9 8 88 8 EE nine 1 2 2 1 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Pe Hauptſtr. 63. W Oppauer Straße 8. Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne mazeit Mannheim heimer eitung Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe, Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Für im voraus zu Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgabe 7 Ausgaben 4 30 Pfg. Trägerlohn Freitag, 7. September 1934 Heute ift der Tag der PO Meldung des DNB. — Nürnberg, 6. Sept. Während noch die eröbraunen Kolonnen des Ar⸗ beitsdienſtes auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz am Führer vorbeimarſchieren, ſtrömen die Maſſen der Kongreß⸗ teilnehmer bereits wieder zur rieſigen Halle, die ſchon lange vor Beginn der Fortſetzung des Kon⸗ greſſes dicht gefüllt iſt. Brauſende Heilrufe ſchallen durch das weitgeöffnete Tor herein, Fanfaren ſchmet⸗ tern durch die Luft, Scheinwerfer blitzen auf, der Badenweiler Marſch erklingt: Der Führer be⸗ tritt die Kongreßhalle, umbrandet von dem Jubel der Zehntauſende. In ſeiner Begleitung befinden ſich wiederum die Reichs⸗ und Gauleiter der Be⸗ wegung, die Obergruppenführer und Gruppenführer der SA, ſowie die Obergebietsführer der Hitler⸗ Jugend, die auf der Tribüne hinter dem Rednerpult Platz nehmen. Das nationalſozialiſtiſche Sinfonie⸗ orcheſter eröffnet dann den Nachmittagskongreß mit der Freiſchütz⸗Ouvertüre. Reichsleiten Bormann eröffnet dann den Nach⸗ mittagskoergreß und erteilt dem Stabsleiter der PO und Führer der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Robert Ley das Wort. 5 die Kolonnen des Arbeitsdienſtes Stunde um Stunde durch die Straßen Nürnbergs marſchieren, miſchen ſich in oͤie Marſchweiſen der ſchneidigen Arbeitsdienſtkapellen die Klänge anderer Nuſikzüge. Die politiſchen Leiter treffen ein. Ihnen wird der Freitag gehören. Nur durch kurze Abſtände voneinander getrennt, liefen wäh⸗ tend des ganzen Tages 175 Sonderzüge auf den Bahnhöfen Nürnbergs ein. Reoe Dr. Leys auf dem Kongreß Meldung des DNB. — Nürnberg, 6. September. In ſeiner Rede auf dem Parteikongreß über das Thema„Was brachte der Nationalſozialismus dem deutſchen Arbeiter?“ verwies der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, einleitend darauf, daß oer vom Führer gegebene Befehl zur Uebernahme der Gewerk⸗ ſchaften dahin ging, dieſe politiſchen Seu⸗ chenherde den Gegnern zu entziehen, daß dem Arbeiter aber daraus kein Schaden entſtehen dürfe. ſondern ihm vielmehr alles erhalten bleiben müſſe, was ihm in ſeinem ſchweren Daſeinskampf nützlich ſei. Dr. Ley zeichnete ein Bild der Verfaſſung, in der ſich vor der blitzſchnell durchgeführten Ueber⸗ nahme der Gewerkſchaften der deutſche Arbeiter be⸗ fand. Mit den wirtſchaftsſchädigenden Folgen der politiſchen Verhetzung und des Klaſſenkampfes wur⸗ den die Organiſationen des Arbeiters völlig wertlos und gingen dem Verfall entgegen. Auch bei den wirtſchaftlichen Unternehmungen ſah es nicht anders aus als bei den Gewerkſchaften. In dieſen Betrie⸗ ben wurden Arbeitergelder in vielen Millionen inpeſtiert. In planloſer Zerſplitterung arbeiteten Geſellſchaften jeder Art nebeneinander, wobei es den Gewerkſchaftsfunktionären und Angeſtellten der Verbände hauptſächlich dar⸗ auf ankam, ſich ſelbſt machtvolle Poſitionen mit hohen Gehältern und möglichſt auf Le⸗ beusdauer zu ſchaffen. Selbſt wenn das Syſtem von Weimar, deſſen Staatsgedanke der Klaſſenkampf war, lebensfähig ge⸗ weſen wäre, hätten, wie Dr. Ley betonte, die Ge⸗ werkſchaften an dieſem Ballaſt von wirtſchaftlichen Unternehmungen allein zugrunde gehen müſſen. Es war hier wirklich einmal fünf Minuten vor Zwölf, als eine Wirtſchaftskataſtrophe ungeheuerſten Aus⸗ maßes verhindert wurde. Dr. Ley ging dann auf die Aufgaben ein, die die Uebernahme und der Aufbau der Gewerkſchaften und Verbände der Partei ſtellten. Als erſte Notwendigkeit ergab ſich, die Verbände machtpolitiſch der NSDAP zu unter⸗ ſtellen und alle ehemaligen verantwortlichen Führer völlg auszuſchalten. Die organiſatoriſchen Maßnah⸗ men der NS Daß auf dieſem Gebiet führten ſofort dazu, daß die Maſſenflucht aus den Verbänden auf⸗ hörte, der Beitragseingang zunahm, das Vertrauen zu den wirtſchaftlichen Unternehmungen ſtieg. Die Arbeiterbank, die illiquid übernommen wurde, wurde ſofort wieder liquid. Es gelang, den endgül⸗ tigen Verfall der Organiſationen zu verhindern. Das allein konnte jedoch nicht genügen, es mußte gelin⸗ gen, aus den mißtrauiſch abwartenden Volksgenoſ⸗ Während ſen Anhänger der DA zu machen. Der völlig neu⸗ artigen Propaganda gelang es, die Zahl der Mitglieder von fünf Millionen am 2. Mai auf über 9 350 000 im Dezember 1934 zu ſteigern, Der Führer beim Arbeitsdienſt Der Kanzler fährt die Front des Arbeitsdienſtes ab, der in einer Stärke von 52 000 Mann auf der Zeppelinwieſe angetreten bſt. CTC ã ⁊ TVTVPTFbVbPTbPbPbPbPbPbPbPbPbPTPbPbPbPbPbPbPbPbPTPbPbPbPbCPbVPTPbGTPTGTbGVGTVPbPTVTVTGTGTVTPTGTPVTVTVTVTVPVPFPVPVPVPVPVVPVVUUVUVUVVVVVCVCVV ſo daß nach Wiederaufhebung der Mitgltederſperre, die wegen des gewaltigen Andranges neuer Mitglie⸗ der verhängt werden mußte, eine neue Entwicklungs⸗ phaſe einſetzte. Ziel einer neuen Sozialordnung konnten jedoch nicht die Einheitsverbände ſein, vielmehr galt es, Unternehmer und Arbeitnehmer in einer Organi⸗ ſation zuſammenzuführen. Wie gewaltig dieſer Ge⸗ danke vom Volk erfaßt wurde, beweiſt, daß vom 1. Dezember 1933 bis 1. März 1934 4,5 Millio⸗ nen Einzelmitglieder, darunter beſonders viele Unternehmer, ihren Beitritt zur Arbeitsfront erklärten. Im Jahre 1934 beträgt der Mitgliederſtand der Deutſchen Arbeitsfront 13 Millionen Arbeiter, Angeſtellte und Unternehmer und vier Millionen Mitglieder aus dem Handel, Handwerk, Gewerbe und den freien Berufen. Dr. Ley verwies dann auf die Schöpfung eines Werkes, für das es bis dahin kein Vorbild gab: Die NS. Gemeinſchaft „Kraſt durch Freude“ und deren Organiſation, für die bis heute 25 Mil⸗ lionen Mark aufgewandt wurden, die ſich bis zum abgelaufenen erſten Jahre auf 40 Millionen Mark erhöhen werden. Bis zum 1. September hat das Amt für Reiſen und Wandern eine Million Menſchen, die noch niemals ihre dumpfe Großſtadt verlaſſen hatten, für ſieben bis zehn Tage in Erho⸗ lung geſchickt. Allein 80 000 Menſchen wurden von eigenen Dampfern ſieben Tage zur See gefahren. Eine weitere Million fuhr im Wochenende zu ge⸗ meinſamen Wanderungen. Vom Amt für Schönheit der Arbeit wurden bereits mehr als 1000 Betriebe betreut. Das Sportamt verfolgt das Ziel, die Al⸗ tersgrenze, bis zu der man Sport treibt, für die Maſſe des Volkes von 30 auf minde⸗ ſtens 50 Jahre hinaufzuſetzen. In dieſem Zuſammenhang verwies Dr. Ley darauf, daß ein Zuſammenbruch der Konſumvereine mit einem inveſtierten Wert von mehr als einer Milliarde einen ungeheuren Schaden für die deutſche Wirtſchaft bedeutet hätte und die Arbeitsloſigkeit von vielen Hunderttauſenden Volksgenoſſen nach ſich gezogen haben würde. Trotz größter Schwierig⸗ keiten gelang es, auch die Konſumvereine zu erhalten. Wie gewaltig auch alle dieſe Leiſtungen ſein mögen, ſo liegen doch die Hauptaufgaben der DA bei den Betriebsgemeinſchaften und bei den Berufsgruppen. Dr. Ley verwies auf die großen Ziele, die die Betriebsgemeinſchaften als Zellen der Volks⸗ und Leiſtungsgemeinſchaft aller Deutſchen zu erfüllen haben, und bezeichnete es als Aufgabe der Berufsgruppen, die Leiſtungsariſtokratie als neuen Adel der Arbeit zu ſchaffen. Aus der Erkenntnis der raſſiſchen Verbun⸗ denheit der Schaffenden müſſe eine Schick⸗ falsgemeinſchaft werden, die als Leiſtungs⸗ gemeinſchaft der Kraftträger der Nation ſei. Alle Arbeit müſſe von einem einzigen Gedanken beherrſcht werden, den deutſchen Arbeiter zu einem ſtolzen, aufrechten und gleichwertigen Volksgenoſſen zu machen. Die Löſung der ſozialen Frage ſei kein Lohnproblem, ſondern liege in der Neubildung einer Geſellſchaftsordnung, für die die NSDAP allein als Vorbild in Frage komme. Es iſt der größte Stolz für alle, die an dieſem Werk des Führers, das allein dem Führer und der Partei ge⸗ hört, mitarbeiten, daß der Führer bereits heute von„ſeiner Arbeitsfront“ ſpricht und ſie neben den großen Organen der Partei als gleichwertiges Glied der Paxtei benennt. Wir danken dem Führer, ſo ſchloß Dr. Ley, mit dem Gelöbnis, in der Arbeit und im Fleiß nie zu erlahmen und nie das natio⸗ nalſozialiſtiſche Hochziel, ie Freiheit der deutſchen Nation, zu vergeſſen. Als nächſter Reoner des Kon⸗ . nahm dann Reichsleiter Dr. Goebbels das ort. 6 Propaganda und Aufklärung Aeber„Propaganda und Aufklärung als Vorausſetzung praktiſcher Arbeit“ ſprach Dr. Goebbels Auf dem Parteikongreß am Donnerstag nach⸗ mittag ſprach Reichspropagandaleiter Dr. Goeb⸗ bels über„Die Propaganda und Auf⸗ klärung als Vorausſetzung praktiſcher Arbeit auf zahlreichen Gebieten.“ 5 Er wies zunächſt auf die Unterlaſſungsſünden verfloſſener Regierungen in der Kriegszeit hin: Erſt als die feindliche Auslandspropaganda im Begriff war, ſelbſt den größten Teil der neutralen Staaten auf die Seite unſerer Gegner herüberzuziehen, be⸗ ſann ſich die deutſche Regierung der ungeheuren Macht, die in der Propaganda geſchloſſen liegt. Aber da war es ſchon zu ſpät. Wie wir den Krieg wirt⸗ ſchaftlich und militäriſch nur ungenügend vorbereitet eine grundſätzliche Wandlung durchgemacht. hatten, ſo auch propagandiſtiſch. Wir haben ihn des⸗ 4 halb vor allem auf dieſem Gebiete verloren. Der raffinierteſte Trick der während des Krieges gegen Deutſchland arbeitenden Propaganda war der, uns das zu unterſtellen, was ihr ſelbſt zu eigen war. Heute noch graſſiert in weſentlichen Teilen der Weltöffentlichkeit die Meinung, daß mit dem Begriff der deutſchen Propaganda typiſche Merkmale wie Unwahrhaftigkeit, Vergröberung, Entſtellung der Tatſachen und ähnliches verbunden ſeien. Unterdes hat der Begriff der Propaganda vor allem durch ſeine politiſche Praxis in Deutſchland All⸗ gemach beginnt man in der ganzen Welt einzuſehen, daß ein moderner Staat, ſei er nun demokratiſch 145. Jahrgang— Nr. 410/41 die der oder autoritär regiert, ohne Propaganda auf Dauer den unterirdiſch wirkenden Kräften Anarchie und des Chaos nicht gewachſen iſt. Es kommt eben nicht nur darauf an, daß man das Richtige tut, ſondern auch darauf, daß das Volk verſteht, daß das Richtige richtig iſt. Alles aber, was dazu dient, dem Volke dieſe Erkenntnis zu vermitteln, iſt im Begriff der Propaganda eingeſchloſſen. Die politiſche Propaganda als Prinzip iſt ein aktives und revolutionäres Element. Sie wendet ſich ihrem Sinn und Zweck nach an die breiten Maſſen. Sie ſpricht die Sprache des Volkes, weil ſie ſich dem Volke verſtändlich machen will. Ihre Auf⸗ gabe iſt es, die manchmal komplizierten Vorgänge und Tatbeſtände einer politiſchen Situation mit höch⸗ ſter ſchöpferiſcher Kunſt ſo zu vereinfachen, daß ſie auch dem Mann von der Straße eingehen. Sie ſteht auf dem Standpunkt, daß es nichts gibt, was ein Volk nicht verſtehen könnte, daß es ſich vielmehr nur darum handelt, es ihm in der ihm gemäßen Art, Beweisführung und Sprache nahe zu bringen. Es gibt deshalb keine Propaganda, die ihrem Prin⸗ zip und Weſen nach gut oder böſe wäre. Der mo⸗ raliſche Wert ihrer Tendenz wird entſchieden von der Höhe des Zieles, das ſie zu erreichen verſucht. Propaganda muß ſchöpferiſch ſein. Sie iſt keineswegs eine Sache der Bürokratie oder amtlicher Verwaltung, ſondern ſie iſt eine Angelegenheit produktiver Phantaſie. Propaganda kann oppoſitionell oder bejahend zur Anwendung gebracht werden. Sie braucht in kei⸗ nem der beiden Fälle negativ zu ſein. Ausſchlag⸗ gebend bleibt nur, ob ſie den Kräften das Wort ver⸗ leiht, die die wahren und unverfälſchten Werte eines Volkes darſtellen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat in den Zeiten ihrer Oppoſition den Beweis geführt, daß Kritik ſehr wohl aufbauend ſein kann, ja, daß ſie in Zeiten, in denen die Staatsgewalt ſich in Händen zerſtöreriſcher Mächte befindet, ſogar das einzig aufbauende Element überhaupt darſtellt. Weſentlich anders iſt es um den Begriff der Volksaufklärung beſtellt. Sie iſt im Grunde defenſiv und evolutio⸗ när. Sie hämmert und trommelt nicht. Sie iſt ge⸗ mäßigterer Art und ſucht zu belehren. Sie erläu⸗ tert, erklärt und legt dar. Sie wird deshalb auch häufiger vom Regime ſelbſt als von der Oppoſition zur Anwendung gebracht. Es blieb dem aus einer Revolution hervorgegangenen nationalſozialiſtiſchen Staat vorbehalten, Propaganda und Aufklärung, von einer Zentrale aus gelenkt, in Wirkſamkeit zu bringen, ſomit zwei Begriffe, die zwar weſensnah, aber nicht weſensgleich ſind, in eines zu verſchmelzen und ſie, überlegen und auf weite Sicht geſtellt, Staat und Volk dienſtbar zu machen. Auch die Propaganda hat ihr Syſtem. Auch ſie kann nicht nach Belieben angewandt und nach Be⸗ lieben abgeſtellt werden. Sie kann nur auf die Dauer wirkſam gemacht im Dienſte großer Ideale und zukunftskräftiger Prinzipien zum Erfolge füh⸗ ren. Auch die Propaganda muß gelernt ſein. Es gehören in ihr Arbeitsgebiet nur Menſchen hinein, die den feinen und ſicher reagierenden Inſtinkt für die oftmals wechſelnde Seelenlage des Volkes heſitzen, die ſich in die Gefühlswelt der breiten Maſſe hineinverſenken, um aus ihr heraus auch den Wün⸗ ſchen und Hoffnungen des Volkes Ausdruck zu ge⸗ ben. Der erfolgreiche Propagandiſt muß ebenſo die Kunſt der Rede wie der Schrift, des Leitartikels, des Plakates wie des Flugblattes beherrſchen. Er muß die Gabe beſttzen, die großen Mittel der öffentlichen Maſſebeeinfluſſung, wie Preſſe, Film und Rundfunk, ſouverän in den Dienſt ſeiner Ideen und Zielſetzun⸗ gen zu ſtellen, vor allem im Zeitalter fortſchreiten⸗ der Technik. Jede Propaganda hat eine Tendenz. Es kommt auf die Qualität dieſer Tendenz an, ob die Propaganda ſich poſitiv oder negativ auswirkt. Eine gute Propaganda braucht nicht zu lügen, ja ſie darf nicht lügen. Sie hat keinen Grund, die Wahrheit zu ſcheuen. Es iſt ein Irrtum, anzunehmen, das Volk könnte die Wahrheit nicht vertragen. Gewiß kann es das. Es handelt ſich nur darum, dem Volk die Wahrheit in einer Art verſtändlich zu machen, daß es ſie am Ende auch verſteht. Propa⸗ ganda, die ſich der Lüge bedient, beweiſt damit, daß ſie für eine ſchlechte Sache ficht. Sie kann auf die Dauer nicht von Erfolg ſein. Immer aber wird ſich eine gute Propaganda durchſetzen, die für eine gute Sache eintritt. Allerdings iſt ſie auch vonnöten, um der guten Sache die Bahn zu brechen. Denn es ge⸗ nügt nicht, daß Ideen richtig ſind, um ſie zum Siege zu führen. Sie müſſen auch richtig vertreten wer⸗ den. Damit allein ſchon machen ſie für ſich die beſte Propaganda. Solche Art von Propaganda kommt zum Ziele, ohne aufdringlich zu wirken. Ohne zu übertreiben, kann man ſagen, daß Deutſchland heute auf dem Gebiet der Prv⸗ Nummer 411 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. September 1934 paganda für die ganze Welt vorbildlich iſt. haben das Verſäumte nachgeholt und es dabei in der Kunſt der Maſſenbeherrſchung zu einer Fertigkeit gebracht, der gegenüber ähnliche Verſuche in anderen Ländern ge⸗ radezu ſtümperhaft wirken. Tritt zu dieſer Art einer aktiven Maſſenbeeinfluſ⸗ ſung durch die Propaganda die auf längere Sicht eingeſtellte ſyſtematiſche Aufklärung eines Vol⸗ K 3 Ergänzung und werden beide als einheit⸗ 5 zes auch dauernd und mit Genauigkeit be⸗ trieben, dann wird die Verbindung zwiſchen Füh⸗ rung und Nation immer lebendig bleiben und es entwickelt ſich aus Autorität und Gefolgſchaft jene Art moderner Demokratie, die Deutſchland als Vor⸗ bild der Staatsauffaſſung des 20. Jahrhunderts der ganzen Welt vor Augen geſtellt hat. Man ſchaue über die Grenzen unſeres Lan⸗ des und beobachte mit Lächeln die Beſtre⸗ bungen parlamentariſch⸗demokratiſcher Par⸗ teien, die alle auf den einen Satz hinaus⸗ laufen: Wie ſage ich's meinem Kinde? Die Angſt vor dem Volk iſt das charakteriſtiſche Merkmal liberaler Staatsauffaſſung. Die Jagd nach der Popularität führt dabei meiſt zu nichts anderem, als die Wahrheit zu ver⸗ ſchweigen und dem Unſinn das Wort zu reden. Man hat nicht mehr oͤen Mut, Unpopuläres auszu⸗ ſprechen, geſchweige denn zu tun. Die Folge davon iſt, daß die großen europäiſchen Probleme in frucht⸗ loſen Debatten verſacken und über den Debatten politiſche, wirtſchaftliche und ſoziale Kriſen von un⸗ geahnten Ausmaßen über die Völker hereinbrechen. Staatsmänner müſſen zu gewiſſen Zeiten den Mut Haben, auch Unpopuläres zu tun. Aber das Unpopu⸗ läre will rechtzeitig vorbereitet werden und es muß in ſeiner Darſtellung richtig formuliert ſein, öͤamit die Völker es verſtehen. Der Mann von der Straße iſt im allgemeinen nicht ſo unvernünftig wie man ihn ſchil Aber er, der meiſtens die ſchwerſte Laſt unpopulärer Politik zu tragen hat, hat damit doch mindeſtens ein Anrecht darauf, zu wiſſen, warum es ſo und nicht anders gemacht werden muß. Jede Ppaktiſch politiſche Arbeit iſt abhängig von ihrer Durchſchlagskraft im Volke. Es iſt kein Zeichen weiſer Vorausſicht, die Na⸗ tion von heute auf morgen vor furchtbare Tatſachen zu ſtellen. Hier ſetzt die Propa⸗ ganda als Schrittmacherin der praktiſchen Arbeit ein. Sie muß ihr aktiv und aufklärend vorangehen. Ihre Aufgabe iſt es, der praktiſchen Arbeit den Weg zu be⸗ reiten. Die Propaganda ſteht am Anfang der prak⸗ tiſchen politiſchen Arbeit auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Sie iſt ihre große und ſinnge⸗ mäße Vorausſetzung. Laſſen Sie mich das an einigen Beispielen aus der jüngſten Vergangenheit belegen. Ich brauche ſie nur ſkizzenhaft anzudeuten, um klar zu machen, was gemeint iſt. Es gibt in Deutſchland keine parlamentari⸗ ſchen Parteien mehr. Wie hätten wir ſie über⸗ winden können, wenn wir nicht im jahrelangen Auf⸗ klärungskampfe dem Volke ihre Mängel, Schäden und Nachteile vor Augen geführt hätten? Unſere Propaganda hatte di alf dieſer V etzung wurden ſte daun duch einen legalen Geſetzesakt aufgelöſt. Der Marrismus konnte nicht durch einen Regierungsbeſchluß beſeitigt werden. Er war nur die Vollendung eines im Volke vorangegangenen Ablöſungsprozeſſes. Er aber wurde nur möglich unter der Vorausſetzung einer durch unſere Propa⸗ ganda bewerkſtelligten Erkenntnis des Marxismus und ſeiner ſtaats⸗ und geſellſchaftlichen Tendenzen. Oder, um auf das Gebiet der Wirtſchafts⸗ politik überzugreifen, glaubt man, daß die Idee des Klaſſenkampfes ohne jedes Zutun nur durch Geſetzesakt überwunden worden wäre? Iſt nicht vielmehr die in hunderttauſend Verſammlun⸗ gen ausgeſtreute Saat unſerer Aufklärung auch hier aufgegangen und hat den Gedanken einer neuen ſozialiſtiſchen Gliederung der Arbeit zum Reifen gebracht? München ſtellt in Baden-Baden aus Der Gedanke, durch Austauſch des Kunſtſchaffens der einzelnen deutſchen Kunſtgebiete untereinander in Ausſtellungen dem Volke und der Kunſt zugleich zu dienen, iſt in Baden Baden zum erſten Male verwirklicht worden. Eine Sonderausſtellung von Werken Münchener Künſtler wurde dort dieſer Tage feierlich durch Kultusminiſter Dr. Wak⸗ er eröffnet. Als Vertreter des badiſchen Kunſt⸗ ſchaffens ſprach außerdem Prof. v. Czerny und für die Münchener Ausſtellungsleitung Präſident von Ruckteſchell. In der Ausſtellung ſelbſt fällt immer wieder das Streben nach einem neuen Ausdruck in Form und Farbe auf. So bei Karl Beyerlein in ſeiner „Sommernacht in Franken“, oder auch in dem ein⸗ fachen Bild„Aus der Wachau“. So bei Anton Mül⸗ ler Wiſchin's„Spaniſche Nacht“ mit dem grün⸗ dunklen Licht um weiße Mauern und feierliche Ge⸗ bäude. Oder bei Oscar Grafs„Bergſtadt“ mit dem ſtarken Leuchten über Stadt und Landſchaft, und hei Alwin Stützer in ſeiner„Oberbayriſchen Landſchaft“ mit ihrer aus Rot und Grün hervorſtei⸗ genden Skala traumvoller Stimmung. Viel Gutes im Figürlichen und im Porträt: C. Hammels großes Bild des Führers gibt der Stirnwand des Hauptſgales den Mittelpunkt. Eigenartig Willi Praetorius' Porträt Pfitzners in der grünlichen Umgebung. Sicher hingeſtellt Karl Horn s Kon⸗ zertmeiſter Abnert und forſch das Selbſtbildnis. Von Halil Beg Muſſayaſſul das Gouachebild einer däniſchen Tänzerin, zartgetönt und eine far⸗ benfrohe Tſcherkeſſin. Feſſelnd Fritz Erlers Bild einer ſchlanken Dame mit hochmütigem Geſichtsaus⸗ druck, von einem figurenreichen Gobelin ſich wirkſam abhebend. Prachtvoll Fritz Wagners„Fiſcher von der Trauninſel“ mit dem rotbraunen, energiſchen Kopf. Walter von Ruckteſchell zeigt in den zwei Wolkenbildern vom Kilimandſcharo ſein ſtar⸗ kes, farbiges Können und in den Plaſtiken eines hungernden Bettlers und einer ihr Kind ſäugenden Wambukufrau ſeine Fähigkeit zur Verinnerlichung des Alltags bei klarer Technik. e Parteien aufgeweicht. Fußend „Raſſe und Volksgesundheit“ Meldung des DNB. — Nürnberg, 6. September. Auf dem Reichsparteitag hielt am Donnerstag der Reichsärzteführer Dr. G. Wagner⸗München⸗ im Auftrag des Führers einen Vortrag über„Raſſe und Volksgeſundheit“. Weit über den Rah⸗ men hinaus wird dieſe Rede ihre Gültigkeit behal⸗ ten, weil ſie in klarer Ueberſchau und voller Ein⸗ dringlichkeit, zugleich von großer Veranwortung ge⸗ tragen, darlegte, was Raſſe und Volksgeſundheit für unſere Nation bedeuten. Die größte Gefahr für das Beſtehen der Völker, Staaten und Kulturen ergebe ſich nicht aus wirtſchaftlichen Kataſtrophen oder kriegeriſchen Verwicklungen; ſie ſind letzten Endes durch raſſiſchen Verfall bedingt. Dieſer geht vor ſich im Rückgang der Zahl, der fal⸗ ſchen Lenkung der Ausleſevorgänge und ſchließlich in der Vermiſchung mit Trägern fremden Blutes. Mit dem Predigen von Geburtenverhütung und Kin⸗ derarmut im marxiſtiſchen Zeitalter war der Nieder⸗ gang unſeres Volkes beſiegelt, mit dem fortſchreiten⸗ den Geburtenrückgang zugleich das ganze Syſtem der deutſchen Sozialverſicherung gefährdet. Es gilt nicht nur, die Geburtenzahl an ſich zu er⸗ höhen, ſo ſagte Dr. Wagner weiter, es gilt auch, die beſten, ſtärkſten Anlagen des Volkes zu erhalten und zu nähren. Wiſſenſchaftler der verſchiedenſten Kulturſtaaten haben erſt jetzt wieder auf dem inter⸗ nationalen eugeniſchen Kongreß in Zürich die Rich⸗ tigkeit der deutſchen Bevölkerungspolitik beſtätigt. Ueber die wirtſchaftliche Belaſtung durch Erb⸗ kranke in Deutſchland gab der Reichsärzte⸗ führer geradezu erſchütternde Zahlen. In Deutſchland werden für Erbkranke jährlich noch 1,2 Milliarden aus dem Arbeitsertrag der Nation aufgebracht und dem Geſamtein⸗ kommen des Volkes entzogen. Dr. Wagner ſchilderte weiterhin die Gefahren, in der Raſſenmiſchung eines Volkes liegen und zeichnete die erbgeſunde kinderreiche Familie als das Unterpfand unſerer Zukunft. Das vorbildliche Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes hat inzwiſchen ſeine Bedeutung und Wichtigkeit erwie⸗ ſen, wie aus einer anderen Entſchließung hervor⸗ geht, die gleichfalls auf dem bereits erwähnten Kongreß in Zürich einſtimmig angenommen wurde. Der Kongreß empfiehlt darin den Regierungen der Welt, die Probleme der Erbbiologie, Bevölkerungs⸗ politik und Raſſenhygiene zu ſtudieren und deren Ergebniſſe zum Wohle ihrer Völker anzuwenden. Die im Dritten Reich geförderte Siedlungs⸗ und Bauernpolitik wurde in ihrer Wichtigkeit in Zürich gleichfalls rückhaltlos anerkannt. Dr. Wagner be⸗ die He⸗ tonte ſchließlich das enge Verbundenſein aller dieſer MN 3 2 2 8 1 8 7 r Probleme mit einer zukunftweiſenden einheitlichen Geſundheitspolitik. Deutſchland leidet an Deviſenknappheit. Das Volk muß in ſeinen Bedürfniſſen dieſer Not⸗ lage Rechnung tragen. Wieder iſt die Propaganda die Vorausſetzung ihrer Ueberwindung. Reichserbhofgeſetz, Idee des Reichsnähr⸗ ſtandes. Marktregelung in der Agrarwirtſchaft, ſie alle bedürfen der Propaganda, um dem Volke ihre Zweckbeſtimmung und Notwendigkeit vor Augen zu führen und ſie damit erſt durchführbar zu machen. Im Kulturleben konnten wir die jüdiſche Ge⸗ fahr bannen, weil das Volk dieſe Gefahr durch un⸗ ſere Propaganda erkannt hatte. Im Winterhilfswerk des vergangenen Jah⸗ res wurden rund 350 Millionen Mark umgeſfetzt, Warum? Weil eine größzügige, mit allen Mitteln moderner Technik arbeitende Propaganda dem gan⸗ zen Volke die Notwendigkeit dieſes ſozialen Hilfs⸗ werkes vor Augen geführt hatte. Möge die helle Flamme unſerer Begeiſterung nie⸗ mals zum Erlöſchen kommen. Es mag aut ſein, Macht zu beſitzen, die auf Geweh⸗ ren ruht. Beſſer aber und dauerhafter iſt es, das Herz eines Volkes zu gewinnen und es auch zu behalten. beer Skart zum Europa⸗Runoͤflug (Funkmeldung der NM Z. — Warſchau, 7. Sept. Heute früh um 5 Ühr ſtarteten auf dem War⸗ ſchauer Flugplatz 32 Flugzeuge zum Europa⸗Rund⸗ flieg. Der Start erfolgte in Gruppen von je fünf Flugzeugen in Abſtänden von 5 Minuten. Die Reihenfolge wurde durch das Los entſchieden. Startverbot in Königsberg — Berlin, 7. Sept(Funkmeldung der NM.) Die Empfangs vorbereitungen für die Europa⸗ Flieger auf dem Tempelhofer Feld, dem zweiten Zwangslandungsplatz, ſind fertig. Mitten auf dem großen Feld iſt ein 100 Meter langes Zielband aus⸗ gelegt. Mehrere Stürme des Luftſportverbandes ſtehen vor den großen Hallen zur Hilfeleiſtung be⸗ reit. Um 7 Uhr lief die Meldung ein, daß in Kö⸗ nigsberg um.45 Uhr Startverbot er⸗ laſſen worden iſt, da die Strecke zwiſchen Königsberg und Berlin vollkommen verregnet daliegt. und vernebelt Blutige Zuſammenſtöße im amerikaniſchen Textilarbeiterſtreik Meldung des DNB. — Neuyork, 6. Sept. Es häufen ſich die Meldungen über ſchwere blutige Zuſammenſtöße zwiſchen ſtreikenden Textilarbeitern und Polizei. In allen Fällen beinahe mußten die Poliziſten von der Schußwaffe Gebrauch machen. Am Donnerstag, dem dritten Tag des eigentlichen Streiks, war bereits frühmorgens eine Verluſt⸗ liſte von 6 Toten und 14 Verwundeten zu verzeichnen. In Honepath in Südkarolina kam es zu einem Angriff ſtreikender Arbeiter auf die Angeſtellten eines Werkes, die ſich geweigert hatten, die Arbeit niederzulegen. Dabei wurden drei Perſonen getötet und mehrere verletzt. In der Ortſchaft herrſcht infolge der Vorfälle große Er⸗ regung. In Greenville, ebenfalls in Südkarolina, wurde ein Streikender während eines Angriffes auf die Fabrikwache niedergeſchoſſen. Aus Atlanta in Georgien wird gemeldet, daß einer bei den geſtrigen Zuſammenſtößen verwun⸗ deten Streikenden heute ſeinen Verletzugen erlegen iſt. Nach Marion in Nordkarolina mußten in aller Eile drei Kompanien Staatsmiliz entſendet werden, ebenſo zwei Kompanien nach Concord. In Warren im Staate Rhode⸗Island verſuchten die Streikenden, eine Fabrik zu ſtürmen deren Belegſchaft die Arbeit noch nicht rgelegt hatte. Obwohl die Polizei die Anlagen mit dem Gummiknüppel und mit Trännengas verteidigte, behaupteten die Strei⸗ kenden das Feld. Die Fabrikleitung mußte den Be⸗ trieb, der 800 Mann beſchäftigte, ſtillegen. Außer⸗ dem gelang es den Streikenden, einen der ihren, der von der Polizei feſtgenommen worden war, gewalt⸗ ſam wieder zu befreien. Der Vorſitzende des Generalſtreikausſchuſſes, Gor⸗ man, erklärte am Donnerstag, die Textilarbeiter⸗ gewerkſchaft werde einer ſchiedsrichterlichen Bei⸗ legung des Streikes erſt zuſtimmen, nachdem alle Textilfabriken geſchloſſen ſind. Er meine damit, daß die ſtreikende Arbeiterſchaft die Fabriken ſchließen werde, denn er erwarte nicht, daß die Arbeitgeber ſie ſchließen würden. Der Streik ginge auf jeden Fall weiter. niede — Ruſſiſcher Stratoſphärenballon zerknallt Meldung des DNB. — Moskau. 6. September, Der ſowjetruſſiſche Stratoſphärenballon„uss g⸗ iſt am Mittwoch früh auf dem Moskauer Flugplatz beim Aufſtieg plötzlich zerknallt und ver braunt. Menſchen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. durch einen anderen ruſſtſchen Ballon überboten wurde. Der Ballon war in der Nacht zum Mittwoch für einen neuen Aufſtieg fertiggemacht worden, um den eigenen Rekord von etwa 18000 Meter zu ſchlagen. Nach den bisherigen amtlichen Mitteilun⸗ gen ſcheint es, daß der Zerknall techniſche Gründe hatte. Der Ballon war mit etwa 50 000 Kubikmeter Waſſerſtoffgas gefüllt. Mit dieſem Unglücksfall ſcheidet Sowjetrußland auf längere Zeit aus dem Wettkampf um die Er⸗ forſchung der Stratoſphäre aus. Der zweite Ballon, der jetzt in Leningrad gebaut wird, iſt noch nicht ſertig. Vier Tote bei einem Verkehrsunfall Leverkuſen, 7. Sept. Ein entſetzlicher Ver⸗ kehrsunfall ereignete ſich am Donnerstag gegen 22 Uhr in Niederblecher, das noch zum Stadtgebiet von Leverkuſen gehört. Zwei Perſonenkraftwagen ſtießen mit einem Laſtkraftwagen aus Wuppertal zu⸗ ſammen. Dabei wurden vier Perſonen ge⸗ tötet und eine ſchwer verletzt. — —— ——— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner Handelsteil; i. B. R. Schönfelder Feu: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil Richard Schönfelder Spo V. W. Fennel- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den üb n Teil: Curt Wilh. Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Maunheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, fe 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße 40 Mittags⸗Ausgabe A 13 877 Ausgabe B 8253, Geſamt⸗D.⸗A. Auguſt 1934: 21630 Abend⸗Ausgabe K 12611 Ausgabe B 8253, Geſamt⸗D⸗A. Auguſt 1934: 20864 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto An Plaſtiken iſt auch ſonſt kein Mangel. Mehr⸗ mals der Kopf des Führers, von Ferd. Lieber⸗ mann willensſtreng, von O. Obermeyer in ruhiger Würde des Ausdrucks erfaßt, und von Bernh. Bleeker eine gute Hindenburg⸗Büſte. Edel die Geſtalt des ſegnenden Franziskus, ein as⸗ ketiſcher Jüngling mit feinem, adligem Geſicht, von Karl Manetſtätter voll tiefer Wirkung geformt. Alle dieſe Bilder und Plaſtiken ſind indes nur einige der weſentlichen Stücke, wie ſie das Auge beim erſten Rundgang durch die Ausſtellung erhaſchte, die in ſo ſchöner Geſchloſſenheit das neue künſtleriſche Streben rund um die Frauentürme zeigt. A. HI. Fünf Uraufführungen im Nationaltheater. Das Mannheimer Nationaltheater er⸗ öffnet die Spielzeit 1934/35 mit 5 Urauffüh⸗ rungen. Vier davon bringt das Schauſpiel: „Das Muſikantendorf“ von Heinz Lorenz⸗ Lambrecht, dem Verfaſſer des gerade auch in Mannheim ſo erfolgreichen Luſtſpiels„Das Huhn auf der Grenze“; ein„Spiel vom Bauern“ von dem Sudetendeutſchen Hans Multerer, das uns das Leben und den Kampf dieſes ringenden Volkstums außerhalb unſerer Grenzen nahebringt (zum Erntedankfeſt);„Der Herr Baron fährt ein“ von Heinz Stegu weit, dem bekannten Kölner Dichter, und Kolbenheyers weit⸗ geſpanntes hiſtoriſches Werk„Gregor und Hein⸗ rich“, das den Kampf des großen Papſtes mit Kaiſer Heinrich IV. geſtaltet. Eine Uraufführung bringt die Operette: Schwarzwälder Kirſch“. Das Buch ſchrieb Erhard Siedel, die Muſik Klaus Valentin. Erſte Reichstagung der Muſikerzieher in der „Reichsmuſikerſchaft“. Vom 13. bis 15. Oktober fin⸗ det in Eiſenach die erſte Reichstagung der deut⸗ ſchen Muſikerzieher in der„Reichsmuſikerſchaft“ ſtatt. Zu den grundſätzlichen Aufgaben der Muſiker⸗ ziehung im Neuaufbau des deutſchen Muſiklebens werden dabei Prof. Dr. Guſtav Havemann, der Führer der„Reichsmuſikerſchaft“, und Heinz Ih⸗ lert, der Geſchäftsführer der Reichsmuſikkammer, ſowie Generalmuſikdirektor Prof. Hermann Abend⸗ roth, der Leiter der Reichsfachſchaft Muſikerzieher, ſprechen. Zu den wichtigſten Sonderfragen des Mu⸗ ſikerzieherſtandes werden hervorragende Fachleute das Wort nehmen. Den feſtlichen Rahmen der Ta⸗ guna werden ein Serenaden⸗Abend und ein Haus⸗ muſik⸗Abend, der an alten und neuen Werken die vielſeitigen Möglichkeiten praktiſcher Hausmuſik⸗ pflege zeigen wird, bilden. Eine Beethoven⸗Partitur gefunden. In Mün⸗ chen iſt eine alte Handſchrift der Partitur von Beethovens Fantaſie für Klavier, Chor und Orcheſter vp. 80 aufgefunden worden, in der Parti⸗ turſchema, Soloſtimme, Streichquartett, Pauke und Trompete wahrſcheinlich von Beethoven ſelbſt ge⸗ ſchrieben ſind, während für Hörner und Holzbläſer offenſichtlich ein anderer Schreiber in Frage kommt. Die Partitur umfaßt 166 Seiten. Unbekannte Brahmsbriefe. In Wien iſt eine umfangreiche Reihe unbekannter Briefe von Johannes Brahms aufgefunden worden, die durchweg an den Klavierfabrikanten Emil Streicher gerichtet ſind. Die Briefe ſtammen aus den Jahren 1869 bis 1878. Brahms berichtet in ihnen ſeinem Klavierbauer vorwiegend über Reiſeeindrücke und über Bekanntſchaften mit berühmten Zeitgenoſſen. Der Entdecker des Ruhrbazillus. Der Name des früheren Ordinarius der Hygiene an der Leip⸗ ziger Univerſität, des Geh. Medizinalrates Prof. Dr. Walter Kruſe, deſſen 70. Geburtstag am 8. Sep⸗ tember gefeiert wird, iſt in der Geſchichte der Medi⸗ zin mit der Erklärung der Ruhrerkrankung verbun⸗ den; nach dem deutſchen Gelehrten und nach dem Japaner Shiga iſt der Erreger benannt, deſſen Ent⸗ deckung beiden unabhängig voneinander geglückt iſt. Kruſe, der in Berlin geboren iſt, hat von 1894 bis 1913 in Bonn, von da bis zu ſeiner Entpflichtung in Leipzig gelehrt; von 1909 bis 1911 wirkte er an der Univerſität Königsberg. Neben der Hygiene und Bakteriologie gelten ſeine Arbeiten auch der Anthro⸗ pologie und Raſſenforſchung; ſo hat er 1929 ein raſ⸗ ſenkundliches Werk unter dem Titel„Die Deutſchen und ihre Nachbarvölker“ veröffentlicht. Eine Ausſtellung der philoſophiſchen Welt⸗ literatur. Mit dem gegenwärtig in Prag ſtattfin⸗ denden und von etwa 500 Gelehrten aller Länder be⸗ ſuchten Internationalen Philoſophenkongreß iſt eine Ausſtellung verbunden, für die von den Staaten das geſamte philophiſche Schrifttum ſeit dem Guido Thielſcher 75 Jahre alt. Der in ganz Deutſchland bekannte und beliebte Berliner Komiker, der in unverwüſtlicher Friſche noch immer auf der Bühne tätig iſt, feiert am 10. September ſeinen 75. Geburtstag. Verfügung geſtellt worden iſt. Darüber hinaus ere möglicht die Tſchechoſlowakei als Gaſtgeberin für die ihr angehörenden Gebiete einen Ueberblick über die philoſophiſche Literatur, die ſeit dem Beginn der Publiziſtik überhaupt erſchtenen iſt. Zirkus⸗Profeſſoren. regierung ins Leben gerufene Hochſchule für Zirkuskunſt veröffentlicht ihren erſten Lehrplan, mit dem ſchon im Oktober d. J. begonnen werden ſoll. Der Lehrplan zählt nicht weniger als 32 Profeſſoren, wobei allerdings die Profeſſoren für Stimmbildung, mimiſchen Ausdruck, Ausſtattung und Regie das Hauptkontingent ſtellen. Die eigent⸗ lichen zirzenſiſchen Künſte, Akrobatik, Kunſtſchießen und Kunſtreiten, ſind demgegenüber mit nur 3 Pro: feſſoren noch ſchwach vertreten. Immerhin weiſt ſich im Lehrplan aber auch je 1 Prof ür das Gro⸗ Die von der Sowjet⸗ letzten, 1930 in Oxford abgehaltenen Kongreß zur lteske und für Magie aus. 99 5 B More liner ſchen zwar Gren Höhe fen. tigen dere bund. „Gil „Mef erſche präſid gen mehr „Gio. „liſtic heim! die V in Er Komb laß. Eintr derſta wird. gen 1 ten w Eintr werde tion lands ſchein! Ir finde deſſen Käſtet Helfe! mer wenn unſer weis kran ſichtba Tiere und g Tiere Zugle folgre gewie Ur dem Jourt ſich, d mer, Leiter bon k braun die F Berei ihm g „A alls, ſen m oh de inner ja ſei beſchä zuwei Stör. beim aber . 