenn eine Idee an ſich richtig iſt, wenn ſie konſequent ö befolgt wird, wenn die Bewegung, wie Ihr ſie kennt,. konſtruktiv logiſch aufgebaut iſt, wenn die Führung trotz aller Rückſchläge das Ziel zäh verfolgt, muß mit mathematiſcher Notwendigkeit ihr der Sieg eines Tages doch zufallen! Ja, je länger die Gegner un⸗ ſeren Sieg hinauszuzögern vermögen, deſto über⸗ wältigender muß er einſt ſein. Die überreife Frucht fällt der Bewegung gewiſſermaßen in den Schoß!“ Dieſe Worte aus dem Entſcheidungsjahr 1932 bergen die Erklärung in ſich für die beſonders dem Ausland unerklärliche Plötzlichkeit und Totalität der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus im Jahre 1933. So bin ich rückwirkend überzeugt, daß auch die lange Hinauszögerung des Sieges, die vierzehn⸗ jährige Kampfzeit vor Erringung der Macht ſchick⸗ ſals mäßige Notwendigkeit war. Schickſalsmäßige Notwendigkeit, wie im Leben des Führers einſt der frühe Tod der Eltern, der ihn in jungen Jahren wirkliche Not kennenlernen ließ! eee Das freudige Ja der badischen Wirkichaft Karlsruhe, 15. Auguſt. Der Präſident der Badiſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer erläßt ſolgenden Aufruf: Der 19. Auguſt 1934 iſt ein Schickſalstag des deutſchen Volkes und damit auch der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Der Führer und Reichskanzler hat nach dem Ab⸗ leben des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg die Befugniſſe des Staatsoberhauptes mitübernym⸗ men; in ſeiner ſchlichten Art verzichtete er auf die Amtsbezeichnung, die der Geſchichte angehören ſoll. Zielbewußt und klar hat er mit dieſem Schritt das Führerprinzip zur höchſten Vollen⸗ dung gebracht. Dafür danken wir ihm. Führer und Volk ſind eins. Und wenn der Führer heute an ſein Volk appelliert, ſo bekennt ſich dieſes freiwillig und in treuer Gefolgſchaft zu ihm. f Auch die badiſche Wirtſchaft ſteht in vollem Vertrauen hinter dem Führer. Sie dankt ihm, daß er mit ſtarker Hand neue Wege der Arbeitsbeſchaffung gewieſen hat und dadurch nicht nur der Wirtſchaft neues Vertrauen einflößte, ohne Gedanken das ſie nicht leben kann, ſondern daß er auch Mil⸗ lionen Volksgenoſſen wieder Arbeit und Brot gab und damit auch den Glauben an ihr Vaterland. Wo einſt in den Stätten der Arbeit und vor den Fabriken Klaſſenkampf und Selbſtzerfleiſchung wahre Orgien feierten, herrſchen heute Arbeitsfriede und Ordnung. Betriebsführer und Gefolgſchaft ſind nicht mehr künſtlich in feindliche Lager geſpalten, ſondern zu einer geſchloſſenen Einheit im der Volksverbundenheit zuſammen⸗ geſchweißt. dieſes Werkes des innerpolitiſchen Friedens. Außenpolitiſch hat der Führer der Ehre und Würde des Dritten Reiches neues Anſehen und neue Achtung erworben. Damit durch die Volksabſtim⸗ mung die nationale Einheit des deutſchen Volkes und ſein reſtloſes Vertrauen zum Führer vor der ganzen Welt in Erſcheinung tritt, bekennt auch die badiſche Wirtſchaft ſich freudig zum Führer mit„Ja“. gez.: Dr. Kentrup, Gauwirtſchaftsberater der NSDAP, Gau Baden, und Präſident der Badiſchen Jnduſtrie⸗ und Handels⸗ . kammer. Der Tag der Arbeit war die Krönung Die Not, die ihn zwang, Banarbeiter zu werden. lehrte ihm zugleich das Verſtändnis für die Not ſeiner Mitmenſchen und ließ ihn das Los des„Proletariers“ kennenlernen. Der Kampf um das tägliche Brot und die primitipſten kulturellen Bildungsmittel in jener Zeit hat im Führer das ſtarke Gefühl der Verbundenheit mit ſeinen handarbeiten⸗ den Volksgenoſſen auf immer hinterlaſſen. Schickſalmäßig notwendig waren für ihn die Jahre in der Front des Weltkrieges, weil ſie ihm Gefahren verachten lehrten, weil ſie ihn härteten, weil ſie ihn zuſammenbrachten mit allen Schichten des deutſchen Volkes und ihn erkennen ließen, wie nichtig Klaſſendünkel und Standesſtolz ſind und weil ſie ihm endgültig lehrten, mit dem Volke zu fühler und die Sprache des Volkes zu reden. Schickſalmäßig notwendig war für Adolf Hitler die Revolte des Jahres 1918, weil ſie trotz ihrer ver⸗ brecheriſchen Führung vieles aus der alten Be⸗ griffswelt vorwegnehmend aus dem Wege räumte, das ſpäter der nationalſozialiſtiſchen Revolution Schwierigkeiten bereitet hätte und das von dieſer nicht mit der gleichen Unvoreingenommenheit und Brutalität hätte beſeitigt werden können. Um Haaresbreite verhinderte es das Schickſal, daß der Führer bereits 1932 an die Regierung kam; mit ihm wären Männer an die Macht gekommen, welche innerlich ſeine Feinde waren und ſpäter als Mitglieder der Regierung ſchwerſten Schaden hätten anrichten können. 0 So ſchwer den Führer 1934 menſchlich der Verrat Röhms traf, ſo ſehr ihn ſeeliſch das blutige Gericht, welches er halten mußte, be⸗ laſtete, ſo notwendig war auch dieſes Zwi⸗ ſchenſpiel, daß die Führerſchaft Adolf Hitlers vor dem Volke endgültig erwies. Der 30. Juni zeigt den Geführten, daß ſie die menſch⸗ liche Güte des Führers, ſeine vorſichtige und weiſe Führung nicht mißverſtehen dürfen, daß ſie daraus nicht das Recht ableiten dürfen, ſich über den Willen des Führers hinwegzuſetzen oder gar Verrat an ihm und ſeiner Sache zu üben. Der 30. Juni beugt vor, daß etwa Unterführer in einem kritiſchen Augenblick Verrat üben aus Unkenntnis über die Härte des Führers— in einem Augenblick, in dem dann der Verrat tödlich wirken könnte. Der 30. Juni mit ſeiner faſt grauſam ſcheinenden Härte beugt vor, daß ſich ein ſolcher Tag wiederholt. Nach dem 30. Juni erſt— nachdem das abſchreckende Beiſpiel für immer aufgeſtellt war, nachdem alle, die mit Gedanken an Verrat ſpielen wollten, wiſſen, was ihnen drohe, konnte der Führer erklären, daß künftig niemand mehr dem ordentlichen Richter mehr entzogen wird und jeder ſeinerſeits vor das Gericht kommt, der da glaubt, Gerechtigkeit üben zu müſſen, ohne daß ein Richter ſprach. Die Vorſehung gab ihm die Gaben und Kräfte, um die günſtigen und ungünſtigen Umſtände, welche er vorfand und welche im Laufe der Zeit ſich ent⸗ wickelten, zu verwenden zur Erreichung ſeines Zie⸗ les: der Rettung Deutſchlands. Die Vorſehung handelt oͤurch ihn unerklärlich, zugleich aber auch ſichtbar für alle, die das Glück haben, ihn in ſeinem Schaffen aus nächſter Nähe verfolgen zu können. Wie oft ſagte er mir:„Ich weiß, daß dieſe meine Entſcheidung oder dieſe meine Hand⸗ lung richtig iſt, ich kann im Augenblick noch nicht ſagen, warum, aber ich fühle, daß es richtig iſt, und die Entwicklung wird die Rich⸗ tigkeit beweiſen.“ Mit untrüglicher Sicher⸗ heit zeigte ſich ſpäter ſtets, daß dieſes un⸗ erklärliche Gefühl 35 9 richtig geleitet atte. Ein großer Geſchichtsſchreiber hält die Fähig⸗ keit, ie Dinge richtig zu ſehen, für das Entſcheidende für den Staatsmann und für wichtiger als das Talent. Kaum je hat aber ein Führer dieſe Fähigkeit ſtärker gehabt, als Hitler— den Beweis finden wir in ſeinen Reoͤen ſeit 1920. Selten ſind politiſche Zuſtände und Zukunfts entwicklungen rich⸗ tiger geſehen und vorausgeſagt worden. Selten dar⸗ über hinaus die Folgerungen klarer gezogen wor⸗ oͤen dank ſeiner Fähigkeit, die ſchwierigſten und komplizierteſten Dinge und Fragen in die großen und einfachen Grundlinien zu zerlegen, ſie zurück⸗ zuführen auf den klaren Urſprung. Es iſt der„ſchlichte Verſtand“ des Genies, der immer das Weſentliche und Naheliegende Kein Recht ohne Nacht! 5 Keine Macht ohne E„%%% Wahrer deutscher Einheil Dem Einheit! Dein„al“ 2. Seite/ Nummer 371 Neue Mannheimer Zeitung/ Mftiag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Auguſt 1932 ſteht. Ja, Adolf Hitler iſt ein Genie— auch die Gegner beſtreiten das heute nicht mehr. Die Fähigkeit, richtig zu ſehen, welche der Ge⸗ ſchichtsſchreiber für ſo weſentlich, ja für weſentlicher hält als das Talent, verbindet ſich beim Führer nicht nur mit Talent, ſondern mit Genialität. Die Fähigkeit richtiger Erkenntnis, verbunden mit der Genialität, und beides verbunden mit dem Wirken der Vorſehung, gibt uns die Erklärung für das Wunder, welches ſich in den letzten Jahren und insbeſondere ſeit dem Regierungsantritt Hitlers vor unſeren Augen vollzogen hat. Denn iſt die Wandlung, die in unſerem Voske vorging, nicht ein Wunder: dieſes Zurückfinden zu ſich ſelbſt, zu den Quellen ſeiner Kraft, dieſes Wie⸗ deverwachen ſeines Stolzes und ſeines Ehrgefühls, des Willens zur Selbſtbehauptung vor der Welt, dieſes Freimachen von allen internationalen Giften, von den Erſcheinungen des Verfalls auf allen Ge⸗ bieten ſeines Lebens. Vielleicht könnte einer einwenden, daß es nicht gut ſei, alle Macht in einer Hand zu ver⸗ einen. Der ſoll ſich geſagt ſein laſſen, daß einſt ſchon die Römer in ſchweren Zeiten ihres Volks alle Macht einem Jungen und Tatkräftigen übergaben, und die Römer wußten, wie man Staaten führt. Sie wußten, daß Männer Geſchichte machen. Sie wuß⸗ ten, daß in Kriſenzeiten Perſönlichkeiten das Steuer führen müſſen, Perſönlichkeiten, die verbun⸗ den ſind mit dem lebendigen Sein ihres Volks. Vielleicht möchte einer einwenden, daß ſchließlich ſogar ein Adolf Hitler Gefahr laufen kann, mit Will⸗ kür und Unbedacht ſeine Alleinherrſchaft auszuüben. Da kann ich nur antworten: Ein größerer Schutz gegen den Mißbrauch eines Amts als parlamentari⸗ ſches Kontrollorgan oder als eine Teilung der Macht iſt das Gewiſſen der ſittlichen Perſön⸗ lichkeit. Und ich weiß, aus der Kenntnis des Menſchen Adolf Hitler, daß niemand mehr ſich ſei⸗ nem Gewiſſen verantwortlich fühlen kann und kraft ſeines Gewiſſens ſeinem Volk als er. Ich habe es die Jahre hindurch geſehen, wie er mit verantwortungs⸗ vollen Entſchlüſſen rang, die die Entſcheidung hinaus⸗ zogen, bis er die Gewißheit hatte, einwandfreie Un⸗ terlagen zu ſeinen Entſchlüſſen zu beſitzen. Ich weiß, wieviel ſchlafloſe Nächte ihm allein der Entſchluß gekoſtet hat, Deutſchlands Aus⸗ tritt aus dem Völkerbund zu erklären. Ich weiß, wie er wieder und wieder ſich die Ein⸗ wände aller vortragen ließ, die Einwände zu bringen hatten. Ich weiß, wie er nicht ruhte, bis er die Einwände durch ſeine klare Logik widerlegt hatte. Erſt dann faßte er den endgültigen Entſchluß und übernahm die alleinige Verantwortung. Sein Ge⸗ wiſſen, die Verantwortung vor ſeinem Volk und vor der Geſchichte ſind ſeine letzte und höchſte Inſtanz. Die Richtigkeit ſeines Handelns in der ganz großen Linie aber prüft er nach, indem er ſich von Zeit zu Zeit an das Volk ſelbſt wendet und ſich ſeine Füh⸗ rerſchaft von neuem beſtätigen läßt. Hiſtoriker nennen die Alleinherrſchaft die Hheſte oder ſchlechteſte Staatsform, je nach der Perſön⸗ lichkeit des Alleinherrſchers. Wir wiſſen, daß Adolf Hitler zum Führen geboren und zum Führen be⸗ ufen iſt, da ſich in ihm nach ſeinem ganzen Wirken eine ſittlich höchſtſtehende Perſönlichkeit offenbart Hat. Er, als Alleinherrſcher, gibt ſomit dem deutſchen Volk die beſte Regierungsform, und unſer Volk braucht in ſeiner Not— weiß der Himmel— endlich die beſte, heute mögliche Regierungsform. Deutſche Volksgenoſſen! Führt Euch auch die außenpolitiſche Bedeutung der Abſtimmung vom 19. Auguſt in aller Deutlichkeit vor Augen und macht ſie— jeder in ſeinem Wirkungskreis Euren Familienangehörigen, Euren Arbeitskamera⸗ den, Euren Verwandten, überhaupt allen klar, mit denen Ihr zuſammenkommt. Bedenkt dabei, daß die ganze Welt mit Spannung darauf ſieht, ob ein ge⸗ ſchloſſenes deutſches Volk das Jawort der Treue ſeinem Führer gibt. Hunderttauſende von Zeitungsſchreibern warten darauf, den angeblichen Zuſammenbruch des Natio⸗ nalſozialismus ihren Leſern melden zu können, wenn am 19. Auguſt auch nur eine geringe Zahl Deutſcher weniger zur Wahl geht als am 12. Novem⸗ Der. Sie hoffen auf den Zuſammenbruch des Natio⸗ Ralſozialismus, weil ſie wiſſen, daß dies den Zu⸗ ſammenbruch Deutſchlands bedeuten würde. Das deutſche Volk dokumentiert mit ſeinem Ja⸗ wort der Treue am 19. Auguſt dem Ausland: Wir Deutſche ſehen in Adolf Hitler den uns vom Schickſal beſtimmten Führer. Wir Deutſche heißen gut, was er bisher nach innen und außen für Deutſchland getan hat und vertrauen ſeinen Ent⸗ ſchlüſſen für die Zukunft. Deutſchland ſieht in Adolf Hitler den berufenen Nachfolger Hindenburgs, und es iſt nunmehr das ganze deutſche Volk, das Adolf Hitler den Ehrennamen gibt, den ihm die . Bewegung ſeit langem gegeben at: 8 Der Führer. 5 Waere Dies Wort iſt viel mehr als eine Anrede, es iſt ein Bekenntnis und eine Gewißheit: Mein Führer. Und gveiter ſagt das deutſche Volk dem Ausland: Es ſoll Adolf Hitler unſer Führer ſein und bleiben, weil deſſen Politik die Politik des ganzen deutſchen Volkes iſt. Seine Herrſchaft garantiert die Stabi⸗ Iität der Machtverhältniſſe in Deutſchland. In ſei⸗ nem Namen und durch ſeine Bewegung iſt die Eini⸗ gung Deutſchlands zu einem geſchloſſenen Reich vollzogen worden. Und weiter ſagt das deutſche Volk am 19. Auguſt dem Ausland: Wir wollen, daß in Hitlers Namen fortgeſetzt werde, was in ſeinem Namen begonnen wurde: die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, die Befriedung der Gewiſſen, die moraliſche Erneuerung der deutſchen Jugend, die Befeſtigung des Ehrbe⸗ griffs, Deutſcher zu ſein. Wir Deutſche zeigen, daß Hitler will, was wir alle wollen: wirtſchaftlichen Ausgleich mit allen Völkern der Welt, die das gleiche Bedürfnis haben, politiſchen und militäriſchen Frieden mit den Völkern der Erde, auf daß Wohl⸗ fahrt und Kultur nach Jahrzehnten des Niedergangs und der Zerſtörung wieder die ihnen gebührenden Rechte im Leben der Völker einehmen. Wir ſind glücklich und ſtolz, einen Großen der Geſchichte zu unſeren Lebzeiten unter uns und als Sohn unſeres Volkes zu ſehen. Er führt uns ſchon heute. Das Ja⸗Wort, durch welches wir ſeine Führerſchaft in der Welt anerkennen, n unſer Dank an ihn. „ Neue Verſchärfung im Saargebiet Herr Knor beſchuldigt die Deutſche Front und verlangt Verftärkung der Polizei durch Rekrutierung außerhalb des Saargebiets n Meldung des DN B. 5 Genf, 14. Auguſt. Der Präſtdent der Regierungskommiſſion des Saargebiets, Knox, hat am 3. Auguſt einen Brief an den Generalſekretär des Völkerbundes gerichtet, der jetzt vom Völkerbundsſekretariat veröffentlicht wird. Kupx ſtellt ſich darin auf den Standpunkt, daß ſich die Lage im Saargebiet in der letzten Zeit verſchärft habe und daß die verſchiedenen Zwiſchenfälle bewieſen hätten, daß die im Saargebiet befindliche Polizei zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung nicht ausreiche. Außerdem hätten die Hausſuchungen in den Räu⸗ men der Deutſchen Front erwieſen, daß Quer⸗ verbindungen der Deutſchen Front und verſchiedenen Stellen im Reich, ſowie zwiſchen der Deutſchen Front und Beamten der Polizei und anderen Be⸗ amten der Saar⸗Regierung beſtünden. Die Bevöl⸗ kerung werde im übrigen auch weiterhin durch die Organe der Deutſchen Front und durch den reichs⸗ deutſchen Radiodienſt aufgehetzt.(ö) Die Regierungskommiſſion habe, ſo fährt der Be⸗ richt fort, im Sinne des hier durch den Beſchluß des Rates vom 4. Juni 1934 erteilten Auftrags den Ver⸗ ſuch gemacht, die Polizeikräfte durch lokale Rekru⸗ tierungen zu verſtärken. Sie ſei dabei aber auf den ſtärkſten Widerſtand geſtoßen. Man habe ſie beſonders deshalb im Sagargebiet angegrif⸗ ſen, weil ſie die Forderung geſtellt habe, daß die für die Verſtärkung der Polizei in Frage kommenden Perſönlichkeiten den Nachweis führen müßten, daß ſie politiſch unbeeinflußt ſeien. So habe die Deutſche Front daraus gefolgert, daß damit faſt die geſamte Bevölkerung vom Eintritt in die Polizeitruppe aus⸗ geſchloſſen ſei. Knox will auch dies als einen Be⸗ weis dafür anſehen, daß es eben nicht möglich ſei, die Polizei in geeigneter Weiſe aus der Bevölkerung ſelbſt zu verſtärken. Trotz dieſer Fehlſchläge werde die Regierungskommiſſion verſuchen, den Weg der lokalen Rekrutierung weiter zu beſchreiten; ſie könne dem Völkerbundsrat aber nicht verſchweigen, daß ſich auf dieſem Wege völlig neue und größere Schwie⸗ rigkeiten zeigten. Darum könne ſie die ihr im Saargebiet zu⸗ ſtehende Verantwortung nicht länger tragen, wenn nicht aus den hier angeführten Grün⸗ den auch auf eine Rekrutierung außerhalb des Saargebietes zurückgegriffen werde. Die geeigneten Elemente könnten vor allem in den⸗ jenigen Mitgliedsſtaaten des Völkerbundes gefunden werden, wo die deutſche Sprache verbreitet iſt. Zum Schluß bittet Knox den Präſidenten des Völkerbundsrates, ſich ſo ſchnell wie möglich an die in Betracht kommenden Mitgliedsſtaaten zu wenden, um ſie zu erſuchen, eine Rekrutierung für die Saar⸗ polizei in ihren Staaten zu erleichtern. Dieſem Brief des Präſidenten Knox iſt ein lan⸗ ger vertraulicher Bericht der Saarregierung vom 12. März 1934 als Anlage beigefügt, der damals an das Dreierkomitee gerichtet wurde und unter Angabe von Ziffern den Beweis führen ſollte, daß die Poli⸗ zei im Saargebiet für die ihr geſtellten Aufgaben nicht ausreicht. Knox bezieht ſich auch in dieſem Brief nochmals auf dieſen Bericht. Niederländisches zwangstlearing gegenüber Deuſſchland Meldung des DNB. — Haag, 15. Auguſt. Im Niederländiſchen Stgatsanzeiger wurde ein königlicher Beſchluß veröffentlicht, durch den mit Wirkung ab 15. Auguſt das vom holländiſchen Parla⸗ ment genehmigte Deviſenclearing⸗Geſetz auf den Zahlungsverkehr mit Deutſchland angewendet wird. Demzufolge muß für alle vom 15. Auguſt ab aus Deutſchland in Holland eingeführte Waren die Be⸗ zahlung an die Niederländiſche Bank geleiſtet wer⸗ den, die ihrerſeits für die Verrechnung mit der Deutſchen Reichsbank Sorge trägt. Die Einführung dieſes Zwangsclearings wird damit begründet, daß auf dieſe Weiſe eine ſchnelle Liquidation des von der Niederländiſchen Bank bei der Deutſchen Reichs⸗ bank unterhaltenen Sonderkontos erleichtert werde. Zunächſt hoffe man, den in der letzten Zeit ſtark in die Höhe gegangenen holländiſchen Saldo bei der Reichsbank herabdrücken zu können. Die amtliche Verlautbarung beſagt, daß die deutſche Regierung von dieſer Maßnahme in Kenntnis geſetzt worden ſei. 555 Autounfall des Miniſterpräſidenten Göring Meldung des DNB. — Oberſalzberg, 15. Auguſt. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring erlitt am Dienstagabend um 7 Uhr auf der Fahrt von München nach Berchtesgaden, in der Gegend von Bad Aibling einen Autounfall. Dabei erlitt der Miniſterpräſident eine harte Quetſchung an der rechten Rückenſeite ſowie leichte Schnitt⸗ wunden im Geſicht und an den Knien. Auch die übrigen Inſaſſen des Autos wurden leicht verletzt. Der Autounfall ereignete ſich dadurch, daß, als das Auto über eine Bergkuppe fuhr, aus der ent⸗ gegengeſetzten Richtung ein Laſtkraftwagen kam und gleichzeitig ein zweiter Kraftwagen, der in dieſem Augenblick unvorſchriftsmäßiger Weiſe den Laſt⸗ kraftwagen zu überholen verſuchte. Die Fahrbahn wurde dadurch blockiert und ein Ausweichen un⸗ möglich. Miniſterpräſident Göring, der ſcharf rechts fuhr, verſuchte zwiſchen den beiden Kraftwagen hin⸗ durchzuſteuer, was ihm aber infolge der Enge der Fahrbahn nicht gelang, ſo daß ſein Wagen mit vol⸗ ler Wucht gegen das Laſtauto prallte. Die linke Seite des Wagens des Miniſterpräſidenten wurde vollkommen zertrümmert. Die Verletzten wurden durch das Begleitkom⸗ ö mando dem Krankenhaus Roſenheim zugeführt, wo ſofort Röntgenaufnahmen gemacht und Notverbände angelegt wurden. Die Aerzte konnten feſtſtellen daß zu beſon⸗ derer Beſorgnis kein Aulaß beſteht. Nach mehrſtündigem Aufenthalt im Kraukenhaus konnte die Fahrt zum Landhaus Görings in Ober⸗ ſalzberg fortgefetzt werden, wo der Miniſterpräſident kurz nach Mitternacht eintraf. Das Befinden des Miniſterpräſidenten iſt den Umſtänden entſprechend gut. Um 1 Uhr nachts ſtattete der Führer, der zur Zeit in ſeinem Heim auf dem Oberſalzberg weilt, dem Miniſterpräſtdenten einen Beſuch ab, um ſich nach ſeinem Befinden zu erkundigen. eee Reithsaußenminifler von Nourath zur Volksabſtimmung Meldung des DNB. — Berlin, 14. Auguſt. Reichsaußenminiſter von Neurath veröffentlicht folgenes Mahnwort zur Volksabſtimmung: Bei der Entſcheidung, zu der das deutſche Volk am 19. Auguſt an die Wahlurne tritt, geht es nicht nur um eine Neugeſtaltung unſerer innerſtaatlichen Verhältniſſe, ſondern ebenſo ſehr um Grundfra⸗ gen unſerer weltpolitiſchen Zukunft. Das Kernproblem unſerer Außenpolitik iſt die Frage der Wiedererlangung unſerer Gleichberechtigung. Das Verſailler Diktat hat ſie uns genommen und durch ſeine einſeitige Entwaffnung uns zu einem Staat minderen Rechtes herabgedrückt. All die Schmach und das viele Böſe, das wir ſeit Verſailles zu erdulden hatten, hat ſeinen Urſprung in der Ent⸗ rechtumg und Entwaffnung durch das Ver⸗ ſailler Diktat. Sie zu beſeitigen und damit die Grundlage für einen wahren und dauerhaften Frie⸗ den zu ſchaffen, iſt der Sinn unſerer Forderung nach Gleichberechtigung. Wir haben den Völkerbund ver⸗ laſſen, weil er ſich zu einem Inſtrument für die Auf⸗ rechterhaltung unſerer einſeitigen Entwaffnung ge⸗ macht und weil er uns die Gleichberechtigung verſa⸗ gen wollte. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat immer wieder feierlichſt erklärt, daß wir an internationalen Verhandlungen und Vereinba⸗ rungen nur noch auf dem Fuße voller Gleichberech⸗ tigung teilnehmen werden. Ohne gleiches Recht und gleiche Sicherheit gibt es kein Gedeihen für das deutſche Volk und für jeden von uns; das haben die letzten 15 Jahre deutſcher Geſchichte einwandfrei erwieſen. Der Füh⸗ rer und Reichskanzler iſt die Verkörperung unſeres nationalen Willens zur Verwirklichung unſerer Gleichberechtigung und zur Sicherung eines Frie⸗ dens in Ehre und Freiheit. Deshalb müſſen wir alle geſchloſſen hinter ihn treten und ſo dem Aus⸗ land zeigen, daß ſein Wille und ſeine Forderungen mit denen des ganzen deutſchen Volkes identiſch ſind. So kann jeder einzelne am 19. Auguſt für Deutſch⸗ Lands Gleichberechtigung, Freiheit und Ehre eintreten. Deuſche Arbeiter! Euch beſonders möchte ich zurufen: Seid ſtolz darauf, daß es ein Mann des deutſchen Arbeiterſtands iſt, dem Ihr am 19. Auguſt die Führung Deutſchlands beſtätigen ſollt. Seid ſtolz darauf, daß es einer der Euren iſt, dem Ihr am 19. Auguſt ſymboliſch zurufen könnt: Wir wollen an dem Platz des deutſchen Reichskanzlers und des deutſchen Reichspräſidenten Dich, Adolf Hitler, einen deutſchen Arbeiter, ſehen. Dort, wo weithin ſichtbar in der Geſchichte als Führer des deutſchen Volks Könige, Kaiſer und Präſidenten ſtanden, ſteht nach unſerem Willen, nach des deutſchen Volks Willen zum erſten mal ein vor⸗ bildlicher deutſcher Arbeiter. Ein Arbeiter, der weiß, wie hart noch immer ſeine Schickſalsgenoſſen von einſt um ihr karges tägliches Brot ringen müſ⸗ ſen und deſſen Sinnen und Trachten vor allem mit darauf gerichtet iſt, ihr Los, ſo ſchnell es möglich iſt, zu beſſern. Ihr werdet ihm Eure Ja⸗Stimmen geben, und wenn man Euch fragt, warum Ihr ihn wählet, köunt Ihr antworten: Wir wählten Adolf Hitler: weil er der Mann iſt, in dem das Fronterleb⸗ nis eine Weltanſchauung reifen ließ, die die Grund⸗ lage iſt für alle neue deutſche Geſchichte; weil ihn Kraft und Mut als Vorbild auszeichne⸗ ten in 15jährigem Kampf gegen eine feindliche Welt; weil er im entſcheidenden Augenblick immer unter Einſatz ſeiner eigenen Perſon handelt und da⸗ mit zeigt, daß er eine heldiſche Führerperſönlichkeit weil er durch ſeine Taten und durch ſein Leben bewieſen hat, daß er die Verkörperung alles Guten im deutſchen Menſchen iſt; weil er nichts für ſich und nichts für den Augen⸗ blick tut, ſondern alles für Deutſchland und alles für die Zukunft ſeines Volks; weil er das Ideal der Jugend iſt, und weil er mit dieſem Glauben der Jugend an ihn berufen iſt, deutſches Schickſal für morgen zu beſtimmen; weil er uns allen einen neuen Glauben an Deutſchland gegeben hat; weil er unſer Leben wieder ſinnvoll machte, in⸗ 2 dem er uns erkennen lehrte, wozu wir deutſche Men, ſchen auf der Welt ſind; weil er der Vollſtrecker des Willens einer höhe ren Gewalt, und weil er damit der Inhalt des heu⸗ tigen Deutſchland iſt; kurz: weil er wirklich der Führer iſt. Mit allen unſeren Stimmen werden wir Deutſche am 19. Auguſt ſagen: „Dir, Führer, geloben wir Treue! Adolf Hitler, an Dich glauben wir! Adolf Hitler Siegheil! Reichsminiſter Heß wieder in Berlin — Kiel, 15. Auguſt. Reichsminiſter Heß iſt am Dienstag um 23 Uhr vom Flugplatz Holtenau wie⸗ der nach Berlin geſtartet. Kurz zuvor hatte er nach der Rieſenkundgebung in der Nord⸗Oſtſeehalle noch dem Bellevue⸗Hotel im Düſternbrocker Gehölz an der Förde einen Beſuch abgeſtattet, in dem ſich gegenwärtig 400 Saartechniker zu einem Beſuch aufhalten. Der Miniſter begrüßte die Volksgenoſſen von der Saar und richtete Worte der Verbundenheit an ſie. Die Anſprache des Miniſters machte einen ſtarken Eindruck auf die Grenzlanddeutſchen Dr. Goobbels ſpricht in Hamburg vor 320 000 Zuhörern Hamburg, 14. Aug. Der Berliner Gauleiter, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſprach am Dienstag abend auf der Moor⸗ weide in Hamburg zu 320 000 Volksgenoſſen über Sinn und Bedeutung der bevorſtehenden Volks⸗ abſtimmung. Eine Kundgebung von ſelten er⸗ reichter Wucht und Eindringlichkeit. Den gan⸗ zen Nachmittag über ſtand die Hanſeſtadt he⸗ reits im Zeichen der großen Veranſtaltung, die als erhebender Auftakt zum bevorſtehenden Beſuch des Führers in Hamburg bezeichnet werden muß. Nach Büroſchluß und Feierabend in den Be⸗ trieben ſetzten ſich gewaltige Maſſen ſchaffender deut⸗ ſcher Männer und Frauen in Bewegung, aus allen Stadtteilen, aus den Vororten, aus dem Hafen, von den Schiffen und Werften kamen ſie in unendlicher Zahl, um Dr. Goebbels zu hören und mit ihm ein geſchloſſenes Bekenntnis abzulegen zur deutſchen Volksgemeinſchaft und zu ihrem Schöpfer, dem Füh⸗ rer und Kanzler Adolf Hitler. Staatsbeſuch des Führers in Hamburg— Große Rede des Führers an die Nation — Berlin, 14. Auguſt. Der Führer und Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler wird am Freitag, den 17. Auguſt 1934, der Freien und Hanſeſtadt Ham⸗ burg einen Staatsbeſuch abſtatten. Bei Gelegenheit dieſes Staatsbeſuchs wird er abends von Hamburg aus zum ganzen deutſchen Volk ſprechen. Dieſe Rede beginnt um 20.30 Uhr und endet gegen 22 Uhr. Sie wird auf alle deutſchen Sender übertragen. Ge⸗ meinſchaftsempfang iſt angeordnet. Beträchtliche Erhöhung des öſterreichiſchen Herres? — Paris, 14. Auguſt. Havas berichtet aus London, in engliſchen diplo⸗ matiſchen Kreiſen ſei beharrlich das Gerücht verbrei⸗ tet, daß auf Grund des Auſſtandsverſuches, bei dem Bundeskanzler Dr. Dollfuß den Tod fand, die öſter⸗ reichiſche Regierung dieſer Tage in London, Paris und in Rom ſowie in den Hauptſtädten der Kleinen Entente wegen einer beträchtlichen Erhöhung der bewaffneten Kräfte Oeſter reichs vorgefühlt habe. Nach den gleichen Gerüchten ſollen die eng⸗ liſche, italieniſche und franzöſiſche Regierung ſich be⸗ reits dahin geeinigt haben, keine Einwendungen gegen eine derartige„Vorſichtsmaßnahme“ zu erheben. f Bekanntlich wurde bereits im Frühjahr dieſes Jahres von den Signatarmächten des Vertrages von Trianon Bundeskanzler Dollfuß zum erſten Male eine ſolche Erlaubnis erteilt. Starhembergs Aufenthalt in Italien — Rom, 14. Auguſt. Der öſterreichiſche Vizekanzler Starhemberg hak ſich Montag und Dienstag über ausſchließlich in Campo Auſtrin bei Oſtia aufgehalten. Montag abend gab Starhemberg im Lager ein Eſſen, an dem der Parteiſekretär Starace und der Generalſtabschef der Miliz, General Teruzzi, ſowie der Generaldirektor der Italiener im Auslande, Miniſter Perini, und verſchiedene Milizoffiziere teilnahmen. Am Dienstag abend veranſtaltete Starhemberg zu Ehren des Staatsſekretärs im Außenminiſterium, Suvich, ein Eſſen, auf dem ebenfalls eine Reihe amt⸗ licher Perſönlichkeiten vertreten war.. Rintelen ſoll vor ein Militärgericht geſtellt werden f — Wien, 14. Aug. Nach einer offiziellen Mif⸗ teilung wird Dr. Rintelen vor ein Militärgericht geſtellt werden. Bis zur Erhebung der Anklage wer⸗ den aber jedenfalls noch einige Wochen vergehen. „Graf Zeppelin“ von der fünften Südamerika fahrt zurückgekehrt — Friedrichshafen, 15. Auguſt. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt am Dienstag um 23,25 Uhr untet Führung von Kapitän Lehmann nach ſeiner fünften Südamerikafahrt auf dem Werftgelände glatt ge⸗ landet. An der Fahrt von Pernambuco nach Fried⸗ richshafen nahmen vierzehn Perſonen teil. Ferner brachte das Luftſchiff 130 Kg. Poſt und 10 Kg. Fracht mit. 5 85 * Beurlaubung für den Reichsparteitag. Der Reichsarbeitsminiſter und der Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter teilen mit: Im Hinblick auf die Bedeutung des Parteitags der NSDAP. wird den Betriebsleitern empfohlen, wie im vergangenen Jahr Gefolgſchafts⸗ mitgliedern, die laut Beſcheinigung der zu⸗ ſtändigen Parteiſtellen für die Teilnahme an dem Parteitag vorgeſehen ſind, den erforderlichen Urlaub zu gewähren. ö r 8888 iii Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: i.., R. Schönfelder ⸗ Feuilleton: i. V. Hans Alfred Meißner- Lokalen Tell: Richard Schönfelder Sport: i. B. C. W. Umſchau, Gericht und den übrigen Tein Curt Wilh. Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, fämtlich in Manhein 5 Herausgeber, Drucker und. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1, 46. 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 86, Viktoriaſtraße 48 Mittags⸗Ausgabe A 13 504 Ausgabe B S838 i, Geſamt⸗D.⸗ A. Juli 1984: 21885 f Fennel Südweſtdeutſche Gür unverlangte Beiträge keine Gewähr Rüeſendung nur bel Rüchorid 1934 1 Men, r Höhe s hem r i ſt. deutſche iſt am u wie⸗ ex nach le noch ölz au m ſich Beſuch enoſſen denheit * einen arg Aug. N Moor⸗ n über Volks⸗ en er⸗ 1 gan⸗ ot be⸗ altung, henden werden en Be⸗ T deut⸗ 8 allen en, von ndlicher hm ein autſchen N Füh⸗ Große Reichs. 3, den Ham- genheit imburg e Rede r. Sie Ge 1 tguſt. diplo⸗ erbrei⸗ ei dem d öſter⸗ Paris einen hung eichs eng⸗ ſich be⸗ dungen N 0 me“ dieſes es von Male lien iguſt. g hat lich in abend em der 5 hef der. ſtrektor 2 und emberg terium, e amt⸗ tellt c Mik⸗ gericht. e wer⸗ ö hen. erikuj⸗ 8 tſchſß, unter ünften tt ge⸗ Fried⸗ 1 keil⸗ 10 Kg. Mittwoch, 15. Auguſt 1934 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 371 —— Deutſches Volk! 1889 Ein unbekannter Zollbeamter, der ſich vom Bauernjungen durch eiſernen Fleiß empor⸗ gearbeitet hat, eſſen Frau ebenfalls einer deutſchen Bauernfamilie entſtammt, erhält einen Sohn: Adolf itler. Hihi 18 Jahren verliert Adolf Hitler den Vater, mit 17 Jahren die Mutter. Das unerbittliche Schick⸗ ſal zwingt ihn in jungen Jahren, ſich ſein tägliches Brot mühſelig durch ſeiner Hände Arbeit ſelbſt zu verdienen. Er will Architekt werden, Ziegelträger und Betonmiſcher. Nationaliſt von Geburt, lehrt ihn das Elend der Großſtadtmaſſen die Bedeutung der ſozialen Fragen erkennen Aus dem Grübeln einſamer Nächte ent⸗ ſteht bei ihm der Gedanke der Syntheſe des natio⸗ naliſtiſchen Gedankens mit den ſozialen Aufgaben. Mit 21 Jahren ſtellt er ſich als Zeichner und Kunſtmaler für Architekturen auf eigene Füße, in München lernt er weiter. 1914 Weltenbrand! Adolf Hitler wird Kriegs⸗ freiwilliger in einem bayeriſchen Regiment. Am 27. Oktober 1914 ſteht er zum erſten Male in der Schlacht. Am 2. Dezember 1914 erhält der jährige das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Am 7. Oktober 1916 wird er durch Granatſplitter verwundet. Er rückt wieder aus und erhält weitere Auszeichnungen, darunter das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. Am 14. Oktober 1918 erblindet er zeitweilig. Nach Teilnahme an 47 Gefechten, Schlachten und Großkämpfen, erlebte er den ſchwärzeſten Tag ſeines Lebens und ſeines Volkes, den 9. November 1918, und beſchließt, Politiker zu werden. 1919 beginnt er den Kampf gegen die No⸗ vemberverbrecher. Im Sommer tritt er einem kleinen unbekannten Verein bei und macht aus ihm die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗ artei. eeptember 1919 ſpricht Adolf Hitler vor 7 Mann, 14 Tage ſpäter vor 11 Mann, dann vor 25, vor 47, im Dezember 1919 vor 111, im Januar 1920 vor 270, am 24. April 1920 in ſeiner erſten wirklichen Maſſen⸗ verſammlung vor 1700 Menſchen. Ende 1920 zählt ſeine Gefolgſchaft 3000 Menſchen. Ohne Geld, ver⸗ lacht und verſpottet, ſpricht er jede Woche dreimal in Maſſenverſammlungen, außerdem noch in Sprech⸗ und Schulungsabenden und prophezeit, daß dieſe kleine Partei einmal Deutſchlands Schickſal ſein wird. 1921 trägt er den Kampf in das flache Land und gründet die erſten Stützpunkte, ſprengt unter Einſatz der eigenen Perſon die Verſammlungen lan⸗ Nsverräteriſcher Separatiſten und ſpricht im Som⸗ mer 1921 zum erſten Mal im Zirkus Krone vor 000 Menſchen. Nach der erſten von Sozialdemokraten angezet⸗ telten inneren Parteirevolte erhält er die diktato⸗ iſche Vollmacht, ſchweißt ſeine Gefolgſchaft immer enger zuſammen und ſetzt ſich mit ſeinen neu gegrün⸗ deten Sturmabteilungen gegen den roten Terror durch. wird Bauarbeiter, 1922 Die Bewegung breitet ſich immer weiter aus. Im Sommer marſchiert er nach Bre⸗ chung des Straßenterrors auf dem Königsplatz in München auf. Im Oktober ſchlägt er mit 800 Mann in Koburg den blutigen Terror der vereinigten Marxiſten nieder. Zum erſtenmal wird er verhät⸗ ſchelt. 1923 Unaufhaltſamer Vormarſch! Eine rote Hoch⸗ burg nach der anderen wird gebrochen! Im⸗ mer mehr aufwärts führt der Weg. Am 8. Novem⸗ ber 1928 ſchlägt er gegen das Weimarer Syſtem los, um ſeparatiſtiſche Maßnahmen zu durchkreuzen. Durch Verrat verliert er alles, die Erhebung miß⸗ lingt. Adolf Hitler wird verhaftet. Sein Wille aber iſt unerſchüttert. 1924 Die Partei verboten, das Eigentum be⸗ ſchlagnahmt, die Gefolgſchaft ohne Führer, ein Teil der Unterführer tot, andere verletzt oder auf der Flucht, viele in den Gefängniſſen, darunter Adolf Hitler ſelbſt, der am 9. November einen Ge⸗ lenk⸗ und Schlüſſelbeinbruch davongetragen hat. Im März wird er abgeurteilt, der Angeklagte wird da⸗ bei zum Kläger gegen das Syſtem. Adolf Hitler er⸗ hält fünf Jahre Feſtungshaft. Die Partei vergeht in ohnmächtigem Bruderkampf. Am 20. Dezember öffnen ſich für Adolf Hitler die Feſtungstore. Ohne Mittel beginnt er den Kampf von neuem. 1925 Am 27. Februar vollzieht Adolf Hitler die Neugründung der Partei. 4000 Menſchen ſind ſeinem Ruf gefolgt. Ohne Mittel, verlacht und verhöhnt, geht er an den Neuaufbau der Partei und ſtellt die innere Diſziplin und Ordnung wieder her. Dezember 1925 zählt die Partei wieder 27000 Mit⸗ glieder. Der Führer erhält Redeverbot. 1926 Der Kampf geht unermüdlich weiter. Im Juni findet der erſte Parteitag nach der Neugründung der Partei ſtatt. Eine Verſammlung folgt der anderen. Dummheit, Bosheit, Gemeinheit, Niedertracht und blutigſter Terror verbünden ſich gegen die wiederaufſtrebende Bewegung. Unter Einſatz ſeines Lebens kämpft Adolf Hitler an der Spitze ſeiner Gefolgſchaft und durchquert unermüd⸗ lich die deutſchen Gaue. Im Dezember 1926 zählt die Partei 59000 Mitglieder, im Dezember 1927 72 000, im Dezember 1928 108 000 Mitglieder. Der Kampf gegen das Syſtem von Weimar 20 1929 ſpitzt ſich immer mehr zu. Immer neue Scharen beſter deutſcher Volksgenoſſen folgen dem Hakenkreuzbanner des Führers. Immer feſter wird die Organiſation, SA und SS werden verſtärkt, die Propaganda wird vertieft, die Vergeiſtigung der nationalſozialiſtiſchen Lehre macht Fortſchritte. Am 4. Auguſt findet der zweite Parteitag in Nürnberg ſtatt. Ueberwältigend iſt der Eindruck. Trotz Krank⸗ heit iſt der Führer heute hier, morgen da in deut⸗ ſchen Landen. Im Dezember 1929 zählt die Partei 178 000 Mitglieder. 1930 Wilder wird der Kampf, größer werden die Opfer; ein Kamerad nach dem anderen geht ein zu den Toten des Volkes. Das deutſche Volk beginnt der Stimme Adolf Hitlers zu horchen. Seine Vorausſagen über die furchtbaren Folgen der all⸗ gemeinen Reichs⸗ und Länderpolitik erweiſen ſich mit erſchreckender Genauigkeit als richtig. Am(4. September 1930 liefert der Führer dem Syſtem die erſte große ſiegreiche Schlacht. 6½% Millionen Wäh⸗ ler geben ihm ihre Stimme. 107 Abgeordnete ziehen in den Deutſchen Reichstag ein. 1931 Der Kampf geht der Entſcheidung entgegen; eine Schacht folgt der anderen; eine Ver⸗ ſammlungswelle jagt die andere. Immer mehr Ka⸗ meraden beſiegeln die Treue zu Führer und Be wegung mit ihrem Herzblut. Am Ende des Jahres 1931 beträgt die Mitgliederzahl 806 000. Ein mittel⸗ loſer, unbekannter Arbeiter ſteht an der Spitze der feſtgefügteſten, größten politiſchen Organiſation in Deutſchland. 