934 — brſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ kraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im voraus zu Bet Zwangs⸗ wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgabe B 7 Ausgaben. 30 Pfg. Trägerlohn Freitag, 17. Auguſt 1934 4% 575 2 n 145. Jahrgang— Nr. 37 Alle Ein Jeſttag in Hamburg Meldung des DNB. — Hamburg, 16. Auguſt. Die Nachricht, daß der Führer der Freien und Hanſeſtadt Hamburg einen offiziellen Beſuch abſtat⸗ ten und von hier, dem Ausfallstor Deutſchlands zur ganzen Welt, ſeine große Rede an das deutſche Volk halten werde, hat ein gewaltiges und freudiges Echo gefunden. Eine fieberhafte Unruhe hat die ſonſt ſo „kühlen“ Hamburger und nicht weniger das Ham⸗ burger Hinterland und die Nachbarſchaft ergriffen. Der Staatsbeſuch unſeres Führers iſt das aus⸗ ſchließliche Geſprächsthema geworden, und die Fern⸗ ſprecher bei den Behörden, den Parteiſtellen und den geitungen kommen nicht mehr zur Ruhe. Ueber⸗ all wird nach den Einzelheiten des Programms, nach den Durchfahrtsſtraßen, nach der Wohnung des Füh⸗ Bali. b är ters in Hamburg, nach den beſten Plätzen beim oten! Empfang im Rathaus und der großen Reoͤe am Beginn f be Abend gefragt. t e 22 72 „ Alle wollen den Führer hören. IN Das iſt eine Aufgabe, die ſich dann mit der ſegens⸗ geichen Erfindung des Rundfunks und der freudigen 9 Bereitwilligkeit aller Rundfunkbeſitzer zum Ge⸗ 1 5 5 68 end meinſchaftsempfang leicht bewerkſtelligen lit. Alle wollen auch den Führer ſehen. Das iſt ſuch ein Problem, das für eine Stadt von mehr als dheinmhalb Millionen Einwohnern trotz der herr⸗ lichen breiten Straßen und der ſchönen Plätze nicht leicht zu löſen ſein wird. Bereits am Mittwoch wurden die öorganiſatort⸗ ſchen Vorbereitungen begonnen. 24 Stunden ſpäter waren ſchon Tauſende fleißiger Hände dabei, dem Staötbilde einen feierlichen und würdigen Rahmen zu geben. Vor allem in den Stadtteilen Groß⸗ borſtel, Eppendorf, Harveſtehude, Rotherbaum, die der Führer nach ſeiner Ankunft im Flughafen Fuhlsbüttel auf dem Wege in die Innenſtadt be⸗ rühren wird, herrſcht Hochbetrieb. Fahnenmaſten werden aufgeſtellt, Girlanden geſpannt, Trans⸗ parente gezogen, friſches Grün an Türen und Fen⸗ ſtern angebracht. In den Auslagen der großen und kleinen Geſchäfte erſcheinen Bilder, Büſten und Pla⸗ ketten des Führers, umrahmt von Fahnen, umkränzt mit Grün und Blumen. Von allen Plakatſäulen aber leuchtet das Bild des Reichskanzlers in ſeiner einfachen Uniform, ſo wie es das deutſche Volk, das ihm freudig und vertrauensvoll folgt, in ſeinem Herzen trägt. Den gleichen farbenfrohen Schmuck zeigen bereits die ſieben anderen großen Plätze Hamburgs, auf denen Uebertragungen ſtattfinden. . Ein beſonders feſtliches Bild aber wird end⸗ lich der Hafen bilden, den der Führer auf einer Rundfahrt beſuchen wird. Auf allen Schiffen war am Donnerstag Großreine⸗ Machen. An den Lagerhäuſern ſteigen die Fahnen anf, werden große Hakenkreuze angebracht, Girlan⸗ den gezogen, die Tore mit Grün eingkfaßt. Von den Gebäuden der Innenſtadt iſt vornehmlich die Uni⸗ verſitckt außerordentlich ſtilvoll geſchmückt. Aber auch der Hauptbahnhof, in deſſen Durchgängen Gir⸗ landen mit Glühlampen angebracht ſind macht jeden Ankommenden ſofort auf das feſtliche Ereignis, das ber Hanſeſtadt bevorſteht, aufmerkſam. In Anbe⸗ kracht dieſer Vorbereitungsarbeit ſind die für Don⸗ herstag angeſetzten Wahlkundgebungen im Stadt⸗ gebiet Hamburg abgeſagt, während ſie im Landgebiet durchgeführt werden. Die Büros der Staatsbehörden Hamburgs ſind am Tage des Staatsbeſuches geſchloſſen, ebenſo auch die Wertpapierbörſe, während die Banken und zahlreiche Firmen wie an den Samstagen um die Mittagszeit ſchließen. Die Gewerbekammer hat ein entſprechendes Erſuchen an ihre Mitglieder gerichtet. Der Führer trifft um 13 Uhr auf dem Flugplatz in Fuhlsbüttel ein. lieber der Empfangshalle ſtrahlt ein rieſiges Haken⸗ kreuz, die Fahnenmasten ſind mit Girlanden ver⸗ bunden und vom Flughafen an, zieht ſich ein Meer don Fahnen bis in die Stadt. Auf dem Flughafen nehmen die Ehrenabordnungen der Reichsmarine, der nationalen Verbände ſowie eine Ehrenhundert⸗ Helfer in Anglück und Not e— Der Führer in dem oͤurch eine Feuersbrunſt heimgeſuchten badiſchen Ort Oeſchelbronn Rückſendung von Stimmſcheinen nach der Wahl Meldung des DNB. — Berlin, 16. Aug. Der Reichsminiſter des Junern hat die Landes⸗ regierungen erſucht, die Gemeindebehörden anzu⸗ weiſen, die am Abſtimmungstage vor dem Wahl⸗ vorſtand ordnungsmäßig abgegebenen ſcheine bis zum 22. Auguſt an die Gemeindebe⸗ hörden des Ausſtellungsortes zu überſenden. Diejenigen Wahlberechtigten, die von ihren Stimmſcheinen aus irgendwelchen Gründen keinen Gebrauch gemacht haben, werden in ihrem eigenen Intereſſe aufgefordert, die nicht beuutzten Stimm⸗ S ti mm- ſcheine bis zum gleichen Zeitpunkt an die Gemeinde⸗ behörden des Ausſtellungsortes zurückzuſenden. Vorſicht, Saboteure am Werk! — Berlin, 16. Auguſt. Entgegen Gerüchten, die ſyſtematiſch von Sabo⸗ teuren ausgeſtreut werden, wird nochmals darauf hingewieſen, daß ſelbſtverſtändlich jeder Volksgenoſſe zur Wahlurne gehen muß und daß nichtabgegebene Stimmen nicht etwa als Ja⸗Stimmen gewertet werden, ſondern dem großen Bekenntnis für den Führer am 19. Auguſt verloren gehen. ſchaft der Landespolizei mit Fahnen, Muſik und Spielmannszug Aufſtellung. An der Spalier⸗ bildung beteiligen ſich ſelbſtverſtändlich alle Glie⸗ derungen der Partei, aber auch die nationalen Ver⸗ bände, die Turn⸗ und Sportgemeinde Hamburgs, uſw. Nach Abſchreiten der Front fährt der Führer zum Rathaus, wo der feierliche Empfang durch den Senat der Freien und Hanſeſtadt Hamburg ſtattfin⸗ den wird. Um 17 Uhr fährt der Führer vom Rathaus zur Beſichtigung der hamburgiſchen Hafen⸗ anlagen. Für die Zeit von 18 bis 20 Uhr ſind eine Reihe von Empfängen im Hotel „Atlantik“ vorgeſehen. An die Hamburger Bevölkerung iſt daher das Er⸗ ſuchen gerichtet worden, in dieſer Zeit, in der der Führer durch die Wahrnehmung der Regierungsge⸗ ſchäfte in Anſpruch genommen iſt, vor dem Hotel und in den umliegenden Straßen Ruhe zu bewahren und keinerlei Anſammlungen vorzunehmen, da der Reichskanzler den Wünſchen, ſich zu zeigen, nicht nachkommen könne. Um 20.30 Uhr ſpricht der Führer vom Rat⸗ hausſaal über alle deutſchen und viele aus⸗ ländiſche Sender zum deutſchen Volk. Nach Beendigung der Rundfunkrede wird er nach einer Ankündigung der Gauleitung noch vom Balkon des Rathauſes zu den verſammelten Maſſen das Wort nehmen. Für den Abend hat Hamburg noch eine beſondere Ueberraſchung vorbereitet. Eine feſtliche JTllumi⸗ nation der ganzen Stadt. Es bedarf keiner Betonnug, daß vom Adolf⸗Hitler⸗Platz aus, der einen wundervollen Durchblick auf die ſo reizvolle Binnen⸗ alſter geſtattet, dieſe Fenſterillumination ein pracht⸗ volles Bild geben wird. So hat das ſchöne Hamburg alles getan, ſich zum Empfang des Reichskanzlers zu ſchmücken. Aufruf der Kulturſchaffenden! — Berlin, 16. Auguſt. Die unterzeichneten Perſönlichkeiten richten fol⸗ genden Aufruf an die Oeffentlichkeit: Volksgenoſſen, Freundel Wir haben einen der Größten deutſcher Geſchichte zu Grabe getragen. An ſeinem Sarge ſprach der junge Führer des Reiches für uns alle und legte Be⸗ kenntnis ab für ſich und den Zukunftswillen der Nation. Wort und Leben ſetzte er zum Pfand für die Wiederaufrichtung unſeres Volkes, das in Ein⸗ heit und Ehre leben und Bürge des Friedens ſein will, der die Völker verbindet. Wir glauben an dieſen Führer, der unſeren heißen Wunſch nach Eintracht er⸗ füllt hat. Wir vertrauen ſeinem Werk, das Hingabe fordert jenſeits aller kritelnden Vernünftelei, wir ſetzen unſere Hoffnung auf den Mann, der über Menſch und Ding hinaus in Gottes Vorſehung gläu⸗ big iſt. Weil der Dichter und Künſtler nur in glei⸗ cher Treue zum Volk zu ſchaffen vermag und weil er von der gleichen und tiefſten Ueberzeugung kündet, daß das heiligſte Recht der Völker in der eigenen Schickſalsbeſtimmung beſteht, gehören wir zu des Führers Gefolgſchaft. Wir fordern nichts anderes für uns, als was wir anderen Völ⸗ kern ohne Vorbehalt zugeſtehen, wir müſſen es für dieſes Volk, das deutſche Volk fordern, weil ſeine Einheit, Freiheit und Ehre unſer aller Not und Wille iſt. Der Führer hat uns wiederum aufgefordert, in Vertrauen und Treue zu ihm zu ſtehen. Niemand von uns wird fehlen, wenn es gilt, das zu bekunden. Werner Beumelburg, Ernſt Barlach, Rudolf Bin⸗ ding, Hans Friedrich Blunck, Verleger Alfred Bruck⸗ mann, Richard Euringer, Profeſſor Emil Fahren⸗ kamp, Erich Feyerabend, Guſtav Frenſſen, Wilhelm Furtwängler, Profeſſor Dr. Eberhard Hanfſtaengel, Dr. ollen den Führer hören! Alle öffentlichen Gebäude flaggen Meldung des DN B. — Berlin, 16. Aug. Das deutſche Volk bekennt ſich am 19. Anguſt geſchloſſen und freudig zu ſeinem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Aus dieſem Anlaß flaggen auf Anordnung der Reichsregierund vom Freitag, den 17. bis einſchlie ßlich Sonntag, den 19. Anguſt, ſämtliche Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Kör⸗ perſchaften des öffentlichen Rechts und der öffent⸗ lichen Schulen. Dieſe Anordnung wird hiermit den Behörden amtlich mit dem Hinzufügen bekanntgegeben, daß eine ſchriftliche Mitteilung der Anordnung an ſie nicht ergeht. Guſtav Havemann, Erich Heckel, Profeſſor Eugen Hönig, Heinz Ihlert, Hans Johſt, Georg Kolbe, Er⸗ win Kolbenheyer, Werner Krauß, Franz Lenk, Heinrich Lerſch, Profeſſor Karl Lörcher, Architekt Walter March, Agnes Miegel, Börries Freiherr von Münchhauſen, Emil Nolde, Paul Pfund, Hans Pfitz⸗ ner, Profeſſor Dr. Wilhelm Pinder, Mies van der Rohe, Profeſſor Dr. h. c. Paul Schultze⸗Raumburg, Hermann Stehr, Richard Strauß, Joſeph Thorak, Generalintendant Heinz Tietjen, Oberbürgermeiſter Weidemann, Arnold Weinmüller. keen Die Auswirkung des Amneſtiegeſetzes Meldung des DNR. — Berlin, 16. Auguſt. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: In Aus⸗ wirkung des Geſetzes über Gewährung von Straf⸗ freiheit vom 7. Auguſt d.., das aus Anlaß der Vereinigung des Amtes des Reichspräſidenten mit dem des Führers und deutſchen Reichskanzlers von der Reichsregierung beſchloſſen wurde, und das am 10. Auguſt 1934 in Kraft trat, wurden allein im Bezirk Groß⸗Berlin bisher über 1000 Häftlinge auf freien Fuß geſetzt. Mit weiteren Haftentlaſſungen iſt in den nächſten Tagen laufend zu rechnen. Dieſe Zahl beweiſt ein⸗ deutig, wie weitgehend die Amneſtie iſt, und läßt einen ungefähren Rückſchluß auf die Zahl der Straf⸗ verfahren zu, die insgeſamt durch die Amneſtie zur Einſtellung kommen werden. Allerdings dürfte bis zur Feſtſtellung oer endgültigen Zahlen aus dem ganzen Reichsgebiet noch einige Zeit vergehen. Die weitgreifende Auswirkung des Geſetzes über die Gewährung von Straffreiheit läßt deutlich die Stärke der vertrauensmäßigen Verankerung der deutſchen Reichsregierung im Volke erkennen und charakteriſtiert am beſten die innerpolitiſche Entwick⸗ lung und Feſtigung Deutſchlands ſeit der Macht⸗ ergreifung durch den Nationalſozialismus. Zum holländiſchen Clearing Meldung des DN B. — Amſterdam, 17. Auguſt. In maßgeblichen Wirtſchaftskreiſen wird die Auf⸗ ſaſſung vertreten, daß das Inkrafttreten des De⸗ viſen⸗Clearinggeſetzes gegenüber Deutſchland keines⸗ wegs als eine unfreundliche Handlung, ſondern lediglich als ein Beſtreben Hollands, eine günſtigere Verhandlungsgrundlage zu ſchaffen, zu betrachten ſei. Man erwartet deshalb hier auch keine deutſchen Vergeltungsmaßnahmen ſondern hat die Ueberzeu⸗ gung, daß man auf beiden Seiten im Laufe der be⸗ vorſtehenden neuen Verhandlungen alle Anſtrengun⸗ gen zu einer befriedigenden Klärung der Lage un⸗ ternehmen wird. Aus Haager amtlichen Kreiſen verlautet hierzu, daß die niederländiſche Abordnung, die bereits in den erſten Auguſtwochen in Berlin über eine Neu⸗ regelung des Zahlungsverkehrs unterhandelte, ſich ſchon in den nächſten Tagen abermals nach Berlin begeben dürfte, um dort die Beſprechungen wieder aufzunehmen. Man ſcheint eine Löſung auf der Grundlage erzielen zu wollen, daß man ſich auf beiden Seiten zu einem freiwilligen Clearing entſchließt. eusschland zu Mute! Den Maiden zum Trutz Ale sabe JA 2. Seite/ Nummer 375 Eine Enttäuſchung für Herrn Knor Meldung des DN B. — Saarbrücken, 16. Auguſt. Der Internationale Oberſte Gerichtshof des Saargebietes in Saarlouis hat am Donnerstag in einer beſonderen Sitzung dem Haftentlaſ⸗ Jungsantrag des reichsdeutſchen Majors a. D. Dr. Schäfer entſprochen und dieſen ſofort in Frei⸗ heit geſetzt. Dr. Schäfer befindet ſich bereits wieder in Deutſchland. Mit der Perſönlichkeit Dr. Schäfers hatte ſich Präſtdent Knox beſonders eingehend in ſeinem letz⸗ ten Brief an den Völkerbund beſchäftigt, ihn als einen Kronzeugen für die angeblich illegale Tä⸗ tigkeit der Deutſchen Front angeführt. Wörtlich ſtand in dem Brief des Herrn Kuox in dieſer Hin⸗ ſicht zu leſen: „Die Regierungskommiſſion hatte nämlich vor einigen Wochen davon Kenntnis erhalten, daß ſaar⸗ ländiſche Landjäger mit der deutſchen Geheimen Staatspolizei in Trier in Verbindung getreten waren und ſtändige Beziehungen mit ihr unterhiel⸗ ten. Die dieſerhalb geführte Unterſuchung hat zur Verhaftung eines Deutſchen, der im Beſitz eines von der Polizeidirektion Darmſtadt auf einen falſchen Namen ausgeſtellten Paſſes war, ge⸗ führt. Die Angelegenheit iſt der Generalſtaats⸗ anwaltſchaft beim Oberſten Gerichtshof des Saar⸗ gebietes übergeben worden und wird zu gegebener Zeit vor dieſem Gerichtshof zur Verhandlung kommen.“ Dieſe Verhandlung hat am gefunden und hat zur Donnerstag ſtatt⸗ Haftentlaſſung des C. 27 Die Mahnung Hindenbuegs Ich danke der Vorſehung, daß ſie mich an meinem Lebensabend die Stunde der Wieder⸗ erſtarkung hat erleben laſſen. In Hindenburgs politiſchem Teſtament ſtehen folgende Sätze: Mein Kanzler Adolf Hitler und ſeine Be⸗ wegung haben zu dem großen Ziele das deutſche Volk über alle Standes⸗ und Klaſſenunter⸗ ſchiede zur inneren Einheit zuſammenzuführen, einen entſcheidenden Schritt von hiſtoriſcher Tragweite getan. * Ich ſcheide von meinem deutſchen Volk in der ſeſten Hoffnung, daß das, was ich im Jahre 1919 erſehnte und was in langſamer Reife zu dem 30. Januar 1933 führte, zu voller Erfül⸗ lung und Vollendung der geſchichtlichen Sen⸗ dung unſeres Volkes reifen wird. In dieſem feſten Glauben an die Zukunft des Vaterlandes kann ich beruhigt meine Augen ſchließen. „Schwerverbrechers“ Dr. Schäfer geführt. Wie ſchon in zahlreichen vorangegangenen Fällen mußte Knox diesmal wieder erfahren, daß pbhieſige Ereigniſſe nach Anſicht des Richters nicht die überragende Bedeutung und Fol⸗ genſchwere beſitzen, wie er in ſeinem Bericht an den Völkerbund glaubhaft machen will. Durch dieſe ſeine vorſchnellen eigenen Urteile, die die richterlichen Entſcheidungen vorweg⸗ zunehmen ſuchten, mußte ſich Knox ſchon öfters wie in dieſem Falle von den richter⸗ lichen Inſtanzen desavonieren laſſen. Wohlgemerkt handelt es ſich bei dem Saarlouiſer Obergericht nicht um die gefürchtete und verachtete „gleichgeſchaltete Saarjuſtiz“, ſondern um einen in jlar nationalen Gerichtshof, über den ſich weder Knox noch die Separatiſtenpreſſe mit Er⸗ folg beim Völkerbund beſchweren, geſchweige denn deſſen Urteile rückgängig machen können. Wenn ſogar ein internationaler Gerichtshof, der wahr⸗ haftig nicht in dem Verdacht einer Angſt vor der „Vergeltung“ von 1935 arbeitet, die Vergehen des Majors Schäfer als ſo geringfügig beurteilt, daß er auf Haftentlaſſung erkennt, war es zum minde⸗ ſten eine leichte übertriebene Maßnahme des beſorg⸗ ten Saarpräſidenten, darüber eingehend nach Genf zu berichten. Kommuniſtiſche Schießerei im Saargebiet Meldung des DNB. — Saarbrücken, 16. Auguſt. In Sulzbach, wo erſt kürzlich auf den Organi⸗ ſationsleiter der Deutſchen Front ein Revolveran⸗ ſchlag verübt worden war, ereignete ſich in der Nacht zum Donnerstag eine heftige Schießerei. 20 biss 25 Mann einer kommuniſtiſchen Klebe⸗ koplonne rotteten ſich zuſammen und eröffneten auf vier Sulzbacher Bürger, die ſie in ihrem Trei⸗ ben ſtörten, lebhaftes Revolverfeuer. Als Land⸗ jäger in Sicht kamen, flüchteten die Kommuniſten. Vier von ihnen konnten geſtellt werden. Einer der Kommuniſten warf bei der Feſtnahme den Revolver von ſich. Die Unterſuchung gegen die Feſtgenom⸗ menen iſt im Gange. Sie ſollten bereits dem Schnell⸗ richter vorgeführt werden, doch ordnete der Staats⸗ anwalt an, daß die ordentlichen Gerichte mit der An⸗ gelegenheit befaßt werden ſollen. Sportflugzeug abgeſtürzt — Berlin, 16. Auguſt. Am Donnerstag gegen 15 Uhr ſtürzte in der Nähe von Vechta ein Sportflugzeug wahrſcheinlich infolge Bedienungsfehlers ab. Der Führer Goebel wurde ſchwer verletzt. Die zweite Inſaſſin des Flugzeuges, die von zahlreichen Flugveranſtal⸗ tungen bekannte Fallſchirmabſpringerin Lucie Byezkowſky, kam bei dem Unfall ums Leben. ä Die vier Toten vom Matterhorn Zermatt, 16. Auguſt. Die Perſonalien der vier Perſonen, die am Matterhorn verunglückt ſind, ſind nunmehr feſtgeſtellt worden. Es handelt ſich um zwei Brüder aus Turin und zwei Brüder aus Bergamo. Die Ueberlebenden trafen am Fuße des Matterhorns wohlbehalten ein. Die Leichen der Er⸗ frorenen und Abgeſtürzten werden über den 3822 Meter hohen Tehodul⸗Paß nach Italien gebracht Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Auguſt 1931 Herrn v. Meldung des DNB. — Wien, 16. Auguſt. Bei der Ueberreichung des Beglaubigungsſchrei⸗ bens hielt Geſandter von Papen folgende Anſprache: „Herr Bundespräſident: Vom Herrn deutſchen Reichskanzler als außerordentlicher Geſandter und bevollmächtigter Miniſter in beſonderer Miſſion nach Wien entſandt, habe ich die Ehre, Ew. Exzellenz mein Beglaubigungsſchreiben zu überreichen, das zugleich von der Abberufung meines Herrn Amts⸗ vorgängers Mitteilung macht. Indem ich das ehrenvolle Amt übernehme, die deutſche Regierung bei der öſterreichiſchen Regierung zu vertreten, bin ich mir der hohen Bedeutung und Franz von Papen Verantwortung der Aufgaben bewußt, die dieſes Amt gerade unter den gegenwärtigen Verhältniſſen in ſich ſchließt. Es iſt der Wunſch der Reichs⸗ regierung und zugleich das letzte Ver⸗ mächtnis des verewigten Reichspräſi⸗ denten Generalfeldmarſchall von Hindenburg an mich, daß das leider getrübte Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich wieder in normale und freundſchaftliche Bahnen geleitet werde. Mein vornehmſtes Beſtreben wird es daher ſein, meine ganze Kraft für die Verwirk⸗ lichung dieſes Wunſches einzuſetzen und ſo dazu beizutragen, daß ſich in unſeren ſtaat⸗ lichen Beziehungen die Gefühle der Freund⸗ ſchaft wieder herſtellen, wie ſie unſerer tan⸗ ſendjährigen Stammes⸗ und Kulturgemein⸗ ſchaft entſprechen. Ich trete an dieſe große Aufgabe voll Zuverſicht heran, weil ich des feſten Glaubens bin, daß die auf Blutsverwandtſchaft und gemeinſamer Geſchichte beruhenden Bande zwiſchen un⸗ ſeren beiden Ländern unzerſtörbar ſind und weil ferner eine Zuſammenarbeit auf geiſtigem, ſozialem und wirtſchaftlichem Gebiet für den europäiſchen Wiederaufbau unerläßlich iſt. Deshalb hege ich die Hoffnung, daß ich bei meiner Tätigkeit auf die hohe Unterſtützung Ew. Exzellenz und die unentbehrliche Mitwirkung der öſterreichiſchen Regierung rechnen kann.“ Auf die Anſprache des Geſandten von Papen antwortete Bapens Miſſion in Seine Rede beim Amtsantritt und die Antwort des Bundespräſidenten ſammenarbeit mit den anderen Ländern Europas ee d baer Bundespräſident Miklas: „Herr Geſandter! Mit Vergnügen nehme ich aus Ihren Händen das Schreiben entgegen, durch das Sie Seine Exzellenz der Herr deutſche Reichskanzler als außerordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter des Deutſchen Reiches in Wien beglaubigt. Gleichzeitig übernehme ich das Abberufungsſchrei⸗ ben betreffend Ihren Vorgänger, den Herrn Ge⸗ ſandten Dr. Kurt Rieth. Mit Genugtuung habe ich Ihren Worten entnom⸗ men, daß Ew. Exzellenz in erſter Linie mit der be⸗ ſonderen Miſſion betraut ſind, im Sinne Ihres nun in Gott ruhenden großen Reichspräſidenten Gene⸗ ralfeldmarſchalls von Hindenburg das Verhältnis Wilhelm Miklas, der öſterreichiſche Bundespräſident zwiſchen Oeſterreich und oͤem Deutſchen Reich wie⸗ der zu einem normalen zu geſtalten. Ich bitte Ew. Exzellenz, die Verſicherung entgegenzunehmen, daß es auch mein aufrichtiger Wunſch iſt, unſeren Beziehungen von Staat zu Staat wieder jenen freundſchaftlichen Charakter zu geben, der den geſchicht⸗ lichen Gegebenheiten und ſo vieler Gemeinſamkeiten in Sprache und Kul⸗ tur unſerer beiden Staaten entſpricht. In dem Beſtreben nach Durchführung dieſer Aufgabe werden Ew. Exzellenz bei mir und der Bundesregierung jederzeit die vollſte Unterſtützung finden. In dieſem Zuſammenhang drängt es mich, auch der Hoffnung und zuverſichtlichen Erwartung Aus⸗ druck zu verleihen, daß auch auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet die zwiſchen unſeren beiden Staa⸗ ten beſtehenden Störungen beſeitigt werden und daß es uns gegönnt ſein wird, in wirtſchaftlicher Zu⸗ zur Ueberwindung der allgemeinen Wirtſchaftskriſe und zur Förderung des Wohlſtandes der Völker bei⸗ zutragen. Indem ich Ew. Exzellenz aufrichtig bitte, in dieſem Sinne auf meine Mitwirkung zu rechnen, heiße ich Sie, Herr Geſandter, in Oeſterreich freund⸗ lich willkommen.“ Daran knüpfte ſich eine in herzlichen Worten ge⸗ haltene Unterredung zwiſchen dem Bundespräſi⸗ denten und dem Geſandten von Papen. Meldung des DNB. — Berlin, 16. Auguſt. Der jetzige Geſandte in Wien, Vizekanzler a. D. von Papen, übergab dem Vertreter des DNB, um ſeine Meinung über den 19. Auguſt befragt, fol⸗ gende Erklärung: In dieſen Tagen nationaler Trauer um Deutſch⸗ lands heimgegangenen Ekkehard hat die uns feind⸗ liche Umwelt oft ſich in rätſelhaften Vermutungen über das politiſche Teſtament Hindenburgs ergangen, deſſen Veröffentlichung der National⸗ ſozialismus wahrſcheinlich niemals zulaſſen würde. Dieſes Teſtament nun habe ich vorgeſtern dem Führer übergeben, und es gibt keine beſſere Wider⸗ legung der genannten Verdächtigungen und keinen ſchlüſſigeren Beweis für die Loyalität, mit der der Führer die Erbſchaft des verewigten Feldmarſchalls zu übernehmen gelobt hat, als die Tatſache, daß er auch nicht einen Augenblick gezögert hat, das hiſtoriſche Dokument der Oeffentlichkeit zu über⸗ geben. Eine Mahnung des Meldung des DNB. — Berlin, 16. Aug. Der„Tag“ hat den Reichsaußenminiſter Frei⸗ herrn von Neurath gebeten, die beſondere außenpolitiſche Bedeutung des 19. Auguſt zu wür⸗ digen. Der Miniſter hat dieſer Aufforderung in werden. f Reichsaußenminiſter von Neurath v. Papen zum Teſtamente Hindenburgs Reichsaußenminiſters Der weſentliche Inhalt des Vermächtniſſes iſt der Wunſch Hindenburgs, die von ihm immer angeſtrebte, vom Führer am 30. Januar 1933 verwirklichte Einigung des geſamten deutſchen Volkes innerlich mehr und mehr gefeſtigt zu ſehen, um durch dieſe Einheit Deutſchland der Vollendung der ge⸗ ſchichtlichen Sendung unſeres Volkes zuzu⸗ führen. Dies iſt auch der einzige Wunſch Adolf Hitlers. 5 Wir können daher in dieſer Stunde nicht beſſer das Vermächtnis des geliebten Feldmarſchalls er⸗ füllen, als uns eng und unverbrüchlich um den Führer zu ſcharen. Nur die aus dem breiten Willen des Volkes geborene Einheit der Nation in Führung und Gefolgſchaft wird uns be⸗ fähigen, die Schwierigkeiten der Zeit zu überwin⸗ den, um als ſtarker Garant des Friedens unſerer geſchichtlichen und kulturellen Miſſion gerecht zu werden. 5 längeren Ausführungen entſprochen, denen wir fol⸗ gendes entnehmen: Die Entſcheidung am 19. Auguſt muß in erſter Linie eine möglichſt eindrucksvolle Demonſtration unſeres Freiheitswillens werden. Min müſſen alle hinter den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler treten, um der Welt zu zeigen, daß wir alle hinter ihm ſtehen bei ſeinem großen Werk der Einigung und Befreiung Deutſchlands. Im Mittelpunkt unſerer gegenwärtigen Außenpolitik ſteht die Frage der Gleichberechtigung Der Verſailler Vertrag hat uns in vieler Hinſicht diskriminiert, am weſentlichſten dadurch, daß er uns eine einſeitige Abrüſtung aufzwang. Solange wir uns in dieſem Zuſtand einſeitiger Abrüſtung und Wehrloſigkeit befinden, ſind wir nicht gleichberechtigt unter den Völkern und unſere außenpolttiſche Handlungsfrei⸗ heit iſt weſentlich beſchränkt. Dies hat die ganze Nachkriegszeit in wahrhaft erſchreckender Deutlich⸗ keit bewieſen. Wir würden auch in Zukunft den größten Gefahren ausgeſetzt ſein, wenn wir unſere Lage auf dem Rüſtunsgebiet nicht ändern würden. Denn die anderen Staaten— das haben die viel⸗ jährigen Abrüſtungsverhandlungen in Genf klar er⸗ wieſen— wollen offenbar ſelbſt nicht abrüſten, jeden. falls nicht in abſehbarer Zeit. Unſere Lage inmitten Europas und inmitten hochgerüſteter Staaten erlaubt es uns nicht, waffenlos zu bleiben. Denn immer, wenn wir ſchwach waren, wurden wir der militäri⸗ ſche Tummelplatz Europas. Es iſt der Sinn unſerer Forderung auf militäriſche Gleich⸗ berechtigung, daß wir in der Lage ſein wol⸗ len, ähnliches Geſchehen unſerem Volke in Zukunft zu erſparen. Weil wir einen geſicherten deutſchen Frieden wollen, weil wir uſere höchſte nationale Pflicht darin ſehen, unſerem Volk einen Frieden in Ehre und Freiheit zu ſichern, deshalb fordern wir Gleichberechtigung. Wir fordern ſie als ein Naturrecht unſeres Volkes. Trotzdem wird dieſe Forderung in einem Teil des Auslandes immer noch bekämpft und abgelehnt. Man verſucht, unſere Abſichten zu verdächtigen und gibt ſich der trügeriſchen Hoffnung hin, wir würden in unſeren Bemühungen um die Durchſetzung unſe⸗ rer Forderung erlahmen. Dabei ſpielt die Hoffnung auf Gegenſätze innerhalb unſeres Volkes eine wichtige Rolle. Unter dieſem Geſichtswinkel ſehen Sie die Eutſcheidung, vor der das deutſche Volk am 19. d. M. ſteht. Steht das deutſche Volk noch ebenſo geſchloſſen hinter Hitlers Politik der Gleichberechtigung und Freiheit wie am 12. November? Das ſind die Fragen, die ſich das Ausland zum 19. Auguſt ſtellt. Auf ſie müſſen wir am 19. eine eindeutige Antwort geben. Ueber die Lebensfragen unſeres Volkes kann und darf es keine Meinungsvperſchiedenheiten geben. Wenn es darum geht, eine wuchtige Kundgebung unſeres nationalen Willens zu vollbringen und für Einigkeit, Gleichberechtigung, Sicherung des Frie⸗ Hens in Ehre und Freiheit unſere Stimme zu geben, darf niemand an der Wahlurne fehlen. Deshalb am 19. Auguſt mit Adolf Hitler für Deutſchlands Frei⸗ heit und Zukunft! Pariſer Intrigen gegen Hindenburgs Teſtament Meldung des DNB. — Paris, 16. Auguſt. Die Pariſer Blätter veröffentlichen den Work⸗ laut des Teſtaments Hindenburgs an erſter Stelle und verſehen es teilweiſe mit eigenen Kommentaren. Während die einen den Anſchein zu erwecken ver⸗ ſuchen, als ob das Teſtament in allen ſeinen Teilen nicht echt ſei(), und die anderen den Umſtand unterſtreichen, daß es erſt 13 Tage nach dem Tode des Reichspräſidenten und kurz vor der Volks⸗ abſtimmung veröffentlicht wird, wollen wieder andere darin keine reſtloſe Anerkennung der politi⸗ ſchen Ziele des Führers erblicken.()) Es iſt der immer wiederkehrende krampfhafte Verſuch der franzöſiſchen Blätter, zu intrigte⸗ ren und alles, was in Deutſchland vor ſich geht, zu verwiſchen und zu trüben, um es der Oeffentlichkeit in entſtellter Form vor⸗ ſetzen zu können. „Echo de Paris“ veröffentlicht das Teſtament mit dem Zuſatz, daß der erſte im Jahre 1919 geſchriebene Teil beſtimmt authentiſch ſei. Im ganzen genommen, ſtelle es eine kräftige Propaganda für den Führer dar. „Journal“ erklärt, man wiſſe nicht, ob der zweite Teil ebenfalls von der Hand Hindenburgs geſchrieben ſei, kommt aber auch zu der Schlußfolge⸗ rung, daß der verſtorbene Reichspräſident das Werk Hitlers anerkenne und dem Führer ſeinen Dank ausſpreche. „Petit Journal“ erklärt, es ſei noch nicht möglich, eine Ausſprache über die Echtheit des Teſtaments zu eröffnen. Jeder Kommentar ſei da⸗ her vorläufig überflüſſig. Man müſſe aber zugeben, daß das ſenſationelle Schriftſtück die Rolle, die der „alte Herr“ geſpielt habe, genau ſo wiedergebe, wie ſie die Geſchichte aufnehmen werde. Während alſo dieſe oͤrei Blätter die Anſicht ver⸗ treten, daß das Schriftſtück eine volle Anerkennung Hitlers und ſeiner Politik ſei, aber zwiſchen den Zei⸗ len den hilflos anmutenden Verſuch unternehmen, ſeine Echtheit in Zweifel zu ſtellen, iſt der„Ma⸗ tin“ ganz entgegengeſetzter Auffaſſung. Das Blatt zweifelt nicht daran, daß es ſich um das Teſtament des Reichspräſidenten handelt. Es ſei im übrigen nicht das Schriftſtück eines ſtolzen Erneuerers des Reiches, ſondern eines Dieners des alten preußiſchen Staates. Starhemberg in Venedig — Mailand, 16. Auguſt, Der öſterreichiſche Bundesvizekanzler Starhem⸗ berg hat am Mittwoch ſeinen Rückflug nach Wien in Venedig unterbrochen. Auf dem Flugplatz hatte zu ſeinem Empfang eine Abteilung Schwarzhemden und Jungfaſchiſten Paradeaufſtellung genommen. Fürſt Starhemberg beſichtigte in Begleitung des Präfekten und ſpnſtiger Behördenvertreter im Laufe des Tages das Schulſchiff„Seilla“ der faſchiſtiſchen Balilla⸗Jugendorganiſationen und ſtattete dann den faſchiſtiſchen Jugendorganiſationen ſowie verſchiede⸗ nen faſchiſtiſchen Jugendeinrichtungen einen Beſuch ab. Fürſt Starhemberg wird vorausſichtlich am Freitag Venedig in Richtung Wien verlaſſen. Auflöſung der öſterreichiſchen Bauernwehr — Wien, 16. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt: Der Staatsſekretär für Sicherheitsweſen hat die Oeſterreichiſche Bauernwehr(früher Grüne Wehr genannt) und alle ihre Unterverbände aufgelöſt, und die bedingungsloſe Entwaffnung angeordnet. Die Oeſterreichiſche Bauernwehr war die Wehrformation des Landbundes. e Oeſterreichs Bundesheer — Paris, 15. Auguſt. Der„Temps“ beſtätigt, daß nicht nur der engliſchen, ſondern auch der fran⸗ zöſiſchen Regierung ſowie den übrigen Regierungen der ehemals alliierten Mächte ein Antrag der öſter⸗ reichiſchen Bundesregierung zugegangen iſt, noch für ein weiteres Jahr ein Bundesheer von 30 000 Mann behalten zu dürfen. Bekanntlich war die Heeresſtärke im Herbſt 1933 von 22 000 auf 90 000 Mann heraufgeſetzt worden. FE Tr Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗Handeksteil: 55 R. Schönfelder Feuilleton: i. B. Hans Alfred Meißner„ Lokalen del Richard Schönfelder Sport: i. B. Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilh. Fennel— Anzeigen 5 — C. W. Fennel Südweſtdeutſche und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, 1 e e 0 9— 800 Neue Manne eimer Zeitung. Mannheim,— 5. Schriftlettung in Berlin: Dr. Fritz Fill tes, W. 38, Viktorlaſtraße 96 Mittags ⸗Ausgabe& 18 504 5 B 8881, 5 5 eſamt⸗D.