9 9 Freitag, 7. September 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Geſchmacklos und unſachlich Drahtung unſeres röm. Vertreters Rom, 6. September. Bereits in der vorigen Woche hatte die römiſche Morgenzeitung„Meſſaggero“ ſich von ihrem Ber⸗ liner Korreſpondenten melden laſſen, daß die deut⸗ ſchen Reiſenden, die nach Italien fahren wollen, zwar noch fünfzig Reichsmark in bar über die Grenze, aber nicht mehr einen Reiſeſcheck bis zur Höhe von fünfhundert Reichsmark mitnehmen dür⸗ en. Der„Meſſaggero“ hatte dieſe Meldung mit hef⸗ tigen Angriffen gegen die Reichsbank und insbeſon⸗ dere gegen die Perſönlichkeit Dr. Schachts ver⸗ bunden. Heute erklärt nun das offiziöſe „Giornale'Jtalia“, ohne die Meldung des „Meſſaggero“ nachzuprüfen, die deutſche Maßnahme erſcheine„als ein neues Manöver des Reichsbank⸗ präſidenten Dr. Schacht, um die Handelsbeziehun⸗ gen zwiſchen dem Reich und dem Ausland immer mehr zu verkümmern“. Weiterhin bezeichnet das „Giornale d Italia“ die angebliche Maßnahme als „liſtige Vorkehrung“ und erklärt ironiſch:„Die heimliche Vorkehrung wird uns nicht den Anblick jener ſeltſamen Zigeunerhorden von blonden, pausbäckigen und rundlichen Jüng⸗ lingen mit dem Hakenkreuz an der Bruſt verwehren, denen wir öfter ein Lireſtück ge⸗ ſchenkt haben und die ſich pompös als Tonu⸗ riſten bezeichnen.“ Ob die deutſche Regierung in den vom Auslande verurſachten Deviſenſchwierigkeiten zu einer Ein⸗ schränkung des Auslandsreiſeverkehrs gezwungen war, läßt ſich von Rom aus nicht beurteilen. Was ſich aber beurteilen läßt, ſind zwei Dinge: 1. dürfte ein Blick auf die italieniſche Handelsbilanz das „Giornale'Italia“ belehren, daß der deutſche Reiſeverkehr geldmäßig immer noch an der Spitze aller nach Italien reiſenden Fremden ſteht und daß daher die Bemerkung über die pausbäckigen Jünglinge nicht nur geſchmacklos, ſondern auch ſach⸗ lich irreführend iſt. Zweitens wäre zu bedenken, ob die deutſchen Auslandsreiſenden nicht auch in andere Länder fahren könnten, deren Preſſe nicht täglich auf Deutſchland ſchimpft und in denen ſie für ihr gutes Geld nicht noch unumwunden als Bettler bezeichnet werden. Wir ſind bei der italie⸗ niſchen Wirtſchaftslage der Anſicht, oͤaß das„Gior⸗ nale'Italia“ ſeine Meinung über die Bedeutung der deutſchen Reiſenden für die italieniſche Volks⸗ wirtſchaft ändern würde, wenn es ſich weniger tem⸗ peramentvoll, dafür aber ſachlicher mit dieſer Frage beſchäftigen wollte. Frankreichs Druck auf Polen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 6. September. Der Eintritt Rußlands in den Völkerbund und die Verwirklichung der Sicherheitspläne Frankreichs in Europa geben neuerdings zu einer Reihe von Kombinationen in Pariſer politiſchen Kreifen An⸗ laß. Man iſt ſich nunmehr klar darüber, daß der Eintritt Rußlands in den Völkerbund auf den Wi⸗ berſtand der Schweiz, Hollands und Belgiens ſtoßen wird. Aber man hofft, daß ſich hier alles nach eini⸗ gen mehr oder minder dramatiſchen Szenen glät⸗ ten wird. Insbeſondere rechnet man damit, daß der Eintritt ſelbſt mit Zwei⸗Drittel⸗Mehrheit beſchloſſen werden könnte. Auch einer etwaigen Oppoſi⸗ tion Polens gegen einen ſtändigen Ratsſitz Ruß⸗ lands glaubt man begegnen zu können. Dagegen ſcheint man gewiſſen Gerüchten zufolge den Plau des Oſteuropaktes nunmehr als unmöglich aufgegeben zu haben. Man ſpricht jetzt davon daß lediglich Frankreich und Rußland ohne die baltiſchen Staaten, ohne Gedankens gewiſſermaßen vorbeſtimmt ſeien. Japans öffentliche Meinung Will Japan den Krieg?— Widerſprechende Strömungen Ueber die derzeitige Stimmung in Japan erhält die„K..“ von unterrichteter Seite nachſtehenden Bericht: Es iſt ungeheuer ſchwierig, ſo etwas wie einen Querſchnitt durch die„öffentliche Meinung“ in Japan zu ziehen. Feſt ſteht nur, daß ſich in dieſem Land in bezug auf die außenpolitiſche Linie, die man einſchla⸗ gen ſoll, zwei Richtungen ſchroff gegenüberſtehen. Sie ſind ſich, im ganzen geſehen, einig in der Loſung „Aſien den Aſiaten“, ſie gehen aber weit auseinander in der Methode, mit der dieſes Ziel zu erreichen ſei. Die meiſten— bei weitem nicht alle— Ja⸗ paner ſind durchdrungen von der Anſicht, daß der Himmel Japan dazu auserſehen habe, die Welt für den monarchiſchen Gedanken zu retten, und ſie glauben dieſes Ziel dadurch erreichen zu kön⸗ nen, daß ſie das antimonarchiſche Rußland auf die Knie zwingen. Die Monarchiſten weiſen mit Stolz darauf hin, daß ihre Dynaſtie die älteſte der Welt ſei. Der jetzige Kaiſer iſt der 124. in der langen, ungebrochenen Reihe von Monarchen, die ihre An⸗ fänge bis ins Jahr 660 v. Chr. zurückdatieren. Ein Teil der Vertreter dieſer Richtung ſteht auf dem Standpunkt, daß ein Bündnis Japan ⸗China⸗ Mandſchukuo, das etwa 500 Millionen Menſchen umfaſſen würde, den Grundſtock legen könnte zu einer großaſtatiſchen Bewegung, der ſich dann ſpäter alle aſtatiſchen Völker anſchließen könn⸗ ten. Sie ſagen, daß dieſe drei Länder derſelben mongoliſchen Raſſe angehören, daß ſie durch Sitten und Traditionen miteinander verbunden ſeien, und daß ſie dadurch ſchon zu Trägern des panaſiatiſchen Eine andere Gruppe will ſich ganz auf Japan allein ſtützen. Sie nimmt den Standpunkt ein, die Japaner ſeien allein ſtark genug— und ſeien ſie es nicht, ſo müßten ſie es wieder werden— ihr Vaterland alleinherr⸗ ſchend auf dem aſtatiſchen Kontinent zu machen; ſelbſt auf Koſten andrer und auf die Gefahr hin, durch die Verfolgung dieſes Ziels mit andern Mächten— ſeien es aſtatiſche, ſeien es europäiſche— zuſammenzuſto⸗ ßen. Beſonnenere Politiker ſchließen ſich der extre⸗ men Anſicht dieſer Gruppe nicht an. Eine dritte Richtung endlich neigt zu der Anſicht, daß Japan, auf die Dauer geſehen, ohne europäiſche Bündniſſe keine Ausſicht auf den Erfolg und die Durchführung ſeiner aſiatiſchen Beſtrebungen habe. Sie bedauert aufrichtig die Lockerung des eng⸗ liſch⸗japaniſchen Bündniſſes, wobei ſie es den Eng⸗ ländern als Undankbarkeit auslegt, daß England Japans Bemühungen um die britiſche Oberherr⸗ ſchaft in Indien nicht genügend hoch einſchätze. Die Anhänger dieſer Meinung ſind es auch, die mit aller Macht dahin ſtreben, die Frage der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn wenn möglch noch in dieſem Herbſt zu regeln. Sie ſehen in dem Rätebund den internatio⸗ nalen Störenfried und predigen den„Heiligen Krieg“ gegen ihn. Alle dieſe Strömungen zuſammen aber haben unter der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Kriſe zu leiden, und es gibt nicht wenige, die ſagen, man treibe nur eine ſolche Politik, die über kurz oder lang zum Kriege führen müſſe, um ernſten inneren, vor allem eben wirtſchaftlichen Schwierig⸗ keiten, zuvorzukommen. Es gibt aber auch in Japan eine ſtarke Par⸗ tei, die weder monarchiſch noch imperiali⸗ ſtiſch eingeſtellt iſt. Sie fürchtet nichts mehr als einen kriegeriſchen Konflikt mit dem Rätebund, zum Teil wohl aus reinen Gefühlsmomenten, zum Teil aber auch aus der Einſtellung heraus, daß ſich nach ihrer Anſicht die panaſiatiſchen Gedanken nur im Zuſammen⸗ gehen mit dem Rät ebund verwirklichen laſ⸗ ſen. Sie ſind geneigt, in England den großen Gegner eines großaſiatiſchen Blocks zu erblicken. Man ſagt, daß die ſtarke Gefolgſchaft dieſer Auffaſ⸗ ſung der tiefere Grund ſei, der die Militärpartei immer noch am Losſchlagen gegen Rußland ver⸗ hindere. Sicher iſt, daß ſich Japan in einer politiſch ſchwie⸗ rigen, wirtſchaftlich nahezu unerträglichen Lage be⸗ findet. Sicher iſt ebenſo, daß die inneren Spannun⸗ gen in Japan an Stärke zunehmen. C ã ydddddddddwdddddwwG/w/ß/ 6 ĩͤĩdvdßwdßwßßwßwßß/ãßã⁵ ããã 0000 ãꝗ⁵ ũã Deutſchland und ohne Polen einen gegen⸗ ſeitigen Hilfeleiſtungspakt abſchlöſſen, und zwar merkwürdigerweiſe„nach dem Modell des franzöſiſch⸗polniſchen Militärvertrages von 1921.“ Ob dieſes Gerücht nur ein Druck gegen Polen ſein ſoll oder ob es ernſter zu nehmen iſt, mag für den Augenblick dahingeſtellt ſein. Jedenfalls gibt es bereits in Paris Stimmen, vor allem Wladimir 'Ormeſſon im„Figaro“, die dagegen proteſtieren, daß man„eine Politik der Garantien und der Si⸗ cherheit zuſammen mit Rußland“ aufzubauen ſucht, deren allgemeine Beoöͤingungen von den Ruſſen in keiner Weiſe erfüllt werden. Mit Polen ſcheint man ſich darüber ſchon in einen lebhaften Zwiſt hinein⸗ gearbeitet zu haben, denn„Polen und Frankreich benutzen beide den Vertrag von 1921, um ſich gegen⸗ ſeitig zu beweiſen, daß ſie nicht ſo handeln dürften, wie ſie es augenblicklich tun.“ Gleichzeitig iſt auch wieder ſtark von dem geplanten Beſuch Bar⸗ thous in Rom die Rede. Bei dieſer Gelegenheit will Barthou angeblich verſuchen, das immer noch geſpannte Verhältnis zwiſchen Italien und der Klei⸗ nen Entente ſo weit zu beſſern, daß„die Sicherheit in Mitteleuropa mit Hilfe Italiens ebenſo feſt garantiert werden kann, wie es mit Hilfe Rußlands in Oſteuropa der Fall ſein wird“. Engliſcher Gewerkſchaftskongreß — London, 6. Sept. Die Jahrestagung des Ge⸗ werkſchaftskongreſſes wurde dieſer Tage in Wey⸗ mouth eröffnet. Der Generalſekretär des Kongreſ⸗ ſes, Eitrine, hat mitgeteilt, daß die Mitgliederzahl gegen das Vorjahr um ungefähr 100 000 zurück⸗ gegangen iſt. An dem Kongreß werden 570 Ver⸗ treter von 210 Verbänden mit einer Geſamtzahl von 3 294 581 Mitgliedern teilnehmen. * Neues Präſidium des Reichsverbandes Deut⸗ ſcher Verkehrsverwaltungen. Nachdem Generaldirek⸗ tor Dr. Lübbert von ſeinem Poſten als Präſident des Reichsverbandes Deutſcher Verkehrsverwaltun⸗ gen e. V. zurückgetreten iſt, hat der Reichsverkehrs⸗ miniſter auf Grund des Geſetzes zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft auf Vorſchlag des Deutſchen Gemeindetages den Stadtrat Johannes Engel in Berlin zum Präſi⸗ denten des Reichsverbandes Deutcher Verkehrsver⸗ waltungen beſtellt. Zum erſten Vizepräſidenten iſt der Direktor der Berliner Verkehrs AG, Wilhelm Benninghoff, zum zweiten Vizepräſidenten der Direktor der Hamburger Hochbahn AG, Friedrich Stanik, und zum dritten Vizepräſidenten der Di⸗ rektor der Hafenbetriebsgeſellſchaft Wanne⸗Herne mbH., Regierungsbaurat a. D. Karl Wehrſpan, beſtellt worden. Vonnersluq E e——.—— gen G. Sepl. al, IL 2 An Rayen —.— Worsb. 3 8 2 1——— 4225 8 2 Se 2 NM 2 N 9 5 N re N* 2 — eff, — 2—* 50 623 8 l 55 arls 2 2 s 2 8 2 Odomemos& neter. O nem deaeent vον g e de det aten * Schnee& Gauben edel K Gewiter Singstne Os Seds kelchter O massiger Sogsdgwess stormtscher Norqwesd dle belle ſujegen mit gem nge bie bei gen Statſonen steneggden aß ten gedeß die emperatur an Ole Ciglen verdinden arte mit gleichem auf Reeresnve ae umgerechneten buftdruch Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 7. September. Von Frankreich erſtreckt ſich über Deutſchland in nordöſtlicher Rich⸗ tung ein Hochdͤruckrücken. Er verhindert ein ſtärke⸗ res Uebergreifen des bei Irland zur Entwicklung gekommenen kräftigen Tiefoͤruckwirbels, ſo daß wir im weſentlichen mit der Fortdauer freundlicher Witterung rechnen können. Vorausſage für Samstag, 8. September Morgens vielſach dunſtig oder neblig, ſonſt zeitwei⸗ lige Bewölkungszunahme, doch im ganzen noch freundlich, mittags recht warm, ſchwache Luftbe⸗ wegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 6. Sept, 24,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 7. Sept.. 12,6 Grad; heute früh 28 Uhr 14,0 Grad. In den Rhein bädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 4 19 Grad Waſſer⸗ und 7 23 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr + 19 Grad Waſſer⸗ und 4 13 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel 3. 4. 5. 6. ö 7. Nedar-Wedel 4. 5. ö 8. 7. Kbeinſelden 2,8.82.84 2,81 2,82„ reiſach„221.12.04 201 2,10 Mannheim. 3,28 3,30 3,26 3,20 Kehl.... 3,153, 12 3,08 3,02 3,05 Jagſtfeld———— Maxau 9253730357 Heilbronn———— Mannheim. 3,25 3 37 3,30 3,35.27] Plochingen.———— aub.. 1,92 2,00 2,06.11.080] Diedesheim. 0,38 0,35 0,32 0,36 Köln 1,41 1,46.53 1,61.64 Kampf dem Krebs! Eine Unterredung mit dem Krebsforſcher Dr. von Brehmer Die von Dr. v. Brehmer, dem Leiter des angtomiſchen Laboratoriums der Biologiſchen Reichsanſtalt in Dahlem, dieſer Tage veröffentlich⸗ ten neueſten Ergebniſſe ſeiner Krelbsfor⸗ ſchung haben in der geſamten wiſſenſchaftlichen Welt großes Aufſehen erregt. Einer unſerer Ber⸗ liner Mitarbeiter hatte Gelegenheit, mit dem Wiſ⸗ ſenſchaftler über ſeine Entdeckung zu ſprechen. Er ſendet uns dieſen Bericht. In der Biologiſchen Reichs anſtalt zu Dahlem be⸗ finde ich mich. Durch ein kleines Laboratorium, deſſen Tiſche vollgepackt ſind mit Flaſchen, Brennern, Käſten, Preſſen, Gläſern, an denen weißgekleidete Helferinnen fleißig arbeiten, komme ich in das Zim⸗ mer Dr. von Brehmers, des Mannes, dem, wenn nicht alles täuſcht, die mediziniſche Großtat unſerer Zeit gelang. Er hat, wie er glaubt, den Nach⸗ weis erbracht, daß der Krebs eine Erreger⸗ krankheit iſt. Er hat den Erreger des Krebſes ſichtbar gemacht und in Reinkultur gezüchtet, er hat Tiere mit Erregern aus dieſen Kulturen infiziert und aus dem krebskrank gewordenen Gewebe dieſer Tiere wieder Reinkulturen des Erregers gezüchtet. Zugleich hat er damit den Weg zur Heilung und er⸗ ſolgreichen Bekämpfung dieſer Geißel der Menſchheit gewieſen. Ununterbrochen raſſelt jetzt das Telephon auf dem Schreibtiſch Dr. von Brehmers. Kollegen und Journaliſten, Photographen und Rundfunk melden ſich, die Vorboten des Weltruhms. Dr. von Breh⸗ mer, Mitglied der Biologiſchen Reichsanſtalt und Leiter des anatomiſchen Laboratoriums iſt ein Mann bon kräftiger Geſtalt, mit einem eckigen Kopf, deſſen braune Geſichtsfarbe unter dem weißen Haar noch die Friſche des eben verbrachten Urlaubs ausſtrömt. Bereitwillig beantwortet er meine Fragen, wie es ihm gelang, den Krebserreger nachzuweiſen. „Augeregt durch frühere Arbeiten ging ich davon aus, daß der Krebs durch einen Erreger hervorgeru⸗ ſen würde, den man nur finden müſſe. Die Frage, ob der Krebs eine Erreger⸗Krankheit ſei oder auf inneren, etwa hormoniſchen Störungen beruht, hat qa ſeit Jahrzehnten die Mediziner der ganzen Welt heſchäftigt. Da es nicht gelang, einen Erreger nach⸗ zuweiſen, ſchob man in neuerer Zeit die hormonalen törungen in den Vordergrund. Sicher iſt, daß beim Krebs hormonale Störungen vorhanden ſind, aber auch ſie mußten ſchließlich eine Urſache haben. In meiner Ueberzeugung, daß der Krebs durch einen Mikroorganismus ausgelöſt wird, wurde ich beſtärkt durch die Erſcheinungsformen bei der Entwicklung der tückiſchen Erkrankung, die typi⸗ ſche Merkmale der Infektionskrankheiten zeigen. Es iſt ja bekannt, daß Krebs auch nach Operationen, bei denen in weitem Umkreis um den Tumor alles weggeſchnitten wird, oft nach einiger Zeit wieder zum Vorſchein kommt. Dieſe Beobachtungen ſind ja nichts Neues. Die ganze Welt ſuchte daher nach dem Mikroorganismus, der ſich unter beſtimmten Um⸗ ſtänden anſtiedelt und den Krebs auslöſt. Daß dieſer Erreger bisher nicht gefunden werden konnte, war noch kein Beweis, daß es überhaupt keinen gab.“ „Wie kommt es, Herr Doktor, daß gerade Sie als Biologe den Erreger finden und züchten konnten?“ „Frühere Arbeiten über Viruskrankheiten, alſo Krankheiten, die von winzig kleinen Erregern aus⸗ gelöſt werden, kamen mir zu Hilfe. Ich bin zwar Biologe, aber auch als Schüler von Geheimrat Flügge Bakteriologe und habe außerdem Staats⸗ examen in Chemie Phyſik und Geologie gemacht, kannte alſo auch gerade die Grenzgebiete, was mir bei dieſen Arbeiten von Nutzen war. Seit zehn Jahren beſchäftige ich mich mit Viruskrankheiten. Einen als Erreger des Krebſes in Frage kommenden Mikroorganismus ſichtbar zu ma⸗ chen, war ſchon anderen vor mir ge⸗ lungen, die ihe: in irgendeiner Form nachgewie⸗ ſen haben. Nun erhob ſich aber die Frage, ob dieſer Mikroorganismus ſich in Reinkultur züchten ließ. Bei derartigen Unterſuchungen iſt ja der übliche Kreislauf: Nachweis des Erregers, Züchtung in Reinkultur, Infektion von Verſuchstieren mit dem gezüchteten Erreger und Zurückzüchtung. Die Züch⸗ tung in Reinkultur war bisher nicht gelungen, weil man keine geeigneten Nährböden finden konnte. Ich hatte mich nun vorher damit beſchäftigt, Blut bei verſchiedenen Krankheiten daraufhin zu unter⸗ ſuchen, bis zu welchem Grade es ſauer oder alka⸗ liſch iſt. Durch neue Meßverfahren ließ ſich feſt⸗ ſtellen, daß der Wert nach dem Alter des Menſchen ſchwankt. Bei Kindern iſt das Blut„ſauer“, mit ſteigendem Alter wird es alkaliſcher. Es hatte ſich weiter ergeben, daß bei Krebskranken das Blut beſonders ſtark alkaliſch war. Ich ſchloß daraus, daß Krebs ſich nur entwickeln kann, wenn der Menſch in beſtimmtem Umfang alkaliſches Blut hat. Dieſe Ueberlegung bildete die Grundlage zur Herſtellung eines beſonderen, alkaliſchen Nährbodens zur Züchtung der Krebs⸗ erreger. Auf dieſen Nährböden gelang es mir, den Mikroorganismus in Reinkultur zu züchten. Verſuchstiere und zwar Ratten und Mäuſe, erkrank⸗ ten an Krebs, wenn ſie mit dieſen Mikroorganis⸗ men infiziert wurden, und bekamen alle typiſchen Krebserſcheinungen, insbeſondere Tumoren. Aus dieſen Tumoren ließen ſich dann wiederum neue Reinkulturen des Erregers gewinnen. Damit war der Krebserreger nachgewieſen. Dieſe Arbeiten zogen ſich durch die Jahre hin und waren natürlich mit mancherlei Schwierigkeiten ver⸗ bunden. An dem erfolgreichen Ergebnis, das aller⸗ dings weitere Nachprüfungen beſtätigen ſollen, hat⸗ ten meine Mitarbeiter, vor allem Dr. F. Bät mer, hervorragenden Anteil. Um Selbſttäuſchung oder eigenen Irrtum auszu⸗ ſchließen, übergab ich das Ergebnis meiner Unter⸗ ſuchungen Profeſſor Dr. Vietor Schilling⸗ Berlin, einem der bedeutendſten Mediziner auf dem Gebiete der Blutlehre, und gleichzeitig dem Bakteri⸗ ologen Oberregierungsrat Dr. C. Börner und Dr. O. Jancke zur Nachprüfung, die ſeit zwei Jah⸗ ren erfolgt iſt. Es bleibt noch das Ergebnis einiger Tierverſuchsſerien abzuwarten, die insbeſondere den Nachweis erbringen ſollen, ob es ſich bei den durch Infektion an den Verſuchstieren erzeugten Geſchwü⸗ ren um echten Krebstumor handelt. Schon jetzt hat aber Profeſſor Schilling, nachdem die Tierverſuche in weiteren Kreiſen bekannt geworden war, be⸗ ſtätigt, daß der von mir gefundene Er⸗ reger nur im Blut Krebskranker und nicht im Blut Geſunder vorkommt, daß er ferner im Tumor Krebskranker vorkommt, daß er ſich in der Aſcitesflüſſigkeit von Tieren (Mäuſen) vorfindet, die bekanntlich Krebs hervor⸗ ruft, und daß man endlich aus Reinkulturen dieſes Erregers Tumoren hervorrufen kann. Eine Unter⸗ ſuchung, ob dieſe durch künſtliche Infektion hervor⸗ gerufenen Geſchwülſte wirklich Krebstumoren ſind, hat ſich Profeſſor Schilling, wie ſchon erwähnt, noch vorbehalten.“ „Welche praktiſchen Erfolge würden ſich ergeben, wenn Ihre Arbeiten ſich als richtig erweiſen?“ „Das wichtigſte Ergebnis wäre, daß man der Krebserkrankung vorbeugen kann. Da die Mikroorganismen nur bei alkaliſchem Blut die Vorbedingung für ihre Entwicklung finden, iſt es durch Blutunterſuchung und gegebenenfalls durch Veränderung des Blutgehalts möglich, die Entwick⸗ lung der Krebserreger von vornherein unmöglich zu machen, zumal man die Krebsdiagnoſe bereits im früheſten Stadium machen kann. Eine weitere Folgerung wäre, daß man im An⸗ ſchluß an Krebsoperationen zugleich das Blut normaliſieren“ muß, um ſo die Erreger für die Zukunft auszutreiben. Eine ſolche Normaliſierung des Blutes durch beſtimmte Einſpritzungen iſt nicht ſchwierig. Operationen und Beſtrahlungen, die auch weiter nützlich ſein können, machen ja im allgemeinen keine beſonderen Schwie⸗ rigkeiten, zumal wenn man zugleich dafür ſorgen kann, daß ein Wiederausbruch der Krebserkrankung verhindert wird.“ Cornelius Schmidt. Die wiſſenſchaftliche Nachprüfung Prof. Kolle und Prof. Schilling ſind ſkeptiſch Der gegenwärtig in Frankfurt tagende In⸗ ter nationale wiſſenſchaftliche Kon⸗ greß befaßte ſich mit den Forſchungsergebniſſen Dr. von Brehmers. Nach einigen ſkeptiſchen Bemerkun⸗ gen von Geheimrat Prof. Dr. W. Kolle ſprach Prof. Schilling, der von Dr. v. Brehmer ge⸗ beten worden war, mit anderen Herren ſeine For⸗ ſchungen nachzuprüfen. Prof. Schilling verwies auf die Originalarbeiten in der„Mediziniſchen Welt“ Er ſelbſt habe Zweifel, ob der von Dr. v. Brehmer gefundene Mikroorganismus der Krebserreger ſei, aber Dr. v. Brehmer habe ſelbſtverſtändlich das Recht ſeiner Ueberzeugung. Prof. Schilling ſtellte dann dar, daß es ſich nach Brehmers Arbeiten um ein einheitliches Agens als Erreger bösartiger Tumoren handle, die jedoch, nicht unbedingt Krebstumoren zu ſein brauchen. Der Redner zeigte dann an großen Licht⸗ bildern das Entwicklungsſyſtem des Mikroorganis⸗ mus, den Ur⸗Sporn, die Stäubchenform, die Faden⸗ form, endlich ſchlauchartige Gebilde, die nach Breh⸗ mer die Tumoren erzeugen. Im Vorraum des Hör⸗ ſaals war der von Brehmer gefundene Mikroorga⸗ nismus der„Syphonospora polymorpha“ in allen 10 Entwicklungsſtadien unter dem Mik roſkop zu ſehen. Die Galerie Buck⸗Mannheim, zeigt ab heute bis Mitte September eine Sonderausſtellung 20 Ge⸗ mälde des Mannheimer Malers Sepp Linder. Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Feritag, 7. September 1981 Die Schlacht an der Marne Tagebuchnotizen aus der Zeit vom.—9. Sept. von maß⸗ Pappeln geſäumt, Sonnenglut und Hitze, Schweiß und Staub, marſchieren, mar⸗ ren. Vorne, ganz vorne rollt Artilleriefeuer, Schrapnellwölkchen am ſtahlblauen Himmel. 6 heran!“ Artillerie trabt vorbei. Halt— eine Stunde, zwei Stunden— dicht an der Straße, bis die feindliche Nachhut den Abſchnitt räumt. Wieder vorwärts, marſchieren, marſchieren. Die 5 ſind wund, der Torniſter drückt. Im Biwak ner Schlaf, marſchieren heut wie geſtern, wie rgeſtern. Von Compiegne bis Verdun ſchieben ſich die Marſchkolonnen der deutſchen Armeen nach Süden der Marne zu. Ich hatte zu einer Fahrt zu den rückwärtigen affeln das Generalkommando des VII. Armee⸗ korps verlaſſen. Nun bin ich in ſtockdunkler Nacht auf dem Rückweg. Nicht ohne Mühe finde ich in dem Dörfchen Pargny die von einer Laterne ſchwach erleuchtete Kommandoflagge des Stabes. In der Hoffnung, nun einige Stunden ſchlafen zu können, betrat ich das kleine Bauernhaus.„Wer iſt ge⸗ kommen?“ höre ich die Stimme des Generalſtabs⸗ chefs. Die ſchmale Treppe hinauftaſtend, ſehe ich ihn durch die offene Tür einer engen Kammer halbaus⸗ gezogen auf einem Bauernbett ſitzen. Mit wenigen Worten erklärt er mir, daß nach dem ſoeben einge⸗ troffenen Armeebefehl das III. und IX. Korps der 1. Armee über den Petit Morin zurückgenommen würden. Unſere 13. Diviſion müſſe daher ebenfalls ſofort zurückgeholt werden, um weſtlich Mont⸗ mirail den Flankenſchutz der 2. Armee zu über⸗ nehmen. Beim flackernden Schein eines Kerzen⸗ ſtümpfchens ſchreibe ich den Befehl auf eine Melde⸗ karte und fahre wieder in die Nacht hinaus. Der neue Auftrag hat alle Müdigkeit genommen, St heißt es doch ſcharf auf den Weg achten. Durch ein roßes Dorf, Waldgelände, in Montmirail ein großer Bogen, die Straße ſenkt ſich in die Ebene hinab, noch eine Chauſſeegabel— ſie darf nicht ver⸗ fehlt werden, will ich nicht im Feinde landen— dann geht's im 60⸗Km.⸗Tempo ſchnurgerade nach Süden die Straße nach Eſternay. Langſam beginnt es zu dämmern. Vor mir die Schattenriſſe eines Dorfes. Plötzlicher Anruf, die Bremſen knirſchen — Morſains. Bald iſt der Diviſionsſtab gefunden. Doch der Diviſtonskommandeur iſt beim Führer des IX. Armeekorps den Angriffsbefehl beſprechen. Nur Generalmajor von Unruh, der Führer der 25. Bri⸗ gade, iſt dort. Er kann es ſich nicht denken, daß die Diviſion jetzt unmittelbar vor dem Einſatz zurück Dazu iſt ſie ja vormarſchiert, und das IX. Armeekorps weiß jedenfalls noch nichts von einem ſolchen Befehl. Doch der Befehl iſt klar, nicht miß⸗ zuverſtehen. Schweren Herzens leitet der General den Rückmarſch nach Montmirail ein. Noch ehe die Diviſion dort eintrifft, hat ſich die Lage weiter geklärt. Weit im Oſten von uns, bei der 5. Armee, iſt ein Heeresbefehl Joffres gefunden worden. Das franzöſiſch⸗engliſche Heer hat Front gemacht und greift mit allen Kräften an. Die große Entſcheidungsſchlacht im Weſten iſt da. ſoll. — In drei Gruppen wird ſie ausgefochten. Im Weſten, nordöſtlich von Paris, kämpft die 1. Armee. Dann klafft eine über 30 Km. breite Lücke bis zum rechten Flügel der 2. bei Montmirail. Sie wirö durch zwei Kavalleriekorps nur unvollkommen ge⸗ deckt. Die deutſche 3. Armee, die ihrerſeits keinen Feind vor ſich und an der Marne ihren erſchöpften Truppen einen Ruhetag gegönnt hatte, teilt ſich, den Flügeln der Nachbararmeen zum Siege zu helfen. Von Vitry le Frangois bis zur Maas ringen in ſchweren Angriffskämpfen als dritte Gruppe die 4. und 5. Armee. In der Nacht zum 8. September zieht General von Bülow die 14. Diviſion des VII. Korps, ſeine letzte noch nicht eingeſetzte Reſerve, nach dem linken Flügel, wo er die Entſcheidung erſtrebt. Bei Joches zwiſchen dem X. und dem Gardekorps wird ſie ein⸗ geſetzt. Nur langſam kommt der Angriff der Garde und Weſtfalen über das weite Sumpfgelände des Petit Morin vorwärts, denn die den Feind über⸗ flügelnden Sachſen ſind noch zurück. Noch hält die Kavallerie in der Lücke der 1. Armee die Marne⸗ linie gegen die nur zögernd vorkommenden Eng⸗ länder. Doch der linke Flügel iſt ſehr ſchwach ge⸗ worden; die 14. Diviſion fehlt hier. Allerdings hat die halbe 13. Diviſion weſtlich von Montmirail den Tag über die heftigen franzöſiſchen Angriffe zurück⸗ weiſen können, gegen Abend aber muß ſie ihren rechten Flügel zurückbiegen vor drohender Um⸗ faffung. Als General von Einem, der Führer des VII. Armeekorps, von der 14. Diviſion, deren Angriff er den Tag über beobachtet hat, nach Montmirail zurück zum rechten Flügel will, iſt dieſes geräumt. Da die Meldungen kein klares Bild ergeben, werde ich vorgeſandt, die Lage der 13. Diviſion feſtzuſtellen. Als wir— ein junger Ordonnanzoffizier war mir mitgegeben— über Corrobert vorfahrend das Hügelgelände jenſeits des Ortes erreichen, iſt es dunkel geworden. Da hören wir Stimmen. Der Kraftwagen ſtoppt die Fahrt. Eine Kompanie kommt uns entgegen. Auch die neue Stellung ſei in der Dunkelheit durchbrochen, ſagt ihr Führer, er gehe über Corrobert zurück, hinter ihm folgen der Feind. Langſam fahren wir weiter. Durch einen Hohlweg ſteigt die Straße einen Hügel hinan. Wir laſſen halten. Die Piſtolen in der Fauſt, erreichen wir zu Fuß die Höhe. Vor uns Pferdegetrappel;: Lanzen heben ſich gegen den helleren Abendhimmel ab. Es iſt eine Ulanenpatrouille. Hinter ihr ſei feindliche Kavallerie, meldet ſie. Alſo zurück. An dem Abſchnitt des Verdon⸗Baches kommt die Divi⸗ ſion in breiter Front zum Halten. Der Feind iſt nicht gefolgt. Kaum dämmert der Morgen, eilt das General⸗ kommando, das, im Beſtreben, die Verbände und rückwärtigen Staffeln zu ordnen, ſchlaflos die Nacht in Orbais verbracht hat, auf die Höhen des Ab⸗ ſchnitts vor. Die 13. Diviſion hebt Schützengräben aus, bereit, den Feind blutig zu empfangen. Doch die Lücke zur 1. Armee klafft noch weiter, dem Feind muß der Weg nach Chateau Thierry offen ſtehen. Es iſt Mittag. Am Straßenkreuz von Champeau⸗ bert, wo ein franzöſiſches Denkmal an die Schlacht von 1814 erinnert— ſteht General von Bülow. Schwerer Ernſt liegt auf ſeinen Zügen. Da trifft mit ſeinem Stabe General von Einem ein. Wir ſehen, wie er lebhaft auf den Armeeführer einſpricht, Anfprache Hitlers an die Arbeitsmünner „Durch Eure Schule wird die ganze Nation gehen!“ Meldung des DNB. — Nürnberg, 6. Sept. Auf dem Appell des Arbeitsdienſtes hielt Führer Adolf Hitler folgende Anſprache: der Mein Parteigenoſſe Hierl! Das Werk, das ich hier vor mir ſehe, iſt, ich weiß es, Ihr Werk. Den Dank für dieſe große Arbeit wird die ganze deutſche Nation abſtatten, wenn der Segen und die Früchte dieſer Arbeit dereinſt er⸗ blühen. Meine Arbeitsmänner! Zum erſten Male nehmt Ihr an dem Parteitag der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Deutſchlands teil. Zum erſten Male ſeid Ihr in dieſer Form zum Appell vor mir und damit vor dem ganzen deut⸗ ſchen Volke angetreten. Ihr repräſentiert eine große Idee. Was ich geſtern in der Proklamation an das deutſche Volk verkünden ließ, erfährt durch Euch ſeine lebendige Verkörperung. Der Nationalſozia⸗ lismus iſt nicht eine reine Staatsauffaſſung, iſt auch nicht eine Angelegenheit der äußeren Macht, ſondern er iſt als Weltanſchauung eine Angelegenheit der Erziehung und damit der Zucht des ganzen Volkes. Wir ſind nicht Nationalſozialiſten deshalb, weil wir die Macht beſitzen, ſondern wir wollen, daß Deutſch⸗ land nationalſozialiſtiſch wird, weil ſeine Söhne Nationalſozialiſten ſind. Und Ihr ſeid nicht Natio⸗ nalſozialiſten deshalb, weil Ihr ein äußeres Lippen⸗ bekenntnis auf ein Programm abgelegt habt, ſon⸗ dern weil Ihr innerlich Euch bemühen wollt, nach dieſem Programm zu leben und nach ihm zu han⸗ deln. Das, was dieſem Programm aber ſeinen tiefſten Sinn gibt. iſt die Bildung einer wahrhaf⸗ ten Volksgemeinſchaft und der Glaube an ſie. Wir alle wiſſen, daß dieſe Volksgemeinſchaft nicht beſtehen kann, ſolange nicht über die bisher trennenden Auffaſſungen von Beruf, Klaſſe und Stand hinweg eine einzige gemeinſame Auffaſſung unſer Volk erfüllt. Und dazu iſt es nötig, zuerſt den Begriff der Arbeit herauszuſtellen gegenüber dem uur mam⸗ moniſtiſchen Denken, eigenſüchtigen Zwecken und eigenſüchtiger Abſicht. Es iſt ein großes Unterfangen, ein ganzes Volk zu dieſem neuen Arbeitsbegriff und zu dieſer neuen Arbeitsauffaſſung zu erziehen. Wir haben es ge⸗ wagt und es wird uns gelingen und Ihr ſeid die erſten Zeugen dafür, daß dieſes Werk nicht mißlin⸗ gen kann.(Jubelnde Zuſtimmung.) Durch Eure Schule wird die ganze Nation gehen! (Anhaltende Beifallskundgebungen.) Die Zeit wird kommen, da kein Deutſcher hineinwachſen kann in die Gemeinſchaft dieſes Volkes, der nicht zuerſt durch Eure Gemeinſchaft gegangen iſt.(Brauſender Beifall und ſtürmiſche Heilrufe.) Und wir wiſſen, daß dann für Millionen unſerer Volksgenoſſen die Arbeit nicht mehr ein trennender Begriff ſein wird, ſondern ein alle gemeinſam ver⸗ Oberſt a. D. Hierl bindender und daß insbeſondere dann keiner mehr in Deutſchland leben wird, der in der Arbeit der Fauſt etwas Minderes ſehen will als in irgendeiner anderen.(Stärkſter Beifall). Wir wollen nicht Sozialiſten der Theorie ſein, ſondern als wahrhafte Nationalſozialiſten auch die⸗ ſes Problem wahrhaftig anfaſſen und wahrhaftig löſen. Und ödieſes große Werk wird gelingen, weil hinter ihm nicht nur die Weltanſchauung einer Deutſchland beherrſchenden Bewegung, ſondern hin⸗ ter ihm unſer Wille ſteht!