1932 Die Entſcheidung kampf jagt den anderen. die erſte Präſidentenwahl ſtatt. Für den Führer werden 11½ Millionen Stimmen abgegeben. Der Führer aber gönnt ſich keine Ruhe. Von Schlacht zu Schlacht trägt' er ſeiner Gefolgſchaft die ſiegende Hakenkreuzfahne voran. Bei der erſten Reichstags⸗ wahl des Jahres 1932 bringt es die Partei auf 13,7 Millionen Stimmen und 230 Mandate. Immer wil⸗ der, immer härter wird der Kampf. Längſt iſt der Marxismus in die Verteidigung zurückgedrängt. In letzter Verzweiflung ſchließen ſich alle Gegner zu⸗ ſammen. Der Führer ſteht unerſchüttert, trotzdem naht. Ein Wahl⸗ Im März findet er am 6. November 1932 zwei Millionen Stimmen verliert. Soſort beginnt er den Kampf von neuem. Am 30. Januar 1933 ſtürzt das Syſtem vor 1 1933 dem unbekannten Sohn des Zollbeamten, vor dem unbekannten Frontſoldaten Adolf Hitler, der nun hervorgewachſen aus dem Volk, der Führer der Geſchicke ſeines Volkes wird. Der ehrwürdige Generalfeldmarſchall von Hindenburg vertraut ihm die Führung des Steuers an. Der Führer über⸗ nimmt die Macht. Troſtlos iſt die Lage, verzweifelt ſind die Menſchen. Der Kampf aller gegen alle droht zum bolſchewiſtiſchen Chaos zu führen. Am 1. Februar 1933 erläßt Hitler den erſten Aufruf der neuen Regierung. Er kündet Kampf an der Zerſetzung, erklärt, daß eine wahre Volksge⸗ meinſchaft allein Deutſchland aufwärts führen kann, und ſtellt die Forderung auf, daß innerhalb von vier Jahren die Arbeitsloſigkeit beſeitigt und Bauer wie Arbeiter der Verelendung entriſſen ſein müſſen. Er verzichtet auf ſein Kanzlergehalt und beginnt in tieſer Liebe zu ſeinem Volke den Kampf gegen alle Volksfeinde. Hindenburg löſt auf ſeinen Vorſchlag den Reichstag auf; die Kommuniſten ſtecken am 26. Februar 1933 den Reichstag in Brand. Die Ent⸗ ſcheidung iſt da! Mit ſtarker Hand, was eine Syſtem⸗ regierung nie gewagt hätte, brennt der Führer den internationalen Krebsſchaden aus dem Volkskörper aus. Der Verſuch eines Aufſtandes ſcheitert. Der Füh⸗ rer eilt von Verſammlung zu Verſammlung. Von Köngsberg aus richtet er zum letzten Male vor der Wahl einen ergreifenden Appell an alle Deutſchen. Die NSDAP geht mit 17,2 Millionen Stimmen als Sieger aus dem Kampfe hervor. Am 21. März 1933 ſtehen Hindenburg und Adolf Hitler zuſammen am Sarge Friedrichs des Großen in der Potsdamer Garniſonkirche. Auf allen Gebieten des Lebens greift Adolf Hit⸗ ler mit ſtarker Hand ein. Am 6. April 1933 erklärt ſeine Regierung die Steuerfreiheit für neue Kraft⸗ wagen und verſchafft dadurch Hunderttauſenden deutſcher Arbeiter wieder Arheit und Brot. Am 7. April 1933 feſtigt er durch das Reichsſtatt⸗ haltergeſetz die Stärke des Reiches. Am 1. Mai 1933 ſtellt er am Tage der deutſchen Arbeit die Ehre der deutſchen Arbeit wieder her und reicht dem deutſchen Handarbeiter und allen ſchaffen⸗ den deutſchen Menſchen die Hand zum gemeinſamen Slimme am 19. Was ſagt England zur Volksabſtimmung? (Von unſerem Vertreter in London) § London, 14. Auguſt. In Eugland verfolgt man die Vorbereitungen für die am nächſten Sonntag ſtattfindende Volksab⸗ ſtimmung in Deutſchland mit beſonderer Aufmerk⸗ ſamkeit. Alle Blätter berichten eingehend über die Einzelheiten des neuen Propagandafeldzuges. Be⸗ sonderen Eindruck macht auf die Oeffentlichkeit die Mitwirkung zahlreicher führender Perſönlichkeiten aus Wiſſenſchaft, Induſtrie und Sport. Die größte Bedeutung mißt man in Londoner politiſchen Krei⸗ ſen der Propagandatätigkeit Dr Schachtes zu. Von ſeinen Worten erwartet man, eine ſtarke Beruhi⸗ gung des Publikums in wirtſchafts⸗ und währungs⸗ politiſcher Hinſicht. Man glaubt, daß gerade Schacht Hitlers wirkungsvollſter Befürworter ſein werde. Man zweifelt in England nicht daran, daß die Volksabſtimmung mit einer ganz über⸗ wältigen den Mehrheit für Hitler enden wird. Dies iſt der Lebensweg Deines Jührers! Aufbauwerk. Der Klaſſenſtaat iſt vernichtet, der Ge⸗ danke der Volksgemeinſchaft Gemeingut geworden. Am 1. Juni 1933 erläßt er das erſte Geſetz zur Regelung der Arbeitsloſigkeit und ruft auf zu einer freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeit. Am 23. Juni 1933 wird auf Betreiben des Führers der Bau der Reichsautobahnen beſchloſſen. Am 8. Juli ſchließt er mit dem Papſt ein Konkordat ab, um dem kulturellen Frieden zu dienen. Am 24. Juli 1933— ein halbes Jahr nach der Machtübernahme— iſt die Erwerbsloſigkeit von 6 auf 4 Millionen geſunken. Am 26. Juli 1933 erſcheint ein Geſetz zur Ver⸗ hütung erbkranken Nachwuchſes. Am 1. Oktober 1933 findet zum erſten Male das Erntedankfeſt als der Tag des deutſchen Bauern ſtatt. Für den Winter 1933/34 wird das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes ins Leben gerufen, um den Notleidenden über die ſchwerſte Not hinweg⸗ zuhelfen. Am 14. Oktober 1933 verläßt Deutſchland auf Betreiben des Führers die Abrüſtungskonferenz und meldet den Austritt aus dem Völkerbund au. Die Welt horcht auf. Der Führer läßt das Volk am 12. November 1933 über ſeine Politik entſcheiden. Von 45 Millionen Wahlberechtigten ſtimmen 40.6 Millionen für ſie. Die NSDAP wird die einzige Reichspartei. Das Jahr 1933 ſtellt einen gewaltigen Erfolg der Regierung Hitler dar. i 1934 Adolf Hitler geht mit unverminderter Kraft an die Löſung auch der ſchwierigſten Auf⸗ gaben. Trotz des Winters ſieht er im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit einen Sieg nach dem anderen. Am 30. Juni 1934 ſchlägt er unter perſönlichem Einſatz ſeines Lebens einen Staatsſtreich des Stabs⸗ chefs Röhm nieder und läßt die korrupten Schuldigen ſtandrechtlich erſchießen. Am 2. Auguſt 1934 geht Generalfeldmarſchall und Reichspräſident von Hindenburg in die Ewigkeit ein. Adolf Hitler übernimmt durch Kabinettsbeſchluß das Amt des Reichspräſidenten zugleich mit dem des Kanzlers. Er ordnet an, daß der Titel„Reichs⸗ präſident“ mit dem verſtorbenen Reichspräſidenten verbunden bleibt und er ſelbſt nur mehr den Titel „Führer und Reichskanzler“ führt. Die Reichswehr wird auf den Führer vereidigk. Durch das Geſetz vom 2. Auguſt 1934 erhält Adolf Hitler endgültig die Geſamtführung des Volkes. Der Sohn des Volkes führt das Volk. Deutſchlands Volk, vertraue ihm wie bisher. Augußt mit Ja“ Man erklärt hier, daß das deutſche Volk gar keine andere Wahl habe, als Hitler, denn gegen Hitler zu ſein, laufe praktiſch darauf hinaus, den Kommunismus zu unter⸗ ſtützen. So könne auch kein Zweifel darüber beſtehen, daß ſelbſt die Kreiſe, die dem nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gime zurückhaltend gegenüberſtünden, dennoch für Hitler ſtimmen würden. Mit erfreulicher Deutlichkeit ſtellt die engliſche Preſſe feſt, daß die deutſche Wahl auf ausdrücklichen Befehl von Herrn Hitler un⸗ bedingt frei und ungehindert ſein würde. Ebenſo wie bei früheren Wahlen, ſo ſchreiben die „Times“, haben die Wähler Gelegenheit, ihrer Mei⸗ nung in einer freien und geheimen Wahl Ausdruck zu geben. Zuſammenſtoß zweier Autobuſſe— 13 Schwer⸗ verletzte — London, 13. Auguſt. Auf einer Landſtraße bei Romford in Eſſex ſtießen am Sonntag zwei voll⸗ beſetzte Autobuſſe zuſammen. 13 Perſonen wurden ſchwer und 30 leicht verletzt. ————. Totenwache Von Wilhelm Pleyer Ein ergreifendes Zeugnis vom Kompfe der Sudetendeutſchen um die Erhaltung ihrer Heimat ſchenkt uns W. Pleyer in ſeinem ſoeben bei Albert Langen Georg Müller in München erſchie⸗ nenen Roman„Der Puchner“, ein Grenz⸗ landſchickſal. Dem ſchönen Werk entnehmen wir mit Erlaubnis des Verlages folgenden für die dichteriſche Tiefe des Buches zeugenden Abſchnitt: Da liegt die Mutter.. Nicht nur dies, daß ſie tot iſt, rührt mich au; und nicht bloß das Fremdartige der Aufbahrung mit Blumen und Heiligenbildchen. Ich habe meine Mutter kaum je liegen ſehen. Sie hatte ja keine Zeit, krank zu ſein, und immer war ſie eher und länger wach als wir. Nur in einer ſernen Zeit, als ich noch in Mutters Bett ſchlief, da ah ich ſie liegen, l wenn die Lampe noch brannte. Das Bett ſtand dort, wo jetzt die Lade ſteht. Wer ſah damals einen Sarg ſtehen mit der toten Mutter mitten in der Stube? Als ich noch klein war, ſchlief ich an deiner Bruſt, Mutter, jede Nacht. Da war es warm und weich, und dein Herz klopfte der wühlenden kleinen Naſe vertraulich zu. Einmal wachte ich im Finſtern auf, da war ich im Schlaf gewandert, weit und weit, fort von deiner atmenden Bruſt. Es war kalt, und ich langte ängſtlich hin und her. Da war kühles Holz, dort hielt etwas die kalte Zudecke eingeklemmt. Unter mir kniſterte das harte Stroh. Ich ſaß lange und fröſtelte. Schreien durfte ich nicht, denn du ſchliefeſt ingendwo, müd wie in jeder Nacht. Ich zog an der Zudecke, da regte ſich was hervor, und ich erſchrak und ſchrie leiſe auf vor deinen Füßen. Da fragte deine liebe Stimme durchs Dunkel:„Schorſcherl!?.“ und iſt kroch der warmen Stimme nach und kroch heim aus dem Grauen zu dir, damals, als ich noch klein war Deine hellen Augen, Mutter, ſind geſchloſſen und ſehen die Unendlichkeit. Deine Lippen, Mutter, ſind blaß wie Blätter der welken Aſter und ſind ganz ſchmal vereint und ſingen das himmliſche Lied. Deine Hände, Mutter, deine Hände, die liegen auf der Bruſt, ſo dünn und weiß mit bläulichen Adern und violetten Nägeln. Deine Hände— das waren ſchon ein paar gute Hände, Mutter, das wa⸗ ren ſchon die richtigen, die Hände da, oh, wenn die manchesmal eine Roſe hielten wie heute, das war ſchon ein Feiertag, eine Welt hatte Feiertag um die ſchwielenbrüchigen Hände und die Roſe her um Dein heiliger Leib, Mutter,— was iſt heilig, wenn nicht dein toter Leib? Da iſt es zu hören, wie die Brunnen tief in der Tiefe verlaufen, ſie raunen ſchon weit und ſind doch da und bleiben in der Welt. Eilen wohl zu klingen zwiſchen den Sternbildern, weit, ganz weit! Klingt es wo? Nein, es brauſt, brauſt um mich, durch mich, in mir. Mein Blut. Ich, ich fühle mich. Seit heute. Ich fühle, daß ich da bin. Einer. Ich fühle, Mutter, an deinem der Verweſung hingelegten Leib, ich fühle, daß du mich geboren haſt, einſt blü⸗ hend, blutend, dich windend, lächelnd, ſchreiend, lebendig! Nun— bin ich da!—— 5 Weißt du, Mutter, alle die ſiebenundzwanzig Jahre iſt das Blut von deiner Bruſt zu meiner Bruſt ge⸗ kommen, ich hab es nur nicht gewußt, daß ich noch in dir war. So viel bin ich gewandert und ſo weit und war immer in dir. Und da werden ſie morgen dieſen Sarg zunageln, und ich werde draußen ſein. Ich habe noch zu wandern ohne dich. 1 5 Denn ich habe noch zu wandern ohne dich, meine Mutter. Was hab ich noch zu wandern?— Deinen Weg! Nichts anderes als deinen Weg. Der iſt größer, iſt wichtiger als die Wanderer. Er iſt es gleichwohl durch uns, ja, wir aber ſind nichts ohne ihn. Und ich bin der Wanderer aus deinem Blut auf deinem Weg! Bin ich denn nicht mehr als einer nach dir? Bin ich nicht du? Ja, ich bin's! Der Geiſt, der dein Fleiſch berief, ſtolz ſchreitende Frau Germania, hat mein Fleiſch berufen, wir ſind eines in ihm! Und du lebſt!. 5 „ 15 7 durch die Friſche der Auffaſſung und die Sicherheit Mögen ſie deinen Sarg vernageln, Mutter, wir gehen miteinander allezeit! Schlagt im Takt die Nägel ein! Trommelt auf einer leeren Truhe, trom⸗ melt auf Särgen des Lebens Tritt! Vorwärts!! Reichsfeſtſpiele Heidelberg. Heute Mittwoch abend findet die letzte Vorſtellung des„Götz von Berlichingen“ im Heidelberger Schloßhof ſtatt. Beginn.30 Uhr. Franz Huber⸗Mannheim ſtellt in Köln aus. Im Kölniſchen Kunſtverein wurde ſpeben eine große Ausſtellung„Aquarelle Deutſcher Künſtler“ eröffnet. Dieſe Ausſtellung gibt einen ausgezeichneten Ueber⸗ blick über die Rolle, die das Aquarell im gegenwär⸗ tigen Schaffen der deutſchen Künſtler ſpielt. Da im Weſten des Reiches noch immer eine geheime Abnei⸗ gung gegen das Aquarell beſteht, will der Kölniſche Kunſtverein künftig in jedem Jahre eine große Aquarell⸗Ausſtellung veranſtalten, um dieſer Form des maleriſchen Ausdrucks auch im Weſten zu einer ſtärkeren Beachtung und Anerkennung zu verhelfen. Die Kerngruppe der jetzigen Schau ſtellt Dresden. Dort iſt noch immer die Ueberlieferung und der Geiſt der„Brücke“ lebendig, wenn auch beruhigter und häuslicher geworden. Dort hat das Waſſer⸗ farbenbild ſeit langem eine ſorgliche Pflege gefun⸗ den. Außerdem ſind in kleinen Sondergruppen H. O. Poppelreuter aus Madrid, Profeſſor Georg Ligges aus Bregenz, Eugen Kerſchkamp aus Rhön⸗ dorf am Rhein, Hans Beckers⸗Düren und Franz Huber aus Mannheim vertreten. Hubers beſtes Blatt ſind die geſchmackvoll gemalten„Häuſer am Fluß“, die aber mehr Paſtell⸗ als Waſſerfarbencharak⸗ ter tragen. Eine Fülle von Arbeiten ſtellt Huber aus. Die reiferen ſind von großem Reiz der Stim⸗ mungen, die er in feinen Tönungen und äußerſt ſicherem maleriſchen Vortrag zu erfaſſen und mitzu⸗ teilen vermag. Huber verfügt über einen gepfleg⸗ ten Farbenſinn und eine angenehme, faſt geſchmei⸗ dige Art der Pinſelführung. Dieſe Blätter erfreuen Die Legende vom Weinſtock Von Max Hayek“) Als Noah den Weinſtock pflanzte, ſah Satan ihm zu und kam endlich mit der ihm eigenen Neugier näher.„Was pflanzeſt du da, Sohn der Erde?“ fragte der Fürſt der Dämonen.—„Einen Wein⸗ ſtock“, antwortete Noah.—„Wozu iſt dieſer Strauch gut?“ fragte der Verſucher.—„Seine Frucht iſt ebenſo angenehm für das Auge wie wohlſchmeckend für den Gaumen“, erwiderte der Patriarch.„Auch gewinnt man einen Saft aus ihm, der das Herz des Menſchen erfreut!“— „Wenn dem ſo iſt“, antwortete Satan,„will ich dir helfen!“ Sprach's und trug ein Lamm herbei, tötete es und ließ ſein Blut in die Grube fließen; und ebenſo tat er mit einem Löwen, einem Affen und einem Schwein. Ja, mit dem Blute dieſer Tiere beſprengte er die Wurzeln des Weinſtocks.— Seit dieſer Zeit wird jeder Menſch, der ein wenig Wein trinkt, ſanft und zärtlich wie ein Lamm. Er⸗ höht er die Menge, wird er ſtark und kühn wie ein Löwe. Trinkt er noch mehr, boshaft und wild wie ein Affe; und will es das Unglück, daß er nicht auf; höven kann, ſo gleicht er ſchließlich einem Schwein, das ſich im Kote wälzt. 5 Marienkalender Herausgegeben von Pfg. Verlag Joſef *) Entnommen dem Regensburger für das Jahr 1935. 70. Jahrgang. Dr. Alfons Heilmann. Preis 65 Köſel& Friedrich Puſtet, München. Hindenburg ⸗Gedächtnisausſtellung der Deut⸗ ſchen Bücherei. Die Deutſche Bücherei zu Leipzig, die Zentralſammelſtätte des deutſchen Buches, veran⸗ ſtaltet zur Zeit eine Ausſtellung, die dem Gedächtnis fangreiches Material, das ich aus Broſchüren, Bü⸗ chern, Karten, Tabellen, Plakaten, Graphiken und Bildern zuſammenſetzt, zeigt dem Beſucher der Aus⸗ ſtellung das Leben und das Wirk He 21 der Handſchrift. K. H. Bodensie k. gergs als Soldat und als Reichspräſident auf.(5. 4—.— 5 ds toten Reichsoberhauptes gewidmet iſt. Ein um⸗ N Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag ⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Auguſt 1984 2 2 Japanische Außenhandelsbilanz Das erſte Halbjahr 1934 Von H. Burger, Tokio wäre verlorene Mühe und würde Bände füllen, wenn man feſtzuſtellen ſuchte, welche japa⸗ niſchen Waren in welchen Ländern zu welchen Prei⸗ ſen angeboten werden. Japan macht alles, hat Ver⸗ bindungen nach allen Ländern und unterbietet alle Preiſe. Trotz Kontingenten und Schutzzöllen, ob⸗ wohl der japaniſche Exportangriff in einjgen Ge⸗ Hieten tatſächlich zum Stehen gekommen iſt— Japans Außenhandel hat mit dem erſten Halbjahr 193 4 eine ſehr befriedigende Zeitſpanne hinter ſich. Einige Beiſpiele aus Brennpunkten des Welthandels können das zeigen. Es Rückgrat: Die Baumwolltuch⸗Ausfuhr Wie der Japaniſche Baumwollſpinner⸗Verband in ſeinem Halbjahrsbericht ſtolz behauptet, haben die internationalen Bemühungen zum Ausſchluß japa⸗ niſcher Baumwollwaren, insbeſondere die indiſch⸗ japaniſchen Verhandlungen, der Welt nur gezeigt, daß die japauiſche Ware nicht bloß billig, ſondern auch gut ſei. Wie dem auch ſein möge: Die expor⸗ tierten Baumwollgewebe, deren Menge immer noch das Rückgrat des japaniſchen Außenhandels darſtellt, haben ihren Durchſchnittswert im erſten Halbjahr 1934 gegenüber dem Vorjahr um etwa 3 v. H. ſteigern können. Der Menge nach hat ſich die Ausfuhr um 22 v. H. dem Werte nach um 26 v. H. erhöht. Ins⸗ geſamt iſt die Mengenausfuhr gegenüber dem Vor⸗ jahr um 228,5 Millionen Quadratyard geſtiegen. Nicht Europa, nicht Nordamerika ſteht hierbei im Mittelpunkt des japaniſchen Ausfuhrintereſſes, ſon⸗ dern Aſien, Afrika, Südamerika— vor allem Süd⸗ und Oſtaſten, der naturgegebene große Raum für Japans Expanſion. Dabei iſt für China zwar offi⸗ ztell ein empfindlicher Rückſchlag von 70,9 auf 30,7 Millionen Quadratyard zu verzeichnen, dem aber ein ſtärkerer Aufſchwung bei dem zweitgrößten Poſten, Niederländiſch⸗Indien, von 182,7 auf 233,9 Millionen Quadratyard gegenüberſteht. Auch Indien, der größte Verbraucher japaniſcher Baumwollwaren, meldet einen Rückgang um rund 40 Millionen Qua⸗ dratyard, der aber durch ſtarke Steigerungen im Verkehr nach Aegypten, dem ſonſtigen Afrika und Südamerika mehr als wettgemacht wird. Liebeswerben um Japans Waren Nun ſetzt bereits ſeitens der Verbraucher und des Handels aller Länder ein gewiſſes Liebeswerben um japaniſche Waren ein. Ein Kaufmann, der ein Paar gewirkte Socken zum Großhandelspreis von 6 bis 7 Pfg., eine Zahnbürſte für 4, Pfg. von Japan kaufen kann gerät leicht in Verſuchung, alle national⸗ wirtſchaftlichen Geſichtspunkte aus den Augen zu laſſen. So kommt es zu einem blühenden Schmug⸗ gel, der jetzt ſchon z. B. im Baumwollwarenhandel nach Südchinag einen fühlbaren Ausgleich für das Minus in der veröffentlichten Statiſtik ſchafft; ſo kommt es zu Beſchlüſſen wie dem der Kaufmanns⸗ nereinigung von Beirut, die kürzlich entrüſtet gegen die hohen ſyriſchen Einfuhrzölle auf japaniſche Waren proteſtierte. Ein kurioſes Beiſpiel bietet die von einer hier erſcheinenden Ne n lichte Liſte unzuſtellbarer Briefe bes Poſtamks in Ofaka— durchweg Anfragen nach Bezugsquellen. Bitten um Kommiſſionsware, Vertretungsgeſache aus allen Ländern von Frankreich bis China, die aufs Geratewohl au„den Imitationsſchmuckfabrikan⸗ ten in Oſaka“, an die„Pingpong Times“ oder ähn⸗ liche Phantaſiegebilde geſandt wurden. Europas ſchwache Stellen beſonders die Häfen von Einfallstore für Japans Waren dar. Ueber Saloniki ſteht der Weg nach Griechenland, Bulgarien und Südſlawien offen. Die Einfuhr nach Südſlawien im erſten Halbjahr Für Europa Saloniki und ſtellen Trieſt Meldung des DNB. Wien, 14. Aug. Noch iſt die Erregung über die gleichzeitige Hin⸗ richtung von vier Polizeibeamten nicht verklungen, als bereits Dienstag früh ein neuer Rieſenprozeß vor dem Militärgerichtshof begann. Angeklagt ſind die 15 Aufſtändiſchen, die am 25. Juli in das Gebäude der Ravag eindrangen. Die Angeklagten ſind: der Buchhalter Johann Do⸗ mes, der Verkäufer Franz Paul, der Kaufmann Ottmar Kallinger, der Büroangeſtellte Johann Müller, der ehemalige Infanteriſt Kurt Liewehr, der Drogiſt Johann Seeper, der Laborant Joſeph Wer dinig, der Arbeitsfreiwillige Alfred Mühleiſen, der abſolvierte Juriſt Eduard Winkler, der Arbeiter Karl Haumer, der Hörer der Techniſchen Hochſchule Karl Schart, der Mechanikergehilfe Karl Hofbauer, der Techniker Marcellus Papes, der Polizeirayon⸗ inſpektor Joſeph Nikiſch und der Oberwachtmann Grylka. Alle Angeklagten ſind unbeſcholten und er⸗ freuen ſich des beſten Leumundes. Die meiſten von ihnen ſind 25 und 26 Jahre alt, nur der Polizei⸗ inſpektor iſt 40 alt und verheiratet, der Oberwacht⸗ mann 31 Jahre alt und ebenfalls verheiratet. Er hat überdies für zwei Kinder zu ſorgen. Die Anklage lautet auf das Verbrechen des Hoch⸗ verrats, dem Angeklagten Paul wird noch das Verbrechen des Mordes zur Laſt gelegt, weil er durch einen Piſtolenſchuß den Angeſtellten der Ravag, Heinrich Czermak, tötete. Die beiden Wachleute werden beſchuldigt, in Dienſtuniform vor dem Ge⸗ bäude der Ravag Aufſtellung genommen zu haben, die Einfuhr im ganzen Jahr 1933! Auch hier ſtellen die Baumwollwaren den Hauptpoſten, daneben er⸗ ſcheinen Porzellan⸗ und Glaswaren, Glühlampen, Kinderſpielzeug, Bleiſtifte, im Durchſchnitt zu einem Sechſtel der europäiſchen Konkurrenzpreiſe. Trieſt entwickelt ſich in ſteigendem Maße der Handel nach Ungarn, der ſich auf Glühbirnen, Taſchenlam⸗ pen, Uhrenbeſtandteile, Gummiwaren und natürlich Textilien erſtreckt. Budapeſter Konfektionsfirmen ſtellen aus japaniſchen Regenmantelſtoffen Mäntel her, die im Einzelhandel 6 Pengö koſten ſollen! Da⸗ nach ſcheint doch beinahe das Wort eines europäiſchen Fabrikanten Geltung zu behalten:„Wenn ich meine Rohſtoffe ſtehlen und meine Arbeiter ohne Lohn arbeiten laſſen würde, ſo könnte ich doch nicht ſo billige Preiſe machen wie Japan!“ Japaus Sorgen in anderen Erdteilen Mitte Juli iſt das braſilianiſche Geſetz in Kraft getreten, das für die japaniſche Einwanderung nach Braſilien eine verhältnismäßig geringe Quote feſt⸗ ſetzt. Japan hat damit geantwortet, daß es die zu⸗ gelaſſenen japaniſchen Einwanderer nicht mehr mit barem Geld unterſtützt wie bisher, ſondern Ueberweiſung dex Exporterlöſe, die infolge der De⸗ viſenzwangswirtſchaft teilweiſe in Braſilien feſt⸗ gefroren ſind. Saito, der japaniſche Botſchafter in Waſhington, hat in Tokio Bericht über die Stim⸗ mung gegenüber einem Gegenſeitigkeitsabkommen US.⸗Japan erſtattet man ſcheint danach in Amerika eine erhebliche Steigerung der japaniſchen Einfuhr bei gleichzeitiger Schrumpfung des Welt⸗ handelsvolumens zu befürchten.— Die Verhandlun⸗ gen in Batavia mit Niederländiſch⸗Indien kommen nicht recht weiter, weil man ſich über die von Japan abzunehmenden Waren nicht einigen kann: Japan will zwar Petroleum aufnehmen, ſoll aber außerdem javaniſchen Zucker kaufen, während es ſelbſt ge⸗ nügend Zucker anbaut und beſonders die Rohrzucker⸗ 1934 iſt mit etwa 1 Million Dinar Wert und 30 000 Kilogramm Gewicht um ein volles Drittel höher als pflanzungen in Formoſa noch fördert, damit die Bauern von Formoſa ihren Reisanbau einſchränken Ueber durch Immer neue Prozeſſe n Wien Gegen die 15 Mann, die am 25. Juli in die Radio Wien AG. eingedrungen ſind um das Eindringen der Aufſtändiſchen zu erleich⸗ tern. Die meiſten Angeklagten tragen noch Spuren der Kämpfe. Zwei von ihnen kamen mit Krücken in den Saal, zwei andere trugen den Arm in der Binde, bei anderen wieder ſah man friſch verheilte Narben. Der Staatsanwalt führte in ſeiner Anklagerede u. a. folgendes aus: „Für den Ueberfall auf die Ravag war eine ganz beſonders kühne und tatkräftige Gruppe von jungen Männern ausgeſucht worden. Es waren ihrer 14 an der Zahl. Dreizehn von ihnen ſitzen nun auf der Anklagebank. Einer namens Schreck iſt gefallen. Alle haben eine ſtramme Zucht hinter ſich, alle haben im Bundesheer gedient, zum Teil bis zum Frühjahr dieſes Jahres. Ferner ſind auch zwei Wachbeamte angeklagt, ein dritter Wachbeamter war ebenfalls noch mitſchuldig, blieb aber tot auf dem Platze.“ Der Staatsanwalt ſchildert dann den Verlauf des Ueberfalls auf das Gebäude der Ravag:„Als die Angeklagten in einem Kraftwagen vorfuhren, ſtand der Schutzkorpsmann Rudolf Kauf im Tor des Ge⸗ bäudes. Er wurde überrumpelt und zu Boden ge⸗ worfen. Dies ſah der Wachbeamte Fluch, der etwas entfernt beim Finanzminiſterium ſtand. Er lief nach dem Ravag⸗Gebäude, um dem Schutzkorpsmann zu helfen. In dieſem Augenblick ſiel ein Schuß, der ihn tödlich traf. Dieſen Schuß ſcheint der ſpäter ſelbſt gefallene Wachmann Schreck abgefeuert zu haben. Dann griff der Angeklagte Paul zur Piſtole und gab zwei Schüſſe ab. (Die Verhandlungen gehen weiter.) und dadurch die Not des Bauern von Nippon etwas gemildert wird. Trotz aller Schwierigkeiten hat aber, wie geſagt, der japaniſche Außenhandel ein zufriedenſtellendes Halbjahr hinter ſich. Damit iſt der Export gegenüber dem Vorjahr um 20,9 v.., der Import nur um 13,8 v. H. geſtiegen. Wenn ſich die Kontingentierung der japa⸗ ni,„en Einfuhr im britiſchen Empire und anderen Ländern in Zukunft nicht noch ſchärfer auswirkt, ſo wird in abſehbarer Zeit der erſehnte Ausgleich der japaniſchen Außenhandelsbilanz erreicht ſein. von Papen nach Wien abgeflogen Meldung des DN B. Berlin, 14. Auguſt. Herr von Papen iſt aut Dienstag mittag um 12 Uhr nach Wien abgeflogen. Er unterbricht ſeine Reiſe in Berchtesgaden und begibt ſich zu einer kur⸗ zen Unterredung zum Herrn Reichskanzler. Seines Poſtens enthoben — Wien, 14. Aug. Wie die Klagenfurter„Freien Stimmen“ am Dienstag melden, wurde der Direk⸗ tor der Villacher Bundesbahndirektion, Hofrat Ing. Otto Schiefſel, auf Verfügung der Generaldirek⸗ tion der Bundesbahnen mit ſofortiger Wirkung ſei⸗ nes Poſtens enthoben. * Karlsruhe, 13. Auguſt. Durch Urteil des Fe⸗ rienſtrafſenats des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 6. Auguſt 1934 wurde der ehemalige Lei⸗ ter der Ortsgruppe Raſtatt der KPD, Hoch⸗ reiter, wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte in der Zeit von März bis Dezember 1933 in Raſtatt und Frankfurt ſich in kommuniſtiſchem Sinne betätigt. Spaziergang zwiſchen Milliarden Ein Beſuch im Treſor der Reichsbank Ein Druck auf einen kleinen Knopf, und auto⸗ matiſch ſchließen ſich alle Türen der mächtigen, licht⸗ durchfluteten Schalterhalle in der Hauptkaſſe der Reichsbank. Der Publikumsverkehr iſt hier verhält⸗ nismäßig gering. Die großen Firmen, die Millio⸗ neuſummen für ihre wöchentlichen Lohnzahlungen brauchen, finden eine andere Möglichkeit, ihre Lohn⸗ gelder unauffällig abzuholen. Dennoch iſt der Um⸗ ſatz dieſer Hauptkaſſe der Reichsbank groß genug. Hunderttauſende werden hier täglich über die breiten Schaltertiſche gezahlt, und ſelbſtverſtändlich ind daher umfaſſende und vielſeitige Vorſichtsmaß⸗ nahmen gegen jeden etwa geplanten räuberiſchen Ueberfall getroffen. Größere Einzahlungen können hinter geſicherten Gittertüren vorgenommen wer⸗ den, ſo daß kein Dieb mit ſchnellem Griff einen Gelöſtgpel an ſich reißen kann. Unauffällig ſind er⸗ fahrene, vorzüglich ausgebildete Beamte poſtiert, die jedes verbrecheriſche Vorhaben von vornherein un⸗ möglich machen. Sie ſind, wie alle Schalterbeamten der Reichsbank, gute Scharfſchützen. Die zahlreichen weiteren Sicherheitseinrichtungen machen jeden Ver⸗ ſuch eines Ueberfalls zum glatten Selbſtmord. Es iſt daher auch kein Zufall, daß Raubüberfälle in der Hauptkaſſe der Reichsbank noch niemals verübt wor⸗ den ſind. Graue, ſtählerne Treſorwagen Mit ehrfürchtigem Schauer betreten wir durch dreifach geſicherte Türen die Geldräume der„Ta⸗ geskaſſe“. Wir ſind in Begleitung des Kaſſen⸗ direktors. Nicht einmal Beamte der Reichsbank dürfen dieſe Räume ohne beſonderen Ausweis be⸗ treten, ſofern ſie nicht ſelbſt in den Kaſſenräumen tätig ſind. Alle Türen ſind vielfach geſichert, die Feuſter durch Vergitterung und nach Büroſchluß durch mächtige gepanzerte Fenſterläden verſchloſſen. Aber auch innerhalb der ſo geſicherten Räume der Tageskaſſe liegen keine größeren Geldwerte auf den Tiſchen. Die Panzerſchränke, die an den Wänden ſtehen, die zahlreichen ſtählernen Treſorwagen, in denen für Auszahlung oder Weitertransport ſor⸗ tierte Geldſummen verpackt ſind, werden ſtets unter Verſchluß gehalten. Jeder Schrank, jeder Treſor⸗ denen Schlüſſeln, die gleichzeitig oder nacheinander einzuführen find, ge net werden. Rund 20 Mil⸗ lionen Reichsmark in Scheinen und Silbergeld enthält jeder dieſer unſcheinbaren, kleinen grauen Treſorwagen, die hier an den Wän⸗ den ſtehen. Unter allen Vorſichtsmaßnahmen öffnen einige Beamte einen Panzerſchrank. Genau ſieb⸗ 3189 Millionen„teichs mark liegen darin, fein ſäuberlich gebündelt und in Stapeln zu je einer Million geordnet, ſo daß man mit einem Blick die Summe überſehen kann. Im Innern des Schrankes hängt eine Tabelle, auf der die enthaltene Summe verzeichnet und von allen Reichsbankbeamten, die zu dieſem Schrank Zutritt haben, unterſchrieben iſt. Nur gemeinſam dürfen ſie Beträge aus dem Schrank nehmen, den ſie auch nur gemeinſam öffnen können. So kontrollieren ſie ſich ſelbſt. 45 000 Geldſtücke zu zählen— eine Tagesleiſtung In anſchließenden Räumen ſitzen Beamte vor kreisrunden kleinen Blechtiſchen, deren Platte durchlöchert iſt. Sie zählen und ſortieren das von auswärts und an den Schaltern eingelieferte Sil⸗ hergeld, das ihnen in den bekannten kleinen Geld⸗ ſäcken übergeben wird. Jetzt öffnet einer der Be⸗ amten ſolch einen kleinen Sack, ſchüttet den Inhalt auf ſeine Tiſchplatte und ſucht mit geübtem Blick und ſicherer Hand alle diejenigen Stücke heraus, die allzu abgegriffen, beſchädigt, gefälſcht oͤer aus ande⸗ ren Gründen für den weiteren Umlauf nicht mehr geeignet ſind. Durch langjährige Uebung iſt der Blick dieſer Beamten für Echtheit und winzigſte Be⸗ ſchädigung trotz ſchnellſter Arbeit unfehlbar. Dann oͤrückt der Geldzähler auf einen Hebel und die Mün⸗ zen rattern weiter, bis ſie nach einigen Sekunden zu Rollen verklebt wieder zum Vorſchein kommen, Der Tiſch, an dem der Geldzähler arbeitet, iſt näm⸗ lich nichts anderes als eine moderne Geldzähl⸗ maſchin e. Sie hat den menſchlichen Verſtand beim Erkennen von Falſifikaten und Beſchädigungen nicht erſetzen können, wenn ſie auch die Arbeit weſentlich erleichtert. Jede der fertigen Rollen und jeder Geld⸗ beutel erhält die Nummer und Plombe des Geld⸗ zählers, der ſte weitergibt. Der Geldzähler haftet wagen kann nur durch mehrere Beamte mit verſchie⸗ für ihren Inhalt unbeſchränkt. Ein falſches Fünf⸗ maärkſtück, das er aus der Reichsbank zum Beiſpiel herausgehen ließe, müßte er aus eigener Taſche er⸗ ſetzen. Das iſt in Verbindung mit der außerordent⸗ lichen Erfahrung dieſer Geldzähler die beſte Gewähr für ſorgfältige Kontrolle. Wie ſicher dieſe Zählung vor ſich geht, mag man daraus erſehen, daß ein Geldzähler, der Einmarkſtücke hat, täglich 45000 Reichsmark zu zählen und zu ordnen vermag, während in früheren Jahren nur die Hälfte dieſer Leiſtung bewältigt wurde. Die größere Erfahrung und Uebung und eine Vervollkommnung der Zählmaſchinen haben dieſe Leiſtunsſteigerung ermöglicht. Zerknittertes Papiergeld wird vernichtet. Ebenſo wie jedes Geldͤſtück wird auch jede Reichs⸗ banknote, die in die Reichsbank zurückgelangt, vor der Weitergabe ſorgfältig geprüft, ausgeſchieden oder von neuem zu Bündeln abgezählt und geordnet. Auch hierfür gibt es unerhört ſinnreiche Zählmaſchinen, doch auch ſie machen den Menſchen nicht überflüſſig. Nur ganz unzerknuitterte, ſozuſagen„nagelneue“ Heine gelangen in den Verkehr, während alle ande⸗ in der Tageskaſſe durch neugedruckte Scheine er⸗ werden. Die eingezogenen Scheine werden ver⸗ Itet. Da nur wenige Banknoten die ſtrenge Prü⸗ fung der Reichsbank für die Neuausgabe beſtehen, werden monatlich 80 bis 90 Treſorwagen Papiergeld vernichtet, faſt ebenſoviel wie neugedruckt wird. Die Papiergeldzähler der Reichsbank, deren jeder eine beſonders verantwortliche Aufgabe hat, arbeiten in einem großen Raum, in dem jeder Arbeitsplatz durch Gitter von dem nächſten getrennt iſt. Alle Scheine, die ausgeſondert werden, werden durch⸗ locht und dadurch für die Vernichtung gekennzeichnet. Sie wandern in die Geldvernichtungsanſtalt der Reichsbank, die in einem beſonderen Gebäude ein⸗ gerichtet iſt. Die Beamten, die die Geldvernichtung vorzunehmen haben, ſind als beſonders zuverläſſig erprobt und ausgeſucht. Bevor ſie die Räume der Geldvernichtungsanſtalt betreten, erhalten ſie eine Kleidung, die bis zum Hals und an den Aermeln vollſtändig geſchloſſen werden kann und ſelbſtver⸗ ſtändlich keine Taſchen hat, ſo daß es nach menſch⸗ lichem Ermeſſen unmöglich iſt, in dieſer Kleidung ir⸗ gendwelche Geldſcheine zu verſtecken, die für die Ver⸗ nichtung beſtimmt ſind. Die für die Einziehung be⸗ ſtimmten Geldſcheine werden mit einer Säure über⸗ wo ſie vollſtändig vernichtet werden. 5 0 — Schacht an das deutſche Volk Meldung des DN B. — Berlin, 14. Auguſt. Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſtellte der„Ber⸗ liner Börſenzeitung“ folgende Ausführungen zum 19. Auguſt zur Verfügung: Es iſt für jeden denkenden Menſchen in Deutſch⸗ land heute ganz ſelbſtverſtändlich, daß der Ausgang der Volksbefragung des 19. Auguſt nur ein einziger ſein kann und darf, daß das deutſche Volk ſich in un⸗ erhörter Geſchloſſenheit hinter den Mann ſtellt, der es zum erſtenmal verſtanden hat, mit der Politik des Gehenlaſſens zu brechen und auch auf wirtſchaftlichem Gebiet eine Initiative zu ergreifen und das Geſetz des Handelns in die Hand zu nehmen. Jedermann kennt die Schwierigkeiten, vor denen wir ſtehen, und es wäre lächerlich, dieſe Schwierigkeiten verkleinern zu wollen. Aber es gibt nur eine Möglichkeit, dieſe Schwirigkeiten zu überwinden, das iſt, die entſchloſ⸗ ſene Politik des Führers Mann für Mann zu unter⸗ ſtützen. 5 Für mich als Wirtſchaftler iſt es in meiner praktiſchen Arbeit mit dem Führer immer wieder überraſchend geweſen, welche natür⸗ liche und folgerichtige Einſicht Adolf Hitler in die wirtſchaftspolitiſchen Vorgänge und Notwendigkeiten hat. Nicht eine einzige der wirtſchaftlichen Maßnahmen, die beiſpielsweiſe für das Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm getroffen worden ſind, iſt zuſtande gekommen ohne die Initiative und tatkräftige perſönliche För⸗ derung des Führers. Gerade in der Einfachheit und Klarheit ſeiner wirtſchaſtlichen Gedankengänge liegt das große Geheimnis des Erfolges der Wirtſchafts⸗ politik des Führers. Wenn wir durch die Schwierig⸗ keiten des Augenblicks hindurchkommen wollen— und wir werden hin durchkommen— ſo kann dies nur unter ſeiner Führung geſchehen. Zwei Münchener Bergſteiger tödlich abgeſtürzt — Garmiſch, 13. Auguſt. Auf ber Dreitorſpitze ſind zwei Münchener Bergſteiger namens Kugler und Schweditſch tödlich abgeſtürzt. Kurz vor Er⸗ reichung des Vordergipfels ſtürzten die am Seil hängenden Männer etwa 300 Meter tief ab. Wegen des ſchlechten Wetters konnten die Leichen noch nitht geborgen werden. Eine deutſche Kraftwagenführerin wegen fahr⸗ läſſiger Tötung in Oeſterreich feſtgenommen — Wien, 14. Auguſt.(Funkmeldung der NRMz3) Die 92jährige verwitwete Gertrud Rolſen wurde von den deutſchen Behörden verfolgt, weil ſie aus der Fahrt von Berlin nach Leipzig bei Trenen⸗ brietzen beim Ueberholen mit ihrem Kraftwagen einen tſchechoſlowakiſchen Wagen derartig ſtreiſte, daß er in Brand geriet und der Inſaſſe bei lebendigem Leibe verbrannte. Fran Rolfen fuhr weiter, ohne ſich um den Unfall zu kümmern. Jedoch wurde das Kenn⸗ zeichen ermittelt und feſtgeſtellt, daß ſie bei Paſſan die Reichsgrenze nach Oeſterreich paſſiert hat. Am Sonntag wurde Frau Rolfen, die in Wien im 8. Be⸗ zirk abgeſtiegen war, am Kobenzl mit ihrem Krafl⸗ wägen angehalten. Der Kraftwagen wurde ſicher geſtellt und ihr der Reiſepaß abgenommen. Se leugnet jede Schuld. Verhaftung eines deutſchen Jugendführers in Polen — Warſchau, 12. Auguſt. Nach Mitteilung der offiziellen„Gazeta Polska“ wurde in Bromberg der Führer der Deutſchen Jugendbewegung, Mielke, aus bisher unbekannten Gründen ver⸗ haftet. In der Wohnung des Verhafteten wurde eine Durchſuchung vorgenommen. Mielke wurde im vergangenen Jahr im bekannten Pfadfinder⸗Prozeß zu einigen Monaten Gefängnis verurteilt. Im Bereich des Goldes. Einige weitere Räume der Tageskaſſe dienen dem Verkehr mit Gold und anderen Edelmetallen. Eine Reihe von Präziſtonswagen laſſen dieſe Aufgabe ſo⸗ fort erkennen. In verſchloſſenen ſtählernen Regalen liegen die kleinen Goldbarren, die für die Auslie⸗ ferung des Tages beſtimmt ſind. Zahnärzte und Ju⸗ weliere, ferner zahlreiche Induſtriebetriebe gehören zu den ſtändigen„Goldkunden“ der Reichschbank. In anderen Fächern liegen die Goldeingäuge des Tages, die aus dem Ausland geſandt wurden, aber auch eine Anzahl von echten deutſchen Goldmünzen, denn ſo erſtaunlich es klingt, werden noch täglich kleine Mengen von Golsoſtücken, die früher einmal „In den Strumpf geſteckt“ und gehamſtert wurden, an den Schaltern der Reichsbank eingeliefert. Da die Goldmünzen nicht mehr in den allgemeinen Ver⸗ kehr gelangen, werden ſie von der Reichsbank zn Goldbarren umgeſchmolzen und für den Zahlungs, ausgleich mit dem Ausland verwendet. Schließlich werfen wir noch einen Blick in den großen Saal, in dem aus län diſche Noten und Münzen geprüft und ſortiert werden. Je. der der hier tätigen Reichsbankbeamten hat ſein Spe zialgebiet, denn er muß alles in ſeine Hände gelan- gende ausländiſche Geld auf Echtheit prüfen kön 4 nen. So ſind die hier tätigen Geldzähler und Sor, tierer Spezialiſten für amerikaniſches, franzöſtſches, italieniſches oder japaniſches Geld, und für jehe gangbare ausländiſche Münze gibt es in dieſer Ab⸗ teilung einen Fachmann, der ſich dafür verbürgen kann, ob eine eingelieferte ausländiſche Note echt iſt oder nicht. 