⸗ A. Juli 1984, 21885 2 25 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rucvorn , 1934 rt un ichs ol⸗ in wollen, ſehen, Freiheit vürden J unſe⸗ itze ige Sie olk olk itik am ſich ſie ort geben, alb am 3 Frei⸗ i uguſt. Wort⸗ Stelle ntaren. en ver⸗ Teflen Imſtand n Tode Volks⸗ wieder politi⸗ afte gie⸗ ſich 8 or: ent mit riebene ommen, Führer het, ob nburgs tßfolge⸗ 8 Werk Dank nicht it des ſei da⸗ ugeben, die der be, wie cht ver⸗ ennung en Zei⸗ tehmen, „M a⸗ Blatt ſtament übrigen rs des 1ßßiſchen uguſt⸗ tarhem⸗ Wien in jatte zu hemden ommen. ing des n Laufe iſtiſchen inn den rſchiede⸗ Beſuch ich am wehr tgeteilt: hat die e Wehr löſt, und et. Die mation zeſtätigt, er fran⸗ erungen r öſter⸗ noch für 30 000 war die F 30 000 ä— steil: 1. L. alen Teil veſtdeutſche — Anzeigen Mannheim zue Mann aſtraße 48 i Rückport l 1 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Auguſt 1934 Auslandsecho des Hindenburg-Teſtamentes Mißgüntige Stimmen in London Meldung des DNB. — London, 16. Auguſt. Der Berliner Korreſpondent der Times“ ſagt zu dem politiſchen Teſtament des Reichspräſidenten von Hindenburg, das Dokument überlaſſe Hitler, wenn nicht direkt, ſo doch indirekt, das Schickſal Deutſchlands. Da es drei Tage vor der Abſtimmung herauskommt, dürfte es, nach An⸗ ſicht des Korreſpondenten, einen großen Einfluß auf Leute ausüben, die noch nicht beſchloſſen hätten, ihr ga abzugeben. Im übrigen veröffentlicht die „Times“ wie mehrere andere Blätter eine ausführ⸗ liche und ſachliche Wiedergabe des Inhalts des Teſtaments. Die Kommentare der Londoner Heimat⸗ ſchriftleitungen zu der Veröffentlichung des politiſchen Teſtaments des verſtorbenen Reichsprä⸗ denten von Hindenburg laſſen erkennen, wie ver⸗ ſtändnis los man dort, im Gegenſatz zu manchen Berliner Korreſpondenten, den Ereigniſſen in Deutſchland gegenüberſteht. So ſagt„Daily Ex⸗ preß“ ironiſch, plötzlich ſei„das lange vermißte Dokument gefunden worden“. An ſeiner Echtheit ſei kein Zweifel möglich, denn Herr von Papen ſetze ſich dafür ein. Die weiteren Ausführungen des Blattes ſind üble Verleumdungen der deutſchen Propaganda. Ebenſo wenig Gnade findet das politiſche Teſtament Hindenburgs vor den Augen des„Daily Herald“, des Blattes der Labour⸗Party, das auch in ironiſcher Form den In⸗ halt und die Gunſt des Zeitpunktes, in dem es er⸗ ſchien, beklagt. „Daily Telegraph“ überſchreibt ſeine Mel⸗ dung:„Hindenburg vermacht Deutſchland an Hitler“. In ſeinem Leitaufſatz nennt das Blatt die Veröffent⸗ lichung im gegenwärtigen Augenblick ein Meiſter⸗ ſtück der Propaganda. Das Blatt geht in ſeiner Ent⸗ täuſchung über den Inhalt des Teſtaments ſoweit, Hindenburg einen Opportuniſten zu nennen. Es verſucht ferner, den Sinn und Inhalt durch den Hinweis darauf herabzuſetzen, daß das Teſtament vom 11. Mai datiert ſei,„d. h. nach der Zeit, in der der Streit zwiſchen den Monarchiſten und dem linken Flügel der Nationalſozialiſten leb⸗ haft geworden war, aber andererſeits vor der Hin⸗ richtung der Leute der Linken“. Früher hatte man in engliſchen Blättern leſen müſſen, die Ereigniſſe des 30. Juni hätten„Leute der Rechten“ getroffen. Die Ratloſigkeit der engliſchen Preſſe kommt durch nichts deutlicher zum Ausdruck.„News Chro⸗ niele“ erklärt u.., Reichspräſident von Hinden⸗ burg enttäuſche die Leute, die gehofft hätten, er werde einen Nachfolger ernennen. Aber er zeige, daß er„mindeſtens bis zum Mai“()) Vertrauen zu Hitler hatte. Die Meinung der däniſchen Preſſe ö Meldung des DNB. — Kopenhagen, 16. Auguſt. Das politiſche Teſtament Hindenburgs wird von der zäniſchen Preſſe in großer Aufmachung ver⸗ üffentlicht.„Hindenburg huldigt Hitler“ und„Eine Huldigung für die Reichswehr und deren Unabhän⸗ gigkeit“ ſo überſchreiben die Blätter das Teſtament. In der konſervativen„Dagens Nyheder“ wird es als natürlich und verſtändlich bezeichnet, daß der Soldat Wilhelms J. und Wilhelms II. im Glauben an die Zukunft der Monarchie geſtorben ſei und daß er es in ſeinem Teſtament habe ſagen wollen; doch würde der Gang der Ereigniſſe dadurch nicht geändert werden können. Was die Reichswehr an⸗ gehe, ſo wird nach einem Hinweis auf die„ſchönen umd ſtarken Worte“ Hindenburgs über die Reichs⸗ wehr deren Unabhängigkeit betont. Im Dritten Reich ſei die Reichswehr auf den Platz geſtellt worden, den der große verſtorbene Generalfeldmarſchall ge⸗ wünſcht habe. Die demokratiſche„Politiken“, die das Teſta⸗ ment als ein„Ja für Hitler“ bezeichnet und da⸗ von ſpricht, daß das verſtorbene Staatsoberhaupt, der Feldmarſchall und Reichspräſtdent dem neuen Staats⸗ oberhaupt, dem Führer und Reichskanzler ſeine Stimme und damit eine Art moraliſcher Sank⸗ tion gegeben habe, geht auch auf die Abſtimmung des kommenden Sonntag ein. Das Blatt glaubt, daß auch das deutſche Volk Hitler ſeine ausdrückliche„mo⸗ raliſche Sanktion“ geben und Deutſchland ſich erneut zu Hitler bekennen werde. Das Blatt kann ſich aber nicht einige durch nichts gerechtfertigte Gehäſſig⸗ keiten über die Vorbereitung der Abſtimmung, das Wahlgeheimnis uſw., verſagen Bundespräſident Miklas empfängt den neuen deutſchen Geſandten Meldung des DNB. — Wie u, 16. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt: Der neuernannte deutſche Geſandte, Franz von Papen, iſt Donners⸗ tag, um 12 Uhr mittags, in Begleitung des diploma⸗ tiſchen Perſonals der Geſandtſchaft beim Bundes⸗ präſidenten Miklas erſchienen um ihm ſein Beglau⸗ bigungsſchreiben zu überreichen. Der Geſandte wurde vom Kabinettskommiſſär, Dr. Galli, feierlich ein⸗ geholt. Eine Ehrenkompanie leiſtete bei der An⸗ und Abfahrt unter den Klängen des Generalmarſches die Ehrenbezeugung. Bei der Ueberreichung des Beglaubigungsſchreibens, die nach Austauſch freundſchaftlicher Anſprachen ſtattfand, waren Bundesminiſter Dr. Berger⸗Waldenegg und Kabinettsdirektor Klaſterſky anweſend. Beſuch im Bundeskanzleramt Meldung des DNB. — Wien, 16. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt: Der neue deutſche Ge⸗ ſandte, Herr von Papen iſt Donnerstag vormit⸗ tag in Begleitung des deutſchen Geſchäftsträgers, Prinz Erbach, und ſeines Sekretärs, von Tſchirſchky, im Bundeskanzleramt erſchienen, um dem Generalſekretär für Auswärtige Augelegen⸗ heiten, Peter, dem Bundesminiſter für Auswärtige Angelegenheiten, Berger⸗Waldenegg, und dem Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg ſeinen An⸗ trittsbeſuch abzuſtatten. Wiener Braunbuch über den 25. Jull Wir müſſen erwarten, daß durch unberechtigte Verdächtigungen Deutſchlands unſere ehrliche Verſtändigungsbereitſchaft nicht durchkreuzt wird (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 15. Auguſt. In offiziöſen Wiener Kreiſen wird angekündigt, daß die öſterreichiſche Regierung demnächſt ein Braun⸗ buch über die Vorgänge des 25. Juli herauszugeben beabſichtigt. Leider hat es den Anſchein, als ob man bei der Gelegenheit die unbegründeten Vorwürfe, die im Zuſammenhang mit dem Aufſtand gegen Deutſchland erhoben wurden, wiederholen will. Die Reichsregierung kann indes dieſer Veröffent⸗ lichung mit Ruhe und dem beſten Gewiſſen entgegen⸗ ſehen. Die Erfahrungen, die wir bisher mit anderen öſterreichiſchen Braunhüchern gemacht haben, ſprechen nicht gerade für deren Beweiskraft und Ueberzeu⸗ gungsſtärke. Wie erinnerlich, wurde im vorigen Sommer zur Zeit des Katholikentages in Wien ein Ganz Deutſchland hört die Hamburger Rede des Führers Meldung des DNB. — Berlin, 16. Auguſt. Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Der Führer ſpricht am Freitag, den 27. Auguſt, abends 29 Uhr bis 10.00 uhr vom Hamburger Rat⸗ haus über alle deutſchen Sender. Dieſe große Rede wird vom ganzen deutſchen Volk gehört. Die Organiſationen der NSDAP ha⸗ dafür im weiteſten Umfang Gemeinſchafts⸗ empfang vorbereitet. Näheres iſt durch die jeweilige örtliche Preſſe zu erfahren. Volksgenoſſen und Volksgenofſinnen! Es darf am Freitagabend in Deutſchland nieman⸗ den geben, der die Rede des Führers nicht hörte. Neben den großen gemeinſamen Kundgebungen ſollen ſich diejenigen, die nicht daran teilnehmen u, zum gemeinſchaftlichen Empfang in den Wohnungen verſammeln. Volksgenoſſen ohne Rundfunk ſollen von ſolchen, die Rundfunk beſitzen, eingeladen werden, mit ihnen ſammen die Rede des Führers zu hören. Die Kundgebungen auf öffentlichen Plätzen, die die Rede des Führers übertragen, müſſen gewaltige Demonſtrationen der Einheit und des Vertrauens des deutſchen Volkes zu Adolf Hitler werden. Reichspropagandaleitung der NSDAP. Ein Appell des Reichsvpreſſechefs Meldung des DNB. — Berlin, 15. Auguſt. Der Reichspreſſechef der NSDAP. Dr. Otto Dietrich, veröffentlicht im„Völkiſchen Beobach⸗ ter“ zur Volksabſtimmung am 19. Auguſt längere Ausführungen, in denen es u. a. heißt: Was ſich in dieſen Tagen bei der innerpolitiſchen Formgebung des deutſchen Volkes abſpielt und was dieſes Volk zür Zeit aus ſich ſelbſttätig geſtaltet, das iſt die reſt⸗ loſe Verwirklichung der Einheit von Volk und Staat, die höchſte Vollendung des orga⸗ niſchen Führerprinzips innerhalb einer Nation. Denn das dem Volke unmittelbar zur Abſtimmung vorgelegte Reichsgeſetz, wonach das Amt des Reichs⸗ bräſidenten mit den des Reichskanzlers in der Hand Adolf Hitlers vereinigt wird, gibt dem Führer eine tellung an der Spitze der Nation, in der er nur noch Gott und dem Volke verantwortlich iſt. Wenn dieſes Geſetz vom Volke ſanktioniert wird, dann hat es aus ſich ſelbſt heraus den deutſchen Führerſtaat geboren. Es iſt das die letzte Verwirklichung einer Idee, um die das deutſche Volk mehr als 1000 Jahre gerungen hat, ehe ſie der Nationalſozialismus durch die Perſönlichkeit ſeines Schöpfers in einem einzigen kühnen Wurf zum Durchbruch brachte. Am 199. Auguſt wird das deutſche Volk zum erſten Male in ſeiner Geſchichte das deutſche Erbübel aus ſich ſelbſt heraus beſeitigt und überwunden haben. Es wird durch Adolf Hitler den wahren deutſchen Volksſtaat vollenden, der nicht auf den Spitzen der Bajonette, ſondern zutiefſt im Herzen des deutſchen Volkes ruht. Es wird vor aller Welt Zeugnis ab⸗ legen, daß ſich in Adolf Hitler heute das deutſche Volk verkörpert, weil es ſich ſelbſt in ihm und ſei⸗ ner Perſönlichkeit wiederfindet. Wenn das deutſche Volk am 19. Auguſt Adolf Hitler zum alleinigen Führer der Nation erhebt, erhebt es ſich ſelbſt. An dieſem Tage ſtimmt das deutſche Volk über ſich ſelbſt ab! Ein Aufruf des Reichsbiſchofs zur Volksabſtimmung Meldung des DN B. — Berlin, 16. Aug. Der Reichsbiſchof und der Rechtswalter der Deutſchen Evangelſchen Kirche, Miniſterialdirektor Jäger, haben folgenden Aufruf erlaſſen: Am 19. Auguſt 1934 iſt das deutſche Volk zur Ent⸗ ſcheidung aufgerufen. Aus Not und Verzweiflung hat unſer Führer und Kanzler das deutſche Volk zu ſeiner völkiſchen Beſtimmung zurückgeführt. Unſer Volk ſteht mit feſter Zuverſicht im Anfang eines neuen Lebensabſchnitts. Wir alle ſind die lebenden Zeugen dieſer gewaltigen Wandlung, die wir fromm als die gnädige Fügung der Vorſehung betrachten. Solch ſichtbares Walten göttlicher Fügung mit un⸗ ſerem Volke verpflichtet zu ganzer Hingabe und gan⸗ zem Vertrauen.„Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben“. Unſer Führer braucht für das rieſengroße Werk des friedlichen Aufbaues das ungeteilte Vertrauen des ganzen Volkes. Nach dem Heimgang des geliebten Vaters des Vaterlandes bleibt der Führer, der uns als Ver⸗ heißung und Inbegriff unſerer völkiſchen Sehnſucht aus göttlichem Willen als der Geſtalter des deut⸗ ſchen Lebens geſchenkt iſt. In ſteter Treue umgibt die evangeliſche Kirche Führer und Volk mit ihren Gebeten. Aber ſie ruft auch auf zu verantwortungs⸗ bewußtem Handeln, wie es der 19. Auguſt fordert. Der Führer hat, indem er den Kampf gegen die volksfeindlichen Mächte führte, ſeine ſtarke Hand auch über die evangeliſche Kirche gehalten. Dadurch iſt der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, die in der zu Ende gegangenen Epoche eine Zeit ſchwerer Heim⸗ ſuchungen erlebt hat, die Möglichkeit zurückgegeben, ſich ihrem Weſen gemäß als Glied des Volksganzen zu entfalten. Am 19. Auguſt werden deshalb Volk und evangeliſche Kirche in Vertrauen und Treue dem Führer ihr Ja ſagen. Die kirchlichen Führer ſind verpflichtet, öͤieſe Kundgebung mahnend recht⸗ zeitig zur Kenntnis aller evangeliſchen Volksgenof⸗ ſen zu bringen. Braunbuch von amtlichen öſterreichiſchen Stellen herausgegeben, das die ungeheuerlichſten Vor⸗ würfe gegen die Reichsregierung erhob. Unter anderem wurde in dieſem von der öſter⸗ reichiſchen Regierung ausdrücklich gebilligten Mach⸗ werk behauptet, daß Deutſchland gemeinen Mördern Aſyl gewähre und ihre Auslieferung an Oeſterreich verweigere, und daß die Reichsregierung Rechts⸗ brecher zum Kampf gegen Oeſterreich mobiliſiere. Das Auswärtige Amt hat ſich ſeinerzeit in einer Reihe mündlicher und ſchriftlicher Proteſte gegen dieſe Be⸗ hauptungen gewandt. Die öſterreichiſche Regierung ſchwieg ſich jeoͤoch aus. Erſt nach einem halben Jahr erhielten wir die immerhin merkwürdige Antwort, daß das Wiener Kabinett mit der Sammlung des Materials beſchäftigt ſei. Mit dieſer Auskunft ſtellte ſich die öſterreichiſche Regierung in geradezu erſtaun⸗ licher Weiſe bloß. Sie gab damit indirekt zu, Haß ſie die Anklagen gegen die Reichsregierung gebilligt und gefördert, aber erſt nachträglich damit begonnen habe, das Material zur Begründung dieſer Vorwürfe zu ſammeln und zu prüfen. Die Reichsregierung konnte einwandfrei nachweiſen, daß alle von Wien geſtellten Aus lieferungsanträge genehmigt wurden. Lediglich in einem Fall, der ſich damals noch in dem üblichen Geſchäftsgang befand, ſtand die Genehmigung aus. Es wäre für die Beſtrebungen zu einer Beſſerung der Beziehungen zwiſchen dem Reich und Oeſterreich, an der Deutſch⸗ land aufrichtig mitarbeitet, ſehr bedauerlich, wenn das neue Braunbuch in der gleichen Weiſe die Atmoſphäre mit unkontrollierten Verunglimpfungen gegen Deutſchland zu vergiften uchte, wie das Braunbuch vom vorigen Sommer. Die Rolle Dr. Mintelens Meldung des DNB. — Wien, 16. Auguſt. Zu Beginn der Verhandlung im Ravag⸗Prozeß ſtellte die Verteidigune den Antrag, das Militär⸗ gericht möge die Strafakten gegen Dr. Rintelen und Genoſſen herbeiſchaffen und ſie zur Verleſung bringen, denn nur auf Grund der Ausſage Rintelens und ſeiner Mitſchuldigen könne der wahre Umfang der Schuld der Angeklagten feſtgeſtellt werden. Nach längerer Beratung wies der Gerichtshof dieſen An⸗ trag ab, weil die Tatſache, daß der Aufſtand am 25. Juli von höherer Stelle inſzeniert wor⸗ den ſei, als gerichtsbekannt angenommen werden könne. Schweres Bergunglück am Matterhorn 4 Tote Meldung des DNB. — Zermatt(Schweiz), 16. Auguſt. Am Matterhorn ereignete ſich am Mittwoch ein ſchweres Bergunglück, bei dem vier Italiener ums Leben kamen. Sieben Touriſten, alles Italiener, waren am Dienstag von Breuil am Val Tournanche aufgebrochen und ſuchten am Mittwoch in zwei Gruppen von drei und vier Mann von der Südſeite her das Matterhorn zu beſteigen. Von der Dreiergruppe wurde unterwegs einer von Unwohl⸗ ſein befallen und löſte ſich vom Seil ab, um zurück⸗ zubleiben. Plötzlich kamen die beiden anderen Teil⸗ nehmer ins Rutſchen und ſtürzten etwa 500 Meter tief ab. Sie waren ſofort tot. Die Nachricht von dem Unglück wurde von dem Ueberlebenden dieſer Gruppe ins Tal gebracht. In⸗ deſſen hatte die Vierergruppe den Gipfel am ſpäten Mittwochabend erreicht und ſchickte ſich an, in der Nähe des Gipfels zu übernachten. Die herrſchende Kälte ſetzte den Bergſteigern aber ſo zu, daß zwei von ihnen erfroren. Die beiden anderen konnten ſich bis zur Mutterhornhütte ſchleppen. Die Namen der vier Toten konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Hindenburgs Vermächtnis * Mannheim, 16. Auguſt. Das politiſche Teſtament Hindenburgs, das des bisherige Vizekanzler von Papen im Auftrage des Oberſten von Hindenburg dem auf dem Oberſals⸗ berg bei Berchtesgaden weilenden Führer und Reichskanzler übergeben hat, ſtellt ein geſchicht⸗ liches Dokument dar, das dem deutſchen Volke für alle Zeiten heilig ſein wird. Denn dieſer Ab⸗ ſchied des verewigten Generalfeldmarſchalls und Reichspräſidenten vom Kanzler und vom deutſchen Volke zeigt für immer, was der große Tote uns war, iſt und ſtets bleiben wird: der verkör⸗ perte Glaube an Deutſchlandd, der uner⸗ ſchütterlich als ein gewaltiges Denkmal, das allen Deutſchen eine Mahnung, eine Stärkung und einen Anſporn zu geben hatte, daſtand, ſolange dieſer ge⸗ waltige Recke noch unter uns lebte. Dieſe Vorſtel⸗ lung hat ſich tief in das Herz des deutſchen Volkes eingegraben und wird ſortgeerbt werden von Ge⸗ ſchlecht zu Geſchlecht. Später einmal, wenn Deutſch⸗ land überall ſeine Kämpfe und ſein Ringen um ein neues Glück zum Ziele geführt haben wird und Rückſchau auf alles das hält, was die Generationen des Krieges und der langen Nachkriegszeit an Ein⸗ ſatz, Opfer und Kraft geben mußten, bis Deutſch⸗ land wieder groß war— dann wird Hindenburgs politiſches Teſtament in der Sprache unſerer Zeit künden, daß nur der unbeirrbare Glaube an Deutſch⸗ land und der einige Zuſammenhalt aller Volksge⸗ noſſen zum nationalen Siege führt. Und dann wer⸗ den ſie wiſſen, wer Hindenburg war: der treue Ekkehard Uns Zeitgenoſſen, die wir gleichſam ein jeder noch ein perſöaliches Verhältnis zum Feldmarſchall ge⸗ habt haben, iſt das Teſtament der Anruf eines Un⸗ vergeßlichen zur Pflichterfüllung. Hindenburg tritt noch einmal mit der ganzen ruhigen Klarheit, die wiederum Ruhe und Erkenntnis ausſtrahlt, vor das Volk. Er ſchreibt, mit einer wundervoll gemeſſenen Kraft des Ausdrucks, ſeinen politiſchen Rechen⸗ ſchaftsbericht und, indem er nochmals dem Füh⸗ rer und Kanzler ſein Vertrauen bekundet, wendet er ſich an das ganze Volk, in treuer Arbeit am Wiederaufſtiege zuſammenzuſtehen. Sein Glaube an das Vaterland fußt auf dem Vertrauen zum Volk und ſeinen Kräften. In dieſem Glauben an die deutſche Zukunft hat Hindenburg beruhigt die Au⸗ gen geſchloſſen. Es iſt an uns, dafür zu ſorgen, daß die Zuver⸗ ſicht des großen Toten von Tannenberg in Erfül⸗ lung geht. Sie wird es, weil wir ja ſelbſt die⸗ ſen Glauben in uns tragen. Ergriffen lieſt man die 1919 geſchriebenen Sätze aus Hindenburgs damaligem Buche, daß er im Niederbruch der erſten Nachkriegszeit nicht daran gezweifelt habe, daß es den Beſten unſeres Vaterlandes gelingen werde, „neue Ideen mit den koſtbaren Schätzen der früheren Zeit zu verſchmelzen und aus ihnen vereint dauernde Werte zu prägen zum Heil unſeres Vaterlandes“. In jenen Tagen war Hindenburg ein Siebzigjähri⸗ ger, und er glaubte, daß ſein Leben ſich bald erfüllen werde. Da ſchrieb er mit ſeheriſchem Blick dieſe prophetiſchen Worte. Sie waren lebendig in ihm ſelbſt als ſein Glaube, als er dann als Reichspräſt⸗ dent an die Spitze des deutſchen Volkes berufen wurde. Her haben wir letzten Endes das klare Be⸗ kenntnis, weshalb der Weiheakt von Potsdam, bei dem er ſeinen Bund mit dem Kanzler des jungen Deutſchlands ſchloß, für ihn einen aus letzten ſeeli⸗ ſchen Tiefen kommenden, deutſche Verheißung ver⸗ kündenden Vorgang bedeutete. Derſelbe Hindenburg, der nach der Heimkehr von tauſend Schlachtfeldern ſchrieb, er habe das Heldenringen ſeines Vaterlan⸗ des geſehen und„glaube nie und nimmermehr, daß es ſein Todesringen geweſen iſt“, dankt in ſeinem politiſchen Teſtament der Vorſehung, daß ſie ihn an ſeinem Lebensabend„‚die Stunde der Wieder⸗ erſtarkung hat erleben laſſen“. Hindenburgs Dank an jeden Deutſchen, der am Wiederaufſtieg ſelbſtlos mitgearbeitet hat, wirkt in dieſen Tagen wie ein Appell an alle. Wir treten an zur Volksabſtimmung, die den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zum deutſchen Staatsoberhaupt machen wird. Hinden⸗ burg, das leuchtet uns aus dem Teſtament entgegen, Hat ſich dem Kanzler tief verbunden gefühlt dadurch, daß er und ſeine Bewegung die innere Einheit ſchu⸗ fen. Das Teſtament gibt nun Adolf Hitler das Ge⸗ leit in der weiteren Arbeit für Deutſchland. Das ganze Volk weiß ſich einig mit dem Glauben des Feldmarſchalls, es wird am Sonntag Adolf Hitler millionenfach zurufen, daß es ihm zur Verfügung ſtehe, um die deutſche Wiedergeburt zu vollenden. Wieber ein Opfer des Bodensees? * Konſtanz, 16. Aug. Am vergangenen Samstag ſpielten ein achtjähriger Knabe und ein dreijähriger Knabe am Kreuzlinger Hafen. Etwa um vier Uhr mittags bemerkte der ältere der beiden— es han⸗ delt ſich um Brüder— daß ſein kleiner Bruder verſchwunden war. Da man zunächſt annahm, daß der Kleine ins Waſſer gefallen und ertrunken ſei, wurden der Hafen und das anſchließende Seegebiet mehrmals durchſucht, ohne jedoch eine Spur von dem Kind zu finden. Das Suchen wurde bis jetzt ohne Erfolg fortgeführt. * St. Blaſien, 16. Aug. Auf der Strecke St. Bla⸗ ſien— Bernau ſtellte ſich ein Mann vor ein daher⸗ kommendes Auto und hielt beide Arme hoch. Der Wagenlenker verſuchte, ſofort zu bremſen, was jedoch nicht ſchnell genug möglich war. Der Mann wurde vom Wagen erfaßt und gegen die Schutzſcheibe ge⸗ ſchleudert, wodurch er einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Sein Geſicht wurde durch die Glasſplitter bis zur Unkenntlichkeit zerſchnitten. Ss handelt ſich um einen gewiſſen Norbert Huber aus St. Blaſien. Der Verunglückte wurde ſofort öurch den Wagenbeſitzer ſelbſt in das Krankenhaus über⸗ geführt. * Freiburg i Br., 16. Aug. An der Straßen⸗ bahnhalteſtelle Zähringen geriet ein Radfahrer zwiſchen die Straßen bahn und einen Kraftwagen. Der Radfahrer wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung in die chirurgiſche Klinik ſtarb. Bei dem Verunglückten handelt es ſich um den verheirateten Maſchinen⸗ former Michael Blomberger von Zähringen. Freitag, 17. Auguſt 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * Nummer 375 Mannheim, den 17. Auguſt. Drei baoiſche Sonderzüge nach Verlin Das Intereſſe für die diesjährige Berliner Funk⸗ Sſtellung iſt ſo groß wie noch nie. Ganz deutlich f ſich, daß der Rundfunk immer weitere Kreiſe erfaßt. Weit über 60 Sonderzüge treffen in dieſen Tagen in Berlin ein. Es iſt nicht zu hoch gerechnet, wenn man ſagt, daß wegen der Funkausſtellung allein mit der Bahn über 100 000 Fremde nach Berlin kommen. Die Reiſe nach der Reichshaupt⸗ ſtadt iſt in einer ſeltenen Weiſe erleichtert worden, denn bei Benützung des Sonderzuges koſtet die Fahrt Mannheim— Berlin und zurück 16 Mark. Bei der Fahrpreisberechnung hat man einen Satz von einem Pfennig für den Kilometer zugrunde gelegt. Die für den Gau Baden vorgeſehenen oͤrei Sonderzüge, die geſtern abrollten, wieſen eine außerordentlich ſtarke Beſetzung auf. Der in Frei⸗ burg abgelaſſene Sonderzug, der nicht einmal Mann⸗ heim berührte, wurde über Friedrichsfeld⸗Nord, Weinheim und Frankfurt nach Berlin geleitet. Der Karlsruher Sonderzug kam mit über 600 Fahr⸗ gäſten in Mannheim an, wo bereits 600 Mannheimer Wer iſt um das Glück Deiner Familie beſorgt? Das Arbeitsamt. in dem bereitſtehenden Mannheimer Zug Platz ge⸗ nommen hatten. In Mannheim wurden dann beide Züge vereinigt, ſo daß die zwei ſchweren Maſchinen nicht weniger als 26 Wagen zu ziehen hatten, als die Reiſe gen Heidelberg weiterging. Für die unter⸗ wegs noch zuſteigenden 250 Fahrtteilnehmer waren ſechs Wagen vorbehalten worden. Der Mannheimer Zug nahm dann durch das Neckartal über Würz⸗ burg ſeinen Weg nach der Reichshauptſtadt. Zweifellos wird den Beſuchern der Funkausſtel⸗ lung ſehr viel geboten. Das Programm ſieht neben den großen Führungen durch die Funkausſtellung und durch die Räume der Reichsrundfunkgeſellſchaft Uu. a. vor: Rundfahrt im Großkraftwagen bei Nacht, Beſichtigung von Großbetrieben, Beſuch des Wild⸗ parks, Havelfahrt, Sommerfeſt, Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten von Berlin. Alſo recht viele und abwechſlungsreiche Genüſſe erwarten die Gäſte aus dem Reich, die durch das Entgegenkommen der Reichsbahn ſo billig nach Berlin gelangen. un Die Räume des Staudesamts im alten Rat⸗ haus bleiben wegen außerordentlicher Reinigung am Montag, 20. Auguſt, geſchloſſen n Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen Mannheims gedachte in ihrer Pflicht⸗Migliederver⸗ ſammlung in würdiger Form ihres großen Heer⸗ führers und Feldmarſchalls von Hindenburg. Gau⸗ ſchriftführer Voigt bot in knappen Ausführungen ein Lebensbild des verewigten Reichspräſidenten, und kennzeichnete das ſchickſalhafte Lebenswerk des Dahingeſchiedenen im allzeit vorbildlichen Dienſte für das Vaterland in ſeinen drei bedeutungsvollſten Abſchnitten: Soldat, Heerführer und Reichspräſident Sein Lebenswerk fand ſeine Krönung, als der greiſe Febdmarſchall dem unbekannten Gefreiten des Welt⸗ kriegs, Adolf Hitler, kameradſchaftlich die Hand reichte und ihn zum Reichskanzler berief, damit der Wiedergeburt unſeres Volkes die Bahn freimachend. Der Redner ſchloß mit den markanten Worten des Stellvertreters unſeres Führers, Rudolf Heß:„Hin⸗ denburg iſt tot! Hindenburg lebt in ſeinem Volke! Er lebt in unſeren Herzen fort als das Symbol ruhmreicher deutſcher Geſchichte. Er lebt fort als der Sieger von Tannenberg, Er lebt fort als der Ge⸗ neralfeldmarſchall des Weltkrieges. Er lebt als der Vater eines großen Volkes! Hindenburg rief den Führer— Hindenburg leitete damit neue deutſche Geſchichte ein. Hindenburgs lebendiges Vermächt⸗ nis für Deutſchland iſt der Führer. Treue zu Hin⸗ denburg— heißt Treue dem Führer— heißt Treue zu Deutſchland!“ Das Lied vom guten Kameraden beſchloß die eindrucksvolle Trauerkundgebung der Kriegsfreiwilligen. ann. E Oeffentlich Am Freitag, 17. Auguſt, abends 20.30 Uhr, ſpricht der Führer zum 9 ſchen Volk über alle“ deutſchen Sender. Die Reichspropagandaleitung hat für die⸗ ſen Tag einen Gemeinſchafts empfang an⸗ geordnet. Im Gegenſatz zu den bisherigen Ge⸗ meinfchaftsempfängen ſoll die Uebertragung nicht auf alle öffentliche Plätze und von jedem Radio⸗Händ⸗ ler auf die Straße vorgenommen werden. Die ein⸗ zelnen Ortsgruppen treten auf den nachſtehend verzeichneten Plätzen zum Abhören der Rede ge⸗ ſchloſſen an. Die näheren Einzelheiten wurden den Ortsgruppen bereits durch die Kreisleitung mitge⸗ teilt. Die Uebertragungen finden ſtatt: Ortsgruppe . gruppe Sandhofen: Neues Kriegerdenkmal Waldͤhof⸗Luzenberg: Freyaplatz Ortsgruppe Käfertal: Reiherplatz Ortsgruppe Humboldt und Neckarſtadt⸗Oſt: Meßplatz vor dem„Engel“ Ortsgruppe Feudenheim: Feudenheim⸗Schulplatz Ortsgruppe Wallſtadt: Vor dem Rathaus Ortsgruppe Neuoſtheim: Vor der Schulbaracke Ortsgruppe Oſtſtadt und Schwetzingervorſtadt: Karl⸗Reiß⸗Platz Ortsgruppe Deutſches Eck und Strohmarkt: Vor dem Roſengarten Ortsgruppe Friedrichszpark und Jungbuſch: Zeughausplatz Ortsgruppe Lindenhof: heim Ortsgruppe Neckarau: Ortsgruppe Rheinau: Ortsgruppe Reilingen: Ortsgruppe Brühl: Adolf⸗Hitler⸗Platz Stützpunkt Rohrhof: Horſt⸗Weſſel⸗Platz Ortsgruppe Schwetzingen: In der Wildnis Ortsgruppe Plankſtadt: Schulhof Ortsgruppe Oftersheim: Adolf⸗Hitler⸗Platz Ortsgruppe Neckarhauſen: Am Rathaus Ortsgruppe Neulußheim: Am Rathaus Stützpunkt Altlußheim: Am Rathaus Ortsgruppe Ilvesheim: Am Gaſthaus„Roſe“ Ortsgruppe Ladenburg: Marktplatz Ortsgruppe Hockenheim: Adolf⸗Hitler⸗Platz Ortsgruppe Friedrichsfeld: Goetheplatz Ortsgruppe Schriesheim: Rathausplatz Ortsgruppe Ketſch: Adolf⸗Hitler⸗Platz Ich weiſe nochmals darauf hin, daß die öffentliche Uebertragung nur auf den angegebenen Plätzen unter Verantwortung des zuſtändigen Ortsgruppen⸗ funkwarts durchgeführt werden darf. Die einzelnen Ortsgruppen marſchieren geſchloſſen zu dieſen Plät⸗ zen. Um zu verhindern, daß durch beliebige Uebertragungen die Einheitlichkeit und Geſchloſſen⸗ heit der angegebenen offiziellen Uebertragungen ge⸗ Platz vor dem Alters⸗ Marktplatz Sportplatz der NS DA P Adolf⸗Hitler⸗Platz che Kebertragung der Fü kertede ſtört wird, ſind die Polizeiorgane angewieſen, gegen jede nicht offizielle Uebertragung einzuſchreiten. Die Volksgenoſſen werden aufgefordert, den Gemein⸗ ſchaftsempfang nicht an ihren Lautſprechern zu Hauſe durchzuführen, ſondern die angegebenen und für ihre Ortsgruppe zuſtändigen Plätze zu beſuchen. Die Funkwarte der Ortsgruppen melden die ord⸗ nungsgemäße Durchführung des Gemeinſchafts⸗ empfanges mit der Anzahl der Teilnehmer ſofort hierher. Heil Hitler! Der Kreisfunkwart: gez. Kunze. Feſtſtellung der Wahlbeteiligung Die Kreisleitung der NSDAp Mannheim teilt uns mit: Bei den Ergebniſſen der Wahlen der letzten Jahre traten beſonders in Großſtädten, Kur⸗ und Ausflugsorten Schwankungen hinſichtlich der Wahlbeteiligung auf, die falſche Rückſchlüſſe auf die Teilnahme der anſäſſigen Bevölkerung an der Wahl nach ſich zogen. Um dieſes ſalſche Bild zu vermeiden, werden bei dieſer Wahl die Stimm⸗ ſcheine von dem Ort, wo der Stimmzettel für die Wahl abgegeben wurde, an den Ausſtellungs⸗ ort zurückgeſandt. Es iſt durch dieſe Maß⸗ nahme ermöglicht, die Wahlbeteiligung der anſäſ⸗ ſigen Bevölkerung eines jeden Ortes genau feſt⸗ zuſtellen und ebenſo zu überprüfen, inwieweit die Stimmzettel reſtlos benutzt wurden. Gaſtwirte, Hotelbeſitzer, Hausfrauen! Wir fordern hiermit ſämtliche Arbeitgeber, Gaſt⸗ wirte, Hotelbeſitzer und Hausfrauen auf, ihren An⸗ geſtellten, insbeſondere den Hausangeſtellten, am Sonntag, 19. Auguſt, von 8 bis 12 Uhr vor⸗ mittags, Gelegenheit zu geben, ihrer Wahlpflicht zu genügen. Der Kreisleiter. Jahrpreisermäßigung zur Volksabſtimmung Den Deutſchen im Ausland, die auf einem Grenzbahnhof eintreffen, und zur Ausübung ihres Abſtimmungsrechts am 19. Auguſt nach deutſchen Orten weiterfahren wollen, wird gegen Vorlage des Stimmſcheins auf den Reichsbahnſtrecken eine Fahrpreisermäßigung von 50 v. H. in der Weiſe gewährt, daß eine einfache Fahrkarte zur koſtenloſen Rückfahrt innerhalb vier Tagen berech⸗ tigt. Auslandsdeutſchen ohne Stimmſchein wird die Fahrpreisermäßigung nachträglich im Erſtat⸗ Sommerliche Bezirksratsarbeit Den Hof vollſtändig überbaut hat in den O⸗Quadraten in Mannheim ein Metzger, obgleich er nach den baupolizeilichen Vorſchriften hätte mindeſtens eine freie Fläche von 8 Quadrat⸗ metern laſſen müſſen. Bei der Kontrolle wurde der vorſchriftswidrige Zuſtand bemängelt und die Folge war, daß eine baupolizeiliche Auflage erlaſſen wurde, in der man die Herſtellung des zuläſſigen Bebau⸗ ungsgrades forderte. Da der Metzgermeiſter Be⸗ ſchwerde einlegte, hatte ſich der Bezirksrat mit der Angelegenheit zu befaſſen. Der Vertreter des Metz⸗ germeiſters legte dar, daß die vollſtändige Ueber⸗ bauung des Hofes als die günſtigſte Löſung zu be⸗ trachten ſei; bei Herſtellung des geforderten Zu⸗ ſtandes trete eine Verſchlechterung der Verhältniſſe ein. Da man ſich nicht ſchlüſſig werden konnte, ſah ſich der Bezirksrat nach Schluß der Sitzung die Ver⸗ hältniſſe an, um ſich durch Augenſchein zu überzeu⸗ gen, ob die geſetzwidrige Anlage wirklich die gün⸗ ſtigſte Löſung darſtellt. Eine Abänderung der Straßenfluchten wurde für das Gelände zwiſchen der Bahnhofſtraße und Schulſtraße in Neulußheim gutgeheißen, nachdem die entſprechenden Abänderungspläne vor⸗ gelegt worden waren. Die beiden Einſprecher hat⸗ ten kein Glück, denn der eine Einſprecher zog ſeinen Antrag zurück, nachdem ihm klargemacht worden war, daß ſein Grundſtück überhaupt nicht von der Abänderung berührt wird, während der andere, der von ſeinem Nachbarn einen verlangten Gartenzaun abgelehnt bekommen hatte, mit ſeinem Einſpruch auch nichts erreichte. Die Schwetzinger Marktordnung hat eine neue Feſtlegung erfahren, die der Be⸗ zirksrat genehmigte. Während bisher in den Som⸗ mermonaten an drei Tagen Markt abgehalten wurde, werden jetzt die Markttage ganzjährig auf Mittwochs und Samstags beſchränkt und zwar von April bis November auf die Zeit von 7 bis 11 Uhr und von Dezember bis März auf die Zeit von 8 bis 11 Uhr. Bei den Konzeſſionsgeſuchen nahm man in zwei Fällen Rückſicht auf die Fach⸗ kenntniſſe der Geſuchſteller, da man vorausſetzte, daß es durch ihre Geſchäftstüchtigkeit den Wirten gelingen wird, die unter einem häufigen Wirtswech⸗ ſel leidenden und neu übernommenen Wirtſchaften in die Höhe zu bringen. Es wurden genehmigt: dem Schützenverein der Polizeibeamten die Stellvertre⸗ tereplaubnis von Willy Asmus für das Schützenhaus auf der Sellweide an der Kanalſchleuſe; Karl Bayer für den