(Neue Beifallsſtürme.) Ihr werdet heute auch zum erſtenmal marſchieren, zu Zehntauſenden hinein in die Stadt der deutſchen Reichsparteitage und Ihr werdet es wiſſen: In die⸗ ſem Augenblick ſehen Euch nicht nur die Augen der Hunderttauſende in Nürnberg, ſondern in dieſem Augenblick ſieht Euch zum erſtenmal Deutſchland. Und ich weiß: So wie Ihr in ſtolzer Ergebenheit dieſem Deutſchland Dienſt tut wird heute Deutſch⸗ land in ſtolzer Freude an Euch ſeine Söhne mar⸗ ſchieren ſehen! Heill (Minutenlange Beifallsſtürme der Maſſen.) begeiſterten Die Anſprache des Reichsarbeitsführers Hierl (Funkmeld ung der NM 3) — Nürnberg, 6. Sepß Bei dem großen Appell der 52 000 Arbeitsdienſt⸗ männer auf der Zeppelinwieſe hielt Reichsarbeits⸗ führer Staatsſekretär Hierl eine Anſprache, in der er etwa folgendes ausführte: Mein Führer! Wir danken Ihnen, daß der Ar⸗ beitsdtenſt heute zum erſten Male in Maſſen vor threm prüfenden Auge ſteht und zeigen kann, was aus ihm im Laufe des letzten Jahres geworden iſt. Zur Zeit des letzten Parteitages vor einem Jahr ſtanden wir noch mitten im Kampf mit den chaptiſchen Zuſtänden, die das überwundene Syſtem uns auch auf dem Gebiet des Arbeitsdienſtes hinterlaſſen hatte. Der deutſche Arbeitsdienſt war damals noch völlig zmeinheitlich in Führung, Geiſt und Form. Beim letzten Parteitag war ich perſönlich noch der einzige offizielle Vertreter des national⸗ ſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes und trug da⸗ mals allein die erdbraune Tracht des Arbeits⸗ dienſtes. Heute ſtehen hier als ſichtbares Zeichen der Entwicklung 52 000 Arbeits⸗ männer in dieſer Einheitstracht aufmar⸗ ſchiert, und einheitlich wie die Tracht iſt hente Führung, Form und Geiſt im deutſchen a Arbeitsdienſt. So wie hier die 52 000 auf dieſem Platze, ſo ſtehen in dieſer gleichen Stunde im ganzen Deutſchen Reich in mehr als 1000 Arbeitslagern 180 000 Arbeitsmänner zum Appell angetreten, um mit uns dieſe Feierſtunde des Arbeitsdienſtes ge⸗ meinſam zu erleben. Sie alle tragen die gleiche Tracht, ſtehen in der gleichen feſten Oroͤnung und ſind beſeelt vom gleichen Geiſt. Im harten Ringen gegen Anfeindungen, Schwie⸗ rigkeiten und Hinderniſſe aller Art hat der natio⸗ nalſoztaliſtiſche Arbeitsdienſt im verfloſſenen Jahr ſeine Lebenskraft und damit ſein Lebensrecht be⸗ wieſen. Die Worte„hohe Anerkennung“, die Sie, mein Führer, bei der Beſichtigung am 29. Juni dieſes Jahres unſeren Leiſtungen gezollt haben, haben uns tief beglückt. Was der 30. Januar 1933 für die geſamte national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung bedeutete, das war dieſer 29. Juni 1934 für den nationalſozialiſtiſchen Arbeits⸗ dienſt. Dieſe Anerkennung, mein Führer, iſt uns ein Anſporn, mit der zähen Beharrlichkeit wie bisher weiter zu arbeiten, um die hohen Aufgaben zu er⸗ füllen. die Sie dem Arbeitsdienſt gewieſen haben. Der Arbeitsdienſt iſt ja, wie kaum eine andere Ein⸗ richtung, ſichtbarer Ausdruck Ihres ſtaatsmänniſchen Wollens, nämlich durch Arbeit in Frieden und Ehre 7e Volke beſſere Lebensverhältniſſe zu ſchaf⸗ en. Wir bearbeiten deshalb im deutſchen Ar⸗ beitsdienſt den deutſchen Boden um ihm das abzuringen, was unſer deutſches Volk braucht, um ſeine wirtſchaftliche Selbſtändigkeit und Freiheit wahren zu können. Niemals aber ſollen uns Erfolge ſelbſtüberheblich oder ſelbſtzufrieden machen. Wir wollen fleißig und beſcheiden ſein und ſtets nur uns als dienen⸗ des Glied des Ganzen betrachten, kamerad⸗ ſchaftlich verbunden mit den übrigen Gliederungen der Nationalſozialiſtiſchen Partei und den Einrich⸗ tungen des nationalſozialiſtiſchen Staates. Dienſt am Volke, das ſoll der Inhalt unſeres Daſeins blei⸗ ben.(Stürmiſcher Beifall und Heilrufe). r Der Führer trägt das Frontkämpferkrem Meldung des DNB. — Nürnberg, 6. September Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, hat am 4. September in Nürnberg den Führer und Reichs. kanzler Adolf Hitler gebeten, das vom verewigten Reichspräſtdbenten von Hindenburg geſtiftete Front⸗ kämpferkreuz anzulegen. Reichsminiſter Dr. Frick überreichte dem Führer das Frontkämpferkrenz unter gleichzeitiger Uebergabe des folgenden Schreibens: „Mein Führer! Als der von dem verewigten Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg mit der Durchführung ſeiner Verordnung über die Stiftung eines Ehrenkreuzes beauftragte Reichs⸗ miniſter bitte ich Sie, als Frontkämpfer des Welt⸗ krieges das von ihm geſtiftete Frontkämpferkreuz an⸗ legen zu wollen.“ Der Führer und Reichskanzler erklärte ſich zur Annahme des Frontkämpferkreuzes bereit. Die Enthüllungen über die Rüſtungsinduſtrie Meldung des DNR. — Waſhington, 5. September. Im Verlaufe der vor dem Unterausſchuß des Bundesſenats durchgeführten Unterſuchung über die amerikaniſche Rüſtungsinduſtrie wurde noch bekannt, daß der Rüſtungsinduſtrielle Sir Baſif Z acharoff insgeſamt zwei Millionen Dollar von der Elee⸗ trie Boat Company, deren Aktionär er ſei, für Pa⸗ tente erhalten habe. Der frühere peruaniſche Ma⸗ rineattaché in Waſhington, Aubry, der für die Electric Boat Company in Südamerika tätig geweſen ſei, habe 326 000 Dollar für Patentbenutzung erhalten Mit Japan ſeien Kontrakte angeſtrebt, jedoch nicht abgeſchloſſen worden. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Electric Boat Com⸗ pany an Juan Beguia, dem Sohn des damaligen peruaniſchen Präſidenten, große Summen Be⸗ ſtechungsgelder zahlte, um die überſchuldete peruaniſche Regierung zum Ankauf veralteter U⸗ Boote und zur Vergebung wertvoller Konzeſſionen an nordamerikaniſche Oelkonzerne und Schiffahrts⸗ linien zu bewegen, um den peruaniſchen Kredit zwecks Aufnahme einer neuen 18⸗Millionen⸗ Dollar⸗Anleihe für Rüſtungszwecke zu hehen⸗ Dieſe von vornherein wertloſe peruaniſche Anleihe wurde 1928 von Banken der Vereinigten Staaten dem Publikum angedreht, wofür Leguia 450 000 Dol⸗ lar angeblicher Kommiſſionsgebühren erhielt. Die Unterſuchung ergab ferner, daß ein Sohn Clemenceaus viele Jahre hindurch Agent der Firma Vickers war und daß die Electrie Bvat Company im Jahre 1928 eine Europareiſe der Gattin und des Sohnes des amerikaniſchen Kapitäns Howe, des damaligen Füh⸗ rers der Marinemiſſton der Vereinigten Staaten in Peru, bezahlte. 5 5 Von den weiteren Enthüllungen ſind nachfol⸗ gende bemerkenswert: Der peruaniſche Agent der Electrie Boat Company verſuchte, allerdings vergeb⸗ lich, als peruaniſcher Abgeordneter an der Ab⸗ rüſtungskonferenz teilzunehmen, um die Feſtſetzung von U⸗Boot⸗Bauraten zu ſabotieren. Die holipiani⸗ ſche Revolution im Jahre 1920 wurde mit Geldern der Rüſtungskonzerne finanziert.. Perſonalveränderungen in der Reichswehr — Berlin, 6. September. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat mit Wirkung vom 1. September 1934 be⸗ fördert: zu Generalmajoren: die Oberſten: Raſchick, Artillerieführer.; Kuntze, Stab Gruppen⸗ kommando I; zu Oberſten: die Oberſtleutnante: Vierow, Inf.⸗Regt. 15; Winsloe, Abteilungsleiter im Reichswehrminiſterium; Weiſenberger, Komman⸗ deur des Inf.⸗Regt. 21; von Hackenſen, Chef des Sta⸗ bes der Inſpektion der Kavallerie; Stud, Komman⸗ deur des Artillerie⸗Regt. 6 zum Oberſtveteri⸗ när: Oberfeldveterinär Dr. Rathsmann, Diviſtons⸗ veterinär der III. Diviſton, ö eee - Fwiſchenfälle und Unruhen 350000 Gfreikende in UA Meldung des DNB. Netyork, 5. September Im Zuſammenhang mit dem Textilarbeiterſtreik kam es am Mittwoch in verſchiedenen Landesteilen zu Unruhen. Der Bürgermeiſter von Spindale (Nord⸗Karolina) hat die Entſendung von Bundes⸗ truppen für notwendig gehalten, da die dortigen Zu⸗ ſammenſtöße zwiſchen Arbeitswilligen und Streiken⸗ den bedrohliche Ausmaße annahmen. Auch in Ala⸗ bama kam es an zahlreichen Orten zu Ruheſtörun⸗ gen, ſodaß eine weitere Anzahl von Textilfabriken .. ³ ³ A y ð dd d ͤ e hören die mit erhobener Stimme gerufenen Worte: „Das iſt unmöglich, Exzellenz!“ Unſer Generalſtabschef, Oberſt von Wolff, ſpricht aufgeregt mit General von Lauenſtein, der verantwortlich für den Generalſtab der 2. Armee zeichnet. Schließlich dreht er ſich heftig um und tritt zur Seite. Da werde ich gerufen: Ich ſoll den Befehl zum Rück⸗ zug der 2. Armee über die Marne der 14. Diviſion bringen! Als der Kraftwagen über die letzte Höhe vor dem Abſchnitt des Petit Morin kommt, wird der Blick frei. Jenſeits der breiten Niederung brennende Dörfer, deutſche Infanterielinien. Offen aufgefahren ſtehen dicht hinter, ja zwiſchen ihnen Feldbatterien der 14. Diviſion im Feuer. Links am Horizont ein Berg, der Mont Abüt. Seinen Weſthang ſteigen feindliche Schützenlinien hinab, in der hellen Sonne leuchten ihre roten Hoſen. Man ſteht die Wirkung des Flankenfeuers: ſie kommen in Verwirrung, Teile laufen wild den Berg hinab. Dort dringt die Garde nach— man ſieht Sieg— Sieg und ich habe den Rückzugsbefehl's Weiter vaſt der Wagen durch das zerſchoſſen glim⸗ mende Joches hindurch. An einer Moorhütte finde ich den Diviſtonsſtab. Am Scherenfernrohr ſteht Generalleutnant Fleck, der Kommandeur der Divi⸗ ſion, er dreht uns den Rücken. Als ich dem General⸗ ſtabsoffizier den Befehl übergebe, hört er das Wort „Rückzug“.„Was“, fährt er herum„Sie ſind wohl verrückt geworden? Sehen Sie denn nicht? Jetzt?“ Ich ſage, daß auch General von Einem nichts von„zurück“ habe hören wollen, doch das Armee⸗ Oberkommando habe mich geſchickt, ich könne nur den Befehl übergeben.„Sie können nicht wiſſen, wie es ſteht!“ Am Fernſprecher verſucht Exzellenz Fleck perſönlich den Generalſtabschef der Armee zur Zurücknahme des Befehls zu bewegen, doch alle Vorſtellungen ſin d vergebens.— Tief erſchüttert, niedergeſchlagen fahre ich zurück. In der Nacht geht ungeſchlagen die 2. Armee zu⸗ rück über die Marne. Ihr Oberkommandierender glaubt der 1. Armee wegen ſo handeln zu müſſen, dieſe tut ſelbſt im vollen Siege dasſelbe, weil ſie die 2. geſchlagen glaubt Schickſal———1 Die Würfel der Entſcheidungsſchlacht im Weſten ſind gefallen! geſchloſſen werden mußte. Am ernſteſten ſcheint din Lage in Fall River zu ſein, 0 wo die Polizei in der Nacht zum Mittwoch unter Verwendung von Träuengas 300 Ar⸗ beitswillige aus einer von einer rieſigen Menge Streikender belagerten Textilfabrik befreien mußte. Angeſichts der Lage gab der Vertreter des Verban⸗ des der Baumwollinduſtriellen bekannt, daß ſämt⸗ liche Textilfabriken in Fall River geſchloſſen werden würden. Wie weiter berichtet wird, wurden in Trion (Georgia) bei einer Schießerei zwei Textilarbeiter getötet und 15 verwundet. In Auguſta(Georgia) wurden drei Streikende von der Polizei durch Schüſſe verletzt. Streikende Arbeiterinnen ſchlugen in Greenville(Süd⸗ Karolina) mehrere arbeits⸗ willige Berufsgenoſſinnen bewußtlos. Streikkolonnen in Stärke von 1000 Mann fuhren auf Laſtkraftwagen von Ort zu Ort und zwangen Hunderte von Betrieben durch Einſchüchterung zur Arbeitsniederlegung. Insgeſamt werden gegenwär⸗ tig etwa 350000 Streikende gezählt. Die Streikleitung begrüßt die Ernennung eines aus drei Mitgliedern beſtehenden Schlichtungs⸗ ausſchuſſes durch Präſident Rooſevelt, hält je⸗ doch an der bedingungsloſen Annahme der Forderungen der Streikenden durch die Arbeitgeber feſt. Die allgemeine Streiklage iſt be⸗ ſonders in Nord⸗Karolina und Süd⸗Karolina ge⸗ ſpannt. 2% Jahre ſchwerer Kerker wegen Aufforderung zum Steuerſtreik e — Wien, 5. Sept. Ein Salzburger Schöffenſenat hat heute den Juweliersſohn Ferdinand Ademſamer aus der Stadt Salzburg zu 27 Jahren ſchweren Ker⸗ kers verurteilt, weil er zum Steuerſtreik aufgefordert Hatte. e 55 Froh 1 fans e Mi bekane rechnu Feriet es gel hinaus in da ſchen geld h Dienſt gebiſſe der B zuckt, ſicht b kriege! waren an, di Wege und d Leute vutzt. die Ti teils 1 Da marſch man f Stang men u die Ac ſchon gekrän Un einer Wa Verfaf gebeug Nic den, u ſonder deine War' N schöner ſuch, f chen z. der W᷑ ihre fe Ach d Reiſed leichtſi dem S Hacht gleich Dal er e am Rl und fü is ur boch g: Irbnet wenn Ein Liede Tage Geſa eied 1 fojäl Land rige In eir heiten zug e zum R nicht e Beteil! einen aufwei Die der Fe einzuz haben. war weil einem Männ Wal dh Heidel Rhein, durchn den. 2 ſchen ſich„ Marce reicher ten T muſtka mittel! Jubel! Voller wird. Bunde ſtanz allen getrag Nun melter voll a. Pauſe Aus rä geſang ſchließ dringe zu ſor chen a günſti auf ih 4 — 2 Nummer 411 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 7. September 1934 Mannheim, den 7. September. Der Ernſt oͤes Lebens Mit den Anzeigen, die die Rückkehr der Aerzte bekanntgeben, und den friſchgefalteten Zahnarzt⸗ rechnungen kehrt der Ernſt des Lebens wieder. Die Ferien⸗Fröhlichkeit muß überwunden werden; ach, es geht ſchneller, als man gedacht. Die Taler rollten hinaus in die weite Welt, in den Sand der Nordſee, in das Geröll der bayriſchen Berge. Mancher Gro⸗ ſchen hätte geſpart werden können, manches Trink⸗ geld hätte, weniger großzügig abgerundet, auch ſeinen Dienſt getan, und daheim hat der Hund die Katze gebiſſen, gingen zwei Fenſterſcheiben entzwei und ber Briefkaſten ſteckt voller Rechnungen. Ein Zahn zuckt, ein altes Rheuma zieht, und es ſoll gute Aus⸗ icht beſtehen, daß wir ein neues Dienſtmädchen kriegen, weil die Gardinen ſo ſchlecht aufgehangen waren. Was in aller Welt gehen uns die Gardinen an, die wir nicht ſehen, meint ein Mann; aber die Wege der Frau ſind wunderbar, ſie hat Grundſätze, und der größte davon heißt: Was ſollen bloß die Leute ſagen. Außerdem war die Türklinke nicht ge⸗ hutzt. Wir ſind jetzt ſchon zwei Tage daheim, aber die Türklinke wird nicht vergeſſen, und Anna ſchleicht leils wütend, teils ſchuldbewußt durch die Räume. Das ſeltſame iſt, daß eine Erkältung im An⸗ marſch zu ſein ſcheint. Mitten im Sommer, nachdem man ſich die Erholung mit Kind und Kegel eine Stange Gold hat koſten laſſen. Woher das nun kom⸗ en mag, womit hat man das verdient! Da kehren die Aerzte zurück, und es ſteht in der Zeitung, und ſchon iſt man— Hazziehl Verzeihungl— leicht an⸗ gekränkelt. i 5 Und dann die Schande und der Spott, die mit ſo ener Sommererkältung gegeben ſind. Waren ſie ſchon mal mitten im Sommer in der Verfaſſung, rote Augen, dicker Kopf, triefende Naſe, gebeugte Geſamthaltung? Nichts wie dumme Witze an allen Ecken und En⸗ den, man traut ſich nicht mehr über die Planken, sondern flieht ſtill durch die Bismarckſtraße.„Was, deine Frau iſt wieder weg, du haſt es aber gut!“— War's ſchön geſtern?“—„Wo haſt du denn die schönen roten Augen her?“ Mache keiner den Ver⸗ ſuch, ſich zu rechtfertigen und den Tatbeſtand ſpre⸗ chen zu laſſen. Das iſt nur Waſſer auf die Mühle der Witzbolde. Sie gehen weiter, ſie entwickeln ſich, ihre faulen Andeutungen werden dicker und dicker. Ach der Arme, er hat geſtern im Schloßgarten keine Reiſedecke mitgenommen.“—„Biſt du nun wieder leichtſtnnig geweſen und haſt die dünnen Schuhe bei em Schneewetter angezogen? Längſt erwachſen und acht immer noch ſolche Geſchichten. Ich ſchicke dir gleich meinen Pelzmantel herüber!“ Das iſt es, was man den Ernſt des Lebens nennt. er einzige Menſch in dieſer Stadt am Neckar und am Rheine, der mir Gerechtigkeit widerfahren läßt und für meinen bedauernswerten Zuſtand Verſtänd⸗ gis und Rezepte hat, iſt der Onkel Doktor. Es iſt loch gut, daß er da iſt. Ein wackerer Mann, er ver⸗ *. ürbnet auch öfter Rotwein oder heißen Grog. Und wenn man ſchon doch verdächtigt wird. Dr. Hr. Drei Sängerjubiläen Eine eindrucksvolle Huldigung iſt dem deutſchen Liede am Sonntag, 7. Oktober zugedacht. An dieſem Tage begehen der Mannheimer Männer⸗ Geſangverein e. V. das 75 jährige und der Liederkranz“ Mannheim⸗ Waldhof das jährige Beſtehen. Der Tonſchöpfer Emil Landhäußer blickt gleichzeitig auf eine 30jäh⸗ lige Tätigkeit als Chormeiſter zurück. In einer Preſſebeſprechung wurden folgende Einzel⸗ heiten mitgeteilt: Der Feſttag wird mit einem Feſt⸗ zug eingeleitet, der ſich um 2 Uhr durch die Stadt zum Roſengarten bewegt. Die Wegrichtung iſt noch licht endgültig feſtgelegt. Da bis jetzt ſchon die Beteiligung von 20 hieſigen und auswärtigen Ver⸗ einen vorliegt, wird der Feſtzug eine ſtattliche Länge aufweiſen. Die Fahnenabordnungen nehmen im Vorgarten ber Feſthalle Aufſtellung, um in den Nibelungenſaal einzuziehen, wenn die Feſtgäſte Platz genommen haben. Um 3 Uhr beginnt das Feſtkonzert. Es war nicht leicht. eine Vortragsfolge aufzuſtellen, weil ſechs Vereine in Stärke von 500 Sängern zu einem Chorkörper vereinigt werden: Mannheimer Männer⸗Geſangverein,„Liederkranz“ Mannheim⸗ Waldhof, Sängerbund Seckenheim,„Freundſchaft“ Heidelberg⸗Handſchuhsheim, Männergeſangverein Rheingönheim und„Sängereinheit“ Altrip, die durchweg von Herrn Landhäußer geleitet wer⸗ den. Das Konzert gliedert ſich in einen vaterländi⸗ ſchen und einen pfälziſchen Teil. Der erſte betitelt ſich„Deutſchland, mein Vaterland“, der zweite „Frohe Pfalz, meine Heimat“. Der erſte Teil, der fünf Chöre bringt, wird durch Darbietungen des Mareelle Bächtold⸗ und Liederkranz⸗Quartetts be⸗ keichert. Eine kurze Ueberleitung führt zum zwei⸗ ten Teil, der durchweg aus Tonſchöpfungen Land⸗ läußers mit Texten von Hanns Glückſtein beſteht. Der Schlußchor„Fröhlich Pfalz, Gott erhalts“ wird unter Begleitung der SS⸗Kapelle geſungen. An das Konzert, das nach dieſen Andeutungen muſtkaliſch hochbewertet werden kann, ſchließt ſich un⸗ mittelbar der Feſtakt, der mit dem von beiden Jubelvereinen geſungenen Chor„Glaube“ von Karl Vollerthun, Text von Maria Holzapfel, eingeleitet wird. Die Feſtanſprache wird vorausſichtlich der neue Bundesführer halten, der am 23. September in Kon⸗ tanz gewählt wird. Den Abſchluß bildet der- von blen Sängern, alſo auch von den Gaſtvereinen, vor⸗ getragene Chor„Deutſchland dir mein Vaterland“. Nun folgt ein Ehrenſingen ſämtlicher verſam⸗ melten Vereine. Jeder Verein erhält eine geſchmack⸗ boll ausgeführte bronzene Erinnerungsmedaille. Die Pauſe, die ſich an den Feſtakt anſchließt, wird zum Aus räumen des Saales benützt nud mit kleineren geſanglichen Darbietungen ausgefüllt. Ein Ball be⸗ ſchließt den Feſttag. Wir möchten heute ſchon den dringenden Ruf an alle Sangesfreunde richten, dafür zu ſorgen, daß der Nibelungenſaal kein leeres Plätz⸗ chen aufweiſt, damit die auswärtigen Vereine nur günſtige Eindrücke gewinnen und die Jubelvereine auf ihre Koſten kommen. Sch. 44* findet Neue Maunheimer Zeitung Beichenumbauten im Hauptbahnhof Vorübergehende Abfertigungsveränderung im Mannheimer Bahnverkehr Die Ausführung von Weichenumbauten im Weſt⸗ bezirk des Mannheimer Hauptbahnhofs zwiſchen dem Bahnhofsgebäude und der Rheinbrücke macht es er⸗ forderlich, größere Verſchiebungen bei der Abfer⸗ tigung der Perſonenzüge eintreten zu laſſen. Vom kommenden Montag ab werden vorausſichtlich auf die Dauer von vier bis fünf Wochen faſt ſämt⸗ liche Züge auf anderen Bahnſteigen als bisher einfahren und auslaufen, ſo daß die Reiſenden, die gewohnt ſind, zu beſtimmten Zügen auf einen beſtimmten Bahnſteig zu gehen, ſchon aufpaſſen müſſen, daß ſie nicht auf einem Bahnſteig ſtehen, während ihnen auf einem anderen Bahnſteig der Zug vor der Naſe wegfährt. Damit ſolche Dinge nicht vorkom⸗ men, haben die Bahnbeamten die erforderlichen An⸗ weiſungen erhalten: die Beamten an der Sperre werden deutlich den entſpre⸗ chenden Bahnſteig nennen und dann ſollen die Auskunftsbeamten auf den einzelnen Bahnſteigen auf die doppelte Anzahl erhöht wer⸗ den, um richtig den„Dienſt am Kunden“ ausüben zu können. Die neue Fahrordnung, die aber keine zeitliche Verſchiebung der einzelnen Züge bringt, tritt am Montag vormittag in Kraft. Der Schnellzug D 111 von Köln nach Würzburg wird, von Ludwigshafen kommend, um.20 Uhr noch auf dem bisher feſtgelegten Bahnſteig einlaufen und auch der Eilzug.22 Uhr nach Heidelberg verläßt Mannheim noch nach der jetzt gültigen Fahrord⸗ nung. Dann tritt ſelbſttätig der neue Plan ein, der in den vergangenen Wochen aufgeſtellt wurde. Eine leichte Arbeit war das nicht, ſämtliche Züge auf an⸗ dere Gleiſe zu leiten, ohne die Fahrzeiten zu ver⸗ ändern. Um.30 Uhr wird dann an der Bauſtelle die Arbeit aufgenommen. Eine Verlegung der Züge auf andere Bahnſteige war deshalb erforderlich, weil die Weichen bau⸗ ten an den Gleiſen ausgeführt werden, die von den Bahnſteigen 1, 2 und 3 nach der Rheinbrücke führen. Die bisher auf den als Kopfbahnſteige geltenden Bahnſteigen 4 und 5 verkehrenden Züge müſſen nun auf die erſten drei Bahnſteige geleitet werden, da hier an der Weſtausfahrt die Streck blockiert und eine Weiterfahrt unmöglich iſt. Lediglich auf den beiden hinteren Bahnſteigen können die Züge von und nach Ludwigshafen durchlaufen. Der Umbau der Weichen erfolgt im Zuge der Erneuerung und Verbeſſerung des Schienen⸗ netzes der Deutſchen Reichsbahn. Die alten, zum Ausbau beſtimmten Weichen wieſen durchweg eine ſcharfe Krümmung auf, was zur Folge hatte, daß die raſchfahrenden Züge eine ziemliche Er⸗ ſchütterung erfuhren und ſtark ſchaukelten, wenn es über die Weichen ging. Die jetzt zum Einbau ge⸗ langenden Weichen ſind ſogenannte„Reichs bahn⸗ weichen“, alſo neue Normalweichen mit langge⸗ zogenen und langen Schienen, die einen ruhigen Lauf der Züge gewährleiſten. Daß durch die neuen Weichen auch die Sicherheit erhöht wird, ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt. Der ganze Umbauplan iſt bis in alle Einzelheiten feſtgelegt, ſo daß man, falls nichts Unvorhergeſehenes dazwiſchen kommt, mit In⸗ krafttreten des neuen Winterfahrplan die Züge wieder nach der gewöhnlichen Fahrordnung verkehren laſſen kann. i. Der ſtaatspolitiſche Jugendtag Die Durchführungsbeſtimmungen des Anterrichsminiſteriums Wie früher ſchon bekannt gegeben worden iſt, im geſamten Reichsgebiet der Staats⸗ fugendtag vom erſten Samstag nach den Som⸗ merferien an laufend, zunächſt für das Jung volk, ſtatt. Da in der nächſten Woche in den meiſten Schu⸗ len Badens die großen Ferien zu Ende gehen, ſo hat ſoeben das Bad. Unterrichtsminiſteriumd die notwen⸗ digen Anordnungen für die Durchführung des Staatsjugendtages bei den verſchiedenen Lehranſtal⸗ ten erlaſſen. Voi den Volksschulen Für die Volksſchulen iſt beſtimmt worden, daß der. Samstag für alle Schüler des vierten bis achten Schuljahres, die dem Jungvolk und den Jungmädel angehören, ſchulfrei iſt. Dieſe Schüler und Schülerinnen ſtehen an dieſem Tage der Hitlerjugendbewegung zur Verfügung. Die bisheri⸗ gen Wandertage fallen für dieſe Schuljahre bis auf vier weg. Die reſtlichen vier Wandertage ſind klaſſen⸗ weiſe am Samstag ſo durchzuführen, daß ſich an ihnen alle Augehörigen der Schule zu beteiligen haben. Dieſe Wandertage werden gemeinſam mit den höheren Schulen durchgeführt. Der aufgaben⸗ freie Spiel⸗ und Sportnachmittag, wo ein ſolcher bis⸗ her eingerichtet war, fällt für die dem deutſchen Jungvolk und den Jungmädeln angehörenden Schüler und Schülerinnen des vierten bis achten Schuljahres weg. Für die übrigen Schüler und Schülerinnen dieſer Schulfahre wird er auf den Samstagnachmit⸗ tag verlegt. Die Beanſpruchung des Jungvolks und der Jungmädel am Staatsjugendtag darf im Sommer die Zeit von—19 Uhr, im Winter die Zeit von—18 Uhr nicht überſchreiten. An den Heimabenden(Mittwoch), die der Hitler⸗ jugendbewegung zur Verfügung ſtehen, dürfen Jungvolk und Jungmädel im Sommer nicht über 20.30 Uhr, im Winter nicht über 19.30 Uhr, die Hitlerjugend nicht über 21 Uhr beanſprucht werden. In Gemeinden mit zweiklaſſigen Schu⸗ len, an welchen der Lehrer gleichzeitig Jungvolk⸗ führer iſt, hat er für das erſte bis dritte Schuljahr den Unterricht durchzuführen und darüber hinaus auch alle diejenigen Schüler des vierten bis achten Schuljahres zu unterrichten, für welche der Staats⸗ jugendtag nicht gilt. In Gemeinden, in welchen dem Jungvolk oder den Jungmädeln keine Führer zur Verfügung ſtehen, hat das örtliche Schulamt dafür zu ſorgen, daß auch dieſe Angehörigen der HJ bis auf weiteres an dem oroͤnungsgemäßen Unterricht teilzu⸗ nehmen haben. In ſolchen Fällen betreut dem⸗ nach die Lehrerſchaft am Staatsjugendtag die ganze Schuljugend. Für die Schüler des erſten bis dritten Schuljahres findet am Samstag der übliche ſtundenplanmäßige Unterricht ſtatt. Die Werktage vom Montag bis ein⸗ ſchließlich Freitag ſtehen der Schule für ihre Arbeit in den Klaſſen des vierten bis achten Schuljahres uneingeſchränkt zur Verfügung. Der Unterricht iſt in allen Schulen ſo durchzuführen, daß für den Lehrer die geſetzlich vorgeſchriebene Pflichtſtundenzahl von 32 nicht überſchritten wird. Auch bei den Landvolkſchulen ſoll der freie Mitt⸗ woch nachmittag tunlichſt erhalten wer⸗ den. Unter Beachtung dieſer Geſichtspunkte iſt der planmäßige Unterricht, der bisher am Samstag für das vierte bis achte Schuljahr ſtattgefunden hat, auf die übrigen Werktage zu verlegen. Zur Einfügung der bisherigen Samstagsſtunden in den Stundenplan wird die Einführung von Kurzſtunden von 45 Mi⸗ nuten an zwei Tagen der Woche für das vierte bis achte Schuljahr zugelaſſen. Die Schüler und Schülerinnen des 4. und 8. Schuljahres, die nicht der Hitlerbewegung angehören, haben am Samstag pflicht⸗ mäßigen Unterricht. Wenn notwendig, ſind die Klaſſen zuſammenzulegen. Bei den Höheren Lehranſtalten Für die Höheren Lehranſtalten wurde beſtimmt, daß der Samstag für alle Schüler und Schülerinnen der Klaſſen Sexta bis Untertertia, die dem Jung⸗ volk und den Jungmädeln angehören, ſchulfrei iſt. Die bisherigen Wandertage fallen für die Klaſ⸗ ſen Sexta bis Untertertia bis auf vier weg. Die Durchführung der reſtlichen vier Wandertage iſt ähn⸗ lich wie bei den Volksſchulen. Der aufgabenfreie Spiel⸗ und Sportnachmit⸗ tag fällt für die dem Jungvolk und den Jungmädeln Angehörigen der genannten Klaſſen weg. Für die übrigen Schüer und Schülerinnen der Klaſ⸗ ſen Sexta bis Untertertia wird er auf den Sams⸗ tag nachmittag verlegt. Die Schüler und Schü⸗ lerinnen der Klaſſen von Obertertia aufwärts, die Führer und Führerinnen im Jungvolk und bei den Jungmädeln ſind, werden für dieſen Zweck vom Schulbeſuch am Samstag befreit. Die Beanſpruchung des Jungvolk und der Jungmädel am Staatsjugendtag und an den Heimabenden(Mitt⸗ woch) umfaßt die gleiche Zeit wie bei den Anordnun⸗ gen für die Volksſchule. Die fünf Stunden, die am Samstag für die Klaſſen Sexta bis Untertertia wegfallen, werden teils durch Einführung von Kurz⸗ ſtunden eingeholt, teils auf nachmittags ver⸗ legt, teils geſtrichen. Für dieſe Kurzſtunden(durchſchnittlich 45 Minu⸗ ten), für den Nachmittagsunterricht und für die Verminderung der Stund nzahlen hat das Miniſterium beſondere Anoronüungen erlaſſen. Die nicht der Hitlerjugendbewegung angehöri⸗ gen Schüler und Schülerinnen der Klaſſen VI bis III haben am Samstag pflichtmäßigen Un⸗ terricht. Der Unterricht findet am Samstag in für dieſen Tag neu zu bildenden Klaſſen üblicher Stärke ſtatt. Er ſoll vormittags in den erſten beiden Stunden den Schülern und Schülerinnen das na⸗ tiomalſozialiſtiſche Gedankengut nahe⸗ bringen. Die übrigen Stunden am Samstag vor⸗ mittag können auch mit Werku nterricht, Ein⸗ führung in das Schachſpiel, Leibesübungen, Muſik, naturkundlichen Wanderungen uſw. ausgefüllt wer⸗ den. Rückſicht darauf, daß der Spiel⸗ und Sportnach⸗ mittag für die nicht der HJ angehörigen Schüler und Schülerinnen der genannten Klaſſen auf den Samstagnachmittag verlegt wird, kann erforder⸗ lichenfalls für dieſe Schüler der Unterricht am Samstag um 12 Uhr geſchloſſen werden. Nichtariſche und ausländiſche Schüler und Schülerinnen können auf ihren Wunſch von den beiden Stunsen nationalpolitiſchen Unter⸗ richts befreit werden. Weil die Führer und Führerinnen im Jungvolk und bei den Jungmädeln vom Schulbeſuch am Samstag befreit werden, iſt in den in Frage kommenden Klaſſen von Obertertia aufwärts nach Möglichkeit ſolcher Unterricht laber nicht Religionsunterricht) auf den Samstag zu verlegen, der für die Verſetzung bw. Prüfung nicht von entſcheidender Bedeutung iſt. Die Schüler und Schülerinnen der Höheren Handelslehranſtalten, die Führer und Führerinnen im Jungvolk und bei den Jungmädels ſind, werden für dieſen Zweck vom Schulbeſuch am Samstag befreit. ſſ Frontkämpferkreuz und Elternkreuz Bezüglich der Verleihung des Ehrenkreuzes des Weltkrieges beſtehen noch mancherlei Zweifelsfra⸗ gen, die vom Reichsminiſterium des Innern durch Erläuterungen geklärt werden. So wird z. B. feſt⸗ geſtellt, daß ein Vater, der Frontkämpfer geweſen iſt und zwei Söhne im Weltkrieg verloren hat, nach ſeiner freien Wahl entweder das Frontkämpfer⸗ kreuz oder das Elternkreuz, aber nur eins von beiden, beantragen kann. Entſcheidet er ſich für das Frontkämpferkreuz, ſo hat es die Folge, daß es nach ſeinem Tode zwar ſeinen Angehörigen verbleibt, von ihnen aber nicht getragen werden darf. Will er nach ſeinem Tode ſeiner Frau die Möglichkeit zum Tra⸗ gen des Ehrenkreuzes verſchaffen, ſo muß er das Elternkreuz beantragen. Die Mutter der gefallenen Söhne hat, ſolange der Vater lebt, kein eigenes An⸗ tragsrecht. Sie kann alſo neben dem Frontkämpfer⸗ kreuz ihres Mannes das Elternkreuz nicht erhalten, es ſei denn, daß ihr Mann vor Ablauf der Antrags⸗ friſt, d. i. vor dem 31. März 1935, verſtirbt, und ſie damit berechtigt wird, ſelbſtändig den Antrag auf Verleihung des Ehvenkreuzes zu ſtellen. Verwallungsbericht der Straßenbahn Die Mannheimer Städt. Straßenbahn eben ihren Verwaltungsbericht für das( jahr 1933 vor, das vom 1. April 1933 bis März 1934 läuft. Einleitend heißt es darin den allgemeinen wirtſchaftlichen Aufſtieg Rückgang der Fahrtenzahl und damit Einnahmen im abgelaufenen Geſchäftsjah deutend geringer als im Vorjahre. Währer Vorjahre die Fahrtenzahl um 19,92 v. H. und die Einnahmen um 24, 64 v. H. geſunken waren, beträgt die Senkung im Berichtsjahr nur noch 7,09 v. H. bezw. 9,69 v. H. Es iſt zu hoffen, daß das begonnene Geſchäftsjahr endlich einen Stillſtand der ab⸗ wärtsgleitenden Bewegung und auch ein Wiederauf⸗ ſteigen der Ergebniſſe bringen wird. Bei den beweg⸗ lichen Ausgaben waltete wieder größte Sparſam⸗ keit. Die feſtſtehenden Ausgaben bilden aber immer noch einen ſo hohen Anteil an den Geſamtausgaben, daß Erſparniſſe an den beweglichen Ausgaben nur wenig ins Gewicht fallen. Es ergab ſich ein Fehl⸗ betrag von 1916 383 Mk., der von der Stadtkaſſe gedeckt wurde. In dieſem Betrag ſind 485 600 Mk. enthalten, die infolge früherer Notverordnungen an Gehältern und Löhnen in Abzug kamen und an den ſtädtiſchen Wohlfahrtsetat abzuführen ſind. Die be⸗ triebs⸗ und wirtſchaftsſtatutiſchen Ausgaben verdie⸗ nen Beachtung. Mannheim hatte im Betriebsjahr 1933 mit Vororten 276 185 Einwohner(1932 waren es 275 135). An Fahrgäſten wurden gezählt 8 ſamt im Jahre 1933 rund 7 v. H. weniger als 1932 nämlich 22 427 901. Die Bahnlänge einſchließlich d in Gemeinſchaftsbetrieb befahrenen Strecker Oberrheiniſchen Eiſenbahn AG beträgt 51,434 Km., was eine Zunahme von 0,12 v. H. bedeutet. Der 6⸗ bezw. 12⸗Minutenbetrieb wurde beibehalten, die Ar⸗ beitszeit des Fahrperſonals 8 Stunden 15 betrug 8 Minuten täglich. Linie 5 wurde ab 21. 4. 33 werktags über das Elektrizitätswerk hinaus zur Inſelſtraße und in der Hauptverkehrszeit bis zur Kammer⸗ ſchleuſe geführt. Sonſt ergaben ſich keine Aenderun⸗ gen von Belang. Am 1. März 1934 wurde eine neue Tarifſtufe zu 10 Pfg. für 2 Teilſtrecken eingeführt? das Fahrſcheinheft(6 Scheine) für 2 Teilſtrecken zu 90 Pfg. fiel weg. Sonſtige während des Jahres eingetretene Tarifveränderungen ſind unweſentlich. Die Zahl der Beamten, Angeſtellten uſw. iſt um 11,61 v. H. vermindert worden von 1456 auf 1287 Perſonen. Segler auf Neckar und Rhein Nicht nur in den Kreiſen der Sportler wird die Segel⸗Regatta lebhaftem Intereſſe begegnen, die am kommenden Sonntag auf Neckar, Rhein und Altrhein zum Austrag gelangt, denn der in Mann⸗ heim verhältnismäßig noch junge Segelſport hat auch in den Reihen der Nichtſportler eine Reihe von Freunden gewonnen, die ſich immer wieder an dem herrlichen Bild erfreuen, das eine ſolche Regatta zu bieten vermag. Um den Zuſchauern alle Einzelhei⸗ ten der Regatta zeigen zu können, wird bei der erſten Wettfahrt ein Begleitboot den Seglern folgen, während an den beiden weiteren Wettfahrten die nötigen Erläuterungen von einem feſten Standplatz aus gegeben werden. Die erſte Wettfahrt wird am Samstag um 14.30 Uhr bei der Bootsverleihanſtalt Albeißer oberhalb der Friedrichsbrücke geſtartet und führt über 15 Ki⸗ lometer neckar⸗ und rheinabwärts bis zur Einmün⸗ dung des Lampertheimer Altrheins in den Rhein. Die zweite Wettfahrt findet am Sonntagvormittag im Altrhein längs der Sandhoferſtraße zwiſchen Diffenébrücke und Zellſtoffabrik ſtatt. Geſegelt wird hier ein dreimal abzufahrender Dreieckkurs von ins⸗ geſamt zehn Kilometer. Start und Ziel be⸗ finden ſich an der Baſtion neben der Diffenéhrücke, von wo aus auch die Wettfahrt verfolgt werden kann. Die dritte Wettfahrt erfolgt dann am Sonntagnach⸗ mittag um 14.30 Uhr. Zweifellos wird es in ſportlicher Beziehung über⸗ aus ſchöne Bilder zu ſehen geben, denn die Mann⸗ heimer Segler beteiligen ſich reſtlos an der Herbſt⸗ Regatte, die zugleich für den Segelſport wer⸗ ben ſoll, und dann ſind von auswärts zahlreiche Boote gemeldet, ſo daß mindeſtens 25 bis 30 Boote am Start erſcheinen werden. Die Boote werden in ſechs Klaſſen auf die Fahrt geſchickt. Insgeſamt fin⸗ den bei den drei Wettfahrten 18 Rennen ſtatt. ae Die vierte Tagung des Schwurgerichts beginnt am Montag, den 10. September, vormittags 9 Uhr, und umfaßt nur drei Fälle: 1. In Sachen Eliſa⸗ beth Greiß aus Unterhof, Gottlieb Greiß aus Nürtin⸗ gen wegen Meineids.(Vorſitzender Landgerichts⸗ direktor von Hofer, Vertreter der Anklage Ober⸗ ſtaatsanwalt Dr. Bammesberger.) 2. Fall: Peter Weber aus Heidelberg⸗Rohrbach wegen gewerbs⸗ mäßiger Abtreibung.(Vorſitzender Landgerichtsrat Dr. Seitz, 1. Staatsanwalt Dr. Winder.) 3. Fall: Ot⸗ tilie Queck aus Neufang wegen Meineids.(Vorſitzen⸗ der Landgerichtsrat Dr. Seitz, 1. Staatsanwalt Dr. Rudmann.) An den drei Tagen findet je eine Ver⸗ handlung ſtatt. * Die„Arbeitsgemeinſchaft abſtinenter Vereine Mannheim“, hatte geplant, am nächſten Sonntag im Käfertaler Wald ein Familienfeſt mit Süßmoſtaus⸗ ſchank und allerlei Unterhaltungen zu veranſtalten. Mit Rückſicht auf die zahlreichen Niederſchläge der letzten Tage, die das Erdreich im Wald aufgeweicht haben, muß das Waldfeſt ausgeſetzt werden. Die Arbeitsgemeinſchaft abſtinenter Vereine Mannheim wird im Spätherbſt eine Veranſtaltung mit zwei her⸗ vorragenden Rednern abhalten. A. K. e Eine„Gemeinſchaftsmarke“ bei Doſenmilch führt die Wirtſchaftliche Vereinigung der Dauermilch⸗ erzeuger ein. Sie hat nach Nö Z eine Anordnung erlaſſen, wonach mit Wirkung vom 20. Auguſt bei jeder Auslieferung der Erzeugniſſe„Glücksklee“, „Ideal“,„Libby“ und„Trift“ 20 v. H.