600 Millionen Mark in einem Schrank Dann ſtehen wir vor der Tür zum Allerheilig⸗ ſten der Reichsbank: dem Haupttreſor. Drei Be amte öffnen innerhalb der feſtverriegelten Tages kaſſe ein Tor, das den Weg in die Tiefe freigibt. An der unterſten Stufe nehmen uns einige weitere Beamte in Uniform in Empfang und prüfen unſere Legttimation zum Betreten der Treſorräume. Durth Schließen von Innen und Außen wird nun die Eiſengittertür geöffnet, die uns in die Treſorräume einläßt. Alle iren werden hinter uns ſofort wie der abgeſchloſſen. Nun ſtehen wir in einem langen Kellergang, der zu beiden Seiten durch kräftig Eiſengitter beßbenzt iſt. Innerhalb dieſes Gitter ſin eine Reihe von kleineren Räumen abgetrennt goſſen und dann durch eine Zerreißmaſchine geleitet, deren Türen gleichfalls ohne Ausnahme verſchlo tguſt. „Ber⸗ n zum deutſch⸗ usgang inziger in un⸗ lt, der itik des lichem Geſetz rmann en, und leinern t, dieſe itſchlof⸗ unter⸗ ner ner Ur⸗ tler und zahmen, agspro⸗ ommen je För⸗ eit und ge liegt tſchafts⸗ wierig⸗ len— 5 ſo en. eſtürzt torſpitze Kugler Dr Er⸗ n Seil Wegen ch nicht u fahr⸗ tmen NMz3. wurde ſie aus Treuen ftwagen ſtreiſte, nſaſſe Frau u den s Kenn⸗ Paſſau at. Am n 8. Be⸗ 1 Krafte e ſicher⸗ n. Sie hrers ing der mberg wegung, en ver⸗ wurde urde im ⸗Prozeß —— ten dem t. Eine gabe ſo⸗ Regalen Auslie⸗ und Ju⸗ gehören Schbank. ige des en, aber münzen, h täglich einmal wurden, fert. Da ten Ver⸗ bank zu ihlungs⸗ in den Noten en. Je. ein Spe⸗ e gelan⸗ fen kön⸗ nd Sor⸗ zöſtſches, ür jede eſer Al- erbürgen lote echt tk erheilig⸗ a rei Be⸗ Tages- gibt. An weitere n unſere Durch nun die orräume Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Auguſt 1934 Mörder Blitz! * Schallodenbach, 14. Aug. Der 57 Jahre alte Landwirt Jakob Rösner wurde, als er ſich mit ſeinem Fuhrwerk auf dem Felde befand, vom Blitz erſchlagen. Pferd und Wagen blieben unverſehrt. Der all iſt umſo tragiſcher, als vor kurzem ſeine Tochter, Mutter von ſechs Kindern, geſtorben iſt und vor einiger Zeit ein Sohn durch den elektriſchen Strom getötet wurde. Mit dem Omnibus in die Tiefe * Neufra a. d. Donau, Württemberg, 14. Aug. Auf der Strecke Ertingen—Neufra ereignete ſich ein ſchweres Om nibusunglück, das glücklicher⸗ weiſe keine Todesopfer forderte, aber bei dem bei⸗ nahe ſämtliche Inſaſſen des Omnibuſſes, der aus Munderkingen ſtammt, verletzt wurden. Aus ungeklärter Urſache kam der Führer des Wagens von der Fahrbahn ab, fuhr an einen am Straßenrand ſtehenden Baum, der mitſamt der Wurzel umgeriſſen wurde. Der Wagen ſauſte dar⸗ aufhin noch eine hohe Böſchung hinunter und legte ſich auf die linke Seite. Schwer beſchädigt blieb er hier liegen. Sofort nach dem Unfall wurde die Sanitäts⸗ kolonne Riedlingen benachrichtigt. Die meiſten Ver⸗ letzten hatten Schnittwunden erlitten. Zwei Aerzte waren alsbald zur Stelle, um die Verletzten zu verbinden und erſte Hilfe zu bringen. Am ſchwerſten perletzt iſt Frau Magdalena Sommer aus Unter⸗ marchtal, die ſich eine ſchwere Kopfſchnitt⸗ wunde zuzog und im Krankenhaus genäht wer⸗ den mußte. Schwerer verletzt ſind auch Dr. Knupfer pon Algershofen mit Prellungen und Schnittwunden, Seb, Fundel, Untermarchtal, Gg. Falſch, Gütelhofen, Anton Frankenhauſer, Munderkingen, Lina Fran⸗ kenhauſer zum„Lamm“, Munderkingen, Rita Fran⸗ kenhauſer aus Weingarten. Acht weitere Inſaſſen erlitten leichtere Verletzungen, ſie konnten mit einem Erſatzomnibus weiterfahren. Kind unter dem Tankwagen Ueberfahren und getötet * Göggingen, Amt Meßkirch, 14. Auguſt. Sonn⸗ lag abend wurde an der gefährlichen Kurve beim Adler das 27gjährige Söhnchen des Landwirts rom vor ſeinem elterlichen Hauſe von einem Tankwagen aus Freudenſtadt überfahren. Das Vorderrad ging dem Kind direkt über den Kopf, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Den Führer, der in ſehr langſamem Tempo fuhr, dürfte nach den angeſtellten Erhebungen keine Schuld treffen, da das Kind hinter einem der rechts und links der Straße ſtehenden vollbeladenen Erntewagen plötzlich auf⸗ tauchte. Dieſer Unglücksfall iſt innerhalb kurzer Zeit der dritte gleicher Art, wo Kinder am gleichen Matz durch Ueberfahren ums Leben kamen. —ů— Engen, 13. Aug. Abends gingen über Engen und hen öſtlichen Hegau mehrere ſchwere Gewitter Kiober, die zum Teil von Hagel begleitet waren. In Honſtetten waren in kurzer Zeit die Straßen über⸗ ſchwem mt. Das Waſſer drang in Ställe, Scheunen und Keller. Zuweilen ſtand das Vieh bis zu 30 Zen⸗ timeter im Waſſer. Die Wieſen und Aecker ſind zum Teil pöllig verſchlammt. Auch die Obſtpflanzungen der Gemeinde haben ſchwer gelitten. * Mindersdorf bei Stockach, 13. Aug. Bei dem ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz nachmittags Uhr in das zwiſchen Mindersdorf und Schwacken⸗ leute einzelſtehende Anweſen des Gutsbeſitzers Eu⸗ gen Liebherr. Das Gebäude erlitt in ſeiner Mitte einen ſtarken Riß von oben bis unten. Außerdem würden durch die Erſchütterung 40 Fenſterſcheiben zertrümmert. Eine etwa 15 Meter vor dem Haus ſtehende hundertjährige Pappel riß es mitten durch. ſind und nur von mehreren Beamten gleichzeitig ge⸗ üffnet werden können. In dieſen ebenfalls geſicher⸗ ten Räumen ſtehen die Reihen der unſcheinbaren anzerſchränke, um deren Inhalt ſich der Kampf ums Daſein dreht. Der Blick auf dieſe lan⸗ gen Reihen von grauen Panzerſchränken iſt wahr⸗ haft ernüchternd. Hier iſt Geld nur eine Ware, die düsgeliefert wird wie eine Kiſte unbedrucktes Pa⸗ bier. Wir haben Geld genug geſehen auf unſerer Wanderung durch die Treſore und Kaſſenräume, immer Dutzende von Millionen auf einen Blick. Als aber einer der begleitenden Beamten gegen einen kleinen Geldſchrank tippt und ſagt:„600 Mil⸗ lionen Reichsmark ſind darin,“ da über⸗ keſelt es uns doch. Sechshundert Millionen Reichs⸗ mark bares Geld in einem grauen Stahlſchrank, den mau beguem zu Hauſe in den Keller ſtellen könnte! In einer dieſer zahlreichen Abteilungen, die nicht nur unter Verſchluß gehalten, ſondern auch ſtets heobachtet werden, ſind Treſorbeamte gerade mit der Ordnung eines Gold transports beſchäftigt. In großen Barren liegt das gleißende Gold auf einem langen, mit Blech beſchlagenen Tiſch. Jeder deer Barren wird gewogen, auf Art des Gold⸗ gehaltes geprüft, numeriert, und in ſein Treſorfach gelegt, Jeder dieſer Barren wiegt 12,5 Kilogramm und hat daher einen Wert von 34000 Reichsmark. Papiergeld läßt ſich entſchieden bequemer tragen. I anderen Schränken, ien die wir einen Blick wer⸗ gen dürfen, ſehen wir Platin in kleinen Barren. Klein und bequem in die Hand zu nehmen ſind dieſe Rlatinbarren. Sie wiegen fünf Kilogramm und koſten jeder 18000 Reichsmark. Aber es gibt hier unten ein Metall, das noch wertvoller iſt als Gold and Platin: Iridium heißt es. In einem dieſer Teſore ſehen wir dieſes koſtbare Metall, das in dichtverſchloſſenen Blechbüchſen in Gläſern unter leuchten Schwämmen transportiert und aufbewahrt werden muß. Langſam gehen wir zurück. Wieder müſſen viele Schlüſſel gedreht werden, wir ſteigen die Stufen em⸗ bor an das Tageslicht. An Hunderten von Reichs⸗ mark⸗Millionen in Banknoten, Gold und Wechſeln augen wir vorbei, behütet von vielen aufmerkſam eſpaunten Augen, unter dem Schutz von Panzer⸗ ren und geheimen Alarm- und Schutzeinrichtun⸗ keiten ens wird ein Menſch dieſe Schätze allein ten Ste ſind dazu beſtimmt, einer großen Volks⸗ ſchaft zu dienen. ſich zu Vermittlerdienſten zwiſchen einem rie. Die Nacht bricht wie in tropiſchen Gebieten üb⸗ lich, mit unheimlicher Geſchwindigkeit herein. Banner verſucht ſich, zum Strande durchzuſchla⸗ gen, aber ganz plötzlich tauchen vor ihm ein halbes Dutzend Männer auf Sie ſind alle ſchwer bewaffnet, aber an ihrer un⸗ einheitlichen Kleidung merkt er, daß ſie zu den Pi⸗ raten gehören. Sie ſchnattern chineſiſch auf ihn ein Banner antwortet aufgeregt engliſch.. Großes Erſtaunen darob bei den Banditen. Eine elektriſche Taſchenlampe fährt über ſein Geſicht Jetzt ſcheint man entdeckt zu haben, daß man einen wichtigen Fang gemacht hat Ehe der Deutſche weiß, was mit ihm geſchieht, iſt er entwaffnet, und man hat ihm einen hübſchen Strick um die Arme gelegt „Gefangen!“ denkt Banner bitter und wird an dem Strick wie ein Schlachtopfer neben den Bandi⸗ ten hergezogen. Immer weiter wird Banner vom Strande fort⸗ geführt 8 Es geht über Geröll, Hügel Felſen werden erklettert Jetzt erſt erkennt Banner trotz der Dunkelheit, wie günſtig oͤas Terrain hier für die Piraten iſt Das felſige Terrain gibt ihnen unzählige Ver⸗ ſtecke und Verſchanzungs möglichkeiten Es kann nicht ſchwer ſein, in dieſer Gegend mit ſchwachen Kräften eine ganze Armee aufzuhalten Jetzt glaubt Banner nicht mehr an die Erfolge des Expeditionskorps Ganz plötzlich ſteht er vor einem Auto, das aus der Dunkelheit aufwächſt Es iſt ein alter Ford⸗Laſtwagen ſtan zwingt Banner, ihn zu erklettern und einige der Banditen ſteigen mit auf. Dann geht es fort, weiter in oͤie Dunkelheit hin⸗ ein Banner hat keine Ahnung, wohin man ihn brin⸗ gen wird Der kleine Ford keucht und ächzt und ſchnauft, aber er bewegt ſich unabläſſig vorwärts Nachdem ſie wohl eine halbe Stunde gefahren ſind, wird das Bild lebhaft Ueberall leuchten Feuer auf, und Banner ſieht Soldaten und militäriſche Formationen, die ſich irgendwie zum Abmarſch rüſten a Patrouillen auf kleinen ſchnellen Pferden begeg⸗ nen ihnen und überall hört er Kommandos und Signale durch die Nacht ertönen In der Dunkelheit kann Banner ſchlecht ſchätzen, aber er glaubt, daß hier mehr als tauſend Mann von irregulären Truppen verſammelt ſind Die Chineſen, die Banner gefangen haben, tau⸗ ſchen hie und da mit den Truppen Worte aus, aber ungbläſſig knattert der kleine Ford weiter durch die dunkle Nacht Ganz plötzlich ſtoßen ſie auf eine Kolonne von Automobilen Der Foröwagen bleibt unerwartet ſtehen, und wieder ſchnattern die Chineſen erregt f f Dann hält die ganze Kolonne der Autos, die, wie Banner jetzt erkennt, nicht nur mit Chineſen, ſon⸗ dern auch mit einigen europäiſchen Abenteurern be⸗ ſetzt ſind Ein ungewöhnlich großer und eleganter Wagen ſchiebt ſich darauf hin vor und hält neben dem un⸗ anzehnlichen Ford 8 Die elektriſche Suchlampe des Autos fährt über den Laſtwagen und das grelle Licht bleibt auf Ban⸗ ner liegen 1 Plötzlich hört Banner einen lauten weiblichen Aufſchrei. „Miſter Banner! Sie hierher?“ b 1 5 Nie iſt Banner in ſeinem Leben ſo verblüfft ge⸗ weſen, als in dieſem Augenblick. Die Stimme iſt Mabels Stimme. Ja, unzweifelhaft, dieſe Worte hat Mabel Baker geſprochen. 5 Faſt im gleichen Augenblick wird das Licht von Banner fortgenommen, und die bei ihm befindlichen Chineſen bedeuten ihm, auszuſteigen. Miſter Banner! Wie kommen Banner klimmt vom Wagen herunter und geht auf das Auto zu. Im Fond des großen offenen Tourenwagens er⸗ kennt er Mabel neben einem Offizier, der in einer außergewöhnlich eleganten Uniform ſteckt. Irgend etwas iſt an dieſem Offizier, das Ban⸗ ner ſtutzig macht. Er blickt ihm ins Geſicht und iſt erſtaunt über ſein feines weiches Geſicht. Erſtaunlich ſind auch die ungewöhnlich großen, im Licht der Autolampen faſt leuchtenden Augen dieſes Offiziers. Ueber dem ganzen Geſicht liegt aber ein Aus⸗ druck von Schwermut, wie ihn der Deutſche ſelten im Leben geſehen hat. Ganz unwillkürlich— ſpäter hat er nie begriffen, welche Macht ihn dazu trieb— verbeugt er ſich vor dieſem Offizier. Ein ganz leichtes Lächeln geht über das ſchwer⸗ mütige Geſicht und der Offizier reicht Banner die Hand. „Sie hatten ſich die Begegnung mit mir wohl anders vorgeſtellt,“ ſagt der Offizier in völlig fehler⸗ freiem engliſch. Banner zuckt zuſammen. Das iſt doch die Stimme einer Frau auch tief, ſo doch tönend und voller Klang. Iſt dieſer Offizier etwa Mabel ſcheint Banners Gedanken zu erraten. Sie drückt die Hand des Deutſchen und ſagt:„Ja, Miſter Banner, es iſt Miß Tſchung⸗Yihl“ Miß Tſchung⸗Yih nickt jetzt wieder ernſt: „Sie beurteilen mich ſicher falſch, Miſter Banner ſowie alle Europäer uns Chineſen falſch beurteilen. Sie würden mich und mein Tun nicht verſtehen, wenn ich es Ihnen ſtundenlang erklären würde. Ich ſtamme direkt von meiner großen Ahne Miß Ching⸗ PYih ab. Das Schickſal zwingt mich dazu, in ihren Fußſtapfen zu wandeln. Ich muß Wege gehen, die krumm und ſchmutzig ſind, wenigſtens werden Sie es ſo ſehen. Aber niemand kann gegen ſein Schickſal. Wir alle ſind Spreu, die ein mächtiger Wind, den niemand ſieht, irgendwohin weht. Auf jeden Fall, haben Sie keine Sorge mehr. Ich führe nicht gegen Miß Baker und auch nicht gegen Sie Krieg. Ich führe vielleicht nur Krieg gegen das Schickſal! Ich hoffte, meine Leute durch einen Bluff retten zu kön⸗ nen. Aber das Glück war gegen mich. Eines meiner wichtigſten Dörfer iſt zerſchoſſen. Viele Menſchen ſind getötet, aber Menſchen gibt es viel in dieſem Lande, und das Land iſt groß und weit. Ein ſtarker Wind iſt dabei, mich wo anders hinzuwehen..“ Miß Tſchung⸗Yih unterbricht ſich einen Augenblick und führt eine haſtige Unterhaltung in Chineſiſch mit einigen ihrer Leute Dann wendet ſie ſich an Mabel und ſagt: 8 8 „Ich kann Ihnen leider keinen anderen als jenen häßlichen alten Fordwagen zur Verfügung ſtellen, aber er wird Sie und Miſter Banner, von dem Sie mir ja ſchon ſo viel erzählt haben, ſicher bis zum Strand zurückbringen, dort wird Sie eine Dſchunke aufnehmen und Sie bis zum Kreuzer bringen. Ich ſage nicht auf Wiederſehen, denn wir werden uns niemals wiederſehen, aber ich ſage: Viel Glück für die Zukunft...!“ Miß Tſchung⸗Yih reicht dem Banner die Hand. f Mabel drückt ebenfalls Tſchung⸗Hih die Hand, und will noch etwas ſagen, aber irgendwie findet ſie nicht die richtigen Worte und beſteigt dann mit Ban⸗ ner den Ford, der langſam wieder in die Nacht, in das Felſengeröll und in die Berge raſch hineinpufft und ⸗knattert.. . wenn völlig verblüfften Mabel und Banner auf der Suche nach dem Kreuzer Am Strande bringt man Banner und Mabel in eine kleine Dſchunke, die man unbemannt aufs Waſſer hinausſchiebt... der Wind füllt die Mattenſegel, und die Dſchunke gleitet unmerklich in die ſternen⸗ klare Nacht hinaus 5 N „Das iſt Mord! ſagt Mabel verzweifelt 10 en eine Frau Das Geheimnis um Miß Tschung-Vih, den weiblichen pirafen-Admiral — von J. F. Molifor Banner verſucht mit der Steuerung zurechtzukom⸗ men Irgendwo in der Dunkelheit fallen die Poſitions⸗ laternen der Jacht und des Kreuzers auf Bald aber ſehen ſie, daß es doch nicht„Mord“ 1 Denn der Kreuzer ſucht in Abſtänden von zwan⸗ zig Minuten mit dem Scheinwerfer ſtändig das Waſſer ab Jetzt hat das Scheinwerferlicht die Dſchunke ge⸗ faßt Banner eilt an die Spitze der Dſchunke und weht mit einem Tuch. Mabel ſteht erwartungsvoll neben ihm...auch ſie winkt und ruft unabläſſig Das Aufheulen einer Sirene zeigt den beiden, daß man ſie erblickt hat Wenige Minuten ſpäter iſt eine Motorbarkaſſe von dem Kreuzer neben der Dſchunke f 5 Diesmal aber hat Baker ſich nicht abhalten laſ⸗ SB Sie ſtürzt in die Arme ihres beglückten Vaters. Die Vögel sind ausgeflogen Ein neues verſtärktes Expeditionskorps, das am nächſten Morgen an den Strand geſchickt wird, ſtellt feſt, daß die geheimnisvolle Piratenkönigin mit ihren Leuten abgezogen iſt. Weit ins Land hinein Der Wind hat ſie wie Spreu verweht, aber an irgendeiner andern Stelle wird ſie unerwartet wieder auftauchen, gehetzt von einem ſeltſamen Schickſal und einer mächtigen Vergangenheit, die hinter ihr ſteht und beſtimmend in ihr eigenes Daſein eingreift. Aber eine andere Feſtſtellung muß Kapitän 'Connor machen. In der Nacht iſt Wright mit ſeinen Leuten aus dem Schiffsgefängnis entflohen. Die Dſchunke, die die Abgeſandten Tſchung⸗ihs brachten, iſt mit ihm und ſeinen Kameraden, der„klei⸗ nen europäiſchen Armee“, verſchwunden. „Beſtechung“ donnert der Fregattenkapitän und ſtellt die peinlichſte Unterſuchung unter ſeinen Leu⸗ ten an, aber dieſelbe verläuft, wie nicht anders zu erwarten, ergebnislos. Der Leutnant Kwienſin hat ſcheinbar keins Luſt, die Leute zum Sprechen zu bringen, und Chineſen bringt nur ein Ehineſe zum Sprechen. a China iſt ein Land ewiger und unlösbarer Rätſel. Wer kennt die Gedankengänge Kwienſins 2 Wer ſeine Pläne 2 Piraſen werden hingerichief Irgendein abſchreckendes Beiſpiel will und muß 'Connor ſtatuieren. Da ſind ja noch die beiden gefangenen Piraten, die Abgeſandten der Miß Tſchung⸗Mh, des weib⸗ lichen Piraten⸗Admirals Pirat iſt Pirat und ſein Leben iſt verwirkt. Direkt vor dem zerſtörten Dorf läßt'Connor die beiden Piraten hinrichten Auf einer Tafel hinter ihrem Rücken ſtehen die Schandtaten, die ſie begangen haben: Seeräube rei 5 Kapitänleutnant Johnſon und Leutnant Kwienſin ſtehen als Vertreter der hohen Gerichtsbarkeit hin⸗ ter ihnen f Der große Johnſon muß auch dabei ſein er hat ſchon vielen Hinrichtungen beigewohnt... und ihn läßt dieſer Vorgang kühl. 8 Leutnant Kwienſin ſteht dabei und lächelt ſein unergründliches aſiatiſches Lächeln a Am nächſten Morgen fährt die„Flying Bird“ weiter. Baker hat genug von Piraten... Und Banner hat einen famoſen Artikel Mabel und Banner ſtehen beide nebeneinander an Deck und ſehen die Küſte langſam am Horizont entſchwinden Beide denken an die ſeltſame Miß Tſchung⸗Nih mit ihrem ſchwermütigen Geſicht und den hellen, ſo ungewöhnlich leuchtenden Augen. 1 a Ende. 555 Vor dem Badiſchen Sondergericht ſtanden jetzt wiederum mehrere Fälle zur Aburteilung. Vermittlerdienſte geleiſtet Das Ehepaar Friedrich Michaeli von hier gab von Berlin hierher geſchickten Kurier und einem hieſt⸗ gen Funktionär her, der durch den Kurier die Wei⸗ ſung erhalten hatte, nach Berlin zu kommen und der ſich nun in Moskau befindet. Der Kupier wurde feſtgenommen und iſt nun zum Belaſtungs⸗ zeugen für das leugnende Ehepaar geworden. Der Angeklagte war im proletariſchen Freidenkerbund, ſeine Frau bei dieſem Kaſſiererin. Das Gericht ſprach gegen den Ehemann 1 Jahr 10 Monate, gegen die Frau 10 Monate Gefängnis aus. Die fünfmonat⸗ liche Unterſuchungshaft wurde nicht angerechnet. Die ſtaatsfeindlichen Briefe der Witwe Kurt Eisners Die Frau des erſchoſſenen Miniſterpräſidenten Kurt Eisners unterhielt nach ihrem Wegzug von Peterzell i. Schwarzwald nach der Schweiz nach der nationalen Erhebung regen Briefwechſel mit dem 32jährigen Johann Burry aus St. Georgen, der die Briefe wieder beantwortete. Da der Ange- klagte zwei dieſer ſtaats feindlichen Briefe Schwätzer, Vermittler und Deviſenſchieber Verurteilt vom Badiſchen Sondergericht zum Leſen weitergab, wurde er zu einer Gefängnis⸗ Cornelius Schmidt. ſtrafe von 8 Monaten verurteilt. Zuchthaus für rückfälligen Dieb ö Seine Kameraden beſtahl der 36jährige Moritz Keller aus Zeiskam im Arbeitsdienſtlager in Furtwangen. Nach ſeiner Entlaſſung aus dem Lager entwendete er eine SA⸗Uniform, ſpielte ſich in einer Reihe von Städten als Propagandaleiter auf und lebte vom Darlehens und Logisſchwindel. Er iſt ein ſchon ſtark vorbeſtrafter Dieb und rückfälliger Be⸗ trüger, der anſcheinend vom Größenwahn erfaßt it. Das Urteil lautet auf eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 3 Monaten und 3jährige Ehraberkennung. Das rettende Amneſtiegeſetz Glück hatte der 31jährige Paul Heintze aus Donaueſchingen durch das Amneſtiegeſetz. Während er fruher in Freiburg in nat.⸗ſoz. Studentenkreiſen verkehrt ſein will, räſonierte er nach ſeiner Ueber⸗ ſiedlung hierher einer Frau gegenüber über die ſoziale Haltung des neuen Staates. Das Gericht ſah ihn als nicht ernſt zu nehmenden Schwätzer an, der nicht über 6 Monate Strafe bekommen hätte und ſtellte das Verfahren auf Grund des 8 2 ein. Zuchthaus für Vergehen gegen das Volksverrats⸗ geſetz Der in einer ſchweizer Firma in Baſel beſchäf⸗ tigte ö4jährige Franz Baumann, wohnhaft in Weil, gab zwei Obligationen in Höhe von 1000 Mark nicht der Finanzbehörde an und hat ſich damit gegen das Volksverratsgeſetz vergangen. Er war heute wegen Krankheit nicht erſchienen. Er hat es nun vorgezogen, ſich ganz hinter die ſchweizer Grenz⸗ pfähle zurückzuziehen und das Urteil: 1 Jahr Zucht⸗ haus und 3 Jahre Ehrverluſt, muß ihm durch den Konſul zugeſtellt werden. 5 Jahr Zuchthaus und 2 Jahre Ehrverluſt ſprach das Gericht gegen die 32jährige verh. Luiſe Bü che aus Lörrach aus, die 800 Schweiger Franken auf der Baſler Kantonglbank liegen hatte, ferner eine For⸗ derung an eine Kuſine in Höhe von 600 Franken nicht angab. Sie behauptete, der Betrag ſei ihr ſo gering⸗ fügig erſchienen, daß ſie angenommen habe, daß er nicht unter die Deviſenbeſtimmungen falle. 5 Die Sache mit der Lebensverſicherung Schwer vergangen hat ſich der atzjährige verhei⸗ ratete Jphann Emminger aus Kleugen gegen das Volksverratsgeſetz. Er verheimlichte den Ah⸗ ſchluß einer Lebensverſicherung bei einer Schweizer Geſellſchaft im Betrage von 11800 Franken 17. Auguſt 1931 abgeſchloſſen, um 5 Jahre auf 1926 vordatiexen, damit nicht der Anſchein erweckt wurde, daß die Schiebung in der Zeit der Deviſennot er⸗ folgte. Bei ſeiner Rückkehr vom ſchweizeriſchen Kreuzlingen nach ſeinem Wohnort Konſtanz hatte er ſich einem Greuzbeamten gegenüber verdächtig ge⸗ macht, aber erſt nach längerem Leugnen und zahl⸗ reichen Erhebungen bekannte er ſeine Schuld, die er heute als fahrläſſig hinzuſtellen ſuchte; er habe nichts von den Beſtimmungen gewußt. Das Gericht nah immerhin mildernde Umſtände an und verur den Angeklagten zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthau⸗ und 3 Jahren Ehrverluſt. f 5 78 und ließ ſie, obgleich ſie erſt am 5 „ Nummer 371 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Auguſt 1934 Mannheim, den 15. Auguſt. Obſtverſteigerungen haben begonnen Mit dem Obſt, das auf den an den Landſtraßen und Feldwegen ſtehenden Bäumen hängt und ſtädtiſches Eigentum iſt, hat man ſeine Laſt. Kaum daß die Aepfel oder Birnen zu reifen beginnen, da finden ſich auch ſchon zahlreiche Anwärter auf dieſes Obſt ein, das dann auf völlige widerrechtliche We von den Bäumen entfernt wird. Deutlicher und volkstümlicher geſprochen heißt das, daß man das Obſt klaut. Die Feldhüter und Flurſchützen mögen noch ſo gut aufpaſſen: es wird doch„gebengelt“, denn die Feldfrevler, die ſogar mit Säcken zum Obſt⸗ diebſtahl hin wiſſen ebenſogut wie die Weiſe ausziehen, Jugend, die ſich für den augenblicklichen Eigenbedarf an die Bäume heranmacht, wie es gemacht werden muß, um den Schützen aus dem Weg zu gehen. Wenn dann die Amtsperſonen erſcheinen, um den Behang der Bäume zu ſchätzen, dann müſſen ſie jeweils die Feſtſtellung machen, daß ſeit der letzten Beſichtigung ganz gehörig geräubert worden iſt. Kommt dann der Verſteigerungstag heran, dann hat ſich in der Regel der Behang der Aeſte noch mehr gelichtet. In Neckarau machte man den Anfang mit den diesjährigen Obſtverſteigerungen. Man konnte ohne weiteres feſtſtellen, daß ein recht großes Intereſſe vorhanden war, obgleich jeder Steigerer immerhin ein nicht unbedeutendes Riſiko auf ſich nehmen mußte. Rund 200 Aepfel⸗ und Birnenbäume vom Waldweg, Schindkautweg, Kiesteichweg und Mittelfährtweg hatte man zu 33 Loſen zuſammengefaßt und ſehr günſtige Anſchlagpreiſe feſtgeſetzt. Die im Durch⸗ ſchnitt zwiſchen drei und acht Mark liegenden An⸗ ſchlagspreiſe für ein Los wurden meiſt überboten, da die Konkurrenz ziemlich ſcharf war. Doch betrugen die Uebergebote nur in wenigen Fällen mehr als den doppelten Anſchlagspreis. Die Steigerer des Obſtes erſtanden ſich den Behang der Bäume meiſt für Moſtzwecke, oͤenn das Riſiko war ihnen doch zu groß, die Aepfel und Birnen bis zur Reife auf den Bäumen zu laſſen. Man wird dafür Sorge tragen, daß das Obſt möglichſt raſch von den Bäumen herunterkommt, um den Langfingern keine Gelegen⸗ heit zu geben, ihr nächtliches unſauberes Handwerk weiterhin auszuüben. Ein großer Teil der Bäume kam nicht zum Ausgebot, da dieſe vor den Grund⸗ ſtücken der Randſiedler ſtanden und dieſen daher zu⸗ geſprochen waren. Dieſe Randſiedler können es auch wagen, das Obſt bis zur Reife auf den Aeſten zu laſſen, allerdings nur unter Anwendung umfang⸗ reicher Sicherungsmaßnahmen: es heißt„Wache ge⸗ ſchoben“, um ſein Eigentum vor fremdem Zugriff zu ſichern! Pilzwanderung— Pilzberatung Der Meldung von zwei Pilzvergiftun⸗ gen in Mannheim kann erfreulicher Weiſe nach⸗ getragen werden, daß die erkrankten Perſonen aus dem Krankenhauſe wieder entlaſſen worden ſind. Bei der einen Vergiftung handelt es ſich ganz einwand⸗ frei um eine Vergiftung dürch Pantherpilze, die in dieſem Falle mit dem Perlpilze verwechſelt wurden. Es wird hiermit ausdrücklich vor dem Ge⸗ muß aller fliegenpilzähnlichen Pilzarten gewarnt, alſo vor allen Pilzen mit Knollen am Stielgrunde und Hut mit weißen Tupfen oder Hüllreſten. Die Abbildungen und auch die Angaben über eine Reihe dieſer Pilze in einigen älteren Pilzwerken ſind lei⸗ der oft irreführend oder direkt ſalſch. Der Leiter der Pilzwanderungen iſt zudem bereit, derartige Pilzbücher auf der Pilzberatung und den Pilzwan⸗ derungen zu begutachten oder zu berichtigen, gegebe⸗ nenfalls gegen ein neueres Pilzbüchlein umzu⸗ tauſchen. Da nach den letzten Regengüſſen das Pilzwachs⸗ tum auch in der Rheinebene in ſtärkerem Umfange eingeſetzt hat, ſoll wie im vorigen Jahre die Pil z⸗ beratung auf dem Wochenmarkte in Mannheim am Dienstag, Donnerstag und Samstag von—10 Uhr wieder aufgenommen werden. Die erſte Mannheimer Pilzwanderung wird in den Wald von Rheinau⸗ Friedrichsfeld am heutigen Mitt⸗ woch unternommen. Treſſpunkt am Bahnhof Rhein⸗ au um 14.45 Uhr. Mannheim ab 14.25 Uhr, Rheinau an 14.42 Uhr. Für Teilnehmer aus Schwet⸗ zingen dort ab 14.37 Uhr, Rheinau an 14.44 Uhr. Für den Samstag iſt eine Wanderung in den Wald von Mutterſtadt bei Ludwigshafen geplant, in dem der ſeltene„Kaiſerling“ vorkommt und geſucht werden ſoll. Treffpunkt zu dieſer„Kai⸗ ſerlingſtreife“ am Bahnhof Mutterſtadt um 14.05 Uhr. Ludwigshafen ab 13.43 Uhr, Mutterſtadt an 1403 Uhr. Sonntagsfahrkarte! Fahrräder werden eingeſtellt! Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! Kampf dem Belriebslärm Als eine wichtige Aufgabe zur Förderung der Volksgeſundheit bezeichnet Dipl.⸗Ing. H. Stein⸗ warz, Referent im Amt„Schönheit der Arbeit“ der DAF, die Verminderung des Lärms. Er gibt, wie ND meldet, zu bedenken, daß in Betrieben mit Großlärm 20 bis 60 v. H. aller Beſchäftigten ſchwerhörig ſind, 10 v. H. faſt taub und normalhörig faſt keiner. Als beſondere Lärmberuſe nennt er die der Schmiede, Müller und Weber. In den Büros führt das Zuſammenarbeiten vieler Schreib⸗ Bu⸗ chungs⸗ und Rechenmaſchinen zu einem unerträg⸗ lichen Lärm. i Zur Abhilfe empfiehlt Pg. Steinwarz die Entfer⸗ nung aller mitſchwingenden Teile und der Reſo⸗ nanzböden, die Anbringung von Filz⸗ oder Gummi⸗ unterlagen, die Ausſtattung der Räume mit offenen Wandfächern, Möbeln und Vorhängen. Die Fußböden ſeien von den Wänden zu iſolieren. Ebenſo ſei zwi⸗ ſchen die beiden Fußbodenritzen Iſolationsmaterial einzulegen. An Maſchinen ſei das Getriebe einzu⸗ kapfeln. Es ſeien geſchliffene Getriebeteile und ge⸗ räuſchloſe Zahnräder zu verwenden, ferner Ma⸗ ſchinenfundamente mit Schwingungsdämpern. Bei ſtarker Lärmarbeit empfiehlt er einen Wechſel in der Belegſchaft. Hämmern müſſe durch Preſſen erſetzt werden. Als Pflicht eines jeden Betriebsführers wird es bezeichnet, von ſich aus alle Maßnahmen zu treffen, die den Lärm aus den Betrieben verbannen. Ruheſtand zu überführen. Schule angehört Rheiniſche Ingenieurfe Abſchluß des Sommerſemeſters— Vefriebigender Rückblick und Ausblick Achtzehn Kandidaten hatten ſich ſchlußprüfungen des Sommerſemeſters an der Rheiniſchen Ingenieurſchule gemeldet und legten in dieſen Tagen den Beweis ihres Kön⸗ nens ab. Nachdem am Dienstag noch die münd⸗ lichen Prüfungen abgenommen waren, fand in ge⸗ wohnter Weiſe ein ſchlichter Schlußakt ſtatt, an dem die führenden Vertreter der Mannheimer In⸗ duſtrie und der Wirtſchaft teilnahmen. Im Mittel⸗ punkt des Schlußaktes ſtand der Jahresbericht von Direktor Mau, deer u. a. ausführte: Die Errichtung der ſtaatlichen Schule in Mann⸗ heim macht erfreulicherweiſe ſchöne Fortſchritte. Die Pläne für das neue Gelände, das in den Lauerſchen Gärten errichtet werden ſoll, ſind in Arbeit. Doch iſt bei dem Umfäng des Planes noch mit etwa zwei Jahren bis zur Fertigſtellung des Baues zu rechnen. Durch das Entgegenkommen des Oberbürgermeiſters wird es möglich ſein, in dem alten Schulgebäude in der Zwiſchenzeit noch einige Verbeſſerungen vorzu⸗ nehmen, ſo daß die nächſten zwei Jahre für die Mannheimer Schule keinen Stillſtand bedeuten. Dankbar empfinden es alle Angehörigen der Schule, daß es Oberbürgermeiſter Renninger ermög⸗ lichte, den Kollegen Thele, der ſeit 1899 als Do⸗ zent an der Schule tätig war, nun nach Vollendung ſeines 65. Lebensjahres in den wohlverdienten Wir werden dieſen älte⸗ ſten Kollegen, den wir in beſter Erinnerung behal⸗ ten werden, ſehr vermiſſen. Eine weitere Verände⸗ rung erfährt mit Ablauf des Sommerſemeſters der Lehrkörper oͤurch das Ausſcheiden von Dipl.⸗Ing. Guckes, der ſeit ͤͤrei Jahren dem Verband der und jetzt eine Stellung in der Mannheimer Induſtrie angenommen hat. Im Ein⸗ verſtändnis mit ſeiner zukünftigen Firma wird Herr Guckes jedoch im Nebenamt einige Unterrichtsſtun⸗ den in ſeinem Hauptfach auch in Zukunft halten. Der Unterricht im vergangenen Semeſter wurde in der gewohnten Weiſe durchgeführt. Die Fächer Deutſch, Raſſekunde, deutſche Vor⸗ geſchichte, Engliſch und Chemie fanden neben den Hauptfächern fleißige Anhänger. Wertvoll waren wiederum die Vorträge, die durch Herren von der Mannheimer Induſtrie regelmäßig gehalten wur⸗ den. Vor allem ſind zu nennen: Oberingenieur Baltz und Diplom⸗Ingenieur Hutt von Brown, Boveri, Diplom⸗Ingenieur Rögler von den Mo⸗ torenwerken Mannheim, Herr Ouintes von Bopp u. Reuther, Oberingenieur Müller won Klein, Schanzlin u. Becker in Frankenthal, und Diplom⸗ Ingenieur Hauk von der Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld. Feſſelnd war ein Filmvortrag von Direktor Halem vom Stahlwerksverband Düſſel⸗ dorf über eine Studienreiſe durch Amerika, wie auch die verſchiedenen Vorträge von Phyſiker Dr. Sattler von der Heidelberger Univerſität über. grundlegende Auffaſſungen der Phyſik großen An⸗ klang fanden. Dank zu ſagen iſt einer großen Reihe von Firmen und Induſtriewerken für die Stiftun⸗ gen, die im Laufe des Semeſters der Rheiniſchen Ingenieurſchule zugeſprochen wurden. Die Nachfragen der Mannheimer und Ludwigs⸗ hafener Induſtrie nach Abſolventen der Schule war außerordentlich lebhaft. Wenn es diesmal auf dieſem Wege nur möglich geweſen iſt, 14 Abſolventen eine Stellung zu verſchaffen, ſo liegt das daran, daß ein Abſolvent für eine Stellung nur dann genannt wird, wenn die Leitung der Schule völlig überzeugt iſt, daß dieſer die geſtellten Aufgaben auch wirklich erfüllen kann. Das Urteil über eine ſolche Eignung kann ſich nur aus der Kenntnis des ganzen Men⸗ ſchen ergeben. Zur Bildung dieſes Urteils haben zu den Ab⸗ wir zweieinhalb Jahre Zeit, denn abgeſehen von der perſönlichen Kenntnis des betreffenden Abſolventen liegen die Unterlagen über das geſamte Studium, die Liſten über den Schulbeſuch uſw. vor. Genau ſo wie die perſönliche Kenntnis des Studierenden für den Schulleiter von Be⸗ deutung iſt, muß auch eine perſönliche Ver⸗ bindung zwiſchen der Schule und der Indu⸗ ſtrie beſtehen, um die Notwendigkeiten und Wünſche der einzelnen Betriebe zu erfahren und daraus zu lernen. Im vergangenen Semeſter konnte mit großer Genug⸗ tuung feſtgeſtellt werden, daß dieſe Verbindung mit vielen Werken der Mannheimer Induſtrie beſteht. Selbſtverſtändlich bemühen wir uns, bei der Aus⸗ ſtellung des Zeugniſſes das ganze Studium zu wer⸗ ten. Das Ergebnis der Prüfung kann nur dann die volle Anerkennung finden, wenn der Betreffende in eine ſeinen Anlagen entſprechende Tätigkeit kommt. Für die Prüfungen der Rheiniſchen Inge⸗ mieurſchule kann mit beſtem Gewiſſen geſagt werden, daß alle Prüfungen mit der größten Gewiſſenhaftig⸗ keit und Ehrlichkeit durchgeführt werden. Wenn ſchon der Einwand erhoben wurde, daß in Mann⸗ heim zu wenig Kandidaten bei der Hauptprüfung durchfallen und dadurch der Eindruck hervorgerufen würde, daß jeder unabhängig von ſeinen Kenntniſſen die Prüfung beſtehen würde, ſo kann als Gegen⸗ behauptung geſagt werden: Wenn an einer höheren techniſchen Lehranſtalt in der Abſchlußprüfung ein größerer Hundertſatz der Kandidaten die Prüfung nicht beſteht, dann haben die Schule und der Lehrer in den zweieinhalb Jahren des Studiums ihre Schü⸗ ler nicht ſo weit kennengelernt, um ſie rechtzeitig in den unteren Semeſtern aufzuhalten oder auf die Zweckloſigkeit ihres Studiums aufmerkſam machen zu können. Nachdem Direktor Mau mit dem Wunſche und der Hoffnung geſchloſſen hatte, daß das ſehr gute Verhältnis zwiſchen Schule und Induſtrie noch wei⸗ ter vertieft werden möge, ſprach der Führer der Studentenſchaft Edvard Unger, der ſeine Kameraden bat, den Geiſt unſerer großen Gemeinſchaft weiterzutragen und durch die Lebens⸗ haltung zu zeigen, daß jeder der neuen revolutio⸗ nären Jugend zugehörig iſt. Wenn an anderen Hochſchulen zu viel marſchiert und zu wenig gelernt worden ſei, ſo könne das für die Mannheimer An⸗ ſtalt nicht zutreffen. Die neuen Richtlinien würden jetzt überall den richtigen Weg weiſen. Für die jetzt in das Leben hinaustretenden Kameraden erwachſe die Pflicht, beſcheidene, tüchtige Menſchen und vor⸗ bildliche Arbeitskameraden zu ſein. Jeder habe die Verpflichtung, am Aufbau des deutſchen Volkes mitzuarbeiten. Mit Dankesworten an die beiden ausſcheidenden Dozenten ſchloß der Studentenführer ſeine Anſprache. 5 i Zum Schluß ergriff Oberregierungsrat Schmidt, der Staatskommiſſar der Rheiniſchen Ingenieur⸗ n ſchuls das Wolt, 2 um hervorzuheben, daß er nach einem Einblick in den Schulbetrieb in der Lage ſei, aus voller Ueber⸗ zeugung ein Lob auszuſprechen. Früher ſei das Geld Beherrſcher der Arbeit geweſen, während heute die Arbeit uns beherrſchen ſoll. Wir hätten einen höheren Maßſtab anzulegen: Dienſt am Volk! Nur ein Ziel dürften wir alle haben: das Wohl der Nation! Mit Dankesworten beendete Direktor Mau den Schlußakt, an den ſich ſpäter ein kameradſchaft⸗ liches Beiſammenſein der Dozentenſchaft mit der Studentenſchaft anſchloß. 1. in Feldzug gegen die Gedankenloſigkeit Hundert Tage Kampf gegen die Materialvergeudung Zu einem hunderttägigen Kampf gegen die Ma⸗ terialvergeudung hat der Führer der Geſellſchaft für Organiſation Dr. Ludovici aufgerufen und als Beginn des Kampfes den heutigen 15. Auguſt feſtgeſetzt. Am Vorabend des bedeutungsvollen Tages hatte der Leiter der Bezirksgruppe der Geſellſchaft für Organiſation, Privatdozent Dr. Walter Thoms, Heidelberg, zu einer Beſprechung eingeladen, um über Sinn und Ziel, Durchführung und Auswer⸗ tung des Kampfes gegen die Materialvergeudung grundlegende Ausführungen zu machen. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß eine volkswirtſchaftliche Notwendigkeit vor⸗ liegt, den Kampf gegen eine ſinnloſe Materialver⸗ ſchwendung aufzunehmen, zumal Deutſchland ein rohſtofffknappes Land iſt. Dieſe geographiſche Lage wird durch die hiſtoriſche Lage weiter bedeutungs⸗ voll. Durch den Weltkrieg und alles, was damit in Zuſammenhang ſteht, iſt die Wirtſchaft der Völker und die Weltwirtſchaft erſchüttert, teilweiſe ſogar zertrümmert. Bei allen wirtſchaftlichen Betrachtun⸗ gen ſtehen zwei Dinge im Vordergrund: Ma⸗ terial und Lohn. Der Anſicht, es gibt in der Wirtſchaft nur Lohn, ſteht die Anſicht gegenüber, es gibt in der Wirtſchaft nur Material. Beide Richtun⸗ gen ſtreng durchgeführt, vernichten die Wirtſchaft. Eine Löſung kann nur dann gefunden werden, wenn die natürlichen Aufgaben und Zielſetzungen der Wirtſchaft richtig erkannt und die gegebenen Verhältniſſe und Vorausſetzungen richtig beurteilt werden. Die Wirt⸗ ſchaft unſeres Volkes muß nicht nur 70 Millionen Menſchen ernähren, ſondern auch verſuchen, den Le⸗ bensſtandard zu erhalten und zu heben. Auf die Dauer kann dieſe ſelbſtverſtändliche Aufgabe ohne Gefahr für den Beſtand des Volkes nur gelöſt wer⸗ den, wenn Wirtſchaftsſform und Wirtſchaftsweiſe, Wirtſchaftskraft und Wirtſchaftsumfang durch Maß⸗ nahmen anderer Staaten nicht geſtört werden. Es geht nicht an, daß andere Staaten uns beeinfluſſen und wir der Laune volksfremder Verbrau⸗ cher ausgeliefert ſind, die angeben wollen, ob ein großes Volk arbeiten darf oder nicht. Die Un⸗ abhängigkeit muß das Ziel unſerer Wirtſchaftsord⸗ nung und unſerer Wirtſchaftspolitik ſein. Nur ein kleines Stück Boden hat die Vorſehung unſerem Volke zugewieſen. Daher leiden wir nicht an Ueberfluß und müſſen mit unſeren eensgütern haushalten. Die Folgerung hieraus iſt die Vorbeu⸗ gung der Vergeudung, beſonders der Rohſtoffe, die wir aus dem Ausland beziehen müſſen. Die Stärke unſerer Volkswirtſchaft liegt nicht im Materialreichtum, ſondern in der Ar⸗ beits⸗ und Schaffeuskraft des deutſchen Menſchen. Der Arbeitsmenſch und ſeine Erhaltung muß telpunkt aller Ueberlegungen ſein. Sein Erſatz Material iſt Sünde wider das Blut. Die Lohnkoſtenſenkung in der Zeit des Liberalismus konnte nur durch Materialverwendung oder Materialverſchwendung erreicht werden. Die Verringerung der Lohnkoſten durch Materialeinſatz, alſo Verwendung vieler Maſchinen, bedeute Senkung der Verbraucherſchaft und Verſchwendung des Be⸗ ſtandes. Daraus mußte die Verarmung im Innern und die Verſchuldung nach Außen kommen. Eine Aenderung muß eintreten. Das Primat des Men⸗ ſchen, unſere wirtſchaftliche Lage und unſere wirt⸗ ſchaftliche Auffaſſung erfordert den Kampf gegen die Materialvergeudung auf der breiteſten Front. In erſter Linie richtet ſich der Kampf gegen Gedankenloſigkeit im Gebrauch und Verrauch von Material. Welche ungeheuren Mengen von Werten und Waren gehen durch zu reichlichen Materialſchnitt und der⸗ gleichen verloren! Der Kampf richtet ſich aber auch gegen den Eigennutz, durch den oft nur beſſeres Material verarbeitet wird, ohne daß eine zwingende Notwendigkeit beſteht oder ein Verhältnis zur Ge⸗ brauchsfähigkeit des Erzeugniſſes vorhanden iſt. Schließlich richtet ſich der Kampf auch gegen den überzüchteten Luxus, durch den wertvolles Mate⸗ rial verbraucht wird, obgleich es beſſer keinen Einſatz an anderer Stelle finden könnte. Wichtige Mittel im Kamf gegen die Materialver⸗ ſchwendung iſt die ſorgfältige Materialausnützung, eine ver⸗ nünftige Materialverwendungsumlagerung und eine Verwendungsverbeſſerung. Bachtliche Erfolge ſind durch eine Materialnor⸗ mung bereits erzielt worden. Eine Normung bringt Mit⸗ durch ——— Mariä Himmelfahrt Zu am 13. Auguſt Die„Himmelfahrt der Jungfrau“, ein Gemälde des italieniſchen Meiſters Amdreg del Sarto(14864531). ſchnelleren Warenumſchlag und Erhöhung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Betriebe. Ausſchußverhütung und Abfallverwertung ſind weitere dankbare Arbeits⸗ gebiete. Der Kampfplatz gegen die Materialvergen⸗ dung liegt in allen Betrieben und innerhalb dieſer Betriebe in allen Abteilungen. Auch die ſchein⸗ bar unbedeutendſte Verluſtquelle muß aufgedeckt werden, die kleinſte Materialverbrauchsmenge iſt nachzuprüfen, um die Fehlerquellen abſtellen zu können. Die Wichtigkeit der Frage dürfte man darxgus erkennen, daß ſich die Materialverzendung in den. Haushaltungen im Jahre allein auf 1 Millionen Mark N beläuft. eee Der Hunderttagekampf iſt kein kleines Experiment, ſondern ſoll mit dazu beitragen, die wirtſchaftliche Lage unſeres deutſchen Volkes zu beſſern und un⸗ ſere Volkswirtſchaft von der Einfuhr zu ent⸗ laſten. Damit ſteht in Verbindung eine Steige⸗ rung der betrieblichen Wirtſchaftlichkeit. Oberſtes Geſetz aller Wirtſchaftsmaßnahmen iſt das Wohl bes Volkes. Jeder kann in ſeinem Kreiſe mitwirken und mithelfen! 5 Den Betrieben, die ſich ſo zahlreich angemeldet haben, daß der Beginn des Kampfes verſchoben wer⸗ den mußte, ſind die Unterlagen über die Durchfüh⸗ rung des Kampfes zugegangen. Nunmehr kann in den nächſten hundert Tagen nach dem Feldzugsplan die Schlacht geſchlagen werden. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß der Kampf gegen die Materialver⸗ geudung ein Frontabſchnitt in dem gewaltigen Auf⸗ bauwerk des Nationalſozialismus darſtellt. Durih die Willenskraft und die Schöpferkraft des deutſchen Arbeiters der Stirn und der Fanſt werden alle Hinderniſſe und Schwierigkeiten überwunden werden! * Die Erlaubnis zur Abhaltung der Mannhei⸗ mer Kirchweih am kommenden Sonntag iſt nach langwierigen Verhandlungen den zuſtändigen Ver⸗ bänden erteilt worden. Die Kirchweihe, die um b Uht abends beginnt, iſt die einzige im Kreis Mannheim an dieſem Tag. Der Stadteil Waldhof eröff⸗ net den Reigen der Kirchweihfeſte von Mannheim und Umgebung *. Die Ortsgruppe Mannheim des Reichsluſt⸗ ſchutzbundes hat ihre Geſchäftsſtelle in das Luftſchutz⸗ haus Hildaſtraße 12 verlegt. an Sein 25jähriges Geſchäftsjubiläum begeht Herr Friedrich Sommer, Sandhofen, Schönauer ſtraße 4, Schloſſerei, Eiſenwarenhandlung und Haus haltungsgeſchäft. 5 an Schwer erkrankt iſt Mannheims ehemals beſter Dauerſchwimmer Adolf Vollrath Ex freute ſich ſchon ſeit Wochen, mit den deutſchen Gra⸗ phikern nach Danzig zu kommen, um einmal wiede⸗ ſeine Freunde zu beſuchen. Nach Ankunft in Zop⸗ pot mußte er ſich ſofort in ſeinem Hotel zu Bett le⸗ gen, da das Fieber 40 Grad überſchritt, mußte en noch am Sonntag nachmittag in das Danziger Krankenhaus übergeführt werden. Vollrath iſt der einarmige Schwimmer, der ſeinerzeit auf Einladung des Danziger Schwimm⸗Vereins mit dem bekannten deutſchen Meiſter Vierkötter konkurrieren ſollte⸗ Er bezwang als Vierter die große Strecke von Hela nach Zoppot in 11 Stunden und 10 Minuten. Vollrath war damals bereits 40 Jahre alt. ze Die Deutſche Lufthanſa und die Dernluſt ge⸗ währen den Beſuchern und Ausſtellern der 22. Deul⸗ ſchen Oſtmeſſe vom 19. bis 22. Auguſt in Königsberg gegen Vorlage eines meßamtlichen Ausweiſes bei einem einfachen Flug eine Ermäßigung 1 und bei gleichzeitiger Löſung des Hin⸗ und Rückflug ſcheines eine Ermäßigung von 25 v. H. Dieſe 71 ſcheine gelten zum Hinflug in der Zeit vom 11 bis einſchließlich 2. Auguſt und zum Rückflug vom 16. bis einſchließlich 25. Auguſt,. von 10 b. 9. de „ 9 N . une r Lei⸗ hütung rbeits⸗ bergeu⸗ nerhalb ſchein⸗ fgedeckt nge iſt len zu man igen tark riment, aftliche nd un⸗ . Steige⸗ berſtes ohl bes 3 en und. emeldet en wer⸗ 15 irchfüh⸗ ann in igsplan n nicht. ialverꝰ n Auf- Durch eutſchen en alle verden! annhei⸗ ſt nach n Ver⸗ nb Uhr unheim f eröff⸗ anheim chsluft⸗ ſtſchutz⸗ begeht önauer⸗ 0 Hun gent th. Er n Gra⸗ wiedes n Zop/ Bett le- ußte er anziger iſt der nladung kannten lte. r ela naß Vollrath luft ge⸗ :. Deul⸗ igsberg ſſes bei 10 b. H. ückflug⸗ e Flug⸗ 11. bis hom 19. 