Kleinhandel mit Flaſchenbier in einem Ver⸗ kaufshäuschen Rohrhofer Straße 22 in Rheinau; Al⸗ bert Gehring für eine Wirtſchaft im Hauſe Heinrich⸗ Lanz⸗Straße 43; Willy Edelmann für das Weinhaus Schlupp, S 3, 7; Karl Schröder für die Wirtſchaft Wormſer Straße 60 in Käfertal; Auguſt Wagner für die Wirtſchaft„Zur Scheffelſtube“, H g, 4; Suſanne Kramm für den Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Schönauer Straße 14 in Sandhofen, Otto Lang⸗ lotz für die Wirtſchaft„Zum Luftſchiff“ in Brühl und die Stellvertretererlaubnis für Thereſe Fetzer an die Turn⸗ und Sportgemeinde 1864 in Ladenburg. ſie glaubhaft machen, wurde und der Aufent 5 bier T gsweg gewährt, das en umrecht ausk 1 As ha t ttſchland nicht age gedauert Genau wie für Auslandsdeutſche gilt preisermäßigung— wie wir von zuſtändige erfahren— für alle im Saargebiet wohnhaften Reichsdeutſchen, die im Reich abſtimmungsberechligt ſind. Natürlich kommt für die Ermäßigung nur die Reichsbahn— nicht die Saarbahnen— in Frage, Die Brüder aus dem Saarland haben alſo jetzt die ſchönſte Gelegenheit, angenehme Tage in der he⸗ nachbarten Pfalz zu verbringen. Mit den Eiſenbahnern nach Aßmannshauſen Es bewahrheitet ſich immer wieder, daß der Rhein jahrein, jahraus die Menſchen aller Natio⸗ nalitäten in unwiderſtehlicher Weiſe in ſeinen Bann zu zwingen vermag. Mit vollem Recht konnte daher die Führung des Eiſenbahnvereins darauf bauen, daß ihr Aufruf zur regen Teilnahme an dem Aus⸗ flug nach Aßmannshauſen nicht unbeachtet hingenom⸗ men werden würde. Als die auswärtigen Mitfahrer bequem im Hauptzuge Aufnahme gefunden hatten, zog die ſtarke, girlandengeſchmückte Lokomotive den Zug um .35 Uhr aus Mannheims Hauptbahnhof. Frau Sonne zog alsbald den letzten Nebelſchleier von Mutter Erde weg, um dem Auge nach allen Seiten einen klaren Blick zu gewähren. Mit dieſer Wahr⸗ nehmung ſtieg ſofort die Stimmung. Der Zug brauſte über Biblis, Goddelau, Groß⸗Gerau auf Mainz⸗Biſchofsheim zu, um über die Mainbrücke hinweg das Gebiet des Rheingaues zu gewinnen, In Mainz⸗Kaſtel offenbarte ſich erſtmalig der Vater Rhein in ſeiner grandioſen Art. In ununterbro⸗ chener Fahrt gings nun über Biebrich, Schierſtein, Nieder⸗Walluf, Eltville mitten hinein ins Wein⸗ gebiet, deſſen Reben in Erbach bereits bis zum Bahnſtrang ſtanden. Dem aufmerkſamen Beobach⸗ ter konnte nicht entgehen, daß überall der Behang ausgezeichnet iſt und, ſo Gott es will, des Winzers mühevolle Arbeit vergelten wird. Ueber Hattenheim, Oeſtrich und Winkel, wo auf ſanftem Hügel das älteſte Wohnhaus Deutſchlands, das Heim des frü⸗ heren Fuldaer Abtes und ſpäteren Erzbiſchofs von Mainz Rhabanus Maurus ſteht, der hier 856 ſeinen Lebensabend beſchloß und infolge ſeiner großen Wohltätigkeit beim Volke in dankbarer Erinnerung geblieben iſt, ging es über Rüdesheim am Nieder⸗ walddenkmal vorbei nach Aßmannshauſen, wo um 9,47 Uhr das Ziel der Reiſe erreicht war. Nach der Sammlung am Bahnhofe wartete zu⸗ nächſt die Sängerabteilung des Eiſenbahnvereins mit dem Sängergruß und mit einigen ſtimmlich gut liegenden Liedern unter der bewährten Stabführung ihres Chormeiſters auf. Alsdann wurde unter Vor⸗ antritt der Hockenheimer Stadtkapelle der Marſch zum Kurpark angetreten, wo die erſte Stärkung durch einen guten Tropfen erfolate. Nach kurzer Raſt und verſchiedenen geſanglichen und muſikall⸗ ſchen Darbietungen ſchritt man zur Beſichtigung der auf der anderen Seite des Stromes liegenden Burg Rheinſtein. Zur Mittagszeit fand man ſich wieder in Aßmannshauſen ein, wo in mehreren Gaſtſtätten zu mäßigen Preiſen ein gutes Eſſen verabreicht wurde. Während einzelne zu Fuß und Wagen einen Abſtecher nach Rüdesheim und dem Nieder⸗ walddenkmal machten, benutzten andere den Nach⸗ mittag, um bei Sang und Becherklana Erholung von des Alltags Laſt und Mühe zu ſuchen. Manchem werden wohl die Stunden beim köſtlichen Tropfen gar zu ſchnell verronnen ſein. Um.30 Uhr mußte Abſchied genommen werden. Reichlich zwei Stunden ſpäter lief der Zug in Mannheim ein. Im Vereius⸗ heim der Eiſenbahner klang der unvergeßliche Aus⸗ flug harmoniſch aus. K. * Eine örtliche Vergaſung entſtand geſtern abend im Warenhaus Kander, weil einer Kälte⸗ maſchine Säure entſtrömte. Die um.56 Uhr ge⸗ rufene Berufsfeuerwehr beſeitigte die Gefahr durch Abſtellen des Mangels und Durchlüften der Räume. Eine Beeinträchtigung des Betriebes iſt nicht ein⸗ getreten. ** Ein D⸗Zug⸗Taſchendieb iſt im Heidelberger Hauptbahnhof dieſer Tage aufgetaucht. Der Gauner hat ſich, das Gedränge am Zug zunutze machend, einem Reiſenden aus ſeiner Taſche eine Briefmappe mit 70 Mk. Bargeld und Wertpapieren entwendet Die Verfolgung der Spur dieſes wahrſcheinlich rei⸗ ſenden Taſchendiebes iſt nicht mehr gelungen. Die Reichsbahn warnt erneut alle Reiſenden, ſich vor derartig gemeingefährlichen Subjekten durch ent⸗ ſprechend ſichere Verwahrung der Wertſachen zu ſchützen. Wertungsgröppe l Fronkreich. Delchao ye deutschland Adler„Diplomot“... Deutsches Gargoyle Mobiloel A- 5 jjͤͥͤũ 7ùðͤ² Deutschland Aute Union(Wonderer) N Ideutschlend Opel, 2 Liter... Deutsches Gargoyle Mobiloel A- beutschland Adler„Trumpf“... Deutsches Gergoyle Mobiloel Af 4 beutschlend B MW, 1,5 lter.... 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Reith, Q 3, 4,(Telephon S oder bei den Ortsgruppenleitern erfolgen. gebeten, Verzeichnis der Ortsgruppen des Stadtgebietes: Deutſches Eck: Karl Schick, T 4a, 12. zendenheim: Hch. Kaufmann, Hauptſtr. 150. Kriedrichspark: Fritz Bär, D 4, 8. 5 umboldt: Helmut Wolfgang, Humboldtſtr. 8. 0 buſch: Keller, H 5, 5a. Käfertal: Kurt Gawran, Mannheimer Straße 17. Lindenhof: Rich Heintz, Meerfeldſtr. 9 UI. Neckarau: Heinrich Orth, Rheingoldſtr. 48. Neckarſtadt⸗Oſt: Ludw. Schmidt, Lange Rötter⸗ ſtraße 50. Reuoſtheim: Dr. Konrad Gebhardt, heimer Landſtraße 52. oſtſtadt: Alex. Fehrmann, Dr Secken⸗ Parkhotel, Zimmer 6. Ahein au: Dr. Erich Greulich, Relaisſtraße. Zecken heim: Albert Raule, Schwabenſtr. 8. Schwetzingerſtadt: Wilhem Freytag, Bahnhof⸗ * platz 7. trohmarkt: Karl Keller, M 2,6. ö aldhof: Anton Köhler, Sandſtr. 15 III. Kriedrichsſeld: Georg Weſter, Neudorfſtraße 2. Sandhofen: Hermann Doldt, Ausgaſſe 1 II. Pallſtadt: Karl Weickum,„zum Pflug“. Die Kreisleitung. Im Geiſte Hindenburgs: Ja! Emſige Hände ſind jetzt damit beſchäftigt, in vielen Straßen und vor allem auf Plätzen große Schriftbänder aufzuhängen, mit denen an die Wähler ein Appell gerichtet wird, ja nicht zu ver⸗ geſſen, am kommenden Sonntag ſeine Ja⸗Stimme dem Führer zu geben. In eindringlichen Schlag⸗ worten mahnt man und erinnert: „Mit einem Ja kämpfſt Du für einen Frieden der Ehre“— „Ein Volk— ein Wille: Ja!“ Im Geiſte Hindenburgs: Ja!“ „Dein„Ja“ hilft mit die deutſche Not zu bannen“ „Kein Deutſcher übt Verrat: mit Ja!“ An vielen Geſchäften und an Privathäuſern ſind ö die großen rot⸗weißen Plakate angebracht worden, ſt i mmt die den Kopf des Führers zeigen und auffordern: „Dein Ja dem Führer des Volkes.“ Auch die Kraft⸗ Noſchken haben verſchiedentlich die Rückſeite ihrer Wagen mit entſprechenden Wahlaufrufen beklebt. Eine ſehr wirkſame Werbung dürften die großen Holztafeln darſtellen, die vor wenigen Tagen zum Hieſuch des Zirkus Buſch aufforderten. Geſtern hat dtn dieſe Bretterwände fein ſäuberlich mit weißem ö Papier überklebt und heute leuchtet weithin die von enem großen roten„Ja“ durchzogene ſchwarze Shrift Ein Volk,— ein Wille,— ein Führer!“ Mögen alle Volksgenoſſen dieſe Mahnungen, die ihnen guf Schritt und Tritt begegnen, beherzigen und am Sonntag nur das eine tun, was es zu tun giht: Im Geiſte Hindenburgs zu handeln und das „Ja“ dem Führer zu geben! i Verſetzt wurden Verwaltungsſekretär Fried⸗ lch Völker beim Bezirksamt Donaueſchingen zum Polizeipräſidium Mannheim und Verwaltungsaſſi⸗ tent Wilhelm Ritter beim Polizeipräſidium Mannheim zum Bezirksamt Sinsheim. u Ein Kellerbrand entſtand in der vergangenen Nacht in dem Gebäude des Reichsbundes Deutſcher Verbrauchergenoſſenſchaften, Frieſenheimer Straße Ni. 14 vermutlich durch Selbſtentzündung in Säk⸗ ken aufhewahrter Malzkeime. Beim Eintreffen der um 1227 Uhr gerufenen Berufsfeuerwehr war der Brand größtenteils durch Werksangehörige gelöſcht. In der geſtrigen Vormittagsziehung der Pieußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie fielen 2 Ge⸗ Winne zu je 20000 Mk. auf die Nr. 322 975, 2 Ge⸗ winne zu je 10 000 Mk. auf die Nr. 226 898, 6 Gewinne zu 5000 Mk. auf die Nrn. 207 834, 295 651, 370 06, Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 15 465, 59 977, ig, 120 559, 322 050, 332 175, 391922; in der Nach⸗ mittagsziehung fielen 2 Gewinne zu je 5000 Mk. auf Nr. 244 155, 4 Gewine zu je 3000 Mk. auf die Nrn. obe, 215 025, 16 Gewinne zu 2000 Mk. auf die Nrn. 10087, 178 984, 234 906, 235 493, 288 742, 372 491, 395 776, 500 581.(Ohne Gewähr). Im Bois de Boulogne Ein wunderſamer Herbſtmorgen über Paris. In den Baumkronen des Bois de Boulogne hängen noch die zarten Nebel der Dämmerung. Erſte Sonnen⸗ ſtrahlen brechen durch die Zweige und laſſen das braungefärbte Laub wie reines Gold erglühen. Auf den Alleen und Wegen ſpiegeln ſich zitternde Son⸗ nenflecke. Vogelruf unterbricht die Stille, die zu⸗ weilen der fauchende Motor eines eleganten Autos — Eleganz von 1910!— jäh zerreißt. Langſam belebt ſich das Wäldchen. Es iſt die Zeit der Morgenpromenaden und der Morgenritte. Um die gleiche Stunde traben ſchlanke Offiziere und ge⸗ ſchmeidige Reiterinnen auch durch den Berliner Tier⸗ garten. Es iſt tiefſter Friede. Schlaf, aber es ſchläft nicht Stimmung täuſcht. Gewiß, nirgends hallt die europäiſche Welt von Kriegsgeſchrei wider. Die letzten Vulkanausbrüche, deren Erdͤſtöße in den europäiſchen Hauptſtädten ver⸗ ſpürt wurden, der Burenkrieg und der ruſſiſch⸗japa⸗ niſche Krieg, liegen um Jahre zurück. Auch die di⸗ plomatiſchen Ungewitter der Algeciras⸗Konferenz und der bosniſchen Kriſe gehören, ſcheinbar wenig⸗ ſtens, der Geſchichte an. Trotzdem braut in der friedfertigen Atmoſphäre eine nervöſe Geſchäftigkeit. Das Gleichgewicht der Mächte verſchiebt ſich und droht aus der Balance zu kommen. Dreibund gegen Triple⸗Entente— das ſchien wohl ausgewogen und verſprach den Dauer⸗ zuſtand des bewaffneten Friedens. Aber iſt nicht Italien ſchon auf dem Sprunge, aus dem Dreibund auszubrechen? Die Begegnung von Racconigi im Herbſt 1909 zwiſchen Zar Nikolaus und Viktor Em⸗ manuel von Italien gilt trotz beruhigender offiziöſer Kommentare bei den Hellhörigen als Sturmſignal. Was wird das kommende Jahr bringen? Was ſich Paris erzählt Wo ein kleiner Reitweg in die Avenue de Long⸗ champ einmündet, hält ein Reiter auf einem hoch⸗ beinigen glänzenden Rappen. Südländiſcher Typus — man könnte ihn für einen Italiener halten. Das hagere braune Geſicht mit der Adlernaſe und den kühnen dunklen Augen erinnert an die Herren Roms. Aber wer ſich auf Typen verſteht, weiß, daß wie im friedvolle Europa atmet ruhig. Die dieſer dinariſche Edelſproß auch auf ſchwäbiſchem Boden gewachſen ſein kann. In ſchlankem Trabe nähert ſich eine Reiterin. Knappes dunkles Koſtüm, eleganter Damenſitz— um 1910 ſtieg man als Dame noch nicht öffentlich in den Herrenſattel. Der kleidſame Herrenhut beſchat⸗ tet ein friſches, pikantes Angeſicht mit ſtrahlenden blauen Augen, das von blonden Locken lieblich um⸗ rahmt wird. Die beiden begrüßen ſich mit herzhaftem Hand⸗ ſchlag. „Heute wird Deutſch geſprochen, Herr von Neuf⸗ fen“, ruft die Reiterin lachend. Der ernſte junge Mann nickt zuſtimmend. „Wie geht es Ihnen, Komteſſe? Ich freue mich ſehr, daß wir heute gemeinſam reiten können.“ Den Zuſatz„und allein“ unterdrückt er diplomatiſch. Ich Schritt geht es über den ſandigen Reitweg. Die junge Dame plaudert munter drauf los. Sie ſpricht ein faſt akzentfreies Deutſch und freut ſich ihres Könnens. „Was gibt es Neues in der hohen Diplomatie, verehrter Schüler des Herrn von Moltke? Wenn Sie Ihr geheimnisvolles Schweigen nicht brechen, ſo werde ich Ihnen die Neuigkeiten aus Ihrer Bot⸗ ſchaft erzählen.“ „Ich bin begierig, Komteſſe.“ „Ah, Sie wiſſen alſo noch nicht, daß Ihr Bot⸗ ſchafter, Fürſt Radolin, uns in Kürze verlaſſen wird?“ „Das iſt in der Tat eine überraſchende Neuigkeit für mich“, verſichert Konradin von Neuffen lächelnd. „Und wiſſen Sie auch ſchon den Nachfolger?“ 1* i VITMscchafft's viel schneller!“ DOPPELT WIRK SAM Pet auch fürchtet. „Aber ſelbſtverſtändlich. Herr Baron von Schoen, Ihr Außenminiſter, will nach Paris kommen. Oder ſtimmt das nicht?“ „Ihre Informationen ſind glänzend. Ich wage nicht, ſie zu dementieren. Wo hört man ſolche diplo⸗ matiſche Geheimniſſe?“ „Oh, in der Geſellſchaft, beim Botſchaftstee, über⸗ all. Dies hier hat mir Papa erzählt, ohne zu ver⸗ raten, woher er es weiß.“ „Ich glaube überhaupt“, bemerkt Neuffen,„daß in der diplomatiſchen Welt große Veränderungen bevorſtehen. Eine Reihe von Herren ſollen amts⸗ ntüde ſein, und andere wieder warten auf den Nach⸗ folger aus der Heimat, der ſie gern ablöſen möchte.“ „Ja, und man ſendet nur die„Vedettes“ nach Paris. Wie nennen Sie das im Deutſchen?“ „Man könnte„Kanonen“ ſagen, wenn das nicht etwas deſpektierlich wäre,“ lächelt Neuffen vergnügt. „Jetzt will ich Ihnen noch ein zweites Geheimnis verraten, von dem Sie noch nichts wiſſen: die größte Kanone wird Rußland hierher ſenden.“ Konradin von Neuffen wendet das Geſicht voll ſeiner ſchönen Begleiterin zu. Seine Züge drücken Aufmerkſamkeit aus, verraten jedoch nicht das Maß der inneren Spannung. Dieſer Garde⸗Ulan, der zur Botſchaft kommandiert iſt, um einen Blick in das diplomatiſche Getriebe zu tun, das vielleicht ſein Be⸗ ruf werden ſoll, beſitzt die Gabe der Selbſtbeherr⸗ ſchung in hohem Grade. „Feuern Sie los!“ „Ich weiß es aus allerſicherſter Quelle. Es iſt abſolut geheim und Sie dürfen mit niemand darüber reden.“ „Spannen Sie mich nicht auf die Folter!“ bittet der junge Mann lächelnd. Iſwolſkys Name taucht auf Das junge Mädchen beugt ſich zu Neuffen her⸗ über und flüſtert, als ob ſie ein großes Geheimnis zu verraten habe: „Herr Iſwolky tritt von dem Poſten des Außen⸗ miniſters zurück. Sein Gehilfe Sſanonow wird ſein Nachfolger. Er ſelbſt kommt nach Paris und zwar noch in dieſem Winter.“ Konradin von Neuffen kann ſeine Ueberraſchung nicht ganz bemeiſtern. Unwillkürlich zügelt er ſein Pferd und blickt ſeiner Begleiterin gerade in die Augen. „Das iſt Tatſache?“ fragte er dann. „Abſolut wahre und beſtimmte Tatſache. Sie kön⸗ nen ſich darguf verlaſſen, aber geben Sie es bitte nur im engſten Kreiſe weiter.“ „Und darf ich fragen..“ „Gewiß. Sie ſollen die Quelle erfahren. Meine Freundin Jrina hat es mir erzählt. Sie iſt das Mündel des Herrn Iſwolſky und ſtudiert auf dem hieſigen Konſervatorium für Muſik. Sie korreſpon⸗ diert lebhaft mit ihrem Onkel, wie ſie ihn nennt, und er hat es ihr mitgeteilt, unter Diskretion ſelbſt⸗ verſtändlich, aber nicht als Staatsgeheimnis. Sie ſoll, ſo wünſcht er, ihm bei nächſter Gelegenheit etwas über den Zuſtand des Botſchaftsgebäudes ſchreiben.“ „Das iſt ja für einen Diplomaten eine etwas ſelt⸗ ſame Neugier“, bemerkt Neuffen, der ſich von ſeiner Ueberraſchung noch nicht ganz erholt hat. „Ja, aber Herr Iſwolſky iſt nun einmal ſo. Er gibt viel auf Aeußerlichkeiten. Er iſt ein famoſer Innendekorateur und Gärtner. Bei ihm muß immer alles wie aus der Spielzeugſchachtel ausſehen. Mit ſeiner Familie lebt er glänzend, er iſt ein idealer Gatte und Irina ſchwärmt für ihn, obwohl ſie ihn Sie, mein Herr, werden alle Urſachs haben, ihn zu fürchten.“ Neuffen nickt.„Iſwolſky in Paris, das iſt ein ſchwieriges Problem. Und ich glaube, daß dieſe Ueberraſchung noch nicht die letzte ſein wird. Ein ſolches Repirement wird noch manchen Wechſel nach ſich ziehen.“ Eine Gruppe von Reitern kommt den beiden ent⸗ gegen. Sie grüßen, Neuffen erwidert den Gruß. „Das waren die Herren von der öſterreichiſchen Botſchaft, nicht wahr?“ fragt Yvonne de Lalande. „Ja,“ beſtätigt ihr Begleiter.„Lauter Grafen! Die öſterreichiſche Botſchaft iſt die feudalſte von allen.“ Der richtige Mann für Paris „Das zählt nicht viel in unſerer bürgerlichen Re⸗ publik“, verſichert die junge Ariſtokratin mit einem leiſen Zug des Spottes auf den feinen Lippen.„Wir ſind hier gegen Autokratie, gegen Feudalismus, und ſchwärmen für Parlament und Demokratie. Herr Iſwolſky iſt der richtige Mann für dieſes Milieu. Seit Jahren ſchon ſteuert er in Rußland den par⸗ lamentariſchen Kurs trotz aller Widerſtände des kon⸗ ſervativen Adels. Er wird ſich mit unſeren Herren von der Regierung glänzend verſtändigen.“ „Sie ſind eine große Politikerin, Komteſſe.“ „Nun, man hört nichts anderes vom Morgen bis zum Abend. Papa iſt ja niemals aktiv geweſen. Er macht aus ſeinen royaliſtiſchen Sympathien kein Hehl, aber er weiß, daß dieſe Beſtrebungen ausſichts⸗ los ſind. Im übrigen liebt er Deutſchland und hat große Sorgen, weil die Beziehungen zwiſchen Pa⸗ ris und Berlin niemals auch nur die Spur von Ver⸗ ſtändnis ooͤer Herzlichkeit verraten. Das wird nie anders werden, ſo lange das Elſaß als Streitobjekt zwiſchen beiden Ländern liegt.“ „Als Streitobjekt, Komteſſe? Wäre es nicht an der Zeit, daß man jetzt, nach vierzig Jahren, alte Wunden verheilen ließe?“ „Glauben Sie mir“, das junge Mädchen wird ſehr ernſt,„es gibt Männer bei uns, die den Gedan⸗ ken der Niederlage nie verſchmerzen. Es gibt Män⸗ ner, die niemals den Verluſt dieſes franzöſiſchen Grenzlandes als Tatſache hinnehmen werden. Ich kenne Ihre Einwände“, fährt die Comteſſe lebhaft fort,„ich weiß, daß dort deutſche Menſchen wohnen mit einer deutſchen Vergangenheit. Aber hundert Jahre ungeſtörten Beſitzes zählen oft mehr als Er⸗ wägungen völkiſcher Art. Und Sie werden zugeben, daß Deutſchland nicht immer glücklich operiert hat, um die Sympathien der Elſäſſer und Lothringer zu gewinnen. Es iſt eine ſtark frankophile Strömung dort, die alte Hoffnungen in unſerem Lande immer aufs neue erweckt.“ „Ein Problem ohne Löſung, ein hoffnungsloſer Zwieſpalt. Wenn Frankreich nicht verzichten kann, wie ſoll Deutſchland verzichten, dem die Stadt mit dem Münſter Erwins heimatlicher Beſitz iſt?“ Beide ſchweigen, bis ſie die große Allee wieder erreicht haben. Dann verabſchiedet ſich das junge Mäoͤchen. „Wir müſſen tapfer ſein, Herr von Neuffen. Jahre der Prüfung werden kommen, und ich fürchte, daß Kräfte am Werk ſind, um ſie zur Kataſtrophe zu ge⸗ ſtalten. Man kann nur harren und hoffen. Auf Wie⸗ derſehen in einer Woche an der gleichen Stelle.“ „Nicht früher?“ bittet der junge Mann. „Es geht nicht. Die Etikette iſt bei uns vielleicht ſtrenger noch, als bei Ihnen. Wenn es Sie tröſtet, dann will ich Ihnen ſagen, daß auch mir die Zeit lang erſcheint.“ Ein feſter Händedruck, dann trennen ſich die beiden jungen Menſchen. Das Herz Frankreichs Paris, das Herz Frankreichs. Inmitten der alten Feſtungswälle hat es in der Tat die Geſtalt eines Herzens. Und wie das menſchliche Herz, ſo hat es ſeine vier Kammern. Einmal teilt der Bogen der Seine es in eine nördliche und eine ſüdliche Hälfte. Dann wieder geht ein Schnitt etwa vom Montmartre im Norden bis zum Malakoff im Süden. Nervenzentrum aber iſt die Cite mit der ehrwürdigen Kirche Notre Dame und der finſteren Morgue, dem Leichenſchauhaus von Paris. Fortſetzung folgt. auch aus einer dann durch leichtes Putzen. uch im Küchenschrank haftet der Schmutz genau 80 hart- näckig wie an Töpfen und Pfannen. Zwar kann man ihn durch langes und starkes Reiben entfernen, aber das geht auf Kosten der Kräſte und der Gegenstände. Denn gewöhn- liche Putzmittel bestehen aus gro- ben Bestandteilen, die, unter kör- perlicher Anstrengung der Haus · frau, den Schmutz nur fortkratzen. Vim dagegen besteht nicht nur aus feinen Mineralien, sondern schmutzlösen- den Substanz. 80 erklärt sich seine doppelte Wirkung: der Schmutz wird aufgeweicht und Reiben völlig entfernt. Vim ist gleich gut für feines und für grobes Vim kratzt nie. erleichtert Ihnen die Arbeit. SUNLICHT CES. 4. C. MANNHEIM-BERLI Erobes Scheuermittel feucht, 40 mal vergrößert. Die spitzigen und groben Minerualsplitter ver- ursachen Kratzer. 2 8 IM feuclis, 40 mal vergrôßert. Schmutrlõsende Substanz umfllt die feinen Mineralteilchen: Vim Vim kratzt nicht. Neue Mänuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Rheiniſche Ingenieurſchule Das Sommerſemeſter 1934 wurde von 106 Stu⸗ dierenden beſucht, hiervon ſind aus Mannheim 29, aus dem übrigen Baden 19, aus der Pfalz 27, aus dem übrigen Deutſchland 23 und aus dem Ausland 8. Die Hauptprüfung wurde am 14. Auguſt abgeſchloſ⸗ ſen. Folgende Herren legten die Prüfung mit Er⸗ folg ab: Bode⸗Otto, Georg aus Goslar, Delp, Willi aus Mannheim, Demtröder, Karl aus Seligenſtadt, Federkeil, Karl aus St. Wendel, Gauguin, Emilie aus Kopenhagen, Goßmannn, Alois aus Deidesheim, Herbold, Karl aus Ludwigshafen, Hirſchauer, Heinrich aus Mannheim, Himmelmann, Karl aus Mannheim⸗Sandhofen, Kaſprowiez, Eugen aus Bensheim, Müller, Adolf aus Ludwigshafen, Oppenheimer, Siegfried aus Neckarſteinach, Römmich, Friedrich aus Fußgönheim, Stellfeld, Hans⸗Joachim aus Weimar, Szendrö, Georg aus Budapeſt, Trum, Karl aus Ludwigshafen a. Rh. Polizeibericht vom 16. Auguſt Verkehrsunfälle. Ein Radfahrer, der geſtern nachmittag auf der Luzenberg Straße mit einer Radfahrerin zuſammenſtieß und ſtürzte, erlitt Kopfverletzungen und eine Gehirnerſchütterung. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allgemeine Krankenhaus gebracht.— In den geſtri⸗ gen Abendſtunden wurde eine 9 Jahre alte Rad⸗ fahrerin auf dem Friedrichsring von einem Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren und zu Boden gewor⸗ fen. Das Mädchen erlitt eine Gehirnerſchütterung und einen Bluterguß am Kopfe. Der Führer des Perſonenkraftwagens brachte die Verunglückte in das Thereſienkrankenhaus. Verkehrsprüfung. Bei einer geſtern auf der Neckarauer Straße und dem Parkring vorgenom⸗ menen Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs wurden 4 Führer von Laſtkraftwagen angezeigt, weil ſie zu ſchnell fuhren. Ants politiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigen Tages 3 Perſonen feſtgenommen. Ehemalige 170er Wie bereits vor einiger Zeit mitgeteilt wurde, feiert der Verein am., 2. und 3. September ſein 10 jähriges Wiegenfeſt in den Ballhausſälen. Verbunden iſt dieſes Feſt mit einem Wiederſehen der Angehörigen des ehemaligen 9. Badiſchen Inf.⸗ Regts. Nr. 170 und ſeiner Erſatz formationen. Viele Vorbereitungen waren zu treffen, um den Kamera⸗ den aus nah und fern die Stunden in Mannheims Mauern ſo zu geſtalten, wie es echte Kameradſchaft erfordert. In guten Händen liegt die Leitung beim Vereinsführer Brenneiſen. Um die letzten Arbeiten zu erledigen, wurden die Kameraden zu einer Verſammlung bei Kamerad Trautwein, S 3, 11 eingeladen. Bevor zur Tages⸗ ordnung übergegangen wurde gedachte der Vereins⸗ führer des Reichspräſidenten von Hindenburg. Eine ſtille Gedenkminute weihte man dem großen Toten. Als die allgemeinen geſchäftlichen Vereins⸗ und SA⸗ R. II⸗Parolen verleſen waren wurden die Feſtlich⸗ keiten beſprochen. Faſt für jeden Kameraden gab es ein Amt. Treffen doch ſchon die erſten Kameraden am 1. September, nachmittags, hier ein. Da gibt es Arbeit für de Quartiermeiſter. Am 1. September, abends 8 Uhr, findet im Ballhaus der Feſtabend ſtatt. Am 2. September iſt Landesverbandstagung, Hafenrundfahrt und kameradſchaftliches Beiſammen⸗ ſein im Ballhaus, am 3. September Beſichtigung Mannheims. Als alles Nötige feſtgelegt war, kam Schießmeiſter Höß noch zu ſeinem Bericht. Die Ergebniſſe des letzten Vergleichsſchießens wurden bekanntgegeben. Das nächſte Preisſchießen findet am 7. Oktober auf den Polizeiſchießſtänden ſtatt. Alle ehemalige 170er Kameraden und diejenigen der Erſatzformationen ſind zum Feſte herzlichſt eingeladen, ebenſo die Kame⸗ raden des Kyffhäuſerbundes und SA⸗R. II. Keine Wahlkarten mehr! In einigen Teilen des Reiches war es üblich, die Stimmberechtigten durch beſondere Karten über ihre Eintragung in die Stimmliſten zu benach⸗ richtigen. Dieſe ſogen.„Wahl“⸗Karten dienten dann am Abſtimmungstage gleichzeitig als Ausweis. Wegen der außergewöhnlich kurzen Wahlvorberei⸗ tungszeit werden die Gemeindebehörden diesmal im allgemeinen keine beſonderen Benachrichtigungs⸗ karten ausfertigen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß feder Stimm berechtigte auch ohne eine ſolche Karte ſeine Stimme abgeben kann, da die Karte keinerlei Rückſchluß auf die Stimmberechtigung hat. Der Abſtimmungsvorſtand kann aber von dem Abſtimmenden einen Ausweis verlangen. Es wird daher dringend empfohlen, zur Abſtimmung irgendein Ausweispapier mitzubringen, ſei es den Reiſepaß, die Geburts⸗ oder Heiratsurkunde oder einen ſonſtigen Perſonalausweis. Dies gilt auch für Inhaber von Stimmſcheinen. Portofreie Beförderung von Antragskarten auf Stimmſcheine Durch die Gaupropagandaleitung der NS DA p wurden an alle in badiſchen Kur- und Fremden⸗ orten weilenden deutſchen Gäſte vorgedruckte Kar⸗ ten ausgegeben damit ihnen die Beſchaffung von Stimmſcheinen für den 19. Auguſt er⸗ leichtert wird. Der Reichspoſtminiſter hat nun⸗ mehr genehmigt, daß dieſe vorgedruckten rotbraunen Karten portofrei befördert werden. Kur⸗ gäſt e, denen bisher eine Antragskarte noch nicht ausgehändigt wurde, werden gebeten, ſich beim näch⸗ ſten Bahn⸗ oder Poſtſchalter eine ſolche zu beſchaf⸗ fen und unverzüglich ausgefüllt in den Briefkaſten zu werfen. Durch die gegenwärtige Haupturlaubs⸗ und Reiſezeit iſt die Beanſpruchung der Wahlbe⸗ hörden mit ſehr ſtark. Es iſt deshalb dringend nötig, nicht bis zum letzten Tag zu warten, ſondern die geringe Mühe der Antragſtellung ſofort vorzunehmen. Auch Urlaub und Ferien entbinden nicht von der Pflicht, Jeder dem Führer das Vertrauen auszuſprechen. Deutſche geht am 19. Auguſt zur Wahlurne. der Ausſtellung von Stimmſcheinen Verbundenheit mit der S. Bolle Der Jortbildungsſchulgarten am Flugplatz Ganz beſcheiden an der Nordweſtecke des Flug⸗ platzes anſchließend, liegt der Fortbildungsſchulgar⸗ ten, der den Jugendlichen die Liebe zur Scholle lehren ſoll. Der Plan, ein Gelände zu ſchaffen, um für geiſtig nicht ganz hochſtehende Jugendliche eine Art Vorlehre einzurichten, beſtand ſchon vor einigen Jahren, ohne daß jedoch an eine Verwirklichung ge⸗ dacht werden konnte. Es fehlte das Geld. Als der Grundſtock vorhanden war, wurde er durch die Inflation wieder in ein Nichts verwandelt. Erſt im Jahre 1930 wurde auf Anregung von Berufsberater Weſtermann vom Arbeitsamt ein Ausſchuß ge⸗ bildet. Vor allem halſen Oberſchulrat Lohrer und Fachberater Beiſell den Gedanken fördern. Mit Hilfe des konnte die Planie⸗ Arbeitsdienſtes rung durchgeführt werden. Aus dem geplanten Hilfs- ſchulgarten machte man im Vorjahre einen Fort⸗ bildungsſchulgarten, in dem ſämtliche Fortbildungs⸗ ſchüler allwöchentlich einmal zum praktiſchen Ar⸗ beitsunterricht antreten konnten. Neuerdings hat das Arbeitsamt noch beſon⸗ dere Kurſe für ſolche Jugendliche eingerichtet, die Oſtern 1984 in keine Lehrſtelle vermittelt werden etwa 80 v. H. der Kurſusteilnehmer noch nie zuvor einen Spaten in der Hand gehabt haben. Die vorbildliche Anlage Die Anlage des Fortbildungsſchulgartens muß als vorbildlich bezeichnet werden, denn es kann in ihm alles Erdenkliche augebaut werden. Im vor⸗ deren Teil, auf dem gegenwärtig 800 Stöcke Toma⸗ ten ſtehen, Krautfelder, Bohnenfelder uſw. angelegt ſind, iſt ſchon zweimal in dieſem Jahre abge⸗ erntet und mit dem Anbau gewechſelt worden. Die NS⸗Volkswohlfahrt war recht dankbar für dieſe Zuweiſung, denn dem Charakter der Anlage nach, darf ſelbſtverſtändlich nichts verkauft werden. Den Handelsgärtnern will und darf man ja auch keine Konkurrenz machen. Der hintere Teil des Gartens erfährt eine andere Ausgeſtaltung. Vorläufig ſind 275 Obſtbäume und Beerenſträucher geflanzt. Man richtet auf dem Gelände eine Zwi⸗ ſchenkultur ein und ſorgt auch, daß die Bienen⸗ völker, die in den nächſten Tagen ihren Einzug hal⸗ ten, das ganze Jahr über ſtändig blühende Blumen antreffen. Die Kurſusteilnehmer, die für das Bau⸗ konnten. Jeweils 35 Jungens werden acht Wochen lang täglich von.30 bis 11.30 Uhr praktiſch und theoretiſch in allen gärtneriſchen und landwirtſchaft⸗ lichen Dingen geſchult, wofür das 65 Aar große Ge⸗ lände mit ſeiner ſchmucken Unterkunftshütte beſtens geeignet iſt. Die Jungens lernen, was arbeiten heißt, und bekommen gezeigt, wie wichtig für uns die Scholle iſt. Es iſt ein ſehr erfreuliches Zeichen, daß auf Grund des Kurſusbeſuches von dem erſten mittelt werden konnten. Die Arbeitgeber nahmen gerne die Kurſusteilnehmer, da dieſe durch ihre frei⸗ willige Meldung zu dem Gärtnerkurſus bekundet hatten, daß es ihnen ernſt iſt, etwas zu arbeiten, und daß ihnen wirklich daran gelegen wär, von der Straße wegzukommen. Wenn auch ein Junge in einen ganz anderen Beruf vermittelt wird, der nichts mit landwirtſchaftlichen Dingen zu tun hat, ſo kann die gärtneriſche Ausbildung nie etwas ſchaden. Der Garten. 0 Ein Beſuch in dieſem Fortbildungsſchulgarten vermittelte die allerbeſten Eindrücke. Es kann nicht ſtark genug der Wunſch unterſtrichen werden, daß dieſe Gärtnerkurſe zu einer Dauereinrichtung wer⸗ den. Wer die Jungens an der Arbeit ſieht, der muß ſeine helle Freude haben und wer Gelegenheit hat, mit ihnen über den Kurſus zu ſprechen, der wird nur die begeiſtertſten Ausſprüche zu hören bekom⸗ men. In den Gärtnern Möhrmann und Ebner haben die Burſchen zwei erfahrene Lehrmeiſter, die ihnen ſchon beibringen, wie man die Tomaten hoch⸗ bindet, wie man Pflanzen ſteckt und was derlei Dinge mehr ſind. Die Kurſusteilnehmer lernen, wie man richtig mit den Gartengeräten umgeht. Wenn behauptet wird, daß der Junge, der gerne Kraft⸗ wagenſchloſſer werden möchte, die Salatſtöcke mit dem Schraubenzieher ſetzt, dann iſt das ein Scherz, wie er bei den Jungens nicht ſelten iſt. Wie not⸗ wendig es iſt, die Jugend mit gärtneriſchen Dingen vertraut zu machen, geht ſchon daraus hervor, daß Wichtige Veranſtaltungen am kommenden Sonntag Der kommende Sonntag bringt für den badiſchen Turn⸗ gau eine Reihe wichtiger Veranſtalltungen, öbe teil weiſe inſolge der Trauerſeterlichkeiten aus Anlaß des Todes des Herrn Reichspräſtdenten verlegt wurden. Der Schwarz⸗ waldturnkreis und der Markgräfler Turnkreis treten mit ihren Kreisturnfeſten auf den Plan. Beiden Veranſtal⸗ tungen kommt beſondere Bedeutung zu, weil die Beteili⸗ gung der Turner in dieſem Jahre beſonders groß iſt und ein Programm zur Durchführung kommt, das in jeder Hinſicht als muſtergültig angeſprochen werden Fanm. Die Turnerſchaft 1884 Beierthe im begeht das Jubi⸗ läum ihres 50 jährigen Beſtehens. Neben den offizbellen Feiern werden Wettkämpfe in vielgeſtaltiger Art zur Durchführung kommen und dem Ganzen eine gediegene Abrundung geben. Die Turner des Ortenauer Kreiſes verſammeln ſich in Willſtädt zum Kreisſchwimmen und werden zeigen, daß die Leiſtungen auf einer hohen Stufe ſte hen. Die Dietarbeit, der neue Zweig innerhalb der turnerſchaſtlichen Arbeit, hat einen ſtarken Auftrieb ge⸗ nommen. In einem achttägigen Lehrgang werden die Kreis⸗ dietwarte Anſang September die Grundlinien ihrer künf⸗ tigen Arbeit erhalten. Die Leitung hat Gaudietwart Kraft. Einen nicht leichten Gang treten die badiſchen Ver⸗ treter zum 7. Tennisturnier in Bad Nauheim an. Erſtklaſſige Kräfte ſind auf der Liſte der Teilnehmer, die die Badiſche Turnerſchaft vertreten werden. Bekannte Namen, wie Lorenz, Steinel, Zwahl ſowie die Turnerin⸗ nen Eiſenbeiß⸗Kehl und Zwahl⸗M TV. Karlsruhe werden um den Sieg ringen. l Eine Liſte des Gauſpielwartes veröfſentlicht den e nö⸗ altltigeinn Stand der einzelnen Klaſſen im Han d⸗ ball. Unter den zehn Mannſchaften der Gaukbaſſe be⸗ finden ſich ſechs Maunſchaften der Turnvereine Ettlingen, Kurſus bereits zwölf Jungens in Lehrſtellen ver⸗ 1 2 laſſen. . handwerk Intereſſe haben, bauten den Sockel für den Bienenſtand, den man in dem Schreinerkurſus des Arbeitsamtes zimmern ließ. Alſo Mitarbeit auf der ganzen Linie! Kompoſt⸗, Miſt⸗, Erd⸗ und Laubgrube liegen in einer Linie, ſachgemäß ausge⸗ führt, ſo daß jederzeit der Unterſchied und die Be⸗ deutung der einzelnen Gruben gezeigt werden kann. Ringsherum kommt nach beſonderen Plänen eine Eröbeerkultur, wie überhaupt eine Vielheit ange⸗ legt wird, wie ſie nur ſelten anzutreffen iſt. Sor⸗ tenverſuche und Düngungsverſuche werden den üb⸗ rigen Unterrichtsplan ergänzen. Für den Anſchau⸗ ungsunterricht richtet man eine Sammlung der unter Naturſchutz ſtehenden Pflanzen ein. Der Tagesablauf Wenn morgens die Jungens zur Arbeit angetre⸗ ten ſind, dann erfolgt ſelbſtverſtändlich erſt die Flaggenhiſſung, ehe man die Spaten zur Hand nimmt oder ſich der Anlage widmet. Für die körperliche Ertüchtigung hält man Freiübungen ab, obgleich durch die gärtneriſche Betätigung ſchon dafür geſorgt wird, daß die Knochen nicht einroſten. Um neun Uhr verſammelt man ſich zum Frühſtück in dem blitzſauberen Unterrichtsraum, der auch an regneriſchen Tagen zur Erteilung des theoretiſchen Unterrichtes dient. Dann wird wieder in Gemein⸗ ſchaft weitergearbeitet, bis um 11.30 Uhr wieder feierlich die Flaggen eingeholt werden, wobei ein öreifaches„Sieg Heil!