„Gemein⸗ ſchaftsmarke“ mitzuliefern ſind. Die„Gemeinſchafts⸗ marke“ iſt die gemeinſame Marke aller in der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung zuſammengeſchloſſenen Be⸗ triebe, die Doſenmilch herſtellen, und tritt an die Stelle der bisher üblichen Privatmarken, von denen zeitweiſe über 800 auf dem Markte waren. Neben der„Gemeinſchaftsmarke“ bleiben ſelbſtverſtändlich auch weiterhin noch die Fabrikmarken, insgeſamt 15, beſtehen. nad u. H AHAUS eck nen Stief in Se Af z id, 800 breſs e Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe Dahlien! Dahlien! Wie in jedem Jahre, ſo findet auch in dieſem wieder auf der Blumenau eine Dah⸗ usſtellung ſtatt, die die ganze Farben⸗ eſer herrlichen Blumen zeigt. Bei der dies⸗ ſtellung findet man aber nur die Neu⸗ in den letzten drei Jahren herange⸗ rden ſind und ihre Eignung bewieſen ha⸗ Bei den fünfzig verſchiedenen Dah⸗ „die von ſchönem Grün umgeben in langer Reihe und ſehr gefälliger Aufmachung aufgeſtellt worden ſind, handelt es ſich um Sorten, bei denen l„der Wuchs und die Form feſtſteht und änderung mehr erfährt. Die Taufe der ten hat zwar noch nicht ſtattgefunden, doch 8 bei erſter Gelegenheit nachgeholt werden. in es entſpricht nicht den Gepflogenheiten, na⸗ loſe Dahlien zu haben. Wer einen Blick auf die Stellung wirft, wird überraſcht ſein von igfaltigkeit der Farben und von der Viel⸗ gkeit der Blüten. Bunt durcheinander ſtehen die Edel⸗Dahlien mit ihren eingerollten Blät⸗ tern, die Hybriden⸗ Dahlien mit ihren etwas breiteren Blättern und die Seeroſen⸗Dah⸗ lien, deren Blüten ſtarke Aehnlichkeit mit denen i seeroſe haben. Die reinen Farben vom tief⸗ Rot bis zum hellſten Weiß und die vielen da⸗ zwiſchenliegenden Farbſchattierungen ſind gar nicht alle aufzuzä Sie bilden zuſammen ein Farben⸗ zuzählen. bild von berauſchender Schönheit. Sonderſchau der Dahlien gur eine Er⸗ gänzung bildet, dürfte bekannt ſein. Denn in viel⸗ hundert Stücken blühen dieſe Blumen auf den weiten Feldern der Blumenau, die ſich gegenwärtig in einer wundervollen Farbenpracht befindet. Fahrläſſige Tötung Wie wir bereits berichteten, wurde am 4. Sep⸗ tember, morgens ½5 Uhr, unweit der Friedrichs⸗ brücke ein Arbeiter, der die Straßenbahnſchienen reinigte, bei der Weiche der Linie 1 von einem Kraftwagen angefahren und bis zur Verkehrsinſel mitgeſchleppt. Er iſt im Krankenhaus ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen erlegen. Inzwiſchen iſt der Füh⸗ rer des Kraftwagens, ein 33 Jahre alter Vertreter Ludwigshafen, ermittelt, feſtgenommen und in Bezirksgefängnis eingeliefert worden. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen war er be⸗ trunken. Wer kennt den rückſichtsloſen Kraftradfahrer? Am 10. Auguſt, gegen 11% Uhr nachts, hat ein bis jetzt noch unbekannter Kraftradfahrer einen Rad⸗ fahrer auf der Sandhoferſtraße von hinten ange⸗ fahren. Der Radfahrer ſtürzte und zog ſich außer einer Rißwunde am Kopf, eine Gehirnerſchütterung zu. Der Kraftradfahrer fuhr in Richtung Luzenberg davon, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. Der flüchtige Kraftfahrer verlor beim Zuſammenſtoß mit dem Radfahrer ſeine Kopfbedeckung, eine blaue Marinemütze mit Sturmriemen aus doppelter blauer Kördel. Vorne oben an der Mütze befindet ſich das Hakenkreuzabzeichen der Arbeitsfront, umgeben von ein gezackten Kreis aus Meſſing. Ferner ließ der Kraftfahrer eine Fußluftpumpe M. E. W. mit ſchwarzer Stahlblechhülſe am Tatort zurück. Das Motorrad dürfte eine D. K..⸗Maſchine 200 cem. ſein. Perſonen, die Angaben über den Täter machen können, werden gebeten, dies bei der nächſten Poli⸗ zeiwache oder bei der Kriminalpolizei, L 6, 1, zu tun. 4175 Aus Polizeibericht vom 6. September Selbſttötung. Am 5. September hat ſich in der Neckarſtadt eine 30 Jahre alte Ehefrau in ihrer Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. Der Grund zur Tat dürfte Schwermut geweſen ſein. Tödlicher Unfall. Am 5. September fuhr ein 19 Jahre alter Elektriker aus Ludwigshafen mit ſei⸗ nem Fahrrad durch die Waloͤhofſtraße, Richtung Waldhof. Plötzlich wollte er vor einer in voller Fahrt befindlichen Straßenbahn die Straße über⸗ queren. Er wurde von dem Straßenbahnwagen er⸗ faßt und vom Rad geſchleudert. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß der Tod alsbald eintrat. Ge⸗ richtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Entwendet wurden am 31. Auguſt in einem Hauſe in D 2 ein zweireihiger hellgrauer Herrenman⸗ tel mit dunkelkariertem Futter, ſowie ein heller beigefarbiger Damenmantel mit hellem Seidenfut⸗ Er. ue Ein weiterer Sonderzug nach Nürnberg ver⸗ ließ heute früh um 10.55 Uhr den Mannheimer Hauptbahnhof und entführte die nicht uniformierten Parteigenoſſen und die weiblichen Teilnehmer am Reichsparteitag. Insgeſamt ſtiegen dem aus 19 Wa⸗ gen beſtehenden Sonderzug in Mannheim 776 Volks⸗ genoſſen zu, zu denen ſich unterwegs noch weitere Fahrgäſte geſellen werden, ſo daß er mit annähernd 1100 Parteitagbeſuchern in Nürnberg eintreffen wird. Unter den Fahrtteilnehmern⸗ herrſchte eine erwartungsvolle Stimmung, die ſich in kräftigen Heilrufen äußerte, als der Zug aus der Halle rollte. Auf dem Bahnſteig und auf dem Lindenhofſteg hatte ſich eine große Menſchenmenge eingefunden, die nicht eher wich, bis der Zug außer Sicht gekommen war. Im Laufe des Vormittags kamen noch zwei weitere Sonderzüge aus der Pfalz durch den Mannheimer Hauptbahnhof, die ebenfalls als Ziel Nürnberg hat⸗ ten. Insgeſamt kommen durch Mannheim 13 Par⸗ teitag⸗Sonderzüge, die auch auf der Rückfahrt wieder den Mannheimer Bahnhof berühren werden. i Sonntagsfahrkarten zum Regimentstag der Reſ. 111er in Donaueſchingen gibt die Reichsbahn auf allen badiſchen Bahnhöfen und auf den Bahn⸗ höfen Haigerloch, Biſingen und Hechingen mit ver⸗ längerter Geltungsdauer heraus. Sie berechtigen zur Abfahrt nach Donaueſchingen von Freitag Nacht 24 Uhr an und zur Rückfahrt von Donaueſchingen bis Montag Nacht 24 Uhr. * 370 italieniſche Kinder kamen heute früh mit einem Sonderzug durch den Mannheimer Haupt⸗ bahnhof, um nach kurzem Aufenthalt die Reiſe nach Köln fortzuſetzen. Die Eltern der Kinder ſind Ita⸗ liener, die im Rheinland anſäſſig ſind und die ihre Kinder während der Ferien nach Italien geſchickt hatten. Da nun die Schule wieder anfängt, mußten ſie wieder nach Deutſchland zurückkehren. Wenn die 4 Feritag, 7. September 1984 — DER DAMON EUROPAS „Es iſt gut,“ ſagt er dann,„wenn wir uns über das Warum der Beſeitigung des Herrn Caillaux nicht zu unterhalten brauchen. Aber das Wie bleibt zu erörtern. Offen geſtanden, finde ich, verehrter Herr Calmette, daß Ihre Angriffe der letzten Ener⸗ gie und Durchſchlagskraft entbehren. Sie drohen und drohen mit Enthüllungen, aber der entſchei⸗ dende Schlag bleibt aus.“ Calmette lehnt ſich behaglich in ſeinen Seſſel zu⸗ rück.„Bei allem Reſpekt vor Ihrer Kenntnis der Preſſe, Herr Botſchafter, glaube ich, daß Sie die Si⸗ tuation doch verkennen. Meine Attacken treffen durchaus ins Schwarze, und ich weiß aus ſicherer Quelle, daß Herr Caillaux im Miniſterrat oft der⸗ art abgeſpannt und erledigt iſt, daß ſeine Kollegen Mitleid mit ihm empfinden. Seine Demiſſion iſt nur noch eine Frage von Tagen.“ „Sie täuſchen ſich,“ entgegnet Iswolſky ſcharf. „Meine Informationen, die ich für zuverläſſig halte, zeigen mir im Gegenteil, daß Caillaux mit allen Kräften ſich an ſeinen Platz klammert und von ſei⸗ ner Partei darin unterſtützt wird. Das Stärkſte, was Sie bisher gegen ihn vorbrachten, der Rochette⸗ Skandal, verpuffte wirkungslos. Sie werden noch ſchärfere Saiten aufziehen müſſen.“ Der Direktor des„Figaro“ bewegt unbehaglich den Kopf hin und her.„Mein Material iſt erſchöpft,“ ſagt er dann.„Wenn das, was ich bisher getan habe, nicht ausreicht, um Caillaux zu erledigen, dann ſehe ich keinen anderen Weg.“ Iswolſky vermeidet es, ſeinen Beſucher anzu⸗ ſehen. Er poliert ſein Augenglas mit einem ſeidenen Tuche und ſagt, während er ſcheinbar intenſiv dieſer Beſchäftigung ſich hingibt: „Man erzählt mir aber, daß Sie noch andere Pfeile im Köcher haben, Privatbriefe des Herrn Caillaux aus ſeiner erſten Miniſterzeit.“ Dabei hebt der Ruſſe plötzlich den Kopf und ſchaut den Preſſe⸗ mann durchoͤringend an. Calmette erhebt ſich brüsk. a „Reden wir nicht davon, Herr Botſchafter. Ich habe die Briefe, das iſt wahr. Aber es würde mir bei aller perſönlichen Gegnerſchaft doch unſagbar ge⸗ mein und ſchmutzig vorkommen, von einer ſolchen Waffe im politiſchen Kampf Gebrauch zu machen. Mögen dieſe menſchlichen Dokumente als letzte Drohung in meinem Schreibtiſch ruhen— aber ſie veröffentlichen, niemals!“ Iswolſky ſtellt ein Ultimatum Iswolſky hat ſich gleichfalls erhoben. Seine Züge tragen den Ausdruck unverhüllter Brutalität. Er iſt entſchloſſen, den Widerſtrebenden nach ſeinem Willen zu zwingen und er iſt ebenſo entſchloſſen, dabei kein moraliſches Druckmittel unangewandt zu laſſen. Aber er geht methodiſch vor und appelliert zunächſt an das patriotiſche Empfinden Calmettes. „Was wollen Sie mit dieſen übertriebenen Be⸗ denklichkeiten!“ ruft er aus.„Sie wiſſen genau ſo gut wie ich, daß Caillaux ein Schädling iſt, ein Pazi⸗ fiſt. Sie wiſſen, daß er mit den Deutſchen unter einer Decke geſteckt hat. Sein Vertrag mit Kiberlen⸗ Wächter über die Zugänge Kameruns zum Kongo und Ubanga war ein Skandal, aus Feigheit und Unwiſſenheit geboren. Hat ſich der Mann denn nicht überlegt, daß er mit dieſen Abtretungen Deutſchland die Möglichkeit gab, den ganzen Handel in den dor⸗ tigen Gebieten an ſich zu reißen? Wiſſen Sie nicht, daß er dererbittertſte Gegner der Entente cordiale iſt und alles tut, um Rußland zu ſchädigen, ſelbſt wenn im Intereſſe Frankreichs eine Skützung der ruſſiſchen Politik notwendig wäre?“ Calmette wehrt lebhaft ab. gen, Herr Botſchafter. ich, daß Herr Caillaux die ruſſiſchen Finanzwünſche jederzeit bis zum letzten befriedigt hat. Er hat der Erhöhung Ihrer Anleihe von 500 auf 600 Millionen Franken zugeſtimmt, er hat ſogar unſere eigene An⸗ leihe zurückgeſtellt, um dem ruſſiſchen Finanzbedarf „Keine Uebertreibun⸗ Sie wiſſen genau ſo gut wie den Vortritt zu laſſen. Zählt das alles nichts?“ Iswolſky gerät allmählich auch in Aufregung. „Wir reden nicht von Geld, wir reden von Politik“, bemerkt er ſcharf.„Hier handelt es ſich darum, ob dieſer Mann mit den letzten großen Zielen Ihres Landes und meines Landes übereinſtimmt. aber tut er nicht. Im Entſcheidungsfalle wird er das ganze Gewicht ſeiner Perſönlichkeit und ſeines Amtes in die Waagſchale werfen, um den Schritt zu verhindern, der im Intereſſe Ihres Ruhmes und unſerer Großmachtſtellung notwendig iſt.“ „Ich weiß, ich weiß.“ Calmette wehrt mit bei⸗ den Händen ab.„Ich kenne Ihre Aſpirationen auf die Meeerengen und Ihren Haß gegen Oeſterreich. Ich habe gehört, daß wir als Belohnung für die Waffenhilfe Elſaß⸗Lothringen bekommen werden. Aber was ſoll uns das nach einem Kriege, der Frankreich als ein ausgeblutetes und zu Tode er⸗ ſchöpftes Land zurücklaſſen wird? Bilden Sie ſich doch nicht ein, daß Ihr berühmter Weg über Berlin nach Konſtantinopel ein Spaziergang ſein wird. Das wird eine Weltkataſtrophe ohne Beiſpiel.“ „Sie reden wie ein Pazifiſt, Herr Calmette.“ „Ich rede wie ein franzöſiſcher Patriot. Für Frankreich alles, aber niemals unſer Blut für fremde Eroberungswünſche.“ „Und doch war Ihnen ruſſiſches Geld gut genug, um es anzunehmen und meine Politik zu fördern.“ Iswolſky ſchmettert dieſen Satz heraus. Calmette erbleicht. 5 „Was ſoll das?“ fragt er nach einer Pauſe mit erſtickter Stimme.„Was werfen Sie mir da an den Kopf? Was habe ich mit Ihrem Gelde zu tun? Ich bin nicht geſonnen, mich hier von Ihnen beleidigen zu laſſen.“ „Regen Sie ſich nicht auf. Sie werden doch nicht leugnen, daß Sie von Herrn Lenoir 28 000 Franken bekommen haben, damit der„Figaro“ unſere Inter⸗ eſſen vertritt.“ Calmette aufs äußerſte verwirrt, kann nur ſtam⸗ meln:„Das iſt unerhört! Das iſt ein gemeiner bei⸗ ſpielloſer Vertrauensbruch. Ich habe mit Ihnen michts zu ſchaffen. Ich halte mich an Herrn Klotz.“ Iswolſky nickt höhniſch:„Sehr richtig, Herr Fi⸗ nmanzminiſter Klotz iſt von mir ins Vertrauen gezo⸗ gen und hat die Freundlichkeit gehabt, die Ueber⸗ redungsgelder“— hier verſtärkt ſich das höhniſche Lächeln—„den geeigneten Perſönlichkeiten zuzulei⸗ ten. Ich hoffe, Sie ſind im Bilde, Herr Calmette.“ Der Direktor des„Figaro“ wendet ſich mit einer ſchwerfälligen Bewegung zum Gehen.„Und was er⸗ warten Sie von mir, fragt er ſchon bald im Davon⸗ gehen. Meſſerſcharf kommt es zurück:„Daß Sie Herrn Caillaux binnen drei Tagen erledigen.“ „Jo“ ſchrieb einſt an eine Freundin Der„Figaro“ hat eine wechſelvolle Laufbahn hin⸗ ter ſich. Stolz pflegt er die Deviſe Beaumarchais' im Titel zu tragen:„Von den einen gelobt, von den anderen getadelt, der Dummen ſpottend, der Böſen nicht achtend, lach ich ſchnell über alles, aus Furcht, darüber weinen zu müſſen.“ Er war das Blatt der Monarchiſten, wurde dann zum Boulevardblatt, das nur in billiger Senſation machte, bis der geſchickte und rührige Calmette emporkam. Das Das Es war eine Laufbahn, die an Maupaſſants„Bel ami“ erinnerte. Zuerſt einfacher Reporter, der die kleinen politiſchen Skandale und geſellſchaftlichen Senſationen bearbeitete, ſchaffte er ſich ſchnell nach vorn. heiratete die Tochter eines Hauptaktionärs und braucht kräftig ſeine Ellenbogen, um die Leiter des Blattes zu beſeitigen, bis er ſelbſt an der Spitze ſteht. Unter ihm wird der„Figaro“ wieder das Blatt der Ariſtokratie, mit bonapartiſtiſchen Allüren, aber ein getreuer Schildknappe des Präſidenten Poin⸗ carè. Die Kampagne gegen Caillaux hat Calmette ur⸗ ſprünglich aufgenommen, weil der Finanzzminiſter die Einkommenſteuer einführen will. Das gefällt den Sozialiſten, nicht aber den Beſitzenden, und ſo findet der Preſſefeldzug des„Figaro“ ein ſtarkes Echo, zumal er mit größter Rückſichtsloſigkeit durch⸗ geführt wird. Die ſchärfſte Waffe Calmettes iſt die angebliche Beteiligung Caillaux am Rochette⸗Skandal. Er be⸗ hauptet nicht mehr und nicht weniger, als daß Cail⸗ laux dem Schwindelbankier, der unzählige Leute ge⸗ ſchädigt hat, zur Flucht verholfen habe. Er verbf⸗ fentlicht ſogar eine Karikatur, worin er einem Ver⸗ brecher die Aeußerung unterſchiebt:„Ich werde an Caillaux ausgeliefert. Da wird es mir gut gehen, genau wie Rochette.“ Am Tage nach der Unterreöͤung zwiſchen Js⸗ wolſky und Calmette— die Oeffentlichkeit weiß nichts davon— wartet der„Figaro“ mit einer Pikanterie auf, die alles Vorangegangene in den Schatten ſtellt. Er bringt am 13. März 1914 das Fak⸗ ſimile eines Briefes, den Caillaux nach ſeiner Kam⸗ merſitzung an eine Freundin geſchrieben hat: „Ich habe einen großen Erfolg davongetragen. Ich habe die Einkommenſteuer vernichtet, indem ich mir den Anſchein gab, ſie zu verteidigen. Ich habe mir den jubelnden Beifall der Rechten und der Mitte zugezogen und bin mit der Linken nicht allzu unzufrieden. Ich habe jetzt die unerläßliche Wendung nach rechts vollzogen. Jetzt bin ich im Senat, wo ich das Geſetz über die direkten Steuern zur Abſtim⸗ mung bringen werde. Heute abend wird die Par⸗ lamentsſeſſion zweifellos geſchloſſen werden. Ich werde totmüde, ſtumpfſinnig, beinahe krank ſein. Al⸗ lein ich werde dem Lande einen wahren Dienſt er⸗ wieſen haben. Dein Jo.“ Jo iſt der Koſename des Finanzminiſters Joſef Catllaux. Der Brief iſt dreizehn Jahre alt. Er ſtammt aus einer Zeit, da Caillaux zum erſtenmal Finanzminiſter war. Wer die Adreſſatin iſt, kann man nur vermuten. Caillaux erſte Ehe iſt geſchieden. Seine jetzige Gattin war urſprünglich mit Leo Cla⸗ retie verheiratet, von dem ſie ſich ſcheiden ließ, um Caillaux zu heiraten. Die Abſicht des Skandals liegt klar auf der Hand. Calmette ſelbſt hat offenbar das Bedürfnis emp⸗ funden, das Geſicht zu wahren, denn er ſagt in der Einleitung zu dem Brief:„Es iſt das erſte Mal in meiner dreißigjährigen Journaliſtenlaufbahn, daß ich einen privaten und intimen Brief gegen den Wil⸗ In ſeines Beſitzers oder ſeines Urhebers veröffent⸗ liche. Meine Würde empfindet dabei einen wahren Schmerz, und ich klage mich bei denen an, denen dieſes Vorgehen Pein bereiten wird. Aber vergeſſen wir nicht, daß ich gegen einen Mann kämpfe, der alle Geſetze unterdrückt, wenn ſein Intereſſe auf dem Spiel ſteht. Ich ſehe mich deshalb gezwungen, die Wahrheit zu enthüllen, wo ich ſie auch finden mag, Man wird ſpäter das Urteil über mich fällen.“ Fortſetzung folgt. be r e r faſchiſtiſchen Uniformen nicht geweſen wären, hätte! iſt, ſondern ſich auch heute noch in gleicher Kraft jung man einen Teil der Buben und Mädels für Deutſche halten können. Viele ſprachen ausgeſprochen rheini⸗ ſchen Dialekt, während andere wieder nur ungenü⸗ gend die deutſche Sprache beherrſchten. un Die Hindenburg⸗Gedenkfeier der Alten Kame⸗ raden des ehem. Inf.⸗Regts. Markgraf Ludwig Wil⸗ helm von Baden in Mannheim fand im großen Ne⸗ benzimmer des„Roten Hahn“ ſtatt. Die ſehr zahl⸗ reich verſammelten ehemal. Frontſoldaten, zu denen ſich auch der Vereinsführer Kamerad Roth aus Hei⸗ delberg eingefunden hatte, wurden vom Stellvertre⸗ ter Kam. Schmälzle begrüßt, der anſchließend in der Gedächtnisrede den großen Verſtorbenen als das Vorbild aller Soldaten ſchilderte. Er erinnerte an die Zeit, während welcher v. Hindenburg Komman⸗ deur der 28..⸗D. war, der alle Anweſenden ange⸗ hörten. und erinnerte an die damals miterlebten Vereidigungen, Beſichtigungen und Manöverzeiten, bei denen unſer unvergeßlicher Reichspräſident als Höchſtkommandierender ſtets zugegen war. Ihm ſei es auch zu verdanken, daß dem deutſchen Volke ſein jetziger Führer und Reichskanzler gegeben wurde, mit dem es nun im Geiſte Hindenburgs weiter mar⸗ ſchiere. Mit dem Appell an die Anweſenden, den hohen Eigenſchaften des nun im Tannenberg⸗Denk⸗ mal ruhenden, aber niemals vergeſſenen alten Ka⸗ meraden nachzuleben und ſich wie ſchon in den ver⸗ gangenen Jahren auch weiterhin für das nationale Deutſchland zur Verfügung zu halten, ſchloß der Vortragende ſeine Rede. Die immer wieder zu Her⸗ zen gehende Weiſe des alten Soldatenliedes„Ich hatt einen Kameraden“ gaben der eindrucksvollen Feier ihren Abſchluß. e Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen 1914/18 Mannheim im Reichskriegerbund Kyffhäu⸗ ſer ruft alle einſtigen Kriegsfreiwilligen, die noch abſeits ſtehen, auf, ſich heute wieder zu ſammeln und zuſammenzuſtehen zu gemeinſamer Einſatzbereitſchaft für unſer Vaterland, im gleichen Geiſte der Frei⸗ willigkeit wie damals.„Wenn auch heute noch ge⸗ wiſſe Kreiſe“, ſo heißt es in dem Sammelruf,„den Kriegsfreiwilligengeiſt als beſondere Frontſoldaten⸗ tugend ncht anerkennen wollen, ſo trommeln wir ihnen gerade zum Trotz und rufen zum großen Sammelappell aller Kriegsfreiwilligen! Wir werden ihnen zeigen, daß der ſo oft verſchriene Freiwilligen⸗ geiſt noch nicht einer Knochenverweichung verfallen und friſch erhalten hat, wie damals vor 20 Jahren. Darum gehen, fühlen und kämpfen wir mit der heu⸗ tigen Jugend. In dieſem Geiſt rufen wir alle noch fernſtehenden kriegsfreiwilligen Kameraden auf. Schart euch in unſern Reihen, erneuert den einſtigen Kriegsfreiwilligengeiſt unter der Loſung: Mit der heutigen Jugend für unſern Führer und für ein neues, freies und glücklicheres deutſches Va⸗ terland! Folgt dem Sammelruf der„Kamerad⸗ ſchaft der Kriegsfreiwilligen 1914/18 Mannheim“ und findet euch zu ihrem nächſten Kameradſchaftsabend ein, der am Freitag, dem 7. September, abends 875 Uhr, in der„Liedertafel“, K 2, abgehalten wird. Kriegsfreiwillige, wir rufen euch!“ zu Gegen die ſtrafbaren Geſchäftskniffe der„Auch⸗ Makler“ wendet ſich eine Zuſchrift des Reichsver⸗ bandes Deutſcher Makler(RDM), die beſagt, daß die „Auch⸗Makler“ vielfach auf Zeitungsanzeigen ein⸗ gehen und dabei ſich als Selbſtintereſſenten vor⸗ ſtellen. Nicht nur das Publikum wird durch ſolche Kniffe argliſtig getäuſcht, ſondern auch der ehrbare Makler ſelbſt. In der Annahme, daß es ſich um einen wirklichen Selbſtintereſſenten handle, bieten ſie ihre Objekte an, um nachher erfahren zu müſſen, daß ſie einem„Auch⸗Makler“ in oͤie Hände gefallen ſind, der die ihm nachgewieſenen Objekte entweder ſelbſt be⸗ arbeitet oder ſie an andere weitergegeben hat. Dem Reichsverband Deutſcher Makler(RDM), der nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch das Publikum vor ſol⸗ chen betrügeriſchen Geſchäftskniffen ſchützen will, iſt es wiederum gelungen, einen ſolchen Betrüger zur Strecke zu bringen. Nach eingehender Gerichtsver⸗ handlung hat das Schöffengericht Stuttgart den An⸗ geklagten N. zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Mona⸗ ten verurteilt wegen Betruges, nachdem der Staats⸗ anwalt eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten und 500 Mark Geldſtrafe beantragt hatte. * Für die Wareneinfuhr nach den Niederlanden iſt, wie die niederländiſche Poſtverwaltung mitteilt, beſtimmt, daß in die Niederlande einzuführende Wa⸗ ren deutſchen Urſprungs, für die Zahlungsverpflich⸗ lungen des Empfängers gegenüber dem Abſender entſtehen, vom 1. September an von einer vom Lie⸗ feranten unterſchriebenen Rechnungsabſchrift oder von einem ſonſtigen Schriftſtück begleitet ſein müſſen. Aus ihnen müſſen der Betrag der Forderung, die Fälligkeitstage und weitere zu erſehen ſein, oder, wenn noch keine Forderung beſteht, die Umſtände und Bedingungen, unter denen die Waren geliefert werden. ** Die Kgl. Ungariſche Kriegserinnerungsme⸗ daille kann ohne weiteres verliehen werden und von dem Beliehenen ohne eine beſonders zu erbittende Genehmigung der deutſchen Reichsregierung getra⸗ gen werden. Die Medaille wird an jeden reichs⸗ deutſchen Kriegsteilnehmer verliehen. Die Kgl. Un⸗ gariſche Geſandtſchaft und der Hauptbevollmächtigte für Deutſchland, Oberſt a. D. von Farkas, hat den K. Osw. Berndt, Dresden⸗A 16, Stephanienſtr. 90, ermächtigt, Anträge auf Verleihung unter Vorlage der Militärpapiere an die Verleihungsſtelle weiter⸗ zuleiten. kel Die tſchechoſlowakiſchen Poſtbeſtimmungsorte müſſen künftig ſo geſchrieben werden wie ſie in Spalte 1 des amtlichen Verzeichniſſes der für den Welttelegraphenverkehr geöffneten Anſtalten ſtehen. Vom 1. Januar 1935 au wird die tſchechoſlo⸗ wakiſche Telegraphenverwaltung alle nach der Tſche⸗ choſlowakei gerichteten Telegramme, in denen die Ortsbezeichnung anders erfolgt, ausnahmslos als unzuſtellbar behandeln. Beſonders weiſt die tſchecho⸗ ſlowakiſche Telegraphen verwaltung darauf hin, daß für die Hauptſtadt der tſchechoſlowakiſchen Republik einzig und allein die Bezeichnung Praha und nicht Prag anzuwenden iſt. Die deutfchen Poſtanſtalten werden Telegramme, die dieſen Beſtimmungen nicht genügen, zurückweiſen. 8 * In der Mittwoch⸗Vormittagsziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie fielen 2 Ge⸗ winne zu je 10000 auf Nr. 317 277; 6 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 290 759, 308 710, 335 557; 8 Ge⸗ winne zu je 3000/ auf die Nrn. 53 726, 182 031,271 564, 287 390; 6 Gewinne zu je 2000/ auf die Nrn. 265 372, 271403, 273705. In der Nachmittagsziehung fielen 2 Gewinne zu je 20 000/ auf Nr. 182 581; 12 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 30 198, 134 404, 138 932, 180 198, 257 644, 397 176; 4 Gewinne zu je 3000 4 auf die Nrn. 33 716, 392 463; 22 Gewinne zu je 2000/ auf die Nrn. 47 927, 64 484, 156 998, 168 280, 280 156, 272 242, 305 509, 3338 317, 334 567, 387 45 382 509.(Ohne Gewähr.) In der Donnerstags⸗Jormitagsziehung wurde der 300 000 Mark⸗Gewinn auf die Nr. 20 408 ge⸗ zogen. Das Los wird in der erſten Abteilung alz Ganzes in Berlin geſpielt, in der zweiten Abteilung Zahlungsbedingungen! als Achtel in Bayern. * 141 Eine Wer fuhr, jung umh ſeher 5 1 alſo ſtadt Pfui kann Nüſſ ware nuſſe 2 aber mit Fall wen! erſt N Fries einer ſchwi geleg mit Scha ſt e S tan 4 für ** arbei * dem gen chen Tann Arbe! zum 1 8 * 1082/½ burg Waffe germ lichts Jahr. urteil en u verur 1 Jal Gefär nis. bei J Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Feritag, 7. September 1934 Der Kurszeitel der Hausfrau Warmer Sommerſonnenſchein und faſt beängſti⸗ * gende Wär! lagen heute über dem Wochenmarkt. Aber der Her bſt ſchreitet nun doch rüſtig vorwärts 5 und weiß eines der ſommerlichen Bollwerke nach f dem andern mit eigenen Truppen zu ber Nicht allein alſo, daß die Aepfel und Birnen immer bun⸗ 1 ter, die Trauben immer billiger, die Gurken immer n dicker und gelber werden— heute ſah man neben den . bereits vor einer Woche angezeigten Neldhühnern auch ſchon prächtige, in allen Regenbogenfarben ſchil⸗ lernde Faſanen, und el bei den Obſthändlern machten ſich die erſten 5 friſchen Nüſſe breit. ch Eine beſonders gute Ernte ſoll es dieſes Jahr geben. 8, Wer dieſer Tage etwa mit dem Auto nach Karlsruhe er fuhr, konnte unterwegs an mehr als einer Stelle ze jung und alt beim Einbringen der meiſt noch grün⸗ itt umhüllten Kerne an den Landſtraßen beſchäftigt er ſehen. Nun iſt 5 dieſe beliebteſte aller Beigaben zum„Neuen“ r. alſo auch ſchon mit Fug und Recht auf dert Groß⸗ er tadtmarkte eingezogen; ſo um 25 Pfg. koſtet das lt 32 Pfund— ein Preis, der ſich immerhin ſehen laſſen ſo* kann, denn wir erinnern uns an Jahre, wo die erſten 28 Nüſſe nicht unter 60 Pfeunigen das Pfund zu haben ch waren und nur begüterte Feinſchmecker dieſes Ge⸗ nuſſes zu einem kühlen Trunk teilhaftig wurden. Braune Finger gibt es zwar ſo und ſo davon— gber auch die nimmt man halt lieber billig als teuer 1 mit in Kauf. Außerdem ſchmecken die Nüſſe in jedem Fall ſchon ſo ein bißchen nach Weihnachten; und e- 5. 5 8 55 wenn unſere Kleinen die braunen Schalen auch vor⸗ 15 erſt noch mit Segeln verſehen auf den Gewäſſern des an Friedrichsplatzes, des Grupellobrunnens oder gar in en, einer ſtillen Ecke des Rheines als Schiffchen herum⸗ ſchwimmen laſſen— irgendwie denkt man nun doch 5 gelegentlich wieder einmal an lange Winterabende 1 mit gemütlichem Nußknackertum, Bratäpfeln und 155 Schaumgold, das aus den Früchten des Herb⸗ 5 ſtes blitzenden Baumbehang für die Chriſt⸗ 1. tanne werden läßt. Hr⸗ 8 Der Tannenzweig c für den badiſch⸗pfälziſchen Arbeitsdienſt 15 5 Karlsruhe, 5. Sept. Auf Anregung von Gau⸗ zu arbeitsführer Helff hat Reichsarbeitsführer Hier l 18 dͤem Arbeitsgau Nr. 27 B a d en⸗Pfa 15 das Tr a⸗ ich gen des Tan nenzweiges als Mützenabzei⸗ 8 chen erlaubt. Der ſchmucke in Weißmetall gehaltene 5 Tannenzweig ſoll ſymboliſch das Verbundenſein des ch Arbeitsdienſtes mit unſerer ſüdweſtdeutſchen Heimat ö zum Ausdruck bringen. l. er⸗ 2 0 Rote WMaffenſammler verurteilt ef* Karlsruhe, 6. Sept. Um die Jahreswende Er 1932/33 ſammelte Johann Ruoff in Lehen bei Frei⸗ zal ö lurg im Auftrage der KPꝰ eine größere Anzahl un Haffen zu umſtürzleriſchen Zwecken. Er wurde 55 fſerwegen vom Ferienſtrafſenat des Oberlandesge⸗ a⸗ Aicchts Karlsruhe am 3. September 1984 zu zwei m gahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt ver⸗ gt urteilt. Wegen des verbotenen Beſitzes ſolcher Waf⸗ en und ihrer Ueberlaſſung an Ruoff wurden weiter p pberurteilt: Markus Kuſter und Adolf Schätzle zu je er 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, Joſef Faiſt zu 1 Jahr in Gefängnis und Karl Dilger zu 7 Monaten Gefäng⸗ aß is. Auch dieſe Verurteilten wohnen alle in Lehen 15 bei Freiburg. nt⸗ ö 1 Vom eigenen Juhrwerk überfahren en 5* Viernheim, 6. Sept. Beim Tabakeinfahren kürzte der 68jährige Landwirt Lorenz Roos. ſo unglücklich vom Fuhrwerk, daß das eine Wagen⸗ kad überihn hinwegging. Mit Rippenbrüchen ag. und inneren Verletzungen wurde der Verunglückte in das Krankenhaus eingeliefert, wo er verſchie⸗ den iſt. Roos hat ſich um die Gemeinſchaft große Verdienſte erworben. 1905 in den Gemeinderat ge⸗ — wählt, bekleidete er von 1922 bis 1933 das Amt des Beigeordneten, von 1919 bis 1933 war er Ortsge⸗ ng lichtsmann. Lange Jahre war er auch Vorſitzender en des Bauernvereins und Provinziallandtagsmitglied. — Haltloſe Beſchuldigungen de* Ludwigshafen, 6. Sept. Der Hauptvorſtand des 5 pPälzerwald⸗ Vereins teilt uns mit: In 8. der Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe am n. A Februar 1934 wurden Mitglieder der Ortsgruppe, te die in der Zeit vom November 1923 bis zum Auguſt en 83 ehrenamtlich in der Wirtſchaft der Ludwigs⸗ 909% hafener Hütte auf der Kalmit tätig waren, auf Grund ge eines von einem Bücherreviſor erſtatteten ſchrift⸗ = N lichen Berichtes unangebrachter Großzügigkeit und i Schlamperei und Unehrlichkeit bezichtigt. Eine Nach⸗ te Prüfung durch den derzeitigen kommiſſariſchen Orts⸗ in bruppenführer hat ergeben, daß alle dieſe Beſchuldi⸗ en goungen durch den Bericht in keiner Weiſe erwieſen n. 1 werden. Der Ausſchuß der Ortsgruppe iſt damit oe einverſtanden, daß der Ortsgruppenführer gegen alle je- vorgeht, die künftighin gleiche oder ähnliche Beſchul⸗ ble digungen erheben oder verbreiten. 18 , Lobesopfer eines Wirkshausſtreits lik Limburger Hof, 6. Sept. In einer Gaſtwirtſchaft cht am Bahnhof war der in den sher Jahren ſtehende en] Balentin Klehr mit anderen Gäſten in einen cht Vortwechſel geraten, der zu Tätlichkeiten ausartete. I Dabei wurde Klehr von einem bis jetzt noch nicht er⸗ er mittelten Täter zur Gaſthaustür hinaus auf die ze. Straße geworfen. Mit einer ſtark blutenden zu Verletzung mußte Klehr ſofort in das Städtiſche je, KKͤrankenhaus nach Ludwigshafen überführt werden, 64, w er am nächſten Tage geſtorben iſt. Unter⸗ 72, suchung iſt eingeleitet. 19 5 100 Jägersburg(Saarpfalz), 6. Sept. Mittwoch 15 früh gegen 46 Uhr brach auf dem Neuhreitenfelder 1 Hof bei dem Landwirt Auguſt Schmahl in einem 25 großen Lagerſchuppen Feuer aus, das in kurzer 1 Zeit das ganze Gebäude in Schutt und 585 Aſche legte. Sämtliche Vorräte an Heu und Stroh, 1 der geſamte Ernteertrag, darunter 400 Ztr Weizen, 1 ſowie landwirtſchaftliche Maſchinen wurden ein Raub 0 der Flammen. Die Jeuerwehr mußte ſich darauf beschränken, die übrigen Gebäude vor einem Ueber⸗ eiſen des Brandes zu bewahren. Frankreichs Meldung des DNB. — London, 5. September. Die Blätter melden ausnahmslos den Inhalt der franzöſiſchen Denkſchrift über die Saarfrage, der ſie offenbar große Wichtigkeit beimeſſen. Aeußerungen finden ſich aber nur vereinzelt. Reuter ſagt in einer Meldung aus Genf, dort halte man die franzöſiſche Denkſchrift allgemein für „eines der geſchickteſten Dokumente, das jemals dem Völkerbund zugeſandt worden iſt.“ Gleichzeitig werde geglaubt, daß ſie in Deutſchland eine ſehr un⸗ günſtige Aufnahme finden werde. Oberflächlich be⸗ trachtet, ſchildere die Denkſchrift den franzöſtſchen Standpunkt und mache praktiſche Vorſchläge. Aber ſie ſei geeignet, auf die öffentliche Meinung der Saar einen gewaltigen Eindruck zu machen. Beſondere Aufmerkſamkeit finde in Genf die Andeutung, daß eytl. eine zweite Abſtimmung ſtattfinden ſollte. Hierin werde, wie man glaube, den vaterlandsliebenden Deutſchen, die nicht Nationalſozialiſten ſeien, ein Ausweg gezeigt. Auch der Hinweis darauf, daß die Währungsſchwie⸗ rigkeiten ſich vergrößern würden, wenn die Abſtim⸗ mung für Deutſchland ausfällt, und daß im Falle einer Mehrheit zugunſten des status quo ein großer Teil der Saarbergwerke zurückgegeben werden ſoll, bietet Deutſchen und Ausländern reichen Stoff zum Nachdenken. Der Genfer Korreſpondent des„News Chronicle“ ſagt, in Genf werde die Denk⸗ ſchrift als ein Schachzug betrachtet, der geeignet ſei, die Stimmung der Saarbevöl⸗ kerung zugunſten des Verbleibens unter dem Völkerbund zu beeinfluſſen. Voſthtwerdeſchrift der Jeulſchen Front an den Völkerbund Meldung des DNB. — Saarbrücken, 5. September. Der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro, hat heute gemeinſam mit der Landesratsfraktion der Deutſchen Front eine neue Beſchwerde an den Völ⸗ kerbundsrat gerichtet. Die Beſchwerde weiſt nach, daß die Polizeiforderung des Präſidenten Knox nicht begründet iſt und ſetzt ſich mit dem Verbot des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes im Saargebiet auseinander, das auf Grund nicht ſtichhaltigen Materials erfolgt ſei, deſſen Echtheit in keiner Weiſe feſtſtehe. Die Deutſche Front erhebt in der Denkſchrift wiederum Beſchwerde gegen Knox, vor allem wegen ſeiner par⸗ teiiſchen Berichterſtattung. Nicht nur dem Völker bundsrat habe er falſche Darſtellungen gegeben; auch die Weltpreſſe benütze er, um über das Saargebiet und ſeine Bewohner unzutreffende Auffaſſungen zu verbreiten. Es wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß der Nat den Präſidenten auf den Weg einer ob⸗ jektiven Berichterſtattung und zu einer neu⸗ tralen Handhabung ſeines Amtes bringen werde. Die jetzt mehr als 95 v. H. umfaſſende Deutſche Front bringt in der Denkſchrift zum Ausdruck, daß ſte auch auf die wenigen Rechte des Verſailler Ver⸗ trages nicht verzichten könne. Ebenfalls hätten die außerhalb des Saargebiets wohnenden Abſtimmungs⸗ floß in der Saarfrage Der Widerhall von Barthous neuem Schachzug in Genf und London Kritiſche „Daily Herald“ ſpricht von einer ernſten Warnung vor dem kommenden ſchweren Kon⸗ flikt zwiſchen Frankreich und Deutſchland wegen der Zukunft der Saar. Frankreich zeige deutlich, daß es Deutſchland nicht erlauben werde, von der Saar Beſitz zu nehmen, bevor jeder Pfennig für die Bergwerke bezahlt ſei. Dieſe Bezahlung aber könnten und wollten die Nationalſozialiſten nicht leiſten. Ein Putſchverſuch der Nationalſozialiſten rücke in den Bereich der Möglichkeit, und das un⸗ vermeidliche Ergebnis würde ein Eingreifen Frank⸗ reichs ſein. In einem zweiten und letzten Aufſatz des Son⸗ derkorreſpondenten der„Morning Poſt“ aus Saarbrücken wird ausgeführt, daß die in Saar⸗ brücken allgemein bemerkbare Schauſtellung von na⸗ tionalſozialiſtiſchen Inſchriften, Bildniſſen, Büchern uſw. nur auf die Einſchüchterung durch die Deutſche Front zurückzuführen ſei. Bei der Unſicherheit der politiſchen und wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung in Deutſchland wäre es töricht, das Er⸗ gebnis der Volksabſtimmung vorausſagen zu wollen. Jedenfalls hätten ſich die Saarländer noch nicht end⸗ gültig zur Rückkehr nach Deutſchland entſchloſſen. Der Widerhall im Saargebiet K — Saarbrücken, 5. Sept. Die franzöſiſche Saardenkſchrift findet naturge⸗ mäß in der geſamten Preſſe des Saargebietes größte Beachtung. Während die Blätter der Deutſchen Front die Denkſchrift durchweg ablehnend und zum Teil ſcharf kritiſtieren, überbietet ſich die marxiſtiſche „unparteiiſche und objektive Att“ und den„ver⸗ ſöhnlichen Ton“, in dem die Probleme des Saar⸗ gebietes von franzöſiſcher Seite erörtert würden. berechtigten Anſpruch darauf, daß die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages auch bei der Volksabſtim⸗ mung beachtet würden. Das Saarſtatut beſage:„Es wird nur eine örtliche Gendarmerie zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingerichtet.“ Hier⸗ nach ſei alſo die Verwendung einer internationalen Gendarmerie unzuläſſig, ſelbſt für die Zeit der Volksabſtimmung. Der Verſailler Vertrag ſehe keine Ausnahme für dieſen Zeitabſchnitt vor. Es wird ſodann betont, daß trotz der Bemühun⸗ gen des Saarpräſidenten, eine angebliche Störung der öffentlichen Ordnung im Saargebiet nachzuweiſen, während der ganzen letzten Zeit die Gendarmerie ihre Pflichten erfüllt habe und daß keine Unruhen vorgekommen, geſchweige der angekündigte„Putſch“ eingetroffen ſei. Es ſei auch ſtill geworden um die Behauptungen von dem„Terror der Deutſchen Front“. Die Beſchwerde hebt dann nochmals hervor, daß ein Unterſchied zwiſchen der Abwicklungsſtelle des FA D der früheren NS Da p im Saargebiet und der F AD der jetzigen Deutſchen Front beſtände. Dies habe die Regierungskommiſſion ſelbſt auf Anfrage der Deutſchen Front des Landesrates zugeben müſſen. Dennoch ſtelle ſie es dem Völkerbundsrat gegenüber ſo dar, als ob für all dieſe Dinge der FA D der Deut⸗ ſchen Front belaſtet werden könne. Demgegenüber ſei feſtzuſtellen, daß von den 17 von Knox unterbrei⸗ teten Schriftſtücken nur drei die Deutſche Front beträfen. 5 „Deulſche Aebungswirtſchaf. —, Wie bildet die deutſche Angeſtelltenſchaft ihren Jührernachwuchs heran? Was ſind Scheinfirmen? Wenig beachtet von der Oeffentlichkeit arbeiten ſeit Jahren die von den Angeſtellten ins Leben ge⸗ rufenen„Uebungsfirmen“ an der Weiterbildung des beruflichen Nachwuchſes. Vor etwa 10 Jahren wur⸗ den von der Angeſtelltenſchaft(DHV) die erſten Uebungsfirmen oder Scheinfirmen gegründet. Dieſe Scheinfirmen arbeiteten wie wirkliche Betriebe, hatten ihre Buchhaltung, führten erdachte Aufträge aus, machten Beſtellungen und unterhielten Ge⸗ ſchäftsbeziehungen mit anderen Scheinfirmen der verſchiedenſten Geſchäftszweige. Durch dieſe Uebungs⸗ firmen wurde eine Fortbildung im Beruf erreicht wie man ſie nicht feſſer denken kann. Hier lernte der Einzelne die Zuſammenhänge ſeines Be⸗ triebes mit anderen Betrieben kennen. Er brauchte nicht wie im wirklichen Betrieb ſich in ſeiner Tätig⸗ keit abgeſondert zu fühlen: ſeine Arbeit wurde ihm als ſinnvoll bewußt, eben weil er ſah, was ſie für die Geſamtleiſtung bedeutete. Man darf nicht glauben, eine ſolche Uebungs⸗ firmenarbeit wäre keine Schulung für die berufliche Tätigkeit. Was hier getan wird, iſt dasſelbe, was in jedem wirklichen Betrieb vorkommt oder vorkommen kann. Die Uebungsfirmen haben darüber hinaus noch jenen großen Vorzug, den die wirklichen Firmen nicht hatten, aber haben ſollten: Es genügt nämlich nicht, wenn man den einzelnen Arbeitsmenſchen an ſeinen Platz ſtellt, ihn ſeine abgezirkelte Tätigkeit ausüben läßt, im übrigen aber ihn völlig über die betrieb⸗ lichen und wirtſchaftlichen Zuſammenhänge ſeiner Arbeit im Unklaren hält. Das war es gerade, was die Arbeit ſeelenlos machte. Weitſichtige und ſozial denkende Unternehmer ſind deshalb in den letzten Jahren bereits dazu übergegangen, ihren Arbeitern und Angeſtellten laufend Einblick zu geben in das Betriebsganze und in die vielfältigen Beziehungen, durch die der Betrieb mit der Geſamtwirtſchaft verbunden iſt. Da⸗ durch fühlte ſich jeder Arbeitende als vollwertiges Glied des Ganzen und nicht mehr wie vorher als Verichter einer mehr oder weniger mechaniſchen Tätigkeit. Wenn von einer Arbeitskameradſchaft ge⸗ ſprochen werden kann, daun muß ſie wohl ſo ähnlich ausſehen wie in dieſen Uebungsfirmen, wo die Ar⸗ rufen. beit und die gemeinſame Arbeit jedem zum Er⸗ lebnis wird. Im Laufe der Jahre vermehrten ſich die übungs⸗ firmen, die Geſchäftsbeziehungen unter ihnen wur⸗ den weitverzweigter, faſt alle Wirtſchaftszweige wa⸗ ren durch ſie vertreten. Damit wuchſen zugleich auch die Betätigungsmöglichkeiten für die jungen Menſchen des Berufes und der Arbeit. Es ergab ſich die Möglichkeit, neben der Uebung in be⸗ trieblicher Tätigkeit auch in volkswirt⸗ ſchaftlichen oder wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben ſich zu üben und ſich in ſie hineinzu⸗ leben. Die wirkliche Wirtſchaft iſt ohne Füh⸗ rung nicht mehr leiſtungsfähig. Auch die Uebungswirtſchaft brauchte ihre Führung, um ſo mehr, da dieſe Uebungswirtſchaft für das heran⸗ wachſende Geſchlecht nicht nur der beruflichen Aus⸗ bildung als ſolcher, ſondern zugleich als Uebungsfeld nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftspolitik zu dienen hat. Es lernt im Geiſte des Nationalſozialismus ſeinen Beruf ausüben und Wirtſchaft zu treiben. Wenn dies zunächſt auch nur in der Scheinwirtſchaft geſchieht, ſo iſt doch ohne Zweifel, daß ſie ſpäter in der wirklichen Wirtſchaft handeln werden in dem Geiſte, der in der Uebungswirtſchaft herrſcht. Vor einigen Wochen wurden die annähernd 2000 iunerhalb der Deutſchen Angeſtelltenſchaft beſtehenden Uebungsfirmen zuſammengefaßt in die„Deutſche Uebungs⸗ wirtſchaft“ und eine Hauptleitung dafür eingeſetzt. Wie bedeutungsvoll man dieſe Schöpfung an führenden Stellen anſieht, geht daraus hervor, daß der ſtellver⸗ tretende Führer der Deutſchen Angeſtelltenſchaft, Pg. A. Haid, den Ehrenvorſitz der Deutſchen Uebungs⸗ wirtſchaft übernahm. Haid hat in die Hauptleitung der Uebungswirtſchaft den Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, Bernhard Kö h⸗ ler, und eine Reihe anderer Perſönlichkeiten be⸗ Dieſe Uebungswirtſchaft der Deutſchen Angeſtell⸗ tenſchaft iſt eine Tat, die weit über die Deutſche An⸗ geſtelltenſchaft als ſolche hinauswirkt und einmal für das ganze Volk und für die ſozialiſtiſche Ar⸗ beitser ziehung der Nation allergrößte Be⸗ deutung gewinnen kann. In ihr wächſt das kom⸗ deten, tüchtigen Führernachwuchs heranziehen können. könnte. der Uebungswirtſchaft weg. Für die zukünftige Umformung der wichtig als die wirkliche Wirtſchaft. Wirtſchaft kann nicht unberührt fahrungen Wirtſchaft zu Löſungen von wirtſchaftlichen Fragen angeregt wird. Die Jugend wird den Rat der Aelteren nicht entbehren können und wollen; er ſoll ihr aber nicht aufgezwungen werden. Laßt die jungen Uebungswirtſchaftler ruhig einmal danebenhauen, laßt ſie Fehler machen: ſie werden daraus ſelbſt lernen. Sie werden ganz von ſelbſt kommen und ſich Rat und Unterſtützung bei den Aelteren erbitten, wenn ſie ihn brauchen. Das junge Geſchlecht ſoll arbeiten und wirtſchaften ler⸗ nen im Geiſte des Nationalſozialismus und dabei ſeine Erfahrungen machen. Nur die Erfahrungen, man ſelbſt erkämpft, wird man erringen. Nicht ein Spiel iſt es, was hier getrieben wird, ſondern der ernſteſte Geiſt und Wille der Ver⸗ antwortung gegenüber der Nation iſt der Be⸗ S für unſere jungen Uebungswirtſchaftler. So iſt in Mannheim bereits durch das Beſtehen von 15 Uebungsfirmen eine eigene Uebungswirtſchaft aufgebaut, die aus Betrieben der verſchiedenſten Wirtſchaftszweige be⸗ ſteht. Jedem Berufskameraden ſoll die Möglichkeit gegeben werden, ſich in einer ſeiner Fachgruppen⸗ zugehörigkeit entſprechenden Uebungsfirma praktiſch betätigen zu können. An Induſtrie betrieben beſtehen Uebungsfirmen für die Textilgruppe, für Elektro- und Maſchinenbau; Groß handlungen für Drogen und Chemikalien, Kolonialwaren, Ei⸗ ſen⸗ und Metallwaren, Radio⸗ und elektrotechniſche Artikel vermitteln die Erzeugniſſe der Fabriken an die Einzelhändler, dadurch den Bedarfausfall re⸗ gelnd. Kohlen⸗, Lebensmittel⸗ und Stoff⸗Einzelhan⸗ delsfirmen dienen dem unmittelbaren Verbraucher. Eine Banken Uebungsfirma bearbeitet den geſamten Zahlungs⸗ und Kreditverkehr, eine Ver⸗ ſicherungs⸗ Ac, die ſchon 8 Generalagenturen im Reich aufzuweiſen hat, beſchäftigt ſich mit allen Arten von Sachverſicherungen, ein Reviſions⸗ und Treuhandbüro prüft die Bilanzen und erledigt alle Treuhandgeſchäfte, wobei es beſonders beachtet, daß im Geſchäftsgebaren jeder Uebungs⸗ firma der neue Wirtſchaftsgeiſt zum Ausdruck kommt. Schließlich ergänzt auch noch eine Aus⸗ kunftei das Wirtſchaftsbild. Weitere Uebungsfir⸗ men aus bis jetzt noch nicht berückſichtigten Zweigen ſind im Aufbau begriffen. 5 nen Abenden der Woche im Haus der Deut⸗ ſchen Angeſtelltenſchaft C 1, 10, jeweils zwei Stunden je Woche. Die Beteiligung an einer Uebungsfirma iſt koſtenlos und vorgeſehen für alle Jungen geſtellten bis zum 25. Lebens jahr. Darüber hinaus ſollen ſich alle Lehrlinge, bie ſich ein gewiſſes Maß von Grundkenntniſſen ihres Berufes bereits erworben haben, ebenfalls in der Uebungsfirma die Fertigkeiten der Praxis erarbei⸗ ten. Das Unterbezirksjugendamt der Da., Mann⸗ heim, C 1, 10, Zimmer 13, gibt über den Mannheimer Uebungsbetrieb jede gewünſchte Auskunft und Auf⸗ klärung über die Mitarbeit. Eingeſandt Neupſtheimer Wunſch an das Telegraphenamt Mannheim! Auf meinem täglichen Weg von und nach Neuoſt⸗ heim überkommt mich jedesmal ein tiefes Mitleid mit der Verlaſſenheit der beiden Telephonhäuschen an der Rhein⸗Neckarhalle und am Stadion. Könnte man nicht eines hiervon nach Neuoſtheim hinein⸗ verſetzen etwa in die Mitte, wo Schule und Kirche ſind? Damit wäre auch die Möglichkeit für Nacht⸗ geſpräche ohne Ueberlandweg geſchaffen. Der klin⸗ gende Dank der Neuoſtheimer wäre dem Tele⸗ graphenamt gewiß. Auf Wiederhören! 1525 „Kraft durch Freude“ Fahrtenprogramm 15. auf 16. Sept.: Wochenendfahrt nach Koblenz. Koſten einſchließlich Fahrt, Unterkunft und Verpfle⸗ gung.80 Mk. 16. bis 23. Sept.: Urlauberfahrt nach Zell a. d. Moſel. Koſten einſchl. Fahrt, Unterkunft und Ver⸗ pflegung 27.— Mk. 8 Sonntag, 23. Sept.: Fahrt nach Oetigheim. Preis einſchl. Fahrt und Eintritt zu dem Volksſchauſpiel .30 Mk. 23. auf 24. Sept.: Wochenendfahrt zu dem 2. Süd⸗ weſtdeutſchen Heimattag in Karlsruhe. Koſten für Fahrt, Verpflegung und Unterkunft.— Mk. 23. bis 30. Sept.: Fahrt nach Oberbayern. Koſten für Fahrt, Unterkunft und Verpflegung 28.— Mk. Rekoroflug in den Tod In Cleveland wurde der alljährliche Thom ye 1 bei ein Stundenmittel von 492,7 Kilometern und übertraf die bisherige Welthöchſtleiſtung des Vorjahrsſiegers, ſeine kürzlich tödlich abgeſtürzten Landsmannes James Wedell, von 491 Stoͤkm. Davis hatte gerade die Ziellinie über⸗ flogen, als er zum Schrecken der 75 000 Zuſchauer beim Verſuch, einen Turm zu umfliegen, plötzlich die Herrſchaft über die Maſchine verlor und in raſender Geſchwindigkeit abſtürzte. Der 35jährige Pilot war ſpfort tot. Sieger des Wettbemerbes wurde mende Arbeitsgeſchlecht in die kommende Wirtſchaft 3 1 5 3 5 5 5 3 2 N 5 8 Slohm, longſamer war als der unglückliche Davis. Oberſt Turner, der auf 399,3 Stoͤkm. kam, alſo faſt 10⁰ * hinein und wird für ſie einmal einen wohlausgebil⸗ Der junge Deutſche lernt hier ſo wirtſchaften, wie es heute in der wirklichen Wirt⸗ ſchaft nicht nur ſein ſollte, ſondern auch ſchon ſein Alle jene Hemmungen, die mit Wirtſchaft eigentlich nichts zu tun haben, aber heute noch in der Wirtſchaft ſich ſtörend bemerkbar machen, fallen in deutſchen Volkswirtſchaft nach dem Wunſchbild des National⸗ ſozialismus iſt die Uebungswirtſchaft nicht minder Die wirkliche bleiben von dem jungen, tatfrohen wirtſchaftlichen Geiſt der Uebungswirtſchaftler, wie umgekehrt die Uebungswirtſchaft immer wieder durch die Er⸗ und Veränderungen der wirklichen die man ſelbſt macht, ſind Erfahrungen: nur was Dieſe Uebungsfirmen arbeiten an den verſchtede⸗ Schnelligkeitspreis für Landflugzeuge ausgetra⸗ gen. Der Amerikaner Douglas Davis erzielte hier⸗ der amerikaniſche Oberſchleſi d der Eiſen⸗ Land der Schlote, Land türme! 2 ind Nacht ſteigen qualmige Wolken zum Him wandern eiſerne Schalen auf und nieder. M db f in ihrem ewi gen Einerlei gleiten die hin und her, an raßen hoch in der Luft. de zu Grube, t man Iſt größer als Drähten über Felder und Von Grube zu Halde, von hin und her. Oberſchleſien. das Doch Oberſchleſien nach zwei Grenzziehun⸗ kenn gen Deutſchland verbliebene In duſtriedreieck Be u t hen Gleiwitz— Hindenburg, das mur einen ganz kleinen Teil oberſchleſiſchen Landes Größer iſt es als dieſe menſchenwimmeln⸗ Induſtriegroßſtädte, denen einſt der Geiſt Fried⸗ s des Großen kommende Bedeutung entdeckte. 1796 wurde hier der erſte Kokshochofen CY Bahre Im des europäiſchen Kontinents angeblaſen. Kaum zwei zehnte ſpäter, 1813, vaffen geſchmiedet wurden hier deutſche Frei⸗ und die erſten Eiſernen Kreuze gegoſſen. Doch auch friedliches Kunſtwerk hatte hier ſeine Stätte: Zwei Werke des aus Ober⸗ leſien ſtammenden Bildhauers Auguſt Kiß, die mit Tiger kämpfende Amazone vor dem Alten ſeum in Berlin und der Ritter St. Georg im iner Schloßhof, wurden hier geſchaffen. Oberſchleſten birgt mehr, als nur dieſe ſtolze, eherne Vergangenheit, mehr als die ſchwermütige Poeſie der Induſtrieſtätten. Es iſt darüber hinaus ein Land unberührteſter Natur, mit ſchier undurch⸗ dringlichen Wäldern, von denen das Induſtriegebiet umgeben iſt, mit weiten Heiden in Erikarot um Kreuzburg und bis Pitſchen herauf, mit leuchtend grünem Gelaub im Neißetal und blinkenden, wald⸗ umwundenen Teichen, wenn man gen Falken⸗ berg kommt. Dort flüſtert das Rohr, läuten die Unken; die Wildenten ſchreien, die Dommel flötet. Der Hirſch tritt aus, hier in den Gründen des Reichsgrafen Schaffgotſch, dort in denen des Rati⸗ boxer Herzogs, der Ujeſter Hohenlohe oder der Beu⸗ then⸗Tarnot vitzer Henckel... Und über allem leuchtet bald fern, bald nah, die Krone des Landes: der heilige Annaberg mit ſeinem blühenden Mauerkranze von Kloſter und Dorf, ſeiner himmel⸗ ragenden Kirche. Wie ſilberblankes Geäder wandert die Oder durch ſaftig⸗grüne Auen Städte ſpiegeln ſich in ihr, Schlöſſer und Burgen, Mahnmale einer 7 Heſlſche Land Romantik erblickte der vergangenen Zeit. In einem 1 von umwobenen Schlöſſer, in Lubowitz, Dichter Joſeph von Eichendorff das Licht der Welt Herüber ſchimmern die fernen Beskiden und Rati⸗ bors Türme: lanzenſpitz und patinagrün der Lieb⸗ frauenturm, eine zwerggige Nadel der Turm alten Piaſten⸗Schloſſes. Beim Weiterwandern grüßen die Berge in der Ferne. Im Südweſten der Kegel der waldreichen Biſchofskoppe. Mit 890 Metern iſt dieſer Ausläufer des St. Annaberg in Oberſchleſien Herbſt-Streife durch das Berchtesgadener Land geſtern ſaßen wir in der Mittagshitze ſüdlichen W᷑̃ datzmann ſpitze. Es war wunder⸗ und wir erfreuten uns an der weiten, klaren Ich muß nun wirklich ein wenig lachen, wie ich den Brief in den Kaſten ſtecke und mir dabei die erſtaunten Geſichter der Entgfänger ausmale, wenn ſie dieſen Brief leſen werden. Mittagshitze, Watzmann, klare Sicht? Sie iſt verrückt geworden, die Gute, ſo wird es heißen, denn ſie werden mir einfach nicht glauben. Eliſa, das empfindſame, ele⸗ giſche Mädchen, berichtet mir von Tagen, die grau und weſenlos ſind, von bangen Ahnungen, troſtloſer Feuchtigkeit und Müde. Ihr Bruder Fritz drückt ſich weniger elegiſch aus und meint, ſie hätten einfach ein Hundewetter. Ja, und daher werden ſie eben nicht glauben können, daß es bei uns hier in den Berch⸗ tesgadener Bergen noch ſo glanzvolle, ſchöne Tage gibt. „ und der auf 70 Ja, meine Lieben, man muß manchmal auch etwas tun können, was außerhalb dem Gewohnten und Ueblichen liegt, zum Beiſpiel: im März oder Sep⸗ tember Ferien machen. Ich will jetzt gar nicht davon ſprechen, daß es da— man ſagt ſo ſchön„Vor- oder Nachſaiſonpreiſe“ gibt, obwohl das Plus mit Be⸗ friedigung jeden Tag quittiert wird, nein, darauf kommt es augenblicklich gar nicht an. Ich wollte nur bemerken, daß man da ſeine Ueberraſchungen erlebt. Und Ueberraſchungen machen nun einmal das Leben intereſſant und köſtlich. So beginnt es gleich mit der ſchönſten und beſten Ueberraſchung: der Zug brauſt ſtundenlang durch trübſeliges Nebelgrau und man glaubt nicht, daß es irgend etwas geben könnte, was dieſe ſtarre und undurchdringliche Nebelwand wieder löſte. Aber oben auf dem Paß Hallthurm kommt plötzlich Bewegung in die Maſſe. Nebel ſteigen und fallen, ſie verhüllen und entſchleiern und auf einmal iſt ein Stück blauer Himmel frei. Richtiger blauer, blanker Himmel. Nun geht es ſehr ſchnell. Die Sonne greift in das brodelnde Durcheinander und ſchiebt es energiſch zurück und nun liegt das ganze Berchtesgadener Land ausgebreitet in ſtrahlendem Glanz. Es iſt wie ein Wunder. Man ſieht keine Stoppel⸗ felder und keine frühzeitig kahl gewordenen Bäume; die Wieſen ſind friſch und grün, die Berge duftig blau und in den Wäldern und Gärten brennen die Farben in allen Gluten. Man reißt die Fenſter auf und ſchnuppert. Es iſt auch kein Modergeruch, wie man die Herbſtluft im allgemeinen bezeichnet, das iſt ein herrlicher, würziger Duft, Wald, Sonne, Salz, was ebenſo zur Berchtesgadener Spezialmiſchung ge⸗ jört Und weiter: auf den Balkonen blühen fröhlich bunte Blumen, auf den Wieſen bimmelt das Vieh, der Wand a Rock und Kragen auf⸗ ße trägt dem ersmann auf der S Mantel am Arm und er hat auch geknöpft, weil es ihm einfach zu heiß iſt. Fein! Man kann es gar nicht erwarten, bis man ſelbſt los⸗ ziehen kann. Wohin? Das iſt nicht ſchwer zu ſagen. Denn das herbſtliche Prunkſtück des Berchtesgadener Landes iſt der Königsſee. Das Waſſer liegt klar und ſchillernd in grüner Tiefe. Symphoniſche Farben leuchten rings an den Steilufern, eine lodernde Fülle, hellſtes Zitron, toniges Braun und brauſend und jubelnd das Flackern zwiſchen gelb und rot. Aber in der farbenſprühenden Pracht ſchwingt ein Ton der Verſonnenheit mit. iſt ergreifend. ſchön iſt der See nie wieder. Und dann die Ramsau, ſie iſt praugend und ſchwelgend in ihrem Herbſtſchmuck und das heitere Grün des Hinterſees iſt in ſeiner Innigkeit wirklich bezaubernd. Ja, es iſt überhaupt ſo ein wenig Zauber dabei. Da liegt das kleine Bergneſt Schellenberg ſo ſonnig und verträumt im Tal. Es rückt ein zarter Dunſt die Berge des Steinernen Meeres in ſehnſüchtige Ferne und eine empfindſame Stimmung ſchwingt über den Häuſern der Schönau. Aber die Hauptſache iſt doch Daſeinsglück und Wirk⸗ lichkeit. Auf den Almen weidet noch das Vieh. Die Sennerinnen arbeiten an einem farbfrohen Schmuck für den Almabtrieb. Auf den Bergwieſen blühen große Silberdiſteln und wetteifern mit dem Glanz der funkelnden Sonne. Um die Dämmerung aber dringen aus dam Bergwald urkräftige, wilde Schreie: Die Ruhe und Stille So Hirſchbrunft. Das iſt ein eigenartiger, ſeltſamer und unvergeßlicher Eindruck, wenn ſo durch das Zwie⸗ licht die heiſeren Stimmen der Tiere ſchallen- Wenn man den lieben langen Tag Sonne und Wärme eingefangen hat, bann ſind die Abendſtunden erfüllt von Behagen und Gemütlichkeit. Man ſitzt wohlig in einer Ecke des Berchtesgadener Bräu⸗ ſtübls oder in einer kleinen, netten Weinſtube und riskiert vielleicht ſpäter noch ein Tänzchen, aber alles ohne Trubel, ohne Zwang und Saiſonaufmachung. Es iſt eben alles auf einen herzlicheren, wärmeren Ton abgeſtimmt. Eines Abends geſchieht es dann, daß die föhnig⸗klare Luft einen merkwürdigen Schimmer bekommt, ein prangendes Gold verliſcht im Weſten, ein Geheimnis zieht durch den Wald und eine Wolke ſchwebt im Raum. Am Morgen ſind die Gipfel weiß: der erſte Schnee iſt gefal⸗ len. Und dieſer Schnee über den leuchtenden Herbſtfarben iſt die letzte und ſchönſte Steigerung des Herbſtbildes. Aber nicht allein das. Schnee be⸗ deutet hier im Berchtesgadener Land keine trübe Ahnung, keine Schauer⸗ und Abſchiedsſtimmung, Schnee verheißt vielmehr eine neue wonnige und wunderbare Welk. Erika Schwarz. 1 505 Deut ems* Oſten des Altvatergebirges der höchſte Berg Oberſchle⸗ ſiens. Durch hügliges, weizen⸗ und rübentragendes Land führt der Weg zum ſchickſals reichen, einſt von Huſſiten beſtürmten Leobſchütz, weiter über Raſſel⸗ witz nach dem blitzblanken Neuſtadt mit ſeinem in⸗ duſtriellen Tuchmacherfleiß. Nach Ziegenhals lenkſt du hinüber, dem oberſchleſiſchen Kurort. Oder über das Strandbad im herrlichen Wildgrund auf Neiße zu, mit ſeinen Kirchen und Klöſtern das „Schleſiſche Rom“. Zum Himmel ſtrebend in der formvollendeten Gotik von St. Jakob, von deutſcher Renaiſſance geziert im Kämmereigebäude, von Ba⸗ rock durchglüht in der Kreuzkirche, von friderizia⸗ niſchem Geiſt in den ſchnörkelreichen Häuschen der Friedrichſtadt und von preußiſcher Strenge des Soldatenkönigs in ſeinen Feſtungsbauten, das iſt Neiße. Wie kaum eine andere Stadt im Oſten bietet es zugleich große deutſche und preußiſche Tradition. Dem wanderfrohen Sänger Eichendorff ward die Stadt zum letzten Wanderziel; auf dem Jeruſalem⸗ Kirchhof findet man ſein Grab. Dieſem Städtekleinod im Neißetal folgen, nach der Grafſchaft Glatz zu, die heimeligen, von Wall und Türmen umwehrten urdeutſchen Städtchen Patſchkau und Ottmachau. Spitze Giebel, plätſchernde kunſtreiche Brunnen, lauſchige efeu⸗ und wein⸗ laubumrankte Winkel, und wuchtig und ſtolz dar⸗ über die Landesburg. Gleich jenen uvalten fränki⸗ ſchen und ſchwäbiſchen Städten haben ſie hinter dicken Mauern ihr altes Ausſehen bewahrt. Doch abgelegen von den großen Straßen des Fremden⸗ verkehrs, harren ſie heute noch ihrer Entdeckung. Nun wendet ſich der Weg nach Oſten, entlang der oberſchleſiſchen Grenze, die dieſes ſüdöſtliche Vor⸗ land des Deutſchtums mit dem Reiche verbindet, dem Regierungsſitz 1 5 0 zu gierung, Bahn⸗ hier eine preuf In der Oder Oberpräſidium, Re⸗ N rpoſtdirektion u. a. haben 0 9 5 Behördenſtadt geſchaffen. verankert, gewiſſermaßen Pfeiler ur⸗ zeitlicher und geſchichtlicher Völkerbrücke, ruht die Bolkoinſel. Forſcherfleiß enthob ihrem Sande die Zeugen urſprünglich⸗germaniſcher Siedlung. Deutſch auch iſt der Turm der Piaſten. Weiter ſtromauf folgen fleißige Stätten: lin und Krappitz, wo Kalk in weißen brannt, Deſchowitz, wo neue Werke der Induſtrie aus dem Boden geſchoſſen. Hier ſteht man ſchon im Baune des heiligen Annaberges, der Stätte jüngſter blutiger Geſchichte des Landes, wo in den Hängen des Berges Hunderte ihr Blut vergoſ⸗ ſen in jenen Aufſtandstagen von 1921. Jenſeits des Gogo⸗ Oefen ge⸗ heimif chen Stromes grüßt die ruhmreiche Feſte Coſel, die einſt mit wenigen dem Siegeslauf Napoleons ge⸗ trotzt. Abbiegend von der Oder führt der Weg nach dem ſtillen Oberglogau mit ſeinem rieſigen Park und dem burgartigen Kaſtell von Oppersdorf. Wohin man ſich auch wenden mag, überall ent⸗ deckt man neue Schönheiten, viel des Sehens⸗ und Bemerkenswerten. Ob man ſich über die Oder zu⸗ rück nach Groß⸗Strehlitz wendet, der Stadt, die am klarſten deutſche Siedlungsart ſchon im Aeußeren zeigt, oder zum Norden hinauf nach Carlsruhe, der ſchleſiſchen Solitude, um deren Stille noch heute We⸗ bers Freiſchütz⸗Romantik geiſtert, mit neuen Ein⸗ drücken und Erlebniſſen dankt das Land den Beſuch. Streife durch die unendlichen ſchweigenden Wälder um Roſenberg, das mit ſeiner Schrotholzkirche eines der ſchönſten Denkmäler heimiſchen Schaffens be⸗ ſitzt, über Kreuzburg hinaus, die„alte, liebe Stadt“ Guſtav Freytags, ſeine Wiege und geiſtiger Nähr⸗ boden, bis nach Pitſchen hinaus, dem wall⸗ und turmbewehrten, und wieder hinunter zur Malapane, zum urweltlich unberührten Tal der Drama— kreuz und quer, wohin du nur kommſt: Schön iſt das Land und deutſch! ee Auch im Herbſt iſts an der Noroͤſee ſchön! Spätſommer und Herbſt— das iſt für die Nord⸗ ſee gerade die rechte Jahreszeit! Wie gewaltige Pulsſchläge der Natur branden unausgeſetzt mit rhythmiſchen Schlägen die Wellen an den weißen Strand. Fern am Horizont ziehen Schiffe entlang. Ueber kräftig⸗grüne Wieſen, melancholiſche Heide und bizarr geformte Dünen ſtreicht der Wind dahin und läßt die ſich neigenden Halme zarte Kreiſe in den feinen, rieſelnden Sand ziehen. Goldener Sonnen⸗ glanz umſchmeichelt das langſam ſich färbende Laub kleiner Wälder und Haine, die auf einzelnen Inſeln dem ſteten Wandern des Sandes getrotzt und da⸗ durch ſtille, windgeſchützte Plätze geſchaffen haben. Ständig wechſelnde Beleuchtung von Himmel und Meer umgibt die Inſelwelt mit eigenartigem Reiz. Doch das größte Erleben iſt die Nähe des Meeres! Tief wird der in ſeinem Innern gepackt, der den Ewigkeitsgeſang der rauſchenden Wogen vernimmt. Gibt es eine ſchönere Zeit, den ganzen Stim⸗ mungsreichtum der Nordſee zu erleben, als den Spätſommer und Herbſt, wenn mit dem Ende der Schulferien der breite Strom der Feriengäſte ver⸗ ebbt, wenn der Lärm fröhlicher Kinderſchar durch die Ruhe ſtiller Beſchaulichkeit erſetzt iſt? Doch da taucht der Begriff von der„rauhen“ Nordſee auf, der gerade bei Binnenlandsdeutſchen leider ſo ver⸗ breitet iſt. Für ſtie iſt von„rauh“ zu„unfreund⸗ lich“ und„kalt“ nur ein kleiner Schritt, denn ſie wiſ⸗ ſen nicht, daß gerade Spätſommer und Herbſt an der Nordſee am ſchönſten und angenehmſten ſind. Ueber⸗ aus günſtig und wohltuend ſind dann dort oben im deutſchen Norden die klimatiſchen Verhältniſſe, weil während des ganzen Jahres der Golfſtrom das In⸗ ſelklima beeinflußt und das Meer die im heißen Sommer aufgeſpeicherte Wärme nur allmählich wie⸗ der an die reine, ozonreiche Luft abgibt“ So milde iſt es dann, daß ſelbſt die Temperaturunterſchiede zwiſchen Tag und Nacht nur gering ſind. Ange⸗ ſichts dieſer klimatiſchen Vorzüge erſcheint es auch nicht verwunderlich, daß ſchon im Anfang der acht⸗ ziger Jahre des vorigen Jahrhunderts der erſte er⸗ folgreiche Verſuch mit Winterkuren auf einer Nord⸗ ſeeinſel für Kranke unternommen worden iſt. Die guten Erfahrungen, die man ſeitdem gemacht hat, ſpiegeln ſich wider in der großen Zahl der Kinder⸗ heilſtätten auf den Inſeln; und auch die anfänglich ſo kleine Schar der Mutigen, die außerhalb der eigentlichen Saiſon kommt, wächſt von Jahr zu Jahr. Die Heilkraft der Sonne, deren geſundheitsför⸗ dernde Wirkung auf iin hohen Gehalt an Ultra⸗ violettbeſtrahlung zurückzuführen iſt, kommt auch in der vorgeſchrittenen Jahreszeit voll zur Geltung. Zu ihr geſellt ſich die durch den Wind hervorgerufene Maſſage der Haut, verbunden mit einer kräftigen Belebung der Blutgefäße. Da zudem ein Seebad wegen ſeines hohen Salzgehaltes wie ein Solbad wirkt, kann man leicht ermeſſen, in welch ſtarkem Maße alle dieſe natürlichen Kräfte auf den menſch⸗ lichen Organismus einwirken müſſen. Die hervor⸗ ragenden Einrichtungen, die im Laufe der Zeit auf den einzelnen Inſeln geſchaffen wurden, ermög⸗ lichen die vollwertige Ausnutzung der Kur in Warm⸗ waſſerbadeanſtalten, Sanatorien und Inhalatorien. Wer ſelbſt bei kühlerem Wetter auf das Bad im brandenden Seewaſſer nicht verzichten will, findet da⸗ für z. B. im Wellenſchwimmbad von Norderney reichlichen Erſatz. In den Kurhäuſern und Wandel⸗ hallen, auf den Strandpromenaden und den ſchönen Plätzen und Bahnen iſt auch im Spätſommer und Herbſt dem geſellſchaftlichen und ſportlichen Treiben kein Einhalt geboten. Bis in den Herbſt hinein werden vom Feſtlande aus die Verbindungen mit den Nordſeeebädern durch Seebäderdampfer, wie z. B. die der Hapag und des Norddeutſchen Lloyd, aufrecht erhalten, um bei prachtvollem und faſt völlig windſtillem Sonnen⸗ wetter immer wieder neue Gäſte und Freunde der Inſeln über das Meer zu ihnen hinauszubringen. Verſtand und Wiſſen, Herz und Seele werden in den ſtetigen Wechſel der Dinge einbezogen, die zu jeder Zeit das Verweilen auf den Nordſeeinſeln reizvoll und belebend für Geiſt und Körper geſtalten. Deut⸗ ſche Menſchen leben auf ihnen, die ſich durch Gene⸗ rationen hindurch uraltes Brauchtum erhielten, die in ſchlichter Frömmigkeit dankbar auch dem Meere ſind für den unermeßlichen Segen, den ſie aus ſei⸗ nem ſchöpferiſchen Walten empfangen. O. M. * Beſucherzahlen von Baden⸗Baden. Im Monat Auguſt betrug die Geſamtbeſuchsziffer 16804, darunter 5 936 Aus⸗ länder. Im gleichen Monat des Vorjahres betrug die Ge⸗ ſamtbeſuchsziffer 10 570, darunter 2835 Ausländer. Unter den Auslandsbeſuchern des Monats Auguſt nehmen die Niederländer mit 1724 zahlenmäßig die erſte Stelle ein. Es folgen Frankreich mit 1144 und Großbritannien mit 1111 Beſuchern. Für die Monate Januar bis Auguſt einſchließ⸗ lich wurden in Baden⸗Baden 69 750 Kurgäſte gezählt, darun⸗ ter befanden ſich 17836 Ausländer. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Geſamtbeſuchsziffer 44837 mit 8 019 Ausländern. * Tribergs Fremdenverkehr im Monat Juli. Die Zahl der angekommenen Gäſte überſteigt die Zahl der im Juli des vorigen Jahres angekommenen Gäſte um 24,5 v. H. Davon waren etwa ein Drittel Ausländer. Die Zahl der angekommenen ausländiſchen Gäſte überſteigt die im Vor⸗ jahr um 100 v. H. Die prozentuale Steigerung des Frem⸗ denverkehrs kommt noch deutlicher in der Uebernachtungs⸗ ziffer zum Ausdruck. Im Jult 1934 ſind 52,7 v. H. mehr Uebernachtungen gemeldet worden als im Juli 1933. Die Uebernachtungsziffer der Ausländer überſteigt die im Vor⸗ jahre um 158 v. H. * Verlegung der Geſchäftsſtelle des Landesverkehrsver⸗ bandes Rheinland. Die ſtarke Erweiterung des Geſchäfts⸗ betriebes, die beim Landesverkehrsverband Rheinland ſeit der reichsgeſetzlichen Neuregelung des deutſchen Fremden⸗ verkehrsweſens im Juni vergangenen Jahres einſetzte, brachte es mit ſich, daß die dieſem Verkehrsverband zur Verfügung ſtehenden Räume in Bad Godesberg dem Geſchäftsverkehr nicht mehr genügten. Als größter deut⸗ ſcher Landesverkehrsverband, der die geſamten fremden⸗ verkehrswerberiſchen Belange der Rheinprovinz einſchließ⸗ lich des Saargebietes betreut, hat der Landesverkehrsver⸗ band Rheinland eine Arbeit im In⸗ und Auslande durch⸗ zuführen, die an Bedeutung und Umfang ſtändig zunimmk. Den wiederholt auftauchenden Plänen, den Geſchäftsſitz in irgendeine andere größere Stadt des Rheinlandes zu ver⸗ legen, wurde durch die Bereitwilligkeit der Stadt Godes⸗ berg ein Ende geſetzt, die ihm ein neues würdiges Heim zur Verfügung ſtellte. Das Haus Rheinallee 69, un⸗ und am Rhein gelegen, Der Umzug und geräumige Haus iſt mittelbar am Adolf⸗Hitler⸗Platz wurde für die Verbandszwecke umgeſtaltet. des Verbandes in dieſes ſchöne bereits erfolgt. die tausendjährige Stadt im badischen Im Herzen des Schwarzwaldes an der berühmten Schwarzwaldbahn liegt diese idyllische Stadt. Mittelalterliche Romantik- mod. Kuranlagen- jahrhundektealter Tannenhochwald- geben dieser historischen Reichsstadt einselten schönes Gepräge vor allem: DAs Kneip pbad Kneippkuren unt. fachm. Leitung spenden dem Erholungssuchenden Gesundheit, Bezuchl: Uillingen, das Rothenburg des Schwarzwaldes! 1§—— e eee eee ee Auskunft und Prospektmaterial durch: Städt. Verkehrsamt und Kurver- C24 waltung, Fernruf, Nr. 2773 und 278 Zehwarzwaldl „ f 0 G muß jedes Men denke Woch mit 1 ſeine mitte ſchen!l müſſe erlah B im N ſeiner und wie i. manch häufi zeiche Erreg Gefal nung ſpäter mit z kelkre Blute ſten ſalzer Natu gleich Oppe Herr. vorzt halt 215 A ee. — E R K‚‚Hm̊ een o 5 Freitag, 7. September 193 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe — Eine Herbſtkur im Jodbad To muß gerade in jedes einzelnen erhöhte Anforderungen Menſch beſtrebt ſein, auch an ſeine Geſundh denken und wenigſtens einmal im Jahre für Wochen Körper und Geiſt entſpannen, um n mit vermehrter Kraft wieder für ſein Vol feine Familie tätig ſein zu können. Die beſten mittel für körperliche und geiſtige müſſen, wenn Lebenskraft erlahmen beginnen. und Schaffensfreu Bad Tölz im Iſarwinkel, ein lieblicher Erdenfleck im Mittelpunkt der bayeriſchen Alpenfront, beſitzt in Vorbeugungs⸗ und Heilmittel gegen Aderverkalkung, Bluthochdruck, ſeinen Jodquellen das natürlichſte wie überhaupt gegen alle Gefäßerkrankungen. manchmal ſehr heimtückiſchen Krankheiten häufig nicht vechtzeitig erkannt, da ſie zeichen wie Kopfſchmerzen, Schwindelgefühl, Erregbarkeit und Ermüdung erſt zeigen, wenn bereits Gefahr in Verzug iſt. Sie ſind Abnützungse ungen, welche ſich bei jedem Menſchen früher oder ung ſpäter in irgendeiner Weiſe bemerkbar machen. mit zunehmendem Lebensalter naturgemäß die kelkraft nachläßt, ſo nimmt auch die Elaſtizität der fäße ab, wodurch„Defekte an den verſchi Blutge 4 ſten Stellen entſtehen. ſalzen an den Wänden Natur dieſe Durch Ablagerung von der Blutgefäße Geſundheit iſt der größte Reichtum, und 7 8 t heutiger Zeit, die an die Arbeitskraz ſtellt, Wiedererſtarkung ſchenkt uns aber die Natur, zu der wir zurückkehren werden ihre Warn⸗ ſucht die zwar zu verſtärken, doch werden ſie zu⸗ gleich auch ſpröde und können dem ſtarken Blutan⸗ 1 82 weitern ſich die verengten Blutgefäße und werden eit zu wieder biegſam und geſchmeidig. einige Körper empfindet dabei eine Erleichterung und Be⸗ achher freiung von dem Gefühle der Unbehaglichkeit, deren k und Urſache ihm häufig nicht erklärlich war. Hilfs⸗ Quellen ſind als die ſtärkſten rein natürlichen Jod⸗ de zu Dieſe leichte rſchei⸗ Wie Mus⸗ ieden⸗ Kalk⸗ Jen war zwa IM A9 Bad, Liegeſtühle zu Liegekuren, neu erbaut u. einger., walbdreich, Rälberbronn Unt. Naturſchutz ſteh. prächt. Taunenhochw. Aosterrelchenbach. 