3 Allseits bekannte und beliebte Baron von Münch Hören Wir: und Kriegsabenteuern über sind, am Brett würden aber sprach ich langsam: . ansehen, wenn ich zur eitlen Zerstreuung „Mittwoch, 15. Auguſt 1934 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 371 8 NSDAP-Miffieilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Pg. Dr. Alfred Reut er hat infolge ſeiner Ver⸗ ſetzung als Bürgermeiſter nach Kehl die Führung der Ortsgruppe Ladenburg eee, Mit der Führung der Ortsgruppe iſt bis auf weiteres der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter Pohly beauftragt. * Frau Pan. Drös iſt zur Kreis⸗Frauenſchaftsleiterin mit ſofortiger Wirkung ernannt. 5* Pg. Stützpunktleiter Schüle iſt vom Amt als Stütz⸗ punktleiter von Altlußheim zurückgetreten. Die Nieder⸗ legung ſeines Amtes als Stützpunktleiter erfolgte wegen ſeiner beruflichen Verſetzung nach Mannheim. Mit der Führung des Stützpunktes iſt bis auf weiteres Pg. Jakob Schwechheim beauftragt. 5* Heute nachmittag 6 Uhr findet im Schlageterraum der Kreisleitung eine Ortsgruppenleiterſitzung ſtatt, zu der fämtliche Standortsgruppenleiter zu erſcheinen haben. 5* Da von verſchiedenen Seiten gegen den Pg. Rechtsanwalt Friedr. Ludwig Meyer, Mannheim, D 1, 2, wegen der ſeinerzeitigen Niederlegung ſeiner Aemter als Leiter der rechtspolitiſchen Abteilung und des Juriſtenbundes ſowie der Rechtsberatung des Kreiſes Mannheim im Umlauf ſind, ſehen wir uns ver⸗ anlaßt, dieſe Gerüchte als unrichtig zurückzuweiſen. Der Kreisleiter. PD Strohmarkt. Die für Mittwoch und Freitag feſtgeſetz⸗ en Zellenabende der Zelle 4 und 5 finden am Don⸗ nerstag, 16. Auguſt, 20.30 Uhr, im Reſtaurant„Zum Frankeneck“ ſtatt.— Freitag, 17. Auguſt, 19.45 Uhr, bverſammelt ſich die geſamte Einwohnerſchaft der Orts⸗ gruppe vor dem Waſſerturm zum gemeinſchaftlichen Empfang der Rede des Führers. Bd M Gruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Die Mädelſchaft 4 von Trudel Elliſen hat Donnerstag, 16. Auguſt, Heimabend um Uhr im Fröbelſchen Kindergarten, Kronprinzenſtraße. Beitrag nicht vergeſſen! Andenhof. Donnerstag, 16. Auguſt, 20,30 Uhr, Füßrerinnenbeſprechung im Heim in der Lindenhofſtr. 88. Erſcheinen der Führerinnen bzw. Vertreterinnen unbedingt erforderlich. Feudenheim. Der Wahl wegen fallen dieſe Woche ſämt⸗ liche Hetmabende aus. Das Turnen iſt heute um 20 Uhr im Schulhof. 5 Ring Feudenheim. Sämtliche Mädels, die Intereſſe an einem koſtenloſen Kurſus im kaufmänniſchen Fach haben, melden dies umgehend in N 2, 4, oder ſie ſind am Montag, 20. Auguſt, 20 Uhr, in N 4, 17(VWA). BMJ Jungmädelgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Alle Mädels der Gruppe kommen heute, Mittwoch, 15. Auguſt, 18,30 Uhr, zum Heimabend auf den Herzogenriedpark. Diejenigen, die am Samstag an der Pfalzfahrt teilnehmen, bringen 50 Pfg. ſowie Bleiſtift und Papier mit.— Die Führerinnen ehrenrührige Gerüchte ſowte Mädels rechnen„Volksjugend“, ſowie Beiträge ab. Gruppe Humboldt. Die Beſprechung am heutigen N 15. d.., für alle Führerinnen findet nicht in E 5, 16, sondern Haus der Jugend, um 20 Uhr ſtatt. NSBO Achtung, Betriebszelleunobmänner! Die Abrechnung der Wahlkundgebungsplaketten muß bis heute, Mittwoch, 15. Auguſt, 18 Uhr, erfolgt ſein. Nach dieſem Termin werden keine Plaketten mehr zurückgenom⸗ men. „Wille und Macht“ Kreisbetriebszellenabteilung der NS Dep. DA Neckarau. Die Betriebszellenobleute und Straßen⸗ zellenwarte erſcheinen Donnerstag, 16. Auguſt, 20 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle„Zähringer Hof“ zu einer kurzen wichtigen Beſprechung. NS⸗Hago Kreisamtsleitung Mannheim Die Abzeichen für die Wahlkundgebung ſind bis Donnerstag, 16. Auguſt, abzurechnen. Ortsgruppen, die am Freitag früh nicht abgerechnet haben, werden mit dem vollen Betrag für die übergebenen Ab⸗ zeichen belaſtet. Bauernſchaft Sandhofen Heute, Mittwoch, 20 Uhr, im„Adler“ Verſammlung betr. die Tabakanbaufläche. Aufklärung durch Kreis⸗ bauernführer Treiber. Gleichzeitig Radivbübertragung der Rede des Reichsbauernführers Darrs. Was hören wir? Donnerstag, 16. Juli Reichsſender Stuttgart .95: Bauernfunk.—.45: Choral.—.50: Gymnaſtik. —.15: Frühmuſik.—.15: Gymnaſtik.— 10.10: Berühmte Sänger(Schallpl.).— 10.40: Lieder von Joſeph Haas.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Im Muſikinſtrumentenladen (Schallpl.).— 13.00: Saardienſt.— 13.20: Mittagskonzert. — 14.00: Mittagskonzert.— 15.00: Kinderſtunde.— 16.00: Wachmittaaskonzert.— 17.30: Klaviermuſik.— 18.00: „Viſion der ſiebenbürgiſchen Landſchaft“.— 18.15: Familie und Raſſe.— 19.00: Schwäbiſche Volksmuſik.— 19.30: Saarumſchau. 19.50: Reichsſendung: Eröffnung der Funkausſtellung durch den Reichsſendeleiter Hadamoyſky. 20.10: Dein Rundfunk— unſere F e— 21.00: Venezi 1 s Zwtſchenſpiel.— 22.00: Unterh Smuſit. — 23.: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nochtmuſik. Ans Maunheim über Stuttgart .55: Frühkonzert des Philharmoniſchen Orcheſters. Leitung: Ludwig Becker. 8 Reichsſender Frankfurt .15: Gymnaſtik.—.55: Frühkonzert.— 10.45: Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. dienſt.— 14.40: Kinderſtunde.— 15.35: Wirtſchaftsbericht. — 17.30: Deutſche Geſpräche.— 18.25 paniſcher Sprach⸗ unterricht.— 18.50: Südweſtdeutſche Schifzahrt.— 20.00: Reichsſendung: Nachrichtendienſt.— 22.00: Pälzer Gekriſch. — 29.00: Nachtmuſik. Reichsſender München .30: Morgengymnaſtik..45: Schallplatten. Für die Hausfrau.— 11.00: Für unſere L 12.00: Mittogskonzert.— 13.25: 14.20: Klavierwerke von Liszt.— 15.00: Zwiſchen Arber Dreiſeſſelberg.— 15.30: Für die Frau.— 16.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 17.30:„Die Wünſchelrute“.— 17.50: 11.50: Sozfal⸗ —.50: Landwirtſchaft.— : Mittagskonzert(Schallpl.). Alte Muſik für e— 18.30: Geſchichte völ⸗ kiſch geſehen.— 19.00: Nach Oberammergau..45: Europameiſterſchaften 1934 in Magdeburg.— 23.00: Nacht⸗ muſik. Reichsſender Köln .30: Morgenruſ.—.05: Leibesübungen.—.25: Mor⸗ genkonzert.—.05: Frauenturnen.— 10.10: Für Euch daheim.— 12.00: Muſik am Mittag.— 13.00: Aus Heut⸗ ſchen Gauen(Schallpl.).— 14.00: Das Kommerquintett.— 15.10: Gen Oſtland loßt uns fahren.— 16.00: Nachmit konzert.— 17.15: Kleine Muſik unſerer Zeit. Richard Euringer: Thingſpieltheſen.— 18.00: 18.20: Fortſchritt in Technik und 0 Abendmuſik.— 20.10: Der gerechte Wang. Hörſpiel.— 21.15: Orcheſterkonzert.— 22.30: Konzert. 1 e .00: Funkgymnaſtik.—.2 Muſik am Morgen.— .45: Leibesübung für die Frau.—.40: Haus wirtſchaft⸗ licher Lehrgang.— 10.50: K Körperliche e i— 11.30: Stunde der Scholle.— 12.00:— 13.00: Aus Mozarts Werken(Schallöl).— 15.00: Wetter und Börſe.— 15.15: Tierſchutzſunk. l 1 1 und Spiel vor 2000 Jahren.— 17.15: Rundf or 25 Jah⸗ ren.— 18.35: Schöpferiſcher Rundfunk:.— 21.00: Orcheſterkonzert.— 22.20: Altes und neues Bul garien.— 23.00: Nachtmuſik. Wien 21.45: Duos für Violinen.— 22.50: Nachtkonzert. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte len sfag, 2 8 3 gen Ib. Aug. 5 5 355 1 7 8 ö 2. 2 8— 7** 2 O har. — 84005 9 755 N 2 7⁰0 9 Ralena 2. Mordoyan 2. ee er, 9 0 *. Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 15. Auguſt. Während ſich die Wirbeltätigkeit mehr nach Norden verlagert hat kommt es über Mitteleuropa zur Ausbildung eines Hochoͤruckgebiets, in deſſen Bereich das Wetter freund⸗ licher wird. Stärkere Erwärmung begünſtigt für ſpäter aber das Aufkommen gewittriger Störungen. Vorausſage für Donnerstag, 16. Aue Mäßig heiter, trocken, wärmer. Höchſttemperatur in Mannheim am 14. Aug. + 17,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum Aug. 4 10,9 Grad; heute früh ½8 Uhr 4 12,0 Grad. Niederſchlagsmenge 5 der Zeit von geſtern früh 28 Uhr bis heute früh 8 Uhr 0,2 Millimeter gleich 92 Liter je ee In den Rhein bädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 18 Grad Waſſer⸗ und 17 Grad e gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 718 Grad Waſſer⸗ und 4 12 Grad Luftwärme. Ke Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt 5 11. 12. 13. 14. 15. 1 3,243, 15 3,08 3,03 3 e Ahein⸗Wegel Neckar⸗Begel 12. 13, 14. 18. Ryeinfelden Breiſach 2 5621 Mannheim. 3———9 3,500 3,16 .32.282,28 Kehl. 3, Jagſtfeld 3 Maxan 5 Heilbronn——— 90 1158 Plochingen. 8 Diedesheim. 0,47 s 0,460.50 Köln 5 2—— Mittwoch, 15. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 16—20 Uhr⸗ Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bod Dürk⸗ heim— Iſenachtal— Johanniskreuz— Elmſteiner Tal Neuſtadt— Mußbach— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Waldparkreſtaurant: 15.30 Uhr Kurkonzert. Pfalzbau⸗Kaffee: 15.30 und 20 Uhr Konzert. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerf um:„Muſik im Blut“. — 77 Alhambra:„Klein⸗Dorrit“,— Schauburg:„Der Reiter von Arkanſas“.— Roxy:„Die Teufelsbrüder“. — Palaſt:„Viktor und Viktoria.— Gloria: Deſſauers große Liebe“. Ständige Darbietungen Städt.„Schloßmuſenm: Souder⸗Ausſtellung„Die deutſche Sage“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Naturalienkabinett im Schloß: Geöffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Deutſche Töpferkunſt in Höchſtkultar. Mannheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr, Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ Von 9 bis 13 und von 18 bis „Des jungen üffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Ein unerwarteter Uberfall Im Kampf um die Hamburger Stadtmeisterschaft 104 trug sich folgende nette Kurzpartie zu: Weig: Reinhardt, Schwarz: Reiß. 1. e ed, d7— d. 2. LfI— ed, SbS—d7. 888162 Ein bißchen experimentieren darf man schon in 3. d2—da, der Eröffnung, aber das ist zuviel des Guten. Es mußte schleunigst e—es geschehen. 4 ee, des. 5. Led cf, Kescf7. 6. dse5, Sk6—g8. 7. eß-. Lauter Volltreffer! Weiß erobert nun zumindest seine geopkerte Figur mit Stellungsvorteil zurück. Schwarz sollte mit Kes an dieser Stelle klein bei- geben. Er will aber die Korrektheit des Opfers voll bewiesen haben, daher: f Neb. 8. Sgl.-ha,-h6. Es gibt keine Rettung mehr. Auf Kf7 entscheidet Sg, Kes. Seb usw. 9. S314, Ke k6. 10. Ddi-—d5! Aufgegeben, da die Mattdrohung Des-, ha nur unter Damenver- lust abzudecken ist.— So kann es kommen, wenn man die ausgetretenen Pfade der Theorie vermeiden Will: man gerät in einen Sumpf, aus dem es keine Rettung mehr gibt! Münchhausens erste und letzte Schachpartie Zur Abwechslung soll heute einmal der Humor im Schach wieder zu Worte kommen. Aus dem Unseren Lesern ja bereits bekannten Büchlein von Dr. Kreſcik„13 Kinder Caissens“ bringen wir den Anfang einer Erzählung, in deren Mittelpunkt der hausen steht; und zwar will er uns von seiner ersten und zugleich letzten Schachpartie erzählen. „Also, meine Herren“, begann der Baron, ich Var etwa vierzehn Tage in Petersburg und vertrieb mir die Zeit in ziemlich gleicher Weise mit Wein und Kartenspiel, als eines Tages unvermutet Gene- ral Münnich mich ansprach: „Bester Münchhausen, warum spielen Sie denn gar nicht Schach? Hier huldigen alle, von der er- lanchten Kaiserin bis herab Zum Stalljungen, der göltlichen Caissa. Wir haben darum auch Spieler, Segen die selbst der Kalabrese Greco schweren Stand hätte. An guten Gegnern ist somit kein Mangel. Wenn sie uns schon im Jagdglück, Ekarté Sie hel uns so manchen Meister finden. Ieh sah ein Wenig verträumt vor mich hin, dann leh habe nur einmal Schach gespielt, und damals ging es um Leben und od von mehr als einer Person. Seither greife ich die mehr zu diesem Spiel; denn das habe ich in Srößter Gefahr gelobt. Ieh würde es für eine Ent- e Figuren schieben w ollte, die uns einmal Leben und Vermögen geretiet haben. ich niesen mußte. en allen Seiten bestürmt, mußte ich erzählen, wie es sich mit jener seltsamen Schachpartie ver- halten hätte. Ich kam von Karakorum, wo mich der Groß- kutuchta der Mongolei einige Wochen bewirtet hatte. In meiner Begleitung befand sich ein Wahres Musterkästchen exotischer Würdenträger. Groß⸗ khans waren darunter noch die Geringsten, Mehrere Tage brannte uns die höllische Sonne Zentralasiens auf den Scheitel. Unsere einzige Erfrischung bildete ein karger Wasservorrat in den Schläuchen, der aber auch schon fast 30 Grad Wärme aufwies. Mensch und Tier litten unter der grenzenlosen Hitze, und heute noch scheint mir jenes Kapitel meines vielbewegten Lebens wie ein Wüster Fiebertraum. Wieder streckten wir unsere glühenden Glieder zur Abendröte in den heißen Sand, in dem man Eier hätte hartkochen können. Plötzlich ein Schuß! Ge- schrei! Durch die aufgeschlagenen Zelte huschten wilde Gestalten, und nach wenigen Minuten, wir hatten kaum Zeit gehabt, halbwegs zu uns zu kom- men, lagen wir, wie Geschäftspakete verschnürt, als Gefangene auf einem Haufen beisammen. In dieser schönen Situation ließ man uns bis zum Morgen liegen. Dann erschienen zwei Strolche, die unsere Säcke leerten und alles, was mitneh⸗ menswert erschien, in das Zelt ihres Häuptlings schleppten. Dann konnten wir in der kannibalischen Hitze wieder stundenlang liegen, bis endlich ein ab- sonderlich zugeputzter Kerl auftauchte, der meinen asiatischen Begleitern mit stillem Behagen, ohne auch nur ein Wort zu reden, die Ohren absäbelte und dieselben seinem Begleiter, einem struppigen Steppenköter, zum Verspeisen gab. Ieh muß ehrlich sagen, die erhabene Ruhe dieses Vorganges imponierte mir. Wer früher genug hatte, ob der Köter oder der Banditenhauptmann, weiß ich nicht. Genug! Bei mir angekommen, steckte er sein Messer wieder ein und widmete sich einer an- deren geistreichen Beschäftigung. Er kitzelte meine Nase mit einem Halm und grunzte vergnügt, wenn Unter diesem Geduldspiel, das eine Stunde gedauert haben mag, schlief ich ein und erwachte erst wieder, als ich durch einen Fußtritt geweckt wurde. Man hatte mich vor den Obersten der Steppen- raäuber geführt, der mir als Khan aller Khane und Sohn der Sonne vorgestellt wurde. Dieser edle Landesvater der Gobi mag etwa 200 Kilogramm ge- wogen haben. Er War ebenso dick wie hoch, so daß er ein Schlangenmensch hätte sein müssen, um seine Fußspitzen sehen zu können. In fast freundschaft⸗ licher Weise teilte er mir mit, daß wir auf die Sekunde mit der Sonnenkulmination, das sei hier so Sitte, getötet werden solltep. Zu Ehren unseres hohen Ranges sei uns eine exquisite Todesart be- stimmt worden. Man wolle jedem eine Schlinge um den Hals geben, die Schlingen alle miteinander ver- knüpfen und sodann 32 Pferde an dieses schöne Ge- fährt anspannen. Die Idee war originell, doch War vorauszusehen, daß bei diesem Wettrennen die Pferde zum Schaden unserer Halse Sieger bleiben Würden. Nach dieser reizenden Enthüllung geruhte mich lassen und begann mit die seine Herzallerliebste bewegung allergnädigst zu ent einer verschleierten Dame, der Khan aller Khane durch eine huldvolle Hand- zu sein schien, Schachpartie. Ich hatte mich bisher nie um dieses Spiel geküm⸗ mert. Aber hier War Neugierde verzeihlich. War Sie doch eine Zerstreuung, die mir für kurze Zeit die Gedanken an das nahe Ende verscheuchte. Schon als Knabe hatte ich mich durch eine bewunderns⸗ Werte Auffassungsgabe ausgezeichnet. Es War also kein Wunder, wenn ich bei Betrachtung der ersten zwanzig Züge mit der Gangart der Steine und dem Wesen des Spiels vertraut War. Ich kiebitzte also mit höchstem Interesse. Waren gute Spieler. Gleichwohl konnte die Schöne nicht hindern, daß ihr ungeschlachter Partner, ein Rößlein und zwei Bauern erbeutete. Migmutig jam- merte sie über Migräne und Wollte die Steine zu- sammenwerfen. Da trat ich rasch näher und hielt ihren Arm zurück. N auf einem prunkvollen Brette eine Beide „Verwegener!“ brüllte der Sohn der Sonne,„du wagst es, das Licht meines Harems mit dem Schmutz deiner ihm———“ Finger zu besudeln?! Man schlage Weiter kam er nicht, denn rasch erklärte ich, es Wäre mir nie in den Sinn gekommen, Seine erhabene Majestät zu beleidigen. Ich hatte pur das Zusam- menwerfen, weil unbegründet, verhindern Wollen. Ein unbeschreiblich höhnisches Lächeln entstellte sein Faungesicht. Er sah nochmals die Stellung an. Dann sagte er langsam: „So es dir gelingt, für Weiß die Partie zu retten, so sei dein und deiner Begleiter Gut und Blut ge- sichert. Ja, den schönsten Schmuck meines Reich- tums, das Licht meiner Augen und die Wonne meines Herzens will ich dir schenken.“ Die Prinzessin er- rötete und mein Herz pochte. Ist aber deine Ein- mischung nur Albernheit und Anmaßung, so Wirst du langsam am Lagerfeuer gebraten. Die Prin- zessin lachte und mir wollte das Herz stehen bleiben. Den Schluß und Münchhausens Glanzleistung in nächster Nummer.) Problemschach Heute können wir unseren Lösern Wieder einmal zwei Urdrucke von Dr. Ado Kraemer vorlegen. Die beiden Stücke sind nicht sonderlich schwer, da sie ein ziemlich starres Thema zum Inhalt haben; aber die Darstellung ist elegant. Problem Nr. 81. Dr. A. Kraemer Urdruck. . l .* 155 541 E — 55 * 8 * . 5 155 N 29 A N e. 1 9 2 2 2 — * a b 0 d e 5 8. 1 4 letzte Sendung! Hauptvariante, die aueh das eigentliche Thema be⸗ herbergt—— Ks?(Weite und schwarze Entles⸗ selung, gleichzeitig schädliche neue Selbstfesselung). Das Problem gefällt mir sehr gut, jeh komme darauf zurück.— Ihr 3. Preisträger enhält doch Wohl nur Problem Nr. 82. Dr. A. Kraemer Ur druck. 1 5 8 2 b 0 3 5= 14. Matt in 3 Zügen. Zum Abschluß noch einen selir netten hema⸗ tischen Zweizüger, der in einem Thematurnier der Waldhofer Problemabteilung mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Wir kommen auf dieses Thema und die preisgekrönten Aufgaben nochmals in nächster Nummer zurück. Problem Nr. 83. W. Hild(Mannheim-Waldhof) Urdruck. 9 22 E 55 * , 1 . 1 e e 4 7 2 5 5. 2 75 e 2 9 1 8= 175 Matt in 2 Zügen. 2. — — Lösungsbesprechung aus voriger Nummer Problem Nr. 78(J. Hane): 1. Tha! Kal: 2. Keg Khbg. 2, Kei! f Kos,, Problem Nr. 79(A. Decker). 1. Dhe, e2. 2. Dns KS Problem Nr. 80(EI. F. L. Meyer): 1. 88 Lösungen sandten ein: Herr Albert Hol. 5 Briefkasten W. M.(Mannheim-Waldhof). Vielen Dank für die In der Themaaufgabe ist doch die Themavarianten; haben Sie etWẽũW932̃— i an en als e berechnet, 1 5 W. 5 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Auguſt 1934 Die Frage der Aufwertungshypotheken er deutſche Einheitsmietvertrag Verlängerung geſicherler Aufwertungshypotheken bis zum 31. Dezember 1935 Was darf in ihm künftig nicht mehr enthalten ſein? Von der Mieter vereinigung Mann⸗ bracht.“ Nach dieſer Erklärung ſollte man mik Die Badi⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereine Preſſeſtelle des Landesverbandes ſcher Haus⸗ teilt mit: Der Gedanke der Wirtſchaftlichkeit und der Ver⸗ nunft beginnt ſich allmählich auch für den beſitz auszuwirken. Haus⸗ Zwar gibt es eine ganze Menge ſcheinbar ſtarrer Begriffe, denen man noch heute bei den Beziehungen zwiſchen Schuldner und Gläubiger begegnet. Aber auch dieſe Reſte einer vergangenen Zeit ſind allmählich im Schwinden begriffen. Lang⸗ ſam wird ein Vorurteil nach dem anderen als Er⸗ innerungsgut an den Klaſſenkampf über Bord ge⸗ worfen. Man hat auch einſehen gelernt, daß der Grundbeſitz einen zu wertvollen Teil des deutſchen Volks vermögens dar⸗ ſtellt, um auf die Dauer lediglich als Ausbeu⸗ tungsobjekt derer betrachtet zu werden, in der Vergangenheit an ſeiner Knebelung am meiſten in⸗ tereſſiert waren. die Organiſche Wirtſchaftsgedanken haben ſich durchgeſetzt in der Frage der Bildung des Ka⸗ pital⸗ und Hypothekenzinſes. Tauſende von Privat⸗ gläubigern und eine ſtattliche Anzahl von Geld⸗ inſtituten haben ihren Zinsfuß den veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen angepaßt. Tauſenden deutſcher Volksgenoſſen iſt durch Zinsermäßigung die Möglichkeit gegeben worden, hierdurch freiwer⸗ dende Beträge zu Zwecken der Arbeitsbeſchaffung zu verwenden und vielen Handwerkern Abbeit und Brot zu geben. Der Durchbruch zu vernünftigen Wirt⸗ ſchaftsgrundſätzen wird beſonders dadurch gekenn⸗ zeichnet, daß man teilweiſe ſchon die Zinsſenkung auch für Aufwertungshypotheken durchgeführt hat, für die an und für ſich die Höhe des Zinsfußes auf Grund der 4. Notverordnung ge⸗ ſetzlich feſtgelegt war. Auf die Dauer konnte man ſich ſchließlich doch nicht der Erkenntnis verſchließen, daß ein derartig ſtarrer, im Jahre 1931 feſtgelegter Zinsfuß für die aufſtrebenden wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe des Jahres 1934 völlig unangemeſſen iſt. Die Auswirkungen dieſer Zinsermäßigung ent⸗ kräften am beſten das Vorurteil aller derjenigen, die ſich immer noch hinter der geſetzlichen Feſt⸗ legung des Aufwertungszinsſatzes zu verſchanzen pflegen. Dieſe Zinsherabſetzung iſt eine typiſche Form der Eingliederung in den organiſchen Aufbau der deutſchen Wirtſchaft, die allen am deutſchen Hausbeſitz Beteiligten Vorbild ſein ſollte für die Ge⸗ ſtaltung ihrer Beziehungen untereinander. In gleicher Weiſe beginnt die Frage der Ver⸗ längerung der Aufwertungshypothe⸗ ken auf organiſche Weiſe gelöſt zu werden. Zwar iſt in abſehbarer Zeit eine weitere geſetzliche Rege⸗ lung dieſes Problems zu erwarten. Um ſo erfreu⸗ licher iſt es, daß ſchon jetzt die Hy p othekenban⸗ ken und Sparkaſſen bemüht ſind, unabhängig von der geſetzlichen Regelung von ſich aus eine einſtweilige Löſung herbeizuführen. So hat der Sonderausſchuß für Hypothekenbankweſen im Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankier⸗ gewerbes für die privaten Hypothekenbanken die Erklärung abgegeben, daß dieſe alle dinglich geſicherten Aufwertungshypotheken den Schuldnern über den 1. Januar 1935 hinaus verlängern und zwar vorläufig bis 31. Dezember 1935. Irgendneine Verlängerungs⸗ oder ſonſtige Gebühr für die Belaſſung wird nicht erhoben. Auch die Spitzenorganiſation der Deutſchen Sparkaſſen, der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ ban d, hat ſich in einem Rundſchreiben vom 2. Juli 1934 an alle Sparkaſſen mit dem Erſuchen gewandt, ſoweit wie möglich den Aufwertungshypotheken⸗ ſchuldnern die Aufwertungsdarlehen vorerſt für ein weiteres Jahr bis 31. Dezember 1935 ohne Er⸗ hebung einer Verlängerungsgebühr zu belaſſen, ſo⸗ weit die Anlagen hinſichtlich der Sicherheit den ſat⸗ zungsmäßigen Erforderniſſen entſprechen Dieſer Entſchluß der Hypothekenbanken und Spar⸗ kaſſen iſt um ſo begrüßenswerter, als es ſich daber um eine Erſcheinung organiſcher Wirtſchaftsgeſtal⸗ tung handelt, deren Zweck und Ziel es iſt, möglichſt ohne einen verwickelten Geſetzapparat in Bewegung zu ſetzen, an der Geſundung der Wirtſchaft mitzuar⸗ beiten Es iſt unſtreitig in Verdienſt des Sonder- ausſchuſſes für Hypothekenbankweſen, wie des Deut⸗ ſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, weſentlich zur Beruhigung der Aufwertungsſchuld⸗ mer beigetragen zu haben. Ganz beſondere Beachtung verdient aber auch der Verzicht auf die Erhebung einer Verlängerungs⸗ gebühr. Schon ſeit Jahren bildet die Berechnung beſonderer Gebühren für die Belaſſung einer an und für ſich fälligen Hypothek ein Moment der Unſicher⸗ heit auf dem Hypothekenmarkt, vor allem, wenn ſich der Hypothekenſchuldner bei Aufnahme des Dar⸗ lehens weder über den Zeitpunkt der Kündigung, noch über die Höhe einer etwaigen Verlängerungs⸗ gebühr im klaren iſt. So bedeutet der Verzicht auf die Verlängerungs⸗ gebühr in dieſem Fall einen weiteren Schritt auf dem Wege zur Geſundung des Verhältniſſes zwiſchen Gläubiger und Schuldner. Es iſt zu erwarten, daß möglichſt viele andere Geld⸗ inſtitute ſich dieſem Vorgehen anſchließen und damit ihren Willen zum Aufbau der organiſchen deutſchen Wirtſchaft auch durch die Tat bekunden. Polizeibericht vom 14. Auguſt Verkehrsunfall. Erhebliche Kopfverletzungen er⸗ litt in vergangener Nacht ein Radfahrer, der in der Sandhofer Straße von einem Perſonenkraft⸗ wagen von hinten angefahren und zu Boden ge⸗ ſchleudert wurde. Der Verunglückte fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Betrunkener Kraftfahrzeugführer. Ein Alkoholeinwirkung ſtehender Führer eines Per⸗ ſonenkraftwagens fuhr geſtern nachmittag in der Caſterfeldſtraße gegen einen in gleicher Richtung fahrenden Lieferkraftwagen. Der Perſonenkraft⸗ wagen wurde ſo beſchädigt, daß er abgeſchleppt wer⸗ den mußte. Dem Fahrer ſowie dem mitfahrenden Eigentümer des Wagens, der ebenfalls unter Alkoholeinwirkung ſtand und kurz vor dem Zuſammenſtoß das Fahrzeug ſelbſt geſteuert hatte, wurden die Führerſcheine abgenommen. unter ae Seinen 40. Hochzeitstag begeht morgen Herr Jakob Willſtädter mit ſeiner Gattin Blondine geb. Haas, Akademieſtr. 7. ze Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht morgen Vertreter Auguſt Durlacher mit ſeiner Gattin Bella geb. Schmidt, C 8, 1. ze Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Marg. Lichtenberger Wwe. geb. Hupp, Seckenheimer Straße 68, in körperlicher und geiſtiger Friſche. zan In der geſtrigen Vormittagsziehung der Preu⸗ ßiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie fielen zwei Ge⸗ winne zu je 50000 Mark auf Nr. 10 399: ſechs Ge⸗ winne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 248 306, 307 908, 389 778; 18 Gewinne zu je 2000 Mark auf die Nrn. 36784,71806, 124302, 159300, 159340, 168966, 181095, 286143, 334 431, 379 918; in der Nachmittags ziehung zwei Gewinne zu je 10000 Mark auf Nr. 58 854; acht Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 11552, 198 390, 216 581, 272677; zwei Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 161.919; 12 Gewinne zu je 2000 Mark auf die Nrn. 56 308, 72 932, 117 022, 143 965, 300 573, 365 857.(Ohne Gewähr.) Stimmſcheine! Die beiden offiziellen Offenlagetage der Wähler⸗ liſten ſind nun vorüber und das Wahlamt kann ſich den letzten Vorbereitungen der Abſtimmung widmen. Allerdings darf man nicht glauben, daß im Wahl⸗ amt wieder Ruhe eingekehrt iſt, nachdem an den vergangenen Tagen ein Maſſenandrang des Publi⸗ kums erfolgt war. Gerade das Gegenteil iſt der Fall und die Türen in C 2, 10 kommen überhaupt nicht zur Ruhe. Selbſtverſtändlich war an den beiden Offenlage⸗ tagen am Samstag und Sonntag der größte Anſturm zu verzeichnen. Sämtliche Angeſtellte hatten alle Hände voll zu tun, um die Fragen der Wähler zu beantworten, Unſtimmigkei⸗ ten zu klären und Stimmſcheine auszuſtellen. Allerdings war die Zahl der Wähler, die eine Be⸗ anſtandung hatten oder die ihre Benachrichtigungs⸗ karte vermißten in ganz verſchwindender Minder⸗ heit. 95 von hundert Perſonen wollten einen Stimmſchein haben, da ſie am Abſtimmungstag nicht in Mannheim ſein werden! Bei den reſtlichen 5 v. H. handelte es ſich meiſt um Perſonen, die nach dem 6. Auguſt umgezogen waren. Dieſe hatten noch keine Benachrichtigungkarte bekommen, da die Be⸗ richtigungen der Kartei am 6. Auguſt eingeſtellt werden mußten, um die Wahlvorbereitungen ab⸗ ſchließen zu können. In der Nacht vom 10. auf 11. Auguſt arbeitete man die Rückſtände auf und ſchickte allen den in den Tagen zwiſchen dem 6. und 10. Auguſt Umgezogenen eine Benachrichtigungs⸗ karte an die neue Adreſſe mit dem Hinweis, im alten Stimmbezirk die Stimme abzugeben. In denjenigen Fällen, in denen es für die Wähler eine Zumutung geweſen wäre, das alte weit entfernte Abſtimmungslokal aufzu⸗ ſuchen, ſchickte man einen Stimmſchein, der zur Stimmabgabe in jedem Wahllokal berechtigt. Alſo Kundendienſt am Wähler! Mehr kann man wirklich nicht verlangen. Mit großer Freude darf feſtgeſtellt werden, daß die Fehlergrenze, auf Grund der als unbeſtellbar zu⸗ rückgekommenen Benachrichtigungskarten weit unter 1 v. H. liegt. Ein Beweis dafür, daß die Kartei ſich in Ordnung befindet und daß der aufgeſtellte„Mo⸗ bilmachungsplan“ für das Wahlamt eine ſegens⸗ reiche Einrichtung war. Amtmann Naſtoll, dem das Wahlamt unterſteht, hatte ſchon lange vor der Aus⸗ ſchreibung der Abſtimmung für den Fall einer Wahl ſeinen Plan ausgearbeitet, in dem alle Einzelheiten heim wird uns geſchrieben: Am 1. April 1934 iſt der neue deutſche Einheits⸗ mietvertrag herausgekommen. Die Schaffung dieſes Einheitsmietsvertrages durch Mitwirkung der Spitzen⸗ verbände der Vermieter und der Mieter, ſowie ganz beſonders die des Reichsjuſtigminiſteriums iſt eine ganz große Tat in politiſcher, rechtlicher und ſozialer Beziehung. Es kann dies der nationalſozialeſtiſchen Staatsführung nicht hoch genug angerechnet werden. Neben der Beſeitigung der Kluft, die in früheren Zeiten zwiſchen Vermieter und Mieter entſtanden iſt und ſich in den letzten Jahren mehr und mehr verbreitert hat, verfolgt er noch das große Ziel, die vollſtändige Befriedigung zwiſchen Vermieter und Mieter herbei⸗ zuführen. Er bedeutet ſomit einen großen Schritt vorwärts zur weiteren Verwirklichung der vom Füh⸗ rer angeſtrebten Volksgemeinſchaft. Für dieſe anzuſtrebende Befriedung auf dem Gebiete der Wohnwirtſchaft hat ſich auch ſofort der Reichsjuſtizminiſter eingeſetzt und in ſeiner Bekannt⸗ machung über den deutſchen Einheitsmietvertrag u. a. ausgeführt, daß ein großer Teil von Vorſchriften der bis⸗ herigen Formularmietverträge in einſeitiger Weiſe die Belange der Vermieter in den Vordergrund ſtellten und die dem Mieter geſetzlich eingeräumten Rechte unbillig einengt. Darum hat er ſchon am 7. März d. J. empfohlen, neue Verträge nur noch nach dem Muſter des Ein⸗ heitsmietvertrages abzuſchließen. Trotzdem haben wir bisher immer wieder erfahren müſſen, daß viele Vermieter es glatt ablehnen, bei Neuabſchluß eines Mietvertrages den empfohlenen Einheitsmietvertrag zur Grundlage zu nehmen.„Was wollen Sie,“ ſo hört man oft ſagen,„der Einheitsmietvertrag iſt jo nicht Geſetz, ſondern nur ſo empfohlen worden.“ O. nein! ganz ſo iſt es nun doch nicht. Der Einheits⸗ mietvertrag iſt auf dem Willen zur wohnwirtſchaft⸗ lichen Gemeinſchaft aufgebaut. Vor dieſem Willen gibt es aber keine Kompromiſſe, keine Möglichkeit des Ausweichens oder der Heuchelei, ſondern nur ein „Entweder— Oder.“ Dieſe präziſe Herausſtellung des Punktes, wo ſich die Geiſter ſcheiden, iſt um ſo mehr gerechtfertigt, als auch der Präſident des Zentralverbandes Deut⸗ ſcher Hausbeſitzer⸗Vereine kürzlich in einer Kund⸗ gebung des Magdeburger Hausbeſitzes u. a. er⸗ klärte:„Auch durch die Schaffung des Einheitsmiet⸗ vertrags und die Proklamierung des Gedankens der nationalſozialiſtiſchen Hausgemelnſchaft habe der Hausbeſitz den Beweis der Volksverbundenheit er⸗ Stimmſcheine! Nach der Offenlage der Mählerliften der zu treffenden Anoroͤnungen nebſt den entſprechen⸗ den geſetzlichen Beſtimmungen feſtgelegt waren. So⸗ mit brauchte nur das dort Feſtgeſetzte ausgeführt zu werden, um die ganze Maſchinerie des Wahlamtes in Gang zu bringen. Daß die Sache richtig in Gang gekommen iſt, da⸗ von kann ſich jeder ſelbſt überzeugen, der auf dem Wahlamt zu tun hat. Im erſten Augenblick mag man wohl über die Menge der im Schalterraum ſtehenden Leute erſchrecken. In wenigen Minuten iſt aber alles erledigt, denn 15 Beamten nehmen die Wünſche um Stimmſcheine entgegen, Laufmädchen beſorgen die Anträge weiter, im Hintergrund werden die Angaben geprüft und die Stimmſcheine ausge⸗ fertigt und in knapp fünf Minuten kann man trotz ſtärkſten Andrangs, ohne ins Gedränge gekommen zu ſein, mit ſeinem Stimmſchein das Wahlamt wie⸗ der verlaſſen, denn ein Beamter ſteht außerhalb der Schranken und ruft die fertigen Stimmſcheine am „laufenden Band“ aus. Annähernd 10 000 Stimmſcheine ſind bis zum Sonntag ausgegeben worden und immer noch iſt eine ſtarke Nachfrage zu verzeich⸗ nen. Ein Beweis dafür, daß viele Mannheimer ſich auf Reiſen befinden oder im Laufe der Woche abreiſen werden. Neben den Mannheimer Wählern ſind auch an einem beſonderen Schalter noch die Aus lands⸗ deutſchen abzufertigen, die nach Prüfung ihrer Reichsangehörigkeit unter Vorlage des Paſſes einen Stimmſchein bekommen. Hinter den Kuliſſen werden die letzten Vorberei⸗ tungen emſig getroffen. Abſtimmungsvorſteher, Schriftführer, Stellvertreter und Kommiſſion müſſen am Sonntag in den Wahllokalen ſein, wenn die erſten Wähler ihrer Pflicht genügen. Die Unterlagen haben bereit zu ſein und was derlei Dinge mehr ſind. An der früheren Stimmbezirkseinteilung hat man feſtgehalten und ſo kommen für Mannheim einſchließlich der Vor⸗ orte 164 Stimmbezirke in Frage. Darunter befinden ſich noch fünf Krankenhäuſer, während das ſechſte, das frühere Lungenſpital, in Wegfall gekom⸗ men iſt, da es nicht mehr belegt iſt. Nachdem nun alles ſo trefflich vorbereitet iſt, kön⸗ nen wir mit Ruhe dem Wahltag entgegenſehen. Daß es für jeden eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein muß, ſein„Ja“ für den Führer zu geben, braucht wohl kaum noch beſonders betont zu werden. Etwas anderes wie ein„Ja“ kann es überhaupt nicht geben! hi. Recht annehmen Hürfen, daß alle Vermieter die Einſicht haben, daß die bisher üblichen Mietverträge mit dem Geiſt der neuen Zeit abſolut nicht mehr zu ver⸗ einbaren ſind. Aus dieſem Grunde und um den Wünſchen eines großen Teils der Mieter nachzukommen, ſowie alz Ergänzung unſerer früheren Veröffentlichungen zum gleichen Thema bringen wir heute einen Aboͤruck derjenigen Vereinbarungen, die bei künftigen Miet⸗ verträgen als unſozial mißbilligt werden und in Wegfall kommen ſollen. 1. a) Recht des Vermieters zur außerordentlichen Kündigung bei geringfügiger Vertragsverletzung ſei⸗ tens des Mieters(Verſtöße gegen die Hausordnung, z. B. Waſchen von ſogenannter kleiner Wäſche in der Wohnung, lärmendes Spielen von Kindern, Unter⸗ läſſung einer Anzeigepflicht), gegebenenfalls ſogar ohne vorherige Abmahnung ſeitens des Vermieters. b) Vertragsſtrafe bei geringfügigen Verſtößen gegen die Hausordnung. 2. à) Recht des Vermieters zur außerordentlichen Kündigung ſchon bei geringfügigem Mietzinsrück⸗ ſtand oder geringfügigem Zahlungsverzug. b) Abbedingung des 8 554 Abſ. 1 Satz 2 BGB. (Ausſchluß der Kündigungsbefugnis bei nachträg⸗ licher Bezahlung des Rückſtandes). 3. à) Völliger Ausſchluß von Gewährleiſtungs⸗ anſprüchen des Mieters ſowie des Rechts zur außer⸗ ordentlichen Kündigung bei weſentlichen Mängeln der Räume. b) Eine bereits vor dem Einzug in die Miet⸗ räume von dem Mieter abgegebene Erklärung, die Räume bei Beginn der Mietzeit als dem verein⸗ barten Zuſtand entſprechend befunden zu haben. c) Ausſchluß Anſpruchs auf rechtzeitige Ueberlaſſung der Räume zum vereinbarten Zeit⸗ punkt, namentlich Ausſchluß des Rechts zur außer⸗ ordentlichen Kündigung(§ 542) für den Fall, daß die Wohnung zum vereinbarten Zeitpunkt nicht bezogen werden kann. 4. Verbot der Aufrechnung mit Schadenserſatz⸗ anſprüchen, unter Umſtänden ſogar mit einem ſol⸗ chen nach 3 538, Abſ. 1 BGB., oder mit einer dem Mieter nach 8 538, Abſ. 2 BGB. zuſtehenden Erſatz⸗ forderung(nicht mißbilligt wird jedoch die Verein⸗ barung, daß eine Aufrechnung nur erfolgen kann, wenn die Aufrechnungsabſicht dem Vermieter eine gewiſſe Zeit vorher angekündigt worden iſt). 5. Ausſchluß des in§ 549, Abſ. 1, Satz 2 BGB. vorgeſehenen vorzeitigen Kündigungs rechts des Mie⸗ ters bei Nichtgeſtattung der Untervermietung. 6. Einſchränkung oder Ausſchluß des vorzeitigen Kündigungsrechts über Wohnungen im Falle des Todes des Mieters(S8 569) oder der Verſetzung des Beamten(8 570 BGB). 7. Haftung des Mieters für jeden durch höhere Gewalt entſtehenden Schaden. 8. Recht des Vermieters zur völlig entſchädi⸗ gungsloſen Uebernahme von Einrichtungen, mit denen der Mieter die Mietſache verſehen hat (F 547 BGB.). 9. Verpflichtung des Mieters zur Anzeige, wenn er ſpäter Gegenſtände einbringt, die ihm nicht ge⸗ hören. 10. Pflicht des Mieters, bei vorzeitiger Löſung des Mietverhältniſſes für die Dauer der vereinbar⸗ ten Mietzeit oͤen geſamten Mietzins auch dann zu zahlen, wenn der Vermieter oͤie Räume anderweit vermietet oder ſie ſogar bis zum Ablauf der Ver⸗ tragszeit einem Dritten unentgeltlich überläßt. Erſt wenn man den Einheitsmietvertrag mit den oben verzeichneten zehn Punkten vergleicht, ſieht man ſo recht, daß der Mieter, dr ſo ein Mietformular, in dem die erwähnten Beſtimmungen enthalten waren, unterſchrieben hatte, eigentlich nur ein Recht hatte, nämlich die Miete zu zahlen. Sonſt aber hatte er nur Verpflichtungen. Es iſt ſchon richtig, was der Oberregierungsrat Dr. Dr. Uh le⸗Dresden, in einem Vortrage am Verbandstage der ſächſiſchen Hausbe⸗ ſitzer ausführte; daß das Wichtigſte an dieſem Ein⸗ heitsmietvertrag nicht nur in ſeinen materiell⸗recht⸗ lichen Beſtimmungen zu ſehen iſt, ſondern mehr in der Tatſache, daß ein ſolcher ſozialer Vertrag über⸗ haupt zuſtande gekommen iſt. Wir richten deshalb an alle Volksgenoſſen, Vermieter und Mieter die dringende Bitte, dieſem Willen zur Volksgemeinſchaft zu folgen und nur noch den Einheitsmietvertrag ab⸗ zuſchließen. Gemeinnutz geht vor Eigennutzl des * Der älteſte Einwohner von Jeudenheim wurde geſtern zu Grabe getragen. Schneider Peter Hel⸗ fert, dem man die letzte Ehre erwies, war am 3. März 1847 geboren. Im vergangenen Frühjahr durf⸗ te er in guter Geſundheit ſeinen 89. Geburtstag in der ſtillen Hoffnung feiern, in einem Jahr auch den neunzigſten begehen zu können. Groß war die Be⸗ teiligung der Gemeinde an der Begräbnisfeier. War Helfert doch ein Alt⸗Feudenheimer, der in der gan⸗ zen Gemeinde in höchſtem Anſehen ſtand. Sein per⸗ ſönliches Leben war reich an Schickſalen. In einem Andachtsbuch, aus dem er ſich oft Kraft für ſein In⸗ neres holte, hatte er alle Ereigniſſe, die für ihn und ſeine Familie von Bedeutung waren, aufgezeich⸗ net. Zuletzt iſt der Tod ſeiner Gattin im Jahr 1015 aufgezeichnet mit dem Beerdigungsteyxt Pſalm 62, Vers 2:„Meine Seele iſt ſtille zu Gott, der mir, hilft.