“ auf den Führer ausgebracht wird. Die Schuhe müſſen ſauber ſein und auch der Scheitel hat eine gerade Linie aufzuweiſen. Vorher darf kein Kurſusteilnehmer den Schulgarten ver⸗ Selbſtverſtändlich erweitert man durch Be⸗ ſichtigungen und Ausflüge ſein Wiſſen. Eine beſondere Freude iſt es für die Jungens, wenn es nach dem Limburger Hof geht, wo es allerhand zu ſehen gibt. Auf das, was da draußen am Flugplatz angelegt worden iſt, dürfen wir Mannheimer ſtolz ſein, denn es iſt eine Anlage, die unſerer Jugend zum Segen gereicht. Bj. Aus der Vasdiſchen Turnerſchaft Nußloch, Ketſch, Hockenheim, Beiertheim. Mannheimer Jußballer fliegen nach Paris Aber vorher genügen ſie ihrer Wahlpflicht Der Vt Mannheim k teilt uns mit, daß die Man n⸗ ſchaf t. die am Sonntag gegen Red Star in Paris ſpielt, entgegen der urſprünglichen Abſicht nicht bereits am Freitagabend abfährt, ſondern ihre Reiſe erſt am Sonntag unternimmt. Die Fußballer werden vor her erſt zur Wahlurne gehen und dann mit einem für unſere Mannheimer Spieler beſonders zur Verfügung geſtellten Verkehrs flugzeug um 9 Uhr nach Paris abfliegen. Neuer badiſcher Rekord im Segelflug Am Montag ſtellte in Mosbach Fluglehrer Wieſer auf dem Fluggelände beim Stockbrunnerhof mit einer Flugleiſtung von 7 Stunden 19 Minuten eine neue badiſche Höchſtleiſtung im Segelflug auf. England ſiegt 13:11 im Tennis⸗Länderkampf gegen Deutſchland Bei ſchönſtem Wetter wurde am Mittwoch in Hann o⸗ ver der Tennisländerkampf zwiſchen Die mt ſich la wo und England zu Ende geführt. Die Engländer errangen einen knappen Sieg von 13111, den ſie erſt in den letzten vier Spielen ſicherſtellen konnten. Bis dahin hatte nämlich Deutſchland eine 11 9⸗Führung inne. Von den Spielen am Mittwoch erfreute beſonders die Partie Henkel 2 gegen den Engländer Tinkler. Der Kampf war wirklich hinreißend. Henkel 2 zeigte ſich endlich wieder Weinheim und Karlsruhe⸗ einmal in ſeiner von früher her gewohnten Form, er wurde immer ſicherer und ſchlug Tinkler überzeugend:8, 678,:2. —— Der Kurszeitel der Hausfrau „Auch unſer edles Sauerkraut, Wir ſollen's nicht vergeſſen. Ein Deutſcher hat es angebaut, Es iſt ein deutſches Eſſen. Und wenn ein Fleiſchchen weiß und mild Im Kraute liegt,— das iſt ein Bild Wie Venus in den Roſen.“ So hat einſt der Dichter Ludwig Uhland ganz ernſthaft zum Ruhme dieſes deutſchen National⸗ gerichtes geſungen, und wir tun wohl daran, ihm darin beizuſtimmen. Denn neben ſeiner Billigkeit, ſeiner für er⸗ 5 fahrene Hausfrauen einfachen Zubereitung Ne und ſeinem Gehalt an wichtigen, geſunden 95 Nährſtoffen hat der ſorgfältig eingemachte 75 Sauerkohl noch viele andere Vorzüge, niſ die ihn wohl berechtigen, zur Zeit auf dem Wochen⸗ 10 markte mit den ſonſtigen Einmachgemüſen und den 5 noch immer das Feld beherrſchenden Gurken in 5 Wettbewerb zu treten. Zudem gehören die ſchmucken, 5 junngen„Sauerkrautmänner“ als Sachwalter der roten Rundköpfe und zartgrünen Spitzkegel mit zu den beliebteſten Erſcheinungen rund um das Markt⸗ platzmonument, und gern macht man im Vorüber⸗. 2 gehen ein paar Minuten halt, um ihnen bei ihrer erſprießlichen Tätigkeit des Krauthobelns zu⸗ zuſchauen.„Wie Schnee,“ meint ein poetiſch veran⸗ Alb lagtes Mädelchen und langt mit dem Finger vor⸗ int ſichtig in die flockigen Schnitzel, die faſt wie Schaum 5 unter dem Hobel vorſtieben. Zehnpfundweiſe, Ant halbzentnerweiſe kann man die Späne kau⸗ th fen, damit ſie juſt um dieſe Zeit von geſchickten Hän⸗ Ge den für den Winter eingelegt werden. 01 Wiſſen Sie die richtige Zuſammenſetzung, ließe sel! Hausfrau? Auf 50 Pfund Hobelkraut rechnen Sie in zwei Pfund Salz und es Liter Eſſig. ſind Daß man zur Aufbewahrung am beſten ein Ste gut mit Eſſig ausgeriebenes, mit Kohlblät⸗ het⸗ tern ausgelegtes Eichenfaß verwendet, gen um die mit dem Salz vermiſchten Späne gut fes hineinzudrücken— das iſt Ihnen ſicher auch bekannt, ger Und ſpäter, wenn die Gärung begonnen hat, das ſag „Löcherbohren“ mit dem Holzlöffel nicht vergeſſen, ter damit die Gaſe entweichen können. Leintuch Vo Stein und Deckel nach vollbrachter Gärung em ſorgfältig auflegen, damit ſie luftdicht abſchließen 610 Dann aber gedeiht in dem Faſſe jene köſtliche Spei, 5 von der angeblich ſchon Karl der Große und 3 der Alte Fritz geſchwärmt haben, und die bekannt bre lich auch das Herz der von Wilhelm Buſch ver, 1 an ewigten Witwe Bolte beſaß! ſtat Aber nicht dem Sauerkraut allein gilt heute unſere 31 Aufmerkſamkeit beim Durchwandern der Markt, ge reihen. unt Auch die köſtlichen deutſchen Spätpfirſiche 5 und die ſogenaunten Weinbergpfirſiche, die at ſich ſo beſonders gut zum Einmachen eignen, Dit 165 verdienen noch der Erwähnung, da ſie in ausge⸗ 1 ſucht wohlgeratenen Stücken und zu billigem Preis feilgeboten wurden. Ebenſo iſt ſaftiges Berg⸗ 90 ſträßer und Pfälzer Spaliero bſt jetzt ſchon 90 in ſchönſten herbſtlichen Farben zu ſehen, und die 0 Weintrauben machen ſich— wie die Pilze a — immer breiter auf den Auslagen. Was man fon al noch hervorheben könnte? Jungen Spinat und Ar ſeine nicht minder nahrhafte Ergänzung, den Man⸗ rig gold. Auch Meerrettiche neuer Ernte waren ſer in ſtattlichen Exemplaren vertreten. für Und Blumen, Blumen, Blumen überall.. 0 Nicht nur vorn an der Breiten Straße und weiter i hinten, bei den Töpferwaren, Hühnern und Kakteen, ohn — nein, jetzt ſtehen ſie auch neben Handkäſe, Nudel nich bergen, Kartoffeln und Fiſchen: die alten Mütter Der chen, die Dorſbuben, die jungen Mädchen, und blelen 7 pul, ihre leuchtend bunten Dahlienſträuße. Nelken, Aſtern auf an.„Eens zwanzig, zwee dreißig, Madamche“, oder bet die friſchgetrockneten Immortellenbuketts das Stüc fol zu„fuffzeh“. a Wie lange noch?, denkt man und freut ſich, daß 5 doch wenigſtens noch ein paar Wochen lang all diese— Farben und dieſer Ernteſegen mit dem friſchen Duſt der Felder und Gärten zu uns in die Stadt kom, men wird, ehe kühlere Luft und rauhere Winde den Markt zu beherrſchen anfangen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden il, 0 gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rpf. ermtttell! Fre Kartoffeln—8; Wirſing 15—20; Weißkraut 12, Rotkraut das 1520; Blumenkohl 20—60; Karotten Bſchl.—7, Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—12; Spinat 15—25; Mangild ſich -10 Zwiebeln 10; Grüne Bohnen 1830; Grüne Erbes ſehe 3040; Kopfſolat—15, Endivienſalat 715, Oberkohl⸗ trie raben Stück—8; Rhabarber—8; Tomaten 10—12, f, dieschen Bſchl.—5; Rettich Stück—8; Meerrettich—4 65 Schlangengurken groß Stück—35; Einmachgurken G Fal 0,81; Suppengrünes 85; Peterſilte 45, Schnittlaut ö —5; Pfifferlinge 55—60; Steinpilze 30—45; Maronenpiſze 40 Aepfel—25; Birnen—25; Pfirſiche 1235, Zwelſch⸗ gen 10—15; Zitronen 46; Bananen—10; Süßrahmbut⸗ ter 1501607 Landbutter 190— 160; Weißer Käſe B. Eier 712; Aale 100—200; Hechte 120; Barben 60; Kort. ſen 80; Schleien 100) Breſem 5060, Backfiſche 8510 Kabeljau 40—50; Schellfiſche 50—60; Goldbarſch 40. fügel geſchlachtet per Stück: Hahn 120300; Huhn 170-0 Enten 350500; Tauben 60—70; Gänſe 600700. Pei Pfund: Gänſe 110; Rindfleiſch 75; Kuhfleiſch 64; 85—90; Schweinefleiſch 85. n Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen 1914/18 Maunheim⸗Lndwigshaſen(im Rhein⸗Nechal⸗ Militärgauverband) teilt mit: Es wird hiermit wie derholt darauf aufmerkſam gemacht, daß das vom Badiſchen Miniſterium des Innern ausgeſprochene Verbot der„Vereinigung ehem. Kriegsfreiwilliger Deutſchlands E.., Sitz Berlin“— für das Lan Baden, nicht die„Kameraoſchaft der Kriegsfreiml⸗ ligen 1914/18, Sitz Mannheim“, die dem Kyffhäuser bund im Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverband ange⸗ ſchloſſen iſt, betrifft. Dieſe Vereinigung beſteht nah wie vor weiter. Anderslautende Behauptungen en, behren jeder Grundlage. ar Der Beginn der Schußzeit für Mebbihne wurde, vom Miniſter des Innern, auf Grund 5 8 26 Abſatz 3 des badiſchen Jagdgeſetzes vom 10 Mai 1927(Geſetz- und Verordnungsblatt Seite 1 ff.) auf den 25. Auguſt feſtgeſetzt. „ Plaukſtadt, 16. Aug. Als nachmittags daz Ajährige Töchterchen des Landwirts Karl Bet; Kalbſlech linghof in der Schwetzinger Straße aus der 15 einfahrt der elterlichen Wohnung auf die Sta ſprang, wurde es von einem vorüberfahrenden 1775 7 ſonenauto erfaßt und am Kopfe erheblt verletzt. Aerztliche Hilfe war alsbald zur Stelle. mild nd ganz National⸗ an, ihm ir er⸗ itung unden nachte ge, 1 Wochen⸗ und den rken in ſchmucken, Uter der el mit zu s Markt⸗ Vorüber⸗ bei ihrer Uns zu⸗ ſch veran⸗ nger vor⸗ e Schaum dweiſe, päne kau⸗ kten Hän⸗ ung, liebe chnen Sie en ein yblät⸗ det, gut feſt h bekannt, hat, daz vergeſſen, eintuch Gärung bſchließen! che Speise, oß e und e bekannt⸗ u ſch ver⸗ ute unſett r Markt; firſiche e, die eignen, n ausge⸗ em Preis Beg ⸗ jetzt ſchon und die e Pilze man ſond inat und en Man⸗ nte waten rall. nd weiter d Kakteen, ſe, Nudel⸗ u Mütter⸗ und bieten en, Aſtern ache“, oder das Stück t ſich, daß g all diese ſchen Duſt stadt kom⸗ Winde den burden fol . exmftteltt „ Rotkraut 7: Gelbe 5 Mangy üne. Oberkohl⸗ 1012) No, ttich 1040 erken Sid Schnittlauth aronenpilzt 5, Zwetſch⸗ üßrahmbul⸗ äſe 540 700. Per Kalbfleisch reiwilligen in⸗Neckar⸗ ermit wie⸗ das vom ieſprochen reiwilliget das Land g sfreiwil⸗ eyffhäuſer⸗ ind ange⸗ eſteht nach ingen ent⸗ Rebhü hne rund des vom Seite 119 tags das 1 Ber⸗ der Tor⸗ ie Straße eden Pet, erheblih r Stelle. Nummer 375 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Auguſt 1984 (Sonderbericht unſeres Berliner Büros) Die Große Funkausſtellung 1934 tſt wie ihre Vor⸗ gänger in der Hauptſache eine Induſtrie⸗Ausſtellung. Die Funkſchauen ſind die Jahresmuſterungen der Neuheiten und Fortſchritte im Funkweſen und die hedeutendſten Werbeveranſtaltungen für die Erzeug⸗ niſſe der deutſchen Funkinduſtrie. In dieſem Jahr wird nun kaum etwas, wenn man ſich ſo ausdrücken emachendes in den Ausſtellungshallen ar⸗ Umälzende Neuerungen gibt will, Epoc Kaiſerdamm geboten. 8 diesmal nicht. Die deutſche Apparate⸗Induſtrie iſt mit den Röhrenfabriken ſogar ausdrücklich dahin übereingekommen, keine prinzipiell neuen Röhren herauszubringen, ſondern nur die beſtehenden beſſer und zuverläſſiger zu machen. Aber natürlich gibt es wieder viele kleine Verſchie⸗ kungen, Verbeſſerungen und Verſchönerungen, kurz⸗ um Dinge, die den Radio⸗Fachmann und Radio⸗En⸗ thuſiaſten— und wer wäre das heute nicht, da die Geſamthörerſchaft in Deutſchland wohl die 20 Mil⸗ lonen⸗ Grenze bereits weit überſchritten hat— feſ⸗ ſeln und entzücken. In den großen Hallen, in denen in den letzten beiden Tagen— die Funkausſtellungen ind immer am ſchnellſten fertig— die Firmen ihre Stände errichtet haben, ſtehen diesmal die„Super⸗ hets“, die hochempfindlichen, beſonders leiſtungsfähi⸗ gen Empfangsgeräte im Vordergrund. Neben ihnen nimmt wiederum der Volksempfän⸗ ger einen beſonderen Platz ein, man darf wohl jagen, den Ehrenplatz ein. Er iſt jetzt auch als Bat⸗ terie⸗Sparempfänger für den Anſchluß an eine 2 olt⸗Batterie entwickelt worden. Die dem Volks⸗ empfänger in der techniſchen Vollkommenheit wie auch im Preiſe folgende Geräteklaſſe, der Einkreis⸗ Zweiröhren⸗Empfänger, hat durch beſſere Schwing⸗ kreiſe größere Trennſchärfe erhalten und iſt mit Lurzwellenteil und dynamiſchem Lautſprecher ausge⸗ ſtattet worden. Ein neuer Geräte ⸗Typ iſt der Zweikreis⸗Zweiröhrenreflexempfän⸗ ger, bei dem die erſte Röhre gleichzeitig als Hoch⸗ und Niederfrequenzverſtärker arbeitet. Und dann, wie geſagt, kommen in vielen intereſſanten und auch koſtſpieligen Modellen die raffinierten Superhets. Die großen Kundgebungen, an denen im nattonal⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland die geſamte Nation ſich be⸗ kelligt, hat den In von Spezialgeräten für Gemeinſchaftsempfang keördert und belebt. U. a. ſieht man auf der Funk⸗ ſcau einen Gemeinſchaftsempfänger, der ſich vor allem zum Empfang des Bezirksſenders und einer Anzahl europäiſcher Großſtationen eignet, im üb⸗ rigen aber auf große Lautſtärken eingeſtellt iſt. Die⸗ ſer Gemeinſchaftsempfänger iſt in der Hauptſache für die großen Arbeitsräume in Betrieben und Fa⸗ briken gedacht. Der induſtriell⸗geſchäftliche Gedanke beherrſcht ühne Zweifel die Ausſtellung, doch erſchöpft ſie ſich licht in ihm. Ausſtellungen im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland haben immer auch ihre beſonderen po⸗ 1 74 Fulär⸗wiſſenſchaftlichen Themen. Sie wollen ſtets äüfklärend wirken und vernachläſſigen nie die im heſten Sinne volksbildende Aufgabe. Der Beſucher ſoll den techniſchen Fortſchritt, ja, die Technik über⸗ haupt nicht nur von draußen, ſondern auch von drin⸗ nen ſehen. Er ſoll die Zuſammenhäuge in Wirkſamkeit begreifen lernen. Im Mittelpunkt des populär⸗wiſſenſchaftlichen Teiles der großen Funk⸗ Ausſtellung ſteht die„Halle der Arbeit“. In ihr wird die Herſtellung Volksempfängers vom kleinſten Beſtandteil bis zur empfangsfertigen Prü⸗ fung in der vorbildlichen Anſchaulichkeit und Ein⸗ prägſamkeit, wie wir ſie jetzt am Kaiſerdamm ſchon gewohnt ſind, vorgeführt. Was es da alles zu ſehen gibt! Man kann ſich ſchon jetzt vorſtellen, mit wel⸗ cher kindlichen Begeiſterung die Zuſchauer an dieſen Ständen der emſigen Arbeit zuſchauen werden. Denn hier iſt alles die Erfüllung eines Wunſchtraumes! ihrer des 2 In der Ausſtellung werden Volksempfänger am laufenden Band hergeſtellt —„auseinandergenommen“. Die Apparate, die wir ſonſt nur in ihrer glänzenden Hülle ſahen, und bei denen wir nur an einigen gerifften runden Platten eine wenig drehen dürfen, haben alle Geheimniſſe ihres Innern vor unſerem Auge entblößt. Und nicht nur das: 55 Man ſieht, wie alle dieſe einzelnen Teile entſtehen. Wir beobachten die Herſtellung der Dreh⸗Kon⸗ denſatoren, der Netz⸗ und Niederfrequenz⸗Trans⸗ formatoren, die Produktion der Hochohm⸗Wider⸗ ſtände und der Draht⸗Widerſtände, die Anfertigung der Hochfrequenz⸗Litzen, der Feinſicherungen, der Faſſungen für die Röhren, der Grundplatten des Volksempfängers und die Herſtellung des Laut⸗ ſprecherſyſtems, der Röhren und Anoden⸗Batterie. Ulschen Funke Heute wird am Kaiserdamm in Berlin die große Funkausstellung 1934 eröffnet Man verfolgt ſtaunend, wie eine Zieh⸗Maſchine blanken Kupferdroht von 0,06 mm Durchmeſſer— So dürfte das nicht weitergehen, ſagte unſer Freund Philipp. Denn es wäre eine Schande für das menſchliche Geſchlecht und die Niedertracht blähe ich auf wie ein Ballon, daß es nicht länger anzu⸗ ſehen wäre und man hineinſtechen müßte. Er über⸗ ieh aber. Es handelte ſich um ganz normale Dinge; 28 verhielt ſich alles genau ſo, wie es in ſolchem e immer geweſen iſt und immer ſein wird. Es war in dem kleinen Seebade, wo wir ſchon Fanchmal etwas mit Philipp erlebt hatten. Im Fremdenbuch des Strandhotels ſtanden zwar andere zämen, aber man hätte meinen können, es wären die Leute aus den früheren Sommern da. Der Ur⸗ kaubs⸗ und Erholungsbetrieb an ſolcher Stätte ſpielt ſich u immer nach einer Schablone ab! Die Gäſte 93 des Strandhotels hatten ſich ſchnell miteinander an⸗ 5 fefkeundet. Die ſtarke Ausſicht, daß man nach die⸗ em einen Male kaum wieder zuſammentreffen Fürde, die Ferienmunterkeit und vor allem der schöne Umſtand, daß hier keiner vom andern etwas 1 verlangen oder ihm zu leiſten hatte— das ſchuf ie herkömmliche Badegeſelligkeit. Daneben klatſchte man natürlich. Wie es ſich traf und man ſich gerade güſammengefunden hatte: die jetzt Abweſenden, die ſeine Objekte ſein mußten, waren vielleicht ein paar Hunden ſpäter die Subjekte eines muteren Klat⸗ ſches, der aus Beobachtungen, Schnüffeleien, Mut⸗ Nansen und Erfindungen zuſammengebraut war. Nichts konnte ſelbſtverſtändlicher ſein; es war un⸗ hekechtfertigt, daran Anſtoß zu nehmen. Aber Philipp beliebte es nun einmal, Anſtoß zu Aen. Er kat aber auch viel dazu, ſich nichts ent⸗ 3 zu laſſen, woran er Anſtoß nehmen konnte. * führte eine ſcharfe Kontrolle über die kleine Kotizbuch ein dine Vormittags dann, als wir, der Geſellſchaft, dieſes Notizbuch eraus. gann er. 1 „Der Krug iſt lange genug zum Brunnen gegangen, meine Geoͤuld welche die eines Lammes unendlich übertrifft, nunmehr erſchöpft. Urteilt Liebe, brave Menſchen/ von weter Robinson ſeſellſchaft und brachte mit Eifer in ſeinem Archiv des Badeklatſches zuſtande. abgeſondert von 28 zwiſchen den Dünen in einer rech⸗ imm Hundstagshitze ſchmorten, die Philipp, wie er 0 er behauptete, gleich dem Infanten Don Carlos ünderbare Blaſen des Gehirns beſcherte, zog er „Das Maß iſt voll,“ be⸗ 1 ſelber, Freunde! Nur ein paar flüchtig gepflückte 8 aus dieſem Unkrautgarten des Klatſches. Uſo: Der Herr Kataſteroberſekretär Rehfuß hat zu Herrn Rubatz, dem Wollwarenfabrikanten, über den Baurat Kienitz geäußert, ſelbiger wäre ein ſo kläg⸗ licher Schafskopf, daß man nicht begreifen könnte, wie er zu ſeiner Stellung gelangt wäre! Rubatz hat ſich meckernd dieſer Meinung angeſchloſſen und ge⸗ meint, oͤer Baurat wäre jedenfalls durch ſeine Hei⸗ rat geſchoben worden, die Frau Baurat hätte vielleicht einen einflußreichen Vetter oder Onkel gehabt. Beide, Rehfuß und Rubatz, ſind ſich dann einig ge⸗ weſen, daß oͤie Frau Baurat eine arrogante Per⸗ ſon ſei. Der Baurat Kienitz dagegen hat zum Kataſter⸗ oberſekretär Rehfuß geſagt, der Wollwarenfabrikant Rubatz wäre ein Prolet; ordentlich gekräht hat er das Wort: Prolät! Der Kataſteroberſekretär hat das beſtätigt, aber in dumpferem Tone: Prolöt! Beide haben dann gemeint, hier im Hotel müßte man ſich ja die Geſellſchaft ſolcher Leute gefallen laſſen, aber man wäre doch gar nicht daran gewöhnt. Zu Rubatz aber hat dann der Baurat Kienitz ge⸗ äußert, der Kataſteroberſekretär Rehfuß wäre ein trockener Schleicher. Ja, ein ekelhafter Kerl! hat Rubatz dazu geſagt. Dieſe kleinen Proben genügen wohl. Die wider⸗ wärtigen Erörterungen über die wahrſcheinlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe des einen oder des anderen, wobei die gemeinſten Vermutungen aus⸗ geſprochen worden ſind, brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen. Von den Damen will ich auch ſchwei⸗ gen— da iſt es noch ſchlimmer geweſen. Scheußlich! Was aber iſt nun zu tun? Soll ich heute bei Tiſch mein Notizbuch vorziehen und ſagen: Nun paſſen Sie auf, meine Herrſchaften! Ich werde Ihnen jetzt vorleſen, was Sie alle wechſelweiſe über einander ge⸗ ſprochen haben.— Hätte das einen Zweck? Nicht den geringſten. Man würde alles für Lüge erklären und mich hinausſchmeißen. Nein, ich werde dieſe Leute ganz anders behandeln; ich habe einen weiſen Plan erdacht und werde auf die einfachſte Weiſe Verwirrung in ihren Reihen ſtiften, ja, ihnen das geſellige Beiſammenſein hier zum Ekel machen.“ das iſt viel, viel dünner als ein Frauenhaar— her⸗ ſtellt. In einem Lackdrahtofen wird auf dieſem faſt unſichtbar dünnen Draht ein hauchfeiner, aber trotz⸗ dem gleichmäßiger und widerſtandsfähiger Lack⸗ üüberzug niedergeſchlagen. Dann wiederum werden 30 ſolcher dünnen Drähte zu einer Hochfrequenzlitze verſeilt. In der Mitte des in freundlich⸗ruhigem Hellgrau gehaltenen Raumes ſteht eine große hydrauliſche Preſſe, die aus Kunſtharz in Tabletten oder Pulverform mit einem Druck von 400 000 Kg. das Gehäuſe des Volksempfängers preßt. Der Stempel der Maſchine geht auf und nieder, und in überraſchend kurzer Zeit iſt aus den Kunſtharz⸗Be⸗ ſtandteilen die vollkommen feſte unſchmelzbare und unverbrennbare Form geworden, die die einzelnen Teile des Volksempfängers umſchließt. An der Rückwand der Halle ſind dieſe Gehäuſe zu Tauſen⸗ den aufgerichtet worden Sie ſind ſo gelegt, daß ſich in der Mitte der rieſigen Fläche deutlich das Haken⸗ kreuz⸗Symbol abzeichnet Die Beſtandteile des Volksempfängers wer⸗ den an einem Wandertiſch zuſammengeſetzt. In der„Vormontage“ werden von zwei Arbeite⸗ rinnen Röhrenfaſſungen, Steckerleiſten, Antriebs⸗ achſen, Skalenſcheiben und einige andere Einzelteile zum Einbau fertig gemacht. An den vier nächſten Arbeitsplätzen werden Dreh⸗Kondenſatoren auf die Grundplatte aufgeſetzt. Die nächſten zehn Arbeits⸗ plätze müſſen die„Schaltung“ herſtellen. Die ein⸗ zelnen nach einem Muſtergerät zugeſchnittenen Ver⸗ bindungsleiſten werden hier eingelegt und feſtge⸗ lötet. Dann folgt die mechaniſche Kontrolle, die Be⸗ ſeitigung kleiner Fehler und die erſte elektriſche Prü⸗ fung des Empfängers. Nach der Fertigſtellung des ſogenannten Chaſſis kommt der Einbau in das Ge⸗ häuſe. Die Lautſprecher⸗Oeffnung wird mit Seide verklebt, das Gerät noch einmal durchgeſehen und elektriſch durchgeprüft. Dann wird die Rückwand eingeſetzt, und der Empfänger kommt in die aku⸗ ſtiſche Prüfung. Erſt wenn alle Prüfungen mit „Recht gut“ beſtanden ſind, erhält der Empfänger die Fabrikationsnummer und wird auf den beiden letzten Arbeitstiſchen in Pappkiſten verpackt. In acht Stunden werden hier 150 Volks⸗ empfänger gebaut, ſo daß auf jeden Empfänger rund 3 Minuten kom⸗ men. Mit dieſer„Halle der Arbeit“ bringt die Funk⸗ ausſtellung einen Querſchnitt durch das geſamte funkinduſtrielle Schaffen, durch eine Gemeinſchafts⸗ arbeit vieler Hände und, wenn man die Dinge in größerem Rahmen ſieht, vieler deutſchen Firmen. Das iſt das Kernſtück der diesjährigen Funkausſtel⸗ lung, iſt ihr„Schlager“. Die Reichspoſt hat wiederum in ſtarkem Maße an dem allgemeinen Teil der Funkſchau mit⸗ gearbeitet. In einem beſonderen Vorführungs⸗ raum kann man ſich über die ſtändigen Fortſchritte in der Fernſeh⸗Technik unterrichten, die nunmehr faſt von Woche zu Woche vollkommener wird. In einem anderen Raum ſind die Unterſuchungen der Wellen⸗ Ausbreitung in ihrer Abhän⸗ gigkeit von Bodengeſtalt und Bodenbeſchaffenheit anſchaulich verdeutlicht. Ein Hochbild vom Deutſchen Reich im Maßſtab 1: 200 000 enthält rote Linien, die die Feldſtärke von etwa drei Millionen Volt je Meter der Reichsſender und des Deutſchland⸗Sen⸗ ders bezeichnen. Die Sender werden durch kleine rote Funktürmchen dargeſtellt. Die Ausbreitungs⸗ kurven um die Sender herum weichen von der Kreisform ab. Daran erkennt man, welchen entſchei⸗ denden Einfluß Bodengeſtalt, Bewaldung und Be⸗ bauung auf die Wellenausbreitung haben. Beim Reichsſender Frankfurt am Main wird die Kurve im Nordweſten durch den Taunus abgeflacht, beim Reichsſender Berlin⸗Tegel im Südoſten durch die Stadt Berlin. Eine beſondere Abteilung iſt dem Auslauds⸗ Rundfunk gewidmet. Der Deutſche Kurzwellenſender, der die Auslands⸗ ſendungen verbreitet, iſt in einem Modell mit den berühmten Richtantennenanlagen aufgeſtellt. Eine Weltkarte zeigt, wie dieſer Kurzwellenſender die ein⸗ zelnen Erdteile erfaßt. Aus dem Gebiet der Rund⸗ funkentſtörung werden moderne Störſchutz⸗ mittel, entſtörte elektriſche Geräte, Lichtbilder von größeren Maſchinenanlagen graphiſche Darſtel⸗ lungen über die Leiſtung des Rundfunkſtörungs⸗ dienſtes der deutſchen Reichspoſt und verſchtedene Modelle geboten, unter denen eine mit Schirmkäfig und Schutzmitteln verſehene elektromediziniſche Ein⸗ richtung beſondere Aufmerkſamkeit erregt. Auf der anderen Seite wird an den verſchiedenſten Typen die techniſche Entwicklung des Störſchutzgerätes vom ein⸗ fachſten bis zum vollkommenen Apparat gezeigt. Auf dem Freigelände ſieht man ſchließlich den Wer be⸗ und Aufklärungswagen der Reichspoſtdirektion Stuttgart. Dieſer Omnibus iſt eine Ausſtellung über Rundfunkent⸗ ſtörung für ſich und enthält Geräte, Störſchutzmittel und Meßapparate. Sämtliche Firmen der deutſchen Rundfunkindu⸗ ſtrie, zahlreiche Werke der elektro⸗akuſtiſchen Indu⸗ ſtrie, die Reichsrundfunkgeſellſchaft, die ausländiſchen Sendegeſellſchaften, die Organiſation der Rundfunk⸗ induſtrie und der Rundfunkhörer und die wiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtitute mit Sonderſchauen, haben ſich an der„Großen Deutſchen Funkausſtellung Berlin 1934“ beteiligt. Die Schau am Kaiſerdamm iſt die größte und umfaſſendſte Funkausſtellung Europas geworden. Sie bringt eine nahezu erſchöpfende Ueberſicht über den heutigen Stand der Funktechnik. K. B. Vor Eröffnung der Ausslellung — Berlin, 17. Aug. Am Vorabend der Er⸗ öffnung der Funkausſtellung hielt Reichsſendeleiter Hadamovpſkuy eine kurze Anſprache im Rundfunk. Er führte u. a. aus: Am morgigen Freitag werde um 10 Uhr Reichs⸗ miniſter Dr. Gbebbels die Funkausſtel⸗ lung eröffnen. Die große Fabrikhalle am Eingang der Ausſtellung ſtehe ſchon fertig da, eine einzigartige Rundfunkapparate⸗Fabrik, in knapp 14 Tagen errichtet. Wenn nach der Eröffnungsrede Dr. Goebbels' die deutſchen Ausſtellungsbeſucher die Halle betreten, werde das Geheul der Fabrikſirenen die Arbeit eröffnen, dann würden die Arbeiter und Arbeiterinnen an ihren Arbeitsplätzen ſtehen, die Pumpen und Preſſen, die Fließbänder und Dreh⸗ tiſche mit der Arbeit beginnen. In den großen Hallen der Induſtrie und in der Ladenſtraße der Händlerſchaft herrſche noch rege Betriebſamkeit. Der Redner erwähnte dann das große 400 Perſonen faſſende Fernſehtheater, das einzigartig in der Welt iſt. Dieſe Funkausſtellung ſei zur Volks⸗ ſache geworden. Gerade ſie könne überzeugend dar⸗ legen, wie der Nationalſozialismus nicht nur auf dem politiſchen, ſondern auch auf kulturellem und wirtſchaftlichem Gebiet das Steuer mit eiſerner Fauſt herumgeriſſen habe. 8 Nie in ö——— — Verlegen- net mit kleinem Vorrat von 2 75 8 SN 5 S 8 ekbklE A 4 HolSREINNERR D R S vou e= 5 4— in der rot-weißen Dose Gleich am Nachmittag konnte Philipp es einrich⸗ ten, daß er mit dem Wollwarenfabrikanten allein war. Wie zufällig fragte er:„Sie kennen den Herrn Baurat Kienitz wohl ſchon ſehr lange, Herr Rubatz? Sind Sie vielleicht Jugendfreunde?“ Rubatz wunderte ſich.„J, warum denn?“ „Er ſpricht ſo freundſchaftlich von Ihnen,“ er⸗ zählte Philipp treuherzig.„Neulich erſt hat er ge⸗ ſagt: Ja, Rubatz— das iſt ein Mann, auf den man ſich verlaſſen kann. Ein guter, lieber, bra⸗ ver Menſch, wie er ſelten zu finden iſt. Ein geradezu vorbildlicher Charakter, eine wahrhaft vor⸗ nehme Natur, ein Mann, mit dem umzugehen Ge⸗ winn und Erquickung iſt.“ „Sp, ſo,“ hauchte Rubatz tonlos. Er brachte wei⸗ ter kein Wort heraus; verſtört ſchaute er vor ſich hin und auf ſeinem Antlitz ſtand zu leſen: Ja, wie kommt das? Was ſoll denn das heißen? Ebenſo heimlich nahm Philipp ſich dann den Bau⸗ rat Kienitz vor.„Nicht wahr, Herr Baurat, Sie kennen Herrn Rubatz ſchon lange? Sie ſind wohl Jugendfreunde?“ „Wie kommen Sie darauf?“ Philipp ſchien den Ton der Befremdung, in dem der Baurat das ſprach, völlig zu überhören und er⸗ zählte treuherzig:„Herr Rubatz ſpricht doch ſo freundſchaftlich von Ihnen. Neulich erſt hat er ge⸗ ſagt: Ja, der Baurat Kienitz— das iſt ein Mann, auf den man ſich verlaſſen kann. Ein guter, braver, lieber Menſch, wie er ſelten zu finden iſt. Ein geradezu vorbildlicher Charakter, eine wahrhaft vor⸗ nehme Natur, ein Mann, mit dem umzugehen Ge⸗ winn und Erquickung iſt.“ „Hm, hm,“ machte der Baurat und krümmte ſich, als wollte er ſich zu einem Fragezeichen biegen.— Schon an der Abendtafel waren die erſten Fol⸗ gen zu merken. Rubatz und der Baurat begrüßten einander etwas verlegen und ohne die gewöhnliche Heiterkeit; ſie ſprachen nur wenig miteinander, aber mit einer Höflichkeit, die ihre Stärke durch Gefroren⸗ kein bekommen zu haben ſchien; dabei vermieden ſie es, einander ins Geſicht zu ſehen. Philipp triumphierte.„Ha, jetzt weiß keiner von den Beiden, was er denn eigentlich von dem andern denken ſoll. Jeder grübelt, warum der andere ihn ſo ungemein ſchätze, rühme und preiſe. Einfach ein netter Kerl genannt zu werden— ſchön, das läßt zu werden— was ſteckt dahinter, was iſt damit be⸗ abſichtigt? Daß ich geſchwindelt haben könnte, darauf kommt natürlich keiner; dieſer Gedanke liegt ihnen zu fern, in der Nähe haben ſie nur den ihren Erfahrungen mehr entſprechenden, daß manchmal wohl bezüglich herabſetzender Aeußerungen etwas eröichtet wird.“— Tags darauf ſetzte Philipp ſeine Aktion fort, beim Kataſteroberſekretär Rehfuß.„Der Herr Bau⸗ rat Kienitz und Herr Rubatz ſind wohl alte, gute Freunde von Ihnen, Herr Kataſteroberſekretär,“— Und dann kam genau der gleiche Lobgeſang. Ebenſo ging es bei den Damen, und am Ende hatte jeder von der ganzen Geſellſchaft die Mit⸗ teilung erhalten, eine wie ungeheure Vortrefflichkeit von den anderen an ihm gefunden würde. Nach zwei Tagen bereits waren ſtarke Erſchütterungen im Strandhotel zu ſpüren. Wo war die Fröhlichkeit der Tafelrunde geblieben? Wo die heitere Rede und die munteren Scherze, das gegenſeitige Anproſten? Alle Vertraulichkeit war verſchwunden; jeder ſah in dem anderen ein unlösbares Rätſel, ein allzu ſchwie⸗ riges Problem, um das er ſich am liebſten gar nicht gekümmert hätte. Deshalb fiel die Geſelligkeit aus⸗ einander; man hielt ſich zurück, und die Ehepaare gingen allein ſpazieren, was ihnen aber bald nicht gefiel. Rubatz und Frau hielten das nicht lange aus, ſie fuhren ab. Der Baurat Kienitz vergrub ſich einfach irgendwo in einer Düne und rauchte unauf⸗ hörlich ſchwere Zigarren, was ihm nicht gut war, während ſeine Gattin am Waſſer ſich mit den Kin⸗ dern herumärgerte. Der Kataſteroberſekretär begann vor Verzweiflung die kleinen Grundſtücke des Stranddörfchens vom Berufsſtandpunkt aus zu be⸗ trachten, und ſeine Gattin fing an, ſich einen Strick⸗ ſchal anzufertigen.— Philipp aber ſchaute mit Genugtuung auf ſein Werk.„An dieſen Sommer werden die Leute den⸗ ken!“ frohlockte er.„Allen ihren Bekannten wer⸗ den ſte ſpäter erzählen, ſie hätten leider ſo gräßliche Geſellſchaft gehabt. Denn natürlich iſt ihnen die Ge⸗ ſellſchaft gräßlich geworden, ganz und gar unſchmack⸗ haft. Und warum? Weil ich ihnen die Würze genommen habe, die ſchöne Würze menſchlicher Geſelligkeit die darin beſteht, daß man über den kie⸗ ben Nächſten ein bißchen hämiſch, ſpöttiſch und nieder⸗ trächtig denkt, was man ſich aber verkneifen muß, wenn einen der andere als einen guten, braven man ſich gefallen. Aber ſo über alles Maß erhoben und lieben Menſcheu anſchaut.