740 Mster b. drang, wie er zum Beiſpiel durch Ueberanſtrengun⸗ gen entſteht, nicht mehr ſtandhalten. Durch den Gebrauch einer Tölzer Jod⸗Kur in Verbindung mit einer angemeſſenen Lebensweiſe er⸗ Der menſchliche Die Tölzer trinkquellen Deutſchlands wiſſenſchaftlich beſtätigt. Trotzdem iſt es beileibe nicht das Jod allein, das dieſe Veränderungen im menſchlichen Körper bewirkt. Von ausſchlaggebender Bedeutung für die Wirkung der Jodquellen iſt z. B. bei ihrer Zuſammenſetzung das Verhältnis von Jod zu Chlor, da Clornatrium das Jod im menſchlichen Körper verdrängt. Nun ent⸗ halten zwar alle Jodquellen mehr oder weniger Koch⸗ ſalz, aber die Adelheidquelle, welche in Bad Tölz be⸗ vorzugt als Trinkbrunnen verabreicht wird, iſt die kochſalzärmſte Jodquelle Deutſchlands, ſo daß der in ihr enthaltene Jodgehalt im menſchlichen Körper voll und ganz zur Wirkung kommen kann. Auch der Bromgehalt und viele andere oft nicht mit den fein⸗ ſten Meßgeräten nachweisbaren Dinge beſtimmen den Kurerfolg, den Bad Tölz Jahrhunderte lang be⸗ wieſen hat. Bad Tölz iſt von der Natur ſichtbar begünſtigt, aber nicht nur durch die Gottesgabe ſeiner Heilquel⸗ len, ſondern ebenſo ſehr durch die einzig ſchöne Lage am Fuße der bayeriſchen Alpen beiderſeits der wild⸗ rauſchenden Iſar und durch das außergewöhnlich günſtig wirkende, faſt nebelfreie Höhenklima. Hier der bergnahen und bergreinen Natur des Iſar⸗ Nummer 411 winkels ßſtadtrummel und den All⸗ tagsſorgen— muß der Menſch körperlich und ſeeliſch geſunden. A. Bader. Wandervorſchlag Tageswanderung mit 50 v. H. Fahrpreisermäßigung Neckarſteinach, Dilsberg, Langenzell, Wieſenbach, Hollmut, Neckargemünd Hauptbahnhof ab:.06,.50, Neckarſteinach an:.59, 10.34. Neckargemünd ab: 19.21, 20.46, Mannheim an: 20.00, 21.30. Sonderzugsſſaahrkarte nach Neckarſteinach 1,40 Mk. Die Ermäßigung hat nur für obige Züge Gültigkeit, ſonſt Sonntagsrückfahrkarte nach Neckarſteinach 1,00 Mark. Vom Bahnhof hinunter zum Neckar und über den Fluß. Südlich mit der Hauptlinie 20(gelber Rhombus) am Fährhaus rechts vorbei in den Wald. Auf Zickzack⸗ pfad ziemlich ſteil bergauf. Der Fußweg quert. Wege, deshalb von der Richtung nicht abweichen. Nach 45 Minuten Dilsberg, 305 Meter hoch. Auf der 11 ruine ſchöne Ausſicht ins Neckartal von Neckargemünd bis Neckarſteinach, mit ſeinen Ruinen und Burgen. Beachtens⸗ wert ein tiefer Brunnen und neuerliche Ausgrabungen. Durch das untere Tor, gleichzeitig kurz auch mit der Hauptlinie 21(rote Scheibe). Auf breiter Straße etwa 5 Minuten abwärts. Rechts die erſten Häuſer von Neuhof. Gleich zieht das Wegzeichen(rote Scheibe) links ob. Am Waldrand rechts entlang. Rechts örunten der Dilsberger⸗ hof. Langſam bergab in ſchönen Tannen⸗ und Buchen⸗ wald. Es werden mehrere Wege gekreuzt, daher auf die Richtung und die Markierung achten. Aus dem Wald, ab über Wieſen und den Biederbach. Links der Klingel⸗ talerhof. Jenſeits im Feld auf Pfad kurz hinauf zur Straße Waldwimmersbach—Langenzell. Von da rechts, weſtlich f ſchöner Londſtraße, ohne Markierung durch Feld weiter. Rechts der Biederbach, einen Weiher bil⸗ dend. Später links Wald, rechts das Schloß und der Schloß⸗ garten. Zum Hofgut Langenzell, 274 Rechts über ein Bächlein und vechts direkt nördlich Feld auf zum S S in 274 5 2 re nahen, 100 Meter breit hierauf links weſtlich ſofor markungsgrenze hin. Von der; nicht abweichen, der auch verſchied einiger Zeit, an einer ſchönen Ba umreihe geschwenkt und aus dem Wald. Von L 50 Minuten. Im Feld etwas ab, nac Weſtlich durch den Ort auf die Straße Ne Mauer. Auf dieſer im Feld 100 Meter Biederbach. Sodann rechts 500 Meter bis Elſenz hin. Jetzt rechts auf in den Wald, dem 20 Minuten. Bammenbal bleibt links. Links rand hin, noch etwas aufwärts, i Links ſchöner Blick ins liebliche El waldeten Höhen. Bald links eine Milchwirtſchaft. Rechts ſchöner Tannenm ſten Waldeck einige Minuten rechts jetzt gegangene Weg geht links dur eine Bank am Wald und gleich re oben ſchöner Rundblick auf Dilsb Kindererholungs heim Vikte. Len tal, auf den gegenüberl ins Neckartal und Necha t den Hang herum und durch Weinberge, lagen langſam abwärts. Rechts ar ich ne 5 Re maligem Burg Reichenſtein. Rechts geſchwenkt Straße Wieſenbach— Neckargem ünd und links durch das Karlstor nach Neckargemünd, 17 Stunden. F. Sch. * Aroſa. 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Geſchäftsſt. d. Blattes. Beſ.: Aug. Holdermann. ag, 7. September 1934 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer I * 2 Der ſchneeweiße Würfelzucker, der unſeren Kaf⸗ feetiſch ziert, geht ſeinem hundertſten Geburtstag 0 in ſieht es ihm nicht an, daß es erheb⸗ her Anlagen und Vorgänge bedarf, bis ignet iſt, uns das Leben zu verſüßen. Es war ieſe Erfindung verdanken. Der erblickte in einer mähriſchen Rüben⸗ zuckerfabril Freiherrn v. Dalberg das Licht der Welt. Der ektor Rad erſand ihn in der Zeit zwiſchen 1840 und 1842, den Anregungen ſeiner Frau er ge eine Frau, der wir 1 beliebte Würfel folgend. Ihm wurde dafür ein öſterreichiſches Pa⸗ tent bewilligt. Die Würfel wurden damals ſchön roſa, violett oder rot gefärbt, denn Rad ſtellte auch Konditore ren her und glaubte ſeine Erfindung dadurch ördern, daß er die neuen Erzeugniſſe den in en gern gegeſſenen bunten Zuckerln auch äußerlich nach Möglichkeit anzupaſſen ſuchte. Aber der Erfinder hat wie ſo viele ſeinesgleichen den Er⸗ folg ſeines Werkes nicht mehr erlebt. Er verſtand es nicht, die Werbetrommel zu rühren. Wir wiſſen, daß er auch ſonſt ſeiner Zeit weit voraus war. Der Würfelzucker fand weder in Oeſterreich, wo er zu⸗ erſt in den Handel gekommen war, noch in Deutſch⸗ land, wo verſchiedene Lizenzen vergeben wurden, einen ausreichenden und dauernden Abſatz. Das lag zum Teil an den hohen Preiſe. Das lag aber auch daran, daß der Stoff ſo häufig verfälſcht war. Man verwandte minderwertige Materialien, unter ande⸗ em Stärkezucker, was die Erfindung begreiflicher⸗ weiſe nicht zu einem beliebten Leckerbiſſen machen konnte. Es iſt eine betrübliche Tatſache, daß der Würfelzucker erſt in Amerika zur Marktware wurde und von hier aus ſeinen Siegeszug antrat. . — Ein ungewöhnlich intereſſanter Prozeß iſt in Warſchau gegen eine Räuberbande durchgeführt wor⸗ den, die ſeit Monaten im öſtlichen Karpathengebiet ihr Unweſen getrieben hat. Sie war nach einer abenteuerlichen Verfolgung in den Schluchten und Wäldern der Karpathen gefangengenommen worden, nachdem man den Führer erſchoſſen hatte. Das Selt⸗ ſamſte iſt, daß dieſe Räuberbande ausſchließlich aus Frauen beſteht. Mit Ausnahme des erſchoſſenen Häuptlings gehörte ihr kein einziges männliches Mitglied an. Der Prozeß ergab die überraſchende Tatſache, daß keine einzige der angeklagten Frauen aus Abenteuerluſt oder Freude am Räuberleben ſich der Bande angeſchloſſen hatte. Sie waren alle aus einem einzigen Grunde Banditinnen geworden: weil ſie ſich in den Räuberhauptmann, einen unge⸗ wöhnlich ſchönen, ſtarken, jungen Mann, ſinnlos ver⸗ liebt hatten. Er pflegte ſtets ſelber die Gelegenheit zu Raubüberfällen und Einbrüchen auszukundſchaf⸗ ten und ſich vorher an ein oder zwei junge Frauen oder Mädchen im Orte heranzumachen. Nach jedem gelungenen Streich, bei dem die Räuberliebchen aus⸗ giebige Hilfe leiſteten, ſchloſſen ſich die letzteren der Bande an und zogen mit dem Häuptling in die Berge. Sie bildeten zugleich ſeinen Harem und ſeine Helferbande. Das Gericht nahm den unheilvollen Einfluß, unter dem die Frauen geſtanden hatten, als mildernd an und verurteilte die angeklagten Frauen zu Strafen von ſechs Monaten bis zu zwei Jahren Gefängnis. E — Zum erſtenmal in der Geſchichte der arktiſchen Schiffahrt iſt die nördliche Durchfahrt in oſt⸗weſtlicher Richtung geglückt. Damit iſt der viele Jahrhunderte alte Traum der Nordpolfahrer, die Nordküſte Sibi⸗ riens entlang zu fahren, um durch die Beringſtraße in den Stillen Ozean zu gelangen, in Erfüllung ge⸗ gangen. Wie der„Tag“ berichtet, hat der Eisbrecher „Litke“, der in dieſem Frühjahr von Wladiwostok abgefahren war, gemeldet, daß er die Dixon⸗Inſel erreicht habe. Er hat 7900 Km. durch die Bering⸗ ſtraße und das eisbedeckte Suchotſkiſche Meer zurück⸗ gelegt. Es bleiben ihm jetzt noch 1700 Km. nach Ar⸗ Waſſer, das in dieſer Jahres⸗ changelſk durch offenes Das gadßte cli dem Malt Eine Luftaufnahme des 73 000⸗To.⸗Dampfers„Nr. 534“ Her engl chen Cunard⸗Linie, der in Glasgow gebaut wird und noch im September vom Stapel laufen ſoll. En Jaan in den lal tischen Mdlbcleæun Abenteuerliches Erlebnis zweier Forstbeamten Eine aufſehenerregende Entdeckung machten zwei Forſtbeamte, die durch die ausgedehnten und dichten Forſten in der Nähe von Riga ſtreiften. Mitten im Gebüſch ſtießen ſie nämlich auf einen halbnack⸗ ten, herkuliſch gebauten Menſchen, der, als er ihrer anſichtig wurde, ſofort die Flucht ergriff. Als ſich die Beamten einigermaßen von dem Schrecken erholt hatten, den ihnen dieſe plötzlich auf⸗ getauchte Erſcheinung eingejagt hatte, machten ſie ſich zur Verfolgung des Waldmenſchen auf. Infolge der unglaublichen Gewandtheit und Geſchick⸗ lichkeit, mit der ſich der Flüchtling durch das dichteſte Gewirr und Geſtrüpp ſortzubewegen verſtand, ſchien jedoch wenig Ausſicht zu beſtehen, des Ausreißers habhaft zu werden, ſo daß die Beamten ſich zum Ge⸗ brauch der Waffen entſchloſſen. Sie gaben einige Schüſſe in die Luft ab. Der Flüchtende blieb dar⸗ aufhin jedoch nicht ſtehen, ſondern ſprang mit einem kühnen Satz auf eine hohe Tanne, die er mit affenartiger Geſchwindigkeit erkletterte. Von hier aus ſprang er dann auf die nächſten Bäume und ſetzte ſo ſeine Flucht fort, während die Beamten ſich nur mühſam durch das Unterholz durchzuſchlagen vermochten. Die Gefahr, daß dieſer Tarzan⸗Waldmenſch ihnen entkam, wurde immer größer. Ihre letzte Hoffnung waren daher ihre Flinten, mit denen ſie alsbald das Feuer wieder eröffneten. Endlich waren ihre Be⸗ mühungen von Erfolg gekrönt, denn plötzlich konn⸗ ten die Forſtbeamten beobachten, wie der Fliehende zu taumeln anfing, ſich noch einmal vergeblich an einem Aſt feſtzuhalten verſuchte und dann auf den Erdboden herunterſtürzte. Der Mann hatte einen Streifſchuß an der rechten Hüfte erhalten, der aber nicht weiter gefährlich war, obgleich er ſtark blutete. Im übrigen ſetzte der Waldmenſch ſeiner Verhaftung weiter keinen Wider⸗ ſtand entgegen. Trotz der Bärenkräfte, die dem Waldmenſchen zur Verfügung ſtehen müſſen, legte er auch bei ſeiner Einlieferung ein überaus ſcheues und bedrücktes Weſen an den Tag. Man bemühte ſich in jeder erdenklichen Weiſe um den vollkommen ver⸗ wahrloſten und heruntergekommenen Mann, deſſen Körper überall mit ſtruppigen Haaren bedeckt iſt, und verſuchte, ihn zur Sprache zu bringen, aber ohne auch nur eine Silbe aus ihm herauszuholen. Ein paar unartikulierte Schreie, als man ihm einige Früchte und ein Stück rohes Fleiſch vorſetzte, die er mit lautem Schrecken verſchlang, war das einzige, was er hören ließ. Den eifrigen Nachſorſchungen der Polizei iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, herauszufinden, um wen es ſich bei dieſem rätſelhaften Weſen, das ſein Daſein gleich Tarzan im Walde friſtete, handeln mag. Man nimmt jedoch an, daß dieſer Waldmenſch ein gewiſſer Gerbert Alenkitis iſt der zuletzt als Melker auf einem Gutshof in Litauen beſchäftigt war, von wo er bereits vor Jahren ſpurlos ver⸗ ſchwunden iſt, ſo daß man ihn für tot erklärte. . · AA ³ wm ↄ.] ð. pdp! zeit keine beſonderen Schwierigkeiten bietet. Die „Litke“ hat während ihrer Fahrt drei kleinere Schiffe aus dem Packeis gerettet und brachte eines davon mit nach der Dixon⸗Inſel. Alle Expeditionen des 17. und 18. Jahrhunderts, durch die Beringſtraße in den Stillen Ozean zu ge⸗ langen, ſind fehlgeſchlagen und kamen nicht über Nowafa Semlja hinaus. Erſt der ſchwediſche For⸗ ſcher Nordenſkjöld gelangte im Jahre 1875 bis zur Mündung des Jeniſſei und fuhr dan im Jahre 1878 bis in die Nähe der Beringſtraße, wo ſein Schiff, die „Vega“, einfror und zehn Monate lang nicht mehr freikam. Im Jahre 1932 hat der Eisbrecher„Sibi⸗ riakow“ dieſe Durchfahrt glücklich beendet, war aber einige Male in Gefahr, von den Eismauern, die die Durchfahrt ſperren, zerdrückt zu werden. Um ſo be⸗ merkenswerter iſt jetzt die Leiſtung der„Litke“, die die Fahrt in umgekehrter Richtung— die auch Nan⸗ Copyright 88 by August Scherl G. m. b.., Berlin LC FI GENEN GNA DEN? VON eddddamdddddmdmaddmdaddagddnddgdddmddcb add O M AN VO N 1 8 ennie „Derneggens Kugeln trafen immer gut— auch ihn ſelber!“ ſagte mein Bruder mit einer merkwür⸗ dig dunklen Stimme hinter mir. Ich ſchaute mich unwillkürlich nach ihm um.„Wie⸗ ſo?“ fragte ich zögernd.„War es nicht ein Unfall?“ „Wenn man einen Förſter hoch im Walde mit einem Herzſchuß findet, und die Kugel ſtammt aus ſeiner eigenen Flinte— wenn dieſer Förſter eine ſchöne Frau beſitzt, die einen andern liebt“— mei⸗ nes Bruders Stimme ſank immer tiefer—„und wenn dieſer andere der eigene Herr iſt, dann liegt der Fall wohl klar.“ „Du—?“ fragte ich faſſungslos. „Ja: Der Förſter Derneggen hat um meinetwil⸗ len ſeine letzte Kugel für ſich ſelbſt beſtmmt. Er hat nobel auf eine Rache an mir verzichtet. Um ſo weni⸗ ger verzichtete das Schickſal ſelbſt darauf. Jene Ku⸗ gel, mit der Derneggen ſein Herz auslöſchte, hat wei⸗ ter getroffen, als er wohl ahnte. Sie hat auch meinen Frieden, mein Leben zerſtört und auch das Herz der Frau gebrochen. Sie ſtarb ein Jahr nach ihm. Wir haben uns nicht mehr geſehen— wenn ich auch nicht aufhören konnte, dieſe Frau zu lieben. Denn, weiß Gott, es war kein Spiel geweſen...“ Fräulein Dr. Derneggen! Wenn ich Ihnen dieſe, für mich ſo erſchütternde Stunde nicht kürzer ſchil⸗ dern kann, ſo mag die Ausführlichkeit immerhin der ungeheuren Tragweite des Geſchehens angemeſſen Ein. g Nach jenen eben wiedergegebenen Worten meines Bruders herrſchte eine lange Stille zwiſchen uns. Ich fühlte endlich die Notwendigkeit, wieder einen Uebergang zu finden, und nahm aufatmend ein klei⸗ nes Rähmchen an der Wand zur Veranlaſſung, um mich dorthin zu wenden. Es enthielt ein verbliche⸗ nes Bild, auf dem ich ein kleines Mädchen erkannte. „Es iſt die Tochter des Förſters: jene Margarete Derneggen, die ich vorhin bereits erwähnte,“ ſagte mein Bruder.„Ich nahm mich des Kindes an, als es Waiſe wurde, und gab es in gute Erziehung. Die⸗ ſem Kind gegenüber fühle ich mich in größter Schuld. Denke immer daran, wenn ich einmal nicht mehr bin! Alles, was du ihr tuſt— das tuſt du mir. Wenn du je dazu beitragen kannſt, dieſem Mädchen den Lebensweg zu verſchönern, dann tue es um meinet⸗ willen!“ Mein Bruder ſchloß nach dieſen letzten Worten den Fenſterladen wieder. Die alten Dinge, auf die ſo unerwartet Licht gefallen, waren wieder allein im Dunkeln. Die Vergangenheit ſank zurück in ihren Schlaf Wir traten nach einer Weile wieder in den ſon⸗ nigen Garten hinaus. Mein Bruder verſchloß ſorg⸗ fältig die Haustür. Ich zögerte— ich weiß noch, wie ſein Auge ſuchte. „Verzeih! Es iſt nicht Neugierde“ ſagte ich behut⸗ ſam.„Iſt das Kind deine Tochter? Du verſtehſt—: Es handelt ſich um meine Einſtellung ihr gegenüber, um den Grad meiner Pietät...“ Mein Bruder ſah an mir vorüber; er ſchien älter, ſeit wir in dieſem Haus geweſen waren.„Marga⸗ rete Derneggen? Nein, ſie iſt das Kind des Förſters. Sie war zwei Jahre alt, als ich ihrer Mutter zum erſtenmal begegnete.“— Ein halbes Jahr ſpäter ſtarb mein Bruder. Den Frühling hatte er nur noch als ein Schwerleidender erlebt. Es war wohl mit Recht meine Ueberzeu⸗ gung, daß ſeine ganze Krankheit nur die Folge einer erloſchenen Lebensfreude geweſen. Dies iſt die alte Geſchichte, die mir ſo lange am Herzen lag. Ich war des öfteren im Zweifel, ob ich ſie Ihnen überhaupt mitteilen ſollte. Mein Bruder hatte mir weder Berechtigung noch Verbot erteilt. So zögerte ich immer wieder, in dem Ge⸗ danken, daß ich Ihnen die Erinnerung an Ihre El⸗ tern trüben würde. Andererſeits könnte ich fürchten, daß unberufene Fremde Ihnen eines Tages Bruch⸗ ſtücke erzählen möchten, die Ihnen am Ende gar ein ganz falſches Bild gäben. Nun gibt mir heute ein vor kurzem erfolgter Ein⸗ bruch in die Förſterei Gelegenheit, mit Ihnen zu re⸗ den. Ich habe ſeit Jahren darauf gewartet, daß Sie einmal Ihre Heimat beſuchen kämen und ich Sie dann perſönlich fragen könnte, was aus der Förſte⸗ rei werden ſollte. Ich geſtehe Ihnen ſogar, daß ich dieſen Beſuch ſehr vermißt habe und Ihre Schweig⸗ f 1 + 2—— ſen ſeinerzeit einſchlug, als er von den neuſtbiriſchen Inſeln her nach Weſten vorſtieß— vollbrachte. Die jetzt eingeſchlagene Fahrtrichtung hat den Vort daß, ſelbſt wenn ein Schiff ſehr lange im Eismeer aufgehalten worden iſt, es in der Barens⸗See noch relativ ſpät im Jahre infolge der Wirkung des Golf⸗ ſtromes offene See findet, ſo daß die Gefahr des Ein⸗ ſrierens im Herbſt bedeutend verringert iſt. 2 — Einem Hamburger Buchmacher war es auf⸗ geſallen, daß oft kurz vor Schalterſchluß noch hohe Wetten auf Rennen abgeſchloſſen wurden, die im Augenblick ſchon liefen. Bevorzugt wurden Rennen in Frankreich. Die Perſonen, die in großer Eile am Schalter der Buchmacher erſchienen, wechſelten zwar, Sie kehrten aber in beſtimmter Reihenfolge wieder. Dieſe hohen Beträge wurden ſtets auf Pferde geſetzt, die als Sieger herauskamen. Der Buchmacher ver⸗ folgte mit Hilfe der Kriminalpolizei die verdächtigen Perſonen, und ſchließlich ſtieß man auf einen Renn⸗ wettbetrug mit Hilfe von Kurzwellen. Es gelang, ſechs Betrüger auf friſcher Tat zu überraſchen. Sie hatten einen Kurzwellenempfänger gebaſtelt nud lie⸗ ßen ſich von Helfershelfern aus Frankreich die Renn⸗ ergebniſſe durchſagen. Die Uebertragung ging ſo ſchnell, daß ſie kurz vor Abſchluß der Rennen ihre Gelder anlegen konnten.— Schon vor einigen Jah⸗ ren ſind in Hamburg auf eine ähnliche Art erhebliche Summen erſchwindelt worden. Damals hatten es die Betrüger verſtanden, in der Nähe eines Wett⸗ büros ein Zimmer zu mieten. In dieſem war der Kurzwellenempfänger aufgeſtellt. Vom Fenſter ihrer Werkſtatt aus wurden Helfershelfern, die auf der Straße ſtanden oder ſogar im Laden des Buch⸗ machers, durch die Schaufenſter hindurch vereinbarte Zeichen gegeben. Auch damals wurden erhebliche Beträge auf dieſe Weiſe„gewonnen“. ** — Die Gebirgsgegend von Vlabitſch in Südſla⸗ wien kann im wahren Sinne des Wortes als ein Frauenparadies bezeichnet werden. Dort werden ſämtliche Hausarbeiten ſowie die Beſtellung der Felder ausſchließlich von Männern beſorgt, die ſich in ihrer freien Zeit noch mit Stricken und anderen Frauenarbeiten beſchäftigen. Die Frauen und Mäd⸗ chen dagegen verbringen ihre Zeit mit Nichtstun und Vergnügen, was ſie ſich wohl erlauben dürfen, weil in der ganzen Gegend auf zwanzig Männer nur eine Frau kommt. Wenn der Mann es wagen ſollte, ſeine Autorität der Frau gegenüber zu behaupten, ſo droht dieſe, ihn zu verlaſſen. Sie würde neunzehn andere an ſeiner Stelle finden, während der Mann jede Hoffnung, jemals eine Frau zu finden, auf ewig verſcherzt hätte. Daher ziehen es die Männer vor, ſich in ihr Schickſal zu ergeben. Jedes Mädchen hat wenigſtens ein Dutzend Verehrer, und man könnte ſich nicht erinnern, dort jemals ein Mädchen angetroffen zu haben, das im Alter von über zwan⸗ zig Jahren noch nicht an den Mann gekommen wäre. * — Durch einen Zufall ſtellte ſich heraus, daß der ſeinerzeit auf ſeinem Rettungsflug im Polarmeer verſchollene Forſcher Roald Amundſen auf einer Londoner Bank ein Guthaben von etwas über 6000 Mark beſitzt. Die Exiſtenz dieſes Kontos, das ſchon ſeit vielen Jahren beſteht, iſt anſcheinend von Amundſen vollkommen vergeſſen worden. Auch die Bankleitung hat es nur durch einen Zufall entdeckt, Inzwiſchen iſt durch die Zinſen die Höhe des Kon⸗ tos um annähernd 1000 Mark geſtiegen. e Wer ſein Rind liebt. gibt mm Rathreiner mit Milch ſamkeit faſt wie eine Ablehnung aller Beziehungen empfand. So wollte ich Ihnen nichts nahelegen. Jetzt aber hat der Einbruch erwieſen, daß die abſeits gelegene Förſterei nicht länger mehr unbewohnt bleiben ſollte. Sie liegt am Rande des großen Buchenwaldes, der unſer Jagdͤſchloß umgibt, und ſthaut auf die kleine Stadt hinunter, zu der es nur wenige Minuten We⸗ ges ſind. Das Haus iſt alſo nicht aus der Welt. Aber das Unbewohntſein lockt eben üble Elemente an. Die Einrichtung Ihrer Eltern iſt noch unverän⸗ dert vorhanden. Bitte, überlegen Sie nun, was mit dem Haus ge⸗ ſchehen ſoll! Am beſten wäre es, Sie würden dies hier an Ort und Stelle tun. Vielleicht käme Ihnen dann der Gedanke, ſelber die Förſteret zu beziehen? Es iſt eine ſchön gelegene Beſitzung, die für die Aus⸗ übung einer ärztlichen Praxis ſicher geeignet wäre. Ich glaube, genügend unterrichtet zu ſein, um ſagen zu dürfen, daß eine Aerztin hier in unſerer Gegend nur erwünſcht ſein könnte und ſicher die beſten Be⸗ rufsbedingungen erfüllt bekäme. Jedenfalls dürfen Sie bei all Ihren Entſchlüſſen mit meiner Unter⸗ ſtützung rechnen! Ulrich von Plagge.“ Margarete Derneggen legte den Brief aus der Hand, ohne ihn zuſammenzufalten— ſo, als werde ſie ihn gleich von neuem leſen. Aber ſie erhob ſich, um erſt Hut und Mantel abzulegen. Sie ging zu dieſem Zweck in das anſtoßende Schlafzimmer, wo die Fenſter noch offen ſtanden. Die kalte Feuchtigkeit des Dezemberabends wehte herein. Unten lag die Straße in der lauten, fluten⸗ den Geſchäftigkeit der Vorweihnachtstage. Ohne über den ſoeben geleſenen Brief einen wirklich kla⸗ ren Gedanken faſſen zu können, ſchaute ſie eindring⸗ lich in das helle, bewegte Leben der Straße hinab. Es geſchah vielleicht nicht ohne Abſicht. Margarete Derneggen ſtand oft des abends hier am Fenſter und ſchaute auf den unermüdlichen Strom der Menſchen. Noch eben hatte ſie ſelber dazu gehört, war einbe⸗ zogen geweſen in den Pulsſchlag des tätigen Lebens. Dieſer Gedanke verlieh ihr ſtets ein Gefühl von Selbſtvertrauen und Geborgenheit— war ein be⸗ friedigtes Rückſchauen auf den vergangenen Tag und ſchon eine Freude auf die Arbeit des kommenden Morgens. Sie überſchaute gewiſſermaßen allabend⸗ lich von neuem ihr Leben und war zufrieden damit. Hier oben beſaß ſie ihre kleine Wohnung, die ſie mit einer ehemaligen Kommilitonin teilte, einer Chemikerin, die in einem Induſtrieunternehmen an⸗ geſtellt war. Jede von ihnen hatte ihr Wohn⸗ und Schlafzimmer. Die Küche, für die eine Hilfe gehal⸗ ten wurde, führten ſie gemeinſam. Es war eine gute Kameradſchaft, die vor allem auf einer Reihe gemeinſchaftlicher Studienjahre, ſpä⸗ ter auf den verwandten beruflichen Jntereſſen, und ſchließlich auf den gleichen menſchlichen Anſchauun⸗ gen beruhte. Zufällig hatten ſie in der gleichen Stadt ihre Anſtellung gefunden und die Gelegenheit gern ergriffen, ihre guten Beziehungen durch einen gemeinſamen Haushalt noch zu feſtigen. Jede von ihnen beſaß ein ausreichendes Einkommen und ging mit einer jugendlichen Leidenſchaftlichkeit und nicht ohne Selbſtbewußtſein an ihren Beruf. Sie hatten ſich ihre Erfolge ſelbſt zu verdanken und erwarben ſich täglich neu ihre Daſeins berechtigung. In einer launigen Stunde hatte eine von ihnen ſich einmal eine„Frau von eigenen Gnaden“ genannt. Es war leicht und lächelnd dahingeſprochen, aber ganz un⸗ verkennbar ſtand hinter dieſen Worten das ganze Pathos ihres Freiheitsgefühls. Dieſe Worte waren es, die plötzlich vor Marga⸗ rete Derneggen ſtanden, als ſie, unter dem Eindruck jenes ſchwerwiegenden Briefes, faſt Zuflucht ſuchend, in das laute Großſtadttreiben hinunterblickte. Frau von eigenen Gnaden— welch ein ſchillerndes Trug⸗ bild, wenn plötzlich etwas daherkommen konnte wie dieſer Brief! Wenn man ſich auf einmal an eine Vergangenheit gekettet ſah, vor der man zuſam⸗ menſchauerte. Von dem Sühnegeld einer alten Schuld war ſie alſo erzogen worden, hatte ſie ſtu⸗ diert? Ahnungslos, wie ein Baum, hatte ſie ihre Nahrung aus einem Erdreich gezogen, das mit Blut und Tränen, mit Schuld und Reue getränkt war. Wo blieb da alle Freiheit des einzelnen Menſchen? Wo fing denn das Eigene an, darauf man ſtolz war, das man feſt in der Hand zu halten glaubte und nach eigenem Willen lenken konnte? Margarete Derneggen war jung genug, um zu⸗ erſt an ſich ſelbſt zu denken— zuerſt die eigenen ſee⸗ liſchen Auswirkungen zu ermeſſen, die von jenem Brief hervorgerufen wurden. Selbſt dann, als ſie zögernd dem eigentlichen Inhalt des Briefes nach⸗ dachte und das Schickſal ihrer Eltern auf ſich wir⸗ ken ließ, war es vor allem das eigene und nun ein⸗ geſtürzte Ideal, dem ſie nachtrauerte. Jortſetzung folgt. 1 5 —— 7 Dien her hadu; kreten in T Urlat übun * urteil hurch! W a Jahre lang bezog nis 1 hatte beant A. ſeiert zählte Male ſeine Kirch * des 9 auch ner ü Betti! waren das 1 verm. große Hölz der 9 kannt bäude ladun brant des doch 7 Sitzu. Kreis rung Stadt geord Te 9 5 8„n. 55 * 4 Aus Baden Anwelter tobte am Oberrhein Waldshut, 6. Sept. Ein Unwetter, das in den Abendſtunden vom Rhein her über den ſüdli⸗ chen Schwar z wald zog, hat im Hotzenwald und beſonders im Wutachtal ſchweren Schaden an⸗ gerichtet. Während des Gewitters ſchlug in Görwihl der Blitz in das Anweſen des Gemeinderechners Huhn und zündete. Innerhalb kurzer Zeit ſtand das große Doppelwohnhaus mit angebauter Scheune in Flammen und brannte vollſtändig nieder. Der Viehbeſtand und wenige Fahrniſſe konnten gerettet werden. Der Feuerwehr gelang das Ueber⸗ greifen des Brandes auf die ſtark gefährdeten Nach⸗ barhäuſer zu verhindern. Der Schaden iſt ſehr be⸗ deutend. 5 Von verheerenden Folgen war das Un⸗ wetter im Wutachgebiet. Ein Wolkenbruch mit zum Teil ſtarkem Hagelſchlag entlud ſich über den Gemeinden Ober⸗ und Untereggingen, Stühlingen und Mauchen. Der orkanartige Sturm beſchädigte einige Häuſer und riß in Ofteringen einige Kamine um. Schwer haben die Obſtbäume gelitten. Ein großer Teil der Ernte iſt als vernichtet anzuſehen. Sehr ſchlimm ſieht es auch in den Gärten und auf den Feldern aus. Der neue Gemeinderat in Kehl Kehl, 6. Sept. Die mit Zuſtimmung des Mini⸗ ſteriums des Innern und der Kreisleitung Kehl der NSDAP. ernannten ſieben Mitglieder des Ge⸗ meinderats ſind vor Eintritt in die Tagesord⸗ gung von Bürgermeiſter Dr. Reuter auf ihr Amt verpflichtet worden. Die Beſtellung eines Bürger⸗ meiſterſtellvertreters, der täglich auf dem Rathaus Dienſt tut, wurde für überflüſſig erachtet. Der bis⸗ her bezahlte Bürgermeiſterſtellvertreterpoſten wird dadurch eingeſpart. Das zum Bürgermeiſterſtellver⸗ kreter ernannte Gemeinderatsmitglied ſoll nur dann in Tätigkeit treten, wenn der Bürgermeiſter durch Urlaub, Dienſtreiſen oder Krankheit an der Aus⸗ übung der Geſchäfte verhindert iſt. ö * Heidelberg, 7. Sept. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte in einer unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſurchgeführten Verhandlung den 23jährigen Anton aus Lorxſch(Heſſen), der nach der Anklage im Jahre 1933 in Heidelberg und Baden⸗Baden monate⸗ hug, ſeinen Lebensunterhalt durch Zuhälterei lezog und bereits vorbeſtraft iſt, zu 1 Jahr Gefäng⸗ ils und 2 Jahren Ehrverluſt. Der Staatsanwalt hatte 172 Jahre Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt beantragt. a, Weinheim, 7. Sept. Privatier Chriſtian Schulz ſeierte ſeinen 75. Geburtstag. Das Geburtagskind zählte früher zu den erſten Handwerksmeiſtern des Malergewerbes. Lange Zeit vertrat er die Intereſſen ſeiner Innung. Heute gehört er noch dem evang. Kirchengemeinderat an. * Mosbach, 7. Sept. In der Doppelſcheune des Polizeidieners Albert brach Feuer aus, das auch auf das Anweſen des Landwirtes Peter Seid⸗ ner übergriff. Die Feuerwehren von Lindelbach und Bettingen und die Motorſpritze aus Wertheim waren alsbald zur Stelle und bekämpften tatkräftig das verheerende Element. Es wird Brandſtiftung vermutet, verübt durch einen Durchreiſenden. Villingen, 7. Sept. Nachmittags brach in dem großen Schuppen der bekannten Wirtſchaft zum Hölzle König“, welche auf Villinger Gemarkung in der Nähe von Schwenningen liegt, aus noch nicht be⸗ kannter Urſache Feuer aus. Das geſamte im Ge⸗ häude befindliche Heu, es waren mehr als 30 Wagen⸗ ladungen, fiel dem Feuer zum Opfer. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Höhe des Schadens konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, doch iſt der Beſitzer ungenügend verſichert. Amtseinführung des Oberbürgermeiſters * Worms, 6. Sept. Im feſtlich geſchmückten Sitzungsſaal des Stadtrats erfolgte durch Kreisleiter Kreisdirektor Otto Schwebel die feierliche Einfüh⸗ kung des neuen Oberbürgermeiſters der Skadt Worms, Pg. Bartholomäus, bisher Bei⸗ geordneter der Stadtverwaltung Gießen. Teilnehmer am Straßenbaukongreß beſuchen Jarmſtadt * Darmſtadt, 6. Sept. Im Anſchluß an den 17. Internationalen Straßen baukongreß, der gegenwärtig in München ſtattfindet, werden eine Reihe der ausländiſchen Teilnehmer an einer Deutſchlandfahrt ſich beteiligen, um die deut⸗ ſchen Straßenverhältniſſe und andere Sehenswürdig⸗ leiten kennen zu lernen Eine 200300 Herren ſtarke Gruppe wird am Montag, 10. September, auch nach Darmſtadt kommen. Am Abend wird ein Empfang durch Staatsminiſter Jung und Oberbürgermeiſter Wambold ſtattfinden. Am ſolgenden Tage ſollen in erſter Linie die Arbeiten an den Bauſtellen der Reichsautobahn beſichtigt werden. Anſchließend wer⸗ den ſich die ausländiſchen Gäſte über Frankfurt nach Köln begeben. Lampertheim, 7. Sept. In der Nähe der Worm⸗ ſer Straßenbrücke wurde eine weibliche Leiche geborgen und in die Leichenhalle des evangeliſchen ankenhauſes gebracht. Es handelt ſich um ein 24 jähriges Mädchen, das in Mannheim n Stellung war. Es entfernte ſich am 209. Auguſt von ſeinem Arbeitsplatz in der Abſicht, ſich Leben zu nehmen. Die Angehörigen wurden durch Funkſpruch verſtändigt. 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Feſtbeleuchtung im nächtlichen Nürnberg Der Frauentorturm bietet im Licht der Scheinwerfer und im Schmuck der Fahnen ein zauberhaftes Bild. 3 Treuefahrt nach Karlsruhe Vaterländiſche Tage einſt und jetzt * Karlsruhe, 6. Sept. Es Schwer laſtete die Fauſt der Franzoſen auf Pfalz und Saarland. Ueberall wurden Spione gewittert, niemand wagte ein offenes Wort. Da erging von Karlsruhe aus der Ruf: Kommt her zu uns, hier jenſeits des Rheins warten die deutſchen Brüder und Schweſtern mit offenen Armen auf euch; hier ſollen euch die Tränen getrocknet werden, hier ſollt ihr euch neue Kraft zum Durchhalten holen! Und alle, alle folgten dem Ruf. Sang⸗ und klanglos ratterten die Sonderzüge über die Schiffsbrücke bei Maxau und mit einem Schlag brauſte aus den Abteilen heraus, als die Mitte des deutſchen Stromes erreicht war, das Deutſchlandlied und die Wacht am Rhein war im Jahre 1925. — ſpontan, mitreißend, überwältigend. Und die deutſchen Fahnen flatterten aus den Zugfenſtern und grüßten den Vater Rhein. Und dann in Karlsruhe. Zehntauſende Menſchen ſäumten Fenſter, ja die Dächer. Hunderte, tauſende, die Straßen, die In manchen Mannes Auge blitzten die Tränen ob des gewaltigen Ereigniſſes der Stunde, Herz flog zum Herzen, Schwur zu Schwur— und mit neuer Kraft und Zuverſicht ging die Fahrt wieder heim auf den vorderſten Poſten des Deutſchtums der Weſtmark. Und nun ruft für den 22. und 23. September abermals die Stadt Karlsruhe alle Badener, Pfälzer und Saarländer zum 2. großen Heimattag und wieder werden viele Tauſende dieſem Ruf in dankbarer Erinnerung an die ſeiner⸗ zeit genoſſene Gaſtfreundſchaft und Rückenſtärkung Folge leiſten. Das, was damals die Pfälzerwäldler Mann für Mann als Wahlſpruch auf kleinen Plakaten an den Hüten trugen, der Reim:„Pfalz und Saar, es bleibt wieis war: deutſch immerdar!“, das iſt längſt in alle deutſchen Herzen eingebrannt und wird auch diesmal wieder das Leitmotiv der Karlsruher Heimattage ſein. Auf nach Karlsruhe mit den billigen Sonder⸗ zügen! Vergeßt nicht die Hilfe in ſchwerer Zeit und zeigt euere Dankbarkeit und euere Volksverbunden⸗ heit auch heute im glücklicheren neuen Deutſchland! Abſchluß oer Thingſtälten-Ausſtellung * Heidelberg, 7. Sept. Die im Rathaus der Stadt Heidelberg abgehaltene Ausſtellung„Natio⸗ nalſozialiſtiſche Thingſtätten im Bau“ wurde geſchloſſen. Während der vier Wochen Ausſtellungsdauer wurde die Ausſtellung von 60 000 Volksgenoſſen beſucht; darunter befanden ſich auch zahlreiche Ausländer. Gerade bei den Ausländern hat dieſe umfangreiche und bedeutſame Kulturarbeit, die auf der Ausſtellung gezeigt wurde, großes In⸗ tereſſe geweckt. Beſonders folgender Ausſpruch eines Spaniers iſt beachtenswert:„In anderen Län⸗ dern ſieht man, daß viel gemacht werden ſoll. In Deutſchland wird viel de lacht. Im Süden iſt Arbeit meiſt Strafe, in Deutſchland Ehre: Mam merkt, daß der Nationalſozialismus mit Dauer rechnet, ſonſt würde er keine ſolche Thingſtätten bauen laſſen.