“ Dies Bibelwort legte der Geiſtliche auch ſei⸗ ner Trauerandacht zugrunde. War dies Wort doch der Grund, auf den dieſer Mann ſein Leben baute. Sein ſchönſtes Vermächtnis für die hinterbliebenen ſieben Kinder, für Enkel und Urenkel, ſind die Bü⸗ cher, aus denen er die Kraft für ſein Leben ſchöpfte⸗ P N eines als zum druck Niet⸗ 1 i ichen J ſei⸗ tung, n der uter⸗ ſogar ters. kößen lichen rück⸗ 568. ſträg⸗ tngs⸗ ußer⸗ ngeln Miet⸗ „ oͤie rein⸗ n. eitige Zeit⸗ ußer⸗ ß die zogen rſatz⸗ t ſol⸗ . dom rſatz⸗ rein⸗ kann, eine 5G. Mie⸗ itigen des g des jöhere chädi⸗ mit hat wenn yt ge⸗ öſung inbar⸗ in zu erweit Ver⸗ 1 it den t man ar, in baren, hatte, tte er 8 der einem usbe⸗ Ein⸗ erecht⸗ hr in über⸗ halb er die uſchaft ag ab⸗ wurde Hel⸗ am 3. durf⸗ ag in * 1 N — 6 e e DN Re 218 der Neuen Mannheimer Zeitung k 5 Zur öͤͤritten Wiede führung des Freiwi Auguſt. Hat ſchon das deutſche Volk im erſten Drit⸗ tel dieſes Jahrhunderts eine innere Wandlung größ⸗ ten Ausmaßes durchgemacht, die überholte Lebens⸗ anſchauungen und Geſellſchaftsformen zertrümmer⸗ te, ſo hat ſich im Leben des weiblichen Ge⸗ ſchlechts eine noch weit tiefer gehende Revolu⸗ tion vollzogen. Aus dem Dahindämmern in einer „Hausmütterlichkeit“, die in Kochen und Flicken allein den Sinn des Lebens ſah, einerſeits und einem albernen Standesdün andererſeits, wurde die Frau durch den Krieg jäh herausgeriſſen. Jetzt, wo die Poſten der Männer leer waren, galt Ar⸗ beit für andere nicht mehr als„Schande“, ſondern war höchſte Ehrenpflicht für die Nation. Im Hilfsdienſt des Weltkriegs dienten un⸗ zählige Frauen und Mädchen zum erſten Mal. Aus dieſem Dienen wurde nach dem Kriege ein Verdienen. Einmal emanzipiert, blieb die Frau in den Stellungen, die ſie in der Zeit der Not be⸗ kleidete und drängte ſogar noch weiter auf dieſem für ſie jungen Gebiete vor. In der Zeit der Maſ⸗ ſenarbeitsloſigkeit, als immer mehr Familienväter den Weg zum Arbeitsamt gingen, mußte dieſes Vor⸗ dringen in bisherige Gebiete des Mannes auf Wi⸗ derſtand ſtoßen. Das, was einſt Gebot der Stunde war, wurde jetzt zum Uebel. In den Kontoren und Fabriken, in den Behörden und Hochſchulen, wurde jetzt die Frau als Eindringling, der hier nichts zu zuchen hatte, ſchief angeſehen. 5 Und doch war dieſes Scheelanſehen in den mei⸗ ſten Fällen völlig unberechtigt. Denn das gleiche Schickſal wie den Mann, traf jetzt auch die Frau, guch ſie wurde arbeitslos. Zu Tauſenden be⸗ bölkerte ſie die Arbeitsämter, zu Tauſenden droh⸗ ten die jungen Mädchen, wie ihre männlichen Al⸗ lersgenoſſen, auf der Straße zu verkommen. Dabei war die Gefahr beim jungen Mädchen noch viel grö⸗ zer als beim jungen Mann, denn das Abgleiten geht hier weit ſchneller und leichter. Das rieſige An⸗ wachſen und immer dreiſtere Auftreten der Proſti⸗ ſütion in den letzten Jahren, war für jeden Denken⸗ ben ein warnendes Zeichen der Zeit. Gleiches Schickſal traf ſo die Jugend beider Geſchlechter, es konnte deshalb auch nur mit gleichen Mitteln gemeiſtert werden. Als daher die jungen Männer des ewigen Wartens müde waren und mit Spitzhacke und Schaufel in den Frei⸗ Arbeitsdienſt zogen, da konnte es nicht ausbleiben, daß die jungen Mädchen bald folgten. Wenn ſich daher jetzt im Auguſt zum dritten Mal der Tag der praktiſchen Einführung des freiwilligen Arbeitsdienſtes jährt, dann iſt das nicht nur ein Gedenktag der jungen Män⸗ ner, ſondern auch der Mädchen, wenngleich auch der weibliche Arbeitsdienſt ganz natur⸗ gemäß zuerſt nur zögernd folgte. Der Arbeitsdienſt iſt öie ureigene Schöpfung der Jugend. Als ſich die Alten noch in Parteien und ehr Her geſetzlichen Ein⸗ Arbeitsdienſtes im Uigen E Intereſſenverbänden gegenſeitig erbittert bekämpften, ſuchte die Jugend über alles Trennende hinweg, eine Bei der Brücke von Menſch zu Menſch zu ſchlagen. Arbeit und der Kameradſchaft des Lagerlebens wollte man ſich kennen und verſtehen lernen, wollte man den Weg zueinander finden. Aus dieſen Gedanken⸗ gängen heraus entſtanden ſchon in den Jahren 1924—25 die erſten Arbeitslager der Bünde in Schleſien und im Hannoverſchen. Hatten ſich die Wehrverbände und einzelne Parteien, vor⸗ nehmlich die NSDAP, ſchon ſehr früh zu dem Ge⸗ danken des Arbeitsdienſtes bekannt, ſo erfuhr er doch erſt in der Zeit der Maſſenarbeitsloſigkeit verſtärkte Werbung, bis ſchließlich, mehr geſchoben, denn aus eigenem Triebe, die damalige Regierung den Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt geſetzlich anerkannte, der eulſche Frauen dienen 7 8 dann im Auguſt 1931 mit einem Häuflein von 106 Mann begann. In den erſten Arbeitslagern. der Bünde fehlten noch die Mädchen, die Pionierarbeit war den jun⸗ Erſt zum dritten ſchleſi⸗ ſchen Arbeitslager im Boberhaus im März 1930, und Frauen hinzugezogen— unter 96 Teilnehmern 29 Mädchen— und man empfand gen Männern vorbehalten. wurden Mäde dies ſofort als eine große Bereicherung des Lager⸗ lebens, denn nicht nur wurde die Beköſtigung und Betreuung beſſer, auch der Lagerverkehr, der ſonſt unter Männern herzlich aber rauh iſt, nahm gepflegtere Formen au. Seitdem war die Mitar⸗ beit der Mädchen willkommen, und es murde zur Regel, Hausmuſik vor hundert Jahren daß ein Viertel bis ein Drittel der Teil⸗ nehmer weiblichen Geſchlechts war. Auch hier, auf dieſem gänzlich neuen und in mancher Beziehung auf den erſten Blick vielleicht etwas hei⸗ kel erſcheinenden Gebiet, hatte alſo die Frau ſchnell den Anſchluß an die Neuzeit gefunden. Als dann der Freiwillige Arbeitsdienſt von Re⸗ gierungsſeite eingeführt wurde, ſetzte ſich dieſe Entwicklung folgerichtig fort. Zuerſt ſchloſſen ſich die Frauen und Mädchen den männlichen Arbeits⸗ lagern an, betreuten Küche und Keller, flickten und reinigten die Wäſche der männlichen Dienſtwilligen. Aber bald ſtellte man ſich auf eigene Füße, gründete man geſchloſſene weibliche Arbeits ⸗ lager. Dabei iſt natürlich oͤſile Auswahl der Ar⸗ beit für die Frauen ſchwieriger, als für die Männer, die in Moorwaſſer ſtehen und bei Regen und Kälte im Freien arbeiten können. Aber auch für die Frau fand man ſchon genügend nützliche Betätigung, die ſich heute in drei Gruppen einteilt: 1. Arbeits⸗ dienſt für Hauswirtſchaft und ſoziale Hilfsarbeit. 2. ländliche Arbeitsheime und 3. Arbeitsheime für Siedlungshilfe. Vornehmlich mit der ſozialen Arbeit für die Winterhilſe in den letzten Jahren, haben ſich die deutſchen Frauen und Mädchen ſelbſt ein bleibendes Denkmal edelſter Hilfsbereitſchaft und Aufopferung geſetzt. Wie den männlichen FA D, ſo bewegt auch den weih⸗ lichen für die Zukunft beſonders die Frage der ge⸗ ſetzlichen Einführung der allgemeinen und gleichen Arbeitsdienſtpflicht. Eine geſetzliche Frauen⸗ arbeitsdienſtpflicht gibt es noch nirgends, Bulgarien hatte ſie zu Anfang eingeführt, mußte ſie aber bereits im Jahre 1924 aus Mangel an fi⸗ nanziellen Mitteln wieder einſtellen. Erfahrungen ſind alſo, außer denen beim männlichen deutſchen IAD, noch wenig vorhanden. Der ganze Fragen⸗ komplex über die Arbeitsdienſtpflicht ͤürfte aber in der nächſten Zeit zur Entſcheidung kommen, und dann wird wohl auch die Arbeitsdienſtpflicht der Frauen bald der der Männer folgen, zumal ſowohl der Bund deutſchefr Mädels, als auch die Reichs leitung des Arbeitsdienſtes, ſtark daran intereſſtert ſind. Auch da wird die Frau, wie bisher, ihren„Mann“ ſtellen und als gute Kameradin Schulter an Schulter mit dem jungen Mann für ihr Volk dienen. Karl Heisig. Guter Rat— billig Schneide⸗ und Küchenbretter recht weiß zu ſcheu⸗ ern. Zunächſt ſollte man beim Anſchaffen neuer Bretter darauf achten, daß ſie aus dem weißen Lin⸗ den⸗ und nicht aus dem rötlich⸗ bräunlichen Bu⸗ chenholz gefertigt ſind. Wohl ſind dieſe etwas teu⸗ rer, aber im Gebrauch viel leichter weiß und klar zu erhalten. Dann ſollte man immer nur eine Seite in Gebrauch nehmen, wodurch die Abſeite von Fettflecken und Meſſerſpuren verſchont bleibt. Zum Scheuern verwende man nie Soda und Sand, wo⸗ durch ſie einen grauen oder gelblichen Schein erhal⸗ ten, ſondern reibe ſie nach dem Strich mit Scheu er⸗ baſt, ſtark abgenutzter Bürſte oder Strumpfſocke und Ata ſauber ſowie zuletzt mit Schlemmkreide und heißem Waſſer nach. Blütenweißes Ausſehen lohnt bei kleiner Mühe dieſe Arbeit. Mein Kind: Der NSR. Von Anfang an war er der Geſcheiteſte. Er ließ erſt örei Mädels den Vortritt, ehe er ge⸗ ruhte, mit Nachdruck zu erſcheinen. Er brüllte ſo⸗ gleich ſo fürchterlich und ſo empört, daß in der erſten halben Stunde Charakter und Poſition in der Familie bereits feſtgelegt waren. Mutti entſchloß ſich erſchrocken, von Anfang an in ihm den Mann zu ehren, und die Schweſtern, gutartig und mütterlich — was ſollten ſie ſchon anders tun— ſie bewun⸗ derten und verwöhnten ihn. Es iſt ihm merkwürdigerweiſe ganz gut be⸗ kommen. Natürlich iſt er einigermaßen herriſch ge⸗ diehen, und daß er allemal der Klügere iſt, das weiß ek. Aber iſt ſchon je einmal ein Mann nett geweſen, der nicht ſeine Ecken und Kanten und ſeinen Trotz und ſeine Launen hatte? Wie könnten wir uns je ſo killſchweigend⸗frohlockend als doch-die⸗Ueber⸗ legenen fühlen, wenn ſie eben nicht ewig ein bißchen kindiſch⸗hilflos blieben? Sie, die anderen. Nein, da wäre wirklich gar kein Spaß mehr dabei. Der Männe alſo,— im Taufbuch heißt er Michel— wenn ich mich an ihn als kleinen Kerl erinnere, ſo ſtapfte er immer mit zuſammengezogenen kauen durch die Welt, ſo ſehr intereſſierte ſie ihn. Alles intereſſierte ihn, er dachte auch angeſtrengt nach und machte ſich ſeine eigene Meinung. Ich habe ihn nie ſtrafen müſſen, ich erinnere mich wenigſtens nicht, enn bei allem, was er ſcheinbar Dummes tat, hatte er ſich was Vernünftiges gedacht. Und er vertei⸗ digte ſeinen geſunden Menſchenverſtand⸗Standpunkt mit einer Verbohrtheit, die entwaffnete. Ich erinnere mich dunkel an einen Streit um ein Bilderbuch, das mit in den Garten genommen wor⸗ den war, trotz Verbot, und Spuren aufwies. Männe war damals vier Jahre alt. Es gelang mir nicht, ihm die Vernunft des Verbotes klarzumachen, iein Standpunkt war der, daß ich Unrecht hatte, ſo was zu verbieten, und er bewies es mir hochrot vor Eifer, o ſchlagend richtig von ſeinem Standpnkt aus, daß ich nichts mehr zu ſagen wußte und als geſchla⸗ gener Sieger das Feld räumte. Wir waren gute Freunde, er hielt auch was auf mich, Eine kleine Geſchichte geſchah, als er anfing in Männe 7 Käthe Kruſe die Schule zu gehen. Da mußten die Locken herunter, denn es gingen lauter kurzgeſchorene kleine Bürſten in ſeine Vorſchule, und Vater wollte nicht, daß er um der langen Haare willen ein ſchweres Leben bekäme. Das war für Mutter ein ſchwerer Entſchluß! End⸗ lich wollte ſie wenigſtens ſelbſt dabei ſein, wenn ſie fielen! Sie erkundigte ſich ſorgfältig nach dem beſten der Friſeure in der Stadt, nahm ihr Männerle an der Hand und pilgerte hin. Sie hatte eine ganze Sammlung ſchöner kurzgeſchnittener Kanbenköpfe aus Zeitungen ausgeſchnitten bei ſich. Der erſtklaſſige Friſeur erwies ſich als ein Mann von rauhen Sitten. Er behaup⸗ tete, daß er ſich nach allen dieſen Bildern nicht rich⸗ ten könne, weil das ja alles Jungens mit lockigen Haaren ſeien, während der doch hier„ganz glatte“ Haare hätte. Und er fuhr ihm mit den zehn Fingern ungeduldig durch die Mähne. „Der doch“—— das ſollte ihr Michel ſein. Und der ſollte mit einem Male keine Locken haben! Nun, ſie hätte ſich ja aber gerne einen ganz ande⸗ ren, einen vernünftigen und liebenswürdigen Fri⸗ ſeur geſucht, aber Männe ſaß ſchon längſt in einem weißen Schürzenkranz hoch auf einem Stuhl und lugte voller Intereſſe mit geſenktem Kopf in den Spiegel, indes die flinken Hände ſchnippelten und ſchnopperten. Und am Schluß ſprang ſtrahlend und ſelig ein kurzgeſchorener, kugelrunder kleiner Sta⸗ cheligel⸗Bürſten⸗Kopf vom Stuhl. Huh! Mutti konnte gar nicht hinſehen. Schreck⸗ lich! Die ganze Schönheit war„perdüh“. Sie ſam⸗ melte melancholiſch oͤie„Locken“ auf unter den ſtau⸗ nenden Augen des Haarkünſtlers, packte ſie zart in eine Taſche und verließ oͤas Lokal. Es war ihr ſehr gleichgültig, was der Menſch dachte. Die Locken kriegt mal Michels Frau, wenn ſie ihn ſo liebt, daß ſie's zu ſchätzen weiß, dachte ſie. Der Männe war ſelig. Er warf ſeine Mütze in die Luft und zappelte.„Aber mein Geliebtes“, fragte Mutti traurig,„warum biſt du nur ſo glück⸗ lich darüber?“„Na“, rief er voller Genugtuung, „weil ſie mich jetzt nicht mehr für ein Mädel halten werden!“ „Aber Männe“, ſagte Mutti,„hat man denn das je getan?“—„O ja“, verſicherte er mit Nachdrack, „mal, als noch Winter war, da waren wir rodeln. Und da war ſo'n Junge, der konnte ſehr gut rodeln. Und da bat ich ihn, er ſoll mich doch mal mitrodeln laſſen. Und da ſagte er:„Ja, aber da muß ich erſt mal meine Mutter fragen!“ Und da hat er ſie gefragt, und da hat ſie geſagt:„J wo, das laß man ſein, du ſchmeißt ſe doch blos um“. Sie!!! Mein Lebtag lang werde ich dieſen mir unter die Naſe gehobenen Daumen nicht vergeſſen. Nein, alſo dann war's recht. Die Haare mußten weg. Aber warum hatte er mir's nicht damals ſofort geklagt, warum erfuhr ich dieſen ſo unerhört kränkenden Irr⸗ tum erſt jetzt, ein Vierteljahr ſpäter, und nachdem die Haare ſchon runter waren? Nun, weil Michel eben kein kleines Mädel war, ſondern ein anſtändiger kleiner Mann, der ſeine närriſche Mutti in dieſem Falle mehr liebte als ſich ſelbſt. Und ſo ſind wir gute Freunde ge⸗ blieben. eee Das Kind im Abteil Eine Warnung für die Reiſezeit In einer illuſtrierten Zeitung ſtand kürzlich ein Witz, der ſicherlich einer wahren Begebenheit nacher⸗ zählt wurde: „Eine Mutter reiſt mit ihrem kleinen Söhnchen. Sie lieſt, der Junge beſchäftigt ſich, wie es ihm behagt. Mutter, ſagt das Bürſchchen unvermittelt, Mutter, an welcher Station ſind wir eben durch⸗ gefahren?— Ich weiß es nicht, ſtöre mich nicht immer, lautet die Antwort. Der Junge aber läßt ſich nicht abweiſen: Mutter, ertönt das Kin⸗ derſtimmchen wieder, es iſt beſſer, oͤu erkundigſt dich einmal, mir iſt nämlich deine Hand⸗ taſche aus dem Fenſter gefallen.“ Soweit der Witz, deſſen Widergabe ſtets zum La⸗ chen zwingen wird. In Wirklichkeit wird es ohne Gelächter herge⸗ gangen ſein, denn es iſt wahrſcheinlich, daß ſich die Mutter nun doch plötzlich ſtören ließ, daß ſie das Buch zur Seite warf, den kleinen Kerl vom Fenſter zerrte und ihm die ihrer Meinung nach fälligen Hiebe verabfolgte. Bekanntlich hat man nirgends beſſer Zeit, ſeine Umgebng zu beobachten als im Eiſenbahn⸗Abteil. Und ich muß ſagen, daß' ich gerade dort Studien über Eltern und Kinder gemacht habe, die zu weit mehr als einem einzigen Artikel ausreichten. Heute ſoll nur den Müttern und Vätern ein Wort ge⸗ ſagt werden, die ſich zu ſehr auf einen Schutzengel ihrer Kinder verlaſſen oder beſſer geſagt: auf fremde Menſchen, die ſich dazu verpflichtet fühlen, an Stelle der leſenden oder ſchlafenden oder zum min⸗ deſten ſehr gleichgültigen Eltern Un⸗ glücke zu verhüten. Wie oft ſchon habe ich kleine Mädchen zur Seite gezogen, wenn ein Schaffner die Tür mit heftigem Knall zuwarf, wie vielfach ſchon Kinder davon ab⸗ gehalten, ſchmutziges, zur Erde gefallenes Zeug auf⸗ zuheben und in den Mund zu ſtecken, wie manchmal das Fenſter hochgezogen, wenn die Kleinen daran waren, ihre Kletterkünſte bis zur Waghalſigkeit aus⸗ zudehnen, ſo daß die Gefahr des Herausfallens ge⸗ geben war. Dabei bin ich keine überängſtliche Tante, die nichts von Kindern verſteht. Außerdem verlange ich nie⸗ mals, daß man den unternehmungsluſtigen Jungen und Mädels dauernd wehrt, daß man ſie hier für eine Unart ſtraft und dort für ein unnützes Wort, daß es hier einen Klaps gibt, wenn ſie ſich den An⸗ zug beſchmieren oder dann, wenn ſie mit den Füßen der Bank zu nahe kommen. Aber während einer Bahnfahrt drohen Gefahren, auf die man achten ſoll, und es iſt un⸗ bedingt die Aufgabe derjenigen Perſonen, die zur Be⸗ gleitung der Kinder mitreiſen, auf ihre Sprößlinge aufzupaſſen. Die armen, ohnedies vielgeplagten Müt⸗ ter tun mir zwar leid, daß ſie nicht einmal während der Reiſe ein Nickerchen machen können oder in Ruhe zum Leſen kommen. Aber letzten Endes iſt der Buch⸗ inhalt noch in Jahrzehnten derſelbe, wenn aber ein⸗ mal ein Unglück geſchehen ſollte und an Stelle der ⸗Handtaſche das Kind zum Fenſter hinausfallen würde? Ob dann nicht der Genuß an irgendeiner Lektüre ein ganzes Leben verdorben wäre? Mile Bee. . . 8.—.— . 5 —— 89ꝗ». een—— 5— itte, drehen Sie sich um 8 In Kapuzenform iſt der Kragen an die⸗ ſem Nachmittagskleid aus doppeſſeitiger Seide drapiert. Ullſtein⸗Schnitt K 6291 Wenn Ihnen heute eine Dame begegnet, und Sie möchten wiſſen, ob ihr Kleid ſchon der neuen Herbſtmode entſtammt, müßten Sie ſie eigentlich bitten, ſich ſchnell einmal umzudrehen. Denn die Neuheit der eben in die Er⸗ ſcheinung tretenden Mode liegt recht oft im Rücken der Kleider, der Mäntel oder der Koſtüme. Es ſind Kapuzen und kapuzenartige Kragen oder faltige Drapierungen in der charakteriſtiſchen ſpitzrunden Linie einer Kapuze, mit denen unſerer Kleidung eine ſanft garnierte Nackenlinie gegeben wird. Statt der eckig verbreiterten Schulter des Vorjahres betont man in dieſem Herbſt die abfallende Rundung. Der Kragen wird weich und weit vom Hals fortgeſchoben. Bis über die Arme dehnt ſich ſein pelzbeſchwerter Rand zuweilen ans, und faltig ſtaucht er ſich im Rücken. Manchmal will es ſcheinen, als habe die Tracht der Grönländerinnen als Anregung gedient. Aber keine Sorge, es wird deshalb von uns noch nicht erwartet, daß wir nun unſere Babies In breiter Ka⸗ puzenlinie um⸗ gibtVielfraßpelz den Kragen des braunen Man⸗ tels. Ullſtein⸗ Schnitt M 2220 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ch, 15. Auguſt 1934 in der Kapuze mit uns herumſchleppen! So groß ſind die Kragen auch wieder nicht. An den Mänteln haben ſie oft eine weit nach rückwärts liegende Form, es iſt alſo Platz für Ihren eben nachgewachſenen Haarknoten geſchaffen, der ſich mit dem hochſtehenden Pelzkragen ſchlecht vertrüge. Im Profil wirkt dieſe im Nacken wegſtehende Linie ſehr neu. Andere Kragen liegen ſpitz und tief heruntergehend auf dem Rücken. Sie haben den Vorteil, wunderſchön zu wärmen. Man richtet ſie ſo ein, daß ſie loſe bleiben und Achten Sie bei dieſem ſchwarzen Kleid aus Kunſtſeide auf die Ein abnehm⸗ barer Lamm⸗ fellkragen liegt auf dem nurhin⸗ ten gegürteten „Mantel. Ullſtein⸗ Schnitt M 2226 weiche Drapierung des Rük⸗ kens! Ullſtein⸗Schnitt K 6292 ſind zu haben bei: Sämtliche Ullſtein⸗Schnittmuſter — Das vorn hoch hinaufgehende Abendkleid aus Chineetaft iſt! en in tiefer Ausſchnitt⸗ linie garniert. Ullſtein⸗Schnitt K 622 jederzeit abgenommen werden können, falls es des Guten zuviel wird. Das macht man auch mit den neuen kurzen Pelzcapes, die über Jackenkleidern ſehr elegant ausſehen. Es gehört zu den Eigentümlichkeiten der neuen Mode, Vorderſeite und Rückſeite recht verſchieden zu arbeiten. Viele Mäntel, die vorn ganz glatt ſind, haben im Rücken einen ſportlichen Gürtel oder reichlichen Nahtſchmuck, und bei den Kleidern iſt die ungleiche Behandlung der Vorder⸗ und Rückenpartie noc dn vielſeitiger. Schöne große Abendkleider ſteigen vorn bis faſt zm K Kinn an, enden mit ihrem Ausſchnitt hinten dagegen erſt im Gürtel. Oder man macht vorn ein Schößchen, läßt das Kleid hinten aber glatt, und was dergleichen ſchneideriſche Möglichkeiten mehr ſind. Jedenfalls iſt die neue Mode ſehr phantaſiereich, und das lieben wir Frauen ja. a Maria Clorer N 8 2 1245 Wäsche Leinen, Betten 11 HhBesthetannle, — che— Demeste Hielbleinten., Tischwösche 1 1 Seitw/ ds ch Nähe Ksbf5 zun Theater 5 Haben Sie offene Füße Schmerzen? jucken? Stechen? Brennen? Dann gebrauchen Sie die ſeit Jahrzehnten vorzüg⸗ lich bewährte, ſchmerzſtillende Heilſalbe„Gentarin“. Erhältlich in den Apotheken. V154 2— 7 Wichtig! 8 Das besthewährte Haarpflegetaittel„Laurata g. graue Haare, Schuppen ul Haarausfall. ist wied 3 8 geworden, Oeiginal-Fl. jet nu Billiger eee, esbe 1. Pit.%. Ver- langen Ste noch heute kostenlos ausführlichen Prospekt durch die Paurata-Versanddepois:(us Drog. u. Parf. Ludwig& Schütthelm. 0 4, 3, Eil. Friedrichsplatz 19; Prog. Friedr. Becker. G2, 2 Viktorla- Drogerie, Schwetzingerstr. 26: Merkur- Drogerie. Gontardplatz 2; Lange Rötter-Drogerie, Lange-Rötterstraße 16. Werre Bettfedern-Reinigung und Bettengeschäft Eichelshelmerstraße 19/ Fornspr. 216 47 Delelsta-or Mulcutor h Hohlschliff igefa Wer wirtschaftlich denkt wähltdieseDauer- Elingen, D. R. P. 473598, welche den stärksten Bart, die zarteste, empfindlichste Haut wohl- inend sanft und sauber rasieren und jahre- Jang brauchbar bleiben. Preisliste gratis. Mulcuto- Werk, Solingen Zur Erhaltung der Gesundhelt den radlum- haltig, Säuerling 8450 das tägl. getränk ür twachsene Für wenig Geld schöne 8 ö 5 Und Hinder 815 15 2 7 ce 5 Annarate 74 kite lsspns im l. Spezislgeschäft Mannheims Mk. 16 bel Abnahme von phole-NRloes f 2, 13 b e Haus 8184 . e ee — Kaufe altes Zahngold 8. m. b. li. f Pg. 14 a. d. Plank Minerabwasser- MEA ABEL, nob., d. Thomasbräu Speslalgesohäft Goldschmied 8125 Tel. 26796 u. 26797 schmoœckv. dekor Semmelgedecke p αν,ẽj Form 8 75. Se lac fern 5s, 95. Scitzschüssel 88 weiß Steingut, Gteflig 4 Obstservice teilig m. Dekor.45. 95. 1 Seis hne 19. 8 564 0 Bohnen- bzieher 75. Bohnenschneide- meschinen mit 6 Messern 238.250 Posten Wueschbörsten m. kl. Schörheitsfeh- 1 lern z. Aussuchen.12 1 Posten Schruobber m. kel. Schönhe 625 18 lern z. Aus suchen.25 1 Jeppichbörsten i oe 4 50. Woschsen, 0 n Armefretter 48. Hencdtuchb erer i Scr 9 Küchenhoche leres, 9 7 5 145 Ablaufbreit mit Emoilleeinlogen BEACHTEN SIE UNSERE FENSTER. Waschheelcen rund mit Napf und Ring, 34 cm. 7 Milchkonne weiß emcilſiert 4 Konsole m. Becher weiſs emo. 1 Essenträger ov. m. mmi u. Bügel 65 1 e Kuchendroht 30 em Hockglz. verz. 4 Universol-Sieb mit drei Sieben 350. Toilertenger nur 4 teilig, forbig. 30 ndkleſd ſchnitt⸗ 622 nnen, Das urzen n ſehr keiten und eiten. einen eidern noch zum ſt im hinten mehr d das Clorer Aus Vaden Im die Errichtung eines Frauenarbeitsdienſtheims Weinheim, 15. Aug. Vor Vertretern der Kreis⸗ bauernſchaft, der NS⸗Frauenſchaft, der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, der Kreisamtsleitungen der NSDAP, ſo⸗ wie der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ der Kreiſe Weinheim und Heppenheim ſprach der Vor⸗ ſizende des Weinheimer Arbeitsamtes, Dr. Acker- mann, über Ziele und Aufgaben des Frauenar⸗ heitsdienſtes. Von den 3 Arten von Frauenarbeits⸗ dienſtheimen— Arbeitsdienſtheim für Hauswirt⸗ ſchaft und ſoziale Hilfsarbeit, Arbeitsdienſtheime für Siedlungshilfe und ländliche Arbeitsdienſtheime— befaßte ſich der Redner beſonders mit der letzteren Art, die in erſter Linie für die hier vorherrſchenden Verhältniſſe gegeben iſt. In der Ausſprache kam einmütig der Wille zum Ausdruck, die Beſtrebungen zur Schaffung eines Arbeitsdienſtheims zu fördern und zu unterſtützen. Vorſchläge für den Ort der Er⸗ richtung eines Heimes wurden ebenfalls gemacht. Die notwendigen Schritte werden durch das Arbeits⸗ amt in Verhandlungen mit den beteiligten Gemein⸗ den und dem Arbeitsgauverein unternommen und es iſt zu wünſchen, daß die Bemühungen zur Ein⸗ richtung eines Arbeitsdienſtheimes in den Kreiſen Heppenheim und Weinheim zum Ziele führen. Trachten und Milizen kommen nach Karlsruhe * Karlsruhe, 15. Aug. Trotzdem erſt ſeit wenigen Tagen mit der Propaganda für den 2. Südweſt⸗ beutſchen Heimattag eingeſetzt werden konnte, zeichnen ſich ſchon heute die großen Umriſſe des Feſtes ab. Die Beteiligung aus ganz Süddweſt⸗ deutſchland wird außerordentlich. Nicht nur die Trachten und Milizen aus Baden, Pfalz und der Saar werden ſich in Karlsruhe ein male⸗ kiſches Stelldichein geben, auch die Bergleute mit ihren Knappen⸗Kapellen in der Arbeitsuniform ihres ſchweren Berufes werden nicht fehlen. Nicht zu vergeſſen die Tauſende und aber Tauſende Be⸗ ſucher, die dank der außerordentlichen Fahrpreiser⸗ mäßigung, die gewährt wird, in einer großen Zahl von Sonderzügen hierhergebracht werden. Die badiſche Landeshauptſtadt wird in jenen Tagen das vielge⸗ ſaltige Geſicht der ſüdweſtdeutſchen Landſchaft ver⸗ körpert in einem kernig gewachſenen Menſchentum, dem Blut und Boden das ſcharfe Profil gaben, lebendig wiedergeben. I. Wiesloch, 14. Auguſt. Bei der von Kreis⸗ bauernfüthrer Schweinfurt ⸗Walldorf geleiteten Tagung der Ortsbauernführer des Kreiſes Wiesloch ſprach Landrat Schäfer über die Hagelverſicherung und ihre Bedeutung für die Landwirtſchaft, um in ſeinem Vortrag beſonders die norddeutſche Hagel⸗ verſſcherungsgeſellſchaft, die mit oem badͤiſchen Staat einen Vertrag abgeſchloſſen hat, zu empfehlen. Dipl.⸗ Landwirt Konrad behandelte landbautechniſche Fragen. Das Ziel der Selbſtverſorgung Deutſch⸗ lands erfordere auch einen vermehrten Anbau von Delfrüchten und Eiweißpflanzen. Der Vertreter des Verlages des Bad. Bauernſtandes Karlsruhe, Schmitt, ſprach über die Ziele und den Ausbau des Zeitungsorgans der badiſchen Bauern. Der Vorſitzende wies hin auf die im Getreidegeſetz wie in der neuen Marktregelung für Schlachtvieh ent⸗ haltenen Verbeſſerungen und grundlegenden Vor⸗ teile für die Landwirtſchaft. Der Tagung der Kreis⸗ bauernführer ſchloß ſich eine der weiblichen Orts⸗ Heauftragten des Reichsnährſtandes an, der auch rau Goo s⸗Baiertal als Führerin der Land⸗ ſbaenorganiſationen des Kreiſes Wiesloch an⸗ wohnte. kr. Baden⸗Baden, 14. Auguſt. Im Stadtteil Lichtental fand die feierliche Weihe des auf dem loſterplatz errichteten Ehrenmals für die Lich⸗ tentaler Opfer des Weltkrieges 1914/18 ſtatt. Am Vorabend wurde die Feier mit einem Fackelzug und mit einem ſich anſchließenden großen Schlachten⸗ * eingeleitet, dem ein großer Zapfenſtreich olgte. Budens Vienenzüchter in Gengenbach Vom Badiſchen Imkertag 1934— Hoher Stand der heimiſchen Vienenzucht ab Gengenbach, 14. Auguſt. Am Samstag wurde hier der Badiſche Im⸗ kertag 1934 eröffnet. Die Preisrichter, die ſich aus den beſten Kennern der Bienenzucht in Baden zuſammenſetzten, muſterten die einzelnen Ausſteller. Die in der Volksſchule untergebrachte Ausſtellung wies nicht nur eine große Anzahl ſolcher Ausſteller auf, ſondern ſie gab vor allem einen ſichtbaren Be⸗ weis dafür ab, daß die badiſche Bienenzucht auf hoher Stufe ſteht. Abends fand in dem überfüllten Turnhalleſaal der Begrüßungsabend ſtatt. Der Vorſitzende der Kreisimkerſchaft, Dr. Bruder⸗ Offenburg, be⸗ grüßte die Erſchienenen. Der Landesgruppenführer Röſch richtete begeiſternde Worte an die Imker, die darin gipfelten, die letzte Kraft in den Dienſt des oberſten Zieles zu ſetzen: Den Honigbedarf aus deutſcher Ernte ſicherzuſtellen. Bürgermeiſter Geiger überbrachte die Grüße der Stadtgemeinde Gengenbach und Kreisbauernführer Schilli die des Bad. Landes⸗ bauernführers. Sonntag früh nach allgemeinem Kirchgang mit vorangegangenem Wecken durch die Stadtkapelle fand im Hotel„Zum Adler“ die erſte Tagung ſtatt. Im völlig beſetzten Saale konnte Landesfach⸗ gruppenführer Röſch die Erſchienenen begrüßen. Der Vorſitzende erſtattete den Tätigkeitsbericht. Die badiſche Landesgruppe wurde als eine der beſt⸗ geführten bezeichnet. Anſchließend erſtattete der Ge⸗ ſchäftsführer Jakob Schüßler, Weinheim, ſeinen Bericht. Auch hier mußte feſtgeſtellt werden, daß ſich das Kaſſenweſen des Verbandes in tadelloſer Ord⸗ nung befindet. .—— Schweres Anwetter im Hegau * Eigeltingen, Amt Stockach, 15. Aug. Ueber der hieſigen Gegend entlud ſich ein ſchweres Un⸗ wetter, das von wolkenbruchartigem Regen be⸗ gleitet war. In kurzer Zeit war der Krebsbach ge⸗ waltig angeſchwollen und trat über ſeine Ufer. Unge⸗ heure Menge Holz und Geröll führte er mit ſich. Die Holzmaſſen, die immer größer wurden, ſtauten ſich ſchließlich, ſo daß die Waſſermaſſe keinen Ausweg mehr fanden und Wieſen und Aecker über⸗ ſchwemmten. Auch in zahlreiche Scheunen, Ställe und Keller drang das Waſſer ein; ſchließlich mußte die Feuerwehr zur Hilfeleiſtung herangezogen wer⸗ den. * * Hounſtetten, Amt Engen, 14. Aug. Das ſchwere Unwetter, das bei Honſtetten niederging, brachte auch Hagelſchlag, der den Obſtanlagen ſchweren Schade zufügte. Ein Wolkenbruch brachte gewal⸗ tige Waſſermaſſen, die, einen halben Meter hoch, durch die Straßen brauſten und alles mit ſich riſſen. Wieſen und Aecker wurden teilweiſe vollſtändig verſchlammt. E * Bittelbrunn, Amt Engen, 14. Aug. Bei dem Unwetter, das den öſtlichen Hegau heimſuchte, ſchlug der Blitz in das Schul⸗ und Rathaus. Ziegel⸗ ſtücke und Mauerwerk wurden 70 bis 80 Meter weit geſchleudert. Der verurſachte Schaden mußte, um das Eindringen des Regens zu verhindern, ſofort be⸗ hoben werden. * Plankſtadt, 15. Auguſt. Beim Aufräumen des Rathausſpeichers wurde eine alte Gemeinde⸗ fahne aus der Zeit von 1840 bis 1860 gefunden; ſie zeigt das badiſche Wappen mit der Krone, darunter das Gemeindewappen. Zwiſchen Landeswappen und Eichenkranz ſteht das Wort„Plankſtadt“. * Mauer bei Heidelberg, 13. Aug. Der ledige Schloſſer Karl Weller von hier, der, wie berichtet, in Epfenbach beim Kuppeln eines Anhängers ſchwer gequetſcht wurde, erlag im Krankenhaus ſeinen Verletzungen. Blick in die Rathäuſer * Ladenburg, 14. Aug. Der Beitritt der Stadt⸗ gemeinde Ladenburg als Mitglied des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland wurde genehmigt.— Eine Beteiligung der Gemeinde Ladenburg an den Koſten für Verbreiterung des Kreiswegs Nr. 22 Leutershauſen—Heddesheim ſoll nur geſchehen, wenn ſich die Trägerin der Arbeiten der Stadtgemeinde Ladenburg gegenüber verpflichtet, auf eine gewiſſe Zeitdauer eine größere Anzahl Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen aus der Gemeinde Ladenburg zu beſchäftigen. Dem Kreiskinderheim Ladenburg, vertreten durch den Kreisrat Mannheim wird gegen jederzeitigen iderruf die Verlegung des Gemeindefeldwegs neben dem Kreisgrundſtück gb.⸗Nr. 4302 nach der Sltdſeite des Kreisgrundſtücks geſtattet.— Anläß⸗ lich der Reparaturarbeiten des Kirchturms der St. Galluskirche wird der Oelfarbenanſtrich des Ziffern⸗ blattes der Turmuhr genehmigt.— Das Bezirks⸗ amt Mannheim teilt mit, daß von verſchiedenen Stellen in Neckarhauſen eine Abänderung der Brük⸗ kenordnung für die Benützung der Neckarbrücke in Ladenburg gewünſcht wird dahingehend, daß das Be⸗ fahren des Stegs mit beladenen Handkarren ver⸗ boten wird. Zu einer Abänderung der berzeitigen Brückenordnung in der vorgeſchlogenen Weiſe konnte ſich jedoch der Gemeinderat nicht entſchließen, weil das Befahren des Stegs mit Handkarren abſalut kein Verkehrshindernis bildet.— Eine Verfügung nannt. des Bezirksamts Manheim betr. Preisüberwachung wird zur Kenntnis gebracht. Mit der Ueberwachung der Preiſe wird eine Kommiſſion beauftragt.— Die diesjährige Kirchweih wird auf Sonntag, den 2. und Montag, den 3. September, verlegt.— Der Antrag des hieſigen Gaſtſtättengewerbes auf Aufhebung der Getränkeſteuer wurde bis auf weiteres zurückgeſtellt, weil z. Zt. die Gemeinde für den Ausfall der ge⸗ nannten Steuer eine andere Einnahmequelle nicht hat. 5* * Edingen, 14. Aug. Der Familie Auguſt Henn⸗ rich wird gegen Zahlung der üblichen Taxe ein Familien⸗Eigengrab überlaſſen.— Anläßlich der Volksabſtimmung am 19. d. M. wird die Einteilung der Stimmbezirke wie bisher beibehalten; die Ab⸗ ſtimmungsvorſteher und Stellvertreter wurden er⸗ — Das Geſuch der Ortsgruppenverwaltung des Reichseinheitsverbandes des deutſchen Gaſt⸗ ſtättengewerbes wegen Aufhebung der Getränke⸗ ſteuer wurde zurückgeſtellt.— Verſchiedene Repara⸗ turarbeiten im Schulhaus und in der Kochſchule ſind zur Ausführung vergeben bzw. Angebote eingeholt wopden.— Das Mitetsverhältnis hinſichtlich der Schulkelleräume wurde gelöſt— Wer bis Samstag ahend keine Wahlkarte für die Volksabſtimmung er⸗ halten hat, muß dies ſpäteſtens bis Sonntag mittag 12 Uhr auf dem Rathaus melden. führer Kücherer entbot dem Ehrenmitglied zu ſeinem Schmidt, Oberdiehlbach, hielt nun einen lehr⸗ reichen Vortrag über Bienenweide⸗ und Be⸗ obachtungsweſen und forderte die Mitglieder auf, ihn durch häufige Berichte zu unterſtützen. Als Leiter der Honig⸗Hauptvertriebsſtelle in Offenburg hielt Hauptlehrer a. D. Höſele einen Vortrag über den Honig⸗Abſatz. Gerade in dieſem Jahre ſtößt man da auf Schwierigkeiten. Aber der rühri⸗ gen Leitung dieſer Stelle wird es gelingen, auch hier Mittel und Wege zu finden, um den großen Anfall an Honig günſtig abſetzen zu können. Es folgte dann die Eröffnung der Ausſtellung in der Volksſchule. Deu verdienten Ausſtellern wur⸗ den entſprechende Preiſe zuteil. Mit großem In⸗ tereſſe wird die Ausſtellung beſucht. Man kann ſagen: Es geht ein und aus wie im Bienenhaus. Für Montag iſt die Ausſtellung dem Beſuch weiter freigegeben und am Dienstag findet ein Honigmarkt ſtatt. Der Sonntagnachmittag galt wieder der Auf⸗ klärung und Belehrung der Imker. Einen Vortrag über„Das Bienenrecht“ hielt Rechtsanwalt Dr. Schüßler, Weinheim. Prof. Dr. Geinitz, Frei⸗ burg, ſprach über die Verhütung von Krankheiten bei den Bienenvölkern. Einen weiteren lehrreichen Vortrag hielt Oberlehrer K. Goldſcheuer über „Allgemeines in der Bienenzucht“ und vor allen Din⸗ gen über die Königinnenzucht. Verſchiedene Mitglieder wurden ſodann zu Ehrenmitgliedern für 50jährige treue Mit⸗ arbeit ernannt. Zum Schluß lief ein Film„Unſere Biene“ von Prof. D. Zander, Erlangen. Die lehr⸗ reich verlaufene Tagung konnte Herr Röſch in der Erwartung ſchließen, daß das Gehörte in der Praxis verwendet werde. Gladͤiolen und Rhönräder r. Baden⸗Baden, 14. Aug. Am Samstag und Sonntag veranſtaltete die Bäder⸗ und Kurverwaltung im Gartenſaale des Kurhauſes eine Gladiolen⸗ Ausſtellung, zu der neben hieſigen bekannten Blumenliebhabern beſonders eine weitbekannte Raſtatter Spezialzüchterei viele Blumen beigeſteuert hatte. Die prächtige Ausſtellung klang im Kurhaus mit einem Gladiolen⸗Ball aus. Die Rhönrad⸗Abteflung der Turn⸗ gemeinde Würzburg war geſtern hier zu Gaſte und wartete vor einem beifallsfreudigen Publikum nachmittags und abends mit je einer Vorführung ihrer ſportlichen Kunſt auf. Nachmittags und abends konzertierte die Gaukapelle des NoS⸗Arbeitsdienſtes Baden⸗Pfalz, die lebhafte Anerkennung fand. —— * Schwetzingen, 15. Auguſt. Hier beging der Altveteran Bernhard Häfner ſeinen 85. Ge⸗ burtstag. * Bruchſal, 13. Auguſt. Im Ehrenhof des Schloſ⸗ ſes fand heute mittag eine gewaltige Kun d⸗ gebu nig ſtatt, in der Reichsſtatthalter Robert Wagner über den Lebenskampf des deutſchen Vol⸗ kes und die Volksabſtimmung am 19. Auguſt ſprach. * Malſch, 14. Aug. Nach längerem Krankenlager ſtarb hier der frühere Brauereibeſitzer und Gaſtwirt „Zum Löwen“, Joſef Bender, der im Mai 71 Jahre alt wurde. Mit ihm iſt eine ſchaffensfreudige Perſönlichkeit dahingegangen, die ſich bei der Ein⸗ wohnerſchaft allgemeiner Wertſchätzung erfreute. L. Malſchenberg, 14. Aug. Das Schulhaus wird gegenwärtig umgebaut. Im zweiten Stock, wo ſich bisher eine Lehrerwohnung befand, werden Schulſäle eingerichtet, außerdem wird das Haus einer gründlichen Renovation unterworfen. Der Umbau ſtellt einen ſeit Jahren fühlbaren Mangel endgültig ab und hat dem Handwerk willkommene Beſchäftigung gegeben. L. Eppingen, 14. Aug. Seit Jahren ſind hier Be⸗ mühungen im Gange, zu Ehren der im Weltkrieg Gefallenen ein Ehrenmal zu erſtellen. Erfreu⸗ licherweiſe hat ſich jetzt die Stadtgemeinde des Pla⸗ nes mit beſonderem Nachoͤruck angenommen und wird die Arbeiten in ſolchem Tempo fördern, daß bereits Ende September oder zu Beginn des Okto⸗ bers die Einweihung erfolgen dürfte. Seinen Platz erhält das Mahnmal an der Friedhofecke gegenüber den Schulgärten.— Die Schützengeſellſchaft hat nach heftigen Kämpfen jetzt ihren neuen Schützenkönig herausgebracht. Es iſt dies Fritz Brenneiſen, der mit 417 Ringen, Adolf Müller mit 414, Ernſt Roß⸗ nagel mit 373 und Wilhelm Zaiß mit 368 über⸗ flügelte. I. Mühlbach, 14. Aug. Am Sonntag erfolgte hier in feierlicher Weiſe die Grundſteinlegung zur Kleinkinderſchule mit Gemeindeſaal und Schweſternwohnungen. In die Anſprachen teilten ſich Pfarrer Gräßlin und Bürgermeiſter Beiſel; beide gaben der Hoffnung Ausdruck, daß das Werk, der Liehe gewidmet, bald ſeinen Segen tun könne. In den Grundſtein wurde eine Urkunde eingemauert, die über die Entwicklungsgeſchichte des Werkes be⸗ richtet. * Unteröwisheim, 14. Aug. Anläßlich ſeines 80. Geburtstages, den hier Maurermeiſter Karl Fritz begehen konnte, brachte ihm der Vereinigte Männergeſangverein ein Ständchen dar. Vereins⸗ Jubelfeſte die Glückwünſche des Vereins. * Schopfheim, 13. Auguſt. Die Vereinigung der Nebenorte Niederböllen und Haidflüh mit dem Hauptort Oberböllen(Amtsbezirk Schopfheim) zu einer einfachen Gemeinde Bhllen wurde mit Wir⸗ kung vom 1. Oktober 1934 angeordnet. Die nord⸗ Mittwoch, 15. Aus der Pfalz f Ludwigshafen im Zeichen der Kleingärtner * Ludwigshafen a. Rh., 15. Auguſt. Die Pro⸗ vinzgruppe Rheinpfalz der Kleingartenbau⸗Vereine veranſtaltet am Sonntag, 2. September, einen Pfälziſchen Kleingärtnertag, verbunden mit einer Kleingartenbau⸗Ausſtellung, die bereits Auguſt 1934 Was ein Kleingärtner zieht Ein leckeres Bild von der Sonderausztellung für Kleingärtner und Kleinſiedler, die im Rahmen der Berliner Blumen⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung veranſtaltet wurde. am Samstag, 1. September, vor geladenen Gäſten in der großen Ausſtellungshalle im Hindenburgpark eröffnet wird. Am Haupttag findet zunächſt eine Vertreterverſammlung der Provinzgruppe Rhein⸗ pfalz ſtatt, der ſich daun eine öffentliche Kundgebung anſchließt, in deren Mittelpunkt ein Vortrag über Nationalſozialismus und Kleingarten⸗Bewegung ſteht. Für Montag, 3. September ſind Beſichtigun⸗ gen der IG⸗Farbeninduſtrie AG, Werk Oppau, der Gärtnerei⸗Anlage und landwirtſchaftlicher Verſuchs⸗ felder ſowie eine Kraftwagenfahrt nach der inneren Pfalz vorgeſehen. Immer wieder Regiſtermarkſchiebung * Zweibrücken, 14. Aug. Mit dem Abendſchnell⸗ zug kam eine Deutſchamerikanerin aus Saarbrücken auf der Durchfahrt von Stuttgart hier an, in deren Beſitz 170 Mark in Papier gefunden wurden, die ſie mit nach Saarbrücken nehmen wollte. Sie hatte in Baumholder Regiſtermarkerhoben, war von dort nach Stuttgart gefahren und wollte wieder in ihre Heimat, ins Saargebiet, reiſen, ohne die Devi⸗ ſen hier anzumelden. Sie wurde ins hieſige Amts⸗ der Sammlung aufgebracht werden. * Frankenthal, 15. Auguſt. Das für die im Welt⸗ krieg Gefallenen unſerer Stadt geplante Ehren⸗ mal kommt nach einem einſtimmigen Beſchluß der militäriſchen Vereine und im Einvernehmen mit den maßgebenden Stellen auf den Jahnplatz vor der Jahnturnhalle zu ſtehen. Die Mittel ſollen im Weg der Sammlung aufgebrtcht werden. * Speyer, 14. Aug. Die vorſtädtiſche Klein⸗ ſiedlung an der Ludwigshafener Straße erhält nunmehr eine katholiſche Kirche, mit deren Bau heute begonnen wurde. Die mit dem Rohbau beauftragten Baufirmen Ableiter und Moos wer⸗ den durchſchnittlich 20 Arbeiter beſchäftigen, die alle ſelbſt in der Siedlung wohnen. Das nach den Plänen des Architekten Ludwig Ihm zu erbauende Gottes⸗ haus wird dem neuen deutſchen Heiligen Konrad von Parzham geweiht werden. * Landau, 14. Auguſt. Der frühere Leiter des Arbeiterverbandes des Baugewerbes, Kreis Pirma⸗ ſens⸗Landau, Hch. Bimber, wurde wegen Unter⸗ ſchlagung in Höhe non rund 600 Mark hier verhaf⸗ tet. Die Unterſchlagungen, die er vor der Zuſam⸗ menlegung des Kreiſes in Pirmaſens durch Fäl⸗ ſchung der Bankauszüge beging, ſind bereits von ihm gedeckt worden. * Neuſtadt, 13. Auguſt. Die gegen die Firma Pfälziſche Brennerei und Likörfabrik, e. G. m. b.., oͤurchgeführte Zwangsverſteige⸗ rung begegnete wenig Intereſſe. Zum Ausgebot kam ein Wohnhaus Maximilianſtraße 39 mit Lager⸗ haus, Brennerei, Hof, Garten und ſonſtigem Zu⸗ behör, das mit anderen Grundſtücken zum Geſamt⸗ betrag von 63 300 Mark an die Gläubigerin, die Bayeriſche Staatsbank Ludwigshafen, überging. Die Geſamtforderungen betragen 100 200 Mark; die Ver⸗ ſicherungsſumme beläuft ſich auf 184870 Mark. Der Zuſchlag wird am 23. Auguſt erteilt. * Wiesloch, 14. Aug. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit können die Eheleute Georg und Frau Förderer geb. Johner im Kreiſe ihrer Kinder nung iſt endgültig. begehen. Mittwoch, 15. Auguſt 1934 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe , Nummer 371 — Leo Eſſer iſt Europameiſter Entſcheidung im Magdeburger Kunſtſpringen— Wilfried Mahraun Zweiter Als zweiter Wettbewerb wurde am Dienstag bei den Europameiſterſchaften der Schwimmer in Magdeburg das Kunſtſpringen entſchieden. Der Wettbewerb, der ſofort bis zur Entſcheidung durchgeführt wurde, endete mit einem einzigartigen deut⸗ ſchen Erfolge. Er ergab den Sieg des Wünsdorfer Reichswehrſoldaten Leo Eſſer, der den Deutſchen Meiſter und Kampfſpielſieger Wilfried Mahraun auf den zwei⸗ ten Platz verwies und ſo die Nürnberger Niederlage wie⸗ der wettmachte. Auf den dritten Platz ſchob ſich der gleich⸗ falls bei den Deutſchen Kampfſpielen beteiligt geweſene Deutſchböhme Johann Leikert, der für die Tſchecho⸗ ſlowakei ſtartete und den Franzoſen Emile Pouſſard auf den vierten Platz verwies. Die beiden Deutſchen lagen ſchon nach Beendigung der Pflichtſprünge klar in Front. Eſſer hatte 62,37, Mahraun 59 Punkte. Die endgültige Entſcheidung fiel dann in den Kürübungen. Hier zeigte ſich Eſſer als ein Springer mit eiſernen Nerven; er verdarb nichts und holte ſich für jeden ſeiner Sprünge eine hohe Punktezahl. Dagegen war dor Deutſche Meiſter Mahraun ziemlich nervös, ſo daß ſich Rudi Leikert beim vorletzten Sprung auf den zweiten Platz vorſchieben konnte. Im letzten Sprung gelang aber Mahraun ein eineinhalbfacher Salto mit ganzer Schraube in wundervoller Weiſe; das Punktgericht wertete ihn mit 17,02 Punkten. Mit dieſer Punktzahl, im übrigen der höchſten des Tages, wurde auch Leo Eſſer für den gleichen Sprung ausgezeichnet. Leikert konnte den inzwiſchen vor dem Franzoſen Pouſſard errungenen Vorſprung auch beim letzten Sprung halten, während Mahraun ſich wieder auf den zweiten Platz vorſchob. Leo Eſſer war Europameiſter; für die deutſchen Farben ein herrlicher Erfolg. Das Ergebnis: 1. Leh Eſſer⸗Deutſchland 137,74 Punkte; 2. Wilfried Mahraun⸗Deutſchland 129,53 Punkte; 3. Johann Leikert⸗ Tſchechei 129,28.; 4. Emile Pouſſard⸗Frankreich 123,24.; 5. J. B. Stotyin⸗Holland 111,80.; 6. Cozzi⸗Italien 109,10 Punkte; 7. Joſef Nesvadba⸗Tſchechei 101,16.; 8. Ilmart Niemalaeinen⸗ Finnland 97,40.; 9. Tomalin⸗ England 96,96.; 10. Julie⸗Spanien 96,06.; 11. Göſta Oelander⸗ Schweden 89,92.; 12. Hodi⸗Ungarn 89,08 Punkte. Deutſche Staffel im Endlauf In den Vorläufen zur 4 mal 200 Meter⸗Kraulſtaffel der Herren hatte das Los die beiden ſtärkſten Mannſchaften, Ungarn und Deutſchland, im gleichen Lauf zuſammenge⸗ bracht. Im erſten Rennen lieferten ſich beide Staffeln einen spannenden Kampf, den die Ungarn mit 932,9 vor Deutſch⸗ land(:34,6) gewannen. Dieſer Ausgang läßt aber noch keine Schlüſſe auf den Endlauf zu, da unſere Vertreter nicht auf Sieg ſchwammen. An dritter Stelle kam Eng⸗ land ein und weit zurück liegend, ſchieden die Polen aus. Den 2. Vorlauf gewann Frankreich in:51,6 vor Italien (9,55,3) und Dänemark. Willie den Duden nicht zu ſchlagen Der erſte Start des 100 Meter⸗Kraulſchwimmens der Damen mißglückte. Beim zweiten Start ſicherte ſich die Holländerin Willie den Duden ſofort einen Vorſprung und in 29,8 wendete ſie bei 50 Meter als Erſte vor Giſela Ahrendt und der Holländerin Maſtebroek. Auf den letzten 50 Metern ſchwamm Willie den Ouden ihr Rennen für ſich in 1207/1 nach Hauſe. Die Berlinerin Giſela Ahrendt könnte den zweiten Platz nicht verdeidigen und mußte ihn der Holländerin Maſtebroek abtreten, die 108,4 erreichte, während Giſela Ahrendt in:10,3 Dritte wurde und Hilde Salbert über den letzten Platz nicht hinauskom. Vorläufe zum 400 Meter⸗Kraulſchwimmen Als letzte Schwimmkonkurrenz des Dienstag wurden die Vorläufe zum 400 Meter⸗Kraulſchwimmen der Herren ausgetragen. Es traten nur 15 Schwimmer an, die übri⸗ gen Meldungen wurden kurz vor Beginn zurückgezogen. Es wurden vier Vorläufe geſchweommen, aus denen jeweils die beiden Erſten zuſommen mit dem ſchnellſten Dritten in die Entſcheidung kommen. Die beſte Zeit erzielte er⸗ wartungsgemäß der Franzoſe Jean Taris mit 503,2 Minuten. Das Waſſerball⸗Turnier Das Waſſerballturnier wurde mit vier Spielen fort⸗ geſetzt. In beiden Gruppen ſtehen noch Deutſchland und Ungarn ungeſchlagen an der erſten Stelle. Deutſchlan d hatte es am Dienstag mit den Spaniern zu tun, die har⸗ ten[Widerſtand leiſteten und nach einem ſehr rauhen Kampf mit:1(:1) geſchlagen wurden. Im zweiten Spiel der Gruppe machte Schweden durch einen glatten Sieg über die Tſchechen mit 6·0(:0) von ſich reden. Von dem Tref⸗ ſen zwiſchen Deutſchhand und Schweden, das am Mittwoch ſtattfindet, hängt wun die Entſcheidung um die Meiſterſchaſt der Gruppe ab In der zweiten Gruppe ſiegte Uwgarn diesmal über naſchend knapp mit:1 gegen Südſlawien, wobei die Südſlawen bei der Pauſe noch mit:0 in Füh⸗ rung lagen. Im zweiten Spiel fertigte Frankreich die belgiſche Mannſchaft mit:2(:1) ab. Deutſchland— Spanien:1(:1) In dieſem Treffen ließ der italieniſche Schiedsrichter Patuzzi die Zügel zu locker ſo daß ſich die Spanier eine Reihe von Tricks erlaubten. Beſonders erſolgreich waren ſie in ihrer„Unterwaſſerarbeit“, gegen die die deutſchen Spieler machtlos waren. Die Spanier hatten von ritter⸗ licher Kampfesweiſe keine Ahnung und verſtießen dauernd gegen die beſtehenden Regeln. Als die deutſchen Spieler ſchon bald nach Beginn vergeblich auf ein Einſchreiten des Schiedsrichters warteten, nutzten die Spanier die Verwir⸗ rung aus und ſchoſſen durch Sabata den erſten Treſſer. Als nun die Proteſtruſe immer energiſcher wurden, ent⸗ ſchloß ſich der Schiedsrichter, den ſpaniſchen Verteidiger Borros herauszuſtellen und einen Vier⸗Meter⸗Wurf zu verhängn. Dieſen verwandelte Schulze zum Ausgleich und ein Durchbruch Dr. Schürgers ergab den Füh⸗ rungstreſfſer. Weitere Tore ließ der ausgezeichnete ſpa⸗ niſche Torwart bis Halbzeit nicht zu. Nach der Pauſe waren dann die Deutſchen dauernd überlegen und in regelmäßigen Abſtänden fielen durch Schulze Gunſt, Dr. Schürger und„Aki“ Rademacher noch vier weitere Treffer. Die deutſche Mannſchaft ſpielte diesmal mit Heinrich, Mehlberg, Dr. Schürger, Gunſt, Reulecke, Aki Rademacher und Schulze. 5 Kurſe der NSG Kraft durch Freude“ Die offenen Kurſe Nr. 21, 2, 23 und 24 in Leicht⸗ athletik für Frauen und Männer werden mit ſofortiger Wirkung ſo zuſammengelegt, daß nur noch der offene Kurſus Nr. 28 jeden Donnerstag von 18.90—20.30 Uhr auf dem Pfalzplatz(Lindenhof) und der oſſene Kurſus Nr. 22 jeden Samstag von 16—18 Uhr auf dem Hauptſpielfeld im Mannheimer Stadion beſtehen bleibt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnnen der Kurſe 21 und 24 wollen ſich deshalb an den Kurſen Nr. 22 und 23 beteiligen. Die offenen Kurſe Nr. 2, 3 und 4 in Allgemeiner Körperſchule für Frauen und Mäuner werden ab ſofort aufgelöſt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dieſer Kurſe werden gebeten., ſich entweder an dem offenen Kurſus Nr. 1 jeden Montag von 19—21 Uhr auf dem Hauptſpielſeld im Mannheimer Stadion oder an dem offe⸗ nen Kurſus Nr 5. jeden Freitag von 19—21 Uhr ebenfalls auf dem Hauptſpielfeld im Mannheimer Stadion zu be⸗ teiligen. Der oſſene Kurſus Nr. 31 in Fröhl. Gym naſtik und Spiele wird mit dem Kurſus Nr. 30 zuſammen⸗ gelegt. Der offene Kurſits Nr. 30 findet nach wie vor jeden Freitag von 19—21 Uhr in der Gymnaſtikſchule von Oertzen⸗Specht Drachenſelsſtraße 5(Lindenhof! ſtatt. Das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshaſen der NSG.„Kraft durch Fremde“. Am Freitag, den 17. Auguſt 1934, fallen anläßlich der Rede des Führers ſämtliche Kurſe aus. Höhenleiſtungsfahrt im Schwarzwald Am Freitag Start in Freiburg— Viel ſüddeutſcher Nachwuchs gemeldet In geſchickter Art und Weiſe haben die Veronſtalter— das National⸗Sozialiſtiſche Kraftfahr⸗Korps(NS) und der Deutſche Automobil⸗Club(T Da C) ſozuſagen als Jubiläumsgeſchenk die Schwarzwaldhöhenfahrt und Rundſtrecken⸗ hochleiſtungsprüfung am 17. und 18. Auguſt aus der Taufe gehoben. Eine herr⸗ liche Idee, gleichzeitig für den jungen Nachwuchs und den erfolgreichen Sportfahrer eine Veranſtaltung durchzufüh⸗ ren. Start und Ziel der 496 Km. langen Schwarzwaldhöhen⸗ fahrt iſt Freiburg. Zwiſchenkontrollen ſind in Villin⸗ gen, Baden⸗Lichtental und Wolfach. Jede Teil⸗ ſtrecke wird beſonders gewertet. Zu frühes Ankommen iſt erlaubt. Wer ober ſeine Sollzeit mit mehr als drei Minuten überſchreitet, erhält pro Minute einen Straf⸗ punkt. Allerdings führt auch eine Zeitüberſchreitung von nur einer halben Stunde zum Ausſchluß aus der Wer⸗ tung. Die Durchſchnittsgeſchwindigkeiten liegen zwiſchen 62 und 75 Km., eine ſchwierige, aber durchaus erfüllbare Aufgabe. Selbſtverſtändlich ſind die Teilnehmer in verſchiedene Wertungsgruppen unterteilt, und zwar: 3 Solo⸗, 2 Beiwagen⸗ und 3 Wagen⸗ Kategorien. Intereſſant iſt, doß bei dieſer Langſtrecken⸗ prüfung die Teilnehmerzahl der beiden Kategorien— Schmeling beſteht auf 12 Runden Die von Walter Neuſels Manager ausgeſprochene Weigerung, für den am 26. Auguſt in Hamburg ſtattfin⸗ denden Ausſcheidungskampf Schmeling—Neuſel ſeine Zu⸗ ſtimmung zu einer Kampfdauer von 12 Runden zu geben, hat nun auch eine Erklärung Max Schmelings nach ſich gezogen. Der Exweltmeiſter beſteht unter allen Umſtänden darauf, daß der Kampf über die volle Diſtanz von 12 Runden geht, wie dieſes durch ſeinen Kampfvertrag feſtgelegt iſt. Den gleichen Stand⸗ punkt nimmt auch der Leiter des Hamburger Ringes, Walter Rothenburg, ein, der in den Pariſer Verhandlun⸗ gen mit Neuſels Manager zur Bedingung machte, daß die Begegnung über 12 Runden führen müſſe, falls er mit Schmeling keinen anderen Abſchluß erreichen würde. Die Angelegenheit wäre am einfachſten durch eine Er⸗ klärung von Walter Neuſel zu regeln, daß er gegen Schmeling auch über 12 Runden antritt. Die deutſche Box⸗ ſportgemeinde wird kein Verſtändnis dafür haben, wenn ſich in dieſem größten Boxkampf auf deutſchem Boden einer der beiden Gegner hinter eine Forderung verſchanzt, die den sportlichen Wert der Ausſcheidung herabzuſetzen ge⸗ eignet iſt. Max Schmelings Standpunkt iſt unter dieſen Umſtänden durchaus verſtändlich und findet auch die Un⸗ lerſtützung der deutſchen Oeffentlichkeit. Rüdiger beſichtigt Travemünde Der Verbandsführer des Boxſports, Erich Rüdiger, wird dieſer Tage dem Trainingsquartier von Max Schme⸗ ling in Travemünde einen Beſuch abſtatten. In der kommenden Woche wird Max Schmeling auch engliſchen Beſuch erhalken. Der Luxusdampfer„Oron⸗ tes“ der Orient⸗Linie läuft auf einer Vergnügungsreiſe nach dem Nordland am 13. Auguſt Travemünde an. Mit dem Dampfer reiſen 520 engliſche Paſſagiere, denen durch die Reiſeagenturen auch Gelegenheit zu einem Beſuch von „Schmelings Trainings Camp“ gegeben wird. Hamburger Vorbereitungen Sie entſprechen in jeder Weiſe amerikaniſchen Dimenſionen. Die Boxarena ſoll bereits um 9 Uhr vormittags geöffnet werden. Die Zuſchauermaſſen werden durch Drehkaſſen und ſcharſe Kontrollen geleitet, um alle Verſuche Unberufener, in die Boxarena einzudringen, von vornherein abzuriegeln. Da mit einem Anmarſch von vielen Tauſenden in den Vormittagsſtunden gerechnet wird, iſt für eine Verpfle⸗ gung auf dem Platz Sorge getragen. Da Stände und Zelte nicht errichtet werden können, weil der geſamte Platz ſür die Zuſchauerräume beanſprucht wird, muß das Proviant⸗ lager in Körben an die Beſucher herangebracht werden. Ob er es diesmal ſchaffen wird!? Es ſind für die Verpflegung u. a. 60 000 Flaſchen Bier vorgeſehen. 8 20 000 Sitzplätze ſind fertiggeſtellt, weitere 31000 ſind im Aufbau begriffen. Die Parkplatz⸗ frage iſt noch nicht endgültig geklärt, weil die Unterbrin⸗ gung Schwierigkeiten macht, da mit der Auffahrt von rund 8000 Wagen und Autobuſſen gerechnet wird. Kritiſche Würdigung der Alpenfahrt 5 München, 14. Auguſt „Alpenfahrt und 2000⸗Km.⸗Fahrt haben den dringenden Wuunſch nach ſchnellen, hochleiſtungs⸗ fähigen, aber doch preiswerten deutſchen Sport⸗ wagen von—2 Liter Cylinderinhalt aufkeimen laſſen. Was der Engländer ob ſeiner guten Auto⸗ ſtraßen ſchon hat, das muß bis zur Eröffnung der deutſchen Autoſtraßen von deutſcher Autovinduſtrie geſchaffen, erprobt und vollendet ſein: der mittel⸗ ſtarke deutſche Sportwagen von Raſſe und Klaſſe. 130 Km. muß er laufen, und nicht über 69090 1 darf er koſten. Deutſche Konſtrukteure, ans Werk!“ Mit dieſer Forderung hatte ich meine Alpenfahrt⸗Be⸗ richterſtattung 1933 abgeſchloſſen. Die ſoeben beendigte Alpenfahrt 1934 hat es bewieſen: Der neue deutſche Sportwagen iſt geſchaffen! Keine Sonderanfer⸗ tigung, kein Luxusſtück iſt es, ſondern der deutſche Sport⸗ wagen iſt aus der Gebrauchsſerie heraus entwickelt wor⸗ den. Wer ſie ſah und prüfte, die Opel, Adler⸗Trumpf, Wanderer, BMW, welche die Alpenfahrt gewannen, ward überzeugt, daß hier keine Sonderausſtattungen, keine hoch⸗ gezüchteten Spezialwagen, ſondern normale Serienwagen waren, die den Kampf mit den Alpen ſiegreich beſtanden. Auf Serienchaſſis hatte man zweiſitzige Sportkabriolets aufgeſetzt, Opel hatte auch bei dieſen Zweiſitzern die bei ſeinen Typen betonte Stromlinienſorm gewahrt(ſo z. B. bei Radverkleidung), und von dieſer Sportkaroſſierung abgeſehen(die ſelbſtverſtändlich auch ſerienmüßig geliefert werden wird), waren die Wagen gute deutſche Wagen vom laufenden Band. Wir hatten mit unſerm ſchnellen 2,9 Ltr. Preſſewagen immer wieder Gelegenheit, die einzelnen Fahrzeuggruppen ſtreckenweiſe zu begleiten. Konnten Zeu⸗ gen werden davon, daß die Adler⸗Diplomat auf Geraden 120 Km. und noch mehr liefen, daß die Adler⸗Trumpf auf der Autoſtrada 110 Km. Durchſchnitt fuhren, daß die Opel im kurvenreichen Alpengelände Durchſchnitte von 70 Km. herausfuhren(obwohl für dieſe Gruppe nur 46 Km. vor⸗ geſchrieben waren), daß die Wanderer ſtärkeren, teureren Wagen anderer Fabrikate davonliefen. Nicht vergeſſen ſei der einzige an der Fahrt teilnehmende Röhr. Er hielt nicht nur ſiegreich durch, ſondern war auf der Ebene erſtaunlich ſchnell und in den Alpen von verblüffender Bergfreudigkeit. Der mittelſtarke Sportwagen von Raſſe und Klaſſe iſt ſomit geſchaffen! weitaus billiger, als die hochgezüchteten Und leiſtet er heute noch nicht Bald werden wir auch den den Verſuchsabtei⸗ wird nicht ge⸗ Er iſt billiger, Auslands ⸗Sportwagen. 130 Km... Technik voran! 130 Km. Kleinſportwagen haben. In lungen der deutſchen Automobilſabriken träumt. Lob den Fahrern! Hand in Hand mit der Fortentwicklung leiſtungsfähiger deutſcher Sportwagen geht die Aufwärtsentwicklung herz⸗ erfriſchender deutſcher Sportkameradſchaſt, echten rechte⸗ deutſchen Sportgemeinſchaftsgeiſtes! Früher fuhr jeder für ſich, kannten vor allem die Induſtrie⸗Mannſchafts⸗ fahrer nur ihre und ihrer Fabrik Eigenintereſſen. Nat i o⸗ nalſozialiſtiſchem Gemeinſchaftsgeiſt iſt's zu danken, daß heute die geſamte deutſche Fahrerſchaft ſich miteinander verbunden fühlt. Gewiß wird der Opelmann nach wie vor zunächſt an ſeine und ſeines Fabrikats In⸗ tereſſen⸗ und Siegeswahrung denken, der Adlerfahrer an ſein Fabrikat uſw. Das ſoll und muß ſo bleiben. Den⸗ noch aber... wie wir ſie auf den Tageszielen und auf Motorräder und Automobile— ſich ungekähr die Wage hält. Ein Beweis, daß der DDE die Ausſchreibung für alle Konkurrenten gleich intereſſant und ſchwer gemacht hat. Bei den Motorrädern finden wir wohl alle Fabrikate von Klang: 14 B M W, je 10 Da W und Triumph, 8 NS U, je 4 Imperia, Puch, Victoria und Zündapp. Ueberraſchend iſt, daß insgeſamt nur 12 ausländiſche Motorräder beteiligt ſind— eine Totſache, die zeigt, daß von Jahr zu Jahr ſelbſt bei Sportveranſtaltun⸗ i mehr das deutſche Moſchinenmaterial bevorzugt wird. 5 Bei den Beiwagengeſpannen konkurrieren vor allem NSu und Viktoria miteinonder, aber auch Ardie, BMW, Dae, Norton, Rudge, Standard und Zündapp ſind vertreten. Im großen ganzen iſt die Bekeiligung eine ſüd⸗ deutſche Angelegenheit des Nachwuchſes, aber auch„2000 ⸗Km.“⸗Sieger und Fabrikfahrer haben ſich in die Nennungsliſte eingetragen. Ganz große Klaſſe weiſt die Wagenkategorie auf. Wir ſehen ein genzes Feld erfolgreicher Langſtrecken ahrer am Stort: die Adler fahrer P. Guilleaume, Frau Lotte Bahr, Sauerwein und Seibel, die Opelleute Polizeimajor Sonder, C. v. Gutilleaume, Fräulein Friſch⸗ Vetter und Engeſſer. Die Da W⸗ Kanonen Polizei⸗ majore Meffert und Macher, dann die erfolgreichen B M W⸗Leute Graf Spiegel⸗Dieſenberg, Freiherr von Aretin. Selbſtverſtändlich ſind auch Mercedes, Fiat, Ford und Stöwer, teilweiſe mit mehreren Fahrzeugen, be⸗ teiligt. Die Streckenführung iſt folgende, wobei die 10 Berg⸗ höhen geſperrt und mit einer Höhenangabe geſetzt ſind: Freiburg— Notſchrei(1120 Meter)— Trötnau— Feldberg(1294 Meter!— Bärental— Titiſee— Neu⸗ ſtodt— Höch ſt(1050 Meter)— Friedrichs höhe (960 Meter)— Villingen— St Georgen— Rupperts⸗ berg(900 Meter)— Schramberg— Schiltach— Freu⸗ denſtadt(780 Meter)— Forbach— Rotelache(693 Meter)— Baden⸗Lichtental— Hundseck— Hornis⸗ grinde(1032 Meter)— Achern⸗Oberkirch— Kniebis (970 Meter]— Wolfach— Hauſach— Triberg— Schön ⸗ 1705 1d(4055 Meter)— Furtwangen— Waldkirch— Frei⸗ urg. Bei den ſchmalen und zurvenreichen Schwarzwalodſtraßen müſſen die Teilnehmer über eine gute raxis und erſtkloſſiges Maſchinenmateril verfügen, wenn ſie an der e mit Ausſicht auf Erfolg teilnehmen wollen. :6 am erſten Tage Der Tennis⸗Länderkampf Deutſchland— Englond In Hannover begann am Dienstag der Tennis⸗Län⸗ derkampf Deutſchland— England. Nach dem erſten Tage ſteht der Kampf unentſchieden 676. Beſonders gut haben unſere Damen abgeſchnitten. Cilly Auſſem und Maxieluiſe Horn konnten ihre Spiele gegen Peggy Seri⸗ ven und Miß Lyle ſicher gewinnen. Im Herren⸗Einzel als auch Tübben konnten ſich gegen Hare bzw. Cooper nicht durchſetzen. In den Doppelſpielen errangen wir vier Siege bei der gleichen Anzahl Niederlagen. Bf Schifferſtadt beſtraft Undiſzipliniertes Verhalten eines Zuſchauers Beim Vorkampf um die ſüdͤdeutſche Mannſchafts⸗ Meiſterſchaft im Ringen zwiſchen dem Bf Schifferſtadt und Siegfried Ludwigshafen iſt es zu unliebſamen Vor⸗ fällen gekommen, die jetzt eine Beſtrafung des gaſtgeben⸗ den Vereins, Vſck Schifferſtadt, nach ſich gezogen haben. Ein Zuſchauer hatte während eines Kampfes von ſeinem Platz aus einen Stuhl auf die Bühne geworfen. Für dieſes Vorkommnis iſt der Bf Schifferſtadt mit einer Sagalſperre bis zum November d. J. und außerdem 50% Geldſtrafe belegt worden. Wie uns mitgeteilt wird, findet heute abend um 67 auf dem Spielplatz am Erlenhof ein öffentliches erlitten wir die übrigen Niederlagen; ſowohl Kuhlmann der Strecke beobachteten, die deutſchen Fahrer aller Fabri⸗ kate, da ſahen wir klar und deutlich: deutſcher Siegeswillen ſchweißt ſie alle zuſammen. Sie fuhren diſzipliniert. Benahmen ſich ſportlich. Und wie ſchneidig, wie zielbewußt, wie kundig ſie fuhren, das beweiſt ja jener große deutſche Sieg: der deutſche Alpen⸗ ſieg 1934! Daß dieſer ſieghafte Gemeinſchaftsgeiſt im deutſchen Kraftfahrſport geſchaffen wurde, das iſt beſonders dem Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Obergruppenführer Hühnlein, zu danken. Schwaches Geſchlecht— groß in der Leiſtung Seien wir ehrlich, wir alten Fahrer, die wir ſchon eine halbe Million und mehr Kilometer am Steuer hinter uns haben: vor den Damen am Steuer iſt uns nie ganz geheuer. Daß es aber Damen am Steuer gibt, die weit über den Durchſchnitt der Damenfahrerinnen hinausragen, das haben ſportliche Wettbewerbe immer und immer wieder bewieſen. Diesmal ſtarteten drei Engländerinnen, eine Franzöſin und drei deutſche Damen. Madame Schell auf Delahaye war die einzige Ausländerin, die einen erſten Preis(Gletſcherpokal) errang. Außer ihr wurden von Ausländerinnen noch die beiden Engländerinnen Miß Champney auf Riley und Mrs. Needham auf Frazernaſh mit Silberplaketten preisgekrönt. Unſere Liliane Röhrs aber auf BMW und Edith Friſch auf Opel, die erkämpften ſich die Höchſtaus zeichnungen: Gletſcherpokale. Beide ſtrafpunktfrei! Beide ſiegreich durch alle Schwerniſſe, durch Wolkenbrüche, durch Südflawiens Staubhölle, durch Bergprüfung Stilfſer Joch und Flach⸗ prüfung gen Venedig hindurchgekommen. Mit ihnen noch eine dritte: Frau Lotte Bahr. Auch ſie war auf ihrem Trumpf⸗Junior rechtzeitig in allen Kontrollen, uhrwerk⸗ mäßig pünktlich am Münchener Ziel. Aber. a, aber ſie hatte fremde Hilfe in Anſpruch genommen. Hatte eine auswechſeln laſſen. Fremde Hilfe Feder ihres Wagens: war verboten. Ihr tapferes Fahren blieb ungewertek. Mußte ungewertet bleiben. Lotte Bahrs große Sport⸗ leiſtung bleibt. Große Wagen— große Ausfälle Bei der Alpenfahrt war es genau wie bei der 2000⸗Km. Fahrt: die weitaus meiſten Ausfälle gab's in der Gruppe 12 der Wagen über 3 Liter. Von 33 Geſtarteten blieben 15 auf der Strecke, während z. B. in der Gruppe der Wagen von 1177 Liter nur ein Wagen ausſchied, in der Gruppe der Wagen bis 1100 cem. von 27 Geſtarteten nur drei. Was eben beweiſt, daß auf Strecken mit vielen Kurven, wie ſie gerade eine Alpenfahrt bietet, der Kleinwagen durch ſeine Wendigkeit, durch ſein leichteres Gewicht und dadurch beſſeres Anzugsmoment(trotz ſchwächerer Ma⸗ ſchine) gewiſſe Vorzüge hat. Zur Ehrenrettung der gro⸗ ßen Wagen ſei aber feſtgeſtellt: die großen hatten zumeiſt 52 Km. Durchſchnitt zu fahren, die kleinen ab 42 Km. Gerade um die Grenze von 45 Km. herum aber lag das kritiſche Solltempo. Mit unſerm 2,9 Liter Mercedes⸗Benz⸗ Preſſewagen(der unter Führung des Prinzen von Heſſen ſchon die 2000⸗Km.⸗Fahrt in Beſtwertung beendigt), konn⸗ den wir inmitten der Kolonne auf italieniſchen Flach⸗ ſtrecken bis 95 Km. je Std. erreichen. Auf den franzöſiſchen Weſtalpenſtrecken fuhren wir 68 Km. Durchſchnitt. Auf der Kärntner Schlammſtrecke ab Villach hinauf zur Tur⸗ racher Höhe ſank das Tempo auf 42 Km. Daß er ſeine Inſaſſen bequemer und zumeiſt natürlich auch ſchnel⸗ ler ans Ziel bringt als der Kleinwagen, das iſt und wird der Vorzug der großen Wagen bleiben. Auch der einzige in der Gruppe Großwagen geſtartete deutſche NAch des Privatfahrers Loenhold ſchied nach drei tapferen Fahrtagen aus. Kugellagerſchaden. An anderen Fabrikaten blieben in dieſer Gruppe auf der Strecke: 8 Ford, 2 Renault, je ein Delahaye, Hotchkiß, Terraplane, Bugatti. 7 Technika 8 Um es kurz zu machen: Luftkühlung(Röhr) hat ſich be⸗ währt. Auch der Frontantrieb hat es ſelbſt auf der regen⸗ zerweichten 38prozentigen Steigung der Turracher Höhe, allen Unkenrufen zum Trotz, geſchafft. Knapp, aber doch! Die Reifen hielten durch. Nur von wenigen Fahrern wur⸗ den Reifen gewechſelt. Alle deutſchen Wagen waren deutſch bereift. Somit wurde die Alpenfahrt auch zum Erfolg und Qualitätsbeweis für deutſche Reifen. Angeregt ſei aber für künftige Alpenfahrten: Tren⸗ nung von Einzelfahrer⸗Wertung und(Induſtrie⸗) Mann⸗ ſchaftswertung dergeſtalt, daß im Dreiſchaftswettbewerb die Wirtſchaftlichkeit mit gemeſſen(und vielleicht auch mit gewertet) wird. Wenn ein Wagen, um Alpenſieger zu werden, 20 Liter Brennſtoff je 100 Km. braucht, ein an⸗ derer derſelben Gruppe aber nur 12 Liter, ſo iſt der 12 Ltr. verbrauchende Wagen haushoch überlegen. Wir Deutſchen dürfen zufrieden ſein. Die deutſchen Wagen waren ſparſam im Brennſtoff⸗, Oel⸗ und Reifen⸗ verbrauch. Und auch im Waſſerverbrauch. Denn das war angeſichts der plombierten Kühler gleichfalls wichtig. Von Strecken, Bädern, Städten Schwerſtſtrecken gab es am erſten Fahrtag und am letz⸗ ten. Was ſchon früher angeregt, ſei heute wiederholt: künftig ein paar Geländeſtrecken einlegen! Nicht ganz ſo zünftige, wie bei den Harzfahrten. Aber doch Federprüfer, Achsprüfer, Steuerungsprüfer. Strecken à la Turracher Höhe ſind erforderlich. Dann aber mag dafür geſorgt werden, daß auf ſolchen Strecken, bei denen es auf die Se⸗ kunde ankommt, kein Gegenverkehr ſtattfindet. Strecken⸗ freiheit iſt für Geländeſtrecken ſelbſtverſtändlich. Ein Omnibus mit Reifenſchaden auf der 60 Km. Schlammſtrecke durchs Kärntner Land, ein geſtürztes Pferd ſolch' Zwi⸗ ſchenfall hätte das ganze Alpenfahrt⸗Ergebnis umwerſen und Fahrer⸗ und Fahrterfolg vernichten können. Und nie wieder überfüllte Sommerfriſchen zu Tages⸗ zielen machen! Aix les Bains war Vollverſager. Die Alpenfahrer waren dort unwillkommen. Störten des Kurorts Sommerfrieden. 5 Venedig. 8 war ja nett und originell, Venedig, die Lagunenſtadt, ſeit einem Jahr erſt landerſchloſſen, in die Alpenfahrt⸗Organiſation einzubeziehen.. Doch nie wieder! Aufahrt und Abfahrt ſtaubüberkruſte⸗ ter Alpenfahrer, die eheſtens ſich zu reinigen, zu erfriſchen, zu verpflegen wünſchen, mit teuren Gondeln in entfernte Hotels, von den Gondeln aus Fußmarſch mit Gepäck in nicht an Waſſerſtraßen gelegene Hotels Gondelfahrt zum Hotel der Fahrtleitung und zurück.. das alles ind Unbeguemlichkeiten, die bei einer ſo ſportlichen, ſo anſtrengenden Alpenfahrt vermieden werden müſſen. Die Organiſation Der Deutſche Automobil⸗Club war diesmal federſüß⸗ rend. Der Kgl. A. C. von Italien, der A. E. der Schweiz und der A. C. von Frankreich waren Mitveranſtalter. Mit⸗ beteiligt waren der Royal A. C, von England, der Oeſter⸗ reichiſche A. C. und der A. C. von Südſlawien. Ewald Kro th hat als Sportpräſident des DDalc und als Fahrtleiter eine Organiſation geſchaffen, die muſtergültig war. Die paſſenden Rahmen bildete für den deutſchen sportlichen und induſtriellen Großerſolg. Stabsführer von Bayer ⸗ Ehrenberg bemährte ſich als zielbewußter, willensklarer Sportkommiſſar und als Organiſator zugleich. Mag ſodann noch der erfolgreichen und anſtrengenden Tätigkeit des Preſſechefs Naumann gedacht ſein; es war Schwerarbeit, nach ſo langen, ſchwe⸗ ren Tageskurſen noch Zahlenarbeit zu leiſten und den vle⸗ len internationalen Preſſevertretern am Spätabend oder am Frühmorgen die Ergebniſſe der Etappen und das Ge' ſamtergebnis klipp und klar vorzulegen. Es gelang. Die Alpenſahrt 1934 ward zum dreifachen dentſchen Er folg: ſportlich, organiſatoriſch, technisch. Weiter ſo! Trainingsſpiel des Sportvereins 07 Wald⸗ hof ſtatt.. * Siegfried Doerſchlag 1 i abri⸗ Und das pen⸗ ſchen dem ihrer eine uns euer. den das ieder eine auf rſten von Miß rnaſh Friſch igen: durch viens Flach⸗ noch hrem werk⸗ aber Une Hilfe ertet. sport⸗ Km. ppe E en 15 Jagen ruppe trven, vagen t und N Ma⸗ gro⸗ ameiſt Km. g das Benz⸗ Heſſen konn⸗ Flach⸗ ſiſchen uf der Tur⸗ inzige des rtagen lieben ult, je waren zum Tren⸗ Mann⸗ bewerb ch mit jer zu in an⸗ 12 Ltr. utſchen deifen⸗ s war m letz⸗ erholt: anz ſo prüfer, rracher geſorgt ie Se⸗ recken⸗ Ein nſtrecke Zwi⸗ werfen Tages⸗ en des enedig⸗ en, in kruſte⸗ riſchen, tfernte päck in elfahrt es ſind tlichen, ſſen. derfüh⸗ Schweiz r. Mit⸗ Oeſter⸗ E und n, die bildete zerfolg. rte ſich nd als reichen mann ſchwe⸗ en vle⸗ d oder as Ge⸗ 95 en Er⸗ Lag. Nummer 371 Neue Maunheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Auguſt 1934 — Die„Grüne Hölle“ Südamerikas, jenes weite Dſchungel⸗ und Steppengebiet, in das bisher nur wenige Weiße ihren Fuß geſetzt haben, hat ſchon viele Expeditionen verſchlungen und nicht wieder herausgegeben. Von den Indianerſtämmen, die in dieſem Landſtrich wohnen, weiß man ſo gut wie gar nichts. Händler, die manchmal mit india⸗ niſchen Reitern in Berührung gekommen ſind, er⸗ ählen jedoch Wunderdinge von den Prunkbauten, die ſich mitten im Dſchungel erheben, und von der hohen Kulturſtufe, auf der manche dieſer Stämme leben ſollen. Ein franzöſiſcher Miſſionar, der in dieſen Tagen aus Südamerika zurückgekehrt iſt, nachdem er faſt ſieben Jahre lang bei einem Indianerſtamm im Innern der„Grünen Hölle“ gefangengehalten wor⸗ den iſt, erzählt nun in franzöſiſchen Blättern die ſonderbare Geſchichte einer fungen Pariſerin, der er in der Hauptſiedlung der Pepekuanos, eines hochſtehenden, großen Indiauer⸗ polkes, begegnet iſt. Arlette Barrus, die zwanzig⸗ jährige Pariſerin, iſt Studentin an der Sorbonne. Sie ſchloß ſich vor zwei Jahren einer kleinen, pri⸗ vaten Expedition au, die von dem franzöſiſchen In⸗ duſtriellen Huguenau finanziert worden iſt und die mit der Abſicht, unbekannte Volksſtämmé zu ent⸗ decken, unter der Führung Profeſſor Delogus in die „Grüne Hölle“ vord rang. Die Expedition iſt verſchollen. Man hat ſeit ihrer Ausfahrt nichts mehr von ihr gehört. Trotzdem wurden die Expeditionsteil⸗ nehmer nicht aufgegeben, weil man ja öfter ſchon die Rückkehr lang vermißter Forſcher aus fernen Erdteilen erlebt hat. Der Miſſionar hat nun in der Indianerſiedlung Arlette Barrus gefunden und mit ihr geſprochen. Ihr verdankt er ſeine Befreiung aus der Gefangenſchaft. Die junge Studentin er⸗ zählte dem Miſſionar ihre abenteuerliche Geſchichte. Nach dreimonatigem, unter furchtbarſten Entbeh⸗ tungen und Qualen durchgeführten Marſch in das Innere des Landes erkrankte ein Mitglied der Ex⸗ hebition nach dem anderen an einer rätſelhaften Krankheit. Mühſelig nur ſchleppten ſie ſich weiter. Eines Tages wurden ſie von Indianern gefangen⸗ genommen. Man pflegte ſie, betrachtete ſie verwun⸗ dert, ſelten wohl mochten die Rothäute Menſchen mit weißen Geſichtern geſehen haben. Man brachte die bier Forſcher vor den Stammeshäuptling. Eine Ver⸗ ſtündigung war nicht möglich, aber die Forſcher merk⸗ ten hald, daß ihnen die Indianer nichts zuleide tun würden. Sie wurden bewirtet und geſundgepflegt, aber ſie durften ſich nicht aus dem Lager entfernen. Nach einigen Wochen der mildeſten Gefangenſchaft merkte Arlette, daß der Häuptling des Stammes Intereſſe an ihr fand, und eines Tages machte er ihr, wie ſie aus ſeinen Geſten verſtand, einen Hei⸗ tatsantrag. Es iſt ſchwer, nachzufühlen, was in der fungen Franzöſin vorging, als ſie den Antrag annahm. Wahrſcheinlich wußte ſie, daß ſie damit ihre Gefährten retten konnte. Jedenfalls wurde die Hei⸗ ant nach dem indianiſchen Zeremoniell durchgeführt. Ar Klugheit der in den Buſch verſchlagenen Stu⸗ hehtin und ihrer Ratgeber, der franzöſiſchen Forſcher, die ſo etwas wie„Miniſterſtellen“ erhielten, gelang es, große Indianerſtämme zu einem rieſigen Reich zuſammenzufaſſen, über die Arlette Bärrus ziemlich unumſchränkt herrſcht. Sie hat, berichtet der Miſſio⸗ nar, ſchon ſehr wichtiges Forſchungsmaterial geſam⸗ melt und hofft in abſehbarer Zeit damit nach Europa zürückzukehren zu können. Ob für endgültig oder nur für einen kurzen Beſuch, darüber weiß ſie ſelbſt nichts auszuſagen. * zie unſer Berliner Büro berichtet, finden während der Großen Deutſchen Funkausſtellung in Berlin Schulungskurſe für die Funkwarte ſtatt. Die Geſamtleitung dieſer Kurſe hat der Intendant des Reichsſenders Breslau, Gaufunkwart Hans Krieg⸗ ler. In zwei Kurſen zu fünf Tagen werden die Funkwarte in einem Gemeinſchaftslager in der Nähe London, 13. Auguſt. „Sunday Dispatch“ bringt intereſſante Eut⸗ hüllungen über bisher ſorgfältig gehütete Kriegsgeheimniſſe aus ihrem Leſerkreiſe. Unter anderem gibt eine Dame geradezu ſenſationelle Auf⸗ ſchlüſſe über die unmittelbaren Begleitumſtände, die zur Verhaftung des bekannten iriſchen Politikers und Freiheitskämpfers Sir Roger Caſement führten. Die Dame, eine gewiſſe Mrs. A. E. Ro⸗ berts, ſchreibt darüber wie folgt: „Im Sommer 1916 übergab mir mein Freund Sir Roger Caſement einen großen Briefumſchlag, der verſtegelt war und verſchiedene Papiere enthalten ſollte. Er beauftragte mich, den Brief an einen ge⸗ meinſamen Bekannten auszuhändigen. Der Brief enthalte das erſte Kapitel eines Buches, an dem er gerade arbeite. Unſer iriſcher Freund ſolle das Ganze einmal durchleſen, um ſeine Meinung hier⸗ über zu ſagen. 5 Ich hatte keinerlei Grund, an den Worten Sir Rogers zu zweifeln. Unterwegs erledigte ich noch verſchiedene Einkäufe. Ich hatte beide Hände voll zu tragen und verſtaute den Brief, um ihn nicht zu verlieren, in einem Handkorb. Darüber legte ich eine Tüte mit 12 Eiern. Eier waren zu dieſer Zeit gerade knapp, und ich war froh, als man mir unſtandslos dieſes Quantum verkaufte. Anſchließend beſtieg ich einen Autobus, um nach der Wohnung des iriſchen Freundes zu fahren. Im Autobus ſaß ich gegenüber einer dicken Frau, die ein kleines, unruhiges Kind auf dem Schoße ſitzen hatte. Der etwa 4jährige Junge gebärdete ſich ſehr wild; er ſchrie und ſtrampelte heftig. Dabei kamen die Füße des Jungen mit meinem Korbe in Berührung. Ein Stoß hatte genügt, um die Tüte mit den Eiern in eine unförmige Maſſe zu verwan⸗ deln. Große Aufregung entſtand im Autobus: Die Mutter zankte mit dem unartigen Kinde, der Schaff⸗ des Berliner Ausſtellungsgeländes funkpolitiſch und funktechniſch geſchult. Die Leitung der techniſchen Schulung liegt in den Händen von Profeſſor Pungs vom Juſtitut für Fernmeldetechnik an der Tech⸗ niſchen Hochſchule zu Braunſchweig. Zu den Kurſen werden neben den Funkwarten aus jedem Gau fünf techniſche Sonderbeguftragte entſandt, die aus den Orten kommen, in denen die großen Maſſen⸗ kundgebungen der Bewegung ſtattgefunden haben, und auch in Zukunft ſtattfinden werden. Der Präſt⸗ dent der Reichsrundfunkkammer, Horſt Dreßler⸗ Andreß, und der Reichsſendeleiter Eugen Hada⸗ movſky werden vor den einzelnen Schulungskurſen ſprechen. 2 — Der amerikaniſche Tiefſeeforſcher Dr. William Beebe iſt mit dem Erfinder einer neuen Tiefſee⸗ taucherkugel, Otis Barton, gan der Küſte der Ber⸗ mudas⸗Inſeln in eine Tlefe von 830 Metern hinab⸗ geſtiegen und hat damit einen neuen Weltrekord für Tieftauchen aufgeſtellt. Dr. Beebe gab durch das Telephon dem Hilfsſchiff eine Schilderung ſeiner Eindrücke im Tiefmeer. Dabei erklärte er u..: „Wenn wir das Licht unſeres Scheinwerfers ver⸗ löſchten, enthüllte ſich uns ein weiteres Wunder. Das Meer irrlichterte weithin von den Bewohnern der Tiefſee, von denen jeder ein eigenes, eigenartig phosphoreſzierendes Licht ausſtrahlte.“ Der Leiter des Berliner Aquariums, Dr. Heinroth, bemerkt hierzu, daß der Bericht Beebes durchaus ernſt zu nehmen iſt. Da die üblichen Expeditionen im allge⸗ meinen ihre Ausbeute mit Hilfe des Schleppnetzes fangen, erreichen ſie nur diejenigen Tiere, die dem Netz nicht ſchnell genug ausweichen können. Es iſt daher ſehr wohl denkbar, daß in der Tiefe des Meeres noch eine Fülle bisher nicht gekannter Tier⸗ formen exiſtiert. Im Muſeum zu Monaco ſind im übrigen ſehr ſchöne Fiſche aus einer Tiefe bis zu 4000 Meter in Spiritus aufbewahrt. Da man üb⸗ Mie q gen Casement eaten wincle Die verhängnisvolle Eiertüte— Ein inhaltsschwerer Brief und seine Folgen ner ſetzte eine böſe Miene auf, und ich ſelbſt war außer mir, einesteils wegen der zertretenen Eier, andererſeits wegen des mir anvertrauten Briefes, der durch die entſtandene Eier⸗„Sauce“ verſchmiert und befleckt wurde. Beim Hinausſteigen aus dem Autobus half mir ein Policeman, den triefenden Korb von ſeinem In⸗ halt zu leeren. Er fand den Brief vor, der voll⸗ ſtänd ig klebrig und feucht geworden war. Auf ſein Anraten hin überließ ich ihm den Brief, damit der Papierumſchlag auf dem Revier trocken werde. Ich traute mir ohnehin nicht, den Brief unſerm Bekann⸗ ten in dieſem Zuſtande abzugeben, und nahm den freundlichen Vorſchlag des Poliziſten gerne an. Ich wollte inzwiſchen noch weitere Einkäufe beſorgen und in etwa einer halben Stunde den Brief auf der Polizeiſtation abholen. Als ich wiederkam, wurde ich ſogleich verhaf⸗ tet. Man erklärte mir, daß der Brief Dokumente von größter Bedeutung enthalten habe. Trotz mei⸗ ner Beteuerungen, daß ich zwar eine alte Bekannte Sir Rogers ſei, über den Inhalt des Briefes aber vollkommen im unklaren geblieben war, behielt man mich vier Tage in Haft. Es gelang mir, die Behörden von meiner gänzlichen Unſchuld zu über⸗ zeugen, und ich wurde nach bangem Warten auf freien Fuß geſetzt. Sir Roger Caſement und zahl⸗ reiche ſeiner Freunde wurden um dieſe Zeit ver⸗ haftet. Nie hätte ich geahnt, daß der mir zur Weitergabe ausgehändigte Brief Schriftſtücke von geradezu weltgeſchichtlicher Bedeutung barg. Der Reſt iſt allgemein bekannt: Sir Roger Caſe⸗ ment und ſeine Freunde organiſterten den Oſter⸗ Aufſtand 1916, der zwar mißlang, aber den Frei⸗ heitsdrang Irlands der übrigen Welt kundtat. Sir Roger wurde ſchließlich am 3. Auguſt im Tower zu London wegen Hochverrats nebſt anderen iriſchen Führern erſchoſſen. licherweiſe für je zehn Meter Tiefe die Erhöhung des Luftdrucks um eine Atmoſphäre annimmt, er⸗ gibt ſich bei der von Beebe erreichten Tiefe von 830 Metern ein Luftdruck von 83 Atmoſphären. Die Leuchtwerkzeuge der Tiefſeefiſche ſind ſchon von ver⸗ ſchledenen Forſchern beſchrieben worden. * — Eine der wohlhabendſten Familien Japaus, die Mitſuis, beſtellte in Belgiſch⸗Kongo fünf Gramm Radium zum Preiſe von einer Million Yen. Sie will dieſes wertvolle Erzeugnis der japaniſchen Wiſſenſchaft zum Geſchenk machen, die bisher nur tber zwei Gramm Radium verfügt. Damit wird Ja⸗ pan in Zukunft an dritter Stelle unter den Radium⸗ beſitzern ſtehen und gleich auf die Vereinigten Staa⸗ ten und Frankreich folgen. * — In den bekannteſten amerikaniſchen Kurorten und Seebadeorten, wohin ſich viele tauſende ge- flüchtet haben, um der unerträglichen Hitze in dem ſteinernen Meer der amerikaniſchen Großſtädte zu entgehen, konnte man vielfach ein merkwürdiges Ge⸗ ſellſchaftsſpiel beobachten. Die Leute ſaßen herum und darüber, welche Eigenſchaften ihrer Meinung nach von dem amerikaniſchen Staatspräftdenten zu verlangen ſeien. Präſident Rooſevelt wird zwar im allgemeinen, trotz gelegentlicher Kritik, durchaus ge⸗ ſchätzt, äber ſo ganz nach dem Geſchmack ſeiner Landsleute ſcheint er doch nicht zu ſein. Es dürfte wirklich nicht ganz leicht ſein, die Yankees in dieſer Beziehung zu befriedigen, denn ſie ſind mehr als anſpruchsvoll, wie man aus den nachſtehenden Auf⸗ ſtellungen entnehmen muß, die preisgekrönt, und von einer amerikaniſchen Wochenſchrift veröffentlicht wur⸗ den. In der erſten Liſte wird von dem Präſidenten Amerikas gefordert, daß er„ſchweigſam wie Oberſt Lindbergh, wohltätig wie J. D. Rockefeller, energiſch wie der Senator Borah, und reich wie der ehemalige Staatsſekretär der Finanzen, M. Andrew Mellon, Wirbelſturmkataſtrophe in Nordamerika Stadt Briögetown im Staate New Jerſey e durch einen Wirbelſturm heimgeſucht, Stunden lang wütete und von Wolkenb begleitet war. Außer der Vernichtung der war außerordentlicher Materialſchaden an G den zu verzeichnen. So wurden drei Brücken weg⸗ geriſſen und— wie unſer Bild zeigt— oͤurch Unterſpülung der Uferdämme ſtürzte ein Haus ein. ſein ſolle, ſonſt könne man nicht viel mit ihm aufan⸗ gen. Den Vogel hat allerdings noch ein anderer abgeſchoſſen, der verlangt, daß der Mann im Weißen Hauſe in Waſhington zu beſitzen habe:„Die Ge⸗ duld eines Hiob, den Scharfblick eines Platos, die Stärke eines Herkules, den Eſprit Rabelais“, den Mut des Löwen, die Beredſamkeit des Demoſthenes, die Weisheit Salomons, die Artigkeit einer Taube, die Schweigſamkeit einer ägyptiſchen Sphinx und die Univerſalität eines Goethe“, was ohne Zweifel nicht wenig auf einmal iſt. * — In Gateshead(Schottland) erkrankte die Se⸗ kretärin eines Schriftſtellers unter verdächtigen Um⸗ ſtänden. Schon ſeit längerer Zeit hatte ſie Freun⸗ dinnen gegenüber über Magenbeſchwerden geklagt, und vor wenigen Tagen mußte ſie ſich beim Nach⸗ hauſekommen hinlegen. Wenig ſpäter ſetzten heftige Krämpfe ein. Der Arzt glaubte, eine Vergiftung feſtſtellen zu können mit einem beſonders ſchweren Gift, das im allgemeinen nur Aerzten ausgehändigt wird, Er ließ das Mädchen in eine Klinik ſchaffen und benachrichtigte ſofort die Polizei, die in der Klinik eintraf, um das Ergebnis der Röntgendurch⸗ leuchtung abzuwarten. Die Durchleuchtung ergab aber, daß im Magenſack zuſammengeknäult Fremd⸗ körper vorhanden waren, alſo konnte keine Vergif⸗ tung vorliegen. Man erkannte, daß ſofort eine Operation notwendig war, und nahm dieſe kurz dar⸗ auf vor. Dabei holte man aus dem Magen der Sekretärin 107 Briefklammern, die ſie nach und nach verſchluckt haben mußte. Als ſie wieder zu ſich kam, fragte man ſie, warum ſie die Klammern verſchluckt hätte. Sie entgegnete, das hätte ſie zu ihrer„Be⸗ ruhigung“ tun müſſen, wenn ihr Chef ihr einmal ſeine Meinung ſagte. Sobald das Mädchen von der Operation geneſen iſt, wird man ſie einer Heilanſtalt zur Beobachtung überweiſen. ROMAN VON PAUL OSKAR HOGKER 23 Sie ſchlüpft in ihren Mantel und verläßt das Hotel. Wie von ungefähr tritt ſie dem Paar in den Weg und begrüßt es liebenswürdig. Neumann iſt etwas unſtcher und umſtändlich, indem er ihr erklärt, daß ſie noch zur Zitadelle hinaufwollten, um von droben die Ausſicht nun auch bei Mondſchein zu ge⸗ nießen. Ohne Zögern bittet ſie, ſich auſchließen zu dürfen. Dr. Neumann zieht beim Gehen den linken Fuß etwas nach, faſt unmerklich; aber beim Bergſteigen prägt ſich das deutlicher aus. Sie halten alſo ohne Verabredung ein langſames Tempo ein. Und nun ſcheint er doch beglückt, ſich mit einem Weſen unker⸗ halten zu können, das große Muſeen und Galerien kennt, auch in der Kunſtgeſchichte Beſcheid weiß. Von ſeinem Beſuch in der Kathedrale von Granada iſt er noch ſehr erfüllt: Der impoſaute, ganz aus Marmor heſtehende Chor, die köstlichen Seitenaltäre, die herr⸗ lich klingende Orgel, die alten Moſaikbilder von Meisterhand„Es war ſchon Dämmerung, und im kerzenſchimmernden Chor wurde Meſſe abgehal⸗ ten!