“ Hand Freitag, 17. Auguſt 1934 Aus Vaden Veſchleunigte Durchführung der Amneſtie in Baden Haftentlaſſungen in Karlsruhe und Bruchſal Karlsruhe, 17. Aug. Wie wir hören, ſind, nach, dem die Durchführungsbeſtimmungen zu dem Ge⸗ ſetz über die Gewährung von Straffreiheit vom Reichsjuſtizminiſterium erlaſſen worden waren, auch ſofort vom badiſchen Juſtizminiſter die erforderlichen Anweiſungen an die badiſchen Strafvollſtreckungs⸗ behörden ergangen, um die beſchleunigte Durchführung der Amneſtie zugunſten der von ihr betroffenen Perſonen ſicherzuſtellen. Bei deren ſehr beträchtlichen Anzahl können abſchlie⸗ ßende zahlenmäßige Angaben heute noch nicht ge⸗ macht werden. Allein in den Bezirksgefäng⸗ niſſen Karlsruhes ſind bisher auſ Grund der Amneſtie 57 Perſonen und in den Gefange⸗ nenanſtalten Bruchſal etwa 120 Perſonen auf freien Fuß geſetzt worden. Auf alke Fälle kann ſchon heute geſagt werden, daß durch die Amneſtie Adolf Hitlers aus Anlaß der Vereinigung des Amtes des Reichspräſidenten mit dem Amt des Reichskanzler einer großen Anzahl von Familien der Ernährer zurückgegeben worden iſt. Einem noch größeren Perſonenkreis wird die Amneſtie, ſoweit ſie ſich auf Geldſtrafen erſtreckt, zugute kommen. Die Amneſtie des Führers erſtreckt ſich auch auf zahlreiche bisherige politiſche Gegner des National⸗ ſozialismus, denen ſo in großzügiger Weiſe vom nationalſozialiſtiſchen Staat die Hand zur Verſöh⸗ nun geboten wird. Flammen im Bauernhof * Ehrsberg, Amt Schopfheim, 17. Aug. Morgens kurz nach 5 Uhr brach in dem Doppelanweſen der Familien Adolf Schäuble Wtwe. und Adolf Schmidt Feuer aus. Die Gebäude, die aus Holz gebaut und mit Stroh bedeckt waren, boten den Flammen reiche Nahrung. Sämtliches Inventar, die landwirtſchaftlichen Maſchinen und Vorräte wurden vernichtet. Der Schaden wird auf 17000 Mk. geſchätzt. körperlicher Rüſtigkeit ihren 86. Geburtstag begehen. NSDAP-NMiffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenwarte der Ortsgruppen und Stützpunkte des Kreiſes Mannheim. Am Montag, 20. Auguſt, um 20.30 Uhr, findet im Schlageterraum der Kreisleitung Mannheim, L. 4, 15, eine wichtige Beſprechung ſämtlicher Ortsgruppen⸗ und Stützpunktkaſſenwarte des Kreiſes Mannheim ſtatt. Er⸗ ſcheinen iſt unbedingte Pflicht Sämtliche Ortsgruppenleiter haben heute, am 17. Aug., pünktlich vormittags 10 Uhr, in I. 4, 15, zu erſcheinen. Der Kreisleiter. 30 Strohmarkt. Heute, Freitag, 17. Auguſt, 19.45 Uhr, gruppe vor dem Waſſerurm zum gemeinſamen Empfang der perſammelt ſich die geſamte Einwohnerſchaft der Orts⸗ gruppe vor dem Waſſerturm zum gemeinſchaftlichen Emp⸗ fang der Rede des Führers. Seckenheim Heute, 17. Aug., 20.15 Uhr, Antreten der O und ſämtlicher Gliederungen der NS Da auf den Planken zum Gemeinſchaftempfang der Rede des Führers. Die Bepölkerung wird aufgefordert, ſich an dieſer Kund⸗ gebung reſtlos zu beteiligen. Neckarſtadt⸗Oſt. Heute, Freitag, 17. Auguſt, 19.30 Uhr, treten ſämtliche pol, Leiter und Anwärter ſowie die Amts⸗ walter der NSBO und NS⸗Hago vor der Geſchäftsſtelle an. Feudenheim. Heute, Freitag, 17. Aug., treten ſämt⸗ liche männliche Pag. ſowie ſämtliche Untergliederungen der Partei wie NS⸗Hago, DA uſw. in der Schützenſtraße um 18.45 Uhr an. Neckarau. Sämtliche Parteigenoſſen und Mitglieder der Parteigliederungen treten heute abend, pünktlich um 19 Uhr, vor dem Ortsgruppenheim an zum gemeinſamen Abmarſch nach dem Marktplatz, woſelbſt die Rede des Führers übertragen wird. Sandhofen. Heute, Freitag, 17. Aug., 20.15 Uhr, am Horſt⸗Weſſel⸗platz Gemeinſchaftsempfang der Rede des Führers. NS⸗Frauenſchaft Neckaran. Unſere ſämtlichen Mitglieder verſammeln ſich heute abend 20 Uhr auf dem Marktplatz in Neckarau, um der Uebertragung der Rede unſeres Führers beizu⸗ wohnen. 5 J Gefolgſchaft 1/11/71(Neckarſtadt⸗Oſt). Antreten Sonn⸗ bag, 19. Auguſt morgens.45 Uhr auf dem Ehugnetplatz zur Wahlpropaganda. Sommeruniform ohne Mittze! Deutſches Jungvolk Stamm Altrhein, Fähnlein Horſt Weſſel. Während des Zeltlagers vom 16.—23. Auguſt fällt jeder Dienſt aus. — Für die Zeit meines Beſuches der Führerſchule vom 19. Auguſt bis 3. September beſtimme ich als meinen Skell⸗ vertreter den Führer des Jungzuges I: Georg Größ le, Schafſcheuerſtraße 8. BdM Referat für Mädelfragen. Berufsſchulung: Uebungs⸗ irmenarbeit. Montag, 20. Auguſt, 20 Uhr, in N 4, 17 für alle BdM⸗Mädels(Verkäuferinnen, Kontoriſtinnen) Beſprechung und Einführung in die Uebungsfirmenarbeit. Erſcheinen Pflicht. f Feudenheim. Sämtliche Mädels treten heute. Frei⸗ tag, 17. d.., pünktlich 19.35 Uhr, in Uniſorm am Schul⸗ platz an, um an der Uebertragung der Führerrede teilzu⸗ nehmen. Bd M Gruppe Oſtſtadt. Alle Jungmädels der Gruppe Oſtſtadt treten heute, Freitag, 17. Auguſt, 19,30 Uhr, am Tatter⸗ Fall an. i Humboldt. Sonntag, 19. Auguſt, vorm. 7,45 Uhr, treten ſämtliche Mädels in Uniform auf dem Marktplatz Neckarſtadt an. Wer Blumen hat, bringt welche mit. NSBO Das„Ja“ dem Führer! Ein Erlaß des Landesbiſchofs zum 19. Auguſt 1934 * Karlsruhe, 17. Auguſt. Am Sonntag, den 19. Auguſt, iſt in allen Haupt⸗ gottesdienſten in der Abkündigung folgende Kund⸗ gebung der Deutſchen Evang. Kirche zur Ver⸗ leſung zu bringen: „Am 19. Auguſt 1934 iſt das deutſche Volk zur Entſcheidung aufgerufen. Aus Not und Verzweif⸗ lung hat unſer Führer und Kanzler das deutſche Volk zu ſeiner völkiſchen Beſtimmung zurückgeführt. Unſer Volk ſteht mit feſter Zuverſicht im Anfang eines neuen Lebensabſchnittes. Wir alle ſind die lebenden Zeugen dieſer gewaltigen Wandlung, die wir fromm als die gnädige Fügung der Vorſehung betrachten. Solch ſichtbares Walten göttlicher Fü⸗ gung mit unſerem Volke verpflichtet zu ganzer Hin⸗ gabe und ganzem Vertrauen.„Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben!“ Unſer Führer braucht für das rieſengroße Werk des fried⸗ lichen Aufbaues das ungeteilte Vertrauen des gan⸗ zen Volkes. Nach dem Heimgang des geliebten Sehnſucht aus göttlichem Willen als der Geſtalter des deutſchen Lebens geſchenkt iſt. In ſteter Treue umgibt die evangeliſche Kirche Führer und Volk mit ihren Gebeten, aber ſie ruft auch auf zu verantwor⸗ tungsbewußtem Handeln, wie es der 19. Auguſt fordert. Der Führer hat, indem er den Kampf gegen die volksfeindlichen Mächte führte, ſeine ſtarke Hand auch über die evangeliſche Kirche gehalten. Dadurch iſt der Deutſchen Evang. Kirche, die in der zu Ende gegangenen Epoche eine Zeit ſchwerer Heimſuchung erlebt hat, die Möglichkeit zurück⸗ gegeben, ſich ihrem Weſen gemäß als Glied des Volksganzen zu entfalten. Am 19. Auguſt werden deshalb Volk und evangeliſche Kirche in Vertrauen und Treue dem Führer ihr Ja ſagen.“ Das ſoeben bekanntgegebene Vermächtnis des verſtorbenen Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg verpflichtet jeden evangeliſchen Deutſchen in Dankbarkeit und Treue zu dem Retter von Volk und Vaterland und damit auch der evange⸗ liſchen Kirche zu ſtehen. Der 19. Auguſt ſoll auch Vaters oͤes Vaterlandes bleibt der Führer, der uns als Verheißung und Inbegriff unſerer völkiſchen unſere Landeskirche an der Seite des Volkes ſehen. mee, Sommerbrief aus Triberg ⸗oe- Triberg, 17. Aug. Das zweite Auguſtwochenende brachte bei ſchönem Wetter einen außerordentlich ſtarken Verkehr und auch einige Sonderveranſtaltungen, die guten Zuſpruch fanden. Am Samstag abend fand man ſich im feſtlich erleuchteten Burggarten zu⸗ ſammen, um ein Konzert des Arbeiterbildungs⸗ vereins als Kurkonzert entgegenzunehmen, das zweite ſeiner Art in geſanglicher Hinſicht. Man iſt auf dieſem Wege, dem die die Geſangskunſt pflegenden Vereine voll zuſtimmten, beſtrebt, in die Folge der Konzerte der ſtädtiſchen Kapelle Abwechſlung zu bringen. Mit dem Abend des Arbeiterbildungs⸗ vereins war noch dazu eine Uraufführung des Lei⸗ ters des Vereines, Muſiklehrer Auguſt Meiſterhans, ſowie ſämtliche Amtswalter der Ortsgruppe. Aufſtellungs⸗ platz: Marktplatz. Abmarſch 7,30 Uhr. DA Reichsbetriebsgemeinſchaft Leder. Sämtliche erwerbs⸗ loſe Tapezierer und Polſterer, welche Mitglied unſerer Reichsbetriebs einſchaft ſind, kommen Freitag, 17. d. M. auf die Geſchäftsſtelle in P 4, 4/5, Zimmer 32, zwiſchen 3 und 6 Uhr. NSKN OV Sandhofen. Samstag, 18. Auguſt, 20 Uhr, findet im „Morgenſtern“ eine Ehrung ſtatt, wozu alle Kameraden und Kameradenfrauen mit Angehörigen herzlichſt eingela⸗ den ſind. Alle Mitglieder ſammeln ſich geſchloſſen Sonntag vorm. 7,45 Uhr zur Wahlbeteiligung am alten Kriegerdenkmal. BNSDIJ Entſprechend einer Anordnung des Reichsjuriſtenfüh⸗ rers finden in den Monaten Auguſt und September keine Verſammlungen der Bezirke der BNS D ſtatt. Der Bezirksobmann: gez. Dr. Bammesberger. NS DB Ortsgruppe Mannheim. Am Freitag, den 17. d.., abends 8,15 Uhr, findet im großen Saale des Wartburg⸗ Hoſpiz, F 4, 8/9, ein Ortsgruppen⸗Appell ſtatt. Während des Appells Uebertragung der Rede des Führers. Erſchei⸗ nen Pflicht! Der Ortsgruppenführer. Sprechſtunden der Ortswarte: Nachſtehend geben wir die Sprechſtunden der Ortswarte der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bekannt. Ortsgruppe Neckarau. Montags und Donnerstags von 18 bis 19 Uhr im Zähringer Hof, Neckarauerſtr. 44. Ortsgruppe Neckarſtadt⸗O ſt. Dienstogs und Frei⸗ tags von 18 bis 19 Uhr auf der Geſchäftsſtelle, Lange Rötterſtraße. Ortsgruppe Feuden heim. Montags, Mittwochs und Freitags von 18 bis 19 Uhr, Ziethenſtraße 64. Ortsgruppe Ilvesheim. Freitags von 20 bis 21 Uhr im Geſchäftszimmer der Nis Dal p, Ortsgruppe Ilvesheim. Ortsgruppe Schwetzingerſtadt. Montag, Mitt⸗ woch und Freitog von 18 bis 19 Uhr, Amerikanerſtraße 1. Ortsgruppe Wallſtadt. Montags von 20 bis 21 Uhr im Parteilokal bei F. Sohn. Ortsgruppe Neuoſthei m. Montag und Donnerstag von 18 bis 19 Uhr, Feuerbachſtraße 17, bei Spahn. Ortsgruppe Jung buſſch. Dienstag, Donnerstag und Freitag von 19.30 bis 20.80 Uhr auf der Daley⸗Dienſtſtelle, H 5 9. Ortsgruppe Lindenhof, Montaas, Mittwochs und Freitags von 18 bis 2) Uhr, Meerfeldſtraße 9. Ortsgruppe Humbols t. Dienstag von 19 bis 21 Uhr, Zehntſtroße Ba. Ortsgruppe Rheinau. Diensteg und Freitag von 18 bis 20 Uhr und Donnerstag von 18 bis 20 Uhr, Däni⸗ ſcher Tiſch 1. Ortsgruppe Deutſches Eck. Donnerstag von 18 bis 20 Uhr, J 1 verbunden. Es war„Das deutſche Dankgebet“, das hier unter dem Schwarzwälder Abendhimmel erfolg⸗ reich aus der Taufe gehoben wurde. Der Sonntag brachte ein Sommernacht feſt bei zwar etwas kühlem Wetter, aber mit einem Maſſenbeſuch an Fremden und Heimiſchen. Konzert, Beleuchtung, Feuerwerk ſtellen den Körper des Abends, der bei⸗ fällig quittiert wurde. Aber auch in abſchließender Weiſe hat das Wochen- ende in des Menſchen Daſein gegriffen: eine alte Tribergerin, Frau Berta Dold, iſt nach ſchwerem Leiden im Alter von 81 Jahren ihrem Manne ge⸗ folgt, der im Triberger Handwerk ehedem ein Maler⸗ geſchäft betrieb.— Für das angenehme Wan⸗ dern in Tribergs Bergen und Wäldern ſorgt von jeher ein gut unterhaltenes Wegenetz, das auf rund 60 Kilometer Geſamtlänge angeſetzt werden kann. Daß ein ſolches Wegenetz allerlei an Pflege verlangt, liegt auf der Hand, und ein Vernünftiger wird nicht gleich nach dem Kadi rufen, wenn unter dem Einfluß ſcharfer Regengüſſe einmal Verwaſchun⸗ gen und Rißbildungen nicht von 11.55 bis 12.00 aus⸗ gebeſſert ſind. Sondern man wird anerkennend feſt⸗ ſtellen, daß die Pflege der Wege wie ehedem zu ſtän⸗ digen Verbeſſerungen, Verbreiterungen, Ausflachun⸗ gen, Feſtigungen uſw. führt, wie neuerdings auch wieder am Panbramaweg und am Bergſee. Erwünſcht und im Anſchluß an einen Windbruch längſt vorgeſehen, aber noch nicht ausgeführt, iſt ein Verbindungsweg von der Wallfahrtwieſe aufwärts zur großen Straßenkehre am Scheffelweg, wodurch für Waſſerſallbeſucher der Umweg über den Bergſee, Wallfahrtskirche vermieden wird, wenn man vom oberen Teil der Fälle direkt zur Stadt zurückkehren will. Beim jetzigen Zuſtand muß zwiſchen Scheffel⸗ weg und Bergſee die Fahrſtraße nach Schönwald be⸗ nutzt werden.— Recht angenehm würde eine kleine Korrektur der eben erwähnten Schönwälder Fahr⸗ ſtraße für den Fahrverkehr empfunden werden, wenn die kurze, um etwa 120 Grad drehende Kehre ober⸗ halb des Scheffelwegranks durch eine kzäftige Raſur der Felsnaſe ihrer Gefahren entkleidet werden könnte. Es ſind dort an der völlig unüberſichtlichen umd auch nicht ſonderlich breiten Kehre auch ſchon Unfälle zu verzeichnen geweſen, zumal von oben her die Straße ein längeres Stück faſt gerade verläuft und der Fahrer dadurch zu ſchnellem Tempo ver⸗ leitet wird, ohne auf die kommende ſcharfe Kurve irgendwie aufmerkſam gemacht zu werden. Dieſe Kurve bedürfte im jetzigen Zuſtand neben der allge⸗ meinen Streckenmarkierung„Kurvenreiche Strecke“ noch einer beſonderen Warnungstafel. Vollsabſtimmung und Feriengäſte Ein Aufruf des Badiſchen Gaſtwirteverbandes * Karlsruhe, 17. Aug. Der„Badiſche Gaſt⸗ wirte⸗ Verband“, jetzt Gau Baden des REV des deutſchen Gaſtſtätten⸗ Gewerbes, hat folgenden Aufruf zur Volksabſtimmung ergehen laſſen, der beſonders deswegen intereſſant iſt, weil er auch die durch den Fremdenverkehr geſchaffenen beſonderen Verhältniſſe berückſichtigt: Badiſche Gaſtwirte! Die Volksabſtimmung am 19. Auguſt muß wiederum das ganze deutſche Volk Ortsgruppe Sandhoſen. Montoa, Donnerstag und Freitag von 17 bis 20 Uhr, Schönauerſtraße 15. Ortsgruppe Strohmarkt. Dienstag und Freitag von 18.30 bis 19.30 Uhr, M 2, 6. Fahrtenprogramm Die für den 17. bis 26. Auguſt vorgeſehene in den Teutoburger Wald(Lippe⸗Detmold) abgeſagt werden. 21. bis 26. Auguſt: Omnibusfahrt ab Ludwigshafen nach Oberammergau. Dieſe Fahrt hat ein beſonders reich⸗ haltiges Programm. Preis 48 Mk. 26. Auguſt bis 1. Sept.: Fahrt an den Bodenſee. Ge⸗ ſamtunkoſten co. 24 Mk. 1 i 9. bis 16. Sept.: Fahrt nach Zell an der Moſel. Geſamt⸗ unkoſten ca. 24 Mk. 4 5 16. bis 22. Sept.: Es iſt uns gelungen, den Dampfer „Stuttgart“ für den Gau Baden vollſtändig vom 16. bis 22. September zu gewinnen. Abfahrt: Bremerhaſen. An⸗ kunft Hofen Emden. Reiſeziel: Engliſch⸗franzöſiſche Küſte. Meldeſchluß: 4. Sept. 1934. Geſamtunkoſten ca. 54 Mk. Fahrt muß leider Jungbuſch. Heute, Freitag, 17. Auguſt, Antreten ſämtlicher Betriebszellenobleute mit Fahnenabordnungen Am Sonntag,§en 2. September, Rheinfahrt nach St. Goar, St. Goarshauſen. Fahrpreis 3,10 Mk. Kinder 2,30 Mk. an der Wahlurne ſehen. Mitten in der frohen Reiſe-⸗ und Ferienzeit der deutſchen Arbeitsmenſchen tönt der Ruf zur politiſchen Pflichterfüllung. Nie⸗ mand ſoll deswegen nach Hauſe zurückkehren. Jeder⸗ man ſoll bleiben, wo er Erholung ſucht. Aber⸗keiner iſt deshalb von der Pflicht entbunden, am 19. Auguſt dem Führer ſein Vertrauen auszuſprechen. Ihr, badiſche Gaſtwirte, ſollt diesmal nicht nur ſelbſt, mit Familienangehörigen und Augeſtellten zur Abſtim⸗ mung gehen, ihr habt außerdem die verantwortungs⸗ volle und wichtige Auſgabe, euren Feriengäſten das⸗ ſelbe zu ermöglichen. Fragt jeden, ob er ſchon einen Stimmſchein beſitzt. Verteilt die euch zu⸗ gehenden vorgedruckten Antragskarten auf Stimm⸗ ſcheine ſorgfältig an jeden Gaſt und beſorgt die aus⸗ gefüllten Karten unverzüglich zur Poſt. So dient ihr Deutſchland! So lautet eure Antwort, in Treue zum Führer, Jal Nummer 375 Aus der Pfalz Frontkämpfer ſtimmen gemeinſam ab * Ludwigshafen, 17. Aug. Die Mitglieder der Nationalſozaliſtiſchen Kriegsopfer⸗Verſorgung und die im Kyffhäuſerbund zuſammengeſchloſſenen Sol⸗ daten des Weltkriegs ſtimmen am Sonntag gemein⸗ ſam ab. Von den Sammelplätzen wird durch ver⸗ ſchiedene Straßen der Stadt marſchiert, um dann anſchließend gemeinſchaftlich die Wahlpflicht auszu⸗ üben. Auch die Landſtützpunkte der Ortsgruppe Ludwigshafen der NSͤ O und die Landvereine des Bezirksverbandes Ludwigshafen im Kuyffhäuſer⸗ bund marſchieren ebenfall gemeinſam um acht Uhr zu den Wahllokalen. Bei der Flucht verunglückt * Pirmaſens, 17. Aug. Als geſtern der Heinrich Schindeldecker auf Grund eines Haftbefehls wegen Meineids durch einen hieſigen Polizeibeam⸗ ten verhaftet werden ſollte, begab er ſich im Einver⸗ ſtändnis mit dieſem in ein Zimmer, um ſich umzu⸗ ziehen. Dann ergriff er durch das Fenſter die Flucht, indem er ſich am Dachkandel herabließ; die⸗ ſer riß jedoch entzwei und der Flüchtling ſtürzte in den Hof hinab, wobei er beide Arme brach. Man brachte ihn ins Gefängnislazarett Zweibrücken. * Landau, 16. Aug. In Verfolg der Amneſtie des Führers wurden aus dem Amtsgerichtsgefäng⸗ nis Landau 23 Häftlinge auf freien Fuß ge⸗ ſetzt. * Zweibrücken, 16. Aug. Für die Volksabſtim⸗ mung am kommenden Sonntag ſind rund 14000 Ein⸗ wohner wahlberechtigt, die in 17 Bezirken abſtim⸗ men. Die Urlaubszeit macht ſich dadurch bemerkbar, daß vom Wahlamt einige hundert Stimmſcheine ausgegeben werden müſſen. 8 Der eee Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwafte Conn eſsſagz 2 Baren- 52—.—. den 16. Jag. Gad, All. . 2 Tourg Ovomenios O nener. O ham dede ct v⁰ανοnñ& bececkt, o Regen 1 Schnee& dgupeig r febel K deuter Swinastille.⸗Os Selk telchter&K massiger Sugsd west Kormtscher, gordwest die pfeule ſuegen mit gem inge bie der gen Stauonen stenengen za. ten gebeß gie lemperatut an. Die inen verdingen oete mit gleiche, auf Reeresaiveau umgerecnneten Cuftdruck Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 17. Auguſt: Das über Mittel und Weſteuropa liegende Hochdruckgebiet verſtärkt ſich noch weiter, ſo daß das heitere und warme Wei ter erhalten bleibt. Vorausſage für Samstag, 18. Auguſt Meiſt heiter, trocken, tagsüber recht warm, weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Aug 24,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 17. Aug. + 13,0 Grad; heute früh 8 Uhr + 101 Grad. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 4 19 Grad Waſſer⸗ und 23 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr + 180 Grad Waſſer⸗ und 1 12,5 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Augut Mhein⸗ Pegel 13. 14. 15. 16. 17. Aedar-Begel 14. 15. 16 n Rheinfelden 3,08 3,03 3,04 3,113,05 1 Breiſah. 22.28.28.30 27 Pannen. 500,40 9 5 hl. 3,32 3,288,25 3,30 3,32 Zofe S Mice n! 350 70 7 307,365 n 222 annheim.76 3,713.67 3,500 b. Kaub N..74.40.27 2,33.28 l Diedesheim. 0,40 0,890, 5 Köln 202 2,082 06.57 104 ehaglich 15 preiswett Lurnaus u. E un n UMSECK Gasthof im Schwarzwald, 900 m . * ene n ab er der g und n Sol⸗ jemein⸗ ch ver⸗ dann auszu⸗ gruppe vereine häuſer⸗ cht Uhr Heinrich (befehls eibeam⸗ Einver⸗ umzu⸗ Flucht, 57 die⸗ irzte in Man en. mneſtie gefäng⸗ nerkbar, mſcheine Regen Oe ordwest en Lab. eiche, ſtelle in r Mittel⸗ verſtärkt me Wei⸗ Iguſt weſtliche 1 1 . August 1934 Jorta Beilage der N Weſtfalita un Neuen Mannheimer Zeitung Minden Wenig beachtete Sehenswürdigkeiten aus zwei Jahrtauſenden Schon mancher wird ſich gewundert haben, daß die Schienen von der lieblichen lippiſchen Reſidenz Bückeburg aus nicht ſchnurgerade nach Bad SHeynhauſen weiterlaufen, ſondern einen be⸗ trächtlichen Haken nordweſtlich ſchlagen. Sie haben allen Grund dazu. Aufmerkſame Beobachter können es ſpüren, wie ſich hier vieler Reiſender unverſehens eine gewiſſe Unruhe bemächtigt, wie ſie bald rechts, hald links aus dem Fenſter ſchauen und offenbar auf etwas ganz Beſonderes warten, das ſie keinesfalls berfäumen möchten. Dann vernimmt man Rufe: „Da iſt ſie, da iſt ſie!“, und mit einem Male ſind die Seitengänge der Wagen gefüllt.„Sie“— das iſt die Porta Weſtfalic a. Die Weſer zerſchneidet plötz⸗ lich das vorher unüberſteigbar ſcheinende Gebirge in zwei Teile. Rechts wölbt ſich der Wittekinds⸗Berg mit dem Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmal von Bruno Schmitz, links ragt die klippenſchroffe Steil⸗ wand des Jakobsberges auf, der in kurzem— unfern pon ſeinem Bismarck⸗Turm— ein mächtig mahnen⸗ des Schlageter⸗Kreuz tragen wird. Zwiſchen ihnen, durch dieſe Pforte hindurch, eilt der Zug Weſt⸗ falen und dem Rheinland zu. Vorher aber hielt er noch einmal— in Minden. Porta Weſtfalica und Minden gehören untrennbar zuſammen, wie ja Dampfer, Flöße, Sportboote und tüchtige Schwimmer in munterem Wechſel ſie— am Radium⸗Solbad Min⸗ den vorüber— ſtändig verbinden. Nicht zuletzt trägt zu dieſer Einheit auch die Goethe⸗Freilicht⸗ hühne am Fuße des Denkmals bei, die in dieſem Jahre(bis zum 26. Auguſt)„Die Räuber“ und den „Wilhelm Tell“ aufführt. Als es dem Strom gelungen war, den Bergrücken zur norddeutſchen Tiefebene hin zu durchbrechen, bot das großartige Felſentor den Menſchen zugleich eine natürliche Straße. Immer wieder ſind ungeheure Pölkermaſſen öͤurch dieſes„Tor“ gezogen. Oſtwärts die Römer, die unermeßlichen Scharen der Völker⸗ wanderung, die Heere des Frankenkaiſers Karl und Napoleons Söldlinge. Weſtwärts vor allem die fingenden deutſchen Truppen 1870 und 1914. Auf den leiden Bergen zu Seiten des Fluſſes ſollen ſowohl Hermann der Cherusker und ſein abtrünniger Bru⸗ der Flavus wie ſpäter auch Kaiſer Karl und der tap⸗ ſere Sachſenherzog Wittekind geſtanden und ſich— en homeriſchen Helden gleich— über das Tal hin⸗ eg in kühnem Wortgefecht zur Schlacht aufgerufen haben. Dort oben auf dem Kamm entſpringt auch die Wittekinds⸗ Quelle, der Sage nach einer der Tauforte des großen„Heiden“: Als ihn dürſtete, ſoll er gelobt haben, dem neuen Gott zu glauben, wenn er ihm ein Zeichen gäbe. Und ſchon ſprang das kristallklare Waſſer aus dem Felſen... Nicht weit von hier finden wir auch— außer drei rieſigen ger⸗ maniſchen Wallburgen— den uralten Kreuz⸗ ſtein einer Wittekinds⸗ Kapelle aus dem 13. Jahrhundert. Auf Schritt und Tritt berührt unſer Fuß in dieſer kernig⸗niederſächſiſchen Landſchaft ge⸗ weihten Boden der deutſchen Vorzeit und älteſten Vergangenheit. Sofort nach oem Friedensſchluß mit Wittekind um 800 gründete Karl an der Stelle ſeines Kriegslagers das Bistum Minden, das als Biſchofsſitz ſchnellen Auſſchwung nahm. Es zeigt noch heute unverkennbar eine Eigenart der karolingiſchen Stadtanlagen: die kirchliche Stiftung als Kern der werdenden Siedlung. Der erſte Dom aus dem Jahre 952 iſt 1062 ab⸗ gebrannt, aber ſogleich erſtand ein neuer, von dem her gedrungene Turm und ein Teil des Chores er⸗ halten blieben. Das Köſtlichſte, was der Dom be⸗ ſitzt, iſt der Dom⸗Schatz. Seine herrlichen Reli⸗ gutenſchreine, Voxtragekreuze, Gvangeliare ſtellen ge⸗ ſchichtliche und künſtleriſche Werte erſten Ranges dar. Dazu das feine Maßwerk der Fenſter⸗Roſen, ein ſprechend ausdrucksvoller Bronze⸗Chriſtus aus dem 12. Jahrhundert, die koſtbaren Renaiſſance⸗Epita⸗ phien und nicht zuletzt die„köſtliche Friſche“, mit der bie Raumgeſtaltung des Langhauſes wie„aus einem Guß“ gemeiſtert wurde— das alles macht den Min⸗ dener Dom wahrhaft zu einer Sehenswürdigkeit.„Es kann nicht fraglich ſein, daß unter allen gotiſchen Hallenkirchen im klaſſiſchen Jahrhundert der Gotik dem Dom zu Minden die Palme gebührt.“(Dehio.) „Die trutzige Marienkirche, die Simeonskirche mit rer kunſtvollen Meſſingtaufe u. a. bezeugen das zege geiſtliche Leben Mindens, während das welt⸗ liche der Hanſeſtadt ſich außer in den vielen ſtattlichen und wohlerhaltenen Bürgerhäuſern auch in dem Re⸗ naiſſance⸗ Rathaus verkörpert. Durch die Bo⸗ gen ſeiner frühgotiſchen Vorhalle, des ſog.„Neuen Werks“, genießt man die ſchönſten Blicke auf Markt und Dom. Es mutet wie ein Symbol an, daß das Rathaus faſt an das frühere biſchöfliche Palais ſtößt. Jahrhundertelang lagen beide miteinander in heftiger polttiſcher Fehde. War der Biſchof deutſcher Reichs⸗ ſürſt, gleichberechtigt neben den mächtigſten Großen einer Zeit und nur dem Kaiſer ſelber unterſtellt, ſo wollte die Bürgerſchaft gleichfalls der Gewalt des Biſchofs enthoben und des Kaiſers freie Reichsſtadt werden. 1645 endlich war das große Ziel erreicht— für drei Jahre... 1648 fiel Minden im Weſtfäliſchen Frieden an Brandenburg. Aber ſein Wappen rühmt noch heute den mühſam errungenen Sieg: drei ge⸗ kreuzte Schlüſſel bezeichnen es als Biſchofsſtadt, der Doppeladler als unabhängige Reichsſtadt. Wer Minden durchwandert, wird ſich vielleicht über ſeine geringe Ausdehnung wundern und zugleich über das breite„Glacis“, deſſen Parkanlagen die Stadt wie ein Ring umſchließen. Es ſind die ehe⸗ maligen Feſtungswälle, die Minden umſchnürt und Porta Weſtfalica ſeine Ausdehnung verhindert haben. Auf dieſe Weiſe liegt es noch heute wie eine Perle in der Muſchel. Schließlich hat die günſtige Lage Minden eine Einzigartigkeit geſchenkt, die keine andere Stadt in Deutſchland aufzuweiſen hat: die Ueberführung des Mittellandka⸗ nals über die Weſer. In dem Prachthau einer 37 Meter langen Brücke wird der Kanal durch einen 24 Meter breiten,.5 Meter tiefen Trog über den Fluß hinweggeleitet. Wer aber von dem einen Ge⸗ wäſſer zum andern gelangen will, braucht nur eine Schacht⸗Schleuſe zu benutzen, deren 85 Meter lange und 10 Meter breite Kammer den Höhenunterſchied von 14 Meter in einer Stufe überwindet. Am beſten überſieht man dieſe architektoniſch ebenſo ſchöne wie techniſch geniale Anlage von einem hohen Kreuz am Weſer⸗Ufer aus. Es iſt ein Wahr⸗ zeichen für den Schiffer, zugleich aber der Mittel⸗ punkt des ſtimmungsvollen Garten⸗ Friedhofs, den ſich Minden hier draußen ſchuf, ſo die Verbun⸗ denheit zwiſchen Stadt und Fluß noch über den Tod hinaus verſinnbldlichend. Dieſe Friedͤhofsſchöp⸗ fung am Hange unmittelbar neben den rauſchenden Fluten iſt eine der ergreifendſten in ganz Deutſch⸗ land. Von hier aus ſchaut man in weitem Rundblick zum Harl, zum Schaumburger Wald, zum Heiſterholz und gedenkt noch einmal der Porta Weſtfalica auf der anderen Seite der tauſendjährigen Biſchofs⸗, Reichs⸗, Hanſe⸗, Garniſon⸗, Bade-, Kanal⸗ und Gar⸗ tenſtadt Minden, von der ſchon ein mittelalterlicher Mönch begeiſterte lateiniſche Verſe geſungen hat. Freiliggrath verdeutſchte dieſe Verfe: „Dort ſind Bäche, dort ſind Quellen, dort ſind Berge, Waſſerwellen, und für's Vieh der Matten Gräſer, dort ſind holde Fraun und Dirnen, anzuſehn mit reinen Stirnen, dort iſt auch der Strom der Weſer.“ Herbert Günther. Von Rüdesheim bis Koblenz Inmitten ſeiner unvergleichlichen Rebhügel liegt das bekannte Rheinſtädtchen Rüdesheim, von dem wir unſere Rheinfahrt, die uns durch eine der ſchön⸗ ſten Gegenden Deutſchlands und ſeiner Geſchichte führen ſoll, ſtromabwärts beginnen. Oberhalb dieſes alten, ſehenswürdigen Städtchens ſehen wir gleich am Anfange das National⸗ oder Germaniadenkmal, das zum Andenken an die einmütige ſiegreiche Erhebung des deutſchen Volkes und an die Wiederaufrichtung des Deutſchen Reiches 1870/71 erinnert. Am 28. September 1883 wurde dieſes 34 Meter hohe Denkmal im Beiſein des Kaiſers Wilhelm J. und vieler deutſchen Fürſten enthüllt, nachdem am 16. Auguſt 1877 der Grundſtein gelegt wurde. Kurz darauf grüßen uns die Burg⸗ ruine Ehrenfels und der auf einer kleinen Rheininſel ſchmuck aufſteigende Mäuſeturm. Er⸗ richtet wurden beide Bauten, um die Schiffahrt, die an dieſer Stelle durch Felſenrifſe behindert war, leicht ſperren zu können. Die Sage erzählt, daß im Mäuſeturm der geizige Biſchof Hatto, weil er dem Volk das Brot verteuerte von Mäuſen zur Strafe aufgefreſſen worden ſei. 5 Kaum, daß wir uns richtig dieſe Bauten beſehen haben, tauchen die zinnengekrönten Türme der Burg Rheinſtein auf. Aßmannshauſen ſowie die Burg Rheinſtein entſchwinden unſerem Blick, ſchon kommen die Häuſer von Trechtlingshauſen zum Vorſchein, überragt von den Ruinen der Falken⸗ burg, genannt Schloß Reichenſtein. Ueber dem Ein⸗ gange einer engen Bergſchlucht ſteigt dann der ſchlanke Turm der Burg Sooneck empor. Weiter geht die Fahrt. Da iſt kein Auge, das nicht mit Spannung neue Bilder erwartet und ſchon wird freudig Nieder⸗ Heimbach und die Heim⸗ burg begrüßt, während auf dem rechten Ufer Lorch auftaucht. Lorch iſt als ſehr alter Ort bekannt und wird 844 in der Geſchichte als Lorecka erwähnt. Ge⸗ genüber von Lorch gleitet die mächtige Tur m⸗ ruine Fürſtenberg vorüber, die im Jahre 1219 errichtet und im Jahre 1689 zerſtört wurde. Unter⸗ halb von Lorch zeigt ſich uns auf zackigem Schiefer⸗ berge die Ruine Nollich. An dem ſcharfen Felsgrat am ſüdweſtlichen Abhange, die Teufelsleiter ge⸗ nannt, ſoll einſt ein Ritter von Lorch hinaufgeritten ſein, um durch dieſe kühne Tat die Hand des Edel⸗ fräuleins zu erringen. Weiter geht die Fahrt; jetzt taucht vor uns das alte ehrwürdige Städtchen Bacharach aus den Fluten auf. Maleriſch überragen die Ruinen der Burg Stahleck und die Werner ⸗ Kapelle das durch ſeinen guten Tropfen bekannte Städtchen. Die Burg Stahleck nebſt der Stadt Bacharach wurde im 30jährigen Kriege nicht weniger als achtmal von den Franzoſen erobert und beſetzt, die ſie auch 1689 zerſtörten. In voller Fahrt läßt uns die im Strome gelegene und von Wogen oft wild umbrauſte Pfalz vorübergleiten und neue Bilder verdrängen die eben erſt geſchauten. Am Ufer ſehen wir ein Denk⸗ mal Blüchers, wo er mit einer preußiſchen und einer ruſſiſchen Armee in der Neujahrsnacht 1813/14 den Rhein überſchritt. Auf der rechten Rheinſeite be⸗ gleitet uns die eng an den Felſen gebaute Häufer⸗ reihe von Cau b. Faſt ſenkrecht über dem Ort er⸗ hebt ſich die Burg Gutenfels mit ihrem hohen viereckigen Zinnenturm, der noch aus den erſten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts ſtammt. 1640 war ſie von den Schweden heſetzt. Freudig wenden wir uns dann dem prachtvollen Bilde zu, das ſich am linken Ufer zeigt. Das reich mit Kirchtürmen, Ringmauern und zinnengekrönten Türmen geſchmückte Städtchen Oberweſel liegt vor uns. Verträumt ſchaut von der Bergeshöhe die Schönburg herab, die zum Teil ausgebaut und be⸗ wohnt iſt. Alles iſt geſpannt, ſoll doch jetzt der be⸗ kannte Loreleyfelſen auftauchen. Vater Rhein beſchreibt noch einen Bogen und der ſagenumwobene mächtige Felsklotz liegt vor uns. Nachdem wir an dieſem 132 Meter hohen Baſaltfelſen vorbei ſind, ſehen wir vor uns St. Gboarshauſen, dem das alte Städtchen St. Goar gegenüberliegt. Ueber St. Goarshauſen thront die 1393 von dem Grafen von Katzenellenbogen erbaute Burg Katz, die ſeit 1898 wohnlich ausgebaut iſt. Oberhalb der Ortſchaft Wellmich finden wir die Burg Maus, heißt eigent⸗ lich Deurenburg, der Spottname„Maus“ ſtammt von dem Grafen Katzenellenbogen. Die Fahrt bringt uns abwechſelnd an den rechts und links des Rheinufers liegenden Ortſchaften Ehrental, Hirzenach, Keſtert und Sal⸗ zig vorbei. Bei dem vielbeſuchten Wallfahrtsort, dem Kloſter Bornhofen, ſehen wir auf wild zer⸗ riſſenem Felſen die Ueberreſte der Burgen Lie⸗ benſtein und Sterrenberg, genannt die feindlichen Brüder. Die Rheinorte, die weiter unterhalb vom baum⸗ geſchmückten Strand grüßen, wie Kamp, Filſen, Boppard, Oſterſpay, Ober⸗ und Nieder⸗ ſpay, treiben neben dem Weinbau einen bedeu⸗ tenden Obſtbau. Im Frühling liegen dieſe Ortſchaf⸗ ten mitten im weißen Blütenmeer. Auf dem rechten Ufer aber ragt, über dem Städtchen Brauſach die ſtattliche Marksburg empor. Schroff und ſtolz, 150 Meter über dem Rheinſpiegel gelegen, iſt ſie die einzige, niemals zerſtörte, in ihrem Urzuſtand erhaltene Burg am Rhein. Auf halber Höhe des Burgberges liegt die ſchon im Jahre 1226 vorhan⸗ dene Martinskapelle nebſt maleriſchem Friedhof. Wenden wir uns dem linken Rheinufer zu, ſo ſehen wir bei Rhens den Königsſtuhl, ver⸗ laſſen von den Geſchlechtern, die ihn erbauten. Ginſt war er der Ort, wo ſich die deutſchen Kurfürſten verſammelten, um über Reichsangelegenheiten zu beraten. Erbaut wurde er vom Kaiſer Karl IV. im Jahre 1376. Im Laufe der Jahrhunderte war der berühmte Bau, nachdem er von ſeinen hohen Gäſten nicht mehr beſucht wurde, allmählich faſt zerfallen. 