“ Die Ausſtellung, die erſtmals einen ge⸗ neuen, durch viele Zeichnungen, Photos und Mo⸗ delle belegten Ueberblick über das Geſamtgebiet der Thingſtättenerrichtung und der Thingſtättenſpiele gibt, wird nunmehr ihre Reiſe durch andere Städte antreten. Sie wird veranſtaltet vom Reichsbund der Deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele Berlin⸗ Südende. * Pforzheim, 5. Sept. Nach einem Beſchluß der Deutſchen Arbeitsfront und der Handelskammer wird in der Pforzheimer Induſtrie ab 8. Oktober mit Beginn des Winterfahrplauns wieder die ge⸗ teilte Arbeitszeit eingeführt. Die probe⸗ weiſe während zwei Monaten durchgeführte Ar⸗ beitszeit ohne Mittagspauſe hat in der hieſigen In⸗ duſtrie nachteilige Auswirkungen gezeigt. 95 v. H. der Betriebe lehnten neuerdings die durchgehende Arbeitszeit ab. Insbeſondere klagten die in der Uhreninduſtrie Beſchäftigten, daß ſie ihre die Augen ſehr anſtrengende Tagesarbeit nicht ohne Unterbre⸗ chung leiſten können. Auch Gaſtſtätten umd Ginzel⸗ handel ſprachen ſich gegen die durchgehende Arbeits⸗ zeit aus. 5. er Jae ahd ane * Ettenheim, 7. Sept. zrandſtiftung wurde hier der Wilhelm Volk, in deſſen Haus das Feuer ſeinen Ausgang nahm, von der Gendarmerie verhaftet ind in das Bezirksgefängnis nach Kenzingen einge⸗ 8 hieſige Einwohner liefert. Wie verlautet, ſoll Volk in einer hieſigen Wirtſchaft, anſcheinend in betrunkenem Zuſtande, Aeußerungen von einer Brandlegung gemacht haben. Am Abend, als das Haus in hellen Flammen ſtand, tobte er wild umher und behauptete, das Haus ſei von ihm angezündet worden. Der Brandſchaden beläuft ſich auf 12000 Mark. Bis jetzt hat der Inhaftierte noch kein Geſtändnis abgelegt. Freita Aus der Pfalz Eine Rheinbrücke bei Oppau Im Zuge der Straße Frankfurt Saarbrücken * Frankenthal, 7. Sept. Nach den beim Bezirks⸗ bauamt Frankenthal vorliegenden Plänen wird be⸗ reits im nächſten Jahr der Bau der Reichsautobah⸗ nen nicht nur für die Stadt Frankenthal, ſondern auch für einen großen Teil des Bezirkes Franken⸗ thal von allergrößter Bedeutung werden. Franken⸗ thal, das zwar ſehr günſtig an den großen Durch⸗ gangslinien der Eiſenbahn und des Kraftwagenver⸗ kehrs in den Richtungen nach Norden und Südem liegt, iſt bis jetzt noch völlig vom Durchgangsver⸗ g, 7. September 1934 kehr von Oſten nach Weſten abgeſchnitten. Durch den Bau der Reichsauoſtraße tritt hierin eine Aenderung ein. Die große Durchgangsſtraße Frankfurt— Saarbrücken wird bei Viern⸗ heim von der Strecke nach Mannheim⸗Heidelberg ab⸗ zweigen, bei Sandhofen, alſo in nächſter Nähe von Oppau, auf neuer feſter Brücke den Rhein itberqueren und bei Frankenthal die Reichs⸗ ſtraße nach Worms, die als Zubringerſtraße ausge⸗ baut wird, ſchneiden. Durch die Inangriffnahme des Baues der Reichsautoſtraße werden etwa 1500 Mann Arbeit finden. Richtlinien für die Feuerſchutzwoche * Ludwigshafen a. Rh., 7. Sept. Der Pfälziſche Kreisfeuerwehrverband hat die Richtlinien für die Feuerſchutzwoche vom 16. bis 23. September heraus⸗ gegeben. Es ſollen in dieſer Woche Vorträge über Feuerſchutz und Luftſchutz abgehalten werden. In allen Orten ohne Ausnahme iſt eine Alarmierung der Schulen vorgeſehen. Auch hier ſind die Schüler über Feuer⸗ und Luftſchutz entſprechend zu unter⸗ richten. Als Abſchluß der Feuerſchutzwoche finden am 23. September größere Uebungen ſtatt, die unter dem Geſichtspunkt eines Luftangriffs durchzuführen ſind. Der Bevölkerung muß mit aller Eindringlich⸗ keit vorgeführt werden, daß Feuer⸗ und Luftſchutz zwei lebenswichtige Aufgaben für uns ſind. Eine überall erhältliche Broſchüre ſoll aufklärend und be⸗ lehrend wirken, l„Pfälzer Trachtengruppe überreicht dem Führer eine Ehrengabe Unter oem Veroͤacht der * Neuſtadt, 5. Sept. Der Reichsverband Volks⸗ tum und Heimat, Landſchaft Pfalz/ Saar, teilt mit: Im Rahmen einer Veranſtaltung des Reichsbundes Volkstum und Heimat auf dem Nürnberger Partei⸗ tag wird am Samstag auch eine pfälziſche Trachtengruppe, und zwar zehn Paare aus Billigheim, vor dem Führer auftreten. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſteht ein Feſt⸗ Im Anſchluß daran 22 ſpiel im Nürnberger Stadion. werden die verſchiedenen Landſchaften dem Führer Symbole ihrer Heimat überreichen. Die pfälziſche Trachtengruppe wird ebenfalls eine Ehrengabe, einen Früchtekorb, als Symbol der pfälziſchen Landſchaft dem Führer aushändigen. G ERIC HTS BERICHTE AUS NAH UND FERN Horoſkopiſcher Hokuspokus Der„Südweſtmann“, der die„Nordoſtfrau“ ſuchen ſollte * Bochum, 7. Sept. Vor einigen Monaten beſchloß die Große Straf⸗ kammer des Landgerichts, einen Walter Reich von hier, der unter der Anklage der Telegramm m⸗ fälſchung ſtand, auf ſeinen Geiſteszuſtand in einer Anſtalt unterſuchen zu laſſen, da Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit vorlagen. Der Mann, der ſich der„Sternenkunde“ hingegeben und daraus ſich ein eigenes Lebens⸗ und Geſundheitsſyſtem zurecht⸗ gedeutet hatte, mit dem er auch andere zu beglücken verſuchte, übte einen unheimlichen Einfluß auf ein Ehepaar aus. Er hatte es bald ganz in den Bann ſeines horoſkopiſchen Lebensſyſtems gebracht. Da er mit einer beſonderen Intelligenz begabt war, war ſein Einfluß noch gefährlicher. Der fragliche Mann, hochgradig nervös veranlagt, geriet ganz unter den Einfluß der myſteriöſen Lebensdeutungen des Reich. und wurde in dieſem Zuſtand zu ſeinem willenloſen Geſchöpf. So ſuggerierte ihm der Angeklagte, wenn er Heilung von ſeinem Nervenleiden finden wolle, müſſe er ſich von ſeiner Frau trennen— die, ebenſo magiſch dem Manne ergeben, darin einwil⸗ ligte— und als Südweſt mann gegen Nor d⸗ oſten reiſen und ſich dort die für ihn beſtimmte Nordoſtfrau zu gewinnen. Der Mann trat dann auch die Reiſe Ende Ok⸗ tober 1933 an. In ſeinem Wahn verſuchte er in Helmſtedt aus dem fahrenden D⸗Zug zu ſpringen, woran er jedoch rechtzeitig gehindert wurde. Man übergab ihn dem dortigen Kranken⸗ haus. In dieſem Krankenhaus lief ſpäter aus Bo⸗ chum ein Telegramm ein, in welchem vermerkt war, daß des Mannes Geiſteszuſtand auf einen Krebser⸗ reger zurückzuführen ſei, der nur durch Schutz impfung und Steriliſation zu behehen ſei⸗ Unterzeichnet war das Telegramm mit dem Namen eines Bochumer Ehefarztes. Dieſes auf fremden Namen gefälſchte Telegramm hatte der Ange⸗ klagte abgeſandt. Nun ſtand Reich nach der Unterſuchung in der Heilanſtalt erneut vor der Großen Strafkammer. Der Chefarzt der Heilanſtalt Aplerbeck, Medizinal⸗ rat Dr. Holzer, kam in ſeinem eingehenden Gut⸗ achten zu dem Schluß, daß Reich geiſteskrank ſei. Er habe ſich in ſein eigenes ausgeklügeltes Le⸗ bens⸗ und Denkſyſtem verrannt. Er laſſe ſich durch nichts von der Ueberzeugung der Durchſchlagskraft ſeiner Lebenslehre abbringen. Das Gericht kam nach längerer Beratung zur Freiſprechung des Angeklag⸗ ten auf Grund des 8 51 des Strafgeſetzbuches. Da das Gericht aber die Frage der Gemeingefährlichkeit verneimte, ſo wurde von der Ueberführung in eine Heilanſtalt abgeſehen. Das Münſter auf der Reichenau beraubt Auf der Jagd nach einem wertvollen Altarbild 5 i Konſtanz, 6. Sept. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt in der Nacht zum 1. September aus dem Münſter von Mittelzell auf der Inſel Reichenau im Bodenſee ein außer⸗ ordentlich wertvolles Altarbild, das etwa 200 Jahre alt ſein dürfte, von Kirchenräubern entwendet worden. Es handelt ſich um ein 557439 großes Bild, das auf der Vorderſeite den Stifter der Abtei Reichenau, den Heiligen Pirmin, wie er die Inſel Reichenau ſegnet, und auf der Rückſeite den Heiligen Benediet inmitten einer Landſchaft darſtellt. Das koſtbare Ge⸗ mälde iſt kunſtgerecht aus dem Rahmen am Bilder⸗ altar herausgeſchnitten worden. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Das Münſter von Mittelzell auf der Reichenau, eines der bekannteſten frühromaniſchen deutſchen Bauwerke, iſt in ſeinem älteſten Teil 1200 Jahre alt. Mit ſeinem Bau wurde nach der Stiftung der Abtei Reichenau durch den Heiligen Pirmin im Jahre 724 begonnen. Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe Nummer 411 Wie ſtehts um Mannheims Leichtathletik? Bei den Frauen ſind ſchlechtere Leiſtungen zu beobachten (Schluß.) Bei den Frauen ſind in den Läufen keine Fortſchritte zu verzeichnen. Ueberhaupt ſind unſere Mädels dieſes Jahr wenig an den Start gegangen, der ja allein eine Steigerung der Leiſtung bringt. Beſſer ſieht es in den techniſchen Uebungen aus. Alle Wurfübungen haben beſſere Ergebniſſe zu verzeichnen. Frl. Egger, VfR., konnte im Kugelſtoßen und Diskuswerfen ihre bisherige Beſtleiſtung verbeſſern und damit den Abſtand zur nächſten vergrößern. Prächtig hat ſich auch unſere Speerwerferin Weskott von der MTG herausgemacht. 38,25 Meter ſind keine alltägliche Leiſtung. Das Schleuderballwerfen hat keine Veränderung aufzuweiſen. Frl. Egger führt nach wie vor. Unſere Spitzenleiſtung gegenüber den anderen Gauen iſt hier allerdings nur eine ſcheinbare, da wir mit dem 1 Kg.⸗Ball warfen, während die meiſten anderen Gaue das Männer⸗ gerät benutzten. Während der Weitſprung von Kerth, Phönix, noch nicht erreicht wurde, gab es im Hochſprung eine gewaltige Steigerung. Die BfRlerin Förſter hat mit 1,45 die Spitze eingenommen vor Mörz und Kehl. Der Fünfkampf zeigt noch das gleiche Bild. Kerth, Mi Phönix, ſteht mit 208 Punkten an der erſten Stelle. Bei den Frauen muß als beſte Leiſtung die 4 mal 100 Meter ⸗Staffelzeit des TV 46 angegeben werden, die die Mehrkampfwertung mit 74 Punkten bewertet. Für die Einzelleiſtung gibt die Wertungstabelle ſowohl für den 200⸗Meter⸗Lauf von Frl. Happel mit 27,8 wie auch für die 1,45 Meter von Frl. För⸗ ſter 71 Punkte. Als beſte Athletin iſt nach dem derzeitigen Stand die MTGlerin Happel zu nennen. Bei der oben angegebenen Punktzahl für die Frauenleiſtungen iſt zu beachten, daß die höchſt erreichbare Punktzahl im Gegen⸗ ſatz zur Punktwertung der Männer nur 100 Punkte beträgt. Bei einem Vergleich des Leiſtungsniveaus der Männer und Frauen nach der Punktzahl ſtehen durchweg die Lei⸗ ſtungen der Männer um etwa 20 v. H. über denen der Frauen. Die Beſtenliſte des Kreiſes Mannheim vom 31. Auguſt Männer: 100 Meter: Neckermann⸗Poſt 10,8; Eichin⸗ 46 11; Gärt⸗ ner⸗MTG 11; Keller⸗Vſot 11,2; Kohl⸗46 11,3 Sek. 200 Meter: Neckermann⸗Poſt 22; Eichin⸗46 22,3; Kohl⸗ 1846 23; Nehb⸗1846 23; Armbruſter⸗Poſt 23; Keller⸗Vſoi 23,2 Sek. 400 Meter: Nehb⸗1846 50,2; Reimer⸗MT 51,4; Mo⸗ ſterts⸗ MT 52; Abel⸗Neckarau 52,4; Haſenfuß⸗M TG 52,1 Sekunden. 8 800 Meter: Abel⸗Neckarau:57,57 Nehb⸗1840:58,6; Hein⸗Neckarau:58,7; Haſenſuß⸗MTG:59; Moſterts⸗ M7:02,6 Minuten. 1500 Meter: Lang⸗Neckarau:05; Hein⸗Neck rau 412,8: Moſterts cg:14,4; Schoop⸗1846:18,8; Daurer⸗O8:22, Minuten, 3000 Meter: Seiberth⸗Poſt:88,6; Lapſien⸗Weinheim 924,2; Daurer⸗0s:54; Iſele⸗M 7G 10:05,8; Müller⸗Vſqt 10:11 Minuten. 5000 Meter: Daurer⸗O8 17:08; Heſſenauer⸗1846 17:33,8: Kohaut⸗Tſchaft Käfertal 17:40,5; Seitz⸗TV Friedrichsfeld 17:53; Welter⸗TV Brühl 17:54 Minuten. 10000 Meter: Gaßner⸗ Vit 39 12,9 Minuten. 110 Meter Hürden: Marquet⸗O8 16,5; Fiſcher⸗Neckarau 17, Sekunden. 400 Meter Hürden: Moſterts⸗MTG 59,1; Weißer ⸗1846 61, Nenninger⸗1846 65 Sekunden. A mal 100 Meter: TV 1846 43,5; MT 44,2; Poſt⸗SpV 44,5, Tſchaft Käfertal 45,1 VfR 45,4; Mi 08 45,6 Sek. 4 mal 400 Meter: N 5 DV 1846:36,2 Min. 4 mal 800 Meter: 46:38; VfR:03; Mie 08 908,4; Polizei⸗SpV 9:; TV Seckenheim:23,6 Min. 4 mal 1500 Meter: Vfè Neckarau 17:92,3 MTG 18:29 Minuten. 8 Hochſprung: Jung⸗Mdch 1,80; Hommerich⸗Polizei 173; Marquet⸗Os 1,73; Jung⸗ Mid 1,70; Rieſenacker⸗ WV Sek⸗ kenheim.70; Abel⸗Neckarau 1,70 Meter. Stabhochſprung: Rieſenacker⸗TV Seckenheim 3,80; Niſt⸗ TW Friedrichsfeld 3,20; Reiſer⸗Polizei 3,20; Behnk⸗DV Brüal 3,10; Weißer⸗TV 1846 2,90 Meter. 5 Weitſprung: Abele⸗ Mic 6,82; Hanke⸗Germanio Fried⸗ richsfeld 6,76; Haſenfuß⸗ Mich 6,54; Lorentz⸗ Meg 6,49; Schuhmacher⸗Vſ 6,46 Meter. Dreiſprung: Brod⸗Midch 12,70; Köppen⸗TW 1846 12,44; Marquet⸗O8 12,25; Hafenſuß⸗M 7c 12,13; Hammerich⸗Poli⸗ zei 11,80 Meter. g. Kugelſtoßen: Reil⸗MTch 14,23; Greulich⸗TV 1846 13,04; Haas⸗Polizei 13,30; Schwöbler⸗D 1846 12,01; Hammerich⸗ Polizei 12,86 Meter. 5 Diskuswerfen: Abel⸗Vie Neckarou 39,37; Greulich⸗DV 1846 89/6; Jung⸗MTG 77,80? Müller⸗DV Seckenheim 86,73, Pfiſter⸗y V Brühl 35,90 Meter. 8 Speerwerfen: Abel⸗Neckarau 38,87; Niſt⸗TV Frledrichs⸗ f feld 49,857 Hartmann⸗s eld 40, 5 teichsbahn 48,90; Hoffmann⸗Poſt 48,55; Frey⸗Neckorau 48,4 a. 2 Meter. Greulich⸗DV 84 Jäg Niſt⸗TV Fried richsfeld 58,10; t Steinſtoßen: Hamme urner⸗ ſchaft Käf eckarau 9,16; Piſt 5 Hammerwerfen Polizei 44,20; Reiſer⸗Polizei Meter. Frauen: MT 13,0; Kraft⸗TW 46 13,3; Kehl⸗ ahn Neckarau 13,4; Mörz⸗M TG 13,5. Happel⸗M To 27,8; Brechter⸗TV 46 27,8; 100 Meter: VfR 13,4; Haßl 200 Meter: Kehl⸗Vſn 28,4. 4 mal 100 Meter: nix 54,3; Vit 54,6 2 80 Meter Hürden: Brechter⸗TV 46 15,9; ler⸗ Mic Phönix 16 TW 46 52,3; Rhei Rheinau Mörz⸗ N MTG 52,8; MC Phö⸗ . 57 Kehl⸗Vſgt 15,1; C Phönix 15,9; Deutſch⸗ Weitſprung: M TG 5,10; Mörz TW 46 4,84 Meter. Hochſprung: Förſter⸗BfR 1,45; Mörz⸗M T 1,2; VfR 1,39; Ueberle⸗MTGG 1,36 Epting⸗ MFC Pi 1,33 Meter. Kugelſtoßen: Egger⸗VfR 10,79? Kerth⸗ Mic Phönix 10,11; Schreck⸗MF C zönix 9,98; Bäurle⸗TW 46 9,59; Zim⸗ mermann⸗TV 46 9,18 Meter. Diskuswerfen: Egger⸗ Vi 33,57; Kerth⸗ Mc Phönix 31,99; Ruſch⸗M TG 31,24; Bäurle⸗TV 46 30,05, Schreck⸗ Mi Phönix 27,90 Meter. Speerwerfen: kott⸗MTG 38,25; Happel⸗M TG 33,70; Schreck⸗Miycc Phönix 29,00; Egger⸗Vſc 28,60; Deutſchler⸗ Mic Phönix 27,97 Meter. Fünfkampf: Kerth⸗Miyc Phönix 208.; Happel⸗M T 205.; Egger⸗Bſt 173 Punkte. 2 Die neue Saiſon des Mannheimer Hockeys Leiſtungen und noch zu Leiſtendes Die erſte Hälfte oͤes Septembers iſt alljährlich die Zeit, in der der Hockeyſport beginnt, ſeine Rechte geltend zu machen. Die Sommerſportarten verſchwinden allmählich und an ſeine Stelle treten die Kämpfe auf dem grünen Raſen, die während der kühleren Jahreszeiten die Sport⸗ jünger Sonntag für Sonntag in ihren Bann ſchlagen. Die Hockeyſpielzeit 1934/35 wird in Mannheim am kommenden Sonntag eröffnet, nachdem der größere Bruder Fußball bereits vor einigen Wochen ſeine Saiſon begonnen hat. Wieder werden die Jünger des Krummſtocks der Lederkugel nachfagen, wieder werden intereſſante und ſpannende Kämpfe alle Sportbegeiſterten anlocken. Mannheim hat ſchon wiederholt ſchöne Hockeyerfolge zu verzeichnen gehabt. In den letzten Jahren hat es ſich zu einer kleinen Hockeyhochburg herangebildet, die hinter Heidelberg, Frankfurt, München und Nürnberg im Süden kaum noch zurückſtehen dürfte. Vier Vereine, MTG, TB Germania, TV 46 und VfR ſind es, die in der Rhein⸗Neckar⸗Ecke den Hockeyſport hochhalten und die in der letzten Spielzeit durch manche ſchöne Erfolge gegen ſtarke Gegner die Mannheimer Farben ſiegreich vertreten haben. Die neue Saiſon wird für manche der ge⸗ nannten Vereine ſehr hart werden, denn in verſchiedenen Mannſchaften ſind einige der beſten Spieler zu erſetzen, was jedoch äußerſt ſchwierig iſt, da augenblicklich für dieſe Spieler kaum ein Erſatz zu finden iſt. Ein unerſetzlicher Verluſt bedeutet vor allem für Germania das Dahinſchei⸗ den ihres weitaus beſten Spielers Bau ſch, den ein jäher Tod plötzlich aus dem Kreiſe ſeiner Kameraden riß. E. Junge, einer der vielverſprechendſten Mannheimer Nach⸗ wuchsſpieler, wird der MTG ſehr fehlen, während er ſelbſt den Mannheimer Hockeyſport bei dem führenden weſtdeut⸗ ſchen Verein HC Raffelsberg beſtimmt würdig vertreten wird. TB Germania Der jüngſte Mannheimer Hockeyvertreter hat in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens bereits beachtliche Fortſchritte gemacht und in überraſchendem Anlauf Anſchluß an die Hans Stuck allen voraus Das Training in Monza zum Großen Preis von Italien Am Donnerstag wurde auf der Autorennbahn in Monza von faſt allen zum Großen Preis von Italien gemeldeten Fahrern das Training aufgenom⸗ men. Beſonders eifrig waren die Deutſchen, die ſaſt mit jeder zurückgelegten Runde ſchneller wurden. Unfer Meiſterfahrer Hans Stuck übertraf mit ſeinem Auto⸗Union⸗Wagen alle Konkurrenten und fuhr Wird er der Sieger von Monza ſein? mit:14 die bisher ſchnellſte Rundenzeit. Bisher hatte Caracciolo mit:121 am beſten abgeſchnitten. Stucks Durchſchnitt betrug 115 Kilometer, doch glaubt der Renn⸗ manager der Auto⸗Union, Willi Walb, daß die Fahrer dieſen Durchſchnitt noch bis auf 120 Kilometer ſchrauben können. Die Zeiten ſind phantaſtiſch, wenn man berück⸗ ſichtigt daß in der Haarnadel⸗Kurve nur eine Geſchwindig⸗ keit von 35 Stobm. gehalten werden kann. Weiterhin ſah man Sebaſtian und Momberger, von Mercedes⸗Benz, Blick auf die Hanoballfelder Klaſſeneinteilung 1933/34 im Gau Baden Der Auftakt für die Meiſterſchaftsſpiele 1933/34 im Handball iſt für den 23. September in Ausſicht genommen. In der vorigen Woche bereits hat der DT⸗Hauptſpielwart Neuberth⸗ Karlsruhe, der mit der vorläufigen Wahr⸗ nehmung der Aufgaben im Gau XIV(Baden) betraut iſt, die Ausſchreibungen ergehen laſſen, nachdem Brigadeführer Herrmann München als neuer Leiter des Amtes Handball im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen alle vorher getroffenen Maßnahmen aufgehoben hatte. Für die Meiſterſchaftsſpiele ſind ausgeſchrieben Alter s⸗ klaſſen der Männer(Jahrgang 1916 und früher) männliche Jugend A(1917/18), Jugend B(1919 bis 1920), Knaben A(1921½2), Knaben B(1923 und ſpäter). Außerdem kann ein Klaſſe B für Männer (4902 und älter) eingerichtet werden. Außer der Frauen⸗ klaſſe(Jahrgang 1918 und früher) ſind vorgeſehen Spielreihen für die weibliche Jugend(1919/0) und die Mädchen(1921 und ſpäter). Die ſofort abzugebenden Meldungen haben nach den amtlichen Ausſchreibungen zu erfolgen für die Hauptklaſſe und Frauenmannſchaften an Hauptſpielwart Neuberth. Die Vereine der Bezirksklaſſe melden im Bezirk 1(Unter⸗ baden) an L. Stalf, Mannheim⸗Neckarau, im Bezirk II (Mittelbaden) an E. Haug, Pforzheim⸗Dillweißenſtein und im Bezirk III(Oberbaden) an E. Wölfle, Kehl. Für die Meldungen der unter badiſchen Kreiſe ſind vorläufig M. Bordne, Obergimpern bei Sinsheim, P. Menges, Eberbach, Ludwig Pfleger, Laudenk und R. Hoffſtätter, Mannheim zuſtändig. Als ziemlich und ſicher ſeſtſtehend zu betrachten iſt, daß in der Leiſtungsklaſſeneinteilung unter Berückſichtigung des Auf⸗ und Abſtieges nichts geändert wird, ſo daß die badiſche Hauptklaſſe mit zehn Mannſchaften ſich zuſammenſetzt aus: Sp. V. Waldhof, TW Ettlingen, T. u. Sp. B. Nußloch, Phönix Mannheim, Tgde. Ketſch, VfR Mannheim, 08 Mannheim, TV Hockenheim ſowie TV 62 Weinheim und Tſchft. Beiertheim, nachdem Po. Karlsruhe und Tbd. Durlach in die Bezirks⸗ klaſſe abgeſtiegen ſind. Gegen den Aufſtieg von Beiertheim allerdings hat der Turnverein 1846 noch einen Einſpruch bei der Deutſchen Handballeitung laufen, nachdem ausſchlaggebend für den Aufſtieg der Beiertheimer Mann⸗ ſchaft die zwei Punkte waren, die Beiertheim durch die Spielleitung gutgeſchrieben wurden aus einem Aufſtiegs⸗ ſpiel, zu welcheym 46 Bruchſal nicht angetreten war. Aus den ausgetragenen Spielen nämlich verzeichnen Beiert⸗ heim und 46 Mannheim gleiche Punktzahl. Ob die 1845er mit ihrem Einſpruch durchdringen, iſt ungewiß. Die ſechs Staffeln der drei Bezirke haben durch die zahlenmäßige Auffüllung in Südbaden, das bekanntlich in der erſten Klaſſe nicht vertreten iſt, eine Vermehrung erfahren. In die beiden Staffeln des unter⸗ badiſchen Bezirks 1 ſind eingereiht in der Staf⸗ fel 1: TW 46 Mannheim, Dic Lindenhof, Polizei Mann⸗ heim, TV Friedrichsfeld, MTG, Poſt, TV Rheinau, TV Jahn Neckarau, 07 Mannheim und als Aufſteigender TV 98 Seckenheim, nachdem Sp. Vg. Sandhofen in die Kreis⸗ klaſſe zurück muß. In der Staffel 2 ſpielen: Tode. Ziegelhauſen, TV Rot, Tboö. Hockenheim, Tgde. St. Leon, Tg. Jahn Wein⸗ heim, Polizei Heidelberg, TV Handſchuhsheim, Tbd. Neu⸗ lußheim und als Neuling TV Leutershauſen. 62 Wein⸗ heim iſt in die Hauptklaſſe aufgerückt, während das bittere Los des Abſtieges die Tade. Heidelberg trifft. Die Staffel im Bezirk II(Mittelbaden) iſt ſtärker geworden, denn zu Dan Kronau, Tbd. Pforzheim, TV 46 Raſtatt, TV 46 Karlsruhe, TW 46 Bruchſal, kommen von der Gauklaſſe zurück Polizei Karlsruhe und Tbd. Dur⸗ lach(jetzt Tſchft. Durlach nach der Verſchmelzung von Tbö. und TV Durlach) und aus der Kreisklaſſe Tgde. Daxlan⸗ den ſowie Tbd. Rotenfels. Tſchft. Beiertheim iſt auf⸗ und Tbd. Niederbühl abgeſtiegen. 8 Nach der Auffüllung ſpielen im Bezirk III: Staffel 1: T 62 Konſtanz, Sp. Vgg. Konſtanz, TV Singen, FE Singen, FC Donaueſchingen und als Neu⸗ linge TV Villingen, TV Gottmadingen. Staffel 2: Fc Freiburg, Sc Freiburg, TV Jahn Freiburg, TV Freiburg⸗Zähringen, Tbd. Lörrach, TB 62 Lörrach, dazu aus der Kreisklaſſe Pol. Freiburg und Tgde. Weil, Staffel 3 ſetzt ſich zuſammen aus: Sulz, TV Schutterwald, Tgde. Offenburg, während TV Offenburg ausſcheidet. Aus der Kreisklaſſe kommen vier Mannſchaften dazu, nämlich: TV Auerheim, T. u. Sp. V. Bohlsbach, TV Ottenheim, TV Nonnenweier. Abzuwarten bleibt noch die Zuſammenſetzung der Frauen Bezirksklaſſe, während die Gliederung der Kreisklaſſen erſt vorgenommen werden kann, wenn die Meldungen vorliegen. Bis zum Begin der Spiele gilt es noch manche Vorarbeit zu leiſten. Die bewährten Kräfte aus der DT und der DS bürgen dafür, daß auch in Gau Baden, deſſen Spieltüchtigkeit und Leiſtungsfähigkeit hin⸗ reichend bekannt iſt, der Handball neuen Auftrieb erhält. TV Lahr, TV Caracciola, Fagioli und Henne, ſowie von der Scuderia Ferrari Varzi, Chiron, Graf Troſſi und Marioni, der für den vierten Alfa⸗Romeo⸗Rennwagen vorgeſehen iſt. 32 Maſchinen am Start Bisheriger Geſamtſtand im Europa⸗Flug Die genauen Punktzahlen der Brennſtoff⸗Ver⸗ brauchsprüfung beim diesjährigen Europa⸗ Rundflug wurden am Donnerstag bekanntgegeben. Im allgemeinen hat die letzte der techniſchen Prüfungen, wenig Veränderungen des Gefſamtſtan des gebracht. Die Polen haben allerdings ihren Vorſprung ſogar etwa vergrößern können. Weitaus am beſten ſteht mit 994 Punkten der Pole Bajan vor ſeinen Landsleu⸗ ten Karpinſki(954) und Plonczynſki(953). Auf dew nächſten Plätzen folgen die beiden Deutſchen Oblt. Seidemann mit 999 und Gerhard Hubrich mit 936 Punkten. Ausſcheiden mußte noch der Italiener Vicenzt, ſo daß nunmehr am Freitag 32 Maſchinen zum erſten Teil des Streckenfluges von Warſchau über Königsberg, Berlin, Köln nach Paris ſtarten werden. Den deutſchen Teilnehmern dürfte es nach dem bisheri⸗ gen Stond ſchwer fallen, den führenden Polen den erſten Platz ſtreitig zu machen. Abgeſehen von Zwiſchenfällen kann eine Entſcheidung nur noch der Geſchwindigkeitsflug, der nach Schluß der Veranſtaltung durchgeführt wird, her⸗ beiführen. Vor Beginn des Streckenfluges war der Stand der Geſamt wertung: 1. Bajan⸗Polen(RWD 9) 994 Punkte 2. Karpinſki⸗Polen(RWD 97 954 5 3. Plnczynſki⸗Polen(RWD 9) 959 75 4. Oblt. Seidemann⸗Deutſchland(Fieſeler) 939 75 5. G. Hubrich⸗Deutſchland(Fieſeler) 936 5 6. Buczynſki⸗Polen(RWI 8) 9²⁰0 5 7. Florianowicz⸗Polen(Red 9) 91 5 8. Anderle⸗Tſchechoſlowakei[RWD 9) 91⁵ 5 9. Ambruz⸗Tſchechoſlowakei(A 200) 915 155 10. Wolf Hirth⸗Deutſchlond(Fieſeler) 911 15 11. Grzeſzezyk⸗Polen(P39 26) 907* 12. Bayer⸗Deutſchland(Fieſeler) 902 75 13. Baloer⸗Polen(PL 26) 899„ 14. W. Junck⸗Deutſchland(BF W' 108) 895 85 15. W. Stein⸗Deutſchland(Klemm 36) 891 75 16. Wlodarkiewiez⸗Polen(PZ 26) 890 5 17. Zacek⸗Tſchechoſlowakei(A 200) 890 15 18. G. Paſewaldt⸗Deutſchland(Fieſeler) 885 75 19. Skrzypinſki⸗Polen(RWD 9) 883 5 20. Dudzinſki⸗Polen(PZ 26) 875 77 21. Karl Francke⸗Deutſchland(BFW 108) 859 5 22. Th. Oſterkamp⸗Deutſchland(Bi W 108) 850 5 23. Fritz Mortzik⸗Deutſchland(Klemm) 840„ 24. Gedgowd⸗Polen(P33 28) 8989„ 25. E. Krüger⸗Deutſchland(Klemm) 81⁵ 5 26. E. Kraft⸗Deutſchland(Klemm) 81 77 27. Mepherſon⸗England(Puß Moth) 8 28. Colombo⸗Italien(Breda) 74⁵— 29. Francobis⸗ Italien(PS 1) 732 55 80. Teſſore⸗Italien(Breda) 67 85 31. d' Angeli⸗Italien(Bredo) 5 32. Sanzin⸗Italten(Breda) 5509„ übrigen Mannheimer Hockeyvertreter erlangt. In der neuen Spielzeit werden für den Verein drei Herren⸗ zwei Damen⸗ und eine Knabenmannſchaft antreten, womit au quantitativ ein äußerſt günſtiges Reſultat erreicht iſt. Die 1. Mannſchaft wird vorausſichtlich in folgender Auſſtellung antreten: Ufer; Linder, Back(Schoos); Feſenbecker, Nieber⸗ gall, Huber; Wöber, Hochadel II, Hochadel I, Gunkel⸗ Her⸗ werth. Die Ausſichten dieſer Mannſchaft dürften heute nicht mehr ganz ſo groß ſein, wie in der letzten Saiſon, da mit dem Mittelläufer Bauſch der Mann ausgeſchieden iſt, der der ganzen Mannſchaft einen feſten Halt gab. Trotzdem dürfte die Mannſchaft, deren Stärke die vorzügliche Hinter⸗ mannſchaft iſt, für manchen Gegner ein ſchweres Hindernis bilden. Entſcheidend wird wohl ſein, wie ſich der ſchnelle gefährliche Sturm weiter entwickeln wird. Der Verein be⸗ ſchränkt ſich in dieſem Jahre in der Hauptſache auf Spiele mit den Lokalgegnern, ſowie mit den Vereinen der näheren Umgebung. TV 1846 Die 1846er zählten im letzten Jahre zu den wankel⸗ mütigſten Mannſchaften. Neben großen Erfolgen waren überraſchend ſchwere Niederlagen zu verzeichnen, die in die⸗ ſem Jahre jedoch vermieden werden können, wenn die Mannſchaft als Einheit ein feſtes Ganzes bildet Von den Spielern der letzten Spielzeit fehlt nur Metz in der Verteidigung, mit dem ein Könner aus der Mannſchaft verſchwindet, der jahrelang ſeinem Verein eine ſtarke Stütze war und manchen ſchönen Erfolg mit erringen half. Die Aufſtellung der Mannſchaft wird folgende ſein: Witt⸗ brock; Greulich, Schenk; Lutz, Schwab, Scheitel; Keller, Mintrop, Seidel, Slenvoigt, Weber. Auch hier finden wir eine ſichere Hintermannſchaft, die allerdings noch von der Läuferreihe übertroffen wird. Der Sturm ſpielt wieder in der letztjährigen Aufſtellung, ſo daß zu hoffen iſt, daß manche Schwächen ausgemerzt ſind, Von ſeinen Leiſtungen wird das Abſchneiden der Mann⸗ ſchaft weſentlich abhängen und mit einer größeren Form⸗ beſtändigkeit ſtände der Weg zu ſchönen Erfolgen offen. Der Turnverein, der mit drei Herren⸗, zwei Damen⸗ und einer Jugendmannſchaft antritt, hat ein großes Pro⸗ gramm vor ſich. Neben den Lokalgegnern MTG, VfR und Germania, werden ſich die Heidelberger Vereine in Mann⸗ heim vorſtellen. TV 60 und SC 80 Frankfurt ſind gleich⸗ falls feſt verpflichtet, während mit Wiesbaden und Höchſt noch Unterhandlungen geführt werden. Eröffnet wird die Hockeyſpielzeit am Sonntag mit einem Spiel auf eigenem Platze gegen Schwarz⸗Weiß Worms. Die MTG Die Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft hat das Zeug in ſich, für die ſtärkſten Mannſchaften gefährlich werden zu können, jedoch fehlen der Mannſchaft große Gegner, an denen ſie ſich weiterbilden kann. Lange Pauſen brachten ſie im letzten Jahre auch immer wieder in der Form zu⸗ rück, ſo daß gerade gegen die ſtärkſten Gegner knappe und vermeidbare Niederlagen herauskamen. Bis auf E. Junge wird die Mannſchaft die gleiche ſein wie im letzten Spiel⸗ jahr: Schäfer; Laukötter, Grohe; Briegel, Hornig, Bech⸗ told; Schmieder, Günthner, Blaut, Bvos, F. Junge. Dieſe vorausſichtliche Vertretung der MTG, die viel⸗ leicht nur im Sturm eine kleine Umänderung erfahren dürfte, geht mit guten Ausſichten in den Kampf. Auch hier dürfte der Sturm von entſcheidender Bedeutung ſein, da die übrigen Mannſchaftsteile ſich bereits bewährt haben. Die äußerſt ſchnelle Fünferreihe ſollte jedoch diesmal bei entſprechendem Training in der Lage ſein, gegen die Mann⸗ heimer und Heidelberger Spitzenvereine zu Erfolgen zu kommen Drei Herren-, eine Damen⸗, eine Jugend⸗ und eine Knabenmannſchaft bilden den Stamm der MTG, die vor allem in ihrem ſehr guten Nachwuchs einen beachtlichen Faktor beſitzt. Von jeher war es die MT, die für den Mannheimer Hockeynachwuchs am beſten ſorgte und in ihrer augenblicklichen Schülermannſchaft ſcheinen die Tur⸗ ner wieder eine ſehr erfolgverſprechende Generation heran⸗ zuziehen. .und der VfR Der traditionsreichſte Mannheimer Verein war im letzten Jahre auch der erfolgreichſte. Die neue Spielzeit wird wieder zahlreiche auswärtige Vereine auf den Platz am Flughafen bringen. München⸗Gladͤbach, Raffelsberg, Höchſt, Sc 80 Frankfurt, Wiesbaden, Mainz u. a. ſind neben Heidelberger und Mannheimer Vereinen verpflichtet worden, ſo daß der VfR die beſte Gelegenheit hat, den Mannheimer Hockeyſport ins rechte Licht zu ſetzen. Und daß er in der Lage dazu iſt, zeigt die neue Mannſchafts⸗ aufſtellung: Arnold; Meyer(Pudel), Heiler; Pfeiffer, Dr. Kulzinger, Baunach; Pudel,(Landes), Mohr(Bannemann), Härle, Geyer, Binger. In der letztjährigen Aufſtellung hat ſich alſo nichts ge⸗ ändert. Zwei weitere Herrenmannſchaften, darunter dite äußerſt ſchlagkräftige Alte-Herren⸗Elf ſowie eine Damen⸗ mannſchaft ſtellen die Raſenſpieler ins Feld. Auf ihr Zu⸗ ſammentreffen des VfR mit den übrigen Mannheimer Ver⸗ einen iſt man beſonders geſpannt, zumal die Raſenſpieler in der letzten Saiſon ſich nicht immer ſiegreich durchſetzen konnten. Hier gilt es kleine Scharten auszuwetzen. 2. Vor Deutſchland— Jinnland Der Leichtathletik-Wettkampf in Berlin— Finnlanss Mannſchafts geändert Für den Leichtathletik⸗Län der kampf Deutſchland— Finnland am 15. und 16. Septem⸗ ber im Berliner Poſt⸗ Stadion iſt jetzt in beider⸗ ſeitigem Einvernehmen die folgende Wettkampffolge be⸗ ſtimmt worden: Samstag(Beginn 17 Uhr): 200 Meter, Hoch⸗ ſprung, Kugelſtoßen, 400 Meter, Speerwerfen, Weitſprung, 100⸗Meter⸗Hürden, 5000 Meter, 4 mal 100 Meter. Sonntag(Beginn 16 Uhr): 400⸗Meter⸗Hürden, Stabhochſprung, Diskuswerfen, 1500 Meter, 100 Meter, Dreiſprung, 800 Meter, 10000 Meter, Hammerwerfen, 4 mal 100 Meter⸗Staffel. 5 Finnland hat ſeine Mannſchaft noch einmal geän⸗ dert. Die 100 Meter wird Virtanen an Stelle des zu ſtark beanſpruchten Tolamo als zweiter Mann laufen. Olympia⸗ Sieger Iſo⸗Holle beſtreitet nicht die 1500, ſondern die ihm beſſer liegenden 5000 Meter. Wer neben Matilainen im 1500⸗Meter⸗Lauf teilnimmt, ſteht noch nicht feſt. Karl Kotkas erſetzt im Kugelſtoßen den ſchwächeren Juſelius und im Stabhochſprung erhielt Veſanen für den urſprüng⸗ lich genannten Antio den Vorzug. Die Aufſtellung, die allerdings auf Grund der Ergebniſſe bei den Europamei⸗ ſterſchaften noch geändert werden kann, zeigt das folgende Bild: 100 Meter: U. Salminen; 400 Meter: Strandvall, Aki, Jaervinen; 800 Meter: H. Larva, K. Kurkela;: 1500 Meter: Matklainen; 5000 Meter: Virtanen, Iſo⸗Hollo; 10000 Meter: Salminen, Askola; 110⸗-Meter⸗ Hürden: Sjoeſtedt, Nora; 400 ⸗Me⸗ ter⸗Hürden: A. Jaervinen, Y. Nora; 4 mal 10 0 Meter: M. Tolamo, P. Virtanen, U. Salminen, B. Strandvall; 4 mal 400 Meter: H. Maekinen, Tolamo, A. Jaervinen, B. Strandvall; Diskus: K. Kotkas, B. Lampinen; Hammerwerfen: Poerhoela, Sulo Paerni; Speerwerfen: Matti Jaervinen, M. Sip⸗ pala; Kugelſtoßen: R. Kunſti, K. Kotkas; Weit⸗ ſprung: A. Laine, M. Tolamo; Hochſprung: Kot⸗ kas, Paraeſalo; Dreiſprung: Rajaſaari, Pyeyry; Stabhochſprung: J. Lindroth, E. Veſanen. 5 Tennis-Beginn am Lido Eilly Auſſem ſpielte und gewann Das von elf Nationen, darunter auch Deutſchland, be⸗ ſchickte internationale Tennisturnier am Lido in Venedig hat ſeinen Anfong genommen. Deutſcherſeits trat bisher erſt Cilly Auſſem in Aktion, die im Damen⸗Einzel⸗ ſpiel um den Pokal des Königs von Schweden einen über⸗ legenen 611,:1 Sieg über die junge Franzöſin Albert davontrug. In ähnlicher Weiſe gewannen auch die Damen Adamoff, Deutſch, Valerio und Manzutto ihre Vorrunden⸗ ſpiele gegen meiſt unbekannte Gegnerinnen. ** Das gleiche Schickſal wie ihr großes Vorbild Helen Wills⸗Moody hat nunmehr die derzeit beſte amerikaniſche Tennisſpielerin Helen Jocobs ereilt. Die hervor⸗ ragende Amerikanerin brach beim Training zu den ameri⸗ koniſchen Damen⸗Meiſterſchaften in Foreſt Hills erſchöpft zuſammen. Vom Arzt wurde ſpäter eine Schultermuskel⸗ zerrung feſtgeſtellt. Tennismeiſter der Journaliſten wurde der Berliner Horſt Wagner, der den Vorjahresſteger Usnainſky 678, :2 abfertigte. Neuſel-Peterſen in London? Gegenwärtig ſind Verhandlungen im Gange, die den Abſchluß eines Kampfes zwiſchen Walter Neuſel und dem engliſchen Schwergewichtsmeiſter Jock Peterfſen zum Ziele haben. Die Begegnung ſoll im Laufe des in London ſteigen, und man iſt in England allgemein der Anſicht, daß Neuſel trotz der Niederlage gegen Schmelin nicht an Zugkraft verloren hat. Der endgültige Abſchluß dieſes Treffens hängt allerdings davon ab, daß Peterſe am kommenden Montag, 10. September, in London gegen den Kanadier Larry Gains gewinnt. Winters amtes dexerſe Vege ſichern. der un Ungari träge 9 gelegen Clearir terung ſtattfin * D Bilanz Vormo * 54 lagen 1 um 10. Einl og Mill. Sicht h minder 258 vo verzeich 95,10 af um 6,1 * E bank, ſellſchaf ſprüche theken von 0,0 und Be her u. ſchüttu! Demge⸗ der tei mit 327 Mill. teten Anlage gen bel ſchüttur über be Anteilſt Mill. 6 Pfand in Lahr Ugkeite! Status Zu Hundes auch im macht h ſch der den Ma tungs ra departe! klionsg vüßten, Ange! orten daß ent keit geſ iſſen feugen, Es ſei ben zun Hewegl eine wi erſchwer Verwal gefaßt i zum Er den Bu ſchaftlich lichen Intereſ vereinb Bes N 0 K Ullman! soeben Main 1 Jakrbb rund 12 * B. Jnduſtr miſch! hat mit mit Zu ten zu der Wi gruppe Köln; e Regel Bei ſchen un verhand wärtige deutſch⸗ ein Abk rechnun enthält beutſche 4925, de ändert ſechs au ſieht fer die im führung ſammen WVirkun werden. Das Zah lu tember verkehr; burgiſch die Rei 555 e eutſch! 