“ ſagt er, als müſſe er ſeine Begeiſterung erklä⸗ ken oder entſchuldigen. Und unverſehens iſt er dann kleber ⸗bei ſeinem Lieblingsthema, den großen ſpani⸗ ſchen Malern des ſiebzehnten Jahrhunderts. Auf dem Glacis ſteht eine Bank. Sie ſetzen ſich und haben die Ausſicht fret auf die vielen Tauſende von Lichtern des gegenüberliegenden, aus dem Tal⸗ chatten aufſteigenden Zigeunerbergs. Der Zahl⸗ meiſteraſfiſtent will mit feinem neuen Apparat eine achtaufnahme verſuchen und wandert den Rieſen⸗ 1 9 05 um eine beſonders günſtige Stellung zu Helma hält den Atem an, lauſcht— dann unter⸗ bricht ſie Neumanns kunſthiſtoriſchen Vortrag:„Ich habe Sie in den letzten Tagen mehrmals zu ſprechen berſucht; leider vergeblich. Waren Sie leidend? Ihnen Ihr Tuch zurückbringen, das mit dem Runns⸗ wicker Wappen, das Sie mir geliehen haben.“ Er ſchweigt eine Zeitlang. Wartet, bis ſein Be⸗ gleiter völlig außer Hörweite iſt. Dann ſagt er, den Ton etwas dämpfend:„Sie haben ſich, wie ich ſehr wohl verſtehe, darüber gewundert, gnädiges Fräu⸗ lein, daß das Tuch nicht meine Initialen trägt? Ich möchte nun unter keinen Umſtänden, daß auch andere es ſehen und ſich darüber wundern. Später einmal ſage ich Ihnen, was mich dazu zwingt. Aber ſo lange ich auf dem„Levanto“ bin, darf ich nicht dar⸗ über ſprechen. Sie täten mir alſo einen großen Ge⸗ fallen, gnädiges Fräulein, wenn Sie das Tuch irgendwann einmal über Bord würfen. Es war un⸗ itberlegt von mir, es zu mir zu ſtecken, und als ich es in Orotava aus der Taſche zog, geſchah es im erſten Schreck über Ihre Verletzung. Er hat die Mütze neben ſich gelegt; die Brille hält er in der Hand. Helma iſt überraſcht von ſeinen ſchönen Augen, die ſie nun zum erſtenmal näher an⸗ ſehen kann. Ohne Brille gewinnt er ſehr. Aber das Mondlicht läßt ihn ganz bleich erſcheinen. Es liegt ein ſeltſam ſchmerzlicher Zug um ſeinen Mund. Auch ſeine leiſe, bittende Stimme ergreift ſte heute. Es liegt viel Leid darin. Es iſt Leid— iſt nicht Angſt; ſo will es ihr ſcheinen. Wie mag er ſich quälen! denkt Helma. Wenn er doch nur den Mut fände, ſich alles von der Seele zu wälzen! a Die Schritte des Aſſiſtenten ſind hinter der Tor⸗ mauer verhallt. Das Rauſchen des Darro klingt vom Tal herauf. Verwehte Klänge von Zigeunermuſtk ſpielen in der Luft: Tamburin, Triangel, Kaſtagnet⸗ ten, Händeklatſchen. Nach einer Weile verſunkenen Schweigens fragt ſte:„Was hat Sie zum Weltflüchtling gemacht, Herr Doktor? Warum ſchließen Sie ſich ab? Ihr Beglei⸗ ter iſt gewiß ein ordentlicher Menſch, ein tüchtiger Beamter— das glaub' ich gern. Aber verſteht er Sie? Teilt er Ihre geiſtigen Intereſſen? Würden Sie nicht eine glücklichere Zett an Bord gehabt haben, wenn Sie Anſchluß an andere Kreiſe geſucht hätten?“ „Ich habe die Freundſchaft des Herrn Aſſiſtenten nicht geſucht. Er hat ſich an mich angeſchloſſen— ich weiß nicht, warum. Und zu dem eleganten Kreis, der Sie umgibt, mein gnädiges Fräulein, zähle ich ja nicht. Ich bin nämlich ſehr arm. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das ſchon einmal geſagt habe. Aber dieſe Reiſe gibt mir, trotz allem, viel Schönes, von Warum ſind Sie nirgends zu ſehen? Ich wollte! dem manch andere vielleicht gar nichts ahnen. Ich genieße all das Fremdartige als meinen Beſttz. Was meine Augen aufnehmen, mein Herz, meine Phan⸗ taſte, das gehört mir! Wer kann mir das je wieder rauben?“ s „Das iſt ſehr ſchön, was Sie da ſagen. Es ſpricht ein Idealiſt aus Ihnen. „Haben Sie je einen Menſchen geſehen, der glück⸗ lich war, ohne Idealiſt zu ſein?“ „Sie ſind alſo glücklich? Wirklich?“ Und da er, mit einem ſchwermütigen Lächeln den Kopf ſenkt, fährt ſie, ſich etwas beeilend, fort:„Manchmal habe ich das Gefühl gehabt, daß es Sie drängen müſſe, irgendeinem teilnehmenden Mitmenſchen ſich anzu⸗ vertrauen. Denn dieſes Einſiedlerleben erſchien mir ungeſund— und gefährlich. 1 „Nicht immer gibt mir Fräulein Dooſt Gelegen⸗ heit,“ ſagt er,„ſo in der Stille neben ihr zu ſitzen— ſo wie jetzt, an einem der ſchönſten Punkte der Welt Impulſiv reicht ſie ihm die Hand.„Ich will im⸗ mer für Sie daſein, Herr Dr. Neumann! Sie ſollen nicht glauben, daß ich nur an Tanz und Tänzer denke! Ich habe ſehr oft über Sie nachgedacht. Und dabei empfand ich immer eine gewiſſe Ohnmacht. Es iſt ein Geheimnis um Sie, das ich nicht ergründen kann. Ich habe kein Recht, da einzudringen. Und doch treibt mich eine innere Stimme: Hilf ihm!“ Er iſt bewegt. Er ſcheint faſt zu bewegt, um dar⸗ auf erwibern zu können. Tief beugt er ſich auf ihre Hand und küßt ſie. Nach längerem Schweigen ſagt er:„Ich kann Ihnen nur mit ein paar trockenen Worten danken. Von der erſten Begegnung an wußte ich, daß Sie kein oberflächlicher Menſch ſind. Verzeihen Sie, wenn ich mir da ein Urteil anmaße, das mir nicht zuſteht! Ich habe ſchon manche trübe Erfahrung in meinem bunten und zerriſſenen Leben gemacht... Sie haben tiefer geſehen als andere: Ja, ich ſchleppe eine Laſt mit mir herum, die ich nicht von mir werfen kann, weil ich nun einmal an ſte gekettet bin. Und wenn Sie mir helfen wollen, gut und ehrlich, dann kann ich Sie in dieſer Stunde nur um das eine bitten: Verraten Sie mich nicht!“ Wie ein Stoß geht es ihr durch die Nerven, durch Herz und Nieren. Die Schritte des Zahlmeiſter⸗ aſſiſtenten werden wieder hörbar. Helma dämpft ihre Stimme bis zum Flüſtern:„Sie werden ver⸗ folgt, Herr Doktor! Auch an Bord beobachtet man Sie! Vielleicht iſt auch der Herr Aſſiſtent nicht aus eigenem Anlaß Ihr ſteter Begleiter geworden? Man will Sie wohl zwingen, die Wahrheit zu ſagen, bevor Sie den Levanto' verlaſſen..“ Ungläubig ſtarrt er ſie an.„Wiſſen Sie das beſtimmt? Oder iſt es nur eine Annahme von Ihnen?“ „Ich beobachte und ziehe meine Schlüſſe.“ „Ich danke Ihnen— für die Warnung!“ Helma gelingt es, aus derſelben Stimmlage heraus ein paar Sätze über einen ſpaniſchen Maler zu ſagen, über den Dr. Neumann ſchon früher ein⸗ mal zu ihr geſprochen hat. Und er ſtimmt ein, ge⸗ wandt und ruhig, der Situation ſofort gewachſen. „Zeit für mich, heimzukehren, meine Herren!“ bricht ſie kurz ab, als der Zahlmeiſteraſſiſtent in Hörweite gekommen iſt, und erhebt ſich. Auf dem Talmarſch wird nur Gleichgültiges ge⸗ ſprochen. Als Helma ſich in der Nähe ihres Hotels von ihren Begleitern trennt, geſchieht das nicht un⸗ beobachtet. Die Portugieſin und das Hamburger Ehepaar haben ſich um ſie geſorgt und Nachfrage nach ihr gehalten. Es iſt auch in ihrem Zimmer nachgeſehen worden. Der Portier gab dann die Aus⸗ kunft, die Sennorita habe mit zwei deutſchen Kava⸗ lieren eine Mondſcheinpromenade nach der Zita⸗ delle angetreten. Auch Balthaſar Prinz und andere ihrer Tänzer waren jetzt im Begriff, ſich an der Suche zu beteiligen.„Gott ſei Dank: Wir haben Sie wieder!“ ruft die Hamburgerin erxleich⸗ tert aus. Helma hüllt ſich feſter in ihren Mantel. Flüch⸗ tig erzählt ſie von der ſchönen Ausſicht droben. „Aber jetzt iſt mir ſehr kalt geworden!“ geſteht ſie der alten Dame und verabſchiedet ſich raſch. Als Balthaſar Prinz ihr gute Nacht ſagt, hölt er ihre Hand unmerklich feſt.„Sie waren mit dieſem — Herrn Neumann droben?“ fragt er etwas ge⸗ dehnt, ziemlich verwundert. Sie will mit ein paar Worten die Belangloſigkeit dieſer zufälligen Begegnung abtun; aber die Stimme verſagt ihr dabei— ſie muß ſchlucken und abbrechen. So verrät ſie ihre Angſt um den Un⸗ glücklichen. Wie ſoll ich ihn jetzt noch retten? denkt ſie. Und nun ſieht ſie nicht nur die faſt drohend forſchende Miene Pereys— ſie fühlt ſich ſelbſt in Schuld verkettet, und das ſtarre Antlitz der Toten, die ſich von ihr verraten glaubt, erſcheint ihr als Spuk, ſchreckt ſte, quält und verfolgt ſie. Fortſetzung folgt. HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittwoch, 15. August 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 371 Boden- und Kommunalkredii-Insfiſuie Ende Juni ſtellt ſich der Geſamtumlauf an Pfandbriefen, und verwandten Schuldverſchrei⸗ aller Boden⸗ und Kommunalkreditinſtitute auf Mill. /. Gegenüber dem Vormonat hat er ſich t erneut um 167 Mill.„ erhöht. Jedoch iſt dieſe Zu⸗ viederum nur auf die werſchiedenen Umſchuldungs⸗ urückzuführen. Vom Umſchuldungsverband Gemeinden ſind weitere 201,1 Mill./ Schuld⸗ begeben worden, ſo daß ihr Umlauf nun⸗ rag von 2053,1 Mill.„ erreicht hat. Von Rentenbank ſind weitere 13,4 Mill./ Oſt⸗ huldungsbriefe begeben worden. Die Deutſche Ach hat 1,9 Mill. Zentner Roggen⸗ ingen in 14,2 Millionen/ Reichsmark⸗ uß dieſer Sonderbewegungen hat ſich der an Pfandbriefen und Kommunalobligationen er⸗ 43,2 Mill.„ vermindert. An dieſen Rückflüſſen auch in den Vormonaten, die nach dem Ausland n Anleihen ſtark beteiligt; ihr Umlauf iſt um 22,7 5 auf 515,3 Mill.„ zurückgegangen.(Hierbei ſind fremde Währung lautenden Anleihen mit der Goldparität auf Reichsmark umgerechnet.) Umfang haben im Juni auch die Rückflüſſe von oͤbriefen und Liquidationspfandbriefen angenom⸗ nentlich die Hypotheken⸗Aktienbanken haben an⸗ im Juni beobachteten Unruhe am Pfandbrief 2 äge aus dem Markt genommen. Kommunalobligatibonen eut um wie häft der in die Statiſtik einbezogenen In⸗ bi er Geſamtbeſtand an Darlehen bis Ende 5 55,7 Mill./ erhöht. Auch hier ergibt ſich die Zunahme ausſchließlich durch die kommunale(plus 201,1 Mill.] und land wirtſchaftliche(plus 11,3 Mill. 1) . 1. Im laufenden Aktivgeſchäft hat ſich der nd um 49,4 Mill./ vermindert, und zwar dwirtſchaftlichen Hypotheken um 12,5 Mill. /, ädtiſchen Hypotheken.„um. 16,4 Mill./ und bei ldarlehen um 3 Mill. 4. Nur die im lichen Arbeit leſchaffung gegebenen Dar⸗ ſich erneut erhöht. Devisenzufeilung an Banken außerhalb Berlins hat an 28 Berliner De⸗ nbanken ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt:„Die tglieder der Stempelvereinigung ſind von uns bereits veranlaßt worden, ihren Filialen im Reich aufzugeben, die ihnen von der Kundſchaft zugehenden Deviſenkauf⸗ aufträge grundſätzlich bei der örtlich zuſtändigen Reichs⸗ bankanſtalt einzureichen. Soweit es jedoch aus Organiſa⸗ tionsgründen notwendig iſt, die Aufträge über die Ber⸗ liner Zentralen weiterzuleiten, ſoll die Uebermittlung nur auf brieflichem Wege erfolgen. Ferner ſind die Mit⸗ teilungen an die Filialen über die Höhe der zugeteilten Beträge bzw. über eine Nichtzuteilung auch nur brieflich weiterzugeben. Damit die Deviſenbeſteller, die in Berlin bei einer Deviſenbank ein Konto unterhalten und ihre Kaufaufträge über dieſe Bank einreichen, nicht beſſer ge⸗ ſtellt find als diejenigen Beſteller, die ihre Aufträge bei den Deviſenbanken und den Reichsbankanſtalten im Reich einreichen müſſen, erſuchen wir, bei der Weitergabe der Deviſenkaufaufträge an die Deviſenabteilung der Reichs⸗ hauptbank folgendermaßen zu verfahren: Sofern auf Grund eines bei der Reichshauptbank eingereichten Deviſenkauf⸗ auftrages eine Zuteilung der Depiſenbeträge nicht oder nicht in voller Höhe erfolgt iſt, dürfen die nicht zugeteilten Deviſenbeträge von dem Beſteller in Berlin von jetzt ab erſt am vierten Tage— gerechnet von dem Tage an, an dem der reparierte Auftrag bei der Reichshauptbank vor⸗ börslich vorlag— von neuem bei der Reichsbank angefor⸗ dert werden. Die gleiche Handhabung iſt bei allen wei⸗ teren Kaufgufträgen zu üben, die bis zur endgültigen Zu⸗ teilung der angeforderten Deviſenbeträge erteilt werden.“ Reichsbank⸗Direktorium Das * Joſef erigen Eduard Faller, Bürſtenfabrik AG., Todtnau. Vorſtands mitglieder Oskar Eichler und bar Faller. beide Todtnau, ſind ausgeſchieden. Der bisherige Proluriſt Auguſt Belſtler in Todtnau wurde wurde Vorſtand beſtellt. * Von den badiſchen Kaligewerkſchaften. Bei den Ge⸗ werkſchaften Baden und Markgräfler in Buggingen wurde Bergaſſeſſor a. D. Heinrich Wiſſelmann, Berlin, zum Vor⸗ ſtandsmitglied und der badiſche Miniſterpräſident Walter Köhler, Karlsruhe, zum ſtellv. Vorſtands mitglied beſtellt. * Die Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt vorm. Rößler, Frankfurt a. M. hat den Reſt der Aktien der Degeg Ac.(Auergeſellſchaft), Berlin, deren Majorität ſie ſchon beſaß, von einem unter Führung der Commerz⸗ und Privatbank ſtehenden Konſortium erworben. * Wachſender Beſchäftigungsgrad beim Bremer Vulkan. An den Schiffsneubauten des Bremer Vulkan wird zur Zeit flott gearbeitet. Am weiteſten im Bau vorgeſchritten iſt der große Shelltanker, deſſen Beplattung der Vollendung entgegenſieht. Mit der Ablieferung des Tankers dürfte noch Ende dieſes Jahres zu rechnen ſein. Durch die ſort⸗ ſchreitenden Arbeiten an allen Bauten hat ſich die Geſamt⸗ belegſchaftsziffer des Bremer Vulkan bereits auf über Tabakmarkf und Mannheim, 13. Auguſt. Infolge mangelnden Angebots lag der Markt für 1933er Tabake in der letzten Zeit bei Feſtpreiſen auch weiterhin ruhig. Unſerem kürzlichen Bericht, daß vereinzelt bereits mit dem Beginn der Grumpenernte begonnen wurge, können wir jetzt nachtragen, daß in den Frühſatzorten, insbeſondere des ſüddeutſchen Anbaugebietes, auch bereits mit dem Ernten von Sandblatt begonnen werden konnte. Irgendein Urteil über das Material kann jedoch heute bei der Geringfügigkeit der zur Verfügung ſtehenden Mengen noch nicht abgegeben werden. Vor etwa vier Wochem haben wir über den Stand der Tabe unzungen in gamz Deutſchland berichtet. Die da⸗ maligen Angaben können jetzt dahin ergänzt werden, daß die Bedenken, der Spätſatz werde ſich nicht mehr ſo ent⸗ wickeln, wie man es im Sinne des Qutalitätsbaues wün⸗ ſchen mußte, nunmehr users der Niederſchläge ſtark abgemildert werden können. Der Frühſatz hat ſich derart prachtvoll entwickelt, daß die zu erwartende Ernte zu den ſchön ſten Hoffnungen berechtigt. Nach Ausführun⸗ gen von Ober landwirtſchaſtsrat Dr. Meisner⸗Karlsvuhe in der„Südd. Tabakzeitung“, die ſich auf neu eingegangene Berichte der Landesverbände ſtützen, iſt der Frühſatz nicht etwa, wie vielfach befürchtet wurde, durch die lang an⸗ haltende Trockenheit und weit fortgeſchrittene Entwicklung „ſteif: geworden, ſondern er hat auf die Niederſchlüge hin eine weitere Vervollkommmmung in der Bhattausbildung erhalten. Mam kann deshalb heute die Ernteausſichten für 1934 weſentlich günſtiger beurteilen, als dies noch vor vier Wochen der Fall war. Die Blattentwicklung und Blatt⸗ beſchaſſſfenheit wird von allen Landesverbänden faſt aus⸗ nahmslos als gut bis ſehr gut beurteilt. Die bisher bei ſpäten und mittelſpäten Pflanzen feſtſtellbare Unausgegli⸗ chenheit dürfte ſich in den letzten acht Tagen verwachſen haben. Beſonders günſtig hat ſich der Frühſatz nach oͤem Lan⸗ desverband Badiſcher Tabakpflamzerfachſchaften in Baden entwickelt, wo er ein hochwertvolles Blatt von fein ſter Beſchaffenßhheit und Ergiebigkeit erkennen läßt. Die Ernte 1934 dürſte an Menge und Güte diejenige von tion. Das zuletzt 1,1 Mill./ betragende Kapital erhielt 932 eine Dividende von 2 v. H. Der Abſchluß 1933 liegt slang noch nicht vor⸗ * Landw. Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft e. G. m. b.., Landau(Pfalz). Der Umſatz erhöhte ſich 1939 auf 228 413(212 522) 4. Der Reingewinn von 204/ dient zu Reſerveſtellungen. Die Zahl der Mitglieder ſtellte ſich am Jahresſchluß auf 726. In der GV. wurde der Abſchluß genehmigt und das neue Einheitsſtatut angenommen. Schließlich wurde der Auufſichtsrat neugewählt. * Maſchinenbaugeſellſchaft Heilbronn. Im Berichtsjahr 1933 iſt eine gewiſſe Geſchäftsbelebung eingetreten. Trotz⸗ dem ſchließt das Geſchäftsjahr wiederum mit einem Ver⸗ Uu ſt von 66 181(56353)/ ab, der ſich um den Verluſt⸗ vortrag aus den Vorjahren auf 172 160/ erhöht. Der Ver⸗ muſt ſoll nach Beſchluß der Hauptverſammlung vorgetragen werden. Falls das Sommer⸗ und Herbſtgeſchäſt wie das erſte Halbjahr verläuft, ſo kann im laufenden Jahre mit beſſeren Ertragsausſichten gerechnet werden. * Der Bochumer Verein für Gußſtahlfabrikation AG., Bochum, hat ſeit dem 30. 1. 1933 die Zahl der Arbeiter und Angeſtellten um 60,5 v. H. von 7814 auf 12 545 erhöht. Die im Vorfahre bereits weſentlich geſteigerte Zahl der Arbeiter und Angeſtellten hat in den erſten ſieben Mona⸗ ten des laufenden Jahres um weitere 38,3 v. H. zugenom⸗ men. * Die Felten u. Gnilleaume Carlswerk AG., Köln⸗Mül⸗ heim verſendet in dieſen Tagen zwei große Lieferungen von Hochſpannungskabeln in das Ausland, die wegen ihrer Dimenſionen bemerkenswerte Leiſtungen der deut⸗ ſchen Kabelinduſtrie darſtellen. Es handelt ſich dabei ein⸗ mal um ein Waſſerkabel für die Kraftübertragung von Südſchweden nach der Inſel Oeland in einer Geſamtlänge von etwa 4500 Meter mit anſchließenden Landkabeln. Bei einer Betriebsſpannung von 55 000 Volt kann dieſes Kabel, das von der Halbinſel Repſudden(Südſchweden) nach Stora Rör auf der Inſel Oeland gelegt wird, maxi⸗ mal etwa 19000 kva übertragen. Die drei Stromleiter des Kabels haben einen Durchſchnitt von 95 qmm, der Durchmeſſer der Waſſerkabel beträgt etwa 125 mm, das Go wicht per 1000 m 39,5 To.— Das zweite Kabel hat noch größere Ausmaße. Es iſt für Holland beſtimmt und wird in acht parallelen Strängen in den Rhein bei Nym⸗ wegen gelegt. Es beſteht aus insgeſamt etwa 6 000 m Waſſerkabel und etwa 6500 m anſchließendem Landkabel. Bei einer Betriebsſpannung von 85 000 Volt können mit jedem dieſer Kabel maximal etwa 58 000 kva übertragen werden. Der Durchſchnitt der Waſſerkabel, die aus drei Leitern von je 240 amm Querſchnitt beſtehen, beträgt etwa 145 mm, der Durchmeſſer der Landkabel 132 hm. Das Gewicht der Waſſerkabel ſtellt ſich für 1000 m Länge auf nicht weniger als 52,5 To., das der dazugehörenden Land⸗ kabel auf 36,5 To. Dieſe Kabel ſtellen die dickſten und Stand der Ernie 1933 beſtimmt übertreffen. In 18 badiſchen Ge⸗ meinden fiel mehr oder weniger ſtarte Hogel. Bei ſtarkem Hagelſchlag wurde der Pflanzerſchaft empfohlen, durch Nachziehen von—3 Geizen ordnungsgemäß Nachtabak zu gewinnen, um dadurch die Schäden einigermaßen aus⸗ zugleichen. In der Pfabiz hat der am 23. Juli einſetzende Land⸗ regen eine wertvolle Wendung in der ſeitherigen mehr oder weniger gehemmten Entwicklung der Tabakpflanzen . Man ſah von da an die Pflanzen förmlich wachſen. Die von Hagelſchlag beſchädigten Felder in den nahe dem Rhein gelegenen Gemeinden— auch in der Gegend von Kandel und Bergzabern— profitierten von dem günſtigen Wetter. In vollem Maß kamen die Niederſchläge dem mittelſpäten und Spätſatz zugute. Heute ſind die Beſtände naſch dem Bericht des Landesverbandes Bayeriſcher Tabak⸗ inzerfachſchaften Speyer ziemlich ausgeglichen und im ſchönſten Wachstum begriſſen. Die Sandblatternte iſt in einigen Orten des Schneidegutgebietes in vollem Gange. Auch im Zigarrengutgebiet wird ſchon vereinzelt Sandbhatt geerntet. Im Schwabacher Anbaugebiet ſind die Trockenſchäden noch nicht überwunden, doch iſt auch dort Beſſerung eingetreten. Das Fürth⸗Erlanger Gebiet ſowie das umterfränkiſche Gebiet haben weniger unter der Trocken⸗ heit gelitten. In Heſſen ſind auf den Frühſatztabakfeldern Grum⸗ pen und Sandblatt zum Teil bereits vorgebrochen. Infolge der verſchiedenen Satzzeiten und der Witterungseinflüſſe wird ſich nach den Mitteilungen des Landesverbandes Heſſiſcher Tabakpflanzerſachſchaften die Tabakernte zeitlich weit ausdehnen. Aehnlich wie die Ausführungen in den vorſtehewden Landesverbandsberichten lauten die Mittei⸗ bungen der Landesverbände württembergiſcher, mitteldeut⸗ ſcher, rheiniſcher, burmärkiſcher und pommerſcher Tabak⸗ pflanzerſachſchaften bereits mit dem Ernten des Sondblatts begonnen. Auch iſt die Grumpenernte ſchon ſeit einiger Zeit im Gange. In Pommern wird der Grumpenanfall ge⸗ ringer als ſonſt ſein, während die übrigen Ernteanteile, wie Sandblatt und Hauptgut, noch reichlichen Nutzen von den Niederſchlägen zogen. m Zunahme erfahren. Die Steigerung des Kurſes der Bauxit⸗ Aktie an der Budapeſter Börſe wird jedoch nicht nur hier⸗ mit, ſondern auch mit der Tatſache begründet, daß das Internationale Aluminiumkartell, welches bereits einen erheblichen Poſten von Aktien der Bauxit⸗Truſt AG beſitzt, ſeine Beteiligung durch neue Aktienkäufe erweitern will. * Mech. Baumwollzwirnerei Wälti und Söhne, Ober⸗ lauchringen. Die Firma wurde abgeändert in Baumwoll⸗ zwirnerei Oberlauchringen vorm. Wälti u. Söhne in Ober⸗ lauchringen. Inhaber iſt Kaufmann Allfred Niederer in St. Gallen. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäftes begründeten Forderungen iſt bei der Erwerbung durch Alfred Niederere ausgeſchloſſen. * Sanierung der NSu⸗Fahrzeugwerke. reits im Vorjahre eine Teilſanterung durch Einziehung von nom. 1,67 Mill./ Aktien und Inanſpruchnahme von 6,1 Mill.„ aus dem geſetzlichen Reſervefonds durchgeführt wurde, wird der auf den 1. September einberufenen HV nunmehr der endgültige Sanierungsplan vorgelegt. Nachdem be⸗ Danach wird worgeſchlagen, zur Deckung des Verluſtes zum Ausgleich von Wertminderungen der Vermögens⸗ gegenſtände ſowie zur Einſtellung in den geſetzlichen Re⸗ ſervefonds das Grundkapital von 8 325 500/ auf 2081 300 Mark herabzuſetzen, und zwar durch Einziehung von 30)⸗ Mk.⸗Aktien, die der Geſellſchaft unentgeltlich zur Ver⸗ fügung geſtellt worden ſind und durch Zuſammenlegung von 8 325 200/ Aktien im Verhältnis:1. Gleichzeitig ſoll über die Wiedererhöhung des Grundkapitals um 318 700% auf 2 400 000/ durch Ausgabe von auf den Bade lautenden Aktien mit Gewinnberechtigung ab 1. Januar 1931 unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugs⸗ rechts der Aktionäre Beſchluß geaßt werden. Die HV wird weiter den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1933, über den Einzelheiten noch nicht bekannt ſind, zu genehmigen haben (i. V. erhöhte ſich der Verluſtvortrag von 4,407 Mill., um 1,510 Mill./ Neuverluſt). Der Geſamtverluſt von 5,918 Mill.„ erfuhr durch oͤen Sanierungsgewinn eine Verminderung auf 4,144 Mill. Zulassungen an Krafffahrzeugen im Juli Für Juli ſind zum erſten Male auf Grund der beim Statiſtiſchen Reichsamt, Sammelſtelle für Nachrichten über Kraftfahrzeuge, eingereichten Kraftfahrzeugbrieſe Ermitt⸗ lungen über die Zahl der erſtmalig zugelaſſenen Kraft⸗ fahrzeuge angeſtellt worden. Danach wurden im Juli 1934 14531 Perſonenkraftwagen, 2129 Laſtkraftwagen und Omni⸗ buſſe und 3375 Krafträder(ohne Kleinkrafträder, für die Kraftfahrzeugbriefe noch nicht ausgefertigt werden) erſt⸗ malig zugelaſſen. Das ſind im Vergleich zum entſprechen⸗ den Monat des Vorjahres, in dem 9657 Perſonenwagen, 1178 Laſtwagen und Omnibuſſe und 2369 Krafträder(mit einem Hubraum von mehr als 200 cem) neu zugelaſſen wurden, bei den Perſonenwagen 50,5 v.., bei den Laſt⸗ wagen 80,7 v. H. und bei den Krafträdern 42ů55 v. H. mehr. Gegenüber dem Juni, für den 15 915 Perſonenwagen, 2046 Loſtwagen und Omnibuſſe und 3321 Krafträder als fabrik⸗ neu zugelaſſen feſtgeſtellt wurden, zeigt ſich bei den Per⸗ Badische Obsſimärkie Weinheim: Birnen—10 Aepfel—9; Reineclau⸗ den—5; Mirabellen—7; Zwetſchgen—8; Wirſiche 1. S 12—19; Stangenbohnen 12—15; Tomaten 1. S. 78 An- fuhr und Nachfrage gut. Achern: Zwetſchgen 6. Aepfel—8; Birnen—10; Pfirſiche 15—16; 05 10 810; Verkauf gut. Bühl: Frühzwetf chgen 7,5— Anfuhr etwa 800 Zentner; Verkauf gut. Oberkirch Pflaumen—6; Zwetſchgen—9; Mirabellen 1 15 ae —8; Birnen—12; Pfirſiche 10—16; Bohnen Pilze 12— Gurken, per Stück—12; Tomaten 79. * Allgäuer Käſebörſe. Rahmeinkauf bei 42, Fettein⸗ heiten ohne Buttermilchrückgabe(Preisfeſtſetzung der Milchverſorgungsverbände Alpenland) Ober⸗ und Unter⸗ land 120(120). Weichkäſe mit 20 v. H. Fettgehalt, grüne Ware(Richtpreis des Milchwirtſchaftsverbandes) 22(21). Stimmung: gute Nachfrage. Allgäuer Emmentaler mit 45 v. H. Fettgehalt(Richtpreis des Milchwirtſchaftsver⸗ bandes Allgäu) 1. Sorte 70—72(70—72), 2. Sorte 65—67 (65—67). Stimmung: gute Nachfrage. Neue Schlachiviehfesſpreise für Baden Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Baden teilt mit; Auf Grund der Verordnung zur Regelung des Verkehrs mit Schlachtvieh hat der Bezirksbeauftragte für die Vie wirtſchaft für das Gebiet Baden⸗Pfalz nunmehr für die geſetzlich erfaßten Schlachtviehmärkte in M 56 0 Karlsruhe und Freiburg die verbindlichen Fe preiſie für Schlachtvieh fe gef etzt: J Rinder(Kalbinnen): I., 32905„1 2889. Junge Farren: I 9236 II Junge Kühe(Erſtlinge): 1 26— 907 25 5 5 11 20—2ʃ. Alte Kühe: IJ 20—24; II 16—2 111— Kälber: 2 Zentner und darüber 3 110 bis 2 Zentner 40—45; 1,0 bis 1,60 Zentner 35.—40. Bei den letzten Schlachtviehmärkten an den vorgengnn⸗ ten Plätzen ſind bereits dieſe Preiſe eingehalten worden. Es wird beſonders d darauf aufmerkſam gemacht, daß die vorgenannten Feſtpreiſe auch für den zwiſchen bi und Bauer durchgeführten Handel ver bind li ch z betrachten ſind. Bauer und Händler werden daher erſucht ſich an dieſe Preiſe zu halten. 5 * Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 14. Auguſt. Zu⸗ fuhr 21 Ochſen, 59 Bullen, 29 Kühe, 155 Färſen, 418 Käl⸗ ber, 997 Schweine. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht: Och⸗ ſen: 3895, 20—38, 2729, 25—27, 2325. Bullen; 92— 28—32, 2628, 2426. Kühe: 2628, 2426, 2024 12—20. Färſen: 9638, 3236, 30—32, 2880. Kälber. 4243, 40—42, 3530. Schweine:— 51.54, 5154, 47-8, 4347,—, 32—33. Marktverlauf: Großvieh langsam, Ueberſtand, Kälber langſam, geräumt, Schweine langſam, Ueberſtand. * Karlsruher Fleiſchgroßmarkt vom 14. Auguſt. An⸗ gebot 164 Rinderviertel, 9 Schweine, 14 Kälber, 18 Ham⸗ mel. Preiſe je Pfund in Pfg.: Ochſenfleiſch— Kuhßfleiſch 30—38, Färſenfleiſch 50—58, Bullenfleiſch 50—54, Schweine⸗ fleiſch 6870, Kalbfleiſch 50—60, Hammelfleiſch 66.—70. Marktverlauf lebhaft. * Freiburger Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 20 Ochſen, 61 Rinder, 19 Farren, 40 Kühe, 206 Kälber, 35 Schafe. Preiſe: Ochſen a)—, b) 32—34, 2830, Rinder a) 36, b) 3235, 2831, Farren a)— b) 2830, 2427 Kühe a) 24—25, b) 20—22, 16—19, 12—16, Kälber A) 40—44, bp) 35— 39, Schweine a)—, b) 52, e) 50, d) 48, Schafe a)— b) 34—36. Marktverlauf: Großvieh und Schweine mittel, Kälber ruhig, norddeutſche Schweine über Notiz. Ueber⸗ ſtand bei allen Gattungen. * Badiſche Schwenemärkee. Durlach: Zufuhr 121 Läufer, 206 Ferkel. Preiſe: Läufer 30—40; Ferkel 18—22, das Paar. Verkauft wurden 65 Läufer und 182 Ferkel.— Lahr: Zufuhr 231 Ferkel. Preiſe 2026, das Paar; geräumt. Nichfpreise für unedle Mefalle Metalle hat eine Die Ueberwachungsſtelle für unedle Richtpreisverordnung 2 herausgegeben, wonach mit Wir⸗ kung vom 14. Auguſt folgende Preiſe geändert werden: Kupfer: Drahtbarren 46,50—48,50(7. Auguſt 4719) Mark, Kathoden und gleichwertiges Kupfer 45,7545 (46—48%), Raff.⸗Kupfer(mindeſtens 99,75 v..) 45,27 bis 47,5(44,50—46,50), Raff.⸗Kupfer(mindeſtens 99 v..) 45—47(44—46) /, Raff.⸗Kupfer(mindeſtens 99 v. H. 44,75—46,75(4143) /, altes Feuerbuchskupfer(tiegel⸗ recht) 43,25—45,25(44—46) /, dto. nicht tiegelrecht 44 (52,50 44,50) /, alter Kupferdraht 40,50—42,50(414), altes Schwerkupfer 40,50— 42,50(4143) /, altes Leicht⸗ kupfer 36—38(3739) /, Späne 37,50— 89,50(38-40) 4, Blechabfälle 43,25—45,25(43,75 45,75) 1 Blei: Orig.⸗Hüttenweichblei 18—20(1921) /, Raff⸗ Weichblei(mind. 99,75 v..) 17—19(1718,75) /, altes Weichblei 14—16(1617,75) J, Hartblei 19—21(). Meſſing: Blockmeſſing 36—38(unv.), altes Schwermeſſing 26,75— 28,75(2729) /, altes Leichtmeſſing 22—24(25—27) /, Meſſingblechabfälle, weich 35,7575 (3638) /, dto. hart 32—34(unv.) /, Stangenſpäne 404 Schweine, e e F aN ſchwerſten Kabel dar, die vermutlich jemals hergeſtellt wor⸗ 2830(unv.) 1, Stangenenden 30—32 5 1500 erhöht! Die Zahl der Arbeitskräfte dürfte möglicher⸗ ſchwerf 05 8 0 Hie eine Abnahme 9 4 ger(unv.) A. weiſe in nächſter Zeit noch etwas anwachſen. den ſind. Für Erzeugung und Transport mußten deshalb 157 v. 805 bei 15 A ee e ö en e. e löcke 8. e e * AMG.— Union Aalen. Die Geſellſchaft, die ſeit den vom. beſondere Maßnahmen getroffen werden.] im Vergleich zum Vormonat weiter an(plus 4 v..) Rg. 9⸗Blöcke 59.—56 653,50—56,50 AI, Rg. 10⸗Blöcke 5801 Verkauf der Zündholzfabrik 1927 ſich mit der Herſtellung* Bauxit Truſt AG. Die ungariſche Bauxit⸗Ausfuhr] und bei den Krafträdern wurde der Vormonatsſtand der(58,50—61,50) 4, alter Maſchinenrotguß 42—45(420 bis von Schuhputzmitteln befaßte, beantvagt jetzt die Liquida⸗ nach Deutſchland hat in der jüngſten Zeit eine erhebliche Neuzulaſſungen gut gehalten(plus 1,6 v..). 45,50). Aktien und Auslandsanleihen In Prozenten Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtun ie ene da„ St n,„ e 5 f= Carl gindſtem—.——.— Pogel Tele 50 88,87 Frelverkehrs- Kurse Mannheimer Sffektenbörse 16. 14. 1 8*.. Dhdechoſf 4 Wi 1050 1800 Nackt 0—.——.—, e.= Feiersb. 9, Habt. .——* 7 0 100,0 agirus—— 555 8 7* 14 13. 14. Industrie-Aktien Inag Erlangen.. 27.— 91797 1 1 70 50 075 Neigen er N—.——.— Mannesmann 89.18 88.12 Wanderer Werke 1200 129,90 Kuſſenbane... 25 ag Sten 27 92— 5.— genſerpen drann 40.— 40.. Aſchaff, Artenbr. 90. 94.— lein Sch. K Bec. 5180 850 Ahe braunleh 246 240 Arn denen, 780 180 Ser i d Rarglatetk nen. 419 4525 Weft iin 8. Harze Kal 25 5 . Gd. 79 55 95— e 7007 110 50 Dortm. Ritterbr. 88.50 88.— Knorr Heilbronn—.——.— Abeinſtabl... 9087 89.62 Ver. Stablwerke 42.25 41.50 2 5 8 112 121 Matt. 1. Kuh 92 91, Wiſſener Metal. 1070 1040 Diamonb⸗..50 350 ö. 82.— Pfalz Muplenm.. 6 Fenninger St K.„ e Konſerden Graun—.— 40 50 f 8521 808 Duckau⸗ 8. 89,— 86.50 Jellſtoff Verein——, Hochfrgeuend. e 508% N St. 62.— 62,.— Pfälz. Mühlenw..——— 8 3 5 a 2 2 Eugelhardt.. 85.21 86.50 Maſch Buckau⸗W 88,— 88.5 f 23„ 9 0 2. ede 8150 81.50 Pfalz Preßhefe. 1129 1120 later Brauer. 71 71 dehwee: 080 Berliner Börse Ecchnder ünton bade 8 87 fiene Won. 0 ae 9950 52 75 Siena tee 5 5 1 80 7 5 2 3*— p—— e 9** 5 8 5 800% Ab d pfer 99 90 5e Liſdebe. Abe.. 8 Scheer storch 69 5 65.5 au dwwiged. Wai. 000 1800 Sestverzinsliche Werte Pigabner Pant. 99.50 9.— 8 1. 55 es Sehne.= e Leue ulnea..... Südſee Pposphat———— 89% Farbenbds. 28 121,0 122.00 Salzw. Heilbronn 200.0 290.9 Aae Venen 95.— 95.— Wezallg rant 7 925 99% Reichsanl. 27 93.50 83 75 egen re 4 9 andern, J. 8. 1478 1480 Mime 8 95 8 F 1 . 11 50 3 Sellind. wolff 20.— 5 99 75 64.— fh S 5 1 e de e Aging. 2186 578 ten 4 Gulf bes 8 cz.. m e Genet 2708—— Fortlaufende Nollerungen(Schluß) Tementw. Heidelb 105,0 104,5 Sinner... 55.— 89—.. 85 28.62 1 05. 55 D. Schutzgebiete.85 9 30 1 9985 85 280 4880 Ford Motoren 60. 61.80 Mühlheim Berg. 56,50—, Daimler⸗Benz. 45,25 45 Südh. Zucker.. 163,0 188,0 Aſcha⸗ Buntpa„40.50 41. 1 15 5% Roggenrentb. 5,90.95 e 5„Gebhard Textil 94.— 63— Niederlauf Kohle.— ge Accu.„„ Lahmeyer& Co. Deutſche Linol.. 60.— 60.— BereinStſch.Oelf 82.— 82.— e e e 0 87.75 87.75 hard Textil. 84.— Nordd. Eiswerke 76.50 76.50 Aue„ e e Laurahütte 12 d. Maſch. Durl. Rheinelektrach. A. 6¼0% P Clr. Bb. 1 82.. Gehe& Co... 58,.— 8 5 3 Durlacher Hof. 6 61.—] Weſtereg. Alkall. 118.0 119.0 8 1—.— 6½% bo. Com. 1 88.75 88.75 i 75 61.62 Oberſchl. E. Bed.—— Elektr. Geſ.———— Leppoldgrube.., 5 Sicbeumaderget.—. Selltoſt Waldbof 50.— 82. Fella. 1452 145.8 fgeinmgtal 6% B. Sd. wfdb. 11 93.— 98. Industrie-Aktlem Aae 63.— 69.62 Oberſchl. Korsw... Aſchaffenb. Zell.—.——.— Mannesmanngb, 88 f Enzinger Union 94,— 94.— Vaviſche Bank. 1140 1140 Semberg... 65.25 64,— Rütgerswerke 60% 1. 83.— Accumulatoren 170, 171.0 Germ. Portio 8 80.— 80.— Orenſt.& Koppel 7487 74.50 5 er. Mol.⸗W.—.—— Mansfeld.⸗G.—— 2 Gel Jahr. 120 5 148.5 Disch. Or u Dise. 00.50 08.20 Prem.⸗Beſig. Oel.— 1. 5 b 255. 89,— 89.— Aku.. 5 04 Gerresheim Glas 50.— 50.— Pbönie Bergbau.50 12.30 5. Demberg. 4, 63,50 Maſchinenbau⸗u.— Farbeninduſtrle. 46.5 148.2 Pfälz. Hypoth. B. 72.— 72.— Brown Boveri. 11,.——, e 5% Mexikaner 9,90 9,75 Allg. Elektr.-G. 28.75 23.75 Geſ. f. elektr. Unt 109.0 108,7 Polophon.. 15,2 18.50 Jul Berger Tiefb. 135.7—,— Maximilians).—— Ioechekr M. Gl. 3210 361.0 Ab. Sppoth. Bk. 100 1050 Cement Heidelbg. 104 5 104.6 e 1 5%% Oeſt. Schaz. 41.—. Ammendorf Pap.—— 87. Gosdhardt hebr. 69.25 70,75] Ratbgeder Wagg.5 109 s Berlin⸗Karlör. F. 1286—.— Melalcgeſelf l Kleinlein Hdlbg. 70.— 70.— Bad. Aſfecuranz, 34.— 34, Karſtab 28.0—,— S ert! Lackß. 4%„ Gal 30.— 80.7„ 100.0 100.0 Goldſchmſt Tb. 81.— 79.50 Rheinfelden raff 109.5 Berliner Maſch..—— Montecatini 5 2. b. Klark 1650 135,0 Mannb. Versch., 40.— 40.— Chemische Albert 5150 0,25 Schlindußt Wolf 4%„ Kronen: de dere Auel N. Feu 6. 875 Griener Nac 25— 2625 bein. Glekttal, 3380 9680 Praun u. Be. 100—.— Sensen 2 0g, F furt Ebade.... 449.5 129,0 Siemens u Hals 4%„conv. Rente.35 0,35 Anal Maſch. 62,— 83.75 Gebr. Großmann——. Gbein. Elektrisit..50 06,50 Bremer Woll⸗Kä..——.— Orenstein e Kopp—— 1255 Fan Urter Zörse Conti Gummt, 129,7 129.0 Südd. Zucker 55 4½%„ Silb.⸗R. 11.——.— Balke Maſchinen 20,.— 28,59 Grün& Bilfinger——.— Rheinſtayl... 90.— 89.5] Buderus Eiſenw../ Phönix Bergbau* Festverzinsliche Werte Bank-Aktien Daimler.. 45 12 45,2 Thür. gief. Gotha 4½%„ Pap.⸗R.. 0,45 Baver Motorenw 15 92 10 Gruſchwitz Teztil 90.——.— Rhein. ⸗W. Kalk. 90.50 90.75 Charlott. Waſſer 97.12—.— Polopponwere.—— %%% ↄↄꝗ O ⁵ ⁵PV // ß ĩ%%% ⁵⁵ 00 Reichsanl. 92.50—.— Jadiſche Bank. 114,5 114,5 D. Gold. u. S. Anſt. 207.0 210.0 5525 5 15 10 1 5—.— J.. vemberg 64.12 69.62 Hallesche Maſch e Rüger wer.. 39.50 89.— CTontinentafegin. f. 80 115 Slahlwerte 40 s 2055 2 97 Bank f. Brau.—.——— Dt. Linoleum. 60,— 60,87 Ver. Glan, ſtoff 5 4%„Zollobl. 1911—.——.— Bergmann Elekt. 2 1 5 Hammers. Shen 8 5 Sachſenwerk. 78,50 71,.— Daimler Benz 45,12. R ene 9 175 40% 0. Schaganw. 94..—] Bayr. Hyp. u. W5. 70.— 69.— Dt. Verlag....—— Ver. Zellſt. Berlin„400-Fr ⸗Los—.——— Berlin⸗Gubener 1d 1300 Hann. M.—— Salzdetfurth. 155.0 158,5 Deutſch. Atlant.. Rütaerswerke 5½% Yoöungant. 92.— 94.50 Berl. Handelsgeſ, 90,50 90.50 Dresd. Schuellpr. 56,— 56.25 r.—%½ Ung. Str. 18 725.40 Berl. Karls. Ind. 180.0 129,8 Harbur 5— 29.50 Sarotti 76.— 76, Deſſauer Gas.. 124,5 Salzdetfurth Kal!———— Ablbfungſch. Il:.— 58 25 Com. f. Privatb 6950 64— Dürer de 8d gr Boltz. Seil... L814 25 730 Berliner Mach 1998300 8= e Schl. El u Gas 77% l e nue edi.„—Dyckerh.& Widm. 99,50 99.50 5 8 1 85 2 k. u. Brikett 180,„ 2. 275 71,25 Deutſche Kabelw.—.—— 1 3 1. Sbhugg- 14. 18.25 18.50 Sezgſaliſche Bb. 1450.— Tf zich u Kraft 113 1114 W. Wolf. 4% ung ae 440 035 Praunſchw. A. G. 1100 106.5 e 113 1050 Schiebe Bran. 1620 151.5 Deuiſche Igel.—.— 8050 Schuberts Seiter Zolltürken e 5. D. Effekten⸗Banl 74.— 74.— Elektr. Lieferung 99.75 99,75 Zellſtoff dusche 62.50 68.— 4/% 18 f 38.— 36.10 Or.⸗Beſigh. Delf. 72 72,.— Hilpert Maſch.—— 36.— Schuberks Salzer 162.0—.— Deuiſcher Eiſeng.—.——.— Schuckert& Co. o 151 80% Heldelbg. 28 78,— 79,25 D. Hup. u. Wbk. 77,25 77.— Enzinger⸗Union 94.75 84.25 5 Kate 40.75 80.— 4% na 5 Bremer Pulte lan Finri 3& Auff, 80,62 88,75 Schuckert& Go. 88.75 89.62 Dortm. Unten.,. Schulth.⸗Patzenh. 1170 142.7 6% Ludwigsh. 26.. D. Ueberſee⸗Banj 50, 50.— Eßlinger Maſch. 41.50 41.75„ Waldhof 50,75 82.— 5 105 8.05.25 Bremer Wolle 1452 146,“ Hirſch Kupfer 8 5 1160 115,2 Eintracht raunk. 194.0 194.9 Siemens Halske 2 2. % er egen Bed ac. 300 1057 Hoeſch Eiſen. 18.25 74.50 Siemens Saler: 145 842,0 Cleese.—.— 10607 Sie aan.—— .. eee e Wag. 600 600 Transport- Aktion. 97. 96 50 Hohenlohe⸗Werke 20,12 80.— Sinner A G. 69.78 60. 5 19 9— ai„.—.—. 8% Mon. gobte 15— 13.— Pfap, 50 k. 72. 72 2,6. Farben! 1471 14800 ch. f Verkehr. 