1843 wurde er unter Benutzung der Trümmer in ſeiner alten Geſtalt wieder hergeſtellt. Unterhalb des Königsſtuhls erblickt unſer Auge das roman⸗ jahrgang/ Ne. . tiſche Schloß Stolzenfels. Urſprünglich wurde es in den Jahren 1242—1259 erbaut. Zerſtört wurde es von den Franzoſen 1689. Nach Schinkels Plänen ließ König Friedrich Wilhelm IV. unter geldlicher Beihilfe der Stadt Koblenz in den Jahren 1836 bis 1842 das heutige Schloß entſtehen. Die letzte Burg unſerer Rheinfahrt ſehen wir oberhalb Ober⸗Lahnſtein in der Burg Lahneck. Die altertümliche Burg mit ihrem fünfeckigen Turm liegt auf ſtiller Höhe an der Lahn⸗Mündung. Erſt⸗ malig genannt wird ſie in der Geſchichte im Jahre 1224. Nach dem fortwährenden Anblick der ſteilen Reb⸗ gelände des Rheintales, begrüßen wir die waldge⸗ ſchmückten Berge, die uns auf beiden Sefiten beglei⸗ ten, bis auf der linken Seite das Häuſermeer von Koblenz auftaucht. F Wandervorſchlag Schlierbach ⸗Ziegelhauſen, Langer Kirſchbaum, Schriesheimer Hof, Langer Kirſchbaum, Weißer Stein, Hochſtraße, Holdermannsruhe, Zollſtock, Heidelberg. of ab.06,.50, Schlierbach⸗Ziegelhauſen an Hauptbahn .45, 10.20 U Fahrpreis nach Schlierboch⸗ karte gilt nur für obige 3 Schlierbach⸗Ziegelhauſen oder Weinhe it Hauptlinie 5, blaue Scheibe, die 1 bis zum Langen Kirſchbaum angibt, über di Ziegelhauſen. An der Kirche Mnks anſw Stadtteil, zur Bergſiedelung. Links der Fried durch die Bergſiedelung, Baud abwärts über einen Wieſengrund und links durch Gärten ßweg etwa —8 Minuten ſteil aufwärts zu ein eren Weg. Dieſem rechts ſolgend in einen junge ag. Das Hirtenbrünnele, leider ehne Waſſer, ach kurzer Zeit Uebergang auf den Moſelbrunnenweg. Rechts Tannen⸗ wald, links freier Ausblick. Gleich wacht die Straße einen Bogen links. Jetzt wird dieſe verlaſſen und in der Ver⸗ längerung im Wald weiter gewandert. Von da Waldwan⸗ derung bis zum Phtloſophenweg. Gemütlich bergan. Ueber⸗ gang auf den Pferchhalteteichweg und links geſchwenkt. Größtenteils ſchöner Tannenwald bis zum Langen Kirſch⸗ baum nur ab und zu durch einen Buchenſchla 6 e Bei einer Weggabelung, rechts zur Kirchbergſt zun Bauernweg. Links ſchöner Ausblick ir Von da langſam abwärts. Ueber eine neue im großen Bogen um die letzten Häuſer r 0 rechts herum. Links ſchöner Blick auf das K n hohem Buchenwald wieder mäßig anſteigend und die Straße Ziegelhauſen—Schriesheimerhof querend. Jetzt auf Fußweg in niedrigem Wald ſteiler bergauf, zuletzt durch ein Tan⸗ nenwäldchen kurz ſehr ſteil zum Langen Kirſchbaum, 9 links, „Schöner Bl 8 5 5 5 vor zum Schriesheimerhof noch 20 Min. 435 Meter hoch. a Süclich mit der auer Scheibe breiter weiße Vom Schriesheimerhof die Kehre. Hauptlinie 22, weißer Rhombus und mit kurz Feld, in ſchönen Tannenwalld. M auf Straße aufwärts. Nach etwa 1 Std. verläßt der Rhombus rechts die Straße. Mit der blouen Scheibe 1 zum Langen Kirſchbaum. Hier Uebergang auß 8 20, gelber Rhombus. Eben im ſchönen Tann L um den Doſſenheimer Kopf herum. Bei der Tafel„ heimer Kopf“, links unten ein Brunnen. Wieder Zuſam⸗ mentreſſen mit weißem Rhombus. Gemeinſchaftlich auf Her Hochſt und auf Pfad vor zum Weißen Stein, 550 Meter hoch, 31 Sid. Auf dem Turm einzig ſchöne Runoſicht in das ſchöne Neckartal und ſeine herrliche Umgebung. Direkt ſüdlich im Buchenwald mit weißem Rhombus abwärts. Nach etwa 10 Minuten, bei der zweiten Weg⸗ gachelung, wird das Wegzeichen verlaſſen und links auf der ſchönen Hochſtraße auf gleicher Höhe weiter gewandert. Nach etwa 20 Minuten rechts abwärts(Wegweiſerſtein) zur Holdermannseiche, rechts, 410 Meter hoch, nach weite⸗ ren fünf Minuten der Zollſtock mit Brunnen links, 380 Meter hoch. Von der Hütte ſchöner Blick auf Heidelberg. Ohne Markierung auf Fußweg unterhalb der Hütte be⸗ quem bergab zu einer breiten Straße. Auf dieſer vor zum Philoſophenweg und hinab nach Heidelberg, 1 Std. F. Sch. Bad Bertrich Deutſchlands einzige warme Glauberſalzquelle Wenn der Reiſende mit der Eiſenbahn oder im Kraft⸗ wagen Koblenz, die deutſche Stadt am Deutſchen Eck, ver⸗ läßt und in das Moſeltal einbiegt, iſt er entzückt von Her beſtrickenden Schönheit dieſer Gegend. Schmincke, ſcubere Wingerdörfchen wechſeln ab mit trotzigen Burgen. Die maſſigen, die Moſel⸗Uſer ſäumenden, mit eoͤlen Trauben, Eichen⸗ und Buchenwäldern bewachſenen Berge werden durchſchnitten von lieblichen Seitentälern,§be zu den Höhen des Hunsrücks und der Eiſel führen. Mit zu den ſchönſten dieſer Täler zählt der von Alf, dem uralten Weinort, abhbiegende Taleinſchnitt in die Eiſel. Auf einer wundervollen, in Deutſchland wohl einzig da⸗ ſtehenden Lindenallee gelangt man in einen Badeort, der ſich rühmen kann, die einzige war me Glauber⸗ alzquelle Deutſchlands zu beſitzen. Bad Bertrich heißt dieſer gottbegnadete Erdenfleck. Die heilräftige Wir⸗ kung der Bertricher Bergquelle, die zu Trink⸗ und Bade⸗ kuren bei Magen⸗, Darm⸗, Leber⸗ und Gallenleiden und Stoffwechſelkrankheiten benutzt wird, kannten ſchon die Römer. Es iſt kaum glaubhaft, daß dieſes heilkräftige Waſſer jahrhundertelang nutzlos verſickerte. Erſt unter der Regierung des letzten Kurfürſten von Trier, Clemens Wen⸗ zeslaus wurde die Bertricher Bergquelle der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Vom Jahre 1770 an nahm Bertrich einen ſtändig ſteigenden Auſſchwung. Heute kann ſich Bad Bertrich nicht nur zu den landſchaftlich ſchönſt gelegenen, ſondern auch zu den mecernſt eingerichteten deutſchen Heil⸗ bädern zählen. Prachtvolle Kurſäle, eine Flucht von Geſell⸗ ſchaftsräumen, mit großer Behaglichkeit ausgeſtattet, ſtehen den Kurgäſten zur Verfügung. Das neuerbaute Badehaus heſitzt neben zahlreichen Wannenbädern für die Abgabe des Thermalwaſſers alle Einrichtungen neuzeitlicher Bäder⸗ Heilkunde. Eine ausgezeichnete Kurkapelle ſorgt für Unter⸗ haltung. Hotels und Penſionen in allen Größen und auf das heſte eingerichtet, nehmen die Kurgäſte zu angemeſſenen Preiſen auf. Der preußiſche Staat hat im Winter 1938/34 große Summen zur Verſchönerung und Vergrößerung der Kuranlagen und Gebäude aufgewandt. Gerade die Tatfache, daß dieſer Badeort wett ab von den großen Verkehrs⸗ ſtraßen liegt, gibt dem abgearbeiteten Menſchen die Gewiß⸗ heit völliger Ruhe, weshalb nicht nur Kranke, ſondern auch viele Erholungſuchende Bad Bertrich beſuchen. —— Villinge die tausendlährige Stadt im badischen ee vo le foo n U f. Mfhphphönhhhhh S e h WATEZwWwaIdl In Herzen des Schwarzwaldes an der berühmten Schwarz waldbahn liegt diese idyllische Stadt. Mittelalterliche Romantik- Tannenhochwald- geben dieser historischen Reichsstadt ein selt en schönes Gepräge vor allem: Da s Kneippbea d Kneippkuren unt. fſachm. Leitung spenden dem Erholungssuchenden Gesundheit. Bezuchl: Hillingen, das Rolhenburg des Sdwakzwaldes! Auskunft und Prospektmaterial durch: Städt. Verkehrsamt une Kurver- C24 mod. Kuranlagen- jahrhundertealter waltung, Fernruf Nr. 2773 und 2781 Nummer 375 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 17. Auguſt 1934 Norderney Paradies der dͤheit, They, alles, was ein allem idylliſche Ruhe. Und dieſe Nordſee bringt Lebensfreude und wers nicht glaubt, komme das größte Eiland der Nordſee mit chmucken Städtchen von etwa 4000 Einwoh⸗ g erholungsbedürftiger Stärkung der angegriffenen Geſunoͤheit Künſtler gaſtieren, Auch für die Pflege Gymnaſtik, dem Reiter Kindern niedliche in den Dünen werden ü und Landflugzeuge ſtell wird gutes Kurtheater, in dem abwechſelnd K. ſowie Geſellſchaftsabende Tanz uff. pflegen die Kunſt und die Unterhaltung. der Weiſe Sorge getragen. * Eſelchen zur Tennisplatz am Promenadenweg ſowie ein Golfpl barinſeln, dem Feſtland und oͤem nahen Holland her. flüſſiges über die auswärtige mit Welle Beſucherzahl u genommen, ja durch Freude“ Badenden betr des Sportes iſt in hinreichen⸗ Am Strand blüht die ſtehen ſchöne Pferde und den Verfügung. Ein atz] Weſtſtrand 3000 täglich eifrig benutzt. Waſſer⸗ en den Verkehr mit den Nach⸗* 125 guſt Aren di Silber aus, Nach Mitteilung der Badeverwaltung 5 000 Babegäſte auf Rügen. Bis zum 10. Au⸗ 1 wobei gleichzeitig Feuergarben n ſchießen. Unvergleichlich ſchön! hat m 50 v. H. gegen voriges Jahr die zu⸗ lur men 1 r wegen treu geblt ieben ſind, weil ſie Bad Homburg mit ſeinen ei ig gewährt. Auch e Arzt kommt zu nderen Schu⸗ mn von den großen Erfahrungen zn um 100 v.., wenn die Gäſte„Kraft ſommeln und die vorbildlichen Einrichtungen kennen zu Hhinzuger 0 d Die lernen. hinzugerechnet werden. Die Zahl der i t ew kam und amwofböſende ägt an heißen Tagen am Nord⸗ und ſchlammtherapie iſt— wenn mon ſo ſagen darf— der bis 4000.. Schlager Homburgs. Die außerordentlichen Heil⸗ 8 d äußerſt ſtarke Inanſpruchnahme dieſer Thera⸗ e Rügen⸗ und Hiddenſee⸗Bäder rund den Anbau zweier neuer Sonderabtetlungen lms⸗Bad erforderl lich. 1 250 0 ü Daß Norderney prächtige Anlagen beſitzt, braucht e 1 1 Das ſind etwa 8 00 mehr als br Kurse für Penßenen 1 be⸗ niert nur das Fahrrad und 1 8 zwei⸗ eigentlich nicht geſagt zu werden, weil ſelbſtverſtänd⸗ e es eee 5 17 8 ichtet. 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So begrüßen ſich die Schloſſer mit „Stück davon“, die Müller ſagen„Glück zu“, und die Buchdrucker nennen ſich„die Könige der Landſtraße. Dies hat folgene Bewandnis: die Buchdrucker waren immer recht gut geſtellt und konnten ihren Zunft⸗ brüdern ein tägliches Zehrgeld von 1 Mk. bewigigen. War das nicht wirklich ein königliches Daſein?, das ſolch ein luſtiger Jünger Gutenbergs auf der Walze führte.— Tragen die Maurer einen Zunftkollegen zu Grabe, dann ſteckt auf ihrem Zunftabzeichen, dem Dreieck, eine Zitrone, die beim Herablaſſen des Sar⸗ ges mit in die Erde fährt. Auch des Maurers Schweiß ſpielt im Zunftleben eine Rolle, er wird im Funda⸗ ment mit eingebuddelt und ſoll„Früchte bringen“. Der Schäfflertanz der Böttcher lebt wieder neu auf, und der Reichsbund„Volkstum und Heimat“ iſt da⸗ bei, den Entwurf von Handwerkswappen in die Wege zu leiten, ſo daß das Zunftgewand, wenn auch in neuer vereinfachter Geſtalt wieder zu Ehren kommt. Die Eingangs erwähnten Austauſchbeſtrebun⸗ gen beziehen ſich vor allem aus auslandsdeutſche Meiſter, aber auch auf Ausländer. Insbeſondere mil Italien beſtehen gute Verbindungen, und die Bäcker ſenden ſchon ſeit langer Zeit ihre Söhne aus⸗ tauſchweiſe nach Ungarn. Das Malerhandwerk hat hauptſächlich Beziehungen zu den ſkandinaviſchen Nordſtaaten. Die Auslandsdeutſchen haben ein ſtar⸗ kes Intereſſe an den deutſchen Fachſchulen, von denen ſich z. B. die der Schloſſer in Aue(Sachſen), die der Maler in München, die für das Glashand⸗ werk in Zwieſel(Bayern) und die für Schuhma her in Siebenlehn(Sachſen) befindet. Wir zählen laut jüngſter Statiſtik heute im Reich 1, Millionen handwerklicher Betriebe mit 1,3 Handwerksgeſellen, 300 000 ungelernten Arbeitern, 650 000 Lehrlingen, 175000 mithelfenden Angehörigen und 150 000 kauf⸗ männiſchen Angeſtellten im Handwerksbetrieb. Rein zahlenmäßig überwiegen infolge der vielen Klein⸗ Kleinbetriebe die Schuhmacher und Schneider, doch ſtehen an Bedeutung die Berufsangehörigen der Bau⸗ und Nahrungsmitelbetriebe mit voran. Durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Regie⸗ rung war es möglich, jahrelang zurückgeſtellte Ar⸗ beit wieder in Angriff zu nehmen und neue herbei⸗ zuſchaffen. So manche fleißige Handwerkerhände können ſich wieder regen. * — Blättert man in alten Chroniken, ſo kann man allerlei intereſſantes über die Vorſchriften und Beſtimmungen nachleſen, die die alten Geſellenord⸗ nungen enthielten. Im Mittelalter hatte faſt jedes Handwerk ſeine Vorſchriften, wie ſich der Geſelle auf der Straße, in der Werkſtatt, in der Kneipe und in des Meiſters Wohnung zu benehmen habe. So wurde ein Hamburger Zimmergeſelle von einem auswärtigen Kollegen verklagt, weil er, obwohl noch Lehrling, nicht den Hut gezogen habe, und weil er, als ihm der Beleidigte deswegen eine Ohrfeige ver⸗ ubreichte, es ſogar gewagt hätte, ſeinen Widerſacher durch ſeinen Vater verhaften zu laſſen. Tatſächlich wurde der Klage ſtattgegeben, und der Beklagte hatte 6 Mark zu entrichten. Bei den Straßburger Steinmetzen hieß es ebenfalls(1563)„wer beleidigt oder ruppige Worte findet, ſoll jedem 12 Pfennige zur Buße“ geben. Die Beutlergeſellen ſetzten auf das „Verfuchsſchwanzen“(verklatſchen) Strafen aus; auch durfte kein Geſelle„barſchenklig“ auf den Markt gehen oder am Feiertag ein beſchmutztes Kleid tra⸗ gen. Dies bei Strafe von 6 Pfennigen. Die Ar⸗ ſtadter Schuſter beſtrafen im 16. Jahrhundert„das Ueberſchreiten des dritten Hauſes ohne Schuhe, Kragen und Mantel“ mit einem Groſchen, und die Färber hatten ſich daran zu halten, ſtets nur ſchwarze und niemals weiße Strümpfe zu tragen. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mal ęalat Zum Jannenliengclenmal Noch immer gehen täglich Tauſende, die aus allen Teilen des deutſchen Vaterlandes nach dem Tannenberg⸗Denkmal geeilt ſind, am Morſchallturm vorüber, um dem dort ruhenden General⸗ felomarſchall von Hindenburg ihre Verehrung und Liebe zu bezeugen. So zeigt unſere Auf⸗ nahme Schulkinder mit ihrem Lehrer an der Weiheſtätte. della Sera“ aus Budapeſt erfährt, die Familie Bo⸗ kody, von altem magyariſchem Stamm, durch ein ſchmerzliches Ereignis in Unruhe und Leid verſetzt: die Lieblingstochter Laura, die ſich in den Kopf geſetzt hatte, Tänzerin zu werden, war aus dem elterlichen Hauſe entflohen, um dem Verbot des Vaters, daß ſie zur Bühne gehe, einen Streich zu ſpielen. Die be⸗ ſorgten Aufrufe der verzweifelten Eltern in allen Zei⸗ tungen und vermittelſt aller ungariſchen Konſulate in der ganzen Welt erhielten keine Antwort, Laura kehrte nicht zurück und den Eltern blieb nur noch der Verſchwundenen Bruder Robert. Ein paar Jahre ſpäter ſtarben beide Eltern mit dem Namen der verlorenen Tochter auf den Lippen, und alsbald ging auch Rabert, der ungariſche Cham⸗ pion im Dauerlauf, nachdem er ſein Vermögen in ſchlechten Geſchäften verloren hatte, in die weite Welt. Das Schickſal ließ ihn ſchließlich in Prätoria landen, dank einem merkwürdigen Berufe: er ſteckte„Claims“ ab, ſtaatliche Landparzellen, die Einwanderern und anderen Intereſſenten zum Zwecke des Anbaus und auch des Grabens nach Bodenſchätzen überlaſſen werden. Noch heute werden in den diamanthaltigen Erdͤſtrichen von Britiſch⸗Oſtafrika die Diamanten⸗ lager denjenigen Anteilhabern und Beſitzern von Ländereien überlaſſen, denen es gelingt, ſie vor allen anderen abzuſtecken. Allen Bewerbern wird zu glei⸗ cher Zeit die Erlaubnis zum Aufbruch gegeben, und wer alsdann zuerſt ankommt, wählt für ſich von dem ganzen Komplex den Streifen aus, der ihm am beſten zuſagt; gewönlich ſtürzen ſich die Bewerber zuerſt auf felſiges Terrain, wo ſie Ausſicht haben, etwas Waſſer vorzufinden. Robert Bokody erlangte eine ſolche Fertigkeit bei dem Wettlauf um das Ab⸗ ſtecken von„Claims“, daß die Beine„Berts“ in Prä⸗ toria berühmt wurden und daß ſich ihrer die Geſell⸗ ſchaft, bei der er eine feſte Anſtellung hatte, beſon⸗ ders annahm. In kurzzer Zeit hatte Robert Bokody eine hübſche Summe beiſeite gelegt, und er begab ſich hierauf nach Durban(Port Natal), wo er einen Gaſthof erwarb. a alne unganlschen Jdnzeuin Vor etwa zehn Jahren wurde, wie der„Corriere Mit dieſem Hauſe war ein Spielſaal verbunden, deſſen Beſucher Minenarbeter, Fremde und Aben⸗ teurer vom ſchlimmſten Schlag waren. Eines Abends erſchien bei Bokody ein Portugieſe aus Sanſibar, ein gewiſſer Fernando Perez, der ihn bat, ihm eine Geld⸗ ſumme gegen ein paar Koſtbarkeiten als Pfand zu bor⸗ gen; gleichzeitig legte der Fremde ein Käſtchen auf das Büfett. Robert öffnete es, und ſein Herz fing an zu pochen. Er vermochte jedoch ſeine Erregung zu bemeiſtern und gab dem Portugieſen das Geld mit der Abſicht, ihn nachher auszufragen. Es verging keine halbe Stunde, da war Perez mit einem analo⸗ gen Anlieger wieder da. Er hatte an dem Abend doch ein verfluchtes Pech; ex hatte nochmals alles ver⸗ loren! Könnte ihm Herr Bokody nicht noch mehr Geld leihen? Roberto verzog das Geſicht, prüfte die Edelſteine nochmals und ließ ſich ſchließlich zu der Frage herbei:„Könnte ich aber wenigſtens wiſſen, woher ſie ſtammen? Sie begreifen.. wir verſtehen einander ſchon...“ Der Portugieſe lachte und ſagte, die Beſitzerin der Steine oder beſſer geſagt die vormalige Beſitzerin wohne in Johannesburg; es ſei wirklich eine merk⸗ würdige Geſchichte, wie er zu dieſen Koſtbarkeiten gelangt ſei! An einem Abend, als er mit einer Kara⸗ wane, die eine Ladung Elfenbein nach Asmara trans⸗ portierte, durch abeſſiniſches Gebiet gegangen ſei, mußten ihn ſeine Gefährten in einem Dorf in der Nähe von Harrar zurücklaſſen, weil er Fieberanfälle hatte. Ein paar Tage ſpäter wurde er in die Stadt verbracht, wo er ſich in kurzer Zeit erholte. Nun geſchah es, daß an einem Abend ein kleiner Neger vorſichtig zu ihm herankam und ihm ein Brieſchen übergab, worin eine Frau ihn in franzöſiſcher Sprache um ſeine Hilfe anging; er ſolle dem ſchwar⸗ zen Jungen folgen, er würde ihn zu ihr führen. Perez ließ ſich nicht lange bitten— er langweilte ſich ja in Harrar ſehr— und der kleine Neger führte ihn nach einem Harem, wo ihn eine junge Weiße be⸗ ſchwor, ſie zu retten. Perez ging wieder fort, nachdem er ihr das förmliche Verſprechen gegeben hatte, er werde nicht ohne ſie aufbrechen, und als die Kara⸗ wane wieder vorbeikam, um ihn mitzunehmen, hielt er Wort: er verhalf der Frau zur Flucht und geleitete ſie ſicher nach der italteniſchen Kolonie Eritrea. Hier bat ſie ihn, er ſolle ſie mit nach Südafrika nehmen und er tat ihr den Willen. Um ihm ihre Dankbar keit zu bezeugen, habe die Frau, eine gewiſſe Laura, ihm dieſe Koſtbarkeiten geſchenkt. Robert gab das verlangte Geld, und als er die Koſtbarkeiten mit den in ſeinem Beſitz befindlichen verglich, verwandelten ſich ſeine Vermutungen in Gewißheit. Niemand anders als ſeine Schweſter war es, die alle dieſe Abenteuer erlebt hatte! Er er⸗ bat alsdann von Perez genauere Angaben, und nach⸗ dem er vernommen, daß die Frau Inhaberin einer Bar in Johannesburg war, packte er ſeinen Reiſe⸗ koffer und brach am Tage darauf nach dem Innern Südafrikas auf. In der„Wunderſtadt“ wurde es ihm nicht ſchwer, die Bar zu finden. Man kann ſich leicht ſeine Erregung vorſtellen, als er ſich der eige⸗ nen Schweſter gegenüberfand. Er gab ſich zu er⸗ kennen, und wenige Tage ſpäter machten ſich Bru⸗ der und Schweſter nach Natal auf, wo Robert ſo⸗ gleich ſeinen Gaſthof verkaufte, um nach Ungarn zu⸗ rückkehren zu können. Laura erzählte ihrem Bru⸗ der, welch merkwürdige Odyſſee ſie durchgemacht habe; ſie war auf den Varietebühnen der ganzen Welt aufgetreten, bis ſie eines Tages, elend und ver⸗ laſſen, den Vorſchlag eines Arabers annahm und mit ihm ins Innere Aegyptens ging. Von Kairo auf⸗ gebrochen, wo das Mädchen in einem Nachtlokal auf⸗ getreten war, war die Karawane bis auf abeſſiniſches Gebiet vorgedrungen, wo ſein Begleiter es einem Freund abtrat, bei dem es verbleiben mußte, bis Perez es befreite. Vor einigen Tagen ſind nun die Geſchwiſter in der Heimat eingetroffen, wo ſie das elterliche Haus wieder an ſich gebracht haben. — Der Maharaoͤſcha von Gondal, der durch ſeine ſozialen Gefühle von vielen der indiſchen Fürſten vorteilhaft abſticht, wird durch die Wiederaufnahme eines alten Brauches auf wirkungsvolle Weiſe ſeine bisherige ſoziale Arbeit fortſetzen. In den nächſten Tagen wiederholt ſich die 51. Wiederkehr ſeiner Thronbeſteigung. An dieſem Tage wird, wie unſer Londoner Vertreter berichtet, der Maharad⸗ ſcha in Gold aufgewogen und die Summe dann zu wohltätigen Zwecken an die Bevölkerung verteilt. Man rechnet damit, daß der Maharadſcha etwa 309 000 Mark wiegt. Der Staat Gondal hat eine Be⸗ völkerung von etwa über 200000 Einwohnern. Im Gegenſatz zu faſt allen anderen indiſchen Staaten iſt in ihm die Frauenerziehung obligatoriſch. Eine be⸗ ſondere Liebe des Maharacdſcha u iſt das Eiſenbahn⸗ weſen, das unter ſeiner Herrſchaft in ſeinem Staat erhebliche Fortſchritte gemacht hat. Der neue Präſident der Deutſchen Seewarte in Hamburg iſt Konteradmiral a. D. Dr. h. c. Fritz Spieß, ein in Krieg und Frieden bewährter Seeoffizier, der durch ſeine erſolgreiche Führung des Ver⸗ meſſungsſchiffes„Meteor“ bei der Deutſchen Expe⸗ dition 1925—1927 rühmlichſt bekannt geworden iſt. ROMAN VON PAUL OSKAR HCCKER 25 Heute böte ſich ihm zum letztenmal die Gelegen⸗ heit zur Flucht. Aber gewiß fehlen ihm dazu die Mittel? Soll ich ihm das Geld zuſtecken? Sie iſt ganz unſicher, als ſie beim Zahlmeiſter eintritt und ſich aus ihrem Bardepot eine größere Summe er⸗ bittet. Auch das Hamburger Ehepaar iſt gerade dabei, ſich italieniſche Lire auszahlen zu laſſen.„Es gibt auf Sizilien ſo ſchön alte Sachen,“ ſagt der Ham⸗ burger.„Man kann ſie an Bord laſſen bis Ham⸗ burg; das iſt ſehr bequem— gar keine Zollſcherereien unterwegs.“ Seine Frau nickt Helma lächelnd zu:„Und be⸗ ſonders ſchöne ſeidene Wäſche bekommt man hier! Und die Damenſchuhe von Taormina ſind ja ſo be⸗ rühmt, nicht?“ Der Zahlmeiſter zählt vor Helma die großen braunen Banknoten auf und leiſtet ſich einen klei⸗ nen Witz:„Wenn Sie aber für die ganze Summe Damenſtiefelchen einkaufen, gnädiges Fräulein, dann geht das natürlich nicht ohne deutſchen Ein⸗ ſuhrzoll! Das ſind wir Hans Sachs ſchuldig!“ Sie lachen und verabſchieden ſich. Helma hört ihr Herz pochen. Es iſt unrecht von mir, vielleicht auch unklug, es iſt unvereinbar mit rechtlichen Grund⸗ ſätzen— ich weiß, ich bin in arger Verwirrung Kommt es heraus, dann wird man ſagen, ich ſei in ihn verliebt geweſen... Indem ſie ſich in ihrer Ka⸗ bine im Spiegel ſieht, erſchrickt ſie über ihr Geſicht. Ganz verhärmt iſt es. Darf ich um einen Menſchen trauern, der an Dina zum Verbrecher geworden iſt? Bin ich wirklich in ihn verliebt? Oder iſt es gar die vielgerühmte, vielgeläſterte große Liebe, die an⸗ einanderkettet und durch keine Schuld, auch die ſchwerſte nicht, zu töten iſt? Sie faltet die Scheine eng zuſammen, preßt ſie in einen kleinen Umſchlag und umhüllt das Ganze mit dem bewußten kleinen Taſchentuch, das ſie noch im⸗ mer nicht hat verſchwinden laſſen. Wo ein Wille iſt, da iſt ein Weg! denkt ſie. Ich werde ihm die Hand zur Rettung bieten— und Dina wird es mir ver⸗ zeihen... Ach, Gott im Himmel, wohin bin ich ge⸗ raten? Um auf der Autotour nicht von Balthaſar Prinz beaufſichtigt zu ſein, hat ſie rechtzeitig mit anderen Tiſchgäſten aus dem Wintergarten eine Verabredung getroffen. Sie nimmt ſogar die Begleitung der „Weizenblonden“ in Kauf. In flinker Fahrt geht es an der Straße von Meſ⸗ ſina entlang. Man begleitet die in tiefen Ausbuch⸗ tungen eingeſchnittene Küſte auf guten, glatten We⸗ gen. Unterwegs wird in maleriſchen Dörfern Sta⸗ tion gemacht und viel photographiert. Dabei geraten die Fahrtteilnehmer wieder bunt durcheinander. Helma ſpielt, ſo gut ſie's kann, die Fröhliche, Balthaſar Prinz gegenüber die Unbefangene— und ſieht ſich dabei immer wieder nach Dr. Neumann um. Aber ſie entdeckt ihn nicht. Nach der gemeinſamen Tafel in dem zum Hotel umgewandelten alten Kloſter San Domenieo in Taormina begibt ſie ſich, inmitten eines Trupps wanderfroher junger Leute, auf einen Spaziergang durch das maleriſche Bergſtädtchen. Das Griechiſche Theater bildet das Ziel: Die Landbevölkerung probt ein Feſtſpiel auf der Szene. Zwiſchen den Ruinen hockt die Schar der Zuſchauer auf dem wuchernden Moos. Es dämmert ſchon, als das Spiel zu Ende geht. Auf dem Rathausplatz, von dem die Felswand Hunderte von Metern ſteil abfällt, findet ſich dann der größte Teil der Deutſchen wieder zuſammen. Hier iſt die berühmteſte Ausſicht der ganzen Inſel: Rechts der ſchneebedeckte Aetna und links, hoch oben über der Meeresbucht, das Griechiſche Theater. Die erſten Sterne blitzen an dem ſmaragdgrünen, im Weſten orangefarbenen Himmelsbogen. Einheimiſche Kinder und Halbwüchſige bieten Blumen, Spitzen⸗ arbeiten und Poſtkarten an. Mauleſeltreiber und Führer füllen den Platz. Und da gewahrt Helma endlich den Geſuchten: In der vom Rathausplatz abzweigenden engen La⸗ denſtraße verhandelt Dr. Neumann mit dem In⸗ haber einer Tankſtelle. Vor dem kleinen Geſchäft ſteht ein Motorrad. Dr. Neumann ſcheint es geprüft zu haben. Jetzt ſteigt er auf. Der lebhafte Sizilia⸗ ner will ihm noch ein paar Handgriffe zeigen, aber Neumann wehrt lächelnd ab: Er kenne das Modell. Es gibt das übliche Knattern des Auspuffs, als der Fahrer die kleine Maſchine in Bewegung ſetzt und abfährt. Helma iſt überraſcht, wie ſtcher er das Rad durch die ſchmale Straße dirigiert. Auf dem Platz von San Domenieo wendet er in kurzer Kurve und kehrt in mäßigem Tempo zurück. Jetzt iſt der Augenblick da—l geht es Helma durch den Sinn. Sie öffnet ihre Taſche, holt das kleine Päckchen heraus und iſt mit wenigen Schritten in der Gaſſe, in deren Mitte der Geſchäftsinhaber, lebhaft geſtikulierend, auf den jungen Deutſchen ein⸗ ſpricht. Er lobt ſeine Kunſt des Fahrens. Nun reicht er ihm eine Geſchäftskarte, auf der die Adreſſe des Hauptgeſchäfts in Catania ſteht. Er werde ſo⸗ gleich dahin telephontieren, daß Signor Neumann von hier aus direkt zum Hafen von Catania fahre, zur Landungsſtelle des„Levanto“. Lächelnd wehrt er ab, als der Deutſchen die Leihgebühr vorauszah⸗ len will. „Iſt das nicht Nummer 369?“ ruft in der Sekunde, in der Dr. Neumann das Motorrad in Richtung auf das Oſttor in Gang ſetzt, der Zahlmeiſteraſſiſtent, der auf dem Rathausplatz auf einer Bank geſeſſen hat, in eifrigem Fachgeſpräch mit dem Ortsphoto⸗ graphen und vertieft in deſſen großformatige Auf⸗ nahmen. Und indem Helma, erſchrocken über den Anruf, ſich umwendet, gewahrt ſie neben dem Aſſi⸗ ſtenten auch Balthaſar Prinz, der ſich hoch aufgerichtet hat und hinter dem Davonfahrenden verwundert dreinblickt.„Wir hatten doch verabredet,“ ſagte der Aſſiſtent aufgeregt,„daß wir den Autobus benutzen, der 18.30 nach Catania hinunterführt! Hier— ich habe ſchon die beiden Plätze gekauft!“ Balthaſar Prinz hat bei Helma untergefaßt und zieht ſie ein paar Schritte weit mit ſich in die zum Stadttor führende Straße.„Iſt das— eine Flucht?“ fragt er ſte halblaut. a Unwillkürlich zieht Helma ihren Arm etwas zu⸗ rück; ſte will ihn das Paketchen, das ihre Hand krampfhaft umklammert, nicht ſehen laſſen. Aber vielleicht bemerkt Balthaſar Prinz es ge⸗ rade deshalb um ſo eher. Mit einem einzigen Blick hat er das Tuch wiedererkannt, ein Stück des Wap⸗ pens.„Helma—!“ Sie will ihm wehren, aber er hat das Tuch ſchon abgeriſſen und ſieht nun die brau⸗ nen Banknoten in dem durch das Hineinpreſſen der zahlloſen Scheine aufgeſprungenen Umſchlag,„Geld?“ fragt er.„Für ſeine Flucht beſtimmt?“ Sie ſchluckt, bringt kein Wort heraus, gibt ihm nur ein bittendes, flehendes Zeichen mit den Augen, mit den gefalteten Händen: vor dem Zahlmeiſter⸗ aſſiſtenten nichts zu verraten. Ein paar Blicke hin und her. Er atmet tief und ſchwer.„Vielleicht— erreiche ich ihn noch?“ ſagt er dann halblaut.„Ich will's verſuchen..“ Er ſteckt das kleine Päckchen in ſeine Taſche, nickt ihr ſtumm zu und trennt ſich von ihr, die Richtung zum Tor einſchlagend, wo ſich der große Autopark befindet. Der Zahlmeiſteraſſiſtent, der gut Italieniſch ſpricht, iſt in eine wortreiche Unterredung mit dem Inhaber des kleinen Geſchäfts eingetreten. Der Sizilianer unterhält hier eine Autoreparaturwerk⸗ ſtätte, hat den offtziellen Benzinverkauf und iſt Ver⸗ treter einer Motorradniederlage von Catania. Er hat dem Deutſchen das Rad für die Fahrt nach Ca⸗ tania gern geliehen, denn das Hauptgeſchäft dort unten braucht es morgen früh. So wird ein beſon⸗ derer Transport geſpart, und der deutſche Touriſt zahlt noch Leihgebühr und Oelverbrauch. Am Hafen⸗ kai von Catania, beim„Levanto“, wird Signor Neu⸗ mann von Signor Broſchi empfangen werden— in anderthalb Stunden etwa; denn länger braucht man für die Strecke nicht. „Ja, ja! Alles gut! Alles in Oroͤnung!“ ſagt der Zahlmeiſteraſſiſtent. Aber er wolle wiſſen, warum der Landsmann ſich die Maſchine ausgeliehen habe. Der Sizilianer hebt und ſenkt die Schultern: Das wiſſe er nicht. Der Aſſiſtent hält die beiden Autobusfahrſcheine, wie das Zeugnis für einen unerhörten Vertrauens⸗ bruch, in die Höhe; er iſt ganz außer ſich. Andere Gäſte des„Levanto“ treten hinzu. Die Schiffschroniſtin weiß gleich darauf das amüſante kleine Zwiſchenſpiel mit allerlei Ausſchmückungen zum beſten zu geben: Aus Sparſamkeitsgründen hatte das unzertrennliche Paar die Fahrt von Meſ⸗ ſina bis zur Station Taormina mit der Eiſenbahn zurückgelegt; um Gottes willen hätten die beiden doch keinen eigenen Wagen nach Catania bezahlen wollen uſw. uſw. Jortſetzung folgt. e —— Nummer 374 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 16. Auguſt 1934 Deutſchland bleibt führend in Magoeburg In ben Länderwerlungen der Herren- und Damenklaſſe an erſter Stelle Olga Jentſch⸗Jordan gewinnt das Kunſtſpringen Bei den Schwimm⸗Europameiſterſchaften in Magdeburg nahm am Donnerstag das Kunſtſpringen der Damen faſt den ganzen Vormittag in Anſpruch. Der Beſuch war bei ſchönſtem Wetter recht gut und es herrſchte unter den Zuſchauern dank der ſchönen Leiſtungen eine gute und begeiſterte Stimmung, die ſich dadurch beſonders ſteigerte, daß die Europameiſterin Olga Jentſch⸗Jor⸗ dan(Berlin) ihren bei den letzten Meiſterſchaften in is errungenen Titel auch diesmal wieder erfolgreich gen konnte. Die zweite deutſche Teilnehmerin, furterin Anni Kapp, hielt ſich gleichfalls aus⸗ t und belegte den dritten Platz. em Wettbewerb traten ſieben Springerinnen aus ionen an. Nach den Pflichtübungen lag die Eng⸗ länderin Frau Larſen an erſter Stelle, dann ſchaffte ſich aber Frau Jentſch in Front. Für ihren erſten Kürſprung erhielt ſie 12,80 Punkte; ſie ſicherte ſich damit eine Füh⸗ rung, die ſie auch bis zum Schluß beibehielt. Sie erreichte Der wertvollſte Preis iſt der Europa⸗Pokal, der der erfolgreichſten Nation verliehen wird. zwar nicht ihre beſte Form, der gute Durchſchnitt ihrer fämtlichen Uebungen gab aber den Ausſchlag. Mit 74,78 Punkten belegte die Berlinerin den erſten Platz. Die Engländerin Larſen kam mit 68,18 Punkten auf den zweiten Platz. Sie erhielt bei den Pflichtſprüngen für eilen geſtreckten Auerbachſprung mit Anlauf die beſte Note pon 12,49 Punkten und auch bei den Kürſprüngen kam ſie 1 für einen eineinhalbfachen Salto mit ſte Einzelpunktzahl. Frau Jentſch er⸗ e Note für eine Auerbach⸗Schraube, die ihr inbrachte. Sehr erfreulich iſt für Deutſch⸗ Abſchneiden der Frankfurterin Anni Kapp, 56 Punkten den dritten Platz belegte. Vom Waſſerball⸗Turnier Die Vormittagswettbewerbe wurden am Donnerstag mit zwei Waſſerballſpielen abgeſchloſſen, bei denen es aller⸗ dings nur noch um die Plätze ging. In der Gruppe 1 kam die Tſchechoſlowakei zu ihrem erſten Siege; ſie be⸗ zwang Italien mit:3(:). In der anderen Gruppe ſiegte Belgien mit 310(:0) über Südſlawien. Tſchechoſlowakei— Italien 713(:1) Die Italiener zeigten in dieſem Treſſen eine unerwar⸗ tet ſchwache Leiſtung. Die Tſchechen waren beſſer aufein⸗ ander eingeſpielt; ſie ſiegten auf Grund beſſerer Technik und Taktik verdient. Belgien— Südſlawien:0(:0) Durch Iſſelée kamen die Belgier zum erſten Treffer. Ob⸗ wohl dann Depaum herausgeſtellt wurde, gelang den Süd⸗ ſlawen nicht der Ausgleich. Deutſche Fahnen am Siegesmaſt Den Auftakt zu den Wettbewerben des Donnerstag⸗ nachmittags bildete die Siegerehrung für den am Vor⸗ mittag entſchiedenen Wettbewerb im Kunſtſpringen der Damen. Die deutſchen Fahnen gingen am Haupt⸗ maſt und am kleineren Nebenmaſt in die Höhe, in der Mitte nahm die Berlinerin Olga Jentſch⸗Jordan Auffſtel⸗ kung, zu ihren Seiten ſtanden die Engländerin Larſen und die Frankfurterin Anni Kapp. Wieder einmal ertön⸗ ten Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied zu Ehren einer deutſchen Siegerin. Jean Taris nicht zu ſchlagen Als erſter Wettbewerb des Nachmittags wurde der End⸗ lauf zum 400 Meter⸗Kraulſchwimmen der Herren ausgetragen. Am Start ſtanden der franzöſi⸗ ſche Titelverteidiger Jean Taris, der Stettiner Ger⸗ hard Nüske, die beiden Italiener Coſtoli und Signori und der Engländer Wainwright ſowie der Ungar Angyel. Sicherer Sieger wurde, wie er⸗ wortet, der Franzoſe Jean Tarts. E ſetzte ſich ſofort an die Spitze und wendete bei 100 Meter als Erſter in:07 vor Coſtoli, die 200 Meter legte Taris in:23,5(1) zurück und bei 300 Meter wurden:40, Minuten geſtoppt. Ueberlegen ſchwamm der Franzoſe ſein Rennen in 455,5 nach Hauſe: Der junge Deutſche Nüske, der ſolchen An⸗ ſtrengungen noch nicht gewachſen iſt, mußte zwar noch den Engländer Wainwright paffieren laſſen, er hielt aber doch gegen den guten Angyel den fünften Platz, mit dem er einen weiteren wichtigen Punkt in der Länderwertung buchen konnte. Giſela Ahrendt in der Entſcheidung Die Leitung hat nun vernünftigerweiſe die Teilnahme am Endlauf entgegen der bisherigen Uebung nicht nur von der Plazierung in den Vorläufen, ſondern von den geſchwommenen Zeiten abhängig gemacht. Bei dieſer Re⸗ gelung wäre beiſpielsweiſe Reymond Deiters auch im Endlauf zum 400⸗Meter⸗Kraulſchwimmen zu finden ge⸗ weſen, denn er ſchied als Vierter mit einer weitaus beſ⸗ ſeren Zeit aus, wie ſie in anderen Läufen von Zweiten und Dritten geſchwommen worden war. Im erſten Vorlauf waren Giſela Ahrendt, die Holländeran Maſtenbroek, Th. Blondeau⸗Frankreich und die Engländerin Harding zuſammen, alſo die ſchnellſten Schwimmerinnen. Die Holländerin Maſtenbroek ſetzte ſich überraſchend an die Spitze und verwies die favoriſierte Engländerin auf den zweiten Platz. Giſela Ahrendt kam hier nicht ganz mit, ſie ſchwamm aber eine neue Frei⸗ waſſerbeſtzeit und kam damit in die Entſcheidung. Deutſchland führt in den Länderwertungen Im Kampf um den Europa⸗Pokal der Her⸗ ren hat Deutſchland auch weiter die Führung mit 52 Punkten inne. Ungarn belegt mit 40 Punkten den zweiten Platz. Mit deutlichem Abſtand führt Italien mit 24 Punkten die Reihe der übrigen Nationen an. Auch im Wettbewerb der Damen, im Kampf um den Bredius⸗ Pokal, liegt Deutſchland nach dem guten Abſchneiden beim Kunſtſpringen an erſter Stelle. Die deutſche Vertretung hat hier 45 Punkte, an zweiter Stelle folgt Holland mit 23,5 Punkten vor England mit 11 P. Vorrundenſchluß im Waſſerball Schweden und Belgien in der Endrunde Die Vorrundenſpiele zum Waſſerballturnier bei den Guropameiſterſchaften im Schwimmen wurden am Don⸗ nerstag beendet. Am Nachmöttog famden die beiden letzten Spiele ſtatt. Zu nächſt ſicherte ſich S chweden durch einen Sieg mit 53(:1) über Spanien den 2. Platz der Gruppe 1 hinter Deutſchland. Die Schweden kommen damit ebenfalls in die Schlußrunde. In der Gruppe 2 iſt Belgien Zweiter. Im letzten Spiel ſiegte Fr ankreich :2(:1) über Holland. Für die Schlußrunde, in der jede Mannſchaft gegen jede um den.