5 5 ſend zu Teil hi Reichs a u K een + + Freitag, 7. September 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung ELS- u WIRTSCHAFT-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 411 keine Kündigung der ungarischen Clearingveriräge Die in letzter Zeit ſtändig wachſ der Deviſenbeſchaffung haben ſchon en Beratungen der an der R andelskreiſe und des Schwierigkeiten chen zu umf antes einerſeits und der Une an⸗ dererfeits geführt, die den 3 und Wege zu einer uma 3 8 lt ſchern. Im Verlauf di t urden von der ungariſchen Preſſe Nachrie breitet, daß die Ungariſche Nation die Kündig der Clearingver⸗ tröge gefordert gelegentlich ſein Clearingverträge be „Ungariſchen egraphen⸗ amtlicher Seite mitgeteilt m jeder Grundlage. Nach Rü winiſters werden zwecks kerung in der Deviſenbeſch ſtattfinden. 8 *Der Answeis der B33 vom 31. Bilanzſumme von 673,35 Mill. Fr. aus Vormonat(658,49) um 19,86 Mill. F her iſt. Die Ein⸗ logen der Zentralbanken für eigene Rechnung haben ſich um 1d. 20 Mill. von 148,18 auf 168,05 Mill. erhöht. Die Einlogen für Rechnung Dritter ſind mit 14,69(14,70) Mill. Fr. wahezu unverändert geblieben. Die Gelder auf Sicht haben ſich um 2,05 von 10,80 auf 8,75 Mill. Fr. ver⸗ Rindert. Rectskontierbare Wechſel und Akzepte ſtiegen um 288 von 347,12 auf 349,0 Mill. Fr. Die Gelder auf Zeit berzeichnen eine nicht unweſentliche Zunahme um 6,21 von 9910 auf 44,40 Mill. Fr., andere Wechſel und Anlagen ſind um 6,16 von 227,50 auf 233,66 Mill. Fr. ongewachſen. * Stand der Teilungsmaſſe der Bayeriſchen Handels⸗ bank, Bodenkreditanſtalt, München. Der Ausweis der Ge⸗ ſellſchaft über die Teilungsmaſſe am 30. Juni zeigt An⸗ ſprüche aus beſtehenden erſtſtelligen und nachſtelligen Hypo⸗ lheken in Höhe von 0,58 Mill. Ge/, perſönliche Forderungen von 0,07 Mill.., Effekten im Betrage von 0,44 Mill.., und Bankguthaben von 1,36 Mill. G /. Zugunſten der bis⸗ her noch nicht angemeldeten Pfandbriefe wurden Aus⸗ ſchüttungsbeträge in Höhe von 0,64 Mill../ hinterlegt. Demgegenüber ſteht unter den Paſſiven der Goldmarkbetrag der keilnahmeberechtigten Anteilſcheine bzw. Pfandbriefe mit 327,70 Mill. G. zu Buch, wovon am Stichtage 325,86 Mill. G. eingereicht waren. Der Beſtand der aufgewer⸗ leten Kommunaldarlehen beträgt 232,01 Mill.. Die Anlagen der Teilungsmaſſe aus eingegangenen Rückzahlun⸗ gen belaufen ſich auf 0,03 Mill.. Die hinterlegten Aus⸗ ſchüttungsbeträge ſtellen ſich auf 0,06 Mill. /; demgegen⸗ lber beträgt der Goldmarkbetrag der teilnahmeberechtigten Anteilſcheine bzw. Kommunalſchuldverſchreibungen 16,42 Mill..&, darunter eingereicht 16,05 Mill. G /. Auf die Pfandbriefe ſind bisher drei Teilausſchüttungen in der beſamthöhe von 26 v. H. und auf die Kommunalſchuldver⸗ ſcreibungen eine Teilausſchüttung von 19 v. H. erfolgt. *Die Weißwaren⸗Großhandelsfirma Fritz Burkhardt in Lahr iſt nach dem„Konfektionär“ in Zahlungsſchwie⸗ gleiten geraten und hat ſich an ihre Gläubiger gewandt. Slatus und Vergleichsvorſchlag liegen noch nicht vor Zu den Sanierungsvorſchlägen der ſchweizeriſchen Zundesbahnen. Im Zuſammenhang mit der Kriſe, die ſich guch im Wirtſchaftsleben der Schweiz ſtärker bemerkbar ge⸗ acht hat und dabei auch die Bundesbahnen erfaßte, hat ch der Verwaltungsrat der Schweizer Bundesbahnen mit en Maßnahmen zur Sanierung beſchäftigt. Der Verwal⸗ kngsrat teilt die Auffaſſung des Po id Eiſenbahn⸗ epartements, wonach S zum Erlaß tenen Organi⸗ lionsgeſetzes beſtimmte Maßnahmen e n werden küßten, weil ein weiteres Zuwarten ang der Rech⸗ Angsergebniſſe der letzten beiden Jahre zu verant⸗ torten ſei. Der Verwallungsrat hält es notwendig, aß entſprechend den Vorſchlägen im Entwurf die Möglich⸗ leit geſchaffen wird, die Eiſenbahnbeförderung unter ge⸗ nien Umſtänden durch die Beförderung mit Kraftfahr⸗ engen, und zwar von Perf n und Gütern, zu erſetzen. Es ſei an der Zeit, die mannigſachen geſetzlichen Bindun⸗ en zu beſeitigen oder wenigſtens zu lockern, die heute die Heweglichkeit der Eiſe hnen chränken und ihnen eite wirkſame Konkurrenz gegenüber dem Kraftwagen ſchweren oder unmöglich machen. Die Vorſchläge des waltungsrats in dieſer Hinſicht werden zuſammen⸗ Fiaßt in folgendem Antrag:„Der Bundesrat wind bis zum Erlaß neuer geſetzlicher Beſtimmungen ermächtigt, den Bundesbahnen und Privatbahnen die für einen wirt⸗ ſchaftlichen Betrieb notwendigen A men von geſetz⸗ lichen Bindungen zu bewilligen, ſoweit dies mit den Intereſſen der Vollkswirtſchaft und der Betriebsſicherheit vereinbart iſt.“ Besihwechsel der Fa. Jakob Ullmann Hanau a. M. ) Hanau, 6. Sept.(Eig. Dr.) Die Firma Jakob Ullmann, Springfederdrahtſabrik, iſt, wie wir hören, eben an den Kaufmann Friedrich Schmitz⸗Frankfurt am Main unter der Firmenänderun iedrich Schmitz vorm. Jake Ullmann übergegangen. Das Werk beſchäftigt heute rund 120 Arbeiter. 5 5 * Berufung von Fachgruppenführern in der chemiſchen Jubuſtrie. Der Führer der Wirtſchaftsgruppe Che⸗ miſche In duſtrie, Direktor C. A. Clemm⸗ Berlin, hal mit Zuſtimmung des Führers der Hauptgruppe und mit Zuſtimmung des Führers der Wirtſchaft folgende Her⸗ zen zu Führern der nachſtehend genannten Fachgruppen ber Wirtſchaftsgruppe Chemiſche Induſtrie berufen: Fach⸗ gruppe„Körperpflegemittel“ Direktor Arthur Schütte⸗ Köln; Fachgruppe Pharmazeutiſche Erzeugniſſe Dr. Heyl⸗ he Finanzminiſter die Kündigung der * und Korreſpor entbehren di 2 Auguſt weiſt eine die gegenüber dem Die Wwirischaffliche Lage in Baden Die gute Beſchäftigung in der badiſchen Wirtſchaft, die ſeit Monaten feſtzuſtellen iſt, hat, wie die Badiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer mitteilt, im Auguſt angehalten. Wenn auch diesmal erneut, wie im Juli, einzelne Rückgänge zu verzeichnen ſind, ſo finden ſie ihre Erklärung, wie ſchon im letzten Bericht hervorgehoben wurde, meiſt in Saiſongründen; insbeſondere hat die Ur⸗ laubszeit teilweiſe ein Nachlaſſen der Anfragetätigkeit her⸗ vorgerufen. Im ganzen gewinnt man aber aus den Mit⸗ teilungen der Firmen den Eindruck, als ob der Juli ruhiger geweſen ſei als der Auguſt, ſo daß in den letzten Wochen eher wieder eine Belebung ein⸗ getreten iſt. Ernent iſt feſtzuſtellen, daß ſich die Abſatzmöglich⸗ keiten auf das Inlandsgeſchäft beſchrän⸗ ken. Die Ausfuhr leidet nach wie vor Not. Zollmauern und Deviſenvorſchriften hindern bei beſtem Willen und trotz zum Teil verluſtreichen Anſtrengungen die Möglich⸗ keit einer Belebung der Ausfuhr. Die im Zuſammenhang damit ſtehenden Schwierigkeiten der Rohſtoff⸗ beſchaffung haben ſich insbeſondere für die oberbadiſche Textilinduſtrie weiterhin verſtärkt. Auch in anderen In⸗ duſtriezweigen wird über Hemmniſſe dieſer Art geklagt. Die Lieferfriſten haben weiterhin Verlängerungen erfahren, Berlin NW' 65, Fachgruppe Mineralöle und Mineral⸗ produkte Direktor Dr. Fiſcher, Berlin NWö 7, Fach⸗ gruppe Schwefelſäure, Soda, Alkalielektrolyſe und zu⸗ gehörige Produkte Dr. Fritz Vorſter⸗Köln. * Neuregelung für Oel⸗ und Flammenruß Die Ueber⸗ wachungsſtelle für Ruß hat angeordnet, daß bis auf wei⸗ teres Oel⸗ und Flammenruß von der Regelung und Ueber⸗ wachung des Verkehrs nach der Verordnung über Ruß vom 17. Auguſt freigeſtellt wird. Oel⸗ und Flammenruß ſind Ruße, die durch Verbrennen von Oelen oder ölhaltigen Rückſtänden in offenen Schalen oder Pfannen unter un⸗ zureichender Luftzufuhr hergeſtellt werden. Die Verord⸗ nung iſt mit ihrer Veröffentlichung in Kraft getreten. * Zuſammenſchluß der Miſchfuttermittelherſteller. Das Reichsernährungsminiſterium hat eine Verordnung vom 21. Auguſt erlaſſen, in der beſtimmt wird, daß die Betriebe der Miſchfuttermittelherſteller zur Regelung der Erzeugung, des Abſatzes ſowie der Preiſe und Preisſpannen zu der wirtſchaftlichen„Vereinigung der Miſchfuttermittelherſteller Deutſchlands“ zuſammengeſchloſſen werden. Die Neu⸗ errichtung eines Betriebes, in dem Miſchſuttermittel her⸗ geſtellt werden und die Wiederaufnahme eines nicht nur vorübergehend eingeſtellten Betriebes bedürfen der Ge⸗ nehmigung der wirtſchaftlichen Vereinſgung. Sie Harf nur wenn dies aus wirtſchaftlichen Gründen Das gleiche gilt für Betriebe, die Miſch⸗ Die Verord⸗ erteilt werden, geboten erſcheint. futtermittel in Lohn herſtellen laſſen wollen. nung tritt mit dem 15. Sepember in Kraft. * Pflückerbſenernte 1934. Nach der allgemeinen 2 flächenerhebung beträgt die Anbaufläche für grüne erbſen choten) im Deutſchen Reichsgebiet ohne gebiet Hektar, wovon 5613(i. V. 47) Hektar auf die Hauptgemüſegebiete entfallen. Für letztere liegen nun⸗ mehr die Ernteergebniſſe vor. Der Ernteertrag ſtellte ſich durchſchnittlich auf? z. je Hektar gegen 77,3 D. i.., die E D amternte ſomit auf 194 020(359 014) Dz. Der ſtarke ung iſt durch die u wöhnliche Trockenheit und ſtar⸗ bes Auftreten von Schädlingen bedingt. In der Pfalz waren 51 Hektar mit grünen Pflückerbſen babaut. Der Durchſchnittsertrag je Hektar betrug 37,3, das Geſamt⸗ ergebnis 1902 Dz. In Baden betrug in den Haupt⸗ anbaugebieten die Anbaufläche 337 Hektar. Der Durch⸗ ſchnittsertrag liegt mit 52,1 Dz. je Hektar weit über Reichs⸗ durchſchnitt. Die Geſamternte ſtellte ſich hier auf 17547 Dz. Von den einzelnen Landeskommiſſarfatsbezirken hatte Karlsruhe bei 77 Hektar Anbaufläche mit 63,4 Dz. Hektar⸗ ertrag und 4882 Dz. Geſamternte die verhältnismäßig beſte Ernte erzielt und wird im Reich nur von Hamburg (72,1 Dz.)] übertroſſen. Die Durchſchnittshektarerträge in den LK B Mannheim, Konſtanz und Freiburg be⸗ trugen 46,0 57,0 und 52,8 3 * Die Tabakinduſtrie Juni(verglichen mit dem Vormonat 3 des Saargebietes. Im Monat und vorjährigen Monatsdurchſchnitt) wurden im Saargebiet 1 704 690 (1318 455 bzw. 1380 450) Stück Zigarren, 68 043 395 (65 064 640 bzw. 63 107 365) Stück Zigaretten und 178 217 (159 144 bzw. 189 045) Kg. ſonſtiger Tabakwaren erzeugt. * Verminderung der Zinnvorräte. Nach der monatlichen Aufſtellung der Anglo Metal Co. ſind die ſichtbaren Zinn⸗ vorräte im Auguſt um 1272 To. auf 19 237 To. Ende Auguſt geſunken gegenüber 20509 To. Ende Juli d.., 39 319 Ty. Ende Auguſt 1933 und 56 580 To. Ende Auguſt 1932. Be⸗ merkenswert iſt, daß die Ablieferungen an Amerika im Auguſt ſich beträchtlich ſteigerten, und zwar auf 4045 To. gegen 3575 To. im Juli. * Treibſpritabſatz im Juli. 200 000 hI1⸗Grenze über⸗ ſchritten. Der zuverläſſigſte Gradmeſſer für die Entwick⸗ lung des Treibſtoffabſatzes und damit der Intenſität der Benutzung unſerer Kraftfahrzeuge iſt der Abſatz des Branntweinmonopols für Treübſtoffzwecke. Im Juli d. J. wurde lt.„Kraftverkehrs⸗Wirtſchaft“ die Grenze von 200 000 Hektoliter erſtmalig überſchritten. Der Treibſtoffabſatz der Monopolverwaltung liegt im Juli mit 205 000 bl um 19,20 v. H. über der Vergleichszahl im Juli 1933(172 000 Waren- und Zahlungsverkehr gegelung zwischen Deufschland und der Belgisch- Luxemburgischen Wirischaffsunion Bei den ſeit längerer Zeit zwiſchen Vertretern der deut⸗ chen und der belgiſchen Regierung geführten Wirtſchafts⸗ berhandlungen iſt eine Einigung erztelt worden. Im Aus⸗ wärtigen Amt wurde eine ſechſte Zuſatzvereinbarung zum 1 beutſch⸗belgiſchen Handelsabkommen vom 4. April 1925 und ein Abkommen über die Zahlungen im Warenverkehr(Ver⸗ kechnungsabkommen) unterzeichnet. Die Zuſatzvereinbarung enthält eine Reihe von Zoll⸗ und Kontingentsabreden zum beutſchen Zolltarif. Artikel 6 des Handelsabkommens von 5, der die Frage der Einfuhrverbote betrifft, wird ge⸗ ändert und die Kündigungsfriſt dieſes Abkommens von lechs auf zwei Monate herabgeſetzt. Die Zuſatzvereinbarung icht ferner die Einſetzung von Regierungsausſchüſſen vor, die im unmittelbaren Geſchäftsverkehr die mit der Durch⸗ führung der beſtehenden Wirtſchafts vereinbarungen zu⸗ hammenhängenden Fragen behandeln ſollen. Sie wird mit irkung vom 20. September 1934 ab vorläufig angewendet werden. Das Verrechnungsabkommen über den Zahlungsverkehr, das mit Wirkung vom 10. Sep⸗ tember ab in Kraft tritt, regelt die Bezahlung des Waren⸗ berkehrs zwiſchen Deutſchland und der belgiſch⸗luxem⸗ lütgiſchen Wirtſchaftsunion über Verrechnungskonten, die die Reichsbank und die belgiſche Nationalbank ſich gegen⸗ keitig einrichten Das Abkommen geht davon aus, daß Deulſchland aus der Aktivität ſeiner Handelsbilanz ein Deviſenüberſchuß verbleibt. Dieſer Ueberſchuß ſteht kau⸗ end zur freien Verfügung der Reichsbank, nachdem ein Teil hiervon für Zwecke des Transfers von Zinſen der Reichsanleihen(Dawes⸗ und Mobunganleihe) und der pri⸗ daten Anleihen ſowie für den teilweiſen Transfer aus dem Narkabkommen abgezweigt worden iſt. Ferner verzichten i Gläubiger aus den privaten Aukeihen, ſoweilt ſie auf Grund des Abkommens befriedigt werden, auf einen we⸗ entlichen Teil ihrer Zinsanſprüche. Das Abkommen er⸗ kreckt ſich auch auf den Zahlungsverkehr mit dem belgiſchen ngo und den belgiſchen Mandatsgebieten. Der Deviſen⸗ überſchuß zugunſten Deutſchlands iſt im Zahlungsverkehr mit dieſen Gebieten gleichfalls ſichergeſtellt. Endlich iſt noch eine vorläufige Regelung für die Einfuhr deutſcher Kohle nach Belgien bis Ende 1934 getroffen worden. * Paſſive rumäniſche Handelsbilanz im erſten Halbjahr. Die rumäniſche Außenhandelsbilanz für die erſten ſechs Monate des laufenden Jahres iſt zum erſten Male ſeit vielen Jahren paſſiv. Die Schwierigkeiten des rumäniſchen Außenhandels werden übrigens auch in einer Erklärung des Handelsminiſters Theodorescu beſtätigt, in der u. a. darauf hingewieſen wird, daß in Her erſten Hälfte des vorigen Jahres ein Ausſuhrüberſchuß von 675 Mill. Lei vorhanden war, während der Einfuhrüberſchuß für die gleiche Zeitſpanne dieſes Jahres 3 Mill. Lei beträgt. Dieſe ungünſtige Wendung wird auf den Mangel an Ausfuhr⸗ möglichkeiten für das rumäniſche Getreide und auf das Sinken der Erdölpreiſe zurückgeführt. Die Einfuhr iſt um 147 Mill. Lei geſtiegen. Die Schwierigkeiten im inter⸗ nationalen Warenaustauſch haben einen Ausbau der rumä⸗ niſchen Induſtrie zwecks Deckung des inneren Bedarfs an Induſtrieerzeugniſſen und hiermit auch einen Zuwachs der Einfuhr von Induſtrieanlagen aus dem Auslande zur Folge gehabt. Der ungünſtige Stand der Außenhandels⸗ bilanz, das ſtändige Wachſen der Staatsſchulden und der immer ſtärker fühlbare Deviſenmangel geben in wirtſchaft⸗ lichen Kreiſen Rumäniens zu Beſorgniſſen Anlaß. Der frühere Finanzminiſter Maigearu hielt auf einer Ta⸗ gung des nationalzaraniſtiſchen Parteirats einen Vortrag, in dem er als einzige Löſung der wirtſchaftlichen Kriſe Rumäniens eine Entwertung der Währung be⸗ antragte. * Weiterer Rückgang der ſaarländiſchen Sparkaſſen⸗ einlagen. Die Regtierungsſtatiſtik beziffert den Stand der Spareinlagen bei den öffentlichen Sparkaſſen des Saar⸗ gebietes am 1. Juli mit 797 870 005 gegen 805 984 808 Fr. vor Monatsfriſt, womit eine Rückkehr auf den Stand des 1. September 1933 erfolgte, gegenüber dem Höchſtſtande von 821 509 197 Fr. am 1. März d. J. die zum Teil in den Schwierigkeiten der Rohſtoffbeſchaf⸗ fung beruhen, zum Teil aber auch auf die erfreuliche Tat⸗ ſache der Vollbeſchäftigung der rohſtoffliefernden Werke zu⸗ rückzuführen ſind. Häufig kehren Klagen über die ſchlechte Zah⸗ lungsweiſe wieder. Es kann nur immer wieder mit Nachdruck darauf hingewieſen werden, daß die pünktliche Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen eine der wichtigſten Vorausſetzungen für die Geſundung unſeres Wirtſchafts⸗ lebens darſtellt. Der Mangel an Fachkräften wurde teilweiſe behoben. Die von den Arbeits⸗ ämtern durchgeführten Aus⸗ und Umbildungskurſe ſcheinen ſich gut auszuwirken. Nach den letzten Berichten des Lan⸗ desarbeitsamts Südweſtdeutſchland beträgt in Baden die Zahl der Arbeitsloſen, auf 1000 Einwohner gerechnet, 35,1. Wenn damit auch nicht das günſtige Ergebnis für den ge⸗ ſamten Landesarbeitsbezirk(21,8) und noch weniger das Ergebnis für Württemberg(9,9) erreicht iſt, ſo liegt die badiſche Ziffer doch unter dem Reichsdurchſchnitt(37,2) und weiſt gegenüber dem Vorjahr(63,1) einen recht beträcht⸗ lichen Rückgang auf. Es iſt zu hoffen und zu erwarten, daß auch in Baden die irtſchaftsbelebung weiterhin gute Fortſchritte macht und insbeſondere die Bezirke entlaſtet, die heute noch unter beſonders ſchwierigen Verhältniſſen auf dem Arbeitsmarkt zu leiden haben. Der Abſatz des Branntweinmonopols hat ſich Im Januar beiſpielsweiſe wurden 148 000 hl, im März 160 000 hl, im Mai 197 000 hl Hektoliter). 1994 ſtetig aufwärts entwickelt. abgeſetzt. Im Juni trat allerdings ein Rückgang auf 191000 hl ein. Aus Koſtengründen nimmt niemand den Sprit lange auf Lager, ſo daß die Spritabſatzkurve prak⸗ tiſch ziemlich parallel zur Treibſtoffverbrauchskurve ver⸗ laufen wird. Eine Vorratseindeckung mit Sprit erfolgt meiſt nur zum Winter, wenn Schwierigkeiten für den Waſſertransport beſtehen. Ueberſchläglich kann man jetzt ſchon damit rechnen, daß im Monvpoljahr 1933/4(Oktober 1933 bis September 1934) rund 2,1 Mill. hl für Treibſtoff⸗ zwecke abgeſetzt werden. Negelung des Obsimarkfes Die Wirtſchaſtliche Vereinigung der deutſchen Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsinduſtrie teilt den Mitgliedern der Abt. Obſtkonfitüren, Marmeladen und Pflaumenmus ſowie der Abt. Obſtgelee und Obſtkraut mit, daß zwiſchen dem Reichsbeauſtragten und der WV. folgende Richtpreiſe vereinbart wurden: Aepfel: Mindeſtanforderungen: Fall⸗ obſt, ungewaſchen, faule und angefaulte Früchte ausſortiert, nicht unter 50 mm größtem Querdurchmeſſer.75—.25, je Zentner frei Fabrik. Birnen: unreife Früchte, faule und angefaulte ausſortiert, nicht unter 40 mm größtem Querdurchmeſſer 3/ je Zentner frei Fabrik. Pflaumen, ungewaſchen, nicht zu reif, faule und angefaulte Früchte ausſortiert.75—.25 je Zentner frei Fabrik. Die Mit⸗ glieder werden beſonders gebeten, im Intereſſ der An⸗ bauer im Rahmen der techniſchen Möglichkeiten auch Birnen zu kaufen und zu pülpen. Schließlich wird darauf hingewieſen, daß für den kom⸗ menden Winter mit einer erheblichen Verbilligung der Konſummarmeladen und damit mit einer weſentlichen Abſatzſteigerung zu rechnen iſt. Ueber die Höhe der Verbilligung ſteht Endgültiges noch nicht feſt, ſie wird aber erheblich ſein. Auch iſt noch nicht feſtgelegt, für welche Konſumarttkel die Verbilligung gewährt werden ſoll. Eine Zurückhaltung des Handels in der Vergebung von Aufträgn wird als nicht zweckmäßig erachtet, da noch nicht feſtſteht, wann mit der Verbilligungsaktion begonnen 5 auf welchem Wege ſich die Verbilligung auswirken wird. 55 Frankfurier Abendbörse Die Abendbörſe hatte bei Eröffnung ſowohl am Aktien⸗ markt als auch für feſtverzinsliche Papiere nur minimale Umſätze zu verzeichnen. Infolge der nur geringen Kunden⸗ aufträge hielt die Zurückhaltung bei der Kuliſſe an, zumal wirtſchaftliche Anregungen fehlten. Die Kurſe blieben etwa auf Baſis des Ber r Schlußſtandes behauptet. Am Auslandsrentenmarkt entwickelte ſich in mexikaniſchen An⸗ leihen und Serips bei ſteigenden Kurſen ziemlich lebhaftes Geſchäft. Mexikaner feſt. Stimmung ruhig. Im Ver⸗ laufe konzentrierte ſich das Intereſſe der Kuliſſe völlig auf mexikaniſche Anleihen, die bei größeren Umſätzen weiter anſtiegen. Aktien und Deutſche Anleihen traten vollkom⸗ men in den Hintergrund und hatten kaum noch Umſätze aufzuweiſen. Die Schlußkurſe lagen im Vergleich zu Ber⸗ lin uneinheitlich bei Abweichungen von 4— 74 v. H. nach beiden Seiten. An der Nachbörſe nannte man Farben mit 147, 5proz. äußere Goldmexikaner 1274—12½, 4proz. Gold⸗ mexikaner 84 Geld, ßproz. Silbermexikaner 673 Geld, gproz. dto. 57457, Irrigationsanleihe 794—8. Preise für Pflanzkarioffeln Auf Grund der VO. über Saatgut vom 26. März 1934 RGBl. 1934, Teil 1, werden die Preiszuſchläge für Kar⸗ toffelpflanzgut für Verkäuſe oder Abſchlüſſe bis einſchließl. 15. Januar 1935 im Einvernehmen mit dem Reichsbeauf⸗ tragten für die Regelung des Abſatzes von Kartoffeln wie folgt feſtgelegt: 1. Hochzucht: Der Mindeſtzuſchlag für Hochzucht be⸗ trägt 50 v. H. auf den feſtgeſetzten Mindeſtpreis für Speiſe⸗ kartoffeln(ausſchl. Sonderzuſchlag des Gebietsbeauftrag⸗ ten). Als Höchſtverkaufspreis des Züchters ſind 7,75 je Zentner feſtgelegt. Mindeſt⸗ und Höchſtpreiſe verſtehen ſich einſchl. Großhändlerrabatt von äußerſt 7 v. H. Die Kleinmengenzuſchläge betragen bei direkten Verkäufen des Züchters: bei—4 Ztr. 1,50 /, bei—19 Ztr. 1 l, bei 20 bis 69 Ztr. 0,50 /, bei 70—99 Ztr. 0,25% je Zentner, 2. Anerkannte Saatware: Der Mindeſtzuſchlag für anerkannte Saatware beträgt 25 v. H. auf den ſeſt⸗ geſetzten Mindeſtpreis für Speiſekartoffeln(ausſchließlich Sonderzuſchlag des Gebiets beauftragten). Der Höchſtpreis darf 6,25/ je Zentner nicht überſchreiten. Die unter 2 feſtgeſetzten Preiſe gelten als Erzeugerpreiſe. 3. Handelsſaatgut: Der Erzeugerpreis für Han⸗ delsſaatgut darf nicht unter dem feſtgeſetzten Mindeſtpreis für Speiſeware zuzüglich des Aufſchlages des Gebiets⸗ beauftragten liegen. 4. Alle Preiſe gelten ab Vollbahnverladeſtation des Er⸗ zeugers. 5. Dieſe Preisregelung gilt nicht für den Export von Pflanzkartoffeln. Alle Verkaufsabſchlüſſe von Pflanzkar⸗ toffeln nach dem Auslande ſind ſpäteſtens am fünften Werk⸗ tage nach dem Abſchlußtermin nach§ 2 Abſ. 7 Her VO. über Saatgut(RGBl. 1934, 34, Teil J) dem Reichsverband der deutſchen Pflanzenzuchtbetriebe zur Kenntnis zu geben. Zuckerrübenauban im Jahre 1934. Die fortſchreitende Entlaſtung des Inlandsmarktes von Zuckerbeſtänden führte laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ im Frühjahr 1934 zu einer weiteren beträchtlichen Wiederausdehnung des Rüben⸗ anbaues für die Zuckerherſtellung. Nach den ſteuerſtati⸗ ſtiſchen Erhebungen über die Anbau⸗ und Ernteflächen der für die Zuckerfabriken des Deutſchen Reiches beſtimmten Zuckerrüben übertrifft die benanbaufläche im Jahre 1994 mit 340706 Hektar die Erntefl Vorjahres 6 50 Hektar) um 20,3 v. H. An dieſer 1 ſind ſämtliche Anbaubezirke t In S 2 der Zucker rüb bau am meiſte n. Im Berichts jahre 1934 werden voraus ch 211 Zuckerſabriken die Rüben verarbeitung auf Zucker auſnehmen gegen 209 Fa⸗ brtken eim Vorjahr. 5 Waren und Märkſe * Neue Kartoffelpreiſe aß 10. September. Die vom Reichs beauftragten für die Regelung des Abſatzes von Kartoffeln feſtgeſetzten Preiſe für Speiſekartoffeln, die nicht unterſchritten werden dürfen, lauten ab 10. September wie folgt: für Baden 2,55 /, für die Pfalz 2,5/ und für Heſſen⸗Naſſau 2,50 /. Die vorſtehend genannten Mindeſtpreiſe gelten für 50 Kilo waggonfrei Vollbahn⸗ Verladeſtation. * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte. Lambsheim: Birnen—6, Zwetſchgen 5,5—6,5, Pfirſiche—7, Trauben 10, Bohnen—12, Tomaten—1,5, Gurken 22,10. An⸗ fuhr 1180 Zentner. Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Ma x⸗ dorf: Erbſen—10, Bohnen—10, Zwiebeln 44,50, Karotten 2, Tomaten 11,80, Spinot—3, Gurken—2,50 und 0,40, Wirſing 4, Rotkraut 8, Weißkrauß 2,50—3, Salat .—6/ je Zentner. Abſatz und Nachfrage flott. Anſuhr etwa 775 Zentner. Bad Dürkheim: Pfirſiche—10, —6 und—3, Tomaten—3 und 2, Birnen—8. Brom⸗ beeren 1718, Trauben ſchwarz 10—17, Trauben weiß 15 bis 18, Zwetſchgen—7, Aepfel—6. Anfuhr 500 Zentner. Abſatz und Nachfrage gut. Kirchheimbolau den: Birnen 2— 7,80. Aepfel 3,50—8, Zwetſchgen 3,806 /. Gute Anfußhr, flotter Abſatz. Neuſta dt a. d..: Aufuhr mäßig, Abſatz ſchleppend. Birnen—10, Nüſſe 2021, Pfirſiche—16, Tomaten—3, Trauben 16—20, Mirabellen -44, Zwetſchgen—8, Wirſing 5 Pfg. Weiſenheim am Sand: Anfuhr 1270 Ztr. Zwetſchgen—6,5(), To⸗ maten—2(), Pfirſiche—16(), Aepfel—6(), Birnen —7(), Trauben ſchwarze 11—13(12), weiße 13—15 (] Pfg. 5 Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe. Rahmeinkauf bei 42,5 Fetteinheiten ohne Buttermilchrückgabe 121(120), All. gäuer Weichkäſe mit 20 v. H. Fettgehalt, Monatsware: Richtpreis des Milchwirtſchaftsverbandes Allgäu 26, Stim⸗ mung: gute Nachfrage. Allgäuer Emmenthaler mit 4 v. H. Fettgehalt(Konſumware): Richtpreis des Miſchwirtſchafts⸗ verbandes Allgäu 1. Sorte 70—72(7072), 2. Sorte 65 bis 67(65-67) Stimmung: gute Nachfrage. Die Preiſe ſind Großhandels⸗Einkaufspreiſe ausſchließlich Verpackung ab Lokal des Erzeugers für einen Zentner. * Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 56 Rinder, darunter 17 Ochſen, 2 Bullen, 17 Kühe, 20 Färſen, 1218 Kälber, 120 Hammel, 72 Schafe, 412 Schweine. Markt⸗ verlauf: Kälber, Hammel und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine lebhaft, geräumt. Preiſe: Kälber 4647, 9945, 3338, 25—32; Hammel 52) 32—34, c) 91, 2528 Schafe e) 30—32, 26—29, 22—25; Schweine 51—53, 5153, 48—53, 46—51. Vebersee-Geireide-Noſierun gen Neuyork, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Bufhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 91386; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 112; dto. hard 11775; Mais neu ankommende Ernte 85/6; Roggen Nr. 2 ſoß Neuyork 80%: Gerſte Malting 99; Mehl Spring wheat cleors(per 196 Ib.) 720.760; Fracht unverändert. Chikago, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe] Weizen 105 Sept. 105,75 10555; Dez. 10676—106,75; Mai 107,50 10798, Mais(willig) Sept. 757; Dez. 80,25; Mai 8276; Haſer(ſtetig) Sept. 53,75; Dez. 5496; Mai 54,75; Roggen(kaum ſtetig) Sept. 85,25; Dez. 8776; Mai 99,50.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗ Sommer Nr. 2 107; Mais gelber Nr. 2 82,50: Hofer weißer Nr. 2 60; Gerſte Malting 80—120. Winnipeg, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig! Weizen per Okt. 83,25; Dez. 846; Mat 8976; Hafer per Okt. 47,50: Dez. 46%; Mai 47,75; Roggen per Okt. 71 58; Dez. 72,25 Mai 74,50; Gerſte per Okt. 0058; Dez. 6095; Mai 6276; Leinſaat per Okt. 163,25; Dez. 164, Mai 167; . loko Northern 1 82,50; Sto. 2 798; dto. 3 7,75 Buenos Aires, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Papier⸗ peſo per 100 Kilo) Weizen per Sept. 7,27; Okt. 7,37; Nov. 7,44; Mais per Sept. 7,17; Okt. 7,29; Nov. 7,44; Hafer per 8 6,00; Leinſaat(ſtetig) Sept. 13,90; Okt. 13,88; Nov. 13,80. Roſario, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Sept. 7,25; Okt. 7,40; Mais per Sept. 7,00, Okt. 7,10; Leinſgat per Sept, 13,65; Okt. 13,77. Rotterdam, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Sept. 3,67%; Nov. 3,95; Jon. 4,15, März 4,20.— Mais lin Hjl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 75,25, Nov. 78,75; Jan. 79,75; März 82, Liverpool, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Schilling Okt. 5,8786, Dez. 4 5(100 lb.] Tendenz ſtetig; Sept. 23,7% verk.; Okt. 23,10% verk.; Nov. 24,9 verk. — Mehl(280.] Liverpool Straights 21,50 London Wei⸗ zenmehl 1828,50. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkie Neuyork, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 Lö.) Tendenz ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 1025; dto. middle Weſtern 10101020; Talg unverändert. Chikago, 6. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Sept. 940 G; Okt. 950 ;: Dez. 960 G; Jan. 970 B; Schmalz loko 950; Bauchſpeck (tr. gef.) per Sept. 1882,50; Okt. 1975; Preiſe für leichte Schweine 700745, ſchwere Schweine 725750; Schweine⸗ zufuhr in Chikago 17 000, im Weſten 64 000. Geld- und Devisenmarkt Türich, b. Sepfomber Gthlag amlich) Konskaufio.] 812 Paris 20.20%/ J Spenlen 41.97% J Prag 57.88 Bukarest 905 London 15.12 ½ J Holland 207.50 Versthaenu—.— ff. Benkd. 2 Hewpork 302.25 Berlin 120.50— Budspest. asl. beld 1 1— 79.97½ J Ilen off..] 72,72— Belgrad 7,00 Nonefsges[“— loſſen 26.28. Foſis 12.81 J Alben 291.— L JMonafsgela“ 2 Paris, b. September(chlul amilich). London 74.95. Spanien 207.25 J Hopenhagen 338,— Wien e dieupork. 14.97— ltalien 130,15 Hoſland 10.27— Berlin 55.— delgeen 355.50 Scwelz 495.— Spockholm 388.50 archen J 286,75 Amsterdam, 5. Keptember(Schlub amtlich). Berlin 51.177 Reigen 34.62 ¼ J 05ʃ0 36,70— Prag 815 London 729.55 Schſrel: 49.20— Kopepdagen 32.62½ J priratälsk. 11⁰ Neuro: 145,75 ſtallen 12.67½ Stocchoſm 87.67 ½ J Tägl. bels Pari 978.65 J Maerid 20.20— J Mien—.— I lonsfig. 1 Neuyork, 6. LeplemberlSchlud amillct) Dankakzepfef Berlin 40.12 4] Wien 19.15 Stockholm J 25.80—(Jolg.) 6.. London-Nab. 500.15 Budaper! 30.15— brüssel 23.96½ go. Frist“ 7/18 2, 60-.-N. 499.15 prag 422,.—Nadrid.85 5 beld“ 1 Paris 669.15 gelgrad.38 ¼] Montreal 102.75] Prflangelsw.“— Jchueir 83.06 Verschu 19.18 Arg. Pap peso 38.84 nledr../ lleſſen.69— flo 25.14— Rode lane.48 dio. höchst. 1 liollan t 68,62 J Repenbagen 22.33— Jean 29.96 lber— Hamburger Melallnofierungen vom 6. Sepfember Hu pfer I Bates- u. Srasts-Unn brief bel let] bald Aberahlil riet], geld Aberahlt, Januar. 40,5040, 25, 05.0300,—,— Hüftenrohif n. 20,7520,28 kabrr 41.— 40,50—.— 805,00 300,0—,—] Feinsilber(R. p. kü). 45,— 42, Herz. 41. 2541.41....- Feingeld(d. p....94 2,79 dr, 42,— 41,5—.—. lat(Abtale) ai 442.5041,50.[., apr. 07 5 gr.)..—.80 zun. 42. 7841.75—.—... Lechs. reines plein zul. 49.2542... e atallpt,(ü. p.....75.78 Augus! 43,5042,25.—.— Seplemb. 40.50 39,20, 805.0300,0—.— Loco] Adlag klober 39.759.500 305,0 300,0 ,. Antimon Regulus chlnes,(S.) 84.— 32.50 Noremb.—.——.—.—„00800,—.— huecksilher(L per Flasche) 11.1717 Dezemb. 40. 7540,25 305.0800, 0.I Wolframerz dünes.(in.)—.— 42.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 7. Sept. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft Filiale Pforzheim.) Platin techniſch rein 4,00 je g, dito 4 v. H. Palladium 3,95 je g, dito 4 v. H. Kupfer 3,88 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 45,10—46,90 je Kilo je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Leinöl⸗Notierungen vom 6. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept.⸗Okt. 10,50 lun.); dto. Klk. 12(1270; Leinſagatöl loko 21(20,75); Sept.⸗Degz. 20(20); Sept. 1976(19,75); Jan.⸗April 20,75(206): Baumwoll⸗Oel ägypt. 14(14); Baumwollöl ägypt. Sept.⸗Okt. 5%(un.). Neuyork: Terp. 467%(45,75). Sovannah: Terp. 41,25(40,75). Frachfenmarkf Duisburg-Nuhrori Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr keine Aen⸗ derung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben ebenfalls auf dem gleichen Stand a Nummer 411 Maujior Norfes aul Hartmant) Spielleitung: Johs. Meyer 1809. gegen 8 apoleon. „Leber allen dipfeln sst Run“ Neuer Kulturfilm 3. Lmerssem . Hoppe) Vorher ein besonders ausgewähltes Beiprogramm! NEUESTE FOX-Tonwoche eule Freilag züddeulsche U 12 auffü 5 r mit gleichzeitig verbundener Fesllicher Fröffnung der Spielzeit 1934/35 Der mit Spannung erwartete 810 Terra- Großfilm nach Georg von der Vrings gleichnamigem Roman im N „Die lusligen Holzhachkerbuam“ Srost (Gustat. Gründgens) Jauer l lager Johanna Spiel und Gegenspiel 1 85 getragen von Marianne Hoppe/ paul Hartmann/ Gustaf Gründgens In weiteren Rollen: Genia Mikolajewa, Oskar Sima, paul Bildt, paul Tiedtke, Friedr. Ettel, Gertrud Wolle Olga Limburg, Karl Dannemann u. a. Musik: Winfried Zill die„Legion der Rache“, das jugendliche Deutsch! and steht auf Major Korfes, der große Patriot— Teufel fürchtend— organisiert die„Schwarzen e und verwegen stürzt sich die 173ährige Johanna als„Schwarzer Jäger“ in die Kriegs-Abenteuer um Seite an Seite mit dem Geliebten zu kämpfen. nicht Tod noch Tollkühn Nene Mannheimer 8 7 Mittag⸗Ausgabde ee 5 65 f Eesillcher Empfang des Führers in Hürnberg Der Fesiakf im hisforischen Rathaussaal Beg.: 3, 5 lautet der Untertſtel des neuen kühnsten, männlichsten u. abenteuerlichsten ee unsere„Zeppeline“ zu bestehen haben — Sturmflüge über Südamerika— Tosen u. Heulen des Pampasorkans Im Zyklon der patagonischen Hbene Gegen Dunkelheit. Nacht, Nebel, Regen und Kälte— Zu Füßen: schaumge- krönte Wogenkämme, steilaufragende Schneegipfel usw. randios- heroisch- erschütternd! n herrliches, neues Vorprogramm „ie lustige Olympiade Sommer im Sport einst und jeirk J Berchtesgadener Land „Auf Leben und Tod“ eee e e e, 5 Flleger- Sensations-Groctimes 1 mit clark dable. I. Barrymore Flofflenmanöbver in der Ostsee— Prinz Georg v. Englands Verlobung usw. im Rekord-Eildienst unserer FO Tonwoche 7,.30 Uhr— Für n erlaubi!—. 3 7 Ferner aAuswehl 5, 7,.30 Uhr Elegante Uberęungsmäünte! moderne Sſiponfotm hell und dunke! Helbschwere Ulster zum Durchtragen, auf Kunstseide gefüttert erren-Anzüge 125 in neuest. Ausmuster. 0 und vorzügl. Paßform finden Sie bei uns in großer -und guten Quali- töten- zu billigen Preisen. 425. 30-5. 50. Auf Wunsch Zahlungs- Erleichterung % Anzahlung, Rest in. 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Lal Marsstadt nali Groteske Festiloner Empfan Festakt im nlstor .50,.00. 7 Nürnberg 10,.40 Uhr g des Führers in 9 Jschen Fathaussaul ul Großer 80 Ianzkalfee Im Minzingerhol, EL„8 „Mannheims schönste Tanzstätte“ krölnung: Samstag abend Mittwoch: Neu! 85⁵³ nderabend Tanach n nenen Anlängerianzkurs(beg. Diensiag, d. 11. Sepi.) Annen sidh noch 5 einige junge Damen beteiligen. Vorherige Anmeldung erbeten. Stündebeck N 7, 8 fel. 230 06 853 zleh-Höschen Paradeplatz Damen-Mako-Unter- 4 Von 35 An ö Dam. Mako- Hemden 4 Achs. od. Trägerf. v. 68 Speck 84 C 7, 7 A Cebölhaer Fasanen auf Wunsch dratfertig gerichtet. Dazu neues Weinkraut Ren Keulen u. Rücken ganz u. ausgeschnitt Lorderscnlegel Pfd. 80 „ 50% Wildschwein FgBraten Pfd. 80% u..00 Ragout, Pfund 50 3 empfiehlt 7671 J. Knab 1, 14 fel. 30269 Waschaustalt F. Fusch Kar- Matpystr. 3 wWascht alles Kleines, weißes Hündchen (Mal te ſe v) entlaufen. 5 Gegem hohe Be⸗ lohnung abzugeb. H 3, 2, Tel. 291 25. bei Paulſen. 787 Kirchen⸗ Anſagen Iſr. 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