9880 96 J Gbemnte Base 1280 198 0 belmann. Böll. 40.— D. Stode Haring. 50 5150 J. g. Farben 1487 J48 2 Thür Ges 520 Pfalz. Hp. 21.——. Reichsbank. 182 1520 8½„ Bonds 26 124.5 1228 tl Allg. Lok u. Kraft 118,5 118.0 hem. Heyden. 91,89 91.0 945 Bergbau.. 170,8 171.5 Sen de— 55 1 0 Selen Pap., 106,2 Leonhard Tietz 8 8% Rhein Hep. 21 d.. Rhein Opt. 188.7 805.5 1 Jetter 40.50 40, Montap-Aktien Hüldd. Eiſendahn—.——.— Chem. Selen. 85. Hebr. Junghans 43. 41. Südd. Immopir.——.— Felten& Guill. 89,12 70.25 155 Stahlwerke 41,87—.— 5% Südd Jeſtwo. 250.50 Südd. Boden.⸗F 57.— 89, Felt. Gullleaume 59 12 70,39 Huderus Eiſen 79.— 79,00 Baltimore 3 5 58785 7% Ehem. Albert. 51.— 92,78 Sale Porzellan 16 28 16,7 Süd. Imnis bil..——.— Gelſenk. Bergwk..82—— Vogel Telegr..—.— 8 Fft⸗ up. G Pf. 90,25 89,50 Pereinsbk ambg bac se.80 Geſfur 109.) 1003 eſchwell Perg.. 5 der Hagen ena 252 2½5 Co. giſp. Ghade) 70h. 100 Falter Aſcherd. 1180 118.7 Tb zrrs der. Oel. 10.— Seſüret: 8c Were ua 5787 55 6% Grkr. M. abg. 5„ Württ. Notenb 5 5 100.0 aer 1 Gelſenk. Bergw. 61.62 61.75„Südamerika 25/——.—Contf⸗Gummi 129.0 329,0 Karſtadt 7„ 5 5 25 Leon 18. 22.50 22,75 Goldſchmidi Tb. 80787 79,25 gell Waldhof 7550 7667 Ver. Stahlw, Obi. 7925 J 5 Allianz. Gritzner M. Durl. 24.75 25.75 Harpener Bergw. 103,0 103.0 aua Dich.... Conti Linoleum 80.— 71.7 El aner 77,5 77,5 Tie, Leonha. Hambg. Elek. 130.2—.— Hank elettr Werte 75,50 8 8% Bab. Kom. Gd. 50, 89.— Mannb. W Grün& Bilfinger 208.0 215.0 Ilſe Genuß. 129,7 130.0 Nerdd, Slovd„ 29.87 29.— Daimler Motoren 48,25 45,12 C. 5. Knorr...—,— Transrabin. 4 Harpen. Bergbau 108,2 105.) Bank für Brau. 1820 L 60% Pfälzer--9 9128 83.— Hafenmü 11 De Ilſe Bgb. St. A. 1675 174.0 Btſch.⸗Atlant⸗T. 113.0 112.) Konmar& Jourd.———.— Varztnet Papier 13.87 18.87 boeſc Köln..12 74.50 Reichsbank.„ 57% 0% Pfälz. Sig. 92,50 92.— Tens r Hald&. 20.— 20.— Kali Chemie. 119.2 Sank-Aktien Deſſauer Gas.. 128,0 123, Kölſch Fölzer⸗We 78 78, P. Chem. Charlott. 98.— Holzmann uh. 70.50—— 8. G für Vertedr G 8% Ir. Z. B. Lia. 89.50 89,25 fh. f. Verkehrsw. 65,25 65,50 Hanſwerk. Fuſſen 40.50 41,50 Kali Aſchersleben 119.0 118,2 Bank. f. el. Werte 78,25 76,87 Deutſche Erdöl. 1140 113,7 Kötitzer Kunſtled. 74.50 74.50 B. Dtſch Nickelw. 96.50 88,— Ne wee—.——.— Allgem. 1 115 1127 8% Nh. op,.9 00.25 90.25 Allg Gokalu Kraft 114.0 116.5 peſt⸗Naſſau Gas 67.— 67. Kalf Salzdelfurth 156.0 158.0 Bank f. Brauerei 105.0 105,0 Deutſche Kabelw. 77.— 70 Krauß& Cie. ok. t. B. Glanzſt. Elbf. 184,5 1010 15 Bergbau. 110—.— D. Reichsbahn B. 112 m 10.11 90,25 90.25 Dl. Reichs b. Borz 112.0 172,2 Hilpert Armatur 35.— 35.— Rali Weſteregeln 116,0 118, Berl. Handelsgeſ. 98.75 90.75 Deutſche Linol 90,56 Kronprinz Met. 109.0 109,5 B. Harz Portl.⸗Z. 101,0 101,0 Flſe Genußſch. 180,2—.— Hapag 2 995 12.19 90,25 90 25 Hapag. 25.— Hindrichs⸗Auffer 82. 88.— felöckner..50 78.— Com. u. Privibk. 86.25 56. Diſche Steinzeug 110,0 110.0 Kyſſhäuſer Hütte.. B. Schuhf. B.& W..., Gebr. Junghans-——— anthurg Süd. d. 2 5½1% Meining. L. 89.50 89,37 Nordd. Lloyd... 29.—.— Hirſch Kupf. u. M.—.—— Mannesm. Röhr 69.37 69.75 Dt. Aſtatiſche Bt. 1400.; Deulſch Eiſenhdl. 645 88. Lahmener 4 Co 116,1. Ver Stahlwerke 41, 5⁰ 430 Kali Chemie—.—. Hanſa Dampfſch⸗ 9 5½6% Rhein, Lig, 90.87 90.25 Schantungckiſens—.— 61.— Hochtief.⸗G„ 1025 104,0 Piansfelder.. 14.87 74 80 Deutſche disconto 68.12 64,50 Dresb. Schnellpr, 58 75 c 0 Laurahütte de.— 19.— B. Stahl. vd. Zypd Kali Aſchersleben 119.8—.— Nordd. Lloyd 28% 8½½% Sildbo. Did. 92.25 92.25 Südd Eiſenbabr 52.——.— e Phil. 69 25 69,7 Oberbedarf.., Diſch.lleberſee Bl. 40,50 40,75 Dürener Metall 180.0 124,7] Sine sEismaſch, 88.— 99.—(Ber. ltr 3 29 0 flbaner Werke 77,75—— Otani Minen, 8 8 her Leid wiel gen ding Abt. ſtigſ ſen, gene gene wir! man kräf alles Leich 8 neclau⸗ he 1. S. 8: An⸗ 10 7; rabellen 7,583 kirch: Aepfel Pilze Fettein⸗ ng der Unter⸗ grüne 22(21). er mit aftsver⸗ 65—67 den ilt mit: zerkehrs e Vieh⸗ für die heim, 9 Feſt⸗ ) bis 2 gengnn⸗ worden. daß die etzger lich zu erſucht, ſt. Zu⸗ 18 Käl⸗ pt: Och⸗ 32934, 2024, Kälber: „4751, angſam, angſam, t. An⸗ 8 Ham. uhfleiſch J hweine⸗ 6670. e hſen, 61 chweine, Rinder 24—27, 4044, e a)— mittel, Ueber⸗ uhr 121 —22 rkel.— Paar; at eine it Wir⸗ werden: 4749) —47,75 J 45,27 ns 99,5 99 v..) (tiegel⸗ 42—44 —49) K, Leicht⸗ 40), „Raff. „altes ) „altes meſſing 537,75 enſpäne — 75 2. 1022 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Auguſt 1934 Leichtathletik marſchiert Wẽ᷑̃ Der Sportverein ald hof hat zwar ſchon frü⸗ her zu wiederholten Malen den Verſuch gemacht, Leichtathletikabteilung ins Leben zu rufen, aber wieder zwangen unvorhergeſehene Umſtände zur gen Aufgabe die g 8 Wenn t nun dings wiederum den einer eine immer vorzeiti⸗ neuer⸗ ſolchen gün⸗ hof⸗ ſen, daß man diesmal auch die öfter ſchon e a genen n 8 8 erſchaften hinaus en wird. Mit dem Zugang von itteldorf(MTG), dem man die junge Abteilung anvertraut hat, und mit der tat⸗ kräftigen Aſſiſtenz von Sz ehrer Tauchert wird man alles daranſetzen, nunmehr auch im Sp Waldhof dem Leichtathletikſport eine bleibende Stätte zu f Die vom Sportverein Idhof als Eröffnungsauftakt am Sonntag durchgeführten Vereins meiſterſchaf⸗ Wa Wa len erfreuten ſich ei recht zahlreichen Beteiligung. In fämtlichen Wurf⸗, g- und Laufkonkurrenzen gab es recht gefälli Eine große Hoffnung iſt zweifellos der 1000 und 3000 Me Der programms. In den Läu⸗ und 400 Meter dominierte, arten, der favoriſierte Speng⸗ er 1. Handballerſtaffel zu einem l⸗Siege verhalf. reich zuſammengeſte en der Senioren über wie kaum anders zi ler, der ſp ſchönen Staff Noch zahlreicher als die Senioren— wo die Ligaf bpaller mit Ausnahme von Pennig mit Abweſenheit gle len— beteiligte ſich an den Wettkämpfen die Jugend, für die ja nicht zuletzt ſolche Feſte in erſter Linie gelten. Auch die Jugend wartete mit gefälligen Leiſtungen auf. Daß ſich an der Veranſtaltung auch eine kleine Gruppe Damen in verſchiedenen Konkurrenzen beteiligte, ſei be⸗ sonders erwähnt. Während der Kämpfe war eine ſtille Hedenkminute für den verſtorbenen Reichspräſidenten von Hindenburg eingelegt und am Schluß der Veranſtaltung ehrte Vereinsführer Dr. Sturm mit markanten Worten die Sieger, denen neben geſchmackvollen Diplomen ſchöne Geſchenke überreicht wurden. Die Ergebniſſe: 100 Meter(Junioren, Jahrgang 1916): 1. Riehl 13,2; „ Venter 13,3; 3. Schommer 13,8 Sek. Jugend B, Jahr⸗ gang 1918/19: 1. Leippe 13,03; 2. Riehl 13,06; g. Will⸗ 107 Sek. Senioren: 1. Spengler 11,6 2. Zimmer⸗ monn 18,07 Sek. Senſoren: 1. Spengler 11,6; 2. Ph. Zimmermann 12,1; 3. H. Zimmermann 12,3 75 Meter, Damen: 1. Schwinn 11, 118: 3. Fiſcher 11,9 Sek. 400 Meter, Senioren: 1. Spengler 56,4. 2. mann 58,8; 3. Burkhardt 64 Sek. 300 Meter, Junioren: 1. Schommer 45,6; 66, g. Kußmann 48 Sek. 800 Meter, Junioren: 1. A. Riehl: 2; 2. Schommer 20,6 Min. Jugend B(Jahrgang 1918/19): 1. Leippe 2786, 2. Hammel:40,8; 3. Herbold:41 Min. 75 Meter, Jugend O(1920/21): 1. Gr a0 11; 3. Rendler 11,2 Sek. Jugend D(1922/2 it ſch⸗ lex 12,1; 2. Repp 13,0; 3. Baader 18, uß⸗ nz⸗ * 1 So 37 2. 9 ek. Schneider Zimmer⸗ 9 Friedel auch auf dem Waldhof 1000 Meter, Senioren: 1. Höfer 306,8; 2. Müller :11,3; 3. Penni 18 Min. 3000 Meter, Senioren: 1. Höfer 11:21; Müller 11:21,9(Handbreite zurück); 3. Kritter 111 Senioren: 1. Zi m ; 3. Kritter 1,45 M 2 Min. mer mann b. Junioren: 1. 6 mann 1,40; 2. Vogler 134; 3. Friedel 1,34 Mete Weitſprung, Junioren: 1. A. Riehl 5,10 2. 5,09; 3. Kußmann 4,92 Meter. Senioren: 1. mann 6,12; 2 ngler 6,05; 3. Krug 5,88 Meter. 2 Hochſprung, Henninger 1,4 — D 8 1. Bähr 4,06; 2. Schwinn 3,97; 3. cher Meter. Jugend C(1920/1): 1. Erb 4,50; 2. C 34; 3. Rampe 4,23 Meter. Ingend D(1922/4): 1. Tritſchler 3,28; 2 9 Repp 3 2. Dohm 3,54; 3. 5,11; 2. Herbold 1. F. Riehl Meter. Schleuderballwerfen, mann 48,70; 43,50 Meter. 6 Meter. Jugend B(1918/19): 5,02; 3. Willmann 4,90 Senioren: 1. Ph. 5 Zimmer⸗ 2. H. Zimmermann 46,70; 3. Burkhardt 1. Walk 83,85; 95 21): 1. 7 2. eter. Jugend D(19 3 1 07 3. Repp 48,30 Meter. Damen: ubeil 50,0; 3. Bähr 48 Meter. Kugelſtoßen, Senioren: 1. M Zim⸗ Junioren: 8 b ßmann 8,32 mermann 11,45; 3. 1. Schommer 9,01; 2. Meter. H. Zimmermann 1 A. Riehl Der Fußballgau Südweſt 1934.33 Die Einteilung der Spielklaſſen 1. Gauliga Sportfreunde Saarbrücken, Saar 1905 Saarbrücken, Bo⸗ ſſſa Neunkirchen, 1. Fußballklub Pirmaſens, Fußballklub Pirmaſens, Wormatia Worms, Phönix Ludwigshafen, acht Frankfurt, Fußballſportv. Frankfurt, Kickers Offenbach, Union Frankurt⸗ Niederrad. 2. Bezirksklaſſe Gruppe Frankfurt a..: Reichsbahn⸗Rotweiß⸗Spkl. Fronkfurt a.., Poſtſportv. Frankfurt, Vs Germania 1894 Frankfurt, Viktoria Eckenheim, Spy. Heddernheim 07, Spogg. Griesheim 02, Sportfreunde Frankfurt, FC. Wacker 1902 Ffm.⸗Rödelheim, Vfs Neu⸗Iſenburg, Alemannia Nied, Polizeiſpy. Frankfurt FC 1910 Kronberg i. T. 5 Gruppe Offenbach(früher Main⸗Taunus): Spu Heuſen⸗ ſtamm, Sp. C. Dietzenbach, Kickers⸗Viktoria Mühlheim, Blau⸗Weiß Offenbach⸗Bürgel, Spv. Offenbach 1902, Ger⸗ mania Bieber, Teutonia Haufen bei Offenbach, Spogg. 1905 Oberrad FV Sprendlingen, Spvgg. Fechenheim 08, FC 03 Langen i. H. Gruppe Rheinheſſen: Haſſia Bingen, F. Vgg. Mombach 93, Spy. Mainz 65, Tura Kaſtel, Spy. Koſtheim, Spvgg. Weiſenau, FV Geiſenheim, Spv. Wiesbaden Opel Rüſſels⸗ heim, Spy. Gonſenheim, Spy. Flörsheim, Germania Okriftel. Gruppe Südheſſen: Pol. Spy. Darmſtadt, V Bürſtadt, Olympia Lorſch, Haſſia Dieburg, Viktoria Urberach, FC Egelsbach 03, Spy. 98 Darmſtadt, Germania Pfungſtadt, Spogg. Arheilgen, Alemannia⸗Olympia Worms, Norman⸗ nia Pfiffligheim, Viktoria Walldorf. Die Neueinteilung in der Gruppe Saar und Pfalz wird noch veröffentlicht. Brief hasen der NH Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die vreßgeſetzliche Verantwortung. Allgemeines Frau O.„Wie entferne ich Lyſolflecke auf Mar⸗ mor?“—— Lyſolflecke entfernt man aus der Mar⸗ morplatte zweckmäßig mit einer Miſchung von Kalk⸗ pulver mit Seifenwaſſer. Das Kalkpulver wird mit dem Seifenwaſſer zu einem Brei angerührt. Dieſer Brei wird auf die Fleckſtellen aufgetragen und einige Minuten einwirken laſſen. Die Politur ſtellt man wieder her, indem man die Marmorplatte mit einer Löſung von 1 Teil Wachs und 9 Teilen Terpentin⸗ öl abreibt. Fleuer fragen H. K.„Welcher Betrag iſt vermögensſteuerfrei?“ —— Vermögensſteuerfrei ſind nach den gültigen Beſtimmungen für jeden Steuerpflichtigen 20 000 l. Ueberſchreitet ſein Vermögen aber dieſe ſteuerfreie Grenze, dann werden auch die erſten 20000/ der Steuer unterworfen. Nach der Reinhartſchen Steuer⸗ reform ſoll der Steuerfreibetrag 10000/ für Mann, Frau und jedes nicht ſelbſtändig zur Vermögenſteuer veranlagte Kind betragen. Ein Familienvater mit drei Kindern würde alſo bei einem Vermögen von 50000% von der Vermögensſteuer befreit ſein und, ſofern ſein Vermögen 60 000/ beträgt, nur die überſchießenden 10000% zur Steuer herangezogen werden. Nrisfiscſie ragen A. B.„Ein Ehevertrag iſt nicht geſchloſſen. Auch hinſichtlich Gütertrennung wurde keine Vereinbarung getroffen. Was heißt im geſetzlichen Güterſtand leben?“—— Der geſetzliche Güterſtand iſt dem We⸗ ſen nach Gütertrennung mit dem Recht der Ver⸗ waltung und Nutznießung des Frauenvermögens durch den Mann. Das Vermögen des Mannes wird durch den geſetzlichen Güterſtand nur inſoweit be⸗ rührt, als der Mann den ehelichen Aufwand allein zu beſtreiten hat. Dem Manne ſteht die Verwaltung und Nutznießung des Vermögens der Frau— ein⸗ gebrachten Gutes— zu. Die Frau kann über ihr Vermögen, ſoweit es nicht Vorbehaltsgut iſt, nur mit Zuſtimmung des Mannes verfügen Vorbehalts⸗ gut der Frau ſind die ausſchließlich zum perſönlichen Gebrauch der Frau beſtimmten Sachen, insbeſondere Kleider, Schmuckſachen und Arbeitsgeräte. Vor⸗ behaltsgut iſt ferner, was die Frau durch ihre Arbeit oder durch den ſelbſtändigen Betrieb eines Erwerbs⸗ geſchäftes erwirbt. Das Verwaltungsrecht des Man⸗ nes umfaßt nicht die Befugnis, die Frau durch Rechts⸗ geſchäfte zu verpflichten oder über eingebrachtes Gut ohne ihre Zuſtimmung zu verfügen. Lediglich die§8 1376, 1377 des Bürgerlichen Geſetzbuches be⸗ ſtimmen, welche Rechtsgeſchäfte der Mann ohne Zu⸗ ſtimmung der Frau vornehmen kann. Jeder Gatte haftet nur für ſeine Schulden, doch können die Gläubiger des Mannes die Früchte des eingebrach⸗ ten Gutes entſprechend der Beſtimmung des 8 861 der Zivilprozeßordnung angreifen. Die Frau be⸗ darf der Zuſtimmung des Mannes nicht zur An⸗ nahme oder Ausſchlagung einer Erbſchaft oder eines Vermächtniſſes, zum Verzicht auf den Pflichtteil, ſo⸗ wie zur Errichtung des Inventars über eine an⸗ gefallene Erbſchaft. Des ferneren ſteht der Frau die freie Verfügung zur Ablehnung eines Vertrags⸗ antrags oder einer Schenkung, ſowie zur Vornahme eines Rechtsgeſchäftes gegenüber dem Manne zu. Im übrigen hat der geſetzliche Güterſtand ſeine Re⸗ gelung in den 88 1363 bis einſchl. 1431 des Bürger⸗ lichen Geſetzbuches gefunden. Th. R.„Ich habe von meiner Schweſter einige Aecker geerbt. Dieſelben hatte meine Schweſter an die Söhne meines Bruders verpachtet gehabt. Die Pacht ließ ich ſo, wie meine Schweſter, weiterlaufen. Ich höre nun, daß die Söhne meines Bruders Ent⸗ ſchuldung beantragt haben. Kann ich mit dem Pacht⸗ zins, der 175/ beträgt, auch in die Entſchuldung einbezogen werden und wenn ja, kann ich dann ohne weiteres und ohne Kündigung meine Aecker an mich ziehen?“—— Sie fallen mit Ihrer Forderung in das Entſchuldungsverfahren. Ohne Kündigung kön⸗ nen Sie Ihre Aecker nicht an ſich ziehen. * Heidelberg, 14. Aug. In der nächſten Umgebung iſt in letzter Zeit ein Schwindler aufgetreten, der ſich in Läden Geld umwechſeln läßt; nachdem ihm das Papiergeld ausgehändigt iſt, das er ſich für Sil⸗ bergeld geben läßt, ſtellt er einen angeblichen Fehl⸗ betrag des Silbergeldes feſt, nimmt dieſes wieder zurück und will nach Ergänzung wieder kommen. Das Papiergeld ſteckt er vorher in einen Briefum⸗ ſchlag. Er führt aber zwei Briefumſchläge mit; den einen leeren gibt er zurück mit dem Bemerken, daß darin das Papiergeld ſei, dann verſchwindet er, auf Nimmerwiederſehen natürlich. Der Täter iſt etwa 21 bis 25 Jahre alt, mittelgroß, unterſetzt, bartlos, hat große Augen und unter dem linken Auge eine Narbe. Er trägt dunkeln Anzug und hellen Hut. Um ſachdienliche Nachricht bittet die Kriminalpolizel⸗ „ Ruf 29529 0 uspaltige Klelnanzelgen bis zu Ser Höhe von 100 mm je mm pig, Stellengesuche je mmapfg. Aheinnänzeisf. 5, Annahmeschluß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Unr, für die Abend- Ausgabe nachm, 2 Uhr Nieigesuche Maniieabaas 5 bis 6 Zimmer, Gas, Hlektr., l Bad. mögl. kleiner Garten, zum 15. September von kinder- losem, älteren Ehepaar Danksagung Für die uns beim Heimgange unserer lieb. Mutter Elise Niederbhöler geb. Veiſer erwiesene Teilnahme danken wir herzlichst. Be- sonderen Dank den Schwestern des Diakonissen- hauses für die aufopfernde Pflege, dem Evangel. Frauenverein und den Hausbewohnern, sowie ihren Kolleginnen für die lieben Kranzspenden. Mannheim(K 3, oa), den 14. August 1934. Die trauernden Hinterbliebenen: Georg Vefſer Elise Niederhöfer 53 mobilien 3. Stock —— 3⸗Zimm.⸗Wohng. 1. Oktob., 50.— üngere D N Gutgeh. 7452 1. 8 ret fientabſes Monnaus f gbgne nel„ Anlosträul Tüchtges mit 2⸗ U. e e egen aue 0 fader 4. Stock 7459 15 2 Wohnlage, bis 20—25 000.— Anz., 2——— für größ. Kaffee⸗ zu verkaufen.— Angebote unter 5 geschäft-Lim.-Wohng haus⸗Betrieb per bewandorteg 0 K 72 an die Geſchſt. 7450 m. Zi. u. Küche, Narkenräder: 8„ en dat. Es a f Umf. monatlich[Wanclerer geräumig, ſonn., orant nur eine n, 0 Preiswertes r ea. 3000.—, zu part., eig. Eng. Kraft in Frage, Alolktraulein Haul Fenn verkaufen Acer zum J. Oktober 5. adde Jahre Aus— 8 Immob., Görieke su zu verm. 6967 in gleichen, Be⸗ N in guter Lage, 2 1 Nr. 18. Seldel& Naumann Mannheim⸗ iriebe tätins war. für Kaffeebüfett ini iibtlerent Piano. Fenben bei ute Garderobe f ſoſort geſucht. Whg., b. größ. Priv. geſ. Preis- 8 eln e und erſtel. Zeug⸗ niſſe Bedingung. Aug. mit Licht⸗ bild u. V Q 169 al die Geſchäfts⸗ ſtelle. 6937 Angeb. m. Zeug⸗ nisabſchriften u. Billd unt. W G. Nr. 185 cn die Geſchäftsſt. 6979 eee Tüll. aud. Maachen Anzahlung gesuaflt. Genaue Ang. erb. unt. V L. Nr. 164 an die Geſch. 6921 ang. u. W A 179 an die Geſchſt. B45 Spiegel- Schrank Motorrad 500 cem, general⸗ überholt, kompl., Boſchlicht uſw., zu Verk. 47426 Rheingönheim, Friedensſtr. 12 von—7 Uhr. Simson etc. kaufen Sie immer noch solid, kulant u zu günstigen Zahlungs- bedingungen bei Ig. Achieher Wilhelm⸗Str. 45 Schöne*7 441 3- Zimmer-. Wohnung parterre, per ſo⸗ fort zu vermiet. mieten gesucht. Angebote unter U X 151 an die Geschältsstelle dieses Blattes. 2 860 zu haben Duucherei Dl. Haas Welcher laat 5 fertigt (ohne. 5 geg. Stehſpiegel? Abt. 14.15 Uhr, hin u. zurück 1 M. „Anita Maria“ Sohneldermelster Frledriehsbrücke Tel. 514 48. Anz ug Mittwoch, 18. S. nach Worms Zutaten) Sonntag, 19.8. nach Worms I. Amerkäul. k- dhl perfekt in Küche -Zimmer- Wohnung mit Bad 2a. l. fd Adͤreſſe in der Kinder e 8 85. R 1. 46 ſch. 47488 Vermietungen an Vereine billigst. 8. 5 Reiss, Mittelstraße 536. für Cafs geßucht 35. — u. Haushalt, d. in gut. Häuſern tät. war, z. 1. 9. zu 3 Perf. geſ. Breuer, Stepha⸗ nienufer Nr. 16, Last die M2. kleiner. Hau halt Zeugniſſe vorhanden. Angebote an Au Hoferer, bei Simon, Ahn.-Neckaran, Fiſcherſtraße 4a. Stellengesbelſe Mädchen 25 Jahre alt, fucht Stelle in Tel. Nr. 205 26. * 2428 od, zu Kindern. ee e kenntn., bewand. arbeiten, ſucht Stelle als lleinm Oeht au i 5 Aug ch zu Kind. Gute Zeugn. eb. u. N p. 6 gut. Familie, mit gut. Koch⸗ es Mäachen in ſämtl. Haus⸗ 7424 acdchen an die Geſchſt. a in allen ſucht Stelle zu Hausarbeiten bewandert, Madel älter. Herrn in WWeitamitenaus zu kauf. geſucht. Mannheim ⸗Kä⸗ fertal, Feuden⸗ heim. Ang. unt. O N 79, an dite Geſch. 57463 Selbstfahrer erhalten neue Modelle au günst. Beding. Wagen werd. zugeſahren. Apfel, Tel. 489 31 —————EñäZ—ꝓ S69 B. M. W. adac 3/5 PS, we wi gefahren, wegem Sterbefall günſt. zu verkauſen. Ang. u. N Z 66 an die Geſchäfts⸗ ſtelle.* 7g braun, gebr., v. Priv. zu kaufen geſucht. Ang. u. X 64 an die esch. 440 Kaufe automat. Schnellwaage Eiskiſte 7448 Eisſchrank Küchenherd alles gut erhalt. Eilang. m. Pr. u. Größen unter O D 70 an Gſch. eee Heirat Ig., geb, Frau, 36 J. alt, ſymp. Erſch., gemüblich. Heim. tücht. in all. häusl. Arb., (Töcht., 18., depack- Zweirad neu, billig zu verkaufen. 7431 Steinbach, Schwetzing. Str. Nr. 109. 8 7, 13 Telefon 22726 Miete 50.—. Zu erfragen G 5. 2⁴[Laden]. JoskE AETT N37 1 Treppe hoch, Badezimmer, und 1. 10. 1934 gu Herrliche Wohnung am Kaufhaus, TZimmeru. Küche Warmwaſſerheizung Warmwaſſerverſorgung vermieten. preis 200.) Geeignet für Aerzte. Näheres Telephon 40009. per (Miet⸗ 6800 beſſ. Schule), m. H edl. Karakt., zw. Heirat. N. wirkl. ernſtg. Zuſchr. u. JO 55 an Gſch. 7400 N Hebelſtr. 19(Tennisplatz). 5⸗ bis 6⸗Zimmer⸗Wohng., prt., mit all. Zubeh., Vorgart., mit od. ohne Heiz. z. 1. 10. zu verm. Näh. b. Fa. Johannes Röth, Gr. Merzelſtr. 27, Fernſpr. 433 54 od. 625 04. Sonn. 5980 Zum 1. Oktober 1934 ger. 4⸗Zim⸗ mer⸗Wohnung mit reichlichem Zu⸗ behör einſchließlich Zentralheizung in Neu⸗Oſtheim zu verm. Näheres Dürerſtraße 18, 3. St. 114 2 Zim. u. Küche 41 Mk.(Neckar⸗ ſtadt) z. 1. 9. 34 zu vermieten. Zuſchriften unt. K 76 an die Geſchäftsſt. die. Wer teilt m. be⸗ rufst. jg. Dame Schöne bill. Wohnung Anz. ab 6 Uhr abends in 7423 L 4, 10, Schw. bemüll, mäbl. Zim, bei jüd. Famil, zu verm. Eltis, T 3, 4, 3. Stock. *7425 Fleg. mäbl. Zi. (Herrenz.), Tel., Bad, fl. Kalt⸗ u. Warmw., Zen⸗ kralhzg., ſof, od. ſpät. zu Zermiet. Auguſta⸗Anl. 15, 1 Treppe bei R. e Möbl. Zim., ſep. zu vm. Luiſen⸗ ring 60, 2. St., N. Friedrichsbr mögl. Nähe Rhe zu miet. geſucht. u. W E 183 an d. Geſchſt. und Zentralheizg., in guter Lage, inbrücke, z. 1. 10. Angeb. m. Preis B1156 3 Timmer Und Küche m. o. ohne Bad, Nähe Meßplatz v. ſich. Mieter zum 1. Okt. geſ. Ang. umter L 7 an die Geſch. 7274 Schöne 6977 von ig. kinderl. Ehepaar z. 1. 10. oder 15. 10., in guter Lage zu mieten geſuucht. Ang. unt. W F Nr. 184 an die Alleinſt., ältere Dame ſucht in gutem Hauſe od. 2 Zimmer mit Künhe Ang. mit Preis unter 0 G. 73 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. 7453 Geſchäftsſtelle. N Anm. L. fche ſof, geſ. Ang. u. N V 62 an die Geſchſt.—.—433 Berufstät. funge Dame ſucht 2 leere Mansarden Ang. u. O0 L 77 an die Geſchäfts⸗ telle. 7491 Leleß nme part., Zentrum, das als Lager⸗ raum geeign. iſt geſucht. Ang. u. X 65 an die Geſch⸗— 402 . möbl., izbares 7427 Zim er p. ſofort geſucht. Nähe Gontard⸗ platz. Angebote unter W B 180 an die Geſchſt. von kleiner Fa⸗ milie(3 Perf.), zum 1. 9. 34 geſ. Miete voraus. Angeb. m. Preis umter O J 75 an die Geſchſt. 7457 Leeres, gr. Zim. ſep., Sout. oder 1. Tr. f. 12—15.— z. 1. 9. geſucht. Ang. u. O A 67 an die Geſchſt. 17444 Darauf Kommt es an! Neuland betreten Sie, Wenn Sie sich mit einer Hein- Anzeige an unsere Le- sSerschaft wenden. Vermischtes d 350 Seiten stark mit zahlreſchen ꝗllustrationen 8. Aletter, O A. 2 Harl Aletter. N 3. 13 4 A. Bender's Buchhandlung. O 5. 14 Harl Böttger's Buchhandlung, 8 21 Aug Haufe. ugebote unte Geſchäftsſtelle ferfekte Gut erhaltener Kleinwagen 4/16 PS, ſofort. Kaſſe zu kaufen geſucht. Ang. m. Preis u. W D Nr. 182 an die Geſchſt. 6971 Beſte Zeugniſſe.— r 0 G 69 an die dieſes Blatt. 7447 Dezeeg unge Mädchen a bend alp bibaat Abchdun am Sams tba g⸗ *7435. Balk.⸗ u. Erkerz. 1 od. 2 Bett., ev. Schlaſtz. m. Penſ. o. Küchenb. z. v. F 5, 18, 1. Tr., Vorderh. 7436 5 Nr. 9: Schöne J Zim. u. Küche Speiſekam., evtl. Bad, z. 1. Okt. an pünktl. Zahl. zu verm. 7489 Für Büro 2 ſehr ſchöne Zi. neu hergerichtet, direkt am Bahn⸗ hof, ev. m. Kell., Lagerraum. prt. 7480 ſofort zu verm. Gesudm werden: 52 fh Au pate auf Haus m. Land wirtſchaft, im Neben 6) Zinſen Weinhaus Schwarzer Stern* * Brockhoff& Schwalbe. E 1. 9 Harl Bgg. Schwetaiugerstraße 25 jul. Hermann's Buchhandlung. B. 2 NRerter's Buchhendlung. O 5. 15 auen 925 8 ſucht ſich zu per⸗ ändern am lieb⸗ ſten Kaffeebetr. E Inserieren Verloren gegangen. Abzu⸗ geben gegen Be⸗ Adreſſe in der Geſchſt. 27084 Näheres bei Nudolf, 3. St. ful öh. in. an berufstätigen Odenwald. werden, ſolange die Hypoth. be⸗ ſteht, fährl. 14 Tage Landaufent⸗ halt m. voll. Verpfleg. koſtenlos Das vomehme Arbeit. Ang. u Wes an die Geſch. erg87 Ang. u. O M 78 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. 57402 bringt Gewinn! eee lohmung im Fundbüro. dut mönl. Zun. zu verm. 7429 Qu 3. 8, 3 Tr. Mobl. Mansarde zt verm. 7454 B 7. 11, part. Herrn zu verm. t T. 7466 Abendlokel geboten.— Angeb. u. L G 3764 an die Geschäftsstelle d. Bl. erk. I UiSeruing 535, NANNHEIN N SAGE UND GESCHICHTE. Volkstümliche ETzählungen von Gustey Wiederkehr + .I.50 8 82 .— Göpzlemnen Helbleinen 0 2* Pfoschlert Zu bezlehen durch die Buchhandlungen: jugendwerk Mannheim G. m. b. U. A A. 6 und H 1. 32 Tobias Böfller. N 1. Bogen 39.45 E. Nemnick, N 3.-8 Gustan Schneider, B 2, 16 Ehr. Sillid Nachf., O 3. 18 Steln's Sortimentsbuchhendlung Frledrichsplats 19 Dr. Eurt Tillmann, P 7, 14 Norbert Wohlgemuth. R 1. 8 Frans Zimmermann. G 8. 1 oder direkt vom Verlag Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Nummer 371 2 5 i Neue i Zei i Aus 2 1 8 e Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ansgade Mittwoch, 15. Auguſt 1984 7 4 ... und wofiin gefien wir flenfe? 5 8 URIUERSUN 1 fur heute Mittwoch! f Letzter Tag! Letzter Tag! Hab eselt Eigelbe 0 75 8 5 N 1 Dick und Doof f 5 uad 8 8 5 2 . Anng Ondra„Riesenerfolg!* 1 1 85 a großen ſielterbelts⸗ Erfolges neuer, origineller 1 1 1 Ur noch neute Nur nock heute u. morgen 5 f des 1 Abenteurer Grog— Tonfilm. m 5(r. Nermas z Manne nachm. 446 Uhr. abends 81⁵ Uhr 1m. „e. ie ee Teacktehaate! Jemand 58 das Programm de ersten Augushälfte Renate Müller Oln. OTT stärkster Art L(egendber Haberl) in dem größten u. besten 4 J 0 1 U 9 Deiter von f Mauen, falten, 220 Gasherde Ab Donnerstag. 16. August, konferiert. Ufa-Schlager 5 ö ommersprosson u 1 — Fra Diavolo 0 19 5— ane 9 5 7971 feßler be und Kocher carl Walter Popp VI Ktor Un d Orkane von Gelächter doo— J. kfonnelm 1 K 8 seitige bel billigster zu verkaufe 5805 neue A Et i 2 werden erdröhnen„Kiinstflerisch““ 8 1 5 al 118 Berechnung. Mongbrae v. 1 0 n 53555 5— ere chinesisch hottentottisch- Sonder Auszeichnung Sensation auf Sensation Massage eee ee V 1 K O T 1 2 11 spanisch babplonisches 5 4 Ein Ueberfall jagt den Höh F 5 abge . demirr nach charl. Dickens! andern n 3 1 n Madel zieht sic die Hosen an“ Hier Ein Riesen-Lacherfolg g Meister-Roman 1 5 U Polina llefert schnell Bel wunden aller Rei mit herm. Thimig- A. Wonibrück tra Einst und jetzt Lisl Karlstadt: Joe Stöckel Wels Feel nan Adalbert Druckerei Dr. Haas ele ee 0 08 Dazu im Vorprogramm. ſtraf „ge hnpade“ JI Der Geizhals“ J J Der, Schütgentbng, We 5 a 5 1 55 eee ärztl. gepr. 1 ampfabern fü 10 7 0 N. Tra Da bleibt kein Auge trocken 1 7905 Hahnk. Samliche Musik- verw. man mit Erfolg A 5 1 8 Ne! A 55 * 7 el. 5 8 5 2 al⸗ Ai Jonxoche n. Kulturfum e eee rogramm auer ee Insirumenie St. Jakobs⸗ USwelse Novelle der II/ Al Beg..00.30.30 Uhr Begi ugendlione Lulrnt! 2 85% Saiten(Marſch⸗ ö Anf.:.40. 5. 30..30,:15 Uhr g Beginn: 3. 5, 7, 8,30 Uhr Beginn:.00,.30..10 Jolle Aleige beseſtiel Wanzen, trommeln) u. Re⸗ balſam Photo- lugend. Verbot— 8 0 X* ALHAMRERA SHA 1 80865 paraturen gut u. marke Frompeter—— „ ee dee Gg ee ges: Bechtel 1 8 1 N 5 N.— N E 1„ eken. tl... 5 5 N 2 7 2 e 0 pf. Schifferdecker Lanten-.delgenbauer 85 N. N. Z. 1.5 el. 32587 F 1. 1 2 Trepp. 1 0 4, 3 Strohmarkt 2 8 a.50,.30 NN Einspaltige Klelnanzel bl U 1 end hat% 5 3 Annshmeschluß für die Mittag- Nur um Slorin.30..30-Zutritt!. einer Höhe von 100 mm je mm 775 5 0n Heute letzter Tag f us 8 85g. Stellengesuche je mm4ptg. 5— 5* Win Fritsch n 0 5 abend 5 Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr. 5 Sonnige 7 aut möbl e 8— 3 os jungen Dessauer-Zimmer- earn a 8„ Jobe li Wonmung Life g 24 fil Sehr ſchön., qut⸗..—„ dücht. kautions⸗ A 238 1 0 0 0 preisw. zu ver⸗ i 11 gehendes a*. 7421 Automarkt fäbig. Bäcker 5. J- Zimmer- 8 5 mieten. 10 5055 0 Lebensmittel- 5 beer, f c Wolun Anfang.00,.35,.40,.15 Ur Friedrichsfelder⸗ öl. Ammer 8 gutgehende 9 jugend nachmittags Zutritt ſtraße 34, 1 Tr. mit 2 Betten 4 Jüngerer 6981 15 Geschäft 42 1 v. kl. Familie n 5 f S verm. Winder 7 8 5 ee e 1 3 Lt 0p 8 1 zum 1. 10. zu 25 7504 ftraße 21, J, St Kohlengroghandlung= Teppiaf e n ee LI. Opel babe be e g Zim. 1. liche— . 5. 3 3 zu verkaufen.(Cabr.⸗Limouſ.) iſt weg. Todesfall zu mieten od. zu; 5 1 5 U. A N . sucht zur Leitung eines größeren Hafen- Verkäufer 8 5 5 Weber, fabrikneu zu Orig.⸗Preis ſofort pachten.— Angeb. u 9 5 AIimmer, Küche ll. Bad zu werm. Antzuſſ. D Au umschlagbetriebes kaufmännisch gebildet. zur Aushilfe ge⸗ onnen uw. Immobilien, abzugeben.— Anfr. unt J H 186 u, 0 Wess an d Nr. 71 an die Meerlachſtraße Nr. 42 von 115. Peſta⸗ Put Möhl Zim 5 Jene Tisch mit 5 Nr. 1. an die Geſchäftsſtelle d. Blattes od. Geſchſt. 7489 Gef 49 d parterre kozaiſtr. 12. 2. S n Fü! 5 1 7 Wbnebees 1 19151 Telephon 010 42 01 Geſch. dg zu vermieten. Näheres bei Zaiſtr. 12, 2. St. zu verm. 1g In agdzin-Inspektor an die Heschafts⸗ 2 Sune l N 29 dann FF Zimmer E. 4. 2.. Tk ben ſtelle dieſes Bl. 1 Hocker Damenrad li 10 f 0 2 f 22 ahl. et. ſucht Nähe Waſſertur per Delle Qleſe⸗ 0—„ l. zum 1. 10. fü 5 JVC ar fer een. 06, Il. Iledes- dell..2 Zim. u. küche Laden 8 0 ini, Kiahe e. eaten ee die eine längere Praxis aufweisen, jopfpznloj H 7, 11, part J frei in beſ iet ie i 0 dochvart.: Eleg. 5. St.. 1. 9. 34 zw verm., Fah a 1 re Innenlenker, ſt 5 be mieten geſucht. in gutem Hauſe. 8„zun verm., de unter A 27825 an die Geschäftsst. ds. Bl. Sar er fäl N. 133. 3 Zuſtand zu 1 en.. An 1115 U. 05 3 87 9255 2 05 991 1 1 Straße, 55-2-Woling 5 A. Dilling 5 921 ae 15 i 5 5 f eſucht. f gebote unter W 194 an die Ge⸗ unter 87 Preis u. 8¹ 1, 12, modern. 8„ae.. Lamenſtraße 5. Wee 1 f Aabarium ſchaftsstelle dieses Blattes.(6862 au, die Geſchalee. en die Weſcht. Schdufenter,.. Waßßer. 0. Wrede 9. Sr. 8 s 5 eden II. Oblenzteinſ l. e ee dene e, ee ee e e een Arlt. Sehr ant abt 5 „zur Traube“. m. ell, ſowie 5 5— verm. Zu erfrag.. 0 8 5 5 5. Hiemarkſte 5 3 4, 23/244 5 4 al Geldverkeht— 5 d 2- event! im Ffledtigz 5 Wir benötigen für unſere vier Abteilungen noch(Nähe Rheinbr.) 155 Pumpe, 1 Blu⸗ Fan f— Vermietungen S 5. a 55. aut möbl. gin. D. 8 ſtã 5 8— 57 1 N. N I E H S O N A L Tüchtige 8 52 nen Darleh Geräumige. nen Sehr 1 5 Zimmer- el fl. B, Stellen Sie ſich bitte um und treten in den Reiſe⸗ Schneiderin 17 leide abs ilcke, Neckarau, en— 8. hergerichtete e B 6. 1 3, 2 25 beruf ein. 155 5 bepaaſlich indem urs Haus ge. Sich 0 ber. Mönchwörthſtr. 26 Lenekel unketung 3. Geſchaftsleute Beräum., Sonn.-Zim.-Wohng. 32 a Wohnung 699% ö wir Sie nicht nur koſtenlos ausbilden und ein⸗ unn. 814 f. EEE u. Beamte nach„zr; Monkelatt mn—. 1 führe f 597 ſcheäfti ſucht. Qu 7, 28, 3 Tr.; völlig neu herger.(auf Wunſch m. Aller- 7. Küche u. Ba 5 ee c 80. Mort hn der Miihe verdsenen, Cbarlottenſtr. 19 Gebr. 87478 e 1 Dag kiel. een Zen e. See Woman e Zenirum 15 5 f 22 5 A N 7495 N 5 5 8 icht. 9 1 S 5 1 J Damen und Herren e fh e e e ee ee e n ae e e e e e deere e ee 3 a n f d f 5 he n bin. zu verkauf Fiſcher. e ee Zwekſpargeſell⸗ Gegenüber, preisw. zu vermieten. 80r Böckſtr. 10 später 710 di zum 1. Sept. zu of, bill, zu um Re 1 die Vertrauen haben, melden ſich Mittwoch, Don⸗ Späth, Beilſtr. 7. een aft m. 5.., Zu erfragen 1157 ſofort zu verm. Luiſenri pepe G 2, 6, 2 Treyp. i 1 nerstag und Freitag v. 10—12 u. nachm. v. 16—18 p. ſofort geſacht.[1 Schreibtiſch Tit Held Nürnberg. I J 7. 7, 8. Stock, Feruſpr. 311.91. Nähe 5 daß bst 1 28 55 15 8 7488 g 5 Uhr mit Ausweis. Keine Kaution nötig. V2 Penſion. O 7. 26. Einige neue und 1 Bücherſchrauk Generalvertrg.: Näheres dase bst eee Anfragen 7485 Große Merzelſtraße 7, parterre, links. 7505 gebrauchte. J7. 23/25[W. Gſundbrunn. D 3, 3, 2 Treppen 5 9380 Im Mohng Tel. Nr. 409 15. Gut möbl, groß. 44 5 i usziehtiſ l Ma im, Mer⸗. 3 0 Eypſtei i 0 Für geſch. Maſſenkonſum⸗Marken⸗ Großhandlung d. Lebensmittelbr. alles Nußbaum Tel. 31247 3 1.* 3 5 5 18 5 Aoaalde⸗ Aale artikel erſt. Ranges, wird d. En⸗ 3 5 umme! 1 Bett mit Roſt 185 10 Gr., helle Werk⸗ zu verm. Preis 5 7 ſof. zu vermiel del I f eltern an Sucht Kaufmänn. Lehrling 15 8 e. ſkke m. Kraft, 36.—. Zu erfr. J Zim. U. Küche Friedrichs ringe 1 f elieferung u Matratzen g. 1. Oktober billig zu vermieten. Licht, i f N 2 Tr 1 eſchä renhäuſer ete., von mit höher. Schulbildg., zum ſofor⸗ ſehr bill. zu ver⸗ und 1 Nachtliſch, erfragen: D J, 3. im Laden. dich, as wol. Nach ufeh. 12 b. Nähe Marktplatz„. 5 Fabrik bezirksweiſe vergeben. tigen Eintritt.— Angebote unter kaufen. 6987 Eichen. Vermischtes 27470 auch als e Uhr. eh. 12. 6.. 9. zt ver⸗ 8 Ul jah gelhstä hn O X 89 an die Geſchſt. 227490 0 Lippert, Lange— raum 8. 1. 10. E Abr. ei mieten. Angeb. chen miei eren, die sioh Selhs anlllig e 1. Mobelager Rötterſttaße 38. 8 10 85 5 5 5 0 0 1 e Jinmer äche unter P X 4 an 1 5 5 5 3 5* i—„5, Geschäftes Tr. hoch, mil ſabhen ll. Sich Umstellen Woll. die auch gut wa⸗ K 0 Lis sin 8 55 Garten- OHone Sonnige 0 Zim. 0 fig. 1 Tr. r. 7487 Al. Tel., of. 5 95 bietet ſich ſelt. Gelegenh. zu ſeriöſ. ſchen Faun, für Servieriraul.„ 9180 i mit m. Bad u. Nebenräume, zum 1. 10. Bad m. Speſſek.„ Lnifenring 5. : tägl. 2 Stunden(Verkäuferin), 5 30 Schbl. Glas⸗ f bill. zu vermiet. O 3, 7, 2 Trepp. Rheinſtraße. bill. zu vermiet. Leeres Zimmer 7 Dauer-Existenz nach Feudenheümſofort geſucht. F 3, 13, part. ſchrank m. Schie⸗ Schirme 27496 8 Neckarau zu vm. Pfügers⸗⸗ Ua. Böd-800 eich. 8 1. e ole„, Weiaee Sehr ant erhalt Feen., Saher Schöne Wohnung] a 25 5 5, dundſtrafe i. l. Ca. 500-300 M. Monafseink. 0 H 74 cn die gener, Mainz] Sehr aut erhalt. unte Fahren f 59. Angelſte. Ar. 120. e Mohnung; 0 a 1611 Geſch. 2750 n e(Preſto), Klei⸗ Lindenhof, Meer feldstr. 56-5845, Simmer u. 7510 en ee i Tüchtiges 77475 08 N destetner- derſchr. Küchen 7 2 Zubehör, 1 Tr 5 3 Wasserturm Anzeigen Nachbeſtellung. ebiets⸗ u. Kun⸗ Tüchtiges 7473 Nr. 12, Tel.: n ſof 8 äter. ess rast e arderiic. Beru. ä u K e n brückmaschhe e. d eee Möbel-Ummer-Wohnung z 5 en, l. I28le Marsarde:28. l. gn: bee rden etriebs bit. erfor 1 4 erück⸗ U 2114 4 5 5. 8.,, 5 5 er ausfabel Ange, ons ſelbſt, ko⸗ 5 billig zu verkauf 6 3. 17. Laden. Vertretung mit Badezimmer u. Zentralheizg. Näheres 6828 u. aut möbl. Zi. tralh., Tel. 3. v., e ber Ter und en an, ke Seryfer fräulein Suter 0 12 in gloßer guswaßl zu vermieten:.: 6776 Kirchenstraße 12. zu verm. 27458 O7, 26, Gusdaiol et Ae nachweisb. verfügb. Barkap. unt. gf 1 7 5 ff. Wein haus i 10, 8 8 pei 385ĩ5 Näher. b. Haag im gleichen Hanſe. Tel. Nr. 336 73. H 2, 8, 2 Tr. r. 7464 gulen Erfolg 105 1 V 6g an F. Weltner, Ann.⸗Exp., Soſöl SU Aro. Adler 1 f 1 5 München, garlspieß.. Viss Pgrgerantemes slch. DI Nur., ders Stange, P 2, g 10 K 1 Nr. 10. 7492 U 4, 16. 200 cem, ſehr Büromöbel, Re⸗„ gegenüb. Schmoller. lh a. r 72 5 gutt erh. 240/ gale. 1 PS⸗Mo⸗ Näfertaler St. 62 5 10 Nordbaden u. Pfalz, z. Vertr. e. g. tor, all. aut er⸗ 5 Wer beſ. Uu 1 wenne(nba) Meninolar!: Verkäbfe 1 Wanderer bakten, bilig zu](Brauerei) 17 f Lücke ich geſ. Käufer: Auto⸗, Motorr.⸗Beſ., 600 cem, 80 ¼, verkaufen. Fahr⸗ Telephon 51000 n. U. Ku 1 den Radf. Gute Vollex. f. tücht. Organ. 1 Schlafzimmer verkauft 575dg lachſtraße Nr. 18, 19 8 von Mannheim 9 5 u. Verk. m. etw. Kap., mögl. m. mit 1 Bett(2 Riedfeldſtr. 17. Tel. 443 14. 17491 Bestelngerlchtete nach Reutlingen eig. Wagen. Näh. Freitag, 17. Aug. Nachtſchr.), Roß⸗(Württ.) Preis⸗ N 1 Uhr: 1 Ribe 1 5 5 Kabf. 5 Reparatur- 15 8 unt. 1 85 J utoſanvertr., Gen.⸗Vertrg. Baden ſchränke, Wäſche⸗ 8 Nr. 84 an Gſch. 1 27472 1* mangel, faſt dueu, au gesuc S 9 Werkstätte F 5 Herrenzimmer⸗— ö 5 77 ichen ſchrank, 2 kleine Ein gebrauchter, vierrädriger Kundendienst Daunendecken Aussichtsreiche Position Sofas mit Go⸗——deeigener Herſtelg. Sie een kleung 1 1 1 5 Handkarren eee ede 5 2 85 auf paruntern. unter Reichsauſſicht, onntoret 59 5 2 d 3 2 Federnuſtumpf, f ſucht tüchtige, zuverläſſige Herren Ul b ane ein. an 9 1 05 unge unter. P 19 Lost dte MMZ gablallerbanſeg 97 zur Beſetzung von V258[Beginn 1 15 Beſicht nur an die Geſchäftsſtelle. 6860 Verlangen Sie des Bezirks- Agenturen 15. Aug. 34 f felbtr. 4 4, par, 2 eb 8156 a 3 5. gebot. Neue Qualit. 7 486 Kaufe 6993 geht Möhel 7 7 N aud ewerb. an Ri 112 an Anzeigen⸗ e br.„ 7 N 2 rieſe, Köln, Druſusgaſſe Nr. 9.. 5 61 el kauft Rennert Mietgesuche— 5 aus; F abllade! W. 5 ke ucntiger Verkaufe Wir ſuchen einen 5 tüchtigen Büfett 100 breit e Preiſen 8 S¹ 3* U 1 f 1 ö 8 51 Lederarbeſter r eser, F-Wounang 15 145. Viktoria Kleiner, gebr. Immobilien 2 m 11 0 Bedeutet er nicht Gewinn? Ist er nicht ein nützlicher für Handtaſchen⸗ und Koffer⸗ Sbeman 1 8 Küchenherd 155 Oſtſtadt bevorzugt. Vermittl. nicht Helfer für jedes Geschäft— ein Helfer, dem sich die Kund- Reparaturen 8 Anderer 1 Daugelände erwünſcht.— Angeb. unter P V2 schaft gern anvertraut, von dem sie sich gern beraten laßt? in eigener Werkſtatt.— Ausführ⸗ Sperlalräder aufen d e cht, an die Geſchäftsſtelle. 7503 Was der Verkäufer sagt, ist fast immer ausschlaggebend die aa unter W N 191 an 1 Angeb.. P 5 Vorort Wallſtadt dafür, ob es zum Kauf kommt oder nicht. ie Geſchäftsſtelle. 6858 Jamtl Ergatzt an d. Geſchäfts⸗ 5 8 990 9959 Staatsbeamter(2 Perſonen) ſucht Lassen Sie aber stets auch die Zeitungsanzeige Ihren 1 7 5 telle. 7005 155 1 85 1 zum 1. 10. in guter Lage Helfer sein! Sie ist für Sie ebenso wichtig wie ein guter E 3, 2 kauft man billigſt 9 2 d. Geſchſt 81152 Verkäufer, denn was der Verkäufer innerhalb Ihrer Ge- 4 5 khestansdanehen bei S649 apiczabe— 4 nmel 0 uno! 1 das nt 55 Zeitungsanzeige 1 5 je ist für die vielen tausend Zeitungsleser der nützliche für Private, auch nach auswärts, 5 EN N 2 1 e 5 Berater, sie schlägt die Brücke zu den Käàufern in Stadt 15 1 9 8 5 0. G b— jetzt 0.7 Motore, Garten. 4. und 2 Geſchäftsſt. dief 2 Ble 925 e Angebote unter 86 an die Mo free ie Geſchäftsſt. dieſes atte 7 7s 8 Geſchäftsſtelle d. Blattes. 77484 U U 4, 7. 11150 für Kiſten⸗ e oder Telephon 268 95. 6856 Wie der Verkäufer aber sachlich und zuvorkommend degenlber Makenkreusb. J bolz, Sägen⸗ Senn 70575 die Kundschaft berät, so soll auch der Inhalt der Anzeigen Jur Mitnahme neuart Tosmet. Modern. B1151 durchmeſſer ca. ag bald 1 1 75 Gebnckt 1 teinmöbl. Zingel sein: Freundlich und liebenswürdig, ohne Uebertreibung Präparate des tägl. Bed. werden Herrenzimmer— 50 em, gebr. 50000. In ver von ar. Ehepaar, für 17 Monate und viele Worte sollen sie das Nertrauen der Kundschaft zen J. in Drogerien, 2. in Friſeur⸗ 85 zu kaufen geſ.] kaufen Eitang. mögl. m. fl. Waſſer u. Pen 1095 gewinnen. Sprechen Sie von den Vorzügen Ihres Geschäftes Zi. geſchäften u. Parfüm gut eingef. Speisezimmer Angeb. unterſunter W I. 189 Eilangeb. u. 0 2 J an die Geſchſt. und Ihrer Ware, aber überlegen Sie jedes Wort und ver- e o e Küche, Betten 3 an die Geſchſt. 47409 5 meiden Sie Ueberflüssiges. 195 Angeb. m. Ang. des Bezirk. unt. Büfelt,Lederſoſa,[neue und ge⸗ 8055 7 5 Je besser die Werbung 8 so größer ist ihr Erfolg, furt ban ak z Wetfe z Fran, Sic brauchte ganz Ichlalummor-Zim.-Wohng. i 5 5 sie. Darum: Vorwärts durch die urt a. M. Kaiserstr. 5. V5 erſchr., 2⸗ u. 2142 f 5 eitungsanzeige 5 8 a f Mär. Spiegelſchr. billig abzugeb. Immobilien 15. 8 5 r. 9115„ 8 e 111 mit Bad, Zen⸗ iſt bezirksweiſe zu vergeben. Die Flurgard., dopp. Ab. f 10 1 lheizg. N 7 Uebernahme bietet jedermann die Dipl.⸗Schreibt., doppler 42,0 Gutgehendes, an der Bergſtraße 11 1 95 8 8 75 an— Möglichkeit zu einem e ee 8875 gelegenes 68g anſchließ G 0 auch 2 1 ion. 78. herd RMk. 25.—, 5 ö 5 1 adeſohne am ö Monatsverdienst y. Cd. 300 M. CEistgrank. A, Gasthaus ſcealect) Ein be tern lebten Neubau, 1 Md 8 durch r Un 1 Nur Bewerber, welche über einen 15.—-, Waſchmaſch., it Meggerel einger, 4 den ber ford der met 85 hierzu erforderl. Barbetrag von verſch. Lampen u. Gartenwirtſchaft, iſt alters⸗ und ſpäter zu mieten Zul„ ges. 2 300400% nachweisl. verfügen, verſchied. bill. zu krankheitshalber ſof. zu verkaufen. geſucht. Ang. u. Ang O0 R 83 wollen ſchreihen unt. W. O 192 an verkaufen bei Näheres unter T U 123 an die 0 G 82 an die am die Geſchäfts⸗ 6 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Rennert. G 4. 7. Geſchäftſten e[Geſche 7477 stelle. 27470 21