—4. Phatz ſpielt, ſtehen alſo Deutſchland, Ungarn, Schweden und Belgien als Teilnehmer ſeſt. Zwi⸗ ſchen den übrigen Mannſchaften wird noch ein Turnier urm den 5. und 6. Platz ausgetragen. Ausloſungen ſind bisher dazu noch nicht erfolgt. Turner und Sportler ſtehen treu zum Führer Eine große Kundgebung der Mannheimer Vereine im Friedrichspark Der Bezirksbeauftragte des Reichsſportführers hatte die im Reichsbund für Leibesübungen zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Vereine des Kreiſes Mannheim zu einer macht ⸗ pollen Kundgebung in den Friebrichs park geloden. Nach dem Einmarſch der Vereinsfahnen und der Mannheimer Trainingsgemeinſchaft eröffnete Herr Cre⸗ ge li die Verſammlung. Nach kurzen Begrüßungsworten übergab er Sturmführer Kör bel das Wort. Was Körbel ausführte, darf ſchlechthin als das Hohe⸗ [led des Sportes bezeichnet werden. Er führte uns zunüchſt zurück in die vergangenen Jahre mit all ihren Schäden; er zeigte den unfreundlichen, ganz der Maſchine gehörigen Menſchen, der Luft, Sonne und Freude entbehrt. Er streifte die nun längſt abgetonen Miſeren der Vereine, um dann überzugehen in das neue Werden. Klar ſtrich der Redner den Umbruch im deutſchen Sport heraus, der wohl am deutlichſten in den Siegen unſerer Nationol⸗ manuſchaftem zum Ausdruck gekommen iſt. Nicht der kör⸗ perliche Einſatz oder das Beſſerkönnen, nein, der Wille war es, der unſere Kämpſer im Nationaldreß über ihre Gegner ſiegen ließ. Dann wurde kurz auf die ſetzt eingerichteten Kraft⸗ durch ⸗ Freude ⸗Kurſe hingewieſen, die dem ſchaffenden Menſchen, den deutſchen Arbeitern, einen Ausgleich bieten follen für die monotone Maſchinenarbeit. Der Feier⸗ Abend gehört dem Sport. Dort ſoll ſich jeder Deutſche, gleich welchen Standes, neue Kroft und neuen Mut holten. Sport bedeutet im neuen Deutſchland ein Kulturgut. Ein ſolches iſt aber kein Privileg des Man⸗ ö ern auch die Frau ſoll desſelben teilhaftig wer⸗ den. Nur ſtarke, geſunde Mütter können ein geſundes Geſchlecht zeugen. Im meiteren Verlauf ſeiner Ausführungen kam der Vortragende auf die Aufgoben des Reichsſportführers zu sprechen. Des weiteren wurde das Verhältnis zwiſchen SA, Hg und Sportbewegung geſtreift, dabei betont, daß es gelungen iſt, dieſe drei Säulen nun Schulter an Schul⸗ ter zu ſtellen. Alles für Deutſchland, alles für unſeren Führer! Großes hat Adolf Hitler auch für den Sport getan und ihn in allerkürzeſter Zeit zu einem weſentlichen Faktor im Staate gemacht. Dies allein verpflichtet zum Dauk. Den auszuſprechen haben die Millionen Turner und Sportler am kommenden Sonntag Gelegenheit an der Wahlurne. Für alle, die im Turn⸗ und Sport geeint find, kann es am Sonntag nur dieſes Ja geben. Mit einem Treuegelöbnis an den Kanzler und Führer Adalf Hitler ſchloß Körbel ſeine inhaltsreiche Rede. Nach der Rede des Bezirksbeguftragten wurde noch eine Ehrung vorgenommen. Dem Radrennſport⸗Club Mann⸗ heim, der keine Koſten und Mühen geſcheut hotte, um an den Radweltmeiſterſchaften teilnehmen zu können, wurde eine Schleife nebſt Blumengebinde überreicht. Die Kund⸗ gebung der Mannheimer Sportler klang in den beiden Nationalhymnen aus. Zehn oder zwölf Runden? Die Entſcheidung über die Rundenzahl beim Box⸗ kampf Schmeling Neuſel am 26. Auguſt in Ham⸗ burg iſt noch nicht gefallen. Die Frage wird erſt beim Wiegen der Kämpfer in Hamburg zur Spyache ge⸗ bracht und geklärt werden. — Starke Männer kämpften in Rohrbach Kraftſport⸗Meiſlterſchaften im Neckar-Elſenz⸗Kreis Den Kroftſport⸗Meiſterſchaften des Neckar⸗Elſenz⸗Kre im Deutſchen Schwer⸗Athletik⸗Verband, welche von über 200 Konkurrenten beſchickt waren und am Samstag und Sonntag vom Turn und Kraftſportverein Rohrbach muſtergültig durchgeführt wurden, war ein voller Erfolg beſchieden. Im Ringen und Gewichtheben ſah man bei den Aktiven und bei den alten Herren ſehr guten Sport. Hoffnungsvoller Nachwuchs war vorhanden und kämpfte mit Ehrgeiz um den S slorbeer. So muß⸗ ten ſich die Favoriten, wie Lauth und Rebſcher vom AS Heidelberg, von der anſtürmenden Jugend auf die Plätze verdrängen laſſen. Die meiſten Erfolge erzielte der Athletik⸗S V Heidelberg, in beträchtlichem Abſtand folgte der Alhletenklub 1892 Weinheim. In den Monnſchaftswettbewerben dominierte der Ath⸗ letik⸗Verein Ziegelhauſen. Die Ergebniſſe: phan⸗ Germania Ziegelhauſen; 3. Karl Rauſch⸗SpV Heinsheim. ſter Ph. Seeburger⸗Germanig Obvi Vik Diedesheim; 3. A. Funkert⸗2 Kreismeiſter Fr. Mantel⸗Athleten⸗Klub 1892 2. F. Brunner⸗Eiche Peterstal; Ludwig Weinheim. Mittelgewicht: Kreismeiſter u. Spy Malſch; 2. H. Kuhn⸗A td 92 Wei 3. Joſe Röſch⸗Tund V Malſch. Halbſchwergewicht Kreksmeiſter l thur Mößmer⸗A SV Heidelberg; 2. Oskar Brunner⸗ mania Ziegelhauſen; 3. Fr. Heinrich⸗ASV Heidelberg. Schwergewicht: Kreismeiſter Hch. Keller⸗Kraftſportverein Sulzbach; 2. L. Nicklaus⸗ASV Heidelberg;: Otto Hopf⸗ Tun V Malſch. Altersklaſſe, Leichtgewicht: Kreismeiſter Gg. Etzel⸗AK 92 Weinheim; 2. Joh. Hofmann⸗Germanig Obrig heim; 3. Franz Kraft⸗Malſch. Schwe zewicht: Kreismeiſter Guſtav Eiſenhut⸗ Germania Obrigheim; 2. Gg. Zizmann⸗ Leimen; 3. Fritz Hamburger⸗T 78 Heidelberg. Ringen, Bantamgewicht: Kreismeiſter P. Redzick⸗AS Heidelberg; 2. Gg. Heidt⸗Germanig Ziegelhar 3. Gg. Merkel⸗Eiche Peterstal. Federgewicht: Krei Lud⸗ wig Ihrig⸗An 92 Weinheim; 2. E. Lauth⸗AS W Heidelberg; 9. A. Funkert⸗Tun V Malſch. Leichtgewicht: Kreismeiſter Adolf Krämer⸗Acn 92 Weinheim; 2. A. Stadtler⸗Germania Ziegelhauſen; 3. Alex Schwebler⸗Tu g Rohrbach. Welter⸗ gewicht: Kreismeiſter Joſef Röſch⸗ Tus Malſch; 2. P. Wittma gemi Karl Röſch⸗Turn⸗ n⸗Tu KV Ro em⸗AS Rebſcher⸗AS W Heidelberg; 3. E. Mittelgewicht: Kreismeiſter W berg; 2. R. Wölfel⸗ASV 9 Laudenbach. Halbſchwergewicht t ſchmitt⸗Rohrbach; 2. Art. Mößmer⸗ASW Heidelberg:; Burkhardt⸗Aß 92 Weinheim. Schwergewicht: Kreismeiſter Otto Hopf⸗Rohrbach; 2. Ph. Heckmann⸗AK 92 Weinheim; 3. Sch. Keller⸗KV Sulzbach. Altersklaſſe, Leichtgewicht: Kreismeiſter Fr. Brecht⸗ASW Heidelberg; 2. Gg. Etzel⸗Agk 92 Weinheim; 3. Franz Kraf 1. Schwer⸗ gewicht: Kreismeiſter Fritz He 2. Max Zimmermonn⸗Leimen; 3.* nio igheim. Muſterriegen, ittelſtu AS hermanig Ziegelhauſen 430 Punkte; 2. Sp b 389 Punkte. Unterſtufe: Kreismeiſter ASV manig Origheim 364 Punkte. Tanziehen(66 M f Kreismeiſter ASV Ziegelhauſen; 2. Eiche Peterstal. Turnerbund Hockenheim beſiegt 1. AS Kl. Pforzheim 14:5 Die Kraftſportabteilung des Turnerbunds Hockenheim peranſtaltete am Samstag nach langer Pauſe mal wieder einen Ringkampfabend, zu dem ſie die beſtbekannte erſte Mannſchaft des 1. ASt. Pforzheim verpflichtete. Nach ſehr ſchönen und abwechſlungsreichen Kämpfen, die bei den zahlreich erſchienenen Zuſchauern großen Beifall fanden, kam die Platzmannſchaft zu einem überraſchend hohen Sieg. Allerdings iſt dabei zu berückſichtigen, daß Hockenheim ſchon auf der Waage durch ſeinen Bantamgewichtler Böhm und Federgwichtler Vaber zu ſechs kampfloſen Punkten kam, da deren Gegner aus Pforzheim Uebergewicht brachten. In den übrigen Begegnungen ſiegte im Leichtgewicht Büchner- Pforzheim über Schwe Hockenheim durch Hammerlock in 3 Min. Im Weltergewicht wird Rauſch⸗ Hockenheim nach überlegen geführtem Kampf in 2 Min. durch Schulterdrehgriff über Hauck⸗ Pforzheim Schulter⸗ ſieger. Die Mittelgewichtler Kuppinger⸗ Hockenheim und Siedler⸗Pforzheim lieferten ſich einen temperamentvollen Kampf, den der Hockenheimer ſchon nach 3 Minuten durch Halbnelſon für ſich entſchied. Zu einem unentſchiedenen Ergebnis kam im Halbſchwergewicht Rohr ⸗ Hockenheim gegen Hord⸗ Pforzheim. Eine weitere Punktteilung gab es im Schwergewicht zwiſchen Schöninger⸗Hockenheim und Wieland⸗Pforzheim. r]]. ccc Deutſchlands Amateurboxer kämpfen für die Opfer der Arbeit Am Freitag werden in der Berliner Bock⸗Brauerei die in Nürnberg ermittelten deutſchen Meiſter und Kampfſpiel⸗ ſieger für die Opfer der Arbeit antreten. Ihre Gegner ſind die beſten Kämpfer aus Berlin und aus dem Reiche. Die Paarungen heißen: Fliegengewicht: Rappſilber⸗Frank⸗ 51 1 5 furt— Weinhold⸗Berlin. Bantamgewicht: glarſki⸗Mün chen— Völker⸗Berlin. Federgewicht: O. 5 5 rt. Arenz⸗Berlin. Leichtgewicht: Schmedes⸗Dortmund— Hün⸗ nekens⸗Berlin. Weltergewicht: 1 8— Leitner⸗ Stuttgart. Mittelgewicht: Bern lh Schellin⸗ Berlin. Halbſchwergewicht: P Berlin— Lorbeer⸗ Berlin. Schwergewicht: Eckſtein⸗Lübeck— Runge⸗Elberfeld. Deutſches Sportabzeichen Gruppe 5 Radfahren Die näſchſte Abmahmeprüfung findet ſtatt: 19. Auguſt 1934, morgens 7 Uhr, beim Kr denkmal Sandhofen— Enoͤſtation der Elektr. Straßenbahn Mann⸗ heim⸗Sandhoſen. Antreten.45 Uhr. Leiſtungsbücher ſind mitzubringen. Amery Brundage für Olympia⸗Teilnahme Amerikas Wenn auch an der Teilnahme der USA. an der elften Olympiade in Berlin wohl kaum ein Zweifel beſtanden hat, ſo hat das Amerikaniſche Komitee die Teilnahme auf Druck einer gewiſſen„öffentlichen Meinung“ von dem Er⸗ gebnis der Studienreiſe des Vorſitzenden des Amerikani⸗ ſchen Olympiſchen Komitees, Avery Brundage abhängig gemacht. Brundage veröffentlicht jetzt in dem offiziellen Organ des Amerikaniſchen Olympiſchen Komitees das Er⸗ gebnis ſeiner Reiſe. Er fordert die Sportjugend auf, ſich anzuſtrengen, um in die Maunſchaft der USA. für 1936 in Berlin aufgenommen zu werden. Er anerkennt die Be⸗ mühungen des Deutſchen Olympiſchen Komitees, das die beſten Vorbereitungen treffe, um Los Angeles in keiner Weiſe nachzuſtehen. Vom weißen Sport Homburger Tennisturnier abgeſagt Das zum Wochenende vorgeſehene Tennisturnier in Bad Homburg wird in dieſem Jahre nicht ſtattfinden. Goſewiſch gewinnt Rakloda⸗Pokal Der Ra Klo.—Da⸗Pokal, der ſeinen Namen von den drei Kurorten Ragaz Kloſters und Davos hat umd der dem Vollbringer der beſten Durchſchnätisbeiſtung im Her⸗ reneinzel der drei alljährlich in dieſen Orten ſtattfindenden Tennisturnieren verliehen wird, wurde auch in dieſem Jahre von dem Franbfurter Ferdinand Goſewich ge⸗ wonnen. Goſewich ſtand auch im letzten Turnier in Davos im Endſpiel. Er zog beim Stande von:1 Sätzen gegen den Schweizer De Vries zurück, da ihn eine geſchäftliche Angelegenheit zur Heimreiſe zwang. Insgeſamt hat den Frankfurter auf den drei Turnieren, bei denen er ſich auch an den Doppelkonkurrenzen beteiligte, 6 erſte Preiſe und 3 zweite gewonnen. Ein großer Erfolg des ſchon 45 Jahre alten Spielers. Was hören wir? Samstag, 18. Auguſt Reichsfender Stuttgart .35: Bouernfunk.—.45: Choral.—.50: Gym naſtik. —.15: Frühmuſik(Schallpl.J.—.55: Frühkonzert.— .15: Gymnaſtik.—.45: Lachenmann ſpielt auf der Mund⸗ Sonntag, 5 5 Bitte— nach Ihnen! Ein Bild von den Leipziger Rad⸗Weltmeiſterſchaften: Die Berufsfohrer Michord⸗Frankreich(links) und Huybrecht⸗Belgien machen Stillſtandsverſuche, weil keiner die Führung übernehmen will. harmonika.— 10.10: Unterhaltungskonzert.— 12.00: Unter⸗ haltungsmuſik.— 13.20: Ballettmuſik auf Schallplatten.— 14.30: Hi⸗Funk.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Stimme der Grenze. 18.20: rſche und Lieder der Bewegung.— 19.00: Die Kardoſch⸗Sänger ſingen.— 19.30: Rad⸗Weltmeiſterſchaft 1934.— 20.40: Abendkonzert.— 23.00: Zum Wochenende.— 23.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 15.30: Kleine Stücke für Cello und Klavier. Ausfüh⸗ rende: Fr. Sommer und M. Bächthold. Reichsſender Frankſurt .15: Gymnaſtik.— 11.30: Schallplatten⸗Konzert.— 12.30: Internationale Tanzkapellen(Schallpl.).— 13.00: Saardienſt.— 13.20: Mittogskonzert.— 14.30: Fröhliches Wochenend.— 15.40: Quer durch die Wirtſchaft.— 18.20: Stegreiſſendung.— 18.35: Wir bauen eine Ausſtellung.— 19.00: Tageszeiten des ſingenden Dorfes.— 20.05: Saar⸗ ländiſche Umſchau.— 20.15: Buntes Konzert.— 29.00: Heut' tanzen wir bis 12 Uhr in der Nacht!— 24.00: Luſtige Potpourris(Schallpl.). Reichsſender München .30: Morgengymnaſtik.— 10.00: Unterhaltungskonzert, — 12.00: Das Bauerntum.— 12.20: Schallplatten⸗Konzert. — 13.25: Mittagskonzert.— 14.20: Jugendfunk.— 15.15: Leſeſtunde.— 15.35: Wetter und Land wirtſchaft.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Wanderung durch Buſch und Ur⸗ wald.— 17.50: Liederſtunde.— 18.10: Jugendfunk.— 18.30: Münchner Kunſtgewerbe.— 19.00: Kunterbuntes Wochenende.— 20.10: Der Vogelhändler. Reichsſender Köln .30: Morgenruf.—.05: Leibesübungen.— 6,25: Morgenkonzert.—.05: Frauenturnen.—.20: Meine Mutter und ich. 10.10: Kindergarten.— 11.30: Konzert, 12.30: Kino⸗Orgel. 13.00: Blasmuſik.— 14.00: Wochen⸗ endkonzert auf Schallplatten.— 14.45: Kleines Kunter⸗ bunt.— 15.45: Arbeitsbeſchaffungsfront.— 16.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 16.15: Straßenweltmeiſterſchoft der Be⸗ rufsfahrer.— 17.00: Weſtfäliſche Heimatmuſeen: Gelſen⸗ kirchen.— 17.15: HJ ſingt und muſiziert.— 18.00: Ferien. — 19.00:„Dynamit“.— 19.30: Konzert.— 20.45: Ein Tag Soldat.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Alte und neue Tänze(Schallpl.). Deutſchlandſender .45: Leibesübungen für die Frau.—.40: Sportfunk, — 10.10: Kinderfunkſpiele.— 10.50: Fröhlicher Kinder⸗ garten.— 11.30: Mittagskonzert.— 12.30: Schlusnus ſingt (Schallpl.).— 13.00: Kleine Wochenendunterhaltung guf Schallplatten.— 15.15: Kinderbaſtelſtunde.— 15.45: Wirt⸗ ſchaftswochenſchau.— 16.00: Nachmittags⸗Unterholtungs⸗ Konzert.— 18.20: Arbeitskamerad, du biſt gemeint!— 18.45: Von der Stehbierhalle bis zum Tanzlokal(Schall⸗ platten).— 19.45: Reichsſendung: Europa⸗Schwimmeiſter⸗ ſchaften 1934 in Magdeburg.— 20.10: Schwaben und Deutſche in aller Welt.— 22.45: Bunter Abend. Am Dienstag, den 21. Auguſt, beginnt der Reichs⸗ ſender Frankfurt mit einer Vortragsreihe„Inter⸗ eſſantes von unſerer Reichsbahn“, die als Plaude⸗ reien zweier Eiſenbahnfreunde(H. Maey und H. Peterſen) vom Verkehrszentralamt der Deutſchen Studentenſchaft, Sitz Darmſtadt, Techniſche Hoch⸗ ſchule, veranſtaltet wird. Die Vorträge ſollen in unterhaltender Form über wiſſenswerte Dinge aus Betrieb und Verkehr der Reichsbahn berichten, um ſo das Verſtändnis und die Aufmerkſamkeit für Eiſenbahnfragen zu fördern und damit eine gerechte Würdigung der ſozialen, kulturellen und wirtſchaft⸗ lichen Bedeutung der Deutſchen Reichsbahn als einem der wertvollſten Güter unſeres Vaterlandes zu erleichtern. Im Rahmen des erſten Vortrags am Dienstag um 18 Uhr, wird auch über das an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt befindliche „Deutſche Lokomotivbild⸗Archiv“ berichtet, das vom Verkehrszentralamt der D. St. im Benehmen mit der Reichsbahn in mehrjähriger Arbeit geſchaffen worden iſt. Freitag, 17. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors, Noſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 1020 Uhr. Autobus ſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhe Weinheim— Bensheim— Gadernheim— Lindenfels— Fürth Birkenauer Tal— Weinheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). 5 Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett. Lichtſpiele: Univerſum:„Muſik im Blut“.— Alhambro:„Krach um Jolanthe“,— Schauburg „Zigeunerblut“.— Roxy„Was bin ich ohne Dich? — Scala:„La Bataille“.— Capitol:„Das ves lorene Tal“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Sonder ⸗Ausſtellung„Die deutſche Sage“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr⸗ Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Son derausſtellung: Deutſche Töpferkunſt in Höchſtkultar. Maunheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 10 bis B und von 15 bis 17 Uhr, Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. f Stäbtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. 1 J ⁵—0wi;! ²˙¹. ⁰.. RꝗÿEW. v— ˙ſ. r Ü— T3.... l uu“.. enen heim gab und t.— 13.00: liches 18.20: tg.— Sgar⸗ 23.00: uſtige .25: Meine nzert. ochen⸗ inter⸗ Nach⸗ r Be⸗ elſen⸗ erien. Ein neue eichs⸗ nter⸗ aude⸗ d H. tſchen Hoch⸗ nin aus „ um für rechte chaft⸗ als indes 8 am 5 der dliche vom mit gaffen or. 0 Uhr. im ß 17. 934 2 Kraffwerk Rheinau A6. Bei dieſer der Stadt Mannheim und de S ü d⸗ deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft Dar ma ſtadet naheſtehenden Stromerzeugungsgeſellſchaft iſt mach einem i Jahre ſtetig zunehmenden R wieder eine b liche Zunahme des Stroma im Ge⸗ ſchäftsjahr zum 31. März 1934 erfol betrug 9(26,82) kWh. Die Stro Vorjahrs verbrauch um 12,68 v. H. An das Verteilungsnetz ſind unverändert Ortſchaften angeſchloſſen. Durch Ge⸗ währung von Zuſchüſſen für die Einrichtung elektriſcher Anlagen in noch ni berſorgten Altwohnungen konnte Geſellſchaft die ziffer ihres Verſorgungs⸗ gern. Für die Stromliefe⸗ llen der Reichs aut o⸗ che Stationen hergeſtellt 0 Inſtallateuren des Ver⸗ ſorg die Geſellſchaſt eine Elek⸗ trogemeinſchaft und finanzierte den Verkauf von ä Radio⸗Volksempſängers die bem pr Mit den Glektrowärmegerä durch dieſe Gemeir lagen in den Wertminderungsf in den Erneuerungsfor gewinn von 331 ei Dbrtrag(275 000) 9, H. Dividende auf 4 Mill. AK. verteilt. 16 565 (18 75 werden dem geſetzlichen Reſervefonds, wieder 50 000 dem S für Wo hrtsz wecke zugewieſen, 5106 1 Aufſichts vatstantime verwendet und 10833(8807) vom 16. d. M. Renninger neue Rechnung vorgetragen. Die GV. ter Vorſitz von Oberbürgermeiſter C. die Stadträte Dr. K. Greulich und H. Wolffgang in Mannheim neu in den AR.; ſie beſchloß ferner einſtimmig die Einziehung von 800 000(eigenen Aktien, wodurch ſich das Ad. aauf 9,20 Mill./ vermindert. Suberif Fabrik A8. Mannheim- Rheinau Dem HV.⸗Bericht ſind noch die Ziffern aus der Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung ſowie die Vermögensaufſtellung nachzutragen. Der Bruttvertrag wird mit 582 163(565 424) Mark ausgewieſen, ſonſtige Erträge mit 35 539(2177) l/. Nach Abzug von 291 353(298 012)/ für Löhne und Ge⸗ hälter, 25 605(26 140)/ für ſoziale Laſten, 2 526(36 815) für Zinſen, 13 280(21115)„ für Steuern und 175 255 100 052)/ für ſonſtige Aufwendungen ſowie nach Vor⸗ nahme von 53 310/ Abſchreibungen auf Anlagen und 22100„ anderen Abſchreibungen(i. V. 46 383/ auf An⸗ lagen und Delkredere ſowie 52 500/ auf Beteiligungen) verbleibt ein Reingewinn von 9 274/(i. V. 106 413 Mark Verluſt), um den ſich der Verluſtvortrag von 260 452 Mark ermäßigt. Die Vermögensaufſtellung zeigt: Aktien⸗ kapital unv. 550 000, Akzepte 388 326/ lunv.), Hypo⸗ theken 155 625/(unv.), Bankſchulden 98 817(195 871) /, dagegen Grundſtücke unv. 96 000 /, Gebäude 241974, 271 756%), Maſchinen 196815, Werkzeuge und Inventar 54.480/(i. V. zuſ. 401134), Waren 126 523(166 510) l, Außenſtände 244 454(241012) l. Paradiesbeffenfabrik M. Steiner& Sohn A6. Gunnersdorf- Frankenberg Die Geſellſchaft, die im Vorjahr eine Sanierung durch Kapitalherabſetzung von 1 auf 0,3 Mill./ vornahm, ſchließt das Geſchäftsjahr 1933 bei 45 257(79 023)/ Abſchreibungen auf Anlagen und 18 165(3)% anderen Abſchreibun⸗ gen mit einem Ueberſchuß von 4 940/ li. V. einſchl. 44654% Verluſtvortrag Geſamtverluſt 449 089 /, der aus dem Sanierungsgewinn gedeckt wurde). Das abgelaufene Jahr brachte für die Geſellſchaft eine Wendung zum beſſe⸗ ren. Die erſten Monate zeigten allerdings eine umſatz⸗ mäßige Verſchlechterung, die der Abwärtsentwicklung der vorhergehenden Jahre entſprach. Der Umſatzrückgang tn hieſer Zeit betrug zum Vorjahr im erſten Viertel 26 v.., im zweiten Quartal 13 v. H. zweite Halbjahr ent⸗ wickelte ſich umſatzmäßig ſo gut, daß der Verluſt des erſten Halbjahres voll eingeholt werden konnte. Im dritten Vierteljahr wurde ein Mehrumſatz gegenüber dem Vor⸗ jahr von 24, im vierten Viertel von 44 v. H. erzielt, ſo daß der Geſamtumſatz gegenüber 1932 um 6 v. H. erhöht wer⸗ den konnte. Wenn der Abſchluß als Erfolg einen Rein⸗ gewinn aufweiſt, ſo iſt es darauf zurückzuführen, daß der tatfächlich eingetretene Verluſt durch Teilrückgriff auf die im Vorjahr durch Sonderabſchreibur auf Waren geſchaf⸗ ſene Reſerve einerſeits und durch Verrechnung von Son⸗ dererträgen andererſeits beſeitigt werden konnte. In der Bilanz ſtehen dem Umlaufsvermögen von 0,553(0,480) Mill.„ eine Obligationsſchuld von 0,321(0,459) und Ver⸗ bindlichkeiten von 0,384(0,278) Mill./ gegenüber. Es iſt zu erwarten, daß bei Stetigkeit der eingetretenen Entwick⸗ lung das Geſchäftsjahr 1934 ein befrtedigendes Ergebnis bringen wird. Das —— * Ammendorfer Papierfabrik, Ammendorf bei Halle a. S. In der AR⸗Sitzung kam der Abſchluß für das am Juni beendete Geſchäftsjahr 1933/4 zur Vorlage. Das Ergebnis läßt die Ausſchüttung einer Dividende wieder nicht zu. Es wurden nur die Abſchreibungen verdient(i. V. 8174% Verluſt), um den ſich der Vorjahresgewinnvortrag auf 88 244/ verringerte. HV. 26. Oktober. b Heinrich Guſtav Knepper feiert ſein 50jähriges Berg⸗ maunsjubiläum. Bergwerksdirektor Dr.⸗Ing. e. h. Hein⸗ rich Guſtav Knepper, der Vorſitzende des Vorſtandes der Gelſenkircheneß Bergwerks Ach, der Bergbaugeſellſchaft des Stahlvereins, konnte am 15. Auguſt auf eine 50jähri ze der Neuen Mannheimer Zeitun ETTUN Vom süddeufschen Holz- und Breffermarki Der ſüddeutſche Rundholzmarkt verzeichnete auch in den letzten Wochen rege Nachfrage nach Fichten⸗ und Tannenſtammholz. Es iſt nicht nur die ſonſt in den Sommermonaten übliche Abſchwächung und damit die viel⸗ leicht von manchen Sägewerksbeſitzern erwartete Möglich⸗ keit zu billigeren Einkäufen ausgeblieben, ſondern die Tendenz geſtaltete ſich durch flotten Abgang der Waren aus Sommerfällungen weiterhin zugunſten des Walobeſitzes. Man iſt heute auch ſchon von der Aufnahmefähigkeit des Marktes für das fernerhin aus Sommerfällungen heraus⸗ kommende Material an Fichten⸗ und Tannenſtammholz überzeugt. Gute Nachfrage trat beſonders für Run d⸗ kiefern hervor, worin das Angebot verhältnismäßig klein iſt. Durch Feſtigkeit zeichnete ſich auch der Markt für Papierholz aus, obwohl vermehrte Lieferungen der nordiſchen Länder an den deutſchen Markt kamen. Beſon⸗ ders bietet Rußland namhafte Poſten an, wogegen die An⸗ gebote der Tſchechoſlowakei infolge Beibehaltung ein⸗ geſchränkter Fällungen klein blieben. In den badiſchen Staatsforſten geſtalteten ſich die Nadelſtammholzverkäufe in den Monaten Mai, Juni und Juli wie folgt: Tannen und Fichten 12 900, 28 703 und 33 839 Feſtmeter zu 57,4, 570 und 59,7 v. H. der Landesgrundpreiſe; Forlen und Lärchen 758, 877 und 668 Feſtmeter zu 62,8, 60,4 und 61,9 v. H. der Lan⸗ desgrundpreiſe. In der Zeit vom.—9. Auguſt wurden unter Ausſchaltung kleinerer Verkäufe— 2595 Feſtmeter Nadelſtammholz zu durchſchnittlich 56 v. H. der Landes⸗ grundpreiſe verkauft. Den niedrigſten Erlös erzielten die Forſtämter Waldkirch und Oberweiler mit je 51 v.., den höchſten Erlös die Forſtämter Peterstal und Huchenfeld mit 59,5 und 64 v. H. Beim Verkauf von Gruben⸗ holz erzielte das Forſtamt Triberg für 155 Ster 4½ bis 6 em Zopf 4,70, für 260 Ster—9 em Zopf 6,85, für 265 Ster—13 em Zopf 8,65 und für eine kleine Partie 13 bis 18 em Zopf 10,75/ je Ster. Am Brettermarkt ſtanden 16˙ 1˙ 5*— 12 un ⸗ Vordergrund ſortierte ſägefallende Bretter im Tätigkeit als Bergmann zurückblicken. Bergwerksdirektor Kuepper iſt ferner erſter Vorſitzender des Ruhrverbandes, Mitglied des AR des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syn⸗ dikates, Voſtandsmitglied des Bergbauvereins und Mit⸗ glied des Reichskohlenrates. Die Bergakademie Claus⸗ thal erkannte ſeine Verdienſte durch Verleihung der Würde eines Dr.⸗Ing. e. h. an. * Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft AG., Darmſtadt. (Eig. Ber.) Die in Darmſtadt abgehaltene GV. geneh⸗ migte den dividendenloſen Abſchluß für 1935 und wählte in den AR. den neuen Kreisleiter Freitag ſowie Ver⸗ lagsdirektor Müller⸗Clemm(National ⸗ Zeitung), beide Eſſen. Wie wir hören, iſt die Entwicklung im lau⸗ fenden Jahr günſtiger und auch die kommende Entweck⸗ lung wird günſtiger eingeſchätzt. Durchführung von Ausfuhrauffrägen Das Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit: Es dorf nicht Wunder nehmen, daß die deutſche Deviſenlage man⸗ chen ausländiſchen Konkurrenzfirmen Veranlaſſung gibt, angebliche Schwierigkeiten deutſcher Firmen bei der Durch⸗ führung von Ausfuhraufträgen ins Feld zu führen. Da die Aufrechterhaltung und Erweiterung der deul⸗ ſchem Ausfuhr Gegenſtand aufmerkfamer Fürſorge ſeitens ſder deutſchen Regierung iſt, ſo hat die deutſche⸗ Regierung alle Maßnahmen getroffen, um die pünktliche gute Ausführung von Auslandsaufträgen allen anderen Erforderniſſen der deutchen Wirtſchaft voranzuſtellen. Der Aus landsabſatz der deutſchen Induſtrie beträgt etwa 10 v. H. ihrer Geſamterzeugung. Die Menge an ausländiſchen Rohſtoffen, die für dieſe Ausfuhr benötigt werden, ſpielt demnach im Verhältnis zum Geſamtbedarf der deutſchen Wirtſchaft keine entſcheidende Rolle. Einſchränkungen des Verbrauchs an ausländiſchen Rohſtoffen kommen nur für denjenigen Teil der deutſchen Erzeugung in Frage, der ſeinen Abſatz auf dem Inlandsmarkt findet. Für die Ausfuhr werden deshalb vorzugsweiſe ſowohl in zeitlicher wie in qualitotiver Hinſicht die erforderlichen Rohſtoffe in erſter Linie zur Verfügung geſtellt und irgendwelche Zweifel an der prompten und einwandfreien Durchführung von Auslandsaufträgen der deutſchen In⸗ duſtrie ſind völlig unbegründet. Die Bedürfniſſe der Aus⸗ fuhr werden in jeder Beziehung dem inländiſchen Abſatz vorangeſtellt werden. * Mannheimer Kleinviehmarkt. 8 Schweine, 215 Ferkel, 294 Läufer. 6 Wochen—12, über 6 Wochen Marktverlauf: Ferkel und Läufer lebhaft. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 94 Rinder, Auftrieb: 5 Schafe, Preiſe: Ferkel bis 1622, Läufer 2926. 22715 183 Kälber, 417 Schweine. Marktverlauf: Rinder und Schweine mittel, Kälber ruhig. Preiſe: Bullen 2830, 26—27, 2324; Kühe 22—24, 1013; Rinder 30—3, 2729, 24—26; Kälber 38—40, 3497, 30—33 Schweine 53—54, 51 bis 53, 49—51. * Schweinemärkte. Schwetzingen: Auftrieb: 44 Milch⸗, 133 Läuferſchweine. Preiſe: Milchſchweine 15—17 Mark das Paar; Läufer 30-63/ das Paar. Marktver⸗ lauf langſam, ein Drittel Ueberſtand. Kandel: Anfuhr des Kauſintereſſes. Der Handel hat begonnen, ſich in faul⸗ und bruchfreier Ware für den Herbſt einzudecken. Die Sägewerke lehnen unter ihren Forderungen liegende Pr vorſchriften ab, mit denen es in jüngſter Zeit rheiniſch⸗ weſtfäliſche Abnehmer mehrfach ſowohl bei den Sägereien, als auch beim Brettergroßhandel verſuchten. Verlangt werden zur Zeit je ebm etwa 44—47 /, waggonfrei Karls⸗ ruhe⸗Hafen(Waſſerumſchlagsgut) und etwa 46—48 /, frei Schiff mittelrheiniſcher Station. Die Forderungen der Sägewerke des Schwarzwaldes lauten ab Stationen auf ſüddeutſchen Bret 16˙ 1 5˙—192 40/ und aufwärts. In ſortierten tern ſind die Umſätze gleichfalls geſtiegen. Ausſchußbretter ſtellen ſich auf etwa 45—46 /, frei Wage Karlsruhe, Für Verkäufe nach dem Rheinland wurden als Mindeſtpreis etwa 3/ je ebm höhere Preiſe gefordert, Für„gute“ Bretter in gleicher Abmeſſung— wie ſie für die Schreinereien und Hobelwerke gebraucht werden— wurden etwa 74—78 /, für desgl., reine und halb ⸗ reine Ware, etwa 84% und aufwärts, waggonfrei Karlsruhe-Mannheim, genannt. Für Hobelbretter und Dielen hat die Nachfrage gleichfalls angehalten. Während ab oberbayeriſchen Verſandſtationen für 1“ ſtarke hobelfähige Fichtenbretter von—6 Meter Länge 48—50% und mehr verlangt wurden, ſtellten ſich die For⸗ derungen der Schwarzwald⸗Sägewerkre frei Mann⸗ heim, je nach Umfang der Partie und je nach Qualität, auf 58—64]. Unſortierte nordiſche Weiß⸗ holz⸗Hobelware koſtete je nach Breiten ab Verſand⸗ plätzen der oberrheiniſchen Hobelwerke im Großverkauf an den Handel in der Stärke von etwa 22 mm 1,80 bis 1,85 /, in der Stärke von etwa 23—24 mm etwa 2,00 2,05 /, in Sekunda⸗Ware von 22 mm Stärke etwa 1,50—1,60 /, je Quadratmeter. Für ſortierte Fichten⸗ und Tan ⸗ nen⸗Ausſchuß⸗ Dielen in der üblichen Abmeſſung gingen die Forderungen bis auf etwa 52,00 /, waggonfrei Karlsruhe⸗Hafen(Waſſerumſchlagsgut), doch liegen die Ge⸗ bote der Intereſſenten zum Teil einige Mark unter dieſen Forderungen. A 188 Milchſchweine, 136 Triebſchweine. Preiſe: ſchweine 20—28; Triebſchweine 30—40/ je Paar. verlauf lebhaft, ziemlich ausverkauft. Nächſter 21. Auguſt. Has hach i..: Anfuhr 2 Läufer, 314 Preiſe Läufer 43 /, Ferkel 10-25/ pro Paar. verlauf gut. Sinsheim: Anfuhr 31 Läufer. 87-45/ je Paar. Uebersee-Geſreide-Noſierungen Neuyork, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitobo Nr. 1 9376; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 106,50 dto. hard 111,50; Mais neu ankommende Ernte 81,75; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 79,75; Gerſte Malting 88,50; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(kaum ſtetig) Sept. 101% bis 10136; Dez. 103,75— 4037; Mai 106 106,50; Mais (willig) Sept. 75,25; Dez. 78; Mai 82,25; Hafer(kaum ſtetig) Sept. 4956; Dez. 50,50 Mai 525; Roggen(kaum ſtetig) Sept. 84,50; Dez. 87/86; Mai 9196.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 103; dto. hard 107,75; dto. hard Nr. 3 107,25; Mais gelber Nr. 2 78; dto. weißer 52; Gerſte Malting 65400. Winnipeg, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz willig) Weizen per Okt. 8696; Dez. 8798; Mai 9195; Hafer „48,25: Dez. 43; Maj 44,75; Roggen per Okt. 70,75; 0 Mai Gerſte per Okt. 56%; Dez. 5678 5816; Leinſaat per Okt. 163,50; Dez. 164,50 Mai e loko Northern 1 8576 dto. 2 81 Buenos Aires, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Sept. 7,31; Okt. 7,40; Nov. 7,51; Mais per Sept. 7,09; Okt. 724; Nov. 7,7 Hafer per Sept. 6,10; Leinſgat(ruhig) per Sept. 14,26 Okt. 14,36; Nov. 14,28. Roſario, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Papier⸗ peſo per 100 Kilo) Weizen per Auguſt 7,30; Sept. 7,45; Mais per Auguſt 6,95; Sept, 7,05; Leinſagt per Auguſt 14,10; Sept. 14,20. Rotterdam, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) S (in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 4,05; Nov. 42 März 4,45.— Mais lin Hfl. per Laſt 80,50; Nov. 81,25; Jan. 81,25; März 53. Liverpool, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Okt. 5,9 Dez. 6,076; März 6,276; Mai 6,44.— Mais(100 lb.) Ten⸗ denz ſtetig; Auguſt 24 verk.; Sept. 24 bez. u. verk.; Okt. 24,4% bez. u. verk. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkie Neuyork, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Schmalz prima Weſtern loko 915; dto. middle Weſtern 900910; Talg unverändert. 5 Chikago, 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100(.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Sept. 852,50 G; Okt. 865:; Dez. 900 G; Jan. 917,50; Schmalz loko 872,50; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Sept. 1205; Okt. 1225; Schweine⸗ Milch⸗ Markt⸗ Markt Ferkel. Markt⸗ Preis 78,75; Weis Wei ch u ß: % Jan. 4% 2000 Kilo) Sept. Mannheimer Groſmarki für Gefreide und Fuifermiffel(amilich)/ 15. Augusi der 100 Kilo waggonfrei Mannheim— be zug= netto „tr. Durchſchn. Weizenk lenpreis) enh., ohne Sack 21.20 mit Sack, eine. 11 Feſtpreiſe bis 31. Auguſt mit Sack, grobe. 1150 Preisgebiet W 15. 19,90 Roggenkleie„ 12. Preisgebiet W 16 0 Welzenſun 228 Breisgebiet W 20,10 zenft 2728 Preis gebiet W 17 20,40 Roggenf S Ausgleich—.40 Weizenna. 1056. Roggen, geſ. tr. Durchſchn. desgleie 1086,55 Beſchaffenh., ohne Sack 250 Mais mit S 5 . 15 K 9 5 5 Mais mit Sack 2¹,.— Feſtpreiſe bie 31. Auguſt e— Preisgebiet N15 16,10 Raps, inſ. ab S 5 81, R 16 16,40 75 R 18. 186,70 1 Ausgleich. 540 14.50 Gerſte(Ausſtichware über Notiz) 15,70 Braugerſte, inl... 19,50%2,.— 17,70 Pfälzergerſte, inl. 5——— gerſte, neu. zweizeil. 18, /20,.— 17,60 erſte, geſ., trocken .⸗Beſch., ohne Sack— 17 Feſtpreiſe bis 31. Auguſt Ma eee 14,50 018.50 5 Preisgebiet G7. 15,10 Wee gel, Fabrikpfr. Preisgebiet G8. 15,40 RNohmelaſſe.— Preisgebiet G9... 15.80 Steffenſchultze 2 Ausgleich +—.30 5 Hafer, geſ. tr. Durchſchn. Wieſenheu loſes, neues. 9,80 /10.60 Beſchaffenheit ohne Sack— Luzernkleeheen 10,5011. Fe Auguſt Rotkleehen 7 5 8 15,10 Preßſtroh, Rog 0 Hafer, Gerſt 1390 Geb. Stroh, R Ausgleich +—.80 4 0 6 * Mehl⸗ Notierungen. Weizen m Type 563, inl. Spez. Feſtpreisgebiet 7, „5 Frachtausgleich; dto. Feſtpreisgebiet 0 0,50% Frgchtausgleich; dto. Feſtpreisgebiet 15 plus 0,50% Frachtausgleich. Aufſchlag f Weize mit 15 v. H. Aus londsweizen 1/50 /; mit 30 v. H. landsweizen 3,00 /; Frachtausgleich 0,50 1 pe 7 . Ladungen.— Roggenmehl(Tendenz ſtetig) gebiete 16, Type 997, Juli⸗Auguſt⸗Lieferung 2 Feſtpreisgebiet 18 23,75; dito. Feſtpreisgebiet zu dieſen Preiſen je 0,50 ¼ Frachtausgleichs 5 Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neue Reichs mühlenſchlußſchein maßgebend.— Mehle für 100 Kilo zuzüglich 0,50 Frachtausgleich, bei Abnahme von mindeſtens 10 Tonnen, frei Empfaugsſtation, gemäß Au⸗ oroͤnung 9 der WV, Auf⸗ und Abſchläge gemäß Anord⸗ nung 8 der WB. Geld- und Devisenmarki Zürich, I. Augvst Gthluß amliich) Konstanfin.“ 24 pariz 20.20.— Spaßſen 41.87¼ J prag 12,72 Bukarest 305 London 15.41— Holland 208.71 ¼ J Warsthan 57.90 off. denkd. 2 deuyon 303.%] gerlin 119.0 FPuctpes“.— figl. ei.“ 1 belgien 71.93 Men afl. l.—,— heſgre! 2 Konatsgeldeè— ſalſen 26.28 Fofla.— I Itben 258.— Iobefsgele“ Amsterdam, 17. August(chlus amillch). berlin 5787½ J Belglen 84.64— 0840 37 30— prag 618¼ lonton 742% Schwel 48.16— Kopenhagen 33.20— priyafds x.% deupork 146,% allen 12.62 Stedchem 39.30— Täg, Cel— Faris 972. ½ I Madrid 20.20— J en—.— II Hhrateg. 1 London, J. August Gthluß amtlich) euro. 508./ Kopenhagen 22.39— Moskan 808 Schanbal 17488 Monfrea! 498,7 Slocckom 19,39/ fumzoſen 503,— Vekobane 1222 Amsterlam 742/ Oslo 19,90/] Konstantin. 620,— Auztra ſen 125, Poris 70.84 Lissabon 110,15] Aden 526,.— Heiko 18. Früssel 21.42¼ Helsſagfors 226.75 Wien 27.—[ Hogterided 19.— talen 58.65— prag 121¾6] Narstu 28.62 Valparalid—.— Berlin 12.88¼ J Budspest 28.50 Buenos Aires 88,37 Buenos ede Ithweln 15.41¾] Belgrad 220.50 fie de Jan. 412315 suf London 30.19 Spanien 86,82— Seſſe 410.— J Hongkong 1,681 Südafrika 10,8 Paris, I. August Cchluß emiiidt). London 76.31 Spaplen 207.25 J Ropenbagen Wien 3 Neupork 15.01½¼ J Hallen 139,10 Hoſtand Berlin 592,%½% belgien. 856.) Schweiz 495,— Kockholm Warschau 288, Neuyork, II. August ISchluß amilich) Uanbskzepte berlin 39.50 J wlen 19.15 Kiotkholm 22.74(90 Ig.) 6. London-Aadb. 509.— Zudapts“ 30.00 riss 23.76— do. Frieff 16 „ 00-.-V. 508.— prag 420,25] Madrid 13.83 Lag. bed] 1 paris 667.—Belgra 231.50 Montreal 102.46 Prflandels., dchwelz 39,02— Warschau 19.10— gig. Pan ese 33.93 nledr. llollen.68% Dilo 25.58— fiodeJaneito.87 Glo. höchst. 1 Holland 68,58— Kopenhagen 25.58— J Japan 30.15 Alber 2 Hamburger Melallnoſierungen vom 17. August Kupfer] banes- u. Straſts-Ainn iel Celd bezahlt Brief Geld berahlt Januar 42, 2541,75 805.2802, 0, Hüttenrech Rp. februar 48,— 42,50—.—..,- Fainsilber(Rl. p. Kg) Herz. 43.2548.— 48,25... 8 Apr„ 44.43.25—.——.— 2.—.— Mei. 44, 43,0.[. rcapr.(. p. gr.). Jun. 44.7544.—,—[. ben, reines plein TTTRTTTETCTCTTTTTCTCUCTCTDT Aupus! 41,2540,— 805.0802.—.— Seßtemd. 41.2540,75, 05,0 802.—.— loco Ableg Oktober 41 501.- 805,002.60. anſimon Regulus dungs.(L Jo,) 32.— 80. Neven. 41,254, 305,030 2,0. buedafſber(T per Flasche) 12,— 12.— betemb. 41.5004.25, 05,0802, 0. Wolframerz dige,(in Sk.), 40.— * Leinölnotierungen vom 16. Auguſt. London: Lein⸗ ſaat Pl. Auguſt⸗Sept. 11½6(unv.); dto. Klk. 12,50(unv.); Leinſagtöl loko 2,50(21,25); Sept. 2098(20,25); Okt.⸗Dez. 20,50(2076); Baumwollöl ägypt. 13(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. 5¼6(5/0). Neuyork: Terp. 48(47,50). Sa ⸗ vannah: Terp. 48(42,50). * Die Chileſalpeterpreiſe für das Düngejahr 1984/35. erfahren gegenüber denjenigen des Vorjahres keine Ver⸗ preiſe unverändert; Schweinezufuhr in Chikago 12 000, im Weſten 45 000. 5 a änderung. 1 8 22 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung ne i d f S0 ee rkoppmerke.—— 5 ee 5 b Mannheimer stHektenbörse 16. 10 16. 15. 1. Fazerbe e dd 1100 W. 2 Nane e. e 8 e 19589 Petra. 9. ask.——.— 15. 16. 15. 16. Industrie-Aktien 115 9 2— 27— Ihe Venga 7775 40 25 Leuus. e 910 91—. Untonbr.. Mansfelber Art 917 97 Weſerrgemaltal 1180 990 Helfe Bete 76. N 5 e 7.. abe 78 18.— Dortm. Unionbdr.———.— Mansfelder Akt, 78,12 74.— 5 8 D 7 00 eee 3— 98— Konſerven Braun 8.— 11 555 Aſchaff. Aktjenbr. 94.— 94.50 kein h g Het. 51.50 51.50 Rhein, Braunkohl.—.——.— Pf u. Laurahiltte 18.75 18. 5 0 2 3 Maſchin.⸗Untern. 4405 1 Weſtf. Elſen„ 107.0 Burbach Kalt.„ 21 20,75 1 i 1000 1097 Dortm. Ritterbr. 30,50 82.50 Knork Heilbronn———.— Kheinſtabl... 89 25 89.62 Ber. Stablwerke 4128 42.— S dich. 15 1225 Markt⸗ u. Kühlg. 93.——.— Wiſſener Metall. 106,7 108,5 Diamond...50—.— gha. 1 0 15 5 1009 100.0 nninger St. K.—.—. Konſerven Braun 40,75 41. 25 eihacht u. K. 1 Maſch Buckau⸗W. 89,— 91.— 1 9 Verein.—.—— n Hochfrgeuenz. 1 8169 eic Kalt Prags. 1180 1120 Nate de 240 2 0 gamer... 16s d Berliner Börse Enziager Unten, 84.— 93 50 Hieran don 1575 55 Helfe Nalszof 8225 8275 Pecarſulen aße 18— 15.— eee e e Fl. Fern 96. 8680 590 80 0 due 1015 1515 eee ne a Ehm Bernwert. 1 8—.——— Deutſch⸗Oſtafrika——.— 2 e Salpeter. eith. Hb fdp 90,75 90.50 Plldebr.Rheinm... Schöfferz Bindg. zes zel Ludwigsh. Walz. 000 1000 Festverzinsliche Werte] Dresbner Bank, 87.— 67.50 e Rh. Hy 5 150 ebr.⸗Rheinm.—, Schwartz Storchen 90.25 968.— 1 75.25 70— 1 75˙50 7 ahlb. Siſt K Co..—.— Miag-Mühlen 70—Otavl Minen„„ 14,.——,— Ufa⸗Fil N betbarbenbds 20 1320 128.0 Salzw. Heübronn zcb.0 200.0 Sacher Brauerei. 95.— 95.— Metal. Frankf. 39. 61.— i Reich anl. 2 89.0.. Deter reh iek. 25 Lerdeſ ind, J. C. 148 147.0 Mimeſa. 050 22. eee, Sean fee 11 7².— Salta Seed. 55.— 5 5 Werger.. 89.— 70 80 Nez S 51—.——.—Diſch. Abiöſgſch.! 88,10 95.28 Reſchszank 5. 1595 185,0 Feſdmüple papier 108 100.9 mir e Genen 30 38. Foriaet de Moti schlug lee 158 10s Ser.. 56 e.. d 88 eh e e d L. Sees. 818 20 Aten dan 240 200 de werden: e e e e, e e kerusutende Motlerungen(Sehlus e... And, see 70 78. den.. Se Labmeger& Go.———— eu 60. 98 75 5 20 122 15.* 8 n 5 5 5 2 0—.— E 72 22** 2 27 1 e e e e e e ee ae, e, Zig daurdergez 3 Zellſto Waldhof 53.— 82.75 Da rnberg„„ St..5. 67¼9% do. Com. 8 J* 8 8 elſenk. Ber 55 17755 erſchl. Koksw.———.— Aſchaffenb Zell. 3 Mannesmannrö, 88.87 89. N f 1140 1140 Sella. 450 436.0 Rdeinmetal... 144.5 145,8 65% P. Sd. Pöfdb. 19 88.— 98.— 17 Gerne red g. 9980 83.— Orenſe& Koppel 73.78 75.—„W.., Mans fel 5 8 Union 5 15 Badiſche Bank 114.0 114% Hemberg..... 64,— 68,70 Rütgerswerke..75 39.12 60%„„ 21 88,.— 93.— Accumulatoren 120. 4 Germ Portld. g. 78.50 80.— Phon Bergbau 455 9 55 Daper. Mot.⸗W.—.— 775„ 11 3 Farbenlubnuſtrie. 146 0 Deſch Br. u. Dise. 0 9560 Prem.⸗Veſig. Hei 1—— Sachtleben 180.0 180,0 8% 89,— 69,— u. 80 Gerresheim Glas 80— 20, Polophon... 15,25 J. b Bemberg ae,, Faden abuse: 460 1470 Pb Hopoth. H. 72.— 72.— 1112- 8 e 5 0 80% 7 Allg. Elektr⸗G. 23.75 24.50 elektr. Unt 109.8 2 8„5 Jul. Berger Tieſb. 115.5—.— Maximiltiansh...—— 1. Hppoth 7 Srown Poder 1 7. 5% Merikanee. 8,75.25 Aug 35770 1455 91% Kalbgeb 5 f 5 25 0% rt Schnellpr Frkthl..— 7 ace waag 40.62 10. 255 3 )JJJ%%%% /// TTTTV%% 6. ö. Knorr 155,0 195,01 Mannh. Verſich: 40.— 40 e. Karſtadt.— 8½ Schuckertmürnbg. 89.— 99.25 4%„ Goldrente 29.— 27,50 Anhalt Koen. 80. 2 Geldlomier, ed 80 5 Abein. Braunt.—.— 246, Praun f..——— 99 schl. Roksw. „ 480 1950 Mannh. Verſich., 40.— 40.— Fhemiſche Albert 82.— 64,75 Seſlinduſt. 00„%%, Kronen.. Aſchaffeg. Zeug. 68.80 40.5 Gritner Masch. 26.75 2725 Nbein. Eleni. 5 9 155 b 75.37 77. frankfurter 85 JJ)...%%% ͤↄↄↄßôß; 8 e Orse ß.. Srainsliche Werte-Akktl Daimler.. 44,„„ Thür. Lief. Gotha g„ Pap.⸗R. n, Gayer Motorenm 755 0 r 87 3901 ö 0 0—.——— D. Wertb.(Gold) 76.— 78.75 1 4 0 r e e e Lende 9% ee e—„. 8555 A ee 85 ert, e Fan e Sein We „ Wertb.— 18.75., D. Credit. 48,— 47,„Erdöl. 2 9%„E. ini..„ e acke 2 55„25 76.—. 70 76 5 a 5 0 E 5 80 Reichen 93,87 94.— Badiſche Bank 114.5 D. Goldene Aufl. 212,0 218.0 9 ech lf 4205 f fl 5 P. Bemberg 63.50 55 0 Falkeſche Maſch. 8 74,50 Riltgerswerke. 98.62 84,62 Continentalegin. 1 7 7 e 1 950 000 29„ n Bank f. Brau. dn.= St. Linoleum...— 59,7 Per. ſtoff 40% Zollobl. 1811 eramann Klett. 1179 1150 Hemmerſ, Sein—.——, Sachderwer.. 49, 72 Daimler denz. 275 882 86, Wette lehr.. e d dada. 9450 9,0 Baur Hop. u. Wh,.25 98.— Dt. Verla..—.— 955 dal bee„400 Fr 0 g in⸗Gubener 112,0 111,0 Hann. M. Egeſt——— Saladetfurth.. 154.0 155,0 Deutſch. Atlant., 52—Rütagerswerke 38.75 4 807% Houngank, 93.12 88.28 Verl. Handelsgeſ. 81,25 91.— Dresd. Schnellpr. 56,80 56,— 8 5 15 Haffner 40% 1 Berl. Karls. Ind. 129,7 182,1 Harburg c u. Pos 29 75 20.50 e 75 8,.— Deſſauer Gas 1125 5 Salzdetfurth Kalt 158.0 2 b nn e e ee. 32.50 32.25 1911 8 505 g. Str. Berliner Maſchb. 1010 91 Harkort St. Pr.——. 8 12 a).—. Deutsche Erdzl 1 Schle n 1 5 5 e e n 04.25 64.— Dyckerb.& Widin. 99.50 98.50 5 40% 1 Gold Braunk. u. Brikett 5 Harpener Bergb.—.— 1002 Lache chneider 72.— 78,50 Deutſche Kabelw. 75 Schleſ. El. u. Gas 8 Fütte s 14..—.— D. ⸗Aſtatiſche Bk. 141,0—— Sig e 1112 112.8 geukoß dacht 72 9%„ ee 5 Ser Big. elt 155 12— Süper Masch 5 chuerse Salzer 1920 18053 Deuiſcher Asen. 840—.— Schugert K ba—— 99.75 alltürken 55 1 74,— 74.— Eleftr. Lieferung 99.50 102.0 off 8 0 5 r. Beſtgh. Delf, 72,— 2. Hilpert 2 97.25 e 0 9. Fe ede, 2e 7925 77 O. Sl. u. Wör, 4— 28. ziger Unten 9. b, e dene nen V0 ⁵/ ̃ T.— See ee: bwin 28. 342 P. ken Ban 50.— 50,.— Eßlinger Maſch. 41.75 41.25„ Waldhof 3 Bremer Wolle 1439.—, Hirſch Kupfer 0,—. Schultheiß.. 113,2 116,0 Eintracht Fraunk. 7. Siemens KHalskle——— Mön. G5. 29 21.—.25 Dresdner Hark 67.— 67780 Faber e Schlelch. 52.50 52.30 Ufa iRrewerk). e See ene. 87 58— boeſch Gllen.. 178 7 Semen ais. 14 2 427 Ce gig ne: e W000 Ste e en——.— 505% 0 5 aan Hank. 90— 80.—..Ghem Baß v. 161,5 160,7 Rastatter Wagg. Transport- aktien Buderus Elfen. 9— 09 1 Hohenlohe⸗Werze 30.80 29,62 Sinner A.: e Sage See e l 22 e genen 8 1850 fa obe b 8 4b go, Serben. 1455 40 duc. f, Pere eng de J F Sent Side de, 200 Paar, Bült ee. ere Siote erna. 51 25 5758 F. F. Ferber 1409 Jo Spur. Hege e e 2 5. Hb. 24—.——.— Raichsbonk 158,8 154 8%„ Bonds 28 1226 122,2 Akt. h Genen Fer. Fee„ eee e dach Fre 1128 lis Sid. rl 8.— Faien 4 alk. W 106 ber. lake e 5 de d t. Rbeln Jop-f.. 2030 Fefnnſech Jetter 4125 41.0 Montan · Aktien Sante.—.— Them. Balſenk..—.— apf, Maren 15.26 21.18 Süd. Inmobll..——— Felten& Sulf.—.— 10 s Per. Sahwerte 42 9 Süd 5 eee„Guin 55 Baltimore Odd. 58 ert. 81,— 88,— Labla Porzellan 16.30——.— Gelſent, Bergwt.—.— e Kogel Telegr.. 686,80 „Südd Feſtwo..50.80 Südd. Boden.⸗E 59.— 39.50 Felt Guilleaume 69.50 70,59 Buderus Elſen. 78.— 7,50 5 e en 8 i 81. 116. V ü N. 1 8..6. 8978 69.62 e 88.— 88.— Geſfurel. 108.7 108,5 Eſchweil. Vergw⸗. e Hapag. 2353 25,12 Con Sede 198,2 185,0 ee 1160 120,6 Ty zrbs ver. Oele——. 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Ilſe Genußſch.— e Hapag. e, ee e e 0 0. ese en de: c Side dane 88. e ee eee e e, Nen de 8 625 Dich reinen 10 d een di e e Se, e Junghans 42,——— Hamburg Süd..———.— 5 12-19 90,25 90 50 Hapag e. 24.50 Hindrichs⸗Auffer 88.——.— ftlöckner... 78— Com u. Privibk. 57.— 56,25 Diſche Steinzeug 1 e e 1170 Der Stahlwerke 41 4078 1 8 en. ane Dane Fe petnung L. 8087 89.25 9 5 28520 5 88.75 69 80 Dt. Aſtatiſche Br. m., Deutſch. Elſenhdl. 64, 88.— Lahmever 4 Co 1170. Ver. 4¹5 an ene. 8 5 J 0 7 85,25 Nordd. Stoyd.. 28.78 28,27 Hirſch Kupf. u. M.—.—. Mannesm. Röhr. 6g. zeüftattche 8 37 5 55.62 86,50 Saurahütte. 18,62 19 50 B. Stahl. vd. Zy..— Fall el 5= LKorbd.——. 5 8 beate 225. Elle bebe 40 28 4 50 1 W% 3 Be kater 458 40 Sirene Mean. ebnde Essmſc 100 ö 1000 Be kamera—.— 1800 n 78.——.—] diart Minen:—— 73 5 1 ahn 5 5 N„ 1 2„.„ 5 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Arbeitsfront, NS VO und Verlrauensrat in der Wehrmacht Meldung des DN B. — Berlin, 18. Auguſt. Ueber das Tätigkeitsgebiet der Deutſchen Arbeits⸗ front, der NSBOO und der Vertrauensräte innerhalb der Wehrmacht hat der Reichswehrminiſter genaue Erläuterungen gegeben. Die Sonderverhält⸗ niſſe bei der Wehrmacht zwangen nämlich dazu, im Einvernehmen mit der oberſten Leitung der PO die Zivilhilfskräfte aus den Reichsbetriebsgemeinſchaften herauszunehmen und für ſie eine beſondere Abteilung Wehrmacht der DAF zu bilden, für die ein beſonderer Leiter eingeſetzt worden iſt. Der Dienſtweg geht vom Einzelmitglied über die Blockobmänner, Zellen⸗ obmänner, Betriebsobmänner und Standortobmänner an dieſen Abteilungsleiter. Unmittelbare Eingaben von Mitgliedern oder Obmännern unter Umgehung dieſes DAF ⸗Dienſtweges ſind unterſagt. Der Reichswehrminiſter ſpricht die Erwartung aus, daß die Angeſtellten und Arbeiter in erſter Linie von der Möglichkeit Gebrauch machen, ſich mit Wünſchen und Beſchwerden vertrauensvoll an den Führer ihrer Dienſtſtelle unmittelbar zu wen⸗ den. Er will es jedoch den Mitgliedern der Gefolg⸗ ſchaft nicht verwehren, außer den Fragen, die zum eigentlichen Aufgabengebiet der DA gehören— wie Schulung,„Kraft durch Freude“, Verſorgung durch die Düß— in beſonders gearteten Fällen ſich auch in perſönlichen, dienſtlichen und wirtſchaft⸗ lichen Fragen an den Obmann der Abteilung Wehr⸗ macht der DA zu wenden. Von Geburten und Heiraten (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 17. Auguſt. Intereſſante Zuſammenhänge über die Geburten⸗ entwicklung in Deutſchland vermittelt einem, wenn man die Zahlenreihen richtig zu leſen verſteht, die der Band 441 der Statiſtik des Deutſchen Reiches über die Bevölkerungsbewegung im Jahre 1931 be⸗ richtet. Daraus geht u. a. hervor, daß die Zwil⸗ hingsgeburten in Deutſchland durchaus nichts ungewöhnliches ſind. Bei 1063 921 Menſchen, die ge⸗ boren wurden, ſind nahezu 13000 Zwillinge zu ver⸗ zeichnen. Im Jahre 1931 wurden weiterhin 121 Drillinge geboren und ſogar zweimal Vierlinge. Im erſten Falle waren es zwei Knaben und zwei Mädchen, während im zweiten Falle ein Knabe und drei Mädchen auf einmal geboren wurden. Auch das Alter der Mütter iſt ſehr inter⸗ eſſant. Hier beſtätigt die Statiſtik auch die alte Er⸗ fahrung, daß die meiſten unehelichen Kinder von ſehr jungen Müttern geboren werden. Aber auch im Alter von 45—50 Jahren gebaren noch 52 Frauen uneheliche Kinder. In 21 Fällen haben Frauen, die noch nicht 20 Jahre waren, bereits ihr viertes Kind zur Welt gebracht, während eine andere Frau, die ſchon über fünfzig war, ihr 11. Kind bekam. Einige andere Frauen haben in demſelben Alter nach mehr als 20jähriger Ehe das erſte Kind geboren. 8 Millionen für die„Stiftung der Opfer der Arbeit Meldung des DNB. — Berlin, 16. Auguſt. Vor einigen Tagen fand eine Sitzung des Ehren⸗ ausſchuſſes der„Stiftung der Opfer der Arbeit“ ſtatt, die am 4. Mai des vergangenen Jahres durch Adolf Hitler ins Leben gerufen wurde. An der Sitzung nahmen die Mitglieder des Ehrenausſchuſſes, die Staatsräte Walter Schumann, Dr. Fritz Thyſſen und Dr. von Stauß teil. Der ehrenamtliche Geſchäfts⸗ führer, Oberregierungsrat Dr. Ziegler, vom Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda, berichtete über den Stand der eingegangenen Spen⸗ den. Dieſe habe faſt den Betrag von 8 Millionen Marck erreicht. Dr. Ziegler berichtete weiterhin über die anläßlich des Bergwerksunglücks in Bug⸗ gingen getroffenen Hilfsmaßnahmen und die mit„Hilfswerk Buggingen“ in Karlsruhe hergeſtellte Zuſammenarbeit. Aus dieſem Bericht ergab ſich, daß für das„Hilfs⸗ werk Buggingen“ ein Betrag von über 400 000 Mark an Spenden eingegangen iſt, und daß von den zuſtändigen Stellen alles geſchehen iſt und noch geſchehen wird, um die Exiſtenz der Hinter⸗ bliebenen der in Buggingen verunglückten Kali⸗ arbeiter ſicherzuſtellen. Es wurde ſodann über die eingegangenen Geſuche beſchloſſen. Von 2124 Anträgen, die von dem Büro der Stiftung vorbereitet waren, wurden 1692 mit einer Unterſtützung bedacht, während bei 432 Ge⸗ ſuchen auf Grund der vorgenommenen Prüfung der Verhältniſſe eine öͤringende Notlage ſich nicht ergab. Bei 1058 Geſuchen wurde eine monatliche Unter⸗ ſtützung für ein ganzes Jahr in Höhe von 410 860 Mark, bei 634 Geſuchen eine einmalige Unterſtützung im Geſamtbetrage von 77295 Mk. vom Ehrenaus⸗ ſchuß bewilligt. Es gelangt damit alſo ein Geſamt⸗ betrag von beinahe einer halben Million Mk. zur Verteilung. Die geſamten von der Stiftung ſeit ihrem Beſtehen erfolgten Bewilligungen erreichen damit eine Summe von rund eineinhalb Millionen Mark. In den meiſten Fällen heiraten, wie dieſe Statiſtik 8 beweiſt, junge Frauen auch durchweg junge Männer. Es gibt aber auch einen Fall, in dem ein 19jähriger eine Frau genommen hat, die älter als 50 Jahre war. Ein anderer 24jähriger Mann hei⸗ ratete eine Frau über 55 Jahre und ein 29jähriger ſogar eine 60jährige Frau. umgekehrte Ver⸗ hältnis war in einem Falle zu perzeichnen, wo ein 60jähriger Mann eine 17jährige Frau heiratete. Internationale Verkehrstagung in Berlin Von unſerem Berliner Büro [Berlin, 15. Auguſt. Der Vollzugsausſchuß des Internationalen Ver⸗ bandes für Verkehrswerbung, der in den letzten Tagen in Berlin ſeine Beratungen abhielt, hat unter Vorſitz des Generalſekretärs van Daventer, Haag, beſchloſſen, die Einladung der deutſchen Reichs⸗ hauptſtadt anzunehmen und die Tagung des Ver⸗ bandes im nächſten Jahr in Berlin abzuhalten. Bei dieſer Tagung, die im Frühjahr des nächſten Jahres ſtattfinden wird, werden 22 Nationen, die ſich im Internationalen Verband für Verkehrswerbung zuſammengeſchloſſen haben, vertreten ſein. 4500 polniſche Arbeiter aus Frankreich zurückgekehrt — Warſchau, 17. Auguſt.(Funkmeldung der N. M..) Nach Mitteilungen der polniſchen Preſſe ſind im Laufe der letzten Wochen 4500 polniſche Ar⸗ beiter aus Frankreich nach Polen zurückgekehrt. Die polniſchen Rückwanderer ſind von den franzöſiſchen Behörden entweder ausgewieſen worden oder es Das wurde ihnen die Arbeitskarte entzogen. Streikbeſchluß für die amerikaniſche Baumwoll⸗ textilinduſtrie — Neuyork, 16. Aug. Die Neuyorker Jahres⸗ tagung des Verbandes der Vereinigten Textil⸗ arbeiter Amerikas beſchloß nach einer ſtürmiſchen Sitzung, den Vollzugsausſchuß des Verbandes an⸗ zuweiſen, am 1. September oder ſchon früher für die Baumwolltextilinduſtrie den Streik zu erklären. 500000 Arbeiter würden von dem Ausſtand be⸗ troffen werden. Nur zehn Vertreter ſprachen ſich gegen den Streikbeſchluß aus. Ein Vertreter er⸗ klärte, daß der von der NIJIRA erlaſſene Code für die Baumwollinduſtrie dazu benutzt werde, um die Arbeitsbedingungen zugunſten der Arbeitgeber feſt⸗ zulegen. Ein chineſiſcher Seeräuberdampfer verſenkt — Charbin, 16. Auguſt. Bei Bajanſuſſu hat ein mandſchuriſches Kanonenboot, deſſen Kommandant der japaniſche Offizier Nakaſima iſt, einen chineſiſchen Piratendampfer verſenkt. Die Beſatzung in Stärke von 21 Mann hatte es abgelehnt, ſich zu ergeben. 1 „Es iſt das unſterbliche Verdienſt Adolf Hitlers, den Geiſt der Selbſtbeſinnung, der Männlichkeit und Kraft dem deutſchen Volke in härteſtem Kampfe eingehämmert zu haben.“ Reichsinneuminiſter Dr. Wilhelm Frick. — Feſtwreiſe auch für Futtermittel Meldung des DNB. — Berlin, 16. Auguſt. Die Reichsregierung hat gleichzeitig mit der Jen ſetzung der Preiſe für Brotgetreide auch die Preise für Futtermittel feſtgelegt; Unmittelbar darauf folgte die Einführung von Feſtpreiſen für Oelkuchen. Weiterhin hat der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft die neugeſchaffenen Organe der Ge⸗ treidewirtſchaft angewieſen, unverzüglich Feſtpreiſe und Handelszuſchläge für Kleie feſtzuſetzen. Dem⸗ nach werden in Kürze auch die Preiſe für Kleie in das angemeſſene Verhältnis zu den Feſtpreiſen für Getreide und zu den Preiſen für ſonſtige Futtermit⸗ tel gebracht ſein. Jeder Bauer tut gut daran, ge⸗ genwärtig nicht mehr Futtermittel zu kaufen, als er zur Deckung des laufenden Bedarfs unbedingt benötigt. Aeber 100 Häufer durch Anwetter eingeſtürzt Meldung des DNB. — Bukareſt, 16. Auguſt. Ein ſtarker Wolkenbruch zerſtörte heute früh ei⸗ nen beträchtlichen Teil der Hafenſtadt Braila an der Donau. Die Regenmaſſen ſprengten die über ein Jahrhundert alten unterirdiſchen Kanäle, die von den Türken gebaut worden ſind, und die ſich über mehrere Bezirke der Stadt erſtrecken. Faſt hundert Häuſer ſtürzten ein und viele andere drohen zuſaämmenzufallen. In eini⸗ gen Straßen ſank die Erde. Es entſtanden Löcher von über 10 Meter Tiefe. Der Verkehr auf der Straße wurde durch dir immer wieder eintretenden Erdoͤbrüche geſtört und schließlich vollkommen eingeſtellt. Während des Wolkenbruchs kam es zu dramatiſchen Panikſzenen, Hunderte von Bewohnern der zuſammenſtürzenden Häuſer ſuchten Rettung auf den Straßen, wo ſie aber zu ihrem Entſetzen auf die immer neu ent⸗ ſtehenden Löcher ſtießen. Infolge des Aus⸗ maßes des Unglücks konnte bis jetzt noch nicht feſt⸗ geſtellt werden, ob auch Menſchenopfer zu beklagen ſind. Der Sachſchaden iſt aber beträchtlich. Im Ha⸗ fen lief das Waſſer in die Getreideſilos und richtete großen Schaden an. 5 Der Wolkenbruch wiederholte ſich in den Nachmittagsſtunden über Bukareſt. Auch in der Hauptſtadt richtete das Unwetter großen Schaden an. Die Feuerwehr mußte in 500 Fäll den eingreifen, um das Waſſer aus den Häuſern zu pumpen. Die durch die Hauptſtadt fließende Dambortza ſtieg bin⸗ nen zwei Stunden um 4 Meter über normal. —— Furchtbares Fährunglück auf dem Ganges — Patua, 16. Auguſt. Bei Darihara kenterte auf dem Ganges ein Fährboot mit 200 Perſonen an Bord. Die wenigſten konnten ſich retten. Die Zahl der Toten wird mit 170 angegeben. versehen mit den 67 Jahren, sanft im Herrn verschieden ist. Mannheim, den 15. August 1934. Kreszenz Lang Rosa Blank mii Femilie, Mengen Agnes Frick mii Familie. Heidgau Hermann Lang Schmerzerfüllt geben wir unseren lieben Verwandten. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Hermann Lang heute morgen ½0 Ubr, nach kurzer, schwerer Krankheit, hl. Sterbesakramenten, Um das stille Gebet für den lieben Verstorbenen bitten die trauernden Hinterbliebenen: Joseſine Schwarz mit Familie, Mannheim- Sandhofen Kaſharina Neubrand mii Gaſſien, Grafenwald OAmt Biberach Thomas Lang mii Familie, Mannheim, H 4, f Trauerhuüte im Alter von Trauerkleidung FTrauerschleler erhalten Ste bel Anruf Nt. 27851 sofott für jede Flgur in aller Preislagen zur Ausweh. 20 jahre jünger nuch genannt Ste Weltruf erlangt! tar M. 9. 70. ½ Fl..—. 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Er war nicht mehr der junge, ſieghafte Herrſcher, als er im Jahre 1872 einen Räten eine Anweiſung erteilte. Sie hatten ihm den Vorſchlag gemacht die 300 Taler, die eine preußiſche Textilwarenfabrik als ſtaatlichen Zuſchuß erhielt, zu ſtreichen, da man hier„nur noch mit zwey Mägden etablieret ſey“. Einen Satz ſchreibt Friedrich als Antwort unter dieſe Eingabe. Die Buchſtaben ſind ſchon etwas zittrig, die Schnörkel wollen nicht mehr recht gelingen, aber die Anweiſung iſt klar und deutlich, duldet keinen Widerſpruch— der große Preußenkönig iſt kein Freund vieler Worte: Er be⸗ läßt die Unterſtützung mit der Begründudg:„Sollen ſie behalten, wenn nuhr die Fabrique mit guhter Ware in Gang bleibet“. Zwei Jahre ſpäter iſt der König nicht mehr ſo freigiebig. Auf einen ihm unterbreiteten Vorſchlag, für eine Uhrenfabrik in Friedrichsthal 20 Familien anzuſtedeln und ihnen einen Zuſchuß zu bewilligen, ſchreibt er:„Vorher muhs ich wihſen, wieviehl 20 Familien anſetzen koſten“ Darunter ſteht ſein großes F— es ſteht beinahe zierlich aus und läßt kaum auf eine Hand ſchließen, die das Schwert ſo trefflich zu führen verſtand. Neben einem Schriftſtück von Moltke— er be⸗ willigt einem Leutnant Reiſezuſchuß für eine Erkun⸗ digungsfahrt ins Elſaß— und den feſten, unbeirrten Schriftzügen Bismarcks— wir finden von ihm einen Brief, der ein Kanalprojekt Huſum—Eckern⸗ förde befürwortet ſtoßen wir auf einige kurioſe Briefumſchläge, mit denen es eine ganz be⸗ ſondere Bewanoͤtnis hat. Kaiſer Wilhelm., deſſen Sparſamkeit ſprichwörtlich war, hatte die Ge⸗ pflogenheit, Umſchläge, die er erhielt, nicht wegzu⸗ werfen, ſondern ſie weiterzuverwenden. Er ſtrich die Adreſſe aus und ſchrieb eine neue darauf. Ein Kuvert finden wir hier unter anderen, auf denen der alte Kaiſer einfach die Anſchrift„An Seine Maje⸗ ſtät, den Kaiſer und König“ umgeändert hat in „Von Seiner Majeſtät, dem Kaiſer und König“ und ſo das Briefkuvert wieder abſchickte. Do Voll Wehmut betrachtet man die feſten, klaren, überſichtlichen Schriftzüge Hindenburgs, von dem wir hier einen„Feldpoſtbrief“ finden. Am 22. Juni 1918 ſchrieb er auf ſchlechtem Kriegspapier eine Bleiſtiftnotiz, daß er den Oberſtleutnant Niko⸗ lai dann und dann bei ſich erwarte. Und dann kommt noch ein Brief des Generalfeldmarſchalls, als er wieder Privatmann iſt. 1921 ſagt er in einem Schreiben an den Generaloberſten von Heeringen ſein Erſcheinen zum Kyffhäufertag in Norohauſen zu. Ein Stück Geſchichte ſind dieſe mitunter ſchon ver⸗ gilbten Papiere— Geſchichte, wie man ſie ſonſt nicht häufig betrachten kann. Deutſche Volksmuſik Donaueſchingen. Ein in die deutſche Zukunft weiſendes Programm bringt die „Neue deutſche Volksmuſik Donaueſchingen“ am 13. und 14. Oktober. Unter Leitung des Komponiſten Hugo Herrmann wurde eine Folge von neuer volkstümlicher Muſik zuſammengeſtellt, die von Latenvereinigungen aus der Umgegend ermals auf⸗ geführt wird. Es wurden beſonders junge, um die Geltung ringende Komponiſten berückſichtigt und ihnen aus den Bedürfniſſen der Muſikvereinigungen und des Lebens Aufgaben geſtellt. Als neue Muſik für die Jugend kommen außer der Kinderoper— Johann, der muntere Seifenſieder von Paul Höffer — eine Straßenkantate(Kurrende) für die H und den BDM nach Worten unſerer Führer von Karl Thieme, und eine Lagermuſik für die HJ von Franz König zur Aufführung. Im Schloßpark bringt die Volkstanzgruppe der NS⸗Volkshochſchule, Freiburg, neue Bolkstänze. Auch eine offene Singſtunde mit neuen Volksliedern ſoll abgehalten werden. Deutſches Drama in Italien. Zum erſtenmal ſeit langer Zeit findet in Italien die Neuaufführung eines großen deutſchen Dichters unſerer Gneration ſtatt. Max Dauthendeys Drama„Spiele⸗ reien einer Kaiſerin“ geht am 1. Oktober in einer prunkvollen und ſeit geraumer Zeit vorbe⸗ reiteten Aufführung mit Frau Tatiana Pavlova am Mailänder Teater Odeon in Szene. Es herbſtelt ſchaen Jetzt geht es langſam abwärts mit dem Jahr Schon ſinkt die Sonne zeitiger zur Rüſte, und wer bislang noch nicht im Urlaub war, der ſtrebe ſchleunigſt zur beſonnten Küſte! Zwar meint die Sonne es noch immer gut, doch fallen erſt die Birnen ihr zur Beute, dann überlaufen in gekühlter Flut dich leicht die ſogenannten Gänſehäute. Die Birnen aber ſind ſchon auf dem Sprung, ſie wachſen wundervoll in Saft und Segen und werden bald bei guter Witterung vom Baume fort ſich auf dich zubewegen. Und auch die Pflaumen werden blau und weich und wünſchen ſich, du möchteſt ſie begehren; und bis hinein in deinen Badeteich veicht dir oͤie Brombeerranke ihre Beeren. Es herbſtelt ſchon, wenn du's auch noch nicht merkſt, der Sommer ſchmeichelt bald mit Abſchiedsküſſen, und wenn du jetzt dich nicht erholſt und ſtärkſt, wirſt mit dem Schirm du auf die Reiſe müſſen. Ein Schirm macht Spaß, wenn er im Trocknen hängt, doch unter ihm kann man ſich ſchlecht erholen! Und wenn es nächſtens an zu regnen fängt, dann reiſe nicht und kauf dir lieber Kohlen! Wau- Wau. Fport-Motorboot ub erh., mit od. oh. Motor, umſt.⸗ halber billig zu verkauf. 57635 Fügen Heitskäufe füt A den ebenen Amil Bekanntmachungen Haudelsregiſtereinträge Artikeln und allgemein der Be⸗ trieb kaufmänniſcher Geſchäfte. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, an gleichen oder ähnlichen Unter⸗ nehmen ſich zu beteiligen, ſolche zu erwerben oder zu vertreten, ſowie Zweigniederlaſſungen im Inlande oder Auslande zu er⸗ richten. 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